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Men's Fitness Hartes Sixpack - Harter Kern (Vorschau)

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GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN<br />

www.mensfitness.de<br />

Deutschland<br />

3,90 EUR<br />

Luxemburg<br />

4,50 EUR<br />

Österreich<br />

4,50 EUR<br />

Schweiz<br />

7,60 CHF<br />

GUT AUSSEHEN, GUT FÜHLEN • AUSGABE 10/2011<br />

<strong>Fitness</strong> Sport Ernährung Lifestyle Abenteuer<br />

HARTES<br />

SIXPACK,<br />

HARTER KERN<br />

DIE 6 TOP-MOVES<br />

TRAUMBIZEPS<br />

SO EXPLODIERT<br />

IHR T-SHIRT<br />

Ausgabe 10/2011<br />

MUSKEL-<br />

WORKOUT<br />

MEHR POWER FÜR DEN<br />

OBERKÖRPER<br />

FLEISCHFRESSER<br />

vs. VEGETARIER<br />

WER LEBT GESÜNDER?<br />

FITTER? GLÜCKLICHER?<br />

FITNESS-<br />

KEBAB<br />

GESUNDES<br />

VOM<br />

GRILL<br />

MATTHEW<br />

McCONAUGHEY<br />

HOLLYWOOD’S FITTESTER STAR<br />

FITNESS-TREND<br />

URBAN BOOTCAMP<br />

F1 EXKLUSIV - FIT WIE WELTMEISTER FERNANDO ALONSO


MF INHALT<br />

Fit im Oktober<br />

07 Fit Liste – <strong>Sixpack</strong> – Minimaler Aufwand,<br />

großer erfolg<br />

22<br />

09 MF-Ratgeber – Das richtige Know-How für<br />

Läufer<br />

10 Komfort – Sagen Sie dem Stress Good Bye<br />

12 Körpergefühl – Streifen Sie die Fettschicht ab<br />

13 Fit-Tipp – Fat Burner: Springseil<br />

14 Schönheitsnahrung – Gutes Aussehen durch<br />

natürliche Verjüngungselixiere<br />

47 Buch-Tipp – Die besten Abenteuerbücher<br />

Expertentipps<br />

16 Der beste Rat der größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />

18 Muskel-Experte Charles Poliquin – Muckis<br />

mit Köpfchen<br />

19 Cardio-Experte Tim Don – Steigern Sie Ihre<br />

Wettkampfleistung<br />

20 Talent-Experte Matthew Syed – Durch hartes<br />

Training an die Spitze<br />

21 Die drei Sumo-Fetttricks – Enthüllen Sie Ihr<br />

<strong>Sixpack</strong><br />

16<br />

36<br />

Ausrüstungs-Profi<br />

29 Multi Tool – Gerber „Bear Grills“<br />

30 Rennrad 2011 – Das Beste unter der Sonne<br />

33 Bags – Urban & Outdoor<br />

34 Racquet Check – Der richtige Tennisschläger<br />

für jede Situation<br />

35 Grooming & Sound – For Men & Biker<br />

Features<br />

22 Protein-Shake – Der richtigen für<br />

Muskelaufbau und Regenerierung<br />

24 Richtige Erholung – Stärker nach jedem<br />

Training<br />

36 Exklusiv: Matthew McCounaghey – Fit in allen<br />

Lebenslagen<br />

CHECK<br />

OUT!<br />

MF ONLINE<br />

Infos • Workouts • Shop<br />

und mehr unter<br />

www.mensfitness.de<br />

46<br />

29<br />

55<br />

4 / OKTOBER 2011/mensfitness.de


OKTOBER 2011<br />

58<br />

55<br />

Features<br />

42 Duell – Fleisch vs. Gemüse<br />

46 Original Bootcamp – Outdoor-<strong>Fitness</strong> für Städter<br />

50 <strong>Fitness</strong>guru – Was jeder Sportler wissen muss<br />

55 F1 Exklusiv – Fernando Alonso: Kein Sieg ohne<br />

perfekte <strong>Fitness</strong><br />

58 Stabhochsprung-Ass Tim Lobinger – Der Weg<br />

nach oben<br />

62 Das große Info-Special:<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

70<br />

70 Extremsport Legende Huber Schwartz – Kein<br />

Weg zu weit<br />

76 Lauftraining – So vermeiden Sie eine Verletzung<br />

84<br />

114 Das letzte Wort = Usain Bolt<br />

82 EAT FIT - Power-Pasta<br />

83 Sporternährung – Eiweiß richtig einsetzen<br />

84 Food Fokus – 7 Dinge über Brokkoli<br />

85 Gesunde Küche – Abnehmen mit püriertem<br />

Gemüse<br />

86 Men’s Cooking - Grillen Sie Ihr <strong>Fitness</strong>-Kebab !<br />

105<br />

88<br />

114<br />

Trainer<br />

88 Trainer – Intro & Tipp des Monats<br />

90 Gast-Experte – <strong>Fitness</strong>center Hotelzimmer:<br />

So funktionierts<br />

96 Wettkampfplaner – Halbmarathon<br />

98 Must Do Move – Kniebeuge mit Frontdrücken<br />

101 Wissen – Wie viele Trainingseinheiten für das<br />

beste Ergebnis?<br />

102 Home Workout – 6 Übungen für <strong>Sixpack</strong> und<br />

Rumpf<br />

105 Top-Workout – Das ultimative<br />

Muskelmacher-Workout<br />

AUF<br />

DEM<br />

COVER<br />

S. 102<br />

S. 105<br />

S. 105<br />

S. 42<br />

S. 86<br />

S. 36<br />

S. 46<br />

S. 55<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2011/ 5


Willkommen<br />

HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />

FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />

ARTDIRECTOR Dean Mullock<br />

CREATIVE DIRECTOR Tony Mullock<br />

FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />

WEBSITE SERVICE Lee Stoker<br />

REDAKTION MITARBEITER Lucy Müller, Vivi Furu,<br />

ENDREDAKTION Hagen Hellwig<br />

Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />

es ist geschafft: Men’s <strong>Fitness</strong> Germany feiert sein einjähriges Jubiläum! Ein<br />

aufregendes und erfolgreiches Jahr mit vielen Highlights und spannenden Geschichten<br />

liegt hinter uns. Wir können stolz von uns behaupten, dass wir es geschafft haben, MF<br />

auf dem deutschsprachigen Markt als „das“ <strong>Fitness</strong>-Magazin zu etablieren. Ich möchte<br />

mich an dieser Stelle sehr herzlich für Euren (ab heute darf ich offiziell zum sportlichen<br />

„Du“ übergehen) Support und die vielen Leserbriefe, die wir erhalten haben, bedanken.<br />

Für das Lob, die Anregungen, die Inspiration – aber auch für die kritischen<br />

Anmerkungen, die uns auf unserem Weg, das Magazin zu optimieren, inspiriert haben.<br />

Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch nochmals darauf hinweisen, dass Ihr uns<br />

jederzeit Eure Wünsche und Anliegen mitteilen könnt – und auch sollt. Sicherlich<br />

können wir es nicht jedem zu 100 Prozent recht machen, aber mit Eurer Meinung lässt<br />

sich doch so einiges in die gewünschten Bahnen lenken. Und ich kann Euch ebenfalls<br />

versprechen, dass wir unsere klare Linie auch in Zukunft beibehalten: <strong>Fitness</strong>,<br />

Workouts, Experten- und Ernährungstipps und natürlich alles rund um das Thema<br />

„Sport & Aktiv“, werden auch in Zukunft den Tenor von Men’s <strong>Fitness</strong> bilden.<br />

Ab den 1. September diesen Jahres werden wir uns auf den Online-Plattformen<br />

(Social Medias) ebenfalls „austrainierter“ präsentieren. Neben den neuen Facebookund<br />

Twitter-Auftritten, wird Euch unsere neue MF-Webseite einiges mehr an Infos,<br />

Tipps aber auch verbesserten medialen Support „servieren“. Lasst Euch schon mal<br />

überraschen.<br />

Ein großes Lob und gleichzeitig eine aufrichtige Entschuldigung, möchte ich noch<br />

an alle Leser unseres aktuellen Magbooks „Kompletter Trainingsplan“ (164 S., 7,90<br />

Euro) aussprechen. Durch ein technisches Problem wurde dem Magbook im Vorwort<br />

eine (teilweise) falsche Inhaltsangabe beigefügt und führte dadurch zu Irritationen.<br />

Obwohl das Buch mit dem geplanten und kompletten Inhalt veröffentlicht wurde,<br />

konnte dies aufgrund der falschen Hinweise nicht so leicht nachvollzogen werden.<br />

Wir haben versucht, diesen Fehler mit einer schnellen digitalen Lösung zu<br />

kompensieren, und bedanken uns bei 99 Prozent der Leser für Ihre sportliche Einsicht<br />

und freundlichen Antwort-Mails. Kommt auch nicht mehr vor. Versprochen!<br />

So, jetzt möchte ich euch nicht mehr länger aufhalten und wünsche euch viel Spaß<br />

und Erfolg mit dieser Jubiläumsausgabe von Men’s <strong>Fitness</strong>.<br />

INTERNATIONAL<br />

Editorial Director Peter Muir<br />

Editor Jon Lipsey<br />

Deputy Editor Joe Warner<br />

Managing Editor Chris Miller<br />

Art Director Donovan Walker<br />

Designer Claire Punter<br />

Digital Editor Nick Hutchings<br />

Features Editor Joel Snape<br />

Senior Staff Writer Simon Miller<br />

Junior Writer Ben Ince, Staff Writer Lucy Miller<br />

Gear Editor Matthew Ray<br />

Grooming Editor Hayley Thatcher<br />

Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa<br />

James, Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker,<br />

Shelley Portet<br />

Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />

Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck,<br />

foodanddrink.com, Timo Hebditch, Matt Herring, Stuart Holmes,<br />

Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography, Rui<br />

Ricardo, Glen Burrows<br />

BÜRO DEUTSCHLAND<br />

BÜRO SPANIEN<br />

Ultimate Guide Media<br />

Chilehaus A<br />

Fischertwiete 2<br />

20095 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61<br />

Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00<br />

BÜRO UNITED KINGDOM<br />

Ultimate Guide Media<br />

Argyle House<br />

1 Dee Road<br />

Richmond<br />

Surrey<br />

TW9 2JN<br />

Company No. 06965305<br />

HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />

LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />

ANZEIGEN VERKAUFSLEITUNG<br />

MEN‘S FITNESS<br />

Sales & Marketing Manager<br />

Uwe <strong>Harter</strong>t<br />

Tel: +49 407 976 9037<br />

uwe.hartert@ultimateguide.de<br />

Ultimate Guide Media<br />

APDO de Correos 551<br />

03724<br />

Moraira / Alicante<br />

SPAIN<br />

Goldmedia Sales & Services GmbH<br />

Simon Boé, Daniel Lucassen<br />

Telefon: +49 30 246 266 – 10<br />

Telefax: +49 30 246 266 - 66<br />

E-Mail: sales@goldmedia.de<br />

ABONNEMENTS & PRESSEVERTRIEB<br />

IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Ultimate Guide Abo-Service<br />

Postfach 1331<br />

53340 Meckenheim<br />

E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />

Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />

Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />

Homepage www.ips-d.de<br />

DRUCK UND BINDUNG:<br />

QuadWinkowski Sp. z o.o.<br />

ul. Okrzei 5, 64-920 Piła, Polen<br />

www.Quadwinkowski.pl<br />

Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />

umweltverträglichen Fasern.<br />

HAFTUNG<br />

Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch<br />

keine Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für<br />

Meinungen, Waren oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser<br />

Ausgabe veröffentlicht wurden. Der Herausgeber übernimmt außerdem<br />

keine Verantwortung für Inhalte von externen Webseiten, deren Adressen<br />

veröffentlicht werden.<br />

DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />

Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis<br />

Publishing Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und<br />

Marke dieses Magazins sind Eigentum von Dennis Publishing Limited<br />

und dürfen weder im Ganzen noch teilweise ohne vorherige schriftliche<br />

Genehmigung reproduziert werden.<br />

Oliver Bloss<br />

Chefredakteur<br />

6 / SEPTEMBER 2011/mensfitness.de


Fit Liste fit<br />

EDITED BY LUCY<br />

list<br />

MILLER AND JOE WARNER<br />

Ihre Countdown zu einem fitteren Leben<br />

Stahlharter <strong>Sixpack</strong><br />

Mit minimalem Aufwand zu stählernen Bauchmuskeln.<br />

1<br />

Sit-ups bringen<br />

nichts.<br />

Sie haben richtig gehört.<br />

Die weltweit beliebteste<br />

Bauchmuskel-Übung ist mehr oder<br />

weniger nutzlos. Wenn jemand die Füße unter<br />

einer Bank einklemmt und sich Hunderte von<br />

Sit-ups abringt, trainiert er damit hauptsächlich<br />

die Hüftbeuger, nicht die Bauchmuskeln. Es<br />

ist besser, sich aufs normale Gewichtstraining<br />

zu verlassen, die Übungen aber im Stehen<br />

zu absolvieren. Dadurch wird nämlich die<br />

Stützmuskulatur des Rumpfes (der sogenannte<br />

Core) über das gesamte Workout hinweg in<br />

Anspruch genommen. Was Sie davon haben?<br />

Eine stärkere Basis bei reinen Bauchmuskel-<br />

Übungen wie dem Brett oder dem Crunch.<br />

2<br />

Keine ungesunden<br />

Kohlenhydrate<br />

„Die folgenden vier von mir<br />

als weiße Teufel bezeichneten<br />

Nahrungsmittel sind tabu<br />

für Leute, die schnell abnehmen wollen:<br />

Ich spreche von weißem Mehl, Zucker und<br />

Tafelsalz in raffinierter Form sowie Milch<br />

ohne Biosiegel“, so die Trainerin Vanessa<br />

Bird. „Bei einem zu großen Konsum derartiger<br />

Produkte ist es wenig verwunderlich, wenn<br />

sich die Bauchmuskeln irgendwann hinter<br />

einer Fettschicht verstecken. Ich empfehle,<br />

Zucker zu vermeiden, auf Vollkornprodukte<br />

umzusteigen, nur hormonfreie Bio-<br />

Milch zu kaufen und weniger als sechs<br />

Gramm Salz pro Tag zu verwenden.“<br />

3<br />

Spidermans<br />

Training<br />

„Der Spiderman-Liegestütz<br />

ist das ideale Training<br />

für die obere, untere und<br />

schräge Bauchmuskulatur sowie die<br />

Rippenmuskeln“, meint der Trainer Sion<br />

Colenso. „Spannen Sie hierfür im Liegestütz<br />

die Rumpfmuskulatur gut an. Danach den<br />

Körper fast bis zum Boden sinken lassen und<br />

gleichzeitig das rechte Knie zum Ellbogen<br />

hochziehen. Dann den Körper wieder nach<br />

oben drücken und das Bein wieder in die<br />

Ausgangsposition bringen. Absolvieren<br />

Sie 20 Wiederholungen und insgesamt<br />

drei Sätze. Wechseln Sie bei jeder<br />

Wiederholung das Bein.“<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 7


Fit Liste<br />

4<br />

Abschied vom Stress<br />

Stress ist eine natürliche Reaktion auf<br />

äußere Einflüsse. Zu viel davon kann aber<br />

zu Fettleibigkeit führen. „Ein Problem liegt<br />

vor, wenn die Kortisolwerte über längere Zeit erhöht sind,<br />

da dies zur Einlagerung von Bauchfett beitragen kann“, so<br />

Bird. „Gesellen sich zum ausgedehnten Stress noch andere<br />

Faktoren wie Schlafmangel oder zu viel Alkohol, heißt es<br />

schon bald ‚Bauchmuskeln ade‘ und ‚Hallo Bierspoiler‘.“ Leiden<br />

Sie an ständigem Stress? Versuchen Sie, die Stressauslöser<br />

systematisch und wohl überlegt anzugehen. Daneben ist es<br />

auch wichtig, ausreichend Zeit zum Entspannen zu haben und<br />

Dinge zu unternehmen, die einen zum Lachen bringen. Lachen<br />

ist gesund und hilft, Stress abzubauen.<br />

5<br />

Perfekte Haltung<br />

Sitzen Sie gerade gekrümmt auf dem Sofa,<br />

während Sie diesen Artikel lesen? Durch eine<br />

schlechte<br />

Sitzhaltung im Büro, im Zug<br />

und auch zuhause werden die<br />

Bauchmuskeln nachlässig. Eine<br />

gute Körperhaltung im Beruf als<br />

auch in der Freizeit fördert die<br />

tief sitzende Stützmuskulatur<br />

und trägt zur Kräftigung des<br />

Rumpfes bei – und das ganz<br />

ohne <strong>Fitness</strong>center.<br />

„Der Körper braucht<br />

sieben bis acht<br />

Stunden gesunden<br />

Schlaf, um Muskeln<br />

aufbauen zu können.“<br />

6 Bergsteiger<br />

Diese Übung kann überall ausgeführt werden.<br />

„Die Ausgangsposition ist dieselbe wie beim<br />

Spiderman. Die Core-Muskulatur ist auch hier<br />

angespannt“, sagt Colenso. „Jetzt den rechten Fuß anheben<br />

und das Knie zum Brustkorb führen. Dann das Bein wieder<br />

ausstrecken und zur anderen Seite übergehen. Absolvieren<br />

Sie 60 Wiederholungen über vier Sätze hinweg. Wechseln Sie<br />

bei jeder Wiederholung das Bein. Je schneller Sie die Übung<br />

durchführen, umso mehr Fett wird verbrannt. Bei langsamerer<br />

Ausführung werden die Bauchmuskeln stärker beansprucht.“<br />

7<br />

Gesunder Schlaf<br />

Wer abnehmen will, braucht genug<br />

Schlaf. „Der Körper braucht regelmäßig<br />

sieben bis acht Stunden gesunden Schlaf,<br />

um abnehmen und Muskeln aufbauen zu können“, so<br />

Bird. „Schlafmangel bringt die Konzentrationen der<br />

beiden Hormone Leptin und Ghrelin durcheinander.<br />

Beide spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung<br />

des Appetits. Sind diese beiden Hormone im<br />

Ungleichgewicht, steigt die Gefahr, dass man zu<br />

ungesunden Snacks greift.“<br />

8<br />

Statische Halteübungen<br />

Muskeln bestehen aus schnellen<br />

und langsamen Fasern. Das statische<br />

Halten von Gewichten spricht beide<br />

Faserarten an. Hierdurch steigen Kraft und Stabilität<br />

der Muskeln. Übungen wie das Brett sind hier<br />

am effektivsten. Grundvoraussetzung ist, dass die<br />

Position länger als zehn Sekunden gehalten wird.<br />

hervorragende<br />

Magnesiumquellen<br />

Dieser unverzichtbare Mineralstoff hilft<br />

bei Müdigkeit, Schwächegefühlen und<br />

Schlafmangel. 6Magnesium ist der Mineralstoff mit der vierthöchsten<br />

Konzentration im Körper. Das Element ist an über 300<br />

biochemischen Reaktionen beteiligt, darunter auch an der<br />

Unterstützung der Muskel- und Nervenfunktion, der Stabilisierung<br />

der Herzfrequenz und der Kräftigung des Immunsystems. Bei<br />

vielen Menschen ist allerdings der Magnesiumspiegel zu niedrig.<br />

Die Folgen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Muskelschwächen<br />

und Schlafstörungen.<br />

So kommen Sie auf die empfohlene Tagesdosis von 400 mg:<br />

Heilbutt<br />

(85 g)<br />

90 mg<br />

Spinat (90 g)<br />

75 mg<br />

Mandeln (30 g)<br />

80 mg<br />

Ofenkartoffel<br />

(mittelgroß)<br />

50 mg<br />

Cashewnüsse (30 g)<br />

75 mg<br />

Erdnussbutter<br />

(2 EL)<br />

50 mg<br />

8/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

Läufer-<br />

Knowhow<br />

Es kann eine echte Wissenschaft<br />

sein, einen Fuß richtig vor den<br />

anderen zu setzen.<br />

Wir wollen Ihnen die<br />

Bedeutung der immer<br />

wiederkehrenden Begriffe<br />

näherbringen.<br />

Gegen die Wand<br />

laufen<br />

Negative Split<br />

Ökonomischer<br />

Laufstil<br />

Sauerstoffschuld<br />

Kohlenhydratreserve<br />

Zweite Luft<br />

Dies ist der Zeitpunkt,<br />

an dem der Läufer<br />

so müde ist, dass<br />

sein Schritttempo<br />

drastisch sinkt. Am<br />

besten geht man<br />

damit um, indem<br />

man am Vorabend<br />

große Mengen an<br />

Kohlenhydraten<br />

zu sich nimmt und<br />

beim Frühstück<br />

eine ebenso große<br />

Menge zuführt (siehe<br />

Kohlenhydratreserve).<br />

Eine weitere Hilfe<br />

ist es, Sportgetränke<br />

oder während des<br />

Laufs Energieriegel<br />

zu sich zu nehmen.<br />

Die zweite Hälfte<br />

eines Rennens<br />

schneller als die<br />

erste zu bewältigen,<br />

ist eine durch viele<br />

Trainer unterstützte<br />

Technik, um<br />

die Laufzeit zu<br />

verbessern. Die<br />

meisten Athleten<br />

versuchen, sich<br />

diese Strategie<br />

anzueignen. Sie<br />

hilft, beim Marathon<br />

und anderen<br />

Langstreckenläufen<br />

das Tempo hoch zu<br />

halten. Außerdem<br />

sinkt dadurch die<br />

Gefahr, dass man im<br />

Rennen „gegen die<br />

Wand“ läuft.<br />

WEISE WORTE<br />

Bei weniger trainierten<br />

Läufern ist die Gefahr<br />

größer, dass durch eine<br />

mangelhafte Technik<br />

in Verbindung mit<br />

einer niedrigen<br />

Sauerstoffaufnahme<br />

wichtige<br />

Energiereserven<br />

verbraucht werden.<br />

Eine verbesserte<br />

Laufökonomie bedeutet<br />

auch eine niedrigere<br />

durchschnittliche<br />

Herzfrequenz bei<br />

allen Lauftempi. Ist die<br />

Frequenz niedriger,<br />

kann man im Rennen<br />

höhere Tempi länger<br />

durchhalten.<br />

Dieser Begriff wird<br />

verwendet, wenn der<br />

Sauerstoffbedarf des<br />

Körpers im Rennen<br />

nicht erfüllt wird. Das<br />

passiert, wenn man<br />

zu schnell losläuft<br />

und angehäufte<br />

Milchsäure zu<br />

Ermüdung und<br />

Krämpfen führt. Um<br />

die Sauerstoffschuld<br />

auszugleichen, sollte<br />

man sich ordentlich<br />

aufwärmen und den<br />

Körper langsam auf<br />

das gewünschte<br />

Lauftempo<br />

vorbereiten.<br />

Eine erhöhte<br />

Kohlenhydratzufuhr<br />

24 bis 48 Stunden<br />

vor dem Rennen hat<br />

immense Vorteile.<br />

Verzehren Sie am<br />

Vorabend aber keine<br />

Unmengen von<br />

Baguettes mit Nudeln,<br />

da Sie sich sonst<br />

träge und aufgebläht<br />

fühlen. Wählen<br />

Sie stattdessen<br />

kohlenhydratreiche<br />

Speisen wie<br />

Vollkorntoast, Joghurt<br />

und Fruchtsäfte,<br />

um während des<br />

Rennens das<br />

erforderliche<br />

Energieniveau halten<br />

zu können.<br />

Lassen Sie sich von erfolgreichen<br />

Persönlichkeiten und Sportlern inspirieren.<br />

Dieser Ausdruck<br />

beschreibt einen<br />

Moment der<br />

Euphorie, den der<br />

Läufer erlebt. Die<br />

zweite Luft kommt oft<br />

nach einem Krampf,<br />

Magenbeschwerden<br />

oder anderen<br />

schwierigen<br />

Momenten. Bei<br />

Amateurläufern<br />

ist die Chance auf<br />

die „zweite Luft“<br />

größer, da sie<br />

nicht so gut auf<br />

Langstreckenläufe<br />

eingestellt sind.<br />

„Oft stelle ich fest, dass die talentiertesten Sportler<br />

nicht die notwendige Einstellung mitbringen,<br />

während die weniger begabten mehr Ehrgeiz<br />

und ein größeres Kämpferherz haben.“<br />

Tom Brady, Quarterback der New England<br />

Patriots und dreimaliger Gewinner des<br />

amerikanischen Super Bowl<br />

„Beharrlichkeit – nicht Stärke oder<br />

Intelligenz – ist der Schlüssel zum<br />

Erfolg, wenn man sein ganzes<br />

Potenzial ausschöpfen will.“<br />

Sir Winston Churchill, britischer<br />

Premierminister und Politiker<br />

„Der Charakter ist wie ein Baum<br />

und der Ruf wie sein Schatten.<br />

Der Schatten ist das, wofür wir ihn<br />

halten, nur der Baum ist echt.“<br />

Abraham Lincoln, 16. Präsident<br />

der Vereinigten Staaten<br />

„Weltrekorde sind nur Leihgaben.“<br />

Lord Coe, ehemaliger Athlet<br />

und Politiker und jetziger<br />

Vorsitzender des Londoner<br />

Organisationskomitees für<br />

die Olympischen Spiele<br />

„Es ist zum Kotzen, wenn<br />

man Zweiter wird.“<br />

Andre Agassi, ehemalige<br />

Nummer eins der Tennis-<br />

Weltrangliste und Gewinner<br />

aller vier Grand Slam-Turniere<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 9


Fit Liste<br />

Das richtige<br />

Gleichgewicht<br />

Haben Sie grundsätzlich zu wenig Zeit fürs Privatleben?<br />

So finden Sie die richtige Balance.<br />

Zeitplan<br />

„Um sicherzugehen, dass Sie<br />

1 immer pünktlich das Büro<br />

verlassen, sollten Sie Ihre To-do-<br />

Liste zum Zeitplan umfunktionieren“, so Julia<br />

Hobsbawm, Autorin des Selbstmanagement-<br />

Leitfadens „The See-Saw“. „Notieren Sie<br />

sich die Fristen der einzelnen Aufgaben<br />

und rechnen Sie rückwärts, um die<br />

Zeiteinteilung vorzunehmen“, rät sie. „Sie<br />

werden feststellen, dass nicht alles so<br />

dringend ist, wie Sie vielleicht denken.“<br />

Zeitlimits<br />

Definieren Sie Grenzen, damit<br />

2 die Arbeitszeit nicht außer<br />

Kontrolle gerät und Ihre gesamte<br />

Freizeit in Anspruch nimmt. Dies erreichen<br />

Sie, indem Sie Zeitfenster einrichten. „Im<br />

Geschäftsleben ist es ganz normal, dass<br />

man begrenzte Mittel oder Arbeitskräfte zur<br />

Verfügung hat. Dieselben Regeln sollten auch<br />

für die Zeit gelten“, meint Patrick Forsyth, Autor<br />

des Buchs „Erfolgreiches Zeit-Management“.<br />

„Schreiben Sie sich beispielsweise statt der<br />

Notiz ‚Meeting um 11‘ besser ‚Meeting von<br />

11 bis 11.20 Uhr‘ in den Terminkalender.<br />

Halten Sie sich dann auch an die Zeitlimits.“<br />

3<br />

Feste Vorsätze<br />

„Verteidigen Sie Ihre Freizeit<br />

und gehen Sie damit genauso<br />

verantwortungsvoll um wie mit<br />

beruflichen Terminen“ meint Julia Hobsbawm.<br />

„Gehen Sie bei der Umsetzung dieses<br />

Vorsatzes äußerst pragmatisch vor.“ Stellen<br />

Sie sich beispielsweise die Turnschuhe vors<br />

Bett, wenn Sie am nächsten Morgen laufen<br />

wollen, oder stellen Sie den Wecker auf<br />

5.30 Uhr ein, um Ihre morgendliche Einheit<br />

im <strong>Fitness</strong>center nicht zu verpassen.<br />

4<br />

Kürzere Meetings<br />

„Sinnlose Meetings können ein<br />

echter Fluch sein. Sie lassen<br />

sich aber leicht um 30 Prozent<br />

verkürzen“, meint Julia Hobsbawm, die<br />

empfiehlt, die Meetings im Stehen abzuhalten,<br />

damit das Treffen nicht zur Zeitverschwendung<br />

wird. „Wenn man nicht in einem schönen<br />

bequemen Stuhl sitzt, kann man das Treffen<br />

oft schneller und effektiver erledigen.“<br />

„Man setzt sich selbst<br />

unter Stress, wenn<br />

man zu allem Ja und<br />

Amen sagt. Lernen Sie,<br />

nein zu sagen oder<br />

realistische Fristen<br />

auszuhandeln.“<br />

5<br />

Klare Position<br />

Wenn Sie mit Ihrem Chef endlose<br />

Debatten über Fristen führen, als<br />

würden Sie auf dem Basar um<br />

den Preis für einen Seidenschal feilschen, ist<br />

das der Karriere sicher nicht zuträglich. Aber<br />

eine ehrliche und klar bezogene Position ist<br />

im Berufsleben absolut akzeptabel. „Man setzt<br />

sich schnell selbst unter Stress, wenn man<br />

immer zu allem ja und Amen sagt“, sagt Forsyth.<br />

„Lernen Sie, nein<br />

zu sagen oder<br />

realistische Fristen<br />

auszuhandeln,<br />

um Überstunden<br />

zu vermeiden.“<br />

6<br />

Reduzierung von<br />

Störquellen<br />

Ständige Anrufe, E-Mails und<br />

Unterbrechungen verhindern,<br />

dass man rechtzeitig nach Hause kommt.<br />

„In manchen Büros werden kleine<br />

Schreibtischfahnen verwendet, die aufgestellt<br />

werden, wenn jemand beschäftigt ist und nicht<br />

gestört werden will“, sagt Forsyth. Wenn Sie<br />

Angst haben, dass Sie dann als Sonderling<br />

dastehen, schalten Sie einfach das Telefon<br />

ab, vereinbaren Sie feste Zeiten, zu denen<br />

Sie Anfragen beantworten, und überprüfen<br />

Sie Ihren Posteingang nur zu bestimmten<br />

Zeiten, wie etwa um 10, 13 und 17 Uhr.<br />

7<br />

10 Minuten Brainstorming<br />

Wenn Sie sich jeden Tag allein in<br />

den Konferenzsaal setzen, macht<br />

das unter Umständen Ihre Kollegen<br />

nervös. Aber Ihnen wird es viel bringen. „Das<br />

Nachdenken wird oft als Zeitverschwendung<br />

betrachtet, was aber unlogisch ist“, sagt Forsyth.<br />

Wenn man sich zehn Minuten Zeit nimmt, um<br />

die Prozesse zu überdenken und die besten<br />

kreativsten Lösungen zu finden, kann man<br />

schneller und effektiver arbeiten und muss<br />

nicht jeden Tag Überstunden schieben.<br />

8<br />

Flexible<br />

Freizeitgestaltung<br />

Sie haben nur begrenzte Zeit zur<br />

Verfügung. Versuchen Sie also<br />

nicht, zu viel unterzubringen. Wenn Sie einen<br />

Film sehen möchten, müssen Sie es akzeptieren,<br />

dass der Stammtisch mit den Kollegen<br />

ausfallen muss. „Wechseln Sie die interessanten<br />

Aktivitäten in Ihrem Leben miteinander ab“,<br />

sagt Julia Hobsbawm. „Setzen Sie<br />

jeden Abend neu Prioritäten.“<br />

10/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Streifen Sie die Fettschicht ab<br />

Ist Ihr Körper in eine dicke Fettschicht gehüllt? Streifen Sie den Rettungsring ab,<br />

um mehr vom Leben zu haben. Hier sind die Gründe, warum es sich lohnt.<br />

Längeres Leben<br />

Haben Sie vor, so lange zu leben wie<br />

möglich? Dann können Sie sich auf die<br />

Suche nach dem sagenumwobenen<br />

Jungbrunnen machen – oder einfach<br />

Fett abbauen. Eine im „New England<br />

Journal Of Medicine“ erschienene<br />

Studie belegte, dass bei einem<br />

Körpermasseindex (BMI) von über 27,5<br />

das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankung oder Krebs zu sterben, größer<br />

ist. Den BMI ermitteln Sie, indem Sie Ihr<br />

Körpergewicht durch Ihre Körpergröße<br />

in Metern zum Quadrat teilen.<br />

Mehr Zufriedenheit<br />

Mit weniger Speck auf den Rippen<br />

sieht die Welt freundlicher aus. In einer<br />

Studie der University of Pennsylvania<br />

nahmen an Depressionen leidende<br />

Probanden innerhalb von sechs Monaten<br />

acht Prozent ihres Körpergewichts<br />

ab. Danach konnte eine Verbesserung<br />

der Symptome festgestellt werden.<br />

Weniger Verletzungen<br />

Wenn man dicker ist, steigt das<br />

Verletzungsrisiko. Das liegt daran,<br />

dass die Muskeln, Sehnen und Gelenke<br />

mehr Druck und Zug aushalten<br />

müssen. Laut einer Untersuchung des<br />

„British Journal Of Sports Medicine“<br />

steigt durch Übergewicht das Risiko<br />

einer Verletzung auf das Doppelte.<br />

Stärkeres Gehirn<br />

Das Abspecken kann die Gehirnleistung<br />

steigern. Amerikanische Forscher<br />

führten an 150 Teilnehmern mit je<br />

über 136 Kilo Körpergewicht Tests<br />

durch. Drei Monate später wurden<br />

die Tests wiederholt. Die Probanden,<br />

die innerhalb der drei Monate 23<br />

Kilo abgenommen hatten, waren<br />

aufmerksamer und wiesen eine höhere<br />

kognitive Leistungsfähigkeit auf. Bei<br />

den Patienten, die weiterhin genauso<br />

fettleibig waren wie zu Beginn der<br />

Studie, war hingegen eine schwächere<br />

Gedächtnisleistung festzustellen.<br />

Niedrigerer Blutdruck<br />

Das heutige Leben ist so schon stressig<br />

genug. Lassen Sie es nicht zu, dass<br />

dieser Effekt durch überflüssigen Speck<br />

noch verstärkt wird. Bei einer Senkung<br />

des Körpergewichts um 4,5 Kilo über<br />

einen Zeitraum von 30 Monaten<br />

sank das Risiko des hohen Blutdrucks.<br />

Zu diesem Ergebnis gelangte eine<br />

Studie, die in den „Annals Of Internal<br />

Medicine“ veröffentlicht wurde.<br />

Weniger Schmerzen<br />

Jeder wünscht sich ein langes und<br />

gesundes Leben. Nehmen Sie jetzt ab,<br />

um sich im gesetzteren Alter<br />

nicht so zu fühlen, als<br />

würden Sie jeden Tag<br />

12 Runden mit Wladimir Klitschko<br />

im Ring verbringen. Eine<br />

amerikanische Studie belegte, dass<br />

Menschen mit einem BMI von weniger als<br />

18,5 ein um 8,9 Prozent geringeres Risiko<br />

für Knieschmerzen hatten, während die<br />

Wahrscheinlichkeit von Hüftproblemen<br />

um 3,6 Prozent niedriger war.<br />

Geringere Anfälligkeit<br />

für Krankheiten<br />

Das Übergewicht an sich<br />

ist keine Krankheit. Aber<br />

überschüssiges Fett kann<br />

das Risiko einer Erkrankung<br />

erhöhen. Bei Männern,<br />

die über fünf Jahre hinweg<br />

abgenommen hatten, war<br />

das Diabetesrisiko laut<br />

einer Untersuchung im<br />

„Journal Of Epidemiology &<br />

Community Health“ an 7.000<br />

Männern weitaus weniger<br />

ausgeprägt als bei dauerhaft<br />

fettleibigen Menschen.<br />

<strong>Fitness</strong>center-<br />

Frevel<br />

Balanceakt<br />

Beobachtet<br />

von<br />

Michael<br />

Verbrechen: „Ein Personal Trainer bei<br />

mir im <strong>Fitness</strong>center versuchte, einer<br />

Frau mittleren Alters<br />

Handstand-Liegestütze beizubringen<br />

– auf dem Bosu-Ball. Es musste ihr<br />

jemand zu Hilfe kommen, um sie<br />

aufzufangen. Der pure Wahnsinn.“<br />

Urteil: Schuldig! Ein gut ausbalanciertes<br />

Workout sieht anders aus.<br />

Leseratte<br />

Beobachtet<br />

von Oliver<br />

Verbrechen: „Bei<br />

uns im <strong>Fitness</strong>center<br />

gibt es eine junge Frau, die das ganze<br />

Training über nur auf dem Laufband<br />

verbringt und dabei Schundromane<br />

liest. Ich habe sie noch nie schwitzen<br />

gesehen. Wahrscheinlich will sie nicht,<br />

dass Schweiß aufs Buch tropft.“<br />

Urteil: Schuldig! Im <strong>Fitness</strong>center<br />

sind Workouts wichtiger als Wörter.<br />

Hantelgorilla<br />

Beobachtet<br />

von<br />

Tommi<br />

Verbrechen: „Der lokale Muskelprotz<br />

macht nichts lieber, als eine Bank zu<br />

beschlagnahmen und dort fast<br />

sämtliche verfügbare Hanteln zu<br />

horten. Wenn man ihn fragt, ob man<br />

auch einmal eine benutzen darf, wird<br />

man angeknurrt.“<br />

Urteil: Schuldig! Hantelgorillas sollten<br />

ausgerottet werden.<br />

12/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

FITNESS-TIPP<br />

PROspeedrope®<br />

Professionelles Springseil<br />

für <strong>Fitness</strong>-Training und<br />

Leistungssport<br />

Rope-Skipping – das Ganzkörper-Workout mit<br />

geringem (Kosten-)Aufwand und Verletzungsrisiko.<br />

Das Seilspringen stellt eine Trainingsvariante dar,<br />

die neben Armen, Beinen und Schultern auch die<br />

Rumpfmuskulatur beansprucht. Hierbei werden<br />

Kondition, Kraft, aber auch Koordination optimal<br />

gefordert. Um überflüssiges Fett zu verbrennen, ist<br />

das Springseil-Training sogar schneller und<br />

effektiver als ein Ergometer oder Stepper. Nicht<br />

umsonst ist das Rope-Skipping bei (professionellen)<br />

Boxern schon seit Jahren ein fester Bestandteil<br />

Ihres <strong>Fitness</strong>-Programms.<br />

Das PROspeedrope® ist mit einem hochwertigen<br />

Kugellager ausgerüstet. Eine 90°-Seilumlenkung<br />

verhindert den Verschleiß am Seilende und sorgt<br />

gleichzeitig für einen perfekten Rundbogen beim<br />

Springen. Bis zu 200 Steps pro Minute sind mit dem<br />

PVC-ummantelten Stahlseil möglich. Die massiven<br />

Polyamid-Griffe lassen sich gewichtstechnisch<br />

durch Justierschrauben optimieren. Mit diesem<br />

Feature und der Möglichkeit einer jederzeit<br />

individuell verstellbaren Seillänge, kann sich jeder<br />

Sportler sein PROspeedrope® auf seine<br />

persönlichen Bedürfnisse abstimmen.<br />

Preis: 29,90 €<br />

Weitere Infos unter www.prospeedrope.de<br />

Nahrungsergänzungen<br />

unter der Lupe<br />

Alle Nahrungsergänzungsmittel versprechen, die Konsumenten<br />

muskulöser, schlanker und stärker zu machen, doch was<br />

unterscheidet gute Produkte von schlechten? Men’s <strong>Fitness</strong> wirft<br />

einen Blick hinter die Kulissen bei Myprotein.com, um herauszufinden,<br />

wie es dem Unternehmen mit einem innovativen Ansatz in Sachen<br />

Sportlerernährung gelungen ist, erstklassige Produkte zu den<br />

niedrigmöglichsten Preisen anzubieten.<br />

Myprotein.com, das 2004 gegründet wurde, arbeitet mit einem<br />

Elite-Beraterteam aus der Welt des Sports und der<br />

Ernährungswissenschaft zusammen, um sicherzustellen, dass all seine<br />

Produkte die Kunden effektiv bei der Erreichung ihrer jeweiligen Ziele<br />

unterstützen. Damit es außerdem die besten Preise in der Branche<br />

gewährleisten können, kauft es Inhaltsstoffe en masse, produziert selbst<br />

und verkauft direkt über das Internet, um maximale Einsparungen für<br />

seine Kunden zu ermöglichen.<br />

Durch diesen revolutionären Ansatz bei Nahrungsergänzungen kann<br />

das Unternehmen die besten Inhaltsstoffe, wie z. B. Creapure®<br />

(weltweit anerkannt als das reinste und hochwertigste mikronisierte<br />

Kreatin-Monohydrat), zu den besten Preisen anbieten.<br />

Aus unserem umfassenden Sortiment an hochwertigen Inhaltsstoffen<br />

können Sie Ihren eigenen Protein-Shake zusammenstellen, der genau<br />

auf Ihre Anforderungen abgestimmt ist. Laurent Bannock,<br />

Ernährungsexperte bei Myprotein.com, erklärt dazu: „Wir wissen aus<br />

Erfahrung, dass Ernährung eine sehr individuelle Angelegenheit ist. Jeder<br />

hat eigene Anforderungen, und wie bei einem persönlichen<br />

Trainingsprogramm sollte auch die Ernährung auf die jeweiligen<br />

persönlichen Lebensumstände zugeschnitten sein.“<br />

MF-GEWINNSPIEL<br />

Wir verlosen 5 PROspeedrope® – Springseile.<br />

Wenn Sie eines dieser professionellen Springseile<br />

gewinnen möchten, dann klicken Sie unter www.<br />

mensfitness.de auf Verlosung, und geben Ihre<br />

Kontaktdaten (inklusive Versandadresse) an.<br />

Stichwort lautet „SEIL“.<br />

Einsendeschluss ist der10.10.2011.<br />

Wir wünschen viel Glück!<br />

Um Produkte von Myprotein.com im Wert von über £100 (ca. 112.- €)<br />

zu gewinnen – darunter ALLE Zutaten für den „Shake für den<br />

Muskelaufbau“, wie auf Seite 22 des Leitfadens „Mixen Sie Ihren<br />

eigenen Protein-Shake“ beschrieben, sowie das Myprotein-<br />

Trainingspaket –, senden Sie einfach eine E-Mail mit der Angabe<br />

„Protein-Shake“ an marketing@myprotein.co.uk. Alle Einsendungen, die<br />

bis zum 30. September eingehen, nehmen an der Verlosung teil. Der<br />

Gewinner wird bis spätestens 10. Oktober 2011 ermittelt und<br />

benachrichtigt.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 13


Fit Liste<br />

Schönheitsnahrung<br />

Erhalten Sie Ihr gutes Aussehen, indem Sie diese natürlichen<br />

Verjüngungselixiere verzehren.<br />

Broccoli<br />

Eine Studie im „American Journal Of Clinical<br />

Nutrition“ zeigte, dass eine erhöhte Einnahme von<br />

Vitamin C mit einer geringeren Faltenbildung<br />

zusammenhängt. Wenn Sie 90 Gramm Brokkoli<br />

essen, erhalten Sie 100 Prozent Ihrer täglichen<br />

Vitamin C Dosis, die Ihr Körper braucht um Kollagen<br />

zu produzieren. Kollagen ist das faserige Protein, das<br />

Ihre Haut geschmeidig hält.<br />

Kiwi<br />

Die Haut der Kiwi erscheint zwar wie<br />

Sandpapier, aber das Fruchtfleisch kann Ihren<br />

Teint sanft halten. Kiwi enthält<br />

Polysaccharide, komplexe Kohlenhydrate,<br />

welche die hauteigene Regeneration fördern.<br />

Eine Studie im Journal „Cellular Physiology“<br />

deutet an, dass der Verzehr von Kiwis die<br />

Kollagen-Synthese verdoppeln könnte, um<br />

Ihre Haut frisch zu halten.<br />

Olivenöl<br />

Wenn Sie Olivenöl auf Ihre Pasta oder Ihren<br />

Salat träufeln, kann Sie das um Jahre jünger<br />

aussehen lassen. Eine internationale Studie<br />

mit 2.000 Teilnehmern zeigte, dass Menschen<br />

die regelmäßig Olivenöl zu sich nahmen,<br />

weniger Falten hatten, als diejenigen, die<br />

Butter oder Margarine verwendeten. Olivenöl<br />

ist eine ausgezeichnete Quelle für einfach<br />

ungesättigte Fettsäuren.<br />

Granatäpfel<br />

Ellagsäure, das natürliche Antioxidans in<br />

Granatäpfeln, könnte die Gletscherspalten im<br />

Gesicht verhindern, die Gordon Ramsay unters<br />

Messer jagten. Eine Studie im Journal<br />

„Experimental Dermatology” zeigte, dass<br />

Ellagsäure die Zerstörung des Kollagens<br />

stoppt. Kollagen ist das natürliche Gerüst Ihrer<br />

Haut.<br />

Tomaten<br />

Wenn Sie Risse in Ihrer Haut vermeiden<br />

wollen, die so tief sind, dass Geoffrey Boycott<br />

seine Schlüssel reinstecken könnte, legen Sie<br />

Tomaten auf Ihr Sandwich. Sie erhalten ihre<br />

Farbe vom Lycopin, einem hellroten<br />

Carotionid. Eine Studie im „European Journal<br />

Of Pharmaceutics And Biopharmaceutics”<br />

enthüllte, dass Menschen mit mehr Lycopin in<br />

der Nahrung eine glattere Stirn haben.<br />

<strong>Fitness</strong>center<br />

Jargon<br />

Sie hören diese Begriffe<br />

die ganze Zeit im<br />

<strong>Fitness</strong>center, aber was<br />

genau bedeuten sie?<br />

CrossFit<br />

Sie sollten niemals trainieren, wenn<br />

Sie wütend sind, aber darum geht<br />

es bei CrossFit nicht. Es ist ein Kraftund<br />

Konditionierungskonzept, das<br />

eine Kombination aus Gewichtheben,<br />

Kardiotraining und Gymnastik<br />

verwendet, um alle <strong>Fitness</strong>bereiche<br />

simultan zu verbessern.<br />

Konzentrisch<br />

Das hört sich abstoßend<br />

mathematisch an, aber darunter<br />

versteht man einfach den Abschnitt<br />

einer Hebebewegung, in der sich<br />

der Muskel unter Spannung verkürzt.<br />

Zum Beispiel die Hebephase<br />

beim Bizeps-Curl.<br />

Form<br />

Das ist die Technik,<br />

die beim Durchführen<br />

einer Übung verwendet<br />

wird. Ein Formular hingegen,<br />

ist das, was Sie unterschreiben,<br />

wenn Sie dem <strong>Fitness</strong>center<br />

beitreten und den Geldeinzug von<br />

Ihrem Konto genehmigen. Also<br />

nutzen Sie es auch regelmäßig.<br />

Kettlebells<br />

Diese gusseisernen<br />

Gewichtsbälle aus Russland,<br />

bieten einen Griff für ein<br />

oder zwei Hände, während<br />

Sie ballistische Übungen<br />

ausführen. Eine große<br />

Vielzahl an Übungen ist mit<br />

ihnen möglich, und Sie können<br />

ein ernstzunehmendes Muskel- und<br />

Kardiotraining mit Ihnen durchführen.<br />

Olympia-<br />

Langhantelstange<br />

Eine Langhantel mit dicken Enden,<br />

die hauptsächlich von Leuten mit<br />

ärmellosen Shirts benutzt wird. Das<br />

Gewicht kommt auf die dicken<br />

Enden, was bedeutet dass sich die<br />

Gewichtsscheiben beim Heben<br />

drehen können. Das macht Sie<br />

Ideal für Hebeübungen wie das<br />

Reißen und „Clean & Press“.<br />

14/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Experten<br />

Die<br />

von Joe Warner<br />

Der beste Rat der größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />

MUSKEL-EXPERTEN<br />

Charles Poliquin<br />

„Ich habe so meine<br />

Probleme mit<br />

Leuten, die sagen,<br />

sie ‚haben es<br />

schwer‘: Oft erfüllt<br />

sich diese<br />

Erwartung<br />

nämlich von<br />

selbst.“ S. 18<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten<br />

> Er ist eine international bekannte Koryphäe fürs Kraft und<br />

-<strong>Fitness</strong>training und hat in 12 verschiedenen Sportarten<br />

Olympiateilnehmer trainiert.<br />

KARDIO-EXPERTEN<br />

Tim Don<br />

„Wenn das Herz<br />

pumpt, die Lunge<br />

keucht und die<br />

Beine wie<br />

Wackelpudding<br />

sind, merkt der<br />

Körper erst, dass<br />

er sich anpassen<br />

muss.“<br />

S. 19<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten<br />

> Er ist olympischer Triathlet und wurde 2006<br />

beim ITU Triathlon Weltmeister.<br />

TALENT-EXPERTEN<br />

Matthew Syed<br />

„In den 1980ern kamen<br />

aus meiner Nachbarschaft<br />

mehr herausragende<br />

Tischtennis-Spieler, als<br />

aus dem ganzen<br />

restlichen Land<br />

zusammen. Eine<br />

genetische Mutation in<br />

meinem Viertel? Wohl<br />

kaum.“ S. 20<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten<br />

> Der ehemalige britische Spitzenspieler ist gleichzeitig<br />

Autor des Buchs „Bounce: How Champions Are Made“,<br />

in dem er beleuchtet, wie man zum Champion wird.<br />

„Wer richtig gut<br />

werden will,<br />

muss jeden Tag<br />

effektiv<br />

trainieren.<br />

Die genetische<br />

Ausstattung ist<br />

zweitrangig.“<br />

16/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Die Experten<br />

Muskeln<br />

Muckis mit Köpfchen<br />

„Zuerst muss die Einstellung stimmen. Die Muskeln ziehen dann schon nach“, meint CHARLES POLIQUIN<br />

