Mein Kreativ-Atelier Malerischer Frühling (Vorschau)
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NR. 40<br />
Deutschland w 4,80 I Österreich v 5,60 I Schweiz SFR 9,60<br />
Italien v 5,70 I BeNeLux v 5,70 I Ungarn Ft 1900<br />
4 196650 404803<br />
4 0<br />
KREATIV<br />
ATELIER<br />
Mit allen<br />
Motiv-<br />
Vorlagen<br />
Effekte,<br />
die Spaß<br />
machen<br />
• Maskierungen<br />
• Blattgold & Schablone<br />
• Schwarzweiß in Acryl<br />
Bettags<br />
Videomalschule<br />
<strong>Mein</strong> erstes Aquarell<br />
Einfach<br />
nachmalen<br />
• Kletterrosen<br />
• Stillleben mit Steinen<br />
• Blumenwiese<br />
Workshop: Bauernmalerei<br />
<strong>Malerischer</strong><br />
<strong>Frühling</strong><br />
Schritt für Schritt zum gelungenen Bild<br />
1<br />
2 3<br />
Neue Serie!<br />
WIR STELLEN VOR<br />
Autor: Franz- Josef Bettag<br />
Leserkunst | Kinder kreativ | Internet-Tipps | Buch-Tipps
E d i t o r i a l<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Was Sie auf dem linken Bild sehen, ist das weltberühmte Ölgemälde „Das Mädchen mit den<br />
Perlenohrringen“ des niederländischen Barockmalers Jan Vermeer. In der Mitte erkennen Sie das<br />
Mädchen in einer mit Acrylfarben stark vereinfachten Version wieder, die Sie in dieser Ausgabe<br />
von<br />
auf S. 72 Schritt für Schritt nachvollziehen können. Und rechts sehen Sie<br />
Scarlett Johannsen auf dem Filmplakat. Denn Vermeers anonymes Mädchen hat es nicht nur zur<br />
Heldin eines Romans von Tracy Chevalier gebracht (mehr dazu auf Seite 53), sondern auch zu<br />
Filmruhm: 2003 wurde der Roman unter der Regie des englischen Kunsthistorikers Peter Webber<br />
mit Johannsen in der Hauptrolle verfilmt – als „Mädchen mit den Perlenohrringen“.<br />
Um wen es sich wirklich handelt, werden wir nie erfahren. Im Roman und im Film geht es um<br />
das junge Hausmädchen Griet und dessen scheue Zuneigung zu dem Künstler, dem sie schließlich<br />
sogar Modell sitzt – die „subtile Geschichte einer unerfüllten Leidenschaft in betörenden<br />
Bildern“ (TV Spielfilm). Und wer Scarlett Johannsen als Hausmädchen Griet gesehen hat, wird<br />
sich dieses Mädchen und die Welt der holländischen Künstler, Kaufleute und Dienstmädchen im<br />
Holland des Jahrens 1650 anders nicht mehr vorstellen können.<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
3
INHALT<br />
Malen mit Acr ylfarben<br />
BILDMOTIVE<br />
10<br />
Verführung in<br />
Schwarzweiß<br />
Tulpen aus Amsterdam 6<br />
Verführung in Schwarzweiß 10<br />
Fisch in frischen Farben 14<br />
Glücklich in den <strong>Frühling</strong> 18<br />
Nutze den Tag 28<br />
Weiches Wasser, stiller Stein 64<br />
Blühender Apfelzweig 76<br />
Malen mit Aquarellfarben<br />
Bezaubernde Kletterrosen 24<br />
Malen mit wasserlöslichen Ölfarben<br />
Blumenwiese im <strong>Frühling</strong> 60<br />
Abstrak tes & Collagen<br />
Abstrakt in Rot und Gold 80<br />
Berühmte Künstler<br />
Malen nach einem Bild von Jan Vermeer 72<br />
4 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Service-Hotline<br />
Brauchen Sie Rat oder Hilfe?<br />
Wir sind für Sie da!<br />
service-hotline@oz-verlag.de<br />
Fax 07623 964 64 449<br />
24 Bezaubernde<br />
Kletterrosen
64<br />
Weiches Wasser,<br />
stiller Stein<br />
A u f e i n e n B l i c k<br />
TECHNIKEN<br />
Bet tags Malschule<br />
<strong>Mein</strong> erstes Aquarell – Positiv und negativ 20<br />
Kinder kreativ<br />
Kätzchen in der Wiese — <strong>Mein</strong>e liebsten Tierkinder 30<br />
Workshop<br />
Bauernmalerei 32<br />
Thomas’ <strong>Atelier</strong> tipps<br />
Kolorieren und malerisch zeichnen 68<br />
JOURNAL<br />
60 Blumenwiese<br />
im <strong>Frühling</strong><br />
Künstler-Por trät 46<br />
Tipps, Trends, News 50<br />
Gewinnspiel 51<br />
Buch-Tipps 53<br />
Wir stellen vor 54<br />
Malen auf Reisen 56<br />
Leser-Kunst 58<br />
SERVICE<br />
Grundlagen : Vorlagen über tragen<br />
Rastermethode – Schritt für Schritt erklärt 40<br />
Raster-Vorlagen 41<br />
Impressum, Herstellernachweis 82<br />
<strong>Vorschau</strong> 83<br />
14<br />
Fisch in<br />
frischen Farben<br />
Besuchen Sie uns auch auf:<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
5
Motiv: Ria Stelling, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Tulpen<br />
aus<br />
Amsterdam
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Spektakulär flammen die Farben und Muster in<br />
den Tulpen auf, verlaufen ineinander und<br />
lassen die Blumen plastisch und zum Greifen<br />
nah ins Bild treten. Im Großformat kommt dieses<br />
mit Acrylfarben gemalte Motiv besonders<br />
einducksvoll zur Geltung.<br />
Nicht umsonst hat die Holländerin Ria<br />
Stelling mit ihren „Tulpen aus Amsterdam“<br />
den ersten Preis beim Leser-<br />
Malwettbewerb („<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Nr. 38) gewonnen; für diese Ausgabe<br />
hat sie es nachgemalt, um ihre Malweise<br />
zu demonstrieren. Beim Nachmalen<br />
wenden Sie zwei Techniken<br />
an: Die Farbverläufe in den Blütenblättern<br />
malen Sie zügig nass in Nass,<br />
also mit einer zweiten in die feuchte<br />
Farbe. Das muss ziemlich schnell<br />
gehen, da Acrylfarben rasch trocknen.<br />
Die Strukturen (Äderchen, feine Farblinien,<br />
Glanzlichter) werden mit wenig<br />
Farbe auf den trockenen Untergrund<br />
gebürstet. Dabei sollten Sie nicht eine<br />
Blume nach der anderen fertigstellen,<br />
sondern mit von Tulpe zu Tulpe springen,<br />
um den Überblick zu behalten.<br />
M A T E R I A L<br />
• Keilrahmen 50 x 100<br />
(z. B. von Winsor & Newton)<br />
• Galeria Acrylfarben in Titanweiß,<br />
Zitronengelb, Kadmiumgelb,<br />
Permanent Alizarinkarmesin,<br />
Permanentrosa, Ultramarinblau<br />
und Cerulanblau<br />
• Pinsel in verschiedenen Größen<br />
(z. B. von da Vinci)<br />
• Bleistift<br />
Rastervorlage E auf Seite 42<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
1. (ohne Abb.) Den Hintergrund mit einem<br />
breiten Flachpinsel in einer Mischung aus<br />
Ultramarinblau, Cerulanblau und Weiß anlegen<br />
und nach rechts und unten hin in die<br />
feuchte Farbe Schleier in einem helleren<br />
Ton (mit mehr Weiß) einblenden.<br />
TIPP<br />
Die Farben und Mischungen<br />
können Sie auf einem mit nasser<br />
Zeitung unterlegtem Back papier<br />
vorbereiten. So bleiben die Farben<br />
mehrere Tage feucht und<br />
verwendbar.<br />
Die für die Blüten benötigten<br />
Farbmischungen<br />
mit Titanweiß, Zitronengelb,<br />
Kadmiumgelb, Permanent<br />
Alizarinkarmesin<br />
und Permanentrosa vorbereiten.<br />
Dazu die Farben<br />
so ineinanderziehen, dass<br />
auch Marmorierungen<br />
stehen bleiben.<br />
7
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Die Vorzeichnung (S. 40) mit dem Bleistift auf den<br />
inzwischen getrockneten Hintergrund übertragen<br />
und Umrisse mit dem kleinen Rundpinsel<br />
nachziehen, sodass die Bleistiftstriche darunter<br />
verschwinden. Die einzelnen Blütenblätter, mit<br />
den inneren beginnend, in Rot- und Orangetönen<br />
mit dem Flachpinsel malen; in die feuchte<br />
Farbe Mischungen aus Ultramarin, Rosa und Weiß<br />
einziehen. Das Grün ergibt sich aus Gelb mit Blau.<br />
Die Stiele in dunklen Blautönen untermalen.<br />
Alle Blüten in gleicher Weise anlegen und<br />
sodann alles, mit der ersten Tulpe beginnend<br />
noch einmal in den gleichen Farbtönen<br />
übermalen, sodass die Farbe besser deckt<br />
und mehr Tiefe erhält. Dabei die dem Licht<br />
abgewandten Bereiche entsprechend dunkler<br />
(mit Blau zu den Orangetönen) halten.<br />
Die Konturen der Blütenblätter in<br />
einer hellen Mischung aus Weiß und<br />
Hellgelb nachziehen; den Vorgang<br />
wiederholen, bis die Lichtränder<br />
richtiggehend aufleuchten. Mit trocken<br />
und sparsam aufgetragenen weißen<br />
Strichen die Lichtseiten betonen.<br />
Steppfotos: Ria Stelling<br />
Die Außenkonturen noch<br />
deutlicher nachziehen, bis sie<br />
als die Lichtränder förmlich<br />
aufleuchten. Die Äderungen in<br />
Tönen aus Orange, Rosa und<br />
Violett malen, die Lichtseiten<br />
mit trocken und sparsam<br />
aufgetragenen weißen Strichen<br />
betonen; in beiden Fällen sehr<br />
wenig Farbe nehmen und sehr<br />
trocken auftragen, sodass feine<br />
Pinselspuren stehen bleiben.<br />
Die Lichtseite der Stiele mit<br />
etwas Weiß im Blau aufhellen.<br />
8 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
T u l p e n a u s A m s t e r d a m<br />
Die oberen Bereiche der Blütenblätter<br />
und die Ränder weiter akzentuieren,<br />
damit sich die Tulpen klar vom Hintergrund<br />
absetzen.<br />
Nachdem alle Blüten weitgehend fertig (und getrocknet) sind, eine<br />
Tulpe nach der anderen in der trockenen Pinseltechnik mit letzten<br />
Details versehen: weitere feine Strukturen (immer in Wuchsrichtung)<br />
einziehen, die Flammenmuster verstärken und die Lichter betonen.<br />
Die Tulpe rechts ist komplett;<br />
die anderen Blüten<br />
und die Stiele in gleicher<br />
Weise fertigstellen und<br />
dabei immer auf die logische<br />
Verteilung von Licht<br />
und Schatten achten.<br />
Den Schatten, den der Kelch auf die<br />
Stiele wirft, in einer Mischung aus<br />
Blau und Orange malen. Die Stiele<br />
mit unterschiedlich dunklen Mischungen<br />
aus Blau, Violett und Weiß<br />
nacharbeiten – rechts hell, links dunkel<br />
und zuletzt ein wenig Grün aus<br />
Zitronengelb und Blau auftragen.
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Verführung<br />
in Schwarzweiß<br />
Die schwarze Grundierung auf dem gespachtelten Malgrund<br />
liefert die Untermalung für das gesamte Motiv;<br />
etwas Preußischblau und Indigo in den Schatten brechen<br />
das Schwarz mit einem Hauch von Farbe, ohne<br />
jedoch den so besonderen Schwarzweiß-Charakter des<br />
Aktes zu stören. In dieser trockenen Maltechnik wird<br />
immer nur wenig Farbe unverdünnt aufgetragen und<br />
sogar eingerieben, wobei die untere Farbe vollkommen<br />
trocken sein muss. Das Hineinmalen in feuchte Farbe<br />
würde den „kratzigen“ Effekt wegnehmen, der ein<br />
wenig an das Malen auf Putz (Sgraffito) erinnert. Die<br />
Voraussetzung dafür sind die mit Strukturpaste auf die<br />
Leinwand gespachtelten Unregemäßigkeiten, und verstärkt<br />
wird die eindrucksvolle Wirkung zuletzt durch<br />
die weißen, trockenen Spachtelspuren im Hintergrund.<br />
Der Pinsel darf zu keinem Zeitpunkt mit Wasser in Berührung<br />
kommen.<br />
M a t e r i a l<br />
• Keilrahmen 40 x 60 cm<br />
• Acrylfarben Rubens Premia in<br />
Titanweiß, Schwarz, Preußischblau<br />
und Indigo<br />
• Gerstaecker Brislon Katzenzungenpinsel<br />
Gr. 12, Flachpinsel Gr. 50<br />
• Rubens Acryl Leichtstrukturpaste<br />
• helle Pastellkreide<br />
• Pallettmesser<br />
(alles über www.gerstaecker.de)<br />
• Reeves Abreißpalette<br />
• Pinselwascher<br />
Rastervorlage D auf Seite 42<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Die gesamte Leinwand dünn mit Strukturpaste<br />
bespachteln, trocknen lassen und komplett<br />
in Schwarz grundieren. Die Vorlage mit der<br />
Rastermethode (siehe S. 40) mit Pastellkreide<br />
auf den Keilrahmen übertragen. Korrekturen<br />
sind jederzeit mit einem feuchten Tuch möglich.<br />
Den Hintergrund grob mit<br />
dem trockenen Flachpinsel in<br />
ungleichmäßigen Mischungen<br />
aus Indigo, Preußischblau und<br />
Titanweiß übermalen.<br />
10
Dieser schöne<br />
Rücken verdient<br />
ins Bild gebracht<br />
zu werden: In<br />
Schwarz-Weiß<br />
mit einem stimmungsvollen<br />
Hauch von Blau<br />
gemalt, erhält das<br />
Acrylbild durch<br />
die Sgraffito-<br />
Effekte seine<br />
besondere Note.<br />
Motiv: Isabell Zacher-Finet, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Den Körper mit dem Katzenzungenpinsel trocken<br />
und mit so wenig Titanweiß ausmalen, dass das<br />
Schwarz durchscheint; das soll zunächst ein gleichmäßiges<br />
Dunkelgrau ergeben. Gut trocknen lassen<br />
und für die im Licht liegenden Bereiche noch einmal<br />
Weiß auftragen; den Vorgang (wieder nach dem<br />
Trocknen der Farbe!) gegebenenfalls wiederholen.<br />
Weiter mit dem trockenen Katzenzungenpinsel die dunkleren<br />
Bereiche am Körper und im Hintergrund mit Indigo und<br />
Preußischblau herausarbeiten; ganz wenig Farbe nehmen, den<br />
Pinsel jeweils an der dunkelsten Stelle ansetzen und die Farbe<br />
in Richtung der Helligkeiten in kreisenden Bewegungen so<br />
lange verreiben, bis der Pinsel keine Farbe mehr abgibt.<br />
Steppfotos: Isabelle Zacher-Finet<br />
Umgekehrt und in der gleichen Malweise die im<br />
Licht liegenden Bereiche mit Titanweiß weiter<br />
betonen und damit die Licht-Schatten-Kontraste<br />
verstärken: nun den Pinsel im jeweils hellsten<br />
Bereich ansetzen und wenig Farbe in Richtung der<br />
Dunkelheit ausstreichen. Auch den Hintergrund<br />
stellenweise mit Titanweiß überarbeiten und das<br />
Haar mit sehr kurzen, drehenden Pinselbewegungen<br />
andeuten. Trocknen lassen.<br />
12 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
V e r f ü h r u n g i n S c h w a r z w e i ß<br />
TIPP<br />
Es ist bei einem Farbwechsel von hell zu dunkel oder umgekehrt<br />
völlig ausreichend den Pinsel an einem Papiertuch gut abzureiben.<br />
Wenn durch Trocknungszeiten längere Arbeitspausen entstehen,<br />
wickeln Sie den Pinsel einfach in Frischhaltefolie; so können die<br />
Farbrückstände auf dem Pinsel zwischenzeitlich nicht antrocknen.<br />
Mit Titanweiß weitere Details in den Haaren, am<br />
Schulterblatt, am Gesäß, der angedeuteten Hand<br />
und dem Tuch herausarbeiten, bzw. die Intensität<br />
vom Weiß verstärken. Zuletzt wenig Titanweiß mit<br />
dem Palettmesser vorsichtig auf dem Hintergrund<br />
verreiben, um lebendige Akzente zu setzen.
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Fisch in<br />
frischen<br />
Farben<br />
Warum kann der Zackenbarsch zwischen den<br />
Algen einerseits so lebendig malerisch, andererseits<br />
so plakativ wirken? Das Geheimnis ist die<br />
Untermalung, die sowohl für den Fisch wie für<br />
den Tang die Grundfarbe bereitstellt. Nun geht<br />
es nur noch darum, die entsprechenden Bereiche<br />
mit verwandten Farbtönen aufzuhellen oder<br />
abzudunkeln. Beim Fisch tragen Sie die Farben<br />
eher satt und deckend auf, speziell in den Lichtspiegelungen.<br />
Damit erhält er nicht nur Gestalt,<br />
sondern auch eine beeindruckende Präsenz. Die<br />
Algen hingegen als lebendiges Beiwerk werden<br />
lasiert: vorne plastisch, hinten flächig und bisweilen<br />
auch nur als Schatten. Diese kulissenartige<br />
Komposition mit dem tiefen Dunkelblau als Hintergrund<br />
bringt eine beeindruckende Tiefe in das<br />
großformatige Acrylgemälde.<br />
M A T E R I A L<br />
• Keilrahmen 60 x 80 cm<br />
(z. B. Reeves)<br />
• Galeria Acrylfarben von Winsor &<br />
Newton in Kobaltblau, Coelinblau,<br />
Ultramarinblau, Kadmiumgelb,<br />
Magenta, Kadmiumorange, Kadmiumrot,<br />
Türkis, Paynesgrau und<br />
Titanweiß<br />
• Verschiedene Pinsel<br />
(z. B. von da Vinci)<br />
• Buntstift, dunkelblau<br />
Rastervorlage F auf Seite 43<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
1. (ohne Abb.) Das Motiv von der Vorlage<br />
mit einem dunkelblauen Farbstift auf den<br />
Keilrahmen übertragen. Die Algen vor dem<br />
Fisch müssen deutlich erkennbar sein.<br />
Für den Fisch Coelinblau und Titanweiß<br />
mischen und die Umrisse in<br />
diesem blassen Blau flächig ausmalen.<br />
Den Hintergrund in Kobaltblau,<br />
die Schatten der Algen mit Ultramarinblau<br />
und die vorderen Algen mit<br />
Kadmiumgelb ausmalen.<br />
Weitere Algenformen mit<br />
Kadmiumorange, Magenta<br />
und Türkis ausmalen. Bei<br />
alledem handelt es sich um<br />
Untermalungen; ein ganz<br />
gleichmäßiger Farbauftrag ist<br />
weder nötig noch erwünscht.<br />
14 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Wundersam leuchtet der heimische Zackenbarsch<br />
aus dem tiefen Blau und zwischen den sachte sich<br />
wiegenden Algen hervor: In wenigen Malschritten<br />
entsteht mit Acrylfarben diese ebenso malerische wie<br />
plakative Unterwasser-Szene.<br />
Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Die Schattenbereiche<br />
bzw. die Muster im Fisch<br />
mit dem dunkleren Ultramarinblau<br />
malen, die<br />
Bereiche dazwischen<br />
mit Türkis aufhellen.<br />
Das Auge, den Mund und die<br />
Schatten am Bauch mit Paynesgrau<br />
malen; die Lichtspiegelungen<br />
in einer hellen Mischung aus<br />
Ultramarinblau mit Titanweiß.<br />
Den Hintergrund mit Ultramarinblau<br />
abdunkeln, sodass<br />
sich der Fisch deutlicher absetzt<br />
und in Erscheinung tritt.<br />
TIPP<br />
Paynesgrau eignet sich hervorragend für sehr dunkle<br />
Bereiche. Dieses tiefe Dunkelgrau ist lebendiger und<br />
wirkt farbiger als ein lebloses, aus Schwarz und Weiß<br />
gemischtes Grau.<br />
Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />
Die Schattenseiten der gelben Algen<br />
zunächst mit verdünntem Kadmiumgelb<br />
und dann Ultramarinblau lasieren. Durch<br />
den transparenten Auftrag (wie stets<br />
beim Lasieren auf trockenen Untergrund)<br />
entstehen lebendige Strukturen.<br />
16 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
F i s c h i n f r i s c h e n F a r b e n<br />
In gleicher Weise die Schatten der andersfarbigen<br />
Algen malen, nun jedoch in einer dunklen,<br />
rotbraunen Mischung aus Kadmiumorange<br />
und Ultramarinblau. Die Lichtseiten in der mit<br />
Titanweiß aufgehellten Mischung malen.<br />
Die Glanzlichter dick und<br />
satt mit Titanweiß auftragen;<br />
zuletzt mit Ultramarinblau<br />
und Türkis noch ein paar<br />
Farbakzente setzen.
