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HDTV Künstliche Welten (Vorschau)

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NR. 1 JANUAR/FEBRUAR 2006 Deutschland: € 5,90 Österreich: € 6,70 Schweiz: SFR 11,80 BeNeLux: € 6,95<br />

NEU<br />

75 × „HD ready“:<br />

Die besten Plasmaund<br />

LCD-TVs<br />

im Überblick<br />

KÜNSTLICHE<br />

WELTEN<br />

Wie die Industrie digitale Wunder erschafft<br />

Heimkino-Test:<br />

Projektorhighlights<br />

von Sanyo, Mitsubishi<br />

und Metavision<br />

HD-Startschuss:<br />

ProSiebenSat.1 und<br />

Premiere schreiben<br />

Geschichte<br />

Checkliste:<br />

Legen Sie „HD ready“-<br />

Schummlern das<br />

Handwerk<br />

Farbenrausch:<br />

Philips-LCD mit<br />

Ambilight im Test


EDITORIAL<br />

Neues Denken<br />

In den vergangenen Monaten haben Fachleute wie<br />

Endkunden viel gelernt. Zum Beispiel, dass man<br />

unter Umständen in der heutigen Zeit des Überflusses<br />

einige Wochen Wartezeit einkalkulieren muss, um<br />

einen Fernseher geliefert zu bekommen, der auch in<br />

Zukunft noch voll einsatzfähig ist. Wir haben gelernt,<br />

dass in verborgenen Lagern noch viele Kisten stehen,<br />

in denen alte TV-Geräte schlummern, die noch<br />

irgendwie an den Mann gebracht werden müssen,<br />

obwohl sie technisch gesehen schon total veraltet sind.<br />

Außerdem haben wir gelernt, dass Deutschland in Sachen <strong>HDTV</strong> in Europa<br />

ganz weit vorne mitmischt, statt sich hinten anzustellen. Bei uns starteten die<br />

ersten werbefinanzierten Sender die Ausstrahlung in hochauflösender Qualität<br />

und Premiere drückt mit MPEG-4 einen neuen Standard in den Markt,<br />

auf den die Welt sonst noch mindestens zwei Jahre gewartet hätte. Wir vom<br />

Auerbach Verlag haben gelernt, dass der Start der HD+TV im August goldrichtig<br />

gewesen ist. Es besteht Aufklärungsbedarf im Fachhandel und bei<br />

den Endkunden. Über der Erwartung liegende Verkäufe und eine durchweg<br />

positive Resonanz bestärken uns im weiteren Ausbau der Aktivitäten. Ab sofort<br />

gibt es dieses Heft alle zwei Monate und damit Sie sich zu Hause oder auf<br />

der Arbeit einen Eindruck vom hochauflösenden Fernsehen machen können,<br />

haben wir dieser Ausgabe eine CD mit Material in HD-Qualität beigelegt. Als<br />

Partner haben wir die deutschen HD-Spezialisten von Ottonia Media gewonnen,<br />

die in eindrucksvollen Vergleichen zeigen, wie scharf ein Fernsehbild<br />

sein kann. Die <strong>HDTV</strong>-Etappen für‘s kommende Jahr sind schon jetzt gesetzt:<br />

Eine hochauflösende Fußball-WM im eigenen Land und die zur Dauermesse<br />

mutierte IFA laden ein. Wir werden für unsere Leser dabei sein und berichten<br />

über neue Trends und achten darauf, dass auch wirklich überall <strong>HDTV</strong> drin<br />

ist, wo „HD ready“ draufsteht.<br />

www.hdplustv.de<br />

Die<br />

Website<br />

für das<br />

bessere<br />

Fernsehen<br />

Florian Pötzsch<br />

Mitherausgeber HD+TV<br />

www.hdplustv.de


Leuchtfeuer<br />

ProSiebenSat.1 und<br />

Premiere starten<br />

ihre <strong>HDTV</strong>-Kanäle<br />

18<br />

92<br />

Exklusiv<br />

Premiere-<strong>HDTV</strong>-Receiver<br />

unter der Lupe<br />

76<br />

Konzertsaal<br />

Elac und Monitor<br />

Audio bezirzen mit<br />

feinen Klängen<br />

34<br />

Realität<br />

Mit den Ottonia-WM9-DVDs<br />

um die Welt<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

Lesen Sie auch DIGITAL FERNSEHEN<br />

Das Medienmagazin berichtet jeden<br />

Monat aktuell über alles Wissenswerte<br />

rund um das Digital TV. Die<br />

aktuelle Ausgabe ist jetzt am Kiosk<br />

erhältlich.<br />

NEUES<br />

06 Aufbruchstimmung<br />

07 Newsticker<br />

10 eDIT Filmakers Festival<br />

12 SED im Praxistest<br />

14 „HD ready“-Ratgeber<br />

STANDARDS<br />

03 Editorial<br />

59 HD+TV-Abonnement<br />

94 Testübersicht<br />

96 Marktübersicht<br />

98 <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />

98 Geschichten, die das<br />

Leben schreibt<br />

INHALTE<br />

17 The Show must go on<br />

18 <strong>HDTV</strong>-Start Premiere und Co.<br />

22 Hochauflösendes Internet<br />

24 Filmvorstellung: Narnia<br />

28 Harman-Kardon-Story<br />

30 <strong>HDTV</strong> in Japan<br />

32 Fraunhofer-Institut<br />

34 Ottonia-Media-DVDs<br />

36 Interview: Michael Paul<br />

38 Xbox 360: Das ganze Leben<br />

ist ein Spiel<br />

004 www.hdplustv.de<br />

Titelbild: Alias Wavefront, Maya © Copyright 2005 Alias Systems Corp. All rights reserved.<br />

Inhalt: ProSiebenSat.1, Ottonia Media, Buena Vista, Premiere, Archiv


Ewiges Eis<br />

In der Verfilmung der siebenbändigen Buchreihe<br />

„Die Chroniken von Narnia“ erwacht die Fabelwelt<br />

zum Leben – Näheres auf Seite 24<br />

Schotten-<br />

Preise<br />

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nur 339,00 €<br />

WISSEN<br />

41 Das Märchen vom<br />

hochauflösenden Bild<br />

42 PAL contra <strong>HDTV</strong><br />

44 Der richtige Sichtabstand<br />

45 DLP-Projektion<br />

48 Beschnittene Filmrollen<br />

52 LED-Technologie<br />

54 Technicolor<br />

56 Die DVD-Erben: Blau vs. Blau<br />

60 Vollbilder zusammengebaut<br />

KAUFBERATUNG<br />

62 „HD ready“-Skandal<br />

64 LCD-Projektor: Sanyo Z4<br />

66 Metavision vs. Mitsubishi<br />

70 Alternativen: Projektoren<br />

72 Onkyo-AV-Kombi<br />

76 ELAC gegen Monitor Audio<br />

80 Alternativen: Lautsprecher<br />

82 Thomson-DLP-Rückpro<br />

84 Panasonic-Viera-Plasma<br />

86 Philips-LCD mit Ambilight<br />

88 Alternativen: Flachbildschirme<br />

89 Schöner Wohnen<br />

92 Vor Ort bei Premiere<br />

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Fax (0342) 9 71 33 14


NEUES<br />

Der billige Jakob<br />

Endlich haben wir eine neue Regierung. Eine, die jetzt alles besser<br />

machen will. Eine, die alles besser machen muss. Vielfach höre<br />

ich heute etwas von „Ruder herumreißen“, „Zähne klappern“ und<br />

„Gürtel enger schnallen“. Ich frage mich in solchen Momenten immer<br />

wieder, ob unsere Politiker gänzlich den Sinn für die Realitäten<br />

dieses Landes verloren haben. Erstens reißen wir das Ruder heute<br />

nach rechts und morgen wieder nach links, zweitens zittern wir ob<br />

der hohen Gaspreise schon längst im kalten Wohnzimmer und der<br />

Gürtel ist bereits seit Jahren auf das letzte Loch eingestellt. Was wir<br />

nun brauchen, sind keine blöden Sprüche, sondern klare Perspektiven.<br />

Dann sind wir auch gerne bereit, nach der jahrelangen Dauerdiät<br />

sogar noch Heilfasten in den persönlichen Lebensplan zu<br />

schreiben. Mir kommt es so vor, als seien Sie, liebe Politiker, der billige<br />

Jakob in diesem Land und verkaufen ihre schlechte Politik im<br />

Sonderangebot. Wenn Handel und Industrie das genauso machen<br />

würden, ginge es auch mit der digitalen Unterhaltungselektronik<br />

in affenartiger Geschwindigkeit bergab. Wachstum heißt Innovation.<br />

Innovationen werden gekauft. <strong>HDTV</strong> ist das beste Beispiel.<br />

Die Lager der Hersteller sind leer, die Preise gehen nach oben, nicht<br />

nach unten. Der Boom wird dank der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2006 anhalten. Warum? Nicht weil die Hersteller dumme Sprüche<br />

klopfen. Nein – es ist einfach ein tolles Produkt mit einer Vision. So<br />

etwas brauchen Sie auch mal in der Politik.<br />

Stefan Goedecke<br />

Herausgeber HD+TV<br />

006 www.hdplustv.de


<strong>HDTV</strong> bei den Briten<br />

Im nächsten Jahr will BSkyB mit HD-Versionen<br />

von Sky One, Sky Sports, Sky Movies und Artsworld<br />

den Schritt ins HD-Zeitalter wagen. Wie<br />

Brian Sullivan, Sky’s Director für Produkte und<br />

Service, verkündete, werden die HD-Angebote<br />

von Sky für den Massenmarkt im Rahmen des Erschwinglichen<br />

liegen. Wie BSkyB bestätigte, sind<br />

Filme wie „Kill Bill 1“, „Spiderman 2“ und ‚„Big<br />

Fish“ fest im Repertoire eingeplant. Sendungen auf<br />

HD Sky One werden zum einen HD-US-Importe<br />

sein, zum anderen werden andere vom Standard-<br />

Format auf HD hochgerechnet. Auch der staatliche<br />

Anbieter BBC kündigte nahezu zeitgleich den Start eines eigenen HD-Kanals an.<br />

Auf BBC HD wird es ausgewählte Sendungen der Inlandsprogramme in hochauflösender<br />

Qualität zu sehen geben. Anders als die Sky-Kanäle soll BBC HD uncodiert ausgestrahlt<br />

werden. Sky erwartet, dass in Großbritannien 700 000 „HD ready“-Fernseher bis Weihnachten<br />

verkauft werden, bis nächstes Weihnachten sollen<br />

es zwei Millionen sein. RP<br />

Hoffnung fürs Kabel<br />

Der weltweit größte Technologiekonzern Microsoft und US-Kabelfirmen<br />

arbeiten an einer Technologie, die den Empfang von<br />

über das Kabel verbreiteten <strong>HDTV</strong>-Programmen erleichtern soll.<br />

Die Kooperation von Microsoft mit den US-Kabelfirmen wird als<br />

Hoffnungszeichen gedeutet: „Wir freuen uns über diese Kooperation<br />

in den USA, denn durch die Einführung dieser neuen Umwandlungsgeräte<br />

würde das Kabel als Infrastruktur gestärkt<br />

werden“, sagt Manuel Cubero, Direktor Kabel TV der Kabel<br />

Deutschland GmbH. Bill Gates hatte in zahlreichen<br />

Interviews bereits seinen Unmut über die kommenden<br />

DVD-Nachfolger geäußert – für ihn liegt die Zukunft<br />

bei Video-on-Demand ohne Datenträger. CT<br />

ewsticker<br />

Kabel Deutschland plant <strong>HDTV</strong>-Start für 2006<br />

Auch bei Kabel Deutschland sollen die Kunden demnächst in den Genuss des hochauflösenden Fernsehens<br />

kommen. „Wir werden definitiv im ersten Halbjahr 2006 starten“, so ein Unternehmenssprecher gegenüber<br />

HD+TV. „Die entsprechenden Vorbereitungen sind bereits angelaufen.“ Kabel Deutschland und<br />

ProSiebenSat.1 streiten jedoch noch darüber, ob die TV-Gruppe für die<br />

Einspeisung ins digitale Kabel des Netzbetreibers zahlen muss oder<br />

an dessen Einnahmen aus den Anschlussgebühren beteiligt werden<br />

soll. „Wir wollen <strong>HDTV</strong> auch über Kabel verbreiten, doch das<br />

hängt davon ab, ob wir uns mit Kabel Deutschland einig werden“,<br />

so eine Sprecherin der Sendergruppe. „2006 werden wir dann die<br />

Situation von <strong>HDTV</strong>, auch im Kabel, noch einmal eingehend analysieren“.<br />

TM<br />

Anzeige<br />

Neues | HD+TV | 1.2006 007


Windows im Wohnzimmer<br />

Mit der High Def BoxOne können Sie nicht nur DVDs und CDs abspielen<br />

und selbst erstellen, sondern auch das Internet auf den Fernseher<br />

zaubern. Mit der 200-GB-Festplatte werden DVDs, Videos und Musik<br />

kinderleicht archiviert. Das zeitlose Design und die hochwertige Chassisqualität<br />

aus Vollaluminium wandeln die kühle Schönheit vom Hochleistungscomputer<br />

zum Wohnzimmerblickfang. Der Preis dieses<br />

Multimedia-Centers beträgt 1 499 Euro. Im<br />

Januar startet High Def mit der BoxTwo eine<br />

weitere Ausbaustufe. Dank eines integrierten<br />

Verstärkers können bis zu 6 Lautsprecher direkt<br />

angesteuert werden. CT<br />

<strong>HDTV</strong> führt die Nationalelf zum Sieg<br />

Während sich der Fußball-Profi Michael Ballack kaum zwischen den Angeboten der verschiedenen Spitzenclubs<br />

entscheiden konnte, war die Verpflichtung, in Zukunft als <strong>HDTV</strong>-Botschafter für den japanischen<br />

Konzern Sony anzutreten, schneller getroffen. Im Rahmen der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2006 in Deutschland erläutert das Sport-Ass in einem Werbespot die wichtigsten Merkmale von<br />

„HD ready“-Fernsehern. Bei der Konkurrenz ist dagegen Nationalmannschaftscoach Jürgen<br />

Klinsmann untergekommen. Der Schwabe zeigt sein Gesicht neuerdings in Verbindung mit<br />

dem DFB-Sponsorpartner LG Electronics. „LG’s Plasmabildschirme als auch DVD-Spieler<br />

helfen uns beim Anschauen unserer Gegner in Richtung Fifa WM 2006“, lässt Klinsmann<br />

über seine Internetseite bekannt geben. Welcher Nationalspieler uns als nächstes mit seiner<br />

Stellungnahme zu <strong>HDTV</strong> überraschen wird, wissen wir noch nicht. Vielleicht fällt<br />

die Entscheidung zwischen Kahn und Lehmann. MA<br />

Come in, find out<br />

Im Zuge der Digitalisierung werden selbst bei kostspieligen Fernsehern<br />

die Anschlüsse knapp. Zum Glück gibt es externe DVI- und<br />

HDMI-Umschalter, die den Gerätefuhrpark auf sicheren Bahnen<br />

lenken. Der <strong>HDTV</strong>ision 4100 ist ein Umschalter für Bildnormen<br />

von 480i bis 1 080p und akzeptiert sowohl 50- als auch 60-Hz-Signale.<br />

Mittels HDMI-1.1-Kompatibilität können auch Tonformate<br />

übertragen werden. Den Helfer in der Not können Sie zum Preis<br />

von 399 Euro erstehen. CT<br />

008 www.hdplustv.de


Schotten-<br />

Preise<br />

Größer, schöner, jährlich: IFA<br />

Nach dem großen Erfolg der letzten Internationalen Funkausstellung haben die Veranstalter<br />

beschlossen, sich vom aktuellen Zwei-Jahres-Rhythmus zu verabschieden und die Unterhaltungselektronikmesse<br />

2006 erneut stattfinden zu lassen. Angeregt durch hohe Wachstumsraten,<br />

schnelle Produktentwicklungen und die rasant voranschreitende Digitalisierung<br />

sehen die Betreiber genügend Potenzial für ein jährliches Großereignis unter dem Berliner<br />

Funkturm. Die Entscheidung trifft jedoch bisher auf ein gespaltenes Echo. Vor allem die hohen<br />

Kosten stellen einige Unternehmen vor ein akutes Problem. So bezeichnete ein Sprecher<br />

von Toshiba die IFA als schlicht „nicht finanzierbar“. Andere Unternehmen prüfen derzeit<br />

ihre Optionen. So sieht u. a. der Marketing Manager von Denon gegenüber HD+TV „sehr<br />

interessante Alternativen“ zu einer jährlichen IFA. MA<br />

Kalt gestellt<br />

In den hintersten Ecken der IFA lauerten<br />

immer noch die interessantesten<br />

Produkte. Am Marantz-Stand<br />

erspähten wir einen DLP-Projektor,<br />

der dank metallener Hülle fast lautlos<br />

daher kommt. Ein Lens-Shift sichert<br />

zudem Aufstellungskomfort. Im<br />

Sommer 2006 könnte der Prototyp in<br />

Serie gehen – wir drücken die Daumen!<br />

CT<br />

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Bilder: Pioneer, Sony Pictures, Microsoft, Messe Berlin, LG, PR, VAP<br />

Initiative gegen <strong>HDTV</strong>-Kopierschutz<br />

Mit der Gründung der „inwa“ haben besorgte Enthusiasten eine Initiative für User-Rechte<br />

aus der Taufe gehoben. In Forendiskussionen sollen Unbedarfte mit den Themen des Kopierschutzes<br />

und der Auswüchse übertriebener DRM konfrontiert werden. Die Betreiber sind ein<br />

breit angelegtes Netzwerk von der Schweiz bis nach Japan. Einige engagieren<br />

sich auch in andern Zusammenhängen u. a. bei STOP1984. Viele<br />

Mitglieder arbeiten oder studieren im IT- und Medienbereich.<br />

Wer nicht nur die schönen Seiten der neuen<br />

Technikwelt kennen lernen möchte, sollte in Zukunft<br />

einen Blick ins Forum riskieren. www.<br />

not-hdtv-ready.pixelzauber.net CT<br />

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Neues | HD+TV | 1.2006 009<br />

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Auch wenn das Gemüse zum Anbeißen<br />

aussieht, im Film „Wallace and Gromit“<br />

besteht alles aus Knetmasse<br />

Bits, Bytes und Prominenz<br />

Der Kunst und Wissenschaft des bewegten Bildes widmete sich im Oktober das jährliche<br />

„eDIT Filmmaker’s Festival“ im Kino „Cinestar Metropolis“ in Frankfurt am Main. Bereits zum<br />

achten Mal zeigte die Veranstaltung zur digitalen Bewegtbildproduktion mit ihrem Programm<br />

eine konzentrierte Auswahl der wichtigsten Produktionen, Trends und Innovationen<br />

aus allen Bereichen des Filmemachens.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Dass im Weltall keine Raumschiffe<br />

einen intergalaktischen Krieg ausfechten,<br />

die Stadt Gotham auf keiner<br />

Landkarte verzeichnet ist und Charlies<br />

Schokoladenfabrik niemals Süßigkeiten auf<br />

den deutschen Markt bringt, ist logisch –<br />

schließlich existieren alle Geschehnisse nur in<br />

der Fantasie. Mit welch realistischen Zügen<br />

diese Träume jedoch Wirklichkeit werden,<br />

zeigten die einzelnen Veranstaltungen im Bereich<br />

der Computeranimation. Während die<br />

Heimkinofreunde voller Inbrunst die HD-<br />

Kanäle von Premiere und ProSiebenSat.1<br />

verschlingen, werkeln im Hintergrund findige<br />

Spezialisten an Orks, Außerirdischen und<br />

Knetfiguren. Dabei sind die Effektmagier<br />

weitestgehend unbekannt – einzig die Regisseure<br />

Spielberg und Lucas sind Kinogängern<br />

ein Begriff. Der Job eines Animators ist somit<br />

alles andere als publikumsträchtig. Doch<br />

wo die Altmeister in „Krieg der <strong>Welten</strong>“ oder<br />

„Die Rache der Sith“ inhaltlich versagen, holen<br />

die Techniker die Kohlen aus dem Feuer.<br />

Hilmar Koch, zuständig für die Computereffekte<br />

im vorerst letzten Sternenkrieg, erläuterte<br />

nicht nur die steigende Qualität bei<br />

der Entwicklung seiner Serie, sondern auch<br />

den unaufhaltsamen Fortschritt des neuen<br />

Zeitalters. Mit digitalen Kameras, Nachbearbeitung,<br />

Vervielfältigung und Wiedergabe ist<br />

das analoge Zeitalter bald in Geschichtsbüchern<br />

niedergeschrieben.<br />

Bilder mit Herz<br />

Ein Film ohne Story oder guten Hauptdarstellern<br />

ist nichts weiter als Zeitverschwendung,<br />

selbst wenn sie Massenschlachten eines<br />

„Königreich der Himmel“ oder die Kunstgriffe<br />

eines „Sin City“ vorweisen könnten.<br />

Deshalb lautete das Motto der eDIT: Ja zur<br />

Computeranimation, aber bitte unauffällig.<br />

Im Mittelpunkt aller Effektspektakel standen<br />

zudem bekannte Gesichter: Von Johnny<br />

Depp über Tom Cruise bis Bruce Willis<br />

geben sich immer mehr Darsteller handgemachter<br />

Klassiker den künstlichen <strong>Welten</strong><br />

hin. Und auch Christian Bale wird wohl am<br />

Set beruhigt sein Batman-Kostüm angelegt<br />

haben, denn seine in Schwärmen umherflat-<br />

010 www.hdplustv.de


Bilder: Presse eDIT, © 2005 DreamWorks Animation LLC and DreamWorks LLC. TM & © Aardman Animations, LTD., © UIP<br />

ternden Fledermausfreunde stammen ebenfalls aus dem<br />

Rechner. Um jedoch einen Bühnenfreak wie Regisseur<br />

Tim Burton zu bekehren, bedurfte es ungleich größerer<br />

Anstrengungen. Im virtuosen Bildermärchen „Charlie<br />

und die Schokoladenfabrik“ ging VSX-Supervisor Nick<br />

Davis zunächst von 300 Effektaufnahmen aus. Nachdem<br />

die Zurückhaltung Burtons jedoch in Euphorie umschlug,<br />

wurden die Computerszenen verdreifacht. Dass<br />

es aber nicht nur mit Zahlenspielereien zugeht, offenbarte<br />

die Vorpremiere zu „Wallace and Gromit – Auf der<br />

Jagd nach dem Riesenkaninchen“. Ganze vier Jahre werkelten<br />

die Aardman Studios an ihren Knetfiguren – jede<br />

Filmsekunde wurde per Hand animiert. Doch nicht nur<br />

auf der Leinwand bevölkern künstliche Wesen die Landschaften,<br />

sondern auch in der interaktiven Spielewelt ist<br />

die Computeranimation Trumpf. Mit Henry Labounta<br />

von EA Games sicherte man sich einen der größten<br />

Publisher unseres Planeten – ob Göttersimulation, Fußballspiel<br />

oder die Umsetzung von Peter Jacksons „Der<br />

Herr der Ringe“, Electronic Arts gilt als Machtmonopol<br />

der digitalen Unterhaltungselektronik.<br />

Kinogänger<br />

Bereits in der letzten Ausgabe haben wir Ihnen die Vorzüge<br />

des digitalen Kinos näher gebracht und auch auf der<br />

eDIT war dies eines der Streitthemen. Im Mittelpunkt<br />

der Gespräche stand jedoch nicht die Technik, sondern<br />

die Preise. Mit fast einer Million Euro für einen großzügig<br />

dimensionierten Kinosaal sind die Anschaffungskosten<br />

immens hoch. Deshalb sollen Unentschlossene<br />

mit Leasing-Angeboten oder Werbeauszahlungen zum<br />

Umrüsten überzeugt werden. Ob jedoch auch der Kinogänger<br />

den seit Jahren rückläufigen Besucherzahlen<br />

entgegenwirkt, weiß aus der Branche niemand so recht.<br />

Die unaufhaltsamen Verkäufe von Heimkinosystemen<br />

machen den öffentlichen Lichtspielhäusern schwer zu<br />

schaffen. Immerhin könnte die neue Technik auch einen<br />

Preis- und nicht zuletzt Zeitvorteil bringen – digitale Filme<br />

sind unkompliziert zu vervielfältigen und die Kosten<br />

für Filmrollen entfallen. Wer jedoch jetzt zögert, könnte<br />

am Ende einen hohen Preis dafür zahlen. Dass die digitale<br />

Welt kommt, steht fest, nur ihre Verbreitung wirkt<br />

momentan noch gehemmt.<br />

Ehrung<br />

Natürlich dürfen auch die prominenten Gäste nicht unerwähnt<br />

bleiben. Mit Kristanna Loken („Terminator 3“)<br />

wehte ein Hauch von Hollywood durch die Veranstaltung.<br />

Schauspieler Armin Mueller-Stahl und Oscar-Preisträger<br />

für Animation Phil Tipett („Rückkehr der Jedi Ritter“,<br />

„Jurassic Park“) wurden zudem mit den Festival Honors<br />

ausgezeichnet. Hessens Ministerpräsident Roland Koch<br />

überreichte an einem feierlichen und dennoch gelösten<br />

Abend den begehrten Preis, der bereits der Legende Stanley<br />

Kubrick zuteil wurde. Alles in allem eine durchweg<br />

gelungene Veranstaltung, findet auch Festivalleiter Sebastian<br />

Popp: „Wir haben den Eindruck, dass eDIT im achten<br />

Jahr dort angekommen ist, wo wir hinwollten. Zum<br />

einen wollten wir mehr internationale Teilnehmer gewinnen<br />

und zum anderen neben den Visual-Effects- und<br />

Postproduction-Spezialisten auch eine breitere Zielgruppe<br />

aus der gesamten Filmbranche ansprechen. Ich freue<br />

mich sehr, dass uns beides gelungen ist.“<br />

Ein Mann gegen die Angreifer<br />

aus dem Computer – Tom<br />

Cruise in „Krieg der <strong>Welten</strong>“<br />

Dinoflüsterer<br />

Dass die Arbeit an<br />

Computeranimationen nicht<br />

mit öffentlicher Berühmtheit<br />

einher geht, ist Normalität.<br />

Jedoch kann sich der<br />

Schöpfer von „Jurassic Park“<br />

und Co., Phil Tippett, mit<br />

einer ganz besonderen<br />

Huldigung rühmen: Die<br />

Dinosaurierart „Elaphrosaurus<br />

philtippettorum“ ist<br />

nämlich nach ihm benannt.<br />

v.l.n.r.: Birte Karalus, Udo Corts, Jaecki Schwarz, Tom Atkin, Sebastian Popp,<br />

Armin Mueller-Stahl, Phil Tippett, Roland Koch, Kristanna Loken<br />

Happy Birthday, Kristanna Loken!<br />

Glücklicher Preisträger und erfreuter Festivalleiter – Phil<br />

Tippett und Sebastian Popp<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 011


Schatzsuche<br />

Auf der IFA mussten die Fachbesucher für wirkliche Innovationen Schlange<br />

stehen oder wie wir, die Gunst der Stunde nutzen, um geschlossenen Veranstaltungen<br />

beizuwohnen. Hinter verriegelten Türen warteten dann Geheimnisse,<br />

wie Toshibas SED-Technologie. In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen<br />

bereits alle Hintergrundinfos geliefert, nun folgt die Praxis.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Diktatur?<br />

Die für unsere Geschichte<br />

unglückliche Abkürzung SED<br />

steht nicht etwa für ein Revival<br />

der sozialistischen<br />

Einheitspartei, sondern für<br />

“Surface-Conducted<br />

Electron-Emitter Display.”<br />

Die Funktionsweise ist<br />

ähnlich dem unserer Röhrenbildschirme.<br />

Statt eines<br />

wandernden Elektronenstrahles<br />

werden die<br />

Bildpunkte jedoch einzeln<br />

angesprochen. Ein flimmerfreies<br />

Bild und geringer<br />

Stromverbrauch sind der<br />

Lohn. Preislich werden die<br />

Bildschirme zu Beginn in<br />

hohen Sphären angesiedelt<br />

sein, obwohl die Produktion<br />

auf Dauer günstiger als bei<br />

Plasmabildschirmen ausfällt.<br />

Wir rechnen mit 9000 Euro<br />

für die ersten Modelle im<br />

nächsten Jahr.<br />

Auf drei Podesten versammelten sich alle Techniken<br />

von heute und morgen. Links stand ein<br />

Plasma der Firma Panasonic (auch wenn nicht<br />

als solcher auf den ersten Blick zu erkennen), rechts ein<br />

LCD-Bildschirm von Toshiba und in der Mitte thronte<br />

der SED-Prototyp. Die gezeigten Bilder waren allesamt<br />

HD-Material und zeigten eindringlich, weshalb Plasma<br />

und LCD nur eine Übergangsphase darstellen.<br />

Zum Greifen nahe<br />

Die Fahrt eines Skiläufers durch die weiße Pracht eines<br />

Berghanges vermittelte bereits die großen Stärken der<br />

SED-Technologie. Satte Helligkeitswerte, keinerlei Nachzieheffekte<br />

und eine plastische Darstellung – hier war<br />

der tiefblaue Himmel nicht bloß eine ebene Fläche, sondern<br />

vermittelte tatsächlich den Eindruck großer Weite.<br />

Noch deutlicher fielen die Nachtszenen aus. Während<br />

der Plasmabildschirm bereits heller zeichnet und damit<br />

die Bildtiefe eines SEDs verfehlt, wirkt der Toshiba-LCD<br />

erschreckend schwach. Die Nachtsequenzen schienen wie<br />

künstlich beleuchtet und allenfalls grau denn schwarz. Als<br />

das Antlitz einer Frau in Großaufnahme im<br />

Spiegel auftauchte und deren Hautporen fast<br />

einzeln zu erkennen waren, zeigte der Plasma<br />

deutliche Helligkeitsabstufungen und raubte<br />

dem schönen Gesicht seine Natürlichkeit<br />

– die SED-Technologie zeigte keinerlei Bildfehler.<br />

Als kurz darauf ein schwingendes Pendel<br />

und Laufschrift die Bildschirme passierten,<br />

musste wiederum die LCD-Technologie<br />

klein beigeben. Deutliche Nachzieheffekte<br />

ließen den Betrachter auch mit Brille nur<br />

schwerlich die vorbei fliegenden Worte entziffern. Selbst<br />

auf dem Plasma waren feine Unschärfen erkennbar. Alles<br />

im Lot hingegen wiederum beim SED-Bildschirm<br />

– jederzeit knackscharf und detailliert präsentierten sich<br />

auch filigrane Verzierungen. Ein Blick auf den jederzeit<br />

eingeblendeten Stromverbrauch signalisierte zudem: Die<br />

SED-Technologie schluckt nur die Hälfte eines LCD-<br />

Bildschirms und das bei gleicher Größe eines Plasmas.<br />

Wunderwaffe?<br />

Nun klingt alles wunderbar und nicht wenige werden<br />

sich wohl unruhigen Gewissens fragen, ob sich denn die<br />

Wartezeit bis zur Markteinführung 2006/2007 lohnt.<br />

Plasma und LCD-Bildschirme besitzen jedoch einen<br />

großen Vorteil: Obwohl sie technischen Beschränkungen<br />

unterliegen, sind sie langzeiterprobt. Auf die Frage,<br />

welche Lebensdauer ein SED-Bildschirm aufweist antwortete<br />

Toshiba nur: „Ähnlich wie ein Röhrenfernseher.“<br />

Sowohl die geringe Beanspruchung des Phosphors als<br />

auch der geringe Energieverbrauch zeugen jedoch von<br />

deutlich höhreren Lebenszyklen. Langzeittests liegen<br />

aber nicht vor. Die SED-Technologie krankt zudem an<br />

Einbrenneffekten, wie sie bereits bei der Röhre und der<br />

Plasma-Technik bedingt sind. Zumindest im Computerund<br />

Präsentationsbereich werden LCDs auch in Zukunft<br />

die Nase vorn haben. Der Präsentationsraum war zudem<br />

unnatürlich stark heruntergekühlt, vielleicht ein Zeichen,<br />

dass der Prototyp nur bei speziellen Temperaturen seine<br />

volle Leistung entfalten kann. Hoffentlich waren die arktischen<br />

Temperaturen keine Notwendigkeit für die Funktionsbereitschaft,<br />

denn in Sachen Bildqualität können<br />

sich die Herausforderer bereits heute warm anziehen!<br />

Bild: PixelQuelle, Toshiba<br />

012 www.hdplustv.de


Ihr guter Rat<br />

Getreu dem Motto: „Eine gute Idee ist umso besser, wenn sie nach außen<br />

getragen wird“, präsentieren wir Ihnen mit freundlicher Unterstützung des<br />

ZDF den WISO-Beitrag zur <strong>HDTV</strong>-Beratung. Im Zuge der IFA offenbarte das<br />

Wissensmagazin mit Michael Opoczynski die Gefahr eines Fehlkaufs und bot<br />

seinen Zuschauern die einfach wie geniale Möglichkeit, sich rechtlich gegen<br />

Betrug zu schützen. Für uns ein Grund, mit dem ZDF in Kontakt zu treten<br />

und diesen gelungenen Beitrag mit Papier und Tinte zu würdigen.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

014 www.hdplustv.de


Geräte haben nur eine kurze Lebensdauer und bilden ein<br />

schlechteres Bild ab als ein guter Röhrenfernseher.<br />

Flach gleich besser?<br />

Die wohl größte technische Errungenschaft von Plasmas<br />

und LCD-Fernsehern ist ihre flache Bauweise. Kein anderes<br />

Merkmal trug die Werte: „Modern“, „Design“ und<br />

„Qualität“ besser nach außen als die schmale Bauform.<br />

Während Zahlenspiele und technisches Kauderwelsch<br />

die Benutzer eher kalt ließen, war auch auf der diesjährigen<br />

IFA der Staunfaktor infolge der Bildschirme in<br />

Bilderrahmenform ungebrochen. Leider hat das flache<br />

Bild nichts mit <strong>HDTV</strong> und einer guten Qualität zu tun.<br />

Selbst ein Röhrenfernseher könnte in der Theorie HD-<br />

Signale abbilden. Auch das „echte Kinoformat“ 16:9 ist<br />

kein Kriterium für das neue Bilderlebnis. Filmliebhaber<br />

erleben DVDs bereits seit 10 Jahren in diesem Format.<br />

<strong>HDTV</strong> sorgt jedoch für einen einheitlichen Standard,<br />

denn sämtliches Material wird immer in 16:9 aufgezeichnet.<br />

Verzerrte Eierköpfe infolge des 4:3-Formates sind in<br />

Zukunft die Ausnahme. Somit bleibt am Ende der Vorteil<br />

einer fünffach höheren Auflösung und Bilder in Fotoqualität<br />

– dumm nur, wenn gerade hier der neue Bildschirm<br />

trotz „<strong>HDTV</strong>-fähig“-Aufdruck versagt.<br />

Bild: ZDF<br />

In Zeiten von Umsatzsteigerung können wir Sie nicht<br />

oft genug vor billigen Schnäppchen und „No-Name“-<br />

Produkten warnen. Doch selbst Markenfirmen sind<br />

vom Konsumschwindel nicht ausgenommen. Oftmals<br />

überdauern Produkte mit älterem Produktionsjahr die<br />

Zeiten unbeschadet hinter Schaufensterscheiben. Während<br />

nach außen keinerlei Unterschiede zu neuen Geräten<br />

festzustellen sind, mangelt es aber dennoch an inneren<br />

Werten. Slogans wie „<strong>HDTV</strong>-kompatibel“, „<strong>HDTV</strong>-fähig“<br />

oder „<strong>HDTV</strong>-tauglich“ werben mit der Glaubwürdigkeit<br />

eines Wetterberichtes. Diese Siegel besagen lediglich,<br />

dass <strong>HDTV</strong>-Signale verarbeitet, jedoch nicht mit der<br />

korrekten Auflösung dargestellt werden können. Solche<br />

Entscheidung<br />

Im Fachhandel oder im Großhandelsketten die qualitativen<br />

Unterschiede auszumachen, ist sicher nicht einfach.<br />

Folgende Ratschläge sollten Sie aber immer im Hinterkopf<br />

behalten. Nur Bildschirme mit dem offiziellen<br />

„HD-ready“-Symbol sind zukunftssicher. Das Symbol<br />

sollte zudem auf dem Karton und dem Bildschirm selbst<br />

angebracht sein – jeder Elektronikmarkt könnte das Siegel<br />

auch selbstständig neben dem Preisschild anbringen.<br />

Vergleichen Sie verschiedene Bildschirme nur in einer<br />

genormten Einstellung. Lassen Sie dabei die Schärfe-,<br />

Kontrast- und Helligkeitswerte in die Mittelposition stellen,<br />

die Farbtemperatur sollte auf „warm“ stehen. Dynamischen<br />

Kontrast und technische Helferlein müssen Sie<br />

deaktivieren oder auf einen geringen Wert stellen. LCDs<br />

wirken in heller Umgebung immer besser als im dunklen<br />

Raum – Plasmas spielen ihre Vorteile nur bei gedämpften<br />

Licht aus. Schwarze Anteile leuchten bei Plasmas nämlich<br />

so schwach, dass Umgebungslicht die Flächen bereits aufhellt.<br />

Hier gehen Kontrast und Bildtiefe verloren. Auch<br />

das Videokabel wird allzu oft stiefmütterlich behandelt.<br />

Während ein Bildschirm über das hochwertige HDMI-<br />

Kabel seine Informationen empfängt, muss sich sein<br />

Konkurrent mit der billigen gelben Videostrippe begnügen.<br />

Gleiche Kabel sind für faire Tests Vorraussetzung!<br />

Hilfreiche DVDs zum Bildschirmtest sind die Burosch<br />

Referenz DVD oder Peter Finzels Test Disc. Beide sind für<br />

rund 20 Euro unter www.burosch.de bzw. www.peterfinzel.de<br />

erhältlich.<br />

Brief und Siegel<br />

Mit dem Formular auf der<br />

nächsten Seite können Sie<br />

sich vom Händler die<br />

„HD-ready“-Eignung ihres<br />

zukünftigen Fernsehers<br />

schriftlich bestätigen lassen.<br />

Das gekaufte Gerät erfüllt<br />

die EICTA-Spezifikationenen<br />

(European Information &<br />

Communications Technology<br />

Industry Association) in allen<br />

Punkten. Für eine weitere<br />

Bewertung der Bildqualität<br />

müssen Sie aber dennoch<br />

selbst Vergleiche ziehen<br />

oder die Testberichte in<br />

Fachzeitschriften konsultieren.<br />

Neues | HD+TV | 1.2006 015


016 www.hdplustv.de © 2005 by WISO / ZDF


INHALTE<br />

Thomas Meyer<br />

Redaktion HD+TV<br />

„The show must go on“ – das sang nicht nur der selige Freddy<br />

Mercury, das wissen auch die Herren der ProSiebenSat.1 Media<br />

AG. Mein Gott, was war das für ein Paukenschlag, als die Münchener<br />

auf der Internationalen Funkausstellung noch vor Premiere-<br />

Schorsch Kofler den Start ihrer Sender in <strong>HDTV</strong> bekanntgaben!<br />

Zwar waren dann irgendwelche Eierköpfe von der FH Karlsruhe<br />

schneller und schickten ihren Sender HD Hit noch vor dem Start<br />

von ProSiebenSat.1 in die Netze von Kabel Baden-Württemberg,<br />

doch dafür drückte Edmund Stoiber höchstpersönlich auf den<br />

roten Knopf, um Deutschland ins hochauflösende Zeitalter zu<br />

befördern. Nun, der gute Edi geht doch nicht als Wirtschaftsminister<br />

nach Berlin und ProSieben HD und Sat.1 HD konnte mangels<br />

Receiver wochenlang niemand empfangen, doch was soll’s. In den<br />

Geschichtsbüchern wird nicht stehen: „Fernsehen für niemand!“<br />

Vielmehr wird der Knopfdruck am 26. Oktober 2005 als edle Pioniertat<br />

in die Annalen der TV-Geschichte eingehen, schließlich<br />

hat man bei ProSiebenSat.1 fürs Erste keinerlei Reichweitenvorteile<br />

durch die HD-Ausstrahlung, sondern nur Kosten durch die<br />

zusätzlich belegten Transponder. Das ist in Zeiten der durch Werbeausfälle<br />

ausgebluteten Kassen schon bemerkenswert, denn die<br />

TV-Macher werden – mit Ausnahme von Premiere, das für seine<br />

HD-Sender einen Zuschlag verlangt – nicht die Ersten, sondern<br />

die Letzten sein, die durch die Einführung des hochauflösenden<br />

Fernsehens profitieren. Erst einmal werden Receiver- und Fernseherhersteller<br />

sowie die Content-Provider den großen Reibach<br />

machen, bevor sich die Investition in <strong>HDTV</strong> auch für ProSieben-<br />

Sat.1 in Form höherer Zuschauerzahlen rechnen wird. Und seien<br />

wir doch mal ehrlich, der <strong>HDTV</strong>-Start von ProSiebenSat.1 ist ein<br />

sichtbares Zeichen, dass noch etwas geht im Jammertal Deutschland.<br />

Allein dafür, Herr Guillaume de Posch, sagen wir: „Chapeau!“<br />

Den Schwarzen Peter haben jetzt erst einmal andere: ARD, ZDF<br />

und RTL sowieso die Kabelnetzbetreiber mit Ausnahme von Kabel<br />

BW und EWT erst recht. Das „Kartell der Langsamen“ will lieber<br />

abwarten, bis sich <strong>HDTV</strong> am Markt durchgesetzt hat. Wenn das<br />

mal nicht ein böses Erwachen gibt, denn Sie wissen ja: „Wer zu spät<br />

kommt, den bestraft das Leben ...“<br />

Gelobt sei die edle Pioniertat<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 017


