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Platz 1: Taylorcraft 26 cc BNF von Horizon

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92 MOTORFLUG FMT 02 | 12 Wolfgang Traxler<br />

ARF, ARC, RTF, <strong>BNF</strong> – alles Kürzel, die uns eines signalisieren: Man kommt<br />

schnell zum Flug-Spaß, denn der Hersteller bietet je nach „Kürzel“ einen entsprechend<br />

hohen Vorfertigungsgrad. Waren dabei bislang die RTF- oder<br />

<strong>BNF</strong>-Versionen den kleinen und mittleren Modellgrößen vorbehalten – und hier<br />

überwiegend den Schäumlingen mit Elektroantrieb – so tritt nun <strong>Horizon</strong><br />

Hobby an und offeriert eine <strong>BNF</strong>-Version eines „kleinen“ Großmodells in Holzbauweise<br />

mit Verbrennerantrieb. Und da stellt sich natürlich zu allererst die<br />

Frage: reicht nur „Tanken und Binden“ aus, um ins Flugvergnügen zu starten?<br />

Schnell<br />

zum Ziel<br />

Prinzipiell<br />

Würden wir die Frage an „Radio Eriwan“ stellen,<br />

so erhielten wir wahrscheinlich die Antwort<br />

„im Prinzip – ja, aber …“ Im Klartext muss die<br />

Frage aber mit Nein beantwortet werden,<br />

denn nur Tanken & Binden reichen nicht aus,<br />

um das Modell an den Start zu bekommen.<br />

Wenngleich die notwendigen Arbeiten in einem<br />

sehr überschaubaren Rahmen bleiben,<br />

ist doch noch etwas Vorbereitungszeit anzusetzen,<br />

um das Modell fertigzustellen. Die<br />

wesentlichen Arbeiten beziehen sich dabei<br />

auf die Montage der Leitwerksgruppe, dem<br />

Fahrwerk und dem Antrieb. Dennoch bleibt<br />

festzustellen, dass der Vorfertigungsgrad dieses<br />

Modells extrem hoch ist und eine neue Dimension<br />

einläutet. Und noch eines sei vorweggenommen:<br />

Bevor man die Restmontage des<br />

Modells aufnimmt, ist die Beschaffung eines<br />

zölligen Inbusschlüsselsatzes absolute Pflicht<br />

– ohne geht es nicht! Einen solchen bekommt<br />

man schon für ca. 15,- € im einschlägigen Versandhandel<br />

angeboten.<br />

Jeder Baugruppe ist ihr eigenes Befestigungs-Set<br />

mit Schrauben und Muttern zugeordnet,<br />

was bedeutet, dass vor dem Entsorgen<br />

der Verpackung diese sorgfältig daraufhin<br />

kontrolliert werden sollte.<br />

Viel geboten<br />

Die gesamte Zelle des Modells ist sauber<br />

und präzise in Holzbauweise erstellt und mit<br />

Folie einschließlich Dekor bespannt. Bemerkenswert<br />

ist dabei das Fehlen jeglicher Falten<br />

oder Blasen. Das Folienkleid der <strong>Taylorcraft</strong><br />

wurde offenbar sorgfältig aufgebracht und<br />

vollflächig auf den Beplankungsteilen fest<br />

gebügelt. Selbst der Temperaturunterschied<br />

beim Ausflug vom kühlen Keller zum warmen<br />

Modellflugplatz blieb ohne (Falten-)Folgen.<br />

Der Zugang zum Rumpfinneren erfolgt<br />

über die funktionsfähige Seitentür, deren Zuhaltung<br />

mittels Magneten erfolgt – natürlich<br />

fertig eingebaut. Die Kabinenverglasung ist<br />

sorgfältig eingesetzt. Die Kabine ist ausgebaut,<br />

zwar nicht bis ins kleinste Detail, aber<br />

die charakteristischen Dinge wie die Innenverstrebung,<br />

Armaturentafel und Pilotensitz sind<br />

vorhanden. Und ein kompletter Pilot ist auch<br />

dabei, der in der Kabine <strong>Platz</strong> nehmen darf.<br />

Auch die Kühlrippen in der Motorhaube<br />

wurden originalgetreu imitiert. In der Summe<br />

der Betrachtungen darf man in diesem<br />

Zusammenhang durchaus <strong>von</strong> Detailverliebtheit<br />

sprechen.<br />

Obwohl nur wenige Bauschritte zu absolvieren<br />

sind, hat der Hersteller trotzdem eine<br />

sehr anschauliche Bauanleitung beigelegt<br />

– zwar in englischer Sprache, dafür aber mit<br />

einer Menge erklärender Bilder.


www.fmt-rc.de<br />

FMT-TEST 93<br />

Die Montage des Motors erfolgt über<br />

kurze Distanzscheiben. Der Anbau des Ansaugtrichters<br />

ist zu empfehlen.<br />

Der komplette Antrieb wie er im Lieferumfang<br />

enthalten ist.<br />

Seiten- und Höhenleitwerk werden über<br />

zwei CFK-Stäbe verbunden und gemeinsam am<br />

Rumpf verschraubt.<br />

Die <strong>Taylorcraft</strong> <strong>26</strong> <strong>cc</strong> <strong>BNF</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Horizon</strong> Hobby<br />

