GASWÄRME International Neuer Stahlguss - Sonderwerkstoff (Vorschau)
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ISSN 0020-9384<br />
VULKAN-VERLAG<br />
AUSGABE<br />
7-8/2011<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
Schwerpunkt<br />
Energie – Prozesse – Umwelt<br />
Die FLOX®-Erfinder erhalten den deutschen Umweltpreis 2011.<br />
Das Innovationspotenzial von WS wird ausgezeichnet. FLOX®: Die Entwicklung dieses<br />
besonders emissionsarmen Verbrennungsverfahrens – ganz ohne Flamme – eine umweltentlastende<br />
Schlüsseltechnologie im Bereich der energieeffizienten Hochtemperaturprozesse<br />
erfährt Europas höchstdotierte Würdigung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.<br />
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WS Inc. · 8301 West Erie Avenue · Lorain, OH 44053 / USA · Phone +1 (440) 365 8029 · Fax +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com
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E DITORIAL<br />
Unternehmen im Spannungsfeld<br />
von neuen Gesetzen und steigenden<br />
Energiepreisen<br />
Immer mehr Unternehmer betrachten die steigenden Rohstoff- und Energiepreise<br />
als wirtschaftliches Risiko – die Produkte werden teurer, die Markt- und Absatzchancen<br />
geringer. Hinzu kommen neue Anforderungen von Seiten der Gesetzgebung<br />
– aus Europa, vom Bund und vom Land.<br />
Natürlich wird vom Unternehmer viel verlangt: Der Einsatz von Effizienztechnologien<br />
ist zumeist nicht kostenneutral, aber er kann sich auch lohnen. Wichtig ist:<br />
Der Klimaschutz wird von der Firmenleitung vorangetrieben und von allen Mitarbeitern<br />
gelebt. Die Geschäftsführer von Klimaschutz-Unternehmen wissen, dass<br />
ein effizienter Umgang mit Energie hilft, Kosten zu senken, die Abhängigkeit von<br />
Öl- und Gasimporten zu verringern und nicht zuletzt das Klima zu schützen. Viele<br />
Unternehmen zeigen, was möglich ist, und wie es in der betrieblichen Praxis<br />
konkret erreicht werden kann, zum Beispiel durch die Einführung eines umfassenden<br />
Energiemanagementsystems.<br />
Der rationelle Umgang mit Energie mindert daher auch die Unternehmensrisiken. Es geht aber um mehr als<br />
eine Senkung der Kosten. Die Praxis zeigt, dass eine konsequente Ausrichtung auf energieeffizientes Wirtschaften<br />
zum Wettbewerbsfaktor wird: Neue Geschäftsmodelle entstehen, Vertriebswege werden optimiert,<br />
Produkte und Dienstleistungen überdacht und neu ausgerichtet.<br />
Der Übergang zu einer klimaverträglichen und nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise ist allerdings kein<br />
Automatismus, der glatt und berechenbar verläuft, sondern beruht auf engagiertem Handeln und politischen<br />
Vorgaben. Die hierdurch induzierten strukturellen Veränderungen eröffnen Potenziale für neue Märkte im Inland<br />
und als einer der Vorreiter dann insbesondere auch auf den wachsenden Märkten im Ausland. Ambitionierter<br />
Klimaschutz wirkt sich auf die verschiedenen Branchen in unterschiedlicher Weise aus, auch innerhalb<br />
der Branchen können sich unterschiedliche Tendenzen ergeben, je nachdem, ob man auf das bestehende<br />
Produktportfolio schaut oder neue zukünftige Möglichkeiten ins Auge fasst. Gerade bezogen auf zukünftige<br />
Märkte und Produkte ergeben sich diese in fast allen Branchen.<br />
Diese zuversichtliche Einschätzung darf nicht darüber hinwegtäuschen: Insbesondere die Energiewirtschaft,<br />
aber auch die energieintensiven Industriebereiche stehen vor großen Herausforderungen. Eine Abkehr vom<br />
„fossilen Wachstumspfad“ der Vergangenheit bedeutet eine Trendumkehr, die nur auf der Basis von Innovationen<br />
zu schaffen ist. Der Übergang erfordert einen umfassenden Transformationsprozess.<br />
Bislang allerdings steigern nur rund 20 Prozent der deutschen Unternehmen aus Industrie und produzierendem<br />
Gewerbe gezielt und betriebsübergreifend ihre Energieeffizienz. Durch Klimaschutz entstehen in den<br />
verschiedenen Branchen künftig neue Wachstumsoptionen – seien Sie dabei!<br />
Dipl.-Ing. Gerd Marx<br />
EnergieAgentur.NRW<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
569
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Heft 7-8<br />
Dezember 2011<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
Schwerpunkt:<br />
Energie – Prozesse – Umwelt<br />
N ACHRICHTEN<br />
UNTERNEHMEN UND WIRTSCHAFT<br />
WS Wärmeprozesstechnik erhält Deutschen<br />
Umweltpreis 2011 .................................................................576<br />
100 Jahre MAERZ-Ingenieurskunst im Industrieofenbau .........576<br />
Ecofys-Studie zeigt Potenzial für negative CO 2 -Emissionen ...576<br />
ArcelorMittal drosselt Stahlproduktion ...................................577<br />
140 Jahre KSB .......................................................................578<br />
Gas- und Dampfkraftwerk „Ulrich Hartmann“<br />
in Irsching eröffnet ................................................................578<br />
Feierliche Inbetriebnahme der Nord Stream-Pipeline .............578<br />
Energiemanagementsystem der Trimet Aluminium AG<br />
nach DIN EN 16001 zertifiziert ...............................................580<br />
SONA BLW Präzisionsschmiede feierte Hundertjähriges .........580<br />
Eisenmann Druckguss GmbH richtet neue<br />
Montage-Produktionsstätte ein ..............................................581<br />
DJ ThyssenKrupp und Salzgitter beenden Joint Venture ........581<br />
Edelstahlwerke Schmees zeigen „Edelstahlguss ganz<br />
ohne Feuer“ ..........................................................................581<br />
Keller HCW mit neuem Servicepartner voestalpine .................582<br />
Viessmann Vorschlagswesen vielfach ausgezeichnet ..............582<br />
RHI investiert für Werk in Brasilien .........................................583<br />
VNG und Gazprom intensivieren technische Zusammenarbeit<br />
bei Untergrundgasspeicherung ....................................583<br />
Weltec Biopower baut Biogasanlage in Tschechien ................583<br />
Erster Gas-LKW mit Dual Fuel-Antrieb bei Gebrü der Weiss ....586<br />
F ACHBERICHTE<br />
Klaus Wallner, Christian Pacher, Roland Geres<br />
Unternehmen und der EU-Emissionshandel in der<br />
Periode 2013–2020<br />
Companies and the EU Emissions Trading System in the<br />
period of 2013–2020 ...................................................... 601<br />
Hans-Joachim Kuhs<br />
Energiemanagementsysteme in Industrieunternehmen<br />
Energy management systems in industrial enterprises ...................... 605<br />
624<br />
Energieeffizient: Einsatz eines Regenerativbrennersystems<br />
für Aluminiumschmelzöfen<br />
Martin Hellenkamp, Ralf Bölling, Nils Giesselmann, Herbert Pfeifer<br />
Thermisch induzierte Spannungen am Strahlheizrohr unter<br />
Berücksichtigung von Fluid-Struktur-Interaktion<br />
Thermally induced stresses in a radiant heating tube in dependance of<br />
Fluid-Structure-Interaction .................................................. 609<br />
Jörg Leicher, Anne Giese<br />
Untersuchungen zur Oxy-Fuel-Feuerung in Glasschmelzwannen<br />
Investigations on oxy-fuel combustion in glass melting furnaces ............. 617<br />
638<br />
Innovativ: Neue Brennerserie ermöglicht höhere<br />
Luftvorwärmung<br />
Jan Schwabe, Ulli Wellner, Dieter Kutzner<br />
Einsatz eines Regenerativbrenner systems<br />
für Aluminiumschmelzöfen<br />
Use of a regenerative burner system for aluminium melting furnaces ........ 623<br />
572<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
Messe/Kongresse/Tagungen ............................. 582<br />
Fortbildung ............................................. 586<br />
Veranstaltungen ........................................ 587<br />
GWI-Seminare .......................................... 590<br />
Organisationen und Verbände ........................... 591<br />
Personalien ............................................. 593<br />
Medien ................................................. 594<br />
3. Praxisseminar<br />
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24.-25. April 2012, Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
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N ACHGEFRAGT<br />
Folge 4: Helmut Knappstein<br />
„Der Energiedienstleistungsmarkt in Deutschland<br />
ist ein Wachstumsmarkt“ ................................. 595<br />
W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Wachstums-Champions und ihr wirkliches Erfolgsgeheimnis<br />
Christian Kalkbrenner ....................................... 629<br />
I M PROFIL<br />
Mit der EnergieAgentur.NRW<br />
auf dem Weg von heute nach morgen .....................631<br />
E RFAHRUNGSBERICHTE<br />
<strong>Neuer</strong> <strong>Stahlguss</strong>-<strong>Sonderwerkstoff</strong><br />
für Rollen und Walzen .................................. 634<br />
T ECHNIK AKTUELL<br />
Brennerserien BIO/ZIO und BIC/ZIC mit Gehäuse-<br />
Innenisolierung ergänzt ........................................................ 638<br />
Neuartige Steuerung passt Gasmenge dem Bedarf an ......... 638<br />
Prozess-Monitoring mit handgehaltenen Infrarotkameras ..... 638<br />
Formanlage mit D-HPM-A für Motorblöcke .......................... 639<br />
Neues Atmosphärenkontrollsystem für Rollenherdöfen ......... 639<br />
Beratung und Optimierung zur Energieeffizienz von<br />
thermischen Prozessen ......................................................... 639<br />
Energieeffizienz-Monitoring für die Steuerung<br />
von Feuerungsanlagen ........................................................ 640<br />
Neue Baureihe Spaltstrombrenner eingeführt ....................... 640<br />
NEU<br />
NEU<br />
Themenblock 1 Einführung<br />
<br />
<br />
DcrUwlr2011<br />
Themenblock 2 Brennertechniken für Industrieöfen<br />
x <br />
<br />
<br />
<br />
Themenblock 3 Brennerkomponenten<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Themenblock 4 Forschung und Entwicklung / Normung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Workshop 1 Instandhaltung, Wartung, Sicherheit<br />
und Service von gasbeheizten Industrieöfen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Workshop 2 Energieeffizienz von Verbrennungsund<br />
Thermoprozessen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Dr.n.JacG.Wünnn<br />
MIT REFERENTEN VON: <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
*<br />
*<br />
F IRMENPORTRÄT<br />
Gebrüder Hammer GmbH .............................. 641<br />
M ARKTÜBERSICHT<br />
Markübersicht 2011 ......................................... 643<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
R UBRIKEN<br />
Editorial ................................................ 569<br />
Faszination Technik ..................................... 574<br />
Inserentenverzeichnis ................................... 642<br />
Impressum ............................................. 3. US<br />
<br />
Termin:<br />
24. April 2012, <br />
<br />
25. April 2012, <br />
Ort:<br />
<br />
Zielgruppe:<br />
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Teilnahmegebühr:<br />
Veranstalter<br />
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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
573
574<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 5/2011
FACHBERICHTE<br />
Effiziente Grobblechvergütung: Grobbleche aus hoch- und verschleißfesten<br />
Sonderstählen sind ein Qualitätserzeugnis. Um die Bedürfnisse des<br />
Materials zu erfüllen, bedarf es bei der Wärmebehandlung vor allem innovativer<br />
Quettentechnologie.<br />
(Foto: Grobblech beim Einlauf in eine Quette. <strong>GASWÄRME</strong> Quelle: <strong>International</strong> LOI Thermprocess (60) Nr. GmbH) 5/2011<br />
575
N ACHRICHTEN<br />
UNTERNEHMEN UND WIRTSCHAFT<br />
100 Jahre MAERZ-Ingenieurskunst im<br />
Industrieofenbau<br />
WS Wärmeprozesstechnik erhält<br />
Deutschen Umweltpreis 2011<br />
Bundespräsident Christian<br />
Wulff übergab am Sonntag,<br />
30. Oktober 2011, Europas<br />
höchstdotierten Umweltpreis<br />
an Dr. Joachim Alfred Wünning<br />
und Dr. Joachim Georg<br />
Wünning, Geschäftsführer<br />
der WS Wärmetechnik GmbH,<br />
Renningen. Die Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt – DBU –<br />
zeichnet damit ein engagiertes<br />
mittelständisches VDMA Mitgliedsunternehmen<br />
des Fachverbandes<br />
Thermoprozesstechnik<br />
für die Entwicklung<br />
einer umweltfreundlichen<br />
Brennertechnologie aus.<br />
Das vom Vater-Sohn-Gespann<br />
entwickelte FLOX-Verfahren<br />
weniger Brennstoff verbraucht<br />
wird. Sowohl gesundheitliche<br />
Risiken als auch<br />
die Umwelt schädigende Einflüsse<br />
durch Abgase werden<br />
deutlich verringert.<br />
DBU-Generalsekretär Dr.-Ing.<br />
E. h. Fritz Brickwedde führte<br />
zu den Preisträgern Wünning<br />
aus, sie hätten „einen zentralen<br />
Beitrag dazu geleistet,<br />
dass bei Hochtemperaturprozessen,<br />
zum Beispiel der Herstellung<br />
von Stahl, Glas oder<br />
in der chemischen Industrie,<br />
eine effizientere Energieverwendung<br />
und deutliche Emissionsminderungen<br />
an der Tagesordnung<br />
sind und<br />
Das Jahr 2011 ist für die heutige<br />
ANDRITZ MAERZ GmbH<br />
von ganz besonderer Bedeutung.<br />
Mit Dankbarkeit und<br />
Stolz schaut das Unternehmen<br />
auf seinen Firmengründer<br />
Johannes Maerz. 1911<br />
legte dieser mit seinem Ingenieurbüro<br />
als Spezialist im<br />
Siemens-Martin-Ofenbau und<br />
später mit seiner berühmten<br />
MAERZ´schen Ofenbauweise<br />
den Grundstein für den heutigen<br />
Erfolg. Seitdem entwickelt<br />
sich das Unternehmen<br />
stetig weiter für schlüsselfertige<br />
Industrieofenanlagen in<br />
der Stahl- und Kupferindustrie.<br />
Heute umfasst das Produktportfolio<br />
zudem eigens<br />
entwickelte Anlagenkonzepte<br />
für besondere Stahlgüter, abgestimmt<br />
auf den jeweiligen<br />
Erwärmungs- und Wärmebehandlungsprozess<br />
sowie den<br />
Schmiedebereich. Neueste<br />
technische Entwicklungen im<br />
Geschäftsbereich Kupfer sind<br />
vor allem der elliptische MAE-<br />
RZ-Anodenofen und der<br />
Treibkonverterofen (TBRC).<br />
Für die große Jubiläumsfeier,<br />
die im September 2011 stattgefunden<br />
hat, hatte sich das<br />
Management etwas ganz Besonderes<br />
ausgedacht und in<br />
die beeindruckende Industriekulisse<br />
des Alten Kesselhauses<br />
auf dem Böhler UDDE-<br />
HOLM-Firmengelände in Düsseldorf<br />
eingeladen. Das<br />
Thema der vier Elemente<br />
„Feuer, Wasser, Erde, Luft“,<br />
das schon anlässlich der<br />
Thermprocess als Leitthema<br />
diente, wurde hier stil- und<br />
effektvoll in einem mehrstündigen<br />
Live-Act-Programm<br />
umgesetzt und unterhielt die<br />
zahlreichen nationalen und<br />
internationalen Gäste. Der<br />
Dank für 100 Jahre gilt allen<br />
geschätzten Kunden, Lieferanten,<br />
Geschäftsfreunden<br />
und Mitarbeitern.<br />
Ecofys-Studie zeigt Potenzial für negative<br />
CO 2 -Emissionen<br />
ist eine spezielle Technologie<br />
für Industriebrenner. FLOX<br />
steht dabei für ‚Flammenlose<br />
Oxidation’. Durch Einsatz der<br />
neuen Brennertechnik kann<br />
in industriellen Fertigungsprozessen<br />
20 bis 50 % Energie<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Verfahren gespart werden.<br />
Die sonst bei Hochtemperaturprozessen<br />
auftretenden<br />
Stickoxidmengen werden<br />
spürbar verringert. Die praktische<br />
Anwendung des Verfahrens<br />
ist durch seine erfolgreiche<br />
internationale Markteinführung<br />
belegt. Ökologie und<br />
Wirtschaftlichkeit gehen bei<br />
FLOX Hand in Hand, da<br />
auf aufwendige Abgasreinigungsverfahren<br />
verzichtet<br />
werden kann und gleichzeitig<br />
Deutschland in diesem Segment<br />
Weltmarktführer ist“.<br />
Als langjähriges Mitglied im<br />
VDMA Fachverband Thermoprozesstechnik<br />
engagiert sich<br />
WS Wärmeprozesstechnik im<br />
Verbandsnetzwerk für energieeffiziente<br />
und umweltfreundliche<br />
Produktionsprozesse.<br />
So beteiligte sich das<br />
Unternehmen unter anderem<br />
an der Erarbeitung des vom<br />
Fachverband herausgegebenen<br />
‚Leitfaden Energieeffizienz<br />
von Thermoprozessanlagen’<br />
und ist aktives Mitglied<br />
der Forschungsgemeinschaft<br />
Industrieofenbau – FOGI, die<br />
vorwettbewerbliche Forschungsaktivitäten<br />
der Branche<br />
koordiniert.<br />
Die Kombination von Biomassenutzung<br />
und CO 2 -Abscheidung<br />
und -Speicherung (CCS)<br />
könnte bis zum Jahr 2050 zu<br />
10 Gt negativer CO 2 -Emissionen<br />
pro Jahr führen. Dies ist<br />
das Hauptergebnis einer Studie,<br />
die das Beratungsunternehmen<br />
Ecofys im Auftrag<br />
des IEA Treibhausgas-Forschungsprogramms<br />
(GHG)<br />
durchgeführt hat. Im Vergleich<br />
zu den knapp 31 Gtn<br />
CO 2 , die im Jahr 2010 weltweit<br />
durch Energiegewinnung<br />
erzeugt wurden, bedeutet<br />
das ein enormes CO 2 -<br />
Einsparpotenzial.<br />
Die Nutzung von Biomasse<br />
zur Stromerzeugung oder<br />
Biotreibstoffherstellung und<br />
die anschließende Abscheidung<br />
und Speicherung von<br />
CO 2 aus diesen Quellen –<br />
kurz Bio-CCS – führt zu einer<br />
negativen Treibhausgasbilanz.<br />
Die Biomasse entzieht der Atmosphäre<br />
durch Photosynthese<br />
CO 2 , und durch CCS<br />
wird das CO 2 gespeichert, das<br />
durch die energetische Umwandlung<br />
frei geworden ist.<br />
Ecofys hat sechs erfolgversprechende<br />
Technologien in<br />
den Bereichen Energie und<br />
Transport benannt, darunter<br />
Biomassevergasung und -verbrennung<br />
für die Stromerzeugung<br />
sowie Bioethanol- und<br />
Biodieselherstellung. Werden<br />
nur die technischen Einschränkungen<br />
berücksichtigt,<br />
liegt das maximale jährliche<br />
Potenzial bei ungefähr 10 Gt<br />
negativer Emissionen in der<br />
Stromwirtschaft beziehungs-<br />
576<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
hen, dann will das Management<br />
die Lage neu prüfen.<br />
Auch im brandenburgischen<br />
Eisenhüttenstadt und im französischen<br />
Florange fährt das<br />
Unternehmen Hochöfen herunter.<br />
Für das kommende Jahr hat<br />
ArcelorMittal angekündigt,<br />
dauerhaft eine Milliarde US-<br />
Dollar einzusparen. Dazu sollen<br />
Anlagen in Europa geweise<br />
6 Gt bei der Biotreibstoffherstellung.<br />
Kurzfristig ist<br />
die Bioethanolherstellung die<br />
aussichtsreichste Option, da<br />
hierbei relativ geringe Kosten<br />
für die CO 2 -Abscheidung entstehen.<br />
Derzeit ist der Mangel an<br />
deutlichen wirtschaftlichen<br />
Anreizen das Haupthindernis,<br />
um CO 2 bei der Biomassenutzung<br />
zu speichern und damit<br />
negative Emissionsbilanzen<br />
zu erreichen. Ohne solche<br />
Anreize bleibt das enorme Potenzial<br />
für negative Emissionen<br />
ungenutzt. Ein nächster<br />
sinnvoller Schritt sollte eine<br />
detailliertere Betrachtung der<br />
aussichtsreichsten Regionen<br />
beinhalten, in denen nachhaltige<br />
Biomasseproduktion und<br />
-umwandlung mit CCS kombiniert<br />
werden kann.<br />
ArcelorMittal drosselt Stahlproduktion<br />
Der weltgrößte Stahlkonzern<br />
ArcelorMittal reagiert auf die<br />
unsichere Wirtschaftslage<br />
und fährt wegen des hohen<br />
Preisdrucks seine Produktion<br />
in Europa herunter. In Luxemburg<br />
sollen ein Elektroofen<br />
und zwei Walzwerke vorübergehend<br />
abgeschaltet werden,<br />
wie das Unternehmen erklärte.<br />
Die Anlagen sollen zunächst<br />
bis Jahresende stillste-<br />
schlossen und billigere Alternativen<br />
genutzt werden.<br />
Stahlkonzerne spüren seit einigen<br />
Monaten eine deutliche<br />
Zurückhaltung der Kunden.<br />
Dies führte zu einem kräftigen<br />
Preisrückgang. Dagegen<br />
blieben die Rohstoffkosten<br />
vergleichsweise hoch. Der<br />
Duisburger Stahlhändler<br />
Klöckner & Co (KlöCo) kassierte<br />
bereits seine Gewinnprognose<br />
und kündigte ein<br />
Sparprogramm an. Auch<br />
ThyssenKrupp bereitet sich<br />
auf eine Drosselung der Produktion<br />
vor. Der größte deutsche<br />
Stahlhersteller profitierte<br />
bislang von seiner Konzentration<br />
auf hochwertigen<br />
Stahl für den Auto- und Maschinenbau.<br />
Im ersten Halbjahr<br />
war die Produktion noch<br />
fast zu 100 % ausgelastet.<br />
Zuletzt bewegte sich das Unternehmen<br />
nach eigenen Angaben<br />
mit 85 % am Rande<br />
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577
N ACHRICHTEN<br />
140 Jahre KSB<br />
Am 18. September wurde der<br />
Pumpen- und Armaturenhersteller<br />
KSB 140 Jahre alt.<br />
1871 begann der Firmengründer<br />
Johannes Klein mit<br />
der Unterstützung von Friedrich<br />
Schanzlin und August Becker<br />
sowie 12 Beschäftigten<br />
auf Teilen des heutigen Firmengeländes<br />
in Frankenthal<br />
mit der Produktion. Heute gehört<br />
KSB mit mehr als 15.000<br />
Mitarbeitern, Produktionsstandorten<br />
auf allen Kontinenten<br />
und einem Umsatz<br />
von rund 2 Mrd. € zu den<br />
weltweit führenden Herstellern<br />
von Kreiselpumpen und<br />
Armaturen.<br />
Den Anfang innovativer Technikentwicklung<br />
bildete der<br />
Kessel speiseapparat von Jo-<br />
Gas- und Dampfkraftwerk „Ulrich Hartmann“<br />
in Irsching eröffnet<br />
Vertreter von Politik und Wirtschaft<br />
haben das hocheffiziente<br />
kombinierte Gas- und<br />
Dampfkraftwerk (GuD) in Irsching<br />
bei Ingolstadt eingeweiht.<br />
Mit High-Tech-Komponenten<br />
wie der neuesten Gasturbine<br />
aus dem Hause<br />
Siemens ist das Kraftwerk das<br />
modernste seiner Art. Die Gesamtleistung<br />
beträgt 561<br />
MW und der elektrische Wirkungsgrad<br />
liegt weltweit erstmals<br />
bei über 60 %. Weitere<br />
technologische Innovationen<br />
ermöglichen zudem eine flexible<br />
Reaktion des Kraftwerks<br />
auf schwankende Stromnachfragen.<br />
Das neue Kraftwerk bei In golstadt<br />
trägt den Namen „Kraft-<br />
hannes Klein. Es folgten Armaturen<br />
und Pumpen für ein<br />
breites Anwendungsspektrum.<br />
Zu dem Firmenwachstum<br />
trug auch der Erwerb<br />
mehrerer deutscher Firmen<br />
gleicher Fachrichtung bei. Daneben<br />
begann man bereits in<br />
den 50er und 60er Jahren<br />
auch in Asien, Südamerika<br />
und Afrika damit Produktionsstätten<br />
aufzubauen. Auf<br />
die spätere Globalisierung der<br />
Wirtschaft war der Pumpenhersteller<br />
daher mit einem<br />
weltweiten Netz von Vertriebs-<br />
und Fertigungsstätten<br />
gut vorbereitet. Seit 1964 gehören<br />
die Mehrheitsanteile<br />
der 1887 gegründeten Aktiengesellschaft<br />
der gemeinnützigen<br />
KSB-Stiftung.<br />
werk Ulrich Hartmann“. Damit<br />
setzt der Betreiber E.ON<br />
eine Tradition aus den Zeiten<br />
seiner Vorgängerunternehmen<br />
fort, technisch wegweisende<br />
Kraftwerke nach Persönlichkeiten<br />
zu benennen,<br />
die sich besondere Verdienste<br />
um das Unternehmen erworben<br />
haben. Ulrich Hartmann<br />
war über 39 Jahre für E.ON<br />
tätig, zuletzt als Aufsichtsratsvorsitzender.<br />
Innovative Weiterentwicklungen<br />
auf dem<br />
Gebiet der Turbinen- und<br />
Kesseltechnik in Verbindung<br />
mit bewährter Technologie<br />
ermöglichen im Kraftwerk Ulrich<br />
Hartmann höhere Verbrennungstemperaturen<br />
als<br />
in bisherigen Gas- und Dampf-<br />
kraftwerken und damit den<br />
erhöhten Wirkungsgrad. Diese<br />
hohen Temperaturen werden<br />
in der Gasturbine durch<br />
fortschrittliche Schaufelwerkstoffe,<br />
hitzebeständige Beschichtungen<br />
und auch<br />
eine optimierte Luftkühlung<br />
der Turbinenschaufeln beherrscht.<br />
Die Turbine verfügt<br />
über eine hohe Lastwechselfähigkeit,<br />
das heißt, die<br />
Stromproduktion kann flexibel<br />
und schnell an veränderten<br />
Bedarf angepasst werden.<br />
Mitte September haben hochrangige<br />
Vertreter von E.ON<br />
und Kraftwerksbauer Siemens<br />
Block 4 des Kraftwerks Irsching<br />
im Beisein des bayerischen<br />
Ministerpräsidenten<br />
Horst Seehofer feierlich ein-<br />
Feierliche Inbetriebnahme der<br />
Nord Stream-Pipeline<br />
Der erste Strang der Nord<br />
Stream-Pipeline wurde in Gegenwart<br />
von hochrangigen<br />
Gästen feierlich in Betrieb genommen.<br />
Vertreter aus Politik<br />
und Wirtschaft, darunter<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel,<br />
der russische Präsident<br />
Dmitrij Medwedew, der<br />
französische Premierminister<br />
François Fillon, der niederländische<br />
Premierminister Mark<br />
Rutte sowie der EU-Kommissar<br />
für Energie, Günther Oettinger,<br />
nahmen an der feierlichen<br />
Eröffnung teil. Sie würdigten<br />
das Nord Stream-Projekt<br />
als wichtigen Beitrag für<br />
geweiht und getauft. Im<br />
kommerziellen Betrieb läuft<br />
die 561-MW-Anlage (netto)<br />
bereits seit Juli 2011 und hat<br />
inklusive der vorangegangenen<br />
Testphase inzwischen<br />
rund 9.000 Betriebsstunden<br />
erreicht. Dank des Wirkungsgrads<br />
von 60,4 % und der<br />
niedrigen Stickoxid-Emissionen<br />
ist Irsching 4 das weltweit<br />
umweltfreundlichste Kraftwerk,<br />
das fossile Brennstoffe<br />
in Strom umwandelt. Die Anlage<br />
verbraucht im Vergleich<br />
zum Durchschnitt der derzeit<br />
weltweit installierten GuD-<br />
Anlagen ein Drittel weniger<br />
Erdgas pro erzeugter Kilowattstunde<br />
und emittiert<br />
rund ein Drittel weniger Kohlendioxid.<br />
die langfristige Energiesicherheit<br />
in Europa. Mit der Fertigstellung<br />
des zweiten Leitungsstrangs<br />
im Jahr 2012<br />
wird die 1.224 km lange Pipeline<br />
eine jährliche Transportkapazität<br />
von bis zu 55 Mrd.<br />
m 3 haben und die Europäische<br />
Union für mindestens<br />
50 Jahre mit russischem Erdgas<br />
versorgen können.<br />
500 Gäste aus Politik und<br />
Wirtschaft nahmen neben<br />
den Staats- und Regierungschefs<br />
an den Feierlichkeiten<br />
zum Beginn der Erdgas-Lieferungen<br />
durch die Nord<br />
578<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
Heute schon Know-how geshoppt?
