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Probeseiten (pdf) - Verlag Handwerk und Technik

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<strong>Verlag</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> G.m.b.H., Lademannbogen 135,<br />

22339 Hamburg; Postfach 63 05 00, 22331 Hamburg<br />

E-Mail: info@handwerk-technik.de<br />

Internet: www.handwerk-technik.de<br />

Hinweis zu § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen<br />

ohne eine solche Einwilligung eingescannt <strong>und</strong> in ein Netzwerk<br />

eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen <strong>und</strong><br />

sonstigen Bildungseinrichtungen.<br />

Lernauftrag 1.1<br />

Physikalische Sachverhalte durch elektrische<br />

Gr<strong>und</strong>größen <strong>und</strong> Einheiten darstellen<br />

Name:<br />

________________<br />

Klasse: ________________<br />

Datum: ________________<br />

Sowohl in der beruflichen Praxis als auch im täglichen Leben kann eine Vielzahl physikalischer Erscheinungen, vor allem<br />

die uns interessierenden elektrischen, beobachtet werden. Sie zu beschreiben, ihr Wesen zu erfassen, muss ergänzt werden,<br />

wenn solche Vorgänge <strong>und</strong> Eigenschaften miteinander verglichen werden sollen. Vergleichen setzt ein Beschreiben<br />

mit Mengenbegriffen, mit Zahlen o. Ä., ein sogenanntes Quantifizieren voraus. Noch aussagefähiger wird das Vergleichen<br />

gleichartiger Erscheinungen, wenn sie gemessen werden. Die physikalisch-technischen Vorgänge können nur dann<br />

in ihrer Struktur verstanden, in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden, wenn die logische Ordnung der einzelnen<br />

Elemente des komplexen Sachverhaltes erkannt wird<br />

1 Der elektrische Strom<br />

1.1 Beschreiben Sie die Wirkungen des elektrischen Stromes, die<br />

von den menschlichen Sinnesorganen wahrgenommen werden.<br />

Geben Sie zusätzlich die Bedingungen an, unter denen diese Wirkungen<br />

auftreten.<br />

Kontrolle<br />

Unter den gegebenen Anstrichen ist auch die pathologische Reaktion<br />

des menschlichen Körpers aufzuführen.<br />

• Ohne zusätzliche Bedingungen entsteht immer ein Magnetfeld, unabhängig von der Art der<br />

Strombahn.<br />

• chemische Wirkungen als Stofftransport nur in Lösungen von Basen, Säuren <strong>und</strong> Salzen<br />

• Erwärmung des stromdurchflossenen Leiters, jedoch nicht bei Temperaturen im Bereich des<br />

absoluten Nullpunktes<br />

• Lichtwirkung in hoch erhitzten Metallen (Temperaturstrahler) <strong>und</strong> in Gasen (Entladungslampen)<br />

• Reaktion menschlicher Körperzellen <strong>und</strong> chemische Veränderungen, wenn die Reizschwelle überw<strong>und</strong>en<br />

wird<br />

1.2 Kennzeichnen Sie das eigentliche Wesen des elektrischen Stromes,<br />

das als Ursache der unter 1.1 genannten Wirkungen anzusehen<br />

ist.<br />

Ihre Aussage soll die Definition des Begriffes „elektrischer Strom“<br />

darstellen. Bedenken Sie, dass elektrische Energie mittelbar oder<br />

unmittelbar an elektrische Ladungen geb<strong>und</strong>en ist.<br />

Elektrischer Strom ist die gerichtete Bewegung der Elektronen <strong>und</strong> Ionen als Träger der elektrischen<br />

Ladungen.<br />

Elektrotechnische Systeme analysieren<br />

<strong>und</strong> Funktionen prüfen<br />

LF 1<br />

Das Werk <strong>und</strong> seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen<br />

Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des<br />

<strong>Verlag</strong>es.<br />

HT 36572<br />

1.3 Führen Sie zur Kennzeichnung der Merkmale des elektrischen<br />

Stromes die entsprechende elektrische Gr<strong>und</strong>größe mit ihrem Größenzeichen<br />

(Formelzeichen) ein. Definieren Sie diese Größe in<br />

Worten sowie mathematisch als Gleichung.<br />

Gr<strong>und</strong>größe:<br />

Definition:<br />

Definitionsgleichung:<br />

1.4 Da die Merkmale des elektrischen Stromes in ihrer Menge zu<br />

erfassen sein sollen, muss die physikalische Größe eindeutig quantitativ<br />

erfassbar sein. Ergänzen Sie im Umkehrschluss, was unter<br />

dem Vorgang des Messens zu verstehen ist.<br />

Messen ist<br />

Das Formelzeichen ist in DIN 1304 Teil 1 festgelegt. Die Definition<br />

der Gr<strong>und</strong>größe spiegelt die Aussage von 1.2 wider.<br />

Stromstärke<br />

Formelzeichen: I<br />

Die Stromstärke I ist die auf die Zeiteinheit t bezogene Ladungsmenge Q, die sich im<br />

Leiter bewegt.<br />

I = Q t<br />

Da Messen ein Vergleichen ist, stellt sich die Frage: Womit wird<br />

die auszumessende Größe verglichen?<br />

das quantitative (mengenmäßige) Bestimmen physikalischer Größen.<br />

Geben Sie die Schritte an, aus denen prinzipiell jede Messung besteht.<br />

1. Schritt<br />

2. Schritt<br />

Eine Größe der zu messenden Art als Einheit auswählen.<br />

Auszumessende Größe mit der gewählten Einheit vergleichen.


Lernauftrag 1.1 • Physikalische Sachverhalte durch elektrische Gr<strong>und</strong>größen <strong>und</strong> Einheiten darstellen Seite 2<br />

Elektrotechnische Systeme analysieren<br />

<strong>und</strong> Funktionen prüfen<br />

Als Ergebnis eines Messvorganges ergibt sich die unten stehende<br />

Angabe. Ordnen Sie den Zeichen die zugehörigen Begriffe zu.<br />

physikalische Größe<br />

I<br />

= 1,2 A<br />

Zahlenwert<br />

= ·<br />

Einheit<br />

Die gebräuchlichen Angaben physikalischer Größen enthalten<br />

kein Multiplikationszeichen <strong>und</strong> keine 1 zwischen Zahlenwert <strong>und</strong><br />

Einheitenzeichen.<br />

1.5 Im internationalen Einheitensystem werden zwei Arten physikalischer Einheiten unterschieden. Nennen Sie diese <strong>und</strong> geben<br />

Sie ihre typischen Merkmale an.<br />

LF 1<br />

Art<br />

• SI Basiseinheiten<br />

• abgeleitete SI-Eiheiten<br />

Merkmale<br />

Einheiten, die den Basisgrößen zugeordnet sind.<br />

mit dem Zahlenfaktor 1 gebildete Produkte, Quotienten oder<br />

Potenzprodukte von SI-Basiseinheiten<br />

1.6 Orientieren Sie sich im Tabellenbuch über die SI-Basiseinheiten<br />

<strong>und</strong> geben Sie von der elektrischen Basiseinheit die physikalische<br />

Erscheinung an, welche die Gr<strong>und</strong>lage für die normative Festlegung<br />

ist.<br />

Die erste Orientierungshilfe in einem Tabellenbuch ist das Sachwortverzeichnis.<br />

