26.02.2014 Aufrufe

Der Bierstaedter Maerz 2011

Bierstaedter Maerz 2011

Bierstaedter Maerz 2011

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3. Jahrgang März <strong>2011</strong><br />

Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />

Kulmbach<br />

Geschichten<br />

vom Rehberg<br />

Mainleus<br />

Fotoclub<br />

Himmelkron<br />

Kultursommer<br />

<strong>2011</strong><br />

Bayreuth<br />

Pophistory<br />

feiert Geburtstag<br />

und vieles mehr!<br />

Kreuz in Aichig<br />

Foto: Siegfried Nitsche


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 2<br />

Eröffnungsveranstaltung der Reihe: Kunst im Möbelstudio<br />

Anzeige<br />

VERNISSAGE MIT KUNO H. VOLLET<br />

AM MITTWOCH, 06. APRIL, UM 17.00 UHR<br />

Für Speisen und Getränke sorgen Metzgerei Lauterbach und Reiner Späth<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Anzeige<br />

Kulmbach – In den Räumlichkeiten des<br />

Design-Möbelhändlers Reiner Späth in der<br />

Pestalozzistraße findet am 06. April die<br />

öffentliche Vernissage zu einer interessanten<br />

Ausstellung mit Arbeiten von Kuno Heribert<br />

Vollet statt. <strong>Der</strong> Künstler, im oberfränkischen<br />

Petersaurach geboren und in Bayreuth aufgewachsen,<br />

bietet dem Kulmbacher Publikum<br />

erstmals auch die Möglichkeit Einblick in seine<br />

neue Reihe „Steinbilder“ zu nehmen.<br />

Realitätsnah, den Farbspielereien der Natur<br />

des Rheinkiesels entlehnt, entstanden Gemälde,<br />

die einerseits Ruhe vermitteln, andererseits<br />

durch die unterschiedlichen Strukturverläufe<br />

Spannung erzeugen.<br />

Nach seinem Kunststudium in Kassel,<br />

welches neben Malerei, Design, Druckgrafik<br />

und Keramik beinhaltete, widmete sich Vollet<br />

intensiv der Bewusstseinsforschung. In seinen<br />

folgenden Werken sind die Auswirkungen<br />

dieser Erfahrungen nachhaltig erkennbar.<br />

Während der Künstler in seinen abstrakten<br />

Werken die Harmonie der unterschiedlichen<br />

Materialien, Eisen, Kupfer, Blattgold<br />

oder Silber in ihrer Reinheit erforscht zeigt er<br />

auch deren deutliche Veränderungen, die beispielsweise<br />

durch Oxidation entstehen können<br />

und welche dadurch neue Sichtweisen<br />

für den Betrachter entstehen lassen. Als<br />

Anzeigen<br />

Landschaftsmaler versucht Vollet wohl absichtlich<br />

herkömmliche, romantische Vorbilder,<br />

Flusstäler oder Hochgebirgsszenerien so<br />

abzubilden, dass dem Gegenüberstehenden<br />

die gewählten Farbverquickungen zuerst unnatürlich<br />

übertrieben erscheinen, dann aber<br />

urplötzlich als tatsächliche Realitätsnähe<br />

bewusst werden.<br />

Ausstellungen im Kulmbacher Möbelhaus,<br />

von Inhaber Reiner Späth und dem<br />

Bierstädter schon länger thematisiert, finden<br />

nun endlich einen Beginn. Die Idee hochwertige<br />

Designerstücke, im wohnlichen Ambiente,<br />

verbunden mit Gemälden unterschiedlicher<br />

Stilrichtungen zur Schau zu stellen<br />

fand auch die kunstinteressierte Unternehmerin<br />

Ursula Lauterbach, Inhaberin der<br />

Metzgerei am Markt interessant und stellte<br />

kurzfristig, noch während des hektischen<br />

Wochenendgeschäftes, den Kontakt zu Vollet<br />

her.<br />

Sie erklärte sich auch sofort bereit, während der<br />

Vernissage ein Buffet zur Verfügung zu stellen.<br />

In der Folge wird der Bierstädter zusammen<br />

mit Reiner Späth weitere Ausstellungen<br />

in dessen weitläufigen Räumen anbieten und<br />

so dem einen oder anderen Künstler die<br />

Möglichkeit zu geben, sein Werk in völlig<br />

neuer Umgebung zu präsentieren.<br />

Interview: Eigeninitiative Spendenaktion<br />

Nur noch wenige Tage bis Ostern und für mich<br />

die Gelegenheit einmal nachzufragen, welchen<br />

Erfolg Alexander Segner vom Siedlerladen<br />

mit seiner vorweihnachtlichen Sammelaktion<br />

verzeichnen konnte.<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Segner, wir berichteten<br />

kurz vor Weihnachten über Ihre Idee, für die<br />

Kulmbacher Tafeln mit einer eigens von Ihnen<br />

ins Leben gerufenen Aktion Spendengelder zu<br />

sammeln. Wie war der Erfolg?<br />

Alexander Segner: Meine kleine Aktion<br />

mit den Weihnachtstassen, jede mit Füllung<br />

und im Wert von etwa drei Euro, hat schon<br />

geklappt. Diese war aber eher aus der Not<br />

geboren.<br />

Weshalb?<br />

Wenn ich als Kaufmann tagtäglich mit<br />

den verschiedensten Gesellschaftsschichten<br />

als Kunden zu tun habe, fällt die Schere zwischen<br />

arm und reich schon auf. Da wir vom<br />

Siedlerladen unsere nicht verkauften Backwaren<br />

täglich an die Tafel weitergeben, bekamen<br />

wir schnell das Elend unserer Gesellschaft,<br />

direkt vor der Haustüre, zu Gesicht.<br />

Deshalb plante ich eine Telefonaktion, um<br />

wenigstens zu Weihnachten einigen Kinder<br />

eine kleine Freude zu machen. Denn, glauben<br />

Sie mir, es gibt auch in Kulmbach Kinder,<br />

deren Eltern kein Geld für ein Weihnachtsgeschenk<br />

übrig haben. Ich überlegte, wenn<br />

jede Kulmbacher Firma nur fünf Euro übrig<br />

hat, jeder Kulmbacher nur einen Euro, kann<br />

ich mit dem Erlös über die Tafel vielen Kindern<br />

eine Freude machen.<br />

Wie war die Reaktion auf diesen Aufruf?<br />

Naja, die Zeit vor Jahresende war natürlich<br />

nicht gerade optimal, da die Budgets zum<br />

großen Teil geleert waren, dann half mir aber<br />

der Chef vom C&C-Markt.<br />

So entstand dann die Idee mit den Tassen?<br />

Genau, ich dachte, okay, selbst ist der<br />

Mann. Hier kam mir der Chef vom C&C-Markt<br />

in Kulmbach sehr entgegen, indem er mir<br />

Tassen unter Preis überließ, die wir dann im<br />

Geschäft individuell befüllten und als kleine<br />

Präsente am Tresen stehen hatten. Die Leute<br />

von der Tafel waren begeistert von der Idee<br />

und zurück zu Ihrer letzten Frage, die kleinen<br />

Präsente gingen auch schnell weg und mancher<br />

Kunde spendete zusätzlich in eine bereitstehende<br />

Sammelbüchse. Manche warfen<br />

zehn Euroscheine, andere, je nach Geldbörse,<br />

weniger. Oft auch nur ein paar Restcents, aber<br />

die Menge macht es ja aus. Eine Stammkundin<br />

von mir wollte gar kein Geld spenden,<br />

die wartete immer, bis die Leute von der Tafel<br />

eintrafen und kaufte dann extra Lebensmittel<br />

ein, die sie komplett weitergab. Aber es kamen<br />

so bestimmt ein paar Hunderter zusammen,<br />

genau weiß ich es nicht, da ich den<br />

gesamten Erlös aus dem Tassenverkauf und<br />

die Büchse geschlossen der Tafel übergab.<br />

Ich bin dauernd am Überlegen, erneut<br />

eine Aktion durchzuführen, am liebsten eine<br />

ganzjährige. Mir ist nur noch nicht klar, wie<br />

ich diese durchführe, ohne als Händler in den<br />

Vordergrund zu treten, es soll ja keine Eigenwerbeaktion<br />

darstellen. Mir geht es um die<br />

Kinder.<br />

Herr Segner, wir wünschen Ihnen alles Gute<br />

für die geplante Aktion und werden diese<br />

Entwicklung mit Interesse verfolgen. R.H.


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 3<br />

Geschichten vom Rehberg I<br />

<strong>Der</strong> alte Brauch des Johannisfeuers bewog<br />

vor -zig Jahren auch den Rehbergbewohner<br />

Otto Haberstumpf eine solche Veranstaltung<br />

auf seinem Grundstück über den Dächern der<br />

Stadt durchzuführen. Wie es sich gehörte,<br />

meldete er sein Vorhaben beim Ordnungsamt,<br />

ließ sich sämtliche Vorkehrungsmaßnahmen<br />

zum Schutze der Bevölkerung und<br />

der Umgebung erläutern und nach Abnahme<br />

brannte pünktlich zum Termin sein weithin<br />

sichtbares Feuer, begleitet von einem fröhlichen<br />

Umtrunk der Bergbewohner und deren<br />

Gäste.<br />

Vor fünfundzwanzig Jahren kam es<br />

jedoch zu einem bedeutungsvollen Malheur.<br />

Wie immer hatte Haberstumpf rechtzeitig<br />

sein Vorhaben gemeldet. Am Johanniabend<br />

loderten pünktlich die Flammen und<br />

zur Freude der Anwesenden dieses Mal besonders<br />

hell und hoch – sehr hoch. So hoch,<br />

dass eine Dame, die zuhause gerade aus<br />

dem Fenster sah, zu tiefst erschrocken dem<br />

Glauben erlag am Rehberg müsse ein Hochhaus<br />

brennen, und umgehend Alarm schlug.<br />

Die fröhlich feiernde und musizierende<br />

Johannigemeinschaft am Berg wunderte sich<br />

anfangs über das wilde Sirenengeheule. Sie<br />

fand es dann, als es von allen Seiten der<br />

Stadt erklang schon fast nervend, war doch<br />

die Musik kaum mehr zu hören. Die Verwunderung<br />

war groß, als urplötzlich, vorneweg<br />

die Polizei, folgend die ersten Spritzen- und<br />

Tanklöschzüge mit Karacho in Haberstumpfs<br />

25 JAHRE FEUERWEHR REHBERG<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Wiese rauschten. Die Kulmbacher, mit ihren<br />

Kommandanten Karl Moser und Heinz Heissinger,<br />

angerückt mit sämtlichem Material<br />

und gefolgt von Wehren fast des gesamten<br />

Landkreises fanden zwar kein Bild des<br />

Schreckens, dafür aber zahlreiche erstaunte<br />

Gesichter vor. <strong>Der</strong> diensthabende Polizeibeamte<br />

ging den für das Feuer verantwortlichen<br />

Otto Haberstumpf auch sofort recht<br />

forsch an, was „dieser sich wohl erlaube!“.<br />

<strong>Der</strong> so Angepflaumte, sich keiner Schuld bewusst,<br />

führte den schimpfenden Polizisten<br />

(„<strong>Der</strong> Einsotz kummt Ihnern sehr deier zu<br />

steh’!) zu seinem Wohnhaus, um seine ordnungsgemäße<br />

Anmeldung für das Feuer vorzuweisen.<br />

Auf dem Wege dahin, leicht bergab,<br />

im Dunkeln auch etwas unwegig und<br />

nicht umsonst vom Eigentümer „Ho-Chi-<br />

Minh-Pfad“ getauft, stürzte der hochgradig<br />

erregte Beamte bedauernswerterweise zwei<br />

bis drei Mal, „was die Laune des Ordnungshüters<br />

noch mehr zu drücken schien“, so<br />

Haberstumpf. Dann aber, als er das entsprechend<br />

bürokratisch abgesegnete Schreiben<br />

eingesehen hatte, wurde er sehr freundlich,<br />

entschuldigte sich fast, und kehrte mit dem<br />

„Brandstifter“ zurück zum Feuer, wo sich die<br />

Mannschaften der Wehren bereits unter das<br />

feiernde Völkchen gemischt hatten und es<br />

Fassbier aus Maßkrügen gab. Eine freundliche<br />

Einladung zum Verbleib, musste der mittlerweile<br />

beruhigte Polizeibeamte allerdings<br />

aus dienstlichen Gründen ablehnen. Er erhielt<br />

dafür aber, als Wegzehrung, einige mit „Limonade“<br />

gefüllte Krüge. Wie lange diese<br />

aufgrund des entstandenen Staus, hinunter<br />

bis zu den Drei Steinen, ausreichten, ist nicht<br />

bekannt.<br />

Die, kurzerhand durch einige Feuerwehrabordnungen<br />

verstärkten, weiter fröhlich<br />

zechenden Johannifeierer wurden jedoch<br />

durch den zufällig ebenfalls anwesenden Fotografen<br />

und Musiker Bernd Meile auf die<br />

Idee gebracht, prompt eine eigene Feuerwehr<br />

ins Leben zu rufen. Ein alter Handleiterwagen,<br />

eine Zinkwanne sowie eine funktionstüchtige<br />

Handspritze, wie sie zu Kriegszeiten<br />

in Dachböden vorrätig zu sein hatten,<br />

waren schnell gefunden und dienen seitdem<br />

als Spritzenwagen. Am feierlichen Gründungstag<br />

stellte sich die Feuerwehr Rehberg,<br />

Löschzug 1 mit Versorgungsfahrzeug dem<br />

Fotografen Meile zur Aufnahme. Sämtliche<br />

aktiven und passiven Mitglieder der Wehr<br />

sind auf dem historischen Bild, das ordnungsgemäß<br />

erstellt und aufbewahrt wurde, erkennbar.<br />

So darf die Rehberger Feuerwehr in<br />

diesem Jahr ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag<br />

feiern und wir vom Bierstädter werden<br />

uns dieses Ereignis nicht entgehen lassen.<br />

Donnerstag, 07. April <strong>2011</strong>, 19 Uhr<br />

Anzeigen<br />

Letzter Taubenmarkt<br />

Bockela, Kulmbach


März <strong>2011</strong><br />

<br />

Seite 4<br />

Anzeige<br />

<strong>Der</strong> HEROLD tut kund<br />

Kolumne von Hans-Dieter Herold<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Hartmann, oder besser<br />

