26.02.2014 Aufrufe

GASWÄRME International Neuer Stahlguss - Sonderwerkstoff (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ISSN 0020-9384<br />

VULKAN-VERLAG<br />

AUSGABE<br />

7-8/2011<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

Schwerpunkt<br />

Energie – Prozesse – Umwelt<br />

Die FLOX®-Erfinder erhalten den deutschen Umweltpreis 2011.<br />

Das Innovationspotenzial von WS wird ausgezeichnet. FLOX®: Die Entwicklung dieses<br />

besonders emissionsarmen Verbrennungsverfahrens – ganz ohne Flamme – eine umweltentlastende<br />

Schlüsseltechnologie im Bereich der energieeffizienten Hochtemperaturprozesse<br />

erfährt Europas höchstdotierte Würdigung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.<br />

WS rekumat® s mit Spaltstrom-Rekuperator.<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH · Dornierstraße 14 · d-71272 Renningen / Germany · Telefon: +49 (71 59) 16 32-0 · Fax: +49 (71 59) 27 38 · E-mail: ws@flox.com<br />

WS Inc. · 8301 West Erie Avenue · Lorain, OH 44053 / USA · Phone +1 (440) 365 8029 · Fax +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com


IHR ZIEL: MEHR ENERGIEEINSPARUNG.<br />

DER WEG: RWE ENERGIE-CONTROLLING.<br />

EINSPARUNG WASSER:<br />

2.500 l/h<br />

EINSPARUNG ERDGAS:<br />

2.000.000 kWh/a<br />

EINSPARUNG<br />

DRUCKLUFT:<br />

100 m 3 /h<br />

PROJEKT:<br />

GEPRÜFT:<br />

EINSPARUNG STROM:<br />

2.500.000 kWh/a<br />

Fertigungshalle<br />

gsha<br />

Ma<br />

DIE ENERGIEOPTIMIERER<br />

Nur wer seinen Energieverbrauch genau kennt, kann die Effizienz<br />

wirkungsvoll steigern. Unser Energie-Controlling hilft Ihnen,<br />

jederzeit den Überblick über die Energie-Verbrauchswerte Ihres<br />

Unternehmens zu behalten. Und es unterstützt Sie dabei, die<br />

richtigen Entscheidungen zu treffen.<br />

Holen Sie sich ein maßgeschneidertes Angebot:<br />

0231 438-3731 oder www.rwe-energiedienstleistungen.de


E DITORIAL<br />

Unternehmen im Spannungsfeld<br />

von neuen Gesetzen und steigenden<br />

Energiepreisen<br />

Immer mehr Unternehmer betrachten die steigenden Rohstoff- und Energiepreise<br />

als wirtschaftliches Risiko – die Produkte werden teurer, die Markt- und Absatzchancen<br />

geringer. Hinzu kommen neue Anforderungen von Seiten der Gesetzgebung<br />

– aus Europa, vom Bund und vom Land.<br />

Natürlich wird vom Unternehmer viel verlangt: Der Einsatz von Effizienztechnologien<br />

ist zumeist nicht kostenneutral, aber er kann sich auch lohnen. Wichtig ist:<br />

Der Klimaschutz wird von der Firmenleitung vorangetrieben und von allen Mitarbeitern<br />

gelebt. Die Geschäftsführer von Klimaschutz-Unternehmen wissen, dass<br />

ein effizienter Umgang mit Energie hilft, Kosten zu senken, die Abhängigkeit von<br />

Öl- und Gasimporten zu verringern und nicht zuletzt das Klima zu schützen. Viele<br />

Unternehmen zeigen, was möglich ist, und wie es in der betrieblichen Praxis<br />

konkret erreicht werden kann, zum Beispiel durch die Einführung eines umfassenden<br />

Energiemanagementsystems.<br />

Der rationelle Umgang mit Energie mindert daher auch die Unternehmensrisiken. Es geht aber um mehr als<br />

eine Senkung der Kosten. Die Praxis zeigt, dass eine konsequente Ausrichtung auf energieeffizientes Wirtschaften<br />

zum Wettbewerbsfaktor wird: Neue Geschäftsmodelle entstehen, Vertriebswege werden optimiert,<br />

Produkte und Dienstleistungen überdacht und neu ausgerichtet.<br />

Der Übergang zu einer klimaverträglichen und nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise ist allerdings kein<br />

Automatismus, der glatt und berechenbar verläuft, sondern beruht auf engagiertem Handeln und politischen<br />

Vorgaben. Die hierdurch induzierten strukturellen Veränderungen eröffnen Potenziale für neue Märkte im Inland<br />

und als einer der Vorreiter dann insbesondere auch auf den wachsenden Märkten im Ausland. Ambitionierter<br />

Klimaschutz wirkt sich auf die verschiedenen Branchen in unterschiedlicher Weise aus, auch innerhalb<br />

der Branchen können sich unterschiedliche Tendenzen ergeben, je nachdem, ob man auf das bestehende<br />

Produktportfolio schaut oder neue zukünftige Möglichkeiten ins Auge fasst. Gerade bezogen auf zukünftige<br />

Märkte und Produkte ergeben sich diese in fast allen Branchen.<br />

Diese zuversichtliche Einschätzung darf nicht darüber hinwegtäuschen: Insbesondere die Energiewirtschaft,<br />

aber auch die energieintensiven Industriebereiche stehen vor großen Herausforderungen. Eine Abkehr vom<br />

„fossilen Wachstumspfad“ der Vergangenheit bedeutet eine Trendumkehr, die nur auf der Basis von Innovationen<br />

zu schaffen ist. Der Übergang erfordert einen umfassenden Transformationsprozess.<br />

Bislang allerdings steigern nur rund 20 Prozent der deutschen Unternehmen aus Industrie und produzierendem<br />

Gewerbe gezielt und betriebsübergreifend ihre Energieeffizienz. Durch Klimaschutz entstehen in den<br />

verschiedenen Branchen künftig neue Wachstumsoptionen – seien Sie dabei!<br />

Dipl.-Ing. Gerd Marx<br />

EnergieAgentur.NRW<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

569


Standardwerke<br />

der Thermoprozesstechnik<br />

LIMITIERTE AUFLAGE VON 100 EXEMPLAREN<br />

IM HOCHWERTIGEN SCHUBER!<br />

Pfeifer | Nacke | Beneke Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band I.<br />

Pfeifer | Nacke | Beneke<br />

Wünning | Milani<br />

Beneke | Schalm<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band II.<br />

Handbuch der Brennertechnik für Industrieöfen<br />

Prozesswärme – Energieeffizienz in der<br />

industriellen Thermoprozesstechnik<br />

inkl. Bonus DVD<br />

Alle Werke als E-Books PLUS:<br />

Dötsch<br />

Pfeifer<br />

Routschka | Wuthnow<br />

Induktives Schmelzen und Warmhalten<br />

Taschenbuch der industriellen Wärmetechnik<br />

Feuerfeste Werkstoffe


Ihr Kontakt für die Bestellung:<br />

Frau Silvia Spies<br />

Telefon: 0201-8200214<br />

E-Mail: s.spies@vulkan-verlag.de<br />

Sonderpreis<br />

€ 500,–<br />

Einsparung<br />

gegenüber Einzelverkauf<br />

beträgt € 150,– !


Heft 7-8<br />

Dezember 2011<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

Schwerpunkt:<br />

Energie – Prozesse – Umwelt<br />

N ACHRICHTEN<br />

UNTERNEHMEN UND WIRTSCHAFT<br />

WS Wärmeprozesstechnik erhält Deutschen<br />

Umweltpreis 2011 .................................................................576<br />

100 Jahre MAERZ-Ingenieurskunst im Industrieofenbau .........576<br />

Ecofys-Studie zeigt Potenzial für negative CO 2 -Emissionen ...576<br />

ArcelorMittal drosselt Stahlproduktion ...................................577<br />

140 Jahre KSB .......................................................................578<br />

Gas- und Dampfkraftwerk „Ulrich Hartmann“<br />

in Irsching eröffnet ................................................................578<br />

Feierliche Inbetriebnahme der Nord Stream-Pipeline .............578<br />

Energiemanagementsystem der Trimet Aluminium AG<br />

nach DIN EN 16001 zertifiziert ...............................................580<br />

SONA BLW Präzisionsschmiede feierte Hundertjähriges .........580<br />

Eisenmann Druckguss GmbH richtet neue<br />

Montage-Produktionsstätte ein ..............................................581<br />

DJ ThyssenKrupp und Salzgitter beenden Joint Venture ........581<br />

Edelstahlwerke Schmees zeigen „Edelstahlguss ganz<br />

ohne Feuer“ ..........................................................................581<br />

Keller HCW mit neuem Servicepartner voestalpine .................582<br />

Viessmann Vorschlagswesen vielfach ausgezeichnet ..............582<br />

RHI investiert für Werk in Brasilien .........................................583<br />

VNG und Gazprom intensivieren technische Zusammenarbeit<br />

bei Untergrundgasspeicherung ....................................583<br />

Weltec Biopower baut Biogasanlage in Tschechien ................583<br />

Erster Gas-LKW mit Dual Fuel-Antrieb bei Gebrü der Weiss ....586<br />

F ACHBERICHTE<br />

Klaus Wallner, Christian Pacher, Roland Geres<br />

Unternehmen und der EU-Emissionshandel in der<br />

Periode 2013–2020<br />

Companies and the EU Emissions Trading System in the<br />

period of 2013–2020 ...................................................... 601<br />

Hans-Joachim Kuhs<br />

Energiemanagementsysteme in Industrieunternehmen<br />

Energy management systems in industrial enterprises ...................... 605<br />

624<br />

Energieeffizient: Einsatz eines Regenerativbrennersystems<br />

für Aluminiumschmelzöfen<br />

Martin Hellenkamp, Ralf Bölling, Nils Giesselmann, Herbert Pfeifer<br />

Thermisch induzierte Spannungen am Strahlheizrohr unter<br />

Berücksichtigung von Fluid-Struktur-Interaktion<br />

Thermally induced stresses in a radiant heating tube in dependance of<br />

Fluid-Structure-Interaction .................................................. 609<br />

Jörg Leicher, Anne Giese<br />

Untersuchungen zur Oxy-Fuel-Feuerung in Glasschmelzwannen<br />

Investigations on oxy-fuel combustion in glass melting furnaces ............. 617<br />

638<br />

Innovativ: Neue Brennerserie ermöglicht höhere<br />

Luftvorwärmung<br />

Jan Schwabe, Ulli Wellner, Dieter Kutzner<br />

Einsatz eines Regenerativbrenner systems<br />

für Aluminiumschmelzöfen<br />

Use of a regenerative burner system for aluminium melting furnaces ........ 623<br />

572<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

Messe/Kongresse/Tagungen ............................. 582<br />

Fortbildung ............................................. 586<br />

Veranstaltungen ........................................ 587<br />

GWI-Seminare .......................................... 590<br />

Organisationen und Verbände ........................... 591<br />

Personalien ............................................. 593<br />

Medien ................................................. 594<br />

3. Praxisseminar<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

24.-25. April 2012, Atlantic Congress Hotel Essen,<br />

www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

N ACHGEFRAGT<br />

Folge 4: Helmut Knappstein<br />

„Der Energiedienstleistungsmarkt in Deutschland<br />

ist ein Wachstumsmarkt“ ................................. 595<br />

W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Wachstums-Champions und ihr wirkliches Erfolgsgeheimnis<br />

Christian Kalkbrenner ....................................... 629<br />

I M PROFIL<br />

Mit der EnergieAgentur.NRW<br />

auf dem Weg von heute nach morgen .....................631<br />

E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

<strong>Neuer</strong> <strong>Stahlguss</strong>-<strong>Sonderwerkstoff</strong><br />

für Rollen und Walzen .................................. 634<br />

T ECHNIK AKTUELL<br />

Brennerserien BIO/ZIO und BIC/ZIC mit Gehäuse-<br />

Innenisolierung ergänzt ........................................................ 638<br />

Neuartige Steuerung passt Gasmenge dem Bedarf an ......... 638<br />

Prozess-Monitoring mit handgehaltenen Infrarotkameras ..... 638<br />

Formanlage mit D-HPM-A für Motorblöcke .......................... 639<br />

Neues Atmosphärenkontrollsystem für Rollenherdöfen ......... 639<br />

Beratung und Optimierung zur Energieeffizienz von<br />

thermischen Prozessen ......................................................... 639<br />

Energieeffizienz-Monitoring für die Steuerung<br />

von Feuerungsanlagen ........................................................ 640<br />

Neue Baureihe Spaltstrombrenner eingeführt ....................... 640<br />

NEU<br />

NEU<br />

Themenblock 1 Einführung<br />

<br />

<br />

DcrUwlr2011<br />

Themenblock 2 Brennertechniken für Industrieöfen<br />

x <br />

<br />

<br />

<br />

Themenblock 3 Brennerkomponenten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Themenblock 4 Forschung und Entwicklung / Normung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Workshop 1 Instandhaltung, Wartung, Sicherheit<br />

und Service von gasbeheizten Industrieöfen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Workshop 2 Energieeffizienz von Verbrennungsund<br />

Thermoprozessen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dr.n.JacG.Wünnn<br />

MIT REFERENTEN VON: <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

*<br />

*<br />

F IRMENPORTRÄT<br />

Gebrüder Hammer GmbH .............................. 641<br />

M ARKTÜBERSICHT<br />

Markübersicht 2011 ......................................... 643<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

R UBRIKEN<br />

Editorial ................................................ 569<br />

Faszination Technik ..................................... 574<br />

Inserentenverzeichnis ................................... 642<br />

Impressum ............................................. 3. US<br />

<br />

Termin:<br />

24. April 2012, <br />

<br />

25. April 2012, <br />

Ort:<br />

<br />

Zielgruppe:<br />

<br />

<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Veranstalter<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Online-Anmeldung<br />

www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

573


574<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 5/2011


FACHBERICHTE<br />

Effiziente Grobblechvergütung: Grobbleche aus hoch- und verschleißfesten<br />

Sonderstählen sind ein Qualitätserzeugnis. Um die Bedürfnisse des<br />

Materials zu erfüllen, bedarf es bei der Wärmebehandlung vor allem innovativer<br />

Quettentechnologie.<br />

(Foto: Grobblech beim Einlauf in eine Quette. <strong>GASWÄRME</strong> Quelle: <strong>International</strong> LOI Thermprocess (60) Nr. GmbH) 5/2011<br />

575


N ACHRICHTEN<br />

UNTERNEHMEN UND WIRTSCHAFT<br />

100 Jahre MAERZ-Ingenieurskunst im<br />

Industrieofenbau<br />

WS Wärmeprozesstechnik erhält<br />

Deutschen Umweltpreis 2011<br />

Bundespräsident Christian<br />

Wulff übergab am Sonntag,<br />

30. Oktober 2011, Europas<br />

höchstdotierten Umweltpreis<br />

an Dr. Joachim Alfred Wünning<br />

und Dr. Joachim Georg<br />

Wünning, Geschäftsführer<br />

der WS Wärmetechnik GmbH,<br />

Renningen. Die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt – DBU –<br />

zeichnet damit ein engagiertes<br />

mittelständisches VDMA Mitgliedsunternehmen<br />

des Fachverbandes<br />

Thermoprozesstechnik<br />

für die Entwicklung<br />

einer umweltfreundlichen<br />

Brennertechnologie aus.<br />

Das vom Vater-Sohn-Gespann<br />

entwickelte FLOX-Verfahren<br />

weniger Brennstoff verbraucht<br />

wird. Sowohl gesundheitliche<br />

Risiken als auch<br />

die Umwelt schädigende Einflüsse<br />

durch Abgase werden<br />

deutlich verringert.<br />

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing.<br />

E. h. Fritz Brickwedde führte<br />

zu den Preisträgern Wünning<br />

aus, sie hätten „einen zentralen<br />

Beitrag dazu geleistet,<br />

dass bei Hochtemperaturprozessen,<br />

zum Beispiel der Herstellung<br />

von Stahl, Glas oder<br />

in der chemischen Industrie,<br />

eine effizientere Energieverwendung<br />

und deutliche Emissionsminderungen<br />

an der Tagesordnung<br />

sind und<br />

Das Jahr 2011 ist für die heutige<br />

ANDRITZ MAERZ GmbH<br />

von ganz besonderer Bedeutung.<br />

Mit Dankbarkeit und<br />

Stolz schaut das Unternehmen<br />

auf seinen Firmengründer<br />

Johannes Maerz. 1911<br />

legte dieser mit seinem Ingenieurbüro<br />

als Spezialist im<br />

Siemens-Martin-Ofenbau und<br />

später mit seiner berühmten<br />

MAERZ´schen Ofenbauweise<br />

den Grundstein für den heutigen<br />

Erfolg. Seitdem entwickelt<br />

sich das Unternehmen<br />

stetig weiter für schlüsselfertige<br />

Industrieofenanlagen in<br />

der Stahl- und Kupferindustrie.<br />

Heute umfasst das Produktportfolio<br />

zudem eigens<br />

entwickelte Anlagenkonzepte<br />

für besondere Stahlgüter, abgestimmt<br />

auf den jeweiligen<br />

Erwärmungs- und Wärmebehandlungsprozess<br />

sowie den<br />

Schmiedebereich. Neueste<br />

technische Entwicklungen im<br />

Geschäftsbereich Kupfer sind<br />

vor allem der elliptische MAE-<br />

RZ-Anodenofen und der<br />

Treibkonverterofen (TBRC).<br />

Für die große Jubiläumsfeier,<br />

die im September 2011 stattgefunden<br />

hat, hatte sich das<br />

Management etwas ganz Besonderes<br />

ausgedacht und in<br />

die beeindruckende Industriekulisse<br />

des Alten Kesselhauses<br />

auf dem Böhler UDDE-<br />

HOLM-Firmengelände in Düsseldorf<br />

eingeladen. Das<br />

Thema der vier Elemente<br />

„Feuer, Wasser, Erde, Luft“,<br />

das schon anlässlich der<br />

Thermprocess als Leitthema<br />

diente, wurde hier stil- und<br />

effektvoll in einem mehrstündigen<br />

Live-Act-Programm<br />

umgesetzt und unterhielt die<br />

zahlreichen nationalen und<br />

internationalen Gäste. Der<br />

Dank für 100 Jahre gilt allen<br />

geschätzten Kunden, Lieferanten,<br />

Geschäftsfreunden<br />

und Mitarbeitern.<br />

Ecofys-Studie zeigt Potenzial für negative<br />

CO 2 -Emissionen<br />

ist eine spezielle Technologie<br />

für Industriebrenner. FLOX<br />

steht dabei für ‚Flammenlose<br />

Oxidation’. Durch Einsatz der<br />

neuen Brennertechnik kann<br />

in industriellen Fertigungsprozessen<br />

20 bis 50 % Energie<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Verfahren gespart werden.<br />

Die sonst bei Hochtemperaturprozessen<br />

auftretenden<br />

Stickoxidmengen werden<br />

spürbar verringert. Die praktische<br />

Anwendung des Verfahrens<br />

ist durch seine erfolgreiche<br />

internationale Markteinführung<br />

belegt. Ökologie und<br />

Wirtschaftlichkeit gehen bei<br />

FLOX Hand in Hand, da<br />

auf aufwendige Abgasreinigungsverfahren<br />

verzichtet<br />

werden kann und gleichzeitig<br />

Deutschland in diesem Segment<br />

Weltmarktführer ist“.<br />

Als langjähriges Mitglied im<br />

VDMA Fachverband Thermoprozesstechnik<br />

engagiert sich<br />

WS Wärmeprozesstechnik im<br />

Verbandsnetzwerk für energieeffiziente<br />

und umweltfreundliche<br />

Produktionsprozesse.<br />

So beteiligte sich das<br />

Unternehmen unter anderem<br />

an der Erarbeitung des vom<br />

Fachverband herausgegebenen<br />

‚Leitfaden Energieeffizienz<br />

von Thermoprozessanlagen’<br />

und ist aktives Mitglied<br />

der Forschungsgemeinschaft<br />

Industrieofenbau – FOGI, die<br />

vorwettbewerbliche Forschungsaktivitäten<br />

der Branche<br />

koordiniert.<br />

Die Kombination von Biomassenutzung<br />

und CO 2 -Abscheidung<br />

und -Speicherung (CCS)<br />

könnte bis zum Jahr 2050 zu<br />

10 Gt negativer CO 2 -Emissionen<br />

pro Jahr führen. Dies ist<br />

das Hauptergebnis einer Studie,<br />

die das Beratungsunternehmen<br />

Ecofys im Auftrag<br />

des IEA Treibhausgas-Forschungsprogramms<br />

(GHG)<br />

durchgeführt hat. Im Vergleich<br />

zu den knapp 31 Gtn<br />

CO 2 , die im Jahr 2010 weltweit<br />

durch Energiegewinnung<br />

erzeugt wurden, bedeutet<br />

das ein enormes CO 2 -<br />

Einsparpotenzial.<br />

Die Nutzung von Biomasse<br />

zur Stromerzeugung oder<br />

Biotreibstoffherstellung und<br />

die anschließende Abscheidung<br />

und Speicherung von<br />

CO 2 aus diesen Quellen –<br />

kurz Bio-CCS – führt zu einer<br />

negativen Treibhausgasbilanz.<br />

Die Biomasse entzieht der Atmosphäre<br />

durch Photosynthese<br />

CO 2 , und durch CCS<br />

wird das CO 2 gespeichert, das<br />

durch die energetische Umwandlung<br />

frei geworden ist.<br />

Ecofys hat sechs erfolgversprechende<br />

Technologien in<br />

den Bereichen Energie und<br />

Transport benannt, darunter<br />

Biomassevergasung und -verbrennung<br />

für die Stromerzeugung<br />

sowie Bioethanol- und<br />

Biodieselherstellung. Werden<br />

nur die technischen Einschränkungen<br />

berücksichtigt,<br />

liegt das maximale jährliche<br />

Potenzial bei ungefähr 10 Gt<br />

negativer Emissionen in der<br />

Stromwirtschaft beziehungs-<br />

576<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

hen, dann will das Management<br />

die Lage neu prüfen.<br />

Auch im brandenburgischen<br />

Eisenhüttenstadt und im französischen<br />

Florange fährt das<br />

Unternehmen Hochöfen herunter.<br />

Für das kommende Jahr hat<br />

ArcelorMittal angekündigt,<br />

dauerhaft eine Milliarde US-<br />

Dollar einzusparen. Dazu sollen<br />

Anlagen in Europa geweise<br />

6 Gt bei der Biotreibstoffherstellung.<br />

Kurzfristig ist<br />

die Bioethanolherstellung die<br />

aussichtsreichste Option, da<br />

hierbei relativ geringe Kosten<br />

für die CO 2 -Abscheidung entstehen.<br />

Derzeit ist der Mangel an<br />

deutlichen wirtschaftlichen<br />

Anreizen das Haupthindernis,<br />

um CO 2 bei der Biomassenutzung<br />

zu speichern und damit<br />

negative Emissionsbilanzen<br />

zu erreichen. Ohne solche<br />

Anreize bleibt das enorme Potenzial<br />

für negative Emissionen<br />

ungenutzt. Ein nächster<br />

sinnvoller Schritt sollte eine<br />

detailliertere Betrachtung der<br />

aussichtsreichsten Regionen<br />

beinhalten, in denen nachhaltige<br />

Biomasseproduktion und<br />

-umwandlung mit CCS kombiniert<br />

werden kann.<br />

ArcelorMittal drosselt Stahlproduktion<br />

Der weltgrößte Stahlkonzern<br />

ArcelorMittal reagiert auf die<br />

unsichere Wirtschaftslage<br />

und fährt wegen des hohen<br />

Preisdrucks seine Produktion<br />

in Europa herunter. In Luxemburg<br />

sollen ein Elektroofen<br />

und zwei Walzwerke vorübergehend<br />

abgeschaltet werden,<br />

wie das Unternehmen erklärte.<br />

Die Anlagen sollen zunächst<br />

bis Jahresende stillste-<br />

schlossen und billigere Alternativen<br />

genutzt werden.<br />

Stahlkonzerne spüren seit einigen<br />

Monaten eine deutliche<br />

Zurückhaltung der Kunden.<br />

Dies führte zu einem kräftigen<br />

Preisrückgang. Dagegen<br />

blieben die Rohstoffkosten<br />

vergleichsweise hoch. Der<br />

Duisburger Stahlhändler<br />

Klöckner & Co (KlöCo) kassierte<br />

bereits seine Gewinnprognose<br />

und kündigte ein<br />

Sparprogramm an. Auch<br />

ThyssenKrupp bereitet sich<br />

auf eine Drosselung der Produktion<br />

vor. Der größte deutsche<br />

Stahlhersteller profitierte<br />

bislang von seiner Konzentration<br />

auf hochwertigen<br />

Stahl für den Auto- und Maschinenbau.<br />

Im ersten Halbjahr<br />

war die Produktion noch<br />

fast zu 100 % ausgelastet.<br />

Zuletzt bewegte sich das Unternehmen<br />

nach eigenen Angaben<br />

mit 85 % am Rande<br />

der Vollauslastung.<br />

www.schlager-gmbh.de<br />

Hohe Präzision durch 100% deutsches Know-how:<br />

Dadurch trägt SCHLAGER jeder technischen Anforderung<br />

von Wärmebehandlungsbetrieben Rechnung.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

SCHLAGER Industrieofenbau GmbH · Sudfeldstr. 29 - 31 · 58093 Hagen · Tel.: +49 (0) 23 31-5 70 87 - 00 · Fax: +49 (0) 23 31-5 70 87 - 99<br />

577


N ACHRICHTEN<br />

140 Jahre KSB<br />

Am 18. September wurde der<br />

Pumpen- und Armaturenhersteller<br />

KSB 140 Jahre alt.<br />

1871 begann der Firmengründer<br />

Johannes Klein mit<br />

der Unterstützung von Friedrich<br />

Schanzlin und August Becker<br />

sowie 12 Beschäftigten<br />

auf Teilen des heutigen Firmengeländes<br />

in Frankenthal<br />

mit der Produktion. Heute gehört<br />

KSB mit mehr als 15.000<br />

Mitarbeitern, Produktionsstandorten<br />

auf allen Kontinenten<br />

und einem Umsatz<br />

von rund 2 Mrd. € zu den<br />

weltweit führenden Herstellern<br />

von Kreiselpumpen und<br />

Armaturen.<br />

Den Anfang innovativer Technikentwicklung<br />

bildete der<br />

Kessel speiseapparat von Jo-<br />

Gas- und Dampfkraftwerk „Ulrich Hartmann“<br />

in Irsching eröffnet<br />

Vertreter von Politik und Wirtschaft<br />

haben das hocheffiziente<br />

kombinierte Gas- und<br />

Dampfkraftwerk (GuD) in Irsching<br />

bei Ingolstadt eingeweiht.<br />

Mit High-Tech-Komponenten<br />

wie der neuesten Gasturbine<br />

aus dem Hause<br />

Siemens ist das Kraftwerk das<br />

modernste seiner Art. Die Gesamtleistung<br />

beträgt 561<br />

MW und der elektrische Wirkungsgrad<br />

liegt weltweit erstmals<br />

bei über 60 %. Weitere<br />

technologische Innovationen<br />

ermöglichen zudem eine flexible<br />

Reaktion des Kraftwerks<br />

auf schwankende Stromnachfragen.<br />

Das neue Kraftwerk bei In golstadt<br />

trägt den Namen „Kraft-<br />

hannes Klein. Es folgten Armaturen<br />

und Pumpen für ein<br />

breites Anwendungsspektrum.<br />

Zu dem Firmenwachstum<br />

trug auch der Erwerb<br />

mehrerer deutscher Firmen<br />

gleicher Fachrichtung bei. Daneben<br />

begann man bereits in<br />

den 50er und 60er Jahren<br />

auch in Asien, Südamerika<br />

und Afrika damit Produktionsstätten<br />

aufzubauen. Auf<br />

die spätere Globalisierung der<br />

Wirtschaft war der Pumpenhersteller<br />

daher mit einem<br />

weltweiten Netz von Vertriebs-<br />

und Fertigungsstätten<br />

gut vorbereitet. Seit 1964 gehören<br />

die Mehrheitsanteile<br />

der 1887 gegründeten Aktiengesellschaft<br />

der gemeinnützigen<br />

KSB-Stiftung.<br />

werk Ulrich Hartmann“. Damit<br />

setzt der Betreiber E.ON<br />

eine Tradition aus den Zeiten<br />

seiner Vorgängerunternehmen<br />

fort, technisch wegweisende<br />

Kraftwerke nach Persönlichkeiten<br />

zu benennen,<br />

die sich besondere Verdienste<br />

um das Unternehmen erworben<br />

haben. Ulrich Hartmann<br />

war über 39 Jahre für E.ON<br />

tätig, zuletzt als Aufsichtsratsvorsitzender.<br />

Innovative Weiterentwicklungen<br />

auf dem<br />

Gebiet der Turbinen- und<br />

Kesseltechnik in Verbindung<br />

mit bewährter Technologie<br />

ermöglichen im Kraftwerk Ulrich<br />

Hartmann höhere Verbrennungstemperaturen<br />

als<br />

in bisherigen Gas- und Dampf-<br />

kraftwerken und damit den<br />

erhöhten Wirkungsgrad. Diese<br />

hohen Temperaturen werden<br />

in der Gasturbine durch<br />

fortschrittliche Schaufelwerkstoffe,<br />

hitzebeständige Beschichtungen<br />

und auch<br />

eine optimierte Luftkühlung<br />

der Turbinenschaufeln beherrscht.<br />

Die Turbine verfügt<br />

über eine hohe Lastwechselfähigkeit,<br />

das heißt, die<br />

Stromproduktion kann flexibel<br />

und schnell an veränderten<br />

Bedarf angepasst werden.<br />

Mitte September haben hochrangige<br />

Vertreter von E.ON<br />

und Kraftwerksbauer Siemens<br />

Block 4 des Kraftwerks Irsching<br />

im Beisein des bayerischen<br />

Ministerpräsidenten<br />

Horst Seehofer feierlich ein-<br />

Feierliche Inbetriebnahme der<br />

Nord Stream-Pipeline<br />

Der erste Strang der Nord<br />

Stream-Pipeline wurde in Gegenwart<br />

von hochrangigen<br />

Gästen feierlich in Betrieb genommen.<br />

Vertreter aus Politik<br />

und Wirtschaft, darunter<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel,<br />

der russische Präsident<br />

Dmitrij Medwedew, der<br />

französische Premierminister<br />

François Fillon, der niederländische<br />

Premierminister Mark<br />

Rutte sowie der EU-Kommissar<br />

für Energie, Günther Oettinger,<br />

nahmen an der feierlichen<br />

Eröffnung teil. Sie würdigten<br />

das Nord Stream-Projekt<br />

als wichtigen Beitrag für<br />

geweiht und getauft. Im<br />

kommerziellen Betrieb läuft<br />

die 561-MW-Anlage (netto)<br />

bereits seit Juli 2011 und hat<br />

inklusive der vorangegangenen<br />

Testphase inzwischen<br />

rund 9.000 Betriebsstunden<br />

erreicht. Dank des Wirkungsgrads<br />

von 60,4 % und der<br />

niedrigen Stickoxid-Emissionen<br />

ist Irsching 4 das weltweit<br />

umweltfreundlichste Kraftwerk,<br />

das fossile Brennstoffe<br />

in Strom umwandelt. Die Anlage<br />

verbraucht im Vergleich<br />

zum Durchschnitt der derzeit<br />

weltweit installierten GuD-<br />

Anlagen ein Drittel weniger<br />

Erdgas pro erzeugter Kilowattstunde<br />

und emittiert<br />

rund ein Drittel weniger Kohlendioxid.<br />

die langfristige Energiesicherheit<br />

in Europa. Mit der Fertigstellung<br />

des zweiten Leitungsstrangs<br />

im Jahr 2012<br />

wird die 1.224 km lange Pipeline<br />

eine jährliche Transportkapazität<br />

von bis zu 55 Mrd.<br />

m 3 haben und die Europäische<br />

Union für mindestens<br />

50 Jahre mit russischem Erdgas<br />

versorgen können.<br />

500 Gäste aus Politik und<br />

Wirtschaft nahmen neben<br />

den Staats- und Regierungschefs<br />

an den Feierlichkeiten<br />

zum Beginn der Erdgas-Lieferungen<br />

durch die Nord<br />

578<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


Heute schon Know-how geshoppt?


N ACHRICHTEN<br />

Stream-Pipeline teil. Die Pipeline<br />

wurde von den Staatsund<br />

Regierungschefs der Länder,<br />

aus denen die Anteilseigner<br />

des Projekts stammen,<br />

EU-Kommissar Oettinger und<br />

Spitzenvertretern der Anteilseigner<br />

in Betrieb genommen.<br />

Der Festakt fand an der deutschen<br />

Anlandestation der Leitung<br />

in Lubmin statt. Dort<br />

wird das Erdgas aus der Nord<br />

Stream-Pipeline über die weiterführenden<br />

Leitungen OPAL<br />

und NEL in das europäische<br />

Fernleitungsnetz eingespeist.<br />

Vertreter der Anteilseigner<br />

der Nord Stream AG – OAO<br />

Gazprom, BASF SE/Wintershall<br />

Holding GmbH, E.ON<br />

Ruhrgas AG, N.V. Nederlandse<br />

Gasunie und GDF SUEZ<br />

S.A. – bezeichneten die Pipeline<br />

als Schlüsselprojekt für<br />

Europas Energieinfrastruktur,<br />

das hinsichtlich Zeitplan und<br />

Kosten wie geplant umgesetzt<br />

worden ist. Dem europäischen<br />

Steuerzahler entstehen<br />

dabei keinerlei Kosten:<br />

Die fünf Unternehmen finanzieren<br />

30 % des Investitionsvolumens<br />

von 7,4 Mrd. €<br />

durch Eigenkapital. Weitere<br />

70 % des Projektbudgets<br />

werden durch Kredite abgedeckt.<br />

An der Finanzierung<br />

sind insgesamt etwa 30 Banken<br />

beteiligt.<br />

Energiemanagementsystem der Trimet<br />

Aluminium AG nach DIN EN 16001 zertifiziert<br />

Mit dem Ziel, die Nutzung<br />

von Energie in einem kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess<br />

noch nachhaltiger und<br />

effizienter zu gestalten, haben<br />

Mitarbeiter der Trimet<br />

Aluminium AG an den Standorten<br />

Essen und Hamburg das<br />

unternehmenseigene Energiemanagementsystem<br />

weiter<br />

optimiert. Der damit verbundene<br />

Arbeitseinsatz und<br />

die erzielten Erfolge an beiden<br />

Standorten wurden Ende<br />

September vor Ort im Rahmen<br />

eines viertägigen Energieaudits<br />

nach DIN EN 16001<br />

durch die unabhängige TÜV<br />

Nord Cert GmbH bestätigt.<br />

Die feierliche Übergabe des<br />

Zertifikats fand Ende Oktober<br />

bei Trimet in Essen statt. Dr.<br />

Ortrun Janson-Mundel und<br />

Claus-D. Korthals von der<br />

TÜV Nord Cert GmbH überreichten<br />

das Zertifikat an Jana<br />

Ehrke, Leiterin Managementsysteme<br />

Entwicklung, Uwe<br />

Kremer, Leiter Instandhaltung<br />

Service Projekte (ISP), und<br />

Heribert Hauck, Leiter der<br />

Trimet-Energiewirtschaft. Sie<br />

hatten die geleisteten Arbeiten<br />

geleitet und verantwortet.<br />

Seit August 2009 dient die<br />

DIN EN 16001 als erste Norm<br />

SONA BLW Präzisionsschmiede feierte<br />

Hundertjähriges<br />

Seit 1911 werden in der Maschinenfabrik<br />

an der Friemersheimer<br />

Straße in Duisburg<br />

anspruchsvolle Teile für<br />

Schwerfahrzeuge aller Art gefertigt,<br />

für Schiffe, Züge, Baufahrzeuge,<br />

dazu Rangiertechnik<br />

für Gleisanlagen. In Spitzenzeiten<br />

beschäftigte das<br />

Werk am Rhein rund 4000<br />

Mitarbeiter. Heute sind bei<br />

der früheren ThyssenKrupp-<br />

Tochter noch rund 320 Arbeitnehmer<br />

beschäftigt.<br />

Das runde Jubiläum feierten<br />

Betriebsleitung und Beschäftigte<br />

mit einem Tag der offenen<br />

Tür und Betriebsbesichtigungen<br />

für die Mitarbeiter<br />

und ihre Familien. Vor rund<br />

500 Zuhörern gab Standortleiter<br />

Norbert Kotulla einen<br />

Überblick über ein Jahrhundert<br />

Firmengeschichte: Mit<br />

dem ersten Spatenstich der<br />

Gießerei wurde das Werk in<br />

Wanheim unter Federführung<br />

der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg<br />

(MAN) 1911<br />

gegründet, also noch zu Kaisers<br />

Zeiten. 1921, zehn Jahre<br />

später, wurde das Maschinenbauwerk<br />

eine Tochtergesellschaft<br />

der Rheinischen Stahlwerke<br />

und firmierte künftig<br />

unter dem Namen Rheinische<br />

Stahlwerke Werk 4 Duisburg-<br />

Wanheim. Dort wurden Gusseisen,<br />

Eisenkonstruktionen<br />

und Gesenkschmiedestücke<br />

hergestellt. 1934 wurde der<br />

Konzern Vereinigte Stahlwerke<br />

dezentralisiert. Das Unternehmen<br />

erhielt den Namen<br />

Eisenwerk Wanheim. 1957<br />

stand schon der nächste Namenswechsel<br />

an: Die Produktpalette<br />

der Rheinstahl<br />

zum Energiemanagement<br />

den Unternehmen als Leitfaden<br />

zum Aufbau eines betrieblichen<br />

Energiemanagementsystems.<br />

Generelles Ziel<br />

ist es, die Energieeffizienz<br />

nachhaltig zu steigern.<br />

Wanheim AG bestand jetzt<br />

aus Eisen- und Metallguss sowie<br />

Gesenkschmiedestücken.<br />

1968 führte – bedingt durch<br />

die schlechte Konjunktur in<br />

der Montanindustrie – der<br />

Vorstand der Rheinischen<br />

Stahlwerke das Werk Wanheim<br />

und die Rheinstahl Union<br />

zur Rheinstahl Union AG<br />

zusammen. Diese Fusion<br />

führte zum Abbau eines<br />

Großteils der damals rund<br />

4000 Arbeitsplätze. So ging<br />

es weiter: Nach der „Elefantenhochzeit“<br />

zwischen der<br />

Thyssen-Gruppe und Rheinstahl<br />

wurde der Stahlbau<br />

1974 ausgelagert. Das Werk<br />

verlor weitere Arbeitsplätze.<br />

1976 setzte sich der Prozess<br />

weiter fort, als auch der Maschinenbau<br />

geschlossen wurde.<br />

Gleichzeitig wechselte der<br />

Firmenname erneut, von<br />

Rheinstahl AG in Thyssen Industrie<br />

AG. Als 1977 die Rangiertechnik<br />

der August Thyssen<br />

Hütte nach Wanheim verlegt<br />

wurde, gab es für das<br />

Werk einen Lichtblick, das<br />

sich nun auf Bergbautechnik,<br />

Gesenkschmiede und Rangiertechnik<br />

spezialisierte. Die<br />

„Wanderschaft“ war auch in<br />

den folgenden Jahres nicht<br />

vorbei. Vier Jahre nach der<br />

Verschmelzung der Geschäftsbereiche<br />

Thyssen Umformtechnik<br />

und Thyssen<br />

Guss 1998 wurde 2002 die<br />

Thyssen-Krupp Präzisionsschmiede<br />

gegründet. Thyssen-Krupp<br />

verkaufte den Betrieb<br />

2008 an den Maschinenbaukonzern<br />

SONA<br />

GROUP des indischen Unternehmers<br />

Surinder Kapur.<br />

580<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

Eisenmann Druckguss GmbH richtet neue<br />

Montage-Produktionsstätte ein<br />

Die Eisenmann Druckguss<br />

GmbH hat seit August eine<br />

weitere Halle zur Produktion<br />

und Montage angemietet. Mit<br />

Blick auf zwei neue Aufträge<br />

werden die Standorte an der<br />

Rietheimer und der Max-<br />

Planck-Straße zu eng, erklärt<br />

Geschäftsführer Helmut Hirt.<br />

Das Villinger Unternehmen<br />

hat einen Auftrag für die Produktion<br />

einer elektrischen<br />

Parksperre erhalten, eine<br />

neue Generation der konventionellen<br />

Handbremse, die<br />

per Knopfdruck aktiviert wird.<br />

Acht bis neun Jahre Laufzeit<br />

seien geplant, berichtet Hirt.<br />

Zudem wurde Eisenmann von<br />

einem österreichischen Automobilzulieferer<br />

für die Produktion<br />

des so genannten e-<br />

Rads, eines Antriebsrads für<br />

Elektro-Fahrzeuge, engagiert.<br />

In der Startphase gehe es um<br />

geringe Stückzahlen, so Hirt.<br />

Je nach Marktentwicklung<br />

des Elektroantriebs könnte<br />

sich daraus aber ein Großauftrag<br />

ergeben.<br />

HANS HENNIG<br />

COMPETENCE IN COMBUSTION<br />

www.hanshennig.de<br />

GmbH<br />

DJ ThyssenKrupp und Salzgitter<br />

beenden Joint Venture<br />

Der Industriekonzern Thyssen<br />

Krupp will seine Tochterfirma<br />

GfT Bautechnik komplett<br />

übernehmen. Von dem Stahlproduzenten<br />

Salzgitter erwirbt<br />

das Unternehmen die<br />

verbliebenen 30 % an der<br />

Gesellschaft, wie das Handelsblatt<br />

berichtet. Ein Sprecher<br />

von ThyssenKrupp bestätigte<br />

den Verkauf auf Anfrage,<br />

zu finanziellen Details<br />

machte er keine Angaben.<br />

Die Transaktion habe „vertriebliche<br />

Gründe“. In der GfT<br />

Bautechnik hatten die beiden<br />

Stahlkonzerne vor acht Jahren<br />

ihre Handelsgeschäfte mit<br />

Edelstahlwerke Schmees zeigen<br />

„Edelstahlguss ganz ohne Feuer“<br />

Spundwänden gebündelt.<br />

Der Jahresumsatz summierte<br />

sich laut Handelsblatt zuletzt<br />

auf 463 Mio. €, was eine Verdoppelung<br />

gegenüber dem<br />

Gründungsjahr des Joint Ventures<br />

bedeutet. Zeitweise<br />

habe die Gesellschaft aber<br />

Verluste geschrieben. GfT<br />

Bautechnik bezeichnet sich<br />

selbst als einen der führenden<br />

Anbieter im Hafen- und Spezialtiefbau.<br />

Als ein Vorzeigeprojekt<br />

gilt der Hochwasserschutz<br />

für die italienische Lagunenstadt<br />

Venedig, an der<br />

die Gesellschaft mitgearbeitet<br />

hat.<br />

Am Rosenbaum 27<br />

<br />

+49 (0) 2102 9506 0<br />

+49 (0) 2102 9506 29<br />

info@hanshennig.de<br />

<br />

Die beim Heizverfahren des<br />

Porenbrenners genutzte Infrarotstrahlung<br />

eines keramischen<br />

Glühkörpers erhitzt<br />

Werkzeuge und Werkstoff dabei<br />

so gleichmäßig und effizient,<br />

dass neben der 50%igen<br />

Gasersparnis auch eine Verbesserung<br />

der Qualität der<br />

Gussteile erzielt wird. Die<br />

Technologie der Porenbrenner<br />

ist auch für andere Branchen,<br />

in denen eine gleichmäßige<br />

effektive Erhitzung notwendig<br />

ist, von großem Interesse.<br />

<br />

<br />

<br />

commissioning<br />

<br />

Der Film „Edelstahlguss ganz<br />

ohne Feuer“ setzt die Filmreihe<br />

zu ressourceneffizienten<br />

Umsetzungen in Kleinen und<br />

Mittleren Unternehmen<br />

(KMU) fort, die die intelligente<br />

Nutzung neuer Technologien<br />

in bewährten Prozessen<br />

zeigt. Das Projekt der Edelstahlwerke<br />

Schmees wurde<br />

mit Mitteln des Umweltinnovationsprogramms<br />

des Bundesministeriums<br />

für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) unterstützt.<br />

Die Gießereitechniker der<br />

Edelstahlwerke Schmees setzen<br />

auf neue Technologien<br />

beim Vorwärmen und Lösungsglühen<br />

– das WebVideomagazin<br />

des VDI ZRE stellt<br />

das zukunftsfähige und breit<br />

anwendbare Heizprinzip vor.<br />

Die Edelstahlwerke Schmees<br />

können seit einiger Zeit bei<br />

der Produktion hochwertiger<br />

Gussteile eine große Menge<br />

Gas einsparen. Ermöglicht<br />

wird dies durch den Einsatz<br />

einer innovativen Technologie:<br />

das Heizprinzip des Porenbrenners.<br />

Gemeinsam mit<br />

dem Familienunternehmen<br />

Schmees hat das VDI Zentrum<br />

Ressourceneffizienz (VDI ZRE)<br />

die Vorteile dieser Technologie<br />

anschaulich in einem Film<br />

aufbereitet: www.Ressource-<br />

Deutschland.tv<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

581


N ACHRICHTEN<br />

Messen/Kongresse/Tagungen<br />

17.-19.<br />

Jan.<br />

7.-9.<br />

Febr.<br />

5.-7.<br />

März<br />

26.-30<br />

März<br />

29.-30.<br />

März<br />

Euroguss 2012<br />

9. <strong>International</strong>e Fachmesse für Druckguss in Nürnberg<br />

NürnbergMesse GmbH<br />

Tel.: 0911/8606-0, Fax: 0911/8606-8228<br />

visitorservice@nuernbergmesse.de, www.euroguss.de<br />

e-world energy and water<br />

Messe und Kongress in Essen<br />

Messe Essen GmbH<br />

Tel: 0201/7244-0, Fax: 0201/7244-248<br />

mail@e-world-essen.com, www.e-world-2012.com<br />

Hochleistungskeramik 2012<br />

DKG-Jahrestagung und Symposium in Nürnberg<br />

Deutsche Keramische Gesellschaft e. V.<br />

Tel.: 02203/96648-0, Fax: 02203/69301<br />

info@dkg.de, www.dkg-jahrestagung.de<br />

wire + Tube 2012<br />

<strong>International</strong>e Fachmessen in Düsseldorf<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Tel.: 0211/4560-01<br />