Suchen Sie unter „SI-Basiseinheiten“.<br />

Elektrische Basiseinheit:<br />

Ihre Festlegung beruht auf<br />

Ampere<br />

der Kraftwirkung, die durch das Magnetfeld paralleler Ströme entsteht.<br />

Begründen Sie, weshalb Basiseinheiten auf das Sorgfältigste festgelegt sein müssen.<br />

Basiseinheiten müssen zum Eichen von Messmitteln exakt reproduzierbar sein, um die notwendige<br />

Genauigkeit von Messungen zu gewährleisten.<br />

Die Angaben sehr kleiner <strong>und</strong> sehr großer Größenwerte können äußerst wenig anschaulich sein. Ergänzen Sie die Tabelle<br />

durch die Einheitenvorsätze, die bevorzugt in der Elektrotechnik verwendet werden.<br />

• Giga<br />

• Mega<br />

• Kilo<br />

• Milli<br />

• Mikro<br />

• Nano<br />

Bezeichnung<br />

Kurzzeichen<br />

G<br />

M<br />

k<br />

m<br />

m<br />

n<br />

Wert<br />

10 9<br />

10 6<br />

10 3<br />

10 –3<br />

10 –6<br />

10 –9<br />

Die gebildeten Teile <strong>und</strong> Vielfache sind gesetzlich festgelegt.<br />

Durch die Vorsätze entstehen neue Einheiten derselben Größenart.<br />

1.7 Ermitteln Sie aus den folgenden Beispielen den gr<strong>und</strong>sätzlichen Zusammenhang zwischen physikalischer Größe <strong>und</strong> den beliebig<br />

wählbaren Einheiten der zugehörigen Größenart.<br />

Einheit:<br />

Zahlenwert:<br />

[I ] = 1 A<br />

[I ] = 1 mA<br />

⇑<br />

⇑<br />

I = 0,04 A<br />

I = 40 mA<br />

⇓<br />

⇓<br />

{I} = 0,04 {I} = 40<br />

Zur Angabe des Zahlenwertes bzw. der Einheit ist stets das Formelzeichen<br />

– hier I – in eine geschweifte bzw. eckige Klammer zu<br />

setzen.<br />

Physikalische Größen sind einheiteninvariant<br />

(unabhängig von der gewählten Einheit).<br />

Der Zahlenwert nicht. Durch eine n-mal kleinere<br />

Größe der Einheit erhält man einen n-fach<br />

größeren Zahlenwert.<br />

Verwenden Sie in Ihren Aussagen die Eigenschaftsbezeichnungen<br />

„einheiten-invariant“ <strong>und</strong> „einheitenvariant“.<br />

(invariant = unveränderlich)


Lernauftrag 1.1 • Physikalische Sachverhalte durch elektrische Gr<strong>und</strong>größen <strong>und</strong> Einheiten darstellen Seite 3<br />

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1.8 Größen gleicher Art können nur dann addiert oder subtrahiert werden, wenn sie durch gleiche Einheiten angegeben werden.<br />

Lösen Sie die folgenden Aufgaben so, dass der Zahlenwert der zu bestimmenden Stromstärke größer als 1 <strong>und</strong> kleiner als<br />

1000 ist.<br />

Welcher Gesamtstrom I fließt einem Knotenpunkt zu, wenn die abfließenden Teilströme I 1 = 4,8 A, I 2 = 820 mA <strong>und</strong><br />

I 3 = 0,012 kA betragen?<br />

I = I 1 + I 2 + I 3<br />

I = 4,8 A + 0,82 A + 12 A<br />

I 3 = I – I 1 – I 2 – I 4<br />

I = 17,62 A<br />

I = 1200 mA – 800 mA – 20 mA – 18,2 mA<br />

Geben Sie zur Fehlerkontrolle in den zwei Gleichungen die Stromgrößen<br />

in der gewählten Einheit an.<br />

Bestimmen Sie den Betrag des Teilstromes I 3 , wenn der abfließende Gesamtstrom 1,2 A <strong>und</strong> die anderen zufließenden Teilströme<br />

800 mA, 0,02 A <strong>und</strong> 18 200 mA betragen.<br />

1.9 Physikalische Größen können Skalare, z.B. die Masse, oder Vektoren,<br />

z. B. die Kraft, sein. Streichen Sie die nicht zutreffende Eigenschaft<br />

der Stromstärke <strong>und</strong> tragen Sie die festgelegte Richtung<br />

des fließenden Stromes ein.<br />

I 3 = 361,8 mA<br />

Die Stromstärke ist eine richtungsbehaftete / richtungslose physikalische Größe.<br />

Definierte Stromrichtung:<br />

2 Die elektrische Spannung<br />

Nennen Sie unbedingt den Stromkreisteil, in dem diese Festlegung<br />

gilt.<br />

Der elektrische Strom fließt außerhalb der Stromquelle vom Plus- zum<br />

Minuspol.<br />

2.1 Kennzeichnen Sie das Wesen der Spannung als Voraussetzung eines elektrischen Stromes.<br />

Die Spannung ist der auf die Ladungsträger wirkende Antrieb.<br />

2.2 Durch einen entsprechenden Arbeitsaufwand werden in einer Stromquelle Ladungen getrennt. Dadurch entsteht eine Spannung.<br />

Analysieren Sie den Energiezustand der getrennten <strong>und</strong> an den Polen der Stromquelle konzentrierten Ladungen sowie<br />

den der Ladungsträger bei ihrer Bewegung im äußeren Stromkreis.<br />

Die an den Polen konzentrierten Ladungsträger<br />

besitzen durch den Arbeitsaufwand ihrer Trennung<br />

einen höheren Energiebetrag. Dieser nimmt bei der<br />

Bewegung im Stromkreis wieder ab.<br />

Gr<strong>und</strong>lage Ihrer Aussage ist der Energiesatz.<br />

Elektrotechnische Systeme analysieren<br />

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<strong>Verlag</strong>es.<br />

2.3 Da die Änderung des Energiebetrages sowohl Zunahme DW zu als<br />

auch Abnahme DW ab sein kann, müssen ihrem Wesen nach zwei<br />

verschiedene Spannungen unterschieden werden. Bezeichnen Sie<br />

die physikalische Größe mit Formelzeichen, die der Kennwert<br />

einer Stromquelle ist, <strong>und</strong> definieren Sie die Größe in Worten sowie<br />

mathematisch als Gleichung.<br />

Physikalische Größe:<br />

Definition in Worten:<br />

In mathematischer Form:<br />

2.4 Übertragen Sie die Aufgabenstellung 2.3 auf die zweite Spannungsform.<br />

Physikalische Größe:<br />

Definition in Worten:<br />

Ein <strong>und</strong> dasselbe Wort kann als sprachliche Form auch verschiedene<br />

Begriffe bedeuten, hier Erscheinung <strong>und</strong> physikalische<br />

Größe.<br />

Quellenspannung<br />

Formelzeichen: U Q<br />

Die Quellenspannung ist die auf die Ladungsmenge bezogene Energiezunahme.<br />

U Q = DW zu<br />

Q<br />

Die abgeleitete Spannungseinheit kann als Potenzprodukt von<br />

Basiseinheiten angegeben werden.<br />

Spannungabfall<br />

Formelzeichen: U<br />

Der Spannungsabfall ist die auf die Ladungsmenge bezogene Energieabnahme.<br />

HT 36572<br />

In mathematischer Form:<br />

U = DW ab<br />

Q


Lernauftrag 1.1 • Physikalische Sachverhalte durch elektrische Gr<strong>und</strong>größen <strong>und</strong> Einheiten darstellen Seite 4<br />

