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Haus und Freizeit - bfu

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faktoren, die mit dem menschlichen Alterungsprozess<br />

in Verbindung stehen, mit einer hohen<br />

Unfallrelevanz eingeschätzt wurden. Dies betrifft<br />

das Alter, den Ges<strong>und</strong>heitszustand sowie altersbedingte<br />

Veränderungen in Bezug auf die Sinneswahrnehmung<br />

<strong>und</strong> auf die motorischen<br />

Hauptbeanspruchungsformen.<br />

Für die zukünftige Forschung <strong>und</strong> Präventionsarbeit<br />

erscheint es sinnvoll, Alterskategorien zu bilden,<br />

die den Umstand berücksichtigen, dass sich die<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Lebensumstände zwischen dem<br />

16. <strong>und</strong> 65. Lebensjahr stark verändern <strong>und</strong> somit<br />

auch das Risikofaktorenprofil.<br />

Senioren<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Komplexität des Risikofaktorenprofils<br />

bei Senioren sowie im Hinblick auf die Erarbeitung<br />

von geeigneten Präventionsmöglichkeiten bietet es<br />

sich an, neben der Gliederung in intrinsische <strong>und</strong><br />

extrinsische Risikofaktoren diese auch spezifischen<br />

Kategorien zuzuordnen. Dementsprechend wurde<br />

die intrinsische Gruppe in die Kategorien «Soziodemografische<br />

Faktoren», «Motorische Hauptbeanspruchungsformen»,<br />

«Sensorik/Sinneswahrnehmung»,<br />

«Psychologische Faktoren», «Medizinische<br />

Faktoren» sowie «Medikation» unterteilt.<br />

Unter dem extrinsischen Risikofaktorenprofil wurden<br />

die Kategorien «Private Infrastruktur», «Öffentliche<br />

Infrastruktur», «Wohnsituation» sowie<br />

«Produkte» subsumiert.<br />

Risikofaktoren, die mit einer hohen oder sehr hohen<br />

Unfallrelevanz eingeschätzt wurden, gehören<br />

ausschliesslich der Gruppe der intrinsischen Risikofaktoren<br />

an. Für extrinsische Risikofaktoren existiert<br />

in der Literatur nur eine geringe Evidenz. Dennoch<br />

wird empfohlen, extrinsische Risikofaktoren für die<br />

Erarbeitung von Präventionsmöglichkeiten zu berücksichtigen,<br />

da diese im Sinn einer Verstärkerrolle<br />

Einfluss darauf haben, ob ein Sturzereignis eintritt<br />

oder nicht. Zudem werden multifaktorielle Präventionsstrategien<br />

als «empfehlenswert» eingestuft,<br />

die sowohl intrinsische als auch extrinsische Risikofaktoren<br />

<strong>und</strong> somit Komponenten aus den Bereichen<br />

der Verhaltens- <strong>und</strong> der Verhältnisprävention<br />

berücksichtigen.<br />

Sowohl im Zusammenhang mit der Erarbeitung<br />

eines Risikofaktorenprofils auch im Hinblick für die<br />

Ableitung von adäquaten Präventionsmöglichkeiten<br />

spielt die Differenzierung nach dem Setting<br />

eine nachhaltige Rolle (selbständig lebende versus<br />

nicht selbständig wohnende Senioren). Jedoch wird<br />

in der Literatur bei der Darstellung von Risikofaktoren<br />

nicht nach dem Setting unterschieden. Hier<br />

besteht Optimierungsbedarf.<br />

1.5 Präventionsmöglichkeiten<br />

1.5.1 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

Verglichen zum Alterssegment der «Senioren»<br />

(Kap. VI.1.5.3, S. 148) haben sich deutlich weniger<br />

Arbeitsgruppen <strong>und</strong> Institutionen mit der Prävention<br />

von Stürzen im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter beschäftigt.<br />

In diesem Kontext weisen auch Kendrick et al. [95]<br />

in ihrer Meta-Analyse zur Sturzprävention im Kindes-<br />

<strong>und</strong> Jugendalter auf die ungenügende Daten<strong>und</strong><br />

Informationslage <strong>und</strong> somit auf den Mangel an<br />

evidenzbasierten Erkenntnissen hin.<br />

Die von Kendrick et al. [95] formulierte Feststellung<br />

deckt sich mit den Erkenntnissen zur Epidemiologie<br />

(Kap. VI.1.2.2, S. 115) <strong>und</strong> Ätiologie (Kap. VI.1.4.1,<br />

S. 125). Auch hier wurde festgesellt, dass im Kindes-<br />

<strong>und</strong> Jugendalter die Unfallsegmente weniger<br />

<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 137

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