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Mein Kreativ-Atelier Malerischer Frühling (Vorschau)

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NR. 40<br />

Deutschland w 4,80 I Österreich v 5,60 I Schweiz SFR 9,60<br />

Italien v 5,70 I BeNeLux v 5,70 I Ungarn Ft 1900<br />

4 196650 404803<br />

4 0<br />

KREATIV<br />

ATELIER<br />

Mit allen<br />

Motiv-<br />

Vorlagen<br />

Effekte,<br />

die Spaß<br />

machen<br />

• Maskierungen<br />

• Blattgold & Schablone<br />

• Schwarzweiß in Acryl<br />

Bettags<br />

Videomalschule<br />

<strong>Mein</strong> erstes Aquarell<br />

Einfach<br />

nachmalen<br />

• Kletterrosen<br />

• Stillleben mit Steinen<br />

• Blumenwiese<br />

Workshop: Bauernmalerei<br />

<strong>Malerischer</strong><br />

<strong>Frühling</strong><br />

Schritt für Schritt zum gelungenen Bild<br />

1<br />

2 3<br />

Neue Serie!<br />

WIR STELLEN VOR<br />

Autor: Franz- Josef Bettag<br />

Leserkunst | Kinder kreativ | Internet-Tipps | Buch-Tipps


E d i t o r i a l<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Was Sie auf dem linken Bild sehen, ist das weltberühmte Ölgemälde „Das Mädchen mit den<br />

Perlenohrringen“ des niederländischen Barockmalers Jan Vermeer. In der Mitte erkennen Sie das<br />

Mädchen in einer mit Acrylfarben stark vereinfachten Version wieder, die Sie in dieser Ausgabe<br />

von<br />

auf S. 72 Schritt für Schritt nachvollziehen können. Und rechts sehen Sie<br />

Scarlett Johannsen auf dem Filmplakat. Denn Vermeers anonymes Mädchen hat es nicht nur zur<br />

Heldin eines Romans von Tracy Chevalier gebracht (mehr dazu auf Seite 53), sondern auch zu<br />

Filmruhm: 2003 wurde der Roman unter der Regie des englischen Kunsthistorikers Peter Webber<br />

mit Johannsen in der Hauptrolle verfilmt – als „Mädchen mit den Perlenohrringen“.<br />

Um wen es sich wirklich handelt, werden wir nie erfahren. Im Roman und im Film geht es um<br />

das junge Hausmädchen Griet und dessen scheue Zuneigung zu dem Künstler, dem sie schließlich<br />

sogar Modell sitzt – die „subtile Geschichte einer unerfüllten Leidenschaft in betörenden<br />

Bildern“ (TV Spielfilm). Und wer Scarlett Johannsen als Hausmädchen Griet gesehen hat, wird<br />

sich dieses Mädchen und die Welt der holländischen Künstler, Kaufleute und Dienstmädchen im<br />

Holland des Jahrens 1650 anders nicht mehr vorstellen können.<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

3


INHALT<br />

Malen mit Acr ylfarben<br />

BILDMOTIVE<br />

10<br />

Verführung in<br />

Schwarzweiß<br />

Tulpen aus Amsterdam 6<br />

Verführung in Schwarzweiß 10<br />

Fisch in frischen Farben 14<br />

Glücklich in den <strong>Frühling</strong> 18<br />

Nutze den Tag 28<br />

Weiches Wasser, stiller Stein 64<br />

Blühender Apfelzweig 76<br />

Malen mit Aquarellfarben<br />

Bezaubernde Kletterrosen 24<br />

Malen mit wasserlöslichen Ölfarben<br />

Blumenwiese im <strong>Frühling</strong> 60<br />

Abstrak tes & Collagen<br />

Abstrakt in Rot und Gold 80<br />

Berühmte Künstler<br />

Malen nach einem Bild von Jan Vermeer 72<br />

4 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />

Service-Hotline<br />

Brauchen Sie Rat oder Hilfe?<br />

Wir sind für Sie da!<br />

service-hotline@oz-verlag.de<br />

Fax 07623 964 64 449<br />

24 Bezaubernde<br />

Kletterrosen


64<br />

Weiches Wasser,<br />

stiller Stein<br />

A u f e i n e n B l i c k<br />

TECHNIKEN<br />

Bet tags Malschule<br />

<strong>Mein</strong> erstes Aquarell – Positiv und negativ 20<br />

Kinder kreativ<br />

Kätzchen in der Wiese — <strong>Mein</strong>e liebsten Tierkinder 30<br />

Workshop<br />

Bauernmalerei 32<br />

Thomas’ <strong>Atelier</strong> tipps<br />

Kolorieren und malerisch zeichnen 68<br />

JOURNAL<br />

60 Blumenwiese<br />

im <strong>Frühling</strong><br />

Künstler-Por trät 46<br />

Tipps, Trends, News 50<br />

Gewinnspiel 51<br />

Buch-Tipps 53<br />

Wir stellen vor 54<br />

Malen auf Reisen 56<br />

Leser-Kunst 58<br />

SERVICE<br />

Grundlagen : Vorlagen über tragen<br />

Rastermethode – Schritt für Schritt erklärt 40<br />

Raster-Vorlagen 41<br />

Impressum, Herstellernachweis 82<br />

<strong>Vorschau</strong> 83<br />

14<br />

Fisch in<br />

frischen Farben<br />

Besuchen Sie uns auch auf:<br />

www.mein-kreativatelier.de<br />

5


Motiv: Ria Stelling, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Tulpen<br />

aus<br />

Amsterdam


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Spektakulär flammen die Farben und Muster in<br />

den Tulpen auf, verlaufen ineinander und<br />

lassen die Blumen plastisch und zum Greifen<br />

nah ins Bild treten. Im Großformat kommt dieses<br />

mit Acrylfarben gemalte Motiv besonders<br />

einducksvoll zur Geltung.<br />

Nicht umsonst hat die Holländerin Ria<br />

Stelling mit ihren „Tulpen aus Amsterdam“<br />

den ersten Preis beim Leser-<br />

Malwettbewerb („<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />

Nr. 38) gewonnen; für diese Ausgabe<br />

hat sie es nachgemalt, um ihre Malweise<br />

zu demonstrieren. Beim Nachmalen<br />

wenden Sie zwei Techniken<br />

an: Die Farbverläufe in den Blütenblättern<br />

malen Sie zügig nass in Nass,<br />

also mit einer zweiten in die feuchte<br />

Farbe. Das muss ziemlich schnell<br />

gehen, da Acrylfarben rasch trocknen.<br />

Die Strukturen (Äderchen, feine Farblinien,<br />

Glanzlichter) werden mit wenig<br />

Farbe auf den trockenen Untergrund<br />

gebürstet. Dabei sollten Sie nicht eine<br />

Blume nach der anderen fertigstellen,<br />

sondern mit von Tulpe zu Tulpe springen,<br />

um den Überblick zu behalten.<br />

M A T E R I A L<br />

• Keilrahmen 50 x 100<br />

(z. B. von Winsor & Newton)<br />

• Galeria Acrylfarben in Titanweiß,<br />

Zitronengelb, Kadmiumgelb,<br />

Permanent Alizarinkarmesin,<br />

Permanentrosa, Ultramarinblau<br />

und Cerulanblau<br />

• Pinsel in verschiedenen Größen<br />

(z. B. von da Vinci)<br />

• Bleistift<br />

Rastervorlage E auf Seite 42<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

1. (ohne Abb.) Den Hintergrund mit einem<br />

breiten Flachpinsel in einer Mischung aus<br />

Ultramarinblau, Cerulanblau und Weiß anlegen<br />

und nach rechts und unten hin in die<br />

feuchte Farbe Schleier in einem helleren<br />

Ton (mit mehr Weiß) einblenden.<br />

TIPP<br />

Die Farben und Mischungen<br />

können Sie auf einem mit nasser<br />

Zeitung unterlegtem Back papier<br />

vorbereiten. So bleiben die Farben<br />

mehrere Tage feucht und<br />

verwendbar.<br />

Die für die Blüten benötigten<br />

Farbmischungen<br />

mit Titanweiß, Zitronengelb,<br />

Kadmiumgelb, Permanent<br />

Alizarinkarmesin<br />

und Permanentrosa vorbereiten.<br />

Dazu die Farben<br />

so ineinanderziehen, dass<br />

auch Marmorierungen<br />

stehen bleiben.<br />

7


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Die Vorzeichnung (S. 40) mit dem Bleistift auf den<br />

inzwischen getrockneten Hintergrund übertragen<br />

und Umrisse mit dem kleinen Rundpinsel<br />

nachziehen, sodass die Bleistiftstriche darunter<br />

verschwinden. Die einzelnen Blütenblätter, mit<br />

den inneren beginnend, in Rot- und Orangetönen<br />

mit dem Flachpinsel malen; in die feuchte<br />

Farbe Mischungen aus Ultramarin, Rosa und Weiß<br />

einziehen. Das Grün ergibt sich aus Gelb mit Blau.<br />

Die Stiele in dunklen Blautönen untermalen.<br />

Alle Blüten in gleicher Weise anlegen und<br />

sodann alles, mit der ersten Tulpe beginnend<br />

noch einmal in den gleichen Farbtönen<br />

übermalen, sodass die Farbe besser deckt<br />

und mehr Tiefe erhält. Dabei die dem Licht<br />

abgewandten Bereiche entsprechend dunkler<br />

(mit Blau zu den Orangetönen) halten.<br />

Die Konturen der Blütenblätter in<br />

einer hellen Mischung aus Weiß und<br />

Hellgelb nachziehen; den Vorgang<br />

wiederholen, bis die Lichtränder<br />

richtiggehend aufleuchten. Mit trocken<br />

und sparsam aufgetragenen weißen<br />

Strichen die Lichtseiten betonen.<br />

Steppfotos: Ria Stelling<br />

Die Außenkonturen noch<br />

deutlicher nachziehen, bis sie<br />

als die Lichtränder förmlich<br />

aufleuchten. Die Äderungen in<br />

Tönen aus Orange, Rosa und<br />

Violett malen, die Lichtseiten<br />

mit trocken und sparsam<br />

aufgetragenen weißen Strichen<br />

betonen; in beiden Fällen sehr<br />

wenig Farbe nehmen und sehr<br />

trocken auftragen, sodass feine<br />

Pinselspuren stehen bleiben.<br />

Die Lichtseite der Stiele mit<br />

etwas Weiß im Blau aufhellen.<br />

8 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


T u l p e n a u s A m s t e r d a m<br />

Die oberen Bereiche der Blütenblätter<br />

und die Ränder weiter akzentuieren,<br />

damit sich die Tulpen klar vom Hintergrund<br />

absetzen.<br />

Nachdem alle Blüten weitgehend fertig (und getrocknet) sind, eine<br />

Tulpe nach der anderen in der trockenen Pinseltechnik mit letzten<br />

Details versehen: weitere feine Strukturen (immer in Wuchsrichtung)<br />

einziehen, die Flammenmuster verstärken und die Lichter betonen.<br />

Die Tulpe rechts ist komplett;<br />

die anderen Blüten<br />

und die Stiele in gleicher<br />

Weise fertigstellen und<br />

dabei immer auf die logische<br />

Verteilung von Licht<br />

und Schatten achten.<br />

Den Schatten, den der Kelch auf die<br />

Stiele wirft, in einer Mischung aus<br />

Blau und Orange malen. Die Stiele<br />

mit unterschiedlich dunklen Mischungen<br />

aus Blau, Violett und Weiß<br />

nacharbeiten – rechts hell, links dunkel<br />

und zuletzt ein wenig Grün aus<br />

Zitronengelb und Blau auftragen.


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Verführung<br />

in Schwarzweiß<br />

Die schwarze Grundierung auf dem gespachtelten Malgrund<br />

liefert die Untermalung für das gesamte Motiv;<br />

etwas Preußischblau und Indigo in den Schatten brechen<br />

das Schwarz mit einem Hauch von Farbe, ohne<br />

jedoch den so besonderen Schwarzweiß-Charakter des<br />

Aktes zu stören. In dieser trockenen Maltechnik wird<br />

immer nur wenig Farbe unverdünnt aufgetragen und<br />

sogar eingerieben, wobei die untere Farbe vollkommen<br />

trocken sein muss. Das Hineinmalen in feuchte Farbe<br />

würde den „kratzigen“ Effekt wegnehmen, der ein<br />

wenig an das Malen auf Putz (Sgraffito) erinnert. Die<br />

Voraussetzung dafür sind die mit Strukturpaste auf die<br />

Leinwand gespachtelten Unregemäßigkeiten, und verstärkt<br />

wird die eindrucksvolle Wirkung zuletzt durch<br />

die weißen, trockenen Spachtelspuren im Hintergrund.<br />

Der Pinsel darf zu keinem Zeitpunkt mit Wasser in Berührung<br />

kommen.<br />

M a t e r i a l<br />

• Keilrahmen 40 x 60 cm<br />

• Acrylfarben Rubens Premia in<br />

Titanweiß, Schwarz, Preußischblau<br />

und Indigo<br />

• Gerstaecker Brislon Katzenzungenpinsel<br />

Gr. 12, Flachpinsel Gr. 50<br />

• Rubens Acryl Leichtstrukturpaste<br />

• helle Pastellkreide<br />

• Pallettmesser<br />

(alles über www.gerstaecker.de)<br />

• Reeves Abreißpalette<br />

• Pinselwascher<br />

Rastervorlage D auf Seite 42<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

Die gesamte Leinwand dünn mit Strukturpaste<br />

bespachteln, trocknen lassen und komplett<br />

in Schwarz grundieren. Die Vorlage mit der<br />

Rastermethode (siehe S. 40) mit Pastellkreide<br />

auf den Keilrahmen übertragen. Korrekturen<br />

sind jederzeit mit einem feuchten Tuch möglich.<br />

Den Hintergrund grob mit<br />

dem trockenen Flachpinsel in<br />

ungleichmäßigen Mischungen<br />

aus Indigo, Preußischblau und<br />

Titanweiß übermalen.<br />

10


Dieser schöne<br />

Rücken verdient<br />

ins Bild gebracht<br />

zu werden: In<br />

Schwarz-Weiß<br />

mit einem stimmungsvollen<br />

Hauch von Blau<br />

gemalt, erhält das<br />

Acrylbild durch<br />

die Sgraffito-<br />

Effekte seine<br />

besondere Note.<br />

Motiv: Isabell Zacher-Finet, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Den Körper mit dem Katzenzungenpinsel trocken<br />

und mit so wenig Titanweiß ausmalen, dass das<br />

Schwarz durchscheint; das soll zunächst ein gleichmäßiges<br />

Dunkelgrau ergeben. Gut trocknen lassen<br />

und für die im Licht liegenden Bereiche noch einmal<br />

Weiß auftragen; den Vorgang (wieder nach dem<br />

Trocknen der Farbe!) gegebenenfalls wiederholen.<br />

Weiter mit dem trockenen Katzenzungenpinsel die dunkleren<br />

Bereiche am Körper und im Hintergrund mit Indigo und<br />

Preußischblau herausarbeiten; ganz wenig Farbe nehmen, den<br />

Pinsel jeweils an der dunkelsten Stelle ansetzen und die Farbe<br />

in Richtung der Helligkeiten in kreisenden Bewegungen so<br />

lange verreiben, bis der Pinsel keine Farbe mehr abgibt.<br />

Steppfotos: Isabelle Zacher-Finet<br />

Umgekehrt und in der gleichen Malweise die im<br />

Licht liegenden Bereiche mit Titanweiß weiter<br />

betonen und damit die Licht-Schatten-Kontraste<br />

verstärken: nun den Pinsel im jeweils hellsten<br />

Bereich ansetzen und wenig Farbe in Richtung der<br />

Dunkelheit ausstreichen. Auch den Hintergrund<br />

stellenweise mit Titanweiß überarbeiten und das<br />

Haar mit sehr kurzen, drehenden Pinselbewegungen<br />

andeuten. Trocknen lassen.<br />

12 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


V e r f ü h r u n g i n S c h w a r z w e i ß<br />

TIPP<br />

Es ist bei einem Farbwechsel von hell zu dunkel oder umgekehrt<br />

völlig ausreichend den Pinsel an einem Papiertuch gut abzureiben.<br />

Wenn durch Trocknungszeiten längere Arbeitspausen entstehen,<br />

wickeln Sie den Pinsel einfach in Frischhaltefolie; so können die<br />

Farbrückstände auf dem Pinsel zwischenzeitlich nicht antrocknen.<br />

Mit Titanweiß weitere Details in den Haaren, am<br />

Schulterblatt, am Gesäß, der angedeuteten Hand<br />

und dem Tuch herausarbeiten, bzw. die Intensität<br />

vom Weiß verstärken. Zuletzt wenig Titanweiß mit<br />

dem Palettmesser vorsichtig auf dem Hintergrund<br />

verreiben, um lebendige Akzente zu setzen.


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Fisch in<br />

frischen<br />

Farben<br />

Warum kann der Zackenbarsch zwischen den<br />

Algen einerseits so lebendig malerisch, andererseits<br />

so plakativ wirken? Das Geheimnis ist die<br />

Untermalung, die sowohl für den Fisch wie für<br />

den Tang die Grundfarbe bereitstellt. Nun geht<br />

es nur noch darum, die entsprechenden Bereiche<br />

mit verwandten Farbtönen aufzuhellen oder<br />

abzudunkeln. Beim Fisch tragen Sie die Farben<br />

eher satt und deckend auf, speziell in den Lichtspiegelungen.<br />

Damit erhält er nicht nur Gestalt,<br />

sondern auch eine beeindruckende Präsenz. Die<br />

Algen hingegen als lebendiges Beiwerk werden<br />

lasiert: vorne plastisch, hinten flächig und bisweilen<br />

auch nur als Schatten. Diese kulissenartige<br />

Komposition mit dem tiefen Dunkelblau als Hintergrund<br />

bringt eine beeindruckende Tiefe in das<br />

großformatige Acrylgemälde.<br />

M A T E R I A L<br />

• Keilrahmen 60 x 80 cm<br />

(z. B. Reeves)<br />

• Galeria Acrylfarben von Winsor &<br />

Newton in Kobaltblau, Coelinblau,<br />

Ultramarinblau, Kadmiumgelb,<br />

Magenta, Kadmiumorange, Kadmiumrot,<br />

Türkis, Paynesgrau und<br />

Titanweiß<br />

• Verschiedene Pinsel<br />

(z. B. von da Vinci)<br />

• Buntstift, dunkelblau<br />

Rastervorlage F auf Seite 43<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

1. (ohne Abb.) Das Motiv von der Vorlage<br />

mit einem dunkelblauen Farbstift auf den<br />

Keilrahmen übertragen. Die Algen vor dem<br />

Fisch müssen deutlich erkennbar sein.<br />

Für den Fisch Coelinblau und Titanweiß<br />

mischen und die Umrisse in<br />

diesem blassen Blau flächig ausmalen.<br />

Den Hintergrund in Kobaltblau,<br />

die Schatten der Algen mit Ultramarinblau<br />

und die vorderen Algen mit<br />

Kadmiumgelb ausmalen.<br />

Weitere Algenformen mit<br />

Kadmiumorange, Magenta<br />

und Türkis ausmalen. Bei<br />

alledem handelt es sich um<br />

Untermalungen; ein ganz<br />

gleichmäßiger Farbauftrag ist<br />

weder nötig noch erwünscht.<br />

14 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


Wundersam leuchtet der heimische Zackenbarsch<br />

aus dem tiefen Blau und zwischen den sachte sich<br />

wiegenden Algen hervor: In wenigen Malschritten<br />

entsteht mit Acrylfarben diese ebenso malerische wie<br />

plakative Unterwasser-Szene.<br />

Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Die Schattenbereiche<br />

bzw. die Muster im Fisch<br />

mit dem dunkleren Ultramarinblau<br />

malen, die<br />

Bereiche dazwischen<br />

mit Türkis aufhellen.<br />

Das Auge, den Mund und die<br />

Schatten am Bauch mit Paynesgrau<br />

malen; die Lichtspiegelungen<br />

in einer hellen Mischung aus<br />

Ultramarinblau mit Titanweiß.<br />

Den Hintergrund mit Ultramarinblau<br />

abdunkeln, sodass<br />

sich der Fisch deutlicher absetzt<br />

und in Erscheinung tritt.<br />

TIPP<br />

Paynesgrau eignet sich hervorragend für sehr dunkle<br />

Bereiche. Dieses tiefe Dunkelgrau ist lebendiger und<br />

wirkt farbiger als ein lebloses, aus Schwarz und Weiß<br />

gemischtes Grau.<br />

Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />

Die Schattenseiten der gelben Algen<br />

zunächst mit verdünntem Kadmiumgelb<br />

und dann Ultramarinblau lasieren. Durch<br />

den transparenten Auftrag (wie stets<br />

beim Lasieren auf trockenen Untergrund)<br />

entstehen lebendige Strukturen.<br />

16 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


F i s c h i n f r i s c h e n F a r b e n<br />

In gleicher Weise die Schatten der andersfarbigen<br />

Algen malen, nun jedoch in einer dunklen,<br />

rotbraunen Mischung aus Kadmiumorange<br />

und Ultramarinblau. Die Lichtseiten in der mit<br />

Titanweiß aufgehellten Mischung malen.<br />

Die Glanzlichter dick und<br />

satt mit Titanweiß auftragen;<br />

zuletzt mit Ultramarinblau<br />

und Türkis noch ein paar<br />

Farbakzente setzen.


Glücklich in den<br />

<strong>Frühling</strong>!<br />

Motiv: Isabelle Zacher-Finet, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Der <strong>Frühling</strong> zieht ins Land und der erste<br />

Marien käfer taucht auf – draußen auf der Wiese<br />

und bei Ihnen zu Hause in diesem rundum fröhlichen<br />

Acrylbild. Malen macht glücklich!


