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Podologie Rote Karte - für Fuß- und Nagelpilz beim Sport (Vorschau)

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11<br />

November 2011 · 62. Jahrgang<br />

www.podologie.de<br />

Podo<br />

logie<br />

Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />

Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />

B 3113 E<br />

Journal <strong>für</strong> die professionelle medizinische <strong>Fuß</strong>pflege<br />

„<strong>Rote</strong> <strong>Karte</strong>“ <strong>für</strong> <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong> <strong>Nagelpilz</strong> <strong>beim</strong> <strong>Sport</strong>!<br />

<strong>Sport</strong>lerfüße in der podologischen Praxis/Teil III Seite 8<br />

Zehenfehlstellungen mit Folgen<br />

Hammer- <strong>und</strong> Krallenzehen Seite 12<br />

Auch die Füße sind betroffen!<br />

Allergische Hautreaktionen Seite 18


EDUARD GERLACH GmbH, Postfach 1249, 32292 Lübbecke, Telefon +49 (0)5741/330-0, Fax +49 (0)5741/347300, www.gehwol.de<br />

Importeur Österreich: SynPharma GmbH, Postfach 4, A-5300 Hallwang bei Salzburg, Telefon +43 (0)662 /661375-0, Fax +43 (0)662/661941<br />

Importeur Schweiz: SIMON KELLER AG, Lyssachstrasse 83, CH-3400 Burgdorf, Telefon +41 (0)34/4200800, Fax +41 (0)34/4200801


Editorial<br />

Auch in der <strong>Podologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>pflege ein Thema:<br />

Allergien – eine Erkrankung<br />

auf dem Vormarsch<br />

Christine Preiherr,<br />

freie Journalistin<br />

<strong>und</strong> Fachautorin<br />

Allergien sind zur echten Volkskrankheit<br />

geworden: Seit den 60er<br />

Jahren verdoppelt sich hierzulande<br />

die Zahl der Allergiker alle zehn Jahre.<br />

Heute leidet bereits jeder fünfte Deutsche<br />

an irgendeiner Form von Allergie.<br />

Das Problem ist allerdings global. Weltweit,<br />

vor allem aber in den Industrienationen,<br />

nehmen Heuschnupfen, allergisches<br />

Asthma, Kontaktallergien <strong>und</strong><br />

Neurodermitis zu – von letzterer sind bis<br />

zu 20 Prozent der Kinder betroffen.<br />

Was läuft hier schief? Fest steht zunächst,<br />

dass sich ohne eine entsprechende genetische<br />

Disposition keine Allergie entwickeln<br />

kann. Ist jedoch ein Elternteil<br />

Allergiker, liegt das Erkrankungsrisiko<br />

bei r<strong>und</strong> 30 Prozent. Sind Mutter <strong>und</strong> Vater<br />

betroffen, steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass auch die Kinder Allergiker werden,<br />

bereits auf 60 Prozent.<br />

Doch Vererbung allein ist nicht schuld<br />

am „Siegeszug“ des hyperreagiblen Immunsystems;<br />

auch andere Faktoren tragen<br />

vermutlich ihren Teil dazu bei. Nur<br />

welche? Zu den Haupt-Hypothesen hinsichtlich<br />

der Zunahme allergisch bedingter<br />

Erkrankungen gehört die vom<br />

„arbeitslosen Immunsystem“. Früher, so<br />

besagt sie, war unsere Abwehr mit ihrer<br />

Aufgabe, Krankheitserreger wie Viren <strong>und</strong><br />

Bakterien zu eliminieren, r<strong>und</strong>um ausgelastet.<br />

Doch die natürlichen Feinde<br />

unseres Immunsystems haben in einer<br />

unnatürlicher werdenden Welt ihren Stachel<br />

verloren, dank Antibiotika <strong>und</strong> vor<br />

allem hoher Hygienestandards sind sie<br />

längst nicht mehr, was sie einmal waren.<br />

Mit anderen Worten: Für das Immunsytem<br />

stellen sie keine Herausforderung<br />

mehr dar; T-Zellen, Immunglobuline &<br />

Co. langweilen sich! Und kämpfen nun<br />

auf Ersatzschauplätzen die absurde<br />

Schlacht gegen „erf<strong>und</strong>ene“<br />

Feinde: die Allergene<br />

– von Natur aus eigentlich harmlose<br />

Stoffe.<br />

Einige Studien stützen diese<br />

Hypothese. So zeigten die Untersuchungen,<br />

dass etwa Kinder,<br />

die auf einem Bauernhof,<br />

mit Tieren, Keimen, Natur <strong>und</strong><br />

einer weniger sauberen Umgebung<br />

aufwachsen, deutlich<br />

seltener an Allergien erkranken,<br />

als „reinlicher“ aufgezogene Stadtkinder.<br />

Die frühe Auseinandersetzung<br />

mit – profan gesagt – Schmutz scheint<br />

ein ähnlich effektives Immuntraining zu<br />

sein, wie das Durchleiden der typischen<br />

Kinderkrankheiten. Auch in Entwicklungsländern<br />

mit ihren niedrigeren Hygienestandards<br />

sind Allergien fast unbekannt<br />

– ein weiterer Hinweis darauf,<br />

dass die Hypothese vom arbeitslosen Immunsystem<br />

stimmt.<br />

Die Zusammenhänge zwischen der Entstehung<br />

von Allergien <strong>und</strong> bestimmten<br />

Umweltfaktoren sind Gegenstand zahlreicher<br />

epidemiologischer Studien. Im<br />

Fokus steht dabei insbesondere die wachsende<br />

Schadstoffbelastung unserer Umwelt.<br />

Auch wenn hier immer noch viele<br />

Fragen offen sind – fest steht, dass bestimmte<br />

Stoffe ein stark allergenes Potenzial<br />

haben. Diese finden sich unter<br />

anderem nicht nur in kosmetischen Produkten,<br />

sondern auch im Leder- <strong>und</strong><br />

Gummi-Material von Schuhen. Es können<br />

sich also durchaus allergische Hautreaktionen<br />

an Beinen <strong>und</strong> Füßen Ihrer<br />

K<strong>und</strong>en zeigen. Und nicht zu letzt sind<br />

Sie selbst gefährdet. Denn häufiges Händewaschen,<br />

Arbeiten in Gummihandschuhen<br />

<strong>und</strong> der ständige Kontakt mit<br />

Desinfektions- <strong>und</strong> Reinigungsmitteln<br />

ebnen den Weg <strong>für</strong> ein allergisches Ekzem<br />

an den Händen. Deshalb finden Sie<br />

alles Wichtige r<strong>und</strong> um das Thema Allergien<br />

in dem Beitrag ab S. 18.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante<br />

<strong>und</strong> informative Lektüre<br />

Ihre<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 3<br />

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HELLMUT RUCK GmbH<br />

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S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

Kompetenzzentrum <strong>für</strong><br />

podologische Weiterbildung<br />

<strong>Podologie</strong>-Seminare im Herbst<br />

Druckentlastung, Reibungsschutz, Verbände,<br />

Verbandstoffe zur Behandlung von Problemen<br />

am diabetischen <strong>Fuß</strong> <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Behandlungsoptionen<br />

19. November 2011 in Münster/Westfalen<br />

Schwielen, Clavi, Belastungen an Köpfchen, Pro -<br />

ble me im Zwischenzehenraum <strong>und</strong> vieles andere<br />

mehr gehören zu den alltäglichen Bef<strong>und</strong>en am<br />

diabetischen <strong>Fuß</strong>. Wir besprechen die verschiedenen<br />

Materialien, deren sinnvollen Ein satz <strong>und</strong><br />

die Kontraindikationen. Mit Ma te ria lien zum<br />

praktischen Arbeiten, zur Ansicht <strong>und</strong><br />

Begutachtung.<br />

Referentin: Elvi Foss<br />

Ganzheitliche podologische Bef<strong>und</strong>erhebung<br />

<strong>beim</strong> Diabetiker<br />

20. November 2011 in Münster/Westfalen<br />

Bei der Anamnese sieht der Podologe nicht nur<br />

die Füße, sondern den gesamten Menschen. Wir<br />

nehmen dabei direkte <strong>und</strong> indirekte<br />

Informationen vom Patienten auf. Die direkten<br />

Informa-tionen können wir in der Regel erfragen,<br />

aber was verraten uns die indirekten Infos? Hier<br />

sind Wahrnehmung <strong>und</strong> Kombinationsgabe<br />

des The ra peuten gefragt. Das<br />

Zusammenfügen aller Erkenntnisse nutzen<br />

wir <strong>für</strong> die Zielsetzung, Planung <strong>und</strong><br />

Durchführung der Behandlung. Wir werden<br />

anhand des Anamnesebogens alle relevanten<br />

Erkenntnisse zusammentragen.<br />

Referentin: Elvi Foss<br />

1105032<br />

Gebühr: jeweils 125,- Euro inkl. MwSt., Seminarunterlagen, -getränke <strong>und</strong> Mittagessen.<br />

Bei Buchung von zwei Seminaren 5% Rabatt, ab drei Seminare 10% Rabatt.<br />

Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE mit umfangreichem Seminarskript<br />

8 Weiterbildungspunkte nach § 125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit Zertifikat<br />

Anmeldecoupon per Fax +49 89/318905-38<br />

Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer<br />

An -mel dung senden wir Ih nen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Se -<br />

mi nar ge bühr erhalten Sie zum Anmeldeschlusstermin<br />

eine Rechnung, die gleich zeitig als An melde be stätigung<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich ver bind -<br />

lich zu folgender Veranstaltung an:<br />

n Druckentlastung (Elvi Foss)<br />

n Bef<strong>und</strong>erhebung (Elvi Foss)<br />

n Ja, ich bin einverstanden, dass<br />

Sie mich ggf. per E-Mail/Telefon<br />

über weitere Verlagsangebote<br />

informieren.<br />

n Ich bin <strong>Podologie</strong>-Abonnent/-in. K<strong>und</strong>ennummer <strong>und</strong> Gutscheine unbedingt bei Anmeldung angeben.<br />

Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />

n Ich bin rhw-Abonnent/-in.<br />

K<strong>und</strong>ennr.<br />

Name/Vorname<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

Datum/Unterschrift<br />

dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre<br />

Teilnahme stor nieren, müssen wir die gesamte Gebühr in<br />

Rechnung stellen. Stor nie ren Sie Ihre Teil nahme vor dem<br />

Anmelde schluss, müs sen wir 30,– € Bearbeitungsgebühr<br />

erheben.<br />

n Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

PLZ/Ort<br />

E-Mail<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Bedingungen zu Anmeldung <strong>und</strong> Rücktritt an.<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Er satz -<br />

per son als Vertretung schicken.<br />

Podo<br />

logie<br />

#<br />

Absage: Der Veranstalter<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

GmbH behält sich das<br />

Recht vor, die Se mi nare<br />

aus wichtigem Gr<strong>und</strong><br />

ab zusagen.<br />

Änderungen <strong>und</strong> Irrtümer<br />

vor behalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrich Bartel<br />

Telefon:<br />

(0 89) 31 89 05-54,<br />

Fax:<br />

(0 89) 31 89 05-38<br />

Coupon ausschneiden,<br />

ggf. kopieren <strong>und</strong><br />

einsenden an:<br />

vnm-Akademie,<br />

Postfach 60 06 62,<br />

81206 München


Inhalt<br />

Editorial<br />

Auch in der <strong>Podologie</strong> <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>pflege ein Thema:<br />

Allergien – eine Erkrankung auf dem Vormarsch 3<br />

Aktuelles<br />

Termine 6<br />

Übersichtlich <strong>und</strong> praktisch:<br />

Neuer Internet-Auftritt der Gharieni GmbH 6<br />

Für Kurzentschlossene:<br />

<strong>Podologie</strong>-Seminare mit Elvi Foss im November 6<br />

<strong>Fuß</strong>netz in Nordrhein:<br />

Positive Bilanz bei der Versorgung von<br />

Patienten mit diabetischem <strong>Fuß</strong>syndrom 7<br />

Journal<br />

Allergische Hautreaktionen:<br />

Auch die Füße sind betroffen! 18<br />

Wärmende Tipps nicht nur<br />

an kalten Tagen:<br />

Das hilft bei Eisfüßen 22<br />

Recht & Geld<br />

Probleme mit Handwerkern/Teil I:<br />

Guter Rat muss nicht teuer sein! 25<br />

Ausbildung & Job<br />

Praktikum in der <strong>Podologie</strong>-Ausbildung/Teil II:<br />

An der Praxis orientierte <strong>und</strong> erprobte Lernziele 28<br />

Im Fokus<br />

<strong>Sport</strong>lerfüße in der podologischen Praxis/Teil III:<br />

„<strong>Rote</strong> <strong>Karte</strong>“ <strong>für</strong> <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong> <strong>Nagelpilz</strong> <strong>beim</strong> <strong>Sport</strong>! 8<br />

Besonders <strong>für</strong> Ihre<br />

sportlich aktiven K<strong>und</strong>en<br />

empfiehlt sich die<br />

regelmäßige Behandlung<br />

der Füße <strong>und</strong><br />

<strong>Fuß</strong>nägel nach dem<br />

<strong>Sport</strong> mit pilzschützenden<br />

Pflegeprodukten.<br />

So lässt sich bereits<br />

im Vorfeld verhindern,<br />

dass sich Pilzerreger<br />

in Haut <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>nägeln einnisten können.<br />

Welche (natürlichen) Substanzen hier in Frage kommen<br />

<strong>und</strong> welche Produkte der Markt bietet, das <strong>und</strong> vieles<br />

mehr erfahren Sie in dem Beitrag von PODOLOGIE-<br />

Autorin Susanne Ahrndt ab S. 8.<br />

Für die Praxis<br />

Hammer- <strong>und</strong> Krallenzehen:<br />

Zehenfehlstellungen mit Folgen 12<br />

DMP-Programme <strong>für</strong> chronisch Kranke/Teil V:<br />

Unentbehrlich: Insulin 15<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der 7days Jobwear<br />

GmbH, Lotte, bei. Wir bitten um fre<strong>und</strong>liche Beachtung.<br />

Produkte<br />

Das Einsteigermodell<br />

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von Busch GmbH & Co. KG 32<br />

Nagelpflege auf Knopfdruck<br />

Gehwol ® Fusskraft Nagel- <strong>und</strong><br />

Hautschutz-Spray<br />

von Eduard Gerlach GmbH 32<br />

In der Weihnachtszeit:<br />

Geschenkideen <strong>für</strong> Ihre K<strong>und</strong>en<br />

Adventsbad<br />

von Franz Lütticke GmbH 32<br />

Für geschmeidige <strong>Fuß</strong>haut<br />

SÜDAcare <strong>Fuß</strong>creme mit 15% Urea<br />

von SÜDA GmbH & Co. KG 32<br />

Vintage-Look <strong>für</strong> die Nägel<br />

New-Vintage-Nagellacke<br />

von AKZENT direct GmbH 32<br />

Sicher arbeiten unterwegs<br />

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von Hellmut Ruck GmbH 34<br />

Perfekte Funktionalität <strong>und</strong><br />

höchste Qualität<br />

<strong>Fuß</strong>pflegeschrank MEZZO 835<br />

von Gustav Baehr GmbH 34<br />

Impressum 34<br />

Titelbild: ©Gianpaolo Pagano M. – Fotolia.com<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 5


Aktuelles<br />

Termine<br />

05.11.–06.11.2011 Cosmetica<br />

Berlin<br />

Kosmetik-Fachmesse<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon: 07225/916 –0<br />

E-Mail: messe@ki-verlag.de<br />

19.11.2011 Druckentlastung, Reibungs-<br />

Münster<br />

schutz, Verbände … zur Behandlung<br />

bei Problemen am<br />

diabetischen <strong>Fuß</strong><br />

Seminar (8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Ulrich Bartel<br />

Telefon: 089/31 89 05–54<br />

E-Mail: ulrich.bartel@<br />

vnmonline.de<br />

20.11.2011 Ganzheitliche podologische Be-<br />

Münster<br />

f<strong>und</strong>erhebung <strong>beim</strong> Diabetiker<br />

Seminar (8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Ulrich Bartel<br />

Telefon: 089/31 89 05–54<br />

E-Mail: ulrich.bartel@<br />

vnmonline.de<br />

21.01.–22.01.2012 COSMETICA<br />

Hannover Kosmetik-Fachmesse<br />

Neue Messe Hannover<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon: 07225/916–155<br />

E-Mail: messe@ki-verlag.de<br />

11.02.–12.02.2012 AKZENTE Frühjahr<br />

Sindelfingen Trendmesse <strong>für</strong> Kosmetik <strong>und</strong><br />

Accessoires/Messe Sindelfingen<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon: 07225/9160<br />

E-Mail: messe@ki-verlag.de<br />

02.03.–04.03.2012 Diabetes Messe<br />

Münster<br />

Messe mit Fachkongress<br />

Info: Messe <strong>und</strong> Congress Centrum<br />

Halle Münsterland GmbH,<br />

Münster, Sanna Loos<br />

Telefon: 0251/66 00–349<br />

E-Mail: teilnehmer@<br />

diabetes-messe.com<br />

09.03.–11.03.2012 BEAUTY INTERNATIONAL<br />

Düsseldorf Messe <strong>für</strong> Kosmetik, <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong><br />

Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />

Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />

Telefon: 0211/4560–01<br />

E-Mail: info@messe-duesseldorf.de<br />

05.05.–06.05.2012 COSMETICA<br />

Stuttgart<br />

Kosmetik-Fachmesse in der<br />

Neuen Messe Stuttgart<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon: 07225/916–155<br />

E-Mail: messe@ki-verlag.de<br />

Übersichtlich <strong>und</strong> praktisch:<br />

Neuer Internet-Auftritt der Gharieni GmbH<br />

Benutzerfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> praktisch:<br />

Die Websites der Moerser<br />

Firma Gharieni präsentieren<br />

sich „im neuen Gewand“. Informieren<br />

Sie sich schnell <strong>und</strong> unkompliziert<br />

in der Rubrik „News“ über<br />

aktuelle Themen <strong>und</strong> Produkt-<br />

Neuheiten. Besuchen Sie mit einem<br />

Klick den „Online-Shop“ <strong>und</strong><br />

erfahren Sie dort alles Wissenswerte<br />

zum Beispiel über Praxis<strong>und</strong><br />

Studio-Einrichtungen, Geräte<br />

sowie Leasing-Angebote. Oder<br />

stöbern Sie ganz einfach in der<br />

„Schnäppchen-Börse“.<br />

In den Bereichen „<strong>Fuß</strong>pflege <strong>und</strong><br />

<strong>Podologie</strong>“, „Wellness“, „Kosmetik“<br />

<strong>und</strong> „Maniküre“ finden Sie<br />

nicht nur Produktinformationen.<br />

Dort können Sie sich auch von<br />

den Fotos <strong>für</strong> Ihre eigenen Räumlichkeiten<br />

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Sie wissen nicht, wann die nächste<br />

Fach-Messe ansteht? Kein Problem!<br />

Einfach auf „Messen“ klicken<br />

<strong>und</strong> schon finden Sie die<br />

stets aktuelle Übersicht der wichtigsten<br />

Termine.<br />

Zusätzlichen Service bietet darüber<br />

hinaus eine Extra-Rubrik: Ob<br />

Sie den Gharieni-Katalog online bestellen<br />

möchten, Ihre persönliche Produkt-<br />

Information über den kostenlosen „Callback“-Service<br />

wünschen oder ob Sie<br />

Schülergutscheine anfordern wollen. All<br />

das finden Sie auf einen Blick.<br />

Und auch Ihre Meinung ist wichtig. Unter<br />

diesem Stichwort können Sie einen<br />

kleinen Fragebogen schnell beantworten,<br />

der dazu beiträgt, den Service der<br />

Firma Gharieni noch weiter zu optimieren.<br />

Hier haben Sie außerdem die Möglichkeit<br />

mitzuteilen, wie zufrieden Sie<br />

mit den Leistungen sind; <strong>und</strong> auch Anregungen<br />

sind gefragt! – Das <strong>und</strong> vieles<br />

andere mehr finden Sie im Internet unter<br />

www.gharieni.de.<br />

red<br />

Für Kurzentschlossene:<br />

<strong>Podologie</strong>-Seminare mit Elvi Foss im November<br />

Am 19. <strong>und</strong> 20. November 2011<br />

bietet die VNM-Akademie<br />

zwei informative <strong>und</strong> praxisnahe<br />

Seminare mit der renommierten<br />

Referentin Elvi Foss im westfälischen<br />

Münster an. Die Podologin,<br />

staatlich examinierte Krankenschwester<br />

<strong>und</strong> W<strong>und</strong>assistentin<br />

WTcert widmet sich am 19.11.<br />

dem Thema „Druckentlastung,<br />

Reibungsschutz, Verbände <strong>und</strong><br />

Verbandstoffe zur Behandlung<br />

von Problemen am DFS“.<br />

Schwielen, Clavi, Belastungen<br />

an den Mittelfuß-Köpfchen, Probleme<br />

im Zwischenzehenraum<br />

<strong>und</strong> vieles andere mehr gehören<br />

zuden alltäglichen Bef<strong>und</strong>en <strong>beim</strong><br />

diabetischen <strong>Fuß</strong>. Im Rahmen<br />

des eintägigen Seminars werden<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Behandlungsoptionen<br />

die verschiedenen<br />

Materialien, deren Einsatz <strong>und</strong><br />

Kontraindikationen besprochen.<br />

Der 20.11. gilt dem Thema „Ganzheitliche<br />

podologische Bef<strong>und</strong>erhebung <strong>beim</strong><br />

Diabetiker“. Bei der Anamnese sieht der<br />

Podologe nicht nur die Füße, sondern<br />

den gesamten Menschen. Dabei erhält<br />

er nicht nur direkte Informationen vom<br />

Patienten, sondern auch indirekte. Die<br />

zusammengefügten Erkenntnisse lassen<br />

sich <strong>für</strong> die Zielsetzung, Planung <strong>und</strong><br />

Durchführung der Behandlung nutzen.<br />

Die Dauer der Seminare ist jeweils von<br />

9 bis 17 Uhr, mit je acht Unterrichtseinheiten<br />

<strong>und</strong> umfangreichem Seminarskript.<br />

Für jedes Seminar werden acht<br />

Weiterbildungspunkte nach § 125 Abs.<br />

1 Nr. 2 SGB V mit Zertifikat vergeben.<br />

Die Gebühr beträgt je Seminar 125,- Euro<br />

inkl. MwSt., Tagungsunterlagen, Getränke,<br />

Kaffeepausen <strong>und</strong> Mittagsimbiss. Bei<br />

Buchung von zwei Seminaren 5% Rabatt,<br />

ab drei Seminaren 10% Rabatt.<br />

Anmeldung per Fax: 089/31 89 05 38 oder<br />

per E-Mail: www.vnm-akademie.de/elvi-foss-muenster.html<br />

red<br />

6 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Aktuelles<br />

<strong>Fuß</strong>netz in Nordrhein:<br />

Positive Bilanz bei der Versorgung von Patienten<br />

mit diabetischem <strong>Fuß</strong>syndrom<br />

Das <strong>Fuß</strong>netz in Nordrhein erzielt hervorragende<br />

Behandlungserfolge.<br />

Mindestens 837 vermiedene Krankenhausaufenthalte,<br />

311 verhinderte Beinamputationen<br />

<strong>und</strong> eine r<strong>und</strong>um optimale<br />

Versorgung der Patienten – dies ist die<br />

überaus erfreuliche Bilanz des in Köln<br />

<strong>und</strong> Umgebung gegründeten <strong>Fuß</strong>netzes<br />

aus den vergangenen sechs Jahren.<br />

In dem Netzwerk arbeiten Diabetologen<br />

in der Region Nordrhein mit Chirurgen,<br />

Gefäßspezialisten, Hausärzten, Orthopädie-Schuhmachern<br />

<strong>und</strong> Podologen zusammen,<br />

um Patienten mit Diabetischem<br />

<strong>Fuß</strong>syndrom (DFS) bestmöglich zu betreuen.<br />

„Wir sind sehr glücklich, dass wir<br />

gemeinsam durch die vernetzte Zusammenarbeit<br />

derartige Erfolge erzielen<br />

konnten. Im Schnitt haben wir jeden Monat<br />

mindestens eine Amputation oberhalb<br />

des Knöchels verhindert <strong>und</strong> konnten<br />

außerdem viele Patienten vor anstrengenden<br />

<strong>und</strong> langwierigen Krankenhaus-<br />

Aufenthalten bewahren“, freut sich Dr.<br />

Matthias Riedel aus dem Berufsverband<br />

der diabetologischen Schwerpunktpraxen<br />

in Nordrhein (BdSN).<br />

Auch die Patienten sind glücklich über<br />

das <strong>Fuß</strong>netz: „Ich bin froh, dass es spezialisierte<br />

Praxen <strong>für</strong> <strong>Fuß</strong>probleme gibt.<br />

Dort wurde mein großer Zeh gerettet, im<br />

Krankenhaus wollte man schon amputieren“(s.<br />

Abb.). Hanno Petersen wurde<br />

Anfang April aus dem Krankenhaus entlassen,<br />

nachdem der dortige Gefäßchirurg<br />

ihn zur Weiterbehandlung zurück<br />

an den Diabetologen überwiesen hatte.<br />

Im Juli war die W<strong>und</strong>e schließlich verheilt,<br />

der Diabetes besser eingestellt <strong>und</strong><br />

die Versorgung mit speziellen Schuhen<br />

erfolgt – um neue W<strong>und</strong>en zu verhindern.<br />

Durch die Behandlung blieb Hanno Petersen<br />

die Invalidität erspart. Außerdem<br />

wurden durch die verhinderte Amputation<br />

hohe Kosten vermieden. Dieses Geld<br />

kann den Patienten nun an anderer Stelle<br />

sinnvoll zu Gute kommen. „Zu verdanken<br />

haben wir dieses positive Ergebnis<br />

unseren effizienten Strukturen mit qualifizierter<br />

Aus- <strong>und</strong> Fortbildung <strong>und</strong> einem<br />

konsequenten Qualitätsmanagement“,<br />

führt der Facharzt <strong>für</strong> Innere Medizin<br />

weiter aus.<br />

Diese Strukturen haben die Mediziner<br />

gemeinsam mit besonders engagierten<br />

Krankenkassen <strong>und</strong> beteiligten Fachkräften<br />

erarbeitet <strong>und</strong> sich dabei selbst<br />

strenge Richtlinien <strong>und</strong> Abläufe auferlegt.<br />

„Innerhalb des Netzwerkes entscheidet<br />

zunächst der Diabetologe, wie<br />

welcher Patient am besten versorgt <strong>und</strong><br />

behandelt wird, bevor ein anderer Experte<br />

übernimmt“, erklärt Dr. Riedel die<br />

Vorgehensweise.<br />

Insgesamt haben 75 Kliniken <strong>und</strong> Praxen<br />

ihr Leistungsspektrum nach den Bedürfnissen<br />

ihrer Patienten ausgerichtet.<br />

In jeder dieser Einrichtungen sind inzwischen<br />

zwei bis sieben W<strong>und</strong>assistenten<br />

beschäftigt.<br />

Dank des Engagements aller Beteiligten<br />

<strong>und</strong> der Kooperation der verschiedenen<br />

Institutionen <strong>und</strong> Krankenkassen untereinander<br />

ist in Nordrhein eine deutschlandweit<br />

einzigartige, wegweisende Kooperation<br />

entstanden. „Vor allem war ich<br />

beeindruckt, wie gut sich alle beteiligten<br />

Experten untereinander abgesprochen<br />

haben“, so die Meinung des Patienten<br />

Hanno Petersen.<br />

„Spezielle Versorgungsverträge der Krankenkassen<br />

ermöglichen uns einen unkomplizierten<br />

Austausch von Patientendaten,<br />

um laufend die Behandlungsqualität<br />

zu überprüfen <strong>und</strong> zu verbessern“,<br />

erläutert Dr. Riedel.<br />

Das Konzept wurde vielerorts bereits aufgegriffen<br />

<strong>und</strong> angepasst, zuletzt in diesem<br />

Jahr in Berlin, davor in Hamburg.<br />

Dr. Riedel betont, dass die Patienten innerhalb<br />

des <strong>Fuß</strong>netzes so gut versorgt<br />

werden wie nie zuvor: „Wir sind sehr<br />

froh, dass wir <strong>für</strong> die Patienten eine enorme<br />

Verbesserung in der Behandlung erzielen<br />

konnten <strong>und</strong> dass der Austausch<br />

innerhalb des Netzwerkes so reibungslos<br />

funktioniert. Daher hoffen wir natürlich,<br />

dass wir diese Kooperation mit den<br />

Kliniken <strong>und</strong> Krankenkassen noch lange<br />

Zeit fortführen können. Überspitzt<br />

könnte man sagen, dass alle Diabetiker<br />

Glück haben, wenn sie im Rheinland leben<br />

<strong>und</strong> vom hiesigen <strong>Fuß</strong>netz profitieren<br />

können.“ Jeder Diabetiker mit W<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Problemen an den Füßen kann<br />

sich sofort bei einem Netzwerkdiabetologen<br />

vorstellen, wird dort untersucht<br />

<strong>und</strong> wirksam behandelt.<br />

red<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 7<br />

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vor <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong> <strong>Nagelpilz</strong><br />