Elektrotechnische Systeme analysieren<br />

<strong>und</strong> Funktionen prüfen<br />

LF 1<br />

Erläutern Sie die Einheit beider Spannungsgrößen anhand ihrer Definitionsgleichungen. Führen Sie die abgeleitete Spannungseinheit<br />

auf die Basiseinheiten zurück.<br />

Zwischen zwei Punkten eines Stromkreises liegt eine Spannung von einem Volt an, wenn<br />

sich der Energiebetrag einer Ladungsmenge von einem Coulomb um ein Joule ändert.<br />

[U Q ] = [U ] = [DW]<br />

[Q]<br />

1 V = 1 J<br />

1 C<br />

1 J = 1 kg m 2 · s –2<br />

1 C = 1 A · s<br />

1 V = 1 kg · m 2 · A –1 · s –3<br />

2.5 Charakterisieren Sie die Richtungsfestlegungen beider Spannungsgrößen.<br />

Die Quellenspannung ist in der Stromquelle vom Plus- zum Minuspol gerichtet.<br />

Die Richtung des Spannungsfalls ist gleich der des Stromes als Ursachengröße.<br />

3 Der elektrische Widerstand<br />

3.1 Ergänzen Sie in der angegebenen Darstellung die notwendige Bedingung für das Fließen eines elektrischen Stromes.<br />

Ursache Wirkung/ Ursache Wirkung<br />

Quellenspannung Stromstärke Spannungsfall<br />

Bedingung<br />

geschlossener Stromkreis<br />

Beschreiben Sie die physikalischen Vorgänge, welche die elektrische Eigenschaft des Stromweges bestimmen.<br />

Die temperaturabhängige, ungeordnete Bewegung der Moleküle <strong>und</strong> Atome hindert die Ladungsträger<br />

an ihrer gerichteten Bewegung.<br />

3.2 Quantifizieren Sie die Eigenschaft des Stromweges durch die entsprechende<br />

physikalische Größe mit ihrer Einheit.<br />

Physikalische Größe:<br />

Definition in Worten:<br />

Auch hier steht für Eigenschaft <strong>und</strong> Größe dasselbe Wort.<br />

Widerstand<br />

Formelzeichen: R<br />

Der Widerstand ist der Quotient aus Spannung <strong>und</strong> Stromstärke.<br />

In mathematischer Form:<br />

R = U I<br />

Die Einheit ist aus der Definitionsgleichung der Größe abzuleiten.<br />

Gleichung der abgeleiteten Einheit:<br />

[R] = 1 W = 1 V<br />

1 A<br />

Warum ist diese Eigenschaftsgröße nicht richtungsbehaftet?<br />

Der Zusammenprall der Ladungsträger mit den Leitermolekülen <strong>und</strong> -atomen ist unabhängigvon<br />

der Stromrichtung.<br />

3.3 Verallgemeinern Sie in Form eines Strukturbildes die Elemente, aus denen sich ein physikalisch-technischer Sachverhalt<br />

zusammensetzt.<br />

Komplex<br />

physikalisch-technischer Sachverhalt<br />

Elemente<br />

Erscheinung als<br />

Vorgang oder<br />

Eigenschaft<br />

physikalische<br />

(elektrische)<br />

Größe<br />

Einheit<br />

der physikalischen<br />

Größe<br />

äußere, durch Sinne erfassbare<br />

Erscheinung<br />

Vektor<br />

Basiseinheit<br />

Wesen der Erscheinung<br />

Skalar<br />

abgeleitete Einheit<br />

3.4 Bereiten Sie sich so vor, dass Sie den in 3.3 dargestellten Zusammenhang am Beispiel einer der drei Gr<strong>und</strong>größen in einem<br />

freien Redebeitrag vorstellen können.


Lernauftrag 2.1<br />

Sinusförmige Wechselgrößen symbolisch<br />

darstellen<br />

Name: ________________<br />

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Datum: ________________<br />

Kontrolle<br />

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Um die Energieökonomie einer Beleuchtungsanlage zu L1 verbessern, N wurde im Elektroinstallationsauftrag durch den Auftraggeber<br />

festgelegt, die Mehrzahl der Stromkreise mit Glühlampen durch Leuchtstofflampenschaltungen zu ersetzen. Im<br />

Zusammenhang mit der vertraglich festgelegten Anlageprüfung zeigten Stromstärkemessungen in den Unterverteilungen<br />

<strong>und</strong> in den Lampenkreisen, dass in denen mit Leuchtstofflampen zwischen dem Messwert des Gesamtstromes <strong>und</strong> der<br />

Summe der Teilströme Abweichungen auftraten. Diese waren nicht durch Messfehler zu erklären. Solche Unterschiede wurden<br />

in den Glühlampenkreisen nicht festgestellt. Ebenso widersprüchlich waren die Messungen des Gesamtstromes in<br />

den Duoschaltungen der Leuchtstofflampen. Da es sich um Parallelschaltungen zweier Leuchtstofflampen handelte, war<br />

nicht nachzuvollziehen, weshalb der Betrag des Gesamtstromes gleich den Stromstärken in beiden Lampenzweigen war.<br />

Solche Erscheinungen können mit Hilfe von Darstellungen sinusförmiger Größen erklärt werden. Besondere Bedeutung<br />

haben dabei Zeigerdarstellungen, aus denen mathematische Verknüpfungen in Form von Gleichungen, auch für die oben<br />

genannten Messergebnisse, abgeleitet werden können.<br />

1 Liniendiagramme <strong>und</strong> rotierende Zeiger sinusförmiger Wechselgrößen<br />

1.1 In den Beleuchtungsanlagen der Elektroinstallationen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

elektrische Wechselgrößen wirksam. Geben Sie die Merkmale<br />

der Wechselspannung als Beispielgröße an <strong>und</strong> ergänzen Sie<br />

die letzte Teilaussage.<br />

Neben der Spannung sind auch Wechselströme <strong>und</strong> ihre Leistungen<br />

durch Betrag <strong>und</strong> Richtung bestimmt. Wie ändern sich<br />

beide Merkmale?<br />

• Wechselgrößen ändern ihre Richtung <strong>und</strong> ihren Betrag periodisch, d. h. in gleichen Zeitabständen.<br />

• Der arithmetische Mittelwert der Beträge ist gleich null, d. h., die Summe der positiven Beträge einer<br />

Halbwelle sind gleich der Summe der negativen Beträge.<br />

Unter den verschiedenen Formen der Wechselspannung nimmt<br />

die sinusförmige eine besondere Rolle ein. Weisen Sie die Bedeutung<br />

von U sin nach.<br />

Die unterschiedliche Änderung der Spannungsbeträge kann zu<br />

dreieckförmigen, rechteckförmigen oder zu trapezförmigen Spannungen<br />

führen. Vereinbarungsgemäß werden Wechselspannungen<br />

<strong>und</strong> -ströme in Energieanlagen stets als sinusförmige<br />

Größen angesehen.<br />

• Sinusförmige Spannungen treiben in Stromkreisen mit Widerständen, Spulen oder Kondensatoren<br />

wiederum sich sinusförmig ändernde Ströme an.<br />

• Die drahtgeb<strong>und</strong>ene Energieübertragung <strong>und</strong> Transformierung ist im Vergleich zu anderen<br />

