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Investor 4. Quartal 2013 PDF - Lienhardt & Partner - Privatbank Zürich

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<strong>Lienhardt</strong> & <strong>Partner</strong><br />

P R I V A T B A N K Z Ü R I C H<br />

INVESTOR<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2013</strong><br />

ANLAGEPOLITIK<br />

Die Konjunktur zeigt sowohl in den USA als auch in Europa Aufhellungserscheinungen –<br />

deren Nachhaltigkeit muss allerdings erst bestätigt werden<br />

SCHWERPUNKT<br />

Marktkapitalisierung und «Home Bias»: Weitsicht und Timing sind das Entscheidende<br />

Immobilien Schweiz: Innere Landwerte und Landpreise klaffen oftmals weit auseinander<br />

Im Dienste Ihres Vermögens. Seit 1868.


Inhalt<br />

3 Editorial<br />

Anlagepolitik<br />

4 Anlagestrategie<br />

7 Trends & Prognosen<br />

8 Konjunktur<br />

10 Obligationen<br />

11 Aktien<br />

12 Diverse & Alternative Anlagen<br />

14 Portfolio-Strukturen<br />

16 Empfehlungen – Aktien & Aktienfonds<br />

Schwerpunkt<br />

19 Marktkapitalisierung und «Home Bias»<br />

22 Immobilien Schweiz<br />

Diese Publikation dient ausschliesslich Informationszwecken. Sie stellt keine Offerte oder Aufforderung von <strong>Lienhardt</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>Privatbank</strong> <strong>Zürich</strong> AG oder in ihrem Auftrag zum Kauf<br />

oder Verkauf von Wertpapieren oder mit ihnen verbundenen Finanzinstrumenten oder zur Beteiligung an einer bestimmten Handelsstrategie in irgendeiner Rechtsordnung dar. Die<br />

Äusserungen und Kommentare, inklusive jene in Bezug auf die Anlagestrategie, widerspiegeln die derzeitigen Ansichten der Verfasser. • Anlagen in den in dieser Publikation erwähnten<br />

Anlagekategorien sind unter Umständen nicht für alle Empfänger geeignet. Sie stellen keine persönliche Empfehlung für einen bestimmten Anleger dar. Bevor ein Anleger ein Geschäft<br />

abschliesst, sollte er prüfen, ob sich das betreffende Geschäft angesichts seiner persönlichen Umstände und Ziele für ihn eignet. • Für die in dieser Publikation enthaltenen Informationen<br />

wird keine Zusicherung bezüglich ihrer Richtigkeit oder Vollständigkeit abgegeben. <strong>Lienhardt</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>Privatbank</strong> <strong>Zürich</strong> AG lehnt jegliche Haftung für Verluste infolge<br />

der Verwendung dieser Publikation ab. • Jede in dieser Publikation erwähnte Anlageklasse ist mit Risiken behaftet. Die bisherige Performance einer Anlage ist kein verlässlicher Indikator<br />

für deren zukünftige Entwicklung. Performance-Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse • Diese Publikation darf nur in Ländern vertrieben werden,<br />

in denen der Vertrieb rechtlich erlaubt ist. Die hierin enthaltenen Informationen sind nicht für Personen aus Rechtsordnungen bestimmt, die solche Publikationen untersagen.


E D I T O R I A L<br />

Dr. Duri Prader<br />

Managing <strong>Partner</strong><br />

Dr. Markus Graf<br />

CEO / Managing <strong>Partner</strong><br />

Geschätzte Leserinnen und Leser<br />

Die Entwicklung im Nahen Osten und der nach wie vor<br />

ungewisse Ausgang des Konflikts in Syrien liessen die Ölund<br />

Goldpreise vorübergehend stark ansteigen. Mittlerweile<br />

willigte das Assad-Regime ein, sein Chemiewaffenarsenal<br />

unter internationale Kontrolle zu stellen. Der UNO-<br />

Sicherheitstrat arbeitet aktuell einen Plan für die Vernichtung<br />

dieser Waffen aus. Somit rückt ein möglicher Militärschlag<br />

seitens der USA vorübergehend wieder etwas in<br />

den Hintergrund.<br />

Der überraschende Beschluss des Fed, ihr Anleihenkaufprogramm<br />

vorderhand nicht zu drosseln, beflügelte die<br />

Finanzmärkte auf breiter Front. Die Erwartung einer mög -<br />

lichen Reduktion der milliardenschweren Geldschwemme<br />

drückte im Vorfeld die Staatsanleihenrenditen in die Höhe.<br />

Der US-Notenbankchef Ben Bernanke wies an der Medienkonferenz<br />

vom 18. September <strong>2013</strong> klar darauf hin, dass<br />

das Wirtschaftswachstum fundamental noch zu schwach<br />

sei. Auf die Frage, welche Indikatoren die wichtigste Rolle<br />

für die Entscheidungsfindung des Offenmarktausschusses<br />

spielen, antworte der Fed-Chef «there is no magic number<br />

that we are shooting for». Eine Kombination diverser<br />

Konjunkturdaten sei ausschlaggebend für das grosse Bild.<br />

Erst wenn sich dieses weiter aufhelle, werde die Notenbank<br />

ihre expansive Geldpolitik anpassen.<br />

Damit einhergehend gerät die US-Schuldenobergrenze<br />

von 16.7 Billionen US Dollar allmählich wieder in den Fokus.<br />

Sofern der Kongress im Herbst einer Erhöhung nicht zustimmt,<br />

wäre die USA theoretisch zahlungsunfähig (mit<br />

entsprechenden Folgen für die Weltwirtschaft).<br />

Die politische Grossmacht USA lässt ihre Muskeln aber<br />

auch auf der weltwirtschaftlichen Bühne spielen. So muss<br />

sich unter anderem auch der Finanzplatz Schweiz dem<br />

kompromisslosen Uncle Sam in Sachen Steuerabkommen<br />

fügen, um keine Destabilisierung des Finanzplatzes – mit<br />

unabschätzbaren Folgen für unsere Volkswirtschaft – zu<br />

riskieren. Dies ist womöglich erst der Beginn einer internationalen<br />

Tendenz, welche uns in den kommenden Jahren<br />

auch von anderer Seite her unter Druck setzen könnte.<br />

Während sich die westlichen Staaten mit expansivster<br />

Geldpolitik allmählich aus der Rezession ringen, kämpfen<br />

diverse Schwellenländer seit diesem Sommer wieder mit<br />

Geldabflüssen aus ihren Finanzmärkten. Auf diese Thematik<br />

der «money flows» gehen wir im ersten Schwerpunkt -<br />

artikel auf den Seiten 19 bis 21 näher ein.<br />

Der zweite Schwerpunktartikel ab Seite 22 beschäftigt sich mit<br />

der Immobilienpreisentwicklung in der Schweiz. Hier werden<br />

vor allem die unterschiedlichen Einflüsse auf die Landpreise<br />

und die geografischen Marktwertunterschiede beleuchtet.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre, geschätzte<br />

Leserinnen und Leser.<br />

<strong>Zürich</strong>, 19. September <strong>2013</strong><br />

3


Anlagepolitik<br />

A N L A G E S T R A T E G I E<br />

«Die ‹Forward Guidance› ist eine schwer einschätzbare<br />

und gleichermassen komplexe wie risikoreiche<br />

Strategie der Notenbanken. Die Märkte sind daran<br />

sich aus deren Einflussbereich freizukämpfen –<br />

wie lange noch?»<br />

Pascal Oliver Hauser<br />

Chief Investment Officer<br />

Die Herkulesaufgabe hat begonnen<br />

Im letzten INVESTOR titelten wir, dass die Exit-Strategie<br />

der Zentralbanken zur Gratwanderung wird und dass der<br />

Rückzug aus bisher unbekanntem Territorium womöglich<br />

nicht ohne Begleiterscheinungen vonstattengehen wird!<br />

Genau diese Gratwanderung ist bereits in vollem Gange,<br />

und die ersten – und sicherlich nicht die letzten – Begleiterscheinungen<br />

haben sich ebenfalls schon manifestiert.<br />

Obwohl erst die Notenbank der Vereinigten Staaten die<br />

Exit-Strategie aus der mehrjährigen Phase der unkonventionellen<br />

Geldpolitik im Mai verbal eingeleitet hat, sind<br />

die Begleiterscheinungen weltweit spür- und erkennbar.<br />

Und dies in den verschiedensten Bereichen und in unterschiedlich<br />

hoher Intensität und Häufigkeit.<br />

Die offensichtlichste Begleiterscheinung ereignet sich<br />

derzeit an den weltweiten Bondmärkten. Die Ankündigung<br />

des nahen Endes der expansiven Geldpolitik des Fed hat zu<br />

einem sprunghaften und ausgeprägten Anstieg der Kapitalmarktrenditen<br />

und einer entsprechenden Kursschmelze<br />

bei den – vor allem langlaufenden – Obligationen geführt.<br />

Das Ausmass und die Breite des Renditeanstiegs über -<br />

raschen in zweierlei Hinsicht: Einerseits hat die US-Notenbank<br />

mit ihrer «Forward Guidance» versucht klarzustellen,<br />

dass sie das Zinsniveau weiterhin und für längere Zeit auf<br />

tiefem Niveau halten werde. «Halten wollte» wäre allerdings<br />

die treffendere Formulierung, waren doch die verbalen<br />

Interventionen bisher vergeblich. Zweitens hat die<br />

starke Erhöhung des Renditeniveaus der Treasuries seit<br />

Mai dieses Jahres trotzt fortgesetzten Käufen durch das<br />

Fed stattgefunden. Zudem ist die Liquidität des Marktes in<br />

zunehmendem Masse beeinträchtigt, sind doch mittler -<br />

weile mit 31.6 Prozent (!) beinahe ein Drittel aller zehn -<br />

jährigen Treasuries im Besitze der US-Notenbank.<br />

Die Grenzen der «Forward Guidance»<br />

Die «Forward Guidance» ist eine weitere Form der un -<br />

konventionellen Geldpolitik, welche vor allem das Fed seit<br />

Ausbruch der Finanzkrise im Jahre 2008 betreibt. Neben<br />

der US-Notenbank haben auch die Reserve Bank of New<br />

Zealand, die Bank of Japan, die Bank of Canada und<br />

die Sveriges Riskbank dieses als «verbale Geldpolitik»<br />

oder «Ankündigungspolitik» bezeichnete Instrument<br />

bereits angewendet und entsprechende Erfahrungen<br />

gesammelt. An den letzten Rats-Sitzungen hat sich nun<br />

auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of<br />

England für die Anwendung der «Forward Guidance» entschieden.<br />

Für EZB-Chef Mario Draghi ist dies Neuland, für<br />

den neuen Gouverneur der britischen Notenbank Mark<br />

Carney allerdings keineswegs. Er führte während sechs<br />

Jahren die Geschäfte bei der kanadischen Zentralbank und<br />

ist ein Verfechter einer wenn nicht bedenkenlosen, so doch<br />

lockeren Geldpolitik.<br />

Exit-Strategie: Anleihenrenditen reagieren stärker als Aktien<br />

in Prozent<br />

in Punkten<br />

3,0<br />

2,8<br />

2,6<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8<br />

1,6<br />

16’500<br />

16’000<br />

15’500<br />

15’000<br />

14’500<br />

14’000<br />

13’500<br />

13’000<br />

Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug.<br />

Rendite 10-jährige US-Staatsanleihen<br />

Dow Jones Industrial (rechte Skala)<br />

Quelle: Bloomberg / Neue Zürcher Zeitung<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