Schöne Füße,<br />

gute Pflege!<br />

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Originalprodukt an, wenn<br />

Sie Mykored noch nicht kennen.<br />

(Lieferung erfolgt nur an den Fachhandel.)<br />

Franz Lütticke GmbH<br />

Lortzingstr. 14, 58540 Meinerzhagen<br />

Tel: 0 23 54-9 09 90, Fax: 0 23 54-1 34 34<br />

info@luetticke.de, www.luetticke.de


Im Fokus<br />

<strong>Sport</strong>lerfüße in der podologischen Praxis/Teil III:<br />

„<strong>Rote</strong> <strong>Karte</strong>“ <strong>für</strong> <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Nagelpilz</strong> <strong>beim</strong> <strong>Sport</strong>!<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Speziell <strong>für</strong> pilzgefährdete <strong>Fuß</strong>haut <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>nägel<br />

gibt es eine Vielzahl von Präparaten auf dem<br />

Markt, die wirksam vor einem Pilzbefall schützen<br />

<strong>und</strong> zugleich Füße <strong>und</strong> Nägel pflegen. Empfehlen<br />

Sie Ihren sportlich aktiven K<strong>und</strong>en, Füße <strong>und</strong><br />

<strong>Fuß</strong>nägel nach dem <strong>Sport</strong> mit pilzschützenden<br />

Pflegeprodukten zu pflegen. Auf diese Weise<br />

lässt sich oft schon von vornherein verhindern,<br />

dass eventuell eingefangene Pilzerreger sich in<br />

Haut <strong>und</strong>/oder Nägeln einnisten können.<br />

Ob Lotionen, Cremes,<br />

Cremeschäume, Tinkturen,<br />

Öle oder Sprays<br />

– die Produkte enthalten zum<br />

einen pflegende Wirkstoffe,<br />

wie zum Beispiel ätherische<br />

Öle, Vitamin E, hautfre<strong>und</strong>liche<br />

Lipide wie Jojobaöl <strong>und</strong><br />

Sheabutter, feuchtigkeitsspendende<br />

Wirkstoffe wie Urea,<br />

Glycerin, Aloe vera, Panthenol<br />

oder den entzündungshemmenden,<br />

antibakteriell wirksamen<br />

Kamillenbestandteil<br />

Bisabolol. Hinzu kommen Wirkstoffe<br />

wie Farnesol, die desodorieren<br />

<strong>und</strong> vor unangenehmem<br />

<strong>Fuß</strong>geruch schützen.<br />

Die Produkte regenerieren die<br />

Haut, stärken ihre Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber äußeren<br />

Einflüssen, machen sie glatt<br />

<strong>und</strong> geschmeidig. Außerdem<br />

spenden sie der Haut, die durch<br />

häufiges Duschen oder übermäßiges<br />

Schwitzen <strong>beim</strong> <strong>Sport</strong><br />

zu Trockenheit neigt, Feuchtigkeit.<br />

Zudem enthalten entsprechende<br />

Mittel antimykotische<br />

Substanzen. Daher eignen sie<br />

sich auch als begleitende Maßnahme<br />

während einer antimykotischen<br />

Behandlung <strong>und</strong><br />

zur Pflege nach einer erfolgreichen<br />

Pilztherapie sowie zur<br />

Vorbeugung bei einem erhöh-<br />

wirksamen Schutz bieten. So<br />

werden die duftenden Extrakte<br />

häufig in <strong>Fuß</strong>pflegemitteln<br />

mit pilzschützender<br />

Wirkung eingesetzt. Dies gilt<br />

insbesondere <strong>für</strong> das australische<br />

Teebaumöl, das ausgeprägte<br />

antiseptische <strong>und</strong> reizlindernde<br />

Eigenschaften hat.<br />

Aber auch das Öl von Lavendel,<br />

Rosmarin oder Bergkiefer<br />

kommt aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

keimtötenden Wirkung beispielsweise<br />

zum Einsatz.<br />

Das Meer hat ebenfalls einiges<br />

zu bieten. Vor allem Extrakt<br />

aus Arthrospira maxima,<br />

einer Unterart der Spirulina-<br />

Alge, schützt <strong>und</strong> pflegt pilzgefährdete<br />

Füße <strong>und</strong> Nägel.<br />

Spirulina-Algen gehören zu<br />

den ältesten Lebewesen der<br />

Erde. Mit Hilfe von speziellen<br />

Enzymen wehren sie sich gegen<br />

angreifende Organismen<br />

wie Bakterien <strong>und</strong> Pilze. Diesen<br />

Abwehrmechanismus hat<br />

die Arthrospira maxima perfektioniert.<br />

Bei Stresseinwirkung<br />

bildet die Alge unter anderem<br />

das Enzym Chitinase.<br />

Dieses greift Chitinstrukturen<br />

an <strong>und</strong> löst sie auf. Da Membranen<br />

von Pilzen aus Chitinstrukturen<br />

bestehen, greift das<br />

Enzym genau dort an <strong>und</strong> zerten<br />

Pilzrisiko, etwa <strong>beim</strong> <strong>Sport</strong><br />

(siehe Übersicht „Pflegeprodukte<br />

zum Schutz pilzgefährdeter<br />

Füße <strong>und</strong> Nägel“, S. 10).<br />

Anti-Pilzwirkstoffe<br />

aus der Natur<br />

In der Natur schützen bestimmte<br />

Inhaltsstoffe Pflanzen vor<br />

Schädlingen <strong>und</strong> Krankheitserregern.<br />

Diese Abwehrstoffe<br />

haben sich auch <strong>beim</strong> Menschen<br />

als nützlich erwiesen.<br />

Beispielswiese sind hier ätherische<br />

Öle zu nennen. Die Duftstoffe<br />

kommen in Form winziger<br />

Öltröpfchen in den unterschiedlichsten<br />

Pflanzenteilen<br />

vor, wie Blüten, Blättern, Samen,<br />

Fruchtschalen, Nadeln,<br />

Wurzeln <strong>und</strong> Holz, in der Rinde<br />

oder im Harz.<br />

Ätherische Öle bewahren die<br />

Pflanzen nicht nur vor Krankheiten<br />

durch Schädlinge sondern<br />

auch vor Bakterien, Pilzen<br />

<strong>und</strong> Viren. In <strong>Fuß</strong>pflegeprodukten<br />

macht man sich<br />

diese antiseptischen <strong>und</strong> desinfizierenden<br />

Eigenschaften<br />

von „Mutter Natur“ zunutze.<br />

Denn jahrh<strong>und</strong>ertealte Erfahrungen<br />

ebenso wie moderne<br />

Studien zeigen, dass ätherische<br />

Öle auch dem Menschen<br />

(Foto: ©Jose Hernaiz – Foltolia.com)<br />

8 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


stört die Strukturen; mit der<br />

Folge, dass die Pilzerreger zugr<strong>und</strong>e<br />

gehen.<br />

Aber auch eine Reinfektion<br />

der Haut wird durch den Algenextrakt<br />

verhindert. Deshalb<br />

können entsprechende<br />

Pflegeprodukte sowohl vorbeugend<br />

als auch regenerierend<br />

eingesetzt werden. Hier<br />

ist jedoch wichtig zu wissen,<br />

dass die Enzyme des Algenextraktes<br />

nur in Verbindung<br />

mit Sauerstoff wirken. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> sollte man bis<br />

zu zwei St<strong>und</strong>en nach der Anwendung<br />

eines solchen Pflegeproduktes<br />

keine fettenden<br />

Pflegemittel auf Haut oder Nägel<br />

geben.<br />

Darüber hinaus empfiehlt es<br />

sich, Algenextrakt haltige Präparate<br />

nur dünn aufzutragen,<br />

um so eine optimale Sauerstoffzufuhr<br />

zu gewährleisten.<br />

So reicht bereits ein Tropfen<br />

einer Nagel-Lotion mit Arthrospira-maxima-Extrakt<br />

<strong>für</strong><br />

alle <strong>Fuß</strong>nägel aus.<br />

Ebenfalls ein Mittel aus der<br />

Natur ist Mikrosilber, das in<br />

einer Reihe von <strong>Fuß</strong>pflegeprodukten<br />

eingesetzt wird, um<br />

Pilzinfektionen vorzubeugen.<br />

Schon Ägypter, Griechen <strong>und</strong><br />

Chinesen machten sich im Altertum<br />

die Heilkräfte des Silbers<br />

zunutze; <strong>und</strong> seit dem 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert kommt Silber im<br />

Fall von Brandverletzungen<br />

sowie zur Desinfektion von<br />

W<strong>und</strong>en zum Einsatz.<br />

Bei Mikrosilber, wie zum Beispiel<br />

der Wirkstoff MicroSilver<br />

BGTM, handelt es sich um<br />

Silberionen mit einer Teilchengröße<br />

von 10 Mikrometer (nicht<br />

zu verwechseln mit Nanosilber,<br />

das mit winzigen Teilchen<br />

von etwa 50 Nanometer zum<br />

Beispiel bei W<strong>und</strong>auflagen<br />

zur Anwendung kommt).<br />

Mikrosilber ist eine innovative<br />

physikalische Form von<br />

metallischem Silber. Es unterscheidet<br />

sich durch seine große<br />

Oberfläche von normalem<br />

Silber. Durch die Abgabe positiv<br />

geladener Ionen an die<br />

Umgebung entzieht Mikrosilber<br />

Keimen den Nährboden.<br />

Zudem wirkt es dabei in<br />

bereits sehr geringen Konzentrationen<br />

giftig auf Bakterien,<br />

Viren <strong>und</strong> Pilze.<br />

In Kosmetika wird Mikrosilber<br />

in Konzentrationen von<br />

0,05 bis 0,5 Prozent eingesetzt.<br />

Creme, Cremeschäume <strong>und</strong><br />

andere Formulierungen erscheinen<br />

aufgr<strong>und</strong> der metallisch-grauen<br />

Farbe des Mikrosilbers<br />

hell- bis dunkelgrau.<br />

Auf der Haut selbst kommt es<br />

jedoch zu keiner Verfärbung.<br />

Ein anderes natürliches Mittel<br />

gegen Pilze ist Propolis, das<br />

Kittharz der Bienen. Mit diesem<br />

verkitten die Bienen ihre<br />

Waben <strong>und</strong> konservieren<br />

sie. Darüber hinaus schützt<br />

das Harz die Bienen vor Infektionen<br />

mit Bakterien, Viren<br />

oder Pilzen, so dass die Bienen<br />

auf engstem Raum zusammenleben<br />

können.<br />

Propolis hat eine antibiotische,<br />

antivirale <strong>und</strong> antimykotische<br />

Wirkung. Zudem ist es reich<br />

an Vitaminen, Spurenelementen<br />

<strong>und</strong> Mineralstoffen. Außerdem<br />

sind darin essenzielle<br />

Aminosäuren, Enzyme <strong>und</strong><br />

Bioflavonoide enthalten. Diese<br />

Stoffe lindern Schmerzen<br />

binden Giftstoffe <strong>und</strong> stärken<br />

das Immunsystem.<br />

Pharmazeutische<br />

Substanzen<br />

Natürlich hat aber auch die<br />

pharmazeutische Industrie ein<br />

ganzes Spektrum an chemisch<br />

synthetisierten Arzneistoffen,<br />

die den Pilzen zu Leibe rücken.<br />

Als „Antimykotika“ bezeichnet<br />

man Medikamente, die entweder<br />

das Wachstum der Pilze<br />

hemmen oder diese abtöten.<br />

Je nach Art der Infektion<br />

werden solche Antipilzmittel<br />

als Salben, Cremes, Gele, Lösungen,<br />

Sprays, Puder oder<br />

auch als Nagellack zur lokalen<br />

(„topischen“) Behandlung<br />

eingesetzt.<br />

Bei einem schweren Pilzbefall,<br />

wie etwa einer ausgeprägten<br />

Onychomykose, kommen<br />

zudem Tabletten bzw.<br />

Kapseln zum Einsatz als so genannte<br />

„systemische“ – also<br />

innerliche – Therapie. Entsprechende<br />

Mittel sind allerdings<br />

verschreibungspflichtig.<br />

Die zahlreichen auf dem<br />

Markt erhältlichen Antimykotika<br />

unterscheiden sich<br />

nicht nur in ihrer chemischen<br />

NEM Hartmetallfräser<br />

Zur Bearbeitung von<br />

mykotischen Nägeln.<br />

Rotierende Instrumente<br />

<strong>für</strong> die <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong> Nagelpflege<br />

Wir sind Hersteller von rotierenden Hochleistungsinstrumenten.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 9<br />

acurata G+K Mahnhardt Dental e.K.Schulstraße 25 · 94169 Thurmansbang<br />

Telefon +49(0)8504-91170 · E-Mail: info@acurata.de · www.acurata.de


Im Fokus<br />

Pflegeprodukte zum Schutz pilzgefährdeter Füße <strong>und</strong> Nägel<br />

BASTIAN-Werk GmbH Arzneimittel <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsprodukte (www.curamar.de): CuraMar ®-<br />

Pflegeserie mit dem Extrakt der natürlichen Meeresalge Arthrospira maxima: Zum Schutz <strong>und</strong> zur<br />

Regeneration: CuraMar ® -NailCare-Lotion zur Anwendung auf strapazierten Nägeln; CuraMar ® -<br />

SkinCare-Creme zur Anwendung auf strapazierter Haut; darauf abgestimmte Pflegeprodukte <strong>für</strong><br />

eine kombinierte Anwendung: CuraMar ® -SkinSpray Light zur täglichen Pflege <strong>für</strong> gefährdete Haut<br />

(kann auch auf Textilien wie Kompressionsstrümpfen, Socken <strong>und</strong> Schuhen angewendet werden)<br />

<strong>und</strong> CuraMar ®- Pflegeschaum mit 3% feuchtigkeitsspendendem Harnstoff<br />

Bergland Pharma GmbH & Co. KG (www.bergland.de): Teebaum-<strong>Fuß</strong>creme mit Teebaum-Öl,<br />

Bartflechten CO 2 -Extrakt, Arnika-, Weizenkeim- <strong>und</strong> Jojobaöl, Bienenwachs; Teebaum-<strong>Fuß</strong>spray<br />

mit Teebaumöl <strong>und</strong> Bartflechten-Extrakt<br />

Bernsdorf Cosmetic (www.yavatop.de): Yavatop-Lösung – eine alkoholische Lösung mit spezieller<br />

antimikrobieller Wirkstoff-Kombination aus Isopropanol-Alkohol, Chlorhexidin Digluconate<br />

<strong>und</strong> Octyldodecanol); Yavatop-Spray – antimikrobielles Schutzspray mit Chlorhexidin, Isopropanol,<br />

Octyldodecanol, Limettenöl; Yavatop-Creme – antimykotische Schutzsalbe <strong>für</strong> Haut <strong>und</strong><br />

Nägel mit Clotrimazol, Isopropanol, Salicylsäure, Octyldodecanol; Yavatop-<strong>Fuß</strong>puder mit Aluminiumchlorhydrat,<br />

Bisabolol, Kamillenextrakt, Talkum, Triclosan, Zinkoxid<br />

Gustav Baehr GmbH (www.baehr-shop.de): Pedibaehr-<strong>Fuß</strong>pilz-Schutzcreme mit Clotrimazol<br />

(1%), Jojobaöl, Karité (Sheabutter) <strong>und</strong> dem belebenden <strong>und</strong> erfrischenden Duft von Wiesenkräutern;<br />

Pedibaehr-Nageltinktur (Antipilz-Wirkstoff: Clotrimazol); Pedibaehr-Podo forte mit Teebaumöl<br />

– Präparat mit antimykotischen <strong>und</strong> antibakteriellen Eigenschaften <strong>für</strong> Zehen <strong>und</strong> Nägel; enthält<br />

außerdem Salicylsäure <strong>und</strong> Allantoin<br />

Eduard Gerlach GmbH (www.gewohl.de): Gehwol-Fusskraft ® grün mit Jojobaöl, Sheabutter,<br />

Urea, Aloe vera, Deozinc ® (= Kombination aus mikronisiertem Zinkoxid <strong>und</strong> Zink-Ricinoleat), ätherische<br />

Öle (Rosmarin, Lavendel <strong>und</strong> Bergkiefer) sowie Kampfer <strong>und</strong> Menthol; Gehwol-Fusskraft ®<br />

Pflegespray mit Urea, Allantoin, Panthenol, Bisabolol, Undecylenamid, Farnesol <strong>und</strong> ätherischen<br />

Ölen wie Rosmarin, Lavendel <strong>und</strong> Bergkiefer; Gehwol-Fusskraft ® Nagel- <strong>und</strong> Hautschutz-Spray<br />

mit Panthenol, Vitamin E, Bisabolol <strong>und</strong> dem Antimykotikum Clotrimazol; Gehwol-<strong>Fuß</strong> + Schuh-<br />

Deo mit Undecylensäurederivat <strong>und</strong> Zink-Ricinoleat<br />

Greppmayr GmbH (www.greppmayr.de): Callusan-Cremeschaum FRESH mit Limettenduft; Unguisan-Nailcare<br />

<strong>für</strong> pilzempfindliche Nägel mit Urea <strong>und</strong> Silber zur Pflege spröder <strong>und</strong> splittriger<br />

Nägel <strong>und</strong> harter Nagelhaut<br />

Franz Lütticke GmbH (www.luetticke.de): Mykored ® Lotion als 50-ml-Pipettenflasche zur Pflege<br />

der Zehenzwischenräume <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Nagelbehandlung sowie als 75-ml-Sprühflasche zur großflächigen<br />

Prophylaxe; Wirkstoffkombination aus Salicylsäure, Benzoesäure, Bromchlorophen <strong>und</strong><br />

Undecylensäurediethanolamin; Mykored ® forte, kosmetische Spezialcreme mit den Pflegewirkstoffen<br />

Allantoin, Panthenol <strong>und</strong> Harnstoff sowie dem Antipilz-Wirkstoff Clotrimazol; Mykored ® Nagelschutzöl<br />

mit ausgewählten Ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen <strong>und</strong> mit dem Wirkstoff Clotrimazol;<br />

Laufw<strong>und</strong>er ® -<strong>Fuß</strong>spray zur Kühlung, Erfrischung <strong>und</strong> gegen übermäßiges Schwitzen mit Menthol,<br />

Kampfer, dem Anti-Pilz-Wirkstoff Undecylensäurediethanol <strong>und</strong> Farnesol; Laufw<strong>und</strong>er ® -<strong>Fuß</strong>balsam<br />

kühlend – pflegende Deocreme mit Menthol <strong>und</strong> Kampfer, ausgewählten Pflanzenextrakten<br />

(Hamamelis, Kamille), Undecylenamid DEA <strong>und</strong> Lipiden<br />

Raue GmbH (www.raue-shop.de): Zum Schutz <strong>und</strong> zur Pflege von Haut <strong>und</strong> Nägeln Camillen60<br />

FUDES-Lösung mit Kamillenextrakt, Bisabolol, Hamamelisextrakt, Panthenol, Farnesol, Undecylen-,<br />

Benzoe- <strong>und</strong> Usninsäure sowie FUDES-Creme mit Vaseline, Calendula-, Kamillen- <strong>und</strong> Thymianöl,<br />

Kampfer, Menthol, Benzoesäure <strong>und</strong> Farnesol; <strong>für</strong> Pflege <strong>und</strong> Hygiene Camillen60 FU-<br />

DES-Spray mit Iso-Alkohol, Kamillendestillat, asiatischem Wassernabelkraut, Steinsamenwurzel,<br />

Undecylensäure, Usnidin, Benzoe- <strong>und</strong> Salicylsäure<br />

Remmele’s Propolis GmbH (www.remmele-propolis.de): Propolis Balsam-Spray – hautpflegendes<br />

Körper- <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>spray mit Propolis-Flüssigextrakt, Eukalyptus-, Zitronen-, Wachholderbeer-,<br />

Rosmarin- <strong>und</strong> Lavendelöl sowie Menthol, Anis- <strong>und</strong> Wintergrünöl<br />

Hellmut Ruck GmbH (www.hellmut-ruck.de): PECLAVUS ®- Teebaumöl mit 100% natürlichem<br />

ätherischem Öl; Flüssigkeitspflege Peclavus ® Mykolin-P Piroctone Olamine, Teebaum-, Salbei-,<br />

Rosmarin- <strong>und</strong> Nelkenöl, Bisabolol, Vitamin E; Peclavus ® AntiMYX-Nagelprotectorstift mit Milchsäure,<br />

Blue Cypress-, Lavendel- <strong>und</strong> Teebaumöl; Peclavus ® podolog Silber-Produkte (<strong>Fuß</strong>bad-<br />

Lösung, Creme <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>spray – auch zum Einsprühen der Schuhinnenseiten) mit Mikrosilber, pflegenden<br />

Ölen <strong>und</strong> Panthenol<br />

SÜDA GmbH & Co. KG (www.sueda.de): SÜDAcare Clotrineem-Lösung mit Clotrimazol, Neemblatt-Extrakt<br />

zur Vorbeugung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>erhaltung von mykosegefährdeten Nägeln; SÜDAcare-<br />

Clotrineem-Creme mit Urea (5%), Clotrimazol, Neemblatt-Extrakt ebenfalls zur Vorbeugung <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>erhaltung von mykosegefährdeter <strong>Fuß</strong>haut; SÜDAcare-Microsilber Plus mit Mikrosilber,<br />

Aluminium-Salz, feuchtigkeitsspendende Creme bei trockener, zu Juckreiz neigender Haut <strong>und</strong><br />