<strong>HDTV</strong> ist auf Sendung<br />

018 www.hdplustv.de


In der deutschen Fernsehlandschaft nimmt der <strong>HDTV</strong>-<br />

Zug an Fahrt auf. Bereits Ende Oktober startete die Pro-<br />

SiebenSat.1-Gruppe ins neue Fernsehzeitalter und auch<br />

Premiere ist seit Anfang Dezember mit von der Partie.<br />

HD+TV zeigt Ihnen, was Sie bei den neuen Programmen<br />

erwartet.<br />

VON RICARDO PETZOLD<br />

ProSieben HD und Sat.1 HD starteten<br />

am 26. Oktober als erste europäische<br />

Free-TV-Sender via Astra-<br />

Satellitensystem parallel zu der bisherigen<br />

SDTV-Qualität (Standard Definition TV)<br />

auch eine Ausstrahlung in <strong>HDTV</strong>-Qualität<br />

(High Definition TV). Auf den Medientagen<br />

München drückten der bayerische Ministerpräsident<br />

Edmund Stoiber, der Vorsitzende<br />

der ProSiebenSat.1-Gruppe, Guillaume de<br />

Posch, sowie der Präsident der Bayerischen<br />

Landeszentrale für neue Medien (BLM), Dr.<br />

Wolf-Dieter Ring, den roten Startknopf ins<br />

neue Fernsehzeitalter. In einer beeindruckenden<br />

Präsentation wurde den Gästen demonstriert,<br />

welche Vorteile <strong>HDTV</strong> mit sich<br />

bringt. Bisher können davon allerdings die<br />

Zuschauer in ihren heimischen Wohnzimmern<br />

kaum profitieren. Denn es gibt noch<br />

keine Receiver auf dem Markt. Nur eine ganz<br />

kleine Gruppe von Technikern bei den beteiligten<br />

Herstellern kam überhaupt in den Genuss,<br />

die Eröffnungsveranstaltung im hochauflösenden<br />

Standard zu sehen. Allerdings<br />

nannten auch diese Zuschauer noch keinen<br />

neuen MPEG-4- und DVB-S2-tauglichen<br />

Receiver ihr Eigen, sondern verfolgten den<br />

Start über einen <strong>HDTV</strong>-Kanal im herkömmlichen<br />

MPEG-2-Format. Dieser sporadische<br />

Feed konnte auch von bisher auf dem Markt<br />

befindlichen <strong>HDTV</strong>-Set-Top-Boxen wie dem<br />

Quali-TV-Receiver dargestellt werden. Eine<br />

Handvoll interessierter Freaks konnte somit<br />

live am Event des offiziellen <strong>HDTV</strong>-Starts<br />

in Deutschland teilnehmen. Wer allerdings<br />

seine Sat-Antenne nur auf Astra ausgerichtet<br />

hatte, konnte die Präsentation nur in<br />

herkömmlicher SDTV-Qualität auf N24 betrachten.<br />

Schade, dass sich die Situation bis<br />

Redaktionsschluss nicht entspannt hat. Auch<br />

den ganzen November sendeten die <strong>HDTV</strong>-<br />

Kanäle von ProSieben und Sat.1 wegen fehlender<br />

Empfangstechnik unter Ausschluss<br />

der Öffentlichkeit. Bei der Besichtigung des<br />

Premiere-<strong>HDTV</strong>-Labors in Unterföhring<br />

(Bericht ab Seite 92) wurde dies auch unserer<br />

Testredaktion klar. Im Kurztest zappte der Redakteur<br />

auf besagte HD-Kanäle und musste<br />

feststellen, dass auf ihnen gar kein Ton vorhanden<br />

war. Ein Mitarbeiter von Premiere<br />

teilte darauf hin mit, dass der Ton schon seit<br />

einem Tag ausgefallen sei. Die Notwendigkeit,<br />

den Fehler schnell zu beheben, sei nicht<br />

gegeben, da mangels verfügbarer Receiver eh<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 019


niemand die beiden <strong>HDTV</strong>-Kanäle empfangen<br />

könne. Auch ansonsten testen die beiden<br />

Unternehmen ProSiebenSat.1 und vor allem<br />

auch Premiere noch fleißig an den Übertragungsparametern.<br />

Die beliebte Serie „Navy CIS“ wird als eine der ersten<br />

Serien im kommenden Jahr in nativem <strong>HDTV</strong> bei Sat.1<br />

gezeigt<br />

HD-Programm<br />

Bei den beiden Programmen ProSieben HD<br />

und Sat.1 HD handelt es sich um einen SImulcast<br />

der normalen Programme, d. h. es<br />

wird parallel der gleiche Inhalt, jedoch in<br />

höherer Auflösung gesendet. Doch auch hier<br />

muss mit Tricks und Kniffen gearbeitet werden:<br />

Denn beide Sender haben das meiste<br />

Sendematerial (noch) nicht in <strong>HDTV</strong>-Qualität<br />

vorliegen. Stattdessen skalieren sie die<br />

verfügbare Qualität auf die <strong>HDTV</strong>-Auflösung<br />

hoch. Premiere-Chef Kofler hat das<br />

bereits abfällig als „aufblasen“ bezeichnet.<br />

Doch diese Technik ist nicht ungewöhnlich<br />

und in anderen Ländern wie Japan und den<br />

USA normal. Das Signal wird dabei in unkomprimierter<br />

Studioqualität von 720 × 576<br />

Bildpunkten (SDTV) auf 1 080 × 1 920 Bildpunkte<br />

(<strong>HDTV</strong>) hochgerechnet und erst<br />

dann in MPEG-2 oder MPEG-4 komprimiert.<br />

Das Resultat ist ein weitaus schärferes<br />

Bild als wenn man die SDTV-Qualität bereits<br />

komprimiert. Trotz der Hochrechnung des<br />

SDTV-Signals kann sich das „aufgeblasene“<br />

Bild sehen lassen. Die normale DVD-Qualität<br />

erreicht es allemal. Und das ist bereits ein<br />

Fortschritt gegenüber der normalen, stark<br />

komprimierten SDTV-Übertragung. Wie uns<br />

ProSiebenSat.1 auf Anfrage mitteilte, soll außerdem<br />

das Angebot an Sendungen in nativer<br />

<strong>HDTV</strong>-Qualität in den kommenden Monaten<br />

stark ausgebaut werden. Speziell Spielfilme<br />

haben dabei größte Priorität. Blockbuster<br />

wie „Manhattan Love Story“, „Star Trek<br />

X: Nemesis“, „Mona Lisas Lächeln“ oder die<br />

„Indiana Jones“-Trilogie machen dabei den<br />

Anfang. Aber auch ausgewählte Sat.1-Filme<br />

und die dritte Staffel von „Navy CIS“, die im<br />

Frühjahr startet, wird es in kompletter Auflösung<br />

zu sehen geben. Sendungen in nativem<br />

<strong>HDTV</strong> sollen in den TV-Zeitschriften mit<br />

einem <strong>HDTV</strong>-Logo gekennzeichnet werden.<br />

Dann wissen die Zuschauer schon vorher, ob<br />

ein Spielfilm wirklich in <strong>HDTV</strong> übertragen<br />

wird oder nur „aufgeblasen“ ist.<br />

Premiere nun Nummer zwei<br />

Als zweiter <strong>HDTV</strong>-Anbieter startet nun auch<br />

Premiere. Nach einer dreiwöchigen Verzögerung<br />

gingen am 3. Dezember die Kanäle<br />

HD Thema, HD Sport sowie HD Film<br />

auf Sendung. Doch auch das Münchener<br />

Unternehmen kann anfangs nur mit einer<br />

kleinen Zuschauerzahl rechnen. Zirka 4 000<br />

<strong>HDTV</strong>-Boxen vom britischen Hersteller Pace<br />

werden im Laufe des Dezembers fertig. Bei<br />

über 5 000 Premiere-Händlern in Deutschland<br />

ist das nur ein Tropfen auf den heißen<br />

Stein. Denn schließlich möchte jeder auch<br />

im Geschäft mit <strong>HDTV</strong> werben. Erst im Januar<br />

wird sich die Lage entzerren. Ab diesem<br />

Zeitpunkt wollen die beiden Receiverhersteller<br />

Pace und Humax mit der Massenauslieferung<br />

beginnen. Bei den Programmen setzt<br />

Premiere auf die Sparten Sport, Film und<br />

Dokumentation. Anders als bei der ProSiebenSat.1-Gruppe<br />

werden bei dem Pay-TV-<br />

Anbieter alle Sendungen in nativem <strong>HDTV</strong><br />

gezeigt. Somit ist immer eine sehr gute Qualität<br />

gewährleistet.<br />

Discovery HD<br />

Der erste Sender im Bunde, HD Thema, beschäftigt<br />

sich mit dem Genre Dokumentation.<br />

Der in Zusammenarbeit mit dem USamerikanischen<br />

<strong>HDTV</strong>-Pionier Discovery<br />

Channel betriebene Kanal setzt besonders<br />

auf Landschafts- und Tierdokumentationen.<br />

Bestechend scharfe Bilder und brillante Farben<br />

sollen die Zuschauer von HD Thema bezaubern.<br />

Die in <strong>HDTV</strong> produzierte Sendung<br />

„Blauer Planet“ entführt in die Paradiese<br />

unserer Erde und zeigt in plastischen Bildern<br />

die Schönheit von Mutter Erde. Dank der<br />

hochauflösenden Technik sollen die Bilder<br />

dem Zuschauer nahezu real erscheinen und<br />

ihn quasi ins Geschehen einbinden.<br />

Premiere HD Film<br />

Spielfilme und Serien in bester Bildqualität<br />

flimmern bei Premiere HD Film über die<br />

Mattscheibe. Besonderen Wert legen die Veranstalter<br />

darauf, Kinoqualität zu erreichen.<br />

Neben optimaler Bildqualität ist beim Spielfilmkanal<br />

auch exzellente Tonqualität sehr<br />

wichtig. Für den perfekten Heimkino-Sound<br />

wird eine große Anzahl der Spielfilme in<br />

Dolby Digital 5.1 und zusätzlich in Originalsprache<br />

ausgestrahlt. Doch auch für Aktualität<br />

ist gesorgt: Parallel zum Starttermin auf<br />

Premiere 1 wird es die meisten Blockbuster<br />

auch auf Premiere HD Film zu sehen geben.<br />

Da allerdings noch längst nicht alle Filme im<br />

hochauflösenden Standard produziert werden,<br />

muss speziell in der Anfangsphase mit<br />

zahlreichen Wiederholungen im Programm<br />

gerechnet werden. Das ist allerdings nicht<br />

zwangsläufig negativ zu bewerten, schließlich<br />

bietet sich dadurch die Möglichkeit, den<br />

Film zur Lieblingszeit anzuschauen.<br />

Premiere HD Sport<br />

Ohne Zweifel bildet das Highlight des neuen<br />

hochauflösenden Programmpaketes der<br />

Sportkanal. HD Sport, der in Zusammenarbeit<br />

mit Philips produziert wird, läutet<br />

deshalb auch das neue Fernsehzeitalter des<br />

Münchener Unternehmens ein. Der Startschuss<br />

fiel pünktlich mit dem Anstoß der<br />

Bundesligabegegnung Bayern München<br />

gegen den VfB Stuttgart. Mit Live-Übertragungen<br />

von Champions League und Bundesliga<br />

setzt man auf den Lieblingssport<br />

der Deutschen. Allerdings sollen auch Fans<br />

anderer Sportarten wie Eishockey, Basketball<br />

und US-Sport im Programm auf ihre<br />

Kosten kommen. Wichtige Events aus diesen<br />

Sportrichtungen wird es parallel zu Premiere<br />

Sport auch auf Premiere HD Sport zu bestaunen<br />

geben. Wer Aktionen von Michael<br />

Ballack oder David Beckham bis ins Detail<br />

sehen will, kommt um Premiere HD Sport<br />

nicht herum. Ein besonderes Highlight wird<br />

auch die Fußball-WM im kommenden Jahr<br />

darstellen. Bei der Weltmeisterschaft im eigenen<br />

Land hat es sich Premiere zum Ziel<br />

gesetzt, alle 64 Begegnungen im hochauflö-<br />

Bilder: ProSiebenSat.1, Premiere, Medientage München<br />

020 www.hdplustv.de


senden Format zu zeigen. So sollen Fans, die<br />

keine Karte für die Spiele erwerben konnten,<br />

dennoch auf ihre Kosten kommen. Einzig<br />

Freunde und Bekannte sollten für die bessere<br />

Stimmung noch eingeladen werden, denn<br />

diese stellt Premiere natürlich nicht mit zur<br />

Verfügung.<br />

<strong>HDTV</strong> kostet mehr Geld<br />

Das hochauflösende Premiere ist nicht gerade<br />

billig und wird auch nur zusammen mit<br />

einem regulären Abo angeboten. Eine weitere<br />

Einschränkung: Nicht jeder Premiere-Abonnent<br />

kann einen beliebigen <strong>HDTV</strong>-Kanal zusätzlich<br />

buchen. Voraussetzung ist, dass man<br />

bereits die Sparte in herkömmlicher Qualität<br />

abonniert hat. Soll also Premiere HD Sport<br />

zusätzlich abonniert werden, muss auch ein<br />

Premiere-Sport-Abo abgeschlossen sein. Wer<br />

HD Thema abonnieren möchte, braucht auch<br />

ein Premiere-Thema-Abo. Und nur Kunden,<br />

die ein Film-Abo ihr Eigen nennen, dürfen<br />

Premiere HD Film hinzunehmen. Einzig<br />

Abonnenten mit einem Komplett-Paket haben<br />

die freie Wahl und können für 12 Euro<br />

monatlich alle drei HD-Kanäle gleichzeitig<br />

abonnieren. Das ist eine große Ersparnis, da<br />

normalerweise jeder einzelne HD-Kanal mit<br />

14,90 Euro im Monat zu Buche schlägt.<br />

Weitere Anbieter<br />

Neben den beiden neuen deutschen <strong>HDTV</strong>-<br />

Anbietern ProSiebenSat.1 und Premiere ist<br />

auch weiterhin das paneuropäische <strong>HDTV</strong>-<br />

Paket von Euro 1080 hierzulande abonnierbar.<br />

Mit den Sendern HD 1, HD 2 und HD 5<br />

versucht der Pay-TV-Anbieter, der einen<br />

Großteil seiner Sendungen in der jeweiligen<br />

Originalsprache der Programme ausstrahlt,<br />

Fuß zu fassen. Allerdings müssen Zuschauer<br />

des Senders in Zukunft ihre Antenne bald<br />

drehbar machen oder einen zweiten LNB<br />

schielend montieren. Denn ab 1. Januar 2006<br />

wird HD 1 nicht mehr über 19,2 Grad Ost<br />

zu empfangen sein. Aus Kostengründen hat<br />

man sich entschieden, die Verbreitung des<br />

Programms in MPEG-2 auf dem beliebten<br />

Satellitensystem aufzugeben und zukünftig<br />

nur noch gemeinsam mit den Schwesterkanälen<br />

HD 5 und HD 2 über Astra 3 (23,5<br />

Grad Ost) zu senden. Inwieweit dies mit der<br />

bevorstehenden Aufschaltung in MPEG-4<br />

zusammenhängt, konnte man uns bis zum<br />

Redaktionsschluss nicht mitteilen. Auch eine<br />

unsererseits vermutete Rückkehr der Kanäle<br />

in MPEG-4 auf 19,2 Grad Ost wurde von<br />

Senderseite weder dementiert noch bestätigt.<br />

Fest steht aber bereits heute, dass auch weiterhin<br />

als Pay-TV gesendet wird. Dabei sollen<br />

die Receiver, wie es bereits heute der Fall<br />

Empfangsbereit<br />

Derzeit werden folgende Sender und <strong>HDTV</strong>-Kanäle in <strong>HDTV</strong> über Satellit übertragen:<br />

Sender Satellit Norm Codierung Frequenz<br />

in GHz<br />

Premiere HD (Film,<br />

Sport, Thema)<br />

Sat.1, ProSieben,<br />

Astra HD<br />

Polarisation<br />

Daten<br />

(Sym. ; FEC)<br />

Astra 19,2 Grad Ost MPEG-4 Nagravision 11,914 horizontal 27 500 ; 9/10<br />

Astra 19,2 Grad Ost MPEG-4 – 12,442 vertikal 27 500 ; 9/10<br />

Astra HD, HD 1 Astra 19,2 Grad Ost MPEG-2 – / Irdeto 12,168 vertikal 27 500 ; 5/6<br />

HD 1, H D 2, H D 5 Astra 23,5 Grad Ost MPEG-2 Irdeto 10,758 vertikal 22 000 ; 7/8<br />

Canal + Promo Astra 19,2 Grad Ost MPEG-2 – 12,581 vertikal 22 000 ; 5/6<br />

HD Forum Hot Bird 13 Grad Ost MPEG-2 – 11,242 vertikal 27 500 ; 3/4<br />

C More HD Thor 1 Grad West MPEG-2 Conax 11,389 horizontal 24 500 ; 7/8<br />

Astra HD Sirius 5 Grad Ost MPEG-2 – / Irdeto 12,245 vertikal 27 500 ; 7/8<br />

Red Bee Promo Astra 28,2 Grad Ost MPEG-2 – 11,481 vertikal 14 468; 3/4<br />

Pro Spieltag überträgt Premiere ein<br />

Match live im hochauflösenden Format<br />

ist, zusammen mit der Smartcard als Bundle<br />

vertrieben werden. Für die Zukunft plant<br />

Euro 1080 den Start weiterer Kanäle. Im ersten<br />

Schritt soll der Anfang des Jahres gestartete<br />

Kanal HD 2, der derzeit nur sporadisch<br />

Live-Ereignisse überträgt, weiter ausgebaut<br />

werden. Das letzte große Highlight auf HD 2<br />

war das Robbie-Williams-Konzert, welches<br />

live aus London gezeigt wurde. Langfristig<br />

sollen mit HD 3 und HD 4 zwei weitere Spartenprogramme<br />

im Paket platziert werden.<br />

Studenten schneller als die Industrie<br />

Neben den drei angesprochenen Anbietern<br />

ging mit HD Hit im Oktober ein weiterer<br />

<strong>HDTV</strong>-Kanal in Deutschland an den Start.<br />

Das Außergewöhnliche an dem im Netz von<br />

Kabel Baden-Württemberg verbreiteten Sender<br />

ist, dass es sich um ein Projekt der Fachhochschule<br />

in Karlsruhe handelt. Produziert<br />

und gestaltet wird HD Hit von Mitarbeitern<br />

des trimedialen Studentenmagazins „Extra-<br />

Hertz“, bei dem schon seit 2003 Sendungen<br />

in hochauflösender Qualität produziert werden.<br />

Anfangs wurde noch in interpoliertem<br />

<strong>HDTV</strong> durch entsprechendes Hochrechnen<br />

der Standardauflösung produziert. Ab Dezember<br />

2004 wurde die gesamte Produktionskette<br />

für die maximale <strong>HDTV</strong>-Auflösung<br />

entwickelt und umgesetzt. Da derzeit für die<br />

Kabelnetze noch keine MPEG-4-Technologie<br />

fertig gestellt ist, wird der Sender vorerst in<br />

MPEG-2 ausgestrahlt und kann somit auch<br />

mit herkömmlichen MPEG-2-<strong>HDTV</strong>-Receivern<br />

empfangen werden.<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 021


Spiel, Satz und Sieg<br />

Bei den Offenen Französischen Tennismeisterschaften wurde<br />

erstmals ein <strong>HDTV</strong>-Signal über eine breitbandige Internetleitung<br />

gesendet. Wann jedoch <strong>HDTV</strong> via ADSL in Frankreich<br />

und auch Deutschland starten wird, steht noch nicht fest.<br />

VON THOMAS MEYER<br />

So richtig Stimmung aufkommen wollte an diesem<br />

lauen Spätfrühlingstag im Stade Roland Garros<br />

nicht. So sehr hatte sich das Pariser Publikum<br />

auf den Auftritt von Mary Pierce im Finale der Offenen<br />

Französischen Tennismeisterschaften gefreut, doch nun<br />

wurde die Lokalmatadorin von der Belgierin Justine Henin-Hardenne<br />

mit 6:1 und 6:1 regelrecht vom Platz gefegt.<br />

„Spiel, Satz und Sieg“ hieß es aber nicht nur auf der<br />

roten Asche des Tennistempels im Bois de Boulogne, sondern<br />

auch im gleich nebenan liegenden Technikraum von<br />

France Télécom. Während Frankreich vor dem Fernseher<br />

mit seiner Mary mitlitt, setzte es parallel zur Niederlage<br />

seiner Heldin einen wichtigen Meilenstein in der <strong>HDTV</strong>-<br />

Geschichte. Am 2. Juni fand die weltweit erste Ausstrahlung<br />

von HD-Bildern über ein ADSL2+-Netz statt.<br />

France Télécom hatte eigens für die French Open ein<br />

lokales, 18 Mbit/s schnelles Breitbandnetz der zweiten<br />

Generation geschaffen. In Zusammenarbeit mit Alcatel,<br />

Tandberg und Broadcom wurden die Bilder der Tennis-<br />

Matches durch MPEG-4-HD-Komprimierung in einen<br />

Datenstrom mit 11 Mbit/s Bandbreite komprimiert.<br />

Eine Schlüsselrolle spielte dabei die IPTV-Set-Top-Box<br />

BCM97398 des kalifornischen Halbleiterherstellers<br />

Broadcom. „Der darin integrierte Dual-Channel-Chip“,<br />

erklärt Broadcom-Sprecher Aidan O‘Rourke gegenüber<br />

HD+TV, „taugt sowohl für HD- als auch für Personal-<br />

Bild: French Open bei Eurosport, France Télécom<br />

022 www.hdplustv.de


Video-Recorder- und Video-on-Demand-<br />

Applikationen und ist ein Prototyp für die<br />

Prozessoren künftiger DSL-Receiver, zumal<br />

er wahlweise auch für den Empfang von digitalem<br />

Kabel-, Satelliten- und Antennenfernsehen<br />

ausgerichtet werden kann.“ Im Pariser<br />

Experiment zauberte die Wunderbox, die im<br />

Technikraum von France Télécom stand, die<br />

HD-Bilder vom benachbarten Ascheplatz<br />

auf die dort bereitstehenden Bildschirme.<br />

Gleichzeitig war es möglich, während dieser<br />

Datenübertragung auch im Internet zu surfen.<br />

Techniker maßen Downloadgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 7 Mbit/s. Damit war<br />

das Experiment unter Bedingungen, wie sie<br />

später einmal der Endkunde vorfinden soll,<br />

vollauf gelungen.<br />

Wachstumsmarkt ADSL<br />

Wen wundert es bei diesen durchweg positiven<br />

Resultaten, dass die Marktchancen für<br />

Chips für die Übertragung von Fernsehsignalen<br />

über breitbandige Internetleitungen<br />

von Broadcom als sehr gut bewertet werden.<br />

„Wir rechnen“, so O‘Rourke, „mit einer Steigerung<br />

des Absatzes unserer Chips von 550<br />

Prozent in den nächsten fünf Jahren.“ France<br />

Télécom glaubt an einen Erfolg beim Massenpublikum<br />

bis 2007. „Pay-TV über ADSL<br />

hat in Frankreich bereits rund 190 000 Kunden“,<br />

so Konzernsprecher Nilou du Castel<br />

auf HD+TV-Anfrage. „Weitere Kanäle in<br />

HD-Qualität werden die Attraktivität dieser<br />

Angebote sicherlich noch weiter steigern.“<br />

Grundvoraussetzung für <strong>HDTV</strong> via ADSL<br />

ist aber erst einmal der Ausbau ausreichend<br />

schneller Netze. „Die Aufrüstung der<br />

ADSL-Netze in Paris auf Bandbreiten bis zu<br />

18 Mbit/s ist schon sehr weit fortgeschritten“,<br />

so du Castel weiter.<br />

In der Tat hat sich ADSL im Nachbarland<br />

als Übertragungsweg durchgesetzt, denn im<br />

Gegensatz zu Deutschland, wo die Haushalte<br />

in den Ballungsräumen weitestgehend durch<br />

TV-Kabel mit ihrem Fernsehprogramm versorgt<br />

werden, bleibt den Pay-TV-Betreibern<br />

sonst nur der Satellit, um ihre Programme<br />

zu verbreiten und neue Kunden zu gewinnen.<br />

Und zusätzlich zu attraktiven Inhalten<br />

wie Erstliga-Fußball und Hollywood-Kino<br />

kommt auch noch der Preis. Schon zum regulären<br />

Preis von 31,90 Euro pro Monat bekommen<br />

die Kunden eine 6 Mbit/s schnelle<br />

Internetleitung, den DSL-Receiver Livebox<br />

und das Ligue-1-Paket von Canal Plus. „Bis<br />

zum 18. Januar kostet dieses Paket sogar nur<br />

acht Euro für die ersten drei Monate“, so<br />

Unternehmenssprecherin Delphine Huchet<br />

gegenüber HD+TV. „Deshalb erwarten wir<br />

für das Geschäftsjahr 2005 noch einmal eine<br />

deutliche Steigerung der Abonnentenzahlen.“<br />

Wann jedoch Canal Plus auch <strong>HDTV</strong><br />

über ADSL anbieten wird, steht noch in den<br />

Sternen. „Im Moment läuft auf Astra unsere<br />

HD-Demoschleife im MPEG-2-Kompressionsstandard.<br />

Im nächsten Jahr wollen<br />

wir unser HD-Angebot dann via Satellit<br />

Im Technikraum von France Télécom liefen die Fäden der<br />

HD-Übertragung zusammen<br />

im MPEG-4-Standard starten“, so Huchet<br />

weiter. „<strong>HDTV</strong> muss sich dann erst einmal<br />

durchsetzen, bevor wir es auch über das<br />

Breitbandinternet anbieten.“<br />

Deutschland in der Warteschleife<br />

Auch in Deutschland ist hochauflösendes<br />

Fernsehen über die DSL-Leitung technisch<br />

möglich. Der Provider Hansenet bietet derzeit<br />

maximal 18 Mbit/s Bandbreite an, Versatel<br />

Deutschland kommt sogar auf bis zu<br />

20 Mbit/s und bis zur Fußball-WM 2006 will<br />

die Deutsche Telekom rund 2,9 Millionen<br />

Haushalte an ein bis zu 50 Mbit/s schnelles<br />

Glasfasernetz anbinden. Trotzdem hat<br />

Hansenet bis dato als einziger DSL-Provider<br />

überhaupt die Absicht, Internetfernsehen<br />

anzubieten. „Wir werden unseren Kunden<br />

bis spätestens März 2006 ein Bouquet aus<br />

Free- und Pay-TV-Sender anbieten“, erfährt<br />

HD+TV von Hansenet-Pressesprecher Carsten<br />

Nillies. „Technisch ist unser Netz in der<br />

Lage, <strong>HDTV</strong>-Kanäle zu übertragen. Letztendlich<br />

hängt es von den Sendern ab, ob sie auch<br />

<strong>HDTV</strong>-Übertragungen anbieten möchten.“<br />

Bei der ProSiebenSat.1 Media AG, deren Programme<br />

ProSieben und Sat.1 seit Oktober<br />

via Satellite im hochauflösenden TV-Standard<br />

senden, gibt man sich in Sachen <strong>HDTV</strong><br />

via DSL noch zurückhaltend. „Wir haben<br />

zwar mit T-Online bereits eine sehr erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit im Bereich Videoon-Demand“,<br />

so ProSiebenSat.1-Sprecherin<br />

Katja Pichler gegenüber HD+TV. „<strong>HDTV</strong> ist<br />

aber gerade erst gestartet und muss sich erst<br />

einmal auf dem Markt durchsetzen.“ Abwartend,<br />

aber grundsätzlich positiv eingestellt<br />

gibt man sich bei Premiere. „Für uns“, so<br />

Premiere-Sprecher Stefan Vollmer gegenüber<br />

HD+TV, „sind alle relevanten Übertragungswege<br />

interessant. Dazu zählt neben Kabel<br />

und Satellit in den nächsten Jahren sicherlich<br />

auch Breitbandinternet.“ Die Pionierarbeit<br />

in Sachen <strong>HDTV</strong> via Breitbandinternet dürften<br />

jedoch aller Voraussicht nach wieder mal<br />

die Franzosen leisten.<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 023


024 www.hdplustv.de


Märchenstunde<br />

Es gibt eine Welt fernab der unsrigen. Schlummernd und wartend in einem magischen Kleiderschrank<br />

lauern Mythen und Sagen auf all jene, die die Pforte zum Königreich Narnia betreten.<br />

Kreiert wurde der siebenteilige Roman „Die Chroniken von Narnia“ von C. S. Lewis. Regisseur<br />

Andrew Adamson sorgt nun dafür, dass alle ausgehungerten Fantasy-Liebhaber einen neuen<br />

Stern am Kinohimmel betrachten können. Dabei orientiert sich das Epos stark an jenen Tugenden,<br />

die den „Herrn der Ringe“ so besonders gemacht haben.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

C. S. Lewis erblickte am 29. November 1898 in Belfast<br />

das Licht der Welt. Nach seinem absolvierten<br />

Studium am Oxford College und seiner Zeit beim<br />

Militär während des Ersten Weltkriegs wurde er Dozent<br />

für Englische Sprache und Literatur. 29 Jahre lang hatte<br />

er diese Stellung inne und veröffentlichte nebenbei Gedichte<br />

und Erzählungen. 1926 traf Lewis den ebenfalls in<br />

Oxford dozierenden J. R. R. Tolkien, Autor von „Der Herr<br />

der Ringe“. Es entstand nicht nur eine enge Freundschaft,<br />

sondern beide teilten ihre Leidenschaft für alte Mythen<br />

und Sagen. Um ihre Art des Geschichtenerzählens einem<br />

breiteren Publikum näher zu bringen, gründeten sie mit<br />

weiteren Freunden 1933 einen Literaturzirkel, der sich<br />

„Inklings“ nennt. In den nächsten 16 Jahren trafen sie<br />

sich regelmäßig, um ihre Werke vorzutragen und zu besprechen.<br />

Die Idee für die Märchenwelt Narnia kam C. S.<br />

Lewis im Zweiten Weltkrieg. Während der Tod bringenden<br />

Bombenangriffe wurden Kinder zum Schutz aufs<br />

Land geschickt. Auch in Lewis’ Haus wurden einige Kinder<br />

untergebracht. Dies inspirierte ihn zu seiner ersten<br />

Geschichte rund um das magische Land Narnia. Im Jahr<br />

1950 wurde schließlich „Der König von Narnia“ („The<br />

Lion, the Witch and the Wardrobe“) veröffentlicht. Jedes<br />

Jahr erschien nun ein weiterer Band der insgesamt siebenteiligen<br />

Buchreihe, die als „Die Chroniken von Narnia“<br />

in die Literaturgeschichte einging.<br />

Das Tor zur Welt<br />

Das Geschehen könnte befremdlicher nicht sein: Deutsche<br />

Bomber werfen ihre explosive Fracht über der englischen<br />

Metropole London ab. Die metallenen Geschosse wandeln<br />

die Stadt in eine Feuersglut – von einer Märchenwelt<br />

Sieben Werke<br />

Clive Staples Lewis, von<br />

seinen Freunden kurz Jack<br />

genannt, gilt als einer der<br />

bedeutendsten Autoren<br />

fantastischer Literatur. Sein<br />

Machwerk, welches mit „Der<br />

König von Narnia“ im Jahr<br />

1950 begann, wurde im<br />

einjährigen Abstand<br />

veröffentlicht und hat sich<br />

bis heute weltweit 85<br />

Millionen Mal verkauft. Die<br />

Titel der Bücher lauten:<br />

„Der König von Narnia“,<br />

„Prinz Kaspian von Narnia”,<br />

„Die Reise auf der<br />

Morgenröte”, „Der silberne<br />

Sessel”, „Der Ritt nach<br />

Narnia”, „Das Wunder von<br />

Narnia” (chronologisch gesehen<br />

das „Prequel” zum<br />

ersten Buch) und „Der letzte<br />

Kampf”.<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 025


Skandar Keynes als Edmund, Georgie Henley<br />

als Lucy, Anna Popplewell als Susan und<br />

William Moseley als Peter (v.l.n.r.)<br />

„Ich bin sehr groß, sehr weiß und sehr, sehr böse.“ Tilda Swinton über<br />

ihre Rolle als Weiße Hexe Jadis<br />

Rinderwahnsinn: Ob sich dieser Minotaurus an die geltenden<br />

BSE-Richtlinien hält?<br />

Kindheitstraum<br />

Adamson: „Schon als Kind<br />

liebte ich ‚Die Chroniken<br />

von Narnia’. Als ich dieses<br />

Projekt angeboten bekam,<br />

war es wie ein Geschenk. Ich<br />

konnte auf keinen Fall<br />

ablehnen.“<br />

ist in den ersten Minuten weit und breit nichts zu sehen,<br />

denn Narnia beginnt in unserer Welt, zu Zeiten des Zweiten<br />

Weltkrieges. Um ihr Überleben zu sichern, werden<br />

die vier Kinder Edmund, Lucy, Peter und Susan von ihren<br />

Eltern aufs Land geschickt. Während der Kriegszeiten<br />

sollen sie im Haus von Professor Digory Kirke Schutz finden.<br />

Doch welches Kind lässt sich schon gern einsperren<br />

und so erkunden die vier voller Neugier das ungewöhnlich<br />

verwinkelte Anwesen. Während des Versteckspielens<br />

entdecken sie einen seltsamen Schrank, der ein Portal in<br />

eine andere Welt zu sein scheint und jeden, der das Portal<br />

betritt, in das magische Land Narnia entführt. Nachdem<br />

sich die fassungslosen Gemüter beruhigt haben, müssen<br />

die Kinder erkennen, dass auch in der Märchenwelt das<br />

Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist. Die böse Hexe<br />

Jadis brachte Narnia den ewigen Winter und unter der<br />

Kälte des Bannes versuchen die Kinder mit der Hilfe des<br />

rechtmäßigen Königs, dem Löwen Aslan, die Knechtung<br />

der Hexe zu brechen.<br />

Bildmagier<br />

Die Vorzeichen für ein visuelles Fest könnten besser nicht<br />

stehen. Richard Taylor und sein Produktionsteam WETA<br />

kümmern sich wie bereits im „Der Herr der Ringe“-<br />

Epos um die grafische Umsetzung des Fantasy-Romans.<br />

Seit Tolkiens Trilogie ist WETA zum gefragten Special-<br />

Effects-Studio gewachsen und während Peter Jackson<br />

mit „King Kong“ das Team zur Genüge fordert, kümmert<br />

sich Taylor höchstpersönlich um eines der größten<br />

Filmprojekte unserer Zeit. Doch ein Effektstudio sollte<br />

nicht ausreichen, um die Bilderpracht auf die Beine zu<br />

stellen. Zusammen mit den Studios Sony Imageworks<br />

(„Spider-Man 2”) und Rhythm & Hues („Ein Schweinchen<br />

namens Babe”) sowie der Firma KNB EFX Group<br />

werkeln erstmals die besten Computerkünstler an einem<br />

Film. Taylor selbst besitzt zu den „Chroniken von Narnia“<br />

weit größere Bezüge, als zum „Der Herr der Ringe“:<br />

„In jungen Jahren waren meine Lesekünste alles andere<br />

als gut, weshalb mir C. S. Lewis’ leicht verständliche Geschichten<br />

mehr zusagten als die schweren Brocken der<br />

‚Der Herr der Ringe‘-Trilogie“. Dabei tummeln sich in<br />

der Welt von Narnia mehr Fabelwesen und liebevolles<br />

Getier als in Tolkiens Welt. Hier trifft sich das „Who is<br />

who“ der Mythologie – vom Zentauren bis zum Greifen<br />

ist alles vorhanden, was das Fantasyherz begehrt und<br />

selbst die Bösewichte sind dabei weit schmucker, als die<br />

vermoderten Orks in der Welt von Mittelerde. „Nur weil<br />

sie die Bösewichte sind, müssen sie noch lange nicht in<br />

Bilder: Buena Vista<br />

026 www.hdplustv.de


Kinder an die Macht: Während Peter auf<br />

Schwert und Schild vertraut, setzt Susan auf<br />

die Kraft des Löwen: Ihr Bogen symbolisiert<br />

Aslans Antlitz<br />

heruntergekommenen Rüstungen auftreten“, so Taylor.<br />

Die größten Schwierigkeiten bereiteten dem Produktionsteam<br />

die glaubhafte Darstellung der Fabelwesen, wie<br />

den Zentauren, die halb Mensch und halb Tier sind. Die<br />

Verknüpfung von Computereffekten und Prothesen war<br />

ungleich herausfordernder als die Massenansammlungen<br />

von Orks in „Der Herr der Ringe“. Aber auch die Requisiten,<br />

Schwerter, Rüstungen und Gewänder sind ungleich<br />

detailverliebter und noch glaubhafter – hier setzt WETA<br />

neue Standards.<br />

Die Bürde<br />

Die Vergleiche zum „Der Herr der Ringe“ hört vom Produktionsteam<br />

niemand gern, schon gar nicht Regisseur<br />

Andrew Adamson („Shrek“). Doch ein Vergleich beider<br />

Epen drängt sich geradezu auf. Sowohl Tolkien als auch<br />

Lewis schufen <strong>Welten</strong> gigantischen Ausmaßes, sowohl<br />

Mittelerde als auch Narnia wurden in Neuseeland verwirklicht<br />

und beide Filme zeigen eine unglaubliche Liebe<br />

zum Detail, wie wir sie nur selten erleben dürfen. Man sollte<br />

jedoch nicht den Fehler begehen, Tolkiens und Lewis’<br />

Welt miteinander zu vergleichen oder gar gegeneinander<br />

auszuspielen. Wie beide Schriftsteller aus Freundschaft<br />

und purer Inbrunst ihre Werke geschaffen haben, so werkelt<br />

auch Regisseur Adamson nicht mit der Maxime, Peter<br />

Jacksons Lebenswerk übertrumpfen zu wollen. Er will<br />

Lewis jene Ehre erweisen, die auch Tolkien zuteil wurde –<br />

einen Film zu erschaffen, der dem verstorbenen Schriftsteller<br />

selbst Freude bereitet hätte und seinen Traum der<br />

Worte in Bilder umsetzt. Die Welt von Narnia besticht<br />

durch ihre liebevollen Details und die bunt gemischten<br />

Völker – hier leben die Tiere gleichberechtigt mit den<br />

Menschen. Solch mächtige Kreaturen wie den König von<br />

Narnia, den Löwen Aslan, die liebenswürdigen Biber, die<br />

die Kinder auf deren Reise begleiten, Maugrim, den wilden,<br />

grauen Wolf und viele andere Wesen, die noch nie<br />

zuvor auf der Leinwand zu sehen waren, bereichern die<br />

Fantasywelt ungemein und stechen in ihrer Lebhaftigkeit<br />

aus der Masse der Computer-Filmwelt heraus. Die<br />

Weltpremiere des Filmspektakels fand am 7. Dezember in<br />

der Heimat von C. S. Lewis in London statt, bei dem auch<br />

Prinz Charles, der Prinz von Wales, und Camilla Parker-<br />

Bowles, die Fürstin von Cornwall, anwesend waren. In<br />

Deutschland startete der erste Teil einen Tag später, am<br />

8. Dezember. Im Gegensatz zur „Der Herr der Ringe“-<br />

Trilogie ist das Epos gar auf sieben Teile ausgelegt. Sollte<br />

Narnia auch an den Kinokassen punkten, dann dürfte für<br />

Fantasyliebhaber eine glorreiche Zukunft beginnen.<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 027


„Sie werden herausfinden,<br />

wo unser Weg hinführt,<br />

wenn Sie erkennen, welchen<br />

Weg wir gegangen sind.“<br />

Sydney Harman<br />

028 www.hdplustv.de


Vernunft bezwingt Willkür<br />

Wenn jeder von uns eines Tages auf sein Leben zurückblickt und sich fragt: „Was habe ich<br />

erreicht, was habe ich bewegt?“, so können wohl nur die wenigsten mit einem Mann Schritt<br />

halten, der auch nach über 80 Jahren nicht müde wird, bestehende Grenzen zu brechen. Er<br />

veränderte mit seinen Programmen das wirtschaftliche Denken der amerikanischen Industrie,<br />

belebte die schwächelnde Schuhindustrie in den 70er Jahren, er ist Aufsichtsrat sowie aktives<br />

Mitglied an führenden Universitäten wie Harvard und für die Musikliebhaber gilt er als Vater<br />

der Highfidelity. Sein Name: Sydney Harman.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Bild: Harman Kardon<br />

