26.02.2014 Aufrufe

Matrix3000 Olympia 2012 (Ausgabe 70) (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-881-0<br />

NEUES DENKEN<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

Vorbereitung<br />

auf die<br />

Weltregierung<br />

Der<br />

letzte<br />

Palmblattleser<br />

von Bali<br />

Die<br />

Titanic<br />

sind<br />

wir<br />

Österreich 7,20 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,60 EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

B a n d 6 9 M a i 2 0 1 2 /<br />

J u n i 2 0 1 2 / 6 , 5 0 E U R<br />

Langhans<br />

Parallelwelten<br />

www.matrix3000.de<br />

500% mehr Todesfälle durch Gerinnungshemmer<br />

3 0<br />

Kreml enthüllt:<br />

and69.indd 1 05.04.12 13:59<br />

M<br />

ATRIX3000<br />

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-882-7<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

3000<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Luxemburg<br />

Italien<br />

7,20 EUR<br />

12,80 SFR<br />

7,60 EUR<br />

8,50 EUR<br />

B a n d 7 0 J u l i 2 0 1 2 /<br />

A u g u s t 2 0 1 2 / 6 , 5 0 E U R<br />

<strong>Olympia</strong> <strong>2012</strong><br />

Bilderberg<br />

Meeting <strong>2012</strong><br />

Zombie-Waffen: Die Hintergründe<br />

MATRIX<br />

Interview mit<br />

Rainer<br />

Darmgesundheit<br />

Putin<br />

droht mit<br />

„Zombie-<br />

Waffen“<br />

Wie erlange<br />

ich neue<br />

Ideen?<br />

Diamanten<br />

statt<br />

Menschen<br />

www.matrix3000.de<br />

Beweise für eine Hochkultur der Vorzeit<br />

Sonnenfinsternisse<br />

und Katastrophen


Einzigartig<br />

diese Klangliege<br />

Diese handgefertigte, schöne<br />

und entspannende Klangliege<br />

wird mit einer kompletten<br />

Musikanlage ausgeliefert.<br />

Lautsprecher, Verstärker, CD Player.<br />

Dazu kommen zahlreiche CDs.<br />

Stellen Sie selber fest welcher Ton ihnen gut tut<br />

C D E F G A H C<br />

Cis, Dis, Fis, Gis<br />

Und wenn sie ihren Ton gefunden haben lesen sie in den umfangreich mitgelieferten<br />

Unterlagen nach welche Organe und welche Befindlichkeiten dieser Ton stärkt<br />

und sie somit unterstützt. Sie werden verwundert sein , das es genau das ist was sie<br />

brauchen. Ihre Krankheiten und Ihre Schwächen werden genau mit den von Ihnen<br />

ausgesuchten Klangteppich behandelt.<br />

Oder Sie wissen von ihrer Krankheit, ihrer Schwächen die sie behandeln wollen und<br />

suchen sich im Index den dazu passenden Klangteppich aus.<br />

Legen sie sich 20 Minuten auf die Liege, entspannen Sie sich und<br />

lassen dieses Klangmuster auf sich wirken<br />

Mitgeliefert werden weitere CDs mit sehr wirksamer Musik.<br />

Ohne Diät oder Qualen im Fitnessstudio Fett verlieren<br />

- diesen Traum scheinen Wissenschaftler nun einen Schritt nä-<br />

hergekommen zu sein. Wie Clinton<br />

Rubin und sein Team von der<br />

Stony Brook University in New<br />

York beobachteten, bringt ein<br />

vibrierender Untergrund die Fettpolster von<br />

Mäusen zum Schmelzen. Täglich 15 Minuten<br />

setzten die Forscher ihre Versuchstiere<br />

auf eine mit hoher Frequenz schwingende<br />

Platte, deren Bewegung für das<br />

bloße Auge kaum zuerkennen ist. Nach<br />

fast vier Monaten hatten die Mäuse nahezu<br />

ein Drittel ihres Körpergewichtes verloren.<br />

Zudem sanken die Blutfette der Mäuse<br />

deutlich, besonders in der Leber.<br />

"Die schwachen mechanischen Signale bewirken<br />

offenbar, dass sich aus bestimmten<br />

Stammzellen keine Fettzellen entwickeln",<br />

sagt Rubin.<br />

Der Forscher vermutet, dass aus den Stammzellen<br />

stattdessen Muskelzellen nachwachsen.<br />

Ob eine Schütteltherapie auch übergewichtigen<br />

Menschen zur Traumfigur verhelfen könnte ist<br />

aber noch unklar. Um das zu prüfen seien weitere<br />

Untersuchungen nötig.<br />

Wie man es auch immer nennen will, ob Alternativ-Therapie<br />

oder auch Alternativ-Medizin. Die Geschichte zeigt, dass<br />

sich aus der Erfahrungsheilkunde sehr oft eine etablierte<br />

Erfahrungsmedizin entwickelt hat.<br />

Das<br />

Zeichen berechtigt in jeder Arzt- und Heilpraktikerpraxis<br />

die Anwendung der Tontherapie PRIMUSONA G2000 .<br />

Mit der Konformitätserklärung /09/05 sind der Klangstuhl und die Klangliege nicht nur ein<br />

Wellnessprodukt, sondern ein vollwertiges, anerkanntes Medizinprodukt.<br />

Der Lieferumfang bei der Klangliege ist: 1 Klangliege mit 3 Schwingungsflächen, 1 Mappe mit<br />

Tonzuordnungstabellen, 12 CD mit den Tönen von C - H, 1 CD Elemente (Chakra), 1 CD Muskeltest, 1<br />

CD-Player, 1 Verstärker, 1 Gehördämpfer, 2 Lautsprecherlitze a 2,5 m.<br />

Klangliege:<br />

Birke Natur oder Weiß für nur 4.283,- €<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 <strong>70</strong> 91


Editorial<br />

Franz Bludorf, Chefredakteur<br />

Nicht alles ist das, was es zu sein scheint. Diese im Grunde<br />

lapidare Feststellung gewinnt gerade im heutigen Medienzeitalter<br />

mit seiner allgegenwärtigen Informationsflut an<br />

Gewicht. Es werden uns sehr oft nicht Nachrichten präsentiert,<br />

sondern das, was wir für Nachrichten halten sollen.<br />

Ein Beispiel: Wer für Anfang Juni online ein Zimmer im luxuriösen<br />

Marriott Westfields Washington Dulles Hotel gebucht<br />

hatte, bekam kurz vor dem Anreisedatum vom Hotel<br />

eine Stornierung. Das ganze Haus sei bis zum Wochenende<br />

für eine „Palmenkonferenz“ reserviert. Inzwischen<br />

wissen wir es alle besser. Dort trafen sich Anfang Juni die<br />

Bilderberger. Als sie letztes Mal in Deutschland tagten,<br />

versteckten sie sich noch hinter einem „Ärztekongreß“.<br />

Vielleicht sind sie ja inzwischen etwas grüner geworden?<br />

Doch nicht nur zum Zweck der Geheimhaltung werden der<br />

Öffentlichkeit fingierte Fakten präsentiert, sondern auch<br />

zur Machtdemonstration. Dies ist schon seit den Tagen der<br />

ägyptischen Pharaonen so gewesen. Während sie selbst<br />

wußten, was eine Sonnenfinsternis war, und diese durch<br />

ihre Astronomen auch vorausberechnen lassen konnten,<br />

war solch ein kosmisches Schauspiel für das einfache Volk<br />

ein beängstigendes übernatürliches Ereignis. Auf diese<br />

Weise konnte der Pharao seine Gottähnlichkeit „unter Beweis<br />

stellen“, indem er im rechten Moment theatralisch<br />

die Hände zum Himmel streckte und dann „die Sonne verschwinden<br />

ließ“. Seltsamerweise lösen Sonnenfinsternisse<br />

bis heute bei vielen Menschen noch Ängste aus. Vieles<br />

davon läßt sich wissenschaftlich entkräften, und doch gibt<br />

es Anzeichen, daß eine Sonnenfinsternis Naturkatastrophen<br />

auf der Erde begünstigen kann.<br />

Das größte Theater aber wird uns allen sicher bei den<br />

großen internationalen Sportveranstaltungen vorgespielt.<br />

Schon seit Langem ist bekannt, daß Olympische Spiele kein<br />

fröhliches Sportfest mehr sind, daß der faire sportliche<br />

Wettkampf längst dem Kommerz und der Materialschlacht<br />

der Sportausrüster weichen mußte. Doch auch die vielgerühmte<br />

Einnahmequelle für das Veranstalterland, das<br />

angeblich auf Milliardengewinne hoffen kann, entpuppt<br />

sich als Windei. Die Profite werden meist von international<br />

operierenden Sponsoren abgeschöpft, während auf den<br />

Unkosten das Gastgeberland sitzen bleibt. Ausgerechnet<br />

in Athen, der Urheimat der Spiele, hat die <strong>Olympia</strong>de 2004<br />

nicht unwesentlich zum Staatsbankrott beigetragen.<br />

Gleichzeitig kommt es während der Spiele zu derart massiven<br />

Sicherheitsmaßnahmen und Einschränkungen der<br />

Bürgerrechte, daß dem ortsansässigen Bürger das Bleiben<br />

ziemlich verleidet wird. Und das gilt längst nicht mehr<br />

nur für Diktaturen, die in ihrem Staat „Ruhe und Ordnung“<br />

demonstrieren wollen. Auf London, die Hauptstadt des<br />

Mutterlandes der Demokratie, kommt während der Spiele<br />

ein Sicherheitsaufgebot zu, das selbst die Schutzmaßnahmen<br />

zum Diamond Jubilee der Queen Anfang Juni nur als<br />

eine müde Generalprobe erscheinen läßt.<br />

Für den Sport bleibt da bestenfalls noch Bronze.<br />

Die vielleicht positivste Nachricht in diesem Zusammenhang:<br />

Es gibt Politiker, die diesen ganzen Wahnsinn nicht<br />

mehr mitzumachen bereit sind und freiwillig auf die „große<br />

Ehre“ verzichten, Olympische Spiele in ihrer Stadt auszurichten.<br />

Schon Max Planck wußte: Auch eine Enttäuschung,<br />

wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet<br />

einen Schritt vorwärts.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 3


Inhalt<br />

8<br />

Von Menschen bearbeitete Steinblöcke und Überreste gewaltiger<br />

Mauern liefern sensationelle Beweise für eine prähistorische<br />

Hochkultur, die lange vor den bekannten Ägyptern dort existiert<br />

haben muß. Die Bearbeitungsspuren zeugen einerseits von einer<br />

hochentwickelten Baukunst, die selbst für unsere heutige Technik<br />

nur schwer nachvollziehbar ist. Andererseits sind auf den<br />

Steinblöcken Tiere dargestellt, die es seit vielen Jahrtausenden in<br />

Ägypten schon nicht mehr gibt – Strauße, Giraffen und Elefanten.<br />

Putins „Zombie-Waffen“<br />

– Die Hintergründe<br />

Der Artikel über „Putins Zombie-Waffen“ in der letzten <strong>Matrix3000</strong> hat Aufsehen erregt.<br />

<strong>Matrix3000</strong> nimmt das vehemente Leserinteresse zum Anlaß, nunmehr zusätzliche<br />

Fakten und Hintergrundinformationen zu veröffentlichen, sowohl zur russischen Militärplanung<br />

für das kommende Jahrzehnt als auch zur Problematik bewußtseinskontrollierender<br />

Waffensysteme.<br />

Das Paradoxon<br />

von Assuan 48 Darmgesundheit<br />

Migräne, Erschöpfung, das<br />

Gefühl, nur noch „auf Reserve“<br />

zu laufen – solche<br />

Beschwerden plagen immer<br />

mehr Menschen. Nur selten<br />

werden dafür organische<br />

Ursachen in Erwägung gezogen.<br />

Viele Beschwerden<br />

hängen jedoch erwiesenermaßen<br />

mit unserem Darm<br />

zusammen. Wird der Darm<br />

gut behandelt, profitiert der<br />

ganze Mensch davon.<br />

38<br />

Inhalt<br />

Politik<br />

Franz Bludorf<br />

Putins „Zombie-Waffen“<br />

Die Hintergründe 8<br />

Bilderberg Meeting <strong>2012</strong><br />

Offizielle Teilnehmerliste 11<br />

Franz Bludorf<br />

Bilderberg Meeting <strong>2012</strong><br />

– Codename „Palmenkonferenz“<br />

Kampf ums Weiße Haus? 12<br />

News 14<br />

Diamanten statt Menschen<br />

Botswanas Regierung vertreibt indigene<br />

Bevölkerung der Kalahari-Wüste<br />

Ein Bericht von Survival International 18<br />

Wissenschaft<br />

Klaus Deistung<br />

Sonnenfinsternis<br />

Angst vor der Katastrophe? 24<br />

Quantessenz 30<br />

Peter Hubral<br />

Wie erlange ich neue Ideen? 32<br />

Gesundheit<br />

Joachim Vollmer<br />

Darmgesundheit<br />

Probleme an der Wurzel packen 38<br />

Ingomar Schwelz<br />

Papaya hilft<br />

Gegen Verstopfung und Sodbrennen 42<br />

Pius Vögel<br />

Die Naturreiskur 44<br />

Mißbildung durch hormonellen<br />

Schwangerschaftstest 46<br />

Ulrich Heerd<br />

Ein Projekt, das Mut macht 47<br />

4<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


<strong>Olympia</strong> <strong>2012</strong><br />

Olympische Spiele – das bedeutet: Mehrere Städte der Welt bewerben sich<br />

um die Ehre, vom Olympischen Komitee gedemütigt zu werden. Das IOC fällt<br />

in die betroffene Region wie eine Besatzungsmacht ein, die Behörden müssen<br />

vertraglich Fügsamkeit zusichern. Die heimische Wirtschaft bleibt außen vor,<br />

den Reibach machen internationale Markenfirmen. Olympische Spiele sind<br />

insofern verdichtete Zonen des globalen Kapitalismus, während nach außen<br />

der Nationalstolz der Völker genährt wird. Wie sich in London jetzt schon abzeichnet,<br />

werden die Spiele außerdem als Erprobungsphasen verschärfter<br />

Obrigkeits- und Überwachungsstaatlichkeit genutzt.<br />

Katastrophen<br />

durch<br />

Sonnenfinsternisse?<br />

12<br />

Inhalt<br />

54<br />

24<br />

Die Menschen konnten sich einst<br />

Sonnenfinsternisse nicht erklären.<br />

Die Priester wußten Bescheid. Im<br />

Buch „Pharao“ von Bolesław Prus<br />

mißbraucht der Priester Heriot sein<br />

Wissen über Sonnenfinsternisse, um<br />

einen vorbereiteten Aufstand niederzuschmettern.<br />

Doch auch heute, insbesondere<br />

jetzt im Jahr <strong>2012</strong>, lösen<br />

Sonnenfinsternisse immer noch bei<br />

vielen Menschen Ängste aus. Wie wirkt<br />

sich eine Sonnenfinsternis auf unsere<br />

Erde wirklich aus? Hier gibt es Zusammenhänge<br />

im Bereich des Mondkernschattens<br />

und der Erde, die noch<br />

wissenschaftlich offene Fragen haben.<br />

Bilderberg<br />

Meeting <strong>2012</strong><br />

Erst kurz vor der Tagung wurde es bekannt: Die Bilderberger<br />

trafen sich dieses Jahr in Chantilly, Virginia,<br />

nur ca. 40 Kilometer vom Weißen Haus. An diesem Ort<br />

hatten sie sich bereits 2008 getroffen, zur Zeit des letzten<br />

US-Präsidentschaftswahlkampfs. Damals entschied<br />

sich der Kandidatenwettlauf der Demokraten urplötzlich<br />

zugunsten von Barack Obama. Hillary Clinton mußte das<br />

Handtuch werfen. Haben die Bilderberger auch diesmal<br />

ihre Präferenzen für das Weiße Haus geltend gemacht?<br />

Wurzeln<br />

Axel Klitzke<br />

Das Paradoxon von Assuan<br />

Beweise für eine Hochkultur der Vorzeit 48<br />

Gesellschaft<br />

Roland Rottenfußer<br />

<strong>Olympia</strong> <strong>2012</strong><br />

Gold für den Profit,<br />

Silber für den Polizeistaat 54<br />

Spiritualität<br />

Ralf Lehnert<br />

Die Grundlagen einer<br />

spirituellen Kommunikation 58<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Bedenkliches 6<br />

Gedicht 7<br />

Buchempfehlungen 37<br />

Abo 52<br />

Buchbesprechungen 64<br />

Märchen 65<br />

<strong>Vorschau</strong> 66<br />

Impressum 66<br />

Anm. d. Red.:<br />

Wenn Sie die <strong>Matrix3000</strong> kaufen wollen,<br />

benutzen Sie bitte kein "Portmonee"!<br />

<strong>Matrix3000</strong> wird - aus Überzeugung<br />

- nach wie vor nach der alten Rechtschreibung<br />

gesetzt.<br />

Ralf Lehnert<br />

Esoterische oder seriöse Meditation? 61<br />

Valentin Tomberg<br />

Über das Leid und die Schuld 62<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 5


Bedenkliches<br />

Money, money, money“ sang einst die<br />

schwedische Popgruppe Abba. Heute<br />

ist ihr ehemaliger Frontmann Björn<br />

Ulvaeus prominentester Befürworter<br />

eines ungewöhnlichen Projekts – der<br />

Abschaffung des Bargeldes!<br />

Schweden war einst das erste europäische<br />

Land, das Banknoten einführte.<br />

Das war 1661. Heute will man<br />

das Bargeld ausgerechnet hier so<br />

schnell wie möglich wieder loswerden.<br />

Und wie schafft man das am einfachsten?<br />

Indem man den Menschen<br />

das Barzahlen verleidet, selbst in Bagatellfällen.<br />

Schon jetzt kann man in den<br />

meisten schwedischen Städten<br />

Busfahrkarten nicht mehr bar<br />

beim Busfahrer bezahlen. Wer mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln fahren<br />

will, muß entweder vor Fahrtantritt<br />

ein Prepaid-Ticket kaufen oder im<br />

Bus online mit dem Handy bezahlen.<br />

Im Einzelhandel werden zunehmend nur noch Kartenzahlungen<br />

akzeptiert, und selbst zahlreiche Bankfilialen haben<br />

den Zahlungsverkehr mit Bargeld längst eingestellt.<br />

Rentner kritisieren, daß es in Schweden Städte gebe, in<br />

denen Barabhebungen auf der Bank nicht mehr möglich<br />

seien. Dies sei ein Problem für ältere Leute, die oft keine<br />

Kreditkarten haben oder nicht wissen, wie man sie benutzt.<br />

Selbst die Mildtätigkeit in der Kirche ist inzwischen digital<br />

geworden. In der Carl-Gustaf-Kirche in Karlshamn hat<br />

Vikar Johan Tyrberg einen Kreditkartenleser installiert,<br />

mit dessen Hilfe man Geld spenden kann. Dies sei ein Bedürfnis<br />

der Menschen, so Tyrberg. „Leute kamen oft zu mir<br />

und sagten, sie würden gern etwas spenden, hätten aber<br />

kein Bargeld.“ Wird der liebe Gott dann auch eines schönen<br />

Tages von einem Computer mit der Meldung „Du hast<br />

neue Gebete!“ begrüßt?<br />

In Schweden wird der Zahlungsverkehr derzeit nur noch<br />

zu 3% über Bargeld abgewickelt, im Vergleich zu 9% in der<br />

Digitale<br />

Mildtätigkeit<br />

Franz Bludorf<br />

Eurozone. Selbst in den kreditkartenverrückten<br />

USA sind es noch 7%.<br />

Was haben die Schweden eigentlich<br />

gegen das Bargeld? Hauptargument:<br />

Wer kein Bargeld bei sich trägt,<br />

kann auch nicht ausgeraubt werden.<br />

Auch die Anzahl der Banküberfälle<br />

sei von 110 im Jahre 2008 auf nur 16<br />

im Jahre 2011 zurückgegangen. Doch<br />

es gibt noch ein anderes Argument:<br />

Elektronischer Zahlungsverkehr, mit<br />

den Spuren, die er hinterläßt, ist eine<br />

direkte Abwehrmaßnahme gegen<br />

Schwarzhandel und Schwarzarbeit. In<br />

Ländern mit einer sehr verbreiteten<br />

Cash-Kultur wie Italien, wo es üblich<br />

ist, Geld in bar von Hand zu Hand gehen<br />

zu lassen, hat Premierminister<br />

Monti inzwischen Bargeldgeschäfte<br />

über 1000 Euro verboten.<br />

Wieder einmal wird die Bevölkerung<br />

unter Generalverdacht<br />

gestellt: Damit organisierten<br />

Verbrechern (die ihre Konten sowieso auf den<br />

Cayman-Inseln haben) die dunklen Geschäfte erschwert<br />

werden, muß in irgendeiner Datenbank protokolliert werden,<br />

ob sich Otto Normalverbraucher eine Bratwurst gekauft<br />

hat – oder wohin er mit dem Bus gefahren ist. Oscar<br />

Swartz, Gründer eines schwedischen Internet-Providers,<br />

befürwortet zwar die Abschaffung des Bargeldes, mahnt<br />

aber an, es müßten als Ersatz neuartige anonyme Zahlungsmethoden<br />

bereitgestellt werden. „Man muß in der<br />

Lage sein, Geld zu senden oder zu spenden, ohne sofort<br />

zurückverfolgt zu werden.“, sagte er. Dazu gibt es noch<br />

das Risiko der Cyberkriminalität. Computerbetrug stieg in<br />

Schweden in den letzten zehn Jahren von 3.304 Fällen auf<br />

fast 20.000 Fälle pro Jahr.<br />

Die Banken dagegen verdienen klammheimlich bei jeder<br />

Kreditkartenzahlung in Form von satten Provisionen<br />

mit. Aber irgendeiner muß ja schließlich von dem Wahnsinn<br />

profitieren…<br />

6<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

Digitale Kollekte - Kreditkartenlesegerät in der<br />

Carl-Gustaf-Kirche in Karlshamn (Schweden)


Gedicht<br />

Schneewittchen<br />

Ruft uns, Stunden seltner Gnade,<br />

in ein fernes Kinderland,<br />

führt uns langvergessne Pfade,<br />

wo der Menschheit Wiege stand.<br />

Wo sich wilde Rosenranken<br />

um verborgne Schlösser ziehn,<br />

wundergläubige Gedanken<br />

an Schneewittchens Sarge knien –<br />

Betend, daß die tote Erde<br />

wie Schneewittchen auferwacht<br />

und die Welt ein Märchen werde,<br />

wie sie einst von Gott gedacht.<br />

Manfred Kyber<br />

(Aus: Stilles Land, Michaels Verlag)<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 7


B a n d 6 9 M a i 2 0 1 2 /<br />

J u n i 2 0 1 2 / 6 , 5 0 E U R<br />

Politik<br />

M<br />

A<br />

T<br />

R<br />

I<br />

X3000<br />

MATRIX<br />

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539- 81-0<br />

NEUES DENKEN<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

3000<br />

Öste reich 7,20 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,60 EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

Vorbereitung<br />

auf die<br />

Weltregierung<br />

Der<br />

letzte<br />

Palmblattleser<br />

von Bali<br />

Putins<br />

„Zombie-Waffen“<br />

– Die Hintergründe<br />

Die<br />

Titanic<br />

sind<br />

wir<br />

Interview mit<br />

Rainer<br />

Langhans<br />

Spiritualität und Wirtschaft<br />

www.matrix3000.de<br />

Kreml enthüllt:<br />

Putin<br />

droht mit<br />

„Zombie-<br />

Waffen“<br />

500% mehr Todesfälle durch Gerinnungshemmer<br />

Parallelwelten<br />

matrix_band69.indd 1 05.04.12 13:59<br />

Franz Bludorf<br />

8<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

Präsident Putin nimmt die<br />

Parade zum Jahrestag des<br />

Kriegsendes am 8. Mai auf<br />

dem Roten Platz in Moskau ab.


Politik<br />

Der Artikel „Putin droht mit Zombie-<br />

Waffen“ in der letzten <strong>Matrix3000</strong><br />

(Band 69) hat bei unseren Lesern für<br />

großes Aufsehen gesorgt. Insbesondere<br />

der Kernpunkt der Meldung wurde<br />

als schockierend empfunden: Erstmals<br />

hat die Regierung eines Landes offiziell<br />

zugegeben, an Waffensystemen zu<br />

arbeiten, die das menschliche Bewußtsein<br />

und Nervensystem zum Ziel haben.<br />

Jetzt kann niemand mehr behaupten,<br />

Mind Control (Bewußtseinskontrolle)<br />

gäbe es gar nicht. Wohlgemerkt: Es<br />

wurde nicht etwa nach Jahrzehnten<br />

eingeräumt, daß man früher einmal<br />

an derartigen Waffen geforscht (und<br />

„selbstverständlich“ diese Forschungen<br />

inzwischen eingestellt) habe. Was<br />

Rußlands Verteidigungsminister in diesem<br />

Frühjahr verlautbaren ließ, war<br />

eine Ankündigung – psychotronische<br />

Waffen gehören für Rußland zu einem<br />

der Eckpfeiler zukünftiger Militärplanung.<br />

Und es war keine gezielte oder<br />

unfreiwillige Indiskretion eines Ministers,<br />

sondern der Anstoß dazu kam<br />

von ganz oben, direkt aus dem Kreml,<br />

von Wladimir Putin persönlich.<br />

Die Frage, die sich viele Menschen jetzt<br />

Rußlands Verteidigungsminister<br />

Anatoli Serdjukow<br />

brachte mit<br />

seinen Äußerungen<br />

den Stein ins<br />

Rollen.<br />

stellen: Sollte es möglich sein, ein Arsenal<br />

an derart futuristischen Waffen<br />

in nur wenigen Jahren aus dem Boden<br />

zu stampfen, quasi aus dem Nichts?<br />

Die Antwort ist natürlich Nein. Putins<br />

„Zombie-Waffen“ gibt es schon seit<br />

Jahrzehnten, und das nicht nur in der<br />

Theorie, auf dem Reißbrett. Vieles davon<br />

wurde auch längst schon gebaut<br />

und erprobt. Neu ist nur, daß sich bislang<br />

niemand öffentlich dazu bekannt<br />

hatte.<br />

Das vehemente Interesse unserer<br />

Leser an dieser Thematik nimmt <strong>Matrix3000</strong><br />

zum Anlaß, nunmehr zusätzliche<br />

Fakten und Hintergrundinformationen<br />

zu veröffentlichen, sowohl<br />

zur russischen Militärplanung für das<br />

kommende Jahrzehnt als auch zur<br />

Problematik bewußtseinskontrollierender<br />

Waffensysteme.<br />

Putin kann auf jahrzehntelange<br />

Forschungsarbeiten zurückgreifen<br />

Geheime Forschungen über Mind-<br />

Control-Waffensysteme gibt es seit<br />

Jahrzehnten, sowohl in den USA als<br />

auch in Rußland bzw. der früheren<br />

Sowjetunion. Der erste seriöse Pressebericht<br />

zum Thema erschien bereits<br />

im Juni 1997 im renommierten<br />

US-Nachrichtenmagazin US News<br />

and World Report. In seinem Artikel<br />

Wonder Weapons setzte sich der US-<br />

Journalist Douglas Pasternak mit den<br />

unterschiedlichsten Formen damals<br />

noch futuristisch wirkender nichttödlicher<br />

Waffensysteme auseinander:<br />

Soundwaffen, Mikrowellenwaffen,<br />

Aufruhrbekämpfung durch künstliches<br />

Auslösen von Schmerzen oder Durchfall<br />

bei großen Menschenmengen und<br />

vieles mehr. Der Artikel hat bei Insidern<br />

längst Kultstatus gewonnen und<br />

kann auch heute noch fundierte Hintergrundinformationen<br />

liefern. Noch<br />

deutlicher wurde knapp ein Jahr später<br />

der pensionierte Lieutenant Colonel<br />

Timothy Thomas, der für das Foreign<br />

Military Studies Office als Analytiker<br />

tätig war. In einem Bericht für das Militärmagazin<br />

Parameters nahm<br />

Thomas zu dem Artikel in US<br />

News and World Report Stellung.<br />

Er bestätigte im Wesentlichen<br />

Pasternaks Aussagen und präzisierte<br />

sie sogar in mancher Hinsicht.<br />

Besonders interessant: Der<br />

pensionierte US-Oberstleutnant<br />

gab in seinem Report ganz konkrete<br />

Hinweise auf Forschungen<br />

an elektromagnetischen Waffensystemen,<br />

die bereits damals in<br />

Rußland liefen (siehe Insert).<br />

Darüber hinaus scheute sich<br />

Thomas nicht, auch Themen anzusprechen,<br />

die von vielen Skeptikern<br />

nach wie vor als „esoterisch“ abgetan<br />

werden, die aber insbesondere bei<br />

russischen Militärforschern längst<br />

zum Standard psychotronischer Waffenforschung<br />

gehören: Außersinnliche<br />

Wahrnehmung, Remote Viewing,<br />

Telepathie, Telekinese etc. Thomas<br />

beklagt, daß nach wie vor viele US-<br />

Wissenschaftler derartige Forschungen<br />

in Frage stellen, während sie in<br />

Moskau von höchster Stelle unterstützt<br />

werden.<br />

Der Oberstleutnant kam so bereits<br />

1998 zu einer Schlußfolgerung,<br />

die damals noch futuristisch, heute<br />

jedoch schon realistisch klingt: Soldaten<br />

der Zukunft werden vielfach<br />

anstatt mit Gewehren eher mit Handys<br />

bewaffnet sein!<br />

Bioeffekte nicht-tödlicher Waffen<br />

Viele Menschen bezweifeln noch immer,<br />

daß elektromagnetische Impulse<br />

ernsthafte Symptome oder sogar<br />

Schäden beim Menschen auslösen<br />

können. Doch die Fakten dazu sind<br />

seit langem bekannt und wissenschaftlich<br />

erforscht. Im Jahre 2006<br />

wurde in den USA über den Freedom<br />

of Information Act der US-Militärreport<br />

„Bioeffects of Selected Nonlethal<br />

Weapons“ (Bioeffekte ausgewählter<br />

nicht-tödlicher Waffen) freigegeben.<br />

Russische Psychotronik-Forschung<br />

In seinem Report für die Militärzeitschrift<br />

Parameters erwähnte Lt. Col.<br />

Timothy Thomas russische Forschungen,<br />

u. a. über<br />

● einen psychotronischen Generator, der starke<br />

elektromagnetische Impulse produziert, die<br />

über Telefonleitungen, Fernsehen, Radio, Versorgungsrohre<br />

und sogar über Glühbirnen übertragen<br />

werden können,<br />

● ELF-Generatoren, die Frequenzen im<br />

10-150-Hertz-Band übertragen können, welche<br />

für jedes Lebewesen schädlich sind,<br />

● einen Nervensystemgenerator, der das Zentralnervensystem<br />

paralysieren kann,<br />

● Ultraschall-Emanationen, mit deren Hilfe<br />

man chirurgische Operationen ohne äußerlich<br />

nachweisbare Verletzungen durchführen kann<br />

und die auch zum Töten geeignet sind.<br />

Dies ist wohlgemerkt der technische Stand vor<br />

etwa 15 Jahren gewesen. Heute dürfte die Technik<br />

wesentlich weiter entwickelt sein, doch die<br />

Forschungen sind natürlich geheim.<br />

Darin wird klar aufgeführt, welche<br />

Symptome beim Menschen nachweisbar<br />

mit Hilfe von Radio- oder Mikrowellen<br />

ausgelöst werden können, wie<br />

lange die Wirkung anhält und was<br />

man damit zu erreichen hofft (siehe<br />

Insert nächste Seite).<br />

Weitere Methoden, die der Report<br />

schildert, sind unsichtbare Schutzschilde<br />

durch Soundwaffen, die Übelkeit,<br />

Unwohlsein und Schwindel auslösen<br />

und Menschen augenblicklich<br />

kampfunfähig machen, Laserwaffen,<br />

die, je nach Frequenz und Dauer des<br />

Impulses, Verbrennungen, Schädigungen<br />

an den Augen und ernsthafte<br />

Organschäden auslösen sowie Menschen<br />

vorübergehend oder dauerhaft<br />

blenden können.<br />

Putins Blick in die Zukunft<br />

Den Stein der öffentlichen Diskussion<br />

brachte, wie berichtet, Rußlands Verteidigungsminister<br />

Anatoli Serdjukow<br />

ins Rollen, der nach einem Treffen<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 9


Politik<br />

Wladimir Putin bei seiner Inauguration<br />

als russischer Präsident<br />

Bioeffekte elektromagnetischer<br />

Waffensysteme<br />

● Überwärmung von Körpergewebe durch Mikrowellen: Erwärmung<br />

des Körpergewebes bis auf 41° C. Derart hohes künstliches<br />

Fieber führt zu starken Krankheitsgefühlen und lähmt jede<br />

Aggression. Langzeitfolgen können schwere Gehirnschäden bis<br />

zum Tod sein.<br />

● Mikrowellenhören: Unter der Einwirkung von Mikrowellenoder<br />

Radiofrequenzen nehmen viele Menschen unterschiedliche<br />

Geräusche wahr, z. B. Brummtöne, Ticks, Knistern oder Klopfgeräusche.<br />

Die Wahrnehmung entsteht ausschließlich im Gehirn<br />

aufgrund der elektromagnetischen Impulse. Es ist keine normale<br />

Schallinformation und kann daher nicht mit herkömmlichen<br />

Schalldetektoren nachgewiesen werden. Diese Technologien<br />

dienen vor allem zur Verwirrung von Menschen. Die Geräusche<br />

werden, insbesondere auf Dauer, als außerordentlich nervtötend<br />

empfunden. Bundeswehrsoldaten, die jahrzehntelang an Radargeräten<br />

gearbeitet hatten, entwickelten darüber hinaus ein stark<br />

erhöhtes Krebsrisiko.<br />

● Lähmungseffekte: Durch Modifikation der rhythmischen Aktivitätssynchronisation<br />

der Neuronen im Gehirn kann die normale<br />

Kontrolle der Großhirnrinde über untergeordnete Nervenzentren<br />

wie das Rückenmark gestört oder außer Kraft gesetzt werden.<br />

Personen, die solcher Strahlung ausgesetzt sind, verlieren<br />

die bewußte Kontrolle über ihren Körper, es kann zu unwillkürlichen<br />

Muskelspasmen, epileptischen Anfällen, Muskelschwäche<br />

und zu Bewußtseinsverlust kommen. Hierzu werden extrem<br />

kurzfristige, hochenergetische Energiepulse mit einer Wiederholungsfrequenz<br />

von ca. 15 Hz verwendet.<br />

Quelle: Bioeffects of Selected Nonlethal Weapons (siehe Quellenverzeichnis)<br />

]<br />

[<br />

10<br />

"In der ferneren Zukunft werden Waffensysteme<br />

basierend auf neuen Prinzipien entwickelt werden."<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

Wladimir Putin<br />

mit Putin über die „Entwicklung von<br />

Waffen, basierend auf neuen physikalischen<br />

Prinzipien“ gesprochen hatte,<br />

die Teil eines Programms für die Jahre<br />

2011-2020 sei. Putin selbst hatte zu der<br />

Thematik noch vor seiner Inauguration<br />

als Präsident Stellung genommen, und<br />

zwar in einem Zeitungsartikel, der in<br />

der Rossijskaja Gaseta erschienen war.<br />

Darin kündigt Putin <strong>Ausgabe</strong>n in Höhe<br />

von rund 7<strong>70</strong> Mrd. Dollar an, um in den<br />

nächsten zehn Jahren die Schlagkraft<br />

des russischen Militärs zu stärken.<br />

Wie Putin in seinem Artikel feststellt,<br />

überdeckt das seit Jahrzehnten<br />

geltende Kräftegleichgewicht der<br />

Großmächte auf dem Sektor der Nuklearwaffen<br />

möglicherweise die Tatsache,<br />

daß es zu Kräfteverschiebungen<br />

durch neuartige Waffentechnologien<br />

längst gekommen ist. Genau an diesem<br />

Punkt spielt der russische Präsident<br />

die psychotronische Karte aus:<br />

„Die militärische Schlagkraft eines<br />

Landes in der Weltraum- und Informationsverteidigung,<br />

insbesondere<br />

im Cyberspace, wird eine große, wenn<br />

nicht entscheidende Rolle bei der<br />

Festlegung der Natur eines bewaffneten<br />

Konflikts spielen. In der ferneren<br />

Zukunft werden Waffensysteme basierend<br />

auf neuen Prinzipien (Strahlen-,<br />

geophysikalische, Wellen-, genetische,<br />

psychophysikalische und<br />

andere Technologien) entwickelt werden.<br />

All dies wird, zusätzlich zu nuklearen<br />

Waffen, vollkommen neue Instrumente<br />

zur Erreichung politischer<br />

und strategischer Ziele liefern. Solche<br />

High-Tech-Waffensysteme werden im<br />

Effekt vergleichbar zu Nuklearwaffen<br />

sein, aber sie werden eher ‚akzeptierbar‘<br />

sein im Sinne der politischen<br />

und militärischen Ideologie. In diesem<br />

Sinne wird das strategische Gleichgewicht<br />

der Nuklearstreitkräfte eine<br />

graduell abnehmende Rolle bei der<br />

Abschreckung von Aggression und<br />

Chaos spielen.“<br />

Wie aus Putins Artikel hervorgeht,<br />

besteht sein Ziel nicht allein darin, in<br />

Zukunft ein neues Kräftegleichgewicht<br />

auf der Basis neuer Waffensysteme<br />

wiederherzustellen. Statt<br />

dessen ist „das Ziel für die nächste<br />

Dekade, unsere Streitkräfte mit fortschrittlichen<br />

Waffensystemen auszurüsten,<br />

die bessere Sichtbarkeit<br />

und höhere Präzision gewährleisten<br />

sowie schnellere Reaktionszeiten<br />

als vergleichbare Systeme, die von<br />

jeglichem potentiellen Feind benutzt<br />

werden.“ Martialische Worte,<br />

und da das Wort „Feind“ nicht genauer<br />

präzisiert wird, ist die Frage der<br />

britischen „Daily Mail“ berechtigt, ob<br />

die neuen Waffensysteme nicht auch<br />

gegen Dissidenten einsetzbar wären.<br />

Psychotronische Waffen sind für<br />

derartige Zwecke geradezu ideal. Sie<br />

töten nicht und hinterlassen zumeist<br />

nicht einmal äußerlich sichtbare Spuren,<br />

und auch ihre Anwendung ist unauffällig.<br />

Gleichzeitig können sie bei<br />

einem Menschen ernsthafte Gesundheitsschäden<br />

auslösen oder ihn sogar<br />

in den Wahnsinn treiben. Man sollte<br />

sich hüten, jetzt die Nase zu rümpfen<br />

über den „lupenreinen Demokraten“<br />

Wladimir Putin. Das vielgelobte „Land<br />

der Freien“ auf der anderen Seite des<br />

Atlantik beschäftigt sich mit den gleichen<br />

Technologien, wie gesehen, nicht<br />

nur in der Theorie, und das bereits seit<br />

Jahrzehnten. ■<br />

Quellen:<br />

Fosar/Bludorf: Der Geist hat keine Firewall.<br />

Lotos-Verlag, Verlagsgruppe Randomhouse,<br />

München 2009.<br />

Pasternak, Douglas: Wonder Weapons. US<br />

News and World Report, 29. 6. 1997.<br />

Thomas, Timothy: The Mind has no Firewall.<br />

Parameters Frühjahr 1998, pp. 84-92<br />

Bioeffects of Selected Nonlethal Weapons.<br />

Department of The Army. United States<br />

Army Intelligence and Security Command.<br />

Freigegeben 13. 12. 2006<br />

Wladimir Putin: Stark sein: Nationale<br />

Sicherheitsgarantien für Rußland.<br />

Rossijskaja Gaseta, 20. 2. <strong>2012</strong>.


