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Mahnmal St. Christoph - GWM

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

1


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Vorwort<br />

Aufgrund einer Bürgeranfrage wurde die Gebäudewirtschaft Mainz von der<br />

Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur, Marianne Grosse, gebeten,<br />

einen Maßnahmenkatalog zur Aufwertung des <strong>Mahnmal</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

für potenzielle Spender zu erstellen.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Unabhängig davon wurde im ersten Werkausschuss des Jahres 2012 beschlossen,<br />

im Rahmen des Denkmalprogramms der <strong>GWM</strong> die Kartierung<br />

der Schäden an der Kirchenruine vorzunehmen und einen ersten Bauabschnitt<br />

zu definieren. Maßgeblich hierfür sind die Lokalisierung der schadensträchtigsten<br />

Bereiche sowie die geplante Umgestaltung des <strong>Mahnmal</strong>s.<br />

Die zwischenzeitlich erfolgte Kartierung hat gezeigt, dass der Turm aufgrund<br />

massiver Rissbildung zwingend zeitnah instandgesetzt werden muss.<br />

Eine Notsicherung sowie die Absperrung des Turmes ist erfolgt.<br />

2


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Diese, gemeinsam mit der Abteilung Denkmalpflege des Bauamtes und<br />

dem Sachgebiet <strong>St</strong>ädtebau des <strong>St</strong>adtplanungsamtes erstellte, Präsentation<br />

befasst sich mit dem Maßnahmenkatalog, welcher konkrete, klar umgrenzte<br />

Vorschläge liefern soll.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Die Maßnahmen können einzeln umgesetzt, sollten jedoch im Kontext der<br />

erforderliche Sanierung der Kirchenruine als auch der beabsichtigten Umgestaltung<br />

des Karmeliterplatzes und seines Umfeldes gesehen werden. Im<br />

Einzelnen wird darauf hingewiesen, wenn, wie z. B. im Falle der Wiederherstellung<br />

der Begrünung des ehem. Mittelschiffes, diese in Abhängigkeit zu<br />

anderen Maßnahmen stehen.<br />

Mainz, im Juli 2012<br />

Gilbert Korte<br />

Werkleiter<br />

3


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Übersicht<br />

Blatt<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

1 Ruine und <strong>Mahnmal</strong><br />

1.1 Turmsanierung 4-5<br />

1.2 <strong>Mahnmal</strong> 6-7<br />

1.2.1 Tor- und Gitteranlage 8-9<br />

1.2.2 Sanierung des ehem. Seitenschiffes 9<br />

1.2.3 Ausstellungsflächen 10<br />

1.2.4 Begrünung des ehem. Mittelschiffes 11<br />

1.2.5 Beschilderung 12-13<br />

2 Umfeld<br />

2.1 Umgestaltungsplanung 14-28<br />

2.2 Maßnahmen 29-30<br />

4


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

1 Ruine und <strong>Mahnmal</strong><br />

1.1 Turmsanierung<br />

Die vor allem im Innenbereich des Turmes sichtbaren Risse (rot dargestellt)<br />

im Mauerwerk gehen vom neuen <strong>St</strong>ahlbeton- und Mauerziegelkranz bis hinunter<br />

in die originale, romanische Bausubstanz. Grün dargestellt ist der im<br />

Zweiten Weltkrieg zerstörte und rekonstruierte Bereich des Glockenturmes.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Kosten<br />

Eine belastbare Kostenschätzung liegt noch nicht vor. Die Größenordnung<br />

für eine Sanierung liegt sicher im mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich.<br />

Erste statische und konstruktive Sicherungen werden voraussichtlich<br />

ebenfalls die Schwelle von 100.000,- € übersteigen.<br />

Eine gewerkbezogene Kostenschätzung ist in Arbeit.<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Schadenskartierung des Turmes<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

1. 2 <strong>Mahnmal</strong><br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Durch Wegnahme des Pflanzbeetes und Schaffung einer Schotterfläche im<br />

Langhaus der Kirchenruine hat das <strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> eines seiner<br />

wichtigsten inhaltlichen Bestandteile verloren. Konzipiert in der Tradition<br />

englischer <strong>Mahnmal</strong>e zur Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg (Schrift<br />

