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Men's Fitness Perfektes Sixpack (Vorschau)

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DAS HÄRTESTE<br />

STUDIO<br />

DER WELT<br />

Ausgabe 05/2011<br />

TOP STUNTMAN<br />

MEIN NAME IST BOND,<br />

…JAMES BOND<br />

TRAUM-BIZEPS<br />

SCHNELL ANS ZIEL<br />

BLUTIGER<br />

SAND<br />

DAS BRUTALSTE RENNEN<br />

DES PLANETEN<br />

OUTDOOR SPECIAL<br />

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Fettabbau in nur 12 Minuten am Tag<br />

ALEXANDER HUBER<br />

EXKLUSIV<br />

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MAI 2011<br />

>> Fit im Mai 07<br />

>> Expertentipps 18<br />

>> Gear 28<br />

>> Features 34<br />

>> Eat Fit 78<br />

>> Trainer 85<br />

18<br />

28<br />

78 85


MF INHALT<br />

Fit im Mai<br />

07 Gentleys Tipp Mai<br />

08 7 Tipps für mehr Energie<br />

10 Essen - Die richtige Portion<br />

12 <strong>Fitness</strong>vorsätze - So geben Sie nicht auf<br />

13 6 Schritte zum Waschbrettbauch<br />

14 Perfekte Form - Tipps vom Hot Girl aus dem<br />

Studio<br />

16 Daily Snacks für Zwischendurch<br />

8<br />

14<br />

Expertentipps<br />

18 Experten Trainer - Sprint Star Linford Christie<br />

20 Muskelexperte Charles Poliquin - Was<br />

wirklich nervt im Studio<br />

22 Cardio-Experte Tim Don - Möbeln Sie Ihr Rad<br />

auf<br />

24 Ernährungstipp - Speiseplan fürs große Spiel<br />

26 Kampfsport-Ass Ross Pearson - Explosive<br />

Muskelkraft<br />

22<br />

Ausrüstungs-Profi<br />

28 Herzfrequenzmesser - Tipps und die Besten<br />

im Test<br />

32 Sporttaschen - Für alle Fälle<br />

33 Pflege - Neu & Klassisch<br />

Features<br />

34 Triathlon - Der Weg zum Iron Man<br />

36 Gym Jones - Das härteste Studio der Welt<br />

42 24 Stunden Glück - Der perfekte Tag<br />

47 Exklusiv Interview - Bond-Stuntman<br />

Ben Cooke<br />

47 42<br />

34<br />

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4 / MAI 2011/mensfitness.de


MAI 2011<br />

51 58<br />

Features<br />

51 Inselabenteuer ,Turkey Burner‘ - MTB-Rennen<br />

mit Karte und Kompass<br />

55 Reise Spezial - Abenteuer Kurz-Trips Europa<br />

58 Top-Shots - Predrag Vuckovic<br />

62 Zeitlos - Die sechs wichtigsten Komponenten für<br />

ewige <strong>Fitness</strong><br />

68 Marathon des Sables - Das härteste Rennen der<br />

Welt<br />

74 German Top Stars: ,Huberbuam‘<br />

Alexander Huber exklusiv im Interview<br />

62<br />

78 EAT FIT - Chilli Con Carne<br />

80 Abnehmen - Im Schlaf Fett verbrennen<br />

82 Snacks fürs <strong>Fitness</strong>studio<br />

83 Im Supermarkt - Das Beste für ihren<br />

Einkaufswagen<br />

112 Das letzte Wort - Extrem Abenteurer<br />

James Cracknell<br />

113 Der ,Bro Code‘ - Teil 3.<br />

Trainer<br />

85 Trainer - Intro & Tipp des Monats<br />

86 Gastexperte - Bauchmuskeln wie Eisen<br />

90 Must-Do-Move - Umsetzen aus dem Hang<br />

93 12-Minuten-Workout - Bauch-weg-Training<br />

94 Home Workout - Kämpfen Sie sich fit<br />

68<br />

96 Wissen - Abspecken durch große Gewichte<br />

98 Bauchmuskeln - Training für explosiven Power<br />

99 Personal Trainer - Klettern - Mehr Technik als<br />

Muskelkraft<br />

103 Top-Workout - Kräftiger Oberkörper in<br />

4 Wochen<br />

AUF<br />

DEM<br />

COVER<br />

S. 103<br />

S. 62<br />

S. 47<br />

S. 106<br />

S. 68<br />

74 103<br />

S. 34<br />

S. 93<br />

S. 74<br />

S. 99<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 5


Willkommen<br />

HERAUSGEBER Ultimate Guide Media<br />

Sehr geehrter Leser,<br />

Körper und Geist in Einklang bringen – es gibt wohl kaum eine Sportart, in der ein Zustand<br />

höchster Konzentration und körperlicher <strong>Fitness</strong> dermaßen überlebenswichtig sein kann<br />

wie im Klettersport. Um an seine Grenzen gehen zu können, erfordert es eine Menge<br />

Disziplin, Willen und Kampfgeist. Erschwerend hinzu kommen noch die nicht immer<br />

berechenbaren Launen der Natur und des Wetters. Um für all dies gut vorbereitet zu sein,<br />

benötigt es die richtige Einstellung und Herangehensweise. Ein Thema, das generell den<br />

Spirit dieses Magazins verkörpert und unsere Outdoor-Freunde begeistern dürfte. In dieser<br />

und in der nächsten Ausgabe werden<br />

die absoluten Top-Cracks der deutschen<br />

Alpin-Szene Einblicke in Ihren Sport und<br />

Ihre Erfolge geben. Den Anfang macht<br />

Alexander Huber, älterer Bruder der<br />

Huberbuam („Am Limit“) und einer der<br />

weltbesten Sportkletterer und<br />

Alpinisten. Wie man sich immer noch<br />

motivieren kann und welche Ziele ein<br />

Mann hat, der bereits so gut wie alles in<br />

seinem Sport erreicht hat, erzählt er MF<br />

exklusiv im Interview. Dass die Jugend<br />

auf dem besten Wege ist, das<br />

Vermächtnis der ‚Großen‘ weiterhin<br />

aufrecht zu erhalten, beweist uns<br />

Michael Wohlleben, den Sie hier auf<br />

dem Foto sehen können. Mit seinen 20<br />

Jahren hat der Nachwuchskletterer am<br />

20. Februar dieses Jahres einen neuen<br />

deutschen Rekord für die Eiger-<br />

Nordwand-Besteigung („Mordwand“)<br />

aufgestellt. Weltweit gesehen ist das das<br />

drittbeste Tempo aller Zeiten. Michael<br />

war mit 16 Jahren jüngstes Mitglied des deutschen DAV-Kaders und gilt als eines der<br />

größten Talente im Profibereich. Für den alpinen Nachwuchs ist also gesorgt.<br />

Wie man sich für diesen Sport körperlich in Form bringt und welche spezifischen Übungen<br />

im <strong>Fitness</strong>-Center notwendig sind, um an einer Wand erfolgreich zu bestehen, können Sie<br />

dem Workout von Leo Houlding auf Seite 99 entnehmen. Die Weichen für erste Versuche<br />

in der Kletterwelt sind also gestellt. Der Rest liegt nun an Ihnen, verehrter Leser.<br />

Persönliche Erfahrungen weitergeben kann auch Ben Cooke, von Beruf Stuntman und<br />

nebenbei auch noch einer der erfolgreichsten der Welt. Und auch hier gilt der Einleitungssatz<br />

dieses Editorials. Als Stunt-Double für James Bond kann er sich sicherlich nicht über<br />

mangelnde körperliche Betätigung beschweren und sollte auch mental bestens vorbereitet<br />

an sein Werk gehen. Ich denke, in jedem von uns keimte schon einmal der Gedanke, wie es<br />

wäre, mit einem getunten Auto bei wilden Verfolgungsjagden über gesperrte Straßen zu<br />

heizen, oder vor der Kulisse des smaragdgrünen Wassers der Bermudas aus einem<br />

Hubschrauber zu springen. Und wenn man, neben ein paar blauen Flecken, dafür auch<br />

noch gut bezahlt wird, dann kann das doch nur ein Traumjob sein, oder? Wie das Stunt-<br />

Leben wirklich aussieht, und ob Sie die Voraussetzungen dafür haben, können Sie in dem<br />

Exklusiv-Interview (S. 47) entnehmen. Vielleicht<br />

können auch Sie dann eines Tages sagen: „Mein<br />

Name ist…“<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />

FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />

ARTDIRECTOR Dean Mullock<br />

CREATIVE DIRECTOR Tony Mullock<br />

FOTOREDAKTION Caroline Berkley<br />

WEBSITE SERVICE Lee Stoker<br />

REDAKTION MITARBEITER Lucy Müller, Vivi Furu,<br />

ENDREDAKTION Hagen Hellwig<br />

INTERNATIONAL<br />

Editorial Director Peter Muir<br />

Editor Jon Lipsey<br />

Deputy Editor Joe Warner<br />

Managing Editor Chris Miller<br />

Art Director Donovan Walker<br />

Designer Claire Punter<br />

Digital Editor Nick Hutchings<br />

Features Editor Joel Snape<br />

Senior Staff Writer Simon Miller<br />

Junior Writer Ben Ince, Staff Writer Lucy Miller<br />

Gear Editor Matthew Ray<br />

Grooming Editor Hayley Thatcher<br />

Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa<br />

James, Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker,<br />

Shelley Portet<br />

Pictures: Shutterstock, Getty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston,<br />

Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck,<br />

foodanddrink.com, Timo Hebditch, Matt Herring, Stuart Holmes,<br />

Richie Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography, Rui<br />

Ricardo, Glen Burrows<br />

BÜRO DEUTSCHLAND<br />

Ultimate Guide Media<br />

BÜRO SPANIEN<br />

Chilehaus A<br />

Ultimate Guide Media<br />

Fischertwiete 2<br />

APDO de Correos 551<br />

20095 Hamburg<br />

03724<br />

Telefon: +49 (0) 40 32 00 54 61 Moraira / Alicante<br />

Fax: +49 (0) 40 32 00 52 00 SPAIN<br />

BÜRO UNITED KINGDOM<br />

Ultimate Guide Media<br />

Victoria Suite<br />

Vintage House<br />

36-37 Albert Embankment<br />

London<br />

SE1 7TL<br />

Company No. 06965305<br />

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LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />

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Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />

umweltverträglichen Fasern.<br />

HAFTUNG<br />

Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch<br />

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Meinungen, Waren oder Dienstleistungen übernehmen, die in dieser<br />

Ausgabe veröffentlicht wurden. Der Herausgeber übernimmt außerdem<br />

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Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis<br />

Publishing Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und<br />

Marke dieses Magazins sind Eigentum von Dennis Publishing Limited<br />

und dürfen weder im Ganzen noch teilweise ohne vorherige schriftliche<br />

Genehmigung reproduziert werden.<br />

Oliver Bloss<br />

Chefredakteur<br />

6 / MAI 2011/mensfitness.de


Fit Liste fit<br />

EDITED BY<br />

list<br />

LUCY MILLER AND JOE WARNER<br />

7<br />

Tipps,<br />

Ihr Countdown zu einem fitteren Leben<br />

um<br />

Ihre Energie<br />

anzukurbeln<br />

Beugen Sie einem<br />

Energieeinbruch vor, ohne auf<br />

Kaffee zurückzugreifen.<br />

Trinken Sie Wasser<br />

1 und nicht Kaffee<br />

Dehydration ist einer der Hauptgründe<br />

für Ermüdungserscheinungen, aber dem<br />

kann man ganz einfach vorbeugen. Halten Sie<br />

einfach immer eine Flasche Wasser bereit und<br />

trinken Sie regelmäßig davon. Selbst wenn<br />

Sie sich so fühlen, als bräuchten Sie dringend<br />

Koffein, sollten Sie sich darüber im Klaren sein,<br />

dass dessen Energieeffekte nur kurzfristig<br />

sind und der Einbruch normalerweise nicht<br />

lange auf sich warten lässt.<br />

2<br />

Essen Sie Eier zum Frühstück<br />

Es ist nicht umsonst die wichtigste<br />

Mahlzeit des Tages: Wenn Sie das<br />

Richtige zum Frühstück essen, sprühen<br />

Sie den ganzen Tag über nur so vor<br />

Energie. Und Eier sind das perfekte Essen<br />

am Morgen: Eine Studie, die im Nutrition<br />

Research Journal veröffentlicht wurde, fand<br />

heraus, dass Männer, die Eier anstelle von<br />

Brötchen zum Frühstück aßen, tagsüber<br />

einen höheren Energielevel hatten.<br />

3<br />

Vermeiden Sie Kohlehydrate<br />

beim Mittagessen<br />

Manchmal ist das der einzige Weg zu<br />

verhindern, dass Sie nach einem üppigen<br />

Mittagessen keinen Mittagsschlaf folgen<br />

lassen müssen. Dieser Energiecrash wird<br />

durch den Konsum von vielen Kohlehydraten<br />

verursacht, daher sollten Sie beim Mittagessen<br />

die Kohlehydrate auf ein Minimum<br />

reduzieren, um auch den Nachmittag über<br />

voller Energie zu bleiben. Essen Sie statt<br />

dessen magere Eiweißprodukte, die länger<br />

satt machen und einem Crash vorbeugen.<br />

Und das Würzen nicht vergessen, denn<br />

scharfe, würzige Kost bringt den Stoffwechsel<br />

in Gang, und macht Sie wacher und<br />

aufmerksamer, bestätigt eine Studie des<br />

American Journal Of Clinical Nutrition.<br />

8 / MAI 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

4<br />

Trainieren Sie vor dem Mittagessen<br />

Vielleicht denken Sie, dass ein Training zur<br />

Mittagszeit Sie am Nachmittag müde macht, aber<br />

tatsächlich werden Sie aufmerksamer und produktiver<br />

sein. Die Academy Of Management Review fand heraus,<br />

dass Sport am Mittag die Ermüdungserscheinungen<br />

von morgendlicher Arbeit ausgleichen kann.<br />

5<br />

Holen Sie sich den Sonnenschein<br />

Bei einem Mangel an Vitamin D fühlen Sie sich<br />

lethargisch und depressiv, und auch wenn einige<br />

Nahrungsmittel diesen Nährstoff enthalten – öliger Fisch,<br />

Eier und Fleisch sind gute Quellen – ist es schwierig, eine<br />

vernünftige Dosis nur über das Essen zu erhalten. Ihr Körper<br />

kann selbst Vitamin D produzieren, aber nur, wenn Ihre<br />

Haut der Sonne ausgesetzt ist. Also gehen Sie mindestens<br />

zweimal am Tag für 15 Minuten draußen spazieren, um die<br />

Produktion anzukurbeln. Oder noch besser: Laufen Sie!<br />

6<br />

Hören Sie Musik<br />

Wenn Sie anfangen, sich müde zu fühlen,<br />

schalten Sie den MP3-Player oder das<br />

Radio ein. Forschungsergebnisse bestätigen,<br />

dass Musik die Motivation erhöht und das<br />

Interesse stimuliert, weil das Folgen einer<br />

Melodie sowohl die linke als auch die<br />

rechte Gehirnhälfte synchronisiert.<br />

Dadurch fühlen Sie sich sofort wacher.<br />

7<br />

Essen Sie bessere<br />

Zwischenmahlzeiten<br />

Wenn Sie sich träge<br />

fühlen, ist Ihr Blutzuckerspiegel<br />

vermutlich im Keller. Anstatt<br />

nun zu einem zuckerhaltigen<br />

Getränk zu greifen, sollten<br />

Sie lieber etwas mit<br />

hohem Ballaststoffanteil<br />

essen, wie z. B. einen<br />

Apfel, denn das macht<br />

satt und Sie werden sich<br />

nicht länger hungrig fühlen.<br />

Und achten Sie auf Ihren<br />

Flüssigkeitshaushalt, in dem<br />

Sie tagsüber ausreichend<br />

Wasser trinken.<br />

Die<br />

10<br />

Brombeeren<br />

5.75<br />

Walnüsse<br />

3.72<br />

Erdbeeren<br />

3.58<br />

Gekochte<br />

Artischocken<br />

3.56<br />

Cranberries<br />

3.13<br />

besten Quellen für<br />

Antioxidanten<br />

Indem Sie schädigende freie<br />

Radikale neutralisieren, helfen<br />

Sie Ihrem Körper, Krebs und<br />

Herzkrankheiten vorzubeugen.<br />

Diese Nahrungsmittel sind reich an<br />

Antioxidanten und halten Sie fit.<br />

Himbeeren<br />

2.87<br />

Blaubeeren<br />

2.68<br />

Gemahlene<br />

Nelken<br />

2.64<br />

Traubensaft<br />

2.56<br />

Cranberrysaft<br />

2.47<br />

Der Antioxidations-Wert wird in<br />

Millimolekülen pro 100 g angegeben.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 9


Fit Liste<br />

5 Portionshinweise<br />

Dieser Teller mag vielleicht nicht besonders appetitlich aussehen,<br />

aber er gibt uns eine Idee, wie jede Mahlzeit beschaffen sein<br />

sollte. „Männer nehmen zu, weil Sie überschätzen,<br />

welche Mengen sie essen sollten“, sagt<br />

Ernährungswissenschaftler und Personal Trainer<br />

Mark Anthony<br />

„Portionskontrolle ist der Schlüssel.“<br />

Ihre Portion an<br />

1 Kohlehydraten<br />

entspricht… einem<br />

Tennisball<br />

„Nicht alle Kohlehydrate sind<br />

gleich. Suchen Sie sich also<br />

immer die mit einem niedrigen<br />

glykämischen Index heraus, um<br />

einen plötzlichen Anstieg des<br />

Blutzuckerspiegels zu vermeiden“,<br />

sagt Anthony. „Eine tennisballgroße<br />

Menge von braunem Reis,<br />

Vollkornnudeln oder Süßkartoffeln<br />

ist eine vernünftige Wahl.“<br />

Kontrollieren Sie Ihre Portionen und bleiben Sie in Form.<br />

2<br />

1<br />

4<br />

Ihre Portion Gemüse<br />

2 entspricht… einem<br />

großen Stück Seife<br />

„Sehen Sie zu, dass Sie Gemüse in vielen<br />

verschiedenen Farben haben, dann erhalten<br />

Sie auch möglichst viele Nährstoffe“,<br />

sagt Anthony. „Gemüse ist außerdem<br />

faserreich und hält Sie somit länger satt.<br />

Sie können wirklich nicht zu viel frisches<br />

Gemüse essen, langen Sie also kräftig zu.“<br />

Ihre Portion Fett<br />

3 entspricht… einer mittleren<br />

Streichholzschachtel<br />

„Wenn Sie in Form bleiben wollen, ist es wichtig, dass<br />

Sie genug Fett zu sich nehmen. Es fördert nicht nur<br />

das Sättigungsgefühl und hält sie damit vom Naschen<br />

ab. Es hilft auch dabei, viele Vitamine und Mineralien<br />

aufzunehmen, die sich nur in Fett richtig lösen. Gute<br />

Fette, wie die, die in öligem Fisch, Oliven und Nüssen<br />

vorkommen, sollten in jeder Mahlzeit enthalten sein.“<br />

3<br />

Ihre Portion an Proteinen<br />

4 entspricht… einem iPhone<br />

„Qualitativ hochwertiges Protein wie Hähnchenbrust<br />

oder Thunfisch sollte der dickste Brocken auf<br />

Ihrem Teller sein und ungefähr ein Drittel Ihrer<br />

Mahlzeit ausmachen“, sagt Anthony. „Ihre Portion<br />

sollte ungefähr so groß sein, wie ein Smartphone,<br />

zum Beispiel ein iPhone, so dass Sie wirklich satt<br />

werden und nicht später anfangen zu naschen.“<br />

5<br />

Ihre Portion Sauce entspricht…<br />

5 einem kleinen Eiswürfel<br />

„Ketchup, Mayonnaise und andere Saucen<br />

enthalten zumeist sehr viel Zucker, Salz oder<br />

Fett. Beschränken Sie also Ihren Verzehr<br />

auf eine kleine Menge“, sagt Anthony.<br />

3<br />

Arten, ein blaues Auge zu behandeln<br />

Bekämpfen Sie Ihr<br />

Veilchen mit diesen<br />

einfachen Tipps<br />

Kühlen<br />

Laut der Harvard Medical<br />

School ist die erste<br />

Sofortmaßnahme bei einem<br />

periorbitalen Hämatom – auch<br />

als Veilchen bekannt – 15<br />

Minuten lang eine Packung<br />

tiefgekühltes Gemüse oder<br />

einen Eisbeutel aufzulegen.<br />

Dies reduziert die Schwellung,<br />

zieht die Blutgefäße<br />

zusammen und drosselt somit<br />

die Einblutung in das Gewebe.<br />

Essen Sie Obst und<br />

Gemüse<br />

Die Vitamine C und K fördern<br />

die Heilung. Vitamin C, wie es<br />

zum Beispiel in schwarzen<br />

Johannisbeeren und in Kiwis<br />

vorkommt, stärkt die<br />

Kapillarwände und macht<br />

Blutgefäße stärker. Vitamin K<br />

aus grünen Gemüsesorten wie<br />

Spinat und Broccoli fördert die<br />

Blutgerinnung und die Heilung.<br />

Schmeißen Sie eine<br />

Pille ein<br />

Idealerweise sollten Sie ein<br />

Kombipräparat aus Paracetamol<br />

und Koffein einnehmen, um den<br />

Schaden zu begrenzen. Ersteres<br />

reduziert die Schwellung, letzteres<br />

den Blutfluss zu der betroffenen<br />

Stelle und somit die Einblutung in<br />

das Gewebe. Nehmen Sie aber<br />

kein Aspirin – das wirkt<br />

blutverdünnend. Ihr Blut gerinnt<br />

nicht mehr so gut und es wird<br />

schwieriger, die Einblutung ins<br />

Gewebe zu stoppen.<br />

10 / MAI 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

8<br />

Schritte, wie Sie Ihre<br />

<strong>Fitness</strong>vorsätze einhalten<br />

1<br />

Trainieren Sie mit Freunden<br />

Es ist leicht, eine Übungseinheit zu schwänzen,<br />

wenn Sie alleine trainieren, aber wenn Ihre<br />

Kumpel im <strong>Fitness</strong>center auf Sie warten, werden<br />

Sie viel eher hingehen. Und sie könnten Ihnen<br />

sogar bei Ihrem Workout helfen: eine Studie<br />

an Ruderern der Oxford University belegt, dass<br />

Sportler, die in Gruppen trainieren, wesentlich<br />

mehr Endorphine freisetzen, wodurch sie in<br />

der Lage sind, zweimal mehr Schmerzen zu<br />

ertragen, als diejenigen, die alleine trainieren.<br />

2<br />

Wetten dass?<br />

Wenn das Training mit Ihren Kumpels Sie nicht<br />

genügend motiviert, schließen Sie mit einem<br />

Rivalen im Studio eine Wette ab. „Wenn Ihr Geld<br />

auf dem Spiel steht, werden Sie viel schneller<br />

im Kraftraum sein“, sagt Trainer Glynn Roberts.<br />

„Setzen Sie 20 Euro darauf, wer zuerst eine<br />

bestimmte Menge Gewicht verliert, oder wer als<br />

erster sein eigenes Körpergewicht bankdrücken<br />

kann. Das ist eine unglaubliche Motivation.“<br />

3<br />

Verabreden Sie sich für die Mittagspause<br />

Wenn Sie Übungseinheiten in Zeiten legen, zu<br />

denen Sie sich gewöhnlich mit Freunden treffen,<br />

so wie nach der Arbeit oder am Wochenende,<br />

geraten Sie viel leichter in Versuchung, sie zu<br />

schwänzen. „Versuchen Sie, morgens früh vor der<br />

Arbeit oder in der Mittagspause zu trainieren, so<br />

dass das Training zu einem normalen Bestandteil<br />

Ihres Arbeitstages wird“, sagt <strong>Fitness</strong>trainer Chris<br />

Rogers. Eine Studie der Universität von Bristol<br />

fand heraus, dass Leute, die vor oder während<br />

der Mittagspause trainieren, glücklicher und<br />

produktiver sind und weniger unter Stress leiden.<br />

4<br />

Bleiben Sie realistisch<br />

Eine der häufigsten Ursachen dafür, dass gute<br />

Vorsätze nicht eingehalten werden, ist, dass man<br />

Ziele nicht erreicht, die von vorneherein<br />

unrealistisch waren. Wenn Sie<br />

also merken, dass Ihre<br />

Motivation schwindet,<br />

wird es Zeit, dass Sie die<br />

Ziellinie verschieben.<br />

„Stellen Sie sicher, dass<br />

Ihre Zielsetzung SMART<br />

ist: spezifisch, messbar,<br />

ausführbar, realistisch und<br />

temporär festgelegt“, sagt<br />

Personal Trainer Luke Barnsley.<br />

„Ein smartes Ziel wäre zum<br />

Beispiel, über einen Zeitraum<br />

von acht Wochen ein halbes<br />

Kilo wöchentlich zu verlieren.“<br />

5<br />

Übertreiben Sie es nicht<br />

Schmerzende Muskeln bieten eine bequeme<br />

Ausrede, um zuhause zu bleiben. „Sie müssen<br />

sich ausruhen, sonst sind Sie bald übertrainiert<br />

und müde, haben das Training satt und sind<br />

bereit, das Handtuch zu werfen“, sagt Barnsley.<br />

„Trainieren Sie niemals zwei Tage hintereinander<br />

dieselben Muskeln, und trainieren Sie nicht öfter<br />

als fünf Mal pro Woche.“ Acht Stunden Schlaf sind<br />

außerdem unverzichtbar, wenn Sie Ergebnisse<br />

vorweisen und weiter motiviert bleiben möchten.<br />

6<br />

Veränderung tut gut<br />

Wenn Sie Ihr Training variieren, wird Ihnen das<br />

dabei helfen, mental fokussiert zu bleiben und Ihre<br />

körperliche Leistung zu steigern. „Einstein sagte<br />

einmal, es sei Wahnsinn, die gleichen Dinge immer<br />

und immer wieder zu tun, aber unterschiedliche<br />

Ergebnisse zu erwarten“, so Rogers. „Ihr Körper<br />

benötigt vier bis sechs Wochen, um sich an das<br />

Training zu gewöhnen; stellen Sie also sicher,<br />

dass Sie Ihr Programm immer wieder<br />

auffrischen oder auch einmal neue<br />

Sportarten ausprobieren. Eine US-<br />

Studie stellte fest, dass<br />

Gewichtheber, die immer<br />

wieder dieselbe<br />

Trainingsroutine<br />

abspulen, weniger Trainingserfolge hatten, als<br />

diejenigen, die in Phasen und Zyklen trainierten.<br />

7<br />

Stellen Sie sich dem Wettbewerb<br />

„Es gibt nichts, was motivierender wirkt,<br />

als ein nahender Wettkampf“, sagt Roberts.<br />

„Trainingseinheiten zu schwänzen verliert<br />

stark an Reiz, wenn Sie wissen, dass sie damit<br />

riskieren, am großen Tag zu versagen.“<br />

8<br />

Belohnen Sie sich selbst<br />

Natürlich ist konsequentes Training unverzichtbar,<br />

wenn Sie Ihre Ziele erreichen wollen. Aber jeder<br />

braucht auch mal eine Auszeit. „Belohnen Sie sich<br />

selbst, wenn Sie Ihren Trainingsplan eingehalten<br />

haben“, sagt Roberts. „Einfach mal das zu essen,<br />

was Sie gerne mögen, ist eine tolle Belohnung,<br />

und ein Schummeltag hin und wieder ist völlig<br />

okay – solange Sie ansonsten hart trainieren.“<br />

„Setzen Sie 20 Euro darauf,<br />

wer als erstes eine bestimmte<br />

Menge Gewicht verliert.<br />

Das ist eine unglaubliche<br />

Motivation.“<br />

12 / MAI 2011/mensfitness.de


6<br />

5<br />

Eine steinharte Rumpfmuskulatur formen Sie nicht nur im <strong>Fitness</strong>center.<br />

Fit Liste<br />

Schritte zum Waschbrettbauch<br />

1 Frühstücken Sie<br />

Leute, die die wichtigste Mahlzeit des Tages<br />

überspringen, neigen viereinhalb Mal so häufig<br />

zu Übergewicht und haben öfter Rettungsringe<br />

statt eines <strong>Sixpack</strong>s als diejenigen, die morgens<br />

frühstücken. Dies hat eine einjährige<br />

Studie der University of Massachusetts<br />

an 499 Probanden erwiesen. Greifen<br />

Sie zu Haferbrei oder Eiern und meiden<br />

zuckerhaltige Cerealien.<br />

2 Trinken Sie Wasser<br />

H2O kann Ihnen helfen, diese Fettschicht<br />

loszuwerden, die Ihre Bauchmuskeln bedeckt.<br />

Deutsche Wissenschaftler fanden heraus, dass<br />

das Trinken von einem halben Liter Wasser<br />

den Stoffwechsel um 30 Prozent beschleunigt.<br />

Dieser Effekt hält 40 Minuten an und verbrennt<br />

dabei 100 Kalorien. Was noch wichtiger ist:<br />

Sie fanden heraus, dass Frauen Kohlenhydrate<br />

verbrennen, Männer dagegen die Energie aus<br />

Fett beziehen. Wenn Sie also zwei Liter Wasser<br />

am Tag trinken, verbrennen Sie 400 zusätzliche<br />

Kalorien.<br />

3 Schwänzen Sie nicht<br />

das Cardio-Training<br />

Um Fett zu verbrennen, müssen Sie Herz-<br />

Kreislauf-Training machen – stellen Sie aber<br />

sicher, dass Sie intensiv trainieren, z. B. durch<br />

Sprints, und Bergaufläufe anstatt langes<br />

Jogging. Wenn Sie ein umfassendes Herz-<br />

Kreislauf-Training betreiben, verbrennen Sie<br />

während des Trainings mehr Kalorien und,<br />

weil das Ihren Muskeln Sauerstoff entzieht,<br />

der ersetzt werden muss, verbrennen Sie auch<br />

nach Ihrem Workout noch Energie. Das hilft<br />

Ihnen, Ihren Bauch ein für alle<br />

Mal loszuwerden.<br />

4 Machen Sie große<br />

Hebeübungen<br />

Bauchpressen und Planks meißeln keinen<br />

Waschbrettbauch – dazu müssen Sie schon<br />

große und schwere Hebeübungen machen,<br />

die Ihre Rumpfmuskulatur fordern, um Ihren<br />

Körper zu stabilisieren. Eine Studie, die im<br />

„Journal Of Strength And Conditioning<br />

Research“ veröffentlicht wurde, berichtet, dass<br />

bei Kniebeugen und beim Kreuzheben die<br />

Muskelaktivierung signifikant größer ist, als bei<br />

Stabilitätsübungen mit dem Ball.<br />

5 Schlafen Sie genug<br />

Wenn Sie regelmäßig zu wenig schlafen –<br />

das heißt zwischen acht und neun Stunden<br />

tiefem Schlaf pro Nacht – kann dies laut der<br />

New York Academy of Science die Hormone<br />

beeinflussen, die das Sättigungsgefühl<br />

regulieren. Die Studie berichtet, dass<br />

Menschen, die nicht gut schlafen, häufiger<br />

unter Fettleibigkeit und Diabetes leiden. Um<br />

gut ein- und durchschlafen zu können, sollten<br />

Sie zu starke Reize am Abend vermeiden.<br />

6 Lassen Sie sich nicht<br />

hängen<br />

Wenn Sie den ganzen Tag über eine<br />

gute Haltung bewahren – besonders,<br />

wenn Sie von neun bis fünf Uhr am<br />

Schreibtisch sitzen – aktiviert das die<br />

wichtigen, tief liegenden, stabilisierenden<br />

Muskeln, die für eine kräftige und<br />

wohlgeformte Rumpfmuskulatur<br />

unverzichtbar sind. Sitzen Sie also gerade!<br />

Knabbern<br />

Sie mehr<br />

Gemüse<br />

75 Prozent aller<br />

Männer ernähren sich<br />

nicht vernünftig.<br />

Gemäß einer Umfrage des NHS Health<br />

Surveys von England isst nur einer von fünf<br />

Männern die vom Gesundheitsministerium<br />

empfohlenen fünf Portionen Obst und<br />

Gemüse pro Tag. Diese Menge an Obst und<br />

Gemüse jeden Tag zu sich zu nehmen, ist<br />

wichtig für unsere Gesundheit. Wenn wir<br />

diese Ernährungsrichtlinie nicht befolgen,<br />

riskieren wir nicht nur Verstopfung und andere<br />

kurzfristige Verdauungsprobleme, sondern<br />

langfristig auch Herzkrankheiten,<br />

Schlaganfälle und Krebs.<br />

Hier wird dargestellt, wie englische<br />

Männer beim Verzehr ihrer fünf<br />

täglichen Portionen<br />

abschneiden.<br />

Anteil der Männer, die fünf oder mehr Portionen Obst<br />

und Gemüse pro Tag verzehren, nach Lebensalter<br />

Alter 16-24 17%<br />

Alter 25-34 25%<br />

Alter 35-44 26%<br />

Alter 45-54 22%<br />

Alter 55-64 28%<br />

Alter 65-74 34%<br />

Alter 75+ 25%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

Teilnehmer konnten mehr als eine Antwort geben.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 13


Fit Liste<br />

6<br />

Lektionen von dem<br />

heißen Girl<br />

aus Ihrem<br />

<strong>Fitness</strong>center<br />

Nehmen Sie sich diese Tipps von Trainerin<br />

Vanessa Bird zu Herzen.<br />

Wärmen Sie sich richtig auf.<br />

Das heiße Girl weiß, dass man warm sein muss, um Leistung zu zeigen.<br />

„Wie das durchtrainierte Superweib sollten Sie eine Kombination aus Herz-Kreislauf- und dynamischen<br />

Dehnübungen machen, um Gelenke zu mobilisieren, Muskeln aufzuwärmen und Körper und Geist für<br />

das anstehende Training vorzubereiten“, sagt Bird. „So erzielen Sie eine effizientere Muskelkontraktion,<br />

ein vermindertes Verletzungsrisiko und eine verbesserte Trainingsleistung im Studio.“<br />

Trainieren Sie nicht nur die Spiegelmuskeln.<br />

Das heiße Girl weiß, dass Eitelkeit zu Schmerzen führen kann.<br />

„Wahrscheinlich verbringt sie viel Zeit damit, in den Spiegel zu schauen, aber sie weiß ganz genau,<br />

dass sie nicht nur die Muskeln trainieren muss, die sie da sehen kann. Trainieren Sie Ihren ganzen<br />

Körper, und arbeiten Sie mit gegenüberliegenden Muskelgruppen wie Brust und Rücken. Dies<br />

schützt vor Verletzungen und formt einen Körper, nach dem sich andere umdrehen werden.“<br />

Besuchen Sie <strong>Fitness</strong>-Kurse.<br />

Das heiße Girl weiß, dass ein Training in Gruppen die Motivation erhöht.<br />

„Es ist motivierender, mit anderen zusammen Sport zu machen, denn so trainiert sie länger<br />

und ausdauernder und macht größere Fortschritte“, sagt Bird. „Training in einer Gruppe kann<br />

Ihnen helfen, aus einem Motivationsloch herauszukommen. Außerdem können Sie so<br />

Gleichgesinnte treffen – und vielleicht sogar sie selbst.“<br />

Beherrschen Sie jede Bewegung.<br />

Das heiße Girl weiß, dass man seine Muskeln trainieren soll und nicht sein Ego.<br />

„Sie hat keine Angst davor, leichtere Gewichte zu nehmen, um die Technik zu perfektionieren“, sagt Bird.<br />

„Männer neigen eher dazu, mit schwereren Gewichten anzugeben, aber eine schlampige Technik ist<br />

Zeitverschwendung und führt im schlimmsten Fall zu Verletzungen, die Ihre Ziele zum Scheitern bringen.<br />

Nehmen Sie es leicht und beherrschen zunächst die Technik, bevor Sie das Gewicht erhöhen.“<br />

Sprechen Sie mit einem Trainer.<br />

Das heiße Girl weiß, dass man sich steigert, wenn man einen Profi zu Rate zieht.<br />

„Seien Sie nicht das Alphamännchen, dass das Nutzen eines Personal Trainers als Schwäche<br />

ansieht“, sagt Bird. „Sie weiß, dass er eine Abkürzung auf dem Weg zu ihrem Ziel ist. Ein<br />

Personal Trainer zeigt Ihnen die neuesten Techniken und hilft Ihnen, das nächste Level zu<br />

erreichen, in dem er Ihre Form beurteilt und Ihren Fortschritt überwacht.“<br />

Stretchen Sie sich nach dem Training.<br />

Das heiße Girl weiß, dass Stretchen Stärke bedeutet.<br />

„Sie tut es wirklich nicht, damit Sie was zu Gucken haben – Stretchen nach jedem Training verbessert<br />

die Flexibilität und ermöglicht den Gelenken, den vollen Bewegungsspielraum zu nutzen. Durch hartes<br />

Training werden die Muskeln verkürzt, daher hilft das Stretchen dabei, sie zu regenerieren und stärker<br />

wachsen zu lassen.“<br />

14 / MAI 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

3Naschen Sie schlau und bleiben Sie schlank.<br />

Es ist offiziell: Die Briten sind die dicksten Menschen in Europa.<br />

Einer von vier Briten wird als fettleibig bezeichnet. Vor zwanzig<br />

Jahren war es noch einer von zehn. Eine Reportage der<br />

Europäischen Union berichtet, dass 15,5 Prozent aller Menschen<br />

in ganz Europa als fettleibig gelten und während<br />

Großbritannien die Liste anführt, sind Italien und Rumänien<br />

die dünnsten Nationen mit Fettleibigkeitsraten von unter<br />

zehn Prozent. Mit diesen fettverbrennenden Snacks, die<br />

Sie in Ihrem Schreibtisch aufbewahren können,<br />

vermeiden Sie den Heißhunger auf Schokolade und<br />

Chips und stellen sicher, dass Sie nicht auch in<br />

diese Statistik Einzug halten.<br />

fettverbrennende Snacks für<br />

die Schreibtischschublade<br />

1 Walnüsse<br />

Walnüsse stecken voller Proteine und<br />

essentieller Fettsäuren. Dies macht sie zum idealen<br />

Snack für den Schreibtisch, der wirklich satt macht.<br />

Walnüsse bieten auch noch weitere Vorteile: In<br />

einer schwedischen Studie wurde festgestellt,<br />

dass die Teilnehmer ihren Cholesterinspiegel<br />

um 12 Prozent senken konnten, indem sie fünf<br />

Mal in der Woche Nüsse aßen. Sie enthalten<br />

außerdem eine ganze Menge des Antioxidants<br />

Vitamin E, das freie Radikale bekämpft.<br />

2 Apfel<br />

Das ist eine Frucht, die jeder Mann in<br />

seiner Schreibtischschublade haben sollte; schon<br />

allein, weil er mit seinen vielen Ballaststoffen –<br />

ein mittelgroßer Apfel enthält ungefähr 5 Gramm<br />

– die Verdauung ankurbelt, ein Sättigungsgefühl<br />

hervorruft und Gewichtsverlust fördert. Die<br />

Forschung hat außerdem nachgewiesen, dass<br />

Äpfel dazu beitragen, uns vor Herzerkrankungen,<br />

Schlaganfällen und Darmkrebs zu schützen.<br />

3 Trockenfleisch<br />

Es mag zunächst nicht nach gesundem<br />

Essen klingen, aber Trockenfleisch enthält<br />

ungefähr 50 Prozent Protein, ist dabei aber arm<br />

an Fett und Kohlehydraten, was es zum idealen<br />

Snack für den Schreibtisch macht. Halten Sie<br />

sich dabei aber an Biofleisch, und meiden<br />

Sie industriell gefertigtes Trockenfleisch.<br />

7<br />

GRÜNDE, NICHT INS<br />

FITNESSCENTER ZU GEHEN<br />

Über ein Drittel der Männer behauptet, dass Arbeit<br />

und familiäre Verpflichtungen sie davon abhalten,<br />

regelmäßiger zu trainieren. Fast genauso viele<br />

schieben die Kosten für die Mitgliedschaft als Grund<br />

dafür vor, warum sie nicht ins <strong>Fitness</strong>center gehen.<br />

Das hat eine Befragung von über 2.000 Männern<br />

ergeben, die im Auftrag des World Cancer Research<br />

Fund durchgeführt wurde. Als sie gefragt wurden,<br />

warum sie nicht aktiver seien, meinte 1 Prozent<br />

aller Befragten, Sport habe sowieso keine positive<br />

Auswirkung auf die Gesundheit – Dummköpfe!<br />

Gründe, nicht aktiv zu werden<br />

Ich glaube nicht, dass körperliche Aktivität irgendwelche positiven Auswirkungen auf die Gesundheit hat 1%<br />

Ich bin schon aktiv genug 22%<br />

Zu teuer 29%<br />

Ich treffe mich in meiner Freizeit lieber mit Freunden 6%<br />

Schlechtes Wetter 17%<br />

Keine Lust 19%<br />

Verpflichtungen gegenüber Arbeit und Familie 34%<br />

5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />

Die Befragten durften mehr als eine Antwort geben.<br />

16 / MAI 2011/mensfitness.de


Fit Liste<br />

4<br />

Nahrungsmittel, mit<br />

denen Sie gut aussehen<br />

Lachs<br />

Dieser ölige Fisch ist ein absoluter Garant dafür,<br />

besser auszusehen und sich besser zu fühlen. „Lachs<br />

ist sehr reich an Omega-3-Fetten, bei denen<br />

nachgewiesen wurde, dass sie trockene Haut verbessern“, sagt<br />

Ernährungsberaterin Lynn Clay. „Sie haben auch<br />

entzündungshemmende Eigenschaften, durch die Ihre Haut schön<br />

schimmert.“<br />

Schwarze<br />

Johannisbeeren<br />

Diese Beeren sind voll mit Vitamin C, durch das Ihre<br />

Haut Collagen produzieren kann, und sie sind gut für Ihr Haar.<br />

„Schwarze Johannisbeeren enthalten Antioxidanten, die Ihren<br />

Haarfollikeln Schutz bieten und das Wachstum ankurbeln“, sagt<br />

Ernährungstherapeutin Henrietta Baile.<br />

Naturreis<br />

Naturreis ist eine großartige Vitaminquelle, die<br />

dafür sorgt, dass Ihre Haut nicht austrocknet. „Er hat<br />

einen hohen Anteil an Niacin (Vitamin B3) und Panthotensäure<br />

(Vitamin B5), was beides für die Hautfeuchtigkeit gebraucht wird“,<br />

sagt Clay. „Diese Vitamine sind oft in Hautcremes und<br />

Kosmetikprodukten zu finden, aber man kann sie auch über Naturreis<br />

zu sich nehmen.“<br />

Walnüsse<br />

Diese Nüsse enthalten Biotin, welches so viele<br />

Vorzüge für Ihr Erscheinungsbild bietet, dass man es<br />

auch scherzhaft das ‘Schönheitsvitamin’ nennt. „Dies<br />

hängt mit der großen Rolle zusammen, die es dabei spielt, Haut, Haar<br />

und Nägel gut aussehen zu lassen“, sagt Bailey. Ein Mangel kann zu<br />

Haarausfall, Hautausschlag und Augenproblemen führen.