Spannungsformen mit dem geringsten Materialaufwand möglich.<br />

• Der Verlauf der Sinusgrößen kann mathematisch <strong>und</strong> grafisch leicht erfasst werden.<br />

Elektrische Installationen planen <strong>und</strong> ausführen<br />

LF 2<br />

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Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des<br />

<strong>Verlag</strong>es.<br />

HT 36572<br />

1.2 Reaktivieren Sie Ihre mathematischen Kenntnisse der ebenen Trigonometrie.<br />

Definieren Sie den Sinus am rechtwinkligen Dreieck<br />

(Bild 1) <strong>und</strong> am Kreis mit dem Radius r (Bild 2).<br />

A<br />

f<br />

Hy<br />

Definitionsgleichungen<br />

AK<br />

B<br />

C<br />

sin a = GK<br />

Hy<br />

GK<br />

Der Sinus eines Winkels ist als Seiten- bzw. Streckenverhältnis<br />

definiert. Ergänzen Sie im Bild 1 die Dreieckseiten durch die<br />

gebräuchlichen Abkürzungen Hy, GK, AK <strong>und</strong> in Bild 2 durch die<br />

Buchstaben für Radius <strong>und</strong> Ordinatenabschnitt.<br />

Durch Umstellen der aus Bild 2 abgeleiteten Definitionsgleichung des Sinus nach dem Ordinatenabschnitt wird seine Abhängigkeit<br />

vom Winkel x deutlich. Ergänzend zur Funktionsgleichung: y = f (x) ⇒<br />

y<br />

0<br />

r<br />

x<br />

sin a = y r<br />

y = r · sin x<br />

P (x,y)<br />

Bild 1 Bild 2<br />

y<br />

x


Lernauftrag 2.1 • Sinusförmiger Wechselgrößen symbolisch darstellen Seite 2<br />

Elektrische Installationen planen <strong>und</strong> ausführen<br />

LF 2<br />

1.3 Übertragen Sie die vorstehende Funktionsgleichung auf die als<br />

Beispielgröße gewählte sinusförmige Wechselspannung. Ersetzen<br />

Sie den Radius r durch den Scheitelwert der Spannung <strong>und</strong> die<br />

Ordinate y durch den Momentan- oder Augenblickswert als<br />

abhängige Veränderliche. Die unabhängige Veränderliche, der<br />

Abszissenwert x, entspricht<br />

• dem Winkel a im Gradmaß oder<br />

• dem Winkel arc a = a + im Bogenmaß, der auch mit<br />

• der Winkelgeschwindigkeit w = a+ ⇒ a + = w · t bzw. mit der Kreist<br />

• frequenz verknüpft ist. Damit wird die Zeitabhängigkeit der<br />

Augenblickswerte mathematisch erfasst.<br />

Präzisieren Sie den mathematischen Sachverhalt durch die drei<br />

Formen der Gleichung, die die funktionale Abhängigkeit der<br />

Augenblickswerte beschreiben.<br />

Die Augenblickswerte einer Sinusgröße werden durch kleine<br />

Buchstaben der Formelzeichen beschrieben, z. B. u; i oder p.<br />

Ein spezieller Augenblickswert ist der Scheitel- oder Höchstwert<br />

û oder î.<br />

Bedenken Sie, dass die Kreisfrequenz eine Geschwindigkeitsgröße<br />

ist.<br />

1. u = f(a) u = û · sin a 2. u = f(a + ) u = û · sin a + 3. u = f(t) u = û · sin wt<br />

1.4 Das Bild der in 1.3 entwickelten Funktionsgleichungen ist das<br />

Liniendiagramm. Ordnen Sie in Bild 3 der Abszissenachse die drei<br />

gleichwertigen Größen zu. Bestimmen Sie<br />

• für den Abszissenwert a = 360° den Betrag im Bogenmaß <strong>und</strong><br />

die Zeitdauer der vollständigen Schwingung bei einer Frequenz<br />

von 50 Hz<br />

2 p ≈ 6,28 rad<br />

1<br />

50<br />

Die SI-Einheit des ebenen Winkels im Bogenmaß ist der Radiant:<br />

1 rad = 1 m m<br />

Der Maßstab der Abszisse ist durch die vorgegebene Teilung in<br />

Winkelgrade festgelegt.<br />

20 ms<br />

a = 360° ⇒ a + = ⇒ t = s = sowie<br />

• den eingezeichneten Augenblickswert u 1 , wenn dem Abszissenabschnitt von 5 mm der Spannungsbetrag von 50 V entspricht<br />

<strong>und</strong> die zugehörigen Ordinatenwerte a 1 , a + 1 <strong>und</strong> t 1 .<br />

u<br />

û<br />

w<br />

a 1<br />

û<br />

u 1<br />

0<br />

a 1<br />

u 1<br />

90°<br />

180°<br />

270°<br />

360°<br />

a<br />

a<br />

t<br />

+<br />

2p rad<br />

20 ms<br />

Bild 3<br />

u 1 B 10 mm a 1 = 18° t 1 = 1 ms u 1 = 100 V<br />

a + 1 = p = 0,314 rad<br />

10<br />

1.5 Eine Wechselgröße ist eindeutig durch ihre Form, ihren Betrag <strong>und</strong><br />

ihre Frequenz bestimmt. Die genannten Merkmale müssen auch<br />

aus den grafischen Darstellungen der Wechselgrößen ablesbar<br />

sein. Erläutern Sie, wie diese Merkmale aus dem Liniendiagramm<br />

bestimmt werden können.<br />

Form:<br />

Betrag:<br />

Frequenz:<br />

Da Gleich- <strong>und</strong> Wechselspannungen bzw. -ströme durch ihre<br />

Wirkungen vergleichbar werden, wird in der <strong>Technik</strong> der Betrag<br />

einer Wechselgröße gr<strong>und</strong>sätzlich durch den Effektivwert angegeben.<br />

Der Zusammenhang zwischen Scheitel- <strong>und</strong> Effektivwert<br />

wird durch den formabhängigen Crestfaktor beschrieben.<br />

Verlauf der zur Linie verb<strong>und</strong>enen Punkte P (a; u), die durch ihre Koordinaten festgelegt<br />

sind.<br />

Ablesen des Scheitelwerte û als Ordinatengröße <strong>und</strong> berechnen des Effektivwertes<br />

U = û / ;l 2.<br />

Ablesen der Zeitdauer einer Schwingung (Schwingungsdauer T) als Abszissenwert <strong>und</strong><br />

berechnen der Frequenz f = 1/T.