4


Anlagepolitik<br />

A N L A G E S T R A T E G I E<br />

Die «Forward Guidance» zielt darauf ab, einerseits das Wirtschaftsgeschehen<br />

direkt und die Langfristzinsen indirekt<br />

über die Erwartungen der Marktteilnehmer zu beeinflussen.<br />

Die Erwartungsbildung an den Märkten spielt bei der Übermittlung<br />

der Geldpolitik in die Wirtschaft stets eine entscheidende<br />

Rolle. Dies weil Zentralbanken in der konven -<br />

tionellen geldpolitischen Welt lediglich die kurzfristigen<br />

Marktsätze mittels Festlegung der Leitzinsen beeinflussen<br />

können. Die längerfristigen Zinsen werden traditionell am<br />

Markt gebildet und hängen vor allem von den zukünftigen<br />

Markterwartungen über Inflation, Konjunktur und Notenbankpolitik<br />

ab. Während der Finanzkrise und der nach -<br />

folgenden Schulden- und Eurokrise wurden die Kapitalmarktzinsen<br />

weitgehend von den unkonventionellen monetären<br />

Instrumenten der Zentralbanken bestimmt. Diese<br />

monetären Massnahmen sollen nun durch eben dieses<br />

nicht-monetäre, «nur noch» verbale Steuerungsinstrument,<br />

die «Forward Guidance», abgelöst werden. Die Märkte<br />

scheinen jedoch diesem Wunsch der Notenbanken, weiterhin<br />

die Zinsen tief zu halten, nicht nachzukommen. Nur so<br />

ist der massive Anstieg der Langfristzinsen in den USA und<br />

in dessen Schatten auch in einer Vielzahl anderer Industrieländer<br />

erklärbar. Die Wirkung der Aussagen hängt nämlich<br />

stark davon ab, ob die Marktteilnehmer dem mündlichen<br />

Versprechen der Notenbanken Glauben schenken.<br />

Emanzipation der traditionellen Marktkräfte<br />

Wir sind der Meinung, dass die Märkte am Beispiel der Entwicklung<br />

der Langfristzinsen erstmals seit geraumer Zeit<br />

dabei sind, sich aus den Fängen der unkonventionellen<br />

Geldpolitik zu befreien. Traditionelle Faktoren scheinen<br />

wieder mehr Gewicht zu gewinnen, so insbesondere die<br />

Erwartungen über das zukünftige Wirtschaftswachstum<br />

und die Inflation. Aus diesem Grunde finden seit einiger<br />

Zeit auch die zahlreichen US-Konjunkturmeldungen noch<br />

grössere Beachtung als sonst. Bei jeder Bekanntgabe von<br />

Wirtschaftszahlen wird interpretiert, spekuliert und nach<br />

Hinweisen über den weiteren Kurs der Geldpolitik gesucht.<br />

So ist es auch mehrmals vorgekommen, dass positive<br />

Daten von der Konjunkturfront zu negativen Reaktionen an<br />

den Finanzmärkten geführt haben. An und für sich irrational<br />

und unüblich, in diesem Kontext jedoch erklärbar.<br />

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen am Kapitalmarkt<br />

gehen wir davon aus, dass die US-Notenbank nicht<br />

wie derzeit offiziell übermittelt an ihrem Leitzins von nahe<br />

0 Prozent bis Mitte 2015 festhalten wird. Wir erachten es<br />

zudem als wahrscheinlich, dass das Fed zukünftige<br />

Zinsände rungen neben der Arbeitslosenrate von 6.5 Prozent<br />

an weitere Bedingungen, wie einen Schwellenwert für<br />

die Inflation, knüpfen wird.<br />

Referenzwährung Schweizer Franken (CHF)<br />

Anlageprofil Durchschnittliche Performance 1 Performance 1 Performance 1 Performance 1 Performance 1 Performance 1<br />

Aktienquote Composites Benchmark Composites Benchmark Composites Benchmark<br />

YTD 2 YTD 2 Jahr 2012 Jahr 2012 Jahr 2011 Jahr 2011<br />

25 Carat+ TM 20 Prozent 0.23 % –0.63 % <strong>4.</strong>78 % <strong>4.</strong>59 % – 2.44 % – 1.81 %<br />

40 Carat+ TM 30 Prozent 1.07 % 1.30 % 6.67 % 6.17 % – <strong>4.</strong>89 % – <strong>4.</strong>09 %<br />

60 Carat+ TM 45 Prozent 3.05 % 3.55 % 6.48 % 7.37 % – 7.05 % – 6.73 %<br />

100 Carat+ TM 75 Prozent 7.28 % 8.20 % 10.47 % 10.12 % – 11.34 % – 11.25 %<br />

Referenzwährung Euro (EUR)<br />

Anlageprofil Durchschnittliche Performance 1 Performance 1 Performance 1 Performance 1 Performance 1 Performance 1<br />

Aktienquote Composites Benchmark Composites Benchmark Composites Benchmark<br />

YTD 2 YTD 2 Jahr 2012 Jahr 2012 Jahr 2011 Jahr 2011<br />

25 Carat+ TM 20 Prozent –0.84 % – 2.21 % <strong>4.</strong>95 % 6.64 % – 0.88 % – 0.51 %<br />

40 Carat+ TM 30 Prozent –0.99 % – 0.73 % 6.63 % 7.56 % – 3.25 % – 2.80 %<br />

60 Carat+ TM 45 Prozent –1.17 % 1.09 % 7.32 % 8.35 % – <strong>4.</strong>99 % – 6.01 %<br />

100 Carat+ TM 75 Prozent 3.42 % 3.34 % 10.53 % 9.92 % – 10.55 % – 11.49 %<br />

1<br />

Performance Absolute Performance-Zahlen<br />

2<br />

YTD Year-to-Date; Performance von Januar bis August <strong>2013</strong><br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

5


Illustration: Patrick Oberholzer zum Thema die Ankündigung von Notenbankchef Ben Bernanke lässt die Renditen der Zinspapiere steigen


Anlagepolitik<br />

T R E N D S & P R O G N O S E N<br />

Liquidität<br />

• Startschuss zur sukzessiven Drosselung der Wertschriftenkäufe der<br />

US-Notenbank steht vor der Tür und QE3 wird voraussichtlich bis<br />

Mitte/Ende 2014 eingestellt werden<br />

• SNB, EZB, BoE und BoJ verbleiben bezüglich ihrer Geldpolitik – zumindest<br />

vorläufig – im Expansions-Modus<br />

• Deflationärer Trend in Südeuropa wird aufgrund der sich aufhellenden<br />

Konjunkturdaten und Stimmungsindikatoren nachlassen<br />

Unsere Empfehlungen:<br />

• Beibehaltung der übergewichteten Liquiditätsquote vor dem Hintergrund<br />

zunehmender Volatilität an den Zinsmärkten<br />

Obligationen<br />

• Wendepunkt der langjährigen Tiefzinsphase wurde definitiv und<br />

nachhaltig durchschritten<br />

• Rasanter Anstieg am mittleren und langen Ende der Zinskurve seit Mai<br />

<strong>2013</strong> dürfte sich verlangsamen<br />

• Tendenz zu höheren Zinsen wird – regional unterschiedlich – anhalten<br />

Unsere Empfehlungen:<br />

• Ausbau der Untergewichtung der Obligationenquote bei moderat<br />

kürzerer Duration gegenüber entsprechender Vergleichsinstrumente<br />

Aktien<br />

• Anzeichen einer globalen Konjunkturerholung werden sich fortsetzen<br />

und den Aktienmärkten Unterstützung bieten<br />

• Dividendenpapiere werden in den nun eingeläuteten Zeiten steigender<br />

Zinsen eher in der Gunst der Anleger stehen als Festverzinsliche Werte<br />

• Europa profitiert von der Rückkehr auf den Wachstumspfad, den<br />

steigenden Frühindikatoren und einer – relativ betrachtet – günstigen<br />

Bewertung<br />

Unsere Empfehlungen:<br />

• Untergewichtungen der europäischen Aktien werden reduziert<br />

• Insgesamt behalten wir die Aktienquote aufgrund des limitierten<br />

Potentials und den geldpolitischen Unsicherheiten untergewichtet<br />

Diverse & Alternative Anlagen<br />

• Stimmung an den Rohstoffmärkten wird sich aufgrund moderater<br />

Wachstumsbeschleunigungen, insbesondere in den Industriestaaten,<br />

weiter aufhellen; aktuelle Wachstumsschwäche in den Schwellen -<br />

ländern begrenzt das Potential konjunktursensitiver Rohstoffe<br />

• Goldpreis wird durch zukünftige Fed-Politik – ceteris paribus – nicht<br />

begünstigt werden<br />

Unsere Empfehlungen:<br />

• Anlagen in Rohstoffen weiterhin moderat übergewichtet<br />

Kurzfristige Zinsen 19. 09. <strong>2013</strong> 3 Monate 12 Monate<br />

CHF 0.02 Ë <br />

EUR 0.15 Ë Ë<br />

GBP 0.52 Ë Ë<br />

USD 0.25 Ë <br />

JPY 0.15 Ë Ë<br />

Langfristige Zinsen 19. 09. <strong>2013</strong> 3 Monate 12 Monate<br />

CHF 1.04 Ë <br />

EUR (Deutschland) 1.90 Ë <br />

GBP 2.87 Ë <br />

USD 2.70 Ë <br />

JPY 0.67 Ë<br />

Aktienmärkte<br />

19. 09. <strong>2013</strong> 3 Monate 12 Monate<br />

SPI 7 713.25 Ë<br />

Euro Stoxx 50 2 945.09 <br />

FTSE 100 6 649.46 Ë <br />

S&P 500 1 725.52 Ë <br />

Topix 1 215.48 Ë Ë<br />

MSCI Emerging Markets 408.44 Ë <br />

MSCI World 1 547.24 Ë Ë<br />

Nicht-traditionelle Märkte 19. 09. <strong>2013</strong> 3 Monate 12 Monate<br />

Immobilien Schweiz 143.32 Ë Ë<br />

Immobilien Welt 3 250.55 Ë<br />

Hedge Funds 1 299.12 Ë Ë<br />

Private Equity 582.65 Ë <br />

Rohstoffe (CRB) 289.54 Ë <br />

Erdöl (Brent) 109.04 Ë <br />

Gold (Unze) 1 367.46 Ë Ë<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

7


Anlagepolitik<br />

K O N J U N K T U R<br />

Die Konjunkturbelebung nimmt Gestalt an<br />

Importe, Exporte und Handelsbilanz in Mrd. USD, 2009 bis <strong>2013</strong><br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

