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Das NERGER M&O Magazin

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<strong>Das</strong> <strong>NERGER</strong> M&O <strong>Magazin</strong><br />

nr 15 eine ode an rot mit pink<br />

anders gesagt kardinalrot


INHALT<br />

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editorial<br />

on location<br />

notices<br />

gallery<br />

jan van endert<br />

kai muellenhoff<br />

daniel schroeder<br />

ragnar schmuck<br />

elisabeth toll<br />

jan kornstaedt<br />

greg adamski<br />

wolfgang stahr<br />

marc wirbeleit<br />

daniel schröder<br />

cornelius steffan<br />

till becker<br />

jürgen nerger<br />

tobias habermann<br />

heiko richard<br />

jan steinhilber<br />

judith stoletzky<br />

misha taylor<br />

jan kornstaedt<br />

brita sönnichsen<br />

elisabeth toll<br />

TARPENBEKSTR. 129 20251 HAMBURG GERMANY TEL. +49 40 450 08 12<br />

FAX + 49 40 46 09 39 39 MAIL@<strong>NERGER</strong>MAO.COM WWW.<strong>NERGER</strong>MAO.COM<br />

2 kadinalrot<br />

kadinalrot 3


S E L T M A N N<br />

P R I N T A R T<br />

IMPRESSUM.<br />

HERAUSGEBER<br />

CHEFREDAKTION<br />

KONZEPT UND GESTALTUNG<br />

REDAKTION<br />

CREATIVDIREKTION<br />

ARTDIREKTION<br />

claudia nerger<br />

claudia nerger, mieke haase<br />

mieke haase (loved gmbh), til schlenker (primate)<br />

claudia nerger, sarah kleikamp, lena gottsleben<br />

mieke haase<br />

mieke haase, til schlenker<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

TITELFOTO<br />

ANZEIGENVERKAUF<br />

ANSCHRIFTEN<br />

PRODUKTION / HERSTELLUNG<br />

text: claudia nerger, jürgen nerger, judith stoletzky,<br />

marc wirbeleit<br />

foto: greg adamski, till becker, tobias habermann,<br />

jan kornstaedt, kai muellenhoff, heiko richard, ragnar<br />

schmuck, daniel schroeder, wolfgang stahr, jan steinhilber,<br />

cornelius steffan, brita sönnichsen, misha taylor,<br />

elisabeth toll, jan van endert<br />

kai muellenhoff<br />

nerger m&o, mail@nergermao.com<br />

nerger m&o, tarpenbekstr. 129, d-20251 hamburg,<br />

fon +49 40 450 08 12, fax +49 40 46 09 39 39,<br />

www.nergermao.com<br />

seltmann printart, lüdenscheid<br />

www.seltmann.de<br />

4 kadinalrot<br />

5


Liebe 10“Freunde,<br />

als ich ihn das erste Mal traf, war Oscar Niemeyer dreiundneunzig.<br />

Er trug rote Hosenträger über seinem T-Shirt. An einer Wand stand,<br />

handschriftlich, als Ermahnung der Mitarbeiter vom Chef persönlich<br />

dorthin geschrieben: Wir müssen diese Welt verändern.<br />

Oscar Niemeyer ist für mich einer der Großen, als Mann, Künstler,<br />

Weltverbesserer, Weltverschönerer, als Visionär und natürlich als<br />

Architekt.<br />

2014 ist das Jahr für pulsierende, leidenschaftliche Veränderungen,<br />

Tatendrang, günstig für die Verwirklichung von Träumen.<br />

Es wird das Jahr des Abenteuers.<br />

ROT sollte auf jeden Fall mit dabei sein.<br />

Claudia Nerger<br />

Januar 2014<br />

6 editorial 7


8 9


jan steinhilber<br />

on<br />

location<br />

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on location 11


on location<br />

elisabeth toll<br />

greg adamski<br />

heiko richard<br />

jan van endert<br />

ragnar schmuck<br />