Montagearbeiten<br />

Die Tragflächenstreben inkl. der Hilfsstreben<br />

sind fertig konfektioniert und die zugehörigen<br />

Halterungen an Tragflächen und Rumpf fertig<br />

angebracht. Die Streben werden an der Tragfläche<br />

verschraubt und am Rumpf mittels Bolzen<br />

und Splint gesichert. Zur Längenanpassung<br />

müssen lediglich die Gabelhalter um drei bis<br />

vier Umdrehungen verdreht und dann gekontert<br />

werden. Zum Transport können die Streben<br />

angeklappt werden und so an der Tragfläche<br />

verbleiben. Das Fahrwerk ist fertig vorbereitet,<br />

d.h. mit Radachsen und Rädern versehen und<br />

die Stoßdämpfer montiert. Es müssen lediglich<br />

die Radschuhe mit je zwei Schrauben befestigt<br />

werden. Dem Schraubensatz für das Fahrwerk<br />

liegt ein Inbusschlüssel bei. Leider handelt es<br />

sich dabei um die metrische 2,5-mm-Größe<br />

und nicht um die erforderliche 3/8“-Größe.<br />

Seiten- und Höhenleitwerk werden über zwei<br />

CFK-Stäbe miteinander verbunden und dann<br />

gemeinsam am Rumpf verschraubt. Das Heckfahrwerk<br />

ist betriebsfertig montiert und muss<br />

nur noch am Rumpf angebracht werden. Die<br />

profilierten Streben auf der Unterseite des HLW<br />

zum Rumpf hin sind ebenfalls einbaufertig<br />

vorbereitet und müssen nur noch verschraubt<br />

werden. Die Streben vom HLW zum SLW hin<br />

sind noch in der Länge durch Verdrehen der Gabelköpfe<br />

anzupassen und dann zu montieren.<br />

Da bei der Montage des Leitwerks auf jegliche<br />

Klebeverbindung verzichtet wird, wäre eine<br />

Demontage denkbar – obwohl der Aufwand<br />

für den Auf- und Abbau recht hoch wäre.<br />

Auch schon drin<br />

Die Empfangsanlage ist fix und fertig eingebaut.<br />

Unter dem herausnehmbaren Kabinenboden<br />

ist der Empfänger und Empfänger-Akku<br />

untergebracht. Beide sind schwingungsgedämpft<br />

in etwas härterem Schaumstoff eingewickelt<br />

und mittels Klett-Schlaufenband<br />

verzurrt. Das Drosselservo ist ebenfalls unter<br />

dem Kabinenboden versteckt. Das Gestänge<br />

zum Vergaser muss noch eingestellt werden.<br />

Die Servos für Höhen- und Seitenruder sind<br />

auf Höhe der hinteren Kabinenverglasung<br />

montiert. Jedes Höhenruder wird durch sein<br />

eigenes Servo betätigt. Deren Bowdenzüge<br />

mit einer Innen-Seele aus 2-mm-Stahldraht<br />

sind fertig eingebaut und über Kugelkopfgelenke<br />

am Servoarm angeschlossen. Die beiden<br />

Seile für die Seitenruderbetätigung sind fertig<br />

konfektioniert und eingehängt. Als einzige<br />

Arbeit verbleibt das Einclipsen der Gabelköpfe<br />

in die bereits montierten Ruderhörner und<br />

die Feineinstellung der Neutralstellung. Die<br />

Querruderservos sind ebenfalls fertig eingebaut<br />

und deren Gestänge betriebsfertig<br />

installiert. Ich habe lediglich die Gestänge im


94 MOTORFLUG FMT 02 | 12<br />

Die rechte Kabinentür ist funktionsfähig zu<br />

öffnen – der Griff dient jedoch nur zum Anfassen,<br />