Lernauftrag 2.1 • Sinusförmiger Wechselgrößen symbolisch darstellen Seite 3<br />

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1.6 Die exakte Darstellung der Liniendiagramme ist sehr umständlich.<br />

Eine Vereinfachung ist möglich, indem man sich auf den linken<br />

Teil des Bildes 3 beschränkt. Die sinusförmige Spannung wird dann<br />

als rotierender Zeiger dargestellt. Geben Sie die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Festlegungen für seine Darstellung an.<br />

Stellen Sie als Bild 4 einen sinusförmigen Wechselstrom von<br />

4 A/50 Hz als rotierenden Zeiger mit einem positiven Nullphasenwinkel<br />

von 60° dar. Lesen Sie den zugehörigen Augenblickswert<br />

aus der Zeigerdarstellung ab.<br />

• Die Zeigerlänge entspricht dem Scheitelwert der<br />

Sinusgröße.<br />

• Der Zeiger dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn,<br />

d. h. in mathematisch positiver Richtung.<br />

• Die Drehzahl des Zeigers entspricht der Kreisfrequenz<br />

der sinusförmigen Größe.<br />

• Die Ausgangslage des Zeigers ist die Waagerechte<br />

nach rechts.<br />

2 Ruhende Zeiger sinusförmiger Größen<br />

2.1 Für die berufliche Praxis sind nahezu ausschließlich die zeitunabhängigen<br />

Effektivwerte von Bedeutung. Sie lassen sich mit ruhenden<br />

Zeigern (Festzeiger) darstellen. Fassen Sie die wesentlichen<br />

Gr<strong>und</strong>sätze für ihre Veranschaulichung zusammen.<br />

• Wählen eines Maßstabes <strong>und</strong> berechnen der<br />

Zeigerlängen.<br />

• Nur Wechselgrößen gleicher Frequenz können in<br />

einem gemeinsamen Zeigerdiagramm dargestellt<br />

werden.<br />

• Der Bezugszeiger wird waagerecht nach rechts<br />

zeigend angeordnet.<br />

• Der Winkel zwischen den ruhenden Zeigern entspricht<br />

der Phasenverschiebung zwischen den<br />

Wechselgrößen.<br />

Auch Wechselströme <strong>und</strong> -leistungen können als rotierende<br />

Zeiger dargestellt werden.<br />

Geben Sie auch den gewählten Maßstab an.<br />

Bei einem willkürlich gewählten Zeitnullpunkt kann der Augenblickswert<br />

von Null verschieden sein.<br />

Bild 4<br />

ˆ<br />

i= I · ;l 2<br />

f 0 =60°<br />

i 0 =4,9 A<br />

Maßstab:<br />

1 A B 10 mm<br />

Die Notwendigkeit, Augenblickswerte durch rotierende Zeiger zu<br />

ermitteln, ist sehr selten.<br />

Mehrere Größen gleicher Frequenz werden in Zeigerdiagrammen<br />

dargestellt.<br />

Widerstände, Leitwerte, Leistungen, Magnetflüsse <strong>und</strong> elektrische<br />

Durchflutungen können auch durch ruhende Zeiger dargestellt<br />

werden.<br />

Elektrische Installationen planen <strong>und</strong> ausführen<br />

LF 2<br />

Das Werk <strong>und</strong> seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen<br />

Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des<br />

<strong>Verlag</strong>es.<br />

HT 36572<br />

Benennen Sie die aus Bild 5 ableitbaren Merkmale der dargestellten<br />

Wechselgrößen. Zeichnen Sie als Bild 6 das Zeigerdiagramm<br />

des Wechselstromes von 4 A , der der Spannung von 230 V um<br />

45° vorauseilt.<br />

I 2<br />

f<br />

I 1<br />

• Darstellung der frequenzgleichen<br />

Ströme I 1 <strong>und</strong> I 2<br />

• I 2 < I 1<br />

• I 2 eilt I 1 um den Phasenwinkel f<br />

voraus.<br />

Geben Sie für Bild 6 den Maßstab an.<br />

Überlegen Sie, ob der Spannungszeiger unbedingt länger als der<br />

Stromzeiger sein muss.<br />

I = 4 A<br />

f = 45°<br />

U = 230 V<br />

Maßstab: 50 V B 10 mm<br />

1 A B 10 mm<br />

Bild 5 Bild 6


Lernauftrag 2.1 • Sinusförmiger Wechselgrößen symbolisch darstellen Seite 4<br />

2.2 Wechselgrößen gleicher Art können trotz unterschiedlicher Phasenlage<br />

durch ruhende Zeiger leicht addiert oder subtrahiert werden.<br />

Diese geometrischen Rechenoperationen, gekennzeichnet<br />

durch +ˆ oder –ˆ , erfolgen nach dem Prinzip der Kräfteparallelogramme<br />

oder -polygone. Ermitteln Sie in den Bildern 7 <strong>und</strong> 8<br />

zeichnerisch die Gesamtgröße.<br />

Die geometrische Addition wird übersichtlich, wenn der zu addierende<br />

Zeiger unter Beibehaltung von Größe <strong>und</strong> Richtung mit seinem<br />

Ausgangspunkt an die Zeigerspitze des anderen Zeigers verschoben<br />

wird. Durch den fortlaufenden Zeigerverlauf entstehen<br />

dann Vielecke (Polygone).<br />

I 1 + ˆ I 2 = I<br />

I 2<br />

f<br />

I<br />

I 1<br />

U 2<br />

U<br />

U 3<br />

U 1<br />

U 3<br />

U 2<br />

U 1 + ˆ U 2 + ˆ U 3 = U<br />

Bild 7 Bild 8<br />

Elektrische Installationen planen <strong>und</strong> ausführen<br />

LF 2<br />

2.3 Stellen Sie für die Zeigerdiagramme des Bildes 9 die entsprechenden<br />

drei Gleichungen als geometrische Summen auf.<br />

A B C<br />

I 2 I 3<br />

I 1<br />

I 2 I 3<br />

3.1 Zeichnen Sie für die Ersatzschaltung der realen Spule (Bild 10) <strong>und</strong><br />

die des realen Kondensators (Bild 11) die Diagramme der Strom<strong>und</strong><br />

Spannungszeiger.<br />

I 1<br />

I 2 I 3<br />

I 1<br />

Bild 9<br />

3 Zeigerdiagramme von Schaltungen mit den Gr<strong>und</strong>schaltelementen R , X L <strong>und</strong> X C<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Gleichungen:<br />

I 2 +ˆ I 3 = I 1<br />

I 1 +ˆ I 3 = I 2<br />

I 1 +ˆ I 3 +ˆ I 2 = 0<br />

Beachten Sie die Phasenlage von Strom <strong>und</strong> Spannung der<br />

Gr<strong>und</strong>schaltelemente.<br />

I<br />

U R<br />

R<br />

U<br />

U L<br />

X L<br />

In einer Reihenschaltung wird<br />

stets die Stromstärke, in einer<br />

Parallelschaltung hingegen die<br />

Spannung als Bezugszeiger gewählt.<br />

Zeigerdiagramm<br />

U<br />

f<br />

U L<br />

U R<br />

I<br />

Bild 10<br />

I<br />

I R<br />

I C<br />

U<br />

R<br />

X C<br />

Zeigerdiagramm<br />

I<br />

I R<br />

f<br />

I C<br />

U<br />

Bild 11<br />

3.2 Die Ersatzschaltungen der realen Schaltelemente sind jeweils durch den ohmschen Widerstand<br />

R 1 erweitert worden (Bild 12 <strong>und</strong> 13). Entwickeln Sie die Zeigerdiagramme <strong>und</strong> geben<br />