Bombed Churches as War Memorials von 1945) sollten hier Gedenk-,<br />

Gottesdienst- und Erholungsort mit der Grünfläche zusammengeführt<br />

werden. Das durch die Bepflanzung nicht betretbare ehem. Mittelschiff der<br />

Pfarrkirche sollte an den Verlust der Gemeinde und des Gemeinderaums<br />

erinnern. Das Freihalten der Fläche von jeglicher Nutzung wäre damit einer<br />

der Kerngedanken des <strong>Mahnmal</strong>s.<br />

Um den ursprünglich beabsichtigten Charakter des <strong>Mahnmal</strong>s zu verdeutlichen<br />

und wieder eine würdevolle Situation zu erzielen, sollte die Bepflanzung<br />

der zentralen Fläche erneut hergestellt werden.<br />

Zum Schutz des <strong>Mahnmal</strong>s sowie der zukünftigen Grünfläche im Innenbereich<br />

der Ruine wird angeregt, eine Gitterkonstruktion mit Toranlage<br />

Zwischen die Betonstützen zu setzen, welche analog der vorhandenen<br />

Fenstergitter ausgeführt werden sollte.<br />

Das <strong>Mahnmal</strong> könnte so vor Vandalismus und Verunreinigungen geschützt<br />

werden. Zudem würde der immer wieder als Problem bei der Pflege der<br />

7


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Pflanzfläche entstandene Nährstoffeintrag durch Hundekot vermieden. Die<br />

regelmäßige Öffnung der Toranlage ist über die Nutzer des Gottesdienstraumes<br />

oder andere Anlieger, beispielsweise die Hausmeister der VHS, zu<br />

gewährleisten.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Ein Gitter würde auch ermöglichen, an den Wänden des erhaltenen Seitenschiffes<br />

mit einer Ausstellung an die Zerstörung von Mainz im Zweiten Weltkrieg<br />

zu erinnern. Hierfür ist angedacht, unterhalb der Fensteröffnungen<br />

friesartig Schautafeln in Augenhöhe des Betrachters zu montieren. Die<br />

Schautafeln sollen Abbildungen von Mainz vor und nach der Zerstörung<br />

zeigen. Angedacht ist die Montage der einzelnen Platten über vier Eckhalterungen<br />

mit Abstand zur historischen Wandfläche.<br />

8


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

1.2.1 Tor- und Gitteranlage<br />

Die Kosten für eine Einfriedung mit Toranlage wurden ermittelt und, siehe<br />

Abbildung unten, eine Simulation der neuen Ansicht erstellt.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

9


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Kosten<br />

Herstellung und Montage, drei Gitter bzw. eine Torkonstruktion zwischen<br />

den Beton-<strong>St</strong>rebepfeilern sowie ein Gitter seitlich zum Mittelschiff hin,<br />

Metallteile verzinkt und pulverbeschichtet<br />

Gesamt ca. 14.500,- € brutto<br />

Diese Maßnahme könnte unmittelbar umgesetzt werden.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

1.2.2 Sanierung des ehem. Seitenschiffes<br />

Eine detaillierte Kostenschätzung für die Sanierung der Mauern und des<br />

Daches wurde erstellt. Von mindestens drei Monaten Bauzeit ist auszugehen,<br />

witterungsbedingt muss die Verwendung von Kalkmörtel beachtet<br />

werden, d. h., eine Ausführung sollte im Zeitraum April bis September eines<br />

Jahres erfolgen.<br />

Kosten<br />

Gesamt ca. 350.000,- € brutto einschl. Baunebenkosten<br />

10


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

1.2.3 Ausstellungsflächen<br />

Für Fotografien auf Schautafeln, um die Zerstörung von Mainz im Zweiten<br />

Weltkrieg zu visualisieren und ggf. nähere Informationen zu bieten, ist<br />

angedacht, unterhalb der Fensteröffnung des ehem. Seitenschiffes friesartig<br />

Schautafeln in Augenhöhe des Betrachters zu montieren. Diese sollen<br />

Abbildungen von Mainz vor und nach der Zerstörung zeigen. Angedacht ist<br />

die Montage der einzelnen Platten über vier Eckhalterungen mit Abstand<br />

zur historischen Wandfläche.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Kosten<br />

Je nach Größe und Umfang der Exponate bzw. der Fotografien und der<br />

Qualität der Trägerkonstruktion werden die Kosten variieren. Der untenstehende<br />

