Der Bierstaedter Maerz 2011
Bierstaedter Maerz 2011
Bierstaedter Maerz 2011
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3. Jahrgang März <strong>2011</strong><br />
Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />
Kulmbach<br />
Geschichten<br />
vom Rehberg<br />
Mainleus<br />
Fotoclub<br />
Himmelkron<br />
Kultursommer<br />
<strong>2011</strong><br />
Bayreuth<br />
Pophistory<br />
feiert Geburtstag<br />
und vieles mehr!<br />
Kreuz in Aichig<br />
Foto: Siegfried Nitsche
März <strong>2011</strong> <br />
Seite 2<br />
Eröffnungsveranstaltung der Reihe: Kunst im Möbelstudio<br />
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VERNISSAGE MIT KUNO H. VOLLET<br />
AM MITTWOCH, 06. APRIL, UM 17.00 UHR<br />
Für Speisen und Getränke sorgen Metzgerei Lauterbach und Reiner Späth<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
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Kulmbach – In den Räumlichkeiten des<br />
Design-Möbelhändlers Reiner Späth in der<br />
Pestalozzistraße findet am 06. April die<br />
öffentliche Vernissage zu einer interessanten<br />
Ausstellung mit Arbeiten von Kuno Heribert<br />
Vollet statt. <strong>Der</strong> Künstler, im oberfränkischen<br />
Petersaurach geboren und in Bayreuth aufgewachsen,<br />
bietet dem Kulmbacher Publikum<br />
erstmals auch die Möglichkeit Einblick in seine<br />
neue Reihe „Steinbilder“ zu nehmen.<br />
Realitätsnah, den Farbspielereien der Natur<br />
des Rheinkiesels entlehnt, entstanden Gemälde,<br />
die einerseits Ruhe vermitteln, andererseits<br />
durch die unterschiedlichen Strukturverläufe<br />
Spannung erzeugen.<br />
Nach seinem Kunststudium in Kassel,<br />
welches neben Malerei, Design, Druckgrafik<br />
und Keramik beinhaltete, widmete sich Vollet<br />
intensiv der Bewusstseinsforschung. In seinen<br />
folgenden Werken sind die Auswirkungen<br />
dieser Erfahrungen nachhaltig erkennbar.<br />
Während der Künstler in seinen abstrakten<br />
Werken die Harmonie der unterschiedlichen<br />
Materialien, Eisen, Kupfer, Blattgold<br />
oder Silber in ihrer Reinheit erforscht zeigt er<br />
auch deren deutliche Veränderungen, die beispielsweise<br />
durch Oxidation entstehen können<br />
und welche dadurch neue Sichtweisen<br />
für den Betrachter entstehen lassen. Als<br />
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Landschaftsmaler versucht Vollet wohl absichtlich<br />
herkömmliche, romantische Vorbilder,<br />
Flusstäler oder Hochgebirgsszenerien so<br />
abzubilden, dass dem Gegenüberstehenden<br />
die gewählten Farbverquickungen zuerst unnatürlich<br />
übertrieben erscheinen, dann aber<br />
urplötzlich als tatsächliche Realitätsnähe<br />
bewusst werden.<br />
Ausstellungen im Kulmbacher Möbelhaus,<br />
von Inhaber Reiner Späth und dem<br />
Bierstädter schon länger thematisiert, finden<br />
nun endlich einen Beginn. Die Idee hochwertige<br />
Designerstücke, im wohnlichen Ambiente,<br />
verbunden mit Gemälden unterschiedlicher<br />
Stilrichtungen zur Schau zu stellen<br />
fand auch die kunstinteressierte Unternehmerin<br />
Ursula Lauterbach, Inhaberin der<br />
Metzgerei am Markt interessant und stellte<br />
kurzfristig, noch während des hektischen<br />
Wochenendgeschäftes, den Kontakt zu Vollet<br />
her.<br />
Sie erklärte sich auch sofort bereit, während der<br />
Vernissage ein Buffet zur Verfügung zu stellen.<br />
In der Folge wird der Bierstädter zusammen<br />
mit Reiner Späth weitere Ausstellungen<br />
in dessen weitläufigen Räumen anbieten und<br />
so dem einen oder anderen Künstler die<br />
Möglichkeit zu geben, sein Werk in völlig<br />
neuer Umgebung zu präsentieren.<br />
Interview: Eigeninitiative Spendenaktion<br />
Nur noch wenige Tage bis Ostern und für mich<br />
die Gelegenheit einmal nachzufragen, welchen<br />
Erfolg Alexander Segner vom Siedlerladen<br />
mit seiner vorweihnachtlichen Sammelaktion<br />
verzeichnen konnte.<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Segner, wir berichteten<br />
kurz vor Weihnachten über Ihre Idee, für die<br />
Kulmbacher Tafeln mit einer eigens von Ihnen<br />
ins Leben gerufenen Aktion Spendengelder zu<br />
sammeln. Wie war der Erfolg?<br />
Alexander Segner: Meine kleine Aktion<br />
mit den Weihnachtstassen, jede mit Füllung<br />
und im Wert von etwa drei Euro, hat schon<br />
geklappt. Diese war aber eher aus der Not<br />
geboren.<br />
Weshalb?<br />
Wenn ich als Kaufmann tagtäglich mit<br />
den verschiedensten Gesellschaftsschichten<br />
als Kunden zu tun habe, fällt die Schere zwischen<br />
arm und reich schon auf. Da wir vom<br />
Siedlerladen unsere nicht verkauften Backwaren<br />
täglich an die Tafel weitergeben, bekamen<br />
wir schnell das Elend unserer Gesellschaft,<br />
direkt vor der Haustüre, zu Gesicht.<br />
Deshalb plante ich eine Telefonaktion, um<br />
wenigstens zu Weihnachten einigen Kinder<br />
eine kleine Freude zu machen. Denn, glauben<br />
Sie mir, es gibt auch in Kulmbach Kinder,<br />
deren Eltern kein Geld für ein Weihnachtsgeschenk<br />
übrig haben. Ich überlegte, wenn<br />
jede Kulmbacher Firma nur fünf Euro übrig<br />
hat, jeder Kulmbacher nur einen Euro, kann<br />
ich mit dem Erlös über die Tafel vielen Kindern<br />
eine Freude machen.<br />
Wie war die Reaktion auf diesen Aufruf?<br />
Naja, die Zeit vor Jahresende war natürlich<br />
nicht gerade optimal, da die Budgets zum<br />
großen Teil geleert waren, dann half mir aber<br />
der Chef vom C&C-Markt.<br />
So entstand dann die Idee mit den Tassen?<br />
Genau, ich dachte, okay, selbst ist der<br />
Mann. Hier kam mir der Chef vom C&C-Markt<br />
in Kulmbach sehr entgegen, indem er mir<br />
Tassen unter Preis überließ, die wir dann im<br />
Geschäft individuell befüllten und als kleine<br />
Präsente am Tresen stehen hatten. Die Leute<br />
von der Tafel waren begeistert von der Idee<br />
und zurück zu Ihrer letzten Frage, die kleinen<br />
Präsente gingen auch schnell weg und mancher<br />
Kunde spendete zusätzlich in eine bereitstehende<br />
Sammelbüchse. Manche warfen<br />
zehn Euroscheine, andere, je nach Geldbörse,<br />
weniger. Oft auch nur ein paar Restcents, aber<br />
die Menge macht es ja aus. Eine Stammkundin<br />
von mir wollte gar kein Geld spenden,<br />
die wartete immer, bis die Leute von der Tafel<br />
eintrafen und kaufte dann extra Lebensmittel<br />
ein, die sie komplett weitergab. Aber es kamen<br />
so bestimmt ein paar Hunderter zusammen,<br />
genau weiß ich es nicht, da ich den<br />
gesamten Erlös aus dem Tassenverkauf und<br />
die Büchse geschlossen der Tafel übergab.<br />
Ich bin dauernd am Überlegen, erneut<br />
eine Aktion durchzuführen, am liebsten eine<br />
ganzjährige. Mir ist nur noch nicht klar, wie<br />
ich diese durchführe, ohne als Händler in den<br />
Vordergrund zu treten, es soll ja keine Eigenwerbeaktion<br />
darstellen. Mir geht es um die<br />
Kinder.<br />
Herr Segner, wir wünschen Ihnen alles Gute<br />
für die geplante Aktion und werden diese<br />
Entwicklung mit Interesse verfolgen. R.H.
März <strong>2011</strong> <br />
Seite 3<br />
Geschichten vom Rehberg I<br />
<strong>Der</strong> alte Brauch des Johannisfeuers bewog<br />
vor -zig Jahren auch den Rehbergbewohner<br />
Otto Haberstumpf eine solche Veranstaltung<br />
auf seinem Grundstück über den Dächern der<br />
Stadt durchzuführen. Wie es sich gehörte,<br />
meldete er sein Vorhaben beim Ordnungsamt,<br />
ließ sich sämtliche Vorkehrungsmaßnahmen<br />
zum Schutze der Bevölkerung und<br />
der Umgebung erläutern und nach Abnahme<br />
brannte pünktlich zum Termin sein weithin<br />
sichtbares Feuer, begleitet von einem fröhlichen<br />
Umtrunk der Bergbewohner und deren<br />
Gäste.<br />
Vor fünfundzwanzig Jahren kam es<br />
jedoch zu einem bedeutungsvollen Malheur.<br />
Wie immer hatte Haberstumpf rechtzeitig<br />
sein Vorhaben gemeldet. Am Johanniabend<br />
loderten pünktlich die Flammen und<br />
zur Freude der Anwesenden dieses Mal besonders<br />
hell und hoch – sehr hoch. So hoch,<br />
dass eine Dame, die zuhause gerade aus<br />
dem Fenster sah, zu tiefst erschrocken dem<br />
Glauben erlag am Rehberg müsse ein Hochhaus<br />
brennen, und umgehend Alarm schlug.<br />
Die fröhlich feiernde und musizierende<br />
Johannigemeinschaft am Berg wunderte sich<br />
anfangs über das wilde Sirenengeheule. Sie<br />
fand es dann, als es von allen Seiten der<br />
Stadt erklang schon fast nervend, war doch<br />
die Musik kaum mehr zu hören. Die Verwunderung<br />
war groß, als urplötzlich, vorneweg<br />
die Polizei, folgend die ersten Spritzen- und<br />
Tanklöschzüge mit Karacho in Haberstumpfs<br />
25 JAHRE FEUERWEHR REHBERG<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
Wiese rauschten. Die Kulmbacher, mit ihren<br />
Kommandanten Karl Moser und Heinz Heissinger,<br />
angerückt mit sämtlichem Material<br />
und gefolgt von Wehren fast des gesamten<br />
Landkreises fanden zwar kein Bild des<br />
Schreckens, dafür aber zahlreiche erstaunte<br />
Gesichter vor. <strong>Der</strong> diensthabende Polizeibeamte<br />
ging den für das Feuer verantwortlichen<br />
Otto Haberstumpf auch sofort recht<br />
forsch an, was „dieser sich wohl erlaube!“.<br />
<strong>Der</strong> so Angepflaumte, sich keiner Schuld bewusst,<br />
führte den schimpfenden Polizisten<br />
(„<strong>Der</strong> Einsotz kummt Ihnern sehr deier zu<br />
steh’!) zu seinem Wohnhaus, um seine ordnungsgemäße<br />
Anmeldung für das Feuer vorzuweisen.<br />
Auf dem Wege dahin, leicht bergab,<br />
im Dunkeln auch etwas unwegig und<br />
nicht umsonst vom Eigentümer „Ho-Chi-<br />
Minh-Pfad“ getauft, stürzte der hochgradig<br />
erregte Beamte bedauernswerterweise zwei<br />
bis drei Mal, „was die Laune des Ordnungshüters<br />
noch mehr zu drücken schien“, so<br />
Haberstumpf. Dann aber, als er das entsprechend<br />
bürokratisch abgesegnete Schreiben<br />
eingesehen hatte, wurde er sehr freundlich,<br />
entschuldigte sich fast, und kehrte mit dem<br />
„Brandstifter“ zurück zum Feuer, wo sich die<br />
Mannschaften der Wehren bereits unter das<br />
feiernde Völkchen gemischt hatten und es<br />
Fassbier aus Maßkrügen gab. Eine freundliche<br />
Einladung zum Verbleib, musste der mittlerweile<br />
beruhigte Polizeibeamte allerdings<br />
aus dienstlichen Gründen ablehnen. Er erhielt<br />
dafür aber, als Wegzehrung, einige mit „Limonade“<br />
gefüllte Krüge. Wie lange diese<br />
aufgrund des entstandenen Staus, hinunter<br />
bis zu den Drei Steinen, ausreichten, ist nicht<br />
bekannt.<br />
Die, kurzerhand durch einige Feuerwehrabordnungen<br />
verstärkten, weiter fröhlich<br />
zechenden Johannifeierer wurden jedoch<br />
durch den zufällig ebenfalls anwesenden Fotografen<br />
und Musiker Bernd Meile auf die<br />
Idee gebracht, prompt eine eigene Feuerwehr<br />
ins Leben zu rufen. Ein alter Handleiterwagen,<br />
eine Zinkwanne sowie eine funktionstüchtige<br />
Handspritze, wie sie zu Kriegszeiten<br />
in Dachböden vorrätig zu sein hatten,<br />
waren schnell gefunden und dienen seitdem<br />
als Spritzenwagen. Am feierlichen Gründungstag<br />
stellte sich die Feuerwehr Rehberg,<br />
Löschzug 1 mit Versorgungsfahrzeug dem<br />
Fotografen Meile zur Aufnahme. Sämtliche<br />
aktiven und passiven Mitglieder der Wehr<br />
sind auf dem historischen Bild, das ordnungsgemäß<br />
erstellt und aufbewahrt wurde, erkennbar.<br />
So darf die Rehberger Feuerwehr in<br />
diesem Jahr ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag<br />
feiern und wir vom Bierstädter werden<br />
uns dieses Ereignis nicht entgehen lassen.<br />
Donnerstag, 07. April <strong>2011</strong>, 19 Uhr<br />
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Letzter Taubenmarkt<br />
Bockela, Kulmbach
März <strong>2011</strong><br />
<br />
Seite 4<br />
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<strong>Der</strong> HEROLD tut kund<br />
Kolumne von Hans-Dieter Herold<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Hartmann, oder besser<br />
Wolfgang, würdest Du mir für unsere Leser,<br />
jetzt, nachdem der letzte Orden abgelegt<br />
und die diesjährige Jubiläumssession, zum<br />
elfjährigen Bestehen des MCC, für Euch<br />
Mainleuser zu Ende gegangen ist, kurz Deine<br />
Gefühle und Eindrücke schildern?<br />
Wolfgang Hartmann: Schade, es ist vorbei,<br />
vor allem weil es für mich persönlich die<br />
vielleicht schönste Session meiner Faschingskarriere<br />
war. Ich bin aber auch glücklich, sehr<br />
glücklich darüber, dass alles hervorragend<br />
geklappt hat, wir zwei tolle Prunksitzungen<br />
in Burgkunstadt und Mainleus absolvierten,<br />
mit Prinz Franz I. und Barbara I. hatten wir<br />
ein engagiertes, immer gut aufgelegtes,<br />
spritziges, einfach wunderbares Prinzenpaar<br />
und Erfolge auf der ganzen Linie.<br />
Ich habe gehört, dass ihr ganz schön rumgekommen<br />
seid.<br />
Aber hallo, wir haben fünftausend Kilometer<br />
zurückgelegt. Auftritte und Besuche<br />
von Würzburg bis Nürnberg, von München<br />
bis Berlin absolviert. <strong>Der</strong> MCC hat überall<br />
Freunde. Unsre Barbara I. hat gerade sechzig<br />
Orden abgelegt. Unser diesjähriges Prinzenpaar<br />
konnte sich so einen Herzenswunsch<br />
erfüllen, ein Mal im Leben die Riege der<br />
Narren anzuführen, und wir waren der Bitte<br />
zur Nominierung sehr, sehr gerne nachgekommen.<br />
Ihr ward jetzt auch in München?<br />
Ja, Barbara Stamm hatte zum Altweiberfasching<br />
geladen. Da musste bei einigen Herren<br />
auch die eine oder andere Krawatte dran<br />
glauben.<br />
Wie kam es zur Berlinfahrt?<br />
Das war ganz toll. Mich rief im<br />
November Ministerialdirektor John aus dem<br />
Wir leben in einer Kommunikationsgesellschaft,<br />
das ist eine Feststellung nicht etwa<br />
ein Wunsch oder eine Zielansprache. Offenbar<br />
reden wir uns selbst ein, dass wir miteinander<br />
in Verbindung wären, uns trefflich untereinander<br />
verständigen könnten. Es reicht<br />
auch gar nicht, den Menschen im Haus oder<br />
in der Nachbarschaft bzw. den Arbeitskollegen<br />
