Haus und Freizeit - bfu
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ist auch hier darauf hinzuweisen, dass diese nur<br />
bedingt beeinflussbar sind. Diese Präventionsansätze<br />
zielen darauf ab, eine adäquate Medikation in<br />
Bezug auf Notwendigkeit, Anzahl <strong>und</strong> Begleiterscheinungen<br />
(gegenseitige Einflussnahme/Wechselwirkung)<br />
zu gewährleisten. Die Revision<br />
bzw. Nachprüfung der gesamten Medikation<br />
wird daher als «sehr empfehlenswert» beurteilt.<br />
Als «empfehlenswert» werden folgende Präventionsmöglichkeiten<br />
beurteilt:<br />
• Mögliche Vermeidung von zentral wirkender<br />
medikamentöser Behandlung<br />
• Verordnung von geringen (effektiven) Dosierungen<br />
• Arzt- <strong>und</strong> Therapietransparenz (Kommunikation)<br />
• Mögliche Absetzung von Benzodiazepinen<br />
«Empfehlenswerte» Präventionsmöglichkeiten, die<br />
der Verhältnisprävention zuzuordnen sind, umfassen<br />
die private <strong>und</strong> öffentliche Infrastruktur<br />
sowie (Sicherheits-)Produkte. Infrastrukturelle<br />
Präventionsansätze im Privatsektor, die im<br />
Zusammenhang mit Präventionsmöglichkeiten für<br />
selbständig lebende Senioren stehen, werden in<br />
der Literatur generell kritisch bewertet. Dies trifft<br />
insbesondere zu, wenn Einzelmassnahmen getroffen<br />
werden. Für Senioren, die bereits eine (ausgeprägte)<br />
Sturzgeschichte sowie Mobilitätseinschränkungen<br />
aufweisen, erhöht sich die Bedeutung von<br />
infrastrukturellen Präventionsmöglichkeiten [135].<br />
Zudem steigt die Bedeutung dieses Ansatzes, wenn<br />
infrastrukturelle Präventionsmöglichkeiten den<br />
privaten Wohnbereich betreffend nicht ausschliesslich<br />
als monofaktorielle Massnahme, sondern innerhalb<br />
eines multifaktoriellen Präventionsprogramms<br />
berücksichtigt werden. Beispielsweise<br />
können infrastrukturelle Präventionsmöglichkeiten<br />
die Hauptkomponente «Training der motorischen<br />
Hauptbeanspruchungsformen» ergänzen.<br />
Präventionsmöglichkeiten, welche die öffentliche<br />
Infrastruktur betreffen, werden im Gegensatz zur<br />
privaten Infrastruktur nur selten in der Literatur<br />
angeführt. Dennoch scheint es, dass hier zukünftig<br />
ein hohes Präventionspotenzial vorhanden ist. Dies<br />
könnte Sicherheitsüberprüfungen von bestehender<br />
<strong>und</strong> geplanter öffentlicher Infrastruktur betreffen,<br />
wie beispielsweise Bahnhöfe, Strassenüberquerungen<br />
sowie öffentliche Gebäude. In Bezug auf infrastrukturelle<br />
Präventionsansätze existiert eine Vielzahl<br />
von Normen (z. B. Schweizer Norm [SN], Schweizerischer<br />
Ingenieur- <strong>und</strong> Architektenverein [sia]). Die<br />
Präventionsmöglichkeiten im Zusammenhang mit<br />
der Optimierung der privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Infrastruktur bestehen in der Reduzierung des Unfall-<br />
<strong>und</strong> Verletzungsrisikos durch Eliminierung <strong>und</strong><br />
Sensibilisierung von Umgebungsgefahren.<br />
Die Risikofaktorengruppe «Produkte» schliesst als<br />
«empfehlenswerte» bzw. «sehr empfehlenswerte»<br />
Präventionsmöglichkeiten die Sehhilfen, das<br />
Schuhwerk sowie die Gehhilfen ein. Auf die Präventionsmöglichkeit<br />
«Sehhilfe» wurde bereits im<br />
Zusammenhang mit der visuellen Wahrnehmung<br />
<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Identifikation von<br />
Sehschwächen eingegangen. Die darauf aufbauende<br />
<strong>und</strong> als «sehr empfehlenswert» beurteilte<br />
Präventionsmöglichkeit zielt darauf ab, eine adäquate<br />
optische/visuelle Korrektur zu gewährleisten.<br />
Für Präventionsmöglichkeiten, die auf die Minimierung<br />
der Risikofaktoren «Schuhwerk» <strong>und</strong> «Gehhilfen»<br />
abzielen, besteht laut Literatur nur eine<br />
geringe Evidenz. Jedoch wird die Umsetzbarkeit als<br />
hoch eingeschätzt. Hier wird eine individuelle <strong>und</strong><br />
globale Sensibilisierung für funktionelles Schuhwerk,<br />
die Informationen zu funktionellem Schuhwerk<br />
in Bezug auf Sturzprävention einschliesst,<br />
empfohlen. Zudem sollte die Auswahl, Bereitstellung<br />
<strong>und</strong> Anpassung adäquater Gehhilfen unter<br />
<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 153