N ACHRICHTEN<br />
Stream-Pipeline teil. Die Pipeline<br />
wurde von den Staatsund<br />
Regierungschefs der Länder,<br />
aus denen die Anteilseigner<br />
des Projekts stammen,<br />
EU-Kommissar Oettinger und<br />
Spitzenvertretern der Anteilseigner<br />
in Betrieb genommen.<br />
Der Festakt fand an der deutschen<br />
Anlandestation der Leitung<br />
in Lubmin statt. Dort<br />
wird das Erdgas aus der Nord<br />
Stream-Pipeline über die weiterführenden<br />
Leitungen OPAL<br />
und NEL in das europäische<br />
Fernleitungsnetz eingespeist.<br />
Vertreter der Anteilseigner<br />
der Nord Stream AG – OAO<br />
Gazprom, BASF SE/Wintershall<br />
Holding GmbH, E.ON<br />
Ruhrgas AG, N.V. Nederlandse<br />
Gasunie und GDF SUEZ<br />
S.A. – bezeichneten die Pipeline<br />
als Schlüsselprojekt für<br />
Europas Energieinfrastruktur,<br />
das hinsichtlich Zeitplan und<br />
Kosten wie geplant umgesetzt<br />
worden ist. Dem europäischen<br />
Steuerzahler entstehen<br />
dabei keinerlei Kosten:<br />
Die fünf Unternehmen finanzieren<br />
30 % des Investitionsvolumens<br />
von 7,4 Mrd. €<br />
durch Eigenkapital. Weitere<br />
70 % des Projektbudgets<br />
werden durch Kredite abgedeckt.<br />
An der Finanzierung<br />
sind insgesamt etwa 30 Banken<br />
beteiligt.<br />
Energiemanagementsystem der Trimet<br />
Aluminium AG nach DIN EN 16001 zertifiziert<br />
Mit dem Ziel, die Nutzung<br />
von Energie in einem kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess<br />
noch nachhaltiger und<br />
effizienter zu gestalten, haben<br />
Mitarbeiter der Trimet<br />
Aluminium AG an den Standorten<br />
Essen und Hamburg das<br />
unternehmenseigene Energiemanagementsystem<br />
weiter<br />
optimiert. Der damit verbundene<br />
Arbeitseinsatz und<br />
die erzielten Erfolge an beiden<br />
Standorten wurden Ende<br />
September vor Ort im Rahmen<br />
eines viertägigen Energieaudits<br />
nach DIN EN 16001<br />
durch die unabhängige TÜV<br />
Nord Cert GmbH bestätigt.<br />
Die feierliche Übergabe des<br />
Zertifikats fand Ende Oktober<br />
bei Trimet in Essen statt. Dr.<br />
Ortrun Janson-Mundel und<br />
Claus-D. Korthals von der<br />
TÜV Nord Cert GmbH überreichten<br />
das Zertifikat an Jana<br />
Ehrke, Leiterin Managementsysteme<br />
Entwicklung, Uwe<br />
Kremer, Leiter Instandhaltung<br />
Service Projekte (ISP), und<br />
Heribert Hauck, Leiter der<br />
Trimet-Energiewirtschaft. Sie<br />
hatten die geleisteten Arbeiten<br />
geleitet und verantwortet.<br />
Seit August 2009 dient die<br />
DIN EN 16001 als erste Norm<br />
SONA BLW Präzisionsschmiede feierte<br />
Hundertjähriges<br />
Seit 1911 werden in der Maschinenfabrik<br />
an der Friemersheimer<br />
Straße in Duisburg<br />
anspruchsvolle Teile für<br />
Schwerfahrzeuge aller Art gefertigt,<br />
für Schiffe, Züge, Baufahrzeuge,<br />
dazu Rangiertechnik<br />
für Gleisanlagen. In Spitzenzeiten<br />
beschäftigte das<br />
Werk am Rhein rund 4000<br />
Mitarbeiter. Heute sind bei<br />
der früheren ThyssenKrupp-<br />
Tochter noch rund 320 Arbeitnehmer<br />
beschäftigt.<br />
Das runde Jubiläum feierten<br />
Betriebsleitung und Beschäftigte<br />
mit einem Tag der offenen<br />
Tür und Betriebsbesichtigungen<br />
für die Mitarbeiter<br />
und ihre Familien. Vor rund<br />
500 Zuhörern gab Standortleiter<br />
Norbert Kotulla einen<br />
Überblick über ein Jahrhundert<br />
Firmengeschichte: Mit<br />
dem ersten Spatenstich der<br />
Gießerei wurde das Werk in<br />
Wanheim unter Federführung<br />
der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg<br />
(MAN) 1911<br />
gegründet, also noch zu Kaisers<br />
Zeiten. 1921, zehn Jahre<br />
später, wurde das Maschinenbauwerk<br />
eine Tochtergesellschaft<br />
der Rheinischen Stahlwerke<br />
und firmierte künftig<br />
unter dem Namen Rheinische<br />
Stahlwerke Werk 4 Duisburg-<br />
Wanheim. Dort wurden Gusseisen,<br />
Eisenkonstruktionen<br />
und Gesenkschmiedestücke<br />
hergestellt. 1934 wurde der<br />
Konzern Vereinigte Stahlwerke<br />
dezentralisiert. Das Unternehmen<br />
erhielt den Namen<br />
Eisenwerk Wanheim. 1957<br />
stand schon der nächste Namenswechsel<br />
an: Die Produktpalette<br />
der Rheinstahl<br />
zum Energiemanagement<br />
den Unternehmen als Leitfaden<br />
zum Aufbau eines betrieblichen<br />
Energiemanagementsystems.<br />
Generelles Ziel<br />
ist es, die Energieeffizienz<br />
nachhaltig zu steigern.<br />
Wanheim AG bestand jetzt<br />
aus Eisen- und Metallguss sowie<br />
Gesenkschmiedestücken.<br />
1968 führte – bedingt durch<br />
die schlechte Konjunktur in<br />
der Montanindustrie – der<br />
Vorstand der Rheinischen<br />
Stahlwerke das Werk Wanheim<br />
und die Rheinstahl Union<br />
zur Rheinstahl Union AG<br />
zusammen. Diese Fusion<br />
führte zum Abbau eines<br />
Großteils der damals rund<br />
4000 Arbeitsplätze. So ging<br />
es weiter: Nach der „Elefantenhochzeit“<br />
zwischen der<br />
Thyssen-Gruppe und Rheinstahl<br />
wurde der Stahlbau<br />
1974 ausgelagert. Das Werk<br />
verlor weitere Arbeitsplätze.<br />
1976 setzte sich der Prozess<br />
weiter fort, als auch der Maschinenbau<br />
geschlossen wurde.<br />
Gleichzeitig wechselte der<br />
Firmenname erneut, von<br />
Rheinstahl AG in Thyssen Industrie<br />
AG. Als 1977 die Rangiertechnik<br />
der August Thyssen<br />
Hütte nach Wanheim verlegt<br />
wurde, gab es für das<br />
Werk einen Lichtblick, das<br />
sich nun auf Bergbautechnik,<br />
Gesenkschmiede und Rangiertechnik<br />
spezialisierte. Die<br />
„Wanderschaft“ war auch in<br />
den folgenden Jahres nicht<br />
vorbei. Vier Jahre nach der<br />
Verschmelzung der Geschäftsbereiche<br />
Thyssen Umformtechnik<br />
und Thyssen<br />
Guss 1998 wurde 2002 die<br />
Thyssen-Krupp Präzisionsschmiede<br />
gegründet. Thyssen-Krupp<br />
verkaufte den Betrieb<br />
2008 an den Maschinenbaukonzern<br />
SONA<br />
GROUP des indischen Unternehmers<br />
Surinder Kapur.<br />
580<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
Eisenmann Druckguss GmbH richtet neue<br />
Montage-Produktionsstätte ein<br />
Die Eisenmann Druckguss<br />
GmbH hat seit August eine<br />
weitere Halle zur Produktion<br />
und Montage angemietet. Mit<br />
Blick auf zwei neue Aufträge<br />
werden die Standorte an der<br />
Rietheimer und der Max-<br />
Planck-Straße zu eng, erklärt<br />
Geschäftsführer Helmut Hirt.<br />
Das Villinger Unternehmen<br />
hat einen Auftrag für die Produktion<br />
einer elektrischen<br />
Parksperre erhalten, eine<br />
neue Generation der konventionellen<br />
Handbremse, die<br />
per Knopfdruck aktiviert wird.<br />
Acht bis neun Jahre Laufzeit<br />
seien geplant, berichtet Hirt.<br />
Zudem wurde Eisenmann von<br />
einem österreichischen Automobilzulieferer<br />
für die Produktion<br />
des so genannten e-<br />
Rads, eines Antriebsrads für<br />
Elektro-Fahrzeuge, engagiert.<br />
In der Startphase gehe es um<br />
geringe Stückzahlen, so Hirt.<br />
Je nach Marktentwicklung<br />
des Elektroantriebs könnte<br />
sich daraus aber ein Großauftrag<br />
ergeben.<br />
HANS HENNIG<br />
COMPETENCE IN COMBUSTION<br />
www.hanshennig.de<br />
GmbH<br />
DJ ThyssenKrupp und Salzgitter<br />
beenden Joint Venture<br />
Der Industriekonzern Thyssen<br />
Krupp will seine Tochterfirma<br />
GfT Bautechnik komplett<br />
übernehmen. Von dem Stahlproduzenten<br />
Salzgitter erwirbt<br />
das Unternehmen die<br />
verbliebenen 30 % an der<br />
Gesellschaft, wie das Handelsblatt<br />
berichtet. Ein Sprecher<br />
von ThyssenKrupp bestätigte<br />
den Verkauf auf Anfrage,<br />
zu finanziellen Details<br />
machte er keine Angaben.<br />
Die Transaktion habe „vertriebliche<br />
Gründe“. In der GfT<br />
Bautechnik hatten die beiden<br />
Stahlkonzerne vor acht Jahren<br />
ihre Handelsgeschäfte mit<br />
Edelstahlwerke Schmees zeigen<br />
„Edelstahlguss ganz ohne Feuer“<br />
Spundwänden gebündelt.<br />
Der Jahresumsatz summierte<br />
sich laut Handelsblatt zuletzt<br />
auf 463 Mio. €, was eine Verdoppelung<br />
gegenüber dem<br />
Gründungsjahr des Joint Ventures<br />
bedeutet. Zeitweise<br />
habe die Gesellschaft aber<br />
Verluste geschrieben. GfT<br />
Bautechnik bezeichnet sich<br />
selbst als einen der führenden<br />
Anbieter im Hafen- und Spezialtiefbau.<br />
Als ein Vorzeigeprojekt<br />
gilt der Hochwasserschutz<br />
für die italienische Lagunenstadt<br />
Venedig, an der<br />
die Gesellschaft mitgearbeitet<br />
hat.<br />
Am Rosenbaum 27<br />
<br />
+49 (0) 2102 9506 0<br />
+49 (0) 2102 9506 29<br />
info@hanshennig.de<br />
<br />
Die beim Heizverfahren des<br />
Porenbrenners genutzte Infrarotstrahlung<br />
eines keramischen<br />
Glühkörpers erhitzt<br />
Werkzeuge und Werkstoff dabei<br />
so gleichmäßig und effizient,<br />
dass neben der 50%igen<br />
Gasersparnis auch eine Verbesserung<br />
der Qualität der<br />
Gussteile erzielt wird. Die<br />
Technologie der Porenbrenner<br />
ist auch für andere Branchen,<br />
in denen eine gleichmäßige<br />
effektive Erhitzung notwendig<br />
ist, von großem Interesse.<br />
<br />
<br />
<br />
commissioning<br />
<br />
Der Film „Edelstahlguss ganz<br />
ohne Feuer“ setzt die Filmreihe<br />
zu ressourceneffizienten<br />
Umsetzungen in Kleinen und<br />
Mittleren Unternehmen<br />
(KMU) fort, die die intelligente<br />
Nutzung neuer Technologien<br />
in bewährten Prozessen<br />
zeigt. Das Projekt der Edelstahlwerke<br />
Schmees wurde<br />
mit Mitteln des Umweltinnovationsprogramms<br />
des Bundesministeriums<br />
für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
(BMU) unterstützt.<br />
Die Gießereitechniker der<br />
Edelstahlwerke Schmees setzen<br />
auf neue Technologien<br />
beim Vorwärmen und Lösungsglühen<br />
– das WebVideomagazin<br />
des VDI ZRE stellt<br />
das zukunftsfähige und breit<br />
anwendbare Heizprinzip vor.<br />
Die Edelstahlwerke Schmees<br />
können seit einiger Zeit bei<br />
der Produktion hochwertiger<br />
Gussteile eine große Menge<br />
Gas einsparen. Ermöglicht<br />
wird dies durch den Einsatz<br />
einer innovativen Technologie:<br />
das Heizprinzip des Porenbrenners.<br />
Gemeinsam mit<br />
dem Familienunternehmen<br />
Schmees hat das VDI Zentrum<br />
Ressourceneffizienz (VDI ZRE)<br />
die Vorteile dieser Technologie<br />
anschaulich in einem Film<br />
aufbereitet: www.Ressource-<br />
Deutschland.tv<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
581
N ACHRICHTEN<br />
Messen/Kongresse/Tagungen<br />
17.-19.<br />
Jan.<br />
7.-9.<br />
Febr.<br />
5.-7.<br />
März<br />
26.-30<br />
März<br />
29.-30.<br />
März<br />
Euroguss 2012<br />
9. <strong>International</strong>e Fachmesse für Druckguss in Nürnberg<br />
NürnbergMesse GmbH<br />
Tel.: 0911/8606-0, Fax: 0911/8606-8228<br />
visitorservice@nuernbergmesse.de, www.euroguss.de<br />
e-world energy and water<br />
Messe und Kongress in Essen<br />
Messe Essen GmbH<br />
Tel: 0201/7244-0, Fax: 0201/7244-248<br />
mail@e-world-essen.com, www.e-world-2012.com<br />
Hochleistungskeramik 2012<br />
DKG-Jahrestagung und Symposium in Nürnberg<br />
Deutsche Keramische Gesellschaft e. V.<br />
Tel.: 02203/96648-0, Fax: 02203/69301<br />
info@dkg.de, www.dkg-jahrestagung.de<br />
wire + Tube 2012<br />
<strong>International</strong>e Fachmessen in Düsseldorf<br />
Messe Düsseldorf GmbH<br />
Tel.: 0211/4560-01<br />
wire@messe-duesseldorf.de; www.wire.de /<br />
Tube@messe-duesseldorf.de; www.tube.de<br />
Härterei 2012<br />
Fachtagung in München<br />
Münchner Werkstofftechnik-Seminare Dr. Schreiner VDI<br />
Tel.: 089/652762, Fax: 089/659844<br />
info@werkstofftechnikseminare.de,<br />
www.werkstofftechnikseminare.de<br />
Keller HCW mit neuem Servicepartner voestalpine<br />
Die Division MSR der Keller<br />
HCW GmbH, einer der führenden<br />
Hersteller von Geräten<br />
für die industrielle berührungslose<br />
Temperaturmessung,<br />
hat einen Kooperationsvertrag<br />
mit der voestalpine<br />
Stahl GmbH Austria unterzeichnet.<br />
Das Elektrotechnische<br />
Zentrum B4E von voestalpine<br />
wird künftig auch für<br />
Drittkunden die Prüfung, Kalibrierung<br />
und Reparatur der<br />
Temperaturmessgeräte von<br />
Keller HCW übernehmen und<br />
unterstützt damit den Keller-<br />
Vertriebspartner Sensotec in<br />
Graz.<br />
Das Elektrotechnische Zentrum<br />
von voestalpine hat in<br />
seinem Labor für Hochtemperaturmesstechnik<br />
umfassende<br />
Erfahrungen mit dem Einsatz<br />
und der Kalibrierung von berührunglosen<br />
Temperaturmessgeräten<br />
gesammelt –<br />
schließlich ist die Temperatur<br />
ein qualitätsentscheidender<br />
Faktor in vielen Einzelschritten<br />
der Stahlerzeugung und<br />
-verarbeitung.<br />
Das Labor ist mit modernen<br />
Kalibrieröfen ausgestattet<br />
und bietet für die gesamte<br />
Produktpalette Kalibrier- und<br />
Reparaturdienste an. Neben<br />
den weltweiten Vertriebspartnern<br />
verfügt KELLER MSR nun<br />
über vier Servicestandorte in<br />
Brasilien, China, Indien und<br />
Österreich.<br />
4.-6.<br />
April<br />
17.-19.<br />
April<br />
24.-25.<br />
April<br />
22.-25.<br />
Mai<br />
Hannover Messe 2012<br />
in Hannover<br />
Deutsche Messe AG<br />
Tel: 0511/89-31146, Fax: 0511/89-31149<br />
info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />
Energieeffizienz 2012<br />
20. Fachmesse und Tagung in Erfurt<br />
AGFW – Energieeffizienzverband<br />
für Wärme, Kälte und KWK e.V.<br />
Tel.: 069/6304-415, Fax: 069/6304-391<br />
info@eneff-messe.de, www.eneff-messe.de<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
3. Praxistagung mit begleitender Fachausstellung<br />
Gaswärme <strong>International</strong> in Kooperation<br />
mit Gaswärme-Institut e.V. Essen<br />
Tel.: 0201/82002-91, Fax: 0201/82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de,<br />
www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
Ceramitec 2012<br />
Messe in München<br />
Messe München GmbH<br />
Tel.: 089/949- 20273; Fax: 089/949-20279<br />
info@ceramitec.de, www.ceramitec.de<br />
Viessmann Vorschlagswesen<br />
vielfach ausgezeichnet<br />
19.-20.<br />
Sept.<br />
9.-11.<br />
Okt.<br />
10.-12.<br />
Okt.<br />
55. internationales Feuerfestkolloquium<br />
in Aachen<br />
ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />
Tel.: 02624/9473-171, Fax: 02624/9473-200<br />
info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />
Aluminium 2012<br />
Messe und Kongress in Düsseldorf<br />
Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
Tel.: 0211/90191-221, Fax: 0211/90191-122<br />
info@aluminium-messe.com, www.aluminium-messe.com<br />
Härterei-Kolloquium<br />
68. Kongress und Fachausstellung in Wiesbaden<br />
Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und<br />
Werkstofftechnik e. V.<br />
Tel.: 0421/3972850, Fax: 0421/3972851<br />
congressmanagement@arcor.de,<br />
www.technologiebroker.de/hk-2012/<br />
Zum ersten Mal hat das Deutsche<br />
Institut für Betriebswirtschaft<br />
in Frankfurt (dib) den<br />
Deutschen Ideenpreis verliehen.<br />
Gleich vier Mal wurde die<br />
Viessmann Group ausgezeichnet.<br />
Das gilt übrigens auch für<br />
den Nachwuchs: Das Zentrum<br />
für Ideenmanagement hat die<br />
Auszeichnung „Beste Azubi-<br />
Idee in Deutschland 2010“ an<br />
die Auszubildenden der Viessmann<br />
Werke GmbH & Co. KG<br />
verliehen. Im Rahmen des<br />
Deutschen Ideenpreises gab es<br />
jeweils einen ersten Platz für<br />
die Viessmann Werke Berlin<br />
GmbH in der Kategorie „metall<br />
& aluminiumverarbeitende<br />
Industrie“ und für die Weso-<br />
Aurorahütte GmbH in Gladenbach<br />
in der Kategorie „Eisen &<br />
Metallindustrie“. In der Kategorie<br />
„metall & aluminiumverarbeitende<br />
Industrie“ belegte<br />
die Viessmann Werke Allendorf<br />
GmbH Rang 2, und die<br />
Viessmann Wärmepumpen<br />
GmbH wurde Dritter in dieser<br />
Kategorie.<br />
582<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
Als in der deutschen Wirtschaft<br />
das „Betriebliche Vorschlagswesen“<br />
(BVW) noch<br />
weithin unbekannt war, hatte<br />
man bei Viessmann bereits<br />
die Notwendigkeit erkannt,<br />
die Ideen der Mitarbeiter zur<br />
Verbesserung von Verfahren<br />
und Produkten zu nutzen. So<br />
wurde im Jahr 1960 ein Ausschuss<br />
gegründet, der „für<br />
die Gewährung einer Prämie<br />
für Arbeitnehmerverbesserungsvorschläge“<br />
zuständig<br />
war. Von Beginn an erwiesen<br />
sich die Beschäftigten als<br />
überaus ideenreich und<br />
machten von der neuen Einrichtung<br />
regen Gebrauch.<br />
RHI investiert für Werk in Brasilien<br />
Der Weltmarktführer für Feuerfestprodukte<br />
RHI investiert<br />
85 Mio. € in die erste Ausbaustufe<br />
des lange geplanten<br />
Werks in Brasilien. 2011 wird<br />
die RHI in Brasilien einen<br />
Marktanteil von 14 % und in<br />
ganz Südamerika von 20 %<br />
erreichen. Mehr als die Hälfte<br />
der Produktion von 60.000 t<br />
Feuerfestmaterial, etwa zur<br />
Auskleidung von Hochöfen<br />
Zug um Zug wurde das Betriebliche<br />
Vorschlagswesen<br />
weiterentwickelt und gestärkt<br />
und trägt seit 1999<br />
den Namen „Viessmann<br />
Ideenmanagement“. Rund<br />
57. 000 Ideen haben die Mitarbeiter<br />
der gesamten Viessmann<br />
Group in 2010 eingereicht.<br />
Allein durch die Umsetzung<br />
der berechenbaren<br />
Vorschläge realisierte das Unternehmen<br />
Einsparungen von<br />
fast drei Mio. €. Und auch<br />
für die ideenreichen Mitarbeiter<br />
hat sich ihr Engagement<br />
gelohnt – an sie wurden<br />
Prämien in Höhe von rund<br />
300. 000 € ausgezahlt.<br />
VNG und Gazprom intensivieren technische<br />
Zusammenarbeit bei Untergrundgasspeicherung<br />
Die VNG – Verbundnetz Gas<br />
Aktiengesellschaft (VNG),<br />
Leipzig und die OAO Gazprom,<br />
Moskau, bauen ihre<br />
Kooperation bei der technischen<br />
Untersuchung von Sondeninstallationen<br />
in Untergrundgasspeichern<br />
(UGS) aus.<br />
Uwe Barthel, Vorstand Infrastruktur/Technik<br />
von VNG und<br />
Oleg Aksyutin, Vorstandsmitglied<br />
und Leiter des Departements<br />
Gastransport, Gasspeicherung<br />
und Gasanwendung<br />
der OAO Gazprom unterzeichneten<br />
einen Vertrag zwischen<br />
VNG und der OOO<br />
Gazpromenergodiagnostika,<br />
einer Tochtergesellschaft der<br />
der Stahlindustrie sowie für<br />
Brennöfen der Zement- und<br />
Glasindustrie, geht an Kunden<br />
in Brasilien, der Rest nach<br />
Südamerika. In diesem Teil<br />
der Welt beliefert die RHI vorrangig<br />
die Stahlindustrie.<br />
Südamerika, und speziell Brasilien,<br />
zählt aufgrund des<br />
Wirtschaftswachstums zu den<br />
stark wachsenden Stahlmärkten.<br />
OAO Gazprom, zur Zusammenarbeit<br />
bei der Diagnose<br />
von Sonden in Untergrundgasspeichern.<br />
Den Rahmen bildete die 3. <strong>International</strong>e<br />
Konferenz zur<br />
„Gewährleistung der Betriebssicherheit<br />
von Objekten<br />
der unterirdischen Gasspeicherung“.<br />
Auf der Konferenz,<br />
die gemeinsam von OAO<br />
Gazprom und VNG veranstaltet<br />
wird, werden innovative<br />
Technologien sowie moderne<br />
Methoden und Verfahren für<br />
die Gewähr leistung der Betriebssicherheit<br />
von UGS-Anlagen<br />
mit einem breiten Fach-<br />
HSH Härtereitechnik GmbH<br />
Im Schlop 11<br />
47559 Kranenburg<br />
Tel +49(0)2826-90400<br />
www.hsh-gmbh.com<br />
Wartung, Inspekon,<br />
Kundendienst, Ersatzteile,<br />
Reparaturen, Baugruppen,<br />
Ausmauerungen,<br />
Heizsysteme gas/elektrisch,<br />
Ofensteuerungen,<br />
Schutzgas Regelanlagen,<br />
Betriebsverlagerung,<br />
Inbetriebnahme, Retrot,<br />
Anlagen, Automasierung,<br />
AMS 2750/CQI 9-Beratung,<br />
Abnahme<br />
Partner für Ihre Projekte<br />
rund um die Wärmebehandlungstechnik<br />
Weltec Biopower baut Biogasanlage<br />
in Tschechien<br />
Bis zum Jahr 2015 soll Biomasse<br />
in Tschechien die wichtigste<br />
Quelle für erneuerbare<br />
Energien sein. Entsprechend<br />
hoch ist die Nachfrage tschechischer<br />
Investoren und Betreiber<br />
nach Biogasanlagen.<br />
Gefragt sind Anlagen von<br />
Herstellern, die über Auslandserfahrung<br />
verfügen und einen<br />
flächendeckenden Service<br />
anbieten. Die WELTEC<br />
BIOPOWER GmbH aus Vechta<br />
publikum diskutiert. Führungskräfte<br />
und Fachleute<br />
von russischen und europäischen<br />
Unternehmen der Gasbranche,<br />
Forschungszentren,<br />
Engineering- und Serviceunternehmen<br />
präsentieren neueste<br />
Erkenntnisse auf dem<br />
Gebiet der Untergrundgasspeicherung.<br />
Ziel der Konferenz<br />
ist ein intensiver Informationsaustausch<br />
zwischen<br />
internationalen Spezialisten<br />
und Speicherbetreibern über<br />
modernste Methoden zur Sicherung<br />
der optimalen Betriebsführung<br />
und der Zuverlässigkeit<br />
der notwendigen<br />
Obertage- und unterirdischen<br />
Anlagen.<br />
gehört im zehnten Jahr ihres<br />
Bestehens zu den erfahrenen<br />
deutschen Biogasanlagen-<br />
Herstellern und hat im Sommer<br />
bereits die fünfte Anlage<br />
in Tschechien errichtet. Der<br />
Bau der landwirtschaftlichen<br />
Biogasanlage in Prilozany, im<br />
Süden Tschechiens, wurde in<br />
vier Monaten durchgeführt.<br />
Nach dem Gießen der Betonsohlenplatten<br />
im März konn-<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
583
N ACHRICHTEN<br />
Fortbildung<br />
24. Jan. Daten sinnvoll statistisch aufbereiten und effizient<br />
analysieren<br />
VDI-Seminar in Aschheim<br />
25.-26.<br />
Jan.<br />
EEG 2012 – Umsetzung in der Praxis<br />
EW-Seminar in Hamburg<br />
30. Jan. Zeitmanagement und effiziente Arbeitsorganisation<br />
VDI-Seminar in Düsseldorf<br />
31. Jan. –<br />
3. Feb.<br />
Industrieofentechnik – Grundlagen und Anwendungen<br />
Stahl-Akademie-Seminar in Bad Neuenahr<br />
1. Feb. Gefährdungsanalyse und Risikobewertung<br />
VDI-Seminar in Frankfurt a. M.<br />
1. Feb. Produktkosten methodisch und effizient senken<br />
VDI-Seminar in München<br />
3. Feb. Funktionale Sicherheit in der Verfahrenstechnik<br />
VDI-Seminar in Frankfurt a. M.<br />
te noch im selben Monat mit<br />
dem Bau des 2500 Kubikmeter<br />
großen Edelstahl-Fermenters,<br />
des Blockheizkraftwerks<br />
(BHKW) und des 35 m 3 großen<br />
Vertikal-Dosierers begonnen<br />
werden. Im Mai wurde<br />
der Aufbau der Biogasanlagen-Equipments<br />
abgeschlossen.<br />
Anfang Juni strömte bereits<br />
das erste Gas durch die<br />
Leitungen. Die abschließende<br />
Genehmigung des Prüfbetriebs<br />
erfolgte noch im Juni.<br />
Die Biogasanlage enthält eine<br />
Biogasnotfackel und kommt<br />
ohne Hygienisierungs- und<br />
Separations-Einheit aus. Im<br />
BHKW sorgt ein Gasmotoren-<br />
Aggregat mit 366 KW Leistung<br />
für den Strom, der ins<br />
Netz eingespeist wird. Der<br />
energetische Wirkungsgrad<br />
der Anlage ist hoch, weil die<br />
erzeugte Wärme in den Betriebshallen<br />
und Ställen genutzt<br />
wird. Die Anlage wird<br />
mit Substraten und Gülle des<br />
Betreibers sowie umliegender<br />
Farmen gefüttert.<br />
7.-8. Feb. Grundlagen Erneuerbare Energien<br />
AGE-Seminar in Magdeburg<br />
7. Feb. Gesetze, Normen und Vorschriften für die Technische<br />
Dokumentation<br />
VDI-Seminar in Stuttgart<br />
7. Feb. Steuerrecht 2012<br />
AGE-Seminar in Bonn<br />
14.-15.<br />
Feb.<br />
23.-24.<br />
Feb.<br />
6.-9.<br />
März<br />
19.-20.<br />
März<br />
26.-28.<br />
März<br />
24.-25.<br />
April<br />
Technik der Gasversorgung für Kaufleute<br />
AGE-Seminar in Erfurt<br />
Hochtemperatur-Sensorik<br />
DGM-Seminar in Goslar<br />
Einführung in die Metallkunde für Ingenieure und<br />
Techniker<br />
DGM-Seminar in Darmstadt<br />
Grundlagen der Wärmebehandlungstechnik - für die<br />
industrielle Praxis, Teil A<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Ermüdungsverhalten metallischer Werkstoffe<br />
DGM-Seminar in Siegen<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
GWI-Seminar in Essen<br />
7.-8. Mai Sicherheit von Maschinen<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
27.-29.<br />
Juni<br />
Schadenskunde und Schadensverhütung<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
AGE – Die Akademie der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
Tel.: 0228-2598-100, Fax: 0228-2598-120<br />
anmeldung@ew-online.de, www.age-seminare.de<br />
BDEW → EW Medien und Kongresse GmbH<br />
Tel.: 069-710 46 87-0, Fax: 069-710 46 87-359<br />
info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />
Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
Stahl-Akademie → Stahlinstitut VDEh<br />
Tel.: 0211-6707-644, Fax: 0211-6707-655<br />
info@stahl-akademie.de, www.stahl-akademie.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />
wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de<br />
Erster Gas-LKW mit Dual Fuel-Antrieb<br />
bei Gebrü der Weiss<br />
Der Transport- und Logistikdienstleister<br />
Gebrü der Weiss<br />
hat am Standort Maria Lanzendorf<br />
(Wien) den ersten auf<br />
ein Dual Fuel-Antrieb um -<br />
gerü steten Gas-LKW seines<br />
Fuhrparks im Einsatz. Die 40 t<br />
Sattelzugmaschine fährt im<br />
Normalbetrieb mit einem Gemisch<br />
aus 70 % Methangas<br />
(35% klimaneutrales Biogas,<br />
35 % Erdgas) und 30 % Diesel.<br />
Dadurch verringern sich<br />
die jährlichen CO 2 -Emissionen<br />
im Vergleich zu einem reinen<br />
Dieselfahrzeug um 58 %. Ab<br />
sofort wird der neue LKW regelmäßig<br />
fü r den Gebrü der<br />
Weiss-Kunden Siemens Österreich<br />
zwischen dessen Standorten<br />
in Wien verkehren.<br />
In Zusammenarbeit mit dem<br />
Projektpartner Salzburg AG<br />
ließ Gebrü der Weiss die Sattelzugmaschine<br />
der Marke<br />
Volvo von der Firma Infinite in<br />
Salzburg innerhalb von zwei<br />
Wochen auf ein so genanntes<br />
„Dual Fuel-System“ umrüsten:<br />
Neben einem Dieseltank<br />
verfügt das Fahrzeug über<br />
zwei Gastanks zu je 150 l. Dadurch<br />
werden die Umweltvorteile<br />
des Kraftstoffs Gas mit<br />
der Effizienz eines Dieselmotors<br />
kombiniert. Bei einer<br />
Leistung von 300 PS und einem<br />
maximalen Drehmoment<br />
von 1160 Nm hat der LKW<br />
eine Reichweite von 300 Kilometern.<br />
Gleichzeitig verursacht<br />
der gasbetriebene Dieselmotor<br />
deutlich geringere<br />
Schadstoffemissionen. Gerechnet<br />
auf eine jährliche<br />
Laufleistung von 50.000 Kilometern<br />
ergibt sich eine Ersparnis<br />
von rund 27 t CO 2 pro<br />
Jahr. Außerdem lassen sich<br />
die Stickoxid-Anteile im Abgas<br />
um 67 % reduzieren, der<br />
Partikelausstoß sinkt um<br />
70 %. Damit erfü llt das Fahrzeug<br />
die bisher strengste<br />
Schadstoffemissionsrichtlinie<br />
fü r Verbrennungsmotoren<br />
„EEV“ (Enhanced Environmentally<br />
Friendly Vehicles).<br />
Relaunch 2012!<br />
Mehr Informationen für Sie<br />
und die neuen Mediadaten<br />
unter<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
586<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
EUROGUSS 2012: Treffpunkt der<br />
Druckguss-Branche in Nürnberg<br />
Vom 17. bis 19. Januar 2012<br />
trifft sich die europäische<br />
Druckguss-Fachwelt auf der<br />
EUROGUSS im Messezentrum<br />
Nürnberg. Rund 400 erwartete<br />
Aussteller (2010: 364 Aussteller)<br />
informieren über neueste<br />
Technik, Prozesse und<br />
Produkte. Über 7.000 erwartete<br />
Druckguss-Experten aus<br />
dem In- und Ausland nutzen<br />
die EUROGUSS, um gleich zu<br />
Jahresbeginn anstehende Investitionen<br />
vorzubereiten und<br />
Lösungen für ihre technischen<br />
Anforderungen zu suchen.<br />
Parallel zur Messe findet der<br />
<strong>International</strong>e Deutsche<br />
Druckgusstag, erstmals in der<br />
Halle 7, statt. Weitere Highlights:<br />
Die Sonderschau „Forschung,<br />
die Wissen schaf(f)t“,<br />
die Bekanntgabe der Gewinner<br />
des <strong>International</strong>en Aluminium-Druckguss-<br />
sowie des<br />
Zinkdruckguss-Wettbewerbs.<br />
Innovationen sind für die europäische<br />
Druckgussbranche<br />
im globalen Wettbewerb von<br />
entscheidender Bedeutung.<br />
Auf der neuen Sonderschau<br />
„Forschung, die Wissen<br />
schaf(f)t“ in Halle 7 präsentieren<br />
sich rund zehn nationale<br />
und internationale erwartete<br />
Forschungsinstitute, Universitäten<br />
und Fachhochschulen<br />
mit ihrem Aus- und Weiterbildungsangebot,<br />
ihren Dienstleistungen<br />
und aktuellen Forschungsschwerpunkten.<br />
Der<br />
Dialog zwischen Forschung<br />
und Anwendung steht im Fokus<br />
des <strong>International</strong>en Deutschen<br />
Druckgusstages, der<br />
vom Verband der Deutschen<br />
Druckgießereien (VDD) in Kooperation<br />
mit dem Bundesverband<br />
der Deutschen Gießerei-Industrie<br />
(BDG) organisiert<br />
wird. Experten dis -<br />
kutieren an drei Messetagen<br />
über innovative Forschungsergebnisse<br />
und die Vorteile<br />
der technologischen Nutzung.<br />
Am Dienstag, 17. Januar<br />
2012, stehen die Themen<br />
Maschinentechnik und Formen<br />
im Mittelpunkt. Am<br />
Mittwoch, 18. Januar, geht es<br />
um Trennmittel, Gießtechnik<br />
sowie Produktentwicklung<br />
und am Donnerstag, 19. Januar,<br />
sowohl um Gusswerkstoffe,<br />
Schmelztechnik als<br />
auch um Gussbearbeitung.<br />
Der <strong>International</strong>e Deutsche<br />
Druckgusstag wird simultan<br />
ins Englische übersetzt. Die<br />
Teilnahme ist im Messe-Eintrittspreis<br />
enthalten.<br />
Bereits zum vierten Mal werden<br />
im Rahmen der Eröffnungsfeier<br />
der EUROGUSS am<br />
Abend des 16. Januars 2012<br />
besonders herausragende<br />
Zink-Gussteile von der Initiative<br />
Zink ausgezeichnet. Der<br />
Zinkdruckguss-Wettbewerb<br />
hat das Ziel, die Anwendungsvielfalt,<br />
die hervorragenden<br />
Eigenschaften von Zinkdruckgusserzeugnissen<br />
und nicht<br />
zuletzt die Leistungsfähigkeit<br />
der teilnehmenden Gießerei-<br />
Betriebe zu präsentieren. Bei<br />
den eingereichten Produkten<br />
werden folgende Kriterien<br />
bewertet: Konstruktion, Gestaltung,<br />
Formenbau, Gießtechnik,<br />
Bearbeitung, Oberflächenbehandlung<br />
und deko rative<br />
Eigenschaften. Neuentwicklungen<br />
im Zinkdruckguss<br />
sowie die Umstellung von anderen<br />
Werkstoffen oder Herstellungsverfahren<br />
auf Zinkdruckguss<br />
werden besonders<br />
gewürdigt. Die Expertenjury<br />
ist hochkarätig besetzt.<br />
Die Druckguss-Branche hat<br />
scheinbar die Krise von<br />
2008/2009 überwunden und<br />
kann sich über die wirtschaftliche<br />
Situation derzeit nicht<br />
beklagen. Der Verband Deutscher<br />
Druckgießereien (VDD)<br />
meldet für 2010 einen neuen<br />
Rekord beim Gesamtumsatz<br />
von 3,5 Milliarden Euro. Zum<br />
Vergleich: Im Boomjahr 2007<br />
the expertise<br />
CERAMITEC 2012<br />
Technologies | Innovations | Materials<br />
22. – 25. Mai 2012<br />
Neue Messe München<br />
Die Zukunft kennen:<br />
Erfahren Sie alles zu Technischer<br />
Keramik und Pulvermetallurgie.<br />
Nur die CERAMITEC zeigt, was Entscheider wissen<br />
müssen! Technologien – Innovationen – Rohstoffe.<br />
Als globale Leitmesse bietet sie Ihnen somit einmalige<br />
Synergien zwischen den artverwandten Technologien<br />
der Pulvermetallurgie und Keramik.<br />
Tag der<br />
Pulvermetallurgie<br />
22. Mai 2012<br />
www.ceramitec.de<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
587
N ACHRICHTEN<br />
erdgas-heizsysteme<br />
Modernisierung von Thermoprozessanlagen<br />
Wartung von Industriefeuerungen<br />
Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
42275 Wuppertal Große Flurstr. 69 Tel.: 0202 25554-0<br />
www.hans-runkel.de info@hans-runkel.de<br />
nationalen Kreis von Fachleuten<br />
zu diskutieren. Der internationale<br />
Anspruch wird<br />
unterstützt durch die dreisprachige<br />
Ausrichtung der<br />
Konferenz: Deutsch, Französisch<br />
und Englisch mit jeweiliger<br />
Simultanübersetzung.<br />
Folgende Haupt-Themenfelder<br />
stehen im Mittelpunkt der<br />
Konferenz:<br />
– Rohmaterialien und Energieträger<br />
– vom Traditionellen<br />
zu den Alternativen<br />
– Schmelzprozess und Metallurgie<br />
– vom Einsatz bis<br />
zum flüssigen Metall<br />
– Speichern und Warmhalten<br />
– vom Abstich bis zum Gießen<br />
– Energieeffizienz und Umweltschutz<br />
– von reduzierten<br />
Emissionen zur kompletten<br />
Wärmerückgewinnung<br />
– Kostensenkung und Wirtschaftlichkeit<br />
–vom Ofenbetrieb<br />
bis zur Instandhaltung<br />
Informationen und Anmeldung<br />
unter www.vdg.de<br />
lag der Umsatz bei 3,1 Milliarden<br />
Euro. Und laut CEMA-<br />
FON (The European Foundry<br />
Equipment Suppliers Association)<br />
haben die Mitgliedsländer<br />
Dänemark, Deutschland,<br />
Frankreich, Großbritannien,<br />
Italien und Spanien im vergangenen<br />
Jahr Maschinen für<br />
Gießereien im Wert von 255<br />
4. <strong>International</strong>e Kupolofenkonferenz<br />
Der Verein Deutscher Gießereifachleute<br />
e. V. (VDG) und<br />
das französische Centre Technique<br />
des Industries de la<br />
Fonderie (CTIF) veranstalten<br />
gemeinsam die 4. <strong>International</strong>e<br />
Kupolofenkonferenz.<br />
Nach 2008 in Reims (F) findet<br />
die Konferenz am 14./15. Juni<br />
2012 im Maritim <strong>International</strong>es<br />
Congress Center in<br />
Dresden statt. Der Kupolofen<br />
Millionen Euro (2008: 261<br />
Millionen Euro) exportiert,<br />
was einem weltweiten Exportanteil<br />
von 36 % entspricht.<br />
Beide Verbände, VDD und<br />
CEMAFON, sind ideelle Träger<br />
der Fachmesse EUROGUSS.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter: www.euroguss.de<br />
spielt heute und in der Zukunft<br />
eine zentrale Rolle als<br />
Schmelzaggregat für die Produktion<br />
von hochwertigem<br />
Gusseisen. Die vierte Kupolofenkonferenz<br />
hat das Ziel,<br />
die neuesten Entwicklungen,<br />
technologischen Trends und<br />
zukünftige Anforderungen an<br />
das Schmelzen im Kupolofen<br />
und das Speichern im Induktionsrinnenofen<br />
in einem inter-<br />
Hohe <strong>International</strong>ität auf der Leitmesse<br />
EMO Hannover 2011<br />
Zum Abschluss der EMO Hannover<br />
2011, der Weltleitmesse<br />
der Werkzeugmaschinenindustrie,<br />
zogen Veranstalter,<br />
Aussteller und Besucher übereinstimmend<br />
ein äußerst positives<br />
Fazit. Insge samt wurden<br />
allein während der<br />
sechstägigen Veranstaltung<br />
Aufträge mit einem Volumen<br />
von mindestens 4,5 Mrd. €<br />
erteilt. Sechs Tage hatten<br />
2 037 Aussteller aus 41 Ländern<br />
in Hannover unter dem<br />
Motto „Werkzeugmaschinen<br />
und mehr“ ihre neuesten Maschinen,<br />
Lösungen und<br />
Dienstleistungen rund um die<br />
Metallbearbeitung präsentiert.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />
standen vor allem<br />
Innovationen und Lösungen<br />
rund um das Thema Nachhaltigkeit<br />
in der Produktion.<br />
Die Aussteller lobten vor allem<br />
die hohe <strong>International</strong>ität<br />
der Besucher. Knapp 40 %<br />
der EMO-Gäste kamen aus<br />
dem Ausland. Bei den ausländischen<br />
Fachbesuchern verschoben<br />
sich die Anteile von<br />
den europäischen hin zu den<br />
asiatischen und südamerikanischen<br />
Besuchern um gut<br />
6,5 %punkte. Damit erreichte<br />
die EMO auch bei der Aufenthaltsdauer<br />
Spitzenwerte. Die<br />
positive Stimmung in der<br />
Branche zeigte sich in den<br />
Messehallen. Mehr als die<br />
Hälfte der Besucher hatte Entscheidungskompetenz<br />
bei Beschaffung<br />
und Einkauf. Entsprechend<br />
kamen 55 % der<br />
Fachbesucher mit konkre ten<br />
Investitionsabsichten auf die<br />
EMO. Bei den ausländischen<br />
Gästen waren es sogar 75 %.<br />
Rund die Hälfte der Besucher<br />
wollte in die Erweiterung ihrer<br />
Kapazitäten, 20 % erstmals<br />
in Werkzeugmaschinen<br />
investieren.<br />
Die vielfältigen Rahmenveranstaltungen<br />
machten den<br />
EMO-Besuch zusätzlich attraktiv.<br />
Kongresse zu den<br />
Themen nachhaltige Produktionstechnik,<br />
Fertigungstechnologien<br />
für die Luft- und<br />
Raumfahrt, Potenziale des<br />
russischen Marktes und Nachwuchswerbung<br />
stießen auf<br />
reges Interesse. Vom 19. bis<br />
24. September 2011 kamen<br />
rund 140 000 Besucher aus<br />
über 100 Ländern zur EMO<br />
Hannover 2011. Die EMO<br />
Hannover 2013 findet vom<br />
16. bis 21. September statt.<br />
www.emo-hannover.de<br />
588<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
Handlungskonferenz Energieeffizienz<br />
Am 7. September 2011 fand<br />
in Berlin die Handlungsfeldkonferenz<br />
Energieeffizienz im<br />
Rahmen des Clusters Energietechnik<br />
Berlin-Brandenburg<br />
statt. Knapp 80 Vertreter der<br />
regionalen Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Politik und Verwaltungen,<br />
Kammern und Verbände<br />
trafen sich, um über<br />