–20<br />

2009 2010 2011 2012 <strong>2013</strong><br />

Exporte Importe Handelsbilanz<br />

Quelle: CEIC-Datenbank / Neue Zürcher Zeitung<br />

Die Anzeichen eines sich beschleunigenden globalen Wirtschaftswachstums<br />

mehren sich. Für einmal sind jedoch<br />

nicht die Schwellenländer die Wachstumstreiber, sondern<br />

die Industrienationen hüben wie drüben des Atlantiks und<br />

mit Nippon auch der flächenmässig viertgrösste Inselstaat<br />

der Welt. Selbstverständlich weist ein Grossteil der Emerging<br />

Markets in absoluten Zahlen ein noch immer – teil -<br />

weise deutlich – stärkeres Wachstum auf als die entwickelten<br />

Länder. Allerdings haben sie in den letzten <strong>Quartal</strong>en<br />

einiges an ihrem Vorsprung aus den vergangenen Jahren<br />

eingebüsst. Am Beispiel der als Vereinigung der aufstrebenden<br />

Volkswirtschaften definierten BRIC-Staaten sieht<br />

dies folgendermassen aus: China wächst im Jahres -<br />

vergleich gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) nur<br />

noch um 7.5 Prozent, Indien um <strong>4.</strong>4 Prozent, Brasilien um<br />

3.3 Prozent und Russland lediglich noch um 1.2 Prozent.<br />

Die Gründe hiefür sind so zahlreich wie mannigfaltig.<br />

Lesen Sie hierzu unseren Hintergrundbericht zum Thema<br />

«Schwellenländer im Transformationsprozess» im INVESTOR<br />

des vergangenen <strong>Quartal</strong>s (3. <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong>), welcher sich<br />

explizit dieser Thematik widmet.<br />

Unseres Erachtens ist auf der einen Seite diese<br />

Wachstumsschwäche in den Schwellenländern nur vorübergehender<br />

Natur. Auf der anderen Seite darf jedoch<br />

auch in Zukunft nicht mehr mit Zuwachsraten im hohen<br />

einstelligen oder gar zweistelligen Prozentbereich gerechnet<br />

werden, so wie dies vor allem in den Jahren 2005 bis<br />

2008 die Regel war. Einige der aufstrebenden Volkswirtschaften<br />

befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen<br />

Prozess der Industrialisierung und Entwicklung der Wirtschaftsstrukturen.<br />

Diese Transformation weg vom Ent-<br />

Der Aussenhandel von China verliert an Dynamik<br />

wicklungsland hin zur zukünftigen Industrienation bringt<br />

zwangsläufig tiefere Wachstumsraten mit sich. Die aktuell<br />

schwächelnde Wirtschaft wird neben den harten Fakten<br />

und Zahlen zudem von einem heftigen Stimmungswandel<br />

begleitet: ein Stimmungsumschwung weg von den aufstrebenden<br />

Ländern zurück zu den etablierten, meist westlichen<br />

Industrienationen. Das Umschwenken des Stimmungspendels<br />

ist aufgrund der wirtschaftlichen Erholungstendenzen<br />

in den industrialisierten Ländern nach -<br />

vollziehbar. Jedoch sind wir der Ansicht, dass der Wandel<br />

zu übermässigem Misstrauen in die Wirtschaftskraft der<br />

Emerging Markets, verbunden mit massiven Kapital -<br />

abflüssen und damit zusammenhängenden Währungsverlusten,<br />

übertrieben ist. Wir rechnen nicht mit<br />

einer Destabilisierung der Lage in den Schwellenländern<br />

oder gar – wie bereits mancherorts kolportiert wurde – mit<br />

einer Asienkrise 2.0.<br />

Die Eurozone findet aus der Rezession<br />

Nach einer eineinhalb Jahre dauernden Durststrecke mit<br />

negativem Wachstum hat das BIP in der Eurozone im zweiten<br />

<strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong> erstmals wieder zugelegt. Dafür verantwortlich<br />

sind in erster Linie die beiden grössten Volkswirtschaften<br />

Deutschland und Frankreich, welche gegenüber<br />

dem Vorquartal um 0.7 Prozent beziehungsweise<br />

0.5 Prozent expandierten. Aber auch bei den übrigen<br />

15 Mitgliedsländern der Eurozone verbesserte sich die<br />

Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni. Spitzenreiter<br />

war mit einem <strong>Quartal</strong>swachstum von 1.1 Prozent gar das<br />

südeuropäisches Krisenland Portugal. In Italien (–0.3 Prozent)<br />

und Spanien (–0.1 Prozent) schrumpft zwar die Wirtschaft<br />

weiterhin, jedoch hat sich die Talfahrt deutlich ab-<br />

Hoffnungsschimmer für die krisengeplagte Eurozone<br />

Veränderung des Bruttoinlandprodukts gegenüber dem Vorquartal, in %<br />

1<br />

0<br />

–1<br />

–2<br />

–3<br />

2005 06 07 08 09 10 11 12 13<br />

Euro-Zone (EZ 17) Europäische Union (EU 27) USA<br />

Quelle: Eurostat / Neue Zürcher Zeitung<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

8


Anlagepolitik<br />

K O N J U N K T U R<br />

geschwächt. Ende 2012 betrug die Kontraktion des BIP in<br />

Spanien noch 0.8 Prozent, in Italien gar 0.9 Prozent. Selbst<br />

das wirtschaftlich schwer gebeutelte Griechenland scheint<br />

sich aus den Tiefen der Rezession zu lösen. Inoffiziellen<br />

Schätzungen zufolge (Griechenland publiziert keine<br />

<strong>Quartal</strong>sveränderungen) beträgt die Schrumpfung nur<br />

noch 0.3 Prozent, dies nach –3.9 Prozent im vierten <strong>Quartal</strong><br />

2012. Die Rückkehr auf den Wachstumspfad ist somit breit<br />

abgestützt, haben doch ausnahmslos alle 17 Eurozonen-<br />

Länder ein auf <strong>Quartal</strong>sbasis besseres BIP vorzuweisen.<br />

Dies trifft auch auf die Niederlande zu. Allerdings ist die<br />

Entwicklung in der fünftgrössten Euro-Volkswirtschaft der<br />

einzige Wermutstropfen einer ansonsten erfreulichen<br />

Momentaufnahme der Wirtschaftsleistung Europas. Das<br />

Land der Tulpen und Windmühlen leidet noch immer unter<br />

den hausgemachten Problemen. So führen die erodierenden<br />

Hauspreise zu einer drastischen Verschuldung der<br />

Konsumenten und sorgen für ein geringes Nachfrage -<br />

potential. Die Rezession in den Niederlanden hält sich nunmehr<br />

seit zwei Jahren und besteht somit länger als in der<br />

Eurozone selbst. Der Rückgang beträgt im zweiten <strong>Quartal</strong><br />

noch 0.2 Prozent, nach dem Tiefpunkt von –0.9 Prozent im<br />

dritten <strong>Quartal</strong> 2012.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa stimmt uns<br />

zuversichtlich. Insbesondere, weil die Erholung nicht nur<br />

regional, sondern auch bezüglich der Zusammensetzung<br />

der BIP-Beiträge breit abgestützt ist. Erstmals seit langem<br />

ist nicht mehr nur der Aussenhandel für den stabilisierenden<br />

Effekt verantwortlich. Zum Wachstum haben im zweiten<br />

<strong>Quartal</strong> vor allem die zunehmenden Exporte, aber auch<br />

der sich belebende private Konsum und die Staatsaus -<br />

gaben beigetragen. Der Privatkonsum stieg im Berichtsquartal<br />

um 0.2 Prozent, nachdem er zuvor in sechs <strong>Quartal</strong>en<br />

(!) hintereinander rückläufig war. Selbstverständlich<br />

leiden die europäischen Staaten noch immer unter einer<br />

sehr hohen Arbeitslosigkeit und unter einer noch höheren<br />

Verschuldung der Staaten. Doch selbst die Arbeitslosen -<br />

rate konnte sich in den vergangenen fünf Monaten zumindest<br />

stabilisieren, wohlgemerkt noch immer auf dem historischen<br />

Höchstwert von 12.1 Prozent.<br />

Ein weiteres Indiz für eine allmähliche Gesundung der<br />

Eurozone sind die jüngsten Daten der Einkaufsmanager-<br />

Indizes. Und dies sowohl bei den Geschäftsaktivitäten im<br />

verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor.<br />

Die als Frühindikatoren geltenden «Purchasing Managers<br />

Indizes (PMI)» deuten ebenfalls eine Rückkehr auf die<br />

Wachstumsstrasse an. So hat der Einkaufsmanager-Index<br />

für den Dienstleistungssektor im August erstmals seit eineinhalb<br />

Jahren die Marke von 50 Zählern übersprungen,<br />

was einer Expansion der Geschäftsaktivitäten gleichkommt.<br />

Der Einkaufsmanager-Index für die Industrie legte<br />

zum vierten Mal in Folge zu und erreichte mit 51.4 Punkten<br />

gar den höchsten Wert seit Juni 2011. Profitiert hat das verarbeitende<br />

Gewerbe vor allem von den vermehrten Auftragseingängen<br />

durch das anziehende Exportgeschäft.<br />

Das Stimmungsbild wird jedoch durch den Arbeitsmarkt<br />

und die noch immer unterdurchschnittliche Einstellungsbereitschaft<br />

der Betriebe getrübt.<br />

Summa summarum: So wie eine Schwalbe noch<br />

keinen Sommer macht, so bedeutet auch ein positives<br />

<strong>Quartal</strong>swachstum noch kein Ende der Krise. Jedoch hat<br />

unverkennbar und auf breiter Front eine Erholung<br />

eingesetzt, welche sich in den Folgemonaten fortsetzen<br />

dürfte.<br />

Verbreiterung der Wachstumsbasis in Europa offensichtlich<br />

Beiträge zum BIP-Wachstum der Eurozone, in Prozent<br />

1.0<br />

Eurozone-Länder im Wachstumsmodus immer zahlreicher<br />

60<br />

0.4<br />

0.5<br />

0.0<br />

–0.5<br />

–1.0<br />

2010 2011 2012 <strong>2013</strong><br />

Private Konsumausgaben Aussenbeitrag<br />

Lagerveränderung<br />

Staatsausgaben<br />

Bruttoanlageinvestitionen BIP, real<br />

Quelle: Thomson Reuters Datastream / ZKB<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

2011 2012 <strong>2013</strong><br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Spanien<br />