W<br />

enn Sie der Meinung sind,<br />

dass Sie keine Muskeln<br />

aufbauen können, jammern<br />

Sie mir nichts vor. Ich werde<br />

Ihnen ganz bestimmt nicht<br />

helfen. Regelmäßige Leser meiner Men’s<br />

<strong>Fitness</strong>-Kolumnen wird das wenig<br />

überraschen. Wenn Sie mich oder das<br />

Magazin aber noch nicht kennen: Guten Tag,<br />

ich bin Charles Poliquin, ein sehr<br />

erfolgreicher Betreuer fürs Krafttraining. Ich<br />

bin kein Schönredner, der die Leute mit<br />

Samthandschuhen anfasst.<br />

Ein wichtiger Grund dafür, warum ich in<br />

meinem Bereich so erfolgreich bin und nicht<br />

in der kanadischen Botschaft arbeite, ist<br />

mein äußerst feines Gespür für faule<br />

Ausreden. Ich verschwende keine Sekunde<br />

meiner wertvollen Zeit für Leute, die darüber<br />

jammern, dass sie keine Zeit haben oder<br />

alles richtig machen und trotzdem nicht die<br />

gewünschten Erfolge erreichen, oder die<br />

denken, dass sie „es schwer haben“. Wenn<br />

Sie wie eine Mischung aus Woody Allen und<br />

einem magersüchtigen Model aussehen, ist<br />

es leicht, die genetische Ausstattung<br />

verantwortlich zu machen. Mein Tipp:<br />

Versuchen Sie, nicht rot zu werden. Sonst<br />

verwechselt man Sie noch mit einem<br />

Thermometer.<br />

> Muckis mit Köpfchen<br />

Aber Scherz beiseite. Das Problem mit<br />

Leuten, die glauben „es schwer zu haben“ ist<br />

folgendes: Oft erfüllt sich die Erwartung von<br />

selbst.<br />

Der Hauptgrund, warum es diese Leuten so<br />

schwer haben, fit zu werden: Sie denken, sie<br />

haben es schwer. Also gehen sie nie mit<br />

einer positiven Einstellung an die Sache<br />

heran. Wer denkt, dass er einfach keine<br />

Muskeln bekommt, frustriert ist und ständig<br />

sein Workout ändert, wird sich nicht<br />

verbessern.<br />

Die beeindruckendsten Ergebnisse erzielen<br />

Menschen, die durchweg hart trainieren und<br />

dann an Stellschrauben wie Übungsauswahl,<br />

Übungsdauer, Körperposition und so weiter<br />

drehen, um weiterzukommen. Was aber noch<br />

wichtiger ist: Diese Leute haben eine<br />

selbstbewusste und positive Einstellung zu<br />

ihren Zielen. Dies gibt ihnen die notwendige<br />

Klarheit, um in jeder Einheit so effektiv zu<br />

trainieren wie es geht. Es gibt keine<br />

Ausreden. Nur hartes Workout und<br />

beeindruckende Ergebnisse.<br />

> Gewichtsprobleme<br />

Eine andere Art der falschen Einstellung, mit<br />

der man auf Dauer nicht weiterkommt, ist die<br />

„Es fängt alles im Kopf an.<br />

Wenn man glaubt, man<br />

können keine Muskeln<br />

aufbauen, dann wird man<br />

das auch nicht. Ganz gleich,<br />

wie hart man trainiert.“<br />

Selbsttäuschung. Die betroffene<br />

Personengruppe denkt, dass sie vom Training<br />

bis zur Regeneration alles richtig macht und<br />

bemerkt gar nicht, dass das mitnichten so ist.<br />

Genau aus diesem Grund hängt ihnen an den<br />

dürren Ärmchen auch die Haut wie nasse Säcke<br />

an der Leine herunter. Trotzdem wird natürlich<br />

das hautenge T-Shirt übergezogen, in dem der<br />

randvolle Ranzen vakuumverpackt zur Schau<br />

gestellt wird.<br />

Die Angehörigen dieses Personenkreises<br />

denken, dass sie sich wirklich gut ernähren,<br />

ohne sich darüber zu wundern, dass sie einen<br />

Waschbär- statt einen Waschbrettbauch haben<br />

und ihnen das Doppelkinn auf halb acht hängt.<br />

Wenn ein Kunde dieser Kategorie aufgeregt zu<br />

mir herüber hüpft, um mir freudestrahlend<br />

mitzuteilen, dass er gerade erst „zehn Kilo<br />

runtergebracht“ hat, gebe ich immer die gleiche<br />

Antwort. Ich sehe mir den Kerl von oben bis<br />

unten an, kratze mich am Kinn und frage: „Aber<br />

warum haben Sie das Gewicht nur bis zum<br />

Bauch runtergebracht?“<br />

Ich mache jetzt Witze. Aber eigentlich ist das<br />

ein ernsthaftes Problem. Diese Leute sind dürr<br />

und trotzdem fett. Das heißt, sie haben sehr<br />

schlecht entwickelte Muskeln und<br />

gleichzeitig große Fettreserven. Sie werden<br />

also nicht nur mit einem gestrandeten Wal<br />

verwechselt, wenn sie sich im Urlaub in der<br />

Sonne aalen. Ihr äußereres Erscheinungsbild<br />

ist ganz nebenbei auch noch einer der<br />

größten Indikatoren für eine große Anzahl<br />

ernsthafter Erkrankungen einschließlich<br />

Diabetes und Herzkrankheiten. Hier heißt es<br />

handeln und das Muskel-Fett-Gleichgewicht<br />

wiederherstellen. Sonst wartet im Alter eine<br />

ganze Serie körperlicher Gebrechen.<br />

> IBR-Syndrom<br />

Die schlimmste Art der Selbsttäuschung ist<br />

gleichzeitig leider auch die am weitesten<br />

verbreitete. Viele Menschen wissen gar nicht,<br />

dass sie an diesem hinterhältigen Virus<br />

leiden.<br />

Es handelt sich dabei um ein unerfreuliches<br />

und peinliches Leiden, das die normalen<br />

Gäste im <strong>Fitness</strong>center miterleben müssen.<br />

Ich spreche vom imaginären breiten<br />

Rückenmuskel (IBR).<br />

Jeder von uns ist im <strong>Fitness</strong>center schon<br />

einmal Zeuge dieses Syndroms geworden.<br />

Die betroffenen Patienten stolzieren mit<br />

einem Buckel wie der Glöckner von Notre<br />

Dame im Hantelraum herum, weil sie die<br />

Brustmuskulatur im Vergleich zum Rücken<br />

viel zu stark trainieren und aufgrund dessen<br />

die Schultern nach vorne ziehen. Die Arme<br />

treibt es außerdem so weit zur Seite heraus,<br />

als hätte der Betroffene zwei riesige<br />

unsichtbare Wassermelonen unterm Arm. Er<br />

hofft, dadurch den Eindruck zu vermitteln,<br />

dass seine Rückenmuskulatur so stark und<br />

gut entwickelt ist, dass er die Arme einfach<br />

nicht näher an den Körper heranführen kann.<br />

> Kraft der Gedanken<br />

Was ich mit all diesen Beobachtungen sagen<br />

möchte: Das <strong>Fitness</strong>training fängt im Kopf an.<br />

Wenn man glaubt, man können keine<br />

Muskeln aufbauen, dann wird man das auch<br />

nicht. Ganz gleich, wie hart man trainiert.<br />

Ebenso wenig hilft es, sich einzureden, man<br />

sei Schwarzeneggers Erbe, indem man ein<br />

hautenges T-Shirt über den Schwimmreifen<br />

spannt oder wie ein Gorilla herumspaziert.<br />

Auf die Art erreicht man seine Ziele nie.<br />

Warum? Weil man zu viel Zeit damit<br />

verbringt, sich darüber Gedanken zu<br />

machen, wie man im Moment aussieht,<br />

anstatt sich zu überlegen, was man ändern<br />

müsste, um anders auszusehen. Erst muss<br />

die Einstellung stimmen. Die Muskeln folgen<br />

dann schnell von selbst.<br />

18/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Kardio<br />

Die Experten<br />

Bis an die Grenze<br />

Wenn man fitter werden will, ergibt es keinen Sinn, immer wieder<br />

dasselbe Trainingsprogramm abzuspulen. Der Top-Triathlet TIM DON zeigt uns die<br />

besten Methoden, seine Wettkampfleistungen zu verbessern.<br />

Die Lunge brennt, die Beine sind<br />

wacklig und das Herz schlägt so<br />

stark, dass man das Gefühl hat, es<br />

würde gleich platzen. Ich rede hier<br />

nicht etwa von einer akuten<br />

Krankheit, sondern vom effektiven<br />

<strong>Fitness</strong>training. Manchmal ist es ganz schön,<br />

laufen, Rad fahren oder schwimmen zu gehen,<br />

um einfach einmal an die frische Luft zu<br />

kommen oder sich nach einem stressigen Tag<br />

beziehungsweise einer langen Nacht zu<br />

entspannen. Genau aus diesem Grund lieben<br />

viele Menschen den Sport:<br />

Man fühlt sich damit sowohl geistig als<br />

auch körperlich fitter. Wer aber wirklich besser<br />

und schneller werden will, muss mehr tun, als<br />

ein bisschen locker durch den Wald zu joggen.<br />

Der einzige Weg, seine sportlichen<br />

Leistungen zu verbessern, besteht darin, den<br />

inneren Schweinehund zu überwinden. In<br />

solchen harten Einheiten mit maximalem<br />

Leistungseinsatz pumpt das Herz, während die<br />

Lunge keucht und sich die Beine wie<br />

Wackelpudding anfühlen. Erst dann merkt der<br />

Körper, dass er sich anpassen muss. Wenn<br />

man dann mit der wohl verdienten<br />

Regenerationsphase beginnt, wird die<br />

Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems und<br />

der Muskeln ausgeglichen, und der Körper<br />

wird stärker, schneller und fitter.<br />

Allerdings ist es nicht nur eine körperliche<br />

Herausforderung, wenn man an seine Grenzen<br />

gehen möchte. Manche wissen auch nicht, wie<br />

sie es genau anstellen soll. Es reicht nicht,<br />

einfach nur ein bisschen schneller zu laufen.<br />

Hier sind ein paar der wirkungsvollsten<br />

Möglichkeiten fürs Cardiotraining. Mit diesen<br />

Methoden können Sie sofort anfangen, sich zu<br />

verbessern.<br />

> Brick-Einheiten<br />

Eine Brick-Einheit besteht aus zwei<br />

verschiedenen Disziplinen, die<br />

aneinandergereiht werden – normalerweise<br />

Schwimmen und dann Radfahren oder<br />

Radfahren und dann Laufen. Diese Art des<br />

Workouts wird oft von Triathleten genutzt, um<br />

den Körper an die Strapazen eines<br />

Wettkampfes zu gewöhnen. Es ist wirklich hart,<br />

mit der zweiten Disziplin anzufangen, wenn<br />

man gerade in der ersten Phase schon alles<br />

gegeben hat. Solche Trainingseinheiten bilden<br />

die Situationen im Wettkampf nach, in denen<br />

man erschöpft zur nächsten Disziplin übergeht.<br />

Durchs Üben wird der Körper immer besser<br />

und schneller.<br />

> Hügeltraining<br />

Wozu ist Hügeltraining gut? Um den Körper zu<br />

kräftigen. Meine Rennen dauern fast zwei<br />

Stunden. Es ist also wichtig, dass ich bis zur<br />

Ziellinie stark genug bin, um alles zu geben.<br />

Wenn man Steigungen bezwingt, müssen das<br />

Herz und die Beine viel mehr leisten als im<br />

flachen Gelände. Wenn Sie so gut sind, dass<br />

„Wenn man Steigungen<br />

bezwingt, müssen das Herz<br />

und die Beine viel mehr leisten<br />

als im flachen Gelände.“<br />

Sie die Hügel überwinden können, sind Sie<br />

erst recht in der Lage, auf wunderschön<br />

ebenen Strecken zu bestehen.<br />

Es ist wichtig, sich am Hügel nicht völlig zu<br />

verausgaben. Das Tempo bergauf sollte hoch<br />

aber konstant sein, während bergab eine<br />

lockere Gangart gewählt werden kann. Ich<br />

mache gerne zehn Wiederholungen mit<br />

dreiminütigen Anstiegsphasen – auch wenn<br />

ich die Situationen hasse, in denen ich glaube,<br />

schon alle zehn absolviert zu haben, meine<br />

Garmin-Uhr aber anderer Meinung ist.<br />

Mit dem Rad sollten Sie zehn mal fünf Minuten<br />

bergauf fahren. Dabei empfiehlt es sich, im<br />

Sattel zu bleiben und sich auf die flüssige und<br />

gleichmäßige Pedalarbeit zu konzentrieren. Es<br />

ist besser, zehn solide Wiederholungen zu<br />

absolvieren, als nach zwei schnellen<br />

Anstiegen drei miserable Leistungen<br />

hinzulegen und dann aufzugeben.<br />

> Training an der anaeroben<br />

Schwelle<br />

Das ist wirklich starker Tobak. Das konstante<br />

Maximaltraining an der aeroben Schwelle<br />

(anders gesagt: das schnellste Tempo, das Sie<br />

längere Zeit durchhalten können) ist eine der<br />

besten Arten, um die Geschwindigkeit und die<br />

<strong>Fitness</strong> zu verbessern.<br />

Steigern Sie sich nach einem ordentlichen<br />

Aufwärmtraining schrittweise bis auf die<br />

maximale Geschwindigkeit, die Sie auf Dauer<br />

durchhalten können. Versuchen Sie dann, das<br />

Tempo so lange wie möglich aufrecht zu<br />

halten. Nach einer kurzen Atempause folgt die<br />

nächste Wiederholung. Selbst, wenn das<br />

Tempo anfangs nur fünf Minuten lang<br />

durchzuhalten ist: Bleiben Sie am Ball. Die<br />

Phasen werden mit der Zeit immer länger. Bei<br />

dieser Methode ist es sinnvoll, einen<br />

Herzfrequenzmesser zu verwenden, um das<br />

richtige Tempo zu finden. Ihr Ziel sollten 85 bis<br />

90 Prozent der maximalen Herzfrequenz sein.<br />

> Intervalltraining<br />

Beim manchmal auch „Fahrtenspiel“<br />

genannten Intervalltraining wird während der<br />

Einheit ständig das Tempo gewechselt. Das<br />

sieht beispielsweise folgendermaßen aus: erst<br />

mit Vollgas sprinten, dann zur Regeneration ein<br />

kurzes Stück locker joggen, danach die<br />

Frequenz erhöhen und wieder in den Sprint<br />

übergehen. Der Körper wird dadurch gefordert<br />

und immer wieder aufs Neue überrascht. Der<br />

Organismus muss sich dann an die ständig<br />

wechselnden Belastungen anpassen. Es ist<br />

möglich, für jede Gangart eine feste Dauer<br />

festzulegen oder komplett willkürlich<br />

vorzugehen und das Tempo bei jedem<br />

Laternenpfahl oder Orientierungspunkt zu<br />

ändern.<br />

> Training im Wettkampftempo<br />

Das ist genau das, wonach es sich anhört: Man<br />

versucht, die Rennsituation nachzustellen und<br />

genauso schnell zu laufen wie im „Ernstfall“.<br />

Alles in allem eine verdammt harte<br />

Trainingsmethode. Wenn man diese Einheiten<br />

zu locker angeht, wird sich im Wettkampf hart<br />

tun, etwas mit dem Tempo anzuziehen. Je<br />

mehr man mit hoher Intensität trainiert, umso<br />

besser kommt man am Wettkampftag zurecht.<br />

Und darum geht es ja schließlich beim<br />

Training.<br />

Inneres Kraftwerk<br />

Eine starke Core-Muskulatur liefert im Rennen Energie.<br />

Abgesehen von diesen Cardio-Einheiten hilft auch eine starke Core-<br />

Muskulatur bei der Kraftübertragung zwischen Ober- und Unterkörper.<br />

Außerdem wird dabei die Stützmuskulatur gestärkt und Verletzungen<br />

vorgebaut. Stärken Sie den Rumpf mit dieser Übung.<br />

Brett<br />

> Setzen Sie die Ellbogen<br />

unterhalb der Schulter<br />

am Boden auf.<br />

> Der Körper bildet vom<br />

Kopf bis zu den Fersen<br />

eine gerade Linie.<br />

> Die Position so lang wie<br />

möglich halten.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 19


Die Experten<br />

Talent<br />

Übung macht den Meister<br />

Der Tischtennis-Meister und heutige Journalist und Autor MATTHEW SYED meint: Es gibt<br />

keine wirklichen Naturtalente. Nur durch hartes Training kommt man bis an die Spitze.<br />

D<br />

ie Vorstellung, dass man<br />

ein Naturtalent sein muss,<br />

um Erfolg zu haben, ist so<br />

weit verbreitet, dass die<br />

meisten Leute sie einfach<br />

akzeptieren, ohne sie zu hinterfragen.<br />

Wenn Roger Federer mit einer technisch<br />

sauberen Vorhand ein Match gewinnt,<br />

Bastian Schweinsteiger beim Fallrückzieher<br />

der Schwerkraft trotzt oder Tiger Woods<br />

den Ball mit einem Fade 320 Meter weit<br />

drischt, ziehen wir automatisch die<br />

Schlussfolgerung, dass diese Sportler über<br />

eine besondere Begabung verfügen, die<br />

uns fehlt. Der Gedanke, dass wir unter<br />

den gleichen Voraussetzungen dieselben<br />

Leistungen erzielen könnten, erscheint<br />

uns lächerlich. Haben wir wirklich die<br />

richtige Vorstellung davon, was Talent ist?<br />

>Spitzenreiter<br />

Im Januar 1995 wurde ich im Alter von 24<br />

Jahren der Spitzenreiter der britischen<br />

Tischtennis-Rangliste. Tischtennis ist in<br />

Großbritannien mit 2,4 Millionen Spielern<br />

ein relativ verbreiteter Sport. Was war bei<br />

mir anders als bei den anderen Sportlern?<br />

Hatte ich von Geburt an die notwendigen<br />

Eigenschaften wie Schnelligkeit, Cleverness,<br />

Flinkheit und gute Reflexe? Oder stimmten<br />

einfach nur die Rahmenbedingungen?<br />

Im Jahr 1978 entschlossen sich meine<br />

Eltern aus irgendeinem Grund dafür, eine<br />

richtige Tischtennisplatte zu bauen. Das<br />

war für mich ein absoluter Glücksfall. Der<br />

zweite glückliche Zufall war, dass mein<br />

Bruder ein echter Tischtennisnarr war. Ich<br />

hatte also den perfekten Sparringspartner,<br />

mit dem man stundenlang trainieren<br />

konnte. Dazu kam, dass einer meiner<br />

Lehrer in der Grundschule der beste<br />

britische Tischtennistrainer war.<br />

Der absolut stichhaltigste Beleg dafür,<br />

Syd ist überzeugt, dass er<br />

durch die Umstände und das<br />

Training zum Tischtennis-Star<br />

wurde, nicht durch Talent.<br />

dass ich meinen Weg an die Weltspitze den<br />

äußeren Umständen zu verdanken habe,<br />

ist allerdings folgender: Es gab eine Zeit<br />

in den 1980ern, in der aus meiner Straße,<br />

der Silverdale Road in Reading, mehr<br />

herausragende Tischtennis-Spieler kamen<br />

als aus dem ganzen restlichen Vereinigten<br />

Königreich zusammen. Eine genetische<br />

Mutation in meinem Viertel? Wohl kaum.<br />

>Frage der Übung<br />

Im Jahr 1991 führte der Psychologe Anders<br />

Ericsson eine eingehende Untersuchung zum<br />

Thema außerordentliche Leistungen durch.<br />

Forschungsthema waren Violinisten, die ihr<br />

Instrument in Berlin studierten. Diese wurden<br />

in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste bestand<br />

aus Geigern, die internationale Solisten werden<br />

sollten; Nachwuchstalente, die angeblich Musik<br />

„im Blut hatten“. Die zweite umfasste Spieler, die<br />

extrem gut aber nicht ganz so außerordentlich<br />

talentiert waren. Die dritte Gruppe bestand aus<br />

mittelmäßigen Studenten. Die Fähigkeitsniveaus<br />

basierten auf den Bewertungen der Professoren<br />

und wurden durch objektive Bewertungen<br />

wie Erfolge bei Wettbewerben dokumentiert.<br />

Nach sorgfältiger Befragung der Testteilnehmer<br />

stellte Ericsson fest, dass sich die Biografien<br />

der Musiker auffallend ähnlich waren. Sie<br />

fingen alle im Alter von etwa acht Jahren mit<br />

dem Üben an und hatten sich kurz vor dem<br />

Erreichen des 15. Lebensjahres entschlossen,<br />

Musiker zu werden. Die durchschnittliche Zahl<br />

an Musiklehrern, die sie hatten, lag bei 4,1.<br />

Es gab nur einen drastischen Unterschied<br />

zwischen den verschiedenen Gruppen: Die<br />

„Im Alter von 20 Jahren hatten die<br />

besten Violinisten im Durchschnitt<br />

10.000 Stunden geübt.“<br />

Zahl der Stunden, die mit effektivem Üben<br />

verbracht wurden. Im Alter von 20 Jahren<br />

hatten die besten Violinisten im Durchschnitt<br />

10.000 Stunden geübt. In der zweiten Gruppe<br />

lag die Dauer bei 8.000 und in der dritten bei<br />

weniger als 4.000 Stunden. Dieses Muster<br />

traf ohne Ausnahme auf alle Musiker zu.<br />

Keiner von ihnen hatte es ohne umfassendes<br />

Training in die Elitegruppe geschafft. Und<br />

keiner hatte sich aufgerieben, ohne Erfolg<br />

zu haben. Der Begriff „Talent“ musste von<br />

da ab völlig neu verstanden werden.<br />

>Der Weg nach oben<br />

Sind Sie immer noch nicht überzeugt?<br />

Dann sehen Sie sich doch einmal das<br />

allgemeine Niveau im Sport an. Bei den<br />

Olympischen Spielen im Jahr 1900 lief der<br />

schnellste Mann über 100 Meter Sprint 11<br />

Sekunden. Heute könnte man mit dieser<br />

Zeit noch gerade so die bayerischen<br />

B-Jugend-Meisterschaften gewinnen. Die<br />

Siegerzeit des Marathons bei Olympia<br />

1896 (2 Stunden, 58 Minuten, 50 Sekunden)<br />

ist nur sechs Minuten schneller als die<br />

Qualifikationszeit für den diesjährigen<br />

Boston Marathon, die Tausende von<br />

Amateurläufern jedes Jahr erreichen.<br />

Diese Verbesserungen haben sich nicht<br />

ergeben, weil die Leute heutzutage einfach<br />

mehr Talent haben. Die Evolution funktioniert<br />

nicht über solche verhältnismäßig kurzen<br />

Zeitspannen. Die schnelleren Zeiten<br />

müssen also das Ergebnis eines härteren,<br />

klügeren und professionelleren Trainings<br />

sein. Durch ein erstklassiges tägliches<br />

Training – und nicht etwa eine besondere<br />

Veranlagung – kommt man ganz nach oben.<br />

>Einstellungssache<br />

Wer glaubt, nur mit einem besonderen<br />

Talent Besonderes erreichen zu können, läuft<br />

schnell Gefahr, frühzeitig die Flinte ins Korn<br />

zu werfen, wenn er nicht gleich erfolgreich<br />

ist. Wenn man diese Auffassung vertritt,<br />

ist das auch eine vollkommen logische<br />

Konsequenz. Wer aber davon ausgeht,<br />

dass Talent bestenfalls am Rande eine<br />

Rolle beim Erreichen zukünftiger Erfolge<br />

spielt, bleibt wahrscheinlich länger am Ball<br />

und wird alle Hebel in Bewegung setzen,<br />

um die richtigen Grundvoraussetzungen<br />

zu schaffen. Er wird sich den richtigen<br />

Lehrer suchen und den perfekten äußeren<br />

Rahmen schaffen. Und wer fleißig<br />

trainiert, wird am Ende Erfolg haben.<br />

Talent ist also nicht das, was die<br />

meisten Leute denken. Man kann<br />

alles Mögliche erreichen, das auf den<br />

ersten Blick unerreichbar erscheint. Es<br />

stimmt: Übung macht den Meister.<br />

20/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Die Experten<br />

Sumo-Fetttricks<br />

die Sie vermeiden sollten<br />

Sumoringer essen, um Speck<br />

anzusammeln. Tun Sie das Gegenteil,<br />

3und enthüllen Sie Ihr <strong>Sixpack</strong>.<br />

Verzichten Sie nicht<br />

auf das Frühstück<br />

Sumoringer nehmen kein Frühstück zu sich,<br />

da der Verzicht auf die erste Mahlzeit des<br />

Tages zur Folge hat, dass Ihr Stoffwechsel verlangsamt<br />

wird. Dies geschieht, weil Ihr Körper versucht, die Energie<br />

aufzusparen, statt sie zu verbrennen. Folglich sammelt<br />

sich bei Ringern durch erhöhte Nahrungsaufnahme<br />

noch mehr Fett an, was ihnen dabei hilft, ihr angestrebtes<br />

Kampfgewicht zu erreichen. Falls Sie Gewicht verlieren<br />

möchten, regt das Frühstück Ihren Stoffwechsel an,<br />

wodurch Sie den ganzen Tag lang mehr Fett verbrennen.<br />

Nehmen Sie eine kleine<br />

Mittagsmahlzeit zu sich<br />

Die Ringer oder Rikishis holen ihren<br />

Verzicht vom Morgen beim Mittagessen<br />

nach, wenn sie die meisten ihrer täglichen Kalorien<br />

konsumieren. Ein Eintopf aus Fisch, Fleisch und Gemüse<br />

wird über einem Berg von Reis aufgehäuft und zugunsten<br />

der maximalen Kalorienaufnahme mit Bier hinunter<br />

gespült. Falls Sie es bevorzugen, Ihren Körper nicht<br />

sumogerecht aufzubauen, nehmen Sie sich zum Ziel,<br />

fünf oder sechs kleine Mahlzeiten am Tag zu essen,<br />

jede angereichert mit hochwertigem Protein und nicht<br />

mehr als einer faustgroßen Menge an Kohlenhydraten.<br />

Machen Sie kein<br />

Nickerchen nach dem Essen<br />

Sobald sie ihr Mittagessen beendet<br />

haben, legen sich Rikishis aufs Ohr. Das<br />

Schlafen verlangsamt den Stoffwechsel sogar noch weiter<br />

und fördert die Umwandlung von noch mehr Kalorien<br />

in Fett, als die Menge derer, die beim Mittagessen<br />

konsumiert wurden. Falls es Ihnen möglich ist, machen<br />

Sie einen Spaziergang nach dem Essen oder legen Sie<br />

die Essenszeiten um Ihre Übungsprogramme herum<br />

fest. Versuchen Sie, ungefähr 90 Minuten vor dem<br />

Training zu essen und dann wieder, sobald Sie das<br />

Training beendet haben, mit dem Ziel, Ihr Energieniveau<br />

hoch zu halten und Ihren Stoffwechsel anzutreiben.<br />

6 KÄSESORTEN FÜR DEN MUSKELAUFBAU<br />

Käse ist hervorragend. Er ist nicht nur eine großartige Calciumquelle für starke Knochen, eine Chromquelle zur Regulierung des Blutzuckerspiegels und eine<br />

Quelle von Tryptophan, einer Aminosäure, die Stress abbaut und Schlaf fördert. Käse steckt auch voller Protein, um große, kräftige Muskeln aufzubauen. Hier sind<br />

sechs Käsesorten, die Kraftpakete darstellen, und ihre Menge an Protein, die Sie aus 100 Gramm der jeweiligen Sorte gewinnen.<br />

30 g 25 g 23 g 22,5 g 21<br />

g<br />

19,5 g<br />

Fettreduzierter Cheddar Edamer Parmesan Wensleydale Stilton Camembert<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 21


MIXEN SIE IHREN EIGENEN<br />

PROTEIN-SHAKE<br />

Angesichts der Anzahl von verschiedenen<br />

Nahrungsergänzungsmittel für Sportler, fällt<br />

die Entscheidung schwer, welche in den<br />

Shake kommen sollten, um Ihre persönlichen<br />

Bedürfnisse und Anliegen zu befriedigen.<br />

Mit diesen Informationen können Sie besser<br />

entscheiden, was in „Ihren“ eigenen Shake<br />

kommen soll.<br />

Der Shake für den Muskelaufbau<br />

Damit Muskeln aufgebaut werden, müssen die<br />

Gesamtkalorienzufuhr erhöht und ein geeignetes<br />

Krafttraining betrieben werden. Besonders gut eignet sich<br />

dazu der „Shake für den Muskelaufbau“ mit allen speziellen<br />

Inhaltsstoffen, die für mehr Muskelmasse sorgen.<br />

Basiszutaten<br />

Kein Shake für den Muskelaufbau kommt ohne die folgenden<br />

Inhaltsstoffe aus, denn sie sind essentielle Nährstoffe für den<br />

Aufbau der Muskelmasse:<br />

Molkekonzentrat<br />

Wer intensives Krafttraining für mehr Muskelmasse betreibt,<br />

muss seinen Muskeln mehr Protein zuführen, damit sie<br />

repariert werden und anschließend wachsen können. Protein<br />

ist also der „Grundstoff“ Ihres Shakes. Eine gute Wahl für den<br />

Muskelaufbau-Shake wäre Proteinkonzentrat aus Molke (wird<br />

vom Körper rasch aufgenommen) mit 82 Prozent Proteingehalt<br />

und exzellentem Aminosäureprofil. Molkekonzentrat weist<br />

die höchste biologische Wertigkeit aller bekannten Proteine<br />

auf und kann zu jeder Tageszeit in allen beliebigen Shakes<br />

konsumiert werden.<br />

Portion pro Shake: 25 bis 40 Gramm<br />

Hafer<br />

Bevor Sie im <strong>Fitness</strong>studio loslegen, braucht Ihr Körper<br />

Kohlenhydrate als Kraftstoff. Hafer hat einen niedrigen GI<br />

(Glykämischer Index, 45 bis 10), der eine kontinuierliche<br />

Freisetzung von Energie gewährleistet. Hafer eignet sich<br />

zudem gut für Ihren ersten Shake am Morgen, da er den<br />

Glykogenspeicher in den Muskeln, der während des Schlafs<br />

geleert wurde, wieder auffüllt.<br />

Portion pro Shake: 40 bis 60 Gramm<br />

Wachsmaisstärke<br />

Nach dem Training sind Ihre Muskeln „ausgehungert“ und<br />

müssen wieder aufgefüllt werden. Wachsmaisstärke erfüllt<br />

genau diesen Zweck. Aufgrund ihrer niedrigen so genannten<br />

Osmolalität wird sie im Magen rasch aufgenommen und füllt die<br />

Glykogenspeicher schneller auf als andere Kohlenhydrate. Da<br />

Wachsmaisstärke zudem ein insulinsteigerndes Kohlenhydrat ist,<br />

erhöht<br />

sie die<br />

Aufnahme<br />

jedes anderen<br />

Inhaltsstoffes<br />

(etwa Protein<br />

oder Kreatin).<br />

Portion pro Shake: 40<br />

bis 60 Gramm<br />

Zusätzliche<br />

Inhaltsstoffe<br />

Die folgenden Inhaltsstoffe<br />

sind zwar nicht essentiell,<br />

erhöhen die Qualität Ihres Shakes<br />

für den Muskelaufbau jedoch<br />

erheblich:<br />

Kreatin<br />

Die kraft- und muskelfördernde Wirkung<br />

von Kreatinmonohydrat wurde bereits in<br />

unzähligen Studien nachgewiesen. Als Zutat<br />

zu Ihrem Shake bewirkt Kreatin, dass Sie mehr<br />

Gewichte heben können, weil Ihre Muskeln über<br />

mehr ATP verfügen. Letzten Endes ergibt das auch<br />

einen größeren Muskelumfang.<br />

Portion pro Shake: 7 Gramm<br />

Verzweigtkettige Aminosäuren<br />

(BCAAs)<br />

Verzweigtkettige Aminosäuren sind beispielsweise Leucin,<br />

Isoleucin und Valin. Im Gegensatz zu anderen Aminosäuren<br />

werden die BCAAs nicht im Magen, sondern direkt im Muskel<br />

verstoffwechselt. Dank dieser besonderen Eigenschaft wird der<br />

Aufbau fettarmen Gewebes unterstützt und der Katabolismus<br />

verhindert.<br />

Portion pro Shake: 10 Gramm<br />

22/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Power Shake<br />

Shake zur Regenerierung<br />

am Abend<br />

Die Zeit, in der Sie schlafen, ist genauso wichtig wie die Zeit,<br />

in der Sie trainieren, denn in diesen Stunden regeneriert<br />

sich Ihr Körper und repariert die Muskeln. Ihr Shake vor<br />

dem Zubettgehen muss daher die Muskelreparatur und<br />

Regenerierung unterstützen. Besonders gut eignet sich<br />

dazu der „Shake zur Regenerierung am Abend“ mit diesen<br />

speziellen Inhaltsstoffen:<br />

Basiszutaten<br />

Kein Shake für die Regenerierung am<br />

Abend kommt ohne die folgenden<br />

Inhaltsstoffe aus, denn sie sind essentielle<br />

Nährstoffe für die Regeneration in den<br />

Nachtstunden.<br />

Milchprotein<br />

Ein gutes Protein vor dem Zubettgehen<br />

ist das Milchprotein. Es enthält 20 Prozent<br />

Molkeprotein und 80 Prozent Kasein. Da es<br />

langsamer aufgenommen wird als andere<br />

Proteine, versorgt es die Muskeln während<br />

der ganzen Nacht. Es gilt als erwiesen, dass<br />

die Proteinsynthese und die Aminosäuren<br />

im Blut 3 bis 4 Stunden nach der<br />

Aufnahme ihren Höchststand erreichen<br />

und diesen bis zu 7 Stunden halten.<br />

Portion pro Shake: 25 bis 40 Gramm<br />

Zusätzliche Inhaltsstoffe<br />

Die folgenden Inhaltsstoffe sind zwar<br />

nicht essentiell, erhöhen die Qualität Ihres<br />

Shakes für die Regenerierung am Abend<br />

jedoch erheblich.<br />

L-Glutamin<br />

Als semi-essentielle Aminosäure zählt<br />

Glutamin zu den wichtigsten Bausteinen<br />

für die Bildung der Proteine, die für die<br />

Zellgesundheit und Gewebereparatur<br />

zuständig sind. Daher ist es eine wertvolle<br />

Zutat für jeden Shake, der am Abend zur<br />

Regenerierung konsumiert wird.<br />

Portion pro Shake: 5 Gramm<br />

HMB<br />

Die Aminosäure HMB kann den Abbau<br />

von Muskelprotein nachweislich<br />

verzögern, das Gewebewachstum<br />

fördern und das Immunsystem stärken.<br />

Als Nahrungsergänzung für Sportler ist<br />

HMB erst seit 1995 bekannt, inzwischen<br />

ist es jedoch in den meisten Shakes für<br />

Regenerierung und Wachstum enthalten.<br />

Portion pro Shake: 1,5 Gramm<br />

* Alle genannten Produkte sind<br />

erhältlich auf www.myprotein.com<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 23


Richtige Erholung<br />

ERHOLEN<br />

SIE SICH<br />

STARK<br />

Egal wie schwer Ihr Training ist, ohne<br />

den richtigen Erholungsplan<br />

kommen Sie nicht sehr weit.<br />

MF erklärt, wie Sie mit<br />

jedem Training<br />

stärker werden.<br />

Von Joel Snape<br />

Zuerst die schlechte Nachricht. Wenn Sie im<br />

<strong>Fitness</strong>center alles richtig machen, aber Ihre<br />

Erholung außerhalb vernachlässigen, nutzen<br />

Sie wahrscheinlich nicht Ihr ganzes Potential.<br />

Die gute Nachricht? Wenn sich das nach Ihnen anhört,<br />

können Sie mit ein paar kleinen Änderungen gewaltige<br />

Fortschritte machen. Wenn Sie dem Körper nach<br />

einem harten Training erlauben, sich zu erholen und zu<br />

reparieren, vermeiden Sie effektiv Verletzungen und<br />

kehren stärker zum Training zurück. Daher haben wir die<br />

effektivsten Erholungsstrategien analysiert und bieten<br />

Ihnen einfache Wege, um diese in Ihre tägliche Routine<br />

einzubauen. Sie arbeiten hart, Sie spielen hart und<br />

Sie trainieren hart. Jetzt ist es an der Zeit sich hart<br />

zu erholen.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 25


Richtige Erholung<br />

ÜBUNG<br />

Ja, es ist grundlegend zwischen<br />

den Trainingseinheiten freie<br />

Tage zu lassen, damit Ihre<br />

Muskeln stärker werden. Aber<br />

das bedeutet nicht, dass Sie<br />

einfach im Sofa versinken<br />

sollten. Was Sie brauchen, ist<br />

ein aktives Erholungstraining.<br />

Die Wissenschaft<br />

Ein gutes aktives<br />

Erholungstraining besteht<br />

aus einer nicht zu<br />

anspruchsvollen Trainingseinheit, die<br />

Blut in steife Muskeln pumpt und diese<br />

lockert. Studien haben gezeigt, dass<br />

sie die Blutzirkulation unterstützen und<br />

Muskelkater reduzieren, wenn man<br />

sie später am gleichen Tag ausführt.<br />

Eine Studie, die an japanischen<br />

Rugby-Spielern ausgeführt wurde,<br />

liefert zudem Beweise, dass leichte<br />

Übungseinheiten an den Tagen<br />

nach einer harten Einheit sogar für<br />

psychologische Vorteile sorgen können,<br />

indem die Entspannung gefördert wird.<br />

Das Rezept<br />

Das Wichtigste ist, dass<br />

die aktive Erholung nicht<br />

schwer sein sollte. „Es<br />

sind Trainingseinheiten mit geringem<br />

Volumen und geringer Intensität“,<br />

sagt Tom Davenport, Cheftrainer im<br />

MMA-<strong>Fitness</strong>center „Urban Kings“.<br />

„Sie sollten Spaß machen und frei<br />

gestaltet, anstatt zielorientiert und<br />

streng zu sein.“ Abhängig von dem<br />

Sport, den Sie betreiben, kann das<br />

eine 30- bis 60-minütige Radtour oder<br />

freundschaftliches Fußballspielen<br />

im Park sein. Alternativ können Sie<br />

einen schnellen Durchgang mit<br />

Körpergewichtsübungen machen, wie<br />

zum Beispiel Kniebeugen, Liegestützte<br />

und Ausfallschritte. Aber mäßigen Sie<br />

sich dabei und sparen Ihre Energie auf.<br />

„Sie sollten sich am Ende energetischer<br />

fühlen als zuvor“, sagt Davenport.<br />

„Ansonsten ist es zu schwer“.<br />

Selbstmassage<br />

Dehnen allein reicht nicht aus, um all die Knoten und das<br />

Narbengewebe zu lockern, das sich beim Training ansammelt.<br />

Sie müssen diese mit Massagetechniken lockern, wodurch Ihre<br />

Beweglichkeit und Gewebequalität verbessert werden, und der<br />

Muskelkater abgemildert wird.<br />

Die Wissenschaft<br />

Clair Davies, Autorin<br />

des Arbeitsbuchs<br />

Triggerpunkt-Therapie:<br />

Die bewährte Methode zur Linderung<br />

von Muskelschmerzen definiert einen<br />

„Triggerpunkt“ als „leicht reizbaren<br />

weichen Punkt, in einem Knötchen, in<br />

einem straffen Band aus Muskelgewebe“.<br />

Sie bilden sich, wenn Sie die Muskelfasern<br />

überstimulieren und diese sich nicht<br />

mehr aus dem zusammengezogenen<br />

Zustand befreien können. Das verursacht<br />

nicht immer direkt Schmerzen, aber allein<br />

die Registrierung der Schmerzen im<br />

Unterbewussten kann dazu führen, dass<br />

Sie sich zurückhalten. Sie werden diese<br />

Hintere Oberschenkelmuskulaturelmuskulatur<br />

Balancieren Sie auf den Händen, Oberschenkel<br />

ruhen auf dem Roller. Dann n rollen Sie vom<br />

Gesäßansatz zu den Knien. Um<br />

Problemstellen besser anzugehen, legen<br />

Sie ein Bein über das andere. Absolvieren<br />

Sie zehn Wiederholungen mit nach<br />

innen gedrehten Füßen, dann weitere<br />

zehn mit nach außen gedrehten ehten<br />

Füßen.<br />

wunden Punkte mit örtlicher Massage<br />

lockern.<br />

Das Rezept<br />

Sie kennen wahrscheinlich<br />

bereits die Schaumstoffrollen<br />

(die pastellfarbenen Zylinder,<br />

die wie Isolierung aussehen), die<br />

unbenutzt in der Ecke des <strong>Fitness</strong>centers<br />

liegen. Es ist an der Zeit, sie zu benutzen.<br />

Die untenstehende Routine geht die am<br />

häufigsten verknoteten Bereiche an, aber<br />

sollten Sie auf besonders hartnäckige<br />

Stellen treffen, können Sie diesen mit<br />

einem Tennis- oder Lacrosse-Ball zuleibe<br />

rücken.<br />

ILIOTIBIAL Band<br />

Fangen Sie knapp unter der Hüfte<br />

an und rollen zehn bis 15 Mal Ihren<br />

mittleren Schenkel hoch und runter,<br />

wobei Sie sich auf die harten Stellen<br />

konzentrieren. Dann rollen Sie<br />

weitere 15 Mal runter, bis zur<br />

Außenseite des Knies.<br />

Adduktoren<br />

Liegen Sie mit dem Gesicht nach<br />

unten, Roller über den Innenschenkel.<br />

Fangen Sie direkt unter der Hüftfalte<br />

an und rollen zehn bis 15 Mal zum<br />

mittleren Schenkel. Dann rollen<br />

Sie zehn bis 15 Mal<br />

ganz runter, bis zur<br />

Innenseite des Knies.<br />

„Ein<br />

aktives<br />

Erholungstraining<br />

sollte nicht<br />

schwer sein.“<br />

Brustwirbelsäule<br />

Verschränken Sie die Arme über der<br />

Brust, dann legen Sie sich mit dem<br />

Roller unter dem mittleren Rücken<br />

hin. Rollen Sie vom unteren Ende<br />

des Schulterblatts zum oberen<br />

Ansatz Ihres Beckens, wobei Sie<br />

sich leicht zur Seite lehnen.<br />

Wiederholen Sie das Ganze<br />

auf der anderen Seite, zehn<br />

Wiederholungen auf<br />

jeder Seite.<br />

26/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Kompressions-Bekleidung<br />

Sie haben wahrscheinlich mindestens eine Person beim Joggen oder<br />

im <strong>Fitness</strong>center gesehen, die von Kopf bis Fuß in enganliegendem<br />

Lycra gekleidet war. Es hat sich herausgestellt, dass diese Kleidung<br />

Ihre Muskeln nicht nur in Actionheldenform drückt, sondern auch die<br />

Zirkulation fördert und Muskelschwellungen reduziert.<br />

Die Wissenschaft<br />

„Nach jedem harten<br />

Training hat der Körper<br />

mit mikroskopischen<br />

Muskelschäden zu kämpfen“, sagt<br />

Andy McKenzie, ein Personaltrainer,<br />

der die Spezialisten-Marke Sub Sports<br />

berät. „Zudem werden häufig freie<br />

Radikale aufgebaut, was zu weiteren<br />

Schäden führen kann. Kompressions-<br />

Bekleidung hilft dem Körper dabei,<br />

Blut mit frischem Sauerstoff in die<br />

Muskeln zu bekommen, wodurch<br />

Schwellungen gelindert werden, die<br />

Beweglichkeit gefördert wird und<br />

freie Radikale entfernt werden.“<br />

Die Wissenschaft<br />

„Wenn das Gehirn aufgrund von<br />

mangelndem Schlaf nicht richtig<br />

arbeitet, verliert es an Leistung“,<br />

sagt Dr. Chris Idzikowski, Experte im „Edinburgh<br />

Sleep Centre”. „Wenn das Gehirn nicht richtig<br />

funktioniert, kann es Schwierigkeiten haben<br />

festzustellen, wie viel Leistung der Körper<br />

aufbringen kann und schränkt ihn ein.“ In<br />

anderen Worten, Sie werden nicht so schnell<br />

laufen oder so viel Gewicht heben wie sonst.<br />

„Außerdem herrscht der Effekt der biologischen<br />

Uhr“, sagt Idzikowski. „Ihr Körper ist darauf<br />

vorbereitet zu bestimmten Tageszeiten die<br />

effektivste Gelenkflexibilität und Muskeleffizienz<br />

zu liefern, und das unterbrechen des<br />

Schlafrhythmus kann verheerende Folgen<br />

darauf haben. Es ist sehr einfach die<br />

biologische Uhr an Wochenenden aus<br />

dem Gleichgewicht zu bringen.“<br />

Das Rezept<br />

Wenn Sie Läufer oder<br />

Radfahrer sind, ist es sehr<br />

wichtig, Kompressions-<br />

Bekleidung am Unterkörper zu tragen,<br />

aber Sie erhalten mehr Vorteile, wenn Sie<br />

auch ein Kompressions-Oberteil tragen.<br />

„Der Körper funktioniert als Einheit, und<br />

auch wenn manche Gegenden schneller<br />

ermüden als anderen, ist es oft der Körper<br />

als Ganzes, der zum Zusammenbruch einer<br />

Gegend führt“, sagt McKenzie. Nehmen Sie<br />

die Kleidung nicht direkt nach dem Training<br />

ab. „Schwellungen können direkt nach dem<br />

Training auftreten und bis zu einer Woche<br />

dauern. Kompressions-Bekleidung kann das<br />

reduzieren.“<br />

Schlaf<br />

Gesunder Schlaf ist ein essentieller Bestandteil der Spitzenleistung, aber<br />

vielen Leuten schlafen dennoch zu wenig. Machen Sie sich keine Sorgen,<br />

wenn Sie keine Zeit für längeren Schlaf haben. Sie können sich immer noch<br />

schneller erholen, indem Sie die Schlafqualität erhöhen.<br />

Das Rezept<br />

Sie müssen Ihre Schlafqualität<br />

optimieren. Vermeiden Sie<br />

Mitternachtssnacks, und<br />

drehen Sie den Thermostat runter, sagt<br />

Idzikowski. „Ihre Körpertemperatur erreicht<br />

Ihren Tiefstand normalerweise gegen<br />

4:00 Uhr“, erklärt er. „Aber wenn das nicht<br />

der Fall ist, weckt sich der Körper auf, um<br />

herauszufinden, was los ist. Steigen Sie in ein<br />

warmes Bett, aber in einem kühlen Raum“.<br />

Lassen Sie das Licht aus. „Die Abgabe von<br />

Melatonin, das Hormon das den Schlaf<br />

reguliert, wird von Licht unterdrückt“, sagt<br />

Idzikowski. „Verdunkelungsvorhänge helfen<br />

Ihnen, besser zu schlafen“.<br />

Trainieren<br />

Sie zu viel?<br />

…oder erholen Sie sich nur zu<br />

wenig? Finden Sie heraus was Ihr<br />

Problem ist, dann beheben Sie es<br />

Enttäuschendes<br />

Training<br />

Symptome Sie haben ein sehr schlechtes<br />

Training: Ihre Technik ist schlecht und die<br />

Bewegungen sind träge.<br />

Diagnose Nervliche Erschöpfung.<br />

Wird häufig mit zu vielen hochintensiven<br />

Trainingseinheiten und unangemessener<br />

Erholung in Verbindung gebracht.<br />

Gegenmittel Behandlung mit<br />

Schaumstoffrolle oder Erholungsdusche:<br />

Stehen Sie 30 Sekunden unter heißem Wasser<br />

und 30 Sekunden unter kaltem. Wiederholen<br />

Sie das Ganze fünf Mal. Hierdurch wird die<br />

Beseitigung von Abfallprodukten gefördert.<br />

Wenn Sie jeden Tag im <strong>Fitness</strong>center<br />

Vollgas geben, sollten Sie probieren, andere<br />

Stressquellen zu reduzieren, wie zum Beispiel<br />

Alkohol und Streitigkeiten.<br />

Abschalten<br />

zur Hälfte des<br />

Trainings<br />

Symptome Sie ermüden schnell und Sie<br />

kommen nicht durch die Trainingseinheit.<br />

Beim Laufen rennen Sie gegen die Wand, und<br />

beim Gewichtheben machen Ihnen Gewichte<br />

Probleme, die Sie mit Leichtigkeit heben sollten.<br />

Diagnose Metabolische Ermüdung. Ihren<br />

Muskeln ist das Glykogen ausgegangen.<br />

Gegenmittel Achten Sie darauf, dass Sie gut<br />

hydriert sind, und passen Sie besser auf Ihre<br />

Ernährung auf: Sie müssen gut aufgetankt sein,<br />

um von Ihrem Training zu profitieren.<br />

Totaler<br />

Zusammenbruch<br />

Symptome Ihre Trainingseinheiten sind<br />

ständig schlecht. Sie sind nicht motiviert,<br />

es mangelt Ihnen an Schlaf, und Sie sind<br />

vielleicht sogar deprimiert.<br />

Diagnose Das sind alles Anzeichen für<br />

körperliche Erschöpfung, auch bekannt als<br />

Übertraining. Ein Zeichen dafür, dass Sie Ihren<br />

Körper über Wochen und Monate ständig zu<br />

hoher Belastung ausgesetzt haben.<br />

Gegenmittel Alle der o. g. Methoden<br />

helfen, ebenso eine Änderung der Einstellung.<br />

Anstatt sich über die Ergebnisse Sorgen zu<br />

machen, wie zum Beispiel das Aufstellen eines<br />

neuen Maximalgewichtsrekords oder dem<br />

guten Abschneiden in einem Wettkampf,<br />

konzentrieren Sie sich auf den Prozess.