wolfgang stahr<br />

kai muellenhoff<br />

tobias habermann<br />

till becker<br />

jan kornstaedt<br />

brita sönnichsen<br />

daniel schroeder<br />

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on location 13


<strong>NERGER</strong> M&O NOTICES<br />

NEU<br />

10 years<br />

Elisabeth fotografierte ein Louis Vuit-<br />

Herzlich Willkommen, Greg Adamski!<br />

ton Special (ab Seite 136) im Hause<br />

Greg ist ein international arbeitender<br />

der Familie Louis Vuitton außerhalb<br />

Fashion-Fotograf.<br />

Paris mit Vintage Stücken aus einer<br />

1983 in Polen geboren, studierte er<br />

Sammlung von Marc Jacobs.<br />

NEU<br />

Cornelius Steffan, Hamburg.<br />

Seit kurzem fest im Artist-Team bei<br />

<strong>NERGER</strong> M&O.<br />

Er ist studierter Architekt und bietet<br />

High-End Bildbearbeitung, Composing,<br />

CGI Architektur und virtuellen<br />

Setbau an.<br />

Seine Leidenschaft für Gestaltungskonzepte<br />

und das Wissen um<br />

konstruktive und statische Gesetzmäßigkeiten<br />

bringen ihm die nötige<br />

Expertise, virtuelle Welten so zu<br />

gestalten, dass sie den Eindruck realer<br />

Architektur vermitteln.<br />

www.flavouredgreen.com<br />

„Fine Arts“ an der berühmten Kunstund<br />

Film-Hochschule in Lodz, an<br />

der auch schon Roman Polanski sein<br />

Handwerk erlernte.<br />

Nach anfänglicher Regie-Arbeit<br />

entschied er sich für seine eigentlich<br />

Passion, der Fotografie!<br />

Greg ist based in Hamburg und Dubai.<br />

Sein Stil ist reduziert und clean. Auf<br />

Location nutzt er hauptsächlich Tageslicht<br />

und im Studio experimentiert er<br />

gerne mit starken Farben.<br />

Seine Bild-Sprache ist klar, direkt und<br />

in seinen Bildern dominieren Formen<br />

und Linien.<br />

Einige seiner Kunden:<br />

rrrrrr<br />

Jan van Endert auf den Rennstrecken<br />

Europas.<br />

Alle Serien der DTM Rennen für<br />

BMW wurden (2013) und werden<br />

(2014) von Jan fotografisch und filmisch<br />

dokumentiert.<br />

WIR<br />

<strong>Das</strong> <strong>NERGER</strong> M&O Team<br />

Sarah, Claudia, Lena und Otto<br />

Zu Anfang Ihrer beruflichen Karriere<br />

studierte Elisabeth Archäologie,<br />

Geschichte und Jura bevor sie die<br />

Fotografie für sich entdeckte.<br />

Elisabeth arbeitet hauptsächlich für<br />

Schweden, wo sie 2012 zur Fotografin<br />

des Jahre gekürt wurde, für Paris und<br />

Deutschland.<br />

Sie ist durch große Markenkampagnen<br />

in Werbung und Fashion und <strong>Magazin</strong>veröffentlichungen<br />

auf der ganzen<br />

Welt bekannt.<br />

Einige ihrer Kunden sind:<br />

French, Russian and German Vogue,<br />

Harper´s Bazaar UK, ELLE, Bon Marché,<br />

Swiss Air, Louis Vuitton...<br />

Ihre Reisen durch die ganze Welt<br />

inspirieren sie für ihre Filme, Bücher<br />

und Fotografien.<br />

Elisabeth gewann 2006 den internationalen<br />

Lead Award für Fotografie und<br />

ist regelmäßig eine der Finalisten beim<br />

Festival für Modefotografie in Cannes.<br />

Sieben Leben<br />

Diese Hose hat 27 Länder gesehen, ist<br />

auf 4 Kontinenten gewesen.<br />

Sie stand hüfthoch im Meer, half bei<br />

der Rettung einer Kamera und schützte<br />

