Haus und Freizeit - bfu

enzierung stürzen Männer eher zur Seite oder
rutschen aus. Frauen hingegen stürzen eher
nach vorn oder stolpern. Sowohl die Ganggeschwindigkeit
als auch Störungen bzw. Hindernisse,
die zu einem Sturz führen, stellen Einflussfaktoren
für die Fallrichtung dar.
• Körperregion, die primär beim Aufschlag
betroffen ist: Die Hand erfährt am häufigsten
den Hauptaufschlag bzw. Kraftstoss, wobei diese
Körperregion bei Männern (50 %) im Vergleich
zu Frauen (33 %) häufiger betroffen ist.
Das Gesäss stellt zu 18 % bei den Männern und
zu 24 % bei den Frauen die zweithäufigste
Aufschlaglokalisation dar. Diese werden gefolgt
von Kopf, Knie und Armen.
• Biomechanische Faktoren in Bezug auf die
Verletzungsschwere: 2 Hauptfaktoren spielen
im Hinblick auf die Verletzungsschwere eine wesentliche
Rolle. Zum einen sind dies die Kraftspitzen
und die Momente, die aus einem Aufprall resultieren.
Zum anderen ist es die Widerstandsfähigkeit
der biologischen Strukturen, die durch die
Kraftspitzen und Momente belastet werden. Hier
können pathologische Begleiterscheinungen wie
z. B Osteoporose eine Rolle hinsichtlich der Verletzungsschwere
spielen (Kap. VI.1.5.3, S. 148).
Unfallursache, Unfallort und Betätigung zum
Zeitpunkt des Sturzes
Tabelle 34 stellt die Relationen zwischen verschiedenen
Haushaltsaktivitäten und der Art des
Sturzes dar. Stürze auf gleicher Ebene weisen bei
allen Tätigkeiten mit Ausnahme von «Schlafen»
und «Reparieren/Basteln» den grössten Anteil
auf. Insbesondere die Tätigkeiten «Spazieren/
Ausgehen», «Kochen/Kochvorbereitung» sowie
«Baden/Duschen» und «Andere Körperpflege»
sind stark überrepräsentiert. Während des Schlafens
bzw. Aufwachens kommt es oft zu Stürzen
vom Stuhl bzw. aus dem Bett. Beim Reparieren/Basteln
werden häufig Stürze aus der Höhe
beobachtet.
Die meisten Stürze ereignen sich beim Gehen
(50 %) und beim Stehen auf dem Boden (10 %).
Beim Treppenabsteigen (8 %) ereignen sich mehr
Sturzverletzungen als beim Treppenaufsteigen
(3 %). Des Weiteren ist zu beobachten (Tabelle
35), dass es beim Aufstehen aus einer Liegeposition
(5 %) nur zu geringfügig mehr Unfällen kommt
als beim Aufstehen von einem Stuhl (4 %).
Tabelle 34
Sturzunfälle nach Unfallhergang und Betätigung, Senioren
Betätigung
Sturz auf Sturz über anderes
Sturz auf Treppe Sturz vom Sturz aus Übrige
gleicher Ebene
Hindernis und Rolltreppe Stuhl/Bett der Höhe
Wohnen, Aufenthalt zu Hause, Umhergehen 47.9 22.9 18.4 9.4 1.0 0.5
Spazieren/Ausgehen 69.9 21.3 6.2 0.6 0.7 1.4
Gartenarbeit 36.7 30.5 8.4 1.2 23.1 0.1
Kochen/Kochvorbereitung 69.5 22.1 2.1 5.5 0.8 0.0
Putzen/Waschen 26.9 34.5 15.1 22.4 11.1 0.0
Reparieren/Basteln 22.4 14.5 2.6 13.6 46.9 0.0
Andere Hausarbeit 37.5 33.4 11.1 10.2 7.8 0.0
Baden/Duschen 74.4 21.2 0.8 2.5 1.0 0.0
Andere Körperpflege 64.9 15.8 3.3 15.1 0.6 0.2
Schlafen 23.6 3.5 0.0 72.9 0.0 0.0
Essen/Trinken 58.9 8.9 3.0 28.5 0.0 0.7
Anderes 41.1 14.9 8.5 10.1 21.6 3.9
Total 52.8 22.2 12.2 9.1 3.1 0.7
Quelle: Hubacher [30]
120 Unfallsegmente bfu-Sicherheitsdossier Nr. 09