Der beste Rat von den größten <strong>Fitness</strong>-Spezialisten<br />

Experten<br />

Von Joe Warner<br />

Die<br />

Topliga - Trainer<br />

Bereit zu<br />

explodieren<br />

Der britische 100m-Rekordhalter Linford<br />

Christie über „Ich bin ein Star, holt mich hier<br />

raus!“, Anführer zu sein und auch noch im Alter<br />

von über 50 Jahren fit zu bleiben.<br />

Wie traumatisch war der „Ich bin ein<br />

Star“-Dschungel?<br />

Es war nicht traumatisch. Ich war vorher noch nie<br />

zelten, daher war es eine ganz schön heftige<br />

Erfahrung, mit 50 Jahren zum ersten Mal zu zelten.<br />

Ich würde es jederzeit wieder tun.<br />

Sie haben sich doch bestimmt vor dem<br />

Essen von Insekten gefürchtet?<br />

Eigentlich bin ich in die Dschungelshow<br />

gegangen, um herauszufinden, wovor ich<br />

Phobien habe, aber ich habe immer noch<br />

keine gefunden. Ich konnte den Fokus<br />

nutzen, den ich aus der Leichtathletik<br />

kenne und das hat mir sehr geholfen, es<br />

zu überstehen. Dahinter steht die Idee,<br />

alles andere abzublocken, so dass man<br />

sich nur auf sich selbst konzentriert.<br />

Wenn ich gelaufen bin, hatten wir alle<br />

Angst, aber wenn man in ein Rennen<br />

geht, muss man einfach nur dem Typen<br />

neben sich einreden, dass er mehr<br />

Angst vor einem hat als man selbst vor<br />

ihm.<br />

Haben Sie sich da draußen als Anführer<br />

gefühlt?<br />

Genau – ich habe mich um alle gekümmert. Sie<br />

haben mich als Athleten und als den großen Typen<br />

da drin gesehen. Und man will ja schließlich den<br />

Mythos nicht zerstören.<br />

Welches Training machen Sie im<br />

Moment?<br />

Ich trainiere nicht mehr so viel wie früher, aber<br />

schon noch so vier oder fünf Mal in der Woche. Ich<br />

liebe es zu trainieren, das macht die Sache leichter.<br />

Ich mache immer noch sehr viel Plyometrie. Es gibt<br />

Leute, die sagen, dass man mit 50 Jahren keine<br />

plyometrischen Übungen mehr machen sollte.<br />

Ich bin zwar schon 50, aber ich war noch nie ein<br />

normaler Mensch, also werde ich mich bestimmt<br />

nicht hinstellen und mich wie ein normaler<br />

18 / MAI 2011/mensfitness.de


Topliga Trainer<br />

Die Experten<br />

50jähriger verhalten. Leichtathletik ist ein<br />

Sport für junge Männer, also muss man wie<br />

ein junger Mann denken, wenn man mit den<br />

Athleten mithalten will. Wenn man anfängt<br />

zu denken „ich bin alt“, wird es schwieriger.<br />

Wir haben einen Artikel in dieser<br />

Ausgabe über das Halten der<br />

<strong>Fitness</strong> im Alter (Seite 62). Was ist<br />

Ihr Rat?<br />

Man muss seinen Körper kennen und man<br />

braucht mehr Ruhezeiten. Je älter man wird,<br />

desto mehr Ruhe braucht man. Ich könnte<br />

nicht mehr rausgehen, mit meinen Athleten<br />

trainieren und anschließend die gleiche<br />

Erholungsphase mitmachen. Statt Quantität<br />

konzentriere ich mich nun auf Qualität und<br />

dann auf eine intensivere Erholungsphase<br />

und das scheint zu funktionieren.<br />

Wenn Sie morgen 100 Meter rennen<br />

würden, wie schnell wären Sie?<br />

Ob Sie’s glauben oder nicht, aber ich<br />

stoppe meine Zeiten heutzutage nicht mehr.<br />

Das Problem ist nämlich, dass ich jedes<br />

Mal, wenn ich es versuche, ganz ordentlich<br />

vom Startblock loszukommen, ich dann bei<br />

20 Metern plötzlich denke „Linford Christie<br />

ist wieder da!“ Dann laufe ich mit zuviel<br />

Power und – zack – kriege ich irgendeine<br />

Verletzung, weil mein Körper mit meinen<br />

Gedanken nicht gleichziehen kann.<br />

Einige Kommentatoren hatten<br />

einen Ihrer Athleten, Mark Lewis-<br />

Francis, schon abgeschrieben,<br />

aber er hat im letzten Jahr<br />

drei Meisterschafts-Medaillen<br />

gewonnen. Was haben Sie mit ihm<br />

gemacht?<br />

Alles was ich mit Mark gemacht habe,<br />

war, ihm Selbstvertrauen zu geben,<br />

damit er an sich selbst glaubt. Das ist<br />

der Schlüssel dazu. Unsere Beziehung ist<br />

keine Trainer-Athleten-Beziehung. Meine<br />

Athleten sind auch alle meine Freunde.<br />

Und weil ich sie so behandele, strengen<br />

sie sich bei einem Rennen viel mehr an,<br />

denn sie wollen mich beeindrucken.<br />

Wie sind sie auf diese<br />

Herangehensweise gekommen?<br />

Mein alter Trainer, Ron Rodden, ist einer<br />

meiner besten Freunde. Wenn man<br />

Menschen nett behandelt, kann man viel<br />

mehr aus ihnen herausholen. Wenn ich<br />

mich wie ein Diktator benehmen würde,<br />

dann würden meine Athleten alles,<br />

was sie beim Training tun, nur<br />

aus Angst vor mir tun. Aber<br />

sie trainieren, weil sie mich<br />

nicht im Stich lassen<br />

wollen. Das ist alles<br />

positiv. Wenn ich einen<br />

Athleten kritisiere,<br />

dann nur mit<br />

konstruktiver Kritik,<br />

von der er lernen<br />

kann.<br />

Wer hat Sie bei Ihrer Art<br />

zu trainieren am<br />

meisten beeinflusst?<br />

Definitiv Ron. Er hat mir<br />

Selbstvertrauen gegeben, als<br />

ich an mir gezweifelt habe.<br />

Die Art wie ich trainiere, und<br />

eigentlich alles, was ich tue,<br />

basiert auf den Grundzügen, die<br />

Ron mir gegeben hat. Das ist<br />

nicht hochwissenschaftlich<br />

und ohne Geheimnisse. Aber<br />

die Leute, die ich trainiert<br />

habe wie Darren Campbell<br />

und Katherine Merry sind alle<br />

ziemlich gut geworden. Also<br />

kann es so falsch nicht sein.<br />

Welche falschen Vorstellungen<br />

haben Menschen über schnelles<br />

Laufen?<br />

Viele Leute denken, dass man groß sein<br />

muss. Man muss zwar stark sein, aber<br />

Größe hat damit überhaupt nichts zu tun.<br />

Man muss sein Körpergewicht unter<br />

Kontrolle haben. Einige Leichtathleten<br />

sind viel zu groß. Das Gewicht muss man<br />

ja erst mal tragen. Wenn man sich<br />

eingelaufen hat, ist es in Ordnung – aber<br />

dann ist das Rennen schon vorbei.<br />

Christie’s<br />

Sprint-Tipps<br />

Auf die Plätze…<br />

schneller!<br />

Ein harter Kern<br />

Eine starke<br />

Kernmuskulatur<br />

ist wichtig, weil<br />

Ihnen dies hilft,<br />

Ihre Position zu<br />

halten. Mit einer<br />

schwachen Kernmuskulatur,<br />

werden Sie bei jedem Schritt ‚sitzen’<br />

(eine kurze Sitzbewegung mit Ihrer Hüfte<br />

machen), Ihr Knie zu wenig anheben und<br />

somit Ihren Schritt verkürzen. Wenn Sie<br />

mit hohen Hüften laufen, werden Sie Ihre<br />

Knie hoch halten können und leichter auf<br />

der Bahn sein.<br />

Benutzen Sie Ihre Arme<br />

Sie müssen Ihre Arme in Bewegung<br />

halten. Wo Ihre Arme sich hinbewegen,<br />

werden auch Ihre Beine folgen. Und<br />

halten Sie die Schultern runter. Wenn<br />

Sie müde werden, bewegen sich Ihre<br />

Schultern in die Nähe Ihrer Ohren und<br />

dann sind Ihre Bewegungen nicht mehr<br />

so gut.<br />

Entspannen Sie sich<br />

Es geht nicht nur um Muskeln. Bleiben Sie<br />

ganz entspannt. Ein Sprinter mag zwar<br />

angespannt aussehen, aber wenn Sie<br />

seinen Kiefer ansehen, merken Sie, dass er<br />

ganz entspannt ist. Was auch immer Ihr<br />

Gesicht zeigt, wird Ihr Körper reflektieren.<br />

„Wenn ich dann bei 20 Metern bin, denke ich plötzlich<br />

„Linford Christie ist wieder da!“. Dann laufe ich mit zuviel<br />

Power und – zack – kriege ich irgendeine Verletzung.“<br />

Sprintbewegungen Die ultimativen Übungen, mit denen Sie explosive Kräfte aufbauen können.<br />

Kniebeuge<br />

WARUM „Sie müssen Ihre Gesäßmuskeln groß und<br />

stark machen, denn da sitzt Ihre explosive Kraft“,<br />

sagt Christie. „Machen Sie halbe Kniebeugen, um zu<br />

simulieren, was Sie bei einem Rennen tun.“<br />

WIE<br />

Halten Sie eine schwere Langhantel auf Ihrem Rücken,<br />

dann gehen Sie eine halbe Kniebeuge nach unten und<br />

halten dabei den Rücken gerade und die Knie in einer<br />

Linie mit Ihren Zehen.<br />

Clean<br />

WARUM „Der Clean ist die beste allumfassende<br />

Übung. Er ist sehr explosiv, und gut geeignet, den<br />

ganzen Körper zu trainieren.“<br />

WIE<br />

Halten Sie eine Hantel mit den Handrücken nach oben<br />

in Höhe Ihrer Oberschenkel. Beugen Sie leicht Ihre<br />

Knie, dann drücken Sie die Fersen durch und heben die<br />

Hantel nach oben. „Fangen“ Sie sie auf Ihren vorderen<br />

Schultern mit gebeugten Knien, dann strecken Sie<br />

Ihre Beine.<br />

Bankdrücken<br />

WARUM „Ich glaube fest daran, dass Ihr Oberkörper<br />

Ihr Motor ist. Je schneller Sie Ihre Arme bewegen,<br />

desto schneller werden Ihre Beine sein. Ihre Schultern<br />

gehen nach oben, wenn Sie müde sind, es sei denn sie<br />

sind stark genug.“<br />

WIE<br />

Halten Sie eine Langhantel mit geraden Armen über<br />

Ihrer Brust. Senken Sie die Hantel bis auf 2 bis 3<br />

Zentimeter Entfernung von Ihrer Brust herab, dann<br />

drücken Sie sie explosionsartig wieder nach oben.<br />

> Fangen Sie mit fünf<br />

Wiederholungen<br />

bei 75 Prozent Ihres<br />

Ein-Wiederholungs-<br />

Maximums an.<br />

> Machen Sie eine<br />

Wiederholung weniger<br />

und erhöhen Sie das<br />

Gewicht um fünf<br />

Prozent, so lange bis<br />

Sie eine Wiederholung<br />

mit 95 Prozent Ihres<br />

Ein-Wiederholungs-<br />

Maximums gemacht<br />

haben.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 19


Muskelexperte Charles Poliquin<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten. Er hat olympische<br />

Athleten in 18 verschiedenen Sportarten trainiert und ist<br />

die weltführende Autorität in Sachen Stärke und Kondition.<br />

1<br />

Ich reise viel und<br />

bekomme dabei<br />

<strong>Fitness</strong>center in aller<br />

Welt zu Gesicht. Manche<br />

sind gut, andere schlecht,<br />

aber alle haben eines<br />

gemeinsam: bestimmte<br />

Besuchertypen, die nerven!<br />

Egal ob es darum geht, Geräte<br />

falsch zu benutzen, bei jedem<br />

Training die gleichen<br />

Bewegungen zu machen, oder<br />

während der Zeit alles mögliche<br />

andere außer dem Training selbst<br />

zu machen, es gibt nichts was<br />

mich wütender macht als Leute zu<br />

beobachten, die wegen ihrer<br />

eigenen Dummheit nicht das<br />

Beste aus Ihrem Training<br />

herausholen. Wenn Sie also im<br />

Studio so etwas tun und ich<br />

reinkomme, dann sollten Sie sich<br />

ganz schnell vom Acker machen.<br />

Ich habe Sie gewarnt!<br />

3<br />

F+ A<br />

Charles<br />

Ask<br />

Poliquin<br />

Poliquin<br />

Got a question for our muscle expert?<br />

Email ???????@dennis.co.uk<br />

F<br />

Ich will so schnell wie möglich Muskelmasse aufbauen.<br />

Wie viel Cardio-Training sollte ich mit einplanen?<br />

A Gar nichts. Nada. Null. Der Mensch hat Jahrtausende lang<br />

überlebt, weil er mit Steinen nach Kaninchen werfen konnte,<br />

nicht weil er ihnen kilometerweit hinterhergerannt ist. Wenn<br />

Sie Masse und Kraft aufbauen wollen, müssen Sie<br />

dafür sorgen, dass der Körper alle Kalorien<br />

in neue Muskelmasse umwandelt.<br />

F<br />

Ich habe bisher große<br />

Trainingsfortschritte gemacht,<br />

stagniere jetzt aber. Was kann ich tun?<br />

A Es ist möglich, dass Sie übertrainiert<br />

sind. Und ein ausgebrannter Körper kann<br />

nicht effektiv arbeiten. Die Präzision bei der Ausführung<br />

sinkt, die Energiereserven sind ausgeschöpft, und die<br />

Leistungsfähigkeit sinkt. Zu den Zeichen für Ermüdung und<br />

zu viel Training sind Verlust von Koordination, reduzierte<br />

Schnelligkeit, schlechte Konzentration, Mangel an Energie<br />

und Dynamik, Aggressionen, depressive Verstimmungen,<br />

Schlaflosigkeit und sogar Appetitverlust. Gönnen Sie sich eine<br />

Auszeit vom <strong>Fitness</strong>center und denken Sie daran, die<br />

Workouts auf maximal eine Stunde zu begrenzen.<br />

F<br />

Was sind die einfachsten Grundregeln,<br />

wenn man sich sportlich ernähren will?<br />

A Essen Sie nur natürliche und frische<br />

Fleischprodukte sowie grünes Gemüse. Verzichten<br />

Sie auf moderne, industriell verarbeitete Lebensmittel,<br />

20 / MAI 2011/mensfitness.de


Muskeln<br />

Die Experten<br />

2<br />

WAS WIRKLICH NERVT<br />

4<br />

1<br />

Schlafmützen<br />

Leute, die zu viel reden, SMS<br />

schreiben, Zeitung lesen.<br />

Nichts bringt mich mehr<br />

zur Weißglut, wenn jemand im<br />

<strong>Fitness</strong>center herumbummelt.<br />

Wenn man sich nicht<br />

auf seine Ziele konzentriert,<br />

erreicht man nie die gewünschten<br />

Resultate. Außerdem gibt es bei<br />

mir im Studio keine Musik. Wie<br />

oft sieht man Leute, die auf der<br />

Maschine sitzen und zur Musik<br />

headbangen. Es sieht einfach<br />

lächerlich aus. Das Nervensystem<br />

sollte sich voll auf das Heben des<br />

schwerstmöglichen Gewichts<br />

konzentrieren, nicht darauf, den<br />

Kopf im Takt der Musik heftig<br />

auf und ab zu schütteln.<br />

2<br />

Schlangen an der<br />

Butterfly-Maschine<br />

Ich verstehe nicht, warum die<br />

Leute alle so scharf auf die<br />

Butterfly-Maschine sind.<br />

Bei der Übung werden die Arme<br />

in eine ungünstige Position<br />

gebracht, in der sie nach<br />

außen rotieren müssen,<br />

wodurch die Schultergelenke<br />

übermäßig belastet werden.<br />

Der Effekt ist umso schlimmer,<br />

je mehr der Sportler zu<br />

Beginn der Übung an den<br />

Polstern zieht. Diese Maschine<br />

sollte aus dem Studio<br />

verbannt werden. Punkt.<br />

3<br />

Einsatz der<br />

Multipresse für<br />

Kniebeugen<br />

Wenn Ihnen jemand erzählt, dass<br />

Kniebeugen an der Multipresse<br />

sicherer seien als normale<br />

Kniebeugen, ist er einfach ein<br />

Lügner. Diese Art der Kniebeuge<br />

stellt eine Belastung für die<br />

Kniescheibensehne und das<br />

vordere Kreuzband dar, die beide<br />

als Stabilisatoren der Kniegelenke<br />

dienen. Wenn sich die Stange in<br />

der Schiene befindet, arbeitet<br />

die Stützmuskulatur des Körpers<br />

weniger. Außerdem bringt die an<br />

der Multipresse entwickelte Kraft in<br />

anderen Sportarten relativ wenig.<br />

4<br />

Bescheuerte<br />

Personal Trainer<br />

Ich habe schon viele miserable<br />

Personal Trainer gesehen, vor allem<br />

in <strong>Fitness</strong>centern gut betuchter<br />

Großstadtviertel. Das Schlimmste,<br />

was ich bisher gesehen habe? Da<br />

muss ich nicht lange nachdenken.<br />

Das war in New York. Der Trainer<br />

ließ eine Frau am Kabelzug Viertel-<br />

Latzüge machen. Danach musste<br />

sie sich drehen und einen Seitkick<br />

auf sein Pad ausführen. Ich traute<br />

meinen Augen kaum. Was für einen<br />

Trainingseffekt soll so etwas haben?<br />

Es gibt eine Menge schlechter<br />

Trainer, denen ich nicht einmal<br />

zutrauen würde, Wasserkästen in<br />

mein <strong>Fitness</strong>center zu tragen.<br />

die viel raffinierte Kohlenhydrate<br />

und ungesättigte Fettsäuren<br />

enthalten. Die letzteren beiden<br />

Lebensmittelkomponenten<br />

gilt es zu vermeiden, wenn<br />

man in Form kommen will.<br />

F<br />

Stimmt es, dass Schokolade<br />

gut für Sportler ist,<br />

die Gewichte heben?<br />

A Die neusten wissenschaftlichen<br />

Ergebnisse verraten uns, dass<br />

Schokolade viel Antioxidantien<br />

beinhalten, die als Flavonoide<br />

bezeichnet werden und auch in Grünem Tee und<br />

manchen Beerensorten vorkommen. Sie schützen<br />

die Herzarterien und die Prostata. Außerdem<br />

bauen sie Entzündungen vor, wodurch sie<br />

zur Muskelregeneration beitragen. Es gibt<br />

aber gewisse Regeln, an die Sie sich halten<br />

sollten. Erstens: Je dunkler die Schokolade,<br />

umso besser. Durch Milch wird die Aufnahme<br />

der Antioxidantien gehemmt. Wählen Sie also<br />

Schokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil.<br />

Zweitens: Vermeiden Sie Produkte wie Maissirup mit<br />

hohem Fruktosegehalt und gehärtete Fette. Beides<br />

wirkt sich eher negativ auf die Gesundheit aus. Und<br />

drittens: Schränken Sie die Zufuhr auf 15-30 g pro<br />

Portion und nicht mehr als eine Portion pro Tag ein.<br />

Werden Sie<br />

zum<br />

Liegestützen-<br />

Monster<br />

Im nächsten Monat zeigt uns<br />

Coach Poliquin, wie man im<br />

Handumdrehen Liegestütze<br />

meistert.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 21


Cardio-Experte Tim Don<br />

Warum Sie auf seine Tipps hören sollten:<br />

Tim nimmt als Triathlet an olympischen Spielen<br />

teil und war 2006 ITU-Triathlon-Weltmeister.<br />

Welche Art von Radsport<br />

man auch betreibt: Es ist<br />

immer eine gute Sache, mit<br />

weniger Aufwand schneller<br />

zu fahren.<br />

Eine effektive Technik kann große<br />

Leistungsunterschiede bewirken.<br />

Dieser Punkt wird oft<br />

vernachlässigt. Wer kennt nicht<br />

die Versuchung, sich eine neue,<br />

schicke Ausrüstung zuzulegen,<br />

um schneller zu werden.<br />

Einfacher und vor allem billiger ist<br />

es in der Regel aber, zu diesem<br />

Zweck die Technik anzupassen.<br />

Einer der wichtigsten<br />

Knackpunkte beim Radfahren ist<br />

die Wahl des richtigen Ganges.<br />

Hier lohnt sich ein Vergleich mit<br />

dem Laufen: Was passiert, wenn<br />

die Schritte immer etwas zu lang<br />

oder zu kurz sind? Die<br />

Herzfrequenz steigt übermäßig<br />

an, und das Laufen wird schwerer.<br />

Wir haben einige Tipps, damit Sie<br />

schneller fahren können, ohne<br />

groß Geld für hochglanzpolierte<br />

technische Neuerungen<br />

auszugeben.<br />

Möbeln Sie<br />

Ihr Rad auf<br />

Schneller fahren mit weniger Anstrengung<br />

Halten Sie den Körper ruhig <<br />

Die Sprinter legen das Rad am Ende des Rennes kraftvoll von<br />

einer Seite auf die andere. Versuchen Sie aber einmal, das die<br />

ganze Zeit über zu machen! Wenn Sie sich die Weltelite<br />

ansehen, werden Sie feststellen, dass diese Fahrer aussehen<br />

wie Enten auf dem Wasser: Von der Hüfte aufwärts halten Sie<br />

den Körper so ruhig wie möglich, während sie wie wahnsinnig<br />

mit den Beinen strampeln. Halten Sie den Oberkörper so<br />

entspannt wie möglich, damit sich die Beine effektiv nach<br />

oben und unten bewegen und die ganze Energie direkt<br />

auf das Pedal übertragen können.<br />

Stellen Sie den Sattel ein <<br />

Wenn sich das Pedal am tiefsten Punkt befindet<br />

und die Ferse auf dem Pedal aufsitzt, sollte das<br />

Knie leicht gebeugt sein. Dies ist für die meisten<br />

Radler die bequemste Position. Sie können auch<br />

einen Kollegen fragen, ob Ihre Haltung im Sattel<br />

entspannt aussieht. Oft lohnt es sich, die Meinung<br />

eines Außenstehenden einzuholen, um<br />

sicherzustellen, dass man das Rad ideal eingestellt<br />

hat.<br />

Halten Sie die<br />

Trittgeschwindigkeit durch <<br />

Es gibt keine genaue Zahl für die optimale Trittgeschwindigkeit.<br />

Versuchen Sie aber, im Bereich von 90 und 100 U/Min zu fahren.<br />

Setzen Sie außerdem die Gänge richtig ein. Es ergibt keinen Sinn,<br />

einen hohen Gang zu wählen und sich dann einen Berg<br />

hinaufzuquälen, oder sich auf der anderen Seite in einem zu<br />

niedrigen Gang hinunterrollen zu lassen. Ich verwende zur<br />

Messung meiner Trittgeschwindigkeit, meines Tempos und einer<br />

Vielzahl anderer Daten einen Garmin Edge 500 (garmin.com/de).<br />

Die Messungen kann ich später herunterladen und analysieren.<br />

F + A<br />

Fragen Sie Don<br />

F<br />

Fährt man mit rasierten Beinen wirklich schneller?<br />

A Ich fahre viele Rennen ohne Neoprenanzug, und mit<br />

glatten Beinen kann man im Wasser und auf dem Rad<br />

tatsächlich ein wenig Zeit gewinnen. Der Hauptgrund,<br />

warum ich mir die Beine rasiere, ist aber folgender:<br />

Wenn man mit einer großen Schürfwunde vom Rad<br />

steigt, heilt die Haut nachher ohne Haare schneller.<br />

Haare in der Schürfwunde können einwachsen,<br />

was sehr schmerzhaft ist. Bei glatten Beinen sind<br />

auch die Massagen und physiotherapeutischen<br />

Behandlungen schmerzfreier. Bei den Behandlungen<br />

muss man im wörtlichen Sinn Haare lassen, weshalb<br />

ich lieber gleich zum Rasierapparat greife!<br />

F<br />

Hilft ein Eisbad wirklich bei der Regeneration?<br />

A Die Wissenschaftler sind sich hier nicht ganz einig.<br />

Ich schwöre auf abwechselnd heiße und kalte Bäder.<br />

Ich lege mich zwei Minuten lang in ein 10 Grad kaltes<br />

und dann zwei Minuten in ein 38 Grad warmes Bad.<br />

Dies wiederhole ich sechs Mal, wobei das kalte Bad den<br />

Abschluss bildet. Durch die Verengung und Erweiterung<br />

der Blutgefäße in den Muskeln fühle ich mich nachher<br />

immer besser. Hierbei werden die Milchsäure und<br />

andere Abfallprodukte des Trainings herausgespült.<br />

22 / MAI 2011/mensfitness.de


Cardio<br />

Die Experten<br />

> Stellen Sie die Lenkstange ein<br />

Wenn Sie auf dem Sattel sitzen und den<br />

Lenker greifen, sollte die Nabe des<br />

Vorderrads unter dem Vorbau nicht mehr<br />

sichtbar sein. Wenn Sie die Nabe sehen<br />

können, ist der Lenker entweder zu hoch<br />

oder zu niedrig eingestellt, was die<br />

Effektivität und Aerodynamik<br />

beeinträchtigen kann.º<br />

> Setzen Sie die Bremsen<br />

richtig ein<br />

Allzu oft sieht man Fahrer, die auf der Geraden alles<br />

geben, und in den Kurven stark bremsen. Was für<br />

eine Energieverschwendung! Fahren Sie immer<br />

Ideallinie, weichen Sie Schlaglöchern oder<br />

Hindernissen aus, die Sie zum Bremsen zwingen<br />

würden, und wählen Sie an Kurven einen defensiven<br />

Fahrstil. Bremsen Sie sanfter und frühzeitiger, um<br />

mit dem richtigen Tempo in die Kurve<br />

hineinzufahren und dann aus der Kurve<br />

heraus zu beschleunigen. Im Verlauf<br />

eines Rennes durchfahren Sie<br />

Dutzende von Kurven, und Sie<br />

können an jeder etwas Zeit<br />

sparen.<br />

> Wählen Sie den<br />

korrekten<br />

Reifendruck<br />

> Besorgen Sie sich Klickpedale<br />

Wenn Sie noch keine haben, dann sollten Sie sich welche zulegen! Ich<br />

kann Ihnen gar nicht sagen, wie viel schneller Sie damit sind, weil Sie<br />

solche Pedale sowohl nach unten drücken als auch nach oben ziehen<br />

können. Das bedeutet, Sie setzen bei jeder Umdrehung mehr Kraft um<br />

und sind bei gleicher Leistung sofort um Einiges schneller. Dies ist ohne<br />

Übertreibung die wichtigste Anpassung, die Sie vornehmen können.<br />

Viele Fahrer pumpen Ihre<br />

Reifen so hart wie möglich<br />

auf bis zu 9,6 Bar auf. Aber<br />

auf technisch<br />

anspruchsvollen, gewundenen<br />

Strecken erhöht dies auch das<br />

Risiko, von der Straße abzukommen.<br />

Ich würde nicht mehr als 7,2 bis 7,6 Bar<br />

auf den Reifen geben. Da die Reifen mit<br />

der Zeit unweigerlich an Druck<br />

verlieren, sollten Sie neben anderen<br />

kleinen Ursachen, die Ihnen einen<br />

Platten bescheren könnten, den Druck<br />

einmal pro Woche überprüfen. Gehen<br />

Sie bei feuchter Witterung mit dem<br />

Druck auf etwa 6,9 Bar herunter.<br />

F<br />

Ich bekomme beim Laufen oft Seitenstechen.<br />

Wie kann ich das vermeiden?<br />

A Auch hier gilt: Vorbeugung ist die beste Medizin.<br />

Seitenstechen wird dadurch verursacht, dass<br />

das Zwerchfell als für die Atmung wichtiger<br />

Muskel durch den Magen belastet wird. Daher<br />

sollten Sie zwei Stunden vor dem Training<br />

nichts mehr essen und häufig Wasser in kleinen<br />

Schlucken zu sich nehmen (anstatt in einem Zug<br />

große Mengen aufzunehmen). Versuchen Sie,<br />

den Bereich zu massieren. Die Muskeln an der<br />

schmerzenden Stelle sind verkrampft, weshalb<br />

Ihnen das helfen kann. Wenn Sie ein hohes<br />

Tempo gegangen sind, sollten Sie sich etwas<br />

zurücknehmen und den Atem beruhigen.<br />

F<br />

Wie bekommt man sich fit fürs<br />

Training am frühen Morgen?<br />

A Hier hilft ein doppelter Espresso! Normalerweise<br />

würde ich meinen Wecker auch immer am liebsten<br />

aus dem Fenster werfen. Wenn ich dann aber<br />

einmal aufgestanden und in Bewegung bin, ist es<br />

nur noch halb so wild. Es ist wichtig, dass Sie am<br />

Vorabend ein hochwertiges Essen zu sich nehmen,<br />

um ausreichend mit Nährstoffen versorgt zu sein.<br />

Verzehren Sie morgens außerdem ein Müsli oder<br />

eine Banane, um etwas schnell verfügbare Energie<br />

zuzuführen. Mir hilft auch oft der Gedanke an die<br />

Konkurrenz. Wenn die anderen auch trainieren, muss<br />

ich genauso früh aufstehen. Wenn sie noch nicht<br />

beim Training sind, verschaffe ich mir einen Vorteil.<br />

Nächsten Monat<br />

Tim Don enthüllt die<br />

krassesten Beispiele für<br />

Zeitverschwendung<br />

beim Training und verrät<br />

Ihnen, wie Sie diese<br />

Fehler vermeiden<br />

können, um schneller<br />

fit zu werden.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 23


Ernährungsexperte Dr. Kevin Currell<br />

Warum Sie auf ihn hören sollten: Kevin ist ein<br />

erfahrener Sport-Ernährungsspezialist, der am English<br />

Institute of Sport mit Olympia-Athleten arbeitet.<br />

„Selbst, wenn Sie Ihr<br />

Training perfekt planen und<br />

ausführen, wird es Ihre<br />

Leistung stark<br />

beeinträchtigen, wenn Sie<br />

sich nicht richtig ernähren.<br />

Daher ist die Ernährung zum Erreichen<br />

Ihrer sportlichen Ziele ebenso wichtig<br />

wie das Training. Wenn Sie Ihrem Körper<br />

nicht die Nährstoffe geben, die er<br />

braucht, werden Sie sich damit schwer<br />

tun, Ihr maximales Leistungsniveau zu<br />

erreichen.<br />

Die Art und der Zeitpunkt der<br />

Nahrungsaufnahme bestimmen, wie<br />

leistungsfähig man auf dem Sportplatz<br />

ist. Ernähren Sie sich richtig, um für eine<br />

gute Ausgangssituation zu sorgen.<br />

Andernfalls kann Sie das den ersten<br />

Platz kosten. Hier sind einige<br />

Ernährungstipps.“<br />

Speiseplan<br />

fürs große<br />

Spiel<br />

Vorabend<br />

Nudeln mit Huhn<br />

in Tomatensauce<br />

Diese Mahlzeit füllt die Energiereserven. Sie<br />

benötigen langsam verdauliche Kohlenhydrate wie<br />

Vollkornnudeln sowie hochwertiges Eiweiß, um<br />

sicherzustellen, dass Ihre Muskeln die volle Energie<br />

haben. Wählen Sie hierfür mageres Hühnerfleisch.<br />

Auch gesunde Fettsäuren aus Olivenöl helfen.<br />

F + A<br />

Fragen Sie<br />

Dr. Currell<br />

F<br />

Ich habe gehört, dass Limonade<br />

schlecht ist. Stimmt das?<br />

A Bei Untersuchungen wurde ein<br />

Zusammenhang zwischen<br />

Limonade und Leberschäden,<br />

Osteoporose und einigen<br />

Krebsarten festgestellt. Bis neue<br />

Studien endgültige Ergebnisse<br />

liefern, ist es sinnvoll, als<br />

gesundheitsbewusster Sportler<br />

derartigen Getränken aus dem<br />

Weg zu gehen. Kein Zweifel<br />

besteht allerdings an der<br />

Tatsache, dass Limonade hohe<br />

Konzentrationen raffinierten<br />

Zuckers enthält, also viele Kalorien<br />

ohne Nährwert. Künstliche<br />

Süßstoffe, wie sie in „Diätgetränken“ enthalten sind,<br />

schaden nicht nachweislich der Gesundheit, aber<br />

Wasser ist in jedem Fall gesünder.<br />

F<br />

Gibt es einige Nahrungsmittel, die<br />

bei der Verbrennung mehr Kalorien<br />

benötigen, als sie enthalten? Und wenn ja,<br />

soll ich dann mehr von diesen Lebensmitteln<br />

essen, wenn ich abnehmen will?<br />

A Es gibt keine Nahrungsmittel, die zur Verbrennung<br />

mehr Kalorien benötigen, als sie enthalten. Wenn etwas<br />

Gegenteiliges behauptet wird, steckt dahinter meist<br />

eine wirkungslose Wunderdiät. Ernähren Sie sich<br />

gesund und ausgewogen mit magerem Eiweiß. Dann<br />

verbrennt der Körper mehr Kalorien. Zum Abnehmen<br />

müssen Sie allerdings einfach mehr Kalorien<br />

verbrauchen, als Sie aufnehmen.<br />

24 / MAI 2011/mensfitness.de


Ernährung<br />

Die Experten<br />

Frühstück<br />

Haferbrei mit Honig<br />

Das Frühstück hat nur den Zweck, den<br />

Energiespeicher erneut bis oben hin zu<br />

füllen. Eiweiß und Fett sind nicht notwendig.<br />

Es werden nur Kohlenhydrate als<br />

Muskelnahrung benötigt. Haferbrei mit<br />

Honig ist hierfür die ideale Mahlzeit.<br />

Rechnen Sie 1 bis 2 Gramm Kohlenhydrate<br />

pro Kilogramm Körpergewicht, und essen<br />

Sie drei Stunden vor Wettkampfbeginn.<br />

Snack nach<br />

dem<br />

Wettkampf<br />

Eiweißshake<br />

und Nüsse<br />

Ihr Körper braucht<br />

so schnell wie<br />

möglich gesunde<br />

Kohlenhydrate und<br />

Proteine. Ein<br />

Eiweißshake hilft<br />

den Muskeln bei<br />

der Regeneration,<br />

während Nüsse<br />

einfache<br />

Kohlenhydrate und<br />

Fette zur Verfügung<br />

stellen, welche die<br />

Regeneration<br />

schnell in Schwung<br />

bringen.<br />

Snack vor dem Wettkampf<br />

Banane oder Müsliriegel<br />

Nehmen Sie einen einfachen und leicht verdaulichen Snack zu<br />

sich. Eine Banane oder ein Müsliriegel versorgen Sie mit einfachen<br />

Zuckerarten, die das Energieniveau hoch halten. Alternativ können<br />

Sie auch einen Energydrink zu sich nehmen, welcher ebenfalls für<br />

die notwendige Flüssigkeitszufuhr sorgen wird.<br />

Snack nach<br />

der ersten<br />

Hälfte<br />

Energydrink<br />

Nach einer zähen ersten<br />

Wettkampfhälfte<br />

sinken die<br />

Energiereserven<br />

drastisch. Hier können<br />

Energydrinks und<br />

-gels Abhilfe schaffen.<br />

Sie haben nicht viel<br />

Zeit zum „Auftanken“.<br />

Das ist aber kein<br />

Problem, weil die<br />

Drinks und Gels<br />

schnell durch den<br />

Körper aufgenommen<br />

werden.<br />

F<br />

Woher weiß ich, dass ich eine<br />

Gluten-Unverträglichkeit habe?<br />

A Wenn Sie sich nach dem Verzehr<br />

glutenhaltiger Nahrungsmittel krank oder<br />

unwohl fühlen, suchen Sie Ihren Hausarzt auf.<br />

Nur so kann eine Nahrungsmittel-<br />

Unverträglichkeit diagnostiziert werden. In den<br />

letzten zehn Jahren sind viele<br />

Märchen über Gluten-<br />

Unverträglichkeit und die<br />

Weizenzufuhr aufgetaucht.<br />

Glauben Sie nur den<br />

professionellen<br />

Ratschlägen Ihres Arztes<br />

und nicht den<br />

Horrorgeschichten<br />

aus dem Internet.<br />

F<br />

Wie viele Kalorien muss ich<br />

pro Tag aufnehmen?<br />

A Bei den Athleten, mit denen ich<br />

zusammenarbeite, verwende ich die folgende<br />

Formel: Das Tagesziel sind 1 bis 2 Gramm<br />

Protein, 3 bis 8 Gramm Kohlenhydrate sowie 1 bis<br />

2 Gramm gesunder Fettsäuren pro Kilo<br />

Körpergewicht. Daneben ist viel Obst und<br />

Gemüse notwendig. Für die etwas ungenau<br />

definierten Empfehlungen zur<br />

Kohlenhydrataufnahme gilt, dass<br />

aktive Menschen eher zum oberen<br />

Grenzwert tendieren sollten.<br />

Denken Sie aber immer daran,<br />

dass dies nur Richtlinien sind.<br />

Man sollte auch immer auf<br />

seinen Körper hören.<br />

Im nächsten Monat<br />

Essen Sie wie Ihre Vorfahren,<br />

um zum Muskelpaket zu<br />

werden.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 25


Kampfsport-Experte Ross Pearson<br />

war der Ultimate-Fight-Gewinner in der neunten<br />

Saison und hat in seiner professionellen Laufbahn<br />

elf Siege und vier Niederlagen zu verzeichnen.<br />

Bei meinem ersten Kampf war ich<br />

mehr oder weniger nur ein Boxer.<br />

Ich kämpfte gegen einen Ringer,<br />

der mich immer wieder zu Boden<br />

brachte.<br />

Ich musste jedes Mal zusehen,<br />

wieder auf die Beine zu kommen.<br />

Mein Gesicht sah übel aus, aber<br />

ich gewann am Ende durch<br />

Schiedsrichterentscheid.<br />

Jetzt bin ich ein ausgewogenerer<br />

Kämpfer, und auch mein Training ist<br />

besser ausbalanciert. Ich habe schon<br />

immer hart trainiert. Meine Kondition war<br />

also immer recht gut. Jetzt setze ich aber<br />

auch Bewegungen wie Ganzkörper-<br />

Übungen, Vorschlaghammer-Schwingen<br />

und Reifenheben ein, um explosiver und<br />

kräftiger zu werden. Diese Übungen sind<br />

praxisorientierter als Bewegungen, die<br />

sich auf nur einen Körperteil<br />

konzentrieren. Sie können davon also in<br />

allen Sportarten profitieren.<br />

EXPLOSIVE<br />

MUSKEL-<br />

KRAFT<br />

Pearsons Kraft- und<br />

Konditionstrainer<br />

Barry Gibson<br />

begleitet uns durch<br />

den dritten Monat<br />

eines Kampfsport-<br />

Trainingslagers.<br />

„Nachdem wir Kraft aufgebaut<br />

haben, ist es wichtig, weiter<br />

daran zu arbeiten. Im<br />

Grunde genommen geht es<br />

darum, die Kraft schneller<br />

zu übertragen. Dieses<br />

Trainingsziel erreichen wir<br />

durch ein kombiniertes<br />

Training, bestehend aus<br />

einer Kraftübung mit einem<br />

relativ geringen Gewicht.<br />

Diese Übung wird durch<br />

eine explosivere Bewegung<br />

ergänzt, welche dieselben<br />

Muskelgruppen anspricht.<br />

Wir kombinieren einige<br />

der bereits ausgeführten<br />

Kraftübungen mit<br />

Dynamikübungen. Führen<br />

Sie die Wiederholungen<br />

der zweiten Übungsgruppe<br />

direkt nach der ersten aus.“<br />

F + A<br />

Frag’ Pearson<br />

F<br />

Ich trainiere auf einen Kampf und will<br />

schneller regenerieren, damit ich häufiger<br />

trainieren kann. Wie regeneriert man nach<br />

einem harten Training, damit man schon am<br />

nächsten Tag wieder einsatzbereit ist?<br />

A Als ich einen körperlich anstrengenden<br />

Vollzeitjob hatte (Pearson arbeitete früher als<br />

Maurer), war es nicht einfach, ausreichend Pausen<br />

zur Regeneration zu finden, um trotzdem immer<br />

hart trainieren zu können. Jetzt ist das einfacher,<br />

aber ich folge immer noch meinem Trainingsplan.<br />

Wenn ich morgens ein hartes Training hatte,<br />

kann ich mich am Nachmittag beispielsweise<br />

stärker auf die Technik konzentrieren, anstatt<br />

beispielsweise ein hartes Sparring einzuplanen.<br />

Ich liebe das Training und finde es schwerer,<br />

mich zurückzuhalten, als mich zu motivieren.<br />

F<br />

Ich habe Probleme damit, mich gesund<br />

zu ernähren und gleichzeitig genug<br />

Energie fürs Training übrig zu haben. Gibt es<br />

irgendwelche speziellen Tipps?<br />

A Wenn ich vor einem Kampf<br />

auf mein Gewicht achten muss,<br />

sorge ich für eine ausreichende<br />

tägliche Zufuhr an Eiweiß,<br />

Obst und Gemüse.<br />

Meine Geheimwaffe<br />

sind Thunfisch- und<br />

Ananasdosen. Ich esse<br />

beides zusammen,<br />

und es schmeckt<br />

überraschend lecker.<br />

26 / MAI 2011/mensfitness.de


Kampfsport<br />

Die Experten<br />

1 Rotation und Ballschmettern<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: je 3<br />

1a Bandrotation<br />

> Befestigen<br />

Sie das<br />

Trainingsband<br />

an einem festen<br />

Gegenstand,<br />

nehmen Sie<br />

das Ende in die<br />

Hände. Halten<br />

Sie die Arme<br />

gestreckt, und<br />

drehen Sie<br />

sich. Wenn Sie<br />

Zugang zu einer<br />

Kabelmaschine<br />

haben, können<br />

Sie sie anstelle<br />

des Bands<br />

verwenden.<br />

Die Bewegung<br />

sollten Sie in der<br />

Core-Muskulatur<br />

spüren.<br />

2 Klimmzug und Ballschmettern Sätze: 3 Wiederholungen: je 5<br />

2a Klimmzug<br />

mit Gewicht<br />

> Nehmen Sie für die<br />

Klimmzüge Gewichte,<br />

mit denen die Übung<br />

schwerer, aber immer<br />

noch machbar ist, und<br />

befestigen Sie diese<br />

an einem Gurt oder<br />

den Fußgelenken.<br />

2b Schleuderball-<br />

Schmettern senkrecht<br />

> Nehmen Sie sich einen<br />

Schleuderball und<br />

schmettern Sie ihn fünf<br />

Mal von einer Position<br />

über dem Kopf aus zu<br />

Boden. Wenn Sie keinen<br />

Schleuderball zur Hand<br />

haben, können Sie<br />

auch einen Medizinball<br />

verwenden, den Sie<br />

nach jedem Aufprall<br />

wieder auffangen.<br />

3 Kniebeuge und Sprung Sätze: 3 Wiederholungen: je 3<br />

1b<br />

Schleuderball-<br />

Schmettern<br />

seitlich<br />

> Schmettern<br />

Sie den Ball von<br />

Seite zu Seite,<br />

indem Sie den<br />

Rumpf drehen.<br />

3a<br />

Zercher-Kniebeuge<br />

> Legen Sie sich<br />

eine Stange in die<br />

Armbeugen und<br />

gehen Sie so weit<br />

in die Knie, dass<br />

Ihre Oberschenkel<br />

parallel zum<br />

Boden verlaufen.<br />

3b<br />

Senkrechtsprung<br />

> Gehen Sie zügig<br />

in die Viertel-<br />

Kniebeuge, und<br />

springen Sie mit<br />

einer explosiven<br />

Bewegung so hoch<br />

wie möglich. Achten<br />

Sie darauf, zwischen<br />

den Sprüngen immer<br />

wieder leicht in die<br />

Knie zu gehen.<br />

Abfolge Jab, Cross, Verteidigung<br />

Es kann ebenso<br />

wichtig sein, auf<br />

den Füßen zu<br />

bleiben, wie einen<br />

Treffer zu landen.<br />

Hier sind Pearsons<br />

Trainingstipps:<br />

> Eröffnen Sie mit einem Jab, indem<br />

Sie die hintere Hand nah am Kinn<br />

behalten und die Faust so schnell wie<br />

möglich nach vorn schießen lassen.<br />

> Schließen Sie daran einen<br />

rechten Cross an, den Sie mit<br />

einer Drehbewegung aus dem<br />

hinteren Fuß über die Hüfte bis<br />

in die Schlaghand fortsetzen.<br />

> Beenden Sie die Abfolge, indem Sie<br />

die Beine beugen, um den Schwerpunkt<br />

nach unten zu verlagern. Dies ist die<br />

Bewegung, die Sie brauchen, um nicht<br />

von den Beinen geholt zu werden.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 27


GearHound<br />

Die beste Ausrüstung für aktive Männer<br />

Ein Herz und<br />

eine Sohle<br />

Laufen Sie mit Herzfrequenzmesser, um direkte<br />

Leistungsrückmeldungen zu bekommen.<br />

Wozu sind Herzfrequenzmesser gut?<br />

„Die unterschiedlichen Geräte sind für verschiedene Zwecke<br />

optimiert“, meint Terho Lahtinen von der Firma Suunto,<br />

die Sport-Präzisionsmessgeräte herstellt. „Die Basismodelle<br />

zeigen nur die Intensität der Herzfrequenz während des<br />

Übens an, während andere Geräte eine ganze Bandbreite<br />

an Funktionen bieten, die Ihnen helfen, fitter zu werden,<br />

abzunehmen oder sich auf Wettkämpfe vorzubereiten.“<br />

Auf was sollte ich achten?<br />

„Wichtig sind gute Lesbarkeit und Anzeige der Daten“, so Lahtinen.<br />

„Die Displays mancher Modelle sind beim Üben schwer zu lesen, vor<br />

allem bei schlechten Lichtverhältnissen. Probieren Sie verschiedene<br />

Gerätearten aus, um Größe, Passform und Design zu testen.“<br />

Können die Geräte Entfernungen berechnen?<br />

„In manche Messgeräte ist eine GPS-Einheit mit integriert,<br />

welche Ihnen die Möglichkeit gibt, eine Strecke zu bestimmen<br />

und zu speichern“, meint Lahtinen. „Diese Geräte sind aber<br />

in der Regel unhandlich, und die Batterien müssen häufig<br />

aufgeladen werden. Sensorbasierte Systeme sind im<br />

Normalfall kleiner und genauer. Sie können mit mehreren<br />

Hundert Stunden Batteriedauer aufwarten, sind aber nicht<br />

in der Lage, Strecken zu definieren. Sie müssen häufig<br />

kalibriert werden und bestehen aus mehreren Teilen.“<br />

Wie werden meine<br />

Fortschritte gemessen?<br />

„Technisch fortgeschrittenere HFMs bieten die Option<br />

zum Download aufgezeichneter Workoutdaten auf den<br />

PC“, sagt Lahtinen. „Das Niveau der Trainingsanalyse<br />

ist von Modell zu Modell unterschiedlich.<br />

Dasselbe gilt für die Speichergröße und die Art<br />

der aufgenommenen Daten. Die großen Marken<br />

bieten mittlerweile Gratis-Webdienste an, die ein<br />

Trainings-Tagebuch, Trainingsprogramme und<br />

Kompatibilität mit sozialen Netzwerken bieten.“<br />

Gibt es auch Geräte<br />

mit Trainingstipps?<br />

„Es gibt HFMs mit eingebauten Trainingsprogrammen“,<br />

sagt Lahtinen. „Manche motivieren den Sportler,<br />

sein <strong>Fitness</strong>niveau zu verbessern. Oder sie<br />

liefern individuell zugeschnittene Tipps zur<br />

Trainingsintensität. Manchmal ist es sogar möglich,<br />

sich durch den Personal Trainer ein personalisiertes<br />

Programm auf die Uhr laden zu lassen.“<br />

Turn<br />

over for<br />

our running<br />

shoe reviews<br />

28 / MAI 2011/mensfitness.de


Die<br />

Gerätetests<br />

finden Sie auf<br />

der nächsten<br />

Seite.