Sie durch eine Zahl die Reihefolge der dargestellten Zeiger an.<br />

4<br />

I<br />

R<br />

I 1<br />

1<br />

U 1<br />

5<br />

U 2<br />

1<br />

R 2<br />

U<br />

6<br />

I 2<br />

2<br />

3<br />

X C<br />

U 1 2 U 2<br />

3<br />

1<br />

X<br />

R L<br />

I 1<br />

1<br />

I 2 5<br />

R 2<br />

I<br />

I 1<br />

f<br />

Zeigerdiagramm<br />

Zeigerdiagramm<br />

U<br />

f<br />

I 2<br />

U<br />

U 2<br />

U 2<br />

U 1<br />

(Bezugszeiger)<br />

I<br />

I 2<br />

Bild 12<br />

Bei der Festlegung des Bezugszeigers<br />

vergleichen Sie die Schaltungen<br />

mit gemischten Widerstandsschaltungen,<br />

deren Gesamtwiderstand<br />

Sie bestimmen<br />

sollen. Dabei werden die eindeutig<br />

in Reihe oder parallel geschalteten<br />

Widerstände zu einem Ersatzwiderstand<br />

zusammengefasst.<br />

Wenn Sie unter diesem<br />

Aspekt die gegebenen Schaltungen<br />

betrachten, können Sie ohne<br />

Schwierigkeiten den Bezugszeiger<br />

bestimmen.<br />

6<br />

I<br />

U<br />

4<br />

U 1<br />

I 1<br />

Bild 13


Lernauftrag 6.1<br />

Funktionsfähigkeit eines Akku-Bohrschraubers<br />

prüfen<br />

Name: ________________<br />

Klasse: ________________<br />

Datum: ________________<br />

Kontrolle<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> G.m.b.H., Lademannbogen 135,<br />

22339 Hamburg; Postfach 63 05 00, 22331 Hamburg<br />

E-Mail: info@handwerk-technik.de<br />

Internet: www.handwerk-technik.de<br />

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ohne eine solche Einwilligung eingescannt <strong>und</strong> in ein Netzwerk<br />

eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen <strong>und</strong><br />

sonstigen Bildungseinrichtungen.<br />

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Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des<br />

<strong>Verlag</strong>es.<br />

HT 36572<br />

Zur Montage eines Stahlblech-Wandgehäuse-Systems sind<br />

die erforderlichen Arbeitsmittel bereitzustellen. Darunter ein<br />

Akku-Bohrschrauber, der in der Werkstatt längere Zeit ungenutzt<br />

<strong>und</strong> in Einzelteile zerlegt aufbewahrt wird. Auf dem<br />

Gehäuse des Bohrschraubers ist lediglich die Spannung mit<br />

13,2 V, auf dem Bohrfutter sind die Durchmesser der<br />

Bohrer im Bereich von 1 bis 10 mm angegeben. Der zum<br />

Bohrschrauber gehörende Akkumulator trägt die Aufschrift<br />

„Ni-Cd-Block 13,2 V“. Die Ladeeinrichtung enthält die in<br />

Bild 1 dargestellten Angaben des Typenschildes.<br />

1 Vorbereiten der Montage<br />

1.1 Die Effektivität eines Arbeitsprozesses wird wesentlich durch seine<br />

Vorbereitung bestimmt. Stellen Sie stichpunktartig die wesentlichen<br />

Überlegungen zusammen, die in jeder Planungsphase<br />

von Arbeitsprozessen gemacht werden müssen.<br />

Benennen Sie die Vorbereitungsmaßnahmen, die im konkreten<br />

Fall als Auftragnehmer zum Errichten einer NS-Verteilungsanlage<br />

notwendig sind.<br />

NC-Pack-Lader Typ ASPL 12 -14<br />

15 V 350 mA<br />

230 V – 50 Hz<br />

5,25 VA<br />

–<br />

Bild 1 Typenschild der Ladeeinrichtung<br />

+<br />

CE<br />

}<br />

Beschränken Sie sich auf Gr<strong>und</strong>sätzliches der Planungsphase von<br />

Arbeitstätigkeiten.<br />

Die Baustelle „Verteilungsanlage“ ist einzurichten.<br />

Bestandteile der Planungsphase: Analyse des Arbeitsauftrages, Beurteilen der örtlichen Bedingungen,<br />

Ermitteln des Arbeitskräfteeinsatzes, Festlegen des Arbeitsablaufes, Bereitstellen der Arbeitsgegenstände<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsmittel, Abnahme <strong>und</strong> Kontrolle des Arbeitsergebnisses durch Vergleichen<br />

mit den normativen Vorgaben <strong>und</strong> denen des Auftraggebers.<br />

Einrichten der Baustelle: Bereitstellen der Arbeitsgegenstände wie Kabel, Verteilerkästen, Befestigungsmaterial<br />

<strong>und</strong> der Arbeitsmittel wie Bohrmaschine, Fräser, Messmittel sowie von Hilfsmitteln<br />

zur Sicherung der Arbeitsplatzpositionierung wie Haltegurte <strong>und</strong> Absturzsicherungen<br />

bei Arbeiten auf erhöhten Standorten.<br />

1.2 Bohren <strong>und</strong> Schrauben sind wesentliche Tätigkeiten bei Installationsarbeiten.<br />

Meist erfordern sie handgeführte Bohrmaschinen.<br />

Vergleichen Sie netzbetriebene mit Akku-Bohrschraubern.<br />

Neben technischen Parametern sind auch Universalität, Funktionsdauer,<br />

Handhabbarkeit <strong>und</strong> Preiswürdigkeit wichtig.<br />

Netzbetriebene Maschinen: höhere Leistung <strong>und</strong> Funktionalität durch Bohren, Schlagen, Fräsen, auch<br />

höherer Preis; abhängig vom Netzanschluss, oft Verlängerungsleitungen notwendig.<br />

Akku-Bohrschrauber: netzunabhängig, begrenzte Funktionsdauer in Abhängigkeit von der Ladekapazität<br />

des Akkus, gleichwertige Handhabbarkeit wie netzbetriebene Maschine.<br />

1.3 Leiten Sie aus dem Vergleich die bevorzugten Einsatzmöglichkeiten<br />

des Akku-Bohrschraubers ab. Beurteilen Sie eine bei Bohrschraubern<br />

oft vorhandene mehrstufige Drehmomenteneinstellung.<br />

Bedenken Sie den Zusammenhang zwischen Drehzahl, Drehmoment<br />

<strong>und</strong> mechanische Überlastung.<br />

Das Drehmoment des Schraubers ist proportional zur Motorleistung, aber umgekehrt proportional<br />

zur Drehzahl. Drehzahleinstellung <strong>und</strong> Drehmomentenbegrenzung (Torque-Control) sind<br />

notwendig, da mit unterschiedlichen Bohrerdurchmessern <strong>und</strong> in unterschiedlichen Werkstoffen<br />

gebohrt werden muss. Schraubverbindungen können u. U. einreißen oder überdehnt werden.<br />

Ein plötzliches Blockieren des Bohrers kann durch eine mechanische Ausrastkupplung oder durch<br />

eine elektronische Drehmomentenbegrenzung verhindert werden.<br />

Anlagen <strong>und</strong> Geräte analysieren <strong>und</strong> prüfen<br />

LF 6


Lernauftrag 6.1 • Funktionsfähigkeit eines Akku-Bohrschraubers prüfen Seite 2<br />