Rahmen ist als grobe Schätzung zu verstehen.<br />

Von ca. 10.000,- bis 50.000,- € brutto, ggf. auch mehr, je nach Aufwand<br />

Die Maßnahme kann erst nach Beendigung aller Sanierungsmaßnahmen<br />

an der Kirchenruine endgültig umgesetzt werden, die temporäre Hängung<br />

ist nach Fertigstellung der Sanierung des ehem. Seitenschiffes prinzipiell<br />

vorstellbar, birgt jedoch einen gewissen logistischen Mehraufwand in sich.<br />

11


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

1.2.4 Begrünung des ehem. Mittelschiffes<br />

Von Seiten der Gebäudewirtschaft Mainz, Freianlagenplanung, sowie des<br />

Grünamtes werden Bedenken angemeldet, die Flächen wieder zu begrünen.<br />

Aufgrund der Örtlichkeit ( hohe Beschattung und begrenzter<br />

Niederschlag wegen der umliegenden hohen Gebäude und der Mauern des<br />

ehemaligen Kirchenschiffes) erhöht sich der Pflegeaufwand erheblich.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Die Maßnahme kann befürwortet werden, falls sich der Spender bereiterklärt,<br />

für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren die Kosten für die<br />

Bewässerung und Pflege zu übernehmen, da sonst die Grünanlage schon<br />

nach wenigen Monaten wieder neu hergestellt werden müsste.<br />

Kosten<br />

Ausbauen des Schotterbelages und Herstellen des Untergrundes, Pflanzen<br />

von Pachysandra terminalis als Bodendecker, Pflege und Wässern für<br />

einen Zeitraum von ca. zehn Jahren<br />

Gesamt ca. 30.000,- € brutto<br />

Die Maßnahme kann erst nach Beendigung aller Sanierungsmaßnahmen<br />

an der Kirchenruine begonnen werden, da ein geeigneter Schutz ohne<br />

Verlust der Vegetation nicht möglich ist.<br />

12


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

1.2.5 Beschilderung<br />

Das Einzeldenkmal <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> ist derzeit nur durch ein Wandschild aus<br />

der Reihe „Historisches Mainz“ erläutert. Die Beschilderung ist an einer der<br />

Betonstützen des <strong>Mahnmal</strong>s angebracht. Die zahlreichen Nachfragen von<br />

Besuchern der Ruine und seiner Gottesdienststätte machen deutlich, das<br />

die derzeit vorhandenen Erläuterungstafeln nicht ausreichend sind, die Doppelfunktion<br />

des Kulturdenkmals als ehemals bedeutende Pfarrkirche und als<br />

Ruine mit <strong>Mahnmal</strong>charakter zu veranschaulichen.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Um die inhaltliche Bedeutung von <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> klarer hervorzuheben und<br />

auch den Besuchern besser zugänglich zu machen, ist ein neuer <strong>St</strong>andort<br />

für die Informationen zur Geschichte der Pfarrkirche und eine Erweiterung<br />

der Informationen um den <strong>Mahnmal</strong>charakter der Ruine geplant. Die derzeit<br />

noch fehlende Erläuterung der großen Betonreliefs des Mainzer Bildhauers<br />

Heinz Hemrich könnte durchaus ergänzt werden. Die derzeit vorhandenen<br />

Beschilderungen zur Geschichte würden entfallen und ggf. an eine andere<br />

<strong>St</strong>elle am Gebäude versetzt.<br />

Angedacht ist die Neuaufstellung von zwei <strong>St</strong>elen aus der Reihe „Historisches<br />

Mainz“ an einem noch näher festzulegenden <strong>St</strong>andort an der Christofsstraße.<br />

Für die Fülle der Informationen zur Geschichte der Pfarrkirche<br />

sowie zum <strong>Mahnmal</strong> und seiner Konzeption erscheint eine <strong>St</strong>ele nicht ausreichend.<br />

Alternativ ist über eine zweiseitige Beschriftung nachzudenken.<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Die Beauftragung und Abwicklung erfolgt über das Hauptamt, Abt. Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Kosten, je nach Textumfang, pro <strong>St</strong>ele (2400x480 mm)<br />

2.200,- € brutto (einseitig)<br />

3.200,- € brutto (zweiseitig)<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