Normalisierung der Haut bei schwitzenden Füßen<br />

Struktur, sondern auch darin,<br />

gegen welche Pilze sie wirksam<br />

sind. Zu den antmykotischen<br />

Wirkstoffen zählen:<br />

z Allylamine: Hierzu gehören<br />

Naftifin, das äußerlich bei<br />

Haut- <strong>und</strong> <strong>Nagelpilz</strong> eingesetzt<br />

wird; Terbinafin, das<br />

äußerlich ebenso wie oral bei<br />

einer Dermatophyten-Infektion<br />

von Haut oder Nägeln<br />

Verwendung findet.<br />

z Azole: Unter anderem zählen<br />

Bifonazol, Clotrimazol, Econazol<br />

<strong>und</strong> Isoconazol zu dieser<br />

Gruppe. Sie kommen zum<br />

äußerlichen Einsatz; wohingegen<br />

Fluconazol <strong>und</strong> Itraconazol<br />

auch systemisch bei<br />

Pilzinfektionen der Haut<br />

Anwendung finden.<br />

z Morpholine: Hierzu zählt zum<br />

Beispiel Amorolfin. Dieses<br />

kommt in Antipilz-Nagellacken<br />

sowie in antimykotischen<br />

Cremes zum Einsatz.<br />

z (Hydroxy)Pyridone: Die Wirkstoffe<br />

Ciclopirox, Ciclopiroxolamin<br />

oder Octopirox sind<br />

in Gelen, Pudern, Cremes,<br />

Lösungen <strong>und</strong> Antipilz-Nagellacken<br />

enthalten.<br />

Beispielsweise hemmen Azole<br />

die Synthese von Ergosterol,<br />

das ein unentbehrlicher Bestandteil<br />

in der Pilzmembran<br />

ist. Ohne diesen kann der Pilz<br />

keine intakten Zellwände<br />

mehr aufbauen. So wirken Vertreter<br />

dieser Wirkstoffgruppe<br />

fungistatisch, das heißt, der<br />

Pilz wird in seinem Wachstum<br />

<strong>und</strong> in seiner Vermehrung<br />

gehemmt. Das beudetet,<br />

dass er im Rahmen der Hauterneuerung<br />

sowie bei regelmäßiger<br />

Anwendung des entsprechenden<br />

Präparates allmählich<br />

beseitigt wird.<br />

Zur Gruppe der Azole zählt<br />

auch der Wirkstoff Clotrimazol,<br />

ein Antimykotikum mit so<br />

genannter Breitbandwirkung.<br />

Das heißt, Clotrimazol wirkt<br />

gegen nahezu alle Erreger von<br />

Pilzerkrankungen <strong>beim</strong> Menschen.<br />

Darüber hinaus wirkt<br />

es sogar bei verschiedenen<br />

Bakterienarten wie Staphylokokken<br />

<strong>und</strong> Streptokokken.<br />

Diese können im Fall einer<br />

Mischinfektion gemeinsam<br />

mit Pilzen vorkommen.<br />

Der Wirkstoff ist gut hautverträglich<br />

<strong>und</strong> trotz seiner lan-<br />

10 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Im Fokus<br />

gen therapeutischen „Karriere“<br />

wurden bislang keine Resistenzen<br />

beobachtet.<br />

Schutz vor <strong>Fuß</strong>pilz bietet zudem<br />

Undecylenamid (DEA),<br />

das häufig in Kombination mit<br />

Farnesol Verwendung findet.<br />

Undecylenamid ist ein Derivat<br />

der Undecylensäure. Es wirkt<br />

antimikrobiell (<strong>und</strong> kommt übrigens<br />

unter anderem auch im<br />

menschlichen Schweiß vor).<br />

Farnesol wiederum ist in etlichen<br />

ätherischen Ölen enthalten,<br />

wie etwa in Rosen-, Jasmin-<br />

<strong>und</strong> Orangenblütenöl.<br />

Das Duo wirkt sowohl pilztötend<br />

als auch pilzhemmend;<br />

<strong>und</strong> es hat eine antibakterielle<br />

Wirkung gegen schweißzersetzende<br />

Bakterien. Daher<br />

schützt die Kombination auch<br />

vor <strong>Fuß</strong>geruch.<br />

Unerlässlich: Prophylaxe<br />

Doch nicht nur die richtigen<br />

Pflegeprodukte sind wichtig,<br />

um die Füße vor, während <strong>und</strong><br />

nach dem <strong>Sport</strong> vor Angriffen<br />

durch Pilze zu schützen. Es<br />

kommt auch auf das richtige<br />

Verhalten an, damit Ihre K<strong>und</strong>en<br />

<strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong> <strong>Nagelpilz</strong>en<br />

(nicht nur <strong>beim</strong> <strong>Sport</strong>) Paroli<br />

bieten. Hier einige wichtige<br />

Tipps, die Sie ihnen mit auf<br />

den Weg geben können:<br />

z Wichtig ist natürlich eine<br />

gute <strong>Fuß</strong>hygiene. Deshalb<br />

die Füße jeden Tag <strong>und</strong> auch<br />

nach dem <strong>Sport</strong>, wenn sie<br />

verschwitzt sind, nur mit einem<br />

milden Hautreinigungsmittel<br />

waschen, um Säureschutzmantel<br />

<strong>und</strong> Hautbarriere<br />

zu schonen.<br />

z Füße immer gut abtrocknen.<br />

Dabei besonders auf die Zehenzwischenräume<br />

achten;<br />

eventuell auch trockenföhnen.<br />

Denn Feuchtigkeit zwischen<br />

den Zehen ist „optimal“<br />

<strong>für</strong> eine Pilzinfektion,<br />

besonders zwischen der vierten<br />

<strong>und</strong> fünften Zehe, wo sich<br />

leicht Schweiß <strong>und</strong> Feuchtigkeit<br />

ansammeln.<br />

z Immer das eigene Handtuch<br />

benutzen (auch zu Hause in<br />

der Familie). Beim <strong>Sport</strong> verwendete<br />

Handtücher nicht<br />

wieder benutzen, sondern<br />

nach dem Training bei 60 °C<br />

waschen, um anhaftende Pilzerreger<br />

abzutöten. Das gilt<br />

übrigens auch <strong>für</strong> <strong>Sport</strong>sachen<br />

wie Strümpfe <strong>und</strong> Socken.<br />

Bei Wäsche, die keine<br />

60 °C verträgt, ist der Zusatz<br />

eines Hygienespülers<br />

empfehlenswert.<br />

z Badeschuhe <strong>und</strong> <strong>Sport</strong>schuhe<br />

nach dem <strong>Sport</strong> immer<br />

mit einem Anti-Pilz-Spray<br />

behandeln. Auch Leihsportschuhe<br />

sollten vor dem Anziehen<br />

entsprechend eingesprüht<br />

werden.<br />

z Am besten Strümpfe oder<br />

Socken aus Baumwolle oder<br />

modernen atmungsaktiven<br />

Materialien (Mikrofaser) tragen,<br />

um ein feuchtwarmes<br />

Klima an den Füßen zu vermeiden.<br />

Strümpfe sollten gut<br />

passen, keine gekettelten<br />

Nähte aufweisen, keine Falten<br />

werfen <strong>und</strong> nicht scheuern.<br />

Ansonsten besteht die<br />

Gefahr, dass die Haut verletzt<br />

wird <strong>und</strong> Pilzerreger<br />

leicht eindringen können.<br />

z Besonders wichtig – <strong>Sport</strong>schuhe<br />

immer gut auslüften<br />

<strong>und</strong> trocknen lassen.<br />

z Füße öfters auf <strong>Fuß</strong>pilz untersuchen<br />

<strong>und</strong> – wenn vorhanden<br />

– so schnell wie möglich<br />

behandeln, auch wenn<br />

es noch nicht jucken sollte.<br />

Nicht warten, bis sich der Pilz<br />

ausgedehnt hat. Während<br />

der Therapie – ob als Selbstmedikation<br />

oder vom Arzt<br />

verordnet – immer die Hinweise<br />

zur Anwendung <strong>und</strong><br />

Anwendungsdauer in der<br />

Packungsbeilage genau befolgen,<br />

damit die Erreger<br />

tatsächlich vollständig eliminiert<br />

werden. Bei einem<br />

Abbruch der Behandlung<br />

besteht die Gefahr, dass die<br />

Infektion wieder aufflackert.<br />

Ausgerüstet mit Prophylaxe-<br />

Tipps <strong>und</strong> pilzschützenden<br />

Pflegeprodukten lassen sich<br />

<strong>beim</strong> <strong>Sport</strong> <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong> <strong>Nagelpilz</strong>infektionen<br />

oft schon im<br />

Vorfeld wirksam vorbeugen.<br />

Bei der Minimierung des Pilz-<br />

Risikos spielen aber auch <strong>Sport</strong>schuhe<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Ob <strong>beim</strong> Wandern, Laufen oder<br />

<strong>Fuß</strong>ball – die Schuhe müssen<br />

gut passen <strong>und</strong> aus atmungsaktivem<br />

Material bestehen,<br />

damit der Schweiß abdunsten<br />

kann. Auch dürfen die Schu-<br />

Ohne geht es nicht: Ob im Schwimmbad, in der Sauna, in<br />

Wasch- <strong>und</strong> Duschräumen oder in Umkleidekabinen – hier<br />

sollten zum Schutz immer Badeschuhe getragen werden.<br />

he nicht zu eng sein <strong>und</strong> nicht<br />

drücken, um Nagelverletzungen<br />

oder ein W<strong>und</strong>scheuern<br />

der <strong>Fuß</strong>haut zu vermeiden.<br />

Die richtige Wahl <strong>beim</strong> Kauf<br />

zu treffen, ist jedoch nicht einfach.<br />

Da sich das Laufen bei<br />

uns zum beliebten Volkssport<br />

entwickelt hat, beschäftigt sich<br />

die nächste Folge mit der Frage,<br />

welche Anforderungen an<br />

gute Laufschuhe zu stellen<br />

sind. Zudem werden auch die<br />

häufigsten Laufverletzungen<br />

am <strong>Fuß</strong>, an Muskeln, Sehnen<br />

<strong>und</strong> Co. vorgestellt.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail: susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

(Foto: © Michaela Brandl – Foltolia.com)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 11


Für die Praxis<br />

Hammer- <strong>und</strong> Krallenzehen:<br />

Zehenfehlstellungen<br />

mit Folgen<br />

Von Dr. med. Nicolas Gumpert, Frankfurt am Main<br />

Hammerzehen <strong>und</strong> Krallenzehen sind Zehenfehlstellungen,<br />

<strong>für</strong> die es zahlreiche Ursachen gibt.<br />

Oftmals treten sie jedoch in Zusammenhang mit<br />

einem Hallux valgus <strong>und</strong> einem Spreizfuß auf. Die<br />

allmähliche Zehenverkrümmung hat nicht nur<br />

schmerzhafte Druckpunkte <strong>und</strong> Hühneraugen<br />

zur Folge, sondern sie kann auch zu einer<br />

Versteifung der Zehengelenke führen.<br />

Hammer- <strong>und</strong> Krallenzehen<br />

sind häufig vorkommende<br />

Fehlbildungen.<br />

Bei einer Hammerzehe<br />

handelt es sich um eine<br />

isolierte maximale Beugung<br />

der Zehe im Endgelenk,<br />

während <strong>für</strong> Krallenzehen eine<br />

Überstreckung des Gr<strong>und</strong>gelenks<br />

bei gebeugtem Mittel-<br />

<strong>und</strong> Zehenendgelenk typisch<br />

ist (s. Abb. unten).<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich differenziert<br />

man anlagebedingte Ursachen,<br />

wie <strong>Fuß</strong>fehlstellungen im Sinne<br />

eines Spreizfußes, Plattfußes<br />

<strong>und</strong> Knickfußes.<br />

Neben der genetisch angeborenen<br />

Komponente können<br />

Zehendeformitäten unter anderem<br />

aber auch auf das Konto<br />

von schlecht sitzendem<br />

Schuhwerk, oftmals mit zu hohen<br />

Absätzen, gehen. In zu<br />

engen Schuhen stoßen die Zehen<br />

vorn an, der Druck auf<br />

den Vorfuß nimmt zu, <strong>und</strong> die<br />

Zehen verkrümmen sich. Insbesondere<br />

die kurzen Zehenstrecker<br />

haben die Funktion,<br />

die Zehen in ihrer gesteckten<br />

Position zu halten.<br />

Durch mangelnde Bewegung<br />

<strong>und</strong> ständige Unterstützung<br />

der <strong>Fuß</strong>muskulatur durch das<br />

Schuhwerk verkümmern jedoch<br />

die <strong>Fuß</strong>muskeln.<br />

Im Laufe der Erkrankung<br />

kommt es zu einem verstärkten<br />

Zug der Beugemuskulatur,<br />

wodurch die Zehenverkrümmung<br />

zunimmt. Auch<br />

diese verkürzen sich mit der<br />

Zeit immer weiter, wodurch<br />

die Krümmung der Zehen zusätzlich<br />

zunimmt.<br />

Weitere Gründe <strong>für</strong> die Ausbildung<br />

von Krallen- <strong>und</strong>/oder<br />

Hammerzehen sind unter anderem:<br />

z Neurologische Störungen, vor<br />

allem bei spastischen Lähmungen<br />

sowie einem Hohlfuß<br />

(Pes excavatus). In star-<br />

(Grafiken: ©Klaus von Wirth; Fotos: ©Sybille Feindt)<br />

Abbildungen links: Bei der Krallenzehen-Fehlstellung kommt es zu einer maximalen Beugung im Zehenmittelgelenk<br />

<strong>und</strong> Überstreckung im Gr<strong>und</strong>gelenk.<br />

Abbildungen rechts: Bei der Hammerzehen-Fehlstellung kommt zu einer fixierten maximalen Beugung<br />

im Endglied.<br />

12 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Für die Praxis<br />

ker Ausprägung wird dieser<br />

beispielsweise hervorgerufen<br />

durch eine „Amyotrophe<br />

Lateralsklerose“, die degenerative<br />

Erkrankung des motorischen<br />

Nervensystems.<br />

Aber auch die „Friedreich-<br />

Ataxie“, eine Nervenerkrankung<br />

des Rückenmarks ist<br />

hier zu nennen, ebenso wie<br />

die „Spinale Muskelatrophie“<br />

– der Schw<strong>und</strong> einzelner<br />

Muskelgruppen<br />

durch einen fortschreitenden<br />

Untergang von motorischen<br />

Nervenzellen im Vorderhorn<br />

des Rückenmarks.<br />

z Durch Muskel- <strong>und</strong> Nervenverletzung<br />

des Unterschenkels<br />

<strong>und</strong> des <strong>Fuß</strong>es.<br />

z Entzündlichen Erkrankungen<br />

des <strong>Fuß</strong>es wie eine<br />

chronische Polyarthritis.<br />

z Narbenzug, durch Verhärtung<br />

des Narbengewebes.<br />

z „Sudecksche Dystrophie“,<br />

eine Gewebeveränderung<br />

nach einem Unfall.<br />

z In seltenen Fällen sind Hammer-<br />

<strong>und</strong> Krallenzehen auch<br />

angeboren.<br />

Symptome<br />

Der Grad der Fehlstellung sagt<br />

nichts über die Schwere der<br />

Beschwerden aus. Teilweise<br />

sind recht ausgeprägte Hammer-<br />

<strong>und</strong> Krallenzehen sehr<br />

schmerzarm, während bereits<br />

geringe Fehlstellungen starke<br />

Beschwerden verursachen<br />

können, welche die Lebensqualität<br />

des Betroffenen erheblich<br />

einschränken.<br />

Insgesamt nimmt die Zehendeformität<br />

im Verlauf langsam,<br />

aber stetig zu. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Fehlstellung kommt es zu<br />

einer statischen Fehlbelastung<br />

des <strong>Fuß</strong>es. Dadurch enstehen<br />

häufig Druckstellen, die sich<br />

entzünden können. Zudem<br />

verkürzen sich sowohl Krallen-<br />

als auch Hammerzehen,<br />

wobei diese nun mehr Platz in<br />

der Höhe beanspruchen. Insbesondere<br />

das Zehenmittelgelenk<br />

berührt in der Folge<br />

die Schuhdecke. Entwickelt<br />

sich eine chronische Druckstelle,<br />

verdickt die Haut, <strong>und</strong><br />

es entsteht ein Clavus.<br />

Besteht die Fehlstellung über<br />

einen längeren Zeitraum, so<br />

Druck <strong>und</strong> Reibung nehmen<br />

Bei Hammer- <strong>und</strong> Krallenzehen gibt es diverse Zehenpolster, Zehenrichter,<br />

Korrekturringe, Druckschutzpflaster, Gel-Schläuche <strong>und</strong> Zehenkappen, welche<br />

die Zehen sanft strecken <strong>und</strong> dadurch die Gelenke entlasten bzw. das<br />

Gewebe vor Druck schützen. Hier bieten sich unterschiedliche elastische<br />

Materialien an wie Schaumstoffe, Gele oder Silikon.<br />

Darüber hinaus können maßgefertigte Streckorthosen erforderlich sein. Vor<br />

allem bei der zweiten <strong>und</strong> dritten Zehe kommt eine solche Orthose zum Einsatz.<br />

Sie lässt sich im Übrigen auch <strong>für</strong> zwei benachbarte Zehen fertigen,<br />

was jedoch nur von einem erfahrenen Anwender durchgeführt werden sollte.<br />

Hammerzehenpolster aus einem weichen Schaumgummikörper, mit feinem Sämisch-<br />

Leder überzogen (links) sowie aus einem Polymer-Gel (rechts).<br />

versteifen die Zehen in ihrer<br />

Fehlhaltung. In ihrem Aussehen<br />

wirken sie dann regelrecht<br />

verkrüppelt.<br />

Darüber hinaus kann es zu einer<br />

Übereinanderlagerung<br />

von verschiedenen Zehen<br />

kommen. In Einzelfällen rutschen<br />

diese komplett aus dem<br />

Gr<strong>und</strong>gelenk heraus (so genannte<br />

Luxation) <strong>und</strong> verlieren<br />

ihre Funktion.<br />

Diagnosestellung<br />

Hammer- <strong>und</strong> Krallenzehen<br />

sind sehr charakteristisch, sodass<br />

oftmals bereits die Blickdiagnose<br />

ausreicht. Zusätzlich<br />

zur klinischen Untersuchung<br />

gibt das krankhafte Beschwielungsmuster<br />

an den Druckstellen<br />

Auskunft.<br />

Eine Röntgenaufnahme kann<br />

die Diagnose sichern <strong>und</strong> die<br />

Stellung der Gelenkflächen<br />

zueinander erkennen lassen.<br />

Hierdurch lässt sich außerdem<br />

eine eventuell bestehende Zehenluxation<br />

oder eine verschleißbedingte<br />

Gelenkveränderung<br />

nachweisen.<br />

Therapeutische<br />

Maßnahmen<br />

Prinzipiell stehen sowohl konservative<br />

als auch operative<br />

Therapiemaßnahmen zur Verfügung.<br />

z Konservative Therapie: Diese<br />

bietet sich bei einer noch<br />

passiv ausgleichbaren Zehenfehlstellung<br />

an. Hierbei<br />

kommen Entlastungsmaßnahmen<br />

an den Druckstellen<br />

zum Einsatz – beispielsweise<br />

durch bequeme Schuhe<br />

mit weichem Leder <strong>und</strong> Polsterungsmaßnahmen<br />

(siehe<br />

Kasten oben). Aber auch eine<br />

Beeinflussung der ursächlichen<br />

Deformation etwa<br />

durch Spreizfußeinlagen,<br />

Nachtschienen <strong>und</strong> Zügelverbände<br />

sowie Zehengymnastik<br />

sind geeignet.<br />

(Fotos: links ©Süda GmbH, rechts ©Eduard Gerlach GmbH)<br />

Druckentlastung <strong>und</strong> Reibungsschutz<br />

sind unerlässliche<br />

Maßnahmen<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 13


Für die Praxis<br />

Dr. med. Nicolas Gumpert ist<br />

Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie, Akupunktur,<br />

<strong>Sport</strong>medizin, Chirotherapie.<br />

Er hat sich im Orthopaedicum<br />

Frankfurt auf die Behandlung des<br />

Fersensporns mit der fokussierten<br />

Stoßwelle spezialisiert. Das Orthopaedicum<br />

Frankfurt ist ein Medizinisches<br />

Versorgungszentrum<br />

(MVZ) <strong>für</strong> Orthopädie, Physikalische<br />

<strong>und</strong> Rehabilitative Medizin<br />

sowie <strong>Sport</strong>medizin, Akupunktur<br />

<strong>und</strong> Chirotherapie. Neben Röntgen- <strong>und</strong> Ultraschalluntersuchungen<br />

werden hier unter anderem auch Laufanalysen,<br />

Knochendichtemessungen, Magnetfeldtherapie sowie<br />

ambulante <strong>und</strong> stationäre Operationen durchgeführt.<br />

Operation nach Weil<br />

Auch regelmäßige <strong>Fuß</strong>pflege<br />

ist wichtig. Allerdings bilden<br />

sich die Schwielen <strong>und</strong><br />

Clavi ohne Ursachenbeseitigung<br />

wieder neu.<br />

Die konservative Therapie<br />

ist jedoch häufig nicht befriedigend.<br />

Wird die Ursache<br />

<strong>für</strong> die Zehenfehlstellung<br />

nicht rigoros ausgeschaltet,<br />

schreiten die Deformation<br />

<strong>und</strong> die Schwielenbildung<br />

langsam aber stetig fort.<br />

z Operative Therapie: Das Ziel<br />

der Operation ist in diesem<br />

Fall die Korrektur der Fehlstellung<br />

<strong>und</strong> der Versteifung,<br />

sowie die Entlastung<br />

der passiven Sehnenspannung<br />

durch eine Verkürzung<br />

der Knochenstrecke.<br />

Hierbei wird ein Teil des Zehenknochens<br />

entfernt. Die<br />

zur Zeit am häufigsten durchgeführten<br />

Operationstechniken<br />

sind die:<br />

Operation nach Hohmann:<br />

Bei dieser so genannten Resektionsarthroplastik<br />

wird<br />

im Fall einer rigiden Kral-<br />

len- oder Hammerzehenfehlstellung<br />

das nach oben<br />

vorspringende Köpfchen<br />

des Gr<strong>und</strong>zehknochens an<br />

der Stelle, an welcher das Clavus<br />

sitzt, entfernt <strong>und</strong> durch<br />

eine manuelle Korrektur die<br />

verkürzte Beugesehne aufgedehnt.<br />

Selten kann es notwendig<br />

werden, die fußrückenseitige<br />

Kapsel des Zehengr<strong>und</strong>gelenkes<br />

zu lösen.<br />

Bei diesem Eingriff muss die<br />

Zehe genügend gekürzt werden,<br />

damit sich kein Rezidiv<br />

(Wiederkehren der Fehlstellung)<br />

entwickelt.<br />

Bei einem guten Korrekturerfolg<br />

lässt sich die Zehe mit<br />

einem so genannten Pflasterzügelverband<br />

stabilisieren.<br />

Sofern mehrere Zehen operiert<br />

wurden, oder eine innere<br />

Schienung zur Sicherstellung<br />

des Korrekturergebnisses<br />

notwendig ist, wird<br />

ein dünner Kirschnerdraht<br />

im Verlauf der Zehenlängsachse<br />

eingebracht. Dieser<br />

Draht kann nach r<strong>und</strong> 14 Tagen<br />

entfernt werden. Nach<br />

weiteren zwei Wochen ist<br />

der <strong>Fuß</strong> dann in der Regel<br />

wieder voll belastbar.<br />

Operation nach Weil: Hierbei<br />

handelt es sich um eine<br />

gelenkerhaltende Verschiebeosteotomie:<br />

Bei Vorliegen<br />

einer Verrenkung im Bereich<br />

des Zehengr<strong>und</strong>gelenkes<br />

lässt sich durch eine verkürzende<br />

Verschiebeosteotomie<br />

des Mittelfußknochens<br />

eine Stellungskorrektur erzielen.<br />

Zusätzlich wird eine<br />

Strecksehnenverlängerung<br />

<strong>und</strong> Kapsellösung vorgenommen.<br />

Die Stabilisierung<br />

erfolgt mit Minischrauben,<br />

die in der Regel nicht entfernt<br />

werden müssen.<br />

Operative Korrektur durch<br />

Beugesehnenumlenkung:<br />

Bei flexiblen Hammer- <strong>und</strong><br />

Krallenzehen kann man<br />

durch eine gelenkerhaltende<br />

Sehnenumlenkungsoperation<br />

eine gute Stellungskorrektur<br />

erzielen. Hierbei<br />

wird die Zugrichtung der<br />

Sehnen verändert, um die<br />

Stellung der Zehe zu korrigieren,<br />

<strong>und</strong> es muss kein<br />

Metall zur Stabilisierung<br />

verwendet werden.<br />

Welche Operationsmethode<br />

idealerweise zur Anwendung<br />

kommen sollte, muss individuell<br />

entschieden werden <strong>und</strong><br />

hängt von vielen Faktoren ab,<br />

wie zum Beispiel vom Alter<br />

des Patienten sowie der Art<br />

der Beschwerden.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dr. med. Nicolas Gumpert<br />

Orthopaedicum Frankfurt<br />

Praxis <strong>für</strong> Orthopädie<br />

Oeder Weg 2–4<br />

60318 Frankfurt am Main<br />

Telefon: 069/55 80 98<br />

E-Mail: gumpert@orthopaedicum-frankfurt.de<br />

www.orthopaedicumfrankfurt.de<br />

8 Buchtipp<br />

Da <strong>Fuß</strong>leiden immer häufiger werden, hat die<br />

<strong>Fuß</strong>chirurgie an Bedeutung gewonnen. Für<br />

Hausärzte, Therapeuten <strong>und</strong> Patienten erscheint<br />

die Fachliteratur jedoch zu spezialisiert.<br />

Das vorliegende Buch schließt diese Lücke <strong>und</strong><br />

beantwortet oftmals gestellte Fragen. Eingangs<br />

werden anatomische <strong>und</strong> mechanische Gr<strong>und</strong>lagen,<br />