zu erreichen. All over the world soll es<br />
bitte sein und möglichst immer schneller.<br />
Warten will keiner mehr. Geduld ist offenbar<br />
die Tugend, die kaum einer mehr pflegen<br />
will.<br />
Verlieren wir bei den weltweiten Kommunikationsaktivitäten<br />
nicht den Kontakt zu<br />
den Menschen um uns herum? Es wird<br />
gemailt und simsalabim gesimst und weiß<br />
der Geier was noch – aber reden wir noch<br />
miteinander? Ist der natürlichste Kontakt<br />
zwischen den Menschen nicht mehr gewünscht?<br />
Gibt uns das gegenseitige Angepiepse<br />
wirklich soviel? Wäre es nicht viel<br />
Verteidigungsministerium in der Hauptstadt<br />
an und teilte mir mit, dass die Berliner<br />
Beamten für die Soldaten in Afghanistan<br />
eine Veranstaltung durchführen wollten. Da<br />
der Verteidigungsminister da noch Guttenberg<br />
hieß und unter anderem bei uns den<br />
Senatorentitel trägt, fiel die Wahl Johns,<br />
nachdem er unsere Website studiert hatte,<br />
auf den MCC, diese Veranstaltung mit durchzuführen.<br />
So fuhren wir also mit zwei 9-<br />
Personenbussen nach Berlin.<br />
Gibt es dort eigentlich einen Fasching, wie in<br />
Köln, Mainz oder Veitshöchheim?<br />
Eben nicht und die vielen Beamten in der<br />
Stadt, die aus dem Rheinland durch den<br />
Hauptstadtwechsel ihrer schönsten Jahreszeit<br />
entrissen wurden, wollten unbedingt<br />
etwas in der Hauptstadt aufziehen. Leben in<br />
die Bude bringen.<br />
Und? Gelang es?<br />
Auf alle Fälle. Wir waren als einzige<br />
Gastvereinigung vor Ort, das muss man sich<br />
auf der Zunge zergehen lassen, der Mainleuser<br />
Carnevals Club in Berlin, bei der<br />
Ernennung von Thomas I. und Kerstin I., dem<br />
Berliner Prinzenpaar, mit dabei und dann auf<br />
einem viereinhalbstündigen(!) Faschingszug<br />
unter anderem über den Kurfürstendamm vor<br />
über einer Million begeisterter Berliner. Wir<br />
hatten einen klasse Wagen, mit Küche,<br />
Toilette und Kölsch bis zum Abwinken. Ein<br />
unvergessliches Erlebnis für uns alle.<br />
Kölsch in Berlin?<br />
Ja, das haben die extra besorgt. Ein<br />
praktisches Getränk, man bleibt beim Trinken<br />
sozusagen nüchtern. Jedenfalls haben einige<br />
unserer Vereinskameraden auch nach Genuss<br />
größerer Mengen immer noch geradeaus<br />
gesprochen. Und das war schon wichtig,<br />
schließlich waren dauernd Fernsehkameras<br />
um uns und unser vielbejubeltes Prinzenpaar<br />
herum. Wir bekamen dann noch eine nächtliche<br />
Havel-, beziehungsweise Spreefahrt<br />
und wurden zum Gansessen geladen. Es war<br />
schon ein tolles Erlebnis.<br />
Wie kamst Du eigentlich zum Fasching?<br />
Wie die Jungfrau zum Kinde. Mich<br />
sprach in den achtziger Jahren Jürgen Loske<br />
an, ob ich nicht beim Fasching des Katholischen<br />
Familienkreises bei den Hofsängern<br />
mitmachen wollte. Tatsächlich wurde ich<br />
Oberfränkische<br />
Münzenbörse in Kulmbach<br />
Längst ist die Oberfränkische Münzenbörse,<br />
die die Kulmbacher Münzenfreunde ausrichten,<br />
für Sammler und Händler aus der ganzen<br />
Bundesrepublik und aus Tschechien zu<br />
einem festen Bestandteil ihres Terminkalenders<br />
geworden. Heuer findet sie am 17.<br />
April im Saal der Gastwirtschaft Geuther in<br />
Kulmbach in der Blaicher Straße statt.<br />
Dort gibt es auch den Sammler-Stammtisch,<br />
der jeweils am ersten Montag im<br />
Monat stattfindet. Er erfreute sich, wie Hubert<br />
Putz, der Vorsitzende der Münzenfreunde<br />
auf der Jahreshauptversammlung am 7.<br />
März feststellte, auch im vergangenen Jahr<br />
großer Beliebheit. Vor allem numismatisch<br />
interessierte Gäste oder solche, die die Münzensammlungen<br />
auflösen wollten, nutzten<br />
ihn als Ansprechmöglichkeit von Experten.<br />
WOG<br />
interessanter uns wieder zu entdecken? Ist<br />
die Sprache nicht das genialste Kommunikationsmittel?<br />
Gibt es etwas Spannenderes<br />
als auf Zwischentöne zu achten, in Gesichtern<br />
zu lesen, Gesten zu entschlüsseln? Das<br />
Sich-Verstehen lernen?<br />
Während die moderne Kommunikation<br />
immer vielfältiger zu werden scheint, können<br />
wir beobachten wie die natürliche Kontaktpflege<br />
verkommt. Da gibt es zum Beispiel<br />
den Händedruck. Er wird wohl heute noch<br />
den Kindern beigebracht. Als ich Kind war,<br />
war das noch eine richtige Übungseinheit,<br />
die hart exerziert wurde. Da war zum Beispiel<br />
die Rede von der „schönen Hand“.<br />
Offenbar glaubte man, dass die linke Hand<br />
eben nicht so schön sei wie die rechte. Nur<br />
Armamputierte, damals meist Kriegsversehrte<br />
durften die linke Hand einsetzen. Wohl<br />
war ihnen dabei nicht, denn man hörte oft<br />
die Entschuldigung, dass die Linke immerhin<br />
vom Herzen komme. Man lernte auch noch<br />
den Diener und die Mädels das Knicksen.<br />
Glücklicherweise ist das Dienern aus der Mode<br />
gekommen. Andererseits will ich nicht verhehlen,<br />
dass ich dem Knicks der Damen<br />
manchmal etwas nachtrauere. Ich finde es<br />
fast rührend, wenn ich ganz selten noch einmal<br />
ein altes Fräulein anmutig knicksen sehe.<br />
Das Ende ist absehbar.<br />
Aber wie verkommt unser Händedruck.<br />
Selten gibt es, und das ist gut so, noch den<br />
Schraubstock-Händedruck. Bei zierlichen<br />
Frauen und Kindern sorgte er für Angstzustände.<br />
Mein Onkel, der Böllers Franz, pflegte<br />
dieses vorab Angstschweiß auslösende<br />
Markenzeichen. Schlaffis hingegen gab es<br />
schon immer, aber heute scheinen sie Hochkonjunktur<br />
zu haben. Hütet Euch vor Handschlag-Softis!<br />
Eine andere Unart gewinnt immer mehr<br />
Anhänger, vor allem in Politiker- und Chef-<br />
Kreisen. Es gilt immerhin noch als volksnah<br />
und führungsstark einen anderen mit Händedruck<br />
zu begrüßen oder zu verabschieden.<br />
Aber diese gute Geste wird immer öfter zu<br />
einer inhaltsleeren Übung. Ganze Säle voller<br />
Menschen werden zwanghaft populistisch<br />
abgearbeitet. Leider mit schlimmen Folgen<br />
für die Begegnungskultur. Immer öfter ist zu<br />
Interview mit MCC – Präsident Wolfgang Hartmann<br />
von Roland Hermsdörfer<br />
EINE GLANZVOLLE JUBILÄUMS-SESSION GING ZU ENDE<br />
Anzeige<br />
aber schnell zum Posten des Vorsitzenden<br />
überredet. Ich habe dann eine rechtlich<br />
geprüfte, hieb- und stichfeste Vereinssatzung<br />
entworfen und aus dem alten KFK wurde<br />
dann der neue, das Kulmbacher Faschingskomitee.<br />
Aus privaten Gründen verließ ich<br />
dann aber den Verein, landete kurz darauf in<br />
Bad Berneck bei den Wikingern. Auf diese<br />
Art lernte ich die ersten Größen des fränkischen<br />
Faschings kennen, Verbindungen die<br />
ich noch heute sehr gerne pflege und die uns<br />
bei der Arbeit und Organisation beim MCC<br />
nur zu gute kommen. Von Anfang an wollten<br />
wir ein sehr hohes Niveau im Programm und<br />
das geht nur durch Gastauftritte. Ob Michael<br />
Müller, Klaus Karl-Kraus, Volker Heißmann<br />
oder in diesem Jahr mit dem Bauchredner<br />
Anzeigen<br />
beobachten, dass sogenannte Promis bei der<br />
Begrüßung die Hand reichen, aber dabei<br />
schon das nächste Begrüßungsopfer fixieren.<br />
Jeder so Begrüßte oder Verabschiedete muss<br />
das mindestens als unhöflich, wohl aber eher<br />
als Respektlosigkeit und Herabwürdigung<br />
empfinden. Es mag sein, dass sich so mancher<br />
Politiker oder Chef seiner Fehlleistung<br />
gar nicht bewusst ist. Daher muss einmal<br />
klipp und klar an diese Zielgruppe appelliert<br />
werden: Kontrolliert Euer Grußverhalten! Ein<br />
Handschlag ohne gleichzeitigen Blickkontakt<br />
ist nicht nur eine Unsitte, sondern eine Kränkung<br />
des Gegenübers! Was kann man als<br />
Geschädigter tun? Man kann selbst, notfalls<br />
mehrmals und solange drücken bis der<br />
Blickkontakt hergestellt wird oder man lässt<br />
einfach die Hand des Fortstrebenden nicht<br />
los. Ein bisschen Mut gehört dazu. Helfen wir<br />
doch manchem unserer armen gehetzten<br />
Verantwortungsträger in Politik und<br />
Wirtschaft bei der Wiederentdeckung des<br />
einzelnen Menschen. Für diejenigen, die<br />
zum Üben Merksprüche brauchen: Drück und<br />
blick!<br />
Pierre Ruby, die Träger unseres Sonderordens,<br />
versprachen immer Bombenauftritte<br />
und landeten anschließend auch in Veitshöchheim.<br />
Was machst Du eigentlich nach dem Aschermittwoch?<br />
Nach der Session ist vor der Session.<br />
Jetzt plane ich erst mal die Jahreshauptversammlung<br />
für den Verein und dann geht es<br />
mit Riesenschritten an die Vorbereitungen für<br />
den nächsten Fasching. Dazwischen geht es<br />
zu Freunden des MCC ins Zillertal sowie nach<br />
Weismain zu unserem, nunmehr ehemaligen,<br />
Prinzenpaar, nach Baiersdorf und auch<br />
nach Hirschaid. Langweilig wird es nicht.<br />
Dann bedanke ich mich für die Einladungen<br />
zur Prunksitzung und zum heutigen<br />
Heringsessen und wünsche dem MCC alles<br />
Gute für die nächsten elf Jahre.
März <strong>2011</strong> <br />
Seite 5<br />
St. Petersburg, Blutskirche<br />
Die kleine Schwester der Nordsee, Europas<br />
größtes Binnenmeer, die Ostsee, auch Baltisches<br />
Meer genannt, entstand vor etwa zwölftausend<br />
Jahren. Für die germanischen Völker<br />
lag sie im Osten, deshalb noch heute ihr Name.<br />
<strong>Der</strong> Römer Tacitus beschrieb die Aesten<br />
als die am östlichsten Ende der damaligen<br />
Welt lebenden Menschen, „die am Mare<br />
Suebicum“. <strong>Der</strong> an den Stränden gefundene<br />
Bernstein fand durch regen Handel, wie auch<br />
Felle und Pelze, weit in die verschiedenen<br />
römischen Provinzen.<br />
Schon früh wurde die Ostsee für Anrainerstaaten<br />
als Handelsweg von Nord nach<br />
Süd und West nach Ost gesucht. Die bekannteste<br />
Handelsgemeinschaft war die mittelalterliche<br />
Hanse, der zum Beispiel Lübeck, Rostock,<br />
Danzig, Königsberg, Riga und Reval<br />
angehörten.<br />
Im Dreißigjährigen Krieg waren es die<br />
Schweden unter Gustav Adolf, die ihre<br />
Vormachtstellung suchten und in Mitteleuropa<br />
ihre Spuren hinterließen. Lange hielten die<br />
Skandinavier ganze Landstriche südlich der<br />
Ostsee in ihren Händen.<br />
Zar Peter gründete seine Hauptstadt St.<br />
Reisetermin: 12.06.<strong>2011</strong> bis 23.06.<strong>2011</strong><br />
Inklusivleistungen:<br />
• Komfortbusfahrt ab/bis Kulmbach nach Warnemünde und zurück<br />
• Reisebegleitung ab/bis Kulmbach<br />
• Übernachtung in einem 4**** Hotel in Warnemünde / Rostock mit Frühstück<br />
• ausführliche Stadtrundfahrt mit Reiseführer in Rostock<br />
• Transfer zum Schiff<br />
• Kreuzfahrt mit der AIDAblu wie im Reiseprogramm beschrieben<br />
• Kabinenkategorie wie gebucht, inklusive Vollpension und Tischgetränken zu den Mahlzeiten<br />
• Welcome-Drink an Bord<br />
• Geführter Schiffsrundgang zum Kennenlernen der AIDAblu<br />
• Informationsabend vor der Reise<br />
• ausführliche Reiseunterlagen<br />
• Trinkgelder bei der Schiffspassage<br />
pro Person in der Doppelkabine Innen: ab 1.698,– €<br />
Auf den Spuren der Hanse<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos Schaffranek<br />
Petersburg am Ende des Finnischen Meerbusens<br />
im Mündungsgebiet der Newa und ihrer vorgelagerten, auf einer Insel befindliwert<br />
ist die finnische Hauptstadt Helsinki mit<br />
suchte so einen direkten Zugang zur westlichen<br />
Welt.<br />
turerbe zählt und auch als das Gibraltar des<br />
chen Festung Suomenlinna, die zum Weltkul-<br />
Heute grenzen neun Staaten an das größte<br />
Brackwassermeer der Welt, das der moderseen<br />
befindet sich dort auch die finnische<br />
Nordens bezeichnet wird. Neben einigen Munen<br />
Schifffahrt sowohl als Handels, als auch Marineschule.<br />
als Tourismusstrecke, vor allem seit dem Fall Die estnische Hauptstadt Tallinn, früher<br />
des Eisernen Vorhanges dient. Kreuzfahrten Reval, wurde, mit dem finnischen Turko,<br />
an den Ostseeküsten entlang führen zu interessantesten<br />
Metropolen und geschichtsträchtiche<br />
kulturelle Veranstaltungen innerhalb und<br />
<strong>2011</strong> zur Kulturhauptstadt ernannt. Zahlreigen<br />
Orten.<br />
außerhalb der historischen Stadtmauer, mit<br />
Die wunderschöne Stadt St. Petersburg ihren mächtigen Wehrtürmen „langer Hermann“<br />
und „dicke Margarethe“ warten auf<br />
haben wir erst vor einigen Monaten im Bierstädter<br />
beschrieben, nicht minder besuchens-<br />
Gäste aus aller Welt. Die tausendjährige ehemalige<br />
Hansestadt verspricht mit ihrer größtenteils<br />
erhaltene Architektur ein Eintauchen<br />
in die Vergangenheit.<br />
Das stolze Stockholm, einmal jährlich Mittelpunkt<br />
der Welt an Hand seine Verleihungszeremonien<br />
der Nobelpreise, lockt jährlich<br />
viele Touristen einerseits zum Spazieren und<br />
Shoppen in der Altstadt Gamla Stan, andererseits<br />
mit seinem weltbekannten, 1990 der<br />
Öffentlichkeit freigegebenen Vasa-Museum.<br />
Hier bekommt der Besucher einen imposanten<br />
Blick auf das berühmte, während der<br />
Jungfernfahrt 1628 gesunkene, 1956 entdeckte<br />
und 1961 geborgene Kriegsschiff, der<br />
Vasa. Mehr als eine Million Besucher zählt<br />
das Museum jährlich und insgesamt, seit Eröffnung<br />
bereits 25 Millionen.<br />
Eine der schönsten Städte, weil mit großem<br />
Aufwand nach seinem Vorbild originalgetreu<br />
wiederaufgebaut, ist die Geburtsstadt des<br />
Schriftstellers Günter Grass, Danzig. Heute<br />
Gdansk. Die holländisch angehauchten Häuserfassaden<br />
der historischen Altstadt, die<br />
Frauengasse und die Marienkirche mit ihrem<br />
über achtzig Meter hohen Turm, wurden liebevoll<br />
restauriert. <strong>Der</strong> Neptunbrunnen, ein<br />
Wahrzeichen der Stadt, den die Bürger 1633<br />
zu Ehren des gleichnamigen Wassergottes<br />
aufstellen ließen um ihren Dank auszudrükken,<br />
da die Meeresanbindung zu Reichtum<br />
verhalf, stellt eine rege besuchte Sehenswürdigkeit<br />
der ehemaligen deutschen Ordensstadt<br />
