DIGITAL TESTED 7 LED-TVs im Test (Vorschau)
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4.2010 August/September D: 3,99 € Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90, BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €<br />
IFA-TRENDS<br />
2 FILME KOSTENLOS LEIHEN *<br />
*Es können zwei beliebige Titel, wie z. B. „Shutter Island“ und „Alice <strong>im</strong> Wunderland“, geliehen werden. Es entsteht keine Vertragsbindung. Zur Wahl stehen die Blu-ray- oder die -DVD-Versionen..<br />
SHUTTER<br />
ISLAND<br />
ALICE IM<br />
WUNDERLAND<br />
7<br />
<strong>LED</strong>-<strong>TVs</strong> IM TEST<br />
Besseres Bild und weniger Stromverbrauch!<br />
Großer Vergleichstest von 32 bis 47 Zoll ab Seite 24<br />
Heft <strong>im</strong> Heft:<br />
+ 42 Filmtests!<br />
BLU-RAY-PLAYER<br />
WLAN, Streaming und mehr: Die<br />
neue Mittelklasse <strong>im</strong> <strong>Test</strong> ab Seite 40<br />
CAMCORDER<br />
Vier brandneue Full-HD-Geräte<br />
<strong>im</strong> Vergleichstest ab Seite 44<br />
STEREO<br />
Lautsprecher mit<br />
Bändchenhochtönern<br />
<strong>im</strong> <strong>Test</strong> ab Seite 54<br />
Denon, Kenwood, Philips, Harman<br />
HI-FI-ANLAGEN<br />
Das leisten moderne Komplettsets<br />
bis 800 Euro ab Seite 64<br />
DVD-REKORDER<br />
Das erste Modell mit Kabeltuner<br />
und CI Plus ab Seite 38<br />
WIESO FULL-HD? GARANTIEFRAGEN KINDERLEICHT<br />
+ Wir Ungestört erklären Musik den Nutzen genießen: Bose Das QuietComfort sind die Unterschiede<br />
15 + Full-HD-Projektor: Bose vereinfacht Mitsubishi den HC3800 Aufbau<br />
des He<strong>im</strong>kinos Seite<br />
+<br />
der vollen Auflösung Seite 90 zur Gewährleistung Seite 92<br />
13
„Sony”, „make.believe”, „3D World Created by Sony” und deren Logos sind Marken oder eingetragene Marken der Sony Corporation.<br />
adidas, das adidas-Logo und Jabulani sind Marken oder eingetragene Marken der adidas-Gruppe. Alle anderen Marken sind<br />
eingetragene Marken ihrer jeweiligen Eigentümer.<br />
Der Kick des Augenblicks.<br />
Fußball in 3D.<br />
Erleben Sie Ihr Team wie niemals zuvor. Die 3D-Welt von Sony macht Fußball so lebendig, dass<br />
Sie mitten ins Spielgeschehen eintauchen. Angefangen bei unseren 3D-Kameras, die 2010 live<br />
die FIFA Fußball-WM aufzeichnen, bis hin zu unseren FULL HD-3D-Fernsehern, die atemberaubende<br />
Realität nach Hause liefern. Das ist Fußball auf technisch höchstem Niveau. Noch<br />
mehr unvergleichlicher 3D-Genuss eröffnet sich Ihnen mit unseren 3D-Blu-ray Playern und der<br />
PlayStation ® 3. Überzeugen Sie sich selbst auf sony.de/3D<br />
Sicher kaufen – bei Ihrem<br />
Sony Deutschland Partner.
Aus der Redaktion<br />
Die Ruhe vor dem Sturm<br />
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Die Fußball-WM ist gerade erst vorbei, die brütende Hitze bleibt<br />
jedoch und jedes Jahr um diese Zeit befindet sich der Markt der<br />
Unterhaltungselektronik eigentlich in einem Sommerloch. Mit jener<br />
Flaute hat auch unsere Redaktion üblicherweise zu kämpfen: Die vierte<br />
Ausgabe eines Jahres ist gleichzeitig auch die letzte vor der IFA, sodass<br />
viele Hersteller mit der Vorstellung neuer Geräte warten und dann zum<br />
Herbst ein Produktfeuerwerk loslassen. An dieser Stelle können wir Sie<br />
aber direkt beruhigen, ein Sommerloch wird Sie in der aktuellen Ausgabe<br />
nicht erwarten, <strong>im</strong> Gegenteil: Dadurch, dass die Anfang des Jahres und <strong>im</strong><br />
Frühjahr vorgestellten Produkte häppchenweise auf den Markt gebracht<br />
wurden, können wir Ihnen auch in dieser „Sommerausgabe“ spannende<br />
Themen präsentieren.<br />
Als Highlight haben wir dieses Mal sieben Flachbildfernseher mit Edge-<strong>LED</strong>-Technik getestet. In den<br />
Größen 32 bis 47 Zoll nahmen wir aktuelle Modelle unter die Lupe. Ob Sharps neuer Vierfarb-TV oder<br />
Samsungs <strong>LED</strong>-LCD mit d<strong>im</strong>mbarer Kantenbeleuchtung – alle großen Hersteller sind Teil des <strong>Test</strong>s. Passend<br />
dazu haben es zwei aktuelle Mittelklasse-Blu-ray-Player ins Heft geschafft, die eindrucksvoll unter<br />
Beweis stellen, wo Blu-ray und Mult<strong>im</strong>edia inzwischen angekommen sind. Der Sommer birgt aber nicht<br />
nur seine Gefahren für die Unterhaltungselektronik, er bietet auch Faszination und Möglichkeiten für<br />
Themen, die gerade in dieser Saison das Interesse der Konsumenten erregen. Was gibt es Schöneres als<br />
die Momente seines Sommerurlaubs in bester Qualität festzuhalten? Gleich vier neue Full-HD-Camcorder<br />
haben unsere <strong>Test</strong>labore durchlaufen und lassen jeden Urlaub zum durchgestylten Hollywood-Film<br />
werden. Schließlich haben wir auch <strong>im</strong> Audiobereich wieder spannende Themen für Sie <strong>im</strong> Programm.<br />
Wissen Sie, was Bändchenhochtöner sind? Wenn nicht, wird Sie unser <strong>Test</strong> von vier kompakten Stereolautsprechern<br />
dieser Gattung noch mehr interessieren.<br />
Neben all den spannenden <strong>Test</strong>s haben wir bereits die vielversprechendsten Trends der IFA 2010 für Sie<br />
zusammengefasst, die wir <strong>im</strong> nächsten Heft in Form neuer Produkte hoffentlich schon für Sie überprüft<br />
haben werden. Mehr 3-D-Fernseher, neue Extras und weitere spannende Themen machen bereits Appetit<br />
auf das letzte Quartal dieses Jahres. Bis dahin informieren Sie sich in dieser Ausgabe doch über die<br />
Unterschiede zwischen Garantie und Gewährleistung und darüber, wieso die Full-HD-Auflösung in den<br />
meisten Fällen überd<strong>im</strong>ensioniert ist. Wir wünschen viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen in der Sommersonne!<br />
Herzlichst,<br />
Florian Kriegel,<br />
Chefredakteur<br />
P.S.: An dieser Stelle möchte ich noch die Chance wahrnehmen und mich als Chefredakteur der <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong> bei Ihnen verabschieden. Mich erwarten neue berufliche sowie private Herausforderungen und<br />
Sie erwartet bereits mein Nachfolger, der Sie zusammen mit der Redaktion weiterhin über spannende<br />
und brandaktuelle Themen aus der Unterhaltungselektronik informieren wird. Vielen Dank für Ihr reges<br />
Interesse und weiterhin viel Freude be<strong>im</strong> Lesen des <strong>Test</strong>magazins für He<strong>im</strong>kino, Video, Audio und<br />
Blu-ray – der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>.<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Fragen, Wünsche und Ideen schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
oder per E-Mail an: leserbriefe@digital-tested.de
INHALT<br />
| 24<br />
Edge-<strong>LED</strong>-LCDs für bessere Bilder<br />
Dank der modernen <strong>LED</strong>-Hintergrundbeleuchtung werden Fernseher <strong>im</strong>mer flacher und liefern <strong>im</strong>mer bessere<br />
Bilder. Wir haben sieben aktuelle Modelle von Toshiba, Sharp, Sony, Samsung, Philips, LG und Panasonic miteinander<br />
verglichen<br />
Aktuelles<br />
06 <strong>Vorschau</strong>: Das sind die Trends der IFA 2010<br />
10 Fit für 3-D und DLNA: Das Marantz-Line-up 2010<br />
10 Eine für alle? GEZ-Haushaltsabgabe ab 2013 beschlossen<br />
10 PS3: Sony zeigt Soundbar für seine Konsole<br />
10 Neuer Kennzeichnungsstandard für HDMI-Kabel beschlossen<br />
11 Aufnahmetalent: Samsungs BD-Player mit HD-Rekorder<br />
11 Zum Jubiläum: Nubert erlässt die Versandkosten<br />
11 Riesenplasma: 152-Zoll-Modell geht in Serie<br />
13 Unify: Bose erleichtert den He<strong>im</strong>kinoeinstieg und -aufbau<br />
14 Erfolgreich: Der Gewinnerabend des Plus X Awards 2010<br />
| 06<br />
IFA-Trends 2010<br />
3-D, <strong>LED</strong> und Vernetzung: Wir haben die Trends der größten<br />
Messe für Unterhaltungselektronik für Sie aufgespürt<br />
| 44<br />
Mit aktuellen HD-Camcordern werden selbst Laien zu Filmproduzenten. Ein<br />
<strong>im</strong>mer besseres Bild und neue Features sorgen für langanhaltende Freude<br />
<strong>Test</strong><br />
24 Edge-<strong>LED</strong>s: Großer Vergleichstest brandneuer TV-Modelle mit <strong>LED</strong><br />
36 Spitzenbild: Panasonics Plasma TX-P42V20 <strong>im</strong> Praxistest<br />
38 DVD-Rekorder: Das erste Gerät mit DVB-C und CI Plus geprüft<br />
40 Vollausstattung: Blu-ray-Player von Samsung und Sony <strong>im</strong> Vergleich<br />
44 Immer besser: Topaktuelle Full-HD-Camcorder für den Sommerurlaub<br />
54 Ausnahmetalente: Kompakte Stereoboxen mit Bändchenhochtönern<br />
62 Opt<strong>im</strong>ale Partner? Onkyos Vor- und Endstufen-Kombi <strong>im</strong> Praxistest<br />
64 Hi-Fi kompakt: Vier Stereoanlangen zeigen, was sie können<br />
| 13<br />
Einfacher Aufbau<br />
Bose stattet die Lifestyle-Serie mit dem neuen Unify-Konzept<br />
aus und revolutioniert damit die Benutzerfreundlichkeit<br />
| 54<br />
Präzise Lautsprecher<br />
Stereolautsprecher mit Bändchenhochtönern bieten verschiedene<br />
Vorteile. Wir haben mehrere Modelle getestet<br />
4<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
Bilder Titel: Canon, gfu, LG, Panasonic, Philips, Plus X Award, Quadral, Sony, Samsung, Sharp, Toshiba
Getestete Geräte<br />
| 62<br />
Viel Sound für wenig Geld<br />
Die Vorstufe PR-SC 5507 und die Endstufe PA-MC 5500 von<br />
Onkyo bringen eine Fülle an Ausstattung sowie satten Sound<br />
Praxis<br />
90 Full-HD: Wieso die Auflösung nicht <strong>im</strong>mer<br />
ausschlaggebend ist<br />
92 Garantie gleich Gewährleistung? Wir<br />
erklären Ihnen die Unterschiede<br />
Seite Gerät<br />
<strong>LED</strong>-LCD<br />
26 Toshiba 46VL733G<br />
27 Sharp LC-46LE820E<br />
28 Sony KDL-46NX705<br />
30 Samsung UE46C8790<br />
31 Philips 32PFL8605K<br />
32 Panasonic TX-L42V20<br />
33 LG 47LE7500<br />
Plasma<br />
36 Panasonic TX-PL42V20<br />
DVD-Rekorder<br />
38 Panasonic DMR-EX93C<br />
Blu-ray-Player<br />
41 Sony BDP-S570<br />
42 Samsung BD-C6500<br />
Full-HD-Camcorder<br />
45 Panasonic HDC-SD707<br />
46 Sony HDR-CX350VE<br />
48 JVC GZ-HM1<br />
49 Canon legriaHF S200<br />
Stereo-Regallautsprecher<br />
55 Adam Audio Classic Compact Mk3<br />
56 Swans M1 Monitor<br />
57 Quadral Aurum Altan VIII<br />
58 Piega Premium 1<br />
Vorstufe<br />
62 Onkyo PR-SC 5507<br />
Endstufe<br />
62 Onkyo PA-MC 5500<br />
Stereoanlagen<br />
65 Harman Kardon MAS 100<br />
66 Kenwood K-1000<br />
67 Philips MCD900<br />
68 Denon D-F107<br />
Full-HD ist zum Standard avanciert, doch wer<br />
braucht die Fülle an Pixeln wirklich?<br />
BLU-RAY TEST<br />
Aktuelle Filmnews 74<br />
<strong>Vorschau</strong> 75<br />
Blu-ray Disc<br />
#9 84<br />
Adventureland 78<br />
Alice <strong>im</strong> Wunderland 76<br />
And Then Came Lola 78<br />
Aviator 84<br />
Bad Boys 77<br />
Blood And Chocolate 82<br />
Collateral 82<br />
Das Grab der Ligeia 83<br />
Das Kabinett des Dr. Parnassus 84<br />
Das Urteil 82<br />
Der Soldat James Ryan 77<br />
Gamer 83<br />
Gesetz der Rache 82<br />
Green Zone 77<br />
Great Rift 85<br />
Invictus 82<br />
Krieg der Welten 80<br />
Kundun 85<br />
Männer die auf Ziegen starren 80<br />
Moonwalker 81<br />
Percy Jackson – Diebe <strong>im</strong> Olymp 85<br />
Predator 80<br />
Smallville Staffel 8 81<br />
Supernatural Staffel 1 85<br />
The Girl Next Door 81<br />
The Legend Of Goemon 85<br />
The Open Road 85<br />
Tombstone 81<br />
Valentinstag 78<br />
Verdammnis 83<br />
Wenn Liebe so einfach wäre 78<br />
DVD<br />
Bright Star 88<br />
Doctor Strange 88<br />
Exterminators 88<br />
Helen 86<br />
In Love And War 87<br />
Rose’s Song 88<br />
The Open Road 86<br />
Unser Universum 87<br />
Unter Bauern 87<br />
Up In The Air 86<br />
Wrong Turn 3 88<br />
Aus der Redaktion<br />
3 Editorial<br />
22 Aus dem Labor<br />
71 Leserbriefe<br />
72 Lexikon<br />
94 <strong>Test</strong>übersicht<br />
96 Fachhändlerverzeichnis<br />
98 Nachgefragt/<strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
Bilder Inhalt: Adam Audio, Bose, Canon, gfu, JVC, Loewe, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Sony, Swans WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 5
Aktuelles<br />
DIE POTENZIELLEN HIGHLIGHTS DER IFA 2010<br />
Moderne Trendsetter<br />
Nachdem die letzte IFA einen <strong>im</strong>posanten Ausblick auf dieses Jahr geben konnte, sind Trends wie 3-D oder<br />
ultraflache Fernseher längst Wirklichkeit geworden. 2010 setzt sich dieser Kurs fort und neue Entwicklungen<br />
sowie neue Produkte sollen das He<strong>im</strong>kinofeeling wiederholt aufleben lassen.<br />
Alle He<strong>im</strong>kinofans freuen sich <strong>im</strong> Jahr auf<br />
mindestens zwei Termine. Das wäre zum<br />
einen der Januar, wenn die CES in Las<br />
Vegas ihre Pforten öffnet und zum Zweiten natürlich<br />
Anfang September, wenn die Messe Berlin<br />
zur größten Messe der Unterhaltungselektronik,<br />
der IFA, lädt. Dass die IFA seit einigen Jahren versucht,<br />
ihr Angebot zu erweitern und für sich neue<br />
Horizonte zu entdecken, hat der klassischen<br />
braunen Ware keinen Abbruch getan. Sie dominiert<br />
<strong>im</strong>mer noch die Messehallen, die dieses Jahr<br />
sogar thematischen Zuwachs bekommen. Apples<br />
Universum ist auch bei der IFA angekommen und<br />
wird fortan in einer eigenen Themenwelt, der iZone,<br />
sein Zuhause finden. Seitdem die Hersteller<br />
von 2006 an jährlich neue Güter präsentieren,<br />
hat die Vielfalt und Entwicklung neuer Produkte<br />
etwas zugenommen. Zunächst mussten sich die<br />
Hersteller auf den neuen Zyklus einstellen, doch<br />
gerade weil sich die Unterhaltungselektronik teils<br />
rasend schnell entwickelt, entschied man sich<br />
für den jährlichen Rhythmus. Allerdings hat dies<br />
auch seine Auswirkungen, wie die Fachpresse<br />
letztes Jahr wieder feststellen konnte. Bahnbrechend<br />
war vor allem eins: die nahezu finale<br />
3-D-Technik. Nahezu deshalb, weil serienreife<br />
Produkte Mangelware waren und die IFA 2009<br />
dadurch vielmehr zu einer „Preview“ auf das<br />
Frühjahr und den Sommer 2010 wurde. Doch die<br />
Hersteller haben ihre Versprechen gehalten und<br />
seit Beginn des Frühsommers hat der Kampf um<br />
die Gunst der Käufer erneut begonnen.<br />
3-D, 4-D, 5-D?<br />
3-D wird auf der diesjährigen Messe erst richtig<br />
in Fahrt kommen, denn während letztes Jahr<br />
nahezu jeder namhafte Hersteller ein 3-D-Gerät<br />
öffentlich oder hinter verschlossenen Türen<br />
präsentierte, werden zumindest vier von ihnen,<br />
nämlich Samsung, Sony, Panasonic und Philips,<br />
serienreife Fernseher auf dem Markt haben. Die<br />
Nachzügler werden sich dem Trend anschließen<br />
und verschiedene Konzepte präsentieren. Sharp<br />
hat bereits für Japan 3-D-<strong>TVs</strong> vorgestellt und<br />
auch LG dürfte Fernseher mit dem neuen Seherlebnis<br />
parat haben. Besonders gespannt sind<br />
wir jedoch auf Toshibas Variante. Während es um<br />
den Hersteller verhältnismäßig ruhig geworden<br />
war, will man dieses Jahr durch neue Produkte<br />
mit <strong>LED</strong>-Technik punkten. Das Highlight dürfte<br />
jedoch der Cell-TV werden, der in Japan bereits<br />
einige Zeit erhältlich ist. Ausgestattet mit den<br />
rechenstarken Prozessoren der Playstation 3,<br />
soll die speziell auf den europäischen Markt<br />
abgest<strong>im</strong>mte Variante bahnbrechende Funktionen<br />
bieten. Sei es die Echtzeit-Parallel-Darstellung<br />
zahlreicher TV-Sender oder die aufwendige<br />
Wandlung von 2-D-Material in 3-D, der Cell-TV<br />
wird auf seine Art neue Maßstäbe setzen. Da die<br />
Cell-Prozessoren jedoch auch verhältnismäßig<br />
stromhungrig und teuer sind, wird das Gerät<br />
nicht nur kostspielig, sondern wahrscheinlich<br />
ebenfalls wieder einen kleinen Rückschritt in<br />
Bezug auf den Stromverbrauch darstellen.<br />
Mehr Licht<br />
Neben 3-D, was aktuell ein großes Interesse auf<br />
sich zieht und nicht zuletzt durch den spätestens<br />
seit „Avatar“ losgetretenen 3-D-Kinotrend<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, IFA, Panasonic, Philips, Samsung, Toshiba<br />