Diagnostik <strong>und</strong> häufige Krankheitsbilder vorgestellt.<br />

Der Therapieteil erläutert leicht verständlich nicht-operative<br />

bzw. operative Behandlungswege, wobei auf Risiken, Erfolgsaussichten,<br />

Zeitplan <strong>und</strong> Logistik des Heilungsverlaufes eingegangen<br />

wird. Eine individuelle Checkliste <strong>und</strong> ein persönlicher<br />

Behandlungsplan r<strong>und</strong>en die Thematik gelungen ab.<br />

Sommer, Christian (Hrsg.): <strong>Fuß</strong>chirurgie: Ein praktischer<br />

Leitfaden. Springer Verlag, Wien 2009, 2. erw. Aufl., geb.,<br />

312 Seiten, 49,95 Euro, ISBN-10: 3211994246, ISBN-13:<br />

978-3211994245<br />

(Grafik: ©Klaus von Wirth)<br />

14 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


[Das aktuelle Buch]<br />

1109052 Foto: photocase<br />

Podo-Wörterbuch<br />

Dieses Wörterbuch umfasst über 7000 Wörter aus den Fachbereichen der <strong>Podologie</strong><br />

<strong>und</strong> der medizinischen <strong>Fuß</strong>pflege sowie die wichtigen Begriffe der Randbereiche<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Kosmetik.<br />

Podo-Wörterbuch<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-937346-81-6 • 49,90 Euro<br />

368 Seiten, geb<strong>und</strong>en • 1. Auflage 2011<br />

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<strong>Podologie</strong> Adressbuch 2012/2013<br />

Das b<strong>und</strong>esweite <strong>und</strong> verbandsunabhängige Verzeichnis der medizinischen <strong>Fuß</strong>pflege<br />

in Deutschland. Dieses neue Nachschlagewerk erleichtert das Auffinden podologischer<br />

<strong>und</strong> medizinischer <strong>Fuß</strong>pflegepraxen <strong>und</strong> -einrichtungen sowie mobiler<br />

medizinischer <strong>Fuß</strong>pfleger/innen in Deutschland.<br />

<strong>Podologie</strong>-Adressbuch 2012/2013<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-937346-80-9 • 19,90 Euro<br />

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InTime Media Services GmbH, VNM-K<strong>und</strong>enservice, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen widerrufen. Die Bestellung<br />

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82034 Deisenhofen


Für die Praxis<br />

DMP-Programme <strong>für</strong> chronisch Kranke/Teil V:<br />

Unentbehrlich: Insulin<br />

Von Elvi Foss, Podologin, W<strong>und</strong>therapeutin WaCert, Wadern<br />

Das Thema „Insulintherapie“ ist neben der oralen<br />

Medikation ein weiterer wichtiger Punkt, über den<br />

Diabetiker in den DMP-Programmen ausführlich<br />

informiert werden. Auch hier empfiehlt es sich,<br />

<strong>für</strong> Sie als Podologen <strong>und</strong> Ansprechpartner Ihrer<br />

Diabetes-Patienten in Fragen r<strong>und</strong> um die Erkrankung<br />

gut darüber Bescheid zu wissen.<br />

(Foto: ©Zsolt Biczo – Fotolia.com)<br />

Millionen Diabetes-Patienten<br />

verdanken<br />

dem Insulin ihr Leben.<br />

Noch zu Beginn des letzten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts kam die Diagnose<br />

„Diabetes vom Typ 1“<br />

einem Todesurteil gleich …<br />

Erstmals gelang es im Jahr<br />

1921 das Hormon Insulin aus<br />

der Bauchspeicheldrüse von<br />

H<strong>und</strong>en zu isolieren. Nach<br />

einigen Selbstversuchen behandelte<br />

der kanadische Orthopäde<br />

Frederick Grant Banting<br />

zusammen mit seinem<br />

Mitarbeiter Charles Herbert<br />

Best auch zum ersten Mal einen<br />

Patienten erfolgreich mit<br />

Insulin. Hierdurch wurde der<br />

Weg <strong>für</strong> die Insulintherapie<br />

geebnet. Neben zahlreichen<br />

anderen Preisen erhielten<br />

Banting <strong>und</strong> Best <strong>für</strong> ihre Entdeckung<br />

1923 den Nobelpreis.<br />

Doch nicht nur Typ-1-Diabetiker<br />

sind auf Insulin angewiesen.<br />

Helfen orale Medikamente<br />

nicht mehr ausreichend,<br />

müssen auch Patienten mit einem<br />

Typ-2-Diabetes spritzen.<br />

Aufgaben des Insulins<br />

Insulin wirkt auf den Kohlenhydrat-,<br />

Fett- <strong>und</strong> Proteinstoffwechsel.<br />

Es fördert anabole<br />

(aufbauende, wachstumfördernde)<br />

<strong>und</strong> hemmt katabole<br />

(abbauende) Prozesse. Folgende<br />

Vorgänge werden durch das<br />

Hormon beeinflusst:<br />

z Im Glukosestoffwechsel<br />

wirkt Insulin blutzuckersenkend,<br />

indem es da<strong>für</strong><br />

sorgt, dass mehr Glukose in<br />

das Zellinnere aufgenommen<br />

<strong>und</strong> als Glykogen in der<br />

Leber gespeichert wird. Zudem<br />

hat es eine hemmende<br />

Wirkung auf die Zuckerproduktion<br />

der Leber (so genannte<br />

Glykogenolyse, siehe<br />

PODOLOGIE Ausgabe<br />

9/11, S. 18).<br />

z Im Fettstoffwechsel fördert<br />

Insulin den Prozess der Fettsäure-Bildung<br />

in der Leber<br />

(„Lipogenese“). Auf diesem<br />

Weg werden Kohlenhydra-<br />

te aus der Nahrung in Fette<br />

(Triglyzeride) umgewandelt<br />

<strong>und</strong> als Energiereserven im<br />

Fettgewebe eingelagert. Zugleich<br />

hemmt Insulin die hydrolytische<br />

Aufspaltung der<br />

Triglyzeride (Lipolyse) <strong>und</strong><br />

damit den Abbau von Fett.<br />

z Im Proteinstoffwechsel hat<br />

Insulin folgende Wirkung:<br />

Unter seinem Einfluss werden<br />

Aminosäuren aus Nahrungseiweiß<br />

<strong>für</strong> den Aufbau<br />

körpereigner Eiweiße genutzt<br />

(„Proteinsynthe“). Zudem<br />

fördert Insulin die Aufnahme<br />

von Aminosäuren in<br />

die Zellen (zum Beispiel ins<br />

Hilfreiches Eiweiß<br />

Chemisch gesehen, handelt es sich bei dem Hormon Insulin<br />

um Eiweiß. Dieses wird in den b-Zellen der Langerhans´schen<br />

Inseln in der Bauchspeicheldrüse gebildet <strong>und</strong> von dort direkt<br />

in das Blut sezerniert.<br />

Lange Zeit kam zur Regulierung des Blutzuckers Insulin zum<br />

Einsatz, das aus den Bauchspeicheldrüsen von Rindern <strong>und</strong><br />

Schweinen gewonnen wurde. Heute werden Humaninsuline<br />

oder davon abgeleitete Analoginsuline verwendet. Diese stellt<br />

man gentechnisch aus Aminosäuren mittels Hefen oder Bakterien<br />

her.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 15


Für die Praxis<br />

Viele Diabetiker erhalten<br />

ihren Pen bei einer<br />

DMP-Schulung <strong>und</strong> können<br />

mit diesem dort ihre<br />

Behandlung einüben<br />

Häufig gestellte Fragen<br />

Warum sinkt bei Alkoholkonsum der Blutzucker?<br />

Diabetiker, deren Leber gerade mit der Alkoholverstoffwechselung<br />

beschäftigt ist, sind akut der<br />

Gefahr einer Unterzuckerung ausgesetzt. Diese<br />

scheinbar paradoxe Wirkung des Alkohols hat<br />

folgenden Ursprung: Die Leber gibt normalerweise<br />

Speicherzucker ins Blut ab <strong>und</strong> trägt somit<br />

bei, den Blutzucker stabil zu halten. Alkohol<br />

stört diesen Prozess, sodass die Leber keinen<br />

Speicherzucker freigeben kann <strong>und</strong> der Blutzuckerwert<br />

sinkt. Schon bei einem geringen<br />

Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung gestört. Das<br />

Problem besteht des Weiteren darin, dass es nicht sicher einschätzbar ist, in<br />

wieweit diese Hemmung stattfindet. Je mehr Alkohol ein Diabetiker allerdings<br />

trinkt, desto stärker <strong>und</strong> länger ist dieser Stoffwechselvorgang unterbrochen.<br />

Blutzuckersenkende Medikamente oder Insulin lassen den Glukosewert des<br />

Blutes zusätzlich sinken. Es kommt somit zu einer verzögerten Unterzuckerung<br />

(Hypoglykämie), meist vier bis sechs St<strong>und</strong>en nach der Einnahme. Fällt<br />

diese Phase der ausgeprägten Hypoglykämie in den Schlaf, kann dies <strong>für</strong> den<br />

Diabetiker sogar lebensbedrohlich werden.<br />

Warum steigt der Blutzucker bei fetthaltiger<br />

Nahrung langsamer?<br />

Ist die Nahrung fetthaltig, entleert sich der Magen<br />

langsamer <strong>und</strong> der Zucker wird langsamer<br />

aufgenommen. Außerdem löst sich durch den<br />

Fettanteil der Zucker auch später aus der Nahrung.<br />

So hat beispielsweise Schokolade zwar<br />

viel mehr Kalorien als Obst, aber durch ihren hohen<br />

Fettgehalt lässt sie den Blutzucker langsamer<br />

ansteigen. – Der glykämische Index ist<br />

langsamer, die Blutzuckerkurve flacher. Diabetiker<br />

müssen ihre Medikamente darauf abstimmen,<br />

dass fetthaltige Nahrungsmittel den Zucker später anfluten lassen <strong>und</strong><br />

es somit zu einer verspäteten Erhöhung des Blutzuckers kommt.<br />

Muskelgewebe). Gleichzeitig<br />

hemmt es den Abbau von<br />

Proteinen (Proteolyse).<br />

Einfache Anwendung<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner Eiweißstruktur<br />

würde Insulin bei oraler<br />

Verabreichung im Magen verdaut.<br />

Deshalb kann Insulin nur<br />

gespritzt werden. Dies erfolgt<br />

im subkutanen Fettgewebe.<br />

Durch die Einführung der Insulinpens,<br />

bei dem das Insulin<br />

nicht mehr mit der Spitze<br />

aufgezogen werden muss, hat<br />

sich die Anwendung deutlich<br />

vereinfacht, so dass auch ältere<br />

Menschen <strong>und</strong> Kinder in<br />

der Regel gut mit dem Spritzen<br />

zurechtkommen.<br />

Auf dem Markt sind eine Reihe<br />

unterschiedlicher Pens er-<br />

hältlich. So gibt es Modelle<br />

mit oder ohne darin enthaltener<br />

Insulin-Patrone. Letztere<br />

können in verschiedenen Modellen<br />

käuflich erworben werden,<br />

während Insulinpens mit<br />

Füllung (Fertigpens) stets verschreibungspflichtig<br />

sind.<br />

Wichtig <strong>für</strong> Patienten ist auch<br />

zu wissen, dass nicht alle Modelle<br />

<strong>für</strong> die jeweiligen Insulin-Patronen<br />

einer Firma passend<br />

sind. Es gibt derzeit r<strong>und</strong><br />

20 Pen-Modelle von allen relevanten<br />

Insulinherstellern.<br />

Welcher Pen genutzt werden<br />

kann, hängt in erster Linie von<br />

dem verwendeten Insulin ab.<br />

Insofern ist es ganz wichtig<br />

dies vorher zu klären. (Viele<br />

Firmen verschenken Pens, ohne<br />

darauf hinzuweisen.) Die<br />

Pen-Patronen enthalten in der<br />

Regel drei Milliliter Insulin in<br />

einer Konzentration von U100.<br />

Das bedeutet: Ein Milliliter<br />

enthält 100 Internationale Einheiten<br />

(IE) Insulin. Wie man<br />

die Insulin-Patronen in den<br />

Pen einschraubt, das wird bei<br />

der Schulung gezeigt.<br />

Für die Injektion setzt man eine<br />

Einmalkanüle auf <strong>und</strong> stellt<br />

die Dosis am Pen ein. Es gibt<br />

Pens, bei denen der Einstechmechanismus<br />

selbst ausgelöst<br />

wird, bei andern geschieht<br />

dies halbautomatisch.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollen Pens weder<br />

im Kühlschrank gelagert,<br />

noch der Sonne ausgesetzt<br />

werden. Bei geschützter Lagerung<br />

hält das Insulin zirka<br />

vier Wochen.<br />

Technik der<br />

Insulin-Injektion<br />

Da man Insulin ausschließlich<br />

in das Unterhautfettgewebe<br />

injiziert, werden in den Schulungen<br />

auch die zu verwendenden<br />

Nadeln angepasst – abhängig<br />

vom Gewicht <strong>und</strong> der<br />

Dicke des Fettgewebes des<br />

Diabetikers. So müssen bei<br />

dünnen Patienten die Nadeln<br />

sehr kurz sein, damit das<br />

Insulin nicht in den Muskel<br />

gespritzt wird. Insgesamt variieren<br />

die Nadellängen zwischen<br />

5 <strong>und</strong> 12 mm.<br />

Bei der Spritztechnik sind<br />

stets drei Regeln zu beachten:<br />

z Die Injektionsstellen sollten<br />

je nach Insulinart <strong>und</strong> Tageszeit<br />

gewechselt werden.<br />

Nicht stets auf die gleiche<br />

Stelle spritzen!<br />

z Beim Spritzen muss der Patient<br />

die Haut leicht anheben,<br />

ohne sie dabei zu quetschen.<br />

So verhindert er, dass<br />

dass das Insulin in die darunter<br />

liegende Muskulatur<br />

gelangt.<br />

z Nach der Injektion sollte die<br />

Spritze noch <strong>für</strong> zirka 15 Sek<strong>und</strong>en<br />

in der angehobenen<br />

Hautfalte belassen werden.<br />

Erst dann zieht man den Pen<br />

heraus. So lässt sich vermeiden,<br />

dass das Insulin wieder<br />

aus der Einstichstelle herausfließt<br />

<strong>und</strong> damit die Dosis<br />

nicht mehr stimmt.<br />

Regelmäßig ist auch die Spritztechnik<br />

zu kontrollieren. Denn<br />

(Foto: oben ©Konstantin Sutyagin; unten ©Barbara Dudzinska – Fotolia.com)<br />

16 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Für die Praxis<br />

Fehler bei den Insulininjektionen können<br />

zu erheblichen Blutzuckerschwankungen<br />

führen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich handelt es sich bei den<br />

Nadeln zum Insulinspritzen um Einmalartikel,<br />

die am besten nach jeder Injektion,<br />

zumindest aber täglich gewechselt<br />

werden sollten.<br />

Bei der Mehrfachverwendung von Nadeln<br />

kann Insulin auskristallisieren <strong>und</strong><br />

die Nadel verstopfen. Daher sollte man<br />

vor dem eigentlichen Spritzen immer<br />

feststellen, ob bei leichtem Druck ein Insulintropfen<br />

aus der Nadel fließt.<br />

Bei der Auswahl der Injektionsstelle muss<br />

der Patient generell sorgfältig sein, um<br />

Spritzschäden zu vermeiden:<br />

z Stets ist mit drei Zentimetern Abstand<br />

r<strong>und</strong> um den Bauchnabel zu spritzen.<br />

z An den Oberschenkeln ist das Insulin<br />

ausschließlich in die Vorder- <strong>und</strong> Außenseite<br />

zu injizieren.<br />

z Die Oberarme eignen sich <strong>für</strong> die Injektion<br />

nur in Ausnahmefällen, <strong>und</strong> in<br />

die Waden sollte gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

gespritzt werden.<br />

Am schnellsten wird das Insulin aus der<br />

Bauchregion aufgenommen, die daher<br />

besonders <strong>für</strong> die Injektion kurzwirksamer<br />

Insuline geeignet ist.<br />

Verzögerungsinsulin, das unkombiniert<br />

injiziert wird, lässt sich bevorzugt in<br />

Oberschenkel <strong>und</strong> Gesäß spritzen. Von<br />

dort aus erfolgt die Aufnahme langsam.<br />

Zusätzlich wird geraten, innerhalb dieser<br />

Stellen zu wechseln. Das heißt zum<br />

Beispiel im Bauchbereich: morgens immer<br />

oben, mittags immer links, abends<br />

immer unten, nachts immer rechts – ein<br />

rotierendes System. So wird dann im<br />

Rhythmus jede Injektionsstelle pro Tag<br />

maximal einmal belastet. Auf diese Weise<br />

kann der Patient Hämatomen, Verhärtungen,<br />

Entzündungen <strong>und</strong> Lipodystrophien<br />

vorbeugen.<br />

Verschiedene Insuline<br />

In den Anfängen der Insulintherapie wurde<br />

Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen<br />

von Rindern <strong>und</strong> Schweinen gewonnen.<br />

Bei diesen so genannten tierischen Insulinen<br />

unterscheiden sich die Aminosäureketten<br />

bei Rinderinsulin an zwei<br />

Stellen <strong>und</strong> bei Schweineinsulin an einer<br />

Position vom menschlichen Insulin.<br />

Rinderinsulin wird heute nicht mehr verwendet<br />

<strong>und</strong> Schweineinsulin in so veränderter<br />

Form, dass es identisch ist mit<br />

dem menschlichen Insulin. Dadurch ist<br />

es sehr gut verträglich <strong>und</strong> es gibt keine<br />

allergischen Reaktionen mehr.<br />

Zugefügt werden der Insulinlösung bei<br />

der Herstellung noch andere Substanzen.<br />

Hierbei handelt es sich um verschiedene<br />

Konservierungsstoffe <strong>und</strong><br />

desinfizierende Substanzen, wie zum<br />

Beispiel Phenol oder Cresol. Diese sind<br />

verantwortlich <strong>für</strong> den typischen Geruch<br />

des Insulins. Den so genannten Verzögerungsinsulinen<br />

werden Verzögerungsstoffe<br />

zugesetzt, welche die Geschwindigkeit<br />

der Insulinwirkung verlangsamen.<br />

Alle verwendeten Substanzen sind in der<br />

zugesetzten Menge ges<strong>und</strong>heitlich unbedenklich.<br />

Nur in Ausnahmefällen gibt<br />

es Patienten, die auf diese Substanzen<br />

mit lokalen Unverträglichkeitsproblemen<br />

reagieren.<br />

Die trüben Mischinsuline müssen vermischt<br />

werden. Dies sollte nicht durch<br />

Schütteln geschehen, da dann das Insulin<br />

zerstört wird. Nur Rollen oder Kippen<br />

ist erlaubt.<br />

Die Geschwindigkeit, in welcher das gespritzte<br />

Insulin aus dem Unterhautfettgewebe<br />

in den Blutkreislauf aufgenommen<br />

wird, ist unter anderem abhängig<br />

von der verwendeten Insulinart.<br />

Um den verschiedenen Krankheitsbildern<br />

ebenso wie den individuellen Lebensweisen<br />

der Betroffenen gerecht zu<br />

werden, gibt es inzwischen verschiedene<br />

Formen des Insulins. Man unterscheidet<br />

prinzipiell kurzwirksame <strong>und</strong><br />

langwirksame Insuline. Daneben gibt es<br />

nur Varianten der Wirkung, wie ultrakurz<br />

oder sehr lang.<br />

In Kombination mehrerer Insuline kann<br />

so der Bedarf an den Lebensrhythmus<br />

angepasst werden. Dies ist insbesondere<br />

<strong>für</strong> Berufstätige wie Schichtarbeiter<br />

oder auch Kinder von enormem Vorteil.<br />

Mit Insulinen lassen sich verschiedene<br />

Therapieoptionen durchführen. Dies erfordert<br />

allerdings heute eine viel präzisere<br />

Anpassungs- <strong>und</strong> Einstellungsarbeit<br />

von allen Beteiligten.<br />

Während früher das Motto galt: „Essen<br />

wie Spritzen“, kann der Betroffene inzwischen<br />

sagen: „Spritzen wie Essen“.<br />

Das erfordert von den Betroffenen allerdings<br />

auch Wissen um die Vorgänge der<br />

Ernährung <strong>und</strong> der Wirkweisen des Insulins.<br />

Denn sie müssen selbst einschätzen,<br />

wie die jeweilige Stoffwechselsituation<br />

zu regulieren ist.<br />

In der nächsten Folge erfahren Sie alles<br />

Wichtige über die einzelnen Insulinarten<br />

<strong>und</strong> deren Wirkweise.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Elvi Foss<br />

Podologin<br />

Kräwigstr. 8–10<br />

66687 Wadern<br />

Telefon: 06871/83 14<br />

E-Mail: degezet@aol.com<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 17


Journal<br />

Allergische Hautreaktionen:<br />

Auch die Füße sind<br />

betroffen!<br />

Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />

Sie gehen im wahrsten Sinne unter die Haut: allergieauslösende<br />

Stoffe. Zu den häufigsten allergischen<br />

Hauterkrankungen gehören das atopische<br />

Ekzem, die Nesselsucht sowie die Kontaktdermatitis.<br />

Verursacht werden sie durch die Begegnung<br />

des Immunsystems mit allergenen Substanzen.<br />

Laut B<strong>und</strong>esverbraucherministerium leiden r<strong>und</strong><br />

24 Millionen B<strong>und</strong>esbürger unter Allergien oder<br />

Unverträglichkeiten – mit steigender Tendenz.<br />

(Foto: ©Jürgen Fälchle – Fotolia.com)<br />

Die „Top Ten“ der Haut-Allergene<br />

Immer mehr Stoffe lösen Kontaktallergien aus. Hier sind vor<br />

allem Substanzen in Kosmetika zu nennen, ebenso wie Farbstoffe,<br />

Metalle (Nickel!), Chromsalze <strong>und</strong> Amalgam. R<strong>und</strong><br />

3000 Kontaktallergene sind derzeit in verschiedenen Listen<br />

erfasst. Besonders häufige Auslöser einer Kontaktallergie sind:<br />

z Bacitracin: Antibiotikum zur äußerlichen Anwendung<br />

z Cobaltchlorid: Metall, das in medizinischen Produkten, Haarfärbemitteln<br />

oder Antitranspirantien vorkommt<br />

z Duftstoffe<br />

z Formaldehyd: Konservierungsmittel mit vielfacher Verwendung<br />

<strong>für</strong> Farben, Stoffe, Haushaltsreiniger etc.<br />

z Neomycinsulfat: Antibiotikum in W<strong>und</strong>cremes <strong>und</strong> Salben,<br />

gelegentlich auch in Kosmetika oder Seifen<br />

z Nickel: das Metall ist häufig in Schmuck (Achtung <strong>Fuß</strong>kettchen<br />

<strong>und</strong> -ringe!), Knöpfen <strong>und</strong> Gürtelschnallen enthalten<br />

z Perubalsam: Duftstoff aus einem Baumharz, der in Parfüms<br />

<strong>und</strong> Lotionen enthalten ist<br />

z Quaternium 15: Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten<br />

wie Selbstbräuner, Shampoo, Nagellack<br />

Allergische Hautreaktionen wie Rötungen, Juckreiz, Quaddeln <strong>und</strong><br />