2 Umfeld<br />

2.1 Umgestaltungsplanung<br />

"Den Toten zum Gedenken - Den Lebenden zur Mahnung", steht auf der<br />

Gedenktafel im Innenraum der Ruine <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong>, die an die schweren<br />

Zerstörungen durch die Luftangriffe vom 27.02.1945 erinnert.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Heute, nach über 60 Jahren, ist <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> Ruine, <strong>Mahnmal</strong> und Kirche<br />

zugleich. Zudem umfasst der Ort nicht nur das Bauwerk selbst, sondern<br />

auch Freiflächen und Gebäude, welche durch die Kriegszerstörung entstanden<br />

sind. <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> ist also ein Ort der Erinnerung an vergangene<br />

Zeiten, ein Ort des Mahnens und Gedenkens an die Zeit des 2. Weltkriegs.<br />

Aber auch des heutigen Lebens - mit seinen vielfältigen Nutzungen, Ansprüchen<br />

und Gestaltungsmerkmalen.<br />

Wie kann ein angemessener Umgang mit solch einem Ort aussehen?<br />

15


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Lageplan Bestand<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Mit dieser Fragestellung hat sich das <strong>St</strong>adtplanungsamt bereits vor etwa<br />

fünf Jahren befasst und ein Konzept zur Umgestaltung des Umfeldes von<br />

<strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> und des Karmeliterplatzes erstellt, welches von den Gremien<br />

im November 2007 beschlossen wurde.<br />

Das Plangebiet umfasst das Umfeld des <strong>Mahnmal</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong>, die umliegenden<br />

<strong>St</strong>raßen (Christofsstraße, Christofsgässchen, Hintere Christofsgasse)<br />

und den Karmeliterplatz bis Bauerngasse und Karmeliterstraße.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Das Konzept beinhaltet eine Minimal- und eine Maximallösung. Die Maximallösung<br />

wiederum ist in Abschnitten umsetzbar. Die Differenzierung und<br />

die schrittweise Realisierungsmöglichkeit trägt der angespannten Haushaltslage<br />

der Landeshauptstadt Mainz Rechnung.<br />

17


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Potenziale<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Minimallösung<br />

Die Minimalvariante umfasst das Aufräumen des Untersuchungsgebietes<br />

ohne weitgehende Eingriffe in der Ober- bzw. Freiflächenstruktur.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Der Maßnahmenkatalog umfasst die Rücknahme von <strong>St</strong>räuchern zu<br />

Gunsten einer ruhigen Rasenfläche um die Ruine freizustellen. Durch<br />

hohen Bewuchs beeinträchtigte Sichtbeziehungen sollen wiederhergestellt,<br />

Ein- und Ausblicke und eine gute Übersichtlichkeit des öffentlichen Raumes<br />

ermöglicht werden. Neben der attraktiveren Gestaltung soll durch das Vermeiden<br />

von Nischen und Dunkelzonen eine bessere Übersichtlichkeit und<br />

die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöht werden.<br />

In Teilbreichen sollen neue Schnitthecken Angriffsflächen für Sprayer<br />

minimieren und den Abschluss der Freiflächen markieren. Alte Hochbeete<br />

aus Betonelementen sollen ersatzlos entfallen. Zwei Bäume als Auftakt am<br />

Eingang der Christofsstrasse sollen die Hemmschwelle für illegales Parken<br />

und Befahren erhöhen um die Fußgängerzone zu stärken.<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Maximallösung<br />

Die Maximalvariante beinhaltet die Neugestaltung und Neuordnung im<br />

gesamten Plangebiet. Dies bedeutet nicht zwangsläufig die komplette<br />

Neuordnung des Bereiches, sondern eine Auseinandersetzung mit dem<br />

Bestand, der Geschichte, den heutigen Funktionen und den Defiziten und<br />

Potenzialen. Dabei werden vier in ihren Funktionen und <strong>St</strong>rukturen unterschiedliche<br />

Bereiche differenziert betrachtet, was eine Umsetzung in<br />

Phasen ermöglicht.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Lageplan mit Darstellung der<br />

Maximallösung<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Umfeld <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> - "Informieren - Gedenken - Erinnern" (Phase 1)<br />