Richtige Erholung<br />

Dehnen<br />

Die meisten Leute dehnen sich mit Übungen, die Sie bei anderen Leuten im<br />

<strong>Fitness</strong>center abgeschaut haben. Sie machen das oft eine Zeit, sehen keine Vorteile<br />

und hören dann wieder auf. Aber ein paar Schlüsselübungen können einen großen<br />

Unterschied im Training machen.<br />

Die Wissenschaft<br />

Die Vorteile von Dehnübungen<br />

vor dem Training sind noch nicht<br />

erwiesen. Manche Studien deuten an,<br />

dass Dehnen Sie vor schweren Sätzen schwächt,<br />

aber diese Studien wurden an Teilnehmern<br />

durchgeführt, die sich über 30 Sekunden und in<br />

mehr als einem Satz dehnten. Keine Studie zeigte<br />

jemals eine Kraftabnahme in Verbindung mit kurzen<br />

15 Sekunden-Dehnübungen. Es besteht aber kein<br />

Zweifel daran, dass das Dehnen nach dem Training<br />

oder vor dem zu Bett gehen oder beim Fernsehen<br />

Ihre Beweglichkeit, Leistung und die Gesundheit der<br />

Gelenke drastisch verbessern kann. Der Schlüssel<br />

liegt in der richtigen Auswahl der Dehnübungen.<br />

„Die meisten Leute konzentrieren Sich auf die<br />

Dehnung der unteren Oberschenkelmuskulatur“,<br />

sagt Davenport. „Aber wenn Sie diese Übungen<br />

machen und immer noch unter steifen Schenkeln<br />

leiden, dann liegt Ihr Problem wahrscheinlich in der<br />

Beweglichkeit der Hüften, Ihres Gesäßes, Hüftbeugers<br />

und Adduktoren. Verspannte Hüftmuskulatur kann<br />

am Becken ziehen, wodurch dieses „kippt“ und an<br />

den unteren Oberschenkelmuskeln zieht, wodurch<br />

diese verspannen und die Zerrungsgefahr steigt.“<br />

Ein weiterer Problembereich von Männern sind die<br />

Schultern. Die Kombination aus nachvornegebeugter<br />

Schreibtischarbeit und Trainingseinheiten, die sich<br />

auf das Bankdrücken konzentrieren, macht diese<br />

Männer ungesund und anfällig für Verletzungen.<br />

Das Rezept<br />

Für die meisten Sportarten oder<br />

<strong>Fitness</strong>ziele sind ein paar grundlegende<br />

Dehnübungen pro Tag ausreichend. Die<br />

Routine unten sollte weniger als zehn Minuten dauern<br />

und wurde so gestaltet, dass Sie die Problemzonen<br />

angeht, die bei regelmäßigem Training entstehen.<br />

„Ein paar<br />

grundlegende<br />

Dehnübungen,<br />

einmal am Tag,<br />

sind alles was Sie<br />

brauchen“<br />

Die Routine<br />

Alles was Sie brauchen ist ein langes Stück Holz oder Metall,<br />

wie zum Beispiel einen Besenstil oder ein elastisches Band.<br />

Dehnen Sie mindestens einmal am Tag, auch an Tagen an<br />

denen Sie nicht Trainieren. Dehnen Sie sich nach dem Training<br />

oder in Ihrer Freizeit. Dehnen Sie jede Seite jeweils dreimal.<br />

Dehnung der Schulterkapsel<br />

Liegen Sie auf der Seite, der obere Arm ist im<br />

45-Grad-Winkel zum Körper gebeugt. Drücken<br />

Sie mit der oberen Hand sanft auf die untere<br />

Hand und halten 30 Sekunden. Probieren Sie im<br />

Lauf der Zeit, Ihre Hand näher an den Boden zu<br />

bringen, aber keine Hast.<br />

Dehnung des Hüftbeugers<br />

Machen Sie einen Schritt nach vorne<br />

wie beim Ausfallschritt, Ihr Knie streift<br />

dabei den Boden. Drücken Sie Ihre Hüfte<br />

nach vorne, und heben Sie die Arme über<br />

den Kopf, bis Sie eine Dehnung spüren.<br />

Halten Sie die Position zehn Sekunden<br />

und wiederholen das Ganze zweimal auf<br />

jeder Seite.<br />

Schulterausrenken<br />

Schnappen Sie sich ein Elastikband (oder einen<br />

Stab, aber keine Hantel-Stangen, die sind zu<br />

schwer), und heben Sie es über Kopf, dann nach<br />

hinten, wobei Sie mit den Schultern „rollen“, um<br />

es hinter den Rücken zu bewegen. Absolvieren<br />

Sie zehn Wiederholungen. Probieren Sie Ihre<br />

Hände näher zusammenzubringen, wenn sich<br />

Ihre Beweglichkeit verbessert.<br />

ZEIT ZUM ENTSPANNEN<br />

–1 STUNDE AUFWÄRMEN<br />

Was Sie vor und nach dem Training machen ist ebenso wichtig wie das, was<br />

Sie während des Trainings machen.<br />

TRAINING NACH DEM TRAINING +20 MINUTEN +1-2 STUNDEN +6-24 STUNDEN<br />

Nehmen Sie einen<br />

Snack oder Shake zu<br />

sich. Dieser sollte aus<br />

Protein und BCAAs<br />

bestehen, wenn<br />

Sie Muskelmasse<br />

zulegen möchten,<br />

oder aus einem<br />

Kohlenhydratmix für<br />

alle anderen Ziele.<br />

Absolvieren Sie ein<br />

allgemeines Aufwärmtraining<br />

auf dem Laufband oder der<br />

Rudermaschine. Verwenden<br />

Sie den Schaumstoffroller,<br />

wenn Sie Zeit haben, dann<br />

bringen Sie Ihr Nervensystem<br />

mit Sprung-Kniebeugen oder<br />

Liegestütze auf Trab.<br />

Wenn Sie sich korrekt<br />

vorbereitet haben,<br />

sollten Sie darauf<br />

brennen loszulegen.<br />

Wenn Sie Muskelmasse<br />

aufbauen wollen,<br />

trinken Sie einen<br />

Proteinshake beim<br />

Training.<br />

Absolvieren<br />

Sie das o.g.<br />

Dehnprogramm.<br />

Eine<br />

Erholungsdusche<br />

verhindert<br />

Muskelkater.<br />

Trinken Sie<br />

mindestens<br />

einen halben<br />

Liter Wasser, und<br />

nehmen Sie einen<br />

Snack oder Shake<br />

mit mindestens<br />

20 bis 30 Gramm<br />

Protein zu sich.<br />

Essen Sie eine<br />

anständige<br />

Mahlzeit, die eine<br />

Mischung aus Fett,<br />

Kohlenhydraten<br />

und Protein<br />

beinhaltet.<br />

Das beste<br />

Zeitfenster für ein<br />

Erholungstraining.<br />

Halten Sie Ihre<br />

Herzfrequenz bei 65<br />

Prozent des Maximums,<br />

oder stemmen Sie<br />

Gewichte bei niedriger<br />

Intensität.<br />

28/OKTOBER 2011/mensfitness.de


GearHound<br />

Die beste Austrüstung für aktive Männer<br />

Bekommen Sie es in den Griff<br />

Egal, vor welcher Aufgabe Sie stehen:<br />

Dieses vielseitige Multi-Werkzeug<br />

kommt damit zurecht.<br />

Gerber „Bear Grylls<br />

Ultimate Multi-Tool“<br />

ca. 57.- Euro<br />

Ihr Multi-Werkzeug kann die stärkste<br />

Zange oder das schärfste Messer<br />

haben, aber das bringt Ihnen gar nichts,<br />

wenn es Ihnen beim Gebrauch aus der<br />

Hand rutscht. Dieses Argument wurde<br />

vom Überlebensexperten Bear Grylls<br />

vorgebracht, der bei der Erschaffung<br />

dieses Multi-Werkzeugs seinen Namen<br />

und seine Ideen beitrug. Das Ergebnis ist<br />

ein einzigartiger Gummigriff, um mehr<br />

Griffigkeit und Komfort in schlüpfrigen<br />

Situationen zu bieten. Es bietet zudem<br />

eine große Auswahl an externen<br />

Werkzeugen, inklusive federbelasteter<br />

Zange, geraden und gezackten Messern<br />

und diversen Schraubenziehern. Sie<br />

können es zur Sicherheit auf- oder<br />

abschließen. In der Messerscheide<br />

ist sogar eine Version von Grylls<br />

Leitfaden „Priorities Of Survival” im<br />

Taschenformat untergebracht, der mit<br />

hilfreichen Tipps für die schlimmsten<br />

Szenarien in der Wildnis gefüllt ist.<br />

gerbergear.com<br />

Leichte<br />

Zugänglichkeit ist<br />

garantiert, dank dem<br />

einhändigen<br />

Öffnungsmechanismus.<br />

Werkzeuge<br />

zum Öffnen von<br />

Flaschen und<br />

Dosen sorgen<br />

dafür, dass Sie in<br />

der Wildnis essen<br />

und trinken<br />

können.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 29


GearHound<br />

Rennrad<br />

DIE TOP RACE-BIKES 2011<br />

NUR<br />

DAS<br />

BESTE!<br />

Allrounder: Cannondale<br />

Supersix HM Dura Ace<br />

Draufsetzen und Wohlfühlen. So kann man<br />

den ersten Eindruck des Supersix wohl am<br />

besten beschreiben. Das Cannondale<br />

gehört definitiv zu den Besten seiner<br />

Klasse. Perfektes Fahrverhalten und eine<br />

ausgewogene Sitzposition liefern die Basis<br />

für diesen Alleskönner. Nicht mit dem<br />

Komfort eines Rolls Royce ausgestattet,<br />

bietet das Bike stattdessen einen direkt<br />

greifenden Vortrieb, eine präzise Lenkung<br />

und Fahrspaß pur. Ob Langstrecke oder<br />

Zeitfahren, das Supersix ist für alles<br />

bestens gerüstet. Ausgestattet mit<br />

Komponenten von Dura Ace, Mavic und<br />

Continental bietet das rennsporttaugliche<br />

Bike ein ausgewogenes und ansprechendes<br />

Setup. Das ansprechende Preis-/<br />

Leistungsverhältnis unterstreicht die<br />

Berechtigung zum Kauf dieses<br />

Alleskönners<br />

Preis: ca. 4.999,- Euro<br />

MF Bewertung: Wer auf etwas Komfort in<br />

der Dämpfung verzichten kann, und<br />

stattdessen exzellentes Fahrverhalten und<br />

Vielseitigkeit in allen Bereichen erwartet,<br />

liegt hier goldrichtig.<br />

www.cannondale.com<br />

Wenn man ein Fahrrad als eine „Maschine“<br />

bezeichnen kann, dann muss (für uns<br />

Männer) etwas richtig sein. Bei<br />

Rennrädern sollte man eine solche Bezeichnung<br />

erwarten, jedoch auch hierbei kann und muss<br />

man Abstriche machen. Keine Abstriche hingegen<br />

muss man bei den sieben Bikes machen, die wir<br />

Ihnen hier präsentieren. Aufgrund der<br />

individuellen Performance und Klasse der<br />

Rennräder, haben wir auf eine Best-Of-Bewertung<br />

bewusst verzichtet. Hier geht es um Nuancen,<br />

persönliche Vorlieben und (kleine) finanzielle<br />

Unterschiede im gehobenen Preisfenster. Aber<br />

eines haben all diese „Maschinen“ gemeinsam:<br />

Auf den Straßen wird man sie als Freizeitradler<br />

meistens nur von hinten zu Gesicht bekommen.<br />

30 / OKTOBER 2011/mensfitness.de


Der Profi: Specialized<br />

S-Works Tarmac SL3 (Dura<br />

Ace)<br />

Basis des Tarmac SL3 ist sein an Steifigkeit kaum zu<br />

übertreffender Rahmen. Dieser Umstand bietet nicht<br />

nur eine phantastische Spurtreue und Lenkpräzision,<br />

er vermittelt dem Fahrer gleichzeitig auch Sicherheit<br />

und die Zuversicht sich in steile Abfahren und<br />

ansprechende Kurven zu stürzen. Der Vorwärtsdrang<br />

des Bikes ist vehement und katapultiert den Fahrer in<br />

Regionen der Begeisterung und freudiger Erregung.<br />

Ob Langstrecke oder Sprint – mit dem SL3 ist man<br />

immer auf der richtigen Seite. Bei der Dura Ace<br />

10-Speed sind präzise und geräuschlose<br />

Schaltvorgänge garantiert und die Karbonfelgen des<br />

ultraleichten Laufradsatzs von Roval Rapide sorgen<br />

für minimalen Luftwiderstand. Ein perfektes Bike, bei<br />

dem es nichts zu verbessern gibt.<br />

Preis: ca. 6.999,- Euro<br />

MF Bewertung: Spurtreue, Laufruhe und ein tolles<br />

Rahmen/Gabel-Set sind die Highlights dieses Top-Bikes.<br />

Von Profis für (kommende) Profis entwickelt.<br />

www.specialized.com<br />

Klassiker: Scott Addict RC<br />

Wenn es um Vielseitigkeit und das Gesamtpaket geht,<br />

dann kann man mit dem Top-Modell von Scott nichts<br />

verkehrt machen. Auch mit der 4. Version des Addict<br />

zeigen sich die Schweizer wieder gewohnt souverän<br />

und sportlich. Der Proficharakter des Bikes wird<br />

durch den flachen Sitzwinkel unterstrichen, was den<br />

Spaß am Fahren jedoch nicht beeinflusst. Präzise in<br />

der Spur und mit angenehmer Laufruhe fühlt man<br />

sich auf Abfahrten ebenso wohl wie beim Anstieg.<br />

Der Vortrieb hält das, was man was man vom einem<br />

Highend-Bike erwartet. Ein harter Zielsprint ist dank<br />

IMP-Bauweise das reinste Vergnügen – und das bei<br />

einem Rahmengewicht von nur 790 Gramm. Auf<br />

längeren Strecken präsentiert sich das Addict<br />

ausgesprochen pflegeleicht, komfortabel und ist mit<br />

einem angenehmen Vorwärtsdrang ausgestattet<br />

Preis: ca. 5.999,- Euro<br />

MF Bewertung: Ein klasse Bike für Traditionalisten mit<br />

vielseitigem Charakter, bei dem professionelle<br />

Sportlichkeit, aber auch Freizeitvergnügen und Freude<br />

am Fahren im Vordergrund stehen.<br />

www.scott-sports.com<br />

Speed Machine: Kuota<br />

KOM EVO 2011<br />

Hier gilt klotzen statt kleckern. Die Italiener mit Sitz<br />

in Albiate setzen mit dem KOM EVO 2011 voll und<br />

ganz auf den Rennaspekt. Schon die Sattelposition<br />

auf Höhe des Everest zeigt dem Fahrer schon bei der<br />

ersten „Besteigung“ wo es lang geht: Tempo und<br />

Rennfahren ist angesagt. Trotz harter Front und<br />

etwas zu schwerem Rahmen wird dem Fan von Alpes<br />

d’Huez und Bergwertungen ein gewisses Maß an<br />

Komfort geboten, was an der effizienten Verbindung<br />

von Rahmen und Sattelstütze liegt. Dass der Vortrieb<br />

nicht von schlechten Eltern ist, kann man in diesem<br />

Fall als eine Selbstverständlichkeit sehen. Wer einen<br />

weißen Lamborghini fährt, will auch das EVO 2011 in<br />

seiner Garage stehen sehen.<br />

Preis: ca. 4.399,- Euro<br />

MF Bewertung: Speed, Speed und nochmals Speed.<br />

Nichts für Weicheier - dennoch löst das agile Bike auch<br />

beim Nachwuchs-Profi jede Menge Spaß und<br />

Begeisterung aus.<br />

www.kuota.it<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2011/ 31


GearHound<br />

Rennrad<br />

Top-Sportler: Canyon<br />

Ultimate CF SLX 9.0 Team<br />

Das perfekte Paket! Mit der Reputation von Siegen aus<br />

den Rennen der UCI-Pro-Tour, liefert das Canyon eine<br />

erstklassige Ausstattung (Brems- und Schalttechnik<br />

Campas Super Record, Laufräder- Mavic R-Sys, Ritchey<br />

Anbauteile), einen hochklassigen Rahmen und einen<br />

Preis, den man angesichts dieser Top-Features kaum<br />

glauben kann – Direktvertrieb macht’s möglich. Mit<br />

dem SLX 9.0 Team werden alle Bikerwünsche wahr! So<br />

einfach? Ja, so einfach! Direkter und sportlicher kann<br />

ein Rennrad kaum sein. Der satte Vortrieb macht<br />

einfach nur Laune und auch der Komfort wurde dank<br />

verbesserter Sattelstütze perfekt optimiert. Das direkte<br />

Fahrverhalten des Bikes erfordert allerdings<br />

Konzentration und man sollte sich an<br />

Extremsituationen erst etwas vorsichtiger herantasten.<br />

Hat man dies jedoch im Griff, kann der ersten<br />

ausgedehnten Rundfahrt nichts mehr im Wege stehen.<br />

Preis: ca. 4.499,- Euro<br />

MF Bewertung: Der heimliche Testsieger. Ein<br />

Bike ohne Schwächen mit einer Top-<br />

Ausstattung zu einem absolut unglaublichen<br />

Preis. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.<br />

www.canyon.com<br />

Langstrecke: BMC<br />

Teammachine SLR01<br />

Komfort und Ausdauer gepaart mit perfekter<br />

Laufruhe sind die Merkmale der Teammachine von<br />

BMC. Auf der Langstrecke fühlt sich dieses Bike<br />

sichtlich am wohlsten und kann seine Stärken voll<br />

und ganz ausspielen. Dies liegt sicherlich auch an der<br />

jahrelangen Rennsporterfahrung des Teams von BMC.<br />

Der TCC-Rahmen ist im Zusammenhang mit den<br />

technischen Innovationen hervorragend in das<br />

gesamte System integriert. Eine optimale<br />

Sitzposition und effektive Vibrationsdämpfung<br />

unterstreichen den Komfort, den dieses Bike – auch<br />

für den profiambitionierten – Biker bietet. Eine<br />

direkte Lenkung und hervorragende Laufruhe<br />

zeichnen sich dafür verantwortlich, dass man auch<br />

nach einer langen Tagesetappe entspannt vom Rad<br />

steigen kann.<br />

Preis: ca. 4.999,- Euro<br />

MF Bewertung: Der geborene Langstreckensportler.<br />

Hier wird der Weg zum Ziel. Aufgrund des Komforts<br />

bleibt jede Menge Zeit, die Eindrücke einer Tour<br />

jenseits der Straße zu genießen.<br />

www.bmc-racing.com<br />

Daily Fun & Sport: Trek<br />

Madone 6.7 SSL<br />

Ein professioneller und rennsporterprobter Rahmen<br />

bildet die Basis des Top-Sportlers von Trek. Mit einem<br />

erstklassigen Rahmen/Gabel-Set ausgestattet, sind<br />

Gewicht und Fahrverhalten absolut Champions<br />

League-tauglich. Lediglich das Gewicht der Laufräder<br />

bremst diesen Eindruck etwas ein, was die<br />

Performance allerdings in keinster Weise beeinflusst.<br />

Spurgenau, präzise und mit optimaler Laufruhe bahnt<br />

sich das Madone seinen Weg über den Asphalt. Die<br />

komfortable und spürbare Dämpfung lässt ebenfalls<br />

keine Wünsche offen, was den Langstreckenfahrer<br />

erfreuen dürfte. Ein von Hand gebautes Bike mit einer<br />

individuellen und hochwertigen Ausstattung die<br />

keine Fragen offen lässt.<br />

Preis: ca. 6.499,- Euro<br />

MF Bewertung: Ein tolles Bike mit erstklassigem<br />

Rahmen für den Sportler und ambitionierten Amateur-<br />

Biker. Das Madone präsentiert sich auf jedem Terrain<br />

als perfektes Sportgerät.<br />

www.trekbikes.com<br />

32 / OKTOBER 2011/mensfitness.de


Bags<br />

GearHound<br />

Designed für die Großstadt<br />

SealLine® Urban Bags<br />

Kollektion<br />

Funktionell und stylish – Die Urban Kollektion von SealLine ist für<br />

alle Gegebenheiten des Großstadtdschungels gerüstet: Regen,<br />

Matsch, Schnee oder Dreck. Mit atmungsaktiven und<br />

wasserdichten Materialien ausgestattet, kommen Sie immer<br />

bestens gerüstet an Ihr Ziel. Sei es für eine schnelle Runde auf<br />

dem Fahrrad oder dem Weg zum <strong>Fitness</strong>-Center, für Business-<br />

Meetings oder den Trip zum Badesee oder einfach nur für den<br />

täglichen Weg zur Arbeit. Die<br />

verschiedenen Modelle sind auf<br />

alles vorbereitet.<br />

Robust und mit angenehmem<br />

Tragekomfort , bietet der Urban<br />

Backpack Ihren Utensilien sicheres Geleit. Mit wasserdichtem<br />

Rollverschluss (Quickclip) bleibt der Inhalt stets sauber und<br />

trocken. Gepolsterte Schulterriemen und ein einstellbarer<br />

Hüftgurt garantieren perfekten Sitz und eine Spritzwasser<br />

geschützte Außentasche praktischen Stauraum.<br />

Die mit einem Schultergurt ausgerüstete Urban Shoulder<br />

Bag ist der Allrounder der Kollektion. Über eine Vielzahl an<br />

unterschiedlichen Taschen und Features freut sich nicht nur<br />

der Businessmann.<br />

Optimal geeignet für den Sport – in der Urban Tote kann<br />

man so gut wie alles verstauen. Dank seines<br />

auffaltbaren und verstellbaren<br />

Rolldeckelverschlusses kann der Inhalt in<br />

dieser Tasche nicht verrutschen. Im<br />

Handumdrehen lassen sich die vielseitigen<br />

Trageriemen von einer Tasche zum<br />

Rucksack umfunktionieren.<br />

Alle Taschen sind in verschiedenen Farben<br />

und Größen erhältlich.<br />

Preise: Von 49,95 bis 139,95 €. Weitere<br />

Infos unter www.seallinegear.com.<br />

Raus aus der Stadt!<br />

Auf Reisen mit den Barrel Taschen &<br />

Roller von Tatonka<br />

Die Barrel-Modelle bilden bei Outdoor-Spezialist Tatonka den Klassiker unter den<br />

Reisetaschen. Extrem robust, widerstandsfähig, aber auch sportlich und mit<br />

breiten Trage- und Schultergurten sehr komfortabel ausgestattet, sind die Bags<br />

nicht nur im Urlaub eine gute Wahl. Bei Kurztrips, oder auch im Sport und Alltag,<br />

sind die Taschen eine erstklassige Alternative und als Multi-User<br />

verwendbar. Ob nahe oder ferne Reiseziele: Mit einem Packvolumen von<br />

25 bis 130 Litern ist man für alle Fälle bestens gerüstet. Für Reisende, die<br />

trotz des hohen Tragekomforts des Barrel gerne auf das Herumschleppen<br />

verzichten wollen, gibt es den Barrel Roller. Der Roller lässt sich über die<br />

gepolsterten Handgriffe der extrabreiten Hand- und Schulterschlaufen<br />

oder ganz leicht und einfach mit dem Teleskop-Handgriff transportieren.<br />

Das tiefer gelegte Fahrgestell sorgt selbst bei schwierigsten<br />

Bodenverhältnissen für beste Straßenlage. Auch tückische<br />

Kopfsteinpflaster meistert der Reisebolide ohne Probleme.<br />

Die optisch ansprechenden Taschen gibt es in<br />

verschiedenen Größen und Farben.<br />

Preise und weitere Informationen unter:<br />

www.tatonka.com


GearHound<br />

Tennisschläger<br />

Fortschritte am Netz<br />

Fördern Sie Ihre Stärken, durch die Auswahl des richtigen Tennisschlägers.<br />

Going rate<br />

Set your heart on one<br />

of these HRMs<br />

Beste Wahl für<br />

Anfänger<br />

Pacific Strike<br />

ca. 90.- Euro<br />

„Anfänger haben Probleme, den<br />

Ball mit dem Tennisschläger zu<br />

erwischen. Daher ist es wichtig<br />

einen Schläger zu haben, der<br />

einen passablen Schlag in<br />

diesen Situationen liefert“, sagt<br />

Phil Wheeler vom<br />

Tennisspezialisten Wigmore<br />

Sports. „Der Strike hat eine<br />

große Schlagfläche und einen<br />

breiten Träger für erhöhte<br />

Stabilität. Aber es ist immer<br />

noch einfach, Geschwindigkeit<br />

beim Schwung aufzubringen,<br />

ohne den Arm zu überlasten.“<br />

Beste Wahl für All-<br />

Rounder<br />

Babolat AeroPro<br />

Drive<br />

ca. 210.- Euro<br />

„Mit 300 Gramm hat der<br />

AeroPro Drive das ideale<br />

Gewicht für die meisten Spieler.<br />

Die Schlagfläche ist leicht<br />

gerundet, um für Spin zu<br />

sorgen, während der feste<br />

Rahmen erhöhte Kraft bietet,<br />

ohne die Kontrolle zu opfern.<br />

Babolat hat Cortex im Schaft<br />

verwendet, um die Vibrationen<br />

für verbesserten Komfort zu<br />

dämpfen. Diese Vielseitigkeit<br />

macht den Schläger zu einer<br />

großartigen Wahl für viele<br />

Spieler, inklusive Rafael Nadal.“<br />

Beste Wahl für<br />

Spins<br />

Yonex Ezone 107<br />

ca. 165.- Euro<br />

Die isometrische<br />

Schlagfläche des Ezone<br />

macht es einfacher, Schläge<br />

mit Spin zu versehen. Ein<br />

Tennisball, der mit Spin<br />

geschlagen wird, wandert<br />

über die Schlagfläche, bevor<br />

er diese verlässt. Da die<br />

Saiten alle die gleiche Länge<br />

haben, verbringt der Ball<br />

mehr Zeit auf ihnen,<br />

wodurch Sie ein größeres<br />

Zeitfenster für den Spin<br />

haben.<br />

Beste Wahl für<br />

Kraft<br />

Prince Exo3<br />

Silver<br />

ca. 260.- Euro<br />

„Dieser Schläger hat einen<br />

extrem breiten und festen<br />

Träger (wenn man ihn seitlich<br />

betrachtet). Das bedeutet, dass<br />

sich der Rahmen kaum verbiegt,<br />

wenn der Schläger den Ball<br />

trifft. Dadurch verlässt der Ball<br />

die Schlagfläche schneller und<br />

mit mehr Energie. Zudem<br />

verfügt der Exo3 Silver über<br />

eine große Schlagfläche, mit<br />

der Sie Kraft erzeugen können.“<br />

Beste Wahl für<br />

Präzision<br />

Wilson BLX Six<br />

One Tour 90<br />

ca. 204.- Euro<br />

„Der Schläger wird aktuell von<br />

Roger Federer eingesetzt und<br />

gehört zu den schwersten<br />

Schlägern, die man im Moment<br />

kaufen kann. Zudem hat der<br />

Schläger eine der kleinsten<br />

Schlagflächen und Sweetspots<br />

überhaupt. Er verlangt Präzision<br />

vom Spieler, aber bei richtigem<br />

Einsatz erhält man sensationelle<br />

Kontrolle. Federer ist geschickt mit<br />

flachen Schlägen und Schlägen<br />

nah am Netz: Beide erfordern ein<br />

hohes Maß an Reaktion, das dieser<br />

Schläger bietet.“<br />

34/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Pflege & Sound<br />

GearHound<br />

WAS IST NEU<br />

Duft des Sieges<br />

Holen Sie sich einen dieser<br />

sportlichen neuen Düfte.<br />

Davidoff Champion<br />

Wenn dieses Eau de Toilette ein Sportler wäre, wäre es<br />

ein unermüdlicher Anführer, der immerzu lächelt. Das<br />

liegt an der Kombination aus Grapefruit, Bergamotte<br />

und Gewürzen, die frisch, spaßig und selbstbewusst ist.<br />

ca. 52 Euro für 90 ml<br />

Armani Code Sport<br />

Während Davidoffs Champion zusätzliche<br />

Trainingseinheiten absolviert, ist Armanis Sport<br />

unterwegs, um die Freundin seines Teamkollegen zu<br />

verführen. Mandarine und Zitrone runden den Duft auf<br />

sportliche und lebendige Weise ab, aber auch Ambrox,<br />

ein sinnliches ätherisches Öl ist enthalten.<br />

ca. 60 Euro für 75 ml<br />

WAS IST NEU<br />

Remington<br />

MB 4110<br />

Präzision steht bei diesem<br />

neuen Bartschneider im<br />

Mittelpunkt, der die<br />

Schnittläge in 0,2 Millimeter<br />

Stufen ermöglicht. Sie<br />

können Ihn zudem per USB-<br />

Kabel am Laptop aufladen,<br />

so dass Sie ihn unterwegs<br />

einsetzen können.<br />

ca. 45,- Euros<br />

elektrorunner.de<br />

GOLDEN AGE OF SPORT …<br />

STAY TUNED!<br />

VINTAGE ROAD „50/50“<br />

IN-EAR-KOPFHÖRER<br />

VON SCULLCANDY<br />

Auch im Hause von Scullcandy ist der Trend zum<br />

coolen Vintage-Style nach wie vor angesagt.<br />

Bestätigt wird dies durch die neue „Vintage Road“<br />

Kollektion. Neben weiteren Accessoires der Reihe,<br />

wie Taschen, Mützen, Gürtel und Portemonnaies, die<br />

alle an dem Oldschool-Look der alten Tour de France<br />

Jerseys angelehnt sind, liegt das Hauptaugenmerk ugenmerk<br />

von Scullcandy bei den Kopfhörern – ebenfalls enfalls<br />

präsentiert im Oldschool- Weiß der klassischen sischen<br />

Trikotfarben.<br />

Der hier vorgestellte „50/50“, ist der erste komplett<br />

„In-House“ produzierte Kopfhörer von Scullcandy.<br />

Für Apple-Produkte kompatibel gestaltet, t, bietet der<br />

„50/50“ mit dem MIC3-System ein Feature, das nicht<br />

nur den Biker und Outdoor-Freund begeistern sollte.<br />

Per „Voice Command“ lassen sich alle Befehle über<br />

die eigene Stimme eingeben, was bedeutet, dass man<br />

seine Telefonate entgegen nehmen, gleichzeitig aber<br />

auch Musik vor- und rückwärts spulen kann, ohne<br />

dabei seine Hände vom Lenker nehmen zu müssen.<br />

Die Soundqualität lässt ebenfalls nichts zu wünschen<br />

übrig. Ausreichend Bass und genügend Kapazitäten<br />

im Mitten- und Höhenbereich, liefern dem Musikfan<br />

alles was er braucht. Ob Rock, RnB oder Pop – Klarster<br />

Sound ist garantiert.<br />

Preis: 49,95 €; Weitere Infos unter<br />

www.scullcandy.com<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2011/35


„EINFACH<br />

WEITERLEBEN“<br />

MATTHEW MCCONAUGHEY äußerte diesen Satz bei seinem<br />

Durchbruch mit „Confusion – Sommer der Ausgeflippten“.<br />

Sein persönliches Motto „Just Keep Livin’“ ist eine<br />

Lebensphilosophie, die alles umfasst, was er tut. Vom Dreh<br />

übers Workout bis hin zu Haus und Familie.<br />

Von GARY ESTWICK Fotos: ART STREIBER<br />

Exklusiv für Men’s <strong>Fitness</strong> im International House Hotel in New Orleans und der Umgebung des Hotels aufgenommen.<br />

36 / OKTOBER 2011/mensfitness.de


mensfitness.de/OKTOBER 2011/ 37


ATTHEW MCCONAUGHEY KÄMPFT SICH DURCH<br />

den costa-ricanischen Dschungel, wobei er<br />

die Machete schwingt, um sich einen Weg durch<br />

die üppige Vegetation zu bahnen. Seine Kleidung ist<br />

schweißdurchtränkt – nicht so sehr vor Anstrengung<br />

als vielmehr vor Stress. Er ist allein. Er hat Angst.<br />

Aber er fühlt sich lebendig. „Bei jedem Geräusch ...<br />

denkt man, ein Alligator, Wildschwein oder Jaguar<br />

würde sich gerade im Gebüsch bewegen“, sagt der<br />

Schauspieler mit dem typisch texanischen Akzent. Als<br />

Ausrüstung hat er nur sein grünes Glücks-Stirnband<br />

(„ein saugeiles Insektenschutzmittel“) und eine<br />

Kopflampe als Lichtquelle dabei. „Der Adrenalinpegel<br />

steht auf Anschlag, weil man nie weiß, was einen<br />

beim nächsten Schritt erwartet. Jede Bewegung ist<br />

wie ein neues, vierdimensionales ‚Scheiße, Mann‘.“<br />

Eine gefährliche Trekkingtour zu nächtlicher Stunde<br />

als Vorbereitung auf einen teuren Actionstreifen?<br />

Mitnichten. McConaughey macht Urlaub.<br />

McConaughey erzählt uns von diesem Abenteuer,<br />

während er über die Magazine Street der Stadt New<br />

Orleans läuft, wo statt Buschwerk überall Boutiquen<br />

und Straßenrestaurants den Weg säumen. In der<br />

prallen Sonne und der leichten nachmittäglichen<br />

Brise fühlt er sich zuhause. In seiner Kindheit, die<br />

er in der amerikanischen Stadt Longview in Texas<br />

verbrachte, sagte McConaugheys Mutter immer zu<br />

ihm: „Wenn es draußen hell wird, musst du schon<br />

auf den Beinen sein.“ Das erklärt teilweise, warum er<br />

gern im Freien trainiert, also im Dschungel und auf<br />

Wanderpfaden, statt ins <strong>Fitness</strong>center zu gehen. Und<br />

warum die Paparazzi seit Jahren gern Bilder von ihm<br />

schießen, wie er meist mit nacktem Oberkörper seine<br />

Muskeln zeigt und am Strand entlangjoggt. „Für mich<br />

gehörte das schon immer einfach dazu“, sagt er. „Erst<br />

später merkte ich, dass das auch gut für meinen Job<br />

ist. Ich bin kein Profisportler, habe aber einen Beruf,<br />

in dem ich so fit und gesund wie möglich sein muss.“<br />

Heute versucht McConaughey, seine Liebe zum Leben<br />

und zur gesunden Ernährung mit anderen zu teilen.<br />

Und über allem steht das Motto: einfach weiterleben.<br />

„Just keep livin’“ (so die englische Originalversion)<br />

ist aber nicht nur seine Lebensphilosophie, sondern<br />

auch der Name einer wohltätigen Organisation, die<br />

sich kurz „j.k. livin’“ nennt. Die Stiftung, die er 2005 ins<br />

Leben rief, ermutigt Kinder dazu, durch den Sport und<br />

bewussteres Essen positive und gesunde Alternativen<br />

für den Alltag zu entdecken. Er lädt beispielsweise<br />

Köche zu Familien nach Hause ein, um ihnen zu<br />

zeigen, was alles mit einem Beutel Reis, frischem<br />

Obst und Gemüse sowie Fleisch möglich ist. Und<br />

dass es nicht jeden Abend immer nur der Hamburger<br />

sein muss. Er ist sogar einmal als Partner der „Play<br />

60“-Initiative der amerikanischen Football-Profiliga<br />

NFL aufgetreten, um die Kinder zu mehr Sport zu<br />

bewegen. McConaugheys Stiftung hält die Ideale<br />

hoch, die seinem 1992 verstorbenem Vater Jim so<br />

Bei den Dreharbeiten in<br />

New Orleans dehnte sich<br />

McConaughey nach dem<br />

Joggen in der Nähe des<br />

Robert E. Lee-Denkmals.<br />

wichtig waren: Geduld, eine gesunde Einstellung<br />

und Optimismus. Diese Werte haben McConaughey<br />

auch bei der Erschaffung seines Plattenlabels (j.k.<br />

livin) inspiriert, für das er mit dem Reggaesänger<br />

Mishka einen seiner Lieblingskünstler unter Vertrag<br />

nahm. „Ich glaube an das Gute im Menschen“, sagt<br />

er. „Ich glaube daran, dass es Lösungen gibt. Die<br />

Chance, noch einmal neu anzufangen. Was nicht<br />

heißt, dass das auch so kommen muss. Ich sage nur,<br />

dass jeder Einzelne von uns das Potenzial hat, seinen<br />

Teil beizutragen.“<br />

McConaughey weiß mit seinen 41 Jahren, dass es<br />

bei <strong>Fitness</strong> um mehr als gutes Aussehen geht. Für ihn<br />

ist es auch wichtig, mit seinen Kindern Schritt halten<br />

zu können, ohne nach Luft schnappen zu müssen.<br />

Sein Sohn Levi ist jetzt zwei Jahre und seine Tochter<br />

Vida ein Jahr alt. Außerdem muss er seinen Körper<br />

den Rollen anpassen. Ob er nun einen Baseballspieler<br />

mimt („Angels – Engel gibt es wirklich“), einen<br />

Kleinstadtsheriff („Lone Star“), einen Mann kurz vor<br />

der Hochzeit („Wedding Planner – Verliebt, verlobt,<br />

verplant“), einen Drachentöter („Die Herrschaft<br />

des Feuers“) oder einen Verteidiger wie in seinem<br />

neusten Film „Der Mandant“. Je nach Rolle schwankt<br />

sein Gewicht zwischen 80 und 88 Kilo. Als wir uns<br />

mit ihm treffen, hat er gerade sein Idealgewicht<br />

38 / OKTOBER 2011/mensfitness.de


MF<br />

ICON LL COOL J<br />

„ICH GLAUBE AN<br />

DAS GUTE IM<br />

MENSCHEN. ICH<br />

GLAUBE DARAN,<br />

DASS ES<br />

LÖSUNGEN GIBT.“<br />

von 84 Kilo. „Matthew kann endlos Liegestütze<br />

machen, ist aber gleichzeitig flexibel wie ein Yogi“,<br />

so sein Trainer Peter Park, den McConaughey über<br />

einen anderen nicht minder bekannten Texaner<br />

namens Lance Armstrong kennenlernte. „Er ist<br />

fit wie ein Turnschuh. Bei der aeroben Ausdauer<br />

ist er zwar nicht ganz so gut wie Lance, kann aber<br />

durchaus mithalten.“ Der Schauspieler selbst sagt<br />

zu seinen gelegentlichen Trainingsfahrten mit dem<br />

siebenmaligen Tour de France-Gewinner natürlich<br />

nur: „Lance habe ich meistens nur von hinten<br />

gesehen.“<br />

WWENN ER SICH NICHT GERADE AUF<br />

einen Film vorbereitet, trainiert<br />

McConaughey mit Peter Park bei<br />

sich zuhause in Kalifornien. Ein<br />

typischer Tag (siehe Kasten: „Spielplatz-Workout“) umfasst<br />

beispielsweise Klimmzüge an der Kinderschaukel, gefolgt von<br />

Sprints im Garten, Liegestützen und Einbein-Kniebeugen.<br />

Zur Abrundung folgt noch etwas Kugelhantel-Training in<br />

der Einfahrt. Danach holt er sein Straßenrad aus der Garage,<br />

um einige Meilen herunterzuspulen. „Er mag anspruchsvolle<br />

Übungen an der Schnittstelle zum Turnen“, sagt Park, zu dessen<br />

Kunden Armstrong, der Profibasketballer Derek Fisher von den<br />

L.A. Lakers sowie der ebenfalls bereits in MF erschienene Rob<br />

Lowe zählen. „Für ihn wäre es todlangweilig, im <strong>Fitness</strong>center<br />

ein Standardworkout durchziehen zu müssen.“ Eine seiner<br />

Lieblingsübungen besteht darin, ein 20-Kilo-Gewicht oder<br />

ein sonstiges Teil hochzuheben das er dann 15 Minuten lang<br />

einfach oben hält. „Versuchen Sie es mal“, meint er. „Das ist<br />

nicht so einfach, wie es klingt“, meint McConaughey, während<br />

er uns das Workout mit einem unsichtbaren Objekt vormacht.<br />

„Man führt das Gewicht hoch über den Kopf, hält es dann im<br />

rechten Arm, dann im linken, setzt es auf den Schultern ab, und<br />

legt am Schluss für den Rücken und dann die Beine noch ein<br />

paar Kilo mehr auf. So bekommt man ein Ganzkörper-Workout<br />

– und zwar allein dadurch, dass man probiert, wie viele<br />

verschiedene Haltepositionen man bewältigen kann, ohne das<br />

Gewicht abzusetzen. Dabei werden auch körperlichen Stärken<br />

und Schwächen sichtbar.“<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2011/ 39


“ WENN DAS WORKOUT<br />

EINE MENTALE<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

DARSTELLT UND<br />

ICH HERAUSFINDEN<br />

MUSS, WIE ES ZU<br />

BEWÄLTIGEN IST,<br />

MACHT ES MEHR<br />

SPASS.”<br />

McConaughey läuft<br />

die St. Charles-Avenue<br />

entlang. „Beim Laufen<br />

kommen mir die<br />

besten Ideen“, sagt er.<br />

MCCONAUGHEY SAGT, AM<br />

FITTESTEN SEI ER GEWESEN,<br />

als sein Workout am<br />

einfachsten war. Damals<br />

machte er jeden Tag einfach 200 Liegestütze<br />

und 1.000 Crunches. Dabei war es egal, wie<br />

viele Wiederholungen es am Stück waren –<br />

solange er sie alle an einem Tag schaffte. Eine<br />

kleine Besprechungspause? Auf den Boden<br />

und 20 Liegestütze. Bei jedem Punktgewinn<br />

der Washington Redskins (sein Lieblings-<br />

Footballteam) – noch einmal 20. Heute geht er<br />

etwas gelassener ans Training heran. So trifft<br />

er sich beispielsweise zu einem einstündigen<br />

Workout mit Pete Park oder folgt seinem Son<br />

Levi am Strand auf Schritt und Tritt. „Da fühlt<br />

man sich wie ein Torwart“, berichtet er. „Da<br />

heißt es immer hin- und herspringen, um mit<br />

ihm mitzuhalten. Und er will wirklich oft nach<br />

draußen. Er ist noch ein echter Dreikäsehoch,<br />

aber er klettert auf alles drauf und gräbt<br />

überall Löcher. Ununterbrochen.“<br />

McConaugheys Workouts sind mental und<br />

geistig genauso anspruchsvoll wie körperlich<br />

anstrengend. Auf einer 21-tägigen Afrikareise<br />

wurde er einmal vom Meisterwrestler eines<br />

Dorfes herausgefordert. Er rang ihm am Ende<br />

ein umkämpftes blutiges Unentschieden<br />

ab. Bei einer anderen Gelegenheit bereiste<br />

er das mexikanische Real de Catorce, um in<br />

den dortigen Bergen durch die Höhlen zu<br />

laufen. „Wenn das Workout eine mentale<br />

Herausforderung darstellt und ich herausfinden<br />

Immer am Ball: Beim Biking in Malibu<br />

muss, wie ich es bewältigen kann, macht es<br />

mehr Spaß“, sagt er. McConaughey erinnert sich<br />

an eine Reise nach Französisch-Polynesien mit<br />

seiner Freundin Camila Alves, die bei ihm lebt<br />

und die Mutter seiner Kinder ist. „Wir stiegen<br />

auf einen 900 Meter hohen Hügel. Ich hatte<br />

Wanderschuhe und die volle Montur an, und sie<br />

trug Flipflops mit einem weißen Kleid. Als wir<br />

auf der anderen Seite wieder herunterkamen,<br />

hatte ich Blutflecken auf der Kleidung und war<br />

mit Schlamm überzogen, während das Mädel<br />

keinen einzigen Staubflecken am Körper hatte.“<br />

Zu McConaugheys aktivem Lebensstil<br />

passt auch seine Vorliebe für gesundes Essen.<br />

Aber auch er lässt sich manchmal gehen. So<br />

versuchte der Schauspieler beispielsweise bei<br />

unserem MF-Shooting herauszufinden, wo es<br />

die besten Garnelensandwiches gibt – seine<br />

Belohnung für fünf Wochen Dreharbeiten<br />

an seinem nächsten Film, einer schwarzen<br />

Komödie mit dem Titel „Killer Joe“. „Wenn ich<br />

vor einem Büffet stehe, ist die Disziplin dahin.<br />

Solange etwas da ist, packe ich mir dann auch<br />

den Teller voll“, gesteht er uns.<br />

Trotzdem sagt McConaughey, dass er mit<br />

seiner Familie versucht, sich so weit wie möglich<br />

gesund zu ernähren. Er kocht mit seiner Frau<br />

Camila immer selbst, oft mit frischen Zutaten<br />

FOTOS: BEACH, GABRIEL REIS/AGNEWS/AKMIMAGES.NET, JOE SEER / SHUTTERSTOCK.COM<br />

40 / OKTOBER 2011/mensfitness.de


MF-KULTFIGUR<br />

MATTHEW MCCONAUGHEY<br />

McConaughey<br />

trainiert lieber im<br />

Freien. Hier ist er<br />

gerade am Lee<br />

Circle in New<br />

Orleans unterwegs.<br />

aus dem Garten. Zwischendurch isst<br />

Matthew ab und zu eine rote Paprika oder<br />

eine Avocado, um keinen Heißhunger<br />

auf Schokolade zu bekommen. Zu den<br />

Mahlzeiten nimmt er gewöhnlich so viel<br />

Salat zu sich, wie er will. Dazu gibt es ein<br />

Dressing aus Weißweinessig, Honig, Senf<br />

aus Dijon, Schalotten und Knoblauch.<br />

Abgerundet wird die Speise mit braunem<br />

oder indischem Reis sowie einem Schuss<br />

süßsaurer Paprikasauce. Als Eiweißquelle<br />

gibt es an vier aufeinanderfolgenden<br />

Tagen gegrillten Fisch oder Hühnerbrust.<br />

Für die nötige Abwechslung sorgen selbst<br />

gemachte Saucen und Gewürze aus drei<br />

verschiedenen Kontinenten.<br />

Trotz seines vollen Terminplans achtet<br />

McConaughey darauf, dass er immer<br />

genug Zeit hat, sich um seine Lieben zu<br />

kümmern – vor allem um die hübsche<br />

Camila Alves. Nachdem er jahrelang<br />

als attraktivster Junggeselle Amerikas<br />

galt, hat er jetzt die Frau seiner Träume<br />

gefunden. „Es sieht alles recht gut aus“,<br />

sagt er. „Sogar verdammt gut. Irgendwann<br />

ist eben einfach der Moment da, und es<br />

läuft“, meint er.<br />

Und bei ihm läuft es auf jeden Fall.<br />

SPIELPLATZ-WORKOUT<br />

Spiele und Übungen für draußen, die auch Erwachsene<br />

richtig fordern können. TEXT: BRIAN GRASSO<br />

Die Übungen nacheinander ohne<br />

Zwischenpausen ausführen. Nach<br />

der letzten Übung folgen eine oder zwei<br />

Minuten Pause. Den Zyklus drei bis zehn<br />

Mal wiederholen.<br />

Einbein-Kniebeuge<br />

> Hüpfen Sie auf einem Bein 5 Mal<br />

nach vorn. Dann den Körper wieder<br />

ausbalancieren und fünf Einbein-<br />

Kniebeugen absolvieren. Diese Abfolge<br />

noch 2 weitere Male wiederholen und<br />

dann zum anderen Bein übergehen.<br />

Mobiler Liegestütz<br />

> Bewegen Sie im Liegestütz den Körper<br />

durch Versetzen der Arme und Füße<br />

vorwärts. Die Knie nicht beugen und die<br />

Bauchmuskulatur angespannt halten. Auf<br />

10 „Schritte“ folgen immer 5 Liegestütze.<br />

Auf diese Weise fortfahren, bis 30 Schritte<br />

und 15 Liegestütze erreicht sind.<br />

Rot/Grün/Gelb<br />

> Gehen Sie aus dem Lauf heraus in den<br />

Ausfallschritt. Die ersten 5 Ausfallschritte<br />

im normalen Tempo (grün) absolvieren.<br />

Danach folgen 5 Ausfallschritte, die<br />

so langsam wie möglich durchgeführt<br />

werden. Hierfür Stück für Stück in den<br />

Ausfallschritt gehen (gelb). Nach dem<br />

fünften langsamen Ausfallschritt 5<br />

Sekunden lang in der unteren Position<br />

bleiben (rot). Von jeder Variante je 15<br />

Ausfallschritte ausführen.<br />

Klimmzug mit Beinheben<br />

> Hängen Sie sich an einen Ast, eine<br />

Klimmzugstange oder ein Klettergerüst.<br />

Dann einen Klimmzug ausführen und in<br />

der unteren Position angekommen einmal<br />

die Beine anheben. Die Übung 8 Mal<br />

wiederholen.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2011/ 41


Fleisch<br />

oder<br />

Gemüse<br />

Der einzige Vegetarier in unserer englischen MF-Partner-Redaktion liefert sich<br />

ein Kopf-an-Kopf-Duell mit dem hartgesottensten Fleischfresser des Teams,<br />

um ein für alle Mal die Frage zu klären, welche Ernährung besser ist.<br />

Von Joel Snape und Joe Warner


Fleisch vs. Gemüse<br />

D<br />

ie Küche der MF-Redaktion ist ein Schlachtfeld. Der einstige<br />

Vegetarier Joel Snape, der für uns Berichte verfasst, isst<br />

mittlerweile alles vom Strauß- bis zum Wildburger, während<br />

sich Redakteur und Tierfreund Joe Warner die Energie fürs<br />

<strong>Fitness</strong>training ausschließlich über Gemüse und gelegentliche<br />

Eier holt. Jeder meint, seine Ernährung sei die beste. Also haben wir<br />

sie gebeten, mit Experten zu sprechen und wissenschaftliche Belege<br />

anzuführen, um ihre Meinungsverschiedenheiten endlich zu klären. Ring frei.<br />