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Stupfen, Tupfen und Vermalen, Schwamm und Pinsel: Das<br />

ist das ganze Geheimnis der wolkig-weißen Blüten vor den<br />

frühlingshaft warmen Gelb- und Orangetönen des Hintergrundes,<br />

der nach unten hin in die grüne Wiese verläuft.<br />

Eine wunderbar einfache Methode, eine freundliche und<br />

optimistische Farbstimmung ins Bild zu bringen; allerdings<br />

sollten Sie die rasch trocknenden Acrylfarben zügig<br />

ineinander vermalen. Den fröhlichen und unübersehbaren<br />

Kontra punkt setzt der Marienkäfer mit seinen schwarzroten<br />

Signalfarben – auch er ist dank seiner schlichten<br />

Gestalt ganz einfach zu malen.<br />

TIPP<br />

Es ist ratsam wirklich nur wenig Farbe<br />

zu verwenden und den Arbeitsschritt<br />

vorzugsweise zu wiederholen, statt mit<br />

zu starkem Farbauftrag zu beginnen,<br />

was sich hinterher nur schwer korrigieren<br />

lässt.<br />

6. Mit dem trockenen Rundpinsel<br />

noch einmal in unregelmäßiger<br />

Saftgrün und Oxidgrün auf<br />

die Stängel auftragen.<br />

M A T E R I A L<br />

• Keilrahmen 50 x 60 cm<br />

(von VBS)<br />

• VBS Acrylfarbe, je 200 ml<br />

in Kadmiumgelb, Primärrot,<br />

Saftgrün, Oxidgrün dunkel,<br />

Lichter Ocker, Schwarz,<br />

Titanweiß<br />

• VBS Borstenpinsel, Gr. 8<br />

• VBS Easy-Brush<br />

Rundpinsel, Gr. 6<br />

• VBS Easy-Brush<br />

Flachpinsel, Gr. 12<br />

• helle Pastellkreide<br />

• Schwammaufsatz für Tuben<br />

(alles über www.vbshobbyversand.de)<br />

• Reeves Abreißpalette<br />

• Pinselwascher<br />

Rastervorlage G auf Seite 43<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

1. Den Keilrahmen im oberen<br />

Bereich zügig in Kadmiumgelb<br />

grundieren. Dabei ganz oben<br />

etwas Weiß mit vermalen; auf<br />

der rechten Seite ein wenig Rot<br />

zum Gelb geben, so dass ein<br />

Orange entsteht. Die Grundierung<br />

vom unteren Rahmenrand<br />

in Saftgrün fortführen und stellenweise<br />

wenig Weiß hinzufügen.<br />

Den Übergang von Grün<br />

zu Gelb zügig nass in Nass miteinander<br />

weich vermalen und<br />

den Hintergrund anschließend<br />

gut trocknen lassen.<br />

2. Die Vorlage in der Rastermethode<br />

(S. 40) mit der Pastellkreide<br />

auf den Keilrahmen übertragen.<br />

Fortgeschrittene wagen die<br />

Vorzeichnung frei Hand; Korrekturen<br />

sind jederzeit mit einem<br />

feuchten Tuch möglich.<br />

3. Im Bereich der Blüten mit Hilfe<br />

des Schwammaufsatzes Weiß<br />

auftupfen. Die Farbe dann umgehend<br />

zum unteren Bildrand<br />

hin mit dem Flachpinsel unter<br />

Zugabe von Wasser gänzlich<br />

weiß vermalen. In der rechten<br />

und linken unteren Bildecke jeweils<br />

unregelmäßige Mischungen<br />

aus Saftgrün und Oxidgrün<br />

setzen, sowie die Blumenstängel<br />

mit beiden Grüntönen im<br />

Wechsel in den feuchten Farbauftrag<br />

mit dem Rundpinsel<br />

einziehen.<br />

4. Mit dem Schwammaufsatz<br />

wenig Titanweiß auf den getrockneten<br />

Blütenhintergrund<br />

auftragen und weich verreiben,<br />

so dass ein wolkiger Eindruck<br />

innerhalb der Blume entsteht.<br />

In der gleichen Technik<br />

vorsichtig am oberen Bildrand<br />

einige Helligkeiten einarbeiten.<br />

5. Anschließend mit dem Flachpinsel<br />

den Kopf des Käfers mit<br />

wenig Farbe in der Trockenpinseltechnik<br />

in lichtem Ocker<br />

grundieren und den Körper in<br />

einem Farbverlauf von Rot zu<br />

Schwarz malen.<br />

7. Mit Schwarz die Punkte des<br />

Käfers malen und den unteren<br />

Schatten verstärken. Den Kopf<br />

ebenfalls in Schwarz ausmalen.<br />

Dabei nach vorne rechts etwas<br />

Weiß hinzufügen. Dann noch<br />

das Bein in Schwarz malen und<br />

mit einem weißen Lichtreflex<br />

versehen. Auch am Kopfende<br />

des Käfers zum Rücken hin die<br />

zwei weißen Punkte setzen.<br />

8. Verwenden Sie dann den<br />

Flachpinsel um mit reichlich Titanweiß<br />

einzelne Blütenblätter<br />

im oberen Bereich der Blüte<br />

deutlich herauszustellen. Ein<br />

Blütenblatt entspricht einem<br />

Pinselaufsatz.<br />

9. Mit etwas zurückhaltender<br />

aufgetragenem Weiß auch im<br />

unteren Blütenbereich einzelne<br />

Blättchen andeuten. Zuletzt<br />

Titanweiß mit viel Wasser verdünnen<br />

und oben rechts quer<br />

über die Leinwand sprenkeln;<br />

das Sprenkeln am besten vorher<br />

auf einem Blatt Papier üben.<br />

19


Malschule<br />

B e t t a g s Franz-Josef Bettag ist ein erfahrener<br />

Kursleiter und Buchautor.<br />

Er zeigt Ihnen anhand vieler<br />

Beispiele den Umgang mit Farbe<br />

und Pinsel. Auf www.bettagsmalschule.de<br />

finden Sie weitere<br />

Malanleitungen und Videos zu<br />

der hier vorgestellten sowie zu<br />

anderen Techniken.<br />

TIPPS<br />

Farben: Sie brauchen für Ihre ersten<br />

Malversuche folgende Farbtöne:<br />

Kadmiumgelb,Ultramarinblau, Alizarin-Karmesin,<br />

Kadmiumrot, Winsorgrün,<br />

Indigo. Alle Farben von Artists<br />

Water Color von Winsor & Newton.<br />

Malgrund: Für diese Technik eignen<br />

sich besonders gut hellweiße<br />

Papiere. Cremfarbene oder Naturpapiere<br />

verfälschen die Kontraste zwischen<br />

Papierweiß und Farbe. Papiere<br />

von Lana oder Fabriano sind hier die<br />

beste Wahl.<br />

<strong>Mein</strong> erstes Aquarell<br />

Positiv und negativ<br />

Im zweiten Teil des Aquarellkurses für Anfänger geht es um das<br />

Zusammenspiel von (dunklem) Hintergrund und (hellem bis weißen)<br />

Vordergrund. In der Psychologie nennt man das Figur und<br />

Grund, beim Malen Positiv-Negativ-Formen. Die Sache ist recht<br />

einfach: Ein Motiv zeigt sich entweder „positiv” durch den Farbauftrag,<br />

oder „negativ”, indem man nur die Umgebung malt.<br />

Was unterscheidet Aquarellfarben von Anfang an<br />

von Acryl- oder Ölfarben? Es fehlt die Farbe Weiß<br />

in der Palette. In Ihrem Aquarell kommt Weiß durch<br />

das Weiß des Papiers; also durch das Nichtmalen!<br />

Daher nennt man weiße Formen Negativformen.<br />

„Positiv“ gemalt wird die Umgebung.<br />

Was im Bild weiß werden soll, muss also ausgespart<br />

bleiben. Sie können die Farbe um den Bereich auftragen,<br />

das Motiv also ummalen. Oder Sie decken<br />

den Bereich ab, der weiß bleiben soll, malen einfach<br />

über die Abdeckung (die Maskierung) und nehmen<br />

dann die Maskierung ab.<br />

Ob Ummalen oder Maskieren: Jedes Aquarell lebt<br />

vom Zusammenspiel der gemalten Positivformen<br />

2. Teil<br />

mit den ausgesparten Negativformen. Diese Balance<br />

zwischen Hell und Dunkel, Licht und Schatten<br />

zeichnet das Aquarell aus. Wenngleich dem<br />

Betrachter die Farben ins Auge springen – ohne<br />

das Licht der Negativformen wird das Bild flach<br />

und bedeutungslos.<br />

Um dies zu erfassen, muss man gut beobachten.<br />

Sie werden sehen, dass sich das Wechselspiel von<br />

Positiv- und Negativformen durch die ganze Aquarellmalerei<br />

zieht. Bisweilen wird das ganze Motiv<br />

negativ gestaltet, indem man nur die Zwischenräume<br />

malt, beispielsweise Blattwerk als Hintergrund.<br />

Wie das genau geht, zeige ich Ihnen in<br />

meinem Video. Lassen Sie sich überraschen!<br />

Maskierung: Die helle, zähfl üssige<br />

Maskierfl üssigkeit wird auf das<br />

Papier aufgetragen. Sie trocknet zu<br />

einem zähen Film. Danach kann sie<br />

übermalt werden. Nach dem Trocknen<br />

der Farbe wird sie mit dem Finger<br />

oder Radiergummi abgerubbelt<br />

(daher auch die Bezeichnung „Rubbelkrepp“).<br />

Die Aqua-Maskierstifte<br />

sind weiß oder blau eingefärbt und<br />

eignen sich für Detailarbeiten.<br />

Den ersten Teil des Aquarellkurses<br />

finden Sie in Ausgabe<br />

Nr. 39 sowie auf<br />

www.mein-kreativatelier.de<br />

www.bettags-malschule.de


Als bloß weiße Negativformen<br />

wären die Blüten unnatürlich<br />

grellweiß und würden vor dem<br />

Hintergrund als Leerstellen erscheinen.<br />

Erst die zarten Schattenlasuren<br />

geben den Blüten ihre<br />

dreidimensionale Gestalt.<br />

Zwei Mal die Katze: Links wird<br />

die Katze selbst als Positivform<br />

gemalt, sie wirkt malerisch und<br />

plastisch. Rechts wird nur der<br />

Hintergrund gemalt, die Katze<br />

erscheint flächig als Negativform.<br />

In diesem Blumenmotiv lässt sich die Technik<br />

gut erkennen. Der Hintergrund wird<br />

dunkel gemalt, ist also positiv. Die ummalten<br />

Blütenformen erscheinen als papierweiße<br />

Negativformen (und können dann<br />

natürlich weiter ausgearbeitet werden.<br />

Die Katze postiv<br />

Die Katze negativ<br />

Motiv & Fotos: Franz-Josef Bettag<br />

Doppelte Negativformen<br />

Aus dem Hintergrund tritt im ersten Schritt<br />

die ausgespart gebliebene, papierweiße Gestalt<br />

der Vase und Blüten als Negativform<br />

heraus. Schon ein paar Schatten in der Vase<br />

bringen sie in eine plastische Form. In den<br />

nächsten Schritten wird die Negativform farbig<br />

ausgearbeitet. Auch hier werden die weißen<br />

Lichtreflexe auf der Vase und an den<br />

Blütenrändern ausgespart und bleiben als Negativformen<br />

stehen. Diese Glanzlichter geben<br />

dem Motiv ihre endgültige Gestalt.<br />

(Abb. links) Durch Ummalen entsteht die<br />

Negativform des Motivs.<br />

(Abb. rechts) In der Ausarbeitung bleiben<br />

wiederum weiße Glanzlichter als Negativformen<br />

stehen.<br />

21


B e t t a g s Malschule<br />

DeN piNSel verSteHeN<br />

Lattenzaun und Zwischenraum …<br />

M A T E R I A L<br />

• Aquarellpapier hellweiß DIN A3,<br />

ca. 250 – 300 g/qm, Lana oder Fabriano<br />

(z. B. über www.gerstaecker.de)<br />

• Aquarellfarben Artists Water Color von<br />

Winsor & Newton in Kadmiumgelb,<br />

Ultramarinblau, Alizarin-Karmesin,<br />

Kadmiumrot, Winsorgrün und Indigo<br />

• Fehhaarpinsel Gr. 6 (z. B. von Habico)<br />

• Abdeckfilm<br />

• Aqua-Maskierstift<br />

• Bleistift und Radierer<br />

Weitere Materialbeschreibungen finden<br />

Sie im ersten Teil von „<strong>Mein</strong> erstes<br />

Aquarell” in Heft 39, Bettags Mal schule,<br />

Seite 17.<br />

„Es war einmal ein Lattenzaun,<br />

mit Zwischenraum, hindurchzuschaun<br />

…“ dichtet Christian Morgenstern.<br />

In diesem Übungsbeispiel<br />

erscheint der Lattenzaun als Negativform,<br />

die erst vor dem dunkel gemalten<br />

Zwischenraum und dem Hintergrund<br />

ihre Gestalt annimmt.<br />

1<br />

1. Zeichnen Sie den Zaun mit einem weichen Bleistift vor.<br />

2<br />

2. Mischen Sie Winsorgrün mit etwas Indigo<br />

und malen Sie links den dunklen Hintergrund.<br />

Sparen Sie Pfosten und Latten aus.<br />

3. Rechts malen Sie den hellgrünen Hintergrund in einer<br />

Mischung aus Winsorgrün und Kadmiumgelb; achten<br />

Sie dabei auf die entsprechende Verteilung von Hell<br />

und Dunkel. Lassen Sie alles trocknen.<br />

3<br />

22 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


4 5<br />

4. Die Schatten auf der rechten Seite des Zauns malen Sie mit einem<br />

leicht verdünnten Indigo.<br />

5. Mit gleicher Farbe setzen Sie auch die Schatten unter den Zaun und<br />

lassen alles trocknen. Schon hier gewinnt das Motiv Räumlichkeit.<br />

Motiv & Fotos: Franz-Josef Bettag<br />

6<br />

6. Zum Schluss malen Sie mit Winsorgrün die<br />

Sträucher und Bäume in den Hintergrund. Mit<br />

etwas Indigo können Sie die Farbe abdunkeln. Die<br />

Bildteile im Hintergrund werden flächig lasiert<br />

und nicht plastisch ausgearbeitet. Sie geben dem<br />

Motiv Räumlichkeit.<br />

Das video zu der zweiten Übung können<br />

Sie sich unter www.mein-kreativatelier.de<br />

oder unter www.bettags-malschule.de<br />

ansehen. Dort finden Sie auch weitere infos<br />

und vorlagen zu dieser und anderen<br />

maltechniken.


Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Mit leichter Hand lasiert,<br />

beeindrucken die Kletterrosen<br />

in diesem Aquarell durch<br />

Räumlichkeit und frische, zarte<br />

Farbigkeit. Sechs Farben und<br />

ein einziger Pinsel reichen aus.


Bezaubernde<br />

M a l e n m i t A q u a r e l l f a r b e n<br />

Kletterrosen<br />

Die Besonderheit der Aquarellfarben, nämlich ihre<br />

Transparenz, lässt es zu, Farbe auf Farbe zu schichten.<br />

Dabei malt man stets mit dunkleren Farben auf die untere,<br />

hellere und trockene Farbschicht. Die wässrigen,<br />

im Unterschied zu Acrylfarben „körperlosen“ Aquarellfarben<br />

trocknen schnell auf, sodass, wenn nicht gerade<br />

hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kaum Malpausen eintreten.<br />

Gegebenenfalls kann man (vorsichtig!) mit dem Fön<br />

nachhelfen.<br />

Die Farben decken nicht, sodass auch das Papierweiß<br />

stets durchleuchtet. In dieser Lasurtechnik („Aqualasur“)<br />

beeinflussen sich die Farbschichten gegenseitig; das<br />

Er gebnis ist eine beeindruckende Farbtiefe und erstaunliche<br />

Leuchtkraft. Außerdem kann man auf diese Weise<br />

schon mit ganz wenigen Farben viele spannende<br />

Zwischentöne und Schatteneffekte erzeugen.<br />

M A T E R I A L<br />

• Aquarellpapier, 30 × 40 cm, matte<br />

Ober fläche, 450 g/m²<br />

(z. B. Cornwall von Hahnemühle)<br />

• Künstleraquarellfarben von Winsor<br />

& Newton in Kadmiumgelb, Ultramarinblau,<br />

Alizarin-Karmesin,<br />

Kadmiumrot, Winsorgrün, Indigo<br />

• Fehhaarpinsel<br />

(z. B. von GERSTAECKER)<br />

Rastervorlage B auf Seite 41<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

Die Umrisse der drei Blüten von der<br />

Vorlage mit einem weichen Bleistift<br />

aufs Papier übertragen.<br />

Mit der Spitze des Fehhaarpinsels<br />

die Umrisse der Blüten und dann die<br />

Schattenflächen in einem intensiven,<br />

nicht zu stark verdünntem Karmesin<br />

malen. Entscheidend ist die richtige<br />

Pinselhaltung. Der Strich muss sitzen,<br />

ein Nacharbeiten ist nicht möglich.<br />

25


M a l e n m i t A q u a r e l l f a r b e n<br />

In gleicher Weise die Blätter, Stängel<br />

und die Knospen mit Winsorgrün<br />

malen; trocknen lassen.<br />

TIPP<br />

Dank ihrer Transparenz kann man Tonwerte mit Aquarellfarben ganz<br />

leicht in mehreren Schichten aufbauen und damit Farbtiefe erzeugen.<br />

Zuvor sollten Sie die verschiedenen Tonwerte einschätzen und<br />

die Farbe entsprechend verdünnen und mischen. Danach bauen Sie<br />

die dunkleren Farbtöne und Schatten schrittweise in Lasurschichten<br />

auf – immer mit dunkleren auf hellere Farben.<br />

Eine Mischung aus Ultramarinblau<br />

und Karmesin anlegen und den<br />

Hintergrund zügig malen, dabei<br />

die Motivteile aussparen. Die Tonwerte<br />

im Hintergrund beachten.<br />

Mehr zur Aquarelltechnik<br />

finden Sie auf Seite 20.<br />

Lehrvideos sehen Sie auf<br />

www.mein-kreativatelier.de<br />

und www.bettags-malschule.de<br />

Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />

Ultramarinblau und Karmesin<br />

zu einer violetten<br />

Schattenfarbe mischen<br />

und damit die dem Licht<br />

abgewandten Bereiche<br />

malen. Die Pollenstempel<br />

mit einem kleinen Klecks<br />

Kadmiumrot in der Mitte<br />

der unteren Blüte einsetzen<br />

und einen Klecks<br />

Kadmiumgelb aufsetzen.<br />

Trocknen lassen.<br />

TIPP<br />

Versuchen Sie nicht, einzelne Striche zu korrigieren;<br />

das würde stärker auffallen als der eine<br />

oder andere nicht ganz so gelungene Malstrich.<br />

Und falls Sie zwischendurch gar nicht zufrieden<br />

sind: Fangen Sie einfach von vorne an.<br />

26


B e z a u b e r n d e K l e t t e r r o s e n<br />

Die Blätter und Zweige im Hintergrund in mehr<br />

oder weniger verdünnten, also helleren und dunkleren<br />

Mischungen aus Winsorgrün und etwas Ultramarinblau<br />

lasierend auftragen; bisweilen kleine<br />

Lichter aussparen. Trocknen lassen.<br />

Winsorgrün und Ultramarinblau zu einem<br />

dunkleren Grünton mischen und damit<br />

die Schattenbereiche der Knospen abdunkeln.<br />

Zuletzt auch einige Blätter im Ansatz<br />

dunkler gestalten, sodass Tiefe in das Bild<br />

kommt. Farbe trocknen lassen. Fertig!<br />

27


Nutze den Tag<br />

Motiv, Foto und Styling: Susanne Knapp C.Kreul<br />

Carpe diem, sagten die alten Römer, nutze<br />

den heutigen Tag. Wie wäre es, den Tag<br />

für die Gestaltung dieses dekorativen Keilrahmens<br />

zu nutzen? Daran haben Sie sicher<br />

weit über den Tag hinaus Ihre Freude!