Glücklich in den<br />
<strong>Frühling</strong>!<br />
Motiv: Isabelle Zacher-Finet, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Der <strong>Frühling</strong> zieht ins Land und der erste<br />
Marien käfer taucht auf – draußen auf der Wiese<br />
und bei Ihnen zu Hause in diesem rundum fröhlichen<br />
Acrylbild. Malen macht glücklich!
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Stupfen, Tupfen und Vermalen, Schwamm und Pinsel: Das<br />
ist das ganze Geheimnis der wolkig-weißen Blüten vor den<br />
frühlingshaft warmen Gelb- und Orangetönen des Hintergrundes,<br />
der nach unten hin in die grüne Wiese verläuft.<br />
Eine wunderbar einfache Methode, eine freundliche und<br />
optimistische Farbstimmung ins Bild zu bringen; allerdings<br />
sollten Sie die rasch trocknenden Acrylfarben zügig<br />
ineinander vermalen. Den fröhlichen und unübersehbaren<br />
Kontra punkt setzt der Marienkäfer mit seinen schwarzroten<br />
Signalfarben – auch er ist dank seiner schlichten<br />
Gestalt ganz einfach zu malen.<br />
TIPP<br />
Es ist ratsam wirklich nur wenig Farbe<br />
zu verwenden und den Arbeitsschritt<br />
vorzugsweise zu wiederholen, statt mit<br />
zu starkem Farbauftrag zu beginnen,<br />
was sich hinterher nur schwer korrigieren<br />
lässt.<br />
6. Mit dem trockenen Rundpinsel<br />
noch einmal in unregelmäßiger<br />
Saftgrün und Oxidgrün auf<br />
die Stängel auftragen.<br />
M A T E R I A L<br />
• Keilrahmen 50 x 60 cm<br />
(von VBS)<br />
• VBS Acrylfarbe, je 200 ml<br />
in Kadmiumgelb, Primärrot,<br />
Saftgrün, Oxidgrün dunkel,<br />
Lichter Ocker, Schwarz,<br />
Titanweiß<br />
• VBS Borstenpinsel, Gr. 8<br />
• VBS Easy-Brush<br />
Rundpinsel, Gr. 6<br />
• VBS Easy-Brush<br />
Flachpinsel, Gr. 12<br />
• helle Pastellkreide<br />
• Schwammaufsatz für Tuben<br />
(alles über www.vbshobbyversand.de)<br />
• Reeves Abreißpalette<br />
• Pinselwascher<br />
Rastervorlage G auf Seite 43<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
1. Den Keilrahmen im oberen<br />
Bereich zügig in Kadmiumgelb<br />
grundieren. Dabei ganz oben<br />
etwas Weiß mit vermalen; auf<br />
der rechten Seite ein wenig Rot<br />
zum Gelb geben, so dass ein<br />
Orange entsteht. Die Grundierung<br />
vom unteren Rahmenrand<br />
in Saftgrün fortführen und stellenweise<br />
wenig Weiß hinzufügen.<br />
Den Übergang von Grün<br />
zu Gelb zügig nass in Nass miteinander<br />
weich vermalen und<br />
den Hintergrund anschließend<br />
gut trocknen lassen.<br />
2. Die Vorlage in der Rastermethode<br />
(S. 40) mit der Pastellkreide<br />
auf den Keilrahmen übertragen.<br />
Fortgeschrittene wagen die<br />
Vorzeichnung frei Hand; Korrekturen<br />
sind jederzeit mit einem<br />
feuchten Tuch möglich.<br />
3. Im Bereich der Blüten mit Hilfe<br />
des Schwammaufsatzes Weiß<br />
auftupfen. Die Farbe dann umgehend<br />
zum unteren Bildrand<br />
hin mit dem Flachpinsel unter<br />
Zugabe von Wasser gänzlich<br />
weiß vermalen. In der rechten<br />
und linken unteren Bildecke jeweils<br />
unregelmäßige Mischungen<br />
aus Saftgrün und Oxidgrün<br />
setzen, sowie die Blumenstängel<br />
mit beiden Grüntönen im<br />
Wechsel in den feuchten Farbauftrag<br />
mit dem Rundpinsel<br />
einziehen.<br />
4. Mit dem Schwammaufsatz<br />
wenig Titanweiß auf den getrockneten<br />
Blütenhintergrund<br />
auftragen und weich verreiben,<br />
so dass ein wolkiger Eindruck<br />
innerhalb der Blume entsteht.<br />
In der gleichen Technik<br />
vorsichtig am oberen Bildrand<br />
einige Helligkeiten einarbeiten.<br />
5. Anschließend mit dem Flachpinsel<br />
den Kopf des Käfers mit<br />
wenig Farbe in der Trockenpinseltechnik<br />
in lichtem Ocker<br />
grundieren und den Körper in<br />
einem Farbverlauf von Rot zu<br />
Schwarz malen.<br />
7. Mit Schwarz die Punkte des<br />
Käfers malen und den unteren<br />
Schatten verstärken. Den Kopf<br />
ebenfalls in Schwarz ausmalen.<br />
Dabei nach vorne rechts etwas<br />
Weiß hinzufügen. Dann noch<br />
das Bein in Schwarz malen und<br />
mit einem weißen Lichtreflex<br />
versehen. Auch am Kopfende<br />
des Käfers zum Rücken hin die<br />
zwei weißen Punkte setzen.<br />
8. Verwenden Sie dann den<br />
Flachpinsel um mit reichlich Titanweiß<br />
einzelne Blütenblätter<br />
im oberen Bereich der Blüte<br />
deutlich herauszustellen. Ein<br />
Blütenblatt entspricht einem<br />
Pinselaufsatz.<br />
9. Mit etwas zurückhaltender<br />
aufgetragenem Weiß auch im<br />
unteren Blütenbereich einzelne<br />
Blättchen andeuten. Zuletzt<br />
Titanweiß mit viel Wasser verdünnen<br />
und oben rechts quer<br />
über die Leinwand sprenkeln;<br />
das Sprenkeln am besten vorher<br />
auf einem Blatt Papier üben.<br />
19
Malschule<br />
B e t t a g s Franz-Josef Bettag ist ein erfahrener<br />
Kursleiter und Buchautor.<br />
Er zeigt Ihnen anhand vieler<br />
Beispiele den Umgang mit Farbe<br />
und Pinsel. Auf www.bettagsmalschule.de<br />
finden Sie weitere<br />
Malanleitungen und Videos zu<br />
der hier vorgestellten sowie zu<br />
anderen Techniken.<br />
TIPPS<br />
Farben: Sie brauchen für Ihre ersten<br />
Malversuche folgende Farbtöne:<br />
Kadmiumgelb,Ultramarinblau, Alizarin-Karmesin,<br />
Kadmiumrot, Winsorgrün,<br />
Indigo. Alle Farben von Artists<br />
Water Color von Winsor & Newton.<br />
Malgrund: Für diese Technik eignen<br />
sich besonders gut hellweiße<br />
Papiere. Cremfarbene oder Naturpapiere<br />
verfälschen die Kontraste zwischen<br />
Papierweiß und Farbe. Papiere<br />
von Lana oder Fabriano sind hier die<br />
beste Wahl.<br />
<strong>Mein</strong> erstes Aquarell<br />
Positiv und negativ<br />
Im zweiten Teil des Aquarellkurses für Anfänger geht es um das<br />
Zusammenspiel von (dunklem) Hintergrund und (hellem bis weißen)<br />
Vordergrund. In der Psychologie nennt man das Figur und<br />
Grund, beim Malen Positiv-Negativ-Formen. Die Sache ist recht<br />
einfach: Ein Motiv zeigt sich entweder „positiv” durch den Farbauftrag,<br />
oder „negativ”, indem man nur die Umgebung malt.<br />
Was unterscheidet Aquarellfarben von Anfang an<br />
von Acryl- oder Ölfarben? Es fehlt die Farbe Weiß<br />
in der Palette. In Ihrem Aquarell kommt Weiß durch<br />
das Weiß des Papiers; also durch das Nichtmalen!<br />
Daher nennt man weiße Formen Negativformen.<br />
„Positiv“ gemalt wird die Umgebung.<br />
Was im Bild weiß werden soll, muss also ausgespart<br />
bleiben. Sie können die Farbe um den Bereich auftragen,<br />
das Motiv also ummalen. Oder Sie decken<br />
den Bereich ab, der weiß bleiben soll, malen einfach<br />
über die Abdeckung (die Maskierung) und nehmen<br />
dann die Maskierung ab.<br />
Ob Ummalen oder Maskieren: Jedes Aquarell lebt<br />
vom Zusammenspiel der gemalten Positivformen<br />
2. Teil<br />
mit den ausgesparten Negativformen. Diese Balance<br />
zwischen Hell und Dunkel, Licht und Schatten<br />
zeichnet das Aquarell aus. Wenngleich dem<br />
Betrachter die Farben ins Auge springen – ohne<br />
das Licht der Negativformen wird das Bild flach<br />
und bedeutungslos.<br />
Um dies zu erfassen, muss man gut beobachten.<br />
Sie werden sehen, dass sich das Wechselspiel von<br />
Positiv- und Negativformen durch die ganze Aquarellmalerei<br />
zieht. Bisweilen wird das ganze Motiv<br />
negativ gestaltet, indem man nur die Zwischenräume<br />
malt, beispielsweise Blattwerk als Hintergrund.<br />
Wie das genau geht, zeige ich Ihnen in<br />
meinem Video. Lassen Sie sich überraschen!<br />
Maskierung: Die helle, zähfl üssige<br />
Maskierfl üssigkeit wird auf das<br />
Papier aufgetragen. Sie trocknet zu<br />
einem zähen Film. Danach kann sie<br />
übermalt werden. Nach dem Trocknen<br />
der Farbe wird sie mit dem Finger<br />
oder Radiergummi abgerubbelt<br />
(daher auch die Bezeichnung „Rubbelkrepp“).<br />
Die Aqua-Maskierstifte<br />
sind weiß oder blau eingefärbt und<br />
eignen sich für Detailarbeiten.<br />
Den ersten Teil des Aquarellkurses<br />
finden Sie in Ausgabe<br />
Nr. 39 sowie auf<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
www.bettags-malschule.de
Als bloß weiße Negativformen<br />
wären die Blüten unnatürlich<br />
grellweiß und würden vor dem<br />
Hintergrund als Leerstellen erscheinen.<br />
Erst die zarten Schattenlasuren<br />
geben den Blüten ihre<br />
dreidimensionale Gestalt.<br />
Zwei Mal die Katze: Links wird<br />
die Katze selbst als Positivform<br />
gemalt, sie wirkt malerisch und<br />
plastisch. Rechts wird nur der<br />
Hintergrund gemalt, die Katze<br />
erscheint flächig als Negativform.<br />
In diesem Blumenmotiv lässt sich die Technik<br />
gut erkennen. Der Hintergrund wird<br />
dunkel gemalt, ist also positiv. Die ummalten<br />
Blütenformen erscheinen als papierweiße<br />
Negativformen (und können dann<br />
natürlich weiter ausgearbeitet werden.<br />
Die Katze postiv<br />
Die Katze negativ<br />
Motiv & Fotos: Franz-Josef Bettag<br />
Doppelte Negativformen<br />
Aus dem Hintergrund tritt im ersten Schritt<br />
die ausgespart gebliebene, papierweiße Gestalt<br />
der Vase und Blüten als Negativform<br />
heraus. Schon ein paar Schatten in der Vase<br />
bringen sie in eine plastische Form. In den<br />
nächsten Schritten wird die Negativform farbig<br />
ausgearbeitet. Auch hier werden die weißen<br />
Lichtreflexe auf der Vase und an den<br />
Blütenrändern ausgespart und bleiben als Negativformen<br />
stehen. Diese Glanzlichter geben<br />
dem Motiv ihre endgültige Gestalt.<br />
(Abb. links) Durch Ummalen entsteht die<br />
Negativform des Motivs.<br />
(Abb. rechts) In der Ausarbeitung bleiben<br />
wiederum weiße Glanzlichter als Negativformen<br />
stehen.<br />
21
B e t t a g s Malschule<br />
DeN piNSel verSteHeN<br />
Lattenzaun und Zwischenraum …<br />
M A T E R I A L<br />
• Aquarellpapier hellweiß DIN A3,<br />
ca. 250 – 300 g/qm, Lana oder Fabriano<br />
(z. B. über www.gerstaecker.de)<br />
• Aquarellfarben Artists Water Color von<br />
Winsor & Newton in Kadmiumgelb,<br />
Ultramarinblau, Alizarin-Karmesin,<br />
Kadmiumrot, Winsorgrün und Indigo<br />
• Fehhaarpinsel Gr. 6 (z. B. von Habico)<br />
• Abdeckfilm<br />
• Aqua-Maskierstift<br />
• Bleistift und Radierer<br />
Weitere Materialbeschreibungen finden<br />
Sie im ersten Teil von „<strong>Mein</strong> erstes<br />
Aquarell” in Heft 39, Bettags Mal schule,<br />
Seite 17.<br />
„Es war einmal ein Lattenzaun,<br />
mit Zwischenraum, hindurchzuschaun<br />
…“ dichtet Christian Morgenstern.<br />
In diesem Übungsbeispiel<br />
erscheint der Lattenzaun als Negativform,<br />
die erst vor dem dunkel gemalten<br />
Zwischenraum und dem Hintergrund<br />
ihre Gestalt annimmt.<br />
1<br />
1. Zeichnen Sie den Zaun mit einem weichen Bleistift vor.<br />
2<br />
2. Mischen Sie Winsorgrün mit etwas Indigo<br />
und malen Sie links den dunklen Hintergrund.<br />
Sparen Sie Pfosten und Latten aus.<br />
3. Rechts malen Sie den hellgrünen Hintergrund in einer<br />
Mischung aus Winsorgrün und Kadmiumgelb; achten<br />
Sie dabei auf die entsprechende Verteilung von Hell<br />
und Dunkel. Lassen Sie alles trocknen.<br />
3<br />
22 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
4 5<br />
4. Die Schatten auf der rechten Seite des Zauns malen Sie mit einem<br />
leicht verdünnten Indigo.<br />
5. Mit gleicher Farbe setzen Sie auch die Schatten unter den Zaun und<br />
lassen alles trocknen. Schon hier gewinnt das Motiv Räumlichkeit.<br />
Motiv & Fotos: Franz-Josef Bettag<br />
6<br />
6. Zum Schluss malen Sie mit Winsorgrün die<br />
Sträucher und Bäume in den Hintergrund. Mit<br />
etwas Indigo können Sie die Farbe abdunkeln. Die<br />
Bildteile im Hintergrund werden flächig lasiert<br />
und nicht plastisch ausgearbeitet. Sie geben dem<br />
Motiv Räumlichkeit.<br />
Das video zu der zweiten Übung können<br />
Sie sich unter www.mein-kreativatelier.de<br />
oder unter www.bettags-malschule.de<br />
ansehen. Dort finden Sie auch weitere infos<br />
und vorlagen zu dieser und anderen<br />
maltechniken.
Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Mit leichter Hand lasiert,<br />
beeindrucken die Kletterrosen<br />
in diesem Aquarell durch<br />
Räumlichkeit und frische, zarte<br />
Farbigkeit. Sechs Farben und<br />
ein einziger Pinsel reichen aus.
Bezaubernde<br />
M a l e n m i t A q u a r e l l f a r b e n<br />
Kletterrosen<br />
Die Besonderheit der Aquarellfarben, nämlich ihre<br />
Transparenz, lässt es zu, Farbe auf Farbe zu schichten.<br />
Dabei malt man stets mit dunkleren Farben auf die untere,<br />
hellere und trockene Farbschicht. Die wässrigen,<br />
im Unterschied zu Acrylfarben „körperlosen“ Aquarellfarben<br />
trocknen schnell auf, sodass, wenn nicht gerade<br />
hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kaum Malpausen eintreten.<br />
Gegebenenfalls kann man (vorsichtig!) mit dem Fön<br />
nachhelfen.<br />
Die Farben decken nicht, sodass auch das Papierweiß<br />
stets durchleuchtet. In dieser Lasurtechnik („Aqualasur“)<br />
beeinflussen sich die Farbschichten gegenseitig; das<br />
Er gebnis ist eine beeindruckende Farbtiefe und erstaunliche<br />
Leuchtkraft. Außerdem kann man auf diese Weise<br />
schon mit ganz wenigen Farben viele spannende<br />
Zwischentöne und Schatteneffekte erzeugen.<br />
M A T E R I A L<br />
• Aquarellpapier, 30 × 40 cm, matte<br />
Ober fläche, 450 g/m²<br />
(z. B. Cornwall von Hahnemühle)<br />
• Künstleraquarellfarben von Winsor<br />
& Newton in Kadmiumgelb, Ultramarinblau,<br />
Alizarin-Karmesin,<br />
Kadmiumrot, Winsorgrün, Indigo<br />
• Fehhaarpinsel<br />
(z. B. von GERSTAECKER)<br />
Rastervorlage B auf Seite 41<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Die Umrisse der drei Blüten von der<br />
Vorlage mit einem weichen Bleistift<br />
aufs Papier übertragen.<br />
Mit der Spitze des Fehhaarpinsels<br />
die Umrisse der Blüten und dann die<br />
Schattenflächen in einem intensiven,<br />
nicht zu stark verdünntem Karmesin<br />
malen. Entscheidend ist die richtige<br />
Pinselhaltung. Der Strich muss sitzen,<br />
ein Nacharbeiten ist nicht möglich.<br />
25
M a l e n m i t A q u a r e l l f a r b e n<br />
In gleicher Weise die Blätter, Stängel<br />
und die Knospen mit Winsorgrün<br />
malen; trocknen lassen.<br />
TIPP<br />
Dank ihrer Transparenz kann man Tonwerte mit Aquarellfarben ganz<br />
leicht in mehreren Schichten aufbauen und damit Farbtiefe erzeugen.<br />
Zuvor sollten Sie die verschiedenen Tonwerte einschätzen und<br />
die Farbe entsprechend verdünnen und mischen. Danach bauen Sie<br />
die dunkleren Farbtöne und Schatten schrittweise in Lasurschichten<br />
auf – immer mit dunkleren auf hellere Farben.<br />
Eine Mischung aus Ultramarinblau<br />
und Karmesin anlegen und den<br />
Hintergrund zügig malen, dabei<br />
die Motivteile aussparen. Die Tonwerte<br />
im Hintergrund beachten.<br />
Mehr zur Aquarelltechnik<br />
finden Sie auf Seite 20.<br />
Lehrvideos sehen Sie auf<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
und www.bettags-malschule.de<br />
Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />
Ultramarinblau und Karmesin<br />
zu einer violetten<br />
Schattenfarbe mischen<br />
und damit die dem Licht<br />
abgewandten Bereiche<br />
malen. Die Pollenstempel<br />
mit einem kleinen Klecks<br />
Kadmiumrot in der Mitte<br />
der unteren Blüte einsetzen<br />
und einen Klecks<br />
Kadmiumgelb aufsetzen.<br />
Trocknen lassen.<br />
TIPP<br />
Versuchen Sie nicht, einzelne Striche zu korrigieren;<br />
das würde stärker auffallen als der eine<br />
oder andere nicht ganz so gelungene Malstrich.<br />
Und falls Sie zwischendurch gar nicht zufrieden<br />
sind: Fangen Sie einfach von vorne an.<br />
26
B e z a u b e r n d e K l e t t e r r o s e n<br />
Die Blätter und Zweige im Hintergrund in mehr<br />
oder weniger verdünnten, also helleren und dunkleren<br />
Mischungen aus Winsorgrün und etwas Ultramarinblau<br />
lasierend auftragen; bisweilen kleine<br />
Lichter aussparen. Trocknen lassen.<br />
Winsorgrün und Ultramarinblau zu einem<br />
dunkleren Grünton mischen und damit<br />
die Schattenbereiche der Knospen abdunkeln.<br />
Zuletzt auch einige Blätter im Ansatz<br />
dunkler gestalten, sodass Tiefe in das Bild<br />
kommt. Farbe trocknen lassen. Fertig!<br />
27
Nutze den Tag<br />
Motiv, Foto und Styling: Susanne Knapp C.Kreul<br />
Carpe diem, sagten die alten Römer, nutze<br />
den heutigen Tag. Wie wäre es, den Tag<br />
für die Gestaltung dieses dekorativen Keilrahmens<br />
zu nutzen? Daran haben Sie sicher<br />
weit über den Tag hinaus Ihre Freude!