Chancen und Potenziale im<br />
Bereich Energieeffizienz zu<br />
diskutieren und gemeinsame<br />
Ziele und Maßnahmen für die<br />
Technologie- und Marktentwicklung<br />
der Branche in der<br />
deutschen Hauptstadtregion<br />
zu identifizieren.<br />
In ihrer Begrüßungsansprache<br />
unterstrich Staatssekretärin<br />
Almuth Hartwig-Tiedt, Senatsverwaltung<br />
für Wirtschaft,<br />
Technologie und Frauen,<br />
das Ziel des Clusters, die<br />
Hauptstadtregion in der<br />
Energietechnik zu einem bundesweit<br />
führenden und international<br />
sichtbaren Wissenschafts-<br />
und Wirtschaftscluster<br />
zu entwickeln. Dr.<br />
Bernd Uwe Schneider, Leiter<br />
des Wissenschaftlichen Vorstandsbereichs<br />
des GeoForschungsZentrums<br />
Potsdam (in<br />
Vertretung für den Clustersprecher<br />
Prof. Dr. Dr. h.c.<br />
Reinhard F.J. Hüttl) betonte<br />
die Notwendigkeit, dafür den<br />
Wissens- und Technologietransfer<br />
sowie den Erfahrungsaustausch<br />
der Akteure<br />
im Cluster zu unterstützen.<br />
Dadurch könne das Profil der<br />
Region in diesem Bereich geschärft<br />
und die Sichtbarkeit<br />
und Wettbewerbsfähigkeit<br />
erhöht werden. Im Anschluss<br />
erläuterte der Geschäftsfüh-<br />
rer der TSB Innovationsagentur<br />
Berlin, Dr. Adolf M. Kopp,<br />
die Bedeutung der Energietechnik<br />
für die Region. Bereits<br />
heute beschäftigt die Branche<br />
in Berlin und Brandenburg<br />
47.000 Menschen. Zudem arbeiten<br />
allein in Berlin 500<br />
Wissenschaftsexperten an energierelevanten<br />
Fragen.<br />
In den zwei folgenden Impulsvorträgen<br />
zum Thema<br />
„Regionale Trends und Perspektiven<br />
im Bereich Energieeffizienz“<br />
stellte Achim Neuhäuser,<br />
Leiter des Bereichs<br />
InformE der Berliner Energieagentur,<br />
zwei Lösungsansätze<br />
mit großem Potenzial für die<br />
Region vor: die Kraft-Wärme-<br />
Kopplung und die Berliner<br />
Energiesparpartnerschaft. Ulrich<br />
Meyer, Leiter des Teams<br />
Energie der ZukunftsAgentur<br />
Brandenburg (ZAB) und stellvertretender<br />
Clustermanager,<br />
betonte die großen Chancen,<br />
welche sich für Berlin und<br />
Brandenburg, in dem Markt<br />
der Energieeffizienz ergeben.<br />
In den anschließenden Workshops<br />
wurden eine SWOT-<br />
Analyse zur Validierung der<br />
Marktentwicklung und Einschätzung<br />
von spezifischen<br />
Stärken und Schwächen in der<br />
Region erstellt und Zukunftstechnologien<br />
hinsichtlich ihrer<br />
Marktchancen für die Region<br />
bewertet. Die Entwicklung<br />
von Maßnahmen zur Stärkung<br />
des Energieclusters bildete<br />
den Abschluss des Workshops.<br />
Die Ergebnisse werden Eingang<br />
in den Masterplan Energietechnik<br />
finden, welcher<br />
nach einer abschließenden<br />
Clusterkonferenz am 13. Dezember<br />
2011, bis zum ersten<br />
Halbjahr 2012 fertiggestellt<br />
wird.<br />
DAS TEAM DER<br />
<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL<br />
sagt Danke für die Treue und gute Zusammenarbeit und freut sich, Ihnen<br />
nächstes Jahr das neue Layout der gaswärme international vorzustellen.<br />
Erstrahlen auch Sie 2012 im neuen Glanz.<br />
Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Telefon: +49 201 82002 12<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Annamaria Frömgen<br />
Telefon: +49 201 82002 91<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Martina Mittermayer<br />
Telefon: +49 89 45051 471<br />
Telefax: +49 89 45051 300<br />
E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Silvija Subasic<br />
Telefon: +49 201 82002 15<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
RELAUNCH 2012<br />
Wir freuen uns auf Sie und<br />
wünschen Ihnen frohe Festtage!<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
589
N ACHRICHTEN<br />
GWI-Seminare<br />
12.-13. Dez. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-<br />
Druckregelanlagen nach DVGW G 491, G 495<br />
und G 459-2<br />
12. Dez. Praxis des Bereitschaftsdienstes für Biogas<br />
13.-14. Dez. Sachkundige für Odorieranlagen - DVGW G 280 -<br />
14.-15. Dez. Fachkundige für Gasanlagen auf Werksgelände<br />
und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />
21. Jan. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich<br />
von Versorgungsleitungen - BALSibau - DVGW<br />
GW 129<br />
25.-26. Jan. <strong>Neuer</strong>ungen Gasmessung und Gasabrechnung<br />
27. Jan. Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter<br />
Gasausströmung<br />
1. Feb. Die DVGW-TRGI 2008<br />
1.-2. Feb. Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen nach<br />
dem DVGW Arbeitsblatt G 492<br />
13. Feb. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas<br />
13.-15. Feb. Sachkundigenschulung GDRM-Anlagen im Netzbetrieb<br />
und in der Industrie<br />
15.-16. Feb. Qualitätssicherung in Gasinstallationen DVGW-<br />
Arbeitsblatt G 1020<br />
22.-23. Feb. Störungen & Störungsbeseitigung an GDRM-<br />
Anlagen<br />
23. Feb. Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen auf<br />
Werksgelände und im Bereich betrieblicher Gasverwendung<br />
27. Feb. Einführung in die Gasabrechnung<br />
28.-29. Feb. Sicheres Arbeiten und Sicherheitstechnik in der<br />
Gas-Hausinstallation<br />
28.-29. Feb. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von GDRM-<br />
Anlagen nach DVGW G 491, G 495 und G 459-2<br />
1.-2. März Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />
1. März Explosionsschutz und Betriebssicherheitsverordnung<br />
in der öffentlichen Gasversorgung<br />
5.-6. März Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />
6.-7. März Instandhaltung von Gasrohrnetzen<br />
7.-8. März Erfahrungsaustausch und Weiterbildung der Sachkundigen<br />
für Odorieranlagen<br />
8. März Wirtschaftliche Instandhaltung von Gasnetzen<br />
und -anlagen<br />
14.-16.<br />
März<br />
Sachkundigenschulung Gasabrechnung gemäß<br />
DVGW G 685<br />
16. März Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich<br />
von Versorgungsleitungen - BALSibau - DVGW<br />
GW 129<br />
19.-20.<br />
März<br />
26.-27.<br />
März<br />
Durchleitungsdruckbehälter Praxis-Vertiefungsseminar<br />
/ Weiterbildung der Sachkundigen nach<br />
G 498<br />
Technik der Gasanwendung<br />
Gaswärme-Institut e.V., Bildungswerk<br />
Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146<br />
bildungswerk@gwi-essen.de<br />
www.gwi-essen.de<br />
Dreitägiger Kongress begleitet die<br />
E-world energy & water<br />
Die Energiebranche unterliegt<br />
einem starken Wandel. Die<br />
aktuellen Entwicklungen der<br />
Branche stehen im Fokus des<br />
dreitägigen Kongresses, der<br />
die E-world energy & water<br />
vom 7. bis 9. Februar 2012<br />
begleitet. In 20 Konferenzen<br />
referieren renommierte Experten<br />
über marktnahe Themen.<br />
Dabei geht es in den<br />
Vorträgen und Workshops<br />
u. a. um die Energiewende,<br />
den Gasmarkt, Gesetzesgrundlagen,<br />
den Ausbau der<br />
Netze, Ecomobilität und die<br />
Stellung von regenerativen<br />
Energien im Energiemix der<br />
Zukunft.<br />
HERMES AWARD 2012 im Rahmen<br />
der HANNOVER MESSE<br />
Der HERMES AWARD zählt zu<br />
den international renommiertesten<br />
Technologiepreisen<br />
und wird von der Deutschen<br />
Messe AG zum neunten Mal<br />
ausgeschrieben. Am Wettbewerb<br />
können Unternehmen<br />
und Institutionen teilnehmen,<br />
die ihre Produktinnovationen<br />
In der „Ecomobilitätskonferenz“<br />
(8. Februar) spricht Michael<br />
Siebert, Head of Communications<br />
Inside Electric<br />
Car der Siemens AG in Nürnberg,<br />
über die Umsetzung einer<br />
neuen Infrastruktur im<br />
Bereich Ecomobilität. In diesem<br />
Zusammenhang thematisiert<br />
der Experte auch das Potential<br />
von neuen Ladetechnologien<br />
auf diesem Sektor.<br />
Dr. Gerhard Holtmeier, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrates<br />
erdgas mobil e.V. und Mitglied<br />
des Vorstandes der Thüga<br />
AG in München, referiert<br />
über Nachhaltigkeit in der<br />
Ecomobilität durch Erdgasund<br />
Elektrofahrzeuge. Manfred<br />
Ungethüm ist Geschäftsführer<br />
der Trianel Kohlekraftwerk<br />
Lünen GmbH & Co. KG.<br />
Er beleuchtet die Auswirkungen<br />
der Energiewende auf<br />
konventionelle Energieerzeugung.<br />
Sein Vortrag findet im<br />
Rahmen des Kongresses „Erneuerbare<br />
Energien und ihre<br />
Auswirkungen auf das Netz<br />
vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
politischen Lage“ (8.<br />
Februar) statt. Rune Bjørnson,<br />
Vice President Statoil ASA in<br />
Norwegen, spricht in der<br />
„Gaskonferenz“ (7. Februar)<br />
über die immer wichtiger<br />
werdende Energiequelle und<br />
über Statoils Perspektive auf<br />
dem deutschen Gasmarkt. Dr.<br />
Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender<br />
der RheinEnergie<br />
AG in Köln, berichtet über die<br />
Perspektiven für Erdgas in<br />
Deutschland. Der Kongress<br />
„Welches Marktdesign<br />
braucht die Energiewende?“<br />
(8. Februar) widmet sich einer<br />
besonders aktuellen Fragestellung.<br />
Matthias Kurth, Präsident<br />
der Bundesnetzagentur,<br />
hält einen Vortrag zur<br />
Struktur des künftigen Erzeugungsmarktes.<br />
Andreas<br />
Mundt, Präsident des Bundeskartellamts,<br />
gibt mögliche<br />
Antworten auf die Herausforderung<br />
„Marktdesign oder<br />
Marktwirtschaft?“.<br />
www.e-world-2012.com<br />
als Aussteller auf der HANNO-<br />
VER MESSE 2012 präsentieren.<br />
Bewerbungsschluss ist<br />
der 22. Februar 2012. Die<br />
eingereichten Produkte müssen<br />
bereits industriell erprobt<br />
und/oder in der industriellen<br />
Anwendung sein sowie im<br />
Hinblick auf ihre technische<br />
590<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
und ökonomische Umsetzung<br />
als besonders innovativ beurteilt<br />
werden.<br />
Eine unabhängige Jury unter<br />
dem Vorsitz von Prof. Dr.<br />
Wolfgang Wahlster, Direktor<br />
und Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
des Deutschen<br />
Forschungszentrums<br />
für Künstliche Intelligenz<br />
(DFKI), wird den Preisträger<br />
ermitteln. Der Gewinner sowie<br />
die nominierten Unternehmen<br />
werden am 22. April<br />
von der Bundesministerin für<br />
Bildung und Forschung, Prof.<br />
Dr. Annette Schavan, im Beisein<br />
der Bundeskanzlerin Dr.<br />
Angela Merkel sowie des niedersächsischen<br />
Ministerpräsidenten<br />
David McAllister ausgezeichnet.<br />
Alle für den HER-<br />
MES AWARD 2012 nomi -<br />
nierten Produkte werden vom<br />
23. bis 27. April 2012 im Bereich<br />
der Research & Technology<br />
in Halle 2 auf der HAN-<br />
NOVER MESSE präsentiert.<br />
Der HERMES AWARD 2011<br />
ging an die Krautzberger<br />
GmbH in Eltville. Ausgezeichnet<br />
wurde das Unternehmen<br />
für ein innovatives Dampfspritzverfahren.<br />
Dabei wird<br />
die zum Einsatz kommende<br />
Druckluft zum Spritzen durch<br />
Dampf ersetzt.<br />
Weitere Informationen sowie<br />
die Teilnahmebedingungen<br />
stehen im Internet unter<br />
www.hermesaward.com zur<br />
Verfügung.<br />
Europäische Konferenz für<br />
Wärmebehandlung 2012<br />
Einmal jährlich im Frühjahr<br />
findet in Kooperation mit den<br />
europäischen Verbänden<br />
A3TS, AIM, ASMET, SVW/<br />
ASTT, ATZK und VWT eine<br />
Fachtagung für Wärmebehandlung<br />
statt. Sie dient dem<br />
Erfahrungsaustausch in einzelnen<br />
Fachgebieten und dokumentiert<br />
den internationalen<br />
Stand der Technik. Die<br />
nächste Konferenz findet<br />
vom 22./23. März 2012 in<br />
Strasbourg, Frankreich, zum<br />
Thema „combined treatments<br />
to improve surface<br />
properties“ statt. Die Konferenzsprache<br />
ist Englisch. Vortragsanmeldungen<br />
können<br />
ab sofort gemacht werden.<br />
Weitere Informationen sind<br />
im Internet einsehbar unter:<br />
http://www.awt-online.org/<br />
termine/europaeische-konferenz-fuer-waermebehandlung-2012.html<br />
ORGANISATIONEN UND VERBÄNDE<br />
Fachmesse wire 2012<br />
Draht und Drahtprodukte wie<br />
Kabel, Seile, Federn, Schrauben,<br />
Geflechte, Gitter oder<br />
auch Elektrospulen spielen in<br />
allen Bereichen des Lebens<br />
eine unverzichtbar wichtige<br />
Rolle. Über zukunftsweisende<br />
Fertigungs- und Anwendungskonzepte<br />
informiert die<br />
internationale Leitmesse für<br />
die Draht- und Kabelindustrie<br />
wire, die im kommenden<br />
Frühjahr zum 13ten Mal in<br />
Düsseldorf ausgetragen wird.<br />
Synergieeffekte ergeben sich<br />
dadurch, dass zeitlich und<br />
räumlich parallel zur wire<br />
2012 die internationale Rohrfachmesse<br />
Tube 2012 abgehalten<br />
wird. Die wire 2012<br />
und die Tube 2012 finden<br />
vom 26. bis 30. März 2012 in<br />
Düsseldorf statt.<br />
www.wire.de<br />
Innovationsoffensive des DVGW<br />
Für den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien und deren Integration<br />
in die Energiesysteme werden<br />
Speichertechnologien immer<br />
mehr zum Schlüsselfaktor.<br />
Einen neuen Ansatz<br />
untersucht der DVGW innerhalb<br />
seiner Innovationsoffensive:<br />
Das vorhandene Erdgasnetz<br />
einschließlich der Speicher<br />
ist ein hochflexibles<br />
Energiesystem. Es kann Regenerativstrom-Überschüsse<br />
auffangen und Lastspitzen<br />
ausgleichen. Umgewandelt in<br />
Wasserstoff, kann dieser in<br />
das bestehende Erdgasnetz<br />
eingespeist, transportiert, gespeichert<br />
und nachfolgend<br />
für eine Vielzahl von Anwendungen<br />
genutzt werden. Mittels<br />
hochflexibler GuD-Kraftwerke<br />
und der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung kann dann<br />
wiederum Strom produziert<br />
werden, wenn zu wenig regenerativer<br />
Strom zur Verfügung<br />
steht. Und Wasserstoff<br />
ist nichts Neues: Das sogenannte<br />
Stadtgas, in der Bundesrepublik<br />
bis in die 1970er,<br />
in den neuen Bundesländern<br />
teilweise noch bis in die<br />
1990er Jahre im Einsatz gewesen,<br />
bestand bis zu 50 %<br />
aus Wasserstoff.<br />
Das deutsche Erdgasnetz mit<br />
einer Länge von über 400.000<br />
km mit unterirdischen Speichern<br />
für 20 Mrd. m 3 Gas ist<br />
schon jetzt ein riesiges und<br />
flächendeckendes Transportund<br />
Speichermedium. Es<br />
transportiert derzeit ca. 1.000<br />
Mrd. kWh Energie pro Jahr in<br />
Form von Erd- und Biogas.<br />
Hinzu kommt, dass die Kapazitäten<br />
der unterirdischen<br />
Gasspeicher bis zum Jahr<br />
2020 auf 30 Mrd. m 3 ausgebaut<br />
werden sollen.<br />
Auch in der Gasanwendung<br />
wirken sich diese Ansätze<br />
aus: Gas-Plus-Technologien<br />
sind der komplementäre Bestandteil<br />
dieses Systems.<br />
Kurzfristige Leistungsanpassungen<br />
im Stromnetz können<br />
über die Kraft-Wärme-Kopplung<br />
ermöglicht werden.<br />
Hocheffiziente motorische<br />
Blockheizkraftwerke wie auch<br />
Brennstoffzellen bieten sich<br />
hier an. Erdgas in Verbindung<br />
mit Biogas, Gasbrennwerttechnik<br />
in Kombination mit<br />
Solarenergie, Gaswärmepumpe<br />
und Kraft-Wärme-Kopplung<br />
tragen zur Verbesserung<br />
der Energie-Effizienz und damit<br />
zum Klimaschutz bei.<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
591
N ACHRICHTEN<br />
„Wir plädieren deshalb dafür,<br />
den Einsatz von Erdgas in Verbindung<br />
mit Bio-Erdgas in<br />
Brennwertkesseln als klare Erfüllung<br />
der Nutzungspflicht<br />
im Sinne des EEWärmeG gelten<br />
zu lassen. Und: Die notwendige<br />
Novelle des EEWärfarecogaz<br />
– die neue Interessenvertretung<br />
im europäischen Gasmarkt<br />
Die beiden Verbände faregaz<br />
und facogaz bündeln ihre Interessen<br />
durch die Fusion im<br />
neuen Verband farecogaz –<br />
Verband der Europäischen<br />
Hersteller von Gaszählern,<br />
Gasdruckregelgeräten und<br />
zugehörigen Sicherheitseinrichtungen<br />
und Anlagen. farecogaz<br />
verfolgt, wie auch<br />
seine beiden Vorgänger, keinen<br />
wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb,<br />
sondern versteht<br />
sich als technisch-wissenschaftliches<br />
Sprachrohr<br />
seiner Mitglieder. Sie repräsentieren<br />
90 % des europäischen<br />
Marktes für Gaszähler,<br />
Gasdruckregelgeräte, dazugehörige<br />
Gassicherheitseinrichtungen<br />
sowie MSR-Anlagen<br />
für die Gasinfrastruktur.<br />
Die Marktstellung der Unternehmen<br />
verdeutlicht ein Auszug<br />
aus den farecogaz-Statuten<br />
für die Mitgliedschaft:<br />
– Es muss eine produzierende<br />
Einheit des Unternehmens<br />
in der EU vertreten sein.<br />
– Mindestens zweijährige Erfahrung<br />
in Entwicklung und<br />
Produktion<br />
– Mindestumsatz des Unternehmens<br />
5 Mio. € pro Jahr<br />
– Jedes Mitglied ist nur einmal<br />
stimmberechtigt – auch<br />
wenn es in mehreren europäischen<br />
Ländern mit eigener<br />
Produktion vertreten ist.<br />
– Bereitschaft zur aktiven<br />
Mitarbeit in den technischen<br />
Komitees.<br />
Die Mitgliederversammlung<br />
in Brüssel wählte Michael Calovini<br />
(Elster GmbH) zum Präsidenten<br />
und Dr. Cristiano<br />
Nardi (Pietro Fiorentini SpA)<br />
zum Vize-Präsidenten, den<br />
weiteren Vorstand bilden<br />
Omero Borghesani (Emerson)<br />
und Heinrich Bertke (Elster<br />
GmbH). Das Generalsekretariat<br />
liegt bei Dr. Norbert Burger<br />
(grzi / figawa).<br />
Die Verbände facogaz und faregaz<br />
wurden in den 50er<br />
Jahren gegründet und haben<br />
frühzeitig Regelwerke mitgestaltet.<br />
So entstanden bereits<br />
vor der Gründung von CEN<br />
unter Mitwirkung von Marcogaz,<br />
der wissenschaftlichen<br />
Interessenvertretung der Gasversorger,<br />
Vorläufer europäischer<br />
Normen. Für die aktuelle<br />
Fusion der beiden Verbände<br />
sprachen eindeutige<br />
Synergieeffekte, die jetzt besser<br />
gehoben werden können.<br />
Zudem verleiht die Bündelung<br />
der technologischen Kompetenz<br />
unter einem gemeinsamen<br />
Dach der neuen Interessenvertretung<br />
eine noch stärkere<br />
Stimme in der rasant<br />
wachsenden Bedeutung des<br />
Gasmarktes. Viele Mitgliedsunternehmen<br />
sind heute auf<br />
sich überschneidenden Produktsegmenten<br />
aktiv, zudem<br />
war die Zahl gemeinsamer<br />
Themenspektren von facogaz<br />
und faregaz gewachsen, wie<br />
z. B. Wartungsempfehlungen<br />
für MSR-Stationen. Ein weiterer<br />
Grund für das Zusammengehen<br />
liegt in der Zunahme<br />
von gleichen Ansprechpartnern<br />
bei Kunden und Behörden,<br />
mit denen zukünftig die<br />
Kommunikation leichter und<br />
intensiver gestaltet werden<br />
kann. Als Gast auf der Gründungsveranstaltung<br />
war auch<br />
der Generalsekretär von Marcogaz<br />
Daniel Hec, um die<br />
langjährige Verbundenheit<br />
mit facogaz und faregaz zum<br />
Potenziale von Erdgas für Energiewende nutzen –<br />
bestehende Hemmnisse abbauen<br />
„Erdgas ist eine starke und<br />
unverzichtbare Stütze für den<br />
Umbau des Energiesystems in<br />
Richtung erneuerbare Energien.<br />
Ob in der Stromproduktion,<br />
in der Stromspeicherung,<br />
mit innovativen Anwendungen<br />
im Wärmemarkt oder im<br />
Verkehrssektor – Erdgas wird<br />
auch in Zukunft eine wichtige<br />
Rolle spielen“, sagte Ewald<br />
Woste, Präsident des Bundesverbandes<br />
der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft (BDEW)<br />
zum Auftakt der gasfachlichen<br />
Aussprachetagung<br />
2011.<br />
Die öffentliche Debatte über<br />
die Energiewende in Deutschland<br />
konzentriere sich fast<br />
ausschließlich auf die zukünftige<br />
Stromerzeugung und<br />
den dringend notwendigen<br />
Ausbau der Energienetze, so<br />
Woste. So unbestreitbar<br />
wichtig diese Bereiche seien:<br />
Ein Thema gerate dabei an<br />
den Rand, das für die Erreichung<br />
der Klimaziele aber<br />
eine enorme Bedeutung<br />
habe: Das Kohlendioxid-Einsparpotenzial<br />
im Wärmemarkt.<br />
„40 % des deutschen<br />
Energieverbrauchs entfallen<br />
auf diesen Sektor. Die Bundesregierung<br />
will hier immerhin<br />
fast die Hälfte der angestrebten<br />
Reduzierung der<br />
Kohlendioxid-Emissionen bis<br />
2020 erreichen. Das schaffen<br />
wir nur durch eine stärkere<br />
Einbindung des Gebäudebestandes<br />
und eine Verdopplung<br />
der Modernisierungsrate<br />
bei Heizungen.“<br />
Hier spielten Erdgassystemlösungen<br />
wie die Erdgasbrennwerttechnik<br />
eine Schlüsselrolle.<br />
Sie seien ein Treiber für<br />
schnelle, wirksame und be-<br />
Ausdruck zu bringen. Er<br />
wünschte dem Präsidium für<br />
die Zukunft eine glückliche<br />
Hand bei der Mitgestaltung<br />
des europäischen<br />
Gasmarktes.<br />
zahlbare CO 2 -Absenkungen<br />
und Effizienzsteigerungen im<br />
Bestand. Durch den Austausch<br />
aller modernisierungsbedürftigen<br />
Heizungsanlagen<br />
durch moderne Erdgaswärmesysteme<br />
könne eine CO 2 -<br />
Reduzierung von rund 93<br />
Mio. t/a erreicht werden. Das<br />
wäre die Menge, die für den<br />
Wärmemarkt im „Integrierten<br />
Energie- und Klimaprogramm“<br />
(IEKP) als CO 2 -Einsparung<br />
angestrebt wird.<br />
„Damit der Energieträger Erdgas<br />
sein Potenzial voll entfalten<br />
kann, müssen allerdings<br />
einige Hindernisse beseitigt<br />
werden. Wir brauchen mehr<br />
Öko-Heizungen. Dazu muss<br />
das Erneuerbare-Energien-<br />
Wärmegesetz (EEWärmeG)<br />
technologieoffener werden.<br />
Bio-Erdgas sollte ohne Kraft-<br />
Wärme-Kopplungs-Pflicht<br />
nutzbar sein“, forderte der<br />
BDEW-Präsident. Nach dem<br />
EEWärmeG darf Bio-Erdgas<br />
derzeit nur in Verbindung<br />
mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK) und mit einem Anteil<br />
von 30 % an der Wärmeerzeugung<br />
als Wärmeenergie in<br />
Neubauten eingesetzt werden.<br />
Die Verwendung in<br />
Brennwertkesseln wird hingegen<br />
ausgeschlossen. „Mit<br />
diesem Gesetz wird Bio-Erdgas<br />
gegenüber anderen Energieträgern<br />
aus nicht nachvollziehbaren<br />
Gründen klar benachteiligt“,<br />
kritisierte Woste.<br />
592<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHRICHTEN<br />
PERSONALIEN<br />
meG für private Gebäude<br />
muss den Bestand in Verbindung<br />
mit einer Nutzungspflicht<br />
einbeziehen. Die Einbeziehung<br />
des Gebäudebestandes<br />
in die Regelungen<br />
des EEWärmeG trägt wesentlich<br />
zur Effizienzsteigerung<br />
bei. Dabei müssen natürlich<br />
Technologieoffenheit und die<br />
Gleichwertigkeit von Bio-Erdgas<br />
zur Erfüllung der Vorgaben<br />
des EEWärmeG gewährleistet<br />
sein.“<br />
Stabwechsel in der Metallurgie beim VDMA<br />
Dr.-Ing. Timo Würz hat am 1.<br />
November 2011 Dr. Gutmann<br />
Habig als Geschäftsführer der<br />
Fachverbände Gießereimaschinen,<br />
Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />
und Thermoprozesstechnik<br />
im Verband<br />
Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau e.V. – VDMA –<br />
abgelöst. Würz (41) übernimmt<br />
von Habig in dieser<br />
Position zudem die Geschäftsführung<br />
der entsprechenden<br />
drei europäischen Verbände:<br />
CECOF – European Committee<br />
of Industrial Furnace and<br />
Heating Equipment Associations,<br />
CEMAFON – European<br />
Foundry Equipment Suppliers<br />
Association sowie EUnited<br />
Metallurgy – European Metallurgical<br />
Equipment Association.<br />
Habig, der die Branchenorganisationen<br />
seit 1991<br />
führte, verabschiedet sich in<br />
den Ruhestand.<br />
Habig lenkte in seiner über<br />
20jährigen Tätigkeit verbandsseitig<br />
die Geschicke der<br />
drei Maschinenbaubranchen<br />
mit metallurgischem Schwerpunkt<br />
in einer Phase, in der<br />
sowohl deren Exportorientierung<br />
als auch der Grad der<br />
europäischen und internatio-<br />
Dr.-Ing. Timo Würz<br />
nalen Vernetzung stetig<br />
wuchsen. Der Aktionsradius<br />
der Verbände wurde damit<br />
kontinuierlich ausgebaut. Mit<br />
der Gründung des VDMA<br />
Fachverbandes Hütten- und<br />
Walzwerkeinrichtungen sowie<br />
des europäischen Branchenverbandes<br />
unter dem<br />
Dach von EUnited entstand<br />
unter seiner Ägide eine eigene<br />
Plattform. Er war Mitbegründer<br />
des <strong>International</strong><br />
Foundry Forums, einer hochkarätigen<br />
Veranstaltung für<br />
die Entscheider in der Welt<br />
des Gießens.<br />
Würz ist gebürtiger Frankfurter.<br />
Nach dem Studium des<br />
Allgemeinen Maschinenbaus<br />
an der Technischen Hochschule<br />
Darmstadt mit Promotion<br />
arbeitete er zunächst in<br />
der produktionstechnischen<br />
Forschung. Seit 2000 war er<br />
Leiter Forschung und Technik<br />
im Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
–<br />
VDW – sowie Geschäftsführer<br />
des VDW-Forschungsinstituts.<br />
Im Jahr 2008 übernahm er als<br />
Stellvertretender Geschäftsführer<br />
im VDW weitere Verantwortung.<br />
Dr. Gutmann Habig<br />
Christian Sprung neuer Schriftleiter<br />
für die GWI-Redaktion<br />
Dipl.-Ing. Christian Sprung ist<br />
seit dem 1. November 2011<br />
neuer Schriftleiter der Fachzeitschrift<br />
Gaswärme <strong>International</strong>.<br />
Die Redaktion heißt<br />
ihn willkommen und freut<br />
sich auf eine gute Zusammenarbeit.<br />
Nach einem Studium an der<br />
RWTH Aachen in Metallurgie<br />
und Werkstofftechnik promovierte<br />
Dr. Sprung am Marx-<br />
Planck-Institut für Eisenforschung<br />
in Düsseldorf zum<br />
Thema „Eigenschaften von<br />
endabmessungsnah gegossenen<br />
und gewalzten Stahlbändern“.<br />
Seit 1998 besetzte er<br />
verschiedene Positionen in<br />
namenhaften Unternehmen.<br />
Seit September 2011 ist<br />
Christian Sprung bei der SMS<br />
Siemag AG in Düsseldorf als<br />
Fachbereichsleiter in der Abteilung<br />
für „VTW, Öfen für<br />
die Wärmebehandlung von<br />
Warmband und Grobblech“<br />
tätig.<br />
Thomas Blades neues Vorstandmitglied bei Linde<br />
Siemens-Chef Michael Westhagemann<br />
leitet den Industrieverband<br />
Thomas Blades wechselt als<br />
Vorstand zum Gasespezialisten<br />
Linde. Der 55-Jährige soll<br />
vom April kommenden Jahres<br />
an unter anderem die Geschäfte<br />
des Münchner Dax-<br />
Konzerns in Nord- und Südamerika<br />
verantworten. Blades<br />
war bislang Chef der Siemens-Sparte<br />
für Öl- und Gastechnik.<br />
Der 55-jährige Brite<br />
soll seinen neuen Posten spätestens<br />
im April 2012 aufnehmen.<br />
Er folgt auf Kent Masters,<br />
der Vorstandschef beim<br />
in der Schweiz ansässigen<br />
Maschinen- und Baukonzern<br />
Foster Wheeler wird.<br />
Neben seinem Hauptjob als<br />
Chef von Siemens in Norddeutschland<br />
ist Michael Westhagemann<br />
nun auch noch<br />
Vorsitzender des Industrieverbands<br />
Hamburg (IVH). Am<br />
Donnerstagabend wurde der<br />
Manager als Nachfolger von<br />
Hans-Theodor Kutsch gewählt.<br />
Kutsch hatte sein Amt<br />
nach seinem Ausscheiden als<br />
Geschäftsführer der Firmengruppe<br />
Otto Krahn und als<br />
Chef von Albis Plastic satzungsgemäß<br />
zur Verfügung<br />
gestellt. Der gebürtige Münsterländer<br />
Westhagemann (54)<br />
leitet die Hamburger Siemens-Niederlassung<br />
für den<br />
Norden seit 2004. Anders als<br />
Kutsch ist er kein Mittelstandsmanager,<br />
sondern ein<br />
Konzernlenker. Er ist Mitglied<br />
im Vorstand des Unternehmensverbands<br />
Nord und von<br />
Nordmetall. Zudem ist er Mitglied<br />
der Vollversammlung<br />
der Handelskammer.<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
593
N ACHRICHTEN<br />
Honsel-Vorstand Luigi Mattina wechselt zu Trimet<br />
Luigi Mattina (44) wechselt<br />
mit Wirkung zum 1. November<br />
in den Vorstand der Trimet<br />
Aluminium AG, Essen.<br />
Der Diplom-Ingenieur der<br />
Fachrichtung Maschinenbau<br />
und ausgebildete Maschinenschlosser<br />
kommt von der<br />
Honsel AG, Meschede. Im<br />
Jahr 2006 hatte er dort, nach<br />
vorangegangenen Stationen<br />
bei der AEG und einer mehr<br />
als zehnjährigen Karriere bei<br />
Alcoa, als Geschäftsleiter des<br />
Werks Nürnberg begonnen.<br />
Seit Herbst 2010 verantwortete<br />
Mattina als Mitglied des<br />
Honsel-Vorstands und COO<br />
die Produktion des Unternehmens<br />
mit Standorten in<br />
Deutschland, Frankreich, Spanien,<br />
Mexiko sowie Brasilien.<br />
Bei Trimet wird Mattina das<br />
Vorstandsteam um Dr. Martin<br />
Iffert (Vorsitzender), Thomas<br />
Reuther und Martin Söffge,<br />
komplettieren. Mit seiner<br />
Kernkompetenz in der Automotiveproduktion<br />
wird er vor<br />
allem diesen Geschäftsbereich<br />
der Trimet verstärken<br />
und weiterentwickeln.<br />
pletten Titel im Verzeichnisbaum<br />
(in diesem Fall W 130<br />
Brunnengenerierung) eingetragen.<br />
Um den kompletten<br />
Titel anzuzeigen, wird das<br />
Fenster mit dem Verzeichnis<br />
einfach per rechte Maustaste<br />
nach rechts gezogen und damit<br />
vergrößert – und genauso<br />
auch wieder verkleinert.<br />
Die Suchfunktionen wurden<br />
mit einem neuen, zentralen<br />
Suchfeld verbessert. Eine Volltextsuche<br />
und die Suche nach<br />
Begriffen innerhalb der Dokumente<br />
sind jetzt noch unkomplizierter<br />
durchführbar. Zudem<br />
können die Änderungsdienste<br />
ab 2010 in einem Archiv eingesehen<br />
werden. Alle neuen<br />
wie auch die bekannten Funktionen<br />
sind im Menüpunkt<br />
„Hilfe“ ausführlich beschrieben.<br />
Weitere Informationen<br />
zum DVGW-Regelwerk über<br />
www.mein-regelwerk.de.<br />
Internet-Relaunch des VDI Wissensforums<br />
MEDIEN<br />
DVGW-Regelwerk auf DVD o ptimiert<br />
Seit 2010 ist das DVGW-Regelwerk<br />
als Online-Version erfolgreich.<br />
Parallel dazu stehen<br />
weiterhin die gedruckte und<br />
die DVD-Version zur Verfügung.<br />
Die Grundlage für die<br />
aktuelle Optimierung des<br />
DVGW-Regelwerks auf DVD<br />
lieferte eine Kundenumfrage.<br />
Durch die rege Beteiligung<br />
konnten viele praktische Anregungen<br />
gewonnen und<br />
umgesetzt werden. Die nun<br />
im Update II/2011 erschienenen<br />
Weiterentwicklungen der<br />
Funktionen und der Software<br />
sind für die Abonnenten kostenfrei.<br />
Dokumente werden jetzt<br />
nicht mehr automatisch geschlossen,<br />
wenn ein weiteres<br />
geöffnet wird. Sie stehen<br />
über die Schaltfläche „geöffnete<br />
Dokumente“ parallel zur<br />
Verfügung. Die einzelnen Dokumente<br />
lassen sich dann<br />
auch problemlos mit einem<br />
Klick auf das Kreuzchen neben<br />
ihrem Kurztitel schließen.<br />
Gezieltes Blättern innerhalb<br />
des Dokuments ermöglicht<br />
eine weitere neue Funktion:<br />
Direkt im Verzeichnisbaum<br />
lässt sich das interne Inhaltsverzeichnis<br />
des Dokuments<br />
mit einem Klick auf das Plus-<br />
Symbol vor seinem Namen<br />
öffnen. Beim Klick auf ein Unterkapitel<br />
erscheint dieses sofort<br />
auf dem Bildschirm. Statt<br />
nur des Kurztitels (z. B. W<br />
130) sind jetzt auch die kom-<br />
Die neue Internetseite des VDI<br />
Wissensforums ist online<br />
(www.vdi-wissensforum.de).<br />
Zentrales Werkzeug ist der<br />
neue Eventfinder, mit dem Ingenieure<br />
und technische<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
Veranstaltungen einfach und<br />
gezielt suchen können. Die<br />
Auswahl erfolgt nach Themen<br />
und Rubriken – als Ergebnis<br />
werden alle passenden Events<br />
aufgelistet, vom großen internationalen<br />
Kongress bis zum<br />
Seminar. Der Eventfinder<br />
bleibt dem Nutzer auf allen<br />
Ebenen erhalten, sodass er<br />
auf jeder Seite und Unterseite<br />
darauf zurückgreifen kann.<br />
Nach Auswahl einer Veranstaltung<br />
bietet der Eventfinder<br />
unter anderem den<br />
Schnellzugriff auf das ausführliche<br />
Programm mit dem<br />
detaillierten Ablauf und den<br />
Referenten sowie auf die Anmeldung<br />
per Online-Formular.<br />
Außerdem lässt sich zu jedem<br />
Event eine eigene Unterseite<br />
ansteuern, die alle<br />
wichtigen Informationen im<br />
Überblick gibt. Unternehmen,<br />
die sich auf einer Veranstaltung<br />
als Aussteller präsentieren<br />
möchten, können sich<br />
hierzu ebenfalls direkt informieren.<br />
Insgesamt zeigt sich der neue<br />
Internetauftritt in modernem<br />
Design. Er vereint das Markenzeichen<br />
des Vereins der<br />
Deutschen Ingenieure (VDI) –<br />
das blaue Quadrat – mit technisch<br />
ansprechenden Bewegt-<br />
Elementen. Die Möglichkeit,<br />
Seiten über soziale Netzwerke<br />
oder per E-Mail zu empfehlen,<br />
rundet das Angebot ab.<br />
594<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
N ACHGEFRAGT ???????<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die Gaswärme <strong>International</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema „Energie“.<br />
Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in<br />
der gasbeheizten Thermoprozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />
Folge 4: Helmut Knappstein<br />
„Der Energiedienstleistungssektor<br />
in Deutschland<br />
ist ein Wachstumsmarkt“<br />
Dr.-Ing. Helmut Knappstein ist Leiter des Bereichs Effizienzkonzepte<br />
der RWE Energiedienstleistungen GmbH, Dortmund. Im Interview<br />
mit Gaswärme <strong>International</strong> (GWI)* spricht der Unternehmer über<br />
die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />
und verrät, was seine persönliche Energiespar-Leistung ist.<br />
Energie<br />
GWI: Der Energiemix der Zukunft: Wagen<br />
Sie eine Prognose?<br />
Knappstein: Die Beschlüsse der deutschen<br />
Bundesregierung zum beschleunigten<br />
Ausstieg aus der Kernenergie<br />
und das Ziel der „Endkarbonisierung“,<br />
also der deutlichen Reduzierung des<br />
CO 2 Ausstoßes, das Energiekommissar<br />
Günter Öttinger als zentralen Punkt der<br />
EU Energiepolitik formuliert hat, lassen<br />
zukünftig prinzipiell nur noch den Einsatz<br />
regenerativ erzeugter Energien zu.<br />
Wenngleich der Einsatz regenerativer<br />
Energien lokal und regional durchaus<br />
äußerst sinnvoll sein kann, haben sie<br />
derzeit aber auch noch Schwächen,<br />
was die gesicherte Bereitstellung betrifft.<br />
Obwohl erhebliche Entwicklungsanstrengungen<br />
unternommen werden,<br />
regenerativ erzeugte Energie zukünftig<br />
auch ökonomisch attraktiv zu machen,<br />
bin ich persönlich überzeugt davon, dass<br />
fossile Energieträger auch in den nächsten<br />
Jahrzehnten noch erheblichen Anteil<br />
am Energiemix haben werden müssen.<br />
Dass fossile Energieträger so effizient<br />
wie möglich und so umweltschonend<br />
wie erforderlich eingesetzt werden müssen,<br />
ist eine Selbstverständlichkeit.<br />
GWI: Deutschland im Jahr 2020: Wie<br />
wird sich der Alltag der Menschen durch<br />
den Wandel der Energiewirtschaft verändert<br />
haben? Was tanken die Menschen?<br />
Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen<br />
sie Licht? Wagen Sie ein Szenario!<br />
Knappstein: Technologische Neuentwicklungen<br />
vor dem Hintergrund einer<br />
bestehenden und erprobten Energieversorgung<br />
am Markt einzuführen, bedarf<br />
Zeit. Ich bin überzeugt davon, dass sich<br />
bis zum Jahr 2020, immerhin sind das<br />
nur noch ca. acht Jahre, der Alltag der<br />
Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />
noch nicht drastisch verändern<br />
wird.<br />
Vor dem Hintergrund der äußerst geringen<br />
Sanierungsquote von Häusern ist<br />
kaum zu erwarten, dass bereits im Jahre<br />
2020 eine signifikante Veränderung der<br />
Beheizungsstruktur zu verzeichnen sein<br />
* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der Gaswärme <strong>International</strong><br />
wird. Immerhin werden ja auch heute<br />
bereits regenerative Techniken wie<br />
Pelletheizungen oder Wärmepumpen<br />
großflächig eingesetzt. Neben Kraftstoffen<br />
wie Benzin oder Diesel werden erste<br />
Elektrofahrzeuge – insbesondere in Ballungsregionen<br />
– zum Straßenbild gehören,<br />
wobei bis dahin aber eine umfangreiche<br />
Infrastruktur aufzubauen ist, um<br />
die Batterien der Fahrzeuge aufzuladen.<br />
Elektrofahrzeuge müssen aber erst noch<br />
im Alltagsbetrieb ihre Tauglichkeit unter<br />
Beweis stellen.<br />
GWI: In welche der aktuell sich entwickelnden<br />
Technologien würden Sie demnach<br />
heute investieren?<br />
Knappstein: Mit besonderem Interesse<br />
sowohl beruflich als auch privat registriere<br />
ich die erheblichen Fortschritte, die<br />
die Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung zur<br />
Erzeugung von Wärme und Strom für<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser genommen<br />
hat. Ausgehend von ersten technologischen<br />
Entwicklungen Ende der<br />
90er Jahre, wurde inzwischen ein breites<br />
Spektrum von Stirling- und Gasmotoren<br />
zu marktreifen Produkten entwickelt.<br />
Zu nennen sind aber auch der Dampf-<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
595
??????? N ACHGEFRAGT<br />
