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Nachweis von Plastizität im cerebro-cerebellären Netzwerk zur ...

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1.2 Motivation und Zielsetzung<br />

Ein Bereich in dem die fMRT eine wichtige Rolle spielt, ist die Erforschung der<br />

funktionellen Organisation <strong>von</strong> Bewegungen. Motorik wird als das Resultat der<br />

Zusammenarbeit verschiedener miteinander kooperierender motorischer Subsysteme in<br />

Form <strong>cerebro</strong>-cerebellärer <strong>Netzwerk</strong>e angesehen. Dieses ließen elektrophysiologische<br />

Studien zwar schon vor einigen Jahren vermuten (Kornhuber, 1978), doch erst durch die<br />

Einführung der funktionellen Bildgebung wurde es möglich, diese motorikassoziierten<br />

<strong>Netzwerk</strong>e genauer darzustellen. Da Augen- und Handbewegungen während einer<br />

funktionellen MRT-Messung gut durchführbar sind, eignen sie sich <strong>zur</strong> Untersuchung <strong>von</strong><br />

Fragestellungen <strong>zur</strong> Motorik besonders gut. Die dabei typischerweise aktivierten<br />

<strong>Netzwerk</strong>e bestehend aus den <strong>im</strong> Folgenden genannten Klein- und Großhirnarealen sind<br />

bereits vielfach in der Literatur beschrieben worden.<br />

Sakkadische Augenbewegungen aktivieren verschiedene fronto-parietale Großhirnareale<br />

wie das frontale Augenfeld (FEF), das supplementäre Augenfeld (SEF) und parietale<br />

Augenfelder (PEF), was bereits in zahlreichen bildgebenden Studien gezeigt werden<br />

konnte (Petit und Haxby, 1999; Heide et al., 2001; Hayakawa et al., 2002; Nitschke et al.,<br />

2004). Auf cerebellärer Ebene zeigt sich sakkadenassoziierte Aktivität vor allem <strong>im</strong><br />

posterioren Vermis, Lobuli VI-VII und bilateral in den <strong>cerebellären</strong> Hemisphären, v.a. in<br />

den Lobuli VI-VII (Hayakawa et al., 2002 Nitschke et al., 2004; <strong>zur</strong> anatomischen<br />

Einteilung des Kleinhirns in Lobuli siehe bitte 1.3.1).<br />

Hand- und Fingerbewegungen werden je nach Art und Komplexität der Bewegung durch<br />

das Zusammenspiel <strong>von</strong> Kleinhirn und cerebralen Arealen wie dem pr<strong>im</strong>ären<br />

sensomotorischen Kortex (SM1), dem prämotorischen (PMC) und supplementären<br />

Motorkortex (SMA) (Rao et al., 1993; Shibasaki et al., 1993; Catalan et al., 1998) sowie<br />

verschiedenen parietalen Arealen (Catalan et al., 1998; Indovina und Sanes, 2001)<br />

gesteuert. Im Kleinhirn aktivieren Hand- und Fingerbewegungen vor allem die Lobuli IV-<br />

VI des ipsilateralen anterioren Cerebellums, aber auch dieselben kontralateralen Lobuli,<br />

sowie in der posterioren Hemisphäre die ipsilateralen Lobuli VII-VIII und den Vermis<br />

(Desmond et al., 1997; Miall et al., 2000; Nitschke et al., 2003, 2005). Für die<br />

Koordination <strong>von</strong> Augen- und Handbewegungen scheint neben einem fronto-parietalen<br />

<strong>Netzwerk</strong> auf cerebraler Ebene (Indovina und Sanes, 2001; Battaglia-Mayer et al., 2003)<br />

vor allem auch das Kleinhirn bedeutend zu sein. So führen Funktionsverluste des<br />

Kleinhirns unter anderem auch zu einer signifikanten Verschlechterung der Koordination<br />

<strong>von</strong> Augen- und Handbewegungen (Miall et al., 2000).<br />

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