wire@messe-duesseldorf.de; www.wire.de /<br />

Tube@messe-duesseldorf.de; www.tube.de<br />

Härterei 2012<br />

Fachtagung in München<br />

Münchner Werkstofftechnik-Seminare Dr. Schreiner VDI<br />

Tel.: 089/652762, Fax: 089/659844<br />

info@werkstofftechnikseminare.de,<br />

www.werkstofftechnikseminare.de<br />

Keller HCW mit neuem Servicepartner voestalpine<br />

Die Division MSR der Keller<br />

HCW GmbH, einer der führenden<br />

Hersteller von Geräten<br />

für die industrielle berührungslose<br />

Temperaturmessung,<br />

hat einen Kooperationsvertrag<br />

mit der voestalpine<br />

Stahl GmbH Austria unterzeichnet.<br />

Das Elektrotechnische<br />

Zentrum B4E von voestalpine<br />

wird künftig auch für<br />

Drittkunden die Prüfung, Kalibrierung<br />

und Reparatur der<br />

Temperaturmessgeräte von<br />

Keller HCW übernehmen und<br />

unterstützt damit den Keller-<br />

Vertriebspartner Sensotec in<br />

Graz.<br />

Das Elektrotechnische Zentrum<br />

von voestalpine hat in<br />

seinem Labor für Hochtemperaturmesstechnik<br />

umfassende<br />

Erfahrungen mit dem Einsatz<br />

und der Kalibrierung von berührunglosen<br />

Temperaturmessgeräten<br />

gesammelt –<br />

schließlich ist die Temperatur<br />

ein qualitätsentscheidender<br />

Faktor in vielen Einzelschritten<br />

der Stahlerzeugung und<br />

-verarbeitung.<br />

Das Labor ist mit modernen<br />

Kalibrieröfen ausgestattet<br />

und bietet für die gesamte<br />

Produktpalette Kalibrier- und<br />

Reparaturdienste an. Neben<br />

den weltweiten Vertriebspartnern<br />

verfügt KELLER MSR nun<br />

über vier Servicestandorte in<br />

Brasilien, China, Indien und<br />

Österreich.<br />

4.-6.<br />

April<br />

17.-19.<br />

April<br />

24.-25.<br />

April<br />

22.-25.<br />

Mai<br />

Hannover Messe 2012<br />

in Hannover<br />

Deutsche Messe AG<br />

Tel: 0511/89-31146, Fax: 0511/89-31149<br />

info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />

Energieeffizienz 2012<br />

20. Fachmesse und Tagung in Erfurt<br />

AGFW – Energieeffizienzverband<br />

für Wärme, Kälte und KWK e.V.<br />

Tel.: 069/6304-415, Fax: 069/6304-391<br />

info@eneff-messe.de, www.eneff-messe.de<br />

Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />

3. Praxistagung mit begleitender Fachausstellung<br />

Gaswärme <strong>International</strong> in Kooperation<br />

mit Gaswärme-Institut e.V. Essen<br />

Tel.: 0201/82002-91, Fax: 0201/82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de,<br />

www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Ceramitec 2012<br />

Messe in München<br />

Messe München GmbH<br />

Tel.: 089/949- 20273; Fax: 089/949-20279<br />

info@ceramitec.de, www.ceramitec.de<br />

Viessmann Vorschlagswesen<br />

vielfach ausgezeichnet<br />

19.-20.<br />

Sept.<br />

9.-11.<br />

Okt.<br />

10.-12.<br />

Okt.<br />

55. internationales Feuerfestkolloquium<br />

in Aachen<br />

ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />

Tel.: 02624/9473-171, Fax: 02624/9473-200<br />

info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />

Aluminium 2012<br />

Messe und Kongress in Düsseldorf<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Tel.: 0211/90191-221, Fax: 0211/90191-122<br />

info@aluminium-messe.com, www.aluminium-messe.com<br />

Härterei-Kolloquium<br />

68. Kongress und Fachausstellung in Wiesbaden<br />

Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und<br />

Werkstofftechnik e. V.<br />

Tel.: 0421/3972850, Fax: 0421/3972851<br />

congressmanagement@arcor.de,<br />

www.technologiebroker.de/hk-2012/<br />

Zum ersten Mal hat das Deutsche<br />

Institut für Betriebswirtschaft<br />

in Frankfurt (dib) den<br />

Deutschen Ideenpreis verliehen.<br />

Gleich vier Mal wurde die<br />

Viessmann Group ausgezeichnet.<br />

Das gilt übrigens auch für<br />

den Nachwuchs: Das Zentrum<br />

für Ideenmanagement hat die<br />

Auszeichnung „Beste Azubi-<br />

Idee in Deutschland 2010“ an<br />

die Auszubildenden der Viessmann<br />

Werke GmbH & Co. KG<br />

verliehen. Im Rahmen des<br />

Deutschen Ideenpreises gab es<br />

jeweils einen ersten Platz für<br />

die Viessmann Werke Berlin<br />

GmbH in der Kategorie „metall<br />

& aluminiumverarbeitende<br />

Industrie“ und für die Weso-<br />

Aurorahütte GmbH in Gladenbach<br />

in der Kategorie „Eisen &<br />

Metallindustrie“. In der Kategorie<br />

„metall & aluminiumverarbeitende<br />

Industrie“ belegte<br />

die Viessmann Werke Allendorf<br />

GmbH Rang 2, und die<br />

Viessmann Wärmepumpen<br />

GmbH wurde Dritter in dieser<br />

Kategorie.<br />

582<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

Als in der deutschen Wirtschaft<br />

das „Betriebliche Vorschlagswesen“<br />

(BVW) noch<br />

weithin unbekannt war, hatte<br />

man bei Viessmann bereits<br />

die Notwendigkeit erkannt,<br />

die Ideen der Mitarbeiter zur<br />

Verbesserung von Verfahren<br />

und Produkten zu nutzen. So<br />

wurde im Jahr 1960 ein Ausschuss<br />

gegründet, der „für<br />

die Gewährung einer Prämie<br />

für Arbeitnehmerverbesserungsvorschläge“<br />

zuständig<br />

war. Von Beginn an erwiesen<br />

sich die Beschäftigten als<br />

überaus ideenreich und<br />

machten von der neuen Einrichtung<br />

regen Gebrauch.<br />

RHI investiert für Werk in Brasilien<br />

Der Weltmarktführer für Feuerfestprodukte<br />

RHI investiert<br />

85 Mio. € in die erste Ausbaustufe<br />

des lange geplanten<br />

Werks in Brasilien. 2011 wird<br />

die RHI in Brasilien einen<br />

Marktanteil von 14 % und in<br />

ganz Südamerika von 20 %<br />

erreichen. Mehr als die Hälfte<br />

der Produktion von 60.000 t<br />

Feuerfestmaterial, etwa zur<br />

Auskleidung von Hochöfen<br />

Zug um Zug wurde das Betriebliche<br />

Vorschlagswesen<br />

weiterentwickelt und gestärkt<br />

und trägt seit 1999<br />

den Namen „Viessmann<br />

Ideenmanagement“. Rund<br />

57. 000 Ideen haben die Mitarbeiter<br />

der gesamten Viessmann<br />

Group in 2010 eingereicht.<br />

Allein durch die Umsetzung<br />

der berechenbaren<br />

Vorschläge realisierte das Unternehmen<br />

Einsparungen von<br />

fast drei Mio. €. Und auch<br />

für die ideenreichen Mitarbeiter<br />

hat sich ihr Engagement<br />

gelohnt – an sie wurden<br />

Prämien in Höhe von rund<br />

300. 000 € ausgezahlt.<br />

VNG und Gazprom intensivieren technische<br />

Zusammenarbeit bei Untergrundgasspeicherung<br />

Die VNG – Verbundnetz Gas<br />

Aktiengesellschaft (VNG),<br />

Leipzig und die OAO Gazprom,<br />

Moskau, bauen ihre<br />

Kooperation bei der technischen<br />

Untersuchung von Sondeninstallationen<br />

in Untergrundgasspeichern<br />

(UGS) aus.<br />

Uwe Barthel, Vorstand Infrastruktur/Technik<br />

von VNG und<br />

Oleg Aksyutin, Vorstandsmitglied<br />

und Leiter des Departements<br />

Gastransport, Gasspeicherung<br />

und Gasanwendung<br />

der OAO Gazprom unterzeichneten<br />

einen Vertrag zwischen<br />

VNG und der OOO<br />

Gazpromenergodiagnostika,<br />

einer Tochtergesellschaft der<br />

der Stahlindustrie sowie für<br />

Brennöfen der Zement- und<br />

Glasindustrie, geht an Kunden<br />

in Brasilien, der Rest nach<br />

Südamerika. In diesem Teil<br />

der Welt beliefert die RHI vorrangig<br />

die Stahlindustrie.<br />

Südamerika, und speziell Brasilien,<br />

zählt aufgrund des<br />

Wirtschaftswachstums zu den<br />

stark wachsenden Stahlmärkten.<br />

OAO Gazprom, zur Zusammenarbeit<br />

bei der Diagnose<br />

von Sonden in Untergrundgasspeichern.<br />

Den Rahmen bildete die 3. <strong>International</strong>e<br />

Konferenz zur<br />

„Gewährleistung der Betriebssicherheit<br />

von Objekten<br />

der unterirdischen Gasspeicherung“.<br />

Auf der Konferenz,<br />

die gemeinsam von OAO<br />

Gazprom und VNG veranstaltet<br />

wird, werden innovative<br />

Technologien sowie moderne<br />

Methoden und Verfahren für<br />

die Gewähr leistung der Betriebssicherheit<br />

von UGS-Anlagen<br />

mit einem breiten Fach-<br />

HSH Härtereitechnik GmbH<br />

Im Schlop 11<br />

47559 Kranenburg<br />

Tel +49(0)2826-90400<br />

www.hsh-gmbh.com<br />

Wartung, Inspekon,<br />

Kundendienst, Ersatzteile,<br />

Reparaturen, Baugruppen,<br />

Ausmauerungen,<br />

Heizsysteme gas/elektrisch,<br />

Ofensteuerungen,<br />

Schutzgas Regelanlagen,<br />

Betriebsverlagerung,<br />

Inbetriebnahme, Retrot,<br />

Anlagen, Automasierung,<br />

AMS 2750/CQI 9-Beratung,<br />

Abnahme<br />

Partner für Ihre Projekte<br />

rund um die Wärmebehandlungstechnik<br />

Weltec Biopower baut Biogasanlage<br />

in Tschechien<br />

Bis zum Jahr 2015 soll Biomasse<br />

in Tschechien die wichtigste<br />

Quelle für erneuerbare<br />

Energien sein. Entsprechend<br />

hoch ist die Nachfrage tschechischer<br />

Investoren und Betreiber<br />

nach Biogasanlagen.<br />

Gefragt sind Anlagen von<br />

Herstellern, die über Auslandserfahrung<br />

verfügen und einen<br />

flächendeckenden Service<br />

anbieten. Die WELTEC<br />

BIOPOWER GmbH aus Vechta<br />

publikum diskutiert. Führungskräfte<br />

und Fachleute<br />

von russischen und europäischen<br />

Unternehmen der Gasbranche,<br />

Forschungszentren,<br />

Engineering- und Serviceunternehmen<br />

präsentieren neueste<br />

Erkenntnisse auf dem<br />

Gebiet der Untergrundgasspeicherung.<br />

Ziel der Konferenz<br />

ist ein intensiver Informationsaustausch<br />

zwischen<br />

internationalen Spezialisten<br />

und Speicherbetreibern über<br />

modernste Methoden zur Sicherung<br />

der optimalen Betriebsführung<br />

und der Zuverlässigkeit<br />

der notwendigen<br />

Obertage- und unterirdischen<br />

Anlagen.<br />

gehört im zehnten Jahr ihres<br />

Bestehens zu den erfahrenen<br />

deutschen Biogasanlagen-<br />

Herstellern und hat im Sommer<br />

bereits die fünfte Anlage<br />

in Tschechien errichtet. Der<br />

Bau der landwirtschaftlichen<br />

Biogasanlage in Prilozany, im<br />

Süden Tschechiens, wurde in<br />

vier Monaten durchgeführt.<br />

Nach dem Gießen der Betonsohlenplatten<br />

im März konn-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

583


N ACHRICHTEN<br />

Fortbildung<br />

24. Jan. Daten sinnvoll statistisch aufbereiten und effizient<br />

analysieren<br />

VDI-Seminar in Aschheim<br />

25.-26.<br />

Jan.<br />

EEG 2012 – Umsetzung in der Praxis<br />

EW-Seminar in Hamburg<br />

30. Jan. Zeitmanagement und effiziente Arbeitsorganisation<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

31. Jan. –<br />

3. Feb.<br />

Industrieofentechnik – Grundlagen und Anwendungen<br />

Stahl-Akademie-Seminar in Bad Neuenahr<br />

1. Feb. Gefährdungsanalyse und Risikobewertung<br />

VDI-Seminar in Frankfurt a. M.<br />

1. Feb. Produktkosten methodisch und effizient senken<br />

VDI-Seminar in München<br />

3. Feb. Funktionale Sicherheit in der Verfahrenstechnik<br />

VDI-Seminar in Frankfurt a. M.<br />

te noch im selben Monat mit<br />

dem Bau des 2500 Kubikmeter<br />

großen Edelstahl-Fermenters,<br />

des Blockheizkraftwerks<br />

(BHKW) und des 35 m 3 großen<br />

Vertikal-Dosierers begonnen<br />

werden. Im Mai wurde<br />

der Aufbau der Biogasanlagen-Equipments<br />

abgeschlossen.<br />

Anfang Juni strömte bereits<br />

das erste Gas durch die<br />

Leitungen. Die abschließende<br />

Genehmigung des Prüfbetriebs<br />

erfolgte noch im Juni.<br />

Die Biogasanlage enthält eine<br />

Biogasnotfackel und kommt<br />

ohne Hygienisierungs- und<br />

Separations-Einheit aus. Im<br />

BHKW sorgt ein Gasmotoren-<br />

Aggregat mit 366 KW Leistung<br />

für den Strom, der ins<br />

Netz eingespeist wird. Der<br />

energetische Wirkungsgrad<br />

der Anlage ist hoch, weil die<br />

erzeugte Wärme in den Betriebshallen<br />

und Ställen genutzt<br />

wird. Die Anlage wird<br />

mit Substraten und Gülle des<br />

Betreibers sowie umliegender<br />

Farmen gefüttert.<br />

7.-8. Feb. Grundlagen Erneuerbare Energien<br />

AGE-Seminar in Magdeburg<br />

7. Feb. Gesetze, Normen und Vorschriften für die Technische<br />

Dokumentation<br />

VDI-Seminar in Stuttgart<br />

7. Feb. Steuerrecht 2012<br />

AGE-Seminar in Bonn<br />

14.-15.<br />

Feb.<br />

23.-24.<br />

Feb.<br />

6.-9.<br />

März<br />

19.-20.<br />

März<br />

26.-28.<br />

März<br />

24.-25.<br />

April<br />

Technik der Gasversorgung für Kaufleute<br />

AGE-Seminar in Erfurt<br />

Hochtemperatur-Sensorik<br />

DGM-Seminar in Goslar<br />

Einführung in die Metallkunde für Ingenieure und<br />

Techniker<br />

DGM-Seminar in Darmstadt<br />

Grundlagen der Wärmebehandlungstechnik - für die<br />

industrielle Praxis, Teil A<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Ermüdungsverhalten metallischer Werkstoffe<br />

DGM-Seminar in Siegen<br />

Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />

GWI-Seminar in Essen<br />

7.-8. Mai Sicherheit von Maschinen<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

27.-29.<br />

Juni<br />

Schadenskunde und Schadensverhütung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

AGE – Die Akademie der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

Tel.: 0228-2598-100, Fax: 0228-2598-120<br />

anmeldung@ew-online.de, www.age-seminare.de<br />

BDEW → EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710 46 87-0, Fax: 069-710 46 87-359<br />

info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

Stahl-Akademie → Stahlinstitut VDEh<br />

Tel.: 0211-6707-644, Fax: 0211-6707-655<br />

info@stahl-akademie.de, www.stahl-akademie.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi-wissensforum.de<br />

Erster Gas-LKW mit Dual Fuel-Antrieb<br />

bei Gebrü der Weiss<br />

Der Transport- und Logistikdienstleister<br />

Gebrü der Weiss<br />

hat am Standort Maria Lanzendorf<br />

(Wien) den ersten auf<br />

ein Dual Fuel-Antrieb um -<br />

gerü steten Gas-LKW seines<br />

Fuhrparks im Einsatz. Die 40 t<br />

Sattelzugmaschine fährt im<br />

Normalbetrieb mit einem Gemisch<br />

aus 70 % Methangas<br />

(35% klimaneutrales Biogas,<br />

35 % Erdgas) und 30 % Diesel.<br />

Dadurch verringern sich<br />

die jährlichen CO 2 -Emissionen<br />

im Vergleich zu einem reinen<br />

Dieselfahrzeug um 58 %. Ab<br />

sofort wird der neue LKW regelmäßig<br />

fü r den Gebrü der<br />

Weiss-Kunden Siemens Österreich<br />

zwischen dessen Standorten<br />

in Wien verkehren.<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Projektpartner Salzburg AG<br />

ließ Gebrü der Weiss die Sattelzugmaschine<br />

der Marke<br />

Volvo von der Firma Infinite in<br />

Salzburg innerhalb von zwei<br />

Wochen auf ein so genanntes<br />

„Dual Fuel-System“ umrüsten:<br />

Neben einem Dieseltank<br />

verfügt das Fahrzeug über<br />

zwei Gastanks zu je 150 l. Dadurch<br />

werden die Umweltvorteile<br />

des Kraftstoffs Gas mit<br />

der Effizienz eines Dieselmotors<br />

kombiniert. Bei einer<br />

Leistung von 300 PS und einem<br />

maximalen Drehmoment<br />

von 1160 Nm hat der LKW<br />

eine Reichweite von 300 Kilometern.<br />

Gleichzeitig verursacht<br />

der gasbetriebene Dieselmotor<br />

deutlich geringere<br />

Schadstoffemissionen. Gerechnet<br />

auf eine jährliche<br />

Laufleistung von 50.000 Kilometern<br />

ergibt sich eine Ersparnis<br />

von rund 27 t CO 2 pro<br />

Jahr. Außerdem lassen sich<br />

die Stickoxid-Anteile im Abgas<br />

um 67 % reduzieren, der<br />

Partikelausstoß sinkt um<br />

70 %. Damit erfü llt das Fahrzeug<br />

die bisher strengste<br />

Schadstoffemissionsrichtlinie<br />

fü r Verbrennungsmotoren<br />

„EEV“ (Enhanced Environmentally<br />

Friendly Vehicles).<br />

Relaunch 2012!<br />

Mehr Informationen für Sie<br />

und die neuen Mediadaten<br />

unter<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

586<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

EUROGUSS 2012: Treffpunkt der<br />

Druckguss-Branche in Nürnberg<br />

Vom 17. bis 19. Januar 2012<br />

trifft sich die europäische<br />

Druckguss-Fachwelt auf der<br />

EUROGUSS im Messezentrum<br />

Nürnberg. Rund 400 erwartete<br />

Aussteller (2010: 364 Aussteller)<br />

informieren über neueste<br />

Technik, Prozesse und<br />

Produkte. Über 7.000 erwartete<br />

Druckguss-Experten aus<br />

dem In- und Ausland nutzen<br />

die EUROGUSS, um gleich zu<br />

Jahresbeginn anstehende Investitionen<br />

vorzubereiten und<br />

Lösungen für ihre technischen<br />

Anforderungen zu suchen.<br />

Parallel zur Messe findet der<br />

<strong>International</strong>e Deutsche<br />

Druckgusstag, erstmals in der<br />

Halle 7, statt. Weitere Highlights:<br />

Die Sonderschau „Forschung,<br />

die Wissen schaf(f)t“,<br />

die Bekanntgabe der Gewinner<br />

des <strong>International</strong>en Aluminium-Druckguss-<br />

sowie des<br />

Zinkdruckguss-Wettbewerbs.<br />

Innovationen sind für die europäische<br />

Druckgussbranche<br />

im globalen Wettbewerb von<br />

entscheidender Bedeutung.<br />

Auf der neuen Sonderschau<br />

„Forschung, die Wissen<br />

schaf(f)t“ in Halle 7 präsentieren<br />

sich rund zehn nationale<br />

und internationale erwartete<br />

Forschungsinstitute, Universitäten<br />

und Fachhochschulen<br />

mit ihrem Aus- und Weiterbildungsangebot,<br />

ihren Dienstleistungen<br />

und aktuellen Forschungsschwerpunkten.<br />

Der<br />

Dialog zwischen Forschung<br />

und Anwendung steht im Fokus<br />

des <strong>International</strong>en Deutschen<br />

Druckgusstages, der<br />

vom Verband der Deutschen<br />

Druckgießereien (VDD) in Kooperation<br />

mit dem Bundesverband<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG) organisiert<br />

wird. Experten dis -<br />

kutieren an drei Messetagen<br />

über innovative Forschungsergebnisse<br />

und die Vorteile<br />

der technologischen Nutzung.<br />

Am Dienstag, 17. Januar<br />

2012, stehen die Themen<br />

Maschinentechnik und Formen<br />

im Mittelpunkt. Am<br />

Mittwoch, 18. Januar, geht es<br />

um Trennmittel, Gießtechnik<br />

sowie Produktentwicklung<br />

und am Donnerstag, 19. Januar,<br />

sowohl um Gusswerkstoffe,<br />

Schmelztechnik als<br />

auch um Gussbearbeitung.<br />

Der <strong>International</strong>e Deutsche<br />

Druckgusstag wird simultan<br />

ins Englische übersetzt. Die<br />

Teilnahme ist im Messe-Eintrittspreis<br />

enthalten.<br />

Bereits zum vierten Mal werden<br />

im Rahmen der Eröffnungsfeier<br />

der EUROGUSS am<br />

Abend des 16. Januars 2012<br />

besonders herausragende<br />

Zink-Gussteile von der Initiative<br />

Zink ausgezeichnet. Der<br />

Zinkdruckguss-Wettbewerb<br />

hat das Ziel, die Anwendungsvielfalt,<br />

die hervorragenden<br />

Eigenschaften von Zinkdruckgusserzeugnissen<br />

und nicht<br />

zuletzt die Leistungsfähigkeit<br />

der teilnehmenden Gießerei-<br />

Betriebe zu präsentieren. Bei<br />

den eingereichten Produkten<br />

werden folgende Kriterien<br />

bewertet: Konstruktion, Gestaltung,<br />

Formenbau, Gießtechnik,<br />

Bearbeitung, Oberflächenbehandlung<br />

und deko rative<br />

Eigenschaften. Neuentwicklungen<br />

im Zinkdruckguss<br />

sowie die Umstellung von anderen<br />

Werkstoffen oder Herstellungsverfahren<br />

auf Zinkdruckguss<br />

werden besonders<br />

gewürdigt. Die Expertenjury<br />

ist hochkarätig besetzt.<br />

Die Druckguss-Branche hat<br />

scheinbar die Krise von<br />

2008/2009 überwunden und<br />

kann sich über die wirtschaftliche<br />

Situation derzeit nicht<br />

beklagen. Der Verband Deutscher<br />

Druckgießereien (VDD)<br />

meldet für 2010 einen neuen<br />

Rekord beim Gesamtumsatz<br />

von 3,5 Milliarden Euro. Zum<br />

Vergleich: Im Boomjahr 2007<br />

the expertise<br />

CERAMITEC 2012<br />

Technologies | Innovations | Materials<br />

22. – 25. Mai 2012<br />

Neue Messe München<br />

Die Zukunft kennen:<br />

Erfahren Sie alles zu Technischer<br />

Keramik und Pulvermetallurgie.<br />

Nur die CERAMITEC zeigt, was Entscheider wissen<br />

müssen! Technologien – Innovationen – Rohstoffe.<br />

Als globale Leitmesse bietet sie Ihnen somit einmalige<br />

Synergien zwischen den artverwandten Technologien<br />

der Pulvermetallurgie und Keramik.<br />

Tag der<br />

Pulvermetallurgie<br />

22. Mai 2012<br />

www.ceramitec.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

587


N ACHRICHTEN<br />

erdgas-heizsysteme<br />

Modernisierung von Thermoprozessanlagen<br />

Wartung von Industriefeuerungen<br />

Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

42275 Wuppertal Große Flurstr. 69 Tel.: 0202 25554-0<br />

www.hans-runkel.de info@hans-runkel.de<br />

nationalen Kreis von Fachleuten<br />

zu diskutieren. Der internationale<br />

Anspruch wird<br />

unterstützt durch die dreisprachige<br />

Ausrichtung der<br />

Konferenz: Deutsch, Französisch<br />

und Englisch mit jeweiliger<br />

Simultanübersetzung.<br />

Folgende Haupt-Themenfelder<br />

stehen im Mittelpunkt der<br />

Konferenz:<br />

– Rohmaterialien und Energieträger<br />

– vom Traditionellen<br />

zu den Alternativen<br />

– Schmelzprozess und Metallurgie<br />

– vom Einsatz bis<br />

zum flüssigen Metall<br />

– Speichern und Warmhalten<br />

– vom Abstich bis zum Gießen<br />

– Energieeffizienz und Umweltschutz<br />

– von reduzierten<br />

Emissionen zur kompletten<br />

Wärmerückgewinnung<br />

– Kostensenkung und Wirtschaftlichkeit<br />

–vom Ofenbetrieb<br />

bis zur Instandhaltung<br />

Informationen und Anmeldung<br />

unter www.vdg.de<br />

lag der Umsatz bei 3,1 Milliarden<br />

Euro. Und laut CEMA-<br />

FON (The European Foundry<br />

Equipment Suppliers Association)<br />

haben die Mitgliedsländer<br />

Dänemark, Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien,<br />

Italien und Spanien im vergangenen<br />

Jahr Maschinen für<br />

Gießereien im Wert von 255<br />

4. <strong>International</strong>e Kupolofenkonferenz<br />

Der Verein Deutscher Gießereifachleute<br />

e. V. (VDG) und<br />

das französische Centre Technique<br />

des Industries de la<br />

Fonderie (CTIF) veranstalten<br />

gemeinsam die 4. <strong>International</strong>e<br />

Kupolofenkonferenz.<br />

Nach 2008 in Reims (F) findet<br />

die Konferenz am 14./15. Juni<br />

2012 im Maritim <strong>International</strong>es<br />

Congress Center in<br />

Dresden statt. Der Kupolofen<br />

Millionen Euro (2008: 261<br />

Millionen Euro) exportiert,<br />

was einem weltweiten Exportanteil<br />

von 36 % entspricht.<br />

Beide Verbände, VDD und<br />

CEMAFON, sind ideelle Träger<br />

der Fachmesse EUROGUSS.<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie unter: www.euroguss.de<br />

spielt heute und in der Zukunft<br />

eine zentrale Rolle als<br />

Schmelzaggregat für die Produktion<br />

von hochwertigem<br />

Gusseisen. Die vierte Kupolofenkonferenz<br />

hat das Ziel,<br />

die neuesten Entwicklungen,<br />

technologischen Trends und<br />

zukünftige Anforderungen an<br />

das Schmelzen im Kupolofen<br />

und das Speichern im Induktionsrinnenofen<br />

in einem inter-<br />

Hohe <strong>International</strong>ität auf der Leitmesse<br />

EMO Hannover 2011<br />

Zum Abschluss der EMO Hannover<br />

2011, der Weltleitmesse<br />

der Werkzeugmaschinenindustrie,<br />

zogen Veranstalter,<br />

Aussteller und Besucher übereinstimmend<br />

ein äußerst positives<br />

Fazit. Insge samt wurden<br />

allein während der<br />

sechstägigen Veranstaltung<br />

Aufträge mit einem Volumen<br />

von mindestens 4,5 Mrd. €<br />

erteilt. Sechs Tage hatten<br />

2 037 Aussteller aus 41 Ländern<br />

in Hannover unter dem<br />

Motto „Werkzeugmaschinen<br />

und mehr“ ihre neuesten Maschinen,<br />

Lösungen und<br />

Dienstleistungen rund um die<br />

Metallbearbeitung präsentiert.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

standen vor allem<br />

Innovationen und Lösungen<br />

rund um das Thema Nachhaltigkeit<br />

in der Produktion.<br />

Die Aussteller lobten vor allem<br />

die hohe <strong>International</strong>ität<br />

der Besucher. Knapp 40 %<br />

der EMO-Gäste kamen aus<br />

dem Ausland. Bei den ausländischen<br />

Fachbesuchern verschoben<br />

sich die Anteile von<br />

den europäischen hin zu den<br />

asiatischen und südamerikanischen<br />

Besuchern um gut<br />

6,5 %punkte. Damit erreichte<br />

die EMO auch bei der Aufenthaltsdauer<br />

Spitzenwerte. Die<br />

positive Stimmung in der<br />

Branche zeigte sich in den<br />

Messehallen. Mehr als die<br />

Hälfte der Besucher hatte Entscheidungskompetenz<br />

bei Beschaffung<br />

und Einkauf. Entsprechend<br />

kamen 55 % der<br />

Fachbesucher mit konkre ten<br />

Investitionsabsichten auf die<br />

EMO. Bei den ausländischen<br />

Gästen waren es sogar 75 %.<br />

Rund die Hälfte der Besucher<br />

wollte in die Erweiterung ihrer<br />

Kapazitäten, 20 % erstmals<br />

in Werkzeugmaschinen<br />

investieren.<br />

Die vielfältigen Rahmenveranstaltungen<br />

machten den<br />

EMO-Besuch zusätzlich attraktiv.<br />

Kongresse zu den<br />

Themen nachhaltige Produktionstechnik,<br />

Fertigungstechnologien<br />

für die Luft- und<br />

Raumfahrt, Potenziale des<br />

russischen Marktes und Nachwuchswerbung<br />

stießen auf<br />

reges Interesse. Vom 19. bis<br />

24. September 2011 kamen<br />

rund 140 000 Besucher aus<br />

über 100 Ländern zur EMO<br />

Hannover 2011. Die EMO<br />

Hannover 2013 findet vom<br />

16. bis 21. September statt.<br />

www.emo-hannover.de<br />

588<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

Handlungskonferenz Energieeffizienz<br />

Am 7. September 2011 fand<br />

in Berlin die Handlungsfeldkonferenz<br />

Energieeffizienz im<br />

Rahmen des Clusters Energietechnik<br />

Berlin-Brandenburg<br />

statt. Knapp 80 Vertreter der<br />

regionalen Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Politik und Verwaltungen,<br />

Kammern und Verbände<br />

trafen sich, um über<br />

Chancen und Potenziale im<br />

Bereich Energieeffizienz zu<br />

diskutieren und gemeinsame<br />

Ziele und Maßnahmen für die<br />

Technologie- und Marktentwicklung<br />

der Branche in der<br />

deutschen Hauptstadtregion<br />

zu identifizieren.<br />

In ihrer Begrüßungsansprache<br />

unterstrich Staatssekretärin<br />

Almuth Hartwig-Tiedt, Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft,<br />

Technologie und Frauen,<br />

das Ziel des Clusters, die<br />

Hauptstadtregion in der<br />

Energietechnik zu einem bundesweit<br />

führenden und international<br />

sichtbaren Wissenschafts-<br />

und Wirtschaftscluster<br />

zu entwickeln. Dr.<br />

Bernd Uwe Schneider, Leiter<br />

des Wissenschaftlichen Vorstandsbereichs<br />

des GeoForschungsZentrums<br />

Potsdam (in<br />

Vertretung für den Clustersprecher<br />

Prof. Dr. Dr. h.c.<br />

Reinhard F.J. Hüttl) betonte<br />

die Notwendigkeit, dafür den<br />

Wissens- und Technologietransfer<br />

sowie den Erfahrungsaustausch<br />

der Akteure<br />

im Cluster zu unterstützen.<br />

Dadurch könne das Profil der<br />

Region in diesem Bereich geschärft<br />

und die Sichtbarkeit<br />

und Wettbewerbsfähigkeit<br />

erhöht werden. Im Anschluss<br />

erläuterte der Geschäftsfüh-<br />

rer der TSB Innovationsagentur<br />

Berlin, Dr. Adolf M. Kopp,<br />

die Bedeutung der Energietechnik<br />

für die Region. Bereits<br />

heute beschäftigt die Branche<br />

in Berlin und Brandenburg<br />

47.000 Menschen. Zudem arbeiten<br />

allein in Berlin 500<br />

Wissenschaftsexperten an energierelevanten<br />

Fragen.<br />

In den zwei folgenden Impulsvorträgen<br />

zum Thema<br />

„Regionale Trends und Perspektiven<br />

im Bereich Energieeffizienz“<br />

stellte Achim Neuhäuser,<br />

Leiter des Bereichs<br />

InformE der Berliner Energieagentur,<br />

zwei Lösungsansätze<br />

mit großem Potenzial für die<br />

Region vor: die Kraft-Wärme-<br />

Kopplung und die Berliner<br />

Energiesparpartnerschaft. Ulrich<br />

Meyer, Leiter des Teams<br />

Energie der ZukunftsAgentur<br />

Brandenburg (ZAB) und stellvertretender<br />

Clustermanager,<br />

betonte die großen Chancen,<br />

welche sich für Berlin und<br />

Brandenburg, in dem Markt<br />

der Energieeffizienz ergeben.<br />

In den anschließenden Workshops<br />

wurden eine SWOT-<br />

Analyse zur Validierung der<br />

Marktentwicklung und Einschätzung<br />

von spezifischen<br />

Stärken und Schwächen in der<br />

Region erstellt und Zukunftstechnologien<br />

hinsichtlich ihrer<br />

Marktchancen für die Region<br />

bewertet. Die Entwicklung<br />

von Maßnahmen zur Stärkung<br />

des Energieclusters bildete<br />

den Abschluss des Workshops.<br />

Die Ergebnisse werden Eingang<br />

in den Masterplan Energietechnik<br />

finden, welcher<br />

nach einer abschließenden<br />

Clusterkonferenz am 13. Dezember<br />

2011, bis zum ersten<br />

Halbjahr 2012 fertiggestellt<br />

wird.<br />

DAS TEAM DER<br />

<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL<br />

sagt Danke für die Treue und gute Zusammenarbeit und freut sich, Ihnen<br />

nächstes Jahr das neue Layout der gaswärme international vorzustellen.<br />

Erstrahlen auch Sie 2012 im neuen Glanz.<br />

Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Martina Mittermayer<br />

Telefon: +49 89 45051 471<br />

Telefax: +49 89 45051 300<br />

E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Silvija Subasic<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

RELAUNCH 2012<br />

Wir freuen uns auf Sie und<br />

wünschen Ihnen frohe Festtage!<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