2 Bestimmen der technischen Parameter des Schraubers<br />

2.1 Beim Bohren <strong>und</strong> Schrauben wird mechanische Energie benötigt,<br />

die durch Umwandlung aus elektrischer Energie entsteht.<br />

Weisen Sie nach, dass trotz kürzesten Übertragungsweges Stromquelle<br />

– Motor auch bei dieser Energieumwandlung Verluste zu<br />

verzeichnen sind.<br />

Benennen Sie die Elemente des einfachen Stromkreises <strong>und</strong> die<br />

Ursache der bei Nutzung des Schraubers entstehende geringfügige<br />

Erwärmung.<br />

Der einfache Stromkreis besteht aus dem Ni-Cd-Akku als Stromquelle <strong>und</strong> dem Motor als Verbrauchsmittel.<br />

In beiden Bauelementen entstehen durch die Widerstände Strom-Wärme-Verluste.<br />

Wegen der kurzen lösbaren Verbindung zum Motor kommt es kaum zu Übertragungsverlusten.<br />

Auch die Reibungsverluste der Lager sind unbedeutend. Wie bei allen Kleinmaschinen liegt der<br />

Wirkungsgrad unter 80 %.<br />

Anlagen <strong>und</strong> Geräte analysieren <strong>und</strong> prüfen<br />

LF 6<br />

2.2 Die elektrische Leistung als zeitbezogene Arbeitsgröße kann mit<br />

den Werten von Spannung <strong>und</strong> Stromstärke bestimmt werden.<br />

Die Spannungsangabe des Ni-Cd-Blocks mit 13,2 V ist irritierend.<br />

Suchen Sie deshalb die nach Norm DIN IEC 38: 1987 – 5 festgelegten<br />

Werte der Nennspannungen von Betriebsmitteln, die dem<br />

Wert von 13,2 V DC nahe kommen <strong>und</strong> erläutern Sie die gegebene<br />

Normenbezeichnung.<br />

bevorzugte Werte:<br />

ergänzende Werte:<br />

Normenbezeichnung:<br />

Für den schnellen Zugriff suchen Sie im Sachwortverzeichnis des<br />

Tabellenbuches unter „Spannung“ die Normwerte von Betriebsmitteln<br />

unter 120 V AC bzw. unter 750 V DC. Geben Sie sowohl<br />

die bevorzugten als auch die ergänzenden Nennwerte an.<br />

6; 12; 24; 36 V DC<br />

2,4; 3; 4; 4,5; 5; 7,5; 9; 15; 30 V DC<br />

Unveränderte Übernahme der internationalen Normenempfehlung (IEC), verbindlich<br />

nach DIN in Deutschland, Herausgabe der Norm im Mai 1987.<br />

2.3 Analysieren Sie das Betriebsverhalten einer Stromquelle, um eine<br />

Erklärung für die nicht der Norm entsprechenden Spannungsangabe<br />

des Bohrschraubers zu erhalten. Zeichnen Sie dazu das<br />

Schaltbild eines einfachen Stromkreises mit den wirkenden Größen.<br />

Stellen Sie in einer Ursache-Wirkungskette (Kausalkette) das<br />

Steigen oder Fallen der Größen bei zunehmender Belastung dar.<br />

R i<br />

U i<br />

U<br />

Innenwiderstand des Akkus<br />

innerer Spannungsfall<br />

Klemmenspannung<br />

U Q Quellenspannung, im linearen Bereich der<br />

Spannungskennlinie konstant<br />

R Lastwiderstand zur Kennzeichnung des Drehmomentes<br />

M als mechanische Belastungsgröße<br />

Nennen Sie die Bedeutung der im Schaltbild als Formelzeichen<br />

angegebenen Größen.<br />

Durch die entsprechenden Formeln können die Änderungen der<br />

Größen eindeutig begründet werden. Bei steigender mechanischer<br />

Belastung eines Motor erhöht sich stets die Stromaufnahme.<br />

Verwenden Sie ↑ für Steigen <strong>und</strong> ↓ für Fallen.<br />

U Q<br />

U R , M<br />

U i<br />

R i<br />

Bild 2 Größen des einfachen Stromkreises<br />

Stromstärke I ~ M<br />

I =<br />

U Q<br />

R i + R L + R<br />

Klemmenspannung<br />

U = U Q – U i<br />

innerer Spannungsfall<br />

U i = I · R i<br />

Kausalkette:<br />

M↑ → I↑ → U i↑ → U↓<br />

U i = I · R i<br />

Die Spannung am Motor (Klemmenspannung) sinkt beim Übergang von Leerlauf zu Belastung.<br />

Der am Schrauber angegebene Spannungswert ist die Leerlauf- bzw. Quellenspannung.


Lernauftrag 6.1 • Funktionsfähigkeit eines Akku-Bohrschraubers prüfen Seite 3<br />

2.4 Berechnen Sie die Bemessungsleistung des Bohrschraubers, wenn<br />

vom Hersteller der Bemessungsstrom mit 2,5 A angegeben wird.<br />

Auch wenn aus verkaufsstrategischen Gründen die Leerlaufspannung<br />

angegeben wird, ist die Leistung mit der Klemmenspannung<br />

bei Nennlast zu berechnen.<br />

<strong>Verlag</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong> G.m.b.H., Lademannbogen 135,<br />

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HT 36572<br />

Bemessungswert der Spannung<br />

= Nennwert lt. Norm U n = 12 V<br />

Bemessungsstrom bei Nennlast I n = 2,5 A<br />

Bemessungsleistung P = U n · I n P = 12 V · 2,5 A P = 30 W<br />

2.5 Beurteilen Sie die mechanischen Vorgänge Bohren <strong>und</strong> Schrauben<br />

durch Bestimmen des an der Bohrspindel wirkenden Drehmomentes<br />

mit der unter 2.4 berechneten Leistung <strong>und</strong> der maximalen<br />

Drehzahl von 600 min –1 . Welche Kraft ist dabei am Umfang<br />

eines 10-mm-Bohrers wirksam?<br />

Mit den Gleichungen P = M · 2p · n <strong>und</strong> M = F · r sind die geforderten<br />

Werte zu berechnen.<br />

Vergleichen Sie, zur Beurteilung der Drehmomentengröße, das Ergebnis mit der einer netzgeführten Handbohrmaschine von<br />

400 W <strong>und</strong> 1600 min –1 .<br />

Drehmoment des Bohrschraubers<br />

Kraft am Bohrerumfang<br />

Drehmoment der netzbetriebenen Maschine<br />

Drehmomentenverhältnis beider Maschinen<br />

M = 0,477 Nm<br />

F = 95,5 N<br />

M netz = 2,39 Nm<br />

Das Drehmoment der netzgeführten Bohrmaschine beträgt das 5-Fache im Vergleich zum Bohrschrauber.<br />

Dieser kann also wesentlich weniger mechanisch belastet werden. Seine Drehzahl wird<br />

stark lastabhängig.<br />

3 Bewerten der Stromquelle<br />

3.1 Der durch den Ni-Cd-Akkumulator bereitgestellte, vom Ladezustand<br />

abhängige Betrag der elektrischen Energie bestimmt die Belastbarkeit<br />

<strong>und</strong> Funktionszeit des Bohrschraubers. Beschreiben Sie<br />

den prinzipiellen Aufbau, das Prinzip der Spannungserzeugung<br />

<strong>und</strong> die Besonderheit der Stromquelle als Sek<strong>und</strong>ärelement.<br />