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Mit dem unten empfohlenen Material<br />

und den entsprechenden Hilfsmitteln<br />

– Schablonen, Roller, Malmesser<br />

usw. – wird es Ihnen überhaupt nicht<br />

schwer fallen, die Farben und Blattgold,<br />

Muster und Schriften effektvoll<br />

und harmonisch zusammen und ins<br />

Bild zu bringen. Dabei haben Sie natürlich<br />

auch viel Spielraum, um in der<br />

Komposition Ihre eigenen kreativen<br />

Ideen zu verwirklichen.<br />

M A T E R I A L<br />

• Keilrahmen SOLO GOYA BASIC LINE,<br />

60 x 80 cm<br />

• Acrylfarbe SOLO GOYA ART ACRYL<br />

BASIC in Lichter Ocker, Rotbraun und<br />

Dunkelbraun<br />

• Home Design Dekor-Schablone<br />

„Farnblatt“ und „Blätterbordüre“<br />

• Schablonierfarbe Home Design in<br />

Elfenbein<br />

• Schablonierfarbe Home Design in der<br />

Tube in Terracotta<br />

• Schablonier-Roller Home Design, 10 cm<br />

• Blattmetall Home Design ART DECO<br />

in Goldfarben<br />

• Anlegemilch Home Design ART DECO,<br />

pastos<br />

• Anlegemilch im Stift<br />

Home Design ART DECO<br />

• Überzugslack Home Design ART DECO<br />

• Effekt-Paste Home Design Acryl in<br />

Brillantgold<br />

• Künstler-Malmesser SOLO GOYA<br />

• Malschwämmchen<br />

• weicher Pinsel (z.B. Synthetikpinsel aus<br />

Vergolden Pinselset)<br />

• weißes Kopierpapier zum Übertragen<br />

von Vorlagen<br />

• Schriftvorlage „Carpe Diem“<br />

• Küchenpapier • Bleistift<br />

• Kugelschreiber • Plastikfarbwanne<br />

3. Die Schablone „Blätterbordüre“ auf dem<br />

rotbraunen Feld mit Schablonierfarbe Terracotta<br />

austupfen; Vorgang wiederholen.<br />

4. Auf die große dunkelbraune Fläche die<br />

2-teilige Schablone „Farnblatt“ aufkleben,<br />

die Zwischenräume mit Anlegemilch pastos<br />

austupfen und die Schablone abziehen.<br />

5. Nach ca. 20 Minunten das Blattmetall auflegen<br />

und mit dem Pinsel andrücken. Nicht<br />

haftendes Blattmetall vorsichtig wegwischen.<br />

Die Schablone mit Wasser reinigen<br />

und trocknen lassen.<br />

6. Die Schablone auf das kleine dunkelbraune<br />

Feld kleben und mit dem Malmesser mit<br />

Acryl Effekt-Paste Brillantgold ausspachteln.<br />

Die abgezogene Schablone wieder reinigen<br />

und trocknen lassen.<br />

7. Den Schriftzug „Carpe Diem - nutze den<br />

Tag“ mit weißem Kopierpapier (beschichtete<br />

Seite nach unten) auf den Keilrahmen<br />

übertragen. Die Vorlage darüber und mit<br />

Klebstreifen befestigen. Alle Linien mit einem<br />

Kugelschreiber nachzeichnen, sodass<br />

sie sich auf den Malgrund übertragen.<br />

8. Die durchgepauste Schrift mit der Anlegemilch<br />

aus dem Stift nachschreiben. Durch<br />

die schräge Kalligrafiespitze lässt sich die<br />

Schriftbreite variieren. Die Anlegemilch<br />

etwa 20 Minuten trocknen lassen. Bei sehr<br />

saugenden Untergründen evtl. den Auftrag<br />

wiederholen.<br />

9. Nach und nach die ganze Schrift mit<br />

Blattmetallstücken abdecken und mit dem<br />

Pinsel andrücken. Das Blattmetall bleibt an<br />

der Anlegemilch haften. Nicht haftendes<br />

Blattmetall mit dem Pinsel vorsichtig wegwischen<br />

und in einer Dose sammeln.<br />

1. Die Leinwand in vier Felder unterteilen.<br />

Das erste Feld mit der Rolle in Ocker, Feld 2<br />

in Rotbraun und die Felder 3 und 4 in Dunkelbraun<br />

walzen; den Rand des Keilrahmens<br />

gleich mitgestalten, alles trocknen lassen.<br />

2. Die Schablone „Farnblatt“ auf dem ockerfarbenen<br />

Feld platzieren und die Schablonierfarbe<br />

Elfenbein mit dem Roller aufbringen<br />

(A). Mit neu platzierter Schablone ein<br />

Farnblatt-Streumuster verteilen und mit etwas<br />

Ocker kreuz und quer überrollen.<br />

Eine sehr viel ausführlichere<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung<br />

mit allen Abbildungen fi nden<br />

Sie im Internet unter<br />

www.mein-kreativatelier.de<br />

29


K i n d e r k r e a t i v<br />

Kätzchen<br />

in der Wiese<br />

Fotos: iStockphoto<br />

Was ist denn das? Neugierig schnuppert das<br />

kleine Kätzchen an den Blumen. Zeichne es<br />

zuerst mit Bleistift. Dann nimmst du Farbstifte,<br />

zeichnest die Blumenwiese und malst<br />

das Kätzchen aus.<br />

M A T E R I A L<br />

• Zeichenpapier z. B.<br />

Junior von Hahnemühle<br />

• Bleistift<br />

• Farbstifte in den<br />

Farben Rosa, Hellblau,<br />

Schwarz, Hellgelb,<br />

Dunkelorange,<br />

Lila, Hellgrün und<br />

Dunkelgrün<br />

(z. B. von Staedtler)<br />

• Anspitzer<br />

• Radiergummi<br />

2<br />

So wird’s gemacht:<br />

1. Bei diesem Kätzchen ist die<br />

Grundform des Kopfes ein<br />

Kreis. Da du es von der Seite<br />

siehst, ist das Oval des<br />

Körpers länger. Vom Kopf<br />

aus gemessen, passt das<br />

Kopfmaß einmal hinein.<br />

2. Dann zeichnest du die Beine, den<br />

Schwanz und die Dreiecke für die Ohren.<br />

Die Länge der Beine kannst du selbst mit<br />

Hilfe des Kopfmaßes herausfinden.<br />

1<br />

3<br />

4<br />

3. Wie das Gesicht des Kätzchens<br />

gezeichnet wird, zeige<br />

ich dir in drei Schritten:<br />

a) Der Kopf ist ein wenig<br />

nach rechts gedreht – also ist<br />

das Hilfslinienkreuz etwas<br />

nach rechts verschoben. Die<br />

waagerechte Linie liegt sehr<br />

weit unten.<br />

b) Jetzt wird die richtige<br />

Kopfform in den Kreis gezeichnet.<br />

c) Zum Schluss setzt du die<br />

Augen auf die waagerechte<br />

Linie und verbindest sie mit<br />

zwei gebogenen Linien mit<br />

der Nase.<br />

4. Und so wird das Kätzchen in<br />

die roten Hilfslinien gezeichnet:<br />

30 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


M e i n e l i e b s t e n T i e r k i n d e r<br />

5. Die Vorzeichnung<br />

ist fertig. Ich<br />

habe noch zwei<br />

Blumen dazu<br />

gemalt. Das<br />

Kätzchen findet sie<br />

sehr interessant.<br />

5<br />

6a<br />

6. a) Die Richtung, in<br />

die das Fell des Kätzchens<br />

wächst, siehst du<br />

in dieser Zeichnung. So<br />

sollten auch deine<br />

Zeichenstriche<br />

verlaufen.<br />

6. b) Beginne mit dem schwarzen Buntstift. Male mit kurzen<br />

Strichen, durch die das weiße Papier hindurch schimmern darf. Die<br />

weißen Fellflächen bekommen stellenweise eine hellblaue Tönung.<br />

Hellblau sind auch die Augen, hellrosa das Innere der Ohren, die kleine<br />

Nase und das Mäulchen. Mit Hellgrün wird die Wiese grundiert. Dunkelgrün<br />

brauchen wir für die einzelnen Grashalme. Die Blumen sind hellgelb und lila.<br />

Mit Dunkelorange habe ich in die Blütenmitte etwas Schatten gemalt. Nun ist<br />

das Kätzchen fertig. Das war nicht schwierig, oder?<br />

Empfehlung<br />

6b<br />

Ute Ludwigsen-Kaiser<br />

<strong>Kreativ</strong>e Kindermalschule<br />

<strong>Mein</strong>e liebsten Tierkinder<br />

erschienen im Englisch Verlag zum<br />

Preis von 15,80 Euro (D)<br />

ISBN-10: 3-862-30156-7<br />

ISBN-13: 978-3-862-30156-0<br />

In diesem Buch zeigt die Autorin die verschiedensten<br />

Tierkinder vom jungen Haustier<br />

bis zu exotischen Tierjungen. Dabei<br />

vermittelt die Autorin die Grundlagen des<br />

Zeichnens und baut die Motive Schritt für<br />

Schritt leicht nachvollziehbar auf, damit<br />

die kleinen Künstler die eigene <strong>Kreativ</strong>ität<br />

erfolgreich umsetzen und sich auch an<br />

eigene Motive wagen können.<br />

Zu beziehen über den Buchoder<br />

Hobbyfachhandel sowie<br />

direkt unter:<br />

www.shop.oz-verlag.de<br />

(Tel: 07623/964-155)<br />

31


Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />

Workshop<br />

Dekorative Volkskunst<br />

Die Bauernmalerei hat als althergebrachter Malstil seine ornamentalen<br />

Traditionen; überaus dekorativ für alle Objekte im bäuerlichen<br />

Stil. Ideal dafür sind die FolkArt-Acrylfarben von Efco mit ihren auf<br />

diese einfache und rustikale Malweise abgestimmten Tönen.<br />

32 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />

Grundsätzlich kann man fast alles mit<br />

Bauernmalerei dekorieren – wenn man so<br />

richtig in Schwung kommt, wird Ihr Haus<br />

vom Keller bis zum Dachboden ein einziges<br />

Malprojekt ! Ob Metall, Glas oder<br />

Holz, die Arbeitsweise ist im Wesentlichen<br />

die gleiche, nur beim Malen mit den<br />

jeweils geeigneten Farben muss man sich<br />

etwas umstellen.<br />

Zunächst, also bevor Sie mit der Bemalung<br />

beginnen, muss das Objekt grundiert<br />

werden. Dafür eignen sich Dispersionsfarben,<br />

Vollton-Abtönfarben auf<br />

Acrylatbasis, die in 500- oder 750-ml-Flaschen<br />

bei jedem Farbenfachhändler angeboten<br />

werden.<br />

Die Grundfarben Rot, Gelb, Ocker, Blau,<br />

Farngrün, Schwarz und Weiß sind ausreichend,<br />

denn aus dieser Palette kann man<br />

die meisten Farbtöne für unsere Projekte<br />

abmischen.<br />

Nach einer guten Trocknung der Grundierung<br />

kann man das Motiv aufzeichnen<br />

oder übertragen. Dies kann entweder<br />

freihändig mit einem Bleistift (Kreideoder<br />

Grafitstift) geschehen oder Sie ha -<br />

ben die Möglichkeit, das vorhandene<br />

Motiv mit einem Transferpapier auf das<br />

Objekt zu übertragen. Sollten nach dem<br />

Malen noch einige Pinselmarkierungen<br />

sichtbar sein, können diese leicht mit<br />

einem Radiergummi vor der Lackierung<br />

entfernt werden.<br />

Nun kommen wir zum Malen: Bei Ihrem<br />

Fachhändler finden Sie sicherlich eine<br />

große Auswahl an Acrylfarben. Am besten<br />

wählen Sie deckende Acrylfarben in<br />

Künstlerqualität. Einige Marken sind für<br />

unsere Zwecke etwas zu transparent –<br />

man braucht dann oftmals eine zweite<br />

Schicht für die Grundierung der Blumen.<br />

M A T E R I A L G E N E R E L L<br />

• Acrylfarben Plaid-FolkArt von Efco in<br />

Calico red (Rot), Cardinal red (Rot),<br />

Lemon custard (Gelb), Yellow ochre<br />

(Ocker), Fresh foliage (Grün), True<br />

blue (Blau), Sequin black (Schwarz),<br />

Wicker white (Weiß)<br />

• Rundpinsel Gr. 0, 2, 4 und 6<br />

• Acryl-Flachpinsel, 30 mm<br />

• Borstenpinsel, flach, Gr. 4 und 8<br />

(alles von Efco)<br />

• Palette<br />

• Transparentpapier und<br />

Grafit- Transfer-Papier<br />

• Schleifpapier<br />

• Abdeckband<br />

• Holzlineal, 30 cm lang<br />

• Zeichenblock • Bleistift • Radiergummi<br />

• Wasserbecher • Maltücher<br />

• Tapetenkleister<br />

• Kunstharzlack • Verdünnung<br />

Die Firma Efco bietet ein umfangreiches<br />

Sortiment an Materia lien und Zubehör<br />

für die Bauernmalerei an. Einen Fachhändler<br />

in Ihrer Nähe fi nden Sie anhand<br />

der Postleitzahl auf www.efco.de.<br />

Foto: Frank Schuppelius


Bauernmalerei<br />

Zur Übung führen<br />

Sie den gleichen<br />

Pinselstrich – hier<br />

die schmale Blattform<br />

– immer wieder<br />

aus – immer<br />

gleichmäßig aus<br />

dem Handgelenk.<br />

Das Abstützen mit dem kleinen Finger stabilisiert<br />

die Pinselführung.<br />

Pinselübungen<br />

Für Ihre ersten Übungen können Sie Zeichenpapier<br />

verwenden. Darauf trocknet<br />

die Farbe zwar schneller als auf Holz, doch<br />

zum Üben von Malstrichen ist das gut genug.<br />

Zum Malen benötigen Sie Synthetikpinsel<br />

von guter Qualität. Für die meisten<br />

Projekte benötigen Sie Pinsel in den Größen<br />

Nr. 0, 2, 4 und 6. Die Acrylfarben werden<br />

auf der Palette mit etwas Wasser zu<br />

einer cremigen Masse verdünnt.<br />

Pinselhaltung<br />

Die Pinselführung sollte fließend, weich<br />

und ohne Unterbrechung durchgeführt<br />

werden. Halten Sie den Pinsel dort, wo das<br />

Metall endet und das Holz beginnt. Ihr<br />

Daumen befindet sich unterhalb, Zeigeund<br />

Mittelfinger befinden sich oberhalb<br />

des Pinsels – die Pinselführung kommt aus<br />

dem Handgelenk. Wenn Sie für runde Formen<br />

den kleinen Finger als Stabilisierung<br />

nehmen, funktioniert er zusammen mit<br />

dem Pinsel wie ein Zirkel.<br />

Pinselführung<br />

Wenn Sie einen Pinselstrich machen, halten<br />

Sie den Pinsel beinahe senkrecht zur<br />

Oberfläche. Mit mehr oder weniger Druck<br />

auf den Pinsel können Sie die Breite des<br />

Pinselstrichs bestimmen. Beim „Laden“<br />

Ihres Pinsels tauchen Sie ihn leicht in die<br />

Farbe auf der Palette ein und führen ihn<br />

Diese Übung hilft, beidseitig gelungene Pinselstriche ausführen zu können:<br />

Setzen Sie Ihre Striche von links nach rechts an, dann von rechts nach links.<br />

Zeichnen Sie mit einem Bleistift eine schwungvoll gebogene Linie und<br />

setzen Sie nun Ihre Pinselstriche in die einzelnen Bögen.<br />

Mit dieser Übung bekommen Sie das richtige Gefühl für Rundungen;<br />

besonders wichtig für das Schattieren von Blättern.<br />

dann nach rechts und links. Dann drücken<br />

Sie den Pinsel an die Palette, um ihn an<br />

einer Seite abzuflachen. Nun beginnen Sie<br />

den Pinselstrich mit der dünnen Seite des<br />

Pinsels. Um einen gleichmäßigen Pinselstrich<br />

mit einem dünnen Ende zu erreichen,<br />

dreht man den Pinsel am Anfang<br />

sehr leicht zwischen den Fingern.<br />

TIPP<br />

Übung macht den Meister! Wenn Sie die einzelnen<br />

Schwünge und Grundmotive heraus haben, ersparen<br />

Sie sich beim Bemalen Ihrer Objekte manchen Fehler.<br />

33


Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />

1. Zeichnen Sie die Bauernrose vor. Achten Sie<br />

dabei auf die Proportionen: Der kleinere Kreis<br />

macht ungefähr ein Drittel der Kugel aus.<br />

2. Nun legen Sie die Grundierung an, wobei<br />

schon die erste Andeutung von Schatten eingearbeitet<br />

wird. Schon hier folgen die Pinselstriche<br />

der Form. Diese erste Einfassung macht<br />

die Form deutlich und verdeckt die Ansätze<br />

der Pinselstriche.<br />

3. Mit Braun schattieren Sie den inneren Teil<br />

der Rose von außen nach innen, der Rundung<br />

folgend, dann die Rosenblätter. Mit etwas verdünnter<br />

Farbe malen Sie weiche Übergänge.<br />

Workshop<br />

Klassische Blumenmotive<br />

In der Volkskunst, speziell in der Bauernmalerei haben sich Hunderte von Darstellungsweisen<br />

ent wickelt. Jede Region hat eine andere Art der Blumenmalerei herausgebildet. Die klassischen<br />

Grundformen jedoch, wie die in diesem Workshop gezeigten Rosen, Tulpen, Blätter etc., finden<br />

sich immer wieder. Auch Vasen, Körbe und Trauben sind beliebte Motive.<br />

Bauernrose<br />

Die traditionelle Bauernrose ist eine der wichtigsten Blumen in der Bauernmalerei. Sie kommt<br />

in verschiedenen Variationen vor, von einer einfach stilisierten bis hin zur kunstvollen Ausführung.<br />

In unterschiedlichen Farben und Formen verziert sie viele Möbelstücke. Wie Sie die<br />

Bauernrose malen, sehen Sie in diesem Beispiel.<br />

34 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />

4. In gleicher Weise, beginnend von links nach<br />

innen, tragen Sie die Lichtseite auf und fassen<br />

die Rose mit Weiß ein. Vom Rand her beginnen<br />

Sie mit leichten Schattierungen.<br />

5. Um einen weichen, stufenlosen Übergang<br />

von der Licht- bis zur Schattenseite zu erreichen,<br />

verblenden Sie die Ränder mit etwas<br />

Wasser.<br />

6. Setzen Sie mit wenig Weiß das Licht in die<br />

noch leicht feuchte Rose und umrahmen die<br />

Blütenblätter. Zuletzt malen Sie in die braune<br />

Fläche noch drei kleine Pinselstriche oder<br />

Punkte.


Bauernmalerei<br />

Barockrose<br />

Die Barockrose ist eine Weiterentwicklung<br />

der traditionellen<br />

Bauernrose. Da sie also<br />

zu einer späteren Zeit entstanden<br />

ist, sollte sie nicht mit früheren<br />

Rosenformen kombiniert<br />

werden.<br />

aus: Gerhard Mounet-Lipp, „Workshop Kunst und Gestalten – Bauernmalerei“ Englisch Verlag, Fotos: Gerhard Mounet-Lipp<br />

1. Die Vorzeichnung erfolgt<br />

ebenso wie bei der Bauernrose.<br />

Hier jedoch wird lediglich<br />

die Blütenmitte mit Braun umrandet.<br />

2. Mit etwas Braun schattieren<br />

Sie die einzelnen Rosenblätter<br />

und den inneren Teil fächerartig<br />

von innen nach außen. Mit<br />

wenig Wasser vermalen Sie das<br />

Braun weich mit der Grundierung.<br />

3. Auf den Lichtseiten fassen<br />

Sie die Rosenblätter und die<br />

Blütenmitte mit Weiß ein.<br />

5. Beim Schattieren und Verblenden<br />

der Lichter entsteht<br />

ein weicher Übergang von<br />

Weiß ins Rot und dann weiter<br />

ins Braun.<br />

6. Betonen Sie nochmals mit<br />

Weiß die Lichtseite und folgen<br />

Sie dabei der bestehenden Einteilung.<br />

Beim Einrahmen der<br />

Rosenblätter beginnen Sie<br />

dünn und verbreitern den<br />

Strich mit etwas mehr Druck<br />

auf dem Pinsel; dann heben Sie<br />

den Pinsel leicht und lassen den<br />

Pinselstrich dünn auslaufen.<br />

Tulpen<br />

Die Tulpe kann in verschiedenen<br />

Farbkombinationen gestaltet<br />

werden, z. B. in Gelb<br />

mit brauner Schattierung oder<br />

in Blau mit schwarzer Schattierung.<br />

Außerdem gibt es<br />

verschiedene Formvariationen<br />

der Tulpe. Hier die klassische<br />

rot-weiße Variante.<br />

1. Zeichnen Sie die Tulpenform<br />

vor. Die Grundierung beginnt<br />

in Rot mit dem mittleren Blütenblatt<br />

und mit Pinselstrichen,<br />

die der Form folgen.<br />

2. Tragen Sie in die noch leicht<br />

feuchte Grundierung am Blütenboden<br />

Braun auf und blenden<br />

Sie es nach oben hin aus.<br />

Nehmen Sie wenig Braun auf<br />

den Pinsel auf und setzen Sie<br />

die Pinselstriche eng nebeneinander.<br />

3. Von den Spitzen der Blütenblätter<br />

nach unten malen Sie<br />

schwungvolle gelbe Striche<br />

und vermalen diese ein wenig.<br />

4. Zuletzt malen Sie schwungvolle<br />

weiße Striche in die<br />

feuchte Farbe. Beginnen Sie<br />

mit dem Mittelteil; dann folgen<br />

die Seitenteile. Die Anzahl der<br />

Pinselstriche richtet sich nach<br />

der Größe der Tulpe.<br />

35


Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />

Workshop<br />

Rosenschatulle<br />

Die ornamentale Randverzierung und<br />

die zurückhaltende Farbwahl geben<br />

dieser kleinen Schachtel ein feines und<br />

elegantes Aussehen. Das recht einfache<br />

Motiv ist eigentlich typisch für Truhen,<br />

doch wirkt es auch auf der Schachtel<br />

recht hübsch. Gerade die sparsame<br />

Farbgebung der Ornamente auf dem<br />

2. In gleicher Weise malen Sie die Motive auf den sechs Seiten.<br />

Fangen Sie mit den Blättern an und setzen dann die Blume<br />

darauf. Nach dem Trocknen fassen Sie sämtliche Felder mit<br />

Schwarz und Gelbocker ein.<br />

2.<br />

36 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />

Rand und die ruhige Wiederholung des<br />

Motivs der Seitenteile lässt das eigentliche<br />

Rosenmotiv gut zur Wirkung kommen.<br />

Eine Rose mit Knospe auf dem<br />

Deckel und jeweils eine Feldblume in<br />

den Seitenfeldern – in einfacher Darstellung<br />

ist das alles, was man bei dieser<br />

schlicht-eleganten Dose braucht.<br />

3.<br />

1.<br />

M A T E R I A L<br />

• Schatulle, 13 cm<br />

(über www.efco.de)<br />

• Acrylfarben Plaid-FolkArt von Efco in<br />

Calico red (Rot), Fresh foliage (Grün),<br />

Sequin black (Schwarz), Warm white<br />

(Weiß), Lemon custard (Gelb), Yellow<br />

ochre (Ocker), Coffee bean (Braun)<br />

und True blue (Blau)<br />

• Rundpinsel, Gr. 2, 4 und 6<br />

• 1– 2 Grundierpinsel<br />

(alles von Efco)<br />

• Bleistift<br />

• Lineal<br />

• Abdeckband<br />

• Schwamm<br />

• Kunstharzlack<br />

• Patina<br />

Rastervorlage K auf Seite 44<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

1. Die Schachtel grundieren Sie in einer<br />

blaugrauen Mischung aus Blau mit Weiß<br />

(ca. 2 : 1) und etwas Ocker. Nach dem<br />

Trocknen kleben Sie mit Abdeckband die<br />

sechseckige Form auf dem Deckel ab und<br />

malen Sie mit einer Mischung aus Antikweiß<br />

und wenig Blau aus. Lassen Sie alles<br />

trocknen und malen Sie die Blätter in Grün<br />

mit gelben Lichträndern.<br />

3. Die Barockrose auf dem Deckel malen Sie wie auf S. 35 beschrieben,<br />

wobei die Schattierung hier zuerst mit Braun und dann<br />

mit Weiß erfolgt.