Ödeme können sowohl bei der Typ-I-Allergie als auch bei Allergien<br />

vom Soforttyp auftreten.<br />

R<strong>und</strong> zwei Quadratmeter<br />

Fläche hat die menschliche<br />

Haut. Damit ist sie<br />

eines unserer größten Organe.<br />

Doch leider bietet sie auch eine<br />

riesige Angriffsfläche <strong>für</strong><br />

„Aggressoren“, wie vor allem<br />

die wachsende Zahl allergieauslösender<br />

Stoffe.<br />

Die am meisten verbreiteten<br />

allergischen Erkrankungen<br />

sind die:<br />

z Allergie vom Typ I: Bei dieser<br />

auch als Allergie vom „Soforttyp“<br />

bezeichneten Form<br />

tritt die allergische Symptomatik<br />

unmittelbar nach dem<br />

Allergenkontakt ein. Typische<br />

Allergien vom Typ I sind<br />

Heuschnupfen, Asthma bronchiale,<br />

Nahrungsmittelallergien,<br />

Insektengiftallergie<br />

sowie der allergische Schock<br />

z Allergie vom Typ IV: Im Fall<br />

dieser „Spättyp-Allergie“<br />

setzen die Symptome verzögert<br />

ein. Typ-IV-Allergien<br />

entstehen infolge einer direkten<br />

Berührung der Haut<br />

mit dem Allergieauslöser. Sie<br />

treten als Kontaktekzem in<br />

Erscheinung. Bis sich Symptome<br />

zeigen, können drei<br />

Tage vergehen.<br />

Kontaktallergien entstehen<br />

meist an jenen Körperstellen,<br />

die mit dem Allergen in<br />

Berührung gekommen sind.<br />

Ein Kontaktekzem kann also<br />

überall am Körper auftreten<br />

– auch an den Füßen.<br />

Typ-I-Allergien – was<br />

passiert?<br />

Bei den Typ-I-Allergien dreht<br />

sich, anders als <strong>beim</strong> Typ IV,<br />

alles um die Abwehr fremder<br />

Eiweißstoffe: Proteine – an sich<br />

harmlose Stoffe – werden vom<br />

Immunsystem als bedrohlich<br />

eingestuft <strong>und</strong> wie schädliche<br />

Krankheitserreger bekämpft.<br />

Die Allergieauslöser gelangen<br />

über die Nahrung oder die<br />

Atemluft ins Blut <strong>und</strong> so in die<br />

Haut. Hier rufen sie die Abwehrkräfte<br />

des Immunsystems<br />

auf den Plan; <strong>und</strong> trotz<br />

des „Umwegs“ über das Immunsystem<br />

kommt es hier viel<br />

rascher zur allergischen Symptomatik<br />

als bei einer Typ-IV-<br />

Allergie. Schon kurze Zeit nach<br />

dem Allergenkontakt machen<br />

sich die charakteristischen<br />

Symptome wie Fließschnupfen,<br />

tränende Augen<br />

<strong>und</strong>/oder Atembeschwerden<br />

bemerkbar. Aber auch Hautsymptome<br />

wie Nesselsucht<br />

(Urtikaria) mit stark juckendem<br />

rötlichem Hautausschlag<br />

(wie nach dem Kontakt mit<br />

Brennnesseln) <strong>und</strong> Schwellungen<br />

sind typisch.<br />

Des Weiteren zählen im Bereich<br />

der Haut das Quincke-<br />

Ödem sowie das atopische<br />

Ekzem dazu, das auch als<br />

18 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Journal<br />

Immunglobuline – die<br />

Abwehrspezialisten<br />

Ig-Immunglobuline sind von den Lymphozyten<br />

produzierte Abwehrstoffe,<br />

auch Antikörper genannt. Es handelt<br />

sich um spezialisierte Eiweißmoleküle,<br />

die über eine Struktur verfügen, die<br />

komplementär zu den körperfremden<br />

Stoffen ist (Schlüssel-Schloss-Prinzip).<br />

Dank dieser Struktur können die IgE-<br />

Antikörper die jeweiligen Stoffe bekämpfen<br />

<strong>und</strong> unschädlich machen. Je<br />

nach Funktion <strong>und</strong> Größe werden sie<br />

in verschiedene Klassen eingeteilt: IgA,<br />

IgD, IgE, IgG <strong>und</strong> IgM. Bei allergischen<br />

Reaktionen vom Soforttyp (Typ I), wozu<br />

auch Nesselsucht <strong>und</strong> Neurodermitis<br />

gehören, spielen die Immunglobuline<br />

der Klasse E (IgE) die entscheidende<br />

Rolle.<br />

Neurodermitis bezeichnet wird. Verursacht<br />

werden die allergischen Beschwerden<br />

beispiels-weise durch Hausstaub<br />

(darin enthaltenem Milbenkot),<br />

Pollen, Schimmelpilze, Tierhaare <strong>und</strong><br />

Duftstoffe. Aber auch Lebensmittel wie<br />

Nüsse, (Stein-)Obst, Fische, Zusätze (wie<br />

Geschmacksverstärker <strong>und</strong> Konservierungsstoffe)<br />

oder Soja- <strong>und</strong> Milchprodukte<br />

gehören dazu. Letztere spielen besonders<br />

bei Neurodermitikern oftmals eine<br />

wichtige Rolle. Bei ihnen kann der<br />

Verzehr von Milcheiweiß akute Schübe<br />

auslösen …<br />

Was genau geschieht bei der allergischen<br />

Reaktion vom Soforttyp? Das Immunsystem,<br />

das eine vermeintliche Bedrohung<br />

durch Eiweißstoff „erkennt“, reagiert mit<br />

einer heftigen Abwehrreaktion – dem<br />

Versuch des Immunsystems, die missliebigen<br />

Stoffe zu eliminieren. Beim Soforttyp<br />

zeigen sich die allergischen Symptome<br />

innerhalb weniger Minuten nach dem<br />

Allergenkontakt. Voraussetzung ist allerdings,<br />

dass das Immunsystem mit dem<br />

Antigen, beispielsweise Birkenpollen, bereits<br />

zu einem früheren Zeitpunkt Bekanntschaft<br />

gemacht hat <strong>und</strong> alarmiert<br />

ist. Diese so genannte Sensibilisierung<br />

stellt immer die erste Stufe der Allergieentstehung<br />

dar.<br />

Plötzlich verwechselt das Immunsystem<br />

bei entsprechend veranlagten Menschen<br />

„Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Feind“ <strong>und</strong> mobilisiert bestimmte<br />

Abwehrzellen. Vor allem die Makrophagen<br />

(„Fresszellen), eine Unterart<br />

der weißen Blutkörperchen, nehmen den<br />

verdächtigen Stoff auf <strong>und</strong> liefern ihn an<br />

die B-Lymphozyten aus, die auf die Bildung<br />

von Antikörpern spezialisiert sind.<br />

Die B-Lymphozyten produzieren sofort<br />

exakt auf das Antigen zugeschnittene<br />

Immunglobuline, so genannte IgE-Antikörper,<br />

die den „Feind“ vernichten sollen,<br />

sobald er ein weiteres Mal im Organismus<br />

auftaucht. Diese hoch spezialisierte<br />

Abwehr ist nun zum Einsatz bereit.<br />

Die Birkenpollen, um bei unserem<br />

Beispiel zu bleiben, mögen sie noch so<br />

harmlos sein, stehen nun auf der „Fahndungsliste“.<br />

Histamin führt zum<br />

Brennnesseleffekt<br />

Kommt es zum erneuten Kontakt mit dem<br />

Allergen, erfolgt der Angriff. Die IgE-<br />

Antikörper heften sich an die besonders<br />

im Bindegewebe <strong>und</strong> in den Schleimhäuten<br />

befindlichen Mastzellen, die<br />

ebenfalls zu den weißen Blutkörperchen<br />

gehören <strong>und</strong> eine weitere Schlüsselrolle<br />

im allergischen Prozess spielen.<br />

Zwischen 10000 <strong>und</strong> 50000 IgE-Antikörper<br />

haften auf einer einzigen Mastzelle<br />

<strong>und</strong> fangen das Allergen, den vermeindlichen<br />

Feind, ein. Dies führt zu einer<br />

massiven Ausschüttung von Histamin,<br />

eines bei Abwehrprozessen wichtigen<br />

Gewebehormons. Histamin ist in kleinen<br />

Bläschen der Mastzellen gespeichert<br />

<strong>und</strong> der eigentliche „Übeltäter“, denn<br />

es verursacht die allergischen Entzündungssymptome.<br />

Im Gewebe dockt<br />

es an spezifische Rezeptoren an, weitet<br />

die kleinen Blutgefäße in der Haut <strong>und</strong><br />

macht die Gefäßwände durchlässiger.<br />

Die Folge: In der Lederhaut sammelt sich<br />

Gewebsflüssigkeit an.<br />

Zudem stimuliert Histamin in der Haut<br />

befindliche Nerven <strong>und</strong> führt zu einer<br />

vermehrten Produktion von Entzündungsmediatoren.<br />

Es kommt zu Rötung,<br />

Juckreiz <strong>und</strong>, da auch Blutplasma ausgepresst<br />

wird, zur Bildung von Schwellungen,<br />

Ödemen <strong>und</strong> insektenstichartigen<br />

Quaddeln.<br />

Das atopische Ekzem<br />

Zu den allergischen Hauterkrankungen<br />

vom Typ I zählt auch das atopische Ekzem.<br />

Der hier<strong>für</strong> ebenfalls gebräuchliche<br />

Histamin …<br />

… wird auch in einigen Pflanzen <strong>und</strong><br />

Tieren als Abwehrstoff produziert <strong>und</strong><br />

gespeichert, etwa in den feinen Härchen<br />

von Brennnesseln. Wer jemals<br />

deren Blätter berührt hat, kennt den<br />

Effekt: Die Haut rötet sich, schwillt an<br />

<strong>und</strong> juckt wie bei einer Nesselsucht,<br />

medizinisch „Urtikaria“ genannt. – „Urtica“<br />

ist übrigens das lateinische Wort<br />

<strong>für</strong> Brennnessel.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 19


Journal<br />

Epikutantest – dem Allergen auf der Spur<br />

Immer mehr Menschen leiden an einer Kontaktallergie<br />

<strong>und</strong> díe Liste möglicher Auslöser wird immer länger.<br />

Zu den verbreitetsten Kontaktallergien gehört nach<br />

wie vor die Nickelallergie – Nickelsulfat in Modeschmuck,<br />

Jeansknöpfen, BH-Verschlüssen usw. löst<br />

bei bis zu zehn Prozent der Frauen <strong>und</strong> etwa einem<br />

Prozent der Männer eine allergische Reaktion aus.<br />

„Spitzenreiter“ sind auch Duft-, Aroma- <strong>und</strong> Konservierungsstoffe<br />

in Kosmetika, Chromsalze in Lederbekleidung<br />

<strong>und</strong> Schuhen, Appreturen <strong>und</strong> Farbstoffe in<br />

der Kleidung, Reinigungs- <strong>und</strong> Desinfektionsmittel,<br />

Rheuma-, Venen- <strong>und</strong> Hämorrhoidensalben, welche<br />

die Bestandteile Perubalsam oder Wollwachsöl enthalten, Chemikalien <strong>für</strong> die Gummi-,<br />

Zement- oder Lederverarbeitung <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Die Suche nach dem allergieauslösenden Stoff kann äußerst mühsam sein <strong>und</strong> erfolgt<br />

über einen Epikutantest <strong>beim</strong> Dermatologen. Mithilfe dieses so genannten Pflastertests,<br />

bei dem Testsubstanzen auf Pflaster geträufelt werden, die dann auf den Rücken oder<br />

den Oberkörper geklebt werden <strong>und</strong> etwa 48 St<strong>und</strong>en dort verbleiben, können potenziell<br />

allergene Stoffe aufgespürt werden – die Suche nach dem Allergen gleicht nicht<br />

selten einer Detektivarbeit. Oftmals geben allerdings schon die betroffenen Körperstellen<br />

sowie persönliche oder berufliche Gewohnheiten Hinweise auf die Ursachen.<br />

(Foto: ©Andy Lidstone - Fotolia.com)<br />

<strong>und</strong> es zu einem akuten Schub<br />

kommt. Begünstigende Faktoren<br />

sind unter anderem<br />

Hautirritationen, hervorgerufen<br />

durch zu häufiges Waschen<br />

<strong>und</strong> Duschen, durch Schwitzen<br />

oder Kleidung (Wolle!).<br />

Weitere Auslöser sind seelischer<br />

Stress, klimatische Einflüsse<br />

wie Hitze, ein Jahreszeitenwechsel<br />

oder eine Keimbesiedlung<br />

der Haut. Zudem<br />

können Allergene einen Neurodermitisschub<br />

auslösen. Hier<br />

sind vor allem Pollen, Hausstaubmilben<br />

<strong>und</strong> Tierhaare zu<br />

nennen. Bei den Nahrungsmitteln<br />

verursachen häufig<br />

Milch, Zitrusfrüchte, Nüsse<br />

<strong>und</strong> Schokolade einen neurodermitischen<br />

Schub.<br />

TYP IV-Allergien: Groß–<br />

razzia der Abwehrzellen<br />

Kinder leiden oftmals unter<br />

einer Neurodermitis an<br />

Händen <strong>und</strong> Füßen<br />

Begriff Neurodermitis ist etwas<br />

irrefüh-rend. Er stammt aus<br />

dem 19. Jahr<strong>und</strong>ert, als man die<br />

Haut-erkrankung fälschlicherweise<br />

<strong>für</strong> eine Entzündung<br />

der Nerven hielt.<br />

Die Zahl der Erkrankungen<br />

steigt kontinuierlich, insbesondere<br />

Säuglinge <strong>und</strong> Kinder<br />

sind betroffen. Charakteristisch<br />

<strong>für</strong> die Neurodermitis<br />

sind rote, schuppende, oftmals<br />

auch nässende Hautekzeme<br />

mit Bläschen- <strong>und</strong> Knötchenbildung,<br />

die stark jucken <strong>und</strong><br />

in Schüben auftreten.<br />

Je nach Alter kann das Erscheinungsbild<br />

variieren <strong>und</strong><br />

bei einer – leider häufigen –<br />

Chronifizierung der Erkrankung<br />

bildet sich besonders in<br />

den Ellenbeugen <strong>und</strong> Kniekehlen<br />

eine verdickte, vergröberte<br />

Haut (Lichenifikation)<br />

mit dunklerer Pigmentierung.<br />

Bei Kindern zeigt sich die<br />

Neurodermitis oft in Form von<br />

Hand- <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>ekzemen: Hier<br />

kommt es an den Hand- <strong>und</strong>/<br />

oder <strong>Fuß</strong>flächen sowie an den<br />

Seitenflächen der Finger bzw.<br />

Zehen zu heftig juckenden,<br />

stecknadelkopfgroßen Bläschen,<br />

die begleitet werden von<br />

Rötungen, Schuppung <strong>und</strong><br />

nässenden offenen Stellen sowie<br />

Krusten. Durch das Zusammenfließen<br />

mehrerer kleiner<br />

Bläschen können sich auch<br />

größere Blasen bilden.<br />

Bei Kleinkindern entwickeln<br />

sich unter Umständen so genannte<br />

„atopische Winterfüße“.<br />

Vorzugsweise in den Wintermonaten<br />

kommt es dann<br />

zur Schuppung der Haut an<br />

den Zehenspitzen, oft auch am<br />

gesamten <strong>Fuß</strong>. Diese Variante<br />

der Neurodermitis geht<br />

häufig mit einer reduzierten<br />

Schweißbildung einher.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer gestörten Funktion<br />

der Talgdrüsen leiden die<br />

meisten Neurodermitiker zudem<br />

unter sehr trockener Haut.<br />

Typisch hier<strong>für</strong> sind trockene,<br />

spröde, stark gerötete Flecken,<br />

die heftig jucken. Die<br />

Neurodermitis ist keine psychische<br />

Erkrankung, wie vielfach<br />

angenommen wird. Sie<br />

basiert auf einer genetischen<br />

Veranlagung <strong>und</strong> tritt meist in<br />

Verbindung mit allergischem<br />

Asthma sowie einer allergischen<br />

Entzündung der Nasenschleimhäute<br />

<strong>und</strong> Bindehaut<br />

auf. Experten sprechen<br />

hier von der „atopischen Trias“.<br />

Der Begriff Atopie bezeichnet<br />

eine erhöhte Neigung zu allergischen<br />

Erkrankungen bzw.<br />

allergischen Reaktionen, die<br />

familiär gehäuft auftritt.<br />

Neben dieser erblichen Disposition<br />

bedarf es allerdings<br />

noch weiterer Auslöser, damit<br />

eine Neurodermitis ausbricht<br />

Die allergische Reaktion vom<br />

Typ IV wird nicht – wie bei<br />

Typ-I – durch im Blut befindliche<br />

Antikörper ausgelöst,<br />

sondern durch die T-Lymphozyten,<br />

also Abwehrzellen.<br />

Man spricht hier von einer<br />

„zellulären Immunantwort“.<br />

Diese spezialisierten weißen<br />

Blutkörperchen gehören zur<br />

spezifischen zellulären Abwehr.<br />

Dieser allergischen Reaktion<br />

geht stets eine direkte<br />

Berührung der Haut mit der<br />

allergenen Substanz voraus.<br />

Die Haut reagiert darauf überempfindlich,<br />

rötet sich <strong>und</strong><br />

entwickelt innerhalb von ma-<br />

Kontaktallergene …<br />

sind meist niedermolekulare<br />

Stoffe, die in unserer<br />

Umwelt vorkommen <strong>und</strong><br />

genau genommen keine<br />

„richtigen“ Allergene darstellen,<br />

da sie im Gegensatz<br />

zu den Auslösern der<br />

Allergietypen I bis III meist<br />

keine Eiweiße sind. Sie<br />

werden auch als Haptene<br />

bezeichnet – Moleküle wie<br />

zum Beispiel Nickel-Ionen,<br />

die <strong>für</strong> sich allein keine Immunreaktion<br />

auslösen können.<br />

Erst wenn sie sich an<br />

körpereigene Eiweiße binden,<br />

werden sie zum vollwertigen<br />

Allergen.<br />

20 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Journal<br />

ximal drei Tagen eine Entzündung<br />

der Oberhaut mit<br />

Bläschenbildung, Schwellungen<br />

<strong>und</strong> Krusten. Meist verschlimmern<br />

sich die Symptome<br />

zudem durch Aufkratzen<br />

der stark juckenden, entzündeten<br />

Stellen.<br />

Kontaktekzeme treten normalerweise<br />

an jenen Körperstellen<br />

auf, die mit dem Allergen<br />

direkt in Berührung gekommen<br />

sind, <strong>und</strong> sie bleiben<br />

auf diese Areale begrenzt.<br />

Die bei einer Kontaktallergie<br />

bestehende Überempfindlichkeit<br />

gegen einen bestimmten<br />

Stoff entwickelt sich erst im<br />

Laufe der Zeit eine Sensibilisierung<br />

durch wiederholten<br />

Kontakt mit diesem Stoff.<br />

Ist die Haut dem Allergen dauerhaft<br />

ausgesetzt, kann die<br />

Kontaktdermatose chronisch<br />

werden <strong>und</strong> sich auch auf Körperstellen<br />

ausbreiten, die keinen<br />

Allergenkontakt hatten.<br />

Bei solchen Streuekzemen ist<br />

das Hautbild meist trocken,<br />

vergröbert <strong>und</strong> die Haut<br />

schuppt stark.<br />

Was genau geschieht bei einer<br />

Typ-IV-Allergie? Die Allergene,<br />

zum Beispiel Inhaltstoffe<br />

von Kosmetika, heften<br />

sich an Eiweißmoleküle in der<br />

Epidermis, der obersten Hautschicht.<br />

Dadurch werden sie<br />

zum Antigen, zu einem körperfremden<br />

Stoff, den das Immunsystem<br />

angreift: Es aktiviert<br />

die in der Epidermis befindlichen<br />

Langerhans-Zellen,<br />

die sogleich zu den nächstgelegenen<br />

Lymphknoten wandern<br />

<strong>und</strong> hier die T-Lymphozyten<br />

stimulieren – weiße Blutkörperchen,<br />

die auf die Erkennung<br />

<strong>und</strong> Eliminierung<br />

von Fremdstoffen spezialisiert<br />

sind. Bestimmte Botenstoffe,<br />

die Zytokine, werden dabei<br />

ausgeschüttet <strong>und</strong> Fresszellen<br />

angelockt, die den Eindringling<br />

nun angreifen, um<br />

ihn unschädlich zu machen.<br />

Dabei lösen sie eine heftige,<br />

allergische Reaktion aus – die<br />

Kontaktdermatitis entsteht.<br />

Chromallergie: Schuhmode<br />

mit Nebenwirkung<br />

Naturgemäß sind die Hände<br />

vermehrt Kontaktallergenen<br />

ausgesetzt <strong>und</strong> deshalb häufig<br />

von einem Kontaktekzem<br />

betroffen. Doch auch die Füße<br />

können Zielscheibe von Allergenen<br />

sein. Besonders häufig<br />

– bei bis zu 30 Prozent der<br />

<strong>Fuß</strong>ekzeme – steckt Mercaptobenzothiazol<br />

(MBT) hinter<br />

der Kontaktdermatose. Hierbei<br />

handelt es sich um einen<br />

Hilfsstoff in der Gummi- <strong>und</strong><br />

Kunststoffindustrie, der auch<br />

<strong>für</strong> die Gummianteile in Schuhen<br />

verwendet wird, etwa in<br />

Sohlen oder in der Innenausstattung.<br />

MBT kann sich aus<br />

dem Schuh lösen <strong>und</strong> in die<br />

Socken übergehen <strong>und</strong> so zu<br />

einer Kontaktallergie führen.<br />

Bei Epikutantests wird MBT<br />

immer mitgetestet.<br />

Begünstigt wird die Freisetzung<br />

von Allergenen in Schuhen<br />

durch eine Hyperhidrose.<br />

Wer zu feuchten Füßen neigt,<br />

sollte daher niemals barfuß in<br />

Lederschuhe schlüpfen, sondern<br />

stets Baumwollsocken<br />

tragen, um dem Entstehen eines<br />

Kontaktekzems vorzubeugen.<br />

Die Socken absorbieren<br />

Feuchtigkeit <strong>und</strong> erschweren<br />

dadurch die Freisetzung<br />

allergieauslösender<br />

Stoffe aus dem Leder. Auch<br />

Chromsalze in Lederschuhen<br />

lösen sich bei feuchten Füßen<br />

leichter <strong>und</strong> können daher<br />

schneller zu einer Chromat-<br />

Allergie führen.<br />

Der Chromgehalt in Lederkleidung<br />

<strong>und</strong> Lederschuhen<br />

ist derzeit nicht geregelt, mit<br />

Ausnahme von Arbeitshandschuhen<br />

– hier wurde im Jahr<br />

2006 eine DIN-Norm festgesetzt,<br />

nach welcher der Chromgehalt<br />

unter der Nachweisgrenze<br />

liegen muss – derzeit<br />

drei Milligramm freisetzbares<br />

Chrom pro Kilogramm Leder.<br />

Untersuchungen zeigten jedoch,<br />

dass bei über der Hälfte<br />

der analysierten Lederbekleidung<br />

– auch bei Handschuhen<br />

<strong>und</strong> Schuhen – die<br />

direkt mit der Haut in Berührung<br />

kommen, der Gehalt an<br />

hoch allergenem, sechswertigem<br />

Chrom (Chrom VI) bei<br />

über zehn Milligramm pro Kilogramm<br />

Leder lag.<br />

„Mehr als eine halbe Million<br />

Menschen in Deutschland reagierten<br />

empfindlich auf die-<br />

Typische Allergene in Gummistiefeln, aber auch in Lederschuhen,<br />

sind beispielsweise Bestandteile von Gummiklebern<br />

(Ethylbutylthiourea), synthetische Azofarbstoffe, Lederfarbstoffe,<br />

Phenyldiamin, Bioziden, Formaldehyd sowie Kolophonium.<br />

Dieses wird in der Schuhproduktion <strong>für</strong> das Innenfutter<br />

als Klebstoff verwendet <strong>und</strong> enthält oftmals viel zu hohe Mengen<br />

an Chromaten, einem potenten Allergen. Bei Untersuchungen<br />

wurde es in über der Hälfte der Schuhe gef<strong>und</strong>en.<br />

sen Stoff“, sagt Professor Dr.<br />

Dr. Andreas Hensel, Präsident<br />

des B<strong>und</strong>esinstituts <strong>für</strong> Risikobewertung.<br />

„Lederbedarfsgegenstände<br />

<strong>und</strong> insbesondere<br />

Lederbekleidung sollten<br />

daher gr<strong>und</strong>sätzlich kein Chrom<br />

(VI) enthalten“.<br />

Chromsalze gelangen durch<br />

bestimmte Gerbverfahren in<br />

die Lederhäute, meist wird<br />

Chrom (III)-Sulfat als Gerbstoff<br />

verwendet. Chrom (VI)<br />

tritt entweder als Verunreinigung<br />

im Gerbstoff auf, oder<br />

es entsteht durch Oxidation<br />

aus Chrom (III) bei der Lederverarbeitung.<br />

Durch entsprechende<br />

Verfahren kann der<br />

Chromgehalt im Leder stark<br />

reduziert oder sechswertiges<br />

Chrom sogar ganz entfernt<br />

werden. Zudem gibt es auch<br />

chromfreie Gerbverfahren.<br />

Untersuchungen der Überwachungsbehörden<br />

der B<strong>und</strong>esländer<br />

zeigten, dass es<br />

auch Produkte gab, die frei<br />

von Chrom waren.<br />

g<br />

Rein pflanzlich gegerbte<br />

Schuhe garantieren Chromatfreiheit<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Christine Preiherr<br />

freie Journalistin, Autorin<br />

80636 München<br />

Fax: 089/1 29 13 67<br />

E-Mail: preiherr@t-online.de<br />

Kontaktekzeme <strong>und</strong> Dishydrose<br />

… treten aber auch – wie die Neurodermitis – besonders<br />

häufig in Verbindung mit einer Dishydrose auf. Bei der auch<br />

als „dyshidrotischem Ekzem“ bekannten Hauterkrankung,<br />

kommt es zu kleinen, meist juckenden Bläschen vor allem an<br />

den Handfläche <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>sohlen sowie an den Seitenflächen<br />

der Finger. Die Ursachen hier<strong>für</strong> sind bisher noch weitgehend<br />

ungeklärt. Allerdings weiß man inzwischen, dass bei einer<br />

chronischen Schädigung der Haut durch Seifen oder Putzmittel,<br />

Schwermetallsalze sowie durch Stress die Entstehungdes<br />

dishydrotischen Ekzems begünstigt wird.<br />

(Foto: ©Fotofre<strong>und</strong>in – Fotolia.com)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 21


Journal<br />

Wärmende Tipps nicht nur an kalten Tagen:<br />

Das hilft bei „Eisfüßen“<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Ständig kalte Füße – dahinter können ernste<br />