GESUNDHEIT<br />

IST ES WIRKLICH GUT, GANZ<br />

AUF FLEISCH ZU VERZICHTEN?<br />

Joel Snape Ich fange einmal an. Zuallererst schmecken<br />

Tiere einfach lecker. Zweitens ist vom gesundheitlichen<br />

Standpunkt nicht einzusehen, warum man kein Fleisch<br />

essen sollte. Fleisch erleichtert die Aufnahme von Proteinen,<br />

Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B, Kreatin<br />

und einer ganzen Palette anderer wichtiger Vitamine und<br />

Mineralstoffe, die andernfalls ohne Ergänzungsmittel nur<br />

schwer zu bekommen sind.<br />

Joe Warner Das mag stimmen. Der Knackpunkt ist hier<br />

aber das Wörtchen schwierig. Es ist schwierig, aber<br />

nicht unmöglich. Wenn man die richtigen Lebensmittel wählt,<br />

ist es außerdem gar nicht mehr so schwer, die meisten dieser<br />

Defizite auszugleichen. So ist es beispielsweise möglich,<br />

Omega-3-Fettsäuren über ausreichende Mengen an Olivenöl<br />

und Avocados zu beziehen, sich das Vitamin B durch den<br />

Spinat zu holen und praktisch alle anderen Nährstoffe über Eier<br />

zuzuführen. Beim Kreatin ist die Sache etwas kniffliger, aber in<br />

Untersuchungen hat sich gezeigt, dass der Körper die<br />

Verbindung aus Aminosäuren selbst herstellen kann. Daneben<br />

ist es möglich – wie du bereits richtig festgestellt hast –<br />

Ergänzungsmittel zu verwenden.<br />

Außerdem solltest du dich nicht zu früh freuen: Rotes Fleisch,<br />

weißes Fleisch und Fisch können qualitativ hochwertige<br />

Nährstoffe liefern, wenn – und das ist ein großes „Wenn“ –<br />

sie von fitten und gesunden Tieren stammen. Weiderind,<br />

Wildlachs und Bio-Hühner aus Freilandhaltung bieten<br />

die besten Nährstoffe. Aber wie oft bekommt man als<br />

Durchschnittsbürger so etwas zu essen? Wenn man nicht<br />

gerade Umweltschützer ist oder Geld hat wie Heu (oder<br />

beides), ist es doch eher der Normalfall, dass man sich die<br />

günstigen Hähnchen vom Imbiss holt, den Fisch aus der<br />

Lachsfarm oder das Fleisch aus der Massentierhaltung.<br />

JS Mmm, Hähnchen vom Imbiss... Eines muss ich ja<br />

schon zugeben: Es gibt zu wenige Männer, denen die<br />

ernährungstechnischen Unterschiede zwischen einem Tier aus<br />

dem Käfig und aus Freilandhaltung bewusst sind. In Studien,<br />

die das amerikanische Landwirtschaftsministerium<br />

durchgeführt hat, stellte sich heraus, dass Wildlachs 20 Prozent<br />

mehr gesunde Proteine und 20 Prozent weniger Fett enthält als<br />

der Fisch aus der Lachsfarm. Der wilde Fisch weist daneben<br />

auch einen größeren Anteil der guten Omega-3-Fettsäuren auf.<br />

Gar nicht zu sprechen von den konzentrierten Pestiziden, die in<br />

Lachsfarmen im Wasser schwimmen.<br />

Die freiwilligen Teilnehmer einer jüngeren irischen Studie<br />

aus dem Jahr 2011, die Fleisch verzehrten, das von Kühen<br />

aus reiner Grasfütterung stammt (bei der herkömmlichen<br />

Grasfütterung werden vor der Schlachtung noch Körner<br />

zugefüttert), wiesen einen besseren Anteil an gesunden<br />

Omega-3- im Vergleich zu den schlechten Omega-6-Fettsäuren<br />

auf. Daraus kann man eine eindeutige Lehre ziehen: Es ist<br />

wichtig, sich immer gut zu informieren und das Kleingedruckte<br />

auf der Verpackung zu lesen.<br />

„Fleisch erleichtert<br />

die Aufnahme von<br />

Proteinen, Omega-<br />

3-Fettsäuren,<br />

Vitamin B und<br />

Kreatin.“<br />

JW Wir sind uns also einig, dass die Leute beim<br />

Einkaufen besser aufpassen müssen. Das Problem ist nur:<br />

Der World Cancer Research Fund (WCRF), der die internationale<br />

Krebsforschung finanziell unterstützt, warnt davor, dass ein<br />

Verzehr von über 500 Gramm gekochtem<br />

rotem Fleisch pro Woche das Risiko für<br />

Darm- und sonstige<br />

Krebsarten erhöht. Der Grund<br />

hierfür ist das stark<br />

eisenhaltige Häm, das dem roten<br />

Fleisch seine Farbe verleiht und für<br />

die Schäden an Darmzellen<br />

verantwortlich ist.<br />

Rotes Fleisch fördert im Magen auch die<br />

Produktion einer Verbindung namens N-Nitroso,<br />

die Zellen und DNS beschädigt. Industriell<br />

verarbeitetes Fleisch – also alles, was geräuchert,<br />

gepökelt, gesalzen oder mit Chemikalien bearbeitet wurde<br />

– sollte laut WCRF komplett gestrichen werden, da hier das<br />

Krebsrisiko noch höher ist.<br />

JS Ich werde mich nicht mit dem WCRF anlegen, möchte<br />

aber anführen, dass in einigen großen Studien aus dem<br />

Jahr 2005 keine Verbindung zwischen dem Verzehr von Huhn<br />

und der Entstehung von Krebs festgestellt werden konnte. Es<br />

hieß sogar, Fisch könne unter Umständen das Risiko einiger<br />

Krebsarten senken. Daneben ist es ziemlich einfach, industriell<br />

verarbeitetes Fleisch zu umgehen, indem man selbst kocht.<br />

Außerdem ist es wichtig, die Aspekte zu klären, die in den<br />

Studien nicht berücksichtigt wurden. Wie der Ernährungsexperte<br />

und Autor Dr. John Berardi hinweist, besteht die Verbindung<br />

hauptsächlich deshalb, weil Menschen, die gern Fleisch essen,<br />

dazu neigen, weniger andere gesunde Sachen zu verzehren.<br />

Ihre Ernährung enthält oft sehr viele Kalorien und gesättigte<br />

Fettsäuren, wenig Ballaststoffe und Antioxidantien und geringe<br />

Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen.“<br />

Anders gesagt: Die Lösung besteht nicht darin, auf Fleisch<br />

zu verzichten, sondern darin, den Verzehr mit anderen<br />

Nahrungsmitteln abzuwechseln. Ich gebe gern zu, dass dazu<br />

auch die Zufuhr großer Mengen Gemüse gehört. Aber nicht der<br />

Verzehr großer Mengen Quinoa und Reis. Und zwar aus den<br />

folgenden Gründen.<br />

FLEISCHFRESSER<br />

JOEL SNAPE<br />

Gewicht: 75 kg<br />

Typisches Gericht:<br />

Rindersteak (englisch)<br />

mit Süßkartoffel-Pommes<br />

und Brokkoli<br />

<strong>Fitness</strong>ziele: stärker<br />

werden und<br />

MMA-Form erreichen<br />

mensfitness.de ess. s.de<br />

/OKTOBER 2011/ 67


VEGETARIER<br />

JOE WARNER<br />

Gewicht: 72 kg<br />

Typisches Gericht:<br />

Fleischersatz mit<br />

Süßkartoffeln und<br />

gedünstetem Gemüse.<br />

<strong>Fitness</strong>ziele: magere<br />

Muskelmasse<br />

und Kraft aufbauen<br />

FETTABBAU<br />

WIE NIMMT MAN LEICHTER<br />

AB: MIT GEMÜSE<br />

ODER MIT FLEISCH?<br />

JS Ich will nachher noch auf den Muskelaufbau<br />

eingehen. Vorher möchte ich aber noch Folgendes<br />

loswerden: Ich glaube nicht, dass die meisten Linsenesser so<br />

gesund sind, wie sie gern glauben. Viele moderne<br />

vegetarische Speisepläne sind gar nicht so gesund und führen<br />

zu Dickleibigkeit, weil sie auf zumeist stärkehaltigen<br />

Kohlenhydraten aufbauen, die das Eiweiß ersetzen sollen.<br />

Kartoffeln, Brot und Nudeln lassen den Blutzuckerspiegel rasant<br />

ansteigen. In der Folge werden große Mengen Insulin<br />

ausgeschüttet, und die Energie wird in Fettzellen eingelagert.<br />

Manche Fachleute wie Robb Wolf, Autor des Buches<br />

„The Paleo Solution“, sind sogar der Meinung, dass<br />

Körnerprodukte, Reis und Quinoa fast unmöglich zu verdauen<br />

sind und eher zu Entzündungen und Schäden an der<br />

Darmwand führen, was natürlich nicht besonders hilfreich ist.<br />

Was sagst du dazu?<br />

JW Na ja, ich gebe zu, dass das ein Problem ist.<br />

Das merkt man schon, wenn man sich im<br />

Restaurant einmal die vegetarischen Optionen<br />

ansieht. Dazu gehören in der Regel Risottos<br />

mit viel Reis, Pasta mit Sauce und Käse- oder<br />

Gemüsepasteten. Ich weiß, wovon ich<br />

rede. Ich habe schon alles probiert.<br />

All diese Gerichte sind bis zum<br />

Platzen mit Kohlenhydraten gefüllt.<br />

Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Eier und nicht<br />

fettreduzierter griechischer Joghurt ohne Geschmackszusatz<br />

sind eine hervorragende Option, die man fast überall<br />

ganz leicht essen kann. Für eine wissenschaftliche<br />

Nachbesprechung im Jahr 2010 wurden Daten von 87 einzelnen<br />

Studien zusammengetragen. Es zeigte sich, dass Vegetarier<br />

normalerweise schlanker sind als Menschen, die Fleisch essen,<br />

und weniger an Diabetes, hohem Blutdruck und anderen mit<br />

Fettleibigkeit in Verbindung stehenden Problemen leiden. Dein<br />

Zug, Snape.<br />

JS Ah, aber bei wie vielen dieser Studien wurde der<br />

Körpermasseindex (BMI) als Maß der Fettleibigkeit zu<br />

Rate gezogen? Bei diesem System wird nämlich nicht<br />

zwischen Fett und Muskelmasse unterschieden. Vielleicht gibt<br />

es ja einen guten Grund dafür, dass der BMI bei Vegetariern<br />

niedriger ist. Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt...<br />

MUSKELN<br />

KANN MAN OHNE FLEISCH<br />

MUCKIS AUFBAUEN?<br />

JS Jetzt geht es ans Eingemachte. Es gibt nicht viele<br />

wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen auf<br />

Fleisch und Gemüse basierende Ernährungspläne direkt<br />

miteinander verglichen werden. Aber ich möchte dich auf ein<br />

Experiment der University of Arkansas aus dem Jahr 1999<br />

hinweisen, bei dem zwei Gruppen von Trainingsanfängern<br />

identische Kalorienmengen aufnahmen und ein<br />

Trainingsprogramm absolvieren mussten. Eine Gruppe ernährte<br />

sich vegetarisch, die andere aß Fleisch.<br />

Die Vegetarier verloren an Muskelmasse, während die<br />

Ernährung mit Fleisch für Zuwächse sorgte. Recht eindeutig,<br />

oder?<br />

JW Ja, aber wer weiß schon, wie genau diese<br />

sogenannten „Vegetarier“ sich ernährten? Wenn ich<br />

höre, man kann mit einer vegetarischen Ernährung keine<br />

Muskeln aufbauen, gebe ich immer dieselbe Antwort: Mike<br />

Mahler (mikemahler.com). Mike betreut seine Kunden in Las<br />

Vegas beim Krafttraining. Er hat sich bereits um zahlreiche<br />

Weltklasse-Athleten gekümmert. Und obwohl er seit zwanzig<br />

Jahren weder Fleisch, Fisch noch Milchprodukte anrührt, ist er<br />

ein echter Muskelprotz.<br />

Deshalb will ich ihn für mich sprechen lassen. „Ich bin 37<br />

Jahre alt und lebe seit meinem 20. Lebensjahr als Veganer.<br />

Trotzdem werde ich von Jahr zu Jahr stärker“, sagt Mahler. „Ich<br />

bin der lebende Beweis dafür, dass eine vegetarische oder<br />

vegane Ernährung nicht nur gesund sondern auch die optimale<br />

Ernährung für Leute sein kann, die wie ich gern hart trainieren.<br />

Man kann sich als Veganer alle benötigten Eiweißreserven<br />

besorgen, indem man Nüsse und Körner mit Gemüse wie<br />

Linsen, schwarzen Bohnen und Kichererbsen kombiniert.<br />

Außerdem sind qualitativ hochwertige Eiweißpulver aus<br />

Erbsen, Reis, Paranüssen und Hanfsamen auf dem Markt<br />

erhältlich. Außerdem ist eine gesunde Menge Fett wichtig<br />

für die optimale Produktion von Sexualhormonen. Ich habe<br />

festgestellt, dass Kokosöl besonders gut geeignet ist. Ich habe<br />

die Testosteronwerte eines 18-Jährigen.“<br />

JS Interessant. Mir fällt auf, dass er gar nicht auf Soja<br />

eingegangen ist, das ja viele Vegetarier immer als tolle<br />

Eiweißquelle angeben. Das Problem beim Soja ist nämlich,<br />

dass es viele pflanzliche Nährstoffe enthält, die von der<br />

molekularen Zusammensetzung her dem weiblichen<br />

Geschlechtshormon Östrogen sehr ähnlich sind. Das ist alles<br />

andere als gut für die Testosteronwerte.<br />

JW Zufällig habe ich das bei Mahler auch angesprochen.<br />

Er meint dazu: „Ich selbst verwende überhaupt kein Soja.<br />

Das mit verschiedensten Mitteln haltbar gemachte Soja, wie es<br />

im Pulver und im Inkareis vorkommt, führt nämlich oft zu<br />

Lebensmittelunverträglichkeiten und schließlich zu Allergien.<br />

Daher sollte man es aus dem Speiseplan streichen. Die beste<br />

Form des Soja ist das fermentierte probiotische Natto. Es weist<br />

keine der negativen Eigenschaften des Soja auf.<br />

Beispielsweise blockiert es nicht die Aufnahme von<br />

Mineralstoffen und löst keine Verdauungsprobleme aus.<br />

Tempeh ist die zweitbeste Variante.<br />

Alle anderen Sorten sollten nicht verzehrt werden.“


Fleisch vs. Gemüse<br />

JS Na schön. Ich schätze, wenn Mahler es schafft,<br />

dann ist es wohl möglich. Allerdings nimmt er an<br />

keinen speziellen Wettkämpfen teil...<br />

JW Schön, dass du die Leistungsfähigkeit<br />

ansprichst...<br />

LEISTUNG<br />

WIE WIRKT SICH DER<br />

VERZICHT AUF FLEISCH AUF<br />

DIE LEISTUNG AUS?<br />

JW Ich habe selbst als Vegetarier schon an vier<br />

Marathonläufen teilgenommen. Und ich gebe zu,<br />

dass es schwer sein kann, die fürs Training und die<br />

Regeneration notwendige Energie zu bekommen. Man<br />

muss intelligente Lösungen finden und vor<br />

beziehungsweise nach dem Laufen Kohlenhydrate<br />

zuführen. Außerdem ist es wichtig, vollwertige Proteine zu<br />

sich zu nehmen, sei es durch den Shake oder durch eine<br />

Kombination aus Bohnen, Linsen, Milchprodukten und<br />

anderen vegetarischen Erzeugnissen. Dann können die<br />

Muskeln regenerieren.<br />

Immer noch nicht davon überzeugt, dass es funktioniert?<br />

Dann möchte ich dir Scott Jurek vorstellen, den Ultramarathon-<br />

Läufer und siebenmaligen Gewinner des Western States<br />

Endurance Run über 160 Kilometer (scottjurek.com). „Anfangs<br />

bin ich wegen der langfristigen gesundheitlichen Vorteile auf<br />

eine vegane Ernährung umgestiegen.<br />

„Die vegane<br />

Ernährung erlaubte<br />

es mir, härter zu<br />

trainieren und bessere<br />

Ergebnisse zu<br />

erreichen.“<br />

Ich stellte aber schon nach kurzer Zeit fest, dass die<br />

hochwertigen Lebensmittel die Regeneration beschleunigten“,<br />

erzählt er. „Ich konnte härter trainieren und erreichte im Rennen<br />

bessere Ergebnisse. Die Deckung des Kalorienbedarfs ist eine<br />

absolute Grundlage für einen Athleten, der über die Ultradistanz<br />

läuft. Diese Vorgabe kann durch erstklassige Fette einschließlich<br />

Öl, Oliven, Nüsse und Körner sowie Nahrungsmitteln mit hoher<br />

Proteindichte wie Soja und Linsen erreicht werden.“ Wenn<br />

ein Ultramarathon-Läufer vegan leben kann, dürfte auch der<br />

begeisterte Freizeitsportler mit der vegetarischen Ernährung<br />

zurechtkommen.<br />

JS Beeindruckend.<br />

JW Ich bin noch nicht fertig. Der UFC-Kämpfer Jon<br />

Fitch wurde vor seinem letzten Kampf gegen BJ<br />

Penn zum Veganer. Er sagt dazu: „Was meine Fortschritte<br />

angeht, so regeneriere ich im Moment weitaus schneller<br />

als vor der Umstellung. So kann ich auch mehr trainieren.<br />

Ich habe mich noch nie so energiegeladen gefühlt.“<br />

ZUFUHR LEBENSNOTWENDIGER NÄHRSTOFFE<br />

FLEISCH GEGEN GEMÜSE<br />

JS Schön und gut. Ich möchte allerdings darauf<br />

hinweisen, dass er die ersten beiden Runden seines<br />

Kampfes verlor – vielleicht, weil er so viel abgenommen<br />

hatte, dass er Penn nicht zu Boden zwingen konnte. In der<br />

dritten Runde hatte machte er allerdings in der Tat einen<br />

dynamischen Eindruck.<br />

FLEISCH ODER GEMÜSE<br />

DAS URTEIL<br />

JW Also. Bereit, das Steak gegen Butternut-Kürbisse<br />

auszutauschen?<br />

JS Nein, nicht wirklich. Ich bin immer noch der<br />

Meinung, dass die meisten Menschen am besten<br />

damit fahren, die ganze Bandbreite an Lebensmitteln zu<br />

nutzen. Auf diese Art ist es einfacher, Eiweiß und<br />

VITAMIN A<br />

ERLAUBTE TAGESDOSIS (ETD) 0,7 mg<br />

Hühnerleber<br />

ETD in 35 g<br />

Funktionen Vitamin A kräftigt die Knochen, erhält die<br />

Sehkraft und unterstützt den Körper bei der Bekämpfung von<br />

Infektionen.<br />

Quellen Etwas Hühnerleber enthält die ganze Menge, die Sie<br />

brauchen. Streng genommen gibt es keine Gemüsesorte, die<br />

Vitamin A enthält. Karotten (und andere Gemüsearten) sind<br />

aber Betacarotin-Quellen. Das Provitamin wird vom Körper zu<br />

Vitamin A umgewandelt.<br />

Kabeljaurogen<br />

ETD in 238 g<br />

VS<br />

VITAMIN C<br />

ETD 40 mg<br />

VS<br />

Funktionen Neben der Vorbeugung gegen Erkältungen ist<br />

Vitamin C auch unverzichtbar für die Gesundheit von Haut<br />

und Sehnen.<br />

Quellen Die meisten Obst- und Gemüsesorten enthalten<br />

dieses essenzielle Vitamin, das man in tierischen<br />

Lebensmitteln meist vergeblich sucht.<br />

VITAMIN B12<br />

ETD 1,5 mcg<br />

Schweinefleisch VS Hefeextrakt<br />

ETD in 75 g ETD in 300 g<br />

Funktionen Diese Fleischsorte unterstützt die Bildung roter<br />

Blutkörperchen, baut Anämien vor und hilft, den Appetit zu zügeln.<br />

Quellen Sowohl Schweinefleisch, Rindfleisch, Leber als auch Geflügel<br />

enthalten hohe Konzentrationen an Vitamin B12. Wenn Sie keine<br />

tierischen Lebensmittel essen, ist Hefeexktrakt (wie in britischer<br />

Marmite enthalten) das beste Ersatzprodukt.<br />

Rindersteak<br />

ETD in 255 g<br />

EISEN<br />

ETD 8,7mg<br />

VS<br />

Karotten<br />

ETD in 30 g<br />

Grüne Paprika<br />

ETD in 33 g<br />

Spinat<br />

ETD in 243 g<br />

Funktionen Eisen unterstützt den Sauerstofftransport und<br />

ist für den Muskelaufbau von grundlegender Bedeutung.<br />

Quellen Blattgemüse enthält zwar Eisen. Zur besseren<br />

Aufnahme empfiehlt sich, Vitamin C zuzuführen oder eine<br />

leichter zu verarbeitende Eisenvariante aufzunehmen, wie sie<br />

im Steak enthalten ist.<br />

Nährstoffe aufzunehmen, ohne auf Ergänzungsmittel<br />

zugreifen zu müssen. Vor allem ist es leichter, den Körper<br />

mit Kreatin zu versorgen und die Testosteronausschüttung<br />

zu steigern. Wir können uns aber wohl darauf einigen,<br />

dass ein gut strukturierter vegetarischer Ernährungsplan<br />

durchaus alle wichtigen Nährstoffe enthalten kann, die für<br />

ein gesundes und sportlich sehr aktives Leben notwendig<br />

sind.<br />

JW Gut. Aber nur, wenn wir auch festhalten, dass die<br />

meisten Menschen, die Fleisch verzehren, ebenfalls<br />

gesundheitlich davon profitieren könnten, ihre Ernährung<br />

genauer unter die Lupe zu nehmen. Vor allem sollte die<br />

Zufuhr von rotem Fleisch reduziert und zum Ausgleich auch<br />

sehr viel Gemüse gegessen werden.<br />

JS Das kann ich so unterschreiben. Freut mich, dass<br />

wir das geklärt haben. Das nächste Mal können<br />

wir darüber reden, warum den Vegetariern einfach kein<br />

Gericht einfällt, das genauso lecker schmeckt wie<br />

gegrillter Bauch.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 45


<strong>Fitness</strong> Trend<br />

46/OKTOBER 2011/mensfitness.de


<strong>Fitness</strong> Trend<br />

„TSCHAKKA, WE CAN DO IT!<br />

ORIGINAL BOOTCAMP<br />

FITNESS & GUTES<br />

FEELING<br />

Hört man den Begriff „Bootcamp“,<br />

ist die Assoziation zu militärisch<br />

gedrillten Ausbildungs-(Trainings-)<br />

lagern nicht allzu fern. Dass es aber<br />

auch anders geht, beweist das<br />

Konzept der sympathischen <strong>Fitness</strong>-<br />

Truppe um Saskia Herrmannsdörfer<br />

aus Köln. Mit ihrem Projekt „Original<br />

Bootcamp“ hat sich das Team zum<br />

Ziel gesetzt, in erster Linie urban<br />

angesiedelten <strong>Fitness</strong>bedürftigen<br />

den notwendigen Outdoor-Support<br />

zu bieten. Gruppenfeeling und Spaß<br />

am Erfolg sind die Bausteine, um<br />

den Teilnehmern ihre körperlichen<br />

Grenzen näher zu bringen. Basierend<br />

auf abwechslungsreichen und<br />

dadurch niemals langweiligen<br />

Trainingsprogrammen, werden Natur,<br />

Spaß und hartes Training in Einklang<br />

gebracht.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 47


<strong>Fitness</strong> Trend<br />

DER TREND<br />

Vorreiter dieser neuen <strong>Fitness</strong>welle waren – wie könnte es anders<br />

sein – die USA. Das Team um Saskia Herrmannsdörfer, Diplom-<br />

Sportwissenschaftlerin und Ausbilderin der Personal Trainer<br />

an der Deutschen Sporthochschule Köln, hat diesen Trend in<br />

Deutschland dann erstmals ins Leben gerufen. Kleingruppen von<br />

vier bis zwölf Teilnehmern treffen sich zwei Mal pro Woche in<br />

städtischen Parks, um über einen Zeitraum von acht Wochen<br />

an einem speziellen Outdoor-Intervalltraining teilzunehmen,<br />

das von einem ausgebildeten Personal Trainer betreut wird.<br />

Langzeitmitgliedschaften werden hier bewusst vermieden,<br />

um individuelle Eindrücke und die Zustimmung der einzelnen<br />

Teilnehmer durch eine bewusste Entscheidung zu erhalten.<br />

DAS TRAINING<br />

Grundlage des Trainings bilden die neuesten<br />

sportwissenschaftlichen Erkenntnisse des „Functional Trainings“, bei<br />

dem Bewegungsabläufe anstatt einzelner Muskeln trainiert werden.<br />

Das Konzept hat sich in den USA bereits erfolgreich durchgesetzt<br />

und macht Personal Training für jeden erschwinglich. „Outdoor<br />

<strong>Fitness</strong> Movement“ heißt das Zauberwort, das es in Deutschland<br />

auszulösen und zu etablieren gilt. Dabei geht es nicht nur um die<br />

Bewegung an der frischen Luft, sondern auch um Ernährung und<br />

Motivation. Ein Ernährungskonzept, welches den unterschiedlichen<br />

Zielsetzungen der „Booties“ Rechnung trägt und unterschiedliche<br />

Motivationsmethoden, wie zum Beispiel das Vermessen vor und<br />

nach dem Camp, unterstützen den ganzheitlichen Charakter der<br />

Bewegung.<br />

CAMP TIME<br />

Das Camp ist darauf ausgerichtet, den gesamten Körper in jeder<br />

Einheit zu trainieren und gleichzeitig Abwechslung zu bieten. In den<br />

ersten Einheiten wird primär auf korrekte Bewegungsausführung<br />

geachtet und dementsprechend einiges korrigiert. Anschließend<br />

wird durchschnittlich nur noch eine neue Übung pro Einheit<br />

eingeführt, so dass sich der Fokus von der Bewegungsausführung<br />

auf die Bewegungsintensität verschiebt. Die Belastung für den<br />

Organismus erhöht sich, was sich in einem Puls im unteren<br />

Maximalbereich widerspiegelt. Gegen Ende des Camps, wird dann<br />

eine fast ausschließlich aus plyometrischen Übungen bestehende<br />

Stunde durchgeführt, in der die Teilnehmer noch weiter an ihre<br />

individuellen Grenzen gehen können.<br />

Da Vielfalt und Abwechslung ein Teil des Konzeptes sind, verläuft<br />

jede Einheit anders. Die grundlegenden Bausteine bleiben<br />

jedoch immer gleich. So finden sich in jeder Einheit die Teile<br />

Warm up (Aufwärmen), Movement Preparation (Vorbereitung),<br />

Teambuilding (Teambildung), Strength (Kraft), Metabolic<br />

Conditioning (Kreislauftraining) und Stretching (Dehnung)<br />

wieder. Der <strong>Kern</strong> des Trainings besteht aus dem Teil Strength und<br />

Metabolic Conditioning, bei dem das eigentliche, hochintensive<br />

Intervalltraining stattfindet. Ein Zirkel bestehend aus sechs bis<br />

acht Übungen wird von den Teilnehmern zeitbasiert durchlaufen.<br />

Ein Intervall dauert zwischen 30 und 60 Sekunden mit 10 bis 20<br />

Sekunden Pause dazwischen. Insgesamt wird der Zirkel zwei bis fünf<br />

Mal durchlaufen, mit zwei Minuten Pause dazwischen. Alle Übungen<br />

werden entsprechend des <strong>Fitness</strong>levels der Teilnehmer in mehreren<br />

Stufen erläutert und durchgeführt.<br />

Die Personal Trainer greifen auf einen großen Fundus an Übungen<br />

aus dem funktionalen Krafttraining zurück, welche die ganzheitliche<br />

Beanspruchung des Körpers in jeder Camp-Einheit garantieren.<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf das Training des sogenannten<br />

Cores gelegt, welches die Grundlage für eine effiziente Ausführung<br />

aller Übungen bildet. Wilde Seilkonstruktionen, Agility Ladders<br />

(Strickleitern), Kettlebells (Kugelhanteln), Hanteln, Medizinbälle und<br />

viele weitere Kleingeräte aus dem Personal Training unterstützen<br />

das Training mit dem eigenen Körpergewicht.<br />

Jeder Personal Trainer hat eine Sportart, die ihn oder sie besonders<br />

fasziniert. Individuelle Sportarten wie beispielsweise Parcours oder<br />

Wellenreiten werden nicht ausgeblendet, sondern machen durch<br />

Übungen, die mit funktionalem Krafttraining vereinbar sind, jedes<br />

Camp zum Unikat. Kickbox-Amateurweltmeisterin und Bootcamp-<br />

Fan Melanie, lässt dann auch hin und wieder mal die Fäuste fliegen.<br />

Daher auch das Motto von Original Bootcamp: „Das Herz des<br />

Bootcamps schlägt durch unsere Trainer.“<br />

48/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Interview mit Saskia<br />

Herrmannsdörfer<br />

<strong>Fitness</strong> Trend<br />

Wie kamst du auf die Idee „Original Bootcamp“ zu gründen?<br />

Das Training im <strong>Fitness</strong>center an Geräten macht mir selbst keinen Spaß. Ich erwische mich<br />

immer wieder dabei, wie ich mit den Gedanken ganz woanders bin und lediglich meine<br />

Trainingsroutine abarbeite. Zudem bin ich am liebsten an der frischen Luft im Grünen.<br />

Wenn einem eine ordentliche Brise ins Gesicht weht oder der sommerliche Regen auf<br />

die Haut tröpfelt, fühlt man sich gleich viel lebendiger. Meine Erfahrungen als Personal<br />

Trainerin haben mir gezeigt, dass es den meisten meiner Kunden genauso geht wie<br />

mir. Es gibt nichts Besseres als 100 Prozent frische Luft zu atmen und seinen Körper auf<br />

Höchstleistungen zu trimmen. Bei dem Gedanken, dass der neben mir gerade genauso<br />

leidet wie ich, komme ich dann so richtig in Fahrt. Dabei bringen erfahrungsgemäß<br />

funktionale Übungen gepaart mit hochintensiven Intervallen die besten Ergebnisse und die<br />

Idee des Group Personal Trainings war geboren.<br />

Warum ist das Bootcamp-Training effektiver?<br />

Beim HIIT (High Intensity Interval Training) werden Kraft und Ausdauer in vielfältiger Weise<br />

gleichzeitig trainiert. Das Geheimnis dieser Methode liegt im Rhythmus zwischen normaler<br />

Belastung und plötzlichen hohen Intensitäten, welche den Muskel extrem belasten und<br />

eine Superkompensation auslösen. Durch das Gruppen-Feeling wird jeder Teilnehmer aus<br />

seiner Komfortzone bewegt und zu Höchstleistungen angespornt. Zudem ist diese Art des<br />

Trainings ein wahrer Kick für den Stoffwechsel: Der Körper hebt die Stoffwechselrate noch<br />

Stunden nach dem Training an.<br />

Welche Philosophie möchtest Du mit Deinem Konzept vermitteln?<br />

Das Lebensgefühl „Tschakka, we can do it“, das wir verkörpern, vereint Natur, Spaß, hartes,<br />

anstrengendes Training und ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl. Es entsteht ein starkes<br />

Team, welches in jeder Einheit sein Bestes gibt. Unsere Trainingsprogramme sind immer<br />

unterschiedlich und ganzheitlich angelegt, sodass der Körper nie in eine Routine verfällt<br />

und sich ständig anpassen muss. Geräte wie die „Wilden Seile“, Kettlebells, Strickleitern oder<br />

Schlingentrainer machen das Training besonders abwechslungsreich. Außerdem sind unsere<br />

Personal Trainer immer nah an unseren „Booties“ dran, korrigieren, motivieren und stehen<br />

auch als Ansprechpartner über die einzelnen Einheiten hinweg zur Verfügung.<br />

Wer kann bei Euch mitmachen?<br />

Die Kurse sind sowohl für Anfänger, Wiedereinsteiger und Fortgeschrittene geeignet, da<br />

jede Übung dem individuellen <strong>Fitness</strong>level entsprechend durchgeführt werden kann und<br />

die Intervalle zeitbasiert und nicht wiederholungsbasiert sind.<br />

Für Dich persönlich als Personal Trainer – wie erkennst Du, ob Dein<br />

Training von Erfolg gekrönt war?<br />

Viele unserer „Booties“ kommen gestresst von der Arbeit ins Camp, und das<br />

Launebarometer ist meistens im Keller. Während der Einheit werden eigene Grenzen<br />

verschoben und die Gemeinschaft der Gruppe spornt einen zu Höchstleistungen an.<br />

Das unglaubliche Körpergefühl und der Stolz auf das eigene Durchhaltevermögen<br />

ist die persönliche Belohnung eines jeden Teilnehmers. Wenn dann noch das T-Shirt<br />

verschwitzt ist und man in ausgepowerte, aber glückliche Gesichter sieht, ist das das größte<br />

Kompliment für uns Bootcamp-Trainer.<br />

Fotos: Original Bootcamp<br />

INFO:<br />

„Original Bootcamp“ bietet<br />

auf seiner Internetseite<br />

verschiedene Camps in Köln<br />

und Bonn an. Weitere Städte<br />

in ganz Deutschland sind in<br />

Planung. Wer Lust hat, Teil des<br />

„Outdoor <strong>Fitness</strong> Movements“<br />

zu werden, schaut einfach auf<br />

www.original-bootcamp.com<br />

vorbei und meldet sich zu<br />

einem Probetraining an.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 49


Slug Xxxxx<br />

Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

50/OKTOBER 2011/mensfitness.de


<strong>Fitness</strong>fakten<br />

Slug Xxxxx<br />

WEISE<br />

WORTE<br />

Unser <strong>Fitness</strong>guru verrät Ihnen, was jeder Sportler wissen muss – gestützt durch<br />

die neusten Forschungsergebnisse und führende <strong>Fitness</strong>experten.<br />

Von Joel Snape<br />

Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

Welches ist<br />

die beste<br />

Übung?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Lassen Sie sich nicht<br />

durch falsche Übungen ins<br />

Bockshorn jagen. Es ist besser,<br />

schwere Gewichte zu<br />

verwenden als 1.000 Bizepscurls<br />

auszuführen.<br />

Die weltbeste Übung ist nicht die Kniebeuge, das<br />

Kreuzheben oder der Klimmzug – auch, wenn dies<br />

alles hochwertige Übungen sind, die mehrere<br />

Muskelgruppen mit einbeziehen. „Wenn es nur eine<br />

Wahlmöglichkeit gäbe, wäre eine einfache<br />

Trageübung die beste Entscheidung“, so Zoran<br />

Dubaic und Sean Keefe, die Gründer von<br />

strengthandperformance.co.uk. „Wenn Sie etwas<br />

Schweres aufheben und damit eine gewisse Zeit<br />

lang oder über eine bestimmte Distanz laufen,<br />

werden alle Muskeln einschließlich des Herzens<br />

angesprochen.“<br />

„Wer uns nicht glaubt, kann ja einmal Hanteln mit<br />

50 Kilo aufheben und 20 Meter weit laufen. Es ist<br />

die Hölle. Anfänger müssen das Gewicht per<br />

Kreuzheben nach oben bringen. Dabei werden<br />

gleich zu Beginn die Griffstärke, der untere Rücken<br />

und die Beine beansprucht. Beim Laufen müssen<br />

dann Oberkörper und Rumpf das Gewicht<br />

stabilisieren, damit es sich nicht wegdreht. Dadurch<br />

sind die Muskeln ständig gefordert. Nach einer Zeit<br />

wird der Griff nachlassen, während Trapezmuskeln<br />

und Latissimus brennen und die Herzfrequenz am<br />

oberen Limit ist. Absolvieren Sie einen kurzen Lauf<br />

mit einem schweren Gewicht, legen Sie zur<br />

Unterstützung eine mittlere Entfernung mit einem<br />

normalen Gewicht zurück, und nutzen Sie zur<br />

Konditionssteigerung ein leichtes Gewicht sowie die<br />

Prinzipien des Intervalltrainings. Außerdem sollten<br />

einige Sandsack- oder Fass-Trageübungen mit ins<br />

Training einfließen.“<br />

Wenn ich genug<br />

trainiere, kann ich<br />

dann alles essen,<br />

was ich will?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Jeder Sportler denkt ab<br />

und zu an leckeren Kuchen<br />

und abendliche Fleischspieße.<br />

Wer aber wirklich stark<br />

sein will, muss auch diesen<br />

Versuchungen<br />

widerstehen.<br />

Der Gedanke, dass mit ausreichend Sport<br />

sämtliche aufgenommenen Kalorien ganz einfach<br />

wieder abgebaut werden können, ist wirklich<br />

verführerisch. Wenn Schwimmwunder Michael<br />

Phelps zum Frühstück – wie er immer behauptet<br />

– Omelettes mit Schokolade und Sandwiches mit<br />

Rührei verdrücken kann und Tour de France-<br />

Fahrer täglich um die 10.000 Kalorien<br />

herunterspulen, kann diese Art der Ernährung<br />

auch für den Freizeitsportler nicht schlecht sein.<br />

Oder? Die Sache ist: Bei Leuten, die ihr Geld nicht<br />

als Vollzeit-Profisportler verdienen, ist die<br />

Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass sie alles<br />

durchs Training wieder aufholen können. Wer sich<br />

falsch ernährt, schafft es unter Umständen nicht<br />

einmal bis ins <strong>Fitness</strong>center.<br />

„Eilig mitgenommene Limonadengetränke aus<br />

dem Kiosk machen müde, während<br />

kohlenhydratlastige Nudel- oder Reisgerichte zu<br />

Trägheit führen und die Motivation senken, ins<br />

<strong>Fitness</strong>center zu gehen“, so die<br />

Ernährungsexpertin Christine Bailey. „Eine gute<br />

Wahl sind stark eiweißhaltige Nahrungsmittel wie<br />

Huhn, Fisch oder Omelettes. Diese Lebensmittel<br />

wirken sättigend, ohne den Körper träge zu<br />

machen. Wer auf die Schnelle Kohlenhydrate<br />

braucht, sollte eher zu Roggenbrot greifen.“<br />

Kann man es mit<br />

dem Training auch<br />

übertreiben?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

In manchen<br />

Lebensbereichen gilt der<br />

Spruch: Weniger ist mehr.<br />

Beim Sport sollte es eher<br />

heißen: Mehr<br />

ist weniger..<br />

Natürlich kann man auch zu viel trainieren.<br />

Das größte Problem für Einsteiger ist der<br />

Muskelkater. Dieser ist in der Regel durch einen<br />

plötzlichen Anstieg des Trainingsvolumens<br />

bedingt. Wer also gleich von Null auf Hundert<br />

hochfährt, sollte nicht überrascht sein, wenn er<br />

ein, zwei Tage lang Muskelkater hat.<br />

Allerdings dauert es schon etwas länger, bis<br />

jemand wirklich übertrainiert ist. „Dieser Zustand<br />

ist erreicht, wenn sich der Körper nicht mehr<br />

richtig von der Trainingsbelastung erholen<br />

kann“, erklärt der Arzt und professionelle Triathlet<br />

Alex McDonald. „Es muss ein Gleichgewicht<br />

zwischen den belastenden Faktoren und der<br />

Regenerationsfähigkeit des Sportlers bestehen.“<br />

Anders gesagt: Wenn das zentrale<br />

Nervensystem unter Dauerbeschuss ist und sich<br />

nicht richtig erholen kann, ist der Sportler am<br />

Ende möglicherweise erschöpft, reizbar und<br />

demotiviert. Durch mehr Schlaf oder besseres<br />

Essen kann die Regenerationsdauer verkürzt<br />

werden. Letztendlich ist es aber ratsam, das<br />

Trainingsvolumen zu senken.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 51


Warum bekomme<br />

ich einfach keinen<br />

Waschbrettbauch?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Selbst hundert<br />

Crunches können eine<br />

durchzechte Nacht nicht<br />

ausgleichen.<br />

Es gibt zwei mögliche Gründe dafür,<br />

dass Ihr Bauch immer noch nicht<br />

gestählt ist: eine falsche Ernährung<br />

oder die falschen Übungen. Die<br />

Bauchmuskulatur sollte wie jeder<br />

andere Muskel auch trainiert werden:<br />

durch relativ geringe<br />

Wiederholungszahlen und wenn nötig<br />

mit schweren Gewichten. Auch der<br />

Bizeps wächst nicht durch hundert<br />

Wiederholungen mit einer 3-Kilo-<br />

Hantel. Warum sollte es dann möglich<br />

sein, mit endlosen Crunches<br />

ordentliche Bauchmuskeln zu<br />

bekommen?<br />

Und selbst, wenn Sie alles richtig<br />

machen, kommt der <strong>Sixpack</strong> doch erst<br />

richtig zum Vorschein, wenn<br />

diedarüber liegende Fettschicht einmal<br />

abgebaut ist. Es wird Zeit, sich zu<br />

vergegenwärtigen, was wichtiger ist:<br />

die bewundernden Blicke am Strand<br />

oder das Pils mit Currywurst.<br />

Ist das Cardiotraining<br />

absolut notwendig?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Es ist kurzsichtig, davon<br />

auszugehen, stundenlanges<br />

Training auf dem Laufband sei<br />

sinnvoll. Vor allem dann, wenn<br />

es möglich wäre, einfach ein<br />

bisschen schneller zu<br />

laufen.<br />

Wer gut in Form sein will, kommt ums<br />

Herz-Kreislauf-Training nicht herum. Das heißt<br />

aber nicht, dass es notwendig ist, jede Woche<br />

dreistündige Läufe durch den Park zu<br />

absolvieren. Wenn es nicht gerade um ein<br />

spezielles Training für einen<br />

Ausdauer-Wettkampf geht, sind kürzere<br />

Intervall-Einheiten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen zufolge besser für die Leistung<br />

und den Fettabbau. In Studien hat sich gezeigt,<br />

dass die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2<br />

max) durchs Intervalltraining um bis zu zwei Mal<br />

mehr steigen kann als durch herkömmliche<br />

langsame Langstreckenläufe. Andere<br />

Untersuchungen deuten darauf hin, dass mit<br />

dem Intervalltraining auch effektiver Fett<br />

abgebaut werden kann.<br />

Wenn diese Art des Trainings dennoch nichts<br />

für Sie ist, gibt es noch andere Alternativen:<br />

Auch durchs Seilspringen, das Tabata-<br />

Intervalltraining mit Gewichten (20-sekündige<br />

Maximalbelastung, gefolgt von zehn Sekunden<br />

Pause) oder das Aufheben und Herumtragen<br />

von Lasten ist es möglich, sich in einem<br />

Bruchteil der Zeit die Kondition zu holen, für die<br />

andernfalls längere Läufe nötig wären.<br />

Cardiotraining ist also erforderlich, aber nicht<br />

zwangsläufig langweilig.<br />

52/OKTOBER 2011/mensfitness.de


<strong>Fitness</strong>fakten<br />

Wie oft<br />

soll ich<br />

trainieren?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Die magische<br />

Zahl ist die Drei. Mit<br />

drei Einheiten pro<br />

Woche kommen Sie<br />

zum Erfolg.<br />

Manche Quellen behaupten, es wäre<br />

sinnvoll, sich jede Woche fünf Mal je<br />

30 Minuten lang zu bewegen. Diese<br />

Quellen betrachten aber bereits<br />

Gartenarbeit oder schnelles Laufen als<br />

sportliche Betätigung, womit nicht<br />

jeder Experte einverstanden ist. „Es ist<br />

wirklich besorgniserregend, dass viele<br />

Erwachsene glauben, ein kurzer<br />

Spaziergang oder ein wenig<br />

Gartenarbeit wären genug, um den<br />

Körper fit und gesund zu halten“, so Dr.<br />

Gary O’Donovan, der eine Studie<br />

leitete, die im Wissenschaftsjournal<br />

„Preventative Medicine“ veröffentlicht<br />

wurde, welches sich mit<br />

Präventivmedizin beschäftigt. Er meint,<br />

nur intensiveres Training könne helfen,<br />

Krankheiten vorzubeugen.<br />

Darüber, wie genau die Gesundheit<br />

erhalten werden kann, streiten sich die<br />

Experten immer noch.<br />

Glücklicherweise gibt es aber weniger<br />

Kontroversen hinsichtlich der<br />

Maßnahmen, die notwendig sind, um<br />

in Form zu bleiben. „Für die meisten<br />

Menschen sind drei Ganzkörper-<br />

Einheiten pro Woche schon viel“, meint<br />

der Personal Trainer Shane Westley.<br />

„Wenn an Tagen zwischen den<br />

Einheiten im <strong>Fitness</strong>center gejoggt<br />

oder Fußball gespielt wird – umso<br />

besser.“<br />

Wie lange dauert<br />

es, bis mein<br />

<strong>Fitness</strong>niveau ohne<br />

Training abfällt?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Es ist schwerer, einen<br />

Berg zu besteigen, als am<br />

Bergkamm<br />

entlangzulaufen.<br />

Machen Sie sich keine Gedanken über<br />

Ihr <strong>Fitness</strong>niveau. Studien an<br />

Weltklasse-Ruderern haben zwar<br />

gezeigt, dass die <strong>Fitness</strong> (gemessen<br />

als VO2 max) in zwei trainingsfreien<br />

Monaten um 20 Prozent sinken kann,<br />

während es bis zu fünf Monate dauern<br />

kann, wieder dasselbe Level zu<br />

erreichen. Beim gewöhnlichen<br />

Freizeitsportler hat eine Trainingspause<br />

aber bei Weitem keine so drastischen<br />

Auswirkungen. Studien an<br />

Trainingsanfängern deuten darauf hin,<br />

dass auch mit nur einer Einheit pro<br />

Woche über zwei Monate hinweg ein<br />

relativ hohes Ausdaueroder<br />

Kraftniveau aufrecht erhalten<br />

werden kann. Bei Leuten,<br />

die wirklich hart trainieren, kann eine<br />

Woche Pause sogar das <strong>Fitness</strong>niveau<br />

steigern, da sich das Nervensystem in<br />

dieser Zeit erholen kann. Wer also<br />

nicht gerade für Olympia trainiert, sollte<br />

sich einfach merken: Fit zu werden ist<br />

härter, als fit zu bleiben.<br />

Muss ich wirklich<br />

Gewichte stemmen, um<br />

stärker zu werden?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Wer sein eigenes<br />

Körpergewicht bewegen kann,<br />

ist stark. Wer dazu aber noch<br />

Gewichte über den eigenen<br />

Kopf stemmen kann, ist<br />

stärker.<br />

Doch auch, wenn Sie sich nicht gern an den<br />

<strong>Fitness</strong>geräten anstellen oder panische Angst<br />

davor haben, dass Ihnen eine Hantelscheibe<br />

auf den Fuß fällt, ist laut Chet Morjaria, dem<br />

Direkter der <strong>Fitness</strong>organisation FK.UK, die<br />

sich für die Förderung funktioneller Kraft in der<br />

britischen Bevölkerung einsetzt, noch nicht<br />

Hopfen und Malz verloren. „Kurz gesagt:<br />

Gewichte sind keine Pflicht“, so Morjaria.<br />

„Auch mit dem eigenen Körpergewicht als<br />

Widerstand ist es zweifelsohne möglich, in<br />

Form zu kommen. Dass dies sogar sehr gut<br />

funktioniert, beweisen beispielsweise die<br />

Turner. Planen Sie ein einfaches Training mit<br />

Kniebeugen, Liegestützen, Klimmzügen,<br />

Läufen, Sprüngen und so weiter ein. Wenn<br />

sowohl die Bewegungen als auch die<br />

Ausführung variiert werden, reicht das<br />

Eigengewichtstraining ein ganzes Leben lang<br />

als effektive Methode.“<br />

Morjaria gibt aber zu bedenken, dass auch<br />

Gewichte ihren Sinn haben. „Zusätzliches<br />

Gewicht kann die körperliche Entwicklung<br />

unterstützen. Ein guter Ausgangspunkt ist es,<br />

einfach ein Gewicht aufzuheben und über<br />

dem Kopf nach oben zu stemmen. Dadurch<br />

kommt der Körper schneller in Form, weil<br />

dabei die meisten großen Muskelgruppen<br />

des Körpers angesprochen werden.<br />

Es muss aber nicht unbedingt die Hantel<br />

oder die teure Ausrüstung sein. Auch ein<br />

Stein oder ein Holzstamm funktionieren.<br />

„Durch die Kombination von<br />

Eigengewichtsübungen mit Gewichtstraining<br />

profitieren Sie von beiden Methoden. Wer sein<br />

eigenes Körpergewicht gut unter Kontrolle hat<br />

und dazu noch schwere Gegenstände heben<br />

kann, ist fit für jede Art von Sport oder<br />

körperlicher Betätigung.“<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 53


