Haus und Freizeit - bfu
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Dieses Vorgehen stützt sich auf Erkenntnisse, die<br />
zeigen, dass bei Senioren mit wiederholten Sturzereignissen<br />
Aktivitäten aus dem Bereich der Verhältnisprävention<br />
effektiv sein können [8,17,53].<br />
Zudem werden multifaktorielle Präventionsstrategien<br />
als «empfehlenswert» eingestuft, die sowohl<br />
von Präventionsmöglichkeiten aus den Bereichen<br />
der Verhaltens- als auch der Verhältnisprävention<br />
stammen [8,94].<br />
unterschiedlich ausfallen <strong>und</strong> denen demzufolge<br />
mit unterschiedlichen sturzpräventiven Massnahmen<br />
begegnet werden sollte. Während sich im<br />
Alter von 0 bis 4 Jahren die meisten Unfallschwerpunkte<br />
bzw. Risikofaktoren auf den Bereich <strong>Haus</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong> beschränken, gewinnen in den Folgejahren<br />
die Unfallschwerpunkte bzw. Risikofaktoren<br />
der Unfallbereiche Sport <strong>und</strong> Strassenverkehr an<br />
Bedeutung.<br />
1.4.4 Fazit<br />
Sowohl für die Alterssegmente der Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendlichen sowie der Erwachsenen als auch für<br />
das Alterssegment der Senioren ist ein multifaktorielles<br />
Risikofaktorenprofil für das Entstehen von<br />
Sturzverletzungen verantwortlich. Diese ätiologische<br />
Komplexität birgt eine Schwierigkeit beim Abschätzen<br />
der Unfallrelevanz der Risikofaktoren, sollte<br />
jedoch im Hinblick auf die Erarbeitung von Präventionsmöglichkeiten<br />
unbedingt berücksichtigt werden.<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
Analog zur deskriptiven Epidemiologie wird auch in<br />
der Literatur zu Risikofaktoren eine ganzheitliche<br />
Betrachtungsweise vorgenommen, in der alle<br />
3 Unfallbereiche <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>, Strassenverkehr<br />
sowie Sport gesamthaft analysiert werden. Zudem<br />
erfolgt die Analyse der Risikofaktoren altersabhängig<br />
vom Säuglingsalter bis einschliesslich dem<br />
Schulalter. Dieses ganzheitliche Vorgehen erlaubt<br />
einen Vergleich zwischen den einzelnen Unfallbereichen<br />
<strong>und</strong> den Altersklassen.<br />
In der Literatur zu Sturzunfällen im Kindes- <strong>und</strong><br />
Jugendalter werden Risikofaktoren nicht explizit<br />
beschrieben. Vielmehr werden Unfallschwerpunkte<br />
eruiert, die in den verschiedenen Altersklassen<br />
Intrinsische Risikofaktoren mit einer hohen oder<br />
sehr hohen Bedeutsamkeit treten ausschliesslich im<br />
Säuglingsalter <strong>und</strong> bei den 1- bis 4-Jährigen auf.<br />
Sie sind jedoch nur bedingt beeinflussbar. Intrinsische<br />
Risikofaktoren bei älteren Kindern (>4 Jahre)<br />
bzw. Jugendlichen spielen bei der isolierten Betrachtung<br />
des Bereichs <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong> nur einen<br />
untergeordnete Rolle <strong>und</strong> können daher bei der<br />
Erarbeitung von Präventionsmöglichkeiten unberücksichtigt<br />
bleiben. Dadurch gewinnt die Gruppe<br />
der extrinsischen Risikofaktoren an Bedeutung. Für<br />
die differenzierte Erarbeitung von Präventionsmöglichkeiten<br />
sollte der Fokus aber auf die 0- bis 4-<br />
Jährigen gelegt werden.<br />
Erwachsene<br />
Aufgr<strong>und</strong> der wenigen Informationen zur Ätiologie<br />
von Sturzverletzungen bei Erwachsenen basieren<br />
die Ausführungen zu Risikofaktoren hauptsächlich<br />
auf epidemiologischen Untersuchungen.<br />
Es stellt sich im Bereich der Erwachsenen zusätzlich<br />
das Problem, dass hier das Alterssegment sehr<br />
breit gefasst ist <strong>und</strong> somit den unterschiedlichen<br />
Unfallschwerpunkten bei jungen <strong>und</strong> älteren Erwachsenen<br />
keine Rechnung getragen wird. Daher<br />
wurde keine eigentliche Bewertung, sondern eine<br />
Einschätzung der Unfallrelevanz der Risikofaktoren<br />
durchgeführt. Es zeigte sich, dass nur Risiko-<br />
136 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09