589


N ACHRICHTEN<br />

GWI-Seminare<br />

12.-13. Dez. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-<br />

Druckregelanlagen nach DVGW G 491, G 495<br />

und G 459-2<br />

12. Dez. Praxis des Bereitschaftsdienstes für Biogas<br />

13.-14. Dez. Sachkundige für Odorieranlagen - DVGW G 280 -<br />

14.-15. Dez. Fachkundige für Gasanlagen auf Werksgelände<br />

und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />

21. Jan. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich<br />

von Versorgungsleitungen - BALSibau - DVGW<br />

GW 129<br />

25.-26. Jan. <strong>Neuer</strong>ungen Gasmessung und Gasabrechnung<br />

27. Jan. Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter<br />

Gasausströmung<br />

1. Feb. Die DVGW-TRGI 2008<br />

1.-2. Feb. Praxis der Prüfung von Gas-Messanlagen nach<br />

dem DVGW Arbeitsblatt G 492<br />

13. Feb. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas<br />

13.-15. Feb. Sachkundigenschulung GDRM-Anlagen im Netzbetrieb<br />

und in der Industrie<br />

15.-16. Feb. Qualitätssicherung in Gasinstallationen DVGW-<br />

Arbeitsblatt G 1020<br />

22.-23. Feb. Störungen & Störungsbeseitigung an GDRM-<br />

Anlagen<br />

23. Feb. Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen auf<br />

Werksgelände und im Bereich betrieblicher Gasverwendung<br />

27. Feb. Einführung in die Gasabrechnung<br />

28.-29. Feb. Sicheres Arbeiten und Sicherheitstechnik in der<br />

Gas-Hausinstallation<br />

28.-29. Feb. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von GDRM-<br />

Anlagen nach DVGW G 491, G 495 und G 459-2<br />

1.-2. März Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

1. März Explosionsschutz und Betriebssicherheitsverordnung<br />

in der öffentlichen Gasversorgung<br />

5.-6. März Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />

6.-7. März Instandhaltung von Gasrohrnetzen<br />

7.-8. März Erfahrungsaustausch und Weiterbildung der Sachkundigen<br />

für Odorieranlagen<br />

8. März Wirtschaftliche Instandhaltung von Gasnetzen<br />

und -anlagen<br />

14.-16.<br />

März<br />

Sachkundigenschulung Gasabrechnung gemäß<br />

DVGW G 685<br />

16. März Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich<br />

von Versorgungsleitungen - BALSibau - DVGW<br />

GW 129<br />

19.-20.<br />

März<br />

26.-27.<br />

März<br />

Durchleitungsdruckbehälter Praxis-Vertiefungsseminar<br />

/ Weiterbildung der Sachkundigen nach<br />

G 498<br />

Technik der Gasanwendung<br />

Gaswärme-Institut e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146<br />

bildungswerk@gwi-essen.de<br />

www.gwi-essen.de<br />

Dreitägiger Kongress begleitet die<br />

E-world energy & water<br />

Die Energiebranche unterliegt<br />

einem starken Wandel. Die<br />

aktuellen Entwicklungen der<br />

Branche stehen im Fokus des<br />

dreitägigen Kongresses, der<br />

die E-world energy & water<br />

vom 7. bis 9. Februar 2012<br />

begleitet. In 20 Konferenzen<br />

referieren renommierte Experten<br />

über marktnahe Themen.<br />

Dabei geht es in den<br />

Vorträgen und Workshops<br />

u. a. um die Energiewende,<br />

den Gasmarkt, Gesetzesgrundlagen,<br />

den Ausbau der<br />

Netze, Ecomobilität und die<br />

Stellung von regenerativen<br />

Energien im Energiemix der<br />

Zukunft.<br />

HERMES AWARD 2012 im Rahmen<br />

der HANNOVER MESSE<br />

Der HERMES AWARD zählt zu<br />

den international renommiertesten<br />

Technologiepreisen<br />

und wird von der Deutschen<br />

Messe AG zum neunten Mal<br />

ausgeschrieben. Am Wettbewerb<br />

können Unternehmen<br />

und Institutionen teilnehmen,<br />

die ihre Produktinnovationen<br />

In der „Ecomobilitätskonferenz“<br />

(8. Februar) spricht Michael<br />

Siebert, Head of Communications<br />

Inside Electric<br />

Car der Siemens AG in Nürnberg,<br />

über die Umsetzung einer<br />

neuen Infrastruktur im<br />

Bereich Ecomobilität. In diesem<br />

Zusammenhang thematisiert<br />

der Experte auch das Potential<br />

von neuen Ladetechnologien<br />

auf diesem Sektor.<br />

Dr. Gerhard Holtmeier, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrates<br />

erdgas mobil e.V. und Mitglied<br />

des Vorstandes der Thüga<br />

AG in München, referiert<br />

über Nachhaltigkeit in der<br />

Ecomobilität durch Erdgasund<br />

Elektrofahrzeuge. Manfred<br />

Ungethüm ist Geschäftsführer<br />

der Trianel Kohlekraftwerk<br />

Lünen GmbH & Co. KG.<br />

Er beleuchtet die Auswirkungen<br />

der Energiewende auf<br />

konventionelle Energieerzeugung.<br />

Sein Vortrag findet im<br />

Rahmen des Kongresses „Erneuerbare<br />

Energien und ihre<br />

Auswirkungen auf das Netz<br />

vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

politischen Lage“ (8.<br />

Februar) statt. Rune Bjørnson,<br />

Vice President Statoil ASA in<br />

Norwegen, spricht in der<br />

„Gaskonferenz“ (7. Februar)<br />

über die immer wichtiger<br />

werdende Energiequelle und<br />

über Statoils Perspektive auf<br />

dem deutschen Gasmarkt. Dr.<br />

Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender<br />

der RheinEnergie<br />

AG in Köln, berichtet über die<br />

Perspektiven für Erdgas in<br />

Deutschland. Der Kongress<br />

„Welches Marktdesign<br />

braucht die Energiewende?“<br />

(8. Februar) widmet sich einer<br />

besonders aktuellen Fragestellung.<br />

Matthias Kurth, Präsident<br />

der Bundesnetzagentur,<br />

hält einen Vortrag zur<br />

Struktur des künftigen Erzeugungsmarktes.<br />

Andreas<br />

Mundt, Präsident des Bundeskartellamts,<br />

gibt mögliche<br />

Antworten auf die Herausforderung<br />

„Marktdesign oder<br />

Marktwirtschaft?“.<br />

www.e-world-2012.com<br />

als Aussteller auf der HANNO-<br />

VER MESSE 2012 präsentieren.<br />

Bewerbungsschluss ist<br />

der 22. Februar 2012. Die<br />

eingereichten Produkte müssen<br />

bereits industriell erprobt<br />

und/oder in der industriellen<br />

Anwendung sein sowie im<br />

Hinblick auf ihre technische<br />

590<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

und ökonomische Umsetzung<br />

als besonders innovativ beurteilt<br />

werden.<br />

Eine unabhängige Jury unter<br />

dem Vorsitz von Prof. Dr.<br />

Wolfgang Wahlster, Direktor<br />

und Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

des Deutschen<br />

Forschungszentrums<br />

für Künstliche Intelligenz<br />

(DFKI), wird den Preisträger<br />

ermitteln. Der Gewinner sowie<br />

die nominierten Unternehmen<br />

werden am 22. April<br />

von der Bundesministerin für<br />

Bildung und Forschung, Prof.<br />

Dr. Annette Schavan, im Beisein<br />

der Bundeskanzlerin Dr.<br />

Angela Merkel sowie des niedersächsischen<br />

Ministerpräsidenten<br />

David McAllister ausgezeichnet.<br />

Alle für den HER-<br />

MES AWARD 2012 nomi -<br />

nierten Produkte werden vom<br />

23. bis 27. April 2012 im Bereich<br />

der Research & Technology<br />

in Halle 2 auf der HAN-<br />

NOVER MESSE präsentiert.<br />

Der HERMES AWARD 2011<br />

ging an die Krautzberger<br />

GmbH in Eltville. Ausgezeichnet<br />

wurde das Unternehmen<br />

für ein innovatives Dampfspritzverfahren.<br />

Dabei wird<br />

die zum Einsatz kommende<br />

Druckluft zum Spritzen durch<br />

Dampf ersetzt.<br />

Weitere Informationen sowie<br />

die Teilnahmebedingungen<br />

stehen im Internet unter<br />

www.hermesaward.com zur<br />

Verfügung.<br />

Europäische Konferenz für<br />

Wärmebehandlung 2012<br />

Einmal jährlich im Frühjahr<br />

findet in Kooperation mit den<br />

europäischen Verbänden<br />

A3TS, AIM, ASMET, SVW/<br />

ASTT, ATZK und VWT eine<br />

Fachtagung für Wärmebehandlung<br />

statt. Sie dient dem<br />

Erfahrungsaustausch in einzelnen<br />

Fachgebieten und dokumentiert<br />

den internationalen<br />

Stand der Technik. Die<br />

nächste Konferenz findet<br />

vom 22./23. März 2012 in<br />

Strasbourg, Frankreich, zum<br />

Thema „combined treatments<br />

to improve surface<br />

properties“ statt. Die Konferenzsprache<br />

ist Englisch. Vortragsanmeldungen<br />

können<br />

ab sofort gemacht werden.<br />

Weitere Informationen sind<br />

im Internet einsehbar unter:<br />

http://www.awt-online.org/<br />

termine/europaeische-konferenz-fuer-waermebehandlung-2012.html<br />

ORGANISATIONEN UND VERBÄNDE<br />

Fachmesse wire 2012<br />

Draht und Drahtprodukte wie<br />

Kabel, Seile, Federn, Schrauben,<br />

Geflechte, Gitter oder<br />

auch Elektrospulen spielen in<br />

allen Bereichen des Lebens<br />

eine unverzichtbar wichtige<br />

Rolle. Über zukunftsweisende<br />

Fertigungs- und Anwendungskonzepte<br />

informiert die<br />

internationale Leitmesse für<br />

die Draht- und Kabelindustrie<br />

wire, die im kommenden<br />

Frühjahr zum 13ten Mal in<br />

Düsseldorf ausgetragen wird.<br />

Synergieeffekte ergeben sich<br />

dadurch, dass zeitlich und<br />

räumlich parallel zur wire<br />

2012 die internationale Rohrfachmesse<br />

Tube 2012 abgehalten<br />

wird. Die wire 2012<br />

und die Tube 2012 finden<br />

vom 26. bis 30. März 2012 in<br />

Düsseldorf statt.<br />

www.wire.de<br />

Innovationsoffensive des DVGW<br />

Für den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien und deren Integration<br />

in die Energiesysteme werden<br />

Speichertechnologien immer<br />

mehr zum Schlüsselfaktor.<br />

Einen neuen Ansatz<br />

untersucht der DVGW innerhalb<br />

seiner Innovationsoffensive:<br />

Das vorhandene Erdgasnetz<br />

einschließlich der Speicher<br />

ist ein hochflexibles<br />

Energiesystem. Es kann Regenerativstrom-Überschüsse<br />

auffangen und Lastspitzen<br />

ausgleichen. Umgewandelt in<br />

Wasserstoff, kann dieser in<br />

das bestehende Erdgasnetz<br />

eingespeist, transportiert, gespeichert<br />

und nachfolgend<br />

für eine Vielzahl von Anwendungen<br />

genutzt werden. Mittels<br />

hochflexibler GuD-Kraftwerke<br />

und der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung kann dann<br />

wiederum Strom produziert<br />

werden, wenn zu wenig regenerativer<br />

Strom zur Verfügung<br />

steht. Und Wasserstoff<br />

ist nichts Neues: Das sogenannte<br />

Stadtgas, in der Bundesrepublik<br />

bis in die 1970er,<br />

in den neuen Bundesländern<br />

teilweise noch bis in die<br />

1990er Jahre im Einsatz gewesen,<br />

bestand bis zu 50 %<br />

aus Wasserstoff.<br />

Das deutsche Erdgasnetz mit<br />

einer Länge von über 400.000<br />

km mit unterirdischen Speichern<br />

für 20 Mrd. m 3 Gas ist<br />

schon jetzt ein riesiges und<br />

flächendeckendes Transportund<br />

Speichermedium. Es<br />

transportiert derzeit ca. 1.000<br />

Mrd. kWh Energie pro Jahr in<br />

Form von Erd- und Biogas.<br />

Hinzu kommt, dass die Kapazitäten<br />

der unterirdischen<br />

Gasspeicher bis zum Jahr<br />

2020 auf 30 Mrd. m 3 ausgebaut<br />

werden sollen.<br />

Auch in der Gasanwendung<br />

wirken sich diese Ansätze<br />

aus: Gas-Plus-Technologien<br />

sind der komplementäre Bestandteil<br />

dieses Systems.<br />

Kurzfristige Leistungsanpassungen<br />

im Stromnetz können<br />

über die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

ermöglicht werden.<br />

Hocheffiziente motorische<br />

Blockheizkraftwerke wie auch<br />

Brennstoffzellen bieten sich<br />

hier an. Erdgas in Verbindung<br />

mit Biogas, Gasbrennwerttechnik<br />

in Kombination mit<br />

Solarenergie, Gaswärmepumpe<br />

und Kraft-Wärme-Kopplung<br />

tragen zur Verbesserung<br />

der Energie-Effizienz und damit<br />

zum Klimaschutz bei.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

591


N ACHRICHTEN<br />

„Wir plädieren deshalb dafür,<br />

den Einsatz von Erdgas in Verbindung<br />

mit Bio-Erdgas in<br />

Brennwertkesseln als klare Erfüllung<br />

der Nutzungspflicht<br />

im Sinne des EEWärmeG gelten<br />

zu lassen. Und: Die notwendige<br />

Novelle des EEWärfarecogaz<br />

– die neue Interessenvertretung<br />

im europäischen Gasmarkt<br />

Die beiden Verbände faregaz<br />

und facogaz bündeln ihre Interessen<br />

durch die Fusion im<br />

neuen Verband farecogaz –<br />

Verband der Europäischen<br />

Hersteller von Gaszählern,<br />

Gasdruckregelgeräten und<br />

zugehörigen Sicherheitseinrichtungen<br />

und Anlagen. farecogaz<br />

verfolgt, wie auch<br />

seine beiden Vorgänger, keinen<br />

wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb,<br />

sondern versteht<br />

sich als technisch-wissenschaftliches<br />

Sprachrohr<br />

seiner Mitglieder. Sie repräsentieren<br />

90 % des europäischen<br />

Marktes für Gaszähler,<br />

Gasdruckregelgeräte, dazugehörige<br />

Gassicherheitseinrichtungen<br />

sowie MSR-Anlagen<br />

für die Gasinfrastruktur.<br />

Die Marktstellung der Unternehmen<br />

verdeutlicht ein Auszug<br />

aus den farecogaz-Statuten<br />

für die Mitgliedschaft:<br />

– Es muss eine produzierende<br />

Einheit des Unternehmens<br />

in der EU vertreten sein.<br />

– Mindestens zweijährige Erfahrung<br />

in Entwicklung und<br />

Produktion<br />

– Mindestumsatz des Unternehmens<br />

5 Mio. € pro Jahr<br />

– Jedes Mitglied ist nur einmal<br />

stimmberechtigt – auch<br />

wenn es in mehreren europäischen<br />

Ländern mit eigener<br />

Produktion vertreten ist.<br />

– Bereitschaft zur aktiven<br />

Mitarbeit in den technischen<br />

Komitees.<br />

Die Mitgliederversammlung<br />

in Brüssel wählte Michael Calovini<br />

(Elster GmbH) zum Präsidenten<br />

und Dr. Cristiano<br />

Nardi (Pietro Fiorentini SpA)<br />

zum Vize-Präsidenten, den<br />

weiteren Vorstand bilden<br />

Omero Borghesani (Emerson)<br />

und Heinrich Bertke (Elster<br />

GmbH). Das Generalsekretariat<br />

liegt bei Dr. Norbert Burger<br />

(grzi / figawa).<br />

Die Verbände facogaz und faregaz<br />

wurden in den 50er<br />

Jahren gegründet und haben<br />

frühzeitig Regelwerke mitgestaltet.<br />

So entstanden bereits<br />

vor der Gründung von CEN<br />

unter Mitwirkung von Marcogaz,<br />

der wissenschaftlichen<br />

Interessenvertretung der Gasversorger,<br />

Vorläufer europäischer<br />

Normen. Für die aktuelle<br />

Fusion der beiden Verbände<br />

sprachen eindeutige<br />

Synergieeffekte, die jetzt besser<br />

gehoben werden können.<br />

Zudem verleiht die Bündelung<br />

der technologischen Kompetenz<br />

unter einem gemeinsamen<br />

Dach der neuen Interessenvertretung<br />

eine noch stärkere<br />

Stimme in der rasant<br />

wachsenden Bedeutung des<br />

Gasmarktes. Viele Mitgliedsunternehmen<br />

sind heute auf<br />

sich überschneidenden Produktsegmenten<br />

aktiv, zudem<br />

war die Zahl gemeinsamer<br />

Themenspektren von facogaz<br />

und faregaz gewachsen, wie<br />

z. B. Wartungsempfehlungen<br />

für MSR-Stationen. Ein weiterer<br />

Grund für das Zusammengehen<br />

liegt in der Zunahme<br />

von gleichen Ansprechpartnern<br />

bei Kunden und Behörden,<br />

mit denen zukünftig die<br />

Kommunikation leichter und<br />

intensiver gestaltet werden<br />

kann. Als Gast auf der Gründungsveranstaltung<br />

war auch<br />

der Generalsekretär von Marcogaz<br />

Daniel Hec, um die<br />

langjährige Verbundenheit<br />

mit facogaz und faregaz zum<br />

Potenziale von Erdgas für Energiewende nutzen –<br />

bestehende Hemmnisse abbauen<br />

„Erdgas ist eine starke und<br />

unverzichtbare Stütze für den<br />

Umbau des Energiesystems in<br />

Richtung erneuerbare Energien.<br />

Ob in der Stromproduktion,<br />

in der Stromspeicherung,<br />

mit innovativen Anwendungen<br />

im Wärmemarkt oder im<br />

Verkehrssektor – Erdgas wird<br />

auch in Zukunft eine wichtige<br />

Rolle spielen“, sagte Ewald<br />

Woste, Präsident des Bundesverbandes<br />

der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW)<br />

zum Auftakt der gasfachlichen<br />

Aussprachetagung<br />

2011.<br />

Die öffentliche Debatte über<br />

die Energiewende in Deutschland<br />

konzentriere sich fast<br />

ausschließlich auf die zukünftige<br />

Stromerzeugung und<br />

den dringend notwendigen<br />

Ausbau der Energienetze, so<br />

Woste. So unbestreitbar<br />

wichtig diese Bereiche seien:<br />

Ein Thema gerate dabei an<br />

den Rand, das für die Erreichung<br />

der Klimaziele aber<br />

eine enorme Bedeutung<br />

habe: Das Kohlendioxid-Einsparpotenzial<br />

im Wärmemarkt.<br />

„40 % des deutschen<br />

Energieverbrauchs entfallen<br />

auf diesen Sektor. Die Bundesregierung<br />

will hier immerhin<br />

fast die Hälfte der angestrebten<br />

Reduzierung der<br />

Kohlendioxid-Emissionen bis<br />

2020 erreichen. Das schaffen<br />

wir nur durch eine stärkere<br />

Einbindung des Gebäudebestandes<br />

und eine Verdopplung<br />

der Modernisierungsrate<br />

bei Heizungen.“<br />

Hier spielten Erdgassystemlösungen<br />

wie die Erdgasbrennwerttechnik<br />

eine Schlüsselrolle.<br />

Sie seien ein Treiber für<br />

schnelle, wirksame und be-<br />

Ausdruck zu bringen. Er<br />

wünschte dem Präsidium für<br />

die Zukunft eine glückliche<br />

Hand bei der Mitgestaltung<br />

des europäischen<br />

Gasmarktes.<br />

zahlbare CO 2 -Absenkungen<br />

und Effizienzsteigerungen im<br />

Bestand. Durch den Austausch<br />

aller modernisierungsbedürftigen<br />

Heizungsanlagen<br />

durch moderne Erdgaswärmesysteme<br />

könne eine CO 2 -<br />

Reduzierung von rund 93<br />

Mio. t/a erreicht werden. Das<br />

wäre die Menge, die für den<br />

Wärmemarkt im „Integrierten<br />

Energie- und Klimaprogramm“<br />

(IEKP) als CO 2 -Einsparung<br />

angestrebt wird.<br />

„Damit der Energieträger Erdgas<br />

sein Potenzial voll entfalten<br />

kann, müssen allerdings<br />

einige Hindernisse beseitigt<br />

werden. Wir brauchen mehr<br />

Öko-Heizungen. Dazu muss<br />

das Erneuerbare-Energien-<br />

Wärmegesetz (EEWärmeG)<br />

technologieoffener werden.<br />

Bio-Erdgas sollte ohne Kraft-<br />

Wärme-Kopplungs-Pflicht<br />

nutzbar sein“, forderte der<br />

BDEW-Präsident. Nach dem<br />

EEWärmeG darf Bio-Erdgas<br />

derzeit nur in Verbindung<br />

mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) und mit einem Anteil<br />

von 30 % an der Wärmeerzeugung<br />

als Wärmeenergie in<br />

Neubauten eingesetzt werden.<br />

Die Verwendung in<br />

Brennwertkesseln wird hingegen<br />

ausgeschlossen. „Mit<br />

diesem Gesetz wird Bio-Erdgas<br />

gegenüber anderen Energieträgern<br />

aus nicht nachvollziehbaren<br />

Gründen klar benachteiligt“,<br />

kritisierte Woste.<br />

592<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHRICHTEN<br />

PERSONALIEN<br />

meG für private Gebäude<br />

muss den Bestand in Verbindung<br />

mit einer Nutzungspflicht<br />

einbeziehen. Die Einbeziehung<br />

des Gebäudebestandes<br />

in die Regelungen<br />

des EEWärmeG trägt wesentlich<br />

zur Effizienzsteigerung<br />

bei. Dabei müssen natürlich<br />

Technologieoffenheit und die<br />

Gleichwertigkeit von Bio-Erdgas<br />

zur Erfüllung der Vorgaben<br />

des EEWärmeG gewährleistet<br />

sein.“<br />

Stabwechsel in der Metallurgie beim VDMA<br />

Dr.-Ing. Timo Würz hat am 1.<br />

November 2011 Dr. Gutmann<br />

Habig als Geschäftsführer der<br />

Fachverbände Gießereimaschinen,<br />

Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />

und Thermoprozesstechnik<br />

im Verband<br />

Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau e.V. – VDMA –<br />

abgelöst. Würz (41) übernimmt<br />

von Habig in dieser<br />

Position zudem die Geschäftsführung<br />

der entsprechenden<br />

drei europäischen Verbände:<br />

CECOF – European Committee<br />

of Industrial Furnace and<br />

Heating Equipment Associations,<br />

CEMAFON – European<br />

Foundry Equipment Suppliers<br />

Association sowie EUnited<br />

Metallurgy – European Metallurgical<br />

Equipment Association.<br />

Habig, der die Branchenorganisationen<br />

seit 1991<br />

führte, verabschiedet sich in<br />

den Ruhestand.<br />

Habig lenkte in seiner über<br />

20jährigen Tätigkeit verbandsseitig<br />

die Geschicke der<br />

drei Maschinenbaubranchen<br />

mit metallurgischem Schwerpunkt<br />

in einer Phase, in der<br />

sowohl deren Exportorientierung<br />

als auch der Grad der<br />

europäischen und internatio-<br />

Dr.-Ing. Timo Würz<br />

nalen Vernetzung stetig<br />

wuchsen. Der Aktionsradius<br />

der Verbände wurde damit<br />

kontinuierlich ausgebaut. Mit<br />

der Gründung des VDMA<br />

Fachverbandes Hütten- und<br />

Walzwerkeinrichtungen sowie<br />

des europäischen Branchenverbandes<br />

unter dem<br />

Dach von EUnited entstand<br />

unter seiner Ägide eine eigene<br />

Plattform. Er war Mitbegründer<br />

des <strong>International</strong><br />

Foundry Forums, einer hochkarätigen<br />

Veranstaltung für<br />

die Entscheider in der Welt<br />

des Gießens.<br />

Würz ist gebürtiger Frankfurter.<br />

Nach dem Studium des<br />

Allgemeinen Maschinenbaus<br />

an der Technischen Hochschule<br />

Darmstadt mit Promotion<br />

arbeitete er zunächst in<br />

der produktionstechnischen<br />

Forschung. Seit 2000 war er<br />

Leiter Forschung und Technik<br />

im Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

–<br />

VDW – sowie Geschäftsführer<br />

des VDW-Forschungsinstituts.<br />

Im Jahr 2008 übernahm er als<br />

Stellvertretender Geschäftsführer<br />

im VDW weitere Verantwortung.<br />

Dr. Gutmann Habig<br />

Christian Sprung neuer Schriftleiter<br />

für die GWI-Redaktion<br />

Dipl.-Ing. Christian Sprung ist<br />

seit dem 1. November 2011<br />

neuer Schriftleiter der Fachzeitschrift<br />

Gaswärme <strong>International</strong>.<br />

Die Redaktion heißt<br />

ihn willkommen und freut<br />

sich auf eine gute Zusammenarbeit.<br />

Nach einem Studium an der<br />

RWTH Aachen in Metallurgie<br />

und Werkstofftechnik promovierte<br />

Dr. Sprung am Marx-<br />

Planck-Institut für Eisenforschung<br />

in Düsseldorf zum<br />

Thema „Eigenschaften von<br />

endabmessungsnah gegossenen<br />

und gewalzten Stahlbändern“.<br />

Seit 1998 besetzte er<br />

verschiedene Positionen in<br />

namenhaften Unternehmen.<br />

Seit September 2011 ist<br />

Christian Sprung bei der SMS<br />

Siemag AG in Düsseldorf als<br />

Fachbereichsleiter in der Abteilung<br />

für „VTW, Öfen für<br />

die Wärmebehandlung von<br />

Warmband und Grobblech“<br />

tätig.<br />

Thomas Blades neues Vorstandmitglied bei Linde<br />

Siemens-Chef Michael Westhagemann<br />

leitet den Industrieverband<br />

Thomas Blades wechselt als<br />

Vorstand zum Gasespezialisten<br />

Linde. Der 55-Jährige soll<br />

vom April kommenden Jahres<br />

an unter anderem die Geschäfte<br />

des Münchner Dax-<br />

Konzerns in Nord- und Südamerika<br />

verantworten. Blades<br />

war bislang Chef der Siemens-Sparte<br />

für Öl- und Gastechnik.<br />

Der 55-jährige Brite<br />

soll seinen neuen Posten spätestens<br />

im April 2012 aufnehmen.<br />

Er folgt auf Kent Masters,<br />

der Vorstandschef beim<br />

in der Schweiz ansässigen<br />

Maschinen- und Baukonzern<br />

Foster Wheeler wird.<br />

Neben seinem Hauptjob als<br />

Chef von Siemens in Norddeutschland<br />

ist Michael Westhagemann<br />

nun auch noch<br />

Vorsitzender des Industrieverbands<br />

Hamburg (IVH). Am<br />

Donnerstagabend wurde der<br />

Manager als Nachfolger von<br />

Hans-Theodor Kutsch gewählt.<br />

Kutsch hatte sein Amt<br />

nach seinem Ausscheiden als<br />

Geschäftsführer der Firmengruppe<br />

Otto Krahn und als<br />

Chef von Albis Plastic satzungsgemäß<br />

zur Verfügung<br />

gestellt. Der gebürtige Münsterländer<br />

Westhagemann (54)<br />

leitet die Hamburger Siemens-Niederlassung<br />

für den<br />

Norden seit 2004. Anders als<br />

Kutsch ist er kein Mittelstandsmanager,<br />

sondern ein<br />

Konzernlenker. Er ist Mitglied<br />

im Vorstand des Unternehmensverbands<br />

Nord und von<br />

Nordmetall. Zudem ist er Mitglied<br />

der Vollversammlung<br />

der Handelskammer.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

593


N ACHRICHTEN<br />

Honsel-Vorstand Luigi Mattina wechselt zu Trimet<br />

Luigi Mattina (44) wechselt<br />

mit Wirkung zum 1. November<br />

in den Vorstand der Trimet<br />

Aluminium AG, Essen.<br />

Der Diplom-Ingenieur der<br />

Fachrichtung Maschinenbau<br />

und ausgebildete Maschinenschlosser<br />

kommt von der<br />

Honsel AG, Meschede. Im<br />

Jahr 2006 hatte er dort, nach<br />

vorangegangenen Stationen<br />

bei der AEG und einer mehr<br />

als zehnjährigen Karriere bei<br />

Alcoa, als Geschäftsleiter des<br />

Werks Nürnberg begonnen.<br />

Seit Herbst 2010 verantwortete<br />

Mattina als Mitglied des<br />

Honsel-Vorstands und COO<br />

die Produktion des Unternehmens<br />

mit Standorten in<br />

Deutschland, Frankreich, Spanien,<br />

Mexiko sowie Brasilien.<br />

Bei Trimet wird Mattina das<br />

Vorstandsteam um Dr. Martin<br />

Iffert (Vorsitzender), Thomas<br />

Reuther und Martin Söffge,<br />

komplettieren. Mit seiner<br />

Kernkompetenz in der Automotiveproduktion<br />

wird er vor<br />

allem diesen Geschäftsbereich<br />

der Trimet verstärken<br />

und weiterentwickeln.<br />

pletten Titel im Verzeichnisbaum<br />

(in diesem Fall W 130<br />

Brunnengenerierung) eingetragen.<br />

Um den kompletten<br />

Titel anzuzeigen, wird das<br />

Fenster mit dem Verzeichnis<br />

einfach per rechte Maustaste<br />

nach rechts gezogen und damit<br />

vergrößert – und genauso<br />

auch wieder verkleinert.<br />

Die Suchfunktionen wurden<br />

mit einem neuen, zentralen<br />

Suchfeld verbessert. Eine Volltextsuche<br />

und die Suche nach<br />

Begriffen innerhalb der Dokumente<br />

sind jetzt noch unkomplizierter<br />

durchführbar. Zudem<br />

können die Änderungsdienste<br />

ab 2010 in einem Archiv eingesehen<br />

werden. Alle neuen<br />

wie auch die bekannten Funktionen<br />

sind im Menüpunkt<br />

„Hilfe“ ausführlich beschrieben.<br />

Weitere Informationen<br />

zum DVGW-Regelwerk über<br />

www.mein-regelwerk.de.<br />

Internet-Relaunch des VDI Wissensforums<br />

MEDIEN<br />

DVGW-Regelwerk auf DVD o ptimiert<br />

Seit 2010 ist das DVGW-Regelwerk<br />

als Online-Version erfolgreich.<br />

Parallel dazu stehen<br />

weiterhin die gedruckte und<br />

die DVD-Version zur Verfügung.<br />

Die Grundlage für die<br />

aktuelle Optimierung des<br />

DVGW-Regelwerks auf DVD<br />

lieferte eine Kundenumfrage.<br />

Durch die rege Beteiligung<br />

konnten viele praktische Anregungen<br />

gewonnen und<br />

umgesetzt werden. Die nun<br />

im Update II/2011 erschienenen<br />

Weiterentwicklungen der<br />

Funktionen und der Software<br />

sind für die Abonnenten kostenfrei.<br />

Dokumente werden jetzt<br />

nicht mehr automatisch geschlossen,<br />

wenn ein weiteres<br />

geöffnet wird. Sie stehen<br />

über die Schaltfläche „geöffnete<br />

Dokumente“ parallel zur<br />

Verfügung. Die einzelnen Dokumente<br />

lassen sich dann<br />

auch problemlos mit einem<br />

Klick auf das Kreuzchen neben<br />

ihrem Kurztitel schließen.<br />

Gezieltes Blättern innerhalb<br />

des Dokuments ermöglicht<br />

eine weitere neue Funktion:<br />

Direkt im Verzeichnisbaum<br />

lässt sich das interne Inhaltsverzeichnis<br />

des Dokuments<br />

mit einem Klick auf das Plus-<br />

Symbol vor seinem Namen<br />

öffnen. Beim Klick auf ein Unterkapitel<br />

erscheint dieses sofort<br />

auf dem Bildschirm. Statt<br />

nur des Kurztitels (z. B. W<br />

130) sind jetzt auch die kom-<br />

Die neue Internetseite des VDI<br />

Wissensforums ist online<br />

(www.vdi-wissensforum.de).<br />

Zentrales Werkzeug ist der<br />

neue Eventfinder, mit dem Ingenieure<br />

und technische<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Veranstaltungen einfach und<br />

gezielt suchen können. Die<br />

Auswahl erfolgt nach Themen<br />

und Rubriken – als Ergebnis<br />

werden alle passenden Events<br />

aufgelistet, vom großen internationalen<br />

Kongress bis zum<br />

Seminar. Der Eventfinder<br />

bleibt dem Nutzer auf allen<br />

Ebenen erhalten, sodass er<br />

auf jeder Seite und Unterseite<br />

darauf zurückgreifen kann.<br />

Nach Auswahl einer Veranstaltung<br />

bietet der Eventfinder<br />

unter anderem den<br />

Schnellzugriff auf das ausführliche<br />

Programm mit dem<br />

detaillierten Ablauf und den<br />

Referenten sowie auf die Anmeldung<br />

per Online-Formular.<br />

Außerdem lässt sich zu jedem<br />

Event eine eigene Unterseite<br />

ansteuern, die alle<br />

wichtigen Informationen im<br />

Überblick gibt. Unternehmen,<br />

die sich auf einer Veranstaltung<br />

als Aussteller präsentieren<br />

möchten, können sich<br />

hierzu ebenfalls direkt informieren.<br />

Insgesamt zeigt sich der neue<br />

Internetauftritt in modernem<br />

Design. Er vereint das Markenzeichen<br />

des Vereins der<br />

Deutschen Ingenieure (VDI) –<br />

das blaue Quadrat – mit technisch<br />

ansprechenden Bewegt-<br />

Elementen. Die Möglichkeit,<br />

Seiten über soziale Netzwerke<br />

oder per E-Mail zu empfehlen,<br />

rundet das Angebot ab.<br />

594<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


N ACHGEFRAGT ???????<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die Gaswärme <strong>International</strong> eine neue Interview-Reihe zum Thema „Energie“.<br />

Befragt werden Persönlichkeiten aus Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in<br />

der gasbeheizten Thermoprozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

Folge 4: Helmut Knappstein<br />

„Der Energiedienstleistungssektor<br />

in Deutschland<br />

ist ein Wachstumsmarkt“<br />

Dr.-Ing. Helmut Knappstein ist Leiter des Bereichs Effizienzkonzepte<br />

der RWE Energiedienstleistungen GmbH, Dortmund. Im Interview<br />

mit Gaswärme <strong>International</strong> (GWI)* spricht der Unternehmer über<br />

die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />

und verrät, was seine persönliche Energiespar-Leistung ist.<br />

Energie<br />

GWI: Der Energiemix der Zukunft: Wagen<br />

Sie eine Prognose?<br />

Knappstein: Die Beschlüsse der deutschen<br />

Bundesregierung zum beschleunigten<br />

Ausstieg aus der Kernenergie<br />

und das Ziel der „Endkarbonisierung“,<br />

also der deutlichen Reduzierung des<br />

CO 2 Ausstoßes, das Energiekommissar<br />

Günter Öttinger als zentralen Punkt der<br />

EU Energiepolitik formuliert hat, lassen<br />

zukünftig prinzipiell nur noch den Einsatz<br />

regenerativ erzeugter Energien zu.<br />

Wenngleich der Einsatz regenerativer<br />

Energien lokal und regional durchaus<br />

äußerst sinnvoll sein kann, haben sie<br />

derzeit aber auch noch Schwächen,<br />

was die gesicherte Bereitstellung betrifft.<br />

Obwohl erhebliche Entwicklungsanstrengungen<br />

unternommen werden,<br />

regenerativ erzeugte Energie zukünftig<br />

auch ökonomisch attraktiv zu machen,<br />

bin ich persönlich überzeugt davon, dass<br />

fossile Energieträger auch in den nächsten<br />

Jahrzehnten noch erheblichen Anteil<br />

am Energiemix haben werden müssen.<br />

Dass fossile Energieträger so effizient<br />

wie möglich und so umweltschonend<br />

wie erforderlich eingesetzt werden müssen,<br />

ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

GWI: Deutschland im Jahr 2020: Wie<br />

wird sich der Alltag der Menschen durch<br />

den Wandel der Energiewirtschaft verändert<br />

haben? Was tanken die Menschen?<br />

Wie heizen sie ihre Häuser? Wie erzeugen<br />

sie Licht? Wagen Sie ein Szenario!<br />

Knappstein: Technologische Neuentwicklungen<br />

vor dem Hintergrund einer<br />

bestehenden und erprobten Energieversorgung<br />

am Markt einzuführen, bedarf<br />

Zeit. Ich bin überzeugt davon, dass sich<br />

bis zum Jahr 2020, immerhin sind das<br />

nur noch ca. acht Jahre, der Alltag der<br />

Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

noch nicht drastisch verändern<br />

wird.<br />

Vor dem Hintergrund der äußerst geringen<br />

Sanierungsquote von Häusern ist<br />

kaum zu erwarten, dass bereits im Jahre<br />

2020 eine signifikante Veränderung der<br />

Beheizungsstruktur zu verzeichnen sein<br />

* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der Gaswärme <strong>International</strong><br />

wird. Immerhin werden ja auch heute<br />

bereits regenerative Techniken wie<br />

Pelletheizungen oder Wärmepumpen<br />

großflächig eingesetzt. Neben Kraftstoffen<br />

wie Benzin oder Diesel werden erste<br />

Elektrofahrzeuge – insbesondere in Ballungsregionen<br />

– zum Straßenbild gehören,<br />

wobei bis dahin aber eine umfangreiche<br />

Infrastruktur aufzubauen ist, um<br />

die Batterien der Fahrzeuge aufzuladen.<br />

Elektrofahrzeuge müssen aber erst noch<br />

im Alltagsbetrieb ihre Tauglichkeit unter<br />

Beweis stellen.<br />

GWI: In welche der aktuell sich entwickelnden<br />

Technologien würden Sie demnach<br />

heute investieren?<br />

Knappstein: Mit besonderem Interesse<br />

sowohl beruflich als auch privat registriere<br />

ich die erheblichen Fortschritte, die<br />

die Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung zur<br />

Erzeugung von Wärme und Strom für<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser genommen<br />

hat. Ausgehend von ersten technologischen<br />

Entwicklungen Ende der<br />

90er Jahre, wurde inzwischen ein breites<br />

Spektrum von Stirling- und Gasmotoren<br />

zu marktreifen Produkten entwickelt.<br />

Zu nennen sind aber auch der Dampf-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

595


??????? N ACHGEFRAGT<br />

596 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011 rausforderung, die in der öffentlichen<br />

Debatte oft zu kurz kommt.<br />

Die Energiewende stößt in der deutschen<br />

Öffentlichkeit auf eine breite Akzeptanz,<br />

wird aber letztlich Kosten verursachen,<br />

die alle Energieverbraucher, d.h. Privatkunden,<br />

Kommunen, Gewerbe- und Industriekunden<br />

zu tragen haben.<br />

GWI: Ihre Forderung an die Bundesregierung<br />

in diesem Zusammenhang?<br />

Knappstein: Bisher wird teilweise der<br />

Eindruck vermittelt, dass eine Energiewende<br />

für den Strom- oder Wärmekunden<br />

zum Nulltarif zu haben ist.<br />

Hier wünsche ich mir mehr Ehrlichkeit<br />

in der öffentlichen Diskussion. Der für<br />

die Energiewende erforderliche und gewünschte<br />

Umbau hin zu regenerativen<br />

motor und die rasanten Fortschritte, die Knappstein: Der beschleunigte Ausstieg<br />

Energien ist eine Herkulesaufgabe. In<br />

die Brennstoffzellentechnologie im Mikro-KWK-Bereich<br />

aus der Kernenergie hat die wirt-<br />

diesem Zusammenhang muss kommu-<br />

in den letzten Jahren schaftlichen Rahmenbedingungen für niziert werden, dass wir auch bereit sein<br />

zu verzeichnen hat. Mikro-KWK-Geräte Unternehmen wie RWE deutlich verschärft.<br />

müssen, für eine ökologische Energie-<br />

werden inzwischen von namhaften Heizgeräteherstellern<br />

Der Ausstieg bietet aber auch versorgung einen angemessenen Preis<br />

für Endkunden angeboten.<br />

große Chancen, die wir nutzen werden. zu bezahlen.<br />

Besonders hohes Potenzial und So investiert RWE über die international<br />

einen Wirkungsgrad, der auf dem Niveau agierende Tochtergesellschaft RWE Innogy<br />

modernster Großkraftwerke liegt, bieten<br />

jährlich mehr als 1 Mrd. € in den GWI: Die Erneuerbaren Energien haben<br />

Brennstoffzellenheizgeräte. Im Rahmen Ausbau regenerativer Energieerzeugung. mindestens zwei Probleme: die fehlende<br />

von Laborerprobungen und Feldtests von Für uns als RWE Energiedienstleistungen Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

Pilotanlagen, an denen auch die RWE bieten sich erhebliche Chancen durch<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energiedienstleistungen GmbH beteiligt den massiven Ausbau von Kraft-Wärme- Energieformen. Ändert sich das in absehbarer<br />

ist, konnten elektrische Wirkungsgrade, Kopplungsanlagen im Leistungsbereich<br />

Zeit?<br />

je nach System zwischen 35 und 58 %, bis hin zu 1 MW el zur gleichzeitigen dezentralen<br />

erzielt werden. Damit sind diese Mikro-<br />

Strom- und Wärmeerzeugung Knappstein: Die herkömmliche Energie-<br />

KWK-Systeme perfekt für zukünftige und dies natürlich auch auf Basis regenerativen<br />

versorgung hat uns bisher eine absolut<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser mit niedrigem<br />

Biogases.<br />

gesicherte Versorgung mit Strom und<br />

Wärmebedarf aber anteilig hohem<br />

Wärme geboten, allerdings verbunden<br />

Strombedarf geeignet.<br />

mit den negativen Auswirkung auf die<br />

GWI: Stichwort Energiewende: Welche Umwelt wie z.B. den CO 2 Ausstoß. An<br />

Änderungen müssen sich auf politischer, dieser Stelle haben Erneuerbare Energien<br />

GWI: Wie schätzen Sie die zukünftige auch welt-politischer, auf gesellschaftlicher<br />

deutliche Vorteile. Eine gesicherte<br />

Bedeutung fossiler Brennstoffe wie Öl,<br />

und ökologischer Ebene ergeben, Strom- und Wärmeversorgung rund um<br />

Kohle, Gas ein?<br />

damit man realistisch von einer Wende die Uhr auf Basis Erneuerbarer Energien<br />

sprechen kann?<br />

ist im Gegensatz zum etablierten System<br />

Knappstein: Fossile Brennstoffe wie Öl,<br />

jedoch eine Herausforderung und gänzlich<br />

Kohle und Gas werden auch zukünftig Knappstein: Eine Energiewende kann<br />

neu zu entwickeln. Mit dem Aufbau<br />

einen Beitrag zur wirtschaftlichen Wärme-<br />

sicherlich durch legislative Maßnahmen der erforderlichen Steuerung, der Ent-<br />

und Stromversorgung von Industrie, sowohl auf nationaler als auch internawicklung<br />

von Speichertechnologien etc.<br />

Gewerbe und Privathaushalten leisten tionaler Ebene vorbereitet und teilweise<br />

wird sich auch die Akzeptanz der Erneu-<br />

müssen. Allerdings ist davon auszugehen,<br />

erzwungen werden. Alles in allem erbaren Energien in absehbarer Zeit wei-<br />

dass mit technologischer Weiterentwicklung<br />

müssen die Politik und die Energiewirtter<br />

deutlich verbessern.<br />

und Marktdurchdringung regeneraschaft<br />

wieder mehr miteinander reden.<br />

tiv erzeugter Energien der Anteil fossiler Energiewende bedeutet ja nicht nur den<br />

Brennstoffe deutlich abnehmen wird. Ausstieg aus der Kernenergie. Die Wende<br />

GWI: Unabhängig von der Energieform<br />

hin zu einer dezentralen Energiever-<br />

und Technologie, viele halten das Stich-<br />

sorgung und zum Ausbau regenerativer wort „Energieeffizienz“ für den Schlüssel<br />

GWI: Und Atomkraft? Welche Auswirkungen<br />

Energien bedarf auch den Ausbau und<br />

zur Energiefrage der Zukunft. Wie<br />

sind nach Deutschlands aktueller die Neuausrichtung der Stromnetze in schätzen Sie das Thema ein? Was halten<br />