Krankheiten stecken wie ein Diabetes, eine<br />

Schilddrüsenunterfunktion oder eine periphere arterielle<br />

Verschlusskrankheit (pAVK) in den Beinen.<br />

Auch starker Stress oder Angst können die Füße<br />

zum Frieren bringen. Doch jetzt im Spätherbst<br />

<strong>und</strong> erst recht im Winter, wenn die Temperaturen<br />

in den Keller sinken, der kalte Wind durch die<br />

Straßen pfeift <strong>und</strong> es draußen stürmt <strong>und</strong><br />

schneit, leiden viele Menschen wetterbedingt unter<br />

Eisfüßen. Es gibt allerdings eine Reihe einfacher<br />

Maßnahmen, mit denen es gelingt, die Füße<br />

aufzuwärmen, warm zu halten <strong>und</strong> wirksam vor<br />

der unangenehmen Kälte zu schützen.<br />

(Foto: ©Tomo Jesenicnik – Fotolia.com)<br />

Warum frieren Füße?<br />

Ob Frauen oder Männer – Niedrigtemperaturen bekommen<br />

unsere Füße deutlich zu spüren. Die Blutgefäße in<br />

der Peripherie des Körpers verengen sich <strong>und</strong> werden<br />

schlechter durchblutet. Daher wirkt unsere Haut auch<br />

blass, wenn es uns friert.<br />

Um die lebenswichtigen Organe wie Herz, Gehirn, Lunge<br />

oder Nieren vor dem Auskühlen zu schützen, zieht<br />

bei Kälte der Körper Wärme <strong>und</strong> damit Blut ins Körperinnere<br />

ab. Dagegen wird zuerst in den äußersten Gliedmaßen,<br />

also in den Füßen <strong>und</strong> Händen, aber auch bei<br />

der Nase oder den Ohren die Durchblutung gedrosselt.<br />

Somit sind kalte Füße bei frostigem Wetter eigentlich eine<br />

Schutzreaktion <strong>und</strong> ein Teil der Überlebensstrategie<br />

des Körpers.<br />

Vor allem Frauen sind betroffen.<br />

Sie frieren leichter<br />

<strong>und</strong> leiden häufiger<br />

an kalten Füßen als Männer,<br />

nicht nur im Winter. Warum?<br />

Das weiß man noch nicht so<br />

genau. Dünnere Haut oder<br />

auch weniger Muskeln <strong>und</strong><br />

damit eine insgesamt geringere<br />

Wärmeproduktion werden<br />

unter anderem als mögliche<br />

Gründe da<strong>für</strong> verantwortlich<br />

gemacht.<br />

Eisige Füße sind nicht nur unangenehm,<br />

sondern beeinträchtigen<br />

unser gesamtes<br />

Wohlbefinden. Sie stören <strong>beim</strong><br />

Einschlafen <strong>und</strong> machen uns<br />

anfälliger <strong>für</strong> Erkältungen.<br />

Unerlässlich: warm<br />

anziehen!<br />

Umso wichtiger ist daher, dass<br />

unsere Füße entsprechend der<br />

kalten Außentemperaturen<br />

warm in Schuhe <strong>und</strong> Strümpfe<br />

verpackt werden. – Eigentlich<br />

ja eine Selbstverständlichkeit.<br />

Doch nur allzu oft ist<br />

zu beobachten, dass viele<br />

Menschen „oben herum“ mit<br />

Mütze, Schal <strong>und</strong> Daunenjacke<br />

<strong>für</strong> Wärme sorgen, doch<br />

<strong>für</strong> Beine <strong>und</strong> Füße den Wärmeschutz<br />

vernachlässigen.<br />

Besonders <strong>für</strong> junge Leute<br />

sind Jeans <strong>und</strong> Turnschuhe<br />

Standardkleidung das ganze<br />

Jahr über – im Winter mit Dauerfrösteln<br />

inklusive.<br />

Ohne Zweifel besser aufgehoben<br />

sind die Füße in Winterschuhen<br />

aus wetterfestem,<br />

wasserabweisendem Material<br />

wie Leder oder Gore Tex<br />

<strong>und</strong> mit dicken Sohlen, durch<br />

welche die Kälte nicht so leicht<br />

vom Boden aus in die Füße<br />

kriechen kann.<br />

Winterschuhe ohne Innenfutter<br />

eignen sich höchstens <strong>für</strong><br />

kurze Wege. Zum Schutz vor<br />

Eisfüßen braucht man auf längeren<br />

Strecken Schuhe mit<br />

warmem, atmungsaktivem Innenfutter,<br />

wie Schurwolle oder<br />

Lammfell zum Beispiel.<br />

Wichtig: Winterschuhe müssen<br />

gut passen <strong>und</strong> sollten<br />

dem <strong>Fuß</strong> einen gewissen Bewegungsspielraum<br />

lassen (vor<br />

den Zehen mindestens eine<br />

Daumenbreite). Auch dürfen<br />

sie nicht zu eng sein. Vielmehr<br />

sollte im Winterstiefel soviel<br />

Platz sein, dass bei sehr kalten<br />

Temperaturen eine Thermosohle<br />

eingelegt oder zusätzlich<br />

ein zweites Paar Strümpfe<br />

angezogen werden kann.<br />

Und auch Strümpfe oder Socken<br />

sollten aus atmungsaktiven<br />

Materialien wie Wolle<br />

oder Baumwolle bestehen.<br />

22 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Symptome<br />

Symptome<br />

Nagelveränderungen: $$!<br />

Nagelveränderungen: $$!<br />

89<br />

Symptome<br />

Symptome<br />

Nagelveränderungen: $$! Nagelveränderungen: $$!<br />

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90<br />

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Symptome<br />

Nagelveränderungen: $$!<br />

Auch Arzneimittel können <strong>für</strong> die teilweise oder völlige Ablösung<br />

der Nagelplatte verantwortlich sein. Hierzu zählen Antikonvulsiva<br />

(Medikamente zur Epilepsie-Behandlung), Betablocker, Immunsuppressiva<br />

(Medikamente, welche die Funktionen des Immunsystems<br />

vermindern) <strong>und</strong> Zytostatika (das Zellwachstum hemmende<br />

Mittel bei der Krebsbehandlung).<br />

Symptome<br />

Nagelveränderungen: $$!<br />

Eine Onycholyse ist oftmals Begleiterscheinung einer Schuppenflechte<br />

(Psoriasis). Sie kann aber auch bei kreisr<strong>und</strong>em Haarausfall<br />

(Alopecia areata) auftreten, bei Ekzemen, einer Knötchenflechte<br />

(Lichen ruber planus) oder einer akuten entzündlichen<br />

Erkrankung der Lederhaut (Erythema exudativum), die oftmals<br />

ein bis zwei Wochen nach einer Infektion auftritt <strong>und</strong> bei der man<br />

eine Beteiligung des Immunsystems vermutet.<br />

Berufsbedingte Belastungen der Nägel, wie zum Beispiel eine<br />

häufige Durchfeuchtung, aber auch traumatische Schädigungen<br />

durch Acrylatkleber können ebenfalls eine Onycholyse verursachen.<br />

Des Weiteren ist die Ablösung der Nagelplatte unter Umständen<br />

Folge einer subungualen Verruca (Warze unter der Nagelplatte)<br />

oder eines subungualen Tumors (Morbus Bowen).<br />

<br />

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89<br />

92<br />

Symptome<br />

Nagelveränderungen: $$!<br />

Im Fall einer Onycholyse löst sich die Verzahnung von Nagelbett<br />

<strong>und</strong> Nagelplatte. Dies kann gleichmäßig vom distalen Nagelrand<br />

her geschehen oder distal-lateral auftreten.<br />

Ursache <strong>für</strong> die teilweise oder vollständige Ablösung der Nagelplatte<br />

kann Druck auf das Nagelbett sein, eine Entzündung oder<br />

eine Infektion des Nagelbettes, wie zum Beispiel eine Mykose.<br />

Gleichzeitig begünstigt die Onycholyse die Entstehung einer mykotischen<br />

<strong>und</strong>/oder bakteriellen Infektion.<br />

Symptome<br />

Nagelveränderungen: $$!<br />

Psoralene <strong>und</strong> Retinoide, die zur Behandlung der Schuppenflechte<br />

verwendet werden, sowie Antibiotika (zum Beispiel Tetrazykline<br />

<strong>und</strong> Sulfonamide) oder auch nichtsteroidale Antirheumatika<br />

(NRSA) sind unter Umständen <strong>für</strong> eine Photo-Onycholyse<br />

verantwortlich. Hierbei löst sich die Nagelplatte nach Einfluss<br />

von UV-Licht (so genannte phototoxische Reaktion). Diese kann<br />

innerhalb von St<strong>und</strong>en oder ein bis zwei Tagen nach der Lichtexposition<br />

auftreten. Im Gegensatz zu anderen durch Medikamente<br />

ausgelöste Onycholysen ist diese Form schmerzhaft.


Journal<br />

Kalte Füße<br />

durch Schwitzen<br />

Wohlig warm in Schuhen <strong>und</strong> Strümpfen<br />

dick verpackt, kann die kalte Jahreszeit<br />

den Füßen draußen nichts anhaben.<br />

Doch in beheizten Räumen geraten<br />

sie dadurch leicht ins Schwitzen <strong>und</strong> werden<br />

feucht. Solange sie noch warm sind,<br />

spielt dies keine Rolle. Doch durch die<br />

sich bildende Verdunstungskälte verengen<br />

sich die Blutgefäße <strong>und</strong> bald macht<br />

sich ein unangenehmes Kältegefühl im<br />

Schuh breit. Wieder draußen in der Kälte<br />

fangen die Füße aufgr<strong>und</strong> der Feuchtigkeit<br />

im Schuh <strong>und</strong> der niedrigen Temperaturen<br />

dann schnell an, richtig zu frieren.<br />

Dadurch wird nicht nur die Durchblutung<br />

in der Haut gedrosselt, sondern<br />

auch die natürliche Barrierefunktion der<br />

Hornschicht geschädigt. Denn infolge<br />

der anhaltenden Feuchtigkeit quillt die<br />

Hornhaut auf, wodurch die <strong>Fuß</strong>haut an<br />

mechanischer Belastbarkeit <strong>und</strong> Reißfestigkeit<br />

verliert. Derart geschädigt, neigt<br />

die <strong>Fuß</strong>haut außerdem zu Trockenheit.<br />

Verstärkt wird das Problem der trockenen<br />

Winterhaut darüber hinaus durch<br />

die geringe Luftfeuchtigkeit in beheizten<br />

Räumen. Ein anderer Nebeneffekt<br />

der feucht-kalten Füße ist zudem: Sie<br />

fangen bald unangenehm zu „duften“<br />

an, weil die Bakterien auf der <strong>Fuß</strong>haut<br />

den Schweiß zersetzen.<br />

Umso wichtiger ist, dass Winterschuhe<br />

nur dann getragen werden, wenn die<br />

Füße den Wärmeschutz brauchen. Empfehlen<br />

Sie daher Ihren K<strong>und</strong>en, im Büro<br />

oder Geschäft die robusten Schuhe gegen<br />

leichteres Schuhwerk auszutauschen, die<br />

Winterschuhe immer gut auslüften <strong>und</strong><br />

trocknen zu lassen <strong>und</strong> natürlich auch<br />

täglich (eventuell mehrmals) die Strümpfe<br />

zu wechseln.<br />

Einheizen mit Paprika<br />

<strong>und</strong> Ingwer<br />

In der kalten Jahreszeit sind zudem wärmende<br />

<strong>Fuß</strong>balsame oder -cremes angezeigt,<br />

die außerdem die zur Trockenheit<br />

neigende Winterhaut mit der nötigen<br />

Feuchtigkeit <strong>und</strong> Pflege versorgen.<br />

Die Wärmebringer aus der Tube enthalten<br />

häufig Ingwer- <strong>und</strong>/oder Paprika-Extrakt,<br />

deren Scharfstoffe die Wärmerezeptoren<br />

anregen. Daraufhin erweitern<br />

sich die Blutgefäße <strong>und</strong> die Durchblutung<br />

des Gewebes wird gesteigert.<br />

Der Wärmespender im Paprika-Extrakt<br />

ist Capsaicin – ein Alkaloid. Der Scharfstoff,<br />

der im M<strong>und</strong> starkes Brennen verursacht,<br />

befindet sich in den Kernen <strong>und</strong><br />

weißen Scheidewänden der Chilischoten,<br />

der kleinen Früchte des Gewürzpaprikas.<br />

Je nach Paprikaart ist der Gehalt<br />

unterschiedlich. Besonders viel Capsaicin<br />

ist im Cayennepfeffer. Schon in kleinen<br />

Dosen bewirkt diese hautreizende<br />

Substanz eine Rötung <strong>und</strong> Erwärmung<br />

der Haut. Auch wirkt sie schmerzlindernd,<br />

da sie die Weiterleitung der<br />

Schmerzsignale zum Gehirn hemmt.<br />

Frisch geschält, nach Limettenschale duftend,<br />

verdankt Ingwer seinen typischen<br />

angenehm-aromatischen, scharfen Geschmack<br />

einem Harz. Das besteht aus<br />

einem ätherischen Öl (unter anderem mit<br />

Zingiberen, Zingiberol, Neral <strong>und</strong> Geraniol<br />

mit Zitronenaroma) <strong>und</strong> den nicht<br />

flüchtigen Scharfstoffen Gingerole <strong>und</strong><br />

Shogaole. Aufgr<strong>und</strong> seiner Schärfe<br />

wärmt Ingwer von innen, regt die Speichel-,<br />

Magensaft- <strong>und</strong> Gallenproduktion<br />

an <strong>und</strong> fördert die Verdauung. Ingwer<br />

werden zudem schmerzstillende,<br />

entzündungshemmende <strong>und</strong> antimikrobielle<br />

Eigenschaften zugeschrieben. Medizinisch<br />

wird Ingwer unter anderem gegen<br />

Brechreiz, Schwindel, Reise- <strong>und</strong><br />

Seekrankheit eingesetzt.<br />

Darüber hinaus sind in wärmenden<br />

<strong>Fuß</strong>pflegeprodukten zum Beispiel auch<br />

Arnika-Extrakt <strong>und</strong> Rosmarinöl weitere<br />

wichtige Inhaltsstoffe. Arnika-Extrakt<br />

wird aus den gelben Blütenköpfen der<br />

Arnika (Arnica montana) gewonnen. Er<br />

wirkt nicht nur durchblutungsfördernd,<br />

sondern auch antimikrobiell, entzündungshemmend<br />

<strong>und</strong> w<strong>und</strong>heilend. Außerdem<br />

beschleunigt er die Resorption<br />

von Blutergüssen <strong>und</strong> wirkt lindernd bei<br />

Quetschungen, Verstauchungen, Zerrungen<br />

von Muskeln <strong>und</strong> Sehnen, Prellungen<br />

sowie rheumatischen Muskel<strong>und</strong><br />

Gelenkschmerzen.<br />

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Paprika (Capsicum) hat es in sich:<br />

Nicht nur in <strong>Fuß</strong>pflegeprodukten<br />

wird der wärmespendende Effekt<br />

des Wirkstoffes Capsaicins genutzt,<br />

sondern auch in der Medizin.<br />

Hier kommt er in Form von<br />

Salben, Tinkturen oder medizinischer<br />

Watte zur äußerlichen Anwendung<br />

etwa bei Rheuma,<br />

Rücken- oder Gliederschmerzen.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 23<br />

(Foto: ©Barbara von Wirth)


Journal<br />

Was hilft sonst noch?<br />

Was können Sie Ihren K<strong>und</strong>en noch mit auf den Weg geben? Hierzu folgende Tipps:<br />

z Am besten einmal pro Woche in die Sauna gehen. Durch den Wechsel von Warm<br />

<strong>und</strong> Kalt werden die Blutgefäße trainiert <strong>und</strong> die Durchblutung gefördert.<br />

z Während der Schreibtischarbeit immer wieder Bewegungspausen einlegen <strong>und</strong><br />

auch venengymnastische Übungen machen, also zum Beispiel langsam auf <strong>und</strong> abgehen<br />

<strong>und</strong> dabei jeden <strong>Fuß</strong> mit der Ferse aufsetzen <strong>und</strong> langsam zu den Zehen abrollen<br />

oder im Stehen abwechselnd rechten <strong>und</strong> linken <strong>Fuß</strong> bis in den Zehenstand<br />

anheben <strong>und</strong> wieder abrollen oder mit beiden Füßen zwischen Fersenstand <strong>und</strong><br />

Zehenstand auf- <strong>und</strong> abwippen.<br />

z Ein Kirschkern-<strong>Fuß</strong>-Massage-Säckchen einfach auf der Heizung oder im Backofen<br />

aufwärmen – danach die Füße in das Säckchen stecken <strong>und</strong> durch Hin- <strong>und</strong> Herbewegen<br />

aufwärmen oder die Füße in Hot Socks mit herausnehmbaren Getreide-/<br />

Kräuterkissen, die in der Mikrowelle aufgewärmt werden, stecken (gesehen bei<br />

www.hellmut-ruck.de).<br />

¡1¡ Rauchen fördert kalte Füße, weil das Nikotin die Blutgefäße verengt <strong>und</strong> die<br />

Durchblutung vermindert.<br />

Seinen angenehm würzigherben,<br />

kampferartigen Geruch<br />

<strong>und</strong> Geschmack verdankt<br />

der Rosmarin einem<br />

aromatischen, ätherischen Öl<br />

(vor allem mit Cineol, Kampfer,<br />

Borneol <strong>und</strong> Pinen) sowie<br />

weiteren Inhaltsstoffen wie<br />

Gerb- <strong>und</strong> Bitterstoffen, Saponinen,<br />

Flavonoiden, Harzen<br />

<strong>und</strong> verschiedenen organischen<br />

Säuren.<br />

Rosmarin wirkt anregend auf<br />

Kreislauf <strong>und</strong> Nervensystem<br />

<strong>und</strong> bietet insgesamt ein breites<br />

Wirkspektrum. Äußerlich<br />

wirkt Rosmarin erwärmend,<br />

durchblutungsfördernd, antirheumatisch<br />

<strong>und</strong> antiseptisch.<br />

Darüber hinaus werden als<br />

wärmende Wirkstoffe in<br />

<strong>Fuß</strong>pflegeprodukten zum Beispiel<br />

Alpenkräuterauszüge,<br />

Kampfer, die äthe-rischen Öle<br />

aus Bergkiefer (= Latschenkiefer),<br />

Eukalyptus <strong>und</strong> Lavendel<br />

sowie Vitamin-E-Nicotinat<br />

eingesetzt.<br />

Die wärmende Wirkung entsprechender<br />

Produkte wird<br />

noch effektiver, wenn Ihre<br />

K<strong>und</strong>en vor dem Einreiben<br />

der Füße sich ein <strong>Fuß</strong>bad gönnen<br />

– mit oder ohne speziell<br />

anheizenden Wirkstoffen im<br />

Badezusatz.<br />

Blutgefäße trainieren<br />

Um die Durchblutung anzukurbeln<br />

<strong>und</strong> den Wärmehaushalt<br />

bei chronisch kalten Füßen<br />

zu regulieren, empfehlen<br />

sich insbesondere Kneipp-<br />

<strong>Fuß</strong>bäder (die ganz nebenbei<br />

auch die Abwehrkräfte stärken):<br />

Eine <strong>Fuß</strong>badewanne mit<br />

36–38 °C warmem Wasser <strong>und</strong><br />

ein zweites Gefäß mit kaltem<br />

Wasser (18 °C) jeweils bis zur<br />

Wadenmitte füllen. Zuerst die<br />

Füße in das warme Wasser <strong>für</strong><br />

zirka fünf Minuten <strong>und</strong> dann<br />

in das kalte Wasser <strong>für</strong> zehn<br />

bis 15 Sek<strong>und</strong>en tauchen. Den<br />

Wechsel zwei- bis dreimal wiederholen,<br />

immer mit kaltem<br />

Wasser aufhören. Anschließend<br />

das Wasser abstreifen, zwischen<br />

den Zehen gut abtrocknen,<br />

warme Socken anziehen<br />

<strong>und</strong> zur Wiedererwärmung<br />

der Füße schnell umhergehen.<br />

Achtung: Bei starken Varizen,<br />

Gefäßkrämpfen, Hypertonie<br />

<strong>und</strong> arteriellen Durchblutungsstörungen<br />

muss auf ein Wechselfußbad<br />

verzichtet werden.<br />

Vorsicht gilt auch <strong>für</strong> Diabetiker!<br />

Weil bei ihnen oftmals<br />

das Temperaturempfinden der<br />

Extremitäten gestört ist, sollten<br />

sie bei einem <strong>Fuß</strong>bad unbedingt<br />

die Temperatur (nicht<br />

höher als 37 °C) messen, um Verbrühungen<br />

zu vermeiden. g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail: susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

Wärmende <strong>Fuß</strong>bäder, Pflegecremes <strong>und</strong> -balsame (einige Beispiele)<br />

www.baehrshop.de: Baehr-Kräuter-<strong>Fuß</strong>bad „Kräuter-Mix“, „Lavendel“, „Rosskastanie“, „Melisse“<br />

oder „Rosmarin" – speziell <strong>für</strong> Luftsprudelbäder geeignet, nicht schäumend;<br />

Pedibaehr-Wärmecreme mit Capiscum<br />

www.gehwol.de: Gehwol Fusskraft ® -Wärmebad-Konzentrat mit Paprika-Extrakt <strong>und</strong> ätherischen<br />

Ölen von Rosmarin, Latschenkiefer <strong>und</strong> Lavendel; Gehwol Fusskraft ® rot <strong>für</strong> trockene, spröde<br />

Haut <strong>und</strong> Gehwol Fusskraft ® rot <strong>für</strong> normale Haut mit Extrakten aus Paprika <strong>und</strong> Ingwer, Kampfer<br />

sowie Rosmarin-, Bergkiefer- <strong>und</strong> Lavendelöl<br />

www.gharieni.de: Pedibus-Fussbad, reinigendes <strong>Fuß</strong>bad, das die Füße erfrischt <strong>und</strong> belebt; Pedibus-Fussbalsam<br />

wärmend mit Ingwer-Extrakt<br />

www.luetticke.de: Laufw<strong>und</strong>er ® Kräuter-Badesalz auf der Basis reinen Steinsalzes mit Kamillenextrakt<br />

bei normaler <strong>und</strong> stark verhornter Haut, Laufw<strong>und</strong>er ® Cremebad mit Extrakten aus Rosmarin<br />

<strong>und</strong> Rosskastanie bei trockener <strong>und</strong> empfindlicher Haut; Laufw<strong>und</strong>er ® <strong>Fuß</strong>balsam wärmend<br />

mit Arnikaextrakt<br />

www.raue-shop.de: Camillen60-Badesalz Erdbeere/Chili mit Erdbeer- <strong>und</strong> Chili-Extrakt; Camillen60-Fussbalsam<br />

spezial mit Ingwer-Extrakt <strong>und</strong> Kampfer<br />

www.hellmut-ruck.de: Peclavus ® -Kräuterfußbad Fichtennadel, Eukalyptus, Rosmarin <strong>und</strong> Lavandin;<br />

Peclavus ® -Erwärmungscreme mit Arnika- <strong>und</strong> Fichtennadel-Extrakt sowie Rosmarin-, Lavendel-<br />

<strong>und</strong> Wacholderöl<br />

www.sueda.de: Camille-<strong>Fuß</strong>badesalz mit Limone, Pfefferminze, Mandarine <strong>und</strong> Lavendel; Camille-<strong>Fuß</strong>balsam<br />

Spezial mit Wärme-Effekt durch hochwertige kreislaufstimulierende Inhaltsstoffe<br />

24 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Recht & Geld<br />

Probleme mit Handwerkern/Teil I:<br />

Guter Rat muss nicht<br />

teuer sein!<br />

Von RA Thomas Hollweck, Berlin<br />

Stellen Sie sich vor, Sie beauftragen eine Handwerkerfirma<br />

damit, in Ihrer Praxis ein weiteres<br />

Waschbecken zu installieren. Doch nach Beendigung<br />

der Arbeiten zeigt sich, dass das neue<br />

Becken zwar gut funktioniert, das alte aber plötzlich<br />

nur noch mit kaltem Wasser benutzt werden<br />

kann. Oder, Sie wollen Ihre Praxis mit einem mintgrünen<br />

Boden ausstatten lassen. Stattdessen<br />

„überrascht“ Sie der Bodenleger mit einer Variante<br />

in grau. Müssen Sie das einfach hinnehmen? Im<br />

Folgenden erfahren Sie, was von der Beauftragung<br />

des passenden Unternehmens bis hin zur<br />

Abnahme des Werkes zu beachten ist.<br />

Die Zusammenarbeit mit<br />

Handwerkern ist nicht<br />

immer „von Erfolg gekrönt“.<br />

Damit es möglichst<br />

wenig Ärger gibt, stellt sich<br />

die entscheidende Frage bereits<br />

im Vorfeld: Wie finde ich<br />

seriöse Handwerker? Zu empfehlen<br />

ist hier: Rufen Sie bei<br />

der örtlich zuständigen Handwerkskammer<br />

an <strong>und</strong> fragen<br />

Sie nach einem geeigneten<br />

Betrieb in Ihrer Nähe. Oder<br />

nutzen Sie <strong>für</strong> die Suche die<br />

Homepage der Handwerkskammer.<br />

Das ist die einzige<br />

Möglichkeit, einen seriösen<br />

<strong>und</strong> zuverlässigen Handwerksmeisterbetrieb<br />

ausfindig zu<br />

machen. Denn nur die Handwerkskammer<br />

kann Ihnen<br />

einen ordnungsgemäß zugelassenen<br />

<strong>und</strong> in die Handwerksrolle<br />

eingetragenen Meisterbetrieb<br />

empfehlen.<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Mit welchem St<strong>und</strong>enlohn bzw.<br />

mit welchen Kosten muss ich<br />

bei der Beauftragung eines<br />

Handwerkers rechnen? Zunächst<br />

einmal: Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist jeder Handwerksbetrieb<br />

berechtigt, die Höhe seines<br />

St<strong>und</strong>ensatzes selbst festzulegen.<br />

Hier herrscht die so genannte<br />

Vertragsfreiheit.<br />

Insofern ist es ratsam, vor der<br />

Beauftragung eines Unternehmens<br />

erst einmal Erk<strong>und</strong>igungen<br />

einzuholen, wie hoch<br />

die St<strong>und</strong>ensätze in Ihrer Stadt<br />

allgemein sind. Setzen Sie sich<br />

auch zu diesem Zweck mit der<br />

örtlichen Handwerkskammer<br />

bzw. Handwerksinnung in<br />

Verbindung <strong>und</strong> fragen dort<br />

nach. Oder rufen Sie verschiedene<br />

Firmen an <strong>und</strong> erk<strong>und</strong>igen<br />

Sie sich nach den Preisen.<br />

Auf diese Weise gewinnen Sie<br />

einen guten Überblick über<br />

das maßgebliche Preisniveau.<br />

Der von Ihnen ausgewählte<br />

Handwerksbetrieb sollte von<br />

diesem Durchschnittswert nicht<br />

allzu stark abweichen.<br />

Im zweiten Schritt ist dann der<br />

Kostenvoranschlag (KV) gefragt.<br />

Dieser ist allerdings unverbindlich<br />

<strong>und</strong> der spätere<br />

Endpreis kann sich noch ändern.<br />

Denn mit dem KV liefert<br />

Ihnen ein Handwerksbetrieb<br />

die voraussichtlichen Kosten,<br />

die bei dem von Ihnen gewünschten<br />

Auftrag entstehen.<br />

Verbindlich ist ein Kostenvoranschlag<br />

nur dann, wenn Sie<br />

das mit dem Handwerksbetrieb<br />

vor Ausführung der Tätigkeiten<br />

bzw. bei Vertragsabschluss<br />

explizit ausgemacht<br />

haben. In diesem Fall spricht<br />

man aber eher von einem Pauschalpreis<br />

bzw. von einem<br />

Festpreis. Daran ist der Handwerker<br />

selbstverständlich geb<strong>und</strong>en.<br />

Abweichungen von<br />

einem Festpreis sind nur mit<br />

Ihrem ausdrücklichen Einverständnis<br />

möglich.<br />

Feste Termine vereinbaren<br />

Es wurde mit dem Handwerker<br />

ein fester Termin vereinbart,<br />

nun kommt er jedoch<br />

nicht. Was nun? Erscheint der<br />

Handwerker zu einem zeitlich<br />

fest fixierten Termin nicht oder<br />

mehr als 15 Minuten zu spät,<br />

so haben Sie das Recht auf eine<br />

neue Terminvereinbarung.<br />

Diese Chance <strong>für</strong> einen zweiten<br />

Termin müssen Sie dem<br />

Handwerker geben, Sie dürfen<br />

den Vertrag nicht sofort<br />

kündigen. Der Handwerker<br />

darf die An- <strong>und</strong> Abfahrt aber<br />

nicht ein zweites Mal in Rechnung<br />

stellen.<br />

Eine weitere häufige Frage ist:<br />

Muss ich es akzeptieren, wenn<br />

Wird der im Rahmen eines<br />

Kostenvoranschlages genannte<br />

Preis um mehr als 15<br />

bis 20 Prozent überschritten,<br />

muss der Handwerker Sie<br />

noch während der Arbeiten<br />

fragen, ob Sie damit einverstanden<br />

sind. Wenn nicht, so<br />

haben Sie in diesem Fall ein<br />

Sonderkündigungsrecht. Allerdings<br />

sind die bis zu diesem<br />

Zeitpunkt geleisteten<br />

Tätigkeiten samt Materialkosten<br />

zu bezahlen.<br />

Muss ein Kostenvoranschlag<br />

bezahlt werden?<br />

In der Regel ist ein Kostenvoranschlag<br />

kostenlos. Es<br />

sei denn, Sie haben hierüber<br />

eine extra Vereinbarung mit<br />

dem Handwerker getroffen.<br />

In diesem Fall sind die Kosten<br />

des KV Vertragsbestandteil<br />

<strong>und</strong> müssen bezahlt<br />

werden. Ohne eine gesonderte<br />

Abmachung ist der<br />

Kostenvoranschlag jedoch<br />

in jedem Fall unentgeltlich.<br />

(Foto: ©Dan Race – Fotolia.com)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 25