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Mit dem unten empfohlenen Material<br />
und den entsprechenden Hilfsmitteln<br />
– Schablonen, Roller, Malmesser<br />
usw. – wird es Ihnen überhaupt nicht<br />
schwer fallen, die Farben und Blattgold,<br />
Muster und Schriften effektvoll<br />
und harmonisch zusammen und ins<br />
Bild zu bringen. Dabei haben Sie natürlich<br />
auch viel Spielraum, um in der<br />
Komposition Ihre eigenen kreativen<br />
Ideen zu verwirklichen.<br />
M A T E R I A L<br />
• Keilrahmen SOLO GOYA BASIC LINE,<br />
60 x 80 cm<br />
• Acrylfarbe SOLO GOYA ART ACRYL<br />
BASIC in Lichter Ocker, Rotbraun und<br />
Dunkelbraun<br />
• Home Design Dekor-Schablone<br />
„Farnblatt“ und „Blätterbordüre“<br />
• Schablonierfarbe Home Design in<br />
Elfenbein<br />
• Schablonierfarbe Home Design in der<br />
Tube in Terracotta<br />
• Schablonier-Roller Home Design, 10 cm<br />
• Blattmetall Home Design ART DECO<br />
in Goldfarben<br />
• Anlegemilch Home Design ART DECO,<br />
pastos<br />
• Anlegemilch im Stift<br />
Home Design ART DECO<br />
• Überzugslack Home Design ART DECO<br />
• Effekt-Paste Home Design Acryl in<br />
Brillantgold<br />
• Künstler-Malmesser SOLO GOYA<br />
• Malschwämmchen<br />
• weicher Pinsel (z.B. Synthetikpinsel aus<br />
Vergolden Pinselset)<br />
• weißes Kopierpapier zum Übertragen<br />
von Vorlagen<br />
• Schriftvorlage „Carpe Diem“<br />
• Küchenpapier • Bleistift<br />
• Kugelschreiber • Plastikfarbwanne<br />
3. Die Schablone „Blätterbordüre“ auf dem<br />
rotbraunen Feld mit Schablonierfarbe Terracotta<br />
austupfen; Vorgang wiederholen.<br />
4. Auf die große dunkelbraune Fläche die<br />
2-teilige Schablone „Farnblatt“ aufkleben,<br />
die Zwischenräume mit Anlegemilch pastos<br />
austupfen und die Schablone abziehen.<br />
5. Nach ca. 20 Minunten das Blattmetall auflegen<br />
und mit dem Pinsel andrücken. Nicht<br />
haftendes Blattmetall vorsichtig wegwischen.<br />
Die Schablone mit Wasser reinigen<br />
und trocknen lassen.<br />
6. Die Schablone auf das kleine dunkelbraune<br />
Feld kleben und mit dem Malmesser mit<br />
Acryl Effekt-Paste Brillantgold ausspachteln.<br />
Die abgezogene Schablone wieder reinigen<br />
und trocknen lassen.<br />
7. Den Schriftzug „Carpe Diem - nutze den<br />
Tag“ mit weißem Kopierpapier (beschichtete<br />
Seite nach unten) auf den Keilrahmen<br />
übertragen. Die Vorlage darüber und mit<br />
Klebstreifen befestigen. Alle Linien mit einem<br />
Kugelschreiber nachzeichnen, sodass<br />
sie sich auf den Malgrund übertragen.<br />
8. Die durchgepauste Schrift mit der Anlegemilch<br />
aus dem Stift nachschreiben. Durch<br />
die schräge Kalligrafiespitze lässt sich die<br />
Schriftbreite variieren. Die Anlegemilch<br />
etwa 20 Minuten trocknen lassen. Bei sehr<br />
saugenden Untergründen evtl. den Auftrag<br />
wiederholen.<br />
9. Nach und nach die ganze Schrift mit<br />
Blattmetallstücken abdecken und mit dem<br />
Pinsel andrücken. Das Blattmetall bleibt an<br />
der Anlegemilch haften. Nicht haftendes<br />
Blattmetall mit dem Pinsel vorsichtig wegwischen<br />
und in einer Dose sammeln.<br />
1. Die Leinwand in vier Felder unterteilen.<br />
Das erste Feld mit der Rolle in Ocker, Feld 2<br />
in Rotbraun und die Felder 3 und 4 in Dunkelbraun<br />
walzen; den Rand des Keilrahmens<br />
gleich mitgestalten, alles trocknen lassen.<br />
2. Die Schablone „Farnblatt“ auf dem ockerfarbenen<br />
Feld platzieren und die Schablonierfarbe<br />
Elfenbein mit dem Roller aufbringen<br />
(A). Mit neu platzierter Schablone ein<br />
Farnblatt-Streumuster verteilen und mit etwas<br />
Ocker kreuz und quer überrollen.<br />
Eine sehr viel ausführlichere<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />
mit allen Abbildungen fi nden<br />
Sie im Internet unter<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
29
K i n d e r k r e a t i v<br />
Kätzchen<br />
in der Wiese<br />
Fotos: iStockphoto<br />
Was ist denn das? Neugierig schnuppert das<br />
kleine Kätzchen an den Blumen. Zeichne es<br />
zuerst mit Bleistift. Dann nimmst du Farbstifte,<br />
zeichnest die Blumenwiese und malst<br />
das Kätzchen aus.<br />
M A T E R I A L<br />
• Zeichenpapier z. B.<br />
Junior von Hahnemühle<br />
• Bleistift<br />
• Farbstifte in den<br />
Farben Rosa, Hellblau,<br />
Schwarz, Hellgelb,<br />
Dunkelorange,<br />
Lila, Hellgrün und<br />
Dunkelgrün<br />
(z. B. von Staedtler)<br />
• Anspitzer<br />
• Radiergummi<br />
2<br />
So wird’s gemacht:<br />
1. Bei diesem Kätzchen ist die<br />
Grundform des Kopfes ein<br />
Kreis. Da du es von der Seite<br />
siehst, ist das Oval des<br />
Körpers länger. Vom Kopf<br />
aus gemessen, passt das<br />
Kopfmaß einmal hinein.<br />
2. Dann zeichnest du die Beine, den<br />
Schwanz und die Dreiecke für die Ohren.<br />
Die Länge der Beine kannst du selbst mit<br />
Hilfe des Kopfmaßes herausfinden.<br />
1<br />
3<br />
4<br />
3. Wie das Gesicht des Kätzchens<br />
gezeichnet wird, zeige<br />
ich dir in drei Schritten:<br />
a) Der Kopf ist ein wenig<br />
nach rechts gedreht – also ist<br />
das Hilfslinienkreuz etwas<br />
nach rechts verschoben. Die<br />
waagerechte Linie liegt sehr<br />
weit unten.<br />
b) Jetzt wird die richtige<br />
Kopfform in den Kreis gezeichnet.<br />
c) Zum Schluss setzt du die<br />
Augen auf die waagerechte<br />
Linie und verbindest sie mit<br />
zwei gebogenen Linien mit<br />
der Nase.<br />
4. Und so wird das Kätzchen in<br />
die roten Hilfslinien gezeichnet:<br />
30 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
M e i n e l i e b s t e n T i e r k i n d e r<br />
5. Die Vorzeichnung<br />
ist fertig. Ich<br />
habe noch zwei<br />
Blumen dazu<br />
gemalt. Das<br />
Kätzchen findet sie<br />
sehr interessant.<br />
5<br />
6a<br />
6. a) Die Richtung, in<br />
die das Fell des Kätzchens<br />
wächst, siehst du<br />
in dieser Zeichnung. So<br />
sollten auch deine<br />
Zeichenstriche<br />
verlaufen.<br />
6. b) Beginne mit dem schwarzen Buntstift. Male mit kurzen<br />
Strichen, durch die das weiße Papier hindurch schimmern darf. Die<br />
weißen Fellflächen bekommen stellenweise eine hellblaue Tönung.<br />
Hellblau sind auch die Augen, hellrosa das Innere der Ohren, die kleine<br />
Nase und das Mäulchen. Mit Hellgrün wird die Wiese grundiert. Dunkelgrün<br />
brauchen wir für die einzelnen Grashalme. Die Blumen sind hellgelb und lila.<br />
Mit Dunkelorange habe ich in die Blütenmitte etwas Schatten gemalt. Nun ist<br />
das Kätzchen fertig. Das war nicht schwierig, oder?<br />
Empfehlung<br />
6b<br />
Ute Ludwigsen-Kaiser<br />
<strong>Kreativ</strong>e Kindermalschule<br />
<strong>Mein</strong>e liebsten Tierkinder<br />
erschienen im Englisch Verlag zum<br />
Preis von 15,80 Euro (D)<br />
ISBN-10: 3-862-30156-7<br />
ISBN-13: 978-3-862-30156-0<br />
In diesem Buch zeigt die Autorin die verschiedensten<br />
Tierkinder vom jungen Haustier<br />
bis zu exotischen Tierjungen. Dabei<br />
vermittelt die Autorin die Grundlagen des<br />
Zeichnens und baut die Motive Schritt für<br />
Schritt leicht nachvollziehbar auf, damit<br />
die kleinen Künstler die eigene <strong>Kreativ</strong>ität<br />
erfolgreich umsetzen und sich auch an<br />
eigene Motive wagen können.<br />
Zu beziehen über den Buchoder<br />
Hobbyfachhandel sowie<br />
direkt unter:<br />
www.shop.oz-verlag.de<br />
(Tel: 07623/964-155)<br />
31
Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />
Workshop<br />
Dekorative Volkskunst<br />
Die Bauernmalerei hat als althergebrachter Malstil seine ornamentalen<br />
Traditionen; überaus dekorativ für alle Objekte im bäuerlichen<br />
Stil. Ideal dafür sind die FolkArt-Acrylfarben von Efco mit ihren auf<br />
diese einfache und rustikale Malweise abgestimmten Tönen.<br />
32 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Grundsätzlich kann man fast alles mit<br />
Bauernmalerei dekorieren – wenn man so<br />
richtig in Schwung kommt, wird Ihr Haus<br />
vom Keller bis zum Dachboden ein einziges<br />
Malprojekt ! Ob Metall, Glas oder<br />
Holz, die Arbeitsweise ist im Wesentlichen<br />
die gleiche, nur beim Malen mit den<br />
jeweils geeigneten Farben muss man sich<br />
etwas umstellen.<br />
Zunächst, also bevor Sie mit der Bemalung<br />
beginnen, muss das Objekt grundiert<br />
werden. Dafür eignen sich Dispersionsfarben,<br />
Vollton-Abtönfarben auf<br />
Acrylatbasis, die in 500- oder 750-ml-Flaschen<br />
bei jedem Farbenfachhändler angeboten<br />
werden.<br />
Die Grundfarben Rot, Gelb, Ocker, Blau,<br />
Farngrün, Schwarz und Weiß sind ausreichend,<br />
denn aus dieser Palette kann man<br />
die meisten Farbtöne für unsere Projekte<br />
abmischen.<br />
Nach einer guten Trocknung der Grundierung<br />
kann man das Motiv aufzeichnen<br />
oder übertragen. Dies kann entweder<br />
freihändig mit einem Bleistift (Kreideoder<br />
Grafitstift) geschehen oder Sie ha -<br />
ben die Möglichkeit, das vorhandene<br />
Motiv mit einem Transferpapier auf das<br />
Objekt zu übertragen. Sollten nach dem<br />
Malen noch einige Pinselmarkierungen<br />
sichtbar sein, können diese leicht mit<br />
einem Radiergummi vor der Lackierung<br />
entfernt werden.<br />
Nun kommen wir zum Malen: Bei Ihrem<br />
Fachhändler finden Sie sicherlich eine<br />
große Auswahl an Acrylfarben. Am besten<br />
wählen Sie deckende Acrylfarben in<br />
Künstlerqualität. Einige Marken sind für<br />
unsere Zwecke etwas zu transparent –<br />
man braucht dann oftmals eine zweite<br />
Schicht für die Grundierung der Blumen.<br />
M A T E R I A L G E N E R E L L<br />
• Acrylfarben Plaid-FolkArt von Efco in<br />
Calico red (Rot), Cardinal red (Rot),<br />
Lemon custard (Gelb), Yellow ochre<br />
(Ocker), Fresh foliage (Grün), True<br />
blue (Blau), Sequin black (Schwarz),<br />
Wicker white (Weiß)<br />
• Rundpinsel Gr. 0, 2, 4 und 6<br />
• Acryl-Flachpinsel, 30 mm<br />
• Borstenpinsel, flach, Gr. 4 und 8<br />
(alles von Efco)<br />
• Palette<br />
• Transparentpapier und<br />
Grafit- Transfer-Papier<br />
• Schleifpapier<br />
• Abdeckband<br />
• Holzlineal, 30 cm lang<br />
• Zeichenblock • Bleistift • Radiergummi<br />
• Wasserbecher • Maltücher<br />
• Tapetenkleister<br />
• Kunstharzlack • Verdünnung<br />
Die Firma Efco bietet ein umfangreiches<br />
Sortiment an Materia lien und Zubehör<br />
für die Bauernmalerei an. Einen Fachhändler<br />
in Ihrer Nähe fi nden Sie anhand<br />
der Postleitzahl auf www.efco.de.<br />
Foto: Frank Schuppelius
Bauernmalerei<br />
Zur Übung führen<br />
Sie den gleichen<br />
Pinselstrich – hier<br />
die schmale Blattform<br />
– immer wieder<br />
aus – immer<br />
gleichmäßig aus<br />
dem Handgelenk.<br />
Das Abstützen mit dem kleinen Finger stabilisiert<br />
die Pinselführung.<br />
Pinselübungen<br />
Für Ihre ersten Übungen können Sie Zeichenpapier<br />
verwenden. Darauf trocknet<br />
die Farbe zwar schneller als auf Holz, doch<br />
zum Üben von Malstrichen ist das gut genug.<br />
Zum Malen benötigen Sie Synthetikpinsel<br />
von guter Qualität. Für die meisten<br />
Projekte benötigen Sie Pinsel in den Größen<br />
Nr. 0, 2, 4 und 6. Die Acrylfarben werden<br />
auf der Palette mit etwas Wasser zu<br />
einer cremigen Masse verdünnt.<br />
Pinselhaltung<br />
Die Pinselführung sollte fließend, weich<br />
und ohne Unterbrechung durchgeführt<br />
werden. Halten Sie den Pinsel dort, wo das<br />
Metall endet und das Holz beginnt. Ihr<br />
Daumen befindet sich unterhalb, Zeigeund<br />
Mittelfinger befinden sich oberhalb<br />
des Pinsels – die Pinselführung kommt aus<br />
dem Handgelenk. Wenn Sie für runde Formen<br />
den kleinen Finger als Stabilisierung<br />
nehmen, funktioniert er zusammen mit<br />
dem Pinsel wie ein Zirkel.<br />
Pinselführung<br />
Wenn Sie einen Pinselstrich machen, halten<br />
Sie den Pinsel beinahe senkrecht zur<br />
Oberfläche. Mit mehr oder weniger Druck<br />
auf den Pinsel können Sie die Breite des<br />
Pinselstrichs bestimmen. Beim „Laden“<br />
Ihres Pinsels tauchen Sie ihn leicht in die<br />
Farbe auf der Palette ein und führen ihn<br />
Diese Übung hilft, beidseitig gelungene Pinselstriche ausführen zu können:<br />
Setzen Sie Ihre Striche von links nach rechts an, dann von rechts nach links.<br />
Zeichnen Sie mit einem Bleistift eine schwungvoll gebogene Linie und<br />
setzen Sie nun Ihre Pinselstriche in die einzelnen Bögen.<br />
Mit dieser Übung bekommen Sie das richtige Gefühl für Rundungen;<br />
besonders wichtig für das Schattieren von Blättern.<br />
dann nach rechts und links. Dann drücken<br />
Sie den Pinsel an die Palette, um ihn an<br />
einer Seite abzuflachen. Nun beginnen Sie<br />
den Pinselstrich mit der dünnen Seite des<br />
Pinsels. Um einen gleichmäßigen Pinselstrich<br />
mit einem dünnen Ende zu erreichen,<br />
dreht man den Pinsel am Anfang<br />
sehr leicht zwischen den Fingern.<br />
TIPP<br />
Übung macht den Meister! Wenn Sie die einzelnen<br />
Schwünge und Grundmotive heraus haben, ersparen<br />
Sie sich beim Bemalen Ihrer Objekte manchen Fehler.<br />
33
Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />
1. Zeichnen Sie die Bauernrose vor. Achten Sie<br />
dabei auf die Proportionen: Der kleinere Kreis<br />
macht ungefähr ein Drittel der Kugel aus.<br />
2. Nun legen Sie die Grundierung an, wobei<br />
schon die erste Andeutung von Schatten eingearbeitet<br />
wird. Schon hier folgen die Pinselstriche<br />
der Form. Diese erste Einfassung macht<br />
die Form deutlich und verdeckt die Ansätze<br />
der Pinselstriche.<br />
3. Mit Braun schattieren Sie den inneren Teil<br />
der Rose von außen nach innen, der Rundung<br />
folgend, dann die Rosenblätter. Mit etwas verdünnter<br />
Farbe malen Sie weiche Übergänge.<br />
Workshop<br />
Klassische Blumenmotive<br />
In der Volkskunst, speziell in der Bauernmalerei haben sich Hunderte von Darstellungsweisen<br />
ent wickelt. Jede Region hat eine andere Art der Blumenmalerei herausgebildet. Die klassischen<br />
Grundformen jedoch, wie die in diesem Workshop gezeigten Rosen, Tulpen, Blätter etc., finden<br />
sich immer wieder. Auch Vasen, Körbe und Trauben sind beliebte Motive.<br />
Bauernrose<br />
Die traditionelle Bauernrose ist eine der wichtigsten Blumen in der Bauernmalerei. Sie kommt<br />
in verschiedenen Variationen vor, von einer einfach stilisierten bis hin zur kunstvollen Ausführung.<br />
In unterschiedlichen Farben und Formen verziert sie viele Möbelstücke. Wie Sie die<br />
Bauernrose malen, sehen Sie in diesem Beispiel.<br />
34 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
4. In gleicher Weise, beginnend von links nach<br />
innen, tragen Sie die Lichtseite auf und fassen<br />
die Rose mit Weiß ein. Vom Rand her beginnen<br />
Sie mit leichten Schattierungen.<br />
5. Um einen weichen, stufenlosen Übergang<br />
von der Licht- bis zur Schattenseite zu erreichen,<br />
verblenden Sie die Ränder mit etwas<br />
Wasser.<br />
6. Setzen Sie mit wenig Weiß das Licht in die<br />
noch leicht feuchte Rose und umrahmen die<br />
Blütenblätter. Zuletzt malen Sie in die braune<br />
Fläche noch drei kleine Pinselstriche oder<br />
Punkte.
Bauernmalerei<br />
Barockrose<br />
Die Barockrose ist eine Weiterentwicklung<br />
der traditionellen<br />
Bauernrose. Da sie also<br />
zu einer späteren Zeit entstanden<br />
ist, sollte sie nicht mit früheren<br />
Rosenformen kombiniert<br />
werden.<br />
aus: Gerhard Mounet-Lipp, „Workshop Kunst und Gestalten – Bauernmalerei“ Englisch Verlag, Fotos: Gerhard Mounet-Lipp<br />
1. Die Vorzeichnung erfolgt<br />
ebenso wie bei der Bauernrose.<br />
Hier jedoch wird lediglich<br />
die Blütenmitte mit Braun umrandet.<br />
2. Mit etwas Braun schattieren<br />
Sie die einzelnen Rosenblätter<br />
und den inneren Teil fächerartig<br />
von innen nach außen. Mit<br />
wenig Wasser vermalen Sie das<br />
Braun weich mit der Grundierung.<br />
3. Auf den Lichtseiten fassen<br />
Sie die Rosenblätter und die<br />
Blütenmitte mit Weiß ein.<br />
5. Beim Schattieren und Verblenden<br />
der Lichter entsteht<br />
ein weicher Übergang von<br />
Weiß ins Rot und dann weiter<br />
ins Braun.<br />
6. Betonen Sie nochmals mit<br />
Weiß die Lichtseite und folgen<br />
Sie dabei der bestehenden Einteilung.<br />
Beim Einrahmen der<br />
Rosenblätter beginnen Sie<br />
dünn und verbreitern den<br />
Strich mit etwas mehr Druck<br />
auf dem Pinsel; dann heben Sie<br />
den Pinsel leicht und lassen den<br />
Pinselstrich dünn auslaufen.<br />
Tulpen<br />
Die Tulpe kann in verschiedenen<br />
Farbkombinationen gestaltet<br />
werden, z. B. in Gelb<br />
mit brauner Schattierung oder<br />
in Blau mit schwarzer Schattierung.<br />
Außerdem gibt es<br />
verschiedene Formvariationen<br />
der Tulpe. Hier die klassische<br />
rot-weiße Variante.<br />
1. Zeichnen Sie die Tulpenform<br />
vor. Die Grundierung beginnt<br />
in Rot mit dem mittleren Blütenblatt<br />
und mit Pinselstrichen,<br />
die der Form folgen.<br />
2. Tragen Sie in die noch leicht<br />
feuchte Grundierung am Blütenboden<br />
Braun auf und blenden<br />
Sie es nach oben hin aus.<br />
Nehmen Sie wenig Braun auf<br />
den Pinsel auf und setzen Sie<br />
die Pinselstriche eng nebeneinander.<br />
3. Von den Spitzen der Blütenblätter<br />
nach unten malen Sie<br />
schwungvolle gelbe Striche<br />
und vermalen diese ein wenig.<br />
4. Zuletzt malen Sie schwungvolle<br />
weiße Striche in die<br />
feuchte Farbe. Beginnen Sie<br />
mit dem Mittelteil; dann folgen<br />
die Seitenteile. Die Anzahl der<br />
Pinselstriche richtet sich nach<br />
der Größe der Tulpe.<br />
35
Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />
Workshop<br />
Rosenschatulle<br />
Die ornamentale Randverzierung und<br />
die zurückhaltende Farbwahl geben<br />
dieser kleinen Schachtel ein feines und<br />
elegantes Aussehen. Das recht einfache<br />
Motiv ist eigentlich typisch für Truhen,<br />
doch wirkt es auch auf der Schachtel<br />
recht hübsch. Gerade die sparsame<br />
Farbgebung der Ornamente auf dem<br />
2. In gleicher Weise malen Sie die Motive auf den sechs Seiten.<br />
Fangen Sie mit den Blättern an und setzen dann die Blume<br />
darauf. Nach dem Trocknen fassen Sie sämtliche Felder mit<br />
Schwarz und Gelbocker ein.<br />
2.<br />
36 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Rand und die ruhige Wiederholung des<br />
Motivs der Seitenteile lässt das eigentliche<br />
Rosenmotiv gut zur Wirkung kommen.<br />
Eine Rose mit Knospe auf dem<br />
Deckel und jeweils eine Feldblume in<br />
den Seitenfeldern – in einfacher Darstellung<br />
ist das alles, was man bei dieser<br />
schlicht-eleganten Dose braucht.<br />
3.<br />
1.<br />
M A T E R I A L<br />
• Schatulle, 13 cm<br />
(über www.efco.de)<br />
• Acrylfarben Plaid-FolkArt von Efco in<br />
Calico red (Rot), Fresh foliage (Grün),<br />
Sequin black (Schwarz), Warm white<br />
(Weiß), Lemon custard (Gelb), Yellow<br />
ochre (Ocker), Coffee bean (Braun)<br />
und True blue (Blau)<br />
• Rundpinsel, Gr. 2, 4 und 6<br />
• 1– 2 Grundierpinsel<br />
(alles von Efco)<br />
• Bleistift<br />
• Lineal<br />
• Abdeckband<br />
• Schwamm<br />
• Kunstharzlack<br />
• Patina<br />
Rastervorlage K auf Seite 44<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
1. Die Schachtel grundieren Sie in einer<br />
blaugrauen Mischung aus Blau mit Weiß<br />
(ca. 2 : 1) und etwas Ocker. Nach dem<br />
Trocknen kleben Sie mit Abdeckband die<br />
sechseckige Form auf dem Deckel ab und<br />
malen Sie mit einer Mischung aus Antikweiß<br />
und wenig Blau aus. Lassen Sie alles<br />
trocknen und malen Sie die Blätter in Grün<br />
mit gelben Lichträndern.<br />
3. Die Barockrose auf dem Deckel malen Sie wie auf S. 35 beschrieben,<br />
wobei die Schattierung hier zuerst mit Braun und dann<br />
mit Weiß erfolgt.