Offizielle Teilnehmerliste<br />

Bilderberg Meeting <strong>2012</strong><br />

in Chantilly, Virginia, 31. 5.-3. 6. <strong>2012</strong><br />

FRA<br />

DEU<br />

GBR<br />

USA<br />

USA<br />

INT<br />

USA<br />

PRT<br />

NOR<br />

FIN<br />

TUR<br />

PRT<br />

FRA<br />

FRA<br />

BEL<br />

TUR<br />

ITA<br />

GBR<br />

SWE<br />

NOR<br />

AUT<br />

SWE<br />

CAN<br />

ESP<br />

AUT<br />

FRA<br />

DNK<br />

RUS<br />

CAN<br />

GBR<br />

USA<br />

ITA<br />

USA<br />

USA<br />

USA<br />

GBR<br />

ITA<br />

DEU<br />

USA<br />

AUT<br />

DNK<br />

USA<br />

GBR<br />

CHN<br />

IRL<br />

USA<br />

GRC<br />

USA<br />

USA<br />

ITA<br />

INT<br />

NLD<br />

USA<br />

USA<br />

CHN<br />

USA<br />

DEU<br />

RUS<br />

FRA<br />

USA<br />

USA<br />

USA<br />

USA<br />

USA<br />

FRA<br />

RUS<br />

GBR<br />

USA<br />

TUR<br />

USA<br />

USA<br />

TUR<br />

DEU<br />

Castries, Henri de<br />

Ackermann, Josef<br />

Agius, Marcus<br />

Ajami, Fouad<br />

Alexander, Keith B.<br />

Almunia, Joaquín<br />

Altman, Roger C.<br />

Amado, Luís<br />

Andresen, Johan H.<br />

Apunen, Matti<br />

Babacan, Ali<br />

Balsemão, Francisco Pinto<br />

Baverez, Nicolas<br />

Béchu, Christophe<br />

Belgien, H.R.H. Prinz Philippe<br />

Berberoglu, Enis<br />

Bernabè, Franco<br />

Boles, Nick<br />

Bonnier, Jonas<br />

Brandtzæg, Svein Richard<br />

Bronner, Oscar<br />

Carlsson, Gunilla<br />

Carney, Mark J.<br />

Cebrián, Juan Luis<br />

Cernko, Willibald<br />

Chalendar, Pierre André de<br />

Christiansen, Jeppe<br />

Chubais, Anatoly B.<br />

Clark, W. Edmund<br />

Clarke, Kenneth<br />

Collins, Timothy C.<br />

Conti, Fulvio<br />

Daniels, Jr., Mitchell E.<br />

DeMuth, Christopher<br />

Donilon, Thomas E.<br />

Dudley, Robert<br />

Elkann, John<br />

Enders, Thomas<br />

Evans, J. Michael<br />

Faymann, Werner<br />

Federspiel, Ulrik<br />

Ferguson, Niall<br />

Flint, Douglas J.<br />

Fu, Ying<br />

Gallagher, Paul<br />

Gephardt, Richard A.<br />

Giannitsis, Anastasios<br />

Goolsbee, Austan D.<br />

Graham, Donald E.<br />

Gruber, Lilli<br />

Gucht, Karel de<br />

Halberstadt, Victor<br />

Harris, Britt<br />

Hoffman, Reid<br />

Huang, Yiping<br />

Huntsman, Jr., Jon M.<br />

Ischinger, Wolfgang<br />

Ivanov, Igor S.<br />

Izraelewicz, Erik<br />

Jacobs, Kenneth M.<br />

Johnson, James A.<br />

Jordan, Jr., Vernon E.<br />

Karp, Alexander<br />

Karsner, Alexander<br />

Karvar, Anousheh<br />

Kasparov, Garry<br />

Kerr, John<br />

Kerry, John<br />

Keyman, E. Fuat<br />

Kissinger, Henry A.<br />

Kleinfeld, Klaus<br />

Koç, Mustafa<br />

Koch, Roland<br />

Vorsitzender und CEO, AXA Group<br />

Ex-Vorsitzender des Management Board und des<br />

Group Executive Committee, Deutsche Bank AG<br />

Vorsitzender, Barclays plc<br />

Senior Fellow, The Hoover Institution, Stanford<br />

University<br />

Commander, US Cyber Command; Director,<br />

National Security Agency<br />

Vizepräsident – Wettbewerbskommissar,<br />

Europäische Kommission<br />

Vorsitzender, Evercore Partners<br />

Vorsitzender, Banco Internacional do Funchal (BANIF)<br />

Besitzer und CEO, FERD<br />

Director, Finnish Business and Policy Forum EVA<br />

Vizepremier für Wirtschaft und Finanzen<br />

Präsident und CEO, Impresa; früherer Premierminister<br />

Partner, Gibson, Dunn & Crutcher LLP<br />

Senator und Vorsitzender, General Council of<br />

Maine-et-Loire<br />

-<br />

Chefredakteur Hürriyet<br />

Vorsitzender und CEO, Telecom Italia<br />

Abgeordneter des Unterhauses<br />

Präsident und CEO, Bonnier AB<br />

Präsident und CEO, Norsk Hydro ASA<br />

Publisher, Der Standard Medienwelt<br />

Minister für international Zusammenarbeit<br />

Gouverneur, Bank of Canada<br />

CEO, PRISA; Vorsitzender, El País<br />

CEO, UniCredit Bank Austria AG<br />

Vorsitzender und CEO, Saint-Gobain<br />

CEO, Maj Invest<br />

CEO, OJSC RUSNANO<br />

Präsident und CEO, TD Bank Group<br />

Parlamentsabgeordneter, Lordkanzler und Justizminister<br />

CEO und Senior Managing Director, Ripplewood<br />

Holdings, LLC<br />

CEO und General Manager, Enel S.p.A.<br />

Gouverneur von Indiana<br />

Distinguished Fellow, Hudson Institute<br />

Nationaler Sicherheitsberater, Weißes Haus<br />

Group Chief Executive, BP plc<br />

Vorsitzender, Fiat S.p.A.<br />

CEO, Airbus<br />

Stellvertretender Vorsitzender, Goldman Sachs & Co.<br />

Bundeskanzler Österreich<br />

Vizepräsident, Haldor Topsøe A/S<br />

Laurence A. Tisch Professor für Geschichte,<br />

Harvard University<br />

Vorsitzender, HSBC Holdings plc<br />

Stellvertretender Außenminister<br />

Ex-Generalstaatsanwalt<br />

Präsident und CEO, Gephardt Group<br />

ehemaliger Innenminister; Professor für Entwicklung<br />

und internationale Ökonomie, Universität Athen<br />

Professor für Ökonomie, University of Chicago<br />

Booth School of Business<br />

Vorsitzender und CEO, The Washington Post Company<br />

Journalist – Anchorwoman, La 7 TV<br />

Handelskommissar, Europäische Kommission<br />

Professor für Ökonomie, Universität Leiden; ehemaliger<br />

Ehren-Generalsekretär der Bilderberg Meetings<br />

CIO, Teacher Retirement System of Texas<br />

Mitbegründer und Executive Chairman, LinkedIn<br />

Professor für Ökonomie, China Center for Economic<br />

Research, Universität Peking<br />

Vorsitzender, Huntsman Cancer Foundation<br />

Vorsitzender, Münchener Sicherheitskonferenz;<br />

Allianz SE<br />

Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften;<br />

Präsident des Russischen Rats für Internationale<br />

Angelegenheiten<br />

CEO, Le Monde<br />

Vorsitzender und CEO, Lazard<br />

Stellvertretender Vorsitzender, Perseus, LLC<br />

Senior Managing Director, Lazard<br />

CEO, Palantir Technologies<br />

Vorsitzender, Manifest Energy, Inc<br />

Inspektor, Inter-ministerial Audit and Evaluation<br />

Office for Social, Health, Employment and Labor<br />

Policies<br />

Vorsitzender, United Civil Front (von Rußland)<br />

Mitglied des britischen Oberhauses<br />

Senator von Massachusetts<br />

Direktor, Istanbul Policy Center und Professor für<br />

internationale Beziehungen, Sabanci Universität<br />

Vorsitzender, Kissinger Associates, Inc.<br />

Vorsitzender und CEO, Alcoa<br />

Vorsitzender, Koç Holding A..<br />

CEO, Bilfinger Berger SE<br />

INT Kodmani, Bassma<br />

USA Kravis, Henry R.<br />

USA Kravis, Marie-Josée<br />

INT Kroes, Neelie<br />

USA Krupp, Fred<br />

INT Lamy, Pascal<br />

ITA Letta, Enrico<br />

ISR Levite, Ariel E.<br />

USA Li, Cheng<br />

USA Lipsky, John<br />

USA Liveris, Andrew N.<br />

DEU Löscher, Peter<br />

USA Lynn, William J.<br />

GBR Mandelson, Peter<br />

USA Mathews, Jessica T.<br />

DEN Mchangama, Jacob<br />

CAN McKenna, Frank<br />

USA Mehlman, Kenneth B.<br />

GBR Micklethwait, John<br />

FRA Montbrial, Thierry de<br />

PRT Moreira da Silva, Jorge<br />

USA Mundie, Craig J.<br />

DEU Nass, Matthias<br />

NLD Netherlands, H.M. the Queen of the<br />

ESP Nin Génova, Juan María<br />

IRL Noonan, Michael<br />

USA Noonan, Peggy<br />

FIN Ollila, Jorma<br />

USA Orszag, Peter R.<br />

GRC Papalexopoulos, Dimitri<br />

NLD Pechtold, Alexander<br />

USA Perle, Richard N.<br />

NLD Polman, Paul<br />

CAN Prichard, J. Robert S.<br />

ISR Rabinovich, Itamar<br />

GBR Rachman, Gideon<br />

USA Rattner, Steven<br />

CAN Redford, Alison M.<br />

CAN Reisman, Heather M.<br />

DEU Reitzle, Wolfgang<br />

USA Rogoff, Kenneth S.<br />

USA Rose, Charlie<br />

USA Ross, Dennis B.<br />

POL Rostowski, Jacek<br />

USA Rubin, Robert E.<br />

NLD Rutte, Mark<br />

ESP Sáenz de Santamaría Antón, Soraya<br />

NLD Scheffer, Paul<br />

USA Schmidt, Eric E.<br />

AUT Scholten, Rudolf<br />

FRA Senard, Jean-Dominique<br />

USA Shambaugh, David<br />

INT Sheeran, Josette<br />

FIN Siilasmaa, Risto<br />

USA Speyer, Jerry I.<br />

CHE Supino, Pietro<br />

IRL Sutherland, Peter D.<br />

USA Thiel, Peter A.<br />

TUR Timuray, Serpil<br />

DEU Trittin, Jürgen<br />

GRC Tsoukalis, Loukas<br />

FIN Urpilainen, Jutta<br />

CHE Vasella, Daniel L.<br />

INT Vimont, Pierre<br />

GBR Voser, Peter<br />

SWE Wallenberg, Jacob<br />

USA Warsh, Kevin<br />

GBR Wolf, Martin H.<br />

USA Wolfensohn, James D.<br />

CAN Wright, Nigel S.<br />

USA Yergin, Daniel<br />

INT Zoellick, Robert B.<br />

Berichterstatter<br />

GBR Bredow, Vendeline von<br />

GBR Wooldridge, Adrian D.<br />

Mitglied des Exekutivbüros für auswärtige<br />

Angelegenheiten, Syrischer Nationalrat<br />

Co-Vorsitzender und Co-CEO,<br />

Kohlberg Kravis Roberts & Co.<br />

Senior Fellow, Hudson Institute<br />

Vizepräsidentin der Europäischen Kommission;<br />

Kommissarin für die Digitale Agenda<br />

Präsident, Environmental Defense Fund<br />

Generaldirektor, World Trade Organization<br />

Stellvertretender Vorsitzender der<br />

Demokratischen Partei (PD)<br />

Nonresident Senior Associate,<br />

Carnegie Endowment for International Peace<br />

Forschungsdirektor und Senior Fellow, John L.<br />

Thornton China Center, Brookings Institution<br />

Distinguished Visiting Scholar, Johns Hopkins University<br />

Präsident, Vorsitzender und CEO, The Dow<br />

Chemical Company<br />

Präsident und CEO, Siemens AG<br />

Vorsitzender und CEO, DRS Technologies, Inc.<br />

Mitglied des britischen Oberhauses;<br />

Vorsitzender des Global Counsel<br />

Präsident, Carnegie Endowment for International Peace<br />

Director of Legal Affairs, Center for Political Studies<br />

(CEPOS)<br />

Stellvertretender Vorsitzender, TD Bank Group<br />

Partner, Kohlberg Kravis Roberts & Co.<br />

Chefredakteur The Economist<br />

Präsident, French Institute for International Relations<br />

Erster Vizepräsident, Partido Social Democrata (PSD)<br />

Chief Research und Strategy Officer, Microsoft Corporation<br />

Chef-Auslandskorrespondent, Die Zeit<br />

-<br />

Stellvertretender Vorsitzender und CEO, Caixabank<br />

Finanzminister<br />

Author, Kolumnist, The Wall Street Journal<br />

Vorsitzender, Royal Dutch Shell, plc<br />

Stellvertretender Vorsitzender, Citigroup<br />

Managing Director, Titan Cement Co.<br />

Fraktionsvorsitzender Democrats ’66 (D66)<br />

Resident Fellow, American Enterprise Institute<br />

CEO, Unilever PLC<br />

Vorsitzender, Torys LLP<br />

Global Distinguished Professor, New York University<br />

Chefkommentator für auswärtige Angelegenheiten,<br />

The Financial Times<br />

Vorsitzender, Willett Advisors LLC<br />

Premierminister von Alberta<br />

CEO, Indigo Books & Music Inc.<br />

CEO & Präsident, Linde AG<br />

Professor für Ökonomie, Harvard University<br />

Executive Editor und Anchor, Charlie Rose<br />

Counselor, Washington Institute for Near East Policy<br />

Finanzminister<br />

Co-Vorsitzender, Council on Foreign Relations;<br />

Früherer Finanzminister<br />

Premierminister<br />

Vizepräsidentin und Präsidentschaftsministerin<br />

Professor für europäische Studien, Universität Tilburg<br />

Vorsitzender, Google Inc.<br />

Mitglied des Board of Executive Directors, Oesterreichische<br />

Kontrollbank AG<br />

CEO, Michelin Group<br />

Direktor, China Policy Program, George<br />

Washington University<br />

Stellvertretender Vorsitzender, World Economic Forum<br />

Vorsitzender des Board of Directors, Nokia Corporation<br />

Vorsitzender und Co-CEO, Tishman Speyer<br />

Vorsitzender und Verleger, Tamedia AG<br />

Vorsitzender, Goldman Sachs International<br />

Präsident, Clarium Capital / Thiel Capital<br />

CEO, Vodafone Turkey<br />

Fraktionsvorsitzender, Bündnis 90/Die Grünen<br />

Präsident, Hellenic Foundation for European und<br />

Foreign Policy<br />

Finanzministerin<br />

Vorsitzender, Novartis AG<br />

Generalsekretär, European External Action Service<br />

CEO, Royal Dutch Shell plc<br />

Vorsitzender, Investor AB<br />

Distinguished Visiting Fellow, The Hoover Institution,<br />

Stanford University<br />

Chefkommentator Wirtschaft, The Financial Times<br />

Vorsitzender und CEO, Wolfensohn und Company<br />

Stabschef des Premierministers<br />

Vorsitzender, IHS Cambridge Energy Research Associates<br />

Präsident Weltbank<br />

Wirtschaftskorrespondentin, The Economist<br />

Auslandskorrespondent, The Economist


Politik<br />

Um den Tagungsort der diesjährigen<br />

Bilderberg-Konferenz gab<br />

es so viele Geheimnisse wie<br />

selten zuvor. Lange Zeit kursierte die<br />

Vermutung, man würde sich diesmal<br />

in Haifa, Israel, treffen. Doch dann war<br />

plötzlich das einschlägig bekannte<br />

Marriott Westfields Washington<br />

Dulles Hotel and Conference Center<br />

in Chantilly, Virginia, vom 31. 5.<br />

bis zum 3. 6. <strong>2012</strong> für Online-Reservierungen<br />

komplett gesperrt,<br />

angeblich für eine „Palmenkonferenz“.<br />

Derartige Decknamen für die<br />

Bilderberg-Meetings sind üblich.<br />

Schon bald wurde es offiziell bestätigt:<br />

Die Bilderberger kehrten – ganz<br />

im Stillen – zurück nach Chantilly.<br />

Kampf ums Weiße Haus?<br />

Ein bedeutsamer Ort, nur 40 km<br />

vom Weißen Haus. Genau dort hatte<br />

man sich auch 2008 getroffen, im<br />

Jahre des letzten Präsidentschaftswahlkampfs.<br />

Und genau auf diesem<br />

Treffen scheint auch die letzte Wahl<br />

für das Weiße Haus gedeichselt<br />

worden zu sein.<br />

Genauer gesagt, wurde in<br />

Chantilly der seinerzeit noch andauernde<br />

Machtkampf zwischen<br />

Barack Obama und Hillary Clinton<br />

um die Kandidatur für die Demokraten<br />

entschieden. Das Treffen<br />

fand damals vom 5. – 8. Juni<br />

2008 statt. Obama und Clinton lagen<br />

in den Vorwahlen noch Kopf an Kopf.<br />

Doch am 5. Juni waren beide Kandi-<br />

Bilderberg Meeting <strong>2012</strong><br />

– Codename „Palmenkonferenz“<br />

Franz Bludorf<br />

12<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

Das Marriott Westfields Washington<br />

Dulles Hotel in Chantilly


daten urplötzlich unauffindbar. Sie<br />

seien „irgendwo in der Umgebung von<br />

Washington D.C. für ein paar Stunden<br />

verschwunden“, so hieß es. Und wie<br />

Associated Press hinterher anmerkte,<br />

hätten Journalisten in diesen Tagen<br />

Merkwürdiges beobachtet. Beide Kandidaten<br />

sollten „nach einem Event in<br />

Virginia“ auf dem Dulles International<br />

Airport landen, doch Obama war nicht<br />

an Bord, ein Fakt, zu dem sein Pressesprecher<br />

lächelnd jeden Kommentar<br />

verweigerte. Zwei Tage später warf<br />

Hillary Clinton im Kandidatenrennen<br />

das Handtuch. Der Rest ist bekannt.<br />

Sie erhielt in Obamas Kabinett das Außenministerium.<br />

Es kann also kein Zufall sein, daß<br />

sich die Bilderberger dieses Jahr wieder<br />

in Chantilly trafen. Für ungebetene<br />

Publicity war gesorgt. „Occupy<br />

Bilderberg“ hatte über ihre Facebook-<br />

Seiten Protestaktionen in Chantilly organisiert.<br />

Was aber war die Marschroute<br />

der Bilderberger in diesem<br />

Jahr? Sollte die Wiederwahl<br />

Obamas gesichert werden, oder wollte<br />

man seinen Gegenkandidaten Mitt<br />

Romney zum neuen Präsidenten aufbauen?<br />

In der Regel liefert die Teilnehmerliste<br />

erste Anhaltspunkte über die<br />

Absichten der „Hohenpriester der<br />

Globalisierung“, wie die Bilderberger<br />

in Insiderkreisen auch genannt<br />

werden. Nicht, daß nun der Kandidat,<br />

der im Herbst das Weiße Haus<br />

erobern soll, unbedingt eingeladen<br />

sein müßte. So vordergründig agieren<br />

die Bilderberger schon lange<br />

nicht mehr. Im Jahre 2008 gehörten<br />

weder Barack Obama noch Hillary<br />

Clinton zu den geladenen Gästen. Ihr<br />

„Verschwinden“ hatte wohl eher die<br />

Form einer kurzen Stippvisite.<br />

2008 wurde hier der<br />

Machtkampf zwischen<br />

Obama und Clinton entschieden<br />

Erinnern wir uns an das Jahr 2005,<br />

als die große Koalition in Deutschland<br />

auf dem Bilderberg-Meeting in<br />

Rottach-Egern aus der Taufe gehoben<br />

worden war. Angela Merkel war als<br />

Gast geladen, doch auch Bundeskanzler<br />

Schröder erschien nachweislich<br />

zu einem kurzfristigen Höflichkeitsbesuch.<br />

Nur wenige Tage später erfolgte<br />

die Vertrauensfrage Schröders<br />

Schickes Ambiente für die<br />

Bilderberger: Die Lobby<br />

des Marriott Westfields<br />

Washington Dulles Hotel<br />

in Chantilly.<br />

im Bundestag, dann im Herbst die<br />

Neuwahlen und die große Koalition<br />

unter Merkel und Steinmeier. Pikantes<br />

Detail: Der äußere Anlaß für die<br />

damaligen Neuwahlen, die krachende<br />

Niederlage der SPD bei den Landtagswahlen<br />

in Nordrhein-Westfalen,<br />

hat sich dieses Jahr mit umgekehrten<br />

Vorzeichen wiederholt. Und die Begleitumstände,<br />

wie Kanzlerin Merkel<br />

ihren Umweltminister daraufhin in die<br />

Wüste schickte, lassen erkennen, wie<br />

nervös man in der Regierungskoalition<br />

geworden ist. Sollten die Bilderberger<br />

auch die politische Entwicklung in<br />

Deutschland im Visier haben? Als einziger<br />

aktiver deutscher Politiker war<br />

diesmal Jürgen Trittin, Fraktionschef<br />

der Grünen im Bundestag, geladen.<br />

Überhaupt – die Teilnehmerliste.<br />

Auch sie war lange Zeit geheimnisumwittert.<br />

Noch bis einen Tag vor Konferenzbeginn<br />

kursierten gefälschte<br />

Listen im Internet. Plumpe Fälschungen,<br />

die klar als solche erkennbar<br />

waren, da einige der angeblichen Teilnehmer<br />

bereits verstorben sind. Dann<br />

wurde die offizielle Teilnehmerliste<br />

veröffentlicht, und sie liefert wieder<br />

einmal Material für Vermutungen<br />

über die Agenda.<br />

Eine politische Präferenz für einen<br />

der beiden US-Präsidentschaftskandidaten<br />

ist nicht unmittelbar erkennbar,<br />

aber so etwas regeln die Bilderberger<br />

ja bekanntlich nach Art des Hauses.<br />

Zu den offiziell geladenen Gästen gehörten<br />

aus dem Lager der Obama-<br />

Administration und der Demokraten<br />

Thomas E. Donilon, Nationaler Sicherheitsberater<br />

des Präsidenten, John<br />

Kerry, Senator von Massachusetts und<br />

unterlegener Präsidentschaftskandidat<br />

gegen George W. Bush 2004, sowie<br />

Robert Rubin, Ex-Finanzminister von<br />

Bill Clinton und Co-Vorsitzender des<br />

Council for Foreign Relations. Insgesamt<br />

also eher Leute aus der zweiten<br />

Reihe. Das Gleiche gilt für die Republikaner,<br />

die z. B. durch Mitch Daniels,<br />

den Gouverneur von Indiana, vertreten<br />

waren. Wen immer die Bilderberger<br />

für das Weiße Haus favorisieren – in<br />

die Karten schauen lassen sie sich<br />

nicht.<br />

Daß die Eurokrise zur Agenda<br />

gehörte, dazu brauchte man<br />

kein Prophet zu sein. Konsequenterweise<br />

findet man auf der<br />

Teilnehmerliste eine große Zahl von<br />

Wirtschaftsprofessoren und Finanzministern.<br />

Auch Syrien war ein Thema,<br />

zu dem Experten aus Rußland<br />

sowie mit Bassma Kodmani auch eine<br />

Vertreterin der syrischen Opposition<br />

geladen waren.<br />

Doch noch etwas muß auf der<br />

Bilderberg-Agenda gestanden haben,<br />

etwas, was momentan nicht die<br />

Schlagzeilen beherrscht – die digitale<br />

Welt und der Cyberkrieg. Nicht nur,<br />

daß NSA-Boss General Keith B. Alexander<br />

anwesend war, in Personalunion<br />

auch Kommandeur des US Cyber<br />

Command. Nicht nur, daß die EU ihre<br />

Kommissarin für die Digitale Agenda<br />

schickte, die Niederländerin Neelie<br />

Kroes. Selbst Microsoft war diesmal<br />

nicht durch das Management oder gar<br />

durch Bill Gates persönlich vertreten,<br />

sondern durch seinen Chefentwickler<br />

Craig J. Mundie. Die zeitgleich erfolgte<br />

EU-Klage gegen Deutschland<br />

wegen der Vorratsdatenspeicherung<br />

ist sicher kein Zufall. Wurde in Chantilly<br />

ein Generalangriff auf die Freiheit<br />

des digitalen Datenverkehrs geplant?<br />

Oder will man mit Putins "Zombie-<br />

Waffenprogramm" gleichziehen? ■<br />

Politik<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 13


News<br />

Das Kernkraftwerk Sizewell B<br />

in Suffolk, Großbritannien<br />

China soll britische Kernkraftanlagen<br />

übernehmen<br />

In Großbritannien läuft derzeit ein Wettbewerb<br />

über ein Großprojekt zum Bau<br />

und Betrieb der nächsten Generation<br />

von Kernkraftwerken. Nach derzeitigem<br />

Stand scheint der chinesische Staatskonzern<br />

Guangdong Nuclear Power<br />

die Nase vorn zu haben, eventuell im<br />

Rahmen eines Konsortiums zusammen<br />

mit dem japanischen Konzern Toshiba,<br />

einem der weltgrößten Reaktorbauer<br />

(der übrigens auch Teile der Anlage in<br />

Fukushima gebaut hat). Unmittelbarer<br />

Konkurrent ist der russische Konzern<br />

Rosatom, ein unmittelbarer Rechtsnachfolger<br />

des sowjetischen Staatsbetriebes,<br />

der für die Tschernobyl-Katastrophe<br />

verantwortlich war.<br />

Großbritannien braucht dringend eine<br />

Modernisierung seiner maroden Nuklearanlagen,<br />

die 16% des Energiebedarfs<br />

des Landes zur Verfügung stellen. Es ist<br />

schon jetzt klar, daß aufgrund des Deals<br />

mit ausländischen Investoren auf die<br />

britischen Verbraucher höhere Strompreise<br />

zukommen werden, um den Neubau<br />

von Kernkraftwerken zu finanzieren.<br />

Dies wurde den Investoren von der britischen<br />

Regierung zugesagt, um adäquate<br />

Profite für die mehrere Milliarden Pfund<br />

schweren Investitionen zu gewährleisten.<br />

Ab 2020 droht Großbritannien ein<br />

Energieengpaß, nachdem die deutschen<br />

Energiekonzerne RWE, npower und EON<br />

ihre Pläne zurückgezogen haben, neue<br />

Reaktoren in Großbritannien zu bauen.<br />

Der Parlamentsabgeordnete Ian Lavery<br />

von der oppositionellen Labour Party,<br />

Mitglied des Energieausschusses des<br />

Unterhauses, sagte: „Die Öffentlichkeit<br />

wird empört sein über die Vorstellung,<br />

ein Joint Venture<br />

zum Bau von<br />

Kernreaktoren in<br />

diesem Land unter<br />

Beteiligung von<br />

China und Toshiba<br />

auch nur in Erwägung<br />

zu ziehen.<br />

Die Regierung<br />

muß dafür sorgen,<br />

daß internationale<br />

Konzerne überprüft<br />

werden, um<br />

sicherzustellen, daß sich, egal wie, frühere<br />

Katastrophen nicht wiederholen.“<br />

Energieminister Charles Hendry entgegnete,<br />

kein britisches Unternehmen<br />

habe genug Geld, um den Bau neuer<br />

Nuklearanlagen durchzuziehen. Daher<br />

müsse man mit jedem reden, der Großbritannien<br />

voranbringen könne, und er<br />

fügte hinzu: „Wir schließen kein Unternehmen<br />

nur wegen seiner Herkunft<br />

aus.“ Es würde eine Katastrophe für die<br />

Konsumenten darstellen, die Investition<br />

nicht zu sichern. Stromrationierungen<br />

und Preiserhöhungen wären die Folge.<br />

14<br />

Apokalypse-Bunker für Superreiche<br />

In der menschenleeren Prärie des<br />

US-Bundesstaats Kansas entsteht<br />

derzeit nahezu unbemerkt ein Refugium<br />

der besonderen Art: Eine<br />

Luxus-Bunkeranlage, in der Superreiche<br />

in edlen unterirdischen Appartements<br />

eine möglicherweise<br />

bevorstehende Apokalypse stilvoll<br />

aussitzen können.<br />

Der findige Geschäftsmann Larry<br />

Hall nutzt für sein lukratives Projekt<br />

einen stillgelegten Raketensilo,<br />

in dem die 14-stöckige Wohn- und<br />

Versorgungsanlage unterirdisch errichtet<br />

wird. Die Anlage soll vom<br />

wirtschaftlichen Zusammenbruch<br />

bis hin zu Solarstürmen, Terrorangriffen<br />

und Seuchen allen Gefahren<br />

widerstehen können. Die rund<br />

drei Meter dicken Außenwände, die<br />

über 50 Meter in den Untergrund<br />

reichen, waren auch von Anfang<br />

an darauf ausgelegt, einen Angriff<br />

mit Nuklearwaffen aushalten zu<br />

können. Und was noch besser ist<br />

– sollten alle diese Garantien nicht<br />

eingehalten werden können, dürfte<br />

es kaum jemand geben, der sich<br />

darüber beschweren würde.<br />

Bislang hat Hall vier Käufer gefunden,<br />

die bereit sind, die rund zwei<br />

Millionen Dollar für einen Platz im<br />

Apokalypse-Bunker zu bezahlen.<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

Grafik: Larry Hall / survivalcondo.com<br />

Wenn man nur eine halbe Etage ankaufen<br />

will, kostet es sogar nur die<br />

Hälfte. Ein Appartement hat er für<br />

sich selbst reserviert. Solange die<br />

Apokalypse nicht einsetzt, will Hall,<br />

der in Denver wohnt, seinen Bunker<br />

als Ferienwohnung für die Familie<br />

nutzen. „Aber wenn es so weit ist, ist<br />

alles bereit.“ Für den Fall, daß die<br />

Nachfrage steigen sollte, hat Hall<br />

noch drei weitere Raketensilos zum<br />

Ausbau in petto.<br />

Auch für das leibliche Wohl der Bewohner<br />

wird gesorgt. Eine unterirdische<br />

Farm wird in der Lage sein, bis<br />

zu <strong>70</strong> Menschen zeitlich unbegrenzt<br />

mit Gemüse und Fisch zu versorgen.<br />

Trockennahrung kann für bis zu fünf<br />

Jahre eingelagert werden. Ferner wird<br />

es in der Anlage einen Swimmingpool<br />

mit Palmenstrand geben, ein Kino und<br />

eine Bibliothek, und sobald die Anlage<br />

im „Lockdown-Modus“ betrieben<br />

wird, werden auch Etagen für ein medizinisches<br />

Versorgungszentrum und<br />

für eine Schule zur Verfügung stehen.<br />

Die Energieversorgung wird sowohl<br />

konventionell als auch über Notstromgeneratoren<br />

und Windräder gesichert.<br />

Gewaltige unterirdische Wassertanks<br />

werden die<br />

Versorgung mit gefiltertem<br />

Trinkwasser<br />

sichern. Und – last<br />

but not least: Die<br />

oberste Etage sowie<br />

ein oberirdisch gelegenes<br />

Gebäude sind<br />

für das Sicherheitssystem<br />

bestimmt.<br />

Die ganze Anlage<br />

wird komplett gesichert,<br />

für den Fall,<br />

daß jemand aus<br />

der Außenwelt auf<br />

die Idee käme, an<br />

den unterirdischen<br />

Schätzen teilhaben<br />

zu wollen…


News<br />

Grafik: business-stimmanalyse.com<br />

Stimmanalyse macht Menschen<br />

durchschaubar<br />

Wenn Sie sich bei einer Firma für einen<br />

neuen Job bewerben, ist es sicher<br />

wichtig, was Sie im Vorstellungsgespräch<br />

sagen. Seit Neuestem allerdings<br />

kommt es noch mehr darauf<br />

an, wie Sie es sagen. Neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse über die<br />