596 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011 rausforderung, die in der öffentlichen<br />
Debatte oft zu kurz kommt.<br />
Die Energiewende stößt in der deutschen<br />
Öffentlichkeit auf eine breite Akzeptanz,<br />
wird aber letztlich Kosten verursachen,<br />
die alle Energieverbraucher, d.h. Privatkunden,<br />
Kommunen, Gewerbe- und Industriekunden<br />
zu tragen haben.<br />
GWI: Ihre Forderung an die Bundesregierung<br />
in diesem Zusammenhang?<br />
Knappstein: Bisher wird teilweise der<br />
Eindruck vermittelt, dass eine Energiewende<br />
für den Strom- oder Wärmekunden<br />
zum Nulltarif zu haben ist.<br />
Hier wünsche ich mir mehr Ehrlichkeit<br />
in der öffentlichen Diskussion. Der für<br />
die Energiewende erforderliche und gewünschte<br />
Umbau hin zu regenerativen<br />
motor und die rasanten Fortschritte, die Knappstein: Der beschleunigte Ausstieg<br />
Energien ist eine Herkulesaufgabe. In<br />
die Brennstoffzellentechnologie im Mikro-KWK-Bereich<br />
aus der Kernenergie hat die wirt-<br />
diesem Zusammenhang muss kommu-<br />
in den letzten Jahren schaftlichen Rahmenbedingungen für niziert werden, dass wir auch bereit sein<br />
zu verzeichnen hat. Mikro-KWK-Geräte Unternehmen wie RWE deutlich verschärft.<br />
müssen, für eine ökologische Energie-<br />
werden inzwischen von namhaften Heizgeräteherstellern<br />
Der Ausstieg bietet aber auch versorgung einen angemessenen Preis<br />
für Endkunden angeboten.<br />
große Chancen, die wir nutzen werden. zu bezahlen.<br />
Besonders hohes Potenzial und So investiert RWE über die international<br />
einen Wirkungsgrad, der auf dem Niveau agierende Tochtergesellschaft RWE Innogy<br />
modernster Großkraftwerke liegt, bieten<br />
jährlich mehr als 1 Mrd. € in den GWI: Die Erneuerbaren Energien haben<br />
Brennstoffzellenheizgeräte. Im Rahmen Ausbau regenerativer Energieerzeugung. mindestens zwei Probleme: die fehlende<br />
von Laborerprobungen und Feldtests von Für uns als RWE Energiedienstleistungen Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />
Pilotanlagen, an denen auch die RWE bieten sich erhebliche Chancen durch<br />
der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energiedienstleistungen GmbH beteiligt den massiven Ausbau von Kraft-Wärme- Energieformen. Ändert sich das in absehbarer<br />
ist, konnten elektrische Wirkungsgrade, Kopplungsanlagen im Leistungsbereich<br />
Zeit?<br />
je nach System zwischen 35 und 58 %, bis hin zu 1 MW el zur gleichzeitigen dezentralen<br />
erzielt werden. Damit sind diese Mikro-<br />
Strom- und Wärmeerzeugung Knappstein: Die herkömmliche Energie-<br />
KWK-Systeme perfekt für zukünftige und dies natürlich auch auf Basis regenerativen<br />
versorgung hat uns bisher eine absolut<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser mit niedrigem<br />
Biogases.<br />
gesicherte Versorgung mit Strom und<br />
Wärmebedarf aber anteilig hohem<br />
Wärme geboten, allerdings verbunden<br />
Strombedarf geeignet.<br />
mit den negativen Auswirkung auf die<br />
GWI: Stichwort Energiewende: Welche Umwelt wie z.B. den CO 2 Ausstoß. An<br />
Änderungen müssen sich auf politischer, dieser Stelle haben Erneuerbare Energien<br />
GWI: Wie schätzen Sie die zukünftige auch welt-politischer, auf gesellschaftlicher<br />
deutliche Vorteile. Eine gesicherte<br />
Bedeutung fossiler Brennstoffe wie Öl,<br />
und ökologischer Ebene ergeben, Strom- und Wärmeversorgung rund um<br />
Kohle, Gas ein?<br />
damit man realistisch von einer Wende die Uhr auf Basis Erneuerbarer Energien<br />
sprechen kann?<br />
ist im Gegensatz zum etablierten System<br />
Knappstein: Fossile Brennstoffe wie Öl,<br />
jedoch eine Herausforderung und gänzlich<br />
Kohle und Gas werden auch zukünftig Knappstein: Eine Energiewende kann<br />
neu zu entwickeln. Mit dem Aufbau<br />
einen Beitrag zur wirtschaftlichen Wärme-<br />
sicherlich durch legislative Maßnahmen der erforderlichen Steuerung, der Ent-<br />
und Stromversorgung von Industrie, sowohl auf nationaler als auch internawicklung<br />
von Speichertechnologien etc.<br />
Gewerbe und Privathaushalten leisten tionaler Ebene vorbereitet und teilweise<br />
wird sich auch die Akzeptanz der Erneu-<br />
müssen. Allerdings ist davon auszugehen,<br />
erzwungen werden. Alles in allem erbaren Energien in absehbarer Zeit wei-<br />
dass mit technologischer Weiterentwicklung<br />
müssen die Politik und die Energiewirtter<br />
deutlich verbessern.<br />
und Marktdurchdringung regeneraschaft<br />
wieder mehr miteinander reden.<br />
tiv erzeugter Energien der Anteil fossiler Energiewende bedeutet ja nicht nur den<br />
Brennstoffe deutlich abnehmen wird. Ausstieg aus der Kernenergie. Die Wende<br />
GWI: Unabhängig von der Energieform<br />
hin zu einer dezentralen Energiever-<br />
und Technologie, viele halten das Stich-<br />
sorgung und zum Ausbau regenerativer wort „Energieeffizienz“ für den Schlüssel<br />
GWI: Und Atomkraft? Welche Auswirkungen<br />
Energien bedarf auch den Ausbau und<br />
zur Energiefrage der Zukunft. Wie<br />
sind nach Deutschlands aktueller die Neuausrichtung der Stromnetze in schätzen Sie das Thema ein? Was halten<br />
Stellungnahme zu erwarten?<br />
Deutschland, auch das ist ein große He-<br />
Sie für die bedeutendste Entwicklung
N ACHGEFRAGT ???????<br />
auf diesem Gebiet in der Thermoprozesstechnik-Branche?<br />
Knappstein: Innerhalb der RWE Energiedienstleistungen<br />
bin ich für den Bereich<br />
„Effizienzkonzepte“ verantwortlich.<br />
Energieeffizienz ist somit unser<br />
Tagesgeschäft. Meine Mitarbeiter und<br />
ich verfügen über langjährige Erfahrungen,<br />
die dazu beitragen, Energie so<br />
effizient wie möglich unter Berücksichtigung<br />
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />
einzusetzen. Die tägliche Erfahrung<br />
zeigt, dass neben den privaten insbesondere<br />
im gewerblichen und industriellen<br />
Bereich noch deutliche Energieeffizienzpotenziale<br />
liegen. Den Fachleuten in den<br />
Gewerbe- und Industriebetrieben ist das<br />
in der Regel bekannt. Da Energieeffizienzmaßnahmen<br />
allerdings den gleichen<br />
Renditeanforderungen wie sonstige Investitionen<br />
unterliegen, ist die Umsetzung<br />
potenziell geeigneter technischer<br />
Maßnahmen natürlich von der Wirtschaftlichkeit<br />
der Energieeffizienzmaßnahme<br />
abhängig.<br />
Im Bereich der Thermoprozessanlagen<br />
sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />
eine Vielzahl von Verbesserungen<br />
realisiert worden. Deutliche Vorteile bieten<br />
z.B. der Einsatz – technische Eignung<br />
vorausgesetzt – von Rekuperator- und<br />
Regeneratorbrenner, die unter Nutzung<br />
der Abgasabwärme eine deutliche Effizienzverbesserung<br />
bringen.<br />
GWI: Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung<br />
nach elektrische Prozesswärmeverfahren?<br />
Knappstein: Elektrische Prozesswärmeverfahren<br />
bilden auch unter Berücksichtigung<br />
der höheren Stromkosten den<br />
Vorteil absoluter Regelgenauigkeit. Sie<br />
bieten auch den Vorteil, überall dort eingesetzt<br />
zu werden, wo Abgase und die<br />
in den Abgasen enthaltenen Bestandteile<br />
negative Auswirkungen auf das Wärmegut<br />
haben würden.<br />
oder Industriebetrieb, der dem Thema<br />
„Effizienzsteigerung“ keine angemessene<br />
Bedeutung einräumt, nimmt zwangsläufig<br />
Wettbewerbsnachteile in Kauf.<br />
GWI: Wie wird sich der Energieverbrauch<br />
in Industrie, Gewerbe und Haushalt Ihrer<br />
Meinung nach verändern?<br />
Knappstein: Thermoprozessanlagen<br />
haben eine relativ hohe Lebensdauer.<br />
Diese im Prinzip erfreuliche Eigenschaft<br />
hat bezüglich Energieeffizienz den Nachteil,<br />
dass neue energieeffizientere Thermoprozessanlagen,<br />
wenngleich in einer<br />
breiten Palette am Markt verfügbar,<br />
häufig erst bei Erneuerungsbedarf eingesetzt<br />
werden. Zwangsläufig ist somit<br />
ein relativ großes time lag zu erwarten,<br />
bis der Anlagenbestand bezüglich Energieeffizienz<br />
State of the Art sein wird.<br />
Eine drastische Senkung des Energieverbrauches<br />
in Industrie und Gewerbe erwarte<br />
ich somit nicht. Anders sieht es bei<br />
Haushalten aus, wo seit Jahren ein Sinken<br />
des Wärmebedarfes, bedingt durch<br />
legislative Vorgaben und technologische<br />
Entwicklungen festzustellen ist.<br />
Unternehmen<br />
GWI: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />
heute auf dem Energiemarkt?<br />
Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />
GmbH ist mit rund 250 Mitarbeitern<br />
und einem Umsatz von 200 Mio. €/<br />
Jahr deutschlandweit eine der größten<br />
Player im Energiedienstleistungsmarkt.<br />
Wir betreiben u. a. 60 Heizkraftwerke in<br />
elf Bundesländern und haben mehr als<br />
3000 Anlagen, die wir im Rahmen von<br />
Contracting zur gesicherten effizienten<br />
Wärmeversorgung unserer Kunden betreiben.<br />
In den letzten Jahren haben wir<br />
verstärkt Blockheizkraftwerke in der Leistungsklasse<br />
bis 1 MW el . installiert, die in<br />
zahlreichen Fällen mit Bioerdgas befeuert<br />
werden.<br />
GWI: Welche Rolle spielt Ihr Unter nehmen<br />
auf dem Energiemarkt in 20 Jahren?<br />
Knappstein: Der Energiedienstleistungssektor<br />
in Deutschland ist ein Wachstumsmarkt.<br />
Wir als RWE Energiedienstleistungen<br />
werden durch unsere langjährige<br />
Erfahrung und hohe Fachkompetenz an<br />
diesem Wachstumsmarkt in angemessener<br />
Form partizipieren und unsere Position<br />
als Marktführer in Deutschland weiter<br />
ausbauen.<br />
GWI: Was wird die wichtigste Innovation/Projekt<br />
Ihres Unternehmens sein?<br />
Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />
hat in den vergangenen Monaten<br />
zahlreiche regenerative Energieanlagen<br />
errichtet. Zu nennen sind Heizwerke,<br />
die auf Basis von Holzhackschnitzeln befeuert<br />
werden, aber insbesondere auch<br />
große Blockheizkraftwerke, die ausschließlich<br />
mit aufbereitetem Bioerdgas<br />
betrieben werden. Zu einer gesicherten,<br />
verlässlichen und preislich kalkulierbaren<br />
Energieversorgung auf Basis von Bioerd-<br />
GWI: Wie beurteilen Sie die Entwicklung<br />
zur Effizienzsteigerung?<br />
Knappstein: Effizienzsteigerung der<br />
eingesetzten Anlagen und Prozesse ist<br />
ein Gebot der Stunde und stellt unter<br />
Berücksichtigung der voraussichtlich<br />
steigenden Energiekosten einen unmittelbaren<br />
Wettbewerbsvorteil dar. Um es<br />
auf den Punkt zu bringen, ein Gewerbe-<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
597
??????? N ACHGEFRAGT<br />
598 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011 grundsätzliche Eignung. Nach umfangreichen<br />
Laborerprobungen schließt sich ein<br />
Praxistest in Form von Felderprobungen<br />
an. Die von uns gesammelten Informationen<br />
werden den Herstellern zur Verfügung<br />
gestellt, um gezielt Entwicklungsanregungen<br />
zu geben. Hersteller greifen<br />
diese bei der Weiterentwicklung auf, um<br />
die neuen Technologien zu einem marktreifen<br />
Produkt weiter zu entwickeln. Für<br />
uns als RWE Energiedienstleistungen ergeben<br />
sich daraus erhebliche Marktchancen,<br />
da wir sowohl im Rahmen unserer<br />
Energieeffizienzberatung den Kunden<br />
verlässlich und absolut herstellerneutral<br />
Auskunft geben können, wie der tatsächliche<br />
technische und wirtschaftliche Stand<br />
neuer Technologien ist. Des Weiteren<br />
sind wir aber auch in der Lage, bedingt<br />
durch unseren Know-how-Vorsprung,<br />
neue Technologien frühzeitig in das Contractinggeschäft<br />
zu integrieren, wenn<br />
gas gehört selbstverständlich eine langfristig<br />
gesicherte Bioerdgasversorgung, müssen sie potenzielle Kunden selbstver-<br />
Knappstein: Als Energiedienstleister<br />
dies unter Effizienzgesichtspunkten oder<br />
wirtschaftlich Sinn macht.<br />
über die wir verfügen.<br />
ständlich auf ihre Kompetenz aufmerksam<br />
machen. Dazu gehört für uns die<br />
Präsenz, in Medien jeglicher Art. Medienkompetenz<br />
GWI: Wie beeinflussen die EU-Erweiterung<br />
gehört zu den Qualifikati-<br />
und die Globalisierung Ihr Geschäft? onen unserer Führungsmannschaft. Wir<br />
sind auf allen namhaften Messen und Person<br />
Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />
fachbezogenen Veranstaltungen mit un-<br />
ist bislang ausschließlich national serer Geschäftsführung und Führungs-<br />
GWI: Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung<br />
als Privatmann?<br />
tätig. Konkrete Aktivitäten, Auslandsgeschäft<br />
zu erschließen, sind derzeit nicht<br />
mannschaft präsent.<br />
vorgesehen. Der Markteintritt in anderen<br />
Ländern ist vor dem Hintergrund GWI: Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />
Knappstein: Energieeffizienzberater ist<br />
der jeweils national zu berücksichtigen<br />
ändern wollen?<br />
man aus Leidenschaft. Das macht selbst-<br />
Gesetzgebung zu bewerten und liegt<br />
verständlich auch vor dem Privaten nicht<br />
im Aufgabengebiet unserer jeweiligen Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />
halt. Zuhause betreibe ich eine hochef-<br />
Schwestergesellschaften im Ausland.<br />
GmbH ist erst vor etwas mehr fiziente Brennwertheizung, die Warm-<br />
Gleich ist uns allen aber klar, dass wir in als einem Jahr aus verschiedenen Unternehmensteilen,<br />
wasserbereitung erfolgt mit Solarkollek-<br />
punkto Energieeffizienz vorweg gehen<br />
die sich mit dem Thetoren,<br />
die Wäsche wird in einem Erdgaswasserbereitung<br />
wollen. In Deutschland haben wir mit ma „Energiedienstleistungen“ befasst wäschetrockner getrocknet und seitdem<br />
den legislativen Rahmenbedingungen, haben, hervorgegangen. Wesentliche ich einen Smart-Meter Stromzähler installiert<br />
wie dem EEG, dem KWK-G, um nur einige<br />
Änderungswünsche haben sich für mich<br />
habe, wird auch der Verbrauch an<br />
zu nennen, verlässliche und planbare noch nicht ergeben, wir sind für die He-<br />
elektrischer Energie intensiv beobachtet<br />
Rahmenbedingungen.<br />
rausforderungen der Zukunft gut aufgestellt.<br />
und systematisch reduziert und dass<br />
ohne Komfortverlust jeglicher Art. Ener-<br />
giesparen umfasst somit eine Fülle von<br />
GWI: Wie wichtig ist ein Markenname<br />
Einzelmaßnahmen.<br />
für den Produkterfolg im industriellen GWI: Wie offen ist Ihr Unternehmen für<br />
Bereich?<br />
neue Technologien?<br />
GWI: Wie könnte man Ihren Umgang<br />
Knappstein: Unser Markenname RWE Knappstein: Im Rahmen meines Aufgabengebietes<br />
bin ich bei der RWE Ener-<br />
mit den Mitarbeiter/innen charakterisieren?<br />
steht für Erfahrung, Verlässlichkeit und<br />
Solidität. Das sind Werte, die im Projektgeschäft<br />
giedienstleistungen auch für den Thederer<br />
für unsere Kunden von besonmenschwerpunkt<br />
„Neue Technologien“<br />
Bedeutung sind.<br />
verantwortlich. Um zu entscheiden, ob Knappstein: Diese Frage müssten Sie<br />
neue Technologien eine berechtigte technologische<br />
eigentlich meinen Mitarbeitern bzw.<br />
und wirtschaftliche Chance Mitarbeiterinnen stellen. Ich habe das<br />
GWI: Braucht eine Führungsmannschaft am Markt verdient haben, erprobt RWE Glück, auf ein hochqualifiziertes Team<br />
mehr Medienkompetenz, um Investoren am Standort Duisburg in einer eigenen zurückgreifen zu können. Ich persönlich<br />
und Anleger zu überzeugen?<br />
Technikumshalle neue Technologien auf<br />
schätze den partnerschaftlichen und
N ACHGEFRAGT ???????<br />
respektvollen Umgang mit meinen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Dieser<br />
prägt ebenfalls den Spirit unseres gesamten<br />
Unternehmens.<br />
GWI: Was schätzt Ihr Umfeld besonders<br />
an Ihnen?<br />
Knappstein: Als Energiedienstleister<br />
müssen Sie nicht nur absolute Kundenorientierung<br />
einfordern, sondern auch<br />
vorleben. Diesen Anspruch stelle ich<br />
auch im Tagesgeschäft an mich.<br />
GWI: Welche moralischen Werte sind für<br />
Sie besonders aktuell?<br />
Knappstein: Ich schätze Ehrlichkeit und<br />
Zuverlässigkeit.<br />
GWI: Wie schaffen Sie es, Zeit für sich<br />
zu haben, nicht immer nur von internen<br />
und externen Herausforderungen in Anspruch<br />
genommen zu werden?<br />
Knappstein: Ich habe kein zitierfähiges<br />
Lebensmotto, halte mich aber grundsätzlich<br />
für einen optimistisch eingestellten<br />
Menschen.<br />
GWI: Welches war in Ihren Augen die<br />
wichtigste Erfindung des 20. Jahrhunderts?<br />
Knappstein: Meines Erachtens ist die<br />
rasante Entwicklung der Kommunikationstechnologie,<br />
verbunden mit absoluter<br />
Mobilität die wichtigste Erfindung<br />
des 20. Jahrhunderts, ohne die unser<br />
modernes Leben gar nicht denkbar<br />
wäre.<br />
GWI: Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />
Knappstein: Ich besuche gerne Ausstellungen,<br />
Konzerte und genieße Motorradtouren<br />
am Sonntagvormittag. Genauso<br />
schätze ich aber auch jede freie<br />
Minute, die ich mit meiner Familie verbringen<br />
kann.<br />
GWI: Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an<br />
die nächste Generation?<br />
Knappstein: Die nächste Generation<br />
wird noch mehr als heute durch die Globalisierung<br />
geprägt aber auch gefordert<br />
werden. Neben einer guten fachlichen<br />
Ausbildung werden fundierte Fremdsprachenkenntnisse<br />
von großer Bedeutung<br />
sein. Hier kann ich nur empfehlen,<br />
Auslandsaufenthalte in die Ausbildung<br />
und den beruflichen Werdegang zu integrieren.<br />
GWI: Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Knappstein: Die frühe Erfahrung gefordert<br />
zu werden und für den Erfolg aber<br />
auch Rückschläge verantwortlich zu sein.<br />
GWI: Wir danken Ihnen für das interessante<br />
und offene Gespräch.<br />
Knappstein: Die erfreulich hohe Nachfrage<br />
nach Energieeffizienzmaßnahmen<br />
führt, das will ich nicht verneinen, zu einer<br />
erheblichen Belastung. Um zu regenerieren,<br />
versuche ich mir Freizeit an den<br />
Wochenenden einzuplanen.<br />
GWI: Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Knappstein: Ein konkretes Vorbild zu<br />
benennen, fällt mir schwer. Sicherlich<br />
sind mir sowohl beruflich als auch privat<br />
immer wieder Menschen begegnet,<br />
die mir mit ihren fachlichen und persönlichen<br />
Fähigkeiten bewusst oder unbewusst<br />
als Vorbild dienen.<br />
GWI: Wie wurden Sie erzogen?<br />
Knappstein: Meiner Erziehung wurde<br />
durch frühe Selbstständigkeit und Toleranz<br />
geprägt.<br />
GWI: Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Dr.-Ing. Helmut Knappstein<br />
Persönliche Daten: geb. am 26.05.1958 in Eslohe/Sauerland<br />
Studium: Studium des Brennstoffingenieurwesens an der RWTH-Aachen<br />
1990 Promotion an der RWTH-Aachen zum Dr.-Ing.<br />
Berufserfahrung:<br />
1990: Thyssengas GmbH, Leiter Entwicklung<br />
1996: Leiter der Abteilung Beratung und Entwicklung<br />
seit Mitte 2004 bis heute: Allein-Geschäftsführer der T.B.E. Technische Beratung<br />
Energie GmbH, Duisburg<br />
ab September 2009: Leiter der Abteilung Energiedienstleistungsprojekte<br />
der RWE Vertrieb AG, Dortmund<br />
ab September 2010: Leiter des Bereiches Effizienzkonzepte der RWE<br />
Energiediensteistungen GmbH, Dortmund / Prokurist<br />
Mitgliedschaften / Aktivitäten (u.a.):<br />
– DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V., Bonn<br />
– Verband „Die Führungskräfte – VAF VDF“, Essen<br />
– Projektgruppe Erdgasanwendungen im Markt des BDEW Bundesverband der<br />
Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Berlin<br />
Sonstiges:<br />
10 Jahre Schriftleiter der Fachzeitschrift <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong><br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
599
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26.–30. März 2012<br />
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Unternehmen und der EU-Emissionshandel<br />
in der Periode 2013–2020<br />
Companies and the EU Emissions Trading System in the period of 2013–2020<br />
Von Klaus Wallner, Christian Pacher, Roland Geres<br />
FACHBERICHTE<br />
Immer mehr Staaten verabschieden nationale Klimaziele, deren Realisierung auf<br />
der Einführung unterschiedlich gestalteter Emissionshandelssysteme basiert. Im<br />
Zeichen dieser Entwicklungen startet 2013 die dritte Periode des europäischen<br />
Emissionshandels. Die neuen Rahmenbedingungen verschärfen die betriebswirtschaftlichen<br />
Auswirkungen für Unternehmen, doch es bieten sich auch neue<br />
Opportunitäten zur Erweiterung ihrer Geschäftsfelder auf internationaler Ebene.<br />
Ein integriertes Management der betrieblichen Emissionsposition stellt dazu einen<br />
adäquaten Lösungsansatz dar, wobei die Verfolgung und Bewertung klimapolitischer<br />
Entwicklungen einen analytischen Überbau bilden.<br />
An increasing number of states are adopting national climate objectives whose<br />
implementation is based on the introduction of variously designed emissions<br />
trading systems. The third period of the European emissions trading scheme is<br />
starting against the backdrop of these developments. For companies the renewed<br />
framework further intensifies business implications however it also provides<br />
them with new opportunities to expand their business segments on an international<br />
scale. An integrated management of a company’s emissions position<br />
represents an adequate solution in which tracking and evaluating developments<br />
in climate policy build an analytical superstructure.<br />
Mit dem Jahr 2012 beginnt auf<br />
Staatenebene das letzte Jahr der<br />
Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls.<br />
Die zukünftige Ausrichtung<br />
der internationalen Klimapolitik<br />
wurde 2010 mit den Cancun-Beschlüssen<br />
bereits skizziert. Diese lassen die Einschätzung<br />
zu, dass – auch im Kontext<br />
laufender Verhandlungen – ab 2013 mit<br />
deutlich komplizierteren und national<br />
geprägten, nicht jedoch weniger bedeutsamen<br />
Rahmenbedingungen als wir<br />
sie bislang kennen zu rechnen ist.<br />
Gezeichnet von dieser Unsicherheit endet<br />
parallel zum Kyoto-Protokoll die<br />
zweite Handelsperiode des EU-Emissionshandels.<br />
Für die anstehende dritte<br />
Periode (2013–2020) wurden veränderte<br />
Rahmenbedingungen festgelegt. Darin<br />
sind zum einen die Erfahrungen der ersten<br />
zwei Handelsperioden erkennbar<br />
und zum anderen sind Elemente enthalten,<br />
die den europäischen Emissionshandel<br />
unabhängiger vom Ausgang der internationalen<br />
Verhandlungen machen.<br />
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht stellte<br />
bereits der Start des EU-Emissionshandels<br />
2005 einen Wendepunkt dar. Lange<br />
war die Reduktion von CO 2 -Emissionen<br />
eine freiwillige Maßnahme einzelner Unternehmen,<br />
die dies als Teil ihrer „Corporate<br />
Social Responsibility“ verstanden.<br />
Die Verpflichtung zur Einhaltung von Reduktionszielen<br />
sorgte jedoch dafür, dass<br />
der produktionsbedingte CO 2 -Austoß<br />
eine neue betriebswirtschaftliche Qualität<br />
erreichte. Unternehmerische Kernfragen<br />
wie Investitionsentscheidungen, Produktentwicklungen,<br />
Standortfragen und<br />
Kostensenkungsziele sind nun mit dem<br />
Ausstoß von CO 2 gekoppelt.<br />
Für Unternehmen in den Bereichen Energieerzeugung<br />
und Herstellung energieintensiver<br />
Produkte ist seither der<br />
operative Betrieb als auch die strategische<br />
Planung mit klimapolitischen Implikationen<br />
durchsetzt. Die wesentlichen<br />
Faktoren sind die Rahmenbedingungen<br />
des EU-Emissionshandels ab 2013, deren<br />
betriebswirtschaftliche Auswirkungen<br />
und die Entwicklung der klimapolitischen<br />
Gesamtarchitektur nach dem Ende des<br />
Kyoto-Protokolls.<br />
<strong>Neuer</strong>ungen im EU-Emissionshandel<br />
ab 2013<br />
Für die nächste Periode des EU-Emissionshandels<br />
ergeben sich im Vergleich<br />
zur laufenden Handelsperiode einige<br />
grundlegende Unterschiede. Legislativ<br />
wurden die <strong>Neuer</strong>ungen in der überarbeiteten<br />
EU-Emissionshandelsrichtlinie<br />
(2009/29/EG) [1], im „Carbon Leakage“-<br />
Beschluss (2010/2/EU) [2] und im Beschluss<br />
zu einheitlichen Zuteilungsregeln<br />
(2011/278/EU) [3] geregelt. Die Umsetzung<br />
in Deutschland erfolgte in Form<br />
des novellierten Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes<br />
(TEHG) [4], das seit Juli<br />
2011 in Kraft ist. Im September wurde<br />
zudem die Zuteilungsverordnung (ZuV<br />
2020) [5] als zweite Komponente rechtskräftig.<br />
Bislang reichten die einzelnen Länder sogenannte<br />
Nationale Allokationspläne<br />
(NAP) ein, in denen die nationalen Emissionsobergrenzen<br />
(„Caps“) sowie die<br />
Verteilung der zur Verfügung stehenden<br />
europäischen Emissionsrechte (EUAs) definiert<br />
wurden. Ab 2013 gilt jetzt eine<br />
EU-weite Obergrenze und einheitliche<br />
Zuteilungsregeln. Das EU-Cap für stationäre<br />
Anlagen beläuft sich 2013 auf<br />
2.039 Mio. t CO 2 und wird jährlich um<br />
1,74 % gesenkt (Bild 1). Im Jahr 2020<br />
beträgt das EU-Cap dementsprechend<br />
nur noch 1.777 Mio. t CO 2 .<br />
Mit dem novellierten TEHG wurde durch<br />
die Erfassung neuer Sektoren und Gase<br />
sowie der Änderung von Definitionen<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
601
Bild 1: Entwicklung<br />
EU-Cap für stationäre<br />
Anlagen (Quelle: EU-<br />
Kommission)<br />
Fig. 1: Development EU<br />
Cap (Source: EU Commission)<br />
trifft u. a. die Erzeugung von Stahl, Aluminium,<br />
auch der Anwendungsbereich erweitert. hängt die Höhe der kostenlosen Zuteilung<br />
602 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011 Als neue Sektoren im Anlagenbereich<br />
wesentlich vom Anlagentyp ab. Die<br />
Zement oder Papier.<br />
kamen z. B. die Aluminiumindustrie und Basis dafür bilden über 50 europaweit<br />
die Petrochemie hinzu. Die zu erfassenden<br />
Gase wurden um Distickstoffoxid marks), die von den 10 % effizientesten fen die Unternehmen neben den EUAs<br />
gültige Produktemissionswerte (Bench-<br />
Für die Erfüllung der Abgabepflicht dür-<br />
(N<br />
auch Zertifikate aus den projektbasierten<br />
2 O) und perfluorierte Kohlenwasserstoffe<br />
(PFC) erweitert. Die Neudefinition tet wurden. Für nicht erfasste Erzeugnis-<br />
Mechanismen CDM (Clean Development<br />
Anlagen eines Sektors in der EU abgelei-<br />
des Verbrennungsbegriffs bringt bisher se greifen „Fall back“-Ansätze und die Mechanism) und JI (Joint Implementation)<br />
verwenden. Ab 2013 wird jedoch die<br />
noch nicht vom Emissionshandel erfasste Berechnung der Zuteilung erfolgt mittels<br />
Anlagen in den Anwendungsbereich des Wärme- oder Brennstoff-Benchmark Einsetzbarkeit der Projektzertifikate stark<br />
TEHGs. Demnach sind ab 2013 Anlagen bzw. nach historischen Emissionen. eingeschränkt. Zum einen werden Zertifikate<br />
aus HFC-23-Vermeidungs- und<br />
mit einer Gesamtfeuerungswärmeleistung<br />
von größer als 20 MW unabhängig 2013 alle notwendigen Zertifikate über N 2 O-Projekten (Adipinsäure) nicht mehr<br />
Stromerzeuger müssen z. B. bereits ab<br />
von der Nutzung der entstehenden Energieform<br />
vom Emissionshandel erfasst. Markt zukaufen. Die Bereiche Wärmeerkannt,<br />
zum anderen sind die Rahmen-<br />
Versteigerungen erwerben oder am im Rahmen des EU-Emissionshandels an-<br />
Der Anwendungstatbestand liegt somit versorgung, produzierendes Gewerbe bedingungen teilweise von der Entwicklung<br />
der internationalen Klimapolitik ab-<br />
in der Oxidation des Kohlenstoffs zu CO 2<br />
und Industrie bekommen Zertifikate<br />
und nicht mehr allein in der energetischen<br />
Nutzung.<br />
wird jedoch sukzessive reduziert (Bild 2). Kyoto-Folgeabkommens).<br />
noch kostenlos zugeteilt, deren Anteil hängig (z. B. Zustandekommen eines<br />
Die Versteigerung wird als Grundprinzip Einen Ausnahmetatbestand erfüllen Sektoren,<br />
bei denen die Gefahr besteht,<br />
Betriebswirtschaftliche Implikationen<br />
des EU-Emissionshandels<br />
für die Verteilung von EUAs an Unternehmen<br />
etabliert. In der zweiten Handelsperiode<br />
dass sie CO 2 -Emissionen in Länder mit<br />
wurde noch der Großteil der<br />
EUAs kostenlos verteilt. Bereits ab 2013<br />
sollen über 50 % der EUAs versteigert<br />
werden. Die restlichen Mengen werden<br />
weiterhin kostenlos zugeteilt. Dabei<br />
weniger strikten Klimaschutzbestimmungen<br />
verlagern. Diese sogenannten „Carbon<br />
Leakage“-Sektoren bekommen auf<br />
Basis der o. g. Benchmarks 100 % der<br />
Zertifikate kostenlos zugeteilt. Dies be-<br />
Für die Mehrheit der Unternehmen stand<br />
bislang die Erfassung der emissionsrelevanten<br />
Daten, die Erfüllung von Berichtspflichten<br />
sowie die Abwicklung der<br />
Kommunikation mit den zuständigen<br />
Behörden im Zentrum der Implementierungsmaßnahmen<br />
zum EU-Emissionshandel.<br />
Zum Beispiel läuft gegenwärtig<br />
noch bis zum 23.01.2012 die Einreichungsfrist<br />
für die Anträge auf Zuteilung<br />
kostenloser Zertifikate. Der nächste<br />
wichtige Termin für die Unternehmen ist<br />
dann der 31. Juli 2012. Bis dahin müssen<br />
die sogenannten Überwachungspläne<br />
bei der Deutschen Emissionshandelsstelle<br />
(DEHSt) eingereicht sein.<br />
Die Streichung bzw. Verringerung der<br />
kostenlosen Zuteilungsmengen ab 2013<br />
rückt nun jedoch verstärkt die betriebswirtschaftlichen<br />
Implikationen des Emissionshandels<br />
ins Blickfeld. Um die Chancen<br />
und Risiken besser einzuschätzen, ist<br />
der Aufbau eines zentralen Managements<br />
der Emissionsposition zur Entscheidungsunterstützung<br />
von wachsen-<br />
Bild 2: Entwicklung der Zuteilung koste nloser Zertifikate für Wärmeerzeugung, produzierendes Gewerbe<br />
und Industrie (Quelle: EU-Kommission)<br />
der Bedeutung. Darunter ist ein übergreifendes<br />
Fig. 2: Development of the allocation of free allowances for heat generation and manufacturing<br />
industry (Source: EU Commission)<br />
Controlling mit operativer<br />
und strategischer Ausprägung zu verste-
FACHBERICHTE<br />
hen. Die Erfassung der produktionsbezogenen<br />
CO 2 -Emissionen, die Bestimmung<br />
der Unterdeckung an Zertifikaten sowie<br />
die Beschaffung notwendiger Zertifikate<br />
stellen operative Aspekte dar. Der strategische<br />
Überbau bezieht sich dazu analog<br />
auf Themen wie beispielsweise die Energiebereitstellung<br />
für Produktionsprozesse<br />
(z. B. der Wechsel von Kohle zu Gas<br />
für die Strom- oder Wärmeerzeugung),<br />
Energieeffizienzmaßnahmen, Entwicklung<br />
von Produkten mit geringer CO 2 -<br />
Intensität und die Konzeption von Beschaffungsstrategien.<br />
Neben den genannten<br />
Punkten gewinnen zudem die<br />
Beobachtung und Analyse der internationalen<br />
Klimapolitik immer größere Bedeutung.<br />
Insbesondere wenn die unternehmerischen<br />
Risiken und Kosten von<br />
Produkt- oder Technologieentwicklungen<br />
im Lichte einer Weiterentwicklung<br />
des Emissionshandels oder der klimastrategischen<br />
Ausrichtung des Unternehmens<br />
zu analysieren sind.<br />
Beschaffung von<br />
CO 2 -Zertifikaten<br />
Legt man nun exemplarisch das Augenmerk<br />
auf die Beschaffung von Zertifikaten,<br />
zeigt sich schnell die betriebswirtschaftliche<br />
Komplexität als auch die strategische<br />
Dimension. Die wichtigsten<br />
Inputgrößen sind die Beobachtung und<br />
Bewertung der Preisentwicklung am<br />
CO 2 -Markt sowie die ergebnisorientierte<br />
Analyse klimapolitischer Entwicklungen.<br />
Wie bei allen produktionsnotwendigen<br />
Faktoren stellt sich auch bei CO 2 -Zertifikaten<br />
die Frage: „Make or buy“? Dazu<br />
ist die Analyse der Liquiditäts-, Kostenund<br />
Risikoaspekte der betrieblichen<br />
Emissionsposition notwendig.<br />
Bei der Entscheidung für den Zukauf von<br />
Zertifikaten (erste Variante) sind u. a. folgende<br />
Fragen zu klären:<br />
– Wo sollen die Zertifikate beschafft<br />
werden, am Spot- bzw. am Terminmarkt?<br />
– Sind Einkaufsgemeinschaften bzw. die<br />
Bündelung von Kaufaktivitäten mit anderen<br />
nützlich bzw. kosteneffizient?<br />
– Wie viele Beschaffungsvorgänge sind<br />
sinnvoll, z. B. gekoppelt oder losgelöst<br />
von der Produktion, laufend kleinere<br />
Mengen oder größere Pakete?<br />
Bild 3: Preisentwicklung des EUA-Kontrakts mit Lieferung Dezember 2011 (Quelle: Point Carbon)<br />
Fig. 3: Price development of the EUA contract with delivery in December 2011 (Source: Point Carbon)<br />
– Welchen Anteil an der zu beschaffenden<br />
Menge haben Projektzertifikate<br />
(CERs bzw. ERUs) und soll eine Beschaffung<br />
direkt vom Projektentwickler,<br />
an der Börse oder außerbörslich<br />
erfolgen?<br />
Außerdem sollte die Beschaffungsstrategie<br />
für verschiedene Szenarien Handlungsalternativen<br />
umfassen:<br />
– Wie ist das Vorgehen zur Deckung unerwarteter<br />
Fehlmengen an Zertifikaten?<br />
– Gibt es Preisentwicklungen, die bestimmte<br />
Handelsaktivitäten nach sich<br />
ziehen (z. B. Risikoabsicherung)?<br />
Der Blick auf die gegenwärtige Entwicklung<br />
der CO 2 -Preise zeigt (Bild 3), dass<br />
die detaillierte Erarbeitung unternehmensspezifischer<br />
Beschaffungsszenarien<br />
bzw. -strategien zur Vermeidung oder<br />
Verringerung finanzieller Einbußen wichtiger<br />
wird. Dazu gehört auch die Beobachtung<br />
der relevanten Einflussgrößen<br />
auf CO 2 -Preise wie z. B.: Konjunkturentwicklung,<br />
Auswirkungen von Finanzund<br />
Schuldenkrisen sowie zentrale klimapolitische<br />
Entscheidungen auf nationaler<br />
und internationaler Ebene.<br />
Die zweite Variante bei der Zertifikatsbeschaffung<br />
besteht in der Umsetzung von<br />
Projektaktivitäten, die für den Emissionshandel<br />
verwendbare Zertifikate generieren.<br />
Dazu gehört die Möglichkeit CO 2 -<br />
Zertifikate mittels innovativer Programme<br />
zu generieren, die z. B. bei der<br />
Realisierung von Energieeffizienzpotenzialen<br />
(u. a. Ersatz von Boilern) bei den<br />
eigenen Endkunden ansetzen. Derartige<br />
Maßnahmen strahlen zusätzlich in den<br />
Bereich Kundenbindung positiv aus.<br />
Weiteres unternehmerisches Potenzial<br />
entsteht, wenn dadurch eigene Kernkompetenzen<br />
durch die Nutzung von<br />
Maßnahmen auf der Ebene von internationalen<br />
oder nationalen Klimaregimen<br />
gewinnbringend eingesetzt werden können.<br />
Dieses kann jedoch nur derjenige<br />
nutzen, der die entscheidenden Faktoren<br />
erkennt und in die strategische Planung<br />
einbezieht. Die Einführung eines integrierten<br />
Managements der betrieblichen<br />
Emissionsposition stellt dazu einen adäquaten<br />
Lösungsansatz dar, in dem die<br />
Verfolgung und Bewertung klimapolitischer<br />
Entwicklungen einen analytischen<br />
Überbau bildet.<br />
Literatur<br />
[1] Richtlinie 2009/29/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 23. April 2009<br />
zur Änderung der Richtlinie 2003/87/EG<br />
zwecks Verbesserung und Ausweitung des<br />
Gemeinschaftssystems für den Handel mit<br />
Treibhausgasemissionszertifikaten. Internet:<br />
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUri-<br />
Serv.do?uri=OJ:L:2009:140:0063:0087:DE:P<br />
DF (18.10.2011)<br />
[2] Beschluss der Kommission (2010/2/EU) vom<br />
24. Dezember 2009 zur Festlegung eines<br />
Verzeichnisses der Sektoren und Teilsektoren,<br />
von denen angenommen wird, dass sie einem<br />
erheblichen Risiko einer Verlagerung<br />
von CO 2 -Emissionen ausgesetzt sind, gemäß<br />
der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen<br />
Parlaments und des Rates. Internet: http://<br />
eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.<br />
do?uri=CELEX:32010D0002:EN:NOT<br />
(18.10.2011)<br />
[3] Beschluss der Kommission (2011/278/EU)<br />
vom 27. April 2011 zur Festlegung EU-weiter<br />
Übergangsvorschriften zur Harmonisierung<br />
der kostenlosen Zuteilung von Emissionszertifikaten<br />
gemäß Artikel 10a der Richtlinie<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
603
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2003/87/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates. Internet: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.<br />
do?uri=CELEX:32011D0278:EN:NOT<br />
(18.10.2011)<br />
[4] Gesetz zur Anpassung der Rechtsgrundlagen<br />
fü r die Fortentwicklung des Emissionshandels,<br />
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Nr. 38, ausgegeben zu Bonn am 27. Juli<br />
2011. Internet: http://www.dehst.de/Shared-<br />
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604 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> erscheint <strong>International</strong> in der Vulkan-Verlag (60) GmbH, Nr. Huyssenallee 7-8/2011 52-56, 45128 Essen<br />
