Haus und Freizeit - bfu

von sturzpräventiven Massnahmen verbessert,
jedoch die Auswirkung auf die Inzidenz von Sturzverletzungen
unklar bleibt [95]. Auch in Bezug auf
die segmentübergreifende Unfallprävention kommt
ein Cochrane-Bericht zu der gleichen Schlussfolgerung
[102]. Ein weiterer Cochrane-Bericht folgert
aus den analysierten Studien, dass nur eine unzureichende
Evidenz in Bezug auf die Modifikationen
zur Verbesserung der Haussicherheit vorliegt, die
tatsächlich die Inzidenz von Sturzverletzungen
reduziert [20]. Gleichzeitig weisen die Autoren
darauf hin, dass dies nicht bedeutet, dass diese
Interventionen unwirksam sind.
Umsetzung von «Gemeindebasierten» Programmen
zur Sturzprävention [72]. Diese Vorschläge
werden als bewährte Präventionsmöglichkeiten
und -strategien bezeichnet.
1.5.2 Erwachsene
Zu Präventionsmöglichkeiten und deren Wirksamkeit
konnten aus der gesichteten Literatur nur wenige
Informationen abgeleitet werden. Es werden selten
konkrete Massnahmen vorgeschlagen. Studien zur
Evaluierung der vorgeschlagenen Präventionsmassnahmen
konnten keine gefunden werden.
Zudem wurde festgestellt, dass der Effekt von Präventionsmassnahmen
zur Haussicherheit in Abhängigkeit
von der sozialen Schicht variiert [95].
Zu einer ähnlichen Konklusion kommt Ellsässer
[47], der darauf hinweist, dass in Bezug auf die
(segmentübergreifende) Unfallprävention bei Kindern
die ethnischen Besonderheiten der Eltern
sowie mögliche Sprachbarrieren berücksichtigt
werden sollten (Kap. VII.4, S. 221).
McClure und seine Forschergruppe [103] betonen
in ihrem systematischen Übersichtsartikel zu «Gemeindebasierten»
Programmen (communitybased
programms) in Bezug auf die Sturzprävention
von Kindern, dass grundsätzlich ein Mangel an
Forschungsstudien vorliegt, die eine Evidenz hinsichtlich
der Erfolgswirksamkeit/Effektivität von
solchen Programmen nachweisen.
Unabhängig vom Evidenzgrad empfehlen die Autoren
des «Europäischen Berichts zur Verletzungsprävention
bei Kindern» neben der Modifizierung von
unsicheren Produkten, der Implementierung von
Spielplatznormen sowie rechtlichen Vorschriften
zum Einbau von Fensterarretierungen auch die
Die Darstellung der Präventionsmöglichkeiten erfolgt
anhand der ermittelten Risikofaktoren. Aufgrund
der wenigen Risikofaktoren, die aus der
Literatur identifiziert werden konnten, enthält Tabelle
41 alle Risikofaktoren, zu denen auch Präventionsmöglichkeiten
gefunden wurden. Es werden
die gleichen Kategorien wie beim Risikofaktorenprofil
beibehalten. Zu den beiden Kategorien «Sozio-demografische
Faktoren» sowie «Gesundheit
und medizinische Faktoren» konnten basierend auf
der Literatur keine Präventionsmöglichkeiten identifiziert
werden.
a) Medikation und substanzbezogene Faktoren
Zur Prävention von durch Alkohol bedingten Stürzen
schlagen Kool et al. [80] eine Vorfelddiagnostik
(Screening) bezüglich Alkoholmissbrauch vor. Zudem
soll das öffentliche Bewusstsein für die potenziellen
Risiken, die mit Alkoholkonsum assoziiert
sind, erhöht werden.
bfu-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 145