Die Grundidee des Entwurfes leitet sich aus dem Bestand sowie aus der<br />

Auseinandersetzung mit der Funktion der Ruine als <strong>Mahnmal</strong>, aber auch als<br />

Ort der Information, des Gedenkens und der Geschichte ab. Die Freiflächen<br />

sollen ruhiger und klarer strukturiert, die Funktionen erhalten, Defizite beseitigt<br />

werden. Es entstehen unterschiedliche Bereiche, die dem Leitbild „Informieren<br />

- Gedenken - Erinnern“ untergeordnet sind:<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Informieren: Das vorhandene Podest soll durch Sitzmöglichkeiten ergänzt<br />

und umgestaltet werden. Diese dauerhafte „Informationsplattform“ kann z.<br />

B. die Möglichkeit der virtuellen Zeitreise bieten (siehe 1.2.5).<br />

Gedenken: Der ehemalige Kirchenraum soll in seiner Funktion als <strong>Mahnmal</strong><br />

gestärkt werden. Der Innenraum wird zum Ort der <strong>St</strong>ille und regt den<br />

Besucher durch ein Ausstellungskonzept zum Nachdenken an (siehe 1.2.3).<br />

Erinnern: Südwestlich der Ruine soll eine neugestaltete Rasenfläche die<br />

historische Bebauung nachzeichnen, die z. T. bis 1,5 m dicht an die Ruine<br />

reichte. Die Rasenfläche bietet Raum für <strong>St</strong>elen oder andere künstlerische<br />

Inszenierungen, die sich mit dem Thema Erinnern beschäftigen.<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Lageplan Phase 1<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Christofsstraße (Phase 2)<br />

Der Entwurf sieht neben dem Rückbau der vorhandenen Hochbeete eine<br />

Oberflächengestaltung vor. Das vorhandene Betonknochenpflaster soll zu<br />

Gunsten einer Oberfläche aus anthrazitfarbenen Betonplatten mit Naturwerksteinbändern<br />

ersetzt werden. Dieses System ist in der Innenstadt<br />

bereits mehrfach vorhanden (z. B. vor der Alten Universität).<br />

Lageplan Phase 2<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

24


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Karmeliterplatz (Phase 3)<br />

Durch die neue Oberflächenstruktur sollen die historischen Platzkanten des<br />

Karmeliterplatzes wieder stärker zur Geltung kommen. Einerseits werden<br />

die Bereiche im Vorfeld der heutigen VHS optisch abgesetzt, andererseits<br />

der Karmeliterplatz wieder bis zum Klostergebäude wahrnehmbar.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Dieses Ziel ist durch das Umgestalten und das Beseitigen der abgrenzenden<br />

Büsche des Spielbereiches zu erreichen. Dabei bleiben der<br />

Baumbestand und die Spielflächen erhalten. Die vorhandene Mauer wird<br />

wieder sichtbar. Zudem bieten sich neue Flächen für Außengastronomie im<br />

Sommer. Der Spielplatz wird integraler Bestandteil des Platzes.<br />

Der gesamte Karmeliterplatz soll mit einem Pflasterbelag aus Naturwerksteinplatten<br />

aufgewertet werden.<br />

25


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Lageplan Phase 3<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

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<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Vorfeld VHS, Mitternachtsgasse (Phase 4)<br />

Das Vorfeld der Volkshochschule wird als eigenständiger Bereich definiert,<br />

um den Eingang der Volkshochschule besser darzustellen. Dieser Bereich<br />

wird mit einem Belag aus Betonplatten versehen.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Analog zur Gestaltung der Christofsstraße wird die Mitternachtsgasse<br />

zwischen Karmeliterplatz und Bauerngasse neu gegliedert. Dabei erhalten<br />

der <strong>St</strong>raßenraum, der Parkplatz bzw. die "Restfläche" bis zur VHS ebenfalls<br />

einen Belag aus Betonplatten, der ursprüngliche Verlauf der Gasse wird<br />

durch eine zusätzliche Naturwerksteinbänderung optisch hervorgehoben.<br />

Ein weiterer Umgestaltungsvorschlag betrifft den Innenhof der VHS. Die<br />

Fläche besitzt das Potenzial eines zusätzlichen innerstädtischen Freiraumes.<br />

Vorgeschlagen wird ein Aufenthaltsraum bzw. "Campus". Die<br />

gestaltete Fläche soll während der Öffnungszeiten für alle zugänglich sein.<br />