gehalten wird die Tür mittels Magneten.<br />

Bitte einsteigen! Die Pilotenpuppe gehört zum<br />

Lieferumfang, der Sitz wird mittels dreier<br />

Magneten gehalten und ist mit einem Handgriff<br />

entfernt und wieder aufgesetzt.<br />

Alle Halter für die Tragflächenstreben sind fertig<br />

verschraubt. Über Bolzen und Splinte werden<br />

die Streben dort eingehängt und arretiert.<br />

Das Fahrwerk ist montagefertig vorbereitet,<br />

es müssen nur noch die Radschuhe angeschraubt<br />

und die Fahrwerks-Übergänge mit<br />

etwas Silikon befestigt werden.<br />

äußersten Loch der Ruderhörner eingehängt,<br />

um den Ruderausschlag auf den Wert der<br />

Bauanleitung zu verringern.<br />

Auch an die wichtigen Kleinigkeiten wurde<br />

gedacht: So sind die Anschlusskabel für die<br />

Querruderservos unauffällig im Kabinenbereich<br />

verlegt und die Trennstellen zwischen<br />

Rumpf und Tragflächenhälften mit Sicherungsplättchen<br />

versehen, die ein ungewolltes Lösen<br />

der Steckerverbindung verhindern. Selbst<br />

der Ein-/Ausschalter ist fertig im Inneren der<br />

Kabine eingebaut und über die Kabinentür<br />

zugänglich. Alle Servos sind bereits am Empfänger<br />

angeschlossen. Selbstredend werden<br />

in der Montageanleitung Angaben zur Größe<br />

der Ruderausschläge gemacht, selbst Hinweise<br />

zur Servolaufrichtung (Servoreverse) sind<br />

enthalten. Verwenden kann man alle Spektrum-Sender<br />

ab DX6i, der installierte 8-Kanal-<br />

Empfänger AR8000 kann sowohl DSM-2- als<br />

auch DSM-X-Signale verarbeiten. Die ganze<br />

Art und Weise des RC-Einbaus macht einen<br />

absolut professionellen Eindruck – besser kann<br />

man es nicht machen.<br />

Fast unsichtbar<br />

Als Motor liegt dem Set ein Zenoah <strong>26</strong> cm³<br />

bei, besser bekannt unter dem Kürzel ZG <strong>26</strong>.<br />

Es handelt sich hierbei um die Ausführung mit<br />

Magnetzündung, ein Zündakku entfällt also.<br />

Der ganze Antrieb baut sehr kompakt, sodass<br />

er nahezu vollständig unter der Motorhaube<br />

verschwindet. Der Motor wird über vier kurze<br />

Distanzscheiben am Motorspant verschraubt,<br />

die zugehörigen Einschlagmuttern sind (erwartungsgemäß)<br />

schon gesetzt. Der Ein/Aus-<br />

Schalter für die Zündung ist an der linken<br />

Rumpfseitenwand bereits montiert, es muss<br />

lediglich das Plus-Kabel noch verbunden und<br />

die Minus-Leitung am Motorträger verschraubt<br />

werden. Der Tank ist bereits fertig eingebaut,<br />

die Schläuche angeschlossen und nach draußen<br />

geführt. In der Zuleitung zum Vergaser<br />

sitzt ein T-Stück, über dessen angeschlossenen<br />

Schlauch die Betankung geschieht. Dieser<br />

Betankungsschlauch wird durch eine Kunststoffbuchse<br />

in der Motorhaube geführt und<br />

mit einem Plastikstopfen verschlossen. Nach<br />

dem Betankungsvorgang wird der Schlauch<br />

zurück geschoben, der Verschlussstopfen<br />

rastet dann in der Buchse ein. Damit ist der<br />