den Fotografen vor all zuviel Sonne<br />

und einem Schlangenbiss.<br />

Mittlerweile hat sie das biblische alter<br />

von 7 Jahren erreicht, und wie es im<br />

verflixten 7. Jahr so ist... steht eine<br />

Trennung wegen unübernähbarer<br />

Differenzen ins Haus.<br />

Es war schön mit dir, aber jetzt lasse<br />

ich andere auch mal ran.<br />

Beste Grüße auf deinem weiteren<br />

Lebensweg.<br />

Dein Tobias<br />

So Brazil<br />

The beach of the Copacabana,<br />

Heiko Richards second home.<br />

Dior, Chanel, Marc Jacobs, MAC...<br />

L´Officiel, Marie Claire, Rolling<br />

A pleasure to represent her.<br />

Stone, Grazia, Viva Moda, Noi.se.....<br />

14 notices<br />

notices 15


BEST OF GERMAN CAR PHOTOGRAPHY.<br />

H A M B U R G<br />

kardinalgerecht<br />

www.lichtwerk-studio.de<br />

photo: thomaspritschet.de<br />

Coming February 2014<br />

www.diealben.de<br />

16 17


<strong>NERGER</strong> M&O GALLERY<br />

mit Simone Bruns, Agentur für Kunst-und Kommunikation<br />

www.simonebruns.de<br />

Beauty & Charity<br />

Benefiz-Abend zugunsten der HIEGE-<br />

Stiftung gegen Hautkrebs<br />

PHOTO SOIREE<br />

„Summer in the<br />

city“<br />

Misha Taylor präsentierte seine Arbeiten<br />

erstmalig bei der Photo-Soirée<br />

„Summer in the city“ in der Hamburger<br />

Villa Magnolia der Hamburger<br />

Gesellschaft.<br />

Künstler, Sammler und Prominenz<br />

genossen den Sommerabend in der<br />

Villa an der Elbchaussee. Die Fotografien<br />

bespielten mit teilweise riesigen<br />

Formaten die opulenten Räume über<br />

zwei Etagen der eleganten Elbvilla.<br />

Ein besonderer Charity Event fand in<br />

Thomas Wegners weissen Haus zugunsten<br />

der HIEGE-Stiftung statt, die den<br />

Kampf gegen Hautkrebs zum Ziel hat.<br />

In den Räumen des schicken Answesens<br />

wurden Arbeiten unseres Beauty-<br />

Fotografen Till Becker ausgestellt.<br />

Im Rahmen der „Woche der Welthungerhilfe“<br />

veranstaltete Simone<br />

für den Freundeskreis Hamburg eine<br />

Benefizauktion in der mit 500 Gästen<br />

voll besetzten Hauptkirche St. Petri in<br />

Hamburg.<br />

Tobias Habermann und Till Becker<br />

stellten je ein Werk für die Live-Auktion<br />

zur Verfügung.<br />

Die Veranstaltung mit dem Motto „Mit<br />

Fotokunst gegen den Hunger“ war mit<br />

einem Erlös von über 60.000 EUR ein<br />

voller Erfolg. Dieser kommt zu 100%<br />

einem Bio-Kakao Projekt in Sierra<br />

Lione zugute.<br />

18 gallery<br />

gallery 19


<strong>NERGER</strong> M&O GALLERY<br />

mit Simone Bruns, Agentur für Kunst-und Kommunikation<br />

www.simonebruns.de<br />

Unter dem Titel “Highlights” gewährte<br />

Jan Steinhilber neben weiteren aussergewöhnlichen<br />

Fotografen Einblicke in<br />

sein Werk.<br />

Eine herrschaftliche Soiree fand<br />

wieder in Thomas Wegners berühmten<br />

weissen Haus in Hamburg statt.<br />

Für die perfekte Stimmung sorgte<br />

der Countertenor Jung Kean Jang mit<br />

einem Auszug aus „Stabat Mater“.<br />

Alle 150 geladenen Gäste erschienen<br />

getreu dem Dress Code „Glam Noir“.<br />

wunschbild_150x220.indd 1 03.12.13 12:47<br />

20 gallery<br />

21


JAN<br />

VAN<br />

ENDERT<br />

china<br />

beach<br />

22 van endert