Stellungnahme zu erwarten?<br />

Deutschland, auch das ist ein große He-<br />

Sie für die bedeutendste Entwicklung


N ACHGEFRAGT ???????<br />

auf diesem Gebiet in der Thermoprozesstechnik-Branche?<br />

Knappstein: Innerhalb der RWE Energiedienstleistungen<br />

bin ich für den Bereich<br />

„Effizienzkonzepte“ verantwortlich.<br />

Energieeffizienz ist somit unser<br />

Tagesgeschäft. Meine Mitarbeiter und<br />

ich verfügen über langjährige Erfahrungen,<br />

die dazu beitragen, Energie so<br />

effizient wie möglich unter Berücksichtigung<br />

wirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

einzusetzen. Die tägliche Erfahrung<br />

zeigt, dass neben den privaten insbesondere<br />

im gewerblichen und industriellen<br />

Bereich noch deutliche Energieeffizienzpotenziale<br />

liegen. Den Fachleuten in den<br />

Gewerbe- und Industriebetrieben ist das<br />

in der Regel bekannt. Da Energieeffizienzmaßnahmen<br />

allerdings den gleichen<br />

Renditeanforderungen wie sonstige Investitionen<br />

unterliegen, ist die Umsetzung<br />

potenziell geeigneter technischer<br />

Maßnahmen natürlich von der Wirtschaftlichkeit<br />

der Energieeffizienzmaßnahme<br />

abhängig.<br />

Im Bereich der Thermoprozessanlagen<br />

sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten<br />

eine Vielzahl von Verbesserungen<br />

realisiert worden. Deutliche Vorteile bieten<br />

z.B. der Einsatz – technische Eignung<br />

vorausgesetzt – von Rekuperator- und<br />

Regeneratorbrenner, die unter Nutzung<br />

der Abgasabwärme eine deutliche Effizienzverbesserung<br />

bringen.<br />

GWI: Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung<br />

nach elektrische Prozesswärmeverfahren?<br />

Knappstein: Elektrische Prozesswärmeverfahren<br />

bilden auch unter Berücksichtigung<br />

der höheren Stromkosten den<br />

Vorteil absoluter Regelgenauigkeit. Sie<br />

bieten auch den Vorteil, überall dort eingesetzt<br />

zu werden, wo Abgase und die<br />

in den Abgasen enthaltenen Bestandteile<br />

negative Auswirkungen auf das Wärmegut<br />

haben würden.<br />

oder Industriebetrieb, der dem Thema<br />

„Effizienzsteigerung“ keine angemessene<br />

Bedeutung einräumt, nimmt zwangsläufig<br />

Wettbewerbsnachteile in Kauf.<br />

GWI: Wie wird sich der Energieverbrauch<br />

in Industrie, Gewerbe und Haushalt Ihrer<br />

Meinung nach verändern?<br />

Knappstein: Thermoprozessanlagen<br />

haben eine relativ hohe Lebensdauer.<br />

Diese im Prinzip erfreuliche Eigenschaft<br />

hat bezüglich Energieeffizienz den Nachteil,<br />

dass neue energieeffizientere Thermoprozessanlagen,<br />

wenngleich in einer<br />

breiten Palette am Markt verfügbar,<br />

häufig erst bei Erneuerungsbedarf eingesetzt<br />

werden. Zwangsläufig ist somit<br />

ein relativ großes time lag zu erwarten,<br />

bis der Anlagenbestand bezüglich Energieeffizienz<br />

State of the Art sein wird.<br />

Eine drastische Senkung des Energieverbrauches<br />

in Industrie und Gewerbe erwarte<br />

ich somit nicht. Anders sieht es bei<br />

Haushalten aus, wo seit Jahren ein Sinken<br />

des Wärmebedarfes, bedingt durch<br />

legislative Vorgaben und technologische<br />

Entwicklungen festzustellen ist.<br />

Unternehmen<br />

GWI: Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen<br />

heute auf dem Energiemarkt?<br />

Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />

GmbH ist mit rund 250 Mitarbeitern<br />

und einem Umsatz von 200 Mio. €/<br />

Jahr deutschlandweit eine der größten<br />

Player im Energiedienstleistungsmarkt.<br />

Wir betreiben u. a. 60 Heizkraftwerke in<br />

elf Bundesländern und haben mehr als<br />

3000 Anlagen, die wir im Rahmen von<br />

Contracting zur gesicherten effizienten<br />

Wärmeversorgung unserer Kunden betreiben.<br />

In den letzten Jahren haben wir<br />

verstärkt Blockheizkraftwerke in der Leistungsklasse<br />

bis 1 MW el . installiert, die in<br />

zahlreichen Fällen mit Bioerdgas befeuert<br />

werden.<br />

GWI: Welche Rolle spielt Ihr Unter nehmen<br />

auf dem Energiemarkt in 20 Jahren?<br />

Knappstein: Der Energiedienstleistungssektor<br />

in Deutschland ist ein Wachstumsmarkt.<br />

Wir als RWE Energiedienstleistungen<br />

werden durch unsere langjährige<br />

Erfahrung und hohe Fachkompetenz an<br />

diesem Wachstumsmarkt in angemessener<br />

Form partizipieren und unsere Position<br />

als Marktführer in Deutschland weiter<br />

ausbauen.<br />

GWI: Was wird die wichtigste Innovation/Projekt<br />

Ihres Unternehmens sein?<br />

Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />

hat in den vergangenen Monaten<br />

zahlreiche regenerative Energieanlagen<br />

errichtet. Zu nennen sind Heizwerke,<br />

die auf Basis von Holzhackschnitzeln befeuert<br />

werden, aber insbesondere auch<br />

große Blockheizkraftwerke, die ausschließlich<br />

mit aufbereitetem Bioerdgas<br />

betrieben werden. Zu einer gesicherten,<br />

verlässlichen und preislich kalkulierbaren<br />

Energieversorgung auf Basis von Bioerd-<br />

GWI: Wie beurteilen Sie die Entwicklung<br />

zur Effizienzsteigerung?<br />

Knappstein: Effizienzsteigerung der<br />

eingesetzten Anlagen und Prozesse ist<br />

ein Gebot der Stunde und stellt unter<br />

Berücksichtigung der voraussichtlich<br />

steigenden Energiekosten einen unmittelbaren<br />

Wettbewerbsvorteil dar. Um es<br />

auf den Punkt zu bringen, ein Gewerbe-<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

597


??????? N ACHGEFRAGT<br />

598 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011 grundsätzliche Eignung. Nach umfangreichen<br />

Laborerprobungen schließt sich ein<br />

Praxistest in Form von Felderprobungen<br />

an. Die von uns gesammelten Informationen<br />

werden den Herstellern zur Verfügung<br />

gestellt, um gezielt Entwicklungsanregungen<br />

zu geben. Hersteller greifen<br />

diese bei der Weiterentwicklung auf, um<br />

die neuen Technologien zu einem marktreifen<br />

Produkt weiter zu entwickeln. Für<br />

uns als RWE Energiedienstleistungen ergeben<br />

sich daraus erhebliche Marktchancen,<br />

da wir sowohl im Rahmen unserer<br />

Energieeffizienzberatung den Kunden<br />

verlässlich und absolut herstellerneutral<br />

Auskunft geben können, wie der tatsächliche<br />

technische und wirtschaftliche Stand<br />

neuer Technologien ist. Des Weiteren<br />

sind wir aber auch in der Lage, bedingt<br />

durch unseren Know-how-Vorsprung,<br />

neue Technologien frühzeitig in das Contractinggeschäft<br />

zu integrieren, wenn<br />

gas gehört selbstverständlich eine langfristig<br />

gesicherte Bioerdgasversorgung, müssen sie potenzielle Kunden selbstver-<br />

Knappstein: Als Energiedienstleister<br />

dies unter Effizienzgesichtspunkten oder<br />

wirtschaftlich Sinn macht.<br />

über die wir verfügen.<br />

ständlich auf ihre Kompetenz aufmerksam<br />

machen. Dazu gehört für uns die<br />

Präsenz, in Medien jeglicher Art. Medienkompetenz<br />

GWI: Wie beeinflussen die EU-Erweiterung<br />

gehört zu den Qualifikati-<br />

und die Globalisierung Ihr Geschäft? onen unserer Führungsmannschaft. Wir<br />

sind auf allen namhaften Messen und Person<br />

Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />

fachbezogenen Veranstaltungen mit un-<br />

ist bislang ausschließlich national serer Geschäftsführung und Führungs-<br />

GWI: Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung<br />

als Privatmann?<br />

tätig. Konkrete Aktivitäten, Auslandsgeschäft<br />

zu erschließen, sind derzeit nicht<br />

mannschaft präsent.<br />

vorgesehen. Der Markteintritt in anderen<br />

Ländern ist vor dem Hintergrund GWI: Was würden Sie in Ihrem Unternehmen<br />

Knappstein: Energieeffizienzberater ist<br />

der jeweils national zu berücksichtigen<br />

ändern wollen?<br />

man aus Leidenschaft. Das macht selbst-<br />

Gesetzgebung zu bewerten und liegt<br />

verständlich auch vor dem Privaten nicht<br />

im Aufgabengebiet unserer jeweiligen Knappstein: Die RWE Energiedienstleistungen<br />

halt. Zuhause betreibe ich eine hochef-<br />

Schwestergesellschaften im Ausland.<br />

GmbH ist erst vor etwas mehr fiziente Brennwertheizung, die Warm-<br />

Gleich ist uns allen aber klar, dass wir in als einem Jahr aus verschiedenen Unternehmensteilen,<br />

wasserbereitung erfolgt mit Solarkollek-<br />

punkto Energieeffizienz vorweg gehen<br />

die sich mit dem Thetoren,<br />

die Wäsche wird in einem Erdgaswasserbereitung<br />

wollen. In Deutschland haben wir mit ma „Energiedienstleistungen“ befasst wäschetrockner getrocknet und seitdem<br />

den legislativen Rahmenbedingungen, haben, hervorgegangen. Wesentliche ich einen Smart-Meter Stromzähler installiert<br />

wie dem EEG, dem KWK-G, um nur einige<br />

Änderungswünsche haben sich für mich<br />

habe, wird auch der Verbrauch an<br />

zu nennen, verlässliche und planbare noch nicht ergeben, wir sind für die He-<br />

elektrischer Energie intensiv beobachtet<br />

Rahmenbedingungen.<br />

rausforderungen der Zukunft gut aufgestellt.<br />

und systematisch reduziert und dass<br />

ohne Komfortverlust jeglicher Art. Ener-<br />

giesparen umfasst somit eine Fülle von<br />

GWI: Wie wichtig ist ein Markenname<br />

Einzelmaßnahmen.<br />

für den Produkterfolg im industriellen GWI: Wie offen ist Ihr Unternehmen für<br />

Bereich?<br />

neue Technologien?<br />

GWI: Wie könnte man Ihren Umgang<br />

Knappstein: Unser Markenname RWE Knappstein: Im Rahmen meines Aufgabengebietes<br />

bin ich bei der RWE Ener-<br />

mit den Mitarbeiter/innen charakterisieren?<br />

steht für Erfahrung, Verlässlichkeit und<br />

Solidität. Das sind Werte, die im Projektgeschäft<br />

giedienstleistungen auch für den Thederer<br />

für unsere Kunden von besonmenschwerpunkt<br />

„Neue Technologien“<br />

Bedeutung sind.<br />

verantwortlich. Um zu entscheiden, ob Knappstein: Diese Frage müssten Sie<br />

neue Technologien eine berechtigte technologische<br />

eigentlich meinen Mitarbeitern bzw.<br />

und wirtschaftliche Chance Mitarbeiterinnen stellen. Ich habe das<br />

GWI: Braucht eine Führungsmannschaft am Markt verdient haben, erprobt RWE Glück, auf ein hochqualifiziertes Team<br />

mehr Medienkompetenz, um Investoren am Standort Duisburg in einer eigenen zurückgreifen zu können. Ich persönlich<br />

und Anleger zu überzeugen?<br />

Technikumshalle neue Technologien auf<br />

schätze den partnerschaftlichen und


N ACHGEFRAGT ???????<br />

respektvollen Umgang mit meinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern. Dieser<br />

prägt ebenfalls den Spirit unseres gesamten<br />

Unternehmens.<br />

GWI: Was schätzt Ihr Umfeld besonders<br />

an Ihnen?<br />

Knappstein: Als Energiedienstleister<br />

müssen Sie nicht nur absolute Kundenorientierung<br />

einfordern, sondern auch<br />

vorleben. Diesen Anspruch stelle ich<br />

auch im Tagesgeschäft an mich.<br />

GWI: Welche moralischen Werte sind für<br />

Sie besonders aktuell?<br />

Knappstein: Ich schätze Ehrlichkeit und<br />

Zuverlässigkeit.<br />

GWI: Wie schaffen Sie es, Zeit für sich<br />

zu haben, nicht immer nur von internen<br />

und externen Herausforderungen in Anspruch<br />

genommen zu werden?<br />

Knappstein: Ich habe kein zitierfähiges<br />

Lebensmotto, halte mich aber grundsätzlich<br />

für einen optimistisch eingestellten<br />

Menschen.<br />

GWI: Welches war in Ihren Augen die<br />

wichtigste Erfindung des 20. Jahrhunderts?<br />

Knappstein: Meines Erachtens ist die<br />

rasante Entwicklung der Kommunikationstechnologie,<br />

verbunden mit absoluter<br />

Mobilität die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrhunderts, ohne die unser<br />

modernes Leben gar nicht denkbar<br />

wäre.<br />

GWI: Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Knappstein: Ich besuche gerne Ausstellungen,<br />

Konzerte und genieße Motorradtouren<br />

am Sonntagvormittag. Genauso<br />

schätze ich aber auch jede freie<br />

Minute, die ich mit meiner Familie verbringen<br />

kann.<br />

GWI: Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an<br />

die nächste Generation?<br />

Knappstein: Die nächste Generation<br />

wird noch mehr als heute durch die Globalisierung<br />

geprägt aber auch gefordert<br />

werden. Neben einer guten fachlichen<br />

Ausbildung werden fundierte Fremdsprachenkenntnisse<br />

von großer Bedeutung<br />

sein. Hier kann ich nur empfehlen,<br />

Auslandsaufenthalte in die Ausbildung<br />

und den beruflichen Werdegang zu integrieren.<br />

GWI: Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Knappstein: Die frühe Erfahrung gefordert<br />

zu werden und für den Erfolg aber<br />

auch Rückschläge verantwortlich zu sein.<br />

GWI: Wir danken Ihnen für das interessante<br />

und offene Gespräch.<br />

Knappstein: Die erfreulich hohe Nachfrage<br />

nach Energieeffizienzmaßnahmen<br />

führt, das will ich nicht verneinen, zu einer<br />

erheblichen Belastung. Um zu regenerieren,<br />

versuche ich mir Freizeit an den<br />

Wochenenden einzuplanen.<br />

GWI: Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />

Knappstein: Ein konkretes Vorbild zu<br />

benennen, fällt mir schwer. Sicherlich<br />

sind mir sowohl beruflich als auch privat<br />

immer wieder Menschen begegnet,<br />

die mir mit ihren fachlichen und persönlichen<br />

Fähigkeiten bewusst oder unbewusst<br />

als Vorbild dienen.<br />

GWI: Wie wurden Sie erzogen?<br />

Knappstein: Meiner Erziehung wurde<br />

durch frühe Selbstständigkeit und Toleranz<br />

geprägt.<br />

GWI: Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Dr.-Ing. Helmut Knappstein<br />

Persönliche Daten: geb. am 26.05.1958 in Eslohe/Sauerland<br />

Studium: Studium des Brennstoffingenieurwesens an der RWTH-Aachen<br />

1990 Promotion an der RWTH-Aachen zum Dr.-Ing.<br />

Berufserfahrung:<br />

1990: Thyssengas GmbH, Leiter Entwicklung<br />

1996: Leiter der Abteilung Beratung und Entwicklung<br />

seit Mitte 2004 bis heute: Allein-Geschäftsführer der T.B.E. Technische Beratung<br />

Energie GmbH, Duisburg<br />

ab September 2009: Leiter der Abteilung Energiedienstleistungsprojekte<br />

der RWE Vertrieb AG, Dortmund<br />

ab September 2010: Leiter des Bereiches Effizienzkonzepte der RWE<br />

Energiediensteistungen GmbH, Dortmund / Prokurist<br />

Mitgliedschaften / Aktivitäten (u.a.):<br />

– DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V., Bonn<br />

– Verband „Die Führungskräfte – VAF VDF“, Essen<br />

– Projektgruppe Erdgasanwendungen im Markt des BDEW Bundesverband der<br />

Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Berlin<br />

Sonstiges:<br />

10 Jahre Schriftleiter der Fachzeitschrift <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong><br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

599


join the best<br />

26.–30. März 2012<br />

Düsseldorf, Germany<br />

Wire, Cable,<br />

Fibre Optic,<br />

Wire Products<br />

and Machinery<br />

Spring<br />

Making<br />

Fastener<br />

Technology<br />

Plant and<br />

Machinery<br />

Profiles<br />

Pipe and Tube Processing<br />

Machinery<br />

Innovationen im Fokus<br />

Tube Trading and<br />

Manufacturing<br />

Tube Accessories<br />

Bending and<br />

Forming Technology<br />

Willkommen auf den Weltleitmessen der Rohr-, Draht- und Kabelindustrie!<br />

Hier treffen Sie die internationale Fachwelt, die Spezialisten, Innovatoren und Weltmarktführer der<br />

Branche. Und informieren Sie sich umfassend über den aktuellen Stand und die zukunftsweisenden<br />

Trends bei der Rohr-, Draht- und Kabelherstellung und -verarbeitung. 2012 im Fokus der wire:<br />

die Fastener und Spring-Making Technologie, modernste Maschinen und Anlagen zur Herstellung<br />

von Federn und Befestigungselementen. Und im Fokus der Tube: Profiltechnologie, neueste<br />

OCTG-Entwicklungen, Kunststoffrohre und flexible Rohre.<br />

Eine feste Größe in Ihrem Kalender – der Besuch der wire und Tube 2012 in Düsseldorf!<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse Draht und Kabel<br />

www.wire.de<br />

<strong>International</strong>e Rohr-Fachmesse<br />

www.tube.de<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 1010 06<br />

40001 Düsseldorf<br />

Germany<br />

Tel. +49 (0)2 11/45 60-01<br />

Fax +49 (0)2 11/45 60-6 68<br />

www.messe-duesseldorf.de


Unternehmen und der EU-Emissionshandel<br />

in der Periode 2013–2020<br />

Companies and the EU Emissions Trading System in the period of 2013–2020<br />

Von Klaus Wallner, Christian Pacher, Roland Geres<br />

FACHBERICHTE<br />

Immer mehr Staaten verabschieden nationale Klimaziele, deren Realisierung auf<br />

der Einführung unterschiedlich gestalteter Emissionshandelssysteme basiert. Im<br />

Zeichen dieser Entwicklungen startet 2013 die dritte Periode des europäischen<br />

Emissionshandels. Die neuen Rahmenbedingungen verschärfen die betriebswirtschaftlichen<br />

Auswirkungen für Unternehmen, doch es bieten sich auch neue<br />

Opportunitäten zur Erweiterung ihrer Geschäftsfelder auf internationaler Ebene.<br />

Ein integriertes Management der betrieblichen Emissionsposition stellt dazu einen<br />

adäquaten Lösungsansatz dar, wobei die Verfolgung und Bewertung klimapolitischer<br />

Entwicklungen einen analytischen Überbau bilden.<br />

An increasing number of states are adopting national climate objectives whose<br />

implementation is based on the introduction of variously designed emissions<br />

trading systems. The third period of the European emissions trading scheme is<br />

starting against the backdrop of these developments. For companies the renewed<br />

framework further intensifies business implications however it also provides<br />

them with new opportunities to expand their business segments on an international<br />

scale. An integrated management of a company’s emissions position<br />

represents an adequate solution in which tracking and evaluating developments<br />

in climate policy build an analytical superstructure.<br />

Mit dem Jahr 2012 beginnt auf<br />

Staatenebene das letzte Jahr der<br />

Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls.<br />

Die zukünftige Ausrichtung<br />

der internationalen Klimapolitik<br />

wurde 2010 mit den Cancun-Beschlüssen<br />

bereits skizziert. Diese lassen die Einschätzung<br />

zu, dass – auch im Kontext<br />

laufender Verhandlungen – ab 2013 mit<br />

deutlich komplizierteren und national<br />

geprägten, nicht jedoch weniger bedeutsamen<br />

Rahmenbedingungen als wir<br />

sie bislang kennen zu rechnen ist.<br />

Gezeichnet von dieser Unsicherheit endet<br />

parallel zum Kyoto-Protokoll die<br />

zweite Handelsperiode des EU-Emissionshandels.<br />

Für die anstehende dritte<br />

Periode (2013–2020) wurden veränderte<br />

Rahmenbedingungen festgelegt. Darin<br />

sind zum einen die Erfahrungen der ersten<br />

zwei Handelsperioden erkennbar<br />

und zum anderen sind Elemente enthalten,<br />

die den europäischen Emissionshandel<br />

unabhängiger vom Ausgang der internationalen<br />

Verhandlungen machen.<br />

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht stellte<br />

bereits der Start des EU-Emissionshandels<br />

2005 einen Wendepunkt dar. Lange<br />

war die Reduktion von CO 2 -Emissionen<br />

eine freiwillige Maßnahme einzelner Unternehmen,<br />

die dies als Teil ihrer „Corporate<br />

Social Responsibility“ verstanden.<br />

Die Verpflichtung zur Einhaltung von Reduktionszielen<br />

sorgte jedoch dafür, dass<br />

der produktionsbedingte CO 2 -Austoß<br />

eine neue betriebswirtschaftliche Qualität<br />

erreichte. Unternehmerische Kernfragen<br />

wie Investitionsentscheidungen, Produktentwicklungen,<br />

Standortfragen und<br />

Kostensenkungsziele sind nun mit dem<br />

Ausstoß von CO 2 gekoppelt.<br />

Für Unternehmen in den Bereichen Energieerzeugung<br />

und Herstellung energieintensiver<br />

Produkte ist seither der<br />

operative Betrieb als auch die strategische<br />

Planung mit klimapolitischen Implikationen<br />

durchsetzt. Die wesentlichen<br />

Faktoren sind die Rahmenbedingungen<br />

des EU-Emissionshandels ab 2013, deren<br />

betriebswirtschaftliche Auswirkungen<br />

und die Entwicklung der klimapolitischen<br />

Gesamtarchitektur nach dem Ende des<br />

Kyoto-Protokolls.<br />

<strong>Neuer</strong>ungen im EU-Emissionshandel<br />

ab 2013<br />

Für die nächste Periode des EU-Emissionshandels<br />

ergeben sich im Vergleich<br />

zur laufenden Handelsperiode einige<br />

grundlegende Unterschiede. Legislativ<br />

wurden die <strong>Neuer</strong>ungen in der überarbeiteten<br />

EU-Emissionshandelsrichtlinie<br />

(2009/29/EG) [1], im „Carbon Leakage“-<br />

Beschluss (2010/2/EU) [2] und im Beschluss<br />

zu einheitlichen Zuteilungsregeln<br />

(2011/278/EU) [3] geregelt. Die Umsetzung<br />

in Deutschland erfolgte in Form<br />

des novellierten Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes<br />

(TEHG) [4], das seit Juli<br />

2011 in Kraft ist. Im September wurde<br />

zudem die Zuteilungsverordnung (ZuV<br />

2020) [5] als zweite Komponente rechtskräftig.<br />

Bislang reichten die einzelnen Länder sogenannte<br />

Nationale Allokationspläne<br />

(NAP) ein, in denen die nationalen Emissionsobergrenzen<br />

(„Caps“) sowie die<br />

Verteilung der zur Verfügung stehenden<br />

europäischen Emissionsrechte (EUAs) definiert<br />

wurden. Ab 2013 gilt jetzt eine<br />

EU-weite Obergrenze und einheitliche<br />

Zuteilungsregeln. Das EU-Cap für stationäre<br />

Anlagen beläuft sich 2013 auf<br />

2.039 Mio. t CO 2 und wird jährlich um<br />

1,74 % gesenkt (Bild 1). Im Jahr 2020<br />

beträgt das EU-Cap dementsprechend<br />

nur noch 1.777 Mio. t CO 2 .<br />

Mit dem novellierten TEHG wurde durch<br />

die Erfassung neuer Sektoren und Gase<br />

sowie der Änderung von Definitionen<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

601


Bild 1: Entwicklung<br />

EU-Cap für stationäre<br />

Anlagen (Quelle: EU-<br />

Kommission)<br />

Fig. 1: Development EU<br />

Cap (Source: EU Commission)<br />

trifft u. a. die Erzeugung von Stahl, Aluminium,<br />

auch der Anwendungsbereich erweitert. hängt die Höhe der kostenlosen Zuteilung<br />

602 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011 Als neue Sektoren im Anlagenbereich<br />

wesentlich vom Anlagentyp ab. Die<br />

Zement oder Papier.<br />

kamen z. B. die Aluminiumindustrie und Basis dafür bilden über 50 europaweit<br />

die Petrochemie hinzu. Die zu erfassenden<br />

Gase wurden um Distickstoffoxid marks), die von den 10 % effizientesten fen die Unternehmen neben den EUAs<br />

gültige Produktemissionswerte (Bench-<br />

Für die Erfüllung der Abgabepflicht dür-<br />

(N<br />

auch Zertifikate aus den projektbasierten<br />

2 O) und perfluorierte Kohlenwasserstoffe<br />

(PFC) erweitert. Die Neudefinition tet wurden. Für nicht erfasste Erzeugnis-<br />

Mechanismen CDM (Clean Development<br />

Anlagen eines Sektors in der EU abgelei-<br />

des Verbrennungsbegriffs bringt bisher se greifen „Fall back“-Ansätze und die Mechanism) und JI (Joint Implementation)<br />

verwenden. Ab 2013 wird jedoch die<br />

noch nicht vom Emissionshandel erfasste Berechnung der Zuteilung erfolgt mittels<br />

Anlagen in den Anwendungsbereich des Wärme- oder Brennstoff-Benchmark Einsetzbarkeit der Projektzertifikate stark<br />

TEHGs. Demnach sind ab 2013 Anlagen bzw. nach historischen Emissionen. eingeschränkt. Zum einen werden Zertifikate<br />

aus HFC-23-Vermeidungs- und<br />

mit einer Gesamtfeuerungswärmeleistung<br />

von größer als 20 MW unabhängig 2013 alle notwendigen Zertifikate über N 2 O-Projekten (Adipinsäure) nicht mehr<br />

Stromerzeuger müssen z. B. bereits ab<br />

von der Nutzung der entstehenden Energieform<br />

vom Emissionshandel erfasst. Markt zukaufen. Die Bereiche Wärmeerkannt,<br />

zum anderen sind die Rahmen-<br />

Versteigerungen erwerben oder am im Rahmen des EU-Emissionshandels an-<br />

Der Anwendungstatbestand liegt somit versorgung, produzierendes Gewerbe bedingungen teilweise von der Entwicklung<br />

der internationalen Klimapolitik ab-<br />

in der Oxidation des Kohlenstoffs zu CO 2<br />

und Industrie bekommen Zertifikate<br />

und nicht mehr allein in der energetischen<br />

Nutzung.<br />

wird jedoch sukzessive reduziert (Bild 2). Kyoto-Folgeabkommens).<br />

noch kostenlos zugeteilt, deren Anteil hängig (z. B. Zustandekommen eines<br />

Die Versteigerung wird als Grundprinzip Einen Ausnahmetatbestand erfüllen Sektoren,<br />

bei denen die Gefahr besteht,<br />

Betriebswirtschaftliche Implikationen<br />

des EU-Emissionshandels<br />

für die Verteilung von EUAs an Unternehmen<br />

etabliert. In der zweiten Handelsperiode<br />

dass sie CO 2 -Emissionen in Länder mit<br />

wurde noch der Großteil der<br />

EUAs kostenlos verteilt. Bereits ab 2013<br />

sollen über 50 % der EUAs versteigert<br />

werden. Die restlichen Mengen werden<br />

weiterhin kostenlos zugeteilt. Dabei<br />

weniger strikten Klimaschutzbestimmungen<br />

verlagern. Diese sogenannten „Carbon<br />

Leakage“-Sektoren bekommen auf<br />

Basis der o. g. Benchmarks 100 % der<br />

Zertifikate kostenlos zugeteilt. Dies be-<br />

Für die Mehrheit der Unternehmen stand<br />

bislang die Erfassung der emissionsrelevanten<br />

Daten, die Erfüllung von Berichtspflichten<br />

sowie die Abwicklung der<br />

Kommunikation mit den zuständigen<br />

Behörden im Zentrum der Implementierungsmaßnahmen<br />

zum EU-Emissionshandel.<br />

Zum Beispiel läuft gegenwärtig<br />

noch bis zum 23.01.2012 die Einreichungsfrist<br />

für die Anträge auf Zuteilung<br />

kostenloser Zertifikate. Der nächste<br />

wichtige Termin für die Unternehmen ist<br />

dann der 31. Juli 2012. Bis dahin müssen<br />

die sogenannten Überwachungspläne<br />

bei der Deutschen Emissionshandelsstelle<br />

(DEHSt) eingereicht sein.<br />

Die Streichung bzw. Verringerung der<br />

kostenlosen Zuteilungsmengen ab 2013<br />

rückt nun jedoch verstärkt die betriebswirtschaftlichen<br />

Implikationen des Emissionshandels<br />

ins Blickfeld. Um die Chancen<br />

und Risiken besser einzuschätzen, ist<br />

der Aufbau eines zentralen Managements<br />

der Emissionsposition zur Entscheidungsunterstützung<br />

von wachsen-<br />

Bild 2: Entwicklung der Zuteilung koste nloser Zertifikate für Wärmeerzeugung, produzierendes Gewerbe<br />

und Industrie (Quelle: EU-Kommission)<br />

der Bedeutung. Darunter ist ein übergreifendes<br />

Fig. 2: Development of the allocation of free allowances for heat generation and manufacturing<br />

industry (Source: EU Commission)<br />

Controlling mit operativer<br />

und strategischer Ausprägung zu verste-


FACHBERICHTE<br />

hen. Die Erfassung der produktionsbezogenen<br />

CO 2 -Emissionen, die Bestimmung<br />

der Unterdeckung an Zertifikaten sowie<br />

die Beschaffung notwendiger Zertifikate<br />

stellen operative Aspekte dar. Der strategische<br />

Überbau bezieht sich dazu analog<br />

auf Themen wie beispielsweise die Energiebereitstellung<br />

für Produktionsprozesse<br />

(z. B. der Wechsel von Kohle zu Gas<br />

für die Strom- oder Wärmeerzeugung),<br />

Energieeffizienzmaßnahmen, Entwicklung<br />

von Produkten mit geringer CO 2 -<br />

Intensität und die Konzeption von Beschaffungsstrategien.<br />

Neben den genannten<br />

Punkten gewinnen zudem die<br />

Beobachtung und Analyse der internationalen<br />

Klimapolitik immer größere Bedeutung.<br />

Insbesondere wenn die unternehmerischen<br />

Risiken und Kosten von<br />

Produkt- oder Technologieentwicklungen<br />

im Lichte einer Weiterentwicklung<br />

des Emissionshandels oder der klimastrategischen<br />

Ausrichtung des Unternehmens<br />

zu analysieren sind.<br />

Beschaffung von<br />

CO 2 -Zertifikaten<br />

Legt man nun exemplarisch das Augenmerk<br />

auf die Beschaffung von Zertifikaten,<br />

zeigt sich schnell die betriebswirtschaftliche<br />

Komplexität als auch die strategische<br />

Dimension. Die wichtigsten<br />

Inputgrößen sind die Beobachtung und<br />

Bewertung der Preisentwicklung am<br />

CO 2 -Markt sowie die ergebnisorientierte<br />

Analyse klimapolitischer Entwicklungen.<br />

Wie bei allen produktionsnotwendigen<br />

Faktoren stellt sich auch bei CO 2 -Zertifikaten<br />

die Frage: „Make or buy“? Dazu<br />

ist die Analyse der Liquiditäts-, Kostenund<br />

Risikoaspekte der betrieblichen<br />

Emissionsposition notwendig.<br />

Bei der Entscheidung für den Zukauf von<br />

Zertifikaten (erste Variante) sind u. a. folgende<br />

Fragen zu klären:<br />

– Wo sollen die Zertifikate beschafft<br />

werden, am Spot- bzw. am Terminmarkt?<br />

– Sind Einkaufsgemeinschaften bzw. die<br />

Bündelung von Kaufaktivitäten mit anderen<br />

nützlich bzw. kosteneffizient?<br />

– Wie viele Beschaffungsvorgänge sind<br />

sinnvoll, z. B. gekoppelt oder losgelöst<br />

von der Produktion, laufend kleinere<br />

Mengen oder größere Pakete?<br />

Bild 3: Preisentwicklung des EUA-Kontrakts mit Lieferung Dezember 2011 (Quelle: Point Carbon)<br />

Fig. 3: Price development of the EUA contract with delivery in December 2011 (Source: Point Carbon)<br />

– Welchen Anteil an der zu beschaffenden<br />

Menge haben Projektzertifikate<br />

(CERs bzw. ERUs) und soll eine Beschaffung<br />

direkt vom Projektentwickler,<br />

an der Börse oder außerbörslich<br />

erfolgen?<br />

Außerdem sollte die Beschaffungsstrategie<br />

für verschiedene Szenarien Handlungsalternativen<br />

umfassen:<br />

– Wie ist das Vorgehen zur Deckung unerwarteter<br />

Fehlmengen an Zertifikaten?<br />

– Gibt es Preisentwicklungen, die bestimmte<br />

Handelsaktivitäten nach sich<br />

ziehen (z. B. Risikoabsicherung)?<br />

Der Blick auf die gegenwärtige Entwicklung<br />

der CO 2 -Preise zeigt (Bild 3), dass<br />

die detaillierte Erarbeitung unternehmensspezifischer<br />

Beschaffungsszenarien<br />

bzw. -strategien zur Vermeidung oder<br />

Verringerung finanzieller Einbußen wichtiger<br />

wird. Dazu gehört auch die Beobachtung<br />

der relevanten Einflussgrößen<br />

auf CO 2 -Preise wie z. B.: Konjunkturentwicklung,<br />

Auswirkungen von Finanzund<br />

Schuldenkrisen sowie zentrale klimapolitische<br />

Entscheidungen auf nationaler<br />

und internationaler Ebene.<br />

Die zweite Variante bei der Zertifikatsbeschaffung<br />

besteht in der Umsetzung von<br />

Projektaktivitäten, die für den Emissionshandel<br />

verwendbare Zertifikate generieren.<br />

Dazu gehört die Möglichkeit CO 2 -<br />

Zertifikate mittels innovativer Programme<br />

zu generieren, die z. B. bei der<br />

Realisierung von Energieeffizienzpotenzialen<br />

(u. a. Ersatz von Boilern) bei den<br />

eigenen Endkunden ansetzen. Derartige<br />

Maßnahmen strahlen zusätzlich in den<br />

Bereich Kundenbindung positiv aus.<br />

Weiteres unternehmerisches Potenzial<br />

entsteht, wenn dadurch eigene Kernkompetenzen<br />

durch die Nutzung von<br />

Maßnahmen auf der Ebene von internationalen<br />

oder nationalen Klimaregimen<br />

gewinnbringend eingesetzt werden können.<br />

Dieses kann jedoch nur derjenige<br />

nutzen, der die entscheidenden Faktoren<br />

erkennt und in die strategische Planung<br />

einbezieht. Die Einführung eines integrierten<br />

Managements der betrieblichen<br />

Emissionsposition stellt dazu einen adäquaten<br />

Lösungsansatz dar, in dem die<br />

Verfolgung und Bewertung klimapolitischer<br />

Entwicklungen einen analytischen<br />

Überbau bildet.<br />

Literatur<br />

[1] Richtlinie 2009/29/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 23. April 2009<br />

zur Änderung der Richtlinie 2003/87/EG<br />

zwecks Verbesserung und Ausweitung des<br />

Gemeinschaftssystems für den Handel mit<br />

Treibhausgasemissionszertifikaten. Internet:<br />

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUri-<br />

Serv.do?uri=OJ:L:2009:140:0063:0087:DE:P<br />

DF (18.10.2011)<br />

[2] Beschluss der Kommission (2010/2/EU) vom<br />

24. Dezember 2009 zur Festlegung eines<br />

Verzeichnisses der Sektoren und Teilsektoren,<br />

von denen angenommen wird, dass sie einem<br />

erheblichen Risiko einer Verlagerung<br />

von CO 2 -Emissionen ausgesetzt sind, gemäß<br />

der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen<br />

Parlaments und des Rates. Internet: http://<br />

eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.<br />

do?uri=CELEX:32010D0002:EN:NOT<br />

(18.10.2011)<br />

[3] Beschluss der Kommission (2011/278/EU)<br />

vom 27. April 2011 zur Festlegung EU-weiter<br />

Übergangsvorschriften zur Harmonisierung<br />

der kostenlosen Zuteilung von Emissionszertifikaten<br />

gemäß Artikel 10a der Richtlinie<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

603


NEU<br />

Jetzt als Heft<br />

oder als ePaper<br />

erhältlich<br />

2003/87/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates. Internet: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.<br />

do?uri=CELEX:32011D0278:EN:NOT<br />

(18.10.2011)<br />

[4] Gesetz zur Anpassung der Rechtsgrundlagen<br />

fü r die Fortentwicklung des Emissionshandels,<br />

Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil I<br />

Nr. 38, ausgegeben zu Bonn am 27. Juli<br />

2011. Internet: http://www.dehst.de/Shared-<br />

Docs/Downloads/DE/Gesetze-verordnungen/<br />

Recht_TEHG_2011.pdf?__<br />

blob=publicationFile (18.10.2011)<br />

FACHBERICHTE<br />

Zeitschrift für gasbeheizte<br />

Thermoprozesse<br />

Fundierte Berichterstattung über den effi zienten<br />

Energieeinsatz im gasbeheizten Ofenbau und in<br />

der industriellen Wärmebehandlung.<br />

Mit Fachbeiträgen zur Optimierung des Wirkungsgrads<br />

und zur Verminderung von Schadstoffemissionen<br />

sowie dem technischen Sicherheits- und<br />

Energiemanagement.<br />

Dr. Klaus Wallner<br />

FutureCamp Climate GmbH,<br />

München<br />

Tel.: 089 / 45 22 67-50<br />

klaus.wallner@future-camp.de<br />

Christian Pacher<br />

FutureCamp Climate GmbH,<br />

München<br />

Tel.: 089 / 45 22 67-61<br />

christian.pacher@<br />

future-camp.de<br />

Dr. Roland Geres<br />

FutureCamp Climate GmbH,<br />

München<br />

Wählen Sie einfach das Bezugsangebot,<br />

das Ihnen zusagt!<br />

Tel.: 089 / 45 22 67-33<br />

roland.geres@future-camp.de<br />

· Als Heft das gedruckte, zeitlos-klassische Fachmagazin<br />

· Als ePaper das moderne, digitale Informationsmedium für<br />

Computer, Tablet-PC oder Smartphone<br />

· Als Heft + ePaper die clevere Abo-plus-Kombination<br />

ideal zum Archivieren<br />

Alle Bezugsangebote und Direktanforderung<br />

finden Sie im Online-Shop unter<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

604 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> erscheint <strong>International</strong> in der Vulkan-Verlag (60) GmbH, Nr. Huyssenallee 7-8/2011 52-56, 45128 Essen<br />

[5] Verordnung über die Zuteilung von Treibhausgas-Emissionsberechtigungen<br />

in der<br />

Handelsperiode 2013 bis 2020 (Zuteilungsverordnung<br />

2020 – ZuV 2020), Bundesgesetzblatt<br />

Jahrgang 2011 Teil I Nr. 49, ausgegeben<br />

zu Bonn am 29. September 2011.<br />

Internet: http://www.bgbl.de/Xaver/media.xa<br />

v?SID=anonymous3189287311106&tocf=B<br />

undesanzeiger_BGBl_tocFrame&tf=<br />

Bundesanzeiger_BGBl_mainFrame&qmf=<br />

Bundesanzeiger_BGBl_mainFrame&hlf=<br />

Bundesanzeiger_BGBl_mainFrame&bk=<br />

Bundesanzeiger_BGBl&name=bgbl%2FBund<br />

esgesetzblatt%20Teil%20I%2F2011%2<br />

FNr.%2049%20vom%2029.09.2011<br />

%2Fbgbl111s1921.pdf (18.10.2011)<br />

Relaunch 2012!<br />

Mehr Informationen für Sie<br />

und die neuen Mediadaten<br />

unter<br />

www.gaswaerme-online.de<br />


FACHBERICHTE<br />

Energiemanagementsysteme in<br />

Industrieunternehmen<br />

Energy management systems in industrial enterprises<br />

Von Hans-Joachim Kuhs<br />

In der aktuellen Energiedebatte favorisiert die Bundesregierung anspruchsvolle<br />

Ziele zur Senkung des Energieverbrauchs in Deutschland mit dem Ziel, die CO 2 -<br />

Emissionen bis 2020 um 40 % zu reduzieren. Ein Mittel auf dem Weg zu einer<br />

„umweltschonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung“ sind<br />

Energiemanagement-Systeme (EMS). Sie werden für viele Industrieunternehmen<br />

künftig eine wichtigere Rolle spielen.<br />

The German federal government, in the ongoing energy debate, favours demanding<br />

targets for the reduction of energy consumption in Germany with the<br />

aim to cut CO 2 -emissions by 40 % by 2020. One means to achieving “environmentally<br />

friendly, dependable and affordable energy supplies” is provided by<br />

so-called energy management systems (EMS), which will play a more significant<br />

role for many industrial enterprises in the future.<br />

Bislang besaßen EMS vor allem für<br />

Unternehmen mit hohem Stromverbrauch<br />

(> 10 GWh/a) Vorteile. Im<br />

Rahmen der sogenannten „Besonderen<br />

Ausgleichsregelung“ nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) von Januar<br />

2009 konnten sie hierdurch die nötigen<br />

Nachweise gegenüber dem<br />

Bundesamt für Förder- und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) erbringen, um von der allgemeinen<br />

Umlage für Erneuerbare Energien<br />

weitgehend ausgenommen zu<br />

werden. Die spürbare Steigerung des<br />

Anteils der EEG-Umlage am Strompreis<br />

in den letzten Jahren läßt die Bedeutung<br />

der Entlastung für energieintensive Industrien<br />

erkennen. Alternativ zum EMS war<br />

auch eine Zertifizierung nach einem Umweltmanagementsystem<br />

(ISO 14001,<br />

EMAS – Eco-Management and Audit<br />

Scheme) ausreichend. Die Voraussetzungen<br />

für diese Entlastung wurden durch<br />

die aktuelle Novellierung des EEG im Juli<br />

2011 neu gestaltet. Zudem soll künftig<br />

auch der bislang gewährte Spitzenausgleich<br />

zur Energie- und Stromsteuer sowie<br />

die Gewährung weiterer Steuervergünstigungen<br />

an die Einführung eines<br />

EMS geknüpft werden. Davon betroffen<br />

sind viele Unternehmen des Produzierenden<br />

Gewerbes.<br />

Weitgehende Befreiung<br />

von der EEG-Umlage<br />

Um in den Genuss der Besonderen Ausgleichsregelung<br />

nach EEG zu kommen,<br />

muss ein Unternehmen bestimmte Voraussetzungen<br />

erfüllen. Vor Novellierung<br />

des EEG im Juli 2011 waren nur Unternehmen<br />

begünstigt, die mehr als 10<br />

GWh/a Strombedarf haben. Künftig<br />

sinkt die Schwelle auf 1 GWh/a. Jedoch<br />

bleibt unverändert, dass erst ab 10<br />

GWh/a die Unternehmen einen Nachweis<br />

erbringen müssen, dass<br />

sie den Energieverbrauch bewerten<br />

und Einsparpotenziale<br />

ermitteln. Dies muss auch<br />

weiterhin durch eine Zertifizierung<br />

nachgewiesen werden.<br />

Die Höhe der Begrenzung<br />

der EEG-Umlage erfolgt<br />

in Zukunft gestaffelt. Für Unternehmen<br />

mit einem Strombezug<br />

von mindestens 1 GWh<br />

haben, gelten die Angaben in<br />

Tabelle 1: Der Anteil der<br />

Stromkosten an der Bruttowertschöpfung<br />

muss in allen Fällen mindestens<br />

14 % betragen.<br />

Für Unternehmen mit mindestens<br />

100 GWh, deren Stromkosten im Verhältnis<br />

zur Bruttowertschöpfung mehr<br />

als 20 % betragen, wurde die EEG-Umlage<br />

mit 0,05 Cent je kWh festgeschrieben.<br />

Für den Nachweis, dass Energieverbrauch<br />

und Einsparpotenzial ermittelt<br />

und bewertet werden, konnten Unternehmen<br />

bisher unter mehreren Optionen<br />

auswählen: Entweder mithilfe eines<br />

„funktionsfähigen und zertifizierten“<br />

Energiemanagementsystems auf Basis<br />

der Norm DIN EN 16001 (s. o.), durch ein<br />

Umweltmanagementsystem nach ISO<br />

14001 oder EMAS oder mittels eines anderen<br />

Nachweises, bei dem eine „nachvollziehbare,<br />

ordnungsgemäße und<br />

fachkompetente“ Erfassung aller relevanten<br />

Daten sowie eine Bewertung der<br />

Einsparpotenziale nach ökologischen<br />

und wirtschaftlichen Kriterien zertifiziert<br />

werden muss.<br />

Um von der besonderen Ausgleichsregelung<br />

zu profitieren, muss beim BAFA ein<br />

entsprechender Antrag nach § 40 ff.<br />

EEG gestellt werden. Für das Kalenderjahr<br />

2013 ist dies noch bis zum<br />

30.06.2012 möglich. Das BAFA hat im<br />

Tabelle 1: Staffelung der EEG-Umlagebegrenzung<br />

Table 1: The progressive graduation of the RESA (Renewable<br />

Energy Sources Act) limitation on apportionment of costs<br />

Anteil am Strombezug<br />

in GWh/a<br />

≤ 1<br />

EEG-Umlage<br />

keine Begrenzung<br />

> 1 – 10 auf 10 Prozent begrenzt<br />

> 10 auf 1 Prozent begrenzt<br />

> 100 0,05 Cent je kWh festgelegt<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