Bauernmalerei<br />

4.<br />

4. Die Ornamente auf dem Rand malen Sie – nachdem Sie die<br />

Strichführung auf Papier geübt haben – freihändig mit Weiß und<br />

dem Pinsel Gr. 2. Nach dem Trocknen wird die Schachtel lackiert<br />

und mit Patina versehen – nach Wunsch und je nach verwendeten<br />

Farben heller oder dunkler.<br />

Motiv aus: Gerhard Mounet-Lipp, „Workshop Kunst und Gestalten – Bauernmalerei“ Englisch Verlag, Foto: Gerhard Mounet-Lipp


Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop Workshop<br />

Blumenteller<br />

So farbenfroh die Bauernmalerei auch erscheinen mag, so<br />

wichtig ist eine in sich harmonische Farbzusammenstellung.<br />

Wenn Sie sich – wie bei diesem schmucken Teller und insgesamt<br />

in diesem Workshop – an die klassischen Vorbilder<br />

halten, sind Sie auf der sicheren Seite. Besonders leicht tun<br />

Sie sich bei der Farbwahl mit den rustikalen Tönen der<br />

FolkArt-Acrylfarben; übrigens auch beim Auftragen der Patina,<br />

die dem Wandteller eine antike Note gibt.<br />

M A T E R I A L<br />

• Holzteller, 24 cm (z. B.<br />

über www.gerstaecker.de)<br />

• Acrylfarben Plaid-FolkArt<br />

von Efco in Calico red<br />

(Rot), Fresh foliage (Grün),<br />

Sequin black (Schwarz),<br />

Wicker white (Weiß),<br />

Lemon custard (Gelb),<br />

True blue (Blau)<br />

• Rundpinsel, Gr. 2 und 4<br />

• 1– 2 Grundierpinsel<br />

(alles von Efco)<br />

• Bleistift<br />

• Kunstharzlack<br />

• Borstenpinsel oder Zahnbürste<br />

• Patina<br />

Rastervorlage J auf S. 44<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativatelier.de<br />

1. Grundieren Sie den Holzteller<br />

in einer milchigen Mischung<br />

aus Grün, Blau und<br />

Weiß. Lassen Sie ihn mindestens<br />

vier Stunden trocknen<br />

und tragen Sie dann die Patina<br />

mit einem leicht angefeuchteten<br />

Schwamm auf.<br />

2. Nehmen Sie mit einem<br />

weichen Tuch wieder mehr<br />

oder weniger Patina ab. Dadurch<br />

können Sie die Intensität<br />

der Patinierung nach<br />

Belieben beeinflussen und<br />

helle oder dunkle Stellen erzeugen.<br />

Nach einer kurzen<br />

Trockenzeit kann nun das<br />

Motiv auf die Malfläche aufgemalt<br />

werden.<br />

38 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />

Workshop<br />

3. Zum Anmischen der Patina<br />

verwendet man die Farben<br />

der Grundierung und fügt etwas<br />

Schwarz hinzu. So fügt<br />

man z. B. bei einer blauen<br />

Grundfarbe mindestens ein<br />

Drittel Schwarz hinzu, je<br />

nach gewünschter Farbstimmung<br />

kann man als Zusatzfarben<br />

noch etwas Rot oder<br />

Ocker verwenden. Auf diese<br />

Weise bewegt man sich immer<br />

in derselben Farbgruppe,<br />

und das Werkstück hat<br />

eine weiche Farbzusammenstellung.<br />

4. Die so gemischte Patina<br />

wird mit Wasser leicht verdünnt,<br />

etwas dünner als man<br />

es zum Malen verwenden<br />

würde – nun kann man mit<br />

dem Patinieren beginnen.<br />

5. Für die Spritzeffekte verwende<br />

ich meistens einen<br />

alten Borstenpinsel (eine alte<br />

ausgediente Zahnbürste<br />

funktioniert auch ganz hervorragend).<br />

Für die Spritzarbeit<br />

verdünnen Sie die Patina<br />

mit etwas Wasser.<br />

6. Dieses kleine Motiv kommt<br />

von einem Bauern kasten –<br />

speziell die Rosenmalerei mit<br />

ihren dicken, ausfüllenden<br />

Pinselstrichen, aufgetragen<br />

auf einen leicht trockenen<br />

Untergrund, geben dieser<br />

Bauernrose ein markantes<br />

Aussehen.<br />

Motiv aus: Gerhard Mounet-Lipp, „Workshop Kunst und Gestalten – Bauernmalerei“ Englisch Verlag, Foto: Frank Schuppelius


Die Kunst-Akademie Der Kunst-Ratgeber Workshop Das Mitmachbuch Kinder KunstWerkstatt Kindermalschule<br />

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Gerhard<br />

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Bauernmalerei<br />

Empfehlung<br />

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fördert <strong>Kreativ</strong>ität durch handwerkliches Können<br />

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Gerhard Mounet-Lipp<br />

Workshop Kunst und Gestalten • Bauernmalerei<br />

Die Bauernmalerei als Kunstform greift mit ihren Blumenmotiven und Ornamenten<br />

Elemente der Volkskunst auf, die meist auf eine lange Tradition zurückblicken. Der<br />

erfahrene Kunstmaler Gerhard Mounet-Lipp präsentiert verschiedene Stilrichtungen<br />

der Bemalung von Kleingegenständen, die eindrucksvoll zeigen, wie einfach,<br />

schön und unkompliziert Bauernmalerei sein kann.<br />

Mit Pinselübungen und detaillierten Schritt-für-Schritt-Malanleitungen ermöglicht<br />

es der Autor auf einfache Weise, die Bauernmalerei als kreative Ausdrucksweise zu<br />

entdecken. Wichtige Techniken, z. B. der Oberflächenbehandlung, wie das Marmorieren,<br />

die Lasur- und Kleistertechnik sowie das Antikisieren mit selbst hergestellter<br />

Patina, werden leicht verständlich und anhand zahlreicher Arbeitsbilder erklärt.<br />

Der Autor macht ferner deutlich, dass man in die traditionelle Arbeit auch durchaus<br />

neue Ideen und Farbkombinationen integrieren kann und spannt auf diese Weise einen<br />

Bogen von der Tradition zur zeitgemäßen Interpretation.<br />

Workshop Kunst und Gestalten • Bauernmalerei<br />

Mounet-Lipp<br />

Workshop Kunst und Gestalten<br />

Bauernmalerei<br />

Mit Vorlagen<br />

Gerhard Mounet-Lipp<br />

Workshop Kunst und Gestalten<br />

Bauernmalerei<br />

erschienen im Englisch Verlag<br />

zum Preis von 16,80 Euro (D)<br />

ISBN-10: 3-824-11426-7<br />

ISBN-13: 978-3-8241-1426-9<br />

Der erfahrene Kunstmaler Gerhard Mounet-<br />

Lipp präsentiert mit Pinselübungen und detaillierten<br />

Schritt-für-Schritt-Malanleitungen<br />

verschiedene Stilrichtungen der Bemalung<br />

von Kleingegenständen und Möbeln, die<br />

eindrucksvoll zeigen, wie einfach, schön und<br />

unkompliziert Bauernmalerei sein kann.<br />

Entdecken Sie diese traditionelle und kreative<br />

malerische Ausdrucksform!<br />

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www.shop.oz-verlag.de (Tel: 07623/964-155)<br />

39


Vorlagen übertragen mit der<br />

Rastermethode<br />

Mit dieser Technik lässt sich jedes Motiv auf einen beliebigen Malgrund transferieren.<br />

Der Vorteil ist, dass sie keine Kosten verursacht. Außerdem können<br />

Vorlagen damit beliebig vergrößert und verkleinert werden und somit jedem Format<br />

eines Malgrundes (proportional zum Format der Vorlage) angepasst werden.<br />

Trennen Sie die Vorlagenseiten aus der Heftmitte heraus und<br />

legen Sie Ihre Vorlage neben den Malgrund. Teilen Sie Ihren<br />

Malgrund dann mit derselben Anzahl von Rasterlinien bzw.<br />

derselben Anzahl von Kästchen ein.<br />

1.<br />

2.<br />

Fotos: Dörte Gerasch<br />

Übertragen Sie nun die Zeichnung auf den Malgrund, zum Beispiel<br />

einen Keilrahmen: hierzu jedes Kästchen genau betrachten und das<br />

Motiv des einzelnen Kästchens der Skizze in das jeweilige Kästchen<br />

des Malgrundes entsprechend einzeichnen.<br />

Zum Schluss die beiden Zeichnungen<br />

mit etwas Abstand betrachten<br />

und noch einmal miteinander<br />

abgleichen.<br />

TIPP<br />

Haben Sie viele Kästchen zu übertragen,<br />

so ist es hilfreich, sie auf der<br />

Vorlage und auf dem Malgrund zu<br />

nummerieren.<br />

3.<br />

INFO<br />

Wenn Sie die Motivvorlagen statt mit<br />

der Rastermethode lieber mit Transparentpapier<br />

mit der „Durchpaustechnik“<br />

auf den Malgrund übertragen<br />

möchten, so können Sie die Vorlagen<br />

auch auf unserer Internetseite unter<br />

www.mein-kreativatelier.de herunterladen<br />

und ausdrucken.<br />

40 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


A<br />

B<br />

41


Rastervorlagen KT 40<br />

C<br />

D<br />

E<br />

42 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


F<br />

G<br />

43


Rastervorlagen KT 40<br />

K<br />

H<br />

K<br />

J<br />

J<br />

44 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


KREATIV<br />

ATELIER<br />

J O U R N A L<br />

Künstler-Porträt • Malen auf Reisen • Internet-Tipps • Leser-Kunst • Buch-Tipps


K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />

Z u G a s t b e I :<br />

B e r n h a r d F ö r t h<br />

Hinter jedem guten Maler steckt ein guter<br />

Zeichner. Und bei manchen fügt es sich, dass die<br />

Illustration zum Brötchenberuf wird, der dem<br />

Maler alle künstlerischen Freiheiten einräumt. Ein<br />

<strong>Atelier</strong>besuch bei Bernhard Förth.<br />

Dem Künstler wird offensichtlich alles zum<br />

<strong>Atelier</strong>. Denn unübersehbar, unbekümmert<br />

und raumgreifend wuchert der Arbeitsplatz<br />

hinaus in die großzügige Münchner Altbauwohnung<br />

und hat auch das Esszimmer als<br />

<strong>Atelier</strong> okkupiert. Denn anders als beim<br />

Zeichnen braucht Förth zum Malen Platz, viel<br />

Platz. Und so trennen sich beim Münchner<br />

Künstler Bernhard Förth Beruf und Berufung,<br />

die Auftragsarbeit als Illustrator und die Freiheit<br />

im Malen auch räumlich.<br />

Bernhard Förth, Jahrgang 1954 und gelernter<br />

Typograph und Graphik-Designer, erfuhr seinen<br />

eigentlichen künstlerischen Weckruf erst im<br />

Alter von 28 Jahren; er wollte frei als Illustrator<br />

werden und die Begeisterung ließ ihn nicht los;<br />

heute beliefert er Industrieunternehmen, vor<br />

allem jedoch Buch- und Zeitschriftenverlage<br />

mit Designs, Illustrationen und Covers. Und<br />

malt dann und wann auch eine Speisekarte.<br />

Auch seine illustrative Arbeit für namhafte Jugendbuchverlage<br />

nimmt er sehr ernst. „Bei<br />

Auftragsarbeiten bin ich genau so ehrgeizig wie<br />

in meiner freien Arbeit“, sagt Förth, will jedoch<br />

nicht verhehlen, dass er in der Malerei viel mehr<br />

bei sich selbst sei als beispielsweise in seinen<br />

Jugendbuch-Illustrationen.<br />

Bernhard Förth über …<br />

… Arbeitszeiten:<br />

Ich bin ein Morgenmensch. Am liebsten male<br />

ich tagsüber ab halb acht Uhr morgens und<br />

nach der Mittagspause in den Nachmittag<br />

hinein; wenn mich allerdings etwas besonders<br />

packt, kann’s auch mal etwas später werden.<br />

Die Nacht hindurch malen oder zeichnen ist<br />

nicht so mein Ding, obwohl ich als Single auf<br />

niemanden Rücksicht zu nehmen bräuchte.<br />

„Venedig, Canale Grande“,<br />

Feder, Aquarell und Tempera, 47× 62 cm<br />

Fotos: Bernhard Förth


K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />

… künstlerische Ausbildung:<br />

Ich stamme aus einer Künstlerfamilie, daher<br />

wohl auch das Talent und das Bedürfnis nach<br />

schöpferischer Arbeit. Allerdings habe ich als<br />

Autodidakt keine akademische Ausbildung als<br />

Maler; ob mir das fehlt, kann ich nicht sagen.<br />

Jedenfalls habe ich mir alles selbst beigebracht<br />

und ich bin mit dem, was ich leisten kann,<br />

recht zufrieden.<br />

… Musik beim Arbeiten:<br />

Ich habe beim künstlerischen Arbeiten gerne<br />

klassische Musik im Hintergrund; hier besonders<br />

Schubert und Bruckner. Pop und Jazz<br />

würde mir die Ruhe nehmen.<br />

„Venedig, Brücke“,<br />

Feder und Aquarell auf Karton, 35 × 60 cm<br />

… Maltechniken:<br />

Jedes Medium und jede Technik hat seine<br />

Vorzüge im Hinblick aufs jeweilige Sujet. Am<br />

wohlsten fühle ich mich meistens dort, wo<br />

zeichnerisch-graphische Aspekte ins Spiel<br />

kommen können, etwa beim Aquarellieren.<br />

Jedenfalls bin ich dem Schicksal dankbar,<br />

mich – durch illustrative Auftragsarbeiten für<br />

Bücher und Zeitschriften abgesichert – in jede<br />

Richtung frei entfalten zu können.<br />

„Siena,Plaza del Campo“, Mischtechnik auf Karton, 50 x 65 cm<br />

Bernhard Förth in seinem <strong>Atelier</strong><br />

„Portrait“, Öl auf Karton, 70 x 100 cm<br />

47


K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />

Bernhard Förth über …<br />

… seinen Karrierestart:<br />

Es waren viele glückliche Umstände, die mich<br />

als jungen Mann in eine Werbeagentur spülte.<br />

Ich bekam die Chance, ohne Ausbildung als<br />

Grafiker zu arbeiten; ich lernte praktisch vor<br />

Ort. Hier kam ich auch in Kontakt mit professionellen<br />

Illustrationen und durfte mich selbst<br />

daran versuchen. Per Selbststudium tastete<br />

ich mich voran. Das Schlüsselerlebnis war,<br />

als ich auf die Jahrbücher der amerikanischen<br />

Illustratorenvereinigung stieß. Von nun (1984)<br />

an wollte ich nur noch zeichnen und malen.<br />

… künstlerischen Ehrgeiz:<br />

Ich möchte immerzu Neues ausprobieren:<br />

Techniken, Sujets. Wenn ich das nicht so gut<br />

hinkriege, muss ich meine Erwartungen an<br />

mich selbst herunterschrauben. Nehmen Sie<br />

beispielsweise meine New Yorker Graphiken.<br />

Diese Stadt ist mir immer mit einer Wucht<br />

und Energie begegnet, die ich mit meinen<br />

bisher praktizierten Maltechniken nicht verarbeiten<br />

konnte. Das brachte mich zur Fotoübermalung.<br />

Diese Auseinandersetzung eröffnete<br />

mir einen neuen Kosmos.<br />

„New York, Times Square“, Acryl auf Leinwand, 80 × 120 cm<br />

zeug. Das ist ein meditatives Erlebnis, bei dem<br />

ich allerdings hellwach und vollkommen konzentriert<br />

bin. Im Zen würde man das vermutlich<br />

den Weg des Malens nennen.<br />

… Vielseitigkeit:<br />

Immer schon hat mich alles interessiert, was<br />

irgendwie mit bildnerischer Kunst zu tun<br />

hatte – vom Zeichnen übers Malen bis zur<br />

Skulptur. <strong>Mein</strong>e Neugier war und ist grenzenlos.<br />

Besonders faszinierend finde ich es, ein<br />

Motiv verschiedene Techniken durchlaufen<br />

… Begeisterung:<br />

Beim freien Malen fühle ich mich in Sternstunden<br />

wie einer Energie ausgeliefert, die<br />

ohne mein Zutun strömt und mich packt.<br />

Dann bin ich sozusagen mein eigenes Werkzu<br />

lassen und zu sehen, wie überraschend<br />

neue Ausdrucksformen entstehen. Was natürlich<br />

auch einen kleinen Nachteil hat: Man<br />

kann mich schwer einem bestimmten Malstil<br />

zuordnen und als Künstler einordnen.<br />

… Lehrmeister:<br />

Wenn ich ein Jahr lang im <strong>Atelier</strong> eines großen<br />

Malers praktizieren dürfte, wäre Hockney<br />

wohl am interessantesten; ich bewundere ihn<br />

für sein breit angelegtes Interesse und dafür,<br />

wie er sich immer neue Bereiche erschließt.<br />

„Yellow Cabs“, Linoldruck, 42 × 21 cm<br />

48 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


K ü n s t l e r - P o r t r ä t<br />

… Lieblingsbilder:<br />

Da gibt es sehr viele. In meiner Erinnerung<br />

war ich am meisten ergriffen, als ich vor Originalen<br />

von William Turner und Alberto Giacometti<br />

stand. Was meine eigenen Bilder<br />

betrifft: Bei mir im Wohnzimmer hängt der<br />

Times Square in Acryl.<br />

… überschätzte Maler:<br />

Ich halte es für falsch, jedes Bild schon deshalb<br />

für ein Meisterwerk zu halten, nur weil<br />

darauf ein berühmter Name steht. Das betrifft<br />

aus meiner Sicht ein überragendes Genie wie<br />

Picasso ganz besonders. Man hat den Eindruck,<br />

dass er sich mit vielen Zeichnungen<br />

nur noch über den Kunstbetrieb lustig gemacht<br />

hat.<br />

… Fotos:<br />

Ich fotografiere gerne. Zum einen sind viele<br />

meiner Fotos Grundlage für Übermalungen,<br />

z. B. zum Thema New York. Zum anderen<br />

verwende ich Fotos als Grundlage für realistische<br />

Illustrationen. Zu Hause habe ich nicht<br />

nur die Szenerien vor Auge; ich erinnere mich<br />

Iron Cast“, Zeichenfeder auf Karton, 20 x 24 cm<br />

„Beach“, Öl auf Leinwand, 70 × 100 cm<br />

auch an die damit verbundene Stimmung und<br />

Atmosphäre. Skizzenbücher sind zwar immer<br />

mit auf Reisen, bleiben meistens jedoch ziemlich<br />

leer.<br />

… Computer:<br />

Die Arbeit am Computer lässt mich alles, was<br />

ich früher z. B. aufwändig per Airbrush gemalt<br />

habe, jetzt viel komfortabler mit Bildbearbeitungsprogrammen<br />

wie Photoshop erledigen.<br />

Dabei entstehen auch Ideen, die sich auf<br />

meine künstlerische Arbeit auswirken – die<br />

Dinge befruchten sich gegenseitig.<br />

… Vorbilder:<br />

Ein Vorbild in dem Sinne, dass ich ihm rückhaltlos<br />

nachstreben wollte, gibt es nicht. Es<br />

gibt viele Maler, die mich unter bestimmen<br />

Aspekten ansprechen und inspirieren, z. B.<br />

der späte Turner, dann noch eine ganze Galerie<br />

von mehr oder weniger zeitgenössischen<br />

Malern von David Hockney über Alberto<br />

Giacometti, Egon Schiele, Francis Bacon und<br />

Edward Hopper bis zu Jackson Pollock.<br />

Fotos: Bernhard Förth<br />

K o n t a k t<br />

Mehr über die Malerei von Bernhard<br />

Förth erfahren Sie auf seiner Homepage<br />

www.bernhard-foerth.de<br />

Bernhard Förth<br />

Adalbertstraße 53 | D-80799 München<br />

Telefon: 089–399559<br />

E-Mail: bernhard_foerth@yahoo.de<br />

49


N ü t z l i c h e s & P r a k t i s c h e s<br />

Tipps •Trends•News<br />

■ <strong>Kreativ</strong>e Urlaubswochen<br />

Klaus Arweiler betreibt seit 2003 eine<br />

Mal- und Zeichenschule im Schloss<br />

Colditz im sächsischen Muldental so -<br />

wie eine „ Rollende <strong>Kreativ</strong>schule“, mit<br />

der der Künstler Kindergärten, Schulen,<br />

soziale Einrichtungen und Firmenveranstaltungen<br />

besucht. Auf seiner<br />

Website bietet der Kunstdozent Informationen<br />

über seine Malkurse vor Ort<br />

sowie über verschiedene Malreisen<br />

an. Hier locken imposante Alpenpanoramen<br />

und malerische Strandmotive:<br />

Arweiler veranstaltet seine kreativen<br />

Urlaubskurse im Jahr 2011 auf der<br />

Insel Rügen und am Thuner See.<br />

www.creative-workshops.de<br />

Foto: Isabelle Zacher-Finet<br />

■ Kunstwerke im Onlineshop<br />

Der Name Isabelle Zacher-Finet dürfte vielen Leserinnen von „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>atelier“<br />

wohl vertraut sein – ebenso wie viele ihrer Motive, die in den vergangenen Ausgaben<br />

dieser Zeitschrift zum Nachmalen einluden. Auf der Website der Berliner Künstlerin<br />

können Sie nun auch die Originale erwerben: Isabell Zacher-Finet bietet einen Teil ihrer<br />

dekorativen Acrylgemälde und Aquarelle in ihrem neuen Onlineshop an. Die Bilder und<br />