<strong>Fitness</strong>fakten<br />

Was ist eigentlich<br />

echte <strong>Fitness</strong>?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Ein Sportler sollte<br />

sich nicht auf eine einzige<br />

Übung beschränken. Es ist<br />

besser, eine Vielzahl von<br />

Bewegungen gut<br />

ausführen zu können.<br />

Jeder definiert sportliche Leistung für<br />

sich anders. Manche bezeichnen sich<br />

als gut trainiert, wenn sie einen<br />

10-Kilometer-Lauf absolvieren können,<br />

andere, wenn sie Erfolg beim Ballsport<br />

haben oder ein kleines Auto anheben<br />

können. Was aber ist ein verlässlicher<br />

Maßstab für körperliche <strong>Fitness</strong>? „Ich<br />

habe da eine ziemlich einfache<br />

Herangehensweise“, meint der<br />

Konditionsexperte Zach Even-Esh, der<br />

sich als „Underground Strength Coach“<br />

einen Namen gemacht hat. „Ich stelle<br />

an jeden, der bei mir trainiert, gewisse<br />

grundsätzliche Anforderungen.“<br />

„Meine Schützlinge sollten in der<br />

Lage sein, 50 komplette Liegestütze zu<br />

absolvieren, zehn Klimmzüge<br />

auszuführen, 50 Mal ohne<br />

Unterbrechung in die Kniebeuge zu<br />

gehen, ohne Beineinsatz ein fünf Meter<br />

langes Seil hinaufzuklettern und das<br />

Doppelte des eigenen Körpergewichts<br />

beim Kreuzheben nach oben zu<br />

bekommen. Ach ja:<br />

Und jeder sollte in weniger als<br />

sieben Minuten einen doppelten<br />

800-Meter-Lauf zu Ende bringen<br />

können. Werden diese Vorgaben nicht<br />

erreicht, sind das wunderbare<br />

Trainingsziele, auf die hingearbeitet<br />

werden kann.“<br />

Wie lange dauert es,<br />

bis ich am Ziel bin?<br />

Dazu der <strong>Fitness</strong>guru …<br />

Der Weg ist das Ziel.<br />

Vergessen Sie, wie sehr Sie<br />

sich einen Waschbrettbauch<br />

wünschen. Dann<br />

bekommen Sie ihn am<br />

schnellsten.<br />

Wer sich nichts Schönes mehr gönnt,<br />

stattdessen jeden Tag zwei Stunden mit seinen<br />

Hanteln verbringt und sich nur noch von<br />

Brokkoli ernährt, ist am Ende nur demotiviert<br />

und ausgebrannt. Nehmen Sie sich die Zeit, die<br />

Sie brauchen, um mehr zu erreichen.<br />

Ian Marber, Autor des Buchs „How Not To Get<br />

Fat“, meint hierzu: „Die maximale Menge an<br />

Speck, die der Mensch jede Woche gefahrlos<br />

abbauen kann, liegt bei einem Kilo.“ Dr. Michael<br />

Colgan zufolge, der als Experte für<br />

Sporternährung am Colgan Institute of<br />

Nutritional Science arbeitet, ist das<br />

Muskelwachstum aufgrund der Stoffwechselrate<br />

der Zellen auf 28 Gramm neue Muskelmasse<br />

pro Tag beschränkt. Umgerechnet sind das 10<br />

Kilo pro Jahr.<br />

Der Aufbau von Muskelkraft kann schnell<br />

gehen. Trainingsanfänger sollten jede Woche<br />

bei Ganzkörper-Übungen die Höhe des<br />

Gewichts anpassen, indem sie an ihrer Technik<br />

feilen, vor allem aber, indem sie Muskelkraft<br />

aufbauen. Auf diese Art ist es möglich, eine gut<br />

definierte Bauch- und eine stattliche<br />

Brustmuskulatur zu bekommen. Für Gregg<br />

Glassman, den Gründer von crossfit.com,<br />

stehen schwere Gewichte,<br />

Eigengewichtsübungen und funktionales<br />

Training im Vordergrund. Er meint: „Durchs<br />

funktionale Training kann eine bessere Form<br />

erreicht werden als durch Einheiten, die nur auf<br />

die Form abzielen. Für mich ist das einer der<br />

kuriosesten aber auch schönsten<br />

Erfahrungswerte.“<br />

Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

54/OKTOBER 2011/mensfitness.de


F1-Exklusiv<br />

Jeder Tropfen Schweiß…<br />

FERNANDO ALONSO<br />

Kein Sieg ohne<br />

perfekte <strong>Fitness</strong><br />

Um in der Formel-1 als Top-Fahrer<br />

bestehen zu können, benötigt es<br />

nicht nur Mut und fahrerisches Können.<br />

Ohne die entsprechende <strong>Fitness</strong> und<br />

richtige Vorbereitung übersteht man in der<br />

Königsklasse des Motorsports keine zehn<br />

Runden. Was es heißt, sich auf diese Strapazen<br />

vorzubereiten, und dass nicht nur körperliche<br />

<strong>Fitness</strong> ausschlaggebend sein kann, erzählte<br />

uns der zweimalige F1-Weltmeister Fernando<br />

Alonso beim Grand Prix am Nürburgring in der<br />

Eifel.<br />

Von Robin Scott-Elliot


F1-Exklusiv<br />

Noch als Teenager war Fernando Alonso – um es mit seinen eigenen<br />

Worten auszudrücken – „ein bisschen rundlich“. Lächelnd gibt er<br />

zu: „Ich war ein typischer pausbäckiger kleiner Spanier.“ Doch diese<br />

Zeiten sind vorbei.<br />

Alonso, der Ende Juli dreißig wurde und zwei Weltmeisterschaften<br />

sowie 27 Siege vorweisen kann, hat den Körperfettanteil eines<br />

olympischen Läufers – was wenig verwundert, wenn man<br />

bedenkt, dass sein Puls auf 170 ist, wenn er wie Ende Juli durch die<br />

anspruchsvollen Kurven des Nürburgrings rast. Damit schlägt sein<br />

Herz genauso schnell, wie das eines Marathonläufers am Ende der<br />

gut 42 Kilometer langen Strecke. Ein Formel-1-Fahrer absolviert<br />

allerdings einen Marathon im Sprinttempo. Daher sind die Fahrer<br />

ebenso als Hochleistungssportler zu betrachten, wie alle anderen<br />

Athleten auf Weltklasseniveau.<br />

„Von außen sieht man das nicht“, meint Alonso. „Es ist schwer<br />

nachzuvollziehen, wie hart es ist, die 68 Runden von Monaco zu<br />

überstehen oder in der feuchten Hitze Malaysias und Singapurs zu<br />

fahren.<br />

„Vor einigen Wochen hatte ich die Gelegenheit, mit ein paar<br />

Leuten im Formel-1-Dreisitzer über die Strecke zu fahren. Ich habe<br />

drei ganz langsame und risikofreie Runden gedreht, ohne den<br />

Wagen auch nur annähernd an seine Grenzen zu bringen. In der<br />

dritten Runde klagten meine Beifahrer über Nackenschmerzen. Die<br />

Trägheit des Wagens und die Fliehkräfte waren zu viel für sie. Man<br />

kann sich also vorstellen, was man aushalten muss, wenn man im<br />

echten Rennen über 70 Runden am und über dem Limit durchhalten<br />

muss.“<br />

Die Kräfte, die auf den Hals eines Fahrers einwirken, sind<br />

enorm: Im Rennen sind es bis zu 5 g (g-Kräfte bezeichnen<br />

die Belastung des Körpers. Auch Bremsen entwickelt eine<br />

negative Beschleunigung. 5 G entsprechen dem fünffachen<br />

Körpergewicht. Die Red.). Daher zielen viele der <strong>Fitness</strong>übungen<br />

auf die Stärkung der entsprechenden Muskelgruppen ab. Die<br />

Gravitationskräfte ergeben zusammen mit dem Gewicht des<br />

Helms eine Zugkraft von 24 Kilogramm. Doch nicht nur die<br />

Halsmuskulatur spielt eine große Rolle. Die Fahrer müssen<br />

ihren Körperfettanteil auf sieben Prozent herunterbringen. Dies<br />

entspricht dem Wert eines Weltklasseathleten.<br />

In den 1950er Jahren waren es noch extravagante Salonlöwen<br />

wie Mike Hawthorn, die das Bild dieses Sports prägten. Dieser<br />

Vorstellung entsprechen heute nur noch die Siegerehrungen<br />

mit den knallenden Champagnerkorken auf dem Podium. Vor<br />

allem in den letzten beiden Jahrzehnten hat das professionelle<br />

<strong>Fitness</strong>training immer mehr an Bedeutung gewonnen. Den<br />

Anfang machte damals Michael Schumacher. Mittlerweile ist das<br />

Training für alle der zwei Dutzend Formel-1-Fahrer sozusagen<br />

Pflicht.<br />

Jenson Button ist ein erprobter Triathlet, Mark Webber organisiert<br />

ein Fünf-Tages-Rennen in Tasmanien (an dem er auch selbst<br />

teilnimmt), und die Sauber-Piloten Kamui Kobayashi und Sergio<br />

Perez verbringen die Vorsaison in einem verschneiten Trainingslager<br />

in den Bergen am Schweizer Walensee, wo sie Langlaufen und<br />

Bergsteigen. Während der Saison ermutigt Sauber seine Fahrer zum<br />

Badmintonspielen. Alonsos Vorbereitungen indes sind geradliniger<br />

als die des Schweizer Teams.<br />

„Das Training im Winter ist eher kraftzentriert. Ich verbringe<br />

zum Muskelaufbau Zeit im <strong>Fitness</strong>center und verschaffe mir<br />

eine gute Basis“, sagt er. „Die Einheiten im Studio sind langwierig<br />

und langweilig. Man braucht viel Willenskraft, um sich dazu<br />

durchzuringen. In der Saison besteht das Training hauptsächlich aus<br />

Spielen wie Fußball, Tennis und Radfahren. Es ist weniger intensiv,<br />

einfacher und um Längen unterhaltsamer.“<br />

Das Radfahren ist für Alonso so etwas wie eine Leidenschaft. Er<br />

hat sogar bereits mit dem Gedanken gespielt, mit seinem Freund<br />

und Landsmann Alberto Contador als Zugpferd, ein eigenes<br />

Profiteam zusammenzustellen. In der Vergangenheit hat er auch<br />

schon einmal mit einem anderen Spanier trainiert, nämlich mit<br />

dem Tour de France-Gewinner des Jahres 2008, Carlos Sastre. „Ich<br />

liebe das Radfahren“, meint Alonso. „Es begeistert mich einfach,<br />

und mit den Profis trainieren zu können ist ein echtes Privileg. Auch,<br />

wenn ich am Berg ganz schön zu kämpfen habe, macht es mir einen<br />

Heidenspaß. Meine Trainingspartner unterstützen mich immer,<br />

wenn ich Probleme habe. Das weitaus Langweiligste ist für mich das<br />

<strong>Fitness</strong>-Studio. Der Sport im Freien liegt mir einfach viel mehr.“<br />

„Von außen sieht man<br />

das nicht. Es ist schwer<br />

nachzuvollziehen, wie<br />

hart es ist, die<br />

68 Runden von Monaco<br />

zu überstehen.“<br />

56/OKTOBER 2011/mensfitness.de


F1-Exklusiv<br />

Seit 2001, als er beim Großen Preis von Australien sein<br />

Debüt gab, arbeitet Alonso unter der Anleitung der beiden<br />

Physiotherapeuten Fabricio Borra und Edoardo Bendinelli,<br />

die das Training und die körperliche Vorbereitung auf die<br />

anstehende Saison und bevorstehenden Rennen überwachen.<br />

Sie werfen auch ein genaues Auge auf seine Ernährung (oder<br />

versuchen es zumindest). „Beim Grand Prix stehen sie mir von<br />

Donnerstag bis Sonntag zur Seite“, so Alonso. „Wenn ich fertig<br />

bin, habe ich bis zum nächsten Rennen ein paar Tage frei. Sie<br />

haben ab und zu schon einmal versucht, mir zu sagen, was ich<br />

zwischen den Rennen essen soll. Aber die Ratschläge beachte<br />

ich nicht wirklich! Wenn sie meine Ernährung nicht überwachen,<br />

esse ich Fleisch, weil es mir lieber ist als Fisch.“<br />

„Ich bin jemand, der nie<br />

aufgibt. Ich hasse es, zu<br />

verlieren. Genau deshalb<br />

stecke ich nie auf.“<br />

Es gibt einen guten Grund, warum Borra und Bendinelli<br />

Alonsos zu Fisch raten: Er muss gut auf sein Gewicht achten. Die<br />

grundlegende Art der Ernährung, die direkt vor einem Grand Prix<br />

der Formel 1 notwendig ist, unterscheidet sich ebenfalls wenig<br />

von den meisten anderen Spitzensportarten. Der Fokus liegt auf<br />

der Zufuhr von Kohlenhydraten.“ Am Wettkampftag gibt es um<br />

etwa 10.30 Uhr Nudeln“, sagt Alonso. „Das ist ziemlich hart, weil<br />

man zu der Tageszeit noch nicht wirklich Lust auf einen Teller<br />

Nudeln hat.“<br />

Genauso wichtig ist es, vor dem Rennen Flüssigkeit<br />

zuzuführen. Das gilt vor allem für Wettkämpfe in heißeren<br />

Ländern. Die Piloten müssen sich in ihre warmen Overalls<br />

eingewickelt und in den Helm eingespannt 90 Minuten lang ins<br />

Cockpits quetschen. Da ist das Risiko der Dehydratation groß.<br />

„Es gibt einige (Grand Prix) Rennen, bei denen man am Ende<br />

wegen der Hitze und der Feuchtigkeit nach dem Zieleinlauf<br />

absolut groggy ist“, berichtet Alonso. „Die Hitze ist in der<br />

Regel unser größter Feind. Bei Grand Prix-Rennen wie in<br />

Malaysia, Singapur und Bahrain sind die Fahrer am Schluss<br />

völlig ausgezehrt. Das ist keine muskuläre Ermüdung, sondern<br />

eher ein allgemeiner Erschöpfungszustand. Man ist einfach<br />

kaputt. Im Rennwagen steht etwas weniger als ein Liter Wasser<br />

zur Verfügung. Manchmal hilft es, manchmal nicht. Wenn es<br />

beim Grand Prix besonders heiß war und man dann nach dem<br />

Zieleinlauf direkt aufs Podium gescheucht wird, können sich die<br />

Nationalhymnen schon sehr in die Länge ziehen. Da will man<br />

sich eigentlich nur noch ausruhen.“<br />

Der Große Preis von Großbritannien in Silverstone, der Anfang<br />

Juli stattfand und das neunte Rennen der Saison darstellte, brachte<br />

Alonso und dem Ferrari-Team den überfälligen ersten Saisonsieg<br />

ein. Beim Rennen auf dem Nürburgring, wo er im Vorjahr als Erster<br />

ins Ziel eingelaufen war, erreichte Alonso hinter Lewis Hamilton als<br />

Zweiter das Ziel und deutete damit an, dass Ferrari vielleicht in der<br />

zweiten Saisonhälfte wieder aufholen könnte. Mit seinem 3. Platz<br />

in Ungarn wiederholte er seine Ansprüche auf eine Top-Platzierung<br />

vor den letzen acht Rennen der Saison. Außerdem bestätigte Alonso<br />

damit seine These, dass sein großer Pluspunkt die Kombination von<br />

mentaler Stärke und Wettkampfgeist ist.<br />

„Der körperliche Aspekt ist zum Beginn der Saison wichtig“,<br />

sagt er. „Aber bis zum achten oder neunten Rennen sind alle<br />

Fahrer körperlich voll auf der Höhe und haben in dieser Hinsicht<br />

weniger Probleme. Von da an ist das mentale Durchhaltevermögen<br />

wichtiger.“<br />

Seine angeborene Siegesmentalität sieht er so: “Ich bin jemand,<br />

der nie aufgibt. Ich hasse es, zu verlieren. Genau deshalb stecke<br />

ich nie auf. Wenn ich nach einem Rennen 100 Punkte hinter dem<br />

Erstplatzierten liege, ist mir das im darauffolgenden Rennen egal. Ich<br />

will einfach nur gewinnen. Alles, was ich bisher getan habe, hat sich<br />

mehr als gelohnt – alle Opfer, die ich seit meiner Kindheit bringen<br />

musste, jeder Tropfen Schweiß auf dem Weg zur Formel 1 und zu<br />

meinen Siegen.“<br />

© The Independent/The Interviewpeople; Fotos: digitalsport-photoagency / Natursports - Shutterstock<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 57


<strong>Fitness</strong> Pro-Talk<br />

„Die Höhe reizt mich,<br />

dort oben bin ich alleine.<br />

Diese Höhe, meine eigene<br />

Leistungsgrenze, das ist<br />

mein Olymp!“<br />

58/OKTOBER 2011/mensfitness.de


<strong>Fitness</strong> Pro-Talk<br />

STABHOCHSPRUNG-ASS<br />

TIM LOBINGER<br />

TOP- UND POPSTAR<br />

DER LEICHTATHLETIK<br />

“W<br />

ild und frei”, lautet sein Motto. Tim Lobinger ist sicherlich<br />

nicht der gewöhnliche Hochleistungssportler, wie man ihn<br />

sich normalerweise vorstellt. Wo ein Henry Maske innerhalb und<br />

außerhalb des Box-Rings mit vornehmer Langeweile glänzt, hat<br />

Deutschlands erfolgreichster Stabhochspringer keine Probleme damit,<br />

seiner Individualität Ausdruck zu verleihen - ob in der Wettkampf-<br />

Arena oder auf dem (Tanz-) Parket der medialen Öffentlichkeit. Und<br />

genau dieser Umstand macht ihn sehr sympathisch. In erster Linie<br />

zählt für ihn aber der sportliche Aspekt und Erfolg. Sich in einer<br />

Sportart durchzusetzen, die akribisches Training, Ausdauer und<br />

eisernen Willen verlangt ist, bedarf einer starken Persönlichkeit. Dass<br />

er diese besitzt, beweist er uns im Interview.<br />

Von Oliver Bloss<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 59


<strong>Fitness</strong> Pro-Talk<br />

Tim, man kann Dich getrost als Aushängeschild<br />

des deutschen Stabhochsprungs der letzten 15 Jahre<br />

bezeichnen. Wann hast Du gemerkt, dass diese Sportart<br />

die richtige für Dich ist?<br />

Ich bin mit der Sportart Leichtathletik groß geworden. Bei uns<br />

zuhause wurde der Sport gelebt – im eigenen Keller ein Kraftraum,<br />

das Wohnzimmer ein Jugendtreff, jede Schulferien ein Trainingslager.<br />

Obwohl ich mich in vielen Sportarten zusätzlich verausgabt habe, habe<br />

ich mich mit aller Leidenschaft der Leichtathletik verschrieben. Und mit<br />

den ersten Erfolgen manifestierten sich die ersten Ziele und Träume als<br />

Profisportler.<br />

„Höher geht immer!<br />

Das war und ist mein<br />

Antrieb, jeden Tag und<br />

jedes Training auf’s Neue.“<br />

Worauf kommt es an, wenn man beim Stabhochspringen<br />

erfolgreich sein möchte?<br />

Stabhochsprung ist die schwierigste und komplexeste Disziplin<br />

aller erdenklichen Sportarten. Um die Vielzahl von verschiedenen<br />

Bewegungen in kürzester Zeit so effektiv wie möglich zu durchlaufen,<br />

bedarf es einer enormem physischen Kraft und einer extrem guten<br />

Bewegungssteuerung und -vorstellung. Beim Stabhochsprung kann<br />

nur im Grenzbereich gesprungen werden, wenn Geist und Körper fein<br />

abgestimmt miteinander harmonieren.<br />

Die Technik hat sich im Laufe der Zeit immer wieder<br />

etwas geändert. Worin liegen heutzutage die größten<br />

Unterschiede im Vergleich zur Technik von Wolfgang<br />

Nordwig, der 1972 in München olympisches Gold<br />

gewonnen hatte?<br />

Technisch hat sich nicht sehr viel geändert. Im Hochsprung waren die<br />

Veränderungen viel gravierender, wie beispielsweise beim Flopsprung.<br />

Im Stabhochsprung brachte die Weiterentwicklung der Stäbe die<br />

größten Veränderungen und Leistungssprünge. Im Vergleich zu 1972<br />

sind die Athleten einfach schneller, stärker und besser geschult.<br />

Es ist sicherlich nicht so einfach, die Konzentration<br />

während eines langen Wettkampfs zwischen den<br />

Sprüngen aufrecht zu erhalten. Wie schaffst Du es,<br />

fokussiert zu bleiben?<br />

Entscheidend ist das Gleichgewicht von Spannung und Entspannung,<br />

von Konzentration und Gelassenheit, von Selbstsicherheit und<br />

Respekt. Auch Angst kann im richtigen Augenblick die Sinne<br />

schärfen. Wer vor Nervosität im Körper `fest`und `schwer`wird, wem<br />

Leistungsdruck wie ein Joch auf seinem Rücken vorkommt, der sollte<br />

sich immer in Bewegung halten. So wie ein Löwe im Käfig auf und ab<br />

geht, sollte sich ein Wettkämpfer behutsam und sparsam bewegen,<br />

um im richtigen Augenblick wach und voll da zu sein.<br />

Wie muss man sich das Training eines<br />

Stabhochspringers vorstellen? Wie verteilt sich der<br />

Anteil von Technik und Kraft?<br />

Jeder Sportler vereint in seinem Körper unterschiedlichste anatomische<br />

Eigenschaften. Diese setzen den Rahmen für das spezielle und<br />

allgemeine Training. Die Technik ist die Grundvoraussetzung für das<br />

Erbringen einer Leistung, ohne sich lebensgefährlich zu verletzen oder<br />

von der Sportart selbst, sprich dem Gerät, dominiert zu werden. Somit<br />

steht zuerst die Technik im Vordergrund, wobei diese teils auch nur<br />

mit besseren Kraftwerten optimiert werden kann. Später zählen dann<br />

vermehrt die Kraft und Schnelligkeitsparameter. Der Zusammenhang<br />

zwischen Technik und Kraft ist aber immer in einem sehr komplexen<br />

Zusammenhang zu sehen. Auch das macht Stabhochsprung so<br />

besonders.<br />

Beim Springen sind im Grunde alle Teile des Körpers<br />

involviert. Welche Muskeln werden extrem beansprucht<br />

und wie sieht Dein Kraft-Training aus?<br />

Das Training ist hochwissenschaftlich und sehr ganzheitlich. Die<br />

Bewegungen verlangen dem Körper eine hohe Dynamik, eine explosive<br />

Schnellkraft, aber auch kraftspeichernde Eigenschaften ab. Sieht man<br />

den Sprung als Ganzes, sind erst die Beine von großer Bedeutung. Sie<br />

sind für die Geschwindigkeit verantwortlich und erzeugen mit dem<br />

Anlauf die Energie. Dann ist für den kurzen Augenblick des Absprungs,<br />

also zum Zeitpunkt der ersten Energieübertragung, der ganze Körper<br />

im Einsatz, bevor nach Verlassen des Bodens der Rumpf und die Arme<br />

die Bewegung weiter steuern, indem sie den Stab biegen und sich<br />

aufschwingen. Am Ende kommt beim Abfliegen erneut die Energie<br />

zurück. Trainiert wird also immer ganzheitlich. Natürlich widmen wir<br />

den Schultern, dem Bauch und auch dem Rücken eine besondere<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Wie viel Zeit investierst Du in Dein Training?<br />

Mein Training umfasst immer drei bis sechs Stunden am Tag. Es ändert<br />

sich eigentlich nur die Intensität. Zusätzlich zu dieser körperlichen<br />

Arbeit kommt gezieltes mentales Training – alles von Videoanalyse<br />

bis Trainingsplanung und Sportpsychologie von A bis Z. In der Woche<br />

vor den wichtigsten Wettkämpfen des Jahres kann die Trainingsdauer<br />

auf zwei bis drei Stunden pro Tag reduziert werden. Doch es gilt mein<br />

Spruch: „Wer pausiert, verliert“.<br />

60/OKTOBER 2011/mensfitness.de


<strong>Fitness</strong> Pro-Talk<br />

Deine Bestleistung in der Halle liegt fünf Zentimeter<br />

unter Deiner besten Höhe, die Du im Freien<br />

gesprungen bist. Worin liegen die Unterschiede, ob<br />

man im Freien oder in der Halle springt?<br />

Ich liebe Sport unter freiem Himmel. Jegliche Art von Störfaktoren,<br />

die das Wetter im Freien mit sich bringen kann, ist eine zusätzliche<br />

Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Nur Regen im<br />

Wettkampf hasse ich! Die Halle ist toll für die Auswertung und für<br />

die Planung! Hier liegen die Fehler und Ursachen meist direkt auf<br />

der Hand. Wettkämpfe in der Halle sind deutlich entspannter und<br />

das Umsetzen von Form in Leistung wesentlich leichter. Meine<br />

Bestleitung in der Halle ist wahrscheinlich nur deshalb geringer,<br />

weil die Anzahl von Hallenwettkämpfen pro Jahr zwischen acht<br />

und zwölf Meetings liegt, im Freien hingegen bei 24 bis 40<br />

Wettkämpfen. Und da sollte dann eher „was gehen“.<br />

Wie motivierst Du Dich Dein Training<br />

durchzuziehen, wenn Du mal einen „schlechten Tag“<br />

erwischt hast?<br />

Schlechte Tag sind sehr selten und hören bei mir immer da auf,<br />

wo das Training anfängt. Für mich ist die größte Motivation, an<br />

schlechten Tagen mit der richtigen Einstellung einen perfekten<br />

Trainingstag zu erwischen. Mal siegt mein Körper über meinen<br />

Geist, mal mein Geist über meinen Körper. In Sachen Motivation<br />

geht dies in Ordnung!<br />

Du hast 1997 als erster Deutscher die magische<br />

6-Meter-Grenze übersprungen. Wie wichtig war<br />

dieser Erfolg für Dich persönlich, und was brachte<br />

es mit sich?<br />

Es ist schön, Sportgeschichte zu schreiben. Den Titel „Erster<br />

deutscher 6-m-Springer“ trage ich für immer. Auch das motiviert<br />

in schlechten Zeiten ohne große Siege. In eine Leere oder<br />

ähnliches bin ich durch eine gute Leistung jedoch nie gefallen.<br />

Ich war immer auf der Suche nach dem perfekten Sprung, dem<br />

ultimativen Gefühl, am passenden Tag alles richtig gemacht zu<br />

haben! Doch diesen gibt es im Stabhochsprung nicht. Höher geht<br />

immer! Das war und ist mein Antrieb, jeden Tag und jedes Training<br />

auf’s Neue.<br />

unterliegt man immer sich selbst. Für mich war immer die Latte mein<br />

Feind, die Höhe mein Gegner. Eine Meisterschaft war eine weitere<br />

Chance, unter besonderen Rahmenbedingungen hoch zu springen.<br />

Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich hatte nie das Gefühl, dass<br />

mich eine Goldmedaille bei Olympischen Spielen unsterblich macht. Im<br />

Gegenteil: Ich wäre einer von vielen gewesen! Und das in einem Haufen<br />

verschiedenster Sportarten! Nein, nein! Die Höhe reizt mich, dort oben<br />

bin ich alleine. Diese Höhe, meine eigene Leistungsgrenze, das ist mein<br />

Olymp!<br />

Du giltst als etwas exzentrischer Sportler im Vergleich<br />

zu den meisten Deiner Kollegen. Du lässt bei der<br />

Ehrenrunde im Stadion auch schon mal die Hosen<br />

runter. Auch wurdest Du schon des Öfteren als<br />

„Showman“ betitelt. Liegt Dir das im Blut, oder machst<br />

Du solche Aktionen bewusst?<br />

Meine Show ist, dass ich so bin, wie ich bin! Ich bin weder die „Nippel-<br />

Gate“-Affäre noch die „Ich nehme diesen Preis nicht an“-Nummer. Ich<br />

bin einfach ich selbst, so gut und so ehrlich es geht.<br />

Apropos Showman: Du hast bei der RTL-Tanzshow<br />

„Let’s Dance“ teilgenommen. Dein Erfolg war mit dem<br />

vorletzten Platz ja eher – sagen wir mal – überschaubar.<br />

Woran lag’s?<br />

Auch wenn ich Respekt vor der Leistung und dem harten Training im<br />

Tanzsport habe. Ich bin kein Haustier, ich bin wild und lebe im Freien<br />

(lacht).<br />

Deine sportliche Profi-Karriere als Stabhochspringer<br />

neigt sich dem Ende zu. Du hast Deine sportlichen<br />

Auftritte immer recht medienwirksam gestaltet, hast<br />

nie ein Blatt vor den Mund genommen und auch in der<br />

Frauenwelt einen bleibenden Eindruck hinterlassen.<br />

Kannst Du Dir eine Zukunft in der Medienwelt<br />

vorstellen?<br />

Sport ist für mich die schönste und faszinierendste Bühne der Welt. Und<br />

dieser werde ich treu bleiben.<br />

Zitat Lobinger:<br />

„Wer pausiert, verliert!“<br />

Sergey Bubkas Weltrekordhöhe von 6,14 Meter (1994<br />

in Sestriere) ist bis heute ungeschlagen. Ist das<br />

Ende der Fahnenstange damit erreicht?<br />

Im Sport geht die Entwicklung der Rekorde immer weiter. Auch im<br />

Stabhochsprung wird es neue Rekorde geben. Doch Bubka hat die<br />

Latte im wahrsten Sinne des Wortes sehr hoch gelegt!<br />

Du warst mehrfacher Hallen-Welt- und<br />

Europameister, Europacup-Sieger, Deutscher<br />

Meister, hast die Weltbestenliste angeführt<br />

und vieles mehr. Bei Olympischen Spielen und<br />

Leichtathletik-Weltmeisterschaften konntest Du<br />

allerdings keine Medaillenerfolge erzielen. Wie<br />

gehst Du heute damit um?<br />

Es gibt immer Gründe dafür, warum man dreimal hintereinander<br />

reißt und aus dem Wettkampf ausscheidet. Gewissermaßen<br />

www.tim-lobinger.de<br />

Fotos: Gladys Chai von der Laage<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 61


Slug Xxxxx<br />

Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

72/OKTOBER 2011/mensfitness.de<br />

72 April 2008 mensfitnessmagazine.co.uk


Sporternährung<br />

GRÖSSER,<br />

STÄRKER,<br />

SCHNELLER<br />

Nahrungsergänzungen versprechen alles, von der<br />

Verbrennung Ihrer Fettpölsterchen bis zur Formung<br />

Ihrer Brustmuskulatur – aber halten sie das auch? Und<br />

welche benötigen Sie? Unser umfassender Leitfaden<br />

informiert Sie über alles, was Sie wissen müssen.<br />

Von Joel Snape<br />

Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

Ob Sie regelmäßig einen Protein-Shake in Ihre Sporttasche<br />

packen oder nur mit dem vereinzelten isotonischen<br />

Sportgetränk herumlaufen: Es besteht die Möglichkeit,<br />

dass Sie das ein oder andere Mal Nahrungsergänzungen<br />

verwendet haben. Die Schwierigkeit ist, dass der<br />

gesamte Prozess ein wenig verwirrend werden kann – mit jedem<br />

Lieferanten, der behauptet, dass seine Marke besser gefiltert oder<br />

effizienter ist, oder mehr Muskeln aufbaut – bis zu dem Punkt, an<br />

dem Sie das Gefühl haben, einen Universitätsabschluss in Chemie<br />

zu benötigen, um zu verstehen, was Sie Ihrem Körper zuführen.<br />

Hier sind die guten Nachrichten: Men’s <strong>Fitness</strong> ist da, um<br />

Ihnen zu helfen. Die Wissenschaft kann verwirrend sein, aber<br />

wir haben eine Reihe professioneller Mediziner, zugelassene<br />

Ernährungsberater und <strong>Fitness</strong>-Experten zusammen geführt,<br />

um die jüngsten Entwicklungen in der Wissenschaft von den<br />

Nahrungsergänzungen zu erklären: was Sie benötigen, wann Sie es<br />

benötigen, warum Sie es benötigen, und welches die potentiellen<br />

Fallen sind – falls es irgendwelche gibt. Es ist möglich, dass sie<br />

etwas entdecken, das Ihre Trainingserfolge überschwellen lässt<br />

– oder Sie müssen noch etwas mehr über die Substanz erfahren,<br />

die Sie bereits verwenden. So oder so, wenn Sie das nächste Mal<br />

einen harten Tag im <strong>Fitness</strong>center einlegen, werden Sie wissen,<br />

dass Sie die Nährstoffunterstützung erhalten, die Sie benötigen.<br />

PROTEIN<br />

Was ist das? Protein macht einen Teil jeder Zellstruktur und<br />

des Gewebes in Ihrem Körper aus, zudem durchschnittlich 20<br />

Prozent Ihres Körpergewichtes. Es wird benötigt, um neues Gewebe<br />

sowie Körperenzyme und zahlreiche Hormone zu bilden.<br />

Treffen Sie unsere führenden<br />

unabhängigen Berater und<br />

Ernährungsexperten<br />

ANITA BEAN<br />

ist die Autorin von The Complete Guide To Sports<br />

Nutrition<br />

DR. LONNIE LOWERY<br />

ist ein Trainingspsychologe, Ernährungsexperte<br />

und früherer Wettkampf-Kraftsportler. Er ist zudem<br />

ein lizensierter Ernährungsfachmann, der sich auf<br />

Sporternährung spezialisiert.<br />

NIKHIL RAO<br />

ist ein Trainingsarzt, begeisterter Gewichtheber<br />

und regelmäßig Mitwirkender der USamerikanischen<br />

Kraftsport-Seite t-nation.com. Er<br />

verwendet seit sechs Jahren Kreatin.<br />

GREGG MARSH<br />

ist ein Kraft- und Konditionstrainer,<br />

Individualtrainer und Ernährungsfachberater. Er<br />

hat mehr als acht Jahre Erfahrung im Bereich der<br />

Ernährung. Für weitere Infos besuchen Sie<br />

fitleanandhealthy.com.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 63


Was verursacht es? Protein wird<br />

zur Verbrennung während des Trainings<br />

abgebaut, daher benötigen Sie eine Quelle<br />

in konzentrierter Form, um Ihre übliche<br />

Proteinaufnahme zu ergänzen. Proteinhaltige<br />

Nahrungsergänzungen sollten idealerweise<br />

auch ein hohes Niveau an essentiellen<br />

Aminosäuren enthalten, die leicht verdaulich<br />

sind und vom Körper zur Instandsetzung der<br />

Muskeln absorbiert und gespeichert werden.<br />

Wer sollte es zu sich nehmen? Alle<br />

Sportler müssen den erhöhten Proteinabbau<br />

während des Trainings ausgleichen, wobei<br />

Kraftsportler dies zusätzlich benötigen,<br />

um den Muskelaufbau zu stimulieren.<br />

Wie sollte ich es zu mir nehmen?<br />

Die Behörden für Lebensmittelstandards<br />

empfehlen eine tägliche Aufnahme von 55<br />

Gramm Protein für Erwachsene. Jedoch sind<br />

sich die meisten Ernährungsberater darüber<br />

einig, dass dies nicht genug für jemanden ist,<br />

der regelmäßig trainiert. Das Internationale<br />

Olympische Komitee empfiehlt ungefähr 1,2<br />

bis1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht<br />

am Tag bei Ausdauersportlern oder 1,4 bis<br />

1,7 Gramm bei Kraftsportlern. Gregg Marsh<br />

schlägt den folgenden Ansatz vor: „Falls Sie<br />

schlank sind – und weniger als 10 Prozent<br />

Körperfett haben – dann probieren Sie sich<br />

nach dem Training einen Shake zu gönnen, der<br />

0,6 Gramm Protein und 1,2 Gramm<br />

werden lassen. Sie werden eine große Menge<br />

davon mit dem Urin ausscheiden, aber was<br />

soll’s? Es wird Ihnen nicht schaden, solange Sie<br />

kein Nierenleiden haben und Sie sich sicher<br />

sein können, dass Ihr <strong>Fitness</strong>training durch die<br />

erforderlichen Nährstoffe unterstützt wird.“<br />

Wann sollte ich es zu mir nehmen? Die<br />

wichtigste Sache ist es sicherzustellen, dass<br />

Sie in der frühen Erholungsphase nach dem<br />

Training Proteine erhalten, idealerweise in der<br />

ersten Stunde nach dem Training. „Ich bin ein<br />

Verfechter davon, zwei Mahlzeiten mit je 50<br />

Gramm Protein in Kombination mit 50 Gramm<br />

Kohlenhydraten zwischen 30 und 90 Minuten<br />

nach dem Training zu sich zu nehmen,“ erklärt<br />

Lowery. „Den Rest des Tages beschränke ich<br />

die Kohlenhydrate auf ballaststoffhaltiges<br />

Getreide, Obst und Gemüse, jedoch versuche<br />

ich, vier weitere Mahlzeiten mit je 30 bis 50<br />

Gramm Protein zu mir zu nehmen. Dies kann<br />

Protein aus Fleisch und Eiern oder Shakes sein.“<br />

Hat dies irgendwelche<br />

Nebenwirkungen? „Üblicherweise wurde<br />

angenommen, dass übermäßiges Protein eine<br />

Dauerbelastung der Leber und der Nieren<br />

zur Folge hätte,“ erklärt Anita Bean. „Aber<br />

dies wurde niemals an gesunden Menschen<br />

nachgewiesen, nur an solchen, die bereits<br />

an Nierenbeschwerden gelitten haben.’<br />

Eine hohe Proteinzufuhr kann potentiell zu<br />

Dehydrierung führen – stellen Sie daher sicher,<br />

„Der übermäßige Verzehr von Protein wird<br />

Sie nicht dick werden lassen und Ihnen nicht<br />

schaden, solange Sie kein Nierenleiden haben.“<br />

Kohlenhydrate pro Kilo fettfreier Körpermasse<br />

bereitstellt. Demzufolge würde ein 80<br />

Kilogramm schwerer Mann ungefähr 43,2<br />

Gramm Protein und 98,4 Gramm Kohlenhydrate<br />

benötigen. Falls Ihr Körperfettanteil 10<br />

Prozent übersteigt, dann gilt die gleiche<br />

Formel wie oben, jedoch mit L-Glyzin und<br />

L-Glutamin an Stelle der Kohlenhydrate.“<br />

Dr. Lonnie Lowery sieht kein Problem<br />

in der übermäßigen Proteinzufuhr bei<br />

Leistungssportlern. „Ich denke es gibt wahrliche<br />

Vorteile bei der Körperzusammensetzung, wenn<br />

man täglich über 3 Gramm pro Kilogramm<br />

zu sich nimmt. Eine begründetermaßen<br />

übermäßige Proteinzufuhr wird Sie nicht dick<br />

dass Sie viel Wasser trinken – aber alles Andere<br />

würde Ihnen keinen Schaden zuführen.<br />

KREATIN<br />

Was ist dast? Kreatin ist ein Protein, das auf<br />

natürliche Weise im Körper hergestellt wird,<br />

man findet es jedoch auch in Fleisch oder Fisch.<br />

Zudem kann es in höheren Dosen in Form<br />

von Nahrungsergänzung zu sich genommen<br />

werden. Es ist eigenständig verfügbar, aber<br />

man findet es auch manchmal in Shakes,<br />

die der Nahrungsergänzung dienen, sowie<br />

in anderen Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Protein:<br />

was steckt<br />

darin?<br />

Was wandert in Ihren<br />

Shake?<br />

Molke<br />

Die populärste Art von Protein-<br />

Shake, Molke, wird aus Milch<br />

gewonnen. Sie wird relativ<br />

schnell verdaut und verarbeitet,<br />

wodurch sie wertvoll für die<br />

Rückgewinnung von Nährstoffen<br />

nach dem Training wird. Sie hat<br />

auch eine höhere Konzentration<br />

an essentiellen Aminosäuren<br />

als Vollmilch, was dabei<br />

helfen kann, den Abbau von<br />

Muskelprotein unmittelbar nach<br />

dem Training zu minimieren.<br />

Kasein<br />

Kasein, das 80 Prozent des<br />

Proteingehaltes in der Milch ausmacht,<br />

wird aus größeren Proteinmolekülen<br />

hergestellt, die langsamer verdaut<br />

werden als Molke, wobei sie eine<br />

langsame, stetige Freisetzung von<br />

Aminosäuren in den Blutkreislauf<br />

ermöglichen. Diese langsame<br />

Freisetzung ist das, was es in<br />

Anlehnung an die Diskussionen vieler<br />

Experten zum besten Protein werden<br />

lässt, wenn man es vor der Nachtruhe<br />

oder zum Frühstück konsumiert.<br />

Welches sollte man nach<br />

dem Training verwenden?<br />

„Ich denke, viele Leute vergessen,<br />

dass sie überhaupt ihre Molke mit<br />

Kasein (Milch) mischen können,“<br />

erklärt Lowery. „Nach dem Training<br />

wirkt eine Tasse Milch (250 ml) mit<br />

einem Löffel Proteinpulver (25g)<br />

bis zu einer großen Menge schnell<br />

arbeitender Molke auf die richtige<br />

Weise ausgleichend, wenn Sie<br />

diesen Ausgleich benötigen, mit dem<br />

zusätzlichen Vorteil von 16 Gramm<br />

langsam arbeitendem Kasein.“<br />

64/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Sporternährung<br />

Lassen Sie sich nicht von den ausgefallenen<br />

Worten auf dem Etikett irritieren. Hier steht,<br />

was diese wirklich bedeuten.<br />

GLOSAR<br />

ANABOLISMUS<br />

„Anabolische“ bauen<br />

Organe und Gewebe<br />

auf, indem sie kleinere<br />

Moleküle verwenden,<br />

um größere zu erzeugen.<br />

Anabolika, z. B., erhöht<br />

die Proteinsynthese<br />

in den Zellen –<br />

obwohl Sie viele<br />

Nahrungsergänzungen<br />

finden werden, die<br />

ähnliche Resultate ohne<br />

die Nebenwirkungen<br />

versprechen.<br />

KATABOLISMUS<br />

Dies ist grundsätzlich<br />

der Abbau großer<br />

Moleküle zugunsten von<br />

kleineren, um Energie<br />

zu erzeugen. Produkte<br />

wie Glutamin und<br />

Antioxidantien sollen die<br />

Geschwindigkeit des<br />

Katabolismus reduzieren,<br />

was bedeutet, dass<br />

Sie sich leichter vom<br />

Training erholen werden.<br />

HYDROPHIL<br />

Substanzen, die als<br />

hydrophil etikettiert<br />

werden, sind leicht in<br />

Wasser oder Blut löslich.<br />

Normales Kreatin ist z. B.<br />

lipophil, obwohl Sie es<br />

stark verdünnen müssen.<br />

LIPOPHIL<br />

Lipophile Substanzen<br />

dringen leicht durch<br />

Zellmembrane durch,<br />

was bedeutet, dass<br />

sie schnell verarbeitet<br />

werden. Einige teure<br />

Kreatin-Marken<br />

sind lipophiler als<br />

schlichte Monohydrate,<br />

wodurch ihnen eine<br />

größere Effektivität<br />

nachgesagt wird.<br />

AUFLADUNG<br />

Einige Gewichtheber<br />

beziehen sich darauf,<br />

Gebrauch von einer<br />

„Auflade“-Phase von<br />

Nahrungsergänzungen<br />

zu machen, in der sie<br />

große Mengen davon<br />

zu sich nehmen, um<br />

die Speicher in ihrem<br />

Körper aufzubauen. Dies<br />

ist nicht immer möglich,<br />

jedoch – falls Sie z. B.<br />

zu viel Kreatin oder<br />

Protein auf einmal zu<br />

sich nehmen, scheidet<br />

Ihr Körper dies lediglich<br />

aus. Halten Sie sich an<br />

die auf der Packung<br />

angegebene Dosis.<br />

IONENAUSTAUSCH<br />

Dies bedeutet<br />

grundsätzlich, dass<br />

Ihr Protein durch<br />

elektrische Ladung<br />

aufgespalten wurde,<br />

was etwas günstiger<br />

als die Mikrofiltration<br />

ist. Dies bedeutet, dass<br />

Sie einige Aminosäuren<br />

verlieren werden,<br />

jedoch wird dadurch<br />

auch viel Fett und<br />

Laktose gefiltert.<br />

MIKROFILTRATION<br />

„Durch Querstrom<br />

mikrogefiltertes“ Protein<br />

verwendet eine sehr<br />

feine Membran, um<br />

Proteine zu filtern, wobei<br />

hilfreiche Aminosäuren<br />

intakt gehalten werden,<br />

die Fett ausfiltern und<br />

immunanregende<br />

Bausteine unberührt<br />

lassen. Dies dazu<br />

tendiert, ein wenig<br />

teurer zu sein als<br />

per Ionenaustausch<br />

gefiltertes Protein.<br />

Was verursacht es? Es wirkt in Ihrem<br />

Körper wie ein unterstützender Energieerzeuger.<br />

Normalerweise wird die Energie in Ihrem<br />

Körper durch eine chemische Substanz<br />

namens Adenosintriphosphat (ATP) hergestellt,<br />

gespeichert und verwendet. „Dennoch gibt<br />

es Zeiten, in denen Ihr Körper mit dem<br />

Energiebedarf nicht Schritt halten kann,“<br />

erklärt Nikhil Rao. „Er bedarf einer anderen<br />

Phosphatquelle. Es handelt sich um diejenige, in<br />

die das Phosphat hinein gelangt.“ Sie ist ideal für<br />

kurze Zeiträume, in denen der Körper äußerster<br />

Anstrengung mit kurzen Erholungsphasen<br />

ausgesetzt ist. „Kreatinhaltige Nahrungsergänzung<br />

hilft Ihnen auch dabei, die Erzeugung von Protein<br />

zu fördern und den Proteinabbau zu reduzieren,<br />

der auf intensives Training folgt,“ ergänzt Bean.<br />

Wer sollte es zu sich nehmen? Leute,<br />

die mit Gewichten trainieren oder Sportarten<br />

nachgehen, die Bewegungen mit hoher<br />

Intensität involvieren, welche in Wiederholungen<br />

ausgeführt werden, wie z. B. Sprints, Sprünge<br />

oder Würfe, wobei man vermutlich die<br />

Vorteile der Kreatinzufuhr erkennt. Es wird<br />

auch oft von Kraftsportlern verwendet, da es<br />

die Organvergrößerung der Muskeln steigert,<br />

indem es dem Körper Wasser entzieht, das an<br />

die Muskelzellen weiter geleitet wird. „Es gibt<br />

wenige Nachweise, die belegen, dass Kreatin<br />

in Form von Nahrungsergänzung vorteilhaft<br />

für Ausdauersportler ist,“ erklärt Bean.<br />

Wie viel sollte ich davon zu mir<br />

nehmen? „Eine durchschnittliche Person<br />

entnimmt der täglichen Nahrung 1Gramm<br />

Kreatin und erzeugt ein weiteres Gramm<br />

aus Aminosäuren, was schließlich zu einem<br />

Kreatinspeichervolumen von ungefähr 40 Prozent<br />

unterhalb des Maximalwertes führt,“ erklärt Rao.<br />

„Der beste Weg, den Kreatinspeicher aufzufüllen,<br />

scheint eine Dosierung von 3 Gramm pro Tag<br />

zu sein. Falls Sie noch mehr als 5 Gramm zu sich<br />

nehmen, werden Sie es schlichtweg ausscheiden.“<br />

Wann soll ich es zu mir nehmen?<br />

„Vermeiden Sie es, Kreatin in flüssiger Form zu<br />

sich zu nehmen, bevor Sie trainieren,“ erklärt<br />

Rao, „es ist wasseranziehend, was grundsätzlich<br />

bedeutet, dass es sich wie ein Schwamm<br />

verhält – es kann dem umgebenden Gewebe<br />

oder den Muskeln Wasser entziehen und dieses<br />

in Ihren Magen- und Darmtrakt leiten. Dies<br />

kann Ihnen das Gefühl verleihen, aufgebläht<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 65


Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

76/OKTOBER 2011/mensfitness.de<br />

76 April 2008 mensfitnessmagazine.co.uk


zu sein oder zu Muskelkrämpfen führen.<br />

Die ideale Zeit, Kreatin zu zuführen, ist<br />

unmittelbar nach Ihrem Training.“<br />

Hat es irgendwelche<br />

Nebenwirkungen? Die<br />

Hauptnebenwirkung ist die<br />

Gewichtszunahme z. T. aufgrund des<br />

wachsenden Muskelgewebes und als<br />

Folge des zusätzlichen Wassers in Ihren<br />

Muskelzellen, weswegen es nicht immer<br />

ideal ist, wenn Sie eine Sportart betreiben,<br />

in der Gewichtsklassen vorherrschen, wie<br />

z. B. beim Boxen. „Es hat Einzelberichte<br />

über Unwohlsein im Magen-Darm-Bereich,<br />

Dehydrierung, Muskelverletzungen sowie<br />

Nierenschäden gegeben,“ erklärt Bean. „Es<br />

gibt jedoch keine klinischen Befunde.“<br />

„Es ist auch wichtig, Ihr Kreatin vollständig<br />

zu mischen,“ ergänzt Rao. „Die meisten<br />

unter uns nehmen ihr Kreatin in flüssiger<br />

Form zu sich, wobei ein Teil des Pulvers<br />

immer noch sichtbar herumschwimmt. In<br />

diesem Moment hat es sich nicht vollständig<br />

aufgelöst. Dies bedeutet, dass es Wasser<br />

aufnehmen wird, wo Wasser sein sollte.<br />

Mischen Sie es mit ausreichend Wasser,<br />

um den ‚Schwamm‘ zu durchtränken, und<br />

alles wird für Sie nach Plan verlaufen.“<br />

AMINOSÄUREN<br />

Was ist das? Zusätze an<br />

verzweigtkettigen Aminosäuren beinhalten<br />

Valin, Leucin und Isoleucin. Diese<br />

werden als die ‚essentiellen‘ Aminosäuren<br />

betrachtet, da sie in Ihrer Nahrung<br />

enthalten sein müssen – im Gegensatz<br />

zu ‚nicht-essentiellen‘ Aminosäuren, die<br />

Ihr Körper eigenständig erzeugen kann.<br />

Zusammen können diese bis zu einem<br />

Drittel des Muskelproteins beinhalten.<br />

Was verursachen sie? Laut Theorie<br />

können diese dabei helfen, den Abbau<br />

des Muskelgewebes während des<br />

intensiven Trainings zu verhindern. Sie<br />

steigern ebenso die Freisetzung der<br />

menschlichen Wachstumshormone.<br />

Wer sollte sie zu sich nehmen?<br />

„Verzweigtkettige Aminosäuren sollten<br />

von jedem zu sich genommen werden, der<br />

mit Gewichten trainiert,“ erklärt Marsh,<br />

„vorzugsweise in Form von Kapseln, statt<br />

von Tabletten oder in flüssiger Form.“ Es gibt<br />

unter Ausdauersportlern wenige Nachweise<br />

darüber, dass verzweigtkettige Aminosäuren<br />

die Leistung verbessern, allerdings, solange<br />

Sie nicht zu hart trainieren, ist es möglich,<br />

dass sie ausreichend verzweigtkettige<br />

Aminosäuren durch den Verzehr eines<br />

Getränkes zur Erholung nach dem Training<br />

erhalten können, so dass eine separate<br />

Nahrungsergänzung nicht notwendig wäre.<br />

Wie viel sollte ich davon zu mir<br />

nehmen? „Alles im Bereich von weniger als<br />

20 Kapseln pro Training ist Verschwendung,“<br />

erklärt Marsh. „Viele professionelle Rugby-<br />

Sporternährung<br />

und American Football-Vereine haben<br />

riesige Leistungsverbesserungen erkannt,<br />

indem Sie 40 Kapseln verzweigtkettiger<br />

Aminosäuren in jedem Training verwenden.“<br />

Anita Bean ist konservativer: „Dosen von<br />

6 bis 15 Gramm können dabei helfen,<br />

Ihre Rückgewinnung während harter<br />

Trainingsperioden zu verbessern.“<br />

Wann sollte ich sie zu mir nehmen?<br />

„Sie wirken am besten, wenn sie vor, während<br />

und nach dem Training genommen werden,“<br />

erklärt Marsh, „Studien haben nachgewiesen,<br />

dass die Einnahme von verzweigtkettige<br />

Aminosäuren während und nach dem Training<br />

den Muskelabbau reduzieren kann und bei der<br />

„Aminosäuren in Form von Nahrungsergänzung<br />

sollte von jedem zu sich genommen werden,<br />

der mit Gewichten trainiert.“<br />

Einnahme vor dem Krafttraining den verspätet<br />

einsetzenden Muskelkater reduziert.“ Sie<br />

könnten sich auch als vorteilhaft erweisen,<br />

wenn Sie als letztes vor der Nachtruhe<br />

eingenommen werden – aber Nachweise<br />

dafür werden eher als Sketche betrachtet.<br />

Haben sie irgendwelche<br />

Nebenwirkungen? Verzweigtkettige<br />

Aminosäuren sind eine ziemlich sichere<br />

FAQ<br />

Was müssen<br />

Sie sonst noch<br />

wissen?<br />

Kann ich all die Nährstoffe,<br />

die ich benötige, nicht<br />

meiner täglichen<br />

Nahrung entnehmen?<br />

Ja, wenn Sie wirklich darauf achten,<br />

was Sie essen. In dieser Aussage<br />

steckt die zeitweise Feststellung,<br />

dass der Erhalt der optimalen Menge<br />

bestimmter Substanzen für Ihr Training<br />

bedeutet, viel zu essen. Der Erhalt der<br />

Menge an Kreatin, die viele Trainer<br />

empfehlen, würde z. B. bedeuten,<br />

eine schrecklich große Menge an<br />

Rindfleisch zu essen. Verwenden<br />

Sie Nahrungsergänzungen, um<br />

die Lücken in Ihrer Ernährung<br />

zu füllen, aber verlassen Sie sich<br />

nicht auf diese, um schlechten<br />

Essgewohnheiten entgegen zu wirken.<br />

Muss ich<br />

Nahrungsergänzungen an<br />

den Tagen zuführen, an<br />

denen ich nicht trainiere?<br />

Kurze Antwort: ja. Sie werden<br />

kräftiger, während Sie sich vom<br />

Training erholen. Stellen Sie daher<br />

sicher, dass Sie ausreichend<br />

Nährstoffe an Ihren freien Tagen<br />

erhalten, das ist entscheidend.<br />

Sollte ich es mir zum<br />

Ziel setzen, mitten in der<br />

Nacht wach zu werden,<br />

um Nahrungsergänzungen<br />

zu mir zu nehmen?<br />

Definitiv nicht, zumindest beinahe<br />

definitiv. Sie könnten von Kraftsportlern<br />

gehört haben, die um 3:00 Uhr<br />

morgens aufstehen, um einen<br />

schnellen Shake zu sich zu nehmen,<br />

aber sobald Sie für mehr als drei<br />

Sekunden wach sind, stören Sie die<br />

Melatonin-Erzeugung. Melatonin<br />

ist eines der wichtigsten Hormone<br />

für den Muskelaufbau. Sie sind sich<br />

besser damit gestellt, wenn Sie<br />

etwas schön langsam Verdauliches,<br />

Proteinhaltiges zu sich nehmen,<br />

wie z. B. rohe Nüsse, Hüttenkäse<br />

oder einen kaseinhaltigen Shake,<br />

bevor Sie zu Bett gehen.<br />

Bieten sie Sicherheit?<br />

Da sportliche Nahrungsergänzungen<br />

technisch als Nahrungsmittel<br />

klassifiziert werden, unterliegen<br />

diese nicht den gleichen strengen<br />

Herstellungsverordnungen,<br />

Sicherheitstestungen oder<br />

Etikettierungsvorschriften wie<br />

lizensierte medizinische Produkte,<br />

so dass es keine Garantie dafür gibt,<br />

dass diese den eigenen Ansprüchen<br />

gerecht werden. Die EU betrachtet<br />

aktuell diese Situation im Hinblick auf<br />

die Einführung strengerer Richtlinien,<br />

aber zwischenzeitlich ist es an den<br />

individuellen Herstellern gelegen,<br />

die Qualität ihrer eigenen Produkte<br />

zu pflegen. Halten Sie Ausschau nach<br />

Nahrungsergänzungen, die ISO17025-<br />

zertifiziert sind, was bedeutet, dass<br />

sie während ihrer Herstellung<br />

strengen Kontrollen unterliegen.<br />

Kann ich durch Dopingtests<br />

durchfallen, wenn ich<br />

Nahrungsergänzungen zu mir nehme?<br />

Möglicherweise. Wenn Sie<br />

Leistungssportler sind, müssen Sie<br />

vorsichtig sein. Die Studie eines vom<br />

Internationalen Olympischen Komitee<br />

anerkannten Labors in Köln hat in 634<br />

Nahrungsergänzungen nach Steroiden<br />

gesucht und herausgefunden,<br />

dass 15 Prozent derer Substanzen<br />

beinhalteten, die zu einem Durchfall<br />

beim Dopingtest führen würden,<br />

obwohl keine der Substanzen Steroide<br />

enthielten. Falls Sie besorgt sind,<br />

konsultieren Sie einen eingetragenen<br />

Ernährungswissenschaftler<br />

oder -fachmann, bevor Sie<br />

Nahrungsergänzungen<br />

zu sich nehmen.<br />

Falls ich die richtige<br />

Kombination an Substanzen<br />

zu mir nehme, kann<br />

ich dann ohne Training<br />

muskulös werden?<br />

Traurigerweise nein. Jeder, der<br />

Ihnen erzählt, dass eine magische<br />

Formel Ihnen einen enormen<br />

Bizeps verleihen kann und einen<br />

geformten Waschbrettbauch,<br />

der lügt. Essen Sie auf die<br />

richtige Weise, trainieren Sie<br />

hart, passen Sie Ihren Gebrauch<br />

von Nahrungsergänzungen<br />

Ihren Zielen an und wählen Sie<br />

gut erforschte und getestete<br />

Produkte. Sie werden die Resultate<br />

sehen, die Sie sich wünschen.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 67


Sache, da man sie normalerweise sowieso in<br />

dem in Ihrer Nahrung enthaltenen Protein<br />

findet. Deren exzessive Einnahme könnte<br />

die Verwertung anderer Aminosäuren durch<br />

Ihren Körper reduzieren, aber das wär’s auch.<br />

ANTIOXIDANTIEN<br />

Was ist das? Antioxidantien<br />

in Form von Nahrungsergänzung<br />

enthalten unterschiedliche Mengen an<br />

Nährstoffen und Pflanzenextrakten,<br />

inklusive Betacarotin, den Vitaminen<br />

C und E, Zink, Kupfer und Magnesium.<br />

Ebenso wie sie sich vorteilhaft auf Ihre<br />

allgemeine Gesundheit auswirken, können<br />

Antioxidantien auch dabei helfen, dass Sie<br />

sich vom sportlichen Training erholen.<br />

Was verursachen sie? Sehr<br />

intensives Training kann neben dem<br />

Rauchen, Sonnenbrand, Stress und<br />

Umweltverschmutzung dazu führen, dass in<br />

Ihrem Körper die Erzeugung von Molekülen<br />

gesteigert wird, die als freie Radikale bekannt<br />

sind und die Zellmembranen schädigen, die<br />

DNS zerreißen und das Risiko altersbedingter<br />

Erkrankungen sowie das Krebsrisiko<br />

erhöhen können. Es gibt einige Nachweise<br />

darüber, dass Antioxidantien in Form von<br />

Nahrungsergänzung Schutz dagegen bieten<br />

können, obwohl einige Forschungen darauf<br />

hinweisen, dass Nahrungsergänzungen<br />

weniger effektiv sind, als die natürliche<br />

Aufnahme von Antioxidantien als Bestandteil<br />

Ihrer Nahrung. Nachweise, dass diese<br />

tatsächlich Ihre sportliche Leistungsfähigkeit<br />

unterstützen, sind schwerer zu erhalten.<br />

Wer sollte sie zu sich nehmen? Obwohl nicht<br />

jeder damit übereinstimmt, erklärt Marsh:<br />

„Aufgrund der herrschenden Umwelt- und<br />

Stressniveaus sollte jeder über irgendeine<br />

Art von Antioxidantien verfügen. Unter<br />

Rotation wirken diese am besten, daher<br />

sollten Sie für eine Dauer von zehn Tagen<br />

grünen Tee trinken und für weitere zehn<br />

Tage Traubenkernextrakte verwenden.“<br />

„Antioxidantien in Form<br />

von Nahrungsergänzungen<br />

können gegen altersbedingte<br />

Erkrankungen und Krebs schützen.“<br />

Wie viel sollte ich davon zu mir<br />

nehmen? „Die von der EU empfohlene<br />

tägliche Menge an Vitamin C liegt bei 60<br />

Milligramm und in Bezug auf Vitamin E<br />

bei 10 Milligramm“, erklärt Bean. „Jedoch<br />

sind dies Niveaus, die nur als Richtwerte<br />

gelten, ausreichend die Gesundheit zu<br />

stützen, und viele Wissenschaftler nehmen<br />

an, dass sie als zu niedrig angesetzt<br />

sind.“ Entscheidend ist allerdings, erklärt<br />

Bean, dass Nahrungsergänzungen eine<br />

angemessene Ernährung nicht ersetzen<br />

können: „Ihr Ziel sollte es sein, zumindest<br />

fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag<br />

zu sich zu nehmen – je intensiver die Farbe,<br />

desto höher der Anteil an Antioxidantien.“<br />

Das Einbeziehen so vieler Obst- und<br />

Gemüsesorten mit unterschiedlicher Farbe<br />

wie möglich stellt sicher, dass Sie die größte<br />

Vielfalt an Antioxidantien erhalten.<br />

Wann sollte ich sie zu mir nehmen?<br />

Das ist abhängig von der Nahrungsergänzung,<br />

die Sie zu sich nehmen und von der Wirkung,<br />

die Sie erzielen möchten. „Vitamin C ist das<br />

UND<br />

DER<br />

REST<br />

Was befindet sich sonst<br />

im Regal Ihres örtlichen<br />

Reformhauses?<br />

KONJUGIERTE LINOLSÄURE<br />

Konjugierte Linolsäure ist eine ungesättigte<br />

Fettsäure, die man normalerweise in Vollmilch,<br />

Fleisch und Käse findet. Sie wird üblicherweise als<br />

fettreduzierende Nahrungsergänzung vermarktet, die<br />

durch die Freisetzung von Fett in den Fettzellen oder<br />

durch Blockieren der neuen Fettgewinnung wirkt.<br />

Experten denken, dass es sich besser im letzteren<br />

Fall auswirkt. „Die jüngsten wissenschaftlichen<br />

Beweise belegen, das konjugierte Linolsäure zumeist<br />

wirkt, indem sie das Füllen von Fettzellen blockiert,<br />

was bedeutet, dass es verhindert, dass Fettzellen<br />

sich vergrößern, was nicht das Gleiche ist wie die<br />

Verringerung des existierenden Körperfetts,“ erklärt<br />

Lowery. „Konjugierte Linolsäure mag sich daher als<br />

nützlicher für die Vorbeugung der Fettgewinnung<br />

als für die Verringerung des Fettes, das Sie bereits<br />

haben, erweisen.“ Die meisten Forscher empfehlen<br />

zwei bis fünf Gramm pro Tag, verteilt auf drei Dosen.<br />

ENERGY-GELS<br />

Die treten in kleinen, ausdrückbaren Päckchen auf<br />

und sind so entworfen, dass sie einen einfachen<br />

Weg bieten, Kohlenhydrate während des intensiven<br />

Ausdauertrainings zu konsumieren, das länger<br />

als eine Stunde dauert. Studien haben gezeigt,<br />

dass diese die Müdigkeit verzögern und die<br />

Ausdauer erhöhen, jedoch sind sie nicht dazu<br />

entworfen, ohne Wasserbedarf konsumiert zu<br />

werden – Sie werden immer noch ungefähr<br />

350 Milliliter Wasser auf jede 25 Gramm des<br />

Gels trinken müssen, oder Sie werden sich dem<br />

erhöhten Risiko einer Dehydrierung aussetzen.<br />

BETA-HYDROXY-BETA-<br />

METHYLBUTTERSÄURE<br />

Beta-Hydroxy-Beta-Methylbuttersäure (HMB) wird<br />

im Körper durch verzweigtkettige Aminosäuren<br />

hergestellt und dient dem Eingriff in die zellulare<br />

Reparatur. Studien weisen darauf hin, dass sie die<br />

Kraft sowie die Muskelmasse erhöhen kann und<br />

Muskelschäden nach dem Krafttraining reduziert,<br />

obwohl man diese Aussage nicht in allen Studien<br />

findet. Man findet sie zudem in Grapefruit.<br />

GLUTAMIN<br />

Glutamin ist eine nicht-essentielle Aminosäure,<br />

die der Körper aufbaut. Sie wird für das<br />

Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

68/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Sporternährung<br />

Antioxidans, das sich nach dem Training als<br />

das beste erweist, da es das Kortisol blockiert,<br />

die Stresshormone,“ erklärt Marsh. Eine<br />

Studie aus dem Jahr 2008 weist darauf hin,<br />

dass die Antioxidantien am vorteilhaftesten<br />

sind, wenn sie in Form von Nahrung zu<br />

sich genommen werden – an Ratten durch<br />

Fütterung getesteter Rotwein zusammen mit<br />

Fleisch führte zu weniger freien Radikalen<br />

in deren Verdauungstrakten als bei ihren<br />

Artgenossen, die nicht getrunken hatten –<br />

aber dieser Beleg ist nicht beweiskräftig.<br />

Haben sie irgendwelche<br />

Nebenwirkungen? Es gibt<br />

Nebenwirkungen in Bezug auf den<br />

exzessiven Konsum bestimmter Vitamine,<br />

die man in Antioxidantien in Form von<br />

Nahrungsergänzungen findet – enorme<br />

Mengen an Carotin beispielsweise können<br />

Ihrer Haut zeitweise orange werden lassen.<br />

Ebenso können die antioxidantischen<br />

Mineralien Zink, Magnesium und Kupfer<br />

in hohen Dosen giftig sein. Falls Sie sich<br />

allerdings an die empfohlene Dosierung<br />

halten, wird für Sie alles nach Plan verlaufen.<br />

FAT-BURNER<br />

Was ist das? Auch bekannt als<br />

„wärmebildende Substanzen“: Dies sind<br />

Mischungen aus Kräutern und Stimulanzien,<br />

die Ihre Körpertemperatur leicht anheben,<br />

die Ihnen dabei helfen können, mehr<br />

Kalorien während des Trainings zu<br />

verbrennen. Ephedrin, eine synthetische<br />

Version des chinesischen Meerträubel-<br />

Krautes, ist dabei für gewöhnlich einer der<br />

Hauptbestandteile, ist jedoch aufgrund<br />

seiner schädlichen Nebenwirkungen<br />

und Suchtqualitäten in Großbritannien<br />

heutzutage nur auf Rezept erhältlich.<br />

Was verursachen sie? Einige verbrennen<br />

einfach Kalorien zugunsten von Wärme.<br />

Andere können auch von sich behaupten,<br />

die Freisetzung von Adrenalin zu stimulieren,<br />

den Stoffwechsel anzuregen oder als<br />

Appetitzügler zu fungieren. Die Nachweise<br />

für ihre Wirkung sind jedoch eingeschränkt.<br />

„Eine sorgsame Kalorienaufnahme und<br />

etwas Übung erzielen langfristig vermutlich<br />

bessere Abnahmeresultate“, erklärt Bean.<br />

Wer sollte sie zu sich nehmen?<br />

„Fat-Burner erhöhen den Kortisolwert –<br />

Kortisol, ein Stresshormon – daher kann in<br />

manchen Fällen aufgrund des bereits hohen<br />

Stressniveaus der Person der Fettanteil im<br />

Bauchbereich zunehmen,“ erklärt Marsh.<br />

„In Extremfällen könnte durch sie das<br />

Adrenalinsystem zusammenbrechen. Falls<br />

Sie der Meinung sind, Bedarf daran zu<br />

haben, konsultieren Sie zunächst Ihren Arzt.“<br />

Wie viel sollte ich davon zu mir<br />

nehmen? Befolgen Sie die Anweisungen<br />

auf der Flasche, seien Sie jedoch vorsichtig<br />

bei der Langzeitverwendung. „Testen<br />

Sie diese alle acht Wochen für nur zwei<br />

Zyklen, innerhalb eines einzelnen Zykluses<br />

von 14 Tagen zu 14 Tagen,“ rät Marsh.<br />

Wann sollte ich sie zu mir<br />

nehmen? Die meisten enthalten Koffein<br />

und werden Sie nervös werden lassen,<br />

weswegen sie vermutlich das Beste<br />

am Morgen sind. „Nehmen Sie niemals<br />

nach 14:00 Uhr Fat-Burner zu sich, da<br />

sie den Schlafrhythmus beeinflussen,“<br />

erklärt Marsh. Für alles Andere, folgen<br />

Sie den Empfehlungen auf der Flasche.<br />

Haben sie irgendwelche<br />

Nebenwirkungen? „Die Einnahme<br />

äußerst hoher Dosen an Ephedrin<br />

kann erhebliche Beeinträchtigungen<br />

zur Folge haben inklusive Herzrasen,<br />

Angst, Schlaflosigkeit, Erbrechen und<br />

Schwindelgefühl,“ erklärt Bean. ‘Während<br />

Alternativen auf pflanzlicher Basis generell<br />

die sicherere Variante sind, können Sie mit<br />

hohen Dosen Nebenwirkungen erzielen –<br />

einige können den Blutdruck erhöhen oder<br />

Herzrhythmusstörungen verursachen.“<br />

Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

Zellwachstum benötigt und zum Antrieb des<br />

Immunsystems. Während intensiver Trainingsoder<br />

Stressperioden sinkt ihr Niveau im Körper.<br />

Es gibt klinische Befunde, die besagen, dass<br />

Glutamin in Form von Nahrungsergänzungen Ihr<br />

Infektionsrisiko während dieser Perioden verringern<br />

kann, jedoch weniger Nachweise dafür, dass es<br />

tatsächlich Ihre Leistungsfähigkeit steigern wird.<br />

NAHRUNGSERSATZPRODUKTE<br />

Nahrungsersatzprodukte sind dazu entworfen,<br />

eine qualitativ hochwertige Mahlzeit ohne<br />

die Mühen des Kochens zu bieten. Ein gutes<br />

enthält 30 bis 40 Gramm Protein, einige gute<br />

Kohlenhydratquellen, wie z. B. Maltodextrin, Gerste<br />

oder Hafer sowie Vitamine und Mineralien. Es ist<br />

allerdings immer noch besser, frische Nahrung zu<br />

sich zu nehmen, falls Sie die Zeit dazu haben.<br />

STICKOXID<br />

Der aktive Bestandteil ist L-Arginin, eine nichtessentielle<br />

Aminosäure, die im Körper hergestellt<br />

wird. Stickoxid ist ein Gas, das im zunehmenden<br />

Blutstrom zu den Muskeln hin enthalten ist,<br />

diesen mehr Nährstoffe und Sauerstoff liefert<br />

und theoretisch ein besseres Pumpen, ein<br />

besseres Muskelwachstum und eine bessere<br />

Regenerierung zur Folge hat. Jedoch konnten<br />

klinische Versuche bisher nicht beweisen, dass<br />

diese Nahrungsergänzungen wirksam sind.<br />

TAURIN<br />

Dies ist eine nicht-essentielle Aminosäure,<br />

die auf natürliche Weise im Körper hergestellt<br />

wird. Sie werden diese in Anlehnung an die<br />

Red Bull-Dosen erkennen, aber man findet es<br />

auch in Fleisch, Fisch, Eiern und Milch sowie<br />

vielen kreatin- und proteinhaltigen Produkten.<br />

Diese behaupten, dass sie Ihnen zusätzliche<br />

Energie spenden können, aber das steht zur<br />

Diskussion. „Ein Rückblick auf neun Jahre<br />

Forschung kam zu dem Ergebnis kamen,<br />

dass die energieaufbauende Wirkung der<br />

typischsten Energy-Drinks hauptsächlich auf<br />

Koffein basieren,“ erklärt Lowery. „Die Forscher<br />

schlussfolgerten, dass die ‚weniger bekannten<br />

Bestandteile‘ der Energy-Drinks — inklusive<br />

Taurin — weiterer Studien bedürfen.“<br />

TESTOSTERON-BOOSTER<br />

Diese zielen darauf hin, das Testosteron-<br />

Niveau im Körper zu erhöhen, indem sie eine<br />

muskelaufbauende Wirkung erzielen, die sich<br />

ähnlich der Wirkung von anabolischen Steroiden<br />

verhalten, ohne die Nebenwirkungen. Es gibt<br />

viele einzelne Nachweise, jedoch sehr wenige im<br />

Bereich nachgewiesener klinischer Befunde.<br />

ZMA<br />

Zink-Monoethionin-Aspartat kombiniert Zink,<br />

Magnesium, Vitamin B6 und Aspartate. Es wird<br />

behauptet wird, das erhöhe den Testosteronspiegel.<br />

Falls Sie wirklich intensiv trainieren, könnten<br />

Sie von dem zusätzlichen Zink und Magnesium<br />

profitieren. Seien Sie jedoch vorsichtig, die<br />

maximalen Dosen nicht zu übersteigen,<br />

speziell dann, wenn Sie es doppelt mit anderen<br />

Nahrungsergänzungen zu sich nehmen.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 69


»Der entscheidende<br />

Unterschied liegt im Kopf.<br />

Wie kann ich mich immer<br />

wieder mental überwinden,<br />

diesen Wahnsinn<br />

durchzustehen? «<br />

70/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Extremsport<br />

POWERMANN AUS<br />

LEIDENSCHAFT<br />

EXTREMSPORT-<br />

LEGENDE<br />

HUBERT SCHWARZ<br />

„E<br />

rfolg über <strong>Fitness</strong>“ lautet bekanntermaßen das<br />

Credo unseres Magazins. Ein Mann, der dieses Credo<br />

wie kaum ein Zweiter umgesetzt hat, ist der deutsche<br />

„Ultraman“ Hubert Schwarz. Seine Leistungen sind<br />

mit herkömmlichen Zielsetzungen und Erfolgen eines<br />

durchschnittlichen Sportlers nur schwer zu vergleichen.<br />

Die meisten der Wettbewerbe, die er bestritt, sind an<br />

vorderster Stelle mit dem Wort „Ultra“ gekennzeichnet.<br />

Den Gipfel seiner Extrem-Abenteuer stellen zwei<br />

erfolgreiche Erdumrundungen dar. Das Faszinierende<br />

daran: Hubert startete seine Karriere im zarten Alter von<br />

36 Jahren – ein Alter, bei dem Profi-Fußballer bereits von<br />

Rente sprechen. Aber ob jung oder etwas älter: Es ist nie<br />

zu spät, seine Ziele und Träume in Angriff zu nehmen.<br />

Wie dies am besten funktioniert und umzusetzen ist, und<br />

welchen Anteil die „Power of Mind“ daran hat, erzählte<br />

Hubert Men’s <strong>Fitness</strong>.<br />

Von Oliver Bloss<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 71


Hubert, was hatte Dich dazu bewegt im Alter von 36 Jahren Deine<br />

gesicherte Existenz als Sozialpädagoge aufzugeben, um den<br />

ungewöhnlichen Weg eines Extremsportlers einzuschlagen?<br />

In meinem Job sah ich kaum mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Ich war ein<br />

Macher, umringt von bürokratischen Hürden. Im Sport dagegen konnte ich wirklich<br />

etwas bewegen und voranbringen. Extremsportler von Berufs wegen zu sein, war<br />

nicht unbedingt mein erklärtes Ziel. Ich folgte nur meiner Leidenschaft. Und das<br />

waren eben ultralange Distanzen im Sattel.<br />

Den Triathlon kann man als „Einstiegsdroge“ in Dein Leben als<br />

Extremsportler bezeichnen. Worin lag der Reiz für Dich, diese damals,<br />

Mitte der Achtziger, in Deutschland noch in den Kinderschuhen<br />

steckende Sportart zu betreiben?<br />

Es gab damals schon eine tolle Community mit<br />

vielen begeisterungsfähigen Menschen. Meine<br />

Heimatstadt Roth begann sich zur Triathlon-<br />

Hochburg in Deutschland zu entwickeln. Der Triathlon<br />

verschaffte mir jede Menge Erfolgserlebnisse<br />

– menschlich wie sportlich. Ich war nie ein<br />

überragendes Talent, weder im Schwimmen noch im<br />

Radfahren oder Laufen. Aber ich lernte als Triathlet,<br />

fleißig zu trainieren, mich zu überwinden und Schritt<br />

für Schritt besser zu werden.<br />

Du hast 1989 als erster deutscher Triathlet an<br />

allen fünf offiziellen Ironman-Wettbewerben<br />

innerhalb eines Jahres teilgenommen. Im Jahr<br />

darauf folgte die Teilnahme beim Ultraman in<br />

Hawaii, bei dem es gilt, die dreifache Distanz<br />

eines Ironman zu bewältigen. Wie sah damals<br />

Dein Trainingsablauf aus?<br />

Ich hatte meine Trainingspläne, ja, aber die waren<br />

wohl weit weniger wissenschaftlich fundiert als heute.<br />

Ich war extrem fleißig und habe alle Disziplinen<br />

vor allem im Hinblick auf Grundlagenausdauer<br />

gleichmäßig trainiert. Aber die größten Sprünge<br />

machte ich durch die Wettkämpfe selbst. Die folgten<br />

so kurz aufeinander und setzten so viel Adrenalin<br />

frei, dass ich mich gar nicht groß an Trainingsplänen<br />

festklammern musste. Es war eine wilde Zeit damals, und ich war noch längst nicht<br />

an meinen Leistungsgrenzen angelangt.<br />

Worin liegen die Schwierigkeiten in der Vorbereitung, bei der Umstellung<br />

auf die dreifachen Distanzen der einzelnen Disziplinen?<br />

Wer ohne übertriebene Mühe einen Langdistanz-Triathlon durchsteht, hat im<br />

Prinzip auch den Ultraman in den Beinen. Der entscheidende Unterschied liegt<br />

im Kopf. Wie kann ich mich immer wieder mental überwinden, diesen Wahnsinn<br />

durchzustehen? Körperlich ist man beim Ultraman eh irgendwann am Ende,<br />

dann geht es nur noch darum, sich den Rest der Distanz im Kopf einzuteilen – in<br />

überschaubare Häppchen am besten. Das Hirn wird dann zum Sklaventreiber. Mein<br />

Deal mit Muskulatur und Sehnen sah damals so aus: Ihr schafft das bis zur nächsten<br />

Kuppe, bis zur nächsten Versorgungsstation, bis zur nächsten Wendemarke, bis zum<br />

Zielstrich – und keinen Meter weiter! Das hat damals funktioniert, aber frag nicht,<br />

wie fix und alle ich am Ende war, auch im Kopf. Einmal Ultraman reicht völlig!<br />

Während solch extremer Wettkampfbedingungen gab es sicherlich<br />

Momente, in denen man an sich zweifelt. Wie hast Du Dich in solchen<br />

Situationen motiviert weiterzumachen und nicht aufzugeben?<br />

Auf ultralangen Distanzen geht es vorwiegend um den eigenen inneren<br />

Schweinehund. Mit mentaler Stärke lassen sich körperliche Grenzen ein gutes Stück<br />

verschieben. Wer aber schlecht trainiert hat oder sich eine Verletzung zuzieht,<br />

sollte sich nicht mit mentalen Kunstgriffen und eisernem Willen retten wollen. Das<br />

wäre fahrlässig. Wenn die körperlichen Grundlagen stimmen, muss man Zweifeln<br />

oder sogar Verzweiflungszuständen, die unweigerlich auftreten, entschlossen<br />

begegnen, vorbereitet sein. Zweifel können dich ganz schnell binnen Sekunden<br />

runterziehen und dich zum Aufgeben bewegen. Ich habe mir zum Beispiel auch<br />

damit geholfen, negative gegen positive Gedanken auszutauschen. Aber die muss<br />

man parat haben. Am Rande der totalen Erschöpfung<br />

haben Zweifel immer leichtes Spiel, sie drängen sich<br />

geradezu auf. Das Positive bleibt dann buchstäblich auf<br />

der Strecke. Deshalb muss man schon vor dem Start<br />

verinnerlicht haben, warum und für wen man sich ins<br />

Zeug legt, was das Schöne daran ist. Dann sind positive<br />

Gedanken auch verlässlich abrufbar.<br />

Du stehst nicht in den Siegerlisten des Ironman<br />

wie beispielsweise Thomas Hellriegel, einer der<br />

erfolgreichsten deutschen Athleten auf der<br />

Lang-Distanz, der sich den Titel 1997 auf Hawaii<br />

sicherte und auch erster deutscher Weltmeister<br />

wurde. Stört es Dich im Nachhinein keinen<br />

offiziellen Titel gewonnen zu haben?<br />

Nein, es stört mich nicht – aus zwei Gründen. Zum<br />

einen wusste ich immer um mein begrenztes Talent.<br />

Vor allem das Schwimmen war für mich eine zu große<br />

Hürde, um es ganz nach oben zu schaffen. Zum<br />

anderen war es für mich meist Ansporn genug, gegen<br />

eigene Grenzen anzukämpfen, die eigene Leistung zu<br />

optimieren. Mein persönlicher Triumph musste nicht<br />

unbedingt die Niederlage eines anderen sein (Picture).<br />

Diese Haltung hat mich stark gemacht und optimal<br />

auf das vorbereitet, was ich später im Alleingang als<br />

Extremsportler unternommen habe.<br />

1991 hast Du Deine Passion zum Beruf gemacht: Das Radfahren<br />

auf lange Distanzen. Beim härtesten Radrennen der Welt, dem „Race<br />

Across America“ (RAAM), einem Non-Stop-Rennen von der West- bis zur<br />

Ostküste der USA mit einer Länge von rund 5.000 Kilometern, gelang Dir<br />

als erster Deutscher die Zielankunft. Was fasziniert Dich an solch langen<br />

Distanzen?<br />

Faszinierend an ultralangen Distanzen ist zunächst, dass sich nicht viele solchen<br />

Herausforderungen stellen. Man betritt Neuland, wenn man mutig, abenteuerlustig<br />

und ausdauernd ist – und wird vielleicht sogar zum Pionier. Beim RAAM ist mir das<br />

gelungen. Es hat mich mit einem Schlag bekannt gemacht und mir eine Karriere<br />

eröffnet. Im Feld mit hunderten anderen Radsportlern wäre mir dieser Schritt<br />

nie geglückt. Darüber hinaus sind extreme Radmarathons eine sehr lehrreiche<br />

Erfahrung: Wie im richtigen Leben gilt es, viele Durststrecken zu überwinden, sich<br />

in langen Etappen zu einem großen Ziel durchzuschlagen, sich immer wieder neu<br />

72/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Extremsport<br />

zu motivieren. Man lernt, nie aufzugeben (Picture).<br />

Neben weiteren Rekordfahrten hast Du 1993 den australischen<br />

Kontinent in nur 42 Tagen umrundet –bei einer Gesamtlänge von 14.183<br />

Kilometern ein Guinnessbuch-Rekord. Worin besteht der Unterschied,<br />

ein Langdistanz-Rennen alleine zu bestreiten, im Gegensatz zu einem<br />

Wettkampf mit anderen Teilnehmern?<br />

Als Solist muss ich mich schon im Vorfeld um alles selbst kümmern: um<br />

Organisation, um Logistik und Crew. Ich bin Veranstalter und Teilnehmer in einer<br />

Person. Wer im Sattel lange Zeit mit sich allein ist, muss diese Herausforderung<br />

im Kopf ganz und gar annehmen – vom ersten Kilometer an. Es gibt keinen<br />

Windschatten, keinen Schicksalsgefährten, keinen Leidensgenossen.<br />

Welches sind die größten Aufgaben, die der Körper in diesem Zeitraum<br />

zu bewältigen hat?<br />

Für mich sind es zwei Dinge: Der Körper muss sich in kurzer Zeit gut<br />

regenerieren können, und er muss im Zweifel den Befehlen gehorchen, die vom<br />

Kopf kommen. Kraft und Ausdauer, selbst wenn reichlich vorhanden, haben auf<br />

Dauer ihre Launen, denen man am besten mit Zuckerbrot und Peitsche begegnet.<br />

Wie wichtig ist die richtige Ernährung?<br />

Ich habe am Anfang in dieser Hinsicht einige gravierende Fehler gemacht,<br />

unter anderem mit Flüssignahrung. Vergiss das alles. Ich gehe längst nicht mehr<br />

»Am Rande der totalen<br />

Erschöpfung haben Zweifel<br />

immer leichtes Spiel, sie<br />

drängen sich geradezu auf.<br />

Das Positive bleibt dann<br />

buchstäblich auf der Strecke«<br />

mit irgendwelchen Pülverchen oder Wunderrezepten auf Tour. Richtige Ernährung<br />

beginnt nicht erst mit dem Wettkampf. Sie ist heute Teil einer Lebenseinstellung,<br />

und das zu Recht. Wer sich im Alltag gesund ernährt, etwa unter Anleitung<br />

eines Arztes oder geschulten Beraters, wird daran im Sattel auf ultralangen<br />

Distanzen nicht viel ändern müssen. Ein ganz pragmatischer Tipp: Versuche bei<br />

wirklich langen Trainingseinheiten herauszufinden, welche Nahrung der Körper<br />

garantiert in geordneter Form wieder ausscheidet. Nichts nervt im Sattel mehr als<br />

Montezumas Rache.<br />

1995 durchquertest Du den roten Kontinent erneut, diesmal von West<br />

nach Ost, und bestrittest innerhalb des gleichen Jahres das „Iditabike“-<br />

Race, ein Querfeldein-Rennen im winterlichen Alaska – extreme Kälte<br />

und Hitze in kürzester Zeit. Einfach gefragt: Wie funktioniert das?<br />

Wenn der Körper durch entsprechende Kleidung vor der extremen Kälte gut<br />

geschützt ist, ist die körperliche Herausforderung kaum anders als bei sengender<br />

Hitze. Den Unterschied machen Schnee und Eis. Darauf mit dem Rad die Balance<br />

zu halten und einigermaßen schnell voranzukommen, grenzt manchmal an<br />

Akrobatik. Beim „Iditabike“ musste ich mein Mountainbike einmal sogar mehr als<br />

hundert Kilometer weit schieben, weil ich mit viel zu schmalen Reifen unterwegs<br />

war, die ständig im Schnee einbrachen. Der Kontrast zwischen Australien und<br />

Alaska, zwischen rotem Glutofen und weißer Kältekammer, war im Übrigen<br />

überhaupt nicht schwer zu verkraften. Ich war einfach nur stolz und glücklich, dies<br />

alles in so kurzer Zeit erleben zu dürfen. Neugier und Mut öffnen oft Wege, die<br />

anderen als unfahrbar gelten.<br />

Sportliche Höhepunkte Deiner Karriere bildeten sicherlich Deine<br />

zwei Weltumrundungen („In 80 Tagen um die Welt“) und als<br />

Sonderbotschafter der Expo 2000 (22- bis 25.000 Kilometer auf fünf<br />

Kontinenten). Welchen Anteil hatte Deine Philosophie „Power of Mind“<br />

an diesen Erfolgen und was möchtest Du damit ausdrücken?<br />

Die Philosophie „Power of Mind“ hebt darauf ab, dass mehr in uns steckt, als<br />

wir uns selbst und andere uns zutrauen. Wir müssen dazu die mentale Stärke und<br />

den Mut aufbringen, unsere Komfortzone zu verlassen und Wagnisse einzugehen,<br />

anstatt einer allgemeinen Vernunft zu folgen, die das Risiko scheut und den<br />

Status quo rechtfertigt. Die beiden Weltumrundungen waren der Gipfel meiner<br />

extremsportlichen Laufbahn. Niemand hatte mir das anfangs zugetraut. Aber<br />

ich habe es gewagt, meine Träume in die Tat umzusetzen. Beharrlich. Schritt für<br />

Schritt. Und wenn ich das kann, kann das im Prinzip jeder andere auch. In welchem<br />

Metier auch immer. Dafür steht „Power of Mind“ – erfolgsorientiertes Denken und<br />

Handeln.<br />

1997 hast Du den Kilimandscharo, den höchsten Gipfel Afrikas, in nur<br />

24 Stunden bezwungen und damit auch gleichzeitig den Grundstein für<br />

Deine eigenen Touren gelegt. Was auch zur Folge hatte, kombinierte<br />

Rad- und Bergtouren in Angriff zu nehmen. Eine 4.000 Kilometer lange<br />

Tour über die Anden folgte 1998. Welche Herausforderungen für Körper<br />

und Geist gilt es in dieser Kombination zu bestehen?<br />

Die größte Herausforderung besteht darin, in dünner Höhenluft eine sportliche<br />

Leistung bringen zu müssen – als Radfahrer ebenso wie als Bergsteiger. Ich bin<br />

aber kein Extremkletterer, sondern bezwinge die Gipfel auf normalen Routen<br />

wie viele andere auch. Der Reiz des Ganzen liegt sicher in der Kombination<br />

beider Sportarten. Meine Bergabenteuer beginnen nicht im Basislager, sondern<br />

auf Meereshöhe. Der Weg ist hier das eigentliche Ziel. Er führt mich durch<br />

unterschiedlichste Landschaften und Klimazonen. Es ist mehr Abenteuer und<br />

Naturerlebnis denn knallharter Sport.<br />

Mittlerweile sind Deine körperlichen Vorbereitungen den logistischen<br />

mehrheitlich gewichen. Du zählst seit mehreren Jahren zu den<br />

profiliertesten Personen der Vortrags- und Motivationsbranche, hast<br />

mit Deiner Frau Renate die Hubert-Schwarz-Stiftung zur Unterstützung<br />

von Kinderhilfsprojekten in aller Welt gegründet, veranstaltest Deine<br />

eigenen Adventure-Reisen und hast ein Team von renommierten<br />

Experten in allen Bereichen des Gesundheitsmanagements in Deinem<br />

Zentrum vereint. Dein neuer Extremsport?<br />

Nein, kein neuer Extremsport, sondern Dinge, die mir ungeheuren Spaß<br />

bereiten. Die Stiftung ist eine Herzensangelegenheit, mit der meine Frau Renate<br />

und ich etwas von unserem Erfolg zurückgeben wollen. Zum Beispiel unterhalten<br />

wir in der Kilimandscharo-Region, wo auch unsere Abenteuerreisen hinführen,<br />

zwei Schulen für Kinder sozial schwacher Familien. Das Hubert-Schwarz-Zentrum<br />

mit seinen Seminarangeboten im Ernährungs- und Gesundheitsbereich fordert<br />

uns als Unternehmer tagein tagaus. Du siehst, der Extremsportler Hubert Schwarz<br />

ist eigentlich gar nicht mehr so wichtig. Was ich heute tue? Menschen bewegen!<br />

Menschen aus ihrer Komfortzone locken, damit sie etwas bewegen – für sich und<br />

für andere. Das ist meine Leidenschaft, mit der sich aber auch in Zukunft das eine<br />

oder andere Radabenteuer verbinden lässt.<br />

Weitere Infos über<br />

Hubert Schwarz finden<br />

Sie unter<br />

www.hubert-schwarz.de.<br />

Fotos: Jörg Wurdak, Huber<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 73


MF Buch-Tipp<br />

1<br />

Born To Run<br />

Chris McDougall<br />

(Blessing-Verlag)<br />

Als er mit mehreren hartnäckigen Laufverletzungen zu kämpfen<br />

hatte, machte sich McDougall auf nach Mexiko, um dort die<br />

zurückgezogenen Tarahumara zu finden, die berühmt für ihre<br />

läuferischen Fähigkeiten sind. „Born To Run“ ist eine<br />

außergewöhnliche Darstellung der Fertigkeiten des Volkes, dessen<br />

Mitglieder in der Lage sind, mit einer unglaublichen<br />

Geschwindigkeit verletzungsfrei verblüffende Entfernungen<br />

zurückzulegen. McDougall kommt aufgrund seiner Erfahrungen zu<br />

dem Schluss, dass der Hauptgrund vieler Verletzungen im<br />

Laufsport die heutigen Turnschuhe sind.<br />

2<br />

Sturz ins Leere Joe Simpson<br />

(Heyne-Verlag)<br />

Dieses Buch ist weniger bekannt als „Touching The<br />

Void“, Simpsons Beschreibung eines fast misslungenen<br />

Aufstiegs auf den Siula Grande in den peruanischen Anden<br />

im Jahr 1985. In „This Game Of Ghosts“ beschreibt der<br />

Abenteurer seine zahlreichen anderen Nahtoderfahrungen.<br />

Mit dem Buch gestattet er dem Leser einen offenen<br />

Einblick in die Beweggründe, die ihn dazu veranlassen,<br />

unfassbare Risiken auf sich zu nehmen, um einige<br />

der härtesten Berge der Welt zu besteigen. Daneben<br />

beschreibt er, wie er mit den Schuldgefühlen nach<br />

tödlichen Unfällen seiner Freunde und Kollegen umgeht.<br />

3<br />

Ins Innere von Borneo<br />

Redmond O’Hanlon<br />

(dtv-Verlag)<br />

Dies ist die Geschichte eines Freizeitabenteurers, der<br />

sich im Jahr 1983 mit seinem Freund, einem Dichter,<br />

an eine Expedition heranwagt, die zuletzt über 50 Jahre<br />

zuvor zum letzten Mal unternommen wurde: Er bricht<br />

ins Herz Borneos auf, um das legendäre Borneo-Nashorn<br />

zu sehen. O’Hanlons Geschichten über die Cholera,<br />

Krokodile, Zecken, die Tuberkulose und 1.700 Arten<br />

parasitärer Würmer versprühen Witz und Spannung.<br />

4<br />

Die schlimmste Reise der<br />

Welt Apsley Cherry-Garrard<br />

(SEMELE)<br />

Cherry-Garrard hatte sich als einer der jüngsten Teilnehmer<br />

Captain Scotts letzter Expedition in die Antarktis<br />

angeschlossen, um Kaiserpinguin-Eier zu sammeln. Um das<br />

Trauma des schicksalhaften letzten Vorstoßes zum Südpol<br />

zu verarbeiten, bei dem Scott und drei andere Männer ums<br />

Leben gekommen waren, verfasste er diese Nacherzählung<br />

über die Rettungsaktion, bei der die gefrorenen Leichen der<br />

Männer gefunden wurden. Außerdem übernimmt er die<br />

Verantwortung für den gescheiterten Rettungsversuch.<br />

1<br />

8<br />

besten<br />

Haben Sie noch<br />

Buchgutscheine von<br />

Ihrem letzten Geburtstag<br />

übrig? Lösen Sie sie<br />

gegen diese klassischen<br />

Erlebnisberichte ein.<br />

Abente<br />

4<br />

6<br />

7<br />

74/OKTOBER 2011/mensfitness.de


3<br />

uerbücher<br />

2<br />

5<br />

Die weiße Spinne<br />

Heinrich Harrer<br />

(Ullstein)<br />

Dieses biografische Protokoll beschreibt Harrers<br />

Rolle im vierköpfigen Team, das 1938 als erstes<br />

die legendäre gefürchtete Eiger Nordwand<br />

bestieg. Außerdem gibt das Buch die späteren<br />

Versuche wieder, diese Leistung erfolgreich zu<br />

wiederholen. Dieses Werk ist eine Pflichtlektüre<br />

für alle Bergsteiger. Viele Alpinisten zitieren<br />

es als Ausgangspunkt ihrer Leidenschaft.<br />

6<br />

Atem des Jaguars Tim Cahill<br />

(Ullstein)<br />

Es gibt wenig, was der Schriftsteller und<br />

Abenteurer Tim Cahill nicht getan hat, um seinen<br />

Erfahrungshorizont zu erweitern. Er bestieg auf den<br />

Spuren von Sir Arthur Conan Doyles Roman „Die<br />

vergessene Welt“ mühsam den Mount Roraima in<br />

Guyana, flog mit der US-Air Force ins Auge eines<br />

Wirbelsturms und sammelte in den Philippinen<br />

giftige Seeschlangen. Und das Beste: Er hat all<br />

seine Abenteuer überlebt und zu eindrucksvollen<br />

Geschichten zusammengefasst.<br />

8<br />

7<br />

Mit der Endurance ins<br />

ewige Eis<br />

Ernest Shackleton<br />

(PIPER)<br />

Shackletons legendäre Nacherzählung der<br />

missglückten Endurance-Expedition zur<br />

Antarktis. Als das Schiff durchs Eis zerdrückt<br />

worden war, musste die Besatzung Gletscher<br />

und trügerische Eisflächen überqueren, um in<br />

der menschenfeindlichsten Umgebung des<br />

Planeten Nahrung zu finden. Neben<br />

diesem Abenteuer erscheinen die<br />

heutigen Expeditionen als harmlos.<br />

8<br />

In eisige Höhen Jon Krakauer<br />

(PIPER)<br />

Im März 1996 schloss sich der Journalist<br />

und Kletterer Jon Krakauer einer Expedition<br />

zur Besteigung des Mount Everest an. Bis<br />

zur Ankunft auf dem Gipfel starben am Berg<br />

acht Mitglieder der Gruppe. Der wenige<br />

Monate nach Jon Krakauers sicherer Rückkehr<br />

geschriebene Reisebericht „Into Thin Air“ erzählt<br />

von den Ursachen, die beim Aufstieg zu den<br />

tragischen Unfällen führten. Die Qualen des<br />

Journalisten werden dabei förmlich spürbar.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 75


Verletzungen vermeiden<br />

Vermeiden Sie<br />

VERLETZUNGEN<br />

durch Missgeschicke<br />

Zwei Drittel aller Läufer verletzen sich jährlich. Stellen Sie<br />

mit dem Leitfaden von Men’s <strong>Fitness</strong> zu den gängigsten<br />

Laufverletzungen sicher, dass Sie gesund bleiben.<br />

Von Joel Snape<br />

In einem durchschnittlichen Jahr verletzen sich 65 Prozent der<br />

Läufer. Man kann mit einer Verletzung beim Laufen auf alle<br />

hundert Laufstunden rechnen, und die Läufer verpassen<br />

ungefähr zehn Prozent ihres Trainings dank irgendeiner Art<br />

von Leiden. Diese Zahlen – einem Bericht der Zeitschrift<br />

Medicine And Science In Sports And Exercise entnommen –<br />

sind nicht gerade inspirierend für Läufer, aber die gute Nachricht ist,<br />

dass Sie Ihre Chancen, fit zu bleiben mit einigen simplen<br />

Trainingspraktiken drastisch verbessern können.<br />

„Jede Verletzung beim Laufen ist entweder auf das<br />

Trainingsvolumen zurück zu führen, oder darauf, was über- oder<br />

unterhalb der betroffenen Gelenken passiert,“ erklärt Simon Lack, ein<br />

registrierter Physiotherapeut bei sixphysio.com. „Falls Sie sich häufig<br />

verletzen, kann es helfen, wenn Sie einfach diese Schlüsselprobleme<br />

angehen.“<br />

Vorbeugung ist besser als Heilung, daher haben wir „vorhabilitative“<br />

Bewegungsmaßnahmen bereitgestellt, die Sie anwenden können, um<br />

Ihr Risiko auf Verletzungen durch Überbeanspruchung zu minimieren.<br />

Ein paar Minuten täglich können Monate des Trainings retten. Sie<br />

möchten nicht zu den leidenden 65 Prozent gehören? Lesen Sie<br />

weiter, um es entgegen aller Wahrscheinlichkeit<br />

zu schaffen.<br />

84/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Achillessehnenentzündung<br />

