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Haus und Freizeit - bfu

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wachsenenbereich auseinandersetzen. Eine Beurteilung<br />

der Unfallrelevanz gestaltet sich daher<br />

schwierig. Dennoch wird versucht, basierend auf<br />

den wenigen Informationen eine Einschätzung der<br />

Unfallrelevanz vorzunehmen. Tabelle 37 enthält<br />

alle Risikofaktoren, die in der vorliegenden Literatur<br />

gef<strong>und</strong>en wurden <strong>und</strong> eine Relevanz für die<br />

Schweiz besitzen.<br />

Risikofaktoren, die mit dem menschlichen Alterungsprozess<br />

in Verbindung stehen, werden mit<br />

einer hohen Unfallrelevanz eingeschätzt. Dies betrifft<br />

folgende Risikofaktoren:<br />

• Alter<br />

• Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

• Altersbedingte Veränderungen in Bezug auf<br />

Sinneswahrnehmung<br />

• Altersbedingte Veränderungen in Bezug zu motorischen<br />

Hauptbeanspruchungsformen (konditionelle<br />

<strong>und</strong> koordinative Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten)<br />

Es besteht eine enge Interaktion zwischen diesen<br />

Risikofaktoren. Beispielsweise beeinflusst das Alter<br />

den Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> die Sinneswahrnehmung.<br />

Eine reduzierte visuelle <strong>und</strong> akustische Wahrnehmung<br />

führt wiederum zu Defiziten bei den motorischen<br />

Hauptbeanspruchungsformen. Insbesondere<br />

die koordinativen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten werden<br />

dadurch leistungsreduzierend beeinflusst.<br />

1.4.3 Senioren<br />

Literaturüberblick<br />

Im Gegensatz zum Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter <strong>und</strong><br />

insbesondere zum Erwachsenensegment existiert<br />

im Seniorenbereich eine Vielzahl von Studien, die<br />

Risikofaktoren, Unfallursachen <strong>und</strong> Prädiktoren zur<br />

Sturzthematik beschreiben. So konnte 1996 das<br />

National Health Service Centre of Reviews and<br />

Dissemination 400 potenzielle Risikofaktoren für<br />

Stürze detektieren [58,86].<br />

Obwohl die Autoren, die Risikofaktorenprofile eruieren,<br />

keine einheitliche Klassifikation verwenden,<br />

werden die Risikofaktoren gewöhnlich in intrinsische<br />

<strong>und</strong> extrinsische Faktoren unterteilt. Dies ist einer<br />

einfachen Unterteilung, die im Hinblick auf das angestrebte<br />

Ziel nicht immer ausreichend erscheint. Der<br />

systematische Überblick von Negri et al. [12] in Bezug<br />

auf Risikofaktoren von Stürzen bei Senioren, die selbständig<br />

leben, basiert auf der analytischen Klassifikation<br />

von Lord et al. [53]:<br />

• Sozio-demografische Faktoren<br />

• Gleichgewicht <strong>und</strong> Mobilitätsfaktoren<br />

• Sensorische <strong>und</strong> neuromuskuläre Faktoren<br />

• Psychologische Faktoren<br />

• Medizinische Faktoren<br />

• Gebrauch von Medikamenten<br />

• Umweltfaktoren<br />

Tabelle 38 gibt einen Überblick zu den extrinsischen<br />

<strong>und</strong> intrinsischen Risikofaktoren, die mit<br />

Hilfe des systematischen Literaturüberblicks extrahiert<br />

wurden [11].<br />

Tabelle 38<br />

Systematisierung der Risikofaktoren von Stürzen bei Senioren<br />

Intrinsische Risikofaktoren<br />

Psychologische <strong>und</strong> demografische<br />

Faktoren (z. B. Alter, Sturzgeschichte)<br />

Gleichgewicht <strong>und</strong> Mobilitätsfaktoren<br />

(z. B. geschwächte Stabilität, geschwächter<br />

Gang <strong>und</strong> Mobilität)<br />

Sensorische <strong>und</strong> neuromuskuläre<br />

Faktoren (z. B. Sehstörung, Muskelschwäche)<br />

Medizinische Faktoren (z. B. verminderte<br />

Wahrnehmung, Blutdruckprobleme)<br />

Gebrauch von Medikamenten (z. B.<br />

Einnahme von vielen Medikamenten,<br />

Antidepressiva)<br />

Quelle: Negri, [11]<br />

Extrinsische Risikofaktoren<br />

Gefahren aus der Umwelt (z. B.<br />

schlechtes Licht, unebener<br />

Untergr<strong>und</strong>)<br />

Unangemessenes Schuhwerk <strong>und</strong><br />

Kleidung<br />

Unangemessene Sehhilfen<br />

Fehlende oder unangemessene<br />

Gehhilfen<br />

132 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09

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