605


FACHBERICHTE<br />

Kreislauf Plan-Do-Check-Act<br />

· Verantwortlichkeiten des Top-Managements<br />

· Energiepolitik<br />

Plan<br />

· Datenerfassung<br />

· Aufarbeitung und Dokumentation<br />

· Gesetzliche Vorschriften<br />

· Energieziele<br />

· Energiemanagementprogramm<br />

und Aktionsplan<br />

Act<br />

· Überprüfung durch die Geschäftsleitung<br />

(Management-Review)<br />

· Verbesserungsmaßnahmen<br />

Bild 1: EMS-Kreislauf Plan-Do-Check-Act<br />

Fig. 1: The “plan-do-check-act” EMS-cycle<br />

März 2011 ein überarbeitetes Untermerkblatt<br />

(II A 1) herausgegeben, in dem<br />

die Nachweismöglichkeiten neu festgelegt<br />

wurden. Für das Kalenderjahr 2013<br />

entfällt demnach die Möglichkeit des<br />

Nachweises durch ein Umweltmanagementsystem<br />

nach ISO 14001. Stattdessen<br />

ist die Einführung eines nach DIN EN<br />

16001 zertifizierten Energiemanagementsystems<br />

erforderlich, wenn kein<br />

EMAS implementiert ist.<br />

Do<br />

· Ressourcen<br />

· Sensibilisierung und Training<br />

· Kommunikation<br />

· Dokumentation<br />

·<br />

Kontinuierliche Verbesserung<br />

Check<br />

· Überwachung und Messung<br />

· Einhaltung von Rechtsvorschriften<br />

· Nichtkonformität, Korrektur und<br />

Vorbeugungsmaßnahmen<br />

· Planung und Strukturierung<br />

der Dokumentation<br />

· Interne Audits<br />

Energiemanagementsystem<br />

nach DIN EN 16001<br />

Ein Energiemanagementsystem (EMS)<br />

dient der Ermittlung und Bewertung von<br />

Energieverbrauch und Energieeinsparpotenzialen<br />

und kann als Basis dienen, um<br />

Entscheidung für Investitionen zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz zu treffen.<br />

Ein funktionierendes EMS versetzt<br />

ein Unternehmen in die Lage, seinen<br />

spezifischen Energieverbrauch durch einen<br />

systematischen Ansatz zu senken<br />

und dabei gesetzliche Anforderungen<br />

und anderweitige Verpflichtungen zu<br />

berücksichtigen. Mit der im Juli 2009 in<br />

Kraft getretenen Norm DIN EN 16001<br />

werden EU-weit einheitliche Kriterien für<br />

ein Energiemanagementsystem aufgestellt.<br />

Die DIN EN 16001 ist nicht sektorspezifisch<br />

ausgerichtet und kann von<br />

unterschiedlichsten Organisationen, von<br />

kleinen, mittleren und großen Unternehmen<br />

bis zur Bundesbehörde, angewendet<br />

werden. Die Norm wurde so konzipiert,<br />

dass sie sich mit anderen Managementsystemen,<br />

vor allem im Bereich<br />

Qualitäts- und Umweltmanagement,<br />

verbinden lässt. So basiert die DIN EN<br />

16001, wie auch die DIN EN ISO 9001<br />

oder die DIN EN ISO 14001 (EMAS), auf<br />

dem sogenannten „Plan-Do-Check-Act-<br />

Kreislauf“ (PDCA) (Bild 1).<br />

Künftige Entwicklungen und<br />

gesetzliche Neuregelungen<br />

Nach einer Prüfung im letzen Jahr hat<br />

die EU-Kommission die Gewährung des<br />

Spitzenausgleichs nach dem Strom- bzw.<br />

Energiesteuergesetz für deutsche Unternehmen<br />

bis Ende 2012 genehmigt, fordert<br />

jedoch für die Zukunft eine entsprechende<br />

Gegenleistung in Form eines effizienteren<br />

Energieeinsatzes. Wie bei der<br />

besonderen Ausgleichsregelung nach<br />

dem EEG wird von Experten auch hier<br />

die Einführung eines gemäß DIN EN<br />

16001 zertifizierten EMS als Voraussetzung<br />

erwartet. Auch für die weiteren<br />

Steuerermäßigungen für Strom und<br />

Wärme, d. h. die allgemeine Steuerbegünstigung<br />

für Strom und Heizstoffe<br />

und die Steuerbefreiung für bestimmte<br />

energieintensive Prozesse nach dem<br />

Strom- bzw. Energiesteuergesetz will die<br />

Bundesregierung prüfen, inwieweit ent-<br />

Tabelle 2: Steuerbegünstigungen für Unternehmen des Produzierenden Gewerbes<br />

Table 2: Tax concessions for manufacturing companies<br />

Gesetz Abwicklung Deutschland Summe 2008*<br />

Steuerbefreiung für bestimmte energieintensive Prozesse (z. B. Glas,<br />

Keramik, Zement, Kalk, Gips, metallerzeugende und verarbeitende<br />

Industrie, ...)<br />

§ 9a StromStG<br />

§ 51 EnergieStG<br />

Rückerstattung<br />

Rückerstattung<br />

0,9 Mrd. €<br />

Allgemeine Steuerbegünstigung: ermäßigte Steuersätze auf Strom und<br />

Heizstoffe<br />

§ 9 StromStG<br />

§ 54 EnergieStG<br />

Rückerstattung**<br />

Rückerstattung<br />

2,4 Mrd. €<br />

Spitzenausgleich: 90 %ige Erstattung der nach Ermäßigung verbleibenden<br />

und mit der Entlastung beim Rentenversicherungsbeitrag verrechneten<br />

Strom- und Energiesteuerlast<br />

§ 10 StromStG<br />

§ 55 EnergieStG<br />

Rückerstattung<br />

Rückerstattung<br />

1,9 Mrd.<br />

(ca. 20.000 Unternehmen)<br />

*Quelle UBA<br />

**bis Ende 2010: Erlaubnisschein<br />

606<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


FACHBERICHTE<br />

sprechende Gegenleistungen durch die<br />

Betriebe gefordert werden (vgl. Tabelle<br />

2 und 3).<br />

Viele Unternehmen des Produzierenden<br />

Gewerbes wären von der Koppelung<br />

der Steuerbegünstigungen an ein EMS<br />

betroffen. Nach der Abgrenzung der<br />

amtlichen Statistik gehören dazu die<br />

Wirtschaftsbereiche Bergbau, verarbeitendes<br />

Gewerbe, Energie- und Wasserversorgung,<br />

das Baugewerbe sowie die<br />

Betriebe des produzierenden Handwerks.<br />

Insgesamt sind laut IHK Bonn/<br />

Rhein-Sieg bundesweit über 600.000<br />

Unternehmen von den Regelungen der<br />

Ökosteuer betroffen.<br />

Tabelle 3: Berechnungsbeispiele für Einsparmöglichkeit<br />

Table 3: Specimen calculations for savings possibility<br />

Industrieunternehmen mit: Unternehmen 1 Unternehmen 2<br />

Mitarbeiterzahl 500 50<br />

Jahresverbrauch Strom (GWh) 60 0,9<br />

Jahresverbrauch Erdgas (GWh) 200 15<br />

Einsparmöglichkeiten (Euro/Jahr) durch:<br />

Wegfall der EEG-Umlage<br />

ca. 2 Mio.<br />

Spitzenausgleich ca. 1,1 Mio. ca. 34.000<br />

Rückerstattung der Energie- und Stromsteuer ca. 580.000 ca. 25.000<br />

Fazit<br />

Jedes Unternehmen muss seine Absichten<br />

und Prinzipien hinsichtlich des Energiemanagements<br />

darstellen und alle<br />

Energieaspekte abdecken. Die Kernfragen<br />

dabei lauten:<br />

– Wie hoch sind die Energieverbräuche?<br />

– Werden sie richtig erfasst?<br />

– Wie lassen sich die Daten und Ergebnisse<br />

übersichtlich dokumentieren?<br />

– Wie kann Energie unter Berücksichtigung<br />

der Produktionserfordernisse so-<br />

wie wirtschaftlicher und ökologischer<br />

Kriterien optimal eingesetzt werden?<br />

– Wie lassen sich nachhaltig Verbesserungen<br />

erzielen?<br />

Dabei muss der Industriebetrieb den Prozess<br />

von der Datenerfassung bis hin zu<br />

den einzelnen Maßnahmen einer regelmäßigen<br />

Überprüfung und Aktualisierung<br />

unterziehen. So müssen unternehmensrelevante<br />

operative und strategische<br />

Energieziele quantifiziert und<br />

vorgegeben und ein Aktionsplan mit<br />

spezifischen Zielsetzungen zur Verbesserung<br />

der energetischen Leistung erstellt<br />

werden. Wichtig: Die Unternehmensführung<br />

muss einen direkt an das Management<br />

berichtenden Energiemanager mit<br />

festen Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

benennen, der die Verwirklichung<br />

und Einhaltung eines EMS sicherstellt. •<br />

Hans-Joachim Kuhs<br />

E.ON Ruhrgas AG, Essen<br />

Tel.: 0201 / 184-35 78<br />

hans-joachim.kuhs@<br />

eon-ruhrgas.com<br />

3. Praxisseminar<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

24. April 2012<br />

<br />

<br />

25. April 2012<br />

<br />

powered by<br />

Ort:<br />

<br />

<br />

Zielgruppe:<br />

<br />

<br />

Veranstalter<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

607


Thermisch induzierte Spannungen am<br />

Strahlheizrohr unter Berücksichtigung<br />

von Fluid-Struktur-Interaktion<br />

Thermally induced stresses in a radiant heating tube in dependance of<br />

Fluid-Structure-Interaction<br />

Von Martin Hellenkamp, Ralf Bölling, Nils Giesselmann, Herbert Pfeifer<br />

FACHBERICHTE<br />

Hohe Temperaturen sowie vor allem lokale Temperaturspitzen und deren Gradienten<br />

in den unterschiedlichen Komponenten des Industrieofens stellen ein Problem<br />

für die Haltbarkeit der Ofenkonstruktion oder einzelner Ofenkomponenten<br />

dar. Um Ofenkomponenten zu optimieren und damit ihre Lebensdauer zu erhöhen,<br />

ist die exakte Kenntnis der Temperaturverteilung in dem entsprechenden<br />

Bauteil von entscheidender Bedeutung. Dies führt zu einer gekoppelten Betrachtung<br />

der strömungs- und wärmetechnischen Verhältnisse im Ofen mit der Spannungsberechnung<br />

für das betrachtete Bauteil. Für die Einführung der so genannten<br />

Fluid-Struktur-Interaktion (FSI) im Bereich Anlagenbau/Industrieofenbau<br />

werden Berechnungen zur Temperatur- und Spannungsverteilung für ein Strahlheizrohr<br />

durchgeführt, da Strahlheizrohre besonderen thermischen und mechanischen<br />

Belastungen ausgesetzt sind.<br />

High temperatures as well as local temperature peaks and their gradients within<br />

the different components of industrial furnaces are a problem for the durability<br />

of the furnace construction or single components. In order to optimize furnace<br />

component design and thereby increase the life expectancy of the considered<br />

component the exact knowledge of local temperature distributions is indispensable.<br />

This leads to a coupled examination of fluid flow and thermal processes<br />

with stress calculation in the considered component. In order to introduce the<br />

so-called Fluid-Structure-Interaction (FSI) in the field of plant engineering and<br />

industrial furnace engineering a radiant heating tube was selected for calculations<br />

concerning temperature- and stress distribution, since particularly radiant<br />

heating tubes are subject to considerable thermal and mechanical loading.<br />

mestrahlung und Konvektion im Rohr.<br />

Bei einer diathermanen Ofenatmosphäre,<br />

z. B. Stickstoff (N 2 ), hängt der Wärmeübergang<br />

auf der Außenseite des<br />

Strahlheizrohres von der konvektiven<br />

Wärmeabfuhr der Strahlheizrohroberfläche<br />

und dem Strahlungsaustausch mit<br />

den als Hilfsheizflächen dienenden Ofenwänden<br />

ab. Die Wärmeabfuhr an den<br />

Hilfsheizflächen geschieht wiederum<br />

über Konvektion (Bild 1).<br />

Belastungsmechanismen<br />

Bild 2 zeigt beispielhaft die mittels CFD<br />

berechnete Temperaturverteilung auf der<br />

Oberfläche der Strahlheizrohre eines<br />

Schwebebandofens. Als Randbedingung<br />

für die Simulation wurde die Oberfläche<br />

der Strahlheizrohre mit einer konstanten<br />

Wärmestromdichte belegt. Die Bereiche<br />

unterschiedlicher Temperaturen kennzeichnen<br />

somit die Bereiche unterschiedlicher<br />

Wärmeübergangsbedingungen<br />

auf der Außenseite.<br />

Industrieofenanlagen sind abhängig<br />

von ihrem Einsatzgebiet unterschiedlichen<br />

thermischen Belastungen ausgesetzt.<br />

Anlagen zur Wärmebehandlung<br />

von Aluminium werden z. B. im Temperaturbereich<br />

von 200 bis 550 °C betrieben.<br />

In Anlagen der Stahlindustrie werden<br />

zum Teil Guttemperaturen von über<br />

1000 °C benötigt und in der keramischen<br />

Industrie sind Temperaturen um<br />

1500 °C keine Seltenheit. Allein aus diesen<br />

unterschiedlichen Prozesstemperaturen<br />

ergeben sich erhebliche Anforderungen<br />

an die eingesetzten Materialien, da<br />

die mechanischen Festigkeitswerte metallischer<br />

Werkstoffe mit zunehmender<br />

Temperatur stark abnehmen.<br />

Allerdings stellt nicht die mittlere Anwendungstemperatur<br />

des Ofens ein Problem<br />

für die Haltbarkeit der Ofenkonstruktion<br />

oder einzelner Ofenkomponenten<br />

dar, sondern vor allem die lokalen<br />

Temperaturspitzen und deren Gradienten<br />

in den unterschiedlichen Komponenten<br />

des Industrieofens. Besonders belastet<br />

sind hierbei Strahlheizrohre.<br />

Der Wärmeübergang auf der Innenseite<br />

eines brennstoffbeheizten Strahlheizrohres<br />

folgt aus Flammenausbreitung, Wär-<br />

Die Ergebnisse aus Bild 2 zeigen, dass<br />

hohe Temperaturgradienten auf der<br />

Oberfläche von Strahlheizrohren zu erwarten<br />

sind. Diese Temperaturgradienten<br />

erzeugen thermisch induzierte<br />

Spannungen im Strahlheizrohr, die zu<br />

Verformungen und letztendlich zum<br />

Ausfall führen können. Aus diesem<br />

Grund ist die exakte Kenntnis der Temperaturverteilung<br />

von entscheidender<br />

Bedeutung für eine sichere Auslegung<br />

des Bauteils.<br />

Schäden an Strahlheizrohren in thermischen<br />

Anlagen gehören zum Alltag von<br />

Anlagenbetreibern. Die Mechanismen,<br />

die für Schädigungen verantwortlich<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

609


FACHBERICHTE<br />

sind, lassen sich im Wesentlichen in vier<br />

Phänomene einteilen:<br />

1. Wechselbelastungen der Ofenkomponenten<br />

durch Aufheizen und<br />

Abkühlen<br />

Besonders kritisch beim chargenweisen<br />

Betrieb (Batch-Betrieb; jeder Ofenzyklus<br />

besteht aus Aufheizen, Halten und Kühlen).<br />

Chargenweise betriebene Öfen<br />

zeichnen sich durch häufiges Aufheizen<br />

und Abkühlen des Ofens aus. Hierbei<br />

treten extreme thermische Wechselbela-<br />

stungen im Ofen auf, welche die Lebensdauer<br />

der Anlage stark beeinflussen.<br />

2. Inhomogene Temperaturfelder<br />

im Ofen<br />

Durch unterschiedliche Abstände der<br />

Heizelemente (z. B. Brenner, elektrische<br />

Widerstandsheizelemente, usw.) zum<br />

betrachteten Bauteil werden dreidimensionale<br />

Temperaturfelder mit daraus resultierenden<br />

thermisch induzierten Spannungen<br />

auch in kontinuierlich betriebenen<br />

Ofenanlagen erzeugt (Bild 2).<br />

3. Instationäre Zustände im Ofen<br />

Durch z. B. getaktete Brenner (Aus-Ein<br />

oder Min-Max Regelung) werden auch<br />

im stationären Betrieb einer Ofenanlage<br />

instationäre Zustände erzeugt, welche<br />

Wechselbelastungen im Bauteil hervorrufen.<br />

4. Alterungserscheinungen<br />

Durch thermisches Kriechen verändern<br />

Bauteile ihre Form und Lage, wodurch<br />

ebenfalls Schädigungen resultieren können.<br />

Bei den Alterungserscheinungen handelt<br />

es sich, anders als bei den Phänomenen<br />

1 bis 3, um eine Langzeiterscheinung,<br />

bei der Verformungen ohne Überschreiten<br />

der Zugfestigkeit R m oder der Dehngrenze<br />

R p, 0,2 zu beobachten sind.<br />

Fluid-Struktur-Interaktion<br />

Bild 1: Wärmeübertragungsmechanismen am Strahlheizrohr<br />

Fig.1: Heat transfer mechanisms relevant for the radiant heating tube<br />

Bei Betrachtung der oben genannten<br />

Phänomene wird klar, dass die exakte<br />

Kenntnis der Temperaturverteilung unabdingbar<br />

ist, um Ofenkomponenten zu<br />

optimieren und damit ihre Lebensdauer<br />

zu erhöhen. Dies führt zu einer Kopplung<br />

der strömungs- und wärmetechnischen<br />

Berechnungen im Ofen mit der<br />

Spannungsberechnung im betrachteten<br />

Bauteil. Strömungs- und Wärmetechnik<br />

werden hierbei mittels CFD (Computational-Fluid-Dynamics<br />

– numerische Strömungssimulation)<br />

berechnet, während<br />

die Spannungsberechnung mittels CSD<br />

(Computational-Structural-Dynamics –<br />

Strukturmechanik Simulation) erfolgt.<br />

Diese so genannte Fluid-Struktur-Interaktion<br />

(FSI), Bild 3, stellt eine innovative<br />

Vorgehensweise zur Beschreibung gekoppelter<br />

Probleme dar. Durch die mittels<br />

FSI erlangten detaillierten Aussagen<br />

über die Belastungen und Verformungen<br />

im Bauteil kann die Gefahr des Versagens<br />

bereits in der Konstruktionsphase<br />

berücksichtigt werden.<br />

Für die Einführung dieser Methode im<br />

Bereich Anlagenbau / Industrieofenbau<br />

wurde als zu untersuchende Ofenkomponente<br />

das Strahlheizrohr ausgewählt.<br />

Die numerisch ermittelten wärmetechnischen<br />

Verhältnisse wurden an einem<br />

Versuchsstand experimentell validiert.<br />

Experimenteller Aufbau und<br />

Simulation<br />

Bild 2: Oberflächentemperatur auf P-Strahlheizrohren [1]<br />

Fig. 2: Surface temperatures of P-shaped radiant heating tubes [1]<br />

Der Versuchsstand besteht aus einem geschlossenen<br />

Ofenraum mit einem metallischen<br />

Strahlheizrohr in P-Form (Bild 4).<br />

610<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


FACHBERICHTE<br />

Beheizt wird dieses durch einen Erdgasrekuperatorbrenner<br />

mit einer Nennleistung<br />

von 90 kW. Mit der Strahlrohroberfläche<br />

von 2,7 m 2 wird unter Berücksichtigung<br />

der Abgasverluste mit einem feuerungstechnischen<br />

Wirkungsgrad von 0,75 eine<br />

Oberflächenleistung von 25 kW/m 2 erreicht,<br />

was üblichen Praxiswerten entspricht<br />

[3]. Durch den Einsatz von luftgekühlten<br />

Wärmesenken in der Decke bzw.<br />

dem Boden des Versuchsofens kann ein<br />

Guteintrag simuliert werden, der der Erzeugung<br />

eines Temperaturgradienten<br />

und daraus resultierenden thermisch induzierten<br />

Spannungen im untersuchten<br />

Strahlheizrohr dient.<br />

Tabelle 1: Randbedingungen<br />

Table 1: Boundary conditions<br />

Die CFD-Simulationen werden mit dem<br />

kommerziellen Simulationsprogramm<br />

ANSYS FLUENT durchgeführt. Dafür wird<br />

die Strömung mit Hilfe der Reynolds-<br />

Gleichungen unter Berücksichtigung der<br />

Energiegleichung berechnet. Die Modellierung<br />

der Turbulenz erfolgt mit dem k-<br />

Turbulenzmodell und Wandfunktionen<br />

für die wandnahen Bereiche. Die auftretende<br />

Strahlung wird über den „Discrete<br />

Ordinates“ Ansatz berechnet, während<br />

die Verbrennung des Gas/Luft-Gemisches<br />

mit Hilfe des „Non-Premixed-Combustion“<br />

Modells simuliert wird.<br />

Für die Simulation des Strahlrohrs im<br />

Ofen dient das CAD-Modell aus Bild 4<br />

als Grundlage. Hier sind das Strahlrohr,<br />

der Ofenraum, die Kühlrohre und ein Teil<br />

der Wärmedämmschicht mit vergittert,<br />

um möglichst nah am realen Vorbild zu<br />

bleiben.<br />

Bild 3: Fluid-Struktur-Interaktion [2]<br />

Fig. 3: Fluid-Structure-Interaction [2]<br />

Die CSD-Berechnung der Spannungszustände<br />

erfolgt mit dem Programm<br />

ABAQUS für Schalenelemente. Dabei wird<br />

ein rein elastisches Werkstoffverhalten<br />

angenommen. In der Finiten-Elemente-<br />

Simulation wird ein identisches Oberflächengitter<br />

im Vergleich zur CFD verwendet,<br />

um die Knotentemperaturen aus der<br />

FLUENT Simulation 1:1 an die FEM-Simulation<br />

übergeben zu können. Die Berechnungen<br />

erfolgen für den stationären Zustand<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Schwerkraft. Die Kopplung zwischen<br />

CFD und Finite-Elemente-Analyse wird<br />

als Einweg-Kopplung durchgeführt. Dies<br />

ist zulässig, da die erreichte Ausdehnung<br />

ca. 1 % beträgt und keine signifikanten<br />

Rückwirkungen auf die Strömung zu erwarten<br />

sind.<br />

Ergebnisse<br />

Im Rahmen dieses Berichtes werden die<br />

Ergebnisse für die beidseitige Kühlung<br />

Bild 4: CAD-Modell des Versuchsstandes<br />

Fig. 4: CAD model of the test stand<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

611


FACHBERICHTE<br />

des Strahlheizrohres durch den kombinierten<br />

Einsatz der oberen und unteren<br />

Wärmesenken vorgestellt. Dabei gelten<br />

die in Tabelle 1 genannten Randbedingungen.<br />

Das Bild 5a zeigt die Geschwindigkeitsverteilung<br />

auf dem Mittelschnitt. Hinter<br />

der Reaktionszone homogenisiert sich<br />

das Geschwindigkeitsfeld. Beim Erreichen<br />

des Krümmers beschleunigt die<br />

Strömung auf der Innenseite des Rohres<br />

und löst hinter dem Krümmer ab, was<br />

anhand des Rezirkulationsgebiets in<br />

Bild 5b zu sehen ist.<br />

Im unteren Schenkel des P-Strahlheizrohres<br />

strömt das Gasgemisch auf der Innenseite<br />

etwas langsamer als auf der<br />

Außenseite und schnürt auf dem Weg<br />

zum zweiten Krümmer wieder auf der<br />

Innenseite ein. Hinter dem zweiten<br />

Bild 5: Geschwindigkeitsverteilung im Strahlheizrohr für P Br = 82 kW<br />

a) auf dem Mittelschnitt b) für 3D-Stromlinien<br />

Fig. 5: Velocity distribution in the radiant heating tube for P Br = 82 kW<br />

a) in the symmetry-plane b) for 3D pathlines<br />

Krümmer rezirkuliert ein Teil der Strömung,<br />

der vom Brennerfreistrahl eingezogen<br />

wird, während das restliche Gasgemisch<br />

vorbei am Rekuperator als Abgas<br />

abgeführt wird. Auch hinter dem<br />

zweiten Krümmer löst die Strömung auf<br />

der Innenseite ab und es entsteht ein<br />

Wirbelgebiet.<br />

Die Temperaturverteilung auf der Strahlrohroberfläche<br />

wird neben den äußeren<br />

Randbedingungen auch vom Wärmeübergang<br />

auf der Rohrinnenseite beeinflusst.<br />

Die auftretenden Phänomene lassen<br />

sich in Konvektion und Strahlung<br />

unterteilen, wobei auf der Innenseite des<br />

Rohres Strahlung sowohl durch das Gas<br />

als auch durch die anderen Wände emittiert<br />

und absorbiert wird. Wegen der<br />

Proportionalität der Strahlungsintensität<br />

zur vierten Potenz der Temperatur ist<br />

Gasstrahlung besonders im Bereich der<br />

Bild 6: Temperaturen innerhalb des Strahlrohres a) auf dem Mittelschnitt von oben<br />

b) Temperatur auf Schnitt von der Seite<br />

Fig. 6: Temperatures within the radiant heating tube a) in the symmetry plane viewed from above<br />

b) temperatures on the cross section viewed from the side<br />

Brennerflamme relevant. In weiten Teilen<br />

der Rohrinnenseite dominiert hingegen<br />

der konvektive Wärmeübergang. So beträgt<br />

der Anteil der Wärmestrahlung im<br />

Mittel ca. 45 % des gesamten Wärmestroms.<br />

Die Temperaturverteilung innerhalb<br />

des Strahlrohres ist für zwei Schnitte<br />

in Bild 6 abgebildet.<br />

Das Bild 7 zeigt den Gesamtwärmestrom<br />

sowie den Wärmestrom durch<br />

Strahlung auf der Strahlrohraußenseite.<br />

Die Oberfläche hat die höchste Temperatur<br />

im Bereich des Rekuperators, da hier<br />

das Strahlrohr von außen mit einer Isolationsschicht<br />

umgeben ist, die die Wärmeabfuhr<br />

nahezu verhindert. Ansonsten<br />

ist in beiden Ansichten die Temperatur<br />

im Bereich der Brennerflamme maximal<br />

und nimmt entlang der Stromlinien stetig<br />

ab. Die Verläufe des Gesamtwärmestroms,<br />

von Wärmestrahlung auf der Außenseite,<br />

sowie der Temperatur (Bild 7a,<br />

7b, 7c) ähneln sich stark, was darauf zurückzuführen<br />

ist, dass der Wärmetransport<br />

zur Umgebung zu über 90 % durch<br />

Strahlung erfolgt, also proportional zur<br />

vierten Potenz der Temperatur ist. Auf<br />

der oberen Hälfte des Rohres in Bild 7d<br />

ist auf der Innenseite an der Flamme ein<br />

Strahlungsmaximum zu erkennen. Dieses<br />

Maximum ist auf die lokal vergleichsweise<br />

geringe Temperatur (vgl. Bild 7c)<br />

zurückzuführen. Im Gegensatz dazu<br />

zeigt sich auf der unteren Hälfte beim<br />

Temperaturmaximum im oberen Schenkel<br />

(Bild 7c) ein Minimum der Intensität<br />

des Wärmeübergangs durch Strahlung<br />

an der Stelle, an der die maximale Temperatur<br />

erzielt wird. Das Temperaturmaximum<br />

entsteht durch die Neigung der<br />

Brennerflamme, die für einen starken<br />

konvektiven Wärmeübergang verantwortlich<br />

ist (Bild 6b).<br />

Für einen besseren Überblick werden die<br />

Oberflächentemperaturen entlang der abgewickelten<br />

Länge des Strahlheizrohres<br />

gemäß Bild 8 visualisiert. Dabei wird zwischen<br />

den Temperaturen auf der o beren<br />

bzw. unteren Hälfte des Strahlrohres unterschieden.<br />

Die maximale Temperatur auf<br />

dem Strahlrohr beträgt 770 °C und wird<br />

im Bereich der Brennerflamme zwischen<br />

den Schenkeln erreicht. Die durchschnittliche<br />

Strahlrohrtemperatur beträgt 691 °C.<br />

Die mittlere Temperatur der unteren Hälfte<br />

des Strahlrohres ist dabei im Mittel<br />

2,5 K höher als die der oberen Hälfte; es<br />

liegt also ein geringer Temperaturunterschied<br />

zwischen oben und unten vor.<br />

Das Bild 9 zeigt die auftretenden Spannungen,<br />

die aus den Temperaturberech-<br />

612<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


FACHBERICHTE<br />

nungen resultieren. Verschiedene Spannungsspitzen<br />

lassen sich dabei durch<br />

verschiedene Phänomene erklären. So<br />

wird die Spannung bei a) durch den steilen<br />

Temperaturgradienten an der Grenze<br />

zwischen Wärmedämmung und Ofenraum<br />

erreicht. Auf wenigen Zentimetern<br />

ändert sich hier die Oberflächentemperatur<br />

um über 100 K, wodurch unterschiedliche<br />

Ausdehnungen entstehen,<br />

die im Übergang in Spannungen resultieren.<br />

Die Wärmeabfuhr an der Rekuperatorwand<br />

wird durch die Dämmung stark<br />

behindert, so dass die Wandtemperatur<br />

nahe an der Fluidtemperatur liegt. Am<br />

Übergang zwischen Isolation und Ofenraum<br />

beträgt der Temperaturunterschied<br />

zwischen den Knoten der verschiedenen<br />

Zonen ca. 80 K. Der gegenteilige Effekt<br />

tritt im Bereich der Einspannung auf. Da<br />

von den Randzellen die Wärme ungehindert<br />

an die Umgebung abgegeben werden<br />

kann, kommt es zwischen den ersten<br />

beiden Knoten der Strahlrohroberfläche<br />

zu einer Temperaturdifferenz von<br />

60 K.<br />

Die Spannungen bei b) und c) entstehen<br />

durch lokale Temperaturgradienten auf<br />

der Oberfläche, z. B. durch ein Temperaturminimum<br />

bei b). Die Spannungen bei<br />

c) lassen sich durch die hohen Temperaturen<br />

der Innenseiten der beiden Schenkel<br />

erklären. Eine Ursache für die Spannungen<br />

im T-Stück bei d) und im ersten<br />

Krümmer e) liegt in den unterschiedlichen<br />

Temperaturen der beiden Schenkel<br />

des Strahlrohres. Die mittleren Temperaturen<br />

unterscheiden sich in der Numerik<br />

um rund 30 K und führen dazu, dass sich<br />

der wärmere Schenkel stärker ausdehnt<br />

als der kältere, wodurch es zu einer Biegung<br />

des P-Rohres kommt. Da die Kraft<br />

für diese Biegung durch den Krümmer<br />

und das T-Stück übertragen werden<br />

muss, treten dort Spannungen auf.<br />

Bild 7: Wärmeströme und Temperatur der Strahlrohroberfläche bei einer Brennerleistung von<br />

82 kW<br />

a) Gesamtwärmestrom; 0 bis 45000 W/m 2<br />

b) Wärmestrom durch Strahlung; Außenseite; 0 bis 45000 W/m 2<br />

c) Temperatur; 500 bis 820 °C<br />

d) Wärmestrom durch Strahlung; Innenseite; 0 bis 25000 W/m 2<br />

Fig. 7: Heat flows and temperature of the heat tube surface for a burner power of 82 kW<br />

a) total heat transfer; 0 to 45000 W/m 2<br />

b) heat transfer by radiation, outer surface; 0 to 45000 W/m 2<br />

c) temperature; 500 to 800 °C<br />

d) heat transfer by radiation, inner surface; 0 to 25000 W/m 2<br />

Eine weitere Ursache für die Spannungen<br />

liegt in der höheren Temperatur im<br />

Bereich zwischen den Schenkeln, in denen<br />

nur bedingt eine Wärmeabgabe an<br />

die Umgebung möglich ist. Dieser wärmere<br />

Bereich dehnt sich stärker aus und<br />

biegt so die Schenkel auseinander. Auch<br />

diese Biegung überträgt eine Kraft auf<br />

das T-Stück und erhöht so die Spannungsspitze.<br />

Fazit<br />

Die Kopplung zwischen CFD und Finite-<br />

Elemente-Analyse wurde in eine Richtung<br />

durchgeführt. Dies ist zulässig, da<br />

die erreichte Ausdehnung ca. 1 % be-<br />

Bild 8: Temperaturverlauf bei der Simulation beidseitiger Kühlung; P Br = 82 kW<br />

Fig. 8: Temperature profile for double-sided cooling; P Br = 82 kW<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

613


FACHBERICHTE<br />

industrieller Forschungsvereinigungen<br />

„Otto von Guericke“ e. V. (AiF) gefördert<br />

worden.<br />

Ein Arbeitskreis der FOGI unter der Leitung<br />

von Herrn Dr. Wübben, Linn High<br />

Therm GmbH, Eschenfelden, hat das<br />

Vorhaben begleitet. Diesem Arbeitskreis<br />

gebührt unser Dank für die gute Zusammenarbeit.<br />

Literatur<br />

Bild 9: Temperaturverlauf und resultierende Spannungen für beidseitige Kühlung; P Br = 82 kW<br />

Fig. 9: Temperature distribution and resulting stresses for double-sided cooling; P Br = 82 kW<br />

trägt und keine signifikanten Rückwirkungen<br />

auf die Strömung zu erwarten<br />

sind. Das auffälligste Merkmal der Berechnungen<br />

sind die teilweise sehr hohen<br />

lokalen Spannungsspitzen. Die erreichten<br />

lokalen Spannungen liegen mit<br />

ca. 150 bis 200 MPa deutlich über den<br />

Werten der zulässigen Zeitstandfestigkeit.<br />

Diese Spannungen werden in der<br />

Realität nicht in dieser Weise auftreten,<br />

da sie durch plastische Formänderung<br />

abgebaut werden, sie identifizieren jedoch<br />

die am stärksten beanspruchten<br />

Bereiche am Strahlheizrohr. Im Anschluss<br />

an die plastische Verformung der am<br />

stärksten beanspruchten Zonen werden<br />

weitere Bereiche über die Zeitstandfestigkeit<br />

hinaus beansprucht werden. Für<br />

weiterführende Untersuchungen ist daher<br />

die Berücksichtigung plastischer Verformungen<br />

unbedingt erforderlich.<br />

In dem komplexen, inhomogenen Temperaturfeld<br />

der Strahlrohroberfläche sind<br />

insbesondere die höheren Temperaturen<br />

im Bereich zwischen den Schenkeln sowie<br />

die unterschiedlichen mittleren Temperaturen<br />

von erstem und zweitem<br />

Schenkel für die auftretenden Spannungen<br />

verantwortlich. Der Temperaturanstieg<br />

im Schenkelzwischenraum kann<br />

durch eine hochkonvektive Strömung<br />

verringert werden, da gerade dort hohe<br />

Strömungsgeschwindigkeiten zu erwarten<br />

sind. Der Temperaturunterschied<br />

vom ersten zum zweiten Schenkel resultiert<br />

aus der abnehmenden Gastemperatur<br />

und ist daher für das einzelne Strahlrohr<br />

schwierig zu nivellieren. Bei Verwendung<br />

mehrerer Strahlheizrohre kann<br />

jedoch durch geschickte Anordnung versucht<br />

werden, die Homogenität der Temperaturverteilung<br />

zu verbessern.<br />

Auch die Durchführung des Strahlheizrohres<br />

durch die Ofenwand auf der Seite<br />

des Brenners birgt ein hohes Schadenspotential:<br />

Durch den Einsatz von Wärmedämmstoffen<br />

an der Ofenwand wird<br />

die Abführung der Wärme stark behindert,<br />

so dass es in diesem Bereich zu einem<br />

Wärmestau im Strahlheizrohr<br />

kommt. Am Übergang zum Ofenraum<br />

fällt die Temperatur in der Strahlrohrwand<br />

innerhalb weniger Zentimeter<br />

sprunghaft ab, was zu hohen Spannungen<br />

führt. In weiterführenden Untersuchungen<br />

sollte daher überprüft werden,<br />

inwieweit der steile Temperaturgradient<br />

in diesem Bereich durch konstruktive<br />

Maßnahmen gedämpft werden kann.<br />

Abschließend kann festgehalten werden,<br />

dass die gekoppelte Betrachtung von<br />

strömungs- und wärmetechnischen Verhältnissen<br />

mit der Spannungsverteilung<br />

eine deutlich exaktere Prognose der auftretenden<br />

Spannungen gegenüber den<br />

klassischen Berechnungen auf Basis homogener<br />

Temperaturverteilung oder<br />

Wärmestromdichte ermöglicht.<br />

Danksagung<br />

Dieser Bericht ist Teil der wissenschaftlichen<br />

Ergebnisse eines Forschungsvorhabens,<br />

das von der Forschungsgemeinschaft<br />

Industrieofenbau e. V. (FOGI),<br />

Frankfurt, über das Forschungskuratorium<br />

Maschinenbau (FKM), Frankfurt, gestellt<br />

und am Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik (IOB), RWTH<br />

Aachen, bearbeitet wurde. Dieses Forschungsvorhaben<br />

(FV-Nr. 15698 N) ist<br />

aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

(BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft<br />

[1] Hornig, K.; Bölling, R.; Odenthal, H.-J.; Pfeifer,<br />

H.; Berns, K.; Schmitz, K.: Numerische<br />

und experimentelle Strömungssimulation eines<br />

Schwebebandofens für NE-Metallbänder,<br />

Gaswärme Int. 52 (2003) Nr. 5, S. 256–262<br />

[2] Lenz, W.; Bölling, R.; Pfeifer, H.: Einfluss inhomogener<br />

Temperaturverteilungen auf mechanische<br />

Belastungen von Ofeninnengehäusen,<br />

Aachen-Freiberger-Magdeburger<br />

Kolloquium, Aachen, 2009.<br />

[3] Wünning, J. G.; Milani, A.: Handbuch der<br />

Brennertechnik für Industrieöfen, 2. Auflage,<br />

Vulkan Verlag, Essen, 2011<br />

•<br />

Dipl.-Ing. Martin Hellenkamp<br />

Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik,<br />

RWTH Aachen University,<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-25948<br />

hellenkamp@iob.rwth-aachen.de<br />

Dr.-Ing. Ralf Bölling<br />

ehemals Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik,<br />

RWTH Aachen University,<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-25964<br />

boelling@iob.rwth-aachen.de<br />

Dipl.-Ing. Nils Giesselmann<br />

Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik,<br />

RWTH Aachen University,<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-25959<br />

giesselmann@iob.rwth-aachen.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Herbert Pfeifer<br />

Institut für Industrieofenbau<br />

und Wärmetechnik,<br />

RWTH Aachen University,<br />

Aachen<br />

Tel.: 0241 / 80-25935<br />

pfeifer@iob.rwth-aachen.de<br />

614<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


3. Praxisseminar<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

24.-25. April 2012, Atlantic Congress Hotel Essen, www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

*<br />

Deutscher Umweltpreis 2011<br />

*<br />

Dr.-Ing. Joachim G. Wünning<br />

NEU<br />

NEU<br />

Themenblock 1 Einführung<br />

<br />

Themenblock 2 Brennertechniken für Industrieöfen<br />

<br />

<br />

<br />

Themenblock 3 Brennerkomponenten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Themenblock 4 Forschung und Entwicklung / Normung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Workshop 1<br />

Instandhaltung, Wartung, Sicherheit<br />

und Service von gasbeheizten Industrieöfen<br />

<br />

<br />

<br />

Workshop 2<br />

Energieeffizienz von Verbrennungs- und Thermoprozessen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Termin:<br />

24. April 2012<br />

<br />

<br />

25. April 2012<br />

<br />

Ort:<br />

<br />

<br />

Zielgruppe:<br />

<br />

<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Veranstalter<br />

MIT REFERENTEN VON: <br />

<br />

<br />

<br />

Online-Anmeldung<br />

www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 <br />

oder<br />

Workshop 2


Das attraktive<br />

Kombi-<br />

Angebot<br />

2 Fachmagazine <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong><br />

+ Taschenbuch Industrielle Wärmetechnik zum Vorteilspreis<br />

Wärmetechnik auf<br />

den Punkt gebracht<br />

Für jeden, der beruflich mit Thermoprozesstechnik<br />

und dem Industrieofenbau oder<br />

-betrieb zu tun hat, ist dieses kompakte<br />

Buch ein unersetzliches Nachschlagewerk.<br />

Wenn die Industrieofentechnik boomt aber die<br />

Kosten für gasförmige Brennstoffe und elektrische<br />

Energie steigen, wächst das Interesse am<br />

rationellen Energieeinsatz in der Thermoprozesstechnik.<br />

In dem Buch wird der derzeitige Stand<br />

der Technik praxisnah dargestellt. Der Leser erhält<br />

einen ausführlichen Überblick über die Grundlagen,<br />

Berechnungen, Begriffe und Prozesse der<br />

industriellen Wärmetechnik und wichtige Tipps für<br />

die tägliche Arbeit.<br />

H. Pfeifer<br />

4. Aufl age 2007, 608 Seiten, Broschur<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 931 / 4170 - 492 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, schicken Sie mir die nächsten beiden Ausgaben des Fachmagazins <strong>GASWÄRME</strong><br />

<strong>International</strong> und das Taschenbuch Industrielle Wärmetechnik für € 59,90.<br />

Nur wenn ich überzeugt bin und nicht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des zweiten Hefts<br />

schriftlich absage, bekomme ich <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> für zunächst ein Jahr (6 Ausgaben)<br />

zum Preis von € 255,- zzgl. Versand (Deutschland: € 18,- / Ausland: € 21.-) pro Jahr.<br />

Vorzugspreis für Schüler und Studenten (gegen Nachweis) € 127,50 zzgl. Versand pro Jahr.<br />

Die sichere und bequeme Bezahlung per Bankabbuchung wird mit einer Gutschrift von € 20,-<br />

auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Leserservice <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong><br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

<br />

Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder<br />

durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die Datum, Unterschrift<br />

PAGWIN0711<br />

rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an Leserservice <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong>, Fichtestr. 9, 97074 Würzburg<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE<br />