Wolfgang, würdest Du mir für unsere Leser,<br />

jetzt, nachdem der letzte Orden abgelegt<br />

und die diesjährige Jubiläumssession, zum<br />

elfjährigen Bestehen des MCC, für Euch<br />

Mainleuser zu Ende gegangen ist, kurz Deine<br />

Gefühle und Eindrücke schildern?<br />

Wolfgang Hartmann: Schade, es ist vorbei,<br />

vor allem weil es für mich persönlich die<br />

vielleicht schönste Session meiner Faschingskarriere<br />

war. Ich bin aber auch glücklich, sehr<br />

glücklich darüber, dass alles hervorragend<br />

geklappt hat, wir zwei tolle Prunksitzungen<br />

in Burgkunstadt und Mainleus absolvierten,<br />

mit Prinz Franz I. und Barbara I. hatten wir<br />

ein engagiertes, immer gut aufgelegtes,<br />

spritziges, einfach wunderbares Prinzenpaar<br />

und Erfolge auf der ganzen Linie.<br />

Ich habe gehört, dass ihr ganz schön rumgekommen<br />

seid.<br />

Aber hallo, wir haben fünftausend Kilometer<br />

zurückgelegt. Auftritte und Besuche<br />

von Würzburg bis Nürnberg, von München<br />

bis Berlin absolviert. <strong>Der</strong> MCC hat überall<br />

Freunde. Unsre Barbara I. hat gerade sechzig<br />

Orden abgelegt. Unser diesjähriges Prinzenpaar<br />

konnte sich so einen Herzenswunsch<br />

erfüllen, ein Mal im Leben die Riege der<br />

Narren anzuführen, und wir waren der Bitte<br />

zur Nominierung sehr, sehr gerne nachgekommen.<br />

Ihr ward jetzt auch in München?<br />

Ja, Barbara Stamm hatte zum Altweiberfasching<br />

geladen. Da musste bei einigen Herren<br />

auch die eine oder andere Krawatte dran<br />

glauben.<br />

Wie kam es zur Berlinfahrt?<br />

Das war ganz toll. Mich rief im<br />

November Ministerialdirektor John aus dem<br />

Wir leben in einer Kommunikationsgesellschaft,<br />

das ist eine Feststellung nicht etwa<br />

ein Wunsch oder eine Zielansprache. Offenbar<br />

reden wir uns selbst ein, dass wir miteinander<br />

in Verbindung wären, uns trefflich untereinander<br />

verständigen könnten. Es reicht<br />

auch gar nicht, den Menschen im Haus oder<br />

in der Nachbarschaft bzw. den Arbeitskollegen<br />

zu erreichen. All over the world soll es<br />

bitte sein und möglichst immer schneller.<br />

Warten will keiner mehr. Geduld ist offenbar<br />

die Tugend, die kaum einer mehr pflegen<br />

will.<br />

Verlieren wir bei den weltweiten Kommunikationsaktivitäten<br />

nicht den Kontakt zu<br />

den Menschen um uns herum? Es wird<br />

gemailt und simsalabim gesimst und weiß<br />

der Geier was noch – aber reden wir noch<br />

miteinander? Ist der natürlichste Kontakt<br />

zwischen den Menschen nicht mehr gewünscht?<br />

Gibt uns das gegenseitige Angepiepse<br />

wirklich soviel? Wäre es nicht viel<br />

Verteidigungsministerium in der Hauptstadt<br />

an und teilte mir mit, dass die Berliner<br />

Beamten für die Soldaten in Afghanistan<br />

eine Veranstaltung durchführen wollten. Da<br />

der Verteidigungsminister da noch Guttenberg<br />

hieß und unter anderem bei uns den<br />

Senatorentitel trägt, fiel die Wahl Johns,<br />

nachdem er unsere Website studiert hatte,<br />

auf den MCC, diese Veranstaltung mit durchzuführen.<br />

So fuhren wir also mit zwei 9-<br />

Personenbussen nach Berlin.<br />

Gibt es dort eigentlich einen Fasching, wie in<br />

Köln, Mainz oder Veitshöchheim?<br />

Eben nicht und die vielen Beamten in der<br />

Stadt, die aus dem Rheinland durch den<br />

Hauptstadtwechsel ihrer schönsten Jahreszeit<br />

entrissen wurden, wollten unbedingt<br />

etwas in der Hauptstadt aufziehen. Leben in<br />

die Bude bringen.<br />

Und? Gelang es?<br />

Auf alle Fälle. Wir waren als einzige<br />

Gastvereinigung vor Ort, das muss man sich<br />

auf der Zunge zergehen lassen, der Mainleuser<br />

Carnevals Club in Berlin, bei der<br />

Ernennung von Thomas I. und Kerstin I., dem<br />

Berliner Prinzenpaar, mit dabei und dann auf<br />

einem viereinhalbstündigen(!) Faschingszug<br />

unter anderem über den Kurfürstendamm vor<br />

über einer Million begeisterter Berliner. Wir<br />

hatten einen klasse Wagen, mit Küche,<br />

Toilette und Kölsch bis zum Abwinken. Ein<br />

unvergessliches Erlebnis für uns alle.<br />

Kölsch in Berlin?<br />

Ja, das haben die extra besorgt. Ein<br />

praktisches Getränk, man bleibt beim Trinken<br />

sozusagen nüchtern. Jedenfalls haben einige<br />

unserer Vereinskameraden auch nach Genuss<br />

größerer Mengen immer noch geradeaus<br />

gesprochen. Und das war schon wichtig,<br />

schließlich waren dauernd Fernsehkameras<br />

um uns und unser vielbejubeltes Prinzenpaar<br />

herum. Wir bekamen dann noch eine nächtliche<br />

Havel-, beziehungsweise Spreefahrt<br />

und wurden zum Gansessen geladen. Es war<br />

schon ein tolles Erlebnis.<br />

Wie kamst Du eigentlich zum Fasching?<br />

Wie die Jungfrau zum Kinde. Mich<br />

sprach in den achtziger Jahren Jürgen Loske<br />

an, ob ich nicht beim Fasching des Katholischen<br />

Familienkreises bei den Hofsängern<br />

mitmachen wollte. Tatsächlich wurde ich<br />

Oberfränkische<br />

Münzenbörse in Kulmbach<br />

Längst ist die Oberfränkische Münzenbörse,<br />

die die Kulmbacher Münzenfreunde ausrichten,<br />

für Sammler und Händler aus der ganzen<br />

Bundesrepublik und aus Tschechien zu<br />

einem festen Bestandteil ihres Terminkalenders<br />

geworden. Heuer findet sie am 17.<br />

April im Saal der Gastwirtschaft Geuther in<br />

Kulmbach in der Blaicher Straße statt.<br />

Dort gibt es auch den Sammler-Stammtisch,<br />

der jeweils am ersten Montag im<br />

Monat stattfindet. Er erfreute sich, wie Hubert<br />

Putz, der Vorsitzende der Münzenfreunde<br />

auf der Jahreshauptversammlung am 7.<br />

März feststellte, auch im vergangenen Jahr<br />

großer Beliebheit. Vor allem numismatisch<br />

interessierte Gäste oder solche, die die Münzensammlungen<br />

auflösen wollten, nutzten<br />

ihn als Ansprechmöglichkeit von Experten.<br />

WOG<br />

interessanter uns wieder zu entdecken? Ist<br />

die Sprache nicht das genialste Kommunikationsmittel?<br />

Gibt es etwas Spannenderes<br />

als auf Zwischentöne zu achten, in Gesichtern<br />

zu lesen, Gesten zu entschlüsseln? Das<br />

Sich-Verstehen lernen?<br />

Während die moderne Kommunikation<br />

immer vielfältiger zu werden scheint, können<br />

wir beobachten wie die natürliche Kontaktpflege<br />

verkommt. Da gibt es zum Beispiel<br />

den Händedruck. Er wird wohl heute noch<br />

den Kindern beigebracht. Als ich Kind war,<br />

war das noch eine richtige Übungseinheit,<br />

die hart exerziert wurde. Da war zum Beispiel<br />

die Rede von der „schönen Hand“.<br />

Offenbar glaubte man, dass die linke Hand<br />

eben nicht so schön sei wie die rechte. Nur<br />

Armamputierte, damals meist Kriegsversehrte<br />

durften die linke Hand einsetzen. Wohl<br />

war ihnen dabei nicht, denn man hörte oft<br />

die Entschuldigung, dass die Linke immerhin<br />

vom Herzen komme. Man lernte auch noch<br />

den Diener und die Mädels das Knicksen.<br />

Glücklicherweise ist das Dienern aus der Mode<br />

gekommen. Andererseits will ich nicht verhehlen,<br />

dass ich dem Knicks der Damen<br />

manchmal etwas nachtrauere. Ich finde es<br />

fast rührend, wenn ich ganz selten noch einmal<br />

ein altes Fräulein anmutig knicksen sehe.<br />

Das Ende ist absehbar.<br />

Aber wie verkommt unser Händedruck.<br />

Selten gibt es, und das ist gut so, noch den<br />

Schraubstock-Händedruck. Bei zierlichen<br />

Frauen und Kindern sorgte er für Angstzustände.<br />

Mein Onkel, der Böllers Franz, pflegte<br />

dieses vorab Angstschweiß auslösende<br />

Markenzeichen. Schlaffis hingegen gab es<br />

schon immer, aber heute scheinen sie Hochkonjunktur<br />

zu haben. Hütet Euch vor Handschlag-Softis!<br />

Eine andere Unart gewinnt immer mehr<br />

Anhänger, vor allem in Politiker- und Chef-<br />

Kreisen. Es gilt immerhin noch als volksnah<br />

und führungsstark einen anderen mit Händedruck<br />

zu begrüßen oder zu verabschieden.<br />

Aber diese gute Geste wird immer öfter zu<br />

einer inhaltsleeren Übung. Ganze Säle voller<br />

Menschen werden zwanghaft populistisch<br />

abgearbeitet. Leider mit schlimmen Folgen<br />

für die Begegnungskultur. Immer öfter ist zu<br />

Interview mit MCC – Präsident Wolfgang Hartmann<br />

von Roland Hermsdörfer<br />

EINE GLANZVOLLE JUBILÄUMS-SESSION GING ZU ENDE<br />

Anzeige<br />

aber schnell zum Posten des Vorsitzenden<br />

überredet. Ich habe dann eine rechtlich<br />

geprüfte, hieb- und stichfeste Vereinssatzung<br />

entworfen und aus dem alten KFK wurde<br />

dann der neue, das Kulmbacher Faschingskomitee.<br />

Aus privaten Gründen verließ ich<br />

dann aber den Verein, landete kurz darauf in<br />

Bad Berneck bei den Wikingern. Auf diese<br />

Art lernte ich die ersten Größen des fränkischen<br />

Faschings kennen, Verbindungen die<br />

ich noch heute sehr gerne pflege und die uns<br />

bei der Arbeit und Organisation beim MCC<br />

nur zu gute kommen. Von Anfang an wollten<br />

wir ein sehr hohes Niveau im Programm und<br />

das geht nur durch Gastauftritte. Ob Michael<br />

Müller, Klaus Karl-Kraus, Volker Heißmann<br />

oder in diesem Jahr mit dem Bauchredner<br />

Anzeigen<br />

beobachten, dass sogenannte Promis bei der<br />

Begrüßung die Hand reichen, aber dabei<br />

schon das nächste Begrüßungsopfer fixieren.<br />

Jeder so Begrüßte oder Verabschiedete muss<br />

das mindestens als unhöflich, wohl aber eher<br />

als Respektlosigkeit und Herabwürdigung<br />

empfinden. Es mag sein, dass sich so mancher<br />

Politiker oder Chef seiner Fehlleistung<br />

gar nicht bewusst ist. Daher muss einmal<br />

klipp und klar an diese Zielgruppe appelliert<br />

werden: Kontrolliert Euer Grußverhalten! Ein<br />

Handschlag ohne gleichzeitigen Blickkontakt<br />

ist nicht nur eine Unsitte, sondern eine Kränkung<br />

des Gegenübers! Was kann man als<br />

Geschädigter tun? Man kann selbst, notfalls<br />

mehrmals und solange drücken bis der<br />

Blickkontakt hergestellt wird oder man lässt<br />

einfach die Hand des Fortstrebenden nicht<br />

los. Ein bisschen Mut gehört dazu. Helfen wir<br />

doch manchem unserer armen gehetzten<br />

Verantwortungsträger in Politik und<br />

Wirtschaft bei der Wiederentdeckung des<br />

einzelnen Menschen. Für diejenigen, die<br />

zum Üben Merksprüche brauchen: Drück und<br />

blick!<br />

Pierre Ruby, die Träger unseres Sonderordens,<br />

versprachen immer Bombenauftritte<br />

und landeten anschließend auch in Veitshöchheim.<br />

Was machst Du eigentlich nach dem Aschermittwoch?<br />

Nach der Session ist vor der Session.<br />

Jetzt plane ich erst mal die Jahreshauptversammlung<br />

für den Verein und dann geht es<br />

mit Riesenschritten an die Vorbereitungen für<br />

den nächsten Fasching. Dazwischen geht es<br />

zu Freunden des MCC ins Zillertal sowie nach<br />

Weismain zu unserem, nunmehr ehemaligen,<br />

Prinzenpaar, nach Baiersdorf und auch<br />

nach Hirschaid. Langweilig wird es nicht.<br />

Dann bedanke ich mich für die Einladungen<br />

zur Prunksitzung und zum heutigen<br />

Heringsessen und wünsche dem MCC alles<br />

Gute für die nächsten elf Jahre.


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 5<br />

St. Petersburg, Blutskirche<br />

Die kleine Schwester der Nordsee, Europas<br />

größtes Binnenmeer, die Ostsee, auch Baltisches<br />

Meer genannt, entstand vor etwa zwölftausend<br />

Jahren. Für die germanischen Völker<br />

lag sie im Osten, deshalb noch heute ihr Name.<br />

<strong>Der</strong> Römer Tacitus beschrieb die Aesten<br />

als die am östlichsten Ende der damaligen<br />

Welt lebenden Menschen, „die am Mare<br />

Suebicum“. <strong>Der</strong> an den Stränden gefundene<br />

Bernstein fand durch regen Handel, wie auch<br />

Felle und Pelze, weit in die verschiedenen<br />

römischen Provinzen.<br />

Schon früh wurde die Ostsee für Anrainerstaaten<br />

als Handelsweg von Nord nach<br />

Süd und West nach Ost gesucht. Die bekannteste<br />

Handelsgemeinschaft war die mittelalterliche<br />

Hanse, der zum Beispiel Lübeck, Rostock,<br />

Danzig, Königsberg, Riga und Reval<br />

angehörten.<br />

Im Dreißigjährigen Krieg waren es die<br />

Schweden unter Gustav Adolf, die ihre<br />

Vormachtstellung suchten und in Mitteleuropa<br />

ihre Spuren hinterließen. Lange hielten die<br />

Skandinavier ganze Landstriche südlich der<br />

Ostsee in ihren Händen.<br />

Zar Peter gründete seine Hauptstadt St.<br />

Reisetermin: 12.06.<strong>2011</strong> bis 23.06.<strong>2011</strong><br />

Inklusivleistungen:<br />

• Komfortbusfahrt ab/bis Kulmbach nach Warnemünde und zurück<br />

• Reisebegleitung ab/bis Kulmbach<br />

• Übernachtung in einem 4**** Hotel in Warnemünde / Rostock mit Frühstück<br />

• ausführliche Stadtrundfahrt mit Reiseführer in Rostock<br />

• Transfer zum Schiff<br />

• Kreuzfahrt mit der AIDAblu wie im Reiseprogramm beschrieben<br />

• Kabinenkategorie wie gebucht, inklusive Vollpension und Tischgetränken zu den Mahlzeiten<br />

• Welcome-Drink an Bord<br />

• Geführter Schiffsrundgang zum Kennenlernen der AIDAblu<br />

• Informationsabend vor der Reise<br />

• ausführliche Reiseunterlagen<br />

• Trinkgelder bei der Schiffspassage<br />

pro Person in der Doppelkabine Innen: ab 1.698,– €<br />

Auf den Spuren der Hanse<br />

Von Roland Hermsdörfer, Fotos Schaffranek<br />

Petersburg am Ende des Finnischen Meerbusens<br />

im Mündungsgebiet der Newa und ihrer vorgelagerten, auf einer Insel befindliwert<br />

ist die finnische Hauptstadt Helsinki mit<br />

suchte so einen direkten Zugang zur westlichen<br />

Welt.<br />

turerbe zählt und auch als das Gibraltar des<br />

chen Festung Suomenlinna, die zum Weltkul-<br />

Heute grenzen neun Staaten an das größte<br />

Brackwassermeer der Welt, das der moderseen<br />

befindet sich dort auch die finnische<br />

Nordens bezeichnet wird. Neben einigen Munen<br />

Schifffahrt sowohl als Handels, als auch Marineschule.<br />

als Tourismusstrecke, vor allem seit dem Fall Die estnische Hauptstadt Tallinn, früher<br />

des Eisernen Vorhanges dient. Kreuzfahrten Reval, wurde, mit dem finnischen Turko,<br />

an den Ostseeküsten entlang führen zu interessantesten<br />

Metropolen und geschichtsträchtiche<br />

kulturelle Veranstaltungen innerhalb und<br />

<strong>2011</strong> zur Kulturhauptstadt ernannt. Zahlreigen<br />

Orten.<br />

außerhalb der historischen Stadtmauer, mit<br />

Die wunderschöne Stadt St. Petersburg ihren mächtigen Wehrtürmen „langer Hermann“<br />

und „dicke Margarethe“ warten auf<br />

haben wir erst vor einigen Monaten im Bierstädter<br />

beschrieben, nicht minder besuchens-<br />

Gäste aus aller Welt. Die tausendjährige ehemalige<br />

Hansestadt verspricht mit ihrer größtenteils<br />

erhaltene Architektur ein Eintauchen<br />

in die Vergangenheit.<br />

Das stolze Stockholm, einmal jährlich Mittelpunkt<br />

der Welt an Hand seine Verleihungszeremonien<br />

der Nobelpreise, lockt jährlich<br />

viele Touristen einerseits zum Spazieren und<br />

Shoppen in der Altstadt Gamla Stan, andererseits<br />

mit seinem weltbekannten, 1990 der<br />

Öffentlichkeit freigegebenen Vasa-Museum.<br />

Hier bekommt der Besucher einen imposanten<br />

Blick auf das berühmte, während der<br />

Jungfernfahrt 1628 gesunkene, 1956 entdeckte<br />

und 1961 geborgene Kriegsschiff, der<br />

Vasa. Mehr als eine Million Besucher zählt<br />

das Museum jährlich und insgesamt, seit Eröffnung<br />

bereits 25 Millionen.<br />

Eine der schönsten Städte, weil mit großem<br />

Aufwand nach seinem Vorbild originalgetreu<br />

wiederaufgebaut, ist die Geburtsstadt des<br />

Schriftstellers Günter Grass, Danzig. Heute<br />

Gdansk. Die holländisch angehauchten Häuserfassaden<br />

der historischen Altstadt, die<br />

Frauengasse und die Marienkirche mit ihrem<br />

über achtzig Meter hohen Turm, wurden liebevoll<br />

restauriert. <strong>Der</strong> Neptunbrunnen, ein<br />

Wahrzeichen der Stadt, den die Bürger 1633<br />

zu Ehren des gleichnamigen Wassergottes<br />

aufstellen ließen um ihren Dank auszudrükken,<br />

da die Meeresanbindung zu Reichtum<br />

verhalf, stellt eine rege besuchte Sehenswürdigkeit<br />

der ehemaligen deutschen Ordensstadt<br />

dar.<br />

Unzählige Städte an den Gestaden der<br />

Ostsee zeugen für sich als Geschichtsbuch vergangener<br />

Zeiten. Wohl nirgends lassen sich<br />

ehemaliger Reichtum und nachbarliche Einflüsse<br />

in der Bautradition besser nachvollziehen<br />

als entlang der ehemaligen Seewege der<br />

Hanse.<br />

Alte Hansestadt Danzig, Gdansk<br />

Stockholm, Hafenansicht<br />

„Um drei Uhr morgens fällt es im Dörfchen Bishopthorpe in der Tat leicht, jene Lüge zu glauben, die seine Bewohner verbreiten:<br />