dar.<br />
Unzählige Städte an den Gestaden der<br />
Ostsee zeugen für sich als Geschichtsbuch vergangener<br />
Zeiten. Wohl nirgends lassen sich<br />
ehemaliger Reichtum und nachbarliche Einflüsse<br />
in der Bautradition besser nachvollziehen<br />
als entlang der ehemaligen Seewege der<br />
Hanse.<br />
Alte Hansestadt Danzig, Gdansk<br />
Stockholm, Hafenansicht<br />
„Um drei Uhr morgens fällt es im Dörfchen Bishopthorpe in der Tat leicht, jene Lüge zu glauben, die seine Bewohner verbreiten:<br />
Hier leben gute und friedvolle Menschen ihr gutes und friedvolles Leben“<br />
DIE RADLEYS<br />
VON MATT HAIG<br />
Vorbei sind die guten alten Zeiten, als man<br />
noch glaubte Vampire würden abseits der<br />
Menschensiedlungen sich des nachts aus<br />
ihren Särgen erheben, um sich am Lebenssaft<br />
schöner Frauen zu ergötzen. Vorbei die<br />
Vorstellung der gruseligen mit Knoblauchknollen<br />
dekorierten Wirtshäuser in Transsilvanien,<br />
der Blutsauger von heute räumt auf<br />
mit Verleumdungen und Gerüchten, er lebt<br />
mitten unter uns. Im Nachbarshaus, zwei<br />
Straßen weiter, im Hochhaus gegenüber, in<br />
absoluter Anonymität wie die Radleys ...<br />
Als sich Nachwuchs ankündigt, entscheiden<br />
Helen und Peter einen Schlussstrich unter<br />
ihr bisheriges Leben zu ziehen. Ein Häuschen<br />
auf dem Land mit Garten und Recycling-<br />
Tonne, eine Landarztpraxis für Peter und ein<br />
Damen-Lesezirkel für Helen sorgen für die<br />
nötige Akzeptanz des Mittelstands in Bishopthorpe.<br />
Die größte Herausforderung, die Ernährungsumstellung,<br />
bewältigt das Ehepaar<br />
mit Unterstützung des Handbuchs für Abstinenzler<br />
bravourös. Niemand in der Kleinstadt<br />
soll auch nur im entferntesten auf den Gedanken<br />
kommen, dass bei den Radleys irgendetwas<br />
nicht stimme. Selbst die mittlerweile<br />
pubertierenden Kinder halten Vampire<br />
für Wesen schriftstellerischer Phantasien,<br />
auch wenn im Garten der Familie noch nie<br />
ein Vogel zu hören war, Tiere grundsätzlich<br />
flüchten und Knoblauch Brechreiz hervorruft.<br />
Ein bisschen wundert der 17-jährige Rowan<br />
sich schon, warum er nachts nicht schlafen<br />
kann, er trotz Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor<br />
60 im Winter wie im Sommer starke<br />
Hautreaktionen zeigt, aber schließlich ist sein<br />
Vater Arzt und hat immer Diagnosen parat<br />
und außerdem scheinen die Probleme seiner<br />
Schwester Clara wesentlich größer. Das morgendliche<br />
Erbrechen des Mädchens, seitdem<br />
sie sich entschloss Veganerin zu werden,<br />
beunruhigt auch die Eltern. Die Bitte ihrer<br />
Mutter wenigstens die Sojamilch durch fettarme<br />
Kuhmilch zu ersetzen, stößt auf taube<br />
Ohren, hofft sie doch die Erwiderung der<br />
Liebe, die sie für Tiere empfindet, durch diese<br />
Maßnahme erzwingen zu können.<br />
Und dann passiert das Unausweichliche.<br />
Noch bevor sich Peter und Helen durchringen<br />
können ihren Sprösslingen den kleinen Unterschied<br />
zu den Schulkameraden zu erklären,<br />
befällt Clara der „Uberwältigende Blutdurst“<br />
(ÜBD). Als ihr bei einer Party ein Mitschüler<br />
an die Wäsche geht, wehrt sie sich in hoffnungsloser<br />
Situation instinktiv auf vampireigene<br />
Weise. Vater Peter lässt die Leiche des<br />
Jungen verschwinden und setzt sich ausgerechnet<br />
mit Bruder Will, praktizierender<br />
Blutsauger, der bei der Polizei als „Unantastbarer“<br />
gilt, in Verbindung. Ein fataler Fehler...<br />
Anzeigen<br />
Gefühlsschwangere Liebesgeschichten<br />
keuscher Frauen, die sich bis zur Hochzeitsnacht<br />
für den Geliebten aufsparen der amerikanischen<br />
Twilight-Autorin Stephanie Meyer<br />
lösten in den letzten Jahren einen regelrechten<br />
Vampir-Boom auf dem Büchermarkt aus.<br />
Matt Haigs Roman „Die Radleys“ gehört weder<br />
in die Kategorie der Schmachtfetzen,<br />
noch beschränkt er sich auf blutsaugende<br />
Monster. Vielmehr handelt es sich um einen<br />
gesellschaftskritischen Roman, der manchmal<br />
vergessen lässt, dass Vampire hier die<br />
Hauptrollen einnehmen. Die satirische Abrechnung<br />
mit der konservativen Mittelschicht,<br />
die sich selbst verleugnet und dabei<br />
verpasst ein eigenes Leben zu führen, Behörden,<br />
die erst bei Straffälliggewordenen<br />
Hilfe und Deals anbieten, Maßlosigkeit, die<br />
Integration unmöglich macht, sind Haigs<br />
Themen. Ernsthaft und trotzdem unterhaltsam,<br />
locker-leicht zu erzählen<br />
ist nach wie vor ein britisches<br />
Phänomen. Blutsauger gibt es<br />
eben überall, auch ohne Reißzähne.<br />
Und sollten Sie herausfinden,<br />
dass Ihre Eltern Ihnen<br />
etwas verheimlicht haben,<br />
grämen Sie sich nicht. Sie befinden<br />
sich in bester Gesellschaft<br />
mit dem 223-jährigen<br />
Lord Byron, der zur Zeit auf<br />
Ibiza als DJ tätig ist, widersprüchlichen<br />
Gerüchten zufolge<br />
kurzzeitig die Identität Jim<br />
Morrisons annahm, Jimi Hendrix,<br />
der sein unvergleichliches<br />
Gitarrenspiel nur dem<br />
Umstand seiner „Besonderheit“<br />
zu verdanken hat, Homer,<br />
Nietzsche... VH<br />
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März <strong>2011</strong> <br />
Seite 6<br />
Geschichten vom Rehberg II<br />
ALS DER SV REHBERG<br />
NOCH AUF TORJAGD GING<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
...damals teuere Angelegenheiten: handgeschnürte<br />
Bälle, die mit Fett eingerieben werden<br />
mußten, um wasserabweisend zu sein.<br />
Dennoch saugten sie sich voll und wogen oftmals<br />
das Doppelte ihres tatsächlichen Gewichtes.<br />
In den sportlichen Chroniken der Stadt wird<br />
sie mit Sicherheit nicht aufgeführt sein und<br />
erinnern können sich daran nur die damals,<br />
kurz vor und nach der Währungsreform<br />
1948, aktiv Beteiligten. Die Rede ist von der<br />
von Kulmbacher Jungen im Alter von acht bis<br />
dreizehn Jahren gegründeten, aus damals<br />
bestehenden Straßenmannschaften formierten,<br />
eigenen „Fußball-Verbandsliga“.<br />
<strong>Der</strong> am Rehberg, über den Dächern der<br />
Stadt aufgewachsene und noch immer dort<br />
wohnhafte, Diplom Ingenieur a. D. Otto Haberstumpf,<br />
war einer jener Gründer und Gestalter<br />
der Turniere. Als damals schon weitblickender<br />
Vorsitzender und Aktiver der<br />
Spielvereinigung Rehberg, mit den sehr jungen<br />
Dr. Eduard Beyer und Helmut Müller im<br />
Team, führte er das, mit eigenem Mitgliederausweis,<br />
gleichzeitig Spielerpass, ausgestattete,<br />
torhungrige Rudel Jungen von Sieg zu<br />
Sieg. Zwanzig Pfennige musste jeder monatlich<br />
als Beitrag, aber erst nach der Währungsreform,<br />
„das Geld vorher taugte nicht viel“,<br />
einzahlen. <strong>Der</strong> rührige Vorstand Haberstumpf,<br />
lud dafür die Mannschaftskameraden<br />
regelmäßig zu Besprechungen ins<br />
Vereinsheim, einem Schuppen hinter dem<br />
elterlichen Wohnhaus, wo „nach Hausschlachtung<br />
auch schon mal ein „organisiertes“<br />
Stück Geräuchertes verzehrt wurde“.<br />
Gespielt wurde bei jedem Wetter bis das<br />
erste Team sechs Tore erzielt hatte, Halbzeitstand<br />
war bei der Drei-Tore-Führung.<br />
Unter Umständen konnte ein Match schon<br />
ziemlich andauern. Auf der Wiese an der<br />
Straße zum Rehberg, wo sich heute einige<br />
Holzbuden befinden, nahe dem Transformatorhaus,<br />
befand sich der Sportplatz der Rehbergler.<br />
Weiter oben, am Parkplatz unterhalb<br />
des Pavillons, war die Spielstätte der Elf von<br />
Kessel-Weiher. Die Schießgrabener Mannschaft<br />
hatte ihr Domizil gegenüber dem heutigen<br />
KDM, unterhalb des Kindergartens, die<br />
Stelle dient seit einigen Jahren als privater<br />
Parkplatz. <strong>Der</strong> stärkste Konkurrent für den<br />
SV Rehberg, laut Haberstumpf, waren die<br />
Jungs aus Oberhacken, mit den Gebrüdern<br />
Spindler in deren Reihen, die im hinteren Teil<br />
des Stadtteiles, beim Brunnen, zum gemeinsamen<br />
Match luden.<br />
Das Team des Schwedenstegs absolvierte<br />
die Runde auf dem Platz nahe der heutigen<br />
Posteinfahrt, an der Kurve Kronacher Straße<br />
und Heinrich-Stephan-Straße. An diesen<br />
Spielort hegt Haberstumpf keine allzu gute<br />
Erinnerung. Zu damaliger Zeit kickten die<br />
Jugendlichen, mangels Bällen, mit allem was<br />
einigermaßen tretbar war. Dosen, aus<br />
Stoffresten zusammengebundene Ballen, der<br />
Phantasie waren, der Not folgend, keine<br />
Grenzen gesetzt. Um endlich an einen heißersehnten<br />
Ball zu kommen, sammelte das Rehbergteam<br />
einen Erntesommer lang, jeweils<br />
„für ein paar Fümbferla“, „Ährla“ auf dem<br />
Feld. Nach harter Arbeit erstanden die Jungen<br />
dann einen nagelneuen Lederball, handgeschnürt<br />
und mit Gummiblase („Plunzn“), für,<br />
zu jenen Zeiten, sündhaft teuere 19 DM und<br />
60 Pfennige, im Sportgeschäft Schmiedel in<br />
der Spitalgasse. Zum Auswärtsspiel am<br />
Schwedensteg war das teuere Stück natürlich<br />
dabei und während des hitzigen <strong>Der</strong>bys landete<br />
es unter den Rädern eines vorbeifahrenden<br />
Lastkraftwagens. Im wahrsten Sinne des<br />
Wortes war der „Traum“ vom Spiel mit dem<br />
eigenen richtigen Ball schnell geplatzt.<br />
Haberstumpf selbst agierte dann offiziell<br />
noch in den Jugendabteilungen des ATS<br />
Kulmbach. Sowohl als Fußballer, als auch als<br />
Feldhandballer. Letzteres gefiel ihm jedenfalls<br />
besser, als die allzu harte Hallenversion,<br />
die er dann trotzdem noch als 45-Jähriger für<br />
Kasendorf und das Reserveteam des ATS<br />
betrieb.<br />
PPP: PITTIS POSTAUS PORTUGAL<br />
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Hallo Kulmbach, seid Ihr gut drauf?<br />
Was macht eigentlich die geniale Verkehrsführung<br />
in der Heimat? Als ich nach Kulmbach<br />
gezogen bin und mich Leute besucht<br />
haben, hielt sich deren Begeisterung über<br />
das Verkehrsleitsystem (schönes Wort!) immer<br />
relativ in Grenzen. Einmal verfahren<br />
heißt ja: „Stadtrunde, wieder zum Fritz, wieder<br />
um den Stadtpark, wieder zum Holzmarkt,<br />
aha, die Feuerwache und da ist immer<br />
die Bierwoche, na ja, jetzt weiß ich’s,<br />
aber nach der vierten Runde möchte ich auch<br />
mal ankommen.“ Das könnte natürlich auch<br />
an meiner mangelnden Erklärungskompetenz<br />
gelegen haben. Was mich allerdings<br />
permanent geärgert hat, waren<br />
die Parkwächter, die nicht eben<br />
mit Freundlichkeit geglänzt und<br />
mir sogar Strafzettel vor der eigenen<br />
Garage verpasst haben. Und<br />
siehe da: Auch hier ist mein Auto<br />
schon mal Opfer einer Parkkralle<br />
geworden, die brutal zugeschnappt<br />
hat. Die Staatsgewalt<br />
ist in Portugal ähnlich wenig<br />
kulant was mein Parkverhalten<br />
angeht.<br />
Sehr lustig ist allerdings der<br />
Fahrstil der Portugiesen. Man<br />
muss echt höllisch aufmerksam sein, um<br />
nicht täglich in gefühlte 50 Unfälle verwikkelt<br />
zu werden. Wenn jemand neben oder<br />
vor dir ruckelig oder sehr unkonventionell<br />
fährt, liegt das meistens daran, dass gerade<br />
eine SMS während des Fahrens (auch gerne<br />
auf der Autobahn) eingetippt wird. Dann<br />
heißt es: schnell vorbei oder langsam hinterher!<br />
Ich bin ja ein großer Fan von Kreisverkehren,<br />
weil da einiges flüssiger von sich<br />
geht. Das funktioniert in Portugal auch einigermaßen.<br />
Lustig wird es nur, wenn der Vordermann<br />
mal eben im Kreisverkehr anhält,<br />
die Warnblinkanlage einschaltet, die Ehefrau<br />
rauslässt und wartet, bis sie vom Shoppen<br />
zurückkommt. Das hält den Fluss schon ein<br />
kleines bisschen auf. Autobahnauffahrten<br />
sind auch so ein Kapitel für sich: Die sind<br />
meistens zwei- oder dreispurig und tragen für<br />
alle Beteiligten eher zur Verwirrung als zur<br />
Entlastung bei. So sind auf dem Weg zu meiner<br />
Schule eigentlich immer (kleinere)<br />
Unfälle zu beobachten und eine Spur ist<br />
eigentlich immer gesperrt, aber für eine<br />
Strecke von 35 Kilometern habe ich noch nie<br />
länger als 50 Minuten gebraucht. Es geht<br />
also immer irgendwie weiter. Einmal morgens<br />
im Berufsverkehr durch Kulmbach kann<br />
ja auch ein bisschen dauern, oder?<br />
Einige Kollegen von mir haben sich für<br />
Portugal extra ein Motorrad zugelegt und<br />
nehmen die Herausforderung des täglichen<br />
Höllentrips sehr mutig an. Es ist auch noch<br />
keinem etwas passiert. Trotzdem wäre das<br />
nichts für mich, da fühl ich mich mit vier<br />
Wänden aus Blech um mich herum schon<br />
sicherer. Motorradfahren würde ich mir eher<br />
im schönen Kulmbach zutrauen, da fahren<br />
die Menschen gemächlicher und vorsichtiger<br />
und da trifft man sich ja jedes Jahr zu einer<br />
absolut genialen Sternfahrt. Die werden wir<br />
alle ziemlich vermissen.<br />
In diesem Sinne: Keep on rolling<br />
Euer Pitti<br />
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März <strong>2011</strong> <br />
Seite 7<br />
Die große Bierstädter-Führung durch die Museen der Plassenburg<br />
12. Teil<br />
Wer die Sammlungen auf der Plassenburg<br />
besucht ist verblüfft über die Vielfalt unterschiedlicher<br />
Ausstellungen, die dort untergebracht<br />
sind. Ein besonderer Hingucker ist das<br />
„Armeemuseum Friedrich der Große“. Zahlreiche<br />
Exponate, teils die einzigen erhaltenen<br />
ihrer Art überhaupt, sind in übersichtlich gestalteten<br />
Vitrinen angeordnet und führen in eine<br />
Zeit, in der Weltgeschichte geschrieben wurde.<br />
Diese Sammlung gehört dem Historiker<br />
Bernd A. Windsheimer, der sich damit große<br />
Verdienste erworben hat. Grund für den<br />
„Bierstädter“, sich einmal mit dem Sammler<br />
zu unterhalten.<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Windsheimer, seit wann<br />
sammeln Sie?<br />
Bernd A. Windsheimer: Ich sammle seit<br />
meinem 12. Lebensjahr. Alles hat begonnen<br />
mit einem geschenkten Bajonett aus dem 2.<br />
Weltkrieg, zwar in katastrophalem Zustand,<br />