Betankungsschlauch unauffällig versteckt. Der<br />

Schlauch für den Überlauf wird auf einen in der<br />

Motorhaube eingeschraubten Nippel gesteckt.<br />

Der beigefügte Serien-Schalldämpfer wird mit<br />

drei Schrauben am Motor montiert.<br />

Alle Ausschnitte für Kühlluftzufuhr, Kerzenstecker,<br />

Zugangsbohrungen zu den Düsennadeln<br />

und Schalldämpferauslass sind<br />

in der Motorhaube sorgfältig ausgefräst. Lediglich<br />

im Bereich des Zündkerzensteckers<br />

musste geringfügig nachgearbeitet werden.<br />

Damit sich die Stecker nicht unbeabsichtigt<br />

lösen können, sind an den Verbindungen<br />

zum Querruder solche Sicherungsplättchen<br />

angebracht.<br />

Die Motorhaube passte sodann ohne weitere<br />

Maßnahmen, auch die Anschraubbohrungen<br />

zum Rumpf hin sind absolut stimmig.<br />

Zusätzlich<br />

Dem Motor liegt ein Ansaugtrichter bei. Dessen<br />

Montage ist gemäß Bauanleitung nicht vorgesehen,<br />

da der <strong>Platz</strong> zwischen Vergaser und<br />

Motorhaubenwandung dafür nicht ausreicht.<br />

Trotzdem sollte auf die Verwendung des Ansaugtrichters<br />

nicht verzichtet werden, da dieser<br />

das „Heraussauen“ <strong>von</strong> Kraftstoff wirksam verhindert.<br />

Für die Montage des Trichters liegen die<br />

notwendigen längeren Schrauben bei. Um <strong>Platz</strong><br />

zu schaffen, muss in die Motorhaube lediglich<br />

ein kreisrundes Loch ausgeschnitten werden.<br />

Die Bestimmung der genauen Position erfolgt<br />

nach der bekannten Pappdeckel-Methode.<br />

Hierbei wird ein Pappdeckel-Streifen seitlich<br />

am Rumpf mit einem Klebestreifen befestigt<br />

und die Lage des Vergasers angezeichnet. Die<br />

Motorhaube wird nun aufgesteckt und die<br />

Lage des Vergasers vom Pappdeckel auf die<br />

Motorhaube übertragen. Jetzt muss nur noch<br />

vorsichtig das Loch ausgeschnitten werden.<br />

Am Schluss ragt der Ansaugtrichter nur wenige<br />

Millimeter über die Außenkontur der Motorhaube<br />

hinaus und bleibt völlig unauffällig.<br />

Etwas Kritik<br />

Zur Betätigung der Choke-Klappe soll ein<br />

Betätigungs-Hebel auf deren Achse befestigt<br />

werden. Der Hebel ist allerdings zu lang, er<br />

streift an der Motorhaube und muss deswegen<br />

gekürzt werden. Die zur Befestigung vorgesehene<br />

Schraube ist leider zu kurz, offenbar hat<br />

man bei deren Auswahl nicht bedacht, dass<br />

die Achse der Choke-Klappe an jener Stelle<br />

abgeflacht ist. An sich kein Problem, da es sich<br />

aber um eine zöllige Schraube handelt, ist ein<br />

Ersatz nicht leicht zu finden. Wer allerdings<br />

den Ansaugtrichter montiert, kann auf die<br />

Betätigung der Choke-Klappe verzichten –<br />

Daumen auf den Trichter – ansaugen – fertig!<br />

Ein weitaus größeres Problem stellt der<br />

Serien-Schalldämpfer dar, dessen Dämp-


www.fmt-rc.de<br />

FMT-TEST 95<br />

Der Empfänger ist unter dem Kabinenboden installiert.<br />

Zur genaueren Betrachtung wurde er seiner dämpfenden Verpackung entledigt<br />