[5] Verordnung über die Zuteilung von Treibhausgas-Emissionsberechtigungen<br />
in der<br />
Handelsperiode 2013 bis 2020 (Zuteilungsverordnung<br />
2020 – ZuV 2020), Bundesgesetzblatt<br />
Jahrgang 2011 Teil I Nr. 49, ausgegeben<br />
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Internet: http://www.bgbl.de/Xaver/media.xa<br />
v?SID=anonymous3189287311106&tocf=B<br />
undesanzeiger_BGBl_tocFrame&tf=<br />
Bundesanzeiger_BGBl_mainFrame&qmf=<br />
Bundesanzeiger_BGBl_mainFrame&hlf=<br />
Bundesanzeiger_BGBl_mainFrame&bk=<br />
Bundesanzeiger_BGBl&name=bgbl%2FBund<br />
esgesetzblatt%20Teil%20I%2F2011%2<br />
FNr.%2049%20vom%2029.09.2011<br />
%2Fbgbl111s1921.pdf (18.10.2011)<br />
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•
FACHBERICHTE<br />
Energiemanagementsysteme in<br />
Industrieunternehmen<br />
Energy management systems in industrial enterprises<br />
Von Hans-Joachim Kuhs<br />
In der aktuellen Energiedebatte favorisiert die Bundesregierung anspruchsvolle<br />
Ziele zur Senkung des Energieverbrauchs in Deutschland mit dem Ziel, die CO 2 -<br />
Emissionen bis 2020 um 40 % zu reduzieren. Ein Mittel auf dem Weg zu einer<br />
„umweltschonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung“ sind<br />
Energiemanagement-Systeme (EMS). Sie werden für viele Industrieunternehmen<br />
künftig eine wichtigere Rolle spielen.<br />
The German federal government, in the ongoing energy debate, favours demanding<br />
targets for the reduction of energy consumption in Germany with the<br />
aim to cut CO 2 -emissions by 40 % by 2020. One means to achieving “environmentally<br />
friendly, dependable and affordable energy supplies” is provided by<br />
so-called energy management systems (EMS), which will play a more significant<br />
role for many industrial enterprises in the future.<br />
Bislang besaßen EMS vor allem für<br />
Unternehmen mit hohem Stromverbrauch<br />
(> 10 GWh/a) Vorteile. Im<br />
Rahmen der sogenannten „Besonderen<br />
Ausgleichsregelung“ nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) von Januar<br />
2009 konnten sie hierdurch die nötigen<br />
Nachweise gegenüber dem<br />
Bundesamt für Förder- und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) erbringen, um von der allgemeinen<br />
Umlage für Erneuerbare Energien<br />
weitgehend ausgenommen zu<br />
werden. Die spürbare Steigerung des<br />
Anteils der EEG-Umlage am Strompreis<br />
in den letzten Jahren läßt die Bedeutung<br />
der Entlastung für energieintensive Industrien<br />
erkennen. Alternativ zum EMS war<br />
auch eine Zertifizierung nach einem Umweltmanagementsystem<br />
(ISO 14001,<br />
EMAS – Eco-Management and Audit<br />
Scheme) ausreichend. Die Voraussetzungen<br />
für diese Entlastung wurden durch<br />
die aktuelle Novellierung des EEG im Juli<br />
2011 neu gestaltet. Zudem soll künftig<br />
auch der bislang gewährte Spitzenausgleich<br />
zur Energie- und Stromsteuer sowie<br />
die Gewährung weiterer Steuervergünstigungen<br />
an die Einführung eines<br />
EMS geknüpft werden. Davon betroffen<br />
sind viele Unternehmen des Produzierenden<br />
Gewerbes.<br />
Weitgehende Befreiung<br />
von der EEG-Umlage<br />
Um in den Genuss der Besonderen Ausgleichsregelung<br />
nach EEG zu kommen,<br />
muss ein Unternehmen bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllen. Vor Novellierung<br />
des EEG im Juli 2011 waren nur Unternehmen<br />
begünstigt, die mehr als 10<br />
GWh/a Strombedarf haben. Künftig<br />
sinkt die Schwelle auf 1 GWh/a. Jedoch<br />
bleibt unverändert, dass erst ab 10<br />
GWh/a die Unternehmen einen Nachweis<br />
erbringen müssen, dass<br />
sie den Energieverbrauch bewerten<br />
und Einsparpotenziale<br />
ermitteln. Dies muss auch<br />
weiterhin durch eine Zertifizierung<br />
nachgewiesen werden.<br />
Die Höhe der Begrenzung<br />
der EEG-Umlage erfolgt<br />
in Zukunft gestaffelt. Für Unternehmen<br />
mit einem Strombezug<br />
von mindestens 1 GWh<br />
haben, gelten die Angaben in<br />
Tabelle 1: Der Anteil der<br />
Stromkosten an der Bruttowertschöpfung<br />
muss in allen Fällen mindestens<br />
14 % betragen.<br />
Für Unternehmen mit mindestens<br />
100 GWh, deren Stromkosten im Verhältnis<br />
zur Bruttowertschöpfung mehr<br />
als 20 % betragen, wurde die EEG-Umlage<br />
mit 0,05 Cent je kWh festgeschrieben.<br />
Für den Nachweis, dass Energieverbrauch<br />
und Einsparpotenzial ermittelt<br />
und bewertet werden, konnten Unternehmen<br />
bisher unter mehreren Optionen<br />
auswählen: Entweder mithilfe eines<br />
„funktionsfähigen und zertifizierten“<br />
Energiemanagementsystems auf Basis<br />
der Norm DIN EN 16001 (s. o.), durch ein<br />
Umweltmanagementsystem nach ISO<br />
14001 oder EMAS oder mittels eines anderen<br />
Nachweises, bei dem eine „nachvollziehbare,<br />
ordnungsgemäße und<br />
fachkompetente“ Erfassung aller relevanten<br />
Daten sowie eine Bewertung der<br />
Einsparpotenziale nach ökologischen<br />
und wirtschaftlichen Kriterien zertifiziert<br />
werden muss.<br />
Um von der besonderen Ausgleichsregelung<br />
zu profitieren, muss beim BAFA ein<br />
entsprechender Antrag nach § 40 ff.<br />
EEG gestellt werden. Für das Kalenderjahr<br />
2013 ist dies noch bis zum<br />
30.06.2012 möglich. Das BAFA hat im<br />
Tabelle 1: Staffelung der EEG-Umlagebegrenzung<br />
Table 1: The progressive graduation of the RESA (Renewable<br />
Energy Sources Act) limitation on apportionment of costs<br />
Anteil am Strombezug<br />
in GWh/a<br />
≤ 1<br />
EEG-Umlage<br />
keine Begrenzung<br />
> 1 – 10 auf 10 Prozent begrenzt<br />
> 10 auf 1 Prozent begrenzt<br />
> 100 0,05 Cent je kWh festgelegt<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
605
FACHBERICHTE<br />
Kreislauf Plan-Do-Check-Act<br />
· Verantwortlichkeiten des Top-Managements<br />
· Energiepolitik<br />
Plan<br />
· Datenerfassung<br />
· Aufarbeitung und Dokumentation<br />
· Gesetzliche Vorschriften<br />
· Energieziele<br />
· Energiemanagementprogramm<br />
und Aktionsplan<br />
Act<br />
· Überprüfung durch die Geschäftsleitung<br />
(Management-Review)<br />
· Verbesserungsmaßnahmen<br />
Bild 1: EMS-Kreislauf Plan-Do-Check-Act<br />
Fig. 1: The “plan-do-check-act” EMS-cycle<br />
März 2011 ein überarbeitetes Untermerkblatt<br />
(II A 1) herausgegeben, in dem<br />
die Nachweismöglichkeiten neu festgelegt<br />
wurden. Für das Kalenderjahr 2013<br />
entfällt demnach die Möglichkeit des<br />
Nachweises durch ein Umweltmanagementsystem<br />
nach ISO 14001. Stattdessen<br />
ist die Einführung eines nach DIN EN<br />
16001 zertifizierten Energiemanagementsystems<br />
erforderlich, wenn kein<br />
EMAS implementiert ist.<br />
Do<br />
· Ressourcen<br />
· Sensibilisierung und Training<br />
· Kommunikation<br />
· Dokumentation<br />
·<br />
Kontinuierliche Verbesserung<br />
Check<br />
· Überwachung und Messung<br />
· Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />
· Nichtkonformität, Korrektur und<br />
Vorbeugungsmaßnahmen<br />
· Planung und Strukturierung<br />
der Dokumentation<br />
· Interne Audits<br />
Energiemanagementsystem<br />
nach DIN EN 16001<br />
Ein Energiemanagementsystem (EMS)<br />
dient der Ermittlung und Bewertung von<br />
Energieverbrauch und Energieeinsparpotenzialen<br />
und kann als Basis dienen, um<br />
Entscheidung für Investitionen zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz zu treffen.<br />
Ein funktionierendes EMS versetzt<br />
ein Unternehmen in die Lage, seinen<br />
spezifischen Energieverbrauch durch einen<br />
systematischen Ansatz zu senken<br />
und dabei gesetzliche Anforderungen<br />
und anderweitige Verpflichtungen zu<br />
berücksichtigen. Mit der im Juli 2009 in<br />
Kraft getretenen Norm DIN EN 16001<br />
werden EU-weit einheitliche Kriterien für<br />
ein Energiemanagementsystem aufgestellt.<br />
Die DIN EN 16001 ist nicht sektorspezifisch<br />
ausgerichtet und kann von<br />
unterschiedlichsten Organisationen, von<br />
kleinen, mittleren und großen Unternehmen<br />
bis zur Bundesbehörde, angewendet<br />
werden. Die Norm wurde so konzipiert,<br />
dass sie sich mit anderen Managementsystemen,<br />
vor allem im Bereich<br />
Qualitäts- und Umweltmanagement,<br />
verbinden lässt. So basiert die DIN EN<br />
16001, wie auch die DIN EN ISO 9001<br />
oder die DIN EN ISO 14001 (EMAS), auf<br />
dem sogenannten „Plan-Do-Check-Act-<br />
Kreislauf“ (PDCA) (Bild 1).<br />
Künftige Entwicklungen und<br />
gesetzliche Neuregelungen<br />
Nach einer Prüfung im letzen Jahr hat<br />
die EU-Kommission die Gewährung des<br />
Spitzenausgleichs nach dem Strom- bzw.<br />
Energiesteuergesetz für deutsche Unternehmen<br />
bis Ende 2012 genehmigt, fordert<br />
jedoch für die Zukunft eine entsprechende<br />
Gegenleistung in Form eines effizienteren<br />
Energieeinsatzes. Wie bei der<br />
besonderen Ausgleichsregelung nach<br />
dem EEG wird von Experten auch hier<br />
die Einführung eines gemäß DIN EN<br />
16001 zertifizierten EMS als Voraussetzung<br />
erwartet. Auch für die weiteren<br />
Steuerermäßigungen für Strom und<br />
Wärme, d. h. die allgemeine Steuerbegünstigung<br />
für Strom und Heizstoffe<br />
und die Steuerbefreiung für bestimmte<br />
energieintensive Prozesse nach dem<br />
Strom- bzw. Energiesteuergesetz will die<br />
Bundesregierung prüfen, inwieweit ent-<br />
Tabelle 2: Steuerbegünstigungen für Unternehmen des Produzierenden Gewerbes<br />
Table 2: Tax concessions for manufacturing companies<br />
Gesetz Abwicklung Deutschland Summe 2008*<br />
Steuerbefreiung für bestimmte energieintensive Prozesse (z. B. Glas,<br />
Keramik, Zement, Kalk, Gips, metallerzeugende und verarbeitende<br />
Industrie, ...)<br />
§ 9a StromStG<br />
§ 51 EnergieStG<br />
Rückerstattung<br />
Rückerstattung<br />
0,9 Mrd. €<br />
Allgemeine Steuerbegünstigung: ermäßigte Steuersätze auf Strom und<br />
Heizstoffe<br />
§ 9 StromStG<br />
§ 54 EnergieStG<br />
Rückerstattung**<br />
Rückerstattung<br />
2,4 Mrd. €<br />
Spitzenausgleich: 90 %ige Erstattung der nach Ermäßigung verbleibenden<br />
und mit der Entlastung beim Rentenversicherungsbeitrag verrechneten<br />
Strom- und Energiesteuerlast<br />
§ 10 StromStG<br />
§ 55 EnergieStG<br />
Rückerstattung<br />
Rückerstattung<br />
1,9 Mrd.<br />
(ca. 20.000 Unternehmen)<br />
*Quelle UBA<br />
**bis Ende 2010: Erlaubnisschein<br />
606<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
FACHBERICHTE<br />
sprechende Gegenleistungen durch die<br />
Betriebe gefordert werden (vgl. Tabelle<br />
2 und 3).<br />
Viele Unternehmen des Produzierenden<br />
Gewerbes wären von der Koppelung<br />
der Steuerbegünstigungen an ein EMS<br />
betroffen. Nach der Abgrenzung der<br />
amtlichen Statistik gehören dazu die<br />
Wirtschaftsbereiche Bergbau, verarbeitendes<br />
Gewerbe, Energie- und Wasserversorgung,<br />
das Baugewerbe sowie die<br />
Betriebe des produzierenden Handwerks.<br />
Insgesamt sind laut IHK Bonn/<br />
Rhein-Sieg bundesweit über 600.000<br />
Unternehmen von den Regelungen der<br />
Ökosteuer betroffen.<br />
Tabelle 3: Berechnungsbeispiele für Einsparmöglichkeit<br />
Table 3: Specimen calculations for savings possibility<br />
Industrieunternehmen mit: Unternehmen 1 Unternehmen 2<br />
Mitarbeiterzahl 500 50<br />
Jahresverbrauch Strom (GWh) 60 0,9<br />
Jahresverbrauch Erdgas (GWh) 200 15<br />
Einsparmöglichkeiten (Euro/Jahr) durch:<br />
Wegfall der EEG-Umlage<br />
ca. 2 Mio.<br />
Spitzenausgleich ca. 1,1 Mio. ca. 34.000<br />
Rückerstattung der Energie- und Stromsteuer ca. 580.000 ca. 25.000<br />
Fazit<br />
Jedes Unternehmen muss seine Absichten<br />
und Prinzipien hinsichtlich des Energiemanagements<br />
darstellen und alle<br />
Energieaspekte abdecken. Die Kernfragen<br />
dabei lauten:<br />
– Wie hoch sind die Energieverbräuche?<br />
– Werden sie richtig erfasst?<br />
– Wie lassen sich die Daten und Ergebnisse<br />
übersichtlich dokumentieren?<br />
– Wie kann Energie unter Berücksichtigung<br />
der Produktionserfordernisse so-<br />
wie wirtschaftlicher und ökologischer<br />
Kriterien optimal eingesetzt werden?<br />
– Wie lassen sich nachhaltig Verbesserungen<br />
erzielen?<br />
Dabei muss der Industriebetrieb den Prozess<br />
von der Datenerfassung bis hin zu<br />
den einzelnen Maßnahmen einer regelmäßigen<br />
Überprüfung und Aktualisierung<br />
unterziehen. So müssen unternehmensrelevante<br />
operative und strategische<br />
Energieziele quantifiziert und<br />
vorgegeben und ein Aktionsplan mit<br />
spezifischen Zielsetzungen zur Verbesserung<br />
der energetischen Leistung erstellt<br />
werden. Wichtig: Die Unternehmensführung<br />
muss einen direkt an das Management<br />
berichtenden Energiemanager mit<br />
festen Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
benennen, der die Verwirklichung<br />
und Einhaltung eines EMS sicherstellt. •<br />
Hans-Joachim Kuhs<br />
E.ON Ruhrgas AG, Essen<br />
Tel.: 0201 / 184-35 78<br />
hans-joachim.kuhs@<br />
eon-ruhrgas.com<br />
3. Praxisseminar<br />
Effiziente<br />
BRENNERTECHNIK<br />
für Industrieöfen<br />
Termin:<br />
24. April 2012<br />
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25. April 2012<br />
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Ort:<br />
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Zielgruppe:<br />
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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
607
Thermisch induzierte Spannungen am<br />
Strahlheizrohr unter Berücksichtigung<br />
von Fluid-Struktur-Interaktion<br />
Thermally induced stresses in a radiant heating tube in dependance of<br />
Fluid-Structure-Interaction<br />
Von Martin Hellenkamp, Ralf Bölling, Nils Giesselmann, Herbert Pfeifer<br />
FACHBERICHTE<br />
Hohe Temperaturen sowie vor allem lokale Temperaturspitzen und deren Gradienten<br />
in den unterschiedlichen Komponenten des Industrieofens stellen ein Problem<br />
für die Haltbarkeit der Ofenkonstruktion oder einzelner Ofenkomponenten<br />
dar. Um Ofenkomponenten zu optimieren und damit ihre Lebensdauer zu erhöhen,<br />
ist die exakte Kenntnis der Temperaturverteilung in dem entsprechenden<br />
Bauteil von entscheidender Bedeutung. Dies führt zu einer gekoppelten Betrachtung<br />
der strömungs- und wärmetechnischen Verhältnisse im Ofen mit der Spannungsberechnung<br />
für das betrachtete Bauteil. Für die Einführung der so genannten<br />
Fluid-Struktur-Interaktion (FSI) im Bereich Anlagenbau/Industrieofenbau<br />
werden Berechnungen zur Temperatur- und Spannungsverteilung für ein Strahlheizrohr<br />
durchgeführt, da Strahlheizrohre besonderen thermischen und mechanischen<br />
Belastungen ausgesetzt sind.<br />
High temperatures as well as local temperature peaks and their gradients within<br />
the different components of industrial furnaces are a problem for the durability<br />
of the furnace construction or single components. In order to optimize furnace<br />
component design and thereby increase the life expectancy of the considered<br />
component the exact knowledge of local temperature distributions is indispensable.<br />
This leads to a coupled examination of fluid flow and thermal processes<br />
with stress calculation in the considered component. In order to introduce the<br />
so-called Fluid-Structure-Interaction (FSI) in the field of plant engineering and<br />
industrial furnace engineering a radiant heating tube was selected for calculations<br />
concerning temperature- and stress distribution, since particularly radiant<br />
heating tubes are subject to considerable thermal and mechanical loading.<br />
mestrahlung und Konvektion im Rohr.<br />
Bei einer diathermanen Ofenatmosphäre,<br />
z. B. Stickstoff (N 2 ), hängt der Wärmeübergang<br />
auf der Außenseite des<br />
Strahlheizrohres von der konvektiven<br />
Wärmeabfuhr der Strahlheizrohroberfläche<br />
und dem Strahlungsaustausch mit<br />
den als Hilfsheizflächen dienenden Ofenwänden<br />
ab. Die Wärmeabfuhr an den<br />
Hilfsheizflächen geschieht wiederum<br />
über Konvektion (Bild 1).<br />
Belastungsmechanismen<br />
Bild 2 zeigt beispielhaft die mittels CFD<br />
berechnete Temperaturverteilung auf der<br />
Oberfläche der Strahlheizrohre eines<br />
Schwebebandofens. Als Randbedingung<br />
für die Simulation wurde die Oberfläche<br />
der Strahlheizrohre mit einer konstanten<br />
Wärmestromdichte belegt. Die Bereiche<br />
unterschiedlicher Temperaturen kennzeichnen<br />
somit die Bereiche unterschiedlicher<br />
Wärmeübergangsbedingungen<br />
auf der Außenseite.<br />
Industrieofenanlagen sind abhängig<br />
von ihrem Einsatzgebiet unterschiedlichen<br />
thermischen Belastungen ausgesetzt.<br />
Anlagen zur Wärmebehandlung<br />
von Aluminium werden z. B. im Temperaturbereich<br />
von 200 bis 550 °C betrieben.<br />
In Anlagen der Stahlindustrie werden<br />
zum Teil Guttemperaturen von über<br />
1000 °C benötigt und in der keramischen<br />
Industrie sind Temperaturen um<br />
1500 °C keine Seltenheit. Allein aus diesen<br />
unterschiedlichen Prozesstemperaturen<br />
ergeben sich erhebliche Anforderungen<br />
an die eingesetzten Materialien, da<br />
die mechanischen Festigkeitswerte metallischer<br />
Werkstoffe mit zunehmender<br />
Temperatur stark abnehmen.<br />
Allerdings stellt nicht die mittlere Anwendungstemperatur<br />
des Ofens ein Problem<br />
für die Haltbarkeit der Ofenkonstruktion<br />
oder einzelner Ofenkomponenten<br />
dar, sondern vor allem die lokalen<br />
Temperaturspitzen und deren Gradienten<br />
in den unterschiedlichen Komponenten<br />
des Industrieofens. Besonders belastet<br />
sind hierbei Strahlheizrohre.<br />
Der Wärmeübergang auf der Innenseite<br />
eines brennstoffbeheizten Strahlheizrohres<br />
folgt aus Flammenausbreitung, Wär-<br />
Die Ergebnisse aus Bild 2 zeigen, dass<br />
hohe Temperaturgradienten auf der<br />
Oberfläche von Strahlheizrohren zu erwarten<br />
sind. Diese Temperaturgradienten<br />
erzeugen thermisch induzierte<br />
Spannungen im Strahlheizrohr, die zu<br />
Verformungen und letztendlich zum<br />
Ausfall führen können. Aus diesem<br />
Grund ist die exakte Kenntnis der Temperaturverteilung<br />
von entscheidender<br />
Bedeutung für eine sichere Auslegung<br />
des Bauteils.<br />
Schäden an Strahlheizrohren in thermischen<br />
Anlagen gehören zum Alltag von<br />
Anlagenbetreibern. Die Mechanismen,<br />
die für Schädigungen verantwortlich<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
609
FACHBERICHTE<br />
sind, lassen sich im Wesentlichen in vier<br />
Phänomene einteilen:<br />
1. Wechselbelastungen der Ofenkomponenten<br />
durch Aufheizen und<br />
Abkühlen<br />
Besonders kritisch beim chargenweisen<br />
Betrieb (Batch-Betrieb; jeder Ofenzyklus<br />
besteht aus Aufheizen, Halten und Kühlen).<br />
Chargenweise betriebene Öfen<br />
zeichnen sich durch häufiges Aufheizen<br />
und Abkühlen des Ofens aus. Hierbei<br />
treten extreme thermische Wechselbela-<br />
stungen im Ofen auf, welche die Lebensdauer<br />
der Anlage stark beeinflussen.<br />
2. Inhomogene Temperaturfelder<br />
im Ofen<br />
Durch unterschiedliche Abstände der<br />
Heizelemente (z. B. Brenner, elektrische<br />
Widerstandsheizelemente, usw.) zum<br />
betrachteten Bauteil werden dreidimensionale<br />
Temperaturfelder mit daraus resultierenden<br />
thermisch induzierten Spannungen<br />
auch in kontinuierlich betriebenen<br />
Ofenanlagen erzeugt (Bild 2).<br />
3. Instationäre Zustände im Ofen<br />
Durch z. B. getaktete Brenner (Aus-Ein<br />
oder Min-Max Regelung) werden auch<br />
im stationären Betrieb einer Ofenanlage<br />
instationäre Zustände erzeugt, welche<br />
Wechselbelastungen im Bauteil hervorrufen.<br />
4. Alterungserscheinungen<br />
Durch thermisches Kriechen verändern<br />
Bauteile ihre Form und Lage, wodurch<br />
ebenfalls Schädigungen resultieren können.<br />
Bei den Alterungserscheinungen handelt<br />
es sich, anders als bei den Phänomenen<br />
1 bis 3, um eine Langzeiterscheinung,<br />
bei der Verformungen ohne Überschreiten<br />
der Zugfestigkeit R m oder der Dehngrenze<br />
R p, 0,2 zu beobachten sind.<br />
Fluid-Struktur-Interaktion<br />
Bild 1: Wärmeübertragungsmechanismen am Strahlheizrohr<br />
Fig.1: Heat transfer mechanisms relevant for the radiant heating tube<br />
Bei Betrachtung der oben genannten<br />
Phänomene wird klar, dass die exakte<br />
Kenntnis der Temperaturverteilung unabdingbar<br />
ist, um Ofenkomponenten zu<br />
optimieren und damit ihre Lebensdauer<br />
zu erhöhen. Dies führt zu einer Kopplung<br />
der strömungs- und wärmetechnischen<br />
Berechnungen im Ofen mit der<br />
Spannungsberechnung im betrachteten<br />
Bauteil. Strömungs- und Wärmetechnik<br />
werden hierbei mittels CFD (Computational-Fluid-Dynamics<br />
– numerische Strömungssimulation)<br />
berechnet, während<br />
die Spannungsberechnung mittels CSD<br />
(Computational-Structural-Dynamics –<br />
Strukturmechanik Simulation) erfolgt.<br />
Diese so genannte Fluid-Struktur-Interaktion<br />
(FSI), Bild 3, stellt eine innovative<br />
Vorgehensweise zur Beschreibung gekoppelter<br />
Probleme dar. Durch die mittels<br />
FSI erlangten detaillierten Aussagen<br />
über die Belastungen und Verformungen<br />
im Bauteil kann die Gefahr des Versagens<br />
bereits in der Konstruktionsphase<br />
berücksichtigt werden.<br />
Für die Einführung dieser Methode im<br />
Bereich Anlagenbau / Industrieofenbau<br />
wurde als zu untersuchende Ofenkomponente<br />
das Strahlheizrohr ausgewählt.<br />
Die numerisch ermittelten wärmetechnischen<br />
Verhältnisse wurden an einem<br />
Versuchsstand experimentell validiert.<br />
Experimenteller Aufbau und<br />
Simulation<br />
Bild 2: Oberflächentemperatur auf P-Strahlheizrohren [1]<br />
Fig. 2: Surface temperatures of P-shaped radiant heating tubes [1]<br />
Der Versuchsstand besteht aus einem geschlossenen<br />
Ofenraum mit einem metallischen<br />
Strahlheizrohr in P-Form (Bild 4).<br />
610<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
FACHBERICHTE<br />
Beheizt wird dieses durch einen Erdgasrekuperatorbrenner<br />
mit einer Nennleistung<br />
von 90 kW. Mit der Strahlrohroberfläche<br />
von 2,7 m 2 wird unter Berücksichtigung<br />
der Abgasverluste mit einem feuerungstechnischen<br />
Wirkungsgrad von 0,75 eine<br />
Oberflächenleistung von 25 kW/m 2 erreicht,<br />
was üblichen Praxiswerten entspricht<br />
[3]. Durch den Einsatz von luftgekühlten<br />
Wärmesenken in der Decke bzw.<br />
dem Boden des Versuchsofens kann ein<br />
Guteintrag simuliert werden, der der Erzeugung<br />
eines Temperaturgradienten<br />
und daraus resultierenden thermisch induzierten<br />
Spannungen im untersuchten<br />
Strahlheizrohr dient.<br />
Tabelle 1: Randbedingungen<br />
Table 1: Boundary conditions<br />
Die CFD-Simulationen werden mit dem<br />
kommerziellen Simulationsprogramm<br />
ANSYS FLUENT durchgeführt. Dafür wird<br />
die Strömung mit Hilfe der Reynolds-<br />
Gleichungen unter Berücksichtigung der<br />
Energiegleichung berechnet. Die Modellierung<br />
der Turbulenz erfolgt mit dem k-<br />
Turbulenzmodell und Wandfunktionen<br />
für die wandnahen Bereiche. Die auftretende<br />
Strahlung wird über den „Discrete<br />
Ordinates“ Ansatz berechnet, während<br />
die Verbrennung des Gas/Luft-Gemisches<br />
mit Hilfe des „Non-Premixed-Combustion“<br />
Modells simuliert wird.<br />
Für die Simulation des Strahlrohrs im<br />
Ofen dient das CAD-Modell aus Bild 4<br />
als Grundlage. Hier sind das Strahlrohr,<br />
der Ofenraum, die Kühlrohre und ein Teil<br />
der Wärmedämmschicht mit vergittert,<br />
um möglichst nah am realen Vorbild zu<br />
bleiben.<br />
Bild 3: Fluid-Struktur-Interaktion [2]<br />
Fig. 3: Fluid-Structure-Interaction [2]<br />
Die CSD-Berechnung der Spannungszustände<br />
erfolgt mit dem Programm<br />
ABAQUS für Schalenelemente. Dabei wird<br />
ein rein elastisches Werkstoffverhalten<br />
angenommen. In der Finiten-Elemente-<br />
Simulation wird ein identisches Oberflächengitter<br />
im Vergleich zur CFD verwendet,<br />
um die Knotentemperaturen aus der<br />
FLUENT Simulation 1:1 an die FEM-Simulation<br />
übergeben zu können. Die Berechnungen<br />
erfolgen für den stationären Zustand<br />
unter Berücksichtigung der<br />
Schwerkraft. Die Kopplung zwischen<br />
CFD und Finite-Elemente-Analyse wird<br />
als Einweg-Kopplung durchgeführt. Dies<br />
ist zulässig, da die erreichte Ausdehnung<br />
ca. 1 % beträgt und keine signifikanten<br />
Rückwirkungen auf die Strömung zu erwarten<br />
sind.<br />
Ergebnisse<br />
Im Rahmen dieses Berichtes werden die<br />
Ergebnisse für die beidseitige Kühlung<br />
Bild 4: CAD-Modell des Versuchsstandes<br />
Fig. 4: CAD model of the test stand<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
611
FACHBERICHTE<br />
des Strahlheizrohres durch den kombinierten<br />
Einsatz der oberen und unteren<br />
Wärmesenken vorgestellt. Dabei gelten<br />
die in Tabelle 1 genannten Randbedingungen.<br />
Das Bild 5a zeigt die Geschwindigkeitsverteilung<br />
auf dem Mittelschnitt. Hinter<br />
der Reaktionszone homogenisiert sich<br />
das Geschwindigkeitsfeld. Beim Erreichen<br />
des Krümmers beschleunigt die<br />
Strömung auf der Innenseite des Rohres<br />
und löst hinter dem Krümmer ab, was<br />
anhand des Rezirkulationsgebiets in<br />
Bild 5b zu sehen ist.<br />
Im unteren Schenkel des P-Strahlheizrohres<br />
strömt das Gasgemisch auf der Innenseite<br />
etwas langsamer als auf der<br />
Außenseite und schnürt auf dem Weg<br />
zum zweiten Krümmer wieder auf der<br />
Innenseite ein. Hinter dem zweiten<br />
Bild 5: Geschwindigkeitsverteilung im Strahlheizrohr für P Br = 82 kW<br />
a) auf dem Mittelschnitt b) für 3D-Stromlinien<br />
Fig. 5: Velocity distribution in the radiant heating tube for P Br = 82 kW<br />
a) in the symmetry-plane b) for 3D pathlines<br />
Krümmer rezirkuliert ein Teil der Strömung,<br />
der vom Brennerfreistrahl eingezogen<br />
wird, während das restliche Gasgemisch<br />
vorbei am Rekuperator als Abgas<br />
abgeführt wird. Auch hinter dem<br />
zweiten Krümmer löst die Strömung auf<br />
der Innenseite ab und es entsteht ein<br />
Wirbelgebiet.<br />
Die Temperaturverteilung auf der Strahlrohroberfläche<br />
wird neben den äußeren<br />
Randbedingungen auch vom Wärmeübergang<br />
auf der Rohrinnenseite beeinflusst.<br />
Die auftretenden Phänomene lassen<br />
sich in Konvektion und Strahlung<br />
unterteilen, wobei auf der Innenseite des<br />
Rohres Strahlung sowohl durch das Gas<br />
als auch durch die anderen Wände emittiert<br />
und absorbiert wird. Wegen der<br />
Proportionalität der Strahlungsintensität<br />
zur vierten Potenz der Temperatur ist<br />
Gasstrahlung besonders im Bereich der<br />
Bild 6: Temperaturen innerhalb des Strahlrohres a) auf dem Mittelschnitt von oben<br />
b) Temperatur auf Schnitt von der Seite<br />
Fig. 6: Temperatures within the radiant heating tube a) in the symmetry plane viewed from above<br />
b) temperatures on the cross section viewed from the side<br />
Brennerflamme relevant. In weiten Teilen<br />
der Rohrinnenseite dominiert hingegen<br />
der konvektive Wärmeübergang. So beträgt<br />
der Anteil der Wärmestrahlung im<br />
Mittel ca. 45 % des gesamten Wärmestroms.<br />
Die Temperaturverteilung innerhalb<br />
des Strahlrohres ist für zwei Schnitte<br />
in Bild 6 abgebildet.<br />
Das Bild 7 zeigt den Gesamtwärmestrom<br />
sowie den Wärmestrom durch<br />
Strahlung auf der Strahlrohraußenseite.<br />
Die Oberfläche hat die höchste Temperatur<br />
im Bereich des Rekuperators, da hier<br />
das Strahlrohr von außen mit einer Isolationsschicht<br />
umgeben ist, die die Wärmeabfuhr<br />
nahezu verhindert. Ansonsten<br />
ist in beiden Ansichten die Temperatur<br />
im Bereich der Brennerflamme maximal<br />
und nimmt entlang der Stromlinien stetig<br />
ab. Die Verläufe des Gesamtwärmestroms,<br />
von Wärmestrahlung auf der Außenseite,<br />
sowie der Temperatur (Bild 7a,<br />
7b, 7c) ähneln sich stark, was darauf zurückzuführen<br />
ist, dass der Wärmetransport<br />
zur Umgebung zu über 90 % durch<br />
Strahlung erfolgt, also proportional zur<br />
vierten Potenz der Temperatur ist. Auf<br />
der oberen Hälfte des Rohres in Bild 7d<br />
ist auf der Innenseite an der Flamme ein<br />
Strahlungsmaximum zu erkennen. Dieses<br />
Maximum ist auf die lokal vergleichsweise<br />
geringe Temperatur (vgl. Bild 7c)<br />
zurückzuführen. Im Gegensatz dazu<br />
zeigt sich auf der unteren Hälfte beim<br />
Temperaturmaximum im oberen Schenkel<br />
(Bild 7c) ein Minimum der Intensität<br />
des Wärmeübergangs durch Strahlung<br />
an der Stelle, an der die maximale Temperatur<br />
erzielt wird. Das Temperaturmaximum<br />
entsteht durch die Neigung der<br />
Brennerflamme, die für einen starken<br />
konvektiven Wärmeübergang verantwortlich<br />
ist (Bild 6b).<br />
Für einen besseren Überblick werden die<br />
Oberflächentemperaturen entlang der abgewickelten<br />
Länge des Strahlheizrohres<br />
gemäß Bild 8 visualisiert. Dabei wird zwischen<br />
den Temperaturen auf der o beren<br />
bzw. unteren Hälfte des Strahlrohres unterschieden.<br />
Die maximale Temperatur auf<br />
dem Strahlrohr beträgt 770 °C und wird<br />
im Bereich der Brennerflamme zwischen<br />
den Schenkeln erreicht. Die durchschnittliche<br />
Strahlrohrtemperatur beträgt 691 °C.<br />
Die mittlere Temperatur der unteren Hälfte<br />
des Strahlrohres ist dabei im Mittel<br />
2,5 K höher als die der oberen Hälfte; es<br />
liegt also ein geringer Temperaturunterschied<br />
zwischen oben und unten vor.<br />
Das Bild 9 zeigt die auftretenden Spannungen,<br />
die aus den Temperaturberech-<br />
612<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
FACHBERICHTE<br />
nungen resultieren. Verschiedene Spannungsspitzen<br />
lassen sich dabei durch<br />
verschiedene Phänomene erklären. So<br />
wird die Spannung bei a) durch den steilen<br />
Temperaturgradienten an der Grenze<br />
zwischen Wärmedämmung und Ofenraum<br />
erreicht. Auf wenigen Zentimetern<br />
ändert sich hier die Oberflächentemperatur<br />
um über 100 K, wodurch unterschiedliche<br />
Ausdehnungen entstehen,<br />
die im Übergang in Spannungen resultieren.<br />
Die Wärmeabfuhr an der Rekuperatorwand<br />
wird durch die Dämmung stark<br />
behindert, so dass die Wandtemperatur<br />
nahe an der Fluidtemperatur liegt. Am<br />
Übergang zwischen Isolation und Ofenraum<br />
beträgt der Temperaturunterschied<br />
zwischen den Knoten der verschiedenen<br />
Zonen ca. 80 K. Der gegenteilige Effekt<br />
tritt im Bereich der Einspannung auf. Da<br />
von den Randzellen die Wärme ungehindert<br />
an die Umgebung abgegeben werden<br />
kann, kommt es zwischen den ersten<br />
beiden Knoten der Strahlrohroberfläche<br />
zu einer Temperaturdifferenz von<br />
60 K.<br />
Die Spannungen bei b) und c) entstehen<br />
durch lokale Temperaturgradienten auf<br />
der Oberfläche, z. B. durch ein Temperaturminimum<br />
bei b). Die Spannungen bei<br />
c) lassen sich durch die hohen Temperaturen<br />
der Innenseiten der beiden Schenkel<br />
erklären. Eine Ursache für die Spannungen<br />
im T-Stück bei d) und im ersten<br />
Krümmer e) liegt in den unterschiedlichen<br />
Temperaturen der beiden Schenkel<br />
des Strahlrohres. Die mittleren Temperaturen<br />
unterscheiden sich in der Numerik<br />
um rund 30 K und führen dazu, dass sich<br />
der wärmere Schenkel stärker ausdehnt<br />
als der kältere, wodurch es zu einer Biegung<br />
des P-Rohres kommt. Da die Kraft<br />
für diese Biegung durch den Krümmer<br />
und das T-Stück übertragen werden<br />
muss, treten dort Spannungen auf.<br />
Bild 7: Wärmeströme und Temperatur der Strahlrohroberfläche bei einer Brennerleistung von<br />
82 kW<br />
a) Gesamtwärmestrom; 0 bis 45000 W/m 2<br />
b) Wärmestrom durch Strahlung; Außenseite; 0 bis 45000 W/m 2<br />
c) Temperatur; 500 bis 820 °C<br />
d) Wärmestrom durch Strahlung; Innenseite; 0 bis 25000 W/m 2<br />
Fig. 7: Heat flows and temperature of the heat tube surface for a burner power of 82 kW<br />
a) total heat transfer; 0 to 45000 W/m 2<br />
b) heat transfer by radiation, outer surface; 0 to 45000 W/m 2<br />
c) temperature; 500 to 800 °C<br />
d) heat transfer by radiation, inner surface; 0 to 25000 W/m 2<br />
Eine weitere Ursache für die Spannungen<br />
liegt in der höheren Temperatur im<br />
Bereich zwischen den Schenkeln, in denen<br />
nur bedingt eine Wärmeabgabe an<br />
die Umgebung möglich ist. Dieser wärmere<br />
Bereich dehnt sich stärker aus und<br />
biegt so die Schenkel auseinander. Auch<br />
diese Biegung überträgt eine Kraft auf<br />
das T-Stück und erhöht so die Spannungsspitze.<br />
Fazit<br />
Die Kopplung zwischen CFD und Finite-<br />
Elemente-Analyse wurde in eine Richtung<br />
durchgeführt. Dies ist zulässig, da<br />
die erreichte Ausdehnung ca. 1 % be-<br />
Bild 8: Temperaturverlauf bei der Simulation beidseitiger Kühlung; P Br = 82 kW<br />
Fig. 8: Temperature profile for double-sided cooling; P Br = 82 kW<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
613
FACHBERICHTE<br />
industrieller Forschungsvereinigungen<br />
„Otto von Guericke“ e. V. (AiF) gefördert<br />
worden.<br />
Ein Arbeitskreis der FOGI unter der Leitung<br />
von Herrn Dr. Wübben, Linn High<br />
Therm GmbH, Eschenfelden, hat das<br />
Vorhaben begleitet. Diesem Arbeitskreis<br />
gebührt unser Dank für die gute Zusammenarbeit.<br />
Literatur<br />
Bild 9: Temperaturverlauf und resultierende Spannungen für beidseitige Kühlung; P Br = 82 kW<br />
Fig. 9: Temperature distribution and resulting stresses for double-sided cooling; P Br = 82 kW<br />
trägt und keine signifikanten Rückwirkungen<br />
auf die Strömung zu erwarten<br />
sind. Das auffälligste Merkmal der Berechnungen<br />
sind die teilweise sehr hohen<br />
lokalen Spannungsspitzen. Die erreichten<br />
lokalen Spannungen liegen mit<br />
ca. 150 bis 200 MPa deutlich über den<br />
Werten der zulässigen Zeitstandfestigkeit.<br />
Diese Spannungen werden in der<br />
Realität nicht in dieser Weise auftreten,<br />
da sie durch plastische Formänderung<br />
abgebaut werden, sie identifizieren jedoch<br />
die am stärksten beanspruchten<br />
Bereiche am Strahlheizrohr. Im Anschluss<br />
an die plastische Verformung der am<br />
stärksten beanspruchten Zonen werden<br />
weitere Bereiche über die Zeitstandfestigkeit<br />
hinaus beansprucht werden. Für<br />
weiterführende Untersuchungen ist daher<br />
die Berücksichtigung plastischer Verformungen<br />
unbedingt erforderlich.<br />
In dem komplexen, inhomogenen Temperaturfeld<br />
der Strahlrohroberfläche sind<br />
insbesondere die höheren Temperaturen<br />
im Bereich zwischen den Schenkeln sowie<br />
die unterschiedlichen mittleren Temperaturen<br />
von erstem und zweitem<br />
Schenkel für die auftretenden Spannungen<br />
verantwortlich. Der Temperaturanstieg<br />
im Schenkelzwischenraum kann<br />
durch eine hochkonvektive Strömung<br />
verringert werden, da gerade dort hohe<br />
Strömungsgeschwindigkeiten zu erwarten<br />
sind. Der Temperaturunterschied<br />
vom ersten zum zweiten Schenkel resultiert<br />
aus der abnehmenden Gastemperatur<br />
und ist daher für das einzelne Strahlrohr<br />
schwierig zu nivellieren. Bei Verwendung<br />
mehrerer Strahlheizrohre kann<br />
jedoch durch geschickte Anordnung versucht<br />
werden, die Homogenität der Temperaturverteilung<br />
zu verbessern.<br />
Auch die Durchführung des Strahlheizrohres<br />
durch die Ofenwand auf der Seite<br />
des Brenners birgt ein hohes Schadenspotential:<br />
Durch den Einsatz von Wärmedämmstoffen<br />
an der Ofenwand wird<br />
die Abführung der Wärme stark behindert,<br />
so dass es in diesem Bereich zu einem<br />
Wärmestau im Strahlheizrohr<br />
kommt. Am Übergang zum Ofenraum<br />
fällt die Temperatur in der Strahlrohrwand<br />
innerhalb weniger Zentimeter<br />
sprunghaft ab, was zu hohen Spannungen<br />
führt. In weiterführenden Untersuchungen<br />
sollte daher überprüft werden,<br />
inwieweit der steile Temperaturgradient<br />
in diesem Bereich durch konstruktive<br />
Maßnahmen gedämpft werden kann.<br />
Abschließend kann festgehalten werden,<br />
dass die gekoppelte Betrachtung von<br />
strömungs- und wärmetechnischen Verhältnissen<br />
mit der Spannungsverteilung<br />
eine deutlich exaktere Prognose der auftretenden<br />
Spannungen gegenüber den<br />
klassischen Berechnungen auf Basis homogener<br />
Temperaturverteilung oder<br />
Wärmestromdichte ermöglicht.<br />
Danksagung<br />
Dieser Bericht ist Teil der wissenschaftlichen<br />
Ergebnisse eines Forschungsvorhabens,<br />
das von der Forschungsgemeinschaft<br />
Industrieofenbau e. V. (FOGI),<br />
Frankfurt, über das Forschungskuratorium<br />
Maschinenbau (FKM), Frankfurt, gestellt<br />
und am Institut für Industrieofenbau<br />
und Wärmetechnik (IOB), RWTH<br />