Eurozone<br />

Quelle: Thomson Reuters Datastream / ZKB<br />

Italien<br />

BIP (QoQ)<br />

0.2<br />

0.0<br />

–0.2<br />

–0.4<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

9


Anlagepolitik<br />

O B L I G A T I O N E N<br />

Hohe Sensibilität der Kapitalmarktzinsen<br />

Die Anleihenmärkte sind im vergangenen <strong>Quartal</strong> in eine<br />

neue Phase eingetreten. Seit der Ankündigung der US-<br />

Notenbank, ihre quantitative Lockerungspolitik noch in<br />

diesem Jahr zu drosseln, haben die Renditen in den USA<br />

stark angezogen. Seit Anfang Mai beträgt der Anstieg<br />

der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen mehr als<br />

135 Basispunkte, was beinahe einer Verdoppelung des<br />

Zins niveaus und einem zwischenzeitlichen Anstieg auf<br />

über drei Prozent entspricht. Dabei handelt es sich um den<br />

höchsten Stand seit Juli 2011. Zu Beginn der Trendwende<br />

stiegen die Renditen in den übrigen Industrieländern ebenfalls<br />

deutlich an. Nach dem ersten Zinsschub mündete die<br />

Aufwärtsbewegung jedoch in einen von Mitte Juni bis Mitte<br />

August dauernden rund zweimonatigen Seitwärtstrend<br />

(siehe Grafik). Seither färbt der Zinsanstieg in den USA<br />

vollends auf eine Vielzahl der Industrieländer ab. Am Beispiel<br />

von Deutschland und der Schweiz beträgt der<br />

Rendite anstieg im gleichen Laufzeitensegment ebenfalls<br />

beträchtliche 88 beziehungsweise 62 Basispunkte. Damit<br />

Sprunghafter Anstieg der langfristigen Zinsen<br />

<strong>4.</strong>0<br />

3.5<br />

3.0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

2011 2012 <strong>2013</strong><br />

10j. US-Rendite 10j. Bund-Rendite<br />

10j. Eidgenossen-Rendite<br />

Quelle: Thomson Reuters Datastream / ZKB<br />

rentieren die deutschen Bundesanleihen erstmals seit<br />

eineinhalb Jahren wieder über zwei Prozent und die Renditen<br />

zehnjähriger Eidgenossen haben sich von 0.51 auf<br />

1.13 Prozent gar mehr als verdoppelt. Die Sensibilität der<br />

Anleihenmärkte auf Äusserungen der Notenbanken und<br />

auf Publikationen makroökonomischer Daten hat in dieser<br />

Phase deutlich zugenommen.<br />

Reduktion der Obligationenquote<br />

Unseres Erachtens nimmt der Renditeanstieg in den vergangenen<br />

fünf Monaten bereits viel einer konjunkturellen<br />

Erholung und damit einhergehend einer Reduzierung der<br />

Notenbank-Interventionen voraus. Selbstverständlich wird<br />

der zinssenkende Effekt, welcher durch den Kauf von<br />

Staatspapieren erreicht wurde, mit der Drosselung sukzessive<br />

abnehmen und voraussichtlich bis Mitte/Ende 2014<br />

ganz verschwinden. Diese Rückführung der Geldpolitik<br />

von unkonventionellem Territorium in konventionelles Gelände<br />

betrifft jedoch derzeit einzig und ausschliesslich die<br />

USA. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of<br />

England (BoE) haben erst jüngst bekräftigt, dass sie an<br />

ihrer ultra-expansiven geldpolitischen Ausrichtung noch<br />

längere Zeit festhalten werden. Zudem haben es sowohl<br />

die EZB als auch die BoE nicht ausgeschlossen, bei konjunkturellen<br />

Rückschlägen weitere Massnahmen zu ergreifen<br />

beziehungsweise das Staatsanleihenprogramm wieder<br />

aufzunehmen. Aufgrund dieser Überlegungen sind wir der<br />

Ansicht, dass kurzfristig höchstens noch ein moderater<br />

Zinsanstieg zu erwarten ist. Da das historische Tiefzins -<br />

niveau definitiv sein Ende gefunden hat und mittelfristig<br />

mit einem weiteren Anstieg zu rechnen ist, reduzieren wir<br />

unsere Bondquote in den Portfoliostrukturen.<br />

Empfehlungen<br />

Regionen & Länder Gewichtung Strategie vs. BM 1 Duration BM 1 Duration Strategie vs. BM 1<br />

Schweiz Leichte Untergewichtung 6.00 Jahre moderat kürzer<br />

Europa Starke Untergewichtung 5.38 Jahre moderat kürzer<br />

Grossbritannien Moderate Untergewichtung 5.98 Jahre moderat kürzer<br />

USA Starke Untergewichtung 7.13 Jahre deutlich kürzer<br />

Japan n. a. 5.97 Jahre n. a.<br />

Übrige 2 Starke Übergewichtung 6.65 Jahre (Welt) deutlich kürzer<br />

1<br />

BM Benchmark<br />

2<br />

Übrige Asien exkl. Japan; Non-EUR-Länder exkl. Grossbritannien; Osteuropa; Südamerika; übrige Märkte<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

10


Anlagepolitik<br />

A K T I E N<br />

Volatilität dürfte wieder zunehmen<br />

Die Aktienmärkte befinden sich seit Ende August wieder im<br />

Aufschwung. Dies nach einem Zwischentief am 2<strong>4.</strong> Juni<br />

<strong>2013</strong> und einer rund eineinhalbmonatigen volatilen Seitwärtsbewegung<br />

zwischen Mitte Juli und Ende August. Die<br />

zum Zwischentief führende Korrekturphase war mit Kursverlusten<br />

von 20.4 Prozent beim Nikkei 225, 13.0 Prozent<br />

beim Swiss Performance Index (SPI), 11.4 Prozent beim<br />

Euro Stoxx 50 und 5.0 Prozent beim S&P 500 ausgeprägt.<br />

Notabene ging dieser Korrekturphase seit Beginn des Jahres<br />

in knapp fünf Monaten eine Rally voraus, die an Kürze<br />

und Intensität in den letzten Jahren ihresgleichen sucht. So<br />

avancierten die Aktienmärkte Japans (+50.3 Prozent), der<br />

Schweiz (+25.4 Prozent), der USA (+18.0 Prozent) und<br />

Europas (+7.9 Prozent) zwar regional sehr unterschiedlich,<br />

aber insgesamt doch beträchtlich.<br />

Insofern war dieses zwischenzeitliche Zurückbuch -<br />

stabieren für die weitere Entwicklung der Aktienkurse<br />

gesund und reinigte die übertriebenen Marktbewegungen.<br />

Zudem zeigte die negative Reaktion an den Märkten auf,<br />

wie sehr sich die Börsen in den vergangenen fünf Jahren an<br />

die schier uneingeschränkte Liquiditätszufuhr der Notenbanken<br />

gewöhnt haben. Der Abwärtsbewegung vorausgegangen<br />

waren nämlich die Aussagen des US-Notenbankchefs<br />

Ben Bernanke über ein mögliches frühzeitiges Ende<br />

des Quantitative Easing 3. Ein Blick in die Geschichts -<br />

bücher zeigt auf, dass eine solche Reaktion der Aktienmärkte<br />

auf ein bevorstehendes Umschwenken der Zentralbanken<br />

von einer expansiven auf eine restriktive Geldpolitik<br />

nichts Aussergewöhnliches ist. Dies zeigt sich am<br />

Beispiel der letzten ausgeprägten Phase steigender Leitzinsen<br />

in den USA im Jahre 2004 nach schmerzlich überwundener<br />

Dotcom- und Y2K-Krise (siehe Grafik). Damals<br />

erhöhte das Fed die Leitzinsen von 1.0 auf 1.25 Prozent<br />

und löste beim S&P 500 einen Kursrutsch von rund 7 Prozent<br />

innerhalb von sechs Wochen aus.<br />

Festhalten an untergewichteter Aktienquote<br />

Genau genommen handelt es sich dannzumal lediglich um<br />

einen ersten Schritt zur Normalisierung der Geldpolitik von<br />

hyper-expansiv auf noch immer ultra-expansiv. Analytisch<br />

betrachtet und in Ermangelung von Erfahrungswerten kann<br />

diese Rückführung in der heutigen geldpolitisch unkonventionellen<br />

Welt durchaus als erste Zinserhöhung betrachtet<br />

werden. Wir bleiben trotz des eingeleiteten Zyklus’ für die<br />

Aktienmärkte verhalten positiv und erhöhen die Aktien -<br />

quote, unter Favorisierung europäischer Werte, leicht.<br />

Insgesamt bleibt unsere untergewichtete Quote erhalten.<br />

Leitzinserhöhungen sind nicht zwangsläufig ein Bremsklotz<br />

1’350<br />

1’300<br />

1’250<br />

1’200<br />

1’150<br />

1’100<br />

1’050<br />

2004 2005 2006<br />

S&P 500 (linke Skala)<br />

Federal Funds Target-Rate (rechte Skala)<br />

Quelle: Thomson Reuters Datastream / ZKB<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Empfehlungen<br />

Regionen & Länder Gewichtung Strategie vs. BM 1 Bevorzugte Sektoren 2 /Regionen & Länder (nach Priorität)<br />

Schweiz Leichte Übergewichtung [1] Nicht-zyklische Konsumgüter [2] Baugewerbe [3] Zyklische Konsumgüter [4] Finanzwerte<br />

Europa Starke Untergewichtung [1] Gesundheit [2] Nicht-zyklische Konsumgüter [3] Finanzwerte [4] Telekommunikation<br />

Grossbritannien Leichte Untergewichtung [1] Nicht-zyklische Konsumgüter [2] Gesundheit [3] Industriewerte [4] Finanzwerte<br />

USA Leichte Untergewichtung [1] Nicht-zyklische Konsumgüter [2] Gesundheit [3] Finanzwerte [4] Zyklische Konsumgüter<br />

Japan Starke Untergewichtung n.a.<br />

Übrige 3 Starke Übergewichtung Sektoren<br />

[1] Nicht-zyklische Konsumgüter [2] Gesundheit [3] Finanzwerte [4] Informations-Technologie<br />

Regionen/Länder<br />

Asien: [1] Thailand [2] Singapur [3] China [4] Indonesien; Global<br />

Südamerika: [1] Chile [2] Mexiko [3] Brasilien [4] Peru ; Global<br />

1<br />

BM Benchmark<br />

2<br />

Sektoren Morgan Stanley Capital International (MSCI) World-Sektoren<br />

3<br />

Übrige Asien exkl. Japan; Non-EUR-Länder exkl. Grossbritannien; Osteuropa; Südamerika; übrige Märkte<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

