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Nachweis von Plastizität im cerebro-cerebellären Netzwerk zur ...

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Einfache Hand- oder Armbewegungen aktivieren normalerweise vor allem den pr<strong>im</strong>ären<br />

sensomotorischen Kortex (pr<strong>im</strong>ary sensor<strong>im</strong>otor cortex, SM1) kontralateral (Catalan et al.,<br />

1998) und die cerebelläre Hemisphäre ipsilateral (Kinomoto et al., 2003) <strong>zur</strong> bewegten<br />

Hand. Je nach Art und Komplexität der Bewegung werden <strong>von</strong> dieser Basis aus weitere<br />

bewegungsassoziierte Kortexareale hinzugezogen (Sadato et al., 1996). Dieses können<br />

beispielsweise der sensomotorische Kortex ipsilateral sowie weitere uni- oder bilateral<br />

aktivierte motorische Regionen wie der prämotorische Kortex (premotor cortex, PMC;<br />

auch: premotor area, PMA) und der supplementäre Motorkortex (supplementary motor<br />

area, SMA) sein (Rao et al., 1993; Shibasaki et al., 1993; Catalan et al., 1998).<br />

Aktivierungen in verschiedenen parietalen Kortexarealen, die beispielsweise <strong>im</strong><br />

posterioren parietalen Kortex (posterior parietal cortex, PPC; Catalan et al., 1998) oder<br />

auch <strong>im</strong> superioren und inferioren Parietallappen (superior parietal lobule, SPL; inferior<br />

parietal lobule, IPL; Indovina und Sanes, 2001) beschrieben wurden, können<br />

hinzukommen. <strong>Netzwerk</strong>e bestehend v.a. aus diesen Arealen sind beispielsweise auch für<br />

Zeigebewegungen der rechten Hand, wie sie unsere Probanden ausführten, typisch<br />

(Grafton et al., 1992; Kalaska et al., 1997; Kertzman et al., 1997). Bei unseren<br />

Kontrollpersonen zeigten sich bei Ausführung der Handzeigebewegungen auf cerebraler<br />

Ebene motorikassoziierte Aktivierungen <strong>im</strong> pr<strong>im</strong>ären Motorkortex kontralateral und<br />

bilateral <strong>im</strong> prämotorischen und supplementären Motorkortex sowie in parietalen Arealen.<br />

Auf cerebellärer Ebene wurden v.a. die Lobuli IV-VI und weniger stark ausgeprägt die<br />

Lobuli VII-VIII des ipsilateralen anterioren Cerebellums, aber auch die<br />

korrespondierenden kontralateralen Lobuli V-VII (v.a. Lobulus VI) und der posteriore<br />

Vermis (Lobuli V-VII) aktiviert. Diese Aktivierungen liegen innerhalb der typischen<br />

<strong>cerebellären</strong> Areale für die Ausführung <strong>von</strong> Finger- oder Handbewegungen (Desmond et<br />

al., 1997; Nitschke et al., 2003) sowie auch für kombinierte, zielgerichtete Augen- und<br />

Handbewegungen (Miall et al., 2000; Nitschke et al., 2005). Während das anteriore<br />

Cerebellum dabei eher in die Ausführung einfacher, relativ automatisch ablaufender<br />

Bewegungen eingebunden und mit dem Motorkortex verbunden ist, ist das posteriore<br />

Cerebellum vor allem mit den bewegungsvorbereitenden prämotorischen Arealen<br />

verbunden (Middleton und Strick, 2001) und spielt dementsprechend eher eine Rolle bei<br />

der Vorbereitung einer Bewegung und bei der Ausführung komplexerer Bewegungsmuster<br />

(Sadato et al., 1996; Catalan et al., 1998; Cui et al., 2000).<br />

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