Dr. Harmans Schaffen in der Welt der<br />

Audio-Elektronik wird auf der ganzen<br />

Welt wahrgenommen. Obwohl<br />

seine Arbeit niemals die Aufmerksamkeit von<br />

anderen Persönlichkeiten erregt und er das<br />

Rampenlicht so gut es geht meidet, erkennt<br />

man vom New Yorker Broadway bis zum<br />

Opernhaus in Sydney die gleichen leidenschaftlichen<br />

Schriftzüge Sydney Harmans.<br />

„Die Firma verbindet vor allem eines: die<br />

Liebe zur Musik und ihre makellose Darbietung.<br />

Wenn wir gute Arbeit abliefern, werden<br />

sie diese Ansprüche in unseren Produkten<br />

wieder finden. Ein Produkt offenbart nicht<br />

nur die Ursprünge einer Firma, sondern auch<br />

deren Wert.“ Diese Prinzipien gehen auf die<br />

40er Jahre zurück, in denen Harman in einer<br />

Produktionsstätte für Lautsprecheranlagen<br />

arbeitete. Frei nach dem Motto: „Geborgt ist<br />

noch längst nicht gestohlen“, versuchten sein<br />

Chefingenieur und er neue Wege zu finden,<br />

um Aufnahmen zu Hause perfekt wiederzugeben.<br />

„Wir haben damit nicht nur unsere<br />

Freunde, sondern auch unsere Familie verblüffen<br />

können. Diese kamen in unser Appartement<br />

und sahen plötzlich eine Sperrholzkiste<br />

mit einem riesigen Lautsprecher<br />

im Inneren an der Wand prangen. Zu dieser<br />

Zeit hörte man noch vorrangig Aufnahmen<br />

auf bescheidenen Grammophonen. Ich war<br />

mir schon damals sicher, dass viele Leute<br />

eine kleine Firma unterstützen werden, die<br />

der Musik Leben einhaucht.“<br />

Erfüllung<br />

Also setzten er und der Chefentwickler<br />

Bernard Kardon ihre wagemutigen Ideen in<br />

die Tat um und hoben 1953 das Unternehmen<br />

Harman Kardon aus der Taufe. „Wir<br />

waren damals einer der wenigen Pioniere, die<br />

die Highfidelity salonfähig gemacht haben.“<br />

Auf Handelsmessen präsentierten Harman<br />

und Kardon ihre revolutionären Produkte<br />

den staunenden Besuchern. „Zu Beginn fanden<br />

die Hi-Fi-Shows in einem New Yorker<br />

Hotel statt. Jeder Hersteller präsentierte seine<br />

Komponenten auf die gleiche, emotionslose<br />

Weise und die Aufnahmen von Richard<br />

Strauss’ ‚Also sprach Zarathustra‘ erschlugen<br />

den Hörer durch die unbändige Dynamik<br />

regelrecht. Als die Besucher jedoch unseren<br />

Raum betraten, sahen sie keine Pupillen-malträtierenden<br />

Lichter, sondern einzig ein gemütliches<br />

Zimmer mit ansprechender Musik,<br />

denn in unserem Zimmer lief ausschließlich<br />

Frank Sinatra. Zu ihrer Überraschung haben<br />

die Hörer Sinatra noch nie in dieser Qualität<br />

gehört und nicht wenige betraten unser Zimmer<br />

und fragten: „Oh mein Gott, wo ist er?“<br />

An diesem Tag gab es nur wenige, die sich<br />

Herrn Strauss anhören wollten, die meisten<br />

bevorzugten Frankie.“ Natürlich konnten<br />

beide aus einer Idee noch lange keinen Profit<br />

schlagen, weshalb die Vermarktung oberste<br />

Priorität hatte. Harman wurde nun vor allem<br />

ein Kind der Straße. „In den Anfangstagen<br />

gab es noch keine Industrie in unserem<br />

Sektor, keine Vermarkter oder Händler. Also<br />

fuhr ich Meilen um Meilen mit meinem Auto<br />

durch die USA. Ich fuhr drei Wochen durch<br />

Texas, Oklahoma und Missouri. Man fährt<br />

alle kleinen Städte ab und trifft sich mit Leuten,<br />

um unsere neuen Techniken vorzustellen<br />

– oder auch nur um etwas zu Essen. Wenn es<br />

mal gut lief, konnte ich 18 bis 20 Leuten unsere<br />

Produkte vorstellen.“<br />

Anders denken, anders handeln<br />

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Wahrscheinlich<br />

stehen Sie im Morgengrauen auf, bahnen<br />

sich Ihren Weg im Berufsverkehr zu<br />

jenem Platz, an dem Sie 40 Stunden in der<br />

Woche verweilen. Doch stehen Sie hinter<br />

Ihrem Beruf? Können Sie Entscheidungen<br />

der Führungsetagen nachvollziehen? Sydney<br />

Harman konnte über unsinnige Management-Verordnungen<br />

und dumpfe Arbeitsabläufe<br />

nur den Kopf schütteln. Am<br />

Quaker Collage lehrte er Theorien, indem<br />

er die Selbstbestimmung der Studenten für<br />

zukünftige Aufgaben stärkte. Das lethargische<br />

Arbeiten, immer wartend auf den<br />

Pausengong, gleicht mehr einer Legebatterie<br />

denn eines gesunden Arbeitsverhältnisses.<br />

Dr. Harmans Methoden, die Arbeitnehmer<br />

zu stärken, waren deshalb sehr unorthodox.<br />

Die Fabriken von Harman International in<br />

China bieten Klimaanlagen, Duschen, Englisch-Unterricht<br />

und monatliche Feiern, auf<br />

denen die Arbeitnehmer mit den Geschäftsführern<br />

völlig unverkrampft in Kontakt treten<br />

können. Als sein Unternehmen in den<br />

90er Jahren Kosten senken musste, setzte er<br />

seine Arbeiter nicht einfach auf die Straße,<br />

sondern gliederte sie in andere Produktionszweige<br />

ein, wie die Herstellung von Uhren<br />

aus Holz. Für Sydney Harman ist es immer<br />

wichtig gewesen, dass auch der normale Arbeiter<br />

am Fließband als gleichwertiges Mitglied<br />

des Unternehmens angesehen wird.<br />

Für ihn stellt die emotionale Bindung zur<br />

Firma eine Schlüsselrolle dar. „Es gibt viel<br />

zu viele Unternehmer, die die Aktionäre, die<br />

Banken und Wirtschaftsanalysten an erster<br />

Stelle sehen. Dabei sind es doch die Arbeiter,<br />

die die Produktivität wahren und der Firma<br />

ein Fundament aufbauen. Was für den Arbeitnehmer<br />

gut ist, ist doch auch ein Fortschritt<br />

für das gesamte Unternehmen, oder<br />

etwa nicht?“<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 029


<strong>HDTV</strong> im Land<br />

der aufgehenden Sonne<br />

Die Eltern des hochauflösenden Fernsehens müssen Japaner gewesen sein. Allerdings brauchte<br />

das Baby gut 20 Jahre, ehe es erste Schritte machen konnte. Während der Olympischen<br />

Spiele 1964 entstand die Idee. 1984 kam es in Los Angeles zur Generalprobe. Inzwischen ist<br />

digitales <strong>HDTV</strong> in Japan die Regel. Das analoge Fernsehen wird am 24. Juli 2011 abgeschaltet.<br />

VON RAINER BÜCKEN<br />

030 www.hdplustv.de


Mit den Olympischen Sommerspielen<br />

in Tokio begann 1964<br />

fernsehtechnisch eine neue Zeitrechnung.<br />

Ein Großaufgebot an Fernseh-<br />

Studiotechnik brachte die ersten „TV-Olympics“<br />

in Millionen von Haushalte. Im großen<br />

Stil wurden erstmals Farbkameras mit der<br />

NTSC-Technik genutzt. Doch die Qualität<br />

war mäßig, passte so ganz und gar nicht in<br />

die perfekte Welt der japanischen Fernsehgewaltigen.<br />

So kam es zu einer Zusammenkunft<br />

von Wissenschaftlern und Technikern,<br />

in der über ein deutlich besseres Fernsehsystem<br />

als NTSC diskutiert wurde. Mehr Zeilen,<br />

ein größeres und breiteres Bild, bessere<br />

Farben und vor allem ein besserer Ton - das<br />

waren die Forderungen, zu denen in den folgenden<br />

Jahren intensiv geforscht und entwickelt<br />

wurde. Alles aus der frühen NTSC-Zeit<br />

kam auf den Prüfstand - Kameras, MAZen,<br />

Studio- und Übertragungstechnik sowie die<br />

Endgeräte. Damals waren das nur Röhrengeräte,<br />

doch die Forderung nach einem flachen<br />

Bild, das an die Wand gehängt werden<br />

kann, sorgte schon frühzeitig für ein neues<br />

Denken.<br />

Antriebsfeder<br />

Hauptpromotoren der neuen Technik waren<br />

die japanische Fernsehanstalt NHK, Nippon<br />

Hoso Kyokai und die Japan Broadcasting<br />

Corporation. Die Technik wurde schrittweise<br />

entwickelt und durch einige Universitätsinstitute<br />

und große Elektronik-Konzerne wie<br />

Matsushita, Sony, Ikegami, Toshiba und Hitachi<br />

unterstützt. Das alles kostete viel Geld.<br />

Allein NHK soll von 1964 bis 1989 dafür<br />

etwa 150 Millionen US-Dollar eingesetzt haben.<br />

Die Regierung - vor allem das damalige<br />

Postministerium MPT (Ministry of Posts<br />

and Telecommunications) - dürfte ab 1983<br />

rund 600 Millionen spendiert haben. Die<br />

Investitionen der Unternehmen sind nicht<br />

bekannt. Japanische Schätzungen gehen von<br />

insgesamt über zwei Milliarden Dollar aus.<br />

Dafür kam aber auch ein System zustande,<br />

das noch heute die Basis der Technik von<br />

morgen ist. Zwanzig Jahre nach den ersten<br />

<strong>HDTV</strong>-Gesprächen wurde das neue Equipment<br />

erstmals eingesetzt - 1984 während der<br />

Olympischen Spiele in Los Angeles. Zum<br />

ersten öffentlichen Auftritt der analogen Hi-<br />

Vision-Technik kam es ein Jahr später auf<br />

der Science-Expo ‘85 in Tsukuba. Hunderte<br />

von <strong>HDTV</strong>-Monitoren, Magnetaufzeichnungsgeräten<br />

und Bildplattenspielern waren<br />

nur für einen Zweck zusammengetragen<br />

worden - der Welt den Stand von <strong>HDTV</strong> zu<br />

präsentieren. Das System bestand aus 1 125<br />

Zeilen, einem Bildseitenverhältnis von 5:3<br />

und einer Halbbildfrequenz von 60 Hertz.<br />

Auch das Bandbreite reduzierende MUSE-<br />

System (Multiple Sub-Nyquist Sampling Encoding)<br />

wurde bereits vorgestellt. Auch auf<br />

der Internationalen Funkausstellung in Berlin<br />

konnten sich die Besucher im gleichen<br />

Jahr erstmals von <strong>HDTV</strong> einen Eindruck<br />

verschaffen - innerhalb der Präsentation<br />

„Evolution des Fernsehens“. Ein Jahr später<br />

war das Vier-Buchstaben-Thema in der Politik<br />

angekommen - und die Japaner wollten<br />

ihre Technik zum Weltstandard küren lassen.<br />

In Dubrovnik kam dann das „Nein“ der europäischen<br />

Industrie - ausgesprochen durch<br />

die damaligen Post- und Fernmeldeverwaltungen.<br />

Stattdessen entwickelte Europa innerhalb<br />

des Forschungsprojekts „Eureka EU<br />

95“ ein eigenes System. Mit 1 250 Zeilen und<br />

50 Hertz war es als Weltstandard von vornherein<br />

chancenlos.<br />

Zielstrebig<br />

<strong>HDTV</strong> wurde in Japan weiterverfolgt und<br />

entwickelt. Broadcaster und Industrie hatten<br />

ein gleich starkes Interesse. Schließlich sollten<br />

die 128 Millionen Einwohner mit besseren<br />

Programmen versorgt werden. Die in<br />

den etwa 48 Millionen Haushalten befindlichen<br />

100 Millionen Fernsehgeräte sollten<br />

ebenso „ausgetauscht“ werden wie die Fernsehstudio-<br />

und Übertragungstechnik.<br />

Seit 1986 konnten die Testsendungen via Satellit<br />

schrittweise ausgebaut werden und am<br />

1. Dezember 2000 startete der Regelbetrieb.<br />

Schöne neue Fernsehwelt<br />

Neben NHK senden TV Asahi, Fuji-TV, TBS,<br />

NTV und TV-Tokyo digital und in <strong>HDTV</strong>.<br />

Am 1. Dezember 2003 kam auch die terrestrische<br />

Ausstrahlung hinzu - sie ist schließlich<br />

das Herz der Fernsehversorgung. Testausstrahlungen<br />

begannen im Oktober 1998<br />

in drei Regionen - die Vollversorgung des<br />

Landes wird bis Dezember 2006 angestrebt.<br />

Dazu müssen viele analogen UHF-Frequenzen<br />

umgesetzt werden. Ein Heer von Technikern<br />

wurde engagiert, Tuner in Fernsehern<br />

und Videorecordern neu zu programmieren<br />

- alles organisiert durch die Association for<br />

Promotion of Digital Broadcasting (D-PA).<br />

<strong>HDTV</strong> wird in vielen Fällen schon rund um<br />

die Uhr gesendet - und wenn es Sinn macht,<br />

wird nachmittags der Kanal für drei digitale<br />

SDTV-Programme genutzt, beispielsweise<br />

für Schul-, Koch- und Musikprogramme.<br />

Abends geht es dann in <strong>HDTV</strong> weiter. Das<br />

gleiche Programm kann auch mobil empfangen<br />

werden - freilich nur in Standardqualität.<br />

Wem das nicht reicht, der kann auf Blu-ray<br />

umsteigen. Panasonic bietet beispielsweise<br />

das Modell E700BD mit einem terrestrischen<br />

und zwei Satellitentunern für Broadcast- und<br />

Communications-Satelliten für 2 120 Euro.<br />

Sharps BD-HD100 hat ebenfalls verschiedene<br />

Tuner und eine 160-GB-Festplatte.<br />

Hi-Vision-Geräte gibt es in den Geschäften<br />

in großer Vielzahl und immer sind alle Tunerarten<br />

integriert, also für Terrestrik und<br />

die verschiedenen Satelliten. Bislang üblich<br />

ist die Auflösung 1 366 × 768 Pixel, 1 920 ×<br />

1 080 Pixel gibt es auch, ist allerdings deutlich<br />

teurer. Die kleinsten <strong>HDTV</strong>-Fernseher<br />

haben eine Diagonale von 48 cm, die größten<br />

eine von 165 cm. Die gängigsten Formate<br />

sind indes 94 bis 114 cm, also 37 bis 45 Zoll.<br />

Sharp hat seine Palette auf 37, 45, 57 und<br />

65 Zoll ausgebaut - alle haben eine 1 920 ×<br />

1 080er Auflösung. Da kostet ein 37er LCD<br />

3 400 Euro, der 65er etwa 11 300 Euro. Panasonics<br />

Plasma Viera TH-65PX500, ebenfalls<br />

mit 1 920 × 1 080 Pixel, wird für umgerechnet<br />

7 130 Euro angeboten. Wer ein etwas größeres<br />

Bild haben möchte, kann auf einen D-<br />

ILA-Rückprojektor von JVC zurückgreifen<br />

- 178 cm mit 1 280 × 720 Pixel und 5 700<br />

Euro teuer. Digitales Fernsehen - und damit<br />

eben auch <strong>HDTV</strong> - ist in Japan in allen drei<br />

Verteilwegen die Regel und wird die analoge<br />

Technik am 24. Juli 2011 ablösen. Ein Gesetz<br />

schreibt das so vor.<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 031


<strong>Künstliche</strong> Realität<br />

Sie glauben, Sie hätten alles gesehen? <strong>HDTV</strong> ist die Zukunft? Am Fraunhofer-Institut forschen<br />

und entwickeln Ingenieure und Physiker zusammen mit Medienkünstlern und Designern<br />

sowie Juristen und Geisteswissenschaftlern aus über zehn Ländern an Computerwelten, die<br />

unbekannte Anwendungsfelder im neuen Jahrtausend erschließen.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

032 www.hdplustv.de<br />

Bilder: Frauenhofer-Institut


Das Leben begann in der Höhle, zumindest das<br />

virtuelle. In einem riesigen Würfel, auf dessen<br />

Wände und Boden digitale Bilder von Landschaften,<br />

Gebäuden und Objekten räumlich projiziert<br />

werden, können bis zu sechs Besucher eine beinahe realistische<br />

Illusion wahrnehmen. Die CAVE-Konfigurationen<br />

(Cave Automatic Virtual Environment) mit drei bis<br />

sechs Seiten existieren weltweit. Die einfachste ist die traditionelle<br />

vierseitige Lösung, während eine sechsseitige<br />

CAVE die Gefahr der Orientierungslosigkeit birgt, denn<br />

im vollständig synthetischen Raum ist man schneller verloren,<br />

als einem lieb ist. Die 1992 an der University of<br />

Chicago in Illinois entwickelte CAVE ist mittlerweile ein<br />

weltweiter Standard für künstliche <strong>Welten</strong>. Bedingt durch<br />

die Ecken und Kanten in der Projektionsfläche weist sie<br />

jedoch noch viele Unnatürlichkeiten auf.<br />

Raumkrümmung<br />

Um die Nachteile der räumlichen Abbildung auszumerzen,<br />

schuf das IMK mit der i-CONE einen Raum ohne<br />

Ecken und Kanten. Damit werden geometrische Verzerrungen<br />

und Reflektionseffekte an den Wänden konsequent<br />

vermieden. Die i-CONE ist ein zylindrisches<br />

270-Grad-Projektionssystem mit hoher Auflösung und<br />

rückgeneigten Projektionsflächen, die im Gegensatz zur<br />

CAVE gleichmäßig gekrümmt sind. Zudem bietet die<br />

verwendete Frontprojektion gegenüber der Rückprojektion<br />

der CAVE eine bessere Bildqualität mit einem hohen<br />

Kontrast und besserer Farbsättigung. Die zylindrischen<br />

Projektionsflächen erlauben eine hohe Anbringung der<br />

Projektoren, so dass der Schattenwurf durch einen Betrachter<br />

verhindert und der nutzbare Raum vergrößert<br />

wird. Eine i-CONE mit einer Besucherkapazität von etwa<br />

35 Personen nimmt etwa denselben Platz ein wie eine<br />

CAVE für fünf Personen.<br />

Gemeinsam, zweisam<br />

Der neuste Coup der dreidimensionalen Bilddarstellung<br />

hört auf den Namen TwoView. In Zusammenarbeit mit<br />

der Firma Barco hat das Fraunhofer IMK ein Display-<br />

System geschaffen, dass die gemeinsame Analyse von<br />

komplexen Daten im virtuellen Raum ermöglicht. Im<br />

Gegensatz zu konventionellen Display-Systemen wie der<br />

CAVE, die nur ein einziges Bild für mehrere Betrachter<br />

darstellt, wird beim TwoView-Display für jeden der beiden<br />

Benutzer ein eigenes 3D-Bild erzeugt. Dies ermöglicht<br />

es, virtuelle Objekte für jeden Betrachter räumlich<br />

absolut korrekt und deckungsgleich darzustellen. „Wenn<br />

zwei Benutzer eine Darstellung exakt am selben Punkt<br />

im Raum wahrnehmen, wird eine völlig neue Präsenz<br />

virtueller Objekte erzielt“, erläutert Andreas Simon, der<br />

das System am Fraunhofer IMK als Display-Spezialist<br />

konzipiert hat. Somit wird zum ersten Mal eine wirkliche<br />

Zusammenarbeit im virtuellen Raum ermöglicht.<br />

In seiner Flexibilität ist es europaweit einzigartig: das Virtual Reality and Computing Center am Forschungszentrum<br />

Caesar. Herzstück des Konzeptes ist die „CAVE“, ein Raum mit flexiblen Projektionsflächen,<br />

die in ihrer Position so verändert werden können, dass insgesamt vier unterschiedliche virtuelle<br />

Räume darstellbar sind<br />

Das TwoView ist z. B. im VRGeo-Projekt im Einsatz, bei<br />

dem Anwender aus der Öl- und Gasindustrie aufwendige<br />

Rohrinstallationen für neue Bohrlöcher planen. Weitere<br />

Anwendungsfelder sind die Entwicklungen in der Automobilindustrie<br />

und Diagnosen in der Medizintechnik.<br />

Musik wird greifbar<br />

Mit dem Projekt „Das Digitale Beethoven-Haus“ ist ein<br />

umfassendes Online-Angebot und ein neuer Bereich für<br />

die Besucher des Geburtshauses des Künstlers in Bonn<br />

entstanden. Das digitale Archiv präsentiert die einzigartigen<br />

Sammlungen: Musikhandschriften, Erstausgaben,<br />

Briefe und Bilder. Die über 5 000 Dokumente, 1 600 Musikbeispiele<br />

und Hörbriefe lassen Beethovens Denken,<br />

Leben und Arbeiten auf vielfältige Weise sichtbar und<br />

hörbar werden. Ein Highlight ist die Bühne für Musikvisualisierung<br />

im historischen Kellergewölbe des Hauses.<br />

Hier sollen Beethovens Werke mit Hilfe der Neuen<br />

Medien visuell interpretiert und neu befragt werden. Die<br />

Verwendung von modernster 3D-Virtual-Reality-Technologie<br />

lässt die Zuschauer interaktiv in das Geschehen<br />

eingreifen. Die Zukunft der Computerwelt steckt zwar<br />

noch in den Kinderschuhen, aber vielleicht wird jeder<br />

von uns in Zukunft von den technischen Entwicklungen<br />

des Fraunhofer-Institutes profitieren. In den eigenen vier<br />

Wänden den Hauptdarsteller eines Kinofilmes zu spielen,<br />

die Pfade längst vergangener Zeiten beschreiten oder mit<br />

Freunden in computergenerierten Bars sitzen – was heute<br />

noch ein Hirngespinst ist, könnte morgen bereits Realität<br />

werden. Lang lebe die Matrix!<br />

Forscherdrang<br />

Seit 1993 betreibt die Abteilung<br />

Virtual Environments<br />

(VE) angewandte Spitzenforschung<br />

im Bereich Virtual<br />

Reality (VR). 1996 wurde die<br />

erste CAVE Europas<br />

eingerichtet und 2001<br />

entstand das weg-weisende<br />

Displaysystem i-CONE. Ein<br />

Team aus 35 Wissenschaftlern<br />

arbeitet Tag für Tag an<br />

zukunftsträchtigen<br />

Anwendungen, die Design,<br />

Erziehung, Forschung,<br />

Planung und Visualisierung<br />

revolutionieren.<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 033


Das Tor zur Welt<br />

Es muss nicht immer Hollywood sein, dachte sich die in Leipzig und Magdeburg ansässige<br />

Ottonia Media GmbH und zaubert auf ihre eigene Weise beeindruckende Bilder ins Wohnzimmer.<br />

Mit der ersten europäischen WMV9-DVD läutete das Unternehmen bereits vor einem Jahr<br />

den Beginn des hochauflösenden Zeitalters ein und erweiterte aufgrund des großen Erfolgs ihr<br />

Sortiment stetig. HD+TV durchleuchtet das bunt gemischte Angebot, von dem Sie ein paar Kostproben<br />

auf der beigelegten Heft-CD finden.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

034 www.hdplustv.de


Wenn die hiesigen Wetterkapriolen<br />

das eigene Bett zum Zentrum<br />

des Lebens deklarieren, ist<br />

die Sehnsucht nach Urlaub sicher nicht weit.<br />

Doch nicht jeder kann sich einen Flug nach<br />

Australien oder Los Angeles auch leisten.<br />

Mittels der hochwertigen Aufnahmen von<br />

Ottonia Media, welche alle hier vorgestellten<br />

DVDs in der vollen <strong>HDTV</strong>-Auflösung von<br />

1 920 × 1 080 Pixel zeigen, können Sie zumindest<br />

für 50 Minuten vom Alltag entfliehen.<br />

Die Serie „Colourful Planet“ umfasst mittlerweile<br />

fünf Teile rund um unseren blauen<br />

Planeten. Dabei begleiten Sie ein Kamerateam<br />

nach Australien, Los Angeles, Kroatien,<br />

Kalifornien und in das kleine Küstenland Belize.<br />

Sie erkunden auf Ihren Streifzügen jedoch<br />

nicht nur die ausgetretenen Touristenpfade,<br />

sondern lernen vielmehr interessante<br />

Persönlichkeiten und Kuriositäten kennen.<br />

Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie zum<br />

ersten Mal vom „Weltmeister im Bierkasten-<br />

Spielen“ hören oder Insider-Tipps für erholsame<br />

Stunden in Los Angeles erfahren. Jede<br />

Folge begleitet vor allem die Menschen im<br />

Lande und reflektiert durch ihre Geschichten<br />

die Geschichte des Landes. Die DVDs bestechen<br />

somit weniger durch die prächtigen<br />

Landschaftsaufnahmen, sondern bieten vor<br />

allem inhaltlich eine Menge Wissenswertes.<br />

Die Macht des Wortes<br />

Fast jedes kleine Kind träumt von einem Leben<br />

auf den Bühnen dieser Welt. Für Agatha<br />

Christie starb der Traum eines Opernstardaseins<br />

jedoch aufgrund ihrer zu schwachen<br />

Stimme. Dem Rat Ihrer Mutter folgend wurde<br />

sie Schriftstellerin und zugleich eine der populärsten<br />

Kriminalautorinnen unserer Zeit.<br />

Die bislang teuerste Ottonia-Media-DVD ist<br />

zugleich auch die längste und beste. Auf der<br />

Fahrtstrecke des Orientexpresses sehen Sie in<br />

beeindruckenden Aufnahmen die magische<br />

Anziehungskraft der fremdländischen Ferne.<br />

Das Kamerateam ging auf Spurensuche: Was<br />

ist aus den Bahnhöfen und all dem bunten<br />

Treiben der Märkte geworden, und was erlebt<br />

eine alleinreisende Frau dort heute? Einem<br />

wahren Genie seiner Zunft widmet sich<br />

die zweite Dokumentation aus der Serie „Colourful<br />

History“. Friedrich Schiller ist vielen<br />

als Autor solcher Meilensteine wie „Die Räuber“<br />

ein Begriff, doch nur wenige wissen um<br />

seine verzweifelte Suche nach Anerkennung<br />

und Erfolg. Die etwas kurz geratene Dokumentation<br />

schildert die wichtigsten Etappen<br />

vom Streben über den Niedergang bis zum<br />

überwältigenden Erfolg des jungen Schriftstellers.<br />

Am Ende dieser Geschichte steht wie<br />

im wahren Leben jedoch kein Happyend.<br />

Gerade deshalb stecken in dieser Doku sehr<br />

viele Lebensweisheiten. Friedrich Schiller ist<br />

in jedem von uns – wissbegierig, unglücklich,<br />

erfolgreich und jederzeit etwas Besonderes.<br />

Powered by Microsoft<br />

Alle hier vorgestellten Windows-Media-9-<br />

DVDs sind nur auf einem Computer mit<br />

Windows XP, einem 3-GHz-Prozessor und<br />

einem Arbeitsspeicher von 1 GB lauffähig.<br />

Zum Glück legte Ottonia Media aber auch<br />

normale DVDs bei, die Sie mit einem handelsüblichen<br />

DVD-Player abspielen können.<br />

In unserem Testlabor kamen wir selbst<br />

mit den Standard-Scheiben nicht mehr aus<br />

dem Staunen heraus. Durch die hochwertigen<br />

Aufnahmen profitiert selbst die niedrig<br />

aufgelöste DVD ungemein – Bildrauschen,<br />

Blockbildung und andere Artefakte werden<br />

Sie hier vergebens suchen. Das optischen<br />

Nonplusultra erleben Sie hingegen mit den<br />

WMV9-DVDs. Diese bieten einen Vorgeschmack<br />

auf das, was die Hollywood-Studios<br />

uns noch auf längere Zeit verwehren – das<br />

Tor zur Realität. Selbst die Concorde-DVDs<br />

aus der vergangenen Ausgabe können hier<br />

nicht Schritt halten, schließlich besaßen sie<br />

nur die halbe Auflösung. Summa summarum<br />

also ein unvergleichliches Vergnügen –<br />

für Technikfanatiker wie Wissbegierige gleichermaßen<br />

zu empfehlen.<br />

Ottonia find ich gut!<br />

Auf unserer CD zu dieser<br />

Ausgabe finden Sie Ausschnitte<br />

der <strong>HDTV</strong>-DVDs<br />

von Ottonia<br />

Alle Ottonia-Media-DVDs finden Sie im gut<br />

sortierten Fachhandel und im Internet unter<br />

shop.auerbach-verlag.de sowie bei shop.ottonia.de<br />

Faszination High Definiton: Reise durch die Kulturen der Welt


What you see is what you think<br />

In unserem letzten Bericht zu „Die großen Schlachten“ entführten wir Sie mitten ins Schlachtengetümmel<br />

der vielversprechenden Produktion. Doch alle Vor-Ort-Eindrücke sind nur die<br />

halbe Wahrheit. Die Ottonia Media vertraut mit Michael Paul auf ein kreatives Multitalent,<br />

das am Hochleistungsrechner aus grünen Tüchern wahre Gemälde zaubert. HD+TV durfte<br />

dank freundlicher Unterstützung von Ottonia den Macher für kurze Zeit von seiner Arbeit<br />

abhalten und ein gänzlich friedvolles Interview führen.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

„Die großen Schlachten“ nähern sich mit großen<br />

Schritten der Fertigstellung – sind Sie mit<br />

dem Ergebnis zufrieden?<br />

Michael Paul: Weitestgehend sehr zufrieden. Für<br />

einen Rückblick ist es dennoch etwas zu früh. Der<br />

momentane Status quo: Noch eine Folge gestalten,<br />

plus die gesamte „Verpackung“ der großen<br />

Schlachten-Reihe. Das heißt, das Design der jeweiligen<br />

Opener und Trailer der Filme. Ein Teil gestalterischer,<br />

kreativer Arbeit, auf den ich mich sehr freue.<br />

Ist ein Dreh zu Ende, beginnen für Sie die<br />

schlaflosen Stunden an der Nachbearbeitung.<br />

Wie viel Zeit bleibt Ihnen für eine Folge der<br />

großen Schlachten?<br />

Michael Paul: Der Aufwand für die einzelnen Filme<br />

ist sowohl kompositorisch als auch die nötigen<br />

Animationen und digitalen Effekte betreffend sehr<br />

unterschiedlich. So sind bei der Schlacht um Sedan<br />

viele digitale pyrotechnische Effekte zu kreieren,<br />

was zeitintensiver ist als beispielsweise digitale<br />

Hintergrundmalerei. Daher gibt es keine Konstante<br />

je Film. Die ästhetische Qualität des finalen Bildes<br />

steigt grundsätzlich, wenn ein gewisses Zeitpolster<br />

besteht, da man Alternativen probieren oder sich<br />

Inspiration holen kann, um am nächsten Tag frisch<br />

ans Werk zu gehen. Um eine ungefähre Größe zu<br />

nennen – wir sprechen von Projektzeiträumen von<br />

2-3 Monaten pro Film.<br />

Im Mittelpunkt der Produktion stehen besonders<br />

die Autorin und der Regisseur. Der Großteil<br />

der beeindruckenden Bilder wird jedoch<br />

digital erzeugt. Vermissen Sie das Rampenlicht?<br />

Michael Paul: Sei es ihnen gegönnt. Die machen ja<br />

auch eine sehr gute Arbeit. Grundsätzlich ist gute<br />

filmerische Arbeit immer ein Zusammenspiel von<br />

vielen kreativen Köpfen und Einzelkomponenten,<br />

also Teamarbeit. Andererseits finde ich, dass unsere<br />

Arbeit in Zeiten, da visuelle Effekte immer wesentlicher<br />

zum Gesamtwerk Film nahezu aller Genres beitragen,<br />

sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der<br />

Branche zu wenig repräsentiert wird. In den USA<br />

oder auch in Frankreich und England ist das anders.<br />

Die VFX-Leute sind dort die Stars. Tatsächlich wird<br />

auch in Deutschland hervorragende Kreativarbeit<br />

geleistet. Viele Produktionen und auch Broadcaster<br />

empfinden jedoch amerikanische und auch englische<br />

Studios als „State of the Art“. Hier sehe ich<br />

noch ein großes Potenzial an Öffentlichkeitsarbeit<br />

oder Aufklärung.<br />

Bilder: Ottonia Media<br />

036 www.hdplustv.de


Zauberei: Die Aufnahmen verdeutlichen den immensen<br />

Aufwand der Nachbearbeitung. Wo im Bild<br />

zunächst ein grünes Tuch prangt, erblicken Sie in der<br />

fertigen Montage die Skyline einer ganzen Stadt<br />

Während eines Drehs müssen Sie bereits am<br />

Set die späteren Effekte planen. Gibt es häufig<br />

Berührungspunkte mit dem Regisseur?<br />

Michael Paul: Es gibt eine sehr intensive kreative<br />

Zusammenarbeit mit dem Regisseur vom ersten<br />

Brainstorming bis zur Umsetzung am Set und in<br />

der Nachbearbeitung. Meine Aufgabe ist es dann,<br />

das Möglichste bei den Dreharbeiten in einem<br />

gegebenen Zeitrahmen rauszukitzeln. Kompromisse<br />

werden wohl immer auftreten. In jedem Fall ist<br />

es hilfreich, wenn – wie bei diesem Projekt – der<br />

Regisseur einen „guten Sinn“ für die computergenerierten<br />

Effekte mitbringt. Dieses Zusammenspiel<br />

ist absolut wichtig in dem Wissen, dass beste<br />

„Visual Effect Shots“, z. B. eine spektakuläre Totale,<br />

den ganzen Film veredeln und auf ein anderes<br />

Niveau heben können.<br />

Wie würden Sie allgemein Ihre Arbeit<br />

umschreiben? Gleicht sie eher einem Maler<br />

oder Architekten?<br />

Michael Paul: Sowohl als auch. Hinzufügen würde<br />

ich noch Fotograf und Illustrator. Das Schöne an<br />

dieser Art von kreativer Tätigkeit ist, dass sie nahezu<br />

alle Gestaltungsdisziplinen überspannt, die sich<br />

oftmals gegenseitig befruchten.<br />

Für die ZDF-Produktion „Metropolis“ haben<br />

Sie bereits zwei Preise für das beste „Compositing“<br />

und Animation einheimsen können<br />

– geht ihr neues Projekt noch einen Schritt<br />

weiter?<br />

Michael Paul: Schwierig zu vergleichen. „Metropolis“<br />

war, die Spielszenen betreffend, eine Studioproduktion,<br />

hatte darüber hinaus einen sehr hohen<br />

Anteil reiner Animationen, also ohne jegliche Realfilmelemente,<br />

z. B. von vier bis ins Detail rekonstruierten,<br />

antiken Städten. Die großen Schlachten<br />

wurden in freier Natur und an Realschauplätzen<br />

gedreht. Dies sind sehr entscheidende Basiskriterien,<br />

um überzeugende fotorealistische Illusionen zu<br />

erschaffen. Die gelungene Mixtur und Komposition<br />

von „CGI“ und Realbild sind maßgeblich für eine<br />

überzeugende Suggestion. Ich versuche bei jedem<br />

Projekt eine auch für mich neue Herausforderung<br />

zu schaffen, sei es neue Techniken einzusetzen<br />

oder eine andere optimierte Art der Umsetzung<br />

und kreativen Herangehensweise zu finden. Im<br />

Animationsbereich führen oftmals viele Wege zum<br />

Ziel.<br />

Die „Wächter der Nacht“ sorgten vor kurzem<br />

im Kino für Aufsehen, weil sie mit geringem<br />

Budget beeindruckende Special-Effects zeigten<br />

– ein neuer Trend?<br />

Michael Paul: Es ist auch in Deutschland möglich,<br />

mit vertretbaren Budgets gute kreative Arbeit zu<br />

bekommen. Vielleicht sollten sich die deutschen<br />

Broadcaster zu mutigen Experimenten inspirieren<br />

lassen. Unter Umständen wäre hier auch bessere<br />

Aufklärungsarbeit nötig mit mehr Foren, Workshops<br />

für Filmemacher und Entscheider bzw. Auftraggeber.<br />

Gehören Sie auch zur Gruppe der nachtaktiven<br />

Menschen?<br />

Michael Paul: Tatsächlich hat mich diese Arbeit<br />

schon die eine oder andere Nacht an den Rechner<br />

oder ins Studio gefesselt. Meine kreativen Hochphasen<br />

sind zugegebenermaßen kurz nach dem<br />

Aufwachen oder aber wenn es draußen dunkel ist.<br />

Die Nacht ist einfach spannender – dies ist wohl<br />

bei vielen Kollegen ähnlich.<br />

Unterstützt das neue hochauflösende Bildformat<br />

ihre Arbeit oder wird sie dadurch<br />

erschwert?<br />

Michael Paul: Teils, teils. Der Aufwand ist exponential<br />

höher in einer HD-Produktion, fast wie beim<br />

Film. Ich persönlich halte sehr viel vom HD-Format.<br />

Die Bildqualität, Auflösung, Farbtiefe und Detailzeichnung<br />

eröffnet mehr gestalterische Möglichkeiten,<br />

erfordert aber auch genaueres Arbeiten als<br />

im SD-Format. Für den Zuschauer lohnt sich also<br />

der Umstieg, vorausgesetzt die Technik lässt eine<br />

akzeptable Kompression zu. Aber ich bin da guter<br />

Dinge.<br />

Wie hat sich ihre Arbeit in den letzten zehn<br />

Jahren gewandelt – ist das Arbeiten angenehmer<br />

geworden?<br />

Michael Paul: Es hat in den letzten Jahren durchaus<br />

revolutionäre Entwicklungen im Hard-/Softwarebereich<br />

gegeben, die im 3D-Bereich und in<br />

der Bildbearbeitung bzw. „Highend-Compositing“<br />

durchaus hilfreich sind. Auch was die Kosten<br />

betrifft haben die führenden Softwareanbieter<br />

erkannt, dass hinter den Bildschirmen immer noch<br />

kreative Köpfe sitzen und sie den Nachwuchs mit<br />

fördern müssen. So gibt es von den meisten „3D-<br />

Packages“ inzwischen Basisversionen, die sich auch<br />

Kreative in der Ausbildungsphase leisten können.<br />

Überdenkenswert ist allerdings das zyklische 1/2-<br />

jährige Erscheinen von neuen Softwarereleases.<br />

Hier wäre es sinnvoller, erst nach vollendeter Entwicklung,<br />

mit tatsächlichen Neuerungen auf den<br />

Markt zu treten. Grundsätzlich sind die Systeme<br />

schneller geworden, aber nicht immer intelligenter<br />

und bei weitem noch nicht schnell genug. Nicht<br />

zuletzt ist natürlich das Weltnetz zu nennen, als<br />

fantastisches Recherche-Füllhorn und Kommunikationsforum<br />

z. B. für Wissensaustausch. Wünschenswert<br />

als futuristischer Ausblick wäre echtes<br />

realtime... also nicht „what you see is what you<br />

get“, sondern vielmehr „what you see is what you<br />

think“. Der Kopf ist ja bekanntlich rund, damit das<br />

Denken seine Richtung wechseln kann, da kommen<br />

die Computersysteme leider noch nicht mit.<br />

Werden Sie nach getaner Arbeit erst einmal<br />

ausspannen können oder steht das nächste<br />

Projekt bereits vor der Tür?<br />

Michael Paul: Die nächsten Aufgaben warten<br />

tatsächlich bereits. Parallelproduktionen gibt es<br />

momentan auch. In dem Fall wird es ein wenig<br />

dichter, und die Nächte kürzer. Im Idealfall reicht<br />

ein Projekt dem nächsten die Hand. Mal eine<br />

Woche Verschnaufpause sollte in der Übergangsphase<br />

schon möglich sein.<br />

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, mit dem<br />

Sie Ihre Arbeiten voranbringen könnten, welcher<br />

wäre das?<br />

Michael Paul: Mehr Zeit, Freiräume und Unterstützung<br />

für freie künstlerische Arbeiten.<br />

Der schönste Tag im Jahr ist …<br />

Michael Paul: Der Beginn eines neuen Projektes. Es<br />

ist ein wirklich schöner Moment, wenn der erste<br />

kreative Funke zündet und die ersten Bilder und<br />

Vorstellungswelten entstehen. Im Kopf und mit<br />

dem guten, alten Bleistift auf Papier…<br />

Michael Paul<br />

Inhalte | HD+TV | 1.2006 037


038 www.hdplustv.de


Identitätsmaschine<br />

„Du bist Xbox“, lautet das Motto der neuen Errungenschaft aus dem Bill- Gates- Milliardenkonzern.<br />

Eine bloße „2“ im Namen der neuen Konsole reichte den Entwicklern nicht aus,<br />

denn schließlich ist Sony mit seiner neuen Playstation bereits eine Ziffer voraus. Xbox 360<br />

heißt die seit Anfang Dezember erhältliche konkave Schönheit und entführt die Käufer mit<br />

Spielen in <strong>HDTV</strong> in die 360 Grad umfassende Erlebniswelt.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Hersteller Microsoft ist ein wahrer Gigant, wenn es<br />

um Computersoftware geht. Kaum ein PC, der<br />

nicht mit dem Microsoft-Windows-Betriebsystem<br />

ausgeliefert wird – der eigene Mediaplayer schaffte<br />

sogar den Sprung ins Heimkino – die ersten HD-DVDs<br />

arbeiten bekanntlich im Windows-Media-9-Format.<br />

Doch wo ein neues Schlachtfeld ist da sind auch neue<br />

Regeln. In der Welt der Videospiele rangieren vor allem<br />

zwei namhafte Firmen: Sony und Nintendo. Während<br />

letztere dem technologischen Wettrüsten entsagt hat und<br />

mit einem Eingabegerät im Fernbedienungsformat bisher<br />

Unentschlossene zum Kauf überreden möchte, setzt<br />

Sony vor allem auf eines: die technologische Marktführerschaft.<br />

Mit der Playstation 3 scheint dieses Vorhaben<br />

wohl unter immenser Kraftanstrengung zu gelingen,<br />

auch wenn der Preis hoch ist: Der japanische Traditionskonzern<br />

wankt wie ein angeknockter Boxer. Als Gegenmaßnahme<br />

fährt Präsident Howard Stringer einen rigorosen<br />

Sparkurs, erster Leidtragender: Die Qualia-Reihe<br />

wurde eingestampft. Somit stehen die Chancen für einen<br />

Führungswechsel nicht schlecht und Microsoft nutzt die<br />

Zeit mit einer raschen Markteinführung.<br />

Innere und äußere Werte<br />

Die nackten Daten lesen sich wie ein Einkaufsbummel in<br />

einem Computermarkt: ein 3,2 GHz Prozessor mit drei<br />

Kernen von IBM, 512 MB RAM (für Grafik- und Hauptspeicher),<br />

eine 20 GB Festplatte sowie eine potente Beschleunigerkarte<br />

von ATI. Für 400 Euro bekommen Sie<br />

somit einen PC im Kleinstformat zu einem Bruchteil der<br />

Kosten. Um auf der neuen Xbox nicht nur zu daddeln,<br />

baut Microsoft seine Konsole zum Mediacenter aus. Ein<br />

USB-Anschluss lässt die Konsole mit Apples iPod oder<br />

Sonys PSP flirten und zur musikalischen Jukebox mutieren.<br />

Selbst Fotos und Videos können Sie entweder vom<br />

PC oder der eingebauten Festplatte dank integriertem<br />

Media-Player problemlos abspielen. Zur Freude aller Eltern<br />

und zum Bedauern aller Minderjährigen verursacht<br />

der eingebaute Kinderschutz markige Auseinandersetzungen<br />

in der eigenen Familie. Natürlich wird auch das<br />

Internet von den Xbox-Spielern im Sturm erobert. Mit<br />

Xbox-Live zeigte der Konzern bereits beim durchwachsenen<br />

Vorgänger sein unschlagbares Software-Know-how.<br />

Somit bietet Microsoft das bisher gelungenste Zusammenspiel<br />

aus multimedialer Unterhaltung, ganz gleich<br />

ob Film, Musik oder Spiel.<br />

„Too Human“, Silicon Knights<br />

It’s all about games<br />

Es sollte die letzte große Show vor dem Verkaufsbeginn<br />

werden, doch alle Journalisten waren sich einig: Mit dem<br />

hauseigenen X05-Event in Amsterdam tat sich Microsoft<br />

keinen Gefallen. Der sichtlich bemühte und zwanghaft<br />

gestikulierender Xbox-Chef J Allard umwarb sein neues<br />

Baby als revolutionären Beginn einer neuen Ära. Leider<br />

konnten die Vorführvideos im Megakino in keinster Weise<br />

mit den kernigen Sprüchen mithalten. Wenn stupides<br />

08/15-Geballer auf hirnlos agierende Gegner der Anbeginn<br />

einer neuen Zeitrechnung sein sollte, sieht es für die<br />

nächsten PISA-Tests wohl eher mau aus. Auch das Portfolio<br />

an Spielen unterschied sich nicht von althergebrachten<br />

Starttiteln. Wie schon vor 15 Jahren ballern, hüpfen,<br />

fahren oder prügeln Sie sich von einem Ziel zum anderen<br />

– Kreativität Fehlanzeige. Zudem sahen manche Titel,<br />

wie das Western-Geballer „Gun“ und Ataris-Rennspiel-<br />

Großvater „Test Drive“ alles andere als „Next-Generation“<br />

aus. Selbst Microsofts Geheimwaffe, der ehemalige<br />

Maskenball<br />

Auch eine Xbox 360 legt<br />

Wert auf ihr Äußeres. Die<br />

wechselbaren Frontblenden<br />

sichern jedem Besitzer ein<br />

individuelles Erscheinungsbild.<br />

Echte Fans besprühen<br />

die Blende einfach selbst.<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 039