6 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
profitiert, werden auch „klassische“ Themen<br />
viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wobei von<br />
klassisch fast noch keine Rede sein kann, da<br />
diese Trends erst seit wenigen Jahren aktuell<br />
sind, doch gerade weil sich der Markt so schnell<br />
entwickelt, hat sich diesbezüglich bereits eine<br />
Kontinuität entwickelt. Bedenkt man, dass HDTV<br />
erst seit 2005 ein langsam ernstzunehmendes<br />
Thema wurde, aber bereits die Fußball-WM 2010<br />
weltweit in HDTV ausgestrahlt und viele Spiele<br />
sogar in 3-D produziert wurden, so ist das bezeichnend<br />
für die rasante Entwicklungsfahrt.<br />
„<strong>LED</strong>“ ist spätestens seit letztem Jahr in aller<br />
Munde. Die kleinen Leuchtdioden begleiten uns<br />
<strong>im</strong> Alltag nicht nur als grell leuchtende Autorücklichter,<br />
sondern längst auch in Form ultraflacher<br />
LCD-<strong>TVs</strong>. Während 2008 nur eine Handvoll Modelle<br />
mit verschiedensten <strong>LED</strong>-Techniken verfügbar<br />
war, haben einige Hersteller ihren Fokus<br />
auf diese Art der Hintergrundbeleuchtung<br />
gelegt. Samsung steht exemplarisch für diese<br />
Entwicklung, schließlich ist der Hersteller auch<br />
von Anfang an dabei, <strong>LED</strong>s als Alternative zur<br />
klassischen CCFL-Beleuchtung zu etablieren. Vor<br />
Kurzem hat Samsung sein TV-Portfolio mit <strong>LED</strong><br />
deutlich aufgestockt. 2010 werden zahlreiche<br />
Hersteller verstärkt <strong>LED</strong>-LCDs vorstellen. Dabei<br />
konzentriert sich die Masse der Geräte auf die<br />
sogenannte Edge-<strong>LED</strong>-Variante, bei der die Dioden<br />
<strong>im</strong> Rand des Fernsehers verbaut sind. Der<br />
Vorteil ist, dass eine drastisch reduzierte Bautiefe<br />
realisiert werden kann.<br />
Es gibt jedoch auch Nachteile <strong>im</strong> Vergleich zu<br />
einer kompletten <strong>LED</strong>-Beleuchtung, bei der partielle<br />
Gruppen an Dioden lokal ged<strong>im</strong>mt werden<br />
können, um so einen opt<strong>im</strong>alen Schwarzwert<br />
und Kontrast zu erzielen. Über kurz oder lang<br />
wird <strong>LED</strong> CCFL vermutlich ablösen. Bis dahin<br />
müssen die Kapazitäten der <strong>LED</strong>-Herstellung<br />
jedoch weiter erhöht werden, um somit die<br />
weltweite Nachfrage zu stillen und die Kosten<br />
zu senken.<br />
Nachdem Edge-<strong>LED</strong>-LCDs die aktuelle TV-Entwicklung<br />
beherrschen, werden vermutlich auch<br />
wieder hochwertigere <strong>LED</strong>-Modelle mit vollflächiger<br />
Hintergrundbeleuchtung zu sehen sein.<br />
Diese werden sich weiterhin <strong>im</strong> Premiumsegment<br />
ansiedeln. Um die Qualität und Vorzüge<br />
weiter auszubauen, werden die Hersteller darüber<br />
hinaus darauf bedacht sein, die Anzahl der<br />
Dioden und somit auch die lokal d<strong>im</strong>mbaren<br />
Sektionen zu erhöhen. Philips erhöhte 2009<br />
die <strong>LED</strong>-Segmente von 128 auf 224 be<strong>im</strong> Modell<br />
46PFL9704H, wobei jedes der Segmente neun<br />
STATEMENT<br />
Denon wird 100 und feiert dies<br />
mit einer Weltpremiere<br />
„In diesem Jahr feiert<br />
Denon pünktlich zur<br />
IFA seinen 100. Geburtstag.<br />
Wir werden<br />
dort mit der Einführung<br />
unserer neuen<br />
A100-Jubiläumsserie<br />
eine Weltpremiere<br />
feiern, wodurch für<br />
Geschäftsführer Denon, uns die IFA eine ganz<br />
Herr Gunter Kürten<br />
besondere Bedeutung<br />
erhält. Zudem spielt<br />
die IFA auch in wirtschaftlicher Hinsicht<br />
eine wichtige Rolle, da wir dort mit unseren<br />
Handelspartnern das Saisongeschäft<br />
vorbereiten.“<br />
<strong>LED</strong>s besitzt. Dieses Jahr werden viele Hersteller<br />
außerdem versuchen, die Leistung der <strong>LED</strong>s zu<br />
erhöhen, um dadurch die Helligkeit hochzusetzen.<br />
Im 3-D-Betrieb gehen durch den Einsatz<br />
von Shutter-Brillen bis zu 80 Prozent an Helligkeit<br />
verloren, wie wir in unseren <strong>Test</strong>laboren<br />
feststellten. Um auch in hellen Räumen einen<br />
gleichbleibend hohen Bildeindruck zu gewährleisten,<br />
muss dieser Verlust in den nächsten<br />
Generationen reduziert werden. Letztlich werden<br />
die gezeigten Fernseher durch verschiedene<br />
technische Innovationen punkten.<br />
Internet <strong>im</strong> Fernseher<br />
Abseits der eigentlichen Technik der Geräte<br />
wird sich ein Trend, der bereits auch andere<br />
Gerätegruppen wie z. B. Blu-ray-Player erreicht<br />
hat, weiter fortsetzen. Der Fernseher wird <strong>im</strong>mer<br />
mehr zum Mittelpunkt der Mediengestaltung in<br />
den he<strong>im</strong>ischen vier Wänden. Neue Funktionen,<br />
mehr Onlineangebote und vermehrt speziell<br />
an die Geräte angepasste Inhalte werden die<br />
Funktionsvielfalt der Fernseher weiter erhöhen.<br />
Passend dazu werden <strong>im</strong>mer mehr <strong>TVs</strong><br />
WLAN-Module integriert haben, sodass trotz<br />
mehr Features die Kabelflut <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
überschaubar bleibt. Gleichzeitig wird Wert auf<br />
Netzwerkstreaming gelegt, wodurch PC, TV und<br />
Blu-ray-Player untereinander Audio-, Videound<br />
Bilddaten austauschen können.<br />
Medien sollen von jedem Gerät aus nutzbar<br />
sein und hier müssen die Hersteller weiter<br />
an der Kompatibilität und Unterstützung aller<br />
Anzeige<br />
Letztes Jahr feierten 3-D-Fernseher Premiere und auf<br />
der IFA 2010 werden zahlreiche Modelle zu sehen sein<br />
Dieses Jahr wird Philips eine nahezu finale Version<br />
eines Cinema 21 : 9 mit 3-D-Unterstützung zeigen<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 7
Aktuelles<br />
STATEMENT<br />
Die IFA <strong>im</strong> Zeichen möglichst<br />
flacher und großer TV-Geräte<br />
Ralf Hansen, General<br />
Manager Communica-<br />
„Die IFA wird 2010 voll<br />
<strong>im</strong> Zeichen möglichst<br />
großer, möglichst<br />
flacher TV-Geräte<br />
mit möglichst raumfüllenden<br />
Bildern in<br />
3-D und einem dazu<br />
passenden 3-D-<br />
Klangerlebnis stehen.<br />
Nachdem die ersten<br />
3-D-<strong>TVs</strong> jetzt <strong>im</strong> Handel<br />
stehen und die<br />
Konsumenten auf breiter Front anziehen und<br />
begeistern, wird die IFA DER Startschuss für<br />
den breiten Abverkauf der Produkte vom<br />
Handel an die Endkunden. Erste TV-Übertragungen<br />
der French Open <strong>im</strong> Tennis von<br />
Panasonic und Eurosport <strong>im</strong> Mai und einiger<br />
WM-Spiele <strong>im</strong> Juni und Juli sowie neue 3-D-<br />
Blu-rays und -Spiele werden den Trend ab<br />
Herbst massiv verstärken.<br />
Aber auch HDTV ist spätestens seit der WM<br />
flächendeckend in Deutschland angekommen<br />
und mit diesem Trend wird auch die<br />
Aufzeichnung in HD an Bedeutung gewinnen.<br />
Daher werden auch unsere BD-Rekorder,<br />
nach wie vor die ersten und einzigen auf dem<br />
deutschen Markt, starke Beachtung finden.<br />
Zusätzlich ist die Vereinbarkeit von Elektronik<br />
und Umwelt ein Thema, das die Besucher<br />
<strong>im</strong>mer stärker interessiert. „Saubere“<br />
Fabriken und „grüne“ Produkte zeigen den<br />
Weg auf.“<br />
Nicht nur die Technik an sich steht <strong>im</strong> Vordergrund,<br />
auch das Design der <strong>TVs</strong> wird <strong>im</strong>mer wichtiger<br />
wichtigen Medienformate arbeiten. Die kabellose<br />
Vernetzung des Haushalts schreitet auch<br />
in diesem Bereich weiter voran.<br />
HD-Filme<br />
Dass sich Blu-ray inzwischen etabliert hat, wird<br />
niemand mehr bestreiten. Für HD-Fernseher gibt<br />
es weiterhin keine qualitative Alternative zur<br />
Blu-ray Disc. Die Player-Preise sind in den letzten<br />
Monaten rapide gefallen und gleichzeitig ist<br />
der Funktionsumfang der Geräte gestiegen. Für<br />
nicht einmal 200 Euro bekommt der Käufer ein<br />
Modell mit hoher Wiedergabequalität, Internetfunktionen<br />
und Streaming-Möglichkeiten.<br />
Deutlich mehr werden die neuen Geräte, die auf<br />
der IFA zu sehen sein werden, kaum noch bieten<br />
können. Die Unterstützung für 3-D-Blu-rays und<br />
G<strong>im</strong>micks wie Sonys iPhone-Steuerung, werden<br />
die Messehallen diesbezüglich best<strong>im</strong>men.<br />
Ein Trend, der in den USA schon länger vorherrscht<br />
und bei uns in Deutschland eher langsam<br />
in die Gänge kommt, ist das sogenannte<br />
Video-on-Demand (VoD). Über das Internet können<br />
(HD-)Filme gemietet und abgerufen werden,<br />
sodass ein Gang in die Videothek überflüssig<br />
Zukunftsmusik? Nach Full-HD kommt Ultra High Definition.<br />
Vor allem große Bilddiagonalen profitieren davon<br />
wird. Das Angebot weitet sich aus und einige Hersteller<br />
werden entsprechende Anbieter ins Boot<br />
holen, um VoD auf ihren Geräten zu integrieren.<br />
Dieser Art des Filmbezugs wird aller Voraussicht<br />
nach die Zukunft gehören. Dank <strong>im</strong>mer effizienter<br />
arbeitender Codierungsverfahren wird bei<br />
gleichbleibender Datenmenge eine höhere Bildqualität<br />
erzielt. Blu-ray bleibt zwar technisch das<br />
Maß aller Dinge, doch die Unterschiede werden,<br />
bezieht man den Sitzabstand etc. noch ein, marginaler<br />
werden. VoD setzt Breitbandinternetanschlüsse<br />
voraus und wird die anderen Anbieter<br />
ebenfalls vor neue Herausforderungen stellen,<br />
denn wenn die Masse erst einmal diese Dienste<br />
nutzt, dann werden die Kapazitäten bisheriger<br />
Infrastrukturen schnell an ihre Grenzen stoßen.<br />
Audiobranche<br />
Während die Neuigkeiten und Trends <strong>im</strong> Videobereich<br />
oft abschätzbar sind, fällt eine Einschätzung<br />
<strong>im</strong> Audiosegment meist deutlich schwerer.<br />
Die Hersteller von u. a. AV-Receivern werden ihre<br />
neuen Modelle vorstellen, die anschlussseitig <strong>im</strong><br />
Großteil auf den aktuellen HDMI-Standard 1.4a<br />
setzen werden. Geräte mit diesem Anschluss<br />
Die Geschichte der IFA<br />
4. Dezember 1924<br />
Startschuss der „Großen Deutschen Funk-<br />
Ausstellung“ mit 242 Ausstellern und 180 000<br />
Besuchern auf 7 000 Quadratmetern Fläche.<br />
Bis 1939<br />
Berlin als Schauplatz der Messe, deren erstes<br />
Kapitel mit der 16. Veranstaltung <strong>im</strong> Jahre<br />
1939 endete.<br />
1950, 1953 und 1955<br />
Die Messe geht auf Wanderschaft und die<br />
alljährlichen Funkausstellungen sind u. a. zu<br />
Gast in Düsseldorf.<br />
1957 und 1959<br />
Weitere Städte werden Messeort für die IFA.<br />
Die Funkausstellung findet in Frankfurt am<br />
Main statt.<br />
1961 und 1963<br />
Mehrere Hunderttausend Besucher auf der Messe<br />
in Berlin. Stereohörfunk und die Audio Compact<br />
Cassette waren die Highlights.<br />
1967<br />
Willy Brandt startet mit einem Knopfdruck das<br />
Zeitalter des Farbfernsehens am 25. August 1967 –<br />
eines der Highlights der Messe.<br />
1971<br />
Die IFA kehrt nach Berlin zurück. 26 Aussteller<br />
und 93 vertretene Firmen aus dem Ausland machen<br />
die Messe zudem international.<br />
1995<br />
Die IFA wird zur „Mult<strong>im</strong>edia-Messe“ und zu<br />
einer umfassenden Leistungsschau der Unterhaltungselektronik.<br />
2005<br />
16 : 9-Breitbild- und Flachbildfernseher werden<br />
<strong>im</strong>mer mehr Standard und HDTV feiert<br />
seine Europapremiere.<br />
2006<br />
Ab diesem Jahr findet die IFA jährlich statt. Ein<br />
großes Highlight sind die Starts der HD-Medien<br />
Blu-ray Disc und HD-DVD.<br />
2008<br />
Die IFA stellt zusätzlich weiße Ware, also<br />
Haushaltsgeräte, aus und bietet so noch mehr<br />
für die Besucher.<br />
2009<br />
Die ersten Vorserienmodelle von 3-D-Fernsehern<br />
begeistern die Besucher und bieten ihnen<br />
ein völlig neues Seherlebnis.<br />
Produkthighlights der IFA<br />
1979<br />
COMPACT DISC<br />
1981<br />
STEREOTON IM FERN-<br />
SEHEN<br />
1985<br />
VIDEO PROGRAM-<br />
MING SYSTEM (VPS)<br />
1987<br />
RADIO DATA SYSTEM<br />
(RDS)<br />
1989<br />
16 : 9-BREITBILD-<br />
FERNSEHEN<br />
1991<br />
MINI DISC (MD)<br />
1993<br />
LASER-TV<br />
1995<br />
PLASMA-TVS, DIGI-<br />
TALES FERNSEHEN (DVB)<br />
1997<br />
<strong>DIGITAL</strong> VERSATILE<br />
DISC (DVD)<br />
1999<br />
HANDYS MIT INTERNET-<br />
ZUGANG<br />
2003<br />
DVB-T-EINFÜHRUNG<br />
2005<br />
HDTV FEIERT EUROPA<br />
PREMIERE<br />
2006<br />
BLU-RAY DISC (BD)<br />
2009<br />
3-D-FERNSEHEN FÜRS<br />
WOHNZIMMER<br />
8 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
8,8mm<br />
Wird Blu-ray-Recording die Alternative zur Festplatte?<br />
HD-Mitschnitte tragen dem TV-Angebot Rechnung<br />
Dünner geht <strong>im</strong>mer: Keine Zukunft, sondern schon Realität<br />
– <strong>TVs</strong> werden <strong>im</strong>mer dünner und hochwertiger<br />
Dieser Riesenplasma ist keine Fotomontage, der 152-<br />
Zoll-Koloss geht in Serienproduktion<br />
unterstützen bislang noch nicht alle Möglichkeiten<br />
des neuen Standards, wie z. B. den Netzwerkkanal.<br />
Im Zuge der großen 3-D-Einführung<br />
dieses Jahr werden die Firmen darauf bedacht<br />
sein, auch ihren Anteil an 3-D zu leisten. Denn<br />
obwohl dies in erster Linie ein „visuelles“ Thema<br />
ist, so müssen AV-Receiver den gleichen Verbindungsstandard<br />
unterstützen, um 3-D-Videosignale<br />
überhaupt durchschleifen und vom Player<br />
zum Fernseher schicken zu können. Gleichzeitig<br />
wird vermutlich auch die Anzahl integrierter<br />
HDMI-Eingänge weiter zunehmen. Selbst bei<br />
Einsteigergeräten sind inzwischen drei bis vier<br />
solcher digitalen Eingänge vorhanden und mehr<br />
als sechs Eingänge wird ohnehin kaum ein Anwender<br />
zu Hause nutzen können. Ein Trend,<br />
der inzwischen auch bei den Audioprodukten<br />
angekommen ist, sind Netzwerkfunktionen in<br />
Form von Internetradios und Medienstreaming.<br />
Hier haben aktuelle Modelle schon gut vorgelegt,<br />
doch das Potenzial, diese Funktionen auch<br />
in andere Hörzonen zu übertragen, ist enorm.<br />
Eins zeigen alle bisher genannten Themen eindrucksvoll:<br />
Sie alle lassen die verschiedenen<br />
Gerätearten näher zusammenrücken und fast<br />
jede Innovation und Idee kann bei Playern, Fernsehern<br />
oder eben auch AV-Receivern umgesetzt<br />
werden. Eine Firma wird <strong>im</strong> Zuge der IFA auch<br />
ein großes Jubiläum zelebrieren: Denon wird<br />
100 Jahre alt und hat für dieses Großereignis<br />
einige Weltpremieren angekündigt. Man darf<br />
also gespannt sein, wie sich die Audiobranche in<br />
diesem Jahr auf der IFA präsentieren wird.<br />
Gemeinsam sparen<br />
Ein allumfassendes Thema wird auch in diesem<br />
Jahr wieder das Energiesparen sein. Was uns <strong>im</strong><br />
alltäglichen Leben ohnehin ständig beschäftigt,<br />
ist aufgrund verschiedener Gesetze und Regulierungen<br />
auch für die Hersteller von Unterhaltungselektronik<br />
auf der Prioritätenliste nach ganz<br />
oben gestiegen. Die Einführung der u. a. von Kühlschränken<br />
bekannten Energieklassifizierung, wie<br />
z. B. A+, wird auch <strong>im</strong> Bereich der braunen Ware<br />
eingeführt. Der Start war eigentlich schon für<br />
2010 geplant, ist aufgrund weitreichender Kritik<br />
aber auf 2011 verschoben worden. Doch die<br />
Hersteller sind bereits gut gerüstet. Der Standby-Verbrauch<br />
vieler Geräte ist bereits unter einem<br />
Watt angekommen, viele Produkte verbrauchen<br />
<strong>im</strong> Schnitt sogar nur noch 0,1 Watt. Und dank<br />
neuer Technologien wie <strong>LED</strong> und Opt<strong>im</strong>ierungen<br />
schreiten die Bemühungen weiter voran. Letztlich<br />
verspricht die IFA 2010, eine erfolgreiche und aus<br />
Produktsicht vielseitige Messe zu werden. Wir geben<br />
unser Bestes, um Ihnen in den kommenden<br />
zwei Ausgaben alle wichtigen Informationen und<br />
bereits die ersten <strong>Test</strong>s der brandneuen Geräte<br />
präsentieren zu können.<br />
Florian Kriegel<br />
STATEMENT<br />