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van endert 25


26 van endert<br />

van endert 27


28 van endert


EINE ROSE IST EINE ROTE<br />

KAI<br />

MUELLENHOFF<br />

30 muellenhoff<br />

muellenhoff 31


32 muellenhoff<br />

muellenhoff 33


34 muellenhoff<br />

muellenhoff 35<br />

styling: Cathrin Sonntag


mullholland<br />

drive<br />

DANIEL<br />

SCHROEDER<br />

36 schroeder


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40 schroeder<br />

schroeder 41


STUDIOS<br />

42 schroeder<br />

43


RAGNAR<br />

SCHMUCK<br />

taschendiebe<br />

44 schmuck<br />

schmuck 45


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schmuck 47


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ELISABETH<br />

TOLL<br />

blush<br />

50 toll


52 toll<br />

toll 53


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paper stool<br />

JAN<br />

KORNSTAEDT<br />

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kornstaedt 61


62 kornstaedt<br />

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kornstaedt 65


hidden faces<br />

GREG<br />

ADAMSKI<br />

66 adamski


adamski 69


70 adamski


tobago<br />

WOLFGANG<br />

STAHR<br />

stahr 73


Premierminister William Ewart Gladstone schrieb über den Homer’schen Himmel, <br />

er ist „bestirnt oder weit oder groß oder eisern oder kupfern; aber blau ist er nie“. <br />

Die erste Farbe<br />

3000 Jahre später ist die Lage nicht viel besser für Blau: Im Russischen gibt es <br />

angeblich gerade mal zwei Wörter für Blau, eins für helles Blau, eins für dunkles. <br />

Griechen bis zu eben erst entdeckten Amazonas-<br />

Aber Rot – was für eine Farbe! Die Kardinalfarbe, die, um die sich alles dreht. Selbst <br />

Stämmen. Denn ob der Himmel nun hellblau, dunkelblau,<br />

ein veilchenfarben einfacher oder irgendwie anders ist, mag<br />

der Name Adam geht zurück auf das semitische אָדָם (A-­‐D-­‐M) für „hell“, <br />

„gutaussehend“ oder eben „rot“. Wie wichtig die Farbe ist, zeigt<br />

Google-­‐Vergleich: „Rot“ bringt 72 Millionen Treffer, „Blau“ nur einen 48 Dichter Millionen. interessieren. Aber Aber ob aus dem Häuptling<br />

und das Rote der rauskommt, Frage: ist für den ganzen Stamm<br />

für den wahren Unterschied muss man zurück zu Homer gehen<br />

Warum ist sein Himmel nicht blau? Die simple Antwort: Weil <br />

überlebenswichtig.<br />

es nicht wichtig<br />

Nicht<br />

ist.<br />

umsonst<br />

<br />

stammen daher<br />

Der Sprachwissenschaftler Guy Deutscher weist nach, dass in jeder Sprache der <br />

rot, red, rouge, rosso alle vom Griechischen erythros<br />

Welt Rot die erste Farbe ist, die einen Namen bekommt, von den alten Griechen bis <br />

zu eben erst entdeckten Unter Amazonas-­‐Stämmen. den Lieblingsfarben der Deutschen Denn dem ob Blau der Himmel<br />

ab, das Hypochonder<br />

nun hellblau,<br />

von<br />

<br />

den Erythrozyten, den<br />

dunkelblau, veilchenfarben deutlich unterlegen, oder irgendwie ist Rot doch anders die Farbe ist, Nummer mag einen roten Dichter Blutkörperchen, kennen. (Übrigens auch Rost<br />

interessieren. Aber ob Eins aus in allen dem anderen Häuptling Bereichen. das Blau Rote zum rauskommt, Beispiel und ist Rubin.) für den Und ganzen das chinesische Wort für blutrot ist<br />