„Ich hoffe, dass Sony kalte Füße bekommt.<br />

Im Moment klafft eine riesige Lücke zwischen<br />

deren Versprechungen und Argumenten.<br />

Wenn ich in Herrn Kutaragis Haut stecken<br />

würde, dann hätte ich noch einen riesigen<br />

Berg Arbeit bis zum nächsten Frühling.“<br />

J Allard, General Manager Xbox<br />

Nintendo-Hof-Entwickler Rare, zeigte mit „Perfect Dark<br />

Zero“ nur einen guten Ego-Shooter ohne Impulse. Die<br />

Videospielelandschaft hat sich nach dem Amsterdamer<br />

Event jedenfalls nicht verändert.<br />

Gewagt<br />

Microsoft liefert als erstes<br />

Unternehmen zwei<br />

unterschiedliche Ausstattungsvarianten<br />

ihrer<br />

Konsole aus. Während die<br />

„All-Inclusive“-Offerte für<br />

399 Euro über die Ladentheke<br />

wandert, müssen Sie für<br />

das „Core-System“ nur 299<br />

Euro bezahlen. Leider fallen<br />

dann die Festplatte, der<br />

kabellose Controller und das<br />

<strong>HDTV</strong>-Kabel dem Rotstift<br />

zum Opfer. Wir können<br />

diese zweigleisige<br />

Kundenirritierung nicht<br />

nachvollziehen und raten<br />

vom „Core-System“ ab. Wer<br />

zudem noch keinen <strong>HDTV</strong>-<br />

Fernseher oder Projektor<br />

besitzt, sollte ebenfalls<br />

abwarten.<br />

Zu Unrecht kritisiert?<br />

Natürlich ist Microsofts neue Konsole kein Total-Ausfall,<br />

sondern weit davon entfernt. Lässt man nämlich alle<br />

vollmundigen Äußerungen der werten Bill-Gates-Mannschaft<br />

einmal außen vor und reduziert die neue Maschine<br />

auf ihren Kern, so wird wohl niemand seit dem 2. Dezember<br />

ohne ein Jucken im Finger am Schaufenster vorbeigehen<br />

können. Mit „Kameo: Elements of Power“ kehrt Rare<br />

zur alten Stärke zurück und präsentiert eines der größten,<br />

schönsten und abwechslungsreichsten Action-Adventure-Epen<br />

der virtuellen Lande. Bethastas „Oblivion“ markiert<br />

eine riesengroße Zuflucht für alle Rollenspiel- und<br />

Fantasy-Liebhaber, welche sich im gleichnamigen Kontinent<br />

zum strahlenden Ritter oder bösartigen Magier entwickeln<br />

können. Leider hat sich der Erscheinungstermin<br />

dieser Perle auf 2006 verschoben. Wem die gängigen Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />

auf deutschen Landstraßen<br />

den letzten Nerv raubten, der freut sich hingegen auf<br />

„Project Gotham Racing 3“. In den Edelkarossen dieser<br />

Welt schleudern Sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit<br />

durch die Metropolen unseres Globus. Allen Spielen<br />

gemein ist ihre fantastische grafische Qualität und ihr<br />

großer Umfang. Somit bietet Microsoft bereits am ersten<br />

Verkaufstag einige Spiele für die einsame Insel – weit<br />

mehr als bei früheren Konsoleneinführungen. Wir können<br />

Ihnen nur raten, der Xbox 360 bei geringstem Interesse<br />

für Videospiele eine Chance zu geben, auch wenn<br />

Sie zusätzlich einen <strong>HDTV</strong>-Fernseher erstehen müssen.<br />

Ohne diesen wirken die bunten <strong>Welten</strong> weit weniger<br />

aufsehenerregend und schmälern das Spielerlebnis zu<br />

stark. Xbox 360: Keine Revolution aber eine gelungene<br />

Evolution, um den virtuellen Charakteren neues Leben<br />

einzuhauchen, mit ausgefeilter Mimik Emotionen zu<br />

schüren und riesige Schauplätze für Hobby-Abenteurer<br />

zu erschaffen. Mit „Gears of War“, „Mass Effect“, „Halo<br />

3“, „Splinter Cell 4“ und „Too Human“ sprießen zudem<br />

die neuen Hoffnungsträger im kommenden Jahr bereits<br />

aus dem Boden – für eine glückliche Zukunft ist somit<br />

gesorgt. Doch hoffentlich dreht sich Microsoft mit seiner<br />

Marketingkampagne nicht nur im Kreis, denn auch dafür<br />

steht die magische Zahl 360.<br />

Mass Effect<br />

Kameo<br />

Project Gotham Racing 3<br />

040 www.hdplustv.de


WISSEN<br />

Mario Hess<br />

Redaktion HD+TV<br />

Es waren einmal zwei große deutsche Fernsehsender, deren Führungsriegen<br />

des Morgens gemeinsam zum Meeting im Konferenzraum<br />

eintrafen, um bei Kaffee und Marmelade zu grübeln, wie sie<br />

ihre Zuschauer glücklicher machen könnten. „Alles muss schöner<br />

werden“, sagte der Erste. „Und größer!“, sagte der Zweite. „In prächtigen<br />

Farben“, schloss sich ein Dritter an, „und es soll beginnen<br />

mit großem Prunk und Feierlichkeiten“. „Vor allem schnell muss<br />

es gehen“, bemerkte ein nicht ganz so euphorischer Fernsehfürst.<br />

Aber was würde die Menschen vor den Bildschirmen in Freudentränen<br />

ausbrechen lassen? Die Falten auf den Stirnen wurden<br />

immer tiefer bis einer rief: „Heureka, ich hab’s! Lasst uns unser<br />

Programm in <strong>HDTV</strong> aussenden, bevor es jemand anderes tut!“ Alle<br />

Fernsehmacher brachen ob dieser Idee in großen Jubel aus und<br />

machten sich sogleich ans Werk. Den Rest der Geschichte konnte<br />

sich der geneigte Zuschauer bei den Münchener Medientagen vor<br />

Ort ansehen. Am 26. Oktober wurde der Einstieg in die Innovation<br />

<strong>HDTV</strong> vor großer Kulisse und mit viel Prominenz in Szene gesetzt.<br />

Wie ehedem 1967 beim Umstieg von Schwarz-Weiß auf farbige<br />

Fernsehbilder präsentierten die Sender Sat.1 und ProSieben einen<br />

prominenten Vertreter aus der Politik, den bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Edmund Stoiber, der den Startschuss für die nächste<br />

Fernsehgeneration unter den Augen der Medien geben durfte.<br />

Aber so gewiss wie Ede Stoiber nicht Willy Brand ist, so wenig<br />

Wirkung erzielte der Knopfdruck beim Zuschauer. Die ProSiebenund<br />

Sat.1-HD-Programme sah in diesem Moment nämlich – wir<br />

haben mitgezählt – niemand. Da alles bekanntermaßen schnell<br />

gehen musste, fehlte es an diesem Tag bundesweit an HD-fähigen<br />

Receivern und echten HD-Programminhalten. Daneben werden,<br />

durch die Weigerung der Sender, digital ins Kabelnetz einzuspeisen,<br />

einige Zuschauer auch bewusst ausgeschlossen. Das hochauflösende<br />

Programm versickerte einfach im Äther. Nicht falsch verstehen:<br />

Niemand freut sich mehr auf <strong>HDTV</strong> als unsere Redaktion. Jedoch<br />

hätten wir auch gerne etwas davon gesehen!<br />

<strong>HDTV</strong>-Nirvana<br />

Wissen | HD+TV | 1.2006 041


normales PAL-Bild


Fünfmal größeres Fernseherlebnis<br />

Bild: Universal


Schau mir in die Augen<br />

Im dichten Gestrüpp eines weitläufigen Feldes rennt ein kleines Nagetier um sein Leben. Die<br />

Gefahr lauert jedoch nicht am Boden, sondern in 300 Metern Entfernung, unter den Wolken.<br />

Dank ihrer hochentwickelten Sehzellen können Raubvögel selbst aus großen Distanzen noch<br />

feinste Details erkennen, während unsere Augen bereits nach wenigen Metern den Nager<br />

verlieren. Dennoch sind diese Nachteile selbst in Zeiten von <strong>HDTV</strong> ein Segen der Natur. Weshalb?<br />

Sehen Sie selbst!<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Wäre unser Auge mit der Präzision<br />

eines Luchsauges entwickelt,<br />

so wirkten selbst die hochauflösendsten<br />

Bildschirme dieser Welt wie Mosaikgemälde<br />

– wir könnten jeden Bildpunkt<br />

einzeln zählen. Natürlich ist das Erkennen<br />

einzelner Pixel nicht nur von unserer Sehschärfe<br />

oder deren Größe abhängig. Stehen<br />

zwei Punkte in einem besonders hohen Kontrast,<br />

wie ein schwarzer und weißer Pixel, so<br />

ist der Unterschied für das Auge größer als<br />

bei einem grünen und gelben Bildpunkt.<br />

Nichtsdestotrotz gestattet uns die Biologie<br />

und Physik einen interessanten Einblick<br />

in das Auflösungsvermögen unseres Auges.<br />

Wir wollen nun der spannenden Frage<br />

nachgehen, welche Auflösung ein 42-Zoll-<br />

Bildschirm aufbringen sollte, um aus drei<br />

Metern Entfernung die optimale Qualität zu<br />

erreichen.<br />

Scharfstellung<br />

Aus unserer Tabelle lassen sich viele interessante<br />

Aussagen treffen, selbst wenn Sie nicht<br />

drei oder sechs Meter von Ihrem Bildschirm<br />

entfernt sitzen. Kaufen Sie sich einen „HD<br />

ready“-Bildschirm mit 42 Zoll Bilddiagonale,<br />

beispielsweise einen Plasma, so bietet dieser<br />

im Normalfall 1 024 × 768 Pixel. Aus unserer<br />

Tabelle entnehmen Sie, dass unser Auge bei<br />

drei Meter Entfernung diese Pixelabstände<br />

noch sehr gut auflösen kann. Deshalb sollten<br />

Sie für eine optimale Bildqualität einen etwas<br />

größeren Sichtabstand einhalten. Demgegenüber<br />

verschenken Sie bei einem Bildschirm<br />

mit 50 Zoll Bilddiagonale und einer Auflösung<br />

von 1 280 × 720 Pixeln bereits Potenzial,<br />

falls der Sichtabstand über fünf Meter<br />

liegt. Generell gilt: Unsere Tabelle markiert<br />

das Maximum dessen, was unsere Augen zu<br />

leisten im Stande sind. Somit können Sie den<br />

Abstand auch deutlich verringern, ohne die<br />

Pixel einzeln zählen zu müssen. Wer jedoch<br />

weiter entfernt sitzt als vorgegeben, kann<br />

demnach zu einem günstigeren Fernseher<br />

mit kleinerer Auflösung greifen und dabei<br />

eine Menge Geld sparen.<br />

Besser „Fern“-Sehen<br />

Bilddiagonale Optimale Auflösung<br />

27 Zoll 920 × 518 460 × 259<br />

32 Zoll 1091 × 614 545 × 307<br />

37 Zoll 1261 × 710 631 × 355<br />

42 Zoll 1432 × 805 716 × 403<br />

50 Zoll 1705 × 959 852 × 479<br />

61 Zoll 2080 × 1170 1040 × 585<br />

100 Zoll 3409 × 1918 1705 × 956<br />

Sichtabstand 3 Meter 6 Meter<br />

PAL 16:9 HD 1 080<br />

Alle Auflösungen sind natürlich nur theoretischer<br />

Natur, wobei die farbig hinterlegten<br />

den derzeitigen Bildstandards entsprechen.<br />

Beim Umstieg von PAL auf HD 1 080 können<br />

Sie die Bilddiagonale wahlweise verdoppeln<br />

(Vergleich graues und grünes Feld bei drei<br />

Metern Abstand) oder Ihren Sichtabstand<br />

halbieren (Vergleich graues Feld bei sechs<br />

Metern und grünes Feld bei drei Metern<br />

Sichtabstand). Für riesige Bilddiagonalen<br />

auf kurzen Distanzen von Projektoren reicht<br />

selbst die höchste Auflösung nicht aus, um<br />

unser Auge auszureizen – vielleicht bei<br />

<strong>HDTV</strong>2?<br />

044 www.hdplustv.de


Regenbogenzeit<br />

Der Regen lichtet sich, die Sonne schiebt die nassen Wolkenfetzen vor sich<br />

her und plötzlich geschieht es: Wo eben noch ein grauer Schleier für trübe<br />

Stimmung sorgte, erhellt nun ein Regenbogen das Gemüt. Das farbenprächtige<br />

Naturschauspiel ist in der Bibel sogar ein Zeichen des Friedens zwischen<br />

den Menschen und Gott. Greenpeace kürte den Regenbogen zu seinem Erkennungssymbol<br />

und Homosexuelle sehen ihn als Zeichen für Toleranz und<br />

sexuelle Freiheit. Von solchen positiven Aspekten kann die Technikwelt nur<br />

träumen, denn hier zeigen die Regenbögen ihr Blitzgewitter.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Malkasten<br />

Das Farbrad eines Marantz-<br />

Projektors zeigt den physischen<br />

Aufbau. Alle Bereiche<br />

sind strikt voneinander getrennt,<br />

der erweiterte Rotbereich<br />

merzt den Rot-mangel<br />

der UHP-Lampen aus.<br />

045 www.hdplustv.de<br />

Wissen | HD+TV | 1.2006 045


Die Geister, die ich rief:<br />

Sie ist das Gespenst der<br />

Technikgeschichte und spukt<br />

bereits seit Jahren durch die<br />

Entwicklungsbüros und<br />

Fachmagzine: die Farbspirale.<br />

Anstatt abgegrenzte<br />

Bereiche mit Rot, Gün und<br />

Blau zu füllen, verlaufen die<br />

Farben spiralförmig und<br />

gehen ineinander über. Das<br />

verbesserte Farbrad<br />

ermöglicht eine höhere<br />

Leuchtkraft bei gleicher<br />

Lichtleistung und somit<br />

bessere Bild- und Farbqualität<br />

– ohne Regenbogen-<br />

Effekt. Leider ist dieser<br />

interessante Ansatz nicht<br />

über das theoretische<br />

Stadium hinaus gegangen,<br />

denn neben der problematischen<br />

Ansteuerung der<br />

Mikrospiegel spielen auch<br />

wirtschaftliche Fragen eine<br />

große Rolle.<br />

Kaum eine andere Technik ist so komplex und<br />

faszinierend wie die DLP-Projektion. Die Abkürzung<br />

steht für Digital-Light-Processing, was<br />

nichts anderes als Lichtverarbeitung bedeutet. Doch wie<br />

entstehen aus dem Licht einer herkömmlichen Lampe<br />

die Kinobilder auf der Leinwand? Bereits der erste Prozess<br />

klingt nach einer großen Portion Science-Fiction.<br />

Mikroskopisch kleine Spiegel, mehrfach kleiner als ein<br />

Ameisenbein, reflektieren die eintreffenden Lichtstrahlen.<br />

Der DMD-Chip (Digital Mirror Device = Spiegel-<br />

Apparatur) kann jeden der bis zu zwei Millionen Spiegel<br />

zum Licht hin oder vom Licht weg kippen. Neigt sich der<br />

Spiegel nun zum Licht, so wird der Strahl reflektiert und<br />

der Bildpunkt erscheint hell. Neigt sich der Spiegel vom<br />

Licht weg, wird dieses in einen Absorber reflektiert und<br />

der Bildpunkt erscheint schwarz – da dies bis zu 5 000<br />

Mal in der Sekunde geschieht, können DLP-Projektoren<br />

zudem alle benötigten Graustufen erzeugen. Doch ein<br />

Kinobild besteht nicht nur aus Hell-Dunkel-Unterschieden,<br />

sondern ist vor allem farbig, weshalb das Licht noch<br />

eingefärbt werden muss, bevor es auf den DMD trifft.<br />

Glücksrad<br />

Texas Instruments, der Hersteller dieser technischen Revolution,<br />

schwört für die Farbwiedergabe auf ein Farbrad.<br />

Angesichts des spektakulären DMD-Chips wirkt ein sich<br />

drehendes Rad zwar mittelalterlich, jedoch ist das Zusammenspiel<br />

aller Komponenten Wissenschaft auf höchstem<br />

Niveau. Ein einfaches Farbrad besteht aus den Segmenten<br />

Rot, Grün und Blau. Soll nun die Farbe Gelb abgebildet<br />

werden, müssen die Kippspiegel genau in dem Moment<br />

das Licht maximal reflektieren, wenn das rote und grüne<br />

Segment des Farbrades den Lichtstrahl durchläuft. Da<br />

Rot und Grün in gleichen Anteilen reflektiert werden,<br />

entsteht die Mischfarbe Gelb. Wenn sich ein Farbrad nun<br />

nur langsam drehen würde, wäre diese Sinnestäuschung<br />

vom Menschen auszumachen und statt der Farbe Gelb<br />

würden wir bemerken, dass zuerst Rot und kurz<br />

darauf Grün projiziert wird. Zum Glück hat<br />

uns Mutter Natur nur eine eingeschränkte<br />

Sinneswahrnehmung mit auf den Weg gegeben<br />

und wie ein David Copperfield versucht<br />

auch Texas Instruments dies auszunutzen.<br />

Brummkreisel<br />

Eine Möglichkeit, unsere Farbwahrnehmung<br />

zu täuschen, heißt Geschwindigkeit<br />

– je schneller das Farbrad rotiert, desto<br />

schneller vermischen sich die Farben zum letztendlichen<br />

Bild. Um die Geschwindigkeit ermitteln zu<br />

können, müssen wir auf unseren Bildstandard zurückkommen.<br />

Dieser arbeitet mit 50 Hz, was 50 (Halb-)Bildern<br />

in der Sekunde gleichkommt. Jedes Videobild muss<br />

nun eingefärbt werden, weshalb das Farbrad für ein Bild<br />

eine Umdrehung vollzieht. Somit dreht sich das Farbrad<br />

50 Mal in der Sekunde. Leider ist diese Geschwindigkeit<br />

viel zu gering, um unser Auge zu täuschen, weshalb das<br />

Tempo verdoppelt werden kann. Das Farbrad absolviert<br />

nun zwei Umdrehungen pro Farbe. Darum steigt die Frequenz<br />

auf 100 Hz an.<br />

Farbblitzer<br />

Selbst mit einer solch hohen Frequenz bleiben Regenbogeneffekte<br />

nicht aus. In kontraststarken Bildern und Testsequenzen,<br />

wie einem wandernden weißen Balken vor<br />

schwarzem Grund, sehen wir die Grundfarben des Farbrades<br />

– Rot, Grün und Blau. Aufgrund dieser farblichen<br />

Ähnlichkeit bezeichnet man diesen Bildfehler als Regenbogeneffekt.<br />

Doch wie kann man diesen Fauxpas nun beseitigen?<br />

Eine weitere Erhöhung der Geschwindigkeit hat<br />

einen gravierenden Nachteil: Die Lautstärke des Farbrades<br />

steigt an und kann in leisen Filmszenen den Gehörnerv<br />

überstrapazieren. Deshalb wenden neuere DLP-<br />

Projektoren einen so einfachen wie genialen Trick an. Sie<br />

verdoppeln die Farbsegmente. Das Farbrad besteht nun<br />

nicht mehr aus einem Rot-, Grün- und Blau-Anteil, sondern<br />

aus deren zwei. Somit durchlaufen alle Farben den<br />

Lichtstrahl zweimal pro Drehung. Die letzte Möglichkeit<br />

sahen die Hersteller in einer nochmaligen Anhebung der<br />

Drehgeschwindigkeit auf 150 Hz pro Farbe. Einfache<br />

Projektoren können die letzte Geschwindigkeitsstufe jedoch<br />

nicht mehr zünden, denn die DMD-Chips kommen<br />

schlicht und ergreifend mit der Verarbeitung der Farbinformationen<br />

nicht mehr hinterher.<br />

Die Welt in Ihrer Hand: Die eine Million Mikrospiegel eines DMD-Chips passen<br />

auf eine Handfläche. Unter dem Mikroskop erscheint ein Ameisenbein<br />

im Vergleich geradezu gigantisch<br />

046 www.hdplustv.de


Aus eins mach drei: Während bei der Ein-Chip-Variante (links) ein<br />

Farbrad seine Kreise zieht, werkeln im Kino- und High-End-Bereich<br />

gleich drei Spiegelsysteme (oben). Die drei Grundfarben Rot, Grün<br />

und Blau erzeugen durch ein Prisma alle benötigten Farbabstufungen<br />

gleichzeitig – die sequentielle Darstellung entfällt<br />

Bilder: Texas Instruments, Photocase<br />

Rotfärbung<br />

Als wären die technischen Probleme, die ein<br />

Hersteller mit der DLP-Technik bewältigen<br />

muss, nicht schon groß genug, müssen sie<br />

auch noch die Defizite der Lampe ausmerzen.<br />

Die UHP-Lampen strahlen nämlich ein<br />

deutlich zu kühles Licht aus, weshalb die<br />

Blau-Anteile überwiegen und die Rot-Anteile<br />

unterrepräsentiert sind. Findige Entwickler<br />

haben jedoch herausgefunden, dass die<br />

Vergrößerung der Rot-Flächen als Farbverstärkung<br />

interpretiert wird. Die modernsten<br />

DLP-Projektoren besitzen somit ein Farbrad,<br />

welches doppelt so große Rot-Flächen<br />

wie Blau- und Grün-Anteile besitzt. Leider<br />

verwenden nicht alle Hersteller dieses „farbechte“<br />

Rad, denn im Vergleich zu falsch eingestellten<br />

Projektoren mit einem Blau-Überschuss<br />

sinkt die maximale Helligkeit, welche<br />

oft als Verkaufsargument angeführt wird.<br />

Rauschende Bilder<br />

Bei hellen Bildanteilen kippen die Spiegel mit<br />

rasanter Geschwindigkeit. Verringert sich jedoch<br />

der Lichtanteil, schalten sich die Spiegel<br />

nur noch langsam ein und aus – so langsam,<br />

dass unser Auge diesen Effekt als Bildrauschen<br />

wahrnimmt. Schwarze Bilder wirken<br />

verrieselt und nicht rein schwarz. Da sich dieses<br />

Problem nicht mit den Kippspiegeln beseitigen<br />

lässt, muss das viel gescholtene Farbrad<br />

nun zur Rettung einschreiten. Anstatt ein<br />

reines Rot-, Grün- und Blau-Farbrad einzusetzen,<br />

erweitert man den drehenden Kreisel<br />

um ein weiteres Segment: Dunkelgrün. Da<br />

die Farbe Grün für unser Auge die meiste<br />

Helligkeit transportiert, filtert das dunkle<br />

Segment so viel Helligkeit aus den schwarzen<br />

Bildpartien, dass die Spiegel rauschärmere<br />

Bilder mit besseren Helligkeitsabstufungen<br />

erzeugen können. Leider benötigt der<br />

grüne Farbanteil einen gewissen Platz auf<br />

dem Farbrad und die restlichen Farbanteile<br />

müssen den Lichtweg verkürzt passieren.<br />

Das Farbrad unterliegt somit mechanischen<br />

Begrenzungen. Will man die Farbreduktion<br />

wieder rückgängig machen, so muss man<br />

die Geschwindigkeit des Farbrades drosseln,<br />

wodurch der Regenbogeneffekt aber wieder<br />

stärker zum Vorschein kommt – wie gewonnen,<br />

so zerronnen!<br />

Die Lösung<br />

Vielleicht werden Sie sich nun fragen, weshalb<br />

man überhaupt solch ein kompliziertes<br />

Verfahren anwendet, wenn das Ergebnis immer<br />

noch nicht perfekt ist. Die DLP-Technologie<br />

bietet aber gerade in hohen Preisklassen<br />

mit komplettem Farbrad und neuen DMD-<br />

Chips eine Bildqualität, die von bisher keiner<br />

konkurrierenden Technik geschlagen wird.<br />

Im High-End-Bereich wurde das Farbrad sogar<br />

abgeschafft und gleich drei DMD-Chips<br />

verbaut – jeder kümmert sich um eine Farbe:<br />

Rot, Grün und Blau. Somit werden alle Farben<br />

gleichzeitig und nicht mehr nacheinander<br />

erzeugt. Leider kosten Projektoren dieser<br />

Klasse das Dreifache eines normalen DLP-<br />

Beamers, da nun auch drei Mikrospiegelsysteme<br />

statt einem verbaut und aufeinander<br />

abgestimmt werden müssen. Solche Projektoren<br />

kommen auch in öffentlichen digitalen<br />

Kinos mit großem Erfolg zum Einsatz. Die<br />

DLP-Technologie ist extrem robust, langlebig<br />

und erzeugt auch bei Dauerlast gleich<br />

bleibend gute Bilder – die Zukunft schaut<br />

also weiterhin in Regenbögen, als wären sie<br />

von unserer Natur geschaffen.<br />

Farbfehler<br />

Bei hohen Kontrasten mit starken Hell-Dunkel-<br />

Flächen werden die Grundfarben des Farbrades<br />

sichtbar. Je nach Bildinhalt und persönlichem<br />

Sehempfinden tritt der Regenbogeneffekt unterschiedlich<br />

stark auf<br />

Wenn Gesichter wie mit Ölfarben getupft wirken,<br />

ist der False-Contour-Effekt nicht weit. Bei<br />

Bewegungen werden Farbübergänge und Helligkeitsabstufungen<br />

sichtbar – homogene Flächen<br />

grenzen sich voneinander ab<br />

Wissen | HD+TV | 1.2006 047


Kastrierte Bilderwelt<br />

Im Dezember 2005 erscheint „Titanic“<br />

erstmalig als 16:9-codierte DVD mit<br />

zusätzlichen Filmszenen. Auf dem richtigen<br />

Dampfer sind Sie deshalb noch<br />

immer nicht: Denn wie bei den anderen<br />

im Super35-Kameraformat aufgenommenen<br />

Filmen des Regisseurs James<br />

Cameron sind die schwarzen Balken im<br />

Bild überflüssig und verhindern eine<br />

formatfüllende Darstellung auf jedem<br />

16:9-und <strong>HDTV</strong>-Display!<br />

VON FRANK BITTERHOF<br />

Bilder: Photocase, Cinefex<br />

048 www.hdplustv.de


Sie haben sich gerade den neuesten Hollywood-Blockbuster<br />

auf DVD geliehen<br />

oder gekauft und sehen das Bild mit<br />

schwarzen Letterbox-Balken, welche das Bild<br />

auf Ihrem 16:9-Display nach oben und unten<br />

hin begrenzen. Das Bild erscheint auf Ihrem<br />

Display in denselben Proportionen wie<br />

im Kino. Dort werden die meisten abendfüllenden<br />

Spielfilme im klassischen Cinemascope-Format<br />

2.35:1 uraufgeführt, also quasi<br />

21:9. Damit links und rechts keine Bildteile<br />

weggeschnitten werden - das war als „Pan &<br />

Scan“ in der Heimvideo-Steinzeit verbreitet<br />

und berüchtigt - gelten die schwarzen Letterbox-Balken<br />

bei der DVD-Auswertung<br />

als obligatorisch und normal. Wirklich? Als<br />

in den USA vor sechs Jahren „Titanic“ vom<br />

Bezahlsender HBO in <strong>HDTV</strong> und im Cinemascope-Format<br />

ausgestrahlt wurde, hagelte<br />

es Zuschauerproteste: Der Film hätte doch<br />

bitte ohne schwarze Balken im 16:9-Vollformat<br />

gesendet werden sollen. Schließlich hätte<br />

man sich ja gerade deshalb einen breiten<br />

HD-Fernseher zugelegt, damit man von diesen<br />

Balken nicht mehr belästigt wird. Mögen<br />

die Zuschauer allesamt Kunstbanausen gewesen<br />

sein, denen es egal ist, ob rechts und<br />

links Teile des Bildes fehlen - sie hatten mit<br />

ihrer Kritik durchaus Recht. Denn „Titanic“<br />

wurde mit der von Jim Cameron bevorzugten<br />

Super35 Kamera aufgenommen, welche<br />

das Bild auf einer Negativfläche im Format<br />

14:9 festhält und somit zwischen dem 4:3-<br />

Standardformat und dem 16:9-Format liegt.<br />

Goldene Mitte<br />

Trotz besserer Tiefenschärfe ist diese Kamera<br />

nicht unumstritten, bietet aber Regisseuren,<br />

die sich der unvermeidlichen 4:3-Videoauswertung<br />

bereits bei der Filmaufnahme bewusst<br />

sind, die technische Möglichkeit, die<br />

berüchtigte „Pan & Scan“-Bildkastration von<br />

sonst in 21:9 aufgenommenen Filmen schon<br />

im Vorfeld auf ein Minimum zu reduzieren:<br />

Für die Fernseh- oder VHS-Auswertung<br />

(4:3-Standardformat) wird fast die gesamte<br />

Höhe des Negativs genutzt, dafür werden<br />

vergleichsweise minimale Bildteilverluste an<br />

den Seiten in Kauf genommen. Schneidet<br />

man stattdessen das 4:3-Bild aus einem Cinemascope-Film<br />

heraus, verliert man fast die<br />

Hälfte des Bildes! Für die Kino- oder DVD-<br />

Auswertung (21:9-Standardformat) wird<br />

nur der Cinemascope-Ausschnitt des Negativs<br />

herangezogen. Die darüber und darunter<br />

liegenden Bildinformationen werden bei<br />

der DVD-Veröffentlichung absichtlich und<br />

künstlich durch die schwarzen Letterbox-<br />

Balken verdeckt („Matteboxing“). Klartext:<br />

Im formatfüllenden 16:9-<strong>HDTV</strong>-Breitbildformat<br />

führen die schwarzen Balken zu einem<br />

unnötigen Bildinformations-Verlust<br />

von rund einem Viertel. „Titanic“ ist dabei<br />

kein Einzelfall - „Titanic“ ist buchstäblich die<br />

Spitze eines Eisbergs! Waren in den späten<br />

achtziger Jahren Filme wie „Top Gun“, „The<br />

Abyss“, „Terminator 2“ sowie die „Zurück in<br />

die Zukunft“-Fortsetzungen noch Super35-<br />

Exoten, werden inzwischen längst fast alle<br />

abendfüllenden Spielfilme aus Hollywood<br />

mit der Super35 Kamera gedreht.<br />

Große Koalition<br />

Nun wäre der formatfüllende 16:9-Ausschnitt<br />

eines Super35-Negativs der salomonische<br />

Kompromiss zwischen dem 4:3-Fernsehformat<br />

und dem 21:9-Cinemascope-Kinoformat.<br />

Obwohl es die DVD jetzt seit acht Jahren<br />

gibt, erscheinen die Filme aber nach wie<br />

vor im Format der Kinofassung - bei 2.35:1<br />

also regelmäßig mit schwarzen Balken, welche<br />

tatsächlich vorhandene Bildinformationen<br />

verdecken. Das begründen Hollywoods<br />

Programmanbieter damit, dass das so vom<br />

Regisseur gewollt sei und dieser seine Bildkomposition<br />

erhalten möchte. Wirklich<br />

überzeugend ist diese Argumentation freilich<br />

nicht. Schließlich nutzt ein Regisseur<br />

vom Schlage eines James Cameron das vorhandene<br />

14:9-Filmnegativ für nachträgliche<br />

Kamerafahrten bei der Videobearbeitung<br />

im Studio - horizontal bei der 4:3-Fassung,<br />

vertikal bei der 21:9-Fassung. Dass nur diese<br />

beiden, deutlich unterschiedlichen Bildkompositionen,<br />

einen künstlerischen Stellenwert<br />

haben sollen, nicht jedoch die „16:9-Full<br />

Screen“ Fassung, leuchtet kaum ein.<br />

Geld regiert die ...<br />

In Wirklichkeit nimmt Hollywood Rücksicht<br />

auf seine lukrativen Stammkunden,<br />

die Cineasten und Videosammler. Die haben<br />

seit Beginn der Heimvideo-Revolution<br />

in den USA ein Jahrzehnt verbissen gegen<br />

die seitliche Beschneidung von Breitbild-<br />

Kinofilmen gekämpft. Seither verharren Sie<br />

jedoch in Dogmatismus und reagieren als<br />

selbsternannte Ordnungshüter, wenn von<br />

dem ultrabreiten 21:9-Bildausschnitt abgewichen<br />

wird: So geschehen bei der DVD<br />

Erstveröffentlichung von „Silverado“ in<br />

den USA. Columbia-TriStar geriet derartig<br />

unter Druck, dass es nicht ausreichend war,<br />

die 16:9-Full Screen Fassung umzutauschen<br />

gegen eine 21:9-Letterbox-Fassung. Die<br />

komplette Erstauflage wurde eingestampft!<br />

In den USA lässt man eben nicht so freizü-<br />

Mit vollen Balken voraus<br />

21:9-Format<br />

Im Kino sehen die Zuschauer das vermeintlich<br />

größte Bild im Superbreitbildformat<br />

(21:9-Format). DVD-Fans müssen mit schwarzen<br />

Balken vorlieb nehmen, denn Zuhause werden<br />

nur 16:9-Bildschirme angeboten<br />

16:9-Format<br />

Keine Illsuion, sondern Realität: Das original<br />

Bildmaterial liegt im 16:9-Format vor – die<br />

schwarzen Balken für das Superbreitbildformat<br />

wurden erst später darüber gelegt. Bei einem<br />

Transfer der originalen Daten würden Heimkinofans<br />

mehr Details erblicken als Kinogänger<br />

4:3-Format<br />

Die VHS-Version greift auf die „Vollbildversion“<br />

zurück, büßt aber an den Seitenrändern Prinzipbedingt<br />

viel Fläche ein<br />

Wissen | HD+TV | 1.2006 049


gig die Hüllen fallen, weshalb sich die Programmanbieter<br />

gezwungen sehen, sich vor einer Formatöffnung beim<br />

Regisseur des Films rückzuversichern, ob und dass er das<br />

so will. In positiven Fällen gelang es damit Paramount<br />

Pictures, bei den DVD-Wiederveröffentlichungen von<br />

„Top Gun“ oder „Star Trek“ VI das Format von 2.35:1 auf<br />

2.00:1 zu öffnen. Ein 16:9-Display wird damit zwar noch<br />

immer nicht vollständig ausgefüllt, es darf aber als Schritt<br />

in die richtige Richtung begrüßt werden. Leider ist „Titanic“-Regisseur<br />

James Cameron seit Jahren buchstäblich<br />

untergetaucht und interessiert sich mehr für versunkene<br />

Schiffe als für die im Dunkelen der Letterbox-Balken<br />

versunkenen Bildelemente seiner Filme. Für die Formatöffnung<br />

der DVD-Neuauflage konnte er nicht gewonnen<br />

oder erreicht werden.<br />

Trendwende?<br />

Inzwischen ist die DVD längst zu einem Massenmedium<br />

geworden, weshalb sich Hollywoods Programmanbieter<br />

die Frage gefallen lassen müssen, wie lange sie noch<br />

Rücksicht auf die Balken-vorm-Kopf-Fundamentalisten<br />

nehmen wollen und sich dies leisten können. Bezahlfernsehanbieter<br />

wie HBO können es sich seit den „Titanic“-<br />

Zuschauerprotesten offensichtlich nicht mehr leisten:<br />

Hier läuft dann schon mal „Gladiator“ oder die „Herr der<br />

Ringe“-Triologie im geöffneten, formatfüllenden 16:9-<br />

Full Screen-Format ohne daß rechts oder links etwas<br />

fehlt. Ähnlich hoffnungsvoll die ProSieben <strong>HDTV</strong>-Testausstrahlung<br />

von „Panic Room“ im Frühjahr 2005: Auf<br />

der DVD nur mit ultrakaschiertem 2.40:1 Letterbox-Bild<br />

verfügbar, war die ProSieben-Austrahlung formatfüllendstes<br />

1.78:1 (16:9) - ohne dass irgendwelche Bildteile<br />

an den Seiten durch Abwesenheit glänzten. Premiere HD<br />

Film wird die Filme mit dem Auflösungs- und Bildformat<br />

ausstrahlen, welches die Programmanbieter aus den<br />

USA bereitstellen, so Premiere Pressesprecher Michael<br />

Jachan. Man darf gespannt bleiben, schließlich wird auf<br />

der Webseite für Premiere HD „Mehr Bild statt schwarze<br />

Balken“ versprochen. Bei den Planspielen rund um die<br />

Blu-ray-Disc oder die High-Density-DVD ist davon je-<br />

doch noch keine Rede, stattdessen mehr Bonusmaterial,<br />

vielleicht noch die Filmmusik oder gleich das Videospiel.<br />

Solange aber die Bildformatfrage außen vor bleibt, laufen<br />

die Programmanbieter ernstzunehmende Gefahr, mit<br />

ihren HD-Videoscheiben Schiffbruch zu erleiden. Selbst<br />

für den Idealfall, dass der Blu-ray-Disc Versus High-Density-DVD-Formatkrieg<br />

bis Herbst 2006 entschieden ist,<br />

muss sich das neue HD-Videoträgerformat neben der<br />

populären und bewährten DVD erst einmal etablieren.<br />

Für Besitzer von <strong>HDTV</strong>-Videoprojektoren wird das keine<br />

Frage sein. Doch die Masse der <strong>HDTV</strong>-Displays sind<br />

Flachbildschirme. Bei typischen, wohnzimmerüblichen<br />

Sichtabständen werden es High-Definition-DVDs deutlich<br />

schwieriger haben, sich qualitativ von bereits hochwertigen<br />

DVDs sichtbar abzuheben. <strong>HDTV</strong> hat es im<br />

Vergleich zum herkömmlichen Fernsehen deutlich einfacher.<br />

Ist dann vielleicht noch der Wunschfilm in einer<br />

<strong>HDTV</strong>-Ausstrahlung vor der HD-DVD-Veröffentlichung<br />

und ohne überflüssige, schwarze Balken gelaufen, wird es<br />

keinem Verbraucher einleuchten, für eine High-Definition-Disc<br />

mit bildverdeckenden Balken auch noch Geld zu<br />

bezahlen. Ein ähnliches Scheibentheater mit denselben<br />

Vorzeichen hatten wir bereits zu Beginn des neuen Jahrtausends<br />

mit der Super Audio CD (SACD) und der DVD-<br />

Audio. Auch hier gab es zunächst einen Formatkrieg, der<br />

beim Publikum nur eins bewirkte: Kaufzurückhaltung.<br />

Dessen ungeachtet ging aber auch hier von Anfang an<br />

das Medium an den Bedürfnissen von Otto Normalverbraucher<br />

vorbei. Der Mehrkanalton kam auf diesen<br />

High-End-Audioscheiben erst, nachdem die Verbraucher<br />

scharenweise Interesse verloren hatten.<br />

Die Programmanbieter der kommenden HD-DVDs wären<br />

also bestens beraten, vom Start weg weder die Verbraucher<br />

noch deren Displays mit unnötigen schwarzen<br />

Balken zu strapazieren. Denn so schön der ultraschwarze<br />

Klavierlackrahmen eines <strong>HDTV</strong>-Flachbildschirms auch<br />

sein mag – Die schwarzen Letterbox-Balken stören auf<br />

dem Schirm, wenn diese technikbedingt nicht in sattem<br />

Schwarz, sondern dunklem Grau erscheinen.<br />

Mehr vom Bild<br />

Wir haben auf unserer<br />

Website www.hdplustv.<br />

de eine Petition<br />

eingestellt, an der alle<br />

Heimkinofans<br />

teilnehmen können.<br />

Jede eingetragene<br />

Stimme ist ein klares<br />

‚Nein’ zur beschnittenen<br />

Bilderwelt. Wer auf den<br />

DVD-Nachfolgern nicht<br />

nur eine höhere<br />

Auflösung, sondern<br />

auch mehr Bildinhalt als<br />

im Kino erleben möchte,<br />

sollte sich nicht scheuen,<br />

an unserer Petition<br />

teilzunehmen.<br />

21:9-Format<br />

16:9-Format<br />

050 www.hdplustv.de


Zwergenaufstand<br />

Sie wirken wie die Parodie auf alle ausgewachsenen Projektoren dieser Welt. Die neuen Taschenbeamer<br />

von Toshiba und Mitsubishi sind jedoch kein billiger Zaubertrick, sondern bereits<br />