aber für einen Jungen faszinierend. Die Neugierde<br />
war geweckt und der unstillbare Keim<br />
des Sammelns gelegt. Da die Preise damals<br />
noch nicht aus den Fugen geraten waren,<br />
entstand in den nächsten zehn Jahren eine<br />
ansehnliche Sammlung militärischer Objekte.<br />
Schwerpunkt waren Blankwaffen, also Säbel,<br />
Degen usw. aus der napoleonischen Ära;<br />
durch Zuverdienen in den Semesterferien<br />
konnte ich in meiner Studentenzeit die<br />
Sammlung noch ausbauen.<br />
Was hat Sie veranlasst, sich mit der Zeit<br />
Friedrichs des Großen zu beschäftigen?<br />
1972 zeigte das ZDF, nach alter Tradition,<br />
in der Adventszeit einen historischen,<br />
aufwändig gedrehten Mehrteiler. In diesem<br />
Jahr wurde der von Fritz Umgelter inszenierte<br />
Sechsteiler „Die merkwürdige Lebensgeschichte<br />
des Friedrich Freiherrn von der<br />
Trenck“ ausgestrahlt, in der Titelrolle der unvergleichliche<br />
Mathias Habich. Die von den<br />
damals noch relativ unbekannten Kameramännern<br />
Josef Vilsmeier und Gernot Roll –<br />
heute bekannte Regisseure – eingefangenen<br />
Bilder und natürlich die spannende, auf historischen<br />
Tatsachen beruhende Autobiographie<br />
fesselten mich damals ungemein. Und ich<br />
beschloss spontan, nur noch preußische Militaria<br />
aus der Zeit Friedrichs des Großen zu<br />
sammeln. Es war die geistige Geburtsstunde<br />
des Museums, was ich damals aber noch<br />
nicht im Entferntesten ahnte! Die bestehende<br />
Sammlung der Säbel, Degen Gewehre<br />
aus der napoleonischen Zeit, darunter auch<br />
viele aus Bayerns Kurfürstenzeit, wurde allmählich<br />
verkauft oder getauscht.<br />
Wie viele Exponate umfasst Ihre Sammlung?<br />
Als etablierter Historiker und Pädagoge<br />
für Geschichte und Deutsch war man dann<br />
auch finanziell in der Lage, Messen und<br />
EIN FAIBLE FÜR DIE ZEIT<br />
FRIEDRICHS<br />
Auktionen zu besuchen und das eine oder<br />
andere seltene Stück zu erwerben. Die für<br />
einen Sammler äußerst wichtigen Kontakte<br />
zu anderen Kollegen wuchsen, auch die ins<br />
Ausland. Es wuchs aber nicht nur das Interesse<br />
an den militärischen Gegenständen,<br />
sondern auch am Zeitalter des Rokoko.<br />
Immer mehr begann ich, die Objekte zu hinterfragen<br />
und ihre soziale Eingebundenheit<br />
zu erforschen. Dies führte dazu, dass jetzt<br />
nicht nur Waffen wichtig wurden, sondern<br />
auch Gemälde, Gläser, Urkunden, Tabaksdosen,<br />
Miniaturen, Münzen, Medaillen, Fahnen,<br />
Gegenstände des täglichen Gebrauchs<br />
Von Wolfram Gittel<br />
im militärischen Bereich usw. Dies sprengte<br />
natürlich die Möglichkeit der häuslichen Aufbewahrung;<br />
und nach einem dreijährigen<br />
Zwischenspiel im Rittersaal des Ortenburger<br />
Renaissance-Schlosses wurde vor 12 Jahren<br />
das „Armeemuseum Friedrich der Große“ auf<br />
der Plassenburg in Zusammenarbeit mit der<br />
Bayerischen Schlösserverwaltung gegründet.<br />
Mittlerweile umfasst das Museum mehr<br />
als 800 Exponate aus der Zeit des 18. Jahrhunderts,<br />
präsentiert in 37 Vitrinen, und gilt<br />
inhaltlich und qualitativ als die weltweit größte<br />
Sammlung ihrer Art. Durch die intensive<br />
Museumsarbeit entstand auch ein Standardwerk<br />
über die preußischen Blankwaffen des<br />
18. Jahrhunderts.<br />
Da zwar die Zahl der Exponate in den<br />
letzten Jahren zugenommen hat, der Umfang<br />
der Ausstellungsfläche dagegen aber<br />
kaum, stoßen wir mittlerweile an gewisse<br />
Grenzen. Um die Ästhetik in den Vitrinen<br />
nicht zu gefährden, können wir nicht mehr<br />
alle uns zur Verfügung stehenden Objekte<br />
ausstellen. Besonders schmerzt, dass die<br />
zwei im deutschen Raum einmaligen Offizierszelte<br />
nur zu Sonderausstellungen in<br />
fremden Museen gezeigt werden können:<br />
Das eine ab April in Saalfeld („Saalfeld im<br />
Siebenjährigen Krieg“), das andere in der<br />
großen Friedrich-Jubiläumsausstellung „Friederisiko“<br />
2012 im Neuen Palais in Potsdam.<br />
Ansonsten ruhen sie in einem Depot.<br />
Wie eng ist Ihre Zusammenarbeit mit der<br />
Garten- und Schlösserverwaltung?<br />
Als die Rahmenbedingungen im Ortenburger<br />
Schloss nicht mehr zum wachsenden<br />
Umfang der mittlerweile über Deutschland<br />
hinaus bekannten Sammlung passten, begann<br />
die Suche nach einem geeigneten<br />
Standort. Er sollte sowohl vom historischen<br />
Kontext als auch den Baulichkeiten her der<br />
internationalen Bedeutung der Exponate<br />
gerecht werden. Nachdem Mitte der 90er<br />
Jahre aus politischer Rücksichtnahme aus<br />
Berlin und Brandenburg nur halbherzige Zusagen<br />
kamen, gestaltete sich mit der<br />
Bayerischen Schlösserverwaltung bald ein<br />
intensiver und fruchtbarer Kontakt. Er führte<br />
nach mehrjähriger Planung zur Eröffnung des<br />
„Armeemuseums Friedrich der Große“ im<br />
Juni 1999 auf der Plassenburg. Nach einem<br />
gemeinsam erarbeiteten Grundkonzept sind<br />
uns im Detail alle Freiheiten bei der Gestaltung<br />
gegeben, was wir auch in den vergangenen<br />
Jahren entsprechend genutzt haben.<br />
Dass wir dabei auf dem richtigen Weg waren,<br />
zeigt uns die ausschließlich positive Resonanz<br />
der Besucher.<br />
Was planen Sie für die Zukunft?<br />
Das Jubiläumsjahr 2012 (300. Geburtstag<br />
Friedrichs des Großen) wirft seine Schatten<br />
voraus und wir werden zunehmend von<br />
den verschiedensten Institutionen um Leihgaben<br />
gebeten. Wir rechnen es uns als Ehre an,<br />
dass wir bei der großen Zentralausstellung<br />
„Friederisiko“ im Neuen Palais der Potsdamer<br />
Schlösserlandschaft im Jahre 2012 als<br />
Partner den militärischen Teil der Ausstellung<br />
mitgestalten dürfen. Auf der Plassenburg<br />
wird es in Zusammenarbeit mit dem Zinnfigurenmuseum<br />
die Ausstellung „Friedrich der<br />
Große und die Nachwelt“ geben.<br />
Langfristig planen wir natürlich eine Ausweitung<br />
der Ausstellungsfläche; man denke<br />
nur an die beiden einmaligen Zelte, doch<br />
dürfte dies bei der jetzigen Haushaltslage<br />
noch nicht realisierbar sein.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Kulmbachs STARKe Geschichte<br />
Foto: Hans Edelmann, 1932/heute: Kulmbacher Stadtarchiv.<br />
Samelstein adieu<br />
Wer heute die originellen Skulpturen von<br />
Ferdinand Tiez aus dem Schlossgarten in<br />
Veitshöchheim oder die mittelalterlichen<br />
Figuren vom Fürstenportal und der<br />
Adamspforte des Bamberger Doms im Original<br />
bewundern<br />
möchte, kann dies<br />
bequem und aus<br />
der Nähe im Mainfränkischen<br />
Museum<br />
in Würzburg<br />
oder im Diözesanmuseum<br />
Bamberg<br />
tun. Es ist nichts<br />
Ungewöhnliches,<br />
dass durch Witterung<br />
und die Luftverschmutzung<br />
unserer<br />
Tage bedrohte<br />
Kunstwerke in die<br />
klimatisierten Räume<br />
eines Museums<br />
verbracht und am<br />
Originalstandort<br />
durch Kopien ersetzt<br />
werden.<br />
Dies dachte<br />
man 1990 auch in<br />
Kulmbach. <strong>Der</strong> Samelstein,<br />
ein wohl<br />
im 12. oder vielleicht<br />
gar noch im<br />
11. Jahrhundert<br />
entstandenes Grenzmal zwischen den Bamberger<br />
Gerichten Weismain und Kronach<br />
sowie der Herrschaft Plassenberg, wies<br />
Spuren frischer Beschädigungen auf. Auch<br />
zeigte ein 1932 vom Heimatforscher Hans<br />
Edelmann aufgenommenes Foto von der<br />
Vorderseite des Steins, mit der wohl einmaligen<br />
Darstellung eines gegürteten Mannes<br />
mit kurzem Rock und angewinkelten erhobenen<br />
Armen, die starke Verwitterung des<br />
Samelsteins gerade in den letzten<br />
Jahrzehnten. <strong>Der</strong> damalige Kulturreferent der<br />
Stadt Kulmbach, Dr. Ruprecht Konrad,<br />
bemühte sich daraufhin um eine Sicherstellung<br />
dieses überregional bedeutsamen<br />
Denkmals und schlug vor, das Original in das<br />
Landschaftsmuseum Obermain zu verbringen<br />
und durch einen Abguss am bisherigen<br />
Standort zu ersetzen. Nachdem die<br />
Gemeinde Mainleus dieser Maßnahme durch<br />
Gemeinderatsbeschluss vom 15. Februar<br />
1993 zugestimmt und am 10. Mai 1993<br />
auch Dr. Schmidt, der damals zuständige<br />
Referent des Bayerischen Landesamtes für<br />
Denkmalpflege, Außenstelle Bamberg-<br />
Seehof, sein Plazet dazu gegeben hatte,<br />
wurde der Stein durch die Firma des<br />
Restaurators Michael Walta in Bamberg abgebaut<br />
und in dessen Werkstatt gebracht.<br />
Dort wurde er unter Dokumentation des Vor-,<br />
Zwischen- und Endzustandes an den sandenden<br />
Stellen gefestigt und vorsichtig gereinigt.<br />
Dann wurde der Stein abgeformt und ein dem<br />
Original in Form, Farbe und Körnung entsprechender<br />
Abguss hergestellt. Die entstandenen<br />
Kosten in Höhe von 12.845,50 DM<br />
wurden in großzügiger Weise vom Verein<br />
Freunde der Plassenburg e.V. übernommen.<br />
Wäre dieser Abguss sang- und klanglos<br />
auf der Kirchleuser Platte aufgestellt worden,<br />
hätte wahrscheinlich niemand bemerkt, dass<br />
es sich nicht um das Original sondern um eine<br />
Replik des Samelsteins handelt. Da jedoch die<br />
örtliche Tageszeitung am 5. Oktober 1993<br />
unter der Überschrift „<strong>Der</strong> Umzug eines<br />
Denkmals" berichtete, begann sich unmittelbar<br />
danach der Unmut der Einwohner von<br />
Schimmendorf zu regen. Es wurden<br />
Leserbriefe geschrieben und Beschwerden an<br />
alle möglichen Behörden gerichtet. Im Januar<br />
1994 war der Abguss dann gestohlen worden.<br />
Einige Tage später fand sich derselbe<br />
unbeschädigt in einem nahen Waldstück und<br />
wurde wieder auf der Kirchleuser Platte aufgestellt.<br />
Ihren Höhepunkt erreichte die Posse im<br />
Juli 1994, als der 8000,– DM teuere Abguss<br />
von Unbekannten zerschlagen wurde!<br />
Nun soll der Samelstein sein sicheres<br />
Refugium im Landschaftsmuseum Obermain<br />
auf der Kulmbacher Plassenburg verlassen<br />
und wieder an seinem Original-Standort auf<br />
der Kirchleuser Platte aufgestellt werden. Vor<br />
den Unbilden der Witterung und den Luftschadstoffen<br />
unserer Zeit, vermag ihn dort<br />
niemand zu schützen, so dass es wohl nicht<br />
lange dauern wird, bis die Darstellung des<br />
gegürteten Grenzwächters bis zur Unkenntlichkeit<br />
abgewittert sein wird. Doch möge<br />
ihm das Los seines Abgusses erspart bleiben,<br />
von Vandalen zerschlagen zu werden!<br />
Harald Stark<br />
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Mit Nadel & Eisen hat alles<br />
begonnen<br />
Angefangen hat alles mit Nähmaschinen<br />
und Eisenwaren im Herzen<br />
Bayreuths in der Maximilianstraße 17,<br />
gegenüber des Ehrenhofs. Weil seine<br />
Frau erste Radlerin Bayreuths werden<br />
wollte, nahm der dort ansässige<br />
Händler August Hensel Kontakt zur<br />
Firma Opel in Rüsselsheim auf und<br />
besorgte seiner Gattin 1867 das<br />
erste Zweirad der Stadt. Er erkannte<br />
das große Potenzial des „Drahtesels“<br />
und verkaufte ab diesem<br />
Zeitpunkt die Fahrräder auch in seinem<br />
Laden.<br />
Als um die Jahrhundertwende in<br />
Deutschland die ersten Motorräder<br />
und Autos gebaut wurden, entdeckte<br />
Conrad Hensel,<br />
Sohn und späterer<br />
Nachfolger von August<br />
Hensel, seine Leidenschaft für<br />
das neue, revolutionäre<br />
Fortbewegungsmittel<br />
auf vier<br />
Rädern und<br />
schloss 1905<br />
einen Händlervertrag<br />
mit<br />
Opel ab. Eine<br />
Zusammenarbeit,<br />
die sich<br />
nun schon seit<br />
über 100 Jahren<br />
bewährt hat.<br />
Autoboom & Expansion<br />
In den Folgejahren boomte das<br />
Autogeschäft und das Unternehmen<br />
zog in größere Räumlichkeiten<br />
– in die Badstraße 38 (Ecke<br />
Romanstraße). 1914 erfolgte die<br />
Einweihung der Werkstätte und<br />
Garage August Hensel & Co..<br />
1921 brachen auch für das Traditionsunternehmen<br />
„goldene Zeiten“ an:<br />
mit einem Opel-Großhändlervertrag<br />
belieferte August Hensel & Co. nun<br />
18 Unterhändler in ganz Oberfranken.<br />
In der Romanstraße erwirbt die<br />
Firma 1923 ein weiteres Grundstück.<br />
Bis 1929 entstehen dort eine neue<br />
Werkstatt, ein Lager und ein Wohngebäude.<br />
Neue Selbstständigkeit & Teilung<br />
Während des 2. Weltkrieges verlor<br />
die Firma ihre Eigenständigkeit,<br />
wurde zuerst dem Heimkraftpark<br />
Nürnberg unterstellt und nach<br />
dem Krieg zur E.E.S.-Garage der<br />
Besatzungsmacht. Ab 1947 konnte<br />
August Hensel & Co. wieder selbstständig<br />
arbeiten. 1949 wurde das<br />
Unternehmen aus praktischen<br />
Gründen aufgeteilt.<br />
In der Maximilianstraße<br />
verkaufte<br />
die Firma Pfaffhaus<br />
Heinrich Hensel K.G. weiterhin<br />
Nähmaschinen,<br />
Fahrräder und<br />
Schreibmaschinen.<br />
Die Firma Auto<br />
Hensel, August<br />
Hensel & Sohn,<br />
blieb in der<br />
Romanstraße<br />
12 als Opel-<br />
Großhändler<br />
und Reparaturwerkstätte.<br />
Drei starke Oberfranken<br />
1951 trat August Conrad Hensel<br />
in den Betrieb ein. Er leitete die<br />
Firma bis 1985. Daraufhin hat Sohn<br />
Wolfang das Ruder übernommen<br />
und leitet das Unternehmen bis<br />
heute. 1988 erfolgte der Umzug<br />
in die Himmelkronstraße 12. Die<br />
nächste Veränderung stand 1999/2000<br />
an, als sich die „drei starken Oberfranken“<br />
zusammenschlossen: Die<br />
Firmen Auto-Hensel, Fröhlich &<br />
Hübsch und die Firma Kießling aus<br />
Weidenberg bilden seitdem ein erfolgreiches<br />
„Dreigespann“. 2006 bis<br />
2010 wurde das Angebot erheblich<br />
erweitert und neben Opel-Modellen<br />
können die Kunden nun auch<br />
Chevrolet-, Isuzu- und Citroen-<br />
Modelle bei Auto Hensel kaufen.<br />
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Das Traditionsunternehmen feiert Jubiläum<br />
Mit Auto Hensel hat Mobilität in Bayreuth<br />
Geschichte geschrieben. Zum 150-jährigen<br />
Bestehen des Unternehmens laden<br />
Wolfgang Hensel und sein Team alle Kunden<br />
und Freunde am 9. April zum Aktionstag<br />