Aachen, bearbeitet wurde. Dieses Forschungsvorhaben<br />
(FV-Nr. 15698 N) ist<br />
aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
(BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft<br />
[1] Hornig, K.; Bölling, R.; Odenthal, H.-J.; Pfeifer,<br />
H.; Berns, K.; Schmitz, K.: Numerische<br />
und experimentelle Strömungssimulation eines<br />
Schwebebandofens für NE-Metallbänder,<br />
Gaswärme Int. 52 (2003) Nr. 5, S. 256–262<br />
[2] Lenz, W.; Bölling, R.; Pfeifer, H.: Einfluss inhomogener<br />
Temperaturverteilungen auf mechanische<br />
Belastungen von Ofeninnengehäusen,<br />
Aachen-Freiberger-Magdeburger<br />
Kolloquium, Aachen, 2009.<br />
[3] Wünning, J. G.; Milani, A.: Handbuch der<br />
Brennertechnik für Industrieöfen, 2. Auflage,<br />
Vulkan Verlag, Essen, 2011<br />
•<br />
Dipl.-Ing. Martin Hellenkamp<br />
Institut für Industrieofenbau<br />
und Wärmetechnik,<br />
RWTH Aachen University,<br />
Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80-25948<br />
hellenkamp@iob.rwth-aachen.de<br />
Dr.-Ing. Ralf Bölling<br />
ehemals Institut für Industrieofenbau<br />
und Wärmetechnik,<br />
RWTH Aachen University,<br />
Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80-25964<br />
boelling@iob.rwth-aachen.de<br />
Dipl.-Ing. Nils Giesselmann<br />
Institut für Industrieofenbau<br />
und Wärmetechnik,<br />
RWTH Aachen University,<br />
Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80-25959<br />
giesselmann@iob.rwth-aachen.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer<br />
Institut für Industrieofenbau<br />
und Wärmetechnik,<br />
RWTH Aachen University,<br />
Aachen<br />
Tel.: 0241 / 80-25935<br />
pfeifer@iob.rwth-aachen.de<br />
614<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
3. Praxisseminar<br />
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Themenblock 3 Brennerkomponenten<br />
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Themenblock 4 Forschung und Entwicklung / Normung<br />
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und Service von gasbeheizten Industrieöfen<br />
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Termin:<br />
24. April 2012<br />
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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE<br />
Untersuchungen zur Oxy-Fuel-<br />
Feuerung in Glasschmelzwannen<br />
Investigations on oxy-fuel combustion in glass melting furnaces<br />
Von Jörg Leicher, Anne Giese<br />
Für das Schmelzen von Glas sind Prozesstemperaturen von mehr als 1600 °C<br />
erforderlich. Üblicherweise werden diese Temperaturniveaus durch intensive<br />
Luftvorwärmung und eine nah-stöchiometrische Verbrennungsführung erreicht,<br />
was allerdings in der Regel mit hohen Stickoxidemissionen verbunden ist. Die<br />
Oxy-Fuel-Technologie stellt eine interessante Alternative dar: durch die Verwendung<br />
von reinem Sauerstoff als Oxidator können hohe Brennraumtemperaturen<br />
mit deutlich geringeren NO x -Emissionen als bei vergleichbaren konventionellen<br />
Feuerungen erreicht werden, da der Luftstickstoff als wesentliche Stickstoffquelle<br />
zur Bildung von thermischen NO x fehlt. In dem AiF-Forschungsvorhaben „O2-<br />
Glaswanne“ (IGF-Nr.: 15987 N) untersucht das Gaswärme-Institut e. V. Essen<br />
(kurz: GWI) die Oxy-Fuel-Verbrennung mit Hilfe experimenteller und numerischer<br />
Methoden, um Optimierungspotenziale für Oxy-Fuel-Glasschmelzwannen aufzuzeigen.<br />
Glass melting requires process temperatures of more than 1600 °C which are<br />
usually achieved using intensive air preheating and near-stoichiometric combustion.<br />
This often leads to high nitrous oxide emissions (NO x ). Oxy-fuel technology<br />
offers an interesting alternative since high combustion temperatures can be<br />
achieved using pure oxygen as oxidizer while obtaining low NO x emissions. In<br />
the course of the AiF research project „O2-Glaswanne“ (IGF-Nr.: 15987 N), Gaswärme-Institut<br />
e.V. Essen investigates this combustion process by experimental<br />
and numerical means in order to determine potential optimization approaches<br />
for glass melting furnaces.<br />
Die industrielle Herstellung von Glas<br />
ist ein sehr energieintensiver Prozess,<br />
bei dem, je nach Glasqualität,<br />
Prozesstemperaturen von mehr als<br />
1600 °C benötigt werden. Die hierfür<br />
erforderlichen Flammentemperaturen<br />
sind noch weitaus höher. In konventionellen<br />
Glasschmelzwannen, siehe z. B.<br />
Bild 1, lassen sich derartige Temperaturen<br />
nur durch intensive regenerative<br />
oder rekuperative Luftvorwärmung erreichen,<br />
wobei Luftvorwärmtemperaturen<br />
von bis zu 800 °C für rekuperative und<br />
bis zu 1400 °C für regenerative Luftvorwärmsysteme<br />
üblich sind [1]. Diese hohen<br />
Temperaturniveaus, in Verbindung<br />
mit langen Aufenthaltszeiten im Glaswannengewölbe<br />
aufgrund geringer<br />
Strömungsgeschwindigkeiten, bringen<br />
jedoch immer die Gefahr erhöhter Emissionen<br />
thermischer Stickoxide (NO x ) mit<br />
sich.<br />
Aus diesem Grund besteht seitens der<br />
Glasindustrie großes Interesse daran, die<br />
NO x -Bildung in Glasschmelzwannen<br />
durch geeignete Primärmaßnahmen zu<br />
reduzieren. Eine solche Primärmaßnahme<br />
stellt die Oxy-Fuel-Technologie dar.<br />
Hier ist zu beachten, dass dieser Begriff<br />
in der Glasindustrie anders definiert wird<br />
als beispielsweise im Kraftwerksbereich.<br />
Während man dort unter „Oxy-Fuel-Verbrennung“<br />
eine Verbrennung von Brennstoff<br />
mit einem Sauerstoff-Abgasgemisch<br />
versteht, um auf diese Weise die<br />
Abscheidung von CO 2 aus dem Abgasstrom<br />
zu erleichtern [2], bezeichnet man<br />
in der Glasindustrie die Substitution von<br />
vorgewärmter Luft durch reinen Sauer-<br />
stoff als „Oxy-Fuel-Verbrennung“. Durch<br />
diese Prozessführung können die erforderlichen<br />
Prozesstemperaturen ohne<br />
aufwändige Luftvorwärmung erreicht<br />
werden.<br />
Diese Technologie bringt, neben der zu<br />
erwartenden Reduktion der NO x -Emissionen,<br />
eine Reihe weiterer Vorteile mit<br />
sich. Zum einen bewirkt die Verwendung<br />
von reinem Sauerstoff eine Verbesserung<br />
des feuerungstechnischen Wirkungsgrads<br />
und somit einen geringeren Brennstoffeintrag,<br />
zum anderen fallen Investitionskosten<br />
für Luftvorwärmsysteme<br />
weg. Oxy-Fuel-Wannen lassen sich des<br />
Weiteren auch schneller regeln als konventionelle<br />
Glasschmelzwannen, zumal<br />
Effekte wie etwa Regeneratoralterung<br />
keine Rolle mehr spielen. Zusätzliche Betriebskosten<br />
fallen jedoch durch die Bereitstellung<br />
des Sauerstoffs an, die somit<br />
ein wesentliches Kriterium für die Wirtschaftlichkeit<br />
für Oxy-Fuel-Wannen darstellen.<br />
Das Forschungsprojekt „O2-Glaswanne“<br />
untersucht die Auswirkungen der Anwendung<br />
der Oxy-Fuel-Technologie in<br />
Glasschmelzwannen hinsichtlich Wärmeübertragung,<br />
Flammenbild und Schadstoffen<br />
sowohl auf einer fundamentalen<br />
Ebene als auch in der konkreten industriellen<br />
Anwendung.<br />
Die meisten derzeit betriebenen sauerstoffbefeuerten<br />
Glasschmelzwannen basieren<br />
auf den Konstruktionsprinzipien<br />
konventioneller Wannen oder sind ursprünglich<br />
luft-befeuerte Wannen, die<br />
zu Oxy-Fuel-Wannen umgebaut wurden.<br />
Die Oberöfen solcher Glasschmelzwannen<br />
sind, wenn überhaupt, nur empirisch<br />
auf die veränderten Wärmeübertragungsprozesse<br />
innerhalb des Gewölbes<br />
angepasst worden [1, 3, 4]. Für eine Optimierung<br />
von Oxy-Fuel-Wannen ist eine<br />
verlässliche Abbildung solcher Systeme<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
617
FACHBERICHTE<br />
Bild 1: Darstellung<br />
einer seitenbefeuerten<br />
Glasschmelzwanne (Unit<br />
Melter)<br />
Fig. 1: View of a sidefired<br />
glass melting furnace<br />
(Unit Melter)<br />
mit Hilfe numerischer Simulationen<br />
(CFD: Computational Fluid Dynamics)<br />
hilfreich, um am Rechner verschiedene<br />
Wannenkonfigurationen durchrechnen<br />
zu können und so die Wannenform zu<br />
finden, die die prozessspezifischen Eigenschaften<br />
dieser Feuerungstechnologie<br />
bestmöglich ausnutzt. Allerdings sind<br />
sowohl die Verbrennungs- als auch die<br />
Strahlungsmodelle in handelsüblichen<br />
CFD-Codes in der Regel auf luftbefeuerte<br />
Systeme ausgelegt. Ein Schwerpunkt<br />
des Projekts liegt daher darin, die generelle<br />
Anwendbarkeit dieser Modelle für<br />
die Oxy-Fuel-Technologie zu überprüfen.<br />
Detaillierte numerische und experimentelle<br />
Untersuchungen verschiedener<br />
Oxy-Fuel-Brennersysteme und -konzepte<br />
bilden die Grundlage hierfür.<br />
Experimentelle Untersuchungen<br />
an einem semi-industriellen<br />
Prüfstand<br />
Mit Hilfe experimenteller und numerischer<br />
Verfahren wurden im Rahmen des<br />
Forschungsvorhabens „O2-Glaswanne“<br />
die grundlegenden Prozesse der Oxy-Fuel-Verbrennung,<br />
speziell das Zusammenspiel<br />
von Wärmeübertragung und spektralen<br />
Strahlungseigenschaften untersucht.<br />
Ein wesentlicher Aspekt war<br />
hierbei die Untersuchung, inwieweit<br />
CFD-Simulationen Oxy-Fuel-Prozesse<br />
korrekt wiedergeben können.<br />
Bild 2: Darstellung der untersuchten Brenner<br />
Fig. 2: Sketch of the investigated burners<br />
Bild 3: OH-Chemoluminiszenz-Aufnahmen der untersuchten Brenner<br />
Fig. 3: OH chemoluminiscence images of the investigated burners<br />
Hierzu wurden fünf unterschiedliche<br />
Oxy-Fuel-Brenner (Bild 2) in einem semiindustriellen<br />
Prüfstand des GWI detailliert<br />
vermessen. Dabei wurden einerseits<br />
Flammenvisualisierungen mit Hilfe des<br />
OH-Chemoluminiszenz-Verfahrens durch -<br />
geführt (Bild 3), andererseits wurden<br />
2D-Feldmessungen von Temperaturen<br />
und wesentlichen Spezies (O 2 , CO, CO 2 ,<br />
NO und NO x ) aufgenommen. Alle Brenner<br />
wurden bei einer thermischen Leistung<br />
von 400 kW und einer Luftzahl von<br />
etwa 1,05 vermessen. Einer der Brenner<br />
war ein Ölbrenner (Brenner 2), die anderen<br />
Brenner wurden mit Erdgas betrieben.<br />
Anhand der Chemoluminiszenz-Bilder ist<br />
der Einfluss der Brennergeometrie auf<br />
die Flammenform ersichtlich. Bei Hochimpuls-Brennern<br />
wird vermehrt Abgas<br />
aus der Umgebung des Strahls mitgerissen<br />
und in die Reaktionszone eingemischt,<br />
so dass die lokale OH-Konzentration<br />
reduziert wird. Die Reaktionspartner<br />
werden also, verglichen mit dem Niedrigimpulsbrenner,<br />
verdünnt, ein Effekt, der<br />
618<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
FACHBERICHTE<br />
sich auch in den OH-Aufnahmen wiederspiegelt.<br />
Der chemisch völlig anders geartete<br />
Brennstoff Heizöl hingegen führt<br />
selbst bei einem Hochimpulsbrenner zu<br />
sehr viel höheren OH-Konzentrationen.<br />
Neben den Chemoluminiszenz-Aufnahmen<br />
war vor allem auch die Verteilung<br />
der wesentlichen Spezies im Brennraum<br />
von besonderem Interesse, gerade auch<br />
im Hinblick auf die Validierung der CFD-<br />
Simulationen. Daher wurden detaillierte<br />
2D-Feldmessungen im Versuchsofen<br />
durchgeführt, deren Messplan in Bild 4<br />
zu sehen ist. Hierfür wurden vierzehn<br />
axiale und zwischen sechs und sechzehn<br />
traversale Messpunkte angesteuert, aus<br />
denen die 2D-Darstellungen erzeugt<br />
wurden, die in Bild 5 am Beispiel von CO<br />
zu sehen sind.<br />
Anhand dieser Spezies werden die unterschiedlichen<br />
Flammenformen besonders<br />
deutlich. Analoge Messungen wurden<br />
für die übrigen Spezies vorgenommen.<br />
Eine vollständige Messung der Temperaturverteilungen<br />
konnte nicht durchgeführt<br />
werden, da die im Flammennahbereich<br />
vorliegenden Temperaturen von<br />
mehr als 1800 °C jenseits der Anwendungsgrenzen<br />
der verfügbaren Thermoelemente<br />
lagen.<br />
del (EDM) mit einem 2-Schritt-Reaktionsmechanismus<br />
nach Westbrook und Dryer<br />
[5] und das Eddy Dissipation Concept<br />
(EDC), basierend auf einem Reaktionsmechanismus<br />
nach Kee et al. [6] mit 17<br />
chemischen Spezies. Im Rahmen der Untersuchungen<br />
wurden des Weiteren<br />
auch das PDF-Flamelet Model und ein<br />
EDM-Ansatz mit einem 4-Schritt-Reaktionsmechanismus<br />
nach Jones und Lindstedt<br />
[7] verwendet.<br />
Es zeigt sich, dass, mit Ausnahme der<br />
EDC-Rechnung, selbst für eine chemisch<br />
stabile Spezies wie CO 2 nur eine sehr unbrennungsmodelle<br />
getestet und mit den<br />
Messungen verglichen. Bild 6 zeigt die<br />
simulierte Halb-Geometrie mit den zugrunde<br />
gelegten Randbedingungen der<br />
Simulationen am Beispiel des Brenners 5.<br />
Bild 7 zeigt einen Vergleich zwischen<br />
gemessenen und mit verschiedenen Reaktionsmodellen<br />
ermittelten simulierten<br />
CO 2 -Verteilungen für den Brenner 5. Für<br />
alle Simulationen wurde das kommerzielle<br />
CFD-Paket FLUENT verwendet. Bei<br />
den hier gezeigten Reaktionsmodellen<br />
handelt es sich um das PDF-Gleichgewichtsmodell,<br />
das Eddy Dissipation Mo-<br />
Neben den Feldmessungen und Flammenvisualisierungen<br />
wurden radiospektrometrische<br />
Messungen durch die Hüttentechnische<br />
Vereinigung der deutschen<br />
Glasindustrie e. V. (HVG)<br />
durchgeführt, um die Strahlungseigenschaften<br />
von Oxy-Fuel-Flammen zu untersuchen.<br />
Bild 4: Messplan für die 2D-Feldmessungen<br />
Fig. 4: Measuring plan for the 2D field measurements<br />
Numerische Simulation von<br />
Oxy-Fuel-Systemen<br />
Eine der wesentlichen Fragestellungen<br />
des vorgestellten Projekts war, inwieweit<br />
CFD-Simulationen derzeit in der Lage<br />
sind, die Prozesse in oxy-fuel-befeuerten<br />
Glasschmelzwannen wiederzugeben.<br />
Gerade die am GWI im Rahmen der<br />
Messkampagne gewonnenen Speziesverteilungen<br />
bilden eine gute Basis, um<br />
die Anwendbarkeit gängiger Reaktionsmodelle<br />
für RANS-Simulationen (RANS:<br />
Reynolds- Averaged Navier-Stokes) in<br />
kommerziellen CFD-Codes zu evaluieren,<br />
da hier anhand der Messdaten auch<br />
Aussagen über die Vorgänge im Flammennahbereich<br />
gemacht werden können,<br />
die für Aussagen in Bezug auf die<br />
Wärmeübertragung gerade bei Oxy-Fuel-Flammen<br />
von enormer Bedeutung<br />
sind. Hierzu wurden verschiedene Ver-<br />
Bild 5: 2D-Feldmessungen der CO-Konzentrationen (trocken) für die untersuchten Brenner<br />
Fig. 5: 2D field measurements of the CO concentrations (dry) for the investigated burners<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
619
FACHBERICHTE<br />
anderen industriellen Anwendungen erfolgreich<br />
bewährt haben?<br />
Bild 6: Simulierte Geometrie und Randbedingungen der Simulationen<br />
Fig. 6: Computational domain and boundary conditions of the simulations<br />
Bild 7: Vergleich zwischen gemessenen und mit verschiedenen Reaktionsmodellen simulierten CO 2 -<br />
Verteilungen für Brenner 5<br />
Fig. 7: Comparison between measured CO 2 concentration distributions and those calculated by<br />
various reaction models<br />
befriedigende Übereinstimmung zwischen<br />
Simulation und Experiment erreicht<br />
werden kann, gerade im Flammennahbereich.<br />
Bei einzelnen Spezies<br />
wie etwa CO sind die Abweichungen<br />
noch größer.<br />
Bei der Rechnung mit PDF-Gleichgewicht<br />
scheint das Problem darin zu liegen, dass<br />
das Reaktionsmodell nur unzureichend<br />
die nicht-adiabate Natur des Systems berücksichtigen<br />
kann. Ob dies ein generelles<br />
Problem dieses Modells oder nur eine<br />
Frage der programmtechnischen Implementierung<br />
ist, konnte im Rahmen dieses<br />
Projekts nicht geklärt werden. Die<br />
mit EDM und einem 2-Schritt-Mechanismus<br />
durchgeführte Simulation führt zu<br />
einer physikalisch sinnvolleren Lösung,<br />
bei der die Flammenlänge jedoch viel zu<br />
kurz vorhergesagt wird. Lediglich das<br />
Eddy Dissipation Concept [8] in Kombination<br />
mit einem verhältnismäßig umfangreichen<br />
Reaktionsmechanismus (17<br />
Spezies) führt zu einer guten qualitativen<br />
und quantitativen Übereinstimmung mit<br />
den Messwerten, allerdings um den Preis<br />
eines erheblich erhöhten numerischen<br />
Aufwands.<br />
Was ist nun der Grund für das Versagen<br />
von Reaktionsmodellen, die sich in vielen<br />
Die Ursache hierfür liegt in den recht<br />
drastischen vereinfachenden Annahmen<br />
begründet, die notwendig sind, um einen<br />
sehr komplexen Vorgang wie Verbrennung<br />
mit vertretbarem Aufwand in<br />
einer turbulenten Strömung simulieren<br />
zu können. Selbst bei der Verbrennung<br />
eines chemisch einfachen Brennstoffs<br />
wie Methan sind mehrere Dutzend chemischer<br />
Spezies beteiligt, die anhand<br />
von hunderten unterschiedlichen Elementarreaktionen<br />
miteinander reagieren.<br />
Es sind zwar umfangreiche Reaktionsmechanismen<br />
bekannt, mit denen<br />
diese Prozesse detailliert abgebildet werden<br />
können, allerdings wäre es viel zu<br />
aufwändig, solche Mechanismen in CFD-<br />
Simulationen für industrielle Anwendungen<br />
einzusetzen. Solch detaillierte Reaktionsmechanismen<br />
können nur in sehr<br />
stark vereinfachten idealen Reaktormodellen<br />
verwendet werden. Daher werden<br />
für die Simulation turbulenter reagierender<br />
Strömungen häufig sehr stark reduzierte<br />
Reaktionsmechanismen eingesetzt,<br />
die, mit Hilfe vereinfachender Annahmen<br />
und mit einer erheblichen<br />
Einschränkung des Anwendungsbereichs<br />
(z. B. Temperatur, Druck oder Luftzahl),<br />
den numerischen Aufwand deutlich verringern.<br />
Die meisten Mechanismen sind<br />
für luft-befeuerte Systeme entwickelt<br />
worden und führen dort zu sinnvollen<br />
Ergebnissen, stoßen aber bei Oxy-Fuel-<br />
Systemen aufgrund der erheblich höheren<br />
Temperaturen, der größeren Bedeutung<br />
chemischer Radikale und dem Fehlen<br />
des alles verdünnenden Stickstoffs an<br />
ihre Grenzen. Dies lässt sich durch reaktionskinetische<br />
Simulationen, basierend<br />
auf umfangreicheren Reaktionsmechanismen,<br />
belegen. Die Bilder 8 bis 10 zeigen<br />
drei Elementenflussanalysen der<br />
Verbrennung, basierend auf Simulationen<br />
frei propagierender stöchiometrischer<br />
Vormischflammen mit Hilfe eines<br />
Standard-Methan-Reaktionsmechanismus<br />
mit 53 Spezies und 325 Elementarreaktionen<br />
(GRI 3.0) [9]. Mit diesen Simulationen<br />
können die Prozesse in und unmittelbar<br />
hinter der Flammenfront sehr detailliert<br />
dargestellt werden.<br />
Bild 8 zeigt eine solche Elementenflussanalyse<br />
für eine nicht-vorgewärmte Methan-Luft-Flamme.<br />
Es werden die wesentlichen<br />
Pfade gezeigt, auf denen die<br />
C-Atome der CH 4 -Moleküle zu CO 2 umgesetzt<br />
werden. Dies ist die Situation, für<br />
die in der CFD weit verbreitete reduzierte<br />
620<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
FACHBERICHTE<br />
Reaktionsmechanismen wie etwa Westbrook-Dryer<br />
[5] (6 Spezies, 2 Elementarreaktionen)<br />
oder Jones-Lindstedt [7] (7<br />
Spezies, 4 Elementarreaktionen) entwickelt<br />
wurden.<br />
Bild 9 zeigt eine Elementenflussanalyse<br />
einer vorgewärmten stöchiometrischen<br />
Methan-Luft-Flamme. Die Luftvorwärmung<br />
wurde hier so gewählt, dass die<br />
Flammentemperatur in etwa der adiabaten<br />
Flammentemperatur einer stöchiometrischen<br />
CH 4 -O 2 -Flamme entspricht.<br />
Aus der Abbildung wird deutlich, dass<br />
der Reaktionsverlauf in diesem System<br />
schon deutliche Unterschiede zum nicht<br />
vorgewärmten System aufweist, allerdings<br />
zeigt die Erfahrung (z. B. [10]), dass<br />
auch für stark vorgewärmte Methan-<br />
Luft-Flammen gute Vorhersagen mit den<br />
oben genannten reduzierten Reaktionsmechanismen<br />
möglich sind.<br />
In Bild 10 ist nun eine Elementenflussanalyse<br />
für Kohlenstoff-Atome in einer<br />
stöchiometrischen Methan-Sauerstoff-<br />
Flamme dargestellt. Verglichen mit Bild 9<br />
sind deutlich komplexere Reaktionspfade<br />
zu sehen, da offenbar sehr viel mehr Radikale<br />
an der Verbrennung beteiligt sind.<br />
Außerdem liegen diese Radikale auch in<br />
sehr viel höheren Konzentrationen vor,<br />
weil der alles verdünnende Luft-Stickstoff<br />
in diesem Oxy-Fuel-System fehlt.<br />
Die Bedeutung der Radikale, die in reduzierten<br />
Reaktionsmechanismen für CFD-<br />
Anwendungen meist überhaupt nicht<br />
vorkommen, wird auch durch die spektralradiometrischen<br />
Messungen unterstrichen,<br />
die von der HVG im Rahmen<br />
dieses Forschungsvorhabens durchgeführt<br />
wurden. Bei den Messungen wurden<br />
Spezies-Peaks in den Spektren detektiert,<br />
die bei luftbefeuerten Flammen<br />
sonst nicht zu finden sind. Insbesondere<br />
wurden Peaks gemessen, die C 2 -Molekülen<br />
entsprechen. Vergleicht man nun<br />
die Bilder 9 und 10, so wird anhand von<br />
Bild 10 deutlich, dass die C 2 -Spezies bei<br />
der Oxy-Fuel-Flamme einen weitaus<br />
größeren Einfluss auf die Verbrennung<br />
haben als bei den Methan-Luft-Flammen.<br />
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass<br />
aufgrund der erheblich höheren lokalen<br />
Temperaturen, der höheren chemischen<br />
Reaktivität und des fehlenden Stickstoffs,<br />
der sonst als Wärmesenke fungiert,<br />
die Simulation von Oxy-Fuel-Flammen<br />
in weitaus größerem Maße als bei<br />
Methan-Luft-Flammen auf eine möglichst<br />
detaillierte Beschreibung reaktionskinetischer<br />
Prozesse angewiesen ist. Die-<br />
Bild 8: Auszug aus einer integrierten Elementenflussanalyse (Kohlenstoff) einer nicht vorgewärmten<br />
stöchiometrischen Vormischflamme (Methan-Luft), basierend auf dem GRI 3.0-Reaktionsmechanismus<br />
Fig. 8: Excerpt of an integrated elemental flux analysis (carbon atoms) for a non-preheated stoichiometric<br />
premixed flame (methane-air), based on the GRI 3.0 reaction mechanism<br />
Bild 9: Auszug aus einer integrierten Elementenflussanalyse (Kohlenstoff) einer vorgewärmten stöchiometrischen<br />
Vormischflamme (Methan-Luft), basierend auf dem GRI 3.0-Reaktionsmechanismus<br />
Fig. 9: Excerpt of an integrated elemental flux analysis (carbon atoms) for a preheated stoichiometric<br />
premixed flame (methane-air), based on the GRI 3.0 reaction mechanism<br />
Bild 10: Auszug aus einer integrierten Elementenflussanalyse (Kohlenstoff) einer nicht vorgewärmten<br />
stöchiometrischen Vormischflamme (Methan-Sauerstoff), basierend auf dem GRI 3.0-Reaktionsmechanismus<br />
Fig. 10: Excerpt of an integrated elemental flux analysis (carbon atoms) for a non-preheated stoichiometric<br />
premixed flame (methane-oxygen), based on the GRI 3.0 reaction mechanism<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
621
FACHBERICHTE<br />
se Erkenntnis wird auch durch andere<br />
Autoren, z. B. Cuoci et al. [11], bestätigt.<br />
Dies erklärt auch, weshalb lediglich die<br />
Simulation mit Hilfe des EDC-Modells<br />
und eines für CFD-Anwendungen verhältnismäßig<br />
umfangreichen Mechanismus<br />
die Oxy-Fuel-Verbrennung realistischer<br />
wiedergibt. Dieser Mechanismus<br />
bildet die chemischen Prozesse, an denen<br />
Radikale und Zwischenspezies beteiligt<br />
sind, zumindest teilweise ab.<br />
Allerdings erscheint dieser Modellierungsansatz<br />
aufgrund des großen numerischen<br />
Aufwands nicht geeignet für die<br />
Simulation kompletter Glasschmelzwannen<br />
oder groß angelegte Parameterstudien.<br />
Hier besteht noch Entwicklungsbedarf,<br />
um auch für die Simulation von<br />
Oxy-Fuel-Systemen einen gangbaren<br />
Kompromiss zwischen aussagekräftigen<br />
Ergebnissen und für industrielle Anwendungen<br />
vertretbaren Rechenzeiten zu<br />
finden. Ein möglicher Lösungsansatz<br />
hierfür wäre die systematische Reduzierung<br />
von umfangreichen Reaktionsmechanismen<br />
für Oxy-Fuel-Bedingungen,<br />
wie sie in Glasschmelzwannen, aber<br />
auch anderen Industrieöfen zu finden<br />
sind. Auf diese Weise könnten, analog<br />
beispielsweise zu den Mechanismen von<br />
Westbrook und Dryer [5] oder Jones und<br />
Lindstedt [7], geeignete kleine Reaktionsmechanismen<br />
entwickelt werden.<br />
Eine korrekte Wiedergabe der chemischen<br />
Prozesse erscheint unerlässlich,<br />
zum einen, um die Wärmefreisetzung<br />
aufgrund der Verbrennung realitätsnah<br />
abbilden zu können, zum anderen, weil<br />
auch z. B. Modelle für den Strahlungswärmetransport<br />
auf eine gute Vorhersage<br />
der lokalen Spezieskonzentrationen<br />
angewiesen sind.<br />
Fazit<br />
Ziel des vorgestellten Forschungsprojekts<br />
„O2-Glaswanne“ ist, die grundlegenden<br />
Vorgänge in oxy-fuel-befeuerten Glasschmelzwannen<br />
mit Hilfe von Experimenten<br />
und numerischer Simulation zu<br />
untersuchen. Ein besseres Verständnis<br />
der beteiligten Prozesse und ihrer Wechselwirkungen<br />
untereinander ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung für die Optimierung<br />
von Oxy-Fuel-Glasschmelzwannen.<br />
Der Vergleich zwischen den an einem<br />
semi-industriellen Versuchsofen des GWI<br />
durchgeführten Messungen und numerischen<br />
Simulationen zeigt jedoch, dass<br />
die meisten angewendeten CFD-Verbrennungsmodelle<br />
nicht in der Lage<br />
sind, die chemischen Prozesse im Flammennahbereich<br />
unter Oxy-Fuel-Bedingungen<br />
korrekt wiederzugeben. Lediglich<br />
die Kombination eines „Eddy-Dissipation-Concept“-Ansatzes<br />
mit einem<br />
verhältnismäßig umfangreichen reduzierten<br />
Reaktionsmechanismus führt zu<br />
zufrieden stellenden Ergebnissen, jedoch<br />
bei einem deutlich erhöhten numerischen<br />
Aufwand. Hier besteht noch erheblicher<br />
Entwicklungsbedarf im Bereich<br />
der Reaktionsmodellierung, um auch<br />
diese Form industrieller Feuerungssysteme<br />
mit vertretbarem numerischen Aufwand<br />
abbilden zu können.<br />
Literatur<br />
[1] Kobayashi, H.: Emissions and heat transfer<br />
characteristics of low-NOx oxy-fuel burners,<br />
Thermadag Lonox, vorbrandingstechnologie<br />
“Lownox-Glasdag”, Utrecht, 1994<br />
[2] Kluger, F., Mönckert, P., Wild, T., Marquard,<br />
A., Levasseur, A. A.: Entwicklungsstand der<br />
Oxy-Verbrennungstechnologie, in “Kraftwerkstechnik<br />
– Sichere und nachhaltige Energieversorgung<br />
– Band 2” Hrsg: M. Beckmann,<br />
A. Hurtado, TK-Verlag, Karl<br />
Thomé-Kozmiensky, Neuruppin, 2010<br />
[3] Al-Chalabri, R, Schatz, C., Yap, L., Marshall,<br />
R: Flat flame oxy-fuel burner technology for<br />
glass melting, Ceramic Engineering and Science,<br />
Vol. 16, Issue 2, 1995<br />
[4] Tayler, J., Curtis, L.: Development of low<br />
emissions, multi-fuel oxygen burner, Glass<br />
Industry, Vol. 76, Issue 9, 1995<br />
[5] Westbrook, C. K., Dryer, F. L.: Combust. Sci.<br />
Technol. 27, 31-44, 1981<br />
[6] R.J. Kee, J.F. Grcar, M.D. Smooke, and J.A.<br />
Miller, „A Fortran Program for Modeling<br />
Steady Laminar One-Dimensional Premixed<br />
Flames“, Sandia Report SAND85-8240,<br />
Sandia National Laboratories, Albuquerque,<br />
1985<br />
[7] Jones, W. P., Lindstedt, R. P.: Combust. Flame,<br />
73, pp. 233-249, 1988<br />
[8] Magnussen, B.F.: The Eddy Dissipation Concept:<br />
A Bridge between Science and Technology,<br />
ECCOMAS Thematic Conference<br />
on Computational Combustion, Lissabon,<br />
2005<br />
[9] Smith, G. P.,. Golden, D. M, Frenklach, M.,<br />
Moriarty, N. W., Eiteneer, B., Goldenberg,<br />
M., Bowman, C. T., Hanson, R. K., Song, S.,<br />
Gardiner, Jr., W. C., Lissianski, V. V., Qin Z.:<br />
http://www.me.berkeley.edu/gri_mech/<br />
[10] Abschlussbericht AiF-Forschungsvorhaben<br />
Nr. 15015 N SPEKTRAL 2: „Verbesserung<br />
des direkten Wärmeeintrags in die Glasschmelze<br />
durch Optimierung der Verbrennungsparameter<br />
bei unterschiedlichen Befeuerungsarten“,<br />
Gaswärme-Institut e. V.<br />
Essen, 2009<br />
[11] Cuoci, A., Frassoldati, A., Faravelli,. T., Ranzi,<br />
E., Candusso, C., Tolazzi, D.: CFD simulation<br />
of a turbulent oxy-fuel flame, Processes<br />
and Technologies for a Sustainable<br />
Energy (PTSE), Ischia, 2010<br />
•<br />
Dr.-Ing. Jörg Leicher<br />
Gaswärme-Institut e.V. Essen,<br />
Essen<br />
Tel.: 0201 / 3618-278<br />
leicher@gwi-essen.de<br />
Dr.-Ing. Anne Giese<br />
Gaswärme-Institut e.V. Essen,<br />
Essen<br />
Tel.: 0201 / 3618-257<br />
a.giese@gwi-essen.de<br />
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0931/4170473 mgrimm@datam-services.de<br />
622<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
Einsatz eines Regenerativbrennersystems<br />
für Aluminiumschmelzöfen<br />
Use of a regenerative burner system for aluminium<br />
melting furnaces<br />
Von Jan Schwabe, Ulli Wellner, Dieter Kutzner<br />
FACHBERICHTE<br />
Das im Mai 2011 bei der Firma Aluminium Norf in Betrieb gegangene Regenerativbrennersystem<br />
für Aluminiumschmelzöfen wird vorgestellt. Das Besondere an<br />
dieser Installation ist die Auslegung der Brenner auf 8 MW pro Brenner. Da jeweils<br />
2 Brenner parallel betrieben werden, ergibt sich eine Gesamtleistung des<br />
Systems von 16 MW. Dies entspricht einem Gasfluss von 1700 Nm³/h, der entsprechend<br />
der Taktzeit von ca. 90 Sekunden geschaltet wird. Diese Auslegung<br />
erfordert eine optimale Ausführung der Automatisierungstechnik und den Einsatz<br />
von Hardwarekomponenten die eine hohe Eigensicherheit besitzen. Um die<br />
erzielte hohe Verfügbarkeit und die beabsichtigte Produktionssteigerung bei<br />
optimalem Energieverbrauch zu erreichen, wurden konstruktive und regelungstechnische<br />
<strong>Neuer</strong>ungen eingeführt. Unbestritten sind die Kosten für eine solche<br />
Anlage höher als bei Standarddesign, dafür wurde die Amortisationszeit durch<br />
die höherwertigere Technologie stark verkürzt, und dies allein durch die Produktionssteigerung.<br />
Bei einem geringen Produktionsbedarf lässt sich das System<br />
auch in einen Energiesparmodus umschalten. Das Instandhaltungspersonal<br />
erkennt durch ein integriertes Condition Monitoring System schnell Problembereiche<br />
und kann so ohne großen Aufwand die Produktionsbereitschaft erhalten.<br />
Damit wird eine Verfügbarkeit von mehr als 98% (ohne Einbeziehung der geplanten<br />
Wartungszeiten) erreicht. Das eingesetzte System entspricht vollständig<br />
dem aktuellen Trend in der Entwicklung integrierter mechatronischer Systeme,<br />
nämlich die bisher übliche disziplingebundene Denkweise aufzulösen und durch<br />
eine interdisziplinäre, grenzüberschreitende Denkweise zu ersetzten.<br />
The regenerative burner system that went into operation in May 2011 is presented.<br />
The special feature of this installation is the design of the burners to<br />
output 8 MW per burner. Since two burners are operated in parallel, this yields a<br />
total capacity of 16 MW. This corresponds to a gas flow of 1700 Nm³/h, which is<br />
switched according to the cycle time of 90 seconds. This construction requires<br />
having an optimal design of automation and the use of hardware components<br />
having a high intrinsic safety. In order to achieve the high availability and the<br />
intended increase in production with optimum energy consumption, technical<br />
innovations in design and control were introduced. Undeniably, the cost for such<br />
a plant design is higher than that for a standard design. For compensation, the<br />
payback time was grossly reduced due to the high increase of the production.<br />
With less production required, the system can be switched into an energy saving<br />
mode. The maintenance staff quickly recognizes through an integrated condition<br />
monitoring system problem areas can be obtained without much effort the<br />
production readiness. Thus an availability of more than 98% (excluding the<br />
scheduled maintenance times) is achieved. The system fully complies with the<br />
current trend in the development of integrated mechatronic systems, namely, to<br />
dissolve the hitherto conventional discipline-bound ways of thinking to be replaced<br />
by an interdisciplinary, cross-border thinking.<br />
Steigende Energiepreise und höhere<br />
Anforderungen an die Umweltverträglichkeit<br />
der Produktion setzen<br />
die Hersteller in Europa zunehmend unter<br />
Druck. „Mitten im Zeitalter des Aluminiums“<br />
muss außerdem mit einer weiteren<br />
Steigerung des Bedarfs an<br />
Aluminium gerechnet werden. Um diesen<br />
erwarteten Bedarf weiterhin zu decken,<br />
muss das Werk der Alu Norf auch<br />
produktionssteigernde Maßnahmen ergreifen.<br />
Im Schmelzwerk (Schmelz- und Gießöfen<br />
1–13), das am Standort den höchsten<br />
Anteil an Erdgas verbraucht (ca.<br />
57 % von ca 1.2 Mio kWh/Jahr – Daten<br />
von 2009) wurden bisher drei Rundschmelzöfen,<br />
die mit konventionellen<br />
Brennern bestückt waren, auf ein innovatives<br />
Regenerativbrennersystem umgerüstet<br />
(Bild 1). Die konventionellen Brenner<br />
waren bereits mit Rekuperatoren zur<br />
Luftvorwärmung ausgestattet. Das neue<br />
Regenerativbrennersystem erfüllt und<br />
optimiert die genannten Anforderungen<br />
an Energieeinsparung, Umweltverträglichkeit<br />
und Produktivität weit besser, als<br />
die abgelösten Systeme.<br />
Begriffsklärung<br />
In den Bildern 2a, 2b und 2c sind drei<br />
gebräuchliche Brennersysteme dar gestellt.<br />
Diese unterscheiden sich in Ausmaß<br />
und Art der Luftvorwärmung.<br />
Bild 2a zeigt das Prinzip eines konventionellen<br />
Kaltluftbrenners. Die Verbrennungsluft<br />
wird der Umgebung entnommen<br />
und direkt dem Brenner zugeführt.<br />
Das entstehende Abgas wird dann z.B.<br />
über einen Kamin entsorgt; die im Abgas<br />
enthaltene Energie geht verloren.<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
623
FACHBERICHTE<br />
Bild 2b zeigt einen Brenner mit Rekuperator.<br />
Rekuperatoren sind Wärmetauscher,<br />
die für beide Medien getrennte<br />
Räume besitzen. Bei der re kupera tiven<br />
Luftvorwärmung wird die Verbrennungsluft<br />
über einen meist aus metallischem<br />
Werkstoff bestehenden Apparat zum<br />
Brenner geleitet. In diesem Rekuperator<br />
wird die Luft indirekt aufgeheizt. Das bedeutet,<br />
dass die Luft durch Rohre geführt<br />
wird und das heiße Abgas um die Rohre<br />
geleitet wird. Wirtschaftliche Vorwärmtemperaturen<br />
für die Verbrennungsluft<br />
liegen zwischen 400 bis 500 °C. Höhere<br />
Vorwärmtemperaturen sind nur durch<br />
erheblichen Materialaufwand möglich.<br />
Eine weitere Limitation ist die Höhe der<br />
Abgaseintrittstemperatur, die in den<br />
meisten Fällen 950 °C nicht überschreiten<br />
darf. Diese Grenze ist durch<br />
den metallischen Rekuperatorwerkstoff<br />
vor gegeben. Abgastemperaturen oberhalb<br />
950 °C müssen daher auf diesen<br />
Wert abgekühlt werden; in den meisten<br />
Fällen wird zur Abkühlung Außenluft<br />
verwendet.<br />
Bild 1: 2 x 8 MW Brenner am Schmelzofen 9 bei Alu Norf, Neuss<br />
Fig.1: 2 x 8 MW Burner for furnace 9 at Alu Norf, Neuss<br />
Bild 2a: Konventioneller<br />
Kaltluftbrenner<br />
Fig. 2a: Standard<br />
„cold air“<br />
burner<br />
Bild 2b: Brenner<br />
mit Rekuperator<br />
Fig. 2b: Burner<br />
with recuperator<br />
Bild 2c: Regenerativbrenner<br />
(1 Paar)<br />
Fig. 2c: Regenerative<br />
burner<br />
(1 pair)<br />
Bild 2c zeigt das Funktionsprinzip eines<br />
Regenerativsystems. Regeneratoren sind<br />
diskontinuierlich arbeitende Wärmetauscher,<br />
die abwechselnd vom heißen und<br />
vom kalten Medium durchströmt werden.<br />
Im Aufheizzyklus (Ladephase) wird<br />
ein im Regenerator befindlicher Wärmespeicher<br />
– meist keramisches Material –<br />
von einem Teilstrom des erzeugten Abgases<br />
durchströmt. Dabei kühlt das Abgas,<br />
das mit Feuerraum temperatur (700<br />
bis 1300 °C) in den Regenerator einströmt,<br />
bis auf Temperaturen von 100 bis<br />
250 °C ab. Der verbleibende Anteil an<br />
heißem Abgas (ca. 10 %) und das abgekühlte<br />
„Regenerativ-Abgas“ werden<br />
über z. B. einen Kamin entsorgt. Im Entladezyklus<br />
durchströmt von außen angesaugte<br />
Verbrennungsluft mit Umgebungstemperatur<br />
den Regenerator und<br />
kann dabei fast auf die Temperatur des<br />
zum Aufheizen verwendeten Abgases<br />
vorgewärmt werden.<br />
Im Vergleich zum Rekuperator kann der<br />
Regenerator höhere Temperaturen verarbeiten.<br />
Zurzeit liegen die maximalen<br />
Temperaturen für Regeneratoren bei ca.<br />
1500 °C. Das heiße Abgas muss deshalb<br />
nicht gekühlt werden. Wird „Regenerativabgas“<br />
mit dem Restabgas gemischt, so<br />
können Kaminein tritts temperaturen wesentlich<br />
gesenkt werden (ca. 300 °C).<br />
Zum kontinuierlichen Betrieb müssen jedoch<br />
jeweils zwei Regeneratoren und<br />
zwei Brenner angeordnet werden. Die<br />
Stoffströme werden periodisch umgeschaltet,<br />
