Haus und Freizeit - bfu
Haus und Freizeit - bfu
Haus und Freizeit - bfu
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Frauen verursachen 68 % aller Sturzkosten. Beim<br />
«Sturz auf gleicher Ebene» beträgt der Kostenanteil<br />
der Frauen sogar 76 %. Einzig beim Unfallhergang<br />
«Sturz aus der Höhe» übersteigt der Kostenanteil<br />
der Männer mit 57 % denjenigen der Frauen.<br />
Die Analyse der Verletzungsschwere in Abhängigkeit<br />
vom Unfallhergang zeigt, dass über alle<br />
Alterssegmente betrachtet die Invaliditätsfälle <strong>und</strong><br />
die schweren Verletzungen als Folge von Stürzen<br />
auf gleicher Ebene mit 606 <strong>und</strong> 877 Mio. CHF den<br />
Grossteil der Sturzkosten (49 %) verursachen.<br />
Abbildung 14<br />
Jährliche Kosten der Sturzunfälle nach Unfallhergang <strong>und</strong><br />
Alterssegment (in Mio. CHF), Ø 2003–2008<br />
Die Auswertungen zeigen, dass Stürze von<br />
Senioren die höchsten Totalkosten generieren. Dies<br />
ist einerseits auf die hohen Fallzahlen, andererseits<br />
auf die hohen durchschnittlichen Fallkosten<br />
zurückzuführen (Abbildung 15). Die höchsten<br />
durchschnittlichen Fallkosten ergeben sich zwar<br />
von den Stürzen aus der Höhe bei den<br />
Erwachsenen. Die durchschnittlichen Fallkosten der<br />
anderen Unfallhergänge liegen hingegen deutlich<br />
unter denjenigen der Seniorenkategorie. Die<br />
durchschnittlichen Fallkosten bei Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen machen jeweils nur einen Bruchteil<br />
der durchschnittlichen Kosten der anderen<br />
Alterssegmente aus.<br />
1 200<br />
1 060<br />
1.4 Risikofaktoren<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche Erwachsene Senioren<br />
855<br />
390<br />
184 188<br />
161<br />
93<br />
86<br />
34<br />
Sturz auf gleicher Ebene Sturz auf Treppe Sturz aus der Höhe<br />
Im folgenden Kapitel werden die Risikofaktoren<br />
analysiert. In der Literatur herrscht keine Stringenz<br />
hinsichtlich einer einheitlichen Terminologie. Es<br />
existiert keine durchgängige <strong>und</strong> genau erkennbare<br />
Abgrenzung zwischen den Begriffen «Risikofaktoren»<br />
<strong>und</strong> «Unfallursachen». Daher werden die<br />
beiden Begriffe im vorliegenden Bericht synonym<br />
verwendet.<br />
Abbildung 15<br />
Durchschnittliche Fallkosten der Sturzunfälle nach Unfallhergang<br />
<strong>und</strong> Alterssegment, Ø 2003–2008<br />
30 000<br />
25 000<br />
20 000<br />
15 000<br />
10 000<br />
5 000<br />
0<br />
2 739<br />
9 756<br />
20 728<br />
11 626<br />
Sturz auf gleicher<br />
Ebene<br />
2 163<br />
8 915<br />
21 327<br />
8 951<br />
Sturz auf Treppe<br />
1 569<br />
24 094<br />
22 709<br />
6 227<br />
Sturz aus der Höhe<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche Erwachsene Senioren Total<br />
Quelle: <strong>bfu</strong>, Hochrechnung<br />
Zudem bestehen unterschiedliche Kategorien von<br />
Risikofaktoren [53,57]. Die vorliegende Arbeit orientiert<br />
sich primär an der Unterteilung in extrinsische<br />
<strong>und</strong> intrinsische Risikofaktoren. Allerdings<br />
ergibt sich die Frage, welche Faktoren tatsächlich<br />
im Sinn von Risikofaktoren ein erhöhtes Sturzrisiko<br />
bedingen <strong>und</strong> welche lediglich sogenannte Risikoindikatoren<br />
darstellen, wie beispielsweise die Multimedikation<br />
oder das Post-Fall-Syndrom als Indikator<br />
für eine erhöhte Morbidität [57]. Diese Frage ist<br />
oftmals nicht abschliessend zu entscheiden <strong>und</strong><br />
bleibt aufgr<strong>und</strong> dessen in der vorliegenden Arbeit<br />
unberücksichtigt. Darüber hinaus können bestimm-<br />
<strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09 Unfallsegmente 123