Illustrationen werden darüber hinaus mit textilen Designerstücken und verschiedenen<br />

Geschenkartikeln aller Art ergänzt. Des weiteren stellt die Künstlerin auf ihrer Website<br />

Malanleitungen sowie Tipps und Tricks aus dem <strong>Atelier</strong> zum Download zur Verfügung.<br />

www.zacher-finet.de<br />

Fotos: Klaus Arweiler<br />

■ Maskierstift von Schmincke<br />

Wenn Sie beim Aquarellieren bestimmte Bildbereiche weiß<br />

lassen wollen, müssen Sie diese Details aussparen und mühselig<br />

um sie herum malen. Oder Sie tragen Maskierflüssigkeit<br />

auf, die zu einem zähen, wasserabweisenden Film auftrocknet.<br />

Nun können Sie schwungvoll darübermalen und dann die<br />

Maskierung abrubbeln: Hier erscheint das Papier unbefleckt<br />

weiß. Ideal für Details ist der Maskierstift von Schmincke mit<br />

seiner dünnen Dosierspitze Er ist in neutralem Weiß oder in<br />

einem besser sichtbaren Blauton erhältlich.<br />

www.schmincke.de<br />

Fotos: Schmincke<br />

50 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


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der Bemalung von Kleingegenständen, die eindrucksvoll zeigen, wie einfach,<br />

schön und unkompliziert Bauernmalerei sein kann.<br />

Mit Pinselübungen und detaillierten Schritt-für-Schritt-Malanleitungen ermöglicht<br />

es der Autor auf einfache Weise, die Bauernmalerei als kreative Ausdrucksweise zu<br />

entdecken. Wichtige Techniken, z. B. der Oberflächenbehandlung, wie das Marmorieren,<br />

die Lasur- und Kleistertechnik sowie das Antikisieren mit selbst hergestellter<br />

Patina, werden leicht verständlich und anhand zahlreicher Arbeitsbilder erklärt.<br />

Der Autor macht ferner deutlich, dass man in die traditionelle Arbeit auch durchaus<br />

neue Ideen und Farbkombinationen integrieren kann und spannt auf diese Weise einen<br />

Bogen von der Tradition zur zeitgemäßen Interpretation.<br />

(D) 2 16,80<br />

(A) 2 17,30<br />

EN30136<br />

Workshop Kunst und Gestalten • Bauernmalerei<br />

Mounet-Lipp<br />

Workshop Kunst und Gestalten<br />

Bauernmalerei<br />

Mit Vorlagen<br />

Starterset Bauernmalerei<br />

Jedes Set von Efco enthält eine Palette, Rundpinsel, Flachpinsel,<br />

Holzdosen und Farbflaschen in den gebräuchlichen Grundfarben<br />

und dazu das Buch "Workshop Kunst und Gestalten –<br />

Bauernmalerei" von Gerhard Mounet-Lipp (Englisch Verlag).<br />

5x<br />

Fotos: Efco, Englisch Verlag<br />

Einfach die Fragen<br />

beant wor ten, die Seite<br />

aus schnei den und an uns<br />

schicken. Wir ziehen un ter<br />

allen Ein sen dun gen<br />

die Gewinner!<br />

EINSENDESCHLUSS: 16. März 2011 (Datum des Poststempels) Wir wünschen Ihnen viel Glück!<br />

Wie gefällt Ihnen dieses Heft insgesamt?<br />

Vergeben Sie einfach Noten, indem Sie ein<br />

Kästchen ankreuzen (1 = sehr gut).<br />

1 2 3 4 5 6<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

Haben Sie sich die Zeitschrift „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<br />

<strong>Atelier</strong>“ zum ersten Mal gekauft?<br />

❏ Ja ❏ Nein<br />

Welche <strong>Kreativ</strong>zeitschriften oder Bücher kaufen<br />

Sie außerdem (bitte Verlag und Heft- bzw.<br />

Buchtitel nennen)?<br />

Haben Sie die Reihe<br />

„<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ abonniert?<br />

❏ Ja ❏ Nein<br />

Blättern Sie diese Ausgabe bitte noch einmal<br />

durch und verraten Sie uns, welche Bildidee<br />

mit Anleitung Ihnen am besten gefällt (die Rubriken<br />

„Bettags Malschule“, „<strong>Atelier</strong>-tipps“,<br />

„Workshop“, „Künstler-Porträt“, „Leser-<br />

Kunst“, „Kinder kreativ“, „Buch-Tipps“, „Internet-<br />

Tipps“, „Tipps/Trends/News“ und „Malen auf Reisen“<br />

bitte hier nicht nennen!).<br />

Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />

Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />

Seite ______ gefällt mir sehr gut, weil<br />

MITMACHEN & GEWINNEN!<br />

51


M i t m a c h e n & G e w i n n e n !<br />

Welche/s der Bilder in diesem Heft haben Sie<br />

bereits nachgemalt bzw. welche/s möchten<br />

Sie noch nachmalen (die Rubriken „Bettags<br />

Malschule“, „Thomas‘ <strong>Atelier</strong>tipps“, „Workshop“,<br />

„Künstler-Porträt“, „Leser-Kunst“, „Kinder kreativ“,<br />

„Buch-Tipps“, „Internet-Tipps“, „Tipps/Trends/ News“<br />

und „Malen auf Reisen“ bitte auch hier nicht<br />

nennen)?<br />

Bevorzugen Sie eher abstrakte Bilder oder<br />

motivische Bilder (z. B. Landschaften, Blumen,<br />

Tiere etc.)?<br />

❏ abstrakte Bilder<br />

❏ motivische Bilder<br />

Welches sind Ihre Lieblingsbildmotive?<br />

Wünschen Sie sich Ideen und Anleitungen zu<br />

Wohndek orationen (wie z. B. bemalte Ge genstände:<br />

Vasen, Kissen etc.) passend zu den Motiven<br />

auf den Bildern?<br />

❏ Ja ❏ Nein<br />

Sind Sie<br />

❏ Malanfänger(in)?<br />

❏ etwas fortgeschritten?<br />

❏ weit fortgeschritten?<br />

Seit wann malen Sie?<br />

seit _____Jahren<br />

Welche Maltechnik bevorzugen Sie<br />

(z. B. Acrylmalerei)?<br />

Welche Rubriken („Bettags Malschule“, „Thomas‘<br />

<strong>Atelier</strong>tipps“, „Workshop“, „Künstler-Porträt“,<br />

„Leser-Kunst“, „Kinder kreativ“, „Buch-Tipps“, „Internet-Tipps“,<br />

„Tipps/Trends/News“ und „Malen auf<br />

Reisen“) gefallen Ihnen am besten?<br />

Zu welchem/n speziellen Malthema/-motiven<br />

würden Sie sich ausführliche <strong>Atelier</strong>tipps wünschen<br />

(bitte hier keine Maltechnik nennen)?<br />

Zu welcher speziellen Maltechnik würden Sie<br />

sich einen ausführlichen Workshop wünschen<br />

(bitte hier keine Malmotive nennen)?<br />

Haben Sie einen Internetanschluss?<br />

❏ Ja ❏ Nein<br />

Falls ja: Informieren Sie sich im Internet über<br />

Ihr Hobby Malen?<br />

❏ Ja ❏ Nein<br />

Wie viele Personen lesen Ihre Ausgabe „<strong>Mein</strong><br />

<strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ (außer Ihnen)?<br />

__________ Personen<br />

Anzahl der Personen in Ihrem Haushalt?<br />

__________ Personen<br />

davon weiblich: __________ Personen<br />

davon männlich: __________ Personen<br />

Ihr Alter: ___________ Jahre<br />

Ihr Geschlecht:<br />

❏ weiblich ❏ männlich<br />

Haben Sie Kinder?<br />

❏ Ja ❏ Nein<br />

Falls ja:<br />

Wie alt sind Ihre Kinder? ________ Jahre<br />

Sind Sie berufstätig?<br />

❏ Ja, Vollzeit ❏ Ja, Teilzeit ❏ Nein<br />

Ihre Schulbildung:<br />

❏ Grund-/Hauptschule<br />

❏ weiterführende Schule/höhere Schule<br />

❏ Abitur, Studium, Hochschulreife<br />

Beruf des Hauptverdieners im Haushalt:<br />

❏ nicht berufstätig<br />

❏ selbstständig, freier Beruf<br />

❏ leitende(r) Angestellte(r) oder Beamte(r)<br />

❏ Angestellte(r) oder Beamte(r)<br />

❏ Facharbeiter(in) oder Arbeiter(in)<br />

Hauhalts-Netto-Einkommen<br />

❏ bis 1000 5 ❏ 1000 –1500 5<br />

❏ 1500– 2000 5 ❏ 2000 –2500 5<br />

❏ 2500 5 und mehr<br />

Wohnen Sie<br />

❏ zur Miete in einer Wohnung<br />

❏ in einer Eigentumswohnung<br />

❏ zur Miete in einem Haus<br />

❏ im eigenen Haus<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die das 15. Le bens jahr vollendet<br />

haben. Mitarbeiter oder Angehörige von Mitarbeitern des OZ-<br />

Verlages sind von der Teilnahme ausgenommen. Keine Baraus zahlung.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Senden Sie bitte den ausgefüllten Fragebogen bis zum 16. März 2011 an:<br />

Absender:<br />

OZ-Verlags-GmbH<br />

Redaktion „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“<br />

– Gewinnspiel –<br />

Römerstraße 90<br />

D -79618 Rheinfelden<br />

52 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong><br />

Oder schicken Sie Vorder- und Rückseite als Fax an:<br />

0 76 23 – 96 44 59<br />

Bitte den Absender nicht vergessen!<br />

Unser Gewinnspiel jetzt auch<br />

im Internet unter:<br />

www.mein-kreativatelier.de<br />

Name/Vorname<br />

Straße<br />

PLZ/Ort


Bücher<br />

rund ums Malen<br />

B u c h - T i p p s<br />

MALERISCHE REISEMITBRINGSEL<br />

Der Künstler Andreas Mattern lädt<br />

in diesem Bildband dazu ein, Städte<br />

und Reiseeindrücke malend festzuhalten.<br />

Er zeigt darin, wie vor Ort, von<br />

Skizzen oder Fotos lebendige Aquarelle<br />

entstehen, in denen die Künstler<br />

ihre persönliche Sehweise in individuelle<br />

Bilder umsetzen. Praktische<br />

Beispiele zur Farbgebung und Komposition<br />

werden kombiniert mit Ansichten<br />

aus historischen Städten und<br />

pulsierenden Metropolen.<br />

FARBENFROHE KUNSTGESCHICHTE<br />

Dieser Kunstführer bietet Kindern und<br />

Jugendlichen einen kompakten und gut<br />

gestalteten Überblick. Jedes Thema<br />

präsentiert sich auf einer Doppelseite<br />

mit kurzen Text en und vielen Abbildungen.<br />

Neben den Profilen berühmter<br />

Künstlern werden die bedeutendsten<br />

Stilrichtungen mit ihren herausragenden<br />

Werken vorgestellt. Dazwischen finden<br />

sich Exkurse zu Motiven und Techniken.<br />

Ein praller und übersichtlicher Ausflug in<br />

die Kunstgeschichte.<br />

Andreas Mattern<br />

„Faszinierende Stadtansichten aquarellieren“<br />

Edition Fischer<br />

ISBN: 978-3939817-67-3<br />

d(D) 14,90<br />

„Das ist Kunst“<br />

Verlag Dorling Kindersley<br />

ISBN: 978-3831015-92-4<br />

d(D) 16,95<br />

GEMALTE MÜTTER<br />

Ob Albrecht Dürer, Pablo Picasso,<br />

Andy Warhol oder Frida<br />

Kahlo: Viele große Malerinnen<br />

und Maler haben ihre Mütter im<br />

Bild festgehalten und damit der<br />

Öffentlichkeit einen Blick auf die<br />

intime Beziehung zwischen Mutter<br />

und Kind gewährt. Das Buch<br />

zeigt Mütter-Portraits aus sechs<br />

Jahrhunderten: eine berührende<br />

Liebeserklärung an die erste Frau<br />

im Leben von berühmten Künstlern.<br />

ÜPPIG UND PULSIEREND<br />

Die Künstlerin Heidi Reil setzt in ihren<br />

Bildkompositionen das Wissen<br />

um die Wirkung der Farben bewusst<br />

ein, um diese in ihrer Aussage zu<br />

steigern. Die expressive Malerei,<br />

ein flüssiger Farbauftrag und die lasierende<br />

Arbeitsweise schaffen<br />

zudem einen faszinierenden Brückenschlag<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Techniken: Ursprünglich aus<br />

der Gegenständlichkeit der Aquarellmalerei<br />

kommend, erlauben Reils Acrylarbeiten eine freie, atmosphärisch-emotionale<br />

Annäherung an die sichtbare Realität.<br />

Thomas Blisniewski<br />

„Mütter, die im Bilde sind“<br />

Elisabeth Sandmann Verlag<br />

ISBN: 978-3938045-52-7 d(D) 19,95<br />

Heidi Reil<br />

„Die Farbe des Mohns“<br />

Englisch Verlag<br />

ISBN: 978-3862301-53-9<br />

d(D) 39,80<br />

MALEN WIE DIE ALTEN MEISTER<br />

Kunstgeschichte trifft Gegenwart: Der<br />

Künstler Bernd Finkenwirth lässt in diesem<br />

Buch die altmeisterlichen Techniken<br />

der Ölmalerei wieder aufleben. Das<br />

Ergebnis dieser Symbiose sind stilllebenartige<br />

Bilder, in denen die einzigartigen<br />

Möglichkeiten der vielschichtigen<br />

Ölmalerei ausgeschöpft werden.<br />

Zugrunde liegt das Bildentstehungsprinzip<br />

der alten Meister – die Kunstwerke<br />

wachsen langsam und organisch heran, indem eine gesetzte<br />

Form oder Farbe durch einen nächsten Schritt überlagert wird.<br />

PACKENDER ROMAN<br />

Tracy Chevalier erzählt die Geschichte<br />

des berühmten Bildes: Die junge Griet<br />

wird im Jahr 1664 als Dienstmagd in den<br />

Haushalt des angesehenen Malers Johannes<br />

Vermeer gegeben. Die Schikanen<br />

von Vermeers eifersüchtiger Gattin ließen<br />

sich kaum ertragen, wären da nicht<br />

die faszinierenden Bilder des Meisters.<br />

Schließlich beginnt Vermeer, sie heimlich<br />

zu malen. Doch als er Griet bittet, einen<br />

Perlenohrring anzulegen, beschwört er damit<br />

eine Katastrophe herauf …<br />

Bernd Finkenwirth<br />

„Altmeisterliche Technik – Zeitgenössische Kunst“<br />

Englisch Verlag<br />

ISBN: 978-3862301-50-8<br />

d(D) 39,80<br />

Tracy Chevalier<br />

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“<br />

List Verlag<br />

ISBN: 978-3548600-69-7<br />

d(D) 8,95<br />

53


W i r s t e l l e n v o r<br />

Lernen Sie unsere<br />

Autoren kennen!<br />

Ab dieser Ausgabe wollen wir<br />

Ihnen in loser Folge jene Künstlerinnen<br />

und Künstler vorstellen,<br />

deren Bilder, Anleitungen<br />

und Tipps das Herzstück dieser<br />

Zeitschrift ausmachen.<br />

Malerei und Medien<br />

Franz-Josef Bettag ist einer der führenden Köpfe in der deutschsprachigen<br />

Malszene und will „interessante Malweisen und die nötigen Materialen so präsentieren,<br />

dass Einsteiger von Anfang an Spaß daran haben und Fortgeschrittene<br />

neue Möglichkeiten entdecken.” Aber das ist nur ein Teil des Werks dieses<br />

Heute:<br />

Franz-Josef Bettag<br />

unglaublich vielseitigen Künstlers und Medienfachmanns.<br />

Fotos: Franz-Josef Bettag<br />

In seiner Arbeit als Mallehrer nutzt Bettag alle<br />

möglichen Medien: Bücher, Zeitschriften neben<br />

„<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“ auch die Magazine<br />

„Freude am Malen“ und „Freude am Zeichnen“,<br />

Internet und natürlich die direkte Begegnung<br />

mit Interessenten in seinen Vorträgen<br />

und Kursen. Und dazu gehört auch die Entwicklung<br />

beispielsweise von Pinseln und Farben<br />

für die Markenhersteller, oft in Verbindung<br />

mit innovativen Maltechniken wie<br />

Acrylix´s, Inkline Acrylic oder Aqualasur, die<br />

auch international große Beachtung finden.<br />

Seit über 30 Jahren ist Bettag freier Dozent<br />

für staatliche und private Schulen.<br />

Plattencovers für Madonna<br />

und Meat Loaf<br />

Nach und neben seiner Ausbildung und<br />

Tätigkeit als Photograph und Kameramann<br />

(schon damals dank seines künstlerischen<br />

Auges mit Preisen ausgezeichnet) studierte<br />

Bettag Buchgestaltung und Illustration, was<br />

er aber nie als elitäre Kunst betrachtete. So<br />

galt er in den 80er Jahren beispielsweise als<br />

einer der führenden deutschen Airbrusher<br />

und war Mitgestalter der Zeitschrift „Airbrush<br />

Total“, illustrierte ganze Serien von<br />

Science-Fiction-Romanen und entwarf Plattencover<br />

unter anderen für internationale<br />

Künstler und Rockgruppen wie Grateful<br />

„Bettag meets Rockstars“ –<br />

jedenfalls auf den Covers<br />

Auch dies gehört zu Bettags Werk: Titelbilder für<br />

knapp 2000 deutsche und internationale Bücher,<br />

Magazincovers und Illustrationen für Stern,<br />

Playboy und Psychologie Heute<br />

Dead, Meat Loaf, Madonna und Scorpions.<br />

Ebenso ungewöhnlich wie Franz-Josef Bettags<br />

Werdegang ist auch sein <strong>Atelier</strong>: ein eigenes<br />

Blockhaus am Rande des Naturschutzgebietes<br />

als künstlerische Werkstatt und Galerie zum<br />

einen, zum anderen ein Foto-, Video- und<br />

Tonstudio. „Ich sehe überhaupt keinen Widerspruch<br />

zwischen meiner künstlerischen<br />

Arbeit und professioneller Technik“, meint<br />

Bettag. „Was vielleicht auch daran liegt, dass<br />

mir die Vermittlung genau so wichtig ist.“<br />

Übrigens sei das gute Tradition. „Die großen<br />

Maler der Vergangenheit haben sich intensiv<br />

mit technischen Fragen auseinandergesetzt.<br />

Damals waren das Fragen von Material und<br />

Produktion, heute kommen Aufnahmetechnik,<br />

Computer und Internet dazu.“ Angesichts<br />

der Gitarren in der Ecke wundert es den Besucher<br />

gar nicht, dass der Künstler die Musik<br />

zu seinen Lehrvideos auch selbst komponiert.<br />

Eine Trennung gibt es jedoch zwischen der<br />

Lehrtätigkeit und künstlerischen Arbeit, die<br />

54 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


Diese Motive von Franz-Josef Bettag<br />

finden Sie in der aktuellen Ausgabe.<br />

sich auch in den Webseiten widerspiegelt. So richtet sich www.bettagsmalschule.de<br />

an Hobbymaler, während Bettag seine sozusagen persönliche<br />

Kunst im Theatrum Mundi, im Welttheater, auf der Webseite www.<br />

fjbettag.de präsentiert: faszinierende Gemälde im Stil des Phantastischen<br />

Realismus.<br />

„Das alles gehört zu meinem Beruf“<br />

Künstler und Filmemacher (von über 30 Dokumentarfilmen), Autor<br />

(von über 20 Büchern), Produzent und Berater für Weltfirmen, Malkursleiter<br />

und Vortragender: Was hält das alles zusammen? „Vermutlich<br />

meine Neugierde“, schmunzelt Franz-Josef Bettag. „Ich will es einfach<br />

wissen: Was sind die Bedürfnisse der Hobbymaler? Wie kann ich sie<br />

am besten unterstützen? Was sind die entsprechenden Techniken und<br />

wie erkläre ich das alles so, dass das wunderbare Hobby allen Spaß<br />

macht?“ Dann stutzt der Künstler. „Aber ich kann es auch einfacher<br />

sagen: Das alles gehört zu meinem Beruf.“<br />

Realistische<br />

Dynamik und<br />

Phantastischer<br />

Realismus im<br />

Werk des<br />

Künstlers


M a l e n a u f R e i s e n<br />

▲ Typisch für die kretische Architektur:<br />

klare Formen in blendendem Weiß<br />

Malerische Ferien<br />

aufKreta<br />

Kreta ist mit malerischen Motiven reichlich gesegnet, und<br />

jeder Reiseteilnehmer soll, mit professioneller Unterstützung,<br />

eigene Wege zur Umsetzung finden. So sind intensives Malen<br />

und entspannte Ferien die zwei Seiten einer Medaille.<br />

Kreta ist groß, langgestreckt und geprägt von<br />

einem Gebirge, welches die Insel mit bis zu<br />

2.500 Meter hohen Gipfeln der Länge nach<br />

durchzieht. Dadurch sind weite Teile der Insel<br />

zerklüftet und schwer zugänglich. In der Abgeschiedenheit<br />

der Täler folgt das Leben noch<br />

den örtlichen Gegebenheiten und den althergebrachten<br />

patriarchalischen Traditionen.<br />

Dort wird auch ein alter griechischer Dialekt<br />

gesprochen, der selbst von den Festlandgriechen<br />

kaum verstanden wird; ein Umstand,<br />

der dazu beiträgt, dass man den Kretern ein<br />

gewisses Maß an Schrulligkeit, Rückständigkeit<br />

oder Sturheit zuschreibt – jedenfalls eine<br />

Mentalität, die man entweder sehr oder gar<br />

nicht mag. Fast alle Malschüler freilich sind<br />

nach Ende der Kunstferien sehr angetan: Wer<br />

will, kommt mit den angeblich so verschlossenen<br />

und merkwürdigen Kretern schnell in<br />

Kontakt; rudimentäre Fremdsprachenkenntnisse<br />

reichen, um als Tourist ins – wenngleich<br />

stockende – Plaudern zu kommen, und was<br />

an Worten fehlt, wird händisch vermittelt.<br />

Üppig und karg,<br />

europäisch und asiatisch<br />

Die landschaftliche Vielfalt zeigt sich nicht<br />

nur in den Gegensätzen von Strand und Küste<br />

zum Gebirge, von üppigster mediterraner<br />

Vegetation in den Ebenen bis zu einer fast<br />

lebensfeindlichen (und dennoch malerischen)<br />

Kargheit, von norditalienischen Anklängen<br />

im Westen der Insel bis zu kleinasiatischen<br />

Prägungen im Osten.<br />

Berühmt ist die mionische Hochkultur, immerhin<br />

die älteste auf europäischem Boden,<br />

wenn auch nicht touristisch, so doch archäologisch<br />

fast allerorts präsent – eine friedliche,<br />

kunstsinnige Kultur. Alles, was später kam,<br />

war, zumindest für die betroffene Bevölkerung,<br />

weniger erfreulich: Dorer, Römer, By-<br />

Auf Kreta begegnet man pittoresken Szenerien<br />

wie diesen auf Schritt und Tritt.