Aller Ruderhörner sind fertig angebaut.<br />

Zur Feineinstellung der Ruder-Neutrallage<br />

genügen wenige Umdrehungen an<br />

den qualitativ sehr guten Gabelköpfen.<br />

fungseigenschaften keineswegs unseren<br />

Vorstellungen entsprechen. Zudem soll eine<br />

16×6“-Luftschraube montiert werden – unsere<br />

amerikanischen Freunde lieben offensichtig<br />

hohe Drehzahlen – was das Lärmproblem<br />

weiter steigert. Um das Ganze im erträglichen<br />

Rahmen zu halten, wurde ein 18×8“-Propeller<br />

verwendet, die Ausschnitte im Spinner mussten<br />

dafür nicht erweitert werden.<br />

Flugerprobung<br />

Zwei weitere Kritikpunkte haben sich während<br />

der Flugerprobung offenbart: Der Erste betrifft<br />

die Überlauf-Leitung des Tanks. Wie beschrieben,<br />

wird diese auf einen fest montierten<br />

Nippel in der Motorhaube gesteckt. Um<br />

den Schlauch überhaupt aufstecken zu können<br />

(denn dazu muss man mit der Hand in das<br />

Innere der Motorhaube gelangen können),<br />

ist es erforderlich, dass der Schlauch etwa<br />

8 cm länger belassen wird. Beim Aufschieben<br />

der Motorhaube an den Rumpf bildet<br />

dabei der Schlauch automatisch einen mehr<br />

oder minder 180°-Bogen. Trotz sorgfältiger<br />

Kontrolle kann es passieren, dass während<br />

des Fluges der Schlauch abknickt und eine<br />

Entlüftung des Tanks unterbunden wird.<br />

Das macht sich zunächst als Abmagern des<br />

Motors bemerkbar. Man schiebt das zunächst<br />

auf den noch nicht eingelaufenen Motor<br />

und dreht an der Vergasernadel in Richtung<br />

fetter. Zu guter Letzt stellt dann der Motor<br />

trotzdem ab. Um das zu vermeiden, habe<br />

ich nachträglich den Überlauf-Schlauch vom<br />

Nippel abgezogen, auf das notwenige Maß<br />

gekürzt und zum Abluftkanal auf der Unterseite<br />

der Motorhaube/Rumpf geführt. Der<br />

Schlauch wurde dann mit einer Schelle am<br />

Motorspant in seiner Lage fixiert. Und <strong>von</strong><br />

nun an lief der Motor wie eine Nähmaschine.<br />

Der zweite Punkt betrifft die Verstrebung<br />

zwischen Seiten- und Höhenleitwerk. Bereits<br />

nach 10 min Motorlauf war deren Befestigungsöse<br />

abgebrochen – das Material der<br />

Öse ist ziemlich dünn. Ersatz wurde in einem<br />

Kabelschuh-Sortiment gefunden. Dort finden<br />

sich Ösen, die an Kabel gequetscht werden, um<br />

diese dann an Blechen zur Masseverbindung<br />

zu montieren. Die Isolierung an der Quetschstelle<br />

wurde entfernt und die Öse mit Epoxy<br />

an die Strebe geklebt.<br />

Obwohl das Vibrationsniveau des Motors<br />

gering ist, sollten alle Schraubverbindungen<br />

mit Schraubensicherungslack gesichert oder<br />

– wo möglich – gekontert werden.<br />

Kann’s losgehen? Der verantwortliche Pilot<br />

bei der Prüfung des Senders.<br />

Auch wenn der Dämpfer nicht die beste Geräuschdämpfung aufweist – er passt perfekt<br />

unter die Haube, die bereits mit allen Bohrungen und Ausschnitten versehen beiliegt.