11


Anlagepolitik<br />

D I V E R S E & A L T E R N A T I V E A N L A G E N<br />

Bessere Marktbedingungen bei Rohstoffen<br />

Die Rohstoffe konnten sich im dritten <strong>Quartal</strong> von der Kurszäsur,<br />

welche insbesondere zwischen Anfang April und Ende<br />

Juni dieses Jahres stattgefunden hatte, zumindest teilweise<br />

wieder erholen. Zurückzuführen ist dies in erster Linie<br />

auf die durch die Frühindikatoren signalisierte Wachstumsbeschleunigung<br />

sowohl in den USA als auch in<br />

Europa. Zulegen konnten vor allem die Edelmetalle und die<br />

Energierohstoffe, während sich die Preisentwicklung bei<br />

den Industriemetallen und Agrarrohstoffen uneinheitlich<br />

zeigte. Allerdings liegen die beiden prominentesten Edelmetalle<br />

Gold und Silber nach dem Ausverkauf Mitte April<br />

immer noch rund 20 beziehungsweise 27 Prozent tiefer als<br />

zu Beginn des Jahres. Demgegenüber schneiden die eher<br />

zyklischen Edelmetalle Platin und Palladium deutlich besser<br />

ab, liegen sie doch in diesem Jahr lediglich rund fünf<br />

Prozent in der Minuszone beziehungsweise gar zwei Prozent<br />

im positiven Bereich. Nach der Aufholjagd zwischen<br />

Ende Juni und Mitte August neigen nun jedoch wieder<br />

sämtliche Edelmetalle zur Schwäche.<br />

Wir sind der Ansicht, dass die Goldnotierung weiterhin<br />

sehr sensitiv auf die zukünftige Fed-Politik und in diesem<br />

Zusammenhang auch auf die US-Wirtschaftsdaten reagieren<br />

wird. Die Nachfrage nach Goldschmuck, Goldmünzen<br />

und Goldbarren, vor allem aus dem asiatischen Raum,<br />

dürfte jedoch weiter anhalten. Dies insbesondere auch,<br />

weil die jüngsten Währungsturbulenzen in einer Vielzahl<br />

asiatischer Länder die Attraktivität des Goldes zusätzlich<br />

gesteigert haben. Das gelbe Edelmetall fungiert quasi als<br />

Alternative zur lokalen Währung. Belastend wirken jedoch<br />

noch immer die Verkäufe aus börsengehandelten Goldfonds.<br />

Sie haben zwar im zweiten <strong>Quartal</strong> nachgelassen,<br />

bezifferten sich jedoch zwischen April und Juni noch immer<br />

auf hohe 402.2 Tonnen.<br />

Geopolitische Risikoprämie ist angewachsen<br />

Neben den Preisen für Edelmetalle haben auch die Notierungen<br />

für Erdöl jüngst zugelegt. Dafür waren jedoch<br />

– neben den sich aufhellenden Wirtschaftsperspektiven –<br />

vor allem die geopolitischen Konflikte in Syrien, aber auch<br />

in Ägypten und Libyen verantwortlich. Im Falle von Syrien<br />

ist jedoch nicht wie gemeinhin angenommen ein allfälliger<br />

Produktionsausfall das preistreibende Thema. Syrien spielt<br />

nämlich mit einer Produktion von 300 000 Barrels pro Tag<br />

als Erdölproduzent lediglich eine untergeordnete Rolle. Es<br />

besteht bei einer Militärintervention vielmehr die Gefahr<br />

der Ausweitung des Konflikts auf andere erdölproduzierende<br />

Staaten – insbesondere den Irak als derzeit zweitgrössten<br />

Produzenten in der Opec. Zudem bewegten die Fabrik -<br />

besetzungen und Proteste bewaffneter Truppen in Libyen<br />

und die Unruhen in Ägypten den Ölpreis. Ein Produktionsrückgang<br />

wäre in Libyen mit einer täglichen Verarbeitung<br />

von 1.4 Mio. Barrel weitaus bedeutender.<br />

Wir gehen davon aus, dass die Empfindlichkeit der<br />

Preisbildung auf geopolitische Faktoren weiterhin anhalten<br />

wird. Dementsprechend sind Krisenherde, wie im aktuellen<br />

Umfeld, jeweils in einem grösseren, grenzüberschreitenden<br />

Kontext zu betrachten.<br />

Unterschiedlicher Einfluss geopolitischer Risiken<br />

Indexiert, 100 = Erdöl-Terminpreis zum Zeitpunkt (0) des Ausbruchs des Konflikts<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

–3 –2 –1 0 1 2 3 4 5 6<br />

Monate vor und nach dem Ausbruch des Konflikts<br />

Iranische Revolution Der Irak greift Kuweit an<br />

Golfkrieg<br />

Iran-Irak-Kieg<br />

Streik beim venezolanischen<br />

Staatskonzern PDVSA<br />

Quelle: Neue Zürcher Zeitung<br />

Empfehlungen<br />

Sub-Anlagekategorien Gewichtung Strategie vs. BM 1 Bevorzugte Regionen & Länder/Anlagestile/Rohstoffe (nach Priorität)<br />

Immobilien Starke Übergewichtung [1] Immobilien USA [2] Immobilien Schweiz<br />

Hedge Funds Moderate Untergewichtung [1] Multi-Strategy [2] Equity Market Neutral [3] Event-Driven<br />

Private Equity Starke Untergewichtung n.a.<br />

Rohstoffe Moderate Übergewichtung Energie: [1] Wasser [2] Erdgas [3] Erdöl Sorte Brent<br />

Edelmetalle: [1] Silber [2] Gold [3] Palladium<br />

Industrie-Metalle: [1] Aluminium [2] Nickel [3] Kupfer<br />

Soft-Commodities: [1] Mais [2] Weizen [3] Baumwolle<br />

1<br />

BM Benchmark<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

12


Illustration: Patrick Oberholzer zum Thema verkehrte Börsenwelt


Anlagepolitik<br />

P O R T F O L I O - S T R U K T U R E N<br />

R E F E R E N Z W Ä H R U N G C H F – <strong>4.</strong> Q U A R T A L 2 0 13<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 25 Carat+<br />

Erhöhungen 3 Reduktionen 3<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 15.0%<br />

Aktien<br />

18.0%<br />

Liquidität<br />

15.0%<br />

Obligationen<br />

52.0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 15.0 15.0<br />

Obligationen 37.0 7.0 1.0 7.0 52.0<br />

Aktien 9.0 2.0 1.0 1.0 0.0 5.0 18.0<br />

D & AA 1 6.0 <strong>4.</strong>0 5.0 15.0<br />

Total 67.0 9.0 2.0 5.0 0.0 17.0 100.0<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 40 Carat+<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 20.0%<br />

Aktien<br />

28.0%<br />

Liquidität<br />

13.0%<br />

Obligationen<br />

39.0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 13.0 13 .0<br />

Obligationen 25.0 6.0 1.0 7.0 39.0<br />

Aktien 1<strong>4.</strong>0 <strong>4.</strong>0 1.0 2.0 0.0 7.0 28.0<br />

D & AA 1 6.0 6.0 8.0 20.0<br />

Total 58.0 10.0 2.0 8 .0 0.0 22.0 100.0<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 60 Carat+<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 22.0%<br />

Aktien<br />

42.0%<br />

Liquidität<br />

12.0%<br />

Obligationen<br />

2<strong>4.</strong>0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 12.0 12.0<br />

Obligationen 16.0 2.0 6.0 2<strong>4.</strong>0<br />

Aktien 23.0 5.0 2.0 2.0 0.0 10.0 42.0<br />

D & AA 1 6.0 6.0 10.0 22.0<br />

Total 57.0 7.0 2.0 8.0 0.0 26.0 100.0<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 100 Carat+<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 21.0%<br />

Liquidität<br />

9.0%<br />

Aktien<br />

70.0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 9.0 9.0<br />

Obligationen 0.0<br />

Aktien 41.0 9.0 <strong>4.</strong>0 <strong>4.</strong>0 0.0 12.0 70.0<br />

D & AA 1 6.0 6.0 9.0 21 .0<br />

Total 56.0 9.0 <strong>4.</strong>0 10.0 0.0 21.0 100.0<br />

1<br />

D & AA Diverse & Alternative Anlagen<br />

(Immobilien, Hedge Funds, Private Equity, Rohstoffe)<br />

2<br />

Übrige Asien exkl. Japan; Non-EUR-Länder exkl. Grossbritannien; Osteuropa;<br />

Südamerika; übrige Märkte<br />

3<br />

Veränderungen Die farblich gekennzeichneten Veränderungen der Anlagestruktur<br />

sind strategischer Natur. Veränderungen aus Konsistenzgründen<br />

werden nicht angezeigt.<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

14


Anlagepolitik<br />

P O R T F O L I O - S T R U K T U R E N<br />

R E F E R E N Z W Ä H R U N G E U R – <strong>4.</strong> Q U A R T A L 2 0 13<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 25 Carat+<br />

Erhöhungen 3 Reduktionen 3<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 15.0%<br />

Aktien<br />

18.0%<br />

Liquidität<br />

15.0%<br />

Obligationen<br />

52.0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 15.0 15.0<br />

Obligationen 7.0 37.0 1.0 7.0 52.0<br />

Aktien 6.0 5.0 1.0 1.0 5.0 18.0<br />

D & AA 1 6.0 <strong>4.</strong>0 5.0 15.0<br />

Total 19.0 57.0 2.0 5.0 0.0 17.0 100.0<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 40 Carat+<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 20.0%<br />

Aktien<br />

28.0%<br />

Liquidität<br />

13.0%<br />

Obligationen<br />

39.0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 13.0 13.0<br />

Obligationen 6.0 25.0 1.0 7.0 39.0<br />

Aktien 8.0 10.0 1.0 2.0 7.0 28.0<br />

D & AA 1 6.0 6.0 8.0 20.0<br />

Total 20.0 48.0 2.0 8.0 0.0 22.0 100.0<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 60 Carat+<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 22.0%<br />

Aktien<br />

42.0%<br />

Liquidität<br />

12.0%<br />

Obligationen<br />

2<strong>4.</strong>0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 12.0 12.0<br />

Obligationen 2.0 16.0 6.0 2<strong>4.</strong>0<br />

Aktien 12.0 16.0 2.0 2.0 10.0 42.0<br />

D & AA 1 6.0 6.0 10.0 22 .0<br />

Total 20.0 4<strong>4.</strong>0 2.0 8.0 0.0 26.0 100.0<br />

Strategische Asset Allocation in Prozenten – 100 Carat+<br />

Div. & Alternative<br />

Anlagen 21.0%<br />

Liquidität<br />

9.0%<br />

Aktien<br />

70.0%<br />

Anlage- CHF EUR GBP USD JPY Übrige 2 TOTAL<br />

kategorien<br />

Liquidität 9.0 9.0<br />

Obligationen 0.0<br />

Aktien 18.0 32.0 <strong>4.</strong>0 <strong>4.</strong>0 12.0 70.0<br />

D & AA 1 6.0 6.0 9.0 21.0<br />

Total 2<strong>4.</strong>0 41.0 <strong>4.</strong>0 10.0 0.0 21.0 100.0<br />

1<br />

D & AA Diverse & Alternative Anlagen<br />

(Immobilien, Hedge Funds, Private Equity, Rohstoffe)<br />

2<br />

Übrige Asien exkl. Japan; Non-EUR-Länder exkl. Grossbritannien; Osteuropa;<br />

Südamerika; übrige Märkte<br />

3<br />

Veränderungen Die farblich gekennzeichneten Veränderungen der Anlagestruktur<br />

sind strategischer Natur. Veränderungen aus Konsistenzgründen<br />

werden nicht angezeigt.<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

15


Anlagepolitik<br />

EMPFEHLUNGEN – AKTIEN & AKTIENFONDS NACH MSCI-SEKTOREN (1/2)<br />

Name Land/ Währung Kurs Performance P/E-Ratio Dividenden- Markt- Empfehlung<br />