Realität – wir verraten Ihnen, was die Zukunft bringt.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Mit gerade einmal 450 Gramm und den Ausmaßen<br />

einer Handfläche ist die alternative Projektorgeneration<br />

auf Mobilität und Reiselust<br />

ausgelegt. Per Akku werfen die kleinen Wunderwerke ihr<br />

Bild für zweieinhalb Stunden gegen das Mauerwerk und<br />

ermöglichen so den Genuss eines „Herr der Ringe“ ohne<br />

Ladepause. Selbst ein Fußballspiel mit Freunden ist ohne<br />

Stromzufuhr möglich. Im Inneren der Mini-Projektoren<br />

schlummern die reflektierenden Mikrospiegel von Texas<br />

Instruments. Bei der Markteinführung bieten die Beamer<br />

jedoch nur Chips im 4:3-Format. Mit 800 × 600 Pixel<br />

reichen die Reserven somit nicht ganz aus, um PAL im<br />

Breitbildformat verlustfrei darzustellen. Beide Hersteller<br />

gaben sich bei einer Anfrage von HD+TV noch sehr bedeckt,<br />

was Preise und Erscheinungstermine betrifft. Vor<br />

Mitte nächsten Jahres sollten Sie nicht mit den Taschenbeamern<br />

rechnen, wir rechnen mit Preisen um die 800<br />

Euro.<br />

052 www.hdplustv.de


geworfen. Sie können sich das System als<br />

Hochgeschwindigkeitslichterkette vorstellen.<br />

Im Vergleich zum kreisenden Farbrad erfolgt<br />

die Farbdarstellung jedoch rasend schnell<br />

und selbst Regenbogen-Geplagte dürfen aufatmen<br />

– hier kommen Farbblitzer nur noch<br />

im Extremfall vor. Die Erklärung für dieses<br />

Phänomen ist einfach: Während bei einem<br />

Farbrad alle nicht benötigten Farben den<br />

Lichtweg unentwegt kreuzen und der DMD-<br />

Chip ständig umschalten muss, wird bei der<br />

LED-Technik eine Farbe konstant dargestellt.<br />

Soll eine weitere abgebildet werden, so kann<br />

die Umschaltung blitzschnell erfolgen.<br />

Dauerhaft<br />

Ein großer Pluspunkt von Leuchtdioden ist<br />

ihre lange Lebensdauer. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

UHP-Lampen in LCD- oder<br />

DLP-Projekoren steigt die Lebenserwartung<br />

um den Faktor sechs. Zwischen 10 000 und<br />

20 000 Stunden sollen die kleinen Leuchtampeln<br />

ihren Dienst verrichten – eine klare Kostenersparnis<br />

für Vielschauer. Leider kommt<br />

auch diese Technik nicht ohne die nötige<br />

Kühlung aus. Die Abwärme ist jedoch geringer<br />

als bei herkömmlichen Lampen, so dass<br />

eine Mischung aus passiver und leiser aktiver<br />

Kühlung ausreicht. Natürlich kann die<br />

Bildqualität nicht mit teuren Heimkino-Beamern<br />

konkurrieren, dafür sind Lichtleistung<br />

und Kontrastwerte noch zu gering. Trotzdem<br />

erlauben sie einen guten Schwarzwert<br />

mit ansprechender Durchzeichnung, so dass<br />

sich ältere LCD-Projektoren nicht merklich<br />

absetzen können.<br />

birne lediglich noch bei Gedankenblitzen<br />

aufleuchten, und das auch nur im übertragenden<br />

Sinne.<br />

Fortschritt<br />

Herkömmliche LEDs verwenden einen kleinen<br />

LED-Chip, welcher in einem Außenring auf dem<br />

Trägerstreifen seinen Platz findet. Die komplette<br />

Anordnung ist von einer Epoxydharz-Kuppe<br />

umschlossen, welche gleichzeitig die Funktion<br />

einer Linse erfüllt. Im Gegensatz dazu verwenden<br />

die Hochleistungs-Luxeon-LED große LED-<br />

Chips, welche auf einen Kühlkörper angebracht<br />

werden. Statt einer Harz-Kuppel verwendet<br />

man Gel als Eingussmasse und eine Plastik-Kapsel.<br />

LumiLED<br />

InGaN Halbleiter<br />

Golddraht<br />

Kathode<br />

Kühlkern<br />

Plastiklinse<br />

ausgesandtes Licht<br />

Reflektor<br />

Silikon<br />

Lötverbindung<br />

Bilder: UIP, Toshiba, LumiLED<br />

Schrumpfkur<br />

Um die geringe Baugröße erreichen zu können,<br />

kommen erstmals LEDs der Firma LumiLED<br />

zum Einsatz. Dank deren Leuchtkraft<br />

sind Bilder von über einem Meter Durchmesser<br />

kein Problem. Die Hersteller verbauen<br />

drei LEDs – eines für Rot, Grün und Blau.<br />

Somit können nicht nur alle Farben eines<br />

Videobilds, sondern auch der Adobe-Farbraum<br />

für Drucke perfekt abgedeckt werden.<br />

Wie in unserem Special zum Farbrad werden<br />

auch bei der LED-Technik die Farben nicht<br />

zeitgleich, sondern versetzt zur Leinwand<br />

Licht im Dunkel<br />

Um eine LED zum Leuchten zu bringen, bedarf<br />

es einer geringen Durchgangsspannung.<br />

Ein Halbleiterkristall gibt schließlich ein<br />

Lichtsignal aus, welches entweder gestreut<br />

oder gebündelt wird. Je nach Farbe des LEDs<br />

werden unterschiedliche Halbleiterkristalle<br />

verwendet. Luxeon LEDs verwenden das<br />

Halbleitermaterial Indiumgalliumnitrid<br />

(InGaN) und erlauben es, alle Farben eines<br />

Videobildes exakt darzustellen. Aufgrund<br />

ihres hervorragenden Wirkungsgrades (geringer<br />

Stromverbrauch, hohe Lichtausbeute)<br />

finden Luxeon LEDs in der Bildschirm- und<br />

Projektionstechnik Verwendung. Stromsparend,<br />

eine lange Lebensdauer und extrem<br />

robust – in Zukunft wird die anfällige Glüh-<br />

Normales LED<br />

LED-Chip<br />

Reflektor<br />

Kathode<br />

ausgesandtes<br />

Licht<br />

Anode


Farbenklecks<br />

Die kristallblaue Wasserwelt in „Findet Nemo“ oder die<br />

gewagten Farbtupfer im Schwarz-Weiß-Film „Sin City“ – es<br />

ist die Farbe, die unsere Fantasie beflügelt und die Aufmerksamkeit<br />

auf sich zieht. Doch die Anfänge Hollywoods waren<br />

alles andere als bunt, bis eine bis dahin unbedeutende Firma<br />

namens Technicolor die Filmwelt aus der Einfarbigkeit holte.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Auf Film gebannt<br />

Die mannshohe und extrem laute Kamera belichtete<br />

drei Filmstreifen gleichzeitig<br />

Bilder: Buena Vista, American Widescreenmuseum<br />

Einen Schwarz-Weiß-Film einzufärben ist<br />

keine Kleinigkeit und deshalb bedurfte es<br />

auch sechs Anläufe und 82 Jahre, bis solche<br />

Blockbuster wie „Pearl Habour“ in bestechender<br />

Bildqualität in die Kinos und auf die<br />

DVDs gebracht werden konnten. Die erste<br />

technische Realisierung der Farben sah, wie<br />

heute auch, nur einen Filmstreifen vor. Mit<br />

Hilfe eines Prismas konnte das eintreffende<br />

Licht in seine Rot- und Grünanteile aufgespalten<br />

werden, um es auf eine schwarzweiße<br />

Filmrolle zu bannen. Dabei blieb der<br />

Film aber schwarz-weiß, einzig die Helligkeitsunterschiede<br />

der Farben sind auf dem<br />

Filmstreifen zu erkennen. Ein Abspielgerät<br />

mit einem Farbfilter konnte das Bild wieder<br />

einfärben. Abgelöst wurde das umständlich<br />

abzuspielende Verfahren vom Technicolor<br />

Process Number two. Hierbei wird ebenfalls<br />

ein Filmstreifen belichtet, aber die Filmrollen<br />

konnten direkt eingefärbt werden. Die<br />

Farbinformationen befinden sich somit auf<br />

dem Film – keine umständlichen Farbfilter<br />

sind nunmehr von Nöten, um die Filmrollen<br />

abzuspielen. Nun sind zwei Farben nicht<br />

ausreichend, um das gesamte Farbspektrum<br />

abzubilden, denn es fehlte die Farbe des Wassers<br />

und des Himmels – Blau. So dauerte es<br />

nicht lange, bis 1932 ein Drei-Farben-System<br />

aus der Taufe gehoben wurde, welches drei<br />

Filmrollen zur Belichtung eingebaut hatte –<br />

je eine für Rot, Grün und Blau. Dieses Verfahren<br />

erwies sich als technologischer Volltreffer<br />

(siehe Kasten), denn solch brillante Farben<br />

hatte die Welt bislang noch nicht gesehen<br />

und Nostalgiker trauern auch heute noch<br />

dem damaligen Aufnahmeverfahren nach.<br />

„Nie waren die Farben so schön wie damals“,<br />

lautet ihr Urteil. Jedoch waren Technicolor-Filme<br />

anfangs inhaltlich belanglos. Erst<br />

die Walt-Disney-Produktion „Flowers and<br />

Trees“ sowie die Klassiker „Vom Winde verweht“<br />

und „Der Zauberer von Oz“ im Jahre<br />

1939 brachten auch an den Kinokassen den<br />

notwendigen Erfolg. Eine gute Bildqualität<br />

sichert aber noch lange keinen wirtschaftlichen<br />

Erfolg, weshalb die klobigen, lauten,<br />

teuren und begrenzten Kameras zusehends<br />

von Kodaks Ein-Film-Lösung verdrängt<br />

wurden. Um zu überleben, trat Technicolor<br />

eine Partnerschaft mit Kodak an und verbesserte<br />

zudem die mäßige Bildqualität der<br />

günstigen Aufnahmelösung. Die letzte Stufe<br />

der Entwicklung zündete das Unternehmen<br />

mit dem Technicolor Process Number six im<br />

Jahre 1998. Die goldenen Pionierjahre hatte<br />

das Unternehmen zwar hinter sich, Technicolor<br />

ging aber mit der Zeit. Nach der VHS-<br />

Kassette erkannte das Unternehmen bereits<br />

1990 die Vorteile der Zukunftsscheibe DVD.<br />

Heute steht der Name Technicolor als ein<br />

Teil des Thomson-Unternehmens für die<br />

Bearbeitung und Vervielfältigung sowohl bei<br />

Filmrollen als auch bei Rohlingen.<br />

Spielwiese<br />

Die neuen Möglichkeiten der Farbdarstellung<br />

beflügelten besonders die Kreativität der Comic-Zeichner.<br />

So liefen die Protagonisten in<br />

„Lucky Ducky“ an einem Schild vorbei, ohne<br />

den Aufdruck zu lesen und standen plötzlich<br />

in einer farblosen Landschaft. Ihr Gang zurück<br />

zu jenem Schild offenbarte die Ursache,<br />

denn als Botschaft stand geschrieben: „Technicolor<br />

endet hier.“ Während nahezu jeder<br />

Film mittlerweile in bunter Farbenpracht<br />

erstrahlt, sind es aber gerade Schwarz-Weiß-<br />

Filme wie „Sin City“, die für Aufmerksamkeit<br />

sorgen. Nicht umsonst sehen die Kritiker im<br />

„Bunt-Fernsehen“ keinerlei emotionale Steigerung<br />

zum guten, alten Monochromstreifen<br />

– erst das gekonnte Wechselspiel beider<br />

Formate kann den Zuschauer überraschen<br />

und herausfordern. Somit obliegt es einzig<br />

und allein der Fantasie der Produzenten,<br />

die grenzenlosen Möglichkeiten der Technik<br />

auszuloten und Filme mit Charakter zu erschaffen<br />

– in Farbe und Schwarz-Weiß.<br />

Das Ergebnis sind drei Negative, jeweils eines für die<br />

roten, grünen und blauen Farbanteile<br />

Die Negative werden nun invertiert und mit komplementären<br />

Farben eingefärbt<br />

Aus Rot wird Cyan, Grün zu Magenta und Blau zu<br />

Gelb<br />

Fügt man nun alle Farbstreifen und Schwarz-Weiß-<br />

Bilder zusammen, erhält man die komplette Filmrolle<br />

Auf der Leinwand bestaunen die Zuschauer nun<br />

jene Szene, wie sie im obersten Bild aufgenommen<br />

wurde – in Farbe<br />

Wissen | HD+TV | 1.2006 055


Prophezeiung in Blau<br />

Ob Orakel oder Kristallkugel – seit ewigen Zeiten wirft der Mensch einen Blick in<br />

die Zukunft. Leider mit wenig Erfolg. Anderenfalls wäre die Wahl zwischen Blu-ray<br />

und HD-DVD längst getroffen. Im Augenblick stehen die Sterne wieder etwas günstiger<br />

für Blu-ray.<br />

VON MARIO HESS<br />

056 www.hdplustv.de


Die Entscheidung um den DVD-<br />

Nachfolger ist getroffen – zumindest<br />

beim US-Filmkonzern Warner Brothers.<br />

Mitte Oktober kündigte das Unternehmen<br />

an, seine Filme sowohl auf HD-DVD als<br />

auch auf dem Konkurrenzprodukt, der Bluray-Disc<br />

veröffentlichen zu wollen. Für den<br />

Hauptvertreter der HD-DVD-Fraktion, den<br />

japanischen Toshiba-Konzern, bedeutete dies<br />

einen zweiten herben Rückschlag innerhalb<br />

kurzer Zeit. Nur wenige Wochen zuvor hatte<br />

sich bereits der große Hollywood-Major Paramount<br />

von einer exklusiven Vermarktung<br />

der HD-DVD auf eine zweigleisige Strategie<br />

verlegt. Sollte jetzt die Video-Abteilung von<br />

Universal ebenfalls nachziehen, wäre die ehemalige<br />

Vorherrschaft auf dem wichtigen US-<br />

DVD-Markt für die Anhänger von Toshibas<br />

HD-Format endgültig dahin. Dieses Szenario<br />

gilt als gar nicht unwahrscheinlich, zumal<br />

sich nur noch Universal Home Video einzig<br />

auf die HD-DVD verlässt. Zwar beeilte sich<br />

Toshiba, die Bedeutung der bisher vollzogenen<br />

Lagerwechsel zu relativieren – wirklich<br />

überzeugend wirkten die Stellungnahmen in<br />

der japanischen Presse jedoch nicht. Kurz vor<br />

dem Verkaufsstart der ersten Abspielgeräte in<br />

Japan wird das Projekt „DVD-Erbe“ nun mit<br />

Zweckoptimismus vorangetrieben. Mitunter<br />

treibt dieses Spiel aber seltsame Blüten.<br />

Hilfe aus dem fernen Osten<br />

Gilt die Blu-ray-Disc mit einem maximalen<br />

Speicherplatz von bis zu 50 GB allgemein<br />

als das großzügiger bemessene Format,<br />

stellt man diese Aussage von Seiten des HD-<br />

DVD-Lagers plötzlich in Frage. „Die HD-<br />

DVD führt – das mag vielleicht erstaunen –<br />

beim Speicherplatz mit 30 GB gegenüber 25<br />

GB, denn wir bekommen heute die zweilagige<br />

HD-DVD in der Massenproduktion<br />

hin“, erklärt Ralf Wolf, der Sprecher des<br />

HD-DVD-Anhängers NEC. Die verwirrende<br />

Rechnung wird dadurch verteidigt, dass<br />

die aktuelle Blu-ray-Variante mit nur einer<br />

Datenlage ausgestattet ist. Die zukünftige<br />

Aufrüstung der Blu-ray-Disc wird innerhalb<br />

der HD-DVD-Vereinigung einvernehmlich<br />

ignoriert. Ähnlich verwunderlich wirken<br />

die Anstrengungen von Toshiba, Partner auf<br />

dem chinesischen Markt zu akquirieren. Im<br />

Reich der Mitte sollen viele der Abspielgeräte<br />

günstig produziert werden. „Deshalb wird<br />

es mehr Hersteller geben, mehr Konkurrenz<br />

und schneller niedrigere Preise für Laufwerke<br />

und Medien“, wird die asiatische Nachbarschaftshilfe<br />

von Wolf positiv eingeschätzt.<br />

Mit vielen preiswerten Geräten den Markt<br />

zu überschwemmen, ist eine Methode, die<br />

schon der VHS den Sieg über die scheinbar<br />

übermächtige Konkurrenz eingetragen hat.<br />

Da die für Dezember angekündigten Geräte<br />

von Toshiba jedoch mit Preisen von 1 000 bis<br />

1 500 Dollar im Fachhandel in und um Tokio<br />

landen werden, stellen sich selbst Kritiker aus<br />

den eigenen Reihen die Frage, ob die selbst<br />

produzierten, teureren Player nicht in den<br />

Regalen liegen bleiben werden.<br />

Kopieren verboten<br />

Die neueste Anschubhilfe erhielt die HD-<br />

DVD-Gemeinde durch die gewonnene<br />

Unterstützung des Software-Giganten Microsoft<br />

und des PC-Herstellers Intel. Microsoft-Gründer<br />

Bill Gates begründete den<br />

Schritt mit dem angeblich verbraucherunfreundlichen<br />

Kopierschutzverfahren der<br />

Blu-ray-Disc sowie der fortgeschrittenen<br />

Entwicklung von iHD, einer Technologie<br />

für die Integration interaktiver Features auf<br />

HD-DVDs. An der umstrittenen Regelung<br />

des Kopierschutzverfahrens scheiden sich<br />

derzeit noch die Geister. „Kopierschutz ist<br />

ein legitimes Mittel Urheberrechte zu schützen.<br />

Das Blu-ray-Format sieht ein intelligentes<br />

Rechte-Management vor, nicht einen<br />

stumpfen Knebel. Zusatzfunktionen können<br />

z. B. gegen Gebühr freigeschaltet werden“,<br />

verteidigt Pioneer-Sprecher Jürgen Timm<br />

die getroffenen Vorkehrungen der Blu-ray-<br />

Gruppe. „Die Mechanismen für HD-DVD<br />

sind aktuell einfacher“, fügt er zwar hinzu,<br />

„aber vielleicht ist dies auch der Grund für<br />

den Rückzug von Warner“ Dabei ist der HD-<br />

DVD-Kopierschutz in seinen Anforderungen<br />

kaum weniger restriktiv, lässt jedoch einige<br />

geschützte Kopien zu. Zum Vorteil kann<br />

sich die Integrierung des Blu-ray-Systems<br />

in die angekündigte Spielekonsole Playstation<br />

3 entwickeln. Mit einem vorgesehenen<br />

Einstiegspreis von 300 bis 400 Euro liegt das<br />

Gerät weit unter den ersten eigenständigen<br />

Playern. Schon der Vorgänger hatte sich als<br />

günstiger DVD-Player einen großen Marktvorsprung<br />

erarbeitet. Als Gegenkonzept wird<br />

nun von den HD-DVD-Befürwortern gehofft,<br />

dass die Microsoft Xbox 360 im nächsten<br />

Jahr ein HD-DVD-Laufwerk erhält. Microsoft<br />

lässt sich diese Option zwar offen, hält<br />

den Standard aber für noch nicht ausgereift.<br />

Wandern im Nebel<br />

Ein Ausweg aus dem allgemeinen Dilemma<br />

wäre die Implementierung beider Technologien<br />

in ein Gerät. Laut Jürgen Timm sind<br />

diese „Kombi-Spieler technisch durchaus<br />

realisierbar. Wie weit sich jedoch hierfür verbraucherfreundliche<br />

Verkaufspreise realisieren<br />

lassen, ist aktuell noch nicht abzusehen“.<br />

Von den HD-DVD-Unternehmen ist ähnliches<br />

zu hören. Machbar ja – aber zu teuer. Im<br />

schlimmsten Fall braucht der Kunde bald ein<br />

Format für seinen PC und ein anderes für die<br />

Filme. Solche düsteren Vorahnungen lassen<br />

einen klaren Sieger noch nicht ausmachen.<br />

Jedoch wird sich im nächsten Jahr der Nebel<br />

über den Geräten lüften, denn beide Lager<br />

haben den Start ihrer Systeme für 2006 angekündigt.<br />

Bis dahin bleibt nur der Blick in die<br />

Glaskugel statt auf die Silberscheibe.<br />

HD-DVD vs. Blu-ray<br />

Drei Punkte, warum Sie die HD-DVD besser finden könnten – und drei Punkte, die für die<br />

Blu-ray-Disc sprechen.<br />

Blu-ray<br />

+ mehr maximaler Speicherplatz<br />

+ von Filmindustrie unterstützt<br />

+ Playstation 3 mit Blu-ray-Player<br />

Pioneer macht seinen europäischen Markteintritt von der Verfügbarkeit<br />

der Filmtitel abhängig. Für den US-Markt wird in<br />

der ersten Jahreshälfte 2006 damit gerechnet. Geplant ist ein<br />

Blu-ray-Disc-Player, welcher zusätzlich DVD-Videos in hochskalierter<br />

Qualität verarbeiten kann. Aktuell macht Pioneer<br />

jedoch noch keine Angaben zum späteren Preis.<br />

HD-DVD<br />

+ Unterstützung der IT-Industrie<br />

+ Produktion der Discs einfach und günstig<br />

+ Bereits zweilagig produzierbar<br />

Anfang des Jahres 2006 wird NEC HD-<br />

DVD-Laufwerke für den PC auf den Markt<br />

bringen. Geplant ist ein reines Leselaufwerk<br />

für rund 500 Euro und Wissen ein | Brenner. HD+TV | 1.2006 057


Krisensitzung<br />

Monatelang wurde diskutiert und gerungen, um dem Kunden ein einheitliches Format anbieten<br />

zu können. Doch die Nuss war am Ende wohl zu hart und die unterschiedlichen Lager<br />

widmen sich nun mit voller Energie dem eigenen Format. HD+TV bat NEC-Sprecher Ralf Wolf<br />

als HD-DVD-Vertreter und Ralf Hansen vom Blu-ray-Verfechter Panasonic zum Gespräch.<br />

Ralf Wolf<br />

Die Kunden sind verunsichert, ob nun Blu-ray<br />

oder HD-DVD der Standard der Zukunft wird.<br />

Wie wollen Sie Ihnen erklären, dass die HD-<br />

DVD die bessere Alternative ist?<br />

Ralf Wolf: Die Unterstützer des HD-DVD-Forums<br />

halten, was sie versprechen. So ermöglicht die HD-<br />

DVD dem Endverbraucher, Kopien von rechtmäßig<br />

erworbenen Inhalten auf Festplatten zu speichern<br />

und an Home-Entertainment-Geräte zu streamen.<br />

Außerdem können wir Hybrid-HD-DVDs liefern, die<br />

auf zwei Lagen sowohl eine HD-Variante als auch<br />

die PAL-Variante einer DVD speichern. Das heißt,<br />

wir können ab sofort in die Massenfabrikation<br />

gehen. Die HD-DVD lässt sich zudem günstiger<br />

produzieren, weil die Dischersteller nicht viele Millionen<br />

Euro in die Umstellung ihrer Produktionslinien<br />

stecken müssen. Die HD-DVD findet Unterstützung<br />

von Herstellern in China. Deshalb wird es mehr<br />

Hersteller geben, mehr Konkurrenz und schneller<br />

niedrigere Preise für Laufwerke und Medien. Und<br />

die HD-DVD führt – und das mag vielleicht erstaunen<br />

– beim Speicherplatz mit 30 GB gegenüber<br />

25 GB, denn wir bekommen heute die zweilagige<br />

HD-DVD in der Massenproduktion hin – es ist für<br />

Microsoft irrelevant, was im Labor gezeigt wird,<br />

wenn die Einführung so kurz bevorsteht.<br />

Sehr viele Major Studios sind zu Blu-ray<br />

gewechselt – schwächt dies ihre Position?<br />

Ralf Wolf: HD-DVD-Laufwerke sind nicht nur reine<br />

Player, sondern auch Speichergeräte. Die DVDs für<br />

den blauen Laser bieten mehr Speicherplatz für<br />

große Datenformate wie HD-Filme und <strong>HDTV</strong>-Inhalte.<br />

Aber auch eine durchschnittliche Digitalkamera<br />

hat heute schon sechs Megapixel und HD-Fotos<br />

wollen dauerhaft gesichert sein.<br />

Ralf Wolf: Wann der Umstieg auf HD-DVD erfolgt,<br />

muss jeder Kunde für sich selbst entscheiden und<br />

hängt zudem von den Faktoren Speicherplatzbedarf<br />

und Kosten des Laufwerkes ab. Erste Laufwerke<br />

werden den Vorreitern jedenfalls Anfang 2006<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Hängt die Durchsetzung des HD-DVD-Formats<br />

an der IT-Industrie?<br />

Ralf Wolf: Die Unterstützung durch Microsoft und<br />

Intel für die HD-DVD ist besonders wichtig, da 80<br />

Prozent des Marktvolumens von optischen Speichermedien<br />

im IT-Bereich umgesetzt werden wird.<br />

Microsoft befürwortet das Konzept der HD-DVD<br />

unter anderem, weil der Kopierschutz dem Endverbraucher<br />

ermöglicht, Kopien von rechtmäßig<br />

erworbenen Inhalten auf Festplatten zu speichern<br />

und an Home-Entertainment-Geräte zu streamen.<br />

Hat der Erfolg von <strong>HDTV</strong> in Europa Einfluss<br />

auf den Erfolg der HD-DVD?<br />

Ralf Wolf: Der Erfolg der HD-DVD hängt nicht ausschließlich<br />

vom Angebot von <strong>HDTV</strong> ab, weil immer<br />

mehr Daten vom Digitalfoto bis zum HD-Film auch<br />

mehr Speicherplatz für die dauerhafte Sicherung<br />

verlangen. Aber es ist richtig, dass die Einführung<br />

von <strong>HDTV</strong> die Anschaffung von „HD ready“-Bildschirmen<br />

vorantreibt und so auch den HD-Filmen<br />

auf HD-DVD zum Durchbruch verhelfen wird.<br />

Wann werden die ersten Blu-ray Geräte auf<br />

den europäischen und deutschen Markt kommen?<br />

Ralf Hansen: Momentan gibt es noch keinen konkreten<br />

Einführungstermin für Blu-ray-Geräte auf<br />

dem europäischen oder deutschen Markt. Das liegt<br />

zum einen daran, dass es für reine Abspielgeräte<br />

noch keine Software gibt. Hierfür benötigten wir<br />

die Unterstützung der Filmindustrie. Sinnvoller<br />

erscheint aber sowieso die Variante eines Recorders.<br />

Dazu muss aber erst einmal die endgültige<br />

HD-Signalnorm festgelegt werden. Zusätzlich ist es<br />

problematisch, dass HDMI als digitale Schnittstelle<br />

keine Aufnahme zulässt.<br />

Wie wollen Sie ihren zukünftigen Kunden<br />

erklären, dass Blu-ray die bessere Alternative<br />

ist?<br />

Ralf Hansen: Vier wesentliche Punkte sprechen aus<br />

unserer Sicht klar für Blu-ray. Erstens die höhere<br />

Kapazität gegenüber anderen Formaten wie HD-<br />

DVD. Zweitens die hohe Anzahl an Herstellern, die<br />

Blu-ray unterstützen. Dann die hohe Anzahl an<br />

Filmstudios, die das System präferieren und viertens<br />

die Möglichkeit, die Speicherkapazität zukünftig<br />

noch weiter zu steigern.<br />

Ralf Hansen: Das hängt natürlich sehr stark vom<br />

Softwareangebot ab. Damit meine ich nicht nur<br />

Kauftitel, sondern auch die Distribution von HD-<br />

Content nicht nur über Satellit, sondern auch über<br />

das Kabel. Von der Handhabung gibt es keine<br />

Umstellungprobleme. Das Handling von Zwölf-Zentimeter-Scheiben<br />

ist inzwischen gelernt.<br />

Wie stark hängt die Durchsetzung des Blu-ray-<br />

Formats an den PC-Herstellern?<br />

Ralf Hansen: Auch die PC-Hersteller sind natürlich<br />

wichtig, um die Kompatiblität von Unterhaltungselektronik<br />

und PC zu gewährleisten. Gerade vor<br />

dem Hintergrund zunehmender Download-Angebote<br />

im Netz.<br />

Bill Gates nannte den Blu-ray-Kopierschutz<br />

„nicht kundenfreundlich“. Wird der Kopierschutz<br />

die Möglichkeiten des Konsumenten<br />

nicht einschränken?<br />

Ralf Hansen: Hier gibt es sicher unterschiedliche<br />

Interessen. Die Majors sind stark an einem sicheren<br />

System interessiert, um Ihr Kapital, also die Software<br />

zu schützen. Fox z. B. hat sich aus diesem Grunde<br />

für Blu-ray entschieden. Wir respektieren den<br />

Wunsch der Majors.<br />

Wie stark wird der Erfolg der Playstation 3<br />

und von <strong>HDTV</strong> den Erfolg von Blu-ray beeinflussen?<br />

Ralf Hansen: Das sind sicher wichtige Faktoren, um<br />

Blu-ray zum Erfolg zu machen. Der Erfolg von <strong>HDTV</strong><br />

ist jedoch nicht nur für Blu-ray wichtig. Der Erfolg<br />

von High-Definition-Fernsehen ist für die ganze<br />

Hard- und Softwareindustrie enorm wichtig.<br />

Wie lange wird es dauern, bis sich die Kunden<br />

von der DVD auf die HD-DVD umgestellt<br />

haben?<br />

Wie lange wird es dauern, bis sich die Kunden<br />

von der DVD auf die neue Variante umgestellt<br />

haben?<br />

Ralf Hansen<br />

058 www.hdplustv.de


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Puzzlespiel<br />

Sie kaufen einen neuen Fernseher. Flach muss er sein, natürlich. <strong>HDTV</strong> muss<br />

er können, das ist klar. Aber was ist mit der Vollbilddarstellung? ‚Vollbilder?‘,<br />

werden sich nun nicht wenige fragen. Einer der wichtigsten Aspekte der<br />

schönen neuen Bilderwelt wird stiefmütterlich behandelt, obwohl das Bildformat<br />

1 080i in Zukunft das bestimmende Format darstellen wird. Wie all<br />

diese Zahlen und Begriffe zusammenhängen, lesen Sie im folgenden Artikel.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

060 www.hdplustv.de


Bilder: Kinowelt<br />

Stellen Sie sich vor, Sie verschicken ein Foto, versenden<br />

es in einem Umschlag und der Empfänger kann<br />

das Foto betrachten. Er sieht auf einem Blick das<br />

vollständige Bild – das ist unser „Vollbild“. Was ist jedoch,<br />

wenn der Umschlag für das Foto zu klein ist? Angenommen,<br />

Sie greifen nun zur Schere und schneiden das Bild<br />

in Streifen, versenden diese und der Empfänger besitzt<br />

nach dem Öffnen des Umschlages zuerst nur Bruchstücke.<br />

Er ist gezwungen, die Einzelteile wieder zusammenzubauen,<br />

will er das komplette Foto erkennen. Das sind<br />

unsere „Halbbilder“. Nun ist für jeden ersichtlich, dass<br />

Vollbilder einfach zu handhaben sind und keinerlei Aufwand<br />

betrieben werden muss, um diese darzustellen – sie<br />

sind einfach vorhanden. 720p nennt sich das Format, das<br />

überflüssige Rechenspiele erübrigt und für flüssige Bewegungen<br />

und flimmerfreie Bilderwelten sorgt. Leider<br />

beträgt die Auflösung nur ein knappes Megapixel. Wenn<br />

Sie eine digitale Fotokamera in Ihrem Haushalt haben,<br />

dann hat diese wohl mindestens drei Megapixel – 720p<br />

bietet zwar saubere Bilder, aber die Auflösung, also die<br />

Details und die Schärfe, sind noch verbesserungswürdig.<br />

Deshalb kommt die Norm 1 080i zum Tragen. Hier besitzen<br />

wir bereits zwei Megapixel – also fast eine Fotoqualität<br />

bei laufenden Bildern. Leider müssen wir nun unser<br />

Halbbildchaos in den Griff bekommen, was nichts anderes<br />

bedeutet als das Puzzle zusammenzubauen. Ganz so<br />

kompliziert wie unser zerschnittenes Foto im Eingangsbeispiel<br />

ist die Sache nämlich nicht. Das komplette Bild<br />

wird in zwei Teile gesplittet. Diese zwei Teile müssen nun<br />

in einem Bruchteil einer Sekunde zusammengefügt werden<br />

und zwar so, dass sie exakt deckungsgleich sind. Da<br />

wir natürlich einen Film betrachten, laufen die Bilder in<br />

einer großen Geschwindigkeit ab, weshalb die Vollbilderkennung<br />

permanent erkennen muss, welche Halbbilder<br />

zusammenpassen. Dann werden die Bilder zusammengefügt<br />

und abgebildet. Eine gute Vollbilddarstellung ist ein<br />

wichtiges Kriterium für eine makellose Bildqualität und<br />

wird immer wichtiger, je größer die Bilddiagonale ausfällt.<br />

Versagt die Vollbilderkennung, fransen Kanten hoffnungslos<br />

aus, diagonale Linien werden wie Sägezähne<br />

dargestellt und flimmern. Einen guten Vollbildkonverter<br />

im Geschäft auszumachen, ist nicht gerade einfach. Die<br />

wohl praktikabelste Möglichkeit besteht in einer Testsequenz<br />

aus einem Film. Als Beispiel möchten wir anhand<br />

einer Tieraufnahme erläutern, wie ein guter und ein<br />

schlechter Vollbildkonverter arbeitet.<br />

Formatfrage<br />

Wenn Sie einen Bildschirm oder Player besitzen, der<br />

Vollbilder darstellen kann (praktisch alle heutigen DVD-<br />

Player, alle Plasmas und LCDs sowie alle Projektoren),<br />

haben Sie unter Umständen die Wahl zwischen „Video“<br />

und „Film“. „Film“ ist immer die richtige Einstellung<br />

für DVDs, ganz gleich ob Abenteuer wie „Der Herr der<br />

Ringe“ oder Konzerte. Hierbei liegt unser Film halbiert<br />

vor, als hätten wir unser Foto in zwei Teile zerlegt und<br />

die zwei Hälften müssen nur wieder zusammengefügt<br />

werden. „Video“ ist hingegen die richtige Einstellung bei<br />

unseren täglichen Fernsehsendungen und Bonusmaterial<br />

auf DVD. Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Foto aus dem<br />

Eingangsbeispiel in zwei Hälften geschnitten und beim<br />

Empfänger kommt nur eine Hälfte an, die andere muss<br />

er selbständig hinzufügen. Genau dieses Problem besteht<br />

im Video-Modus – jede zweite Bildzeile ist praktisch<br />

schwarz, enthält somit keinerlei Bildinformationen. Der<br />

Vollbildkonverter muss hier errechnen, wie die andere<br />

Bildhälfte auszusehen hat und bei bewegten Elementen<br />

den Weg voraussagen – eine fast unmögliche Tat. Falls Sie<br />

keinerlei Möglichkeiten besitzen, den Vollbildkonverter<br />

zu überprüfen, können Sie trotzdem auf eine gute Vollbildwiedergabe<br />

achten. Die vier Buchstaben DCDI sind<br />

die Abkürzung für eine Technologie der Firma Faroudja,<br />

die gerade bei schwierigem Videomaterial ein sehr gutes<br />

Ergebnis bringt. DCDI (Direction Correlational Deinterlacing)<br />

ist fast schon ein Standard für eine gute Vollbilddarstellung<br />

geworden und garantiert ein gewisses Maß an<br />

Qualität. Konkurrenzformate von Pioneer oder Harman<br />

Kardon werkeln hingegen nach eigenen Algorythmen,<br />

die nicht minder erfolgreich arbeiteten – ein Patentrezept<br />

für flimmerfreie Bilder existiert somit noch nicht.<br />

Sehen Sie selbst<br />

Den Vollbildkonverter eines<br />

Gerätes zu überprüfen ist<br />

mit der richtigen DVD<br />

schnell getätigt. Im Film<br />

„Die Mumie“ sollten Sie die<br />

Szenen zum Zeitpunkt 11:39<br />

und 1:35:06 überprüfen. In<br />

der ersten Szene darf der<br />

Wüstensand um den<br />

Hauptdarsteller nicht<br />

flimmern, in der zweiten die<br />

Konturen der Darsteller<br />

beim Treppenabstieg nicht<br />

zerreißen.<br />

Bilder im Eigenbau<br />

Aufgenommenes Halbbild<br />

Vollbild mit DCDI<br />

Vollbild ohne DCDI<br />

Bei Videomaterial, welches Sie in selbst gedrehten Urlaubsvideos, Fernsehbildern<br />

oder im Bonusmaterial der DVDs finden, bewirkt DCDI eine deutliche<br />

Qualitätssteigerung, indem scharfe Kanten weichgezeichnet werden.<br />

Ein herkömmlicher vollbildkonverter eliminiert zwar die schwarzen Streifen,<br />

provoziert jedoch Sägezähne an Objektkanten<br />

Wissen | HD+TV | 1.2006 061


KAUFBERATUNG<br />

Schnappt die HD-Schummler!<br />

Drei, zwei, eins ... meins. Bei Ebay lassen sich gute Schnäppchen schlagen,<br />

doch wenn man nicht richtig aufpasst und an unredliche Zeitgenossen<br />

gerät, bringt der Postbote statt des ersteigerten Schmuckstücks<br />

ein Paket mit Müll vorbei. Der Ärger ist groß, denn trotz diverser<br />

Sicherheitsmaßnahmen des Internet-Auktionshauses vergeht so<br />

manchem Betrogenen schnell die Lust, sich sein Recht zu erkämpfen<br />

und das überwiesene Geld wird zähneknirschend abgeschrieben. Die<br />

Beschiss-Masche verlässt nun die binären <strong>Welten</strong>. Als fiese Verkäufer<br />

entpuppen sich in jüngster Zeit nämlich einige Elektronikmärkte. Vor<br />

allem dort, wo Geiz richtig geil sein soll, wird dem Kunden die heile<br />

HD-Welt vorgegaukelt und später billiger PAL-Schrott vertickert. Als<br />

Gütesiegel eingeführt, dürfen sich nur die besten Plasma- und LCD-<br />

Fernseher mit dem „HD ready“-Siegel brüsten. Wer „HD ready“<br />

kennt, weiß um HDMI oder DVI mit Kopierschutz, mindestens 720<br />

Zeilen Auflösung, Verarbeitung von 50- und 60-Hz-Signalen. Und wer<br />

es nicht kennt, der greift genau zu diesen Geräten, weil das Symbol<br />

eine gewisse Zukunftstauglichkeit attestiert. Doch was passiert, wenn<br />

ein Händler ein Display in Anzeigen und auf Datenblättern mit „HD<br />

ready“ bewirbt und das Ding noch nicht einmal PAL-Auflösung hat?<br />

Das ist Betrug! Eine Reihe von Lesern dieses Magazins und unsere<br />

Redakteure meldeten jede Menge Verstöße auf Händlerseite. Als wäre<br />

es nicht schon schlimm genug, dass viele Hersteller ihre minderwertigen<br />

Displays mit „HD kompatibel“ und anderen Augenwischereien<br />

kennzeichnen, um die Lager zu leeren – jetzt machen Händler auch<br />

noch mit. Melden Sie uns Verstöße: leserbriefe@hdplustv.de. Wir veröffentlichen<br />

ab der kommenden Ausgabe alle HD-Schummler. Dann<br />

ist hoffentlich Schluss damit.<br />

Florian Pötzsch<br />

Herausgeber HD+TV<br />

062 www.hdplustv.de


Thomson 23 LB 220 S4<br />

LCD; 23 ”/58 cm<br />

1 280 × 720 Pixel<br />

DVI<br />

2 Tuner<br />

HD ready<br />

Preis: 838,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 41,30 Euro, 24 Monate<br />

Panasonic TX-26LX500F<br />

LCD; 26 ”/66 cm<br />

1 366 × 768 Pixel<br />

HDMI<br />

SD-Karten-Slot<br />

HD ready<br />

Preis: 1 468,00 Euro<br />

UVP: 2 199,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 47,10 Euro<br />

Philips 32PF9966<br />

LCD; 32 ”/82 cm<br />

1366 × 768 Pixel<br />

Pixel Plus 2<br />

HD ready<br />

Preis: 1868,00 Euro<br />

UVP: 2299,99 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 59,90 Euro<br />

Samsung LE-32R41B<br />

LCD; 32 ”/82 cm<br />

1366 × 768 Pixel<br />

400 cd/m²<br />

HDMI-Anschluß<br />

HD ready<br />

Preis: 1308,00 Euro<br />

UVP: 1899,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 41,90 Euro<br />

Panasonic TX-32LX500F<br />

LCD; 32 ”/82 cm<br />

1366 × 768 Pixel<br />

SD-Kartenslot<br />

HD ready<br />

Preis: 1748,00 Euro<br />

UVP: 2799,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 56,00 Euro<br />

Samsung LE-32R51B<br />

LCD; 37 ”/94 cm<br />

1366 × 768 Pixel<br />

inkl. Standfuß<br />

HD ready<br />

Preis: 1288,00 Euro<br />

UVP: 1899,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 41,30 Euro<br />

Sony KLV-S32A10<br />

LCD; 32 ”/82 cm<br />

1366 × 768 Pixel<br />

8 ms Reaktionszeit<br />

HD ready<br />

Preis: 1428,00 Euro<br />

UVP: 1599,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 48,80 Euro<br />

LG 37LP1R<br />

LCD; 37 ”/94 cm<br />

2 Tuner<br />

HDMI<br />

HD ready<br />

Preis: 2278,00 Euro<br />

UVP: 2999,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 73,00 Euro<br />

Panasonic TH-50PV500E<br />

Plasma; 50 “/127 cm<br />

1366 × 768 Pixel<br />

HDMI<br />

8,6 Mrd. Farbe<br />

HD ready<br />

Preis: 4148,00 Euro<br />

UVP: 5799,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 132,90 Euro<br />

Toshiba 37 WL 56 P<br />

LCD; 37 ”/94 cm<br />

1366 × 768 Pixel<br />

Tischfuß inkl.<br />

HDMI-Schnittstelle<br />

HD ready<br />

Farbe: Titan<br />

Preis: 1838,00 Euro<br />

UVP: 2999,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 58,90 Euro<br />

Grundig Xephia 42 PW<br />

110-5510<br />

Plasma; 42 ”/106 cm<br />

1000 cd/m²<br />

3000:1<br />

2 Tuner<br />

Preis: 1568,00 Euro<br />

UVP: 2199,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 50,30 Euro<br />

Panasonic TH-37PV500E<br />

Plasma; 37 ”/94 cm<br />

1024 × 720 Pixel<br />

HD ready<br />

Preis: 2268,00 Euro<br />

UVP: 2799,00 Euro<br />

Finanzierung*:<br />

ab 72,70 Euro<br />

Telefonische Beratung und Bestellannahme:<br />

Montag–Freitag, 9.00–18.00 Uhr<br />

Versand und Aufbauservice – Deutschlandweit!<br />

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*Finanzierung: 9,9 % eff. Zinssatz, Laufzeit 36 Monate, ohne Anzahlung Fax (03 92 04) 9 15 87 www.hdtv-profi.de<br />