Bauernmalerei<br />
4.<br />
4. Die Ornamente auf dem Rand malen Sie – nachdem Sie die<br />
Strichführung auf Papier geübt haben – freihändig mit Weiß und<br />
dem Pinsel Gr. 2. Nach dem Trocknen wird die Schachtel lackiert<br />
und mit Patina versehen – nach Wunsch und je nach verwendeten<br />
Farben heller oder dunkler.<br />
Motiv aus: Gerhard Mounet-Lipp, „Workshop Kunst und Gestalten – Bauernmalerei“ Englisch Verlag, Foto: Gerhard Mounet-Lipp
Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />
Blumenteller<br />
So farbenfroh die Bauernmalerei auch erscheinen mag, so<br />
wichtig ist eine in sich harmonische Farbzusammenstellung.<br />
Wenn Sie sich – wie bei diesem schmucken Teller und insgesamt<br />
in diesem Workshop – an die klassischen Vorbilder<br />
halten, sind Sie auf der sicheren Seite. Besonders leicht tun<br />
Sie sich bei der Farbwahl mit den rustikalen Tönen der<br />
FolkArt-Acrylfarben; übrigens auch beim Auftragen der Patina,<br />
die dem Wandteller eine antike Note gibt.<br />
M A T E R I A L<br />
• Holzteller, 24 cm (z. B.<br />
über www.gerstaecker.de)<br />
• Acrylfarben Plaid-FolkArt<br />
von Efco in Calico red<br />
(Rot), Fresh foliage (Grün),<br />
Sequin black (Schwarz),<br />
Wicker white (Weiß),<br />
Lemon custard (Gelb),<br />
True blue (Blau)<br />
• Rundpinsel, Gr. 2 und 4<br />
• 1– 2 Grundierpinsel<br />
(alles von Efco)<br />
• Bleistift<br />
• Kunstharzlack<br />
• Borstenpinsel oder Zahnbürste<br />
• Patina<br />
Rastervorlage J auf S. 44<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
1. Grundieren Sie den Holzteller<br />
in einer milchigen Mischung<br />
aus Grün, Blau und<br />
Weiß. Lassen Sie ihn mindestens<br />
vier Stunden trocknen<br />
und tragen Sie dann die Patina<br />
mit einem leicht angefeuchteten<br />
Schwamm auf.<br />
2. Nehmen Sie mit einem<br />
weichen Tuch wieder mehr<br />
oder weniger Patina ab. Dadurch<br />
können Sie die Intensität<br />
der Patinierung nach<br />
Belieben beeinflussen und<br />
helle oder dunkle Stellen erzeugen.<br />
Nach einer kurzen<br />
Trockenzeit kann nun das<br />
Motiv auf die Malfläche aufgemalt<br />
werden.<br />
38 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Workshop<br />
3. Zum Anmischen der Patina<br />
verwendet man die Farben<br />
der Grundierung und fügt etwas<br />
Schwarz hinzu. So fügt<br />
man z. B. bei einer blauen<br />
Grundfarbe mindestens ein<br />
Drittel Schwarz hinzu, je<br />
nach gewünschter Farbstimmung<br />
kann man als Zusatzfarben<br />
noch etwas Rot oder<br />
Ocker verwenden. Auf diese<br />
Weise bewegt man sich immer<br />
in derselben Farbgruppe,<br />
und das Werkstück hat<br />
eine weiche Farbzusammenstellung.<br />
4. Die so gemischte Patina<br />
wird mit Wasser leicht verdünnt,<br />
etwas dünner als man<br />
es zum Malen verwenden<br />
würde – nun kann man mit<br />
dem Patinieren beginnen.<br />
5. Für die Spritzeffekte verwende<br />
ich meistens einen<br />
alten Borstenpinsel (eine alte<br />
ausgediente Zahnbürste<br />
funktioniert auch ganz hervorragend).<br />
Für die Spritzarbeit<br />
verdünnen Sie die Patina<br />
mit etwas Wasser.<br />
6. Dieses kleine Motiv kommt<br />
von einem Bauern kasten –<br />
speziell die Rosenmalerei mit<br />
ihren dicken, ausfüllenden<br />
Pinselstrichen, aufgetragen<br />
auf einen leicht trockenen<br />
Untergrund, geben dieser<br />
Bauernrose ein markantes<br />
Aussehen.<br />
Motiv aus: Gerhard Mounet-Lipp, „Workshop Kunst und Gestalten – Bauernmalerei“ Englisch Verlag, Foto: Frank Schuppelius
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Gerhard Mounet-Lipp<br />
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Die Bauernmalerei als Kunstform greift mit ihren Blumenmotiven und Ornamenten<br />
Elemente der Volkskunst auf, die meist auf eine lange Tradition zurückblicken. Der<br />
erfahrene Kunstmaler Gerhard Mounet-Lipp präsentiert verschiedene Stilrichtungen<br />
der Bemalung von Kleingegenständen, die eindrucksvoll zeigen, wie einfach,<br />
schön und unkompliziert Bauernmalerei sein kann.<br />
Mit Pinselübungen und detaillierten Schritt-für-Schritt-Malanleitungen ermöglicht<br />
es der Autor auf einfache Weise, die Bauernmalerei als kreative Ausdrucksweise zu<br />
entdecken. Wichtige Techniken, z. B. der Oberflächenbehandlung, wie das Marmorieren,<br />
die Lasur- und Kleistertechnik sowie das Antikisieren mit selbst hergestellter<br />
Patina, werden leicht verständlich und anhand zahlreicher Arbeitsbilder erklärt.<br />
Der Autor macht ferner deutlich, dass man in die traditionelle Arbeit auch durchaus<br />
neue Ideen und Farbkombinationen integrieren kann und spannt auf diese Weise einen<br />
Bogen von der Tradition zur zeitgemäßen Interpretation.<br />
Workshop Kunst und Gestalten • Bauernmalerei<br />
Mounet-Lipp<br />
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Lipp präsentiert mit Pinselübungen und detaillierten<br />
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von Kleingegenständen und Möbeln, die<br />
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39
Vorlagen übertragen mit der<br />
Rastermethode<br />
Mit dieser Technik lässt sich jedes Motiv auf einen beliebigen Malgrund transferieren.<br />
Der Vorteil ist, dass sie keine Kosten verursacht. Außerdem können<br />
Vorlagen damit beliebig vergrößert und verkleinert werden und somit jedem Format<br />
eines Malgrundes (proportional zum Format der Vorlage) angepasst werden.<br />
Trennen Sie die Vorlagenseiten aus der Heftmitte heraus und<br />
legen Sie Ihre Vorlage neben den Malgrund. Teilen Sie Ihren<br />
Malgrund dann mit derselben Anzahl von Rasterlinien bzw.<br />
derselben Anzahl von Kästchen ein.<br />
1.<br />
2.<br />
Fotos: Dörte Gerasch<br />
Übertragen Sie nun die Zeichnung auf den Malgrund, zum Beispiel<br />
einen Keilrahmen: hierzu jedes Kästchen genau betrachten und das<br />
Motiv des einzelnen Kästchens der Skizze in das jeweilige Kästchen<br />
des Malgrundes entsprechend einzeichnen.<br />
Zum Schluss die beiden Zeichnungen<br />
mit etwas Abstand betrachten<br />
und noch einmal miteinander<br />
abgleichen.<br />
TIPP<br />
Haben Sie viele Kästchen zu übertragen,<br />
so ist es hilfreich, sie auf der<br />
Vorlage und auf dem Malgrund zu<br />
nummerieren.<br />
3.<br />
INFO<br />
Wenn Sie die Motivvorlagen statt mit<br />
der Rastermethode lieber mit Transparentpapier<br />
mit der „Durchpaustechnik“<br />
auf den Malgrund übertragen<br />
möchten, so können Sie die Vorlagen<br />
auch auf unserer Internetseite unter<br />
www.mein-kreativatelier.de herunterladen<br />
und ausdrucken.<br />
40 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
A<br />
B<br />
41
Rastervorlagen KT 40<br />
C<br />
D<br />
E<br />
42 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
F<br />
G<br />
43
Rastervorlagen KT 40<br />
K<br />
H<br />
K<br />
J<br />
J<br />
44 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
KREATIV<br />
ATELIER<br />
J O U R N A L<br />
Künstler-Porträt • Malen auf Reisen • Internet-Tipps • Leser-Kunst • Buch-Tipps
K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />
Z u G a s t b e I :<br />
B e r n h a r d F ö r t h<br />
Hinter jedem guten Maler steckt ein guter<br />
Zeichner. Und bei manchen fügt es sich, dass die<br />
Illustration zum Brötchenberuf wird, der dem<br />
Maler alle künstlerischen Freiheiten einräumt. Ein<br />
<strong>Atelier</strong>besuch bei Bernhard Förth.<br />
Dem Künstler wird offensichtlich alles zum<br />
<strong>Atelier</strong>. Denn unübersehbar, unbekümmert<br />
und raumgreifend wuchert der Arbeitsplatz<br />
hinaus in die großzügige Münchner Altbauwohnung<br />
und hat auch das Esszimmer als<br />
<strong>Atelier</strong> okkupiert. Denn anders als beim<br />
Zeichnen braucht Förth zum Malen Platz, viel<br />
Platz. Und so trennen sich beim Münchner<br />
Künstler Bernhard Förth Beruf und Berufung,<br />
die Auftragsarbeit als Illustrator und die Freiheit<br />
im Malen auch räumlich.<br />
Bernhard Förth, Jahrgang 1954 und gelernter<br />
Typograph und Graphik-Designer, erfuhr seinen<br />
eigentlichen künstlerischen Weckruf erst im<br />
Alter von 28 Jahren; er wollte frei als Illustrator<br />
werden und die Begeisterung ließ ihn nicht los;<br />
heute beliefert er Industrieunternehmen, vor<br />
allem jedoch Buch- und Zeitschriftenverlage<br />
mit Designs, Illustrationen und Covers. Und<br />
malt dann und wann auch eine Speisekarte.<br />
Auch seine illustrative Arbeit für namhafte Jugendbuchverlage<br />
nimmt er sehr ernst. „Bei<br />
Auftragsarbeiten bin ich genau so ehrgeizig wie<br />
in meiner freien Arbeit“, sagt Förth, will jedoch<br />
nicht verhehlen, dass er in der Malerei viel mehr<br />
bei sich selbst sei als beispielsweise in seinen<br />
Jugendbuch-Illustrationen.<br />
Bernhard Förth über …<br />
… Arbeitszeiten:<br />
Ich bin ein Morgenmensch. Am liebsten male<br />
ich tagsüber ab halb acht Uhr morgens und<br />
nach der Mittagspause in den Nachmittag<br />
hinein; wenn mich allerdings etwas besonders<br />
packt, kann’s auch mal etwas später werden.<br />
Die Nacht hindurch malen oder zeichnen ist<br />
nicht so mein Ding, obwohl ich als Single auf<br />
niemanden Rücksicht zu nehmen bräuchte.<br />
„Venedig, Canale Grande“,<br />
Feder, Aquarell und Tempera, 47× 62 cm<br />
Fotos: Bernhard Förth
K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />
… künstlerische Ausbildung:<br />
Ich stamme aus einer Künstlerfamilie, daher<br />
wohl auch das Talent und das Bedürfnis nach<br />
schöpferischer Arbeit. Allerdings habe ich als<br />
Autodidakt keine akademische Ausbildung als<br />
Maler; ob mir das fehlt, kann ich nicht sagen.<br />
Jedenfalls habe ich mir alles selbst beigebracht<br />
und ich bin mit dem, was ich leisten kann,<br />
recht zufrieden.<br />
… Musik beim Arbeiten:<br />
Ich habe beim künstlerischen Arbeiten gerne<br />
klassische Musik im Hintergrund; hier besonders<br />
Schubert und Bruckner. Pop und Jazz<br />
würde mir die Ruhe nehmen.<br />
„Venedig, Brücke“,<br />
Feder und Aquarell auf Karton, 35 × 60 cm<br />
… Maltechniken:<br />
Jedes Medium und jede Technik hat seine<br />
Vorzüge im Hinblick aufs jeweilige Sujet. Am<br />
wohlsten fühle ich mich meistens dort, wo<br />
zeichnerisch-graphische Aspekte ins Spiel<br />
kommen können, etwa beim Aquarellieren.<br />
Jedenfalls bin ich dem Schicksal dankbar,<br />
mich – durch illustrative Auftragsarbeiten für<br />
Bücher und Zeitschriften abgesichert – in jede<br />
Richtung frei entfalten zu können.<br />
„Siena,Plaza del Campo“, Mischtechnik auf Karton, 50 x 65 cm<br />
Bernhard Förth in seinem <strong>Atelier</strong><br />
„Portrait“, Öl auf Karton, 70 x 100 cm<br />
47
K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />
Bernhard Förth über …<br />
… seinen Karrierestart:<br />
Es waren viele glückliche Umstände, die mich<br />
als jungen Mann in eine Werbeagentur spülte.<br />
Ich bekam die Chance, ohne Ausbildung als<br />
Grafiker zu arbeiten; ich lernte praktisch vor<br />
Ort. Hier kam ich auch in Kontakt mit professionellen<br />
Illustrationen und durfte mich selbst<br />
daran versuchen. Per Selbststudium tastete<br />
ich mich voran. Das Schlüsselerlebnis war,<br />
als ich auf die Jahrbücher der amerikanischen<br />
Illustratorenvereinigung stieß. Von nun (1984)<br />
an wollte ich nur noch zeichnen und malen.<br />
… künstlerischen Ehrgeiz:<br />
Ich möchte immerzu Neues ausprobieren:<br />
Techniken, Sujets. Wenn ich das nicht so gut<br />
hinkriege, muss ich meine Erwartungen an<br />
mich selbst herunterschrauben. Nehmen Sie<br />
beispielsweise meine New Yorker Graphiken.<br />
Diese Stadt ist mir immer mit einer Wucht<br />
und Energie begegnet, die ich mit meinen<br />
bisher praktizierten Maltechniken nicht verarbeiten<br />
konnte. Das brachte mich zur Fotoübermalung.<br />
Diese Auseinandersetzung eröffnete<br />
mir einen neuen Kosmos.<br />
„New York, Times Square“, Acryl auf Leinwand, 80 × 120 cm<br />
zeug. Das ist ein meditatives Erlebnis, bei dem<br />
ich allerdings hellwach und vollkommen konzentriert<br />
bin. Im Zen würde man das vermutlich<br />
den Weg des Malens nennen.<br />
… Vielseitigkeit:<br />
Immer schon hat mich alles interessiert, was<br />
irgendwie mit bildnerischer Kunst zu tun<br />
hatte – vom Zeichnen übers Malen bis zur<br />
Skulptur. <strong>Mein</strong>e Neugier war und ist grenzenlos.<br />
Besonders faszinierend finde ich es, ein<br />
Motiv verschiedene Techniken durchlaufen<br />
… Begeisterung:<br />
Beim freien Malen fühle ich mich in Sternstunden<br />
wie einer Energie ausgeliefert, die<br />
ohne mein Zutun strömt und mich packt.<br />
Dann bin ich sozusagen mein eigenes Werkzu<br />
lassen und zu sehen, wie überraschend<br />
neue Ausdrucksformen entstehen. Was natürlich<br />
auch einen kleinen Nachteil hat: Man<br />
kann mich schwer einem bestimmten Malstil<br />
zuordnen und als Künstler einordnen.<br />
… Lehrmeister:<br />
Wenn ich ein Jahr lang im <strong>Atelier</strong> eines großen<br />
Malers praktizieren dürfte, wäre Hockney<br />
wohl am interessantesten; ich bewundere ihn<br />
für sein breit angelegtes Interesse und dafür,<br />
wie er sich immer neue Bereiche erschließt.<br />
„Yellow Cabs“, Linoldruck, 42 × 21 cm<br />
48 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />
… Lieblingsbilder:<br />
Da gibt es sehr viele. In meiner Erinnerung<br />
war ich am meisten ergriffen, als ich vor Originalen<br />
von William Turner und Alberto Giacometti<br />
stand. Was meine eigenen Bilder<br />
betrifft: Bei mir im Wohnzimmer hängt der<br />
Times Square in Acryl.<br />
… überschätzte Maler:<br />
Ich halte es für falsch, jedes Bild schon deshalb<br />
für ein Meisterwerk zu halten, nur weil<br />
darauf ein berühmter Name steht. Das betrifft<br />
aus meiner Sicht ein überragendes Genie wie<br />
Picasso ganz besonders. Man hat den Eindruck,<br />
dass er sich mit vielen Zeichnungen<br />
nur noch über den Kunstbetrieb lustig gemacht<br />
hat.<br />
… Fotos:<br />
Ich fotografiere gerne. Zum einen sind viele<br />
meiner Fotos Grundlage für Übermalungen,<br />
z. B. zum Thema New York. Zum anderen<br />
verwende ich Fotos als Grundlage für realistische<br />
Illustrationen. Zu Hause habe ich nicht<br />
nur die Szenerien vor Auge; ich erinnere mich<br />
Iron Cast“, Zeichenfeder auf Karton, 20 x 24 cm<br />
„Beach“, Öl auf Leinwand, 70 × 100 cm<br />
auch an die damit verbundene Stimmung und<br />
Atmosphäre. Skizzenbücher sind zwar immer<br />
mit auf Reisen, bleiben meistens jedoch ziemlich<br />
leer.<br />
… Computer:<br />
Die Arbeit am Computer lässt mich alles, was<br />
ich früher z. B. aufwändig per Airbrush gemalt<br />
habe, jetzt viel komfortabler mit Bildbearbeitungsprogrammen<br />
wie Photoshop erledigen.<br />
Dabei entstehen auch Ideen, die sich auf<br />
meine künstlerische Arbeit auswirken – die<br />
Dinge befruchten sich gegenseitig.<br />
… Vorbilder:<br />
Ein Vorbild in dem Sinne, dass ich ihm rückhaltlos<br />
nachstreben wollte, gibt es nicht. Es<br />
gibt viele Maler, die mich unter bestimmen<br />
Aspekten ansprechen und inspirieren, z. B.<br />
der späte Turner, dann noch eine ganze Galerie<br />
von mehr oder weniger zeitgenössischen<br />
Malern von David Hockney über Alberto<br />
Giacometti, Egon Schiele, Francis Bacon und<br />
Edward Hopper bis zu Jackson Pollock.<br />
Fotos: Bernhard Förth<br />
K o n t a k t<br />
Mehr über die Malerei von Bernhard<br />
Förth erfahren Sie auf seiner Homepage<br />
www.bernhard-foerth.de<br />
Bernhard Förth<br />
Adalbertstraße 53 | D-80799 München<br />
Telefon: 089–399559<br />
E-Mail: bernhard_foerth@yahoo.de<br />
49
N ü t z l i c h e s & P r a k t i s c h e s<br />
Tipps •Trends•News<br />
■ <strong>Kreativ</strong>e Urlaubswochen<br />
Klaus Arweiler betreibt seit 2003 eine<br />
Mal- und Zeichenschule im Schloss<br />
Colditz im sächsischen Muldental so -<br />
wie eine „ Rollende <strong>Kreativ</strong>schule“, mit<br />
der der Künstler Kindergärten, Schulen,<br />
soziale Einrichtungen und Firmenveranstaltungen<br />
besucht. Auf seiner<br />
Website bietet der Kunstdozent Informationen<br />
über seine Malkurse vor Ort<br />
sowie über verschiedene Malreisen<br />
an. Hier locken imposante Alpenpanoramen<br />
und malerische Strandmotive:<br />
Arweiler veranstaltet seine kreativen<br />
Urlaubskurse im Jahr 2011 auf der<br />
Insel Rügen und am Thuner See.<br />
www.creative-workshops.de<br />
Foto: Isabelle Zacher-Finet<br />
■ Kunstwerke im Onlineshop<br />
Der Name Isabelle Zacher-Finet dürfte vielen Leserinnen von „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>atelier“<br />
wohl vertraut sein – ebenso wie viele ihrer Motive, die in den vergangenen Ausgaben<br />
dieser Zeitschrift zum Nachmalen einluden. Auf der Website der Berliner Künstlerin<br />
können Sie nun auch die Originale erwerben: Isabell Zacher-Finet bietet einen Teil ihrer<br />
dekorativen Acrylgemälde und Aquarelle in ihrem neuen Onlineshop an. Die Bilder und<br />
Illustrationen werden darüber hinaus mit textilen Designerstücken und verschiedenen<br />
Geschenkartikeln aller Art ergänzt. Des weiteren stellt die Künstlerin auf ihrer Website<br />
Malanleitungen sowie Tipps und Tricks aus dem <strong>Atelier</strong> zum Download zur Verfügung.<br />
www.zacher-finet.de<br />
Fotos: Klaus Arweiler<br />
■ Maskierstift von Schmincke<br />
Wenn Sie beim Aquarellieren bestimmte Bildbereiche weiß<br />
lassen wollen, müssen Sie diese Details aussparen und mühselig<br />
um sie herum malen. Oder Sie tragen Maskierflüssigkeit<br />
auf, die zu einem zähen, wasserabweisenden Film auftrocknet.<br />
Nun können Sie schwungvoll darübermalen und dann die<br />
Maskierung abrubbeln: Hier erscheint das Papier unbefleckt<br />
weiß. Ideal für Details ist der Maskierstift von Schmincke mit<br />
seiner dünnen Dosierspitze Er ist in neutralem Weiß oder in<br />
einem besser sichtbaren Blauton erhältlich.<br />
www.schmincke.de<br />
Fotos: Schmincke<br />
50 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
GEWINNSPIEL<br />
Ihre <strong>Mein</strong>ung interessiert uns!<br />