M a l e n a u f R e i s e n<br />

▲ Eines der unzähligen pittoresken Motive<br />

zantiner, Sarazenen, Genuesen und Venezianer,<br />

Türken und im Zweiten Weltkrieg auch<br />

die Wehrmacht wechselten sich als Besatzer<br />

ab. Strategisch gesehen war Kreta immer ein<br />

Brennpunkt: wasserreich, fruchtbar und ein<br />

militärisches Sprungbrett von Ost nach West<br />

und umgekehrt. Kreta lebt heute vom Tourismus<br />

und von der Landwirtschaft. Rosinen,<br />

Wein, Olivenöl, Obst und Gemüse werden<br />

exportiert. Auch wenn es den Kretern an manchem<br />

mangelt, eines haben sie in Überfülle:<br />

Unendlich viele<br />

malerische Motive<br />

In diese kretische Welt der Vielfalt tauchen<br />

die Malschüler während ihres Aufenthaltes<br />

ein. Kursleiter Wolfgang Traub: „Wir kosten<br />

all die Schönheiten und die Faszination der<br />

pittoresken Landschaften und Orte voll aus<br />

und sind in den weniger dramatischen, dafür<br />

umso vielfältigeren Szenerien im orientalischen<br />

Osten der Insel ebenso zu finden wie<br />

am Strand und Hafen. „Gemalt wird überall,<br />

wo sich Motive anbieten: in Olivenhainen<br />

und in märchenhaften Steineichen-Wäldern,<br />

in Bergdörfern, in wilden Schluchten und<br />

verträumten Hochtälern; aber auch in Ierapetra,<br />

der südlichsten Stadt Europas.<br />

So beschreibt Traub einen typischen Tag in<br />

den kretischen Malferien: „Nach dem Frühstück<br />

fahren wir mit unseren Mietwagen los,<br />

malen vor Ort etwa drei Stunden, anschließend<br />

nehmen wir ein kleines Mittagessen<br />

ein. Die Tavernen mit ihren Spezialitäten und<br />

die Wirte kenne ich inzwischen ganz gut, und<br />

so probieren wir uns durch die kretischen und<br />

mediterranen Spezialitäten. Dann gönnen wir<br />

uns Zeit am Strand oder zum Bummeln bis<br />

zur Bildbesprechung vor dem Abendessen.“<br />

„Jeder soll seine eigenen<br />

Wege finden“<br />

Malferien heißt für Wolfgang Traub, Zeit zu<br />

haben, nicht nur für die konkrete Ausführung<br />

eines Bildes, sondern zum Ausprobieren,<br />

Nachbereiten, Zeit, um den Eindrücken nachzusinnen<br />

und sie zu verarbeiten. „Dies spüren<br />

die Teilnehmer – nur kein Leistungsdruck!“<br />

Besonders spannend sei immer auch der Austausch<br />

mit den anderen Malfreunden und<br />

deren unterschiedlichen Interessen, Sichtweisen<br />

und auch künstlerischen Mentalitäten.<br />

„Die Abschlussausstellung zeigt immer wieder,<br />

auf welch unterschiedlichen Wegen man<br />

beim Malen ans Ziel kommen kann!“<br />

Techniken gibt der Kurs- und Reiseleiter nicht<br />

vor: „Die Teilnehmer malen nach eigenem<br />

Gusto, so, wie sie sich am wohlsten fühlen.<br />

Ich berate und unterstütze sie dabei und passe<br />

mich dabei an ihre Vorlieben und Kenntnisse<br />

an. Und dass dieses Konzept der Freiheit offenbar<br />

gut ankommt, zeigt sich auch daran,<br />

dass ein guter Teil meiner Malurlauber Jahr<br />

für Jahr wieder mitkommt.“<br />

▲ Das Hotel Porto Belissario in Ferma, ca.<br />

12 km von Ierapetra entfernt<br />

Malferien auf Kreta<br />

7. – 21. Mai 2011<br />

27. August – 10. September 2011<br />

Hotel: Das Porto Belissario ist ein außergewöhnlich<br />

gut geführtes und schönes<br />

33-Zimmer-Hotel in Familienbesitz.<br />

Es liegt ruhig, umgeben von Ölhainen,<br />

am Rande des Ortes Ferma, direkt am<br />

Meer. ➝ www.belissario.com<br />

Unterbringung in geräumigen Einzelzimmern<br />

mit Meeresblick, Bad und<br />

Balkon bzw. Terrasse und Klimaanlage<br />

inklusiv. Doppelzimmer auf Anfrage.<br />

Preis: 1379 1 ab Basel (Abweichungen<br />

von anderen Flughäfen möglich.) Im<br />

Preis enthalten ist der Flug, Transfer,<br />

Einzelzimmer mit Halbpension und der<br />

Malkurs. Dazu kommen lediglich das<br />

Mittagessen und der Mietwagenanteil.<br />

▼ Die in den Malferien entstandenen Bilder werden am Ende gemeinsam begutachtet.<br />

Fotos: Wolfgang Traub, iStockphoto<br />

Info und Anmeldung:<br />

<strong>Atelier</strong> Wolfgang Traub<br />

Auf dem Graben 22a | 79219 Staufen<br />

Telefon: +49 – (0)7633 – 9233980<br />

mail@wolfgangtraub.de<br />

www.malferiengriechenland.de<br />

57


L e s e r - K u n s t<br />

Joke van der Wal<br />

„Seit ich denken kann,<br />

war Malen<br />

meine Leidenschaft“<br />

Die ersten Preise bei Malwettbewerben gewann<br />

sie schon als Zehnjährige. „Seit ich denken<br />

kann, war Malen meine Leidenschaft“,<br />

erzählt die begeisterte Hobbymalerin. „Dabei<br />

gab es damals, in den frühen 60er Jahren, in<br />

der Schule bei uns in den Niederlanden noch<br />

nicht einmal Pinsel und Farben!“<br />

Johanna Elisabeth (genannt Joke) wuchs auf<br />

einem kleinen Bauernhof in Holland auf, wo<br />

sie sich zu Hause am liebsten mit dem Zeichnen<br />

von „poppetjes“, Püppchen oder Figuren<br />

aller Art beschäftigte. Dennoch schlug sie keinen<br />

künstlerischen Beruf ein, sondern ließ sich<br />

zur Krankenschwester ausbilden. „Ich mochte<br />

meine Arbeit sehr gern“, sagt sie rückblickend.<br />

„Doch wenn ich neu anfangen könnte, würde<br />

ich gewiss Malerin werden wollen.“<br />

„Auch meine Enkel stehen<br />

mit an der Staffelei!“<br />

Familie und Beruf ließen ihr lange Jahre kaum<br />

Zeit für künstlerische Betätigung. „Erst nach<br />

meinem 40. Geburtstag im Jahr 1992 fing ich<br />

wieder mit dem Malen und Zeichnen an“,<br />

erzählt Joke van der Wal. „Ich besuchte einige<br />

Kurse und verlegte mich aufs Aquarellieren.“<br />

Doch malte sie nicht nur für sich selbst, sondern<br />

gründete an ihrem jetzigen Wohnort bei<br />

Nordhorn in Niedersachsen vor vier Jahren<br />

2. Platz des Jubiläumsmalwettbewerbs:<br />

Joke van der Wal, 58, entstammt einer malenden<br />

Familie. Schwester, Nichten, Enke linnen,<br />

sie alle frönen diesem Hobby.<br />

„Titel“, Technik, XX x XXX cm<br />

eine 14-köpfige Malgruppe, die sie künstlerisch<br />

begleitet; seit einem Jahr gibt sie auch<br />

Malkurse für Kinder. „Mit den Kindern zu arbeiten<br />

macht mir viel Spaß“, sagt die Künstlerin.<br />

„Und natürlich stehen auch meine Enkel<br />

bei mir an der Staffelei.“ Und schon hat auch<br />

ihre siebenjährige Enkelin Larissa aus Wilsum<br />

einen Preis beim Malwettbewerb des Landkreises<br />

Bentheim gewonnen. Die Begabung<br />

liegt offenbar in der Familie; ihre Schwester<br />

Ria Stelling war Siegerin beim Malwettbewerb<br />

von „<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>“.<br />

„Das Malen macht mir ebenso Spaß wie das<br />

Lernen; aus meiner Sicht gehört es einfach<br />

▼ „Gießkannenversammlung“,<br />

Acryl auf Leinwand, 40 x 60 cm, 2010<br />

„Am allerliebsten sind<br />

mir die Kühe!“<br />

dazu, sich weiter zu entwickeln“, betont Joke<br />

van der Wal, die mittlerweile mit Öl- und<br />

Acrylfarben malt: „Kühe haben es mir besonders<br />

angetan. Ich mag ihren Blick, ihre Statur,<br />

und ich mag sie, einfach weil sie Kühe sind!“<br />

Nächstes Jahr wird es dazu eine Ausstellung<br />

geben mit in Öl und Acryl gemalten Bildern.<br />

Und Kühe in natura gibt es in ihrer ländlichen<br />

Gegend reichlich. „Ich genieße das Leben auf<br />

dem Land“, betont die Künstlerin, die gerne<br />

wandert und Rad fährt – und dabei fotografiert,<br />

um Eindrücke und Motive festzuhalten.<br />

Sie gärtnert gerne und singt im Chor; doch<br />

am allerliebsten steht Joke van der Wal vor<br />

der Staffelei.<br />

Mehr über Joke van der Wals kreative<br />

Arbeiten finden Sie auf ihrer Homepage<br />

www.meinepinselstriche.blogspot.com<br />

„Schweinchen im blauen Sessel“<br />

Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm, 2010<br />

Fotos: Joke van der Wal


Fotos: Nina Vahrenkampf<br />

erstmal eine längere Malpause. Doch dann<br />

kam sie sogar durch die berufliche Tätigkeit<br />

wieder neu zum Malen: Als Designerin für<br />

einen Kinderschuhhersteller sollte sie Motive<br />

in Aquarelltechnik entwerfen und entdeckte<br />

dabei ihre besondere Passion für die leuchtenden<br />

und fließenden Farben.<br />

Die wundersame Welt<br />

unter Wasser<br />

„Ich finde es immer wieder faszinierend, wie<br />

vielseitig Aquarellfarben sind!“, berichtet die<br />

29-Jährige. Ihre detailreichen Aquarelle, die<br />

bereits in mehreren Ausstellungen zu sehen<br />

waren, zeigen unter anderem Blumenmotive,<br />

„Herbst-Beeren“, Aquarell, 30 x 40 cm, 2009<br />

3. Platz des Jubiläumsmalwettbewerbs:<br />

die Malerin und Grafik-Designerin Nina<br />

Vahrenkampf, 29, aus Bad Hönnin gen<br />

Nina Vahrenkampf<br />

„Ich liebe es, wenn<br />

die Farben leuchten<br />

und fließen“<br />

„Seit ich das erste Mal einen Buntstift halten<br />

konnte, gehören Malen und Zeichnen zu<br />

meinen wichtigsten Lebensinhalten“, erzählt<br />

Nina Vahrenkampf über sich. Schon als Kind<br />

experimentierte sie leidenschaftlich mit Buntstiften,<br />

Filzstiften, Tusche und Feder – und<br />

nach der Schule machte sie eine grafisch<br />

orientierte Ausbildung. Mit dem Eintritt ins<br />

Berufsleben begann für die Grafikdesignerin<br />

▲ „Feuerfisch II“, Aquarell, 40 x 30 cm, 2008<br />

Stillleben und Tiere, aber auch Abstraktes.<br />

Mit Ihrer Bildserie „Under the Sea“ will die<br />

Künstlerin nicht nur die faszinierende Farbenund<br />

Formenvielfalt im Meer widerspiegeln,<br />

sondern auch für einen behutsameren Umgang<br />

mit der Umwelt werben. „Die wunderschöne<br />

Unterwasserwelt darf nicht weiter<br />

zerstört werden; schließlich ist im Wasser<br />

der Ursprung allen Lebens.“<br />

Wenn sie nicht malt, verbringt Nina Vahrenkampf<br />

viel Zeit in der Natur. Beim Wandern<br />

mit ihrem Mann entdeckt sie immer wieder<br />

schöne Motive für atmosphärische Aquarelle.<br />

Weitere Bilder der Künstlerin finden Sie auf:<br />

www.ninas.gerahmtekunst.de<br />

„Kopfweiden“, Aquarell, 40 x 30 cm, 2010<br />

59


Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Blumenwiese im<br />

<strong>Frühling</strong>


M a l e n m i t Ö l f a r b e n<br />

Nicht zart auf leisen Sohlen hält der <strong>Frühling</strong> Einzug,<br />

sondern im Breitwandformat mit frischen, satten Farben<br />

und kraftvoll plastischen Pinselstrichen. Wasserlösliche<br />

Ölfarben machen das Malen zum Vergnügen!<br />

Gemalt wird in der Alla-Prima-Technik, die Sie vermutlich<br />

aus Bettags Malschule und aus Franz-Josef Bettags<br />

Internet-Videos kennen. Dabei malen Sie ohne Vorzeichnung<br />

spontan und direkt auf die Leinwand, ohne dort die<br />

Farben ineinander zu vermalen. Die ersten Farbschichten<br />

malen Sie deckend, aber mager mit verdünnten Farben.<br />

Die oberen Farben tragen Sie wenig bis gar nicht verdünnt<br />

und zunehmend satter auf die feuchte Farbe auf. Bei wasserlöslichen<br />

Ölfarben brauchen Sie kein Lösungsmittel;<br />

doch sollten Sie die Farben nicht mit Wasser, sondern mit<br />

einem speziellen Ölmalmittel verdünnen; Wasser ist zum<br />

(Aus-)waschen der Pinsel da.<br />

Lehrvideos dazu finden Sie auf www.mein-kreativatelier.de<br />

oder www.bettags-malschule.de.<br />

M A T E R I A L<br />

• Keilrahmen 40 x 80 cm<br />

(z. B. über www.gerstaecker.de)<br />

• Wasserlösliche Ölfarben Artisan<br />

von Winsor & Newton in<br />

Permanentgrün, Kadmiumgelb,<br />

Coelinblau, Paynesgrau, Magenta,<br />

Phthalogrün bläulich, Dioxazinpurpur,<br />

Titanweiß<br />

• Borstenpinsel in verschiedenen<br />

Größen (z. B. von Habico)<br />

• Ölmalmittel<br />

• Malmittel schnell trocknend<br />

• Thinner (alle von Artisan)<br />

Den Himmel satt mit Coelinblau<br />

und etwas Titanweiß<br />

malen, nach unten<br />

hin etwas aufhellen. Mit<br />

Paynesgrau und Dioxazinpurpur<br />

die Bergkette, das<br />

Gras mit Permanentgrün<br />

andeuten. Den Horizont<br />

mit Kadmiumgelb und Titanweiß<br />

aufhellen. Von der<br />

Mitte her eine Farbstruktur<br />

aus Phthalogrün und Kadmiumgelb<br />

auftragen. Mit<br />

einem kleinen Katzenzungenpinsel<br />

und Titanweiß<br />

die Wolken malen.<br />

Am Horizont mit<br />

einer Mischung<br />

aus Phthalogrün,<br />

Coelinblau und<br />

Titanweiß die ferne<br />

Baumreihe andeuten,<br />

im gleichen<br />

Farbton einige<br />

bläuliche Akzente<br />

im Vordergund<br />

schaffen.<br />

61


M a l e n m i t Ö l f a r b e n<br />

Paynesgrau mit Ölmalmittel anmischen und die<br />

Baumformen malen. Falls sich die dunkle Farbe mit<br />

dem hellblauen Hintergrund mischt, eine weitere<br />

Schicht Paynesgrau aufbringen. Den Strich kräftig<br />

setzen, aber die Farben nicht ineinandermalen.<br />

Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />

Die Lichtseite der Bäume mit<br />

Permanentgrün malen; auch<br />

hier nur wenige kräftige Striche<br />

setzen.<br />

Permanentgrün und Kadmiumgelb zu<br />

einem hellen Grün mischen und damit<br />

einzelne Striche auf die Lichtseite malen.<br />

Für die Schattenseite Magenta ein wenig<br />

mit Titanweiß aufhellen, um damit leuch<br />

tende Töne in die Schatten zu setzen. Mit<br />

reinem Magenta kräftige Striche auf den<br />

Wiesenrain und mit Titanweiß Lichtflecken<br />

unter die Baumstämme malen.<br />

Die Blumenstängel mit dem kleinen<br />

Rundpinsel in Titanweiß sowie in<br />

Phthalogrün malen: gut verteilt und<br />

stets von unten nanch oben.<br />

62 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


B l u m e n w i e s e i m F r ü h l i n g<br />

Mit Purpur und<br />

Titanweiß den<br />

Mittelgrund farblich<br />

strukturieren; bereichsweise<br />

eine Art<br />

milchigen Nebel aus<br />

einer Mischung aus<br />

Coelinblau und Titanweiß<br />

darüber legen.<br />

Die Blütenblätter<br />

der Margariten<br />

in Weiß, das Innere<br />

mit Kadmiumgelb<br />

malen; Details siehe<br />

Schritt 9.<br />

Die Mageritenblüten folgendermaßen malen:<br />

mit dem Rundpinsel kleine Scheiben in Kadmiumgelb<br />

malen. Titanweiß mit Ölmalmittel<br />

leicht anmischen, damit es fließender wird,<br />

den Pinsel für jedes Blütenblatt außen ansetzen<br />

und nach innen ziehen. So entstehen<br />

viele kleine und große Blüten.<br />

TIPP<br />

Mischen Sie der Farbe immer ein wenig Ölmalmittel und<br />

schnelltrocknendes Malmittel bei. Die Farbe wird geschmeidiger<br />

und lässt sich einfacher vermalen. Nehmen Sie zum Mischen<br />

der wasserlöslichen Ölfarbe also lieber kein Wasser,<br />

das nur zum Reinigen der Pinsel dienen sollte.<br />

Weiter mit dem kleinen Rundpinsel einige<br />

dunkle Punkte in Purpur setzen und zuletzt<br />

mit Paynesgrau und Dioxazinpurpur vereinzelte<br />

Stängel und Blätter malen.<br />

TIPP<br />

Damit die Alla-Prima-Technik gelingt, tragen Sie die ersten Schichten<br />

mager auf. D. h. massieren Sie die Farbe deckend, aber sehr dünn<br />

mit dem Pinsel in den Malgrund ein. Darauf folgen dann die fetten<br />

Farbschichten, also wenig verdünnt. Diese Schichten dürfen nicht mit<br />

den darunterliegenden vermalt werden. Weitere Infos dazu auf<br />

www.mein-kreativatelier.de oder www.bettags-malschule.de<br />

63


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

In stiller Balance, gleichsam auf dem Wasser<br />

schwebend, verbinden die aufgetürmten Steine<br />

Himmel und Wasser: eine Einladung zum<br />

Malen und zur meditativen Betrachtung.<br />

Je mehr Raum der Himmel in einem<br />

Bild einnimmt, desto tiefer der Blickpunkt.<br />

So steht der Betrachter sozusagen<br />

in Augenhöhe mit der Mitte der<br />

aufeinander geschichteten Steine, was<br />

das Augenmerk noch stärker auf die<br />

ausbalancierte Skulptur richtet. Die<br />

blassen Spiegelungen verleihen ihr<br />

eine auffällige Leichtigkeit und ihre<br />

Platzierung außerhalb der Bildmitte<br />

bringt Spannung in die gesamte Komposition.<br />

Für Bildtiefe schließlich sorgen<br />

die fernen Hügel und die Wolken<br />

und Farbverläufe im Himmel, die sich<br />

auch im Wasser wieder finden.<br />

M A T E R I A L<br />

• Keilrahmen 60 x 80 cm<br />

(z. B. über www.gerstaecker.de)<br />

• Acrylfarben Schminke Akademie Acrylcolor<br />

in Coelinblau, Ultramarinblau,<br />

Vandyckbraun, Titanweiß, Indigo, Sand,<br />

Lichter Ocker, Lampenschwarz, Siena<br />

gebrannt<br />

• Aquarellstift • Kreidestift<br />

• Flächenpinsel, Gr. 50<br />

(Forte Set von da Vinci)<br />

• Rundpinsel Gr. 12 (von da Vinci)<br />

• Flachpinsel Gr. 18 Borst Gussow<br />

(über www.gerstaecker.de)<br />

• Mallappen • Pinseltopf • Mischplatte<br />

Rastervorlage C auf Seite 42<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

Die Horizontlinie der fernen Hügel etwa in Höhe des unteren Bilddrittels mit dem<br />