Hier leben gute und friedvolle Menschen ihr gutes und friedvolles Leben“<br />

DIE RADLEYS<br />

VON MATT HAIG<br />

Vorbei sind die guten alten Zeiten, als man<br />

noch glaubte Vampire würden abseits der<br />

Menschensiedlungen sich des nachts aus<br />

ihren Särgen erheben, um sich am Lebenssaft<br />

schöner Frauen zu ergötzen. Vorbei die<br />

Vorstellung der gruseligen mit Knoblauchknollen<br />

dekorierten Wirtshäuser in Transsilvanien,<br />

der Blutsauger von heute räumt auf<br />

mit Verleumdungen und Gerüchten, er lebt<br />

mitten unter uns. Im Nachbarshaus, zwei<br />

Straßen weiter, im Hochhaus gegenüber, in<br />

absoluter Anonymität wie die Radleys ...<br />

Als sich Nachwuchs ankündigt, entscheiden<br />

Helen und Peter einen Schlussstrich unter<br />

ihr bisheriges Leben zu ziehen. Ein Häuschen<br />

auf dem Land mit Garten und Recycling-<br />

Tonne, eine Landarztpraxis für Peter und ein<br />

Damen-Lesezirkel für Helen sorgen für die<br />

nötige Akzeptanz des Mittelstands in Bishopthorpe.<br />

Die größte Herausforderung, die Ernährungsumstellung,<br />

bewältigt das Ehepaar<br />

mit Unterstützung des Handbuchs für Abstinenzler<br />

bravourös. Niemand in der Kleinstadt<br />

soll auch nur im entferntesten auf den Gedanken<br />

kommen, dass bei den Radleys irgendetwas<br />

nicht stimme. Selbst die mittlerweile<br />

pubertierenden Kinder halten Vampire<br />

für Wesen schriftstellerischer Phantasien,<br />

auch wenn im Garten der Familie noch nie<br />

ein Vogel zu hören war, Tiere grundsätzlich<br />

flüchten und Knoblauch Brechreiz hervorruft.<br />

Ein bisschen wundert der 17-jährige Rowan<br />

sich schon, warum er nachts nicht schlafen<br />

kann, er trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor<br />

60 im Winter wie im Sommer starke<br />

Hautreaktionen zeigt, aber schließlich ist sein<br />

Vater Arzt und hat immer Diagnosen parat<br />

und außerdem scheinen die Probleme seiner<br />

Schwester Clara wesentlich größer. Das morgendliche<br />

Erbrechen des Mädchens, seitdem<br />

sie sich entschloss Veganerin zu werden,<br />

beunruhigt auch die Eltern. Die Bitte ihrer<br />

Mutter wenigstens die Sojamilch durch fettarme<br />

Kuhmilch zu ersetzen, stößt auf taube<br />

Ohren, hofft sie doch die Erwiderung der<br />

Liebe, die sie für Tiere empfindet, durch diese<br />

Maßnahme erzwingen zu können.<br />

Und dann passiert das Unausweichliche.<br />

Noch bevor sich Peter und Helen durchringen<br />

können ihren Sprösslingen den kleinen Unterschied<br />

zu den Schulkameraden zu erklären,<br />

befällt Clara der „Uberwältigende Blutdurst“<br />

(ÜBD). Als ihr bei einer Party ein Mitschüler<br />

an die Wäsche geht, wehrt sie sich in hoffnungsloser<br />

Situation instinktiv auf vampireigene<br />

Weise. Vater Peter lässt die Leiche des<br />

Jungen verschwinden und setzt sich ausgerechnet<br />

mit Bruder Will, praktizierender<br />

Blutsauger, der bei der Polizei als „Unantastbarer“<br />

gilt, in Verbindung. Ein fataler Fehler...<br />

Anzeigen<br />

Gefühlsschwangere Liebesgeschichten<br />

keuscher Frauen, die sich bis zur Hochzeitsnacht<br />

für den Geliebten aufsparen der amerikanischen<br />

Twilight-Autorin Stephanie Meyer<br />

lösten in den letzten Jahren einen regelrechten<br />

Vampir-Boom auf dem Büchermarkt aus.<br />

Matt Haigs Roman „Die Radleys“ gehört weder<br />

in die Kategorie der Schmachtfetzen,<br />

noch beschränkt er sich auf blutsaugende<br />

Monster. Vielmehr handelt es sich um einen<br />

gesellschaftskritischen Roman, der manchmal<br />

vergessen lässt, dass Vampire hier die<br />

Hauptrollen einnehmen. Die satirische Abrechnung<br />

mit der konservativen Mittelschicht,<br />

die sich selbst verleugnet und dabei<br />

verpasst ein eigenes Leben zu führen, Behörden,<br />

die erst bei Straffälliggewordenen<br />

Hilfe und Deals anbieten, Maßlosigkeit, die<br />

Integration unmöglich macht, sind Haigs<br />

Themen. Ernsthaft und trotzdem unterhaltsam,<br />

locker-leicht zu erzählen<br />

ist nach wie vor ein britisches<br />

Phänomen. Blutsauger gibt es<br />

eben überall, auch ohne Reißzähne.<br />

Und sollten Sie herausfinden,<br />

dass Ihre Eltern Ihnen<br />

etwas verheimlicht haben,<br />

grämen Sie sich nicht. Sie befinden<br />

sich in bester Gesellschaft<br />

mit dem 223-jährigen<br />

Lord Byron, der zur Zeit auf<br />

Ibiza als DJ tätig ist, widersprüchlichen<br />

Gerüchten zufolge<br />

kurzzeitig die Identität Jim<br />

Morrisons annahm, Jimi Hendrix,<br />

der sein unvergleichliches<br />

Gitarrenspiel nur dem<br />

Umstand seiner „Besonderheit“<br />

zu verdanken hat, Homer,<br />

Nietzsche... VH<br />

Kulmbach, Donnersreuther Weg 1<br />

Anmeldung und Unterricht: Di. ab 18.00 Uhr<br />

NEU: Unterricht auch Samtag von 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Komm doch zu einer unverbindlichen Schnupperstunde Theorie<br />

oder zu einem unverbindlichen Informationsgespräch vorbei.<br />

<strong>Der</strong> Weg zu uns lohnt sich!!!<br />

Für alle angehenden Zweiradfahrer:<br />

Bei Anmeldung Motorradhelm gratis!!!<br />

Info: 09221/6078145 0der 0151/43118820


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 6<br />

Geschichten vom Rehberg II<br />

ALS DER SV REHBERG<br />

NOCH AUF TORJAGD GING<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

...damals teuere Angelegenheiten: handgeschnürte<br />

Bälle, die mit Fett eingerieben werden<br />

mußten, um wasserabweisend zu sein.<br />

Dennoch saugten sie sich voll und wogen oftmals<br />

das Doppelte ihres tatsächlichen Gewichtes.<br />

In den sportlichen Chroniken der Stadt wird<br />

sie mit Sicherheit nicht aufgeführt sein und<br />

erinnern können sich daran nur die damals,<br />

kurz vor und nach der Währungsreform<br />

1948, aktiv Beteiligten. Die Rede ist von der<br />

von Kulmbacher Jungen im Alter von acht bis<br />

dreizehn Jahren gegründeten, aus damals<br />

bestehenden Straßenmannschaften formierten,<br />

eigenen „Fußball-Verbandsliga“.<br />

<strong>Der</strong> am Rehberg, über den Dächern der<br />

Stadt aufgewachsene und noch immer dort<br />

wohnhafte, Diplom Ingenieur a. D. Otto Haberstumpf,<br />

war einer jener Gründer und Gestalter<br />

der Turniere. Als damals schon weitblickender<br />

Vorsitzender und Aktiver der<br />

Spielvereinigung Rehberg, mit den sehr jungen<br />

Dr. Eduard Beyer und Helmut Müller im<br />

Team, führte er das, mit eigenem Mitgliederausweis,<br />

gleichzeitig Spielerpass, ausgestattete,<br />

torhungrige Rudel Jungen von Sieg zu<br />

Sieg. Zwanzig Pfennige musste jeder monatlich<br />

als Beitrag, aber erst nach der Währungsreform,<br />

„das Geld vorher taugte nicht viel“,<br />

einzahlen. <strong>Der</strong> rührige Vorstand Haberstumpf,<br />

lud dafür die Mannschaftskameraden<br />

regelmäßig zu Besprechungen ins<br />

Vereinsheim, einem Schuppen hinter dem<br />

elterlichen Wohnhaus, wo „nach Hausschlachtung<br />

auch schon mal ein „organisiertes“<br />

Stück Geräuchertes verzehrt wurde“.<br />

Gespielt wurde bei jedem Wetter bis das<br />

erste Team sechs Tore erzielt hatte, Halbzeitstand<br />

war bei der Drei-Tore-Führung.<br />

Unter Umständen konnte ein Match schon<br />

ziemlich andauern. Auf der Wiese an der<br />

Straße zum Rehberg, wo sich heute einige<br />

Holzbuden befinden, nahe dem Transformatorhaus,<br />

befand sich der Sportplatz der Rehbergler.<br />

Weiter oben, am Parkplatz unterhalb<br />

des Pavillons, war die Spielstätte der Elf von<br />

Kessel-Weiher. Die Schießgrabener Mannschaft<br />

hatte ihr Domizil gegenüber dem heutigen<br />

KDM, unterhalb des Kindergartens, die<br />

Stelle dient seit einigen Jahren als privater<br />

Parkplatz. <strong>Der</strong> stärkste Konkurrent für den<br />

SV Rehberg, laut Haberstumpf, waren die<br />

Jungs aus Oberhacken, mit den Gebrüdern<br />

Spindler in deren Reihen, die im hinteren Teil<br />

des Stadtteiles, beim Brunnen, zum gemeinsamen<br />

Match luden.<br />

Das Team des Schwedenstegs absolvierte<br />

die Runde auf dem Platz nahe der heutigen<br />

Posteinfahrt, an der Kurve Kronacher Straße<br />

und Heinrich-Stephan-Straße. An diesen<br />

Spielort hegt Haberstumpf keine allzu gute<br />

Erinnerung. Zu damaliger Zeit kickten die<br />

Jugendlichen, mangels Bällen, mit allem was<br />

einigermaßen tretbar war. Dosen, aus<br />

Stoffresten zusammengebundene Ballen, der<br />

Phantasie waren, der Not folgend, keine<br />

Grenzen gesetzt. Um endlich an einen heißersehnten<br />

Ball zu kommen, sammelte das Rehbergteam<br />

einen Erntesommer lang, jeweils<br />

„für ein paar Fümbferla“, „Ährla“ auf dem<br />

Feld. Nach harter Arbeit erstanden die Jungen<br />

dann einen nagelneuen Lederball, handgeschnürt<br />

und mit Gummiblase („Plunzn“), für,<br />

zu jenen Zeiten, sündhaft teuere 19 DM und<br />

60 Pfennige, im Sportgeschäft Schmiedel in<br />

der Spitalgasse. Zum Auswärtsspiel am<br />

Schwedensteg war das teuere Stück natürlich<br />

dabei und während des hitzigen <strong>Der</strong>bys landete<br />

es unter den Rädern eines vorbeifahrenden<br />

Lastkraftwagens. Im wahrsten Sinne des<br />

Wortes war der „Traum“ vom Spiel mit dem<br />

eigenen richtigen Ball schnell geplatzt.<br />

Haberstumpf selbst agierte dann offiziell<br />

noch in den Jugendabteilungen des ATS<br />

Kulmbach. Sowohl als Fußballer, als auch als<br />

Feldhandballer. Letzteres gefiel ihm jedenfalls<br />

besser, als die allzu harte Hallenversion,<br />

die er dann trotzdem noch als 45-Jähriger für<br />

Kasendorf und das Reserveteam des ATS<br />

betrieb.<br />

PPP: PITTIS POSTAUS PORTUGAL<br />

Anzeigen<br />

Hallo Kulmbach, seid Ihr gut drauf?<br />

Was macht eigentlich die geniale Verkehrsführung<br />

in der Heimat? Als ich nach Kulmbach<br />

gezogen bin und mich Leute besucht<br />

haben, hielt sich deren Begeisterung über<br />

das Verkehrsleitsystem (schönes Wort!) immer<br />

relativ in Grenzen. Einmal verfahren<br />

heißt ja: „Stadtrunde, wieder zum Fritz, wieder<br />

um den Stadtpark, wieder zum Holzmarkt,<br />

aha, die Feuerwache und da ist immer<br />

die Bierwoche, na ja, jetzt weiß ich’s,<br />

aber nach der vierten Runde möchte ich auch<br />

mal ankommen.“ Das könnte natürlich auch<br />

an meiner mangelnden Erklärungskompetenz<br />

gelegen haben. Was mich allerdings<br />

permanent geärgert hat, waren<br />

die Parkwächter, die nicht eben<br />

mit Freundlichkeit geglänzt und<br />

mir sogar Strafzettel vor der eigenen<br />

Garage verpasst haben. Und<br />

siehe da: Auch hier ist mein Auto<br />

schon mal Opfer einer Parkkralle<br />

geworden, die brutal zugeschnappt<br />

hat. Die Staatsgewalt<br />

ist in Portugal ähnlich wenig<br />

kulant was mein Parkverhalten<br />

angeht.<br />

Sehr lustig ist allerdings der<br />

Fahrstil der Portugiesen. Man<br />

muss echt höllisch aufmerksam sein, um<br />

nicht täglich in gefühlte 50 Unfälle verwikkelt<br />

zu werden. Wenn jemand neben oder<br />

vor dir ruckelig oder sehr unkonventionell<br />

fährt, liegt das meistens daran, dass gerade<br />

eine SMS während des Fahrens (auch gerne<br />

auf der Autobahn) eingetippt wird. Dann<br />

heißt es: schnell vorbei oder langsam hinterher!<br />

Ich bin ja ein großer Fan von Kreisverkehren,<br />

weil da einiges flüssiger von sich<br />

geht. Das funktioniert in Portugal auch einigermaßen.<br />

Lustig wird es nur, wenn der Vordermann<br />

mal eben im Kreisverkehr anhält,<br />

die Warnblinkanlage einschaltet, die Ehefrau<br />

rauslässt und wartet, bis sie vom Shoppen<br />

zurückkommt. Das hält den Fluss schon ein<br />

kleines bisschen auf. Autobahnauffahrten<br />

sind auch so ein Kapitel für sich: Die sind<br />

meistens zwei- oder dreispurig und tragen für<br />

alle Beteiligten eher zur Verwirrung als zur<br />

Entlastung bei. So sind auf dem Weg zu meiner<br />

Schule eigentlich immer (kleinere)<br />

Unfälle zu beobachten und eine Spur ist<br />

eigentlich immer gesperrt, aber für eine<br />

Strecke von 35 Kilometern habe ich noch nie<br />

länger als 50 Minuten gebraucht. Es geht<br />

also immer irgendwie weiter. Einmal morgens<br />

im Berufsverkehr durch Kulmbach kann<br />

ja auch ein bisschen dauern, oder?<br />

Einige Kollegen von mir haben sich für<br />

Portugal extra ein Motorrad zugelegt und<br />

nehmen die Herausforderung des täglichen<br />

Höllentrips sehr mutig an. Es ist auch noch<br />

keinem etwas passiert. Trotzdem wäre das<br />

nichts für mich, da fühl ich mich mit vier<br />

Wänden aus Blech um mich herum schon<br />

sicherer. Motorradfahren würde ich mir eher<br />

im schönen Kulmbach zutrauen, da fahren<br />

die Menschen gemächlicher und vorsichtiger<br />

und da trifft man sich ja jedes Jahr zu einer<br />

absolut genialen Sternfahrt. Die werden wir<br />

alle ziemlich vermissen.<br />

In diesem Sinne: Keep on rolling<br />

Euer Pitti<br />

Anzeige<br />

Lotto, Toto, Lotterie<br />

An die SKL denken!<br />

Hofmann<br />

Melkendorfer Straße 11 · 95326 Kulmbach · 09221-75789


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 7<br />

Die große Bierstädter-Führung durch die Museen der Plassenburg<br />

12. Teil<br />

Wer die Sammlungen auf der Plassenburg<br />

besucht ist verblüfft über die Vielfalt unterschiedlicher<br />

Ausstellungen, die dort untergebracht<br />

sind. Ein besonderer Hingucker ist das<br />

„Armeemuseum Friedrich der Große“. Zahlreiche<br />

Exponate, teils die einzigen erhaltenen<br />

ihrer Art überhaupt, sind in übersichtlich gestalteten<br />

Vitrinen angeordnet und führen in eine<br />

Zeit, in der Weltgeschichte geschrieben wurde.<br />

Diese Sammlung gehört dem Historiker<br />

Bernd A. Windsheimer, der sich damit große<br />

Verdienste erworben hat. Grund für den<br />

„Bierstädter“, sich einmal mit dem Sammler<br />

zu unterhalten.<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Windsheimer, seit wann<br />