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Elemente der Volkskunst auf, die meist auf eine lange Tradition zurückblicken. Der<br />
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schön und unkompliziert Bauernmalerei sein kann.<br />
Mit Pinselübungen und detaillierten Schritt-für-Schritt-Malanleitungen ermöglicht<br />
es der Autor auf einfache Weise, die Bauernmalerei als kreative Ausdrucksweise zu<br />
entdecken. Wichtige Techniken, z. B. der Oberflächenbehandlung, wie das Marmorieren,<br />
die Lasur- und Kleistertechnik sowie das Antikisieren mit selbst hergestellter<br />
Patina, werden leicht verständlich und anhand zahlreicher Arbeitsbilder erklärt.<br />
Der Autor macht ferner deutlich, dass man in die traditionelle Arbeit auch durchaus<br />
neue Ideen und Farbkombinationen integrieren kann und spannt auf diese Weise einen<br />
Bogen von der Tradition zur zeitgemäßen Interpretation.<br />
(D) 2 16,80<br />
(A) 2 17,30<br />
EN30136<br />
Workshop Kunst und Gestalten • Bauernmalerei<br />
Mounet-Lipp<br />
Workshop Kunst und Gestalten<br />
Bauernmalerei<br />
Mit Vorlagen<br />
Starterset Bauernmalerei<br />
Jedes Set von Efco enthält eine Palette, Rundpinsel, Flachpinsel,<br />
Holzdosen und Farbflaschen in den gebräuchlichen Grundfarben<br />
und dazu das Buch "Workshop Kunst und Gestalten –<br />
Bauernmalerei" von Gerhard Mounet-Lipp (Englisch Verlag).<br />
5x<br />
Fotos: Efco, Englisch Verlag<br />
Einfach die Fragen<br />
beant wor ten, die Seite<br />
aus schnei den und an uns<br />
schicken. Wir ziehen un ter<br />
allen Ein sen dun gen<br />
die Gewinner!<br />
EINSENDESCHLUSS: 16. März 2011 (Datum des Poststempels) Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />
Wie gefällt Ihnen dieses Heft insgesamt?<br />
Vergeben Sie einfach Noten, indem Sie ein<br />
Kästchen ankreuzen (1 = sehr gut).<br />
1 2 3 4 5 6<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Haben Sie sich die Zeitschrift „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<br />
<strong>Atelier</strong>“ zum ersten Mal gekauft?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Welche <strong>Kreativ</strong>zeitschriften oder Bücher kaufen<br />
Sie außerdem (bitte Verlag und Heft- bzw.<br />
Buchtitel nennen)?<br />
Haben Sie die Reihe<br />
„<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ abonniert?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Blättern Sie diese Ausgabe bitte noch einmal<br />
durch und verraten Sie uns, welche Bildidee<br />
mit Anleitung Ihnen am besten gefällt (die Rubriken<br />
„Bettags Malschule“, „<strong>Atelier</strong>-tipps“,<br />
„Workshop“, „Künstler-Porträt“, „Leser-<br />
Kunst“, „Kinder kreativ“, „Buch-Tipps“, „Internet-<br />
Tipps“, „Tipps/Trends/News“ und „Malen auf Reisen“<br />
bitte hier nicht nennen!).<br />
Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />
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Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />
MITMACHEN & GEWINNEN!<br />
51
M i t m a c h e n & G e w i n n e n !<br />
Welche/s der Bilder in diesem Heft haben Sie<br />
bereits nachgemalt bzw. welche/s möchten<br />
Sie noch nachmalen (die Rubriken „Bettags<br />
Malschule“, „Thomas‘ <strong>Atelier</strong>tipps“, „Workshop“,<br />
„Künstler-Porträt“, „Leser-Kunst“, „Kinder kreativ“,<br />
„Buch-Tipps“, „Internet-Tipps“, „Tipps/Trends/ News“<br />
und „Malen auf Reisen“ bitte auch hier nicht<br />
nennen)?<br />
Bevorzugen Sie eher abstrakte Bilder oder<br />
motivische Bilder (z. B. Landschaften, Blumen,<br />
Tiere etc.)?<br />
❏ abstrakte Bilder<br />
❏ motivische Bilder<br />
Welches sind Ihre Lieblingsbildmotive?<br />
Wünschen Sie sich Ideen und Anleitungen zu<br />
Wohndek orationen (wie z. B. bemalte Ge genstände:<br />
Vasen, Kissen etc.) passend zu den Motiven<br />
auf den Bildern?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Sind Sie<br />
❏ Malanfänger(in)?<br />
❏ etwas fortgeschritten?<br />
❏ weit fortgeschritten?<br />
Seit wann malen Sie?<br />
seit _____Jahren<br />
Welche Maltechnik bevorzugen Sie<br />
(z. B. Acrylmalerei)?<br />
Welche Rubriken („Bettags Malschule“, „Thomas‘<br />
<strong>Atelier</strong>tipps“, „Workshop“, „Künstler-Porträt“,<br />
„Leser-Kunst“, „Kinder kreativ“, „Buch-Tipps“, „Internet-Tipps“,<br />
„Tipps/Trends/News“ und „Malen auf<br />
Reisen“) gefallen Ihnen am besten?<br />
Zu welchem/n speziellen Malthema/-motiven<br />
würden Sie sich ausführliche <strong>Atelier</strong>tipps wünschen<br />
(bitte hier keine Maltechnik nennen)?<br />
Zu welcher speziellen Maltechnik würden Sie<br />
sich einen ausführlichen Workshop wünschen<br />
(bitte hier keine Malmotive nennen)?<br />
Haben Sie einen Internetanschluss?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Falls ja: Informieren Sie sich im Internet über<br />
Ihr Hobby Malen?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Wie viele Personen lesen Ihre Ausgabe „<strong>Mein</strong><br />
<strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ (außer Ihnen)?<br />
__________ Personen<br />
Anzahl der Personen in Ihrem Haushalt?<br />
__________ Personen<br />
davon weiblich: __________ Personen<br />
davon männlich: __________ Personen<br />
Ihr Alter: ___________ Jahre<br />
Ihr Geschlecht:<br />
❏ weiblich ❏ männlich<br />
Haben Sie Kinder?<br />
❏ Ja ❏ Nein<br />
Falls ja:<br />
Wie alt sind Ihre Kinder? ________ Jahre<br />
Sind Sie berufstätig?<br />
❏ Ja, Vollzeit ❏ Ja, Teilzeit ❏ Nein<br />
Ihre Schulbildung:<br />
❏ Grund-/Hauptschule<br />
❏ weiterführende Schule/höhere Schule<br />
❏ Abitur, Studium, Hochschulreife<br />
Beruf des Hauptverdieners im Haushalt:<br />
❏ nicht berufstätig<br />
❏ selbstständig, freier Beruf<br />
❏ leitende(r) Angestellte(r) oder Beamte(r)<br />
❏ Angestellte(r) oder Beamte(r)<br />
❏ Facharbeiter(in) oder Arbeiter(in)<br />
Hauhalts-Netto-Einkommen<br />
❏ bis 1000 5 ❏ 1000 –1500 5<br />
❏ 1500– 2000 5 ❏ 2000 –2500 5<br />
❏ 2500 5 und mehr<br />
Wohnen Sie<br />
❏ zur Miete in einer Wohnung<br />
❏ in einer Eigentumswohnung<br />
❏ zur Miete in einem Haus<br />
❏ im eigenen Haus<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die das 15. Le bens jahr vollendet<br />
haben. Mitarbeiter oder Angehörige von Mitarbeitern des OZ-<br />
Verlages sind von der Teilnahme ausgenommen. Keine Baraus zahlung.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Senden Sie bitte den ausgefüllten Fragebogen bis zum 16. März 2011 an:<br />
Absender:<br />
OZ-Verlags-GmbH<br />
Redaktion „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“<br />
– Gewinnspiel –<br />
Römerstraße 90<br />
D -79618 Rheinfelden<br />
52 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />
Oder schicken Sie Vorder- und Rückseite als Fax an:<br />
0 76 23 – 96 44 59<br />
Bitte den Absender nicht vergessen!<br />
Unser Gewinnspiel jetzt auch<br />
im Internet unter:<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
Name/Vorname<br />
Straße<br />
PLZ/Ort
Bücher<br />
rund ums Malen<br />
B u c h - T i p p s<br />
MALERISCHE REISEMITBRINGSEL<br />
Der Künstler Andreas Mattern lädt<br />
in diesem Bildband dazu ein, Städte<br />
und Reiseeindrücke malend festzuhalten.<br />
Er zeigt darin, wie vor Ort, von<br />
Skizzen oder Fotos lebendige Aquarelle<br />
entstehen, in denen die Künstler<br />
ihre persönliche Sehweise in individuelle<br />
Bilder umsetzen. Praktische<br />
Beispiele zur Farbgebung und Komposition<br />
werden kombiniert mit Ansichten<br />
aus historischen Städten und<br />
pulsierenden Metropolen.<br />
FARBENFROHE KUNSTGESCHICHTE<br />
Dieser Kunstführer bietet Kindern und<br />
Jugendlichen einen kompakten und gut<br />
gestalteten Überblick. Jedes Thema<br />
präsentiert sich auf einer Doppelseite<br />
mit kurzen Text en und vielen Abbildungen.<br />
Neben den Profilen berühmter<br />
Künstlern werden die bedeutendsten<br />
Stilrichtungen mit ihren herausragenden<br />
Werken vorgestellt. Dazwischen finden<br />
sich Exkurse zu Motiven und Techniken.<br />
Ein praller und übersichtlicher Ausflug in<br />
die Kunstgeschichte.<br />
Andreas Mattern<br />
„Faszinierende Stadtansichten aquarellieren“<br />
Edition Fischer<br />
ISBN: 978-3939817-67-3<br />
d(D) 14,90<br />
„Das ist Kunst“<br />
Verlag Dorling Kindersley<br />
ISBN: 978-3831015-92-4<br />
d(D) 16,95<br />
GEMALTE MÜTTER<br />
Ob Albrecht Dürer, Pablo Picasso,<br />
Andy Warhol oder Frida<br />
Kahlo: Viele große Malerinnen<br />
und Maler haben ihre Mütter im<br />
Bild festgehalten und damit der<br />
Öffentlichkeit einen Blick auf die<br />
intime Beziehung zwischen Mutter<br />
und Kind gewährt. Das Buch<br />
zeigt Mütter-Portraits aus sechs<br />
Jahrhunderten: eine berührende<br />
Liebeserklärung an die erste Frau<br />
im Leben von berühmten Künstlern.<br />
ÜPPIG UND PULSIEREND<br />
Die Künstlerin Heidi Reil setzt in ihren<br />
Bildkompositionen das Wissen<br />
um die Wirkung der Farben bewusst<br />
ein, um diese in ihrer Aussage zu<br />
steigern. Die expressive Malerei,<br />
ein flüssiger Farbauftrag und die lasierende<br />
Arbeitsweise schaffen<br />
zudem einen faszinierenden Brückenschlag<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Techniken: Ursprünglich aus<br />
der Gegenständlichkeit der Aquarellmalerei<br />
kommend, erlauben Reils Acrylarbeiten eine freie, atmosphärisch-emotionale<br />
Annäherung an die sichtbare Realität.<br />
Thomas Blisniewski<br />
„Mütter, die im Bilde sind“<br />
Elisabeth Sandmann Verlag<br />
ISBN: 978-3938045-52-7 d(D) 19,95<br />
Heidi Reil<br />
„Die Farbe des Mohns“<br />
Englisch Verlag<br />
ISBN: 978-3862301-53-9<br />
d(D) 39,80<br />
MALEN WIE DIE ALTEN MEISTER<br />
Kunstgeschichte trifft Gegenwart: Der<br />
Künstler Bernd Finkenwirth lässt in diesem<br />
Buch die altmeisterlichen Techniken<br />
der Ölmalerei wieder aufleben. Das<br />
Ergebnis dieser Symbiose sind stilllebenartige<br />
Bilder, in denen die einzigartigen<br />
Möglichkeiten der vielschichtigen<br />
Ölmalerei ausgeschöpft werden.<br />
Zugrunde liegt das Bildentstehungsprinzip<br />
der alten Meister – die Kunstwerke<br />
wachsen langsam und organisch heran, indem eine gesetzte<br />
Form oder Farbe durch einen nächsten Schritt überlagert wird.<br />
PACKENDER ROMAN<br />
Tracy Chevalier erzählt die Geschichte<br />
des berühmten Bildes: Die junge Griet<br />
wird im Jahr 1664 als Dienstmagd in den<br />
Haushalt des angesehenen Malers Johannes<br />
Vermeer gegeben. Die Schikanen<br />
von Vermeers eifersüchtiger Gattin ließen<br />
sich kaum ertragen, wären da nicht<br />
die faszinierenden Bilder des Meisters.<br />
Schließlich beginnt Vermeer, sie heimlich<br />
zu malen. Doch als er Griet bittet, einen<br />
Perlenohrring anzulegen, beschwört er damit<br />
eine Katastrophe herauf …<br />
Bernd Finkenwirth<br />
„Altmeisterliche Technik – Zeitgenössische Kunst“<br />
Englisch Verlag<br />
ISBN: 978-3862301-50-8<br />
d(D) 39,80<br />
Tracy Chevalier<br />
„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“<br />
List Verlag<br />
ISBN: 978-3548600-69-7<br />
d(D) 8,95<br />
53
W i r s t e l l e n v o r<br />
Lernen Sie unsere<br />
Autoren kennen!<br />
Ab dieser Ausgabe wollen wir<br />
Ihnen in loser Folge jene Künstlerinnen<br />
und Künstler vorstellen,<br />
deren Bilder, Anleitungen<br />
und Tipps das Herzstück dieser<br />
Zeitschrift ausmachen.<br />
Malerei und Medien<br />
Franz-Josef Bettag ist einer der führenden Köpfe in der deutschsprachigen<br />
Malszene und will „interessante Malweisen und die nötigen Materialen so präsentieren,<br />
dass Einsteiger von Anfang an Spaß daran haben und Fortgeschrittene<br />
neue Möglichkeiten entdecken.” Aber das ist nur ein Teil des Werks dieses<br />
Heute:<br />
Franz-Josef Bettag<br />
unglaublich vielseitigen Künstlers und Medienfachmanns.<br />
Fotos: Franz-Josef Bettag<br />
In seiner Arbeit als Mallehrer nutzt Bettag alle<br />
möglichen Medien: Bücher, Zeitschriften neben<br />
„<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ auch die Magazine<br />
„Freude am Malen“ und „Freude am Zeichnen“,<br />
Internet und natürlich die direkte Begegnung<br />
mit Interessenten in seinen Vorträgen<br />
und Kursen. Und dazu gehört auch die Entwicklung<br />
beispielsweise von Pinseln und Farben<br />
für die Markenhersteller, oft in Verbindung<br />
mit innovativen Maltechniken wie<br />
Acrylix´s, Inkline Acrylic oder Aqualasur, die<br />
auch international große Beachtung finden.<br />
Seit über 30 Jahren ist Bettag freier Dozent<br />
für staatliche und private Schulen.<br />
Plattencovers für Madonna<br />
und Meat Loaf<br />
Nach und neben seiner Ausbildung und<br />
Tätigkeit als Photograph und Kameramann<br />
(schon damals dank seines künstlerischen<br />
Auges mit Preisen ausgezeichnet) studierte<br />
Bettag Buchgestaltung und Illustration, was<br />
er aber nie als elitäre Kunst betrachtete. So<br />
galt er in den 80er Jahren beispielsweise als<br />
einer der führenden deutschen Airbrusher<br />
und war Mitgestalter der Zeitschrift „Airbrush<br />
Total“, illustrierte ganze Serien von<br />
Science-Fiction-Romanen und entwarf Plattencover<br />
unter anderen für internationale<br />
Künstler und Rockgruppen wie Grateful<br />
„Bettag meets Rockstars“ –<br />
jedenfalls auf den Covers<br />
Auch dies gehört zu Bettags Werk: Titelbilder für<br />
knapp 2000 deutsche und internationale Bücher,<br />
Magazincovers und Illustrationen für Stern,<br />
Playboy und Psychologie Heute<br />
Dead, Meat Loaf, Madonna und Scorpions.<br />
Ebenso ungewöhnlich wie Franz-Josef Bettags<br />
Werdegang ist auch sein <strong>Atelier</strong>: ein eigenes<br />
Blockhaus am Rande des Naturschutzgebietes<br />
als künstlerische Werkstatt und Galerie zum<br />
einen, zum anderen ein Foto-, Video- und<br />
Tonstudio. „Ich sehe überhaupt keinen Widerspruch<br />
zwischen meiner künstlerischen<br />
Arbeit und professioneller Technik“, meint<br />
Bettag. „Was vielleicht auch daran liegt, dass<br />
mir die Vermittlung genau so wichtig ist.“<br />
Übrigens sei das gute Tradition. „Die großen<br />
Maler der Vergangenheit haben sich intensiv<br />
mit technischen Fragen auseinandergesetzt.<br />
Damals waren das Fragen von Material und<br />
Produktion, heute kommen Aufnahmetechnik,<br />
Computer und Internet dazu.“ Angesichts<br />
der Gitarren in der Ecke wundert es den Besucher<br />
gar nicht, dass der Künstler die Musik<br />
zu seinen Lehrvideos auch selbst komponiert.<br />
Eine Trennung gibt es jedoch zwischen der<br />
Lehrtätigkeit und künstlerischen Arbeit, die<br />
54 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Diese Motive von Franz-Josef Bettag<br />
finden Sie in der aktuellen Ausgabe.<br />
sich auch in den Webseiten widerspiegelt. So richtet sich www.bettagsmalschule.de<br />
an Hobbymaler, während Bettag seine sozusagen persönliche<br />
Kunst im Theatrum Mundi, im Welttheater, auf der Webseite www.<br />
fjbettag.de präsentiert: faszinierende Gemälde im Stil des Phantastischen<br />
Realismus.<br />
„Das alles gehört zu meinem Beruf“<br />
Künstler und Filmemacher (von über 30 Dokumentarfilmen), Autor<br />
(von über 20 Büchern), Produzent und Berater für Weltfirmen, Malkursleiter<br />
und Vortragender: Was hält das alles zusammen? „Vermutlich<br />
meine Neugierde“, schmunzelt Franz-Josef Bettag. „Ich will es einfach<br />
wissen: Was sind die Bedürfnisse der Hobbymaler? Wie kann ich sie<br />
am besten unterstützen? Was sind die entsprechenden Techniken und<br />
wie erkläre ich das alles so, dass das wunderbare Hobby allen Spaß<br />
macht?“ Dann stutzt der Künstler. „Aber ich kann es auch einfacher<br />
sagen: Das alles gehört zu meinem Beruf.“<br />
Realistische<br />
Dynamik und<br />
Phantastischer<br />
Realismus im<br />
Werk des<br />
Künstlers
M a l e n a u f R e i s e n<br />
▲ Typisch für die kretische Architektur:<br />
klare Formen in blendendem Weiß<br />
Malerische Ferien<br />
aufKreta<br />
Kreta ist mit malerischen Motiven reichlich gesegnet, und<br />
jeder Reiseteilnehmer soll, mit professioneller Unterstützung,<br />
eigene Wege zur Umsetzung finden. So sind intensives Malen<br />
und entspannte Ferien die zwei Seiten einer Medaille.<br />
Kreta ist groß, langgestreckt und geprägt von<br />
einem Gebirge, welches die Insel mit bis zu<br />
2.500 Meter hohen Gipfeln der Länge nach<br />
durchzieht. Dadurch sind weite Teile der Insel<br />
zerklüftet und schwer zugänglich. In der Abgeschiedenheit<br />
der Täler folgt das Leben noch<br />
den örtlichen Gegebenheiten und den althergebrachten<br />
patriarchalischen Traditionen.<br />
Dort wird auch ein alter griechischer Dialekt<br />
gesprochen, der selbst von den Festlandgriechen<br />
kaum verstanden wird; ein Umstand,<br />
der dazu beiträgt, dass man den Kretern ein<br />
gewisses Maß an Schrulligkeit, Rückständigkeit<br />
oder Sturheit zuschreibt – jedenfalls eine<br />
Mentalität, die man entweder sehr oder gar<br />
nicht mag. Fast alle Malschüler freilich sind<br />
nach Ende der Kunstferien sehr angetan: Wer<br />
will, kommt mit den angeblich so verschlossenen<br />
und merkwürdigen Kretern schnell in<br />
Kontakt; rudimentäre Fremdsprachenkenntnisse<br />
reichen, um als Tourist ins – wenngleich<br />
stockende – Plaudern zu kommen, und was<br />
an Worten fehlt, wird händisch vermittelt.<br />
Üppig und karg,<br />
europäisch und asiatisch<br />
Die landschaftliche Vielfalt zeigt sich nicht<br />
nur in den Gegensätzen von Strand und Küste<br />
zum Gebirge, von üppigster mediterraner<br />
Vegetation in den Ebenen bis zu einer fast<br />
lebensfeindlichen (und dennoch malerischen)<br />
Kargheit, von norditalienischen Anklängen<br />
im Westen der Insel bis zu kleinasiatischen<br />
Prägungen im Osten.<br />
Berühmt ist die mionische Hochkultur, immerhin<br />
die älteste auf europäischem Boden,<br />
wenn auch nicht touristisch, so doch archäologisch<br />
fast allerorts präsent – eine friedliche,<br />
kunstsinnige Kultur. Alles, was später kam,<br />
war, zumindest für die betroffene Bevölkerung,<br />
weniger erfreulich: Dorer, Römer, By-<br />
Auf Kreta begegnet man pittoresken Szenerien<br />
wie diesen auf Schritt und Tritt.