Untersuchungen zur Oxy-Fuel-<br />

Feuerung in Glasschmelzwannen<br />

Investigations on oxy-fuel combustion in glass melting furnaces<br />

Von Jörg Leicher, Anne Giese<br />

Für das Schmelzen von Glas sind Prozesstemperaturen von mehr als 1600 °C<br />

erforderlich. Üblicherweise werden diese Temperaturniveaus durch intensive<br />

Luftvorwärmung und eine nah-stöchiometrische Verbrennungsführung erreicht,<br />

was allerdings in der Regel mit hohen Stickoxidemissionen verbunden ist. Die<br />

Oxy-Fuel-Technologie stellt eine interessante Alternative dar: durch die Verwendung<br />

von reinem Sauerstoff als Oxidator können hohe Brennraumtemperaturen<br />

mit deutlich geringeren NO x -Emissionen als bei vergleichbaren konventionellen<br />

Feuerungen erreicht werden, da der Luftstickstoff als wesentliche Stickstoffquelle<br />

zur Bildung von thermischen NO x fehlt. In dem AiF-Forschungsvorhaben „O2-<br />

Glaswanne“ (IGF-Nr.: 15987 N) untersucht das Gaswärme-Institut e. V. Essen<br />

(kurz: GWI) die Oxy-Fuel-Verbrennung mit Hilfe experimenteller und numerischer<br />

Methoden, um Optimierungspotenziale für Oxy-Fuel-Glasschmelzwannen aufzuzeigen.<br />

Glass melting requires process temperatures of more than 1600 °C which are<br />

usually achieved using intensive air preheating and near-stoichiometric combustion.<br />

This often leads to high nitrous oxide emissions (NO x ). Oxy-fuel technology<br />

offers an interesting alternative since high combustion temperatures can be<br />

achieved using pure oxygen as oxidizer while obtaining low NO x emissions. In<br />

the course of the AiF research project „O2-Glaswanne“ (IGF-Nr.: 15987 N), Gaswärme-Institut<br />

e.V. Essen investigates this combustion process by experimental<br />

and numerical means in order to determine potential optimization approaches<br />

for glass melting furnaces.<br />

Die industrielle Herstellung von Glas<br />

ist ein sehr energieintensiver Prozess,<br />

bei dem, je nach Glasqualität,<br />

Prozesstemperaturen von mehr als<br />

1600 °C benötigt werden. Die hierfür<br />

erforderlichen Flammentemperaturen<br />

sind noch weitaus höher. In konventionellen<br />

Glasschmelzwannen, siehe z. B.<br />

Bild 1, lassen sich derartige Temperaturen<br />

nur durch intensive regenerative<br />

oder rekuperative Luftvorwärmung erreichen,<br />

wobei Luftvorwärmtemperaturen<br />

von bis zu 800 °C für rekuperative und<br />

bis zu 1400 °C für regenerative Luftvorwärmsysteme<br />

üblich sind [1]. Diese hohen<br />

Temperaturniveaus, in Verbindung<br />

mit langen Aufenthaltszeiten im Glaswannengewölbe<br />

aufgrund geringer<br />

Strömungsgeschwindigkeiten, bringen<br />

jedoch immer die Gefahr erhöhter Emissionen<br />

thermischer Stickoxide (NO x ) mit<br />

sich.<br />

Aus diesem Grund besteht seitens der<br />

Glasindustrie großes Interesse daran, die<br />

NO x -Bildung in Glasschmelzwannen<br />

durch geeignete Primärmaßnahmen zu<br />

reduzieren. Eine solche Primärmaßnahme<br />

stellt die Oxy-Fuel-Technologie dar.<br />

Hier ist zu beachten, dass dieser Begriff<br />

in der Glasindustrie anders definiert wird<br />

als beispielsweise im Kraftwerksbereich.<br />

Während man dort unter „Oxy-Fuel-Verbrennung“<br />

eine Verbrennung von Brennstoff<br />

mit einem Sauerstoff-Abgasgemisch<br />

versteht, um auf diese Weise die<br />

Abscheidung von CO 2 aus dem Abgasstrom<br />

zu erleichtern [2], bezeichnet man<br />

in der Glasindustrie die Substitution von<br />

vorgewärmter Luft durch reinen Sauer-<br />

stoff als „Oxy-Fuel-Verbrennung“. Durch<br />

diese Prozessführung können die erforderlichen<br />

Prozesstemperaturen ohne<br />

aufwändige Luftvorwärmung erreicht<br />

werden.<br />

Diese Technologie bringt, neben der zu<br />

erwartenden Reduktion der NO x -Emissionen,<br />

eine Reihe weiterer Vorteile mit<br />

sich. Zum einen bewirkt die Verwendung<br />

von reinem Sauerstoff eine Verbesserung<br />

des feuerungstechnischen Wirkungsgrads<br />

und somit einen geringeren Brennstoffeintrag,<br />

zum anderen fallen Investitionskosten<br />

für Luftvorwärmsysteme<br />

weg. Oxy-Fuel-Wannen lassen sich des<br />

Weiteren auch schneller regeln als konventionelle<br />

Glasschmelzwannen, zumal<br />

Effekte wie etwa Regeneratoralterung<br />

keine Rolle mehr spielen. Zusätzliche Betriebskosten<br />

fallen jedoch durch die Bereitstellung<br />

des Sauerstoffs an, die somit<br />

ein wesentliches Kriterium für die Wirtschaftlichkeit<br />

für Oxy-Fuel-Wannen darstellen.<br />

Das Forschungsprojekt „O2-Glaswanne“<br />

untersucht die Auswirkungen der Anwendung<br />

der Oxy-Fuel-Technologie in<br />

Glasschmelzwannen hinsichtlich Wärmeübertragung,<br />

Flammenbild und Schadstoffen<br />

sowohl auf einer fundamentalen<br />

Ebene als auch in der konkreten industriellen<br />

Anwendung.<br />

Die meisten derzeit betriebenen sauerstoffbefeuerten<br />

Glasschmelzwannen basieren<br />

auf den Konstruktionsprinzipien<br />

konventioneller Wannen oder sind ursprünglich<br />

luft-befeuerte Wannen, die<br />

zu Oxy-Fuel-Wannen umgebaut wurden.<br />

Die Oberöfen solcher Glasschmelzwannen<br />

sind, wenn überhaupt, nur empirisch<br />

auf die veränderten Wärmeübertragungsprozesse<br />

innerhalb des Gewölbes<br />

angepasst worden [1, 3, 4]. Für eine Optimierung<br />

von Oxy-Fuel-Wannen ist eine<br />

verlässliche Abbildung solcher Systeme<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

617


FACHBERICHTE<br />

Bild 1: Darstellung<br />

einer seitenbefeuerten<br />

Glasschmelzwanne (Unit<br />

Melter)<br />

Fig. 1: View of a sidefired<br />

glass melting furnace<br />

(Unit Melter)<br />

mit Hilfe numerischer Simulationen<br />

(CFD: Computational Fluid Dynamics)<br />

hilfreich, um am Rechner verschiedene<br />

Wannenkonfigurationen durchrechnen<br />

zu können und so die Wannenform zu<br />

finden, die die prozessspezifischen Eigenschaften<br />

dieser Feuerungstechnologie<br />

bestmöglich ausnutzt. Allerdings sind<br />

sowohl die Verbrennungs- als auch die<br />

Strahlungsmodelle in handelsüblichen<br />

CFD-Codes in der Regel auf luftbefeuerte<br />

Systeme ausgelegt. Ein Schwerpunkt<br />

des Projekts liegt daher darin, die generelle<br />

Anwendbarkeit dieser Modelle für<br />

die Oxy-Fuel-Technologie zu überprüfen.<br />

Detaillierte numerische und experimentelle<br />

Untersuchungen verschiedener<br />

Oxy-Fuel-Brennersysteme und -konzepte<br />

bilden die Grundlage hierfür.<br />

Experimentelle Untersuchungen<br />

an einem semi-industriellen<br />

Prüfstand<br />

Mit Hilfe experimenteller und numerischer<br />

Verfahren wurden im Rahmen des<br />

Forschungsvorhabens „O2-Glaswanne“<br />

die grundlegenden Prozesse der Oxy-Fuel-Verbrennung,<br />

speziell das Zusammenspiel<br />

von Wärmeübertragung und spektralen<br />

Strahlungseigenschaften untersucht.<br />

Ein wesentlicher Aspekt war<br />

hierbei die Untersuchung, inwieweit<br />

CFD-Simulationen Oxy-Fuel-Prozesse<br />

korrekt wiedergeben können.<br />

Bild 2: Darstellung der untersuchten Brenner<br />

Fig. 2: Sketch of the investigated burners<br />

Bild 3: OH-Chemoluminiszenz-Aufnahmen der untersuchten Brenner<br />

Fig. 3: OH chemoluminiscence images of the investigated burners<br />

Hierzu wurden fünf unterschiedliche<br />

Oxy-Fuel-Brenner (Bild 2) in einem semiindustriellen<br />

Prüfstand des GWI detailliert<br />

vermessen. Dabei wurden einerseits<br />

Flammenvisualisierungen mit Hilfe des<br />

OH-Chemoluminiszenz-Verfahrens durch -<br />

geführt (Bild 3), andererseits wurden<br />

2D-Feldmessungen von Temperaturen<br />

und wesentlichen Spezies (O 2 , CO, CO 2 ,<br />

NO und NO x ) aufgenommen. Alle Brenner<br />

wurden bei einer thermischen Leistung<br />

von 400 kW und einer Luftzahl von<br />

etwa 1,05 vermessen. Einer der Brenner<br />

war ein Ölbrenner (Brenner 2), die anderen<br />

Brenner wurden mit Erdgas betrieben.<br />

Anhand der Chemoluminiszenz-Bilder ist<br />

der Einfluss der Brennergeometrie auf<br />

die Flammenform ersichtlich. Bei Hochimpuls-Brennern<br />

wird vermehrt Abgas<br />

aus der Umgebung des Strahls mitgerissen<br />

und in die Reaktionszone eingemischt,<br />

so dass die lokale OH-Konzentration<br />

reduziert wird. Die Reaktionspartner<br />

werden also, verglichen mit dem Niedrigimpulsbrenner,<br />

verdünnt, ein Effekt, der<br />

618<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


FACHBERICHTE<br />

sich auch in den OH-Aufnahmen wiederspiegelt.<br />

Der chemisch völlig anders geartete<br />

Brennstoff Heizöl hingegen führt<br />

selbst bei einem Hochimpulsbrenner zu<br />

sehr viel höheren OH-Konzentrationen.<br />

Neben den Chemoluminiszenz-Aufnahmen<br />

war vor allem auch die Verteilung<br />

der wesentlichen Spezies im Brennraum<br />

von besonderem Interesse, gerade auch<br />

im Hinblick auf die Validierung der CFD-<br />

Simulationen. Daher wurden detaillierte<br />

2D-Feldmessungen im Versuchsofen<br />

durchgeführt, deren Messplan in Bild 4<br />

zu sehen ist. Hierfür wurden vierzehn<br />

axiale und zwischen sechs und sechzehn<br />

traversale Messpunkte angesteuert, aus<br />

denen die 2D-Darstellungen erzeugt<br />

wurden, die in Bild 5 am Beispiel von CO<br />

zu sehen sind.<br />

Anhand dieser Spezies werden die unterschiedlichen<br />

Flammenformen besonders<br />

deutlich. Analoge Messungen wurden<br />

für die übrigen Spezies vorgenommen.<br />

Eine vollständige Messung der Temperaturverteilungen<br />

konnte nicht durchgeführt<br />

werden, da die im Flammennahbereich<br />

vorliegenden Temperaturen von<br />

mehr als 1800 °C jenseits der Anwendungsgrenzen<br />

der verfügbaren Thermoelemente<br />

lagen.<br />

del (EDM) mit einem 2-Schritt-Reaktionsmechanismus<br />

nach Westbrook und Dryer<br />

[5] und das Eddy Dissipation Concept<br />

(EDC), basierend auf einem Reaktionsmechanismus<br />

nach Kee et al. [6] mit 17<br />

chemischen Spezies. Im Rahmen der Untersuchungen<br />

wurden des Weiteren<br />

auch das PDF-Flamelet Model und ein<br />

EDM-Ansatz mit einem 4-Schritt-Reaktionsmechanismus<br />

nach Jones und Lindstedt<br />

[7] verwendet.<br />

Es zeigt sich, dass, mit Ausnahme der<br />

EDC-Rechnung, selbst für eine chemisch<br />

stabile Spezies wie CO 2 nur eine sehr unbrennungsmodelle<br />

getestet und mit den<br />

Messungen verglichen. Bild 6 zeigt die<br />

simulierte Halb-Geometrie mit den zugrunde<br />

gelegten Randbedingungen der<br />

Simulationen am Beispiel des Brenners 5.<br />

Bild 7 zeigt einen Vergleich zwischen<br />

gemessenen und mit verschiedenen Reaktionsmodellen<br />

ermittelten simulierten<br />

CO 2 -Verteilungen für den Brenner 5. Für<br />

alle Simulationen wurde das kommerzielle<br />

CFD-Paket FLUENT verwendet. Bei<br />

den hier gezeigten Reaktionsmodellen<br />

handelt es sich um das PDF-Gleichgewichtsmodell,<br />

das Eddy Dissipation Mo-<br />

Neben den Feldmessungen und Flammenvisualisierungen<br />

wurden radiospektrometrische<br />

Messungen durch die Hüttentechnische<br />

Vereinigung der deutschen<br />

Glasindustrie e. V. (HVG)<br />

durchgeführt, um die Strahlungseigenschaften<br />

von Oxy-Fuel-Flammen zu untersuchen.<br />

Bild 4: Messplan für die 2D-Feldmessungen<br />

Fig. 4: Measuring plan for the 2D field measurements<br />

Numerische Simulation von<br />

Oxy-Fuel-Systemen<br />

Eine der wesentlichen Fragestellungen<br />

des vorgestellten Projekts war, inwieweit<br />

CFD-Simulationen derzeit in der Lage<br />

sind, die Prozesse in oxy-fuel-befeuerten<br />

Glasschmelzwannen wiederzugeben.<br />

Gerade die am GWI im Rahmen der<br />

Messkampagne gewonnenen Speziesverteilungen<br />

bilden eine gute Basis, um<br />

die Anwendbarkeit gängiger Reaktionsmodelle<br />

für RANS-Simulationen (RANS:<br />

Reynolds- Averaged Navier-Stokes) in<br />

kommerziellen CFD-Codes zu evaluieren,<br />

da hier anhand der Messdaten auch<br />

Aussagen über die Vorgänge im Flammennahbereich<br />

gemacht werden können,<br />

die für Aussagen in Bezug auf die<br />

Wärmeübertragung gerade bei Oxy-Fuel-Flammen<br />

von enormer Bedeutung<br />

sind. Hierzu wurden verschiedene Ver-<br />

Bild 5: 2D-Feldmessungen der CO-Konzentrationen (trocken) für die untersuchten Brenner<br />

Fig. 5: 2D field measurements of the CO concentrations (dry) for the investigated burners<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

619


FACHBERICHTE<br />

anderen industriellen Anwendungen erfolgreich<br />

bewährt haben?<br />

Bild 6: Simulierte Geometrie und Randbedingungen der Simulationen<br />

Fig. 6: Computational domain and boundary conditions of the simulations<br />

Bild 7: Vergleich zwischen gemessenen und mit verschiedenen Reaktionsmodellen simulierten CO 2 -<br />

Verteilungen für Brenner 5<br />

Fig. 7: Comparison between measured CO 2 concentration distributions and those calculated by<br />

various reaction models<br />

befriedigende Übereinstimmung zwischen<br />

Simulation und Experiment erreicht<br />

werden kann, gerade im Flammennahbereich.<br />

Bei einzelnen Spezies<br />

wie etwa CO sind die Abweichungen<br />

noch größer.<br />

Bei der Rechnung mit PDF-Gleichgewicht<br />

scheint das Problem darin zu liegen, dass<br />

das Reaktionsmodell nur unzureichend<br />

die nicht-adiabate Natur des Systems berücksichtigen<br />

kann. Ob dies ein generelles<br />

Problem dieses Modells oder nur eine<br />

Frage der programmtechnischen Implementierung<br />

ist, konnte im Rahmen dieses<br />

Projekts nicht geklärt werden. Die<br />

mit EDM und einem 2-Schritt-Mechanismus<br />

durchgeführte Simulation führt zu<br />

einer physikalisch sinnvolleren Lösung,<br />

bei der die Flammenlänge jedoch viel zu<br />

kurz vorhergesagt wird. Lediglich das<br />

Eddy Dissipation Concept [8] in Kombination<br />

mit einem verhältnismäßig umfangreichen<br />

Reaktionsmechanismus (17<br />

Spezies) führt zu einer guten qualitativen<br />

und quantitativen Übereinstimmung mit<br />

den Messwerten, allerdings um den Preis<br />

eines erheblich erhöhten numerischen<br />

Aufwands.<br />

Was ist nun der Grund für das Versagen<br />

von Reaktionsmodellen, die sich in vielen<br />

Die Ursache hierfür liegt in den recht<br />

drastischen vereinfachenden Annahmen<br />

begründet, die notwendig sind, um einen<br />

sehr komplexen Vorgang wie Verbrennung<br />

mit vertretbarem Aufwand in<br />

einer turbulenten Strömung simulieren<br />

zu können. Selbst bei der Verbrennung<br />

eines chemisch einfachen Brennstoffs<br />

wie Methan sind mehrere Dutzend chemischer<br />

Spezies beteiligt, die anhand<br />

von hunderten unterschiedlichen Elementarreaktionen<br />

miteinander reagieren.<br />

Es sind zwar umfangreiche Reaktionsmechanismen<br />

bekannt, mit denen<br />

diese Prozesse detailliert abgebildet werden<br />

können, allerdings wäre es viel zu<br />

aufwändig, solche Mechanismen in CFD-<br />

Simulationen für industrielle Anwendungen<br />

einzusetzen. Solch detaillierte Reaktionsmechanismen<br />

können nur in sehr<br />

stark vereinfachten idealen Reaktormodellen<br />

verwendet werden. Daher werden<br />

für die Simulation turbulenter reagierender<br />

Strömungen häufig sehr stark reduzierte<br />

Reaktionsmechanismen eingesetzt,<br />

die, mit Hilfe vereinfachender Annahmen<br />

und mit einer erheblichen<br />

Einschränkung des Anwendungsbereichs<br />

(z. B. Temperatur, Druck oder Luftzahl),<br />

den numerischen Aufwand deutlich verringern.<br />

Die meisten Mechanismen sind<br />

für luft-befeuerte Systeme entwickelt<br />

worden und führen dort zu sinnvollen<br />

Ergebnissen, stoßen aber bei Oxy-Fuel-<br />

Systemen aufgrund der erheblich höheren<br />

Temperaturen, der größeren Bedeutung<br />

chemischer Radikale und dem Fehlen<br />

des alles verdünnenden Stickstoffs an<br />

ihre Grenzen. Dies lässt sich durch reaktionskinetische<br />

Simulationen, basierend<br />

auf umfangreicheren Reaktionsmechanismen,<br />

belegen. Die Bilder 8 bis 10 zeigen<br />

drei Elementenflussanalysen der<br />

Verbrennung, basierend auf Simulationen<br />

frei propagierender stöchiometrischer<br />

Vormischflammen mit Hilfe eines<br />

Standard-Methan-Reaktionsmechanismus<br />

mit 53 Spezies und 325 Elementarreaktionen<br />

(GRI 3.0) [9]. Mit diesen Simulationen<br />

können die Prozesse in und unmittelbar<br />

hinter der Flammenfront sehr detailliert<br />

dargestellt werden.<br />

Bild 8 zeigt eine solche Elementenflussanalyse<br />

für eine nicht-vorgewärmte Methan-Luft-Flamme.<br />

Es werden die wesentlichen<br />

Pfade gezeigt, auf denen die<br />

C-Atome der CH 4 -Moleküle zu CO 2 umgesetzt<br />

werden. Dies ist die Situation, für<br />

die in der CFD weit verbreitete reduzierte<br />

620<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


FACHBERICHTE<br />

Reaktionsmechanismen wie etwa Westbrook-Dryer<br />

[5] (6 Spezies, 2 Elementarreaktionen)<br />

oder Jones-Lindstedt [7] (7<br />

Spezies, 4 Elementarreaktionen) entwickelt<br />

wurden.<br />

Bild 9 zeigt eine Elementenflussanalyse<br />

einer vorgewärmten stöchiometrischen<br />

Methan-Luft-Flamme. Die Luftvorwärmung<br />

wurde hier so gewählt, dass die<br />

Flammentemperatur in etwa der adiabaten<br />

Flammentemperatur einer stöchiometrischen<br />

CH 4 -O 2 -Flamme entspricht.<br />

Aus der Abbildung wird deutlich, dass<br />

der Reaktionsverlauf in diesem System<br />

schon deutliche Unterschiede zum nicht<br />

vorgewärmten System aufweist, allerdings<br />

zeigt die Erfahrung (z. B. [10]), dass<br />

auch für stark vorgewärmte Methan-<br />

Luft-Flammen gute Vorhersagen mit den<br />

oben genannten reduzierten Reaktionsmechanismen<br />

möglich sind.<br />

In Bild 10 ist nun eine Elementenflussanalyse<br />

für Kohlenstoff-Atome in einer<br />

stöchiometrischen Methan-Sauerstoff-<br />

Flamme dargestellt. Verglichen mit Bild 9<br />

sind deutlich komplexere Reaktionspfade<br />

zu sehen, da offenbar sehr viel mehr Radikale<br />

an der Verbrennung beteiligt sind.<br />

Außerdem liegen diese Radikale auch in<br />

sehr viel höheren Konzentrationen vor,<br />

weil der alles verdünnende Luft-Stickstoff<br />

in diesem Oxy-Fuel-System fehlt.<br />

Die Bedeutung der Radikale, die in reduzierten<br />

Reaktionsmechanismen für CFD-<br />

Anwendungen meist überhaupt nicht<br />

vorkommen, wird auch durch die spektralradiometrischen<br />

Messungen unterstrichen,<br />

die von der HVG im Rahmen<br />

dieses Forschungsvorhabens durchgeführt<br />

wurden. Bei den Messungen wurden<br />

Spezies-Peaks in den Spektren detektiert,<br />

die bei luftbefeuerten Flammen<br />

sonst nicht zu finden sind. Insbesondere<br />

wurden Peaks gemessen, die C 2 -Molekülen<br />

entsprechen. Vergleicht man nun<br />

die Bilder 9 und 10, so wird anhand von<br />

Bild 10 deutlich, dass die C 2 -Spezies bei<br />

der Oxy-Fuel-Flamme einen weitaus<br />

größeren Einfluss auf die Verbrennung<br />

haben als bei den Methan-Luft-Flammen.<br />

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass<br />

aufgrund der erheblich höheren lokalen<br />

Temperaturen, der höheren chemischen<br />

Reaktivität und des fehlenden Stickstoffs,<br />

der sonst als Wärmesenke fungiert,<br />

die Simulation von Oxy-Fuel-Flammen<br />

in weitaus größerem Maße als bei<br />

Methan-Luft-Flammen auf eine möglichst<br />

detaillierte Beschreibung reaktionskinetischer<br />

Prozesse angewiesen ist. Die-<br />

Bild 8: Auszug aus einer integrierten Elementenflussanalyse (Kohlenstoff) einer nicht vorgewärmten<br />

stöchiometrischen Vormischflamme (Methan-Luft), basierend auf dem GRI 3.0-Reaktionsmechanismus<br />

Fig. 8: Excerpt of an integrated elemental flux analysis (carbon atoms) for a non-preheated stoichiometric<br />

premixed flame (methane-air), based on the GRI 3.0 reaction mechanism<br />

Bild 9: Auszug aus einer integrierten Elementenflussanalyse (Kohlenstoff) einer vorgewärmten stöchiometrischen<br />

Vormischflamme (Methan-Luft), basierend auf dem GRI 3.0-Reaktionsmechanismus<br />

Fig. 9: Excerpt of an integrated elemental flux analysis (carbon atoms) for a preheated stoichiometric<br />

premixed flame (methane-air), based on the GRI 3.0 reaction mechanism<br />

Bild 10: Auszug aus einer integrierten Elementenflussanalyse (Kohlenstoff) einer nicht vorgewärmten<br />

stöchiometrischen Vormischflamme (Methan-Sauerstoff), basierend auf dem GRI 3.0-Reaktionsmechanismus<br />

Fig. 10: Excerpt of an integrated elemental flux analysis (carbon atoms) for a non-preheated stoichiometric<br />

premixed flame (methane-oxygen), based on the GRI 3.0 reaction mechanism<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

621


FACHBERICHTE<br />

se Erkenntnis wird auch durch andere<br />

Autoren, z. B. Cuoci et al. [11], bestätigt.<br />

Dies erklärt auch, weshalb lediglich die<br />

Simulation mit Hilfe des EDC-Modells<br />

und eines für CFD-Anwendungen verhältnismäßig<br />

umfangreichen Mechanismus<br />

die Oxy-Fuel-Verbrennung realistischer<br />

wiedergibt. Dieser Mechanismus<br />

bildet die chemischen Prozesse, an denen<br />

Radikale und Zwischenspezies beteiligt<br />

sind, zumindest teilweise ab.<br />

Allerdings erscheint dieser Modellierungsansatz<br />

aufgrund des großen numerischen<br />

Aufwands nicht geeignet für die<br />

Simulation kompletter Glasschmelzwannen<br />

oder groß angelegte Parameterstudien.<br />

Hier besteht noch Entwicklungsbedarf,<br />

um auch für die Simulation von<br />

Oxy-Fuel-Systemen einen gangbaren<br />

Kompromiss zwischen aussagekräftigen<br />

Ergebnissen und für industrielle Anwendungen<br />

vertretbaren Rechenzeiten zu<br />

finden. Ein möglicher Lösungsansatz<br />

hierfür wäre die systematische Reduzierung<br />

von umfangreichen Reaktionsmechanismen<br />

für Oxy-Fuel-Bedingungen,<br />

wie sie in Glasschmelzwannen, aber<br />

auch anderen Industrieöfen zu finden<br />

sind. Auf diese Weise könnten, analog<br />

beispielsweise zu den Mechanismen von<br />

Westbrook und Dryer [5] oder Jones und<br />

Lindstedt [7], geeignete kleine Reaktionsmechanismen<br />

entwickelt werden.<br />

Eine korrekte Wiedergabe der chemischen<br />

Prozesse erscheint unerlässlich,<br />

zum einen, um die Wärmefreisetzung<br />

aufgrund der Verbrennung realitätsnah<br />

abbilden zu können, zum anderen, weil<br />

auch z. B. Modelle für den Strahlungswärmetransport<br />

auf eine gute Vorhersage<br />

der lokalen Spezieskonzentrationen<br />

angewiesen sind.<br />

Fazit<br />

Ziel des vorgestellten Forschungsprojekts<br />

„O2-Glaswanne“ ist, die grundlegenden<br />

Vorgänge in oxy-fuel-befeuerten Glasschmelzwannen<br />

mit Hilfe von Experimenten<br />

und numerischer Simulation zu<br />

untersuchen. Ein besseres Verständnis<br />

der beteiligten Prozesse und ihrer Wechselwirkungen<br />

untereinander ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung für die Optimierung<br />

von Oxy-Fuel-Glasschmelzwannen.<br />

Der Vergleich zwischen den an einem<br />

semi-industriellen Versuchsofen des GWI<br />

durchgeführten Messungen und numerischen<br />

Simulationen zeigt jedoch, dass<br />

die meisten angewendeten CFD-Verbrennungsmodelle<br />

nicht in der Lage<br />

sind, die chemischen Prozesse im Flammennahbereich<br />

unter Oxy-Fuel-Bedingungen<br />

korrekt wiederzugeben. Lediglich<br />

die Kombination eines „Eddy-Dissipation-Concept“-Ansatzes<br />

mit einem<br />

verhältnismäßig umfangreichen reduzierten<br />

Reaktionsmechanismus führt zu<br />

zufrieden stellenden Ergebnissen, jedoch<br />

bei einem deutlich erhöhten numerischen<br />

Aufwand. Hier besteht noch erheblicher<br />

Entwicklungsbedarf im Bereich<br />

der Reaktionsmodellierung, um auch<br />

diese Form industrieller Feuerungssysteme<br />

mit vertretbarem numerischen Aufwand<br />

abbilden zu können.<br />

Literatur<br />

[1] Kobayashi, H.: Emissions and heat transfer<br />

characteristics of low-NOx oxy-fuel burners,<br />

Thermadag Lonox, vorbrandingstechnologie<br />

“Lownox-Glasdag”, Utrecht, 1994<br />

[2] Kluger, F., Mönckert, P., Wild, T., Marquard,<br />

A., Levasseur, A. A.: Entwicklungsstand der<br />

Oxy-Verbrennungstechnologie, in “Kraftwerkstechnik<br />

– Sichere und nachhaltige Energieversorgung<br />

– Band 2” Hrsg: M. Beckmann,<br />

A. Hurtado, TK-Verlag, Karl<br />

Thomé-Kozmiensky, Neuruppin, 2010<br />

[3] Al-Chalabri, R, Schatz, C., Yap, L., Marshall,<br />

R: Flat flame oxy-fuel burner technology for<br />

glass melting, Ceramic Engineering and Science,<br />

Vol. 16, Issue 2, 1995<br />

[4] Tayler, J., Curtis, L.: Development of low<br />

emissions, multi-fuel oxygen burner, Glass<br />

Industry, Vol. 76, Issue 9, 1995<br />

[5] Westbrook, C. K., Dryer, F. L.: Combust. Sci.<br />

Technol. 27, 31-44, 1981<br />

[6] R.J. Kee, J.F. Grcar, M.D. Smooke, and J.A.<br />

Miller, „A Fortran Program for Modeling<br />

Steady Laminar One-Dimensional Premixed<br />

Flames“, Sandia Report SAND85-8240,<br />

Sandia National Laboratories, Albuquerque,<br />

1985<br />

[7] Jones, W. P., Lindstedt, R. P.: Combust. Flame,<br />

73, pp. 233-249, 1988<br />

[8] Magnussen, B.F.: The Eddy Dissipation Concept:<br />

A Bridge between Science and Technology,<br />

ECCOMAS Thematic Conference<br />

on Computational Combustion, Lissabon,<br />

2005<br />

[9] Smith, G. P.,. Golden, D. M, Frenklach, M.,<br />

Moriarty, N. W., Eiteneer, B., Goldenberg,<br />

M., Bowman, C. T., Hanson, R. K., Song, S.,<br />

Gardiner, Jr., W. C., Lissianski, V. V., Qin Z.:<br />

http://www.me.berkeley.edu/gri_mech/<br />

[10] Abschlussbericht AiF-Forschungsvorhaben<br />

Nr. 15015 N SPEKTRAL 2: „Verbesserung<br />

des direkten Wärmeeintrags in die Glasschmelze<br />

durch Optimierung der Verbrennungsparameter<br />

bei unterschiedlichen Befeuerungsarten“,<br />

Gaswärme-Institut e. V.<br />

Essen, 2009<br />

[11] Cuoci, A., Frassoldati, A., Faravelli,. T., Ranzi,<br />

E., Candusso, C., Tolazzi, D.: CFD simulation<br />

of a turbulent oxy-fuel flame, Processes<br />

and Technologies for a Sustainable<br />

Energy (PTSE), Ischia, 2010<br />

•<br />

Dr.-Ing. Jörg Leicher<br />

Gaswärme-Institut e.V. Essen,<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 3618-278<br />

leicher@gwi-essen.de<br />

Dr.-Ing. Anne Giese<br />

Gaswärme-Institut e.V. Essen,<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 3618-257<br />

a.giese@gwi-essen.de<br />

Hotline<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktionsbüro:<br />

Redaktion:<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Leserservice:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Annamaria Frömgen, M.A.<br />

Silvija Subasic, M.A.<br />

Jutta Zierold<br />

Martina Grimm<br />

0201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-15 s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

0931/4170473 mgrimm@datam-services.de<br />

622<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


Einsatz eines Regenerativbrennersystems<br />

für Aluminiumschmelzöfen<br />

Use of a regenerative burner system for aluminium<br />

melting furnaces<br />

Von Jan Schwabe, Ulli Wellner, Dieter Kutzner<br />

FACHBERICHTE<br />

Das im Mai 2011 bei der Firma Aluminium Norf in Betrieb gegangene Regenerativbrennersystem<br />

für Aluminiumschmelzöfen wird vorgestellt. Das Besondere an<br />

dieser Installation ist die Auslegung der Brenner auf 8 MW pro Brenner. Da jeweils<br />

2 Brenner parallel betrieben werden, ergibt sich eine Gesamtleistung des<br />

Systems von 16 MW. Dies entspricht einem Gasfluss von 1700 Nm³/h, der entsprechend<br />

der Taktzeit von ca. 90 Sekunden geschaltet wird. Diese Auslegung<br />

erfordert eine optimale Ausführung der Automatisierungstechnik und den Einsatz<br />

von Hardwarekomponenten die eine hohe Eigensicherheit besitzen. Um die<br />

erzielte hohe Verfügbarkeit und die beabsichtigte Produktionssteigerung bei<br />

optimalem Energieverbrauch zu erreichen, wurden konstruktive und regelungstechnische<br />

<strong>Neuer</strong>ungen eingeführt. Unbestritten sind die Kosten für eine solche<br />

Anlage höher als bei Standarddesign, dafür wurde die Amortisationszeit durch<br />

die höherwertigere Technologie stark verkürzt, und dies allein durch die Produktionssteigerung.<br />

Bei einem geringen Produktionsbedarf lässt sich das System<br />

auch in einen Energiesparmodus umschalten. Das Instandhaltungspersonal<br />

erkennt durch ein integriertes Condition Monitoring System schnell Problembereiche<br />

und kann so ohne großen Aufwand die Produktionsbereitschaft erhalten.<br />

Damit wird eine Verfügbarkeit von mehr als 98% (ohne Einbeziehung der geplanten<br />

Wartungszeiten) erreicht. Das eingesetzte System entspricht vollständig<br />

dem aktuellen Trend in der Entwicklung integrierter mechatronischer Systeme,<br />

nämlich die bisher übliche disziplingebundene Denkweise aufzulösen und durch<br />

eine interdisziplinäre, grenzüberschreitende Denkweise zu ersetzten.<br />

The regenerative burner system that went into operation in May 2011 is presented.<br />

The special feature of this installation is the design of the burners to<br />

output 8 MW per burner. Since two burners are operated in parallel, this yields a<br />

total capacity of 16 MW. This corresponds to a gas flow of 1700 Nm³/h, which is<br />

switched according to the cycle time of 90 seconds. This construction requires<br />

having an optimal design of automation and the use of hardware components<br />

having a high intrinsic safety. In order to achieve the high availability and the<br />

intended increase in production with optimum energy consumption, technical<br />

innovations in design and control were introduced. Undeniably, the cost for such<br />

a plant design is higher than that for a standard design. For compensation, the<br />

payback time was grossly reduced due to the high increase of the production.<br />

With less production required, the system can be switched into an energy saving<br />

mode. The maintenance staff quickly recognizes through an integrated condition<br />

monitoring system problem areas can be obtained without much effort the<br />

production readiness. Thus an availability of more than 98% (excluding the<br />

scheduled maintenance times) is achieved. The system fully complies with the<br />

current trend in the development of integrated mechatronic systems, namely, to<br />

dissolve the hitherto conventional discipline-bound ways of thinking to be replaced<br />

by an interdisciplinary, cross-border thinking.<br />

Steigende Energiepreise und höhere<br />

Anforderungen an die Umweltverträglichkeit<br />

der Produktion setzen<br />

die Hersteller in Europa zunehmend unter<br />

Druck. „Mitten im Zeitalter des Aluminiums“<br />

muss außerdem mit einer weiteren<br />

Steigerung des Bedarfs an<br />

Aluminium gerechnet werden. Um diesen<br />

erwarteten Bedarf weiterhin zu decken,<br />

muss das Werk der Alu Norf auch<br />

produktionssteigernde Maßnahmen ergreifen.<br />

Im Schmelzwerk (Schmelz- und Gießöfen<br />

1–13), das am Standort den höchsten<br />

Anteil an Erdgas verbraucht (ca.<br />

57 % von ca 1.2 Mio kWh/Jahr – Daten<br />

von 2009) wurden bisher drei Rundschmelzöfen,<br />

die mit konventionellen<br />

Brennern bestückt waren, auf ein innovatives<br />

Regenerativbrennersystem umgerüstet<br />

(Bild 1). Die konventionellen Brenner<br />

waren bereits mit Rekuperatoren zur<br />

Luftvorwärmung ausgestattet. Das neue<br />

Regenerativbrennersystem erfüllt und<br />

optimiert die genannten Anforderungen<br />

an Energieeinsparung, Umweltverträglichkeit<br />

und Produktivität weit besser, als<br />

die abgelösten Systeme.<br />

Begriffsklärung<br />

In den Bildern 2a, 2b und 2c sind drei<br />

gebräuchliche Brennersysteme dar gestellt.<br />

Diese unterscheiden sich in Ausmaß<br />

und Art der Luftvorwärmung.<br />

Bild 2a zeigt das Prinzip eines konventionellen<br />

Kaltluftbrenners. Die Verbrennungsluft<br />

wird der Umgebung entnommen<br />

und direkt dem Brenner zugeführt.<br />

Das entstehende Abgas wird dann z.B.<br />

über einen Kamin entsorgt; die im Abgas<br />

enthaltene Energie geht verloren.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

623


FACHBERICHTE<br />

Bild 2b zeigt einen Brenner mit Rekuperator.<br />

Rekuperatoren sind Wärmetauscher,<br />

die für beide Medien getrennte<br />

Räume besitzen. Bei der re kupera tiven<br />

Luftvorwärmung wird die Verbrennungsluft<br />

über einen meist aus metallischem<br />

Werkstoff bestehenden Apparat zum<br />

Brenner geleitet. In diesem Rekuperator<br />

wird die Luft indirekt aufgeheizt. Das bedeutet,<br />

dass die Luft durch Rohre geführt<br />

wird und das heiße Abgas um die Rohre<br />

geleitet wird. Wirtschaftliche Vorwärmtemperaturen<br />

für die Verbrennungsluft<br />

liegen zwischen 400 bis 500 °C. Höhere<br />

Vorwärmtemperaturen sind nur durch<br />

erheblichen Materialaufwand möglich.<br />

Eine weitere Limitation ist die Höhe der<br />

Abgaseintrittstemperatur, die in den<br />

meisten Fällen 950 °C nicht überschreiten<br />

darf. Diese Grenze ist durch<br />

den metallischen Rekuperatorwerkstoff<br />

vor gegeben. Abgastemperaturen oberhalb<br />

950 °C müssen daher auf diesen<br />

Wert abgekühlt werden; in den meisten<br />

Fällen wird zur Abkühlung Außenluft<br />

verwendet.<br />

Bild 1: 2 x 8 MW Brenner am Schmelzofen 9 bei Alu Norf, Neuss<br />

Fig.1: 2 x 8 MW Burner for furnace 9 at Alu Norf, Neuss<br />

Bild 2a: Konventioneller<br />

Kaltluftbrenner<br />

Fig. 2a: Standard<br />

„cold air“<br />

burner<br />

Bild 2b: Brenner<br />

mit Rekuperator<br />

Fig. 2b: Burner<br />

with recuperator<br />

Bild 2c: Regenerativbrenner<br />

(1 Paar)<br />

Fig. 2c: Regenerative<br />

burner<br />

(1 pair)<br />

Bild 2c zeigt das Funktionsprinzip eines<br />

Regenerativsystems. Regeneratoren sind<br />

diskontinuierlich arbeitende Wärmetauscher,<br />

die abwechselnd vom heißen und<br />

vom kalten Medium durchströmt werden.<br />

Im Aufheizzyklus (Ladephase) wird<br />

ein im Regenerator befindlicher Wärmespeicher<br />

– meist keramisches Material –<br />

von einem Teilstrom des erzeugten Abgases<br />

durchströmt. Dabei kühlt das Abgas,<br />

das mit Feuerraum temperatur (700<br />

bis 1300 °C) in den Regenerator einströmt,<br />

bis auf Temperaturen von 100 bis<br />

250 °C ab. Der verbleibende Anteil an<br />

heißem Abgas (ca. 10 %) und das abgekühlte<br />

„Regenerativ-Abgas“ werden<br />

über z. B. einen Kamin entsorgt. Im Entladezyklus<br />

durchströmt von außen angesaugte<br />

Verbrennungsluft mit Umgebungstemperatur<br />

den Regenerator und<br />

kann dabei fast auf die Temperatur des<br />

zum Aufheizen verwendeten Abgases<br />

vorgewärmt werden.<br />

Im Vergleich zum Rekuperator kann der<br />

Regenerator höhere Temperaturen verarbeiten.<br />

Zurzeit liegen die maximalen<br />

Temperaturen für Regeneratoren bei ca.<br />

1500 °C. Das heiße Abgas muss deshalb<br />

nicht gekühlt werden. Wird „Regenerativabgas“<br />

mit dem Restabgas gemischt, so<br />

können Kaminein tritts temperaturen wesentlich<br />

gesenkt werden (ca. 300 °C).<br />

Zum kontinuierlichen Betrieb müssen jedoch<br />

jeweils zwei Regeneratoren und<br />

zwei Brenner angeordnet werden. Die<br />

Stoffströme werden periodisch umgeschaltet,<br />

so dass sich immer ein Regenerator<br />

in der Entladephase befindet und<br />

der zugehörige Brenner feuert.<br />

Rekuperatoren und Regeneratoren sind<br />

Vorrichtungen zur Wärmerückgewinnung.<br />

Verfahrenstechnisch erforderlich<br />

sind diese Einrichtungen nicht. Sie die-<br />

624<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


FACHBERICHTE<br />

nen jedoch zur Minimierung des Primärenergieverbrauchs<br />

und tragen deshalb<br />

zur Reduktion von CO 2 -Emissionen im<br />

Sinne des Kyoto-Protokolls zum Schutz<br />

des Klimas bei. Zur Berechnung und Auslegung<br />

von Regeneratoren und Rekuperatoren<br />

siehe z.B. [1].<br />

Einsatz von Regenerativbrennersystemen<br />

Regenerativbrennersysteme kommen<br />

seit mehr als 30 Jahren beim Schmelzen<br />

von Sekundäraluminium zum Einsatz.<br />

Der große Vorteil dieser Technologie ist<br />

die deutlich höhere Luftvorwärmung<br />

und der daraus resultierende geringere<br />

Energie verbrauch pro t/Al im Vergleich<br />

zu rekuperativen Systemen. Die Rückwärmzahl<br />

eines Regenerators ist mit<br />

ca. 0.9 höher als bei Rekuperatoren (bis<br />

zu 0.8). Bild 3 zeigt graphisch die Relation<br />

zwischen den verschiedenen oben<br />

genannten Brennertypen in Bezug auf<br />

den spezifischen Energieeinsatz zum<br />

Schmelzen von Sekundäraluminium.<br />

Der Wahl der modernen Regenerativtechnik<br />

zur Ertüchtigung der vorhandenen<br />

Schmelzöfen ist unter dem Gesichtspunkt<br />

der Energieeinsparung wohl begründet.<br />

Das eingesetzte Regenerativbrennersystem<br />

wurde über einen Zeitraum von acht<br />

Jahren entwickelt und ist damit ausgereift.<br />

Ein Benchmark-Test der Alcan ergab<br />

für dieses System bessere Leistungsdaten<br />

als für andere Varianten. Das System<br />

ist weitgehend standardisiert und in<br />

einer größeren Anzahl von Umschmelzöfen<br />

in den Ausführungen mit einem<br />

oder zwei Brennerpaaren europaweit<br />

eingesetzt.<br />

Insgesamt wurden bei der AluNorf GmbH<br />

mit dem System bisher die Öfen aufgerüstet,<br />

die in Tabelle 1 aufgelistet sind.<br />

Im Jahr 2011 wurde mit dem Schmelzofen<br />

09 (Kapazität: 90 t) bereits der dritte<br />

Rundschmelzofen bei Alu-Norf mit<br />

dem neuen Regenerativsystem ausgerüstet.<br />

Das System besitzt zwei Brennerpaare<br />

mit einer Leistung von jeweils 8 MW.<br />

Da zwei Brenner parallel betrieben werden,<br />

ergibt sich eine Gesamtleistung des<br />

Systems von 16 MW. Dies entspricht einem<br />

Gasfluss von 1700 Nm³/h, der entsprechend<br />

der Taktzeit von ca. 90 sec.<br />

geschaltet wird. Am Schmelzofen 09<br />

sind somit die bisher größten Regenerativbrenner<br />

im Einsatz.<br />

Bild 4 zeigt einen der 8 MW Brenner mit<br />

angebautem Regenerator. Deutlich zu<br />

erkennen ist die Schnellwechseleinrichtung<br />

für den Regenerator. Diese ermöglicht<br />

einen schnellen Tausch und reduziert<br />

somit die Dauer der geplanten Ausfallzeiten.<br />

Tabelle 1: Bestechende Regenerativbrennersysteme<br />

Table 1: Regerativ burner systems in use<br />

Grundsätzliche Überlegungen<br />

zur Wirtschaftlichkeit<br />

Bei vielen Investitionsvorhaben werden<br />

mittlerweile Amortisationszeiten (ROI)<br />

OFEN Kapazität Anzahl Brenner Leistung Gasfluss In Betrieb seit<br />

SA 05 40 t 2 Paare 8,8 MW 840 m³/h Dezember 2009<br />

SA 06 40 t 2 Paare 8,8 MW 840 m³/h November 2010<br />

SA 09 90 t 2 Paare 16 MW 1760 m³/h Mai 2011<br />

Bild 3: Spezifischer Energieeinsatz in kWh zum Schmelzen von Sekundäraluminium (bezogen auf<br />