Analyse der menschlichen Stimme<br />

werden jetzt mehr und mehr auch<br />

Personalchefs zur Verfügung gestellt,<br />

um ihnen die Entscheidungen zu erleichtern.<br />

Die menschliche Stimme ist so unverwechselbar<br />

wie ein Fingerabdruck<br />

und erlaubt es sogar, einen Menschen<br />

zu identifizieren. Das ist der<br />

Polizei schon seit langem bekannt.<br />

Inzwischen gibt es<br />

aber auch Verfahren,<br />

die mit Hilfe<br />

von Frequenz- und<br />

Häufigkeitsmessungen<br />

eine Stimme<br />

in Grund- und<br />

Nebentöne zerlegt.<br />

Diese Analysen ergeben<br />

zuverlässig<br />

Aufschluß über<br />

Charakter, Eigenschaften,<br />

Stärken,<br />

Schwächen, Vorlieben,<br />

Abneigungen,<br />

Talente und Potentiale<br />

einer Person.<br />

Daraus entwickelte sich das Spezialgebiet<br />

der Business-Stimmanalyse,<br />

bei der insgesamt etwa 2<strong>70</strong><br />

berufsrelevante Faktoren wie Kommunikationsfähigkeit,<br />

Intuition, soziale<br />

Kompetenz, innere Stärke,<br />

Durchsetzungsvermögen, Organisationstalent,<br />

Führungseigenschaften,<br />

strategisches Denken etc. analysiert<br />

werden. Mit Hilfe einer Spezialsoftware<br />

werden die Ergebnisse auch für<br />

Nicht-Computerfachleute verständlich<br />

aufbereitet, indem die einzelnen<br />

Fähigkeiten in Form von Balkendiagrammen<br />

aufgeführt werden.<br />

(siehe Grafik; genauere Info: Business-<br />

Stimmanalyse, Herr Reinhold Klauner,<br />

E-Mail: klauner@business-stimmanalyse.com)<br />

Fukushima-Erdbeben erzeugte<br />

Ozonloch in der Arktis<br />

Das schwere Erdbeben, das am 11. 3.<br />

2011 Japan erschütterte und den Reaktor<br />

von Fukushima zerstörte, hat<br />

auch atmosphärische Spuren hinterlassen.<br />

Wie Wissenschaftler bereits<br />

bei früheren Erdbeben beobachteten,<br />

etwa in Kobe (Japan) 1995, in Sichuan<br />

(China) 2008, in Samoa 2009 und<br />

in Chile 2010, führen schwere Erdbeben<br />

sehr oft zu Störungen in der<br />

Ionosphäre, der elektrisch geladenen<br />

Atmosphärenschicht in 80-800 km<br />

Höhe, die auch von Antennenanlagen<br />

wie HAARP manipuliert wird. Die<br />

seismischen Wellen eines Erdbebens<br />

verursachen entsprechende elektromagnetische<br />

Wellen in der Ionosphäre<br />

(siehe Abb. sowie unseren Artikel<br />

"Sonnenfinsternis" in dieser <strong>Ausgabe</strong>).<br />

Frankreich muß Gen-Mais zulassen<br />

Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

hat einen Vorstoß der französischen<br />

Regierung zurückgewiesen,<br />

den Anbau von genmanipuliertem Mais<br />

in Frankreich zu verbieten. Betroffen<br />

war eine insektenresistente Maissorte,<br />

die von dem multinationalen Biotechnologiekonzern<br />

Monsanto vertrieben<br />

wird. Um seinen Verbotserlaß zu unterstützen,<br />

hatte Frankreich wissenschaftliche<br />

Beweise für die Gefährlichkeit<br />

des genmanipulierten Saatguts<br />

eingereicht. Diese hat die EU-Behörde<br />

nunmehr zurückgewiesen. Es gebe<br />

keine spezifischen wissenschaftlichen<br />

Beweise im Hinblick auf Risiken für die<br />

menschliche und tierische Gesundheit<br />

oder die Umwelt, um ein Verbot zu unterstützen.<br />

Bereits 2008 hatte die französische<br />

Regierung den Anbau der Maissorte<br />

MON 810 nach öffentlichen<br />

Protesten verboten, war aber 2011<br />

vor einem französischen Gericht<br />

unterlegen. Daraufhin erneuerte<br />

die Regierung das Verbot im März<br />

<strong>2012</strong>, wofür der damalige Landwirtschaftsminister<br />

Bruno Le Maire jetzt<br />

als neue Begründung angab, „die<br />

Umwelt zu schützen.“ Dieses Verbot<br />

wurde nunmehr von der Europäischen<br />

Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

zurückgewiesen. Die Behörde hatte<br />

letztens ihren Fokus wieder verstärkt<br />

auf genmanipuliertes Saatgut gelenkt<br />

aufgrund eines Appells britischer<br />

Wissenschaftler, man möge Anti-<br />

Genfood-Aktivisten daran hindern,<br />

ein Testanbaugebiet für GM-Weizen<br />

in England zu beschädigen. Kurz zuvor<br />

war der britische Farmer Hector<br />

Christie festgenommen worden, weil<br />

er unbefugt das Testfeld von Rothamsted<br />

Research betreten und mehrere<br />

Pflanzen abgeschnitten hatte.<br />

Sie können durch die Beobachtung<br />

von GPS-Signalen zwischen Satelliten<br />

und Bodenstationen nachgewiesen<br />

werden. Wissenschaftler vermuten,<br />

das Erdbeben in Japan könnte auf diese<br />

Weise verantwortlich sein für die Entstehung<br />

des gewaltigen Ozonlochs, das im<br />

Sommer 2011 über der Nordpolarregion<br />

entstanden war. Bislang hatte niemand<br />

eine Erklärung für die Entstehung eines<br />

Ozonloches dieser Größe gehabt, da die<br />

bislang als Verursacher bekannten Chemikalien<br />

wie FCKW seit langem verboten<br />

sind. Mittlerweile hat sich das arktische<br />

Ozonloch auch wieder geschlossen.<br />

Bilder: NASA<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 15


News<br />

Hula-Massaker: BBC publiziert<br />

gefälschte Fotos<br />

Das Massaker an über hundert Menschen<br />

in der syrischen Stadt Hula hat<br />

in vielen westlichen Staaten wieder<br />

Kriegs- und Invasionslüste geweckt.<br />

Selbst der neugewählte französische<br />

Präsident Hollande sprach sich öffentlich<br />

für Militäraktionen aus, obwohl<br />

die notorisch unsichere Nachrichtenlage<br />

noch nicht einmal erlaubt,<br />

die Verantwortlichen mit Sicherheit<br />

auszumachen. Wenn auch vieles dafür<br />

spricht, daß die Todestrupps im<br />

Auftrag der Regierung agiert hatten,<br />

so ist es zweifellos auch auf seiten der<br />

Rebellen schon mehrfach zu Bluttaten<br />

gekommen.<br />

In diesem Szenario, das an die Endphase<br />

des Gaddafi-Regimes in Libyen<br />

erinnert, hat die BBC die Emotionen<br />

weiter angeheizt durch Veröffentlichung<br />

eines Fotos im Internet. Es<br />

zeigt einen kleinen Jungen, der spielerisch<br />

über Hunderte in Leichensäcken<br />

aufgereihter Leichen springt. Zur<br />

Herkunft des Fotos schrieb die BBC:<br />

„Von diesem Foto, das nicht unabhängig<br />

verifiziert werden kann, glaubt<br />

man, es zeige die Körper von Kindern<br />

in Hula vor ihrer Beerdigung.“ Der<br />

zugehörige Artikel suggeriert ebenfalls<br />

einen „unzweifelhaften“ Zusammenhang<br />

mit dem Massaker, das die<br />

syrische Regierung in Hula verübt<br />

habe. Das Bild verbreitete sich im<br />

Internet wie ein Lauffeuer und erschien<br />

auf zahllosen Blogger- und<br />

Twitter-Seiten.<br />

Wenig später meldete sich der Pressefotograf<br />

Marco di Lauro und machte<br />

sein Urheberrecht an dem Foto<br />

geltend. Er selbst habe es am 20. 3.<br />

2003 im Irak aufgenommen. Es zeige<br />

eine große Anzahl von Leichen, die<br />

aus einem Massengrab in der Wüste<br />

bei Al Musayyib, etwa 40 Kilometer<br />

südlich von Bagdad, exhumiert worden<br />

waren, um sie zu identifizieren.<br />

Er sei „fast vom Stuhl gefallen“, so di<br />

Lauro weiter, als er sein Foto im Kontext<br />

mit der Syrien-Berichterstattung<br />

gefunden habe. Ein Zusammenhang<br />

mit den Ereignissen in Hula bestehe<br />

nicht. Di Lauro zeigte sich empört,<br />

daß sein Foto als Propaganda verwendet<br />

werde.<br />

Ob es sich bei der Veröffentlichung der<br />

BBC um eine gezielte Desinformation<br />

handelte oder ob die britischen Journalisten<br />

einfach ihre Quellen nicht<br />

ausreichend überprüft hatten, blieb<br />

offen. Nach Marco di Lauros Outing<br />

entfernte die BBC das Bild von ihren<br />

Internetseiten. Wenig später erschien<br />

allerdings im New Yorker ein nicht<br />

unähnliches anderes Foto, das allerdings<br />

keine Kinderleichen zeigt und<br />

insgesamt nicht so dramatisch wirkt.<br />

Auch dieses Foto wird nicht authentifiziert,<br />

sondern nur als „Amateurfoto,<br />

aufgenommen Samstag, den 26. Mai<br />

<strong>2012</strong>. Via AP“ gekennzeichnet.<br />

(Anm. d. Red.: <strong>Matrix3000</strong> veröffentlicht<br />

an dieser Stelle das Di-Lauro-<br />

Foto bewußt nicht, um sich nicht an<br />

einer Propaganda- und Desinformationskampagne<br />

zu beteiligen).<br />

USA und Großbritannien finanzieren<br />

Zwangssterilisationen in<br />

Indien<br />

Wie jetzt bekannt geworden ist, wurden<br />

268 Millionen Dollar an „Hilfsgeldern“<br />

aus Großbritannien dafür<br />

ausgegeben, Zwangssterilisationen<br />

an Frauen in Indien durchzuführen,<br />

insbesondere bei Angehörigen der<br />

armen Unterschicht. Auch die USA<br />

und die Weltbank sollen sich mit Millionensummen<br />

an den Maßnahmen<br />

beteiligt haben.<br />

Die Sache kam ans Licht, nachdem<br />

die Bill & Melinda Gates Foundation<br />

zusammen mit der britischen Regierung<br />

für den Juli <strong>2012</strong> eine Konferenz<br />

zur Familienplanung vorbereitete.<br />

Nach Erkenntnissen des obersten indischen<br />

Gerichtshofs werden in ländlichen<br />

Regionen Indiens Männer und<br />

Frauen in den Dörfern versammelt,<br />

um Massensterilisationen durchzuführen.<br />

Die Bedingungen der Operationen<br />

sind oft unhygienisch und grausam.<br />

Viele Menschen werden nach<br />

dem Eingriff mit Schmerzen und ohne<br />

medizinische Versorgung zurückgelassen.<br />

Selbst schwangere Frauen<br />

wurden sterilisiert, wonach sie Fehlgeburten<br />

erlitten. Die 35jährige Ehefrau<br />

eines armen Arbeiters, die mit<br />

Zwillingen schwanger war, verblutete<br />

nach ihrer Sterilisation.<br />

Um den Eingriff durchführen zu können,<br />

wurden bei den Menschen unterschiedliche<br />

Methoden angewendet.<br />

Einige wurden bestochen, indem man<br />

ihnen 8 Dollar und einen Sari anbot,<br />

andere wurden damit bedroht, daß<br />

sie ihre Lebensmittelkarten verlieren<br />

würden. Viele wußten aufgrund<br />

unzureichender Schulbildung auch<br />

gar nicht genau, was man mit ihnen<br />

machte, bevor es zu spät war.<br />

Nach Ansicht des Chefs des Population<br />

Research Institute, Steven Mosher,<br />

ist eine globale Elite überzeugt, daß<br />

ein zu starker Bevölkerungszuwachs<br />

„schlecht für die Umwelt“ sei. „Sie benutzen<br />

schlechte Wissenschaft, veraltete<br />

Bevölkerungstheorien und eine<br />

unbewiesene Theorie über Klimawandel,<br />

um reale Schäden zu rechtfertigen,<br />

die realen Menschen in realer<br />

Zeit zugefügt werden.“, sagte Mosher.<br />

Anwälte in Indien argumentieren, daß<br />

solche Massensterilisationen eine<br />

Verletzung der Menschenrechte der<br />

Frauen darstellten.<br />

IWF-Chefin zahlt keine Steuern<br />

Ein Interview<br />

für<br />

die britische<br />

Tageszeitung<br />

The Guardian<br />

hat<br />

sich für die<br />

geschäftsführende<br />

Direktorin<br />

des Internationalen Währungsfonds<br />

(IWS), Christine Lagarde, als Bumerang<br />

erwiesen. Sie hatte gesagt, sie<br />

hätte mehr Mitgefühl für Kinder im<br />

Niger, die sich zu dritt einen Platz in<br />

einer Schule teilen müssen, als für<br />

die Griechen, die endlich Steuern zahlen<br />

sollten, um sich aus ihrer Misere<br />

zu befreien.<br />

Dies nahmen die Journalisten des<br />

Guardian zum Anlaß für eine Recherche,<br />

wie viel Steuern Madame<br />

Lagarde eigentlich bezahlt. Wie sich<br />

herausstellte, ist dies eine „runde<br />

Summe“: 0 Euro und 0 Cent. Da sie<br />

für eine internationale Organisation<br />

arbeitet, ist Lagarde von der Versteuerung<br />

ihres Einkommens befreit.<br />

Immerhin verdient sie fürstliche<br />

467.940 Dollar plus 83.760 Dollar<br />

Spesenpauschale pro Jahr und damit<br />

mehr als der US-Präsident (der übrigens<br />

Einkommensteuer zahlen muß).<br />

16<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


News<br />

Wie man die Homeland Security<br />

auf sich aufmerksam macht<br />

Seit 2011 überwacht das US-Heimatschutzministerium<br />

(Department of<br />

Homeland Security, DHS) Internet-<br />

Adressen von sozialen Netzwerken<br />

wie Facebook und Twitter. Die Überwachungsmaßnahmen<br />

wurden ursprünglich<br />

damit begründet, um im<br />

Katastrophenfall mit Hilfe der sozialen<br />

Netzwerke einen schnelleren<br />

Überblick über die Lage zu erhalten.<br />

Was ursprünglich für einzelne Ereignisse<br />

wie das Erdbeben in Haiti<br />

gedacht war, wurde im Juni 2011<br />

permanent installiert, um „die operationalen<br />

Bedürfnisse“ des DHS zu<br />

unterstützen. Mittlerweile hat sich<br />

der Schwerpunkt verschoben. Anstatt<br />

Katastrophen beobachtet man<br />

vorrangig kritische Online-Journalisten.<br />

Dies entspricht dem ursprünglichen<br />

Auftrag des DHS, das ja von<br />

George W. Bush nach dem 11. September<br />

vorrangig zur Terrorabwehr<br />

gegründet wurde.<br />

Nun mußte das DHS eine Liste von<br />

insgesamt 377 Schlüsselwörtern<br />

veröffentlichen, deren Auftreten in<br />

Blogs, Tweets oder auf Facebook-<br />

Seiten das Interesse der Cyberspione<br />

erweckt. Es ist ein Irrtum zu glauben,<br />

daß sie nur auf islamistische Propaganda<br />

oder Namen von Terroristen<br />

reagieren würden. Ins Visier des<br />

DHS gerät man auch, wenn man im<br />

Internet Namen von US-Behörden<br />

erwähnt wie z. B. das DHS, die Katastrophenschutzbehörde<br />

FEMA<br />

oder den Secret Service, aber auch<br />

bei Verwendung relativ alltäglicher<br />

Worte wie Polizei, Tote, Geisel, Explosion<br />

oder nationale Sicherheit.<br />

Medizinische Fachbegriffe wie Novovirus,<br />

Tamiflu oder Quarantäne<br />

wecken ebenso die Aufmerksamkeit<br />

der Geheimdienstler wie Begriffe aus<br />

dem Katastrophenschutz, etwa Tsunami,<br />

Erdbeben oder Tornado (werden<br />

die etwa auch von Terroristen<br />

gemacht???)<br />

Schulbezirk in Texas<br />

plant Totalüberwachung der<br />

Schüler und Studenten<br />

Vom nächsten Jahr an plant der<br />

Northside School District in Texas<br />

ein Experiment, den Schülern<br />

und Studenten Ausweise mit<br />

RFID-Chips auszuhändigen, um sie<br />

jederzeit auf dem Campus orten zu<br />

können. Northside ist einer der größten<br />

Schulbezirke in Texas und beherbergt<br />

112 Schulen von der Elementary<br />

School bis zur Universität. Rund<br />

100.000 Schüler und Studenten werden<br />

dort ausgebildet.<br />

Wie ein Sprecher des Schulbezirks<br />

sagte, würden die RFID-Chips die Sicherheit<br />

erhöhen, da man die Studenten<br />

jederzeit lokalisieren könne. Außerdem<br />

könnte man am Beginn jedes<br />

Schultages auf diese Weise akkurater<br />

zählen, welcher Schüler oder Student<br />

sich in welcher Klasse befindet. Dies<br />

ist wichtig für die staatlichen Förderungsgelder,<br />

die im Wesentlichen auf<br />

den Anwesenheitszahlen basieren.<br />

Der erste Test wird nur an der<br />

John Jay High School und an der Anson<br />

Jones Middle School laufen sowie<br />

mit Beteiligung aller Schüler und Studenten,<br />

die die Schulbusse benutzen.<br />

Insgesamt werden damit rund 6290<br />

Schüler und Studenten an dem Experiment<br />

teilnehmen. Die Schulleitung<br />

hat das Experiment genehmigt, ungeachtet<br />

einer hitzigen Debatte über die<br />

Gefahr für die Privatsphäre der Schüler,<br />

die im Vorfeld geführt wurde. Der<br />

Verwaltungsleiter des Schulbezirks,<br />

Brian Woods, verteidigte den Einsatz<br />

der RFID-Chips und verglich ihn mit<br />

der Installation von Überwachungskameras.<br />

Außerdem sei es nur ein<br />

Pilotprojekt und vorerst nicht permanent<br />

gedacht. „Wir wollen uns mit der<br />

Macht der Technologie wappnen, um<br />

die Schulen sicherer zu machen, um<br />

zu wissen, wo unsere Schüler sich in<br />

der Schule aufhalten, und um unsere<br />

Einkünfte zu verbessern“, sagte Pressesprecher<br />

Pascual Gonzalez. „Eltern<br />

erwarten, daß wir immer wissen, wo<br />

ihre Kinder sind, und diese Technologie<br />

wird uns helfen, dies zu tun.“<br />

Die Chipkartenleser auf dem<br />

Campus und in den Schulbussen<br />

können einen Schüler dort<br />

zwar orten, aber nicht mehr, sobald<br />

er das Schulgelände verläßt, sagte<br />

Gonzalez weiter. Nur autorisierte<br />

Verwaltungsmitarbeiter würden Zugang<br />

zu den Informationen erhalten.<br />

„Auf diese Weise können wir sehen,<br />

ob ein Schüler im Erste-Hilfe-Raum<br />

ist oder sonstwo auf dem Campus,<br />

wenn er eigentlich im Klassenraum<br />

sein sollte.“ Die Offiziellen der Schule<br />

seien sich der Tatsache bewußt, daß<br />

ein Schüler seine Karte irgendwo liegenlassen<br />

und damit das System aushebeln<br />

könnte. Die Karten kosten 15<br />

Dollar pro Stück. Bei Verlust muß ein<br />

Schüler für eine neue Karte bezahlen.<br />

Die Kommentare der Eltern sind unterschiedlich<br />

und reichen von Unterstützung<br />

über Skepsis bis zu offener<br />

Ablehnung.<br />

Die American Civil Liberties Union<br />

hatte 2005 gegen ein ähnliches<br />

Projekt in Kalifornien gekämpft und<br />

damals den Stopp des Projekts erreichen<br />

können, wie die Sprecherin der<br />

Organisation mitteilte. Es gehe dabei<br />

nicht nur um den Schutz der Privatsphäre,<br />

sondern auch um die Gefahr<br />

des Identitätsdiebstahls, wenn sich<br />

jemand in das System hacken würde.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 17


Politik<br />

„Wir sind geschaffen wie der Sand.“<br />

Die Buschleute sind die indigene<br />

Bevölkerung des südlichen<br />

Afrikas. Es gibt 100.000<br />

„Buschleute” in Botswana,<br />

Namibia, Südafrika und Angola.<br />

Sie leben seit mindestens<br />

<strong>70</strong>.000 Jahren in der Region,<br />

vorrangig als Jäger und<br />

Sammler.<br />

Inmitten Botswanas befindet<br />

sich das Central Kalahari Game<br />

Reserve (CKGR), ein Reservat,<br />

das entstanden ist, um das<br />

angestammte Land der 5.000<br />

Gana, Gwi und Tsila Buschleute<br />

(und ihrer Nachbarn, der Bakgalagadi)<br />

und gleichzeitig ihr<br />

Wild zu schützen.<br />

Vertreibung nach Diamantenfunden<br />

In den frühen 1980er Jahren wurden<br />

Diamanten im Reservat entdeckt.<br />

Schon bald wurde den Kalahari-<br />

Buschleuten von Regierungsbeamten<br />

mitgeteilt, daß sie das Reservat wegen<br />

der entdeckten Diamanten verlassen<br />

müßten.<br />

In drei großen Räumungen 1997,<br />

2002 und 2005 wurden alle Buschleute<br />

aus dem Reservat vertrieben. Ihre<br />

Häuser wurden abgerissen, ihre<br />

Schule und ihr Gesundheitsamt geschlossen,<br />

ihre Wasserversorgung<br />

wurde zerstört und die Menschen<br />

wurden bedroht und abtransportiert.<br />

Sie leben nun in Umsiedlungslagern<br />

außerhalb des Reservats. Es ist<br />

ihnen kaum möglich zu jagen. Wenn<br />

sie es dennoch tun, werden sie festgenommen<br />

und verprügelt. Sie sind von<br />

Zuteilungen der Regierung abhängig.<br />

Alkoholismus, Depression und Krankheiten<br />

wie Tuberkulose und HIV/Aids<br />

stellen ernsthafte Probleme für die<br />

Indigenen dar.<br />

Wenn sie nicht in ihr angestammtes<br />

Land zurückkehren können, werden<br />

ihre einzigartigen Gesellschaften<br />

und ihre Lebensweise zerstört, und<br />

viele von ihnen werden sterben.<br />

„Wenn ich zu einem Minister gehen<br />

würde und ihn auffordern würde,<br />

von seinem Land zu verschwinden,<br />

würde er mich für verrückt erklären“,<br />

sagt ein Buschmann.<br />

Dennoch ist es genau das, was diesen<br />

Menschen passierte, die einst das<br />

Land vom Sambesi-Becken bis hin<br />

zum Kap bewohnten.<br />

Die botswanische Regierung behauptete,<br />

die Buschleute müßten endlich<br />

ihr angeblich miserables Leben<br />

„unter Tieren“ hinter sich lassen, um<br />

Diamanten<br />

statt Menschen<br />

Botswanas Regierung vertreibt indigene Bevölkerung<br />

der Kalahari-Wüste<br />

Ein Bericht von Survival International<br />

18<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Die Khoisan<br />

Politik<br />

Die Khoisan stellen die indigene Bevölkerung Südafrikas<br />

dar. Sie wurden früher in die Bevölkerungsgruppen<br />

der Khoikhoi (früher abfällig als „Hottentotten“ bezeichnet)<br />

und der San („Buschleute“) unterteilt. Die Khoikhoi<br />

sind traditionell Viehzüchter, die San dagegen Jäger und<br />

Sammler. Da es sich hierbei um eine rein ökonomische<br />

Trennung handelte, faßt man beide Bevölkerungsgruppen<br />

inzwischen zu einer gemeinsamen Gruppe zusammen.<br />

Die Khoisan leben heute überwiegend in Angola,<br />

Namibia, Botswana und Südafrika. Ursprünglich hatten<br />

sie den größten Teil des südlichen Afrika besiedelt, von<br />

wo sie nach und nach durch bäuerlich lebende Bantu-<br />

„xxxx xxx xxxxx xxx<br />

xx xxxxx xxxx“<br />

Völker verdrängt wurden.<br />

Die Khoisan sind mit keinem anderen Volk Afrikas verwandt,<br />

ihre bis heute existierende Sprache wird als der<br />

menschlichen „Ursprache“ nahestehend bezeichnet.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 19


Politik<br />

sich der Entwicklung des restlichen<br />

Landes „anzuschließen“. Weiter behauptet<br />

die Regierung, daß die Anwesenheit<br />

der Buschleute in dem Reservat<br />

nicht mit dem Schutz der dort<br />

lebenden Tiere zu vereinbaren wäre.<br />

„Sie sollten aus der Lage herausgeholt<br />

werden, in der sie sich befinden“,<br />

erklärte der Außenminister<br />

Botswana<br />

Die Republik Botswana<br />

ist ein Binnenstaat<br />

im südlichen<br />

Afrika, der<br />

an Südafrika, Namibia,<br />

Sambia und<br />

Simbabwe grenzt.<br />

Die ehemals britische<br />

Kolonie gilt<br />

als demokratisches<br />

Musterland in Afrika<br />

und hat bisher<br />

kaum durch Unruhen,<br />

Krieg oder Gewaltherrschaft<br />

von<br />

sich reden gemacht.<br />

Beim Korruptionsindex<br />

liegt das Land international auf Platz 38 –<br />

besser als Italien. Presse- und Meinungsfreiheit<br />

sind weitgehend gewährleistet.<br />

Um so schwerer wiegen die Vorwürfe, daß das<br />

Land die letzten etwa 5.000 Mitglieder der indigenen<br />

Bevölkerung der Kalahari-Wüste diskriminiert<br />

und systematisch aus ihrem angestammten<br />

Lebensraum, dem Central Kalahari<br />

Game Reserve (CKGR), vertreibt.<br />

Das ehemals bettelarme Land hat mittlerweile<br />

das beste Kredit-Rating Afrikas. Das volkswirtschaftliche<br />

Einkommen Botswanas beruht zu<br />

über <strong>70</strong>% auf dem Export von Diamanten. Die<br />

Minen auf dem Territorium des Landes werden<br />

von einer Gesellschaft betrieben, die je zur Hälfte<br />

dem botswanischen Staat und dem weltweit<br />

größten Diamantenproduzenten, der luxemburgischen<br />

Firma De Beers, gehört.<br />

Botswanas. „Wir wären alle betroffen,<br />

wenn ein Volk im Busch leben<br />

und mit Tieren und Pflanzen kommunizieren<br />

muß.“<br />

Festus Mogae, ehemaliger Präsident<br />

Botswanas, fragte: „Wie ist es<br />

möglich, daß es im Zeitalter von Computern<br />

noch Steinzeitkreaturen gibt?“<br />

In drei großen Räumungen in den<br />

Jahren 1997, 2002 und 2005 wurden<br />

fast alle Buschleute aus dem Reservat<br />

vertrieben. Die Vertreibungen<br />

verstießen gegen die Verfassung des<br />

Landes.<br />

Die Regierung versuchte die<br />

Buschleute davon zu überzeugen,<br />

daß die Vertreibungen zu ihrem<br />

eigenen Besten geschähen und daß sie<br />

sozial und ökonomisch profitieren würden.<br />

Es wurden besonders die Bildungsmöglichkeiten<br />

und die Gesundheitsversorgung<br />

in den Lagern betont.<br />

James Kilo, ein Vertreter der Regierung,<br />

fragte: „Wie kann jemand behaupten,<br />

daß es besser ist, unter Tieren<br />

in der Wildnis zu leben, als hier in den<br />

Umsiedlungsgebieten?“<br />

In der Realität sind die „Umsiedlungsgebiete“<br />

jedoch Orte der Depression<br />

und Prostitution, an denen HIV/<br />

AIDS und Alkoholismus weitverbreitet<br />

sind. Von den Buschleuten werden sie<br />

„Orte des Todes“ genannt.<br />

In der Realität ist die gewaltsame<br />

Vertreibung von ihrem Zuhause, ihren<br />

Mythen, Ritualen und Erinnerungen der<br />

schnellste Weg zur Vernichtung des<br />

Selbstwertgefühls der Menschen und<br />

zum Zusammenbruch einer gesamten<br />

Gesellschaft.<br />

„Der Löwe und ich sind Brüder.<br />

Ich bin verwirrt. Warum muß ich dieses<br />

Land verlassen, und der Löwe<br />

darf bleiben?“ fragte ein Sprecher<br />

der Gwi-Buschleute.<br />

Das Leben in den Umsiedlungslagern<br />

macht es den Buschleuten fast<br />

unmöglich, ihren Lebensunterhalt so<br />

zu bestreiten, wie sie es seit Jahrtausenden<br />

getan haben. Sie haben immer<br />

gejagt und Pflanzen gesammelt.<br />

Dies machte ihre Lebensgrundlage<br />

aus, ihre Geschichte und ihre Identität<br />

als Gruppe.<br />

Heutzutage werden den Buschleuten<br />

Jagdlizenzen verwehrt. Sie werden<br />

regelmäßig festgenommen und<br />

geschlagen, wenn sie trotzdem jagen<br />

gehen. Ein Buschmann erhielt<br />

eine Lizenz und durfte daraufhin für<br />

drei Tage das Reservat betreten. Er<br />

wurde dabei von bewaffneten Soldaten<br />

überall hin begleitet. Andere<br />

Buschleute wurden von Wildhütern<br />

gefoltert, weil sie verdächtigt wurden,<br />

gejagt zu haben.<br />

„Die Buschleute sind ein Volk der<br />

Jäger“, erklärt Roy Sesana. „Ich bin<br />

als Jäger aufgewachsen, alle unsere<br />

Männer und Jungs waren Jäger.“ In<br />

den Lagern sind sie auf Regierungs-<br />

Während die Buschleute<br />

um den Zugang zum Wasser<br />

kämpfen müssen...<br />

20<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Politik<br />

...können Touristen<br />

in der Lodge<br />

ihre Cocktails am<br />

Swimmingpool<br />

genießen.<br />

(Bild: Wilderness Safaris)<br />

unterstützung angewiesen. „Ich<br />

möchte dieses Leben nicht“, sagt ein<br />

Gana-Buschmann. „Zuerst machen<br />

sie uns mittellos, indem sie uns unser<br />

altes Leben wegnehmen. Dann<br />

sagen sie, wir sind nichts wert, weil<br />

wir mittellos sind.“<br />

Gerichtsurteile nicht umgesetzt<br />

2002 brachten die Buschleute die Regierung<br />

vor Gericht. Der Fall wurde<br />

zum längsten und teuersten Prozeß<br />

in der Geschichte des Landes, vorgebracht<br />

von den ärmsten Bewohnern<br />

Botswanas.<br />

2006 endete das Verfahren endlich<br />

– mit einem historischen Sieg für<br />

die Buschleute. Sie gewannen das<br />

Recht, auf ihr Land zurückzukehren,<br />

und die Richter erklärten die Vertreibung<br />

als „ungesetzlich und verfassungswidrig“.<br />

Doch der erste Konvoi von<br />

Buschleuten, der New Xade in Richtung<br />

Reservat verlassen wollte, wurde<br />

am Ausgang von Wildhütern aufgehalten.<br />

Die Regierung tut alles in ihrer<br />

Macht stehende, um den Buschleuten<br />

die Rückkehr unmöglich zu machen.<br />

Sie hat ihnen den Zugang zu<br />

ihrem Brunnen untersagt, den sie<br />

genutzt hatten, bevor sie vertrieben<br />

wurden. Da der Niederschlag in<br />

dem Gebiet schwer vorhersehbar ist,<br />

ist der Brunnen die Hauptwasserquelle<br />

der Buschleute. Botswanas<br />

Behörden hatten den Brunnen der<br />

Buschleute versiegelt, um sie von<br />

ihrem Reservat zu vertreiben. Mindestens<br />

eine Frau der Buschleute<br />

starb daraufhin in der Nähe von Metsiamenong.<br />

Ursprünglich fanden die<br />

Buschleute ihr Wasser in<br />

„Pfannen“ – Mulden im Sand,<br />

die von Regenwasser gefüllt wurden<br />

– und in Wurzeln und Pflanzen<br />

wie den Tsamma-Melonen.<br />

Die Techniken für die Gewinnung<br />

von Flüssigkeit haben sich die<br />

Buschleute durch jahrtausendlange<br />

Erfahrung angeeignet, die das<br />

Leben in der Wüste, wenn zur Trokkenzeit<br />

die Wasserlöcher ausgetrocknet<br />

waren, ihnen abverlangte.<br />

„Man lernt das, was das Land einen<br />

lehrt“ erklärt Roy Sesana, ein<br />

Gana-Buschmann.<br />

Wenn die Mulden leer sind, wird<br />

das Leben ohne den Zugang zu einem<br />

Wasserloch sehr schwierig.<br />

Die Buschleute haben rechtliche<br />

Schritte gegen die Regierung<br />

eingeleitet, um Zugang zu ihrem<br />

Brunnen zu erhalten. Im Juni 2010<br />

gab es eine Anhörung in dem Fall.<br />

Nach dieser Anhörung entschied<br />

der Richter, daß die Buschleute<br />

weder ein Anrecht auf einen bestehenden<br />

Brunnen haben, noch ein<br />

neues Wasserloch bohren dürfen.<br />

Sie alleine seien für die Misere verantwortlich,<br />

in die sie gelangt seien.<br />

Wasser nur für Touristen<br />

und Wildtiere<br />

Während die Regierung den Indigenen<br />

den Zugang zu dem Brunnen<br />

untersagt, hat sie neue Wasserlöcher<br />

für Wildtiere in dem Reservat bohren<br />

lassen und dem Tourismusunternehmen<br />

Wilderness Safaris erlaubt, eine<br />

Touristenlodge in dem Reservat zu<br />

eröffnen. Das Kalahari Plains Camp<br />

wurde eröffnet, nachdem Wilderness<br />

Safaris einen Pachtvertrag mit<br />

der Regierung geschlossen hatte.<br />

Das Abkommen enthält jedoch keine<br />

Regelungen über die Rechte der<br />

Buschleute, auf deren Land die Lodge<br />

errichtet wurde, noch wurden sie zu<br />

dem Vorhaben befragt.<br />

Während die Buschleute in der<br />

Umgebung um den Zugang zu Wasser<br />

kämpfen müssen, können Touristen<br />

in der Lodge ihre Cocktails am<br />

Swimmingpool genießen.<br />

Die Regierung hat<br />

● sich zudem bisher geweigert,<br />

den Buschleuten Lizenzen auszustellen,<br />

um ihnen das Jagen auf ihrem<br />

Land zu erlauben (obwohl der Oberste<br />

Gerichtshof Botswanas entschieden<br />

hat, daß eine solche Weigerung<br />

gesetzeswidrig sei).<br />

● mehr als 50 Buschleute festgenommen,<br />

weil sie gejagt haben, um<br />

ihre Familien zu ernähren.<br />

● ihnen verboten, ihre kleinen Ziegenherden<br />

mit zurück in das Reservat<br />

zu bringen.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 21


Politik<br />

Diese Politik der Regierung dient<br />

eindeutig dazu, die Buschleute einzuschüchtern<br />

und zu verängstigen,<br />

so daß sie in den Umsiedlungslagern<br />

bleiben. Den Buschleuten, die in das<br />

Reservat zurückgekehrt sind, soll das<br />

Leben auf ihrem angestammten Land<br />

unmöglich gemacht werden.<br />

Juristischer Erfolg, doch die<br />

Unterdrückung geht weiter<br />

Ende Januar 2011 wurde das Urteil<br />

von 2010 einstimmig von fünf Richtern<br />

des Berufungsgerichts über Bord geworfen,<br />

da sie die Verweigerung des<br />

Zugangs zum Brunnen für verfassungswidrig<br />

erklärten.<br />

In ihrer historischen Entscheidung<br />

standen die Richter den Buschleuten<br />

nicht nur das Recht zu, ihr altes Bohrloch<br />

zu benutzen, sondern auch neue<br />

zu graben.<br />

„Wir haben sehr lange darauf gewartet“,<br />

erzählt ein Sprecher des Volkes.<br />

„Wie jeder Mensch brauchen wir<br />

Wasser zum Leben.“<br />

Trotzdem werden Mitglieder der<br />

Buschleute von Sicherheitskräften<br />

verhaftet und eingeschüchtert.<br />

Survival International hat Berichte<br />

erhalten, daß mehr als 18 Polizisten<br />

ein Lager in der Nähe der Buschleute-<br />

Gemeinde Metsiamenong errichtet<br />

haben. Metsiamenong ist für seinen<br />

Widerstand gegen die brutalen Ausweisungen<br />

aus dem Reservat durch<br />

Botswanas Regierung bekannt.<br />

Mindestens fünf Mitglieder der<br />

Buschleute wurden bereits verhaftet,<br />

nachdem Fleisch in ihrer Gemeinde<br />

gefunden wurde. Es wurde noch keine<br />

Anklage erhoben. Andere Berichte<br />

besagen, daß auch Soldaten und paramilitärische<br />

Polizei in dem Reservat<br />

stationiert wurden. Ein Mann der<br />

Buschleute im CKGR sagte: „Seit den<br />

Verhaftungen hat sich das Leben der<br />

Buschleute stark verändert. Die Regierung<br />

hat bewaffnete Streitkräfte<br />

geschickt um uns einzuschüchtern<br />

und um unser Leben schwer zu machen.<br />

Wir sind auf die natürlichen<br />

Ressourcen der CKGR für Nahrung<br />

angewiesen. Wie sollen wir überleben,<br />

wenn wir nicht jagen dürfen?”<br />

Survival Internationals Direktor Ste-<br />

"Warum muß ich umziehen?<br />

Ich bin hier geboren. Hier<br />

liegt mein Vater begraben."<br />

Aussage eines Buschmanns<br />

Survival International<br />

Survival ist die einzige Organisation, die ausschließlich<br />

der Arbeit für die Rechte indigener<br />

Völker weltweit gewidmet ist. Sie arbeiten mit<br />

Hunderten von indigenen Gemeinschaften und<br />

Organisationen. Die Organisation wird fast ausschließlich<br />

durch private Spenden und einige<br />

Stiftungen gefördert. Sie nehmen kein Geld von<br />

nationalen Regierungen, weil diese am häufigsten<br />

die Rechte indigener Völker verletzen. Auch<br />

von Unternehmen nehmen sie kein Geld an,<br />

wenn sie an Menschenrechtsverletzungen an<br />

indigenen Völkern direkt oder indirekt beteiligt<br />

sein könnten.<br />

Survival International ist Träger des Alternativen<br />

Nobelpreises.<br />

Kontakt zur deutschen Sektion:<br />

Survival Deutschland<br />

Haus der Demokratie und Menschenrechte<br />

Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin<br />

Tel.: 030 72 29 31 08, Fax: 030 72 29 73 22<br />

E-Mail: info@survivalinternational.de<br />

22<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


phen Corry sagt heute: „Die Berichte<br />

über das Lager der Sicherheitskräfte<br />

in der Nähe von Metsiamenong sind<br />

äußerst besorgniserregend. Es ist ein<br />

klarer Versuch, die Buschleute einzuschüchtern<br />

und ihre Menschenrechte<br />

zu untergraben, welche sie sich so<br />

hart erkämpft haben. Es wird nicht<br />

gelingen.”<br />

Ein Buschmann fragt: „Warum muß<br />

ich umziehen? Warum verfolgt die Regierung<br />

in Botswana die Buschleute?<br />

Ich bin hier geboren und war noch nie<br />

lange fort. Dies ist mein Geburtsrecht,<br />

hier an dem Ort, an dem der Körper<br />

meines Vaters im Sand begraben<br />

liegt.“ ■<br />

Sofern nicht anders vermerkt: Sämtliche<br />

Fotos dieses Artikels © Survival International<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Politik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 23


Wissenschaft<br />

Die Menschen konnten sich einst<br />

Sonnenfinsternisse nicht erklären.<br />

Die Priester wußten Bescheid. Im<br />

Buch "Pharao" von Bolesław Prus<br />

mißbraucht der Priester Heriot sein<br />

Wissen zur Sonnenfinsternis, um einen<br />

vorbereiteten Aufstand niederzuschmettern.<br />

Wie wirkt sich aber eine Sonnenfinsternis<br />

auf unsere Erde aus? Hier<br />

gibt es Zusammenhänge im Bereich<br />

des Mondkernschattens und der<br />

Erde, die noch wissenschaftlich offene<br />

Fragen haben.<br />

Noch sind einige Zusammenhänge<br />

nicht geklärt – aber durchaus von<br />

Wissenschaftlern erkannt. Das rief<br />

nun wieder die Gegenmeinung der<br />

konservativen Richtung hervor. Dazu<br />

einige Gedanken.<br />

Zwei Seiten einer Sonnenfinsternis<br />

Die Schönheit und vor allem die Faszination,<br />

die von einer Sonnenfinsternis<br />

ausgeht – sind die eine Seite. Im Blog<br />

„Geheimnisvolle Sonnenkorona“<br />

wurden dazu Bilder gezeigt. Man findet<br />

häufig solche Falschfarbenfotos.<br />

Sie sind gut in der Lage, Hervorhebungen<br />

besser als „Normalos“ wirken<br />

zu lassen.<br />

In einem Fernsehbeitrag wurde<br />

auch die Meinung eines Wissenschaftlers<br />

mit Beispielen veröffentlicht,<br />

die eine „dunkle“ Seite der<br />

Schönheit zeigen. Dort, wo der Kernschatten<br />

des Mondes z. B. über Grabengebiete<br />

gleitet, kann es infolge<br />

der anstehenden Kräfte zu Erdbeben<br />

kommen, Bild 1.<br />

Natürlich wurden auch Gegenmeinungen<br />

veröffentlicht. Prof. Amos Nur<br />

(Stanford University) entdeckte, daß<br />

an einer geologischen Bruchlinie Erdbeben<br />

in Serie auftreten können.<br />

In der angegebenen Fernsehsendung<br />

von XXP wurde Prof. Nur von der<br />

BBC persönlich und als Pionier der<br />

Erdbebenforschung vorgestellt. Mir<br />

ist das deshalb so gut in Erinnerung,<br />

weil es die Schulwissenschaft war, die<br />

im Vorfeld seine Forschungen (Serie<br />

von Erdbeben) als Nonsens (Erdbeben<br />

folgen keinen Mustern) abgetan hatte.<br />

Im Kernschatten der Sonnenfinsternis<br />

erreichen die wirksamen Kräfte<br />

ein Maximum auf die Springtide,<br />

weil sie gleichgerichtet sind, Bild 1. Ob<br />

sie Wirkung zeigen oder nicht, hängt<br />

von den Bedingungen auf der Erde ab.<br />

Es kann auch Randgebiete treffen,<br />

wie Bild 3 zeigt.<br />

Da diese Kräfte – Springtide – ja<br />

nicht nur auf das Wasser wirken, sondern<br />

auch auf das Land, können<br />

sie natürlich durchaus in einem<br />

Grabengebiet Sperren lösen, die<br />

in Folge in den nächsten Tagen ein<br />

Erdbeben auslösen können – und<br />

das belegte Prof. Nur.<br />

Mit diesem Fakt kann man natürlich<br />

im Nachhinein weiter Sonnenfinsternisse<br />

erfolgreich untersuchen.<br />

Was aber noch wichtiger<br />

ist nach dieser Auswertung: Man<br />

kann gezielte Prognosen für zukünftige<br />

Sonnenfinsternisse stellen<br />

und damit Leben retten, indem<br />

man die Menschen in betroffenen<br />

Gebieten evakuiert. Es bleibt aber:<br />

Die abschätzbaren Folgen können<br />

eintreten, müssen es aber nicht.<br />

Der Mond zur Fokussierung?<br />

Vom Museumsbesuch wissen wir,<br />

daß früher im Handwerk Kerzen<br />

und wassergefüllte Kugeln eine<br />

Beleuchtungseinheit bildeten, um<br />

das Licht gut zu verteilen. Ferner<br />

ist bekannt, daß man mit Glasprismen<br />

das Licht (sehr hohe Frequenzen,<br />

um 10 16 Hz, Licht-Wellen) aufspalten<br />

kann: Farbspektrum. Was<br />

meist kaum noch bekannt ist, daß<br />

man mit Wachsprismen Hochfrequenzen<br />

(um 10 7 Hz, Kurz-Welle)<br />

vergleichsweise auch aufspalten<br />

kann.<br />

Zum besseren Verständnis gibt<br />

Tafel 1 einen Auszug aus einer Frequenztabelle<br />

mit Anwendungen.<br />

Die Sonne strahlt ein breites<br />

Frequenzspektrum aus, wobei der<br />

Mond evtl. als Linse wirkt und ein<br />

schmales Band so fokussiert, daß<br />

es bestimmte Wirkungen auf verschiedene<br />

Objekte auf der Erde<br />

ausüben kann. Hierzu gibt es Beobachtungen<br />

und erste Erkenntnisse.<br />

Noch tiefere Frequenzen aus<br />

dem sehr breiten Sonnenspektrum<br />

treffen auch auf dem Mond ein<br />

bzw. an seiner Oberfläche vorbei.<br />

Gedanke: Die Sonnenstrahlung,<br />

Energiewellen könnten vom Mond<br />

leicht fokussiert werden – und auf<br />

der Erde gebündelt, konzentriert<br />

auftreffen und im „Kernschattenbereich“<br />

- aber auch am Rand<br />

- besondere Effekte hervorrufen.<br />

Der Mondschatten hat gut 3000<br />

km/h bei einem Durchmesser von<br />

um 1000 km, je nach Sonnenfinsternis.<br />

1<br />

Dabei sollten wir beachten, daß<br />

sich Mond und Erde bewegen<br />

und entstehende Interferenzen<br />

zusätzlich die Problematik erhöhen,<br />

das auslösende Moment sein könnten.<br />

Besonders der sich wenig bewegende<br />

Mond kann die durchgehenden<br />

Sonnenstrahlen aufgrund<br />

seines Innenlebens auch<br />

„verschieben“, zu Interferenzen<br />

führen, die auf<br />

der Erde bestimmte<br />

Wirkungen hervorrufen<br />

können.<br />

Das Pendel<br />

und die Sonnenfinsternis<br />

Wir wissen, daß<br />

sich die Erde dreht,<br />

scheinbar dreht sich<br />

aber der Himmel um die<br />

Erde. Mit einem Pendel –<br />

einer Kugelmasse (einige 10<br />

kg, außen oft Messing) an einem<br />

langen Draht (einige 10 m) – läßt sich<br />

diese Erdrotation seit der Erfindung<br />

des Physikers Jean Bernard Léon<br />

Foucault 1851 im Pariser Pantheon<br />

(67 m, 28 kg) verdeutlichen. Der Charron-Ring<br />

stabilisiert die Pendelaus-<br />

1 Das Phänomen der Lichtbeugung durch Gravitationslinsen werden wir demnächst in <strong>Matrix3000</strong> behandeln.<br />

