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Haus und Freizeit - bfu

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mit einer hohen Unfallrelevanz eingeschätzt wurden<br />

(Tabelle 41). Dies ist möglicherweise auf die<br />

generell geringe Zahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen<br />

zurückzuführen. Zudem kann es<br />

daran liegen, dass das Alterssegment der Erwachsenen<br />

sehr breit gefasst ist <strong>und</strong> somit den unterschiedlichen<br />

Unfallschwerpunkten bei jungen <strong>und</strong><br />

älteren Erwachsenen nur bedingt Rechnung getragen<br />

werden kann. Daher erscheint es für eine zukünftige<br />

Forschung sinnvoll, Alterskategorien zu<br />

bilden, die den Umstand berücksichtigen, dass sich<br />

die Aktivitäten <strong>und</strong> Lebensumstände zwischen dem<br />

16. <strong>und</strong> 65. Lebensjahr bedeutsam verändern <strong>und</strong><br />

somit nach spezifischen Massnahmen verlangen.<br />

Insofern sollte das Alterssegment der Erwachsenen<br />

in Zukunft differenzierter betrachtet werden. Zum<br />

anderen zielen bestimmte Präventionsmöglichkeiten<br />

nur auf einen stark eingegrenzten Aspekt (Vorfelddiagnostik<br />

bezüglich Alkoholmissbrauch) bzw. auf<br />

eine zeitlich begrenzte Periode (z. B. schnelles <strong>und</strong><br />

rechtzeitiges Entfernen von Schnee) ab.<br />

Das «schnelle <strong>und</strong> rechtzeitige Entfernen von<br />

Schnee» sowie die «Anwendung von Streugut bei<br />

winterlichen Bedingungen» werden dennoch als<br />

«empfehlenswerte» Präventionsmöglichkeiten<br />

eingeschätzt, da sie im Vergleich zu den anderen<br />

Präventionsmöglichkeiten erfolgsversprechender<br />

eingeschätzt werden. Dies gilt auch für den «Einbau<br />

von rutschfesten Materialien» in Bädern <strong>und</strong><br />

Nasszellen.<br />

Sturzpräventive Aktivitäten bei Erwachsenen sollten<br />

sowohl Komponenten der Verhaltensprävention<br />

(z. B. koordinative <strong>und</strong> konditionelle Faktoren,<br />

Medikation <strong>und</strong> substanzbezogene Faktoren) als<br />

auch der Verhältnisprävention (öffentliche <strong>und</strong><br />

private Infrastruktur) beinhalten. Zwar konnten in<br />

der gesichteten Literatur zur Kategorie «Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> medizinische Faktoren» keine Präventionsmöglichkeiten<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Aber es kann<br />

davon ausgegangen werden, dass bestimmte<br />

sportliche Aktivitäten im Sinn von bewegungsfördernden<br />

Massnahmen sich positiv auf altersbedingte<br />

Veränderungen sowohl der motorischen Hauptbeanspruchungsformen<br />

als auch der Sinneswahrnehmung<br />

auswirken <strong>und</strong> zu einer allgemeinen<br />

Verbesserung des Ges<strong>und</strong>heitszustands beitragen.<br />

Das Thema «Sturz» besitzt nicht nur im Bereich<br />

<strong>Haus</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong> seine Relevanz, sondern stellt<br />

auch eine Schwerpunktproblematik im Berufsalltag<br />

dar. Verschiedenartige Institute wie beispielsweise<br />

die Suva [114, 115] oder die B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin (BRD) [116] beschäftigen<br />

sich zielgerichtet mit der Sturzproblematik.<br />

Transfereffekte vom Berufsalltag in den <strong>Freizeit</strong>bereich<br />

werden hierbei gezielt berücksichtigt.<br />

Dies betrifft nicht nur Präventionsmassnahmen, die<br />

der Verhältnisprävention zuzuordnen sind, sondern<br />

auch Präventionsmöglichkeiten im Rahmen der<br />

Verhaltensprävention. Die Suva beschäftigt sich<br />

beispielsweise zusammen mit externen Partnern<br />

mit der Entwicklung von geeigneten Trainingsprogrammen<br />

zur Verbesserung der motorischen<br />

Hauptbeanspruchungsformen (koordinative <strong>und</strong><br />

konditionelle Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten) [115-<br />

117]. In diesem Zusammenhang erscheint sportliche<br />

Betätigung bzw. Bewegungsförderung eine Schlüsselkomponente<br />

zur Reduzierung des Sturzrisikos zu<br />

sein, insbesondere während der Zeitspanne vor dem<br />

Übergang in die Pensionierung.<br />

Es sollte geprüft werden, ob bestimmte Aspekte<br />

aus dem Bereich Arbeitssicherheit (Berufsunfallbereich)<br />

in den <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich übernommen<br />

werden können. Darüber hinaus sollte überprüft<br />

werden, ob eventuell synergetische Wech-<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 147

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