1000 kg Chargiergewicht).<br />

Fig. 3: Spezific energyconsumption in kWh for melting secondary aluminum (based on a 1000 kg<br />

batch)<br />

Bild 4: 8 MW Brenner mit Regenerator<br />

Fig. 4: 8 MW burner with regenerator<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

625


FACHBERICHTE<br />

von weniger als zwei Jahren gefordert.<br />

Allein durch die Energieeinsparung rechnet<br />

sich ein Ofenumbau für den Betreiber<br />

innerhalb dieser kurzen Zeit nicht. Wird<br />

mit dem neuen System jedoch auch eine<br />

Produktionssteigerung erzielt, so kann<br />

der geforderte ROI mühelos erreicht werden.<br />

Dabei sind positive Auswirkungen<br />

auf die Schadstoffemission nicht berücksichtigt.<br />

Geringerer Energieeinsatz bedeutet<br />

auch geringere Emissionsmengen;<br />

d. h. geringeren spezifischen Schadstoffausstoß<br />

pro Tonne Aluminium. Damit gelingt<br />

die Umsetzung der in der Umwelterklärung<br />

2010 [2] der Firma Alu-Norf dargelegten<br />

Verpflichtung.<br />

Verfahrenstechnisch bzw. betrieblich bedingte<br />

Überschreitung von Emissionsgrenzwerten,<br />

die teilweise auch im europäischen<br />

Raum über Sonder ge nehmigungen<br />

noch toleriert werden, muss bald<br />

Vergangenheit sein. Veraltete Technologie,<br />

deren Umweltbelastung mangels<br />

besserer Verfahren lange Zeit notgedrungen<br />

hingenommen wurde, soll durch<br />

Verfahren vom „Stand der Technik“ ersetzt<br />

werden. Diese Forderung muss jedoch<br />

auch finanzierbar sein. In das Konzept<br />

einer sozialen Verantwortung (CSR)<br />

gehen sowohl ökonomische, ökologische<br />

wie auch rechtliche Verantwortung ein.<br />

Anzustreben ist eine weitgehende Überschneidung<br />

dieser drei Aspekte, sodass<br />

die Realisierung auch wirtschaftliche Vorteile<br />

bringt [3]. Die Konkurrenzfähigkeit<br />

gegenüber Produzenten, die über eine<br />

unzureichende Wertschätzung von Nachhaltigkeit,<br />

Sicherheit und Gesundheit der<br />

Menschen Marktvorteile suchen, muss<br />

erhalten bleiben und für die Zukunft gesichert<br />

werden.<br />

Beim Umbau der o. g. Öfen musste deshalb<br />

ein System zur Anwendung kommen,<br />

dass bei hohem wirtschaftlichen<br />

Vorteil die ökologischen und die rechtlichen<br />

Verpflichtungen erfüllt.<br />

Ertüchtigung der Schmelzöfen<br />

Für die Umstellung eines konventionell<br />

beheizten Ofens auf regenerativen Betrieb<br />

müssen nachfolgend genannte<br />

Um- bzw. Neubauten vorgenommen<br />

werden. Ein Teil dieser Änderungen betrifft<br />

die Technologie, ein Teil ist erforderlich,<br />

da der Medienfluss für die gewünschte<br />

Produktionssteigerung erhöht<br />

werden muss.<br />

A. Mechanische Komponenten<br />

– Brenner und Regeneratoren (neue<br />

Technologie)<br />

– Gasstrecke (erhöhter Gasdurchsatz,<br />

Brennerumschaltung)<br />

– Verbrennungsluftversorgung<br />

(elektrische Energieeffizienz)<br />

– Abgassystem (neue Technologie)<br />

B. Elektrik, Feldgeräte und Automatisierung<br />

– Frequenzgeregelte Motoren<br />

(elektrische Energieeffizienz)<br />

– Sensorik (sicherer Betrieb, erhöhte<br />

Verfügbarkeit)<br />

– Automatisierungsgeräte (neue Technologie,<br />

erhöhte Verfügbarkeit)<br />

Die Wirtschaftlichkeit eines Ofenumbaus<br />

hängt im Wesentlichen von den<br />

folgenden Faktoren ab:<br />

– den Investitionskosten<br />

– der Umbauzeit (Stillstand)<br />

– der realisierbaren Produktions -<br />

steigerung<br />

– der Energieersparnis in Abhängigkeit<br />

von den Energiepreisen<br />

– dem Ausbildungsstand des Bedienund<br />

Wartungspersonals<br />

– der Verfügbarkeit der Anlage<br />

– der Flexibilität der Produktion<br />

– der Wartungsfreundlichkeit des<br />

Systems<br />

Diese Faktoren werden nachfolgend für<br />

den hier vorgestellten Umbau diskutiert.<br />

Unbestritten sind die Investitionskosten für<br />

eine solche Umstellung höher als bei Ausführung<br />

als Standarddesign mit konventionellen<br />

Brennern. Eine optimale Ausführung<br />

der Automatisierungstechnik, der<br />

Einsatz von Hardwarekomponenten die<br />

eine hohe Eigensicherheit besitzen, redundante<br />

Erfassung des Anlagenzustands, die<br />

Verwendung hochwertiger Materialien,<br />

eine Instrumentierung, die Sicherheit und<br />

Verfügbarkeit optimiert, sowie Gestaltung<br />

der Anlage in Hinblick auf die Optimierung<br />

des Unterhalts tragen zu erhöhten<br />

Investitionskosten bei. Diese müssen dann,<br />

gemessen am geforderten ROI, durch die<br />

wirtschaftlichen Vorteile des Umbaus<br />

kompensiert werden.<br />

Zu den Investitionskosten für die Umbaumaßnahme<br />

kommen noch die Kosten<br />

für den Produktionsausfall während<br />

der Umbauzeit hinzu. Hier wurde durch<br />

den Einsatz von vorgefertigten Komponenten<br />

und Schichtarbeit die Ausfallzeit<br />

auf 49 Tage beschränkt.<br />

Eine Produktionssteigerung wurde im<br />

Rahmen des gesteckten Ziels erreicht.<br />

Neben einer optimierten Anordnung<br />

und Auslegung der Brenner kommt es<br />

dabei vor allem auf eine intelligente Prozessführung,<br />

d.h. auf eine optimierte<br />

Automatisierung an.<br />

Um die Energiekosten zu minimieren,<br />

muss eine möglichst hohe Luftvorwärmung<br />

realisiert werden. Es wurden Verbrennungslufttemperaturen,<br />

die etwa<br />

150 °C unter halb der Ofenraumtemperatur<br />

liegen, erreicht. Ferner sind die Energieverluste<br />

des Ofens zu verringern. Am<br />

Schmelzofen 09 wurde dazu eine neue<br />

Einfülltasche für Flüssigmetall konzipiert,<br />

die eine wesentlich bessere Ab dichtung<br />

des Ofens gewährleistet, als es die früher<br />

verwendete Einfüllrinne gestattete. Zudem<br />

wurde eine intelligente Ofendruckregelung<br />

implementiert. Damit können<br />

nun die stark schwankenden Gegendrücke<br />

aus der Rauchgas reinigungs anlage<br />

kompensiert werden und gleichzeitig<br />

Druckstöße bei Brennerumschaltung vermieden<br />

werden. Neben der Einsparung<br />

von Gas wurde auch der Stromverbrauch<br />

optimiert. Die Schmelzöfen verbrauchen<br />

von den insgesamt bezogenen 533 Mio<br />

kWh (2009) ca. 6 %. Die CO 2 -Emissionen<br />

aus Stromerzeugung müssen bei einer<br />

Umweltbilanz selbstverständlich berücksichtigt<br />

werden. Wie aus der Umwelterklärung<br />

der Alu-Norf [2] ersichtlich,<br />

stellen die CO 2 -Emissionen aus Stromerzeugung<br />

den größeren Anteil im Vergleich<br />

zu CO 2 -Emissionen aus Erdgasverbrennung.<br />

Eine Einsparung elektrischer<br />

Energie senkt nicht nur die Betriebskosten,<br />

sondern verbessert auch die Umweltbilanz.<br />

Die großen Stromverbraucher<br />

(Regenerativ abgas ventilator und<br />

Ver brennungs luftventilator) wurden mit<br />

frequenz geregelten Motoren ausgerüstet.<br />

Dies senkt den Verbrauch an elektrischer<br />

Energie gegenüber einer Luft- bzw.<br />

Abgasregelung durch nachgeschaltete<br />

Klappen bei mit Festfrequenz betriebenen<br />

Ventilatoren.<br />

Der angestrebte ROI wurde auf der<br />

Grundlage der aktuellen Energiepreise<br />

be rechnet. Geht man von in Zukunft weiter<br />

steigenden Energiepreisen aus, dann<br />

wird sich die Amortisationszeit für Regenerativbrennersysteme<br />

noch weiter verkürzen<br />

bzw. wird sich der Ertrag aus der<br />

Investition nach Amortisation erhöhen.<br />

Einen bedeutenden Einfluss auf die Rentabilität<br />

einer Anlage hat der Ausbildungsstand<br />

des Bedienpersonals. Nur<br />

gut ausgebildete und motivierte Mitar-<br />

626<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


FACHBERICHTE<br />

beiter in Produktion und Instandhaltung<br />

sind in der Lage, die Ofenanlage am Optimum<br />

zu betreiben, Abweichungen und<br />

Fehler schnell zu erkennen und zu beheben.<br />

Ein systematisches und umfassendes<br />

Training der Mitarbeiter ist unverzichtbar,<br />

wenn neue Technologie eingeführt<br />

und neben den Altanlagen<br />

betrieben werden. So wird gewährleistet,<br />

dass die zunehmende Komplexität<br />

der Aufgabe für die Mitarbeiter nicht zur<br />

Belastung wird. Für das eingesetzte System<br />

steht eine vollständige Simulation<br />

des Prozess zu Verfügung. An dieser Simulation<br />

können Ofenfahrer, Instandhalter<br />

und Prozessingenieure wirklichkeitsnah<br />

den Umgang mit dem System trainieren<br />

sowie Fehlersuche anhand von<br />

simulierten Störungen üben.<br />

Zu bemerken ist hier, dass Änderungen<br />

am Steuerungssystem aufgrund von<br />

neuen Erkenntnissen bzw. Anforderungen<br />

zunächst in der Simulation getestet<br />

werden können. D.h., es findet eine virtuelle<br />

Inbetriebnahme statt, die die Ausfallzeit<br />

bei Einführung der Änderung in<br />

das Produktivsystem verkürzen. Dieses<br />

Feature des eingesetzten Systems trägt<br />

somit zur Reduktion von Umstellungskosten<br />

bei und hat sich auch bei Erstinbetriebnahme<br />

nach Ofenumbau positiv<br />

ausgewirkt. Der Ofen wurde nämlich bereits<br />

vor dem Umbau virtuell betrieben,<br />

die Software wurde dabei verifiziert und<br />

validiert. Bei der Inbetriebnahme konnte<br />

man sich dann auf Prüfung und ggf.<br />

Korrektur von mechanischen und elektrischen<br />

Funktionen beschränken.<br />

Bild 5 zeigt rein schematisch die Struktur<br />

von Investitionskosten und zur Amortisation<br />

betragenden Faktoren. Zusammenfassend<br />

kann gesagt werden, dass unter<br />

Be rücksichtigung alle o.g. Faktoren das<br />

optimale Investitionsvolumen im Sinne<br />

einer Grenznutzenbetrachtung bestimmt<br />

werden muss. Das einzusetzende System<br />

muss deshalb hinreichend flexibel sein.<br />

Das eingesetzte System wird mit einer<br />

Reihe von Optionen angeboten, die dem<br />

Betreiber hier einen Entscheidungsspielraum<br />

geben. Eine besondere Rolle bei<br />

der Optimierung des Kapitaleinsatzes<br />

spielt die Güte der Instrumentierung und<br />

die Güte der Automatisierung. Hier zeigte<br />

sich, dass eine entscheidende Verbesserung<br />

des Systems im Sinne einer<br />

schnellen Amortisation schon mit relativ<br />

geringen Mehrkosten für Instrumentieschnellstmöglich<br />

erkannt und können<br />

schnell behoben werden. Derartige Anfor<br />

derungen werden vom eingesetzten<br />

System erfüllt; gemittelt über alle bisher<br />

vom Hersteller in stallierten Regenerativbrenner-Systeme<br />

liegt die Verfügbarkeit<br />

bei mehr als 98 % (Deutschland,<br />

Schweiz).<br />

In Abhängigkeit von der Auftragslage<br />

können sich für den Betrieb unterschiedliche<br />

Anforderungen an die Produktionsanlagen<br />

ergeben. Bei hohem Auftragsbestand<br />

gilt es, die Produktivität und damit<br />

den Gewinn zu maximieren. Bei<br />

geringem Auftragsbestand kann es sinnvoll<br />

sein, den Prozess im Hinblick auf den<br />

Energieverbrauch zu optimieren und damit<br />

Festkosten zu reduzieren. Eine derartige<br />

Flexibilität des Systems würde dem<br />

Betreiber einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.<br />

Moderne Beheizungseinrichtungen unterstützen<br />

die Instandhaltung bei der<br />

Wartung des Systems. Durch „Condition<br />

Monitoring“ (Überwachung von Lagertemperaturen,<br />

Vibrationen, Verschmutzungsgrad<br />

von Regeneratoren, Schaltzeiten<br />

von Umschaltklappen etc.) kann der<br />

Betreiber rechtzeitig Probleme erkennen<br />

und außerplanmäßige Anlagenstillstände<br />

vermeiden. Mittels spezieller<br />

Inbetrieb nahme module können beispielsweise<br />

Pilotbrenner schnell eingestellt<br />

und getestet werden. Damit wird<br />

die Anfahrprozedur der Anlage zeitlich<br />

verkürzt. Alle diese Maßnahmen erhöhen<br />

i. w. die Verfügbarkeit. Das Condition-Monitioring<br />

erlaubt es aber außerdem,<br />

unteroptimale Betriebsbedingungen<br />

zu erkennen und zu beheben, bevor<br />

sich diese in verminderter Produktivität<br />

oder schlechter Qualität zeigen.<br />

Eine Produktionsanlage kann nur wirtschaftlich<br />

arbeiten, wenn die Verfügbarkeit<br />

hoch ist. Die Qualität und Dimensionierung<br />

der eingesetzten Komponenten<br />

(Klappen, Antriebe, etc.) muss dazu auf<br />

die Einsatzbedingungen (Temperatur, Vibrationen,<br />

ggf. korrosive Atmosphäre,<br />

Schaltspiele, etc.) abgestimmt sein. Um<br />

beispielsweise eine Standzeit der Regeneratoren<br />

von mindestens einem Jahr zu<br />

gewährleisten (Reinigung im Planstillstand),<br />

müssen die Behälter ausreichend<br />

groß bemessen sein, und die Ventilatoren<br />

müssen eine entsprechend hohe<br />

Druckreserve haben. Die Verfügbarkeit<br />

hängt außerdem vom Ausbildungsstand<br />

und der Motivation der Mitarbeiter (s.o.)<br />

sowie von der Benutzerfreundlichkeit<br />

des Bediensystems ab. Mittels Softwareunterstützung<br />

(Erstwertmeldung, Anzeige<br />

des Störortes, Überwachung der E/A-<br />

Karten, Condition-Monitoring, Früherkennung,<br />

Statistiken) werden Störungen<br />

Bild 5: Struktur der Investitionskosten und der Komponenten des ROI (schematisch)<br />

Fig. 5: Structure of cost of investment and components of ROI (schematical only)<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

627


FACHBERICHTE<br />

Das eingesetzte System entspricht vollständig<br />

dem aktuellen Trend in der Entwicklung<br />

integrierter mechatronischer<br />

Systeme, nämlich die bisher übliche disziplingebundene<br />

Denkweise aufzulösen<br />

und durch eine interdisziplinäre, grenzüberschreitende<br />

Denkweise zu ersetzen.<br />

Dieser Ansatz führt dazu, dass der Einsatz<br />

innovativer Technologien sich trotz<br />

höherer Investitionskosten innerhalb kurzer<br />

Zeit amortisiert.<br />

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das<br />

Produkt an die Erfordernisse des Betreibers<br />

angepasst werden kann. Ein umfassendes<br />

Training des Personals ist von hoher<br />

Wichtigkeit. Insbesondere muss dem<br />

Personal der Übergang auf eine neue<br />

Technologieebene ermöglicht werden.<br />

Damit steigt natürlich die Qualifikation<br />

der Mitarbeiter und deren Wert für das<br />

Unternehmen. Man kann daraus schlussfolgern,<br />

dass moderne Technologie keine<br />

Arbeitsplätze vernichtet, sondern diese<br />

sichert und sogar neue Arbeitsplätze<br />

schafft.<br />

Ausgehend von den positiven Erfahrungen<br />

kann jetzt über weitere Maßnahmen<br />

z.B. über die Verwendung von Restenergien,<br />

die bisher noch nicht wirtschaftlich<br />

genutzt werden, nachgedacht werden.<br />

Als Beispiel wäre die Gewinnung von<br />

Fernwärme oder Strom (ggf. über ORC)<br />

aus dem bisher in den Kamin entsorgten<br />

Abgas zu nennen.<br />

Abschließend sei noch angemerkt, dass<br />

für die hier vorgestellte Anlage besterung<br />

und Automatisierung erzielt werden<br />

kann. Die Erfahrungen mit den drei<br />

installierten Systemen werden zurzeit<br />

analysiert, um ggf. bei weiteren Systemen<br />

noch Änderungen anzubringen. Die<br />

zuerst installierten Systeme werden genau<br />

aus diesen Gründen an das hier vorgestellte<br />

zuletzt installierte System angepasst.<br />

Neue Perspektiven bei der<br />

Entwicklung mechatronischer<br />

Systeme<br />

Festzustellen ist, dass das eingesetzte<br />

System im Sinne einer integrativen Entwicklung<br />

(z.B. die Abhandlungen in [4])<br />

hergestellt wurde. Bei einem modernen<br />

regenerativen Beheizungssystem handelt<br />

es sich um ein disziplin über greifendes<br />

mechatronisches System. Kompetenz<br />

aus mehreren Fachgebieten muss hier<br />

zusammenkommen, um eine optimale<br />

Performance und damit einen schnellen<br />

ROI zu erreichen. In der vom VDI herausgegebenen<br />

„Entwicklungs methodik für<br />

mechatronische Systeme“ [5] werden<br />

Richtlinien hierfür festgehalten.<br />

In der Praxis mangelt es den Entwicklern<br />

häufig noch an einer interdisziplinären,<br />

grenzüberschreitenden Denkweise – siehe<br />

Bericht der Aberdeen Group [6]. Dort<br />

wird auch festgestellt, dass die Entwicklung<br />

eines mechatronischen Produkts ein<br />

neues Komplexitätsniveau erreicht hat,<br />

da für ein modernes, optimales System<br />

vom Stand der Technik heutzutage mechanische<br />

und elektro-mechanische Elemente,<br />

digitale Steuerungs- und Leittechnik<br />

sowie elektronische Geräte integriert<br />

werden müssen. Eine Zerlegung in<br />

Teilsysteme, die individuell und losgelöst<br />

vom Gesamtsystem betrachtet werden<br />

können – wie dies in der Vergan gen heit<br />

gehandhabt wurde – ist nicht mehr zulässig,<br />

da nur aus den Eigenschaften des<br />

Gesamtsystems die verbesserte Leistung<br />

des Produkts, die der Markt erfordert, resultiert.<br />

Die Entscheidung von Alu-Norf, ein neuartiges<br />

Regenerativsystem einzusetzen,<br />

hat dem beschriebenen Trend Rechnung<br />

getragen. Bei der Entwicklung dieses<br />

Systems haben Ingenieure aus verschiedenen<br />

Fachrichtungen eng zu sammengearbeitet.<br />

Die Entwickler des Systems gehen jedoch<br />

noch über die o.g. Anforderungen hinaus,<br />

indem sie die Verfahrensingenieure<br />

des Betreibers mit in ihre Überlegungen<br />

einbeziehen. Reserven für <strong>Neuer</strong>ungen<br />

und Verbesserungen sind im System vorhanden;<br />

für eine Weiterentwicklung des<br />

Systems ist jedoch die Mitwirkung der<br />

Verfahrensingenieure des Betreibers unabdingbar.<br />

Durch produktionsbegleitende<br />

Prozess beob achtung und ggf. durch<br />

gezielte „Experimente“ (d.h. Variation<br />

von einstellbaren Parametern) können<br />

versteckte Potenziale entdeckt werden.<br />

Es werden Informationen erhoben, mit<br />

Hilfe derer dann die System leistung weiter<br />

optimiert wird. Damit die Verfahrensingenieure<br />

dieses auch leisten können,<br />

ist das gesamte System prozessorientiert<br />

aufgebaut; alle Informationen sind auf<br />

der Bedienoberfläche vorhanden. Eingriffe<br />

in die Software sind nicht erforderlich.<br />

Das MMI (man-machine-interface)<br />

ist so strukturiert, dass Bedienpersonal,<br />

Wartungspersonal und Verfahrensingenieure<br />

optimale Arbeits be dingungen<br />

vor finden.<br />

Fazit und Ausblick<br />

hende Ressourcen (Schmelzöfen) herangezogen<br />

wurden. Es wurden „lediglich“<br />

Ertüch tigungsmaßnahmen durchgeführt.<br />

Die Grundinvestitionen in den Bau<br />

der Schmelz öfen, die die Kosten der Umbaumaßnahmen<br />

um ein Vielfaches überstiegen,<br />

wurde dadurch gesichert und<br />

die Wertschöpfung aus dieser Investition<br />

erhöht.<br />

Die Ertüchtigungsmaßnahmen haben<br />

gezeigt, dass das in den letzten Jahren<br />

stetig weiterentwickelte Regenerativbrenner-System<br />

eine optimale Nutzung<br />

von zur Verfügung stehenden Ressourcen<br />

ganz im Sinne einer ökonomischen<br />

Nachhaltigkeit ermöglicht.<br />

Literatur<br />

[1] VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen<br />

(Hrsg.): VDI-Wärmeatlas.<br />

Springer, Berlin, Heidelberg, 2006<br />

[2] Aluminium Norf GmbH (Hrsg.): Umwelterklärung<br />

2010, Aluminium Norf GmbH. Neuss,<br />

Juni 2010<br />

[3] Schwartz, M.S., Carroll, A.B.: Corporate Social<br />

Responsibility: a three-domain approach.<br />

In Business Ethics Quarterly, Vol. 13, No. 4<br />

pp.503-530, Oktober 2003<br />

[4] Schuh, G. et al.: Leitfaden „Integrative Entwicklung<br />

fluidtechnisch-mechatronischer Systeme“.<br />

WZL der RWTH Aachen, Aachen<br />

Dezember 2009<br />

[5] VDI-Richtlinie VDI 2206: Entwicklungsmethodik<br />

für mechatronische Systeme. VDI Gesellschaft.<br />

Düsseldorf, Juni 2004<br />

[6] Boucher, M. Houlihan, D.: System Design:<br />

New Product Development for Mechatronics,<br />

Aberdeen Group, Boston, Januar 2008 •<br />

Jan Schwabe<br />

Aluminium Norf GmbH, Neuss<br />

Tel.: 02131 / 937-8841<br />

Jan.Schwabe@AluNorf.de<br />

Ulli Wellner<br />

Wellner Technische<br />

Managementberatung,<br />

Leuk, Schweiz<br />

Tel.: +41 (0) 27 473 / 4536<br />

wtmb@wellner.ch<br />

Dieter Kutzner<br />

BTS Engineering GmbH,<br />

Erkrath<br />

Tel.: 0211 / 240 871-10<br />

d.kutzner@bts-kutzner.de<br />

628<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


Wachstums-Champions und ihr<br />

wirkliches Erfolgsgeheimnis<br />

Christian Kalkbrenner<br />

W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Gibt es wirklich ein Erfolgsgeheimnis, das wachstumsstarke Unternehmen miteinander<br />

teilen? In der Unternehmensführung dieser Wachstums-Champions<br />

gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. In einer Studie konnten<br />

sieben eindeutige Faktoren herausgefiltert werden, die nahezu alle Unternehmen<br />

gemein haben und die für den Wachstumserfolg dieser Unternehmen verantwortlich<br />

sind.<br />

Die Vorzeichen für ein Abkühlen der<br />

Konjunktur sind unübersehbar. Die<br />

europäische Wachstumsgeschwindigkeit<br />

stagniert, nicht wegen der Sättigung<br />

der Märkte, sondern weil die Verbraucher<br />

verunsichert sind und ihr Geld<br />

zusammenhalten. Als erstes leidet darunter<br />

der B2C-Bereich und zeitversetzt<br />

dann auch der B2B-Bereich. Das kennen<br />

wir alle noch vom letzten Mal.<br />

Deshalb heißt es Vorsorge treffen und<br />

rechtzeitig den Plan B ausarbeiten, noch<br />

bevor sich die Lage anspannt und alle<br />

Last auf dem Verkauf liegt. Doch was ist<br />

zu raten? Mit welcher Strategie kann es<br />

wirkungsvoll gelingen, der nachlassenden<br />

Konjunktur ein Schnippchen zu<br />

schlagen und selbst weiter zu segeln,<br />

während die anderen in der Flaute stecken.<br />

Champions herauszuarbeiten und sieben<br />

Faktoren abzuleiten, die für den Wachstumserfolg<br />

dieser Unternehmen verantwortlich<br />

sind.<br />

1. Einen Schritt voraus sein<br />

Wachstums-Champions sind reflektiert.<br />

Sie wissen, welche Verhaltensweisen ihnen<br />

helfen, um am Markt Erfolg zu haben,<br />

und versuchen, diese zu perfektionieren<br />

und so zu einer Stärke zu formen.<br />

Ob Tempo und Durchsetzungsvermögen,<br />

Innovationskraft, Qualität oder Beziehungsfähigkeit:<br />

Wachstums-Champions<br />

beherrschen jede dieser Eigenschaften<br />

nahezu perfekt und arbeiten regelmäßig<br />

daran, sich auch in Kleinigkeiten zu verbessern,<br />

sofern es in ihrem Marktumfeld<br />

von Bedeutung ist. Dabei kennen sie ihre<br />

Wettbewerber und unternehmen viel,<br />

um ihnen immer einen Schritt voraus zu<br />

sein.<br />

2. Märkte segmentierend<br />

durchdringen<br />

Marktführung zu erreichen, ist das Ziel<br />

einiger, aber bei weitem nicht aller<br />

Wachstums-Champions. Doch in einem<br />

Punkt sind sich alle einig: Sie wollen<br />

ständig Marktanteile hinzugewinnen.<br />

Dieses Ziel treibt sie an. Und sie wissen,<br />

dass dies nur mit klaren Kompetenzen<br />

sowie segmentierten und eindeutig definierten<br />

Märkten gelingt. Die Wachstums-Champions<br />

kennen ihren Markt,<br />

ihr „Spielfeld“, auf dem sie sich bewegen,<br />

genau. Wie Schachspieler planen<br />

sie Zug um Zug und haben jederzeit einen<br />

Ersatzzug zur Hand, falls sich der<br />

Markt verändert.<br />

3. Offen für Erweiterung<br />

Wachstums-Champions wissen, dass<br />

ihre Produkte und Leistungen sehr gut<br />

sind. Aus diesem Grund sehen sie die<br />

räumliche Ausdehnung als einen logi-<br />

Bevor ein mühsamer Prozess mit Versuch<br />

und Irrtum in Gang gesetzt wird, ist es<br />

ratsam, anderen Unternehmen über die<br />

Schulter zu schauen. Unternehmen, denen<br />

es gelang, über Jahre hinweg erfolgreich<br />

zu wachsen und die Krisenzeiten<br />

gut zu meistern. Es sollten keine Monopolisten<br />

sein, wie dies häufig bei den<br />

Hidden Champions der Fall ist, sondern<br />

Unternehmen, die sich im Wettbewerb<br />

befinden und durch beständige Spitzenleistungen<br />

ihren Konkurrenten enteilen.<br />

Was machen diese Unternehmen anders?<br />

In einer Studie der Hochschule<br />

Heilbronn wurden 22 Wachstums-<br />

Champions, die aufgrund ihrer Unternehmensentwicklung<br />

besonders interessant<br />

erschienen, genauer untersucht.<br />

Dabei gelang es, die Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede der Wachstums-<br />

„Gerd Altmann/ AllSilhouettes.com/Pixelio.de“<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

629


W IRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Das Buch zum Beitrag<br />

Roland Alter, Christian Kalkbrenner: „Die<br />

Wachstums-Champions – Besser als die<br />

Konkurrenz“, Göttingen 2010 (ISBN:<br />

978-3-869800-63-9), Preis: 29,80 €.<br />

schen Weg, um selbst zu wachsen und<br />

andererseits Mitbewerbern keine Freiräume<br />

zu überlassen, in denen sich diese<br />

entwickeln können. Sie sind sehr kundenorientiert<br />

und haben deshalb im Lauf<br />

der Zeit ihre ursprüngliche Problemlösung<br />

um eine Fülle an Leistungen und<br />

Komponenten erweitert. Der Gradmesser<br />

dabei ist immer die Steigerung der<br />

eigenen Wertschöpfung und der des<br />

Kunden.<br />

4. Das Unternehmen als Marke<br />

Wachstums-Champions führen ihr Unternehmen<br />

sehr behutsam als Marke. Sie<br />

haben eine klare Vorstellung davon, wie<br />

sie von Mitarbeitern, Kunden und externen<br />

Partnern gesehen werden wollen.<br />

Modische Trends sind ihnen fremd, sie<br />

setzen auf Langfristigkeit und Authentizität.<br />

Ein großer Teil der Wachstums-<br />

Champions nutzt das Instrument der<br />

Wachstums-Turbos, eine Art Slogans, die<br />

als Handlungsmaxime dienen, nach innen<br />

und außen umgesetzt werden und<br />

so dem authentischen Aufbau der Unternehmensmarke<br />

eine klare Richtung<br />

geben.<br />

5. Unkonventionalität statt<br />

Mittelmaß<br />

Die meisten Wachstums-Champions sind<br />

in ihrem Markt bekannt und pflegen<br />

sehr enge Kontakte zu ihren Stammkunden.<br />

Ein Teil der Wachstums-Champions<br />

wächst vor allem über seine Stammkunden,<br />

ein Teil durch die Gewinnung von<br />

Neukunden. In beiden Gruppen gibt es<br />

Wachstums-Champions, die auch unkonventionelle<br />

Wachstumswege nutzen,<br />

sogenannte Guerilla-Wachstumswege.<br />

Dies sind Wege, auf denen sie mit<br />

Stammkunden noch besser ins Geschäft<br />

kommen oder mit Neukunden von Anfang<br />

an in einen engen Kontakt treten.<br />

Auch hier zeigt sich, dass die Wachstums-Champions<br />

nichts unversucht lassen,<br />

um sich ständig weiterzuentwickeln.<br />

6. Ausgewogenheit zwischen<br />

Vertrieb und Produkt<br />

Wachstums-Champions wissen um die<br />

Bedeutung einer ausgewogenen Situation<br />

in der Ressourcenverteilung zwischen<br />

Vertrieb und Produkt. Sie wissen, dass<br />

eine zu einseitige Produktorientierung<br />

zur Gefahr werden kann, wenn der Vertrieb<br />

vernachlässigt wird, und dass der<br />

Vertrieb andererseits ohne attraktive Problemlösungen<br />

einen schweren Stand<br />

hat. Im Streben um kontinuierliche Verbesserungen<br />

spielt diese Balance eine<br />

wichtige Rolle.<br />

7. Hürden überspringen<br />

Wachstums-Champions beschäftigen<br />

sich frühzeitig mit den Themen, die ihnen<br />

das Geschäft heute, morgen oder<br />

übermorgen erschweren könnten. Die<br />

Unternehmenslenker und ihre Teams<br />

sind es gewohnt, die Probleme in die<br />

Hand zu nehmen, die Initiative zu ergreifen<br />

und im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

diese Hürden zu meistern. Alles, was sich<br />

ihnen in den Weg stellen könnte, wird<br />

übersprungen oder umfahren. Die Planung<br />

umfasst hierbei sowohl kurz- bis<br />

mittelfristige als auch sehr langfristige<br />

Zeiträume von 20 Jahren und mehr. Hier<br />

spielen Wachstums-Champions ihre besonderen<br />

Stärken aus: Sie kombinieren<br />

ihre Agilität, ihre Innovationskraft und<br />

ihre Zielstrebigkeit.<br />

Fazit<br />

Wachstums-Champions sind sehr agile<br />

Unternehmen, die ihre Unternehmen<br />

sehr systematisch führen. Ihr Erfolgsgeheimnis<br />

liegt weniger in einem ausgetüftelten<br />

Firmengeheimnis als in der konsequenten,<br />

zügigen und reflektierten Verfolgung<br />

ihrer Ziele. Eine Vorgehensweise,<br />

die anstrengend ist, aber prinzipiell allen<br />

Unternehmen offen steht. Und insofern<br />

lohnt es sich, diesen Unternehmen über<br />

die Schulter zu schauen, damit die<br />

nächste Volkswirtschaftskrise nicht auch<br />

zur Unternehmenskrise wird.<br />

Christian Kalkbrenner<br />

KALKBRENNER-Unternehmensberatung<br />

Tel.: 08382 / 409-301<br />

info@ub-kalkbrenner.de<br />

Hotline<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktionsbüro:<br />

Redaktion:<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Leserservice:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Annamaria Frömgen, M.A.<br />

Silvija Subasic, M.A.<br />

Jutta Zierold<br />

Martina Grimm<br />

0201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-15 s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

0201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

0931/4170473 mgrimm@datam-services.de<br />

630<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


I M ??????? PROFIL<br />

Rubrik: Im Profil<br />

In regelmäßiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen im Bereich<br />

der industriellen Gasanwendungstechnik und Dienstleistungen vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die EnergieAgentur.<br />

NRW im Profil.<br />

Mit der EnergieAgentur.NRW<br />

auf dem Weg von heute nach morgen<br />

Die breit angelegten Aktivitäten der<br />

EnergieAgentur.NRW sind ein zentrales<br />

Element der Umsetzung der regionalen<br />

Energie- und Klimapolitik. Nach einer<br />

Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW Berlin) belegt sie<br />

als Informationsplattform für die Wissensverbreitung<br />

rund um die Themen<br />

Energieeffizienz und Erneuerbare Energien<br />

bundesweit den ersten Rang.<br />

Die Energieagentur wird aus Mitteln des<br />

nordrhein-westfälischen Landeshaushalts<br />

finanziert. Sie berät Unternehmen,<br />

Kommunen und Endverbraucher zu<br />

technischen Fragen der Effizienzsteigerung<br />

und dem Einsatz erneuerbarer<br />

Energien sowie zur finanziellen Förderung,<br />

sie gestaltet Angebote der beruflichen<br />

Weiterbildung, und sie fördert den<br />

Technologietransfer zwischen Wissenschaft<br />

und Wirtschaft, indem sie die<br />

Cluster/Netzwerke Nordrhein-Westfalens<br />

im Energiebereich koordiniert und moderiert.<br />

Die EnergieAgentur.NRW ist deutschlandweit<br />

die größte Landes-Energieagentur<br />

mit inzwischen rund 80 Mitarbeitern.<br />

Ihre Arbeit ist international ausgezeichnet:<br />

Deutscher Solarpreis,<br />

Europäischer Solarpreis, Spezial-Preis der<br />

Jury der „Regional Renewable Energy<br />

Partnership“ der Europäischen Union,<br />

Weiterbildungs-Innovationspreis des<br />

Bundesinstituts für Berufsbildung, Regio-<br />

Star-Award der Europäischen Kommission,<br />

Ernennung des Projektes „missionE“<br />

der EnergieAgentur.NRW zum offiziellen<br />

Projekt der UN-Weltdekade „Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung“.<br />

Die Aufgaben sind nach acht Themenfeldern<br />

geordnet: „Energieeffizienz und Erneuerbare<br />

Energien für Unternehmen<br />

und Kommunen“, „Energieeffizientes<br />

und solares Bauen“, „Innovative Kraft-<br />

Bild 1: CO 2 -Emission in Deutschland<br />

Bild 2: Energiepreise in Deutschland im Vergleich<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

631


??????? I M PROFIL<br />

werke und Netztechnik“, „Biomasse“,<br />

„Kraftstoffe und Antriebe der Zukunft“,<br />

„Brennstoffzelle und Wasserstoff“, „Klimaschutz<br />

und Emissionshandel“ sowie<br />

„Solarenergie“. Nachfolgend sind zwei<br />

ausgewählte Themenfelder dargestellt:<br />

Energieeffizienz und Erneuerbare<br />

Energien in Unternehmen<br />

Die Energieagentur informiert und<br />

motiviert mittelständische Unternehmen<br />

in NRW, ihre Effizienz- und Einsparpotenziale<br />

bei der Energieanwendung<br />

zu nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu verbessern. Zudem<br />

lädt sie Unternehmen dazu ein, sich<br />

am Wissenstransfer zu beteiligen und<br />

Bild 3: Entwicklung der Gaspreise<br />

Bild 4: Entwicklung der Strompreise<br />

innovative Energietechnologien in<br />

marktfähige Produkte und effiziente<br />

Produktionsverfahren umzusetzen.<br />

Einschlägige Studien untermauern: In<br />

nahezu jedem Betrieb lassen sich Einsparpotenziale<br />

bis zu 30 % finden. Die<br />

EnergieAgentur.NRW unterstützt Unternehmen<br />

mit Sitz in NRW beim Aufspüren<br />

dieser Einsparpotenziale sowie<br />

bei deren wirtschaftlicher Erschließung.<br />

Klimaschutz und Emissionshandel<br />

Um mindestens 20 % will die Europäische<br />

Union ihre Treibhausgasemissionen<br />

bis zum Jahr 2020 senken.<br />

Deutschland soll – nach den Plänen<br />

der Bundesregierung – einen wesentlichen<br />

Beitrag zu diesem Vorhaben leisten<br />

und hat mit dem 40-%-Reduktionsziel<br />

eine weitere Marke gesetzt.<br />

Welche Rolle spielen die Regionen<br />

beim Klimaschutz? Wo können sie für<br />

Unternehmen und Kommunen konkrete<br />

Unterstützung bieten, wo sind<br />

sie in der Umsetzung gefragt? Für<br />

Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung<br />

ihre Schwerpunkte im Mai<br />

2008 in der Energie- und Klimaschutzstrategie<br />

vor gestellt. Ziel ist es, ein<br />

nachhaltiges Wirtschaftswachstum bei<br />

gleichzeitiger Reduktion von CO 2 -<br />

Emissionen zu erreichen. Mit einem<br />

umfangreichen Maßnahmen- und<br />

Handlungspaket sollen die energiebedingten<br />

CO 2 -Emissionen in NRW bis<br />

zum Jahr 2020 um 81 Mio. t gegenüber<br />

2005 gesenkt werden (Bild 1).<br />

Überall dort, wo bei der Umsetzung<br />

kleine und mittlere Unternehmen,<br />

Kommunen aber auch private Haushalte<br />

gefragt sind, finden sie Unterstützung<br />

bei der Agentur. Sie ergänzt<br />

im Rahmen ihres Themenfelds Klimaschutz<br />

den bisherigen Schwerpunkt<br />

Emissionshandel um weitere Projekte<br />

und Handlungshilfen.<br />

Die Aufgaben werden maßgeblich durch<br />

regional-wirtschaftliche Besonderheiten<br />

bestimmt: Kein anderes Bundesland ist<br />

zum Beispiel derart von Preisschwankungen<br />

der Energiemärkte betroffen wie die<br />

Region zwischen Rhein und Weser mit<br />

ihren energieintensiven Branchen. In<br />

NRW wird so viel Energie erzeugt und<br />

gleichermaßen verbraucht, wie in keinem<br />

anderen Bundesland. Rund 30 %<br />

des in Deutschland produzierten Stroms<br />

kommen aus NRW. Die Zeiten, in denen<br />

Energie – Wärme und vor allem Strom –<br />

als no-cost- oder low-cost-Faktor den<br />

Verbrauchern zur Verfügung stand, gehören<br />

der Geschichte an (Bilder 2–4).<br />

Gerade im Mittelstand und in kleinen<br />

Betrieben fehlt es häufig an Ressourcen,<br />

um sich dem Thema Energie systematisch<br />

zu nähern. Die Folgen sind fehlende<br />

Kenntnisse der technischen Einsparmöglichkeiten<br />

sowie Fehleinschätzung<br />

der Wirtschaftlichkeit einer Effizienzsteigerung.<br />

2009 wurde in NRW deshalb<br />

das Pilotprojekt MOD.EEM („Modulares<br />

Energie-Effizienz-Modell“) – im Auftrag<br />

des Bundes-Umweltministeriums und<br />

des NRW-Klimaschutzministeriums – gestartet.<br />

Mit einem Energiemanagement<br />

lassen sich Effizienzpotenziale von Un-<br />

632<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


I M ??????? PROFIL<br />

ternehmen systematisch identifizieren<br />

und erschließen.<br />

Im Rahmen von MOD.EEM wird in 100<br />

Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen<br />

ein Energiemanagement-System eingeführt.<br />

Als Ergebnis des Projekts wird<br />

2013 ein Online-Tool zur Einführung von<br />

Energiemanagement-Systemen sein, das<br />

Unternehmen bundesweit zur Verfügung<br />

steht.<br />

Um einer zunehmenden Dynamik der<br />

Märkte und der durch die Globalisierung<br />

geprägte Wettbewerbssituation zu begegnen,<br />

haben sich Akteure der regenerativen<br />

Energiewirtschaft vor drei Jahren<br />

in Netzwerken und den Clustern „EnergieRegion.NRW“<br />

sowie EnergieForschung.NRW<br />

(CEF) organisiert, die von<br />

der EnergieAgentur.NRW koordiniert<br />

und moderiert werden. Unternehmen<br />

profitieren von den Clustern, indem sie<br />

auf die Kompetenzen anderer Mitglieder<br />

zugreifen und sich auf eigene Kernkompetenzen<br />

spezialisieren können. Neben<br />

Produktivitäts- und Kooperationsvorteilen,<br />

die so erschlossen werden, beschleunigt<br />

der hohe Vernetzungsgrad den<br />

Transport und die Verbreitung von Informationen.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Gerd Marx<br />