M a l e n a u f R e i s e n<br />
▲ Eines der unzähligen pittoresken Motive<br />
zantiner, Sarazenen, Genuesen und Venezianer,<br />
Türken und im Zweiten Weltkrieg auch<br />
die Wehrmacht wechselten sich als Besatzer<br />
ab. Strategisch gesehen war Kreta immer ein<br />
Brennpunkt: wasserreich, fruchtbar und ein<br />
militärisches Sprungbrett von Ost nach West<br />
und umgekehrt. Kreta lebt heute vom Tourismus<br />
und von der Landwirtschaft. Rosinen,<br />
Wein, Olivenöl, Obst und Gemüse werden<br />
exportiert. Auch wenn es den Kretern an manchem<br />
mangelt, eines haben sie in Überfülle:<br />
Unendlich viele<br />
malerische Motive<br />
In diese kretische Welt der Vielfalt tauchen<br />
die Malschüler während ihres Aufenthaltes<br />
ein. Kursleiter Wolfgang Traub: „Wir kosten<br />
all die Schönheiten und die Faszination der<br />
pittoresken Landschaften und Orte voll aus<br />
und sind in den weniger dramatischen, dafür<br />
umso vielfältigeren Szenerien im orientalischen<br />
Osten der Insel ebenso zu finden wie<br />
am Strand und Hafen. „Gemalt wird überall,<br />
wo sich Motive anbieten: in Olivenhainen<br />
und in märchenhaften Steineichen-Wäldern,<br />
in Bergdörfern, in wilden Schluchten und<br />
verträumten Hochtälern; aber auch in Ierapetra,<br />
der südlichsten Stadt Europas.<br />
So beschreibt Traub einen typischen Tag in<br />
den kretischen Malferien: „Nach dem Frühstück<br />
fahren wir mit unseren Mietwagen los,<br />
malen vor Ort etwa drei Stunden, anschließend<br />
nehmen wir ein kleines Mittagessen<br />
ein. Die Tavernen mit ihren Spezialitäten und<br />
die Wirte kenne ich inzwischen ganz gut, und<br />
so probieren wir uns durch die kretischen und<br />
mediterranen Spezialitäten. Dann gönnen wir<br />
uns Zeit am Strand oder zum Bummeln bis<br />
zur Bildbesprechung vor dem Abendessen.“<br />
„Jeder soll seine eigenen<br />
Wege finden“<br />
Malferien heißt für Wolfgang Traub, Zeit zu<br />
haben, nicht nur für die konkrete Ausführung<br />
eines Bildes, sondern zum Ausprobieren,<br />
Nachbereiten, Zeit, um den Eindrücken nachzusinnen<br />
und sie zu verarbeiten. „Dies spüren<br />
die Teilnehmer – nur kein Leistungsdruck!“<br />
Besonders spannend sei immer auch der Austausch<br />
mit den anderen Malfreunden und<br />
deren unterschiedlichen Interessen, Sichtweisen<br />
und auch künstlerischen Mentalitäten.<br />
„Die Abschlussausstellung zeigt immer wieder,<br />
auf welch unterschiedlichen Wegen man<br />
beim Malen ans Ziel kommen kann!“<br />
Techniken gibt der Kurs- und Reiseleiter nicht<br />
vor: „Die Teilnehmer malen nach eigenem<br />
Gusto, so, wie sie sich am wohlsten fühlen.<br />
Ich berate und unterstütze sie dabei und passe<br />
mich dabei an ihre Vorlieben und Kenntnisse<br />
an. Und dass dieses Konzept der Freiheit offenbar<br />
gut ankommt, zeigt sich auch daran,<br />
dass ein guter Teil meiner Malurlauber Jahr<br />
für Jahr wieder mitkommt.“<br />
▲ Das Hotel Porto Belissario in Ferma, ca.<br />
12 km von Ierapetra entfernt<br />
Malferien auf Kreta<br />
7. – 21. Mai 2011<br />
27. August – 10. September 2011<br />
Hotel: Das Porto Belissario ist ein außergewöhnlich<br />
gut geführtes und schönes<br />
33-Zimmer-Hotel in Familienbesitz.<br />
Es liegt ruhig, umgeben von Ölhainen,<br />
am Rande des Ortes Ferma, direkt am<br />
Meer. ➝ www.belissario.com<br />
Unterbringung in geräumigen Einzelzimmern<br />
mit Meeresblick, Bad und<br />
Balkon bzw. Terrasse und Klimaanlage<br />
inklusiv. Doppelzimmer auf Anfrage.<br />
Preis: 1379 1 ab Basel (Abweichungen<br />
von anderen Flughäfen möglich.) Im<br />
Preis enthalten ist der Flug, Transfer,<br />
Einzelzimmer mit Halbpension und der<br />
Malkurs. Dazu kommen lediglich das<br />
Mittagessen und der Mietwagenanteil.<br />
▼ Die in den Malferien entstandenen Bilder werden am Ende gemeinsam begutachtet.<br />
Fotos: Wolfgang Traub, iStockphoto<br />
Info und Anmeldung:<br />
<strong>Atelier</strong> Wolfgang Traub<br />
Auf dem Graben 22a | 79219 Staufen<br />
Telefon: +49 – (0)7633 – 9233980<br />
mail@wolfgangtraub.de<br />
www.malferiengriechenland.de<br />
57
L e s e r - K u n s t<br />
Joke van der Wal<br />
„Seit ich denken kann,<br />
war Malen<br />
meine Leidenschaft“<br />
Die ersten Preise bei Malwettbewerben gewann<br />
sie schon als Zehnjährige. „Seit ich denken<br />
kann, war Malen meine Leidenschaft“,<br />
erzählt die begeisterte Hobbymalerin. „Dabei<br />
gab es damals, in den frühen 60er Jahren, in<br />
der Schule bei uns in den Niederlanden noch<br />
nicht einmal Pinsel und Farben!“<br />
Johanna Elisabeth (genannt Joke) wuchs auf<br />
einem kleinen Bauernhof in Holland auf, wo<br />
sie sich zu Hause am liebsten mit dem Zeichnen<br />
von „poppetjes“, Püppchen oder Figuren<br />
aller Art beschäftigte. Dennoch schlug sie keinen<br />
künstlerischen Beruf ein, sondern ließ sich<br />
zur Krankenschwester ausbilden. „Ich mochte<br />
meine Arbeit sehr gern“, sagt sie rückblickend.<br />
„Doch wenn ich neu anfangen könnte, würde<br />
ich gewiss Malerin werden wollen.“<br />
„Auch meine Enkel stehen<br />
mit an der Staffelei!“<br />
Familie und Beruf ließen ihr lange Jahre kaum<br />
Zeit für künstlerische Betätigung. „Erst nach<br />
meinem 40. Geburtstag im Jahr 1992 fing ich<br />
wieder mit dem Malen und Zeichnen an“,<br />
erzählt Joke van der Wal. „Ich besuchte einige<br />
Kurse und verlegte mich aufs Aquarellieren.“<br />
Doch malte sie nicht nur für sich selbst, sondern<br />
gründete an ihrem jetzigen Wohnort bei<br />
Nordhorn in Niedersachsen vor vier Jahren<br />
2. Platz des Jubiläumsmalwettbewerbs:<br />
Joke van der Wal, 58, entstammt einer malenden<br />
Familie. Schwester, Nichten, Enke linnen,<br />
sie alle frönen diesem Hobby.<br />
„Titel“, Technik, XX x XXX cm<br />
eine 14-köpfige Malgruppe, die sie künstlerisch<br />
begleitet; seit einem Jahr gibt sie auch<br />
Malkurse für Kinder. „Mit den Kindern zu arbeiten<br />
macht mir viel Spaß“, sagt die Künstlerin.<br />
„Und natürlich stehen auch meine Enkel<br />
bei mir an der Staffelei.“ Und schon hat auch<br />
ihre siebenjährige Enkelin Larissa aus Wilsum<br />
einen Preis beim Malwettbewerb des Landkreises<br />
Bentheim gewonnen. Die Begabung<br />
liegt offenbar in der Familie; ihre Schwester<br />
Ria Stelling war Siegerin beim Malwettbewerb<br />
von „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“.<br />
„Das Malen macht mir ebenso Spaß wie das<br />
Lernen; aus meiner Sicht gehört es einfach<br />
▼ „Gießkannenversammlung“,<br />
Acryl auf Leinwand, 40 x 60 cm, 2010<br />
„Am allerliebsten sind<br />
mir die Kühe!“<br />
dazu, sich weiter zu entwickeln“, betont Joke<br />
van der Wal, die mittlerweile mit Öl- und<br />
Acrylfarben malt: „Kühe haben es mir besonders<br />
angetan. Ich mag ihren Blick, ihre Statur,<br />
und ich mag sie, einfach weil sie Kühe sind!“<br />
Nächstes Jahr wird es dazu eine Ausstellung<br />
geben mit in Öl und Acryl gemalten Bildern.<br />
Und Kühe in natura gibt es in ihrer ländlichen<br />
Gegend reichlich. „Ich genieße das Leben auf<br />
dem Land“, betont die Künstlerin, die gerne<br />
wandert und Rad fährt – und dabei fotografiert,<br />
um Eindrücke und Motive festzuhalten.<br />
Sie gärtnert gerne und singt im Chor; doch<br />
am allerliebsten steht Joke van der Wal vor<br />
der Staffelei.<br />
Mehr über Joke van der Wals kreative<br />
Arbeiten finden Sie auf ihrer Homepage<br />
www.meinepinselstriche.blogspot.com<br />
„Schweinchen im blauen Sessel“<br />
Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm, 2010<br />
Fotos: Joke van der Wal
Fotos: Nina Vahrenkampf<br />
erstmal eine längere Malpause. Doch dann<br />
kam sie sogar durch die berufliche Tätigkeit<br />
wieder neu zum Malen: Als Designerin für<br />
einen Kinderschuhhersteller sollte sie Motive<br />
in Aquarelltechnik entwerfen und entdeckte<br />
dabei ihre besondere Passion für die leuchtenden<br />
und fließenden Farben.<br />
Die wundersame Welt<br />
unter Wasser<br />
„Ich finde es immer wieder faszinierend, wie<br />
vielseitig Aquarellfarben sind!“, berichtet die<br />
29-Jährige. Ihre detailreichen Aquarelle, die<br />
bereits in mehreren Ausstellungen zu sehen<br />
waren, zeigen unter anderem Blumenmotive,<br />
„Herbst-Beeren“, Aquarell, 30 x 40 cm, 2009<br />
3. Platz des Jubiläumsmalwettbewerbs:<br />
die Malerin und Grafik-Designerin Nina<br />
Vahrenkampf, 29, aus Bad Hönnin gen<br />
Nina Vahrenkampf<br />
„Ich liebe es, wenn<br />
die Farben leuchten<br />
und fließen“<br />
„Seit ich das erste Mal einen Buntstift halten<br />
konnte, gehören Malen und Zeichnen zu<br />
meinen wichtigsten Lebensinhalten“, erzählt<br />
Nina Vahrenkampf über sich. Schon als Kind<br />
experimentierte sie leidenschaftlich mit Buntstiften,<br />
Filzstiften, Tusche und Feder – und<br />
nach der Schule machte sie eine grafisch<br />
orientierte Ausbildung. Mit dem Eintritt ins<br />
Berufsleben begann für die Grafikdesignerin<br />
▲ „Feuerfisch II“, Aquarell, 40 x 30 cm, 2008<br />
Stillleben und Tiere, aber auch Abstraktes.<br />
Mit Ihrer Bildserie „Under the Sea“ will die<br />
Künstlerin nicht nur die faszinierende Farbenund<br />
Formenvielfalt im Meer widerspiegeln,<br />
sondern auch für einen behutsameren Umgang<br />
mit der Umwelt werben. „Die wunderschöne<br />
Unterwasserwelt darf nicht weiter<br />
zerstört werden; schließlich ist im Wasser<br />
der Ursprung allen Lebens.“<br />
Wenn sie nicht malt, verbringt Nina Vahrenkampf<br />
viel Zeit in der Natur. Beim Wandern<br />
mit ihrem Mann entdeckt sie immer wieder<br />
schöne Motive für atmosphärische Aquarelle.<br />
Weitere Bilder der Künstlerin finden Sie auf:<br />
www.ninas.gerahmtekunst.de<br />
„Kopfweiden“, Aquarell, 40 x 30 cm, 2010<br />
59
Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Blumenwiese im<br />
<strong>Frühling</strong>
M a l e n m i t Ö l f a r b e n<br />
Nicht zart auf leisen Sohlen hält der <strong>Frühling</strong> Einzug,<br />
sondern im Breitwandformat mit frischen, satten Farben<br />
und kraftvoll plastischen Pinselstrichen. Wasserlösliche<br />
Ölfarben machen das Malen zum Vergnügen!<br />
Gemalt wird in der Alla-Prima-Technik, die Sie vermutlich<br />
aus Bettags Malschule und aus Franz-Josef Bettags<br />
Internet-Videos kennen. Dabei malen Sie ohne Vorzeichnung<br />
spontan und direkt auf die Leinwand, ohne dort die<br />
Farben ineinander zu vermalen. Die ersten Farbschichten<br />
malen Sie deckend, aber mager mit verdünnten Farben.<br />
Die oberen Farben tragen Sie wenig bis gar nicht verdünnt<br />
und zunehmend satter auf die feuchte Farbe auf. Bei wasserlöslichen<br />
Ölfarben brauchen Sie kein Lösungsmittel;<br />
doch sollten Sie die Farben nicht mit Wasser, sondern mit<br />
einem speziellen Ölmalmittel verdünnen; Wasser ist zum<br />
(Aus-)waschen der Pinsel da.<br />
Lehrvideos dazu finden Sie auf www.mein-kreativatelier.de<br />
oder www.bettags-malschule.de.<br />
M A T E R I A L<br />
• Keilrahmen 40 x 80 cm<br />
(z. B. über www.gerstaecker.de)<br />
• Wasserlösliche Ölfarben Artisan<br />
von Winsor & Newton in<br />
Permanentgrün, Kadmiumgelb,<br />
Coelinblau, Paynesgrau, Magenta,<br />
Phthalogrün bläulich, Dioxazinpurpur,<br />
Titanweiß<br />
• Borstenpinsel in verschiedenen<br />
Größen (z. B. von Habico)<br />
• Ölmalmittel<br />
• Malmittel schnell trocknend<br />
• Thinner (alle von Artisan)<br />
Den Himmel satt mit Coelinblau<br />
und etwas Titanweiß<br />
malen, nach unten<br />
hin etwas aufhellen. Mit<br />
Paynesgrau und Dioxazinpurpur<br />
die Bergkette, das<br />
Gras mit Permanentgrün<br />
andeuten. Den Horizont<br />
mit Kadmiumgelb und Titanweiß<br />
aufhellen. Von der<br />
Mitte her eine Farbstruktur<br />
aus Phthalogrün und Kadmiumgelb<br />
auftragen. Mit<br />
einem kleinen Katzenzungenpinsel<br />
und Titanweiß<br />
die Wolken malen.<br />
Am Horizont mit<br />
einer Mischung<br />
aus Phthalogrün,<br />
Coelinblau und<br />
Titanweiß die ferne<br />
Baumreihe andeuten,<br />
im gleichen<br />
Farbton einige<br />
bläuliche Akzente<br />
im Vordergund<br />
schaffen.<br />
61
M a l e n m i t Ö l f a r b e n<br />
Paynesgrau mit Ölmalmittel anmischen und die<br />
Baumformen malen. Falls sich die dunkle Farbe mit<br />
dem hellblauen Hintergrund mischt, eine weitere<br />
Schicht Paynesgrau aufbringen. Den Strich kräftig<br />
setzen, aber die Farben nicht ineinandermalen.<br />
Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />
Die Lichtseite der Bäume mit<br />
Permanentgrün malen; auch<br />
hier nur wenige kräftige Striche<br />
setzen.<br />
Permanentgrün und Kadmiumgelb zu<br />
einem hellen Grün mischen und damit<br />
einzelne Striche auf die Lichtseite malen.<br />
Für die Schattenseite Magenta ein wenig<br />
mit Titanweiß aufhellen, um damit leuch<br />
tende Töne in die Schatten zu setzen. Mit<br />
reinem Magenta kräftige Striche auf den<br />
Wiesenrain und mit Titanweiß Lichtflecken<br />
unter die Baumstämme malen.<br />
Die Blumenstängel mit dem kleinen<br />
Rundpinsel in Titanweiß sowie in<br />
Phthalogrün malen: gut verteilt und<br />
stets von unten nanch oben.<br />
62 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
B l u m e n w i e s e i m F r ü h l i n g<br />
Mit Purpur und<br />
Titanweiß den<br />
Mittelgrund farblich<br />
strukturieren; bereichsweise<br />
eine Art<br />
milchigen Nebel aus<br />
einer Mischung aus<br />
Coelinblau und Titanweiß<br />
darüber legen.<br />
Die Blütenblätter<br />
der Margariten<br />
in Weiß, das Innere<br />
mit Kadmiumgelb<br />
malen; Details siehe<br />
Schritt 9.<br />
Die Mageritenblüten folgendermaßen malen:<br />
mit dem Rundpinsel kleine Scheiben in Kadmiumgelb<br />
malen. Titanweiß mit Ölmalmittel<br />
leicht anmischen, damit es fließender wird,<br />
den Pinsel für jedes Blütenblatt außen ansetzen<br />
und nach innen ziehen. So entstehen<br />
viele kleine und große Blüten.<br />
TIPP<br />
Mischen Sie der Farbe immer ein wenig Ölmalmittel und<br />
schnelltrocknendes Malmittel bei. Die Farbe wird geschmeidiger<br />
und lässt sich einfacher vermalen. Nehmen Sie zum Mischen<br />
der wasserlöslichen Ölfarbe also lieber kein Wasser,<br />
das nur zum Reinigen der Pinsel dienen sollte.<br />
Weiter mit dem kleinen Rundpinsel einige<br />
dunkle Punkte in Purpur setzen und zuletzt<br />
mit Paynesgrau und Dioxazinpurpur vereinzelte<br />
Stängel und Blätter malen.<br />
TIPP<br />
Damit die Alla-Prima-Technik gelingt, tragen Sie die ersten Schichten<br />
mager auf. D. h. massieren Sie die Farbe deckend, aber sehr dünn<br />
mit dem Pinsel in den Malgrund ein. Darauf folgen dann die fetten<br />
Farbschichten, also wenig verdünnt. Diese Schichten dürfen nicht mit<br />
den darunterliegenden vermalt werden. Weitere Infos dazu auf<br />
www.mein-kreativatelier.de oder www.bettags-malschule.de<br />
63
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
In stiller Balance, gleichsam auf dem Wasser<br />
schwebend, verbinden die aufgetürmten Steine<br />
Himmel und Wasser: eine Einladung zum<br />
Malen und zur meditativen Betrachtung.<br />
Je mehr Raum der Himmel in einem<br />
Bild einnimmt, desto tiefer der Blickpunkt.<br />
So steht der Betrachter sozusagen<br />
in Augenhöhe mit der Mitte der<br />
aufeinander geschichteten Steine, was<br />
das Augenmerk noch stärker auf die<br />
ausbalancierte Skulptur richtet. Die<br />
blassen Spiegelungen verleihen ihr<br />
eine auffällige Leichtigkeit und ihre<br />
Platzierung außerhalb der Bildmitte<br />
bringt Spannung in die gesamte Komposition.<br />
Für Bildtiefe schließlich sorgen<br />
die fernen Hügel und die Wolken<br />
und Farbverläufe im Himmel, die sich<br />
auch im Wasser wieder finden.<br />
M A T E R I A L<br />
• Keilrahmen 60 x 80 cm<br />
(z. B. über www.gerstaecker.de)<br />
• Acrylfarben Schminke Akademie Acrylcolor<br />
in Coelinblau, Ultramarinblau,<br />
Vandyckbraun, Titanweiß, Indigo, Sand,<br />
Lichter Ocker, Lampenschwarz, Siena<br />
gebrannt<br />
• Aquarellstift • Kreidestift<br />
• Flächenpinsel, Gr. 50<br />
(Forte Set von da Vinci)<br />
• Rundpinsel Gr. 12 (von da Vinci)<br />
• Flachpinsel Gr. 18 Borst Gussow<br />
(über www.gerstaecker.de)<br />
• Mallappen • Pinseltopf • Mischplatte<br />
Rastervorlage C auf Seite 42<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Die Horizontlinie der fernen Hügel etwa in Höhe des unteren Bilddrittels mit dem<br />
Aquarellstift vorzeichnen. Den Himmel mit dem Flächenpinsel Gr. 50 in Mischungen aus<br />
Ultramarin, Coelinblau, Titanweiß und einer Spur Vandyckbraun malen; dabei von oben<br />
nach unten kontinuierlich heller werden, sodass der Himmel als Gewölbe und nicht als<br />
Fläche erscheint. Das Wasser in gleicher Weise von unten her in dunkleren Tönen malen,<br />
wodurch es tief und ruhig erscheint. Trocknen lassen.<br />