so dass sich immer ein Regenerator<br />
in der Entladephase befindet und<br />
der zugehörige Brenner feuert.<br />
Rekuperatoren und Regeneratoren sind<br />
Vorrichtungen zur Wärmerückgewinnung.<br />
Verfahrenstechnisch erforderlich<br />
sind diese Einrichtungen nicht. Sie die-<br />
624<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
FACHBERICHTE<br />
nen jedoch zur Minimierung des Primärenergieverbrauchs<br />
und tragen deshalb<br />
zur Reduktion von CO 2 -Emissionen im<br />
Sinne des Kyoto-Protokolls zum Schutz<br />
des Klimas bei. Zur Berechnung und Auslegung<br />
von Regeneratoren und Rekuperatoren<br />
siehe z.B. [1].<br />
Einsatz von Regenerativbrennersystemen<br />
Regenerativbrennersysteme kommen<br />
seit mehr als 30 Jahren beim Schmelzen<br />
von Sekundäraluminium zum Einsatz.<br />
Der große Vorteil dieser Technologie ist<br />
die deutlich höhere Luftvorwärmung<br />
und der daraus resultierende geringere<br />
Energie verbrauch pro t/Al im Vergleich<br />
zu rekuperativen Systemen. Die Rückwärmzahl<br />
eines Regenerators ist mit<br />
ca. 0.9 höher als bei Rekuperatoren (bis<br />
zu 0.8). Bild 3 zeigt graphisch die Relation<br />
zwischen den verschiedenen oben<br />
genannten Brennertypen in Bezug auf<br />
den spezifischen Energieeinsatz zum<br />
Schmelzen von Sekundäraluminium.<br />
Der Wahl der modernen Regenerativtechnik<br />
zur Ertüchtigung der vorhandenen<br />
Schmelzöfen ist unter dem Gesichtspunkt<br />
der Energieeinsparung wohl begründet.<br />
Das eingesetzte Regenerativbrennersystem<br />
wurde über einen Zeitraum von acht<br />
Jahren entwickelt und ist damit ausgereift.<br />
Ein Benchmark-Test der Alcan ergab<br />
für dieses System bessere Leistungsdaten<br />
als für andere Varianten. Das System<br />
ist weitgehend standardisiert und in<br />
einer größeren Anzahl von Umschmelzöfen<br />
in den Ausführungen mit einem<br />
oder zwei Brennerpaaren europaweit<br />
eingesetzt.<br />
Insgesamt wurden bei der AluNorf GmbH<br />
mit dem System bisher die Öfen aufgerüstet,<br />
die in Tabelle 1 aufgelistet sind.<br />
Im Jahr 2011 wurde mit dem Schmelzofen<br />
09 (Kapazität: 90 t) bereits der dritte<br />
Rundschmelzofen bei Alu-Norf mit<br />
dem neuen Regenerativsystem ausgerüstet.<br />
Das System besitzt zwei Brennerpaare<br />
mit einer Leistung von jeweils 8 MW.<br />
Da zwei Brenner parallel betrieben werden,<br />
ergibt sich eine Gesamtleistung des<br />
Systems von 16 MW. Dies entspricht einem<br />
Gasfluss von 1700 Nm³/h, der entsprechend<br />
der Taktzeit von ca. 90 sec.<br />
geschaltet wird. Am Schmelzofen 09<br />
sind somit die bisher größten Regenerativbrenner<br />
im Einsatz.<br />
Bild 4 zeigt einen der 8 MW Brenner mit<br />
angebautem Regenerator. Deutlich zu<br />
erkennen ist die Schnellwechseleinrichtung<br />
für den Regenerator. Diese ermöglicht<br />
einen schnellen Tausch und reduziert<br />
somit die Dauer der geplanten Ausfallzeiten.<br />
Tabelle 1: Bestechende Regenerativbrennersysteme<br />
Table 1: Regerativ burner systems in use<br />
Grundsätzliche Überlegungen<br />
zur Wirtschaftlichkeit<br />
Bei vielen Investitionsvorhaben werden<br />
mittlerweile Amortisationszeiten (ROI)<br />
OFEN Kapazität Anzahl Brenner Leistung Gasfluss In Betrieb seit<br />
SA 05 40 t 2 Paare 8,8 MW 840 m³/h Dezember 2009<br />
SA 06 40 t 2 Paare 8,8 MW 840 m³/h November 2010<br />
SA 09 90 t 2 Paare 16 MW 1760 m³/h Mai 2011<br />
Bild 3: Spezifischer Energieeinsatz in kWh zum Schmelzen von Sekundäraluminium (bezogen auf<br />
1000 kg Chargiergewicht).<br />
Fig. 3: Spezific energyconsumption in kWh for melting secondary aluminum (based on a 1000 kg<br />
batch)<br />
Bild 4: 8 MW Brenner mit Regenerator<br />
Fig. 4: 8 MW burner with regenerator<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
625
FACHBERICHTE<br />
von weniger als zwei Jahren gefordert.<br />
Allein durch die Energieeinsparung rechnet<br />
sich ein Ofenumbau für den Betreiber<br />
innerhalb dieser kurzen Zeit nicht. Wird<br />
mit dem neuen System jedoch auch eine<br />
Produktionssteigerung erzielt, so kann<br />
der geforderte ROI mühelos erreicht werden.<br />
Dabei sind positive Auswirkungen<br />
auf die Schadstoffemission nicht berücksichtigt.<br />
Geringerer Energieeinsatz bedeutet<br />
auch geringere Emissionsmengen;<br />
d. h. geringeren spezifischen Schadstoffausstoß<br />
pro Tonne Aluminium. Damit gelingt<br />
die Umsetzung der in der Umwelterklärung<br />
2010 [2] der Firma Alu-Norf dargelegten<br />
Verpflichtung.<br />
Verfahrenstechnisch bzw. betrieblich bedingte<br />
Überschreitung von Emissionsgrenzwerten,<br />
die teilweise auch im europäischen<br />
Raum über Sonder ge nehmigungen<br />
noch toleriert werden, muss bald<br />
Vergangenheit sein. Veraltete Technologie,<br />
deren Umweltbelastung mangels<br />
besserer Verfahren lange Zeit notgedrungen<br />
hingenommen wurde, soll durch<br />
Verfahren vom „Stand der Technik“ ersetzt<br />
werden. Diese Forderung muss jedoch<br />
auch finanzierbar sein. In das Konzept<br />
einer sozialen Verantwortung (CSR)<br />
gehen sowohl ökonomische, ökologische<br />
wie auch rechtliche Verantwortung ein.<br />
Anzustreben ist eine weitgehende Überschneidung<br />
dieser drei Aspekte, sodass<br />
die Realisierung auch wirtschaftliche Vorteile<br />
bringt [3]. Die Konkurrenzfähigkeit<br />
gegenüber Produzenten, die über eine<br />
unzureichende Wertschätzung von Nachhaltigkeit,<br />
Sicherheit und Gesundheit der<br />
Menschen Marktvorteile suchen, muss<br />
erhalten bleiben und für die Zukunft gesichert<br />
werden.<br />
Beim Umbau der o. g. Öfen musste deshalb<br />
ein System zur Anwendung kommen,<br />
dass bei hohem wirtschaftlichen<br />
Vorteil die ökologischen und die rechtlichen<br />
Verpflichtungen erfüllt.<br />
Ertüchtigung der Schmelzöfen<br />
Für die Umstellung eines konventionell<br />
beheizten Ofens auf regenerativen Betrieb<br />
müssen nachfolgend genannte<br />
Um- bzw. Neubauten vorgenommen<br />
werden. Ein Teil dieser Änderungen betrifft<br />
die Technologie, ein Teil ist erforderlich,<br />
da der Medienfluss für die gewünschte<br />
Produktionssteigerung erhöht<br />
werden muss.<br />
A. Mechanische Komponenten<br />
– Brenner und Regeneratoren (neue<br />
Technologie)<br />
– Gasstrecke (erhöhter Gasdurchsatz,<br />
Brennerumschaltung)<br />
– Verbrennungsluftversorgung<br />
(elektrische Energieeffizienz)<br />
– Abgassystem (neue Technologie)<br />
B. Elektrik, Feldgeräte und Automatisierung<br />
– Frequenzgeregelte Motoren<br />
(elektrische Energieeffizienz)<br />
– Sensorik (sicherer Betrieb, erhöhte<br />
Verfügbarkeit)<br />
– Automatisierungsgeräte (neue Technologie,<br />
erhöhte Verfügbarkeit)<br />
Die Wirtschaftlichkeit eines Ofenumbaus<br />
hängt im Wesentlichen von den<br />
folgenden Faktoren ab:<br />
– den Investitionskosten<br />
– der Umbauzeit (Stillstand)<br />
– der realisierbaren Produktions -<br />
steigerung<br />
– der Energieersparnis in Abhängigkeit<br />
von den Energiepreisen<br />
– dem Ausbildungsstand des Bedienund<br />
Wartungspersonals<br />
– der Verfügbarkeit der Anlage<br />
– der Flexibilität der Produktion<br />
– der Wartungsfreundlichkeit des<br />
Systems<br />
Diese Faktoren werden nachfolgend für<br />
den hier vorgestellten Umbau diskutiert.<br />
Unbestritten sind die Investitionskosten für<br />
eine solche Umstellung höher als bei Ausführung<br />
als Standarddesign mit konventionellen<br />
Brennern. Eine optimale Ausführung<br />
der Automatisierungstechnik, der<br />
Einsatz von Hardwarekomponenten die<br />
eine hohe Eigensicherheit besitzen, redundante<br />
Erfassung des Anlagenzustands, die<br />
Verwendung hochwertiger Materialien,<br />
eine Instrumentierung, die Sicherheit und<br />
Verfügbarkeit optimiert, sowie Gestaltung<br />
der Anlage in Hinblick auf die Optimierung<br />
des Unterhalts tragen zu erhöhten<br />
Investitionskosten bei. Diese müssen dann,<br />
gemessen am geforderten ROI, durch die<br />
wirtschaftlichen Vorteile des Umbaus<br />
kompensiert werden.<br />
Zu den Investitionskosten für die Umbaumaßnahme<br />
kommen noch die Kosten<br />
für den Produktionsausfall während<br />
der Umbauzeit hinzu. Hier wurde durch<br />
den Einsatz von vorgefertigten Komponenten<br />
und Schichtarbeit die Ausfallzeit<br />
auf 49 Tage beschränkt.<br />
Eine Produktionssteigerung wurde im<br />
Rahmen des gesteckten Ziels erreicht.<br />
Neben einer optimierten Anordnung<br />
und Auslegung der Brenner kommt es<br />
dabei vor allem auf eine intelligente Prozessführung,<br />
d.h. auf eine optimierte<br />
Automatisierung an.<br />
Um die Energiekosten zu minimieren,<br />
muss eine möglichst hohe Luftvorwärmung<br />
realisiert werden. Es wurden Verbrennungslufttemperaturen,<br />
die etwa<br />
150 °C unter halb der Ofenraumtemperatur<br />
liegen, erreicht. Ferner sind die Energieverluste<br />
des Ofens zu verringern. Am<br />
Schmelzofen 09 wurde dazu eine neue<br />
Einfülltasche für Flüssigmetall konzipiert,<br />
die eine wesentlich bessere Ab dichtung<br />
des Ofens gewährleistet, als es die früher<br />
verwendete Einfüllrinne gestattete. Zudem<br />
wurde eine intelligente Ofendruckregelung<br />
implementiert. Damit können<br />
nun die stark schwankenden Gegendrücke<br />
aus der Rauchgas reinigungs anlage<br />
kompensiert werden und gleichzeitig<br />
Druckstöße bei Brennerumschaltung vermieden<br />
werden. Neben der Einsparung<br />
von Gas wurde auch der Stromverbrauch<br />
optimiert. Die Schmelzöfen verbrauchen<br />
von den insgesamt bezogenen 533 Mio<br />
kWh (2009) ca. 6 %. Die CO 2 -Emissionen<br />
aus Stromerzeugung müssen bei einer<br />
Umweltbilanz selbstverständlich berücksichtigt<br />
werden. Wie aus der Umwelterklärung<br />
der Alu-Norf [2] ersichtlich,<br />
stellen die CO 2 -Emissionen aus Stromerzeugung<br />
den größeren Anteil im Vergleich<br />
zu CO 2 -Emissionen aus Erdgasverbrennung.<br />
Eine Einsparung elektrischer<br />
Energie senkt nicht nur die Betriebskosten,<br />
sondern verbessert auch die Umweltbilanz.<br />
Die großen Stromverbraucher<br />
(Regenerativ abgas ventilator und<br />
Ver brennungs luftventilator) wurden mit<br />
frequenz geregelten Motoren ausgerüstet.<br />
Dies senkt den Verbrauch an elektrischer<br />
Energie gegenüber einer Luft- bzw.<br />
Abgasregelung durch nachgeschaltete<br />
Klappen bei mit Festfrequenz betriebenen<br />
Ventilatoren.<br />
Der angestrebte ROI wurde auf der<br />
Grundlage der aktuellen Energiepreise<br />
be rechnet. Geht man von in Zukunft weiter<br />
steigenden Energiepreisen aus, dann<br />
wird sich die Amortisationszeit für Regenerativbrennersysteme<br />
noch weiter verkürzen<br />
bzw. wird sich der Ertrag aus der<br />
Investition nach Amortisation erhöhen.<br />
Einen bedeutenden Einfluss auf die Rentabilität<br />
einer Anlage hat der Ausbildungsstand<br />
des Bedienpersonals. Nur<br />
gut ausgebildete und motivierte Mitar-<br />
626<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
FACHBERICHTE<br />
beiter in Produktion und Instandhaltung<br />
sind in der Lage, die Ofenanlage am Optimum<br />
zu betreiben, Abweichungen und<br />
Fehler schnell zu erkennen und zu beheben.<br />
Ein systematisches und umfassendes<br />
Training der Mitarbeiter ist unverzichtbar,<br />
wenn neue Technologie eingeführt<br />
und neben den Altanlagen<br />
betrieben werden. So wird gewährleistet,<br />
dass die zunehmende Komplexität<br />
der Aufgabe für die Mitarbeiter nicht zur<br />
Belastung wird. Für das eingesetzte System<br />
steht eine vollständige Simulation<br />
des Prozess zu Verfügung. An dieser Simulation<br />
können Ofenfahrer, Instandhalter<br />
und Prozessingenieure wirklichkeitsnah<br />
den Umgang mit dem System trainieren<br />
sowie Fehlersuche anhand von<br />
simulierten Störungen üben.<br />
Zu bemerken ist hier, dass Änderungen<br />
am Steuerungssystem aufgrund von<br />
neuen Erkenntnissen bzw. Anforderungen<br />
zunächst in der Simulation getestet<br />
werden können. D.h., es findet eine virtuelle<br />
Inbetriebnahme statt, die die Ausfallzeit<br />
bei Einführung der Änderung in<br />
das Produktivsystem verkürzen. Dieses<br />
Feature des eingesetzten Systems trägt<br />
somit zur Reduktion von Umstellungskosten<br />
bei und hat sich auch bei Erstinbetriebnahme<br />
nach Ofenumbau positiv<br />
ausgewirkt. Der Ofen wurde nämlich bereits<br />
vor dem Umbau virtuell betrieben,<br />
die Software wurde dabei verifiziert und<br />
validiert. Bei der Inbetriebnahme konnte<br />
man sich dann auf Prüfung und ggf.<br />
Korrektur von mechanischen und elektrischen<br />
Funktionen beschränken.<br />
Bild 5 zeigt rein schematisch die Struktur<br />
von Investitionskosten und zur Amortisation<br />
betragenden Faktoren. Zusammenfassend<br />
kann gesagt werden, dass unter<br />
Be rücksichtigung alle o.g. Faktoren das<br />
optimale Investitionsvolumen im Sinne<br />
einer Grenznutzenbetrachtung bestimmt<br />
werden muss. Das einzusetzende System<br />
muss deshalb hinreichend flexibel sein.<br />
Das eingesetzte System wird mit einer<br />
Reihe von Optionen angeboten, die dem<br />
Betreiber hier einen Entscheidungsspielraum<br />
geben. Eine besondere Rolle bei<br />
der Optimierung des Kapitaleinsatzes<br />
spielt die Güte der Instrumentierung und<br />
die Güte der Automatisierung. Hier zeigte<br />
sich, dass eine entscheidende Verbesserung<br />
des Systems im Sinne einer<br />
schnellen Amortisation schon mit relativ<br />
geringen Mehrkosten für Instrumentieschnellstmöglich<br />
erkannt und können<br />
schnell behoben werden. Derartige Anfor<br />
derungen werden vom eingesetzten<br />
System erfüllt; gemittelt über alle bisher<br />
vom Hersteller in stallierten Regenerativbrenner-Systeme<br />
liegt die Verfügbarkeit<br />
bei mehr als 98 % (Deutschland,<br />
Schweiz).<br />
In Abhängigkeit von der Auftragslage<br />
können sich für den Betrieb unterschiedliche<br />
Anforderungen an die Produktionsanlagen<br />
ergeben. Bei hohem Auftragsbestand<br />
gilt es, die Produktivität und damit<br />
den Gewinn zu maximieren. Bei<br />
geringem Auftragsbestand kann es sinnvoll<br />
sein, den Prozess im Hinblick auf den<br />
Energieverbrauch zu optimieren und damit<br />
Festkosten zu reduzieren. Eine derartige<br />
Flexibilität des Systems würde dem<br />
Betreiber einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.<br />
Moderne Beheizungseinrichtungen unterstützen<br />
die Instandhaltung bei der<br />
Wartung des Systems. Durch „Condition<br />
Monitoring“ (Überwachung von Lagertemperaturen,<br />
Vibrationen, Verschmutzungsgrad<br />
von Regeneratoren, Schaltzeiten<br />
von Umschaltklappen etc.) kann der<br />
Betreiber rechtzeitig Probleme erkennen<br />
und außerplanmäßige Anlagenstillstände<br />
vermeiden. Mittels spezieller<br />
Inbetrieb nahme module können beispielsweise<br />
Pilotbrenner schnell eingestellt<br />
und getestet werden. Damit wird<br />
die Anfahrprozedur der Anlage zeitlich<br />
verkürzt. Alle diese Maßnahmen erhöhen<br />
i. w. die Verfügbarkeit. Das Condition-Monitioring<br />
erlaubt es aber außerdem,<br />
unteroptimale Betriebsbedingungen<br />
zu erkennen und zu beheben, bevor<br />
sich diese in verminderter Produktivität<br />
oder schlechter Qualität zeigen.<br />
Eine Produktionsanlage kann nur wirtschaftlich<br />
arbeiten, wenn die Verfügbarkeit<br />
hoch ist. Die Qualität und Dimensionierung<br />
der eingesetzten Komponenten<br />
(Klappen, Antriebe, etc.) muss dazu auf<br />
die Einsatzbedingungen (Temperatur, Vibrationen,<br />
ggf. korrosive Atmosphäre,<br />
Schaltspiele, etc.) abgestimmt sein. Um<br />
beispielsweise eine Standzeit der Regeneratoren<br />
von mindestens einem Jahr zu<br />
gewährleisten (Reinigung im Planstillstand),<br />
müssen die Behälter ausreichend<br />
groß bemessen sein, und die Ventilatoren<br />
müssen eine entsprechend hohe<br />
Druckreserve haben. Die Verfügbarkeit<br />
hängt außerdem vom Ausbildungsstand<br />
und der Motivation der Mitarbeiter (s.o.)<br />
sowie von der Benutzerfreundlichkeit<br />
des Bediensystems ab. Mittels Softwareunterstützung<br />
(Erstwertmeldung, Anzeige<br />
des Störortes, Überwachung der E/A-<br />
Karten, Condition-Monitoring, Früherkennung,<br />
Statistiken) werden Störungen<br />
Bild 5: Struktur der Investitionskosten und der Komponenten des ROI (schematisch)<br />
Fig. 5: Structure of cost of investment and components of ROI (schematical only)<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
627
FACHBERICHTE<br />
Das eingesetzte System entspricht vollständig<br />
dem aktuellen Trend in der Entwicklung<br />
integrierter mechatronischer<br />
Systeme, nämlich die bisher übliche disziplingebundene<br />
Denkweise aufzulösen<br />
und durch eine interdisziplinäre, grenzüberschreitende<br />
Denkweise zu ersetzen.<br />
Dieser Ansatz führt dazu, dass der Einsatz<br />
innovativer Technologien sich trotz<br />
höherer Investitionskosten innerhalb kurzer<br />
Zeit amortisiert.<br />
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das<br />
Produkt an die Erfordernisse des Betreibers<br />
angepasst werden kann. Ein umfassendes<br />
Training des Personals ist von hoher<br />
Wichtigkeit. Insbesondere muss dem<br />
Personal der Übergang auf eine neue<br />
Technologieebene ermöglicht werden.<br />
Damit steigt natürlich die Qualifikation<br />
der Mitarbeiter und deren Wert für das<br />
Unternehmen. Man kann daraus schlussfolgern,<br />
dass moderne Technologie keine<br />
Arbeitsplätze vernichtet, sondern diese<br />
sichert und sogar neue Arbeitsplätze<br />
schafft.<br />
Ausgehend von den positiven Erfahrungen<br />
kann jetzt über weitere Maßnahmen<br />
z.B. über die Verwendung von Restenergien,<br />
die bisher noch nicht wirtschaftlich<br />
genutzt werden, nachgedacht werden.<br />
Als Beispiel wäre die Gewinnung von<br />
Fernwärme oder Strom (ggf. über ORC)<br />
aus dem bisher in den Kamin entsorgten<br />
Abgas zu nennen.<br />
Abschließend sei noch angemerkt, dass<br />
für die hier vorgestellte Anlage besterung<br />
und Automatisierung erzielt werden<br />
kann. Die Erfahrungen mit den drei<br />
installierten Systemen werden zurzeit<br />
analysiert, um ggf. bei weiteren Systemen<br />
noch Änderungen anzubringen. Die<br />
zuerst installierten Systeme werden genau<br />
aus diesen Gründen an das hier vorgestellte<br />
zuletzt installierte System angepasst.<br />
Neue Perspektiven bei der<br />
Entwicklung mechatronischer<br />
Systeme<br />
Festzustellen ist, dass das eingesetzte<br />
System im Sinne einer integrativen Entwicklung<br />
(z.B. die Abhandlungen in [4])<br />
hergestellt wurde. Bei einem modernen<br />
regenerativen Beheizungssystem handelt<br />
es sich um ein disziplin über greifendes<br />
mechatronisches System. Kompetenz<br />
aus mehreren Fachgebieten muss hier<br />
zusammenkommen, um eine optimale<br />
Performance und damit einen schnellen<br />
ROI zu erreichen. In der vom VDI herausgegebenen<br />
„Entwicklungs methodik für<br />
mechatronische Systeme“ [5] werden<br />
Richtlinien hierfür festgehalten.<br />
In der Praxis mangelt es den Entwicklern<br />
häufig noch an einer interdisziplinären,<br />
grenzüberschreitenden Denkweise – siehe<br />
Bericht der Aberdeen Group [6]. Dort<br />
wird auch festgestellt, dass die Entwicklung<br />
eines mechatronischen Produkts ein<br />
neues Komplexitätsniveau erreicht hat,<br />
da für ein modernes, optimales System<br />
vom Stand der Technik heutzutage mechanische<br />
und elektro-mechanische Elemente,<br />
digitale Steuerungs- und Leittechnik<br />
sowie elektronische Geräte integriert<br />
werden müssen. Eine Zerlegung in<br />
Teilsysteme, die individuell und losgelöst<br />
vom Gesamtsystem betrachtet werden<br />
können – wie dies in der Vergan gen heit<br />
gehandhabt wurde – ist nicht mehr zulässig,<br />
da nur aus den Eigenschaften des<br />
Gesamtsystems die verbesserte Leistung<br />
des Produkts, die der Markt erfordert, resultiert.<br />
Die Entscheidung von Alu-Norf, ein neuartiges<br />
Regenerativsystem einzusetzen,<br />
hat dem beschriebenen Trend Rechnung<br />
getragen. Bei der Entwicklung dieses<br />
Systems haben Ingenieure aus verschiedenen<br />
Fachrichtungen eng zu sammengearbeitet.<br />
Die Entwickler des Systems gehen jedoch<br />
noch über die o.g. Anforderungen hinaus,<br />
indem sie die Verfahrensingenieure<br />
des Betreibers mit in ihre Überlegungen<br />
einbeziehen. Reserven für <strong>Neuer</strong>ungen<br />
und Verbesserungen sind im System vorhanden;<br />
für eine Weiterentwicklung des<br />
Systems ist jedoch die Mitwirkung der<br />
Verfahrensingenieure des Betreibers unabdingbar.<br />
Durch produktionsbegleitende<br />
Prozess beob achtung und ggf. durch<br />
gezielte „Experimente“ (d.h. Variation<br />
von einstellbaren Parametern) können<br />
versteckte Potenziale entdeckt werden.<br />
Es werden Informationen erhoben, mit<br />
Hilfe derer dann die System leistung weiter<br />
optimiert wird. Damit die Verfahrensingenieure<br />
dieses auch leisten können,<br />
ist das gesamte System prozessorientiert<br />
aufgebaut; alle Informationen sind auf<br />
der Bedienoberfläche vorhanden. Eingriffe<br />
in die Software sind nicht erforderlich.<br />
Das MMI (man-machine-interface)<br />
ist so strukturiert, dass Bedienpersonal,<br />
Wartungspersonal und Verfahrensingenieure<br />
optimale Arbeits be dingungen<br />
vor finden.<br />
Fazit und Ausblick<br />
hende Ressourcen (Schmelzöfen) herangezogen<br />
wurden. Es wurden „lediglich“<br />
Ertüch tigungsmaßnahmen durchgeführt.<br />
Die Grundinvestitionen in den Bau<br />
der Schmelz öfen, die die Kosten der Umbaumaßnahmen<br />
um ein Vielfaches überstiegen,<br />
wurde dadurch gesichert und<br />
die Wertschöpfung aus dieser Investition<br />
erhöht.<br />
Die Ertüchtigungsmaßnahmen haben<br />
gezeigt, dass das in den letzten Jahren<br />
stetig weiterentwickelte Regenerativbrenner-System<br />
eine optimale Nutzung<br />
von zur Verfügung stehenden Ressourcen<br />
ganz im Sinne einer ökonomischen<br />
Nachhaltigkeit ermöglicht.<br />
Literatur<br />
[1] VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen<br />
(Hrsg.): VDI-Wärmeatlas.<br />
Springer, Berlin, Heidelberg, 2006<br />
[2] Aluminium Norf GmbH (Hrsg.): Umwelterklärung<br />
2010, Aluminium Norf GmbH. Neuss,<br />
Juni 2010<br />
[3] Schwartz, M.S., Carroll, A.B.: Corporate Social<br />
Responsibility: a three-domain approach.<br />
In Business Ethics Quarterly, Vol. 13, No. 4<br />
pp.503-530, Oktober 2003<br />
[4] Schuh, G. et al.: Leitfaden „Integrative Entwicklung<br />
fluidtechnisch-mechatronischer Systeme“.<br />
WZL der RWTH Aachen, Aachen<br />
Dezember 2009<br />
[5] VDI-Richtlinie VDI 2206: Entwicklungsmethodik<br />
für mechatronische Systeme. VDI Gesellschaft.<br />
Düsseldorf, Juni 2004<br />
[6] Boucher, M. Houlihan, D.: System Design:<br />
New Product Development for Mechatronics,<br />
Aberdeen Group, Boston, Januar 2008 •<br />
Jan Schwabe<br />
Aluminium Norf GmbH, Neuss<br />
Tel.: 02131 / 937-8841<br />
Jan.Schwabe@AluNorf.de<br />
Ulli Wellner<br />
Wellner Technische<br />
Managementberatung,<br />
Leuk, Schweiz<br />
Tel.: +41 (0) 27 473 / 4536<br />
wtmb@wellner.ch<br />
Dieter Kutzner<br />
BTS Engineering GmbH,<br />
Erkrath<br />
Tel.: 0211 / 240 871-10<br />
d.kutzner@bts-kutzner.de<br />
628<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
Wachstums-Champions und ihr<br />
wirkliches Erfolgsgeheimnis<br />
Christian Kalkbrenner<br />
W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Gibt es wirklich ein Erfolgsgeheimnis, das wachstumsstarke Unternehmen miteinander<br />
teilen? In der Unternehmensführung dieser Wachstums-Champions<br />
gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. In einer Studie konnten<br />
sieben eindeutige Faktoren herausgefiltert werden, die nahezu alle Unternehmen<br />
gemein haben und die für den Wachstumserfolg dieser Unternehmen verantwortlich<br />
sind.<br />
Die Vorzeichen für ein Abkühlen der<br />
Konjunktur sind unübersehbar. Die<br />
europäische Wachstumsgeschwindigkeit<br />
stagniert, nicht wegen der Sättigung<br />
der Märkte, sondern weil die Verbraucher<br />
verunsichert sind und ihr Geld<br />
zusammenhalten. Als erstes leidet darunter<br />
der B2C-Bereich und zeitversetzt<br />
dann auch der B2B-Bereich. Das kennen<br />
wir alle noch vom letzten Mal.<br />
Deshalb heißt es Vorsorge treffen und<br />
rechtzeitig den Plan B ausarbeiten, noch<br />
bevor sich die Lage anspannt und alle<br />
Last auf dem Verkauf liegt. Doch was ist<br />
zu raten? Mit welcher Strategie kann es<br />
wirkungsvoll gelingen, der nachlassenden<br />
Konjunktur ein Schnippchen zu<br />
schlagen und selbst weiter zu segeln,<br />
während die anderen in der Flaute stecken.<br />
Champions herauszuarbeiten und sieben<br />
Faktoren abzuleiten, die für den Wachstumserfolg<br />
dieser Unternehmen verantwortlich<br />
sind.<br />
1. Einen Schritt voraus sein<br />
Wachstums-Champions sind reflektiert.<br />
Sie wissen, welche Verhaltensweisen ihnen<br />
helfen, um am Markt Erfolg zu haben,<br />
und versuchen, diese zu perfektionieren<br />
und so zu einer Stärke zu formen.<br />
Ob Tempo und Durchsetzungsvermögen,<br />
Innovationskraft, Qualität oder Beziehungsfähigkeit:<br />
Wachstums-Champions<br />
beherrschen jede dieser Eigenschaften<br />
nahezu perfekt und arbeiten regelmäßig<br />
daran, sich auch in Kleinigkeiten zu verbessern,<br />
sofern es in ihrem Marktumfeld<br />
von Bedeutung ist. Dabei kennen sie ihre<br />
Wettbewerber und unternehmen viel,<br />
um ihnen immer einen Schritt voraus zu<br />
sein.<br />
2. Märkte segmentierend<br />
durchdringen<br />
Marktführung zu erreichen, ist das Ziel<br />
einiger, aber bei weitem nicht aller<br />
Wachstums-Champions. Doch in einem<br />
Punkt sind sich alle einig: Sie wollen<br />
ständig Marktanteile hinzugewinnen.<br />
Dieses Ziel treibt sie an. Und sie wissen,<br />
dass dies nur mit klaren Kompetenzen<br />
sowie segmentierten und eindeutig definierten<br />
Märkten gelingt. Die Wachstums-Champions<br />
kennen ihren Markt,<br />
ihr „Spielfeld“, auf dem sie sich bewegen,<br />
genau. Wie Schachspieler planen<br />
sie Zug um Zug und haben jederzeit einen<br />
Ersatzzug zur Hand, falls sich der<br />
Markt verändert.<br />
3. Offen für Erweiterung<br />
Wachstums-Champions wissen, dass<br />
ihre Produkte und Leistungen sehr gut<br />
sind. Aus diesem Grund sehen sie die<br />
räumliche Ausdehnung als einen logi-<br />
Bevor ein mühsamer Prozess mit Versuch<br />
und Irrtum in Gang gesetzt wird, ist es<br />
ratsam, anderen Unternehmen über die<br />
Schulter zu schauen. Unternehmen, denen<br />
es gelang, über Jahre hinweg erfolgreich<br />
zu wachsen und die Krisenzeiten<br />
gut zu meistern. Es sollten keine Monopolisten<br />
sein, wie dies häufig bei den<br />
Hidden Champions der Fall ist, sondern<br />
Unternehmen, die sich im Wettbewerb<br />
befinden und durch beständige Spitzenleistungen<br />
ihren Konkurrenten enteilen.<br />
Was machen diese Unternehmen anders?<br />
In einer Studie der Hochschule<br />
Heilbronn wurden 22 Wachstums-<br />
Champions, die aufgrund ihrer Unternehmensentwicklung<br />
besonders interessant<br />
erschienen, genauer untersucht.<br />
Dabei gelang es, die Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede der Wachstums-<br />
„Gerd Altmann/ AllSilhouettes.com/Pixelio.de“<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
629
W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />
Das Buch zum Beitrag<br />
Roland Alter, Christian Kalkbrenner: „Die<br />
Wachstums-Champions – Besser als die<br />
Konkurrenz“, Göttingen 2010 (ISBN:<br />
978-3-869800-63-9), Preis: 29,80 €.<br />
schen Weg, um selbst zu wachsen und<br />
andererseits Mitbewerbern keine Freiräume<br />
zu überlassen, in denen sich diese<br />
entwickeln können. Sie sind sehr kundenorientiert<br />
und haben deshalb im Lauf<br />
der Zeit ihre ursprüngliche Problemlösung<br />
um eine Fülle an Leistungen und<br />
Komponenten erweitert. Der Gradmesser<br />
dabei ist immer die Steigerung der<br />
eigenen Wertschöpfung und der des<br />
Kunden.<br />
4. Das Unternehmen als Marke<br />
Wachstums-Champions führen ihr Unternehmen<br />
sehr behutsam als Marke. Sie<br />
haben eine klare Vorstellung davon, wie<br />
sie von Mitarbeitern, Kunden und externen<br />
Partnern gesehen werden wollen.<br />
Modische Trends sind ihnen fremd, sie<br />
setzen auf Langfristigkeit und Authentizität.<br />
Ein großer Teil der Wachstums-<br />
Champions nutzt das Instrument der<br />
Wachstums-Turbos, eine Art Slogans, die<br />
als Handlungsmaxime dienen, nach innen<br />
und außen umgesetzt werden und<br />
so dem authentischen Aufbau der Unternehmensmarke<br />
eine klare Richtung<br />
geben.<br />
5. Unkonventionalität statt<br />
Mittelmaß<br />
Die meisten Wachstums-Champions sind<br />
in ihrem Markt bekannt und pflegen<br />
sehr enge Kontakte zu ihren Stammkunden.<br />
Ein Teil der Wachstums-Champions<br />
wächst vor allem über seine Stammkunden,<br />
ein Teil durch die Gewinnung von<br />
Neukunden. In beiden Gruppen gibt es<br />
Wachstums-Champions, die auch unkonventionelle<br />
Wachstumswege nutzen,<br />
sogenannte Guerilla-Wachstumswege.<br />
Dies sind Wege, auf denen sie mit<br />
Stammkunden noch besser ins Geschäft<br />
kommen oder mit Neukunden von Anfang<br />
an in einen engen Kontakt treten.<br />
Auch hier zeigt sich, dass die Wachstums-Champions<br />
nichts unversucht lassen,<br />
um sich ständig weiterzuentwickeln.<br />
6. Ausgewogenheit zwischen<br />
Vertrieb und Produkt<br />
Wachstums-Champions wissen um die<br />
Bedeutung einer ausgewogenen Situation<br />
in der Ressourcenverteilung zwischen<br />
Vertrieb und Produkt. Sie wissen, dass<br />
eine zu einseitige Produktorientierung<br />
zur Gefahr werden kann, wenn der Vertrieb<br />
vernachlässigt wird, und dass der<br />
Vertrieb andererseits ohne attraktive Problemlösungen<br />
einen schweren Stand<br />
hat. Im Streben um kontinuierliche Verbesserungen<br />
spielt diese Balance eine<br />
wichtige Rolle.<br />
7. Hürden überspringen<br />
Wachstums-Champions beschäftigen<br />
sich frühzeitig mit den Themen, die ihnen<br />
das Geschäft heute, morgen oder<br />
übermorgen erschweren könnten. Die<br />
Unternehmenslenker und ihre Teams<br />
sind es gewohnt, die Probleme in die<br />
Hand zu nehmen, die Initiative zu ergreifen<br />
und im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
diese Hürden zu meistern. Alles, was sich<br />
ihnen in den Weg stellen könnte, wird<br />
übersprungen oder umfahren. Die Planung<br />
umfasst hierbei sowohl kurz- bis<br />
mittelfristige als auch sehr langfristige<br />
Zeiträume von 20 Jahren und mehr. Hier<br />
spielen Wachstums-Champions ihre besonderen<br />
Stärken aus: Sie kombinieren<br />
ihre Agilität, ihre Innovationskraft und<br />
ihre Zielstrebigkeit.<br />
Fazit<br />
Wachstums-Champions sind sehr agile<br />
Unternehmen, die ihre Unternehmen<br />
sehr systematisch führen. Ihr Erfolgsgeheimnis<br />
liegt weniger in einem ausgetüftelten<br />
Firmengeheimnis als in der konsequenten,<br />
zügigen und reflektierten Verfolgung<br />
ihrer Ziele. Eine Vorgehensweise,<br />
die anstrengend ist, aber prinzipiell allen<br />
Unternehmen offen steht. Und insofern<br />
lohnt es sich, diesen Unternehmen über<br />
die Schulter zu schauen, damit die<br />
nächste Volkswirtschaftskrise nicht auch<br />
zur Unternehmenskrise wird.<br />
Christian Kalkbrenner<br />
KALKBRENNER-Unternehmensberatung<br />
Tel.: 08382 / 409-301<br />
info@ub-kalkbrenner.de<br />
Hotline<br />
Chefredakteur:<br />
Redaktionsbüro:<br />
Redaktion:<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Leserservice:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Annamaria Frömgen, M.A.<br />
Silvija Subasic, M.A.<br />
Jutta Zierold<br />
Martina Grimm<br />
0201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
0201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
0201/82002-15 s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
0201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
0931/4170473 mgrimm@datam-services.de<br />
630<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
I M ??????? PROFIL<br />
Rubrik: Im Profil<br />
In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen im Bereich<br />
der industriellen Gasanwendungstechnik und Dienstleistungen vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die EnergieAgentur.<br />
NRW im Profil.<br />
Mit der EnergieAgentur.NRW<br />
auf dem Weg von heute nach morgen<br />
Die breit angelegten Aktivitäten der<br />
EnergieAgentur.NRW sind ein zentrales<br />
Element der Umsetzung der regionalen<br />
Energie- und Klimapolitik. Nach einer<br />
Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW Berlin) belegt sie<br />
als Informationsplattform für die Wissensverbreitung<br />
rund um die Themen<br />
Energieeffizienz und Erneuerbare Energien<br />
bundesweit den ersten Rang.<br />
Die Energieagentur wird aus Mitteln des<br />
nordrhein-westfälischen Landeshaushalts<br />
finanziert. Sie berät Unternehmen,<br />
Kommunen und Endverbraucher zu<br />
technischen Fragen der Effizienzsteigerung<br />
und dem Einsatz erneuerbarer<br />
Energien sowie zur finanziellen Förderung,<br />
sie gestaltet Angebote der beruflichen<br />
Weiterbildung, und sie fördert den<br />
Technologietransfer zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft, indem sie die<br />
Cluster/Netzwerke Nordrhein-Westfalens<br />
im Energiebereich koordiniert und moderiert.<br />
Die EnergieAgentur.NRW ist deutschlandweit<br />
die größte Landes-Energieagentur<br />
mit inzwischen rund 80 Mitarbeitern.<br />
Ihre Arbeit ist international ausgezeichnet:<br />
Deutscher Solarpreis,<br />
Europäischer Solarpreis, Spezial-Preis der<br />
Jury der „Regional Renewable Energy<br />
Partnership“ der Europäischen Union,<br />
Weiterbildungs-Innovationspreis des<br />
Bundesinstituts für Berufsbildung, Regio-<br />
Star-Award der Europäischen Kommission,<br />
Ernennung des Projektes „missionE“<br />
der EnergieAgentur.NRW zum offiziellen<br />
Projekt der UN-Weltdekade „Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung“.<br />
Die Aufgaben sind nach acht Themenfeldern<br />
geordnet: „Energieeffizienz und Erneuerbare<br />
Energien für Unternehmen<br />
und Kommunen“, „Energieeffizientes<br />
und solares Bauen“, „Innovative Kraft-<br />
Bild 1: CO 2 -Emission in Deutschland<br />
Bild 2: Energiepreise in Deutschland im Vergleich<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
631
??????? I M PROFIL<br />
werke und Netztechnik“, „Biomasse“,<br />
„Kraftstoffe und Antriebe der Zukunft“,<br />
„Brennstoffzelle und Wasserstoff“, „Klimaschutz<br />
und Emissionshandel“ sowie<br />
„Solarenergie“. Nachfolgend sind zwei<br />
ausgewählte Themenfelder dargestellt:<br />
Energieeffizienz und Erneuerbare<br />
Energien in Unternehmen<br />
Die Energieagentur informiert und<br />
motiviert mittelständische Unternehmen<br />
in NRW, ihre Effizienz- und Einsparpotenziale<br />
bei der Energieanwendung<br />
zu nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu verbessern. Zudem<br />
lädt sie Unternehmen dazu ein, sich<br />
am Wissenstransfer zu beteiligen und<br />
Bild 3: Entwicklung der Gaspreise<br />
Bild 4: Entwicklung der Strompreise<br />
innovative Energietechnologien in<br />
marktfähige Produkte und effiziente<br />
Produktionsverfahren umzusetzen.<br />
Einschlägige Studien untermauern: In<br />
nahezu jedem Betrieb lassen sich Einsparpotenziale<br />
bis zu 30 % finden. Die<br />
EnergieAgentur.NRW unterstützt Unternehmen<br />
mit Sitz in NRW beim Aufspüren<br />
dieser Einsparpotenziale sowie<br />
bei deren wirtschaftlicher Erschließung.<br />
Klimaschutz und Emissionshandel<br />
Um mindestens 20 % will die Europäische<br />
Union ihre Treibhausgasemissionen<br />
bis zum Jahr 2020 senken.<br />
Deutschland soll – nach den Plänen<br />
der Bundesregierung – einen wesentlichen<br />
Beitrag zu diesem Vorhaben leisten<br />
und hat mit dem 40-%-Reduktionsziel<br />
eine weitere Marke gesetzt.<br />
Welche Rolle spielen die Regionen<br />
beim Klimaschutz? Wo können sie für<br />
Unternehmen und Kommunen konkrete<br />
Unterstützung bieten, wo sind<br />
sie in der Umsetzung gefragt? Für<br />
Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung<br />
ihre Schwerpunkte im Mai<br />
2008 in der Energie- und Klimaschutzstrategie<br />
vor gestellt. Ziel ist es, ein<br />
nachhaltiges Wirtschaftswachstum bei<br />
gleichzeitiger Reduktion von CO 2 -<br />
Emissionen zu erreichen. Mit einem<br />
umfangreichen Maßnahmen- und<br />
Handlungspaket sollen die energiebedingten<br />
CO 2 -Emissionen in NRW bis<br />