sammeln Sie?<br />

Bernd A. Windsheimer: Ich sammle seit<br />

meinem 12. Lebensjahr. Alles hat begonnen<br />

mit einem geschenkten Bajonett aus dem 2.<br />

Weltkrieg, zwar in katastrophalem Zustand,<br />

aber für einen Jungen faszinierend. Die Neugierde<br />

war geweckt und der unstillbare Keim<br />

des Sammelns gelegt. Da die Preise damals<br />

noch nicht aus den Fugen geraten waren,<br />

entstand in den nächsten zehn Jahren eine<br />

ansehnliche Sammlung militärischer Objekte.<br />

Schwerpunkt waren Blankwaffen, also Säbel,<br />

Degen usw. aus der napoleonischen Ära;<br />

durch Zuverdienen in den Semesterferien<br />

konnte ich in meiner Studentenzeit die<br />

Sammlung noch ausbauen.<br />

Was hat Sie veranlasst, sich mit der Zeit<br />

Friedrichs des Großen zu beschäftigen?<br />

1972 zeigte das ZDF, nach alter Tradition,<br />

in der Adventszeit einen historischen,<br />

aufwändig gedrehten Mehrteiler. In diesem<br />

Jahr wurde der von Fritz Umgelter inszenierte<br />

Sechsteiler „Die merkwürdige Lebensgeschichte<br />

des Friedrich Freiherrn von der<br />

Trenck“ ausgestrahlt, in der Titelrolle der unvergleichliche<br />

Mathias Habich. Die von den<br />

damals noch relativ unbekannten Kameramännern<br />

Josef Vilsmeier und Gernot Roll –<br />

heute bekannte Regisseure – eingefangenen<br />

Bilder und natürlich die spannende, auf historischen<br />

Tatsachen beruhende Autobiographie<br />

fesselten mich damals ungemein. Und ich<br />

beschloss spontan, nur noch preußische Militaria<br />

aus der Zeit Friedrichs des Großen zu<br />

sammeln. Es war die geistige Geburtsstunde<br />

des Museums, was ich damals aber noch<br />

nicht im Entferntesten ahnte! Die bestehende<br />

Sammlung der Säbel, Degen Gewehre<br />

aus der napoleonischen Zeit, darunter auch<br />

viele aus Bayerns Kurfürstenzeit, wurde allmählich<br />

verkauft oder getauscht.<br />

Wie viele Exponate umfasst Ihre Sammlung?<br />

Als etablierter Historiker und Pädagoge<br />

für Geschichte und Deutsch war man dann<br />

auch finanziell in der Lage, Messen und<br />

EIN FAIBLE FÜR DIE ZEIT<br />

FRIEDRICHS<br />

Auktionen zu besuchen und das eine oder<br />

andere seltene Stück zu erwerben. Die für<br />

einen Sammler äußerst wichtigen Kontakte<br />

zu anderen Kollegen wuchsen, auch die ins<br />

Ausland. Es wuchs aber nicht nur das Interesse<br />

an den militärischen Gegenständen,<br />

sondern auch am Zeitalter des Rokoko.<br />

Immer mehr begann ich, die Objekte zu hinterfragen<br />

und ihre soziale Eingebundenheit<br />

zu erforschen. Dies führte dazu, dass jetzt<br />

nicht nur Waffen wichtig wurden, sondern<br />

auch Gemälde, Gläser, Urkunden, Tabaksdosen,<br />

Miniaturen, Münzen, Medaillen, Fahnen,<br />

Gegenstände des täglichen Gebrauchs<br />

Von Wolfram Gittel<br />

im militärischen Bereich usw. Dies sprengte<br />

natürlich die Möglichkeit der häuslichen Aufbewahrung;<br />

und nach einem dreijährigen<br />

Zwischenspiel im Rittersaal des Ortenburger<br />

Renaissance-Schlosses wurde vor 12 Jahren<br />

das „Armeemuseum Friedrich der Große“ auf<br />

der Plassenburg in Zusammenarbeit mit der<br />

Bayerischen Schlösserverwaltung gegründet.<br />

Mittlerweile umfasst das Museum mehr<br />

als 800 Exponate aus der Zeit des 18. Jahrhunderts,<br />

präsentiert in 37 Vitrinen, und gilt<br />

inhaltlich und qualitativ als die weltweit größte<br />

Sammlung ihrer Art. Durch die intensive<br />

Museumsarbeit entstand auch ein Standardwerk<br />

über die preußischen Blankwaffen des<br />

18. Jahrhunderts.<br />

Da zwar die Zahl der Exponate in den<br />

letzten Jahren zugenommen hat, der Umfang<br />

der Ausstellungsfläche dagegen aber<br />

kaum, stoßen wir mittlerweile an gewisse<br />

Grenzen. Um die Ästhetik in den Vitrinen<br />

nicht zu gefährden, können wir nicht mehr<br />

alle uns zur Verfügung stehenden Objekte<br />

ausstellen. Besonders schmerzt, dass die<br />

zwei im deutschen Raum einmaligen Offizierszelte<br />

nur zu Sonderausstellungen in<br />

fremden Museen gezeigt werden können:<br />

Das eine ab April in Saalfeld („Saalfeld im<br />

Siebenjährigen Krieg“), das andere in der<br />

großen Friedrich-Jubiläumsausstellung „Friederisiko“<br />

2012 im Neuen Palais in Potsdam.<br />

Ansonsten ruhen sie in einem Depot.<br />

Wie eng ist Ihre Zusammenarbeit mit der<br />

Garten- und Schlösserverwaltung?<br />

Als die Rahmenbedingungen im Ortenburger<br />

Schloss nicht mehr zum wachsenden<br />

Umfang der mittlerweile über Deutschland<br />

hinaus bekannten Sammlung passten, begann<br />

die Suche nach einem geeigneten<br />

Standort. Er sollte sowohl vom historischen<br />

Kontext als auch den Baulichkeiten her der<br />

internationalen Bedeutung der Exponate<br />

gerecht werden. Nachdem Mitte der 90er<br />

Jahre aus politischer Rücksichtnahme aus<br />

Berlin und Brandenburg nur halbherzige Zusagen<br />

kamen, gestaltete sich mit der<br />

Bayerischen Schlösserverwaltung bald ein<br />

intensiver und fruchtbarer Kontakt. Er führte<br />

nach mehrjähriger Planung zur Eröffnung des<br />

„Armeemuseums Friedrich der Große“ im<br />

Juni 1999 auf der Plassenburg. Nach einem<br />

gemeinsam erarbeiteten Grundkonzept sind<br />

uns im Detail alle Freiheiten bei der Gestaltung<br />

gegeben, was wir auch in den vergangenen<br />

Jahren entsprechend genutzt haben.<br />

Dass wir dabei auf dem richtigen Weg waren,<br />

zeigt uns die ausschließlich positive Resonanz<br />

der Besucher.<br />

Was planen Sie für die Zukunft?<br />

Das Jubiläumsjahr 2012 (300. Geburtstag<br />

Friedrichs des Großen) wirft seine Schatten<br />

voraus und wir werden zunehmend von<br />

den verschiedensten Institutionen um Leihgaben<br />

gebeten. Wir rechnen es uns als Ehre an,<br />

dass wir bei der großen Zentralausstellung<br />

„Friederisiko“ im Neuen Palais der Potsdamer<br />

Schlösserlandschaft im Jahre 2012 als<br />

Partner den militärischen Teil der Ausstellung<br />

mitgestalten dürfen. Auf der Plassenburg<br />

wird es in Zusammenarbeit mit dem Zinnfigurenmuseum<br />

die Ausstellung „Friedrich der<br />

Große und die Nachwelt“ geben.<br />

Langfristig planen wir natürlich eine Ausweitung<br />

der Ausstellungsfläche; man denke<br />

nur an die beiden einmaligen Zelte, doch<br />

dürfte dies bei der jetzigen Haushaltslage<br />

noch nicht realisierbar sein.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Kulmbachs STARKe Geschichte<br />

Foto: Hans Edelmann, 1932/heute: Kulmbacher Stadtarchiv.<br />

Samelstein adieu<br />

Wer heute die originellen Skulpturen von<br />

Ferdinand Tiez aus dem Schlossgarten in<br />

Veitshöchheim oder die mittelalterlichen<br />

Figuren vom Fürstenportal und der<br />

Adamspforte des Bamberger Doms im Original<br />

bewundern<br />

möchte, kann dies<br />

bequem und aus<br />

der Nähe im Mainfränkischen<br />

Museum<br />

in Würzburg<br />

oder im Diözesanmuseum<br />

Bamberg<br />

tun. Es ist nichts<br />

Ungewöhnliches,<br />

dass durch Witterung<br />

und die Luftverschmutzung<br />

unserer<br />

Tage bedrohte<br />

Kunstwerke in die<br />

klimatisierten Räume<br />

eines Museums<br />

verbracht und am<br />

Originalstandort<br />

durch Kopien ersetzt<br />

werden.<br />

Dies dachte<br />

man 1990 auch in<br />

Kulmbach. <strong>Der</strong> Samelstein,<br />

ein wohl<br />

im 12. oder vielleicht<br />

gar noch im<br />

11. Jahrhundert<br />

entstandenes Grenzmal zwischen den Bamberger<br />

Gerichten Weismain und Kronach<br />

sowie der Herrschaft Plassenberg, wies<br />

Spuren frischer Beschädigungen auf. Auch<br />

zeigte ein 1932 vom Heimatforscher Hans<br />

Edelmann aufgenommenes Foto von der<br />

Vorderseite des Steins, mit der wohl einmaligen<br />

Darstellung eines gegürteten Mannes<br />

mit kurzem Rock und angewinkelten erhobenen<br />

Armen, die starke Verwitterung des<br />

Samelsteins gerade in den letzten<br />

Jahrzehnten. <strong>Der</strong> damalige Kulturreferent der<br />

Stadt Kulmbach, Dr. Ruprecht Konrad,<br />

bemühte sich daraufhin um eine Sicherstellung<br />

dieses überregional bedeutsamen<br />

Denkmals und schlug vor, das Original in das<br />

Landschaftsmuseum Obermain zu verbringen<br />

und durch einen Abguss am bisherigen<br />

Standort zu ersetzen. Nachdem die<br />

Gemeinde Mainleus dieser Maßnahme durch<br />

Gemeinderatsbeschluss vom 15. Februar<br />

1993 zugestimmt und am 10. Mai 1993<br />

auch Dr. Schmidt, der damals zuständige<br />

Referent des Bayerischen Landesamtes für<br />

Denkmalpflege, Außenstelle Bamberg-<br />

Seehof, sein Plazet dazu gegeben hatte,<br />

wurde der Stein durch die Firma des<br />

Restaurators Michael Walta in Bamberg abgebaut<br />

und in dessen Werkstatt gebracht.<br />

Dort wurde er unter Dokumentation des Vor-,<br />

Zwischen- und Endzustandes an den sandenden<br />

Stellen gefestigt und vorsichtig gereinigt.<br />

Dann wurde der Stein abgeformt und ein dem<br />

Original in Form, Farbe und Körnung entsprechender<br />

Abguss hergestellt. Die entstandenen<br />

Kosten in Höhe von 12.845,50 DM<br />

wurden in großzügiger Weise vom Verein<br />

Freunde der Plassenburg e.V. übernommen.<br />

Wäre dieser Abguss sang- und klanglos<br />

auf der Kirchleuser Platte aufgestellt worden,<br />

hätte wahrscheinlich niemand bemerkt, dass<br />

es sich nicht um das Original sondern um eine<br />

Replik des Samelsteins handelt. Da jedoch die<br />

örtliche Tageszeitung am 5. Oktober 1993<br />

unter der Überschrift „<strong>Der</strong> Umzug eines<br />

Denkmals" berichtete, begann sich unmittelbar<br />

danach der Unmut der Einwohner von<br />

Schimmendorf zu regen. Es wurden<br />

Leserbriefe geschrieben und Beschwerden an<br />

alle möglichen Behörden gerichtet. Im Januar<br />

1994 war der Abguss dann gestohlen worden.<br />

Einige Tage später fand sich derselbe<br />

unbeschädigt in einem nahen Waldstück und<br />

wurde wieder auf der Kirchleuser Platte aufgestellt.<br />

Ihren Höhepunkt erreichte die Posse im<br />

Juli 1994, als der 8000,– DM teuere Abguss<br />

von Unbekannten zerschlagen wurde!<br />

Nun soll der Samelstein sein sicheres<br />

Refugium im Landschaftsmuseum Obermain<br />

auf der Kulmbacher Plassenburg verlassen<br />

und wieder an seinem Original-Standort auf<br />

der Kirchleuser Platte aufgestellt werden. Vor<br />

den Unbilden der Witterung und den Luftschadstoffen<br />

unserer Zeit, vermag ihn dort<br />

niemand zu schützen, so dass es wohl nicht<br />

lange dauern wird, bis die Darstellung des<br />

gegürteten Grenzwächters bis zur Unkenntlichkeit<br />

abgewittert sein wird. Doch möge<br />

ihm das Los seines Abgusses erspart bleiben,<br />

von Vandalen zerschlagen zu werden!<br />

Harald Stark<br />

Anzeigen


Anzeige<br />

<br />

Mit Nadel & Eisen hat alles<br />

begonnen<br />

Angefangen hat alles mit Nähmaschinen<br />

und Eisenwaren im Herzen<br />

Bayreuths in der Maximilianstraße 17,<br />

gegenüber des Ehrenhofs. Weil seine<br />

Frau erste Radlerin Bayreuths werden<br />

wollte, nahm der dort ansässige<br />

Händler August Hensel Kontakt zur<br />

Firma Opel in Rüsselsheim auf und<br />

besorgte seiner Gattin 1867 das<br />

erste Zweirad der Stadt. Er erkannte<br />

das große Potenzial des „Drahtesels“<br />

und verkaufte ab diesem<br />

Zeitpunkt die Fahrräder auch in seinem<br />

Laden.<br />

Als um die Jahrhundertwende in<br />

Deutschland die ersten Motorräder<br />

und Autos gebaut wurden, entdeckte<br />

Conrad Hensel,<br />

Sohn und späterer<br />

Nachfolger von August<br />

Hensel, seine Leidenschaft für<br />

das neue, revolutionäre<br />

Fortbewegungsmittel<br />

auf vier<br />

Rädern und<br />

schloss 1905<br />

einen Händlervertrag<br />

mit<br />

Opel ab. Eine<br />

Zusammenarbeit,<br />

die sich<br />

nun schon seit<br />

über 100 Jahren<br />

bewährt hat.<br />

Autoboom & Expansion<br />

In den Folgejahren boomte das<br />

Autogeschäft und das Unternehmen<br />

zog in größere Räumlichkeiten<br />

– in die Badstraße 38 (Ecke<br />

Romanstraße). 1914 erfolgte die<br />

Einweihung der Werkstätte und<br />

Garage August Hensel & Co..<br />

1921 brachen auch für das Traditionsunternehmen<br />

„goldene Zeiten“ an:<br />

mit einem Opel-Großhändlervertrag<br />

belieferte August Hensel & Co. nun<br />

18 Unterhändler in ganz Oberfranken.<br />

In der Romanstraße erwirbt die<br />

Firma 1923 ein weiteres Grundstück.<br />

Bis 1929 entstehen dort eine neue<br />

Werkstatt, ein Lager und ein Wohngebäude.<br />

Neue Selbstständigkeit & Teilung<br />

Während des 2. Weltkrieges verlor<br />

die Firma ihre Eigenständigkeit,<br />

wurde zuerst dem Heimkraftpark<br />

Nürnberg unterstellt und nach<br />

dem Krieg zur E.E.S.-Garage der<br />

Besatzungsmacht. Ab 1947 konnte<br />

August Hensel & Co. wieder selbstständig<br />

arbeiten. 1949 wurde das<br />

Unternehmen aus praktischen<br />

Gründen aufgeteilt.<br />

In der Maximilianstraße<br />

verkaufte<br />

die Firma Pfaffhaus<br />

Heinrich Hensel K.G. weiterhin<br />

Nähmaschinen,<br />

Fahrräder und<br />

Schreibmaschinen.<br />

Die Firma Auto<br />

Hensel, August<br />

Hensel & Sohn,<br />

blieb in der<br />

Romanstraße<br />

12 als Opel-<br />

Großhändler<br />

und Reparaturwerkstätte.<br />

Drei starke Oberfranken<br />

1951 trat August Conrad Hensel<br />

in den Betrieb ein. Er leitete die<br />

Firma bis 1985. Daraufhin hat Sohn<br />

Wolfang das Ruder übernommen<br />

und leitet das Unternehmen bis<br />

heute. 1988 erfolgte der Umzug<br />

in die Himmelkronstraße 12. Die<br />

nächste Veränderung stand 1999/2000<br />

an, als sich die „drei starken Oberfranken“<br />

zusammenschlossen: Die<br />

Firmen Auto-Hensel, Fröhlich &<br />

Hübsch und die Firma Kießling aus<br />

Weidenberg bilden seitdem ein erfolgreiches<br />

„Dreigespann“. 2006 bis<br />

2010 wurde das Angebot erheblich<br />

erweitert und neben Opel-Modellen<br />

können die Kunden nun auch<br />

Chevrolet-, Isuzu- und Citroen-<br />

Modelle bei Auto Hensel kaufen.<br />

www.auto-hensel.de<br />

www.auto-hensel.de<br />

www.auto-hensel.de<br />

<br />

<br />

<br />

Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Das Traditionsunternehmen feiert Jubiläum<br />