Der Cell-TV mit 3-D wird ein<br />
Highlight der Messe<br />
Sascha Lange, Marketingleiter<br />
Toshiba<br />
Consumer Products<br />
„Von der IFA erhoffen<br />
wir uns einen<br />
weiteren Schub für<br />
3-D. Die meisten<br />
Hersteller werden<br />
ihre Neuheiten dazu<br />
auf der Messe vorstellen,<br />
sodass sich<br />
Verbraucher von<br />
dem Erlebnis überzeugen<br />
können, das<br />
3-D in ihr Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
bringen kann. Der Toshiba-Cell-TV, den<br />
wir auf der IFA vorstellen werden, bringt<br />
alle Voraussetzungen dafür mit, ein Messehighlight<br />
zu werden: Er ist die nächste<br />
Generation eines High-Performance-TV,<br />
der durch seine <strong>im</strong>mense Rechenleistung<br />
eine neue Qualität des Fernsehens ermöglicht.<br />
Das problemlose Umrechnen von<br />
2-D auf 3-D ist nur ein Beispiel dafür. Wir<br />
hoffen, dass uns viele Verbraucher auf<br />
unserem Stand besuchen werden, um sie<br />
für diese großartige Innovation begeistern<br />
zu können.“<br />
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WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 9
Aktuelles<br />
Neue Logos für HDMI-Kabel<br />
Bei mittlerweile fünf verschiedenen Versionen<br />
von HDMI-Kabeln sind die Verbraucher<br />
zunehmend verwirrter und der Überblick<br />
fällt <strong>im</strong>mer schwerer. Deshalb tritt jetzt eine<br />
neue Kennzeichnungspflicht in Kraft, die<br />
für Klarheit <strong>im</strong> Kabel-Wirrwarr sorgen soll.<br />
Ab sofort muss auf der Verpackung und auf<br />
dem Kabel selbst die jeweilige Version des<br />
Kabels in Form eines Logos vermerkt sein.<br />
Damit tritt eine Regelung in Kraft, die bereits<br />
<strong>im</strong> November 2009 von der HDMI-Lizenzvergabeagentur<br />
HDMI Licensing LLC auf den Weg<br />
gebracht wurde. Auf jedem HDMI-Kabel ist<br />
danach klar der Kabeltyp mit den Logos „HDMI<br />
Standard“, „HDMI Standard with Ethernet“,<br />
„HDMI Standard Automotive“, „HDMI High<br />
Speed“ oder „HDMI High Speed with Ethernet“<br />
anzugeben. Durch die Bezeichnungen soll<br />
die Auswahl des geeigneten HDMI-Kabels erleichtert<br />
werden, denn der Einsatzzweck wird<br />
durch die Kennzeichnung offensichtlicher.<br />
Dagegen gehören die Angaben zur Spezifikationsversion<br />
bald der Vergangenheit an. Spätestens<br />
ab November 2010 dürfen Versionsangaben<br />
wie „Ver. 1.3a“ weder auf dem Kabel noch<br />
auf der Verpackung oder zu Werbezwecken<br />
gemacht werden. Dies ist darin begründet,<br />
dass höhere Versionen in vielen Fällen zwar<br />
eine höhere Leistungsfähigkeit suggerieren,<br />
tatsächlich aber für den Konsumenten keinen<br />
sicheren Rückschluss auf die Leistungscharakteristika<br />
eines HDMI-Kabels zulassen. DS/MW<br />
MARANTZ-PORTFOLIO FÜR 2010<br />
Vorbereitet für 3-D<br />
Marantz kündigte jüngst seine Produktpalette<br />
für dieses Jahr an und selbstverständlich<br />
können die neuen AV-Receiver dank der HDMI-<br />
1.4-Schnittstelle 3-D-Bilder weiterleiten. Diese<br />
können Sie etwa mit den neuen 3-D-fähigen<br />
Blu-ray-Playern aus gleichem Hause zuspielen.<br />
Bei den AV-Receivern bleibt der NR1501 weiterhin<br />
<strong>im</strong> Programm und der neue NR1601<br />
glänzt mit einem flachen Design und kann<br />
3-D-Inhalte weiterleiten. Auch der SR7005 verarbeitet<br />
3-D-Zuspielungen und verfügt über<br />
sechs HDMI-1.4-Eingänge und zwei -Ausgänge.<br />
Der AV-Receiver soll ein Kilowatt an Leistung<br />
offerieren, kann Internetradios wiedergeben<br />
und Musik von Ihrem He<strong>im</strong>computer streamen.<br />
Auch die Vor- und Endstufenkombinationen<br />
bekommen Zuwachs, so wird die neue Vorstufe<br />
namens AV7005 von zwei 140-Watt-Endstufen<br />
mit den Bezeichnungen MM77055 (fünf Kanäle)<br />
und MM7025 (zwei Kanäle) verstärkt. Bei<br />
der Verbindung setzen die Endstufen unter<br />
anderem auf den XLR-Standard. Die angekündigten<br />
Blu-ray-Player UD5005 und UD7005<br />
sind 3-D-ready; die plastische Bildausgabe<br />
soll Ende 2010 per Firmware-Update nachgereicht<br />
werden. Beide Player geben auch SACDs<br />
wieder und sind DLNA-1.5-zertifiziert und somit<br />
zur Medienwiedergabe über Ihr Netzwerk<br />
geeignet. Der UD7005 ist zudem mit einem<br />
Anchor-Bay-Videoprozessor ausgestattet und<br />
konvertiert DVDs so hochwertig in die Full-HD-<br />
Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten. Weiterhin<br />
kündigte Marantz einen sogenannten<br />
Network Audio Player an, den NA7004, mit dem<br />
Sie Musik über Ihr Netzwerk abrufen können;<br />
die Formatvielfalt lässt mit WAV, FLAC, MP3,<br />
AAC und WMA keine Wünsche<br />
offen. Für Stereo-Enthusiasten<br />
eignen sich der CD-Player<br />
CD5004 und der Verstärker<br />
PM5004. Die Receiver sollen<br />
ab September erhältlich sein<br />
und die Blu-ray-Player bereits<br />
<strong>im</strong> August. Preise und<br />
weitere Infos folgen auf der<br />
kommenden IFA in Berlin. DS<br />
Soundbar für die PS3<br />
Hinter dem kryptischen Namen CECH-ZVS1 verbirgt<br />
sich eine Soundbar von Sony für die Spielkonsole<br />
Playstation 3 – diese kann selbstverständlich<br />
auch mit anderen Wiedergabegeräten<br />
genutzt werden. Über eine eigene Technologie<br />
soll die Soundbar Surround-Sound erzeugen,<br />
obwohl sie sich lediglich frontal vor Ihnen befindet.<br />
Die Zuspielung erfolgt über einen optischen<br />
Eingang, der den Ton digital entgegenn<strong>im</strong>mt. Für<br />
analoge Signale steht eine Cinch-Verbindung zur<br />
Verfügung. Die Lautsprecher leisten an 6 Ohm<br />
10 Watt, der passive Subwoofer verfügt über 15<br />
Watt. Die kompatiblen Formate werden mit Dolby<br />
Digital, DTS, MPEG-2 AAC und Linear PCM (zwei<br />
Kanäle) angegeben. Über vier Soundmodi können<br />
Sie den Klang Ihren Vorlieben anpassen und <strong>im</strong><br />
zusätzlich anwählbaren „Night Mode“ sollen Dialoge<br />
auch bei geringen Lautstärken klar erklingen.<br />
Die Soundbar lehnt sich <strong>im</strong> Design an das der<br />
Playstation 3 an und soll <strong>im</strong> Herbst dieses Jahres<br />
für 199 Euro in die Läden kommen.<br />
DS<br />
ABGABE PRO HAUSHALT STATT PRO GERÄT<br />
GEZ-Gebühr weicht 2013 neuer Abgabe<br />
Die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz<br />
und Baden-Württemberg, Kurt Beck und Stefan<br />
Mappus, teilten jüngst in Berlin die Umstrukturierung<br />
der GEZ-Gebühr mit. Ab 2013 soll jeder<br />
Haushalt die neue Abgabe zahlen, unabhängig<br />
davon, ob ein Fernseher <strong>im</strong> Haus steht oder<br />
nicht. Die Höhe der Gebühr soll mit 17,98 Euro<br />
nicht teurer ausfallen als die derzeitige. Die<br />
öffentlich-rechtlichen Sender können also weiterhin<br />
mit einem stabilen Gebührenaufkommen<br />
von rund 7,3 Milliarden Euro pro Jahr rechnen.<br />
Die Rundfunkkommission erhofft sich so eine<br />
verlässlichere Finanzierung der Sender, denn<br />
die GEZ-Gebühr wird häufig umgangen – in Zukunft<br />
soll es so gut wie keine Befreiungen mehr<br />
geben. Das Modell wurde <strong>im</strong> Mai vom Heidelberger<br />
Professor Paul Kirchhof vorgestellt und<br />
bis auf Die Linke st<strong>im</strong>mten alle Parteien zu. Die<br />
Umstellung stellt<br />
die Fernsehsender<br />
einem Kultur- und<br />
Bildungsgut gleich,<br />
sie stehen damit auf<br />
einer Stufe mit Schulen<br />
und Theatern –<br />
auch für diese Einrichtungen<br />
muss<br />
jeder zahlen. Bei Unternehmen wird die Abgabe<br />
künftig pro Betriebsstätte fällig, gestaffelt nach<br />
der Zahl der Mitarbeiter. Kleinbetriebe mit max<strong>im</strong>al<br />
vier Mitarbeitern sollen etwa ein Drittel<br />
des regulären Satzes zahlen; dies soll auch bei<br />
Zweitwohnungen und Ferienappartements gelten.<br />
Im Zuge der Reform werden die GEZ-Fahnder<br />
abgeschafft, die maßgeblich für das schlechte<br />
Image der Gebühreneinzugszentrale verantwortlich<br />
sind. Die Zukunft der GEZ als Institution ist<br />
noch offen, die FDP möchte sie ganz abschaffen,<br />
die SPD sieht die Behörde als unabdingbar und<br />
effektiv an.<br />
DS<br />
Bilder: GEZ, Marantz, Nubert, Panasonic, Samsung, Sony<br />
10<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
mit<br />
Gutschein<br />
GUTSCHEINAKTION<br />
ZWEI FILME KOSTENLOS LEIHEN<br />
Alice <strong>im</strong> Wunderland<br />
VÖ 22.7.<br />
Die 19-jährige Alice, ein rebellischer Geist in<br />
der viktorianischen Gesellschaft, soll heiraten.<br />
Viel neugieriger als auf einen aristokratischen<br />
Langweiler ist sie aber auf ein Kaninchen, das<br />
sie nach Unterland lockt: ein unterirdisches<br />
Wunderland mit seltsamen Geschöpfen, die<br />
ein Ende der Schreckensherrschaft der Roten<br />
Königin herbeisehnen. Nur Alice kann es einer<br />
Prophezeiung zufolge herbeiführen, unterstützt<br />
von ihren neuen Freunden (wie dem verrückten<br />
Hutmacher), die wissen, was sie vergessen hat:<br />
Alices Ankunft ist eine Rückkehr.<br />
Shutter Island<br />
US-Marshal Teddy Daniels landet 1954 mit seinem<br />
Partner Chuck Aule inmitten eines Unwetters<br />
auf der entlegenen Insel Shutter Island. Dort<br />
ist aus dem Ashecliffe Hospital, einem Krankenhaus<br />
für geisteskranke Schwerverbrecher, eine<br />
Mörderin spurlos verschwunden. Schnell ist<br />
Teddy klar, dass er keine Unterstützung von den<br />
Ärzten zu erwarten hat: Offenbar will man ihn<br />
auf falsche Fährten locken und als Schachfigur<br />
in einem diabolischen Spiel instrumentalisieren.<br />
Teddy setzt dennoch alles daran, das Gehe<strong>im</strong>nis<br />
der Insel zu entschlüsseln.<br />
Gutscheincode<br />
gzt3g8ef<br />
Teilnahmebedingungen:<br />
Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, Teilnahme nur mit deutscher Empfänger-Adresse. Max<strong>im</strong>al eine Gutscheincode-<br />
Einlösungen je Haushalt. Ausleihe ausschließlich über das Internet durch Einlösung eines Gutscheincodes, danach erfolgt<br />
die DVD-Versendung per Post. Nur gültig für Filme bis inkl. FSK 16. Gutscheincode gültig bis zum 30. September 2010, für<br />
Neukunden von Video Buster. Der Versand von Leih-DVDs ist nur innerhalb Deutschlands möglich. Keine Barauszahlung.<br />
Soweit hier nicht abweichend geregelt, gelten ergänzend die AGB der Netleih GmbH & Co.KG.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 11
Aktuelles<br />
Nubert bietet kostenfreien Versand an<br />
Die schwäbische Lautsprechermanufaktur Nubert<br />
startet anlässlich ihres 35. Jubiläums eine Sonderaktion:<br />
Das Unternehmen erlässt derzeit allen<br />
Kunden den Versand. Das verkündet der Hersteller<br />
in einer aktuellen Pressemitteilung. Demnach<br />
werden unter dem Motto „35 Jahre Nubert – versandkostenfrei<br />
bis Woche 35“ alle Bestellungen<br />
bis zum 5. September 2010 ohne die sonst übliche<br />
Versandkostenbeteiligung verschickt. Das Unternehmen<br />
will damit allen Interessenten die Gelegenheit<br />
geben, verschiedene Produkte risikofrei<br />
zu testen.<br />
MG<br />
152-Zoll-Plasma geht in Serie<br />
Bisher war der größte Fernseher der Welt lediglich<br />
auf Messen zu bestaunen. Panasonic will nun<br />
seinen 152-Zoll-Plasma (3,8 Meter) mit einer 4K-<br />
Auflösung mit 4 096 × 2 160 Bildpunkten in Serie<br />
produzieren. Als Farbtiefe gibt der Hersteller je<br />
Kanal 30 Bit an, genau wie bei der Auflösung<br />
und der 3-D-Wiedergabe kommen Sie nur mit<br />
der HDMI-1.4-Schnittstelle in den vollen Genuss<br />
der technischen Spezifikationen. Das Gerät soll<br />
ab Herbst erhältlich sein, vorerst aber nur in<br />
den USA. Laut unbestätigten<br />
Angaben soll das Display<br />
rund eine halbe Million US-<br />
Dollar kosten.<br />
DS<br />
SAMSUNGS BLU-RAY-HD-REKORDER MIT CI PLUS<br />
Aufnahmetalente<br />
Der koreanische Hersteller Samsung hat mit dem<br />
BD-C8500 und dem BD-C8200 zwei Blu-ray-HD-<br />
Rekorder mit einem Speicherplatz von 500 beziehungsweise<br />
250 Gigabyte auf den Markt gebracht.<br />
Die baugleichen Modelle sind Samsungs erste<br />
Blu-ray-HD-Rekorder mit eingebautem DVB-T-/-C-<br />
HD-Tuner und CI Plus. „Nutzer wollen volle Flexibilität<br />
und die bieten wir ihnen mit unseren neuen<br />
HD-Rekordern. Durch den integrierten DVB-T-/-C-<br />
Tuner und CI Plus ermöglichen wir den komfortablen<br />
Empfang ohne Set-Top-Box und die Aufnahme<br />
von HD-Sendungen“, sagte Marc Azad, Product<br />
Marketing Manager DAV bei Samsung. Egal ob<br />
Blu-ray, DVD, AVCHD, DivX-HD, MKV, Dolby True<br />
HD oder DTS-HD – die Rekorder beherrschen alle<br />
wichtigen Formate. Wer Musikdateien über die<br />
HD-Rekorder abspielen möchte, braucht nicht lange<br />
nach dem gewünschten Song zu suchen: Die<br />
Modelle greifen automatisch<br />
auf den Onlineservice<br />
von AMG (All<br />
Music Guide) zu und<br />
stellen die passenden Infos wie Titel oder Interpret<br />
zur Verfügung. Auch ein optisches Highlight<br />
bieten die HD-Rekorder: Ein Lichteffekt s<strong>im</strong>uliert<br />
das Blau der rotierenden Blu-ray Disc, die durch<br />
ein Fenster in der perlschwarzen Oberfläche zu<br />
sehen ist. Die Nutzer können zudem ihre selbst<br />
gedrehten Filme auf die HD-Rekorder übertragen.<br />
Möglich macht das Samsungs Vernetzungsfunktion<br />
Allshare. Basierend auf dem DLNA-Standard<br />
ermöglicht diese den unkomplizierten Austausch<br />
von Inhalten <strong>im</strong> He<strong>im</strong>netzwerk. Auf Knopfdruck<br />
verbindet sich so ein Samsung-Camcorder mit<br />
dem HD-Rekorder – dank WLAN sogar kabellos.<br />
Videos der besonderen Art hält Youtube bereit.<br />
Die Clips können Nutzer ganz leicht auf dem<br />
großen TV-Bildschirm genießen. Dazu greifen Sie<br />
über die Internet@TV-Funktion des HD-Rekorders<br />
auf die Samsung-Apps-Galerie zu und wählen aus<br />
einem umfangreichen Angebot an Internetinhalten.<br />
Der BD-C8500 und der BD-C8200 sind ab<br />
sofort für 599 Euro beziehungsweise 499 Euro <strong>im</strong><br />
Handel erhältlich.<br />
MG<br />
Bezahlfernsehen auf dem iPad<br />
Dank der Sport-App von Sky können Sie nun<br />
auch mit Apples iPad die Sportsender des Pay-<br />
TV-Anbieters sehen. Abonnenten haben Zugriff<br />
auf alle Sportkanäle von Sky, der Onlinestream<br />
„hinkt“ dem normalen Fernsehprogramm um<br />
etwa 15 Sekunden hinterher. Der Menüpunkt<br />
„Guide“ versorgt Sie mit einer Programmvorschau<br />
und unter „Video Clips“ können Sie vergangene<br />
Highlights abrufen. Die App ist ab sofort<br />
kostenlos über iTunes erhältlich; für den vollen<br />
Funktionsumfang benötigen Sie selbstredend<br />
ein Sky-Abo.<br />
DS/RP<br />
Ist die Plasmatechnik die richtige<br />
Wahl für die 3-D-Darstellung?<br />
Eindeutig ja. Plasma hat technologisch<br />
bedingte Vorteile gegenüber<br />
LCD, die besonders deutlich bei<br />
der Darstellung von 3-D-Inhalten<br />
zur Geltung kommen. Dazu zählen<br />
weniger Geisterbilder durch<br />
schnellere Reaktionszeit und<br />
insgesamt viel schärfere und natürlichere<br />
Bilder. Panasonic hat<br />
über zwei Jahre an Prototypen gearbeitet.<br />
Der VT20 ist meiner Meinung nach<br />
der beste Panasonic-Fernseher aller Zeiten.<br />
INTERVIEW<br />
„Der beste Panasonic-Fernseher aller Zeiten“<br />
Starke Nachfrage nach 3-D-Fernsehern<br />
Armando Romagnolo,<br />
General Manager<br />
Produktmarketing TV,<br />
Panasonic<br />
Das ist wie be<strong>im</strong> Fußball, ein einzelner<br />
Spieler kann Spiele entscheiden,<br />
aber eine WM wird nur mit<br />
einem perfekten Team gewonnen.<br />
Und das haben wir mit unseren<br />
NeoPDP-Plasmas aufgestellt. Dazu<br />
gehören ein neuartiger Phosphor,<br />
dessen kleinere Partikel eine effektivere<br />
Zündung erlauben, neue<br />
Edelmischgase, ein zweistufiges<br />
Zündungsverfahren sowie leistungsstärkere<br />
Prozessoren. Da die<br />
Plasmatechnologie noch sehr jung ist, gibt es<br />
weiterhin große Einsparpotenziale.<br />
IGITAL <strong>TESTED</strong><br />
www.digital-tested.de<br />
LESERWAHL 4.2010<br />
Panasonic TX-P50VT20<br />