1<br />

Die Besten<br />

im Test<br />

Pulskontrolle<br />

Diese Herzfrequenzmesser<br />

lassen jedem Sportler das<br />

Herz höher schlagen.<br />

Die Besten<br />

im Test<br />

2<br />

3<br />

1 Garmin Forerunner 410<br />

399,- Euro<br />

Diese Uhr verfügt über einen praktischen Touch-Ring,<br />

der es Ihnen beim Laufen ermöglicht, mit minimalem<br />

Aufwand den Bildschirm auf und ab zu scrollen. Auch die<br />

Internetanbindung funktioniert ganz unkompliziert: Die<br />

Daten werden immer an die Garmin-<br />

Trainingscommunity hochgeladen, wenn die Uhr sich in<br />

Reichweite Ihres Computers befindet. Sie können dann<br />

die Pläne für die Anzeige beim Training anpassen.<br />

STÄRKEN: Einfach zu bedienende Steuerung.<br />

SCHWÄCHEN: Das GPS-System erfordert ein häufiges<br />

Aufladen der Batterie.<br />

www.garmin.com/de<br />

2 Polar FT80<br />

249,95 Euro<br />

Der FT80 hat eine Workout-Funktion, die Ihnen dabei hilft,<br />

das Krafttraining zu optimieren, indem er Ihre Herzfrequenz<br />

bestimmt und Ihnen Pausezeiten empfiehlt. Der Polar S1<br />

Laufsensor ist ein optionales Zubehörteil, das mit dem G1-<br />

Sensor der Uhr zusammenarbeitet, um Ihnen ohne lange<br />

Batterieladezeiten den GPS-Zugang zu ermöglichen. Die<br />

kabellose Verbindung erlaubt Ihnen außerdem den Transfer<br />

von Daten an die Polar-Onlinecommunity.<br />

STÄRKEN: Mit dem schicken Design ist der FT80 auch als<br />

Freizeituhr salonfähig.<br />

SCHWÄCHEN: Das GPS erfordert einen separaten Laufsensor.<br />

www.polar-deutschland.de<br />

3 Sigma ONYX Pro 99,95 Euro<br />

Dem ONYX Pro fehlt die notwendige Funktionsbandbreite, um zu<br />

den Spitzengeräten zu zählen. Das Modell ist aber dank der<br />

einfachen Menüführung und der Lupenfunktion zur Verbesserung<br />

der Lesbarkeit im Training sehr benutzerfreundlich. Es verfügt<br />

über eine Auswahl verschiedener Bereiche fürs Ausdauer- und<br />

Intervalltraining, die mit individuellen anaeroben<br />

Schwellenwerten oder maximalen Herzfrequenzen berechnet<br />

werden können. Ein Nachteil ist das Brustband, das einen recht<br />

billigen Eindruck macht.<br />

STÄRKEN: Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

SCHWÄCHEN: Fehlende Computer- und<br />

GPS-Vernetzungsmöglichkeiten.<br />

sigmasport.com/de<br />

30 / MAI 2011/mensfitness.de


Herzfrequenzmesser<br />

GearHound<br />

4<br />

5<br />

6<br />

4 Oregon Scientific<br />

Tap On Elite<br />

ca. 73 €<br />

Die Tap On Elite ist wie gemacht für Sie, wenn Sie ein einfach zu<br />

bedienendes Gerät suchen, das die Herzfrequenz beim Training<br />

misst. Der Wechsel zwischen den Modi läuft über einfaches<br />

Antippen des Displays. Die Zeiten werden in<br />

Herzfrequenzbereichen gemessen, um den Fortschritt des<br />

Bedieners zu bestimmen. Die Uhr bietet auch eine Warnfunktion<br />

bei Dehydratisierung, die Ihre Workout-Intensität überwacht.<br />

STÄRKEN: Sehr einfach in der Anwendung.<br />

SCHWÄCHEN: Ambitioniertere Athleten brauchen ein<br />

GPS-System.<br />

oregonscientific.com<br />

5 Suunto T6D 399,99 Euro<br />

Der T6D hat einen eingebauten Höhenmesser und<br />

ermöglicht die Bestimmung der körperlichen Leistung in<br />

verschiedenen Höhen und bei unterschiedlichen<br />

Gefällen. Über die EPOC-Technologie von Suunto wird<br />

zudem der gesteigerte Sauerstoffverbrauch nach dem<br />

Training bestimmt, damit Sie das Maximum aus Ihrem<br />

Workout herausholen können. Die Daten beider<br />

Funktionen können auch zur tiefer gehenden Analyse in<br />

die PC-Software übertragen werden. Den GPS-Sensor<br />

verkauft Suunto separat.<br />

STÄRKEN: Sehr bequemer Brustgurt.<br />

SCHWÄCHEN: Teuerstes Modell im Test.<br />

www.suunto.com<br />

6 Timex Ironman<br />

Global Trainer 299,- Euro<br />

Zu den vielen Funktionen des Global Trainer gehören die<br />

Herzfrequenzbereiche und ein Chronograph, der die<br />

Entwicklung persönlicher Workouts zulässt.<br />

Außerdem ist ein GPS-System integriert, das bis zu 50<br />

Strecken abspeichert, damit Sie Ihre Fortschritte auf häufig<br />

genutzten Routen nachverfolgen können. Das Display kann<br />

bis zu vier Fenster auf einmal anzeigen. Sie können also<br />

gleichzeitig das Tempo, die Entfernung, die Zwischenzeit<br />

und die Herzfrequenz sehen.<br />

STÄRKEN: Liefert verschiedenste Informationen.<br />

SCHWÄCHEN: Die Uhr ist klobig, schwer und kompliziert.<br />

www.timex.de<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 31


GearHound<br />

Sporttaschen<br />

Treue<br />

Begleiter<br />

1<br />

1<br />

Suchen Sie sich eine Tasche aus,<br />

die Sie auf Ihre Abenteuer<br />

mitnehmen wollen.<br />

1 Beste Lauftasche<br />

Salomon XA 10+3<br />

74,95 Euro<br />

Die Kapazität dieses vielseitigen, leichten<br />

Rucksacks kann um drei Liter erweitert werden.<br />

Dafür muss einfach nur der äußere<br />

Reißverschluss geöffnet werden. Dadurch<br />

bietet der Rucksack sowohl für Kurz- als<br />

auch Langstrecken ausreichend Raum. Im<br />

2-Liter-Trinkbeutel finden die<br />

notwendigen Trinkreserven Platz,<br />

während die Belüftungspolster auf der<br />

Rückseite beim Laufen für Schutz und eine<br />

gute Luftzirkulation sorgen.<br />

www.amazon.de<br />

2 Beste <strong>Fitness</strong>tasche<br />

Under Armour Team Duffle<br />

39,95 Euro<br />

Die schicke Tasche fürs <strong>Fitness</strong>center stellt dem<br />

Benutzer einen geräumigen Innenraum, ein separates<br />

integriertes Fach für die Turnschuhe sowie ein<br />

praktisches externes Fach bereit, in dem die Wasseroder<br />

Trinkflasche immer griffbereit ist. Die Tasche<br />

besteht aus Ripstop-Nylon und ist sowohl strapazierfähig<br />

als auch leicht. Der breite, gepolsterte Tragegurt sitzt<br />

indes auf dem Nachhauseweg nach einem harten<br />

Training bequem auf der Schulter.<br />

roksport.com<br />

3 Der Beste für Abenteuer<br />

Deuter Aircontact Pro 70+15<br />

259,95 Euro<br />

Egal ob Trekking, Bergsteigen oder Alpinsport<br />

generell: Die Aircontact Pro-Reihe bietet<br />

neben einem überzeugendem Gewicht von<br />

3.300g und ausreichend Volumen alle<br />

wichtigen Funktionen für ein erfolgreiches<br />

Abenteuer. Das Aircontact Pro System sorgt<br />

für einen perfekten Sitz und somit beste<br />

Bewegungsfreiheit. Der Deckel lässt sich komplett<br />

abnehmen und mittels Befestigungsringen und<br />

zusätzlichem Riemen blitzschnell in einen Daypack<br />

verwandeln. Features wie eine integrierte, abnehmbare<br />

Regenhülle, eine Außentaschen unten für Zeltstangen<br />

und viele weitere praktische Befestigungsmöglichkeiten<br />

sorgen für besten Comfort, wenn es darum geht, allen<br />

extremen Bedingungen zu trotzen.<br />

bergzeit.de<br />

4 Beste Mountainbike-Tasche<br />

Osprey Raptor 18<br />

ca. 105 Euro<br />

Dieser 18-Liter-Rucksack mit Trinkblase enthält eine<br />

Vielzahl nützlicher Funktionen, einschließlich eines<br />

Lidlock Clips zur einfachen Aufbewahrung des Helms an<br />

der Rucksackvorderseite sowie eines leicht zu<br />

reinigenden antimikrobiellen Verschlusses, der die<br />

Ansammlung von Bakterien im Rohr verhindert. Der<br />

ErgoPull-Hüftgurt erhöht den Komfort dieses Modells,<br />

gibt dem Anwender Bewegungsfreiheit, sorgt aber<br />

gleichzeitig dafür, dass der Rucksack fest sitzt.<br />

www.ospreypacks.com<br />

2<br />

4<br />

5 Bester Wintersport-Rucksack<br />

Black Diamond Bandit 11L Avalung<br />

229,95 Euro<br />

Ein Muss für Fans des Ski- und Snowboardfahrens abseits offizieller<br />

Pisten. Dieser Rucksack kann Ihnen das Leben retten. Er ist mit der<br />

sogenannten AvaLung ausgestattet, die es ermöglicht, mittels eines<br />

Schlauchsystems mit Mundstück Luft aus dem Schnee zu atmen.<br />

Zudem sind Schaufel und Sonde zum Ausgraben verschütteter<br />

Kollegen im Lieferumfang enthalten. Mit den Bändern kann ein Board<br />

horizontal oder vertikal befestigt werden.<br />

www.sport-spezial24.de<br />

3<br />

5<br />

32 / MAI 2011/mensfitness.de


Pflege<br />

GearHound<br />

DER KLASSIKER<br />

Giorgio Armani<br />

Emporio Diamonds for<br />

Men<br />

Wenn James Bond ein bevorzugtes<br />

Eau de Toilette auftrüge, wäre es<br />

wohl dieses Duftwässerchen von<br />

Armani. Glamour und Erfolg sind<br />

bevorzugte Paten dieses Duftes.<br />

Bestens geeignet für einen<br />

erfolgreichen Abend, unterstreicht<br />

der holzige, aromatische Charakter,<br />

hervorgehoben durch Zedernholz<br />

und Kakao, den Wunsch nach<br />

Exklusivität und Männlichkeit. Ein<br />

unaufdringlicher Duft, den SIE gerne<br />

an Ihrer Seite hätte…<br />

Ab 39.- Euro<br />

Überall erhältlich<br />

NEUIGKEITEN<br />

Gillette Fusion ProGlide<br />

Bei den Nassrasierern scheint sich<br />

der Fokus von der Zahl der Klingen<br />

auf die Qualität der Rasurleistung<br />

der Produkte zu verschieben. Beim<br />

neuen Gillette-Rasierer, dem Fusion<br />

ProGlide, wurden fast alle Aspekte<br />

verbessert. Gillettes bisher dünnste<br />

Rasierklingen ziehen weniger am<br />

Barthaar, während der mit Ölen<br />

angereicherte Lubrastrip besser<br />

über die Haut gleitet und der<br />

Stabilisator dabei hilft, den<br />

Klingenabstand während der Rasur<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

12,99 Euro<br />

Jetzt erhältlich<br />

Training mit Tubes!<br />

Für alle <strong>Fitness</strong>-Fans, die gerne ihren Body zu Hause in<br />

Form halten, gibt es jetzt die perfekte Lösung:<br />

Gemeinsam mit Deutschlands bekanntestem<br />

<strong>Fitness</strong>trainer Detlef D! Soost, hat K-Swiss ein<br />

einzigartiges Trainings- und Workout Programm<br />

entwickelt. Die dabei entstandenen Trainingseinheiten<br />

stärken Kraft, Ausdauer und Bewegungsattraktivität.<br />

Geht einfach auf www.kswiss.de oder auf youtube<br />

(Stichwort: Detlef D! Soost und K-Swiss) und los<br />

geht’s.<br />

Für mehr Spaß am<br />

Workout sorgt<br />

natürlich das perfekte<br />

Schuhwerk: Beim<br />

Tubes von K-Swiss<br />

gehen Funktion und<br />

Optik Hand in Hand.<br />

Die Besonderheit ist<br />

aber das<br />

Dämpfungssystem:<br />

Dabei besteht die<br />

Sohlenkonstruktion<br />

aus aneinander<br />

gereihten,<br />

tunnelartigen<br />

Hohlräumen. Je<br />

größer der Durchmesser des Hohlraums, desto höher<br />

der Dämpfungsgrad. Von der Ferse bis zum Vorderfuß<br />

wird der Durchmesser der Hohlräume an der<br />

Außenseite der Sohle kleiner. Dies bewirkt ein<br />

optimales Abrollverhalten des Fußes und eine perfekte<br />

Kraftübertragung.<br />

VK-Preis: 80.- Euro.<br />

Weitere Infos unter: www.kswiss.de<br />

Tubes Run 100 Men<br />

K SWISS<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 33


TRIATHLON<br />

EISENMÄNNER<br />

Triathlon für<br />

Einsteiger<br />

Bei Triathlon denken viele zuerst an Hawaii. Und<br />

an Extremsportler, die sich nach dem<br />

Schwimmen im Ozean auf dem Rad und zu Fuß durch<br />

Lavafelder quälen, um dann völlig entkräftet ins Ziel zu<br />

krabbeln. Solche Fernsehbilder haben unbestritten den<br />

Mythos dieser Sportart begründet. Mit der Einführung<br />

des Sports bei dem Olympischen Spielen 2000 in<br />

Sydney hat allerdings ein Boom eingesetzt, der bis<br />

heute ungebremst ist. Neue Vereine sprießen derzeit<br />

wie Pilze aus dem Boden, und es gibt allein in<br />

Deutschland in diesem Jahr 306 Jedermann-<br />

Wettkämpfe. .<br />

Von Jörg Birkel<br />

Was diese Faszination ausmacht, ist<br />

schwer nachvollziehbar, wenn<br />

man bisher noch an keinem<br />

Triathlon teilgenommen hat. Den Finishern<br />

geht es in der Regel anders. Für sie steht<br />

fest, dass sie dem Sport treu bleiben. Und<br />

das hat viele Vorteile: Ein Vergleich<br />

zwischen 50 Sportarten hat ergeben, dass<br />

Sie mit Triathlon die optimale <strong>Fitness</strong><br />

erreichen können. Triathleten trainieren<br />

nämlich sehr ausgewogen. Die Kombination<br />

aus Schwimmen, Radfahren und Laufen<br />

sorgt für einen durchtrainierten Oberkörper,<br />

muskulöse Beine und eine gute Kondition.<br />

Mit den Ambitionen steigt aber auch der<br />

Zeitaufwand. Profis trainieren bis zu 40<br />

Stunden in der Woche.<br />

Ganz so viel Zeit müssen Sie allerdings<br />

nicht aufwenden, wenn Sie sich an Ihren<br />

ersten Triathlon heranwagen wollen. Der<br />

empfohlene Mindestaufwand ist,<br />

wöchentlich jeweils die Wettkampfdistanz<br />

in den einzelnen Disziplinen zu absolvieren.<br />

Bei einem Volkstriathlon heißt das 500<br />

Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren<br />

und abschließend 5 Kilometer laufen. Dabei<br />

werden alle Disziplinen in der Reihenfolge<br />

und ohne Pause absolviert. Ein<br />

Volkstriathlon ist für untrainierte sicherlich<br />

schon eine Herausforderung, aber mit 12<br />

Wochen gezieltem Training für fast jeden<br />

gut zu bewältigen. Wem Ankommen dabei<br />

nicht ausreicht, der sollte etwa das<br />

doppelte Trainingspensum einplanen und<br />

eventuell eine zusätzliche Trainingseinheit<br />

in möglichen Problemdisziplinen. Den<br />

meisten Triathleten und Einsteigern macht<br />

das Schwimmen am meisten zu schaffen.<br />

Unter professioneller Anleitung sind 12<br />

Wochen ausreichend, um Schwimmen zu<br />

lernen oder sich entsprechend zu<br />

verbessern.<br />

34 / MAI 2011/mensfitness.de


TIPPS FÜR EINSTEIGER<br />

Tipps zum Schwimmen<br />

Dabei kommt es mehr auf eine gute Technik als auf Kraft an. Entsprechend sollten Sie als<br />

Triathlon-Einsteiger Ihren Trainingsschwerpunkt wählen. Mit der richtigen Technik<br />

können Sie im Wasser viel Energie sparen. Wollen Sie dann noch das Tempo steigern,<br />

bietet sich ein Intervalltraining an. Ein typisches Schwimmprogramm sieht dann so aus:<br />

250 m locker Einschwimmen (alle Lagen)<br />

200 m Technik<br />

10 x 25 m Sprints mit 20 Sekunden Pause<br />

250 m Ausschwimmen<br />

Tipps zum Radfahren<br />

In der Regel herrscht beim Triathlon Windschattenverbot. Statt sich wie bei Radrennen<br />

im Peloton ausruhen zu können, müssen Sie die ganze Zeit alleine gegen den Wind<br />

kämpfen. Das sollten Sie auch im Training üben und nicht nur in der Gruppe trainieren.<br />

Suchen Sie sich eine Strecke, auf der Sie etwa 5 Kilometer am Stück fahren können und<br />

beginnen mit 5 Kilometer Zeitfahren in der geplanten Wettkampfgeschwindigkeit. In der<br />

nächsten Woche fahren Sie dann 2 x 5 Kilometer und machen so lange Pause, bis Sie sich<br />

vollständig erholt haben. Dann reduzieren Sie die Pause langsam und steigern die Strecke<br />

um 50 Prozent bis Sie bei der Zieldistanz von 20 Kilometer angekommen sind.<br />

Tipps zum Laufen<br />

Schnell laufen kann nur, wer auch im Training mal auf die Tube drückt. Lange und<br />

langsame Einheiten bilden zwar auch beim Langdistanztraining die Grundlage, aber um<br />

Sprints und Tempoläufe kommen Sie nicht herum. Ein gutes Mittel für Einsteiger sind<br />

Steigerungsläufe: Suchen Sie sich eine etwa 80 Meter lange Strecke und absolviere dort<br />

im Anschluss an ein lockeres Lauftraining 3 Steigerungen. Beginnen Sie mit langsamem<br />

Trab und steigern sich bis auf 90 Prozent Ihrer maximalen Geschwindigkeit. Zwischen<br />

den Läufen machen Sie eine Gehpause.<br />

TRAININGSPLAN<br />

Stabilitätstraining gehört ebenfalls zum Trainingsplan, auch wenn viele<br />

Ausdauersportler das gerne ausfallen lassen. Sie profitieren aber in allen drei<br />

Disziplinen davon, wenn Sie eine kräftige Rumpfmuskulatur haben. Ideal für ein<br />

begleitendes Athletiktraining ist ein Sling-Trainer. Mit einem solchen Gurtsystem und<br />

dem eigenen Körpergewicht kann man den ganzen Körper effektiv trainieren. Der<br />

Sportjournalist Jörg Birkel hat die drei wichtigsten Übungen für den Rumpf<br />

zusammengestellt, die Sie als kleines Zirkelprogramm absolvieren können. Machen<br />

Sie je nach <strong>Fitness</strong>zustand 2 bis 5 Durchgänge.<br />

1) Bauchpendel<br />

Diese Übung trainiert vor allem die gerade und seitliche Bauchmuskulatur. Gehen Sie<br />

in die Liegestützposition, die Füße sind in den Schlaufen. Spannen Sie Bauch und Po<br />

an. Kippen Sie dabei das Becken aktiv nach vorne. Jetzt schwingen Sie sanft die Beine<br />

nach außen und ziehen die Knie zum Ellenbogen. Dynamischer Wechsel auf die<br />

andere Seite. Machen Sie 12 Wiederholungen.<br />

2) Seitstütz<br />

Die Übung trainiert die seitliche Rumpfmuskulatur. Legen Sie sich auf die Seite, die<br />

Füße kommen in die Schlaufen. Stützen Sie sich mit dem Ellenbogen ab und heben<br />

das Becken an. Halten Sie die Position so lange wie möglich. Seitenwechsel.<br />

3) Schulterbrücke<br />

Diese Übung trainiert den unteren Rücken und die Beinrückseite. Legen Sie sich auf<br />

den Rücken und gehen mit den Fersen in die Schlaufen. Die Arme legen Sie seitlich<br />

neben den Körper. Heben Sie die Hüfte und spannen dabei das Gesäß an. Jetzt ziehen<br />

Sie die Füße zum Po. Machen Sie davon ebenfalls 12 Wiederholungen.<br />

In Deutschland gibt es in diesem Jahr 306 Triathlon-<br />

Veranstaltungen. Men’s <strong>Fitness</strong> hat sechs für Einsteiger<br />

besonders schöne Veranstaltungen zusammengestellt:<br />

Veranstaltung:<br />

21. Bonn Triathlon am 12.06.2011<br />

Distanzen:<br />

Mittel: 3,8 km - 60 km - 15 km<br />

Homepage: www.bonn-triathlon.de<br />

Berlin Triathlon am 19.06.2011<br />

Distanzen:<br />

Super-Sprint: 0,4 km - 12 km - 2,5 km<br />

Sprint: 0,75 km - 20 km - 5 km<br />

Olympisch: 1,5 km - 40 km - 10 km<br />

Homepage: www.berlintriathlon.de<br />

3MUC Triathlon München am<br />

26.06.2011<br />

Distanzen:<br />

Volksdistanz: 0,4 km - 20 km - 5 km<br />

Olympisch: 1,5 km - 40 km - 10 km<br />

Homepage: www.3muc.com<br />

1. SYLT TRIATHLON am 26.06.2011<br />

Distanzen:<br />

Jedermann: 0,4 km - 13 km - 6 km<br />

Olympisch: 1,5 km - 46 km - 12 km<br />

Homepage: www.sylt-triathlon.com<br />

Dextro Energy Triathlon Hamburg<br />

vom 16.-17.07.2011<br />

Distanzen:<br />

Volksdistanz: 0,5 km - 20<br />

km - 5 km<br />

Olympisch: 1,5 km - 40<br />

km - 10 km<br />

Homepage: www.hamburg-triathlon.<br />

org<br />

Cologne Triathlon Weekend vom<br />

02.- 04.06.2011<br />

Distanzen:<br />

Smart: 0,7 km - 24 km - 7 km<br />

Olympisch: 1,5 km - 40 km - 10 km<br />

Mittel: 1,9 km - 90 km - 21 km<br />

Lang: 3,8 km - 180 km - 42 km<br />

Homepage: www.koeln-triathlon.de<br />

Infos:<br />

Der Bonn Triathlon gehört zu den<br />

traditionsreichsten Veranstaltungen<br />

in Deutschland. Regelmäßig sind hier<br />

Top-Athleten wie die ehemaligen<br />

Hawaii-Sieger Faris Al-Sultan oder<br />

Thomas Hellriegel am Start.<br />

Wer immer noch ängstlich ist oder<br />

wem die Zeit für eine ausreichende<br />

Vorbereitung fehlt, der kann sich<br />

auch beim Super-Sprint beweisen.<br />

Aber Vorsicht, je kürzer die Strecke,<br />

desto höher ist das Tempo.<br />

Der 3MUC Triathlon gehört zur<br />

neuen Tri Open-Serie von Erdinger<br />

Alkoholfrei. Dabei zählt nur<br />

Ankommen und nicht die Zeit. Unter<br />

allen Finishern der Serie verlost der<br />

Getränkehersteller Preise.<br />

In diesem Jahr findet erstmalig auch<br />

auf der Urlaubsinsel Sylt ein<br />

Triathlon statt. Die Jedermann-<br />

Distanz sollte sogar für halbwegs<br />

fitte und entscheidungsfreudige<br />

Urlauber mit einem Citybike zu<br />

schaffen sein.<br />

Hamburg ist Teil der Dextro Energy<br />

Triathlon ITU World Championchip<br />

Serie und mit über 8.000 Triathleten<br />

die teilnehmerstärkste Veranstaltung<br />

in Deutschland. Über 200.000<br />

Zuschauer werden an dem<br />

Wochenende erwartet. Spektakulär<br />

ist der Zieleinlauf auf dem<br />

Rathausmarkt.<br />

Der Köln Triathlon ist mit rund 4.000<br />

Teilnehmern nicht nur die<br />

zweitgrößte Veranstaltung in<br />

Deutschland, sondern auch die<br />

einzige, bei der man alle Distanzen<br />

vom Jedermann bis zur Langdistanz<br />

absolvieren kann. In diesem Jahr<br />

findet auf der Langdistanz die<br />

Deutsche Meisterschaft statt, zu der<br />

zahlreiche Top-Athleten erwartet<br />

werden.<br />

MEN’S FITNESS ONLINE-TIPP<br />

Die Dextro Energy Triathlon ITU World Championship Serie<br />

Am 10. April startet in Sydney die Dextro Energy Triathlon ITU World<br />

Championship-Serie. Die weiteren Stationen der Serie sind Yokohama, Madrid,<br />

Kitzbühel, Hamburg und London. Mit von der Partie sind auch die Deutschen<br />

Stars um Olympiasieger Jan Frodeno, den ehemaligen Weltmeister Daniel Unger<br />

(2007) und den Vize-Weltmeister Steffen Justus. Der Sportjournalist Jörg Birkel<br />

nutzt diese Möglichkeit und wird als Altersklassen-Athlet an der Serie teilnehmen<br />

und regelmäßig in seinem Online-Tagebuch auf www.mensfitness.de darüber<br />

berichten.<br />

Buchtipp: Triathlon für Einsteiger - Erschienen im BLV Verlag für 16,95<br />

Euro. ISBN: 3835406027<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 35


Der Gym Jones-Gründer Mark Twight ist bekannt<br />

für seine kompromisslose Einstellung zum<br />

<strong>Fitness</strong>training. Es heißt, er weise jedem, der<br />

nicht hart genug an sich arbeitet, die Tür.<br />

36 / MAI 2011/mensfitness.de


Hardcore Studio<br />

WILLKOMMEN INVon Joel Snape Fotos Naki Kouyioumtzis<br />

JONES TOWN<br />

Das berühmt-berüchtigte<br />

harte und sagenumwobene<br />

<strong>Fitness</strong>center, in dem für den<br />

Film „300“ die Spartaner fit<br />

gemacht wurden, ist jetzt<br />

der breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich. Faulpelze werden<br />

dort aber immer noch nicht<br />

toleriert. MF hat das Training<br />

des <strong>Fitness</strong>gurus Jones getestet.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 37


Hardcore Studio<br />

Gym Jones ist kein<br />

Wohnzimmer. Es gibt<br />

keine Fernseher, keine<br />

großen Maschinen, keine<br />

bequemen Plätze zum<br />

Hinsetzen und keine<br />

Spiegel. Das Training<br />

ist anspruchsvoll. Ohne<br />

Fleiß kein Preis. Nicht<br />

jeder ist der körperlichen<br />

und mentalen Belastung gewachsen.“<br />

Mit diesen Worten werden Besucher der<br />

Website www.gymjones.com begrüßt, wo die<br />

Philosophie und die Trainingstechniken erläutert<br />

werden, die in Mark Twights <strong>Fitness</strong>center im<br />

amerikanischen Salt Lake City vorherrschen. Die<br />

Begrüßung erscheint recht abschreckend. Twight<br />

aber scheinen derartige Überlegungen wenig<br />

zu kümmern. Der frühere Weltklasse-Bergsteiger<br />

schreibt in seinen Memoiren „Kiss Or Kill“ darüber,<br />

wie er mit knapper Nährstoffzufuhr trainierte,<br />

um herauszufinden, wo seine Grenzen lagen.<br />

Er ist berühmt-berüchtigt für sein Training mit<br />

den schlappen Schauspielern des Films „300“, die<br />

er in eine sehnige Armee verwandelte. In einem<br />

Online-Video ist zu sehen, wie er der Gruppe<br />

erklärt, dass er jeden, der sich am Wochenende<br />

den Wanst vollschlage, im <strong>Fitness</strong>center ordentlich<br />

in die Mangel nehmen werde. Selbst der Name<br />

„Gym Jones“, den Twights Frau Lisa ausgesucht<br />

hat, ist provokativ. Die aktive Kampfkunst-Sportlerin<br />

stellt damit einen Bezug zum Sektenführer Jim<br />

Jones her, der im Jahr 1978 über 900 seiner<br />

Gefolgsleute im südamerikanischen Staat<br />

Guyana dazu verleitete, Cyanid zu schlucken.<br />

Auf dem T-Shirt einer der Auszubildenden<br />

steht: „Schmal ist der Grat zwischen der<br />

Befreiung und dem Tod durch Vergiftung“.<br />

Gym Jones war anfangs eher wie ein Privatklub<br />

organisiert, doch im Jahr 2008 öffneten sich die<br />

Türen für die Allgemeinheit, und unter www.<br />

gymjones.com wurde der Salvation Club (wörtlich:<br />

Klub der Befreiung) vorgestellt. In diesem<br />

Abschnitt der Website können sich die Besucher<br />

die Trainingsmethoden genauer ansehen. Das<br />

<strong>Fitness</strong>center beschreibt sich mittlerweile selbst<br />

als „privat, aber zugänglich“. Zum Training<br />

werden die meisten Leute zugelassen, auch<br />

wenn immer noch das Risiko besteht, dass sie<br />

später wieder vor die Tür gesetzt werden, wenn<br />

Engagement und Einstellung nicht passen.<br />

Es ist jetzt möglich, sich über eine Seminarreihe<br />

eine Lizenz als Gym-Jones-Trainer zu besorgen.<br />

Den ersten Teil der Reihe bildet der viertägige<br />

Grundkurs. Ich befinde mich gerade im Optimal<br />

Life-<strong>Fitness</strong>center in London, um den ersten<br />

derartigen Gym-Jones-Kurs Großbritanniens<br />

zu besuchen. Die meisten der gut 20<br />

Teilnehmer sind Personal Trainer und Leute,<br />

die im <strong>Fitness</strong>bereich arbeiten. Es sind aber<br />

auch einige Teilnehmer dabei, die einfach<br />

ihr Trainingswissen ausbauen möchten.<br />

George Mayhew, der sich beim Energieversorger<br />

National Grid als einer der Direktoren um<br />

Unternehmensangelegenheiten kümmert,<br />

meint, er sei zwei Jahre zuvor bereits zu Gym<br />

Jones nach Utah geflogen, und habe es nie<br />

bereut. „Ich bin kein Boxer oder professioneller<br />

Football-Spieler“, so Mayhew. „Ich bin ein<br />

Büromensch, der herausgefunden hat, dass ihm<br />

das Training hilft, keinen Buckel zu bekommen.<br />

Mit meinen 41 Jahren fühle ich mich körperlich<br />

fitter, als ich es zwischen 20 und 30 je war.“<br />

Ein Treffen mit „Mr. Jones“<br />

Als wir Twight kennenlernen, stellen wir fest,<br />

dass er ebenso rank und schlank ist und<br />

einen genauso ungetrübten Blick hat wie<br />

der Kletterer, den wir aus dem Buch kennen.<br />

Jetzt aber spricht Twight scherzhaft über den<br />

Verkehr in London und die dortige Staugebühr.<br />

Er zeigt sich offen und freundlich, und gibt<br />

bereitwillig Auskunft darüber, warum er sich<br />

im Internet als so kompromisslos darstellt.<br />

„Der psychologische Faktor ist die Grundlage all<br />

unserer Bemühungen“, meint er. „Wir sprechen<br />

hier gern davon, dass man zu dem wird, was<br />

man tut, beziehungsweise zu dem, mit dem man<br />

sich beschäftigt. Leute, die keinen Einsatzwillen<br />

zeigen, wollen wir hier nicht, weil wir gern die<br />

Kontrolle über das Training übernehmen.“<br />

Der erste Schritt<br />

zur Öffnung des<br />

<strong>Fitness</strong>centers bestand<br />

darin, „normale“<br />

Menschen zu trainieren.<br />

Der ehemalige UFC-<br />

Boxer und jetzige Gym<br />

Jones-Geschäftsführer<br />

Rob MacDonald<br />

brachte den Ball ins<br />

Rollen, indem er eine<br />

kleine Frauengruppe<br />

einer Werbeagentur<br />

fürs Training im<br />

<strong>Fitness</strong>center<br />

aufnahm. Er musste<br />

erst zwei von ihnen<br />

aus dem Kurs<br />

herauswerfen,<br />

bevor der Rest das<br />

Workout ernst nahm,<br />

aber jetzt trainieren die Damen laut<br />

MacDonald härter als so manche<br />

„Die Übung<br />

wird als<br />

Tail Pipe<br />

(Auspuffrohr)<br />

bezeichnet,<br />

weil man am<br />

Ende nach Luft<br />

ringt, als hätte<br />

man durch ein<br />

Auspuffrohr<br />

geatmet.“<br />

Profi-Footballspieler, die er bisher getroffen hat.<br />

„Muss wohl am Alter liegen“, scherzt Twight,<br />

als ich ihn auf die neue Öffnung des Studios<br />

anspreche. „Wenn wir uns weiterentwickeln<br />

wollen, müssen wir nach draußen gehen und<br />

die Leute unterrichten. Das Problem mit dem<br />

abgeschlossenen Training ist, dass man anfängt,<br />

nur noch seinen eigenen Mist zu glauben.“<br />

Die Jones-Philosophie<br />

Und für Mist hat man hier im Gym Jones nicht<br />

viel Zeit, was klar wird, als wir die Philosophie<br />

hinter der Marke besprechen. Sowohl, was die<br />

Ernährung angeht, als auch, was das Training<br />

betrifft: Twight und MacDonald gehen nach dem<br />

Pyramidenkonzept vor: Bevor man die Feinheiten<br />

in Angriff nimmt, müssen die Grundlagen stimmen.<br />

Keine teuren Nahrungsergänzungsmittel, bevor man<br />

nicht ausreichend frisches Fleisch und Gemüse zu<br />

sich nimmt. Keine komplizierten Trainingsmodelle,<br />

bevor man beim Kreuzheben nicht mehr als das<br />

Doppelte des eigenen Körpergewichts schafft.<br />

Oder in den Worten einer der Vorbilder Twights,<br />

des berühmten <strong>Fitness</strong>-Coachs Dan John: „Frag erst<br />

nach dem Frühstück, wie du dich ernähren sollst“.<br />

Getreu dieser Philosophie beginnt das Seminar<br />

mit einer Grundübung – mit der Kniebeuge. Zur<br />

Verbesserung der Technik empfiehlt MacDonald<br />

die Ausführung an der Wand. Hierbei wird der Fuß<br />

mit den Zehen direkt an die Wand gesetzt, wodurch<br />

man dazu gezwungen wird, das Gewicht auf die<br />

Ferse zu verlagern und mit der Hüfte nach hinten<br />

zu gehen. Zum Abschluss der Übung werden so<br />

Twight erklärt das Pyramidenmodell und weist<br />

darauf hin, wie wichtig die Grundlagen sind.<br />

Die Kniebeuge an der Wand:<br />

schwer in der Ausführung, aber<br />

ideal zur Technikkorrektur<br />

38 / MAI 2011/mensfitness.de


Ben Tye hält beim Tail<br />

Pipe die Kugelhanteln<br />

auf Brusthöhe.<br />

Rob McDonald sagt, er<br />

sei jetzt fitter als in seiner<br />

Zeit als UFC-Boxer.<br />

explosiv wie möglich einige Sätze Kniebeugen<br />

mit Sprung und Hocksprünge ausgeführt. „Ich<br />

plane für dieses Warm-up immer eine halbe<br />

Stunde ein“, so MacDonald. „Wenn etwas wirklich<br />

wichtig ist, muss man sich Zeit dafür nehmen.“<br />

Im Gym Jones gibt es kein Universalprogramm. Nur<br />

bestimmte Elemente, die immer wieder auftauchen.<br />

Das Training umfasst Klimmzüge, Turnringe,<br />

olympisches Gewichtheben und fast keine Sit-ups<br />

(„Sit-ups machen wir bei uns eigentlich nur, wenn<br />

jemand darum bittet“, so Twight. „Und dann geben<br />

wir den Leuten meist so etwas Schreckliches,<br />

dass sie sich nie mehr zu fragen trauen“).<br />

Das Programm konzentriert sich stattdessen<br />

hauptsächlich auf schwere Gewichte,<br />

vernichtendes Zirkeltraining und Workouts<br />

zur psychologischen als auch physischen<br />

Bewertung des Sportlers. Das oberste Gebot im<br />

Gym Jones ist: „Der Geist steht im Vordergrund“.<br />

Manche Übungen sind daher auch mental<br />

anspruchsvoller als körperlich. Das ist Absicht.<br />

„Vibrierende Plattformen beispielsweise<br />

haben tatsächlich eine körperliche Wirkung.<br />

Ich kenne die Untersuchungen dazu“, sagt<br />

Twight. „Aber dadurch wird nur der Gedanke<br />

verstärkt, dass man ohne Anstrengung zum Ziel<br />

gelangt. Uns gefallen die Trainingsmethoden,<br />

bei denen man auf sich achtgeben muss –<br />

beispielsweise, dass einem nichts auf den Kopf<br />

fällt, oder dass man selbst nicht fällt. Das ist<br />

ein sehr ehrlicher Umgang mit sich selbst.“<br />

Dünne Luft<br />

Einen Vorgeschmack auf eine „ehrliche“ Übung<br />

nach Jones-Art ist ein Workout, das Tail Pipe<br />

genannt wird. Es handelt sich dabei um eine<br />

Partnerübung. Einer der Teamkollegen rudert<br />

250 Meter, während der andere ein Paar 24-kg-<br />

Kugelhanteln auf Brusthöhe festhält. Danach folgt<br />

der Wechsel. Die Übung ist zu Ende, wenn beide<br />

Partner je drei Mal gerudert und die Hanteln<br />

festgehalten haben. Ich tue mich mit Ben Tye<br />

zusammen, einem ehrgeizigen Kletterer. „Ich<br />

habe das schon einmal gemacht“, erinnert er<br />

sich. „Die Übung wird als Tail Pipe (Auspuffrohr)<br />

bezeichnet, weil man am Ende nach Luft ringt,<br />

als hätte man durch ein Auspuffrohr geatmet.“<br />

Ich bin zuerst mit dem Halten dran. Ich fixiere<br />

einen Punkt an der Wand, während Tye seine 250<br />

Meter in 42 Sekunden abschließt. Der Wechsel<br />

verläuft flüssig. Das Üble am Tail Pipe ist, dass<br />

man im Interesse des Partners nicht zu langsam<br />

werden darf. Man muss also so schnell wie<br />

möglich rudern. Dadurch wird es beim zweiten<br />

Mal Halten um Einiges härter als beim ersten Mal.<br />

Beim dritten Mal fängt man an, zu keuchen. Wenn<br />

ich bemerke, dass einige andere Teilnehmer ins<br />

Schwimmen kommen, konzentriere ich mich auf<br />

McDonalds beiläufige Bemerkung zu Beginn, dass<br />

es bisher nur einen Teilnehmer gab, der sich bei<br />

Joel von MF bereitet<br />

sich darauf vor, beim<br />

Tail Pipe die Hanteln<br />

zu stemmen ...<br />

... und gibt an der<br />

Rudermaschine alles.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 39


Hardcore Studio<br />

dieser Übung tatsächlich übergeben musste.<br />

Der letzte Ruderdurchlauf ist schrecklich.<br />

„Nicht hinlegen!“, ruft Twight, während einige<br />

von uns mit wackligen Beinen das Rudern<br />

beenden. „Macht uns keine Schande.“<br />

Nachher erklärt MacDonald, dass ein wichtiger<br />

Faktor beim Tail Pipe die Bauchatmung ist. Es ist<br />

nämlich unmöglich, Zwerchfellatmung zu betreiben,<br />

wenn einem 48 kg Eisen auf den Brustkorb drücken.<br />

Außerdem geht es bei der Übung wie<br />

in fast jeder anderen Sportart auch<br />

darum, die richtige Zeiteinteilung<br />

zu wählen. Ganz wichtig ist dies<br />

beispielsweise beim MMA. Es ergibt<br />

keinen Sinn, die ersten 250 Meter in<br />

40 Sekunden zu rudern, wenn man<br />

für die nächsten beiden jeweils 90<br />

Sekunden braucht. Genauso, wie es<br />

sinnlos ist, eine Runde lang wild um<br />

sich zu schlagen, und in der zweiten<br />

Runde zusammenzubrechen. Und<br />

wenn es am Ende des Kampfes<br />

auf ein Urteil der Schiedsrichter<br />

hinausläuft, will man ja schließlich die<br />

Entscheidung nicht durch ungünstige<br />

Körpersprache zu seinen Ungunsten<br />

beeinflussen, indem man keuchend<br />

in die Knie geht. Diese Art der unterschwelligen<br />

Vermittlung von Botschaften über das Workout zieht<br />

sich wie ein roter Faden durch das GJ-Konzept.<br />

„Ich erstelle gern Trainingspläne, bei denen<br />

die Leute einen Moment erleben, in dem<br />

ihnen klar wird, dass das Training härter ist,<br />

als sie dachten“, so Twight. „Aufgeben ist nicht<br />

erlaubt. Und Übung macht den Meister. Wenn<br />

man die Überwindung schwerer körperlicher<br />

Herausforderungen trainiert, gewöhnt man sich<br />

daran. Man gewöhnt sich daran, nicht aufzugeben.“<br />

Bereit für den Erfolg<br />

Eine der bekanntesten Schöpfungen Twights<br />

ist das 300-Workout. Die größtenteils britische<br />

Besetzung in Zack Snyders Comicbuch-<br />

Verfilmung durchlief dasselbe Training wie<br />

andere Gym-Jones-Sportler, um eine Horde<br />

spartanischer Krieger mimen zu können. Die<br />

Schauspieler mussten schwere Gewichte<br />

heben und sich auch spartanisch ernähren, um<br />

funktionale Muskeln auf- und Fett abzubauen.<br />

Andrew Pleavin, der den Anführer der Arkadier<br />

spielte, ist noch immer ein Fan des Programms<br />

Ich konzentriere<br />

mich auf seine<br />

beiläufige<br />

Bemerkung:<br />

„Es gab bisher<br />

nur einen<br />

Teilnehmer, der<br />

sich übergeben<br />

musste.“<br />

und hat sich nach dem Training in seiner Garage<br />

ein eigenes kleines <strong>Fitness</strong>center eingerichtet.<br />

Vincent Regan, der die Rolle des Hauptmanns<br />

übernahm, trainiert täglich drei bis vier Stunden<br />

bei einer Zufuhr von nur 1.700 Kalorien pro Tag.<br />

Er nahm in acht Wochen 18 Kilogramm ab und<br />

konnte das Gewicht beim Kreuzheben von 92 auf<br />

161 Kilogramm erhöhen. Die Videos der Reifen<br />

hebenden und Schlitten ziehenden Schauspieler<br />

sowie der Anblick ihrer <strong>Sixpack</strong>s<br />

auf dem Bildschirm bewirkte,<br />

dass die Google-Suchanfragen<br />

nach Gym Jones explodierten.<br />

Twight macht den Eindruck,<br />

dass er das Ganze lieber wieder<br />

vergessen würde. „Ich habe nur<br />

meinen Job gemacht, und dann<br />

wurde das alles so übertrieben“,<br />

sagt er. „Mit etwas Abstand<br />

betrachtet ist es mir etwas<br />

peinlich, weil es im Internet so<br />

aufgeblasen wird. Auf der anderen<br />

Seite haben dadurch natürlich<br />

auch viele interessante Sportler<br />

den Weg zu uns gefunden.“<br />

Der berühmteste und auch am<br />

meisten missverstandene Teil des<br />

Trainings war das 300-Workout selbst, das durch<br />

ausgewählte Mitglieder der Besetzung und<br />

das Stuntteam als letzte Herausforderung und<br />

Abschlusstraining absolviert wurde. Das aus 300<br />

Wiederholungen bestehende Mammutprogramm<br />

mit Ganzkörper-Übungen wie Liegestützen,<br />

Kastensprüngen und Kugelhantel-Schwingen<br />

wurde durch Dutzende Trainer, die auf die<br />

fahrende Spartanerkutsche aufspringen wollten,<br />

abgekupfert, reduziert, fehlinterpretiert und<br />

vereinfacht. Es kamen zahllose YouTube-Clips<br />

von Leuten auf, die das Workout technisch falsch<br />

oder mit anderen Übungen ausführten. Oder gar<br />

„an einer verdammten Multipresse“, wie sich<br />

Twight erinnert. Die Folge war, dass man bei GJ<br />

eine einfachere und nicht zu kopierende Version<br />

entwerfen musste, die auch als 300 FY bekannt<br />

ist und zehn Minuten auf einem Airdyne-Rad<br />

oder einer Rudermaschine umfasst. Wenn man<br />

innerhalb der vorgegebenen Zeit 300 Kalorien<br />

verbrennt, hat man das Workout geschafft. Und<br />

wenn nicht? Dann gilt die Abkürzung „FY“, die<br />

für den englische Kraftausdruck „Fuck You“ steht<br />

MacDonald sagt, Regeneration<br />

und Ernährung seien ebenso<br />

wichtig wie das Training.<br />

Kniebeugen mit Sprung: für<br />

die meisten richtiger Sport,<br />

hier eine Aufwärmübung.<br />

MacDonald zeigt, wie<br />

man explosiv springt.<br />

JONES SPEZIAL Einige der Gym Jones-Übungen, die man so wahrscheinlich in keinem anderen <strong>Fitness</strong>center findet.<br />