Mit Auto Hensel hat Mobilität in Bayreuth<br />

Geschichte geschrieben. Zum 150-jährigen<br />

Bestehen des Unternehmens laden<br />

Wolfgang Hensel und sein Team alle Kunden<br />

und Freunde am 9. April zum Aktionstag<br />

in die Himmelkronstraße ein.<br />

www.auto-hensel.de<br />

Autohaus Hensel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Himmelkronstraße 12<br />

95445 Bayreuth<br />

Telefon: (09 21) 74 51-0<br />

Telefax: (09 21) 74 51-37<br />

info@auto-hensel.de<br />

25 Meriva radikal reduziert!<br />

zum Beispiel<br />

Opel Meriva 1.6 Enjoy<br />

Leistung: 74 KW<br />

EZ: 23.04.2004<br />

KM-Stand: 47.600<br />

Ausstattung: Klima, Radio, el. FH vorne, ZV, Servo, ABS,<br />

Airbags, Alufelgen<br />

ursprünglicher Preis: € 8.900,00<br />

Jubiläumspreis: € 6.900,00<br />

Autohaus Kießling<br />

Bahnhofstraße 8<br />

95466 Weidenberg<br />

Telefon: (0 92 78) 91 22-0<br />

Telefax: (0 92 78) 91 22-22<br />

info@auto-hensel.de<br />

Gebrauchtwagen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die PKW Anschlussgarantie für Ersthalter nach<br />

den Bedingungen der CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />

bis max. 160.000 km. <strong>Der</strong> Garantieanspruch<br />

ist auf den Zeitwert des Fahrzeuges<br />

zum Eintritt des Garantiefalles begrenzt. Bei<br />

allen teilnehmenden Opel Partnern.<br />

Mehr Informationen auf www.opel-garantie.de<br />

Preisvorteil<br />

bis zu<br />

2.320,– € 1


Seite 9<br />

Die Wurzeln der „G-4-Fotografen-Vereinigung“<br />

sind in Zeiten gepflanzt worden, als<br />

es noch eine DDR und eine CSSR gab. Ihr<br />

„Schlüsselort“ ist Saalfeld in Thüringen. Dort<br />

gibt es seit undenklichen Zeiten gute Fotografen.<br />

Saalfeld hat zu „sozialistischen Zeiten“<br />

zur tschechischen Stadt Sokolov in<br />

Westböhmen eine Städtepartnerschaft begründet.<br />

Fotografen aus Saalfeld und dem<br />

Verein „elektron“ Lübbenau (Spreewald)<br />

Die Geschichte der „G 4” – heute „G 7“<br />

– und was Gegenwart und Zukunft dieser „Fotoclub-Kooperative“ noch bringen werden<br />