Druckfehler vorbehalten


Im Bann der Finsternis<br />

Tim Burtons „Corpse Bride“<br />

jetzt im Kino<br />

Wir alle lieben Filme, ganz gleich welches Genres. Leider bestehen selbst die<br />

sonnigsten Produktionen vorwiegend aus dunklen Bildinhalten – Schwarz ist<br />

die dominierende Farbe in jedem Hollywoodstreifen. David Finchers „Panic<br />

Room“ wirkte auf LCD-Projektoren bislang jedoch weit weniger spannend als<br />

vom Regisseur gewollt, denn Jodie Fosters Hausverteidigung schien immer<br />

künstlich beleuchtet zu sein. Mit einem technischen Trick versuchen die Hersteller<br />

nun diesen Missstand zu beiseitigen – Licht aus, Spot an!<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Verschlusssache<br />

Im Inneren des Sanyo<br />

arbeiten zwei Irisblenden –<br />

eine automatisch, eine<br />

manuell. Erstere schließt und<br />

öffnet sich je nach Bildinhalt<br />

selbständig, weshalb dunkle<br />

Bilder tief schwarz<br />

erscheinen. Die manuelle<br />

Blende sollten Sie nicht<br />

völlig schließen, da der<br />

Projektor bereits bei<br />

Einstellung –23 einen<br />

perfekten Schwarzwert<br />

erreicht. Im Filmbetrieb<br />

arbeitet die automatische<br />

Blende leider nicht<br />

unauffällig. Im kalibrierten<br />

Modus mit schwächerer<br />

Leuchtkraft stört sie den<br />

Filmgenuss jedoch nicht.<br />

Pünktlich zum Weihnachtsfest beglückt uns Hersteller<br />

Sanyo mit seiner vierten Version der erfolgreichen<br />

LCD-Beamerreihe. Im Vergleich zu seinem<br />

Vorgänger Z3 ist der Z4 von Grund auf neu konzipiert.<br />

Während die Konkurrenzmodelle in ihrer Größe immer<br />

weiter schrumpfen, expandiert Sanyo. Die Ausmaße des<br />

Projektors sind stattlich, jedoch immer noch wohnraumfreundlich.<br />

Bereits vor dem ersten Einschalten fällt das<br />

neue, abgekapselte Äußere wohlwollend ins Testerauge.<br />

Eine automatische Schutzvorrichtung fährt auf Knopfdruck<br />

zurück und gibt die Linse frei. Das Lüftergeräusch<br />

wurde im Vergleich zum ebenfalls flüsterleisen Vorgänger<br />

noch weiter gedrosselt. Der Projektor verrichtet fast unhörbar<br />

seine Dienste. Selbst die Laufwerksgeräusche vieler<br />

DVD-Player sind hier weitaus deutlicher zu vernehmen.<br />

Sobald Sie den Projektor jedoch seitenverkehrt an die Decke<br />

hängen, wird der Lüfter merklich lauter, weshalb Sie<br />

den Projektor immer stehend anbringen sollten. Ein weiteres<br />

„Sanyo-only-Feature“ ist der mitgelieferte Blasebalg.<br />

Setzen sich auf den LCD-Panels Staubkörner ab, können<br />

diese vom Benutzer einfach und effektiv entfernt werden.<br />

Leider sind die verbauten Luftfilter alles andere als zuverlässig.<br />

Bereits nach einer Filmvorführung hatten sich<br />

Staubkörner sichtbar ins Innere verirrt.<br />

Fachmann<br />

Auf den ersten Blick gibt sich der Sanyo als Freund aller<br />

Heimkino-Neulinge. Mittels seines Lens-Shifts können<br />

Sie das Bild sowohl horizontal als auch vertikal verschieben.<br />

Dabei ist der Spielraum extrem groß und in Verbindung<br />

mit dem flexiblen Zoomobjektiv können Sie den<br />

Projektor in allen nur erdenklichen Räumen aufstellen.<br />

Auch die Bildeinstellungen sind ein kleiner Spielplatz<br />

für alle Tüftler und Experten. Leider vermochte es Sanyo<br />

Bilder: Warner Bros., Sanyo<br />

064 www.hdplustv.de


wie schon beim Vorgänger nicht, vernünftige<br />

Voreinstellungen mitzuliefern. Die zahlreichen<br />

vorgefertigten Setups sind schlecht,<br />

v. a. wenn man die direkte Konkurrenz von<br />

Panasonic zum Vergleich heranzieht. Somit<br />

verschenken Sie ein großes Potenzial, falls<br />

der Projektor nicht beim Fachhändler oder<br />

zu Hause kalibriert wurde. Dieses Unterfangen<br />

stellt sich jedoch als wahre Geduldsprobe<br />

heraus, denn der Z4 ist komplex. Seine<br />

automatische Linse wie auch der Lampenmodus<br />

beeinflussen das Bild. Hier müssen<br />

Sie wirklich alle Aspekte des Setups mit einbeziehen.<br />

Haben Sie die zahlreichen Optionen<br />

jedoch verinnerlicht, lässt sich der Sanyo<br />

zu beeindruckend exakten Messwerten<br />

hinreißen. Sowohl die Farbtemperatur über<br />

alle Helligkeitsbereiche als auch seine Farbdeckung<br />

sind allererste Sahne. Somit sind<br />

Animationsfilme ausdrucksstark und farbenprächtig,<br />

während Schwarz-Weiß-Filme<br />

farblos bleiben dürfen. Zwei kleine Nachteile<br />

sind im Testparcours aber negativ aufgefallen.<br />

Wie bei allen LCD-Projektoren sind die<br />

Randbereiche mit leichten Farbflecken versehen.<br />

Auch die vertikale Streifenbildung ist<br />

nicht ganz unsichtbar – besonders bei grauen<br />

Vollbildern sehen Sie senkrechte Linien.<br />

Diese zwei Probleme sind leider typisch für<br />

die LCD-Projektionstechnik. Deshalb sollten<br />

Perfektionisten bei Nichtgefallen einen DLP-<br />

Projektor in Augenschein nehmen.<br />

Dark Vader<br />

George Lucas’ Sci-Fi-Märchen „Die Rache<br />

der Sith“ eröffnete unseren langen Filmmarathon.<br />

Bereits die Anfangssequenz machte<br />

deutlich, wo die Stärken und Schwächen des<br />

Sanyos liegen. Das Weltall ist keine künstlich<br />

aufgehellte Erscheinung, sondern tatsächlich<br />

rabenschwarz und von beeindruckender<br />

Tiefe. Hier schließt Sanyo beinahe die Lücke<br />

zur DLP-Projektion. Der Sanyo-Projektor<br />

ist der mit Abstand dunkelste LCD-Projektor<br />

aller Zeiten. Einen gravierenden Nachteil<br />

besitzt dieser vermeintliche Vorteil jedoch.<br />

Im ausgeschalteten Zustand ist das<br />

Objektiv dauerhaft vor Staubeinflüssen<br />

geschützt. Erst im Betrieb gibt der Z4 seine Linse frei<br />

Der Projektor ist nicht der leuchtstärkste.<br />

Ist Ihr Heimkinoraum nicht völlig abgedunkelt,<br />

kann der Projektor seine Vorteile<br />

in keinster Weise ausspielen. Für Hobby-Cineasten<br />

mit schmalem Geldbeutel geht aber<br />

ein Traum in Erfüllung, denn endlich sind<br />

Filme ohne Einbußen in Schwarzwert auch<br />

auf einem LCD-Projektor zu bestaunen. Für<br />

ein weiteres Aha-Erlebnis sorgt die einmalige<br />

Schärfedarstellung. Zwar müssen Sie leichte<br />

Doppelkonturen in Kauf nehmen, aber solch<br />

eine plastische Bildwiedergabe gab es bisher<br />

noch nie in diesem Preissegment. Weitere<br />

Bildoptimierer für Schwarzwert, Schärfe und<br />

Kontrast heben das Filmerlebnis in schwindelerregende<br />

Höhen. Jedoch sollten Sie die<br />

Nachbearbeitung nicht höher als „Level 1“<br />

bemühen, ansonsten wirkt das Bild künstlich<br />

nachbearbeitet. Im untoten Weihnachtsfest-Klassiker<br />

„Nightmare before Christmas“<br />

zeigte der Sanyo abermals, aus welchem<br />

Kunststoff er geschnitzt ist. Die animierten<br />

Puppen rund um „Jack Skellington“ vollführen<br />

ihre Gesangeskünste auf einer tiefgreifenden<br />

Bühne – die platte Leinwand scheint<br />

dem greifbaren Raum zu weichen, feinste<br />

Details werden mit höchster Präzision herausgearbeitet.<br />

Der Zuschauer vergisst von<br />

der ersten Minute an die technischen Hintergründe<br />

der Bildprojektion und taucht völlig<br />

in Tim Burtons Kult-Klassiker ein.<br />

Für Jedermann?<br />

Der Sanyo ist beileibe kein Projektor für Einsteiger,<br />

ganz im Gegenteil. Sein Bild sollte vor<br />

dem Kauf kalibriert werden und seine Lichtleistung<br />

ist nicht für Wohnzimmer mit Restlicht<br />

geeignet. Wer jedoch schon immer einen<br />

echten Heimkinoprojektor gesucht hat,<br />

jedoch von der Lautstärke, Regenbogeneffekten<br />

oder Preisen der DLP-Beamer abgeschreckt<br />

wurde, findet hier eine uneingeschränkte<br />

Empfehlung. Das Fliegengitter ist<br />

nur aus ungesunden Betrachtungsabständen<br />

zu erkennen und LCD-typische Probleme<br />

wurden gut unterdrückt. Seine vielfältigen<br />

Einstellungsmöglichkeiten geben dem Nutzer<br />

die Sicherheit, dass der Beamer auch nach<br />

Jahren noch fehlerfrei seinen Dienst verrichtet.<br />

Staubkörner oder vertikale Streifenbildung<br />

können selbst ausgemerzt werden.<br />

Zudem ist der Z4 leise und anpassungsfähig<br />

in seiner Aufstellung. Wer alle notwendigen<br />

Vorbereitungen getroffen hat, darf bedenkenlos<br />

zugreifen.<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Sanyo<br />

Modell<br />

Z4<br />

Preis in Euro 1999,–<br />

Info<br />

www.sanyo.com<br />

Typ<br />

LCD<br />

Maße (B/H/T) in cm 38,2 × 12,7 × 30,4<br />

Gewicht<br />

5 kg<br />

Farben<br />

Grau<br />

Betrieb/Stand-by 145 W/1 W<br />

Kontrast 1300:1<br />

Auflösung 1280 × 720<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Sanyo Z4<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 17 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

45 von 60<br />

Gesamt 80 von 100<br />

Neben dem<br />

obligatorischen<br />

HDMI-Eingang<br />

bietet der Z4 gleich<br />

zwei Komponenteneingänge.<br />

Xbox360-Besitzer<br />

wird’s freuen<br />

Sanyo Z4<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Bewertungsschlüssel: 100–90: sehr gut, 89–75: gut, 74– 60: befriedigend, 59– 45: ausreichend, unter 45: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 065


Mars Attacks<br />

Das Weltall – unendliche Weiten … Dies sind die Abenteuer der neuen DLP-Projektoren von<br />

Metavision und Mitsubishi. Auf ihrem Weg durch die unbekannte Galaxie fördern sie Dinge<br />

ans Tageslicht, die bisher im Verborgenen geblieben sind – schnallen Sie sich an, die Reise<br />

beginnt!<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

066 www.hdplustv.de


Was sich in unserer Einleitung<br />

wie die Hommage an eines<br />

der einflussreichsten Science-<br />

Fiction-Abenteuer liest, kommt nicht<br />

von ungefähr. Die DLP-Projektionstechnik<br />

schafft dreidimensionale Tiefe in<br />

dunklen Bildbereichen, wo LCD-Projektoren<br />

milchig und beleuchtet erscheinen,<br />

oder sich mit technischen Kniffen wie<br />

einer Iris behelfen müssen. Für Fans von<br />

Raumschlachten und düsteren Thrillern<br />

sind DLP-Projektoren fast schon ein<br />

Muss, wären da nicht die technischen<br />

Einschränkungen. Die Firmen Metavision<br />

und Mitsubishi treten nun die<br />

schwere Bürde an, alle Vorzüge der DLP-<br />

Projektion ausspielen zu müssen und die Limitierungen<br />

auszumerzen. Bereits nach dem Auspacken scheinen die<br />

Entwickler diesem Ziel nahe zu kommen. Der CHT726<br />

von Metavision besitzt als einer der wenigen DLPs sowohl<br />

einen horizontalen wie auch vertikalen Lens-Shift.<br />

Somit wird eine große Lücke zur kundenfreundlichen<br />

LCD-Konkurrenz geschlossen. Leider erlaubt der Lens-<br />

Shift in der Horizontalen nicht allzu große Spielräume,<br />

wohingegen Sie in der Vertikalen eine Spanne von einer<br />

halben Bildhöhe nach oben und unten besitzen. Zudem<br />

ist der Darstellungswinkel weit weniger steil als bei vielen<br />

Widersachern mit ähnlicher Technik. Herausforderer<br />

Mitsubishi zieht hierbei deutlich den Kürzeren, denn der<br />

HC3000 lässt Ihnen deutlich weniger Spielraum. Kein<br />

Lens-Shift, längere Projektionsabstände und ein steilerer<br />

Winkel lassen Benutzerkomfort vermissen. Pluspunkte<br />

sammelt der Mitsubishi hingegen im Lüftergeräusch. Der<br />

HC3000 arbeitet für einen DLP-Projektor derart leise,<br />

dass selbst kritische Ohren einen Blick riskieren sollten.<br />

Der Lüfter des Metavision ist leider, trotz seiner stattlichen<br />

Ausmaße, deutlich zu vernehmen. Durch die kurzen<br />

Projektionsabstände werden in der Praxis Schwierigkeiten<br />

auftreten, den Projektor weit genug vom Hörer zu<br />

positionieren. Somit können beide Konkurrenten zwar<br />

mit positiven Merkmalen aus dem LCD-Lager punkten,<br />

ohne einen Sanyo Z4 beim Aufstellungskomfort jedoch<br />

ernsthaft zu gefährden.<br />

Einstellungssache<br />

Besonders im Testlabor sind die Tricks der Hersteller meist<br />

allzu deutlich erkennbar. Mit falschen Farbtemperaturen<br />

wird der Kontrast künstlich nach oben geschraubt – exorbitante<br />

Angaben verpuffen in der Wirklichkeit zu Marketingfloskeln.<br />

Umso erfreulicher ist es zu sehen, wie Hersteller<br />

Metavision nur das verspricht, was er tatsächlich<br />

hält. Der Projektor ist ab Werk bereits hervorragend kali-<br />

Knoff-Hoff<br />

Der Metavision ist ab Werk<br />

fast perfekt kalibriert,<br />

jedoch lässt sich der<br />

Grünwert nur unzureichend<br />

angleichen. Per Tastenkombination<br />

öffnen Sie jedoch<br />

ein Werkssetup, das<br />

getrennte Rot-, Grün- und<br />

Blauregler bietet. Damit<br />

lässt sich die Farbtemperatur<br />

in Windeseile auf 6500<br />

Kelvin optimieren – ein<br />

klarer Pluspunkt. Das<br />

versteckte Menü öffnen Sie<br />

per Tastenkombination:<br />

Drücken Sie oben, rechts,<br />

unten, links, oben, rechts,<br />

unten, links und dann die<br />

Menü-Taste. Anstatt der<br />

üblichen Einstellungsparameter<br />

erblicken Sie nun<br />

völlig neue Menüs.<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 067


Die RS-232-Schnittstelle dient zum Firmware-Upgrade. Per PC lassen sich aktuelle Versionen kinderleicht aufspielen<br />

briert. Das bedeutet für den Käufer: anschließen,<br />

DVD einlegen und den Film so genießen,<br />

wie ihn der Regisseur bevorzugt. Besonders<br />

die Farbdeckung der Primär- als auch Sekundärfarben<br />

ist gelungen. Nur die Grüntöne<br />

lassen die nötige Sättigung und Reinheit<br />

vermissen. Hier tendiert die Farbe Richtung<br />

Cyan und Gelb. Auch Blau liegt nicht ganz<br />

am Punkt, was aber bei Videomaterial zu<br />

vernachlässigen ist und selbst in Testbildern<br />

kaum auffällt. Trotzdem büßen Animationsfilme<br />

wie „Toy Story“ oder „Shrek“ besonders<br />

im Vergleich zu LCD-Projektoren ein wenig<br />

von ihrer Farbenpracht und Faszination ein.<br />

Auch die Farbtemperatur ist nicht ganz perfekt<br />

– zwar liegt sie mit 6 500 Kelvin exakt im<br />

Sollpunkt, aber die Grundfarbe Grün ist ein<br />

wenig zu stark vertreten. Dieser kleine Makel<br />

ließ sich nur mit einem versteckten Menü<br />

beheben, welches wir Ihnen in der Randspalte<br />

erläutern. Trotzdem überwiegen die positiven<br />

Aspekte wie eine gelungene Farbtreue,<br />

gute Abstimmung ab Werk und vielseitige<br />

Möglichkeiten, kleine Unstimmigkeiten mit<br />

anschaulichen Optionen<br />

auszuräumen. Als praktisch<br />

ebenbürtig erweist sich sein<br />

großer Konkurrent. Der<br />

HC3000 kann zwar keinesfalls<br />

mit perfekten Voreinstellungen<br />

oder minutiösen<br />

Bildreglern aufwarten, erlaubt<br />

dank einfacher und benutzerfreundlicher<br />

Parameter<br />

jedoch einen perfekten<br />

Bildabgleich. Zudem liegen<br />

die Primärfarben fast schon<br />

mustergültig am Punkt –<br />

nur Grün tendiert ein wenig<br />

zu Gelb. Die Menüstruktur gefiel uns beim<br />

Mitsubishi zudem durch ihre Einfachheit,<br />

ohne wichtige Punkte zu vernachlässigen. In<br />

Kombination mit dem beleuchteten Ferngeber<br />

haben so auch Einsteiger die Chance, das<br />

Bild den Anforderungen anzupassen.<br />

Tiefgreifend<br />

Bereits die ersten Minuten des letzten „Star<br />

Wars“-Abenteuers waren der reine Genuss<br />

im redaktionsinternen Kino. Die Galaxie<br />

in der fulminanten Eröffnungsschlacht erstreckt<br />

sich bis in die Unendlichkeit und keinerlei<br />

Nachzieheffekte trüben den turbulenten<br />

Beginn. Die beiden DLPs gaben sich in<br />

keiner Filmszene eine Blöße und überraschten<br />

durch den Verzicht der typischen DLP-<br />

Artefakte. False-Contour- oder Regenbogeneffekte<br />

halten sich soweit in Grenzen, dass<br />

Sie bei einem ernsthaften und entspannten<br />

Filmabend nicht mehr auszumachen sind.<br />

Einzig in Filmen wie „Die Mumie“, wo strahlend<br />

helle Fackeln auf stockfinstere Katakomben<br />

treffen, sehen empfindliche Naturen<br />

die Farbblitzer kurz aufleuchten. Betrachtet<br />

man jedoch die Vorteile gegenüber der LCD-<br />

Konkurrenz – keinerlei Farbverfälschungen,<br />

extreme Kontrastwerte und ein nicht vorhandenes<br />

Fliegengitter – so relativieren sich<br />

diese Bildschwächen. Auch das Bildgrieseln<br />

in dunklen Bildbereichen haben die beiden<br />

Projektoren erstaunlich gut im Griff. Im direkten<br />

Vergleich fallen dem Betrachter jedoch<br />

zwei signifikante Unterschiede auf: Der Metavision<br />

punktet mit einer extremen Schärfe.<br />

Selbst in der höchsten Einstellung sind keinerlei<br />

Doppelkonturen auszumachen, die<br />

metallenen Kanten der Droiden aus „Episode<br />

III“ sind rasiermesserscharf und dank<br />

des hohen Kontrastes äußerst plastisch. Der<br />

Mitsubishi kontert jedoch mit seinem neuen<br />

Bildprozessor, der durch „Brilliant Color“ die<br />

Farben leuchtender und beeindruckender als<br />

alle Konkurrenten zur Leinwand wirft. Dabei<br />

greift die Technik behutsamer ein, als es die<br />

Werbeprospekte zunächst ahnen ließen und<br />

gerade deshalb müssen Sie nicht auf eine beeindruckende<br />

und gleichzeitig natürlich wirkende<br />

Darstellung verzichten. In den prächtigen<br />

Schlachtengemälden des „Der Herr der<br />

Ringe“-Epos’ oder den Animationsfilmen aus<br />

der Wunderschmiede von Pixar werden Sie<br />

von der schillernden Farbenwelt magisch angezogen.<br />

Besonders überzeugte uns auch das<br />

Epos „Hero“, welches jedes Kapitel in einem<br />

dramaturgisch anderen Farbton zeigt. Wenn<br />

die wogenden Blättermassen den Zuschauer<br />

umhüllen und feinste Seidenroben durch die<br />

Lüfte wirbeln, erhebt der Mitsubishi-Projektor<br />

den Film in eine neue Kunstform. Die<br />

integrierten Vollbildkonverter arbeiten je<br />

nach Anschlussart manierlich bis gelungen.<br />

Während bei einer analogen Zuspielung die<br />

Dank seiner ungewöhnlichen Auflösung von 1 280 × 768 Pixel frohlocken PC-Fans über eine optimale Unterstützung via VGA-Buchse<br />

068 www.hdplustv.de


Metavision CHT726<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 17 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

17 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

50 von 60<br />

Metavision CHT726<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 84 von 100<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Metavision Mitsubishi<br />

Modell CHT726 HC3000<br />

Preis in Euro 4499,– 2999,–<br />

Information<br />

www.<br />

metavision.at<br />

www.<br />

mitsubishi-evs.<br />

de<br />

Typ DLP DLP<br />

Maße (B/H/T)<br />

in cm<br />

34 × 14 × 31 31 × 10 × 24,5<br />

Gewicht 6,3 kg 2,9 kg<br />

Farben Grau Grau<br />

Betrieb/<br />

Stand-by<br />

268 W/3,2 W 245 W/7,7 W<br />

Kontrast 2000:1 2200:1<br />

Auflösung 1280 × 720 1280 × 768<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja ja<br />

Mitsubishi HC3000<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 17 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

16 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

51 von 60<br />

Mitsubishi HC3000<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 84 von 100<br />

Elektronik einige Sekunden benötigt um einzurasten, vermögen<br />

die Beamer bei einer DVI-Verbindung in Sekundenschnelle den<br />

richtigen Algorithmus zu finden. Wir empfehlen dennoch die Verwendung<br />

eines externen Vollbildkonverters, wie er bereits in DVD-<br />

Playern ab 400 Euro vorhanden ist.<br />

Anzeige<br />

<br />

Leuchtender Stern<br />

Der Metavision ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und nur in Detailfragen<br />

verbesserungswürdig. Dank seiner seriellen Schnittstelle<br />

können selbst Unkundige die Software auf den neuesten Stand<br />

bringen, wodurch in Zukunft die Qualität noch steigen könnte.<br />

Während unseres Tests brachte eine neue Firmware jedoch eine<br />

Verschlimmbesserung, da sich der Farbraum noch weiter einschränkte.<br />

Der Mitsubishi räumt seinerseits mit einigen DLP-typischen<br />

Vorurteilen auf. Sein leises Betriebsgeräusch und schillernde<br />

Farben suchen derzeit im DLP-Lager ihresgleichen. Bezieht<br />

man zudem die lange Lebensdauer der Lampe von 3 000 Stunden<br />

und einen „geringen“ Kaufpreis von 3 000 Euro mit ein, so ist der<br />

HC3000 ein Angebot, das nur wenige werden ablehnen können.<br />

Doch auch der Metavision wird dank seiner kundenfreundlichen<br />

Einstellungen viele Fans finden. Während ein Sanyo Z4 die LCD-<br />

Technik in ein neues Zeitalter führen konnte, bauen die DLP-Projektoren<br />

ihren Kontrastvorsprung konsequent aus und kümmern<br />

sich ganz nebenbei um eine wohnzimmerfreundliche Integration.<br />

Somit stellen beide Projektoren eine gelungene Option für das<br />

heimische Lichtspielhaus dar und nicht wenige Heimkinobesitzer<br />

werden die Beamer in ihr Reich entführen – völlig zu Recht!<br />

Bewertungsschlüssel: 100–90: sehr gut, 89–75: gut, 74– 60: befriedigend, 59– 45: ausreichend, unter 45: mangelhaft<br />

<br />

<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 069


ALTERNATIVEN<br />

Epson W600 1 999,–<br />

Keinen Cent teurer als seine Konkurrenten wartet der Epson<br />

mit einer waschechten Überraschung auf. Dank Farbfilter<br />

erstrahlt das Bild bereits ab Werk völlig korrekt und<br />

zudem äußerst kontraststark. Natürlich müssen Sie auch<br />

hier nicht auf einen Lens-Shift und ein ruhiges Lüftergeräusch<br />

verzichten. Der Epson W600 ist ein heißer Kandidat<br />

auf den LCD-Thron.<br />

www.epson.de<br />

Sony VPL VW100 9 999,–<br />

Wie ein Fegefeuer jagte der in Fachkreisen nicht zu<br />

Unrecht mit „Ruby“ betitelte Projektor durch die ausländischen<br />

Gazetten. „Bilder wie noch nie“, stieß so mancher<br />

vor Freude aus und die Leistung kommt nicht von<br />

ungefähr. Der stattliche Projektor ist der kleine Bruder des<br />

30 000 Euro teuren Flaggschiffes der Qualia-Reihe. Mit einem<br />

exorbitanten Kontrast von 15 000:1, der vollen <strong>HDTV</strong>-<br />

Auflösung von zwei Millionen Pixeln und einem flüsterleisen<br />

Geräusch kratzt der Sony am technisch Machbaren.<br />

www.sony.de<br />

Yamaha DPX-1300 12 999,–<br />

Ein DLP-Projektor kann nicht leise, kontraststark und<br />

komfortabel zugleich sein? Kann er doch! Mit dem Yamaha-Projektor<br />

wird Heimkino zelebriert, ohne dass der<br />

Benutzer mit schlechten Voreinstellungen oder komplizierter<br />

Aufstellung belästigt wird. Die Kalibrierungsmöglichkeiten<br />

sind schier endlos und mit Lens-Shift und ruhigem<br />

Lüftergeräusch gibt sich der DLP-Riese sogar wohnzimmerfreundlich.<br />

Selten haben sich Komfort und Bildgewalt so<br />

gut vereint. Mit dem Yamaha haben Sie auch nach Jahren<br />

noch Freude.<br />

www.yamaha.de<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2005 070<br />

070 www.hdplustv.de


Unser Tipp, wenn Sie wirklich<br />

ALLES über das digitale<br />

Fernsehen erfahren möchten:<br />

Jeden Monat neu am Kiosk<br />

und täglich aktuell unter www.digitalfernsehen.de


Unvergängliches Leben<br />

Wer von uns träumt nicht von einem ewigen Dasein? Doch bei allem medizinischen Fortschritt<br />

sind unsere Tage auf dem blauen Planeten gezählt. Im Bereich der Unterhaltungselektronik<br />

drehen sich die Zeiger des Fortschritts noch rascher. Während wir fast ein Jahrhundert<br />

Zeit haben, mustern die Hersteller ihre Komponenten im Jahresrhythmus aus. Der Hersteller<br />

Onkyo setzt in dieser schnelllebigen Zeit jedoch auf Beständigkeit und liefert mit seiner AV-<br />

Kombi eine Meisterleistung ab.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

072 www.hdplustv.de


Bilder: Onkyo<br />

Heavy Metal: Trotz seiner massiven Verarbeitung schlägt der DVD-Player filigrane Töne an. Sein Bildprozessor<br />

kann leider nicht ganz mithalten<br />

Der Anblick des gigantischen<br />

AV-Receivers<br />

weckt Erwartungen.<br />

Wie schon der Pioneer AX10<br />

AI-S (Test in HD+TV 1/05)<br />

wurde der Onkyo nicht gebaut,<br />

sondern scheinbar geschmiedet.<br />

Jede einzelne Fronttaste ist<br />

perfekt ans Gehäuse angepasst,<br />

der Lautstärkeregler wuchtig<br />

und präzise zugleich. Trotz dieses ersten<br />

positiven Eindruckes haben wir aber auch<br />

etwas zu mäkeln: Im Vergleich zum günstigeren<br />

Vorgänger, dem Onkyo 989, musste<br />

die motorisch betriebene Klappe einer weniger<br />

massiven und manuellen weichen – bei<br />

einem Preisaufschlag von 1 000 Euro hätte<br />

man dieses nette Feature ruhig beibehalten<br />

dürfen. Die Hinterseite erschlägt den Besitzer<br />

mit einer Unzahl an Ein- und Ausgängen.<br />

Den einzigen Kritikpunkt ziehen die wichtigen<br />

Lautsprecheranschlüsse nach sich: Während<br />

Onkyo überall höchste Sorgfalt walten<br />

ließ und einen Referenztresor baute, wirken<br />

die billigen Plastikanschlüsse wie ein Fremdkörper.<br />

Zudem sind sie wacklig und nicht<br />

gerade schmückendes Beiwerk – das gibt einen<br />

Punkt Abzug! Wer sich jedoch länger mit<br />

dem ansonsten prächtigen Rücken beschäftigt,<br />

dem wird ein Detail besonders auffallen.<br />

Alle Anschlüsse sind in einer vertikalen<br />

Linie ausgerichtet und auf einem eigenen<br />

Slot zusammengefasst. PC-Fans kennen die<br />

Vorzüge auswechselbarer Platinen seit den<br />

Ursprüngen der Computertechnik – Onkyo<br />

bindet diese Zukunftssicherheit in ihre<br />

Heimkinozentrale ein. Bereits jetzt bietet der<br />

Receiver die Möglichkeit, analoge Bildsignale<br />

auf YUV umzuwandeln – eine Wandlung auf<br />

HDMI wird per Upgrade folgen. Bisher können<br />

Sie den Onkyo immerhin als HDMI-Verteiler<br />

nutzen. Für die Tonwiedergabe bietet<br />

sich der I-Link-Eingang an. Mit diesem können<br />

Sie auch die ewigen Duellanten SACD<br />

und DVD-Audio ohne Einbußen ausgeben.<br />

Natürlich steht ebenfalls ein ganzes Bataillon<br />

von Koaxial- und optischen Eingängen<br />

zur Verfügung. Wer es ganz praktisch mag,<br />

klemmt einfach ein HDMI-Kabel zwischen<br />

den DVD-Player und Verstärker und erfreut<br />

sich am guten Bild und packenden Klang.<br />

Nur Liebhaber der hochauflösenden Musikscheiben<br />

müssen weiterhin eine zusätzliche<br />

I-Link-Verbindung aufbauen.<br />

Gigantomanie<br />

Wenn ein DVD-Player mehr wiegt als Receiver<br />

der Mittelklasse, mit einem hochwertigen<br />

Ferngeber aufwarten kann und sogar einen<br />

Videoeingang besitzt, dann muss es sich<br />

schon um etwas ganz Besonderes handeln.<br />

Selbst die Laufwerkslade gibt sich mit einem<br />

gewöhnlichen Auftritt nicht zufrieden – wie<br />

eine Diva gleitet das stabile Laufwerk heraus,<br />

nachdem sich die Frontblende abgesenkt hat.<br />

Per Bild-Eingang können Sie ihren Satellitenreceiver<br />

über S-Video mit dem Player verbinden<br />

und profitieren von der eingebauten<br />

Videotechnik nicht nur bei DVDs, sondern<br />

auch im normalen Fernsehbetrieb. In der<br />

Verarbeitungsqualität steht der Player seinem<br />

turmhohen Receiver-Bruder in nichts<br />

nach – selbst für die stolze Kaufsumme von<br />

4 500 Euro ist diese Qualität nicht selbstverständlich.<br />

Zum Glück führt Onkyo diese<br />

Detailversessenheit bei der Fernbedienung<br />

Durchlauf: Der Player besitzt nicht nur mannigfaltige Ausgänge, sondern erlaubt auch das Durchschleifen<br />

externer Quellen<br />

weiter. Nicht gerade handlich, aber überaus<br />

hochwertig und präzise zu steuern, erfreut<br />

die „Schokoladentafel“ auch im dunklen<br />

Heimkinoraum. Dank Hintergrundbeleuchtung<br />

und logischer Tastenanordnung sind<br />

Vertipper ausgeschlossen. Wie selbstverständlich<br />

spendiert Onkyo den Käufern alle<br />

benötigten Kabel, die keine billigen Beipackstrippen<br />

darstellen, sondern durchweg<br />

brauchbar sind.<br />

Kommandozentrale<br />

Den Onkyo-Receiver zu konfigurieren wird<br />

Anfänger zunächst hoffnungslos überfordern.<br />

Für sämtliche Eingänge können Sie<br />

jede Lautsprechergruppe einzeln in Größe,<br />

Übergangsfrequenz, Lautstärke und Verzögerung<br />

konfigurieren. Alle Tonnormen dürfen<br />

Sie Ihrem persönlichen Geschmack anpassen<br />

und editieren – für jede Quelle unabhängig.<br />

Somit stehen Ihnen praktisch unendliche<br />

Möglichkeiten offen, Ihr Ausgangsmaterial<br />

anzupassen, aufzubessern oder einfach 1:1<br />

wiederzugeben. Wer Probleme mit einem<br />

dröhnenden Bass hat, kann dem eingebauten<br />

„Notch-Filter“ vertrauen. Mit einem<br />

Messgerät und einer Test-CD spüren Sie die<br />

gesuchte Frequenz auf und verringern deren<br />

Pegel durch den Bassfilter. Diese einzig zu<br />

empfehlende Raumkorrektur bietet bisher<br />

nur der Onkyo. Ein automatisches Einmesssystem<br />

und einen vollwertigen Equalizer<br />

für alle Frequenzen bietet er hingegen nicht<br />

– bei dem mäßigen Abschneiden aller Konkurrenzsysteme<br />

ist dies aber kein Nachteil.<br />

Das Bildschirmmenü ist weder schick noch<br />

deutschsprachig – wir vertrauten stets dem<br />

identischen Menü auf dem Receiverbildschirm.<br />

Während Einsteiger also die beiliegende<br />

Anleitung konsultieren sollten, preschen<br />

Kenner des Fachs fast blind durch alle<br />

Unterpunkte mittels hervorragender Regler,<br />

welche zudem als Bestätigungstaste dienen –<br />

eine Genugtuung für die 5 500 Euro schwere<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 073


darzubringen. Selbst über HDMI<br />

mit aktiviertem Scaler verliert das<br />

Bild nichts von seiner Natürlichkeit<br />

und versprüht das Flair einer guten<br />

Filmrolle. Zudem ist das Laufwerk<br />

und die Navigation äußerst flott und<br />

die Fehlerkorrektur im Stande, auch<br />

Kratzer auf den Scheiben auszumerzen<br />

– nur der Layerwechsel könnte<br />

schneller vonstatten gehen.<br />

Wolkenkratzer: Der Verstärker ist aufgrund seiner edlen Haptik eine imposante Erscheinung.<br />

Seine Klänge stehen dem wuchtigen Erscheinungsbild in nichts nach<br />

Investition. Wir konnten uns kaum von dem<br />

Konfigurationsparadies lösen – noch nie ließ<br />

sich unsere Anlage mit solch einer Präzision<br />

an das Ideal angleichen. Um die heutige<br />

Computergeneration zufrieden zu stellen,<br />

finden Sie auf der Rückseite eine Netzwerkbuchse<br />

und mit Onkyos eigener Software<br />

„Net-Tune Central“ greift der Receiver auf<br />

alle Musiktitel Ihrer Festplatte oder die Internet-Radiostationen<br />

zurück. Dem DVD-Player<br />

spendierte Onkyo ein hübsch aussehendes<br />

Bildschirmmenü, welches zwar nobel daher<br />

kommt, aber nur die nötigsten Features bietet.<br />

Fast noch schlimmer wiegt jedoch der<br />

Verzicht auf einen einstellbaren Vollbildkonverter.<br />

Weder können Sie aus vorgefertigten<br />

Einstellungen wählen, noch einen Videooder<br />

Filmmodus erzwingen – schwach! Somit<br />

vertraut Onkyo auf die verbaute Elektronik,<br />

doch wie wir im Test feststellten, ist<br />

deren Können begrenzt.<br />

Achillesferse<br />

Nach außen stellt der DVD-Player einen Fels<br />

in der Brandung dar doch bei schwierigem<br />

Bildmaterial fällt das Ungetüm schneller aus<br />

dem flimmerfreien Modus als so manche<br />

400-Euro-Offerte. Wenn die Kamera im Film<br />

„Gladiator“ über das monumentale Kolosseum<br />

fährt und der Zuschauer die prächtigen<br />

Verzierungen und schmückenden Figuren<br />

bewundert, fallen die flimmernden Kanten<br />

sofort ins Auge. Zudem kann der Player keine<br />

Vollbilder am YUV-Ausgang ausgeben –<br />

nur die spezielle BNC-Buchse und der<br />

HDMI-Ausgang liefern zusammengesetzte<br />

Halbbilder. Da Onkyo jedoch auf ein beigelegtes<br />

Kabel verzichtete, werden nur die wenigsten<br />

von Beginn an diese Buchse nutzen<br />

können, obwohl nur am BNC-Ausgang die<br />

eingespeisten Bilder externer Quellen weiter<br />

gereicht werden können – ärgerlich! Überhaupt<br />

nichts zu kritisieren gibt es hingegen<br />

beim Ton. Die CD-Wiedergabe ist unglaublich<br />

satt und erwachsen. So werden die Bässe<br />

in David Grays „Babylon“ sauber und knackig<br />

zum Verstärker geschickt. Das Klangbild<br />

ist ein gelungener Kompromiss aus präziser<br />

Detailarbeit und weiträumiger Illusion. Natürlich<br />

werden auch die hochauflösenden<br />

Datenträger einer SACD und DVD-Audio<br />

nicht vernachlässigt, sondern jedes abgespielte<br />

Byte zelebriert. Dabei klingt der Player<br />

weniger nach unterkühlter Digitaltechnik,<br />

sondern angenehm und ehrlich. Die generelle<br />

Bildqualität steht dem Klang nur wenig nach.<br />

Besonders gefällt die Fähigkeit des Onkyo,<br />

kleine Unstimmigkeiten auszumerzen und<br />

sogar mäßige Aufnahmen augenschonend<br />

Macht der Götter<br />

Zeigt der Playerkoloss in Detailfragen<br />

also die eine oder andere Schwäche,<br />

verbietet sich die kleinste kritische<br />

Bemerkung gegenüber dem Receiver.<br />

Sicherlich können Konkurrenten bereits die<br />

Konvertierung auf HDMI, aber der Onkyo<br />

wird auch dies beherrschen, denn Fortschritt<br />

ist einer seiner Tugenden. Viel wichtiger als<br />

alle Ausstattungsfeatures ist aber natürlich<br />

der Klang und Onkyo enttäuscht auch hier<br />

nicht. Im Action-Kracher „Batman Begins“<br />

fliegen dem Hörer die einzelnen Backsteine<br />

der Dächer Gothams um die Ohren, ohne<br />

den Hörer jedoch zu überfordern. Nicht das<br />

bedingungslose Protzen, sondern eine ausgefeilte<br />

Ausgeglichenheit steht beim Onkyo im<br />

Vordergrund. Noch nie fiel es so leicht, sämtliche<br />

Stimmen der handelnden Protagonisten<br />

auseinanderzuhalten und zu vernehmen.<br />

In „X-Men 2“ verursacht die Telepatin Jane<br />

kurzzeitig eine Stromschwankung, die Laute<br />

der Museumsbesucher durchfluten den<br />

Raum und mit dem Onkyo vernehmen Sie<br />

jede Silbe, klar und deutlich. Im Gegensatz<br />

zum analytischen Pioneer oder ausschmü-<br />

Schlaraffenland: Vermissen Sie etwas? Wir auch nicht! Die Rückseite ist gepaart mit allen analogen und digitalen<br />