in die Himmelkronstraße ein.<br />
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Seite 9<br />
Die Wurzeln der „G-4-Fotografen-Vereinigung“<br />
sind in Zeiten gepflanzt worden, als<br />
es noch eine DDR und eine CSSR gab. Ihr<br />
„Schlüsselort“ ist Saalfeld in Thüringen. Dort<br />
gibt es seit undenklichen Zeiten gute Fotografen.<br />
Saalfeld hat zu „sozialistischen Zeiten“<br />
zur tschechischen Stadt Sokolov in<br />
Westböhmen eine Städtepartnerschaft begründet.<br />
Fotografen aus Saalfeld und dem<br />
Verein „elektron“ Lübbenau (Spreewald)<br />
Die Geschichte der „G 4” – heute „G 7“<br />
– und was Gegenwart und Zukunft dieser „Fotoclub-Kooperative“ noch bringen werden<br />
haben sich zu den DDR-Arbeiterfestspielen<br />
getroffen, schätzen und lieben gelernt.<br />
Damit hatte sich schon vor 1989 in „grauer<br />
sozialistischer Vorzeit“ manches Pflänzlein<br />
fotofreundschaftlichen Miteinanders an die<br />
„rote Sonne des Ostens“ gewagt. Und im<br />
Herbst 1988 gab es einen deutsch-deutschen<br />
Höhepunkt, als die Städte Saalfeld in<br />
Thüringen/DDR und Kulmbach in Bayern/<br />
BRD eine offizielle Städtepartnerschaft<br />
begründeten. Dies geschah zu einem Zeitpunkt,<br />
als niemand im Entferntesten hätte<br />
daran denken können, dass sich in gut einem<br />
Jahr die Welt in Deutschland und Europa verändern<br />
werde. <strong>Der</strong> Mauerfall im November<br />
1989 brachte ganz schnell die Fotofreunde<br />
Kulmbachs und Saalfelds zueinander und der<br />
Elan eines Foto-Amateur-Clubs Mainleus/<br />
Kulmbach war schnell in Nordost-Richtung in<br />
Gang gesetzt, eröffnete man doch bereits<br />
am 27. Januar 1990 im Kulturpalast der<br />
VEB Maxhüttte Unterwellenborn/Saalfeld eine<br />
FAC-Fotoausstellung.<br />
Ab dem „Wiedervereinigungs-Wochenende“<br />
um den 03. Oktober eines Jahres – erstmals<br />
1991 mit dem EXAKTA-Fotoclub Dresden<br />
im sächsischen Elbsandsteingebirge –<br />
veranstalteten Fotofreunde der alten und<br />
neuen Bundesländer zusammen „deutschdeutsche<br />
Fotowanderungen“. Ab dem Jahr<br />
1992 organisierten diese besonderen Treffen<br />
die Fotofreunde in Saalfeld, wobei auf diese<br />
Art und Weise die ganze Sache „internationalisiert“<br />
wurde, kamen doch neben den<br />
Spreewälder Freunden die Fotografen aus<br />
dem tschechischen Sokolov hinzu. Dass sich<br />
Fotoclubmitglieder aus Sokolov und Kulmbach<br />
erstmals treffen durften, verdankt man<br />
im Juni 1995 dem Marktfest in Saalfeld.<br />
Solche Begegnungen, speziell dann die<br />
regelmäßigen „deutsch-deutschen Fotowanderungen“<br />
am ersten Oktober-Wochenende<br />
eines Jahres ließ Konsequenzen folgen, die<br />
sowohl national als auch international einen<br />
hohen ideellen Stellenwert besitzen. Ob es<br />
nun die Spreewald-Ausflüge waren, die Wanderungen<br />
im Thüringer Wald oder die sich<br />
dann mit einer logischen Natürlichkeit hieraus<br />
ergebenden Fotoausstellungen, fast<br />
zwangsläufig ist zu sehen, dass diese vier<br />
Fotografen-Aktivistengruppen sich enger<br />
zusammenschlossen.<br />
Von Manfred Ströhlein<br />
Die beiden Kulmbacher Landräte, zuvor<br />
Herbert Hofmann (jetzt Ehrenmitglied im FAC<br />
Mainleus/Kulmbach) und nunmehr Klaus Peter<br />
Söllner, förderten solche Gemeinsamkeiten<br />
durch die in Zusammenarbeit mit dem<br />
FAC Mainleus/Kulmbach initiierte große Fotoschau,<br />
die sich „Kulmbach – eine Region wie<br />
aus dem Bilderbuch“ nennt. Mit dieser Präsentation<br />
war man u. a. in Lübbenau, Saalfeld<br />
und Sokolov. <strong>Der</strong> FOS Sokolov stellte im<br />
Landratsamt Kulmbach aus und die Partnerstadt<br />
Saalfeld mit dem 1990 gegründeten<br />
FAC Saalfeld/Unterwellenborn (jetzt FAC<br />
Saalfeld/Rudolstadt) – ein Zusammenschluss<br />
mehrerer Fotogruppen in und um<br />
Saalfeld – präsentierte sich ebenfalls in der<br />
Bier- und Fotostadt Kulmbach.<br />
Zu einem überaus starken Partner in diesem<br />
jahrelangen Miteinander entwickelte<br />
sich der Fotoclub FOS Sokolov. Gemeinsame<br />
Fotoausstellungen, so u. a. unter dem Titel<br />
„Das Treffen über die Grenze“ in Sokolov<br />
und Loket verlangten schließlich, dieser<br />
deutsch-tschechischen Fotoclub-Kooperative<br />
einen eigenen Namen zu geben.<br />
Die Geburtsstunde der „G4“ fand am<br />
15. September 2001 (nachmittags) im Café<br />
des Hotels St. Florian in Loket/Tschechien<br />
statt. Die Vereinsvorsitzenden Ludvik Erdmann<br />
(Sokolov), Hans-Joachim Schiemenz<br />
(Lübbenau), Roland Schneider (Saalfeld)<br />
und Manfred Ströhlein (Kulmbach), jeweils<br />
zusammen mit weiteren Vereinsmitgliedern,<br />
protokollierten den Beschluss, stellten ein<br />
künftiges Arbeits-, Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm<br />
auf der Basis praktizierter<br />
Völkerfreundschaft auf. Ausgangspunkt<br />
dieses Treffens war, dass man an diesem 15.<br />
September 2001 im Rathaus Loket eine<br />
gemeinsame Fotoausstellung der Vereine aus<br />
Sokolov und Mainleus/Kulmbach eröffnet<br />
hatte. Und schon damals hat man ins<br />
Protokoll geschrieben, dass aus diesen „G4“<br />
in der zahlenmäßigen Reihenfolge jedwede<br />
Erweiterungen möglich sein sollen. Dabei ist<br />
jedoch vordergründig darauf abgestellt, dass<br />
in den jeweiligen Städten dieser vier Vereine<br />
gleichermaßen Städtepartnerschaften zu Orten<br />
im In- und Ausland existieren, die wiederum<br />
dort Fotoclubs beherbergen. Damit war<br />
eine „weltweite Vernetzung“ im weiteren<br />
„Vorwärtsdenken“ ins Auge gefasst.<br />
Die heutige G-7-Truppe fand im Jahr<br />
2008 ihre Grundlage im Beitritt des Fotoclubs<br />
Filderstadt (Baden-Württemberg). Und<br />
seit Ende 2007 ist für den alljährlichen<br />
Wettbewerb mit Wanderausstellung die<br />
Aufgabe mit „Faszination Fotografie“ betitelt.<br />
Was auch noch als sehr bemerkenswert<br />
registriert werden darf, ist die Tatsache, dass<br />
die Qualität der Bilderschauen sich von Jahr<br />
zu Jahr verbessert, so dass es schon Vergleiche<br />
zu Landesverbandsmeisterschaften<br />
gegeben hat.<br />
Was hier seit vielen Jahren in guter<br />
deutsch-tschechischer Nachbarschaft unter<br />
Fotofreunden ermöglicht worden ist, ist einmalig.<br />
Jedem dieser nunmehr sieben Vereine<br />
genügt es nicht, nur für sich allein zu arbeiten,<br />
man sucht die Kontakte im In- und Ausland<br />
und man findet sich immer wieder in<br />
kameradschaftlicher Atmosphäre zusammen.<br />
Jeder Fotoclub hat für sich seinen eigenen<br />
Charakter und vielleicht ist gerade dies das<br />
berühmte „Salz in der Suppe“, dass man in<br />
den fotografischen Präsentationen (Ausstellungen<br />
und Diaschauen) ein großes Publikum<br />
anzusprechen vermag.<br />
Tränendes Kreuz von Ludvik Erdmann, FAC Sokolov<br />
Hubert Menzel, FAC Saalfeld-Rudolfstadt<br />
Schneefräse von Christa Apel FAC Mainleus<br />
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März <strong>2011</strong> <br />
Seite 10<br />
Academy Of St. Martins In The Fields<br />
23. Juli <strong>2011</strong>, Stiftskirche Himmelkron<br />
Sir Neville Marriner begründete im Jahr<br />
1959 das berühmte, aus Mitgliedern verschiedener<br />
Londoner Orchester bestehende,<br />
Ensemble und taufte es nach der gleichnamigen<br />
Kirche. Durch die Interpretation von<br />
Barock und Wiener Klassik-Melodien, gespielt<br />
mit modernen Instrumenten, machten<br />
sich die, anfangs nur, Streicher schnell einen<br />
Namen. Bis in die 80er Jahre dominierte das<br />
berühmte Kammerorchester den Markt. Über<br />
fünfhundert Schallplattenaufnahmen führten<br />
auch zu einem einsamen Rekord. Jahr für<br />
Jahr bereisen die Musiker große Metropolen<br />
und gastieren an bekannten Bühnen weltweit.<br />
Seit den Siebzigern hat man auch<br />
einen eigenen Chor integriert. Fußballanhänger<br />
können sich seit wenigen Jahren<br />
regelmäßig an der „These Are The Champions“<br />
die Meister, die Besten“, der Hymne<br />
vor UEFA-Champions-League-Spielen erfreuen,<br />
deren Melodie von Tony Britten, frei nach<br />
Händel, komponiert wurde und die vom Chor<br />
der „Academy Of St. Martin In The Fields“<br />
für die Aufnahme in drei Sprachen gesungen<br />
wurde. Romantische und zeitgenössische<br />
Kompositionen gehören inzwischen ebenfalls<br />
zum ständigen Repertoire des dreiundsechzigköpfigen<br />
Orchesters, das am 23. Juli im<br />
Rahmen des „Festival Europa Mitte“ in der<br />
Himmelkroner Stiftskirche auftreten wird.<br />
Am Flügel begleiten wird als Gastmusiker der<br />
berühmte und anerkannte türkische Pianist<br />
Fazil Say, Preisträger des ECHO-Klassik sowie<br />
der deutschen Schallplattenkritik. Für internationale<br />
Furore sorgte er mit seinem Werk<br />
„Silk Road“ (Seidenstraße), das ebenfalls<br />
im Himmelkroner Konzert zu Gehör gebracht<br />
werden soll. R. H.<br />
Himmelkroner Kultursommer<br />
Sa, 11. Juni <strong>2011</strong>:<br />
Stiftskirche, 16.00 Uhr:<br />
Seinäjoki Symphonic-Orchester,<br />
Finnland. Dirigent: Petri Salo<br />
Mo, 13. Juni <strong>2011</strong>:<br />
33. Straßenfest ab 13.30 Uhr:<br />
Showauftritte von Mr. B.,<br />
Santos, Melanie Jäger<br />
So, 17. Juli <strong>2011</strong>:<br />
10.00 – 18.00 Uhr:<br />
Himmelkroner Garten- und<br />
Kunstmesse in der Baille-Maille-<br />
Lindenallee<br />
Fr, 22. Juli <strong>2011</strong>:<br />
Ritterkapelle (Stiftskirche),<br />
20.00 Uhr:<br />
Urbain N`Dakon: „Melodien<br />
von der afrikanische Seele“<br />
(Fränkischer Theatersommer)<br />
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Sa, 23. Juli <strong>2011</strong>:<br />
Stiftskirche,<br />
20.00 Uhr:<br />
„Academy of the Saint Martin<br />
in the Fields“ (Festival Europa<br />
Mitte)<br />
Sa, 13. August <strong>2011</strong>:<br />
Stiftskirche (Kreuzgang im<br />
Kerzenschein)<br />
20.00 Uhr:<br />
„O mio babbino caro” –<br />
Anette Schäfer (Sopran) und<br />
Victoria Kunze (Harfe, Sopran)<br />
Sa, 10. September <strong>2011</strong>:<br />
Autobahnkirche Himmelkron –<br />
Begegnungsstätte,<br />
20.00 Uhr:<br />
„Duo Amati“ Sveltana Klimova<br />
– (Violine) und Sergey Vlasov<br />
(Klavier)<br />
Preisträgerin von „Jugend musiziert“<br />
wurde im Rathaus geehrt<br />
Cecilja Böhm<br />
Siegerin bei Jugend musiziert<br />
Himmelkron – Für die zahlreichen musikalischen<br />
Talente der Gemeinde Himmelkron<br />
und deren intensive, erfolgreiche Ausbildung,<br />
steht die 12-jährige Himmelkronerin Cecilja<br />
Böhm, die kürzlich den 1. Preis beim Regionalentscheid<br />
„Jugend musiziert“ im Fachbereich<br />
Klavier erspielen konnte.<br />
Die Schülerin der ebenfalls im Ort ansässigen<br />
Musiklehrerin Helga Engelhardt darf<br />
nunmehr am Landeswettbewerb in Garmisch-<br />
Partenkirchen teilnehmen. Überzeugt durch<br />
ihre Technik und Ausdrucksweise wählten die<br />
Juroren mit Cecilja Böhm eine der Jüngsten<br />
der Altersgruppe 12 bis 14 Jahre zur Siegerin.<br />
Bürgermeister Schneider und Verwaltungsmitarbeiter<br />
Reinhard Stelzer luden das<br />
junge Talent zu einer kleinen Feierstunde ins<br />
Rathaus. R. H.<br />
Musikschule Bad Berneck - Himmelkron<br />
Herr Zeitler Tel. 0176-99482066<br />
Für Bad Berneck auch heuer wieder eine Kunststraße<br />
Von Wolfram Gittel<br />
(Keramik), Lutz-Benno Kracke (Malerei), Gudrun<br />
Schüler (Malerei), Christel Gollner (Malerei),<br />
Gustl Freymüller (Bildhauerei), Heinz<br />
Wölfel (Malerei/Grafik), Sven Schmidt (Malerei),<br />
Tobias Ott (Fotografie), Angelika Gigauri<br />
(Malerei), Beka Gigauri (Malerei), Axel<br />
Luther (Malerei, Bildhauerei), Gerhard Trommler<br />
(Keramik), Andrea Wunderlich (Kalligrafie),<br />
Volker Wunderlich (Malerei), Cornelia<br />
Cornelia Morsch<br />
Bad Berneck – Wie in den vergangenen<br />
Jahren so veranstaltet focus europa auch<br />
heuer eine Kunststraße in Bad Berneck.<br />
Verantwortlich zeichnet in diesem Jahr der<br />
über Oberfranken hinaus bekannte Fotograf<br />
und Bildhauer Roland Friedrich. Sie führt wie<br />
bisher auch durch die Stadt zu den Veranstaltungsorten<br />
von Musik und Theater, die im<br />
Wesentlichen vom Fränkischen Theatersommer<br />
bedient werden.<br />
Roland Friedrich ist es gelungen, mit Julia<br />
Tittmann (Keramik), Bärbel Kießling (Malerei),<br />
Horst Kießling (Malerei), Angela Weigl<br />
Andrea Wunderlich Kalligrafie<br />
Roland Friedrich<br />
Morsch (Malerei), Jovanka Gack (Malerei)<br />
und Manfred Reinhart (Bildhauerei) renommierte<br />
Künstler zu gewinnen.<br />
Für Roland Friedrich ist es aber nicht nur<br />
eine Kunstaktion. Er sieht die Ausstellung im<br />
Gesamtzusammenhang mit anderen kulturellen<br />
Aktivitäten. Ihm geht es vor allem darum,<br />
einen Kultur Leben Raum zu schaffen.<br />
Für ihn liegt die Zukunft Europas „in der<br />
Begegnung der Menschen in ihren Regionen.<br />
Die Kunststraße .... hilft mit, die regionale<br />
Vielfalt Europas zu erhalten und neu zu befruchten.<br />
Denn im Mittelpunkt dieses ´Kultur<br />
Leben Raumes` steht die Menschwerdung<br />
des Menschen, der einzelne Bürger mit seinem<br />
Denken, Fühlen und Handeln."<br />
Die Vernissage der Kunststraße ist am 16.<br />
April um 15 Uhr im Rathaus in Bad Berneck.<br />
Bad Berneck – Vor zwei Jahren begann die<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit Himmelkrons<br />
mit der Musikschule Bad Berneck, die unter<br />
anderem durch ihr erfolgreiches Jugendblasorchester<br />
einen besonderen Ruf inne hat. In<br />
der Dreifachturnhalle des Kurortes fand kürzlich<br />
auch ein Benefizkonzert unter dem Motto<br />
„Flower-Power-Musik der 60er und 70er<br />
Jahre“ für die Musikschule statt. Neben dem<br />
Duo „Stevie und Hel“, dahinter steht mit Stefan<br />
Helas der Gitarrenlehrer der Musikschule,<br />
traten als Headliner, erstmalig in ihrer langen<br />
Karriere, die „Silhouettes“, in Bad Berneck<br />
auf, und begeisterten vor ausverkauftem Haus<br />
nicht nur die zahlreich angereisten Stammtischmitglieder<br />
der „Pophistory Oberfranken“.