1. Platz<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Allgemein<br />
Colour-<br />
Modus<br />
THX<br />
Management<br />
aus<br />
Kontrast 35 – 45 Erweitert (ISFcc): aus<br />
Helligkeit 0<br />
Intelligent Frame aus<br />
Creation<br />
Farbe 30 Eco-Modus ein<br />
Schärfe 5 P-NR aus<br />
Wieso verzichtet Panasonic auf eine 2-D-zu-<br />
3-D-Wandlung?<br />
Weil man bei der 2-D-zu-3-D-Wandlung erhebliche<br />
Qualitätseinbußen bei der Bildqualität<br />
machen muss. Unserer Meinung nach hat die<br />
3-D-Technologie ein enormes Potenzial für einen<br />
großen Markterfolg. Jedoch nur, wenn der<br />
Endverbraucher von der Qualität auf den ersten<br />
Blick überzeugt ist. Die künstliche Umwandlung<br />
von 2-D- zu 3-D-Inhalten verursacht einfach zu<br />
viele Fehler. Dies führt unweigerlich zu enttäuschenden<br />
Bildeindrücken. Eine so fundamentale<br />
Fernsehrevolution wie 3-D braucht jedoch<br />
echte Begeisterung, um Erfolg zu haben.<br />
Wie konnte der Stromverbrauch des neuen Plasmas<br />
nochmals gesenkt werden?<br />
Auf welche Funktion sind Sie besonders stolz?<br />
An erster Stelle steht da sicherlich die herausragende<br />
Bildqualität. Denn neben der spannenden<br />
3-D-Technologie verfügt die VT20-Serie<br />
auch über das beste 2-D-Bild. Wir sind stolz<br />
darauf, dass es ein wirklich kompletter Fernseher<br />
ist, der absolut nichts vermissen lässt.<br />
Ich persönlich schätze daneben noch die USB-<br />
Aufnahmefunktion über eine externe Festplatte<br />
und die Internetfunktion Viera Cast.<br />
Kommen weitere 3-D-Geräte dieses Jahr?<br />
Ja, wir werden das Sort<strong>im</strong>ent ausweiten, um der<br />
starken Nachfrage nach 3-D-Fernsehern Rechnung<br />
zu tragen. Lassen Sie sich überraschen ...<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
12<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
LEICHTER HEIMKINOEINSTIEG MIT UNIFY VON BOSE<br />
Schritt für Schritt zum Surround<br />
He<strong>im</strong>kinokomplettsysteme sollen ihren Nutzern ein fertiges Produkt liefern, das einfach zu installieren und von<br />
jedermann bedienbar ist. Dass dies nicht der gängige Standard ist, haben die Entwickler von Bose erkannt und<br />
das vielleicht benutzerfreundlichste System entwickelt.<br />
Und wieder einmal hat es Bose geschafft,<br />
ein innovatives Produkt auf den Markt<br />
zu bringen, das wir in ähnlicher Art<br />
wohl bald auch bei anderen Herstellern finden<br />
werden. Mit der neuen Lifestyle-Serie um die<br />
Königsklasse V-Class und den Einstiegsgeräten<br />
der T-Class bietet Bose ein intelligentes 5.1-Surround-<br />
Wiedergabesystem. Falls Ihnen Begriffe<br />
wie „HDMI“ oder „Component“ unverständlich<br />
sind, könnte dieses Set Ihres Rätsels Lösung<br />
sein. Aus einer Liste mit über 26 Gerätebezeichnungen<br />
wie „Blu-ray-Player“ oder „Playstation“<br />
wählen Sie einfach Ihre vorhandenen Zuspieler<br />
aus und das Bose Lifestyle zeigt Ihnen auf<br />
dem Fernseher bildhaft, welches Kabel wohin<br />
gehört. Zuvor bauen Sie das Lifestyle-System<br />
mithilfe der Schritt-für-Schritt-Abfolge in der<br />
Bedienungsanleitung auf. Praktisch: Die Kapitel<br />
eins bis vier entsprechen den Nummerierungen<br />
auf den Kartons. Die Aufbauanleitung verzichtet<br />
auf sämtliche Fachbegriffe und veranschaulicht<br />
die Installation lieber mit großen Bildern.<br />
Ist das Modell aufgebaut und mit einem TV-<br />
Bildschirm verbunden, übern<strong>im</strong>mt ab diesem<br />
Punkt das On-Screen-Menü die weitere Führung.<br />
Die praktischen Hilfestellungen beruhen auf<br />
Boses patentierter Unify-Technologie. Auch die<br />
Einbindung der Zuspielgeräte verläuft auf sehr<br />
einfache Art und die Fernbedienungserkennung<br />
anderer Geräte funktioniert problemlos. Über<br />
den hauseigenen Signalgeber lassen sich alle<br />
angeschlossenen Zuspieler steuern. Selbst bei<br />
ausgeschaltetem TV-Bildschirm werden auf dem<br />
zweizeiligen Display eingestellte Radiosender<br />
und aktuell abgespielte Titel angezeigt.<br />
Boses Lifestyle-System ist in vier unterschiedlichen<br />
Versionen erhältlich, die sich je nach<br />
Preiskategorie in der Anschlussvielfalt, den<br />
Lautsprechern und der Fernbedienung unterscheiden.<br />
Alle Modelle besitzen dafür die intelligente<br />
Unify-Technologie und setzen auf dieselbe<br />
nutzerfreundliche Bedienung. Das größte Set<br />
der Lifestyle-Serie, das V35, ist für einen Preis<br />
von 5 050 Euro erhältlich und verfügt über insgesamt<br />
vier HDMI-Eingänge. Mit fünf analogen<br />
Audioeingängen, zwei optischen und koaxialen<br />
sowie zwei Component-Inputs setzt das V35<br />
auf wahre Anschlussvielfalt. Für die digitale<br />
Musikbibliothek liegt dem V35 sowie der nächstkleineren<br />
Ausführung V25 (3 950 Euro) eine<br />
iPod-Dockingstation bei. Die passende Verbindung<br />
zu Boses Acoust<strong>im</strong>ass tragen auch die<br />
beiden kleineren Geschwister T20 (2 800 Euro)<br />
und T10 (2 250 Euro). Dieser Subwoofer wird<br />
mit dem Bedienmodul verbunden und versorgt<br />
gleichzeitig die fünf kleinen Breitbandlautsprecher<br />
mit ihrem Signal. Je nach System unterscheiden<br />
sich die Lautsprecher in ihrer Art: Be<strong>im</strong><br />
Flaggschiff V35 kommen die Jewel Cubes zum<br />
Einsatz, die Sets V25 und T20 wurden mit dem<br />
Direct/Reflecting-Modell ausgestattet. Beide<br />
haben gemein, dass sich die Doppelmembranen<br />
der Font- und Surround-Speaker gegeneinander<br />
eindrehen lassen. Während die eine Membran<br />
auf den Hörer ausgerichtet ist, blickt die andere<br />
in Richtung Seitenwand, um Raumreflexionen<br />
zu verstärken. Klanglich gesehen schaffen es<br />
die kleinen Würfel nicht, den ganz großen Kinosound<br />
nach Hause zu bringen. Dafür bildet das<br />
System einen guten räumlichen Surround-Klang<br />
<strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino ab. Durch die geringe Größe der<br />
Lautsprechermembran kommt es prinzipbedingt<br />
zu einer Anhebung <strong>im</strong> Hochtonbereich.<br />
Mit der neuen Lifestyle-Serie hat Bose ein Allin-one-He<strong>im</strong>kinoset<br />
entwickelt, das besonders<br />
durch seine benutzerfreundliche Art sowohl<br />
bei Aufbau als auch bei der Einrichtung glänzt.<br />
Mit seinen vier verschiedenen Versionen ist für<br />
jeden Anspruch das passende System dabei.<br />
Torsten Pless<br />
Trotz schicker Optik wurde der Hauptbedienzentrale<br />
lediglich ein Plastikgehäuse spendiert<br />
Das Komplettsystem des V35 besteht aus Acoust<strong>im</strong>ass-<br />
Modul und den fünf kleinen Jewel Cubes<br />
Mit der Fernbedienung des V35 können Sie sämtliche<br />
Peripheriegeräte sowie Ihren Fernseher steuern<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 13
Aktuelles<br />
PLUS X: QUALITÄT, DESIGN UND INNOVATION<br />
Award-Nacht <strong>im</strong> Zeichen des 3-D-Trends<br />
Am Abend des 27. Mai fand die insgesamt siebte Verleihung des Plus X Awards statt und versammelte die<br />
Topentscheider aus den Bereichen Consumer Electronics, Elektrogeräte, Medien sowie der Sport- und Lifestyle-Branche<br />
<strong>im</strong> Congress-Centrum Nord der Koelnmesse.<br />
Für das nötige Prestige und Vertrauen in<br />
den Plus X Award sorgen nicht nur die<br />
renommierten Markennamen. Auch die<br />
versierten Medienpartner, zu denen u. a. die<br />
beiden Zeitschriften <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> und HD+TV<br />
des Auerbach Verlags gehören, tragen dazu bei.<br />
Vertreten ist selbstverständlich eine kompetente<br />
Jury, bestehend aus Fachjournalisten und<br />
Branchenpersönlichkeiten, wie z. B. Auerbach-<br />
Verlag-Geschäftsführer Stefan Goedecke, der<br />
seit 2009 Jurymitglied <strong>im</strong> Kompetenzpanel Unterhaltungselektronik<br />
Audio und Video ist.<br />
Stets am Puls der Zeit, wurde die spannende<br />
Preisverleihung des weltweit größten Technologie-,<br />
Sport- und Lifestyle-Contests in diesem<br />
Jahr erstmals vollständig in 3-D HD produziert<br />
und europaweit frei empfangbar ausgestrahlt.<br />
Aus über 1 000 eingereichten Produkten konnte<br />
nur knapp ein Drittel die hochkarätige Expertenjury<br />
überzeugen. Die begehrten Plus-X-Award-<br />
Siegel richten sich nach den Plus-X-Faktoren<br />
Innovation, High Quality, Design, Bedienkomfort/Funktionalität,<br />
Ergonomie sowie Ökologie<br />
und wurden an die innovativsten 3-D-Flachbildschirme,<br />
besonders bedienfreundliche<br />
Blu-ray-Rekorder, vielseitig einsetzbare Mult<strong>im</strong>edia-Smartphones<br />
oder ökologische Waschvollautomaten<br />
und extrem funktionelle Sportbekleidung<br />
vergeben.<br />
Die Auszeichnung „Most Innovative Brand of<br />
the Year“ konnte Ralf Hansen von Panasonic als<br />
einziger Hersteller gleich zwe<strong>im</strong>al entgegennehmen.<br />
Sowohl in der Kategorie „Fototechnologie“<br />
als auch in der Sparte „Unterhaltungselektronik<br />
Video“ wurde der Hersteller mit einer der massiven<br />
Trophäen ausgezeichnet.<br />
Florian Kriegel, Chefredakteur der <strong>DIGITAL</strong><br />
<strong>TESTED</strong>, überreichte einem gut gelaunten Jürgen<br />
Imandt von Bose den Award „Most Innovative<br />
Brand of the Year“ in der Kategorie „Unterhaltungselektronik<br />
Audio“. Ebenfalls siegreich<br />
waren alle drei nominierten Produktfamilien von<br />
Metz. Auf dem Gebiet „Unterhaltungselektronik<br />
Video“ erhielten die Modelle der Pr<strong>im</strong>us-Linie<br />
jeweils eines der begehrten Siegel <strong>im</strong> Bereich<br />
„High Quality“ und „Bedienkomfort“. Auch die<br />
Modelle der Axio-Serie wurden für herausragenden<br />
Bedienkomfort ausgezeichnet. In der<br />
Kategorie „Unterhaltungselektronik Audio“ waren<br />
die beiden Metz-Soundsysteme 100 und<br />
80 erfolgreich und wurden für erstklassigen<br />
Bedienkomfort ausgezeichnet. Mit dem Plus-<br />
X-Award-Siegel „Bedienkomfort“ zeichnete die<br />
Jury den Smart Titanium V2 der Schwarzwälder<br />
Receiver-Spezialisten aus. Zu den glücklichen<br />
Gewinnern des Abends zählte auch die Firma<br />
Audiovox. Alle drei Marken des Hauses konnten<br />
die Jury überzeugen und so erhielten die beiden<br />
Produkte Magnat Interior 500 1A sowie Magnat<br />
MC2 die Siegel „High Quality“ und „Bedienkomfort“.<br />
Heco Metas XT 701 wurde mit den Plaketten<br />
„Design“ und „High Qualitiy“ geehrt.<br />
Die Marke Vantage, die sich zum ersten Mal<br />
der renommierten Jury stellte, konnte mit dem<br />
Vantage VT-1 neben dem begehrten Plus-X-<br />
Award-Qualitätssiegel „HD-Satellitenreceiver<br />
des Jahres“ auch in den Bereichen „High Quality“,<br />
„Design“ und „Bedienkomfort“ punkten. Für<br />
musikalische Unterhaltung während der Show<br />
sorgte u. a. der bekannte britische Musiker<br />
Roachford, der mit seiner souligen Akustik-Perfomance<br />
die Anwesenden auf die anschließende<br />
Party einst<strong>im</strong>mte. Bestens gelaunt fanden sich<br />
<strong>im</strong> Anschluss Gäste und Preisträger zum gemeinsamen<br />
Essen ein und ließen den Abend bei<br />
einem Gläschen Wein und angeregtem Branchentalk<br />
ausklingen.<br />
Verena Rottmann<br />
Jürgen Imandt von Bose war sichtlich stolz auf den<br />
„Most Innovative Brand of the Year“-Award<br />
Metz räumte gleich sieben Preise ab und Thomas Hey<br />
(2. v. l.) präsentierte stolz die dazugehörigen Urkunden<br />
Panasonic triumphierte und Ralf Hansen nahm gleich<br />
zwei der Awards an diesem Abend entgegen<br />
Bilder: Plus X Award<br />
14 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
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w<br />
Aus dem Labor<br />
Aktuelles aus dem <strong>Test</strong>labor<br />
Als kleine <strong>Vorschau</strong> auf unsere zahlreichen Gerätetests in dieser Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> haben wir auf dieser<br />
Seite interessante Beobachtungen und die wichtigsten Informationen zusammengefasst. Eine Übersicht aller<br />
getesteten Produkte finden Sie <strong>im</strong> Inhaltsverzeichnis.<br />
In den letzten Wochen erleuchteten<br />
zahlreiche <strong>LED</strong>s unsere <strong>Test</strong>labore,<br />
denn ganze sieben LCDs mit <strong>LED</strong>-Kantenbeleuchtung<br />
(Edge) mussten sich vor<br />
unseren <strong>Test</strong>redakteuren beweisen. Vor nur<br />
zwei Jahren sah dies noch ganz anders aus,<br />
denn „<strong>LED</strong>-<strong>TVs</strong>“ waren eine absolute Seltenheit.<br />
Die <strong>im</strong> hochpreisigen Segment angesiedelten<br />
Geräte zeigten bereits, wo der<br />
Weg hinführen würde. Damals wurde <strong>LED</strong><br />
vor allem als direkte Hintergrundbeleuchtung<br />
eingesetzt, heute hat sich der Trend<br />
eindeutig hin zu den ultraflachen Edge-<strong>LED</strong>s<br />
entwickelt. Wieso auch nicht? Die Hersteller<br />
können diese günstiger produzieren und die<br />
Verbraucher gleichzeitig mit schicken und<br />
vor allem flachen Designs begeistern. Parallel<br />
sinkt der Stromverbrauch, die Fernseher<br />
werden leichter und haben darüber hinaus<br />
einen <strong>im</strong>mer größeren Funktionsumfang zu<br />
bieten. Dies ist einer der Gründe, wieso ab<br />
dieser Ausgabe ein neues <strong>Test</strong>protokoll für<br />
Flachbildfernseher – egal ob LCD, <strong>LED</strong>-LCD<br />
oder Plasma – zum Einsatz kommt. Denn irgendwann<br />
ist der Zeitpunkt gekommen, ab<br />
dem zukunftsträchtige Trends zum Quasi-<br />
Standard werden und wir die Messlatte für<br />
neue Produkte höherstecken. Seien es HD-<br />
Triple-Tuner, mehr HDMI-Eingänge, Netzwerkstreaming<br />
und WLAN, die Fähigkeit,<br />
3-D-Material darzustellen, oder einfach ein<br />
deutlich gesenkter Stromverbrauch, all diese<br />
Faktoren sind ab sofort <strong>im</strong> <strong>Test</strong>protokoll<br />
berücksichtigt. Und dann gibt es Fernseher,<br />
die sogar über einige Kriterien hinausgehen.<br />
Angenommen, ein <strong>Test</strong>gerät wartet<br />
mit einem sensationell niedrigen Stromverbrauch<br />
auf, so kann dieses Modell sogar Zusatzpunkte<br />
abstauben. In diesem Fall wundern<br />
Sie sich nicht über eine Punktangabe<br />
wie „3+/3“. Diese sagt nur aus, dass unsere<br />
strengen Richtlinien sogar deutlich unterboten<br />
wurden, was wir natürlich würdigen<br />
wollen. Da sich die Bewertungen dadurch<br />
zum Teil etwas unterscheiden, werden wir<br />
die nach den neuen Kriterien getesteten<br />
Modelle entsprechend kennzeichnen.<br />
Seltene Erscheinung<br />
Neben interessanten Kandidaten aus dem<br />
Videobereich haben zahlreiche Audiogeräte<br />
unsere <strong>Test</strong>redaktion durchlaufen. Dieses<br />
Mal lag das Augenmerk auf einer recht<br />
seltenen Art von Hochtönern. Vier kompakte<br />
Stereolautsprecherpaare mit Bändchenhochtönern<br />
stellten ihre Vorzüge unter<br />
Beweis. Nähere Informationen zum Unterschied<br />
<strong>im</strong> Vergleich z. B. zu Varianten mit<br />
Koaxialbauweise erhalten Sie in unserem<br />
<strong>Test</strong>. Nachhaltig begeistern konnte unsere<br />
Audioredaktion jedoch ein anderes Gerät.<br />
Onkyos Vor-/Endstufen-Kombination beeindruckte<br />
und enttäuschte zugleich: Während<br />
die Vorstufe aus Preis-Leistungs-Sicht<br />
kaum zu überbieten ist, was durch das<br />
erstklassige Abschneiden unterstrichen<br />
wird, kann die passende Endstufe die akustische<br />
Qualität nicht ganz weiterführen.<br />
Seit langer Zeit haben wir uns auch mal wieder<br />
verschiedene Stereo-Kompaktanlagen<br />
ins Labor geholt und die vier Kandidaten<br />
könnten trotz gleicher Preisklasse gar nicht<br />
unterschiedlicher sein. Ein Proband punktet<br />
durch ein integriertes Einmesssystem, ein<br />
anderer wiederum durch DVD-Wiedergabe.<br />
Optisch konnte Philips‘ neue Anlage<br />
mit den brandneuen Soundsphere-Boxen<br />
überzeugen, deren außergewöhnliche Anordnung<br />
der Hochtöner den sogenannten<br />
Sweetspot deutlich erweitern soll. Ob dies<br />
gelungen ist und wie die anderen 24 <strong>Test</strong>geräte<br />
in dieser Ausgabe abgeschnitten<br />