Stamm überlebenswichtig. Nicht umsonst stammen daher rot,<br />

kommt weder in der Bibel noch bei Homer vor – das noch red, älter rouge, als das rosso Wort für alle rot. So oder so, Blau wirkt<br />

vom Griechischen erythros ab, das Hypochonder von den Erythrozyten, den roten <br />

Meer ist beim großen griechischen Dichter dunkel, blass dagegen, kein Wunder, sein althochdeutsches<br />

Die erste Blutkörperchen, Farbe kennen. (Übrigens auch Rost und Rubin.) Und das chinesische Wort <br />

der Himmel hat die Farbe von Veilchen. Der spätere Stammwort blāo heißt schimmernd, glänzend – blass.<br />

für blutrot ist noch älter als das Wort für rot. So oder so, Blau wirkt blass dagegen, <br />

kein Wunder, sein althochdeutsches britische Premierminister Stammwort William Ewart blāo Gladstone heißt schimmernd, In China muss sich glänzend Blau sogar – ein Schriftzeichen mit<br />

schrieb über den Homer’schen Himmel, er ist „be-<br />

Unter den<br />

blass.<br />

Lieblingsfarben<br />

In China muss<br />

der<br />

sich<br />

Deutschen<br />

Blau sogar<br />

dem<br />

ein<br />

Blau<br />

Schriftzeichen<br />

deutlich unterlegen,<br />

mit Grün teilen:<br />

ist Rot<br />

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doch<br />

<br />

<br />

die Farbe<br />

Aber<br />

Nummer<br />

rot – rot<br />

Eins<br />

ist<br />

in<br />

überall.<br />

allen stirnt anderen oder Wenn weit wir oder Bereichen.<br />

groß etwas oder kolorieren, eisern Blau oder zum kupfern; dann<br />

Beispiel<br />

malen Aber kommt<br />

rot wir – rot es<br />

weder<br />

ist nach überall. der Wenn wir etwas kolorieren,<br />

in der Bibel<br />

ursprünglichen<br />

noch bei Homer<br />

lateinischen<br />

aber vor blau – das<br />

Bedeutung<br />

ist er Meer nie“. 3000 ist beim<br />

des <br />

Jahre später <br />

Wortes<br />

großen<br />

<br />

ist die <br />

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griechischen<br />

an. Rot<br />

Lage dann ist malen die<br />

Dichter<br />

Liebe, wir es nach die der ursprünglichen lateinischen<br />

sogar <br />

dunkel, der<br />

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Himmel<br />

der romantische<br />

hat die Farbe<br />

Abendhimmel.<br />

nicht viel von besser Veilchen. für Blau: Im <br />

Der<br />

Rot <br />

Russischen ist<br />

spätere<br />

schön<br />

gibt britische<br />

– im Russischen<br />

es<br />

Bedeutung des Wortes rot an. Rot ist die<br />

wörtlich: Rot und schön teilen sich ein Wort, krasnaja. Und so heißt der Красная <br />

Premierminister William Ewart Gladstone schrieb über den Homer’schen<br />

angeblich gerade mal zwei Wörter für Blau, eins für Liebe, die Himmel, Gefahr, der romantische Abendhimmel.<br />

Площадь nicht Roter Platz, weil er rot, sondern weil er schön ist. Und das ist eine <br />

er ist „bestirnt oder weit oder groß oder eisern oder kupfern; aber blau<br />

helles Blau, eins für dunkles.<br />

Rot<br />

ist<br />

ist<br />

<br />

schön<br />

er nie“.<br />

– im<br />

<br />

Bedeutung, die man doch gerne teilt. <br />

Russischen sogar wörtlich: Rot und<br />

3000 Jahre später ist die Lage nicht viel besser für Blau: Im Russischen gibt es <br />

Aber Rot – was für eine Farbe! Die Kardinalfarbe, die, schön teilen sich ein Wort, krasnaja. Und so heißt der<br />