96 MOTORFLUG FMT 02 | 12<br />

Elegant & harmonisch<br />

Die korrekte Schwerpunktlage ergibt sich<br />

ohne Zusatzgewicht in Bug oder Heck – sie<br />

passt ganz einfach anhand der Einbauten.<br />

Sind die Ruderausschläge dann noch nach den<br />

Angaben der Montageanleitung eingestellt,<br />

ergeben sich beim Jungfernflug keine Überraschungen.<br />

Der Motor hat mit dem Gewicht des<br />

Modells keine Probleme, mit ¾-Gas kann originalgetreu<br />

abgehoben und in einem sanften<br />

Steigflug die Reisehöhe erreicht werden. Der<br />

anschließende Flug ist Entspannung pur. Hier<br />

ist man mit einem Modell zum Genießen des<br />

vorbildgetreuen Flugstils unterwegs – wenn<br />

Kunstflug, dann bitte in dem Rahmen, den das<br />

manntragende Vorbild auch beherrscht. Looping,<br />

Auf- und Abschwünge, Turn usw. passen<br />

gut zum Modell. Allerdings darf man nicht die<br />

Exaktheit einer reinen Kunstflugmaschine erwarten,<br />

da kann man die Differenzierung der<br />

Querruder noch so genau einstellen, die Rollen<br />

bleiben hochdecker-typisch etwas unrund.<br />

Wer ein Querrudermodell beherrscht,<br />

kommt mit der <strong>Taylorcraft</strong> sicher auch zurecht.<br />

Aufgrund der Profilierung entwickelt<br />

das Modell keine Eigendynamik, sondern<br />

folgt einfach dem Kurs, den der Pilot vorgibt.<br />

Das Modell „liegt gut am Ruder“, deren<br />

Wirkung ist nicht zu weich oder zu hart, es<br />

passt ganz einfach. Ein Strömungsabriss muss<br />

provoziert werden, erst wenn das Gas ganz<br />

zurückgenommen ist und das Höhenruder<br />

voll durchgezogen wird und damit das letzte<br />

Quäntchen Fahrt vernichtet ist, kippt die<br />

Maschine über eine Flächenspitze ab, um sich<br />

nach Fahrtaufnahme wieder in Normallage<br />

zu begeben.<br />

Zum Landen muss mit deutlich erhöhtem<br />

Standgas angeflogen werden, da sich sonst<br />

die Fuhre gewaltig ausbremst, was auch an<br />

dem etwas größeren Propeller liegen dürfte.<br />

Das Gas also erst bei Erreichen der <strong>Platz</strong>grenze<br />

ganz zurücknehmen. Und sollte es einmal<br />

„plumps“ machen – nicht schlimm – das<br />

Fahrwerk absorbiert auch härtere Schläge.<br />

Gefällt mir!<br />

Qualität, Ausstattung und Flugeigenschaften<br />

reihen die <strong>Taylorcraft</strong> in die Modell-Oberklasse<br />

ein. Allein der Schalldämpfer verdient einen<br />

Tadel, er passt weder zum Modellcharakter,<br />

noch in unsere (Umwelt) Landschaft.<br />

Bleibt zum Schluss noch die Frage zu klären,<br />

ob es sich lohnt, ein solches Modell in<br />

Vollausstattung zu kaufen, denn es funktioniert<br />

nur mit einem kompatiblen Spektrum-<br />

Sender. Besitzer eines solchen spielt diese<br />

<strong>BNF</strong>-Version in die Karten, schneller kann man<br />

ein Modell dieser Klasse wohl kaum an den<br />

Start bekommen.<br />

Flugbild und -eigenschaften<br />

der <strong>Taylorcraft</strong> sind<br />

etwas zum Genießen.<br />