zum Jahr 2020 um 81 Mio. t gegenüber<br />
2005 gesenkt werden (Bild 1).<br />
Überall dort, wo bei der Umsetzung<br />
kleine und mittlere Unternehmen,<br />
Kommunen aber auch private Haushalte<br />
gefragt sind, finden sie Unterstützung<br />
bei der Agentur. Sie ergänzt<br />
im Rahmen ihres Themenfelds Klimaschutz<br />
den bisherigen Schwerpunkt<br />
Emissionshandel um weitere Projekte<br />
und Handlungshilfen.<br />
Die Aufgaben werden maßgeblich durch<br />
regional-wirtschaftliche Besonderheiten<br />
bestimmt: Kein anderes Bundesland ist<br />
zum Beispiel derart von Preisschwankungen<br />
der Energiemärkte betroffen wie die<br />
Region zwischen Rhein und Weser mit<br />
ihren energieintensiven Branchen. In<br />
NRW wird so viel Energie erzeugt und<br />
gleichermaßen verbraucht, wie in keinem<br />
anderen Bundesland. Rund 30 %<br />
des in Deutschland produzierten Stroms<br />
kommen aus NRW. Die Zeiten, in denen<br />
Energie – Wärme und vor allem Strom –<br />
als no-cost- oder low-cost-Faktor den<br />
Verbrauchern zur Verfügung stand, gehören<br />
der Geschichte an (Bilder 2–4).<br />
Gerade im Mittelstand und in kleinen<br />
Betrieben fehlt es häufig an Ressourcen,<br />
um sich dem Thema Energie systematisch<br />
zu nähern. Die Folgen sind fehlende<br />
Kenntnisse der technischen Einsparmöglichkeiten<br />
sowie Fehleinschätzung<br />
der Wirtschaftlichkeit einer Effizienzsteigerung.<br />
2009 wurde in NRW deshalb<br />
das Pilotprojekt MOD.EEM („Modulares<br />
Energie-Effizienz-Modell“) – im Auftrag<br />
des Bundes-Umweltministeriums und<br />
des NRW-Klimaschutzministeriums – gestartet.<br />
Mit einem Energiemanagement<br />
lassen sich Effizienzpotenziale von Un-<br />
632<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
I M ??????? PROFIL<br />
ternehmen systematisch identifizieren<br />
und erschließen.<br />
Im Rahmen von MOD.EEM wird in 100<br />
Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen<br />
ein Energiemanagement-System eingeführt.<br />
Als Ergebnis des Projekts wird<br />
2013 ein Online-Tool zur Einführung von<br />
Energiemanagement-Systemen sein, das<br />
Unternehmen bundesweit zur Verfügung<br />
steht.<br />
Um einer zunehmenden Dynamik der<br />
Märkte und der durch die Globalisierung<br />
geprägte Wettbewerbssituation zu begegnen,<br />
haben sich Akteure der regenerativen<br />
Energiewirtschaft vor drei Jahren<br />
in Netzwerken und den Clustern „EnergieRegion.NRW“<br />
sowie EnergieForschung.NRW<br />
(CEF) organisiert, die von<br />
der EnergieAgentur.NRW koordiniert<br />
und moderiert werden. Unternehmen<br />
profitieren von den Clustern, indem sie<br />
auf die Kompetenzen anderer Mitglieder<br />
zugreifen und sich auf eigene Kernkompetenzen<br />
spezialisieren können. Neben<br />
Produktivitäts- und Kooperationsvorteilen,<br />
die so erschlossen werden, beschleunigt<br />
der hohe Vernetzungsgrad den<br />
Transport und die Verbreitung von Informationen.<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. Gerd Marx<br />
EnergieAgentur.NRW, Wuppertal<br />
marx@energieagentur.nrw.de<br />
Tel.: 0202/245520<br />
7.-9.2.2012<br />
Essen /Germany<br />
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Zusammenhang und Bedeutung<br />
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Wärmemarkt und Stromerzeugung<br />
im Zeichen der<br />
„Energiewende“<br />
Shale Gas in Europa:<br />
Welche Potenziale<br />
bestehen wirklich?<br />
Gasvertrieb:<br />
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den Endkundenvertrieb<br />
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Stadtwerke im Gasmarkt?<br />
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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
633
E RFAHRUNGSBERICHTE<br />
<strong>Neuer</strong> <strong>Stahlguss</strong>-<strong>Sonderwerkstoff</strong><br />
für Rollen und Walzen<br />
Roll- und Walzwerkzeuge unterliegen einer<br />
zyklischen Druckbelastung. Neben<br />
einer ausreichend hohen Härte und einem<br />
guten Verschleißwiderstand müssen<br />
die verwendeten Werkzeugwerkstoffe<br />
daher eine entsprechend hohe Ermüdungsfestigkeit<br />
gegen Überrollung<br />
aufweisen.<br />
Häufig wird <strong>Stahlguss</strong> aus dem karbidreichen<br />
Kaltarbeitsstahl GX155CrVMo12-1<br />
(W.-Nr. 1.2382) eingesetzt (Bild 1). Aufgrund<br />
seiner Legierungszusammensetzung<br />
ist sein Härte-Anlassverhalten<br />
durch ein Sekundärhärtemaximum geprägt.<br />
Die Einstellung einer Arbeitshärte<br />
von 58-60 HRC kann folglich bei Anlasstemperaturen<br />
oberhalb 500 °C erfolgen,<br />
womit die martensitische Matrix seines<br />
Gefüges sich deutlich entspannen kann<br />
und an Zähigkeit gewinnt. Darüber hinaus<br />
besitzt der <strong>Stahlguss</strong> 1.2382 ein Karbidvolumen<br />
von etwa 12 Vol.-%, was<br />
sich positiv auf die Verschleißbeständigkeit<br />
auswirkt. Allerdings sind die Karbide<br />
als sprödes Netzwerk ausgebildet, so-<br />
dass bei mechanischer Überlastung,<br />
bzw. Ermüdung, Risse entlang des Karbidnetzwerkes<br />
wachsen (Bild 2) und zu<br />
einem frühzeitigen Ausfall durch Abplatzungen<br />
(Grübchen) oder Bruch führen<br />
können.<br />
Eine technische Weiterentwicklung stellt<br />
hier der <strong>Stahlguss</strong>-<strong>Sonderwerkstoff</strong><br />
GP4M ® dar. Seine Legierungszusammensetzung<br />
wurde so optimiert, dass er<br />
Bild 1: Formrolle aus dem <strong>Stahlguss</strong><br />
GX155CrVMo12-1 (W.-Nr. 1.2382)<br />
Bild 2: Rissverlauf bei dem auf 60 HRC gehärteten <strong>Stahlguss</strong> GX155CrVMo12-1 (W.-Nr. 1.2382)<br />
Bild 3: Anlassverhalten der beiden <strong>Stahlguss</strong>werkstoffe GX155CrVMo12-1, W.-Nr. 1.2382 (links) und GP4M® (rechts) im Vergleich<br />
634<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
E RFAHRUNGSBERICHTE<br />
ein vergleichbares Härte-Anlassverhalten<br />
aufweist, wie der Standardwerkstoff<br />
1.2382. Bild 3 zeigt die Anlassschaubilder<br />
der beiden Werkstoffe. Auch der mit<br />
Chrom, Molybdän und Vanadin legierte<br />
<strong>Sonderwerkstoff</strong> GP4M ® besitzt ein ausgeprägtes<br />
Sekundärhärtemaximum. Die<br />
Einstellung einer zähen martensitischen<br />
Gefügematrix mit einer Härte von 58-60<br />
HRC ist hier ebenfalls durch hohe Anlasstemperaturen<br />
realisierbar.<br />
Anders als bei dem karbidreichen Standardwerkstoff<br />
GX155CrVMo12-1 zeichnet<br />
sich das Gefüge des <strong>Sonderwerkstoff</strong>es<br />
GP4M ® jedoch durch das Fehlen<br />
des spröden Karbidnetzwerkes aus<br />
(Bild 4). Die Zähigkeit und die Duktilität<br />
ist damit deutlich gegenüber dem Standardwerkstoff<br />
gesteigert. Dies macht<br />
sich besonders positiv im Betriebseinsatz<br />
bemerkbar, wo durch ständige Überrollung<br />
des Werkzeuges die Gefahr von<br />
Oberflächenzerrüttung besteht. Die gesteigerte<br />
Zähigkeit kann zum einen bei<br />
schlagartiger Belastung einen Gewaltbruch<br />
verhindern, zum anderen bereits<br />
vorhandene Oberflächenrisse an ihrer<br />
Ausbreitung behindern.<br />
Bild 4: Gefügevergleich der beiden <strong>Stahlguss</strong>werkstoffe GX155CrVMo12-1, W.-Nr. 1.2382 (links)<br />
und GP4M® (rechts), beide gehärtet auf 58-60 HRC<br />
Darüber hinaus ist das karbidarme Gefüge<br />
des <strong>Sonderwerkstoff</strong>es GP4M ® aber<br />
auch bei der Herstellung der Rollen und<br />
Walzen von großem Vorteil. So entstehen<br />
bei der Wärmebehandlung während<br />
des Aufheizens und des Abkühlens thermische<br />
Eigenspannungen zwischen<br />
Rand und Kern, da der Kern je nach<br />
Wandstärke entsprechend von der Temperatur<br />
nachzieht. Beim Härten werden<br />
den thermischen Eigenspannungen noch<br />
zusätzliche Umwandlungseigenspannungen<br />
überlagert, sodass bei dem<br />
Standardwerkstoff GX155CrVMo12-1<br />
das Rissrisiko sehr hoch ist, da er durch<br />
sein Karbidnetzwerk nur schlecht Zugeigenspannungen<br />
aufnehmen kann. Zusätzlich<br />
ist das Umwandlungsverhalten<br />
des <strong>Stahlguss</strong>werkstoffes GP4M ® sogar<br />
noch etwas günstiger als beim Standardwerkstoff<br />
GX155CrVMo12-1 (Bild 5).<br />
Das bedeutet, dass bei der Wärmebehandlung<br />
sanfter abgeschreckt werden<br />
kann, ohne eine verringerte Härteannahme<br />
zu bekommen.<br />
Bild 6 zeigt das ernüchternde Ergebnis<br />
einer Profilrolle aus dem karbidreichen<br />
<strong>Stahlguss</strong>werkstoff GX155CrVMo12-1<br />
(W.-Nr. 1.2382) während der Wärmebehandlung.<br />
Nach dem Härten zeigten sich<br />
radiale Risse, die zur Verschrottung der<br />
Rolle führten. Um einen derartig dicken<br />
Querschnitt durchhärten zu können,<br />
Bild 5: Umwandlungsverhalten der beiden <strong>Stahlguss</strong>werkstoffe GX155CrVMo12-1, W.-Nr. 1.2382<br />
(links) und GP4M® (rechts) im Vergleich<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
635
E RFAHRUNGSBERICHTE<br />
musste bei der Abschreckung ein Temperaturunterschied<br />
von etwa 200 °C zwischen<br />
Rand und Kern in Kauf genommen<br />
werden. Die hierdurch verursachten<br />
Zugeigenspannungen führten zu den<br />
Härtespannungsrissen.<br />
Bild 6: Nach dem Härten gerissene Rolle aus dem karbidreichen <strong>Stahlguss</strong> GX155CrVMo12-1,<br />
W.-Nr. 1.2382<br />
Bei der in Bild 7 dargestellten Formrolle<br />
wurde dagegen der Werkstoff GP4M ®<br />
gewählt. Trotz des deutlich dickeren<br />
Querschnittes konnte die Rolle rissfrei<br />
auf 58–60 HRC gehärtet werden. Wie<br />
Temperaturmessungen im Rand und<br />
Kern während der Wärmebehandlung<br />
belegen, herrschte bei der Abschreckung<br />
kurzzeitig eine Temperaturdifferenz von<br />
350 °C, die der Werkstoff GP4M ® ohne<br />
Rissbildung ertragen hat. Durch das anschließend<br />
dreimalige Anlassen bei Temperaturen<br />
oberhalb 500 °C wurde ein<br />
Großteil der Eigenspannung abgebaut.<br />
Durch den Einsatz des Werkstoffes<br />
GP4M ® ist die Realisierung komplexer<br />
Rollengeometrien deutlich einfacher als<br />
mit den bisherigen Standardwerkstoffen.<br />
Mit einer einstellbaren Arbeitshärte von<br />
bis zu 60 HRC und dem deutlich zäheren<br />
Gefüge zeichnet sich der Werkstoff<br />
GP4M ® gegenüber dem <strong>Stahlguss</strong> GX-<br />
155CrVMo12-1 (W.-Nr.1.2382) im Betriebseinsatz<br />
durch einen höheren Widerstand<br />
gegen Oberflächenzerrüttung<br />
aus.<br />
Kontakt:<br />
Dörrenberg Edelstahl GmbH<br />
Bild 7: Formrolle aus GP4M ® gehärtet auf 58-60 HRC<br />
Tel.: 02263/79-0<br />
www.doerrenberg.de<br />
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durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die<br />
Datum, Unterschrift<br />
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rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />
Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
TECHNIK AKTUELL<br />
Brennerserien BIO/ZIO und BIC/ZIC mit<br />
Gehäuse-Innenisolierung ergänzt<br />
Elster Kromschröder hat die<br />
Brennerserien BIO/ZIO und<br />
BIC/ZIC um eine Ausführung<br />
mit Gehäuse-Innenisolierung<br />
für vorgewärmte Verbrennungsluft<br />
ergänzt. Die neuen<br />
Brenner BIOW/ZIOW und<br />
BICW/ZICW können bei<br />
Warmluft bis 500 °C eingesetzt<br />
werden und ermögli-<br />
üblichen Abmessungen zur<br />
Verfügung. Diese Kombination<br />
ist aufgrund der hohen<br />
Austrittsgeschwindigkeit für<br />
Taktsteuerung besonders geeignet.<br />
Die BIOW/ZIOW werden<br />
mit einem Brennerstein<br />
kombiniert und ermöglichen<br />
eine lange Flamme oder eine<br />
an der Ofenwand anliegende<br />
chen durch höhere Luftvorwärmung<br />
eine bessere<br />
Nutzung der Energieeinsparpotenziale.<br />
Die neuen Varianten<br />
haben einen vergrößerten<br />
Luftanschluss in Flanschausführung<br />
und sind für die<br />
Brennergrößen 65 bis 200<br />
verfügbar. Durch die bewährte<br />
modulare Bauweise der<br />
Brenner wird eine variable<br />
Längenanpassung an die jeweilige<br />
Ofengeometrie ermöglicht.<br />
Für BICW/ZICW stehen<br />
TSC-Keramikrohre in den<br />
Flachflamme. Für den Einsatz<br />
bei hoher Prozesstemperatur<br />
sind spezielle Sonderausführungen<br />
möglich. Alle Brenner<br />
werden direkt elektrisch<br />
gezündet und sind mit einer<br />
Ionisationsflammenüberwachung<br />
ausgestattet. Optional<br />
stehen Ausführungen mit integrierter<br />
Zündlanze und<br />
auch Umrüstsets auf UV-<br />
Überwachung zur Verfügung.<br />
Elster GmbH<br />
www.kromschroeder.de<br />
nerator entsprechend. Kernelement<br />
des EndoInjectors<br />
sind seine hochsensiblen Magnetventile.<br />
Über diese wird<br />
ständig der aktuelle Druck im<br />
Ofen ermittelt und darüber<br />
die benötigte Menge an<br />
Schutzgas bestimmt. Das<br />
System regelt entsprechend<br />
dieser Werte den Endogas-<br />
Generator vollautomatisch.<br />
Die Regulierungsspanne reicht<br />
dabei bis zu einem Fünftel des<br />
Volumens unter Volllast, bei<br />
niedrigeren Mengen wird der<br />
Generator ganz abgestellt.<br />
Das erzeugte Gas wird dann<br />
über eine patentierte Einspritzung<br />
direkt in den Härterei-<br />
Ofen geleitet. Als zusätzliche<br />
Qualitätssicherungsmaßnahme<br />
nimmt dabei eine integrierte<br />
Lambdasonde präzise Taupunktmessungen<br />
vor, um Fehler<br />
in der Gas-Zusammensetzung<br />
und damit Schäden an<br />
den zu behandelnden Werkstücken<br />
zu verhindern. Darüber<br />
hinaus umfasst die Kontroll-<br />
und Dosieranlage ein<br />
Temperaturmesssystem, einen<br />
elektronischen Luftmassenmesser,<br />
einen Gaszähler, eine<br />
hochgenaue Verhältnisregelung<br />
sowie Lufteinlassfilter.<br />
Avion Europa GmbH & Co. KG<br />
www.avion-europe.de<br />
Neuartige Steuerung passt Gasmenge<br />
dem Bedarf an<br />
Lange Zeit liefen die Schutzgas-Generatoren<br />
in der Wärmebehandlungsindustrie<br />
unter<br />
Volllast – ohne Rücksicht<br />
auf Schwankungen im tatsächlichen<br />
Bedarf. Überschüsse<br />
wurden einfach abgefackelt.<br />
Möglich wurde dies vor<br />
allem durch die geringen Kosten<br />
der benötigten Komponenten<br />
für die Gaserzeugung.<br />
Inzwischen allerdings steigt<br />
der Erdgaspreis immer weiter<br />
an und der Wettbewerbsdruck<br />
wächst. Die praktizierte<br />
Überproduktion vernichtet<br />
wertvolle Rohstoffe und damit<br />
letztlich auch Geld. Eine Alternative<br />
stellt der von Atmosphere<br />
Engineering entwickelte<br />
EndoInjector dar, der in<br />
Deutschland von der Avion<br />
Europa GmbH & Co. KG vertrieben<br />
und technisch betreut<br />
wird: Das Kontroll- und Einspritzsystem<br />
prüft kontinuierlich<br />
die Atmosphäre im<br />
Ofen und reguliert den Ge-<br />
Prozess-Monitoring mit handgehaltenen<br />
Infrarotkameras<br />
Die handgehaltenen FLIR-<br />
Infrarotkameras der E-, der T-<br />
und der P-Serie machen voll<br />
radiometrische Thermografie-<br />
Aufnahmen und können Filme<br />
im MPEG-4-Format speichern.<br />
Da das MPEG-Format<br />
nicht radiometrisch ist, benötigt<br />
der Anwender für ein vollradiometrisches<br />
Prozess-Monitoring<br />
mehrere Einzelbilder,<br />
die eine Temperaturentwicklung<br />
klar und jederzeit nachvollziehbar<br />
darstellen können.<br />
Dafür bieten die FLIR-Kameras<br />
der T- und P-Serie eine spezielle,<br />
automatisierte Funktion<br />
an: In voreingestellten Intervallen<br />
(z. B. alle 3 Sekunden,<br />
aber auch kürzere oder längere<br />
Intervalle sind möglich)<br />
macht die Kamera bei dieser<br />
Voreinstellung ein voll radiometrisches<br />
Thermografie-Bild.<br />
638<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
TECHNIK AKTUELL<br />
Neues Atmosphärenkontrollsystem<br />
für Rollenherdöfen<br />
Die gesamte Bild-Serie kann<br />
dann als einzelnes Infrarotbild<br />
oder Sequenz, über die verschiedenen<br />
Kamera-Schnittstellen<br />
ausgegeben, per WiFi<br />
übertragen oder in der Kamera<br />
oder auf einem PC gespeichert<br />
werden. Für die Nachbearbeitung<br />
der gespeicherten<br />
Infrarotbilder oder<br />
Sequenzen stehen mehrere<br />
Auswerteprogramme zur Verfügung:<br />
von der schnellen Berichterstellung<br />
mit Quickreport<br />
(gehört zum Standardlieferumfang)<br />
bis hin zur<br />
sequenziellen Auswertung<br />
mit Quickplot oder Research<br />
IR. Die professionellste und<br />
wohl auch die komfortabelste<br />
Möglichkeit bietet die Software<br />
Reporter. Hier können<br />
IR-Bilder oder IR-Sequenzen in<br />
Microsoft Word ausgewertet<br />
und als Word-Dokument oder<br />
PDF-Datei dokumentiert werden.<br />
FLIR Systems GmbH<br />
www.flir.de<br />
Mit CARBOFLEX ® bietet Linde<br />
ein rezeptbasiertes Atmosphärenkontrollsystem<br />
für<br />
Rollenherdöfen: Das System<br />
ermöglicht die Steuerung der<br />
gesamten Ofenbegasung<br />
über einen Touch-Panel-PC<br />
mit WinCC-Oberfläche. Insbesondere<br />
können mit<br />
CARBOFLEX ® die Einstellungen<br />
für die Begasung in einer<br />
Rezeptdatenbank hinterlegt<br />
und einem bestimmten Produkt<br />
zugeordnet werden. Mit<br />
einer einzigen Einstellung lassen<br />
sich die gesamten Atmosphärenparameter<br />
in kurzer<br />
Zeit dem Produktionsbedarf<br />
anpassen. Der Aufbau der<br />
Anlage verbindet Einstell-,<br />
Auswertungs- und Steuerelemente<br />
zu einer kompakten,<br />
zentralen Einheit. Untergebracht<br />
sind die Komponenten<br />
in wenigen Standard-Schaltschränken.<br />
Eine hohe Wirksamkeit<br />
erzielt CARBOFLEX ®<br />
im Zusammenspiel mit einem<br />
Katalysator vom Typ CARBO-<br />
CAT ® . Dieser dient der<br />
Schutzgas-Erzeugung direkt<br />
im Ofenraum. Das Modell arbeitet<br />
ohne giftige Katalysatormassen<br />
und gewährleistet<br />
Standzeiten von bis zu fünf<br />
Jahren bei minimalem Wartungsaufwand.<br />
Linde AG<br />
www.linde-gas.de<br />
Formanlage mit D-HPM-A für Motorblöcke<br />
Die bei der Firma WHB in Curitiba/Brasilien<br />
installierte Formanlage<br />
für Motorblöcke der<br />
Künkel-Wagner Prozesstechnologie<br />
GmbH ist mit einer<br />
Formmaschine D-HPM-A ausgestattet<br />
(Formkastengröße<br />
1.250 x 900 x 400/400 mm)<br />
und auf eine Leistung von<br />
225 F/h im A-B Modell-Betrieb<br />
ausgelegt. Sie verfügt<br />
über 14 manuelle Kerneinlegeplätze<br />
und zwei vollautomatische<br />
Kerneinlegegeräte<br />
und besitzt bei freier Wahl<br />
der Kühlzeit je Modell eine<br />
mittlere Kühlzeit von 1,5 h.<br />
Alle Schubbewegungen innerhalb<br />
der Anlage erfolgen<br />
im Doppelschub, um einen<br />
ruhigen Betrieb sicherzustellen.<br />
Die Formentlüftung erfolgt<br />
über gebohrte Luftlöcher.<br />
Die Einguss-Position ist<br />
frei wählbar und sämtliche<br />
Modelldaten werden in der<br />
offen programmierten Visualisierung<br />
verwaltet. Über die<br />
Kastenverfolgung werden<br />
qualitätsrelevante Daten jedem<br />
Abguss zugeordnet.<br />
Zum schnellen Legierungswechsel<br />
hat die Anlage in der<br />
finalen Ausbaustufe drei vollautomatische<br />
Pfannengießmaschinen<br />
Puma 25 der Künkel-Wagner<br />
Tochterfirma SLS.<br />
Ein Eisenmanagement-System<br />
koordiniert die jeweiligen<br />
Pfannenwechsel und sichert<br />
so einen unterbrechungsfreien<br />
Gießbetrieb.<br />
Künkel-Wagner Prozesstechnologie<br />
GmbH<br />
www.kuenkel-wagner.com<br />
Beratung und Optimierung zur Energieeffizienz<br />
von thermischen Prozessen<br />
IBW Dr. Irretier liefert individuelle<br />
und wirtschaftlich durchdachte<br />
Lösungen für den modernen<br />
Wärmebehandlungsbetrieb<br />
insbesondere auch<br />
unter dem Aspekt der Energieeffizienz.<br />
Auf Basis einer<br />
detaillierten Prozess- und Kostenanalyse<br />
wird für die Wärmebehandlung<br />
von Metallen<br />
das technisch sinnvollste und<br />
wirtschaftlichste Konzept angeboten.<br />
Alle Ofenanlagen<br />
werden komplett mit Chargiersystem<br />
auf die jeweils spezifische<br />
Kundenanforderung<br />
ausgelegt und ausgeführt. Das<br />
Unternehmen hat die Beratung<br />
für einige der führenden<br />
Hersteller der Branche weiter<br />
ausgebaut und deckt nun nahezu<br />
den kompletten Bereich<br />
für Wärmebehandlung, Industrieofenbau,<br />
Kühlwassertechnik<br />
und Härtereizubehör ab,<br />
d.h. für Mehrzweckkammeröfen,<br />
Kontinuierliche Ofenanlagen<br />
und Förderbandöfen,<br />
Induktionshärteanlagen und<br />
Frequenzumrichter, Vakuumöfen-<br />
und modulare Vakuumanlagen,<br />
Plasmanitrieranlagen,<br />
Schacht- und Retortenöfen,<br />
Umluft- und Tro cknungsöfen,<br />
Kammer- und Herdwagenöfen,<br />
Glüh-, Härte- und<br />
Schmiedeöfen, Kühlwassersysteme<br />
und Kühltürme. IBW Dr.<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
639
TECHNIK AKTUELL<br />
Durch den Einbau an der Anlage<br />
und den zusätzlich möglichen<br />
Netzzugriff werden Informationen<br />
zum Anlagenzustand<br />
und -betrieb jederzeit<br />
und an nahezu jedem Ort abrufbar.<br />
Durch den Einsatz moderner<br />
Computertechnik ist<br />
es außerdem gelungen, die<br />
erforderlichen Investitionskosten<br />
und den Aufwand für<br />
die Installation des Systems<br />
extrem niedrig zu halten. Das<br />
Monitoring-System kann fast<br />
an jeder Kesselanlage installiert<br />
werden, um kostengünstig<br />
die Einsparpotenziale von<br />
Dampfkesselanlagen zu erschließen.<br />
Saacke GmbH<br />
www.saacke.de<br />
Neue Baureihe Spaltstrombrenner eingeführt<br />
Irretier vertritt ergänzend die<br />
italienische Gießereigruppe<br />
FAI-FTC und den Hersteller für<br />
Drahtgewebe RopReti. In Italien<br />
bereits seit Jahren Marktführer<br />
für hitzebeständigen<br />
Edelstahlformguss (stat. Formguss<br />
und Schleuderguss) bzw.<br />
Schweißkonstruktionen zeichnen<br />
sich diese Lieferanten<br />
durch hohe Qualität und Fertigungstiefe<br />
bei Mantelrohre/<br />
Strahlrohre, Chargiergestelle,<br />
Chargierroste und Stapelroste,<br />
Drahtgewebe und Streckmetall,<br />
Chargierkörbe, Stützen<br />
und Querträger, Gussgliederbänder,<br />
Rekuperatoren, Lüfterräder,<br />
Ofenrollen und Rollenelemente<br />
aus.<br />
IBW Dr. Irretier<br />
www.ibw-irretier.de<br />
Energieeffizienz-Monitoring für die Steuerung<br />
von Feuerungsanlagen<br />
Mit der neuen Brennerbaureihe<br />
Spaltstrom Rekumat ® S<br />
100, 150, 200, 250 und 400<br />
hat die WS Wärmeprozesstechnik<br />
GmbH mit Sitz in Renningen<br />
eine weitere Brennergeneration<br />
entwickelt mit<br />
dem Vorteil der dreidimensional<br />
Ausnutzung des Bauvolumens<br />
gegenüber dem zweidimensionalen<br />
des Rippenrekus.<br />
Der hohe Wärme -<br />
übergang wird durch die Verteilung<br />
der Luft auf viele Einzelwärmetauscher<br />
und der<br />
Ziel der Entwicklung war die<br />
Austauschmöglichkeit der Rekumat<br />
M Baureihe durch die<br />
Rekumat S Baureihe, ohne<br />
größere Änderungen am<br />
Ofen oder Strahlrohr vornehmen<br />
zu müssen. So können<br />
die Brenner der Rekumat ® M<br />
Baureihe, meist bei gleichen<br />
Abmessungen und Druckverlusten<br />
auf Verbrennungsluftund<br />
Abgasseite, gegen die<br />
entsprechenden Brenner der<br />
Rekumat S Baureihe S<br />
100,150,200, ausgetauscht<br />
Saacke bietet mit dem „se@<br />
vis efficiency monitor“ als ein<br />
standardisiertes Erweiterungsmodul<br />
zum umfassenden<br />
Energieeffizienz-Monitoring<br />
für die Steuerung von<br />
Feuerungsanlagen an Industriekesseln<br />
an. Er berechnet<br />
kontinuierlich in Echtzeit den<br />
Brennstoffnutzungsgrad, bildet<br />
alle üblichen Optimierungsmaßnahmen<br />
für industrielle<br />
Kesselanlagen in einem<br />
Gesamtmodell ab und berechnet<br />
deren Einsparpotenziale,<br />
wobei das Betriebsprofil<br />
der Anlage voll berücksichtigt<br />
wird. Die ermittelten Ergebnisse<br />
werden mit den aktuellen<br />
Betriebsparametern verglichen,<br />
bewertet und aufgezeichnet.<br />
Durch Extrapolation<br />
auf Jahresdurchschnittswerte<br />
können sie dann als Basis für<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />
umzusetzender oder<br />
bereits realisierter Maßnahmen<br />
herangezogen werden.<br />
damit verbundenen hohen<br />
Wärmeübertragung durch<br />
Luft- und Abgasströme in engen<br />
Spalten erreicht. Dies hat<br />
als Konsequenz, dass bei gleichen<br />
Baugrößen der Spaltstromrekuperator<br />
gegenüber<br />
dem Rippenrekus eine Wirkungsgradsteigerung<br />
von 10<br />
bis 15% erreicht. Trotz der<br />
sich daraus ergebenden hohen<br />
Luftvorwärmung, können<br />
mit dem von WS entwickelten<br />
und seit mehr als 15<br />
Jahren erfolgreich eingesetzten<br />
Verbrennungsverfahren<br />
der flammlosen Oxidation<br />
(FLOX ® ), NO x Werte < 100<br />
ppm in speziellen Fällen auch<br />
< 50 ppm im Strahlrohr erreicht<br />
werden. Ein weiteres<br />
werden. Die Größen Rekumat<br />
® S 250 und 400 (Anschlussleistung<br />
200,400 kW)<br />
stehen nach umfangreichen<br />
Tests ebenfalls kurz vor der<br />
Markteinführung. Durch den<br />
modularen Aufbau der Brenner<br />
wurde zum einen das Ziel<br />
hinsichtlich einfacher Wartung<br />
ebenso erreicht, wie<br />
zum anderen die Prozesssicherheit<br />
durch intensive Tests<br />
im WS Labor und vor allen<br />
Dingen durch Anwendungen<br />
unter Prozessbedingungen in<br />
Wärmebehandlungsöfen bewiesen.<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
www.flox.com<br />
640<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011
F IRMENPORTRÄT E DITORIAL<br />
Gebrüder Hammer GmbH<br />
Firmenname/Ort<br />
Gebrüder Hammer GmbH<br />
Kurt-Schumacher-Ring 33<br />
63303 Dreieich<br />
– Sonderverfahren wie z. B. Rückgewinnungsanlagen<br />
für Argon, Stickstoff<br />
und Wasserstoff.<br />
Geschäftsführung Dipl.-Ing. Josef Hammer<br />
Geschichte<br />
Mitarbeiterzahl<br />
Exportquote ~ 40 %<br />
Produktspektrum<br />
1975: Gründung des Unternehmens<br />
1980: Umzug des Unternehmens in<br />
den heutigen Hauptsitz nach<br />
Dreieich in der Nähe von Frankfurt<br />
am Main<br />
1994: Aufnahme der Anlagenfertigung<br />
im Werk Florstadt<br />
1996: Übernahme der Bereiche Vertriebsleitung<br />
und Leitung der<br />
Auftragsabwicklung durch<br />
Herrn Josef Hammer<br />
Wir beschäftigen zurzeit 24 Mitarbeiter.<br />
Mehr als 35 Jahre kommt unsere Verfahrenstechnik<br />
für Gase weltweit erfolgreich<br />
zum Einsatz. Insbesondere<br />
zählen dazu:<br />
– Schutzgasanlagen, wie z. B. Exogasanlagen,<br />
Monogasanlagen, Endogasanlagen,<br />
– Anlagen zur Stickstofferzeugung,<br />
– Anlagen zur Ammoniakspaltung,<br />
– Anlagen zur Reinigung und Trocknung<br />
von Industriegasen sowie<br />
Wir bauen die Anlagen in Standard-<br />
ausführung oder dem Kundenwunsch<br />
entsprechend.<br />
Alle Anlagen werden als package-unit<br />
ausgeliefert, so dass eine Montage im<br />
eigentlichen Sinn bei dem Kunden vor<br />
Ort entfällt.<br />
Durch den engen Kontakt mit unseren<br />
Kunden erfolgt eine stetige Weiterentwicklung<br />
der Verfahren, so z. B. im<br />
Bereich Energieeinsparung.<br />
Produktion<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
Servicemöglichkeiten<br />
Internetadresse<br />
Ansprechpartner<br />
Neben dem Engineering erfolgt die<br />
komplette Montage sowie die Prüfung<br />
der Anlagen in unserem Werk in<br />
Florstadt.<br />
– Inbetriebnahme der Anlage<br />
– Schulung Ihrer Mitarbeiter vor Ort<br />
– Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />
Hierdurch gewährleisten wir für den<br />
kompletten Lebenszyklus unserer Anlagen<br />
die fach- und sachgerechte Betreuung.<br />
www.hammer-gmbh.de<br />
Dipl.-Ing. Josef Hammer<br />
Tel.: 06103 / 40370-0<br />
josef.hammer@hammer-gmbh.de<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />
641
I NSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
CERAMITEC 2012, München ....................................................................................................................587<br />
E-world energy & water 2012, Essen ........................................................................................................633<br />
EUROGUSS 2012, Nürnberg ......................................................................................................................608<br />
Hans Hennig GmbH, Ratingen .................................................................................................................581<br />
HSH Härtereitechnik GmbH, Kranenburg ................................................................................................583<br />
MESA Industrie-Elektronik GmbH, Marl .................................................................................................578<br />
runkel GmbH & Co. KG, Wuppertal .........................................................................................................588<br />
RWE Vertrieb AG, Dortmund..............................................................................................2. Umschlagseite<br />
Schlager Industrieofenbau GmbH, Hagen ...............................................................................................577<br />
wire / Tube 2012, Düsseldorf ...................................................................................................................600<br />
WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen .............................................................................. Titelseite<br />
Marktübersicht .................................................................................................................................. 643-664<br />
Beilage:<br />
Jahres-Wandkalender 2012 Gaswärme <strong>International</strong> ..................................................................................<br />
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Lexikon der Gastechnik Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />
Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der Gastechnik“ ein elementares<br />
Nachschlagewerk für die Gasversorgungswirtschaft. Kurz gefasste Defi nitionen<br />
erlauben eine Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe<br />
in der öffentlichen Gasversorgung.<br />
Hrsg.: B. Naendorf<br />
5. Aufl age 2011, ca. 250 Seiten + Datenträger, Broschur<br />
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Firma/Institution<br />
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Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
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mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Vulkan Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
E-Mail<br />
Branche/Tätigkeitsbereich<br />
Bevorzugte Zahlungsweise £ Bankabbuchung £ Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen<br />
schriftlich widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt.<br />
Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden Ihre persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser<br />
Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert<br />
werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen<br />
Bankleitzahl<br />
<br />
Datum, Unterschrift<br />
Kontonummer<br />
PALGT52011
I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />
Wärmebehandlungsverfahren ............................................................... 646<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe ........................................................................ 652<br />
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering ............................. 665<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />
und Organisationen ................................................................................ 666<br />
V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung.................................... 666<br />
Kontakt:<br />
Frau Jutta Zierold<br />
Tel.: 0201 / 82002-22<br />
Fax: 0201 / 82002-40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
Bildquelle: Elster Kromschröder GmbH
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Ihr „Draht“<br />
zur Anzeigenabteilung<br />
von Gaswärme <strong>International</strong><br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
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Ihr „Draht“<br />
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Ihr „Draht“<br />
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Jutta Zierold<br />
Tel. 0201-82002-22<br />
Fax 0201-82002-40<br />
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sagt Danke für die Treue und gute Zusammenarbeit und freut sich, Ihnen<br />
nächstes Jahr das neue Layout der gaswärme international vorzustellen.<br />
Erstrahlen auch Sie 2012 im neuen Glanz.<br />
Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />
Telefon: +49 201 82002 12<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro:<br />
Annamaria Frömgen<br />
Telefon: +49 201 82002 91<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Martina Mittermayer<br />
Telefon: +49 89 45051 471<br />
Telefax: +49 89 45051 300<br />
E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />
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662<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Silvija Subasic<br />
Telefon: +49 201 82002 15<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
<br />
Wir freuen uns auf Sie und<br />
wünschen Ihnen frohe Festtage!
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<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011
Organschaft:<br />
Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten<br />
Indu strie öfen; Organ des Gaswärme-Instituts – GWI –, Essen, des Bereichs<br />
Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des<br />
Instituts für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-<br />
Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für Energieverfahrenstechnik<br />
des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal,<br />
des Institutes für Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie,<br />
Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozess- und Abfall technik (TPT) im<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />
Herausgeber:<br />
H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-<br />
Bunte-Institut der Universität Karlsruhe · Dr.-Ing. Rolf Albus, Geschäftsführender<br />
Vorstand des Gaswärme-Institutes e.V., Essen · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main<br />
· Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der<br />
RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender der TPT im VDMA,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung LOI Thermprocess GmbH, Essen · Prof.<br />
Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />
Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische<br />
Anlagen Freiberg · Dr.-Ing. T. Wagner, Präsident der Bundesvereinigung der<br />
Firmen im Gas- und Wasserfach e.V., Köln · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G.<br />
Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Schriftleitung:<br />
Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese ·<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx ·<br />
Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dr.-Ing. D. Stirnberg ·<br />
Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. P. Wendt · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> erscheint achtmal pro Jahr mit Doppelausgaben im<br />
Januar/Februar und November/Dezember.<br />
Bezugspreise:<br />
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Jahresabonnement (Ausland): € 248,- + € 21,- Versand<br />
Einzelheft (Deutschland): € 47,- + € 3,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 47,- + € 3,50 Versand<br />
ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich<br />
Versand.<br />
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Jahresabonnement (Ausland): € 322,40 + € 21,- Versand<br />
Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle<br />
übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung<br />
möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge beträgt 8 Wochen zum<br />
Bezugsjahres ende.<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Tel. 0201-82002-12,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz: Elisabeth Terplan, Tel. 089-45051-443,<br />
E-Mail: terplan@oldenburg.de; Silvija Subasic, Tel. 0201-82002-15<br />
E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf: Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />
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Anzeigenverwaltung: Martina Mittermayer,<br />
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geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />
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Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />
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Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />
ISSN 0020-9384.<br />
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