Die Umsetzung dieser Maßnahme läge in Zuständigkeit der <strong>GWM</strong>.<br />

27


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Lageplan Phase 4<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

28


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Kosten- und Realisierungshorizont<br />

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme bei Umgestaltung des<br />

öffentlichen Raumes in einem Bauabschnitt betragen ca. 780.000,- €<br />

brutto.<br />

Bei einer Umsetzung in Bauabschnitten entstehen Gesamtkosten von ca.<br />

800.000,- € brutto ohne Beleuchtung, Möblierung und Kunstelemente.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Die erforderlichen Kosten für die o. g. Maßnahmen wurden in der Vergangenheit<br />

im städtischen Haushalt angemeldet, aufgrund der derzeit angespannten<br />

Haushaltslage jedoch bisher noch nicht genehmigt. Wann die erforderlichen<br />

Mittel zur Verfügung stehen, ist heute noch nicht absehbar.<br />

Trotz fehlender Finanzmittel konnte die Beleuchtung des öffentlichen<br />

Raumes um das <strong>Mahnmal</strong> erneuert und die Ruine zusätzlich illuminiert<br />

werden. Eine weitere Umgestaltungs- und Beleuchtungsmaßnahme, die<br />

über Sponsoring finanziert wird, soll im Herbst 2012 im Vorfeld der VHS<br />

stattfinden.<br />

29


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

2.2 Maßnahmen<br />

Zur zeitnahen Aufwertung des <strong>Mahnmal</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong> werden neben einer<br />

zusätzlichen Beschilderung und Information über <strong>St</strong>elen zwei kleinere Umgestaltungsmaßnahmen<br />

im direkten Umfeld vorgeschlagen:<br />

Obwohl Verkehrsberuhigter Bereich, besteht seit Jahren ein erheblicher<br />

Parkdruck im direkten Vorfeld des <strong>Mahnmal</strong>s in der Christofsstraße, dem<br />

auch durch eine verstärkte Kontrolle nicht beizukommen ist.<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Daher wird die Schließung der Zufahrt von der Flachsmarktstraße durch<br />

Absperrpfosten empfohlen, für Zulieferer oder Rettungsfahrzeuge ist die<br />

Öffnung der durch Poller und ein Hochbeet abgeriegelten Verbindung<br />

Bauerngasse – Karmeliterplatz – Christofsgasse notwendig. Die <strong>St</strong>raßenverkehrsbehörde<br />

und das Grünamt wird die Maßnahme befürwortet.<br />

Kosten<br />

Rückbau Hochbeet<br />

ca. 750,- € brutto<br />

Betonsteinpflaster beipflastern<br />

ca. 750,- € brutto<br />

4 Absperrpfosten einbauen ca. 1.000,- € brutto<br />

Gesamt<br />

ca. 2.500,- € brutto<br />

30


<strong>Mahnmal</strong> <strong>St</strong>. <strong>Christoph</strong><br />

Zur Aufwertung des Zugangs zum <strong>Mahnmal</strong> sollen auch die vorhandenen<br />

Fahrradständer so verlagert werden, dass der Zugang optimiert, und gleichzeitig<br />

die Funktion eines Fahrradstellplatzes auf dem Karmeliterplatz<br />

erhalten bleibt. Denkbar ist die Verlagerung der Fahrradstellplätze in den<br />

Einmündungsbereich Christofsstraße - Flachsmarktstraße seitlich der<br />

Apotheke. Dem Gestaltungskonzept "Karmeliterplatz" entsprechend, sollte<br />

in diesem Zuge der Rückbau des dortigen Hochbeets und der Ersatz<br />

durch zwei kleinkronige Bäume erfolgen.<br />

Kosten<br />

Maßnahmenkatalog<br />

2012<br />

Rückbau Hochbeet<br />

ca. 750,- € brutto<br />

Betonsteinpflaster beipflastern<br />

ca. 1.000,- € brutto<br />

Rückbau und Erneuerung<br />

von 5 Fahrradparkern<br />

ca. 1.750,- € brutto<br />

Herstellen Baumscheibe wassergebunden,<br />

2 Bäume ca. 3.000,- € brutto<br />

Gesamt<br />

ca. 6.500,- € brutto<br />

31

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