haben, erfahren Sie auf den nun folgenden<br />
Seiten. Wir wünschen viel Spaß be<strong>im</strong> Lesen<br />
und Entdecken!<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Getestete Geräte<br />
Seite Gerät Wertung<br />
<strong>LED</strong>-LCD<br />
26 Toshiba 46VL733G 71 %<br />
27 Sharp LC-46LE820E 75 %<br />
28 Sony KDL-46NX705 80 %<br />
30 Samsung UE46C8790 85 %<br />
31 Philips 32PFL8605 80 %<br />
32 Panasonic TX-L42V20 82 %<br />
33 LG 47LE7500 73 %<br />
Plasma<br />
36 Panasonic TX-P42V20 80 %<br />
DVD-Rekorder<br />
38 Panasonic DMR-EX93C 78 %<br />
Blu-ray-Player<br />
41 Sony BDP-S570 88 %<br />
42 Samsung BD-C6500 88 %<br />
Full-HD-Camcorder<br />
45 Panasonic HDC-SD707 85 %<br />
46 Sony HDR-CX350VE 71 %<br />
48 JVC GZ-HM1 76 %<br />
49 Canon Legeria HF S200 86 %<br />
Stereo-Regallautsprecher<br />
55 Adam Audio Classic Compact Mk3 90 %<br />
56 Swans M1 Monitor 84 %<br />
57 Quadral Aurum Atlan VIII 85 %<br />
58 Piega Premium 1 85 %<br />
Vorstufe<br />
62 Onkyo PR-SC 5507 92 %<br />
Endstufe<br />
62 Onkyo PA-MC 5500 84 %<br />
Stereoanlagen<br />
65 Harman Kardon MAS 100 75 %<br />
66 Kenwood K-1000 77 %<br />
67 Philips MCD900 78 %<br />
68 Denon D-F107 76 %<br />
Bewertungsschlüssel<br />
100–95 %: Referenzklasse<br />
94–90 %: ausgezeichnet<br />
89–85 %: sehr gut<br />
84–70 %: g ut<br />
69–55 %: befriedigend<br />
54–40 %: ausreichend<br />
39–0 %: mangelhaft<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
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und der Strombedarf wird auf ein Min<strong>im</strong>um reduziert. In ausführlichen <strong>Test</strong>s schildern wir<br />
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Toshiba 46VL733G 26<br />
Sharp LC-46LE820E 27<br />
Sony KDL-46NX705 28<br />
Samsung UE46C8790 30<br />
Philips 32PFL8605K 31<br />
Panasonic TX-L42V20 32<br />
LG 47LE7500 33<br />
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Mittlerweile sind<br />
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LCDs dünner als ein<br />
Bilderrahmen und<br />
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Dennis Schirrmacher<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Toshiba<br />
24 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Was muss ein Flachbildfernseher leisten,<br />
damit er heutzutage richtig gut<br />
ist? Die Antworten: Er sollte schlank<br />
sein, knackige Bilder produzieren und wenig<br />
Strom verbrauchen. Diese drei Punkte treffen bei<br />
allen <strong>Test</strong>kandidaten zu und während der Zeit in<br />
unserem <strong>Test</strong>labor zeigten die Geräte jeweils ihre<br />
individuellen Vorzüge, unsere <strong>Test</strong>redakteure<br />
deckten aber auch die Nachteile der einzelnen<br />
Modelle auf. Im Durchschnitt verbrauchen alle<br />
getesteten Fernseher weniger als 100 Watt (W) –<br />
ein Wert, an den in den Anfängen der Flachbildfernseherproduktion<br />
nie zu denken war. Dies<br />
ist der Beleuchtungstechnik über Leuchtdioden,<br />
kurz <strong>LED</strong>s, zu verdanken. Früher wurden<br />
die Displays über Kaltkathodenröhren (CCFL)<br />
hinterleuchtet, heute findet man diese Technik<br />
nur noch in Einstiegsmodellen. Die sogenannte<br />
Edge-<strong>LED</strong>-Technik ist aber nicht nur Strom sparend<br />
und lässt extrem schlanke Bautiefen zu,<br />
bei der Bilderzeugung weist sie auch Nachteile<br />
auf. Denn da die energiesparenden Dioden nur<br />
vom Rahmen aus strahlen und das Licht die Bildmitte<br />
über Diffusorplatten erreicht, ist die Ausleuchtung<br />
nicht opt<strong>im</strong>al, was sich bei dunklen<br />
Bildinhalten in hellen Flecken, die unregelmäßig<br />
über den Bildschirm verteilt sind, äußert. Im <strong>Test</strong><br />
offenbarte sich ferner ein Nachteil der verbauten<br />
LC-Panels: Nahezu bei allen Kandidaten ist der<br />
Blickwinkel teils extrem eingeschränkt und Kopfbewegungen<br />
werden mit ausbleichenden Farben<br />
und milchigem Schwarz quittiert. Im <strong>Test</strong> untersuchten<br />
wir selbstverständlich auch die Schärfe<br />
der Displays, denn mit der Full-HD-Auflösung<br />
nebst einer Zwischenbildberechnung* von 200<br />
Hertz (Hz) versprechen die Hersteller viel, hier<br />
trennt die Bildverarbeitung der einzelnen Displays<br />
aber die Spreu vom Weizen.<br />
Fernseher <strong>im</strong> 21. Jahrhundert können nicht mehr<br />
nur Filme und Shows empfangen, mit allen <strong>Test</strong>kandidaten<br />
haben Sie auch Zugriff auf Ihr He<strong>im</strong>netzwerk<br />
und streamen so Ihre Musik-, Foto- und<br />
Videosammlung direkt auf den Schirm oder<br />
spielen die Medien von einem USB-Stick ab. Bis<br />
auf eine Ausnahme sind Sie mit allen getesteten<br />
Geräten auch <strong>im</strong> Internet unterwegs und greifen<br />
auf das Videoportal Youtube, tagesaktuelle<br />
Nachrichten und andere Dienste zu. Auf vielen<br />
Fernbedienungen finden Sie zudem einen roten<br />
Knopf, über den Sie Sendungen auf externe<br />
Festplatten bannen oder zumindest das zeitversetzte<br />
Fernsehen (T<strong>im</strong>e-Shift) nutzen können; so<br />
verpassen Sie garantiert keine Sendung mehr.<br />
Das ist auch der verbauten CI-Plus-Schnittstelle<br />
zu verdanken, die die Fernseher fast zu allen<br />
Verschlüsselungsstandards kompatibel macht.<br />
Und natürlich haben auch die verbauten Tuner<br />
ihren Anteil, denn ein Großteil der Geräte verfügt<br />
über sogenannte Triple-Tuner, die den digitalen<br />
Empfang über Antenne, Kabel und Satellit erlauben.<br />
Die Edge-<strong>LED</strong>-Garde von 2010 hat also<br />
einiges zu bieten und unsere <strong>Test</strong>redakteure<br />
sieben die einzelnen Vor- und Nachteile der<br />
<strong>Test</strong>kandidaten aus. Wir wünschen Ihnen viel<br />
Spaß be<strong>im</strong> Lesen und natürlich auch mit Ihrem<br />
neuen Flachbildfernseher.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 25
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Edge-<strong>LED</strong>-LCDs<br />
Max: 36,63 ˚C<br />
Bis auf die obere <strong>LED</strong>-Leiste bewahrt der Toshiba<br />
einen richtig kühlen Kopf<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Modus Film Resolution+ Ein (Stufe 5)<br />
Panelhelligkeit Je nach Wunsch<br />
Active Vision<br />
M100<br />
Ein<br />
Kontrast 100<br />
Filmstabilisierung<br />
Helligkeit –8 Farbtemperatur 5<br />
Farbe 5 Rot-Offset 1<br />
Farbton 0 Grün-Offset 0<br />
Schärfe 12 Blau-Offset –1<br />
3-D-<br />
Farbmanagment<br />
Aus Rot-Gain –5<br />
Schwarz-Weiß-<br />
Level<br />
0 Grün-Gain 0<br />
Gamma +10 Blau-Gain –3<br />
Bei Bedarf<br />
(Standard)<br />
Wi-Fi und Stromersparnis sind die Schlagworte bei<br />
Toshibas diesjährigen Modellen. Dabei hat sich der Hersteller<br />
besonders be<strong>im</strong> Thema Ökologie Gedanken gemacht<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
Toshiba<br />
46VL733G<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
TOSHIBA 46VL733G<br />
Wie bei den meisten modernen Flachbildfernsehern<br />
verbaut Toshiba be<strong>im</strong> aktuellen Modell<br />
einen Lichtsensor, der anhand des Umgebungslichts<br />
die Helligkeit der Display-Hinterleuchtung<br />
automatisch steuert. Jedoch birgt dieser Ökokomfort<br />
eine Gefahr: Wird die Hinterleuchtung <strong>im</strong><br />
Vergleich zur Umgebungshelligkeit zu weit heruntergeregelt,<br />
verblassen die Farben zusehends<br />
und der empfundene Bildkontrast schwindet.<br />
Dieser Umstand ist auch den Ingenieuren von<br />
Toshiba bewusst, daher hat der Hersteller dem<br />
VL733G eine besondere Option spendiert: Die<br />
Lichtsensoreinstellungen ermöglichen die exakte<br />
Abst<strong>im</strong>mung der Display-Helligkeit entsprechend<br />
der Umgebungslichtsituation, passend<br />
zum eigenen Geschmack. Der Leistungshunger<br />
des VL733G pendelt dabei zwischen 60 und<br />
max<strong>im</strong>al 130 W.<br />
Weit weniger flexibel gestalten sich die Netzwerkfunktionalitäten<br />
des Toshiba. Der VL733G ist<br />
Mit den großen Tasten zappen<br />
Sie ohne Probleme und alle<br />
wichtigen Funktionen für den<br />
Fernsehbetrieb sind schnell<br />
erreichbar<br />
Die Navigation geht dank des<br />
Steuerkreuzes und der Tastenanordnung<br />
gut von der Hand<br />
zwar mit DLNA-Fähigkeiten ausgestattet, jedoch<br />
müssen Sie Einschränkungen bei der Wahl der<br />
Formate hinnehmen. Gerade einmal zwei Videocodecs,<br />
ein Musik- und ein Fotoformat weiß der<br />
Toshiba zu verarbeiten; diese können alternativ<br />
auch über USB-Stick oder SD-Karte zugespielt<br />
werden. Die Internetfunktionalität ist ebenfalls<br />
noch sehr eingeschränkt. Bis auf die Nutzung des<br />
Youtube-Dienstes lassen sich mit dem VL733G<br />
keine weiteren Informationen aus dem Internet<br />
abrufen. Löblicherweise liegt der WLAN-Adapter<br />
gleich bei. Eine Möglichkeit, den blechernen<br />
Klang des Fernsehers aufzubessern, ist die Verbindung<br />
zu einem AV-Receiver über den Audiorückkanal<br />
(Audio Return Channel*) der HDMI-1.4-<br />
Schnittstelle. Auf der Empfängerseite haben wir<br />
den Satellitentuner schmerzlich vermisst, dieser<br />
ist der nächsthöheren Serie VL743 vorbehalten.<br />
Seltsames lässt sich be<strong>im</strong> Common Interface<br />
(CI) feststellen: Dieses ist zwar laut Herstellerangabe<br />
für CI Plus geeignet, verweigerte aber <strong>im</strong><br />
<strong>Test</strong>labor die Zusammenarbeit mit einem regulär<br />
erhältlichen Modul.<br />
Bessere Qualitäten beweist der VL733G bei<br />
der Bildwiedergabe. Die Werkseinstellung enttäuscht<br />
zwar, doch nach wenigen Handgriffen<br />
<strong>im</strong> umfangreichen Bildmenü kann sich der<br />
Toshiba gekonnt in Szene setzen. Besonders<br />
die Funktion Resolution+ überzeugt, hier greift<br />
das Gerät aktiv in die Bildschärfe ein und sorgt<br />
für sauber getrennte Linien und Objektkanten,<br />
ohne selbst in der höchsten Einstellung Doppelkonturen<br />
zu erzeugen. Anders verhält es sich<br />
bei der Bewegungsschärfe: Schnelle Bildinhalte<br />
zeigen deutliche Nachzieher. Die integrierte<br />
Dank des Audio Return Channels* schicken Sie den<br />
Ton Ihres Fernsehers über HDMI an einen AV-Receiver<br />
Im unteren Bereich steuern Sie<br />
die Mult<strong>im</strong>edia-Funktionen.<br />
Bei Bedarf klappen Sie weitere<br />
Zwischenbildberechnung* Active Vision M100<br />
Elemente auf und bedienen so<br />
eingebundene Geräte ERGEBNIS Gut<br />
schafft hier kaum Abhilfe. Besser arbeitet die<br />
Filmstabilisierung, die lediglich in höchster Stufe<br />
Artefakte hervorruft. Wenig Beklagenswertes<br />
gibt es bei der internen Bildverarbeitung. So<br />
werden SD-Inhalte sauber auf die volle Pixelzahl<br />
hochskaliert. Nur die Rauschreduktion zeigt sich<br />
wenig intelligent und reduziert Details, ohne<br />
Bildfehler auszumerzen. Weiterhin kämpft der<br />
VL733G mit den typischen Problemen der Edge-<br />
<strong>LED</strong>-Technologie: Die unregelmäßige Genauigkeit<br />
der Ausleuchtung lässt das Bild leicht fleckig<br />
erscheinen. Flaue Kontraste nehmen Sie aber nur<br />
bei seitlicher Betrachtung wahr, das Bild bleicht<br />
aus und ein sichtbarer Blausch<strong>im</strong>mer durchzieht<br />
dunkle Bildbereiche. Grün- und Blautöne zeigen<br />
leichte Abweichungen, das angebotene „3D-Farbmanagement“<br />
bewirkt hier keine Verbesserung.<br />
Toshibas VL733G bietet viele gute Ansätze, allerdings<br />
stecken zahlreiche Funktionen noch in<br />
den Anfängen. So erscheinen die Mult<strong>im</strong>edia-<br />
Funktionen durch den SD-Karteneinschub, die<br />
USB-Schnittstelle und (Funk-)Netzwerkfähigkeit<br />
auf dem Papier flexibel, die Auswahl an Dateiformaten<br />
und Internetfunktionen ist in der Praxis<br />
aber arg beschränkt. Lobenswert ist die beeinflussbare<br />
Stromsparfunktion durch den Lichtsensor,<br />
denn diese reduziert den Energieverbrauch<br />
auf das richtige Maß und bewahrt zugleich<br />
die Bildqualität.<br />
71 %<br />
26<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Max: 36,37 ˚C<br />
Die <strong>LED</strong>-Leisten strahlen die meiste Wärme ab. Allgemein<br />
ist die Temperatur moderat<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
AV-Modus Film R-Verst. (HI) 0<br />
Hintergrundbeleuchtung<br />
Je nach Wunsch G-Verst. (HI) 0<br />
Kontrast 31 B-Verst. (HI) –4<br />
Helligkeit 0 Gamma 0<br />
Farbe +2<br />
Rauschunterdrückung<br />
Auto<br />
Farbton 0 Fine Motion Aus<br />
Schärfe +2 Film-Modus<br />
Aus oder Fortgeschritten<br />
Niedrig<br />
Farbtemperatur Tief OPC<br />
Je nach Wunsch<br />
(Ein)<br />
R-Verst. (LO) 0<br />
Farbeinst. –<br />
Farbton<br />
Alle Werte 0<br />
G-Verst. (LO) 0<br />
Farbeinst. –<br />
Sättigung<br />
Alle Werte 0<br />
B-Verst. (LO) +10 Farbeinst. – Wert Alle Werte 0<br />
Sharps <strong>LED</strong>-LCD bietet ein tolles Design und eine sehr gute<br />
Verarbeitung. Als einziges <strong>Test</strong>modell spielt der Fernseher<br />
Quickt<strong>im</strong>e-Dateien über den USB-Eingang ab<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
Sharp<br />
LC-46LE820E<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
SHARP LC-46LE820E<br />
Dass die Farbe Gelb bei Sharp nun aktiv Einzug in<br />
die Bilderzeugung gefunden hat, lässt sich nach<br />
Sichtung der ersten Bildsequenzen nicht mehr<br />
abstreiten. Alle Objekte mit dieser Farbe sind mit<br />
einer derartigen Dominanz <strong>im</strong> Bild vertreten, dass<br />
die Blicke des Betrachters unweigerlich davon<br />
angezogen werden. Demgegenüber erscheint die<br />
Farbe Grün seltsam matt, zudem weisen Cyantöne<br />
eine ungewöhnliche Färbung auf. Im Fernsehalltag<br />
schlägt sich das z. B. auf die Naturdarstellung<br />
nieder, die versprochene erhöhte Farbbrillanz wird<br />
dadurch nicht erreicht. Das Bildmenü ist reichhaltig<br />
gespickt mit allerlei Mitteln zur Justierung der<br />
Wiedergabequalität, auf die verfälschten Farbtöne<br />
n<strong>im</strong>mt dies aber nahezu keinen Einfluss.<br />
Abseits der gewöhnungsbedürftigen Gelb- und<br />
Gründarstellung weist der LE820 eine respektable<br />
Vorkalibrierung auf. Hierbei empfiehlt es sich,<br />
den AV-Modus „Film“ in Kombination mit der<br />
Farbtemperatur „Tief“ zu wählen, denn damit ist<br />
Die oberen Tasten sind für die<br />
T<strong>im</strong>e-Shift-Funktion zuständig.<br />
Leider fallen sie etwas klein aus<br />
Der Ziffernblock fällt groß genug<br />
aus und <strong>im</strong> Fernsehalltag<br />
schlägt sich die Fernbedienung<br />
gut<br />
Die Menüsteuerung geht einwandfrei<br />
von der Hand. Hier<br />
steuern Sie auch den Videotext<br />
die Bildjustierung nahezu abgeschlossen. Nur<br />
ein min<strong>im</strong>aler Blaustich und etwas ungesättigte<br />
Farben trüben dann noch den Bildeindruck. Soll<br />
die Audioausgabe über einen externen AV-Receiver<br />
realisiert werden, kann auf die vorhandene<br />
HDMI-1.4-Schnittstelle (Audio Return Channel*)<br />
zurückgegriffen werden.<br />
Das LC-Display des Sharp ist nur wenig blickwinkelstabil,<br />
schon bei geringer Abweichung von der<br />
Frontalposition wirkt das Bild aufgehellt. Seitlich<br />
betrachtet offenbart sich auch die mäßige Ausleuchtungsgenauigkeit,<br />
hervorgerufen durch die<br />
Edge-<strong>LED</strong>-Technologie. Im Auslieferungszustand<br />
zeigen sich Standbilder etwas unscharf, wird der<br />
Schärferegler nur wenig beansprucht, erscheinen<br />
feine Details jedoch klar umrissen. Wenig beeindruckend<br />
fällt dagegen die Bewegungsschärfe<br />
aus: In <strong>Test</strong>sequenzen zeigten sich Nachzieheffekte.<br />
Gut gelöst ist die Trennung von Zwischenbildberechnung*<br />
und Reduktion des Filmruckelns.<br />
Sehenswert auch die interne Bildverarbeitung des<br />
LE820: Der Vollbildkonverter leistet bei Video- und<br />
Filminhalten ganze Arbeit und glättet diagonale<br />
Linien bzw. reduziert auftretendes Bildfl<strong>im</strong>mern.<br />
Hinzu kommt eine optionale Rauschreduktion,<br />