Ein- und Ausgängen – die Zukunft kann kommen!<br />

074 www.hdplustv.de


ckenden Denon aus der vergangenen Ausgabe,<br />

ist der Onkyo jederzeit ausgeglichen. Seine<br />

Kraftreserven sind schier unendlich, seine<br />

Bässe unerbittlich und rabenschwarz. Aber:<br />

Er hält seine Muskelspiele im Zaum und<br />

nimmt den Hörer mit auf eine Erlebnisfahrt<br />

durch alle Frequenzbereiche. In emotionalen<br />

Szenen, wie die letzte Schlacht der Menschen<br />

im „Der Herrn der Ringe“ schmückt<br />

der Denon den weiträumigen Chorgesang<br />

aber deutlich bildhafter aus, umhüllt den<br />

Hörer von allen Seiten und lässt Aragorn<br />

und Co. mit brachialer Aufopferung in die<br />

Orkmassen preschen. Hier gibt sich der Onkyo<br />

gefasster, vermeintlich realistischer. Für<br />

uns bleibt der Denon im Mehrkanalklang<br />

jedoch vorn, denn wo der Onkyo ein farbenprächtiges<br />

Gemälde zaubert, baut der<br />

Denon körperhafte Skulpturen auf, die immer<br />

ein wenig idealisiert erscheinen, aber die<br />

Emotionen noch mehr schüren. Die höchste<br />

Klangbewertung sichert sich der Onkyo aber<br />

trotzdem locker, denn sein Stereoklang ist<br />

hinreißend. Nicht nur, dass er alle Vorteile<br />

auch im Zweikanalbereich behält, selbst<br />

sein teurer DVD-Player-Bruder kann sich<br />

klanglich nicht absetzen. Ganz gleich ob die<br />

verträumten Songteppiche der isländischen<br />

Gruppe „Sigur Rós“ oder die Metall-Klänge<br />

von „Porcupine Tree“ – der Onkyo lässt Sie<br />

niemals im Stich. Generell passt der Klangcharakter<br />

zu jedem Ausgangsmaterial und<br />

fast jedem Lautsprecher – mit dem Onkyo<br />

als Schaltzentrale haben Sie die größten Freiheiten<br />

beim Lautsprecherkauf und sichern<br />

Baukasten: Der Onkyo ist beliebig erweiterbar –<br />

Dank auswechselbarer Platinen sehen Sie dem technologischen Fortschritt gelassen entgegen<br />

sich die Garantie, alle Bild- und Tonformate<br />

wiedergeben zu können. Doch auch professionelle<br />

Heimkinos könnten vom Onkyo<br />

begeistert sein, denn er ist in der Lage, zwei<br />

komplette Räume unabhängig (aber nicht<br />

gleichzeitig) zu beschallen – ein Film- und<br />

ein Konzertsaal sind keine Utopie. Natürlich<br />

werden auch Delay-Funktionen für die<br />

Bild- und Tonverzögerung angeboten und<br />

hochwertige Frontlautsprecher schwören auf<br />

getrennte Endstufen. In Einzelbereichen mag<br />

es Komponenten geben, die besser und auch<br />

günstiger sind, aber keine kann dem Onkyo<br />

als komplettes Paket das Wasser reichen. Diese<br />

Aussage, da sind wir uns sicher, wird sich<br />

in naher Zeit auch nicht mehr relativieren.<br />

Der DVD-Player ist für die gebotene Leistung<br />

hingegen zu teuer. Wer ein perfekt verarbeitetes<br />

Musik-Abspielgerät sucht, kann aber<br />

auch hier zugreifen – die Videoabteilung bedarf<br />

aber noch kleiner Verbesserungen. Somit<br />

verdient sich der Receiver unsere Anerkennung<br />

für eine technische Meisterleistung.<br />

Mit dem Onkyo-Receiver steht die Zeit still<br />

und fast scheint er diese Fähigkeit mit David<br />

Bowies Song „Never get old“ in die Welt zu<br />

schreien: „Ich blicke wie ein massiver Fels in<br />

die Zukunft, ich werde niemals altern.“<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Onkyo Onkyo<br />

Modell TX-NR5000E DV-SP1000E<br />

Preis in Euro 5500,– 4500,–<br />

Information www.onkyo.de www.onkyo.de<br />

Typ AV-Receiver DVD-Player<br />

Maße (B/H/T)<br />

in cm<br />

435 × 220 × 480,5 435 × 123 × 374<br />

Gewicht 33 kg 12,1 kg<br />

Farben Silber, Schwarz Silber, Schwarz<br />

Betrieb/<br />

Stand-by<br />

214 W/3,9 W 48 W/7,1 W<br />

PLII/x<br />

CD/MP3<br />

DTS NEO DVD-Video<br />

Formate DD/EX<br />

DVD-Audio<br />

DTS/ES<br />

SACD<br />

THX Ultra 2 JPEG<br />

Sonstiges<br />

Auto-<br />

Einmessung<br />

NET-Tune,<br />

Notch-Filter<br />

nein –<br />

Video-Eingang,<br />

THX-Ultra SiegeI<br />

Onkyo TX-NR5000E<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

54 von 60<br />

Onkyo TX-NR5000E<br />

SEHR GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 91 von 100<br />

Onkyo DV-SP1000E<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

50 von 60<br />

Onkyo DV-SP1000E<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 88 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–90: sehr gut, 89–75: gut, 74– 60: befriedigend, 59– 45: ausreichend, unter 45: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 075


Traumschöpfung<br />

Sie wandeln eine Straße entlang und vernehmen zunächst nur schwach, dann aber immer<br />

deutlicher die Musik einer längst vertrauten Musikgruppe. Sie folgen dem Geräusch in der<br />

Gewissheit, dass ihre Lieblingsband nur noch wenige Meter entfernt ist. Die Klänge werden<br />

vehementer und scheinen sich direkt vor Ihnen abzuspielen. Doch alles, was Sie erblicken, ist<br />

ein Lautsprecher.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

076 www.hdplustv.de


Der britische Traditionsentwickler Monitor Audio<br />

fertigt seit nunmehr 33 Jahren seine Lautsprecher<br />

mit dem Ziel, Musik in ihrer ganzen Pracht<br />

dem Hörer anschaulich zu Gemüte zu führen. Erst wenn<br />

Sie mit geschlossenen Augen der Musik lauschen und die<br />

Instrumente und Sänger jenen Platz einnehmen, wo eben<br />

noch Holzkästen standen, ist die Illusion perfekt. Mit seiner<br />

brandneuen Silver-RS-Serie steckt Monitor Audio die<br />

Ziele bereits beim Auspacken der Wohnzimmer-freundlichen<br />

Lautsprecher gigantisch hoch. An den zierlichen<br />

Kompaktlautsprechern ist jede verbaute Schraube nicht<br />

nur Verbindungsglied, sondern künstlerische Darstellung.<br />

Als patentierte Besonderheit stechen aber die silberne<br />

Mittelton- und golden schimmernde Hochtonkalotte<br />

ins Auge. Während erstere mit einer Keramik-beschichteten<br />

Aluminium-Magnesium-Legierung versehen wurde,<br />

besitzt der Hochtöner gar eine Beschichtung aus purem<br />

Gold.<br />

Deutsche Wertarbeit<br />

Es gibt sie noch: handgefertigte Produkte mit dem Aufdruck<br />

„Made in Germany“. Die Kieler Boxenschmiede<br />

Elac ist zwar mittlerweile zum weltweiten Lieferanten für<br />

hochwertige Lautsprecher gewachsen und viele Teile der<br />

Produktion laufen automatisiert ab, aber das Markenzeichen<br />

der Firma wird seit jeher per Hand gefertigt. Der<br />

sogenannte JET-Hochtöner ist eine der außergewöhnlichsten<br />

Techniken der Hi-Fi-Branche und selbst die Berliner<br />

Edelschmiede Burmester vertraut auf den gefalteten<br />

Papierhochtöner. Im Gegensatz zum Lautsprecher von<br />

Monitor Audio schwingt somit keine Metall-, sondern<br />

eine Papiermembran, die durch ein Magnetsystem angetrieben<br />

wird. Diese Technik geht auf den „Air Motion<br />

Transformer“ von Dr. Oskar Heil zurück und wurde im<br />

Laufe der Jahre immer weiter verbessert. In seiner jetzigen<br />

Ausbaustufe verspricht Elac einen linearen Verlauf<br />

bis 50 KHz und damit die idealen Vorraussetzungen für<br />

SACD und DVD-Audio. Ob sich die technischen Vorteile<br />

jedoch auch hörbar in Szene setzen können, lesen Sie im<br />

anschließenden Vergleich.<br />

das nahende Gewitter nicht nur an uns vorbei, sondern<br />

schien unsere Häupter tatsächlich mit feuchten Tropfen<br />

zu benetzen. Im Direktvergleich mit den KEF-XQ-Lautsprechern<br />

(Test in DT 3/05) umhüllte der Schauer den<br />

Hörer nicht ganz so weiträumig, war dafür jedoch eindringlicher<br />

und leichter wahrzunehmen. Völlig andere,<br />

weil rabiatere Töne brachten Coheed and Cambria und<br />

Billy Corgan zum Vorschein. Dank Unterstützung des<br />

Subwoofers meistern die kleinen Lautsprecher auch die<br />

tiefsten Töne der Bassgitarren, ohne Druck zu verlieren.<br />

Bei unserer Live-DVD des The-Cure-Konzertes im Tempodrom<br />

in Berlin setzten sich alle positiven Aspekte auch<br />

im Mehrkanalklang nahtlos fort. Zum ersten Mal hatten<br />

wir das Gefühl, dass unsere Augen den Ohren folgen und<br />

nicht umgekehrt. Diese frappierende Durchzeichnung<br />

und luftige Spielweise, die sämtliche Details mit spieleri-<br />

Verbundenheit<br />

Für sicheren Kontakt an<br />

Lautsprechern und Receivern<br />

sorgen Bananenstecker.<br />

Einmal am Kabel angebracht,<br />

sind sie eine schützende<br />

Hülle und einfache<br />

Installationshilfe gleichermaßen.<br />

Lautsprecherkabel mit<br />

guter Schirmung und<br />

angemessenem Kabeldurchschnitt<br />

sichern die notwendige<br />

Qualität bei der<br />

Übertragung. Günstiges und<br />

zugleich hochwertiges<br />

Zubehör finden Sie unter<br />

www.oehlbach.de und<br />

www.sommercable.com<br />

Bilder: Monitor Audio, Elac, KEF<br />

Gänsehaut<br />

Unseren Testparcours begannen wir dieses Mal mit einem<br />

bunt gemischten CD-Potpourri, welches ein besonders<br />

breites musikalisches Spektrum abdeckt. Den Anfang bildete<br />

Kristin Hersh mit ihrem Album „Hips and Makers“.<br />

Der andächtige Beginn ihres Songs „Your Ghost“ löst<br />

sich nicht nur in bisher unnachahmlicher Weise von den<br />

schwingenden Metallmembranen der Monitor Audios,<br />

sondern beförderte die Sängerin prompt in unseren Hörraum.<br />

Absolut natürlich und klar grenzen sich Hershs<br />

Gesangseinlagen vom Duett-Partner und R.E.M.-Sänger<br />

Michael Stipe sowie dem breit gefächerten Cello-Teppich<br />

ab. Im Song „Saying the same Thing“ von Catpower zog<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 077


scher Leichtigkeit präsentiert und vom Hörer<br />

aufgenommen werden kann, ist schlichtweg<br />

Referenz. Einen kleinen Wermutstropfen<br />

müssen wir jedoch noch anmerken. Besitzen<br />

Sie einzig und allein die kleinen Frontlautsprecher,<br />

so müssen Sie Kompromisse<br />

in der Tieftondarstellung eingehen; dass die<br />

Lautsprecher unter 60 Hz merklich abfallen,<br />

ist bei solchen kleinen Ausmaßen aber eine<br />

physikalische Notwendigkeit. Deshalb unser<br />

Tipp: Falls Sie sich für die kleinen Kompaktlautsprecher<br />

entscheiden, sollten Sie bei Ihrem<br />

Receiver die Bassumleitung aktivieren<br />

und einen Subwoofer zur Verfügung haben.<br />

Falls Sie jedoch ein reines Stereo-System betreiben<br />

möchten, dann greifen Sie auf die<br />

Standlautsprecher RS6 oder RS8 der gleichen<br />

Serie zurück, die jederzeit genügend Bassreserven<br />

besitzen. Aus ganz anderem Holz sind<br />

die Elacs geschnitzt. Kaum größer als die<br />

Monitor Audios sind die kompakten Kieler<br />

wahre Basspezialisten. Wer hier aufgrund<br />

der wohnzimmerfreundlichen Ausmaße eine<br />

Zwerchfell-stimulierende Darbietung erwartet,<br />

wird sein blaues Wunder erleben – die<br />

Tieftöner massieren vorwiegend die Magengegend.<br />

In Verbindung mit dem sauber und<br />

trocken spielenden JET-Hochtöner sind die<br />

Elacs die perfekten Boxen für Gitarren- und<br />

Live-Musik. In Porcupine Trees Einsteigstrack<br />

„Deadwing“ des gleichnamigen Albums<br />

schlugen die Gitarrengriffe direkt in unseren<br />

Gehörgängen ein. Besonders im Vergleich zu<br />

den KEF-Lautsprechern fällt auf: Die Elacs<br />

jagen die Töne ohne Wenn und Aber zum<br />

Hörer – einen Respektabstand gibt es nicht.<br />

Dabei kann der vermeintlich ehrliche Charakter<br />

jedoch zu Lasten der weiträumigen<br />

und atmosphärischen Wiedergabe gehen. Im<br />

Ruhepol des Albums „Lazarus“ vermochten<br />

die Monitor Audios den Hörer in eine andere<br />

Welt zu entführen, die zum Träumen anregte.<br />

Die Elacs gaben hingegen das wieder, was<br />

auf der CD gespeichert ist – Instrumente und<br />

Gesang. Auch scheint der Klang nicht ganz<br />

so filigran gezeichnet – den Unterschied zwischen<br />

schlechten und gut gemasterten CDs<br />

gibt die Silver-Reihe akustisch deutlicher<br />

wieder. Trotzdem versprühen die Elacs eine<br />

ganz eigene Faszination. Der Schlagzeugbeginn<br />

zu „Bloodflowers“ von The Cure haben<br />

wir in dieser Reinheit noch nie genossen –<br />

ansatzlos, voller Kraft und staubtrocken sind<br />

die Kieler Boxen in ihrem Element. Dass die<br />

Klangbühne dabei ein wenig in ihrer Breite<br />

eingeschränkt und die Stimmwiedergabe<br />

zwar deutlich, aber nicht immer natürlich<br />

wirkt, sei bei aller Spielfreude verziehen.<br />

Erlebniswelt<br />

Ein ultimatives Inferno entfachte der letzte<br />

Teil der inhaltlich stark kritisierten Matrix-<br />

Saga. Als die Wächterarmee wie eine Seuche<br />

über der letzten menschlichen Bastion Zion<br />

einbricht und die Geschütztürme in irrsinniger<br />

Geschwindigkeit und Wucht ihre Munition<br />

auf die Angreifer schleudern, brechen<br />

im Heimkino alle Dämme – die Abmischung<br />

der „Revolution“-DVD ist dynamisch unheimlich<br />

anspruchsvoll und fordert von der<br />

untersten bis zur obersten Oktave die gesamte<br />

Kette eines Lautsprechersystems. Wieder<br />

mit der Unterstützung des Subwoofers bewältigen<br />

die Monitor-Audio-Lautsprecher<br />

diese Prüfung meisterlich. Jederzeit können<br />

Sie auch feine Details mit Leichtigkeit ausmachen;<br />

ein Reinhören ins Klangbild ist<br />

unnötig. Extreme Dynamikattacken sind<br />

jedoch nicht die Aushängeschilder der Silver-Serie,<br />

was aber auch an der klanglichen<br />

Auslegung und weniger an mangelnden<br />

Kraftreserven liegt. Wenn tausende Wächter<br />

im Hintergrund ein Menschenleben nach<br />

dem anderen auslöschen, im Vordergrund<br />

die mobile Infanterie um Hilfe schreit und<br />

im Hintergrund die Einschläge der Basis ertönen,<br />

brilliert die Silver-RS-Reihe auf ihre<br />

eigene Weise. Der Klang umgibt den Hörer,<br />

besitzt eine unglaubliche Tiefe und wird in<br />

alle drei Dimensionen projiziert, ohne eine<br />

Ebene zu vernachlässigen. Im Gegensatz<br />

dazu präsentieren die Elacs die Einschüsse<br />

brachialer, die Schreie verzweifelter, aber die<br />

Dimensionen des Schlachtfeldes gehen im<br />

tosenden Gefecht ein wenig unter. Batmans<br />

Spritztour über die Dächer Gothams ist eine<br />

weitere Machtdemonstration dessen, was<br />

Kinoklang ausmacht: Spaß, Spielfreude und<br />

ordentlich Feuer – dabei sei aber angemerkt,<br />

dass die Elacs nie grobschlächtig zu Werke<br />

gehen oder Details vermissen lassen, nur<br />

sind die Relationen hier eindeutig in Richtung<br />

Effektspektakel verschoben. Die Monitor<br />

Audios spielen jedoch ihre unerreichte<br />

Hochtongrazie in emotionalen Szenen ein<br />

ums andere Mal aus und schlagen in Momenten<br />

der Gänsehaut sowohl die KEFs als<br />

auch Elacs dieser Welt. Wenn Mathilde nach<br />

verzweifelter Suche durch die Klostermauern<br />

ins Freie tritt, sich hinkenden Schrittes durch<br />

den Garten wagt und, von klassischer Musik<br />

untermalt, ihre warme Stimme ihren verlo-<br />

078 www.hdplustv.de


en geglaubten Verlobten Manech begrüßt,<br />

dann wissen Sie, was die Monitor Audios so<br />

besonders macht. Wo andere Lautsprecher<br />

die Datenträger wiedergeben, zeigt die Silver-RS-Reihe<br />

die Intention des Regisseurs<br />

oder Sängers. Ein klein wenig wollen wir<br />

aber dennoch mäkeln: Im Vergleich zu den<br />

Lautsprechern fällt der Preis des Subwoofers<br />

von 1 000 Euro etwas übertrieben aus. Der<br />

Tieftonlautsprecher besitzt wie sein kostspieliger<br />

Konkurrent keine Fernbedienung, muss<br />

umständlich auf der hinteren Seite an- und<br />

ausgeschaltet werden und bietet keine stufenlosen<br />

Eingriffe für eine Raumkorrektur.<br />

Klanglich demonstrieren beide Hersteller jedoch<br />

ihre Ausnahmestellung. Der RS12 spielt<br />

exakt, präzise und fächert seinen Bassteppich<br />

ungemein sauber vor Ihren Füßen auf. Hier<br />

wird jede Explosion mit freudiger Erwartung<br />

aufgesogen, ein Genuss! Elacs Tieftöner ist<br />

aber ein würdiger Konkurrent, nicht ganz so<br />

tiefgreifend, dafür knochenhart und absolut<br />

sauber aufspielend.<br />

Offenbarung<br />

Im Vergleich zum Elac-System sehen wir die<br />

Monitor Audios knapp vorn, denn solch einer<br />

neutralen, richtigen und klaren Wiedergabe<br />

haben wir bislang in dieser Preisklasse noch<br />

nicht beiwohnen dürfen. Die Lautsprecher<br />

zeigen keinerlei Resonanzen und fesseln den<br />

Hörer auch bei gemäßigten Lautstärken. Die<br />

Kieler Lautsprecherriege sollten Sie hingegen<br />

mit ausreichend dimensionierten Endstufen<br />

und Pegeln betreiben – eine unnachahmliche<br />

Live-Performance könnte auch Ihre Nachbarn<br />

bekehren. Dennoch ist die Stimmwiedergabe<br />

nicht immer die natürlichste und die<br />

Bühne ein wenig eindimensional. Der Hörer<br />

wird auf eine Ebene angesogen und im Bann<br />

der klaren Durchzeichnung dafür jederzeit<br />

bei Laune gehalten. Wer einmal in die akustisch<br />

transparente Welt der Monitor Audios<br />

entführt wurde, will nicht mehr zurück. Dass<br />

die Briten zudem nur die Hälfte der Konkurrenz<br />

kosten, zeugt von einem phänomenalen<br />

Preis-Leistungsverhältnis. Die Silver-RS-Reihe<br />

macht die Konkurrenten nicht überflüssig,<br />

bietet aber die gelungenste Mischung aus<br />

Eindringlichkeit, Atmosphäre und Brillanz.<br />

Für uns sind sie deshalb die Lautsprecherüberraschung<br />

des Jahres, denn sie versprühen<br />

jenen Zauber, der uns zutiefst berührt und<br />

nicht mehr losgelassen hat.<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Monitor Audio<br />

Modell<br />

Silver RS<br />

Preis in Euro 2400,–<br />

Info<br />

www.monitoraudio.de<br />

Typ<br />

2-Wege Lautsprecher<br />

Maße Front<br />

(B/H/T) in mm<br />

185 × 312 × 240<br />

Gewicht<br />

6 kg<br />

Farben<br />

Schwarz, Walnuss, Rosenholz,<br />

Eiche, Kirsche<br />

magnetisch<br />

abgeschirmt<br />

ja<br />

Monitor Audio Silver RS<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

9 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

60 von 70<br />

Monitor Audio<br />

Silver RS<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 88 von 100<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Elac<br />

Modell Linie 200<br />

Preis in Euro 4050,–<br />

Info<br />

www.elac.de<br />

Typ<br />

2-Wege Lautsprecher<br />

Maße Front<br />

(B/H/T) in mm<br />

330 × 200 × 270<br />

Gewicht<br />

8 kg<br />

Farben<br />

Schwarz, Kirsche, Silber,<br />

Titan<br />

magnetisch<br />

abgeschirmt<br />

ja<br />

Elac Linie 200<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

9 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

58 von 70<br />

Elac Linie 200<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 86 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–90: sehr gut, 89–75: gut, 74–60: befriedigend, 59–45: ausreichend, unter 45: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 079


ALTERNATIVEN<br />

nuWave 125-Set 1 3 956,–<br />

Vorbei ist die Zeit der farblosen Kisten, denn Nubert liefert<br />

seine Lautsprecher-Serie nuWave in einem trendigen Terracotta-Farbton.<br />

Die nuWave-Linie umfasst sowohl einzelne Stereo-<br />

Lautsprecher als auch Center- und Rear-Speaker sowie einen<br />

Subwoofer. Natürlich geht der ungewöhnliche Hightech-Appeal<br />

dieser Ausnahmelautsprecher auch im Gehäuseinneren<br />

schnurgerade weiter: Oppulent bestückte und technisch ausgereizte<br />

Frequenzweichen erreichen die Grenzen der passiven<br />

Filtertechnik.<br />

www.nubert.de<br />

KEF Q-Serie 1 398,–<br />

Als zentrale Schallwandler arbeitet eine neue Generation der von KEF patentierten Uni-Q-<br />

Chassis in allen Boxen-Modellen. Besonders ist, dass in diesen „Einpunktschallquellen“ der<br />

Hochtöner direkt ins Zentrum des Mitteltöners eingebaut ist. Die akustische Darbietung<br />

ist ausgewogen, natürlich und verändert sich kaum, wenn der Sound-Begeisterte seine<br />

Hörposition im Raum variiert. Die Lautsprecher sind in Esche schwarz, Apfel dunkel, Nussbaum<br />

und Ahorn lieferbar.<br />

www.kef-audio.de<br />

Dynaudio Focus Linie 5 950,–<br />

Dynaudio-Lautsprecher sind für ihre authentische, unverfälschte<br />

Klangwiedergabe berühmt. Bestes Beispiel: Dolby<br />

Technologies, seit Jahren die Referenz in Sachen Mehrkanal-Sound,<br />

entwickelte das qualitativ höchste Klangformat<br />

Dolby TrueHD als konsequente Ergänzung für das hochauflösende<br />

<strong>HDTV</strong>. Um das atemberaubende Klangniveau<br />

von TrueHD zu zeigen, präsentierte Dolby auf der IFA 2005<br />

das neue Tonformat exklusiv über Dynaudio-Lautsprecher.<br />

www.dynaudio.de<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2005 080<br />

080 www.hdplustv.de


SELBER TESTEN<br />

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Size does matter<br />

Bilder: Universals „King Kong“<br />

demnächst im Kino<br />

Das Leben könnte so einfach sein: Große Bilder für kleines Geld und trotzdem<br />

nicht auf den geliebten Flimmerkasten verzichten müssen – eine<br />

Wunschvorstellung? Keineswegs, wie Hersteller Thomson mit seinem Rückprojektionsfernseher<br />

bescheinigt. Ob der Drahtseilakt zwischen Fernsehen<br />

und Kino glückt?<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Warum DLP?<br />

Im Vergleich zur LCD-<br />

Technik bieten die<br />

rotierenden Farbräder und<br />

Kippspiegel einen herausragenden<br />

Kontrast, d. h. die<br />

Unterschiede zwischen Hell<br />

und Dunkel fallen sehr groß<br />

aus. Somit kann im<br />

Extremfall das pechschwarze<br />

Weltall im Film „Star Wars“<br />

den Bildschirm unendlich<br />

tief erscheinen lassen,<br />

während eine plötzliche<br />

Explosion unsere Netzhaut<br />

betäubt.<br />

Mit seinem ausladenden Plastikgehäuse sprengt<br />

der Thomson selbst die Ausmaße ausgewachsener<br />

Plasmas. Seine Bilddiagonale kann sich<br />

dafür auch mit Projektionsleinwänden messen. Bereits<br />

nach dem Anschalten scheinen die Parallelen zu den<br />

Großbildmagiern nicht weit entfernt, denn wie ein Beamer<br />

muss der Thomson wenige Sekunden eine Einlaufphase<br />

absolvieren. Ganz und gar nicht angenehm empfanden<br />

wir das surrende Farbrad, welches man bei diesen<br />

Abmessungen akustisch besser hätte kaschieren können.<br />

Ein Griff zur gelungenen, wenn auch etwas überfrachteten<br />

Fernbedienung bescheinigt dem Thomson makellose<br />

Zapping- und Fernsehqualitäten. Bild-in-Bild, Videotext<br />

und eingebaute Lautsprecher sind unbestreitbare Vorzüge<br />

gegenüber Projektoren. Zudem steuert der Ferngeber<br />

bei Bedarf auch fremde Komponenten auf Knopfdruck –<br />

hier wird der Fernseher zur Medienzentrale.<br />

Technik gut, alles gut?<br />

Im abgedunkelten Heimkinoraum strahlt der Thomson<br />

zunächst von seiner schönsten Seite. Dunkle Bilder<br />

sind nicht nur finster, sondern auch gut durchzeichnet<br />

und verschlucken Details nicht. Leider ist, bedingt durch<br />

die Kippspiegel der DLP-Projektion, ein deutliches Grieseln<br />

in dunklen Bereichen erkennbar. Helle Bildanteile<br />

erstrahlen in solcher Brillanz, dass wir zunächst die<br />

Farbtemperatur überprüft haben. Tatsächlich erkauft<br />

Hersteller Thomson die guten Kontrastwerte mit einer<br />

deutlich zu kühlen Farbtemperatur. Selbst in Filmen wie<br />

„Gladiator“ fiel der dauerhafte Blaustich unangenehm<br />

082 www.hdplustv.de


Bilder: Universal – „King Kong“ ab 14. 12. 2005 im Kino, Archiv<br />

auf. Gesichter und lichtdurchflutete Landschaftsaufnahmen<br />

verloren an Natürlichkeit<br />

und wirkten künstlich beleuchtet. Selbst eine<br />

Umstellung auf die Vorgabe „warm“ konnte<br />

diesen Fauxpas nicht ausmerzen – getrennte<br />

Regler zur Einstellung offenbart der Thomson<br />

nicht. Während die Farbtemperatur also<br />

weit weg vom Optimum liegt, war die Farbdeckung<br />

der Primärfarben Rot, Grün und<br />

Blau gut, während die Sekundärfarben Cyan,<br />

Magenta und Gelb zu weit abdriften. Filme<br />

wirken dadurch künstlich verfremdet, was<br />

aber, dies müssen wir ausdrücklich anfügen,<br />

nur im Direktvergleich auffällt. Erblicken Sie<br />

hingegen nur den Bildschirm des Thomson,<br />

so gibt es im Filmbetrieb nur wenig zu mäkeln.<br />

Besonders die eigene Hi-Pix-Funktion<br />

wertet verwaschenes Bildmaterial phantastisch<br />

auf, ohne überschärft oder gekünstelt<br />

zu wirken. Leider hadern die Objektkanten<br />

mit extremen Doppelkonturen, so dass um<br />

Darsteller ein Geisterschatten entsteht. Auch<br />

die Regenbogeneffekte sind aufgrund des hohen<br />

Kontrastes gut sichtbar. False-Contour-<br />

Effekte halten sich bei einem angemessen<br />

Sichtabstand jedoch in Grenzen. Überrascht<br />

hat uns zudem der interne Vollbildkonverter.<br />

Bei analoger Verbindung gab er bereits nach<br />

kurzer Zeit den Kampf gegen das Bildflimmern<br />

auf, während eine digitale Verbindung<br />

ein völlig flimmerfreies Bild hervorbrachte.<br />

Somit sollten Sie immer den DVI-Eingang<br />

nutzen, auch wenn der Overscan, also die abgeschnittenen<br />

Bildinhalte, zu groß ausfallen.<br />

Immerhin können Sie am digitalen Eingang<br />

vom Video- in den PC-Modus wechseln, wo<br />

der Overscan gleich Null ist. Dafür erblicken<br />

Sie meist einen kleinen schwarzen Rand, der<br />

im Normalfall nicht zu sehen sein sollte.<br />

Ziel erfüllt?<br />

Wie kein anderer Projektor oder Plasma dieser<br />

Welt verknüpft der Rückpro den Bedienungskomfort<br />

eines Röhrengerätes mit den<br />

Bilddiagonalen eines Beamers. Zudem sind<br />

die Kontrastwerte gut und stellen selbst bei<br />

Tageslicht genügend Bildtiefe zur Verfügung,<br />

um in die weiten Filmwelten einzutauchen.<br />

Natürlich krankt der Bildschirm, wie seine<br />

Mitbewerber, an einem eingeschränkten<br />

Sichtwinkel. Aufgrund der Größe werden<br />

aber auch mehrere Zuschauer bequem vor<br />

dem Rückpro Platz nehmen können. Leider<br />

vermochte es Thomson nicht, die Kinderkrankheiten<br />

der DLP-Technik zu eliminieren<br />

und den Bildschirm auf Filmmaterial<br />

abzustimmen. Selbst solch banale Dinge wie<br />

die automatische Formatanpassung funktionieren<br />

nicht ausreichend. Oftmals schaltet<br />

sie aus einem 4:3-Format nicht wieder in<br />

die 16:9-Darstellung und das Bild wird verzerrt.<br />

Die Coneheads lassen grüßen. Über die<br />

billige Bedienungsanleitung breiten wir zudem<br />

den Mantel des Schweigens aus. Somit<br />

überzeugt der Thomson vor allem durch den<br />

tollen Preis-Leistungsfaktor, während unsere<br />

Bewertung aufgrund eines absoluten Maßstabes<br />

nur ein „befriedigend“ vergibt.<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Thomson<br />

Modell<br />

50DLW616<br />

Preis in Euro 1800,–<br />

Info<br />

www.thomson.de<br />

Typ<br />

DLP-Rückpro<br />

Maße (B/H/T) in cm 118 × 100 × 42<br />

Gewicht<br />

34 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 185 W/2,3 W<br />

Kontrast 2000:1<br />

Auflösung 1280 × 720<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Thomson DLW616<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 16 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

17 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

41 von 60<br />

Thomson 50DLW616<br />

BEFRIEDIGEND<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 74 von 100<br />

Keine HDMI-Schnittstelle, aber trotzdem „HD ready“ – dem DVI-Eingang steht ein analoger Chinch-Eingang bei, so<br />

dass Bild und Ton transportiert werden können<br />

Bewertungsschlüssel: 100–90: sehr gut, 89–75: gut, 74– 60: befriedigend, 59– 45: ausreichend, unter 45: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 083


Gewissensfrage<br />

Es gibt Momente im Leben, in denen müssen Sie sich entscheiden: Entweder wählen Sie die<br />

ausgetretenen Pfade oder beschreiten neue Wege. Panasonic stellte die Weichen ganz klar<br />

auf Alternativen und investierte massiv in eine noch vor wenigen Jahren unbekannte Technologie.<br />

Ihr Name: Plasma.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Vorfahrt Digital<br />

Um alle Vorzüge Ihres<br />

Plasmas auszukosten, sollten<br />

Sie sich trotz der guten<br />

Signalverabeitung den<br />

Viera-Plasma mittels HDMI-<br />

Kabel zuspielen. Viele DVD-<br />

Player und die kommenden<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver unterstützen<br />

diese Schnittstelle, wodurch<br />

sich Signalwandlungen auf<br />

ein Mindestmaß reduzieren.<br />

Wenn Funken sprühen und Blitze zünden, dann<br />

ist der nahende Einfall oder das drohende<br />

Donnerwetter nicht weit entfernt – was in der<br />

Natur und im Gehirn für Leben sorgt, leuchtet auch bei<br />

Plasmas ein. Jeder Bildpunkt markiert eine „lebendige“<br />

Zelle, die unter Strom gesetzt, zu explosiven Handlungen<br />

neigt. In seiner achten Generation bringt Panasonic mit<br />

der Viera-Serie diese Zellen nicht nur wahllos zum Leuchten,<br />

sondern will die Wirklichkeit repräsentieren. Im Unterschied<br />

zum großen Widersacher Pioneer verbaut Panasonic<br />

sämtliche Elektronik im Bildschirm. Einen externen<br />

Receiver suchen Sie vergeblich. Dem Modetrend folgend,<br />

schmückt nicht nur ein reichhaltiges Anschlussfeld für<br />

Sat-Receiver, Spielekonsole und DVD-Player den Fernseher,<br />

sondern auch ein Slot für die hauseigene SD-Speicherkartenserie.<br />

Konkurrenzformate docken per Adapter<br />

an. Den Ferngeber veredelte Panasonic zudem mit etwas<br />

Metall, so dass dieser ähnlich hochwertig wirkt wie der<br />

nicht ganz so schlanke Plasma selbst.<br />

Aus der Werbung<br />

Wenn Hersteller den großen Wurf verkünden, dann erheben<br />

erfahrene Testredakteure schnell den mahnenden<br />

Zeigefinger. Kontrastangaben jenseits aller Vorstellungskraft<br />

suggerieren technischen Fortschritt. Der Viera kann<br />

wie alle in diesem Heft getesteten Produkte nicht mit<br />

den Herstellerangaben mithalten und dies muss er auch<br />

nicht. Die Einstellung „Kino“ im Zusammenhang mit der<br />

Farbtemperatur „warm“ zeigt farbechte Bilder, die nur<br />

in seltenen Fällen leichte Grüntendenzen aufweisen. Wer<br />

zudem die Helligkeits- und Kontrastregler im Zaum hält,<br />

erreicht einen nahezu perfekten Schwarzwert und ausgeglichenen<br />

Helligkeitsanstieg. Leider reduziert sich die<br />

Leuchtkraft im korrekt kalibrierten Modus deutlich, so<br />

dass der Panasonic ein Fall für den ambitionierten Heimkinobesitzer<br />

mit abgedunkelten Fenstern darstellt. In<br />

Räumen mit Restlicht kann der Panasonic seine Vorteile<br />

in keinster Weise ausspielen und gerät gegen den Philips-<br />

LCD in dieser Ausgabe ins Hintertreffen.<br />

084 www.hdplustv.de


Bilder: Panasonic<br />

Aufgeben? Niemals!<br />

Doch wer schaut die „Star Wars“-Trilogie<br />

schon bei gleißenden Sonnenschein oder<br />

wagt sich in die Horrorwelten eines „Ring<br />

2“ vor, während Lichtstrahlen die Spannung<br />

verderben? Bei keinem anderen Fernseher<br />

galt bislang: „Licht aus, Kontrast da“, in<br />

diesem Maße. Die vorgesetzte Scheibe des<br />

Plasmas schluckt Restlicht und erhöht die<br />

Durchzeichnung in dunklen Bildbereichen.<br />

Somit müssen Sie nicht mehr länger neidisch<br />

auf den treuen Röhrenfernseher blicken,<br />

sondern können dessen tiefgreifende Durchzeichnung<br />

auch am flachen Bildschirm<br />

nachempfinden. Selbst unser Platzhirsch von<br />

Pioneer kann hier nicht mehr Schritt halten.<br />

Bereits nach wenigen Sekunden zeigte der<br />

bessere Schwarzwert des Panasonic Wirkung:<br />

Bilder so schwarz, als gäbe es kein Morgen<br />

mehr. Auch die fantastische Bildverarbeitung<br />

verdient ein Lob, denn Plasma-typische Probleme<br />

suchen Sie hier entweder mit der Lupe<br />

oder geben die Spurensuche nach wenigen<br />

Minuten entnervt auf. False-Contour-Effekte<br />

und Bildrauschen halten sich in angenehmen<br />

Grenzen, einzig das Großflächenflimmern<br />

könnte etwas gemäßigter auftreten.<br />

Zudem sind die Bildregler übertrieben zurückhaltend<br />

angelegt – eine perfekte Farbkalibrierung<br />

wird Ihnen so verwehrt. Auch<br />

die geringe Gesamthelligkeit hätten versierte<br />

Benutzer mit getrennten Gamma-Reglern<br />

ausbessern können.<br />

Entscheide dich<br />

Kann man bei einer Investition von über<br />

3 000 Euro noch Fehler begehen? Ja, man<br />

kann. Jeder Bildschirm ist nur so gut, wie<br />

es seine Umgebung zulässt. Setzen Sie den<br />

Panasonic purem Sonnenlicht aus, so wird<br />

Sie vor allem das schmucke Äußere und Ihr<br />

Antlitz in der spiegelnden Scheibe anlachen.<br />

Erst in gedimmter und schummriger Umgebung<br />

kommen die Vorzüge des Vieras voll<br />

Nicht schön, aber zweckmäßig – besonders der HDMI-<br />

Anschluss wirkt wie nachträglich implementiert<br />

Praktischer Nutzen: Der SD-Kartenslot befördert Ihre Digitalkamera-Aufnahmen direkt zum Plasma<br />

zum Tragen, was aber nicht bedeutet, dass<br />

Sie zum Nachtschwärmer mutieren müssen.<br />

Selbst im Tagesgebrauch beeindruckt der Panasonic<br />

mit seiner realistischen Bilderwelt.<br />

Nur hält er hier halb so teure LCD-Konkurrenten<br />

weit weniger in Schach wie bei völliger<br />

Dunkelheit. Gerade bei unseren Ottonia<br />

Media DVDs, welche dank HD-Aufzeichnung<br />

auch kleinste Bilddetails präsentieren,<br />

wagt der Plasma den Sprung an die Spitze.<br />

Sein Vollbildkonverter, die weiche Bewegungsdarstellung<br />

ohne Nachzieheffekte und<br />

plastische Heraushebung von Kleinigkeiten<br />

machen ihn zur Alternative zum Pioneer.<br />

Dass es dennoch nicht ganz für die Pole-<br />

Position gereicht hat, liegt an den mageren<br />

Bildeinstellungen und einer etwas bedeckten<br />

Leuchtkraft. Die aufgesetzte Scheibe provoziert<br />

zudem einen Dopplereffekt. Blicken Sie<br />

seitlich auf den Plasma, können Sie die Bildinhalte<br />

in zweifacher Ausführung erkennen.<br />

Nichtsdestotrotz verarbeitet der Panasonic<br />

alle eingehenden Bilder mit großer Sorgfalt,<br />

so dass auch im digitalen Zeitalter noch analoge<br />

Scart-Benutzer zufrieden gestellt werden.<br />

Alle Heimkino- und DVD-Fans werden<br />

zu einem ähnlichen Preis kaum Vergleichbares<br />

finden.<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Panasonic<br />

Model<br />

TH-42PV500E<br />

Preis in Euro 3299,–<br />

Info<br />

www.panasonic.de<br />

Typ<br />

Plasma<br />

Maße (B/H/T) in cm 92 × 52 × 11<br />

Gewicht<br />

40 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 257 W/1,3 W<br />

Kontrast 850:1<br />

Auflösung 1024 × 768<br />

Panasonic TH-42PV500E<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 18 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

17 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

51 von 60<br />

Panasonic<br />

TH-42PV500E<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 86 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–90: sehr gut, 89–75: gut, 74– 60: befriedigend, 59– 45: ausreichend, unter 45: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 085


Lichterreigen<br />

„Es gibt noch Licht am Ende des Tunnels“, schallt es aus so manchen optimistischen Wirtschaftskreisen,<br />

doch Philips holt das rettende Licht aus modrigem Mauerwerk in Ihr Wohnzimmer.<br />

Mit „Ambi Light“ und der vollen <strong>HDTV</strong>-Auflösung gelingt den Niederländern ihr<br />

bisheriges Meisterstück.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Mea Culpa<br />

