Haus und Freizeit - bfu

sollte eine Förderung von anfallenden Aktivitäten
des täglichen Lebens (ADL, z. B. Ankleiden, Waschen)
zur Erhaltung der Muskelmasse, Gleichgewichtsfähigkeit
sowie Kraft und Mobilität unter
verletzungspräventiven Aspekten erfolgen. Zudem
wird empfohlen, eine Tagesroutine zu entwickeln,
in der körperliche Bewegung integriert ist, wobei
die Definition einer Zielsetzung eine zentrale Rolle
spielt. Es ist hervorzuheben, dass das Training der
motorischen Hauptbeanspruchungsformen für das
Setting der nicht selbständig wohnenden Senioren
keine zentrale Rolle im Präventionsportfolio spielt
[53,151,152]. Zwar führen Rubenstein et al. [127]
in einem Übersichtartikel an, dass verschiedenen
Studien zufolge, erfolgreiche Präventionsprogramme
in Pflegeheimen neben den Komponenten
«Bestimmung und Modifikation des Sturzrisikos»
und «Personalschulung» auch das «Training im
unteren Intensitätsbereich» beinhalten. Jedoch
kann dies der aktuelle Cochrane-Review nicht
grundsätzlich bestätigen [16,151].
beiden Settings mittels einer monofaktoriellen
Interventionsform (angeleitetes Training bzw. mit
Supervision) durchgeführt wurden. Da für 7 von 11
Versuchsreihen, die im Setting «Pflegewohnheim»
durchgeführt wurden, keine signifikante Reduzierung
der Sturzrate sowie des Sturzrisikos festgestellt
werden konnte, werden die zusammengefassten
Daten als uneinheitlich bzw. inkonsistent
beschrieben. Dies wird auch auf die unterschiedliche
Ausprägung der Belastungsnormative,
Übungsauswahl, Stichprobe sowie Methodik zurückgeführt.
Wahrscheinlich beeinflusst durch die
Art der Übung, kam es auch dazu, dass Übungsprogramme
für Senioren, die bereits stärker gebrechlich
sind, sogar das Sturzrisiko erhöhen. Dahingegen
zeigten kleinere Studienreihen (angeleitetes
Training bzw. mit Supervision), die in «Subakuten
Spitälern» durchgeführt wurden, eine signifikante
Reduktion bezüglich des Sturzrisikos
[16,151].
Der aktuelle Cochrane-Review unterscheidet zwischen
dem Setting «Pflegewohnheim» und «Spital»,
wobei die meisten analysierten Studien in
Tabelle 43
Sehr empfehlenswerte und empfehlenswerte Präventionsmöglichkeiten für das Unfallsegment «Stürze», nicht selbständig
wohnende Senioren
Risikofaktor Präventionsmöglichkeit Prädikat
Sozio-demografische Faktoren
Post-Fall-Syndrom (Sturzangst) Vorsorgeuntersuchung (Screening/Assessment Tools) Empfehlenswert
Sturzgeschichte
Überprüfung und Bewertung der Faktoren, die zu früheren Stürzen beigetragen haben sowie Empfehlenswert
Anwendung des Wissens, das bereits von früheren Stürzen vorhanden ist, um adäquate
Sturzpräventionsstrategien zu entwickeln
Motorische Hauptbeanspruchungsformen (konditionelle und koordinative Fähigkeiten und Fertigkeiten)
Übungen und Belastungsnormative müssen auf den Gesundheitszustand abgestimmt sein
Defizite bezüglich der
Vorsorgeuntersuchung (Screening/Assessment Tools)
Empfehlenswert
statischen und dynamischen Individuell abgestimmte Übungsprogramme mit Supervision/Betreuung
Empfehlenswert
posturalen Kontrolle
Auf Gruppen abgestimmte Übungsprogramme (nicht individuell vorgegeben) mit Supervision/ Empfehlenswert
Betreuung
Förderung von anfallenden Aktivitäten des täglichen Lebens (z. B. ankleiden, waschen) zur Empfehlenswert
Erhaltung der Muskelmasse, Gleichgewichtsfähigkeit sowie Kraft und Mobilität unter verletzungspräventiven
Aspekten
Entwicklung einer Tagesroutine, in der körperliche Bewegung integriert ist (Definition einer Empfehlenswert
Zielsetzung)
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 155