Datenblatt MOTORFLUG<br />

• Modellname: <strong>Taylorcraft</strong> <strong>BNF</strong><br />

• Verwendungszweck: Scale-Sportflugzeug<br />

• Vertrieb / Hersteller: Hangar 9 / <strong>Horizon</strong> Hobby<br />

• Modelltyp: <strong>BNF</strong>-Modell in Holzbauweise<br />

• Lieferumfang: Rumpf, zweiteilige Fläche, Höhen- und<br />

Seitenruder, GFK-Motorhaube, Fahrwerk, Räder, Radschuhe,<br />

fertige Ruderanlenkungen, Pilotenpuppe, Benzinmotor<br />

Zenoah <strong>26</strong> cm³ mit Tank, RC-Empfangsanlage mit Servos,<br />

Empfänger und Akku, Bauanleitung<br />

• Bau- u. Betriebsanleitung: Englischsprachig,<br />

54 Seiten m. zahlreichen Bildern, Einstellwerte für<br />

Ruderausschläge und Schwerpunkt vorhanden, separate<br />

Anleitung für Motor<br />

• Aufbau:<br />

Rumpf: Holz, teilbeplankt, mehrfarbig gebügelt, Servos,<br />

Empfänger, Akku und Tank betriebsfertig installiert<br />

Tragfläche: zweiteilig, Holz, teilbeplankt, mehrfarbig<br />

gebügelt, Alu-Steckungsrohr, Ruder anscharniert, Servos<br />

und Anlenkung betriebsfertig<br />

Leitwerk: demontierbar, Holz, teilbeplankt, mehrfarbig<br />

gebügelt, Ruder anscharniert, Ruderhebel montiert<br />

Motorhaube: Epoxy, abnehmbar, mehrfarbig lackiert,<br />

alle Ausschnitte betriebsfertig<br />

Kabinenverglasung: transparent, nicht abnehmbar,<br />

fertig installiert<br />

Schalldämpfereinbau: integriert in Motorhaube<br />

• Preis: 979,99 Euro<br />

• Technische Daten:<br />

Spannweite: 2.050 mm<br />

Länge: 1.630 mm (m. Spinner)<br />

Spannweite HLW: 760 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 375 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: 375 mm<br />

Tragflächeninhalt: 75,2 dm²<br />

Flächenbelastung: 92,7 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: halbsymmetrisch 12% dick<br />

Tragflächenprofil Rand: halbsymmetrisch 12% dick<br />

Profil des HLW: ebene Platte<br />

Gewicht / Herstellerangabe: 6.500 g<br />

Fluggewicht Testmodell ohne Kraftstoff: 6.730 g<br />

mit 400 ml Kraftstoff: 6.970 g<br />

• Antrieb vom Hersteller empfohlen:<br />

Motor: Zenoah <strong>26</strong> (enthalten)<br />

Propeller: 16×6” (enthalten)<br />

• Antrieb im Testmodell verwendet:<br />

Motor: Zenoah <strong>26</strong> (enthalten)<br />

Propeller: 18×8”<br />

• RC-Funktionen und Komponenten:<br />

Höhe: 2× Spektrum A6000 (eingebaut)<br />

Seite: Spektrum A6000 (eingebaut)<br />

Querruder: 2× Spektrum A6000 (eingebaut)<br />

Motordrossel: Spektrum A6000 (eingebaut)<br />

verwendete Mischer: keine<br />

Fernsteueranlage: Spektrum DX 8<br />

Empfänger: Spektrum AR8000 DSMX (eingebaut)<br />

Empf.Akku: NiMH 2.700 mAh (eingebaut)<br />

• Erforderl. Zubehör: /<br />

• Bezug: über Fachhandel, Infos bei: <strong>Horizon</strong> Hobby<br />

Deutschland GmbH, Christian-Junge-Str. 1, 25337 Elmshorn,<br />

Tel.: 04121 4619960, E-Mail: info@horizonhobby.<br />

de, Internet: www.horizonhobby.de

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