In unserer letzten Ausgabe<br />

der HD+TV haben wir<br />

fälschlicherweise von einer<br />

statischen „Ambi Light“-<br />

Funktion gesprochen.<br />

Bereits bei der Vorgängerversion<br />

im Philips Plasma<br />

PF9966 war es jedoch<br />

problemlos möglich, das<br />

intelligente Licht über eine<br />

automatische Anpassung<br />

laufen zu lassen. An unserer<br />

Bewertung ändert dieser<br />

positive Umstand jedoch<br />

nichts.<br />

Was macht <strong>HDTV</strong> so besonders? Klar, die höhere<br />

Auflösung. Während konkurrierende<br />

Bildschirme und vor allem Plasmaschirme<br />

Sie mit einer Million Pixel abspeisen, packt Philips satte<br />

zwei Millionen Bildpunkte in ihren 37-Zöller. Der LCD<br />

besticht aber auch ohne diesen Mehrwert durch ein edles<br />

Finish – vieles ist aus Plastik, aber dennoch sehr edel.<br />

Beim bislang größten Sorgenkind, dem Anschlussfeld, hat<br />

Philips ebenfalls eine Menge verbessert. Neben einer DVI-<br />

Schnittstelle lacht Ihnen die zusätzliche HDMI-Buchse<br />

entgegen. Beide Anschlüsse sind HD-fähig, einzig PC-Anwendungen<br />

laufen nur unbefriedigend. Exklusivität bietet<br />

auch der motorisch betriebene Standfuß. Per Fernbedienung<br />

drehen Sie den LCD präzise in die gewünschte Position.<br />

Fast gänzlich unverändert blieb der hervorragend<br />

konzipierte Ferngeber – perfekte Verarbeitung und angenehme<br />

Bedienbarkeit gehen hier Hand in Hand.<br />

Vorher, Nachher<br />

Nach dem Einschalten begrüßt Sie der Fernseher nicht<br />

nur mit einer automatischen Programmsuche, sondern<br />

spult hintereinander verschiedene Bildmotive ab, aus denen<br />

Sie die passendsten auswählen können. Jedes Bildmotiv<br />

ist dabei in Kontrast, Helligkeit, Farbe und Schärfe<br />

verändert, so dass Ihre getroffenen Entscheidungen direkt<br />

das Setup des LCDs beeinflussen. Somit stellen selbst<br />

Unbedarfte ihren Bildschirm zielgerichtet anhand anschaulicher<br />

Tierbilder ein und verzichten auf ungewohnte<br />

Bildregler. Natürlich können Sie nachfolgend auch auf<br />

traditionelle Art und Weise Ihren Bildschirm kalibrieren –<br />

für Anfänger aber ein ungemein hilfreiches Tool, welches<br />

Schule machen sollte. Leider ist die beiliegende Bedienungsanleitung<br />

außerordentlich kurz ausgefallen, so dass<br />

Einsteiger den PC zu Rate ziehen müssen, da es das ausführliche<br />

Handbuch nur auf CD gibt.<br />

Bilder: Philips<br />

086 www.hdplustv.de


Durchleuchtet<br />

In unserem Testlabor schlug sich der Philips<br />

wacker. Er konnte seine LCD-Herkunft jedoch<br />

nicht verbergen. Die Farbtemperatur<br />

ist über alle Helligkeitswerte konstant und<br />

mit der Voreinstellung „warm“ kommen<br />

Sie dem Kinooriginal recht nahe. Mittels<br />

Pixel Plus 2 treibt der Philips die Messlatte<br />

für exzellente Schärfewerte in schwindelerregende<br />

Höhen. Jedoch müssen Sie mit Doppelkonturen<br />

rechnen, welche bei Filmmaterial<br />

aber zu vernachlässigen sind. Besonders<br />

gespannt waren wir auf den verbauten Vollbildkonverter,<br />

der im Philips mehr denn<br />

je gefordert wird. Anstatt das Display mit<br />

720p anzusteuern, müssen Sie am Receiver<br />

oder DVD-Player 1 080i aktivieren, um die<br />

hohe Auflösung auch tatsächlich auszunutzen.<br />

Leider wurden wir bereits nach wenigen<br />

Testsequenzen enttäuscht, denn gerade<br />

bei Filmmaterial flimmern die Kanten zu<br />

eindringlich. Der größte Schwachpunkt ist<br />

und bleibt jedoch der magere Schwarzwert.<br />

Im Vergleich zu Plasmas sehen Sie hier nur<br />

graue und eben keine schwarzen Bildpartien.<br />

Mittels „Ambi Light“ wird dieser Umstand<br />

jedoch etwas gemildert, da der Philips jederzeit<br />

Restlicht erzeugt. Absolut unverständlich<br />

sind hingegen die Bildqualitäten an den analogen<br />

Eingängen wie SCART und YUV. Der<br />

Philips unterschlägt hohe Helligkeitswerte<br />

und kann diese nicht differenziert darstellen.<br />

So sehen Sie im Astra-HD-Kanal keine fein<br />

gestaffelte Wolkendecke, sondern nur eine<br />

einheitlich weiße Fläche. Dieser Fehler ließ<br />

sich leider nicht beheben und nur die digitale<br />

Verbindung (DVI oder HDMI) schafft<br />

hier Abhilfe.<br />

Bewegende Momente<br />

Als wir mit der „Deep Blue“-DVD in unerforschte<br />

Meereswelten hinabtauchten, bezirzten<br />

uns nicht nur die sprießenden Korallenriffe<br />

– dank „Ambi Light“ wurde unser<br />

Mauerwerk selbst zum Meer. Alle aus der<br />

Testredaktion sind sich einig, dass die jetzige<br />

Ausbaustufe des künstlichen Lichts eine optimale<br />

Bereicherung für alle Benutzer darstellt.<br />

Im Vergleich zur Vorgängerversion leuchten<br />

nun beide Lichter in unterschiedlichen Farben<br />

und passen sich noch effektiver dem<br />

Bildmaterial an. Nicht ganz so verallgemeinern<br />

darf man den Nutzen von Pixel Plus 2.<br />

Das Herausschälen feinster Details geht bei<br />

Danke, Philips: Alle nur erdenklichen Anschlüsse lassen Multimedia-Fans frohlocken. Selbst Fotos auf Speicherkarten<br />

kann der Philips in HD-Qualität zeigen. Leider ist die Verkabelung durch den Standfuß etwas umständlich<br />

schlechten Aufnahmen einher mit Artefakten<br />

und Bildfehlern. Auch bei HD-Material<br />

mit dunklen Bildpartien zeichnet sich die<br />

Limitierung von MPEG-2 ab. Bei Fußballübertragungen,<br />

dem Safari-Kleinod „Pride“<br />

oder im Japan-Trailer von JVC erbringt der<br />

Flatscreen aber ein bisher ungekanntes Abbild<br />

der Wirklichkeit. Mit offenen Mündern<br />

staunten wir über herabstürzende Wasserfälle,<br />

glitzernde Eiskristalle und zerzaustes Löwenfell.<br />

Bei lichtdurchfluteten Aufnahmen<br />

ist die Farben- und Detailpracht des Philips<br />

wahrlich gigantisch. Wer nun denkt, dass einzig<br />

perfektes HD-Material geeignet ist, um<br />

alle Vorzüge auszukosten, liegt falsch. Gerade<br />

Animationsfilme wie „Shrek“ oder „Findet<br />

Nemo“ haben Sie in dieser Güte wahrscheinlich<br />

noch nie zu Gesicht bekommen.<br />

Die Farben sind ungemein satt, nie künstlich<br />

und fast immer korrekt. Selbst Realfilme wie<br />

„Gladiator“ lassen einen ungläubig vor dem<br />

Philips verweilen – Sie können jeden Kratzer<br />

der Rüstungen praktisch mit ihren Fingernägeln<br />

entlangfahren.<br />

Licht aus<br />

Nach den tollen Stunden mit dem Philips<br />

steht für uns fest: Bis auf vermeidbare Kinderkrankheiten<br />

ebnet der LCD den Weg in<br />

das wirkliche <strong>HDTV</strong>-Zeitalter. Wer seiner<br />

Verwandtschaft einmal ein hochauflösendes<br />

Bildsignal mit „Ambi Light“ vorgeführt hat,<br />

wird Unmengen ungläubige und neidische<br />

Blicke ernten – es sei Ihnen gegönnt!<br />

Ausstattung<br />

Hersteller<br />

Philips<br />

Model<br />

37PF9830<br />

Preis in Euro 3999,–<br />

Info<br />

www.philips.de<br />

Typ<br />

LCD<br />

Maße (B/H/T) in cm 113 × 68 × 9,6<br />

Gewicht<br />

27 kg<br />

Farben<br />

Silber<br />

Betrieb/Stand-by 200 W/1 W<br />

Kontrast 400:1<br />

Auflösung 1920 × 1080<br />

<strong>HDTV</strong>-fähig ja<br />

Philps 37PF9830<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung 19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

19 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

50 von 60<br />

Philips 37PF9830<br />

GUT<br />

AUSGABE 1.2006<br />

Gesamt 88 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–90: sehr gut, 89–75: gut, 74– 60: befriedigend, 59– 45: ausreichend, unter 45: mangelhaft<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 087


ALTERNATIVEN<br />

JVC LT-37M60 3 799,–<br />

Als hochauflösendes „HD ready“-Gerät verfügt der 37-<br />

Zoll-LCD über eine Auflösung von 1 366 × 768 Pixeln. Sein<br />

integrierter Multi-Memory-Kartensteckplatz bietet Platz<br />

für SD-, XD-, Memory-Stick-, Compact-Flash- und Microdrive-Speichermedien.<br />

Damit ist es möglich, JPEG-Bilder oder<br />

MPEG-2-Videos direkt auf dem LCD-Fernseher zu betrachten.<br />

Mit der JVC-exklusiven D.I.S.T.-Technologie zeigt der<br />

Flachbildschirm eine brillante Detailschärfe, naturgetreue<br />

Farben und flimmerfreie Bilder.<br />

www.jvc.de<br />

Hyundai Vvuon Q320 1 479,–<br />

Loewe Individual 32 3 300,–<br />

Die neuen Loewe LCD-Geräte gibt es in insgesamt sieben verschiedenen<br />

Frontfarben. Ob in den Basisfarben Anthrazit und Chrom Silber oder<br />

optional in Aluminium Bronze, Titan, Silber, Schwarz und Cream Hochglanz<br />

– selbst im ausgeschalteten Zustand zieht der Loewe Individual alle<br />

Blicke auf sich. Durch hochauflösende LCD-Panels (1 366 × 768 Pixel) in<br />

Verbindung mit der neuen Loewe-Digital+-Plattform bietet der Individual<br />

höchsten Fernsehgenuss mit brillanten Bildern im 16:9-Kinoformat.<br />

www.loewe.de<br />

Mit seiner Bildschirmdiagonalen von 81 cm bietet der<br />

Vvuon das perfekte Heimkinoerlebnis im 16:9-Großformat.<br />

Der Bildoptimierungs-Prozessor garantiert in Kombination<br />

mit dem hochwertigen A-Class-Panel eine scharfe, natürliche<br />

Bildwiedergabe. Als besonderes Highlight ermöglicht<br />

ein Multi-Memory-Card-Player das Abspielen gängiger<br />

Multimediaformate (z. B. MP3, DivX, JPEG) von 14 unterschiedlicher<br />

Speichermedien (z. B. externe USB-Festplatte).<br />

www.hyundaiq.de<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2005 088<br />

Bilder: Universal – „King Kong“ ab 14. 12. 2005 im Kino, 20th Century Fox – „Der Flug des Phoenix“ seit 20. 10. 2005 auf DVD, „Ice Age 2“ ab 06. 04. 2006 im Kino, PR<br />

088 www.hdplustv.de


Schöner Wohnen<br />

Die Geschichte des Heimkinos ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Während die Herren<br />

der Schöpfung im Größenwahn das lieb gewonnene Wohnzimmer in einen dunklen Kinosaal<br />

verwandeln möchten, darf bei der Frauenwelt die Natur nicht zu kurz kommen: Pflanzen,<br />

auf, neben oder vor dem Lautsprecher, heben das Lebensgefühl in neue Dimensionen.<br />

Doch sind diese Vorurteile nicht bereits Schnee von gestern?<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Männer denken praktisch: Wenn<br />

Ihnen etwas in den Kopf kommt,<br />

muss es auch schnell und ohne<br />

Umwege durchgesetzt werden. Wollen sie<br />

etwa den „Krieg der Sterne“ wie im Lichtspielhaus<br />

erleben, so setzen sie dafür alle<br />

Hebel in Bewegung. Kurzerhand werden dicke<br />

Verstärker und große Lautsprecher angeschafft,<br />

die Halterungen selbst gemeißelt und<br />

alles irgendwie im Raum platziert. Sollten<br />

unnütze Dinge wie Tische, Gardinen oder gar<br />

Grünzeug im Weg stehen, wird es mit purer<br />

Muskelkraft aus dem Weg geräumt – es muss<br />

ja schließlich gut klingen und nicht schick<br />

ausschauen. So sind es auch vornehmlich die<br />

Herren der Schöpfung, die das Sparkonto<br />

mit solch wichtigen Investitionen wie Projektoren,<br />

Plasmas oder Endstufen belasten.<br />

Kommen der Frau des Hauses Zweifel, über<br />

die Notwendigkeit einer solch eminent wichtigen<br />

Anschaffung, verlieren Männer schnell<br />

die Geduld: „Das ist mein Geld, das ich ausgegeben<br />

habe! Ich habe lange dafür arbeiten<br />

müssen! Du hast ja keine Ahnung!“ Nein, argumentieren<br />

ist nicht die Stärke der Männer<br />

und auch der Sinn, sich jedes Jahr mit neuer<br />

Elektronik schmücken zu müssen, leuchtet<br />

nicht so ganz ein. Ist es der Sammeltrieb<br />

für die Emanzipation des Mannes – Frauen<br />

sammeln Schuhe, Männer Flachbildschirme?<br />

Aber war die Frau nicht schon immer die<br />

Sammlerin und der Mann der Jäger? Jagt er<br />

deshalb immer neuen Schnäppchen hinterher,<br />

in der Hoffnung, eines Tages den Sechser<br />

im Lotto zu erwischen? Vielleicht strebt er<br />

nur nach Anerkennung und Bewunderung<br />

für seine Tat, etwas geschaffen zu haben, in<br />

der Hoffnung, ihr Herz zu erobern.<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 089


Streifenfrei<br />

Um die neu erworbenen<br />

Schmuckstücke auch<br />

dauerhaft im rechten Licht<br />

erstrahlen zu lassen, bietet<br />

die Firma Audioquest das<br />

Reinigungsmittel „Clean<br />

Screen“. Mit dem beigelegten<br />

Mikrofasertuch<br />

entfernen Sie unliebsamen<br />

Staub mit streifenfreier<br />

Leichtigkeit.<br />

Infos: www.audioquest.com<br />

Die hier abgebildeten Möbel<br />

finden Sie unter:<br />

www.invovadis.com und<br />

www.spectral-moebel.de.<br />

Spiegelbild<br />

Frauen denken sonderbar: Ein Tisch ist ein Möbelstück–<br />

das ist einleuchtend – ein Stuhl auch, eine Anbauwand<br />

ebenso wie ein Regal – weshalb aber kein Lautsprecher<br />

oder Flachbildschirm? Liegt es an den Kabeln, die wie<br />

Eingeweide aus den elektronischen Gehäusen ragen, ist<br />

es die Angst, die nicht sichtbaren technischen Innereien<br />

könnten bei Berührung zerstört werden oder die Ungewissheit,<br />

weshalb es überhaupt dieses Gerätes bedarf?<br />

Nun gibt es Komponenten in allen Formen, Farben und<br />

Größen. Überlassen Sie der Frau die Entscheidungsgewalt,<br />

so wird sie sich vor allem für die schmalsten, kleinsten<br />

und unscheinbarsten Lösungen entscheiden. Nun<br />

könnte man meinen, sie entwickeln für die putzigsten<br />

Komplettlösungen einen gewissen Mutterinstinkt. Aber<br />

damit würde man den Frauen Unrecht tun. Im Gegensatz<br />

zu Männern, die nach jedem Testbericht sofort den<br />

ansässigen Händler umgarnen, wollen Frauen den Dingen<br />

auf den Grund gehen. Zumindest sind sie offen für<br />

Vorschläge und genau hier liegt das Problem. Männer<br />

besitzen nur die zwei Worte „haben wollen“ und Frauen<br />

lassen sich nur schwer überzeugen – der Ehestreit ist vorprogrammiert!<br />

Therapie<br />

Nun sind Frauen weder unbegabt noch unwissend was<br />

technische Probleme angeht. Zudem besitzen Sie ein besseres<br />

Gespür für Design und Einrichtung – ohne Frauen<br />

würden die Männer wohl immer noch in feuchten Höhlen<br />

sitzen, wenn auch mit einer eigenen Heimkinoanlage.<br />

Erklären Sie der besseren Hälfte, weshalb es eben dieser<br />

großen Lautsprecher bedarf und nicht etwa der kleinen<br />

Plastikwürfel. Erläutern Sie, welche Vorteile ein Subwoofer<br />

mit sich bringt und warum der Plasma gerade dort<br />

angebracht werden muss, wo eben noch das Gemälde von<br />

Dali prangte. Frauen lassen sich überzeugen, aber leider<br />

nur mit Inhalt, nicht durch oberflächliches Geschwätz.<br />

Außerdem sind Frauen sehr gefühlsbetont: Sie müssen<br />

den Klang des Lautsprechers hören, die Farbenpracht des<br />

neuen Plasmas erleben und die Faszination des Heimkinos<br />

spüren. Die frohe Botschaft für Frauen: Auch sie können<br />

ihren Mann überzeugen, indem sie ihm klarmachen,<br />

dass seine Heimwerkerkiste im Keller bleiben kann, denn<br />

die Fähigkeit zum Bau extravaganter Möbel findet sich<br />

wohl kaum in Tim Taylors Alter Ego ihres Mannes.<br />

090 www.hdplustv.de


Spectral<br />

Design meets function<br />

Spectral<br />

NorStone<br />

Die Zeiten von Verstecken und Verschleiern sind längst passé. Alle Möbel<br />

auf diesen Seiten präsentieren die moderne Vielfalt unserer heutigen Technikwelt.<br />

Edle Stahlrahmen halten die geschliffenen Glasplatten im Gleichgewicht.<br />

Massive Standfüße oder zierliche Spikes entkoppeln die wertvollen<br />

Schätze vom Boden und lassen selbst im heftigsten Bassgewitter keine<br />

Vibrationen zu. Alle Ständer besitzen Kabelkanäle mit denen die Strippen<br />

zur Unkenntlichkeit verkommen. Ob Sie sich nun für die Produkte des<br />

deutschen Herstellers Spectral oder den französischen Anbieter NorStone<br />

entscheiden – gut ist, was ihnen gefällt und es gibt noch zahlreiche weitere<br />

Firmen, die ihre seelenlose Technik in einen Blickfang wandeln. Ganz<br />

nach dem Motto: „Wohnst du noch, oder lebst du schon?“, bedarf es nur<br />

ein wenig Fantasie und Gesprächsbereitschaft, denn als Team sind Frauen<br />

und Männer nicht zu schlagen!<br />

NorStone<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 091


Besuch im <strong>HDTV</strong>-Labor<br />

ProSieben, Sat.1 und Premiere strahlen bereits Programme in <strong>HDTV</strong>-Qualität aus.<br />

Doch dafür geeignete Receiver sind noch sehr rar. HD+TV konnte bereits vorab im Testlabor<br />

Receiver und Programme begutachten.<br />

VON STEFAN HOFMEIR<br />

Vor über einem Jahr kündigte Premiere-Chef<br />

Kofler bereits sein superscharfes,<br />

hochauflösendes Fernsehen<br />

an. Schließlich brauchte er eine gute Börsenstory.<br />

Der Start verschob sich allerdings von<br />

anfangs 1. November über den 19. November<br />

bis hin zum 3. Dezember. Doch auch zu<br />

diesem Stichtag konnten so gut wie keine<br />

Zuschauer die neuen Programme genießen.<br />

„Schuld“ ist wieder einmal die Technik, denn<br />

bei <strong>HDTV</strong> wird nicht mehr der bisherige<br />

Kompressionsstandard MPEG-2 eingesetzt,<br />

sondern das neue MPEG-4 (H.264). Um mehr<br />

digitale Bits über einen Satellitentransponder<br />

zu bekommen, wird die Übertragungsnorm<br />

von DVB-S auf DVB-S2 geändert. Hierfür<br />

benötigen die Receiverhersteller neue Chipsets.<br />

Diese stehen aber in Massen noch nicht<br />

zur Verfügung. Dadurch verzögerte sich die<br />

Herstellung und Zertifizierung der Geräte.<br />

Massenauslieferung erst im Januar<br />

Mitte November konnte HD+TV bereits einen<br />

Blick ins Premiere <strong>HDTV</strong>-Labor werfen.<br />

In der Unterföhringer Betastraße 5, gleich<br />

neben den riesigen Astra-Uplinkantennen<br />

und gegenüber der Kabel-Deutschland-Zentrale,<br />

residieren nicht nur im 1. Stock die<br />

Astra Platform Services (Playout-Betreiber)<br />

sowie im Erdgeschoss die Receiver-Zertifizierungsstelle<br />

TESC (Test Solution Center),<br />

Humax startet die Auslieferung seines PR-HD 1000 erst ab Januar<br />

Pace liefert 2005 lediglich 4 000 Stück aus<br />

092 www.hdplustv.de


Bilder: Pace, Humax, Stefan Hofmeir<br />

sondern im zweiten Stockwerk auch die Premiere<br />

Consumer Electronics. Früher befand<br />

sich hier Beta Research, das zuletzt an einer<br />

MHP-Software für die d-box 2 arbeitete. Bei<br />

Premiere Consumer Electronics werden die<br />

künftigen Premiere-Receiver auf Herz und<br />

Nieren getestet, Spezifikationen erarbeitet<br />

und mit den Herstellern kommuniziert. Der<br />

Technik-Chef Dr. Frank Hoffmann führte<br />

uns stolz eines der ersten Vorserienmodelle<br />

des Pace-Receivers vor. „Im Dezember liefert<br />

lediglich Pace Stückzahlen im niedrigen vierstelligen<br />

Bereich. Unsere Abonnenten werden<br />

die ersten HD-Receiver erhalten. Außerdem<br />

wollen wir die großen Fachhändler am Pointof-Sale<br />

mit Geräten zur Demonstration von<br />

<strong>HDTV</strong> ausstatten. Ab Anfang nächsten Jahres<br />

hoffen wir auf größere Stückzahlen der<br />

beiden Hersteller Humax und Pace“, so Hoffmann.Obwohl<br />

die drei Premiere HD-Kanäle<br />

bereits seit 1. August via Astra ausgestrahlt<br />

werden, wurde Mitte November noch an<br />

den Sendeparametern geschraubt. Zu Testzwecken<br />

war der Event-Table noch nicht zu<br />

den Sendungen synchron. Es wurde z. B. alle<br />

15 Minuten der Jugendschutz neu abgefragt,<br />

damit die Techniker beim Gerätetest nicht<br />

immer bis zum Ende des Spielfilms warten<br />

mussten. Auch die EPG-Daten enthielten bei<br />

den HD-Kanälen nur Dummy-Text für die<br />

Techniker. Die Bildqualität bei den HD-Kanälen<br />

war unvergleichbar scharf. Während der<br />

Testzeit hieß der neue Sportkanal noch „Premiere<br />

Sponsor HD Sport“. Zur Freischaltung<br />

der HD-Kanäle können die Abonnenten ihre<br />

bisherigen S2-Smartcards nutzen, die HD-<br />

Receiver arbeiten aber in reinem Nagra. Ein<br />

Paring, d. h. eine Verheiratung von Smartcard<br />

und Receiver, wäre zwar technisch möglich,<br />

ist aber bei Premiere nicht vorgesehen.<br />

Somit kann die Smartcard temporär auch<br />

in herkömmlichen Digitalreceivern wieder<br />

betrieben werden. „Wir machen die Welt<br />

nicht schwieriger als sie ist“, so Hoffmann.<br />

Verstärkter Kopierschutz<br />

Seit 3. Dezember sendet Premiere die drei<br />

HD-Kanäle auf den bei lizenzierten Receivern<br />

festen Programmplätzen 100, 101 und<br />

102. Normale MPEG-2-Receiver listen diese<br />

Kanäle erst gar nicht auf. Hier beginnen<br />

die Premiere-Kanäle weiterhin mit Premiere<br />

Start bei Platz 100. Die <strong>HDTV</strong>-Receiver sind<br />

mit mehrfachem Kopierschutz ausgestattet.<br />

An der digitalen HDMI-Schnittstelle regiert<br />

der HDCP-Kopierschutz. Nur wenn anerkannte<br />

Wiedergabegeräte (z. B. „HD ready“-Bildschirme)<br />

angeschlossen sind, wird<br />

überhaupt ein Signal ausgegeben. Beim analogen<br />

Komponentenausgang (Cinch) gibt<br />

es keinen anerkannten Kopierschutz. Dieser<br />

Ausgang kann deshalb bei Bedarf ganz<br />

deaktiviert werden. Dies wird bei den meisten<br />

Spielfilmen auf Premiere HD Film der<br />

Fall sein. Im Pace-Receiver lief dann immer<br />

„component output disabled due to content<br />

protection“ als Laufschrift im Display. Und<br />

auf der Scartbuchse, an der das Videosignal<br />

eh nur in normaler Auflösung anliegt, kann<br />

bei Bedarf auch noch ein Macrovision-Kopierschutzsignal<br />

ausgegeben werden. Wenn<br />

ein Hollywood-Studio also einen totalen<br />

Kopierschutz verlangt kann Premiere bei<br />

Bedarf die drei Ausgänge separat abschalten.<br />

Da insbesondere die großen Flachbildfernseher<br />

eine enorme Verzögerung bei der Bildwiedergabe<br />

haben, müssen die Hersteller auf<br />

Wunsch von Premiere eine manuell einstellbare<br />

Verzögerung des Tons in den Receiver<br />

einbauen. Per On-Screen-Menü lässt sich der<br />

Ton um bis zu 200 ms schrittweise verzögern.<br />

Da die TV-Sender bei der <strong>HDTV</strong>-Ausstrahlung<br />

den Ton nur noch in Dolby Digital 5.1<br />

übertragen und auf den üblichen MPEG-<br />

Stereoton verzichten, müssen die Receiver einen<br />

Downmix von Dolby Digital auf Stereo<br />

integriert haben.<br />

Details<br />

Über die HDMI-Schnittstelle erhält der<br />

<strong>HDTV</strong>-Receiver vom Fernseher alle möglichen<br />

Auflösungen mitgeteilt<br />

Hersteller Humax Pace<br />

Modell PR-HD 1000 DS 810KP<br />

Preis 399,– 1) 499,– 1)<br />

Größe (B/H/T) 370 × 60 × 365 390 × 54 × 280<br />

Information www.humax-digital.de www.pace-deutschland.de<br />

Ausstattung<br />

Anzeige VFD-Display VFD-Display<br />

Anzahl Tuner 1 1<br />

16:9/4:3 +/+ +/+<br />

Bildauflösungen 1 080i, 720p, 576p, 576i 1 080i, 720p, 576i (576p geplant)<br />

HDMI/CVBS/RGB/S-Video +/+/+/+ +/+/+/+<br />

embedded CA Nagravision Nagravision<br />

Common Interface 2 1<br />

Anschlüsse<br />

Scart TV/VCR/S-Video +/+/– +/+/–<br />

Dolby Digital Cinch/optisch –/+ –/+<br />

RS-232/USB/Ethernet +/+/– –/+/–<br />

RF Output/Cinch/YUV –/+/+ –/+/+<br />

VGA-Ausgang – –<br />

HDMI/DVI +/– +/–<br />

1) Preis ohne Premiere-Abo. Zusammen mit einem Abo sollen beide Modelle jeweils ab 149 Euro erhältlich sein<br />

Im automatischen Suchlauf findet der Humax-Receiver<br />

alle SD- und HD-Kanäle, bei Bedarf kann über das On-<br />

Screen-Menü auch manuell gesucht werden<br />

Dr. Frank Hoffmann, Director Consumer Electronics<br />

bei Premiere, präsentierte DIGITAL FERNSEHEN<br />

stolz die neuen HD-Kanäle auf dem Pace-Receiver<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 093


Klassentreffen<br />

In unserer Übersicht finden Sie eine Auswahl bislang getesteter Produkte mit einer Wortbewertung,<br />

welche die Vor- und Nachteile auf den Punkt bringt. Alle Komponenten sind<br />

in alphabetischer Reihenfolge geordnet. Die Nachfolgeprodukte ersetzen bei gleicher oder<br />

besserer Bewertung den Vorgänger.<br />

Modell Ansicht Testurteil Bewertung Preis Info Ausgabe<br />

Lautsprecher<br />

ELAC<br />

Serie 200<br />

Staubtrocken und satt klingende<br />

Boxen – perfekt für Live-<br />

Konzerte auf DVD<br />

Gut<br />

86<br />

4 050,– www.elac.de 01/06<br />

KEF<br />

XQ-Serie<br />

Unglaublich weiträumiges<br />

Klangbild, angenehm und ausgeglichen<br />

aufspielend<br />

Gut<br />

86<br />

4 200,– www.kefaudio.de 01/05<br />

Monitor Audio<br />

RS Serie<br />

Die Allzweckwaffe: Gute Räumlichkeit<br />

und Präzision. Diese<br />

Lautsprecher decken Details auf<br />

ohne zu nerven<br />

Gut<br />

88<br />

2 400,– www.monitoraudio.de 01/06<br />

Audio Receiver/Verstärker<br />

Denon<br />

AVC-A11XV<br />

Im Multikanalklang traumhafter<br />

Verstärker mit HDMI-Konvertierung.<br />

Stereo-Klang und Autoeinmessung<br />

könnten besser sein<br />

Sehr Gut<br />

90<br />

3 500,– www.denon.com 01/05<br />

Onkyo<br />

TX-NR5000E<br />

Upgrade-fähiger Receiver, hat<br />

alles, kann alles. Stereo wie<br />

Multikanal eine sichere Bank<br />

Sehr Gut<br />

91<br />

5 500,– www.onkyo.com 01/06<br />

Pioneer<br />

AX10AI-s<br />

Brachialer und zügelloser Verstärker.<br />

Für Filmfans eine echte<br />

Alternative<br />

Gut<br />

89<br />

5 300,– www.pioneer.de 01/05<br />

Projektoren<br />

MetaVision<br />

CHT726<br />

DLP-Projektor mit Lens-Shift<br />

und großem Zoom. Gutes Bild,<br />

lauter Lüfter<br />

Gut<br />

84<br />

4 499,– www.metavision.at 01/06<br />

Mitsubishi<br />

HC3000<br />

Eingeschränkter Zoom und<br />

steiler Projektionswinkel. DLP<br />

mit Top-Bild, leise<br />

Gut<br />

84<br />

2 999,– www.mitsubishi-evs.de 01/06<br />

Sanyo<br />

Z4<br />

Für einen LCD guter Schwarzwert,<br />

unglaublich leise und<br />

leicht in der Aufstellung<br />

Gut<br />

80<br />

1 999,– www.sanyo.de 01/06<br />

SIM2<br />

HT300 E-Link<br />

DLP mit externen Receiver und<br />

Glasfaserkabel für lange Strecken.<br />

Technisch top, hoher Preis<br />

Sehr Gut<br />

91<br />

10 999,– www.sim2.com 01/05<br />

094 www.hdplustv.de


DVD Player<br />

Denon<br />

DVD-3910<br />

Sehr scharfes, plastisches Bild<br />

und toller Klang – eingeschränkte<br />

Bildbearbeitung am<br />

digitalen Ausgang<br />

Gut<br />

89<br />

1 299,– www.denon.de 01/05<br />

Onkyo<br />

DV-SP1000E<br />

Hochwertiger und klanglich<br />

überragender Player. Mäßiger<br />

Vollbildkonverter<br />

Gut<br />

88<br />

4 499,– www.onkyo.de 01/06<br />

TV-Geräte<br />

Loewe<br />

42HD<br />

Flexibel aufrüstbarer Plasma<br />

mit Bedienungsmängeln. Gutes<br />

aber wenig brillantes Bild<br />

Gut<br />

81<br />

9 999,– www.loewe.de 01/05<br />

Panasonic<br />

42PV500E<br />

Perfekter Heimkinoplasma mit<br />

tollem Schwarzwert. Farbtemperatur<br />

nicht ganz perfekt<br />

Gut<br />

86<br />

3 299,– www.panasonic.de 01/06<br />

Philips<br />

37 PF9830<br />

Dank Ambilight2 erstrahlt Ihr<br />

Wohnzimmer. LCD mit höchster<br />

<strong>HDTV</strong>-Auflösung für eine beeindruckende<br />

Schärfe<br />

Gut<br />

88<br />

3 999,– www.philips.de 01/06<br />

Philips<br />

50 PF9966<br />

Plasma mit Ambilight1. Kühles<br />

Bild mit False Contour und 720p<br />

Problemen<br />

Gut<br />

82<br />

5 500,– www.philips.de 01/05<br />

Pioneer<br />

PDP-435<br />

Externer Receiver und edle Verarbeitung.<br />

Plasma mit gutem,<br />

fast fehlerfreiem Bild<br />

Gut<br />

87<br />

4 800,– www.pioneer.de 01/05<br />

Sharp<br />

LC-32D1E<br />

LCD mit Mediareceiver. Guter<br />

Vollbildkonverter und exakte<br />

Farbkalibrierung<br />

Gut<br />

86<br />

3 999,– www.sharp.de 01/05<br />

Thomson<br />

50DLW616<br />

DLP-Rückpro mit kühlem Bild.<br />

Kaum Einstellungsmöglichkeiten<br />

– tolle Preis-Leistung<br />

Befriedigend<br />

74<br />

1 800,– www.thomson.de 01/06<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 095


Marktübersicht 75 ×<br />

Hersteller Modell Preis in Euro <strong>HDTV</strong>-Anschluss Auflösung Bilddiagonale Farben Maße B/H/T cm Gewicht in kg<br />

Flachbildschirme LCD<br />

Bang & Olufsen BeoVision 7 – 40 9 800,–<br />

DVI<br />

(HDCP-Update)<br />

1 366 × 768 40 Zoll<br />

Schwarz, Silber,<br />

Grau, Blau, Rot<br />

108 × 68 × 18 45<br />

Cytronix LC-37IE11 1 500,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Silber 110 × 60 × 12 37<br />

Cytronix LC-42IE11 2 200,– HDMI 1 366 × 768 42 Zoll Grau 124 × 68 × 12 39<br />

Fujitsu Siemens Jetson J30-1 900,– DVI 1 268 × 768 30 Zoll Grau 92 × 55 × 25 20<br />

Fujitsu Siemens Jetson J32-1 1 100,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 92 × 55 × 26 20<br />

Grundig Vision II 32 1 600,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 83 × 62 × 11 25<br />

Grundig Elegance 40 3 000,– DVI 1 366 × 768 40 Zoll Schwarz 105 × 71 × 11 35<br />

Hitachi 32LD6600 1 400,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 92 × 52 × 11 20<br />

Hitachi 37LD6600 2 000,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Schwarz 93 × 65 × 10 25<br />

Humax LDE-32TPVR 2 000,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 84 × 60 × 22 31<br />

Hyundai Q320 1 400,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 77 × 47 × 10 15<br />

JVC LT-32S60BU 1 500,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 81 × 61 × 11 20<br />

JVC LT-37S60BU 2 400,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Schwarz 93 × 63 × 11 25<br />

LG RZ-37LZ30-LE 1 900,– DVI 1 366 × 768 37 Zoll Schwarz 108 × 63 × 13 37<br />

Loewe Individual 32 2 900,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll<br />

Schwarz, Cream,<br />

Titan, Bronze<br />

82 × 57 × 10 27<br />

Marantz LC3201 2 000,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 77 × 46 × 9 15<br />

Metz Talio 32 S 3 000,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Silber 80 × 65 × 11 20<br />

Metz Milos 37 S 3 700,– HDMI 1 366 × 768 37 Zoll Silber 109 × 60 × 12 21<br />

Panasonic TX-32LX52F 1 400,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 80 × 64 × 30 21<br />

Philips 37PF9830 3 200,– HDMI, D VI 1 920 × 1 080 37 Zoll Silber 113 × 68 × 10 28<br />

Philips 42PF9830 4 800,– HDMI, D VI 1 920 × 1 080 42 Zoll Silber 124 × 76 × 10 36<br />

Sagem HD-L27 1 250,– DVI 1 280 × 720 27 Zoll Schwarz 88 × 45 × 14 15<br />

Samsung LE-32M61B 2 200,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 80 × 56 × 11 19<br />

Samsung LE-40M61B 2 800,– HDMI 1 366 × 768 40 Zoll Schwarz 100 × 68 × 12 28<br />

Samsung LE-46M51B 5 600,– HDMI 1 366 × 768 46 Zoll Schwarz 113 × 75 × 14 37<br />

Sharp LC-32 GD1EA 2 600,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Titan 80 × 58 × 9 21<br />

Sharp LC-37 GD1EA 4 800,– DVI 1 366 × 768 37 Zoll Titan 92 × 70 × 9 23<br />

Sharp LC-45GD1E 6 500,– DVI 1 920 × 1 080 45 Zoll Titan 110 × 74 × 10 31<br />

Sony KLV-V32A10E 2 000,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll Schwarz 81 × 55 × 11 17<br />

Sony KLV-W40A10E 3 700,– HDMI 1 366 × 768 40 Zoll Schwarz 111 × 65 × 11 38<br />

Technisat HD-Vision 32 1 550,– 2xHDMI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 101 × 58 × 20 19<br />

Thomson 32LB130S5 1 400,– HDMI 1 366 × 768 32 Zoll weiß 96 × 56 × 18 23<br />

Thomson 37LB330B5 2 800,– HDMI 1 920 × 1 080 37 Zoll Schwarz 109 × 71 × 25 33<br />

Toshiba 32 WL 58 P 1 500,– 2xHDMI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 80 × 55 × 10 17<br />

Toshiba 37 WL 58 P 2 000,– 2xHDMI 1 366 × 768 37 Zoll Grau 92 × 62 × 11 21<br />

Toshiba 42 WL 58 P 2 600,– 2xHDMI 1 366 × 768 42 Zoll Grau 104 × 71 × 11 28<br />

Viewsonic N3200w 1 100,– DVI 1 366 × 768 32 Zoll Grau 105 × 62 × 22 23<br />

Viewsonic N4060w 2 000,– HDMI 1 366 × 768 40 Zoll Grau 102 × 76 × 28 33<br />

096 www.hdplustv.de


Hersteller Modell Preis in Euro <strong>HDTV</strong>-Anschluss Auflösung Bilddiagonale Farben Maße B/H/T cm Gewicht in kg<br />

Flachbildschirme Plasma<br />

Bang & Olufsen BeoVision 4 – 42 11 200,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Silber 106 × 65 × 9 32<br />

Bang & Olufsen BeoVision 4 – 50 13 800,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll<br />

Schwarz, Silber,<br />

Grau, Blau, Rot<br />

125 × 77 × 10 50<br />

Conrac Profile 42 HD 2 400,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 104 × 64 × 11 30<br />

Cytronix CX-P42H 2 400,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Silber 104 × 64 × 9 38<br />

Cytronix CX-P50H 3 700,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Silber 122 × 73 × 9 65<br />

Fujitsu Siemens Myrica P42-2 2 000,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Grau 104 × 64 × 11 45<br />

Fujitsu Siemens Myrica P50-2 2 800,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Grau 121 × 72 × 9 54<br />

Grundig PlanaVision 42 2 500,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 103 × 74 × 10 32<br />

Grundig PlanaVision 50 4 000,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Schwarz 123 × 83 × 10 53<br />

Hitachi 42PD6600 2 100,– HDMI 1 024 × 1 024 42 Zoll Schwarz 105 × 79 × 30 41<br />

Hitachi 42PD7200 2 600,– DVI 1 024 × 1 024 42 Zoll Schwarz 105 × 68 × 10 37<br />

Hyundai<br />

Imagequest<br />

Hyundai<br />

Imagequest<br />

HQP 421 HR 2 200,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Grau 103 × 63 × 8 30<br />

HQP 501 HR 3 400,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Grau 111 × 62 × 8 43<br />

LG RZ-42PY10 2 300,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 122 × 63 × 10 32<br />

LG RZ-50PY10 4 000,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Schwarz 140 × 73 × 10 45<br />

LG RZ-60 PY10 10 000,– DVI 1 366 × 768 60 Zoll Schwarz 171 × 86 × 10 66<br />

Loewe Spheros 42HD 6 500,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 115 × 86 × 17 68<br />

Loewe Xelos A42 4 000,– HDMI 1 024 × 1 024 42 Zoll Platin 107 × 74 × 11 40<br />

Marantz PD4201 3 500,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 103 × 63 × 8 26<br />

NEC PX-42XR3 3 000,– DVI 1 024 × 768 42 Zoll Grau 102 × 61 × 9 30<br />

NEC PX-50XR4 4 500,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Grau 122 × 74 × 10 45<br />

NEC 61 XM2 12 000,– DVI 1 366 × 768 61 Zoll Schwarz 156 × 104 × 17 61<br />

Panasonic TH-42PV500E 3 000,– HDMI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 114 × 73 × 13 40<br />

Panasonic TH-50PV500E 4 500,– HDMI 1 366 × 768 50 Zoll Schwarz 133 × 84 × 14 52<br />

Panasonic TH-65PV500E 11 000,– HDMI 1 366 × 768 65 Zoll Schwarz 155 × 99 × 10 84<br />

Philips 42PF9967D 2 800,– DVI 1 024 × 1 024 42 Zoll Silber 111 × 78 × 14 54<br />

Philips PF9966 3 600,– DVI 1366 × 768 50 Zoll Silber 128 × 87 × 10 58<br />

Philips 50PF9967D 4 200,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Silber 128 × 88 × 14 58<br />

Phocus PDP 50 MHS 2 700,– DVI 1 366 × 768 50 Zoll Schwarz 125 × 77 × 9 54<br />

Pioneer PDP-435 3 300,– HDMI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 112 × 65 × 9 27<br />

Pioneer PDP-436XDE 3 300,– 2 × H DMI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 108 × 63 × 9 26<br />

Pioneer PDP-506XDE 4 500,– 2 × H DMI 1 366 × 768 50 Zoll Schwarz 122 × 72 × 9 32<br />

Pioneer PDP-615EX 10 000,– HDMI 1 366 × 768 61 Zoll Schwarz 150 × 91 × 13 68<br />

Samsung PS-42S5H 2 100,– HDMI 1 024 × 768 42 Zoll Schwarz 106 × 79 × 9 45<br />

Thomson 37 PB 220 S4 1 700,– DVI 1 024 × 1 024 37 Zoll Grau 113 × 60 × 12 32<br />

Thomson 42PB130S5 2 000,– HDMI 1 024 × 768 42 Zoll Grau 122 × 73 × 31 38<br />

Yamaha PDM-4220 3 500,– HDMI 1 024 × 1 024 42 Zoll Schwarz 103 × 64 × 10 36<br />

Kaufberatung | HD+TV | 1.2006 097


Impressum<br />

Bestellung auf eigene Gefahr –<br />

sagen Sie nicht, wir hätten Sie<br />

nicht gewarnt!<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (0341) 1 49 55-11<br />

Herausgeber<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />

Chefredaktion<br />

Stefan Goedecke, Florian Pötzsch (ViSdP)<br />

Schnappschüsse<br />

von der IFA 2005<br />

Weltsensation: Mobilfunk wird mobil!<br />

Die IFA war außerirdisch gut<br />

Chef vom Dienst<br />

Christian Trozinski<br />

Grafikdesign<br />

Romy Ebert, Tobias Ehleben, Dörte Hengevoß,<br />

Kati Landherr, Yvonne Rode, Linda Wenzel<br />

Redaktion:<br />

Jule Ahrens, Frank Bitterhoff, Rainer Bücken,<br />

Anja Buschendorf, Ines Galka, Hubert Gertis,<br />

Marc Hankmann, Mario Hess, Thomas Meyer,<br />

Ricardo Petzold, Susanne Sprotte<br />

Anschrift<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion HD+TV<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@hdplustv.de<br />

www.hdplustv.de<br />

Anzeigen<br />

Nicole Kühn, Carsten Philipp<br />

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<strong>Vorschau</strong><br />

2.2006<br />

Sat-Profi<br />

So rüsten Sie sich für den<br />

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Mit einem HD-Camcorder<br />

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Premiere<br />

Der <strong>HDTV</strong>-Start ist vollbracht,<br />

wie reagiert der Massenmarkt?<br />

Kristallklar<br />

Wie LCDs ihren Weg vom PC<br />

ins Wohnzimmer bahnten<br />

Die nächste Ausgabe erscheint<br />

am 10. Februar 2006<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Bild: Universal<br />

Vertrieb<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

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Telefon: (0 89) 3 19 06-0<br />

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ISSN: 1861-1737<br />

Erscheinungsweise: 6-mal im Jahr<br />

Einzelpreis Deutschland: 5,90 Euro<br />

Jahresabo Deutschland: 24,90 Euro<br />

Jahresabo Ausland: 34,90 Euro<br />

Druck<br />

dierichs Druck + Media GmbH, Kassel<br />

© 2005 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung von Artikeln,<br />

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Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für die<br />

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