haben sich zu den DDR-Arbeiterfestspielen<br />

getroffen, schätzen und lieben gelernt.<br />

Damit hatte sich schon vor 1989 in „grauer<br />

sozialistischer Vorzeit“ manches Pflänzlein<br />

fotofreundschaftlichen Miteinanders an die<br />

„rote Sonne des Ostens“ gewagt. Und im<br />

Herbst 1988 gab es einen deutsch-deutschen<br />

Höhepunkt, als die Städte Saalfeld in<br />

Thüringen/DDR und Kulmbach in Bayern/<br />

BRD eine offizielle Städtepartnerschaft<br />

begründeten. Dies geschah zu einem Zeitpunkt,<br />

als niemand im Entferntesten hätte<br />

daran denken können, dass sich in gut einem<br />

Jahr die Welt in Deutschland und Europa verändern<br />

werde. <strong>Der</strong> Mauerfall im November<br />

1989 brachte ganz schnell die Fotofreunde<br />

Kulmbachs und Saalfelds zueinander und der<br />

Elan eines Foto-Amateur-Clubs Mainleus/<br />

Kulmbach war schnell in Nordost-Richtung in<br />

Gang gesetzt, eröffnete man doch bereits<br />

am 27. Januar 1990 im Kulturpalast der<br />

VEB Maxhüttte Unterwellenborn/Saalfeld eine<br />

FAC-Fotoausstellung.<br />

Ab dem „Wiedervereinigungs-Wochenende“<br />

um den 03. Oktober eines Jahres – erstmals<br />

1991 mit dem EXAKTA-Fotoclub Dresden<br />

im sächsischen Elbsandsteingebirge –<br />

veranstalteten Fotofreunde der alten und<br />

neuen Bundesländer zusammen „deutschdeutsche<br />

Fotowanderungen“. Ab dem Jahr<br />

1992 organisierten diese besonderen Treffen<br />

die Fotofreunde in Saalfeld, wobei auf diese<br />

Art und Weise die ganze Sache „internationalisiert“<br />

wurde, kamen doch neben den<br />

Spreewälder Freunden die Fotografen aus<br />

dem tschechischen Sokolov hinzu. Dass sich<br />

Fotoclubmitglieder aus Sokolov und Kulmbach<br />

erstmals treffen durften, verdankt man<br />

im Juni 1995 dem Marktfest in Saalfeld.<br />

Solche Begegnungen, speziell dann die<br />

regelmäßigen „deutsch-deutschen Fotowanderungen“<br />

am ersten Oktober-Wochenende<br />

eines Jahres ließ Konsequenzen folgen, die<br />

sowohl national als auch international einen<br />

hohen ideellen Stellenwert besitzen. Ob es<br />

nun die Spreewald-Ausflüge waren, die Wanderungen<br />

im Thüringer Wald oder die sich<br />

dann mit einer logischen Natürlichkeit hieraus<br />

ergebenden Fotoausstellungen, fast<br />

zwangsläufig ist zu sehen, dass diese vier<br />

Fotografen-Aktivistengruppen sich enger<br />

zusammenschlossen.<br />

Von Manfred Ströhlein<br />

Die beiden Kulmbacher Landräte, zuvor<br />

Herbert Hofmann (jetzt Ehrenmitglied im FAC<br />

Mainleus/Kulmbach) und nunmehr Klaus Peter<br />

Söllner, förderten solche Gemeinsamkeiten<br />

durch die in Zusammenarbeit mit dem<br />

FAC Mainleus/Kulmbach initiierte große Fotoschau,<br />

die sich „Kulmbach – eine Region wie<br />

aus dem Bilderbuch“ nennt. Mit dieser Präsentation<br />

war man u. a. in Lübbenau, Saalfeld<br />

und Sokolov. <strong>Der</strong> FOS Sokolov stellte im<br />

Landratsamt Kulmbach aus und die Partnerstadt<br />

Saalfeld mit dem 1990 gegründeten<br />

FAC Saalfeld/Unterwellenborn (jetzt FAC<br />

Saalfeld/Rudolstadt) – ein Zusammenschluss<br />

mehrerer Fotogruppen in und um<br />

Saalfeld – präsentierte sich ebenfalls in der<br />

Bier- und Fotostadt Kulmbach.<br />

Zu einem überaus starken Partner in diesem<br />

jahrelangen Miteinander entwickelte<br />

sich der Fotoclub FOS Sokolov. Gemeinsame<br />

Fotoausstellungen, so u. a. unter dem Titel<br />

„Das Treffen über die Grenze“ in Sokolov<br />

und Loket verlangten schließlich, dieser<br />

deutsch-tschechischen Fotoclub-Kooperative<br />

einen eigenen Namen zu geben.<br />

Die Geburtsstunde der „G4“ fand am<br />

15. September 2001 (nachmittags) im Café<br />

des Hotels St. Florian in Loket/Tschechien<br />

statt. Die Vereinsvorsitzenden Ludvik Erdmann<br />

(Sokolov), Hans-Joachim Schiemenz<br />

(Lübbenau), Roland Schneider (Saalfeld)<br />

und Manfred Ströhlein (Kulmbach), jeweils<br />

zusammen mit weiteren Vereinsmitgliedern,<br />

protokollierten den Beschluss, stellten ein<br />

künftiges Arbeits-, Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm<br />

auf der Basis praktizierter<br />

Völkerfreundschaft auf. Ausgangspunkt<br />

dieses Treffens war, dass man an diesem 15.<br />

September 2001 im Rathaus Loket eine<br />

gemeinsame Fotoausstellung der Vereine aus<br />

Sokolov und Mainleus/Kulmbach eröffnet<br />

hatte. Und schon damals hat man ins<br />

Protokoll geschrieben, dass aus diesen „G4“<br />

in der zahlenmäßigen Reihenfolge jedwede<br />

Erweiterungen möglich sein sollen. Dabei ist<br />

jedoch vordergründig darauf abgestellt, dass<br />

in den jeweiligen Städten dieser vier Vereine<br />

gleichermaßen Städtepartnerschaften zu Orten<br />

im In- und Ausland existieren, die wiederum<br />

dort Fotoclubs beherbergen. Damit war<br />

eine „weltweite Vernetzung“ im weiteren<br />

„Vorwärtsdenken“ ins Auge gefasst.<br />

Die heutige G-7-Truppe fand im Jahr<br />

2008 ihre Grundlage im Beitritt des Fotoclubs<br />

Filderstadt (Baden-Württemberg). Und<br />

seit Ende 2007 ist für den alljährlichen<br />

Wettbewerb mit Wanderausstellung die<br />

Aufgabe mit „Faszination Fotografie“ betitelt.<br />

Was auch noch als sehr bemerkenswert<br />

registriert werden darf, ist die Tatsache, dass<br />

die Qualität der Bilderschauen sich von Jahr<br />

zu Jahr verbessert, so dass es schon Vergleiche<br />

zu Landesverbandsmeisterschaften<br />

gegeben hat.<br />

Was hier seit vielen Jahren in guter<br />

deutsch-tschechischer Nachbarschaft unter<br />

Fotofreunden ermöglicht worden ist, ist einmalig.<br />

Jedem dieser nunmehr sieben Vereine<br />

genügt es nicht, nur für sich allein zu arbeiten,<br />

man sucht die Kontakte im In- und Ausland<br />

und man findet sich immer wieder in<br />

kameradschaftlicher Atmosphäre zusammen.<br />

Jeder Fotoclub hat für sich seinen eigenen<br />

Charakter und vielleicht ist gerade dies das<br />

berühmte „Salz in der Suppe“, dass man in<br />

den fotografischen Präsentationen (Ausstellungen<br />

und Diaschauen) ein großes Publikum<br />

anzusprechen vermag.<br />

Tränendes Kreuz von Ludvik Erdmann, FAC Sokolov<br />

Hubert Menzel, FAC Saalfeld-Rudolfstadt<br />

Schneefräse von Christa Apel FAC Mainleus<br />

Anzeigen<br />

„köstlich genießen“<br />

Auserwählte und<br />

erlesene Spezialitäten<br />

VOM FASS Bayreuth<br />

Von-Römer-Straße 10<br />

95444 Bayreuth<br />

Für bestimmte Gebiete<br />

Austräger gesucht:<br />

Tel.: 09221 - 67495


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 10<br />

Academy Of St. Martins In The Fields<br />

23. Juli <strong>2011</strong>, Stiftskirche Himmelkron<br />

Sir Neville Marriner begründete im Jahr<br />

1959 das berühmte, aus Mitgliedern verschiedener<br />

Londoner Orchester bestehende,<br />

Ensemble und taufte es nach der gleichnamigen<br />

Kirche. Durch die Interpretation von<br />

Barock und Wiener Klassik-Melodien, gespielt<br />

mit modernen Instrumenten, machten<br />

sich die, anfangs nur, Streicher schnell einen<br />

Namen. Bis in die 80er Jahre dominierte das<br />

berühmte Kammerorchester den Markt. Über<br />

fünfhundert Schallplattenaufnahmen führten<br />

auch zu einem einsamen Rekord. Jahr für<br />

Jahr bereisen die Musiker große Metropolen<br />

und gastieren an bekannten Bühnen weltweit.<br />

Seit den Siebzigern hat man auch<br />

einen eigenen Chor integriert. Fußballanhänger<br />

können sich seit wenigen Jahren<br />

regelmäßig an der „These Are The Champions“<br />

die Meister, die Besten“, der Hymne<br />

vor UEFA-Champions-League-Spielen erfreuen,<br />

deren Melodie von Tony Britten, frei nach<br />

Händel, komponiert wurde und die vom Chor<br />

der „Academy Of St. Martin In The Fields“<br />

für die Aufnahme in drei Sprachen gesungen<br />

wurde. Romantische und zeitgenössische<br />

Kompositionen gehören inzwischen ebenfalls<br />

zum ständigen Repertoire des dreiundsechzigköpfigen<br />

Orchesters, das am 23. Juli im<br />

Rahmen des „Festival Europa Mitte“ in der<br />

Himmelkroner Stiftskirche auftreten wird.<br />

Am Flügel begleiten wird als Gastmusiker der<br />

berühmte und anerkannte türkische Pianist<br />

Fazil Say, Preisträger des ECHO-Klassik sowie<br />

der deutschen Schallplattenkritik. Für internationale<br />

Furore sorgte er mit seinem Werk<br />

„Silk Road“ (Seidenstraße), das ebenfalls<br />

im Himmelkroner Konzert zu Gehör gebracht<br />

werden soll. R. H.<br />

Himmelkroner Kultursommer<br />

Sa, 11. Juni <strong>2011</strong>:<br />

Stiftskirche, 16.00 Uhr:<br />

Seinäjoki Symphonic-Orchester,<br />

Finnland. Dirigent: Petri Salo<br />

Mo, 13. Juni <strong>2011</strong>:<br />

33. Straßenfest ab 13.30 Uhr:<br />

Showauftritte von Mr. B.,<br />

Santos, Melanie Jäger<br />

So, 17. Juli <strong>2011</strong>:<br />

10.00 – 18.00 Uhr:<br />

Himmelkroner Garten- und<br />

Kunstmesse in der Baille-Maille-<br />

Lindenallee<br />

Fr, 22. Juli <strong>2011</strong>:<br />

Ritterkapelle (Stiftskirche),<br />

20.00 Uhr:<br />

Urbain N`Dakon: „Melodien<br />

von der afrikanische Seele“<br />

(Fränkischer Theatersommer)<br />

Anzeigen<br />

Sa, 23. Juli <strong>2011</strong>:<br />

Stiftskirche,<br />

20.00 Uhr:<br />

„Academy of the Saint Martin<br />

in the Fields“ (Festival Europa<br />

Mitte)<br />

Sa, 13. August <strong>2011</strong>:<br />

Stiftskirche (Kreuzgang im<br />

Kerzenschein)<br />

20.00 Uhr:<br />

„O mio babbino caro” –<br />

Anette Schäfer (Sopran) und<br />

Victoria Kunze (Harfe, Sopran)<br />

Sa, 10. September <strong>2011</strong>:<br />

Autobahnkirche Himmelkron –<br />

Begegnungsstätte,<br />

20.00 Uhr:<br />

„Duo Amati“ Sveltana Klimova<br />

– (Violine) und Sergey Vlasov<br />

(Klavier)<br />

Preisträgerin von „Jugend musiziert“<br />

wurde im Rathaus geehrt<br />

Cecilja Böhm<br />

Siegerin bei Jugend musiziert<br />

Himmelkron – Für die zahlreichen musikalischen<br />

Talente der Gemeinde Himmelkron<br />

und deren intensive, erfolgreiche Ausbildung,<br />

steht die 12-jährige Himmelkronerin Cecilja<br />

Böhm, die kürzlich den 1. Preis beim Regionalentscheid<br />

„Jugend musiziert“ im Fachbereich<br />

Klavier erspielen konnte.<br />

Die Schülerin der ebenfalls im Ort ansässigen<br />

Musiklehrerin Helga Engelhardt darf<br />

nunmehr am Landeswettbewerb in Garmisch-<br />

Partenkirchen teilnehmen. Überzeugt durch<br />

ihre Technik und Ausdrucksweise wählten die<br />

Juroren mit Cecilja Böhm eine der Jüngsten<br />

der Altersgruppe 12 bis 14 Jahre zur Siegerin.<br />

Bürgermeister Schneider und Verwaltungsmitarbeiter<br />

Reinhard Stelzer luden das<br />

junge Talent zu einer kleinen Feierstunde ins<br />

Rathaus. R. H.<br />

Musikschule Bad Berneck - Himmelkron<br />

Herr Zeitler Tel. 0176-99482066<br />

Für Bad Berneck auch heuer wieder eine Kunststraße<br />

Von Wolfram Gittel<br />

(Keramik), Lutz-Benno Kracke (Malerei), Gudrun<br />

Schüler (Malerei), Christel Gollner (Malerei),<br />

Gustl Freymüller (Bildhauerei), Heinz<br />

Wölfel (Malerei/Grafik), Sven Schmidt (Malerei),<br />

Tobias Ott (Fotografie), Angelika Gigauri<br />

(Malerei), Beka Gigauri (Malerei), Axel<br />

Luther (Malerei, Bildhauerei), Gerhard Trommler<br />

(Keramik), Andrea Wunderlich (Kalligrafie),<br />

Volker Wunderlich (Malerei), Cornelia<br />

Cornelia Morsch<br />

Bad Berneck – Wie in den vergangenen<br />

Jahren so veranstaltet focus europa auch<br />

heuer eine Kunststraße in Bad Berneck.<br />

Verantwortlich zeichnet in diesem Jahr der<br />

über Oberfranken hinaus bekannte Fotograf<br />

und Bildhauer Roland Friedrich. Sie führt wie<br />

bisher auch durch die Stadt zu den Veranstaltungsorten<br />

von Musik und Theater, die im<br />

Wesentlichen vom Fränkischen Theatersommer<br />

bedient werden.<br />

Roland Friedrich ist es gelungen, mit Julia<br />

Tittmann (Keramik), Bärbel Kießling (Malerei),<br />

Horst Kießling (Malerei), Angela Weigl<br />

Andrea Wunderlich Kalligrafie<br />

Roland Friedrich<br />

Morsch (Malerei), Jovanka Gack (Malerei)<br />

und Manfred Reinhart (Bildhauerei) renommierte<br />

Künstler zu gewinnen.<br />

Für Roland Friedrich ist es aber nicht nur<br />

eine Kunstaktion. Er sieht die Ausstellung im<br />

Gesamtzusammenhang mit anderen kulturellen<br />

Aktivitäten. Ihm geht es vor allem darum,<br />

einen Kultur Leben Raum zu schaffen.<br />

Für ihn liegt die Zukunft Europas „in der<br />

Begegnung der Menschen in ihren Regionen.<br />

Die Kunststraße .... hilft mit, die regionale<br />

Vielfalt Europas zu erhalten und neu zu befruchten.<br />

Denn im Mittelpunkt dieses ´Kultur<br />

Leben Raumes` steht die Menschwerdung<br />

des Menschen, der einzelne Bürger mit seinem<br />

Denken, Fühlen und Handeln."<br />

Die Vernissage der Kunststraße ist am 16.<br />

April um 15 Uhr im Rathaus in Bad Berneck.<br />

Bad Berneck – Vor zwei Jahren begann die<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit Himmelkrons<br />

mit der Musikschule Bad Berneck, die unter<br />

anderem durch ihr erfolgreiches Jugendblasorchester<br />

einen besonderen Ruf inne hat. In<br />

der Dreifachturnhalle des Kurortes fand kürzlich<br />

auch ein Benefizkonzert unter dem Motto<br />

„Flower-Power-Musik der 60er und 70er<br />

Jahre“ für die Musikschule statt. Neben dem<br />

Duo „Stevie und Hel“, dahinter steht mit Stefan<br />

Helas der Gitarrenlehrer der Musikschule,<br />

traten als Headliner, erstmalig in ihrer langen<br />

Karriere, die „Silhouettes“, in Bad Berneck<br />

auf, und begeisterten vor ausverkauftem Haus<br />

nicht nur die zahlreich angereisten Stammtischmitglieder<br />

der „Pophistory Oberfranken“.


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 11<br />

Interview mit Bürgermeister Gerhard Schneider<br />

Kulturgemeinde Himmelkron<br />

Bürgermeister Schneider<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Schneider, mir ist vor<br />