WAS IST DAS?<br />

Eine Entzündung oder Schwellung um die Achillessehne<br />

herum, üblicherweise begleitet von lokalen Schmerzen. Es<br />

ist nicht zu verwechseln mit einem Achillessehnenriss,<br />

welcher eine Degeneration der Sehne und viel weniger<br />

verbreitet ist – sie werden sehr unterschiedlich behandelt.<br />

WIE VERMEIDEN SIE DIES<br />

„Schauen Sie auf Ihr Schuhwerk“, schlägt Lack<br />

vor. „Falls Ihre Laufschuhe gegen die Hinterseite<br />

Ihrer Achillessehne drücken, kann dies die Sache<br />

verschlimmern, jedoch sind steife Arbeitsschuhe<br />

ebenso eine ziemlich gängige Ursache.“ Sie sollten also<br />

sicher stellen, dass Sie nicht Ihr Büro mit zum Joggen<br />

bringen. „Laufen Sie nicht mit Ihrer gekrümmten, aus<br />

Überarbeitung stammenden Haltung,“ erklärt Lack.<br />

„Halten Sie Ihr Brustbein aufrecht. Es unter Ihrem Kopf<br />

einzuklemmen wird Ihre Waden unnötig belasten.“<br />

WIE SIE DAMIT UMGEHEN<br />

Erinnern Sie sich zunächst und insbesondere an die<br />

traditionelle PECH-Regel: Pause, Eis, Compression,<br />

Hochlagern. Sie sollten auch sicher stellen, dass Ihre Waden<br />

flexibel bleiben, mit den hier gezeigten Dehnungen. „Ich<br />

würde niemals für ein statisches Dehnen vor dem Training<br />

eintreten,“ erklärt Lack. „Dehnen Sie sich nach dem Laufen.“<br />

Knorpelerkrankung der Kniescheibe<br />

WAS IST DAS?<br />

Auch bekannt als patellofemorale Schmerzen. Dies ist ein<br />

lokaler Schmerz unterhalb der Kniescheibe. „Sie werden diesen<br />

vermutlich gegen Ende eines Laufes verspüren,“ erklärt Lack. „Er<br />

wird durch hohen Belastungsdruck auf die Kniescheibe verursacht,<br />

der Scheuern, Verschleiß der Gelenke und Schmerzen auslöst.“<br />

WIE VERMEIDEN SIE DIES<br />

„Dies wird üblicherweise durch muskuläres Ungleichgewicht<br />

verursacht,“ erklärt Lack. „Das größte Problem ist es, wenn die<br />

Gesäßmuskulatur nicht gut funktioniert, was eine Anspannung um<br />

die iliotibialen Bänder zur Folge hat und die Kniescheibe dazu<br />

bringt, bei der Bewegung in anormaler Weise der üblichen Spur zu<br />

folgen – üblicherweise seitlicher, als dies erforderlich wäre. Eine<br />

traditionelle Ursache dieses Ungleichgewichtes ist die schlechte<br />

Haltung bei Kniebeugen oder Beinpressen. Wenn Leute mit zu viel<br />

Gewicht zu kämpfen haben, werden diese erkennen, wie ihre Knie<br />

beim Drücken ausknicken, und diese Ausrichtung wird alles weiter<br />

seitwärts drücken.“<br />

WIE SIE DAMIT UMGEHEN<br />

„Dehnen Sie Ihre Adduktoren und lassen Sie Ihre<br />

Gesäßmuskulatur Dehnübungen ausführen,“ erklärt Lack.<br />

„Stellen Sie ebenso sicher, dass Ihre Laufschuhe Ihnen dabei<br />

Unterstützung bieten. Sie könnten das Laufen für eine Woche<br />

unterbrechen und schrittweise dahin zurück finden.“<br />

PREHABILITATIVES TRAINING<br />

Dehnen der<br />

Wade<br />

Stellen Sie sich in<br />

gespreizter Stellung<br />

mit beiden Füßen<br />

fest auf den Boden.<br />

Lehnen Sie sich vor,<br />

wobei Ihr vorderes Knie<br />

gebeugt sein sollte.<br />

Exzentrische<br />

Wadenbeuge<br />

Heben Sie die Waden<br />

an, wobei Sie beide<br />

Füße verwenden sollten,<br />

anschließend heben<br />

Sie mit einem Fuß vom<br />

Boden ab und beugen<br />

sich langsam mit der<br />

anderen Wade herab.<br />

PREHABILITATIVES TRAINING<br />

Kniebeuge mit<br />

einem Bein<br />

Gehen Sie in die Beuge,<br />

bis sich Ihre Oberschenkel el<br />

in paralleler Stellung<br />

zum Boden befinden,<br />

wobei Sie versuchen<br />

sollten sicher zu stellen,<br />

dass Ihr Knie eine Linie<br />

mit Ihren Füßen bildet.<br />

Dehnen mit verschränktem Fuß<br />

Legen Sie sich flach auf eine Bank oder<br />

den Boden, mit einem Fuß in Richtung des<br />

gegenüber liegenden Knies, in einer Position<br />

mit verschränktem Fuß. Sie sollten diese<br />

Dehnung in Ihren Adduktoren spüren.<br />

RUNNING SPECIAL 2011<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 77


Verletzungen vermeiden<br />

IT-Band-<br />

Syndrome<br />

WAS IST DAS?<br />

„Dies wird durch Reibung<br />

verursacht, wenn das iliotibiale<br />

(IT) Band, ein Muskel an der<br />

Außenseite des Oberschenkels,<br />

über den Oberschenkelknochen<br />

reibt,“ erklärt Lack. „Dies wird sich<br />

während eines Laufes zeigen.<br />

Es könnte nachlassen, wenn Sie<br />

aufhören zu laufen, jedoch wird es<br />

als starker Schmerz zurück kehren,<br />

sobald Sie wieder damit beginnen.<br />

Sie werden dies insbesondere<br />

bemerken, wenn es bergab geht.“<br />

WIE VERMEIDEN<br />

SIE DIES<br />

Ihm liegen einige der gleichen<br />

Ursachen zugrunde wie den<br />

Knieschmerzen, daher sind die<br />

vorbeugenden Maßnahmen ähnlich.<br />

Verwenden Sie Schaumstoffrollen<br />

für Ihr Läuferknie, und dehnen Sie<br />

die Gesäßmuskulatur, beides wird<br />

helfen. „Vermeiden Sie die plötzliche<br />

Ergänzung vieler Bergläufe in Ihr<br />

Trainingssystem“, schlägt Lack vor.<br />

Es ist ebenfalls entscheidend, dass<br />

Sie sich vor Ihren Läufen dehnen,<br />

aber halten Sie an dynamischem<br />

Dehnen fest, wie z. B. an Drehungen<br />

der hinteren Oberschenkel und<br />

Drehungen der Brustwirbelregion<br />

statt statischen Dehnens.<br />

WIE SIE DAMIT UMGEHEN<br />

Streichen sie Bergläufe aus Ihrem<br />

Programm, bis es sich bessert.<br />

In Extremfällen sollten Sie<br />

möglicherweise eine Zeit lang auf ein<br />

Training ohne Gewichte umschwenken,<br />

wie z. B. das Schwimmen.<br />

PREHABILITATIVES TRAINING<br />

Training mit<br />

Schaumstoffrollen<br />

Platzieren Sie die Rollen der Länge<br />

nach unterhalb des Läuferknies,<br />

wobei Sie das Gewicht auf die Rolle<br />

fokussieren. Wiederholen Sie dies<br />

15 bis 20 Mal auf jeder Seite.<br />

Drehungen der<br />

hinteren Oberschenkel<br />

Halten Sie ihr Bein unter<br />

Kontrolle, statt damit wild<br />

umher zu schwingen. Sie sollten<br />

nur eine leichte Spannung in<br />

Ihrem Quadrizeps verspüren.<br />

Plantar fasciitis<br />

WAS IST DAS?<br />

„Dies ist eine unbeugsame Lage,“ erklärt Lack. „Ihre Symptomatik<br />

ist ein Ausfall des Fersensporns, des dicken Gewebes, dass<br />

unterhalb des Fußes verläuft. Der Schmerz setzt ein, wenn<br />

kleine Risse darin zu einem großen werden, so realisieren<br />

Sie mit der Zeit, dass dort ein Problem vorherrscht, das<br />

schwierig zu bewältigen sein könnte. Ein Warnsignal sind<br />

Schmerzen in der Sohle, die am Morgen als erstes auftreten.’<br />

WIE VERMEIDEN SIE DIES<br />

„Dazu beitragende Faktoren sind eine schlechte Lauftechnik,<br />

Spannungen in der Wade und Spannungen in der Fußmuskulatur,“<br />

erklärt Lack. „Das Dehnen der Waden reduziert Ihr Risiko,<br />

ebenso wie eine gute Trainingsorganisation. Eine weitere<br />

gute Option ist es, sich selbst eine Eisrolle herzustellen.<br />

Stellen Sie eine Flasche Wasser in den Gefrierschrank und<br />

rollen Sie Ihre Füße anschließend darauf auf und ab.“<br />

WIE SIE DAMIT UMGEHEN<br />

„Falls es chronisch ist, können Sie einen Golfball als extremere<br />

Version der Schaumstoffrolle verwenden,“ erklärt Lack. „Rollen<br />

Sie Ihren Fuß über den Ball, um das verwundete Gewebe<br />

aufzuweichen und eine gute Wundheilung zu ermöglichen.<br />

Eine letzte Rettung ist es, über Nacht Beinschienen zu tragen –<br />

grundsätzlich ein großer Plastiksocken, der Ihre Zehen hoch drückt,<br />

so dass der Fersensporn nachts nicht unter Spannung heilt.“<br />

78/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Der perfekte Schuh<br />

Carl Austin von der Schuhtest-Webseite ransacker.com erklärt, wie<br />

Sie mit den richtigen Schuhen für Ihre Füße sorgen können<br />

FUSSTYP<br />

Analysieren Sie die Form Ihres<br />

Fußes, indem Sie den „Nasstest“<br />

ausprobieren (siehe „Schienbeinschmerzen“<br />

auf S.80), oder schauen Sie sich einfach<br />

Ihre alten Laufschuhe an. Falls sich deutlich<br />

sichtbare Abnutzungen an der Außenseite<br />

der Sohle befinden, haben Sie vermutlich<br />

Senkfüße. In diesem Fall könnten Ihnen<br />

bewegungsgesteuerte Schuhe helfen.<br />

Abnutzungen auf der Innenseite weisen darauf<br />

hin, dass Sie Hohlfüße haben. Dabei wären<br />

gepolsterte Schuhe eine gute Idee. Gleiche<br />

Abnutzungen auf beiden Seiten verweisen<br />

darauf, dass Sie normale Füße haben – stabile<br />

Schuhe wären das Richtige für Sie, sind<br />

jedoch nicht essentiell von Bedeutung.<br />

LAUFSTIL<br />

Schenken Sie der Art und Weise<br />

Aufmerksamkeit, in der Ihre Füße<br />

beim Laufen auf dem Boden aufsetzen –<br />

finden Sie jemanden, der Sie filmt, falls Sie sich<br />

während des Laufes nicht auf das Procedere<br />

konzentrieren können. Falls Sie ein Vorderfuß-<br />

Läufer sind, werden Sie sich einen Laufschuh<br />

mit zunehmender Polsterung um die Zehen<br />

herum wünschen, während Absatz-Läufer mehr<br />

Stütze zur Rückseite der Schuhe hin benötigen<br />

werden. Mittelfuß-Läufer sollten Ausschau nach<br />

Schuhen mit viel Platz in der Senkung halten.<br />

OBERFLÄCHE<br />

Nachdem Sie sich für die Stütze<br />

entschieden haben, die Ihr<br />

Schuh bieten soll, sind Sie dazu bereit, einen<br />

auszuwählen, der auf der Art Ihres Laufstils<br />

basiert. Strikte Querfeldein-Läufer sollten sich für<br />

Laufschuhe oder Berglaufschuhe entscheiden<br />

– diese bieten ein scharfes Profil mit minimaler<br />

Polsterung sowie minimalen Stützen. Läufer, die<br />

im Wechsel querfeldein sowie auf der Straße<br />

laufen, sollten einen hybriden Laufschuh in<br />

Betracht ziehen, der Polsterung für die Straße<br />

und ausreichend Halt für den Querfeldein-Lauf<br />

bietet. Für ausschließliche Straßen-Läufer ist<br />

die Polsterung entscheidend, aber es ist auch<br />

wichtig, die Entfernung einzukalkulieren.<br />

ENTFERNUNG<br />

Falls Sie vorhaben, in Intervallen zu<br />

laufen, halten Sie Ausschau nach<br />

leichtgewichtigen Schuhen in neutraler oder<br />

stabiler Ausführung. Falls Sie einen Schuh<br />

wünschen, der ausschließlich dem Wettkampf<br />

dienen soll, sollten Sie sich für flache Laufschuhe<br />

entscheiden, die extrem leicht sind. Beachten<br />

Sie, dass dies in einigen Fällen eine<br />

eingeschränkte Stabilität bedeuten kann. Im<br />

Allgemeinen sind Laufschuhe nicht<br />

leichtgewichtig, weswegen dies weniger relevant<br />

für Querfeldein-Läufer ist.<br />

PREHABILITATIVES TRAINING<br />

Dehnen der<br />

Fersen<br />

Beugen Sie ein Knie und<br />

ziehen es mit einer Hand<br />

an den Zehen zurück.<br />

Halten Sie die Dehnung<br />

30 Sekunden lang und<br />

wiederholen dies auf<br />

der anderen Seite.<br />

RUNNING SPECIAL 2011<br />

Handtuchziehen<br />

Legen Sie ein Handtuch<br />

auf den Boden und<br />

ziehen es mit Ihren<br />

Zehen stückweise an<br />

sich heran, indem Sie<br />

Ihren Fuß beugen.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 79


RUNNING SPECIAL 2011<br />

Verletzungen vermeiden<br />

Schienbeinschmerzen<br />

WAS IST DAS?<br />

„Dies ist eine Diagnose, die eine ganze Reihe von Problemen<br />

umfasst,“ erklärt Lack. „Letztlich werden die Schmerzen durch<br />

eine Überanstrengung der Muskeln verursacht, die dem vorderen<br />

Schienbein zugeordnet werden. Eine schlechte Schuhwahl<br />

trägt vermutlich dazu bei, wobei eine angespannte Wade die<br />

Vorderseite Ihres Schienbeines dazu bringen kann, viel mehr<br />

Arbeit zu verrichten und Ihre Zehen aufrecht zu halten.“<br />

WIE VERMEIDEN SIE DIES<br />

„Dehnen Sie Ihre Waden, und stellen Sie sicher, dass Ihre<br />

Laufschuhe Ihnen eine adäquate Stütze bieten,“ erklärt Lack.<br />

„Ein grober Test der Pronation Ihres Fußes ist es, mit nassen<br />

Füßen über den Boden zu gehen – falls Ihre gesamter Fuß auf<br />

dem Boden aufsetzt, dann ist dies ein Anzeichen dafür, dass Sie<br />

überpronieren könnten. Falls die Feuchtigkeitsspur nur sehr dünn<br />

ist, verweist dies darauf, dass Sie vermutlich Hohlfüße haben.“ Falls<br />

Sie denken, dass Überpronation ein Problem darstellen könnte,<br />

dann ist es von Wert, Ihren Gang analysieren zu lassen, was Sie<br />

in den meisten professionellen Laufgeschäften tun können.<br />

WIE SIE DAMIT UMGEHEN<br />

„Sie können ein Schienbeintraining mit Schaumstoffrollen<br />

zugunsten einer symptomatischen Entlastung aufnehmen,<br />

was jedoch die Lage an sich nicht behandeln wird,“ erklärt<br />

Lack. „Seien Sie vorsichtig mit großen Veränderungen bzgl.<br />

Ihrer Trainingsbelastung – ein Trainingshöhepunkt ist prima,<br />

solange Sie hinterher Pausen zur Erholung einlegen.“<br />

Trochanteric bursitis<br />

WAS IST DAS?<br />

‘Dies ist eine Entzündung des trochanterischen<br />

Schleimbeutels, einem kleinen<br />

Flüssigkeitsbeutel nahe des Hüftgelenks,<br />

der Flüssigkeit freisetzt, um nahtlose<br />

Bewegungen zwischen den Knochen, Sehnen,<br />

Bändern und Muskeln zu ermöglichen,’<br />

erklärt Lack. ‘Sie werden diese als akuten<br />

Schmerz im Oberschenkel wahrnehmen.’<br />

WIE VERMEIDEN SIE DIES<br />

‘Sie ist gängig, falls Ihre obere Körperhälfte<br />

schlecht gesteuert wird und Sie beim<br />

Laufen umher schwanken,’ erklärt Lack.<br />

‘Die Stärkung Ihres Körperkerns wird dabei<br />

helfen, da dies sicher stellt, dass Sie eine<br />

kräftige Gesäßmuskulatur besitzen.’<br />

WIE SIE DAMIT UMGEHEN<br />

‘Da es sich um eine Entzündung handelt,<br />

behandeln Sie diese am besten mit Eis,<br />

Entzündungshemmern und einigen guten<br />

Dehnübungen,’ erklärt Lack. ‘Falls Sie eine<br />

wirklich schlechte Körperkernsteuerung<br />

haben, werden bei Ihnen Rückenschmerzen<br />

einsetzen, daher ist dies definitiv etwas,<br />

dem man sich zuwenden sollte.’<br />

PREHABILITATIVES TRAINING<br />

Beugung des<br />

Sprunggelenks<br />

Visieren Sie Ihren<br />

Fuß an und beugen<br />

Sie diesen, ohne den<br />

Rest Ihres Beines zu<br />

bewegen. Falls Sie es<br />

schaffen, belasten<br />

Sie Ihren Fuß.<br />

Dehnen der Wade<br />

Lehnen Sie gegen eine<br />

Wand, so dass sich Ihre<br />

Schienbeine ungefähr<br />

im 45-Grad-Winkel<br />

befinden. Richten Sie sich<br />

anschließend langsam<br />

auf Ihre Zehen auf<br />

und senken diese<br />

wieder herab.<br />

PREHABILITATIVES TRAINING<br />

Dehnen des<br />

Hüftbeugemuskels<br />

Legen Sie sich auf eine Bank<br />

und drücken Sie Ihre Beine<br />

einzeln gegen Ihre Brust.<br />

Anheben der<br />

Beine mithilfe der<br />

Körperkernsteuerung<br />

Legen Sie sich der Länge nach auf<br />

eine Schaumstoffrolle, wobei Sie Ihre<br />

Arme über den Boden halten. Heben<br />

Sie die Beine im Wechsel an, wobei<br />

Sie Ihren Körperkern zu Hilfe nehmen,<br />

um Schwankungen zu vermeiden.<br />

80/OKTOBER 2011/mensfitness.de


EatFit Auftanken<br />

Energiereserve Pasta-Power<br />

Nudeln sind hervorragend für die schnelle<br />

Küche geeignet. Vor allem die Variationen<br />

in Sahnesauce sind sehr sättigend. Diese<br />

Art der traditionellen italienischen Küche<br />

ist ernährungstechnisch allerdings weniger<br />

für sportliche Männer geeignet. Um in<br />

den Genuss der klassischen Mahlzeit zu<br />

kommen, ohne das Trainingsziel zu verfehlen,<br />

sollten Sie auf jeden Fall schon einmal<br />

die Vollkornvariante wählen. Anders als<br />

gewöhnliche Nudeln, die in der Regel aus<br />

stärkehaltigen raffinierten Kohlenhydraten<br />

bestehen, stecken Vollkornnudeln voller<br />

nahrhafter Ballaststoffe. Außerdem enthalten<br />

Sie Zink, welches das Immunsystem stärkt,<br />

und Vitamin E, das die schädliche Wirkung<br />

freier Radikale im Körper neutralisiert. Die<br />

Varianten mit Sahnesauce sind nicht zu<br />

empfehlen. Es gibt aber andere gesunde<br />

und leckere Nudelgerichte. Wir sagen Ihnen,<br />

welche Zutaten Sie verwenden können.<br />

Rote<br />

Zwiebeln<br />

Wie viele? ½<br />

(gehackt)<br />

Rote Zwiebeln sind<br />

ausgezeichnete<br />

Chromlieferanten. Dieses<br />

Mineral trägt zur Steuerung<br />

der Insulinausschüttung<br />

bei und hemmt den<br />

Heißhunger auf<br />

Zucker.<br />

Lachs<br />

Wie viel? 1 in Stücke<br />

geschnittenes Filet<br />

Dieser ölhaltige Fisch steckt<br />

voller Eiweiß und Omega-3-<br />

Fettsäuren. Ersteres hilft beim<br />

Muskelaufbau,<br />

während Omega-3-Fettsäuren<br />

nach einem schweren Workout<br />

Entzündungen<br />

vorbeugen.<br />

Pesto<br />

Wie viel? 1 EL<br />

Das Olivenöl und die<br />

Pinienkerne im Pesto enthalten<br />

gesunde Fettsäuren, welche den<br />

Appetit zügeln und helfen, das<br />

im Körper eingelagertes Fett<br />

zu spalten.<br />

Inhalt<br />

83 Sporternährung<br />

Wie Sie Eiweiß zum Muskelaufund<br />

Fettabbau nutzen.<br />

84 Im Fokus<br />

Freunden Sie sich mit dem<br />

vielseitigen und extrem<br />

nahrhaften Brokkoli an.<br />

85 Gesunde Küche<br />

Füllen Sie Ihre Vorratsschränke<br />

mit Lebensmitteln, die<br />

schlank und fit machen.<br />

86 Einfach grillen<br />

Lust auf Spieße? Testen Sie die<br />

selbstgemachte MF-Variante –<br />

ganz ohne schlechtes Gewissen.<br />

Cherrytomaten<br />

Wie viele? 4 (gehackt)<br />

Cherrytomaten enthalten<br />

hohe Konzentrationen des<br />

Antioxidans Lykopin sowie<br />

eine gesunde Dosis des<br />

Immunsystem stärkenden<br />

Vitamin C.<br />

Tipp<br />

Fügen Sie das<br />

Pesto gleich nach<br />

dem Kochen<br />

hinzu, damit<br />

die Nudeln<br />

nicht kleben.<br />

82/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Perfektes Timing<br />

Ein Eiweißshake vor dem Workout<br />

kann helfen, schlanker zu werden.<br />

Nehmen Sie nach jedem schweren<br />

Gewichtstraining eisern einen Eiweißshake<br />

zu sich? Wenn Sie noch mehr schlankes<br />

Muskelgewebe aufbauen und gleichzeitig<br />

die Luft aus dem Schwimmreifen lassen<br />

wollen, sollten Sie es einmal vor dem<br />

Workout mit einem Shake probieren. Dies<br />

kann laut einer neuen Untersuchung,<br />

die im Wissenschaftsjournal „Medicine<br />

& Science In Sports & Exercise“<br />

veröffentlicht wurde, hilfreich sein.<br />

Zwanzig Minuten vor einem<br />

schweren Gewichtstraining, das aus<br />

neun Übungen mit je vier Sätzen<br />

bei circa 70 bis 74 Prozent der<br />

Maximalkraft bestand, bekamen die<br />

Probanden über vier Tage hinweg einen<br />

Molkeprotein-Shake (18 g) oder ein stark<br />

kohlenhydrathaltiges Getränk (19 g).<br />

Die Ergebnisse zeigten, dass 24 Stunden<br />

nach dem Training der Energieverbrauch<br />

im Ruhezustand in der Gruppe mit den<br />

Proteinshakes merklich höher war. Die<br />

Wissenschaftler schlossen daraus, dass<br />

die Zufuhr von Eiweiß vor schweren<br />

Gewichtsübungen unter Umständen<br />

einen einfachen aber effektiven Weg<br />

zur Steigerung des Energieumsatzes<br />

am Tag nach dem Training darstellt,<br />

der möglicherweise zur Senkung des<br />

Körperfettanteils und Verbesserung<br />

der Muskelverteilung führt.“<br />

„Um mehr magere Muskelmasse<br />

aufzubauen, versuchen Sie es vor dem<br />

Workout mit einem Eiweißshake.“<br />

Auftanken EatFit<br />

ETTIKETT<br />

FÜHRER<br />

MFs monatlicher Leitfaden für<br />

verwirrende Begriffe aus der<br />

Welt der Ergänzungsmittel.<br />

C<br />

Vitamin C<br />

Ein sehr wirkungsvolles Antioxidans,<br />

das den Körper vor schädlichen freien<br />

Radikalen schützt, die nach intensiven<br />

Einheiten entstehen können. Es gibt nur<br />

zwei Säugetiere, nämlich den Menschen<br />

und die Meerschweinchen,<br />

die Vitamin C nicht<br />

selbst herstellen<br />

können und es<br />

über Zitrusfrüchte<br />

und Paprikas<br />

aufnehmen<br />

müssen.<br />

Carnitin<br />

Eine Zusammensetzung, die im Körper<br />

aus den Aminosäuren Methionin<br />

und Lysin hergestellt wird. Seine<br />

Aufgabe besteht unter anderem in<br />

der Energiegewinnung aus Fett.<br />

Coenzym Q10<br />

Die natürliche auch als CoQ10<br />

bezeichnete Verbindung findet man in<br />

sämtlichen Körperzellen. Das Enzym<br />

spielt eine Schlüsselrolle bei der<br />

Energieproduktion in den Mitochondrien<br />

(den Kraftwerken der Zellen) in Form<br />

von Adenosintriphosphat (ATP).<br />

Was ist das richtige Ergänzungsmittel? Antworten auf Ihre Fragen.<br />

F Wie<br />

funktionieren<br />

Fett verbrennende<br />

Ergänzungsmittel?<br />

Kann man damit<br />

wirklich effektiv<br />

abnehmen?<br />

A<br />

„Die meisten<br />

Ergänzungsmittel zur<br />

Fettverbrennung funktionieren<br />

über die Thermogenese, also<br />

die Wärmeerzeugung im<br />

Körper“, erklärt Matt Lovell,<br />

Fachmann für Sporternährung<br />

und Kinetica-Markenbotschafter.<br />

„Die Wirkung wird<br />

normalerweise durch<br />

Stimulanzien hervorgerufen.<br />

Ein beliebter Wirkstoff ist etwa<br />

Koffein. Die Inhaltsstoffe erhöhen<br />

tatsächlich die Fettverbrennung<br />

durch den Körper. Ich rate<br />

aber davon ab, sie länger als<br />

zwei Wochen zu verwenden.<br />

Außerdem empfehle ich den<br />

Einsatz ausschließlich vor dem<br />

Training oder zu einer frühen<br />

Stunde, damit sie nicht den<br />

Schlaf beeinträchtigen. Es gibt<br />

darüber hinaus noch andere<br />

Wirkstoffe zur Erhöhung der<br />

Fettverbrennung, wie etwa<br />

grünen Tee und Fischöle<br />

mit hohen Omega-3-<br />

Konzentrationen.“<br />

Creatin<br />

Eine Verbindung, die ebenfalls mit in<br />

die ATP-Produktion eingreift. Creatin<br />

entsteht in der Leber aus Aminosäuren,<br />

die aus tierischem Fleisch stammen.<br />

In etwa 95 Prozent des Vorrats werden<br />

in den Muskeln gespeichert, der<br />

Rest in Gehirn, Herz und Hoden.<br />

Capsaicin<br />

Dieser aktive Bestandteil verleiht der<br />

Chili ihre vitalisierende Wirkung,<br />

durch die der Umsatz gesteigert wird.<br />

Capsaicin ist daher ein beliebter<br />

Inhaltsstoff Fett verbrennender<br />

Ergänzungsmittel.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 83


EatFit Food Fokus<br />

7 Dinge, die Sie wissen sollten über ...<br />

Brokkoli<br />

Brokkoli enthält<br />

eine hohe Dosis<br />

Vitamin K, welches<br />

bei der Herstellung<br />

von Proteinen hilft, die<br />

zum Aufbau<br />

starker Knochen<br />

notwendig sind.<br />

Die hohe<br />

Konzentration und<br />

das Zusammenspiel<br />

der Vitamine A und K<br />

im Brokkoli<br />

unterstützen die<br />

Bereitstellung<br />

von Vitamin D im<br />

Körper.<br />

100 Gramm Brokkoli<br />

enthalten 2,5<br />

Gramm Ballaststoffe,<br />

die dabei helfen,<br />

den Darm zu<br />

reinigen.<br />

Um die<br />

Nährstoffe<br />

beim Kochen zu<br />

erhalten,<br />

sollte man den Brokkoli<br />

nicht länger<br />

als fünf Minuten<br />

dünsten.<br />

Brokkoli<br />

ist randvoll mit<br />

Glucosinolaten gefüllt.<br />

Diese pflanzlichen<br />

Nährstoffe<br />

weisen sehr effektive<br />

entzündungshemmende<br />

Eigenschaften auf.<br />

Brokkoli ist eine<br />

hervorragende Quelle<br />

der Immunabwehr<br />

steigernden<br />

Vitamine<br />

A und C.<br />

150 Gramm<br />

Brokkoli<br />

(das entspricht<br />

einer Menge von<br />

etwa vier Röschen)<br />

enthalten gerade<br />

einmal<br />

40 Kalorien.<br />

Ernährung F&A<br />

F<br />

Welche Ölsorte soll<br />

man zum Kochen<br />

verwenden?<br />

Die besten Sorten zum Kochen sind<br />

A Oliven-, Sesam-, Sonnenblumenund<br />

Kokosöl. Alle diese Öle haben<br />

ihre speziellen Vorzüge. Olivenöl<br />

enthält viele cholesterinsenkende<br />

Antioxidantien und Linolsäure, welche<br />

das Risiko von Herzerkrankungen<br />

reduzieren kann. Diese Ölsorte ist auch<br />

sehr vielseitig. Olivenöl kann sowohl<br />

zum Anbraten als auch für Ofengerichte<br />

verwendet werden. Sesamöl weist eine<br />

hohe Konzentration der Vitamine A, B<br />

und E sowie eine Reihe essenzieller Öle<br />

auf, die die Funktion von Gehirn und<br />

Nervensystem unterstützen. Aufgrund<br />

seines milden Geschmacks ist dieses Öl<br />

auch gut für Speisen geeignet, die ihren<br />

natürlichen Geschmack behalten sollen.<br />

Sonnenblumenöl steckt voller Vitamin<br />

E und B1 und kann damit vor Diabetes<br />

schützen. Es stellt gleichzeitig die fürs<br />

Frittieren am besten geeignete Ölsorte<br />

dar. In einer gesunden Ernährung,<br />

Marisa Peer ist eine Ernährungsexpertin und Bestsellerautorin<br />

mit 25-jähriger Erfahrung in der <strong>Fitness</strong>-Branche.<br />

sollte allerdings die Zufuhr an<br />

Sonnenblumenöl auf ein Minimum<br />

reduziert werden. Das streng<br />

genommen eigentlich<br />

als gesättigtes Fett zu<br />

betrachtende Kokosöl<br />

ist ein hervorragender<br />

Treibstoff zur Erhöhung des<br />

Grundumsatzes.<br />

Es ist leicht verdaulich und kann vom<br />

Körper schnell in Energie umgewandelt<br />

werden. Mit seinem kräftigen Aroma<br />

eignet es sich besonders gut für<br />

Currygerichte.<br />

84/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Essen Sie püriertes<br />

Gemüse, um<br />

Gewicht zu<br />

verlieren<br />

Die meisten Menschen hören nach ihrem ersten Geburtstag<br />

auf, püriertes Gemüse zu essen. Aber wenn Sie Gewicht<br />

verlieren wollen, könnte es an der Zeit sein, wieder damit<br />

anzufangen. Eine Studie der „Penn State University“ in den<br />

USA zeigte, dass püriertes Gemüse zu den Mahlzeiten<br />

den Gewichtsverlust unterstützen kann, da Sie weniger<br />

Kalorien zu sich nehmen. Die Teilnehmer aßen Auflauf<br />

mit unterschiedlichen Mengen an püriertem Gemüse.<br />

Während alle ähnlich große Portionen aßen und von einer<br />

ähnlichen Genießbarkeit berichteten, konsumierten die<br />

Teilnehmer, deren Auflauf das meiste pürierte Gemüse<br />

enthielt, 250 bis 300 Kalorien weniger pro Mahlzeit.<br />

Gesund Essen EatFit<br />

Püree und<br />

auch noch einfach<br />

Wenn Sie Gemüse vor dem<br />

Pürieren ankochen, verlieren<br />

sie an Nährwerten. Eine gute<br />

Küchenmaschine oder ein guter<br />

Mixer pürieren rohes Gemüse<br />

effektiv. Um den größten Vorteil aus<br />

Ihren Gewichtsverlust-Mahlzeiten zu<br />

ziehen, sollten Sie Ihr Gemüse<br />

nicht vorher ankochen.<br />

<strong>Fitness</strong>-Küche<br />

Vakuum-Maschine<br />

Wenn Sie frische Lebensmittel in großen Mengen kaufen, ist das der einfachste<br />

Weg, um die Kosten beim gesunden Kochen zu sparen, aber es kann zur<br />

Verschwendung führen, wenn Sie nicht alles rechtzeitig<br />

aufbrauchen. Der „Food Sealer“ löst dieses Problem,<br />

indem er Lebensmittel in einer luftdichten<br />

Umgebung verwahrt, so dass Frische und<br />

Geschmack erhalten bleiben. Neu<br />

gekaufte Lebensmittel, Reste und<br />

vorbereitete Mahlzeiten lassen sich<br />

versiegeln und einfrieren, wodurch<br />

Sie sich einen Vorrat an gesunden<br />

Mahlzeiten anlegen können.<br />

ab 109,- Euro allpax.de<br />

Grundausstattung für die Küche<br />

Haferflocken<br />

Beginnen Sie Ihren Tag mit diesem gesunden Getreide<br />

Wenn Sie zum Frühstück Brei aus gerollten<br />

Haferflocken essen, beginnen Sie den Tag<br />

gesund. Sie enthalten wenig Fett und sind<br />

sehr sättigend, dank der vielen Ballaststoffe.<br />

Im Vergleich zu anderen Getreidesorten,<br />

verfügen sie über viel Protein für den<br />

Muskelaufbau. Zudem bieten Haferflocken<br />

langsam verdaubare Kohlenhydrate,<br />

die Ihnen langfristige<br />

Energie spenden, während<br />

die Ballaststoffe<br />

den Blutzucker<br />

konstant halten. Dies<br />

wiederrum reduziert<br />

den Drang zum Naschen.<br />

Tipp<br />

Um ein noch gesunderes Frühstück zu<br />

erhalten, können Sie Blaubeeren, Honig oder<br />

Walnüsse hinzugeben.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 85


Nicht nur im Sommer...<br />

Zeit zum<br />

Grillen<br />

Bereiten Sie gesunde Kebabs zu, die Ihnen<br />

helfen, Ihre Trainingsziele zu erreichen<br />

Wir kennen es alle. Wenn wir nach ein paar Drinks nach Hause<br />

stolpern, wirken die hellen Lichter und würzigen Gerüche des<br />

Dönerladens sehr verlockend. Der fettige Horror macht sich<br />

normalerweise erst am nächsten Morgen bemerkbar. Forscher<br />

fanden vor kurzem heraus, das der durchschnittliche Döner<br />

über 1.000 Kalorien enthält, die gesamte Tagesmenge an<br />

Salz und das Ein- oder Eineinhalbfache der täglichen<br />

Menge an gesättigtem Fett. Spätestens wenn Sie stark<br />

kalorienhaltige Soßen wie Mayonnaise hinzufügen,<br />

spielen die Nährwerte vom Salat keine große<br />

Rolle mehr. Schmeißen Sie also den Grill an und<br />

bereiten eine schmackhafte Mahlzeit zu.<br />

Meeresfrüchte<br />

> Garnelen sind reich an muskelaufbauendem<br />

Protein. Sie bieten zudem eine hohe Dosis an Omega-<br />

3-Fettsäuren, die Entzündungen vorbeugen.<br />

> Kammuscheln sind eine gute Proteinquelle<br />

und enthalten viel Vitamin B12, das dem Körper<br />

hilft, die Energie der Nahrung zu absorbieren.<br />

> Rote Zwiebeln haben einen höheren Gehalt<br />

Flavonoide, die vor Zellschäden schützen und Ihren Körper<br />

helfen, Vitamin C zu verwenden. Zudem enthalten Sie Chrom,<br />

ein Mineral das dem Körper ermöglicht, Nahrung umzusetzen.<br />

> Zucchini haben wenige Kalorien und viel<br />

Mangan, das den Körper bei der Verarbeitung von<br />

Protein und Produktion von Testosteron hilft..<br />

> Koriander- und Zitronengewürz<br />

liefern zusätzliches Vitamin C.<br />

Protein<br />

13 Gramm<br />

Kalorien<br />

90<br />

86/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Wissen EatFit<br />

Hühnerfleisch<br />

> Huhn ist eine gute Quelle für muskelaufbauendes<br />

Protein. Es enthält zudem angemessene Mengen an<br />

Vitamin B3, das die Fettverbrennung unterstützt.<br />

> Grüne Paprika enthalten viele Ballaststoffe<br />

und bieten etwas Kupfer, was für den Körper wichtig ist, um<br />

Nahrung zu zersetzen und sie als Energie zu verwenden.<br />

> Kirschtomaten sind voll mit<br />

Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt<br />

und dem starken Antioxidans Lycopin.<br />

> Zwiebeln enthalten Quercetin, das<br />

Muskelentzündungen vorbeugt. Es arbeitet auch<br />

mit dem Vitamin C der grünen Paprika und Tomaten<br />

zusammen, um schädliche Bakterien abzutöten.<br />

> Basilikum bietet viel Vitamin<br />

K, das die Knochen stärkt.<br />

Protein<br />

23 Gramm<br />

Kalorien<br />

175<br />

Vegetarisch<br />

> Halloumi-Käse ist ein zyprischer Käse,<br />

der viel Protein und gesunde ungesättigte Fette enthält.<br />

> Süßkartoffeln enthalten Kohlenhydrate, die<br />

langsam abgegeben werden und Sie länger sättigen. Zudem<br />

verfügen Sie über Vitamin B6, das eine wichtige Rolle im<br />

Stoffwechsel von Protein zur Muskelreparatur darstellt.<br />

> Rote Paprika sind reich an Vitamin<br />

A und C, die zusammen die beschädigten<br />

Muskelzellen nach dem Training reparieren.<br />

> Pilze sind reich an sättigenden Ballaststoffen,<br />

haben wenig Kalorien und sind nahezu fettfrei.<br />

> Petersilie ist voll mit Vitamin K, das<br />

wichtig für die Knochengesundheit ist.<br />

Protein<br />

10 Gramm<br />

Kalorien<br />

160<br />

Der letzte Schliff<br />

Servieren Sie den Kebab mit Spinatblättern, griechischem<br />

Joghurt, einem Spritzer Olivenöl und einer Vollkorn-<br />

Pita, um die Gesundheitsvorteile zu maximieren<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 87


Trainer<br />

Das Beste herausholen<br />

Tipp des Monats<br />

Kaffee als<br />

Treibstoff<br />

Wenn Sie sich eine Tasse Kaffee genehmigen, bevor Sie ins<br />

<strong>Fitness</strong>center gehen, kann das helfen, die Muskeln und den Geist<br />

wachzurütteln. In einer Studie des Wissenschaftsjournals „Medicine &<br />

Science in Sports & Exercise“ führten 15 Sportler eine Übungsreihe mit<br />

Beinheben und -beugen aus. Als sie vor dem Workout Kaffee zu sich<br />

nahmen, stieg der Energieumsatz im Vergleich um fünf bis acht Prozent.<br />

Inhalt<br />

90 Gastexperte<br />

So bekommen Sie einen 5-Sterne-Körper<br />

96 Trainingsplan<br />

Bereiten Sie sich auf den Halbmarathon vor<br />

98 Must-Do Move<br />

Testen Sie die Kniebeuge mit Frontdrücken<br />

100 Gym Talk<br />

So kräftigen Sie die Core-Muskulatur<br />

101 Wissen<br />

Wie oft soll man trainieren?<br />

102 Home Workout<br />

Sechs Übungen für den <strong>Sixpack</strong><br />

106 Top-Workout<br />

In vier Wochen zum kräftigen Oberkörper<br />

88/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Fünf-Sterne-<br />

Körper<br />

Machen Sie Ihr Hotelzimmer zum<br />

<strong>Fitness</strong>center und verbrennen Sie<br />

überflüssige Urlaubspfunde.<br />

Wenn Sie selbst im Urlaub<br />

trainieren möchten, belohnen<br />

wir Ihre Treue zur <strong>Fitness</strong> mit<br />

diesem Trainingsplan, der<br />

vorbei ist, bevor Sie „noch einen Mojito,<br />

bitte“ sagen können. Jamie Baird, der<br />

Cheftrainer im exklusiven Londoner Hotel<br />

Sanderson, hat zwei Trainingseinheiten<br />

in diesem Plan zusammengestellt. Er<br />

ist ein Mann, der weiß, wie man Leute<br />

trainiert, die ein Auge auf die Bar<br />

geworfen haben und hat sich daher diese<br />

beiden urlaubsfreundlichen Trainings<br />

ausgedacht. Das erste Training ist ein<br />

zwanzigminütiger Ganzkörperzirkel, und<br />

das zweite ist eine zehnminütige Routine,<br />

die Ihre Muskeln schnell aufpumpen<br />

soll, bevor Sie an den Strand gehen. „Der<br />

Schlüssel ist, dass Sie nicht eine ganze<br />

Stunde mit dem Training im Urlaub<br />

verbringen müssen”, sagt Baird. Sie<br />

können einen schnellen Durchgang in<br />

zehn oder zwanzig Minuten absolvieren,<br />

um Ihren Körper und Ihr Blut in Bewegung<br />

zu bringen. Ziel sollte es sein, das im<br />

regulären Training erarbeitete zu erhalten<br />

und nicht ein oder zwei Kilogramm<br />

schwerer zurückzukommen, weil Sie dazu<br />

neigen, mehr als gewöhnlich zu essen und<br />

zu trinken. Hier ist der Inhalt der beiden<br />

Trainingseinheiten, die dafür sorgen, dass<br />

Sie Ihre Cocktails trinken können, ohne mit<br />

zusätzlichem Gepäck in der Hüftgegend<br />

zurückzukehren.<br />

Ganzkörpertraining<br />

Diese Einheit bearbeitet jede<br />

große Muskelgruppe in weniger<br />

als 20 Minuten und erfordert nur<br />

grundlegende Hilfsmittel, wie z.<br />

B. einen Stuhl und ein Bett. Sollte<br />

davon nichts in Ihrem Hotelzimmer<br />

anzutreffen sein, wenden Sie sich an<br />

die Hotelführung. „Es ist gut, das im<br />

Trainingsrepertoire zu haben, wenn<br />

das Hotel keinen <strong>Fitness</strong>raum hat“,<br />

sagt Baird. „Der Plan umfasst viele<br />

mehrgelenkige Übungen. Diese<br />

Übungen geben Ihnen mehr zurück,<br />

da sie viele Muskeln ansprechen und<br />

die Intensität erhöhen. Zudem herrscht<br />

viel Abwechslung. Sie würden für<br />

gewöhnlich keine Wandkniebeuge<br />

im <strong>Fitness</strong>center machen.“<br />

Aufpumpen vor dem<br />

Strandbesuch<br />

Wenn Sie etwas zu spät mit dem Training<br />

vor dem Urlaub angefangen haben,<br />

machen Sie sich keine Sorgen. Sie können<br />

diesen schnellen Durchgang absolvieren,<br />

um Ihren Muskeln in letzter Minute einen<br />

Schub zu geben, bevor Sie an den Strand<br />

gehen. „Sie probieren, so viel Blut wie<br />

möglich in die Muskeln zu pumpen“,<br />

sagt Baird. „Sie brauchen Übungen, mit<br />

konstanter Anspannung. Daher sind<br />

isometrische Übungen gut geeignet. Die<br />

Der Trainer<br />

Jamie Baird<br />

Er ist seit über 20 Jahren als Trainer aktiv<br />

und spezialisiert sich auf Fettverlust,<br />

Gesundheits- und <strong>Fitness</strong>-Coaching.<br />

90/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Gastexperte<br />

Trainer<br />

Vermeiden<br />

Sie den<br />

<strong>Fitness</strong>raum<br />

<strong>Fitness</strong>center im Hotel<br />

sind für gewöhnlich mit<br />

langweiligen Kardiogeräten<br />

ausgestattet. Vermeiden<br />

Sie diese und trainieren<br />

stattdessen in Ihrem<br />

Zimmer.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 91


Ganzkörpertraining<br />

1 Horizontale Kniebeuge an der Wand<br />

Laufen Sie mit Ihren<br />

Füßen an der Wand<br />

hoch und beugen Ihre<br />

Knie, so dass Ihr Körper<br />

vom Rücken bis zu den<br />

Händen gerade ist.<br />

Strecken Sie Ihre<br />

Beine aus, um Ihren<br />

Körper so flach wie<br />

möglich zu machen.<br />

2 Liegestütze mit hochgelagerten Beinen<br />

Die Füße sind<br />

auf dem Bett,<br />

Hände direkt unter<br />

den Schultern.<br />

Senken Sie Ihren<br />

Oberkörper auf den<br />

Boden ab, Körper<br />

dabei gerade, dann<br />

drücken Sie sich<br />

wieder nach oben.<br />

Drücken für<br />

den Erfolg<br />

Wenn Ihnen die<br />

Liegestütze mit<br />

hochgelagerten Beinen<br />

zu schwer sind, kehren<br />

Sie das Ganze um und<br />

setzen die Hände<br />

aufs Bett.<br />

3 Brücke mit einem Bein 4 Liegestützrudern<br />

Liegen Sie auf<br />

dem Boden, eine<br />

Ferse auf dem Stuhl<br />

und das andere<br />

Bein gerade.<br />

Stoßen Sie<br />

mit der Hüfte<br />

nach oben, bis Ihr<br />

Körper eine gerade<br />

Linie bildet.<br />

Gehen Sie auf dem Bett in den Liegestütz.<br />

Senken Sie Ihren Körper ab, und wenn Sie sich wieder<br />

nach oben drücken, rudern Sie mit einer Faust an Ihre<br />

Seite, halten den Ellbogen dabei hoch und kontrollieren<br />

mit den Bauch- und <strong>Kern</strong>muskeln die Körperlage.<br />

Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück, um<br />

die Wiederholung abzuschließen, dann trainieren<br />

Sie abwechselnd mit 20 Wiederholungen.<br />

92/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Gastexperte<br />

Trainer<br />

So geht’s<br />

Durchgänge 3 20 Wiederholungen in Durchgang 1 15 in Durchgang 2 10 in Durchgang 3<br />

5 Ausfallschritt rückwärts – Tritt nach vorne 6 Schulterpresse mit Körpergewicht<br />

Machen Sie einen<br />

großen Schritt zurück<br />

und beugen beide<br />

Knie bis 90 Grad.<br />

Stehen Sie auf,<br />

bringen Ihr hinteres Bein<br />

nach vorne, aber ohne es<br />

auf den Boden zu stellen:<br />

Bringen Sie es ganz nach<br />

vorne und treten Sie.<br />

Stützen Sie sich nahe am Ende des<br />

Bettes ab, so dass Ihr Körper möglichst<br />

direkt über ihren Händen ist.<br />

Beugen Sie sich in Richtung Boden<br />

und pressen sich dann wieder hoch.<br />

7 Trizeps-Dips auf dem Bett mit einem Arm 8 Brett mit gegenüberliegenden Armen und Beinen<br />

Fangen Sie mit gebeugten Knien<br />

und beiden Händen auf dem Bett an.<br />

Nehmen Sie eine Hand vom Bett<br />

und senken Ihren Rücken. Drücken<br />

Sie sich wieder nach oben, um<br />

eine Wiederholung auszuführen.<br />

Wechseln Sie die Hände und machen<br />

abwechselnd 20 Wiederholungen.<br />

Verwandeln Sie sich mit<br />

geradem Körper in ein Brett,<br />

die Ellbogen befinden sich<br />

unter den Schultern.<br />

Heben Sie langsam ein Bein<br />

und den gegenüberliegenden Arm.<br />

Zählen Sie bis zwei, dann<br />

senken Sie ab. Machen Sie<br />

20 Wiederholungen mit<br />

wechselnden Seiten.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 93


Trainer<br />

Gastexperte<br />

Aufpumpen vor dem Strand<br />

1 Walk-Out-Liegestütz - Hocksprung<br />

A<br />

B<br />

D<br />

Wiederholen Sie diese<br />

Übung für 90 Sekunden.<br />

Platzieren Sie Ihre Hände aus<br />

dem Stand auf dem Boden und<br />

laufen langsam auf den Händen nach<br />

vorne, bis Sie m Liegestütz sind.<br />

Absolvieren Sie einen Liegestütz,<br />

dann laufen Sie auf den Händen<br />

in die Ausgangsposition zurück.<br />

Wenn Sie wieder in der<br />

Ausgangsposition sind, führen<br />

Sie einen Hocksprung aus, Knie<br />

dabei so hoch wie möglich, dann<br />

machen Sie mit der nächsten<br />

Wiederholung weiter.<br />

C<br />

2 Isometrischer Arm-Supersatz<br />

Halten Sie jede Übung für zehn<br />

Sekunden, dann entspannen Sie<br />

für fünf Sekunden. Machen Sie das<br />

insgesamt sechs Mal für jede Übung.<br />

2a Isometrische Bizeps-<br />

Curls mit Handtuch<br />

Machen Sie eine halbe Kniebeuge,<br />

mit einem Handtuch hinter<br />

den Schenkeln. Halten Sie das<br />

Handtuch mit beiden Händen.<br />

Ziehen Sie an dem Handtuch, so als<br />

ob Sie einen Bizeps-Curl durchführen<br />

würden und halten diese Position.<br />

2b Isometrische Trizeps-<br />

Verlängerungen mit Handtuch<br />

Halten Sie ein Handtuch vertikal mit<br />

beiden Händen hinter dem Rücken.<br />

2a<br />

2b<br />

Versuchen Sie, Ihren oberen Arm<br />

so stark wie Sie können auszustrecken,<br />

während Sie probieren, das Handtuch<br />

mit dem unteren Arm zu halten.<br />

Wenn Sie die isometrische Bewegung<br />

halten, achten Sie darauf, dass Sie den<br />

Muskel wirklich fest anspannen.<br />

94/OKTOBER 2011/mensfitness.de


So geht’s<br />

2 Durchgänge ohne Pausen<br />

3 Super-Zirkel für Bauchmuskeln Wiederholungen 20<br />

3a Dragonflag<br />

Liegen Sie auf<br />

dem Boden, die<br />

Hände greifen die<br />

Unterseite des Betts.<br />

Spannen Sie Ihre<br />

Bauchmuskeln an,<br />

um Ihre Beine vom<br />

Boden zu bewegen,<br />

bis sie vertikal sind.<br />

3b Twist-Crunches mit hochgelegten Füßen<br />

Während die Fersen auf einem Stuhl liegen, platzieren<br />

Sie einen Arm zum balancieren auf dem Boden und<br />

die Finger der anderen Hand an den Schläfen.<br />

Spannen Sie Ihre Bauchmuskeln an und heben<br />

Ihre Schultern vom Boden ab, während Sie probieren,<br />

mit dem Ellbogen Ihr Knie zu berühren, dann<br />

wiederholen Sie das Ganze auf der anderen Seite.<br />

3c Crunches mit hochgelegten Füßen<br />

Während die Fersen auf einem Stuhl liegen und Ihre<br />

Finger an den Schläfen sind, spannen Sie Ihre Bauchmuskeln<br />

an, um Kopf und Schultern vom Boden abzuheben.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 95


Aufrechtes Rudern<br />

● Zielmuskel obere<br />

Trapezmuskeln, Schultern<br />

Entwickeln Sie Ihre Rückenund<br />

Schultermuskulatur,<br />

während Sie Ihre Zugkraft im<br />

Stehen erhöhen.<br />

> Ausgangsposition Halten<br />

Sie die Hanteln vor Ihren<br />

Oberschenkeln.<br />

> Bewegung Heben Sie Ihre<br />

Ellbogen seitlich an, um die<br />

Hanteln an die Brust<br />

hochzubewegen<br />

1 2<br />

96<br />

mensfitness.de


Trainingsplan für den Halbmarathon<br />

Jetzt heißt, es Trainingsschuhe anziehen, damit der Startschuss für Keith Andersons Training fallen kann.<br />

Verzehren<br />

Sie innerhalb von 20<br />

bis 30 Minuten nach<br />

dem Laufen einen<br />

kohlenhydrathaltigen<br />

Snack.<br />

Woche<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5..<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 45 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 30 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 40 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 3 x 5 Minuten auf<br />