64 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Motiv: Anja Gensert, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Weiches<br />
Wasser,<br />
stiller Stein
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Mit einem Kreidestift die Umrisse<br />
der gestapelten Steine in den blauen<br />
Hintergrund zeichnen. Zum Korrigieren<br />
gegebenenfalls ein feuchtes<br />
Tuch verwenden: falsche Striche<br />
wegwischen und neu zeichnen.<br />
Die Steine sowie ihre Spiegelungen im<br />
Wasser mit Sand und Weiß in drei Farbaufträgen<br />
malen; zwischendurch<br />
die Farbe jeweils trocknen lassen.<br />
TIPP<br />
Das Auftragen von mehreren Farbschichten verstärkt die räumliche<br />
Wirkung der Steine. Im ersten Auftrag wird das Motiv untermalt, im<br />
zweiten werden sie ausgeformt; die dritte Farbschicht dient dazu,<br />
die Steine mit dem Hintergrund zu verbinden.<br />
Steppfotos: Anja Gensert<br />
Die Hügelkette im Hintergrund<br />
in einer Mischung<br />
aus Vandyckbraun, Lampenschwarz,<br />
Siena gebrannt und<br />
Sand anlegen; gegebenenfalls<br />
die Spiegelungen im Wasser<br />
mitmalen.<br />
TIPP<br />
Stellen Sie die Leinwand senkrecht auf<br />
die Staffelei; so fällt es Ihnen leichter, die<br />
Größenverhältnisse und die Formen von<br />
Objekt und Spiegelung passend wiederzugeben.<br />
66 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
W e i c h e s W a s s e r , s t i l l e r S t e i n<br />
Mit einer lasierenden<br />
(mit Wasser verdünnten)<br />
Mischung aus Indigo und<br />
Vandyckbraun die Spiegelungen<br />
der Hügel und der<br />
Steine übermalen. Unter<br />
dem transparenten Farbauftrag<br />
verblassen die Spiegelungen<br />
im Wasser, was sie<br />
natürlich erscheinen lässt.<br />
Die Wolken trocken und mit wenig Farbe<br />
(einer Mischung aus Weiß mit etwas Sand<br />
und einer Spur Lampenschwarz) in den<br />
Himmel malen und die Lichtseiten der<br />
Steine aufhellen. Dazu mit dem trockenen<br />
Pinsel Farbe aufnehmen, in einem Tusch<br />
auswischen und die verbliebene Farbe auf<br />
und in die Leinwand reiben. In gleicher<br />
Weise, jedoch mit einer etwas dunkleren<br />
Mischung, die Wolkenbäuche betonen. So<br />
erscheinen die Wolken räumlich.<br />
Die Schatten unter den Steinen<br />
weiter betonen; je stärker die<br />
Licht-Schatten-Kontraste sind,<br />
desto sonniger wirkt das Bild.<br />
Die Spiegelungen der Wolken<br />
ins Wasser malen und zuletzt<br />
eine feine weiße Linie unter<br />
die Steine ins Wasser ziehen; in<br />
diesem schmalen Streifen Gischt<br />
trifft die ansonsten unmerkliche<br />
Wellenbewegung auf Widerstand.<br />
Die Linie setzt auch die<br />
Steine von ihren Spiegelungen<br />
ab und verdeutlicht damit die<br />
gesamte Bildaussage.<br />
67
<strong>Atelier</strong>-Tipps<br />
Der freiberufliche Maler, Illustrator und Grafiker<br />
Thomas Boehler greift auf eine große Bandbreite<br />
an Materialien und Techniken zurück. Schwerpunkte<br />
in seiner Arbeit als Buch- und Zeitschriftenautor sind<br />
Zeichnen, Aquarellieren und die Acrylmalerei. Hier begleitet<br />
er Sie mit wertvollen Tipps aus der Praxis.<br />
Kolorieren und malerisch zeichnen<br />
Das farbige Ausmalen einer vorgegebenen Strichzeichnung, meist mit Buntstiften, kennt jeder<br />
aus seiner Kindheit. Doch ist das nachträgliche Kolorieren einer (eigenen) Zeichnung keineswegs<br />
Kinderkram, sondern eine klassische Technik und bietet viele kreative Möglichkeiten, Farben und<br />
Effekte ins Bild zu bringen.<br />
Wenn Sie gegenständlich<br />
malen, bauen Sie Ihr Bild<br />
in aller Regel auf einer Vorzeichnung<br />
auf, in der Sie die Bildelemente<br />
umreißen und platzieren.<br />
Hier ist das Zeichnen zwar unerlässlich,<br />
doch letztlich ein Hilfsmittel.<br />
Worauf es ankommt, sind<br />
die Farbflächen und Malstriche,<br />
unter denen die Zeichnung verschwindet.<br />
Anders sieht es aus<br />
beim Kolorieren einer Zeichnung.<br />
Hier geben Sie einer Schwarzweiß-Zeichnung<br />
nachträglich<br />
Farbe. Dabei bleibt jedoch der<br />
Charakter der Zeichnung erhalten.<br />
Die Striche der „unbunten“<br />
Zeichnung bestimmen die Bildwirkung<br />
deutlich mit; beides gehört<br />
zusammen.<br />
In diesem Fall ist die Zeichnung<br />
also keine bloße Vorzeichnung<br />
oder gar nur ein Anhalt für die<br />
malerische Ausführung, sondern<br />
muss sich schon vor dem Kolorieren<br />
als „richtige“ Zeichnung<br />
bewähren. Die Zeichnung kann,<br />
muss aber nicht koloriert werden.<br />
Sie können sowohl Bleistift- wie<br />
auch Tuschezeichnungen kolorieren,<br />
wobei die Effekte natürlich<br />
unterschiedlich ausfallen.<br />
Fotos: Nicole Kemper<br />
Schöne Verläufe entstehen, wenn Sie eine zweite oder dritte Farbe<br />
in die nasse Grundfarbe eintropfen lassen.<br />
Wenn Sie die Vorzeichnung anstatt mit Bleistift mit wasserfester Tusche<br />
anlegen, bringen Sie grafische Effekte ins Spiel. Ausgemalt wird<br />
nass in Nass mit Aquarellfarben oder stark verdünnten Acrylfarben.<br />
Fürs Kolorieren nehmen Sie Farben,<br />
unter denen die Zeichnung<br />
nicht verschwindet, sondern mit<br />
der Farbigkeit zusammenspielt.<br />
Ideal dafür ist das Aquarellieren<br />
einer Zeichnung, also das Ausmalen<br />
mit Aquarellfarben. Das<br />
ist übrigens eine Technik mit<br />
sehr viel Tradition. Beispielsweise<br />
beruht die gesamte und farbenprächtige<br />
Buchmalerei des<br />
Mittelalters auf Zeichnungen, die<br />
mit (allerdings deckenden) Wasserfarben<br />
eingefärbt wurden.<br />
Aquarellierte Zeichnungen beziehen<br />
ihre duftige, leuchtende<br />
Farbigkeit aus dem transparenten<br />
Auftrag. Die Zeichnung als<br />
solche bleibt deutlich sichtbar.<br />
Ähnliche Effekte können Sie aber<br />
auch mit stark verdünnten Acrylfarben<br />
erzielen, oder – wie auf<br />
S. 71 gezeigt, mit Tusche. Wenn<br />
Sie hingegen eine Farbzeichnung<br />
mit Aquarellstiften anlegen, können<br />
Sie der Zeichnung mit Wasser<br />
und Pinsel bereichsweise eine<br />
malerischen Note geben. Der<br />
Farbauftrag von Aquarellstiften<br />
ist wasserlöslich, und ein nasser<br />
Pinselstrich verzieht die Farbe<br />
wie beim „echten“ Aquarellieren.<br />
68 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Aquarellstifte, Pinsel und Wasser<br />
Mit Pinsel und Wasser können Sie schöne malerische Effekte in Ihre Farbzeichnung<br />
setzen; vorausgesetzt, Sie zeichnen mit wasserlöslichen Farbstiften. In diesem Beispiel<br />
werden der Himmel und die Wasserfläche aquarelliert.<br />
1 2 3<br />
1. Mit dem Aquarellstift zeichnen Sie zunächst<br />
genau so wie mit den üblichen Farbstiften:<br />
erst die Umrisse schon in den entsprechenden<br />
Farben, dann die Details und<br />
Strukturen. Eine schwache Vorzeichnung mit<br />
Bleistift schadet nicht, da man die Farbstriche<br />
schlecht radieren kann.<br />
2. Schraffieren Sie jene Bereiche, die vermalt<br />
werden sollen; hier ist es der Himmel. Unterschiedlich<br />
dichte Schraffuren bringen später<br />
unterschiedliche Tonwerte, in diesem Fall<br />
Wolkenschleier. Drücken Sie nur schwach an<br />
und legen Sie den Stift flach an, damit keine<br />
einzelnen Striche sichtbar bleiben.<br />
3. Malen Sie mit dem Pinsel und klarem<br />
Wasser über die Schraffuren. So können Sie<br />
die vom Wasser angelöste Farbe im Himmel<br />
und im Wasser nach Belieben verziehen und<br />
verlaufen lassen. Bitte setzen Sie die Effekte<br />
nur sparsam ein, um den Charakter der Farbzeichnung<br />
zu erhalten.<br />
Aquarellstifte<br />
Anders als die üblichen, wasserfesten Farbstifte<br />
haben die Aquarellstifte wasserlösliche Pigmente.<br />
Sobald sie mit Wasser in Berührung kommen,<br />
färben sie es ein – so wie die „echten“ Aquarellfarben<br />
im Näpfchen. Das macht die Aquarellstifte<br />
so interessant: Mit ihnen zeichnen Sie wie mit üblichen<br />
Farbstiften. Malerisch wird die Sache erst,<br />
wenn Sie mit dem Pinsel und klarem Wasser über<br />
die Striche und Flächen malen. Nun können Sie<br />
die Farben gezielt verziehen, auch ineinanderziehen<br />
oder Verläufe malen. Das Ergebnis ähnelt<br />
der mit Aquarellfarben aquarellierten Zeichnung;<br />
doch ist die Technik deutlich einfacher.<br />
Mit Aquarellstiften gezeichnet<br />
und teileise vermalt: Himmel, ferne Berge<br />
und See wurden mit Wasser aquarelliert.
<strong>Atelier</strong>-Tipps<br />
Tusche und<br />
Aquarellfarbe<br />
Der Tuschestift hinterlässt einen<br />
dominant schwarzen Strich; es<br />
gibt keine Zwischentöne. Beim<br />
Kolorieren mit Aquarellfarben<br />
(oder stark verdünnten Acrylfarben<br />
ergeben sich spannende<br />
Effekte aus dem Gegensatz von<br />
zeichnerisch-grafischen und<br />
den malerisch-aquarellistischen<br />
Aspekten. Die Striche definieren<br />
die Formen, ohne den<br />
Farben Leuchtkraft zu nehmen.<br />
In der Tuschezeichnung werden die Striche unter den<br />
transparenten Aquarellfarben immer sichtbar bleiben.<br />
Die Aquarellfarben werden leicht<br />
verdünnt und flüchtig aufgetragen.<br />
In der Tuschezeichnung sind die Konturen nur dort klar und eindeutig, wo<br />
dies vom Motiv gefordert wird: in diesem Beispiel an den architektonischen<br />
Elementen. Wo es hingegen wuchert, begnügt sich auch die Zeichnung mit<br />
formenden Andeutungen. Die Aquarellfarben werden flüchtig aufgepinselt.<br />
Die drei Farbtöne (Grün, Rosa und Blau) kommen klar und unvermischt aus<br />
der Palette und werden flächig nebeneinander aufgetragen.<br />
Für die Tuschezeichnung bieten sich unterschiedliche<br />
Werkzeuge an. Am leichtesten tun Sie sich mit einem<br />
Tuschestift. In jedem Fall muss die Tusche wasserfest<br />
sein; eine übliche Tinte eignet sich also nicht, sie würde<br />
sich mit dem Farbauftrag vermischen. Da sich Tinte<br />
nicht radieren und korrigieren lässt, ist eine schwache<br />
Bleistiftvorzeichnung empfehlenswert.<br />
Fotos: Nicole Kemper<br />
Wenn Sie mit einer anderen in die noch feuchte Farbe malen, fließen<br />
die Aquarellfarben etwas ineinander; die Tuschestriche bringen Halt.<br />
Zeichnung oder Aquarell? In der kolorierten Tuschzeichnung<br />
entsteht aus beiden Aspekten etwas Neues.<br />
70 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
Tusche und Tusche<br />
Mit Tusche können Sie sowohl Striche zeichnen als auch Flächen ausfüllen. Also lässt sich<br />
eine Tuschezeichnung auch mit Tusche und Pinsel kolorieren. Das geht auch mit einem<br />
einzigen Farbton, wie diese monochrom eingefärbte Dachlandschaft sehr schön zeigt.<br />
Tusche<br />
Schwarze Tusche wirkt bisweilen<br />
zu hart bzw. in der Verdünnung zu<br />
farblos-grau und trist, blaue Tusche<br />
zu farbig. Für diese Zeichnung empfiehlt<br />
sich eine Mischung, doch können<br />
Sie selbstverständlich auch mit<br />
ungemischter Tusche malen; ebenso<br />
übrigens mit Aquarellfarben oder sehr<br />
stark verdünnter Acrylfarbe.<br />
Ideal für die Strichzeichnung ist der<br />
Zeichentuschestift mit seiner feinen,<br />
flexiblen Spitze – nicht ganz stilecht,<br />
aber dafür praktisch.<br />
Die übliche Tuschefarbe ist ein<br />
reines Schwarz, das in der Verdünnung<br />
grau erscheint: gut für<br />
den Zeichenstrich, aber weniger<br />
gut für Farbflächen. Wie<br />
überhaupt ein reines, farbloses<br />
Schwarz oder Grau in der Malerei<br />
meistens problematisch ist<br />
– auch bei Acrylfarben sollten Sie<br />
ein Grau nie nur aus Schwarz und<br />
Weiß mischen, sondern immer<br />
einen Farbton mitspielen lassen.<br />
In diesem Fall reicht ein wässriges<br />
Blaugrau, um das monochrome<br />
Bild farbiger erscheinen zu lassen,<br />
als es tatsächlich ist.<br />
Ein malerischer Hauch kommt<br />
hier allerdings schon in der<br />
Strichzeichnung ins Bild, und<br />
zwar durch den Tuschestift, der<br />
eine Art Pinselspitze hat. Die<br />
Striche erscheinen weniger hart<br />
als mit der Tuschefeder. Für<br />
Hobbykünstler hat der Zeichentuschestift<br />
noch einen anderen<br />
Vorteil. Die Farbe kommt aus der<br />
Patrone. Hier fließt die Tusche<br />
vorhersehbar und gleichmäßig,<br />
sie tropft nicht von der Feder und<br />
die Gefahr des Verzeichnens und<br />
Klecksens ist deutlich geringer.<br />
Mit Pinsel und verdünnter Tusche malen Sie wie<br />
mit Aquarellfarben: Erst die Flächen sehr hell vormalen,<br />
dann dunkle Bereiche lasieren.<br />
Mit dunkleren Lasuren (auf trockenem Farbgrund!)<br />
vertiefen Sie die Schatten, die zusammen mit Strich<br />
und Fläche Leben und Tiefe ins Bild bringen.<br />
71
Motiv: Thomas Boehler, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Malen nach einem Bild von<br />
Jan Vermeer<br />
Durch die Verfilmung mit Scarlett Johansson wurde das<br />
weltberühmte Ölgemälde noch populärer. Der Versuch lohnt,<br />
das wunderbare Porträt und den Charakter von Ölfarben<br />
mit Acrylfarben nachzuempfinden.<br />
Originalbild „Das Mädchen mit dem<br />
Perlenohrgehänge“ von Jan Vermeer,<br />
um 1665, 45 × 40 cm, Öl auf Leinwand,<br />
Mauritshuis, Den Haag
M A T E R I A L<br />
• GERSTAECKER Keilrahmen<br />
Studio XL 50 x 60 cm<br />
• Acrylfarben Schmincke Akademie<br />
Acrylcolor in Titanweiß,<br />
Neapelgelb, Hautton,<br />
Kobaltblau, Kadmiumrotton,<br />
Umbra gebrannt, Lampenschwarz<br />
• Ölmal pinsel Naturborsten,<br />
flach Gr. 6, 8, 12 und 18<br />
• Ölmal pinsel, rund Gr. 2<br />
• heller Aquarellstift z. B. grau<br />
• Schlussfirnis (alles über<br />
www.gerstaecker.de)<br />
• Schmincke Acryl Retarder<br />
(Trocknungsverzögerer)<br />
• Palette (z. B. über VBS-<br />
Hobbyversand)<br />
• Wasserglas • Lappen<br />
• Sprühflasche aus Maler- oder<br />
Gartenbedarf<br />
• Bleistift 2B<br />
Rastervorlage H auf Seite 44<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativatelier.de<br />
Die Vorlage mit dem Bleistift 2B auf den Keilrahmen<br />
übertragen. Kleid und Turban mit Neapelgelb<br />
und Kobaltblau, den Kragen mit etwas<br />
Weiß und Blau und das Gesicht mit Hautton<br />
so schwach untermalen, dass die Vorzeichnung<br />
sichtbar bleibt. Den Hintergrund mit Kobaltblau<br />
und Schwarz malen; für große Flächen den Pinsel<br />
Gr. 18, für Kanten Gr. 12 nehmen.<br />
1<br />
Nach dem Trocknen den Hintergrund<br />
schichtweise mit Saftgrün<br />
und Umbra gebrannt mit Schwarz in 2Schichten weich ineinandermalen;<br />
die Farben so lange vermalen, bis sie<br />
antrocknen. So ergeben sich weiche,<br />
schlierenartige Verläufe. Rechts am<br />
Rücken, Hals und Tuch ruhig etwas<br />
von der dunklen Mischung in die<br />
Figur hineinmalen.<br />
3<br />
Mit dem Pinsel Gr.<br />
6 die Schatten der<br />
Kleidung in den Farben<br />
des Hintergrundes anlegen<br />
und dabei harte<br />
Kontraste vermeiden;<br />
diese gegebenenfalls mit<br />
mit Neapelgelb wieder<br />
etwas aufhellen. Auch<br />
das Kleid bekommt<br />
die ersten Schatten<br />
angedeutet. Dabei kann<br />
der große 18er Pinsel<br />
wieder zum Einsatz<br />
kommen.<br />
4<br />
In gleicher Weise den Turban samt<br />
Schatten in einer schwarzblauen Mischung<br />
malen und dabei den Linien der<br />
Vorzeichnung folgen. Nur ganz wenig<br />
von der dunklen Farbe nehmen und diese<br />
als ganz dünne Schicht trocken aufmalen.<br />
Das Ölbild „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ zählt zu<br />
den bekanntesten Werken des holländischen Barockmalers Jan<br />
Vermeer (1632 bis 175). Das hier mit Acrylfarben nachgemalte<br />
Bild orientiert sich genau am Motiv und versucht auch, den<br />
Charakter eines Ölgemäldes nachzuempfinden, jedoch natürlich<br />
in einer unvergleichlich einfacheren Malweise. Hilfreich<br />
ist der Trocknungsverzögerer, der es Ihnen erlaubt, die Acrylfarben<br />
weich ineinander zu malen – sie bleiben länger feucht.<br />
73
Ebenso zart und vorsichtig mit wenig Farbe das Gesicht<br />
malen; die Farbe trocken mit Kreisen einbürsen. Die Perle im<br />
5Ohrring andeuten und den Schmuck insgesamt abdunkeln.<br />
Nach ungefährer Festlegung<br />
der hellen und<br />
der schattigen Bereiche,<br />
die Plastizität in gleicher 6Weise wie zuvor arbeiten. Trocknungsver-<br />
herauszögerer<br />
auf der Palette in<br />
die Farben mischen, um<br />
die Farben nass in Nass<br />
ineinander vermalen zu<br />
können. Beim Tuch mit<br />
Neapelgelb als Grundfarbe<br />
beginnen; zum<br />
Aufhellen Weiß und<br />
zum Abdunkeln Umbra<br />
und eine Spur Schwarz<br />
verwenden. Am unteren<br />
Ende etwas Blau mit<br />
etwas Weiß auftragen.<br />
7Beim Turban wie oben verfahren, dabei Schatten - und<br />
Lichtbereiche Schicht für Schicht übereinanderlegen, bis ein<br />
zufriedenstellendes Ergebnis erreicht ist. Zum Aufhellen<br />
Weiß, zum Abdunkeln wenig Schwarz verwenden. Dies ist<br />
eine gute Übung für das Malen feiner Übergänge und das<br />
Festlegen von hellen und dunkleren Bereichen.<br />