Region 19.09.<strong>2013</strong> YTD Rendite Kapitalisierung in 19.09.<strong>2013</strong><br />

Mrd.-Ref.-whg.<br />

Zyklische Konsumgüter<br />

BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG DE EUR 81.49 11.74 10.31 3.07 52.45 Halten<br />

CALIDA HOLDING CH CHF 27.50 11.35 1<strong>4.</strong>99 2.90 0.22 Halten<br />

CIE FINANCIERE RICHEMONT CH CHF 9<strong>4.</strong>95 32.98 19.30 1.05 5<strong>4.</strong>52 Halten<br />

DUFRY AG CH CHF 138.00 15.38 20.64 n.a. <strong>4.</strong>09 Halten<br />

FORBO HOLDING AG CH CHF 680.00 18.62 15.02 1.76 1.53 Halten<br />

HENNES & MAURITZ AB SE SEK 266.90 18.89 25.95 3.56 441.74 Verkaufen<br />

LVMH FR EUR 149.25 7.56 20.42 1.94 75.82 Halten<br />

KINGFISHER PLC GB GBP 403.30 41.92 17.16 2.61 9.57 Halten<br />

PUMA SE DE EUR 217.25 –3.38 20.22 0.23 3.28 Kaufen<br />

SWATCH GROUP AG CH CHF 597.50 29.55 18.45 1.13 31.29 Kaufen<br />

VALORA HOLDING AG CH CHF 208.40 16.16 12.69 6.00 0.72 Halten<br />

Nicht-zyklische Konsumgüter<br />

ANHEUSER-BUSCH INBEV NV BE EUR 76.49 16.43 21.77 2.22 123.02 Halten<br />

BARRY CALLEBAUT AG CH CHF 908.50 5.09 20.35 1.71 <strong>4.</strong>99 Halten<br />

BELL AG CH CHF 2’162.00 7.83 10.52 2.78 0.86 Halten<br />

BRITISH AMERICAN TOBACCO PLC GB GBP 3’388.00 8.57 15.36 <strong>4.</strong>52 6<strong>4.</strong>39 Kaufen<br />

CARLSBERG AS DK DKK 578.50 <strong>4.</strong>42 15.12 1.04 88.81 Halten<br />

DANONE FR EUR 57.58 15.38 18.77 2.52 36.33 Halten<br />

DIAGEO PLC GB GBP 2’077.50 16.28 18.45 2.53 52.16 Halten<br />

HEINEKEN NV NL EUR 53.99 6.97 18.65 1.70 31.10 Kaufen<br />

IMPERIAL TOBACCO GROUP PLC GB GBP 2’309.00 –2.70 11.03 5.25 22.38 Kaufen<br />

NESTLE SA CH CHF 63.90 7.21 18.45 3.21 206.06 Kaufen<br />

ORIOR AG CH CHF 50.30 n.a. 10.93 n.a. 0.30 Halten<br />

TESCO PLC GB GBP 377.10 12.25 11.60 <strong>4.</strong>35 30.48 Halten<br />

UNILEVER NV NL EUR 30.12 <strong>4.</strong>44 18.77 3.40 92.00 Kaufen<br />

ING L INV-FD & BEVERAGE NL USD 1’671.56 12.56 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

Energie<br />

BP PLC GB GBP 439.40 3.44 9.13 5.86 82.68 Kaufen<br />

ENI SPA IT EUR 17.74 –3.27 12.21 6.09 6<strong>4.</strong>47 Halten<br />

OMV AG AT EUR 35.80 30.87 8.25 3.35 11.72 Halten<br />

ROYAL DUTCH SHELL PLC NL EUR 2<strong>4.</strong>52 –5.60 8.53 5.49 158.45 Kaufen<br />

STATOIL ASA NO NOK 135.30 –2.66 9.19 <strong>4.</strong>99 431.42 Kaufen<br />

TOTAL SA FR EUR 42.41 8.72 8.38 5.52 100.80 Halten<br />

Finanzen<br />

ALLIANZ SE DE EUR 117.90 12.50 9.01 3.82 53.76 Kaufen<br />

BALOISE HOLDING AG CH CHF 101.90 29.81 10.07 <strong>4.</strong>42 5.10 Halten<br />

BANCO BILBAO VIZCAYA ARGENTARIA ES EUR 8.29 19.12 13.86 5.07 47.46 Halten<br />

BANQUE CANTONALE VAUDOISE CH CHF 493.50 3.74 1<strong>4.</strong>40 6.48 <strong>4.</strong>25 Halten<br />

CREDIT SUISSE GROUP AG CH CHF 28.64 32.34 11.17 0.34 45.20 Halten<br />

HELVETIA HOLDING AG CH CHF 412.25 23.61 10.22 <strong>4.</strong>12 3.57 Halten<br />

HSBC HOLDINGS PLC GB GBP 702.60 8.61 11.76 <strong>4.</strong>83 131.08 Halten<br />

SWISS RE AG CH CHF 7<strong>4.</strong>55 2<strong>4.</strong>62 8.37 10.05 27.65 Halten<br />

UBS AG CH CHF 19.49 37.87 19.54 0.77 7<strong>4.</strong>86 Halten<br />

ZURICH INSURANCE GROUP AG CH CHF 236.40 3.80 9.55 7.19 35.07 Kaufen<br />

Pharma/Gesundheit<br />

ACTELION LTD CH CHF 6<strong>4.</strong>50 50.97 17.51 1.55 7.76 Halten<br />

FRESENIUS MEDICAL CARE AG DE EUR 48.51 –7.28 18.27 1.55 15.12 Kaufen<br />

GALENICA AG CH CHF 716.00 3<strong>4.</strong>97 16.64 1.54 <strong>4.</strong>65 Halten<br />

GLAXOSMITHKLINE PLC GB GBP 1’591.50 19.18 13.79 5.31 77.87 Halten<br />

LUNDBECK A/S DK DKK 118.50 42.94 16.54 1.69 23.24 Verkaufen<br />

NOVARTIS AG CH CHF 69.40 20.71 1<strong>4.</strong>84 3.32 187.67 Halten<br />

ROCHE HOLDING AG CH CHF 239.90 30.43 15.94 3.06 206.87 Halten<br />

SANOFI FR EUR 7<strong>4.</strong>75 <strong>4.</strong>69 13.85 3.71 99.17 Kaufen<br />

SONOVA HOLDING AG CH CHF 11<strong>4.</strong>80 1<strong>4.</strong>93 21.15 1.39 7.71 Halten<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

16


Anlagepolitik<br />

EMPFEHLUNGEN – AKTIEN & AKTIENFONDS NACH MSCI-SEKTOREN (2/2)<br />

Name Land/ Währung Kurs Performance P/E-Ratio Dividenden- Markt- Empfehlung<br />

Region 19.09.<strong>2013</strong> YTD Rendite Kapitalisierung in 19.09.<strong>2013</strong><br />

Mrd.-Ref.-whg.<br />

Industriegüter<br />

ABB AG CH CHF 21.88 20.51 16.54 3.11 50.65 Kaufen<br />

ADECCO SA CH CHF 6<strong>4.</strong>00 38.08 18.16 2.81 12.11 Verkaufen<br />

BELIMO HOLDING AG CH CHF 2’356.00 33.64 20.66 2.55 1.45 Verkaufen<br />

BOSSARD HOLDING AG CH CHF 175.30 42.01 11.45 3.02 0.70 Halten<br />

DKSH HOLDING AG CH CHF 73.35 12.59 22.75 1.30 <strong>4.</strong>72 Halten<br />

GEORG FISCHER AG CH CHF 561.00 58.33 1<strong>4.</strong>42 2.67 2.30 Halten<br />

GEBERIT AG CH CHF 241.60 21.48 21.43 1.16 9.13 Kaufen<br />

KABA HOLDING AG CH CHF 398.50 2.84 17.45 2.26 1.52 Halten<br />

KARDEX AG CH CHF 41.80 77.42 12.36 2.87 0.32 Halten<br />

AP MOELLER-MAERSK A/S DK DKK 51’700.00 21.48 11.86 2.32 220.90 Verkaufen<br />

OC OERLIKON CORP AG CH CHF 12.55 2<strong>4.</strong>18 18.46 1.99 <strong>4.</strong>09 Halten<br />

PHOENIX MECANO AG CH CHF 52<strong>4.</strong>00 21.58 1<strong>4.</strong>87 2.48 0.51 Halten<br />

RHEINMETALL AG DE EUR 42.59 17.01 2<strong>4.</strong>65 <strong>4.</strong>23 1.69 Kaufen<br />

SCHINDLER HOLDING AG CH CHF 138.60 5.08 22.83 1.59 15.95 Halten<br />

SGS SA CH CHF 2’169.00 8.33 2<strong>4.</strong>32 2.67 16.97 Kaufen<br />

SIEMENS AG DE EUR 90.21 13.25 16.49 3.33 79.48 Halten<br />

SULZER AG CH CHF 143.30 –0.62 17.61 2.23 <strong>4.</strong>91 Halten<br />

SCHWEITER TECHNOLOGIES AG CH CHF 607.50 21.15 2<strong>4.</strong>29 <strong>4.</strong>58 0.88 Halten<br />

Informations-Technologie<br />

CAP GEMINI FR EUR 45.25 37.78 15.31 2.21 7.20 Halten<br />

ERICSSON LM SE SEK 89.40 37.33 20.19 3.08 29<strong>4.</strong>45 Halten<br />

LOGITECH INTERNATIONAL CH CHF 7.73 11.69 25.83 2.71 1.34 Halten<br />

SAP AG DE EUR 55.73 –8.19 16.40 1.53 68.45 Kaufen<br />

Baugewerbe/Rohstoffe<br />

BASF SE DE EUR 72.73 2.23 13.58 3.57 66.81 Kaufen<br />

CHAM PAPER HOLDING AG CH CHF 238.00 5<strong>4.</strong>10 39.27 1.26 0.18 Halten<br />

CLARIANT AG CH CHF 16.28 35.20 15.45 2.03 5.40 Halten<br />

HOLCIM AG CH CHF 70.35 6.94 17.36 1.63 23.01 Halten<br />

LAFARGE SA FR EUR 52.47 8.83 18.32 1.91 15.08 Halten<br />

LINDE AG DE EUR 149.95 13.64 18.02 1.80 27.78 Kaufen<br />

SYNGENTA AG CH CHF 377.60 3.00 17.80 2.52 35.16 Kaufen<br />

TENARIS SA IT EUR 18.39 18.10 17.27 1.82 21.72 Halten<br />

VALLOUREC FR EUR 49.93 26.42 22.88 1.38 6.30 Kaufen<br />

Telekommunikation<br />

BELGACOM SA BE EUR 18.72 –15.69 9.84 13.30 6.33 Halten<br />

DEUTSCHE TELEKOM AG DE EUR 10.07 17.22 15.89 6.95 4<strong>4.</strong>85 Kaufen<br />