24<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Wissenschaft<br />

Klaus Deistung<br />

Sonnenfinsternis<br />

– Angst vor der Katastrophe?<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 25


Wissenschaft<br />

Totale Sonnenfinsternis vom 29. März<br />

2006 beobachtet vom geostationären<br />

Satelliten MSG. Der Mondschatten liegt<br />

über der wolkenfreien Sahara. Erzeugt<br />

wurde das Bild durch ein von Moments<br />

from Space entwickeltes Verfahren.<br />

Bild: moments-from-space.com<br />

Tafel 1: Frequenz, bzw. Wellenlänge und ihre<br />

Anwendung, Auszug<br />

Bild 1: Sonnen-/Mondfinsternis<br />

und Wirkkräfte<br />

(Bitte beachten, daß es sich beim Infraschall<br />

und den Tonfrequenzen um Schallwellen, also<br />

mechanische Wellen, bei den sonstigen Frequenzbereichen<br />

jedoch um elektromagnetische<br />

Wellen handelt. Anm. d. Red.)<br />

26<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Wissenschaft<br />

lenkungen. Die wirksame Kraft heißt<br />

Corioliskraft. Bild 2 zeigt den prinzipiellen<br />

Aufbau des Foucault-Pendels.<br />

Und nun passierte es, daß durch die<br />

Kräfte im Schattenbereich der Sonnenfinsternis<br />

dieses Pendel mehr oder<br />

weniger von seiner normalen Anzeige<br />

abwich. Eine niederfrequente Energie<br />

könnte das Pendel beeinflussen.<br />

Neumond, Sonnenfinsternis und<br />

Springflut sind allgemein bekannt. Es<br />

gibt aber noch mehr Wirkungsfaktoren,<br />

wie das Pendel zum Ausdruck<br />

bringt. Die Reaktionen der Wissenschaftler<br />

waren sehr verschieden.<br />

Die Kräfte im Kernschatten der<br />

Sonnenfinsternis können das Phänomen<br />

mit dem „Verrücktspielen“ des<br />

Pendels auf der Erde mehr oder weniger<br />

hervorrufen. Es ist ja eine Kraft, die<br />

von Mauern nicht aufgehalten wird. Ein<br />

Faradayscher Käfig könnte hier den<br />

evtl. Einfluß elektromagnetischer Wellen<br />

weitestgehend ausschließen. Der<br />

Stahldraht, an dem das Pendel hängt<br />

– ginge es um elektromagnetischen<br />

Wellen – ist je nach Länge eine unterschiedlich<br />

abgestimmte Stab-Antenne.<br />

Die literarisch auch mehrfach erwähnten<br />

„...abrupten meteorologischen<br />

Änderungen beim Ein- und<br />

Austritt aus der Verfinsterung“ - wie<br />

können sie sich so gravierend in einem<br />

geschlossenen Raum auswirken? Wie<br />

groß sind die Parameter dieser Änderungen?<br />

Ob Antenne oder abrupte<br />

meteorologischen Änderungen oder...<br />

– der Wirkungsmechanismus auf die<br />

Abweichung muß und wird geklärt<br />

werden, selbst wenn es noch Jahre<br />

dauern kann.<br />

Der Stein des Anstoßes<br />

Die Sonnenfinsternis vom 30. Juni 1954<br />

war etwas Außergewöhnliches. Der Nobelpreisträger<br />

M. Allais berichtet davon<br />

in seinem Artikel für die englische<br />

„Aero/Space Engeneering“: „Eine außergewöhnliche<br />

Störung des Pendels<br />

wurde während der totalen Sonnenfinsternis<br />

am 30. Juni 1954 beobachtet, die<br />

nicht als Folge einer zufälligen Störung<br />

angesehen werden kann. Ebensowenig<br />

ist sie das Produkt eines indirekten Einflusses<br />

bekannter Faktoren wie Temperatur,<br />

Druck, Magnetismus etc. Und<br />

schließlich kann der Effekt auch nicht<br />

mit einer periodischen Gezeitenwirkung<br />

erklärt werden."<br />

„Sicherheitshalber“ hat man Prof.<br />

Allais nachgesagt, daß er ja kein Fachmann<br />

für solche Probleme ist! Er war<br />

Wirtschaftswissenschaftler, verlor<br />

aber nie den Boden zur Physik. Eine<br />

typische Reaktion von „Kollegen“.<br />

Unter www.xy44.de/arte/pendel.<br />

html heißt es: „Jüngste Messungen<br />

des Instituts für Gravitationsforschung<br />

fanden eine abrupte Änderung dieses<br />

Schwingungswinkels während der<br />

letzten Sonnenfinsternis im September<br />

2006. Die Ursache ist unter Wissenschaftlern<br />

umstritten.“<br />

Bild der Wissenschaft brachte 1999<br />

Beiträge dazu. Dr. Wild beschreibt es<br />

in „Unerklärbare Effekte“, wobei ein<br />

Torsionspendel auch bei einer Mondfinsternis<br />

reagierte. Das paßt nun<br />

so nicht zur Sonnenfinsternis – oder<br />

kann die Sonne von hinten durch die<br />

Erde auch Reaktionen auslösen?<br />

Die NASA hat 1999 umfangreiche<br />

Versuche durchgeführt – es gab kein<br />

klares Ergebnis.<br />

Umstrittene Vorzeichen<br />

von Erdbeben<br />

Eigentlich ein heikles Thema, denn<br />

die Wissenschaft kann einen Ausbruch<br />

noch nicht vorhersagen.<br />

Hier gibt es einen japanischen Forscher,<br />

der viele Anzeichen aus dem<br />

Volkswissen zusammentrug.<br />

Das erinnerte mich wiederum an<br />

den Vulkan Mount St. Helens, denn<br />

hier wurde schulwissenschaftlich ein<br />

Zentralausbruch erwartet. Es gab aber<br />

einen Forscher, der hatte in der Sowjetunion<br />

einen Seitenausbruch studiert<br />

und hier mit in die Vorbereitung konkret<br />

eingebracht – man hörte ihn nicht<br />

weiter an, er blieb Außenseiter – leider<br />

hatte er Recht behalten – und der<br />

Schaden war im Juli 2007 groß! 2<br />

Erdbeben setzt Zeichen am Himmel:<br />

Erdbebenlichter.<br />

Seit gut zwei Jahren hat man<br />

neue Effekte von Erdbeben wissenschaftlich<br />

entdeckt. Bekannt waren<br />

sie in einigen Erdbebengebieten<br />

schon, selbst in antiken Schriften fand<br />

man Hinweise – es waren aber für die<br />

Wissenschaft lange Zeit nur so etwas<br />

wie Monsterwellen auf dem Meer<br />

oder Kobolde... (farbige elektrische<br />

Entladungen über Gewittern bis in<br />

100 km Höhe). Und wie immer – etwas<br />

Neues muß sich erst gegen veraltete<br />

Meinungen durchsetzen.<br />

Für einige ist aber HAARP an allem<br />

schuld. Worum geht es? Um sogenannte<br />

nicht-seismische Lichtphänomene,<br />

die von den Anwohnern vor,<br />

während und nach dem Beben zu jeglichen<br />

Tag- und Nachtzeiten gesichtet<br />

worden waren. Innere Aktivitäten in<br />

der Erde setzten verstärkt Gase frei<br />

und/oder ionisieren die Luft. Dazu<br />

gibt es eine Studie des Goddard Space<br />

Flight Center der NASA.<br />

Die Ionosphäre wird mit Einsetzen<br />

von Beben stark mit Elektronen aufgeladen,<br />

was auch vom Satelliten aus<br />

beobachtet werden kann.<br />

Dimitar Ouzounov und sein Team<br />

vom Goddard Space Flight Center der<br />

NASA berichten u. a. darüber, daß sich<br />

die Datengrundlage für eine Untersuchung<br />

von Erdbebenlichtern durch den<br />

Einsatz von atmosphärischen Meßgeräten<br />

und die Satellitenüberwachung<br />

erheblich verbessert hat.<br />

Solche Erdbebenlichter können in<br />

Zukunft in bestimmten Regionen die<br />

Erdbebenvoraussagen mit verbessern.<br />

Die Bevölkerung ist über die verschiedenen<br />

Erscheinungen aufzuklären.<br />

Die Lichterscheinungen über dem<br />

Boden und am Himmel - sogenannte<br />

„Erdbeben-Lichter“ – teilt man in zwei<br />

grundsätzliche Erscheinungen ein:<br />

○ wie Nordlichter oder Flammen in<br />

Form von hellen Kugeln oder Blitzen<br />

– keine UFOs.<br />

Weitere Erscheinungen sind:<br />

○ starke Ionisation der Luft über Epizentren<br />

von Erdbeben<br />

○ signifikanter Anstieg von ultratieffrequenten<br />

Radiosignalen,<br />

○ Funkwellen im ELF-Bereich, sie können<br />

von HAARP stammen – aber aus der<br />

Natur auch, wie Messungen belegen.<br />

Jedenfalls wird hier ernsthaft geforscht,<br />

um einen weiteren Faktor zu<br />

untersuchen, der bei der zeitlichen<br />

Voraussage von Beben helfen kann.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Es ist oft so, daß manche (älteren)<br />

Kollegen konservativ eingestellt sind<br />

Bild 2:<br />

Prinzipieller<br />

Aufbau eines<br />

Foucault-<br />

Pendels<br />

2 Mehr Zusammenhänge zwischen Sonne und Vulkanismus im <strong>Matrix3000</strong>-Sonderheft <strong>2012</strong><br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 27


Wissenschaft<br />

und auch dafür sorgen, daß bestimmte<br />

neue Gedanken von mehreren Wissenschaftlern<br />

abgelehnt werden. Dazu<br />

schrieb Ernst-Peter Fischer in der Welt<br />

einen Beitrag, in dem er sich auf Max<br />

Planck bezog.<br />

Man kann aber auch feststellen, daß<br />

die „alte Reihe“ mit dafür sorgt, daß ihre<br />

„veralteten“ Gedanken zumindest nicht<br />

(gleich) aussterben. So werden von einigen<br />

Forschern sogar Umwelteinflüsse<br />

mit ins Gespräch gebracht – der Zufall<br />

mit der Sonnenfinsternis wäre zu groß!<br />

Außerdem möchte man Klarheit schaffen,<br />

ob Einsteins Gravitationstheorie modifiziert<br />

werden muß oder nicht.<br />

Wie weit die Sonnenstrahlung (Aktivität)<br />

dabei eine Rolle spielt,<br />

scheint auch noch ungeklärt.<br />

Nach einem Bericht des Deutschlandfunks<br />

reagieren nachweislich nicht alle<br />

Pendel gleich. Der Effekt ist aber oft auch<br />

sehr deutlich. Das läßt auf eine Resonanz<br />

in Abhängigkeit der Baugröße schließen.<br />

Daraus ergibt sich eigentlich eine Aufgabe:<br />

Man muß die Pendelstationen, ihre<br />

Konstruktion, möglichst viele Parameter<br />

und ihre „Fehlanzeigen“ gegenüberstellen,<br />

statistisch auswerten, um Zusammenhänge<br />

herauszufinden. Es sind drei<br />

Himmelskörper am Problem beteiligt,<br />

und es fällt auf, daß die „normale“ Sonne<br />

keine Pendelprobleme auslöst. Dem<br />

Schluß – wie schon angedeutet – daß der<br />

Mond eine entscheidende Rolle bei der<br />

Umsetzung von Sonnenenergieanteilen<br />

spielt, muß nachgegangen werden. Fragen,<br />

die eine Rolle spielen, könnten sein:<br />

○ Wie sieht die Erde unter dem Pendel<br />

aus, Bodenschätze, Wasser...?<br />

○ Ist der Mond in seiner Stellung konstant<br />

– oder verändert er sich auch (etwa durch<br />

geringe Eigendrehung)?<br />

○ Welche Sonnenstrahlung herrscht zum<br />

Zeitpunkt der Finsternis?<br />

○ Läßt sich diese Strahlung im Kernschatten<br />

von einem Flugzeug oder<br />

Satelliten aus messen?<br />

○ Wie sind Sonnen-und Sonnenflekkenaktivität?<br />

○ Wie waren die Effekte bei anderen<br />

Sonnenfinsternissen...?<br />

Die nächste Sonnenfinsternis<br />

Die nächste totale Sonnenfinsternis<br />

wird am 13. 11. <strong>2012</strong> stattfinden. Sie<br />

ist vorrangig über dem Gebiet des Pazifischen<br />

Ozeans zu sehen, kann aber<br />

auch an der Nordküste Australiens<br />

und Neuseelands beobachtet werden.<br />

Bild 3: Zusammenhang zwischen Sonnenfinsternissen<br />

und Erdbeben<br />

Wenn hier eine systematische Forschung<br />

rückwirkend einsetzt, werden<br />

sich weitere Fragen, aber auch<br />

zumindest Teillösungen ergeben. Da<br />

sich die Neutrinostrahlung laut Prof.<br />

Meyl nur auf die Erde konzentriert,<br />

halte ich das nicht für relevant. 3 Nach<br />

den angegebenen Quellen müßte sie<br />

auch auf andere Planeten und Monde<br />

wirken – aber dazu gibt es keine<br />

Aussagen.<br />

Fazit<br />

Sonnenfinsternisse – seit Jahrtausenden<br />

bekannt, bewertet, berechnet, als<br />

Himmelserscheinungen mißbraucht,<br />

um Menschen in Abhängigkeit zu führen<br />

– haben weder ihre Faszination<br />

noch unbekannte Faktoren verloren.<br />

Die Schulwissenschaft streitet, wobei<br />

konservative Kräfte eher versuchen,<br />

(noch) unerklärliche Effekte wegzuerklären,<br />

und andere suchen auch ernsthaft<br />

nach Lösungen. Sie sind wahrscheinlich<br />

breiter angelegt zu suchen,<br />

als man es gedacht hat.<br />

Und so zeigt sich immer wieder<br />

einmal, daß scheinbar geklärte<br />

Probleme unter neuen Gesichtspunkten<br />

weitere Forschungsgebiete<br />

aufreißen. Da nach bisherigen Feststellungen<br />

die unterschiedlichen Pendel<br />

auch unterschiedlich reagieren,<br />

müßte hier mit der Gegenüberstellung<br />

der Pendel und ihren Besonderheiten<br />

begonnen werden. In Laborversuchen<br />

könnte auch mit kleineren Pendeln und<br />

verschiedenen Energien höherer Frequenzen<br />

evtl. eine Einflußmöglichkeit<br />

gefunden werden.<br />

Der meßtechnische Fortschritt läßt<br />

auf der einen Seite Probleme „verschwinden“<br />

und auf der anderen Seite<br />

zunächst unerklärlich neue „entstehen“<br />

- und die Wissenschaft hat immer<br />

etwas zu tun.<br />

Der Forscher Joe Kirshving sagte in<br />

„Welt der Wunder“: „Stimmt die Theorie<br />

nicht mit den Daten überein, dann<br />

ändere die Theorie!“ ■<br />

Literaturverzeichnis<br />

Liefke, C.: Geheimnisvolle Sonnenkorona.<br />

KosmoLogs ab 24.01.2010<br />

http://www.kosmologs.de/kosmo/blog/<br />

astronomers-do-it-at-night/abenteuerforschung/2010-01-24/geheimnisvollesonnenkorona<br />

Erdbeben - Der Domino-Effekt. BBC<br />

Dokumentation, XXP, Sendung vom 29.12.2004<br />

Sonnenfinsternis 99. bild der wissenschaft 1999<br />

mit 13 Themen u. a.: Das Pendel des Monsieur<br />

Allais<br />

http://www.wissenschaft.de/wis sportal_static/<br />

sofi99/themen/sofi_0.html<br />

Dr. H. Wild: Was ist Raumenergie? Unerklärbare<br />

Effekte.<br />

http://www.safeswiss.ch/Literatur/<br />

WasIstRaumenergie.pdf<br />

Fischer, E.-P.: Neue Theorien setzen sich spät<br />

durch - mit dem Tod bisheriger Meinungsführer<br />

von Ernst-Peter Fischer - welt.de 06.02.2006<br />

http://www.welt.de/data/2006/02/06/841609.html<br />

Krauter, R.: Pendel spielen im Dunkeln verrückt.<br />

DLF, 01.02.2005 http://www.dradio.de/dlf/<br />

sendungen/einsteins-erben/344536/<br />

Welt der Wunder. Sendung am 27.07.2003<br />

28<br />

3 Es gibt andere Forscher, die anders als Prof. Meyl argumentieren, aber dennoch die Neutrinostrahlung für die Sonneneinflüsse auf die Erde verantwortlich<br />

machen. Mehr dazu in Fosar/Bludorf: Welt am Limit, Peiting 2011.<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


4. Aufl age<br />

Jonathan May<br />

Die Macht, Bd.1<br />

€ 23,90 (D) € 24,60 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539069-2<br />

Hardcover<br />

Macht I<br />

– BRD- GmbH Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung<br />

Wer hat Einfluß? Natürlich eine Verschwörung, Informationen und Informanten, Der<br />

Geheimkult CIA, Das Milliarden Unternehmen – CIA, Schreibtischtäter, Weltbank<br />

und Verbrechen, Politiker und Banker, Soros- ein Mann aus Rothschilds Gnaden?<br />

Bundeswehr in deutschen Haftanstalten, Verhinderung der Öffentlichkeit, Die Logik<br />

der Vernichtung, Psychologische Kriegsführung, CIA – eine terroristische Organisation,<br />

Wer oder was ist die RAF, StellungsNAMEN, Wer nur eine Minute Macht hat,<br />

Von Terroristen und Staatsschutz, Das Haus Europa oder Jalta, Und das Sterben<br />

geht weiter, Die Hintermänner, … wo steh ich?<br />

© Miyuki Shishido & Hans Schremmer<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 <strong>70</strong> 91


Quantessenz<br />

Erste Quantenverschränkung<br />

über große Distanzen<br />

gelungen<br />

Wissenschaftlern des Max-Planck-<br />

Instituts in Garching ist es erstmals<br />

gelungen, zwei Atome über größere<br />

Distanzen miteinander zu verschränken.<br />

Dabei handelt es sich um einen<br />

Effekt, der ursprünglich auf ein Gedankenexperiment<br />

zurückgeht, das<br />

sogenannte Einstein-Podolsky-Rosen-<br />

Paradox (EPR): Zwei Materieteilchen,<br />

die irgendwann einmal zusammen<br />

waren und korrespondierende Eigenschaften<br />

hatten, bleiben auf ewig miteinander<br />

verschränkt – unabhängig<br />

von Raum und Zeit. Der Nachweis des<br />

Effekts im Labor war französischen<br />

Wissenschaftlern bereits in den achtziger<br />

Jahren gelungen, allerdings nur<br />

auf ganz kurze Distanzen, innerhalb<br />

der Versuchsanordnung im Labor.<br />

Die Forscher des Max-Planck-Instituts<br />

konnten jetzt zwei verschränkte Atome<br />

erzeugen, die sich in unterschiedlichen<br />

Laboren, auf einander gegenüberliegenden<br />

Straßenseiten,<br />

befanden. So banal dies<br />

klingt, der Aufwand dazu<br />

war immens und umfaßte<br />

auf beiden Seiten eine<br />

Unmenge an Lasern,<br />

optischen Bauteilen und<br />

anderem Equipment. Zunächst<br />

wurde in beiden<br />

Laboren je ein Atom in<br />

einer „optischen Falle“<br />

eingefangen, aus der es nicht entweichen<br />

konnte. Dann wurde mit Hilfe eines<br />

Lasers ein Lichtteilchen (Photon)<br />

von Atom A zu Atom B geschickt, das<br />

den momentanen Zustand von A auf<br />

B übertrug. Dadurch wurde die Verschränkung<br />

hergestellt.<br />

Auf diese Weise besteht nun zwischen<br />

den beiden Atomen A und B eine außerordentlich<br />

sichere und stabile<br />

drahtlose Kommunikationsleitung.<br />

Jede Veränderung des Zustandes von<br />

A wird durch B ohne jede Zeitverzögerung<br />

nachvollzogen. Es findet kein<br />

Informationstransfer innerhalb von<br />

Raum und Zeit statt, so daß auch die<br />

Bild: Max-Planck-Institut<br />

Lichtgeschwindigkeit als Grenze keine<br />

Rolle spielt. Prinzipiell könnte man<br />

die Kommunikationsleitung sogar auf<br />

ganze Netzwerke erweitern, indem<br />

man den Zustand von Atom B an ein<br />

drittes Atom C weiterleitet etc.<br />

Verschränkte Atome werden in der<br />

Zukunft eine bedeutende Rolle spielen<br />

bei der Konstruktion abhör- und hakkersicherer<br />

Datenleitungen. Im Fall<br />

einer Datenverbindung zwischen zwei<br />

verschränkten Teilchen würde jede<br />

Manipulation der Datenübertragung<br />

beim Sender und Empfänger sofort<br />

bemerkt werden, und die Kommunikation<br />

würde sofort zusammenbrechen.<br />

30<br />

Sauerstoff auf<br />

Saturnmond gefunden<br />

Die Monde der beiden Großplaneten<br />

Jupiter und Saturn erweisen sich<br />

immer mehr als vielversprechendste<br />

Kandidaten für die Suche nach<br />

Lebensspuren. Nachdem bereits auf<br />

dem Jupitermond Europa ein Ozean<br />

aus Wassereis entdeckt worden war<br />

und der Saturnmond Titan sich als<br />

der erdähnlichste Himmelskörper<br />

des Sonnensystems erwiesen hat,<br />

hat nun die NASA-Sonde Cassini auf<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

einem anderen Saturnmond, Dione,<br />

Sauerstoff entdeckt. Das bedeutet<br />

zwar noch nicht, daß die Atmosphäre<br />

auf Dione von Menschen geatmet<br />

werden könnte – der Sauerstoffdruck<br />

ist sehr gering und entspricht etwa<br />

dem in 483 Kilometern Höhe auf der<br />

Erde –, das Ergebnis ist eher in anderer<br />

Hinsicht bedeutsam. Bei uns<br />

auf der Erde ist der atmosphärische<br />

Sauerstoff nämlich in der Hauptsache<br />

ein Nebenprodukt der Photosynthese<br />

von Pflanzen und Bakterien. Freier<br />

Sauerstoff in<br />

der Atmosphäre<br />

könnte also ein<br />

Hinweis sein,<br />

daß es auf Dione<br />

Leben gibt.<br />

Allerdings sollte<br />

man mit<br />

v o r s c h n e l l e n<br />

Schlußfolgerungen<br />

vorsichtig<br />

sein, denn die<br />

B e d i n g u n g e n<br />

auf Dione sind<br />

kaum mit denen<br />

auf der Erde ver-<br />

Der Saturnmond Dione vor den<br />

berühmten Saturnringen.<br />

Bild: Cassini-Huygens/NAS/ESA/ISA<br />

gleichbar. Der<br />

Mond umkreist<br />

Saturn in einer<br />

Zone, die nahe<br />

den berühmten<br />

Saturnringen ist, und diese bestehen<br />

bekanntlich aus einer Unzahl von<br />

Materiebrocken, die aufgrund des<br />

starken Magnetfeldes von Saturn teilweise<br />

auch ionisiert sind. Die Oberfläche<br />

von Dione ist also einem ständigen<br />

Bombardement mit größeren<br />

und kleineren Objekten ausgesetzt.<br />

Wenn ionisierte Materieteilchen in<br />

Wassereis einschlagen, das auf der<br />

Oberfläche von Dione bereits nachgewiesen<br />

werden konnte, wird dadurch<br />

Wasserdampf in der Atmosphäre<br />

freigesetzt. Aufgrund der Ionisierung<br />

könnten die Materieteilchen aber<br />

auch Wassermoleküle in Sauerstoff<br />

und Wasserstoff aufspalten, so daß<br />

auch auf diese Art freier atmosphärischer<br />

Sauerstoff entstehen könnte, so<br />

die Aussage von Robert Tokar, eines<br />

Weltraumwissenschaftlers vom Los<br />

Alamos National Laboratory in New<br />

Mexico.<br />

Doch selbst wenn der Sauerstoff auf<br />

Dione noch kein Beweis für Leben<br />

ist – Dione ist aus anderen Gründen<br />

kein ernsthafter Kandidat für Leben<br />

–, so könnte es auch noch anderswo<br />

im Universum auf die gleiche Art zu<br />

einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre<br />

gekommen sein, die natürlich ein<br />

wichtiger Bestandteil lebensfreundlicher<br />

Bedingungen ist, zumindest für<br />

Leben, wie wir es kennen.