Tag Team<br />

Diese Trainingsart beschreibt Übungen, die<br />

mit Partner durchgeführt werden. Wählen<br />

Sie sich eine Übung mit einer bestimmten<br />

Anzahl an Wiederholungen oder über<br />

eine bestimmte Entfernung sowie eine<br />

Halteübung aus. Ein Beispiel wäre der Tail<br />

Pipe, oder ein 400-Meter-Lauf, gefolgt von<br />

einer Halteübung an der Stange.<br />

30/30-Zyklen<br />

Machen Sie 30 Sekunden lang so viele<br />

Wiederholungen wie möglich und halten<br />

Sie dann eine intensive Position der Übung<br />

30 Sekunden lang. Beispiele wären der<br />

Liegestütz mit dem Brett sowie Klimmzüge<br />

oder Kniebeugen, bei denen man 30<br />

Sekunden lang in der unteren Position<br />

verharrt. Jeder Zyklus sollte vier Mal<br />

durchgeführt werden.<br />

Breathing Ladder<br />

Wählen Sie eine Ganzkörperübung wie etwa das<br />

Kugelhantel-Schwingen oder Kniebeugen mit<br />

Kurzhantel-Pressen. Machen Sie eine Wiederholung,<br />

und atmen Sie einmal ein und aus, dann zwei<br />

Wiederholungen gefolgt von zwei Atemzügen,<br />

und so weiter. Machen Sie so weiter, bis Sie bei 20<br />

Wiederholungen und Atemzügen angelangt sind.<br />

Sie werden ordentlich ins Hecheln kommen.<br />

SMMF<br />

Der Single-Movement Mind-Fuck<br />

besteht aus einer Übung, die über<br />

eine übertriebene Wiederholungszahl<br />

hinweg ausgeführt wird. Ein Beispiel<br />

wären 1.000 Ausfallschritte innerhalb<br />

von zwei Stunden. Suchen Sie sich<br />

dafür einen guten Soundtrack aus.<br />

40 / MAI 2011/mensfitness.de


Slug Xxxxx<br />

GRUNDLAGEN<br />

Die folgenden beiden<br />

Übungen werden bei Gym<br />

Jones als „Hausmarken“<br />

betrachtet. Jeder, der<br />

dort trainiert, sollte sie<br />

beherrschen. Wie viel<br />

schaffen Sie?<br />

Kreuzheben<br />

> 2 x Körpergewicht<br />

Eine der grundlegendsten<br />

Kräftigungsübungen für alle Sportarten.<br />

Der stehende Sumostil wird nicht<br />

akzeptiert.<br />

Vom Allgemeinen zum Speziellen<br />

Wenn es eine Philosophie gibt, von der man als<br />

beiläufiger Betrachter erwartet, dass sich die Gym Jones-<br />

Marke damit identifiziert, ist es das CrossFit-Konzept. Auf der<br />

zugehörigen Seite im Internet landen jeden Monat Tausende<br />

von Surfern. Beide Konzepte schreiben eine vergleichbare<br />

Mischung aus Gymnastik und Gewichtsübungen vor, beide<br />

richten das Augenmerk auf die Intensität, und beide sind<br />

bei Athleten „extremer“ Sportarten wie MMA beliebt.<br />

Twight hat in der Tat selbst zwei Jahre lang nach dem<br />

CrossFit-Prinzip trainiert. Er denkt aber mittlerweile, dass<br />

das Konzept Fehler hat. „Ich war 2004 mit dem CrossFit-<br />

Gründer Greg Glassman in Kontakt, und er machte viele<br />

Versprechen“, erinnert er sich. „Oder um ein Bild aus dem<br />

Angelsport zu bemühen: Er warf den Köder aus, ich biss<br />

an und schluckte ihn. Aber als ich alles verdaut hatte, biss<br />

ich die Schnur durch und sagte mir: Das Konzept bietet ein<br />

paar gute Ansätze, aber für meine Ziele ist das nichts.”<br />

„Wenn man Sportler ab einem gewissen Niveau trainiert,<br />

greift allgemeines <strong>Fitness</strong>training nicht mehr. Man muss sich<br />

stärker spezialisieren. Es gibt einen guten Grund dafür, warum<br />

100-Meter-Läufer nicht auch über 1.500 Meter antreten.“<br />

Was man dem CrossFit-Konzept vorwerfen kann, ist<br />

die Tatsache, dass es allen Sportlern dieselbe Philosophie<br />

überstülpt. Das individuell durchstrukturierte Training indes ist<br />

ein Markenzeichen der Gym Jones-Zentren. Ein grundlegender<br />

Bestandteil des Trainings ist es, den Schülern beizubringen,<br />

wie sie sich selbst ein Programm zusammenstellen können.<br />

„Mein Ziel ist, dass ich die Leute innerhalb eines<br />

Jahres so weit bringe, dass sie problemlos auch andere<br />

Sportler trainieren könnten“, so MacDonald.<br />

Tränen und Schweiß<br />

Dies ist das größte Versprechen. Hinter der Philosophie,<br />

den Flüchen, den Schwarz-Weiß-Fotos von Menschen,<br />

die schmerzverzerrt die Zähne zusammenbeißen, und<br />

hinter dem Vomit Comet (drei Runden mit Sandsack-<br />

Liegestützen, Klimmzügen, Sprüngen aus dem Liegestütz<br />

und Kugelhantel-Schwingen) steckt eine Aussage.<br />

Dies ist ein ehrliches Trainingsprogramm, das keine<br />

Wunderergebnisse verspricht. Das Resultat hängt ganz<br />

davon ab, wie viele Tränen und wie viel Schweiß man<br />

investiert. Fehl am Platz sind im Gym Jones nur die Leute,<br />

die schnelle Ergebnisse ohne hartes Training wollen.<br />

„Ich habe kein Problem, wenn jemand zu mir kommt,<br />

Die Seminarbesucher<br />

hören aufmerksam zu.<br />

und sagt: ‚Es ist mir egal, wie ich es schaffe. Aber ich<br />

will es schaffen‘. Solche Leute sind bei mir herzlich<br />

willkommen“, so McDonald. Was ich nicht ausstehen kann,<br />

sind Menschen, die mir sagen, sie hätten nicht genug Zeit<br />

oder das Training sei zu hart. Das ist einfach ein Zeichen<br />

dafür, dass es demjenigen nicht wichtig genug ist.“<br />

Dies ist das neue Gym Jones. Die zweifelsohne auf die Elite<br />

ausgerichtete Marke ist auch der Allgemeinheit zugänglich.<br />

Zu den Schülern gehören Meister im brasilianischen Jiu Jitsu,<br />

Spitzenkletterer und weltbekannte Radfahrer, aber auch Leute<br />

wie du und ich. Sie alle verbindet aber die Bereitschaft, alles<br />

zu geben, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen.<br />

Die Zeit beim 5-Kilometer-Rudern ist nicht so wichtig wie der<br />

Wille, sich zu verbessern. Oder, wie Twight sagen würde: „Das<br />

Training ist eine Lebensaufgabe. Wenn Sie in zwei Wochen fit<br />

sein wollen, hätten Sie vor drei Monaten anfangen müssen.“<br />

In einer der letzten Sitzungen des Seminars bekomme ich<br />

noch eine abschließende Demonstration dieser Philosophie.<br />

Der Jonescrawl ist relativ einfach: Zehn Mal Kreuzheben mit<br />

115 Prozent des Eigengewichts, dann 25 Sprünge auf einen 60<br />

Zentimeter hohen Kasten. Das Ganze über drei Runden und so<br />

schnell wie möglich.<br />

Ich erledige beim<br />

„Die Zeit beim<br />

5-Kilometer-<br />

Rudern ist nicht<br />

so wichtig wie<br />

der Wille, sich<br />

zu verbessern.“<br />

Kreuzheben den<br />

ersten Satz in<br />

Rekordzeit, werde<br />

aber bei den<br />

Kastensprüngen<br />

extrem langsam. Im<br />

zweiten und dritten<br />

Durchlauf ringe<br />

ich nach Luft und<br />

muss mich zu jedem<br />

Sprung zwingen.<br />

Ich habe<br />

Angst, mit den Schienbeinen hängenzubleiben und<br />

mit dem Kopf voraus über den Kasten zu fliegen.<br />

Twight stoppt meine Zeit und führt mich geduldig durch<br />

die Übung. Er drängt mich mit einer für harte Trainer<br />

typischen Feldwebel-Stimme dazu, weiterzumachen.<br />

Meine Zeit liegt am Ende bei 6 Minuten, 47 Sekunden<br />

– fast das Doppelte des Schnellsten in der Gruppe,<br />

aber ich habe alles gegeben und bin am Ende. Twight<br />

scheint das zu genügen. „Gut gekämpft“, sagt er mit<br />

einem Lächeln. Ich versuche, stehen zu bleiben.<br />

Kniebeuge mit<br />

Frontauflage<br />

> 1,5 x Körpergewicht<br />

„Wir ziehen diese Form der Kniebeuge<br />

mit Rückenauflage vor, weil dabei<br />

die Form besser gewahrt wird“, sagt<br />

MacDonald. Eine Technikanleitung<br />

finden Sie unter tinyurl.com/2b2hvww.<br />

Kniebeuge mit Hantel<br />

über Kopf<br />

> 1 x Körpergewicht<br />

„Eine Basisübung, bei der die Flexibilität<br />

und die Stärke der Core-Muskulatur<br />

auf die Probe gestellt werden“, so<br />

MacDonald. Beginnen Sie an der Ablage,<br />

oder reißen Sie die Stange.<br />

Bankdrücken<br />

> 1 x Körpergewicht<br />

Eine der einfachsten Standardübungen.<br />

„Wer die Herausforderung liebt, kann<br />

beim einarmigen Bankdrücken fünf<br />

Wiederholungen mit einer 32-kg-<br />

Kugelhantel versuchen“, so Twights<br />

Tipp.<br />

Klimmzüge<br />

> 25<br />

Es ist erlaubt, die Beine zu bewegen.<br />

Aber das Bewegungsausmaß ist streng<br />

definiert: Unten sind die Arme gestreckt,<br />

oben ist der ganze Kopf oberhalb der<br />

Stange.<br />

Kugelhantel-Reißen<br />

> 150 in 10 Minuten<br />

Sie können bei Bedarf die Hände<br />

wechseln oder die Kugelhantel<br />

absetzen. MacDonald fügt hinzu, dass<br />

Mädchen mit einer 12-kg-Hantel 200<br />

Wiederholungen schaffen. Sie sollten<br />

also die 24-kg-Variante verwenden.<br />

500 Meter Rudern<br />

> 1 Minute 30 Sekunden<br />

Wenn Sie ein Leichtgewicht sind (nach<br />

Gym Jones-Definition also weniger als<br />

75 kg wiegen), dürfen Sie 3 Sekunden<br />

länger brauchen.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 41


24<br />

Der perfekte Tag<br />

STUNDEN<br />

GLÜCK<br />

Von Joe Warner<br />

Ein kleiner Triumph kann aus einem gewöhnlichen<br />

Tag etwas Besonderes machen.<br />

Wie wäre es aber, wenn der<br />

ganze Tag nur aus<br />

Höhepunkten bestünde?<br />

> Wir haben die<br />

führenden Management-,<br />

Gesundheits- und <strong>Fitness</strong>-<br />

Berater um ihre 24<br />

ultimativen Tipps<br />

dazu gebeten, wie man<br />

aus jedem Tag das Beste<br />

herausholen kann, indem<br />

man zum richtigen Zeitpunkt das Richtige<br />

tut.<br />

42 / MAI 2011/mensfitness.de


Regelmäßiger Schlaf<br />

> „Wenn Sie jeden Tag (auch am Wochenende)<br />

zur selben Uhrzeit aufstehen, leben Sie im<br />

Einklang mit dem Biorhythmus beziehungsweise<br />

Ihrer inneren Uhr, die auf regelmäßige Schlaf-<br />

Wach-Rhythmen angewiesen ist“, sagt Julia<br />

Chapman, die leitende Medizintechnikerin des<br />

Adult Sleep Disorders Centre in London, in dem<br />

das Schlafverhalten Erwachsener erforscht wird.<br />

„Der beste Weg, sich am Morgen munter zu fühlen,<br />

besteht darin, immer zur selben Zeit aufzustehen.“<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

„Nach dem Schlaf fehlt<br />

dem Körper Flüssigkeit, die<br />

über den Schweiß oder durch<br />

Atembewegungen verloren gegangen<br />

ist“, so Simon Lovell, Direktor des privaten britischen<br />

Kuranbieters Weight Loss Academy. „Durch ein Glas Wasser<br />

gleichen Sie den Mangel aus und schaffen eine gute<br />

Grundlage für die tägliche Flüssigkeitszufuhr. Nehmen Sie<br />

eine 2-Liter-Flasche mit. Diese sollte spätestens am Ende<br />

des Tages leer sein.“<br />

Licht und Bewegung<br />

Kurz vor dem Aufwachen ist der Körper am Kältesten,<br />

weshalb man sich zunächst auch so träge fühlt. „Helles<br />

Licht und Bewegung machen schnell fit“, sagt Matthew<br />

Edlund, der Autor des Buchs The Body Clock Advantage.<br />

„Also raus aus den Federn, direkt zum Lichtschalter und ran<br />

an die Morgengymnastik. So sind Sie in wenigen Minuten<br />

startbereit für den Tag.“<br />

Sex<br />

Wenn Ihnen Kniebeugen zu<br />

langweilig sind, können Sie als<br />

Morgengymnastik auch<br />

Matratzensport betreiben.<br />

Der Zeitpunkt könnte<br />

besser nicht sein. „Die<br />

Arbeit und soziale<br />

Gegebenheiten zwingen<br />

die Leute oft dazu, den Sex<br />

auf den Abend zu verlegen, wenn<br />

die Konzentration der männlichen<br />

Sexualhormone auf dem Tiefpunkt<br />

ist“, so Leon Kreitzman, Mitverfasser<br />

des Buchs Rhythms Of Life. „Die<br />

Testosteron-Spitzenwerte werden<br />

vor den einzelnen REM-Schlafphasen<br />

erreicht, wodurch sich auch<br />

nächtliche Erektionen erklären<br />

lassen. Am Morgen bleiben die<br />

Werte erhöht, weshalb die Zeit<br />

nach dem Aufwachen für ein kurzes<br />

Schäferstündchen wie gemacht ist.“<br />

Sie sollten aber vorsichtshalber die<br />

Partnerin vorher warnen.<br />

Heiße Dusche<br />

Sie sind immer noch nicht ganz wach?<br />

Gönnen Sie sich statt einer Tasse Kaffee<br />

eine heiße Dusche. „Dabei steigt die<br />

Körpertemperatur, während der Blutfluss<br />

verbessert und die Atemfrequenz erhöht<br />

werden“, sagt Kreitzman. „Dadurch wird<br />

das Kortisol, das Stresshormon, das uns<br />

wach macht, schneller durch den Körper<br />

gepumpt.“<br />

Königliches<br />

Frühstück<br />

> Nach dem Schlaf sehnt sich<br />

der Körper nach Treibstoff. Speisen Sie daher morgens<br />

wie ein König. „Ein stark kalorienhaltiges Frühstück<br />

stimmt Sie nicht nur auf den Tag ein. Daneben ergibt<br />

sich noch der Effekt, dass Sie durch die Morgenmahlzeit<br />

nur wenig bis gar nicht zunehmen – also ganz anders<br />

als beim Mittagessen “, so Kreitzman. „Kohlenhydrate<br />

lassen sich bei einer höheren Stoffwechselrate schneller<br />

verbrennen. Ein solch erhöhter Grundumsatz ergibt sich<br />

durch intensivere Bewegungen, wie sie bei den meisten<br />

Menschen tagsüber eher die Regel sind als am Abend.


Slug Xxxxx<br />

Vitamine<br />

> „Vitamine sollten während des<br />

Essens oder direkt danach zugeführt<br />

werden, um eine maximale<br />

Aufnahme zu ermöglichen“,<br />

sagt Lovell. „Achten Sie<br />

darauf, dass Ihre Mahlzeiten<br />

Speisen beinhalten, die<br />

den Körper mit<br />

gesunden Fetten<br />

wie etwa den im<br />

Ei vorhandenen<br />

Fettsäuren versorgen.<br />

Die Vitamingruppen A, D, E und K<br />

benötigen nämlich Fett,<br />

um durch den Körper<br />

aufgenommen zu<br />

werden“<br />

Tagesplanung<br />

„Setzen Sie auf der Arbeit Prioritäten,<br />

und erledigen Sie das dringendste<br />

Projekt so bald als möglich“, rät Edlund.<br />

„Öffnen Sie Ihr E-Mail-Postfach nicht<br />

sofort, weil es sonst mit kleineren<br />

Aufgaben überschwemmt wird,<br />

die noch warten können. Wenn Sie<br />

morgens in Ihrer To-do-Liste gleich<br />

Prioritäten setzen, werden Sie auch<br />

positiver und motivierter an den Tag<br />

herangehen und effektiver arbeiten.“<br />

Nervenstärke<br />

„Der Mensch ist etwa um 10 Uhr<br />

morgens emotional am Stabilsten.<br />

Jetzt ist also die richtige Zeit, auf<br />

der Arbeit schwierige oder heikle<br />

Meetings abzuhalten“, sagt Jost<br />

Sauer, Autor des Buches „The Perfect<br />

Day Plan“. „Genauso gilt: Wenn Sie<br />

sich mit der Partnerin ernsthaft über<br />

Ihre Beziehung unterhalten möchten,<br />

sollten Sie das um diese Uhrzeit<br />

herum machen, und nicht etwa spät<br />

abends, wenn Sie beide emotional<br />

am leichtesten angreifbar sind.“<br />

Prioritäten<br />

„Es ist wichtig, die großen<br />

Aufgaben vorzuziehen, weil<br />

man morgens bis mittags<br />

am aufmerksamsten und<br />

am kreativsten ist“, sagt<br />

Edlund. „Nutzen Sie diese<br />

Zeitspanne, um kreativ darüber<br />

nachzudenken, wie Sie Ihre<br />

Arbeitsprozesse verbessern<br />

können. Verzetteln Sie sich<br />

nicht in Nebensächlichkeiten,<br />

die Ihnen die ganze Zeit rauben<br />

können.“<br />

E-Mail-Sortierung<br />

„Löschen Sie alles, was für Sie oder<br />

Ihre Position nicht wichtig oder<br />

relevant ist“, empfiehlt John<br />

Williams, Autor des Buchs<br />

„Screw Work, Let’s Play“.<br />

„Gehen Sie dann alles noch<br />

einmal durch und sortieren die<br />

E-Mails. Sehen Sie, was Sie sofort<br />

erledigen können, was noch warten<br />

kann, und was Sie verschieben können.<br />

Gehen Sie mit Ihrem Konto dann<br />

offline, damit Sie nicht durch erneute<br />

Eingangsmeldungen abgelenkt werden.“<br />

Soziales<br />

Engagement<br />

„Wenn Sie etwas Wohltätiges<br />

machen oder jemandem<br />

Ihre Zeit und Ressourcen zur<br />

Verfügung stellen, gewinnen dabei<br />

beide Seiten“, sagt Scott Gerber, Verfasser<br />

des Buchs „Never Get A Real Job“. „Es ist nicht<br />

nur schön, sich sozial zu engagieren. Viele<br />

Studien belegen die Tatsache, dass man durch<br />

soziales Engagement zufriedener wird. Und<br />

die Zeit, die man in soziale Kontakte investiert,<br />

kann neue Chancen und andere Vorteilen nach<br />

sich ziehen.“<br />

44 / MAI 2011/mensfitness.de


Der perfekte Tag<br />

Zwischen-<br />

Mahlzeiten<br />

> „Der beste Weg, den Körper über den ganzen Tag hinweg<br />

mit Energie zu versorgen, sind kleine Snacks anstelle drei<br />

großer Mahlzeiten am Tag“, so Lovell. „Hierdurch können Sie die<br />

Blutzuckerwerte stabilisieren, während Sie dem Heißhunger auf<br />

ungesunde Lebensmittel vorbauen. Vermeiden Sie Kohlenhydrate<br />

in Form von Weißbrot, Pommes frites und Fastfood mit Nudeln.<br />

Nehmen Sie mit jeder kleinen Mahlzeit etwas hochwertiges Eiweiß<br />

zu sich, um die aufgenommene Energie länger zu speichern.“<br />

Spaziergänge<br />

Verlassen Sie das Büro jeden Tag mindestens 20 Minuten lang und<br />

nehmen immer einen Kollegen oder eine Kollegin mit. „Wenn Sie mittags<br />

spazieren gehen, sind Sie nachmittags, wenn die meisten Leute ihr Tief<br />

haben, munterer und produktiver“, so Edlund. „Wenn Sie zusammen<br />

mit einem Kollegen oder einer Kollegin spazieren gehen, fördern Sie<br />

gleichzeitig den sozialen Austausch und können sich leichter von den<br />

Strapazen des Morgens erholen. Außerdem bekommen Sie auf diese<br />

Art auch gleich die wichtigsten Neuigkeiten aus dem Büro mit, was nie<br />

schaden kann.“<br />

Siesta<br />

„In wissenschaftlichen Versuchen<br />

hat sich gezeigt, dass der kurze<br />

Mittagsschlaf die Konzentration<br />

der Stresshormone senkt und<br />

die Produktivität steigert“, erklärt<br />

Williams. „Eine Siesta erfrischt das<br />

Gehirn. Begrenzen Sie den Schlaf aber<br />

auf 20 Minuten, um sich nachher nicht<br />

kaputt zu fühlen.“ Haben Sie Probleme<br />

mit dem Chef? „Schlaf kann produktiv<br />

sein. Churchill hat auf seine nachmittägliche<br />

Siesta geschworen, und Paul McCartney kam<br />

die Melodie für Yesterday im Schlaf“, fügt Williams<br />

hinzu.<br />

Heimwerken<br />

> Haben Sie eine Liste unerledigter<br />

Aufgaben? Gehen Sie sie jetzt an.<br />

„Die Stimmung ist am Nachmittag<br />

in der Regel besser als morgens. Auch die Hand-Augen-<br />

Koordination ist um diese Zeit ideal.<br />

Wenn Sie also Ihre Heimwerker-Aufgaben nachmittags<br />

erledigen, steigen dadurch die Chancen, dass das<br />

Regal am Ende gerade dasteht und sie<br />

zufrieden lächeln können“, so Kreitzman.<br />

Arztbesuche<br />

Besuche beim Zahnarzt oder im<br />

Tattooladen planen Sie am besten<br />

für den Nachmittag ein. „Die<br />

Schmerzempfindlichkeit sinkt am<br />

Nachmittag, weshalb dies die ideale Zeit<br />

ist, sich eine Füllung verpassen zu lassen“,<br />

so Kreitzman. „Lokale Schmerzmittel<br />

halten außerdem länger, wenn Sie gegen<br />

15 Uhr verabreicht werden. Sie brauchen<br />

also weniger als zu anderen Tageszeiten,<br />

wodurch die Risiken und Nebenwirkungen<br />

sinken.“<br />

Tagesrückblick<br />

„Der späte Nachmittag oder frühe Abend<br />

ist die beste Zeit, um die Leistung des<br />

Tages Revue passieren zu lassen und<br />

sich langfristig Sachen zu merken“, sagt<br />

Edlund. „Atmen Sie drei Mal tief ein, und<br />

denken Sie eine oder zwei Minuten lang<br />

darüber nach, was Sie geschafft und<br />

worüber Sie sich gefreut haben. Dies<br />

ist eine effektive Art, die wichtigsten<br />

Aufgaben für den nächsten Morgen im<br />

Voraus zu planen.“<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 45


Der perfekte Tag<br />

Gewichtheben<br />

„Versuchen Sie, das Workout auf den frühen<br />

Abend zu verlegen, wenn die Koordination<br />

gut, die Körpertemperatur hoch und die<br />

Muskeln am stärksten sind“, meint Edlund.<br />

„In der Leichtathletik fallen die Weltrekorde<br />

überproportional oft am frühen Abend. Beim<br />

Training um diese Zeit können Sie auch gut<br />

die Sorgen des Berufsalltags hinter sich lassen.<br />

Gleichzeitig haben Sie noch genug Zeit, etwas<br />

zu essen und sich vor dem Schlafengehen zu<br />

entspannen.“<br />

Eiweißshake<br />

> „Nach dem Training gibt<br />

es ein kleines Zeitfenster,<br />

in dem die Aufnahme der<br />

richtigen Nährstoffe die<br />

Regenerationsdauer merklich<br />

steigert“, so Lovell. „Um<br />

optimale Ergebnisse zu<br />

erzielen, versuchen Sie es<br />

mit einem Drink, in dem das<br />

Verhältnis von Eiweiß und<br />

Kohlenhydraten bei vier zu<br />

eins liegt.“<br />

Gläschen in Ehren<br />

(wenn es sein muss)<br />

„Die Tageszeit beeinflusst die Geschwindigkeit,<br />

mit der unser Körper Alkohol abbaut. Ein<br />

Gläschen am Abend schlägt weniger an<br />

als ein alkoholisches Getränk in früheren<br />

Tagesphasen“, sagt Kreitzman. „Wenn Sie<br />

aber zu viel Alkohol trinken, kann das den<br />

Biorhythmus in einen teuflischen Feedback-<br />

Rhythmus hineinzwingen, wodurch der Schlaf<br />

weniger erholsam und das Aufstehen am<br />

nächsten Tag noch schwerer werden.“<br />

Abendessen<br />

„Wenn Sie abends große<br />

Mengen an Kohlenhydraten zu sich nehmen, können<br />

Sie dadurch leicht zunehmen – vor allem, wenn<br />

Sie tagsüber nicht besonders aktiv waren“, sagt<br />

Lovell. „Wenn Sie über den Tag verteilt nahrhafte<br />

Lebensmittel aufgenommen haben, bleiben Sie Ihrer<br />

Linie mit einem Abendessen aus gedünstetem Fisch<br />

und Gemüse mit einer kleinen Portion Couscous treu.“<br />

Betthupferl<br />

„Die Ernährung wirkt sich<br />

nicht nur darauf aus, wie<br />

schnell wir einschlafen, sondern<br />

auch darauf, wie wir schlafen“, sagt<br />

Lovell. „Lebensmittel mit hohen Konzentrationen der<br />

Aminosäure Tryptophan helfen bei der Aktivierung<br />

der schlaffördernden Hormone Serotonin und<br />

Melatonin. Damit werden Sie schnell zur Ruhe<br />

kommen. Essen Sie als Snack einige Haselnüsse und<br />

einen Joghurt, um den Prozess zu unterstützen.<br />

Vermeiden Sie Süßigkeiten, Limonaden und Koffein.“<br />

Qualität<br />

statt Quantität<br />

> „Die Qualität des Schlafs ist<br />

wichtiger als die Quantität“,<br />

erläutert Chapman. „Zur Qualität zählt die feste<br />

Schlafenszeit, die Ihnen hilft, sich körperlich<br />

und mental auf die Nachtruhe einzustellen.<br />

Vermeiden Sie nachts helle Lichtquellen, da<br />

diese die Ausschüttung des Schlafhormons<br />

Melatonin hemmen, das normalerweise<br />

bei Sonnenuntergang<br />

abgesondert wird. Weitere<br />

abendliche Störfaktoren<br />

sind Koffein, Nikotin, extreme Temperaturen<br />

und Krach.“<br />

Lichtverbot<br />

Egal, ob Sie Durst<br />

haben oder<br />

auf die Toilette<br />

müssen: Lassen<br />

Sie das Licht aus.<br />

„Selbst künstliches<br />

Licht hemmt die<br />

Melatoninproduktion,<br />

und Sie wachen<br />

leichter auf“, erklärt<br />

Chapman. „Gehen<br />

Sie daher im Dunkeln<br />

so bald wie möglich<br />

wieder ins Bett, um<br />

wieder Ihre Lieblings-<br />

Schlafposition<br />

einzunehmen.“<br />

46 / MAI 2011/mensfitness.de


BEN COOKE<br />

TOP STUNTMAN<br />

JAMES<br />

BOND<br />

LEBT!<br />

Von Oliver Bloss<br />

Der Mann lebt das aus, was sich<br />

viele von uns Männern erträumen:<br />

Er darf James Bond sein. Während<br />

die Filmstudios den neuesten Bond-Film<br />

aus finanziellen Gründen derzeit auf Eis<br />

gelegt haben, sorgt Ben Cooke dafür,<br />

dass wir unseren Helden weiter über<br />

Bildschirme flimmern sehen können.<br />

Als einer der weltbesten Stuntmen und<br />

Double für Daniel Craig in ‚Casino Royale‘<br />

und ‚Ein Quantum Trost‘, ist Ben der Mann<br />

hinter der Figur, die wir in den neuen<br />

Action-Games für PC und Computersolen<br />

sehen können. Und wenn auch noch<br />

Action-Stars wie Jason Statham (Die Killer<br />

Elite) auf seiner Double-Liste stehen,<br />

kann man sich vorstellen, dass optimale<br />

<strong>Fitness</strong> und ein austrainierter Körper<br />

Voraussetzungen sind, um diesen Job<br />

erfolgreich zu bewältigen. Wie er sich<br />

in Form hält und welche Kultfigur der<br />

Filmgeschichte er noch verkörpern durfte,<br />

erzählte er MF im Interview.<br />

Fotos: Casey Rodgers/AP Images<br />

for Activision<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 47


TOP STUNTMAN<br />

Ben, du gehörst zu den erfolgreichsten Stuntmen weltweit.<br />

Unter anderem bist Du das Stunt-Double für Daniel Craig in<br />

dessen James-Bond-Filmen. Was ist die größte Herausforderung,<br />

wenn du dich auf Action-Filme wie diese vorbereitest?<br />

Bond-Filme bestehen aus neuester Action, was sehr fördernd für Körper und Geist<br />

sein kann. Du brauchst definitiv ein gutes <strong>Fitness</strong>-Level und musst auch geistig fit<br />

sein, wenn du in die Rolle von Bond schlüpfst. Für die <strong>Fitness</strong> spielt Cardio eine<br />

große Rolle. Physische Stunts wie zum Beispiel Kämpfe oder Verfolgungsjagden<br />

sind kurze, sehr intensive Schübe. Intervall-Training ist ein guter Weg, um für diese<br />

Art von Szenen optimal vorbereitet zu sein. Außerdem nutze ich Visualisierungen,<br />

um auch mental fit zu sein. Ich würde nichts anderes machen wollen.<br />

Welche Voraussetzungen braucht man, um diesen Beruf<br />

ausüben zu können – physisch wie mental?<br />

Normalerweise steigst du mit einem Fachgebiet als Stuntman ein. In Neuseeland,<br />

wo ich meine Karriere startete, ist es schwer, sich zu spezialisieren, weil der<br />

Markt klein ist. Dort musst du in den meisten der Disziplinen erfahren sein. Das<br />

heißt, ich kann kämpfen, fallen, abstürzen, Motorrad fahren und schwimmen<br />

wie ein Fisch, weil ich mit dem Surfbrett aufgewachsen bin. Das alles macht<br />

einfach Spaß! Und diese Erfahrung hat mir sehr geholfen, als ich ins Ausland<br />

gezogen bin und angefangen habe, international zu arbeiten. Ich wurde von<br />

Anfang an für prominente Doublerollen engagiert und auch, um Kampfszenen<br />

in großen Filmen zu choreographieren. Geistig, denke ich, haben mich die 25<br />

Jahre Kampfsport-Training in eine gute Form gebracht. Das beruhigt mich in<br />

gefährlichen Situationen. Letztendlich brauchst du viel Mumm...! (lacht)<br />

Was war dein persönlicher Auslöser dafür, ein Stuntman zu werden?<br />

Während ich in in einem Turnier gekämpft habe, sprach mich ein Stunt-Koordinator an<br />

und fragte, ob ich Stuntman werden wolle. Das war 1993 und ich studierte Business<br />

an der Auckland Universität. Es war für eine Fernsehsendung namens „Hercules: The<br />

Legendary Journey“ mit Kevin Sorbo, für die ich letztendlich über sieben Staffeln lang<br />

arbeitete. Die Produzenten dieser Sendung machten verschiedene Nebenshows wie<br />

„Xena, die Kriegerprinzessin“ und andere und ich war schließlich in etwa 350 Episoden<br />

verschiedener Fernsehsendungen involviert. Ich merkte, dass ich damit eine Karriere<br />

beginnen könnte, und das tat ich dann auch. Ich zog nach Sydney und bekam einen<br />

Job, in dem ich Hayden Christensen in „Star Wars: Die Rache der Sith“ doubelte. Das<br />

war für mich das Größte. Ich doubelte Darth Vader! Das ist der Traum eines jeden<br />

Kindes, oder...?! Nach diesem Film ging ich nach England, wo ich seither lebe. Ich<br />

habe schon in über 17 Ländern gearbeitet. Bis jetzt war das Reisen fantastisch.<br />

Hattest du als Kind Vorbilder im Sport oder Film?<br />

Ich war ein großer Fan vom Schwergewichtsboxen. Meine Freunde und ich haben uns<br />

bei einem der Jungs zu Hause getroffen, um die Tyson Kämpfe anzusehen – damals<br />

in der Zeit, als die Schwergewicht-Division noch etwas bedeutete. Wir setzten alle<br />

einen kleinen Wetteinsatz, in welcher Runde Tyson’s Gegner in die Knie gehen würde.<br />

Heute haben wir das Boxen gegen Mixed Martial Arts- und K1-Wettkämpfe getauscht.<br />

Hongkong-Kino spielte auch eine große Rolle, als ich jünger war. Weil ich total<br />

begeistert von Kampfsport war, konnte ich nicht genug von Kung Fu bekommen – die<br />

alte Schule wie Jet Li und Jackie Chan waren meine Favoriten. Ich bin mit den ganzen<br />

Bond-Klassikern aufgewachsen. Ich erinnere mich, mit meiner Mutter und meinem<br />

Vater an Weihnachten immer einen 007-Film-Marathon gemacht zu haben. Das<br />

ultimative Highlight für mich bis jetzt ist es, Bonds Stuntdouble und Kampfchoreograph<br />

zu sein – es ist so aufregend, meine Choreographie und Ideen durch Daniel Craig, der<br />

meiner Meinung nach der beste Bond aller Zeiten ist, zum Leben erweckt zu sehen.<br />

„Es stehen Gesundheit und<br />

Leben auf dem Spiel. Aber<br />

wenn „Action“ gerufen<br />

wird, musst du los.“<br />

Wenn du Stunts wie den „Kran-Jump“ aus Casino Royale, der den<br />

Taurus-Preis (‚Oscar‘ für Stuntmen) gewonnen hat, machst – wie viel<br />

Zeit braucht es im Voraus, um den ganzen Stunt vorzubereiten?<br />

Am Drehort auf den Bahamas gab es mit dem Team sechs Wochen lang Proben für<br />

Auf den Fotos sehen sie, wie Ben seinen ,Millonen Dollar Body’<br />

Drehort ,Million Dollar Baby’ von<br />

48 / MAI 2011/mensfitness.de


TOP STUNTMAN<br />

diese Sequenz. Ich kam später an, weil ich noch die Eröffnungskampfszene in Prag<br />

drehte, das heißt, ich habe die Proben verpasst. Es war Sonntagnachmittag, als ich die<br />

Location und den Kran das erste Mal gesehen habe. Die letzten Proben waren gerade<br />

am laufen, und es war der erste Stunt, den wir am nächsten Tag drehten. Einer der<br />

Stunt-Typen sprang und brach sich beim landen sein Bein, das heißt, er musste ins<br />

Krankenhaus transportiert werden (es geht ihm übrigens gut). Auf jeden Fall drehte sich<br />

mein Boss zu mir um und sagte: „Du bist dran, du springst morgen früh.“ Das erste Mal,<br />

als ich einen Fuß auf den Kran setzte, musste ich runterspringen! Jeder Kran bewegt<br />

sich etwa einen Meter im Wind. Ich war über 50 Meter in der Luft. Ein Helikopter hat<br />

den Sprung gefilmt und schwebte direkt vor mir. Weil es so laut war, mussten alle<br />

Hinweise visuell gemacht werden. Letztendlich machte ich den Sprung vier Mal.<br />

„Stuntmänner sind<br />

im wesentlichen<br />

Profiathleten. Niemand<br />

will einen schwabbeligen<br />

Bond sehen!“<br />

Wenn du diese Art von High-Work-Stunts machst –<br />

wie bereitest du dich mental darauf vor?<br />

Du musst deinem Team und vor allem deinen Riggern vertrauen. Den Aufbau<br />

besprechen, durchgehen und alles verstehen ist sehr wichtig, weil es hilft, dich zu<br />

beruhigen. Sich Zeit zu nehmen und eine gute Vorbereitung sind das Wichtigste.<br />

Es stehen Gesundheit und Leben auf dem Spiel. Das heißt, alles muss sehr<br />

ernst genommen werden, aber wenn „Action“ gerufen wird, musst du los...<br />

Welches sind deine liebsten Stunts und welche magst du nicht so<br />

sehr? Gibt es etwas, das du nie in einem Film machen würdest?<br />

Bisher habe ich noch nie ‚Nein‘ gesagt, und ich hoffe auch, dass dieser Tag nie<br />

kommen wird. Ich bin an allen Stunts interessiert und ich liebe es, kreativ zu sein<br />

– sei es bei der Kampfchoreographie, in Motorradszenen, bei Verfolgungsjagden<br />

auf Pferden oder Fahrzeugstunts. Alles, wobei du deinen Kopf benutzen kannst<br />

und etwas entwickelst, was es vorher noch nicht gab, ist aufregend. Das führt<br />

mich mehr hin zu Stuntkoordination und Actionregie. Das ist ein natürlicher<br />

Prozess, gegen den du nicht ankämpfen kannst. Manchmal widerstehe ich dem,<br />

weil ich es mag, Dinge umzusetzen, aber es ist unausweichlich. Ich versuche<br />

die Arbeit abwechslungsreich zu halten, das macht sie interessant.<br />

Ist es ein Vorteil, auszusehen wie ein Schauspieler, um Jobs<br />

zu bekommen? Wie sehr hängt es vom Aussehen ab?<br />

Du musst ein ähnliches Aussehen und eine ähnliche Größe haben – je<br />

mehr du wie der Schauspieler aussiehst, den du doubelst, je näher kann<br />

der Regisseur die Kamera auf dich halten. Die meisten der Schauspieler, die<br />

ich double, sind sehr gut in Form. Das heißt, auch ich muss fit sein.<br />

Wie ist der persönliche Kontakt zu den Stars während<br />

eines Drehs? Ist danach Zeit für ein Bier mit Schauspielern<br />

wie Daniel Craig oder Jason Statham?<br />

Wir arbeiten sehr eng zusammen, viele Stunden lang. Wir<br />

müssen alle ab und zu bei einem Bier abschalten.<br />

Wie viel Zeit verbringst du täglich mit Workout und Training?<br />

Ich trainiere vier bis fünf Tage pro Woche. Meistens eine Stunde pro Session, inklusive<br />

Dehn-Übungen. Ich gestalte meine Trainings gerne abwechslungsreich – Gewichte,<br />

Kampfsport, etc. Ich trainiere gerne in verschiedenen Ländern wegen der vielen Reisen,<br />

die ich mache. Zum Beispiel bin ich gerade in Hollywood und trainiere im „Legends<br />

MMA“ <strong>Fitness</strong>center. Nächste Woche gehe ich nach Berlin. Das heißt, ich werde<br />

dort nach ein paar <strong>Fitness</strong>centern Ausschau halten, in denen ich trainieren kann.<br />

Training und Workout – ist das für dich mehr Tortur oder Spaß?<br />

Ich finde es gut für meinen Kopf, weil es meine Konzentration verbessert<br />

und ich mich gut fühle. Ich arbeite oft viele Stunden am Set – durch das<br />

Workout ist mein Energielevel angehoben. Es ist Teil meines Lebens.<br />

im ,Classick Kickboxing’ in Pasadena, Kalifornien (Original<br />

Clint Eastwood) in Form hält.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 49


TOP STUNTMAN<br />

Wenn du keinen guten Tag hast... was<br />

ist deine persönliche Motivation, um<br />

dich zusammenzureißen und trotzdem<br />

Sport und Training zu machen?<br />

Wenn ich zu müde bin, lasse ich das Training aus, weil<br />

ich weiß, dass es eine halbherzige Session werden<br />

würde. Ich mache das in der nächsten Session<br />

wieder wett. Auch obwohl ich mir bewusst bin, dass<br />

du mehr geneigt bist, die dritte Session ebenfalls<br />

ausfallen zu lassen, nachdem du zwei Workouts<br />

nacheinander ausgelassen hast. Geht das sonst noch<br />

irgendjemand so? Meine Arbeit motiviert mich sehr<br />

dazu. Wenn ich zum Beispiel die Möglichkeit habe,<br />

Daniel Craig als James Bond zu doubeln, dann will ich<br />

ins <strong>Fitness</strong>center gehen und hart trainieren. Mentaler<br />

Ausgleich steht auch an oberster Stelle. Den Kopf frei<br />

bekommen und sich besser konzentrieren zu können,<br />

was vom Trainieren kommt, motiviert auch sehr.<br />

Gemäß deinem Beruf, wie sieht dein<br />

Trainingsplan aus? Gibt es irgendeinen Teil<br />

deines Körpers, der mehr Aufmerksamkeit<br />

braucht? Was ist der größte Unterschied im<br />

Vergleich zu einem normalen <strong>Fitness</strong>-Workout?<br />

Ich mache Thaiboxen, Boxen und gemischtes<br />

Kampfsport -Training mit viel Konditionstraining.<br />

Das ist meine Basis. Das nützt meiner Flexibilität<br />

und bewahrt vor Verletzungen. Außerdem gehe ich<br />

raus, fahre Autos und reite. Wenn ich in Neuseeland<br />

bin, gehe ich gerne schwimmen und surfen.<br />

Wenn ich in der Nähe von Schnee bin, dann fahre<br />

ich Ski und schwinge mich aufs Snowboard. Ich<br />

mag Abwechslung, um den Spaß zu behalten.<br />

14. Ist Muskelmasse wichtig für einen Stuntman?<br />

Oder ist eine Top-Kondition wichtiger?<br />

Muskelmasse ist für mich nicht so wichtig,<br />

weil ich eher für einen athletischen Körperbau<br />

bin, der mehr in Übereinstimmung mit den<br />

Schauspielern ist, die ich double.<br />

Du reist sehr viel und hast in mehr<br />

als 15 Ländern gearbeitet. Wie hältst<br />

du dich auf Reisen in Form?<br />

Das kann tatsächlich schwierig sein. Ich habe Indoorund<br />

Outdoor-Workouts, wenn es kein <strong>Fitness</strong>center gibt,<br />

aber Laufen hilft auch. Wenn ich für einen Monat oder<br />

länger in einer Stadt bin, werde ich Kurzzeit-Mitglied in<br />

einem <strong>Fitness</strong>center. Das funktioniert. Ich versuche, so<br />

oft wie möglich zu Hause zu kochen, aber manchmal<br />

gibt es diese Möglichkeit in einem Hotel nicht. Das<br />

kann hart für mich sein, weil ich selbstgekochtes<br />

Essen mag, da man genau weiß, was man bekommt.<br />

Wenn ich gezwungen bin, zum Essen rauszugehen,<br />

bevorzuge ich asiatische oder mediterrane Küche.<br />

Erfolg und Gesundheit gehören zusammen.<br />

Aus deiner persönlichen Erfahrung, wie<br />

viel von deinem Erfolg schreibst du<br />

deinem gut trainierten Körper zu?<br />

Stuntmänner sind im wesentlichen Profiathleten. Eine<br />

körperliche Top-Verfassung ist wichtig, wenn du ein<br />

Darsteller oder ein Stuntkoordinator bist. Wäre ich<br />

nicht als Kampfsportkünstler aufgewachsen und hätte<br />

trainiert wie wahnsinnig, würde ich nicht das tun, was<br />

ich heute tue. Ich verdanke alles meiner Kunst. ...Oh und<br />

P.S. ... niemand will einen schwabbeligen Bond sehen...!<br />

Neben dem täglichen Alltagsstress ist es nicht<br />

immer leicht, sich und seinen Körper in gute<br />

Form und Kondition zu bringen. Welchen<br />

Rat kannst Du unseren Lesern geben?<br />

Ernährung ist auf jeden Fall sehr wichtig. Esse so, dass<br />

du deinen Ernährungslevel einhalten kannst. Schränke<br />

deine Auswahl nicht zu sehr ein, sodass du Interesse<br />

verlierst, aber sorge dafür, dass es gesund ist. Achte<br />

auf die Größe deiner Mahlzeiten. Die Größe deiner<br />

Handfläche ist ein guter Anfang. Iss regelmäßig –<br />

sechs Mahlzeiten pro Tag, drei Hauptmahlzeiten<br />

(Frühstück, Mittagessen und Abendessen) mit drei<br />

kleinen Snacks zwischendurch. Nüsse, Früchte, Joghurt<br />

etc. Lebe gesund! Man fühlt sich wirklich gut. Ich mag<br />

es, beim Trainieren neue Fähigkeiten zu lernen. Zum<br />

Beispiel bringt dich Thaiboxen bestens in Form, und<br />

du lernst einen Kampfsport, der hunderte von Jahre<br />

alt ist. Schwimmen bringt dich im Wasser in Form,<br />

und du lernst und verbesserst eine Fähigkeit. Finde<br />

etwas, was dir Spaß macht und komme so in Form.<br />

Du wirst das Training vergessen und stattdessen<br />

wirst du Sport machen wollen. Gib dir einen Ruck.<br />

Dein Kopf wird dich nach dem Training lieben.<br />

Kommen wir zu Videospielen – du hast als Stuntund<br />

Flug-Koordinator für die letzten zwei James-<br />

Bond-Spiele gearbeitet, Golden Eye und Blood<br />

Stone. Was ist der größte Unterschied zwischen<br />

der Arbiet an einem Film und einem Videospiel?<br />

Videospiele werden sehr schnell gedreht. Dabei<br />

gibt es keine komplizierten Kamerabewegungen<br />

oder Aufstellungen oder Lichteinstellungen, was<br />

fördernd für den Körper ist. Du musst aber fit sein,<br />

vor allem, wenn du in jeder Szene vertreten und der<br />

einzige vor der Kamera bist. Das Verletzungsrisiko<br />

kann bei einem Film höher sein, da echte Sets<br />

komplexere Abfolgen beinhalten. Grundsätzlich<br />

mache ich bei solchen Projekten immer gerne<br />

mit, auch weil es mir immer viel Spaß macht.<br />

Irgendwelche kommende Spiele,<br />

in denen du dabei sein wirst?<br />

Es gibt noch keine offiziellen Ankündigungen für<br />

zukünftige Spiele, aber ich würde sagen, bleibt<br />

einfach dran, es ist immer etwas in der Pipeline...<br />

Lass uns über deine Zukunft reden. Welche<br />

Projekte sind geplant für 2011 und danach?<br />

Nach fast 20 Jahren Schauspielerei fange ich<br />

nun an, hinter die Kamera zu wechseln, um mehr<br />

Stuntkoordination und Kampfchoreographie zu<br />

machen. Im Moment koordiniere ich „Verblendung“<br />

in LA, dann gehe ich nach Berlin um „Hänsel & Gretel“<br />

zu koordinieren. Danach, wer weiß? Davon abgesehen,<br />

wenn wir dieses Jahr noch einen Bond machen,<br />

würde ich diesen ‚Anzug‘ definitiv wieder tragen.<br />

VERLOSUNG<br />

Werden Sie zu 007! Wir verlosen insgesamt 20 James<br />

Bond-Games von Activision, mit Daniel Craig in der<br />

Hauptrolle. Action-Abenteuer vom Feinsten können Sie mit<br />

dem Klassiker ‚Golden Eye‘ erleben. In ‚Blood Stone‘ geht<br />

es, ebenfalls in Höchstgeschwindigkeit und actionreichen<br />

Verfolgungsjagden, rund um den Erdball. In beiden Games<br />

war Ben Cooke verantwortlich für Stunt Coordination<br />

und Motion Capturin. Zu gewinnen gibt es für sie:<br />

5 x Golden Eye für DS<br />

5 x Golden Eye für Wii<br />

5 x BloodStone für Xbox<br />

5 x BloodStone für PS3<br />

Wer eines dieser coolen Action-Games gewinnen<br />

möchte, geht auf unsere Webseite unter<br />

www.mensfitness.de/Verlosung und gibt seine<br />

Kontaktdaten sowie gewünschte Version des Spieles<br />

an. Stichwort lautet „James Bond“. Einsendeschluss<br />

ist der 09.05.2011. Wir wünschen viel Glück!<br />

50 / MAI 2011/mensfitness.de


Abenteuer<br />

Von Chris Miller<br />

England<br />

Das Leben auf der <strong>Fitness</strong>-Spur<br />

Wettkampf-Bericht: Mountain Bike Race Turkey Burner<br />

Unergründetes<br />

Terrain<br />

Mountainbike-Rennen sind schon schwer genug, wenn<br />

vorher jemand die Strecke geplant hat. Dominic Bliss<br />

von MF startet mit einer Karte, einem Kompass und<br />

einer ungenauen Zielvorstellung ins Heideland der<br />

Grafschaft Devon im Südwesten Englands.<br />

Mountainbike-Orientierungsfahrten?<br />

Wie soll das gehen?<br />

Man fährt mit einer Generalstabskarte und einem Kompass<br />

bewaffnet querfeldein von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt<br />