März <strong>2011</strong> <br />
Seite 11<br />
Interview mit Bürgermeister Gerhard Schneider<br />
Kulturgemeinde Himmelkron<br />
Bürgermeister Schneider<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter: Herr Schneider, mir ist vor<br />
einigen Tagen, während der zeitlichen<br />
Abstimmung für dieses Gespräch, eine kleine<br />
Sensation vorab verraten worden. Sie erwarten<br />
im Juli weltberühmte, musikalische Gäste<br />
für ein einzigartiges Konzert.<br />
Bürgermeister Gerhard Schneider: Ja, wir<br />
sind glücklich und ein wenig stolz, die<br />
„Academy Of St. Martins In The Fields“ für<br />
einen Auftritt im Rahmen des Festivals<br />
Europa Mitte gewinnen zu können.<br />
Damit reiht sich das überschaubare Himmelkron<br />
über Nacht in die Riege der großen<br />
Städte weltweit?<br />
Auf die Größe kommt es gar nicht an, die<br />
geschichts-historische Stätte kann genauso<br />
den Ausschlag geben und wie Sie ja sicher<br />
wissen, ist Himmelkron vor allem durch seine<br />
markgräflichen Erbstücke, die ihresgleichen<br />
suchen, oder das Kloster keineswegs unbekannt.<br />
Ein für den Tourismus interessantes, aber<br />
auch zeit- und geldaufwendiges Erbe.<br />
Beides stimmt, aber hier beweist sich<br />
auch eine gewachsene, engagierte Gemeinde.<br />
Als ich mein Amt antrat, musste ich, wie<br />
viele andere Kollegen auch, schwerwiegende<br />
Einsparungen vornehmen, aber mit vielen<br />
Ideen, kreativen Vorschlägen und mitziehenden<br />
Vereinen und natürlich auch dem Glück<br />
unserer idealen Standortlage, konnte einiges<br />
in die Wege geleitet werden, das dem Ort<br />
und der hiesigen Region zu Gute kam.<br />
Ihr Straßenfest ist immer ein Highlight, aber<br />
auch der Kultursommer im letzten Jahr ist als<br />
Erfolg zu bewerten.<br />
Sehen Sie, das Straßenfest, mit weit<br />
mehr als dreitausend Gästen, ist für mich<br />
unheimlich wichtig, um dem hiesigen, sehr<br />
umfangreichen Vereinsbetrieb die Möglichkeit<br />
zu geben, neben Mitgliedsbeiträgen und<br />
eventuellen Eintrittgeldern an Mehreinnahmen<br />
zu gelangen. Jeder Euro der dafür von<br />
uns eingesetzt wird, hilft natürlich vor allem<br />
auch unseren Vereinen, die mit großer Begeisterung<br />
teilnehmen und mit ihren verschiedenen<br />
Aktionen das Fest bereichern. Es<br />
sind aber auch die Einzelpersonen wie beispielsweise<br />
Professor Böhm, oder Frau Inge<br />
Tischer, die einen großen Beitrag zum<br />
Gelingen verschiedener Events leisten. Sei es<br />
durch persönliche Kontakte oder durch die<br />
Arbeit mit dem Förderkreis. Für beide nenne<br />
ich hier unsere berühmte Lindenallee, die<br />
Baille Maille, einst Spielfeld und Tummelplatz<br />
der markgräflichen Sommergesellschaft.<br />
Vor einigen Jahren hat die Gemeinde<br />
diese achthundert Meter lange, Entspannung<br />
und Ruhe bietende Sehenswürdigkeit wieder<br />
aufgebaut, da diese in Zeiten der Not, vor<br />
etwa zweihundert Jahren, aufgrund Holzmangels<br />
gerodet worden war. <strong>Der</strong> Förderverein<br />
kümmert sich liebevoll um den Erhalt<br />
dieses einzigartigen Kleinods und Herr Professor<br />
Böhm vermittelte zwischen Künstlern,<br />
die durch ihre Objekte aus der Lindenallee<br />
nunmehr auch eine Kunstmeile schafften.<br />
Das Lindenalleefest ist übrigens ein weiteres<br />
wichtiges Ereignis unserer Gemeinde.<br />
Dann sollte die Stiftskirche nicht vergessen<br />
werden.<br />
Richtig. Unser Ort war ja ursprünglich<br />
Kloster, 1279 erstmals urkundlich erwähnt<br />
durch die Überlassenschaft Graf Ottos, einem<br />
Orlamünder an die Zisterzienser. <strong>Der</strong> Kreuzgang<br />
mit den musizierenden Engeln, die<br />
markgräflichen Grabstätten, die Steinskulpturen,<br />
die erst vor einiger Zeit freigelegten<br />
Reinhard Stelzer<br />
Wandtafeln, das Museum, ein wichtiger<br />
Höhepunkt im kulturellen Rundgang durch<br />
Himmelkron.<br />
Wir bieten aber noch mehr. Zur Lebenskultur<br />
in unserer Gemeinde gehören die<br />
schon vorher erwähnten verschiedenen Vereine,<br />
die vielen Freizeitmöglichkeiten, unser<br />
Freibad, die beliebten Kurse für Hobbybrauer,<br />
aus dem umfangreichen Repertoire unserer<br />
VHS-Veranstaltungen hervorgegangen, die<br />
Musikschule, die wir mit der Nachbargemeinde<br />
Bad Berneck, über die Landkreisgrenzen<br />
hinweg, gemeinsam führen.<br />
Himmelkron ist eben traditionell, aber<br />
auch modern.<br />
Gibt es eigentlich etwas, das Sie vermissen?<br />
Ja, nachdem wir durch den letztjährigen<br />
Auftritt von Professor Dr. Samuel Perez, endlich<br />
an einen neuen Gemeindeflügel kamen,<br />
fehlt uns nunmehr nur ein vernünftiger Veranstaltungssaal.<br />
<strong>Der</strong> ehrwürdige Rote Adler<br />
Saal im Gebäudekomplex der Himmelkroner<br />
Heime ist aufgrund baulicher Mängel nicht<br />
mehr nutzbar. Die Firma Dornig, die Räume<br />
zur Verfügung gestellt hatte, platzt mittlerweile<br />
selbst aus allen Nähten und so sind wir<br />
zur Zeit, dankenswerter Weise, in der Begegnungsstätte<br />
der Autobahnkirche untergekommen.<br />
Ein eigener Veranstaltungsraum wäre<br />
natürlich ein Traum, finanziell nicht zu bewältigen,<br />
da bräuchte es schon sehr spendable<br />
Mäzene.<br />
Herr Schneider, ich bedanke mich für das<br />
sehr aufschlussreiche Gespräch. Vielleicht<br />
kann unser Interview einen kleinen Anstoß<br />
dazu geben. An wen sollten sich denn die<br />
spendablen, kulturinteressierten Sponsoren<br />
wenden?<br />
An mich, oder an unseren allwissenden<br />
„Kultur-Attache“ Reinhard Stelzer, der Ihnen<br />
über die Geschichte der Gemeinde und vor<br />
allem ihrer Kunst- und Kulturgüter noch viel<br />
mehr erzählen kann als ich.<br />
Lanzendorfer Idyll<br />
Himmelkroner RathausWandtafel<br />
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März <strong>2011</strong> <br />
Seite 12<br />
© Christ Frenzel<br />
Mein Sohn Natanael Schmidt begegnete auf<br />
einer Tagung in Südtirol der in München<br />
geborenen Liedermacherin Betty Quast. Sie<br />
hat sich bereits durch das Musik-Kabarett-<br />
Projekt „Prädikat: Besonders Wertfoll” in<br />
den 1990er Jahren – zusammen mit ihrer<br />
Betty Quast – Alpenpoesie und Lieder vom Meer<br />
Schwester, der Multiinstrumentalistin Kathi<br />
Quast – sowie mit Auftritten auf Kleinkunstbühnen<br />
und bei TV-München einen Namen<br />
gemacht. Seit über zehn Jahren widmet sie<br />
sich auch dem Schreiben von Lyrik und Kurzgeschichten,<br />
die sie in mehreren Zeit-schriften,<br />
Anthologien und im Internet veröffentlicht.<br />
Mein Sohn vermittelte nun, dass Betty<br />
Quast in Kulmbach, Bayreuth und Neuenmarkt<br />
jeweils ihre auch selbst komponierten<br />
Lieder vorträgt, die musikalisch zwischen<br />
Minnesang, Folk, Celtic und Liedermachertradition<br />
oszillieren.<br />
Besonders ist Betty Quast von der<br />
Schönheit der Schöpfung, seien es die Meere<br />
oder die Alpen, und von der Herzlichkeit der<br />
Menschen inspiriert, die sie in Südtirol kennenlernte.<br />
Sie denkt sich sensibel in das<br />
Schicksal der ladinischen und deutschen<br />
Sprachgruppe in Südtirol hinein, die nach<br />
dem 1. Weltkrieg ihrer Sprache und ihrer<br />
Sitten und Gebräuche beraubt wurden und<br />
geschädigt, sowohl durch die Diktatur Mussolinis,<br />
als auch Hitlers, bis heute ihr Selbstbestimmungsrecht<br />
noch nicht wahrnehmen<br />
konnten. Vielmehr wurden ihre Widerstandskämpfer<br />
gewaltsam unterdrückt und zum<br />
Teil zu Tode gefoltert, obwohl sie ihrerseits<br />
keine Gewalt gegen Menschen angewendet<br />
hatten. Einigen ist trotz EU-Angehörigkeit bis<br />
heute nicht erlaubt, ihre Heimat wieder zu<br />
betreten. Das Schicksal der Südtiroler steht<br />
stellvertretend für alle Völker, die auf dieser<br />
Erde unterdrückt werden. So sind die Lieder<br />
von Betty Quast auch ein Aufruf zur<br />
Umsetzung der Menschen- und Völkerrechte<br />
überall auf diesem Planeten.<br />
Hanns-Georg Schmidt<br />
Drei Konzerte<br />
– drei Varianten<br />
„Jesus bleibet meine Freude“ von Johann<br />
Sebastian Bach wählte Betty Quast als Einleitung<br />
ihrer Konzerte in den Klinikumskapellen<br />
Bayreuth und Kulmbach. Nach einer<br />
instrumentalen Version des Choralchorsatzes<br />
mit Hanns Georg Schmidt am Flügel und<br />
Andrea Scholz/Violine präsentierte Betty<br />
Quast in Bayreuth mit klarer präziser Stimme,<br />
ausdrucksstarker Selbstbegleitung auf<br />
der Gitarre, Eigenkompositionen.<br />
Die Introduktion in der Klinikumskapelle<br />
Kulmbach, diesmal durch Hanns-Georg<br />
Schmidt auf dem Harpsichord-Keyboard,<br />
eröffnete eine Premiere: Erster gemeinsamer<br />
Auftritt des Terzetts bzw. Trios Betty Quast<br />
(Gesang, Gitarre), Kathi Quast (Gesang,<br />
Blockflöte, Violine, Gitarre) und Thomas Moritz<br />
(Gesang).<br />
Die ausgezeichnete Akustik der kleinen<br />
Kapelle im Untergeschoss des Kulmbacher<br />
Klinikums erlaubte es, dass der Text aller Lieder<br />
in gestochener Deutlichkeit und Klarheit<br />
„rüberkam". Die 14 Lieder des Vorabends erklangen<br />
diesmal in schönen, harmonischen<br />
Sätzen aus der Feder von Betty Quast mit<br />
abwechslungsreicher Besetzung.<br />
Die beiden Klinikumsveranstaltungen<br />
wurden jeweils direkt in alle Patientenzimmer<br />
übertragen.<br />
Beim dritten Konzert, diesmal im evangelischen<br />
Gemeindezentrum Neuenmarkt<br />
wurde das Liederpaket des Betty-Quast-Trios<br />
durch einige Chorsätze vom verstärkten<br />
„Singkreis Neuenmarkt", unter Leitung<br />
Hanns-Georg Schmidts, ergänzt. „O du stille<br />
Zeit" von Cesar Bresgen und Gottfried<br />
Wolters und „Nun ruhen alle Wälder", in<br />
einer Choralfassung von Johann Sebastian<br />
Bach, „Unfriede herrscht auf der Erde", des<br />
Singkreises, das mit der Zusage Jesu schließt<br />
„Meinen Frieden gebe ich euch" und „Mitten<br />
in Europa" berührten die Zuschauer und<br />
stimmten sie gleichermaßen nachdenklich.<br />
Den Ausklang des Programms gestaltete der<br />
Singkreis gemeinsam mit dem Publikum mit<br />
dem „Kanon „Abendstille überall" und einem<br />
irisches Segenslied.<br />
VH<br />
Anzeige<br />
Freies Theater Bayreuth unter neuer Leitung<br />
Bayreuth – Bei dem ältesten der Bayreuther<br />
Theater gab es nun einen Stabwechsel. Adolf<br />
Brunner übergab die Leitung an Wolfram<br />
Gittel, der bislang als Regie-Assistent und<br />
Stellvertreter Brunners in die Leitung eingebunden<br />
war. Brunner, der die Leitung 30<br />
Jahre inne hatte, waren die Kämpfe der letzten<br />
Jahre, die vor allem durch die nicht nachvollziehbare<br />
Streichung des Zuschusses durch<br />
die Stadt Bayreuth mitbedingt sind, zu viel<br />
geworden. So trat er in die zweite Reihe<br />
zurück. Er bleibt dem Theater aber als<br />
Bühnen- und Kostümbildner erhalten. Er wird<br />
auch weiterhin Regie-Aufgaben übernehmen.<br />
Gittel sieht als wesentliche Aufgabe für<br />
die nächsten Jahre, die Zuschuss-Situation zu<br />
verbessern und zu den wenigen vorhandenen<br />
neue Sponsoren zu gewinnen. Dies sei<br />
vor allem deshalb wichtig, weil Verbindlichkeiten<br />
vorhanden seien, die dringend<br />
abgebaut werden müssen. An der künstlerischen<br />
Ausrichtung wird sich nicht viel ändern.<br />
So sind nach wie vor Produktionen im Bereich<br />
Musiktheater geplant, die klassisch<br />
inszeniert sind. Andererseits soll der Spielplan<br />
breiter aufgestellt werden und mehr<br />
volkstümliche Stücke als bisher enthalten.<br />
Beibehalten werden soll auf jeden Fall<br />
das Sommerfestival „Klassik unterm Sternenzelt",<br />
das auch heuer wieder mit einer<br />
Operetten- und Opern-Gala eröffnet wird.<br />
Weiterhin sind geplant „Jedermann" von<br />
Hofmannsthal und „Die Bremer Stadtmusikanten"<br />
als Kinderstück. Auch wird wieder<br />
eine Zusammenarbeit mit dem Festival junger<br />
Künstler angestrebt.<br />
WOG<br />
Nora Gomringer liest im Badhaus<br />
Kulmbach – Am 30. März veranstaltet die<br />
Stadt Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem<br />
Kulturbeirat und dem Kulmbacher Literaturverein<br />
eine Lesung der Extraklasse im Historischen<br />
Badhaus im Oberhacken. Es ist Nora<br />
Gomringer zu Gast, die Leiterin der Villa Concordia<br />
in Bamberg. Mit ihr besteht eine enge<br />
Zusammenarbeit, so dass sich die Stadt<br />
glücklich schätzt, einmal die Leiterin dieser<br />
kulturellen Einrichtung präsentieren zu können.<br />
Nora Gomringer liest aus ihren Büchern<br />
„Nachrichten aus der Luft", „Klimaforschung"<br />
und „Sag doch mal was zur Nacht".<br />
Die 1980 geborene Autorin machte nach<br />
ihrem Abitur in Bamberg 2000 ein<br />
Praktikum bei der academy of motion picture<br />
arts and sciences in Los Angeles, dem<br />
Praktika am leo baeck institut in New York<br />
2001/04 folgten. 2006 bestand sie den<br />
m.a. der Anglistik und Germanistik. Seit<br />
2010 leitet sie das internationale Künstlerhaus<br />
Villa Concordia in Bamberg.<br />
Sie machte mit zahlreichen Veröffentlichungen<br />
auf sich aufmerksam. Neben Gedichtbänden<br />
erschienen ihre Texte in verschiedenen<br />
Anthologien und Schulbüchern.<br />
Ihr Werk erhielt verschiedene Preise wie<br />
2003 den Hattinger Förderpreis für Literatur,<br />
2006 den Förderpreis der Kulturstiftung<br />
Erlangen, 2007 den Kunstförderpreis des<br />
Freistaats Bayern und den Bayerischen Kulturpreis,<br />
2008 den Nikolaus-Lenau-Lyrik-<br />
Preis. Ihre Bücher sind auch in Englisch,<br />
Schwedisch, Französisch, Spanisch und<br />
Polnisch erschienen. Eine bulgarische Ausgabe<br />
ist geplant.<br />
WOG<br />
Die Lesung am 30. März im Badhaus<br />
beginnt um 19 Uhr.