Aquarellstift vorzeichnen. Den Himmel mit dem Flächenpinsel Gr. 50 in Mischungen aus<br />

Ultramarin, Coelinblau, Titanweiß und einer Spur Vandyckbraun malen; dabei von oben<br />

nach unten kontinuierlich heller werden, sodass der Himmel als Gewölbe und nicht als<br />

Fläche erscheint. Das Wasser in gleicher Weise von unten her in dunkleren Tönen malen,<br />

wodurch es tief und ruhig erscheint. Trocknen lassen.<br />

64 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


Motiv: Anja Gensert, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Weiches<br />

Wasser,<br />

stiller Stein


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Mit einem Kreidestift die Umrisse<br />

der gestapelten Steine in den blauen<br />

Hintergrund zeichnen. Zum Korrigieren<br />

gegebenenfalls ein feuchtes<br />

Tuch verwenden: falsche Striche<br />

wegwischen und neu zeichnen.<br />

Die Steine sowie ihre Spiegelungen im<br />

Wasser mit Sand und Weiß in drei Farbaufträgen<br />

malen; zwischendurch<br />

die Farbe jeweils trocknen lassen.<br />

TIPP<br />

Das Auftragen von mehreren Farbschichten verstärkt die räumliche<br />

Wirkung der Steine. Im ersten Auftrag wird das Motiv untermalt, im<br />

zweiten werden sie ausgeformt; die dritte Farbschicht dient dazu,<br />

die Steine mit dem Hintergrund zu verbinden.<br />

Steppfotos: Anja Gensert<br />

Die Hügelkette im Hintergrund<br />

in einer Mischung<br />

aus Vandyckbraun, Lampenschwarz,<br />

Siena gebrannt und<br />

Sand anlegen; gegebenenfalls<br />

die Spiegelungen im Wasser<br />

mitmalen.<br />

TIPP<br />

Stellen Sie die Leinwand senkrecht auf<br />

die Staffelei; so fällt es Ihnen leichter, die<br />

Größenverhältnisse und die Formen von<br />

Objekt und Spiegelung passend wiederzugeben.<br />

66 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


W e i c h e s W a s s e r , s t i l l e r S t e i n<br />

Mit einer lasierenden<br />

(mit Wasser verdünnten)<br />

Mischung aus Indigo und<br />

Vandyckbraun die Spiegelungen<br />

der Hügel und der<br />

Steine übermalen. Unter<br />

dem transparenten Farbauftrag<br />

verblassen die Spiegelungen<br />

im Wasser, was sie<br />

natürlich erscheinen lässt.<br />

Die Wolken trocken und mit wenig Farbe<br />

(einer Mischung aus Weiß mit etwas Sand<br />

und einer Spur Lampenschwarz) in den<br />

Himmel malen und die Lichtseiten der<br />

Steine aufhellen. Dazu mit dem trockenen<br />

Pinsel Farbe aufnehmen, in einem Tusch<br />

auswischen und die verbliebene Farbe auf<br />

und in die Leinwand reiben. In gleicher<br />

Weise, jedoch mit einer etwas dunkleren<br />

Mischung, die Wolkenbäuche betonen. So<br />

erscheinen die Wolken räumlich.<br />

Die Schatten unter den Steinen<br />

weiter betonen; je stärker die<br />

Licht-Schatten-Kontraste sind,<br />

desto sonniger wirkt das Bild.<br />

Die Spiegelungen der Wolken<br />

ins Wasser malen und zuletzt<br />

eine feine weiße Linie unter<br />

die Steine ins Wasser ziehen; in<br />

diesem schmalen Streifen Gischt<br />

trifft die ansonsten unmerkliche<br />

Wellenbewegung auf Widerstand.<br />

Die Linie setzt auch die<br />

Steine von ihren Spiegelungen<br />

ab und verdeutlicht damit die<br />

gesamte Bildaussage.<br />

67


<strong>Atelier</strong>-Tipps<br />

Der freiberufliche Maler, Illustrator und Grafiker<br />

Thomas Boehler greift auf eine große Bandbreite<br />

an Materialien und Techniken zurück. Schwerpunkte<br />

in seiner Arbeit als Buch- und Zeitschriftenautor sind<br />

Zeichnen, Aquarellieren und die Acrylmalerei. Hier begleitet<br />

er Sie mit wertvollen Tipps aus der Praxis.<br />

Kolorieren und malerisch zeichnen<br />

Das farbige Ausmalen einer vorgegebenen Strichzeichnung, meist mit Buntstiften, kennt jeder<br />

aus seiner Kindheit. Doch ist das nachträgliche Kolorieren einer (eigenen) Zeichnung keineswegs<br />

Kinderkram, sondern eine klassische Technik und bietet viele kreative Möglichkeiten, Farben und<br />

Effekte ins Bild zu bringen.<br />

Wenn Sie gegenständlich<br />

malen, bauen Sie Ihr Bild<br />

in aller Regel auf einer Vorzeichnung<br />

auf, in der Sie die Bildelemente<br />

umreißen und platzieren.<br />

Hier ist das Zeichnen zwar unerlässlich,<br />

doch letztlich ein Hilfsmittel.<br />

Worauf es ankommt, sind<br />

die Farbflächen und Malstriche,<br />

unter denen die Zeichnung verschwindet.<br />

Anders sieht es aus<br />

beim Kolorieren einer Zeichnung.<br />

Hier geben Sie einer Schwarzweiß-Zeichnung<br />

nachträglich<br />

Farbe. Dabei bleibt jedoch der<br />

Charakter der Zeichnung erhalten.<br />

Die Striche der „unbunten“<br />

Zeichnung bestimmen die Bildwirkung<br />

deutlich mit; beides gehört<br />

zusammen.<br />

In diesem Fall ist die Zeichnung<br />

also keine bloße Vorzeichnung<br />

oder gar nur ein Anhalt für die<br />

malerische Ausführung, sondern<br />

muss sich schon vor dem Kolorieren<br />

als „richtige“ Zeichnung<br />

bewähren. Die Zeichnung kann,<br />

muss aber nicht koloriert werden.<br />

Sie können sowohl Bleistift- wie<br />

auch Tuschezeichnungen kolorieren,<br />

wobei die Effekte natürlich<br />

unterschiedlich ausfallen.<br />

Fotos: Nicole Kemper<br />

Schöne Verläufe entstehen, wenn Sie eine zweite oder dritte Farbe<br />

in die nasse Grundfarbe eintropfen lassen.<br />

Wenn Sie die Vorzeichnung anstatt mit Bleistift mit wasserfester Tusche<br />

anlegen, bringen Sie grafische Effekte ins Spiel. Ausgemalt wird<br />

nass in Nass mit Aquarellfarben oder stark verdünnten Acrylfarben.<br />

Fürs Kolorieren nehmen Sie Farben,<br />

unter denen die Zeichnung<br />

nicht verschwindet, sondern mit<br />

der Farbigkeit zusammenspielt.<br />

Ideal dafür ist das Aquarellieren<br />

einer Zeichnung, also das Ausmalen<br />

mit Aquarellfarben. Das<br />

ist übrigens eine Technik mit<br />

sehr viel Tradition. Beispielsweise<br />

beruht die gesamte und farbenprächtige<br />

Buchmalerei des<br />

Mittelalters auf Zeichnungen, die<br />

mit (allerdings deckenden) Wasserfarben<br />

eingefärbt wurden.<br />

Aquarellierte Zeichnungen beziehen<br />

ihre duftige, leuchtende<br />

Farbigkeit aus dem transparenten<br />

Auftrag. Die Zeichnung als<br />

solche bleibt deutlich sichtbar.<br />

Ähnliche Effekte können Sie aber<br />

auch mit stark verdünnten Acrylfarben<br />

erzielen, oder – wie auf<br />

S. 71 gezeigt, mit Tusche. Wenn<br />

Sie hingegen eine Farbzeichnung<br />

mit Aquarellstiften anlegen, können<br />

Sie der Zeichnung mit Wasser<br />

und Pinsel bereichsweise eine<br />

malerischen Note geben. Der<br />

Farbauftrag von Aquarellstiften<br />

ist wasserlöslich, und ein nasser<br />

Pinselstrich verzieht die Farbe<br />

wie beim „echten“ Aquarellieren.<br />

68 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


Aquarellstifte, Pinsel und Wasser<br />

Mit Pinsel und Wasser können Sie schöne malerische Effekte in Ihre Farbzeichnung<br />

setzen; vorausgesetzt, Sie zeichnen mit wasserlöslichen Farbstiften. In diesem Beispiel<br />

werden der Himmel und die Wasserfläche aquarelliert.<br />

1 2 3<br />

1. Mit dem Aquarellstift zeichnen Sie zunächst<br />

genau so wie mit den üblichen Farbstiften:<br />

erst die Umrisse schon in den entsprechenden<br />

Farben, dann die Details und<br />

Strukturen. Eine schwache Vorzeichnung mit<br />

Bleistift schadet nicht, da man die Farbstriche<br />

schlecht radieren kann.<br />

2. Schraffieren Sie jene Bereiche, die vermalt<br />

werden sollen; hier ist es der Himmel. Unterschiedlich<br />

dichte Schraffuren bringen später<br />

unterschiedliche Tonwerte, in diesem Fall<br />

Wolkenschleier. Drücken Sie nur schwach an<br />

und legen Sie den Stift flach an, damit keine<br />

einzelnen Striche sichtbar bleiben.<br />

3. Malen Sie mit dem Pinsel und klarem<br />

Wasser über die Schraffuren. So können Sie<br />

die vom Wasser angelöste Farbe im Himmel<br />

und im Wasser nach Belieben verziehen und<br />

verlaufen lassen. Bitte setzen Sie die Effekte<br />

nur sparsam ein, um den Charakter der Farbzeichnung<br />

zu erhalten.<br />

Aquarellstifte<br />

Anders als die üblichen, wasserfesten Farbstifte<br />

haben die Aquarellstifte wasserlösliche Pigmente.<br />

Sobald sie mit Wasser in Berührung kommen,<br />

färben sie es ein – so wie die „echten“ Aquarellfarben<br />

im Näpfchen. Das macht die Aquarellstifte<br />

so interessant: Mit ihnen zeichnen Sie wie mit üblichen<br />

Farbstiften. Malerisch wird die Sache erst,<br />

wenn Sie mit dem Pinsel und klarem Wasser über<br />

die Striche und Flächen malen. Nun können Sie<br />

die Farben gezielt verziehen, auch ineinanderziehen<br />

oder Verläufe malen. Das Ergebnis ähnelt<br />

der mit Aquarellfarben aquarellierten Zeichnung;<br />

doch ist die Technik deutlich einfacher.<br />

Mit Aquarellstiften gezeichnet<br />

und teileise vermalt: Himmel, ferne Berge<br />

und See wurden mit Wasser aquarelliert.


<strong>Atelier</strong>-Tipps<br />

Tusche und<br />

Aquarellfarbe<br />

Der Tuschestift hinterlässt einen<br />

dominant schwarzen Strich; es<br />

gibt keine Zwischentöne. Beim<br />

Kolorieren mit Aquarellfarben<br />

(oder stark verdünnten Acrylfarben<br />

ergeben sich spannende<br />

Effekte aus dem Gegensatz von<br />

zeichnerisch-grafischen und<br />

den malerisch-aquarellistischen<br />

Aspekten. Die Striche definieren<br />

die Formen, ohne den<br />

Farben Leuchtkraft zu nehmen.<br />

In der Tuschezeichnung werden die Striche unter den<br />

transparenten Aquarellfarben immer sichtbar bleiben.<br />

Die Aquarellfarben werden leicht<br />

verdünnt und flüchtig aufgetragen.<br />

In der Tuschezeichnung sind die Konturen nur dort klar und eindeutig, wo<br />

dies vom Motiv gefordert wird: in diesem Beispiel an den architektonischen<br />

Elementen. Wo es hingegen wuchert, begnügt sich auch die Zeichnung mit<br />

formenden Andeutungen. Die Aquarellfarben werden flüchtig aufgepinselt.<br />

Die drei Farbtöne (Grün, Rosa und Blau) kommen klar und unvermischt aus<br />

der Palette und werden flächig nebeneinander aufgetragen.<br />

Für die Tuschezeichnung bieten sich unterschiedliche<br />

Werkzeuge an. Am leichtesten tun Sie sich mit einem<br />

Tuschestift. In jedem Fall muss die Tusche wasserfest<br />

sein; eine übliche Tinte eignet sich also nicht, sie würde<br />

sich mit dem Farbauftrag vermischen. Da sich Tinte<br />

nicht radieren und korrigieren lässt, ist eine schwache<br />

Bleistiftvorzeichnung empfehlenswert.<br />

Fotos: Nicole Kemper<br />

Wenn Sie mit einer anderen in die noch feuchte Farbe malen, fließen<br />

die Aquarellfarben etwas ineinander; die Tuschestriche bringen Halt.<br />

Zeichnung oder Aquarell? In der kolorierten Tuschzeichnung<br />

entsteht aus beiden Aspekten etwas Neues.<br />

70 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


Tusche und Tusche<br />

Mit Tusche können Sie sowohl Striche zeichnen als auch Flächen ausfüllen. Also lässt sich<br />

eine Tuschezeichnung auch mit Tusche und Pinsel kolorieren. Das geht auch mit einem<br />

einzigen Farbton, wie diese monochrom eingefärbte Dachlandschaft sehr schön zeigt.<br />

Tusche<br />

Schwarze Tusche wirkt bisweilen<br />

zu hart bzw. in der Verdünnung zu<br />

farblos-grau und trist, blaue Tusche<br />

zu farbig. Für diese Zeichnung empfiehlt<br />

sich eine Mischung, doch können<br />

Sie selbstverständlich auch mit<br />

ungemischter Tusche malen; ebenso<br />

übrigens mit Aquarellfarben oder sehr<br />

stark verdünnter Acrylfarbe.<br />

Ideal für die Strichzeichnung ist der<br />

Zeichentuschestift mit seiner feinen,<br />

flexiblen Spitze – nicht ganz stilecht,<br />

aber dafür praktisch.<br />

Die übliche Tuschefarbe ist ein<br />

reines Schwarz, das in der Verdünnung<br />

grau erscheint: gut für<br />

den Zeichenstrich, aber weniger<br />

gut für Farbflächen. Wie<br />

überhaupt ein reines, farbloses<br />

Schwarz oder Grau in der Malerei<br />

meistens problematisch ist<br />

– auch bei Acrylfarben sollten Sie<br />

ein Grau nie nur aus Schwarz und<br />

Weiß mischen, sondern immer<br />

einen Farbton mitspielen lassen.<br />

In diesem Fall reicht ein wässriges<br />

Blaugrau, um das monochrome<br />

Bild farbiger erscheinen zu lassen,<br />

als es tatsächlich ist.<br />

Ein malerischer Hauch kommt<br />

hier allerdings schon in der<br />

Strichzeichnung ins Bild, und<br />

zwar durch den Tuschestift, der<br />

eine Art Pinselspitze hat. Die<br />

Striche erscheinen weniger hart<br />

als mit der Tuschefeder. Für<br />

Hobbykünstler hat der Zeichentuschestift<br />

noch einen anderen<br />

Vorteil. Die Farbe kommt aus der<br />

Patrone. Hier fließt die Tusche<br />

vorhersehbar und gleichmäßig,<br />

sie tropft nicht von der Feder und<br />

die Gefahr des Verzeichnens und<br />

Klecksens ist deutlich geringer.<br />

Mit Pinsel und verdünnter Tusche malen Sie wie<br />

mit Aquarellfarben: Erst die Flächen sehr hell vormalen,<br />

dann dunkle Bereiche lasieren.<br />

Mit dunkleren Lasuren (auf trockenem Farbgrund!)<br />

vertiefen Sie die Schatten, die zusammen mit Strich<br />

und Fläche Leben und Tiefe ins Bild bringen.<br />

71


Motiv: Thomas Boehler, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Malen nach einem Bild von<br />

Jan Vermeer<br />

Durch die Verfilmung mit Scarlett Johansson wurde das<br />

weltberühmte Ölgemälde noch populärer. Der Versuch lohnt,<br />

das wunderbare Porträt und den Charakter von Ölfarben<br />

mit Acrylfarben nachzuempfinden.<br />

Originalbild „Das Mädchen mit dem<br />

Perlenohrgehänge“ von Jan Vermeer,<br />

um 1665, 45 × 40 cm, Öl auf Leinwand,<br />

Mauritshuis, Den Haag


M A T E R I A L<br />

• GERSTAECKER Keilrahmen<br />

Studio XL 50 x 60 cm<br />

• Acrylfarben Schmincke Akademie<br />

Acrylcolor in Titanweiß,<br />

Neapelgelb, Hautton,<br />

Kobaltblau, Kadmiumrotton,<br />

Umbra gebrannt, Lampenschwarz<br />

• Ölmal pinsel Naturborsten,<br />

flach Gr. 6, 8, 12 und 18<br />

• Ölmal pinsel, rund Gr. 2<br />

• heller Aquarellstift z. B. grau<br />

• Schlussfirnis (alles über<br />

www.gerstaecker.de)<br />

• Schmincke Acryl Retarder<br />

(Trocknungsverzögerer)<br />

• Palette (z. B. über VBS-<br />

Hobbyversand)<br />

• Wasserglas • Lappen<br />

• Sprühflasche aus Maler- oder<br />

Gartenbedarf<br />

• Bleistift 2B<br />

Rastervorlage H auf Seite 44<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativatelier.de<br />