und besucht dabei innerhalb einer vorgegebenen<br />

Zeit so viele Punkte wie möglich. Das Turkey Burner-<br />

Rennen hat verschiedene Kategorien, und ich bin in<br />

der Gruppe der Einzelfahrer über die Kurzstrecke, was<br />

bedeutet, dass ich zwei Stunden Zeit habe. GPS-Systeme<br />

werden nicht gern gesehen. Man kann einzeln oder als<br />

Gruppe teilnehmen, beispielsweise mit der Familie.<br />

Wann und wo findet das Rennen statt?<br />

Das Startrennen, der Mud and Sweat Turkey Burner, findet<br />

jedes Jahr Anfang Januar statt. Veranstaltungsort ist der<br />

Bezirk Woodbury Common im Südosten Devons, nicht weit<br />

entfernt von Exeter, der Hauptstadt der Grafschaft. Es handelt<br />

sich dabei um weitläufiges hügeliges Heideland, das sich<br />

um eine Bergfestung der Eisenzeit herum ausdehnt.<br />

Renndaten<br />

Rennen: Mud and Sweat<br />

Turkey Burner<br />

Ort: Bezirk Woodbury<br />

Common (Grafschaft Devon,<br />

Großbritannien)<br />

Disziplinen: Cross Country<br />

und Orientierungsfahrt<br />

<strong>Fitness</strong>niveau: Anfänger<br />

bis Mittelstufe<br />

Punkte des Gewinners<br />

(Kategorie Einzelfahrer,<br />

Kurzstrecke): 320<br />

Punkte des MF-Fahrers:<br />

285<br />

Platzierung des MF-<br />

Fahrers: Dritter<br />

Weitere Informationen:<br />

www.mudandsweat.com<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 51


„Die Dichte der Checkpoints<br />

ist höher als an der<br />

damaligen innerdeutschen<br />

Grenze. Insgesamt sind es<br />

nicht weniger als 29<br />

Kontrollpunkte.“<br />

Dom von MF hält an,<br />

um sich zu erfrischen,<br />

und verliert dabei<br />

wertvolle Sekunden<br />

des zweistündigen<br />

Zeitlimits.<br />

Wie sieht das Gelände aus?<br />

Die Fahrer müssen Fuß- und Reitwege bewältigen,<br />

die sie durch die Wälder, über das Heideland<br />

und an Bauernhöfen vorbei führen. Der<br />

Boden kann vor allem in der Wintermitte sehr<br />

schlammig werden. Es ist ratsam, sich vor dem<br />

stachligen Stechginster in Acht zu nehmen.<br />

Wo sind die Kontrollpunkte,<br />

und wie werden sie angefahren?<br />

Die Dichte der Checkpoints ist höher als die an der<br />

damaligen innerdeutschen Grenze. Insgesamt sind<br />

es nicht weniger als 29 Kontrollpunkte, die über<br />

einen Bereich von über 30 Quadratkilometern<br />

verteilt liegen. Jeder Punkt verfügt über<br />

eine hellrote Markierung mit einem<br />

elektronischen Kästchen. Die Teilnehmer<br />

bekommen Sticks mit auf den Weg, die sie<br />

in die Kästchen stecken, um zu beweisen,<br />

dass sie einen Kontrollpunkt passiert haben.<br />

Die Kontrollpunkte befinden sich allesamt<br />

an relativ weit abseits gelegenen Stellen.<br />

Die Kästchen sind in den meisten Fällen<br />

an einem Zaunpfahl oder an einem Baum<br />

befestigt. So wird sichergestellt, dass<br />

die schnellste Strecke zwischen den<br />

Kontrollpunkten durchs Gelände führt. Es<br />

lohnt sich nur selten, die Straßen zu verwenden,<br />

und abgelegenere Kontrollpunkte sind<br />

mehr Punkte wert als, die Checkpoints<br />

in der Nähe der Start- und Ziellinie.<br />

Die Organisatoren beschreiben genau<br />

den Standort der einzelnen Kontrollpunkte<br />

(„Baum, fünf Meter östlich des Zaunpfahls“,<br />

„Pfosten in der Biegung des Reitwegs, neben<br />

dem Tor“), damit die Fahrer schnell ihre<br />

Ziele finden. Der besondere Reiz besteht<br />

darin, dass man die Karte der Rennstrecke<br />

erst sieht, wenn man ins Rennen startet.<br />

Lohnt es sich, seine Strecke zu planen, n,<br />

bevor man sich auf den Weg macht?<br />

Auf jeden Fall. Versuchen Sie, vor Ihrem<br />

geistigen Auge ein dreidimensionales Bild<br />

des Geländes entstehen zu lassen und<br />

die Kontrollpunkte so effektiv wie möglich<br />

hintereinander anzufahren. Das ist schwerer,<br />

als es zunächst klingen mag. Selbst die<br />

Fluggesellschaften haben bisher noch keine<br />

Methode, um die komplizierten Algorithmen<br />

auszurechnen, mit denen sie bei Reisen<br />

mit Zwischenlandungen die effektivsten<br />

Flugwege bestimmen können. Und wenn<br />

52 / MAI 2011/mensfitness.de


Rennbericht: Abenteuer<br />

die Konzerne das schon nicht schaffen, warum sollte<br />

es dann gerade Ihnen beim Radrennen gelingen?<br />

Gleichzeitig sollten Sie aber auch unterwegs noch<br />

Entscheidungen treffen und die Route ändern<br />

können, wenn die Zeit knapp wird. Denken Sie<br />

daran, dass Sie für jede Minute Verspätung, mit der<br />

Sie am Ende über die Start- oder Ziellinie fahren,<br />

fünf Strafpunkte bekommen. Und es ist kein schönes<br />

Gefühl, vor einem steilen Hügel zu stehen, und zu<br />

wissen, dass man nur noch fünf Minuten Zeit hat.<br />

Schafft man es wirklich, alle<br />

Kontrollpunkte anzufahren?<br />

Ein professioneller Mountainbike-Fahrer, der das<br />

Gelände kennt, hat die Chance, alle Kontrollpunkte<br />

mitzunehmen. Das wäre dann allerdings schon<br />

eine beeindruckende Leistung. Andernfalls müssen<br />

Sie Ihr Talent fürs Kartenlesen einsetzen, um zu<br />

entscheiden, welche Kontrollpunkte Sie besuchen<br />

möchten. Es liegt ganz bei Ihnen, welche und wie<br />

viele Punkte Sie anfahren möchten. Und genau hier<br />

kommen die Fragen der Streckenplanung ins Spiel.<br />

Sind es die 50 Punkte wert, die drei Kilometer zum<br />

abgelegenen Kontrollpunkt zurückzulegen? Oder ist<br />

es geschickter, näher gelegene Punkte zu besuchen,<br />

die jeweils 15 Punkte bringen? Lohnt es sich, einen<br />

langen, steilen, matschigen Hügel hinaufzustrampeln,<br />

um 40 Punkte abzusahnen? Und welches ist die<br />

effektivste Route zwischen all den Kontrollpunkten?<br />

Erfahrene Orientierungsfahrer wissen, dass die<br />

direkte Strecke nicht immer die beste ist. Es kann<br />

beispielsweise sein, dass zwei Punkte durch einen<br />

Reitweg miteinander verbunden sind. Das mag<br />

auf der Karte einfach aussehen, aber wenn man<br />

den Weg dann selbst fährt, kann es sein, dass<br />

man seinen Drahtesel über Flüsse und durch<br />

dreckige Schlammlawinen bewegen muss.<br />

Was muss man können, um<br />

gut abzuschneiden?<br />

Zu den offensichtlich grundlegendsten<br />

Fertigkeiten zählen <strong>Fitness</strong> und Technik. Um<br />

Notwendige Ausrüstung<br />

Dies ist das Zubehör, das Sie neben der Karte brauchen,<br />

um zu den Kontrollpunkten zu gelangen:<br />

Mavic Alpine-Mountainbikeschuh<br />

ca. 90 Euro<br />

Bei den ganzen Kontrollpunkten müssen Sie öfter auf- und absteigen als<br />

ein Cowboy beim Rodeo. Sie brauchen Schuhwerk, das hart genug ist, um<br />

eine gute Kraftübertragung zu ermöglichen, aber auch so weich, dass Sie<br />

durch das Gestrüpp bis zu den Kontrollpunkt-Kästchen laufen<br />

können. Diese Mavic Alpine-Schuhe sind ideal, und<br />

die eingearbeiteten Pedalplatten (für SPD-Pedale)<br />

sowie die Klettbänder sind hervorragend für<br />

dicken Matsch geeignet.<br />

www.mavic.com<br />

Gore ALP-X<br />

Jacket<br />

ca. 300 Euro<br />

Bei Temperaturen knapp über<br />

dem Gefrierpunkt brauchen<br />

Sie eine Fahrradjacke, die Sie<br />

vor dem kalten Wind schützt<br />

und dennoch den Schweiß<br />

nach außen transportiert.<br />

Diese wasserdichte Gore-<br />

Jacke bietet eine Gore-Tex<br />

Paclite Shell, Stretcheinsätze<br />

an den Armen, verstellbare<br />

Saumweiten, eine im Kragen<br />

verstaubare Kapuze und ein<br />

verlängertes Rückenteil, das Ihnen<br />

Schlamm und Wasser vom Leib<br />

hält.<br />

www.gorebikewear.de<br />

Gore-Fahrradhose<br />

und -Trikot<br />

99,90/65,90 Euro<br />

Die warme und atmungsaktive<br />

Trägerhose Gore Contest Thermo<br />

(s. Abb.) ist an den Trägern mit<br />

Netzeinsätzen und am Saum mit<br />

Haftgummi ausgestattet. Das<br />

Path Long-Trikot mit der hinteren<br />

Reißverschluss-Tasche und dem<br />

Stehkragen sind ideal für unser<br />

kurzes und schnelles Rennen.<br />

www.gorebikewear.de<br />

Fahrrad<br />

Ein Full-Suspension-<br />

Mountainbike wäre bei einem<br />

solchen Rennen sinnlos.<br />

Aber eine Federgabel,<br />

breite Reifen und<br />

Scheibenbremsen<br />

werden sich<br />

bemerkbar<br />

machen.<br />

Foto:<br />

Specialized<br />

Stumpjumper<br />

HT Comp Carbon<br />

Woodbury Commons sanfte aber<br />

weitläufige Anstiege bieten eine<br />

Chance, sich vorne abzusetzen.<br />

Zubehör<br />

Helm, Kompass, Handy,<br />

sowie Erste-Hilfe- und<br />

Reparatursatz sind Pflicht.<br />

Außerdem brauchen Sie<br />

Handschuhe, Wasser, Snacks,<br />

einen Marker (zum Abhaken<br />

der Kontrollpunkte auf der<br />

Karte), eine Uhr und einen<br />

Kartenhalter. Letzerer spart<br />

wertvolle Minuten, die<br />

Sie sonst dafür vergeuden<br />

müssten, die Karte aus Ihrer<br />

Tasche hervorzukramen.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 53


Rennbericht: Abenteuer<br />

Lernen Sie<br />

aus unseren<br />

Erfahrungen<br />

Planen Sie die Strecke<br />

Sie sehen die Karte erst, wenn das Rennen<br />

startet. Machen Sie sich aber nicht sofort<br />

auf den Weg, sondern nehmen Sie sich ein<br />

paar Minuten Zeit, um die für Sie effektivste<br />

Strecke zwischen den Kontrollpunkten zu<br />

planen, die Ihnen die meisten Punkte bringt.<br />

Bei diesem Sport ist genauso viel Köpfchen wie<br />

Muskelkraft gefragt.<br />

Lernen Sie das Kartenlesen<br />

Versuchen Sie, zwischen Ihren<br />

Trainingseinheiten auf dem Rad Ihre Kenntnisse<br />

im Kartenlesen und Ausmachen von<br />

Orientierungspunkten aufzupolieren.<br />

Konzentrieren Sie sich auf die Höhenlinien: Für<br />

einen schlammigen ansteigenden Reitweg<br />

brauchen Sie unter Umständen fünf Mal länger<br />

als für einen bergab verlaufenden Feldweg.<br />

Halten Sie nicht an<br />

Bei kurzen Rennen wie diesem kommt es auf<br />

jede Minute an. Wenn Sie beim Kontrollpunkt-<br />

Kästchen waren, springen Sie sofort wieder<br />

aufs Rad und fahren Sie zum nächsten Punkt.<br />

Nehmen Sie eine Wasserflasche im Halter<br />

und einige Snacks in Ihrer Hintertasche<br />

mit, damit Sie beim Fahren etwas essen<br />

und trinken können. Üben Sie das schnelle<br />

Schlauchwechseln für den Fall, dass Sie<br />

mitten im Rennen einen Platten bekommen.<br />

Machen Sie Bergtraining<br />

Selbst, wenn dieses Rennen keine tödlichen<br />

Berge beinhaltet, gibt es doch einige<br />

langgezogene Anstiege. Wenn Sie fit sind,<br />

können Sie sich von Ihren Mitstreitern absetzen.<br />

„Halten Sie nicht<br />

an, um die Natur zu<br />

bewundern. Sie<br />

sind schließlich<br />

nicht hier, um die<br />

Landschaft zu<br />

genießen.“<br />

eine hohe Punktzahl zu erzielen, muss man sich<br />

permanent im Renntempo fortbewegen. Außerdem<br />

gilt es, einige technisch anspruchsvolle – und<br />

rutschige – Abschnitte zu überwinden.<br />

Genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger, ist<br />

es, Karten lesen und sich gut orientieren zu können.<br />

Es bringt einem nichts, wenn man mit dem Rad<br />

unglaublich schnell unterwegs ist, dann aber die<br />

Kontrollpunkte nicht findet. Ich habe viele wertvolle<br />

Minuten damit vergeudet, unter Flüchen wie ein<br />

betrunkener Bauer im Gestrüpp herumzustolpern,<br />

um nach irgendwelchen unauffindbaren<br />

Kästchen für meinen Kontrollstick zu suchen.<br />

Kommt man sich mit anderen<br />

Passanten in die Quere?<br />

Ich habe mehrere Wanderer, Reiter und Hundebesitzer<br />

getroffen, die aber alle freundlich reagierten. Vom<br />

rechtlichen Standpunkt aus ist es in England verboten,<br />

auf Reitwegen Rennen auszuführen. Da dies aber<br />

streng genommen eher ein Orientierungsrennen<br />

denn ein Wettrennen ist, muss man nicht befürchten,<br />

mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.<br />

Gibt es Tipps, um weiter vorn zu landen?<br />

Fahren Sie gleich zu Beginn des Rennens einige<br />

Kontrollpunkte an. Dadurch steigt das Selbstvertrauen,<br />

und die leichte Aufregung, die jeder Fahrer am Start<br />

hat, schwindet. Wenn Sie auf nassen Reitwegen im<br />

Schlamm stecken bleiben, zögern Sie nicht, auf die<br />

Straße zu fahren und den längeren (aber schnelleren)<br />

Weg zum nächsten Kontrollpunkt zurückzulegen.<br />

Halten Sie nicht an, um die Natur zu bewundern. Diese<br />

Region ist teilweise außerordentlich schön, aber Sie sind<br />

schließlich nicht hier, um die Landschaft zu genießen.<br />

Bei kurzen Rennen wie diesem kommt es auf jede<br />

Minute an. Glücklicherweise haben Sie ja Ihre Karte<br />

am Lenker befestigt und müssen sie nicht alle paar<br />

Minuten aus Ihren Taschen hervorkramen. Verwenden<br />

Sie einen Flaschenhalter, und stopfen Sie sich Snacks<br />

in die Taschen. Halten Sie einen Markierungsstift<br />

bereit, um auf der Karte die Kontrollpunkte<br />

abzuhaken, die Sie bereits passiert haben.<br />

Sie werden oft andere Fahrer treffen, die ganz<br />

offensichtlich denselben Kontrollpunkt suchen wie Sie.<br />

Wenn Sie den Eindruck haben, dass sie sich auskennen,<br />

spricht nichts dagegen, ihnen eine Zeitlang zu folgen.<br />

Hat es Spaß gemacht?<br />

Definitiv. Die Temperaturen lagen zwar nur knapp über<br />

dem Gefrierpunkt. Doch das zweistündige Zeitlimit<br />

und die Fülle der Kontrollpunkte sorgten dafür, dass es<br />

nicht so schnell kalt wurde. Fast keiner der Hügel war<br />

übermäßig steil, was ein weiterer Vorteil war. Mein dritter<br />

Platz war außerdem ein befriedigender Start ins Jahr.<br />

Seien Sie pünktlich: Für<br />

jede Minute Verspätung<br />

gibt es fünf Strafpunkte.<br />

54 / MAI 2011/mensfitness.de


Abenteuer Kurz-Trips<br />

5 Kurzabenteuer<br />

in Europa<br />

Gönnen Sie sich eine kurze Auszeit und erfüllen sich<br />

die Abenteuer, von denen Sie die ganze Zeit auf der<br />

Arbeit träumen.<br />

1 Eisklettern (Island)<br />

Islands gigantische Gletscher<br />

und bemerkenswerte<br />

Vulkanlandschaften bieten Kletterern eine<br />

wahrhaft einzigartige Erfahrung. Begeben<br />

Sie sich nach der Landung in Reykjavik (ab<br />

Frankfurt erreichbar in viereinhalb Flugstunden)<br />

zur spektakulären Gletscherzunge<br />

Sólheimajökull an der Südküste des Landes<br />

und verbringen dort ein denkwürdiges<br />

Wander- und Kletterwochenende.<br />

Wenn Sie dann kaputt sind, können Sie<br />

entspannteren Aktivitäten nachgehen und<br />

auf der Golden Circle-Strecke oder an der<br />

Blauen Lagune Sightseeing machen.<br />

www.arktischeabenteuer.de<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 55


Abenteuer Kurz-Trips<br />

2<br />

3 Surfen<br />

(Spanien)<br />

Reisen Sie<br />

zu den berühmten und<br />

dennoch selten überfüllten<br />

Stränden Kantabriens an<br />

Spaniens Nordküste, um ein<br />

actionreiches Wochenende zu<br />

erleben. Die Reisen sind für<br />

Anfänger und erfahrene Surfer<br />

gleichermaßen geeignet.<br />

Wavetours bietet Pakete<br />

mit Surfkursen inklusive<br />

Material und Videoanalyse<br />

sowie verschiedene<br />

Übernachtungsmodelle und<br />

ein Rahmenprogramm an. Für<br />

die Anreise nutzen Sie am<br />

besten den nahegelegenen<br />

Flughafen von Santander.<br />

www.wavetours.com<br />

3<br />

56 / MAI 2011/mensfitness.de


2 Seekajak (Kroatien)<br />

Die kroatische Küste umfasst<br />

eine Vielzahl seichter und enger<br />

Buchten und versteckter Strände, die mit der<br />

Fähre nicht erreicht werden können, sich aber<br />

hervorragend zum Kajakfahren eignen. Seekajak<br />

in Kroatien ist der perfekte Weg, die Sonne<br />

und das klare, blaue Mittelmeer zu genießen.<br />

Flüge zur Küstenstadt Dubrovnik sind an<br />

verschiedenen deutschen Flughafen erhältlich.<br />

www.aex-reisen.de<br />

‚Den Ätna, ständig im Visier.<br />

Auf Lavapisten geht es an den<br />

Flanken des aktiven Vulkans<br />

entlang bis auf 3000 Meter‘<br />

4 Mountainbike-<br />

Tour, Sizilien<br />

Wenn Ihnen die<br />

heimischen Bike-Trails soweit<br />

vertraut sind, dass Sie schon<br />

jeden einzelnen Baum kennen,<br />

dann schnappen Sie sich Ihr<br />

Mountainbike und starten<br />

Richtung Sizilien. Von Palermo<br />

geht es witer zum Startpunkt<br />

der Tour, dem mittelalterlichen<br />

Küstenort Cefalù. Es erwartet<br />

Sie eine atemberaubende<br />

Inseldurchquerung, aufgeteilt<br />

in 6 Etappen mit etwa 1.500<br />

Höhenmetern (Pisten und Trails<br />

haben durchweg leichtes bis<br />

mittleres Fahrtechnik-Niveau) –<br />

inklusive kultureller Höhepunkte<br />

wie Taormina mit seinem<br />

berühmten Amphitheater und<br />

dem weltberühmten Vulkan<br />

Ätna als ständigen Begleiter.<br />

www.rad-reise-service.de<br />

4<br />

5<br />

5 Trekking-<br />

Tour, Korsika<br />

Auf der, zum<br />

größten Teil aus Hochgebirge<br />

bestehenden französischen<br />

Mittelmeerinsel, erwarten den<br />

Trekkingfreund anspruchsvolle und<br />

herausfordernde Wanderetappen.<br />

Vom Zentrum der Insel geht es<br />

durch das Manganello-Tal, entlang<br />

klarer und kühler Gebirgsbäche,<br />

in Richtung Norden. Während<br />

der 5-tägigen Tour, wird in<br />

(gestellten) Ultraleichtzelten<br />

übernachtet und Verpflegung<br />

wird unterwegs aufgenommen<br />

werden. Am Zielort in Haut Asco<br />

angekommen, wartet bereits<br />

das zurückgelassene Gepäck<br />

auf die Teilnehmer. Kostenfreier<br />

Transfer zum Basiscamp<br />

oder nach Ponte Lecchia zur<br />

Heimreise wird angeboten. Es<br />

besteht auch die Möglichkeit<br />

den Aufenthalt individuell zu<br />

verlängern. Der Veranstalter steht<br />

dabei mit Rat und Tat zur Seite.<br />

www.abenteuer-corsica.de<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 57


TOP-SHOTS<br />

Predrag Vuckovic<br />

TOP-SHOTS<br />

PREDRAG VUCKOVIC<br />

EXTREM-FOTOGRAF<br />

58 / MAI 2011/mensfitness.de


TOP-SHOTS<br />

TOP-SHOTS<br />

Predrag Vuckovic<br />

Kein Hindernis: Der australische FMX-Rider<br />

Robbie Maddison beim Überqueren des<br />

Kanals von Korinth, Grichenland.<br />

(Distanz: 85m / Höhe: 95m)<br />

Predrag Vuckovic<br />

Predag Vuckovic ist seit 1989 als professioneller Fotograf tätig. Bereits zu dieser<br />

Zeit war er dem Extrem-Sport schon sehr verbunden: BMX Freestyle Riding,<br />

Snowboarding, Skateboarding, Windsurfen, Tauchen – all diese Sportarten<br />

begeisterten ihn vom ersten Moment an. Einige dieser Aktivitäten betreibt er selbst<br />

immer noch leidenschaftlich – insbesondere Tauchen, Klettern und Windsurfen. Diese<br />

Voraussetzungen ermöglichen ihm, die unglaublichsten Bilder an den unglaublichsten<br />

Spots des Planeten zu schießen. Seit 2007 ist Pedrag als offizieller Fotograf für Red Bull<br />

tätig, weswegen er die meiste Zeit des Jahres von einem Kontinent zum nächsten reist<br />

und die größten und extremsten Events mit seiner Kamera begleitet. Auch bei diesen<br />

Veranstaltungen lässt Pedrag es sich nicht nehmen, seiner Outdoor-Passion in seiner<br />

Offtime nachzugehen, und beim Klettern oder Erkundschaften wilder Canyons<br />

atemberaubende Natur-Fotos zu schießen. Eine weitere Leidenschaft ist die<br />

Unterwasserfotografie, die ihm erlaubt Teil einer magischen Welt zu werden um dies<br />

dann auch auf dem Speicherchip seiner Kamera in brillanten Bildern festzuhalten. Sein<br />

Ziel ist es, einzigartige, kreative und außergewöhnliche Bilder zu machen, hinter denen<br />

eine Geschichte erkennbar ist und gleichzeitig den perfekten Moment einer Aufnahme<br />

festhält. Sein Stil zu Fotografieren besitzt einen hohen Wiedererkennungswert, was in<br />

Pedrags Augen sehr wichtig ist – „Ich denke, man sollte den Unterschied zu anderen<br />

Fotografen erkennen können.“ Seine Bilder wurden weltweit in allen größeren<br />

Magazinen veröffentlicht.<br />

Weitere Infos unter: www.extreme-photographer.com<br />

E-Mail: vuckovic@extreme-photographer.com<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 59


TOP-SHOTS<br />

Predrag Vuckovic<br />

Im Element: Slalom- und Wildwasser-Kayakfahrerin Jana Dukatova.<br />

Fluss Socha, Slowenien<br />

Sonnenfinsternis: Parcour-Star Ryan Doyle. Santorini, Grichenland<br />

Kopflastig: BMX-Profi und Street Rider Jurica Barac auf der Indoor-Rampe<br />

60 / MAI 2011/mensfitness.de


TOP-SHOTS<br />

TOP-SHOTS<br />

Predrag Vuckovic<br />

Flugbahn: Valery Rozov - Anflug im Wingsuit auf aktiven Vulkan in Kamtschatka, Russland<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 61


Goldenes Alter<br />

Rennen gegen die Zeit<br />

Ist es möglich, älter und gleichzeitig fitter zu werden? MF untersucht, wie Sie dem<br />

Alter trotzen können, indem Sie handeln – und zwar jetzt.<br />

Von Gavin Mortimer Illustration Ian Jackson<br />

62 / MAI 2011/mensfitness.de


Wenn man im <strong>Fitness</strong>center<br />

oder an der Startlinie<br />

steht, sehen die Gesichter<br />

um einen herum von Mal<br />

zu Mal jünger aus. Das<br />

heißt aber nicht, dass man deshalb die<br />

Sportschuhe gleich an den Nagel hängen<br />

muss. Dr. Jamie Pringle, leitender Facharzt<br />

für Physiologie am English Institute of<br />

Sport, meint dazu: „Die Komponenten,<br />

die das <strong>Fitness</strong>niveau des Menschen<br />

bestimmen, verändern sich mit dem Alter.<br />

Sie ändern sich aber nicht gleichzeitig<br />

und auch nicht im selben Tempo.“<br />

Men’s <strong>Fitness</strong> hat untersucht,<br />

wie sich die sechs wesentlichen<br />

Komponenten körperlicher <strong>Fitness</strong> mit<br />

dem Alter ändern und stellt die Frage:<br />

Was können wir tun, um möglichst<br />

lange möglichst fit zu bleiben?<br />

Schnelligkeit<br />

><br />

Zuerst die harte Realität. „Mit dem Alter nimmt<br />

die Effektivität der Muskelkontraktion stärker<br />

ab als die Kraft“, so Pringle, „weil sich die schnellen<br />

Fasern in den Muskeln zurückbilden.“ Selbst, wenn<br />

sich das Tempo der Muskelkontraktion nicht viel<br />

verändert – soll der Muskel schnell und kraftvoll<br />

zusammengezogen werden, ist das Ergebnis beim<br />

älteren Muskel weniger effektiv.<br />

Aber es gibt auch positive Aspekte: Bei Menschen,<br />

die schon immer sportlich waren, steigt mit der<br />

Zeit die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Bewegungen<br />

ökonomischer ablaufen als bei jungen Leuten. Auch,<br />

wenn Sie weniger explosive Energie zur Verfügung<br />

haben, können Sie die Schnelligkeitsausdauer, wie sie<br />

beispielsweise für 400-Meter-Läufe gebraucht wird,<br />

durch regelmäßiges Training verbessern, während der<br />

Körper lernt, Energie einzusparen.<br />

Einen Muskel, den man dabei nicht vergessen sollte,<br />

ist das Herz. „Die Menge an Blut, die pro Herzschlag<br />

weitertransportiert wird, bleibt weitgehende konstant.<br />

Allerdings sinkt die Kontraktionsfähigkeit des<br />

Herzens“, so Pringle. „Das bedeutet, dass das Blut nicht<br />

mehr so schnell zu den Muskeln gelangt.“ In Studien<br />

hat sich gezeigt, dass die maximale Herzfrequenz<br />

jedes Jahr um etwa einen Schlag abnimmt, während<br />

der maximale VO2-Wert (die Menge Sauerstoff, die<br />

zu den Muskeln transportiert werden kann), jedes<br />

Jahrzehnt um bis zu neun Prozent sinken kann.<br />

„Das Wichtigste aber ist, dass man durch Sport<br />

die Herzleistung in höheren Jahren aufrechterhalten<br />

kann“, sagt Pringle. „Ein gesunder Lebensstil kann also<br />

weitreichende Auswirkungen haben.“<br />

In Bestform: “Anfang bis Mitte Zwanzig sind<br />

wir am schnellsten“, sagt Pringle. „Danach ist es<br />

schwer, diese Phase zurückzuholen.“<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 63


Goldenes Alter<br />

Kraft<br />

><br />

Vor 30 Jahren, als Andy Seaber Mitte Zwanzig war, trainierte er zwei<br />

Mal täglich und sieben Tage die Woche. Er war einer der besten<br />

Gewichtheber Großbritanniens. Seaber trat in der Gewichtsklasse bis 67<br />

Kilogramm an und gewann 1984 die englische Meisterschaft. Er konnte<br />

damals 118 kg reißen und 142 kg stoßen. Jetzt, im Alter von 54 Jahren, ist<br />

Seaber amtierender Europa- und Weltmeister in der Klasse bis 69 kg,<br />

nachdem er im Finale 106 kg gerissen und 123 kg gestoßen hat.<br />

Der ehemalige Feuerwehrmann war seit jeher in guter körperlicher<br />

Verfassung. Seine sportliche Krankenakte beschränkt sich auf zwei<br />

kleinere Knieoperationen. Sein Trainingsprogramm hat er aber mit der<br />

Zeit angepasst. „Ich kann nicht mehr an aufeinanderfolgenden Tagen<br />

trainieren, weil ich es dann nicht mehr schaffe, meinen Körper für die<br />

Bewegungen in die richtige Position zu bringen“, sagt er. Er trainiert<br />

jetzt drei Tage die Woche und geht nur bei Wettkämpfen an seine<br />

Leistungsgrenze. „Die Kraft hat abgenommen, wenn auch nicht besonders<br />

viel. Ich will so lange wie möglich mit dem Gewichtheben weitermachen.<br />

Es gibt Leute, die auch mit 80 noch an den Meisterschaften teilnehmen.“<br />

Ian Pyper ist Kraft- und Konditionstrainer am English Institute of Sport.<br />

Für ihn ist Seabers Erfolg wenig überraschend. „Die Grundlagen für die<br />

Kraft werden zwischen 20 und 30 gelegt. Selbst, wenn man die Kraft nach<br />

dem Erreichen des 30. Lebensjahres nicht mehr wirklich steigern kann,<br />

nimmt sie zwischen 40 und 50 auch nicht mehr besonders stark ab, wenn<br />

man weitertrainiert.“ Wie Seaber festgestellt hat, ist die Regeneration<br />

der begrenzende Faktor des Krafttrainings, wenn man älter wird. Pyper<br />

erklärt, warum: „Je älter man wird, umso länger brauchen die Sehnen<br />

und Muskeln, um sich zu regenerieren. Auch kleine Verletzungen<br />

brauchen länger, um auszuheilen. Daneben nimmt die Gelenkfunktion ab,<br />

weswegen eine gute Regeneration ein wesentlicher Faktor eines jeden<br />

Krafttrainings ist.“<br />

Um die Kraft so lang wie möglich aufrechtzuerhalten, empfiehlt Pyper,<br />

sich fünf oder sechs Übungen auszusuchen und sie zu den Grundpfeilern<br />

seines Trainingsprogramms zu machen. „Besonders nützlich sind<br />

Übungen mit dem eigenen Körpergewicht“, sagt Pyper. „Es ist wenig<br />

sinnvoll, an die Gewichte zu gehen, wenn man keine zehn Klimmzüge<br />

schafft.“<br />

In Bestform: „Zwischen 20 und 30 entwickelt der<br />

männliche Körper am meisten Kraft“, sagt Pyper. „Die letzten drei<br />

Gewinner des Wettbewerbs<br />

World’s Strongest Man waren aber alle über 30.“<br />

64 / MAI 2011/mensfitness.de


„Der Testosteronanstieg<br />

bringt den jungen<br />

Sportler schneller auf<br />

Hochtouren, kann aber<br />

auch zu unüberlegten<br />

Entscheidungen führen.“<br />

Temperament<br />

><br />

Jonny<br />

Jonny Wilkinson trat 1998 im Alter<br />

>von 18 Jahren zum ersten Mal im<br />

Rugby für England an. Der mittlerweile<br />

31-jährige spielt heute immer noch auf<br />

dem höchsten Niveau – und das trotz<br />

einer ganzen Reihe an Verletzungen,<br />

die noch vor ein paar Jahren seine<br />

Karriere bedrohten. „Jetzt, wo ich älter<br />

bin, höre ich mehr auf meinen Körper“,<br />

so Wilkinsons Resümee. „Ich kenne jetzt<br />

den Unterschied zwischen effektivem und<br />

exzessivem Training. Die letzten 12 Jahre<br />

haben ihre Spuren hinterlassen, und ich<br />

trainiere jetzt Bereiche, in denen ich noch<br />

weiterkommen möchte, während ich unter<br />

Umständen Punkte weglasse, mit denen<br />

ich zufrieden bin. Ich kann jetzt nicht mehr<br />

jeden Tag einen Marathon laufen, so wie<br />

früher.“<br />

Wilkinsons reiferer Trainingsansatz<br />

baut auf Erfahrung und die Akzeptanz<br />

des Alterungsprozesses auf. Wie uns Dr.<br />

Richard Budgett erklärt, laufen hier aber<br />

auch noch subtilere Prozesse ab. „Das<br />

Hormonsystem spielt beim Leistungsabfall<br />

im Alter eine wichtige Rolle. Vor allem die<br />

Testosteronwerte beginnen zu sinken.“<br />

Pringle beschreibt die niedrigere<br />

Testosteronproduktion als „männliche<br />

Menopause“. Es ist nicht leicht, den Beginn<br />

des in der Medizin als „Andropause“<br />

bezeichneten Phänomens festzulegen.<br />

Doch die Auswirkungen sind deutlich<br />

spürbar. „Die männliche Menopause<br />

findet statt, wenn sich im Hormonsystem<br />

Änderungen ergeben“, erklärt Pringle. Die<br />

gesenkte Testosteronproduktion erschwert<br />

uns Männern nicht nur den Muskelaufbau,<br />

wenn wir älter werden. Daneben brauchen<br />

wir nach dem Üben auch mehr Zeit<br />

zum Regenerieren (siehe Abschnitt zur<br />

Flexibilität).<br />

Daneben verändert sich auch<br />

die Hirnchemie. „Das Absinken des<br />

Testosteronspiegels beeinträchtigt die<br />

körperliche Leistungsbereitschaft“, meint<br />

Pringle. „Vor Kurzem haben wir am Institut<br />

einige Testosterontests bei männlichen<br />

Sportlern durchgeführt, während diese<br />

sich für ihren Wettkampf aufwärmten.<br />

Je jünger die Sportler waren, umso<br />

größer war der Testotsteronanstieg.“ „Der<br />

Testosteronanstieg bringt den jungen<br />

Sportler schneller auf Hochtouren,<br />

kann aber auch zu unüberlegten<br />

Entscheidungen führen.“ Entscheidungen<br />

also, die wir in der Regel dem<br />

jugendlichen Temperament zuschreiben.<br />

In Bestform: „Schwer zu sagen, wann hormonell gesehen die beste Zeit<br />

ist“, so Budgett. „Obwohl der Testosteronspiegel ab 25 zu sinken<br />

beginnt, bedeutet die gewonnene Erfahrung gleichzeitig g<br />

mehr Geduld und<br />

Voraussicht.“ Um den Denksport schlechthin zum Beispiel zu nehmen: Die<br />

derzeit zehn besten Schachspieler sind alle zwischen 20 und 41 Jahre alt. Die<br />

amtierende Nummer eins, Viswanathan Anand, ist altersmäßig am obersten<br />

Ende dieser Skala.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 65


Goldenes Alter<br />

Reaktion<br />

><br />

Jeder Boxer, der ein paar Kämpfe auf dem Buckel hat, kann<br />

Schläge<br />

vorausahnen, und Pyper, der 2010 bei den Commonwealth Games im<br />

indischen Delhi mit den englischen Boxern zusammenarbeitete, weiß, woran das<br />

liegt. „Die beste Zeit eines Boxer beginnt oft erst mit einem Alter von 30 Jahren.<br />

Die Leute werden dann klüger, erfahrener und treffen reifere Entscheidungen<br />

als noch mit 20“, so seine Erklärung. „Je mehr Erfahrung man als Boxer hat, umso<br />

besser kann man die gegnerischen Schläge vorausahnen.“<br />

Die Vorteile dieser Erfahrungswerte werden aber unter Umständen wieder<br />

durch die natürlichen Handicaps aufgewogen, mit denen wir es im Alter zu<br />

tun bekommen. Ein Boxer Mitte 30 kann vielleicht den Schlag etwas schneller<br />

vorausahnen als sein zehn Jahre jüngeres Pendant. Dafür reagiert aber sein<br />

Körper langsamer. „Die Reaktionsschnelligkeit (sprich: die Geschwindigkeit<br />

der Signalübertragung durch das Gehirn) nimmt mit dem Alter um 10 bis 15<br />

Prozent ab“, sagt Pringle. Dadurch dauert es länger, bis die Nackenmuskulatur<br />

die Nachricht erhält, wodurch der Kopf langsamer ausweicht, wenn ihm<br />

ein rechter Haken entgegengeschleudert wird. Und selbst, wenn die<br />

Nackenmuskulatur die Signale aus dem Gehirn empfangen<br />

hat, ist die Bewegungsgeschwindigkeit aufgrund der<br />

zurückgebildeten schnellen Muskelfasern niedriger<br />

(siehe Abschnitt zur Schnelligkeit).<br />

Dieses Phänomen erleben wir auch in anderen<br />

Sportarten.<br />

Beispielsweise, wenn ein erfahrener<br />

Abwehrspieler bemerkt, dass ein gegnerischer<br />

Angreifer leicht ins Abseits läuft, es aber beim<br />

nächsten Angriff trotzdem nicht schafft, rechtzeitig<br />

den nötigen Schritt nach vorn zu machen. In dem<br />

Fall waren entweder seine Muskeln oder sein<br />

Gehirn (oder beides) etwas zu langsam.<br />

In Bestform: „Obwohl unsere Reaktionsgeschwindigkeit<br />

mit dem Alter abnimmt“, so Pringle, „haben ältere<br />

aber sportlich aktive Menschen immer noch bessere<br />

Reaktionszeiten als jüngere Männer, die keinen Sport<br />

treiben.<br />

Und vergessen Sie nicht: Sie können die<br />

Reaktionsdauer verkürzen, indem Sie<br />

mehr Erfahrung mit Ihrer Sportart<br />

sammeln. Roger Federer<br />

ist von Natur aus kein<br />

besonders reaktionsschneller<br />

Tennisspieler. Er kann aber die<br />

gegnerischen Bewegungen<br />

so antizipieren wie kein<br />

Zweiter.“<br />

66 / MAI 2011/mensfitness.de


Photography XXXXXXX XXXX Source XXXXXXX XXXX Words XXXXXXX XXXX<br />

Ausdauer<br />

><br />

Richie Cunningham aus Schottland<br />

begann Mitte 20, an extremen<br />

Marathonläufen teilzunehmen. Dreizehn<br />

Jahre später, im Alter von 41 Jahren, ist<br />

er auf dem Gipfel seiner sportlichen<br />

Karriere angelangt. Er hat letztes Jahr das<br />

153 Kilometer lange West Highland Way-<br />

Rennen gewonnen – den wahrscheinlich<br />

härtesten Lauf Großbritanniens. Mit<br />

seiner Siegerzeit von 16 Stunden und<br />

36 Minuten war Cunningham sieben<br />

Stunden schneller als bei seiner ersten<br />

Teilnahme im Jahr 2005. „Ich bin mit dem<br />

Alter besser geworden. Ich kann auch<br />

länger trainieren“, meint Cunningham,<br />

der angibt, trotz eines Wochenpensums<br />

von durchschnittlich 130 Kilometern<br />

noch nie ernsthaft verletzt gewesen zu<br />

sein.<br />

„Cunningham hat aber nicht nur<br />

Talent“, sagt Budgett, „sondern auch<br />

Glück. Bei der Leistungsfähigkeit im<br />

fortgeschrittenen Alter spielen Gene<br />

eine wichtige Rolle. Bei manchen<br />

Menschen sind Verletzungen einfach<br />

vorprogrammiert, während andere<br />

mit besserer Balance, Kontrolle<br />

und Propriozeption (ein Gefühl<br />

für das Zusammenspiel der<br />

verschiedenen Körperteile)<br />

geboren werden. Dazu<br />

kommt, dass der<br />

menschliche Körper natürlich<br />

mehr leisten kann,<br />

In Bestform: „In kürzer<br />

angelegten Ausdauersportarten<br />

wie beim Verfolgungsrennen<br />

im Bahnradsport oder beim<br />

Rudern liegt die Leistungsspitze<br />

bei Ende 20 oder Anfang 30, in<br />

extremen Ausdauersportarten<br />

aber bei Mitte 30“, sagt Pringle.<br />

Trauen Sie sich also an längere<br />

Distanzen heran. Vielleicht<br />

laufen Sie schon bald vorne weg.<br />

wenn man sich gesund ernährt und um<br />

seinen Körper kümmert.“ Cunningham ist seit<br />

seiner Jugend Vegetarier und achtet peinlich<br />

genau auf seine Lebensmittelauswahl. Er<br />

ist aber auch der Meinung, dass noch mehr<br />

Menschen bis Mitte 40 mithalten könnten,<br />

wenn sie nur die Willenskraft dazu hätten.<br />

„Ich weiß, dass ich Glück habe, so gute<br />

körperliche Anlagen mit auf den Weg<br />

bekommen zu haben. Mein Pflichtprogramm<br />

muss ich trotzdem jede Woche durchziehen.<br />

Es gibt viele Sportler, denen 1.000<br />

Entschuldigungen dafür einfallen, warum sie<br />

nicht trainieren können.“<br />

Jamie Pringle kennt einen weiteren Grund,<br />

warum Cunningham mit seinen 41 Jahren<br />

noch voll im Saft steht. „Wenn der Körper<br />

altert, kompensiert er die Abnahme der<br />

kardiovaskulären Leistungsfähigkeit (siehe<br />

Abschnitt zur Schnelligkeit), indem er die<br />

Energie effektiver umsetzt“, erklärt er. „Dieser<br />

Faktor kommt beim Dauerlauf besonders stark<br />

zum Tragen, wo die ganzen beim Training<br />

absolvierten Kilometer des Läufers zu einem<br />

effektiveren Bewegungsmuster umgesetzt<br />

werden.<br />

Wenn man sich ältere Läufer<br />

ansieht, stellt man fest, dass<br />

sie viel mehr horizontale<br />

als vertikale Bewegungen<br />

ausführen.“<br />

Flexibilität<br />

><br />

Slug Xxxxx<br />

Andrew Murray vom SportScotland Institute of Sport beschreibt<br />

den Rückgang der Flexibilität mit dem Alter als „biologisch<br />

irreversiblen Prozess“. Man kann den Vorgang aber verlangsamen.<br />

Mit zunehmendem Alter werden die Sehnen, mit denen die<br />

Muskeln an den Knochen befestigt sind, härter. Gleichzeitig<br />

verklebt das Bindegewebe mit den Muskelfasern, wodurch das<br />

ganze Gebilde weniger flexibel wird. Dazu kommt dann noch die<br />

reduzierte Menge an Synovialflüssigkeit in den Gelenken (diese<br />

Flüssigkeit ist die sogenannte „Gelenkschmiere“). Es ist also nicht<br />

verwunderlich, dass man mit dem Alter steifer wird und am Tag<br />

nach dem Sport mehr Schmerzen hat. „Ich hatte auch früher nach<br />

den Spielen schon Probleme“, sagt Jonny Wilkinson. „Aber damals<br />

kam ich nachher schneller wieder in Tritt. Jetzt wache ich nach<br />

dem Spiel manchmal auf und brauche erst einmal drei Tage, bevor<br />

mein Körper wieder so geschmeidig ist, wie er es früher schon<br />

nach anderthalb Tagen war.“<br />

Pringle gibt einen weiteren begrenzenden altersbedingten<br />

Faktor für die Flexibilität an. „Die Regeneration der Sehnen wird<br />

durch natürliche anabolische Hormone angeleitet“, sagt er.<br />

„Da wir aber mit dem Alter weniger Hormone produzieren,<br />

brauchen die Sehnen länger, um zu regenerieren.“<br />

Murray hält nichtsdestotrotz einige ermutigende Neuigkeiten<br />

für alle Sportler bereit, die Angst vor steifen Muskeln im<br />

mittleren Alter haben. „Einige statische Dehnübungen nach<br />

dem Training sind auch im Alter von 30 bis 50 der muskulären<br />

Geschmeidigkeit sehr zuträglich. Derartige Übungen geben<br />

Ihnen die Chance, so lang wie möglich flexibel zu bleiben“, sagt<br />

Pringle. Dann fügt er hinzu, dass Menschen, die ab den mittleren<br />

Lebensjahren den Sport aufgeben, ungelenkiger sind als ihre<br />

seit jeher unsportlichen Altersgenossen, was an der sportlichen<br />

Herausforderungen an den Körper in der Jugend liege.<br />

In Bestform: „Am flexibelsten ist der Mensch vor der<br />

Pubertät“, so Pringle. „Aber Der Mensch ist auch Anfang 20<br />

noch relativ flexibel und kann das erreichte Niveau bis in<br />

spätere Lebensphasen hinein aufrechterhalten.“<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 67<br />

April 2008 mensfitnessmagazine.co.uk 70


Outdoor Abenteuer<br />

Das<br />

härteste<br />

Rennen Welt<br />

der<br />

Die meisten Menschen,<br />

die ihre fünf Sinne<br />

beisammenhaben,<br />

würden nicht an einem<br />

230-km-Rennen<br />

teilnehmen – vor allem<br />

dann nicht, wenn es in<br />

der Sahara stattfindet.<br />

Tarquin Cooper von MF<br />

hat sich dem Furcht<br />

einflößenden Marathon<br />

des Sables gestellt.<br />

I<br />

ch habe drei lange Tage in der glühend<br />

heißen Hölle überlebt und fühle mich<br />

wie ein Wüstenkrieger. Nachdem ich 100<br />

Kilometer des afrikanischen Ödlandes hinter<br />

mir gelassen habe, ist der Tag gekommen,<br />

auf den ich mich die ganze Woche lang<br />

gefreut habe: mein Geburtstag. Meine<br />

Mutter hat mir vor der Abfahrt ein Geschenk in die<br />

Sporttasche gepackt, und jetzt kann ich es hervorkramen<br />

und aufmachen. Es ist eine Packung feuchte Tücher.<br />

Ein weiteres Geschenk kommt von den Organisatoren<br />

des Rennens, und obwohl ich wusste, was mich<br />

erwartete, kann ich es ebenso wenig gebrauchen:<br />

Heute steht der Doppelmarathon an; 72 Kilometer<br />

durch das raueste Gelände, das die Sahara zu bieten<br />

hat, einschließlich eines 23-km-Abschnitts durch<br />

eine hügelige Dünenlandschaft. Ich erlebe gerade<br />

am eigenen Leib, warum der Marathon des Sables<br />

so oft als härtester Lauf der Welt bezeichnet wird.<br />

Extreme Herausforderung<br />

Es ist bewundernswert, wenn jemand einen Marathon<br />

abschließt. Was den Ruhm angeht, so wird diese<br />

besondere Ehre nur ein klein wenig durch die Tatsache<br />

geschmälert, dass zuvor bereits mehrere Tausende<br />

dasselbe geschafft haben – manche sogar auf Fun<br />

Runs als Clowns verkleidet. Selbst der Triathlonsport<br />

ist inzwischen so weit verbreitet, dass es schwer ist,<br />

die Leute mit seinen Leistungen beim Schwimmen,<br />

Radfahren und Laufen zu beeindrucken. Wenn man<br />

aber einmal 230 Kilometer in einer der unwirtlichsten<br />

Gegenden auf dem Erdball hinter sich gebracht hat,<br />

hängen einem die Leute an den Lippen. Das ist wohl<br />

auch der Grund, warum sich jedes Jahr um die tausend<br />

Teilnehmer für den Marathon des Sables anmelden.<br />

Die Strecke ist bei jeder Veranstaltung anders.<br />

Sie ist aber immer in sechs Etappen eingeteilt, die<br />

bei rund 25 Kilometern anfangen und bis hinauf<br />

zum Doppelmarathon gehen, auf den ich mich<br />

jetzt freuen darf. Stellen Sie sich vor, Sie müssten<br />

an einem normalen Tag 72 Kilometer laufen. Jetzt<br />

stellen Sie sich vor, Sie wären in der Wüste und<br />

hätten in den drei vergangenen Tagen bereits 100<br />

Kilometer zurückgelegt. Die Beine sind steif, die<br />

Schultern schmerzen vom Tragen des Proviants, der<br />

für sieben Tage reichen muss. An den empfindlichen<br />

Füßen scheuert der Sand wie eine Käsereibe am<br />

Gouda, und die Zehen gleichen aufgeplatzten<br />

Würsten. Nicht gerade die idealen körperlichen<br />

Voraussetzungen, um eine Strecke anzugehen, für<br />

68 / MAI 2011/mensfitness.de


Die Läufer (darunter<br />

auch unser Mann)<br />

reihen sich an der<br />

Startlinie auf.<br />

Tarquin von MF<br />

macht sich bereit<br />

für den langen,<br />

rauen Weg, der<br />

vor ihm liegt.<br />

„Stellen Sie sich vor, Sie müssten an<br />

einem normalen Tag 72 Kilometer laufen. Jetzt<br />

stellen Sie sich vor, Sie wären in der Wüste und<br />

hätten in den drei vergangenen Tagen bereits 100<br />

Kilometer zurückgelegt.<br />

“<br />

die man im Training 12 Stunden gebraucht hat.<br />

Aus dem Soundsystem heraus dröhnen Discotracks, um<br />

die Läufer vor der Etappe aufzuputschen. Es dauert nicht<br />

lang, bis alle in den Startlöchern sitzen. Schon wenig später<br />

herrscht eine aufgeladene Atmosphäre wie auf einem<br />

großen Konzert. Sprachbarrieren spielen keine Rolle mehr<br />

– wir sitzen alle im selben Boot. Mein Nachbar legt mir den<br />

Arm auf die Schultern und wünscht mir „Bon courage !“<br />

Danach wird uns per Megaphon der Countdown<br />

entgegengeschmettert. „Cinq ! Quatre ! Trois ! Deux ! Un !“<br />

Die Meute stürzt mit einem heiseren Aufschrei in<br />

die Wüste. Ich kann es nicht fassen, dass ich schon<br />

wieder am Laufen bin. Aber das Adrenalin, das mir<br />

durch den Körper pulsiert, lässt mich meine mit Blasen<br />

Die einheimischen<br />

Berber helfen den<br />

Läufern, den<br />

Widrigkeiten der<br />

Wüste zu trotzen.<br />

überzogenen wunden Füße etwas vergessen.<br />

Sandsturm<br />

Der jährlich stattfindende Marathon des Sables (wörtlich<br />

übersetzt: Wüstenmarathon) wurde vom französischen<br />

Abenteurer Patrick Bauer ins Leben gerufen, dem die Idee<br />

dazu im Jahr 1984 auf einer legendären 300 Kilometer<br />

langen Tour durch die algerische Sahara kam. Eines<br />

Nachts sah er eine Sternschnuppe, die ihn nach eigenen<br />

Angaben in eine Art „Traumwelt“ hineingeleitet hat. Nach<br />

seiner Rückkehr war ihm langweilig, und er schwor sich,<br />

seine Erfahrungen auch anderen zugänglich zu machen.<br />

Zwei Jahre später kehrte er mit 23 Freunden in die Wüste<br />

zurück, und der Marathon des Sables war geboren.<br />

Einer der ersten Mitstreiter war der britische<br />

Ausdauerexperte Dr. Mike Stroud, der auch immer<br />

wieder als Sir Ranulph Fiennes Expeditionspartner<br />

auftrat. In seinem Buch „Survival Of The Fittest“ erklärt<br />

Stroud das Wüstenrennen zu „einem der härtesten<br />

Läufe weltweit“. Diese Beurteilung hat sich eingeprägt.<br />

Es sind zwar immer wieder andere Wüstenläufe<br />

aufgetaucht, die durchaus härter sind (siehe Kasten<br />

„Extremläufe“). Der MdS ist und bleibt aber der<br />

Referenzpunkt aller Wüstenläufe schlechthin.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 69