März <strong>2011</strong> <br />
Seite 13<br />
Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte,<br />
dass „das“ passiert, hätte ich ihn wahrscheinlich<br />
ausgelacht.<br />
Mein Wochenplan sieht heute etwa so aus,<br />
Montag spielen wir mit den Kollegen der ersten<br />
Stunde im „Kaffeehaus" beim Kollegen Gerd<br />
Händel in Bayreuth in der Dammallee, Beat der<br />
frühen 60er mit akustischen Gitarren und schönen<br />
Stimmen, inzwischen für immer mehr Gäste,<br />
sie kaufen sogar meine Textsammlungen<br />
(inzwischen über 1000 Titel). Am Abend dann<br />
stoß ich zu einem Trio im Stammtischlokal<br />
„Moosing", um mit denen die Oldies zu üben<br />
für die nächsten Biergartenfeste. Dienstags<br />
fahr‘ ich zu meinem Freund Roy Schmeißer,<br />
dem malenden, haareschneidenden Allroundtalent<br />
mit dem gewissen Etwas (u.a. hat er<br />
sich seit der Bekanntschaft mit mir vor einem<br />
Jahr glaube ich sechs Gitarren, einen Bassamp,<br />
Funk, uvm. zugelegt), Songs der Beatles, Jazzbasics<br />
und Schmunzellieder stehen auf dem<br />
Programm. Sein „Räuberlied“ ist inzwischen so<br />
etwas wie unsere inoffizielle Hymne, wird regelmäßig<br />
gesungen und ist für Neuhinzustoßende<br />
so etwas wie die Aufnahmeprüfung.<br />
Mittwoch gleich zwei Mal: Am Nachmittag mit<br />
Musikern der Initiative 50+ spielen wir Beat- &<br />
Rocksongs, danach Blues und Rock vom<br />
Feinsten mit der Jüngsten im Bunde und weiteren<br />
Rentnern. Donnerstags warten dann abwechselnd<br />
Fritz, der die SHADOWS und Countrysongs<br />
mit mir spielt und Peter, mit dem ich<br />
Rock ’n’ Roll und Rockabilly der 50er und 60er<br />
übe.<br />
Freitags treffen wir uns dann alle 14 Tage<br />
zu einem Stammtisch in Moosing, mit viel<br />
Livemusik oder aber es gibt ein Meeting in<br />
Kulmbach, Mitterteich oder sonst wo! All diese<br />
Musiker hatten ihre Instrumente 30 oder 40<br />
Jahre nicht mehr in der Hand oder sie kauften<br />
sich wieder Drumkits, Gitarren, Amps usw. neu,<br />
z.T. sogar zum ersten Mal. Das allein wär es<br />
schon wert gewesen!<br />
Wolfgang Kühnel aus Coburg hatte mich<br />
gebeten für eine Publikation über die Anfänge<br />
der Popmusik in Bayreuth Daten zu recherchieren<br />
„The Butlers" und andere waren ihm aufgefallen,<br />
allem Anschein nach sollten sie aus<br />
Bayreuth stammen. Na gut, ich hab mal rumgehört<br />
und mir dann gedacht Wolfgang, mach<br />
du dein Ding, ich bastel mal eine Homepage zu<br />
dieser Zeit, ihrer Musik und dem was sonst<br />
noch mein Leben im 2. und 3. Jahrzehnt bestimmt<br />
hatte.<br />
Und dann passierte es. Wen immer ich<br />
ansprach, explodierte fast vor Enthusiasmus<br />
und Mitteilungsbedürfnis. Ganz schnell musste<br />
ich mich vollkommen neu orientieren. Wollte<br />
Pophistory Oberfranken – Das erste Jahr<br />
Unerwarteter Erfolg für ein RentnerProjekt<br />
ich zunächst nur die Bands, ihre Auftrittsmöglichkeiten<br />
und Musikrichtungen chronistisch erfassen,<br />
wurde bald so etwas wie eine soziologische<br />
Abhandlung zum Zeitgeschehen daraus.<br />
Ich bekam mit, was den Zeitgenossen alles<br />
wichtig war, was sie offensichtlich mit<br />
einer enormen Intensität miterlebt<br />
hatten. Die erste Jugendmusik, die<br />
Auflehnung, der Kontakt mit Drogen<br />
und alternativen Formen des Zusammenlebens<br />
usw, usw. Bald war mir<br />
klar, dass dieses Projekt sich so<br />
schnell nicht würde abschließen lassen.<br />
Ein Jahr ist rum, ich fasse zusammen.<br />
Zunächst einmal: Viele offene<br />
Baustellen, aber auch Interessantes<br />
ohne Ende. Allein die Zahl der Bands<br />
war faszinierend. Grenzziehungen<br />
waren kaum möglich, der Beat als<br />
Ausgangspunkt hatte im Blues und<br />
Rock ’n’ Roll ja Vorbilder, die<br />
„Jugendmusik" der frühen 60er waren<br />
Schlager und „JAZZ", das lehrte<br />
mich ein Tag im Archiv des Bayerischen<br />
Rundfunks. Im Gespräch mit Zeitgenossen wie<br />
Tony Schwaegerl, Musikredakteur bei RTL der<br />
ersten Stunde, erfuhr ich viel über die<br />
Aufbruchstimmung der Zeit, auch für die<br />
Formate der Unterhaltungsmedien.<br />
So ganz nebenbei registriert man natürlich<br />
dann auch Veränderungen des Stadtbilds und<br />
des Unterhaltungsangebots.<br />
Auch die räumliche Öffnung nach Osten<br />
ergab sich zwangsläufig aus der Herkunft und<br />
dem Wirkungsbereich der Bands. Die Rivalität<br />
zwischen Franken und Pfälzern war spürbar<br />
zwischen Pegnitz und Auerbach im Süden bis<br />
nach Markredwitz und Hof im Norden. Die<br />
Region bis an die tschechische Grenze entpuppte<br />
sich als äußerst rege, enorm facettenreich<br />
und gesegnet mit einer für mein Projekt idealen<br />
Infrastruktur. Arnold Braun und Franz Schwarzmeier<br />
hatten kurz zuvor eine ähnliche Idee wie<br />
ich und bereits ganz viele ehemalige Rocker<br />
aus dem Tiefschlaf geholt.<br />
Zum ersten Mal wurde ich auch aufmerksam<br />
auf Karrieren am Beispiel des in der Oberpfalz<br />
lebenden Jeff BEER (http://jeffbeer.de/<br />
wb/pages/startseite.php) Natürlich war für<br />
mich schon immer interessant, wie und wo die<br />
einzelnen Musiker so gespielt hatten, aus wem<br />
„etwas“ geworden war (z.B. Klaus Matthias<br />
bei RELAX oder Franz Trojan bei der „SPIDER<br />
MURPHY GANG"), aber dass Jeff BEER, ehemaliger<br />
Organist von 1967 und den PEPITAS heute<br />
Musikprofessor und international anerkannter<br />
Künstler ist, musste ich lernen. Jörg EVERS,<br />
Gitarrist aus Bayreuth (THE BOX u.a.) schreibt<br />
Filmmusiken (u.a. WERNER-Filme) und ist heute<br />
ein hohes Tier in der GEMA. Es lässt sich hier<br />
nicht alles darstellen, dazu gibt’s ja auch die<br />
Homepage.<br />
Auch das Thema LOKALITÄTEN war natürlich<br />
unheimlich interessant. Nicht nur dass es leider,<br />
leider längst nicht mehr so viele gibt, wie<br />
damals, nein, auch was die z.T. über 80-jährigen<br />
Gastronomen mit breitem Grinsen und stillem<br />
Humor so alles als Erlebnisse mit den Bands<br />
mitzuteilen hatten, könnte ein Buch füllen.<br />
Überhaupt hatte ich oftmals das Gefühl<br />
mich schicken zu müssen, um die Zeitzeugen<br />
noch zu erwischen. Viele Betagte, aber leider<br />
auch viele Verstorbene oder Kollegen, denen es<br />
alters- oder krankheitsbedingt gar nicht so gut<br />
geht habe ich aufgespürt.<br />
Wie gesagt, es ist noch viel zu tun, das<br />
Subjekt meiner Betrachtungen und Forschungen<br />
hält noch jede Menge Interessantes bereit,<br />
ich werde deshalb noch gut beschäftigt bleiben<br />
und natürlich an dieser Stelle weiter berichten<br />
können.<br />
Einen Aspekt zum Schluss. Zu Beginn unsere<br />
musikalischen Versuche in Beatbands haben<br />
wir aufgesehen zu den Platzhirschen und Vorbildern,<br />
wie TELSTARS, PEPITAS, GIANTS, FEL-<br />
LOW ROVERS und SILHOUETTES. Gerade aber<br />
die letzten beiden, die – zwar mit Pausen –<br />
aber als Bands eigentlich nie so richtig aufgehört<br />
hatten, entpuppten sich als sehr aufgeschlossene<br />
und kameradschaftliche Teams.<br />
Nicht nur dass ihre Konzerte zu besuchen einen<br />
immer wieder in längst vergangene Partyzeiten<br />
zurückzuversetzen vermag, auch das jetzt miteinander<br />
persönlich Bekanntwerden und Sichaustauschen<br />
ist für mich und auch für viele, die<br />
mich auf diesem Weg begleiten ein Riesenerlebnis.<br />
H. Junold<br />
Anzeigen<br />
Impressum<br />
„<strong>Der</strong> Bierstädter“<br />
Die Kunst- und Kulturzeitung für Kulmbach<br />
Erscheinung monatlich in Kulmbach und Teilgebieten des Landkreises<br />
Herausgeber: Roland Hermsdörfer, Redaktion: Wolfram Gittel (v.i.S.d.P.)<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />
Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Aus Platzgründen behalten wir uns vor, Leserbriefe zu kürzen, beziehungsweise nicht abzudrucken.<br />
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In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />
Satz: www.mediengarten-eden.de · Druck: aroprint
März <strong>2011</strong> <br />
Seite 14<br />
<strong>Der</strong> erste autorisierte Film-Biss vor 80 Jahren<br />
Abbildungen: Lugosi, Klaus Kinski, Christopher Lee<br />
Die erste autorisierte schwarz-weiß Verfilmung<br />
von Bram Stokers Roman Dracula<br />
stammt aus dem Jahr 1931 mit Bela Lugosi,<br />
übrigens der einzige rumänische Darsteller<br />
des Graf Dracula und gilt als die interessanteste<br />
laut Lexikon des internationalen Films.<br />
Regie führte der am 12. Juli 1882 in Louisville/Kentucky<br />
geborene Tod Browning, der<br />
bereits als Spezialist des klassischen Horrorfilms<br />
Erfolge gefeiert hatte. Geplant war<br />
eine romannahe aufwändige Produktion, die<br />
allerdings aus Kostengründen einer Bühnenfassung<br />
weichen musste.<br />
Bereits 1922 drehte Friedrich Wilhelm<br />
Murnau den Stummfilm Nosferatu – Eine<br />
Symphonie des Grauens, in Anlehnung an<br />
Stokers Roman, allerdings hatte Prana-Film<br />
die Filmrechte nicht erworben. Die Premiere<br />
fand am 04. März 1922 im Marmorsaal des<br />
Zoologischen Gartens in Berlin statt, der<br />
Kinostart begann am 15. März 1922. Da die<br />
UFA sich weigerte den Film in den großen<br />
Lichtspielhäusern zu zeigen, musste bereits<br />
im August 1922 das Konkursverfahren gegen<br />
Prana-Film eröffnet werden. Die Pfändung<br />
des Streifens war unausweichlich. Zudem<br />
klagte die Witwe Stokers, Florence wegen<br />
Urheberrechtsverletzung. Im Juli 1925<br />
entschied das Berliner Gericht, dass das komplette<br />
Filmmaterial zu vernichten sei. <strong>Der</strong><br />
Film Society London ist es zu verdanken,<br />
dass eine erworbene Kopie nicht vernichtet<br />
wurde und Duplikate ins Ausland verkauft<br />
worden waren.<br />
1979 durften wir das unvergleichliche<br />
enfant terrible Klaus Kinski in der Rolle des<br />
Nosferatu erleben. Werner Herzog kopierte<br />
in seinem Remake Murnaus Einstellungen<br />
detailgetreu.<br />
Keiner hat die Rolle des Grafen so<br />
geprägt wie Christopher Lee der von 1958<br />
bis 1973 in sieben Folgen zubiss. Selbst<br />
heute, 38 Jahre danach, egal in welcher<br />
Rolle erwartet man die unweigerliche<br />
Annäherung des Schauspielers an den Hals<br />
seines Partners. Unvergessen auch der am<br />
11. August 1994 verstorbene Peter Cushing<br />
als Professor van Helsing.<br />
<strong>Der</strong> Kultfilm „Tanz der Vampire“ von Roman<br />
Polanski setzte neue Maßstäbe. Schräg,<br />
liebenswert, Situationskomik am laufenden<br />
Band, so zeigte sich die deutsche Version.<br />
<strong>Der</strong> Urvater des<br />
Dracula Bram<br />
Stoker erlebte<br />
den großen<br />
Erfolg seines<br />
Romans nicht<br />
mehr. Am 20.<br />
April 1912 verstarb<br />
der irische<br />
Schriftsteller in<br />
London im Alter von 64 Jahren in finanziell<br />
bescheidenen Verhältnissen.<br />
Durch die Bekanntschaft mit Professor<br />
Arminius Vambery erfuhr Stoker von den Legenden<br />
des Heerführers der Walachei Vlad<br />
III. Draculea und dessen Vorliebe bei Hinrichtungen<br />
das Pfählen vollziehen zu lassen.<br />
Lange Zeit glaubte man, Vlad sei die Inspiration<br />
für Stokers Buch gewesen, mittlerweile<br />
gibt es unterschiedlichste Spekulationen,<br />
an denen wir uns nicht beteiligen möchten,<br />
schließlich hängt der Erfolg eines Buches<br />
Leider wurden in der Synchronfassung<br />
Dialoge in gravierender Art verfälscht, dass<br />
politische Spitzen verloren gingen und Satire<br />
in Slapstick-Nummern ausarteten, weshalb<br />
der Regisseur sich von dem deutschen<br />
Resultat distanzierte. Also, unbedingt die<br />
Originalfassung anschauen.<br />
War der Traum Tod Brownings einer aufwändigen<br />
Verfilmung aus finanziellen Gründen<br />
geplatzt, hätte er 1992 sicher seine<br />
Freude an Francis Ford Coppolas 130 Minuten<br />
Horror- und Liebesdrama gehabt. Gary<br />
Oldman, Winona Ryder, Keanu Reeves und<br />
Anthony Hopkins sowie „Love song for a<br />
vampire von Anni Lennox trugen mit zum<br />
Erfolg bei. Drei Oskars und unzählige Auszeichnungen<br />