Recht & Geld<br />

Rechtsanwalt Thomas Hollweck,<br />

Berlin, hat seinen Schwerpunkt<br />

auf das Verbraucherrecht<br />

gelegt. Das Ziel der Kanzlei<br />

liegt darin, betroffenen Verbrauchern<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en bei allen<br />

Problemen mit Unternehmen<br />

hilfreich zur Seite zu stehen sowie<br />

Tipps, Hilfe <strong>und</strong> rechtlichen<br />

Rat zu erteilen. Das<br />

Spektrum der verbraucherrechtlichen<br />

Fälle reicht vom ungerechtfertigten<br />

Schufa-Eintrag<br />

über die viel zu hohe Handyrechnung bis hin zu Problemen<br />

mit Handwerkern. Darüber hinaus leistet die Kanzlei<br />

Hollweck Schutz vor Internetbetrug sowie vor Bedrohungen<br />

durch Inkassounternehmen <strong>und</strong> den damit zusammenhängenden<br />

Problemen wie ungerechtfertigte<br />

Rechnungen, Mahnschreiben <strong>und</strong> Mahnbescheide. Auch<br />

Mieter finden in der Kanzlei Hollweck zuverlässigen<br />

rechtlichen Beistand.<br />

Bei Nichterscheinen<br />

muss ein zweiter Termin<br />

vereinbart werden<br />

Korrespondenzadresse:<br />

RA Thomas Hollweck<br />

Karl-Liebknecht-Straße 34<br />

10178 Berlin - Mitte<br />

Telefon: 030/21 46 28 10<br />

Fax: 030/60 98 64 43<br />

Mobil: 0176 24 44 63 52<br />

E-Mail: info@kanzleihollweck.de<br />

www.kanzlei-hollweck.de<br />

der Handwerker mir keinen<br />

genauen Termin benennt, sondern<br />

nur eine ungefähre Zeitspanne,<br />

in der er kommen wird?<br />

Nein, das müssen Sie nicht akzeptieren.<br />

Sie haben das Recht<br />

auf eine konkrete Vereinbarung.<br />

Kann Ihnen der Handwerker<br />

jedoch keinen genauen<br />

Termin nennen, so lassen<br />

Sie sich einfach den ersten<br />

Termin eines vereinbarten Tages<br />

geben. Dann wissen Sie<br />

genau, wann er kommt, da<br />

dann keine vorherigen Termine<br />

zu zeitlichen Verschiebungen<br />

führen können.<br />

Leistung im „Doppelpack“<br />

Es sind gleich zwei Handwerker<br />

bei Ihnen erschienen?<br />

Sie sind nur dann zur Bezahlung<br />

der beiden verpflichtet,<br />

wenn die bei Ihnen auszuführenden<br />

Reparaturarbeiten<br />

schwierig sind <strong>und</strong> nur von<br />

zwei oder mehreren Personen<br />

bewerkstelligt werden können.<br />

Das ist beispielsweise<br />

dann der Fall, wenn der eine<br />

Handwerker dem anderen die<br />

Geräte anreichen muss oder<br />

wenn Sicherheitserfordernisse<br />

ein Arbeiten zu zweit notwendig<br />

machen.<br />

Handelt es sich dagegen um<br />

einfache Arbeiten, die eine<br />

einzelne Person leicht erledigen<br />

kann, so müssen Sie nur<br />

einen Handwerker bzw. Monteur<br />

bezahlen. Das gilt auch,<br />

wenn Ihnen der Handwerksbetrieb<br />

im Anschluss an die<br />

Reparaturarbeiten dennoch<br />

eine Rechnung über zwei Handwerker<br />

ausstellt.<br />

Wenn Spezialgeräte<br />

zum Einsatz kommen<br />

Der Handwerker benötigt ein<br />

bestimmtes Spezialgerät, dessen<br />

Einsatz sehr teuer ist. –<br />

Diesen Rechnungsposten müssen<br />

Sie begleichen. Denn es<br />

liegt im Ermessen des Handwerkers<br />

zu entscheiden, welche<br />

Geräte oder Werkzeuge<br />

er einsetzt. Kann die Reparatur<br />

nur mit einem teuren Spezialgerät<br />

erfolgreich zu Ende<br />

geführt werden, so müssen Sie<br />

dies als K<strong>und</strong>e hinnehmen.<br />

Selbstverständlich können Sie<br />

als Auftraggeber den Auftrag<br />

jederzeit abbrechen. Die bis<br />

dahin entstandenen Kosten<br />

müssen Sie aber dennoch tragen.<br />

Vermeiden Sie derartige<br />

Überraschungen, indem Sie<br />

von Anfang an um eine genaue<br />

Einschätzung der Kosten<br />

bitten. Fragen Sie zusätzlich,<br />

ob die benannten Kosten noch<br />

teurer werden können <strong>und</strong><br />

wenn ja, in welchem Fall.<br />

Bei Abnahme<br />

unzufrieden?<br />

Hat ein Handwerker seine Arbeit<br />

erledigt, stellt sich <strong>für</strong> Sie<br />

als K<strong>und</strong>e die Frage, ob diese<br />

ordnungsgemäß <strong>und</strong> wie<br />

von Ihnen gewünscht erledigt<br />

wurde. Ist das der Fall, so sagen<br />

Sie ihm, dass Sie mit dem<br />

Werk zufrieden sind. Das ist<br />

die Abnahme. Sie signalisieren<br />

dem Handwerker, dass<br />

der Auftrag zu Ihrer Zufriedenheit<br />

erledigt wurde.<br />

Wichtig ist, dass Sie die Abnahme<br />

bei lediglich unwesentlichen<br />

Mängeln nicht verweigern<br />

dürfen. Ein Mangel<br />

gilt nach allgemeiner Ansicht<br />

dann als unwesentlich, wenn<br />

der K<strong>und</strong>e trotz dieses Mangels<br />

das Werk im Wesentlichen<br />

so erhalten hat, wie von ihm<br />

gewünscht. Kleinere Mängel<br />

können dann im Rahmen der<br />

Gewährleistungsrechte vom<br />

Handwerker noch ausgebessert<br />

werden. Sobald Sie die<br />

Abnahme erklärt haben, geben<br />

Sie Ihr Einverständnis mit<br />

der erbrachten Leistung bekannt.<br />

Sie teilen damit dem<br />

Handwerker mit, dass er ab<br />

jetzt nicht weiter <strong>für</strong> Sie tätig<br />

werden muss, da alles zu Ihrer<br />

Zufriedenheit erledigt ist.<br />

Damit erlischt die Pflicht des<br />

Handwerkers, im Rahmen<br />

dieses Auftrags weiter <strong>für</strong> Sie<br />

zu arbeiten.<br />

Gleichzeitig erhält der Handwerker<br />

nun seinen Anspruch<br />

auf Bezahlung der Leistungen.<br />

Er darf Ihnen eine Rechnung<br />

ausstellen <strong>und</strong> deren Bezahlung<br />

verlangen.<br />

Wichtig ist die Abnahme vor<br />

allem in Bezug auf Mängel in<br />

der Arbeit: Nach erfolgter Abnahme<br />

beginnt die zweijährige<br />

Gewährleistungsfrist zu<br />

laufen. Entdecken Sie einen<br />

Mangel in der vom Handwerker<br />

verrichteten Arbeit, so<br />

haben Sie das Recht auf Nachbesserung.<br />

Dieses Recht erlischt<br />

nach zwei Jahren.<br />

Sind Sie dagegen unzufrieden,<br />

weil noch nicht alles nach<br />

Ihren Wünschen erledigt wurde,<br />

so findet keine Abnahme<br />

statt. Der Handwerker bleibt<br />

weiterhin in der Pflicht, den<br />

Auftrag nach Ihren Wünschen<br />

zu einem zufriedenstellenden<br />

Ende zu bringen.<br />

Das Wichtigste ist, dass Sie die<br />

vom Handwerker verrichtete<br />

Arbeit genau überprüfen <strong>und</strong><br />

erst dann Ihre Abnahme erklären,<br />

wenn Sie wirklich keine<br />

Mängel erkennen können.<br />

Das Gesetzbuch spricht hier<br />

von einem „vertragsmäßig<br />

hergestellten Werk“. Ist das<br />

der Fall, wurde die Arbeit genau<br />

nach Vorgabe des Vertrags<br />

erledigt, sind Sie zur Abnahme<br />

verpflichtet. Aber auch<br />

nur dann. Entspricht das Werk<br />

noch nicht Ihren vertraglich<br />

vereinbarten Wünschen, haben<br />

Sie im Rahmen der allgemeinen<br />

Verjährungsfrist<br />

drei Jahre Zeit, diese Mängel<br />

zu rügen.<br />

Lesen Sie im zweiten Teil, was<br />

zu tun ist, wenn der Handwerker<br />

mangelhaft gearbeitet oder<br />

eine fehlerhafte Rechnung ausgestellt<br />

hat.<br />

g<br />

26 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Liebe im<br />

Schatten der Pest<br />

Ulm anno 1368:<br />

Der junge Steinmetz Wulf Steinhauer reist in die Handelsmetropole, um an einer der<br />

prächtigsten Kirchen der Welt mitzuarbeiten – dem Ulmer Münster. Nachdem er erfahren<br />

hat, dass er nicht Spross einer Handwerkerfamilie ist, sondern der illegitime Sohn der<br />

Gräfin von Württemberg, treibt ihn auch die Suche nach seinen leiblichen Eltern in die<br />

freie Reichsstadt…<br />

»Der Roman steht seinem<br />

Vorgänger in nichts nach,<br />

er ist sogar noch fesselnder! «<br />

www.literaturschock.de<br />

Hintergr<strong>und</strong>bild: iStock © Kramer 1107001<br />

»... spricht Leserschaft auch<br />

über Ulm hinaus an. «<br />

ekz.bibliotheksservice<br />

Silvia Stolzenburg<br />

Das Erbe der Gräfin<br />

Historischer Roman<br />

ISBN 978-3-937357-45-4<br />

geb<strong>und</strong>en mit<br />

Schutzumschlag<br />

436 Seiten<br />

16,95 Euro<br />

www.bookspot.de


Ausbildung & Job<br />

Praktikum in der <strong>Podologie</strong>-Ausbildung/Teil II:<br />

An der Praxis orientierte<br />

<strong>und</strong> erprobte Lernziele<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, Fachjournalistin, München<br />

Mit den geforderten 280 St<strong>und</strong>en Praktikum<br />

unter ärztlicher Leitung in der Podologen-Ausbildung<br />

ist nicht gemeint, dass die Praktikanten<br />

ständig dem Arzt „auf den Hacken“ sein müssen.<br />

„Aber es muss auf jeden Fall,“ so Günter Westkamp,<br />

Leiter der Schule <strong>für</strong> <strong>Podologie</strong>* im münsterländischen<br />

Rheine, „ein Arzt da sein, der bei<br />

Fragen zur Verfügung steht, zum Beispiel im<br />

Krankenhaus oder in der ärztlichen Praxis.“<br />

(Foto: ©drubig-photo – Fotolia.com)<br />

Ein wichtiges Praktikums-Ziel <strong>für</strong> die angehenden Podologen ist, die<br />

Probleme der Patienten verstehen zu lernen<br />

Obwohl sich die inne-re<br />

Medizin in verschiedene<br />

Bereiche differenziert,<br />

macht das Podologen-Gesetz<br />

keine Angaben<br />

dazu, in welchen Bereichen<br />

das Praktikum zu absolvieren<br />

ist. In Rheine leisten die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler der <strong>Podologie</strong>-Schule<br />

das internistische<br />

Praktikum zunächst in<br />

der Diabetologie <strong>und</strong> dann in<br />

der Nephrologie ab.<br />

Die Nephrologie sei deshalb<br />

<strong>für</strong> die Praktikanten so wichtig,<br />

erklärt Günter Westkamp,<br />

weil bis zu vierzig Prozent der<br />

Patienten dort an Diabetes<br />

sowie einer diabetischen Nephropathie<br />

leiden. „Und Patienten<br />

mit diabetischer Nephropathie<br />

wiederum haben<br />

meist eine Neuropathie an den<br />

Füßen <strong>und</strong> häufig auch eine<br />

periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

(pAVK). Entsprechend<br />

sind all diese Patienten<br />

auch fußgeschädigt.“<br />

Von Vorteil <strong>für</strong> die Auszubildenden<br />

in Rheine ist die direkte<br />

Anbindung der Schule<br />

<strong>für</strong> <strong>Podologie</strong> an das Mathias-<br />

Spital, der größten <strong>und</strong> bekanntesten<br />

Einrichtung der<br />

Mathias Stiftung in Rheine. So<br />

können die angehenden Podologinnen<br />

<strong>und</strong> Podologen<br />

auch in den hauseigenen Einrichtungen,<br />

wie in den Klinik-<br />

Stationen <strong>für</strong> Diabetologie <strong>und</strong><br />

Nephrologie, aber auch in<br />

dem interdisziplinären Diabetes<br />

<strong>Fuß</strong>zentrum (DFZ) mit<br />

<strong>Fuß</strong>ambulanz <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>station<br />

mit r<strong>und</strong> 72 Betten, das ärztlich<br />

geleitete Praktikum absolvieren.<br />

Und ein weiterer<br />

Pluspunkt: Die Praxis-Anleiter<br />

in den Einrichtungen der<br />

Stiftung sind besonders dazu<br />

angehalten, darauf zu achten,<br />

dass ein <strong>Podologie</strong>-Praktikum<br />

im Krankenhaus kein Pflegepraktikum<br />

mit Tätigkeiten wie<br />

Bettenmachen, Essen austeilen<br />

etc. ist.<br />

So sind die <strong>Podologie</strong>-Schüler<br />

in der Klinik bei der Visite dabei.<br />

Sie begleiten den Physiotherapeuten<br />

bei der Mobilisation<br />

von Patienten <strong>und</strong><br />

verfolgen auch Gefäß-Operationen<br />

oder beobachten wie<br />

zum Beispiel eine Knie- oder<br />

Hüft-TEP’s (Totalendoprothese)<br />

eingesetzt wird. Da-rüber<br />

hinaus gibt es in Rheine im<br />

Diabetischen <strong>Fuß</strong>zentrum extra<br />

Praxis-Anleiter, die eine<br />

pädagogische Weiterbildung<br />

von 200 St<strong>und</strong>en absoviert haben<br />

<strong>und</strong> sich auch um die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

kümmern.<br />

Wann welches<br />

Praktikum?<br />

Während der drei Schuljahre<br />

ist in der Schule in Rheine genau<br />

vorgegeben, wann jeweils<br />

Unterricht in der Schule – ein<br />

so genannter Theorieblock –<br />

stattfindet <strong>und</strong> in welcher Zeit<br />

die praktische Ausbildung<br />

(„Praxisblock“) erfolgt. Damit<br />

sind zwar die Zeiten <strong>für</strong> die<br />

Praktika vorgegeben, aber<br />

nicht, wann welches Praktikum<br />

absolviert werden muss.<br />

Die praktische Ausbildung wird<br />

jedoch immer mit einem Praktikum<br />

in einer podologischen<br />

Praxis begonnen. Erst im Mit-<br />

28 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Ausbildung & Job<br />

tel- oder Oberkurs kommt ein<br />

Praktikum im Krankenhaus<br />

oder in einer Arztpraxis in Frage,<br />

also erst wenn ausreichendes<br />

Basiswissen vorhanden ist.<br />

Den Erstkontakt zu einer praktischen<br />

Ausbildungsstätte stellen<br />

die Schüler stets selbst her.<br />

Wird dann eine Praktikumsplatz-Zusage<br />

auf Nachfrage<br />

der Schule von der Ausbildungsstätte<br />

bestätigt, erhält<br />

diese dann schriftliche Informationen,<br />

wie zum Beispiel<br />

über Einsatzzeiten, über die<br />

Inhalte des bisherigen theoretischen<br />

Unterrichts, einen<br />

Lernzielkatalog sowie Formulare<br />

<strong>für</strong> Gesprächsprotokolle.<br />

Denn die Stationen,<br />

Abteilungen oder podologischen<br />

Praxen sind verpflichtet,<br />

mit den Praktikanten<br />

Vor-, Zwischen- <strong>und</strong> Nachgespräche<br />

zu Beginn, in der<br />

Mitte <strong>und</strong> zum Abschluss des<br />

praktischen Einsatzes zu führen<br />

<strong>und</strong> diese zu protokollieren.<br />

Die Gespräche dienen<br />

nicht nur der Reflexion des gesamten<br />

Einsatzes, sondern<br />

auch zur Überprüfung <strong>und</strong> Bewertung<br />

der zu Beginn des<br />

Praktikums aufgestellten Lernziele<br />

sowie zu deren eventueller<br />

Aktualisierung<br />

Unterstützende<br />

Anbindung an die Schule<br />

Während des Praktikums sind<br />

die Schüler nicht vollkommen<br />

auf sich allein gestellt. Denn<br />

es besteht immer noch Verbindung<br />

zur Schule. „Diejenigen,<br />

die hier in der Nähe<br />

sind“, erzählt Günter Westkamp,<br />

„bekommen von uns einen<br />

Praktikumsbesuch während<br />

des Einsatzes. Wir fahren dort<br />

hin <strong>und</strong> schreiben in einem<br />

Formular ganz genau auf, welche<br />

Ziele die Schüler jetzt erreicht<br />

haben <strong>und</strong> was sie sich<br />

noch vornehmen; oder auch,<br />

ob es irgendwelche Schwierigkeiten<br />

gegeben hat. Es wird<br />

also eine richtige Reflexion mit<br />

dem Schüler <strong>und</strong> mit dem Podologen<br />

gemacht.“<br />

Ist ein persönlicher Besuch vor<br />

Ort aufgr<strong>und</strong> einer zu großen<br />

Entfernung nicht möglich,<br />

wird das Gespräch meistens<br />

zur Mitte des Praktikums mit<br />

dem Podologen telefonisch<br />

geführt. Darüber hinaus können<br />

die Schüler in der Schule<br />

anrufen, wenn es irgendwelche<br />

Schwierigkeiten gibt.<br />

„Das geschieht allerdings extrem<br />

selten“, berichtet Günter<br />

Westkamp. „In der Regel<br />

haben wir die besten Erfahrungen<br />

mit den Praxisstätten.“<br />

Nach dem Praktikum<br />

Dokumentiert wird der praktische<br />

Einsatz zum einen anhand<br />

der Protokolle der Vor-,<br />

Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussgespräche,<br />

die sowohl vom Schüler<br />

als auch vom Praxis-Anleiter<br />

unterzeichnet werden. Das<br />

Protokoll des Abschlussgespräches<br />

wird zudem vom<br />

Kursleiter unterschrieben.<br />

Darüber hinaus erhält jeder<br />

Praktikant von der Praxisstätte<br />

eine Beurteilung. Das heißt,<br />

während der gemeinsamen<br />

Arbeitszeit wird der Praktikant<br />

vom Praxis-Anleiter beobachtet,<br />

damit eine umfassende Einschätzung<br />

zum derzeitigen<br />

Ausbildungsstand in die Formulierung<br />

des Beurteilungsbogens<br />

einfließen kann. Auf<br />

dem Prüfstand steht hierbei<br />

aber nicht nur die Fachkompetenz<br />

<strong>und</strong> in welchen Bereichen<br />

diese noch vertieft oder<br />

gefördert werden sollte.<br />

Ein breites Sprektrum an Fragen<br />

zeigt, dass auch personale,<br />

methodische sowie soziale<br />

Kompetenz bewertet werden.<br />

Hierzu gehören zum Beispiel<br />

folgende Fragen: „Achtet die<br />

Praktikantin auf ihre Ges<strong>und</strong>heit?“,<br />

„Zeigt sie Selbstvertrauen<br />

bei ihrer Tätigkeit?“, „Besitzt<br />

sie arbeitsorganisatorische<br />

Fähigkeiten?“, „Baut sie Beratungsgespräche<br />

in den Behandlungsablauf<br />

ein?“ oder<br />

„Findet die Praktikantin auch<br />

eine gemeinsame Ebene mit<br />

dem Patienten?“.<br />

Doch damit nicht genug: Wenn<br />

die Schüler wieder zum theoretischen<br />

Unterricht an die<br />

Schule zurückkehren, erfolgt<br />

im Plenum noch einmal eine<br />

Praxisauswertung. Das heißt<br />

in der großen Schülergruppe<br />

berichtet jeder über seinen<br />

praktischen Einsatz <strong>und</strong> über<br />

neue Ziele.<br />

Wann gilt gesetzlicher Unfallschutz?<br />

Sind <strong>Podologie</strong>-Schüler während<br />

eines Praktikums in einer podologischen<br />

Praxis gesetzlich unfallversichert?<br />

Nachfragen bei der Bayerischen<br />

Landesunfallkasse <strong>und</strong> der<br />

Berufsgenossenschaft <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heitsdienst<br />

<strong>und</strong> Wohlfahrtspflege<br />

haben ergeben: Soweit im Lehrplan<br />

die Durchführung eines Praktikums<br />

vorgesehen ist, sind die Schüler<br />

auch während des Praktikums über die gesetzliche Schülerunfallversicherung<br />

bei der jeweiligen Landesunfallkasse versichert,<br />

sofern dieses Praktikum von der Schule organisiert <strong>und</strong> überwacht<br />

wird. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn der Praktikumsvertrag<br />

zwischen der Schule <strong>und</strong> dem Praktikumsbetrieb<br />

abgeschlossen wird <strong>und</strong> Lehrkräfte dieses Praktikum<br />

überwachen. Handelt es sich bei dem Praktikum jedoch nicht<br />

um ein Pflichtpraktikum <strong>und</strong> ist dieses von der Schule weder<br />

organisiert noch überwacht, besteht kein Unfallversicherungsschutz<br />

über die gesetzliche Schülerunfallversicherung. Für den<br />

Versicherungsschutz ist es dabei unerheblich, ob dieses Praktikum<br />

von der Schule be<strong>für</strong>wortet wird; es kommt vielmehr auf<br />

die tatsächliche Ausgestaltung <strong>und</strong> Organisation des Praktikums<br />

an.<br />

In der gesetzlichen Unfallversicherung besteht Unfallversicherungsschutz<br />

im Rahmen der Schülerunfallversicherung gemäß<br />

§ 2 Abs. 1 Nr. 8 b Sozialgesetzbuch VII gr<strong>und</strong>sätzlich nur <strong>für</strong><br />

Schulveranstaltungen. Eine Veranstaltung ist demnach dann eine<br />

versicherte Schulveranstaltung, wenn sie im inneren Zusammenhang<br />

mit dem Schulbesuch steht <strong>und</strong> in den organisatorischen<br />

Verantwortungsbereich der Schule fällt. Diese Regelung<br />

ist b<strong>und</strong>eseinheitlich.<br />

Wie findet man nun aber heraus, ob die Durchführung der<br />

praktischen Ausbildung in einer podologischen Praxis in der organisatorischen<br />