angeblich gerade mal zwei Wörter für Blau, eins für helles Blau, eins für dunkles. <br />

um die sich alles dreht. Selbst der Name Adam geht Красная Площадь nicht Roter Platz, weil er rot, sondern<br />

weil er schön ist. Und das ist eine Bedeutung, die<br />

Aber Rot – was für eine Farbe! Die Kardinalfarbe, die, um die sich alles dreht. Selbst <br />

der Name Adam geht zurück zurück auf das auf das semitische אָדָם (A-­‐D-­‐M) (A-D-M) für für „hell“, „hell“,<br />

„gutaussehend“ oder eben „rot“. „gutaussehend“ Wie wichtig oder eben die „rot“. Farbe Wie ist, wichtig zeigt die ein einfacher man doch gerne teilt.<br />

Marc Wirbeleit<br />

Google-­‐Vergleich: „Rot“ bringt<br />

Farbe<br />

72<br />

ist,<br />

Millionen<br />

zeigt ein einfacher<br />

Treffer,<br />

Google-Vergleich:<br />

„Blau“ nur <br />

„Rot“<br />

48 Millionen. Aber <br />

für den wahren Unterschied muss man zurück zu Homer gehen und der Frage: <br />

bringt 72 Millionen Treffer, „Blau“ nur 48 Millionen.<br />

Warum ist sein Himmel nicht blau? Die simple Antwort: Weil es nicht wichtig ist. <br />

Aber für den wahren Unterschied muss man zurück zu<br />

Der Sprachwissenschaftler Guy Deutscher weist nach, dass in jeder Sprache der <br />

Welt Rot die erste Farbe ist, die Homer einen gehen Namen und der Frage: bekommt, Warum ist von sein den Himmel alten Griechen bis <br />

zu eben erst entdeckten Amazonas-­‐Stämmen. nicht blau? Die simple Antwort: Denn ob Weil der es nicht Himmel wichtig nun hellblau, <br />

dunkelblau, veilchenfarben oder ist. Der irgendwie Sprachwissenschaftler anders Guy ist, Deutscher mag einen weist Dichter <br />

interessieren. Aber ob aus dem nach, Häuptling dass jeder das Sprache Rote der Welt rauskommt, Rot die erste ist für den ganzen <br />

Stamm überlebenswichtig. Nicht umsonst stammen daher rot, red, rouge, rosso alle <br />

Farbe ist, die einen Namen bekommt, von den alten<br />

vom Griechischen erythros ab, das Hypochonder von den Erythrozyten, den roten <br />

Blutkörperchen, kennen. (Übrigens auch Rost und Rubin.) Und das chinesische Wort <br />

für blutrot ist noch älter als das Wort für rot. So oder so, Blau wirkt blass dagegen, <br />

kein Wunder, sein althochdeutsches Stammwort blāo heißt schimmernd, glänzend – <br />

blass. In China muss sich Blau sogar ein Schriftzeichen mit Grün teilen: 青 <br />

Aber rot – rot ist überall. Wenn wir etwas kolorieren, dann malen wir es nach der <br />

