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Haus und Freizeit - bfu

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Berücksichtigung des individuellen Ges<strong>und</strong>heitszustands<br />

<strong>und</strong> der Gegebenheiten gewährleistet sein.<br />

Da das Sturzrisiko von selbständig lebenden Senioren<br />

einen multifaktoriellen Charakter beinhaltet,<br />

wird empfohlen, eine multidimensionale anstatt<br />

eine monofaktorielle Interventionsform zu berücksichtigen.<br />

Multidimensionale Interventionsformen<br />

können gr<strong>und</strong>sätzlich in 2 Kategorien unterteilt<br />

werden. Es wird zwischen multifaktoriellen<br />

<strong>und</strong> multiplen Interventionen unterschieden [58].<br />

Während eine multiple Intervention aus einem<br />

Programm besteht, das auf eine feste Kombination<br />

von Risikofaktorengruppen abgestimmt ist <strong>und</strong> das<br />

alle Teilnehmer erhalten, zielt eine multifaktorielle<br />

Intervention darauf ab, für jeden einzelnen Teilnehmer<br />

ein individuelles Interventionsprogramm zu<br />

erstellen. Dieses besteht aus mehreren verschiedenen<br />

Präventionsmöglichkeiten zur Reduzierung von<br />

Risikofaktoren. Dahingegen wird bei einer monofaktoriellen<br />

Intervention die Modifikation von nur<br />

einem Risikofaktor bzw. einer Risikofaktorengruppe<br />

(die nur einer Kategorie bzw. Dimension zuzuordnen<br />

ist) angestrebt.<br />

Sowohl für multiple <strong>und</strong> multifaktorielle als auch<br />

für monofaktorielle Interventionsformen existieren<br />

in der Literatur diverse Beispiele für erfolgreiche,<br />

aber auch weniger erfolgreiche Interventionen [58].<br />

Die «Australian Commission on Safety and<br />

Quality in HealthCare» hat basierend auf einem<br />

umfassenden Fachbericht ein Faktenblatt für Ges<strong>und</strong>heitsfachleute<br />

erstellt [8]. Auch hier wird eine<br />

multiple Interventionsform als bevölkerungsbasierender<br />

Ansatz zur Sturzprävention als erfolgreich<br />

beurteilt. Da diese Empfehlungen auch eine Relevanz<br />

für Schweizer Sturzpräventionsprogramme<br />

besitzen, sind diese im Anhang angeführt<br />

(Kap. IX.2.3.1, S. 237).<br />

b) Selbständig wohnende Senioren<br />

Nicht selbständig wohnende Senioren können in<br />

3 Kategorien unterteilt werden [58]:<br />

• Senioren, die noch in der eigenen Wohnung<br />

leben, jedoch betreut werden<br />

• Senioren, die vorübergehend oder dauerhaft in<br />

Pflegewohnheimen leben<br />

• Senioren, die in Spitälern als Patienten leben<br />

Im Folgenden werden diese 3 Kategorien gesamthaft<br />

behandelt. Zudem ist festzustellen, dass diesbezügliche<br />

Literatur im Vergleich zu selbständig lebenden<br />

Senioren deutlich weniger umfangreich ausfällt<br />

[127]. Dies erscheint insofern überraschend, da<br />

geschätzt wird, dass nicht selbständig wohnende<br />

Senioren im Vergleich zu selbständig lebenden<br />

Senioren 3-mal häufiger stürzen [127,151].<br />

Generell besitzen die Präventionsmöglichkeiten, die<br />

im Zusammenhang mit den selbständig lebenden<br />

Senioren beschrieben wurden, auch ihre Relevanz<br />

in Bezug auf nicht selbständig wohnende Senioren<br />

[53]. Daher werden im Folgenden nur Präventionsmöglichkeiten<br />

angeführt, die eine «explizite»<br />

<strong>und</strong> somit zusätzliche Relevanz für nicht selbständig<br />

wohnende Senioren besitzen.<br />

Tabelle 42 enthält ausschliesslich Präventionsmöglichkeiten,<br />

die als «sehr empfehlenswert» oder<br />

«empfehlenswert» für nicht selbständig wohnende<br />

Senioren bewertet wurden. Zugunsten der Übersichtlichkeit<br />

finden sich in der Tabelle keine Hinweise<br />

auf Schnittstellen zu anderen Präventionsmöglichkeiten.<br />

In Bezug auf die Risikofaktorengruppe «Motorische<br />

Hauptbeanspruchungsformen» spielen<br />

2 Präventionsmöglichkeiten eine zusätzlich Rolle. Es<br />

154 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09

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