einigen Tagen, während der zeitlichen<br />

Abstimmung für dieses Gespräch, eine kleine<br />

Sensation vorab verraten worden. Sie erwarten<br />

im Juli weltberühmte, musikalische Gäste<br />

für ein einzigartiges Konzert.<br />

Bürgermeister Gerhard Schneider: Ja, wir<br />

sind glücklich und ein wenig stolz, die<br />

„Academy Of St. Martins In The Fields“ für<br />

einen Auftritt im Rahmen des Festivals<br />

Europa Mitte gewinnen zu können.<br />

Damit reiht sich das überschaubare Himmelkron<br />

über Nacht in die Riege der großen<br />

Städte weltweit?<br />

Auf die Größe kommt es gar nicht an, die<br />

geschichts-historische Stätte kann genauso<br />

den Ausschlag geben und wie Sie ja sicher<br />

wissen, ist Himmelkron vor allem durch seine<br />

markgräflichen Erbstücke, die ihresgleichen<br />

suchen, oder das Kloster keineswegs unbekannt.<br />

Ein für den Tourismus interessantes, aber<br />

auch zeit- und geldaufwendiges Erbe.<br />

Beides stimmt, aber hier beweist sich<br />

auch eine gewachsene, engagierte Gemeinde.<br />

Als ich mein Amt antrat, musste ich, wie<br />

viele andere Kollegen auch, schwerwiegende<br />

Einsparungen vornehmen, aber mit vielen<br />

Ideen, kreativen Vorschlägen und mitziehenden<br />

Vereinen und natürlich auch dem Glück<br />

unserer idealen Standortlage, konnte einiges<br />

in die Wege geleitet werden, das dem Ort<br />

und der hiesigen Region zu Gute kam.<br />

Ihr Straßenfest ist immer ein Highlight, aber<br />

auch der Kultursommer im letzten Jahr ist als<br />

Erfolg zu bewerten.<br />

Sehen Sie, das Straßenfest, mit weit<br />

mehr als dreitausend Gästen, ist für mich<br />

unheimlich wichtig, um dem hiesigen, sehr<br />

umfangreichen Vereinsbetrieb die Möglichkeit<br />

zu geben, neben Mitgliedsbeiträgen und<br />

eventuellen Eintrittgeldern an Mehreinnahmen<br />

zu gelangen. Jeder Euro der dafür von<br />

uns eingesetzt wird, hilft natürlich vor allem<br />

auch unseren Vereinen, die mit großer Begeisterung<br />

teilnehmen und mit ihren verschiedenen<br />

Aktionen das Fest bereichern. Es<br />

sind aber auch die Einzelpersonen wie beispielsweise<br />

Professor Böhm, oder Frau Inge<br />

Tischer, die einen großen Beitrag zum<br />

Gelingen verschiedener Events leisten. Sei es<br />

durch persönliche Kontakte oder durch die<br />

Arbeit mit dem Förderkreis. Für beide nenne<br />

ich hier unsere berühmte Lindenallee, die<br />

Baille Maille, einst Spielfeld und Tummelplatz<br />

der markgräflichen Sommergesellschaft.<br />

Vor einigen Jahren hat die Gemeinde<br />

diese achthundert Meter lange, Entspannung<br />

und Ruhe bietende Sehenswürdigkeit wieder<br />

aufgebaut, da diese in Zeiten der Not, vor<br />

etwa zweihundert Jahren, aufgrund Holzmangels<br />

gerodet worden war. <strong>Der</strong> Förderverein<br />

kümmert sich liebevoll um den Erhalt<br />

dieses einzigartigen Kleinods und Herr Professor<br />

Böhm vermittelte zwischen Künstlern,<br />

die durch ihre Objekte aus der Lindenallee<br />

nunmehr auch eine Kunstmeile schafften.<br />

Das Lindenalleefest ist übrigens ein weiteres<br />

wichtiges Ereignis unserer Gemeinde.<br />

Dann sollte die Stiftskirche nicht vergessen<br />

werden.<br />

Richtig. Unser Ort war ja ursprünglich<br />

Kloster, 1279 erstmals urkundlich erwähnt<br />

durch die Überlassenschaft Graf Ottos, einem<br />

Orlamünder an die Zisterzienser. <strong>Der</strong> Kreuzgang<br />

mit den musizierenden Engeln, die<br />

markgräflichen Grabstätten, die Steinskulpturen,<br />

die erst vor einiger Zeit freigelegten<br />

Reinhard Stelzer<br />

Wandtafeln, das Museum, ein wichtiger<br />

Höhepunkt im kulturellen Rundgang durch<br />

Himmelkron.<br />

Wir bieten aber noch mehr. Zur Lebenskultur<br />

in unserer Gemeinde gehören die<br />

schon vorher erwähnten verschiedenen Vereine,<br />

die vielen Freizeitmöglichkeiten, unser<br />

Freibad, die beliebten Kurse für Hobbybrauer,<br />

aus dem umfangreichen Repertoire unserer<br />

VHS-Veranstaltungen hervorgegangen, die<br />

Musikschule, die wir mit der Nachbargemeinde<br />

Bad Berneck, über die Landkreisgrenzen<br />

hinweg, gemeinsam führen.<br />

Himmelkron ist eben traditionell, aber<br />

auch modern.<br />

Gibt es eigentlich etwas, das Sie vermissen?<br />

Ja, nachdem wir durch den letztjährigen<br />

Auftritt von Professor Dr. Samuel Perez, endlich<br />

an einen neuen Gemeindeflügel kamen,<br />

fehlt uns nunmehr nur ein vernünftiger Veranstaltungssaal.<br />

<strong>Der</strong> ehrwürdige Rote Adler<br />

Saal im Gebäudekomplex der Himmelkroner<br />

Heime ist aufgrund baulicher Mängel nicht<br />

mehr nutzbar. Die Firma Dornig, die Räume<br />

zur Verfügung gestellt hatte, platzt mittlerweile<br />

selbst aus allen Nähten und so sind wir<br />

zur Zeit, dankenswerter Weise, in der Begegnungsstätte<br />

der Autobahnkirche untergekommen.<br />

Ein eigener Veranstaltungsraum wäre<br />

natürlich ein Traum, finanziell nicht zu bewältigen,<br />

da bräuchte es schon sehr spendable<br />

Mäzene.<br />

Herr Schneider, ich bedanke mich für das<br />

sehr aufschlussreiche Gespräch. Vielleicht<br />

kann unser Interview einen kleinen Anstoß<br />

dazu geben. An wen sollten sich denn die<br />

spendablen, kulturinteressierten Sponsoren<br />

wenden?<br />

An mich, oder an unseren allwissenden<br />

„Kultur-Attache“ Reinhard Stelzer, der Ihnen<br />

über die Geschichte der Gemeinde und vor<br />

allem ihrer Kunst- und Kulturgüter noch viel<br />

mehr erzählen kann als ich.<br />

Lanzendorfer Idyll<br />

Himmelkroner RathausWandtafel<br />

Anzeigen<br />

Für bestimmte Gebiete<br />

Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 12<br />

© Christ Frenzel<br />

Mein Sohn Natanael Schmidt begegnete auf<br />

einer Tagung in Südtirol der in München<br />

geborenen Liedermacherin Betty Quast. Sie<br />

hat sich bereits durch das Musik-Kabarett-<br />

Projekt „Prädikat: Besonders Wertfoll” in<br />

den 1990er Jahren – zusammen mit ihrer<br />

Betty Quast – Alpenpoesie und Lieder vom Meer<br />

Schwester, der Multiinstrumentalistin Kathi<br />

Quast – sowie mit Auftritten auf Kleinkunstbühnen<br />

und bei TV-München einen Namen<br />

gemacht. Seit über zehn Jahren widmet sie<br />

sich auch dem Schreiben von Lyrik und Kurzgeschichten,<br />

die sie in mehreren Zeit-schriften,<br />

Anthologien und im Internet veröffentlicht.<br />

Mein Sohn vermittelte nun, dass Betty<br />

Quast in Kulmbach, Bayreuth und Neuenmarkt<br />

jeweils ihre auch selbst komponierten<br />

Lieder vorträgt, die musikalisch zwischen<br />

Minnesang, Folk, Celtic und Liedermachertradition<br />

oszillieren.<br />

Besonders ist Betty Quast von der<br />

Schönheit der Schöpfung, seien es die Meere<br />

oder die Alpen, und von der Herzlichkeit der<br />

Menschen inspiriert, die sie in Südtirol kennenlernte.<br />

Sie denkt sich sensibel in das<br />

Schicksal der ladinischen und deutschen<br />

Sprachgruppe in Südtirol hinein, die nach<br />

dem 1. Weltkrieg ihrer Sprache und ihrer<br />

Sitten und Gebräuche beraubt wurden und<br />

geschädigt, sowohl durch die Diktatur Mussolinis,<br />

als auch Hitlers, bis heute ihr Selbstbestimmungsrecht<br />

noch nicht wahrnehmen<br />

konnten. Vielmehr wurden ihre Widerstandskämpfer<br />

gewaltsam unterdrückt und zum<br />

Teil zu Tode gefoltert, obwohl sie ihrerseits<br />

keine Gewalt gegen Menschen angewendet<br />

hatten. Einigen ist trotz EU-Angehörigkeit bis<br />

heute nicht erlaubt, ihre Heimat wieder zu<br />

betreten. Das Schicksal der Südtiroler steht<br />

stellvertretend für alle Völker, die auf dieser<br />

Erde unterdrückt werden. So sind die Lieder<br />

von Betty Quast auch ein Aufruf zur<br />

Umsetzung der Menschen- und Völkerrechte<br />

überall auf diesem Planeten.<br />

Hanns-Georg Schmidt<br />

Drei Konzerte<br />

– drei Varianten<br />

„Jesus bleibet meine Freude“ von Johann<br />

Sebastian Bach wählte Betty Quast als Einleitung<br />

ihrer Konzerte in den Klinikumskapellen<br />

Bayreuth und Kulmbach. Nach einer<br />

instrumentalen Version des Choralchorsatzes<br />

mit Hanns Georg Schmidt am Flügel und<br />

Andrea Scholz/Violine präsentierte Betty<br />

Quast in Bayreuth mit klarer präziser Stimme,<br />

ausdrucksstarker Selbstbegleitung auf<br />

der Gitarre, Eigenkompositionen.<br />

Die Introduktion in der Klinikumskapelle<br />

Kulmbach, diesmal durch Hanns-Georg<br />

Schmidt auf dem Harpsichord-Keyboard,<br />

eröffnete eine Premiere: Erster gemeinsamer<br />

Auftritt des Terzetts bzw. Trios Betty Quast<br />

(Gesang, Gitarre), Kathi Quast (Gesang,<br />

Blockflöte, Violine, Gitarre) und Thomas Moritz<br />

(Gesang).<br />

Die ausgezeichnete Akustik der kleinen<br />

Kapelle im Untergeschoss des Kulmbacher<br />

Klinikums erlaubte es, dass der Text aller Lieder<br />

in gestochener Deutlichkeit und Klarheit<br />

„rüberkam". Die 14 Lieder des Vorabends erklangen<br />

diesmal in schönen, harmonischen<br />

Sätzen aus der Feder von Betty Quast mit<br />

abwechslungsreicher Besetzung.<br />

Die beiden Klinikumsveranstaltungen<br />

wurden jeweils direkt in alle Patientenzimmer<br />

übertragen.<br />

Beim dritten Konzert, diesmal im evangelischen<br />

Gemeindezentrum Neuenmarkt<br />

wurde das Liederpaket des Betty-Quast-Trios<br />

durch einige Chorsätze vom verstärkten<br />

„Singkreis Neuenmarkt", unter Leitung<br />

Hanns-Georg Schmidts, ergänzt. „O du stille<br />

Zeit" von Cesar Bresgen und Gottfried<br />

Wolters und „Nun ruhen alle Wälder", in<br />

einer Choralfassung von Johann Sebastian<br />

Bach, „Unfriede herrscht auf der Erde", des<br />

Singkreises, das mit der Zusage Jesu schließt<br />

„Meinen Frieden gebe ich euch" und „Mitten<br />

in Europa" berührten die Zuschauer und<br />

stimmten sie gleichermaßen nachdenklich.<br />

Den Ausklang des Programms gestaltete der<br />

Singkreis gemeinsam mit dem Publikum mit<br />

dem „Kanon „Abendstille überall" und einem<br />

irisches Segenslied.<br />

VH<br />

Anzeige<br />

Freies Theater Bayreuth unter neuer Leitung<br />

Bayreuth – Bei dem ältesten der Bayreuther<br />

Theater gab es nun einen Stabwechsel. Adolf<br />

Brunner übergab die Leitung an Wolfram<br />

Gittel, der bislang als Regie-Assistent und<br />

Stellvertreter Brunners in die Leitung eingebunden<br />

war. Brunner, der die Leitung 30<br />

Jahre inne hatte, waren die Kämpfe der letzten<br />

Jahre, die vor allem durch die nicht nachvollziehbare<br />

Streichung des Zuschusses durch<br />

die Stadt Bayreuth mitbedingt sind, zu viel<br />

geworden. So trat er in die zweite Reihe<br />

zurück. Er bleibt dem Theater aber als<br />

Bühnen- und Kostümbildner erhalten. Er wird<br />

auch weiterhin Regie-Aufgaben übernehmen.<br />

Gittel sieht als wesentliche Aufgabe für<br />

die nächsten Jahre, die Zuschuss-Situation zu<br />

verbessern und zu den wenigen vorhandenen<br />

neue Sponsoren zu gewinnen. Dies sei<br />

vor allem deshalb wichtig, weil Verbindlichkeiten<br />

vorhanden seien, die dringend<br />

abgebaut werden müssen. An der künstlerischen<br />

Ausrichtung wird sich nicht viel ändern.<br />

So sind nach wie vor Produktionen im Bereich<br />

Musiktheater geplant, die klassisch<br />

inszeniert sind. Andererseits soll der Spielplan<br />

breiter aufgestellt werden und mehr<br />

volkstümliche Stücke als bisher enthalten.<br />

Beibehalten werden soll auf jeden Fall<br />

das Sommerfestival „Klassik unterm Sternenzelt",<br />

das auch heuer wieder mit einer<br />

Operetten- und Opern-Gala eröffnet wird.<br />

Weiterhin sind geplant „Jedermann" von<br />

Hofmannsthal und „Die Bremer Stadtmusikanten"<br />

als Kinderstück. Auch wird wieder<br />

eine Zusammenarbeit mit dem Festival junger<br />

Künstler angestrebt.<br />

WOG<br />

Nora Gomringer liest im Badhaus<br />

Kulmbach – Am 30. März veranstaltet die<br />

Stadt Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem<br />

Kulturbeirat und dem Kulmbacher Literaturverein<br />

eine Lesung der Extraklasse im Historischen<br />

Badhaus im Oberhacken. Es ist Nora<br />

Gomringer zu Gast, die Leiterin der Villa Concordia<br />

in Bamberg. Mit ihr besteht eine enge<br />

Zusammenarbeit, so dass sich die Stadt<br />

glücklich schätzt, einmal die Leiterin dieser<br />

kulturellen Einrichtung präsentieren zu können.<br />

Nora Gomringer liest aus ihren Büchern<br />

„Nachrichten aus der Luft", „Klimaforschung"<br />

und „Sag doch mal was zur Nacht".<br />

Die 1980 geborene Autorin machte nach<br />

ihrem Abitur in Bamberg 2000 ein<br />

Praktikum bei der academy of motion picture<br />

arts and sciences in Los Angeles, dem<br />

Praktika am leo baeck institut in New York<br />

2001/04 folgten. 2006 bestand sie den<br />

m.a. der Anglistik und Germanistik. Seit<br />

2010 leitet sie das internationale Künstlerhaus<br />

Villa Concordia in Bamberg.<br />

Sie machte mit zahlreichen Veröffentlichungen<br />

auf sich aufmerksam. Neben Gedichtbänden<br />

erschienen ihre Texte in verschiedenen<br />

Anthologien und Schulbüchern.<br />

Ihr Werk erhielt verschiedene Preise wie<br />

2003 den Hattinger Förderpreis für Literatur,<br />

2006 den Förderpreis der Kulturstiftung<br />

Erlangen, 2007 den Kunstförderpreis des<br />

Freistaats Bayern und den Bayerischen Kulturpreis,<br />

2008 den Nikolaus-Lenau-Lyrik-<br />

Preis. Ihre Bücher sind auch in Englisch,<br />

Schwedisch, Französisch, Spanisch und<br />

Polnisch erschienen. Eine bulgarische Ausgabe<br />

ist geplant.<br />

WOG<br />

Die Lesung am 30. März im Badhaus<br />

beginnt um 19 Uhr.


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 13<br />

Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte,<br />

dass „das“ passiert, hätte ich ihn wahrscheinlich<br />

ausgelacht.<br />

Mein Wochenplan sieht heute etwa so aus,<br />

Montag spielen wir mit den Kollegen der ersten<br />

Stunde im „Kaffeehaus" beim Kollegen Gerd<br />

Händel in Bayreuth in der Dammallee, Beat der<br />

frühen 60er mit akustischen Gitarren und schönen<br />

Stimmen, inzwischen für immer mehr Gäste,<br />

sie kaufen sogar meine Textsammlungen<br />

(inzwischen über 1000 Titel). Am Abend dann<br />

stoß ich zu einem Trio im Stammtischlokal<br />

„Moosing", um mit denen die Oldies zu üben<br />

für die nächsten Biergartenfeste. Dienstags<br />

fahr‘ ich zu meinem Freund Roy Schmeißer,<br />

dem malenden, haareschneidenden Allroundtalent<br />

mit dem gewissen Etwas (u.a. hat er<br />

sich seit der Bekanntschaft mit mir vor einem<br />

Jahr glaube ich sechs Gitarren, einen Bassamp,<br />

Funk, uvm. zugelegt), Songs der Beatles, Jazzbasics<br />

und Schmunzellieder stehen auf dem<br />

Programm. Sein „Räuberlied“ ist inzwischen so<br />

etwas wie unsere inoffizielle Hymne, wird regelmäßig<br />

gesungen und ist für Neuhinzustoßende<br />

so etwas wie die Aufnahmeprüfung.<br />

Mittwoch gleich zwei Mal: Am Nachmittag mit<br />

Musikern der Initiative 50+ spielen wir Beat- &<br />

Rocksongs, danach Blues und Rock vom<br />

Feinsten mit der Jüngsten im Bunde und weiteren<br />

Rentnern. Donnerstags warten dann abwechselnd<br />

Fritz, der die SHADOWS und Countrysongs<br />

mit mir spielt und Peter, mit dem ich<br />

Rock ’n’ Roll und Rockabilly der 50er und 60er<br />

übe.<br />

Freitags treffen wir uns dann alle 14 Tage<br />

zu einem Stammtisch in Moosing, mit viel<br />

Livemusik oder aber es gibt ein Meeting in<br />

Kulmbach, Mitterteich oder sonst wo! All diese<br />

Musiker hatten ihre Instrumente 30 oder 40<br />

Jahre nicht mehr in der Hand oder sie kauften<br />

sich wieder Drumkits, Gitarren, Amps usw. neu,<br />

z.T. sogar zum ersten Mal. Das allein wär es<br />

schon wert gewesen!<br />

Wolfgang Kühnel aus Coburg hatte mich<br />

gebeten für eine Publikation über die Anfänge<br />

der Popmusik in Bayreuth Daten zu recherchieren<br />

„The Butlers" und andere waren ihm aufgefallen,<br />

allem Anschein nach sollten sie aus<br />

Bayreuth stammen. Na gut, ich hab mal rumgehört<br />

und mir dann gedacht Wolfgang, mach<br />

du dein Ding, ich bastel mal eine Homepage zu<br />

dieser Zeit, ihrer Musik und dem was sonst<br />

noch mein Leben im 2. und 3. Jahrzehnt bestimmt<br />

hatte.<br />

Und dann passierte es. Wen immer ich<br />

ansprach, explodierte fast vor Enthusiasmus<br />

und Mitteilungsbedürfnis. Ganz schnell musste<br />

ich mich vollkommen neu orientieren. Wollte<br />

Pophistory Oberfranken – Das erste Jahr<br />

Unerwarteter Erfolg für ein RentnerProjekt<br />

ich zunächst nur die Bands, ihre Auftrittsmöglichkeiten<br />

und Musikrichtungen chronistisch erfassen,<br />

wurde bald so etwas wie eine soziologische<br />

Abhandlung zum Zeitgeschehen daraus.<br />

Ich bekam mit, was den Zeitgenossen alles<br />

wichtig war, was sie offensichtlich mit<br />

einer enormen Intensität miterlebt<br />

hatten. Die erste Jugendmusik, die<br />

Auflehnung, der Kontakt mit Drogen<br />

und alternativen Formen des Zusammenlebens<br />

usw, usw. Bald war mir<br />

klar, dass dieses Projekt sich so<br />

schnell nicht würde abschließen lassen.<br />

Ein Jahr ist rum, ich fasse zusammen.<br />

Zunächst einmal: Viele offene<br />

Baustellen, aber auch Interessantes<br />

ohne Ende. Allein die Zahl der Bands<br />

war faszinierend. Grenzziehungen<br />

waren kaum möglich, der Beat als<br />

Ausgangspunkt hatte im Blues und<br />

Rock ’n’ Roll ja Vorbilder, die<br />

„Jugendmusik" der frühen 60er waren<br />

Schlager und „JAZZ", das lehrte<br />

mich ein Tag im Archiv des Bayerischen<br />

Rundfunks. Im Gespräch mit Zeitgenossen wie<br />

Tony Schwaegerl, Musikredakteur bei RTL der<br />

ersten Stunde, erfuhr ich viel über die<br />

Aufbruchstimmung der Zeit, auch für die<br />

Formate der Unterhaltungsmedien.<br />

So ganz nebenbei registriert man natürlich<br />

dann auch Veränderungen des Stadtbilds und<br />

des Unterhaltungsangebots.<br />

Auch die räumliche Öffnung nach Osten<br />

ergab sich zwangsläufig aus der Herkunft und<br />

dem Wirkungsbereich der Bands. Die Rivalität<br />

zwischen Franken und Pfälzern war spürbar<br />

zwischen Pegnitz und Auerbach im Süden bis<br />

nach Markredwitz und Hof im Norden. Die<br />

Region bis an die tschechische Grenze entpuppte<br />

sich als äußerst rege, enorm facettenreich<br />

und gesegnet mit einer für mein Projekt idealen<br />

Infrastruktur. Arnold Braun und Franz Schwarzmeier<br />

hatten kurz zuvor eine ähnliche Idee wie<br />

ich und bereits ganz viele ehemalige Rocker<br />

aus dem Tiefschlaf geholt.<br />

Zum ersten Mal wurde ich auch aufmerksam<br />

auf Karrieren am Beispiel des in der Oberpfalz<br />

lebenden Jeff BEER (http://jeffbeer.de/<br />

wb/pages/startseite.php) Natürlich war für<br />

mich schon immer interessant, wie und wo die<br />

einzelnen Musiker so gespielt hatten, aus wem<br />

„etwas“ geworden war (z.B. Klaus Matthias<br />

bei RELAX oder Franz Trojan bei der „SPIDER<br />

MURPHY GANG"), aber dass Jeff BEER, ehemaliger<br />

Organist von 1967 und den PEPITAS heute<br />

Musikprofessor und international anerkannter<br />

Künstler ist, musste ich lernen. Jörg EVERS,<br />

Gitarrist aus Bayreuth (THE BOX u.a.) schreibt<br />

Filmmusiken (u.a. WERNER-Filme) und ist heute<br />

ein hohes Tier in der GEMA. Es lässt sich hier<br />

nicht alles darstellen, dazu gibt’s ja auch die<br />

Homepage.<br />

Auch das Thema LOKALITÄTEN war natürlich<br />

unheimlich interessant. Nicht nur dass es leider,<br />

leider längst nicht mehr so viele gibt, wie<br />

damals, nein, auch was die z.T. über 80-jährigen<br />

Gastronomen mit breitem Grinsen und stillem<br />

Humor so alles als Erlebnisse mit den Bands<br />

mitzuteilen hatten, könnte ein Buch füllen.<br />

Überhaupt hatte ich oftmals das Gefühl<br />

mich schicken zu müssen, um die Zeitzeugen<br />

noch zu erwischen. Viele Betagte, aber leider<br />

auch viele Verstorbene oder Kollegen, denen es<br />

alters- oder krankheitsbedingt gar nicht so gut<br />

geht habe ich aufgespürt.<br />

Wie gesagt, es ist noch viel zu tun, das<br />

Subjekt meiner Betrachtungen und Forschungen<br />

hält noch jede Menge Interessantes bereit,<br />

ich werde deshalb noch gut beschäftigt bleiben<br />

und natürlich an dieser Stelle weiter berichten<br />

können.<br />

Einen Aspekt zum Schluss. Zu Beginn unsere<br />

musikalischen Versuche in Beatbands haben<br />

wir aufgesehen zu den Platzhirschen und Vorbildern,<br />

wie TELSTARS, PEPITAS, GIANTS, FEL-<br />

LOW ROVERS und SILHOUETTES. Gerade aber<br />

die letzten beiden, die – zwar mit Pausen –<br />

aber als Bands eigentlich nie so richtig aufgehört<br />

hatten, entpuppten sich als sehr aufgeschlossene<br />

und kameradschaftliche Teams.<br />

Nicht nur dass ihre Konzerte zu besuchen einen<br />

immer wieder in längst vergangene Partyzeiten<br />

zurückzuversetzen vermag, auch das jetzt miteinander<br />

persönlich Bekanntwerden und Sichaustauschen<br />

ist für mich und auch für viele, die<br />

mich auf diesem Weg begleiten ein Riesenerlebnis.<br />

H. Junold<br />

Anzeigen<br />

Impressum<br />

„<strong>Der</strong> Bierstädter“<br />

Die Kunst- und Kulturzeitung für Kulmbach<br />

Erscheinung monatlich in Kulmbach und Teilgebieten des Landkreises<br />

Herausgeber: Roland Hermsdörfer, Redaktion: Wolfram Gittel (v.i.S.d.P.)<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />

Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />

Aus Platzgründen behalten wir uns vor, Leserbriefe zu kürzen, beziehungsweise nicht abzudrucken.<br />

Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de<br />

Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />

Anzeigen: Roland Hermsdörfer<br />

Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />

In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />

Satz: www.mediengarten-eden.de · Druck: aroprint


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 14<br />

<strong>Der</strong> erste autorisierte Film-Biss vor 80 Jahren<br />

Abbildungen: Lugosi, Klaus Kinski, Christopher Lee<br />

Die erste autorisierte schwarz-weiß Verfilmung<br />

von Bram Stokers Roman Dracula<br />

stammt aus dem Jahr 1931 mit Bela Lugosi,<br />

übrigens der einzige rumänische Darsteller<br />

des Graf Dracula und gilt als die interessanteste<br />

laut Lexikon des internationalen Films.<br />

Regie führte der am 12. Juli 1882 in Louisville/Kentucky<br />

geborene Tod Browning, der<br />

bereits als Spezialist des klassischen Horrorfilms<br />

Erfolge gefeiert hatte. Geplant war<br />

eine romannahe aufwändige Produktion, die<br />

allerdings aus Kostengründen einer Bühnenfassung<br />

weichen musste.<br />

Bereits 1922 drehte Friedrich Wilhelm<br />

Murnau den Stummfilm Nosferatu – Eine<br />

Symphonie des Grauens, in Anlehnung an<br />

Stokers Roman, allerdings hatte Prana-Film<br />

die Filmrechte nicht erworben. Die Premiere<br />

fand am 04. März 1922 im Marmorsaal des<br />

Zoologischen Gartens in Berlin statt, der<br />

Kinostart begann am 15. März 1922. Da die<br />

UFA sich weigerte den Film in den großen<br />

Lichtspielhäusern zu zeigen, musste bereits<br />

im August 1922 das Konkursverfahren gegen<br />

Prana-Film eröffnet werden. Die Pfändung<br />

des Streifens war unausweichlich. Zudem<br />

klagte die Witwe Stokers, Florence wegen<br />

Urheberrechtsverletzung. Im Juli 1925<br />

entschied das Berliner Gericht, dass das komplette<br />

Filmmaterial zu vernichten sei. <strong>Der</strong><br />

Film Society London ist es zu verdanken,<br />

dass eine erworbene Kopie nicht vernichtet<br />

wurde und Duplikate ins Ausland verkauft<br />

worden waren.<br />

1979 durften wir das unvergleichliche<br />

enfant terrible Klaus Kinski in der Rolle des<br />

Nosferatu erleben. Werner Herzog kopierte<br />

in seinem Remake Murnaus Einstellungen<br />

detailgetreu.<br />

Keiner hat die Rolle des Grafen so<br />

geprägt wie Christopher Lee der von 1958<br />

bis 1973 in sieben Folgen zubiss. Selbst<br />

heute, 38 Jahre danach, egal in welcher<br />

Rolle erwartet man die unweigerliche<br />

Annäherung des Schauspielers an den Hals<br />

seines Partners. Unvergessen auch der am<br />

11. August 1994 verstorbene Peter Cushing<br />

als Professor van Helsing.<br />

<strong>Der</strong> Kultfilm „Tanz der Vampire“ von Roman<br />

Polanski setzte neue Maßstäbe. Schräg,<br />

liebenswert, Situationskomik am laufenden<br />

Band, so zeigte sich die deutsche Version.<br />

<strong>Der</strong> Urvater des<br />

Dracula Bram<br />

Stoker erlebte<br />

den großen<br />

Erfolg seines<br />

Romans nicht<br />

mehr. Am 20.<br />

April 1912 verstarb<br />

der irische<br />

Schriftsteller in<br />

London im Alter von 64 Jahren in finanziell<br />

bescheidenen Verhältnissen.<br />

Durch die Bekanntschaft mit Professor<br />

Arminius Vambery erfuhr Stoker von den Legenden<br />

des Heerführers der Walachei Vlad<br />

III. Draculea und dessen Vorliebe bei Hinrichtungen<br />

das Pfählen vollziehen zu lassen.<br />

Lange Zeit glaubte man, Vlad sei die Inspiration<br />

für Stokers Buch gewesen, mittlerweile<br />

gibt es unterschiedlichste Spekulationen,<br />

an denen wir uns nicht beteiligen möchten,<br />

schließlich hängt der Erfolg eines Buches<br />

Leider wurden in der Synchronfassung<br />

Dialoge in gravierender Art verfälscht, dass<br />

politische Spitzen verloren gingen und Satire<br />

in Slapstick-Nummern ausarteten, weshalb<br />

der Regisseur sich von dem deutschen<br />

Resultat distanzierte. Also, unbedingt die<br />

Originalfassung anschauen.<br />

War der Traum Tod Brownings einer aufwändigen<br />

Verfilmung aus finanziellen Gründen<br />

geplatzt, hätte er 1992 sicher seine<br />

Freude an Francis Ford Coppolas 130 Minuten<br />

Horror- und Liebesdrama gehabt. Gary<br />

Oldman, Winona Ryder, Keanu Reeves und<br />

Anthony Hopkins sowie „Love song for a<br />

vampire von Anni Lennox trugen mit zum<br />

Erfolg bei. Drei Oskars und unzählige Auszeichnungen<br />

durfte Coppola entgegennehmen.<br />

Im Vordergrund stand hier die<br />

Einsamkeit Draculas, die der Regisseur<br />

mit einer zweiten Geliebten linderte.<br />

Allerdings sahen Kritiker den ursprünglichen<br />

Roman entstellt.<br />

1995 konterte Mel Brooks mit Dracula<br />

– Tot aber glücklich. Die Komödie, die Coppolas<br />

und Tod Brownings Filme persiflieren<br />

sollte, kam bei den Kritiker nicht so gut an.<br />

Blutleer und harmlose Albernheiten ohne Biss<br />

waren die freundlichen Kommentare.<br />

Kaum eine Romanfigur hat Regisseure<br />

und Autoren gleichermaßen angeregt wie die<br />

des Grafen Dracula. Deshalb habe ich auch<br />

nur die für mich markantesten Filme herausgepickt.<br />

Und die nächste Verfilmung einer<br />

Vampirgeschichte steht bevor. Die Radleys<br />

von Matt Haig (Buchtipp auf Seite 5) haben<br />

das Interesse des mexikanischen Regisseurs<br />

Alfonso Cuarón geweckt. Seine Liebe zu<br />

Fantasy und Science-Fiction Produktionen<br />

lassen auf Qualität hoffen. Vielleicht klappt<br />

dann ja auch dieses Mal die deutsche<br />

Synchronisation.<br />

VH<br />

nicht vom Bezug zur Realität ab. Bis zur<br />

Veröffentlichung am 18. Mai 1897 schrieb<br />

der Autor sieben Jahre an seinem Buch. Die<br />

deutsche Erstausgabe erschien 1908 im Altmann<br />

Verlag Leipzig.<br />

VH<br />

Kein anderer Leinwandstar hat – in Bezug<br />

auf die Anzahl seiner Filme – einen vergleichbaren<br />

Mythos wie James Dean (1931-<br />

1955) ausgelöst! Mit nur drei größeren<br />

Rollen hat er sich unauslöschlich in das Bewusstsein<br />

der Kinogänger fast aller Generationen<br />

eingebrannt.<br />

Und die heftige Psychodramatik von<br />

James Deans Leistung in „East of Eden (Jenseits<br />

von Eden)“ wirkte noch Jahrzehnte später<br />

auf die, die mit ihm zusammenarbeiteten<br />

nach. Dick Davolos (der Aron im o.g. Film)<br />

konnte die Gestalt James Deans bis in die<br />

siebziger Jahre nicht abschütteln, fühlte sich<br />

buchstäblich von seinem „Geist“ verfolgt, so<br />

sehr hatte ihn die kurze Bekanntschaft mit<br />

ihm geprägt.<br />

ASADS LICHTSPIELE<br />

GIGANTJames Dean ist und bleibt der Größte Lebende Mythos<br />

der modernen Popkultur – Vor achtzig Jahren wurde er geboren<br />

Als das erbitterte Kind von<br />

Eltern, die sich selbst betrügen, definiert<br />

sich James Dean in „Rebel without<br />

a cause (Denn sie wissen nicht<br />

was sie tun)“ – als den künftigen<br />

Begründer einer neuen Gesellschaft.<br />

Auch wenn ich diesen Film als den<br />

schwächsten der drei Werke mit ihm<br />

ansehe, bleibt seine Leistung darin<br />

durchgehend stark. <strong>Der</strong> gravierende<br />

Unterschied zwischen anderen<br />

Idolen und ihm ist schlicht der, dass<br />

er überhaupt nicht (oder nur im<br />

geringen Maße) posieren muss, um<br />

anerkannt zu werden, alleine die<br />

Präsenz genügt schon – vielleicht im<br />

entferntesten noch mit Steve Mc-<br />

Queen vergleichbar, einem ebenfalls<br />

aufstrebenden Jungstar dieser Zeit.<br />

Es ist unglaublich, aber es genügt nur ein<br />

Film, nämlich „East of Eden“, um für ein<br />

ganzes Leben zum James Dean Fan zu werden.<br />

Schon die ersten Szenen, in denen er,<br />

ein Verlorener, an den Straßenecken von<br />

Monterey herumlungert und eine Frau verfolgt,<br />

die er für seine Mutter hält, sind intensivstes<br />

Kino. Jimmy ist den ganzen Film über<br />

auf der Suche nach Liebe, ob nun zu seinem<br />

puritanischen, bibelfesten Vater oder zu seinem<br />

Bruder, der ähnlich konservativ und<br />

angepasst ist, der Liebling seines Erzeugers.<br />

Und sogar als er versucht, seinem Vater<br />

finanziellen Verlust zu ersetzen, den er erlitten<br />

hat, versagt er ihm seine Liebe.<br />

Natürlich ist man den ganzen Film über<br />

– auf der Seite von Jimmy, weil man hofft,<br />

Für bestimmte Gebiete<br />

Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495<br />

<strong>Der</strong> nach etwa dreißig kleineren Rollen in<br />

Filmen und Fernsehserien zum Star katapultierte<br />

James Dean, liebte den Kontakt<br />

zu seinen Kumpels und bevorzugte als<br />

Hobby Autorennen. Er hatte sich gerade<br />

für seinen alten 356 Speedster einen von<br />

fünf in die USA importierten Porsche 550<br />

Spyder gekauft und wollte damit am 01.<br />

Oktober an einem Rennen in Salinas teilnehmen.<br />

Privat fuhr Dean mittlerweile sehr<br />

dass er das, was er sucht, auch finden möge.<br />

Und am Ende ist er es, der Liebe geben muss,<br />

um auch Liebe empfangen zu können...<br />

„Giganten“ nach dem Roman der geschäftstüchtigen<br />

Autorin Edna Ferber war<br />

Jimmys letztes Werk. Dean, der in dem Film<br />

Öl findet, wird danach zum Konkurrenten seines<br />

früheren Arbeitgebers (Rock Hudson).<br />

Das Melodram basiert auf dem Leben des<br />

einstigen texanischen Ölmillionärs Glenn Mc-<br />

Carthy. Maskentechnisch war die Arbeit für<br />

die damalige Zeit sensationell, denn man<br />

musste – um vierzig Jahre Lebensgeschichte<br />

glaubhaft darstellen zu können – immer wieder<br />

in Figur und Gesicht von Jimmy Dean<br />

„nachbessern“. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Regisseur George Stevens und<br />

James Dean wird – wie fast alles in seinem<br />

Leben – verklärt. Fakt ist aber, dass es<br />

James Dean zu der Zeit gesundheitlich nicht<br />

gut ging und er deswegen den Drehplan<br />

nicht exakt einhalten konnte. <strong>Der</strong> Grund war<br />

die permanente Überarbeitung, denn zwischen<br />

den jeweiligen Filmen lagen oft nur<br />

wenige Tage Drehpause.<br />

In der ersten Oktoberwoche des Jahres<br />

1955 sollte Jimmy Dean ein neuer Vertrag<br />

zugereicht werden, einer der ihn endgültig<br />

finanziell absichern und seinem Kultstatus<br />

endlich gerecht werden würde.<br />

Er sollte diesen Triumph nicht mehr erleben...<br />

umsichtig, er sei nach eigenen Worten,<br />

auch für einen TV-Verkehrssicherheits-Spot,<br />

früher viel gerast und erwarte von anderen<br />

die gleiche verantwortungsvolle Fahrweise,<br />

da er seit dem Rennsport wisse, welche<br />

Gefahren auf öffentlichen Straßen lauern.<br />

In der Abenddämmerung des 30. September<br />

1955 wurde Dean, der mit nachträglich<br />

gemessenen 90 Stundenkilometern<br />

unterwegs war, von einem entgegenkommenden<br />

23-jährigen Fahrer die Vorfahrt<br />

genommen. Im Krankenhaus konnte nur<br />

noch der Tod des Schauspielers festgestellt<br />

werden. Deans Beifahrer, der deutsche Porsche-Kfz-Techniker<br />

Rolf Wütherich, überlebte<br />

schwerverletzt, litt jedoch psychisch bis<br />

zu seinem Tod 1981 an den Folgen dieses<br />

Verkehrsunfalls. R. H.<br />

Anzeigen<br />

Gründonnerstag, 18 Uhr<br />

Musik der 60er und 70er Jahre<br />

(Sauriertreffen)<br />

Gäste Willkommen, Eintritt frei<br />

Schwanenbräukeller Kulmbach


März <strong>2011</strong> <br />

Seite 15<br />

Das Bierstädter-Gewinnspiel mit<br />

Anzeige<br />

Unser Bild entstand im Stadtteil Spiegel,<br />

Kulmbach. Diesmal hat die Technik acht Fehler<br />

eingebaut, die es zu finden gilt. Zu gewinnen<br />

gibt es dafür 3 Mal je einen Gutschein im Wert<br />

von 15 Euro der Firma vom FASS, Bayreuth.<br />

Senden Sie Ihre richtigen Lösungen bis zum<br />

8. April <strong>2011</strong> an unsere Adresse:<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter<br />

Roland Hermsdörfer,<br />

Kauernburger Platz 4,<br />

95326 Kulmbach<br />

Achtung: Telefonnummer nicht vergessen, wir<br />

rufen zurück! <strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />

nicht möglich.<br />

Gewinner je eines Kasten fränkischer Biere von<br />

Markgrafen Getränkemarkt, Familie Kuhbandner,<br />

Weidenberg:<br />

Carmen Wirth, Helmbrechts<br />

Cornelia Aubrecht, Eckersdorf<br />

Gerd Schäfer, Mistelgau<br />

Irene Türk, Kulmbach<br />

Andrea Stübinger, Neuenmarkt<br />

(Die Gewinner werden telefonisch<br />

benachrichtigt.)<br />

Anzeigen<br />

Konzert-Premiere im Autohaus Dornig<br />

2. April, 19.30 Uhr<br />

Kulmbach:<br />

Buchhandlung Friedrich,<br />

Siedlerladen (Siedlung, Mang.),<br />

Lotto-Toto Hofmann,<br />

Schreibwaren Hofmann (Siedlung),<br />

Bäckerei Mattiaske,<br />

Parfümerie Benker,<br />

Grünwehrbeck (Grünwehr),<br />

Bierstädter Auslagestellen:<br />

Grünwehrbeck (Ziegelhütten),<br />

Metzgerei Meisel (Ziegelhütten),<br />

Kreuzers Backhäusla (Hohe Flur),<br />

Stadtbücherei Kulmbach,<br />

Bäckerei Schwab (Herlas),<br />

Bäckerei Schwab (Forstlahm),<br />

Reiner WohnSinn,<br />

Szenetreff Sohle,<br />

Getränke Meister (Niederndobrach),<br />

Meisterstüberl (Niederndobrach),<br />

Hotel Dobrachtal (Niederndobrach),<br />

Galerie Ludwig,<br />

Bäckerei Dumler (Burghaig),<br />

Salon Schnipp-Schnapp (Burghaig),<br />

Gast. A. d. Weinbrücke (Seidenhof),<br />

Riegel (Melkendorf)<br />

Zehn wundervolle Damen und Sänger Viktor<br />

Bleibtreu gestalten für Sie einen Abend voller<br />

Leidenschaft.<br />

Premiere des neuen Programms mit Viktor<br />

Bleibtreu. Freuen Sie sich auf Evergreens und<br />

Schlager der 29er und 30er Jahre. „Die<br />

Männer sind der Liebe wert“, „Ich brech’ die<br />

Herzen der stolzesten Frauen“...das sind die<br />

Titelmelodien für diesen Abend.<br />

Alles live!<br />

Viktor Bleibtreu ist ein Allroundtalent, er singt,<br />

tanzt, schauspielert und improvisiert. <strong>Der</strong> Entertainer<br />

par excellence sorgt durch die Einbeziehung<br />

seines Publikums stets für lockere und<br />

entspannte Atmosphäre. Lassen Sie sich entführen<br />

in die Welt des Kabaretts und der Revue<br />

Musik pur! Ohne Elektronik! Ohne Verstärker!<br />

Das Damen-Ensemble Cappuccino bereichert<br />

stilvoll festliche Anlässe jeder Art mit Musik<br />

ohne elektronische Verstärkung (neudeutsch:<br />

unplugged), verleiht den Veranstaltungen ein<br />

romantisches Flair früherer Jahre.<br />

Zeit für Cappuccino muss sein!<br />

Untersteinach:<br />

Lotto-Toto Rauh<br />

Stadtsteinach:<br />

Reisebüro Goller, Lotto-Toto<br />

Getränkestadl Schübel<br />

Bäckerei Groß<br />

Neuenmarkt:<br />

Edeka-aktiv-Markt<br />

Wirsberg:<br />

Reiterhof Wirsberg,<br />

Bäckerei Lerner<br />

Himmelkron:<br />

Frischemarkt Teupert,<br />

Conf. Esther (Lanzendorf)<br />

Neudrossenfeld:<br />

Edeka-Markt,<br />

Metzgerei Weiß,<br />

Fränkische Dorfbäckerei,<br />

Uwes Fischhäusla (Rohr)<br />

Thurnau:<br />

Buchhandlung Häußinger,<br />

Bäckerei Vogel,<br />

Getränke Heitmann<br />

Kasendorf:<br />

Bäckerei Müller<br />

Fölschnitz:<br />

Metzgerei Wehner<br />

Trebgast:<br />

Salon Mühlbauer, Lotto u. Toto<br />

Getränkehandel Haberstumpf,<br />

Auto Bauer<br />

Guttenberg:<br />

Kiosk Bräutigam<br />

Marktleugast:<br />

Lotto-Toto Greim<br />

Marktschorgast:<br />

Lotto Toto, Hauptstraße<br />

Grafengehaig:<br />

Unner Lädla<br />

Mainleus:<br />

Lotto u. Toto (Hauptstraße),<br />

Getränkehalle Cash,<br />

Pension Maintal<br />

Wernstein:<br />

Werkstatt-Galerie Friedrich<br />

Schwarzach:<br />

Oberer Wirt<br />

Presseck:<br />

Rathaus,<br />

Café Groß<br />

Katschenreuth:<br />

Getränke Rausch<br />

Altenkunstadt:<br />

Reiseland im BAUR<br />

Burgkunstadt:<br />

Reisebüro Schaffranek<br />

Weismain:<br />

Kond. Besold<br />

Kronach:<br />

ReiseCenter am Marienplatz<br />

Lindau:<br />

Bäckerei Schwab<br />

Helmbrechts:<br />

Stoffwerk,<br />

Bindlach:<br />

Haarstudio Schmeißer,<br />

Rathaus<br />

Emtmannsberg:<br />

Rollo Raab<br />

Pegnitz:<br />

Rollo Raab-Ärztehaus<br />

Weidenberg:<br />

Markgrafen-Getränke<br />

Bayreuth:<br />

Metzgerei Weiss, Maxstraße,<br />

Filialen d. Fränk. Dorfbäckerei,<br />

Gastst. Mann´sbräu,<br />

Café Händel<br />

Heinersreuth:<br />

Rest. Kastaniengarten<br />

Eckersdorf:<br />

Metzgerei Weiss-REWE<br />

Schönfeld:<br />

Gast. Schönfelder Hof<br />

Streitau:<br />

Zeitschriften Sonja Goller<br />

Bad Berneck:<br />

Café Rheingold<br />

Verteilung an private Haushalte im Stadtgebiet<br />

Kulmbachs sowie Teilverteilung über<br />

Fa. Schübel im Oberland, Fa. Haberstumpf<br />

im Südosten des Landkreises.


Hofer Str. 1<br />

95502 Himmelkron<br />

Tel. 09273 9860<br />

www.dornig.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!