Quantessenz<br />

Mysteriöse Metallkugel<br />

vom Himmel gefallen<br />

In Namibia ist eine mysteriöse Metallkugel<br />

vom Himmel gefallen. Die<br />

rund sechs Kilogramm schwere Kugel<br />

mit einem Durchmesser von 35<br />

Zentimetern wurde im Norden des<br />

Landes in der Nähe eines Dorfes<br />

gefunden. Einige Tage zuvor hatten<br />

die Bewohner den Lärm mehrerer<br />

Explosionen gehört. Die zweifellos<br />

künstlich hergestellte Kugel ist innen<br />

hohl und trägt keinerlei Beschriftungen,<br />

die einen Hinweis auf den Besitzer<br />

geben könnte. Der Verdacht,<br />

es könne sich um Weltraumschrott<br />

handeln, ließ sich bis jetzt nicht bestätigen,<br />

da das Objekt zur Zeit seiner<br />

Entdeckung keinem bekannten abgestürzten<br />

Satelliten oder sonstigen<br />

Weltraumfahrzeug zugeordnet werden<br />

konnte. Die Behörden Namibias<br />

haben zur Klärung des mysteriösen<br />

Vorfalls die Mithilfe der NASA sowie<br />

der europäischen Weltraumagentur<br />

ESA angefordert.<br />

Diese über 1000 Jahre alten Wandmalereien<br />

gehören zum bislang ältesten bekannten<br />

Maya-Kalender<br />

(Bild: dapd)<br />

Mayas sagten<br />

definitiv keinen<br />

Weltuntergang voraus<br />

Bild: AFP<br />

Jetzt ist es beweisbar: Im Dezember<br />

dieses Jahres wird zwar ein<br />

bedeutender Zyklus des Maya-<br />

Kalenders enden, was möglicherweise<br />

auch mit großen Umwälzungen<br />

auf der Erde zusammenhängen kann.<br />

Einen Weltuntergang am 21. 12. <strong>2012</strong><br />

haben die Mayas aber definitiv nicht<br />

vorhergesagt. Den Beweis fanden<br />

US-Archäologen ganz unvermutet in<br />

einem kürzlich ausgegrabenen Haus<br />

in der alten Mayastadt Xultún: Den<br />

bislang ältesten bekannten Maya-<br />

Kalender.<br />

Zu ihrer Überraschung stellten die<br />

Wissenschaftler fest, daß die Mauern<br />

des Hauses mit eingravierten Zeichen<br />

übersät waren. Die Inschriften sind<br />

mehr als 200 Jahre älter als die ältesten<br />

bislang entdeckten Maya-Handschriften,<br />

etwa der Dresdener Kodex,<br />

und stammen aus dem neunten Jahrhundert.<br />

Die meisten der Inschriften<br />

stellen Berechnungen unterschiedlicher<br />

kalendarischer Zyklen der Maya<br />

dar. Diese Berechnungen weisen<br />

jedoch noch Tausende, wenn nicht<br />

Millionen von Jahren in die Zukunft.<br />

Das ominöse Datum des 21. 12. <strong>2012</strong><br />

– nach unserer Kalenderzählung – ist<br />

für die Mayas das Ende des 13. Baktun,<br />

eines Zyklus von knapp 400 Jahren.<br />

Da der rituelle Maya-Kalender<br />

Tzolkin gerade 13 Zyklen (à 20 Tage)<br />

umfaßt und als fraktaler Kalender<br />

auch auf anderen Zeitskalen angewendet<br />

werden kann, glaubten viele<br />

Menschen (unserer Zeit), nach 13<br />

Baktuns, also knapp 5200 Jahre nach<br />

dem Beginn der Kalenderaufzeichnungen<br />

der Mayas, würde das Ende<br />

der Welt kommen. Die Kalenderinschriften<br />

in Xultún umfassen jedoch<br />

auch noch Daten bis zum 17. Baktun,<br />

was von uns aus gesehen noch über<br />

1500 Jahre in der Zukunft liegt. Für<br />

die Mayas beginnt also im Dezember<br />

dieses Jahres lediglich ein neuer Kalenderzyklus,<br />

genau wie für uns vor<br />

kurzem ein neues Jahrtausend begonnen<br />

hat.<br />

Der Archäologe William Saturno<br />

erklärte dazu, die Suche nach<br />

Hinweisen auf eine bevorstehende<br />

Apokalypse sei im Grunde ein<br />

typisches Merkmal unserer europäisch-christlichen<br />

Kultur. Die Mayas<br />

hätten eine vollkommen andere Geisteshaltung<br />

gehabt. Mit ihren Kalenderberechnungen<br />

hätten sie eher<br />

nach Beweisen dafür gesucht, wie<br />

lange noch auf der Welt alles so bleibt,<br />

wie es ist.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 31


Wissenschaft<br />

Wie<br />

„ Der Satz "Ich denke im<br />

Gehirn" ist nicht haltbar.„<br />

Geht man zurück zu den frühesten Hinweisen in der<br />

westlichen Kultur über das Denken, so können wir<br />

bei Platon in Timaios lesen: Etwas mit dem Experiment<br />

zu erkennen, heißt den Unterschied zwischen daimónion<br />

und dem Menschen zu verkennen. Nur das daimónion<br />

hat Einsicht, der Mensch kann nichts vollbringen.<br />

Wie ich zeige, steckt hinter diesem geheimnisvollen Zitat<br />

folgende Aussage, die ich ausgiebig erkläre: Einsicht<br />

ist dort, wo das diskursive Denken nicht hingelangt. Sie<br />

kommt in einer Mischung aus mir Bekanntem und Unbekanntem<br />

zustande, auf die mein intuitives Denken zurückgreift.<br />

Daraus ergibt sich die Schlußfolgerung: Gehirnforscher,<br />

die ihre Ideen über das Denken über ihr diskursives<br />

Denken erlangen, können nicht dort hingelangen, wo das<br />

intuitive Denken stattfindet. Da nützen auch keine Experimente,<br />

die empirisch durchgeführt und analysiert werden.<br />

Das wäre so, als ob man von einem Blinden erwartet, er<br />

könne damit das Sehen erforschen.<br />

Empedokles zufolge findet das Denken in der Nähe des<br />

Herzens statt. Antwort (DK 31 B105): Es ist das Blut, das<br />

in der Nähe des Herzens fließt, das denkt. Die chinesische<br />

Dao-Lehre formuliert es so: Das Gehirn ist nur ein Werkzeug<br />

des Herzens.<br />

Ähnliche Hinweise findet man in anderen traditionellen<br />

und meist ausgestorbenen Kulturen. Wenn die alten Weisen<br />

vom Denken berichten, dann meinen sie meist intuitives<br />

und nicht diskursives Denken. Es geht ihnen um den<br />

Ursprung des diskursiven Denkens, um das „Denken vor<br />

dem Denken“. Es geht ihnen um das, was Albert Einstein<br />

wie folgt ausdrückt: Die Imagination ist wichtiger als das<br />

Wissen.<br />

Ich rechtfertige in diesem Artikel, daß der Satz „Ich denke<br />

im Gehirn“ nicht haltbar ist. Sowohl der Verweis auf das<br />

„Ich“ wie aufs „Gehirn“ ist fragwürdig, und „Denken“ muß,<br />

in Anbetracht des intuitiven und diskursiven Denkens, genauer<br />

präzisiert werden. Ich sehe mich im Einklang mit<br />

Platon, Empedokles und der Dao-Lehre. Ihr können wir<br />

entnehmen, daß das intuitive Denken in der Nähe des Herzens<br />

sein Zuhause hat. Dies haben Platon und viele andere<br />

Weise in meditativer Selbstbeobachtung erfahren (Hubral,<br />

2008, 2011). Sie suchten eine Antwort auf die Frage: Wie<br />

kann ich Einsichten, aus denen neue Ideen hervorgehen,<br />

fördern? Ich werde sie liefern.<br />

Dazu gehört, daß man erkennt: Würde mein „Ich“, das<br />

sich durch das mir Bekannte definiert, denken, so könnte<br />

ich weder neue Einsichten noch Ideen erlangen. Dies<br />

gelingt nur meinem „Über-Ich“. Damit wird von mir das<br />

berühmte cogito ergo sum (ich denke also bin ich) von Descartes<br />

in Frage gestellt, denn es stellt das „Ich“ zu sehr in den<br />

Vordergrund.<br />

Ich beschreibe eine Auseinandersetzung, die zeigt, daß<br />

Imagination und Wissen im Spannungsfeld liegen.<br />

Der Newton-Hooke Konflikt<br />

Die meisten Menschen meinen, Isaac Newton sei der alleinige<br />

Schöpfer der nach ihm benannten Newtonschen<br />

Gesetze, die unser Weltbild dramatisch veränderten. Die<br />

wenigsten wissen, daß sein Freund Robert Hooke protestierte,<br />

als Newton seine Principia verfaßte, in denen er<br />

diese Gesetze publizierte.<br />

Hooke warf Newton vor, daß er darin einiges veröffentlichte,<br />

das er einer Unterredung mit ihm Jahre zuvor zu<br />

verdanken hätte und nicht ausreichend würdigte. Als Newton<br />

von Hooke’s Plagiatsvorwürfen bei der Royal Society,<br />

deren Präsident Newton damals war, hörte, was tat er?<br />

32 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Wissenschaft<br />

erlange ich<br />

neue Ideen?<br />

Aristoteles<br />

Peter Hubral<br />

<br />

EINSICHT<br />

IST DORT, WO DAS DISKURSIVE<br />

DENKEN NICHT HINGELANGT.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 33


Wissenschaft<br />

Anstatt Hooke's Beitrag zu würdigen, strich er die Verweise<br />

auf ihn aus seinem Werk und machte seinen früheren<br />

Freund zum Erzfeind.<br />

Newton sagte (Boorstin,1985): Es ist nicht fein, daß Mathematiker<br />

(wie ich), die das Geschäft zu Ende bringen,<br />

sich mit nichts zufrieden geben sollen, während diejenigen,<br />

die nur vorgeben, etwas kapiert zu haben, die Erfindung<br />

davon tragen.<br />

Es ist leicht festzustellen, wer von wem etwas abkupfert,<br />

wenn beide ihre Ideen schriftlich verfaßt haben, so<br />

daß man sie vergleichen kann. Es ist aber ganz und gar<br />

nicht einfach festzustellen, wer seine Ideen den konfusen<br />

Einsichten anderer zu verdanken hat.<br />

Ich werde nun zeigen, warum Newton die Auseinandersetzung<br />

mit Hooke gewann. Ich analysiere sie mit einem<br />

Metasystem, das auf der Dao-Lehre basiert. Es wird Lehre<br />

der drei Welten genannt.<br />

Lehre der drei Welten<br />

Die drei Welten oder Bewußtseinsebenen sind:<br />

Wu () = unzugängliche Welt = Nichtsein = oberste Welt<br />

Wuyou () = erste Natur = Zwischenwelt = Mischung aus<br />

Wu und You<br />

You () = zweite Natur = vertraute Welt = Sein = unterste Welt<br />

Die drei Welten zeigen, daß das Dasein (Wu, Wuyou,<br />

You) umfassender ist als die uns vertraute Welt (You). Es<br />

besteht aus der diesseitigen Welt (You) und der jenseitigen<br />

Welt (Wuyou, Wu). Von zentraler Bedeutung ist Wuyou,<br />

das von Laozi Dadao oder Mutter der 10.000 Dinge und von<br />

Konfuzius Taiji (Tai Chi) genannt wird.<br />

Auch habe ich die Natur zweigeteilt. Die erste Natur<br />

(Wuyou) ist die jenseitige kreative Natur (natura naturans),<br />

die dem diskursiven Denken, auf der Basis all unserer Ideen<br />

unzugänglich, aber dem intuitiven Denken zugänglich<br />

ist. Die zweite Natur (You) ist die daraus hervorgegangene<br />

diesseitige vertraute Natur, die dem diskursiven Denken<br />

zugänglich sind. Das Nichtsein (Wu) ist weder intuitiv noch<br />

diskursiv erfahrbar. Es hat aber dennoch Einfluß auf das<br />

Denken.<br />

Damit ist das Metasystem aber noch nicht ausreichend<br />

dargestellt. Dazu bedarf es der zwei folgenden Triebe, die<br />

in dialektischer Interaktion miteinander stehen:<br />

Wuwei () = natürlicher Trieb = Wirken (Wei) aus dem<br />

Nichtsein (Wu)<br />

Youwei () = gesellschaftlicher Trieb = Wirken (Wei) aus<br />

dem Sein (You).<br />

Wuwei wirkt in Wuyou. Es wird durch Nicht-Tun oder<br />

Nicht-Handeln aktiviert, was ebenfalls Wuwei genannt wird.<br />

Youwei wirkt in You. Es wird durch Tun, Streben, Kontrolle<br />

und Wille aktiviert, was ebenfalls Youwei genannt wird.<br />

Youwei wirkt Wuwei entgegen. Auf dem Höhepunkt von<br />

Wuwei wird Youwei erzeugt und umgekehrt.<br />

Die drei Welten und zwei Triebe haben Äquivalente in<br />

anderen Kulturkreisen.<br />

Altgriechische Äquivalente<br />

Wuyou = Taiji = Dadao hat mehrere Äquivalente in der griechischen<br />

Antike. Eins davon ist daimónion. Es wird oft mit<br />

„Gott“ übersetzt. Ein Äquivalent für Wuwei ist philía (Liebe)<br />

und für Youwei neíkos (Streben). Darüber berichte ich in<br />

meinen beiden Büchern und einigen Artikeln.<br />

Der kreisende Gedanke<br />

Ich betrachte nun einen fließenden und sich wandelnden<br />

Gedanken, der selbst-bewegt, selbst-steuernd und selbstorganisierend<br />

durch die drei Welten kreist (rotiert).<br />

Ist es ein neuer Gedanke, so nimmt er seinen Ursprung<br />

in Wu. Danach fließt er von Wu über Wuyou zu You und<br />

über Wuyou zurück zu Wu, usw. Das drücke ich symbolisch<br />

wie folgt aus:<br />

... Wu > Wuyou > You > Wuyou > Wu > Wuyou > You > ...<br />

Die Beziehung Wu > Wuyou > You beinhaltet: Wuyou<br />

Robert Hooke<br />

Isaac Newton<br />

Konfuzius<br />

34 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Wissenschaft<br />

übersetzt Wu zu You. Das heißt, Wuyou ist allegorisch gesprochen<br />

ein Übersetzer, der Neues aus dem intuitiv und<br />

diskursiv Unfaßbaren (Wu) ins diskursiv Faßbare (You)<br />

überträgt.<br />

Jedes Mal, wenn der Gedanke durch Wuyou passiert,<br />

wird er also mit neuer Information aus Wu gespeist. Er<br />

wird aktualisiert. Auf diese Weise entwickelt er sich in vielen<br />

Zyklen immer weiter, bis er irgendwann vom Gedächtnis<br />

in You erfaßt, analysiert und sich selbst und anderen<br />

Menschen demonstriert werden kann.<br />

Sein Kreisen ist durch zwei Denkweisen geprägt: Intuitives<br />

Denken und diskursives Denken. Das intuitive eilt<br />

dem diskursiven voraus. Das intuitive erfolgt in Wuyou<br />

und das diskursive in You. Sie wirken gegeneinander. Eine<br />

Denkweise kann nicht ohne die andere existieren. Beide<br />

wechseln sich dialektisch ab. Sie gehen nahtlos ineinander<br />

über und erzeugen einander. Beide sind unverzichtbar für<br />

die fortlaufende Entwicklung des sich stetig wandelnden<br />

Gedankens. Dieser nimmt zwei Zustände (Metamorphosen)<br />

an: Konfuse Einsicht in Wuyou und klare Idee in You.<br />

Die Einsicht ist nur intuitiv erfaßbar und somit diskursiv<br />

kaum vermittelbar, weil es sich um eine Mischung<br />

aus Bekanntem und Unbekanntem handelt. Die Idee<br />

ist hingegen diskursiv begreifbar und vermittelbar. Es gibt<br />

Menschen wie Hooke, die mehr intuitive und andere, wie<br />

Newton, die mehr diskursive Fähigkeiten haben.<br />

Die Spannung zwischen beiden Männern resultiert daraus,<br />

weil beide Triebe gegeneinander wirken. Sie ist auch<br />

im Denker im Denken vorhanden, denn sein diskursives<br />

Denken wirkt – man höre und staune – seinem intuitiven<br />

entgegen.<br />

Sein innerer Widerstand gegen eine neue konfuse<br />

Einsicht ist notwendig, um sie in die klare Idee zu transformieren<br />

und somit an You, die gesellschaftliche Welt,<br />

anzupassen. Das kostet Gehirnschmalz. Je stärker seine<br />

diskursive Fähigkeit ist, um so mehr kann sie zum Hindernis<br />

neuer Einsichten werden.<br />

Zuviel diskursives Denken strengt an und schwächt das<br />

intuitive Denken. Zuviel diskursive Aktivität erzeugt Streß.<br />

Dieser hat vielfältige Symptome: Frust, Eitelkeit, Aggressivität,<br />

Erschöpfung, Burnout, Depression, usw. Streß ist<br />

ein Hindernis, von der Schöpfung „beflügelt“ zu werden.<br />

Davon sind z.B. Schüler und Studenten betroffen, die nicht<br />

an ihrer Imagination oder ihren Einsichten, sondern am<br />

Umfang ihres diskursiv erlangten abfragbaren Wissens<br />

beurteilt werden.<br />

Einsicht ist dort, wo das diskursive Denken<br />

nicht hingelangt<br />

Daß eine neue Einsicht Mischung (Wuyou) aus bekanntem<br />

You und unbekanntem Wu ist, kann man daran erkennen,<br />

weil sie konfus ist. Wäre sie Teil von You, dann wäre sie Teil<br />

des Bekannten. Doch dann könnte sie nicht neu sein.<br />

Es ist also nicht mein „Ich“, das sich mit You identifiziert,<br />

das Neues hervorbringt, sondern Wuyou (daimónion), womit<br />

ich im intuitiven Denken innig verschmolzen bin. Ich<br />

wiederhole in anderen Worten: Nicht ich denke, sondern<br />

Wuyou. Alles in You resultiert aus Wuyou.<br />

Damit habe ich den Satz „Ich denke im Gehirn“ demontiert.<br />

Ich habe gezeigt, daß nicht „ich“ es bin, der denkt,<br />

sondern das „Über-Ich“: Mischung aus Ich (You) und Nicht-<br />

Ich (Wu), Mischung aus Sein und Nichtsein.<br />

Ich komme nun zur<br />

ersten Hälfte des<br />

Platon-Zitats: Etwas<br />

mit dem Experiment<br />

zu erkennen,<br />

heißt den Unterschied<br />

zwischen<br />

daimónion und<br />

dem Menschen zu<br />

verkennen. Den<br />

Unterschied verkennen<br />

all diejenigen,<br />

die zwischen<br />

DIE MODERNE<br />

HIRNFORSCHUNG<br />

BESTÄTIGT, DASS DER GEDANKENFLUSS<br />

AUS VIEL MEHR INAKTIVEN ALS AKTIVEN<br />

PHASEN BESTEHT. NUR IN DEN INAKTIVEN<br />

WERDEN SPONTANE EINSICHTEN GEBOREN.<br />

Wuyou (daimónion)<br />

und Mensch, der sich<br />

durch You definiert,<br />

nicht zu unterscheiden<br />

wissen.<br />

Dazu gehören nicht nur Descartes, sondern auch moderne<br />

Gehirnforscher. Zumindest habe ich bisher nicht<br />

vernommen, daß einer von ihnen erkannt hat, was ich hier<br />

berichte und was alten chinesischen und griechischen<br />

Weisen schon vor Jahrtausenden bekannt war. Sie hätten<br />

nicht akzeptiert, daß das Herz nur eine Pumpe ist, so wie<br />

es viele Gehirnforscher behaupten.<br />

Akzeptiert man, daß nicht „ich“ sondern Wuyou (daimónion)<br />

denkt, so erkennt man, daß die fundamentale Frage<br />

im Verständnis der Schöpfung nicht die von William<br />

Shakespeare ist: Sein oder Nichtsein? Sie ist vielmehr:<br />

Wie bringe ich Wu (Nichtsein) und You (Sein) in eine kreative<br />

Mischung aus beidem zusammen, so daß die Einsicht<br />

geboren wird?<br />

Was ist Wuyou? Es lohnt sich dieser Frage nachzugehen.<br />

Diese hat auch Aristoteles in seiner Metaphysik gestellt,<br />

nur mit anderen Worten: ti tò ón? - Was ist ón? Oder:<br />

Was ist daimónion? Diese Frage kann ich im Rahmen dieses<br />

Artikels auch nicht erschöpfend beantworten.<br />

Wann kommt es zur<br />

Plato<br />

neuen Einsicht?<br />

Wäre die Schöpfung auf<br />

das Sein (You) beschränkt,<br />

so wie es Charles<br />

Darwin und seine<br />

Anhänger glauben,<br />

dann könnte der<br />

Mensch keine Einsicht<br />

erlangen und auch<br />

nicht fördern. Dadurch,<br />

daß sie in Wuyou fällt, ist<br />

dies möglich. Dazu muß<br />

er sich dem Nichtsein (Wu)<br />

hinwenden. Er muß entspannen,<br />

so daß Wuwei in<br />

Wuyou wirkt.<br />

So soll z.B. Archimedes<br />

das Archimedische<br />

Prinzip in der Badewanne<br />

entdeckt haben. Gewiß<br />

werden mir einige Leser bestätigen, daß auch sie<br />

Einsichten spontan an „stillen Örtchen“ erlangten und<br />

nicht, als sie ein Problem konzentriert, also diskursiv zu<br />

lösen versuchten.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 35


Wissenschaft<br />

Je mehr der Denker Wuwei aktiviert, um so mehr Neues<br />

wird er intuitiv erfahren. Um so umfangreicher ist dann der<br />

spontane kreative Wu-Anteil in Wuyou. Je mehr er Youwei<br />

aktiviert, um so weniger kann sich die Schöpfung offenbaren.<br />

Um Wuwei zu erfahren, muß er für kurze Augenblicke<br />

inaktiv sein. Er muß abschalten.<br />

Die moderne Hirnforschung bestätigt, daß der Gedankenfluß<br />

aus viel mehr inaktiven als aktiven Phasen besteht.<br />

Nur in den inaktiven werden spontane Einsichten geboren.<br />

Sie lassen sich nicht willentlich oder diskursiv erlangen.<br />

Was spontan ist, wird erst im Nachhinein wahrgenommen.<br />

Wie schalte ich ab?<br />

Das diskursive Denken erfordert, worauf das Attribut diskursiv<br />

hinweist, Diskurse oder Dialoge. Diese sind sowohl<br />

extern wie intern. Die externen kann man unterbinden. Es<br />

ist aber nicht einfach, die internen zur Ruhe zu bringen, um<br />

damit Platz für neue Einsichten zu schaffen. Der Grund ist,<br />

weil Youwei stärker ist als Wuwei. Es schränkt die schöpferische<br />

Imagination ein. Das drückt Platon wie folgt aus:<br />

Der Körper (sóma) ist für uns ein Grab (séma). Hier ist<br />

sóma nicht Körper oder Leib, sondern eine Metapher für<br />

die „körperliche Welt“: You.<br />

Selbstverständlich sorgt auch die erste Natur dafür,<br />

daß wir abschalten, z.B. im Schlaf. Doch das gelingt<br />

ihr um so weniger, je mehr wir uns You, der zweiten<br />

Natur, zuwenden. So habe ich mir als Wissenschaftler mit<br />

meinen Problemen so manche schlaflose Nacht um die<br />

Ohren geschlagen.<br />

Um Wuwei zu aktivieren, muß man sich, besonders<br />

wenn man viel diskursiv denkt und handelt, bewußt regelmäßig<br />

entspannen. Dafür stehen uns Methoden zur Entspannung<br />

zur Verfügung, die Wuwei besonders fördern<br />

(Hubral, 2008, 2011).<br />

Der weise Salomon: Take ist easy, gentlemen!<br />

Hooke hatte zwar, so wie Newton, eine gewisse Zielvorstellung,<br />

aber er mußte von allen Annahmen, Glaubensvorstellungen<br />

und Ideologien vorübergehend loslassen,<br />

um seine Einsichten in Wuyou (daimónion) mittels Wuwei<br />

(philía) zu erlangen.<br />

Er mußte sich, auch wenn er es nicht bewußt wahrnahm,<br />

in Zustände versetzen, die Sir Karl Popper wie folgt<br />

bezeichnet: Wir sind dann mit der Realität in Kontakt, wenn<br />

wir alle Theorie vergessen. Was Popper „Realität“ nennt,<br />

bezeichne ich mit Wuyou.<br />

Hätten Newton und Hooke in der Zeit des weisen Salomon<br />

gelebt, so hätte dieser, sofern er so weise war wie<br />

man es ihm unterstellt, sie gewiß überzeugt: Keiner von<br />

euch ist der Urheber der von euch geäußerten subjektiven<br />

Einsichten und daraus resultierenden objektiven Erkenntnisse.<br />

Wuyou ist es! So take it easy gentlemen! Doch wer<br />

möchte derartige weise Worte schon hören?<br />

Das Gesellschaftliche ist uns wichtiger<br />

als das Persönliche<br />

Den Mitgliedern der Royal Society fehlte die salomonische<br />

Weisheit. Sie fällten ihr Urteil zugunsten von Newton. Mark<br />

Twain lieferte eine Erklärung: Menschen mit neuen Einsichten<br />

werden solange für verrückt gehalten, bis ihre Ideen<br />

von anderen akzeptiert sind.<br />

Wir alle schränken uns gesellschaftlich ein, so wie es<br />

Einstein ausdrückt: Wenige sind fähig, ihre Meinung frei<br />

auszudrücken, die sich von ihrem Umfeld abgrenzt. Die<br />

meisten sind sogar unfähig, ihre eigenen Schlußfolgerungen<br />

zu erlangen. Die Einschränkung resultiert aus dem<br />

Streben nach Zusammengehörigkeit, Sicherheit und gesellschaftlicher<br />

Anerkennung. Sie wirken der Schöpfung<br />

entgegen. So plappern wir vieles nach, was andere, besonders<br />

Menschen mit Rang und Namen, behaupten, wie z.B.:<br />

„Ich denke im Gehirn“.<br />

Ich habe gezeigt, daß die Aussage zu egozentrisch ist,<br />

liegt doch das schöpferische Zentrum ist nicht in You, sondern<br />

in Wuyou zwischen Sein (You) und Nichtsein (Wu).<br />

Wer dies erkennt, wird das „Wunder der Schöpfung“ um<br />

so mehr respektieren. ■<br />

Literatur:<br />

Boorstin, D.J. [1985] The Discoverers, Vintage Books<br />

Hubral, P. [2009] Dao-Meister Platon. Longtai Verlag<br />

Hubral, P. [2011] Mit Wuwei zum Dao. Lotus Verlag<br />

Dr. Peter Hubral ist Professor i.R. für Geophysik, Philosoph und Taiji-<br />

Praktizierender. Er verfolgt seit langem die Spuren und Parallelen<br />

großer Naturphilosophen zwischen West und Ost. Er sieht in den<br />

Lehrern der pytha goreischen/platonischen Schule Vertreter der<br />

uralten und im Westen ausge storb enen Wuwei-Tradition, die dank<br />

chinesischer Taiji-Meister wieder belebt wird.<br />

Kontakt: Peter Hubral, Saarstrasse 19, 76887 Bad Bergzabern,<br />

Telefon: 06343-92271. E-Mail: info@dao-meister-platon.de; Internet:<br />

www.dao-meister-platon.de<br />

Sir Karl Popper<br />

Albert Einstein<br />

Erkenne Dich selbst!<br />

www.rosenkreuzer.de<br />

Te l . : 0 7 2 2 1 - 6 6 0 4 1 • F a x : 0 7 2 2 1 - 6 6 0 4 4 • L a n g e S t r a ß e 6 9 • D - 7 6 5 3 0 B a d e n - B a d e n


MATRIX3000<br />

Buchempfehlung<br />

Thomas Klein<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Der Geist hat keine Firewall<br />

Lotos-Verlag<br />

ISBN 978-3-77878-217-0<br />

€ 19,95<br />

Klaus Deistung<br />

Die Himmelsschlacht<br />

und ihre Folgen<br />

Argo-Verlag, Marktoberdorf 2011<br />

ISBN 978-3-93798-788-0<br />

€ 19,90<br />

Peter Hubral<br />

Mit Wuwei zum Dao<br />

Lotus-Press 2011<br />

ISBN 978-3-93536-<strong>70</strong>1-1<br />

€ 10,00<br />

Joachim Vollmer<br />

Gesunder Darm, gesundes Leben<br />

Verlag Knaur Mens Sana 2010<br />

ISBN 978-3-42687-447-9<br />

€ 8,99<br />

Axel Klitzke<br />

Die Ordnung der Schöpfung<br />

Argo-Verlag,<br />

Marktoberdorf 2011<br />

ISBN 978-3-94180-018-2<br />

€ 26,00<br />

Jonathan May<br />

Die Macht (Band I)<br />

Michaels Verlag, Peiting<br />

ISBN 978-3-89539-069-2<br />

€ 23,90<br />

Valentin Tomberg<br />

Aufsätze 1930 bis 1938<br />

Achamoth Verlag<br />

ISBN 978-3-9233302-09-6<br />

€ 21,50<br />

Rainer Lange<br />

Meditation<br />

Der Weg zur Mitte<br />

Arche Noah Verlag<br />

ISBN 978-3-93172-136-7<br />

€ 15,00<br />

Christel Schoen (Hrsg.)<br />

Alles ist möglich –<br />

Auch das Unmögliche<br />

St. Benno-Verlag<br />

ISBN 978-3-74623-157-0<br />

€ 16,95<br />

BESTELLSCHEIN<br />

✂<br />

13.Juli:<br />

Quantenfeldmedizin mit Dr. Eberhard Baumann. Besprochen werden<br />

eine Reihe von "Tools" zur Ferndiagnose sowie entsprechende<br />

alternative Heilmethoden.<br />

27.Juli:<br />

Freie Energie mit dem Vorsitzenden des ÖVR (Österreichischer<br />

Verein für Raumenergie) Ing. Mohorn<br />

Im August ist Sommerpause.<br />

Ab 24. August geht cropfm wieder auf Sendung,<br />

das Thema steht noch nicht fest.<br />

Stück<br />

ISBN 978-3-77878-217-0 Der Geist hat keine Firewall 19,95 €<br />

ISBN 978-3-93798-788-0 Die Himmelsschlacht und ihre Folgen 19,90 €<br />

ISBN 978-3-93536-<strong>70</strong>1-1 Mit Wuwei zum Dao 10,00 €<br />

ISBN 978-3-42687-447-9 Gesunder Darm, gesundes Leben 8,99 €<br />

ISBN 978-3-94180-018-2 Die Ordnung der Schöpfung 26,00 €<br />

ISBN 978-3-89539-069-2 Die Macht (Band I) 23,90 €<br />

ISBN 978-3-9233302-09-6 Aufsätze 1930 bis 1938 21,50 €<br />

ISBN 978-3-93172-136-7 Meditation 15,00 €<br />

ISBN 978-3-74623-157-0 Alles ist möglich 16,95 €<br />

Ausgefüllt und unterschrieben an:<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH,<br />

Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 <strong>70</strong> 91<br />

Ich wünsche Bankeinzug: Bank:<br />

Name:<br />

Str., Hausnr.:<br />

Bankleitzahl:<br />

Kontonummer:<br />

PLZ/Ort:<br />

Tel./Fax:<br />

Datum/Unterschrift:<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18<br />

E-mail: Info@michaelsverlag.de


Gesundheit<br />

In Mitteleuropa leiden rund die<br />

Hälfte aller Erwachsenen an chronischer<br />

Verstopfung oder anderen<br />

Verdauungsproblemen. Kaum<br />

jemand, der nicht mindestens über<br />

Blähungen oder kleinere Unpäßlichkeiten<br />

stöhnt. Die häufigsten Ursachen<br />

für Verdauungsprobleme sind<br />

falsche und unregelmäßige Ernährung<br />

mit zu viel Fett, tierischem Eiweiß<br />

und Zucker, wenig Bewegung,<br />

beruflicher oder privater Streß und<br />

eine gestörte Darmflora aufgrund<br />

verschiedenster Ursachen. Zu letzteren<br />

gehören vor allem Langzeittherapien<br />

mit Antibiotika, Cortison<br />

und anderen chemischen Präpara-<br />

Darmgesundheit<br />

– Probleme an der Wurzel packen<br />

Joachim Vollmer<br />

Migräne, Erschöpfung, das Gefühl,<br />

nur noch „auf Reserve“ zu laufen –<br />

solche Beschwerden plagen immer<br />

mehr Menschen. Nur selten werden<br />

dafür organische Ursachen in Erwägung<br />

gezogen. Viele Beschwerden<br />

hängen jedoch erwiesenermaßen<br />

mit unserem Darm zusammen. Infolge<br />

der Schattenseiten unserer<br />

Zivilisation – falsche Ernährung,<br />

Medikamentenmißbrauch, Bewegungsmangel<br />

– haben wir ihn zur<br />

Müllkippe unseres Körpers degradiert.<br />

Der Darm entspricht für das<br />

System Mensch dem Wurzelwerk<br />

bei Bäumen. Aus kranken Wurzeln<br />

kann jedoch kein gesunder Baum<br />

erwachsen. Umgekehrt: Wird der<br />

Darm gut behandelt, profitiert der<br />

ganze Mensch davon.<br />

38<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Gesundheit<br />

ten. Heute werden fast nur Symptome<br />

behandelt, nicht die Ursache,<br />

was zu fatalen Fehleinschätzungen<br />

mit schwerwiegenden Folgen führt.<br />

Ein Beispiel von vielen: Kopfschmerzen.<br />

Übermäßiger Fleischgenuß<br />

führt im Darm zur Entstehung<br />

von Schwefelwasserstoff, ein giftiges<br />

Gas, das über den Darm in den Blutkreislauf<br />

gelangt und von dort aus<br />

viele Beschwerden auslösen kann.<br />

Ein Kopfschmerzmittel lindert zwar<br />

die Schmerzen, beseitigt aber nicht<br />

die Ursache, die in unserem Fall ernährungsbedingt<br />

ist. Ohne also das<br />

Problem bei der Wurzel zu packen,<br />

wird man mit der Zeit in immer größere<br />

Abhängigkeit von Schmerzmitteln<br />

geraten, bis zusätzliche Organe<br />

in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Dann ist es nur noch eine Frage der<br />

Zeit, bis sich die Unpäßlichkeiten zur<br />

Krankheit auswachsen.<br />

Durchfall, Verstopfung, Blähungen<br />

Daher entscheiden wir allein durch die<br />

Art unserer Lebensführung, in welche<br />

Richtung sich unser Befinden entwickelt:<br />

Gesundheit oder Krankheit.<br />

Fehlende Ballaststoffe, mangelnde<br />

Bewegung und unzureichende Flüssigkeitszufuhr<br />

lassen den Darm träge<br />

werden. Der faulende Darminhalt<br />

verweilt dann zu lange im Körper und<br />

vergiftet über Jahre hinweg schleichend<br />

den Organismus. Die ersten<br />

Anzeichen dafür sind häufig übelriechende<br />

Fäulnisgase wie Methan und<br />

die schon angesprochenen Schwefelwasserstoffe.<br />

Sie äußern sich nicht<br />

nur durch vermehrte Blähungen, sondern<br />

sind auch an einer veränderten<br />

Bauchform zu erkennen.<br />

„Wenn ich nicht an meinem Leben<br />

arbeite, wird das Schicksal das für<br />

mich tun“, sagt der Volksmund. Auf<br />

unseren Darm übertragen, könnte<br />

das bedeuten: So, wie wir mit unserem<br />

Darm umgehen, wird er mit uns<br />

umgehen. Schnelle, hastige Ernährung<br />

befördert er schnell und hastig<br />

in die Kloschüssel. Unregelmäßige,<br />

schnelle Ernährungsformen, werden<br />

unregelmäßig und schnell verdaut.<br />

Durchfall und etwas später das Gegenteil,<br />

Verstopfung, sind die Folge.<br />

Viel Trinkflüssigkeit lockert den<br />

Stuhl, wenig verdickt ihn und führt zur<br />

Verstopfung. Chemische Ernährung<br />

wird, wenn überhaupt, als Kloake<br />

ausgeschieden. Oder sie ist einer der<br />

Hauptauslöser von Verschlackung, da<br />

der Stoffwechsel damit nichts anzufangen<br />

weiß. Zu viel eiweißreiche Kost<br />

erzeugt Fäulnisgase, und als giftiges<br />

Abbauprodukt entsteht zusätzlich<br />

Ammoniak. Dieses bereitet dem Entgiftungsorgan<br />

Leber unnötige Mühe<br />

und kann verschiedenste Krankheiten,<br />

vor allem Gicht und Rheuma,<br />

auslösen.<br />

Der Darm liebt Regelmäßigkeit<br />

Unser Darm liebt generell einen<br />

geordneten Tagesablauf, einen<br />

Rhythmus, auf den er sich einstellen<br />

kann. Das beginnt mit<br />

dem Aufstehen, der morgendliche<br />

Körperpflege, dem Frühstück<br />

– und endet mit dem Zubettgehen.<br />

Unser Tagesablauf entscheidet über<br />

den geistigen, seelischen und körperlichen<br />

Müll, den wir produzieren, die<br />

Schlafphase darüber, wie er aufgearbeitet<br />

wird. Organisieren wir den Tag<br />

am Abend vorher oder frühmorgens<br />

im Geist, so wird das Tagespensum<br />

zufriedener erledigt, als wenn wir alles<br />

ungeplant über uns hereinbrechen<br />

lassen. In der Ruhe liegt nicht nur die<br />

Kraft, sondern auch die Gesundheit<br />

des Darms und damit auch unseres<br />

Lebens.<br />

Für mich war es während meiner<br />

Praxistätigkeit immer wieder<br />

erschreckend zu sehen, wie<br />

wenig Patienten ihren Tagesablauf<br />

im Griff hatten. Chaotische Hektik<br />

schon beim Aufstehen auf der einen<br />

Seite, lähmende Antriebslosigkeit<br />

auf der anderen. Beide Eigenschaften<br />

verhelfen nicht gerade zu einem<br />

entspannten Tagesverlauf. Der Darm<br />

paßt sich an, so weit er kann, aber<br />

er liebt Disziplin über alles. Um also<br />

eine gute Verdauung zu bekommen,<br />

liegt der erste Schritt in einem geordneten<br />

Tagesablauf. Eine halbe<br />

Stunde früher aufstehen bringt schon<br />

viel, eine Stunde früher kann Wunder<br />

bewirken. Notfalls geht man eben<br />

etwas früher zu Bett. Wichtig ist ein<br />

Zeitraum, den man ganz für sich allein<br />

auskosten kann. Man setzt sich<br />

entspannt bei einer Tasse Tee in die<br />

Lieblingsecke, hört leise Musik und<br />

beginnt in Ruhe seinen Tag zu planen.<br />

Vielleicht braucht es etwas Zeit,<br />

bis die Umstellung greift, aber diese<br />

eine Stunde ist die wichtigste des Tages.<br />

Hat man einmal die Anfangshektik<br />

des Tages im Griff, fällt es nicht<br />

schwer, Ordnung und Ruhe auch in<br />

andere Tagesaktivitäten zu bringen:<br />

z.B. bei den Mahlzeiten.<br />

Fehlende Ballaststoffe,<br />

mangelnde Bewegung<br />

und unzureichende<br />

Flüssigkeitszufuhr<br />

lassen den Darm träge<br />

werden<br />

Beim Essen wirklich nur essen!<br />

Der Darm arbeitet am besten unter<br />

Ruhebedingungen. Verantwortlich für<br />

Verdauungsvorgänge ist vor allem das<br />

Enterische Nervengeflecht (ENS), das<br />

im gesamten Darm vorhanden ist. Je<br />

mehr es von äußeren Einflüssen verschont<br />

bleibt, um so besser kann es<br />

sich um die Verdauung kümmern. Immerhin<br />

benötigt der Verdauungstrakt<br />

während seiner Tätigkeit etwa 30%<br />

der gesamten Energie unseres Körpers.<br />

Selbst so einfache Tätigkeiten<br />

wie Reden und Fernsehen erhöhen<br />

den Energiebedarf. Ihr Darm – und<br />

nicht nur der – wird es Ihnen danken,<br />

wenn Sie sich mehr Zeit zum Essen<br />

nehmen und sich nur darauf konzentrieren.<br />

Ist man beim Essen nicht „bei<br />

der Sache“, kommt auch das enorm<br />

wichtige Kauen zu kurz, was zu einer<br />

mangelhaften enzymatischen Vorverdauung<br />

führt. Es kommt zu einer Kettenreaktion,<br />

bei der Bauchspeicheldrüse,<br />

Galle und Darm das Nachsehen<br />

haben. Den Organen gelingt es dann<br />

oft nicht mehr, die Nahrung ausrei-<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 39


Gesundheit<br />

chend zu verwerten. Ohne geregelten<br />

Tagesablauf kann es also keine<br />

geregelte Verdauung geben. Infolge<br />

der Langzeitwirkung von Darmgiften<br />

nisten sich viele Krankheiten unbemerkt<br />

ein. Ab einem gewissen Punkt<br />

dreht sich der Tagesablauf dann immer<br />

mehr um die gesundheitlichen<br />

Probleme. Manch einer wird vorsichtiger<br />

im täglichen Umgang mit sich<br />

selbst und beginnt sich für das Thema<br />

gesunde Ernährung zu interessieren.<br />

Andere nehmen Medikamente für<br />

oder gegen etwas und freuen sich,<br />

wenn kurzfristig Erleichterung eintritt.<br />

Die dritte Gruppe ist allen Veränderungen<br />

grundsätzlich abgeneigt.<br />

Denn gewohnte Verhaltensweisen<br />

über Bord schmeißen zu müssen, tut<br />

den meisten weh. Nichts ist schwieriger,<br />

als sich einzugestehen, daß man<br />

bisher falsch gelebt hat. Gewohnheiten<br />

und Zwänge beherrschen oftmals<br />

das Leben, bis der Leidensdruck Einsicht<br />

erzwingt.<br />

Trägheit schlägt auf den Darm<br />

Neben der falschen Ernährung ist<br />

der Hauptgrund für Verdauungsbeschwerden<br />

schlicht Faulheit. Dazu<br />

wird oft schon im Kindes- und Jugendalter<br />

der Grundstein gelegt.<br />

Aber auch Erwachsene bewegen<br />

sich oft zu wenig. Zu viel Fernsehen,<br />

Internet oder Computerspiele<br />

fördern Schlaffheit und Unausgeglichenheit.<br />

Die fehlende Durchblutung<br />

führt zu einer Unterversorgung<br />

mit dem lebenswichtigen Sauerstoff.<br />

Natürliche Körperfunktionen<br />

erlahmen.<br />

Der Darm liebt<br />

Regelmäßigkeit<br />

Aber auch andere Funktionen<br />

leiden unter der Untätigkeit.<br />

So z.B. das Darmhormon<br />

GLP-1, dessen Hauptaufgabe es<br />

ist, das Insulin der Bauchspeicheldrüse<br />

zu stimulieren, um die Blutzuckerwerte<br />

normal zu halten. Eine<br />

Behinderung dieser und anderer<br />

Hormone durch fehlerhafte Lebens-<br />

und Ernährungsweisen hat<br />

weitreichende Folgen für unseren<br />

gesamten Verdauungstrakt. Zu den<br />

Gefahrenquellen gehören ebenso<br />

Chemikalien, Hormone sowie auf<br />

Bakterienstämmen gründende teils<br />

genmanipulierte Enzyme, die mit<br />

oder ohne Billigung des Gesetzgebers<br />

in Nahrungsmitteln Eingang<br />

finden. Von den früher vieldiskutierten<br />

E- Nummern hört man in letzter<br />

Zeit kaum mehr etwas. Man könnte<br />

40 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Gesundheit<br />

fast denken, sie seien plötzlich unbedenklich<br />

geworden. Leider sind sie<br />

so schädlich wie eh und je.<br />

Darmpilze –<br />

die unsichtbare Gefahr<br />

Als letzten höchst brisanten Faktor<br />

möchte ich Pilze nennen. Infolge der<br />

„modernen“ Ernährung eskaliert die<br />

Pilzvermehrung in unserer Gesellschaft.<br />

Wegen falscher Ernährungsgewohnheiten<br />

werden vor allem die<br />

inneren Organe durch Pilzbefall belastet.<br />

Denn Pilze gedeihen bevorzugt<br />

in einem feuchtwarmen, sauren<br />

Milieu, das wir uns durch übermäßigen<br />

Zucker-, Kaffee-, Weißmehlund<br />

Fleischgenuß im Darm selbst<br />

schaffen. Immerhin sind dies Gefahrenquellen,<br />

die wir durch eigene<br />

Entscheidung vermeiden können.<br />

Faktoren, die wir weniger gut in den<br />

Griff bekommen können, sind Wärme<br />

und Feuchtigkeit. Letztere hängt vor<br />

allem von der Funktionsweise des<br />

Dickdarms ab, der für die Wasserregulierung<br />

verantwortlich ist. Ärger<br />

und Streß tragen das Ihrige dazu bei,<br />

Krankheitsprozesse weiter zu fördern.<br />

Für viele Menschen wird der Gesundungsprozeß<br />

also mit der Neuordnung<br />

des eigenen Lebens beginnen.<br />

Dies setzt die Fähigkeit zur<br />

Selbstkontrolle voraus. Der schwierigste<br />

Teil dabei ist zunächst, zu sich<br />

selbst ehrlich zu sein und Fehler als<br />

solche zu identifizieren. Nur Fehler,<br />

die man erkannt hat, kann man korrigieren,<br />

und Erkenntnis ist es auch, die<br />

den Rückfall in alte destruktive Gewohnheiten<br />

verhindert. Viele Unsitten<br />

erleben wir wie kleine „Teufelchen“,<br />

die sich in uns einnisten und uns<br />

Dinge tun lassen, die wir bei klarem<br />

Verstand niemals tun würden. Erinnern<br />

wir uns an das berühmte Zitat<br />

aus Goethes „Zauberlehrling“: „Die<br />

Geister, die ich rief, ich werd‘ sie nicht<br />

mehr los.“ Um die „Geister“ wieder<br />

einzufangen, bedarf es vor allem eines<br />

starken Willens, der trainiert<br />

werden kann. Und ein paar einfache<br />

Regeln. Diese allerdings sind leicht zu<br />

erlernen (siehe Kasten). Mehr Details<br />

und Tipps zur Darmgesundheit finden<br />

Sie in meinem Buch zum Thema. ■<br />

Buchtipp<br />

Joachim Vollmer: Gesunder Darm,<br />

gesundes Leben. Verlag Knaur Mens Sana.<br />

München 2010.<br />

Die 13 Gebote der Darmgesundheit<br />

1. Machen Sie aus Ihrem Essen so oft wie möglich eine Zeremonie. (Slow Food statt Fast Food)<br />

2. Gut und gründlich kauen!<br />

3. Trinken fördert die Entgiftung. (2-3 Liter Wasser, Tee, Kombucha, Frucht- oder Gemüsesäfte<br />

täglich)<br />

4. Körperlich aktiv werden und wenigstens 3 x pro Woche Gymnastik oder Sport betreiben.<br />

(Grundsatz: einmal wöchentlich kräftig ins Schwitzen kommen)<br />

5. Alles in Maßen. Das Gesunde liegt immer auf dem goldenen Mittelweg, wie schon die Weisen<br />

in alten Kulturen wußten. Ob es um Essen geht, um Schlaf oder Bewegung – zu viel oder<br />

zu wenig macht auf Dauer krank. Symptome dafür, ob wir im Gleichgewicht sind, sind unser<br />

Körpergewicht, der Grad unserer inneren Ruhe, Konzentriertheit und Belastbarkeit.<br />

6. Regelmäßigkeit tut Körper, Seele und innerer Uhr gut.<br />

7. Speisen Sie mit Genuß und gönnen Sie sich ruhig mit gutem Gewissen ab und zu einen kleinen<br />

Ausrutscher.<br />

8. Fleisch und Fisch in Maßen verzehren. Pflanzliche Nahrung bevorzugen. Pflanzliche Öle sollten<br />

tierisches Fett weitgehend ersetzen. Obst und Gemüse täglich, so weit wie möglich frisch.<br />

9. Zwei, maximal drei Mahlzeiten, zum Abend hin die Menge reduzieren.<br />

10. Keine Salate oder Rohkost am Spätnachmittag oder gegen Abend mehr verzehren, es sei<br />

denn, Sie sind es gewohnt und ernähren sich ausschließlich von Rohkost. Dann aber zumindest<br />

keine Flüssigkeitszufuhr mehr kurz vor, während oder nach der abendlichen Rohkost.<br />

11. Öfters mal einen Tag mit basischer Kost (Gemüse und Gemüsesäfte) einlegen, vor allem<br />

dann, wenn mal mit saurer Kost „über die Stränge geschlagen“ wurde. Nach Grillabenden,<br />

Geburtstagen oder sonstigen Feiern sollte man die nachfolgenden Tage nutzen,<br />

um gegenzusteuern.<br />

12. Einmal pro Jahr seinen Organen einen Urlaub gönnen. Damit meine ich Fasten, Saftfasten<br />

oder Ernährungsumstellung über einen längeren Zeitraum, auf den man sich selbst<br />

verpflichtet hat.<br />

13. Und das Wichtigste von allem: Mit Humor durchs Leben gehen und sich selbst nicht<br />

immer so wichtig nehmen.<br />

www.allergosan.at<br />

Erste Hilfe gegen<br />

Stress<br />

Bei<br />

• chronischer Müdigkeit<br />

• Verdauungsproblemen<br />

• abnehmender<br />

Leistungsfähigkeit<br />

• fehlender Konzentration<br />

• Schlafstörungen<br />

Mit diesem Probiotikum gelingt<br />

es, stressbedingte Störungen<br />

durch natürliche, gesunde<br />

Helfer im Darm zu behandeln.<br />

Mag. Anita Frauwallner<br />

CEO Institut Allergosan<br />

Erhältlich in Apotheken.<br />

Probiotika höchster Qualität.


