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Haus und Freizeit - bfu

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1- bis 4-Jährigen verteilen sich die Sturzereignisse<br />

auf die beiden Unfallbereiche <strong>Haus</strong> <strong>und</strong> <strong>Freizeit</strong><br />

sowie Sport. Dahingegen umfasst die Altersklasse<br />

der 5- bis 14-Jährigen alle 3 Unfallbereiche, also<br />

auch den Bereich Strassenverkehr. Diese Ergebnisse<br />

bzw. Erkenntnisse decken sich auch mit den Daten<br />

von Hubacher [29], die Sturzarten sind also stark<br />

altersabhängig (Tabelle 75 (A-Tab. 3) <strong>und</strong> Tabelle<br />

76 (A-Tab. 4), [29]).<br />

Verletzungslokalisation, Verletzungstyp, Verletzungsmechanismus<br />

Hubacher [29] kommt zum Schluss, dass die verschiedenen<br />

Sturzarten (Tabelle 31) wenig charakteristische<br />

Verletzungsmuster zeigen. Ausschliesslich Stürze<br />

aus der Höhe führen übermässig oft zu Frakturen.<br />

Auch Schädel-Hirn-Traumata werden angeführt,<br />

allerding primär im Zusammenhang mit Stürzen von<br />

Fahrzeugen. Des Weiteren wird erwähnt, dass fast<br />

alle schweren Verletzungen wie beispielsweise innere<br />

Verletzungen, Verletzungen der Blutgefässe, Nerven-<br />

/Rückenmarksverletzungen auf Stürze aus der Höhe<br />

sowie Stürze von Fahrzeugen zurückzuführen sind.<br />

Neben den Frakturen, die in dieser Studie ca. 25 %<br />

betragen, sind offene W<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Prellungen/Quetschungen<br />

(je 20 %) die häufigsten Verletzungen<br />

infolge von Stürzen, wobei Erstere vorwiegend<br />

durch Stürze über Hindernisse entstehen.<br />

Eine Studie [49], die sich mit einem länderspezifischen<br />

Vergleich von epidemiologischen Daten befasste,<br />

identifizierte mit Hilfe einer Cluster-Analyse<br />

6 voneinander abgetrennte Themenfelder. Ein<br />

Themenfeld bestand aus Stürzen auf Treppen, die<br />

sich hauptsächlich in Gebäuden befanden. Hier<br />

wurden zu 50 % Verletzungen des Schädels <strong>und</strong><br />

des Gehirns registriert, wovon 56 % Kontusionen,<br />

Quetschungen <strong>und</strong> Abschürfungen diagnostiziert<br />

wurden. Des Weiteren wurden Verletzungen der<br />

unteren Extremitäten, Thorax, Bauch, Lendenwirbelsäule<br />

<strong>und</strong> Becken festgestellt. Kinder im Alter<br />

von 0 bis 4 Jahren waren am häufigsten betroffen<br />

(64 %). Die meisten Verletzungen zeigten einen<br />

eher milden bzw. moderaten Charakter hinsichtlich<br />

der Verletzungsschwere <strong>und</strong> konnten ambulant<br />

behandelt werden.<br />

Ellsässer <strong>und</strong> Diepgen [48] bemerkten im Zusammenhang<br />

mit schwer verletzten Kindern, dass<br />

Säuglinge <strong>und</strong> Kleinkinder die höchsten Krankenhausbehandlungsraten<br />

besitzen. Bei diesen beiden<br />

Altersklassen stehen Gehirnverletzungen im Vordergr<strong>und</strong>,<br />

die auf den Körperbau <strong>und</strong> die Physiologie<br />

der Säuglinge <strong>und</strong> Kleinkinder zurückgeführt<br />

werden. Auf dem Kindersicherheitstag 2010 bemerkten<br />

Ellsässer <strong>und</strong> Kahl [50], dass bei Säuglingen<br />

<strong>und</strong> Kleinkindern bei über der Hälfte der Kopfverletzungen<br />

intrakranielle Verletzungen diagnostiziert<br />

werden. Am häufigsten werden Gehirnerschütterungen<br />

festgestellt. Schädelbrüche erleiden<br />

Säuglinge doppelt so häufig wie Kleinkinder [50].<br />

Säuglinge <strong>und</strong> Kleinkinder stürzen eher auf den<br />

Kopf. Schulkinder können sich besser abstützen<br />

<strong>und</strong> verletzen sich somit eher an Armen <strong>und</strong> Händen<br />

[48]. Hier werden eher Distorsionen <strong>und</strong> Frakturen<br />

diagnostiziert. Die von Ellsässer <strong>und</strong> Diepgen<br />

[48] analysierten Trenddaten (1993–1998) der<br />

schwer verletzten Kinder zeigen – im Gegensatz zu<br />

den tödlich verletzten Kindern – eine kontinuierliche<br />

Zunahme sowohl bei Säuglingen <strong>und</strong> Kleinkindern<br />

als auch bei Schulkindern (≤14 Jahre). Dieser<br />

Trend trifft auch auf Gehirnverletzungen im<br />

Säuglingsalter <strong>und</strong> Frakturen im Gr<strong>und</strong>schulalter<br />

zu. Daher gehen Ellsässer <strong>und</strong> Diepgen [48] von<br />

einem ähnlichen Trend bei den Sturzverletzungen<br />

aus.<br />

116 Unfallsegmente <strong>bfu</strong>-Sicherheitsdossier Nr. 09

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