Haus und Freizeit - bfu
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Kool et al. [79,80] weisen darauf hin, dass in dieser<br />
Altersklasse der relativ verbreitete Konsum von<br />
Alkohol die Wahrscheinlichkeit, einen Sturz zu<br />
erleiden, erhöht.<br />
Extrinsische Risikofaktoren<br />
a) Öffentliche Infrastruktur (z. B. Strassen, Wege,<br />
öffentliche Einrichtungen)<br />
Gefahr eines Sturzes in diesem Bereich erhöht.<br />
Dieselben Autoren stellten auch fest, dass r<strong>und</strong> die<br />
Hälfte aller Treppen mit mehr als 3 Tritten im<br />
Heimbereich über kein Geländer verfügen. Auch im<br />
Heimbereich kann eine ungenügende Beleuchtung<br />
zu mehr Stürzen führen [81]. Zudem stellten<br />
Stevens et al. [83] fest, dass grössere <strong>Haus</strong>tiere<br />
(H<strong>und</strong>e, Katzen) ein Risiko für Sturzverletzungen<br />
darstellen. Dies gilt speziell für ältere Erwachsene.<br />
R<strong>und</strong> 50 % der Stürze bei jungen Erwachsenen<br />
<strong>und</strong> Erwachsenen mittleren Alters sind auf Stolpergefahren,<br />
rutschige Oberflächen <strong>und</strong> Eis resp.<br />
ungünstige Boden-Schuh-Interaktion zurückzuführen<br />
[75]. Insofern stellen rutschige oder vereiste<br />
Oberflächen gerade in Kombination mit ungeeignetem<br />
Schuhwerk einen relevanten Risikofaktor<br />
dar. Des Weiteren werden von Talbot et al. [75]<br />
unebene Oberflächen sowie Tritte/Stufen/Absätze<br />
<strong>und</strong> herumliegende Objekte als extrinsische Risikofaktoren<br />
genannt. Hierunter fallen auch nicht korrekt<br />
befestigte Teppiche/Läufer/Vorleger <strong>und</strong> Kabel.<br />
McDermott [81] weist auf den negativen Einfluss<br />
ungenügender Beleuchtung hin. Weitere<br />
Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit eines<br />
Sturzes im Freien beeinflussen, sind die Temperatur,<br />
die Feuchtigkeit sowie bestimmte Wetterverhältnisse<br />
wie z. B. Schneefall [78].<br />
b) Private Infrastruktur (eigener Wohnraum, z. B.<br />
Wohnung, <strong>Haus</strong>, Garten)<br />
c) Produkte <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />
Li et al. [76] fanden, dass der Gebrauch von Gehhilfen<br />
vor allem im <strong>Haus</strong> zu vermehrten Stürzen<br />
führt. Auch die Wahl ungeeigneter Arbeitsmittel,<br />
wie beispielsweise das Benutzen einer behelfsmässigen<br />
Kletter-Hilfe anstelle einer stabilen<br />
Leiter, erhöhen das Sturzrisiko [81]. Eine Studie von<br />
Lumsden [84] weist darauf hin, dass das Verwenden<br />
moderner Telekommunikationsmittel vom<br />
sicheren Navigieren durch die Umwelt ablenkt. Die<br />
Vermutung liegt nahe, dass sich dies auch auf das<br />
Sturzrisiko auswirken kann. Im Zusammenhang mit<br />
dem Risikofaktor «ungünstige Boden-Schuh-<br />
Interaktion» steht der Risikofaktor «ungeeignetes<br />
Schuhwerk» [75]. Dieser bezieht sich in erster<br />
Linie auf das Profil der Aussensohle, die eine entsprechende<br />
Reibung bzw. Haftung mit dem Untergr<strong>und</strong><br />
gewährleisten soll. Die Reibung des Schuhs<br />
ist immer abhängig vom jeweiligen Untergr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> den klimatischen Bedingungen.<br />
Das Fehlen von Ablageflächen führt häufig dazu,<br />
dass Objekte in Durchgangsbereichen abgestellt<br />
werden [81]. Eine neuseeländische Forschergruppe<br />
[82] stellte bei einer Umfrage, in der 25- bis<br />
60-jährige Erwachsene befragt wurden, fest, dass<br />
fast die Hälfte aller Bäder <strong>und</strong> Duschen nicht mit<br />
Antirutsch-Elementen ausgestattet sind, was die<br />
Einschätzung der Risikofaktoren<br />
Es ist nochmals darauf hinzuweisen, dass die oben<br />
angeführten Informationen einen fragmentarischen<br />
Charakter besitzen. Es konnten nur 4 Studien<br />
[75,79,82,85] gef<strong>und</strong>en werden, die sich explizit<br />
mit dem Risikofaktorenprofil von Stürzen im Er-<br />
<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 131