Die Vorlage mit dem Bleistift 2B auf den Keilrahmen<br />

übertragen. Kleid und Turban mit Neapelgelb<br />

und Kobaltblau, den Kragen mit etwas<br />

Weiß und Blau und das Gesicht mit Hautton<br />

so schwach untermalen, dass die Vorzeichnung<br />

sichtbar bleibt. Den Hintergrund mit Kobaltblau<br />

und Schwarz malen; für große Flächen den Pinsel<br />

Gr. 18, für Kanten Gr. 12 nehmen.<br />

1<br />

Nach dem Trocknen den Hintergrund<br />

schichtweise mit Saftgrün<br />

und Umbra gebrannt mit Schwarz in 2Schichten weich ineinandermalen;<br />

die Farben so lange vermalen, bis sie<br />

antrocknen. So ergeben sich weiche,<br />

schlierenartige Verläufe. Rechts am<br />

Rücken, Hals und Tuch ruhig etwas<br />

von der dunklen Mischung in die<br />

Figur hineinmalen.<br />

3<br />

Mit dem Pinsel Gr.<br />

6 die Schatten der<br />

Kleidung in den Farben<br />

des Hintergrundes anlegen<br />

und dabei harte<br />

Kontraste vermeiden;<br />

diese gegebenenfalls mit<br />

mit Neapelgelb wieder<br />

etwas aufhellen. Auch<br />

das Kleid bekommt<br />

die ersten Schatten<br />

angedeutet. Dabei kann<br />

der große 18er Pinsel<br />

wieder zum Einsatz<br />

kommen.<br />

4<br />

In gleicher Weise den Turban samt<br />

Schatten in einer schwarzblauen Mischung<br />

malen und dabei den Linien der<br />

Vorzeichnung folgen. Nur ganz wenig<br />

von der dunklen Farbe nehmen und diese<br />

als ganz dünne Schicht trocken aufmalen.<br />

Das Ölbild „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ zählt zu<br />

den bekanntesten Werken des holländischen Barockmalers Jan<br />

Vermeer (1632 bis 175). Das hier mit Acrylfarben nachgemalte<br />

Bild orientiert sich genau am Motiv und versucht auch, den<br />

Charakter eines Ölgemäldes nachzuempfinden, jedoch natürlich<br />

in einer unvergleichlich einfacheren Malweise. Hilfreich<br />

ist der Trocknungsverzögerer, der es Ihnen erlaubt, die Acrylfarben<br />

weich ineinander zu malen – sie bleiben länger feucht.<br />

73


Ebenso zart und vorsichtig mit wenig Farbe das Gesicht<br />

malen; die Farbe trocken mit Kreisen einbürsen. Die Perle im<br />

5Ohrring andeuten und den Schmuck insgesamt abdunkeln.<br />

Nach ungefährer Festlegung<br />

der hellen und<br />

der schattigen Bereiche,<br />

die Plastizität in gleicher 6Weise wie zuvor arbeiten. Trocknungsver-<br />

herauszögerer<br />

auf der Palette in<br />

die Farben mischen, um<br />

die Farben nass in Nass<br />

ineinander vermalen zu<br />

können. Beim Tuch mit<br />

Neapelgelb als Grundfarbe<br />

beginnen; zum<br />

Aufhellen Weiß und<br />

zum Abdunkeln Umbra<br />

und eine Spur Schwarz<br />

verwenden. Am unteren<br />

Ende etwas Blau mit<br />

etwas Weiß auftragen.<br />

7Beim Turban wie oben verfahren, dabei Schatten - und<br />

Lichtbereiche Schicht für Schicht übereinanderlegen, bis ein<br />

zufriedenstellendes Ergebnis erreicht ist. Zum Aufhellen<br />

Weiß, zum Abdunkeln wenig Schwarz verwenden. Dies ist<br />

eine gute Übung für das Malen feiner Übergänge und das<br />

Festlegen von hellen und dunkleren Bereichen.<br />

Das Kleid in derselben<br />

Technik malen: wenig<br />

Farbe (eine Mischung aus<br />

Neapelgelb, etwas Kadmiumrotton<br />

und Umbra<br />

gebrannt) mit etwas<br />

Verzögerer dazu mit dem<br />

Borstenpinsel einbürsten.<br />

Mit den Pinseln Gr. 12<br />

und 18 sehr wenig Blau<br />

in die Schatten malen.<br />

8<br />

Das Gesicht mit Hautton, Umbra, Weiß und<br />

einer winzigen Spur Schwarz ausarbeiten<br />

und dabei mit den mittleren und kleinen<br />

Pinseln die Übergänge von der erhabenen<br />

(helleren) zu den tiefer liegenden (dunkleren)<br />

Gesichtspartien vermalen. Darauf achten,<br />

dass die Schatten nicht zu dunkel werden.<br />

Tasten Sie sich in Schichten mit mehreren<br />

Durchgängen heran. Die Schatten dürfen<br />

nicht zu schwer und hart werden.<br />

9<br />

Steppfotos: Thomas Boehler<br />

Jan Vermeer hinterließ lediglich 37 Gemälde, die er im Auftrag<br />

von wohlhabenden Bürgern seiner Heimatstadt Delft anfertigte.<br />

Seine Maltechnik mit dem schichtweisen, lasierenden Auftrag der<br />

Ölfarben war ungeheuer aufwendig und, da jede Schicht trocknen<br />

musste, langwierig. Jähhrlich entstanden nur zwei Gemälde.<br />

74


Den Mund mit dem kleinen Rundpinsel in einer<br />

Mischung aus Rot und Neapelgelb malen; die<br />

Oberlippe ist dunkler als die Unterlippe. Für<br />

10Die die Schatten Schwarz mit Dunkelrot nehmen.<br />

Zähne etwas abdunkeln. Mit Weiß kleine<br />

Glanzlichter aufsetzen.<br />

Die Augen sind nicht einfach Weiß – wegen ihrer<br />

Wölbung müssen sie abgedunkelt und geformt werden.<br />

Und das Lid oben wirft einen kleinen Schatten.<br />

Diesen mit dem kleinen Rundpinsel mit Umbra-<br />

Schwarz-Mischung auflegen und mit Weiß weich<br />

vermalen. Die Glaskörper der Augen sind kleine<br />

Kugeln hinter den Lidern. Dann das Braun für Iris<br />

und Schwarz der Pupille aufsetzen.<br />

11<br />

12<br />

In die Iris mit Gelb etwas Leben bringen. Das Gelb<br />

mit dem Braun zart vermalen, so dass es etwas<br />

ungleichmäßig wird. Durch das Farbspiel wirken<br />

die Augen glasartig transparent. Die Konturen der<br />

Augen und der Iris mit dem angefeuchteten Pinsel<br />

leicht und weich vermalen.<br />

Ganz wichtig sind die kleinen Lichter auf den Augen.<br />

Sie werden pur mit Weiß gesetzt. Die Unterlider sind<br />

an ihrer Oberkante hell! Das ist wichtig für den räumlichen<br />

Eindruck. Mit dem kleinen Pinsel eine Hautton-<br />

Weiß-Mischung auftragen.<br />

13<br />

Abschließend den weißen<br />

14Kragen überarbeiten und das<br />

Gesicht überprüfen. Wo braucht<br />

es noch mehr Licht, wo mehr<br />

Schatten? Sind die Augen richtig<br />

eingebettet? Selbst kleine Korrekturen<br />

können den Gesichtsausdruck<br />

stark verändern.<br />

TIPP<br />

In dieser Malweise hinterlässt der Pinsel keine<br />

Spuren oder Strukturen. So können Sie immer<br />

wieder neue Schichten aufl egen und damit das<br />

Ergebnis so weit korrigieren, dass Sie damit zufrieden<br />

sind.<br />

Anders als bei seinen anderen Bildern konzentriert sich Vermeer,<br />

ohne jedes Beiwerk, ganz auf das Porträt und lässt das<br />

Gesicht und die Perle aus dem dunkelfarbigen Hintergrund<br />

hervorleuchten. Die Kleidung ist mit fast reinen Farben gemalt,<br />

wie überhaupt nur wenige Farben im Bild vorkommen.<br />

Das populäre Bild brachte es sogar zur Verfilmung („Das Mädchen<br />

mit dem Perlohrring“. Scarlett Johansson spielt darin die<br />

Magd Grit, die sich zur Assistentin Vermeers hiocharbeitet und<br />

Modell sitzt. Wer tatsächlich das Modell war, ist nicht bekannt;<br />

möglicherweise die Tochter eines Auftraggebers.<br />

75


Motiv: Franz-Josef Bettag, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Blühender<br />

Apfelzweig


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

So sehr uns ein blühender Apfelbaum betört,<br />

so zauberhaft zeigen sich auch einzelne Blüten.<br />

Man muss nur genau hinsehen; was bei diesem<br />

Acrylbild auch gar nicht anders möglich wäre.<br />

Für so zarte Gebilde eignen sich<br />

Acrylfarben am besten dann, wenn<br />

man sie stark verdünnt und in der<br />

Aqualasurtechnik lasierend, das heißt<br />

in transparenten Schichten aufträgt<br />

– ähnlich wie in der Aquarellmalerei.<br />

Die übereinander liegenden Farbschichten<br />

bringen die Farben stärker<br />

zum Leuchten als bei einem einmaligen,<br />

deckenden Auftrag. So entsteht<br />

durch das Lasieren ein flirrendes<br />

Tiefenlicht, das diese besondere Stimmung<br />

eines <strong>Frühling</strong>stages einfängt.<br />

M A T E R I A L<br />

• Keilrahmen 60 x 80 cm<br />

(z. B. von Reeves)<br />

• Acrylfarben Galeria von Winsor &<br />

Newton in Kobaltblau, Coelinblau,<br />

Ultramarinblau, Kadmiumgelb,<br />

Opera Rose, Permanentgrün mittel,<br />

Kadmiumorange, Kadmiumrot,<br />

Türkis, Paynesgrau und Titanweiß<br />

• Artisto Rundpinsel (von Habico)<br />

und weitere verschiedene Pinsel<br />

• Buntstift in Blau<br />

Rastervorlage A auf Seite 41<br />

Originalgroße Vorlage auf<br />

www.mein-kreativ-atelier.de<br />

Die Vorlage mit einem<br />

blauen Buntstift<br />

auf den Keilrahmen<br />

übertragen. Coelinblau<br />

stark mit Wasser<br />

verdünnen und die<br />

Schatten hauchdünn<br />

auf die Blütenblätter<br />

malen, wobei die<br />

Farbe durchscheinend<br />

auf dem Keilrahmen<br />

schwimmen<br />

soll. Gut antrocknen<br />

lassen!<br />

Das Innere der<br />

Blüten mit einem<br />

wenig verdünnten<br />

Permanentgrün<br />

ausmalen,<br />

die Pünktchen<br />

vorsichtig mit der<br />

Pinselspitze in<br />

Kadmiumorange<br />

auftupfen.<br />

77


M a l e n m i t A c r y l f a r b e n<br />

Den Ast flächig mit Paynesgrau und<br />

Umbra untermalen. Permanentgrün<br />

für die Blütenstängel am Ast verwenden.<br />

Mit Türkis einen leichten<br />

Gegenpol setzen und mit Kadmiumgelb<br />

einige wenige Farbakzente an<br />

die Blütenknospen setzen.<br />

Steppfotos: Franz-Josef Bettag<br />

Den Hintergrund mit Coelinblau und<br />

Kobaltblau in unterschiedlichen Tönungen<br />

unverdünnt und daher deckend auftragen<br />

und mit Magenta einen rötlichen Hauch<br />

mit einbringen. Bei alledem vorsichtig<br />

um die Blütenform herum malen, nicht<br />

hineinmalen! Trocknen lassen.<br />

Permanentgrün und Kadmiumgelb mischen und<br />

mit dem dünnen Artisto-Rundpinsel die Fäden<br />

in der Mitte der Blüte malen. Die Striche in Titanweiß<br />

nachziehen und, falls erforderlich, nach<br />

dem Trocknen abermals darüberstreichen.<br />

Den Ast weiter ausmalen: am oberen<br />

Bildrand einen weiteren Ast hinzufügen<br />

und mit Permanentgrün mittel und Türkis<br />

die erste Struktur auf das Holz malen. Im<br />

Schattenbereich mit Kadmiumrot einen<br />

Farbakzent setzen.<br />

Die Details, Schatten und<br />

Abgrenzungen der Blütenblätter<br />

mit weichen Farbstiften<br />

einzeichnen. In einem dunklen<br />

Farbton dünne Linien um die<br />

Fäden ziehen und in der gleichen<br />

Farbe die Schatten auf<br />

den Blütenblättern verstärken.<br />

Korrekturen sind jederzeit mit<br />

dem Radiergummi möglich.<br />

78 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


B l ü h e n d e r A p f e l z w e i g<br />

Mit einem dünnen<br />

Rundpinsel und einem<br />

jeweils ähnlichen<br />

Farbton die Farbstiftstriche<br />

vorsichtig und<br />

genau übermalen; so<br />

fallen die Farbstifte<br />

weniger auf. Achtung,<br />

die verdünnte Acrylfarbe<br />

darf keinesfalls<br />

herunterlaufen!<br />

Die Blütenstängel mit Kadmiumgelb und Kadmiumorange<br />

ausarbeiten und zu dunkel geratene Bereiche<br />

gegebenenfalls etwas abschwächen. Mit einer türkisfarbenen<br />

Lasur gewinnt das Grün mehr an Brillanz.<br />

Die lichten Flecken auf dem Ast mit<br />

einem mit Weiß aufgehellten, verdünnten<br />

Permanentgrün mit einem<br />

hellen Permanentgrün; die Struktur<br />

mit Kadmiumgelb und Titanweiß<br />

verstärken.<br />

Die dunkelblauen Blütenschatten exakt mit unverdünntem<br />

Opera Rose übermalen. Wichtig ist eine gute Balance<br />

zwischen den Farbschatten und den Lichtbereichen.<br />

TIPP<br />

Der Farbton Opera Rose von Winsor & Newton hat die Eigenschaft,<br />

Schatten aufl euchten zu lassen. Nehmen Sie<br />

jedoch nicht zu viel davon, sonst leidet die Lichtstimmung.<br />

Mit dem dünnen kleinen Rundpinsel noch<br />

einige Schatten auf die Fruchtknoten malen;<br />

auch die Schatten im Inneren der Blüte<br />

verstärken. Mit Titanweiß die Ränder der<br />

Blütenblätter vorsichtig nachziehen; dies<br />

verstärkt die Glanzlichter. Im letzten Durchgang<br />

das Weiß überall dort verstärken, wo<br />

es zu transparent erscheint.<br />

79


A b s t r a k t e s u n d C o l l a g e n<br />

Motiv: Michaela Dold, Foto & Styling: Oswald Visuelle Medien<br />

Das vierteilige abstrakte Gemälde beeindruckt<br />

durch das reliefartige Design ebenso wie durch<br />

plakative Kontraste von kaltem Türkis und<br />

warmen Tönen in Rot und Gold. Am besten<br />

wirkt all dies im Großformat.<br />

Durch die plastische Gestaltung<br />

erhält das Gemälde<br />

mit einfachen Mitteln eine<br />

weitere, sehr spannende<br />

Dimension: Es wirkt körperlich<br />

wie eine Skulptur,<br />

bleibt aber dennoch ein<br />

Bild. Daraus ergeben sich<br />

unendlich viele kreative<br />

Möglichkeiten, so wie in<br />

diesem Beispiel.<br />

M A T E R I A L<br />

• 4 Keilrahmen 50 x 50 cm (z. B.<br />

von VBS-Hobbyversand)<br />

• 2 m dünner Leinenstoff<br />

(z. B. von VBS-Hobbyversand)<br />

• Textilverhärter<br />

• Easy Varnish<br />

• Stone Art Pulver Trans parent<br />

(alles von Powertex)<br />

• Seidenpapier in Weiß<br />

• VBS Acrylfarbe in<br />

Kadmiumrot<br />

• Reeves Metallicfarben in<br />

Gold (alles über www.vbshobbyversand.de)<br />

• Pigmentpulver in Türkis und<br />

Schwarz (von Powertex)<br />

• Borstenpinsel Gr. 12<br />

(von VBS)<br />

• Bleistift • Schere<br />

• große Schüssel<br />

• kleiner Schwamm<br />

• weiches Baumwolltuch<br />

• Linerflasche leer (von VBS)<br />

1. Die vier Keilrahmen auf einer<br />

festen Unterlage mit geringem<br />

Abstand aneinanderlegen und<br />

das Motiv (die zu beklebende<br />

Fläche) quer über die Keilrahmen<br />

hinweg mit Bleistift leicht<br />

vorzeichnen.<br />

2. Mit der Schere schmale Streifen<br />

aus dem Leinenstoff schneiden.<br />

Powertex-Textilverhärter<br />

in die Schüssel geben und die<br />

Stoffstreifen darin tränken; anschließend<br />

leicht auswringen.<br />

80 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


A b s t r a k t i n R o t u n d G o l d<br />

Abstrakt in<br />

Rot und Gold<br />

3. Die getränkten Stoffstücke<br />

entlang der aufgemalten Form<br />

überlappend auflegen. Die<br />

Stoffstücke nach Wunsch modellieren<br />

und feine Streifen auslaufen<br />

lassen; siehe Bild.<br />

4. Etwas Powertex in die Linerflache<br />

füllen und feine Linien<br />

auf der gesamten Fläche aufmalen.<br />

Die modellierten Streifen<br />

mit der Powertex-Flüssigkeit<br />

etwas verfeinern und zart auslaufen<br />

lassen.<br />

5. Die Modelliermasse aus Powertex<br />

und Stone Art Pulver im<br />

Verhältnis 1:1 herstellen. Die<br />

Masse auf dem modellierten<br />

Leinenstoff verteilen und glattstreichen.<br />

Trocknen lassen.<br />

6. Noch einmal etwas vom Textilverhärter<br />

in die Schüssel geben,<br />

das weiße Seidenpapier<br />

darin einweichen und sodann<br />

zu einem Brei verarbeiten. Den<br />

Seidenpapier-Brei auf den freien<br />

Flächen gut verteilen und dabei<br />

kleine Unebenheiten belassen.<br />

Gut trocknen lassen – nicht<br />

alles glattstreichen!<br />

7. Mit dem Borstenpinsel die<br />

goldene Metallicfarbe auf<br />

relief artige Gebilde malen.<br />

8. Den Hintergrund mit dem<br />

Schwamm in Kadmiumrot flächig<br />

und deckend malen; evtl.<br />

die Farbe nach dem Trocknen<br />

noch einmal auftragen. Alles gut<br />

trocknen lassen.<br />

9. Das Türkispulver mit Easy<br />

Varnish verbinden und damit<br />

die Bereiche flächig ausmalen.<br />

10. Etwas Easy Varnish mit dem<br />

schwarzen Pulver mischen und<br />

damit die Randbereiche des<br />

Motivs schattieren.<br />

11. Zum Schluss etwas Gold auf<br />

das weiche Tuch geben, überschüssige<br />

Farbe abstreifen und<br />

die hügeligen Flächen des Bildes<br />

leicht abtönen.<br />

81


I m p r e s s u m<br />

KREATIV<br />

ATELIER<br />

erscheint 8 x im Jahr<br />

in der OZ-Verlags-GmbH<br />

Römerstr. 90<br />

D-79618 Rheinfelden<br />

www.oz-verlag.de<br />

Tel.: 07623/964-0<br />

Herausgeber: H. + E. Medweth<br />

Verlagsleitung: Sandra Linsin<br />

Programmleitung: Sandra Kocheise<br />

Koordination: Christine Asal<br />

Textredaktion: Nikolaus Lenz<br />

Motive: Franz-Josef Bettag,<br />

Thomas Boehler,<br />

Michaela Dold,<br />

Anja Gensert,<br />

Susanne Knapp,<br />

Ria Stelling,<br />

Isabelle Zacher-Finet u.a.<br />

Fotos & Styling: Oswald Visuelle Medien u.a.<br />

Fotos <strong>Atelier</strong>-Tipps: Nicole Kemper<br />

Produktion: KIM Verlag GmbH<br />

Layout: Doris Wiese<br />

Herstellungsleitung: Dirk Siemsen<br />

Marketingleitung: Gabriela Schwald<br />

Head of Marketing: Daniela Dempfle<br />

Vertriebsleitung: Bernd Mantay<br />

Fax: 07623/964-159<br />

Vertrieb: BPV Medien Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 90<br />

79618 Rheinfelden<br />

www.bpv-medien.com<br />

Anzeigenleitung: Sabine Mecklenburg<br />

Anzeigenverkauf: Veronika Mainka<br />

Tel.: 0761/70578-565<br />

Fax: 0761/70578-650<br />

anzeigen@familymedia.de<br />

Heftbestellung: Tel. 07623/964-155<br />

bestellservice@oz-verlag.de<br />

Service-Hotline: Fax: 07623/964 64 449<br />

service-hotline@oz-verlag.de<br />

Druck: OZ Druck & Medien GmbH<br />

Rheinfelden, Germany<br />

© 2011 by OZ-Verlags-GmbH/Rheinfelden.<br />

Printed in Germany.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Modelle stehen un ter<br />

Urheberschutz, gewerbliches Nacharbeiten ist un tersagt.<br />

Für unverlangte Einsendungen von Fotos, Zeichnungen und<br />

Manuskripten übernehmen Verlag und Redaktion kei nerl<br />

ei Haftung. Alle Anleitungen ohne Gewähr. Die veröffentlichten<br />

Modelle wurden von Re daktion und Verlag sorgfältig<br />

erstellt und geprüft. Eine Garantie wird jedoch nicht übernommen.<br />

Redaktion und Verlag können für eventuell auftretende<br />

Fehler oder Schäden nicht haftbar gemacht werden.<br />

<strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong> erscheint 8 x pro Jahr. Der Jah resabopreis<br />

beträgt D € 38,40/A € 54,40, weitere Auslandspreise<br />

auf Anfrage.<br />

Aboservice Deutschland und Schweiz: Aboservice,<br />

Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden, Tel.: 07623/964-156,<br />

Fax.: -451, E-Mail: abo@oz-verlag.de<br />

Einzelbestellservice Deutschland und Schweiz: OZ-Bestellservice,<br />

Römerstraße 90, 79618 Rheinfelden, Tel.:<br />

07623/964-155, Fax: - 255, E-Mail: bestellservice@ozverlag.de.<br />

Bei einer Bestellung berechnen wir Ihnen Versandkosten<br />

in Höhe von € (D) 2,20. Ausland auf Anfrage.<br />

Abo- und Einzelbestellservice Österreich: Valora Services<br />

Austria GmbH, Abteilung Leserservice, St. Leonharder Str.<br />

10, A-5081 Anif/Salzburg, Tel.: 06246/882-5381, Fax: -5299.<br />

E-Mail: welcome@leserservice.at. Bei Einzelbestellungen<br />

zzgl. Versandkosten.<br />

Vertrieb Österreich: Valora Services Austria GmbH, St.-<br />

Leonharder-Str. 10, A-5081 Anif/Salzburg, Tel.: 06246/882-0,<br />

www.valoraservices.at<br />

H E R S T E L L E R :<br />

C.Kreul GmbH & Co. KG<br />

Carl-Kreul-Straße 2<br />

D-91352 Hallerndorf<br />

info@c-kreul.de<br />

www.c-kreul.de<br />

ColArt Deutschland GmbH<br />

Gutenbergstraße 4<br />

D-63477 Maintal<br />

Fax: 06109/7646-89<br />

info@colart.de<br />

da Vinci Künstlerpinselfabrik<br />

DEFET GmbH<br />

Tillystraße 39-41<br />

D-90431 Nürnberg<br />

order@davinci-defet.com<br />

www.davinci-defet.com<br />

Fabriano Papier über Gerstäcker<br />

Habico-Künstlerpinselfabrik<br />

Bieringer GmbH<br />

Liebersdorfer Straße 4<br />

D-91572 Bechhofen<br />

www.habico.info<br />

Hahnemühle FineArt GmbH<br />

Hahnestraße 5<br />

D-37586 Dassel/Relliehausen<br />

tfa@hahnemuehle.de<br />

www.hahnemuehle.de<br />

Home Design ART DECO über C.Kreul<br />

H. Schmincke & Co. GmbH & Co. KG<br />

Otto-Hahn-Straße 2<br />

D-40699 Erkrath<br />

info@schmincke.de<br />

www.schmincke.de<br />

LANA Papiers Spéciaux<br />

über Gerstäcker<br />

Reeves über ColArt<br />

Rubens<br />

von Lukas<br />

Dr. Fr. Schoenfeld GmbH & Co.<br />

Postfach 10 47 41<br />

D-40038 Düsseldorf<br />

info@lukas-germany.de<br />

www.lukas-germany.de<br />

Solo Goya über C.Kreul<br />

STAEDTLER Mars GmbH & Co.KG<br />

(ehemals Eberhard Faber)<br />

Moosäckerstraße 3<br />

D-90427 Nürnberg<br />

info@staedtler.de<br />

www.staedtler.de<br />

Winsor & Newton über ColArt<br />

Efco<br />

Hobbygross Erler GmbH<br />

Große Ahlmühle 10<br />

76865 Rohrbach<br />

info@efco.de<br />

www.efco.de<br />

V E R S E N D E R :<br />

Johannes Gerstäcker Verlag GmbH<br />

Wecostr. 4<br />

D-53783 Eitorf<br />

Deutschland:<br />

Tel.: 0049/ (0)2243-88995<br />

info@gerstaecker.de<br />

www.gerstaecker.de<br />

Österreich:<br />

Tel.: 0043/ (0)800-292240<br />

www.gerstaecker.at<br />

Schweiz:<br />

Gerstäcker Schweiz AG<br />

Solothurnerstr. 231<br />

CH-4600 Olten,<br />

Tel.: 0041/ (0)62-2060000<br />

www.gerstaecker.ch<br />

VBS Hobby Service GmbH<br />

Justus-von-Liebig Straße 8<br />

D-27270 Verden<br />

info@vbs-versand.de<br />

www.vbs-hobby.com<br />

82 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>


V O R S C H A U<br />

• Duftig und frühlingsfrisch<br />

• Afrikanische Impressionen<br />

• Kätzchen in Aquarell<br />

Kinder kreativ:<br />

Glücksschwein bemalen<br />

Wir stellen vor:<br />

Die Autoren des Heftes<br />

• Muskalische Dynamik<br />

• Stilsicher mit Tusche<br />

Ihr nächs t es K r ea t i v - A t elier erschein t am 16 . Mär z 2 0 11<br />

KREATIV<br />

ATELIER

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