Stufe 9, dazwischen 3 Minuten<br />

Regeneration auf Stufe 3.<br />

Laufen: 2 x 5 Minuten auf<br />

Stufe 9, dazwischen 2 Minuten<br />

Regeneration auf Stufe 3.<br />

Laufen: 2 x 8 Minuten auf<br />

Stufe 9, dazwischen 2 Minuten<br />

Regeneration auf Stufe 3.<br />

Laufen: 3 x 7 Minuten auf<br />

Stufe 9, dazwischen 2 Minuten<br />

Regeneration auf Stufe 3.<br />

Laufen: 2 x 5 Minuten<br />

auf Stufe 9, dazwischen 2<br />

Minuten Regeneration auf<br />

Stufe 3.<br />

Laufen: 45 Minuten auf Stufe<br />

5, 15 Minuten auf Stufe 7, 15<br />

Minuten auf Stufe 9.<br />

Laufen: 2 x 12 Minuten auf<br />

Stufe 9, dazwischen 2 Minuten<br />

Regeneration auf Stufe 3.<br />

Laufen: 45 Minuten auf Stufe<br />

5, 15 Minuten auf Stufe 7, 15<br />

Minuten auf Stufe 9.<br />

Laufen: 3 x 10 Minuten auf<br />

Stufe 9, dazwischen 2 Minuten<br />

Regeneration auf Stufe 3.<br />

Laufen: 45 Minuten auf<br />

mittlerer Stufen, dann<br />

25 Minuten auf Stufe 9.<br />

Laufen: 5 x 2 Minuten<br />

auf Stufe 9, dazwischen 2<br />

Minuten Regeneration auf<br />

Stufe 3.<br />

Laufen: 8 x 3 Minuten auf<br />

Stufe 9, dazwischen 2 Minuten<br />

Regeneration auf Stufe 3.<br />

Laufen: 30 Minuten auf<br />

Stufe 5.<br />

Laufen: 40 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Laufen: 45 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Laufen: 45 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Laufen: 30 Minuten<br />

auf Stufe 5 (bei<br />

Erschöpfung: Pause).<br />

Hügeltraining<br />

2 x 5 Minuten, dazwischen<br />

3 Minuten Regeneration.<br />

Hügeltraining<br />

2 x 7 Minuten, dazwischen<br />

3 Minuten Regeneration.<br />

Hügeltraining<br />

3 x 5 Minuten, dazwischen<br />

3 Minuten Regeneration.<br />

Hügellauf: 40 Minuten<br />

auf Stufe 6. Laufen: 20<br />

Minuten auf Stufe 5 (falls<br />

Wettkampf am Sonntag).<br />

Pause Hügeltraining Laufen: 1 Stunde 20<br />

2 x 10 Minuten, dazwischen Minuten auf Stufe 5<br />

3 Minuten Regeneration.<br />

Laufen: 40 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Laufen: 30 Minuten<br />

auf Stufe 5 (bei<br />

Erschöpfung: Pause).<br />

Laufen: 30-40 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Pause<br />

Laufen: 30 Minuten<br />

auf Stufe 5 (bei<br />

Erschöpfung: Pause).<br />

Laufen: 30 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Laufen: 25 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Hügeltraining<br />

2 x 10 Minuten, dazwischen<br />

3 Minuten Regeneration.<br />

Pause<br />

Pause<br />

Pause<br />

Hügeltraining<br />

3 x 7 Minuten,<br />

dazwischen 3 Minuten<br />

Regeneration.<br />

Hügellauf: 40 Minuten<br />

auf Stufe 6 (bergauf das<br />

Tempo hoch halten).<br />

Hügeltraining<br />

3 x 8 Minuten, dazwischen<br />

3 Minuten Regeneration.<br />

Laufen: 6 Minuten auf<br />

Stufe 9; 4 Minuten auf<br />

Stufe 8; 2 Minuten auf<br />

Stufe 10. Regeneration:<br />

2 Minuten auf Stufe 3.<br />

Einheit wiederholen.<br />

Hügellauf: 45 Minuten<br />

auf Stufe 6. Laufen: 20<br />

Minuten auf Stufe 5 (falls<br />

Wettkampf am Sonntag).<br />

Laufen: 5 x 3 Minuten<br />

auf Stufe 8, dazwischen 2<br />

Minuten Regeneration auf<br />

Stufe 3.<br />

Laufen: 20 Minuten auf<br />

Stufe 4. Stretching.<br />

Laufen: 1 Stunde auf<br />

Stufe 5.<br />

Laufen: 1 Stunde 10<br />

Minuten auf Stufe 5<br />

Laufen: 1 Stunde 15<br />

Minuten auf Stufe 5<br />

Laufen: 1 Stunde<br />

auf Stufe 5 oder<br />

10-Kilometer-Lauf.<br />

Laufen: 40 Minuten<br />

auf Stufe 5.<br />

Pilateseinheit.<br />

Laufen: 1 Stunde<br />

auf Stufe 5, dann 20<br />

Minuten auf Stufe 8.<br />

Laufen: 1 Stunde auf<br />

Stufe 5.<br />

Laufen: 1 Stunde 10<br />

Minuten auf Stufe 6, 20<br />

Minuten auf Stufe 8.<br />

Laufen: 1 Stunde<br />

40-50 Minuten auf<br />

Stufe 5<br />

Laufen: 1 Stunde 15<br />

Minuten auf Stufe 5<br />

oder 10-Kilometer-<br />

Lauf.<br />

Laufen: 1 Stunde auf<br />

Stufe 5.<br />

HALBMARATHON<br />

– WETTKAMPFTAG<br />

Belastungsstufen<br />

1-3 Langsames bis gemütliches Grundtempo<br />

4-5 Tempo, bei dem noch geredet werden kann<br />

6-7 Tempo, das den Läufer etwas außer Atem bringt<br />

8-9 Unbequemes Tempo, bei dem nicht<br />

mehr geredet werden kann<br />

10 Voller Sprint<br />

Hügeltrainings<br />

Suchen Sie sich einen Hügel mit einer Steigung von etwa sieben bis acht<br />

Prozent, bei dem Sie 45 bis 90 Sekunden bis nach oben brauchen. Laufen<br />

Sie wie beschrieben am Hügel auf und ab. Wenn kein Hügel verfügbar ist,<br />

können diese Einheiten auch auf dem Laufband absolviert werden. Hierfür<br />

das Band auf eine Neigung von fünf Prozent einstellen.<br />

Pilateseinheit<br />

Nehmen Sie nach Möglichkeit zwei Mal pro Woche an einer Pilatesstunde<br />

teil. Eine mögliche Alternative ist Yoga-Unterricht. Falls keine der beiden<br />

Optionen möglich ist, sollte ein tägliches Stretching von mindestens zehn<br />

Minuten eingeplant werden.<br />

Schutz vor Verletzungen<br />

Vor und nach jedem Training sollten Sie den Körper je zehn Minuten<br />

lang aufwärmen beziehungsweise abkühlen lassen. Bei Verletzungen,<br />

Muskelkater oder anderen Gründen, die gegen eine Trainingseinheit<br />

sprechen, empfiehlt sich ein Ersatztraining.<br />

Die besten Halbmarathon-Läufe Fit für den Wettkampf? Hier ist eine Auswahl von Rennen:<br />

München Marathon<br />

09.10.2011, München<br />

Beim großen München Marathon kann auch die Halbdistanz<br />

gelaufen werden. Ein praktischer Service: Es sind durch Luftballons<br />

markierte Pacemaker im Einsatz, die Endzeiten von 1:30, 1:45, 2:00<br />

2:15 vorgeben. Der Zieleinlauf befindet sich im Olympiastadion, wo<br />

die Teilnehmer ein reichhaltiges Sportlerbüffet erwartet.<br />

www.muenchenmarathon.de<br />

Köln Marathon<br />

02.10.2011, Köln<br />

Gleichzeitig zu den Läufen findet die Köln Marathon Expo statt, die<br />

mit zahlreichen Neuigkeiten rund ums Laufen, Inline-Skating, <strong>Fitness</strong>,<br />

Radfahren, Wellness und Gesundheit lockt.<br />

www.koeln-marathon.de<br />

Kap Arkona Aquamaris Lauf<br />

01.10.2011, Rügen<br />

Zum Event auf der nördlichen Insel Rügen kommen Läufer aus ganz<br />

Deutschland zusammen, die mit grandiosen Blicken auf die Ostsee,<br />

die Steilküste zum Kap Arkona und die Leuchttürme der Insel<br />

belohnt werden.<br />

kap-arkona-aquamaris-lauf.de<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 97


Trainer<br />

Must-Do Move<br />

Kniebeuge mit<br />

Frontdrücken<br />

Werfen Sie mit dieser Ganzkörper-Bewegung den Motor<br />

an und bauen in kurzer Zeit große Muskeln auf.<br />

ZIEL<br />

Bei dieser Übung wird die Kniebeuge mit dem<br />

Schulterpressen zu einer Bewegung kombiniert, bei der<br />

sowohl die Kraft im Ober- und Unterkörper als auch die<br />

Dynamik trainiert werden. „Da mehrere Muskelgruppen auf<br />

einmal angesprochen werden, besteht ein erhöhter Bedarf<br />

an Energie und Sauerstoff. Das Herz und die Lunge müssen<br />

also Schwerstarbeit leisten, um die Muskeln entsprechend<br />

zu versorgen“, so der <strong>Fitness</strong>experte und dreimalige<br />

Karate-Weltmeister Dean Hodgkin. „In der Folge steigt die<br />

Ausschüttung von Testosteron und Wachstumshormonen<br />

und somit auch das Muskelwachstum. Daneben ist natürlich<br />

nicht zu vernachlässigen, dass beim Cardiotraining auch<br />

Unmengen an Kalorien verbrannt werden.“<br />

Gesamter<br />

Körper<br />

So funktioniert’s<br />

Stellen Sie die Füße schulterbreit auseinander und legen<br />

sich die Stange auf den oberen Brustkorb.<br />

Dann mit auf die Füße ausgerichteten Knien und gerade<br />

nach vorne gerichtetem Blick nach unten gehen.<br />

Die Position halten und dann den Körper aus den Fersen<br />

heraus wieder nach oben schieben.<br />

Wenn Sie sich dem aufrechten Stand nähern,<br />

pressen Sie die Stange über den Schultern nach oben,<br />

bis die Arme über dem Kopf voll ausgestreckt sind.<br />

Danach die Stange langsam wieder absinken lassen und<br />

die Übung wiederholen.<br />

Core-Arbeit<br />

Der Übergang von der<br />

Beinarbeit zur Armkraft<br />

muss flüssig sein. Die<br />

Core-Muskulatur ist hierfür<br />

das Schlüsselelement.<br />

„Aktivieren Sie die tiefe<br />

Rumpfmuskulatur, indem<br />

Sie die geraden und<br />

schrägen Bauchmuskeln<br />

anspannen“, so<br />

Hodgkin.<br />

98/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Must-Do Move<br />

Vier Bewegungen zur Vorbereitung auf die Übung<br />

Seitbeuge mit Hantel<br />

Viele Core-<br />

Übungen<br />

konzentrieren<br />

sich rein auf<br />

den queren<br />

Bauchmuskel, der<br />

sich wie ein Gürtel<br />

um die Taille zieht.<br />

Diese Übung beansprucht<br />

die innere und äußere<br />

Bauchmuskulatur. Sie<br />

verbessert die Stärke der<br />

Core-Muskulatur insgesamt.<br />

So funktioniert’s<br />

Nehmen Sie eine Hantel in die<br />

Hände, und heben Sie sie über<br />

den Kopf, ohne die Ellbogen<br />

durchzustrecken.<br />

Die Core-Muskulatur anspannen<br />

und den Rumpf kontrolliert so<br />

weit wie möglich zur Seite beugen,<br />

ohne den Körper nach vorn oder<br />

hinten ausweichen zu lassen.<br />

In die Ausgangsposition<br />

zurückkehren und die Übung auf<br />

der anderen Seite wiederholen.<br />

Ausfallschritt mit Pressen<br />

Durch die Kombination von<br />

Unter- und Oberkörper-<br />

Übungen verbessert sich<br />

die Muskelkoordination.<br />

Diese Übung bildet die<br />

Fertigkeiten, die zur<br />

Bewältigung unserer<br />

Hauptübung notwendig<br />

sind, direkt ab.<br />

So funktioniert’s<br />

Halten Sie im Stand mit<br />

vertikalen Unterarmen zwei<br />

Hanteln auf Schulterhöhe fest.<br />

Der Rücken ist während der<br />

ganzen Übung gerade und die<br />

Core-Muskulatur angespannt.<br />

Jetzt einen Schritt nach vorne<br />

machen, sodass das vordere<br />

Knie um 90 Grad gebeugt ist und<br />

das hintere Knie fast den Boden<br />

berührt.<br />

Jetzt aus der Ferse heraus<br />

den Körper nach oben schieben<br />

und die Hanteln über den Kopf<br />

pressen.<br />

Dann die Hanteln wieder<br />

absinken lassen und den Fuß der<br />

Gegenseite nach vorne setzen.<br />

Zercher-Kniebeuge<br />

Aufrichten über die Seite<br />

Dies ist eine tolle Methode, um<br />

die Schenkelstrecker sowie<br />

die hintere Oberschenkel- und<br />

Pomuskulatur aufzubauen.<br />

Außerdem verbessert sich<br />

durch die Übung die Haltung,<br />

weil Sie die Hantel nur in<br />

Position halten können, wenn<br />

Sie den Brustkorb anheben<br />

und während der gesamten<br />

Bewegung die Wirbelsäule<br />

gerade halten.<br />

So funktioniert’s<br />

Legen Sie sich mit schulterbreit<br />

voneinander entfernten Füßen die<br />

Langhantel in die Armbeugen.<br />

Dann mit angehobenem Kopf in die<br />

Kniebeuge gehen, bis die Oberschenkel<br />

parallel zum Boden laufen. Die Core-<br />

Muskulatur ist dabei angespannt und<br />

der Rücken gerade.<br />

Den Körper aus den Fersen heraus<br />

wieder nach oben schieben und die<br />

Übung wiederholen.<br />

Dies ist eine vielseitige Ganzkörperübung,<br />

die sich auf die Core-Stabilität konzentriert.<br />

Das Aufrichten über die Seite ist daher die<br />

ideale Übung, um sich an die umfassende<br />

muskuläre Herausforderung der Kniebeuge<br />

mit Frontdrücken zu gewöhnen.<br />

So funktioniert’s<br />

Legen Sie sich waagerecht auf den Boden. Der rechte<br />

Arm mit der Kugelhantel weist gerade nach oben.<br />

Den rechten Arm senkrecht gestreckt halten und<br />

durch Anheben des rechten Knies in den Sitz kommen.<br />

Der linke Arm unterstützt die Bewegung und dient dazu,<br />

das linke Bein unter den Körper zu bringen.<br />

Zur Ausgangsposition zurückkehren<br />

und die Übung mit dem anderen<br />

Arm wiederholen.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 99


Trainer<br />

Wissen<br />

Gesunde Frequenz<br />

Was ist die richtige Anzahl wöchentlicher Trainingseinheiten, wenn man<br />

bestmögliche Ergebnisse erreichen will?<br />

Und wie viel Pause ist nötig? MF hat sich für Sie schlau gemacht.<br />

Was wächst, wenn man rein gar<br />

nichts macht? Das ist keine<br />

Scherzfrage für „Schöner<br />

gärtnern“, sondern ein wichtiger<br />

Aspekt, den jeder berücksichtigen sollte,<br />

der Muskelmasse aufbauen möchte. Das<br />

Gewichtstraining ist zwar eine Voraussetzung,<br />

damit die Muskeln größer und stärker<br />

werden. Aber wirkliches Wachstum stellt<br />

sich erst zwischen den Einheiten ein.<br />

Durch das Training werden die Muskelfasern<br />

beschädigt. Die kaputten Zellen werden dann<br />

in der Ruhephase außerhalb des <strong>Fitness</strong>centers<br />

durch den Körper repariert. Durch diesen<br />

Regenerationsprozess werden die Muskeln<br />

größer und stärker. Die Planung der Pausen<br />

ist also ebenso wichtig wie der Entwurf der<br />

Trainingseinheiten.<br />

„Ins Trainingsprogramm müssen<br />

Erholungsphasen eingebaut werden. Denn in<br />

dieser Zeit passt sich der Körper erst an die<br />

Belastung an, und der eigentliche Trainingseffekt<br />

stellt sich ein“, so der Trainer Jamie Lloyd<br />

(russiankettlebellsuk.com).<br />

Richtige Regenerationsdauer<br />

Wenn Sie sich strikt an Ihren Trainingsplan<br />

halten, aber keine Zuwächse feststellen<br />

können, ist möglicherweise eine Anpassung der<br />

Trainingsfrequenz notwendig.<br />

„Nach dem Gewichtheben wird der Körper<br />

stärker, wenn man gut isst und sich gut<br />

erholt. Oft erreichen die Leute aber nicht die<br />

möglichen Fortschritte, weil sie entweder zu<br />

lange oder zu kurze Pausen machen“, sagt der<br />

Trainer Jeff Willoughby. „Eine ausreichende<br />

Pause ermöglicht es dem Körper, die<br />

Trainingsbelastung zu ‚überkompensieren‘<br />

und stärker zu werden. Sie können sich<br />

daraufhin noch weiter fordern, und der positive<br />

Anpassungsprozess wiederholt sich, sodass Sie<br />

wieder kräftiger werden.“<br />

Wenn man die richtige Regenerationsdauer<br />

wählt, wird man von Training zu Training<br />

stärker. Was aber passiert, wenn man es falsch<br />

macht? „Wenn zwischen den Einheiten zu viel<br />

Zeit verstreicht, verliert der Muskelstimulus<br />

an Wirkung, während zu kurze Pausen die<br />

Entwicklung unterbrechen. Außerdem steigt<br />

dadurch das Verletzungsrisiko sowie die Gefahr,<br />

dass das Trainings langweilig wird“, meint<br />

Clive Manley, der ehemalige Leichtathletik-<br />

Nationalcoach Großbritanniens und leitende<br />

Trainer bei Maximum <strong>Fitness</strong>.<br />

Echte Erholung<br />

Laut Willoughby ist es wichtig, das Wort<br />

„Erholung“ wörtlich zu nehmen, wenn die<br />

potenziellen Fortschritte voll ausgeschöpft<br />

werden sollen. „Wenn die Regeneration aus<br />

einem stressigen 14-Stunden-Tag im Büro<br />

besteht, dann ist das wenig erholsam“, sagt er.<br />

„Vergessen Sie nicht, dass das Training in den<br />

Pausen erst seine ganze Wirkung entfaltet. Das<br />

heißt, der Körper braucht ausreichend Zeit, um<br />

sich richtig zu entspannen und die Muskeln<br />

aufzubauen.“<br />

Beachten Sie aber, dass es wichtig ist, auch<br />

an Erholungstagen aktiv zu bleiben, wenn Ihr<br />

Trainingsziel im Abspecken besteht. „Wenn<br />

Sie abnehmen möchten, können Sie das<br />

Gewichtstraining in Regenerationsphasen mit<br />

einigen Cardio-Einheiten ergänzen, um weiter<br />

Fettpolster abzubauen“, so Manley.<br />

Maximalkraft<br />

Was ist die ideale Zeitspanne zwischen<br />

zwei Trainingseinheiten im <strong>Fitness</strong>center? „Die<br />

Länge der Pause zwischen den Einheiten hängt<br />

von Ihren Trainingszielen ab“, so der Trainer<br />

Shaun Stafford.<br />

Wenn Sie auf Maximalkraft trainieren,<br />

sollten Sie sich zwischen den Einheiten bis<br />

zu drei Tage Zeit nehmen. „Diese Art des<br />

Krafttrainings beinhaltet normalerweise<br />

niedrige Wiederholungszahlen mit großen<br />

Gewichten sowie Ganzkörperübungen, die<br />

Auf einen<br />

Blick<br />

Trainingsfrequenz<br />

Die Pausen beim<br />

Muskeltraining sind<br />

genauso wichtig wie<br />

das Training selbst,<br />

da die Muskeln in den<br />

Regenerationsphasen<br />

repariert werden.<br />

Erst dann werden sie<br />

größer und stärker.<br />

Sind die Pausen<br />

zwischen den Workouts<br />

zu kurz, können sich<br />

die Muskeln nicht voll<br />

regenerieren. Es fällt<br />

dann unter Umständen<br />

schwer, dasselbe Gewicht<br />

über dieselbe Satz- und<br />

Wiederholungszahl<br />

hinweg zu bewegen.<br />

Sind die Pausen zu<br />

lang gewählt, werden<br />

die Muskeln nicht<br />

intensiv genug gefordert<br />

oder stimuliert, um die<br />

gewünschten Zuwächse<br />

zu erzielen.<br />

sowohl für die Muskeln als auch das zentrale<br />

Nervensystem eine große Belastung<br />

darstellen. Sie benötigen also mindestens<br />

72 Stunden Pause, um sich vollständig zu<br />

erholen“, sagt Stafford.<br />

Wird rein auf Kraft trainiert, empfiehlt<br />

Lloyd, jede Muskelgruppe zwei Mal pro<br />

Woche anzuvisieren. „Die Pausen zwischen<br />

Trainingseinheiten, bei denen dieselben<br />

Muskelgruppen in Angriff genommen<br />

werden, sollten dann zwischen 24 und<br />

48 Stunden betragen“, sagt er. „Wenn Sie<br />

Ober- und Unterkörper getrennt trainieren,<br />

können Sie sich einen Tag der einen und<br />

am nächsten der anderen Körperhälfte<br />

widmen. Achten Sie aber trotzdem<br />

jede Woche auf qualitativ hochwertige<br />

Regenerationsphasen.“<br />

Wachstum und Ausdauer<br />

Dieselben Regeln gelten für den<br />

Aufbau von Muskelvolumen. „Ich gönne<br />

meinen Muskeln immer mindestens<br />

einen und wenn möglich zwei Tage<br />

Pause, bevor ich mich wieder um dieselbe<br />

Muskelgruppe kümmere“, so Stafford.<br />

„Fürs Muskelwachstum sollte jeder Satz<br />

zwischen 50 und 70 Sekunden lang dauern.<br />

Innerhalb dieser Belastungsdauer ergeben<br />

sich Muskelschäden. Wenn Sie dann nicht<br />

ausreichend Pausen einplanen, wird der<br />

Muskel sogar schwächer.“<br />

Für die Muskelausdauer werden leichtere<br />

Gewichte und hohe Wiederholungszahlen<br />

eingesetzt. In diesem Fall brauchen<br />

Sie nicht ganz so viel Pause. „Beim<br />

Ausdauertraining ergeben sich in der<br />

Regel keine so großen Schäden an<br />

den Muskelfasern wie bei den anderen<br />

Varianten. Es kann also häufiger trainiert<br />

werden“, so Stafford. „Nehmen Sie sich<br />

zwischen den Einheiten mindestens 24<br />

Stunden Zeit. Planen Sie jede Woche einen<br />

oder zwei Regenerationstage ein.“<br />

„Nach dem Training<br />

werden die Muskeln<br />

stärker, wenn Pausen<br />

und Ernährung<br />

stimmen.“<br />

100/OKTOBER 2011/mensfitness.de


1 Holzfäller<br />

Halten Sie die Hantel neben<br />

dem Körper oberhalb der Knie<br />

fest. Dann vor dem Körper<br />

schräg nach oben ziehen und<br />

dabei aufrichten.<br />

ZIEL<br />

Sechs Übungen<br />

für den <strong>Sixpack</strong><br />

Stählen Sie mit diesem ausgewogenen<br />

Programm den Rumpf.<br />

Die Bauchmuskulatur ist wie<br />

gemacht für das Training zu Hause,<br />

weil man keine schweren Gewichte<br />

braucht, um sie wirklich zu<br />

fordern. Beim Bauchmuskeltraining<br />

vergessen die Leute allerdings<br />

oft gern die Abwechslung.<br />

Dadurch verhindern sie die<br />

volle Kraftentwicklung in allen<br />

Muskelpartien des Bauchs und des<br />

Rumpfes.<br />

Daneben ist es auch wichtig, als<br />

Gegenpol zu den Bauchmuskeln<br />

den unteren Rücken zu trainieren.<br />

Wenn Sie diesen Körperteil<br />

vernachlässigen, bekommen Sie<br />

nach einer Zeit einen Buckel, weil<br />

Gesamter<br />

Körper<br />

die straffen Bauchmuskeln den<br />

Rumpf nach vorne ziehen.<br />

Dieser Trainingsplan<br />

enthält Übungen, die alle<br />

drei Bewegungsebenen mit<br />

einschließen (zur Seite, vorwärts und<br />

rückwärts sowie Drehbewegungen).<br />

Es werden dabei die oberen,<br />

unteren und schrägen<br />

Bauchmuskeln als auch die tiefen<br />

Core-Muskeln und der untere<br />

Rücken trainiert. Die verbesserte<br />

Stabilität wird sich positiv auf<br />

Ihre anderen Gewichtsübungen<br />

auswirken und Sie auf dem Weg<br />

zum Waschbrettbauch einen Schritt<br />

weiter bringen.<br />

Arm- und<br />

4 Beinheben<br />

Gehen Sie auf alle Viere. Behalten Sie die<br />

natürliche Krümmung im Rücken bei. Dann den<br />

linken Arm und das rechte Bein heben, ohne die<br />

Hüfte zu drehen. Übung auf der anderen Seite<br />

wiederholen. Die beiden Bewegungen zählen<br />

als eine Wiederholung.<br />

So funktioniert<br />

dieses Workout<br />

Anfänger<br />

Mittelstufe<br />

Fortgeschrittene<br />

TUES<br />

Wie viele Workouts<br />

pro Woche?<br />

3 4 5<br />

Wie lange dauert<br />

eine Einheit?<br />

16 Min. 26 Min. 30 Min.<br />

Wie viele Zyklen pro<br />

Workout?<br />

3 4 4<br />

Wie viele Wiederholungen<br />

pro Übung? 12 12 15<br />

Wie viel Pause<br />

zwischen den<br />

Zyklen?<br />

1 Min. 2 Min. 2 Min.<br />

Hüfte heben<br />

Achten Sie darauf,<br />

die Hüfte beim<br />

Beinheben nicht<br />

kippen zu lassen.<br />

For You’ll an find energy-boosting loads more home smoothie, workouts go to at mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

mensfitness.co.uk/links/trainathome<br />

102/OKTOBER 2011/mensfitness.de


Home Workout<br />

Trainer<br />

3 Oberkörperdrehung<br />

mit Gymnastikball<br />

Legen Sie sich mit dem oberen Rücken<br />

auf den Ball. Dann eine Hantel mit beiden<br />

Händen greifen und senkrecht nach<br />

oben strecken. Zum Start zurückkehren<br />

und zur anderen Seite drehen, um eine<br />

Wiederholung abzuschließen.<br />

2 Gymnastikball-<br />

Klappmesser<br />

Setzen Sie die Füße auf dem Ball auf. Dann die<br />

Bauchmuskeln anspannen und die Knie beugen,<br />

um den Ball zum Brustkorb heranzuziehen. Dabei<br />

nicht den Rücken anheben.<br />

5 Rumpfheben 6 Brett<br />

Legen Sie sich auf den Bauch. Die<br />

Die Ellbogen befinden sich<br />

Arme sind nach vorn gestreckt. Die<br />

senkrecht unter den Schultern und<br />

Core-Muskulatur und den unteren<br />

der Körper bildet vom Kopf bis<br />

Rücken anspannen und den Rumpf<br />

zu den Fersen eine gerade Linie.<br />

anheben.<br />

Lassen Sie die Schultern und die<br />

Hüfte nicht absacken.<br />

Dauer der Übung<br />

Anfänger sollten 30,<br />

Fortgeschrittene 45 und<br />

erfahrene Sportler 60<br />

Sekunden lang in der<br />

Übung bleiben. Nutzen Sie<br />

diese Zeitangaben statt der<br />

genannten Wiederholungen<br />

und absolvieren Sie<br />

drei Sätze.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 103


Top-Workout<br />

Trainer<br />

Kräftige<br />

Arme<br />

Breite<br />

Schultern<br />

Starke<br />

Brust<br />

MUSKEL<br />

-MACHER<br />

Diesen Monat sollen die Muskeln wachsen<br />

und der <strong>Sixpack</strong> zum Vorschein kommen.<br />

Das Workout das Monats konzentriert sich darauf, einen beeindruckend<br />

muskulösen Oberkörper aufzubauen. Aus diesem Zweck widmen wir<br />

allen drei wichtigen Muskelgruppen des Oberkörpers – nämlich der<br />

Brust, den Schultern und den Armen – eigene Workouts. Damit aber<br />

nicht genug: Jede Einheit schließt einige harte Core-Übungen mit ein,<br />

die gleichzeitig den Waschbrettbauch zum Vorschein bringen sollen.<br />

Hier ist der Plan: Jedes Workout beginnt mit einer großen Bewegung.<br />

Darauf folgt eine kleinere einseitige Übung, bevor die Muskeln zum<br />

Abschluss mit einer Isolationsübung an ihre Grenzen gebracht werden.<br />

Daneben gibt es zwei Bauchmuskel-Übungen mit zusätzlichem Gewicht<br />

und mit Eigengewicht, die in unterschiedlichen Einheiten die oberen,<br />

unteren und seitlichen Bauchmuskeln anvisieren.<br />

Das Ergebnis ist ein riesiger Fortschritt auf dem Weg zum neuen<br />

Körper. Worauf warten Sie noch?<br />

Programm<br />

Ausführung<br />

Bitte<br />

umblättern<br />

für das erste<br />

von drei<br />

Workouts<br />

Dauer: Das Workout sollte inklusive<br />

Warmup etwa 30 Minuten lang dauern.<br />

Montag Brust und Bauchmuskeln S. 106<br />

Mittwoch Arme und Bauchmuskeln S. 108<br />

Freitag Schultern und Bauchmuskeln S. 110<br />

Aufwärmen: Nehmen Sie sich fünf<br />

Minuten Zeit für Körpergewichtsübungen<br />

wie Liegestütze, Kniebeugen und<br />

Ausfallschritte.<br />

Gewicht: Wählen Sie ein Gewicht, mit<br />

dem Sie gerade noch alle Wiederholungen<br />

schaffen.<br />

Tempo Nehmen Sie sich eine Sekunde<br />

Zeit, um das Gewicht zu heben, machen Sie<br />

eine Pause, und lassen Sie sich zum<br />

Absenken drei Sekunden Zeit.<br />

Ruhepause: Ruhen Sie sich zwischen den<br />

Sätzen 30 bis 45 Sekunden lang und zwischen<br />

den Übungen je eine Minute lang aus.<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 105


Trainer<br />

Top-Workout<br />

MONTAG<br />

Brust und<br />

Bauchmuskeln<br />

For an energy-boosting smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

106/OKTOBER 2011/mensfitness.de<br />

1 Bankdrücken<br />

Sätze 4 Wiederholungen 8<br />

Ziel: Brustmuskeln, Trizeps<br />

Wenn Sie mit diesem Klassiker anfangen,<br />

können Sie schwere Gewichte heben,<br />

während Sie noch frisch sind und so im<br />

Körper die Ausschüttung großer Mengen<br />

an Wachstumshormonen auslösen.<br />

Zunächst mit der leeren Hantel<br />

aufwärmen. Danach Stück für Stück<br />

Gewichte auflegen.<br />

• Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine Bank.<br />

• Langhantel oberhalb des Brustkorbs im<br />

schulterbreiten Obergriff festhalten.<br />

• Die Hantel langsam zum Brustkorb sinken<br />

lassen, bis sie ihn berührt. Kurz halten.<br />

• Die Stange ohne Abfedern zurück in die<br />

Ausgangsposition bewegen.


3 Kurzhantel-Flys<br />

mit Gymnastikball<br />

Sätze 4 Wiederholungen 6 – 8<br />

Ziel: Brustmuskeln<br />

Mit dieser Isolationsübung<br />

lässt sich die Brustmuskulatur<br />

sehr gut ermüden. Da die<br />

Muskeln bereits erschöpft<br />

sind, sind leichte Hanteln zu<br />

empfehlen. Es ist immer noch<br />

möglich, nach dem ersten Satz<br />

bei Bedarf schwerere<br />

Gewichte aufzulegen.<br />

2 Wechselseitiges Kurzhantel-Bankdrücken<br />

Sätze 3 Wiederholungen 8 pro Seite<br />

Ziel: Brustmuskeln, Trizeps<br />

Die anvisierte Muskelgruppe ist jetzt<br />

aktiv und kann mit dieser<br />

einarmigen Bewegung erneut in<br />

Angriff genommen werden. Durch<br />

die einseitige Ausführung wird<br />

muskuläres Ungleichgewicht<br />

ausgeglichen, während die Core-<br />

Muskulatur länger und härter<br />

arbeiten muss.<br />

• Legen Sie sich mit einer Hantel in jeder<br />

Hand auf eine Bank.<br />

Die Hanteln werden auf Schulterhöhe<br />

gehalten.<br />

• Eines der Gewichte nach oben stemmen,<br />

bis der Arm fast vollständig gestreckt ist.<br />

• Wieder sinken lassen und im Anschluss<br />

den anderen Arm nach oben pressen.<br />

• Legen Sie sich mit dem Rücken auf<br />

einen Gymnastikball, und halten Sie<br />

direkt oberhalb des Brustkorbs die<br />

Hanteln nach oben.<br />

• Die Core-Muskulatur ist<br />

angespannt und die Ellbogen sind<br />

leicht gebeugt. Jetzt die Hände<br />

seitlich nach unten führen, bis im<br />

Brustkorb eine Dehnung spürbar ist.<br />

• Die Position kurz halten und zur<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

4 Kabelcrunch<br />

im Knien<br />

Sätze 3 Wiederholungen 15<br />

Ziel: Obere Bauchmuskeln<br />

Die zusätzliche<br />

Beanspruchung durch die<br />

Kabelmaschine gleichen<br />

die Bauchmuskeln aus,<br />

indem sie größer und<br />

stärker werden.<br />

5 Gymnastikball-Crunch<br />

Sätze 3 Wiederholungen Bis zum Muskelversagen<br />

Ziel: Obere Bauchmuskeln<br />

Sie haben es fast geschafft. Zum<br />

Abschluss kommt noch eine Variante<br />

der klassischen Crunch-Übung. Der<br />

Gymnastikball ermöglicht die<br />

Belastung der Bauchmuskeln<br />

über ein größeres<br />

Bewegungsausmaß hinweg, wodurch<br />

größere Fortschritte möglich werden.<br />

• Legen Sie sich mit dem Rücken auf einen<br />

Gymnastikball.<br />

• Führen Sie die Finger zum Kopf. Danach<br />

den Rumpf anheben.<br />

• Die obere Position kurz halten, dann<br />

langsam wieder zur Ausgangsposition<br />

zurückkehren. Kurz pausieren und die Übung<br />

wiederholen.<br />

• Knien Sie sich vor die<br />

Kabelmaschine.<br />

• Halten Sie den oben an der<br />

Maschine befestigten<br />

doppelten Seilgriff mit den<br />

Händen links und rechts vom<br />

Kopf fest.<br />

• Dann den Rumpf langsam<br />

nach vorn und unten zum<br />

Boden beugen.<br />

• Wenn der Rücken parallel<br />

zum Boden läuft, die Position<br />

kurz halten und dann wieder<br />

nach oben kommen.<br />

Bitte<br />

umblättern<br />

für das<br />

Mittwochs-<br />

Workout<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 107


Trainer<br />

Top-Workout<br />

MITTWOCH<br />

Arme und<br />

Bauchmuskeln<br />

1 Dip<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10 pro Seite<br />

Ziel: Trizeps, Schultern, obere Brustmuskeln, Core-<br />

Muskulatur<br />

Das heutige Arm-Workout beginnt mit dieser<br />

Eigengewichtsübung. Wärmen Sie sich zunächst<br />

mit einigen Dips an der Bank auf.<br />

• Arme an der Dipstange durchstrecken.<br />

• Core-Muskulatur angespannt behalten, damit die Beine<br />

nicht mitschwingen.<br />

• Den Körper langsam durch Beugen der Arme absinken<br />

lassen. Der Rumpf bleibt aufrecht, der Blick geht gerade<br />

nach vorn.<br />

• Wenn die Ellbogen um 90 Grad angewinkelt sind, kurz die<br />

Position halten, For dann an kraftvoll energy-boosting wieder nach oben drücken. smoothie, go to mensfitness.co.uk/links/powerdrink<br />

108/OKTOBER 2011/mensfitness.de


2 Einarmiger Curl am Pult<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10 pro Seite<br />

Ziel: Bizeps<br />

Als Nächstes ist der Bizeps an der Reihe.<br />

Wenn Sie einen Arm am Pult trainieren,<br />

können Sie große Gewichte bewegen, ohne<br />

Schwung zu holen. Der Bizeps muss dann<br />

die gesamte Arbeit übernehmen.<br />

• Stellen Sie sich hinter eine auf 60 Grad eingestellte<br />

Bank.<br />

• Nehmen Sie eine Hantel in die Hand. Der Arm wird<br />

auf der Bank durchgestreckt.<br />

• Der Oberarm bleibt unverändert auf der Bank<br />

liegen, während das Gewicht nach oben geführt wird.<br />

• In der oberen Position den Bizeps anspannen.<br />

Danach das Gewicht wieder nach unten führen.<br />

3 Einarmiges Trizepsstrecken<br />

im Sitzen<br />

Sätze 3 Wiederholungen 10 pro Seite<br />

Ziel: Trizeps, Core-Muskulatur<br />

Dieser Muskel stellt den<br />

größten Teil der Oberarm-<br />

Muskulatur dar. Durch die<br />

Isolation werden die<br />

Muskelfasern beschädigt,<br />

woraufhin sie wachsen können.<br />

• Setzen Sie sich auf eine Bank.<br />

Nehmen Sie eine Hantel in die Hand,<br />

die Sie direkt über den Kopf heben.<br />

• Dann das Gewicht durch Beugen<br />

des Armes hinter dem Kopf absenken.<br />

• Position kurz halten, dann den Arm<br />

strecken, um das Gewicht wieder nach<br />

oben zu bringen.<br />

4 Knieheben an der<br />

Stange mit Medizinball<br />

Sätze 3 Wiederholungen 8<br />

Ziel: Untere Bauchmuskulatur<br />

Das Knieheben ist eine hervorragende<br />

Übung für die unteren Bauchmuskeln.<br />

Das zusätzliche Gewicht des<br />

Medizinballs stählt die Muskeln<br />

zusätzlich und maximiert den<br />

Trainingseffekt.<br />

• Hängen Sie sich mit einem fest zwischen die<br />

Knie geklemmten Medizinball an eine Stange.<br />

• Den Oberkörper stabil halten und langsam<br />

die Knie zur Brust ziehen.<br />

• Die Position eine Sekunde lang halten und<br />

dann die Beine langsam wieder in die<br />

Ausgangsposition absinken lassen.<br />

5 Beinanziehen auf der Bank<br />

Sätze 3 Wiederholungen bis zum Muskelversagen<br />

Ziel: Brust<br />

Bei der letzten Übung des Workouts ist das Risiko minimal. Sie kann daher in<br />

allen Sätzen bis zum Muskelversagen ausgeführt werden, um wirklich das<br />

Maximum aus den Muskeln herauszuholen.<br />

• Setzen Sie sich auf eine Bank. Die Füße sind angehoben, der Oberkörper ist nach hinten<br />

geneigt. Halten Sie sich an der Kante mit den Händen fest.<br />

• Jetzt die Knie langsam zur Brust ziehen, dort kurz halten und dann wieder<br />

nach vorne strecken.<br />

• Die Füße bleiben während des gesamten Satzes angehoben.<br />

So ist sichergestellt, dass die unteren Bauchmuskeln richtig beansprucht<br />

werden.<br />

Bitte<br />

umblättern<br />

für das Freitags-<br />

Workout<br />

mensfitness.de /OKTOBER 2011/ 109


Trainer<br />

Top-Workout<br />

FREITAG<br />

Schultern und<br />

Bauchmuskeln<br />

1 Frontdrücken mit<br />

Beinunterstützung<br />

Sätze 4 Wiederholungen 8<br />

Ziel: Vordere und seitliche Deltamuskeln,<br />

Core-Muskulatur<br />

Diese Variante des Frontdrückens<br />

ermöglicht es, größere Gewichte zu<br />

bewegen als beim Schulterdrücken, weil<br />

die Beine zur Unterstützung eingesetzt<br />

werden. Um aber sicherzugehen, dass<br />

die Schultern weiterhin hart arbeiten,<br />

sollten Sie die Stange aus der oberen<br />

Position heraus möglichst langsam auf<br />

Schulterhöhe sinken lassen.<br />

Bitte<br />

umblättern<br />

für das Freitags-<br />

Workout<br />

• Die Füße sind schulterbreit voneinander<br />

entfernt, während die Langhantel im Obergriff<br />

gehalten wird. Die Hände sollten etwas mehr als<br />

schulterbreit voneinander entfernt sein.<br />

• Leicht in die Knie gehen, dann schnell<br />

aufrichten und die Stange über dem Kopf nach<br />

oben pressen.<br />

• Die Stange ganz langsam wieder absenken.<br />

Lassen Sie sich hierfür drei bis vier Sekunden Zeit.<br />

Dadurch werden die Schultern gezwungen, das<br />

Gewicht die ganze Zeit über zu kontrollieren.<br />

110/OKTOBER 2011/mensfitness.de


2 Hanteltraining wechselnd mit<br />

Schulterpresse<br />

Sätze 3 Wiederholungen 8 pro Seite<br />

Ziel: Vordere und seitliche<br />

Deltamuskeln<br />

Durch eine leichte Abwandlung<br />

wird das einfache Schulterpressen<br />

zur harten Übung, die hilft, breite<br />

Schultern aufzubauen.<br />

• Setzen Sie die Füße hüftbreit auseinander,<br />

während Sie mit gebeugten Ellbogen die<br />

Hanteln auf Schulterhöhe halten.<br />

• Nun eine Hantel im Winkel von 45 Grad<br />

schräg nach oben drücken.<br />

• Langsam in die Ausgangsposition<br />

zurücksinken lassen und die Übung mit dem<br />

anderen Arm wiederholen.<br />

3 Schulterheben<br />

Sätze 4 Wiederholungen 12<br />

Ziel: Trapezmuskeln<br />

Das Schulterheben ist eine<br />

hervorragend Übung zum Aufbau<br />

großer Trapezmuskeln. Diese Übung<br />

nutzt nur ein kleines<br />

Bewegungsausmaß. Sie können also<br />

ein großes Gewicht wählen.<br />

• Stellen Sie die Füße hüftbreit auseinander<br />

und nehmen Sie in jede Hand eine Hantel.<br />

• Die Core-Muskulatur ist durchgehend<br />

angespannt, während der Rücken natürlich<br />

gewölbt bleibt und die Schulterblätter leicht<br />

zurückgezogen sind.<br />

• Jetzt die Schultern bis fast auf Höhe der<br />

Ohren ziehen. Die Position halten und dabei die<br />

Trapezmuskeln eine Sekunde lang anspannen.<br />

• Dann die Schultern wieder sinken lassen.<br />

4 Seitbeugen<br />

mit Kurzhanteln<br />

Sätze 3 Wiederholungen 12 pro Seite<br />

Ziel: Schräge Bauchmuskulatur<br />

Diese Übung konzentriert sich auf die<br />

schwer zu trainierende seitliche<br />

Bauchmuskulatur. Das kleine<br />

Bewegungsausmaß bedeutet auch hier, dass<br />

Sie schwere Kurzhanteln wählen können.<br />

• Stellen Sie die Füße hüftbreit auseinander und<br />

nehmen Sie in jede Hand eine Hantel.<br />

• Dann langsam aus der Hüfte heraus so weit zur<br />

Seite beugen, wie es noch angenehm ist. Danach<br />

den Oberkörper wieder aufrichten.<br />

• Die Übung auf der anderen Seite wiederholen.<br />

5 Schräger Gymnastikball-Crunch<br />

Sätze 3 Wiederholungen 12 pro Seite<br />

Ziel: Schräge Bauchmuskulatur<br />

Die Einheit endet mit einer weiteren Übung für die schräge<br />

Bauchmuskulatur.<br />

• Legen Sie sich seitlich auf einen Gymnastikball. Die Finger zum Kopf führen.<br />

• Die Bauchmuskeln anspannen, um den Oberkörper seitlich anzuheben.<br />

• Die obere Position kurz halten und langsam wieder in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

112/OKTOBER 2011/mensfitness.de


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DAS LETZTE WORT<br />

USAIN BOLT<br />

Der 100 Meter und 200 Meter Weltrekordhalter redet mit MF über Muskelaufbau,<br />

seinen entspannten Trainingszeitplan und warum Eisbäder in England kälter sind.<br />

Sie kehrten im Jahr 2011 mit deutlich<br />

größeren Armen zur Leichtathletik<br />

zurück. Wird dieser muskulösere<br />

Körperbau Sie noch schneller machen?<br />

Ja, ich habe ziemlich drauf gepackt. Schau<br />

mich doch an, Mann. Um ehrlich zu sein,<br />

gefällt es meinem Trainer (Glen Mills) nicht,<br />

wenn ich im oberen Bereich zu muskulös<br />

werde. Er denkt, dass ich mehr mit Kraft als mit<br />

Gewandtheit laufe, was nicht so gut ist. Da ich<br />

über neue Kraft verfüge, könnten sich meine<br />

Arme beim Rennen anders verhalten und das<br />

kann meine Technik beeinflussen. Ich muss<br />

also entweder Muskeln abbauen oder lernen,<br />

wie ich sie beim Rennen nicht einsetze.<br />

„Ein strenger<br />

Ernährungsplan<br />

funktioniert einfach<br />

nicht für mich. Wenn<br />

ich Hot Wings will, dann<br />

hol ich mir welche.“<br />

Sie haben neben dem Muskelaufbau<br />

außerdem etwas Körperfett verloren.<br />

Würden Sie sagen, dass Sie sich in<br />

Ihrer bislang besten Form befinden?<br />

Was die Muskeln angeht, ja. Obwohl ich vor<br />

ein paar Jahren schon in ziemlich guter Form<br />

war. Es gibt ein Foto von mir, wo ich mit freiem<br />

Oberkörper vor dem Haus meiner Tante in<br />

Jamaica zu sehen bin. Meine Bauchmuskeln<br />

in dem Bild sind Wahnsinn. Ernsthaft, ich<br />

sehe extrem scharf auf dem Foto aus.<br />

Ist das Training der <strong>Kern</strong>muskeln<br />

für Sprinter besonders wichtig?<br />

Ja, definitiv, da alles über die <strong>Kern</strong>muskeln abläuft.<br />

Aber es ist für mich besonders wichtig, da ich<br />

Rückenprobleme hatte (Bolt leidet unter Skoliose,<br />

der Krümmung des Rückgrats), weswegen ich<br />

besonders starke <strong>Kern</strong>- und Rückenmuskeln<br />

brauche, damit ich keine Schmerzen im Rücken<br />

oder verkürzte Beinmuskeln bekomme.<br />

Sie sind für Ihr „entspanntes“ Training<br />

bekannt. Wie streng ist Ihr Zeitplan?<br />

Wenn ich in London bin haben wir nicht<br />

immer einen strukturierten Zeitplan. Wenn<br />

der Trainer nicht da ist, trainieren wir wann<br />

immer wir wollen. Wenn der Trainer da ist,<br />

kann es 14:00 Uhr werden. Wenn ich faul<br />

bin, kann es auch mal später werden, aber<br />

wenn ich mich gut fühle gehe ich manchmal<br />

sogar schon um 12:00 Uhr. Auf Jamaica<br />

wird es normalerweise später, gegen 16:00<br />

Uhr, da es tagsüber zu heiß ist. Die Antwort<br />

ist also, hm, es ist ziemlich entspannt.<br />

Sie haben keinen Ernährungsberater.<br />

Das ist für einen Spitzenathleten<br />

ziemlich ungewöhnlich…<br />

Ein strenger Plan würde für mich niemals<br />

funktionieren. Mein Trainer versteht das. Er<br />

schreibt mir nie was vor. Manche Athleten<br />

denken ständige darüber nach,<br />

was Sie essen, aber das ist<br />

nicht meine Art. Wenn<br />

ich „KFC Hot Wings“<br />

will, dann hol ich mir<br />

welche. Das bedeutet<br />

aber nicht, dass ich<br />

beim Training nicht<br />

mein bestes gebe. Ich<br />

kann nicht sagen welche<br />

Lebensmittel Protein<br />

haben. Ich kann nicht<br />

sagen welches Gemüse besser<br />

ist, als ein anderes. Ich weiß<br />

nur, dass Gemüse, Kartoffeln<br />

und Pasta gut für mich sind.<br />

Nach Ihrem ersten Rennen<br />

im Jahr 2011<br />

entschuldigten<br />

Sie sich bei Ihren Fans, obwohl Sie<br />

gewannen. Fühlen Sie sich unter Druck,<br />

jedes Mal Weltrekorde zu brechen?<br />

Nein, ich wusste einfach, dass ich nicht<br />

in Bestform war. Ich kam nach einer<br />

Verletzung zurück und hatte seit neun<br />

oder zehn Monaten an keinem Rennen<br />

teilgenommen. Gegen Ende des Jahres<br />

werde ich besser sein. Meine Technik ist<br />

wahrscheinlich noch nicht ganz richtig, aber<br />

ich konzentriere mich neu und werde bald<br />

wieder in Bestform sein. Also aufgepasst.<br />

Haben Sie ein paar Tipps, wie<br />

man schneller rennt?<br />

Leute begehen einen großer Fehler, wenn<br />

sie lange Schritte machen, um schneller zu<br />

werden. Dabei verlieren Sie beim Abdrücken<br />

sehr viel Kraft. Sie müssen die Kraft durch den<br />

Bodenkontakt aufbringen, der richtige Winkel<br />

ist ebenso wichtig, wie die Schrittlänge.<br />

Ich trainiere oft mit Übungen wie<br />

den Beinverlängerungen und der<br />

Beinpresse, um Kraft in den Beinen<br />

zu erhalten, aber viel von der<br />

Kraft kommt aus der Hüfte. Daher<br />

sollten Sie Ihre Hüftbeweglichkeit<br />

trainieren, damit Sie nicht steif<br />

werden. Das wichtigste ist es<br />

aber, entspannt zu bleiben. Leute<br />

sehen, wie ich vor dem Rennen<br />

herumalbere. Wenn der Körper<br />

entspannt ist, laufen sie schneller.<br />

Was ist der härteste Teil Ihres Trainings?<br />

Eisbäder. Definitiv Eisbäder, Mann. Ich hatte<br />

heute eins nach dem Training und es ist in London<br />

sogar noch schlimmer als auf Jamaica. Es ist hier<br />

viel kälter. Ich weiß nicht, wie ihr das macht,<br />

aber ihr macht es. Das Eis ist in England definitiv<br />

kälter als auf Jamaica. Es dient der schnelleren<br />

Erholung vom Training, aber es ist kein großer<br />

Spaß, sechs Minuten im Eis zu sitzen, glaub mir,<br />

besonders nicht, wenn man aus Jamaica kommt.<br />

Text Mark Bailey<br />

114/OKTOBER 2011/mensfitness.de

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