Das Kleid in derselben<br />
Technik malen: wenig<br />
Farbe (eine Mischung aus<br />
Neapelgelb, etwas Kadmiumrotton<br />
und Umbra<br />
gebrannt) mit etwas<br />
Verzögerer dazu mit dem<br />
Borstenpinsel einbürsten.<br />
Mit den Pinseln Gr. 12<br />
und 18 sehr wenig Blau<br />
in die Schatten malen.<br />
8<br />
Das Gesicht mit Hautton, Umbra, Weiß und<br />
einer winzigen Spur Schwarz ausarbeiten<br />
und dabei mit den mittleren und kleinen<br />
Pinseln die Übergänge von der erhabenen<br />
(helleren) zu den tiefer liegenden (dunkleren)<br />
Gesichtspartien vermalen. Darauf achten,<br />
dass die Schatten nicht zu dunkel werden.<br />
Tasten Sie sich in Schichten mit mehreren<br />
Durchgängen heran. Die Schatten dürfen<br />
nicht zu schwer und hart werden.<br />
9<br />
Steppfotos: Thomas Boehler<br />
Jan Vermeer hinterließ lediglich 37 Gemälde, die er im Auftrag<br />
von wohlhabenden Bürgern seiner Heimatstadt Delft anfertigte.<br />
Seine Maltechnik mit dem schichtweisen, lasierenden Auftrag der<br />
Ölfarben war ungeheuer aufwendig und, da jede Schicht trocknen<br />
musste, langwierig. Jähhrlich entstanden nur zwei Gemälde.<br />
74
Den Mund mit dem kleinen Rundpinsel in einer<br />
Mischung aus Rot und Neapelgelb malen; die<br />
Oberlippe ist dunkler als die Unterlippe. Für<br />
10Die die Schatten Schwarz mit Dunkelrot nehmen.<br />
Zähne etwas abdunkeln. Mit Weiß kleine<br />
Glanzlichter aufsetzen.<br />
Die Augen sind nicht einfach Weiß – wegen ihrer<br />
Wölbung müssen sie abgedunkelt und geformt werden.<br />
Und das Lid oben wirft einen kleinen Schatten.<br />
Diesen mit dem kleinen Rundpinsel mit Umbra-<br />
Schwarz-Mischung auflegen und mit Weiß weich<br />
vermalen. Die Glaskörper der Augen sind kleine<br />
Kugeln hinter den Lidern. Dann das Braun für Iris<br />
und Schwarz der Pupille aufsetzen.<br />
11<br />
12<br />
In die Iris mit Gelb etwas Leben bringen. Das Gelb<br />
mit dem Braun zart vermalen, so dass es etwas<br />
ungleichmäßig wird. Durch das Farbspiel wirken<br />
die Augen glasartig transparent. Die Konturen der<br />
Augen und der Iris mit dem angefeuchteten Pinsel<br />
leicht und weich vermalen.<br />
Ganz wichtig sind die kleinen Lichter auf den Augen.<br />
Sie werden pur mit Weiß gesetzt. Die Unterlider sind<br />
an ihrer Oberkante hell! Das ist wichtig für den räumlichen<br />
Eindruck. Mit dem kleinen Pinsel eine Hautton-<br />
Weiß-Mischung auftragen.<br />
13<br />
Abschließend den weißen<br />
14Kragen überarbeiten und das<br />
Gesicht überprüfen. Wo braucht<br />
es noch mehr Licht, wo mehr<br />
Schatten? Sind die Augen richtig<br />
eingebettet? Selbst kleine Korrekturen<br />
können den Gesichtsausdruck<br />
stark verändern.<br />
TIPP<br />
In dieser Malweise hinterlässt der Pinsel keine<br />
Spuren oder Strukturen. So können Sie immer<br />
wieder neue Schichten aufl egen und damit das<br />
Ergebnis so weit korrigieren, dass Sie damit zufrieden<br />
sind.<br />
Anders als bei seinen anderen Bildern konzentriert sich Vermeer,<br />
ohne jedes Beiwerk, ganz auf das Porträt und lässt das<br />
Gesicht und die Perle aus dem dunkelfarbigen Hintergrund<br />
hervorleuchten. Die Kleidung ist mit fast reinen Farben gemalt,<br />
wie überhaupt nur wenige Farben im Bild vorkommen.<br />
Das populäre Bild brachte es sogar zur Verfilmung („Das Mädchen<br />
mit dem Perlohrring“. Scarlett Johansson spielt darin die<br />
Magd Grit, die sich zur Assistentin Vermeers hiocharbeitet und<br />
Modell sitzt. Wer tatsächlich das Modell war, ist nicht bekannt;<br />
möglicherweise die Tochter eines Auftraggebers.<br />
75
Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Blühender<br />
Apfelzweig
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
So sehr uns ein blühender Apfelbaum betört,<br />
so zauberhaft zeigen sich auch einzelne Blüten.<br />
Man muss nur genau hinsehen; was bei diesem<br />
Acrylbild auch gar nicht anders möglich wäre.<br />
Für so zarte Gebilde eignen sich<br />
Acrylfarben am besten dann, wenn<br />
man sie stark verdünnt und in der<br />
Aqualasurtechnik lasierend, das heißt<br />
in transparenten Schichten aufträgt<br />
– ähnlich wie in der Aquarellmalerei.<br />
Die übereinander liegenden Farbschichten<br />
bringen die Farben stärker<br />
zum Leuchten als bei einem einmaligen,<br />
deckenden Auftrag. So entsteht<br />
durch das Lasieren ein flirrendes<br />
Tiefenlicht, das diese besondere Stimmung<br />
eines <strong>Frühling</strong>stages einfängt.<br />
M A T E R I A L<br />
• Keilrahmen 60 x 80 cm<br />
(z. B. von Reeves)<br />
• Acrylfarben Galeria von Winsor &<br />
Newton in Kobaltblau, Coelinblau,<br />
Ultramarinblau, Kadmiumgelb,<br />
Opera Rose, Permanentgrün mittel,<br />
Kadmiumorange, Kadmiumrot,<br />
Türkis, Paynesgrau und Titanweiß<br />
• Artisto Rundpinsel (von Habico)<br />
und weitere verschiedene Pinsel<br />
• Buntstift in Blau<br />
Rastervorlage A auf Seite 41<br />
Originalgroße Vorlage auf<br />
www.mein-kreativ-atelier.de<br />
Die Vorlage mit einem<br />
blauen Buntstift<br />
auf den Keilrahmen<br />
übertragen. Coelinblau<br />
stark mit Wasser<br />
verdünnen und die<br />
Schatten hauchdünn<br />
auf die Blütenblätter<br />
malen, wobei die<br />
Farbe durchscheinend<br />
auf dem Keilrahmen<br />
schwimmen<br />
soll. Gut antrocknen<br />
lassen!<br />
Das Innere der<br />
Blüten mit einem<br />
wenig verdünnten<br />
Permanentgrün<br />
ausmalen,<br />
die Pünktchen<br />
vorsichtig mit der<br />
Pinselspitze in<br />
Kadmiumorange<br />
auftupfen.<br />
77
M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />
Den Ast flächig mit Paynesgrau und<br />
Umbra untermalen. Permanentgrün<br />
für die Blütenstängel am Ast verwenden.<br />
Mit Türkis einen leichten<br />
Gegenpol setzen und mit Kadmiumgelb<br />
einige wenige Farbakzente an<br />
die Blütenknospen setzen.<br />
Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />
Den Hintergrund mit Coelinblau und<br />
Kobaltblau in unterschiedlichen Tönungen<br />
unverdünnt und daher deckend auftragen<br />
und mit Magenta einen rötlichen Hauch<br />
mit einbringen. Bei alledem vorsichtig<br />
um die Blütenform herum malen, nicht<br />
hineinmalen! Trocknen lassen.<br />
Permanentgrün und Kadmiumgelb mischen und<br />
mit dem dünnen Artisto-Rundpinsel die Fäden<br />
in der Mitte der Blüte malen. Die Striche in Titanweiß<br />
nachziehen und, falls erforderlich, nach<br />
dem Trocknen abermals darüberstreichen.<br />
Den Ast weiter ausmalen: am oberen<br />
Bildrand einen weiteren Ast hinzufügen<br />
und mit Permanentgrün mittel und Türkis<br />
die erste Struktur auf das Holz malen. Im<br />
Schattenbereich mit Kadmiumrot einen<br />
Farbakzent setzen.<br />
Die Details, Schatten und<br />
Abgrenzungen der Blütenblätter<br />
mit weichen Farbstiften<br />
einzeichnen. In einem dunklen<br />
Farbton dünne Linien um die<br />
Fäden ziehen und in der gleichen<br />
Farbe die Schatten auf<br />
den Blütenblättern verstärken.<br />
Korrekturen sind jederzeit mit<br />
dem Radiergummi möglich.<br />
78 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
B l ü h e n d e r A p f e l z w e i g<br />
Mit einem dünnen<br />
Rundpinsel und einem<br />
jeweils ähnlichen<br />
Farbton die Farbstiftstriche<br />
vorsichtig und<br />
genau übermalen; so<br />
fallen die Farbstifte<br />
weniger auf. Achtung,<br />
die verdünnte Acrylfarbe<br />
darf keinesfalls<br />
herunterlaufen!<br />
Die Blütenstängel mit Kadmiumgelb und Kadmiumorange<br />
ausarbeiten und zu dunkel geratene Bereiche<br />
gegebenenfalls etwas abschwächen. Mit einer türkisfarbenen<br />
Lasur gewinnt das Grün mehr an Brillanz.<br />
Die lichten Flecken auf dem Ast mit<br />
einem mit Weiß aufgehellten, verdünnten<br />
Permanentgrün mit einem<br />
hellen Permanentgrün; die Struktur<br />
mit Kadmiumgelb und Titanweiß<br />
verstärken.<br />
Die dunkelblauen Blütenschatten exakt mit unverdünntem<br />
Opera Rose übermalen. Wichtig ist eine gute Balance<br />
zwischen den Farbschatten und den Lichtbereichen.<br />
TIPP<br />
Der Farbton Opera Rose von Winsor & Newton hat die Eigenschaft,<br />
Schatten aufl euchten zu lassen. Nehmen Sie<br />
jedoch nicht zu viel davon, sonst leidet die Lichtstimmung.<br />
Mit dem dünnen kleinen Rundpinsel noch<br />
einige Schatten auf die Fruchtknoten malen;<br />
auch die Schatten im Inneren der Blüte<br />
verstärken. Mit Titanweiß die Ränder der<br />
Blütenblätter vorsichtig nachziehen; dies<br />
verstärkt die Glanzlichter. Im letzten Durchgang<br />
das Weiß überall dort verstärken, wo<br />
es zu transparent erscheint.<br />
79
A b s t r a k t e s u n d C o l l a g e n<br />
Motiv: Michaela Dold, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />
Das vierteilige abstrakte Gemälde beeindruckt<br />
durch das reliefartige Design ebenso wie durch<br />
plakative Kontraste von kaltem Türkis und<br />
warmen Tönen in Rot und Gold. Am besten<br />
wirkt all dies im Großformat.<br />
Durch die plastische Gestaltung<br />
erhält das Gemälde<br />
mit einfachen Mitteln eine<br />
weitere, sehr spannende<br />
Dimension: Es wirkt körperlich<br />
wie eine Skulptur,<br />
bleibt aber dennoch ein<br />
Bild. Daraus ergeben sich<br />
unendlich viele kreative<br />
Möglichkeiten, so wie in<br />
diesem Beispiel.<br />
M A T E R I A L<br />
• 4 Keilrahmen 50 x 50 cm (z. B.<br />
von VBS-Hobbyversand)<br />
• 2 m dünner Leinenstoff<br />
(z. B. von VBS-Hobbyversand)<br />
• Textilverhärter<br />
• Easy Varnish<br />
• Stone Art Pulver Trans parent<br />
(alles von Powertex)<br />
• Seidenpapier in Weiß<br />
• VBS Acrylfarbe in<br />
Kadmiumrot<br />
• Reeves Metallicfarben in<br />
Gold (alles über www.vbshobbyversand.de)<br />
• Pigmentpulver in Türkis und<br />
Schwarz (von Powertex)<br />
• Borstenpinsel Gr. 12<br />
(von VBS)<br />
• Bleistift • Schere<br />
• große Schüssel<br />
• kleiner Schwamm<br />
• weiches Baumwolltuch<br />
• Linerflasche leer (von VBS)<br />
1. Die vier Keilrahmen auf einer<br />
festen Unterlage mit geringem<br />
Abstand aneinanderlegen und<br />
das Motiv (die zu beklebende<br />
Fläche) quer über die Keilrahmen<br />
hinweg mit Bleistift leicht<br />
vorzeichnen.<br />
2. Mit der Schere schmale Streifen<br />
aus dem Leinenstoff schneiden.<br />
Powertex-Textilverhärter<br />
in die Schüssel geben und die<br />
Stoffstreifen darin tränken; anschließend<br />
leicht auswringen.<br />
80 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
A b s t r a k t i n R o t u n d G o l d<br />
Abstrakt in<br />
Rot und Gold<br />
3. Die getränkten Stoffstücke<br />
entlang der aufgemalten Form<br />
überlappend auflegen. Die<br />
Stoffstücke nach Wunsch modellieren<br />
und feine Streifen auslaufen<br />
lassen; siehe Bild.<br />
4. Etwas Powertex in die Linerflache<br />
füllen und feine Linien<br />
auf der gesamten Fläche aufmalen.<br />
Die modellierten Streifen<br />
mit der Powertex-Flüssigkeit<br />
etwas verfeinern und zart auslaufen<br />
lassen.<br />
5. Die Modelliermasse aus Powertex<br />
und Stone Art Pulver im<br />
Verhältnis 1:1 herstellen. Die<br />
Masse auf dem modellierten<br />
Leinenstoff verteilen und glattstreichen.<br />
Trocknen lassen.<br />
6. Noch einmal etwas vom Textilverhärter<br />
in die Schüssel geben,<br />
das weiße Seidenpapier<br />
darin einweichen und sodann<br />
zu einem Brei verarbeiten. Den<br />
Seidenpapier-Brei auf den freien<br />
Flächen gut verteilen und dabei<br />
kleine Unebenheiten belassen.<br />
Gut trocknen lassen – nicht<br />
alles glattstreichen!<br />
7. Mit dem Borstenpinsel die<br />
goldene Metallicfarbe auf<br />
relief artige Gebilde malen.<br />
8. Den Hintergrund mit dem<br />
Schwamm in Kadmiumrot flächig<br />
und deckend malen; evtl.<br />
die Farbe nach dem Trocknen<br />
noch einmal auftragen. Alles gut<br />
trocknen lassen.<br />
9. Das Türkispulver mit Easy<br />
Varnish verbinden und damit<br />
die Bereiche flächig ausmalen.<br />
10. Etwas Easy Varnish mit dem<br />
schwarzen Pulver mischen und<br />
damit die Randbereiche des<br />
Motivs schattieren.<br />
11. Zum Schluss etwas Gold auf<br />
das weiche Tuch geben, überschüssige<br />
Farbe abstreifen und<br />
die hügeligen Flächen des Bildes<br />
leicht abtönen.<br />
81
I m p r e s s u m<br />
KREATIV<br />
ATELIER<br />
erscheint 8 x im Jahr<br />
in der OZ-Verlags-GmbH<br />
Römerstr. 90<br />
D-79618 Rheinfelden<br />
www.oz-verlag.de<br />
Tel.: 07623/964-0<br />
Herausgeber: H. + E. Medweth<br />
Verlagsleitung: Sandra Linsin<br />
Programmleitung: Sandra Kocheise<br />
Koordination: Christine Asal<br />
Textredaktion: Nikolaus Lenz<br />
Motive: Franz-Josef Bettag,<br />
Thomas Boehler,<br />
Michaela Dold,<br />
Anja Gensert,<br />
Susanne Knapp,<br />
Ria Stelling,<br />
Isabelle Zacher-Finet u.a.<br />
Fotos & Styling: Oswald Visuelle Medien u.a.<br />
Fotos <strong>Atelier</strong>-Tipps: Nicole Kemper<br />
Produktion: KIM Verlag GmbH<br />
Layout: Doris Wiese<br />
Herstellungsleitung: Dirk Siemsen<br />
Marketingleitung: Gabriela Schwald<br />
Head of Marketing: Daniela Dempfle<br />
Vertriebsleitung: Bernd Mantay<br />
Fax: 07623/964-159<br />
Vertrieb: BPV Medien Vertrieb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 90<br />
79618 Rheinfelden<br />
www.bpv-medien.com<br />
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Heftbestellung: Tel. 07623/964-155<br />
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Urheberschutz, gewerbliches Nacharbeiten ist un tersagt.<br />
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Manuskripten übernehmen Verlag und Redaktion kei nerl<br />
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Modelle wurden von Re daktion und Verlag sorgfältig<br />
erstellt und geprüft. Eine Garantie wird jedoch nicht übernommen.<br />
Redaktion und Verlag können für eventuell auftretende<br />
Fehler oder Schäden nicht haftbar gemacht werden.<br />
<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong> erscheint 8 x pro Jahr. Der Jah resabopreis<br />
beträgt D € 38,40/A € 54,40, weitere Auslandspreise<br />
auf Anfrage.<br />
Aboservice Deutschland und Schweiz: Aboservice,<br />
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E-Mail: welcome@leserservice.at. Bei Einzelbestellungen<br />
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Vertrieb Österreich: Valora Services Austria GmbH, St.-<br />
Leonharder-Str. 10, A-5081 Anif/Salzburg, Tel.: 06246/882-0,<br />
www.valoraservices.at<br />
H E R S T E L L E R :<br />
C.Kreul GmbH & Co. KG<br />
Carl-Kreul-Straße 2<br />
D-91352 Hallerndorf<br />
info@c-kreul.de<br />
www.c-kreul.de<br />
ColArt Deutschland GmbH<br />
Gutenbergstraße 4<br />
D-63477 Maintal<br />
Fax: 06109/7646-89<br />
info@colart.de<br />
da Vinci Künstlerpinselfabrik<br />
DEFET GmbH<br />
Tillystraße 39-41<br />
D-90431 Nürnberg<br />
order@davinci-defet.com<br />
www.davinci-defet.com<br />
Fabriano Papier über Gerstäcker<br />
Habico-Künstlerpinselfabrik<br />
Bieringer GmbH<br />
Liebersdorfer Straße 4<br />
D-91572 Bechhofen<br />
www.habico.info<br />
Hahnemühle FineArt GmbH<br />
Hahnestraße 5<br />
D-37586 Dassel/Relliehausen<br />
tfa@hahnemuehle.de<br />
www.hahnemuehle.de<br />
Home Design ART DECO über C.Kreul<br />
H. Schmincke & Co. GmbH & Co. KG<br />
Otto-Hahn-Straße 2<br />
D-40699 Erkrath<br />
info@schmincke.de<br />
www.schmincke.de<br />
LANA Papiers Spéciaux<br />
über Gerstäcker<br />
Reeves über ColArt<br />
Rubens<br />
von Lukas<br />
Dr. Fr. Schoenfeld GmbH & Co.<br />
Postfach 10 47 41<br />
D-40038 Düsseldorf<br />
info@lukas-germany.de<br />
www.lukas-germany.de<br />
Solo Goya über C.Kreul<br />
STAEDTLER Mars GmbH & Co.KG<br />
(ehemals Eberhard Faber)<br />
Moosäckerstraße 3<br />
D-90427 Nürnberg<br />
info@staedtler.de<br />
www.staedtler.de<br />
Winsor & Newton über ColArt<br />
Efco<br />
Hobbygross Erler GmbH<br />
Große Ahlmühle 10<br />
76865 Rohrbach<br />
info@efco.de<br />
www.efco.de<br />
V E R S E N D E R :<br />
Johannes Gerstäcker Verlag GmbH<br />
Wecostr. 4<br />
D-53783 Eitorf<br />
Deutschland:<br />
Tel.: 0049/ (0)2243-88995<br />
info@gerstaecker.de<br />
www.gerstaecker.de<br />
Österreich:<br />
Tel.: 0043/ (0)800-292240<br />
www.gerstaecker.at<br />
Schweiz:<br />
Gerstäcker Schweiz AG<br />
Solothurnerstr. 231<br />
CH-4600 Olten,<br />
Tel.: 0041/ (0)62-2060000<br />
www.gerstaecker.ch<br />
VBS Hobby Service GmbH<br />
Justus-von-Liebig Straße 8<br />
D-27270 Verden<br />
info@vbs-versand.de<br />
www.vbs-hobby.com<br />
82 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>
V O R S C H A U<br />
• Duftig und frühlingsfrisch<br />
• Afrikanische Impressionen<br />
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Ihr nächs t es K r ea t i v - A t elier erschein t am 16 . Mär z 2 0 11<br />
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