<strong>und</strong> rechtlichen Verantwortung der Schule liegt<br />

oder nicht? In § 4 des Gesetzes über den Beruf der Podologin<br />

<strong>und</strong> des Podologen (Podologengesetz – PodG) ist auf B<strong>und</strong>esebene<br />

geregelt: „Die Ausbildung dauert in Vollzeitform zwei<br />

Jahre, in Teilzeitform höchstens vier Jahre. Sie wird durch<br />

staatlich anerkannte Schulen vermittelt <strong>und</strong> schließt mit der<br />

staatlichen Prüfung ab. Die Ausbildung besteht aus theoretischem<br />

<strong>und</strong> praktischem Unterricht <strong>und</strong> einer praktischen Ausbildung.<br />

Sie steht unter der Gesamtverantwortung der Schule.<br />

Die Schulen haben die praktische Ausbildung im Rahmen einer<br />

Regelung mit geeigneten Einrichtungen, an denen podologische<br />

Behandlungsmaßnahmen durchgeführt werden, sicherzustellen.“<br />

Darüber hinaus sind, da ja Bildung Ländersache ist,<br />

aber auch die <strong>für</strong> die Durchführung der Ausbildung getroffenen<br />

Regelungen auf Länderebene, das heißt der Lehrplan <strong>und</strong> die<br />

Schulordnung <strong>für</strong> die Berufsfachschulen <strong>für</strong> <strong>Podologie</strong> in den<br />

jeweiligen B<strong>und</strong>esländern, zu beachten.<br />

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(Foto: ©Pixel – Fotolia.com)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 29


Ausbildung & Job<br />

Der Ausbildungsplan muss<br />

eingehalten werden!<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail: susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

Möglichst vielseitig<br />

Mit den praktischen Ausbildungsstätten<br />

schließt die Schule<br />

übrigens einen Kooperationsvertrag,<br />

in dem unter anderem<br />

zum Beispiel festgelegt<br />

ist, dass sich die praktische<br />

Ausbildungsstätte verpflichtet,<br />

den nach der Ausbildungs<strong>und</strong><br />

Prüfungsordnung <strong>für</strong><br />

Podologen (PodAPrV) vorgeschriebenen<br />

Ausbildungsplan<br />

einzuhalten. So hat die Schule<br />

in Rheine b<strong>und</strong>esweit 100<br />

Kooperationspartner <strong>für</strong> die<br />

praktische Ausbildung der angehenden<br />

Podologen gewinnen<br />

können <strong>und</strong> entsprechende<br />

Verträge geschlossen. Auf<br />

diese Weise ist es <strong>für</strong> Schüler,<br />

die zum Beispiel von Frankfurt<br />

oder Flensburg nach Rheine<br />

in die Schule kommen machbar,<br />

in ihrer Heimatnähe ein<br />

Praktikum zu absolvieren.<br />

Davon abgesehen sind viele<br />

Kooperationspartner als Praxisstätten,<br />

aber auch aus einem<br />

weiteren Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die<br />

Schule wichtig. Denn Günter<br />

Westkamp empfiehlt seinen<br />

Schülern immer verschiedene<br />

podologische Praxen ken-<br />

nenzulernen – „nicht nur eine,<br />

sondern möglichtst viele.“<br />

Er be<strong>für</strong>wortet, dass die Schüler<br />

„über den Tellerrand hinausschauen“.<br />

Denn durch<br />

viele Praxen können sie zahlreiche<br />

Erfahrungen sammeln,<br />

auch was zum Beispiel die Organisation<br />

anbelangt. „Und<br />

wenn es irgendwo schlecht<br />

läuft, dann kann man daraus<br />

auch etwas lernen“, erklärt<br />

Günther Westkamp.<br />

Soviel lernen wie<br />

möglich<br />

Auf die Frage, wie sich die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler am<br />

besten verhalten <strong>und</strong> auftreten<br />

sollten, wenn sie in die Praxis<br />

hinausgehen, empfiehlt<br />

Günter Westkamp, sich in die<br />

Situation des Podologen hineinzudenken<br />

<strong>und</strong> darauf zu<br />

achten, dass Lerninhalte <strong>und</strong><br />

-ziele auch wirklich während<br />

des Praktikums verfolgt <strong>und</strong><br />

erreicht werden. „Die Schüler<br />

sollen sich vorstellen, sie seien<br />

der Podologe <strong>und</strong> bekämen<br />

einen Schüler. Die Wünsche<br />

an diesen fiktiven Schüler<br />

müssen sie dann natürlich<br />

selbst beherzigen. Und auch<br />

die entsprechenden Umgangsformen<br />

müssen sie einfach beherrschen.<br />

Entscheidend ist<br />

aber auch, dass sie so viel wie<br />

möglich lernen.“ Für das Praktikum<br />

im Krankenhaus hat der<br />

erfahrene Schulleiter noch einen<br />

extra Ratschlag. „Unsere<br />

Stiftung kennt sich ja aus, weil<br />

sie ja schon Erfahrung mit etlichen<br />

<strong>Podologie</strong>-Schülern hat.<br />

Aber andere Krankenhäuser,<br />

die mit <strong>Podologie</strong>-Schülern<br />

noch keine oder nur wenig Erfahrung<br />

haben, verschleißen<br />

diese ganz gern als Pflegepraktikanten.<br />

Und das geht<br />

nicht“, betont Günter Westkamp<br />

energisch. „Das erkläre<br />

ich auch den Schülern. Sie<br />

müssen vor Ort deutlich machen,<br />

was sie lernen wollen<br />

<strong>und</strong> sollen. Hier hilft es, den<br />

Lernzielkatalog zur Hand zu<br />

nehmen <strong>und</strong> zu zeigen, was<br />

da alles drin steht.“<br />

In der nächsten Ausgabe schildert<br />

die Podologin Elvi Foss<br />

abschließend in einem Interview<br />

das Thema Praktikum/<br />

Praktikant aus der Sicht einer<br />

Praxisinhaberin.<br />

g<br />

(Foto: © Pixel – Fotolia.com)<br />

8 Buchtipps<br />

Nagelatlas: Diagnose <strong>und</strong> Therapie<br />

von Nagelerkrankungen<br />

In diesem Buch stellt Prof. Maria<br />

Zabel umfassend die wichtigsten<br />

Erkrankungen der <strong>Fuß</strong>- <strong>und</strong> Fingernägel<br />

vor <strong>und</strong> sie erläutert die<br />

Diagnosen <strong>und</strong> Therapien. Das<br />

Buch ist mit zahlreichen anschaulichen<br />

Farbfotos zu den Krankheitsbildern illustriert.<br />

Eine Beschreibung von Aufbau <strong>und</strong> Funktion<br />

der Nägel <strong>und</strong> wichtige Tipps zur Nagelpflege<br />

r<strong>und</strong>en das Buch ab.<br />

Der „Nagelatlas" richtet sich an alle, die von der<br />

großen Erfahrung der Autorin profitieren können.<br />

Das handliche Taschenbuchformat ermöglicht<br />

es, das Buch zum Beispiel in der Kitteltasche<br />

immer bei sich zu tragen.<br />

Zabel, Prof. Dr. med. Maria: Nagelatlas: Diagnose<br />

<strong>und</strong> Therapie von Nagelerkrankungen.<br />

Viavital Verlag, Köln 2009, 80 Seiten, mit 53<br />

größtenteils farbigen Abbildungen, 18,50 Euro,<br />

ISBN: 978-3-934371-42-2<br />

Blickdiagnose chronischer<br />

W<strong>und</strong>en<br />

Für eine dauerhaft erfolgreiche Behandlung<br />

von Patienten mit chronischen<br />

W<strong>und</strong>en ist es unbedingt<br />

notwendig, die zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

Ursachen zu kennen <strong>und</strong> falls möglich<br />

therapeutisch anzugehen. Daher<br />

sollte vor der Einleitung einer<br />

spezifischen Therapie eine exakte Diagnostik<br />

durchgeführt werden. Neben der Erhebung der<br />

Anamnese ist es insbesondere die klinische Inspektion,<br />

die es dem Therapeuten erlaubt, eine<br />

weiterführende Diagnostik zielgerichtet zu beginnen.<br />

Der Schwerpunkt dieses Buches liegt<br />

daher in der Beschreibung der typischen klinischen<br />

Bef<strong>und</strong>e von verschiedensten W<strong>und</strong>typen<br />

<strong>und</strong> der W<strong>und</strong>umgebung, die jeweils mit<br />

zahlreichen klinischen Bildern systematisch gegliedert<br />

illustriert werden.<br />

Dissemond, Joachim: Blickdiagnose chronischer<br />

W<strong>und</strong>en. Viavital Verlag, Köln 2009,<br />

271 Seiten, mit 386 farbigen Abbildungen,<br />

32,00 Euro, ISBN: 978-3-934371-43-9<br />

30 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


Ausbildung & Job<br />

Praxisangebote<br />

Fortbildung<br />

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Verschiedenes<br />

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Sie ziehen um?<br />

Beachten Sie bitte, dass der Postnachsendeantrag<br />

NICHT <strong>für</strong> Zeitschriften <strong>und</strong> Zeitungen gilt.<br />

Bitte informieren Sie also bei Umzug direkt<br />

unseren Abo-Vertrieb, damit Sie Ihre Zeitschrift<br />

auch weiterhin zuverlässig <strong>und</strong> pünktlich erhalten:<br />

inTime Media Services GmbH, Postfach 13 63, 82034 Deisenhofen<br />

Meine<br />

ZUKUNFT ist gesichert.<br />

Gut gerüstet <strong>für</strong> den Wachstumsmarkt Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziales.<br />

Podologe/in<br />

2-jähr. Vollzeitausbildung/3-jähr. berufsbegleitende Ausbildung<br />

IB-GIS mbH . Medizinische Akademie<br />

Breisgaustraße 3 . 76532 Baden-Baden . Tel. 07221 99658-0<br />

herta.kemmesat@ib-med-akademie.de<br />

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Secondhand-Kosmetik- <strong>und</strong> -<strong>Fuß</strong>pflegegeräte<br />

F<strong>und</strong>grube Sonja Mosch-Göttel, An- <strong>und</strong> Verkauf von neuen <strong>und</strong> gebrauchten Geräten.<br />

Tel. (0174) 9883832, (0 61 23) 79 96 12, Telefax (06123) 7029857<br />

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Schwerpunktthema<br />

<strong>Podologie</strong> 12/2011<br />

Warenpräsentation:<br />

Darauf kommt es an!<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011 31


Produkte<br />

Das Einsteigermodell<br />

Schleifkörper 524: Die weißen keramischen<br />

Schleifkörper in Zylinderform<br />

werden häufig zum Beschleifen der<br />

Na-gelfläche eingesetzt. Da eine<br />

Nagel-bearbeitung an verschiedenen<br />

großen bzw. kleinen Flächen mit dem<br />

weißen Schleifkörper 524 in der ISO-<br />

Größe 100 gegebenenfalls unhandlich sein kann, hat die Firma<br />

Busch ihr Sortiment um die ISO-Größe 055 ergänzt.<br />

Der neue kleine Durchmesser eignet sich hervorragend <strong>für</strong> kleine<br />

Flächen der Nagelkorrektur <strong>und</strong> -feinbearbeitung. Er ist sowohl<br />

in der Trocken- als auch in der Nasstechnik einsetzbar.<br />

Neueinsteigern bietet der „Kleine“ zudem eine im Kaufpreis günstige<br />

Alternative zu den hochwertigen Diamantschleifern.<br />

Die Schleifkörper sind mit dem CE-Kennzeichen <strong>für</strong> Medizinprodukte<br />

gekennzeichnet <strong>und</strong> eignen sich den Herstellerangaben<br />

entsprechend <strong>für</strong> alle üblichen Desinfektions-, Reinigungs-,<br />

<strong>und</strong> Sterilisationsmethoden bis 180 °C. Weitere Informationen<br />

können Sie <strong>beim</strong> Hersteller anfordern.<br />

g<br />

Busch GmbH & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach<br />

17–27, Telefon: 02263/860, Fax: 02263/2 07 41, www.<br />

busch.eu, E-Mail: mail@busch.eu<br />

Nagelpflege auf<br />

Knopfdruck<br />

Gehwol ® Fusskraft Nagel- <strong>und</strong> Hautschutz-Spray:<br />

Mit dem Nagel- <strong>und</strong><br />

Hautschutz-Spray steht Ihnen jetzt <strong>für</strong><br />

Ihre Arbeit am Patienten <strong>und</strong> zur Produktempfehlung<br />

ein äußerst effektives<br />

Präparat zur Verfügung.<br />

Die leicht spreitenden Ölkomponenten<br />

verteilen die Pflege- <strong>und</strong> Wirkstoffe<br />

optimal auf der Nagelfläche sowie<br />

im Nagelfalz. Sie sorgen <strong>für</strong> eine perfekte Pflege des<br />

Nagels <strong>und</strong> der ihn umgebenden Haut: Panthenol dringt leicht<br />

in Haut <strong>und</strong> Nägel ein. Es erhöht das Wasserbindungsvermögen<br />

der Nägel, verbessert deren Flexibilität <strong>und</strong> Stabilität.<br />

Zudem wirkt es bakterizid <strong>und</strong> fungizid. Bisabolol beruhigt<br />

<strong>und</strong> pflegt trockene <strong>und</strong> empfindliche Haut. Es besitzt antibakterielle,<br />

fungizide <strong>und</strong> sporozide Eigenschaften. Der bewährte<br />

Wirkstoff Clotrimazol schützt zusätzlich vor Pilzbefall.<br />

Darüber hinaus wirken Panthenol <strong>und</strong> Bisabolol entzündungshemmend<br />

<strong>und</strong> heilungsfördernd. Vitamin-E-Acetat regt<br />

das Nagelwachstum an.<br />

Ideal: Gehwol ® Fusskraft Nagel- <strong>und</strong> Hautschutz-Spray lässt<br />

sich ganz gezielt <strong>und</strong> damit äußerst sparsam anwenden. In<br />

der Regel reicht ein Dosierstoß <strong>für</strong> einen Nagel <strong>und</strong> die ihn<br />

umgebende Haut aus. Das Dosierventil begrenzt dabei den<br />

Dosierstoß auf die gerade notwendige geringe Menge, <strong>und</strong><br />

das rote Sprühröhrchen ermöglicht ein gezieltes Aufsprühen<br />

des sehr schnell einziehenden Pflegepräparates. Zusätzlich<br />

grenzt der enge Sprühwinkel die Benetzungsfläche ein.<br />

Damit wird auch ein sparsamer Verbrauch des Pflegepräparates<br />

garantiert.<br />

g<br />

Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />

Telefon: 05741/330–0, Fax: 05741/3473–00; www.gehwol.de;<br />

E-Mail: info@gehwol.de<br />

In der Weihnachtszeit:<br />

Geschenkideen <strong>für</strong> Ihre K<strong>und</strong>en<br />

Adventsbad: Erwärmt vom heißen Wasser <strong>und</strong><br />

umhüllt vom feinen Duft des exklusiven Lütticke-<br />

Adventsbades können Wind <strong>und</strong> Wetter draußen<br />

der winterlichen Stimmung nichts anhaben.<br />

Schenken Sie Ihren K<strong>und</strong>en zum Jahresende dieses<br />

wohlig-sinnliche Badevergnügen, das Körper<br />

<strong>und</strong> Seele entspannt.<br />

Das Advendsbad ist eines der attraktiven Geschenke, welche<br />

die Firma Lütticke in diesem Jahr wieder traditionell anbietet.<br />

Fordern Sie die „Weihnachtsangebote 2011“ an!<br />

g<br />

Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstraße 14,<br />

Telefon: 02354/90990, Fax: 02354/13434, www.luetticke.de,<br />

E-Mail: info@luetticke.de<br />

Für geschmeidige <strong>Fuß</strong>haut<br />

SÜDAcare <strong>Fuß</strong>creme mit 15% Urea: Für die<br />

optimale Pflege extrem trockener, spröder <strong>und</strong><br />

feuchtigkeitsarmer Haut. Ideal bei Hyperkeratosen<br />

<strong>und</strong> Rhagaden geeignet. Neben 15% Urea, welches<br />

eine keratolytische Wirkung auf die Epidermis<br />

hat, sorgt Schwarzkümmelöl <strong>für</strong> die Anregung<br />

des Stoffwechsels, die Regulierung von Verhornungen,<br />

<strong>und</strong> es verhilft der Haut zu neuer Flexibilität.<br />

Nachtkerzenöl wirkt der schuppigen, spröden<br />

<strong>und</strong> entzündeten Haut entgegen.<br />

Die <strong>Fuß</strong>creme ist frei von Konservierungsstoffen,<br />

Vaseline <strong>und</strong> Mineralöl.<br />

g<br />

SÜDA GmbH & Co. KG, 76137 Karlsruhe, Durlacher Allee<br />

109, Telefon: 07 21/82 44 92-300, Fax: 0721/82 44 92-311,<br />

www.sueda.de, E-Mail: info@sueda.de<br />

Vintage-Look <strong>für</strong> die Nägel<br />

Der Winter ist grau? – Und wie! Dezent <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

atemberaubend elegant sind die New-Vintage-<br />

Farben <strong>für</strong> Finger- <strong>und</strong> <strong>Fuß</strong>nägel von AKZENT direct.<br />

Besonders angesagt sind matte Grau-, Schlamm<strong>und</strong><br />

Brauntöne in den verschiedensten Nuancen,<br />

inspiriert von den Mode-Metropolen New York, Paris<br />

<strong>und</strong> London. Die Lacke sind sowohl einzeln, wie<br />

auch in einem attraktiven Verkaufsdisplay erhältlich.<br />

AKZENT direct GmbH, 63571 Gelnhausen, Zum Wartturm<br />

3, Telefon: 06051/92 26-0, Fax: 06051/91 06-9,<br />

www.akzent-direct.com, E-Mail: info@akzent-direct.com<br />

32 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


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BOOKSPOT<br />

VERLAG<br />

GMBH<br />

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1012107


Produkte<br />

Sicher arbeiten unterwegs<br />

steadY-Sicherheits-Stern: Seit Jahren hat<br />

sich der Walkstool aus dem Hause Ruck als<br />

effiziente Hilfe bei der ambulanten <strong>Fuß</strong>pflege<br />

bewährt. Robust, dabei leicht <strong>und</strong> enorm belastbar.<br />

Durch eine kleine, aber äußerst wirksame Verbesserung<br />

wird jetzt die Arbeit unter den manchmal<br />

extremen Bedingungen des mobilen Einsatzes<br />

noch ein wenig leichter.<br />

Nicht umsonst sind Behandlerstühle mit beweglichen<br />

Rollen ausgestattet, welche <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

Böden speziell gewählt werden sollten. Auch<br />

bei der ambulanten Tätigkeit sitzt man nicht statisch,<br />

sondern benötigt einen Aktionsradius<br />

<strong>für</strong> die jeweilige Arbeitsposition. Die fest<br />

montierten Gummifüße setzten dabei Grenzen.<br />

Außerdem hinterließen sie oft Spuren auf<br />

glatten Böden. Hier bringt der steadY-Sicherheits-Stern sofortige<br />

Hilfe. Er ist ein „Plus“ an Stabilität <strong>und</strong> Funktionalität <strong>für</strong> den<br />

Walkstool. Denn er hält die Beine unverrückbar in Position <strong>und</strong><br />

verhindert ein Einsinken bei weichen Böden. Zudem entlastet er<br />

die Gelenkkonstruktion <strong>und</strong> erhöht die Beweglichkeit auf allen<br />

Untergründen. Darüber hinaus hinterlässt er keine Spuren auf<br />

glatten Böden. Zudem ist der steadY-Sicherheits-Stern einfach<br />

anzubringen <strong>und</strong> kann <strong>für</strong> den Transport befestigt bleiben.<br />

Außerdem ist er auf alle Walkstool-Höhen einstellbar.<br />

g<br />

Hellmut Ruck GmbH, 75305 Neuenbürg, Daimlerstr. 23,<br />

Telefon: 07082/9 44 20, Fax: 07082/9 44 2-222, www. hellmutruck.de,<br />

E-Mail: kontakt@hellmut-ruck.de<br />

Perfekte Funktionalität<br />

<strong>und</strong> höchste Qualität<br />

<strong>Fuß</strong>pflegeschrank MEZZO 835:<br />

Der neue <strong>Fuß</strong>pflegeschrank aus<br />

dem Hause Baehr hat eine gegossene<br />

kunststoffbeschichtete Arbeitsplatte,<br />

die mit einer umlaufenden,<br />

erhöhten Abschlusskante ohne<br />

Fugen leicht zu reinigen <strong>und</strong><br />

unempfindlich gegen Desinfektionsmittel<br />

ist. Die Front des Schrankes ist grau-metallic, der Korpus<br />

lichtgrau <strong>und</strong> die edlen Griffleisten sind aluminiumeloxiert.<br />

Für ein sanftes Schließen sind die Schubladen mit einem Softeinzug<br />

ausgestattet; das Motorenfach (zum Beispiel <strong>für</strong> Spray<strong>und</strong><br />

Trockentechnik) verfügt über einen kugelgelagerten Auszug.<br />

In der Schublade mit UV-Licht zur keimarmen Aufbewahrung<br />

von Instrumenten ist Platz <strong>für</strong> vier Tabletts. Die beleuchtete<br />

Schublade ist standardmäßig mit zwei UV-Röhren ausgestattet;<br />

zwei Leuchtstoffröhren sind im Lieferumfang zusätzlich enthalten.<br />

Des Weiteren ist der <strong>Fuß</strong>pflegeschrank mit einer Befestigungsmöglichkeit<br />

<strong>für</strong> Lupen- <strong>und</strong> Handstückhalter rechts/links<br />

versehen sowie mit einer 4-fach-Steckdose in der Rückwand.<br />

Die leicht laufenden gummierten Rollen eignen sich <strong>für</strong> harte Böden<br />

<strong>und</strong> besitzen vorn eine Feststellbremse. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie <strong>beim</strong> Hersteller.<br />

g<br />

Gustav Baehr GmbH, 71332 Waiblingen, Max-Eyth-Str. 39,<br />

Telefon: 07151/95 90 2–0, Fax: 07151/1 84 44, www.baehrshop.de,<br />

E-Mail: info@gustav-baehr.de<br />

Podo<br />

logie<br />

11<br />

62. Jahrgang<br />

Journal <strong>für</strong> die professionelle<br />

medizinische <strong>Fuß</strong>pflege<br />

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />

Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />

E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />

Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />

Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />

Podologin, W<strong>und</strong>therapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />

Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />

Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />

Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />

Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />

Verlagsleitung/Anzeigen: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-38,<br />

E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39a vom 1.10.2011<br />

Informationen über Symposien <strong>und</strong> Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />

Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />

Vertriebs-/Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />

ABONNENTEN- <strong>und</strong> KUNDENSERVICE: Telefon: (089) 85 853 - 540,<br />

Fax: (089) 8 58 53 62-440, E-Mail: neuermerkur@intime-media-services.de,<br />

InTime Media Services GmbH, Postfach 1363, 82034 Deisenhofen<br />

<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 95,– Euro/190,– SFr. Für Referendare,<br />

Studenten, Schüler <strong>und</strong> Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />

47,50 Euro/85,– SFr. Einzelheft 11,50 Euro/23,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />

Versandkosten <strong>für</strong> Deutschland <strong>und</strong> Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten <strong>für</strong> die<br />

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />

wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte <strong>für</strong><br />

Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon: (0 89) 85 853 440,<br />

Fax: (08145) 99 97 95, E-Mail: neuermerkur-schule@intime-services.de<br />

BUCHBESTELLSERVICE: InTime Media Services GmbH, Postfach 1363,<br />

82034 Deisenhofen, Telefon: (0 89) 85853-833, Fax: (0 89) 85853-62-833,<br />

E-Mail: neuermerkur@ intime-media-services.de<br />

Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />

Beratung Social Media & Video: Uwe Kremmin, Christiane LeRuyet-Manow (Magical Media GmbH)<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />

D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />

E-Mail: info@vnmonline.de, Internet: http://www.vnmonline.de<br />

(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />

Druck: Weber Offset GmbH, Ehrenbreitsteiner Str. 42, 80993 München<br />

ISSN 1430-8886<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Urheber- <strong>und</strong> Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Bilder wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der<br />

Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruck rech ten,<br />

zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonder drucken,<br />

Fotokopien <strong>und</strong> Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag räum lich <strong>und</strong><br />

mengenmäßig unbeschränkt <strong>für</strong> die Dauer von zwei Jahren ferner folgende ausschließliche<br />

Nutzungsrechte am Beitrag ein:<br />

Das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung <strong>und</strong> elektronischen Speicherung auf einem<br />

Datenträger <strong>und</strong> in einer eigenen oder fremden Online-Datenbank, zum Download in<br />

einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am Bildschirm sowie zur<br />

Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur Nutzung an Dritte.<br />

Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist<br />

ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen<br />

Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt <strong>und</strong> von<br />

ihnen <strong>und</strong> dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhalt liche<br />

Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche<br />

Verpflichtung oder Garantie des Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften<br />

nicht <strong>für</strong> etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />

© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

Verlagskonten:<br />

HypoVereinsbank München 207 888, BLZ 700 202 70;<br />

Postbank München 38 980-806, BLZ 700 100 80;<br />

Stadt sparkasse München 42 173 823, BLZ 701 500 00.<br />

Für die Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6.<br />

Für die Niederlande: Postcheque-Girokantoor, Arnhem, Kto.-Nr. 2108981.<br />

Verlagskonto <strong>für</strong> Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />

Gerichtsstand: München<br />

34 © <strong>Podologie</strong>, LXII, Heft 11/2011


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Zwei Geräte in einem, so ist praktisches Arbeiten möglich: Im AirSpray Podo Modul sind die<br />

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DIN EN ISO 9001:2008<br />

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