74 stahr<br />

wirbeleit 75


DANIEL<br />

SCHROEDER<br />

the kids are allright<br />

schroeder 77


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schroeder 81


82 schroeder


CORNELIUS<br />

STEFFAN<br />

one<br />

two<br />

84 steffan<br />

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steffan 87


TILL<br />

BECKER<br />

88 becker<br />

becker 89


90 becker<br />

becker 91


92 becker<br />

becker 93


ot ist die farbe der liebe.<br />

wir lieben grossartige filme.<br />

wir lieben intelligente, überraschende,<br />

emotionale, unterhaltsame skripte.<br />

wir lieben ambitionierte, engagierte,<br />

informierte und passionierte kunden.<br />

und wenn das alles zusammentrifft<br />

lieben wir unsere profession.<br />

ganz besonders dann.<br />

www.tonypetersenfilm.de<br />

Tony_M10_1.0.indd 1 25.11.13 14:25<br />

94 becker<br />

95


Ein Mann sieht ROT beim Stierkampf unerbittlich nervt ist nicht das rote<br />

Tuch, sondern? Richtig, der Stierkämpfer allein. Nun<br />

Schon beim Lesen dieser Überschrift wird das ganze<br />

Ausmaß der Zerstörung sichtbar, dass die zweifellos<br />

arroganteste aller Farben längst in unseren Köpfen hinterlassen<br />

hat. Eine Schneise der Verwüstung geradezu<br />

zieht sich durch die endlosen Synapsen, bis rauf zum<br />

Hypothalamus, in dem so ziemlich alles produziert<br />

wird, das uns auf die Palme bringt und wieder runter.<br />

Hormone, Neuropeptide, Dopamin und manch anderes,<br />

das gerne mal auf -in endet. Um diese Produktion<br />

ist es natürlich leicht, die Farbe Rot zum Sündenbock<br />

zu machen für Bankenkrise, Immobilienblase und Arbeitslosigkeit,<br />

für Burn Out, globale Erwärmung und<br />

Ozonloch. Doch wo Schatten ist, da gibt es auch Licht,<br />

die berühmte Kehrseite der Medaille, den Himmel<br />

über der Hölle. Denn ohne Rot auch kein ausschweifendes<br />

Sexualleben, keine Business Class, kein Sommerurlaub.<br />

Kein Fußball, kein Fernsehen, kein Internet.<br />

Es lohnt sich also allemal der Farbe Rot hier und<br />

schließlich zu beschleunigen, braucht es hier und da jetzt ein Denkmal zu setzen. Kein ordentlicher Verkehr<br />

nur eine Dosis Rot und schon knattert und rattert es im ohne die vielen roten Verbotsschilder, kein Sonnenauf<br />