die minderwertige effektiv Signale aufzubereiten<br />
weiß, ohne dabei die Bildschärfe zu verringern.<br />
Der eingebaute Tuner kann neben analogen Fernsehsignalen<br />
nur DVB-T und digitales Kabel verarbeiten.<br />
Dafür wurde zukunftsorientiert an einen<br />
CI-Plus-Einschub gedacht. Die Navigation durchs<br />
TV-Programm funktioniert bequem über den übersichtlichen<br />
elektronischen Programmführer (EPG)*<br />
und sollte es einmal nötig sein, kann das laufende<br />
Programm auch unterbrochen werden. Der Sharp<br />
besitzt einen internen Speicher von acht Gigabyte<br />
Größe, der in der Lage ist, je nach Signal bis zu<br />
150 Minuten Programm zwischenzuspeichern und<br />
dann zeitversetzt abzuspielen (T<strong>im</strong>e-Shift). Dabei<br />
Praktisch: Die Anschlüsse sind seitlich zugänglich;<br />
das ist vor allem bei einer Wandmontage von Vorteil<br />
ist auch Vor- und Zurückspulen erlaubt; wird der<br />
T<strong>im</strong>e-Shift-Modus beendet, werden die aufgenommenen<br />
Daten aber unwiederbringlich gelöscht.<br />
Be<strong>im</strong> Format der verschiedenen Mult<strong>im</strong>edia-Dateien<br />
zeigt sich das Sharp-Gerät flexibel, sogar<br />
Apples Eigenformat Quickt<strong>im</strong>e kann problemlos<br />
wiedergegeben werden. Unter Einsatz des eingebauten<br />
Lichtsensors begnügte sich der LE820<br />
mit 70 W, bei voller Bildhelligkeit erhöht sich der<br />
Verbrauch auf knapp das Doppelte. Dabei ist die<br />
Helligkeitsregulierung durch den Sensor variabel<br />
einstellbar. Sharps Mut zur Revolution zahlt sich<br />
für den Endverbraucher noch nicht aus. Die erste<br />
Generation der Vierfarbdisplays mit zusätzlichem<br />
gelben Subpixel versteht es lediglich, diese Sekundärfarbe<br />
in den Vordergrund zu rücken – von<br />
einer natürlicheren Darstellung kann <strong>im</strong> jetzigen<br />
Zustand noch keine Rede sein. Die beeindruckende<br />
Bildbrillanz wird in hellen Räumen zudem durch<br />
die extrem spiegelnde Frontscheibe untergraben,<br />
wodurch der Kontrasteindruck geschmälert wird.<br />
Trotzdem erhält der Sharp-Kunde ein Edge-<strong>LED</strong>-<br />
LC-Display mit einem plastischen sowie scharfen<br />
Bild, das wenig Strom verbraucht und mit einer<br />
sehr guten Verarbeitung aufwartet.<br />
ERGEBNIS<br />
75 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 27
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Edge-<strong>LED</strong>-LCDs<br />
Max: 33,81 ˚C<br />
Bis auf die <strong>LED</strong>-Leisten oben und unten gleichmäßige<br />
sowie moderate Wärmeverteilung<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Bildmodus Anwender Motionflow Standard<br />
Hintergrundlicht Je nach Wunsch Schwarzkorrektur Aus<br />
Kontrast 95<br />
Verb. Kontrastanhebung<br />
Aus<br />
Helligkeit 45 Gamma 0<br />
Farbe 50<br />
Automatischer<br />
Lichtbegrenzer<br />
Je nach Wunsch<br />
Farbton 0 Weißbetonung Aus<br />
Der optional erhältliche Unterbau SU-46NX1 (249 Euro)<br />
unterstreicht das Monolith-Design des Fernsehers. Auf<br />
Wunsch können Sie diesen um bis zu sechs Grad neigen<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
Sony<br />
KDL-46NX705<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Farbtemperatur Warm 2 Farbbrillanz Aus<br />
Bildschärfe 6 Weißabgleich<br />
Alle Werte 0 (alternativ<br />
Rot-Gain –10,<br />
Grün- Gain –5)<br />
Dyn. Rauschunterdrückung<br />
MPEG-Rauschunterdrückung<br />
Aus (Hoch bei<br />
Bildrauschen)<br />
Aus (Hoch bei<br />
Artefakten)<br />
Energie sparen<br />
Lichtsensor<br />
Je nach Wunsch<br />
Ein<br />
SONY KDL-46NX705<br />
Sonys aktueller <strong>LED</strong>-LCD konnte unsere <strong>Test</strong>er bereits<br />
be<strong>im</strong> Auspacken überzeugen; der wahlweise<br />
in Weiß oder Schwarz erhältliche Fernseher ist<br />
eine Zierde in jedem modernen Wohnz<strong>im</strong>mer. Ein<br />
Blick auf die Rückseite offenbart: Sony verzichtet<br />
auf eine ultraflache Optik zugunsten von nahezu<br />
unsichtbaren Anschlüssen und Kabelkanälen.<br />
Ärgerlich ist hingegen, dass die Kabelabdeckungen<br />
nur dem 200-Hz-Modell NX805 beiliegen.<br />
Eine Besonderheit betrifft die Onlineanbindung:<br />
Neben dem Netzwerkanschluss dürfen Sie auch<br />
drahtlos mit dem integrierten Wi-Fi auf Internetangebote<br />
zugreifen.<br />
Im Inneren des Sony schlummern Digitaltuner für<br />
alle Empfangswege inklusive der CI-Plus-Schnittstelle.<br />
Die Bild-in-Bild-Funktion beschränkt sich<br />
auf die Darstellung von TV-Inhalten und externen<br />
Quellen; <strong>im</strong> Gegensatz zur Fensterposition und<br />
-größe kann der Ton beliebig zugewiesen werden.<br />
Der Sendersuchlauf geht komfortabel vonstatten,<br />
Im oberen Bereich steuern Sie<br />
die Medienwiedergabe. Die Tasten<br />
muten etwas klein an<br />
Die Menüsteuerung funktioniert<br />
bestens, der Druckpunkt der<br />
Tasten ist sehr angenehm<br />
Im Fernsehalltag mach die Fernbedienung<br />
eine sehr gute Figur<br />
und alle wichtigen Funktionen<br />
sind schnell erreichbar<br />
Die Anschlüsse sind seitlich zugänglich, hier findet<br />
auch das CI-Plus-Modul seinen Platz<br />
dank Unterstützung von DiSEqC 1.0 können bis<br />
zu vier LNBs gleichzeitig genutzt werden. Die<br />
vorsortierte Kanalliste gefällt ebenso wie der<br />
elektronische Programmführer, die Unterteilung<br />
in Digital- und Satellitenprogramme verwirrt hingegen.<br />
Bei der Mult<strong>im</strong>edia-Wiedergabe bietet<br />
Sony lediglich eine geringe Formatunterstützung,<br />
ganz <strong>im</strong> Gegensatz zum Internetdienst Bravia<br />
Internet Video: Von der Tagesschau über Koch-,<br />
Fitness-, Mode- und Filmkanäle ist hier alles<br />
vertreten. Neben den Videoinhalten in SD- und<br />
HD-Qualität können Sie Infofenster während des<br />
laufenden Betriebs einblenden und Nachrichten<br />
oder Wettervorhersagen verfolgen.<br />
Sony integrierte die Strom sparende <strong>LED</strong>-Beleuchtung<br />
<strong>im</strong> oberen und unteren Rahmen, sämtliche<br />
Leuchtdioden strahlen seitlich zum Bildmittelpunkt.<br />
Während der Verbrauchsmessungen<br />
zeigte sich der 46-Zoll-Fernseher genügsam: Je<br />
nach Voreinstellung schwankt der Verbrauch zwischen<br />
45 und 121 W. Die Ausleuchtung gelingt aber<br />
nicht fehlerfrei – die linke untere Ecke sch<strong>im</strong>mert<br />
sichtbar heller als der Rest des Bildes. Dies stört<br />
aber nur in den Abendstunden oder bei seitlicher<br />
Betrachtung. Eine Abweichung von der Bildmitte<br />
sollten Sie generell vermeiden, denn der Sony<br />
zeigt ausbleichende Farben und schwindende<br />
Kontraste. Opt<strong>im</strong>al aufgestellt kann der Kontrasteindruck<br />
jedoch überzeugen und mit angepasster<br />
Hintergrundhelligkeit erzeugt das Gerät<br />
ein tiefes Schwarz unter allen Lichtbedingungen.<br />
Wir empfehlen Ihnen, den Fernseher nicht gegenüber<br />
einer Fensterfront aufzustellen, denn<br />
die robuste Kontrastfilterscheibe spiegelt die<br />
Umgebung sichtbar. Lediglich ausreichend sind<br />
die klanglichen Qualitäten: Trotz vergleichsweise<br />
großzügiger Bautiefe klingt der Sony blechern<br />
und neigt bei hohen Pegeln zum Übersteuern.<br />
Ein externer AV-Receiver und separate Lautsprecher<br />
schaffen Abhilfe, letztere werden durch<br />
den HDMI-1.4-Anschluss mit Audiorückkanal<br />
komfortabel gespeist.<br />
Die Bildschärfe des Sony ist durch Kombination<br />
einer äußerst präzisen Detailzeichnung und einer<br />
sehr guten 100-Hz-Zwischenbildberechnung*<br />
erstklassig, sodass HD-Inhalte in voller Brillanz<br />
erstrahlen. Im Vergleich zur 200-Hz-Serie NX805<br />
zeigen sich zwar geringe Unschärfen bei sich<br />
schnell bewegenden Inhalten, dafür bleiben Sie<br />
jedoch von farbigen Doppelkonturen verschont.<br />
Sonys Technik namens Motionflow generiert in<br />
Filmen weichere Bewegungen, die aber durchaus<br />
natürlich wirken. Zudem sind Artefakte in der<br />
Standardeinstellung nur selten sichtbar, sodass<br />
auch Kinofilme davon profitieren. In den Abendstunden<br />
können Sie den automatischen Lichtbegrenzer<br />
bemühen, der vollflächig helle Bildinhalte<br />
abschwächt und somit die Augenbelastung<br />
verringert. Normale TV-Inhalte bereitet der Sony<br />
in ansprechender Qualität auf: Kinofilme werden<br />
fl<strong>im</strong>merfrei dargestellt und die Rauschreduktion<br />
mindert Bildfehler. Das letzte Quäntchen Schärfe<br />
vermag das Gerät aus SD-Inhalten aber nicht herauszuholen,<br />
sodass eine externe Skalierung auf<br />
die Full-HD-Auflösung durchaus Vorteile bringt.<br />
ERGEBNIS<br />
80 %<br />
Gut<br />
28<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Anzeige<br />
„BESESSEN?<br />
OH JA, ABER NUR EIN BISSCHEN…“<br />
DÜRFEN WIR VORSTELLEN: STEVE LILLYWHITE<br />
– MUSIKPRODUZENT MIT EINEM FAIBLE FÜR BESONDERE TÖNE.<br />
„Heute möchten wir Ihnen Steve Lillywhite<br />
vorstellen, einen Musikproduzenten, dem es<br />
nicht unbedingt darauf ankommt, den richtigen<br />
Ton zu treffen. Genauer gesagt, sind es vor allem<br />
musikalische Fehler und akustische Mängel, die er<br />
auf der Suche nach dem perfekten Sound ins Visier<br />
n<strong>im</strong>mt. Denn darin liegt für ihn der Unterschied<br />
zwischen gut und spitze.<br />
Der legendäre Produzent wegweisender Alben<br />
erreichte seinen Durchbruch in den 1980er Jahren<br />
mit U2. „Sie waren eine Punkband, die vor Energie<br />
nur so strotzte. Wir alle waren jung und voller<br />
Kreativität.“<br />
Während Steve und die Band gerade mit dem Song<br />
„I Will Follow“ bei den Aufnahmen des Debütalbums<br />
von U2 exper<strong>im</strong>entierten, stürmte Bono plötzlich<br />
aus dem Studio und griff nach einer Flasche, die er<br />
mit voller Wucht zerschmetterte. Der Boden wurde<br />
von Tausenden kleiner Glassplitter bedeckt. Steve<br />
zögerte keine Sekunde, und so gelang es ihm, den<br />
Klang in all seiner Rohheit und Fülle mitzuschneiden.<br />
Bonos spontane Aktion ist kurz vor dem Gesang auf<br />
der Überleitung des Songs bei 2:13 Min. in ganzer<br />
Klarheit zu hören.<br />
Viele Künstler wie Steve sehen moderne Hifi-Systeme<br />
für Zuhause als kritisch an, wenn es darum geht,<br />
diese kleinen, aber bedeutsamen Geräusche perfekt<br />
wiederzugeben: Anstatt zu l<strong>im</strong>itieren, sollte die Musik<br />
den gesamten Raum mit feinen Sounddetails ausfüllen<br />
– eben solchen, wie sie von Soundprofis wie Steve<br />
produziert werden. Hören Sie daher Ihre Musik mit<br />
einem Hifi-System, das von Musikenthusiasten wie<br />
Philips entwickelt wurde.<br />
Von Philips erhalten Sie ein Hifi-Soundsystem erst,<br />
wenn es zahlreiche Entwicklungsstufen durchlaufen<br />
hat. Erst wenn unzählige Prototypen gefertigt wurden.<br />
Erst wenn sich die Tonqualität auf Top-Niveau<br />
befindet. Erst wenn in drei „Golden Ear“-Sitzungen<br />
extrem erfahrene Tonspezialisten unzählige Hörtests<br />
durchgeführt haben. Erst wenn das eleganteste Design<br />
gefunden wurde. Erst wenn Philips überzeugt ist, Ihnen<br />
den detailgetreusten Sound bieten zu können, ganz <strong>im</strong><br />
Sinne des Künstlers.<br />
Mit einem Hifi-System von Philips können Sie sich wie<br />
Steve <strong>im</strong> Studio fühlen und jede Glasscherbe hören,<br />
jeden besonderen Ton und jedes noch so kleine<br />
Detail: Ihnen wird nichts mehr entgehen.<br />
Mehr über guten Sound finden Sie unter<br />
www.philips.com/sound.<br />
Die neuen Philips HiFi-Systeme mit<br />
SoundSphere-Lautsprechern lassen Sie die<br />
Emotionen eines Live-Konzerts erleben. Die<br />
revolutionäre Architektur der Lautsprecher<br />
ermöglicht ein intensiveres Sounderlebnis: Die<br />
schwebend aufgehängten Hochtöner geben<br />
den Klang in alle Richtungen ab, während<br />
die Treiber der SoundSphere-Lautsprecher<br />
Interferenzen min<strong>im</strong>ieren, sodass die Musik<br />
natürlich und authentisch wiedergegeben wird.<br />
So wie sie aufgenommen wurde.<br />
BEGEISTERT VON SOUND
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Edge-<strong>LED</strong>-LCDs<br />
Max: 39,49 ˚C<br />
Die aus dem Rahmen strahlenden <strong>LED</strong>s bilden mit der<br />
linken Seite des Displays die wärmsten Punkte<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Modus Film <strong>LED</strong> Motion Plus Kino<br />
Hintergrundbel. Je nach Wunsch Farbtemperatur Warm 2<br />
Kontrast 95<br />
Helligkeit 44<br />
Digitaler<br />
Rauschfilter<br />
MPEG-<br />
Rauschfilter<br />
Aus<br />
Schärfe 20–40 HDMI-Schwarzanp. Gering<br />
Aus (bei Artefakten<br />
Auto)<br />
Farbe 50 Filmmodus Auto 1<br />
Farbton (G/R) G50/R5 Smart <strong>LED</strong> Standard<br />
Das ultraflache Display (2,7 Zent<strong>im</strong>eter) wartet mit einer<br />
Aluminiumblende und frei schwebenden Sensortasten<br />
auf. Der Sensor für die 3-D-Synchronisierung ist integriert<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
sehr gut<br />
Samsung<br />
UE46C8790<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Schwarzton Aus 200 Hz Motion Plus Benutzerdefiniert<br />
Opt<strong>im</strong>alkontrast Aus<br />
Unschärfeminderung<br />
8<br />
Schattendurchz. 0 Judder-Minderung Je nach Wunsch<br />
Weißabgleich<br />
R-Offset 23, R-Gain<br />
20, B-Gain 23, Farbraum<br />
Auto<br />
weitere Werte 25<br />
Hautton –5 Öko-Sensor Ein<br />
SAMSUNG UE46C8790<br />
Samsungs Edge-<strong>LED</strong>-LCD bietet nahezu alles,<br />
was das Fernsehherz begehrt. Im schlanken<br />
Gehäuse wurden alle Digitaltuner integriert und<br />
die CI-Plus-Schnittstelle garantiert die volle<br />
Kompatibilität. Der Fernseher n<strong>im</strong>mt Sat-Signale<br />
von bis zu vier LNBs entgegen und steuert<br />
sogar Drehanlagen (DiSEqC 1.2). Mittels einer<br />
angeschlossenen USB-Festplatte dürfen Sie Programminhalte<br />
pausieren oder aufzeichnen, dies<br />
gelingt auch <strong>im</strong> ausgeschalteten Zustand (40 W).<br />
Samsungs Fernseher erkannte <strong>im</strong> <strong>Test</strong> alle Datenträger,<br />
einmal getätigte Aufnahmen können<br />
aber nur am Aufnahmegerät abgespielt werden<br />
und während der Aufzeichnung dürfen Sie<br />
den Sender nicht wechseln. Medien spielen Sie<br />
über USB oder Netzwerk zu; ein WLAN-Stick ist<br />
optional erhältlich. Das Internetangebot reicht<br />
vom Videoportal Youtube bis zum Onlineatlas<br />
Google Maps. In Kombination mit einem 3-D-<br />
Blu-ray-Player und passenden Brillen (nicht <strong>im</strong><br />
Große Buttons und automatische<br />
Tastenbeleuchtung erleichtern<br />
die Bedienung <strong>im</strong> Fernsehalltag<br />
Anordnung und Druckpunkt der<br />
Navigationstasten sind gewöhnungsbedürftig,<br />
nach etwas<br />
Eingewöhnungszeit geht aber<br />
alles gut von der Hand<br />
Auf Knopfdruck starten Sie in<br />
3-D-Welten. Mit den unteren<br />
Tasten steuern Sie die PVR- und<br />
Lieferumfang enthalten) entflohen wir in dreid<strong>im</strong>ensionale<br />
Welten. Unser Ausflug wurde leider<br />
durch Doppelkonturen getrübt. Zumindest bei<br />
der Formatunterstützung sowie Bildhelligkeit<br />
kann Samsung punkten: Kein anderer 3-D-Fernseher<br />
zeigt sich so flexibel und leuchtstark<br />
<strong>im</strong> 3-D-Betrieb. Mittels einer 3-D-Konvertierung<br />
dürfen Sie sämtliche Quellen in die dritte D<strong>im</strong>ension<br />
befördern, was besonders bei Sport- und<br />
Videospielinhalten überzeugt.<br />
In Sachen Bildqualität ist der UE46C8790 top<br />
und <strong>im</strong> <strong>Test</strong> konnten wir mit etwas Feintuning<br />
weder eine fleckige Ausleuchtung noch bläulich<br />
sch<strong>im</strong>mernde Schwarzbereiche ausmachen. Die<br />
<strong>im</strong> oberen und unteren Rahmenbereich angebrachten<br />
<strong>LED</strong>s st<strong>im</strong>men die Helligkeit in einzelnen<br />
Segmenten auf den Bildinhalt ab, wobei die<br />
automatische Steuerung ohne jegliche Verzögerung<br />
arbeitet und einen exzellenten Kontrasteindruck<br />
generiert. Helle Bildanteile büßen dabei<br />
zwar an Brillanz ein, doch die automatische<br />