Aufbau:<br />

M =<br />

P<br />

2 p · n<br />

F = M r<br />

M netz =<br />

Nutzen Sie das Lehrbuch als Infomationsquelle. Suchen Sie unter<br />

dem Sachwort „Akkumulator“. Bewertungskriterien eines Sek<strong>und</strong>ärelementes<br />

sind u. a. Spannungsstabilität, Überlastbarkeit,<br />

Selbstentladung, Schnellladefähigkeit.<br />

Elektroden aus Nickel <strong>und</strong> Cadmium<br />

Elektrolyt – verdünnte Kalilauge mit einer Dichte von 1,17 bis 1,3 g/ml in pastöser Form<br />

aktive Masse der Elektroden – NiOOH (positiv), Cd (negativ)<br />

Zelle – ein in sich gasdicht abgeschlossenes System<br />

Prinzip der Spannungserzeugung: Die verdünnte Kalilauge ist dissoziiert. Über den unterschiedlichen<br />

Metallelektroden entsteht durch die gegensätzliche Wirkung von Lösungsdruck <strong>und</strong> osmotischem<br />

Druck ein Potenzialunterschied. Bei der Entladung nimmt nur das im Elekrolyt enthaltene Wasser<br />

an der chemischen Umsetzung teil, wobei ein positiv geladenes Wasserstoff-Ion das Nickelhydroxid<br />

der Anode unter Aufnahme von 2 Elektronen in einen anderen Oxidationszustand überführt.<br />

Katodenseitig wird das metallene Cadmium unter Elektronenabgabe in Cadmiumhydroxid<br />

verwandelt. Bei der Ladung der Zelle laufen die chemischen Reaktionen umgekehrt ab.<br />

Typische Merkmale: Zellenspannung 1,2 V; Gasungsspannung 1,55 V; spezifisches Speichervermögen<br />

ca. 80 Wh/kg; Wirkungsgrad Entladung/Ladung ca. 85 %; Lebensdauer (Zyklenzahl) > 1000;<br />

wartungsfrei; geringe Selbstentladung; Lagerung der Zelle auch im ungeladenen Zustand<br />

M =<br />

F =<br />

400 W · 60 s<br />

2 · 3,14 · 1600<br />

M netz<br />

= 2,39 Nm = 5,0<br />

M 0,477 Nm<br />

30 W · 60 s<br />

2 · 3,14 · 600<br />

0,477 Nm<br />

5 mm<br />

Anlagen <strong>und</strong> Geräte analysieren <strong>und</strong> prüfen<br />

LF 6


Lernauftrag 6.1 • Funktionsfähigkeit eines Akku-Bohrschraubers prüfen Seite 4<br />

3.2 In Bild 3 ist die Spannungskennlinie eines Ni-Cd-Elementes dargestellt.<br />

Analysieren Sie sein Belastungsverhalten durch folgende<br />

Angaben:<br />

• Zellenspannung bei Abschluss der Ladung (Leerlauf)<br />

• gespeicherte Ladungsmenge bei Nennspannung von 1,2 V<br />

• maximale Ladungmenge des Elementes (Kapazität) bei dem minimal<br />

zulässigen Spannungswert von 1,0 V.<br />

Bild 3<br />

Spannungskennlinie<br />

des Ni-Cd-Elementes<br />

U/ V1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

U = f (Q)<br />

200 400 600<br />

Q/ mAh<br />

Zellenspannung<br />

U Ze = 1,38 V<br />

Nenn-Ladungsmenge<br />

Q n = 350 mAh<br />

Kapazität<br />

Q max = 600 mAh<br />

Anlagen <strong>und</strong> Geräte analysieren <strong>und</strong> prüfen<br />

Bei geringer Belastung bis ca. 150 mAh sinkt die Klemmenspannung von 1,38 V auf 1,25 V ab.<br />

In diesem Bereich ist die Quellenspannung durch chemische Reaktionen in der Zelle nicht konstant.<br />

Im linearen Bereich sinkt die Klemmenspannung lediglich durch den inneren Spannungsfall<br />

ab. Bei Überlastung bis zur vollständigen Entladung auf 1,0 V treten wiederum chemische Reaktionen<br />

in der Zelle auf.<br />

3.3 Berechnen Sie den Innenwiderstand des Ni-Cd-Elementes mit den<br />

Werten des linearen Bereiches der Spannungskennlinie (Bild 3), in<br />

welchem die Quellenspannung als hinreichend konstant angesehen<br />

werden kann.<br />

Wählen Sie zur Bestimmung der entsprechenden Belastungsströme<br />

eine St<strong>und</strong>e (t = 1 h) als Bezugszeit.<br />

LF 6<br />

Stromstärke<br />

Klemmenspannung (aus Bild 3)<br />

Innenwiderstand<br />

I = Q t<br />

R i = DU<br />

DI<br />

Q 1 = 200 mAh → I 1 = 200 mA<br />

U 1 = 1,25 V<br />

R i = 0,07 V<br />

0,2 A<br />

U 2 = 1,18 V<br />

R 1 = 0,35 W<br />

Q 2 = 400 mAh → I 2 = 400 mA<br />

3.4 Bei einem Vergleich der Werte des Bildes 3 mit den Bemessungswerten<br />

von Spannung <strong>und</strong> Stromstärke des Schraubbohrers stellen<br />

Sie deutliche Unterschiede fest. Ziehen Sie die entsprechenden<br />

Schlussfolgerungen.<br />

Bereits die geometrischen Abmessungen des Ni-Cd-Blocks deuten<br />

darauf hin, dass er aus mehreren Einzelelementen bestehen<br />

muss. Bestimmen Sie ihre Zahl <strong>und</strong> ihre Schaltung.<br />

Die Bemessungsspannung von U n = 12 V ist nur durch eine Reihenschaltung von 10 Einzelelementen<br />

zu erreichen. Die Bemessungslast von I n = 2,5 A ist nur möglich, wenn 7 Gruppen von in Reihe<br />

geschalteten Elementen parallel geschaltet werden oder, wie in den meisten Fällen, größer dimensionierte<br />

Einzelelemente mit Kapazitätswerten von 1,0 bis 2,5 Ah zum Einsatz kommen.<br />

3.5 Vom Hersteller des Akkumulators wird das typspezifische Speichervermögen<br />

mit w = 80 Wh/kg <strong>und</strong> die aktive Masse des<br />

Akkus mit 425 g angegeben. Bestimmen Sie quantitativ die maximale<br />

Betriebsdauer des Bohrschraubers, wenn er mit seiner Bemessungslast<br />

belastet wird. Beurteilen Sie das Ergebnis.<br />

bereitgestellter Energiebetrag W = w · m W = U n · I n · t<br />

Der durch den Akkumulator bereitgestellte Energiebetrag wird die<br />

Zeit bestimmen, in der das Betriebsmittel mit seinen Bemessungsgrößen<br />

von Spannung <strong>und</strong> Stromstärke genutzt werden<br />

kann.<br />

Ist bei dem Bohrschrauber von einer längeren konstanten Belastung<br />

auszugehen?<br />

maximale Nutzungsdauer<br />

t = w · m<br />

U n · I n<br />

t =<br />

80 W · 0,425 kg<br />

12 V · 2,5 A · kg<br />

t = 1h 8min<br />

Dies ist ein theoretischer Richtwert, da keine Konstanz der Last beim Bohren oder Schrauben<br />

eingehalten werden kann.

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