Hirngetriebe, bis man kurz darauf lüsternd durch die<br />

Gassen streift (Rotlichtmilieu) oder geil auf Schnäppchen<br />

wird (Media Markt, Redcoon). Was bildet sich<br />

diese Farbe bloß ein und kocht sie nicht auch nur mit<br />

Wasser? Mitnichten, denn dieser harmlose Farbreiz,<br />

der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen<br />

Verteilung ins Auge fällt, ist Warnung, Aufforderung<br />

und Signal zugleich. Rot ist einfach alles.<br />

und kein untergang ohne Rot, kein Fliegenpilz<br />

und kein Rotkäppchen. Nur allzu gern nimmt man<br />

so manches dafür in Kauf. Die roten Zahlen auf dem<br />

Kontoauszug, die rote Beete oder die rote Socke. Und<br />

so heißt „rot sehen“ eben auch nicht gleich „durchdrehen“,<br />

sondern vielmehr genau hinschauen und<br />

hinhören, wenn der Papst seine roten Schuhe schnürt<br />

oder Rot Weiß Essen in die erste Bundesliga aufsteigt.<br />

Machen wir uns nichts vor: Es ist das Red in Red Bull,<br />

Nur nie langweilig.<br />

das Flügel verleiht und nicht der Bulle.<br />

Und ich gehe sogar noch weiter. Kein aufrechter Gang<br />

ohne Rot, kein Rad und kein Feuer, denn nur Rot<br />

allein ist der Grund für den scheinbar unaufhaltsamen<br />

Siegeszug des Menschen. Wie ich auf diese hanebüchene<br />

These komme? Ganz einfach. Außer dem Menschen<br />

kann so gut wie kein Säugetier die Farbe Rot<br />

überhaupt wahrnehmen und es muss einen banalen,<br />

stinkeinfachen Grund geben, warum sich ausgerechnet<br />

der Mensch, diese zunehmend übergewichtige Laune<br />

der Natur im harten Verdrängungswettbewerb der<br />

Evolution auf unserem Planeten durchgesetzt hat. Kein<br />

Stier übrigens würde an einer roten Ampel halten. Der<br />

Stier ist nämlich farbenblind. Und das Einzige was ihn<br />

Und deshalb sollte sich jeder Einzelne von uns ab und<br />

zu fragen, ob so viel Rot in seinem Leben wirklich nötig<br />

ist. Schließlich gibt es auch andere schöne Farben,<br />

deren Potential längst nicht ausgeschöpft scheint.<br />

Radiant Orchid zum Beispiel. Diese illustre Mischung<br />

aus Purpurrot, Violett und Pink mit der Farbnummer<br />

18-3224. Von Pantone just zur Farbe des Jahres 2014<br />

gewählt, strahlt diese Farbe Zuversicht, Freude, Liebe<br />

und Gesundheit aus. „Es fasziniert das Auge und entfacht<br />

die Fantasie“, das jedenfalls behauptet Leatrice Eisemann,<br />

Executive Director des Pantone Color Institite.<br />

Jürgen Nerger<br />

96 nerger 97


las<br />

vegas<br />

TOBIAS<br />

HABERMANN<br />

98 habermann<br />

habermann 99


100 habermann<br />

habermann 101


102 habermann<br />

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104 habermann<br />

habermann 105


106 habermann<br />

habermann 107


mads<br />

HEIKO<br />

RICHARD<br />

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JAN<br />

STEINHILBER<br />

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Bon ifa tius.<br />

Nachdem der betagte Kirchenmann während seiner fast 57 Dienstjahre mal in seinem Dienstzimmer, mal in der<br />

polygonalen Apsis, mal im linken, mal im rechten Kirchenschiff, im Chor und unter der barocken Orgel (64’<br />

Register), auf den Bänken und hinter dem Altar, im Gemeindehaus, im Kreuzgang und im Küchengarten, mal vor,<br />

mal nach der Messe, bei Tag und bei Nacht, im Beichtstuhl und in der Kanzel, im Angesicht der Leiden Christi,<br />

vor den Augen der Mutter Gottes, in seinem Arbeitszimmer, bei Besuchen im Altenheim und auf Dienstreisen, auf<br />

Wohltätigkeitsbasaren, Kindstaufen und Trauerfeiern insgesamt 97.213 Mal, (er führte darüber Buch) außerstande<br />

gewesen war dafür zu sorgen, dass die Regungen seines Fleisches nicht die Reinheit seiner Gedanken ruinierten,<br />

lief er eines frühen montagmorgens, ohne vorige Zwiesprache mit Gott – das erste Mal seit 20.805 Tagen – und<br />

ohne eine Nachricht für die zwei Ordensschwestern zu hinterlassen, die seinen Haushalt führten und die Bonifatius<br />

später als stets höflichen, disziplinierten Mann von untadeligem Gebaren beschreiben sollten, zum Stadttor<br />

hinaus. Purpurn glühte im Dämmerlicht seines Schlafgemachs sein Gewand, das auf einem Formbügel aus Zedernholz<br />

und von einer stabilen Plastikfolie geschützt am Kleiderschrank hing. Purpurn glühte auch der Himmel über<br />

Bonifatius’ hagerer Gestalt und just, als seine Silhouette von einer Wegebiegung verschluckt wurde, ging die Sonne<br />

auf. Zum ersten Mal seit Menschengedenken jedoch nicht im Osten. Die Chorprobe fiel an diesem Nachmittag<br />

aus.<br />

Judith Stoletzky<br />

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MISHA<br />

TAYLOR<br />

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JAN<br />

KORNSTAEDT<br />

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BRITA<br />

SÖNNICHSEN<br />

rose<br />

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WOLFGANG STAHR<br />

JAN STEINHILBER<br />

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ELISABETH TOLL<br />

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FAX + 49 40 46 09 39 39 MAIL@<strong>NERGER</strong>MAO.COM WWW.<strong>NERGER</strong>MAO.COM<br />

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