durfte Coppola entgegennehmen.<br />
Im Vordergrund stand hier die<br />
Einsamkeit Draculas, die der Regisseur<br />
mit einer zweiten Geliebten linderte.<br />
Allerdings sahen Kritiker den ursprünglichen<br />
Roman entstellt.<br />
1995 konterte Mel Brooks mit Dracula<br />
– Tot aber glücklich. Die Komödie, die Coppolas<br />
und Tod Brownings Filme persiflieren<br />
sollte, kam bei den Kritiker nicht so gut an.<br />
Blutleer und harmlose Albernheiten ohne Biss<br />
waren die freundlichen Kommentare.<br />
Kaum eine Romanfigur hat Regisseure<br />
und Autoren gleichermaßen angeregt wie die<br />
des Grafen Dracula. Deshalb habe ich auch<br />
nur die für mich markantesten Filme herausgepickt.<br />
Und die nächste Verfilmung einer<br />
Vampirgeschichte steht bevor. Die Radleys<br />
von Matt Haig (Buchtipp auf Seite 5) haben<br />
das Interesse des mexikanischen Regisseurs<br />
Alfonso Cuarón geweckt. Seine Liebe zu<br />
Fantasy und Science-Fiction Produktionen<br />
lassen auf Qualität hoffen. Vielleicht klappt<br />
dann ja auch dieses Mal die deutsche<br />
Synchronisation.<br />
VH<br />
nicht vom Bezug zur Realität ab. Bis zur<br />
Veröffentlichung am 18. Mai 1897 schrieb<br />
der Autor sieben Jahre an seinem Buch. Die<br />
deutsche Erstausgabe erschien 1908 im Altmann<br />
Verlag Leipzig.<br />
VH<br />
Kein anderer Leinwandstar hat – in Bezug<br />
auf die Anzahl seiner Filme – einen vergleichbaren<br />
Mythos wie James Dean (1931-<br />
1955) ausgelöst! Mit nur drei größeren<br />
Rollen hat er sich unauslöschlich in das Bewusstsein<br />
der Kinogänger fast aller Generationen<br />
eingebrannt.<br />
Und die heftige Psychodramatik von<br />
James Deans Leistung in „East of Eden (Jenseits<br />
von Eden)“ wirkte noch Jahrzehnte später<br />
auf die, die mit ihm zusammenarbeiteten<br />
nach. Dick Davolos (der Aron im o.g. Film)<br />
konnte die Gestalt James Deans bis in die<br />
siebziger Jahre nicht abschütteln, fühlte sich<br />
buchstäblich von seinem „Geist“ verfolgt, so<br />
sehr hatte ihn die kurze Bekanntschaft mit<br />
ihm geprägt.<br />
ASADS LICHTSPIELE<br />
GIGANTJames Dean ist und bleibt der Größte Lebende Mythos<br />
der modernen Popkultur – Vor achtzig Jahren wurde er geboren<br />
Als das erbitterte Kind von<br />
Eltern, die sich selbst betrügen, definiert<br />
sich James Dean in „Rebel without<br />
a cause (Denn sie wissen nicht<br />
was sie tun)“ – als den künftigen<br />
Begründer einer neuen Gesellschaft.<br />
Auch wenn ich diesen Film als den<br />
schwächsten der drei Werke mit ihm<br />
ansehe, bleibt seine Leistung darin<br />
durchgehend stark. <strong>Der</strong> gravierende<br />
Unterschied zwischen anderen<br />
Idolen und ihm ist schlicht der, dass<br />
er überhaupt nicht (oder nur im<br />
geringen Maße) posieren muss, um<br />
anerkannt zu werden, alleine die<br />
Präsenz genügt schon – vielleicht im<br />
entferntesten noch mit Steve Mc-<br />
Queen vergleichbar, einem ebenfalls<br />
aufstrebenden Jungstar dieser Zeit.<br />
Es ist unglaublich, aber es genügt nur ein<br />
Film, nämlich „East of Eden“, um für ein<br />
ganzes Leben zum James Dean Fan zu werden.<br />
Schon die ersten Szenen, in denen er,<br />
ein Verlorener, an den Straßenecken von<br />
Monterey herumlungert und eine Frau verfolgt,<br />
die er für seine Mutter hält, sind intensivstes<br />
Kino. Jimmy ist den ganzen Film über<br />
auf der Suche nach Liebe, ob nun zu seinem<br />
puritanischen, bibelfesten Vater oder zu seinem<br />
Bruder, der ähnlich konservativ und<br />
angepasst ist, der Liebling seines Erzeugers.<br />
Und sogar als er versucht, seinem Vater<br />
finanziellen Verlust zu ersetzen, den er erlitten<br />
hat, versagt er ihm seine Liebe.<br />
Natürlich ist man den ganzen Film über<br />
– auf der Seite von Jimmy, weil man hofft,<br />
Für bestimmte Gebiete<br />
Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495<br />
<strong>Der</strong> nach etwa dreißig kleineren Rollen in<br />
Filmen und Fernsehserien zum Star katapultierte<br />
James Dean, liebte den Kontakt<br />
zu seinen Kumpels und bevorzugte als<br />
Hobby Autorennen. Er hatte sich gerade<br />
für seinen alten 356 Speedster einen von<br />
fünf in die USA importierten Porsche 550<br />
Spyder gekauft und wollte damit am 01.<br />
Oktober an einem Rennen in Salinas teilnehmen.<br />
Privat fuhr Dean mittlerweile sehr<br />
dass er das, was er sucht, auch finden möge.<br />
Und am Ende ist er es, der Liebe geben muss,<br />
um auch Liebe empfangen zu können...<br />
„Giganten“ nach dem Roman der geschäftstüchtigen<br />
Autorin Edna Ferber war<br />
Jimmys letztes Werk. Dean, der in dem Film<br />
Öl findet, wird danach zum Konkurrenten seines<br />
früheren Arbeitgebers (Rock Hudson).<br />
Das Melodram basiert auf dem Leben des<br />
einstigen texanischen Ölmillionärs Glenn Mc-<br />
Carthy. Maskentechnisch war die Arbeit für<br />
die damalige Zeit sensationell, denn man<br />
musste – um vierzig Jahre Lebensgeschichte<br />
glaubhaft darstellen zu können – immer wieder<br />
in Figur und Gesicht von Jimmy Dean<br />
„nachbessern“. Die Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Regisseur George Stevens und<br />
James Dean wird – wie fast alles in seinem<br />
Leben – verklärt. Fakt ist aber, dass es<br />
James Dean zu der Zeit gesundheitlich nicht<br />
gut ging und er deswegen den Drehplan<br />
nicht exakt einhalten konnte. <strong>Der</strong> Grund war<br />
die permanente Überarbeitung, denn zwischen<br />
den jeweiligen Filmen lagen oft nur<br />
wenige Tage Drehpause.<br />
In der ersten Oktoberwoche des Jahres<br />
1955 sollte Jimmy Dean ein neuer Vertrag<br />
zugereicht werden, einer der ihn endgültig<br />
finanziell absichern und seinem Kultstatus<br />
endlich gerecht werden würde.<br />
Er sollte diesen Triumph nicht mehr erleben...<br />
umsichtig, er sei nach eigenen Worten,<br />
auch für einen TV-Verkehrssicherheits-Spot,<br />
früher viel gerast und erwarte von anderen<br />
die gleiche verantwortungsvolle Fahrweise,<br />
da er seit dem Rennsport wisse, welche<br />
Gefahren auf öffentlichen Straßen lauern.<br />
In der Abenddämmerung des 30. September<br />
1955 wurde Dean, der mit nachträglich<br />
gemessenen 90 Stundenkilometern<br />
unterwegs war, von einem entgegenkommenden<br />
23-jährigen Fahrer die Vorfahrt<br />
genommen. Im Krankenhaus konnte nur<br />
noch der Tod des Schauspielers festgestellt<br />
werden. Deans Beifahrer, der deutsche Porsche-Kfz-Techniker<br />
Rolf Wütherich, überlebte<br />
schwerverletzt, litt jedoch psychisch bis<br />
zu seinem Tod 1981 an den Folgen dieses<br />
Verkehrsunfalls. R. H.<br />
Anzeigen<br />
Gründonnerstag, 18 Uhr<br />
Musik der 60er und 70er Jahre<br />
(Sauriertreffen)<br />
Gäste Willkommen, Eintritt frei<br />
Schwanenbräukeller Kulmbach
März <strong>2011</strong> <br />
Seite 15<br />
Das Bierstädter-Gewinnspiel mit<br />
Anzeige<br />
Unser Bild entstand im Stadtteil Spiegel,<br />
Kulmbach. Diesmal hat die Technik acht Fehler<br />
eingebaut, die es zu finden gilt. Zu gewinnen<br />
gibt es dafür 3 Mal je einen Gutschein im Wert<br />
von 15 Euro der Firma vom FASS, Bayreuth.<br />
Senden Sie Ihre richtigen Lösungen bis zum<br />
8. April <strong>2011</strong> an unsere Adresse:<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter<br />
Roland Hermsdörfer,<br />
Kauernburger Platz 4,<br />
95326 Kulmbach<br />
Achtung: Telefonnummer nicht vergessen, wir<br />
rufen zurück! <strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />
nicht möglich.<br />
Gewinner je eines Kasten fränkischer Biere von<br />
Markgrafen Getränkemarkt, Familie Kuhbandner,<br />
Weidenberg:<br />
Carmen Wirth, Helmbrechts<br />
Cornelia Aubrecht, Eckersdorf<br />
Gerd Schäfer, Mistelgau<br />
Irene Türk, Kulmbach<br />
Andrea Stübinger, Neuenmarkt<br />
(Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt.)<br />
Anzeigen<br />
Konzert-Premiere im Autohaus Dornig<br />
2. April, 19.30 Uhr<br />
Kulmbach:<br />
Buchhandlung Friedrich,<br />
Siedlerladen (Siedlung, Mang.),<br />
Lotto-Toto Hofmann,<br />
Schreibwaren Hofmann (Siedlung),<br />
Bäckerei Mattiaske,<br />
Parfümerie Benker,<br />
Grünwehrbeck (Grünwehr),<br />
Bierstädter Auslagestellen:<br />
Grünwehrbeck (Ziegelhütten),<br />
Metzgerei Meisel (Ziegelhütten),<br />
Kreuzers Backhäusla (Hohe Flur),<br />
Stadtbücherei Kulmbach,<br />
Bäckerei Schwab (Herlas),<br />
Bäckerei Schwab (Forstlahm),<br />
Reiner WohnSinn,<br />
Szenetreff Sohle,<br />
Getränke Meister (Niederndobrach),<br />
Meisterstüberl (Niederndobrach),<br />
Hotel Dobrachtal (Niederndobrach),<br />
Galerie Ludwig,<br />
Bäckerei Dumler (Burghaig),<br />
Salon Schnipp-Schnapp (Burghaig),<br />
Gast. A. d. Weinbrücke (Seidenhof),<br />
Riegel (Melkendorf)<br />
Zehn wundervolle Damen und Sänger Viktor<br />
Bleibtreu gestalten für Sie einen Abend voller<br />
Leidenschaft.<br />
Premiere des neuen Programms mit Viktor<br />
Bleibtreu. Freuen Sie sich auf Evergreens und<br />
Schlager der 29er und 30er Jahre. „Die<br />
Männer sind der Liebe wert“, „Ich brech’ die<br />
Herzen der stolzesten Frauen“...das sind die<br />
Titelmelodien für diesen Abend.<br />
Alles live!<br />
Viktor Bleibtreu ist ein Allroundtalent, er singt,<br />
tanzt, schauspielert und improvisiert. <strong>Der</strong> Entertainer<br />
par excellence sorgt durch die Einbeziehung<br />
seines Publikums stets für lockere und<br />
entspannte Atmosphäre. Lassen Sie sich entführen<br />
in die Welt des Kabaretts und der Revue<br />
Musik pur! Ohne Elektronik! Ohne Verstärker!<br />
Das Damen-Ensemble Cappuccino bereichert<br />
stilvoll festliche Anlässe jeder Art mit Musik<br />
ohne elektronische Verstärkung (neudeutsch:<br />
unplugged), verleiht den Veranstaltungen ein<br />
romantisches Flair früherer Jahre.<br />
Zeit für Cappuccino muss sein!<br />
Untersteinach:<br />
Lotto-Toto Rauh<br />
Stadtsteinach:<br />
Reisebüro Goller, Lotto-Toto<br />
Getränkestadl Schübel<br />
Bäckerei Groß<br />
Neuenmarkt:<br />
Edeka-aktiv-Markt<br />
Wirsberg:<br />
Reiterhof Wirsberg,<br />
Bäckerei Lerner<br />
Himmelkron:<br />
Frischemarkt Teupert,<br />
Conf. Esther (Lanzendorf)<br />
Neudrossenfeld:<br />
Edeka-Markt,<br />
Metzgerei Weiß,<br />
Fränkische Dorfbäckerei,<br />
Uwes Fischhäusla (Rohr)<br />
Thurnau:<br />
Buchhandlung Häußinger,<br />
Bäckerei Vogel,<br />
Getränke Heitmann<br />
Kasendorf:<br />
Bäckerei Müller<br />
Fölschnitz:<br />
Metzgerei Wehner<br />
Trebgast:<br />
Salon Mühlbauer, Lotto u. Toto<br />
Getränkehandel Haberstumpf,<br />
Auto Bauer<br />
Guttenberg:<br />
Kiosk Bräutigam<br />
Marktleugast:<br />
Lotto-Toto Greim<br />
Marktschorgast:<br />
Lotto Toto, Hauptstraße<br />
Grafengehaig:<br />
Unner Lädla<br />
Mainleus:<br />
Lotto u. Toto (Hauptstraße),<br />
Getränkehalle Cash,<br />
Pension Maintal<br />
Wernstein:<br />
Werkstatt-Galerie Friedrich<br />
Schwarzach:<br />
Oberer Wirt<br />
Presseck:<br />
Rathaus,<br />
Café Groß<br />
Katschenreuth:<br />
Getränke Rausch<br />
Altenkunstadt:<br />
Reiseland im BAUR<br />
Burgkunstadt:<br />
Reisebüro Schaffranek<br />
Weismain:<br />
Kond. Besold<br />
Kronach:<br />
ReiseCenter am Marienplatz<br />
Lindau:<br />
Bäckerei Schwab<br />
Helmbrechts:<br />
Stoffwerk,<br />
Bindlach:<br />
Haarstudio Schmeißer,<br />
Rathaus<br />
Emtmannsberg:<br />
Rollo Raab<br />
Pegnitz:<br />
Rollo Raab-Ärztehaus<br />
Weidenberg:<br />
Markgrafen-Getränke<br />
Bayreuth:<br />
Metzgerei Weiss, Maxstraße,<br />
Filialen d. Fränk. Dorfbäckerei,<br />
Gastst. Mann´sbräu,<br />
Café Händel<br />
Heinersreuth:<br />
Rest. Kastaniengarten<br />
Eckersdorf:<br />
Metzgerei Weiss-REWE<br />
Schönfeld:<br />
Gast. Schönfelder Hof<br />
Streitau:<br />
Zeitschriften Sonja Goller<br />
Bad Berneck:<br />
Café Rheingold<br />
Verteilung an private Haushalte im Stadtgebiet<br />
Kulmbachs sowie Teilverteilung über<br />
Fa. Schübel im Oberland, Fa. Haberstumpf<br />
im Südosten des Landkreises.
Hofer Str. 1<br />
95502 Himmelkron<br />
Tel. 09273 9860<br />
www.dornig.de