Gesundheit<br />

Papaya hilft<br />

gegen Verstopfung und Sodbrennen<br />

Ingomar Schwelz<br />

Ein spezielles Papaya-Püree aus Hawaii<br />

namens CARICOL® wirkt stark<br />

regulierend bei Darmproblemen wie<br />

Verstopfung, Sodbrennen und Völlegefühl.<br />

Das haben jetzt mehrere<br />

langjährige wissenschaftliche Studien<br />

an österreichischen Geriatriezentren<br />

ergeben. Die außergewöhnlich<br />

positive Wirkung des hochenzymatischen<br />

Naturproduktes wurde auch<br />

bei bettlägerigen und aufgrund chronischer<br />

Schmerzen arbeitsunfähigen<br />

Patienten bestätigt.<br />

Das Papaya-Püree „hilft, beeinträchtigte<br />

Funktionen des<br />

Verdauungstraktes wieder herzustellen“,<br />

heißt es beispielsweise in<br />

einer doppelt blind durchgeführten<br />

Vergleichsstudie der Universität Wien<br />

und der Internationalen Gesellschaft<br />

für Präventivmedizin (IGAP). Bei den<br />

Symptomen Obstipation, Blähungen<br />

und schmerzhaftem Stuhlgang sei<br />

zudem die Besserungsrate „hoch signifikant“<br />

gewesen.<br />

Bei vielen anderen Symptomen,<br />

wie beispielsweise Sodbrennen oder<br />

Hungergefühl, bestätigte die Studie<br />

eine positive Wirkung bei über 80 Prozent<br />

der Teilnehmer. Auch seit Monaten<br />

bestehende, chronische Beeinträchtigungen<br />

des Verdauungstraktes<br />

wurden reguliert.<br />

Die Erfolge sind nicht nur auf die<br />

Wirkstoffe der Papaya allein zurückzuführen,<br />

sondern vor allem auf den<br />

extrem aufwendigen und doch schonenden<br />

Verarbeitungsprozeß nach<br />

den Richtlinien der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin (TCM).<br />

Bei der Verarbeitung, die auf der<br />

Zubereitung in einem buddhistischen<br />

Kloster auf Hawaii beruht, bleiben die<br />

wirksamen Bestandteile der Papaya<br />

in naturreiner Form erhalten, beschreiben<br />

die Studien. Die beobachtete<br />

Intensivierung der enzymatischen<br />

Aktivität entsteht durch eine geheime<br />

Rezeptur dieses Lotus-Klosters.<br />

Die Herstellung des speziellen<br />

Naturpräparates sieht unter anderem<br />

eine lange Gärungszeit für das<br />

Fruchtfleisch der Bio-Papaya vor.<br />

Die so energetisierte Frucht stellt<br />

nach TCM-Darstellung eine einzigartige<br />

Formel dar, die über ihre erdige<br />

Qualität Magen und Milz viel Energie<br />

spendet, mit ihrer metallischen<br />

Qualität die Meridiane für Lunge und<br />

Dickdarm harmonisiert und mit ihrer<br />

feurigen Qualität den Organkreislauf<br />

Herz/Dünndarm tonisiert.<br />

Vor allem bei Menschen mit chronischer<br />

Verstopfung, Sodbrennen,<br />

Reizdarm mit häufigen Schmerzen<br />

ist das hundertprozentige Naturpräparat<br />

extrem wirksam. Besonders<br />

42<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Gesundheit<br />

empfehlenswert ist das Papaya-<br />

Püree auch in Verbindung mit Kalzium-<br />

und Eisenpräparaten, da beide<br />

Mineralien zu Verstopfung führen<br />

können.<br />

Die Einnahme des Naturheilmittels<br />

zeigt sogar bei der Raucherentwöhnung<br />

positive Effekte. Die oft<br />

bei einem Nikotinentzug auftretenden<br />

Verdauungsprobleme sind laut<br />

Berichten von Studienteilnehmern<br />

nicht länger zu beobachten. „Selbst<br />

das unangenehme Völlegefühl nach<br />

einer üppigen Mahlzeit, das ich sonst<br />

durch den Genuß einer Zigarette vermeintlich<br />

zu lindern versuchte, war<br />

nach der Einnahme von CARICOL®<br />

nicht mehr da“, berichtete eine Studien-Teilnehmerin<br />

aus dem österreichischen<br />

St.Paul.<br />

Und noch einen weiteren Vorteil<br />

konnten die Wissenschaftler feststellen:<br />

die gefürchtete Gewichtszunahme,<br />

die viele Ex-Raucher meist<br />

einholt, blieb aus.<br />

In den deutschsprachigen Ländern<br />

leidet inzwischen rund die Hälfte der<br />

Bevölkerung häufig oder zumindest<br />

hin und wieder an Verdauungsproblemen,<br />

wobei Frauen und ältere Menschen<br />

besonders betroffen sind. Als<br />

Hauptprobleme werden Blähungen<br />

(32%), Sodbrennen (28%), Durchfall<br />

(24%), Verstopfung beziehungsweise<br />

harter Stuhl (23%) sowie das Reizdarmsyndrom<br />

(11%) genannt. Trotzdem<br />

sind Verdauungsprobleme ein<br />

Tabuthema, über das vor allem im<br />

Freundes- und Bekanntenkreis geschwiegen<br />

wird.<br />

Bereits die süda<br />

m e r i k a n i -<br />

schen Indios<br />

nannten die Papayapflanze<br />

„Baum<br />

der Gesundheit“,<br />

und die Kubaner<br />

bezeichnen die<br />

Frucht liebevoll<br />

als „fruta da bomba“,<br />

weil sie eine richtige „Bombe“<br />

an lebenswichtigen Nährstoffen ist.<br />

Die Frucht hat von allen Lebensmitteln<br />

die höchste basische Wirkung<br />

auf den Magen und ist daher sinnvoll<br />

bei chronischer Übersäuerung und<br />

häufigem Sodbrennen anzuwenden.<br />

Zudem enthält sie überproportional<br />

viel Vitamin A, C und B, Kalzium, Magnesium<br />

und sämtliche essentiellen<br />

Aminosäuren.<br />

In der indischen und indianischen<br />

Volksmedizin wurden die Früchte<br />

häufig bei Entzündungen eingesetzt:<br />

als Speise bei Magen- und Darmentzündungen<br />

und als Auflage auf entzündete<br />

und infizierte Hautstellen.<br />

Studien belegen überraschende<br />

Heilwirkung eines mystischen<br />

Naturpräparats aus Hawaii auch<br />

bei der Raucherentwöhnung<br />

Die Papaya findet auch Anwendung<br />

bei Asthma und gegen Parasiten.<br />

Die Forscher konnten nun bestätigen,<br />

daß das energetisierte Papaya-<br />

Püree CARICOL® die Verdauungsleistung<br />

noch in bei weitem höherem<br />

Maße verbessert als die Frucht allein.<br />

Dies zeigte sich bei den Studienteilnehmern<br />

innerhalb von rund vier<br />

Wochen konsequenter täglicher Einnahme.<br />

■<br />

Kontakt zum Autor: i.schwelz@web.de,<br />

www.120plus.eu<br />

Information: Institut AllergoSan,<br />

Schmiedlstraße 8A, A-8042 Graz,<br />

Tel: 0043-316-405305,<br />

email: mail@allergosan.at,<br />

www.allergosan.at<br />

Bestellhotline (D) gebührenfrei: 0800-<br />

5035086, Fax: 0800/5035089, Beratung:<br />

0180-035003 (E 0,14/Min aus deutschem<br />

Festnetz)<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 43


Gesundheit<br />

Ein glückliches, vollkommenes<br />

Leben kann der Mensch führen,<br />

der in allen Bereichen und<br />

Dingen nach einem harmonischen<br />

Ausgleich strebt. Wichtiger Teil einer<br />

solchen Lebensgestaltung ist<br />

die gesunde, vollwertige und lebenskraftspendende<br />

Ernährung.<br />

Gesund einzuschätzen ist, wenn man<br />

sich für eine auf seinen Körper abgestimmte,<br />

ausgewogene Ernährung<br />

entscheidet.<br />

Es gibt viele berühmte „diätgesteuerte“<br />

Kuren, allerdings weniger bekannt,<br />

aber enorm effizient ist die<br />

Naturreiskur.<br />

Der eiweißarme Naturreis bildet<br />

ideal als Gegenpol zu unserer täglichen<br />

zu eiweißreichen Ernährung die<br />

Basis dieser biologischen Naturreiskur.<br />

Der naturbelassene Reis wird<br />

erst im Dünndarm über die Darmzotten<br />

und Kapillaren langsam resorbiert<br />

(aufgenommen). Das Nahrungsangebot<br />

mit Reis verändert die Stoffwechsellage<br />

und veranlaßt den Körper zum<br />

Abbau seiner Fettreserven. Durch den<br />

Die<br />

natürlichen "Zwang" zum Kauen und<br />

Einspeicheln (Speichel pH 7 – 8) der<br />

Nahrung verbessern sich die Eßgewohnheiten,<br />

die Verdauungsenzyme<br />

können den zugeführten Nahrungsbrei<br />

besser aufspalten und in körpereigene<br />

Substanzen umsetzen.<br />

Dies reduziert enorm die Bildung von<br />

Magensäure (pH 0,7 – 1,5). Die Überlastung<br />

des Körpers durch zu kalorienreiche<br />

Nahrung (in der Hauptsache<br />

Fette) verschwindet. Ein wesentlicher<br />

Punkt ist das Ermöglichen des Ausscheidens<br />

der Eiweißzerfallsprodukte<br />

Harnstoffe und Harnsäure.<br />

Wie in allen Bereichen, so ist auch<br />

in der Makrobiotik eine spezielle<br />

Grundweisheit enthalten. Die Philosophie<br />

ständig bewegender Energie,<br />

die durch unseren Körper fließt, ist<br />

die Grunderkenntnis. Durch diese<br />

Ernährung werden die körpereigenen<br />

Energien weitestgehend ins Gleichgewicht<br />

gebracht. Behilflich hierzu sind<br />

die Tabellen, in denen man erkennt, ob<br />

die beiden Energien Yin und Yang ausgewogen<br />

und im Einklang sind. Dieses<br />

makrobiotische Wissen kann in einer<br />

speziellen Zusammensetzung der<br />

Kost mit dem naturbelassenen Reis<br />

ideal umgesetzt werden. Solch ein Naturreis<br />

bietet sich hier geradezu an.<br />

Warum Vollwert-Reiskur mit<br />

Naturreis?<br />

Dazu ist als Getreide (das<br />

ja der Hauptanteil dabei sein soll) der<br />

naturbelassene Reis am besten geeignet.<br />

Sein großer Wert liegt in der<br />

überwiegend eiweißarmen und ballaststoffreichen<br />

Zusammensetzung.<br />

Naturreis besteht nicht nur aus ca.<br />

8% Eiweiß und ca. 78% Kohlehydraten,<br />

er deckt auch einen Großteil des<br />

täglichen Bedarfs an Vitaminen und<br />

Mineralstoffen wie Kalium, Natrium,<br />

Phosphor, Eisen, Thiamin, Riboflavin,<br />

Niacin, Calcium, Magnesium, Silicium,<br />

Zink, Glucuronsäure. Unter allen<br />

Getreidearten hat Reiseiweiß die<br />

beste biologische Wirksamkeit. Die<br />

Glucuronsäure (im ganzen Reiskorn<br />

verteilt) dient dem Körper u.a. als Gelenkschmierstoff.<br />

Sie ist bis 160° C<br />

hitzebeständig und wird somit durch<br />

Kochen nicht zerstört.<br />

Naturreiskur<br />

Pius Vögel<br />

HEILEFFEKTE<br />

DER NATURREISKUR SIND, UM DIE<br />

WICHTIGSTEN AUFZUZÄHLEN:<br />

► Gewichtsreduktion durch Abbau<br />

der Fettpolster<br />

► Unterstützung der<br />

Schilddrüsenunterfunktion<br />

► Entgiftung und Entschlackung<br />

des Körpers<br />

► Besserung bei Gicht und<br />

degenerativen Gelenkserkrankungen<br />

► Verbesserung des diabetischen Stoffwechsels,<br />

auch bei insulinbedürftigem Diabetes<br />

► Blutdruckregulierung, Vorbeugung<br />

von Angina pectoris<br />

► Besserung bei Verschleißerscheinungen<br />

an Wirbelsäule und Gelenken<br />

► Entlastung der Verdauungsorgane<br />

durch hohen Ballaststoffanteil<br />

► Schmerzlinderung vor allem<br />

bei Migräne<br />

44 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Gesundheit<br />

Naturreiskur und viele gute Zutaten<br />

Zubereitung<br />

Vielerlei Zubereitungsvarianten und<br />

Verfeinerungen des Vollwertreises,<br />

wie z. B. mit Nüssen, Früchten, verschiedenen<br />

Gemüsen lassen auch<br />

eine längere Kur mit Begeisterung<br />

vollenden. Zur Verhinderung der Hypovitaminose<br />

werden den Speisen<br />

geringe Mengen kalt gepreßten, biologischen<br />

Pflanzenöls (Vitamine A, D<br />

und K) beigegeben. Die tägliche Reismenge<br />

muß individuell abgestimmt<br />

werden. Dadurch ist diese Kur auch<br />

für "Normal- und Untergewichtige"<br />

angenehm und leicht durchzuführen.<br />

Trinken<br />

Die ideale Trinkmenge liegt bei dieser<br />

Kur bei 1½ bis 2 l Flüssigkeit pro<br />

Tag. Als Getränke eignen sich Mineralwasser,<br />

Apfelsaft, Tee, Weiß- und<br />

Rotwein. Der Weintrinker braucht also<br />

auf seinen Tropfen nicht zu verzichten.<br />

Zur Anregung von Stoffwechsel und<br />

Darm gibt es mittags ca. <strong>70</strong> g frisch<br />

geriebenen Rettich, der mit eingelegten<br />

Roten Beten garniert werden<br />

kann. Die daraus sich ergebende gesamte<br />

Flüssigkeitsmenge ist, wie sich<br />

seit vielen Jahren gezeigt hat, zur optimalen<br />

Körperfunktion ideal.<br />

Erfolg<br />

Menschen mit Erfahrungen mit der<br />

Naturreiskur heben hervor: Wohlgeschmack<br />

der Reisgerichte, bleibende<br />

bis steigende Leistungsaktivität<br />

- auch bei kleinen Mengen Reis,<br />

sehr guter Einfluß auf den Schlaf,<br />

Lösen von Spasmen, lange anhaltender<br />

Erfolg von Schmerzbefreiung<br />

bei Migräne, wohltuende Wirkung<br />

auf das vegetative Nervensystem und<br />

reibungsloses Wiederaufnehmen der<br />

Alltagsarbeit (ohne Schwächegefühle).<br />

Allgemein fühlt man sich stärker,<br />

beschwingter, lebensfroher und<br />

erlebt eine Gewichtsveränderung bis<br />

hin zum Wohlfühlbereich.<br />

Fazit<br />

Naturreis bildet als Gegenpol zu einer<br />

zu eiweißreichen Ernährung die<br />

beste Basis für eine Regenerationsund<br />

Erholungskur. Insgesamt ist die<br />

Naturreiskur im Zusammenhang mit<br />

Physiotherapien, Gymnastik, Meditation<br />

und Affirmationen auf die verschiedenen<br />

Farben eine exzellente<br />

Möglichkeit, ohne große Einschränkungen<br />

Geist und Körper in ein<br />

Gleichgewicht zu bringen, welches<br />

zu Harmonie und Gesundheit führt.<br />

Ein weiteres Ziel der Naturreiskur ist<br />

die Stoffwechselanregung, Abbau von<br />

Übergewicht und anhaltendes Entschlacken.<br />

■<br />

Pius Vögel ist ein Lebenskünstler, Erfinder,<br />

Poet und Forscher aus dem Allgäu. Er<br />

betreibt seit Jahrzehnten eine kleine<br />

Wellness-Oase im Allgäu, die Pension<br />

Aventurin.<br />

Er ist auch Begründer der Klangtherapie<br />

PRIMUSONA. In seinem Hotel in Oberstaufen<br />

kann man neben der Naturreisdiät auch<br />

diese segensreiche Erfindung kennenlernen.<br />

DIE FÜNF WIRKUNGSWEISEN<br />

DER BIOLOGISCHEN<br />

VOLLWERT - NATURREISKUR:<br />

1. Auflösung von Ablagerungen und<br />

Schadstoffen im Körper<br />

2. Ausscheidung derselben<br />

3. Reaktivierung und Kräftigung<br />

der gereinigten Körperzellen<br />

4. Aneignung besserer Eßgewohnheiten<br />

5. Lange anhaltender Kurerfolg<br />

durch die Umstimmung des Körpers.<br />

YIN<br />

weißes Weizenmehl ---<br />

weißes Brot mit Hefe ---<br />

Nudeln, Teigwaren aus Weißmehl ---<br />

Gebäck aus Weißmehl ---<br />

weiße Bohnen --<br />

rote Linsen --<br />

Kartoffeln ---<br />

Gurken ---<br />

Tomaten ---<br />

Tomatenmark ---<br />

Auberginen ---<br />

Pilze (außer Steinpilze) --<br />

Erdnüsse ---<br />

Pinienkerne --<br />

Bananen ---<br />

Mango ---<br />

Birnen ---<br />

Pfirsiche ---<br />

Orangen ---<br />

Ananas ---<br />

Melonen ---<br />

Pflaumen --<br />

Kirschen --<br />

Trauben -<br />

Käse aus Kuh- und Schafmilch --<br />

Milch -<br />

Butter ---<br />

Margarine ---<br />

Quark --<br />

Sauerrahm ---<br />

Zucker ---<br />

Kakao ---<br />

Schokolade ---<br />

Konfitüre ---<br />

Bonbons ---<br />

Erdnussöl ---<br />

Kokosnussöl --<br />

Fenchel --<br />

Melisse --<br />

Vanille --<br />

Mohn ---<br />

Senf ---<br />

Kaffee ---<br />

Tabak ---<br />

Alkohol ---<br />

YANG<br />

Wildreis +++<br />

Basmatireis ++<br />

Getreidekeime +++<br />

Buchweizen ++<br />

Hirse ++<br />

Vollkornweizen +<br />

Vollkornroggen +<br />

Vollkornhafer +<br />

Vollkorngries +<br />

Schwarzbrot +<br />

Rotkohl +++<br />

Endiviensalat ++<br />

Blumenkohl ++<br />

Karotten ++<br />

Lauch ++<br />

Brokkoli ++<br />

Wirsing ++<br />

Sellerie +<br />

Grüne Bohnen +<br />

Spinat +<br />

Äpfel ++<br />

Himbeeren ++<br />

Brombeeren ++<br />

Heidelbeeren+<br />

Johannisbeeren +<br />

Rosinen +<br />

Pistazien +++<br />

Mandeln +++<br />

Haselnüsse ++<br />

Walnüsse ++<br />

Kichererbsen ++<br />

Soja ++<br />

Ziegenkäse ++<br />

Ghee (geklärte Butter) ++<br />

Ziegenmilch +<br />

Sojakäse +<br />

Blütenpollen +++<br />

Salz +++<br />

Eier +<br />

Sesam ++<br />

Sonnenblumenöl +++<br />

Sesamöl +++<br />

Bohnenkraut +++<br />

Ingwer +++<br />

Basilikum++<br />

Rosmarin +++<br />

Oregano +++<br />

Kümmel ++<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 45


Gesundheit<br />

Mißbildung durch hormonellen<br />

Schwangerschafttest<br />

Opfer wehren sich und reichen Klage ein<br />

Pressemitteilung "Koordination gegen BAYER"<br />

André Sommer hat am Landgericht<br />

Berlin eine Haftungsklage<br />

gegen die Firma BAYER eingereicht.<br />

Sommer vertritt die Gruppe der<br />

Geschädigten, die durch den Einsatz<br />

hormonaler Schwangerschaftstests in<br />

den <strong>70</strong>er Jahren schwere Fehlbildungen<br />

erlitten.<br />

André Sommer: „Es geht uns primär<br />

nicht um Geld, sondern um die<br />

Wahrheit. Welche Erkenntnisse hatte<br />

Schering wann? Warum wurde nicht<br />

frühzeitiger gehandelt? Warum werden<br />

auch jetzt noch Informationen zurückgehalten?“<br />

Und weiter: „Das Landgericht<br />

Berlin hat ein Mediationsverfahren<br />

vorgeschlagen, womit wir einverstanden<br />

sind. Es wäre schade, wenn sich<br />

BAYER weiter allen Gesprächen verweigern<br />

und jegliche Aufklärung blokkieren<br />

würde.”<br />

Der Einsatz des Schwangerschaftstests<br />

führte in den 60er und<br />

<strong>70</strong>er Jahren zu Tausenden von Herzfehlern,<br />

fehlenden Gliedmaßen, Gaumenspalten<br />

und Nierenschäden. Neu<br />

aufgetauchte Dokumente belegen,<br />

daß dem Unternehmen die Risiken<br />

Dokumente belegen,<br />

daß dem Unternehmen die<br />

Risiken bekannt waren.<br />

des Präparats frühzeitig bekannt waren.<br />

Bis heute steht eine Entschädigung<br />

der Betroffenen jedoch aus.<br />

Dr. Isabel Gal, deren Untersuchungen<br />

den Skandal Ende der 60er Jahre<br />

ins Rollen brachten, hat nun in einem<br />

Schreiben an die Betroffenen Unterstützung<br />

zugesagt. Wörtlich schreibt<br />

Dr. Gal:<br />

„Ich bin bis heute der Meinung,<br />

daß hohe Hormongaben den Embryo<br />

in seiner Entwicklung schädigen können.<br />

Viele Studien bestätigen meine<br />

Ergebnisse, darunter zwei der britischen<br />

Aufsichtsbehörden. Ich möchte<br />

den Betroffenen meine Unterstützung<br />

in jeder möglichen Weise anbieten.“<br />

Dr. Gal hatte 1967 in der Zeitschrift<br />

Nature eine Studie veröffentlicht, wonach<br />

Mütter mißgebildeter Kinder zu<br />

einem überdurchschnittlich hohen<br />

Prozentsatz hormonelle Schwangerschaftstests<br />

eingenommen hatten.<br />

Gal erinnert auch daran, daß<br />

der damalige Forschungsleiter von<br />

Schering, Dr. Michael Briggs, seinen<br />

Posten später wegen gefälschter Studien<br />

verlor.<br />

Selbst Mitarbeiter von Schering<br />

hatten frühzeitig vor den Risiken von<br />

Duogynon gewarnt.<br />

So schrieb ein für Schering arbeitender<br />

Wissenschaftler im November<br />

1967 an die Firmenleitung:<br />

„Die offenkundige Korrelation<br />

zwischen der Zunahme geborener<br />

Mißbildungen und dem Verkauf des<br />

Schwangerschaftstests erscheint<br />

ziemlich alarmierend.“<br />

1969 forderte die britische Behörde<br />

Committee on Safety of Drugs<br />

von Schering die Herausgabe der<br />

Labordaten bezüglich Duogynon.<br />

Nach Auswertung der Unterlagen<br />

wurde auf den Schachteln eine<br />

Warnung angebracht, wonach das<br />

Präparat wegen des Risikos von<br />

Fehlbildungen nicht in der Schwangerschaft<br />

eingenommen werden<br />

dürfe. Schering strich daraufhin<br />

in Großbritannien die Indikation<br />

Schwangerschaftstest, nicht jedoch<br />

in Deutschland. Bis heute beharrt<br />

BAYER darauf, daß die Behinderungen<br />

nicht von Duogynon herrühren.<br />

Durch eine Recherche in Unterlagen<br />

der britischen Regierung,<br />

die nach Ablauf der Sperrfrist<br />

nun für die Öffentlichkeit zugänglich<br />

sind, fanden sich aktuell weitere Informationen:<br />

► ein Brief von Schering aus dem<br />

Jahr 1969 an die britische Behörde<br />

Committee on Safety of Drugs, in<br />

dem die vorläufigen Ergebnisse einer<br />

Studie verschiedener Schwangerschaftstests<br />

übermittelt werden. Bei<br />

Primodos wird ein hoher Anteil von<br />

Fehlgeburten genannt.<br />

► ein Brief der französischen<br />

Firma Roussell von 1969. Darin wird<br />

eine Studie zu 9.822 Schwangerschaften<br />

beschrieben, die für hormonale<br />

Schwangerschaftstests eine “erhöhte<br />

Rate von Fehlgeburten” ergab. Im<br />

selben Brief schreibt Roussell, daß<br />

die Firma ihr Präparat Amenorone –<br />

anders als Schering – freiwillig vom<br />

Markt genommen hat.<br />

Hierzu erinnert Philipp Mimkes<br />

vom Vorstand der CBG daran, daß<br />

Schering den betroffenen Eltern in<br />

den <strong>70</strong>er Jahren ein Vergleichsangebot<br />

unterbreitete – unter der Bedingung,<br />

daß diese ihre öffentliche Kritik<br />

unterließen. ■<br />

Kontakt André Sommer:<br />

sommer_andre@t-online.de<br />

46<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Gesundheit<br />

„Was hinter uns<br />

liegt und was vor uns<br />

liegt, ist unbedeutend,<br />

verglichen mit<br />

dem, was in uns liegt.<br />

Ralph Waldo Emerson<br />

„<br />

Ein Projekt,<br />

das Mut macht<br />

Ulrich Heerd<br />

Ich möchte hier ein wirklich mutmachendes<br />

Projekt vorstellen. Es<br />

geht um ein Buch mit Erfahrungsberichten<br />

von Krebspatienten: „Alles<br />

ist möglich – auch das Unmögliche”<br />

Dieses „Mut-Mach-Buch” stellt<br />

mit seinen über 50 Erfahrungsberichten<br />

von ehemaligen Krebspatienten<br />

einen wertvollen Wegbegleiter<br />

für Betroffene und ihre Angehörigen<br />

durch eine schwierige Zeit dar.<br />

Die Diagnose Krebs ist heute immer<br />

noch ein großer Schock für Betroffene<br />

und Angehörige und meist<br />

schwer zu verkraften. Von den Medizinern,<br />

die eigentlich helfen sollten,<br />

fühlen sich die Patienten oftmals<br />

unverstanden und allein gelassen,<br />

und sie müssen aufgrund schlimmer<br />

Prognosen und Medizin-Latein<br />

noch zusätzlich mit Unsicherheit und<br />

Angst kämpfen.<br />

Die Diagnose Krebs ist<br />

KEIN Todesurteil!<br />

„Akzeptiere die Diagnose, nicht aber<br />

die Prognose.“, sagt die Biochemikerin<br />

Caryle Hirshberg.<br />

Christel Schoen, die 2008 selbst<br />

an Krebs erkrankt ist, hat für das<br />

Buch „Alles ist möglich – auch das<br />

Unmögliche“ bewegende Erfahrungsberichte<br />

ehemaliger Krebspatienten<br />

gesammelt. Hier kommen<br />

Menschen zu Wort, die unter anderem<br />

mit natürlichen Heilmethoden<br />

und vor allem einer positiven inneren<br />

Einstellung gegen den Krebs gekämpft<br />

haben.<br />

Alle Beiträge wollen den Lesern,<br />

egal ob selbst Krebspatient oder<br />

Angehöriger, Mut dazu machen, Behandlungsmöglichkeiten<br />

kritisch zu<br />

hinterfragen und aufgeschlossen gegenüber<br />

anderen, alternativen Therapieformen<br />

zu sein. Daher wird ein<br />

Teil der Verkaufserlöses des Buches<br />

auch für die Arbeit der Gesellschaft<br />

für Biologische Krebsabwehr (GfBK)<br />

Heidelberg gespendet.<br />

Die über 50 Erfahrungsberichte<br />

im Buch zeigen eindrucksvoll,<br />

daß es bei der Behandlung<br />

von Krebs hilft, den Frieden mit sich<br />

und der Krankheit zu schließen – das<br />

Herz heilsam wirken zu lassen, und<br />

wie wichtig es ist, jedem einzelnen<br />

Tag mehr Leben zu schenken. Im<br />

Anhang des Buches findet sich neben<br />

Literaturempfehlungen eine Linkund<br />

Adressliste für wichtige Kontakte<br />

und Informationen im deutschsprachigen<br />

Raum. ■<br />

Christel Schoen, Projektinitiatorin –<br />

über die Entstehung Ihres Buches:<br />

Nach meiner Diagnose „Fibromatöser Pleuratumor“,<br />

Ende Februar 2008, befand ich mich<br />

plötzlich in einer extremen Notsituation. Den<br />

großen Herausforderungen bei der Bewältigung<br />

der lebensbedrohlichen Erkrankung fühlte ich<br />

mich hilflos und ohnmächtig ausgeliefert. Alles,<br />

was vertraut, sicher und selbstverständlich war,<br />

wurde plötzlich in Frage gestellt. Die Endlichkeit<br />

meines Lebens wurde mir überdeutlich.<br />

Die Angst vor der Zukunft und die Aussichten<br />

auf strapaziöse Therapien belasteten mich und<br />

auch alle mir nahestehenden Menschen sehr.<br />

Es war schwer, den Diagnoseschock zu überwinden<br />

und meine Gedanken und Gefühle neu<br />

zu sortieren. Ich machte mich auf die Suche<br />

nach Informationen, Therapiemöglichkeiten und<br />

Alternativen. Neben der Schulmedizin, die meine<br />

Krankheit bekämpfte, hat mir in dieser Zeit<br />

das Lesen von Erfahrungsberichten anderer an<br />

Krebs Erkrankter sehr geholfen. Durch Bücher<br />

von Menschen, die einen starken Glauben und<br />

unbändigen Lebenswillen hatten, fand ich die<br />

Kraft, meinen eigenen Genesungsweg zu suchen<br />

und dann auch zu gehen. Ich lernte so, daß<br />

Körper, Geist und Seele zusammenwirken und<br />

den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können.<br />

Eine hoffnungsvolle Einstellung aktiviert<br />

die inneren Selbstheilungskräfte und fördert<br />

konstruktive Bewältigungsstrategien.<br />

Informationen zur Herausgeberin:<br />

Christel Schoen, 1956 im Münsterland geboren,<br />

Diplom-Sozialpädagogin/Diplompädagogin,<br />

erkrankte 2008 selbst an Krebs und ist daher<br />

mit der extremen Notsituation vertraut, lebt in<br />

Ingolstadt.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 47


Wurzeln<br />

Das<br />

Paradoxon<br />

von<br />

Assuan<br />

Beweise für eine Hochkultur der Vorzeit<br />

Axel Klitzke<br />

Abb. 1: Bearbeitungsspuren im Steinbruch<br />

Abb. 2: Die Details<br />

auf der Granitwand<br />

zeigen Abbildungen von<br />

Straußen<br />

48 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

Abb. 3: Details auf der<br />

Granitwand - der "Viehhirt"<br />

mit einem Strauß


Wurzeln<br />

Es ist nicht bekannt, wie viele<br />

Menschen bereits auf ihrer<br />

Ägyptenreise den Granitsteinbruch<br />

in Assuan besucht haben. Vor<br />

mehr als 4.600 Jahren sollen sich<br />

bekanntlich die Ägypter die Mühe<br />

gemacht haben, in dem rund 960 km<br />

entfernten Assuan Granit zu brechen,<br />

um diesen im Giseh-Plateau sowie<br />

Tempeln und Pyramiden an anderen<br />

Standorten einzubauen.<br />

Bei der Besichtigung dieses Steinbruchs<br />

im März 2009 fiel mir auf, daß<br />

es dort einen gesperrten Bereich gibt,<br />

der meine Neugier weckte. Zuvor wurde<br />

uns erklärt, mit welcher Technologie<br />

man einst die Steine herausbrach.<br />

Deutlich ist vor Ort zu erkennen, wie<br />

taschenartige Vertiefungen in engen<br />

Abständen aus dem Granit herausgeschlagen<br />

wurden. Die Technologie<br />

bestand folglich darin, diese Taschen<br />

mit Doleritsteinen herauszuarbeiten,<br />

um sie anschließend mit Keilen Granitblöcke<br />

aus dem gewachsenen Fels<br />

herauszubrechen.<br />

Offensichtlich ist es so oder in ähnlicher<br />

Weise geschehen, denn ohne<br />

Zweifel sind derartige Bearbeitungsspuren<br />

an zahlreichen Stellen im<br />

Steinbruch zu finden. Bei dieser Art<br />

des Herausbrechens ist festzustellen,<br />

daß der Granit nicht immer das macht,<br />

was er machen sollte. In Abbildung 1<br />

ist nicht zu übersehen, wie die verbleibende<br />

Fläche völlig krumm und<br />

uneben hinterlassen wurde. Das bedeutet<br />

gleichzeitig, daß der herausgebrochene<br />

Steinblock – ob riesig oder<br />

klein – nachträglich sehr umfangreich<br />

nachbearbeitet werden mußte. Oft<br />

genug war dieser Block auch nicht zu<br />

gebrauchen, weil er trotz größer gewählter<br />

Toleranz an manchen Stellen<br />

das gewünschte Maß unterschritt.<br />

Vermutlich hatten die Steinmetze<br />

auch mit jenem Block Pech, der, wie<br />

auf dieser Abbildung zu sehen ist, völlig<br />

schief herausbrach. Besonders am<br />

rechten oberen Ende sieht man die<br />

Eigenwilligkeit des Granits sehr drastisch,<br />

der dem Willen der Steinmetze<br />

einen gewaltigen Strich durch die<br />

Rechnung gezogen hat.<br />

Allein aus diesem Fakt ist abzuleiten,<br />

daß geplante Steingrößen sehr<br />

großzügig in der anfänglichen Dimensionierung<br />

gewählt werden mußten,<br />

um nach der Endbearbeitung das gewünschte<br />

Ziel zu erreichen.<br />

Eine rätselhafte Granitwand<br />

Diese Behauptung erscheint sehr logisch,<br />

wenn es nicht im Steinbruch etwas<br />

geben würde, was diese Theorie<br />

auf den Kopf stellt! Aus größerer Entfernung<br />

konnte ich in den gesperrten<br />

Bereich blicken und das „Besondere“<br />

fotografieren.<br />

Das Außergewöhnliche ist, daß<br />

dort eine glatt bearbeitete Wand<br />

steht, die im oberen Bereich einen<br />

Überstand besitzt. Das bedeutet aber,<br />

daß die „Keiltechnik“ dort niemals angewendet<br />

wurde. Es ist verständlich,<br />

daß mich diese Wand sofort in den<br />

Bann zog. Da meine Kamera ein sehr<br />

starkes Zoom-Objektiv besitzt, fotografierte<br />

ich diese Wand erneut, um<br />

Details zu erkennen, die mich noch<br />

mehr überraschten.<br />

An dieser Stelle möchte ich einen<br />

Sprung machen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

wußte ich bereits, daß ich im September/Oktober<br />

2009 erneut in Assuan<br />

weilen würde, um eine weitere Reisegruppe<br />

von Kairo bis Abu Simbel zu<br />

Abb. 4: Diese urzeitlichen<br />

Felszeichnungen<br />

zeigen Abbildungen von<br />

Gazellen und Giraffen<br />

Die Felszeichnungen müssen<br />

aus einer Zeit stammen,<br />

als Ägypten noch Grünland<br />

und nicht Wüste war.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000<br />