Outdoor Abenteuer<br />

Die Teilnehmer warten<br />

auf die Behandlung ihrer<br />

wunden Füße.<br />

Die äußerlichen Wunden<br />

werden heilen.<br />

Einer der Gründe hierfür ist die gute Organisation. i Der<br />

Zug der Begleiter besteht aus 400 Freiwilligen, Dutzenden<br />

lokaler Berber, welche die Lager aufstellen, und einem<br />

40-köpfigen medizinischen Team. In dieser Woche<br />

werden insgesamt 5 Kilometer Pflaster verteilt, mit denen<br />

Wunden und Blasen an den Füßen versorgt werden.<br />

Die Nachfrage ist so groß, dass die Läufer bis zu zwei<br />

Stunden anstehen müssen, um behandelt zu werden.<br />

Es ist nicht gerade eine dankbare Aufgabe, wunde<br />

Füße verarzten zu müssen. Doch gelegentlich sind auch<br />

weiter führende ärztliche Maßnahmen nötig. Im Jahr<br />

2006 führte die unglaubliche Luftfeuchtigkeit dazu, dass<br />

146 Mitstreiter vorzeitig aus dem Rennen ausschieden.<br />

Davon mussten 62 Teilnehmer mit Notfallmedikamenten<br />

Tarquin erwacht frohen<br />

Mutes mit einem<br />

Doppelmarathon in den<br />

Knochen.<br />

versorgt werden. In diesem Jahr gab es<br />

auch den ersten Patienten mit Hyperthermie<br />

(hohem Fieber). Bei so hoher Luftfeuchtigkeit<br />

spielt die Temperaturregulierung<br />

einfach verrückt, und der Körper kocht<br />

sich sozusagen selbst zu Tode.<br />

Hitzeprobleme<br />

Vor dem Start las ich Strouds Buch<br />

und das Kapitel über Luftfeuchtigkeit, die ein<br />

größeres Problem darstellt als trockene Hitze. Außer<br />

einem Tauchgang im Pool mit anschließender<br />

Windkühlung ist das Schwitzen die effektivste Art,<br />

die Körpertemperatur herunterzuregeln. Bei feuchter<br />

Witterung wirkt der Schweiß aber nicht mehr, weil<br />

die Luft selbst bereits mit Feuchtigkeit gesättigt<br />

ist. Wenn diese natürliche Kühlungsmethode<br />

ausfällt, heizt der Körper immer mehr auf.<br />

Die hohe Luftfeuchtigkeit im Jahr 2006 war nicht<br />

der größte Notfall, der beim Rennen auftrat. Bei der<br />

Veranstaltung im Jahr 1994 verlief sich der Italiener<br />

Mauro Prosperi im Sandsturm und irrte neun Tage<br />

lang in der Wüste umher. Er überlebte, indem er<br />

seinen eigenen Urin trank und sich von Fledermäusen<br />

MdS nach<br />

Zahlen<br />

1.090<br />

Teilnehmer<br />

im Jahr 2010<br />

100 freiwillige Mitarbeiter<br />

an der Strecke<br />

400<br />

Rennhelfer<br />

40<br />

Mediziner<br />

und Sanitäter<br />

100.000<br />

Liter Wasser in Flaschen<br />

Über 100<br />

Hilfsfahrzeuge, einschließlich 18<br />

Busse, dazu ein Ecureuil-Helikopter,<br />

eine Cesna und 4 Kamele<br />

5.300<br />

verfügbare Schmerzmittel<br />

2.300 verfügbare<br />

Antibiotika<br />

5 km Pflaster<br />

70 / MAI 2011/mensfitness.de


Die Dünen sehen<br />

wunderbar aus, sind aber<br />

grausam und zermürbend.<br />

„ Unten ist der Sand oft fest, aber ab einem gewissen<br />

Punkt gibt er nach, und alles, was man tun kann, um nicht<br />

wieder nach unten abzurutschen, ist, wie ein zappelnder<br />

Käfer nach oben zu rudern.<br />

“<br />

ernährte. Man fand ihn am Ende 300 Kilometer<br />

abseits der Strecke. Er hatte 18 kg abgenommen.<br />

Dünenkämme<br />

Es herrscht starker Gegenwind, als wir zum<br />

Doppelmarathon starten. Der Wind bläst so heftig, dass<br />

wir eine Menschentraube bilden, wie man dies vom<br />

Radsport kennt, um im Windschatten laufen zu können.<br />

An der Spitze wechseln wir uns gegenseitig ab. Das<br />

Tempo ist nicht besonders hoch, wir kommen aber gut<br />

voran. Ich habe das Gefühl, Teil eines großen Zuges zu<br />

sein, der sich seinen Weg durch die Sahara bahnt.<br />

Nach sieben Stunden liegen gerade einmal 36 Kilometer<br />

auf dem Weg zu den gefürchteten Sanddünen von Erg el<br />

Rhouâl hinter mir. Es ist ein ernüchternder Gedanke, dass<br />

es nur noch wenige Stunden lang hell ist, und ich erst<br />

die Hälfte der Tagesdistanz zurückgelegt habe. Ich halte<br />

an, um einen Teil der mageren Vorräte zu verzehren, die<br />

ich für mich vorgesehen habe (etwas Müsli und einen<br />

Energieriegel) und nehme dann die Dünen in Angriff.<br />

Der erste Eindruck ist überwältigend. Ich habe noch<br />

nie eine schönere Landschaft gesehen. Die Wüste<br />

verwandelt sich in ein Meer gigantischer Wellen.<br />

Durch den Zuckerkick und die beeindruckende<br />

Aussicht angetrieben laufe ich voller Euphorie<br />

über die Kämme der sichelförmigen Dünen und<br />

springe an ihren steilen Abhängen hinunter.<br />

Geschichten aus der Wüste<br />

Abenteurer, die den Marathon<br />

des Sables bestanden haben,<br />

berichten von ihren Erfahrungen.<br />

Alastair Humphreys<br />

Nachdem er zwischen 2001<br />

und 2005 bei seinen Radtouren<br />

in aller Welt 80.000 Kilometer<br />

zurückgelegt hatte, lief er 2008<br />

den Marathon des Sables.<br />

„Das war ein herrliches Rennen. Mir hat daran<br />

besonders gefallen, dass es ein symbolträchtiger Lauf<br />

ist, den die Leute kennen. Anders also, als bei anderen<br />

meiner Abenteuer. Ich fand es auch toll, draußen<br />

in einer wirklichen einsamen Wüstenlandschaft<br />

zu laufen, und doch mit Hunderten anderer Leute dieselbe Erfahrung zu teilen.<br />

Es war verdammt hart, vor allem beim Doppelmarathon, wo man sich<br />

durch die Mittagshitze kämpfen musste – in dem Wissen, dass man noch<br />

die ganze Nacht lang durchhalten muss. Aber das Rennen ist auch für<br />

mehr oder weniger normale Leute wie mich machbar. Wenn man einen<br />

Marathon laufen kann, ist auch der MdF im Bereich des Möglichen.<br />

Am sechsten Tag brach ich mir einen Fußknochen, was ziemlich übel<br />

war. Ich habe mich ungeschickt auf einen Felsbrocken gestellt, und<br />

einer der Mittelfußknochen hat ‚knack‘ gemacht. Es humpelten aber so<br />

viele Leute im Lager herum, dass das gar nichts Besonderes war.“<br />

Die Läufer müssen alles<br />

selbst mitnehmen, auch<br />

den kompletten Proviant<br />

für eine Woche.<br />

Steve Backshall<br />

Der britische Tierfilm-Moderator und<br />

Autor lief das Rennen im Jahr 2005.<br />

„Viele der Jungs von der Armee meinten, das<br />

Rennen sei einem Feldzug auffallend ähnlich.<br />

In den meisten Wettbewerben laufen die Leute<br />

gegeneinander. Beim MdS laufen vielleicht<br />

abgesehen von den ersten 15 alle Teilnehmer, um<br />

ins Ziel zu kommen. Man feuert sich gegenseitig<br />

an. Es herrschte eine tolle Kameradschaft. Ich<br />

habe dort Freunde fürs Leben gefunden.<br />

Beim Doppelmarathon bekam ich Hyperthermie.<br />

Als die Sonne wieder unterging, weigerte sich mein Körper, ebenfalls seine<br />

Temperatur zu senken. Ich hatte Halluzinationen und sah überall kleine grüne<br />

Männchen und Schlangen aus dem Boden schießen. Ich verlangsamte das Tempo.<br />

Die letzten 10 Kilometer ging ich nur noch im Schritttempo und auf allen Vieren.<br />

Ich hatte eigentlich erwartet, dass es von Anfang bis Ende die Hölle auf Erden<br />

sein würde, aber es war alles in allem eine wunderbare Erfahrung. Der Schritt<br />

über die Ziellinie war der wohl erhebendste Augenblick meines Lebens. Die<br />

Leute haben sich die Augen ausgeheult. Es war unglaublich emotional.“<br />

James Cracknell<br />

Der Abenteurer und ehemalige<br />

Olympiaruderer lief 2010 mit MF.<br />

„Dies ist ein Rennen, bei dem man selbst<br />

vorgibt, wie hart es wird. Es gibt viele<br />

Möglichkeiten, sich die Sache zu erleichtern.<br />

Deshalb ist der Lauf definitiv machbar. Die<br />

Elite ist wirklich schnell unterwegs. Es gab viele<br />

schnellere Marathonläufer als mich. Doch beim<br />

Rennen kommt es eher auf die Kombination<br />

an: Man muss gut laufen können, aber auch<br />

mit den harten Umständen zurechtkommen. Man schläft auf dem Wüstenboden,<br />

und ernährt sich von Lebensmitteln, die nicht wirklich lecker schmecken.<br />

Am Tag vor dem Doppelmarathon brach ich mir einen Mittelfußknochen.<br />

Ich riss mich aber zusammen und lief weiter. In den letzten beiden Tagen<br />

war es wirklich hart. Andererseits sieht man dort so viele Verletzungen wie<br />

Blasen oder Zerrungen, dass das gar nichts so Außergewöhnliches ist. Es<br />

hat Spaß gemacht, aber der Doppelmarathon war ein echter Kampf.<br />

Man ist in einem Zelt mit Leuten, die man nicht kennt, die aber<br />

dieselben Erfahrungen durchleben. Am Ende war ich mit meinem<br />

12. Platz (als höchstplatzierter Brite) zufrieden. Mein Ziel war ein<br />

Platz unter den ersten 50, und ich weiß, dass ich alles gegeben habe.<br />

Noch einmal würde ich das Rennen allerdings nicht machen.“<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 71


Outdoor Abenteuer<br />

EXTREMLÄUFE<br />

Ist Ihnen der Marathon des Sables noch nicht genug?<br />

Dann versuchen Sie es doch einmal mit einem der<br />

folgenden irrwitzigen Ultra-Marathon-Veranstaltungen.<br />

Badwater Ultramarathon<br />

Wenn Sie Masochist sind, werden Sie<br />

dieses Rennen lieben: Ein 218 Kilometer<br />

langer Lauf durch das amerikanische<br />

Death Valley (das Tal des Todes). Der<br />

Startpunkt liegt bei 85 Metern unter dem<br />

Meeresspiegel, das Ziel auf 2.458 Höhenmetern. Das Rennen wird<br />

im Juli abgehalten, wenn Temperaturen von 55 Grad C im Schatten<br />

keine Seltenheit sind. Der Lauf wird an einem Stück durchgezogen.<br />

www.badwater.com<br />

Ultra Trail du Mont Blanc<br />

Nehmen Sie an diesem Lauf teil, wenn<br />

Sie der Meinung sind, Schlaf sei etwas für<br />

Weicheier. Beim UTMB handelt es sich um ein<br />

durchgehendes 160-Kilometer-Rennen rund<br />

um den Mont Blanc, bei dem die Läufer 9.400<br />

Höhenmeter bewältigen und dabei durch Teile Frankreichs, Italiens und<br />

der Schweiz laufen. Wenn Sie es unter 40 Stunden schaffen, sind Sie gut.<br />

www.ultratrailmb.com<br />

Comrades Marathon<br />

Ein guter Ultra-Marathon für Einsteiger<br />

und gleichzeitig der beliebteste seiner<br />

Art. Beim Comrades werden in Südafrika<br />

zwischen Durban und Pietermaritzburg<br />

90 Kilometer zurückgelegt. Die<br />

Organisatoren ändern jedes Jahr die Laufrichtung. Aus dem<br />

Anstieg wird dadurch ein Lauf bergab und umgekehrt.<br />

www.comrades.com<br />

Gobi March<br />

Wie auch der Marathon des Sables<br />

ist der Gobi March ein siebentägiger<br />

Lauf über sechs Etappen und 240<br />

Kilometer. Austragungsort ist die<br />

chinesische Wüste Gobi. Das Rennen<br />

ist Teil der 4-Desert-Reihe, das auch Rennen durch die<br />

Atacamawüste, die Sahara und die Antarktis einschließt.<br />

www.4deserts.com<br />

Der Energierausch hält allerdings nicht lange<br />

nach. Schon bald wird es dunkel, und der Wind<br />

wird stärker. Ich trotte allein durch den Sand,<br />

mit einem Kompass als einzigen Begleiter.<br />

Jeder einzelne Schritt fällt mir schwer. Bei<br />

Tag ist es möglich, an den Dünenkämmen<br />

entlangzuwandern, doch bei Dunkelheit ist das<br />

nicht mehr so einfach. Man muss stattdessen<br />

einfach geradeaus laufen, indem man dem<br />

mehrere Kilometer entfernten Laserlicht folgt,<br />

das die Organisatoren aufgestellt haben.<br />

Etwas später nähere ich mich einem Läufer, der<br />

allem Anschein nach einmal in der französischen<br />

Fremdenlegion gedient hat und mir zu verstehen<br />

gibt, dass das Rennen einfach brutal sei. Wir<br />

überwinden eine Sandmauer nach der nächsten.<br />

Manche der Dünen sind 50 Meter hoch, und<br />

der einzige Weg, den es gibt, führt über den<br />

‘<br />

Ich nähere mich einem Läufer, der allem Anschein<br />

nach einmal in der französischen Fremdenlegion<br />

gedient hat und mir zu verstehen gibt, dass das<br />

Rennen einfach brutal sei. ’<br />

72 / MAI 2011/mensfitness.de<br />

Kamm. Unten ist der Sand<br />

oft fest, aber ab einem gewissen Punkt gibt er<br />

nach, und alles, was man tun kann, um nicht<br />

wieder nach unten abzurutschen, ist, wie ein<br />

zappelnder Käfer nach oben zu rudern. Wenn<br />

man dann an der Spitze der Düne steht, schießt<br />

einem der Wind eine Schrotflintenladung Sand<br />

ins Gesicht. Und das bei jeder einzelnen Düne.<br />

Zwei Stunden lang geht es so weiter. Einer der<br />

Läufer erblindet in dieser Phase sogar kurzzeitig.<br />

Dann fängt es seltsamerweise zu regnen an.<br />

Zwölf Stunden nach dem Start erreiche ich das<br />

Ende der Dünenlandschaft. Und es sind immer<br />

noch 13 Kilometer bis zum Ziel. Auf dem Weg<br />

lädt ein Zelt dazu ein, sich niederzulassen.<br />

Ich verspüre einen immensen Drang, mich<br />

hinzusetzen, zwinge mich aber, weiterzulaufen.<br />

Dies ist die frustrierendste Phase des Rennens.<br />

Am Horizont sehe ich Autoscheinwerfer, die<br />

den Weg zum Lager weisen. Aber nach zwei<br />

Stunden scheinen sie immer noch nicht näher<br />

gekommen zu sein. Es ist eine Qual, in die<br />

Lichter zu schauen, weil man das Gefühl hat,<br />

keinen einzigen Meter weiterzukommen.<br />

Doch dann, knapp 15 Stunden nach dem Start am<br />

Morgen, erreiche ich die Ziellinie der Etappe. Ich


würde ich einen ganzen Kofferraum voll bestellen.<br />

Aber man muss einen Rucksack schnüren, der<br />

bei Rennbeginn maximal 15 Kilo wiegen darf.<br />

Mein Proviant besteht aus zwei dehydrierten<br />

Expeditionsrationen pro Tag, einem Energieriegel<br />

für je 24 Laufkilometer sowie verschiedenen<br />

Pulverprodukten als Zusatz zu den 12 Litern Wasser<br />

pro Tag. Daneben habe ich noch einige Extras<br />

wie Nüsse und Dörrfleisch mit eingepackt. Die<br />

Tageszufuhr liegt bei 3.000 Kalorien. Wenn ich wieder<br />

nach Hause komme, werde ich 6 Kilo leichter sein.<br />

Aber zuerst einmal muss ich es bis zur Ziellinie<br />

schaffen. Man hat zwei Tage Zeit, um die 72 Kilometer<br />

des Doppelmarathons zurückzulegen. Wenn man<br />

die Strecke also in weniger als 24 Stunden schafft,<br />

kann man sich am fünften Tag endlich etwas<br />

erholen. Am sechsten Tag folgt dann allerdings<br />

noch ein knallharter Marathon. Dass ich den<br />

schwersten Teil des Rennens hinter mich gebracht<br />

habe, gibt mir einen Motivationsschub. Dennoch<br />

ist der vorletzte Tag zugleich der schmerzvollste.<br />

Auf halbem Weg gehen mir die Glykogenvorräte<br />

aus, und ich laufe, als hätte ich Sand im Getriebe.<br />

Wenn Sie das Gefühl<br />

haben, an einem der<br />

einsamsten Orte der Welt<br />

gelandet zu sein,<br />

liegen Sie richtig.<br />

Für Tarquin ist Rang<br />

359 ein Riesenerfolg.<br />

finde das Zelt, das man mir zugeteilt hat, und verkrieche<br />

mich in meinen Schlafsack. Es ist kurz vor Mitternacht,<br />

und ich muss nur noch eine Sache erledigen, bevor ich<br />

endlich schlafen kann. Ich habe ein Minifläschchen<br />

Weinbrand dabei, um meinen Geburtstag zu feiern.<br />

Ich durchwühle meinen Rucksack und fördere das<br />

Fläschchen zutage. Dann trinke ich es auf ex, um<br />

diesen denkwürdigen Tag zu begießen. Es schmeckt<br />

nach Erfolg. Vollkommen erschöpft dämmere ich weg.<br />

Ewige Sanduhr<br />

Wenn dies doch nur schon das Ende wäre. Aber<br />

so ist das beim Marathon des Sables. Am Ende<br />

der einzelnen Etappen glaubt man, keine zehn<br />

Meter mehr laufen zu können – geschweige denn<br />

einen ganzen Kilometer. Dann wacht man aber<br />

auf und stellt fest, dass man wieder auf die Piste<br />

muss – und das auf Füßen und Beinen, die noch<br />

schlimmer beieinander sind als am Tag zuvor.<br />

Außerdem fehlen dem Körper Kalorien. Die<br />

Teilnehmer müssen sich selbst versorgen.<br />

Alles, was man in den sieben Renntagen zu<br />

essen bekommt, trägt man auf dem Rücken. Die<br />

knappe Verpflegung ist fast eine genauso große<br />

Herausforderung wie der ganze Lauf. Könnte ich<br />

so viel Nahrung mitnehmen, wie ich wollte, dann<br />

MF Zwischenzeiten<br />

1. Tag 26,2 km<br />

4 Std., 34 Min. (549.)<br />

2. Tag 36,2 km<br />

6 Std., 23 Min. (372.)<br />

3. Tag 31,2 km<br />

4 Std., 55 Min. (362.)<br />

4. Tag 71,5 km<br />

14 Std., 37 Min. (303.)<br />

5. Tag Pause<br />

6. Tag 42,2 km<br />

6 Std., 30 Min. (387.)<br />

7. Tag 20,1 km<br />

2 Std., 11 Min. (309.)<br />

Gesamt 227,4 km 39<br />

Std., 10 Min. (359.)<br />

Ich schleppe mich weiter und muss frustriert<br />

und hilflos zusehen, wie mich ein Mitstreiter<br />

überholt – im Schritttempo! Ich brauche fast sieben<br />

Stunden, um diese Etappe abzuschließen. Am<br />

nächsten Morgen kann ich kaum noch laufen.<br />

Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Alles,<br />

was zwischen mir und der Ziellinie liegt, ist<br />

ein einfacher Halbmarathon. Nach den ganzen<br />

vorherigen Strapazen wird das ein Spaziergang.<br />

Mein Rucksack ist fast leer. Ich nehme mir vor, es<br />

zu schaffen. Der Schmerz lässt nach, die Muskeln<br />

wissen wieder, wozu sie da sind, und ich kann<br />

wieder richtig laufen! Mein Gott, ist das schön!<br />

Als ich die Ziellinie sehe, reagiert mein Körper<br />

sofort. Noch eine Minute zuvor war ich ein kaputtes<br />

Wrack, aber jetzt fühle ich mich plötzlich wie ein<br />

Goldmedaillen-Gewinner auf der Ziellinie. Mir<br />

kommen die Tränen, und ich stolziere mit erhobenen<br />

Armen zum Ziel. Als ich die Linie überquere, liegt<br />

meine Zeit bei 39 Stunden und 10 Minuten.<br />

Im Ziel kommt Patrick Bauer, um mich<br />

überschwänglich zu beglückwünschen. Dann<br />

hängt mir jemand eine Medaille um den Hals.<br />

Ich bin als 359. ins Ziel gekommen, was aber<br />

keine große Rolle spielt. Oder wie einer meiner<br />

Mitstreiter sagt: „Wir sind alle Weltmeister“.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 73


INTERVIEW<br />

Alexander Huber<br />

ALEXANDER HUBER<br />

DER WEG<br />

ANS LIMIT<br />

Von Oliver Bloss<br />

Erstbegehung Route Golden Eagle, Aguja Desmochada, Patagonien<br />

Wenn es um die Top-Elite im Kletterund<br />

Alpinsport geht, kommt man an<br />

ihnen nicht vorbei: Den „Huberbuam“. Es gibt<br />

nur Wenige, die es in diesem nicht<br />

alltäglichen Sport geschafft haben, über<br />

außergewöhnliche Leistungen und sportliche<br />

Erfolge ins Rampenlicht der breiten<br />

Öffentlichkeit zu treten, wie die zwei<br />

sympathischen Alpinisten aus Bayern (genau,<br />

die Jungs aus der Milchschnitten-Werbung).<br />

Ob Alpen, USA, Antarktis, Patagonien,<br />

Himalaja, Pakistan oder Indien – es gibt kaum<br />

einen Ort auf dieser Welt, dem die Zwei nicht<br />

bereits einen alpinistischen Besuch<br />

abgestattet haben. Alexander, diplomierter<br />

Physiker und der Pragmatiker unter den<br />

beiden Brüdern, erzählt MF über seinen<br />

Werdegang und worauf es ankommt, wenn<br />

man ein erfolgreicher Alpinist sein möchte.<br />

74 / MAI 2011/mensfitness.de


INTERVIEW<br />

TOP-SHOTS<br />

Alexander Huber<br />

Erste Free-Solo Begehung. Südwand Dent du Geant, Mont Blanc<br />

Alexander, wie bist Du zum Klettersport<br />

gekommen?<br />

Man kann sagen, dass mir der Klettersport in die Wiege gelegt<br />

wurde. Mein Vater war ein begeisterter Bergsteiger, und hat<br />

Thomas und mich bereits im frühen Alter mit in die Berge<br />

genommen. Als ich im Alter von elf Jahren auf meinem ersten<br />

Viertausender gestanden bin, war mir sofort klar, dass ich davon<br />

noch mehr erleben möchte. Das war für mich so etwas wie ein<br />

Schlüsselerlebnis. Sobald es dann ging, waren wir auf unseren<br />

Touren als „Huberbuam“ schon alleine unterwegs.<br />

Gab und gibt es ein Konkurrenzdenken zwischen<br />

dir und deinem Bruder?<br />

Ich denke, es gibt immer ein Konkurrenzdenken. Zwischen Kindern<br />

und Sportlern, genauso wie bei Geschwistern. Mein Bruder war<br />

immer mein größter Konkurrent. Was zum Vorteil hatte, dass wir<br />

uns immer gegenseitig anspornen konnten und somit wurde, quasi<br />

automatisch, das „Team Huberbuam“ mit eingebaut.<br />

Wenn man heutzutage mit dem Klettern anfangen<br />

möchte, welches sind die größten Unterschiede<br />

zur damaligen Zeit – auch auf den Wettkampfsport<br />

bezogen?<br />

In meinen Anfangstagen war das Hallenklettern schlicht nicht<br />

existent. Das hat sich erst später entwickelt. Ich kam über das<br />

klassische Bergsteigen zum Wettkampfsport. Bei uns kann man<br />

sogar sagen, dass es über die Viertausender in die senkrechte Welt<br />

des Kletterns ging. Der Großteil der heutigen Szene entstammt der<br />

Hallenkletterei. Das gab es zu meiner Zeit noch nicht, hat aber den<br />

Vorteil wetterunabhängig zu sein. Außerdem muss man nicht<br />

direkt in den Bergen leben und kann somit jederzeit trainieren.<br />

Welche körperlichen Voraussetzungen braucht<br />

man, um zu klettern?<br />

Im Grunde genommen sollte man halbwegs sportlich sein. Wichtig<br />

ist es, auf sein Gewicht zu achten. Da ist es egal ob du 1, 60 oder<br />

1,80 Meter groß bist. Die Relation zur Körpergröße sollte passen.<br />

Überflüssiges Fett bringt dich nicht weiter. Der Rest liegt an einem<br />

selber, wie viel Zeit man investiert und welchen persönlichen<br />

Trainingsaufwand man betreibt.<br />

Kannst du unseren Lesern erklären, was<br />

Freiklettern eigentlich genau bedeutet, und wie es<br />

sich vom herkömmlichen Bergsteigen<br />

unterscheidet?<br />

Freiklettern heißt nichts Weiteres als bergsteigen frei von Haken<br />

oder weiteren technischen Hilfsmitteln zur Fortbewegung. Klettern<br />

durch reine Muskelkraft. Im Gegensatz zum Hakenklettern benutzt<br />

man die Haken nur zur Sicherung und nicht als Hilfe zum<br />

Weiterklettern. Die Steigerung ist das Free-Solo Klettern. Hierbei<br />

gibt es weder Seil noch Haken. Beim Free-Solo ist ein gesundes<br />

Selbstbewusstsein Voraussetzung. Wenn man sein Leben teilweise<br />

nur der Hand anvertraut, mit der man an einem Überhang hängt,<br />

sollte man auch mental bestens vorbereitet sein.<br />

Welche Rolle spielt die Angst in solchen<br />

Momenten? Immerhin kann ein Fehlgriff<br />

lebensgefährlich sein.<br />

Etwas Angst ist in extremen Situationen immer dabei. Das ist aber<br />

auch gut so und hilft bei der Konzentration, da man genau weiß,<br />

um was es geht. Man sollte die Angst als Hilfe sehen. Hätte man gar<br />

keine Angst, können Fehler leichter passieren.<br />

Wie sieht es mit deinem Trainingsaufwand aus,<br />

und wie unterscheidet sich das Training zu<br />

herkömmlichen Sportarten?<br />

Heutzutage bin ich, als Sportler gesehen, in erster Linie Alpinist.<br />

Ich bin natürlich auch noch Sportkletterer, was ich als<br />

Trainingsgrundlage für den Alpinismus nutze. Meiner Erfahrung<br />

nach, kann man professionelles Sportklettern auf höchstem Niveau<br />

bis ca. 28 Jahre betreiben. In diesem Alter setzt man seinen<br />

Leistungshöhepunkt im Sportklettern. Ich habe mich 1996 ganz<br />

bewusst dafür entschieden mich vom Sportklettern abzuwenden<br />

und mich auf Expeditionen festzulegen. Beides zusammen ist auf<br />

höchstem Niveau nicht möglich. Sportklettern ist sehr<br />

trainingsintensiv. Das Bouldern in der Kletterhalle ist ein sehr<br />

wichtiger Bestandteil (Bouldern, abgeleitet von engl. boulder =<br />

Felsblock, nennt man das Klettern ohne Seil und Gurt an<br />

Felsblöcken, Felswänden oder in der Kletterhalle in Absprunghöhe,<br />

wobei „Absprunghöhe“ ein individueller Begriff ist. / Red.) des<br />

Trainings. Beim Bouldern wird eine sehr kleine Muskulatur belastet.<br />

Insbesondere der Unterarm ist der entscheidende und<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 75


INTERVIEW<br />

Alexander Huber<br />

Alexander bei Erstbegehung Westwand des Holtanna, Antarktis<br />

haupttragende Muskel beim Klettern. Bei starker Belastung ist dieser<br />

Muskel nach 2 bis 3 Minuten ausgereizt. Der Körper hat aber so viele<br />

Ressourcen, dass man diesen Vorgang nach einer Ruhezeit sehr oft<br />

wiederholen kann. Für ein wirksames Training verbringt man schon mal 4<br />

bis 5 Stunden am Boulder. Am Felsen in der freien Natur ist das Ganze<br />

eigentlich noch zeitintensiver. Da<br />

bin ich schon mal 6 bis 8 Stunden<br />

unterwegs, bevor es wieder nach<br />

Hause geht. Normalerweise<br />

geschieht dies in einem Rhythmus<br />

von zwei Tagen.<br />

Betreibst du auch reines<br />

Muskeltraining?<br />

Nein, das mache ich nicht. Ich<br />

würde zu viel Muskelmasse<br />

gewinnen, was sich wiederum<br />

beim Gewicht bemerkbar machen<br />

würde. In früheren Zeiten gab es<br />

noch mehr massige Kletterer. Man<br />

findet immer weniger athletische<br />

Kletterer. Es scheint so, dass ich<br />

zu einer aussterbenden Rasse<br />

gehöre (lacht).<br />

Worauf achtest du bei<br />

deiner Ernährung?<br />

Ich ernähre mich im Grunde<br />

ganz normal. Die Ernährung<br />

hängt auch von meinen<br />

Die Huberbuam, als sie noch richtige<br />

Buam waren.<br />

Projekten ab. Du kannst natürlich auf eine Expedition nicht in der gleichen<br />

Verfassung gehen, wie wenn ich vorhabe, eine 11er-Route beim<br />

Sportklettern anzustreben. Da achte ich natürlich darauf, den Fettanteil<br />

im Körper so gering wie möglich zu halten.<br />

Wie bereitest du dich auf deine einzelnen Projekte vor?<br />

Das hängt immer von der Art des Projektes ab. Wenn ich zum Beispiel<br />

vorhabe, Speed-Klettern im Yosemite Valley zu machen, wird, im<br />

Gegensatz zum Sportklettern, ein sehr explosives Training angesetzt.<br />

Steht eine längere Kletter-Tour wie beispielsweise “Drei Zinnen“ an, ist<br />

das Training mehr auf Ausdauer angelegt. Hierbei ist nicht nur<br />

Maximalkraft wichtig, sondern auch eine gute Grundlagenausdauer in<br />

meiner Klettermuskulatur. Geht es jedoch in Höhen von 7.000 bis 8.000<br />

Metern Höhe, steht die Herz- und Kreislaufbelastung im Vordergrund. Die<br />

Grundlagen dafür hole ich mir unter anderem bei Skitouren. Hier geht es<br />

nicht um Zeit, sondern um die Höhenmeter, die ich bewältige. Aber bei<br />

allem gilt: Man muss ein Gefühl für seinen Körper entwickeln, um die<br />

richtige Entscheidung zu treffen. Hierbei hilft einem natürlich auch die<br />

Erfahrung, die man im Laufe der Jahre gesammelt hat.<br />

Erste freie Begehung der Eternal Flame<br />

am Nameless Tower, Pakistan.<br />

76 76 / MAI 2011/mensfitness.de


INTERVIEW<br />

TOP-SHOTS<br />

Alexander Huber<br />

Mentale Stärke, Einstellung und Vorbereitung ist in<br />

deinem Sport extrem wichtig. Wie trainiert man so etwas?<br />

Das ist richtig. Eine starke Psyche ist sehr wichtig, insbesondere beim Solo-<br />

Klettern. Am besten beginnt man damit, den Schwierigkeitsgrad langsam<br />

und in sehr kleinen Schritten zu steigern. Solange bis man hundertprozentiges<br />

Vertrauen für den jeweiligen Grad entwickelt hat. Beim Klettern mit dem Seil<br />

kann man vom Risiko immer bis ans Limit gehen. Beim Free Soloklettern gibt<br />

es keine zweite Chance. Man sollte also mental bestens vorbereitet sein,<br />

wenn man sich in diese Regionen vorwagt.<br />

Apropos Limit. Hast du dein persönliches Limit bereits<br />

erreicht? Oder bist du noch auf der Suche?<br />

Ich denke, es gibt immer Grenzen die man noch erreichen bzw. überwinden<br />

möchte. Das treibt einen ja auch an. Und sicherlich, die eine oder andere<br />

Wand möchte ich als Erstbegeher sicherlich noch bezwingen.<br />

Ein großer Einschnitt in eure Karriere war der Doku-Film<br />

„Am Limit“ von Pepe Danquart (Höllentour). In dem Film<br />

geht es darum, einen neuen Speedkletter-Rekord am ‚El<br />

Capitan‘ im Yosemite Valley in Kalifornien aufzustellen.<br />

Obwohl der Versuch misslang, war der Film ein riesiger<br />

Erfolg, stellte euch einem breiteren Publikum vor und<br />

gewann unter anderem den Bayerischen Filmpreis. Wie<br />

erklärst du dir den Erfolg?<br />

Der Film zeigt die emotionalen Seiten von Extrem-Sportlern, wie wir es nun<br />

mal sind. Ich denke auch, der Film ist gerade deswegen so gut geworden, weil<br />

wir unser Vorhaben nicht geschafft haben. Uns ging es aber auch nicht<br />

darum, diesen Rekord für die Öffentlichkeit zu machen. Deswegen habe ich<br />

dem missglückten Versuch auch in keinster Weise nachgetrauert. Für mich<br />

war dieses Projekt eine Herzensangelegenheit und ein hochemotionales<br />

Erlebnis. Letztendlich haben wir den Rekord, sechs Monate nachdem der<br />

Film in die Kinos kam, ja noch geknackt. Außerdem haben wir noch den<br />

Bayerischen Sportpreis gewonnen, was in solch einer relativ exotischen<br />

Sportart sicher nicht jeden Tag vorkommt.<br />

VERLOSUNG<br />

Nach welchen Kriterien triffst du deine Auswahl, wenn<br />

du ein neues Projekt in Angriff nehmen willst?<br />

Ein Hauptkriterium ist die Kreativität. Und um kreativ zu sein, sollte man<br />

belesen sein und sich in der Geschichte des Alpinismus auskennen. Eine<br />

wichtige Inspirations-Quelle sind für mich die Pioniere vergangener Zeiten.<br />

Sie helfen einem die Richtung festzulegen und zeigen mir, was interessant<br />

sein könnte. Ein gutes Beispiel ist Reinhold Messner. Er war sicher nicht der<br />

beste Bergsteiger seiner Zeit - war aber mit Sicherheit der kreativste Geist.<br />

Er hat sich immer auf das Wesentliche konzentriert und ist herausgestochen<br />

durch seine innovative Kraft. Belesen heißt auch, sich im Vorfeld ausgiebig<br />

mit den Gegebenheiten eines Berges zu beschäftigen. Mit dieser<br />

Herangehensweise haben Thomas und ich beispielsweise auch den ‚El<br />

Capitan‘ in Kalifornien in Angriff genommen und dabei fünf der großen und<br />

klassischen Freikletterlinien gelegt. Warum haben die Amis das nicht<br />

gemacht? Das hat nicht unbedingt etwas mit technischem Können zu tun.<br />

Die Intension, ein Projekt zu bestreiten, hat für mich deshalb immer eine<br />

Geschichte im Hintergrund. Möchte z. B. ein Wall-Street Banker den Mout<br />

Everest bezwingen, um es sich oder anderen zu beweisen, so soll er dies<br />

gerne tun. Ich habe da sicherlich andere Beweggründe.<br />

Sie können eine der Sportuhren gewinnen, die<br />

Alexander und Thomas Huber während Ihres<br />

Weltrekordversuches an der ‚Nose‘ im Yosemite<br />

Valley verwendeten. Wir verlosen 2 x die Sportuhr<br />

„Core Light Green“ von SUUNTO. Wenn Sie -<br />

technisch bestens ausgerüstet - ein Abenteuer in der<br />

Natur oder in den Bergen erleben möchten, dann<br />

gehen Sie auf unsere Webseite unter<br />

www.mensfitness.de/verlosung und geben Ihre<br />

Kontaktdaten an. Stichwort lautet: „Suunto“.<br />

Einsendeschluss ist der 09.05.2011. Wir wünschen<br />

viel Glück!<br />

Abschließend die Frage, was macht ein Extremsportler<br />

wie du zur Entspannung in seiner Freizeit?<br />

Ich bin definitiv ein Naturmensch. Fahre gerne Ski oder Mountainbike und<br />

gehe im Sommer auch gerne an die Seen meiner bayerischen Heimat zum<br />

baden. Ich habe auch eine Zeit in München gelebt, bevorzuge aber definitiv<br />

das Leben in der Natur. Meine Devise lautet: Lieber mit Wenig am Berg, als<br />

mit Viel in der Stadt…<br />

www.huberbuam.de<br />

Fotos: A. Huber, Franz Hinterbrandner, Stephan Siegrist, Max Reichel<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 77


Von Ben Ince<br />

EatFitTanken Sie neue Energie<br />

Muskeln à la mexicana<br />

Chili con Carne ist so verführerisch,<br />

herzhaft und lecker, dass man<br />

kaum glauben kann, dass es<br />

auch noch gesund ist.<br />

Wenn Sie nämlich mageres Rinderfleisch<br />

verwenden und somit die gesättigten<br />

Fette minimal halten, ist Chili con<br />

Carne eine tolle, muskelaufbauende<br />

Mahlzeit. Rindfleisch enthält Proteine,<br />

die dem Körper zur Erhaltung von<br />

Frischer<br />

Koriander<br />

Welche Menge? 1 TL<br />

Welche Menge? 1 TL<br />

Koriander enthält eine Menge<br />

an Nährstoffen (auch Vitamin<br />

C), die den Cholesterinspiegel<br />

senken und gleichzeitig<br />

endokrine Drüsen stimulieren,<br />

die dabei helfen, den<br />

Blutzuckerspiegel zu senken.<br />

Muskelmasse dienen, und Kreatin, das<br />

das Muskelwachstum vorantreibt, indem<br />

es Wasser in die Muskelzellen zieht.<br />

Eisen und Zink im Rindfleisch helfen<br />

außerdem beim Zellenwachstum und bei<br />

der Muskelregeneration, während das<br />

Capsaicin der Chilis fettverbrennende<br />

Eigenschaften hat. Hier geben wir Ihnen<br />

einige Hinweise, wie Sie Ihr Chili con<br />

Carne noch gesünder zubereiten können.<br />

Griechischer<br />

Joghurt<br />

Welche Menge? 1 EL<br />

Probieren Sie Griechischen<br />

Joghurt anstatt des traditionellen<br />

Sauerrahms. Dieser besitzt<br />

viele muskelbildende Proteine<br />

und enthält außerdem Vitamin<br />

B5, das die Umwandlung von<br />

Nahrung in Energie<br />

unterstützt.<br />

Naturreis<br />

Welche Menge? 50 g<br />

Naturreis enthält dreimal mehr<br />

Ballaststoffe als normaler<br />

Reis und fördert somit die<br />

Verdauung. Er ist auch eine<br />

Quelle energiesteigernden<br />

Magnesiums und des<br />

stoffwechselantreibenden<br />

Vitamins B6.<br />

Inhalt<br />

80 Fettverlust<br />

Im Schlaf Fett verbrennen – mit einer<br />

Banane vorm Schlafengehen<br />

82 Snacks fürs <strong>Fitness</strong>studio<br />

Bohnen, Bohnen und nochmals Bohnen –<br />

gut für die Erholung nach dem Workout<br />

und für die Muskelregeneration<br />

83 Gesunder Tausch im<br />

Supermarkt<br />

Schmackhafter Ersatz für das<br />

Ungesunde in Ihrem Einkaufswagen<br />

Adzukibohnen<br />

Welche Menge? 1 kleine Dose<br />

Welche Menge? 1 kleine Dose<br />

Adzukibohnen haben einen hohen<br />

Eiweißanteil und sind sehr fettarm. Sie<br />

sind reich an löslichen Ballaststoffen,<br />

die dabei helfen das “schlechte”<br />

LDL-Cholesterin zu senken und den<br />

Blutzucker zu stabilisieren. Dadurch<br />

beugen Sie einem Energy-Crash<br />

zwischen den Mahlzeiten vor.<br />

78 / MAI 2011/mensfitness.de


EatFit Fettabbau<br />

Top Tipp<br />

Gut schlafen und<br />

Fett verbrennen<br />

Laut einer Studie der<br />

Universität Chicago ist guter<br />

Schlaf entscheidend dafür,<br />

dass Ihr Körper Fett anstelle<br />

von Muskeln verbrennt.<br />

Die Teilnehmer der Studie<br />

verloren gleich viel Gewicht<br />

– egal, ob sie viel oder wenig<br />

schliefen. Aber diejenigen,<br />

die genug Schlaf hatten,<br />

verloren mehr Gewicht durch<br />

die Verbrennung von Fett. Die<br />

Hälfte des Gewichts, das diese<br />

Personen verloren, war Fett.<br />

Bei den Personen, die nicht<br />

genug Schlaf hatten, war es<br />

nur ein Viertel. In der Studie<br />

fand man auch heraus, dass<br />

Schafmangel den Spiegel des<br />

appetitanregenden Hormons<br />

Ghrelin erhöht.<br />

Essen Sie eine Banane,<br />

bevor Sie ins Bett gehen.<br />

Das sorgt für einen besseren<br />

Schlaf. Bananen sind reich<br />

an Tryptophan, welches<br />

die schlafeinleitende<br />

Gehirnchemikalie Serotonin<br />

produziert. Ebenso sind<br />

sie reich an Magnesium,<br />

das zur Entspannung der<br />

Muskeln führt und dabei hilft<br />

einzunicken.<br />

Ernährung<br />

F&A<br />

Dr. Sarah Schenker ist<br />

Ernährungswissenschaftlerin bei der<br />

Britischen Stiftung für Ernährung und<br />

akkreditierte Sport-Diätassistentin.<br />

F<br />

Wie viel<br />

Gewichtsverlust<br />

pro Woche ist<br />

gesund?<br />

E<br />

s ist normal, ein Kilogramm<br />

pro Woche zu verlieren<br />

(bei extrem Fettleibigen auch<br />

mehr). Sich an diesen Richtwert<br />

zu halten ist wichtig, damit<br />

Sie vor allem Fett und keine<br />

Muskeln verbrennen. Damit<br />

werden Sie weiteres Gewicht<br />

verlieren, weil Muskeln<br />

metabolisch aktiver sind als Fett.<br />

Wenn also die Muskelmasse<br />

erhalten bleibt, nimmt die<br />

Stoffwechselgeschwindigkeit zu<br />

und Sie werden mehr Kalorien<br />

verbrennen. Extrem kalorienarme<br />

Diäten führen oft zu Fett- und<br />

Muskelverlust, weil der Körper<br />

Energie aus den Proteinspeichern<br />

freisetzen muss sobald die<br />

Kohlenhydrat- und Fettspeicher<br />

aufgebraucht sind.<br />

Ananas-Smoothie – der Fettkiller<br />

Dieser spritzige Frucht-Smoothie hilft Ihnen beim Abnehmen.<br />

Was brauchen<br />

Sie?<br />

Warum dieser Smoothie<br />

gut für Sie ist<br />

4 Ananasscheiben<br />

1/4 Grapefruit,<br />

geschält und<br />

geschnitten<br />

250 ml fettarmer<br />

Naturjoghurt<br />

2 EL Kürbiskerne<br />

2 EL Kokosnussöl<br />

Ananas<br />

Ananas enthält viele Ballaststoffe,<br />

stillt Ihren Hunger für längere Zeit<br />

und ist dabei keine<br />

Kalorienbombe.<br />

Grapefruit<br />

Grapefruit ist nicht nur reich an<br />

fettverbrennenden Enzymen,<br />

sondern reduziert auch<br />

Insulinspitzen, was beim<br />

Fettabbau hilft.<br />

Naturjoghurt<br />

Das Kalzium im Joghurt wirkt der<br />

Fettablagerung entgegen, weil es<br />

das Fett unverdaut den Körper<br />

passieren lässt.<br />

Kürbiskerne<br />

Diese Kerne sind reich an guten<br />

Fetten, die Ihren Stoffwechsel<br />

antreiben werden und so Fett für<br />

längere Zeit verbrennen.<br />

Kokosnussöl<br />

Dieses Öl ist reich an Laurinsäure,<br />

einer fettigen Säure, die die<br />

Fettverbrennung fördert und<br />

Ihren Hunger für längere Zeit stillt.<br />

80 / MAI 2011/mensfitness.de


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EatFit Snacks fürs <strong>Fitness</strong>studio<br />

