Haus und Freizeit - bfu
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sich die Sturzereignisse auf die beiden Bereiche<br />
<strong>Haus</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong> sowie Sport. Dahingegen umfasst<br />
die Altersklasse der 5- bis 16-Jährigen alle 3 Bereiche,<br />
also auch den Bereich Strassenverkehr. Diese<br />
Ergebnisse zeigen, dass für eine ganzheitliche Analyse<br />
der Sturzereignisse alle 3 Bereiche einzuschliessen<br />
sind <strong>und</strong> eine «altersspezifischer Verschiebung»<br />
bei den Kindern charakteristisch ist. Auch<br />
die separate Betrachtung der Kinder- <strong>und</strong> Jugendunfälle<br />
im <strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich zeigt, dass<br />
Stürze mit über 50 % das dominante Unfallsegment<br />
im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter darstellt. Tödliche<br />
Unfälle infolge eines Sturzes machen im Kindesalter<br />
insgesamt nur einen kleinen Teil aus. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Verletzungshäufigkeit <strong>und</strong> der Verletzungsschwere<br />
sollte den Stürzen aus der Höhe nicht nur<br />
die meiste Beachtung im Zusammenhang mit<br />
Sturzunfällen, sondern auch generell im Vergleich<br />
zu allen anderen Unfallsegmenten geschenkt werden.<br />
Die Aktivitäten, bei denen Stürze passieren,<br />
variieren altersspezifisch. Demzufolge ist es notwendig,<br />
dass im Zusammenhang mit Massnahmen<br />
zur Sturzprävention altersbezogene Schwerpunkte<br />
im Unfallgeschehen definiert werden.<br />
Da zu «Sturzverletzungen bei Erwachsenen»<br />
im Bereich der Nichtberufsunfälle <strong>und</strong> somit im<br />
<strong>Haus</strong>- <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong>bereich nur sehr wenig Literatur<br />
bzw. Daten <strong>und</strong> Informationen existieren,<br />
können keine validen <strong>und</strong> finalen Schlussfolgerungen<br />
formuliert werden. Nur von den UVG-<br />
Daten kann abgeleitet werden, dass Kontusionen,<br />
Distorsionen sowie Frakturen als die dominanten<br />
Verletzungstypen bei allen 3 Unfallhergängen<br />
angesehen werden können. Die Verletzungslokalisation<br />
ist abhängig vom Unfallhergang.<br />
Distorsionen am Unterschenkel/Sprunggelenk können<br />
als das häufigste Verletzungsmuster infolge<br />
eines Sturzes identifiziert werden.<br />
Mit einer Häufigkeit von 75 % repräsentiert das<br />
Stürzen auf gleicher Ebene bei den Senioren den<br />
häufigsten Unfallhergang. Zu den schwersten Verletzunge<br />
infolge eines Sturzes gehören Frakturen<br />
an Handgelenk, Becken <strong>und</strong> Hüfte. Nach etwa dem<br />
70. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit der Unterarmfraktur<br />
deutlich ab, während ein steiler Anstieg von<br />
Hüftfrakturen <strong>und</strong> Kopfverletzungen zu registrieren<br />
ist. In Bezug auf das örtliche Setting ereignen sich<br />
mehr als die Hälfte der Sturzverletzungen innerhalb<br />
des Wohnbereichs. Zudem kann davon ausgegangen<br />
werden, dass nicht selbständig wohnende Senioren<br />
3-mal häufiger stürzen als selbständig lebende<br />
Senioren.<br />
1.3 Materielle Kosten<br />
Wie bereits in Kapitel V.2.2, S. 108 angeführt,<br />
entfallen bei der vergleichenden Analyse aller Unfallsegmente<br />
zwei Drittel aller Unfallkosten (65 %)<br />
auf das Unfallsegment «Stürze».<br />
Innerhalb des Unfallsegments «Stürze» dominieren<br />
die «Stürze auf gleicher Ebene» (2008 Mio. CHF)<br />
gegenüber den «Stürzen auf der Treppe»<br />
(608 Mio. CHF) <strong>und</strong> den «Stürzen aus der Höhe»<br />
(436 Mio. CHF). Total betragen die Kosten der<br />
Sturzunfälle 3052 Mio. CHF.<br />
Es ist festzustellen, dass Kinder nur einen geringen<br />
Anteil von 7 % der totalen Kosten von Sturzunfällen<br />
generieren (Abbildung 14). Die restlichen 93 %<br />
verteilen sich fast zu gleichen Teilen auf die Erwachsenen<br />
(46 %) <strong>und</strong> die Senioren (47 %). Im Erwachsenen-<br />
<strong>und</strong> Seniorenalter ragen die Kosten für die<br />
«Stürze auf gleicher Ebene» hervor<br />
(855 resp. 1060 Mio. CHF). In allen 3 Sturzarten<br />
übersteigen die Kosten der Erwachsenen <strong>und</strong> der<br />
Senioren die Kosten der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />
122 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09