D<strong>im</strong>mung findet <strong>im</strong>mer den richtigen Mittelweg.<br />
Die Kontrastfilterscheibe schluckt einfallendes<br />
Licht effizient und durch die großen Lichtreserven<br />
sowie die automatische <strong>LED</strong>-Steuerung<br />
präsentiert sich der Samsung bei Tageslicht<br />
ebenso souverän wie unter He<strong>im</strong>kinobedingungen.<br />
In der Farbdarstellung neigt er gerade<br />
bei Hauttönen zur leichten Magentafärbung; dies<br />
konnten wir jedoch in Windeseile dank flexibler<br />
Bildregler beheben und dem Samsung natürliche<br />
Farbtöne entlocken. SD-Bildsignale werden<br />
von der Bildverarbeitung ansprechend auf HD-<br />
Niveau umgerechnet, wobei Videosequenzen<br />
mit einer Kantenglättung versehen werden und<br />
Bis auf HDMI- und USB-Kabel müssen sämtliche Stecker<br />
mittels Adapterkabel angeschlossen werden<br />
Filmzuspielungen fl<strong>im</strong>merfrei ablaufen. Die zuschaltbare<br />
Mult<strong>im</strong>edia-Funktionen<br />
Rauschreduktion wertet schlechtes ERGEBNIS Sehr gut<br />
Bildmaterial sichtbar auf. Die Achillesferse des<br />
Fernsehers ist die starke Blickwinkelabhängig-<br />
85 %<br />
keit: Abseits der frontalen Sitzposition bleichen<br />
Farben aus, das Bild wirkt milchig und der gute<br />
Kontrasteindruck geht vollkommen verloren. Bei<br />
der Aufstellung sollten Sie unbedingt die sichtbare<br />
Spiegelung der Scheibe berücksichtigen.<br />
Die Schärfeabbildung weiß nicht restlos zu begeistern:<br />
Mit niedrigem Schärferegler wirkt das<br />
Bild zu weich, bei mittlerer Schärfeintensität<br />
neigt der Samsung zur starken Überschärfung.<br />
Es fehlt eine punktuelle Regulierung, die lediglich<br />
feine Konturen hervorhebt. In Bewegung<br />
bleibt der Schärfeeindruck erhalten, die 200-Hz-<br />
Bildverarbeitung reduziert effizient Nachzieher,<br />
tendiert aber zur Artefaktbildung. Praktisch: Kinofilme<br />
können mit weicheren Bewegungsphasen<br />
dargestellt werden, die Justierung erfolgt dabei<br />
unabhängig von der Unschärfeminderung. Im<br />
Gegensatz zum letzten Jahr legte Samsung auch<br />
Wert auf die Tonqualität, der UE46C8790 erreicht<br />
trotz geringerer Bautiefe mindestens das befriedigende<br />
Klangniveau der Edge-<strong>LED</strong>-Konkurrenz.<br />
Über eine automatische Lautstärkeregulierung<br />
halten Sie dynamikstarke Kinofilmsoundtracks<br />
<strong>im</strong> Zaum und dank HDMI-1.4-Anschluss leiten<br />
Sie Tondaten des Fernsehers ohne zusätzliche<br />
optische Kabel zum AV-Receiver.<br />
30<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Max: 46,41 ˚C<br />
Trotz geringem Stromverbrauch heizt sich der<br />
32PFL8605K ziemlich auf<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Smart-Bild<br />
Kino<br />
Kontrast 100<br />
Rauschunterdrückung<br />
Personalisiertes-<br />
Farbweiß<br />
Helligkeit 50 Perfect Pixel HD<br />
Farbe 50 Gamma 3<br />
Schärfe 2 Lichtsensor Ein<br />
Je nach Bedarf<br />
Rot 125, Grün 110,<br />
Blau 70<br />
Alles Aus bis auf<br />
100 Hz Clear LCD<br />
Dank Ambilight erstrahlen die Seitenteile des 32PFL8605K<br />
passend zum Bildinhalt; neuerdings können Sie in den Einstellungen<br />
auch die Farbe Ihrer Wand angeben<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
Philips<br />
32PFL8605K<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
PHILIPS 32PFL8605K<br />
Nach dem Auspacken fällt als Erstes das<br />
Fehlen einer ausführlichen Anleitung auf.<br />
Einmal eingeschaltet n<strong>im</strong>mt Sie der Philips<br />
32PFL8605K aber gleich an die Hand und<br />
geleitet selbst unerfahrene Besitzer sicher<br />
durch den gesamten Einrichtungsprozess.<br />
Nach dem Abschluss können Sie sogar die<br />
vorgenommenen Ton- und Bildeinstellungen<br />
anhand eines Musikstückes sowie HD-Trailers<br />
bewerten, die Daten sind <strong>im</strong> Gerät gespeichert.<br />
Auch nach der Einrichtung lässt<br />
Sie der 32PFL8605K nicht <strong>im</strong> Stich, denn die<br />
Bedienungsanleitung ist <strong>im</strong> Gerät integriert<br />
und in Form einer ausführlichen Hilfefunktion<br />
jederzeit verfügbar.<br />
Bei den Bildeinstellungen empfehlen wir den<br />
Kinomodus, die Werte kommen einer neutralen<br />
Darstellung am nächsten. Die Voreinstellungen<br />
be<strong>im</strong> Farbweiß beeinflussen die<br />
Die ovale Form ist<br />
gewöhnungsbedürftig,<br />
die Fernbedienung<br />
liegt aber gut in der<br />
Hand. Über den Button<br />
Home“ greifen Sie auf<br />
das Menü zu<br />
Das Hauptbedienelement<br />
ist doppelt<br />
belegt, während des<br />
<strong>Test</strong>s stiftete das oft<br />
Verwirrung<br />
Die Tasten haben einen<br />
angenehmen Druckpunkt<br />
und die Fernbedienung<br />
ist auf ein<br />
Min<strong>im</strong>um reduziert<br />
Farbtemperatur, sind aber nicht opt<strong>im</strong>al und<br />
die Bilder haben je nach Auswahl einen Rotoder<br />
Blaustich. Hier empfehlen wir die „Personalisierte<br />
Farbweiß“-Vorgabe und mit etwas<br />
Geschick an den Reglern (siehe Einstellungshilfen)<br />
erstrahlen die Bilder des Philips neutral.<br />
Auch in dunklen Bildinhalten konnten wir<br />
keinen Blausch<strong>im</strong>mer ausmachen. Bis auf eine<br />
leichte Verschiebung bei der Sekundärfarbe<br />
Cyan überzeugen die Farben, hier sind die Voreinstellungen<br />
opt<strong>im</strong>al. Die Ausleuchtung fällt<br />
für einen Edge-<strong>LED</strong>-LCD überraschend gleichmäßig<br />
aus, Philips hat die Beleuchtungstechnik<br />
gut <strong>im</strong> Griff. Der Kontrast kann hingegen<br />
nicht überzeugen, der schlechte Schwarzwert<br />
bildet in diesem Fall den Flaschenhals. Über<br />
die Einstellung „Dynamische Hintergrundbeleuchtung“<br />
können Sie den Wert verbessern,<br />
gleichzeitg wird aber auch die Leuchtkraft von<br />
Weiß nach unten reguliert. Alternativ können<br />
Sie für einen besseren Schwarzwert in den<br />
Abendstunden auch den Kontrast manuell herunterregeln.<br />
Bei der Aufstellung sollten Sie<br />
unbedingt die stark spiegelnde Frontscheibe<br />
beachten. Mit aktiviertem Lichtsensor wird die<br />
Leuchtkraft den Lichtverhältnissen angepasst<br />
und <strong>im</strong> dunklen He<strong>im</strong>kino maßen wir einen<br />
Verbrauch von rund 60 W, bei voller Leuchtkraft<br />
kratzt der Philips an der 100-W-Marke.<br />
Der Blickwinkel ist sehr stabil und die Farben<br />
bleichen selbst bei seitlicher Betrachtung nicht<br />
aus. Wie für Philips typisch arbeitet die 100-<br />
Hz-Zwischenbildberechnung* auf hohem Niveau<br />
und bildet sogar schnellste Bewegungen<br />
scharf ab. Erstmals arbeitet die Bewegungsglättung<br />
getrennt von der Zwischenbildberechnung*,<br />
Erstere produziert jedoch bereits in der<br />
niedrigsten Stufe Artefakte. Der 32PFL8605K<br />
verfügt über jeweils einen DVB-C-, DVB-S- und<br />
Die Verwendung eines Komponentenkabels schränkt<br />
die Wandmontage ein, denn die Stecker stehen vor<br />
DVB-T-Tuner nebst CI-Plus-Schnittstelle. Der<br />
Empfang der privaten HD-Sender (RTL HD und<br />
Co.) ist somit gesichert und Kabel-Deutschland-Kunden<br />
können ebenfalls auf einen externen<br />
Receiver verzichten. Philips’ <strong>LED</strong>-LCD<br />
macht nicht nur <strong>im</strong> TV-Alltag eine gute Figur,<br />
auch die Mult<strong>im</strong>edia-Unterstützung überzeugt<br />
auf ganzer Linie; über einen USB-Stick spielten<br />
wir sogar einen Film <strong>im</strong> MKV-Container (MPEG-<br />
4 AVC) in Full-HD-Auflösung ab. Auch be<strong>im</strong><br />
Streaming über den DLNA-Standard war uns<br />
mit dem PC-Streaming-Client TVersity eine Zuspielung<br />
von HD-Material möglich, leider kam<br />
es bei Filmen mit 24 Bildern pro Sekunde zu<br />
Rucklern. Blu-rays stellt der 32PFL8605K aber<br />
stets perfekt dar. Auf die Internetfunktionen<br />
können Sie mit einem separat erhältlichen<br />
WLAN-Adapter sogar kabellos zugreifen und<br />
hier zeigt der 32PFL8605K erneut, was er<br />
kann. Neben Nachrichtendiensten und vielen<br />
anderen Anwendungen greifen Sie auf Youtube<br />
Videos zu oder surfen mit dem intergrierten<br />
Browser. Abgesehen vom Kontrastverhältnis<br />
überzeugt die neue 8000er-Serie bei der Bildqualität<br />
und zeigt, was ein Fernseher <strong>im</strong> Jahr<br />
2010 alles kann.<br />
ERGEBNIS<br />
80 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 31
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Edge-<strong>LED</strong>-LCDs<br />
Max: 44,00 ˚C<br />
Der TX-L42V20 heizt sich <strong>im</strong> Betrieb sehr auf; oben<br />
und unten sieht man die <strong>LED</strong>-Leisten strahlen<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Panasonics TX-L42V20 wartet mit großzügiger Ausstattung<br />
und guter Bildqualität auf. Dank beigelegtem WLAN-<br />
Adapter gehen Sie kabellos ins Netz<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
Panasonic<br />
TX-L42V20<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Modus<br />
True Cinema<br />
Colour-Management<br />
Aus<br />
Kontrast 35–55 P-NR Aus<br />
Helligkeit 0 Gamma<br />
2.2 (helle Räume),<br />
2.4 (dunkle<br />
Räume)<br />
Farbe 30<br />
Intelligent Frame<br />
Creation<br />
Je nach Wunsch<br />
Schärfe 4<br />
Erweiterte<br />
Schärfe<br />
Mittel<br />
Farbton Warm Eco-Modus Ein<br />
PANASONIC TX-L42V20<br />
Über das griffige Steuerkreuz<br />
manövrieren Sie durch die Menüs<br />
und greifen auf die Mult<strong>im</strong>edia-<br />
und Internetfunktionen zu<br />
Die Tasten haben einen angenehmen<br />
Druckpunkt und das<br />
Zappen geht gut von der Hand<br />
An Ausstattung mangelt es dem <strong>LED</strong>-LCD nicht:<br />
Panasonic integriert alle digitalen Tuner und<br />
CI Plus, sodass externe Boxen für Kabel- oder<br />
Satellitenprogramme entfallen. Dank DiSEqC-<br />
Unterstützung in der Version 1.0 lassen sich<br />
vier LNBs gleichzeitig betreiben und die Unicable-Kompatibilität<br />
erleichtert den Umstieg von<br />
einer Kabel- zur Satelliteninstallation. Über die<br />
USB-Eingänge lassen sich externe Festplatten<br />
anschließen, um Inhalte mitzuschneiden (<strong>im</strong><br />
Stand-by-Modus 27 W) oder zu pausieren. Die<br />
Aufnahmeprogrammierung können Sie per EPG*<br />
oder über eine T<strong>im</strong>er-Programmierung durchführen,<br />
während der Aufnahme ist jedoch kein<br />
Programmwechsel möglich und sämtliche aufgezeichneten<br />
Daten lassen sich nur am eigenen<br />
Gerät abspielen. Unser <strong>Test</strong>gerät zeigte sich<br />
außerdem wählerisch bei der Registrierung der<br />
Festplatten. Über den Netzwerkanschluss können<br />
Sie auf Mult<strong>im</strong>edia-Dateien Ihres Computers<br />
zugreifen, wobei der Verzicht auf gängige<br />
Video- und Musikstandards kaum Spielräume<br />
lässt. Über den USB- und SD-Eingang dürfen<br />
Sie zusätzlich neben MPEG-2- und JPEG- auch<br />
MP3-, AAC-, Xvid- und AVCHD-Dateien abspielen.<br />
Die Foto- und Videodarstellung gelingt flott<br />
und ruckelfrei. Inhalte des Panasonic-Viera-<br />
Cast-Portals erreichen Sie über einen Internetzugang,<br />
die Plattform überzeugt mit vielfältigen<br />
Videoangeboten von Tagesschau bis<br />
Youtube. Dem Fernseher liegt darüber hinaus<br />
ein etwas klobiger WLAN-USB-Stick bei, sodass<br />
die Internetverbindung drahtlos hergestellt<br />
werden kann.<br />
Die Bildqualität des <strong>LED</strong>-LCDs weiß insbesondere<br />
dann zu beeindrucken, wenn man etwas seitlich<br />
auf den Fernseher blickt. Im Gegensatz zu<br />
vielen Mitbewerbern bleibt der gute Bildeindruck<br />
vollständig erhalten. Die Farbdarstellung gelingt<br />
in der Voreinstellung „True Cinema“ durchweg<br />
neutral, einzig bei der zu kühlen Farbtemperatur<br />
mussten wir <strong>im</strong> Expertenmenü nachregeln. Zu<br />
beachten ist, dass die Hintergrundbeleuchtung<br />
des Panasonic-<strong>TVs</strong> durch den Kontrastregler<br />
beeinflusst wird, <strong>im</strong> Stromsparmodus regelt der<br />
Fernseher die Leuchtkraft mittels Lichtsensor<br />
automatisch. Bei den Kontrastmessungen kann<br />
Panasonic kaum punkten: Durch eine bläuliche<br />
Schwarzdarstellung sowie eine dezente Aufhellung<br />
in dunklen Bereichen fällt der Max<strong>im</strong>alkontrast<br />
<strong>im</strong> Vergleich zur Konkurrenz spärlich<br />
aus. Die Kontrastfilterscheibe ist einer der großen<br />
Pluspunkte des <strong>LED</strong>-LCDs: Sie ist nahezu<br />
spiegelfrei und schluckt einfallendes Licht effizient,<br />
sodass der subjektive Kontrasteindruck<br />
An Anschlüssen fehlt es nicht, Sie können den Ton<br />
auch über den optischen Ausgang ausgeben<br />
Im unteren Drittel steuern Sie<br />
sowohl die Medienwiedergabe<br />
als auch die PVR-Funktionen.<br />
gesteigert wird.<br />
Leider sind die Tasten etwas<br />
klein geraten ERGEBNIS Gut<br />
Panasonics <strong>LED</strong>-LCD zeigt sämtliche Inhalte<br />
in beeindruckender Klarheit – die Bildverarbeitung<br />
schärft behutsam Konturen nach und<br />
arbeitet feinste Details heraus. In Bewegung<br />
n<strong>im</strong>mt die Bildschärfe hingegen ab: Panasonic<br />
gibt zwar 200 Hz an, doch die Bildverarbeitung<br />
ist lediglich eine Kombination aus einer 100-Hz-<br />
Bildberechnung und ein- und ausgeschalteten<br />
<strong>LED</strong>-Elementen (Backlight-Blinking*). Die beste<br />
Bewegtbildschärfe erreicht der Fernseher nur,<br />
wenn die Zwischenbildberechnung* Intelligent<br />
Frame Creation eingesetzt wird. Neben einer Eingabeverzögerung<br />
erzeugt diese aber Artefakte<br />
und sollte deshalb je nach Bildsignal deaktiviert<br />
werden. HDTV-Quellen stellt der Panasonic<br />
mustergültig und auf Wunsch pixelgenau dar,<br />
doch auch Videoinhalte in Standardauflösung<br />
wissen zu überzeugen. Die Skalierung auf die<br />
zwei Millionen Bildpunkte des Fernsehers klappt<br />
fehlerfrei. Filme sollten Sie dagegen <strong>im</strong>mer in<br />
Vollbildern zuspielen, sonst zeigen sich fl<strong>im</strong>mernde<br />
Konturen. Auch die Rauschreduktion<br />
dürfte effizienter eingreifen. Bei der Tonqualität<br />
liefert der <strong>LED</strong>-LCD eine befriedigende Leistung,<br />
der starke Fokus auf Sprachverständlichkeit<br />
sowie die indirekte Abstrahlung nach unten<br />
mindern die musikalische Qualität. Über den<br />
HDMI-1.4-Anschluss lassen sich die Tondaten<br />
zum Verstärker leiten (Audio Return Channel*).<br />
82 %<br />
32<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Max: 34,63 ˚C<br />
Die <strong>im</strong> Rahmen verbauten <strong>LED</strong>s strahlen die meiste<br />
Wärme ab; die Gesamttemperatur ist stets vertretbar<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Bildmodus isf ccc Expert 1 Experteneinstellungen<br />
Beleuchtung Je nach Wunsch Dyn. Kontrast Aus<br />
Kontrast 100<br />
Aus (bei<br />
Bedarf Mittel)<br />
Rauschunterdrückung<br />
Helligkeit 50 Echtes Kino Aus<br />
H.-Schärfe 60 Schwarzwert Tief<br />
H.-Schärfe 60 Farbskala Automatisch<br />
Schärfe +2<br />
Konturenverstärkung<br />
Tief<br />
Farbe 50 Farbtemperatur Warm<br />
Tint 0 Gamma 2.2<br />
Tru Motion<br />
Benutzer Judder: 0<br />
Blur: 5<br />
Kontrast R/G/B 0/15/0<br />
<strong>LED</strong> Local<br />
D<strong>im</strong>ming<br />
Aus Helligkeit R/G/B 0/-5/0<br />
LGs 47LE7500 ist nicht nur flach, sondern beeindruckte<br />
auch mit der besten Medienwiedergabe <strong>im</strong> <strong>Test</strong>. Wir konnten<br />
selbst Full-HD-Material über DLNA streamen<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
LG<br />
47LE7500<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
LG 47LE7500<br />
Der flache LG bietet eine Mult<strong>im</strong>edia-Unterstützung,<br />
wie man sie von kaum einem anderen<br />
Hersteller kennt. Während des <strong>Test</strong>s haben<br />
wir erfolgreich eine ganze Reihe von verschiedenen<br />
Mult<strong>im</strong>edia-Formaten sowohl über USB<br />
als auch einen DLNA-zertifizierten Server via<br />
Netzwerk zugespielt; der Zugriff ist auch über<br />