Bohnensalat für<br />

die Muskeln<br />

Proteine nach dem Workout –<br />

ganz ohne Fleisch<br />

Obwohl mageres Fleisch und Fisch exzellente<br />

Proteinlieferanten sind, gibt es eine Vielzahl an<br />

vegetarischen Alternativen. Dieser Salat ist einfach<br />

zuzubereiten und liefert eine Menge an Proteinen,<br />

die beim Aufbau von Muskeln helfen und Ihren<br />

Körper nach einem harten Workout wieder<br />

regenerieren.<br />

Welche Zutaten<br />

brauchen Sie?<br />

200 g grüne Bohnen<br />

420-g-Dose Kidney-<br />

Bohnen, abgespült<br />

und abgetropft<br />

2 hartgekochte Eier,<br />

geviertelt<br />

3 Lauchzwiebeln,<br />

fein gehackt<br />

Warum der<br />

Salat gut für<br />

Sie ist<br />

Grüne Bohnen<br />

Eine Portion grüne<br />

Bohnen enthält 25 Prozent<br />

des täglichen Bedarfs an<br />

Vitamin K, welches beim<br />

Aufbau starker Knochen hilft.<br />

Sie sind außerdem eine gute<br />

Magnesium- und Kaliumquelle,<br />

die dabei helfen, den Blutdruck<br />

zu senken.<br />

Kidney-Bohnen<br />

Kidney-Bohnen sind<br />

eine nahezu fettfreie<br />

Quelle hochqualitativer,<br />

muskelbildender Proteine.<br />

Sie enthalten außerdem viele<br />

Ballaststoffe, die Ihnen länger<br />

ein Sättigungsgefühl geben und<br />

wichtig für die Verdauung sind.<br />

Eier<br />

Eier enthalten<br />

alle wichtigen<br />

Aminosäuren, die Sie<br />

für Ihre Muskelaufbau<br />

und Wiederherstellung<br />

brauchen. Sie liefern<br />

außerdem eine Menge<br />

testosteronförderndes Zink,<br />

das bei Muskelaufbau und<br />

Fettverbrennung hilft.<br />

Lauchzwiebeln<br />

Lauchzwiebeln<br />

haben viel Quercetin<br />

und Vitamin C, die<br />

zusammen schädliche<br />

Bakterien abtöten und<br />

Ihr Immunsystem stärken.<br />

Außerdem hält das Chrom Ihren<br />

Blutzuckerspiegel im Lot.<br />

Welches Nahrungsergänzungsmittel brauchen Sie?<br />

F Was ist<br />

L-Carnitin n<br />

und warum me<br />

sollten Sie<br />

es nehmen? n?<br />

L-Carnitin ist eine Aminosäure,<br />

A die dabei helfen kann,<br />

Ermüdungserscheinungen zu<br />

reduzieren<br />

und dabei Muskelmasse<br />

auf- und Körperfett abzubauen.<br />

Zwar kann der Körper<br />

es selbst bilden, doch<br />

bei regelmäßigem<br />

Training wird es<br />

als Nahrungsergänzung in<br />

Tablettenform empfohlen. “L-Carnitin<br />

kommt ganz natürlich in unserer<br />

Nahrung vor und kann vom Körper<br />

hergestellt werden, wenn die<br />

richtigen Nährstoffe zugeführt<br />

werden”, sagt Karl Schwick von<br />

Reflex Nutrition. “Seine vorrangige<br />

Aufgabe im Körper ist es, Fettsäure<br />

zu den Zellen zu transportieren, wo<br />

sie als Energiequelle dienen. Eine<br />

Erhöhung der L-Carnitinmenge<br />

anhand von Ergänzungsmitteln<br />

bedeutet eine potenziell<br />

größere Nutzung von Fettsäuren<br />

als Energiequelle und eine<br />

unterstützende Wirkung bei der<br />

Gewichtsabnahme.”<br />

82 / MAI 2011/mensfitness.de


Gesunder Tausch im Supermarkt<br />

Tunen Sie Ihre Einkaufsliste und verlieren Sie Übergewicht –<br />

ohne dabei auf Geschmack zu verzichten<br />

Streichen Sie Käsedip<br />

Kaufen Sie Guacamole<br />

Beide haben viel Fett, jedoch sind die Fette in<br />

Guacamole gesünder und für den Körper für die<br />

Aufnahme verschiedener fettlöslicher Vitamine (z. B.<br />

Vitamin A und D) unentbehrlich. US-Forscher haben<br />

belegt, dass die Avocado (der Hauptbestandteil<br />

in Guacamole) lange satt macht, weil ihr hoher<br />

Anteil an Ölsäure vom Körper in das so genannte<br />

Oleoylethanolmid (OEA) umgewandelt wird,<br />

eine fettige Säure, die den Hunger fernhält.<br />

Streichen Sie normale Kartoffeln<br />

Kaufen Sie Süßkartoffeln<br />

Eine gebackene Süßkartoffel anstatt einer<br />

gewöhnlichen Kartoffel lässt Ihren Blutzuckerspiegel<br />

etwa 30 Prozent weniger ansteigen. Damit ist es<br />

unwahrscheinlicher, dass Sie nach einer Stunde<br />

wieder hungrig werden. Süßkartoffeln besitzen<br />

außerdem viel Vitamin A, das das Immunsystem<br />

stärkt, und die Antioxidantie Betacarotin, die das<br />

Cholesterin im Blut senkt und gut fürs Herz ist.<br />

Streichen Sie Fruchtjoghurt<br />

Kaufen Sie Griechischen Joghurt<br />

Griechischer Joghurt enthält etwa zweimal so viel<br />

muskelbildende Proteine wie normaler Joghurt und<br />

nur die Hälfte an Kohlenhydraten. Besser noch: Er<br />

ist fettarm und enthält keine Zuckerzusätze oder<br />

Süßungsmittel, die oft in Fruchtjoghurts verwendet<br />

werden. Auch sein glykämischer Index (GI) ist<br />

Streichen Sie Milchschokolade<br />

Kaufen Sie dunkle Schokolade<br />

Untersuchungen der Universität Glasgow haben<br />

ergeben, dass dunkle Schokolade viel mehr<br />

antioxidantische Eigenschaften besitzt als<br />

Milchschokolade. Sie schützt somit das Herz und<br />

die Arterien bedeutend besser vor oxidativen<br />

Schäden. Zusätzlich ist dunkle Schokolade voller<br />

Nährstoffe wie Tryptophan, Serotonin<br />

und Dopamin, die das Verlangen nach<br />

Essen unterdrücken, sowie Catechine,<br />

die den Stoffwechsel ankurbeln und<br />

Triglyceridwerte (gespeichertes<br />

Fett) reduzieren<br />

können. Kaufen Sie<br />

nur hochqualitative<br />

Schokolade mit einem<br />

hohen Kakaoanteil und<br />

vermeiden Sie billige,<br />

extrem zuckerhaltige<br />

Schokolade.<br />

niedrig, was bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel<br />

stabil und die Energie erhalten bleibt. Zusätzlich<br />

setzt er dem Verlangen nach Zucker ein Ende.<br />

Streichen Sie normalen Reis<br />

Kaufen Sie Naturreis<br />

Naturreis enthält dreimal mehr Ballaststoffe<br />

als normaler Reis, weshalb er Ihnen länger<br />

ein Sättigungsgefühl gibt und bei der<br />

Verdauung behilflich ist. Außerdem ist in<br />

Naturreis Magnesium enthalten, welches eine<br />

hervorragende Energiequelle ist, sowie Vitamin<br />

B6, das Ihren Stoffwechsel auf Touren bringt.<br />

Streichen Sie Cheddarkäse<br />

Kaufen Sie Hüttenkäse<br />

“Griechischer<br />

Joghurt enthält<br />

etwa zweimal so<br />

viel Proteine wie<br />

ein normaler<br />

Joghurt.”<br />

Füllen Sie Ihren<br />

Einkaufswagen mit<br />

Obst und Gemüse ...<br />

und dunkler<br />

Schokolade.<br />

Wissen EatFit<br />

Hüttenkäse hat nicht nur entscheidend weniger<br />

Kalorien und Fett als Cheddarkäse, er besitzt auch<br />

noch Kasein, ein Protein, das vom Körper nur<br />

langsam verdaut wird und lange Energie liefert.<br />

Eine Studie in den Niederlanden hat gezeigt,<br />

dass eine Diät mit viel Kasein zu einer Zunahme<br />

des Sättigungsgefühls und des Stoffwechsels<br />

führte – also zu einer besseren Fettverbrennung.


EatFit Wissen<br />

Streichen Sie Pflanzenöle<br />

Kaufen Sie Olivenöl<br />

Es ist nicht unbedingt bekannt,<br />

dass Öle bei der Gewichtsabnahme<br />

helfen können. Eine Studie, die<br />

im US-Journal Cell Metabolism<br />

erschienen ist, hat belegt, dass die<br />

hohe Menge an Ölsäure in Olivenöl<br />

vom Körper in OEA verwandelt<br />

wird, jene fettige Säure, die<br />

auch in Avocados vorkommt<br />

und den Appetit reduzieren<br />

kann. Außerdem können die<br />

einfach ungesättigten Fette in<br />

Olivenöl bei der Reduzierung des<br />

gespeicherten Fetts helfen und<br />

ein Sättigungsgefühl erzeugen.<br />

Streichen Sie Nuss<br />

-Nougat-Creme<br />

Kaufen Sie Erdnussbutter<br />

Erdnussbutter ist im Gegensatz zu Nuss-<br />

Nougat-Creme, dank des hohen Anteils einfach<br />

ungesättigten Fetts, unheimlich gesund,<br />

was bei der Gewichtsabnahme hilfreich sein<br />

kann. In einer Studie der US-amerikanischen<br />

Purdue Universität fand man heraus, dass das<br />

Essen von Erdnussbutter Sättigungsgefühle<br />

erzeugt und den Hunger bis zu zweieinhalb<br />

Stunden reduzieren kann, während der hohe<br />

Proteingehalt hervorragend bei der Bildung<br />

von Muskelmasse helfen kann. Es lohnt<br />

sich, etwas mehr Geld für Bio-Erdnussbutter<br />

auszugeben. In dieser sind alle guten Fette<br />

enthalten und es wird auf zusätzliche,<br />

eventuell hydrierte Fette verzichtet.<br />

abgegeben werden und das Energieniveau<br />

den ganzen Morgen oben halten.<br />

Streichen Sie Eiscreme<br />

Kaufen Sie “Frozen Yoghurt”<br />

Wenn Sie eine Schwäche für Pudding oder<br />

Milchprodukte haben, versuchen Sie es einmal<br />

mit so genannten “Frozen Yoghurts”. Sie sind<br />

eine gesunde Alternative zur Eiscreme, weil sie<br />

bedeutend weniger Fett und Kalorien besitzen.<br />

Außerdem sind sie eine gute Kalziumquelle,<br />

welches wichtig für gesunde Knochen ist.<br />

Stunden vor dem Besuch<br />

des <strong>Fitness</strong>studios Grüner<br />

Tee getrunken wird.<br />

Streichen<br />

Sie<br />

“Grüner Tee vor dem<br />

Workout kann bei der<br />

Fettverbrennung helfen.”<br />

Streichen Sie Schwarzen Tee<br />

Kaufen Sie Grünen Tee<br />

Grüner Tee verursacht ähnliche Zustände von<br />

Wachsamkeit wie Schwarzer Tee, obwohl<br />

er nur ein Drittel des Koffeins enthält. Er<br />

enthält hingegen aber eine bedeutend höhere<br />

Menge an Polyphenolen, Chemikalien mit<br />

potenten Antioxidantien, die bei der schnellen<br />

Regeneration der Muskeln behilflich sein<br />

können. Untersuchungen der Universität<br />

Birmingham haben gezeigt, dass dank der<br />

Wärmewirkung, den die Catechine im Körper<br />

produzieren, die Fettverbrennung um bis zu<br />

17 Prozent gesteigert werden kann, wenn 24<br />

Streichen Sie Kartoffelchips<br />

Kaufen Sie Popcorn<br />

Popcorn enthält nicht nur sehr viel weniger Natrium, Kalorien und<br />

gesättigtes Fett als Kartoffelchips, sondern als ein volles Korn ist<br />

es auch eine gute Ballaststoffquelle. Untersuchungen der<br />

Universität Pennsylvania haben ergeben, dass die hohe Menge<br />

an Polyphenolen in Popcorn das Herz schützen und das<br />

Krebsrisiko senken kann. Um einen noch größeren Nutzen<br />

zu bekommen, essen Sie es naturbelassen<br />

oder geben Sie ein bisschen Zimt hinzu.<br />

paniertes<br />

Kabeljaufilet<br />

Kaufen Sie Thunfischfilet<br />

Kabeljau an sich ist nicht ungesund. Wenn er<br />

jedoch paniert und in Pflanzenöl frittiert gekauft<br />

wird, steigt die Menge an gesättigten Fetten<br />

und Kalorien, die Sie verzehren, dramatisch an.<br />

Entscheiden Sie sich lieber für ein gegrilltes<br />

Stück Thunfischfilet. Das ist bei weitem<br />

gesünder. Thunfisch ist nicht nur reich an dem<br />

Mineral Selen, das das Abtöten von schädlichen<br />

und den Muskelwachstum behindernden<br />

freien Radikalen fördert. Er ist auch voller<br />

Proteine, die beim Muskelaufbau helfen.<br />

Streichen Sie Cornflakes<br />

Kaufen Sie Haferbrei<br />

Obwohl Cornflakes oft als gesund angepriesen<br />

werden, können sie – ganz im Gegenteil – eher<br />

ungesund sein, weil viele dieser Produkte<br />

Unmengen an Zucker beinhalten. Haferbrei<br />

hingegen ist eine exzellente Energiequelle<br />

für Ihre täglichen Aktivitäten, weil er<br />

große Mengen des muskelaufbauenden<br />

Proteins sowie füllende Ballaststoffe<br />

mit Vollkorn-Kohlenhydraten kombiniert<br />

liefert, die nur langsam in den Blutkreislauf<br />

84 / MAI 2011/mensfitness.de


Trainer<br />

Das Beste herausholen<br />

Tipp des Monats<br />

Kaffee<br />

als<br />

Treibstoff<br />

Wenn Sie sich eine Tasse Kaffee<br />

genehmigen, bevor Sie ins<br />

<strong>Fitness</strong>center gehen, kann das<br />

helfen, die Muskeln und den<br />

Geist wachzurütteln. In einer<br />

Studie des Wissenschaftsjournals<br />

Medicine & Science in Sports &<br />

Exercise führten 15 Sportler eine<br />

Übungsreihe mit Beinheben und<br />

-beugen aus. Als sie vor dem<br />

Workout Kaffee zu sich genommen<br />

hatten, stieg der Energieumsatz im<br />

Vergleich um fünf bis acht Prozent.<br />

Inhalt<br />

86 Gastexperte<br />

Bauchmuskeln wie Eisen durch Pilates<br />

90 Must-Do-Move<br />

Umsetzen aus dem Hang<br />

93 12-Minuten-Workout<br />

Bauch-weg-Training ohne Geräte<br />

94 Home Workout<br />

Kämpfen Sie sich topfit<br />

96 Wissen<br />

Abspecken durch große Gewichte<br />

98 Bauchmuskeln<br />

Training für explosive Core-Power<br />

99 Personal Trainer<br />

Klettern - Mehr Technik als Muskelkraft<br />

103 Top-Workout<br />

4 Wochen zum kräftigen Oberkörper<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 85


Trainer<br />

Gast-Experte<br />

ECHTE MÄNNER<br />

MACHEN PILATES<br />

Lassen Sie das Ego und die schweren<br />

Hanteln vor der Tür, und machen Sie ein<br />

Workout, mit dem Sie eine eisenharte<br />

Core-Muskulatur bekommen.<br />

Trainer des Monats<br />

David Higgins<br />

Higgins arbeitet seit acht<br />

Jahren als Trainer und<br />

ist Mitbegründer des<br />

dynamischen Pilatessystems<br />

TenPilates.<br />

„Werden Sie mit Pilates<br />

weniger<br />

verletzungsanfällig, und<br />

stemmen Sie größere<br />

Gewichte.“<br />

Wir wissen, dass der bloße Gedanke<br />

an ein Pilates-Workout bei vielen<br />

Männern Unbehagen auslöst.<br />

Schließlich kennt man diese<br />

Methode sonst nur von weiblichen Stars, die<br />

dann von ihrer „Aura“ schwafeln. Trotz dieses<br />

Vorurteils lohnt es sich aber, einige Übungen im<br />

Pilatesstil ins Training zu integrieren, um weniger<br />

verletzungsanfällig zu werden und größere<br />

Gewichte stemmen zu können. Um den zu<br />

erwartenden üblichen skeptischen Bemerkungen<br />

gleich vorzubauen, wollen wir für Sie die<br />

wichtigsten Ausreden widerlegen.<br />

Mit Pilates kann ich weder Volumen<br />

noch Kraft aufbauen<br />

Vollkommen falsch. Mit Pilates trainieren Sie<br />

sich eine stählerne Core-Muskulatur an. Der<br />

Gasttrainer des Monats, David Higgins, ergänzt:<br />

„In Studien hat sich gezeigt, dass man mit einer<br />

starken Core-Muskulatur bei Ganzkörperübungen<br />

wesentlich größere Gewichte heben kann.“<br />

Übungen ohne Gewichte sind zu<br />

einfach<br />

Von wegen. „Auch, wenn es nicht so aussieht:<br />

Die Übungen sind richtig schwer“, sagt Higgins.<br />

„Man braucht keine großen Gewichte, um die<br />

Stützmuskulatur anzusprechen. Wenn man diese<br />

Muskulatur zu stark beansprucht, übernehmen<br />

größere Muskelgruppen die ganze Arbeit, und<br />

die Übung wird nicht mehr korrekt ausgeführt.“<br />

Kein Mann, der etwas auf sich hält,<br />

macht Pilates<br />

Sagen Sie das einmal dem englischen Profi-<br />

Rugbystar Ugo Monye, dem das Training über<br />

eine äußerst schmerzhafte Rückenverletzung<br />

hinweghalf. „Viele Rugbyspieler und andere<br />

Sportler nutzen Pilates zur Vorbeugung gegen<br />

Verletzungen“, meint Higgins. „Wenn der Körper<br />

richtig arbeitet, ist man bei der Einwirkung<br />

externer Kräfte wie etwa eines Tacklings stärker.<br />

Man kann die Balance besser halten und wird<br />

weniger verletzungsanfällig.“<br />

Was ist Pilates?<br />

„Im Körper eines jeden Menschen<br />

gibt es unausgeglichene Punkte,<br />

die Verletzungen oder ineffiziente<br />

Bewegungen bedingen können.<br />

Dynamisches Pilates konzentriert<br />

sich darauf, das Knochen-Muskel-<br />

Skelett auszugleichen.“<br />

Tipps zum Einsatz<br />

der Übungen<br />

Sie können alle sechs Übungen<br />

zusammen ausführen, oder<br />

einfach zwei Übungen an Ihr<br />

normales Workout anhängen.<br />

Machen Sie zwei Minuten<br />

lang so viele Wiederholungen<br />

wie möglich. Machen Sie<br />

danach eine Minute Pause.<br />

86 / MAI 2011/mensfitness.de


Trainer<br />

Gast-Experte<br />

1 Hüftheben<br />

Diese Übung spricht alle großen myofaszialen Muskel- und<br />

Bindegewebsgruppen des Körpers an, die bei komplexen Bewegungsabläufen<br />

zusammenwirken. Das Hüftheben spricht die Po-, Oberschenkel- und<br />

Rückenmuskulatur sowie die Hüftbeuger und die schräge Bauchmuskulatur<br />

an. Die Übung fördert das Lungenvolumen und kräftigt den Hüft- und<br />

Lendenkomplex. Das Anheben der Fersen auf Stufe 2 erhöht den<br />

Schwierigkeitsgrad, und wenn Sie ein Bein nach oben heben, haben Sie eine<br />

Übung mit einer offenen Kette, bei der sich das Bein frei bewegen kann.<br />

Stufe 1 Hüftheben<br />

Stufe 1, 2<br />

oder 3?<br />

Wählen Sie bei jeder<br />

Übung eine Stufe,<br />

die Ihrem <strong>Fitness</strong>grad<br />

entspricht.<br />

> Legen Sie sich auf den Boden, beugen Sie die Knie und setzen Sie die Füße flach auf. Legen Sie die Arme an der<br />

Körperseite mit nach oben weisenden Handflächen ab. Somit stellen Sie sicher, dass die Arme den Körper nicht<br />

stabilisieren können. Schieben Sie die Hüfte nach oben, bis der Körper von den Schultern bis zu den Knien eine gerade<br />

Linie bildet.<br />

Stufe 2 Hüftheben mit Fersenheben<br />

> Nehmen Sie eine<br />

Ferse vom Boden, und<br />

heben Sie dann die<br />

Hüfte an.<br />

2 Vierfüßler<br />

Durch den Vierfüßlerstand werden der obere Rücken, der Nacken und<br />

die Schultern trainiert. Dies ist somit eine effektive Haltungsübung für alle<br />

Menschen, die jeden Tag am Schreibtisch sitzen. Die Bewegung fördert<br />

eine natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule. Die Beinstreckung auf Stufe<br />

2 macht die Übung einige Sekunden lang zu einer halb geöffneten Kette.<br />

Durch 2das Anheben eines Arms und des gegenüberliegenden Beins<br />

schließlich kommen zur Stabilisierung die Muskeln von der Schulter bis<br />

zum gegenüberliegenden Knie zum Einsatz.<br />

Stufe 1 Vierfüßler mit Beinstreckung<br />

Stufe 2 Vierfüßler mit Beinheben<br />

> Gehen Sie auf<br />

alle Viere. Die<br />

Knie befinden sich<br />

unterhalb der Hüfte<br />

und die Hände<br />

unterhalb der<br />

Schultern. Halten Sie<br />

den Nacken und die<br />

Wirbelsäule gerade.<br />

Spannen Sie die<br />

Bauchmuskulatur<br />

an, und atmen Sie<br />

normal weiter.<br />

Schieben Sie dann<br />

ein Bein am Boden<br />

nach hinten heraus.<br />

Ziehen Sie es dann<br />

wieder zurück in die<br />

Ausgangsposition.<br />

> Schieben Sie<br />

das Bein wie<br />

oben beschrieben<br />

heraus und heben<br />

es dann an.<br />

Stufe 3 Einbeiniges Hüftheben<br />

Stufe 3 Vierfüßler mit Arm- und Beinheben<br />

> Heben Sie<br />

gleichzeitig<br />

einen Arm und<br />

das Bein der<br />

Gegenseite, ohne<br />

die Wirbelsäule zu<br />

bewegen oder die<br />

Hüfte kippen zu<br />

lassen.<br />

> Heben Sie ein Bein vom Boden und strecken Sie es. Heben Sie dann die Hüfte.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 87


Trainer<br />

Gast-Experte<br />

3 Stützhaltung<br />

Bei den meisten Menschen verschiebt sich die Hüfte aus ihrer normalen<br />

Haltung heraus, wenn die Knie angehoben werden. Oft sinkt auch der Kopf ab,<br />

während die Schultern zusammensacken. Es ist daher wichtig, sich auf eine<br />

gute Haltung zu konzentrieren und die Kontrolle über den Lendenbereich zu<br />

behalten. Die erweiterte Variante auf Stufe 2 beinhaltet eine Streckung nach<br />

vorn. Hierdurch muss der Oberkörper mithilfe des Latissimus, des vorderen<br />

Sägemuskels und der Schultern stabilisiert werden. Durch den zusätzlichen<br />

Liegestütz werden auch Trizeps und Brustmuskulatur mit angesprochen.<br />

Stufe 1 Stützhaltung mit Knieheben<br />

> Gehen Sie in den<br />

Vierfüßler. Die Hände<br />

sind etwas vor den<br />

Schultern aufgesetzt,<br />

und die Wirbelsäule<br />

ist gerade. Heben Sie<br />

die Knie an, sodass<br />

sie einige Zentimeter<br />

vom Boden entfernt<br />

sind, und halten Sie die<br />

Position.<br />

4 Ausfallschritt nach hinten<br />

Beginnen Sie die geschlossene Übungskette, indem Sie den rechten Fuß etwas<br />

nach hinten nehmen und auf den Zehenspitzen aufsetzen. Hierdurch werden die<br />

gewünschten Muskeln der rechten Körperhälfte auf die Übung vorbereitet. Wenn Sie<br />

nämlich ins Wanken geraten, werden Sie so viele Muskeln wie möglich anspannen,<br />

und nicht nur die Gruppen, die Sie anvisieren möchten. Für die Variante auf Stufe 2<br />

müssen 2Sie Position und Bewegungen des Körpers spüren und kontrollieren können<br />

(diese Fähigkeit wird auch als „Propriozeption“ bezeichnet). Die Übung der Stufe 3<br />

beansprucht die Muskeln über ein größeres Bewegungsausmaß hinweg.<br />

Stufe 1 Ausfallschritt mit Vorbereitung<br />

> Setzen Sie einen Fuß<br />

hinter sich mit den<br />

Zehenspitzen auf den<br />

Boden. Halten sie den<br />

Oberkörper aufrecht<br />

und machen einen<br />

kleinen Schritt nach<br />

hinten, bis beide Knie<br />

um 90 Grad gebeugt<br />

sind.<br />

Stufe 2 Stützhaltung mit Brett<br />

> Beginnen Sie die<br />

Übung wie auf Stufe 1.<br />

Setzen Sie die Hände<br />

aber noch etwas<br />

weiter vorn auf, und<br />

strecken Sie in der<br />

Endposition die Arme<br />

und Beine zum Brett<br />

durch.<br />

Stufe 2 Ausfallschritt rückwärts<br />

> Nehmen Sie die<br />

Füße schulterbreit<br />

auseinander. Machen<br />

Sie einen großen<br />

Schritt nach hinten.<br />

Halten sie den<br />

Oberkörper aufrecht,<br />

und gehen Sie nach<br />

unten, bis beide Knie<br />

um 90 Grad gebeugt<br />

sind.<br />

Stufe 3 Stützhaltung mit Liegestütz<br />

> Beginnen Sie die<br />

Übung wie auf Stufe<br />

2, und machen Sie<br />

dann einen Liegestütz.<br />

Stufe 3 Ausfallschritt rückwärts und vorwärts<br />

> Machen Sie einen<br />

Ausfallschritt nach<br />

hinten. Statt in die<br />

Ausgangsposition<br />

zurückzukehren,<br />

machen Sie nun aber<br />

einen großen Schritt<br />

nach vorn und gehen<br />

nach unten, sodass<br />

beide Knie um 90 Grad<br />

gebeugt sind.<br />

88 / MAI 2011/mensfitness.de


5 Skating<br />

Bei der halben Kniebeuge wird zunächst die rechte Körperhälfte mit der Pomuskulatur,<br />

den Schenkelstreckern und der hinteren Oberschenkelmuskulatur aktiviert. Durch<br />

das seitliche Verschieben des Fußes auf Stufe 2 sprechen Sie zusätzlich den mittleren<br />

Gesäßmuskel an. Wenn der Muskel schwach ausgebildet ist, kann dies den Effekt<br />

haben, dass sich im Alltag Ihr Becken nach vorne neigt, wodurch die Lendenwirbelsäule<br />

überlastet wird. Dies kann zu Verletzungen und Verschiebungen der Bandscheiben<br />

führen. Durch das Aufsetzen der Zehen beim Seitschritt wird die Kette geöffnet.<br />

Hierbei werden weitere Stützmuskeln und Teile der Pomuskulatur angesprochen.<br />

Stufe 1 Halbe Kniebeuge<br />

6 Seitstütz<br />

Es ist wichtig, dass Sie den oberen Rücken und den Nacken gerade<br />

und in einer Linie mit dem Körper halten. Viele Menschen ziehen<br />

automatisch die Schultern nach oben oder machen einen Buckel, was zu<br />

einer schlechten Haltung beiträgt. Durch das Anheben des Beins wird<br />

die schräge Bauchmuskulatur stärker beansprucht. Auch das Halten<br />

der 2Balance wird schwieriger. Die auf Stufe 3 gezeigte Drehung fordert<br />

die schräge Bauchmuskulatur und den Schultergürtel auf dynamische<br />

Art, da sich der Körper in der Bewegung stabilisieren muss.<br />

Stufe 1 Seitstütz<br />

> Nehmen Sie die<br />

Füße schulterbreit<br />

auseinander. Halten<br />

Sie die Wirbelsäule<br />

gerade, gehen Sie in<br />

die halbe Kniebeuge<br />

und halten diese<br />

Position.<br />

Stufe 2 Skating mit Seitschritt<br />

> Setzen Sie den Ellbogen unterhalb der Schulter am Boden auf, und achten Sie darauf,<br />

dass der Körper vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade Linie bildet.<br />

Stufe 2 Seitstütz mit Beinheben<br />

> Gehen Sie in die<br />

halbe Kniebeuge.<br />

Halten Sie den<br />

Oberkörper ruhig, und<br />

schieben Sie einen Fuß<br />

seitlich nach außen<br />

und wieder zurück in<br />

die Ausgangsposition.<br />

Stufe 3 Skating mit Zehen Aufsetzen<br />

> Gehen Sie anfangs in den Seitstütz. Heben Sie das obere Bein und den oberen Arm, und zählen Sie bis drei,<br />

während Sie diese Position halten. Senken Sie Arm und Bein dann wieder ab und wiederholen die Übung.<br />

Stufe 3 Hoher Seitstütz mit Drehung<br />

> Gehen Sie in die<br />

halbe Kniebeuge.<br />

Halten Sie den<br />

Oberkörper ruhig und<br />

heben ein Bein seitlich<br />

nach außen. Berühren<br />

Sie mit den Zehen den<br />

Boden und führen das<br />

Bein wieder zurück in<br />

die Ausgangsposition.<br />

> Gehen Sie anfangs in den hohen Seitstütz. Drehen Sie dann die Körpervorderseite zum<br />

Boden und heben das Gesäß an, sodass der Körper ein „V“ bildet.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 89


Trainer<br />

Must-Do Move<br />

Umsetzen aus<br />

dem Hang<br />

Bauen Sie mit dieser Monsterübung<br />

Kraft und Masse auf.<br />

„Das Umsetzen aus dem<br />

Hang ist eine hervorragende ZIELBEREICH<br />

Ganzkörperübung, mit<br />

der Sie Kraft und Dynamik<br />

entwickeln können, weil die<br />

Bewegung schnell ausgeführt<br />

werden muss, wenn Sie das<br />

Gewicht vom Boden zu den<br />

Schultern heben“, sagt Neil<br />

Odell, Personal Trainer und<br />

Gründer der <strong>Fitness</strong>marke Gesamter Körper<br />

Fit For My Day. „Deswegen<br />

ist dies eine fantastische<br />

Übung für alle, die für<br />

den Sport Dynamik aufbauen und ihre Leistung<br />

bei anderen großen Bewegungen wie etwa den<br />

Kniebeugen und dem Kreuzheben steigern wollen.<br />

Wenn das <strong>Fitness</strong>niveau stagniert und man wieder<br />

neue Anregungen braucht, ist das Umsetzen<br />

aus dem Hang auch als neues Input geeignet.<br />

Da diese Übung das Herz dazu bringt, schneller<br />

zu pumpen, ist sie auch eine hervorragende<br />

Methode zur Steigerung des Stoffwechsels,<br />

damit der Sportler mehr Fett verbrennt.“<br />

So wird’s gemacht<br />

Nehmen Sie die Füße hüftbreit<br />

auseinander. Die Scheinbeine berühren<br />

die Stange.<br />

Gehen Sie in die Kniebeuge und<br />

behalten Sie dabei die natürliche<br />

Krümmung der Wirbelsäule im Rücken<br />

bei. Greifen Sie die Stange außerhalb der<br />

Beine.<br />

Stemmen Sie die Fersen in den Boden<br />

und strecken die Beine.<br />

Wenn sich die Stange auf Höhe Ihrer<br />

Oberschenkel befindet, nehmen Sie den<br />

Schwung mit, verlagern Sie dabei das<br />

Gewicht auf die Zehenspitzen und ziehen<br />

die Schultern schnell und dynamisch<br />

nach oben, um die Stange nach oben zu<br />

bringen.<br />

Beugen Sie in der Aufwärtsbewegung<br />

der Stange erneut leicht die Knie und<br />

setzen Sie die Stange um, indem Sie die<br />

Hände nach hinten klappen. Am Ende liegt<br />

die Stange auf den Schultern auf.<br />

Flüssiges Tempo<br />

„Das Umsetzen aus dem Hang<br />

muss vom Beginn bis zum Ende<br />

der Bewegung flüssig durchgezogen<br />

werden“, sagt Odell. „Dadurch<br />

arbeiten alle wichtigen Muskelgruppen<br />

beim Gewichtheben<br />

zusammen, und Sie können<br />

größere Gewichte bewegen, was<br />

wiederum zu besseren Ergebnissen<br />

führt.“<br />

90 / MAI 2011/mensfitness.de


Drei weitere Übungen zur Verbesserung des Umsetzens aus dem Hang<br />

Kniebeuge mit Wadenheben<br />

Gedrehter Ausfallschritt mit Hantel<br />

Diese Bewegung ist<br />

ausgezeichnet, um den<br />

ersten Teil des Umsetzens<br />

aus dem Hang zu üben und<br />

die Dynamik zu entwickeln,<br />

die anfangs benötigt wird.<br />

So wird’s gemacht<br />

Gehen Sie in die Kniebeuge.<br />

Die Knie sollten sich oberhalb<br />

der Zehen befinden, während<br />

der Rücken gerade bleibt und der<br />

Brustkorb geöffnet ist.<br />

Drücken Sie sich aus den<br />

Fersen heraus nach oben,<br />

bevor Sie die Hüfte nach vorne<br />

schieben.<br />

Kommen Sie auf die<br />

Fußspitzen, während Sie die<br />

Beine strecken.<br />

Halten Sie die Core-Muskulatur<br />

die ganze Zeit über angespannt.<br />

Ohne starke Core-Muskulatur können<br />

Sie die Kraft nicht effektiv vom Unterauf<br />

den Oberkörper übertragen. Diese<br />

Bewegung konzentriert sich daher neben<br />

der Koordination auf die Stärke dieser<br />

Muskelgruppe.<br />

So wird’s gemacht<br />

Nehmen Sie eine Hantel und halten diese mit<br />

beiden Händen über dem Kopf fest.<br />

Machen Sie einen Schritt nach vorn und kommen<br />

Sie nach unten, bis Ihre Knie um 90 Grad gebeugt<br />

sind. Halten Sie dabei den Oberkörper aufrecht.<br />

Während Sie nach unten kommen, lassen Sie das<br />

Gewicht nun schräg vor dem Bein absinken, das die<br />

Bewegung führt. Drücken Sie sich dann mit dem<br />

vorderen Fuß wieder ab, um in die Startposition<br />

zurückzugelangen.<br />

Diagonales Kurzhantel-Heben<br />

Mit dieser Übung trainieren Sie den Körper<br />

für den zweiten Teil des Umsetzens, also<br />

für den Teil, der den meisten Leuten<br />

schwerer fällt. Die Bewegung fordert die<br />

Kraftübertragung vom Unter- auf den<br />

Oberkörper heraus. Durch die Verwendung<br />

der Hanteln wird die Übung besser<br />

kontrollierbar. Daneben fördert dies natürlich<br />

auch die an der Langhantel nötigen Bereiche<br />

Kraft und Koordination.<br />

So wird’s gemacht<br />

Setzen Sie einen Fuß weit vor den anderen, und<br />

halten Sie vor dem vorderen Fuß eine Hantel fest.<br />

Schieben Sie sich aus der Hüfte heraus nach<br />

oben, während Sie die Schultern anheben,<br />

um dadurch die Kurzhantel auf<br />

Schulterhöhe zu bringen.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 91


Lasst sie brennen<br />

12-Minuten Workout<br />

Trainer<br />

ZIEL<br />

Starten Sie mit diesem kalorienfeindlichen Workout ohne Geräte eine Offensive auf<br />

den Bierbauch.<br />

START<br />

Niveau: Anfänger<br />

Ausrüstung: keine<br />

Wärmen Sie sich durch 3 Minuten<br />

Lauftraining auf der Stelle und dynamische<br />

Dehnübungen auf.<br />

Führen Sie die Übungen 1 bis 6 bei jedem<br />

Durchlauf in der vorgegebenen Reihenfolge<br />

und ohne Pause aus.<br />

Lassen sie zwischen den Durchläufen je 1<br />

Minute Pause. Machen Sie 3 Durchläufe.<br />

1 Kniebeuge<br />

Wiederholungen: 10<br />

2 Liegestütz<br />

Wiederholungen: 10<br />

Ihr gesamter<br />

Körper<br />

4 Aufrichten über die Seite<br />

Wiederholungen: 10<br />

(bei jeder Wiederholung Seitenwechsel)<br />

3 Hampelmann<br />

Zeit: 1 Minute<br />

5 Seitlicher Ausfallschritt<br />

Wiederholungen: 10 (bei jeder<br />

Wiederholung Seitenwechsel)<br />

6 Hampelmann<br />

Zeit: 1 Minute<br />

<strong>Fitness</strong>notiz<br />

Wählen Sie ein Tempo,<br />

das Ihrem <strong>Fitness</strong>niveau<br />

entspricht und<br />

es Ihnen erlaubt, alle<br />

Wiederholungen oder<br />

Zeitvorgaben ohne<br />

Pause zu erfüllen.<br />

ENDE<br />

PERFEKTE FORM<br />

1 Kniebeuge mit<br />

angehobenen Armen<br />

Führen Sie die Finger an die Seite des<br />

Kopfes und gehen in die Kniebeuge, bis<br />

Ihre Oberschenkel parallel zum Boden<br />

verlaufen. Achten Sie darauf, dass die<br />

Knie auf die Zehen ausgerichtet sind<br />

und sie den Rücken aufrecht halten.<br />

2 Liegestütze<br />

Die Hände sitzen unterhalb der Ellbogen<br />

am Boden auf. Achten Sie beim Absinken<br />

darauf, dass sich die Ellbogen nahe an<br />

den Körperflanken befinden und der<br />

Körper gerade ist. Gehen Sie so weit nach<br />

unten, bis zwischen Brustkorb und Boden<br />

nur noch eine Faust passen würde.<br />

3 Hampelmann<br />

Springen Sie mit beiden Füßen<br />

links und rechts nach außen und<br />

schwingen gleichzeitig die Arme<br />

kreisförmig nach oben. Kehren Sie<br />

dann die Bewegung dynamisch<br />

um. Wiederholen Sie die Übung 1<br />

Minute lang.<br />

4 Aufrichten über die Seite<br />

Legen Sie sich auf den Boden und heben<br />

einen Arm nach oben. Beugen Sie dann das<br />

Knie auf der Seite des angehobenen Armes,<br />

stellen den Fuß am Boden ab und stützen<br />

sich auf den Ellbogen der Gegenseite auf.<br />

Heben Sie den Oberkörper vom Boden und<br />

setzen das untere Knie auf. Heben Sie den<br />

Oberkörper weiter an, und stehen Sie auf.<br />

5 Seitlicher Ausfallschritt<br />

Machen Sie einen weiten Seitschritt und<br />

beugen das Knie des Beins, das die Bewegung<br />

führt. Achten Sie darauf, dass sich das Knie in<br />

der Endposition oberhalb des Fußes befindet<br />

und das passive Bein gerade bleibt. Strecken<br />

Sie beim Absinken die Arme, um mit den<br />

Händen den Fuß zu berühren.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 93


Trainer<br />

Home Workout<br />

ZIEL<br />

Ihr gesamter<br />

Körper<br />

START<br />

1 Kurzhantel-Liegestütz<br />

mit Rudern<br />

Gehen Sie auf zwei Kurzhanteln<br />

in die Stützhaltung. Gehen Sie<br />

in den Liegestütz und kommen<br />

wieder nach oben. Führen Sie<br />

dann nacheinander die Hanteln<br />

mit einer Ruderbewegung<br />

seitlich am Körper nach oben.<br />

König des Rings<br />

Greifen Sie die lästigen überflüssigen Pfunde<br />

an und steigen mit diesem auf Boxübungen<br />

aufgebauten Training als Sieger aus dem Ring.<br />

Wenn Sie bisher nicht in der Lage<br />

waren, die überflüssigen Pfunde in<br />

der Körpermitte loszuwerden, wird es<br />

Zeit für eine neue Herangehensweise.<br />

Das heißt nicht, dass Sie länger<br />

trainieren oder neumodische Geräte<br />

verwenden sollen. Versuchen Sie<br />

es einfach einmal mit diesem auf<br />

dem Boxsport aufgebauten Workout,<br />

das Sie in verschiedener Hinsicht<br />

weiterbringt. Da es sich hierbei um<br />

ein Zirkeltraining handelt, werden<br />

sowohl die Intensität als auch der<br />

Effekt auf die Kalorienverbrennung<br />

hoch sein. Ein Kampfsport-Training<br />

hilft auch bei der Konzentration, weil<br />

So wird’s<br />

gemacht<br />

Anfänger<br />

man sich dabei vorstellen kann, man<br />

hätte es mit einem echten Gegner<br />

zu tun. Die neuen Bewegungen<br />

und der ungewöhnliche Aufbau<br />

mit Schattenboxen zwischen den<br />

einzelnen Stationen wirken sowohl<br />

auf den Geist als auch die Muskeln<br />

stimulierend. Sie können also nur<br />

gewinnen!<br />

Folgen Sie den folgenden<br />

Übungsanleitungen, um das<br />

Trainingsniveau zu finden, das am<br />

besten für Sie geeignet ist. Wenn<br />

Sie feststellen, dass das gewählte<br />

Workout zu einfach ist, machen Sie<br />

mit der nächsten Stufe weiter.<br />

Mittelstufe<br />

Fortgeschrittene<br />

Welche Gewichte<br />

brauche ich?<br />

Verwenden Sie ein<br />

Gewicht, mit dem Sie<br />

die vorgegebene Zeit<br />

absolvieren können,<br />

ohne anzuhalten.<br />

ENDE<br />

6<br />

Crunch mit<br />

Aufwärtsschlag<br />

Legen Sie sich mit gebeugten Knien auf den<br />

Boden und halten die Hanteln auf Brusthöhe<br />

fest. Machen Sie einen Crunch und führen mit<br />

einer der Kurzhanteln einen Aufwärtsschlag aus.<br />

Wiederholen Sie die Übung auf der anderen Seite.<br />

TUES<br />

Wie viele Einheiten soll<br />

ich pro Woche einplanen?<br />

3 3-4 4<br />

Wie lange dauert eine<br />

Einheit?<br />

13<br />

Min.<br />

27<br />

Min.<br />

41<br />

Min.<br />

Wie viele Durchläufe soll<br />

ich pro Einheit machen?<br />

2 3 4<br />

Wie lange soll ich die<br />

einzelnen Übungen<br />

machen?<br />

Wie viel Pause brauche<br />

ich zwischen den<br />

Durchläufen?<br />

30 Sek. 45 Sek. 1 Min.<br />

1 Min. 2 Min. 90 Sek.<br />

Beim Zirkeltraining<br />

geht es darum, alle<br />

Übungen ohne Pause<br />

in der angegebenen<br />

Reihenfolge<br />

durchzuführen.<br />

94 / MAI 2011/mensfitness.de


2 Ausfallschritt<br />

mit Bizeps-Curl<br />

Machen Sie einen Ausfallschritt nach vorn,<br />

bis beide Knie um 90 Grad gebeugt sind,<br />

und führen Sie gleichzeitig die Hanteln<br />

mit einer Curl-Bewegung zum Brustkorb.<br />

3 Vorbeuge<br />

Setzen Sie die Hände auf, lassen Sie die<br />

Hüfte nach unten kippen und halten den<br />

Brustkorb mit gestreckten Armen aufrecht.<br />

Verlagern Sie das Gewicht auf die Hände,<br />

und springen Sie mit den Füßen nach<br />

vorn, um wieder nach oben in den Stand<br />

zu kommen. Diese Abfolge zählt als eine<br />

Wiederholung.<br />

Schattenboxen<br />

Zeit: 30 Sekunden<br />

Machen Sie zwischen den Übungen<br />

Schlagkombinationen aus Jabs, Crosses<br />

und Haken. Stellen Sie sich vor, gegen<br />

einen echten Gegner zu kämpfen.<br />

Achten Sie auf gute Beinarbeit und<br />

versuchen Sie, aus dem Schlagradius<br />

Ihres Gegners heraus zu bleiben.<br />

4 Kurzhantel-<br />

Haken<br />

Halten Sie die Hanteln an der Körperseite<br />

fest, und führen Sie wechselseitig<br />

Hakenschläge aus.<br />

5<br />

Seitsprünge mit<br />

halber Kniebeuge<br />

Springen Sie zwei Mal zur Seite und berühren dann<br />

in der halben Kniebeuge den Boden. Wiederholen<br />

Sie die Übung auf der anderen Seite.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 95