SWISSCOM AG CH CHF 435.40 10.54 13.93 5.05 22.55 Halten<br />

TELEFONICA SA ES EUR 11.38 11.63 11.05 n.a. 51.77 Halten<br />

VODAFONE GROUP PLC GB GBP 209.30 35.51 13.42 5.41 101.41 Halten<br />

Versorger<br />

ROMANDE ENERGIE HOLDING CH CHF 1’180.00 10.80 n.a. 2.29 1.35 Halten<br />

RWE AG DE EUR 25.52 –18.29 6.43 7.84 15.70 Halten<br />

Diverse Sektoren & Regionen<br />

ABERDEEN EMERGING MARKETS FUND EM USD 6<strong>4.</strong>98 –5.93 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

BLACKROCK UNITED KINGDOM FUND US GBP 7<strong>4.</strong>15 11.54 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

ISHARES ETF ON SMIM CH CHF 158.47 22.81 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

DB X-TRACKERS DAX ETF EM EUR 85.96 1<strong>4.</strong>04 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

FIDELITY CHINA FUND EM USD 4<strong>4.</strong>25 3.87 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

LYXOR ETF MSCI EMU SMALL CAP EM EUR 183.32 21.28 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

VONTOBEL FAR EAST FUND EM USD 377.53 –3.44 n.a. n.a. n.a. Halten<br />

Das Anlageuniversum der Anlagekategorie Aktien und Aktienfonds der <strong>Lienhardt</strong> & <strong>Partner</strong> <strong>Privatbank</strong> <strong>Zürich</strong> AG umfasst die Anlageregionen Schweiz, Europa, Grossbritannien, USA, Japan und Übrige (Asien exkl. Japan;<br />

Non-EUR-Länder exkl. Grossbritannien; Osteuropa; Südamerika; übrige Märkte).<br />

Aufgrund der US-Erbschaftssteuerpflicht für private Schweizer <strong>Investor</strong>en beinhaltet diese Publikation keine spezifischen Empfehlungen amerikanischer Einzelanlagen.<br />

Die Empfehlungen sind per angegebenem Stichtag gültig, können jedoch jederzeit und ohne vorherige Ankündigung ändern.<br />

Anlagestrategie <strong>4.</strong> <strong>Quartal</strong> <strong>2013</strong><br />

17


SCHWERPUNKT<br />

MARKTKAPITALISIERUNG UND «HOME BIAS»<br />

Kapitalflüsse zwischen entwickelten Märkten und Schwellenländern bieten Chancen<br />

und Risiken – die Weitsicht und das Timing sind das Entscheidende<br />

IMMOBILIEN SCHWEIZ<br />

Innere Landwerte und Landpreise aus Statistiken klaffen oftmals weit auseinander


Schwerpunkt<br />

M A R K T K A P I T A L I S I E R U N G U N D « H O M E B I A S »<br />

«Kapitalflüsse zwischen entwickelten Märkten und<br />

Schwellenländern bieten Chancen und Risiken – die<br />

Weitsicht und das Timing sind das Entscheidende»<br />

Simon D. Tschupp<br />

Portfolio Manager<br />

Einmal mehr neigen die Aktienmärkte dieses Jahr zu Übertreibungen.<br />

Während die Leitindizes der Industrienationen<br />

grosse Kursgewinne verzeichneten (MSCI World +20 Prozent<br />

in US Dollar gerechnet), erlitten die Schwellenländer<br />

herbe Verluste. Der MSCI Emerging Markets Index (Leit-<br />

index der Schwellenländer) verlor seit Jahresbeginn bis<br />

Anfang September <strong>2013</strong> gut 10 Prozent in US Dollar. Das<br />

ist die grösste Underperformance des MSCI Emerging<br />

Markets Index im Vergleich zur Entwicklung der Industriestaaten<br />

seit dem Jahr 1998.<br />

Marktkapitalisierung und Kapitalflüsse<br />

Nach dem Platzen der Dotcom-Blase und im Zuge der<br />

Finanzkrise diversifizierten die Anleger ihre Vermögenswerte<br />

wieder vermehrt in die Emerging Markets. Jetzt folgt<br />

eine abrupte Kehrtwende in der immense Geldmengen<br />

aus diesen einst hochgejubelten Märkten abgezogen werden<br />

– so wie während der Asienkrise im Jahr 1998. Wirtschaftsgeschichtlich<br />

betrachtet ist dies kein neues Muster,<br />

lediglich die Umlaufgeschwindigkeit nimmt zu.<br />

Was sind die Gründe für diese enormen Kapitalab -<br />

flüsse aus den Schwellenländern in die westlichen Staaten?<br />

Die meisten Schwellenländer weisen heute hohe Inflationsraten,<br />

hohe Leistungsbilanzdefizite und sinkende<br />

Wachstumsraten auf. Der Auslöser für diese neue Entwicklung<br />

war lediglich die Ankündigung eines möglichen «Tapering»<br />

der amerikanischen Notenbank (Drosselung der<br />

extrem expansiven Geldpolitik). In der Folge schossen die<br />

Renditen zehnjähriger Staatsanleihen diverser Länder in<br />

die Höhe. Die Rendite der zehnjährigen amerikanischen<br />

Treasury-Anleihe stieg von 1.63 Prozent Anfang Mai auf bis<br />

3 Prozent Anfang September dieses Jahres. Just in diesem<br />

Zeitraum fielen die Währungen sowie die Anleihen- und<br />

Aktienmärkte der Schwellenländer in rasantem Tempo.<br />

Alle diese Faktoren bewogen die Finanzakteure dazu, ihre<br />

Engagements zu reduzieren und den Schwellenländern<br />

wieder den Rücken zuzukehren. Insbesondere der internationale<br />

Finanzsektor beziehungsweise die Kreditströme der<br />

Banken haben einen erheblichen Einfluss auf die enormen<br />

Geldflüsse.<br />

Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) flossen<br />

seit dem Jahr 2008 1.1 Billionen US Dollar netto in die<br />

Schwellenländer. Die Ökonomen des IWF beleuchten in ihrer<br />

neuen Studie «Capital Flows are Frickle: Anytime,<br />

Anywhere» eben diese Kapitalflüsse. Wie die Grafik unten<br />

zeigt, schwanken nicht nur die Kapitalflüsse der Schwellenländer<br />

stark. Die dunkle Linie der Bruttokapitalströme<br />

schlägt ähnlich stark aus wie diejenige der Schwellenländer.<br />

Anders sieht das Bild bei den Nettokapitalströmen aus<br />

(helle Linie = Kapitalzuflüsse minus Kapitalabflüsse).<br />

Kapitalflüsse der Industrie- und Schwellenländer weltweit<br />

Gesamter Kapitalfluss in Prozent des BIP Industriestaaten<br />

Brutto-Kapitalzufluss<br />

Netto-Kapitalzufluss<br />

1980<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008 1H<br />

2009 H1<br />

2010 H1<br />

2011 H1<br />

Gesamter Kapitalfluss in Prozent des BIP Schwellenländer<br />

Brutto-Kapitalzufluss<br />

Netto-Kapitalzufluss<br />

1980<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008 1H<br />

2009 H1<br />

2010 H1<br />

2011 H1<br />

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF)<br />

25.0<br />

20.0<br />

15.0<br />

10.0<br />

5.0<br />

0.0<br />

–5.0<br />

–10.0<br />

12.5<br />

10.0<br />

7.5<br />

5.0<br />

2.5<br />

0.0<br />

–2.5<br />

–5.0<br />

19


Illustration: Patrick Oberholzer zum Thema Europa findet den Weg aus der Rezession


Schwerpunkt<br />

M A R K T K A P I T A L I S I E R U N G U N D « H O M E B I A S »<br />

Diese sind in den Industrieländern deutlich ausgeglichener.<br />

Die Schwellenländer leiden deswegen so stark unter den<br />

Kapitalabflüssen, weil das Kapital in Krisenzeiten kaum<br />

mehr zu ihnen zurückkehrt. Im Gegensatz zu den Indu s -<br />

triestaaten, deren Kapitalflüsse zu einem grossen Teil aus<br />

Industriestaaten selbst stammen und sich daher teilweise<br />

auszugleichen vermögen. Die links unten stehende Grafik<br />

zeigt anschaulich die Entwicklung der Brutto- und Netto-<br />

Kapitalflüsse. Die Marktkapitalisierung der einzelnen Länder<br />

und deren Aktienmärkte sind also stark von den internationalen<br />

Geldflüssen geprägt und neigen immer wieder zu<br />

Über- oder Untertreibungen. Die Marktkapitalisierung der<br />

Schwellenländer wuchs überdie letzten zehn Jahre insgesamt<br />

um über 410 Prozent, während das Marktvolumen der<br />

Industriestaaten mit rund 95 Prozent deutlich weniger zulegte.<br />

Für die Aktienmärkte sieht das Bild ähnlich aus, jedoch<br />

mit einer deutlich tieferen Schwankungsbreite. Im gleichen<br />

Zeitraum erzielte der MSCI Emerging Markets Index<br />

(+161 Prozent) gegenüber dem Weltaktienindex MSCI World<br />

(exklusive Schwellen länder +68 Prozent) eine Überrendite<br />

von 93 Prozent (siehe Grafik unten rechts). Chancen und Risiken<br />

liegen nahe beieinander – die nötige Weitsicht und<br />

das Timing sind das Entscheidende.<br />

«Home Bias»<br />

Schlagen wir nun die Brücke vom weltweiten Finanzmarktgeschehen<br />

hin zu Anlegern deren Portfolio-Allokation eine<br />

sogenannte «Home Bias» aufweist. Von einer «Home<br />

Bias» spricht man bei einer ausgeprägten Gewichtung des<br />

Heimmarktes. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest,<br />

dass eine solche Portfolio-Struktur ebenfalls weltweiten<br />

Entwicklung der Brutto- und Nettokapitalflüsse<br />

wirtschaftlichen Einflüssen unterworfen ist. Insbesondere<br />

von den Absatzmärkten der im Aktienmarkt beziehungsweise<br />

im Index enthaltenen Unternehmungen ist man teilweise<br />

abhängig.<br />

Relative Betrachtung bringt Transparenz<br />

Die Schweiz gehört zu den Ländern mit den weltweit<br />

höchsten Exportanteilen. Das Bruttoinlandprodukt (BIP)<br />

für das Jahr 2012 betrug CHF 591.9 Milliarden, während<br />

sich das Exportvolumen auf CHF 309.5 Milliarden belief.<br />

Dies entspricht gut 52 Prozent des BIPs und verdeutlicht<br />

die relative Betrachtung der «Home Bias» in der Schweiz.<br />

Das Exportvolumen beträgt seit mehreren Jahren über die<br />

Hälfte des Schweizer BIPs. Rund 90 Prozent der schweizerischen<br />

Marktkapitalisierung belaufen sich auf die 20 im<br />

Swiss Market Index (SMI) enthaltenen Unternehmen. Auf<br />

der einen Seite trägt der Anleger de facto kein Währungs -<br />

risiko, da die Finanzabteilungen der Unternehmungen das<br />

Währungsmanagement selber betreiben. Genau in dieser<br />

Tatsache sehen viele Anleger den grössten Vorteil – sie<br />

müssen sich nicht auch noch um Währungsschwankungen<br />

sorgen – wobei diese doch einfach über Devisentermingeschäfte<br />

abgesichert werden können. Anleger, welche ihr<br />

Vermögen gerne im Schweizer Aktienmarkt angelegt wissen,<br />

schätzen insbesondere die politische Stabilität, die<br />

äusserst starke Währung und die günstigen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen. Grund genug um sich über die<br />

eigene «Home Bias» Gedanken zu machen. Selbst wenn<br />

Sie ausschliesslich in Schweizer Aktien investieren, so sind<br />

sie nicht vom Weltwirtschaftsgeschehen isoliert – im<br />

Gegenteil.<br />

Entwicklung Marktkapitalisierung und Indizes im Vergleich<br />

Gesamter Kapitalfluss Industriestaaten<br />

40.0<br />

30.0 in Prozent des BIP<br />

20.0<br />

10.0<br />

0.0<br />

–10.0<br />

–20.0<br />

–30.0<br />

–40.0<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Gesamter Kapitalfluss Schwellenländer<br />