49


Wurzeln<br />

begleiten. Beim Betrachten der Detailbilder<br />

entdeckte ich weitere „Ungewöhnlichkeiten“,<br />

was sofort den<br />

Wunsch auslöste, bei der nächsten<br />

Reise diese Wand aus unmittelbarer<br />

Nähe zu sehen. Folglich fuhr ich in<br />

diesem Herbst mit dem festen Gedanken<br />

nach Ägypten, unbedingt in diesen<br />

gesperrten Bereich zu gelangen.<br />

Vor Ort sah es anfänglich nicht<br />

danach aus, dieses Ziel zu erreichen,<br />

denn ich mußte zuerst zusammen mit<br />

Dr. Osman vorrangig die Aufgabe als<br />

Fachreisebegleiter erfüllen. An dieser<br />

Stelle sei erwähnt, daß Dr. Osman<br />

Doktor der Ägyptologie ist, viele<br />

Jahre im Giseh-Plateau als Ausgrabungsleiter<br />

wirkte und seit wenigen<br />

Jahren die Funktion als Direktor des<br />

Departments für die Rückführung von<br />

Antiquitäten im Obersten Rat der Altertümerverwaltung<br />

Ägyptens ausübt.<br />

Durch diese Funktion ist er in Ägypten<br />

sehr bekannt, was uns auf der gesamten<br />

Reise immer wieder half, an die<br />

außergewöhnlichsten Orte zu gelangen,<br />

die sonst tabu für Reisegruppen<br />

sind.<br />

Als wir die Hälfte des Weges im<br />

Steinbruch zurückgelegt hatten,<br />

sagte er mir, ich solle jetzt zurückgehen,<br />

um in den genannten Bereich<br />

zu kommen. Offensichtlich hatte<br />

er bereits zuvor mit den Verantwortlichen<br />

(auf Arabisch) geredet, was ich<br />

allerdings nicht verstand.<br />

Zuerst wollten mich Sicherheitskräfte<br />

zurückschicken, denen ich aber<br />

ohne anzuhalten nur kurz entgegnete,<br />

daß ich noch einige Fotos machen<br />

möchte und dann zurückkomme. So<br />

ließ ich sie einfach stehen und begab<br />

mich bis zum Eingang des gesperrten<br />

Bereiches. Voller Skepsis registrierte<br />

ich, daß urplötzlich ein weiterer Aufseher<br />

auftauchte. Zu meinem Erstaunen<br />

winkte er mir freundlich zu und<br />

gab mir zu verstehen, daß ich zu ihm<br />

kommen sollte. Innerlich dankte ich<br />

den Göttern Ägyptens, daß nun das<br />

eintraf, was ich mir zuvor fest vorgenommen<br />

hatte. Also ging ich mit dem<br />

Wächter bis in das Innere dieses Bereiches<br />

und stand schließlich vor dieser<br />

Wand, die gleich mehrere Überraschungen<br />

bereithielt.<br />

Strauße und Elefanten in Ägypten?<br />

Auf Anhieb fiel die Darstellung von<br />

großen Vögeln auf, die wahrscheinlich<br />

einen afrikanischen Strauß darstellen<br />

sollen (Abb. 2). Dieses Tier lebt auch<br />

heute noch südlich der Sahara und<br />

bevorzugt Grasland. Das gibt es aber<br />

seit etlichen Tausenden von Jahren<br />

Die Felszeichnungen<br />

zeigen Tiere der Savanne<br />

und nicht der Wüste.<br />

Abb. 5: Diese urzeitliche<br />

Felszeichnung zeigt<br />

einen Elefanten<br />

50 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong><br />

Abb. 6: Blick in den<br />

gesperrten Bereich des<br />

Steinbruchs


nicht im Umfeld von Assuan, da dort<br />

ausschließlich Wüste vorzufinden ist.<br />

Folglich müssen diese Tiere vor<br />

sehr langer Zeit gemalt worden sein.<br />

Im linken Teil des Bildes ist auch ein<br />

„Viehhirt“ zu sehen, den ich in Abb. 3<br />

als Ausschnitt vergrößert zeige:<br />

Dieser Viehhirt mit einem Stab in<br />

der Hand steht neben einem dieser<br />

Vögel. Die gesamte Darstellungsweise<br />

sieht sehr archaisch aus, was den<br />

Eindruck hinsichtlich eines hohen<br />

Alters dieser Wandzeichnung erhärtet.<br />

Bevor ich auf die Wand selbst zu<br />

sprechen komme, möchte ich noch<br />

„urzeitliche“ Zeichnungen anführen,<br />

die auf einer kleinen Insel gleich<br />

oberhalb des Staudamms neben dem<br />

Kalabsha-Tempel zu sehen sind. Diese<br />

Bilder befinden sich auf Steinen,<br />

die in der unmittelbaren Umgebung<br />

gefunden wurden und dort neben der<br />

Tempelanlage aufgestellt sind. Die<br />

Kultur und das „Kunstverständnis“<br />

dieser Urmenschen war offensichtlich<br />

sehr weit entfernt von der ägyptischen<br />

Kultur, die bereits vor rund 5.000 Jahren<br />

bestand. Auf den Felszeichnungen<br />

sind unter anderem Elefanten,<br />

Gazellen und Giraffen (Abb. 4 und 5),<br />

zum Teil gemeinsam mit Menschen,<br />

dargestellt. Ein sehr klein abgebildeter<br />

Mensch hält erstaunlicherweise<br />

einen Elefanten am Schwanz.<br />

Diese Felszeichnungen weisen<br />

das gleiche Paradoxon auf,<br />

denn diese Tiere sind Tiere<br />

der Savanne und nicht der Wüste!<br />

Die Frage lautet deshalb, sind diese<br />

Zeichnungen angefertigt worden, als<br />

Ägypten noch mehr Grünland besaß?<br />

Kommen wir nun wieder zurück<br />

zu der Granitwand, die gleichfalls mit<br />

Felszeichnungen versehen ist. Auf ihr<br />

befinden sich neben diesen Zeichnungen<br />

Linien, welche die geplante Größe<br />

von Granitblöcken verdeutlichen.<br />

Aber genau das ist das Problem! Weiter<br />

oben wurde festgestellt, daß die<br />

Größenmarkierungen sehr großzügig<br />

gewählt werden mußten, damit bei<br />

der Nachbearbeitung das geplante<br />

Steinmaß gesichert werden konnte.<br />

Eine derartige Markierung läßt aber<br />

den Schluß zu, daß hier mit anderen<br />

technischen Mitteln gearbeitet wurde,<br />

um genau diese Maße zu erhalten!<br />

Selbst an der Wand konnte ich<br />

feststellen, daß dort nicht mit Keilen<br />

gearbeitet wurde. Der Überstand im<br />

oberen Randbereich zeigt eine relativ<br />

gerade Kante, die nach<br />

hinten abgerundet ist.<br />

Darüber befinden sich<br />

kassettenartige Vertiefungen,<br />

die ebenfalls<br />

nicht mit der offiziell akzeptierten<br />

Technologie<br />

in Einklang zu bringen<br />

sind (Abb. 7).<br />

Insgesamt hinterläßt<br />

die Wand den Eindruck,<br />

hochtechnologisch bearbeitet<br />

zu sein, da sie keinerlei<br />

Spuren von Werkzeugen des antiken<br />

Ägyptens aufweist.<br />

Abb. 7: Der obere<br />

Wandabschluß zeigt,<br />

wie akkurat die Wand<br />

bearbeitet wurde<br />

Abb. 8: Die abgerundete<br />

Wand<br />

Hier kam eine Technik zum<br />

Tragen, die unsere heutigen<br />

Möglichkeiten übertrifft.<br />

Spuren einer vorzeitlichen Kultur<br />

Der hintere Bereich der gleichen<br />

Wand ist abgerundet Abb. 8 und wurde<br />

ebenfalls mit Markierungen versehen.<br />

Diese sind nur aus der Nähe zu<br />

erkennen.<br />

Bei dem letzten Bild fällt auch auf,<br />

daß der untere Absatz abgewinkelt<br />

herausgearbeitet wurde und das ohne<br />

jeden Hinweis, daß dort Keile zum<br />

Einsatz gekommen wären.<br />

Nun besteht die Frage, warum<br />

diese bereits bearbeitete Wand stehengelassen<br />

wurde? Die Antwort ist<br />

zum Teil in den Abbildungen 2 und 3<br />

zu sehen, wo ein deutlicher Querriß zu<br />

erkennen ist, der vermutlich durch ein<br />

Erdbeben entstanden war. Trotz dieses<br />

Naturereignisses hätte man die<br />

darüber oder darunter befindlichen<br />

Anteile der Wand verwenden können.<br />

Daß man dies nicht tat, läßt einen<br />

weiteren Schluß zu: Es war beabsichtigt,<br />

die Wand am geplanten Standort<br />

so zu errichten, daß jeder Stein seine<br />

originale Lage erhalten sollte. Dem<br />

„Architekten“ war offensichtlich bewußt,<br />

daß die Verwendung von Teilen<br />

dieser Wand die beabsichtigte energetische<br />

Wirkung stören würde. Ein<br />

weiterer Schluß ist, daß die Steine genau<br />

diese Form haben sollten, wie sie<br />

heute noch zu sehen ist. Das bedeutet<br />

aber, daß hier eine Technik zum Tragen<br />

kam, die unsere Vorstellungen<br />

übertrifft und selbst unsere heutigen<br />

Möglichkeiten. Die heutige Technik<br />

ist zwar in der Lage, gerade Steinblöcke<br />

aus einem Steinbruch exakt<br />

herauszuarbeiten, aber nicht mit der<br />

Prämisse, daß der Hintergrund der<br />

Wand rund wie bei dem Überstand in<br />

Abb. 7 ist. Interessant wäre wissenschaftlich<br />

zu untersuchen, aus welchem<br />

Material diese Markierungen<br />

bestehen und warum sie über Tausende<br />

von Jahren noch immer nicht<br />

verwittert sind.<br />

Dem Ganzen wird die Krone durch<br />

den Fakt aufgesetzt, daß auf dieser<br />

Wand Zeichnungen einer archaischen<br />

Kultur zu finden sind. Menschen einer<br />

frühen Epoche ließen sich nicht die<br />

Gelegenheit entgehen, auf so einer<br />

Wand ihre „Kunstwerke“ darzustellen.<br />

Damit kommen wir an das entscheidende<br />

Paradoxon: Auf einer<br />

hochtechnologisch bearbeiteten<br />

Wand, die einer Vorzeit entstammen<br />

muß, haben Menschen mit noch geringem<br />

kulturellem Niveau für uns<br />

eine Botschaft hinterlassen, ohne sich<br />

dessen bewußt zu sein. Sie verdeutlichten<br />

mit ihren Felszeichnungen,<br />

daß es bereits vor ihnen eine Hochkultur<br />

gegeben haben muß, die längst<br />

vergessen ist. ■<br />

Webseite des Autors: www.hores.org<br />

Buchempfehlung: Axel Klitzke: Die Ordnung<br />

der Schöpfung, Marktoberdorf 2011<br />

Wurzeln<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 51


W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

www.matrix3000.de<br />

Österreich 7,40 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,<strong>70</strong> EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

B a n d 6 2 M ä r z 2 0 1 1 /<br />

A p r i l 2 0 1 1 / 6 , 5 0 E U R<br />

W I S S E N S C H A F T / P O L I T I K / K U L T U R<br />

www.matrix3000.de<br />

Österreich 7,40 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,<strong>70</strong> EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

B a n d 5 6 M ä r z 2 0 1 0 /<br />

A p r i l 2 0 1 0 / 6 , 5 0 E U R<br />

Matrix 3000 Abonnement<br />

Sie sind nicht<br />

irgendwer...<br />

Probeheft<br />

gratis !<br />

Nachhaltige Energieversorgung<br />

MATRIX<br />

M<br />

A<br />

T NEUES DENKEN<br />

R<br />

I<br />

X3 0<br />

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-8<strong>70</strong>-4<br />

Weltweites<br />

Tiersterben<br />

Kalter<br />

Wirtschaftskrieg<br />

China gegen<br />

Amerika<br />

Raus<br />

aus dem<br />

Euro?<br />

Glaubenskrieg<br />

gegen<br />

Homöopathie<br />

Sylt - Die Insel der Ahnen<br />

3000<br />

Apollo -<br />

Missionen<br />

NASA veröffentlicht umstrittene Fotos<br />

Die sinnliche Welt<br />

der Sinne<br />

M<br />

A<br />

T<br />

R<br />

I<br />

X<br />

X3000<br />

Xxxxxx Gazprom - greift Xxxxxx xxxxx nach Xxxxxxxxxxxx<br />

der Weltmacht<br />

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-861-2<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

Bruno Gröning:<br />

Es gibt<br />

kein<br />

Unheilbar<br />

€ 15,- € 20,-<br />

Informations-<br />

Energetik<br />

Lemuria<br />

und die<br />

Osterinsel<br />

►<br />

Die Sterne und wir: Astronomie kontra Astrologie<br />

3000<br />

Was jeder von uns<br />

tun kann<br />

►<br />

Glaube & Wissen<br />

✂<br />

Abo-Bestellkarte<br />

Matrix 3000 GmbH,<br />

Ammergauer Str. 80, 86971 Peiting<br />

Tel.: 08861-59018 - Fax: 08861-6<strong>70</strong>91<br />

info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />

MATRIX<br />

Neues Denken - Neue Horizonte<br />

MATRIX3000<br />

Im Abo keine <strong>Ausgabe</strong> mehr verpassen.<br />

Alle zwei Monate bequem und versandkostenfrei direkt nach Hause.<br />

Matrix 3000 Abo<br />

(6 <strong>Ausgabe</strong>n) **<br />

+<br />

Matrix 3000 Sonderhefte *<br />

3 <strong>Ausgabe</strong>n<br />

Matrix 3000 Sonderhefte *<br />

3 <strong>Ausgabe</strong>n<br />

Matrix 3000 Probeabo<br />

3 <strong>Ausgabe</strong>n *<br />

Matrix 3000 Abo<br />

(6 <strong>Ausgabe</strong>n) **<br />

Inland<br />

Ausland<br />

€ 49,- € 62,40<br />

€ 15,- € 20,-<br />

€ 39,- € 48,-<br />

* verlängert sich automatisch in ein normales Abo, wenn nicht<br />

schriftlich (Brief oder Fax) gekündigt wird.<br />

** verlängert sich automatisch, wenn nicht schriftlich (Brief oder<br />

Fax), sechs Wochen vor Ablauf, gekündigt wird.<br />

<strong>Matrix3000</strong> Heft <strong>70</strong><br />

Name / Vorname<br />

Straße / Hausnummer<br />

PLZ<br />

Telefon<br />

Und so möchte ich bezahlen: Rechnung<br />

Bankleitzahl<br />

Geldinstitut<br />

Datum / Unterschrift<br />

Wohnort<br />

Konto-Nr.<br />

Abbuchung<br />

Anschrift Geschenk-Abo<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße / Hausnummer<br />

PLZ<br />

Wohnort<br />

www.matrix3000.de


Matrix 3000 Abonnement<br />

und lesen nicht<br />

irgendwas...<br />

M<br />

ATRIX3000<br />

MATRIX<br />

Zeitzone <strong>2012</strong><br />

Die<br />

Prophezeiungen<br />

der Mayas<br />

Vorsorge für<br />

Krisenzeiten<br />

mit Checkliste<br />

Rom <strong>2012</strong><br />

3000<br />

ISSN 14394154 / ISBN 978-3-89539-879-7<br />

Nr.15 / 6,50 EUR<br />

Österreich 7,20 EUR<br />

Schweiz 12,80 SFR<br />

Luxemburg 7,60 EUR<br />

Italien 8,50 EUR<br />

Sonderheft<br />

Autoren:<br />

Franz Bludorf<br />

Jo Conrad<br />

Erich von Däniken<br />

Viktor Farkas<br />

Grazyna Fosar<br />

Norbert Giesow<br />

Ulrich Heerd<br />

Thomas Hoffmann<br />

Walter-Jörg Langbein<br />

Ralf Lehnert<br />

Thomas Ritter<br />

Roland Rottenfußer<br />

Walter Schilling<br />

Ernst Senkowski<br />

Martin Strübin<br />

jetzt<br />

erhältlich<br />

Sonderheft Zeitzone <strong>2012</strong><br />

Drohen uns<br />

Kältejahre?<br />

Vulkane -<br />

Unterirdische<br />

Gefahr<br />

<strong>2012</strong><br />

und danach<br />

Die Masken der Machtelite fallen<br />

Nostradamus und<br />

der Weltuntergang<br />

<strong>Matrix3000</strong> Special "Zeitzone <strong>2012</strong>"<br />

Spannende und interessante Artikel zu Themen wie<br />

matrix_Zeitzone<strong>2012</strong>.indd 1 12.03.12 17:45<br />

• Die Kultur der Mayas und das „Ende des Maya-Kalenders“ am 21. 12. <strong>2012</strong><br />

• Apokalypse oder Bewußtseinssprung?<br />

• Tendenzen der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

für <strong>2012</strong> und darüber hinaus<br />

• Populäre Prophezeiungen: Mayas / Nostradamus / Palmblattbibliotheken.<br />

Was ist davon zu halten?<br />

• Stehen uns größere Naturkatastrophen bevor?<br />

Erdbeben / Tsunamis / Sonnenaktivitäten / Klimawandel<br />

• Wird die Welt nach <strong>2012</strong> noch die sein, die wir kennen?<br />

Autoren:<br />

Erich von Däniken, Norbert Giesow, Thomas Hoffmann, Walter Jörg Langbein, Thomas Ritter,<br />

Walter Schilling, Martin Strübin, Grazyna Fosar, Franz Bludorf, Roland Rottenfußer u. a.<br />

Bestellen Sie jetzt: Tel.: 08861-59018 - Fax: 08861-6<strong>70</strong>91<br />

oder unter www.matrix3000.de


Gesellschaft<br />

<strong>Olympia</strong> <strong>2012</strong><br />

Gold<br />

für den Profit,<br />

Silber<br />

für den Polizeistaat<br />

Roland Rottenfußer<br />

Olympische Spiele – das bedeutet: Mehrere Städte der Welt<br />

bewerben sich um die Ehre, vom Olympischen Komitee<br />

gedemütigt zu werden. Das IOC fällt in betroffene Regionen<br />

wie eine Besatzungsmacht ein, die Behörden<br />

müssen vertraglich Fügsamkeit zusichern. Die<br />

heimische Wirtschaft bleibt außen vor, den Reibach<br />

machen internationale Markenfirmen.<br />

Olympische Spiele sind insofern verdichtete<br />

Zonen des globalen Kapitalismus,<br />

während nach außen der Nationalstolz<br />

der Völker genährt wird. Wie sich<br />

in London jetzt schon abzeichnet,<br />

werden die Spiele außerdem als<br />

Erprobungsphasen verschärfter<br />

Obrigkeits- und Überwachungsstaatlichkeit<br />

genutzt.<br />

54 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Gesellschaft<br />

Kaum etwas hat stärker zum Mythos der griechischen<br />

Nation beigetragen als <strong>Olympia</strong>. Und kaum etwas hat<br />

größeren Anteil an der derzeitigen Existenzkrise des<br />

olympischen „Mutterlands“. Wie so oft, warben die Befürworter<br />

der Spiele von 2004 in Athen mit einer Belebung der<br />

Wirtschaft und einem Prestigegewinn für das ganze Land.<br />

Das Ergebnis acht Jahre danach ist bitter: Kein Wirtschaftswachstum,<br />

dafür 12 Milliarden Euro Schulden, die sich zu<br />

den schon damals erheblichen Staatsschulden dazuaddierten.<br />

Die „titanischen“ Sportstätten, die für das Event gebaut<br />

wurden, gammeln heute ungenutzt vor sich hin. Ihre Wartung<br />

kann sich das finanziell am Abgrund taumelnde Land<br />

nicht leisten. Es sei „wie Himmel und Hölle“ gewesen, sagte<br />

Vassilis Sevastis, Chef des griechischen Leichtathletik-Verbands.<br />

Im Klartext: Auf gut zwei Wochen Rausch folgte ein<br />

jahrelanger Katzenjammer.<br />

Acht Jahre nach dem Desaster spuckt ein anderer europäischer<br />

Stadtvater große Töne: Londons Bürgermeister<br />

Boris Johnson verkündete, man werde „die großartigsten<br />

Spiele in der großartigsten Stadt der Welt“ veranstalten. Die<br />

nationalen Organisatoren versprachen: „Jeder Sektor der<br />

Wirtschaft wird von den Olympischen Spielen profitieren“.<br />

Kein nationalistischer Gemeinplatz ist den Sportpolitikern<br />

zu dümmlich, um ihr bröckelndes Ansehen mit Hilfe der<br />

Athleten aufzupolieren. Premier David Cameron machte<br />

<strong>Olympia</strong> <strong>2012</strong> zur Chefsache und verdoppelte das Budget<br />

für die prunkvolle Eröffnungszeremonie per Handstreich<br />

auf 81 Millionen Pfund. Die ursprünglich geplante „sparsame“<br />

Vorgehensweise ist somit Geschichte. Laut Sky TV sind<br />

die Kalkulationen von anfangs 2,4 Milliarden Pfund auf 24<br />

Milliarden angestiegen – das Zehnfache! Allein wegen eines<br />

geplatzten Immobiliendeals im Zusammenhang mit dem<br />

Bau des olympischen Dorfs zahlte der britische Steuerzahler<br />

275 Millionen Pfund drauf.<br />

Kostenexplosion und Gentrifizierung<br />

Die zuständige Ministerin Tessa Jowell sagte schon 2008:<br />

„Wenn wir gewußt hätten, was wir heute wissen, hätten wir<br />

uns dann um die Spiele beworben? Mit Sicherheit nicht!“<br />

Wie das 60. Thronjubiläum der Queen wird <strong>Olympia</strong> der<br />

Stadt zwar Aufmerksamkeit bringen, doch das hilft den<br />

Menschen im Land, die wie fast überall unter der sozialen<br />

Spaltung stöhnen, kein bißchen. Im Gegenteil sagen<br />

Experten einen Tourismuseinbruch um 95 Prozent<br />

während der Spiele und einen langfristigen<br />

Rückgang der Großbritannien-Reisen über <strong>2012</strong><br />

hinaus voraus. Das Geld, das die Politik in den<br />

Spitzensport investiert, fehlt für den Breiten- und<br />

Schulsport. Der typische Sportkonsument läßt siegen<br />

und vernachlässigt seine eigene Fitness. Wenn jemand<br />

durch den Wald joggt, bringt das keine Profite; starrt er<br />

dagegen auf einen Sportlerkopf, hinter dem die Logos<br />

von Markenfirmen prangen, rechnet sich das<br />

sehr wohl.<br />

Vorangetrieben wird auch die Gentrifizierung<br />

weiter Teile Londons. Also die Generalüberholung<br />

von Stadtvierteln mit dem Ziel, die<br />

ursprünglichen, ärmeren Bewohner zu vertreiben<br />

und wohlhabende anzulocken. Makler und<br />

Vermieter haben im Dunstkreis der Spiele ihre<br />

Einkünfte auf Kosten der Wohnungssuchenden<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000<br />

55


Gesellschaft<br />

Olympische Charta verlangt von jedem Gastgeberland, Demonstrationen<br />

in der Nähe der Sportstätten zu untersagen.<br />

Warum spielen die Regierungen „freier“ Nationen da mit?<br />

drastisch erhöht. Manche Makler<br />

schreiben Klauseln in ihre Verträge,<br />

wonach Mieter ihre Wohnungen während<br />

der Spiele zu räumen hätten, damit<br />

sie teuer an Sporttouristen vermietet werden<br />

können. Rio de Janeiro ist im Vorfeld der Fußball WM<br />

2014 und der Olympischen Sommerspiele 2016 zu einer der<br />

teuersten Städte der Welt geworden. Es setzte ein Run auf<br />

die Häuser und Wohnungen ein. Die Favelas (Slums) der<br />

Stadt werden von der Polizei im Vorfeld der Sportereignisse<br />

gnadenlos geräumt.<br />

Letzter Platz für die Menschenrechte<br />

Eine sündteure Show als Werbeumfeld auf Kosten der Steuerzahler;<br />

peinliche Nationaltümelei der Politiker; unfaßbare<br />

soziale Härte gegenüber den Systemverlierern – leider<br />

ist dieses traurige „Maßnahmenbündel“ keine Seltenheit in<br />

der Welt der Großevents. Für den Eurovision Song Contest<br />

in Baku wurde von dem die Menschenrechte verachtenden<br />

aserbaidschanischen Regime ein teurer Schnulzentempel<br />

errichtet. Zuvor hatte man Anwohner aus ihren Wohnungen<br />

vertrieben. Die Formel-1-Show in Bahrain wurde zu einem<br />

humanitären Desaster, nachdem das Regime mit ausufernder<br />

Gewalt und Folter auf Demonstrationen reagierte. Für<br />

die Winterspiele in Vancouver 2010 wurde Land von indianischen<br />

Ureinwohnern für Ski- und Immobilienanlagen<br />

beschlagnahmt. Die Indigenen errichteten im Skiort Sun<br />

Peaks ein Protestcamp. Die Polizei griff hart durch und verhaftete<br />

54 Protestierer.<br />

Man muß nicht gleich Berlin 1936 bemühen, um festzustellen,<br />

daß Diktatoren jeder Couleur die Olympischen<br />

Spiele gern mißbrauchen, um sich international<br />

in einem rosigen Licht zu zeigen. Wegen Moskau 1980<br />

gab es noch eine rege Diskussion, ob Boykotte angemessen<br />

seien. Peking 2008 ging dagegen fast unbehelligt über die<br />

Bühne, obwohl für die Spiele alle Obdachlosen wie Dreck<br />

von den Straßen gekehrt wurden. Es überrascht ja nicht, daß<br />

sich Diktatoren diktatorisch verhalten. Wirklich erschütternd<br />

ist jedoch, daß sich Demokratien anläßlich der Spiele<br />

jene menschenverachtenden Praktiken zu eigen machen,<br />

gegen die sie eigentlich ein Bollwerk bilden sollten. Die<br />

Die Willkürherrschaft des IOC<br />

Erste olympische Disziplin ist lange vor der Vergabe der<br />

Spiele das Wettschleimen der Nationen gegenüber dem<br />

IOC. Das Olympische Komitee diktiert den Gastgeberländern<br />

kompromißlos seine Bedingungen. Schon anläßlich<br />

einer Bewerbung müssen die Ausrichteorte eine Garantie<br />

unterschreiben. Sie beinhaltet die Zustimmung zu einem<br />

künftigen Vertrag, den man im Detail noch gar nicht kennt.<br />

Grob gesagt besagen die Vertragsbedingungen, daß die Risiken<br />

und Kosten vom Steuerzahler zu tragen sind, während<br />

die Einnahmen an Sponsorenfirmen und Sportfunktionäre<br />

gehen. Juristen des Landes Salzburg sprachen anläßlich<br />

der Bewerbung für die Winterspiele 2014 von „sittenwidrigen<br />

Knebelverträgen“. Auch Münchens Oberbürgermeister<br />

Christian Ude hielt die Verteilung von Kosten, Chancen und<br />

Risken bei Verträgen mit dem IOC „für eine Zumutung“. Ude<br />

fügte aber hinzu, man könne da nichts machen. Selbst Barack<br />

Obama, der „mächtigste Mann der Welt“, müsse sich<br />

fügen, wenn er die Spiele nach Chicago holen wolle.<br />

Das IOC gebärdet sich mithin als eine Art „Welt-Obrigkeit“<br />

über den Regierungen – und alle spielen ergeben mit. Würde<br />

sich ein Bewerber zu sehr zieren, kann man sicher sein,<br />

daß drei andere Städte unbegrenzte Fügsamkeit zusichern.<br />

Die Autoren der Informationsseite „Nolympia“, die 2011 gegen<br />

die <strong>Olympia</strong>bewerbung Münchens mobil machte, nehmen<br />

daher kein Blatt vor den Mund: „Das IOC ist inzwischen<br />

eine reine Geldmaschine, die von industriellen Sponsoren<br />

und der Ausbeutung öffentlicher Haushalte lebt.“ Auch die<br />

martialischen Sicherheitsbestimmungen während olympischer<br />

Veranstaltungen werden von den Aktivisten harsch<br />

kritisiert: „Man muß feststellen, daß bei heutigen Olympischen<br />

Sommer- und Winterspielen ein militärisches und<br />

polizeiliches Aufgebot ohnegleichen eingesetzt wird, so daß<br />

Zog die <strong>Olympia</strong>bewerbung<br />

Roms zurück:<br />

Italiens Ministerpräsident<br />

Mario Monti<br />

die Wettkampfstätten und<br />

deren Umgebung zu Hochsicherheitstrakten<br />

werden.<br />

Dabei werden Überwachungstechniken<br />

und<br />

-praktiken zum Einsatz kommen, welche die zivilen Rechte<br />

der Bürger entscheidend einengen und beschneiden.“<br />

Übungsfeld neuer Repressionstechniken<br />

Konkret plant die britische Metropolitan Police – angeblich<br />

als Reaktion auf die August-Krawalle – eine stärkere Überwachung<br />

der Sozialen Netzwerke. Facebook, Twitter & Co.<br />

werden dafür verantwortlich gemacht, daß sich Randalierer<br />

(Foto: Presidenza della Repubblica)<br />

56 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Gesellschaft<br />

schnell und spontan zu Aktionen verabreden konnten. Daher<br />

will man jetzt Tools der Privatwirtschaft nutzen, mit deren<br />

Hilfe diese das Konsumverhalten von Käufern ausspionieren.<br />

Die Olympischen Spiele sollen dabei als wichtiges Testfeld<br />

dienen, wie es in einem Polizeibericht zu den „Riots“<br />

von 2011 heißt. Nach den Spielen sollen die hier punktuell<br />

eingesetzten Überwachungssysteme englandweit und zeitlich<br />

unbegrenzt zur Anwendung kommen. Bekannt wurde<br />

auch, daß für <strong>Olympia</strong> 13.500 Soldaten in London stationiert<br />

werden sollen. Hinzu kommen mindestens 24.000 private<br />

Sicherheitskräfte. Diese werden für die Dauer des Events<br />

Polizeibefugnisse erhalten. Andere Quellen sprechen von<br />

bis zu 60.000 Sicherheitskräften insgesamt (einschließlich<br />

der „normalen“ Polizei).<br />

Somit werden die Befugnisse von Militär von Polizei zunehmend<br />

vermischt, und auch die Grenzen zwischen staatlichen<br />

und privaten Aufgaben verschwimmen immer mehr.<br />

Es ist vorstellbar, daß die bewährte Repressions-Troika<br />

künftig auch bei sozialen Unruhen gegen die Bevölkerung<br />

eingesetzt wird. So viel Security gibt es natürlich nicht umsonst.<br />

Die „operationalen Kosten“ für Sicherheit haben sich<br />

laut dem britischen „Telegraph“ gegenüber der ursprünglichen<br />

Planung verzwanzigfacht. Zum Einsatz kommen Kräfte<br />

des Sicherheitskonzerns G4S, der zunehmend in ehemals<br />

staatliche Aufgabenfelder vordringt.<br />

Olympischer Polizeistaat<br />

Staatliche Organe, speziell Sicherheitsbehörden, neigen<br />

dazu, ihre eigene Bedeutung aufzublähen und ihren Aktionsradius<br />

ständig zu erweitern, sofern sie nicht auf demokratische<br />

Gegenwehr stoßen. Dies geht notwendig auf<br />

Kosten der Freiheit und der Bürgerrechte. Macht hat wie<br />

Reichtum Suchtcharakter. Für beide gilt das Motto: Genug<br />

ist nicht genug. Massenereignisse bergen natürlich ein<br />

tatsächliches Gefährdungspotential, wie nicht zuletzt der<br />

Anschlag auf israelische Sportler in München 1972 zeigt;<br />

andererseits sind sie willkommene Übungsfelder für neue<br />

Repressionstechniken. Es sind Vorwände, um den Strick<br />

um den Hals der Bürger unmerklich noch ein Stückchen fester<br />

zuzuschnüren. Während Olympischer Spiele sieht eine<br />

Stadt für ein paar Wochen so aus, wie sich rechte Politiker<br />

die Welt generell wünschen: Gelenkte Menschenherden,<br />

bei jedem Schritt von Sicherheitskräften bewacht und von<br />

Kameras bespitzelt. Die Straßen blankpoliert und von „Gesindel“<br />

gereinigt.<br />

Anläßlich Olympischer Spiele zeigt sich der Wahnsinn<br />

des globalisierten Kapitalismus in konzentrierter,<br />

symbolisch verdichteter Form. Was wir im Kleinen<br />

rund um die Sportfeste beobachten können, gilt auch im<br />

Großen: Dies gilt für die Gentrifizierung der Städte, den<br />

Ausbau des Überwachungsstaats wie auch den Kommerz-<br />

Overkill. Die konzertierte Manipulation von Massenmedien,<br />

Markenfirmen und Politik lockt die Menschen in Scharen in<br />

die Stadien und vor die Bildschirme. Es entsteht eine kollektive<br />

Hysterie, die den öffentlichen Raum über Wochen<br />

fast lückenlos beherrscht. Globale Konzerne profitieren<br />

durch exklusive Lieferträge für den Bedarf der Sportler<br />

und Zuschauermassen, aber auch durch beispiellose Werbepräsenz.<br />

Sie „präsentieren“ die großartigen Leistungen<br />

der Sportler, so als könne sich ein 100-Meter-Läufer ohne<br />

zuckrige Limonade keinen Zentimeter fortbewegen. Somit<br />

sind die Werbekunden Profiteure der oft unter Qualen erarbeiteten<br />

sportlichen Höchstleistungen und der ehrlichen<br />

Sportbegeisterung eines globalen Publikums.<br />

Die Notbremse ziehen!<br />

Das Resümee auf der Seite „Nolympia“ ist bitter: „Eigentlich<br />

sollte in heutigen Zeiten, wo die desaströsen Erfahrungen<br />

„Die Verteilung von Kosten,<br />

Chancen und Risiken bei Verträgen<br />

mit dem IOC ist eine Zumutung“.<br />

Christian Ude, Oberbürgermeister München.<br />

mit Bewerbung und Durchführung von Olympischen Sommer-<br />

und Winterspielen hinlänglich bekannt sind, jeder<br />

Bürgermeister, der den Hut in den Ring der olympischen<br />

Bewerbung wirft, wegen Amtsmißbrauch abgesetzt werden.“<br />

Einer wenigstens hat die Konsequenzen aus den Erfahrungen<br />

der Vergangenheit gezogen: Italiens Ministerpräsident<br />

Mario Monti zog Anfang <strong>2012</strong> die Bewerbung Roms<br />

für die Spiele 2020 zurück. Es ist das erste Mal, daß Olympische<br />

Spiele nicht am „No“ des IOC, sondern aufgrund einer<br />

Vernunftentscheidung der Politik scheitern. Solange es der<br />

Weltgemeinschaft nicht gelingt, den <strong>Olympia</strong>-Heuschrecken<br />

Grenzen aufzuzeigen, können wir uns nur wünschen,<br />

daß Montis Beispiel Schule macht. ■<br />

(Foto: Kai Mörk / Wikimedia)<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 57<br />

3000


Spiritualität<br />

ommunik<br />

spirituellen<br />

Die Grundlagen einer<br />

Kommunikation<br />

Ralf Lehnert<br />

58 MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Spiritualität<br />

Vor 25 Jahren starb Carl Ransom Rogers. Er war ein bekannter<br />

amerikanischer Psychologieprofessor und humanistischer<br />

Therapeut. Er hinterließ uns die klientenoder<br />

partnerzentrierte Gesprächspsychotherapie, die er<br />

Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelte. In diesem<br />

Artikel zeige ich auf, daß dieses Konzept, ohne daß es explizit<br />

diesen Anspruch erhebt, die Basics, Bedingungen<br />

und Kriterien einer spirituellen Kommunikation erfüllt.<br />

Die Lösung aller Probleme liegt in dir<br />

Das von Rogers entwickelte Konzept ist weitgehend nicht<br />

forcierend. Es geht davon aus, daß jeder Mensch die Lösung<br />

für seine Probleme in sich trägt. Es geht daher nicht<br />

darum, dem Menschen von außen irgend etwas hinzuzufügen,<br />

und seien es noch so gutgemeinte Ratschläge, sondern<br />

ihn zu befähigen, zu seinen eigenen Quellen, seinen<br />

eigenen Kompetenzen und Möglichkeiten zurückzufinden.<br />

Selbst Fragen, etwa, wie sich ein Problem anfühle, sind<br />

nicht sinnvoll, weil sie das Gegenüber von seinen eigenen<br />

Gedanken abziehen. Vielmehr wird der Gesprächspartner<br />

durch Akzeptanz und Wertschätzung sowie durch Rückkopplung<br />

seiner Aussagen (dazu später mehr) in seine<br />

Mitte sowie ins Hier und Jetzt gebracht.<br />

Heilung geschieht<br />

Rogers war davon überzeugt, daß in jedem Lebewesen die<br />

Tendenz zur Selbstverwirklichung verankert ist sowie das<br />

Bedürfnis nach Heilsein und Ganzwerdung. Beeindruckt<br />

war er von der Seeigelforschung des deutschen Zoologen,<br />

Theologen und Naturphilosophen Hans Driesch. In einem<br />

biologischen Forschungsinstitut in Neapel gelang es diesem,<br />

die ersten zwei Zellen eines Seeigelkeims, die sich<br />

nach der ersten Teilung des befruchteten Eis gebildet<br />

hatten, zu trennen. Wären die Zellen nicht getrennt worden,<br />

so hätte sich aus jeder der beiden Zellen ein anderer<br />

Teil der Seeigellarve gebildet. Nach der Trennung hätte<br />

man nun annehmen können, daß die beiden Zellen überhaupt<br />

nicht oder kaum mehr wachsen oder sich jeweils<br />

nur zu einem Teil einer Seeigellarve entwickeln würden.<br />

Tatsächlich aber wuchs aus jeder der beiden Zellen,<br />

nachdem man sich bemühte, sie am Leben zu erhalten,<br />

eine eigene Seeigellarve. Sie war zwar etwas kleiner als<br />

üblich, sonst aber vollkommen normal. Rogers Schloß<br />

daraus, daß im Universum eine formative Ten denz am<br />

Werk zu sein scheint, die auf jeder Ebene zu beobachten<br />

ist.<br />

ation<br />

Die Nichtwertung<br />

Eine Grundsäule der Gesprächspsychotherapie nach Rogers<br />

ist das Nichtwerten. Das Nichtwerten gilt ebenfalls<br />

als ein hohes spirituelles Prinzip, das in vielen Lehren<br />

verankert ist. Umgekehrt beruht die Wertung auf dem<br />

Ego, das Dinge, Vorgänge und Menschen nach ihrem Nutzen,<br />

ihrer Funktionalität oder ihrem möglichen Schaden<br />

für sich abklopft. Diese Bewertungen sind zudem beeinflußt<br />

von den gesellschaftlichen Werten, Normen und<br />

Idealen, die je nach Kultur und Epoche differieren. Nichtwertung<br />

entspricht der spirituellen Neutralität. Die Lehre<br />

des Advaita betont, daß Geschehnisse und Vorgänge, die<br />

aus der Froschperspektive<br />

harmonisch und aufbauend<br />

oder dramatisch<br />

und unheilvoll aussehen,<br />

aus der Vogelperspektive<br />

allesamt nur Wellen von<br />

Bewußtsein sind. Der spirituelle<br />

Lehrer Bhagwan<br />

(Osho) sowie der Physiker<br />

Fritjof Capra verwenden<br />

eine andere Metapher,<br />

sie sprechen von einem<br />

Tanz der Energie.<br />

Carl Rogers<br />

Alles, was ist, entspricht<br />

einer informatorischen<br />

Ordnung oder ordnenden Informationen, die nach<br />

der Weltanschauung des Physikers Burkhard Heim in der<br />

5. und 6. Dimension unseres Lebensfeldes angesiedelt<br />

sind, von wo aus sie die Materie in-Formation bringen.<br />

Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke bringen in<br />

ihrem gemeinsamen Werk „Krankheit als Weg“ diese<br />

spirituelle Einsicht wie folgt auf dem Punkt. „Es gibt in<br />

diesem Universum nichts Unberechtigtes, aber vieles,<br />

dessen Berechtigung der einzelne Mensch noch nicht sehen<br />

kann.“<br />

Bedingungslose Annahme<br />

Das Konzept der Gesprächspsychotherapie läßt also den<br />

anderen nach- und ausdrücklich so sein, wie er ist, in<br />

der Annahme, daß er so, wie er ist, der göttlichen Ordnung<br />

entspricht.<br />

Spirituell gesprochen läßt man das „Gesetz des Augenblicks“<br />

zu auf der Grundlage der „Sancta Demokratia“.<br />

Die Augenblicke werden miteinander<br />

geteilt, ob der Klient nun spricht oder nicht. Er wird bedingungslos<br />

und ohne Beurteilung akzeptiert.<br />

Die sich daraus ergebenden Wirkungen sind nicht zu<br />

unterschätzen: Da der Partner sich zunehmend bestätigt<br />

und geschätzt fühlt, öffnet er sich mehr und mehr,<br />

wird authentischer und lernt, sich nach und nach selbst<br />

mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Die wohlwollende<br />

Haltung und Einstellung seines Gegenübers wird<br />

also zunehmend „imitiert“ (Modellverhalten). Durch die<br />

wachsende Öffnung und gemeinsame Wertschätzung ist<br />

es dem Betroffenen möglich, in immer tiefere Schichten<br />

seiner selbst vorzudringen, Gefühle, Assoziationen,<br />

Gedanken, Entdeckungen, neu gefundene Zusammenhänge,<br />

Seins- oder Sichtweisen aufsteigen zu lassen, zu<br />

explorieren und zu bearbeiten. Bei dieser Selbsterforschung<br />

gibt der Therapeut oder Partner seinem Gegenüber<br />

Feedback in der Form, daß er sich wie ein Spiegel<br />

verhält. Die Fachliteratur nennt diesen Vorgang Spiegelung,<br />

Verdopplung, Paraphrasierung oder VEE - Verbalisierung<br />

emotionaler Erlebnisinhalte. In eigenen Worten<br />

wiederholt der Partner die Essenz dessen, was der andere<br />

gesagt hat. Die Fachliteratur empfiehlt, vor allem<br />

auch den manifesten oder latenten Gefühlsinhalt mit aufzugreifen.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 59


