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10 Umweltschutz Unter dem Begriff Umwelt wird meistens die räumliche Umwelt, also die bebaute und natürliche Umgebung, verstanden. Zum weiter reichenden Verständnis der Umwelt gehören aber auch die soziale Umwelt – die Menschen vor Ort in Familie,Gruppe und Gesellschaft – und die biologische Umwelt, also die Lebewesen und Pflanzen, die uns umgeben. Das Bewusstsein für diese Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt ist Grundlage eines effektiven Umweltmanagements. Ziele des Umweltschutzes ● die Reinerhaltung von Luft und Gewässern ● ein gesundes Raumklima ● der Lärmschutz ● die Abfallverringerung bzw. sichere Abfallbeseitigung ● ● die Energie- und Rohstoffeinsparung die Förderung der umgebenden Natur, z.B. durch naturnahe Gartenbewirtschaftung – auch in Einrichtungen und hauswirtschaftlichen Betrieben. Ökobilanzen ermöglichen die Einschätzung der benötigten Ressourcen, die ein Produkt von der Gewinnung der Rohstoffe bis hin zur Entsorgung benötigt. Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie groß der persönliche Energie- und Ressourcenverbrauch ist. Er wird als Flächenmaß angegeben. (Wasserfußabdruck s. S. 305) Der ökologische Rucksack ist die symbolische Darstellung der Berechnung der „Naturmenge“, die für die gesamte Produktkette notwendig ist. Er wird in kg angegeben. Das Ergebnis der Ökobilanz kann bei der Bewertung der Umweltbelastung als Vergleichsmaßstab herangezogen werden. Eng verbunden mit dem Umweltschutz ist der Begriff der Nachhaltigkeit. Er stammt ursprünglich aus dem Jahr 1713 und bezog sich auf die Baumzucht (Forstwirtschaft): „Schlage nur soviel Holz wie nachwachsen kann“. Aufgegriffen wurde der Begriff von verschiedenen UN-Gipfeln zum Klimaschutz. Nach aktuellem Verständnis setzt sich Nachhaltigkeit aus drei Komponenten zusammen: ● Ökologische Nachhaltigkeit – Schutz von Natur und Umwelt für nachfolgende Generationen ● Ökonomische Nachhaltigkeit – eine Wirtschaftsweise begründen und erhalten, die Erwerb und Wohlstand sichert ● Soziale Nachhaltigkeit – eine Gesellschaft entwickeln, die die Beteiligung aller Mitglieder der Gemeinschaft ermöglicht Wichtiges Ziel von Nachhaltigkeit ist die Ausgewogenheit der drei Bereiche zu erreichen und zu erhalten 298
10.3 Lärm Nichts als Schall und Luft Ein ins Wasser geworfener Stein erzeugt ringförmige Wellen. Je nach Größe des Steins kleine rasch verebbende oder große, die sich weithin sichtbar ausbreiten. So ähnlich muss man sich den durch ein Geräusch erzeugten Schall vorstellen. Allerdings ist es hier nicht Wasser, das sich in Wellen ausbreitet, sondern Luft. Wie Wasserwellen stellen auch Schallwellen physikalisch gesehen eine Druckschwankung dar, die eine spürbare Kraft, den Schalldruck erzeugen. Trifft eine Schallwelle auf das Trommelfell des Ohres, wird dieses durch den Schalldruck in Schwingungen versetzt – und der Vorgang des Hörens setzt ein. Der Schalldruck, der bei einem Gespräch an das Trommelfell dringt, beträgt weniger als ein Millionstel des normalen Luftdrucks. Auch an der Schmerzgrenze ist der Schalldruck noch kleiner als ein Tausendstel des Luftdrucks, so empfindlich ist das Ohr. Die Lautstärke eines Geräusches wird als Schallpegel in Dezibel, abgekürzt dB, gemessen. Der an der Hörschwelle gerade noch hörbare leiseste Ton hat einen Schallpegel von etwa 0 dB, die Schmerzschwelle liegt bei gut 125 dB. Dezibel sind ein logarithmisches Maß, das heißt, es steigt nicht wie mit einem Lineal gezogen gleichmäßig schräg an, sondern wie eine steil nach oben gezogene Kurve. Daraus resultiert: Jeder Zehner-Schritt auf der dB-Skala entspricht einer Verdoppelung der empfundenen Lautstärke. Auf der dB-Skala bedeutet das, dass zum Beispiel Straßenverkehr bereits doppelt so laut ist wie eine normal geführte Unterhaltung oder die Musik in einer Diskothek doppelt so laut dröhnt wie der Lärm einer Fräsmaschine. Popgruppe Baulärm Straßenverkehr Unterhaltung Wald Start von Düsenmaschinen (100 m Entfernung Schmerzgrenze µPa 100.000.000 10.000.000 1.000.000 100.000 10.000 Hörgrenze 1.000 100 20 140 dB 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Lärm ist in unserer Umwelt ein Störfaktor,der sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit des Menschen bedroht. Folgen des Lärms sind u.a. Schlafstörungen,Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und nervöse Reizbarkeit. Die früher als typisches Altersleiden geltende Schwerhörigkeit findet sich heute schon häufig bei Dreißigjährigen. Sie ist bei Männern häufiger als bei Frauen. Versuche aus dem Arbeitsleben zeigen, dass Lärmeinwirkung die Ursache ist für ● ● ● 50% der Tippfehler, 20% der Arbeitsunfälle, 20% der verlorenen Arbeitstage gemessen an den Leistungen in ruhiger Umgebung. Lärmschwerhörigkeit steht an der Spitze der Berufskrankheiten. Rund 6 Millionen Menschen sind an ihrem Arbeitsplatz durch Lärm gefährdet. Wirkt Lärm über 85 dB mehrere Stunden auf das Ohr ein, kommt es zu einer Hörermüdung, die sich wieder normalisieren kann.Wiederholte Einwirkungen von mehreren Stunden täglich über etliche Jahre führen zur bleibenden Schwerhörigkeit. 309
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