40.0<br />

30.0<br />

in Prozent des BIP<br />

20.0<br />

10.0<br />

0.0<br />

–10.0<br />

–20.0<br />

–30.0<br />

–40.0<br />

Brutto-Kapitalzufluss Brutto-Kapitalabfluss Netto-Kapitalzufluss<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF)<br />

10.0<br />

8.0<br />

6.0<br />

<strong>4.</strong>0<br />

2.0<br />

0.0<br />

–2.0<br />

–<strong>4.</strong>0<br />

–8.0<br />

–10.0<br />

10.0<br />

8.0<br />

6.0<br />

<strong>4.</strong>0<br />

2.0<br />

0.0<br />

–2.0<br />

–<strong>4.</strong>0<br />

–8.0<br />

–10.0<br />

Marktkapitalisierung<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 <strong>2013</strong><br />

Marktkapitalisierung: MSCI Emerging Markets Index (Schwellenländer in USD)<br />

Marktkapitalisierung: MSCI World Index (Weltaktienindex in USD)<br />

Indexpreisentwicklung: MSCI Emerging Markets Index (Schwellenländer in USD)<br />

Indexpreisentwicklung: MSCI World Index (Weltaktienindex in USD)<br />

Quelle: Bloomberg<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

21


Schwerpunkt<br />

I M M O B I L I E N S C H W E I Z<br />

«Innere Landwerte und Landpreise aus Statistiken<br />

klaffen oftmals weit auseinander»<br />

Dr. Stefan Fahrländer<br />

Fahrländer <strong>Partner</strong> AG ( FPRE ), <strong>Zürich</strong><br />

In der Schweiz gibt es nur sehr wenige Statistiken zu Landpreisen.<br />

Zudem haben die Daten von Kantonen, die gewisse<br />

Werte ausweisen, nur eine begrenzte Aussagekraft.<br />

Dies aus folgenden Hauptgründen:<br />

• Baulandtransaktionen sind insbesondere im stark bebauten<br />

Raum rar und finden eher am Siedlungsrand statt.<br />

• In den Statistiken werden voneinander abweichende<br />

Qualitäten, wie beispielsweise unterschiedliche Mikro -<br />

lagen und teilweise auch baurechtliche Aspekte, wie die<br />

mögliche Bebauungsdichte, nicht berücksichtigt. Diese<br />

Aspekte haben aber einen sehr hohen Einfluss auf den<br />

Landwert.<br />

Es lohnt sich deshalb, zusätzlich zu den Statistiken entsprechende<br />

Modellierungen durchzuführen und zu konsultieren.<br />

Logische Näherung an den Landwert<br />

Ist der Wert einer Immobilie bekannt und sind die – um<br />

einen Risikozuschlag erhöhten – Erstellungskosten der<br />

Baute ebenfalls vorhanden, so kann auch der Wert des<br />

Landes errechnet werden, denn dieser entspricht der Differenz<br />

zwischen Gesamtwert und Erstellungskosten.<br />

Innere Landwerte für EFH-Bauland<br />

Quelle: IMBAS FPRE (Datenstand: 30. Juni <strong>2013</strong>)<br />

Die räumlichen Unterschiede der Marktwerte von – ansonsten<br />

identischen – Einfamilienhäusern sind massiv. Die<br />

teuersten Lagen sind heute rund sieben Mal so teuer wie<br />

die günstigsten Lagen in der Schweiz.<br />

Da die Erstellungskosten einer identischen Baute<br />

landesweit praktisch gleich sind, sind die Unterschiede<br />

zwischen den Landwerten noch einmal grösser und liegen<br />

im Bereich von 1:40. Dabei ist berücksichtigt, dass Landwerte<br />

in der Peripherie an sich null oder gar negativ sein<br />

können, dass aber die Erschliessung Kosten verursacht<br />

und entsprechend ein Mindestwert verwendet wird.<br />

Diskrepanzen zur Statistik<br />

Der Kanton <strong>Zürich</strong> ist einer der wenigen Kantone, der<br />

Statistiken zu effektiv bezahlten Preisen und zudem auch<br />

modellierte Preise ausweist.<br />

Für die Zürcher Gemeinde Küsnacht liegen im Jahr<br />

2012 elf Transaktionen von Wohnbauland aller Art vor.<br />

Dies bei einer Bandbreite der Baulandpreise von<br />

544 Schweizer Franken bis 3046 Schweizer Franken und<br />

einem Median von 1758 Schweizer Franken. Dabei entspricht<br />

die Bandbreite dem ersten und dem dritten Viertel<br />

der Verteilung. Es gab also zwei Transaktionen die bei<br />

544 Schweizer Franken oder tiefer lagen sowie zwei<br />

Transaktionen, die höher als 3046 Schweizer Franken<br />

lagen. Gemäss dem kantonseigenen Modell sollten<br />

sich die Baulandpreise in Küsnacht zwischen 1425 und<br />

2268 Schweizer Franken bewegen, bei einem mittleren<br />

Wert von 1823 Schweizer Franken.<br />

Bei der Verwendung hedonischer Modelle sowie von<br />

Erstellungskosten und einem üblichen Risikozuschlag<br />

resultieren deutlich andere Zahlen (grün dargestellt in<br />

nachstehender Grafik): An guten Mikrolagen liegen die<br />

inneren Werte des Einfamilienhaus-Baulands deutlich<br />

höher als die des Statistischen Amts ausgewiesenen. Nur<br />

gerade an einer guten Mikrolage auf der Forch resultieren<br />

22


Schwerpunkt<br />

I M M O B I L I E N S C H W E I Z<br />

mit 2150 Schweizer Franken Landwerte in der angegebenen<br />

Bandbreite. Dies bedeutet, dass entweder überwiegend<br />

unbebautes Land an schlechten Lagen gehandelt<br />

wurde, oder dass die Transaktionen doch nicht reine<br />

Marktpreise darstellen.<br />

Massive Entwicklungsgewinne …<br />

Die räumliche Schere ist in den vergangenen Jahren<br />

sowohl bei den Markt- als auch bei den Landwerten deutlich<br />

aufgegangen. Die Landwerte sind in der Peripherie<br />

annähernd konstant geblieben und bestehen im Wesentlichen<br />

aus den Erschliessungskosten. Entsprechend sind<br />

die Preise in den vergangenen 15 Jahren nur geringfügig<br />

gestiegen. Gleichzeitig weisen die stark nachgefragten<br />

Regionen Preisanstiege von 100 und mehr Prozent auf,<br />

was bei nur leicht steigenden Baukosten zu einer Explo -<br />

sion der Landwerte an diesen Standorten führt. Diese<br />

Veränderung der Marktwerte betrifft überwiegend das<br />

unterlegte Land. Diese – inneren – Landwerte schlagen<br />

sich aber nicht zwingend in den Statistiken der öffentlichen<br />

Hand nieder, denn einerseits ist wie gesagt wenig<br />

bis nichts über die Qualitäten des gehandelten Baulands<br />

bekannt, und andererseits lassen sich möglicherweise<br />

die Landverkäufer auch von den bereits hohen Preisen<br />

blenden, ohne zu hinterfragen, wo denn der innere Wert<br />

wirklich liegt. Kauft eine Privatperson derart Land für den<br />

Eigen gebrauch, hat sie einen Buchgewinn. Wird die Parzelle<br />

hingegen entwickelt und werden die erstellten Objekte<br />

anschliessend verkauft, dann waren in den vergangenen<br />

Jahren massive Gewinne zu Gunsten der Entwickler<br />

und zu Lasten der Landverkäufer möglich.<br />

Legendär sind in diesem Zusammenhang Anekdoten<br />

aus den 1970er Jahren, als Landkäufer die Bauern mit kleinen<br />

Banknoten bar bezahlten, bis diese angesichts der<br />

Banknotenberge auf dem Küchentisch «Genug!» riefen.<br />

… aber auch massive Risiken<br />

Rendite und Risiko sind bekanntlich Geschwister, und so<br />

bestehen bei Entwicklungsprojekten immer auch massive<br />

Risiken. Einerseits können diese baurechtliche Aspekte,<br />

Verzögerungen aufgrund von Einsprachen und Kostenüberschreitungen<br />

betreffen, andererseits birgt der Transaktionsmarkt<br />

ebenfalls Risiken.<br />

Wird heute Land gekauft und entwickelt, zeigt sich<br />

erst in rund zwei oder gar mehr Jahren, ob die erstellten<br />

Objekte gewinnbringend verkauft werden können. In<br />

einem steigenden Markt ist dies ein «Heimspiel». Wird zwischenzeitlich<br />

ein oberer Wendepunkt erreicht, wird es zur<br />

«Zitterpartie».<br />

Landpreise und Landwerte in Schweizer Franken<br />

Marktwerte, Kosten und Landwerte<br />

4’250<br />

4’000<br />

3’750<br />

3’500<br />

3’250<br />

3’000<br />

2’750<br />

2’500<br />

2’250<br />

2’000<br />

1’750<br />

1’500<br />

1’250<br />

1’000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

Handänderungen<br />

Küsnacht<br />

Goldbach<br />

Itschnach<br />

Forch<br />

Modell Statistisches Amt<br />

250<br />

240<br />

230<br />

220<br />

210<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

2000:1<br />

2000:3<br />

2001:1<br />

2001:3<br />

2002:1<br />

2002:3<br />

2003:1<br />

2003:3<br />

2004:1<br />

2004:3<br />

2005:1<br />

2005:3<br />

2006:1<br />

2006:3<br />

2007:1<br />

2007:3<br />

2008:1<br />

2008:3<br />

2009:1<br />

2009:3<br />

2010:1<br />

2010:3<br />

2011:1<br />

2011:3<br />

2012:1<br />

2012:3<br />

<strong>2013</strong>:1<br />

Landwert<br />

Wert<br />

Erstellungskosten<br />

Quelle: Statistisches Amt Kanton <strong>Zürich</strong> / IMBAS FPRE<br />

Quelle: Statistisches Amt Stadt <strong>Zürich</strong> / IMBAS FPRE<br />

23


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