Spiritualität<br />

Duplikation und Widerspiegelung als kosmische Qualität<br />

Auch diese Duplikation oder Widerspiegelung ist eine<br />

Grundqualität des Universums. Alles, was materiell<br />

existiert oder geschieht, ist eine Duplikation oder Widerspiegelung<br />

von Ideen, Grundprinzipien oder Information.<br />

Man könnte des Weiteren sagen: Wirkungen sind<br />

die Duplikation von Ursachen, Form ist die Duplikation<br />

von Inhalt, Erscheinung ist die Duplikation von Wesen,<br />

und Wahrnehmung ist die Duplikation von äußeren oder<br />

inneren Stimuli. Wird ein Gedanke verdoppelt und damit<br />

anerkannt und angenommen, so kann ihn das Gegenüber<br />

loslassen und einen Schritt weiter oder tiefer gehen.<br />

Um den anderen zu duplizieren, muß man ihn zunächst<br />

verstehen. Zu hundert Prozent ist dies einem<br />

Normalsterblichen nicht möglich. Denn um den anderen<br />

vollständig zu verstehen, müßte man er selbst sein<br />

oder zumindest sich in ihn oder seine Aura hineinversetzen<br />

können. Groß sind die Gefahren der Interpretation,<br />

wenn man die Äußerungen des Gegenübers mit eigenen<br />

Ängsten, Hoffnungen, Gefühlen oder Gedanken vermischt.<br />

Um zumindest so tief wie möglich in die Bedeutung der<br />

Äußerungen des anderen einzudringen, ohne sie durch eigene<br />

subtile Gefühle oder Assoziationen zu verfälschen,<br />

muß man innerlich leer sein, oder, um ein Bild zu gebrauchen,<br />

wie eine klare und stille Wasseroberfläche. Auch<br />

dies gelingt am ehesten, wenn man spirituell geübt ist.<br />

Durch meditative Versenkungen kann man lernen, seine<br />

Gedanken zunächst neutral zu beobachten, um schließlich<br />

Herrschaft über sie zu erlangen. Dazu gehört auch das Erzeugen<br />

von Gedankenleere. Man erreicht sie durch starke<br />

Konzentration oder indem man seine Aufmerksamkeit auf<br />

die Pausen zwischen den Gedanken richtet und diese immer<br />

weiter ausdehnt. Eine andere Metapher vergleicht den<br />

spirituell verwirklichten Menschen mit einer hohlen Flöte,<br />

auf der Gott sein Lied spielt.<br />

Kommunikationsfehler<br />

Der Theologe und Psychologe Wilfried Weber weist auf<br />

die Gefahren in der herkömmlichen Kommunikation hin,<br />

indem er in einem Lasterkatalog 18 Kommunikationsfehler<br />

aufführt. Hier die wichtigsten: Er warnt vor dem „Dirigieren,<br />

d.h. Ratschläge, Mahnungen oder Befehle auszusprechen,<br />

fertige Lösungen vorzulegen“, ferner vor dem Diagnostizieren<br />

und einseitigen Interpretieren. Wir begehen nach Weber<br />

ebenfalls einen Fehler, wenn wir Erlebnisse, von denen unser<br />

Gegenüber berichtet, bagatellisieren, wenn wir etwa sagen:<br />

„So schlimm ist das doch gar nicht; andere müssen viel mehr<br />

ertragen; reiß dich zusammen.“ Denn wir haben aus der humanistischen<br />

und spirituellen Perspektive nicht das Recht, für<br />

den anderen zu entscheiden, was für ihn wichtig und unwichtig<br />

zu sein hat. Der promovierte Philosoph Martin Wilhelm<br />

Spiegel ergänzt diese „Fehler“-Liste. Für ihn wirkt sich das<br />

Schlimmer-Machen und Übertreiben genauso abträglich aus<br />

wie das Bagatellisieren. Auch hier projizieren wir unsere eigenen<br />

Vorstellungen, Ängste, Erwartungen und Werte auf den<br />

anderen. Selbst das forcierende Nachfragen, etwa seit wann<br />

das Problem existiere oder aus welchen Aspekten es bestehe,<br />

lenkt nach Spiegel den betreffenden Menschen von seinen<br />

eigenen Reflektionen weg in eine andere Richtung. Er warnt<br />

des weiteren nicht nur vor Wertungen, vor allem solchen, die<br />

Abwertung, Kritik und Mißbilligung zum Ausdruck bringen,<br />

sondern auch vor affektiver Unterstützung in Form etwa von<br />

Mitleid oder dem Spenden von Trost. Denn dabei kommt nach<br />

Spiegel hinzu, daß viele Mitleid ablehnen, „weil sie sich dann<br />

nicht gleichberechtigt fühlen oder abhängig werden von der<br />

emotionalen Unterstützung des Gesprächspartners.“ ■<br />

Quellen und Literaturhinweise:<br />

Rogers, Carl R.: Der neue Mensch, Stuttgart 2007.<br />

Rogers, Carl R.: Therapeut und Klient, Frankfurt 1983.Spiegel, Martin W.:<br />

Esoterische Psychologie, Hofbieber 1991.<br />

Weber, Wilfried: Wege zum helfenden Gespräch, München 2005.


Spiritualität<br />

Esoterische oder<br />

seriöse Meditation? Ralf<br />

Lehnert<br />

Die renommierte Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“<br />

schreibt in einem Artikel mit der Überschrift<br />

„Die Kraft der inneren Ruhe“ gleich als Einführung in<br />

den ersten beiden Zeilen:<br />

„Meditation wird immer populärer. Es gibt viele Methoden,<br />

manche sind esoterisch, andere seriös.“<br />

Aus ihrer Sicht folgerichtig kümmert sich die Autorin<br />

dieses Tagesspiegel-Artikels nur um die vermeintlich seriösen<br />

Methoden und degradiert die esoterischen. Meditation,<br />

auch Versenkung oder Innenschau genannt, ist aber per<br />

se eine esoterische Methode. Man reißt sie also aus ihrem<br />

traditionellen Zusammenhang und bezeichnet ihn dann indirekt<br />

auch noch als unseriös.<br />

Kein Zweifel: Esoterik ist nicht leicht zu begreifen; sie ist<br />

per se ungreifbar, gehört sie doch gemäß dem senkrechten<br />

Weltbild zum Neptun-Prinzip. Diesem unterstehen neben<br />

der Esoterik und Meditation zum Beispiel auch Überschwemmungen,<br />

Nebel, Lymphsystem, Medien (in ihren<br />

beiden Bedeutungen), Nächstenliebe, Aufopferung Suche,<br />

Sucht, Poesie, Flieder, Moos, Fische, Lurche, Betrug und<br />

Täuschung. Wer dieses analoge Denken und das senkrechte<br />

Weltbild nicht verstehen will, begreift auch Esoterik nicht.<br />

Wer dieses Prinzip des Neptuns, dem Esoterik und Meditation<br />

zugeordnet sind, aber nachvollziehen kann, erkennt<br />

grundsätzlich auch, warum diese Disziplinen nicht so<br />

leicht begriffen oder gar mit Betrug und Irrtum verwechselt<br />

werden und auch angsteinflößend sein können. Ein<br />

esoterischer Mensch kann aufgrund des Einflusses dieses<br />

Neptunprinzips aber auch tatsächlich umkippen und sich in<br />

Illusionen verlieren, betrogen werden oder betrügen. Dann<br />

handelt es sich aber nicht mehr um Esoterik, sondern um<br />

einen Mißbrauch derselben oder beispielsweise um Kommerz<br />

oder Machtstreben.<br />

Doch wenn wir einmal einen Blick hin zu den Wurzeln<br />

der Esoterik werfen, erkennen wir, daß bereits Philosophen<br />

wie Aristoteles die Unterscheidung trafen<br />

zwischen exoterischem und esoterischem Wissen,<br />

Wissen von außen und Wissen von innen.<br />

Esoterik entspricht dem Wissen darum, „was<br />

die Welt im Innersten zusammenhält“ (Goethes<br />

Faust).<br />

Esoterik und Exoterik sind daher zwei<br />

Seiten einer Medaille. Bedenken wir, daß<br />

viele heute als gegensätzlich begriffene<br />

Disziplinen einstmals eins waren, so die<br />

Mathematik und Numerologie, die Chemie<br />

und Alchemie, die Sternkunde und Sterndeutung<br />

oder die Physik und Metaphysik.<br />

Dementsprechend war etwa Pythagoras<br />

sowohl Mathematiker als auch Eingeweihter und Johannes<br />

Kepler sowohl Naturwissenschaftler und Astronom als<br />

auch Astrologe und Hermetiker.<br />

Was wäre die Menschheit beispielsweise ohne Goethe<br />

und da Vinci, die die Menschen nachhaltig bereichert<br />

haben? Viele große Geister und Erfinder<br />

schöpfen ihre Ideen nicht allein aus ihrem Verstand, sondern<br />

durch ihre Hinwendung und Öffnung zum Nichtgreifbaren<br />

und zur geistigen Welt. Platon spricht von der Ebene<br />

der Ideen.<br />

In der Antike galt das esoterische Wissen sogar als das<br />

grundlegende Wissen. Nach außen hin reichten die Eingeweihten<br />

und Religionsstifter nur vereinfachte und exoterische<br />

Lehren weiter.<br />

Der Begriff der Esoterik bezieht sich auch auf den inneren<br />

Pfad zurück zum Ursprung. Insofern ist Esoterik<br />

niemals so etwas wie ein Hobby, sondern ein ernsthafter<br />

und disziplinierter Weg, der mit Bewußtseinserweiterung<br />

und -verwandlung einhergeht - also nichts für einfache<br />

Gemüter. Daher ist es durchaus verständlich, wenn sowohl<br />

geschäftstüchtige als auch wissenschaftliche und medizinische<br />

Instanzen ehemals esoterische Methoden verflachen<br />

und „unschädlich“ machen. Aber sie sollten sich nicht wundern,<br />

wenn die so bereinigten, sterilisierten und nur noch<br />

funktional begriffenen und eingesetzten Systeme an Wirkung<br />

einbüßen. Wieder folgerichtig schreibt die Autorin in<br />

dem Tagesspiegel-Artikel gleich drei Mal: Ein Allheilmittel<br />

sind diese Meditationen nicht. Da hat sie recht. Diese Meditationen<br />

sind so harmlos wie das Sitzen (das Sitzen, nicht<br />

das Schaukeln) in einem Schaukelstuhl. ■<br />

„Meditation<br />

ist per se eine<br />

esoterische<br />

Methode.<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 61


Leid<br />

Auszug aus dem Aufsatz: Das Leiden in osteuropäischer Auffassung<br />

Spiritualität<br />

Über das LEID<br />

Valentin Tomberg<br />

...<br />

Nun bestanden diese Wahrheiten namentlich in einer<br />

eigentümlichen Auffassung vom Leiden und von der<br />

Schuld. Das Leiden ist ihm nicht etwas, das gemieden<br />

werden soll. Es ist wertvoll. Und jeder Mensch, der leidet,<br />

nimmt vom Wert seines Leidens an. Es macht auch den<br />

Menschen wertvoller. Der Staretz Sossima kniet vor Dimitri<br />

Karamasow nieder, als ihm die Ahnung von dessen zukünftigen<br />

Leiden aufgeht („Brüder Karamasow").<br />

So ist es bei allem Leiden. Das Leiden ist nie bloß eine<br />

„persönliche Angelegenheit" eines Menschen - es geht<br />

die ganze Menschheit an.<br />

Der Heilige kniet vor dem zügellosen, leidenschaftlichen<br />

jungen<br />

Dimitri Karamasow (Yul Brynner)<br />

und Grigori (Edgar Stehli) in einer<br />

Szene der Dostojewski-Verfilmung<br />

„Die Brüder Karamasow“.<br />

Bild: MGM<br />

Menschen nieder, denn er verehrt in ihm sein künftiges<br />

Leiden. Und noch ein anderes enthält diese wunderbare Tat<br />

des Sossima. Sie enthält auch den Ausdruck des Dankes<br />

im Namen von allen für alles Leiden, das Dimitri werden<br />

sollte. Denn jeder Leidende - sei es auch ein Verbrecher -<br />

leidet für alle. Denn die ganze Menschheit ist krank, und die<br />

Krankheit der Menschheit kommt im einzelnen Menschen<br />

zu Krisen, wodurch dann den Anderen die Last abgenommen<br />

wird. Wie in einer Eiterblase alles Gift des gesamten<br />

Organismus sich an einer Stelle konzentriert, wodurch der<br />

ganze Organismus von den Giftstoffen befreit wird - so daß,<br />

indem eine Stelle des Organismus so recht viel Giftstoff in<br />

sich aufnimmt, das dem ganzen Organismus frommt.<br />

Das wäre somit die erste These der Auffassung des Leidens,<br />

wie sie Dostojewski vertritt:<br />

Jeder Leidende leidet für alle.<br />

Denn jede Strafe ist ungerecht, ist ein Martyrium, solange<br />

man die Schuld nicht eingesehen hat, hat man aber die<br />

Schuld eingesehen, so ist das schon ein Erwachen für ein<br />

höheres Leben, und dann ist die Strafe keine Strafe mehr,<br />

sondern im Schmerz der Vorgang des Gebarens eines höheren<br />

Menschen.<br />

Nun gibt es aber ein Leiden, das verdient ist, das als Strafe<br />

oder als Folge von Verirrungen zuteil wird, und andererseits<br />

gibt es ein Leiden, das - gleich den Geburtswehen - die<br />

Morgenröte eines Neuentstehenden bedeutet. Ein Sträfling<br />

leidet wegen seines Verbrechens, ein Liebender leidet wegen<br />

des Großen, das durch seine Seele zieht. Es ist ein Unterschied<br />

zwischen dem Leiden als bitterem Bodensatz im<br />

Becher der Leidenschaft und dem Leiden als Aufopferung<br />

eines Niederen, damit das Höhere kommen kann. Dostojewski<br />

zeigt, wie diese zwei Arten des Leidens eins sein<br />

können. Er zeigt, wie jede Strafe eigentlich in Geburtswehen<br />

eines höheren Lebens gewandelt werden kann. Denn<br />

jede Strafe ist ungerecht, ist ein Martyrium, solange man<br />

die Schuld nicht eingesehen hat, hat man aber die Schuld<br />

eingesehen, so ist das schon ein Erwachen für ein höheres<br />

Leben, und dann ist die Strafe keine Strafe mehr, sondern<br />

im Schmerz der Vorgang des Gebarens eines höheren Men-<br />

62<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Schuld<br />

und die Moskau.<br />

Fjodor Michailowitsch<br />

Dostojewski.<br />

Gemälde von<br />

Wassili Grigorjewitsch<br />

Perow.<br />

Tretjakow-Galerie,<br />

Gruschenka<br />

(Maria Schell) und<br />

Dimitri Karamasow<br />

(Yul Brynner) in<br />

einer Szene der<br />

Dostojewski-Verfilmung<br />

„Die Brüder<br />

Karamasow“.<br />

Bild: MGM<br />

Spiritualität<br />

schen. Gerechtigkeit<br />

kann nur<br />

dann sein, wenn<br />

die Schuld eingesehen<br />

ist und<br />

die Strafe frei<br />

gewollt ist. Ist sie<br />

aber frei gewollt,<br />

so geschieht ein<br />

Vorgang des Eingreifens der Gnade aus der Geisteswelt.<br />

Die zweite These würde somit etwa lauten können: Jede<br />

Strafe kann in Opfer gewandelt werden, jede Strafe sich in<br />

Geburtswehen eines höheren Menschen wandeln.<br />

Viele sind schuld, wenn einer sündigt.<br />

Diese Anschauungen sind nur möglich, wenn man ein intensives<br />

Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Menschen,<br />

der Einheit der Menschheit, hat. Aus diesem Gefühl dringt<br />

auch eine weitere Grundanschauung Dostojewskis hervor,<br />

nämlich die Anschauung, daß jede Schuld in ihrem Hintergrund<br />

viel mehr Mitschuldige hat, als man sich denkt. Das<br />

Ganze ist mitverantwortlich für alle seine Glieder. So z.B.<br />

waren alle Brüder Karamasow am Vatermord schuld, denn<br />

Dimitri wollte es tun (er tat es aber nicht), Iwan wußte es,<br />

aber verhinderte es nicht, obgleich er es konnte, und Aljoscha<br />

konnte es nicht verhindern, das war seine Schuld.<br />

Und so ist es mit jeder Gemeinschaft: Viele sind schuld,<br />

wenn einer sündigt. Und es wird schon zu der Gewissensentwicklung<br />

der Zukunft gehören, daß man nicht nur seine<br />

eigenen Taten, sondern auch die Taten von vielen anderen<br />

Menschen in den Bereich seines Gewissens hinein nimmt.<br />

Das Gewissen kann sich erweitern, es kann erwachen in<br />

seinem ganzen Umfang, wenn der Mensch sich des Tatbestands<br />

bewußt wird: Du bist ein Glied eines Ganzen. Und<br />

das Erleben dieses Tatbestandes führt uns zur Anerkennung<br />

einer dritten These:<br />

Am Verbrechen des Einzelnen sind viele schuld.<br />

Und alles Leiden kann als Hauch des Christusgeistes in<br />

den Menschenseelen erlebt werden<br />

Wenn nun die Menschheit ein Ganzes darstellt, nicht nur<br />

physisch, sondern auch moralisch, und wenn daraus folgt,<br />

daß Leiden und Schuld des Einzelnen die Gesamtheit betreffen,<br />

so entsteht die Frage: Wie ist es dann mit dem<br />

Lichtvollen, Guten, Wahren? Wenn das Trübe, Schmerzliche,<br />

Sündige aller alle betrifft, sollte dann nicht das Gleiche<br />

auch für das Helle, Selige, Gute gelten? Entspricht<br />

nicht der Einheit der Menschheit die Einheit des Heiles?<br />

Indem wir diese Frage aufwerfen, lenken wir unser<br />

Augenmerk auf das Allerwichtigste, das Allerzentralste<br />

der Anschauungen Dostojewskis. Denn wir fragen eigentlich<br />

nach dem Wesen derjenigen Kraft, die die Strafe<br />

in Opfer innerlich wandeln kann, die den Wert des Leidens<br />

ausmacht, die die Schuld aller für alle zu tragen<br />

ermöglicht.<br />

Nun ist diese Kraft ebenso für alle Menschen da, wie<br />

Leiden und Schuld für alle Menschen da sind. Diese<br />

Kraft, die jedes Leiden heilig macht, die jede Strafe in Opfer<br />

wandeln kann, die die Sonne des Gewissens ist, das<br />

Licht, das erleuchtet einen jeden Menschen, das in der<br />

Welt scheint, das ist Christus. Christus ist für Dostojewski<br />

weder ein Dogma noch ein Ideal. Er ist der tatsächlich<br />

Gegenwärtige dann, wenn das Leiden so empfunden<br />

wird, daß man vor ihm niederknien möchte, wenn Strafe<br />

durch das Wunder der inneren Wandlung auf einmal als<br />

Opfer erstrahlt, als Opfer für alle, wenn das Licht fällt<br />

auf geheime Neigungen der eigenen Seele, die dich mitverantwortlich<br />

machen für Dinge und Taten, von denen<br />

du dich sonst abgewendet hättest, dann ist Christus da.<br />

Und alles Leiden kann als Hauch des Christusgeistes<br />

in den Menschenseelen erlebt werden. ■<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 63


Bücher<br />

Arabiens Stunde der<br />

Wahrheit<br />

Peter Scholl-Latour,<br />

Deutschlands seriösester<br />

Journalist, bereist die arabischen<br />

Staaten, er schildert<br />

die aktuellen Lebensumstände<br />

und die Notwendigkeit<br />

der Veränderung. Das<br />

Buch ist bei aller Aktualität<br />

jedoch zeitlos. Wir erfahren<br />

Historisches und Aktuelles,<br />

und gleichzeitig speist der<br />

Autor das Buch mit seinem<br />

Wissen und seiner Erfahrung<br />

aus sechs Jahrzehnten<br />

journalistischer Arbeit. Ein<br />

Lesebuch, das sich spannend<br />

liest, das uns hilft, die<br />

Empörung zu empfinden,<br />

die willkürlich gezogene<br />

Grenzen und autoritäre Regime<br />

hervorrufen müssen.<br />

Wir erfahren einmal mehr,<br />

daß nichts einfach so geschieht,<br />

sondern daß hinter<br />

allem Geschehen ein Wille<br />

steht. Ein Wille, der nicht<br />

unbedingt legitimiert war<br />

und nicht legitimiert ist.<br />

Ein Lesebuch, das anklagt,<br />

ohne laut zu sein . Ein Lesebuch,<br />

das einen wachen<br />

Leser sucht. Der arabische<br />

Frühling war vielleicht nicht<br />

zwingend notwendig, aber<br />

der folgende arabische<br />

Herbst scheint es zu sein.<br />

Ulrich Heerd<br />

Peter Scholl-Latour<br />

Arabiens Stunde der Wahrheit:<br />

Aufruhr an der Schwelle<br />

Europas<br />

Propyläen Verlag<br />

ISBN 978-3-54907-366-7<br />

€ 24,99<br />

Skalartechnologie<br />

Ein Werk, das man nicht<br />

genug schätzen kann. Ein<br />

Buch, das einen tiefen Blick<br />

darauf richtet, was es mit<br />

den Maxwellschen Gleichungen<br />

der Elektrodynamik<br />

wirklich auf sich hat.<br />

Gibbs und Heavyside werden<br />

entsprechend kritisch gewürdigt.<br />

Ein Buch, das man im Original<br />

kaum lesen kann, das<br />

aber durch eine geniale<br />

Übersetzung dem Leser aufzeigt,<br />

was mit der Strahlenwaffentechnologie<br />

möglich<br />

ist, wie man eine Mikrowellentechnologie<br />

umdrehen<br />

kann, um ganze Landstriche<br />

zu vereisen.<br />

Bearden ist ein begnadeter<br />

Wissenschaftler, aber kein<br />

begnadeter Schriftsteller.<br />

Die deutsche Übersetzung<br />

hat es trotz Wortneuschöpfungen<br />

des Autors geschafft,<br />

ein leichtverständliches<br />

Buch vorzulegen für den<br />

physikalisch interessierten<br />

Fachmann, aber eben auch<br />

für den interessierten Laien.<br />

Sicherlich ein kaufmännisch<br />

mutiger Schritt, daß der Verlag<br />

dieses wichtige Buch erneut<br />

aufgelegt hat.<br />

Maria Schwach<br />

T.E. Bearden<br />

Skalartechnologie<br />

Michaels Verlag, Peiting<br />

ISBN 978-3-89538-250-4<br />

€ 34,90<br />

Die Tuareg<br />

Dieses Buch darf man mit<br />

Recht als das mit weitem<br />

Abstand führende Standardwerk<br />

über die Tuareg<br />

bezeichnen. Ein gewaltiges<br />

Werk – zugleich Poesie,<br />

Bildband und Hunderte Seiten<br />

von Informationen. Ein<br />

Lesevergnügen. Mit diesem<br />

Werk taucht man in die alte<br />

Welt dieses Wüstenvolkes<br />

ein, genauso aber lernt man<br />

die modernen Probleme dieses<br />

Volkes kennen.<br />

Durch den arabischen Frühling<br />

und den herbeigebombten<br />

Regierungswechsel in<br />

Libyen sind die Tuareg wieder<br />

in den Blickpunkt der<br />

Weltöffentlichkeit geraten.<br />

Dieses wundervolle Werk<br />

gibt uns Einblicke in eine für<br />

uns so andere Welt – eine<br />

Welt der Authentizität, des<br />

Stolzes, aber auch eine Welt<br />

der Armut und der Größe.<br />

Es gibt uns Einblick in die<br />

Welt eines unbeugsamen<br />

Volkes.<br />

Ulrich Heerd<br />

Edgar Sommer<br />

Kel Tamashek - Die Tuareg<br />

Großformatig mit CD<br />

Cargo Verlag<br />

ISBN 978-3-93869-305-6<br />

€ 38,00<br />

11 Schlüssel zu Meisterschaft<br />

der neuen Zeit<br />

Zuerst einmal die Kritik: Ein<br />

schwülstiger Titel und ein Autorenpseudonym<br />

statt eines wirklichen<br />

Namens. Das Buch aber<br />

hätte es verdient, daß ein Mensch<br />

sich mit seinem ehrlichen Namen<br />

dahinter stellt, denn es ist<br />

ein bodenständiges Buch.<br />

Bodenständig gibt dieses Buch<br />

aktive Lebenshilfe.<br />

Aus elf verschiedenen Bereichen<br />

zeigt uns die Therapeutin,<br />

wie Leben bisher überwiegend<br />

gelebt wurde, zeigt auf, woran<br />

es immer und immer wieder<br />

mangelte, und zeigt Alternativen<br />

auf. Alternativen, bei<br />

denen man spürt, daß sie aus<br />

Erfahrungen stammen, keine<br />

spirituellen Kopfgeburten,<br />

sondern Beispiele, die man<br />

umsetzen kann. Ob neue Zeit<br />

oder Gegenwart - dieses Buch<br />

gibt einfach zahlreiche hilfreiche<br />

Impulse, sein Leben neu<br />

auszurichten. Ein Buch mit vielen<br />

Anstößen.<br />

Ulrich Heerd<br />

Shoukeena<br />

11 Schlüssel zu Meisterschaft<br />

der neuen Zeit<br />

Zeitenwende Verlag<br />

ISBN 978-3-00-036826-4<br />

€ 13,80<br />

64<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Märchen<br />

Die Welt<br />

in Ordnung bringen<br />

Ein kleiner Junge kam zu seinem Vater und wollte mit ihm<br />

spielen. Der aber hatte keine Zeit für den Jungen und auch<br />

keine Lust zum Spiel. Also überlegte er, womit er den Knaben<br />

beschäftigen könnte.<br />

Er fand in einer Zeitschrift eine komplizierte und detailreiche<br />

Abbildung der Erde. Dieses Bild riß er aus und zerschnipselte<br />

es dann in viele kleine Teile. Das gab er dem Jungen und<br />

dachte, daß der nun mit diesem schwierigen Puzzle wohl eine<br />

ganze Zeit beschäftigt sei.<br />

Der Junge zog sich in eine Ecke zurück und begann mit dem<br />

Puzzle. Nach wenigen Minuten kam er zum Vater und zeigte<br />

ihm das fertig zusammengesetzte Bild.<br />

Der Vater konnte es kaum glauben und fragte seinen Sohn,<br />

wie er das geschafft habe.<br />

Das Kind sagte: "Ach, auf der Rückseite war ein Mensch abgebildet.<br />

Den habe ich richtig zusammengesetzt. Und als der<br />

Mensch in Ordnung war, war es auch die Welt."<br />

Quelle unbekannt<br />

Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong> MATRIX 3000 65


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Special „History“<br />

erscheint am 26. 7. <strong>2012</strong><br />

Schatzjäger, Piraten und feuchte Millionen<br />

Viele Geheimnisse der Vergangenheit befinden sich bis heute<br />

unter Wasser: Versunkene Städte, uraltes Kulturgut, sagenhafte<br />

Schätze. Sie zurück an die Oberfläche zu holen, war schon immer<br />

ein großes Abenteuer. Die Spuren historischer Seeschlachten lauern<br />

in Form von Gold, Silber, Platin und Juwelen. Waren es vierzig<br />

oder fünfzig Kanonen? Auch deutsche U-Boote waren in geheimer<br />

Mission unterwegs…<br />

Zum Nordpol im Ballon<br />

Ende des 19. Jahrhunderts starteten drei Männer zu einem spektakulären<br />

Abenteuer – den Nordpol im Ballon zu überfliegen.<br />

Doch es kam zu einer Bruchlandung im Nirgendwo des Packeises,<br />

unerreichbar für den Rest der Menschheit. 30 Jahre später fand<br />

man die Leichen der Männer, Hunderte von Kilometern von der<br />

Absturzstelle entfernt. Bei ihnen lagen Tagebücher sowie eine Kamera,<br />

in der noch ein Film steckte. Fotos und Aufzeichnungen erzählen<br />

die Geschichte einer monatelangen dramatischen Odyssee<br />

durch die arktische Eiswüste.<br />

Die Rosenkreuzer<br />

Die Rosenkreuzer gelten als Hauptvertreter der westlichen Esoterik<br />

und christlichen Mystik. Doch ihre Geschichte bleibt geheimnisumwittert.<br />

Denn trotz eines weitgehenden Konsenses unter<br />

den Forschern hinsichtlich ihrer Gründung und Entwicklung gibt<br />

es daran auch einige Zweifel. Ihre Geschichte ist durchzogen von<br />

Widersprüchen, Brüchen und Legenden. Allerdings ist es gerade<br />

das, was aus den Rosenkreuzern ein Faszinosum macht. Hier reiben<br />

sich Fakten und Fiktionen eng aneinander und vereinen sich<br />

zu einem Mythos. Was sind die Absichten, Lehren und Praktiken<br />

dieser Gruppe? Gibt es überhaupt "die Rosenkreuzer"?<br />

Weitere Themen:<br />

Der Kennedy-Clan – Ende einer Legende • Das geheime Leben des<br />

Leonardo da Vinci • König Salomo und die Königin von Saba • Die<br />

Entdeckung Tibets • Die Päpstin • Der Wilde Westen – Dichtung und<br />

Wahrheit u. v. m.<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Band 71, erscheint am 30. 8. <strong>2012</strong><br />

Die Macht der Konzerne<br />

Was uns unsere Politiker gern als Maßnahmen zur „Wachstumsbeschleunigung“<br />

verkaufen, ist vielfach nichts anderes als skrupellose Klientelpolitik.<br />

Man denke an die sogenannte „Mövenpick-Steuersenkung“<br />

für Hotelbetriebe. Mehr und mehr scheinen Wirtschaftsunternehmen im<br />

Land das Sagen zu haben. Und so werden Großbanken mit Milliarden<br />

an Staatsgeldern und Bürgschaften gerettet, während die Mitarbeiter<br />

von Schlecker selbst zusehen sollen, wo sie bleiben. <strong>Matrix3000</strong> blickt<br />

hinter die Kulissen der Macht der Konzerne.<br />

Rapanui – Insel am Ende der Welt<br />

3800 Kilometer westlich des südamerikanischen Kontinents ist sie in<br />

der Einsamkeit des pazifischen Ozeans gelegen: Rapanui – bei uns besser<br />

bekannt als die Osterinsel. Weltberühmt ist sie geworden durch ihre<br />

kolossalen Steinfiguren. Ihr Ursprung gibt bis heute Rätsel auf, doch sie<br />

sind auch in ihrer Existenz bedroht. Eine mehr und mehr verstärkte Erosion<br />

könnte dafür sorgen, daß in wenigen Jahren nicht mehr viel von den<br />

berühmten Skulpturen übrig bleibt. Doch die moderne Technik könnte<br />

vielleicht Hilfe bieten, um der Nachwelt diese einzigartigen Artefakte zu<br />

erhalten.<br />

3000<br />

Impressum<br />

<strong>Matrix3000</strong> erscheint zweimonatlich.<br />

ISSN 1 439-4154<br />

ISBN (<strong>Matrix3000</strong> Band <strong>70</strong>): 978-3-89539-882-7<br />

Verlag<br />

MATRIX3000 Verlag GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@matrix3000.de, www.matrix3000.de<br />

Redaktion MATRIX3000<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Postfach 242<br />

D-12112 Berlin<br />

Telefon: 030/ 795 36 63, Telefax: 030/ 79 01 48 94<br />

grazyna.fosar@matrix3000.de,<br />

franz.bludorf@matrix3000.de<br />

Redaktionsschluß für die nächste <strong>Ausgabe</strong>,<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 71: 17. 7. <strong>2012</strong><br />

Chefredaktion<br />

Franz Bludorf<br />

Redaktion<br />

Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ulrich Heerd, Ralf Lehnert,<br />

Lisa Rampertshammer, Elke Röder, Roland Rottenfußer<br />

Beiträge von<br />

Franz Bludorf, Klaus Deistung, Grazyna Fosar, Ulrich<br />

Heerd, Peter Hubral, Axel Klitzke, Ralf Lehnert, Roland<br />

Rottenfußer, Ingomar Schwelz, Survival International,<br />

Valentin Tomberg, Pius Vögel, Joachim Vollmer<br />

Art Direction<br />

Mirjam Schuster<br />

mia@thesigner.com<br />

Bilder: Angaben beim Bild oder Archiv<br />

Druck<br />

Mayr Miesbach GmbH<br />

Vertrieb<br />

MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: 089/ 31906-296, Fax.: 089/ 31906-166<br />

www.mzv.de<br />

Bezugspreise<br />

Abo-Jahresbeitrag (6 Hefte + 3 Sonderhefte), inkl. Versand:<br />

49,– EUR (ins Ausland 62,40 EUR).<br />

Abo-Bestellung mit Abo-Bestellschein.<br />

Einzelheft: Deutschland 6,50 EUR,<br />

Österreich 7,40 EUR, Schweiz 12,80 SFR,<br />

Italien 8,50 EUR, Luxemburg 7,<strong>70</strong> EUR<br />

Für gewerbliche Inserenten<br />

Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />

Bestellungen über:<br />

Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge werden von den Autoren<br />

selbst verantwortet und stellen die Meinung des jeweiligen<br />

Autors dar. Sie spiegeln daher nicht unbedingt die<br />

Auffassungen der Redaktion wider. Die Bearbeitung und<br />

Kürzung von Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Alle<br />

Inhalte entsprechen dem besten Wissen der Redaktion<br />

nach gründlicher Prüfung, trotzdem kann keine Gewähr<br />

übernommen werden.<br />

Die Redaktion freut sich über zugesandte Textvorlagen,<br />

für unverlangt eingereichte Beiträge kann der Verlag<br />

allerdings keine Haftung übernehmen.<br />

Für Werbeanzeigen übernimmt der Verlag keine inhaltliche<br />

Verantwortung. Nachdruck und Kopie, auch in<br />

Auszügen, nur nach Abstimmung mit dem Verlag.<br />

66<br />

MATRIX 3000 Band <strong>70</strong> Juli / August <strong>2012</strong>


Wasser<br />

ist unser wichtigstes Lebensmittel!<br />

incl. Matrixabo<br />

über ein Jahr!<br />

Intensive Forschung und Entwicklung haben diesen hochwertigen<br />

Wasserspender zu dem gemacht was seine Benutzer so an ihm schätzen:<br />

Zu einem Quell von reinem, schmackhaften Wasser.<br />

Wasser das an eine frische Bergquelle erinnert. Wie ist das möglich?<br />

Die Wasseraufbereitung ist eben nicht nur eine Filterung sondern es<br />

wertet das Wasser mit innovativem Wissen aus Japan und Deutschland<br />

auf und das natürlich auf natürliche Weise.<br />

Es ist nicht zuletzt die PiVitalis Technologie die dem relativ abgestandenen<br />

Leitungswasser wieder die Trinkwasser Eigenschaften einer natürlichen<br />

Quelle zurück gibt.<br />

Durch dieses spezielle Verfahren, bei dem kein Druck auf das Wasser<br />

ausgeübt wird, werden auf sanfte Weise zahlreichen Schadstoffe<br />

(Schwermetalle wie Quecksilber und Blei genauso wie Pestizide) mit<br />

über 99,9 % herausgefiltert.<br />

Allein schon der Keramik Vorfilter ist ein wirkungsvoller Schutz gegen<br />

Keime und so gestaltet das Bakterien nicht hindurch können.<br />

Dann folgt das Ausfiltern von Kalk und Nitraten. Durch einen wirksamen<br />

Ionenaustausch werden die ungewünschten Stoffe entfernt, bzw. verringert.<br />

Durch einen weiteren diesmal Biokeramikfilter werden dem Wasser<br />

Spuren von Calcium und Magnesium zugeführt. Der Biokeramikfilter<br />

ist es auch der das Wasser in eine leicht basischen Bereich verschiebt,<br />

was bei unserer Ernährung, die häufig zu einer Übersäuerung führt,<br />

wichtig ist. Das Wasser begibt sich auf seien Weg zu dem 8 Liter umfassenden<br />

Wasserspender auch eine Bereich mit Zeolith / Quarzsand /<br />

zeolithähnlichen Mineralien. (Zeolith ist Vulkangestein, das; <strong>Matrix3000</strong><br />

Leser wissen das, stark entgiftend wirkt)<br />

Bakterien, Keime, Parasiten und Pestizide im Wasser sind für Sie kein<br />

Thema mehr.Am Ende des Weges, dass das Wasser genommen hat,<br />

haben Sie weiches, bekömmliches, wohlschmeckendes Wasser – ein<br />

wahres „Lebensmittel“.<br />

Die Wasseraufbereitung die wir hier anbieten ist leicht zu transportieren,<br />

muss nicht fest installiert werden, bedarf keiner Elektrizität – ein Garant<br />

das sie mit dieser Wasseraufbereitung mobil sind.<br />

Zusatzinformation:<br />

Maße:<br />

60 cm hoch 30 breit und tief (rund)<br />

Man sollte 80 cm Höhe haben, damit man bequem Wasser einfüllen kann.<br />

Der Acala Wasserspender kostet € 378,-- (inkl. MwSt. und Versand)<br />

Inklusive einem kostenlosen Matrixabo / Geschenkabo über ein Jahr.<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 <strong>70</strong> 91


MVV, Ammergauerstr. 80, 86971 Peiting, PVSt. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B51 151

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!