EnergieAgentur.NRW, Wuppertal<br />

marx@energieagentur.nrw.de<br />

Tel.: 0202/245520<br />

7.-9.2.2012<br />

Essen /Germany<br />

GAS ALS TREIBER DER ENERGIEWENDE<br />

ANALYSIEREN SIE NEUESTE ENTWICKLUNGEN UND STRATEGIEN AUF<br />

DEM KONGRESS DER E-WORLD ENERGY & WATER<br />

Das goldene Zeitalter des Gas<br />

und die Perspektiven für den<br />

deutschen Markt<br />

Gaspreise, Ölpreise, Kohlepreise:<br />

Zusammenhang und Bedeutung<br />

der Preisentwicklungen<br />

Wärmemarkt und Stromerzeugung<br />

im Zeichen der<br />

„Energiewende“<br />

Shale Gas in Europa:<br />

Welche Potenziale<br />

bestehen wirklich?<br />

Gasvertrieb:<br />

Ein Geschäftsmodell für<br />

den Endkundenvertrieb<br />

Wie behaupten sich kleinere<br />

Stadtwerke im Gasmarkt?<br />

PROGRAMM UND ANMELDUNG FINDEN SIE UNTER<br />

www.e-world-2012.com/kongress<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

633


E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

<strong>Neuer</strong> <strong>Stahlguss</strong>-<strong>Sonderwerkstoff</strong><br />

für Rollen und Walzen<br />

Roll- und Walzwerkzeuge unterliegen einer<br />

zyklischen Druckbelastung. Neben<br />

einer ausreichend hohen Härte und einem<br />

guten Verschleißwiderstand müssen<br />

die verwendeten Werkzeugwerkstoffe<br />

daher eine entsprechend hohe Ermüdungsfestigkeit<br />

gegen Überrollung<br />

aufweisen.<br />

Häufig wird <strong>Stahlguss</strong> aus dem karbidreichen<br />

Kaltarbeitsstahl GX155CrVMo12-1<br />

(W.-Nr. 1.2382) eingesetzt (Bild 1). Aufgrund<br />

seiner Legierungszusammensetzung<br />

ist sein Härte-Anlassverhalten<br />

durch ein Sekundärhärtemaximum geprägt.<br />

Die Einstellung einer Arbeitshärte<br />

von 58-60 HRC kann folglich bei Anlasstemperaturen<br />

oberhalb 500 °C erfolgen,<br />

womit die martensitische Matrix seines<br />

Gefüges sich deutlich entspannen kann<br />

und an Zähigkeit gewinnt. Darüber hinaus<br />

besitzt der <strong>Stahlguss</strong> 1.2382 ein Karbidvolumen<br />

von etwa 12 Vol.-%, was<br />

sich positiv auf die Verschleißbeständigkeit<br />

auswirkt. Allerdings sind die Karbide<br />

als sprödes Netzwerk ausgebildet, so-<br />

dass bei mechanischer Überlastung,<br />

bzw. Ermüdung, Risse entlang des Karbidnetzwerkes<br />

wachsen (Bild 2) und zu<br />

einem frühzeitigen Ausfall durch Abplatzungen<br />

(Grübchen) oder Bruch führen<br />

können.<br />

Eine technische Weiterentwicklung stellt<br />

hier der <strong>Stahlguss</strong>-<strong>Sonderwerkstoff</strong><br />

GP4M ® dar. Seine Legierungszusammensetzung<br />

wurde so optimiert, dass er<br />

Bild 1: Formrolle aus dem <strong>Stahlguss</strong><br />

GX155CrVMo12-1 (W.-Nr. 1.2382)<br />

Bild 2: Rissverlauf bei dem auf 60 HRC gehärteten <strong>Stahlguss</strong> GX155CrVMo12-1 (W.-Nr. 1.2382)<br />

Bild 3: Anlassverhalten der beiden <strong>Stahlguss</strong>werkstoffe GX155CrVMo12-1, W.-Nr. 1.2382 (links) und GP4M® (rechts) im Vergleich<br />

634<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

ein vergleichbares Härte-Anlassverhalten<br />

aufweist, wie der Standardwerkstoff<br />

1.2382. Bild 3 zeigt die Anlassschaubilder<br />

der beiden Werkstoffe. Auch der mit<br />

Chrom, Molybdän und Vanadin legierte<br />

<strong>Sonderwerkstoff</strong> GP4M ® besitzt ein ausgeprägtes<br />

Sekundärhärtemaximum. Die<br />

Einstellung einer zähen martensitischen<br />

Gefügematrix mit einer Härte von 58-60<br />

HRC ist hier ebenfalls durch hohe Anlasstemperaturen<br />

realisierbar.<br />

Anders als bei dem karbidreichen Standardwerkstoff<br />

GX155CrVMo12-1 zeichnet<br />

sich das Gefüge des <strong>Sonderwerkstoff</strong>es<br />

GP4M ® jedoch durch das Fehlen<br />

des spröden Karbidnetzwerkes aus<br />

(Bild 4). Die Zähigkeit und die Duktilität<br />

ist damit deutlich gegenüber dem Standardwerkstoff<br />

gesteigert. Dies macht<br />

sich besonders positiv im Betriebseinsatz<br />

bemerkbar, wo durch ständige Überrollung<br />

des Werkzeuges die Gefahr von<br />

Oberflächenzerrüttung besteht. Die gesteigerte<br />

Zähigkeit kann zum einen bei<br />

schlagartiger Belastung einen Gewaltbruch<br />

verhindern, zum anderen bereits<br />

vorhandene Oberflächenrisse an ihrer<br />

Ausbreitung behindern.<br />

Bild 4: Gefügevergleich der beiden <strong>Stahlguss</strong>werkstoffe GX155CrVMo12-1, W.-Nr. 1.2382 (links)<br />

und GP4M® (rechts), beide gehärtet auf 58-60 HRC<br />

Darüber hinaus ist das karbidarme Gefüge<br />

des <strong>Sonderwerkstoff</strong>es GP4M ® aber<br />

auch bei der Herstellung der Rollen und<br />

Walzen von großem Vorteil. So entstehen<br />

bei der Wärmebehandlung während<br />

des Aufheizens und des Abkühlens thermische<br />

Eigenspannungen zwischen<br />

Rand und Kern, da der Kern je nach<br />

Wandstärke entsprechend von der Temperatur<br />

nachzieht. Beim Härten werden<br />

den thermischen Eigenspannungen noch<br />

zusätzliche Umwandlungseigenspannungen<br />

überlagert, sodass bei dem<br />

Standardwerkstoff GX155CrVMo12-1<br />

das Rissrisiko sehr hoch ist, da er durch<br />

sein Karbidnetzwerk nur schlecht Zugeigenspannungen<br />

aufnehmen kann. Zusätzlich<br />

ist das Umwandlungsverhalten<br />

des <strong>Stahlguss</strong>werkstoffes GP4M ® sogar<br />

noch etwas günstiger als beim Standardwerkstoff<br />

GX155CrVMo12-1 (Bild 5).<br />

Das bedeutet, dass bei der Wärmebehandlung<br />

sanfter abgeschreckt werden<br />

kann, ohne eine verringerte Härteannahme<br />

zu bekommen.<br />

Bild 6 zeigt das ernüchternde Ergebnis<br />

einer Profilrolle aus dem karbidreichen<br />

<strong>Stahlguss</strong>werkstoff GX155CrVMo12-1<br />

(W.-Nr. 1.2382) während der Wärmebehandlung.<br />

Nach dem Härten zeigten sich<br />

radiale Risse, die zur Verschrottung der<br />

Rolle führten. Um einen derartig dicken<br />

Querschnitt durchhärten zu können,<br />

Bild 5: Umwandlungsverhalten der beiden <strong>Stahlguss</strong>werkstoffe GX155CrVMo12-1, W.-Nr. 1.2382<br />

(links) und GP4M® (rechts) im Vergleich<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

635


E RFAHRUNGSBERICHTE<br />

musste bei der Abschreckung ein Temperaturunterschied<br />

von etwa 200 °C zwischen<br />

Rand und Kern in Kauf genommen<br />

werden. Die hierdurch verursachten<br />

Zugeigenspannungen führten zu den<br />

Härtespannungsrissen.<br />

Bild 6: Nach dem Härten gerissene Rolle aus dem karbidreichen <strong>Stahlguss</strong> GX155CrVMo12-1,<br />

W.-Nr. 1.2382<br />

Bei der in Bild 7 dargestellten Formrolle<br />

wurde dagegen der Werkstoff GP4M ®<br />

gewählt. Trotz des deutlich dickeren<br />

Querschnittes konnte die Rolle rissfrei<br />

auf 58–60 HRC gehärtet werden. Wie<br />

Temperaturmessungen im Rand und<br />

Kern während der Wärmebehandlung<br />

belegen, herrschte bei der Abschreckung<br />

kurzzeitig eine Temperaturdifferenz von<br />

350 °C, die der Werkstoff GP4M ® ohne<br />

Rissbildung ertragen hat. Durch das anschließend<br />

dreimalige Anlassen bei Temperaturen<br />

oberhalb 500 °C wurde ein<br />

Großteil der Eigenspannung abgebaut.<br />

Durch den Einsatz des Werkstoffes<br />

GP4M ® ist die Realisierung komplexer<br />

Rollengeometrien deutlich einfacher als<br />

mit den bisherigen Standardwerkstoffen.<br />

Mit einer einstellbaren Arbeitshärte von<br />

bis zu 60 HRC und dem deutlich zäheren<br />

Gefüge zeichnet sich der Werkstoff<br />

GP4M ® gegenüber dem <strong>Stahlguss</strong> GX-<br />

155CrVMo12-1 (W.-Nr.1.2382) im Betriebseinsatz<br />

durch einen höheren Widerstand<br />

gegen Oberflächenzerrüttung<br />

aus.<br />

Kontakt:<br />

Dörrenberg Edelstahl GmbH<br />

Bild 7: Formrolle aus GP4M ® gehärtet auf 58-60 HRC<br />

Tel.: 02263/79-0<br />

www.doerrenberg.de<br />

636<br />

3. Praxisseminar<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

24. April 2012<br />

<br />

<br />

25. April 2012<br />

<br />

powered by<br />

Ort:<br />

<br />

<br />

Zielgruppe:<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />

Veranstalter


Vollständig<br />

überarbeitete<br />

und erweiterte<br />

Auflage<br />

Praxishandbuch<br />

Feuerfeste Werkstoffe<br />

Aufbau · Eigenschaften · Prüfung<br />

Dieses Taschenbuch vermittelt einen detaillierten Überblick über<br />

Aufbau, Eigenschaften, Berechnungen, Begriffe und Prüfung<br />

feuerfester Werkstoffe und gibt wertvolle Tipps für die tägliche Arbeit.<br />

In der Neuaufl age dieses Klassikers wurden einige Kapitel von neuen<br />

Autoren grundlegend überarbeitet, der Anhang ergänzt, Normen- und<br />

Literaturlisten auf den neuesten Stand gebracht und das Stichwortverzeichnis<br />

deutlich erweitert. Dadurch wird der Nutzwert des Werks für die<br />

tägliche Berufspraxis eindeutig erhöht. Für jeden, der berufl ich mit der<br />

Feuerfestindustrie oder der Thermoprozesstechnik zu tun hat, ist dieses<br />

kompakte Buch, mit seiner Fülle von Informationen, ein unersetzliches<br />

Nachschlagewerk.<br />

Für den komfortablen Gebrauch mit dem Notebook unterwegs oder mit<br />

dem Computer am Arbeitsplatz sorgt die DVD, die neben ergänzenden<br />

Zusatzinformationen das e-Book mit dem gesamten Buchinhalt enthält.<br />

Hrsg. G. Routschka / H. Wuthnow<br />

5. Aufl age 2011, 500 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen, DVD,<br />

Hardcover<br />

Buch + DVD<br />

mit Zusatzinhalten und<br />

vollständigem e-Book<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe + DVD<br />

5. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-3161-7<br />

für € 100,- (zzgl. Versand)<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

<br />

Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder<br />

durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die<br />

Datum, Unterschrift<br />

PAPFW52011<br />

rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


TECHNIK AKTUELL<br />

Brennerserien BIO/ZIO und BIC/ZIC mit<br />

Gehäuse-Innenisolierung ergänzt<br />

Elster Kromschröder hat die<br />

Brennerserien BIO/ZIO und<br />

BIC/ZIC um eine Ausführung<br />

mit Gehäuse-Innenisolierung<br />

für vorgewärmte Verbrennungsluft<br />

ergänzt. Die neuen<br />

Brenner BIOW/ZIOW und<br />

BICW/ZICW können bei<br />

Warmluft bis 500 °C eingesetzt<br />

werden und ermögli-<br />

üblichen Abmessungen zur<br />

Verfügung. Diese Kombination<br />

ist aufgrund der hohen<br />

Austrittsgeschwindigkeit für<br />

Taktsteuerung besonders geeignet.<br />

Die BIOW/ZIOW werden<br />

mit einem Brennerstein<br />

kombiniert und ermöglichen<br />

eine lange Flamme oder eine<br />

an der Ofenwand anliegende<br />

chen durch höhere Luftvorwärmung<br />

eine bessere<br />

Nutzung der Energieeinsparpotenziale.<br />

Die neuen Varianten<br />

haben einen vergrößerten<br />

Luftanschluss in Flanschausführung<br />

und sind für die<br />

Brennergrößen 65 bis 200<br />

verfügbar. Durch die bewährte<br />

modulare Bauweise der<br />

Brenner wird eine variable<br />

Längenanpassung an die jeweilige<br />

Ofengeometrie ermöglicht.<br />

Für BICW/ZICW stehen<br />

TSC-Keramikrohre in den<br />

Flachflamme. Für den Einsatz<br />

bei hoher Prozesstemperatur<br />

sind spezielle Sonderausführungen<br />

möglich. Alle Brenner<br />

werden direkt elektrisch<br />

gezündet und sind mit einer<br />

Ionisationsflammenüberwachung<br />

ausgestattet. Optional<br />

stehen Ausführungen mit integrierter<br />

Zündlanze und<br />

auch Umrüstsets auf UV-<br />

Überwachung zur Verfügung.<br />

Elster GmbH<br />

www.kromschroeder.de<br />

nerator entsprechend. Kernelement<br />

des EndoInjectors<br />

sind seine hochsensiblen Magnetventile.<br />

Über diese wird<br />

ständig der aktuelle Druck im<br />

Ofen ermittelt und darüber<br />

die benötigte Menge an<br />

Schutzgas bestimmt. Das<br />

System regelt entsprechend<br />

dieser Werte den Endogas-<br />

Generator vollautomatisch.<br />

Die Regulierungsspanne reicht<br />

dabei bis zu einem Fünftel des<br />

Volumens unter Volllast, bei<br />

niedrigeren Mengen wird der<br />

Generator ganz abgestellt.<br />

Das erzeugte Gas wird dann<br />

über eine patentierte Einspritzung<br />

direkt in den Härterei-<br />

Ofen geleitet. Als zusätzliche<br />

Qualitätssicherungsmaßnahme<br />

nimmt dabei eine integrierte<br />

Lambdasonde präzise Taupunktmessungen<br />

vor, um Fehler<br />

in der Gas-Zusammensetzung<br />

und damit Schäden an<br />

den zu behandelnden Werkstücken<br />

zu verhindern. Darüber<br />

hinaus umfasst die Kontroll-<br />

und Dosieranlage ein<br />

Temperaturmesssystem, einen<br />

elektronischen Luftmassenmesser,<br />

einen Gaszähler, eine<br />

hochgenaue Verhältnisregelung<br />

sowie Lufteinlassfilter.<br />

Avion Europa GmbH & Co. KG<br />

www.avion-europe.de<br />

Neuartige Steuerung passt Gasmenge<br />

dem Bedarf an<br />

Lange Zeit liefen die Schutzgas-Generatoren<br />

in der Wärmebehandlungsindustrie<br />

unter<br />

Volllast – ohne Rücksicht<br />

auf Schwankungen im tatsächlichen<br />

Bedarf. Überschüsse<br />

wurden einfach abgefackelt.<br />

Möglich wurde dies vor<br />

allem durch die geringen Kosten<br />

der benötigten Komponenten<br />

für die Gaserzeugung.<br />

Inzwischen allerdings steigt<br />

der Erdgaspreis immer weiter<br />

an und der Wettbewerbsdruck<br />

wächst. Die praktizierte<br />

Überproduktion vernichtet<br />

wertvolle Rohstoffe und damit<br />

letztlich auch Geld. Eine Alternative<br />

stellt der von Atmosphere<br />

Engineering entwickelte<br />

EndoInjector dar, der in<br />

Deutschland von der Avion<br />

Europa GmbH & Co. KG vertrieben<br />

und technisch betreut<br />

wird: Das Kontroll- und Einspritzsystem<br />

prüft kontinuierlich<br />

die Atmosphäre im<br />

Ofen und reguliert den Ge-<br />

Prozess-Monitoring mit handgehaltenen<br />

Infrarotkameras<br />

Die handgehaltenen FLIR-<br />

Infrarotkameras der E-, der T-<br />

und der P-Serie machen voll<br />

radiometrische Thermografie-<br />

Aufnahmen und können Filme<br />

im MPEG-4-Format speichern.<br />

Da das MPEG-Format<br />

nicht radiometrisch ist, benötigt<br />

der Anwender für ein vollradiometrisches<br />

Prozess-Monitoring<br />

mehrere Einzelbilder,<br />

die eine Temperaturentwicklung<br />

klar und jederzeit nachvollziehbar<br />

darstellen können.<br />

Dafür bieten die FLIR-Kameras<br />

der T- und P-Serie eine spezielle,<br />

automatisierte Funktion<br />

an: In voreingestellten Intervallen<br />

(z. B. alle 3 Sekunden,<br />

aber auch kürzere oder längere<br />

Intervalle sind möglich)<br />

macht die Kamera bei dieser<br />

Voreinstellung ein voll radiometrisches<br />

Thermografie-Bild.<br />

638<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


TECHNIK AKTUELL<br />

Neues Atmosphärenkontrollsystem<br />

für Rollenherdöfen<br />

Die gesamte Bild-Serie kann<br />

dann als einzelnes Infrarotbild<br />

oder Sequenz, über die verschiedenen<br />

Kamera-Schnittstellen<br />

ausgegeben, per WiFi<br />

übertragen oder in der Kamera<br />

oder auf einem PC gespeichert<br />

werden. Für die Nachbearbeitung<br />

der gespeicherten<br />

Infrarotbilder oder<br />

Sequenzen stehen mehrere<br />

Auswerteprogramme zur Verfügung:<br />

von der schnellen Berichterstellung<br />

mit Quickreport<br />

(gehört zum Standardlieferumfang)<br />

bis hin zur<br />

sequenziellen Auswertung<br />

mit Quickplot oder Research<br />

IR. Die professionellste und<br />

wohl auch die komfortabelste<br />

Möglichkeit bietet die Software<br />

Reporter. Hier können<br />

IR-Bilder oder IR-Sequenzen in<br />

Microsoft Word ausgewertet<br />

und als Word-Dokument oder<br />

PDF-Datei dokumentiert werden.<br />

FLIR Systems GmbH<br />

www.flir.de<br />

Mit CARBOFLEX ® bietet Linde<br />

ein rezeptbasiertes Atmosphärenkontrollsystem<br />

für<br />

Rollenherdöfen: Das System<br />

ermöglicht die Steuerung der<br />

gesamten Ofenbegasung<br />

über einen Touch-Panel-PC<br />

mit WinCC-Oberfläche. Insbesondere<br />

können mit<br />

CARBOFLEX ® die Einstellungen<br />

für die Begasung in einer<br />

Rezeptdatenbank hinterlegt<br />

und einem bestimmten Produkt<br />

zugeordnet werden. Mit<br />

einer einzigen Einstellung lassen<br />

sich die gesamten Atmosphärenparameter<br />

in kurzer<br />

Zeit dem Produktionsbedarf<br />

anpassen. Der Aufbau der<br />

Anlage verbindet Einstell-,<br />

Auswertungs- und Steuerelemente<br />

zu einer kompakten,<br />

zentralen Einheit. Untergebracht<br />

sind die Komponenten<br />

in wenigen Standard-Schaltschränken.<br />

Eine hohe Wirksamkeit<br />

erzielt CARBOFLEX ®<br />

im Zusammenspiel mit einem<br />

Katalysator vom Typ CARBO-<br />

CAT ® . Dieser dient der<br />

Schutzgas-Erzeugung direkt<br />

im Ofenraum. Das Modell arbeitet<br />

ohne giftige Katalysatormassen<br />

und gewährleistet<br />

Standzeiten von bis zu fünf<br />

Jahren bei minimalem Wartungsaufwand.<br />

Linde AG<br />

www.linde-gas.de<br />

Formanlage mit D-HPM-A für Motorblöcke<br />

Die bei der Firma WHB in Curitiba/Brasilien<br />

installierte Formanlage<br />

für Motorblöcke der<br />

Künkel-Wagner Prozesstechnologie<br />

GmbH ist mit einer<br />

Formmaschine D-HPM-A ausgestattet<br />

(Formkastengröße<br />

1.250 x 900 x 400/400 mm)<br />

und auf eine Leistung von<br />

225 F/h im A-B Modell-Betrieb<br />

ausgelegt. Sie verfügt<br />

über 14 manuelle Kerneinlegeplätze<br />

und zwei vollautomatische<br />

Kerneinlegegeräte<br />

und besitzt bei freier Wahl<br />

der Kühlzeit je Modell eine<br />

mittlere Kühlzeit von 1,5 h.<br />

Alle Schubbewegungen innerhalb<br />

der Anlage erfolgen<br />

im Doppelschub, um einen<br />

ruhigen Betrieb sicherzustellen.<br />

Die Formentlüftung erfolgt<br />

über gebohrte Luftlöcher.<br />

Die Einguss-Position ist<br />

frei wählbar und sämtliche<br />

Modelldaten werden in der<br />

offen programmierten Visualisierung<br />

verwaltet. Über die<br />

Kastenverfolgung werden<br />

qualitätsrelevante Daten jedem<br />

Abguss zugeordnet.<br />

Zum schnellen Legierungswechsel<br />

hat die Anlage in der<br />

finalen Ausbaustufe drei vollautomatische<br />

Pfannengießmaschinen<br />

Puma 25 der Künkel-Wagner<br />

Tochterfirma SLS.<br />

Ein Eisenmanagement-System<br />

koordiniert die jeweiligen<br />

Pfannenwechsel und sichert<br />

so einen unterbrechungsfreien<br />

Gießbetrieb.<br />

Künkel-Wagner Prozesstechnologie<br />

GmbH<br />

www.kuenkel-wagner.com<br />

Beratung und Optimierung zur Energieeffizienz<br />

von thermischen Prozessen<br />

IBW Dr. Irretier liefert individuelle<br />

und wirtschaftlich durchdachte<br />

Lösungen für den modernen<br />

Wärmebehandlungsbetrieb<br />

insbesondere auch<br />

unter dem Aspekt der Energieeffizienz.<br />

Auf Basis einer<br />

detaillierten Prozess- und Kostenanalyse<br />

wird für die Wärmebehandlung<br />

von Metallen<br />

das technisch sinnvollste und<br />

wirtschaftlichste Konzept angeboten.<br />

Alle Ofenanlagen<br />

werden komplett mit Chargiersystem<br />

auf die jeweils spezifische<br />

Kundenanforderung<br />

ausgelegt und ausgeführt. Das<br />

Unternehmen hat die Beratung<br />

für einige der führenden<br />

Hersteller der Branche weiter<br />

ausgebaut und deckt nun nahezu<br />

den kompletten Bereich<br />

für Wärmebehandlung, Industrieofenbau,<br />

Kühlwassertechnik<br />

und Härtereizubehör ab,<br />

d.h. für Mehrzweckkammeröfen,<br />

Kontinuierliche Ofenanlagen<br />

und Förderbandöfen,<br />

Induktionshärteanlagen und<br />

Frequenzumrichter, Vakuumöfen-<br />

und modulare Vakuumanlagen,<br />

Plasmanitrieranlagen,<br />

Schacht- und Retortenöfen,<br />

Umluft- und Tro cknungsöfen,<br />

Kammer- und Herdwagenöfen,<br />

Glüh-, Härte- und<br />

Schmiedeöfen, Kühlwassersysteme<br />

und Kühltürme. IBW Dr.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

639


TECHNIK AKTUELL<br />

Durch den Einbau an der Anlage<br />

und den zusätzlich möglichen<br />

Netzzugriff werden Informationen<br />

zum Anlagenzustand<br />

und -betrieb jederzeit<br />

und an nahezu jedem Ort abrufbar.<br />

Durch den Einsatz moderner<br />

Computertechnik ist<br />

es außerdem gelungen, die<br />

erforderlichen Investitionskosten<br />

und den Aufwand für<br />

die Installation des Systems<br />

extrem niedrig zu halten. Das<br />

Monitoring-System kann fast<br />

an jeder Kesselanlage installiert<br />

werden, um kostengünstig<br />

die Einsparpotenziale von<br />

Dampfkesselanlagen zu erschließen.<br />

Saacke GmbH<br />

www.saacke.de<br />

Neue Baureihe Spaltstrombrenner eingeführt<br />

Irretier vertritt ergänzend die<br />

italienische Gießereigruppe<br />

FAI-FTC und den Hersteller für<br />

Drahtgewebe RopReti. In Italien<br />

bereits seit Jahren Marktführer<br />

für hitzebeständigen<br />

Edelstahlformguss (stat. Formguss<br />

und Schleuderguss) bzw.<br />

Schweißkonstruktionen zeichnen<br />

sich diese Lieferanten<br />

durch hohe Qualität und Fertigungstiefe<br />

bei Mantelrohre/<br />

Strahlrohre, Chargiergestelle,<br />

Chargierroste und Stapelroste,<br />

Drahtgewebe und Streckmetall,<br />

Chargierkörbe, Stützen<br />

und Querträger, Gussgliederbänder,<br />

Rekuperatoren, Lüfterräder,<br />

Ofenrollen und Rollenelemente<br />

aus.<br />

IBW Dr. Irretier<br />

www.ibw-irretier.de<br />

Energieeffizienz-Monitoring für die Steuerung<br />

von Feuerungsanlagen<br />

Mit der neuen Brennerbaureihe<br />

Spaltstrom Rekumat ® S<br />

100, 150, 200, 250 und 400<br />

hat die WS Wärmeprozesstechnik<br />

GmbH mit Sitz in Renningen<br />

eine weitere Brennergeneration<br />

entwickelt mit<br />

dem Vorteil der dreidimensional<br />

Ausnutzung des Bauvolumens<br />

gegenüber dem zweidimensionalen<br />

des Rippenrekus.<br />

Der hohe Wärme -<br />

übergang wird durch die Verteilung<br />

der Luft auf viele Einzelwärmetauscher<br />

und der<br />

Ziel der Entwicklung war die<br />

Austauschmöglichkeit der Rekumat<br />

M Baureihe durch die<br />

Rekumat S Baureihe, ohne<br />

größere Änderungen am<br />

Ofen oder Strahlrohr vornehmen<br />

zu müssen. So können<br />

die Brenner der Rekumat ® M<br />

Baureihe, meist bei gleichen<br />

Abmessungen und Druckverlusten<br />

auf Verbrennungsluftund<br />

Abgasseite, gegen die<br />

entsprechenden Brenner der<br />

Rekumat S Baureihe S<br />

100,150,200, ausgetauscht<br />

Saacke bietet mit dem „se@<br />

vis efficiency monitor“ als ein<br />

standardisiertes Erweiterungsmodul<br />

zum umfassenden<br />

Energieeffizienz-Monitoring<br />

für die Steuerung von<br />

Feuerungsanlagen an Industriekesseln<br />

an. Er berechnet<br />

kontinuierlich in Echtzeit den<br />

Brennstoffnutzungsgrad, bildet<br />

alle üblichen Optimierungsmaßnahmen<br />

für industrielle<br />

Kesselanlagen in einem<br />

Gesamtmodell ab und berechnet<br />

deren Einsparpotenziale,<br />

wobei das Betriebsprofil<br />

der Anlage voll berücksichtigt<br />

wird. Die ermittelten Ergebnisse<br />

werden mit den aktuellen<br />

Betriebsparametern verglichen,<br />

bewertet und aufgezeichnet.<br />

Durch Extrapolation<br />

auf Jahresdurchschnittswerte<br />

können sie dann als Basis für<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

umzusetzender oder<br />

bereits realisierter Maßnahmen<br />

herangezogen werden.<br />

damit verbundenen hohen<br />

Wärmeübertragung durch<br />

Luft- und Abgasströme in engen<br />

Spalten erreicht. Dies hat<br />

als Konsequenz, dass bei gleichen<br />

Baugrößen der Spaltstromrekuperator<br />

gegenüber<br />

dem Rippenrekus eine Wirkungsgradsteigerung<br />

von 10<br />

bis 15% erreicht. Trotz der<br />

sich daraus ergebenden hohen<br />

Luftvorwärmung, können<br />

mit dem von WS entwickelten<br />

und seit mehr als 15<br />

Jahren erfolgreich eingesetzten<br />

Verbrennungsverfahren<br />

der flammlosen Oxidation<br />

(FLOX ® ), NO x Werte < 100<br />

ppm in speziellen Fällen auch<br />

< 50 ppm im Strahlrohr erreicht<br />

werden. Ein weiteres<br />

werden. Die Größen Rekumat<br />

® S 250 und 400 (Anschlussleistung<br />

200,400 kW)<br />

stehen nach umfangreichen<br />

Tests ebenfalls kurz vor der<br />

Markteinführung. Durch den<br />

modularen Aufbau der Brenner<br />

wurde zum einen das Ziel<br />

hinsichtlich einfacher Wartung<br />

ebenso erreicht, wie<br />

zum anderen die Prozesssicherheit<br />

durch intensive Tests<br />

im WS Labor und vor allen<br />

Dingen durch Anwendungen<br />

unter Prozessbedingungen in<br />

Wärmebehandlungsöfen bewiesen.<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

www.flox.com<br />

640<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011


F IRMENPORTRÄT E DITORIAL<br />

Gebrüder Hammer GmbH<br />

Firmenname/Ort<br />

Gebrüder Hammer GmbH<br />

Kurt-Schumacher-Ring 33<br />

63303 Dreieich<br />

– Sonderverfahren wie z. B. Rückgewinnungsanlagen<br />

für Argon, Stickstoff<br />

und Wasserstoff.<br />

Geschäftsführung Dipl.-Ing. Josef Hammer<br />

Geschichte<br />

Mitarbeiterzahl<br />

Exportquote ~ 40 %<br />

Produktspektrum<br />

1975: Gründung des Unternehmens<br />

1980: Umzug des Unternehmens in<br />

den heutigen Hauptsitz nach<br />

Dreieich in der Nähe von Frankfurt<br />

am Main<br />

1994: Aufnahme der Anlagenfertigung<br />

im Werk Florstadt<br />

1996: Übernahme der Bereiche Vertriebsleitung<br />

und Leitung der<br />

Auftragsabwicklung durch<br />

Herrn Josef Hammer<br />

Wir beschäftigen zurzeit 24 Mitarbeiter.<br />

Mehr als 35 Jahre kommt unsere Verfahrenstechnik<br />

für Gase weltweit erfolgreich<br />

zum Einsatz. Insbesondere<br />

zählen dazu:<br />

– Schutzgasanlagen, wie z. B. Exogasanlagen,<br />

Monogasanlagen, Endogasanlagen,<br />

– Anlagen zur Stickstofferzeugung,<br />

– Anlagen zur Ammoniakspaltung,<br />

– Anlagen zur Reinigung und Trocknung<br />

von Industriegasen sowie<br />

Wir bauen die Anlagen in Standard-<br />

ausführung oder dem Kundenwunsch<br />

entsprechend.<br />

Alle Anlagen werden als package-unit<br />

ausgeliefert, so dass eine Montage im<br />

eigentlichen Sinn bei dem Kunden vor<br />

Ort entfällt.<br />

Durch den engen Kontakt mit unseren<br />

Kunden erfolgt eine stetige Weiterentwicklung<br />

der Verfahren, so z. B. im<br />

Bereich Energieeinsparung.<br />

Produktion<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

Servicemöglichkeiten<br />

Internetadresse<br />

Ansprechpartner<br />

Neben dem Engineering erfolgt die<br />

komplette Montage sowie die Prüfung<br />

der Anlagen in unserem Werk in<br />

Florstadt.<br />

– Inbetriebnahme der Anlage<br />

– Schulung Ihrer Mitarbeiter vor Ort<br />

– Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

Hierdurch gewährleisten wir für den<br />

kompletten Lebenszyklus unserer Anlagen<br />

die fach- und sachgerechte Betreuung.<br />

www.hammer-gmbh.de<br />

Dipl.-Ing. Josef Hammer<br />

Tel.: 06103 / 40370-0<br />

josef.hammer@hammer-gmbh.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 7-8/2011<br />

641


I NSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

CERAMITEC 2012, München ....................................................................................................................587<br />

E-world energy & water 2012, Essen ........................................................................................................633<br />

EUROGUSS 2012, Nürnberg ......................................................................................................................608<br />

Hans Hennig GmbH, Ratingen .................................................................................................................581<br />

HSH Härtereitechnik GmbH, Kranenburg ................................................................................................583<br />

MESA Industrie-Elektronik GmbH, Marl .................................................................................................578<br />

runkel GmbH & Co. KG, Wuppertal .........................................................................................................588<br />

RWE Vertrieb AG, Dortmund..............................................................................................2. Umschlagseite<br />

Schlager Industrieofenbau GmbH, Hagen ...............................................................................................577<br />

wire / Tube 2012, Düsseldorf ...................................................................................................................600<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen .............................................................................. Titelseite<br />

Marktübersicht .................................................................................................................................. 643-664<br />

Beilage:<br />

Jahres-Wandkalender 2012 Gaswärme <strong>International</strong> ..................................................................................<br />

WISSEN für die ZUKUNFT<br />

Lexikon der Gastechnik Begriffe, Definitionen und Erläuterungen<br />

Seit über 30 Jahren ist das „Lexikon der Gastechnik“ ein elementares<br />

Nachschlagewerk für die Gasversorgungswirtschaft. Kurz gefasste Defi nitionen<br />

erlauben eine Orientierung hinsichtlich der wichtigsten technischen Begriffe<br />

in der öffentlichen Gasversorgung.<br />

Hrsg.: B. Naendorf<br />

5. Aufl age 2011, ca. 250 Seiten + Datenträger, Broschur<br />

Oldenbourg-Industrieverlag GmbH<br />

www.gwf-gas-erdgas.de<br />

Sofortanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />

Firma/Institution<br />

Buch + Datenträger<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex. Lexikon der Gastechnik (ISBN: 978-3-8356-3280-6)<br />

zum Preis von € 50,– zzgl. Versand<br />

Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Vulkan Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Vorname/Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

E-Mail<br />

Branche/Tätigkeitsbereich<br />

Bevorzugte Zahlungsweise £ Bankabbuchung £ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Garantie: Dieser Auftrag kann innerhalb von 14 Tagen bei der Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen<br />

schriftlich widerrufen werden. Die rechtzeitige Absendung der Mitteilung genügt.<br />

Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden Ihre persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser<br />

Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax oder E-Mail über interessante Verlagsangebote informiert<br />

werde. Diese Erklärung kann ich jederzeit widerrufen<br />

Bankleitzahl<br />

<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PALGT52011


I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren ............................................................... 646<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe ........................................................................ 652<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering ............................. 665<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

und Organisationen ................................................................................ 666<br />

V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung.................................... 666<br />

Kontakt:<br />

Frau Jutta Zierold<br />

Tel.: 0201 / 82002-22<br />

Fax: 0201 / 82002-40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

Bildquelle: Elster Kromschröder GmbH


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

644<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

645


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

646<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

647


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

648<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

649


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

650<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von Gaswärme <strong>International</strong><br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

651


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von Gaswärme <strong>International</strong><br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

652<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

653


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

654<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

655


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

656<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von Gaswärme <strong>International</strong><br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

657


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

658<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung<br />

von Gaswärme <strong>International</strong><br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

659


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

660<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

661


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

sagt Danke für die Treue und gute Zusammenarbeit und freut sich, Ihnen<br />

nächstes Jahr das neue Layout der gaswärme international vorzustellen.<br />

Erstrahlen auch Sie 2012 im neuen Glanz.<br />

Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Martina Mittermayer<br />

Telefon: +49 89 45051 471<br />

Telefax: +49 89 45051 300<br />

E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

664 <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011 7-8/2011<br />

662<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Silvija Subasic<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

<br />

Wir freuen uns auf Sie und<br />

wünschen Ihnen frohe Festtage!


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011<br />

663


M ARKTÜBERSICHT<br />

<br />

<br />

664<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> (60) Nr. 6/2011


Organschaft:<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten<br />

Indu strie öfen; Organ des Gaswärme-Instituts – GWI –, Essen, des Bereichs<br />

Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des<br />

Instituts für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-<br />

Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für Energieverfahrenstechnik<br />

des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal,<br />

des Institutes für Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie,<br />

Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozess- und Abfall technik (TPT) im<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber:<br />

H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-<br />

Bunte-Institut der Universität Karlsruhe · Dr.-Ing. Rolf Albus, Geschäftsführender<br />

Vorstand des Gaswärme-Institutes e.V., Essen · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main<br />

· Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der<br />

RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender der TPT im VDMA,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung LOI Thermprocess GmbH, Essen · Prof.<br />

Dr.-Ing. D. Trimis, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Institut für<br />

Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische<br />

Anlagen Freiberg · Dr.-Ing. T. Wagner, Präsident der Bundesvereinigung der<br />

Firmen im Gas- und Wasserfach e.V., Köln · Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G.<br />

Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Schriftleitung:<br />

Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese ·<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx ·<br />

Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dr.-Ing. D. Stirnberg ·<br />

Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. P. Wendt · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong> erscheint achtmal pro Jahr mit Doppelausgaben im<br />

Januar/Februar und November/Dezember.<br />

Bezugspreise:<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 248,- + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 248,- + € 21,- Versand<br />

Einzelheft (Deutschland): € 47,- + € 3,- Versand<br />

Einzelheft (Ausland): € 47,- + € 3,50 Versand<br />

ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich<br />

Versand.<br />

Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 322,40 + € 18,- Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 322,40 + € 21,- Versand<br />

Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle<br />

übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung<br />

möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge beträgt 8 Wochen zum<br />

Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsassistenz: Elisabeth Terplan, Tel. 089-45051-443,<br />

E-Mail: terplan@oldenburg.de; Silvija Subasic, Tel. 0201-82002-15<br />

E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf: Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung: Martina Mittermayer,<br />

Tel. 089-45051-471, Fax 089-45051-300,<br />

E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Abonnements/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong><br />

Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />

Telefon: +49 (0) 931 / 4170-1616, Telefax: +49 (0) 931 / 4170-492<br />

E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes<br />

ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das<br />

gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Auch<br />

die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im<br />

Magnettonverfahren oder auf ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte<br />

Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur<br />

Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49,<br />

80336 München, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Druck:<br />

Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1952 Vulkan-Verlag GmbH<br />

Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />

Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />

ISSN 0020-9384.<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern<br />

Sonderpreis<br />

Ihr Kontakt für die Bestellung:<br />

Frau Silvia Spies<br />

Telefon: 0201-8200214<br />

E-Mail: s.spies@vulkan-verlag.de<br />

€ 500,–<br />

Einsparung<br />

gegenüber Einzelverkauf<br />

beträgt € 150,– !<br />

Standardwerke<br />

der Thermoprozesstechnik<br />

LIMITIERTE AUFLAGE VON<br />

100 EXEMPLAREN IM<br />

HOCHWERTIGEN SCHUBER!<br />

Pfeifer | Nacke | Beneke<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

Band I.<br />

Pfeifer | Nacke | Beneke<br />

Praxishandbuch Thermoprozesstechnik<br />

Band II.<br />

Wünning | Milani<br />

Handbuch der Brennertechnik<br />

für Industrieöfen<br />

Beneke | Schalm<br />

Prozesswärme – Energieeffizienz in der<br />

industriellen Thermoprozesstechnik<br />

Alle Werke als E-Books PLUS:<br />

Dötsch<br />

Induktives Schmelzen und Warmhalten<br />

Pfeifer<br />

Taschenbuch der industriellen Wärmetechnik<br />

Routschka | Wuthnow<br />

Feuerfeste Werkstoffe<br />

inkl. Bonus DVD


STATE OF THE ART<br />

Großer<br />

Relaunch<br />

2012!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!