Trainer<br />

Wissen<br />

Stemmen Sie<br />

das Fett weg<br />

Wollen Sie ernsthaft<br />

Fett abbauen?<br />

Vergessen Sie das<br />

Cardio-Training<br />

und legen größere<br />

Gewichte auf.<br />

Von Joe Warner<br />

FETT<br />

Was ist wohl besser<br />

geeignet, wenn man<br />

den Schwimmreifen um<br />

den Bauch loswerden<br />

will: Ausdauernde,<br />

langsame Herz-<br />

Kreislauf-Übungen oder weniger Fettzufuhr<br />

über die Ernährung? Die Antwort lautet:<br />

keins von beiden! Dennoch sind dies<br />

immer die ersten beiden Maßnahmen,<br />

zu denen die Leute greifen, wenn sie<br />

abnehmen möchten. Die beste Methode<br />

heißt Gewichte stemmen. Vergessen<br />

Sie alles, was man Ihnen bisher übers<br />

Training im „Fettverbrennungsbereich“<br />

gesagt hat und geben noch heute<br />

den Kalorien richtig Feuer.<br />

Mythen<br />

Wenn Sie schon viele Stunden damit<br />

verbracht haben, durch den nahe<br />

gelegenen Park zu joggen, um Ihr Gewicht<br />

günstiger zu verteilen, schlagen Sie sich<br />

die Sache wieder aus dem Kopf. „Viele<br />

Menschen glauben noch immer, dass<br />

ausgedehnte und langsam ausgeführte<br />

Herz-Kreislauf-Einheiten im sogenannten<br />

„Fettverbrennungsbereich“<br />

die beste Art seien,<br />

abzunehmen. Aber das ist<br />

ein Mythos“, sagt Personal<br />

Trainer Gavin Walsh. „Beim Training<br />

mit niedriger Intensität werden in der<br />

Tat Fettreserven als Treibstoff angezapft.<br />

Viele Kalorien werden dabei aber nicht<br />

verbrannt. Hierfür ist es weitaus effektiver,<br />

hart und schnell zu trainieren.“<br />

Es gibt aber auch noch andere Gründe,<br />

das Training umzustellen. „Wenn Sie viel<br />

Cardio-Training machen, fängt Ihr Körper<br />

unter Umständen an, Muskelgewebe<br />

abzubauen und in Energie umzuwandeln“,<br />

Überblick<br />

> Gewichtstraining<br />

ist zum Abnehmen<br />

besser geeignet als<br />

langsame<br />

Cardio-Einheiten,<br />

weil der Körper<br />

auch Stunden nach<br />

dem Training noch<br />

Kalorien verbrennt.<br />

> Intensives<br />

Intervalltraining ist<br />

auch eine gute<br />

Art, Kalorien zu<br />

verbrennen –<br />

vor allem für<br />

Sportler, die noch<br />

nie mit Gewichten<br />

trainiert haben.<br />

> Durch<br />

Ruhepausen von 45<br />

Sekunden<br />

verstärken Sie den<br />

Trainingseffekt.<br />

sagt Personal Trainer Sion Colenso.<br />

Die gute Nachricht ist also: Wenn<br />

Sie abnehmen wollen, dürfen die<br />

Trainingseinheiten um Einiges kürzer<br />

werden. Die schlechte Nachricht: Das Workout<br />

muss auch weitaus härter werden und sich auf<br />

das Stemmen von Gewichten konzentrieren.<br />

Sauerstoffschuld<br />

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen,<br />

warum das Gewichtstraining zur<br />

Fettverbrennung effektiver ist als langsamer<br />

Dauerlauf. Nach hartem Gewichtstraining<br />

besteht in den Muskeln eine Sauerstoffschuld,<br />

die wieder beglichen werden muss. Der<br />

Vorgang wird als Nachbrennwert (EPOC)<br />

bezeichnet und ist durch einen erhöhten<br />

Energieverbrauch gekennzeichnet.<br />

In dieser Regenerationsphase werden<br />

die Fettreserven abgebaut, und die freien<br />

Fettsäuren gehen in den Blutkreislauf über,<br />

wo sie zu Energie umgesetzt werden.<br />

Wenn Sie Gewichte heben, verursachen<br />

Sie zudem kleine Risse im Muskelgewebe,<br />

die repariert werden müssen.<br />

„Je mehr Muskelschäden Sie verursachen,<br />

umso größer ist der Reparaturaufwand.<br />

96 / MAI 2011/mensfitness.de


„Je stärker Sie die Muskeln<br />

überlasten, umso mehr<br />

Kalorien verbrennen Sie.“<br />

Hierdurch steigt wiederum der Grundumsatz,<br />

und Sie verbrennen auf Dauer mehr Kalorien“,<br />

erklärt Personal Trainer Robert Bray.<br />

„Ein Lauf ohne Temposteigerungen bewirkt bis<br />

etwa 30 Minuten nach dem Training einen erhöhten<br />

Energieverbrauch. Beim Gewichtstraining kann<br />

dieser Effekt bis zu 48 Stunden lang andauern,<br />

wodurch der Kalorienumsatz weitaus größer wird.“<br />

Ein weiterer Vorteil: Durch das Gewichtstraining<br />

erhöhen Sie den Anteil magerer Muskelmasse.<br />

„Muskeln sind aktives Gewebe, das Kalorien<br />

verbrennt“, so Colenso. „Das bedeutet: Wenn<br />

Sie Muskelmasse aufbauen, ist sogar im<br />

Ruhezustand die Stoffwechselrate erhöht,<br />

und der Körper verbrennt mehr Kalorien.“<br />

Intensität<br />

Wollen Sie das Herz-Kreislauf-Training endgültig<br />

aufgeben? Nicht so voreilig. Obwohl Sie durch<br />

Gewichte mehr Kalorien verbrennen als beim<br />

langsamen Cardio-Training, hat das intensive<br />

Intervalltraining durchaus seine Daseinsberechtigung,<br />

wenn es ums Abnehmen geht. Das gilt vor allem für<br />

Sportler, die noch nie mit Gewichten trainiert haben.<br />

Warum? Weil Neulinge noch nicht in der Lage sind,<br />

die Muskeln ausreichend zu belasten, um genügend<br />

Mikrorisse in den Muskelfasern zu erzeugen.<br />

„Je mehr Erfahrung Sie haben, umso ausgiebiger<br />

können Sie den Muskel überlasten. Wenn Sie<br />

aber das Muskelgewebe nicht so stark belasten<br />

können, wie es nötig wäre, um die Fettreserven<br />

zu Energie umzuwandeln, müssen Sie das<br />

Gewichtstraining mit intensivem Intervalltraining<br />

ergänzen“, sagt Personal Trainer Jeff Willoughby.<br />

Es stellt sich die Frage, weshalb Intervalleinheiten<br />

die einzige Form des Cardio-Trainings sind, wenn<br />

man Fett verbrennen will. Walsh erklärt den Prozess:<br />

„Durch das intensive Intervalltraining wird in<br />

den Muskeln ebenfalls eine Sauerstoffschuld<br />

erzeugt, welche den Stoffwechsel antreibt.“<br />

Und es gibt noch einen Grund. „Ein Nebenprodukt<br />

des intensiven Intervalltrainings ist das Laktat. Das<br />

Salz der Milchsäure wird bei Intervalleinheiten in den<br />

Muskeln hergestellt“, so Willoughby. „Die Verbindung<br />

zerstört das weibliche Geschlechtshormon<br />

Östrogen, das für Fettablagerungen um die Taille<br />

verantwortlich ist. Je weniger Östrogen durch<br />

den Körper zirkuliert, je weniger<br />

Fett lagert sich an den<br />

Hüften und<br />

am Hintern ab.“<br />

Mit diesem Workout<br />

kriegen Sie Ihr Fett weg<br />

Muskelversagen<br />

Wenn Sie abnehmen möchten, müssen Sie bis<br />

zum Muskelversagen trainieren und dürfen<br />

zwischen den Sätzen nur sehr kurze Pausen<br />

einplanen. Hierdurch sorgen Sie für eine<br />

maximale Belastung des Muskelgewebes.<br />

„Wenn Sie als Mann abnehmen wollen,<br />

besteht einer der größten Fehler darin, nicht<br />

bis zum Muskelversagen zu trainieren“, sagt<br />

Willoughby. „Wenn Sie mit Leichtigkeit drei<br />

Sätze mit zehn Wiederholungen schaffen, ist die<br />

Sauerstoffschuld am Ende nicht groß genug, und<br />

Sie verbrennen keine zusätzlichen Kalorien. Führen<br />

Sie stattdessen Supersätze aus, mit denen Sie<br />

Wissen Knowledge Trainer<br />

verschiedene Muskelgruppen ansprechen. Auf diese<br />

Art können Sie die Intensität des Trainings steigern.“<br />

Zusammengefasst: Stemmen Sie Gewichte, bis die<br />

Muskeln wirklich keine einzige Wiederholung mehr<br />

schaffen. Pausieren Sie dann 45 Sekunden lang, bevor<br />

Sie mit dem nächsten Satz anfangen. Die kurze Pause<br />

bewirkt, dass Sie nach jedem Satz etwas mit dem Gewicht<br />

heruntergehen müssen. Das ist ganz normal. Scheuen Sie<br />

sich nicht, bei Bedarf leichtere Hanteln zu verwenden.<br />

„Das mag zuerst etwas an Ihrem Selbstbewusstsein nagen,<br />

aber auf lange Sicht lohnt es sich“, meint Willoughby.<br />

Ganzkörperübungen<br />

Manche Übungen sind für die<br />

Fettverbrennung weitaus<br />

effektiver als andere. „Wenn Sie<br />

abnehmen möchten, empfehle<br />

ich ein Programm aus<br />

Ganzkörperübungen“, so Walsh.<br />

„Sagen wir einmal, Sie<br />

machen drei Supersätze<br />

mit Kniebeugen und<br />

Klimmzügen, wobei Sie<br />

sich zwischen den Sätzen je<br />

45 Sekunden lang erholen.<br />

Nach dieser harten Übung<br />

werden Sie richtig platt sein.<br />

Vergleichen Sie diese Übungsabfolge einmal mit<br />

Latzug-Sätzen, zwischen denen Sie sich jeweils drei<br />

Minuten lang bei einem Energydrink erholen.“<br />

Für die meisten Ganzkörperübungen sind freie<br />

Gewichte wie Kurz- und Langhanteln nötig. Sie sollten<br />

aber auch die Maschinen nicht ganz vergessen.<br />

„Wenn es Ihr Ziel ist, nicht nur Muskeln aufzubauen,<br />

sondern sie auch richtig zur Geltung zu bringen, sind<br />

Maschinen unter Umständen sogar die klügere Wahl.<br />

Dies gilt vor allem dann, wenn Sie noch nie Krafttraining<br />

gemacht haben“, sagt Willoughby. „An den Maschinen<br />

müssen Sie nicht gleichzeitig auf die Balance achten.<br />

Sie können also größere Gewichte auflegen, um mehr<br />

Minirisse in den Muskeln zu verursachen. Wenn Sie<br />

bereits etwas mehr Erfahrung haben, können Sie die<br />

Einheit mit freien Gewichten beginnen, bevor Sie<br />

Ihren Muskeln an der Maschine den Rest geben.“<br />

Führen Sie jeden Supersatz 3 Mal durch, und machen Sie zwischen den einzelnen Sätzen je 45<br />

Sekunden Pause. Zielvorgabe sind 8 bis 10 Wiederholungen.<br />

Supersatz 1<br />

Supersatz Superset One 2 Supersatz 3<br />

Kniebeuge<br />

Spannen Sie die<br />

Core-Muskulatur<br />

an und gehen in<br />

die Knie, sodass die<br />

Oberschenkel<br />

horizontal zum<br />

Boden verlaufen.<br />

Klimmzug<br />

Spannen Sie in der<br />

oberen Position<br />

den Bizeps an, und<br />

lassen Sie den<br />

Körper ohne<br />

Schwung wieder<br />

absinken.<br />

Bankdrücken<br />

Setzen Sie die Füße<br />

auf dem Boden auf,<br />

und behalten Sie beim<br />

Drücken die natürliche<br />

Krümmung in der<br />

Wirbelsäule bei.<br />

Vornübergebeugtes<br />

Rudern<br />

Beugen Sie sich aus der<br />

Hüfte und nicht aus der<br />

Taille heraus. Ziehen Sie<br />

die Stange zum<br />

Brustbein und pressen<br />

die Schulterblätter<br />

zusammen.<br />

„Supersätze erlauben es Ihnen, verschiedene Muskelgruppen hintereinander zu beanspruchen.<br />

Dadurch erhöhen Sie die körperliche Herausforderung und sparen Zeit“, sagt Walsh.<br />

„Das Ergebnis ist ein höherer Energieverbrauch. Gleichzeitig entstehen mehr Minirisse im<br />

Muskelgewebe, die der Körper reparieren muss, wofür er weitere Kalorien verbraucht.“<br />

Kreuzheben<br />

Bringen Sie das<br />

Gewicht unter<br />

Einsatz der<br />

Gesäßmuskeln<br />

nach oben. Ziehen<br />

Sie die Schultern<br />

nach hinten.<br />

Frontdrücken<br />

Halten Sie den<br />

Oberkörper gerade<br />

und spannen die<br />

Core-Muskulatur an.<br />

Drücken Sie dann die<br />

Stange gerade nach<br />

oben.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 97


Trainer<br />

Main Bauchmuskeltipps<br />

Workout<br />

Bauchmuskelübung des Monats<br />

Medizinball-<br />

Schmettern<br />

Kräftige Core- und Rückenmuskeln mit<br />

nur einer Übung<br />

Warum Sie das tun sollten:<br />

„Das Medizinball-Schmettern ist<br />

hervorragend dazu geeignet, in den<br />

Bauchmuskeln und im unteren Rücken<br />

explosive Kraft aufzubauen. Somit<br />

ist dies eine fantastische Übung, um<br />

die Core-Muskulatur zu stärken und<br />

Kraft zu entwickeln, die auf andere<br />

Sportarten übertragen werden kann“,<br />

sagt Personal Trainer Shaun Stafford.<br />

Wie Sie es tun sollten:<br />

„Die Übung ist ähnlich wie der<br />

Einwurf beim Fußball, wird aber<br />

dynamischer ausgeführt“, so Stafford.<br />

Stellen Sie sich hüftbreit auf die<br />

Fußballen und beugen die Knie leicht<br />

durch.<br />

Nehmen Sie den Ball hinter den Kopf,<br />

strecken Sie sich nach oben und strecken<br />

die Hüfte.<br />

Schmettern Sie den Ball vor sich zu<br />

Boden und spannen dabei die<br />

Bauchmuskulatur an.<br />

Fangen Sie den Ball nach dem Aufprall<br />

und wiederholen die Übung.<br />

Stufe 1<br />

Stufe 2<br />

Rückenschule<br />

Achten Sie darauf,<br />

die Wirbelsäule in<br />

der oberen Position<br />

mit dem Ball hinter<br />

dem Kopf nicht zu<br />

überdehnen.<br />

Intelligente Muskeln<br />

Schlittenziehen fürs Sprinten<br />

Möchten Sie schneller sprinten<br />

können? Dann bringt Sie das<br />

Schlittenziehen vielleicht weiter.<br />

Laut einer neuen Studie, die in<br />

der wissenschaftlichen<br />

Publikation Journal Of Strength &<br />

Conditioning Research<br />

veröffentlicht wurde,<br />

werden Eishockeyspieler mit<br />

dieser Trainingsmethode bei<br />

Sprints über 25 Meter um 2,6<br />

Prozent schneller.<br />

Selbsttest: Zercher-Kniebeuge<br />

Was wird getestet?<br />

„Zercher-Kniebeugen erfordern<br />

eine stärkere Hüftbeugung und<br />

eine bessere Ausrichtung des<br />

Oberkörpers als Kniebeugen mit<br />

Rückenauflage“, so der Trainer<br />

Jack Lovett. „Sie beziehen die<br />

Po- und hintere Oberschenkelmuskulatur<br />

stärker mit ein und<br />

aktivieren die Core-Muskulatur.“<br />

So wird’s gemacht:<br />

„Legen Sie sich in einem<br />

Kniebeugenständer auf Hüfthöhe<br />

eine Hantel zurecht. Nehmen Sie<br />

die Stange in die Armbeuge und<br />

ziehen die Ellbogen eng an den<br />

Oberkörper heran. Nehmen Sie<br />

die Füße etwas weiter als<br />

schulterbreit auseinander und<br />

kommen kontrolliert nach unten.<br />

Drücken Sie sich dann wieder<br />

nach oben, indem Sie die Fersen<br />

in den Boden stemmen.<br />

Versuchen Sie, 50 Prozent Ihres<br />

Körpergewichts zu erreichen.“<br />

Schaffen Sie das nicht?<br />

„Wenn Ihre Flexibilität Sie<br />

einschränkt, bereiten Sie die<br />

Hüftbeuger mit Schaumstoffrollen<br />

und einem dynamischen<br />

Aufwärmtraining vor.“<br />

Ihre Bewertung:<br />

Wiederholungen Level<br />

19 oder mehr hervorragend<br />

12 bis 18 gut<br />

6 bis 11 mittelmäßig<br />

0 bis 5 schlecht<br />

JACK LOVETT<br />

ist Eigentümer der Marke<br />

Spartan Performance und<br />

besitzt ein offizielles Zertifikat<br />

des amerikanischen<br />

Spitzentrainers Joe DeFranco.<br />

98 / MAI 2011/mensfitness.de


Bergsport<br />

Trainer<br />

Houlding steigt in die A1<br />

Beauty ein, den<br />

schwierigsten Abschnitt<br />

des „Prophet“<br />

Kein Berg<br />

ist zu steil<br />

Leo Houlding hat vom El Capitan in Kalifornien bis zum Mount<br />

Everest schon alle Berge bestiegen.<br />

Wir zeigen Ihnen, wie er sich im <strong>Fitness</strong>center vorbereitet.<br />

Der britische Spitzenkletterer Leo Houlding<br />

ist gerade erfolgreich von dem Projekt<br />

zurückgekehrt, auf das er fast ein Jahrzehnt<br />

lang hingearbeitet hat. Der „Prophet“ ist<br />

die erste Route eines britischen Kletterers<br />

am berühmt-berüchtigten Monolithen El Capitan im<br />

kalifornischen Yosemite-Nationalpark. Houldings<br />

Strecke beinhaltet einen schwindelerregenden<br />

Vorsprung, der auch Devil‘s Dyno genannt wird. MF<br />

hat mit dem Kletterer gesprochen und ihn gefragt,<br />

woher er die Spitzenkondition für seine Projekte hat.<br />

Sie haben gerade das Projekt „Prophet“<br />

abgeschlossen. Wie schwer war das Ganze?<br />

Ich versuche seit neun Jahren, die Route zu<br />

überwinden. Ich habe insgesamt über 60 Tage<br />

in diesem Stück Felsen verbracht. Wir brauchten<br />

für den Aufstieg sechs Tage, weil uns an vier<br />

Tagen davon ein scheußlicher Sturm das Leben<br />

schwer machte. Effektiv geklettert sind wir also<br />

nur zwei Tage lang. Wir hingen über 80 Stunden<br />

lang in einem 1,20 auf 1,80 Meter kleinen Zelt auf<br />

einem Portaledge fest. Die kleine an der Felswand<br />

befestigte Plattform wurde immer wieder überflutet.<br />

Wir froren, waren vollständig durchnässt und<br />

standen kurz vor der Unterkühlung. Danach mussten<br />

wir die Ausrüstung anderthalb Tage lang trocknen<br />

lassen, um dann noch einmal alles zu geben.<br />

Was war der klettertechnisch schwierigste Teil?<br />

Der wirklich schwerste Abschnitt ist die sogenannte<br />

„A1 Beauty“. Dies ist ein wundervoller 35 Meter langer<br />

Spalt, der sich an einer vollkommen glatten Wand<br />

nach oben zieht. Es gibt nichts sonst für die Hände,<br />

geschweige denn die Füße. Nur diesen kleinen Spalt,<br />

in den man die Fingerspitzen hineinklemmen muss.<br />

Dieser Abschnitt liegt bereits ca. 500 Meter hoch.<br />

„Wir froren, waren<br />

vollständig durchnässt und<br />

standen kurz vor der<br />

Unterkühlung. Danach<br />

mussten wir noch einmal<br />

alles geben.“<br />

Leo Houlding<br />

Alter: 29<br />

Größe: 1, 70 m<br />

Gewicht: 70 kg<br />

Erfolge:<br />

Erstbesteigung der Route „The<br />

Prophet“ am El Capitan.<br />

Besteigung des El Capitan und des<br />

Half Dome im Yosemite-Nationalpark<br />

am selben Tag per Freeclimbing.<br />

Besteigung des Mount Everest in<br />

den Fußstapfen George Mallorys.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 99


Trainer<br />

Bergsport<br />

Trainieren Sie oft in der Halle?<br />

Nun ja, da ich beruflich klettere,<br />

reise ich in der Regel immer dorthin,<br />

wo gerade Sommer ist. Das heißt,<br />

dass ich normalerweise nicht in<br />

der Halle trainiere. Wenn man<br />

in der Stadt lebt, ist es im Winter<br />

allerdings nicht einfach, draußen<br />

zu klettern. Es gibt ja beim Klettern<br />

viele Mischformen. Wer gerne an<br />

hohen Wänden klettert, kann sich<br />

durchs Hallentraining schon einige<br />

Vorteile verschaffen. Auch an einer<br />

hohen Klippe kommt es auf die<br />

einzelnen Bewegungen an. Und die<br />

kann man durchs Bouldern einüben.<br />

„Eine gute<br />

Grundausdauer<br />

ist ebenso<br />

wichtig. Ich<br />

nutze dafür<br />

normalerweise<br />

mein<br />

Mountainbike.“<br />

Wie sieht bei Ihnen eine typische<br />

Trainingseinheit an der Wand aus?<br />

Wenn ich mich an einer großen<br />

Klippe in einer Wand mit<br />

Sicherung befinde, trainiere ich<br />

normalerweise meine Ausdauer,<br />

indem ich eine Route wähle, die<br />

mir verhältnismäßig leicht fällt, wie<br />

etwa eine VI (UIAA-Skala). Danach<br />

gehe ich zur VI+, dann zur VII-,<br />

bis hinauf zur X-. Am Ende bin ich<br />

ziemlich erschöpft, und es kann<br />

passieren, dass ich abrutsche. In<br />

dem Fall klettere ich den ganzen<br />

Weg nochmal hoch und danach<br />

wieder herunter. Das sind in etwa<br />

28 Schwierigkeitsabstufungen,<br />

wenn man den Weg nach<br />

unten mitrechnet, wofür man<br />

gut zwei Stunden braucht.<br />

Helfen Klimmzüge fürs Klettern?<br />

Auch, wenn man eine gute<br />

Kraftbasis braucht, würde ich vor<br />

allem Anfängern nicht empfehlen,<br />

zu viele Klimmzüge zu machen.<br />

Es ist wichtiger, die Technik zu<br />

verinnerlichen. Dies ist übrigens<br />

auch einer der Gründe, warum<br />

Frauen oft gut klettern können.<br />

Sie haben nicht dieselbe Kraft<br />

im Oberkörper wie Männer und<br />

müssen sich auf ihre Technik<br />

verlassen. Eine gute Grundausdauer<br />

ist ebenso wichtig. Diese kann<br />

man sich auf dem Crosstrainer<br />

oder dem Rad holen. Ich nutze<br />

normalerweise mein Mountainbike<br />

fürs Ausdauertraining.<br />

Leo Houldings Kletterworkout<br />

Teil 1<br />

Kletterkraft<br />

„Das beste Klettertraining ist Klettern“,<br />

so Houlding. „Die Leute, die frisch<br />

aus dem <strong>Fitness</strong>center kommen,<br />

glauben, sie könnten alles über die<br />

Kraft machen. Jemand mit guter<br />

Technik wird einen kräftigen und<br />

zugleich technisch schwachen<br />

Kletterer aber definitiv überflügeln.“<br />

1 Kletterwand<br />

„Wenn Sie keinen Zugang<br />

zu einer abgesicherten<br />

Wand im Freien und auch<br />

keinen Kletterpartner haben,<br />

sind Kletterrouten an der<br />

Boulderwand die beste<br />

Methode“, meint Houlding. „Sie<br />

können sich selbst eine Route<br />

zusammenstellen, und eine<br />

gute Trainingseinheit dauert nur<br />

eine oder zwei Stunden. Finden<br />

Sie eine Route, die Sie etwa zu<br />

70 Prozent fordert. Sie sollte<br />

weder zu leicht noch zu schwer<br />

sein und zwischen 35 und 65<br />

Einzelbewegungen beinhalten.<br />

Im Idealfall sollten seitliche<br />

Bewegungen vermieden werden.<br />

In der Realität klettert man auch<br />

selten seitlich. Absolvieren Sie<br />

die Route, machen Sie zwei<br />

oder drei Minuten Pause, und<br />

wiederholen Sie den Durchlauf.<br />

Anfangs schaffen Sie es unter<br />

Umständen nicht öfter als ein<br />

paar Mal. Wenn Sie die Route<br />

beherrschen, ohne zu ermüden,<br />

können Sie einige schwerere<br />

Bewegungen mit einbauen.“<br />

3 Versetzter Klimmzug<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 5<br />

Gehen Sie im Obergriff an die Stange.<br />

Ziehen Sie den Körper auf der linken Seite<br />

nach oben, sodass der Kopf in der Nähe des<br />

linken Arms ist. Bewegen Sie den Körper an<br />

der Stange nach rechts und lassen ihn von<br />

dort aus wieder nach unten absinken.<br />

Ziehen Sie sich dann rechts hoch, und<br />

lassen Sie den Körper auf der linken Seite<br />

absinken. Der gesamte Bewegungsablauf<br />

zählt als eine Wiederholung.<br />

Houldings Kommentar: „Diese Übung<br />

beansprucht die Schultern aus Winkeln, die<br />

beim normalen Klimmzug nicht<br />

berücksichtigt werden.“<br />

100 / MAI 2011/mensfitness.de


Teil 2<br />

Core-Muskulatur<br />

2 Beinheben mit Klimmzug<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 5<br />

Hängen Sie sich an die Stange und heben die Beine, sodass<br />

in der Hüfte ein Knick von 90 Grad entsteht. Ziehen Sie den<br />

Körper nach oben, bis sich das Kinn oberhalb der Stange<br />

befindet. Bleiben Sie 2 Sekunden lang in der oberen Position.<br />

Lassen Sie den Körper absinken, bis an den Ellbogen ein<br />

90-Grad-Winkel entsteht, und halten Sie die Position 2<br />

Sekunden lang. Lassen Sie den Körper dann aushängen. Der<br />

gesamte Bewegungsablauf zählt als eine Wiederholung.<br />

Houldings Kommentar: „Die Halteübung ist wichtig, da<br />

man sich dadurch einige Kletterbewegung vereinfachen kann.<br />

Das Beinheben trainiert gleichzeitig die Core-Muskulatur.“<br />

„Selbst im Überhang muss sich beim Klettern das Körpergewicht<br />

immer oberhalb der Füße befinden“, so Houlding. „Hier kommt die<br />

Core-Muskulatur ins Spiel. Diese Muskelgruppe muss wirklich stark<br />

ausgeprägt sein, damit man seine Füße an der Wand behalten kann.“<br />

1 Brett mit Beinheben Sätze: 2 Wiederholungen: 5 pro Seite<br />

Gehen Sie in die Brettposition und halten den Körper von den<br />

Schultern bis zu den Füßen gerade.<br />

Heben Sie einen Fuß, und behalten Sie ihn 2 Sekunden lang<br />

angehoben, bevor Sie ihn wieder absenken. Wiederholen Sie die<br />

Übung auf der anderen Seite.<br />

Houldings Kommentar: „Halten Sie die Hüfte bei dieser<br />

Bewegung still. Wenn das Training zu einfach ist, verlagern Sie<br />

unter Umständen das Gewicht von einer Seite auf die andere.“<br />

2 Hoher Seitstütz Sätze: 2 Wiederholungen: 5 pro Seite<br />

Gehen Sie in den hohen Seitstütz, heben Sie einen Fuß vom<br />

Boden ab, halten Sie den Körper gerade, und heben Sie den oberen<br />

Arm senkrecht nach oben.<br />

Heben sie nun auch das obere Bein an, bis es mit dem unteren<br />

einen Winkel von 45 Grad bildet.<br />

Halten Sie die Position 2 Sekunden lang und lassen das Bein<br />

wieder absinken.<br />

Houldings Kommentar: „Neben einigen anderen<br />

Pilates-Übungen, die ich sozusagen überall mit im<br />

Gepäck habe, nutze ich den Seitstütz sehr oft.“<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 101


Trainer<br />

Bergsport<br />

Leo Houldings Kletterworkout<br />

Teil 3<br />

Verletzungsprävention<br />

„Ich habe mir letztes<br />

Jahr mein mediales<br />

Kollateralband gerissen.<br />

Jetzt mache ich viele<br />

Stabilitätsübungen zur<br />

Rehabilitation, aber auch<br />

zur Vorbeugung, damit<br />

das nicht noch einmal<br />

passiert“, so Houlding.<br />

„Viele der Übungen zielen<br />

auf die Balance und die<br />

Propriozeption (die Einübung<br />

von Bewegungsmustern)<br />

ab. Führen Sie die Übungen<br />

auf einem Ballkissen oder<br />

einem Bosu-Ball aus. Ein<br />

Wobble Board ist nicht<br />

so sehr zu empfehlen.“<br />

1 Einbein-Kniebeuge<br />

Stellen Sie sich mit einem Bein auf<br />

einen Bosu-Ball oder ein Ballkissen.<br />

Gehen Sie in die halbe Einbein-<br />

Kniebeuge, und achten Sie dabei darauf,<br />

dass das Knie längs auf den zweiten<br />

Zeh ausgerichtet ist. Halten Sie die<br />

Position 20 Sekunden lang und kommen<br />

Sie kontrolliert wieder nach oben.<br />

Houldings Kommentar: „Bei dieser<br />

Übung wackelt ununterbrochen das Bein<br />

auf dem Ball. Wenn das nicht der Fall<br />

ist, machen Sie die Übung falsch, und<br />

der Trainingseffekt zur Verbesserung<br />

der Propriozeption bleibt aus.“<br />

2 Einbein-Kniebeuge<br />

mit Theraband<br />

Stellen Sie sich mit einem Bein auf einen Bosu-Ball und<br />

ziehen Sie ein Theraband hinter dem Rücken in die Länge.<br />

Wenn Sie die Dehnung spüren, halten Sie<br />

die Position 30 Sekunden lang.<br />

Eine schwerere Variante besteht darin, sich das Band<br />

um den Fuß zu wickeln und das Bein zu strecken.<br />

Houldings Kommentar: „Durch die Dehnung steigt die<br />

Beweglichkeit. Gleichzeitig wird die Balanceübung schwerer.“<br />

Schwere Variante<br />

102 / MAI 2011/mensfitness.de


Top-Workout<br />

Trainer<br />

KRAFT IM<br />

OBERKÖRPER<br />

Sprechen Sie mit diesem effektiven<br />

Vier-Wochen-Plan alle großen<br />

Muskeln im Oberkörper an.<br />

Bei diesem Programm werden die Übungen auf mehrere Tage<br />

verteilt. Sie trainieren pro Einheit je zwei Körperteile. Der Vorteil<br />

dieser Trainingsmethode besteht darin, dass Sie jede Woche<br />

in nur drei Trainingssitzungen viele verschiedene Körperteile<br />

ansprechen. Durch die Beschränkung auf zwei Körperteile pro<br />

Einheit können Sie zudem die Muskeln ordentlich überlasten.<br />

Sie kombinieren Ganzkörperübungen, die Ihren Körper<br />

mit Wachstumshormonen überschwemmen werden, mit<br />

kleineren Isolationsübungen, die dafür sorgen, dass so viele<br />

Muskelfasern wie möglich angesprochen werden. Dies führt<br />

dazu, dass die Muskeln schnell an Größe und Kraft zunehmen.<br />

Übungen<br />

Montag Brust und Rücken<br />

S.104<br />

Mittwoch Bizeps und Trizeps<br />

S.106<br />

Freitag Schultern und<br />

Bauchmuskeln S.108<br />

Ausführung<br />

Dauer: Das Workout sollte inklusive<br />

Warmup etwa 30 Minuten lang<br />

dauern.<br />

Aufwärmen: Nehmen Sie sich 5<br />

Minuten Zeit für<br />

Körpergewichtsübungen wie<br />

Liegestütze, Kniebeugen und Ausfallschritte.<br />

Gewicht: Wählen Sie ein Gewicht,<br />

mit dem Sie alle Wiederholungen<br />

schaffen, aber nicht mehr.<br />

Tempo Nehmen Sie sich 1 Sekunde<br />

Zeit, um das Gewicht zu heben,<br />

machen Sie eine Pause, und lassen Sie<br />

sich zum Absenken 3 Sekunden Zeit.<br />

Pausen: Ruhen Sie sich zwischen<br />

den Sätzen 30 bis 45 Sekunden lang<br />

und zwischen den Übungen je 1<br />

Minute lang aus.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 103


Trainer<br />

Top-Workout<br />

MONTAG<br />

Brust und Rücken<br />

104 / MAI 2011/mensfitness.de<br />

1 Kurzhantel-Drücken auf der<br />

Schrägbank<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 8<br />

Ziel: Obere Brustmuskeln und Trizeps<br />

Das Workout beginnt mit einer umfassenden Bewegung.<br />

Wählen Sie daher das schwerste Gewicht, mit dem Sie<br />

alle Wiederholungen schaffen. Indem Sie die Bank<br />

neigen, sprechen Sie die obere Brustmuskulatur an.<br />

Durch die Verwendung von Kurzhanteln statt einer<br />

Langhantel aktivieren Sie die Stützmuskulatur der<br />

Schulter.<br />

Stellen Sie eine Neigung von 45 Grad ein, beugen Sie die Knie um<br />

90 Grad, und setzen Sie die Füße flach auf dem Boden auf.<br />

Halten Sie die Hanteln anfangs auf Brusthöhe und drücken sie<br />

senkrecht nach oben.<br />

Lassen Sie sie dann langsam wieder zum Startpunkt absinken und<br />

wiederholen die Übung.


2 Vornübergebeugtes Rudern im Untergriff<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 8<br />

Ziel: Latissimus, Trapez- und Rautenmuskel sowie Bizeps<br />

An die groß angelegte Brustübung schließt sich eine<br />

Bewegung an, welche die gegenüberliegenden Muskeln im<br />

Rücken trainiert. Durch den Untergriff wird auch der Bizeps mit<br />

einbezogen.<br />

Beugen Sie sich aus der Hüfte und nicht aus der Taille heraus nach vorn.<br />

Lassen Sie die Stange im Untergriff gerade nach unten hängen.<br />

Ziehen Sie die Stange zum Brustbein. Ziehen Sie dabei die Ellbogen weit<br />

nach oben und pressen die Schulterblätter in der oberen Position<br />

zusammen.<br />

3 Liegestütze mit Medizinball<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 8<br />

Zeil: Brust- und Core-Muskeln sowie<br />

Trizeps<br />

Bei dieser Übung mit Eigengewicht<br />

müssen die Stützmuskeln im Rumpf<br />

und den Schultern aktiv werden,<br />

damit Sie nicht aus dem<br />

Gleichgewicht kommen. Die enge<br />

Handhaltung auf dem Ball bedeutet<br />

eine stärkere Konzentration auf den<br />

Trizeps.<br />

Setzen Sie zu Beginn die Hände direkt<br />

unterhalb der Schultern auf dem<br />

Medizinball auf. Halten Sie die Arme<br />

gerade. Der Körper bildet vom Kopf bis zu<br />

den Fersen eine gerade Linie.<br />

Beugen Sie die Ellbogen, um den Körper<br />

abzusenken, und drücken Sie sich dann<br />

wieder nach oben.<br />

4 Umgekehrtes Rudern<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 8<br />

Zeil: Latissimus, Trapezmuskeln und Bizeps<br />

Jetzt wollen wir uns um die<br />

gegenüberliegenden Muskeln des<br />

Brustkorbs kümmern. Krümmen Sie<br />

nicht den Brustkorb in Richtung der<br />

Stange. Sonst wird die Übung<br />

weniger wirkungsvoll.<br />

Legen Sie an der Multipresse eine<br />

Stange hüfthoch auf und greifen sie mit<br />

den Händen. Die Arme sind hierbei<br />

gestreckt, und der Körper bildet eine<br />

gerade Linie.<br />

Ziehen Sie sich an der Stange nach<br />

oben, ohne den Rücken zu krümmen.<br />

5 Kurzhantel-Flys<br />

mit Gymnastikball<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 10<br />

Zeil: Brustmuskeln<br />

Die Brustmuskulatur ist wahrscheinlich<br />

mittlerweile schon ziemlich müde.<br />

Machen Sie sich also keine Gedanken,<br />

wenn Sie kein großes Gewicht mehr<br />

schaffen. Achten Sie nur darauf, Ihre<br />

Muskeln zu überlasten, damit sie<br />

stärker wachsen.<br />

Legen Sie sich mit dem Rücken auf den<br />

Ball. Die Knie sind um 90 Grad gebeugt.<br />

Halten Sie zu Beginn die Arme gerade<br />

und strecken die Hanteln über dem Kopf<br />

senkrecht nach oben.<br />

Senken Sie die Hanteln seitlich im Bogen<br />

ab. Behalten Sie dabei die Ellbogen leicht<br />

angewinkelt.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 105


Trainer<br />

Top-Workout<br />

MITTWOCH<br />

Bizeps<br />

und<br />

Trizeps<br />

1 Klimmzug<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 6 bis 8<br />

Zeil: Breiter Rückenmuskel, Bizeps<br />

Diese klassische Übung beansprucht die<br />

Rückenmuskulatur und stellt eine hervorragende<br />

Methode dar, um die Arme kräftiger und größer<br />

werden zu lassen, weil Sie hierbei das gesamte<br />

Körpergewicht bewegen müssen.<br />

Gehen Sie im Untergriff an die Griffe und lassen den Körper<br />

mit gestreckten Armen auspendeln.<br />

Ziehen Sie sich nach oben, bis sich das Kinn oberhalb der<br />

Hände befindet. Senken Sie den Körper dann ohne Schwung<br />

kontrolliert wieder ab.<br />

106 / MAI 2011/mensfitness.de


2 Dip<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 6-8<br />

Zeil: Brustmuskeln, Trizeps<br />

Eine weitere Übung mit<br />

Eigengewicht. Dieses Mal liegt<br />

das Augenmerk auf dem<br />

Trizeps. Wenn Sie sich nach<br />

vorn beugen, steigt die<br />

Belastung auf die<br />

Brustmuskulatur.<br />

Stützen Sie sich auf die Griffe.<br />

Beugen Sie die Ellbogen, und<br />

gehen Sie so weit nach unten, wie es<br />

Ihnen angenehm erscheint. Schieben<br />

Sie sich dann wieder nach oben in die<br />

Ausgangsposition.<br />

3 Langhantel-Curl<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 10<br />

Zeil: Bizeps<br />

Sie haben den Bizeps bereits bei einer der großen Übungen<br />

trainiert. Jetzt wird es Zeit für eine Isolationsübung. Die<br />

Langhantel ermöglicht das Heben eines größeren Gewichts<br />

und fördert somit die Hormonreaktion.<br />

Halten Sie die Hantel auf Höhe der Oberschenkel fest.<br />

Heben Sie das Gewicht zum Brustkorb. Lassen Sie den Körper dabei nicht<br />

nach vorne oder hinten ausweichen, um Übung zu erleichtern.<br />

5 Umgekehrter Kabel-Curl<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 10<br />

Zeil: Bizeps, Unterarme<br />

Ihr Bizeps wird mittlerweile müde sein. Indem Sie den<br />

Obergriff wählen, verändern Sie den Übungsfokus. Auf diese<br />

Art können Sie die Unter- und Oberarme trainieren.<br />

Stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Kabelmaschine und stellen die<br />

Stange auf eine niedrige Höhe ein.<br />

Greifen Sie die Stange im Obergriff und halten die Arme gerade. Beugen<br />

Sie dann die Ellbogen, um die Stange zum Brustkorb zu führen.<br />

Lassen Sie sie danach wieder in die Ausgangsposition absinken.<br />

4 Kickback am Kabelzug<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 10<br />

Zeil: Trizeps<br />

Während der Dip den Trizeps<br />

in Verbindung mit der Brustund<br />

Schultermuskulatur<br />

herausfordert, liegt bei dieser<br />

Übung die ganze Belastung<br />

auf dem Trizeps, wodurch Ihr<br />

Oberarm besser ausdefiniert<br />

wird.<br />

Setzen Sie eine Hand und ein Knie<br />

auf eine Bank.<br />

Halten Sie den Stützarm gerade.<br />

Die Hand befindet sich in etwa<br />

unterhalb des Gesichts.<br />

Ziehen Sie das Kabel mit dem<br />

anderen Arm zurück, bis dieser<br />

parallel zum Körper verläuft.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 107


Trainer<br />

Top-Workout<br />

FREITAG<br />

Schultern und<br />

Bauchmuskeln<br />

1 Frontdrücken mit<br />

Beinunterstützung<br />

Sätze: 4 Wiederholungen: 8<br />

Zeil: Deltamuskeln<br />

Wenn Sie statt des herkömmlichen<br />

Frontdrückens die Variante mit<br />

Beinunterstützung als Übungsform<br />

wählen, können Sie größere Gewichte<br />

heben, weil die Beine die Bewegung<br />

einleiten und den Schultermuskeln<br />

Schwung geben.<br />

Halten Sie die Hantel auf der<br />

Schultervorderseite fest. und beugen Sie die<br />

Knie.<br />

Strecken Sie die Beine und drücken<br />

die Stange gleichzeitig senkrecht nach<br />

oben. Lassen Sie sie dann wieder in die<br />

Ausgangsposition absinken.<br />

108 / MAI 2011/mensfitness.de


2 Ausfallschritt mit Schulterdrücken am Kabel<br />

Sätze: 2 Wiederholungen: 10 pro Seite<br />

Zeil: Quadrizeps, Gesäß-, Schulter- und Core-Muskeln<br />

Diese Ganzkörperübung ist eine ausgezeichnete<br />

Trainingsmethode für die Verbesserung der Balance, weil<br />

hierbei die Bewegungen des Ober- und Unterkörpers<br />

koordiniert werden müssen. Die einseitige Ausführung der<br />

Übung bewirkt außerdem eine starke Beanspruchung der<br />

Core-Muskulatur zur Stabilisierung des Rumpfes.<br />

Nehmen Sie einen Seilzug in die Hand, und gehen Sie mit dem Bein der<br />

Gegenseite voran in den Ausfallschritt.<br />

Strecken Sie dann gleichzeitig die Beine und den Arm.<br />

3 Rudern mit<br />

Rotation und<br />

Pressen<br />

Sätze: 3<br />

Wiederholungen: 12<br />

Zeil: Schultermuskeln<br />

Für diese Übung<br />

benötigen Sie<br />

vergleichsweise leichte<br />

Gewichte. Die Übung<br />

stabilisiert speziell die<br />

kleinen Schultermuskeln<br />

Wenn die stark genug<br />

sind, werden Sie sich<br />

nicht so leicht an der<br />

Schulter verletzen.<br />

Nehmen Sie die<br />

Kurzhanteln zu Beginn an die<br />

Körperseite. Ziehen Sie dann<br />

die Ellbogen nach oben, bis<br />

diese um 90 Grad gebeugt<br />

sind.<br />

Drehen Sie die Unterarme<br />

so nach oben, dass die<br />

Oberarme parallel zum<br />

Boden bleiben, während die<br />

Unterarme nach oben zeigen.<br />

Drücken Sie dann die<br />

Hanteln nach oben. Kommen<br />

Sie danach auf demselben<br />

Weg wieder zurück in die<br />

Ausgangsposition.<br />

4 Modifizierter V-Sitz<br />

Sätze: 3 Wiederholungen: 10<br />

Zeil: Bauchmuskeln<br />

Dies ist eine harte<br />

Bauchmuskelübung, weil dafür<br />

einerseits viel Kraft nötig ist, um die<br />

Arme und Beine in der Luft zu halten,<br />

andererseits aber auch Koordination<br />

gebraucht wird, um die Extremitäten<br />

gleichzeitig zu bewegen.<br />

Heben Sie zunächst sowohl die seitlich<br />

am Körper befindlichen Arme als auch die<br />

gestreckten Beine leicht vom Boden ab.<br />

Spannen Sie die Bauchmuskulatur an,<br />

und heben den Oberkörper nach oben.<br />

Ziehen Sie gleichzeitig die Beine zum<br />

Brustkorb.<br />

5 Gedrehtes Klappmesser<br />

Sätze: 2 Wiederholungen: 6 pro Seite<br />

Zeil: Bauchmuskeln<br />

Das Workout endet mit einem echten<br />

Test für die Bauchmuskeln und die<br />

Core-Muskulatur. Es wird Ihnen<br />

schwerfallen, den Ball unter Kontrolle<br />

zu behalten, wenn Sie ihn zum<br />

Brustkorb ziehen. Noch schwerer<br />

wird es, bei jeder Wiederholung die<br />

Knie nach außen zu drehen.<br />

Gehen Sie in den Liegestütz und legen<br />

die Schienbeine auf einen Gymnastikball.<br />

Ziehen Sie den Ball zum Brustkorb,<br />

ohne den Rücken zu krümmen.<br />

Drehen Sie hierbei die Knie seitlich nach<br />

außen. Lassen Sie den Ball auf dieselbe Art<br />

wieder zurückrollen.<br />

Was kommt als Nächstes?<br />

Nachdem Sie vier von fünf Trainingswochen abgeschlossen haben, brauchen Ihre Muskeln eine<br />

neue Herausforderung. Holen Sie sich also die Juni-Ausgabe der Men’s <strong>Fitness</strong>, um die neue<br />

Übungsreihe nicht zu verpassen.<br />

mensfitness.de/MAI 2011/ 109


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111


LETZTES WORT<br />

JAMES CRACKNELL<br />

Der Olympiateilnehmer und Extremabenteurer über seinen Horrorunfall, Sir Steve<br />

Redgraves schlechtes Zeitgefühl und die nächste große Herausforderung.<br />

Wie geht es Ihnen? (Im Juli wurde<br />

Cracknell bei einer Tour durch die USA<br />

von einem Lastwagen angefahren. Er<br />

hatte starke Kopfverletzungen.)<br />

Es war eine harte Zeit, aber ich bin auf einem<br />

guten Weg. Ich mache keine schnellen<br />

Fortschritte, und das wird sich auch nicht<br />

so schnell ändern. Allerdings freue ich mich<br />

über jede positive Erfahrung. Die körperliche<br />

Regeneration ist recht einfach nachzuverfolgen,<br />

da sie ja objektiv messbar ist. Ein bisschen<br />

schwieriger ist es da mit den mentalen<br />

Heilungsprozessen. Bei dieser Art von Verletzung<br />

gibt es keine hundertprozentigen Garantien.<br />

Sehen Sie durch die Erfahrung extreme<br />

Abenteuer mit anderen Augen?<br />

Ich bin froh, dass ich noch am Leben bin. Die<br />

Sicherheit war für mich immer sehr wichtig. Aber<br />

nach dem Unfall sind mir die Situationen erst so<br />

richtig bewusst geworden, in die ich mich bisher<br />

in meinem Leben begeben hatte. Meine Frau<br />

musste unsere Kinder praktisch allein aufziehen.<br />

Welche Herausforderungen warten<br />

in der Zukunft noch auf Sie?<br />

Eine ausgedehnte Radtour mit jemandem<br />

wie dem Profi-Radsportler und<br />

Olympiateilnehmer Bradley Wiggins wäre<br />

toll. Auch Chrissie Wellington, Weltmeisterin<br />

im Ironman, ist eine herausragende<br />

Sportlerin, mit der ich gerne ein bisschen<br />

trainieren würde. Und das Freitauchen hat<br />

ebenfalls seinen Reiz. Es gibt noch eine ganze<br />

Menge Abenteuer, die ich gerne erleben würde.<br />

Doch zuerst einmal muss ich mich darauf<br />

konzentrieren, wieder gesund zu werden.<br />

Sie haben bei Olympia 2000 und 2004 als<br />

Mitglied des britischen Ruderteams im<br />

Vierer ohne Steuermann Gold gewonnen.<br />

Was hat das Team so stark gemacht?<br />

Sir Steve Redgrave hatte unglaublich viel<br />

Erfahrung. Seine bloße Anwesenheit wirkte<br />

beruhigend. Und Matt Pinsent ist ein starker<br />

Athlet mit einem kräftigen Herz und einer<br />

großen Lunge. Er hat alle mitgezogen.<br />

Was haben Sie beigesteuert?<br />

Für mich war kein Ergebnis gut genug.<br />

Ich wollte immer mehr erreichen. Damit<br />

ging ich den anderen ziemlich auf den<br />

Geist! Ich wollte mir nachher keine<br />

Vorwürfe machen müssen. Deshalb habe<br />

ich alles getan, um erfolgreich zu sein.<br />

In Großbritannien sind alle begeistert von Sir<br />

Steve, aber gibt es an ihm auch dunkle Seiten?<br />

Er ist eine Legende mit einer Menge positiver<br />

Charaktereigenschaften. Aber er war nie der<br />

Erste im Boot. Pünktlichkeit war nie seine<br />

Stärke! Außer, wenn es drauf ankam.<br />

Sie sind im Jahr 2005 mit Ben<br />

Fogle in 49 Tagen, 19 Stunden<br />

und 8 Minuten über den Atlantik<br />

gerudert. Wie hart war die Tour?<br />

Sie war hart, weil wir unterschiedliche Ziele<br />

hatten: Ich wollte das bestmögliche Ergebnis,<br />

er wollte es einfach nur schaffen. Also mussten<br />

wir lernen, uns zusammenzuraufen.<br />

Der Druck bei<br />

Olympischen Spielen<br />

ist unvergleichlich, und<br />

man muss sich dem<br />

stellen.“<br />

Was war Ihr schwierigstes Abenteuer?<br />

Es gibt bei jedem Abenteuer Augenblicke, die<br />

schwerer sind als alles, was man bisher gemacht<br />

hat. Aber dafür trainiert man ja. Je mehr man sich<br />

im Training fordert, umso besser ist man für die<br />

Probleme gerüstet, mit denen man beim Rennen,<br />

Wettkampf oder Abenteuer konfrontiert wird.<br />

Worauf sind Sie am meisten stolz?<br />

Ich bin sehr stolz auf meine Olympia-<br />

Goldmedaillen. Für das sechsminütige<br />

Rennen habe ich vier Jahre lang trainiert.<br />

Der Druck ist unvergleichlich, und man muss<br />

sich dem stellen. Noch größer wird mein<br />

Stolz allerdings sein, wenn ich nach dieser<br />

Verletzung das Comeback geschafft habe.<br />

James Cracknell unterstützt das Programm<br />

„Bupa Schools Running Challenge“,<br />

das Kinder zum Sport ermuntert.<br />

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