einen separat erhältlichen WLAN-Adapter möglich.<br />
Dabei wurde unser Staunen <strong>im</strong>mer größer:<br />
Der LG verarbeitet nahezu alle Videocodecs,<br />
egal ob es sich um Formate wie MPEG-2 und<br />
Xvid oder Videocontainer wie MKV handelte.<br />
Selbst proprietäre Formate wie Apples Quickt<strong>im</strong>e<br />
oder Windows Media Video wurden klaglos<br />
abgespielt, und das in voller HD-Auflösung<br />
nebst Mehrkanalton. Einzig DTS-Tonspuren<br />
konnten nicht wiedergegeben werden. Der LG<br />
verfügt zudem über einige wenige Internetfunktionen,<br />
darunter auch die Möglichkeit, bei<br />
der Onlinevideothek Maxdome Filme zu leihen.<br />
Die Fernbedienung ist durch die<br />
Beleuchtung bestens für den<br />
He<strong>im</strong>kinoeinsatz geeignet. Im<br />
oberen Feld steuern Sie weiterhin<br />
die alltäglichen Fernsehfunktionen<br />
Der Druckpunkt der Navigationstasten<br />
ist nicht opt<strong>im</strong>al, so<br />
rutscht man öfter auf falsche<br />
Knöpfe. Neben der Menüsteuerung<br />
greifen Sie auch auf die<br />
Internetfunktionen zu<br />
In diesem Bereich steuern Sie<br />
die üppigen Mult<strong>im</strong>edia-Funktionen<br />
und aktivieren Videotext<br />
sowie Untertitel<br />
Leider stehen die Anschlüsse bis zu einem halben<br />
Zent<strong>im</strong>eter vor, schwierig für eine Wandmontage<br />
Wer nicht auf das Video-on-Demand-Angebot<br />
zurückgreifen will, kann sich unter anderem<br />
an der Clipvielfalt des bekannten Youtube-<br />
Service erfreuen.<br />
Im Automatikmodus justiert der Fernseher die<br />
Bildparameter anhand des Bildinhaltes und<br />
d<strong>im</strong>mt bei dunklen Szenen entsprechend die<br />
<strong>LED</strong>-Hintergrundbeleuchtung. Zusätzlich analysiert<br />
der integrierte Lichtsensor das Umgebungslicht<br />
<strong>im</strong> Raum und d<strong>im</strong>mt gegebenenfalls<br />
die Leuchtkraft. Dadurch soll neben einer opt<strong>im</strong>alen<br />
Bildqualität Strom gespart werden.<br />
Leider reagiert die D<strong>im</strong>mung zu träge, um <strong>im</strong><br />
Praxisbetrieb zu überzeugen. Der Lichtsensor<br />
ist wiederum zu empfindlich und quittiert bereits<br />
kleinste Veränderungen mit einer sichtbaren<br />
Leuchtkraftregulierung. Ein opt<strong>im</strong>ales<br />
Bild erreicht man <strong>im</strong> Kinomodus. Dieser zeigt<br />
durchweg ausgewogene Farben und eine nahezu<br />
neutrale Farbtemperatur. Im Expertenmodus<br />
gibt der LE7500 noch einige Funktionen mehr<br />
preis, die in den anderen Modi nicht zur Verfügung<br />
stehen. Hierzu gehört zum Beispiel eine<br />
sehr gut arbeitende Linien- und Konturennachschärfung,<br />
die sogar zwischen horizontalen<br />
und vertikalen Linien unterscheidet. Die 100-<br />
Hz-Bildberechnung vermag es hingegen nicht,<br />
Unschärfen bei schnellen Bewegungen gekonnt<br />
zu min<strong>im</strong>ieren – der Bildeindruck erscheint <strong>im</strong>mer<br />
etwas weich und Artefakte trüben den Sehgenuss.<br />
Auffällig gut ist die Blickwinkelstabilität:<br />
Selbst bei etwas größerer Abweichung von<br />
der Frontalposition bleiben die Farben neutral.<br />
Aus dieser Position erkennt man jedoch die<br />
ungenaue Ausleuchtung der Bildfläche, hervorgerufen<br />
von den <strong>im</strong> Rahmen verbauten <strong>LED</strong>s.<br />
Diese wirkt sich negativ auf den Kontrast aus,<br />
der ferner durch einen dürftigen Schwarzwert<br />
nicht über das Mittelmaß hinauskommt. Abschließend<br />
betrachtet zeigt der LE7500 einige<br />
gute Ansätze in Richtung eines ausgewogenen<br />
Multitalents für das Wohnz<strong>im</strong>mer. Diese werden<br />
auf einem nahezu perfekt kalibrierbaren<br />
Display präsentiert, das zusätzlich eine große<br />
Blickwinkelstabilität besitzt, jedoch ungenau<br />
ausgeleuchtet ist und nur einen mittelmäßigen<br />
Kontrast bietet. Auf der anderen Seite gibt<br />
es Nachholbedarf bei der Verarbeitung: Der<br />
LG ist zwar sehr flach, jedoch stehen auf der<br />
Rückseite die Anschlüsse teilweise einen halben<br />
Zent<strong>im</strong>eter aus dem Gehäuse hervor, das<br />
auf Druck sogar nachgibt. Auf der Vorderseite<br />
macht sich die spiegelnde Frontscheibe negativ<br />
bemerkbar, die in helleren Umgebungen<br />
das Licht nur unzureichend absorbiert. In Sachen<br />
Klang rangiert der LG ebenfalls am Ende<br />
unseres Vergleichstests: Blecherne Töne und<br />
Gehäuseresonanzen bei höheren Lautstärken<br />
lassen den Ruf nach einer Stereoanlage <strong>im</strong>mer<br />
lauter werden. Somit ist LGs LE7500 kein Universaltalent,<br />
sondern punktet vorrangig durch<br />
die flexible Bildjustierung, den stabilen Blickwinkel<br />
und vielfältige Mult<strong>im</strong>edia-Optionen –<br />
eine nach wie vor einzigartige Kombination in<br />
dieser Preisklasse.<br />
ERGEBNIS<br />
73 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 33
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Edge-<strong>LED</strong>-LCDs<br />
AUSSTATTUNG<br />
<strong>Test</strong>sieger<br />
Allgemein<br />
Hersteller Samsung Panasonic Philips Sony Sharp<br />
Modell UE46C8790 TX-L42V20 32PFL8605K KDL-46NX705 LC-46LE820E<br />
Preis/Straßenpreis 2 799 Euro/– 1 499 Euro/– 1 399 Euro/1 099 Euro 1 399 Euro/– 1 999 Euro/1 700 Euro<br />
Maße B/H/T 109,2 × 72,4 × 2,7 cm 103,4 × 69,8 × 3,9 cm 77,9 × 53,2 × 4,4 cm 112,7 × 74,8 × 6,4 cm 112,7 × 78,5 × 3,9 cm<br />
Gewicht 19,1 kg 21,5 kg 15,5 kg 27,8 kg 30 kg<br />
Informationen www.samsung.de www.panasonic.de www.philips.de www.sony.de www.sharp.de<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Sonstige Ethernet, WLAN (extern), USB, CI-Plus-Slot Ethernet, WLAN (extern), USB, CI-Plus-Slot Ethernet, WLAN (extern),SD-Slot,<br />
USB, CI-Plus-Slot<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN, USB, CI-Plus-Slot<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, USB, CI-Plus-Slot<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/Kabel-/Sat-Tuner / / / / / / / / / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal / / / / /<br />
„HD ready“/1 080p / / / / /<br />
TV-Typ <strong>LED</strong>-LCD <strong>LED</strong>-LCD <strong>LED</strong>-LCD <strong>LED</strong>-LCD <strong>LED</strong>-LCD<br />
Auflösung 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />
Entspiegelte Frontscheibe kontrastopt<strong>im</strong>iert, spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, leicht spiegelnd leicht kontrastopt<strong>im</strong>iert, stark spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, spiegelnd kontrastopt<strong>im</strong>iert, stark spiegelnd<br />
Seitenverhältnis (HDMI) frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar frei wählbar<br />
Sonstiges 3-D, DLNA, HDMI 1.4 (ARC), PVR-ready DLNA, HDMI 1.4 (ARC), PVR-ready DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC) DLNA, HDMI 1.4 (ARC), T<strong>im</strong>e-Shift<br />
Betrieb<br />
Bildformate 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p 480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 150 – 342 cd/m 2 95 – 351 cd/m 2 98 – 418 cd/m 2 65 – 350 cd/m 2 5 – 450 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,4 – 0,08 cd/m 2 0,21 – 0,15 cd/m 2 0,09 – 0,03 cd/m 2 0,12 – 0,04 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
sehr gut sehr gut, aber fleckig sehr gut gut, aber fleckig gut, aber fleckig<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: gut<br />
120 Grad: gut<br />
120 Grad: ausreichend<br />
120 Grad: ausreichend<br />
Kontrastverlust Blickwinkel<br />
150 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: gut<br />
150 Grad: gut<br />
150 Grad: ausreichend<br />
150 Grad: ausreichend<br />
Energiekosten/Jahr 28,71 Euro/Jahr 24,80 Euro/Jahr 23,79 Euro/Jahr 23,40 Euro/Jahr 25,63 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung gut gut gut gut gut<br />
Bedienungsanleitung gut gut gut gut sehr gut<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile · 3-D<br />
· Ausleuchtung und Kontrast<br />
· Personal Video Recorder (PVR)<br />
· Kontrastfilterscheibe<br />
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*<br />
· Personal Video Recorder (PVR)<br />
· Ambilight<br />
· Schärfe bei Bewegtbild<br />
· Blickwinkel<br />
· Zwischenbildberechnung*<br />
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*<br />
· Design<br />
· Medienwiedergabe<br />
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*<br />
· T<strong>im</strong>e-Shift<br />
Nachteile · Blickwinkel · Kontrast nicht opt<strong>im</strong>al<br />
· mäßige Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
· Zwischenbildberechnung*<br />
· Kontrast nicht opt<strong>im</strong>al<br />
· Schwarzwert<br />
· Blickwinkel · Blickwinkel<br />
· vierte Pr<strong>im</strong>ärfarbe mehr schlecht<br />
als recht<br />
BEWERTUNG<br />
Installation sehr gut 8,5/10 gut 7,5/10 gut 8/10 gut 8/10 sehr gut 8,5/10<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 10/14 ausgezeichnet 13/14 gut 10,5/14 gut 10,5/14 befriedigend 9,5/14<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,0 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
65–175 W 3+/3 Betrieb:<br />
55–120 W 3+/3 Betrieb:<br />
62–107 W 3+/3 Betrieb:<br />
45–121 W 3+/3 Betrieb: 60–130 W 3+/3<br />
Ausstattung ausgezeichnet 31/33,5 gut 27,5/33,5 gut 28/33,5 gut 27,5/33,5 gut 25/33,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Kontrastumfang 700 : 1–4 500 : 1 7,5/10 600 : 1–1 400 : 1 6/10 800 : 1–1 100 : 1 6/10 700 : 1–3 500 : 1 7/10 700 : 1–3 500 : 1 6,5/10<br />
Farbdeckung<br />
In diesem Diagramm müssen<br />
alle Farben auf den vorgegebenen<br />
Punkten liegen. Befinden sie sich<br />
innerhalb des Farbdreiecks, sind<br />
die Farben ungesättigt, liegen<br />
sie außerhalb, sind die Farben<br />
übersättigt.<br />
Farbtemperatur<br />
Neutrale Farbdarstellung<br />
ohne Übersättigung<br />
Neutrale Farbdarstellung, auch<br />
bei seitlicher Sitzposition<br />
Nahezu neutrale Farbdarstellung<br />
auch bei seitlicher Sitzposition<br />
Neutrale Farbtemperatur<br />
bei frontaler Sitzposition<br />
Gelbtöne mit starker<br />
Übersättigung<br />
Die mittlere Linie symbolisiert die<br />
Vorgabe von 6 500 Kelvin. Befinden<br />
sich Farben über dieser Norm,<br />
färbt sich das Bild in der entsprechenden<br />
Farbe. Links befinden sich<br />
die Schwarzbereiche, rechts die<br />
Weißbereiche – dazwischen alle<br />
Graustufen.<br />
Neutrale Farbtemperatur bei<br />
frontaler Betrachtung 10/10<br />
Bei dunklen Bildinhalten<br />
sichtbarer Blausch<strong>im</strong>mer 9/10<br />
Neutrale Farbtemperatur<br />
in allen Bildbereichen 9/10<br />
Blausch<strong>im</strong>mer in<br />
dunklen Bildbereichen 9/10<br />
Neutrale Farbtemperatur<br />
bei frontaler Betrachtung 9/10<br />
Bildschärfe sehr gut 8,5/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 gut 8/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung gut 4/5 gut 3,5/5 gut 3,5/5 gut 3,5/5 gut 4/5<br />
Sehtest gut 7,5/10 gut 8/10 gut 8/10 gut 7/10 befriedigend 6,5/10<br />
Bildqualität gut 37,5/45 gut 35,5/45 gut 35,5/45 gut 35,5/45 gut 34/45<br />
Gesamt 87 von 102,5 Punkten 83,5 von 102,5 Punkten 82 von 102,5 Punkten 81,5 von 102,5 Punkten 77 von 102,5 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut befriedigend gut gut<br />
ERGEBNIS Sehr gut Gut Gut Gut Gut<br />
85 % 82 % 80 % 80 % 75 %<br />
34 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
HDMI<br />
LG<br />
47LE7500<br />
Sieger Preis/Leistung<br />
Toshiba<br />
46VL733G<br />
1 899 Euro/1 499 Euro 1 599 Euro/1 079 Euro<br />
112,8 × 75,8 × 3,4 cm 114 × 75,6 × 4,9 cm<br />
Scart<br />
PC<br />
26,2 kg 22,5 kg<br />
www.lg.de<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (optional), USB,<br />
Digital Audio Out, CI-Plus-Slot<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Scart<br />
www.toshiba.de<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN, USB,<br />
CI-Plus-Slot, Subwoofer-Ausgang<br />
/ / / /<br />
<strong>LED</strong>-LCD<br />
/ /<br />
/ /<br />
<strong>LED</strong>-LCD<br />
1 920 × 1 080 Pixel 1 920 × 1 080 Pixel<br />
stark spiegelnd<br />
frei wählbar<br />
DLNA<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i/p<br />
kontrastopt<strong>im</strong>iert, spiegelnd<br />
frei wählbar<br />
DLNA, HDMI 1.4 (ARC)<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1 080i/p<br />
112 – 373 cd/m 2 41 – 371 cd/m 2<br />
0,16 – 0,02 cd/m 2 0,17 – 0,01 cd/m 2<br />
gut, aber fleckig<br />
sehr gut, aber fleckig<br />
120 Grad: gut<br />
120 Grad: befriedigend<br />
150 Grad: gut<br />
150 Grad: ausreichend<br />
38,51 Euro/Jahr 26,47 Euro/Jahr<br />
gut<br />
gut<br />
· Mult<strong>im</strong>edia-Wiedergabe<br />
· DLNA-Streaming<br />
· große Blickwinkelunabhängigkeit<br />
· schlechte Zwischenbildberechnung*<br />
· mäßige Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
· Schwarzwert<br />
Stand-by:<br />
Betrieb:<br />
befriedigend<br />
sehr gut<br />
· Lichtsensor konfigurierbar<br />
· HDMI 1.4 mit Audio Return Channel*<br />
- günstig<br />
· Ausleuchtung<br />
· Mult<strong>im</strong>edia-Fähigkeiten<br />
· CI Plus <strong>im</strong> <strong>Test</strong> fehlerhaft<br />
gut 7/10 gut 7,5/10<br />
gut 11/14 befriedigend 9,5/14<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
55–120 W 3+/3 Betrieb:<br />
58–130 W 3+/3<br />
befriedigend 22/33,5 befriedigend 21/33,5<br />
600 : 1–1 400 : 1 6/10 700 : 1–3 500 : 1 6,5/10<br />
Fazit<br />
An der Spitze liefern sich der Samsung<br />
UE46C8790 und der Panasonic TX-L42V20 ein<br />
knappes Rennen und der Samsung he<strong>im</strong>st am<br />
Ende den <strong>Test</strong>sieg dank der guten Ausleuchtung<br />
und dem knackigen Kontrast ein. Dies<br />
erreicht er durch ein intelligentes Verfahren,<br />
das einzelne <strong>LED</strong>-Gruppen in Echtzeit in der<br />
Helligkeit beeinflusst. Im <strong>Test</strong> konnten wir<br />
anders als bei den Mitbewerbern keine fleckige<br />
Ausleuchtung erkennen und auch dunkle<br />
Bildinhalte wirken weder aufgehellt noch<br />
blaustichig. Samsung hebt somit die Edge-<br />
<strong>LED</strong>-Technik auf die nächste Stufe. Be<strong>im</strong><br />
Blickwinkel konnte hingegen der Panasonic<br />
punkten, auch der Philips 32PFL8605K und<br />
der LG 47LE7500 überzeugten hier, Letzterer<br />
konnte auch in puncto Mult<strong>im</strong>edia-Wiedergabe<br />
und Streaming Erfolge verzeichnen.<br />
Bei den anderen Modellen reichen bereits<br />
kleinste Abweichungen von der frontalen<br />
Sitzposition aus: Farben wirken flau und<br />
der Kontrast bricht ein. Bei der Bildschärfe<br />
trennt sich erneut die Spreu vom Weizen und<br />
Panasonic punktet abermals, zumindest bei<br />
statischen Bildinhalten: Der <strong>LED</strong>-LCD hebt<br />
selbst feinste Details hervor. Bei schnellen<br />
Bewegungen stach aber die Zwischenbildberechnung*<br />
des Samsung die des<br />
Panasonic aus. Auch Sonys KDL-46NX705<br />
muss an dieser Stelle erwähnt werden, denn<br />
die 100-Hz-Bildverarbeitung hat uns sichtlich<br />
beeindruckt und lässt selbst manche<br />
Modelle mit 200 Hz alt aussehen.<br />
Flache Fernseher klingen in der Regel auch<br />
flach, hier überraschte uns Samsung erneut<br />
und die Klangqualität reicht trotz der geringen<br />
Bautiefe durchaus für einen Fernsehabend<br />
aus.<br />
Für Fernsehjunkies machen Panasonic,<br />
Samsung, Philips und Sony die beste Figur,<br />
denn sie verfügen über jeweils einen digitalen<br />
Tuner für den Empfang über Antenne,<br />
Kabel und Satellit. Die CI-Plus-Schnittstelle<br />
macht sie überdies mit allen Standards<br />
kompatibel, diese ist auch in allen anderen<br />
getesteten Geräten integriert. Die Modelle<br />
von Samsung und Panasonic bieten sich<br />
zudem als Personal Video Recorder (PVR) an<br />
und nehmen Inhalte auf externe Festplatten<br />
auf. Der Sharp verfügt über einen internen<br />
Speicher und offeriert zumindest noch zeitversetztes<br />
Fernsehen (T<strong>im</strong>e-Shift).<br />
Über eine Kontrastfilterscheibe sollen<br />
Fernsehbilder auch tagsüber noch brillant<br />
wirken. Wie sich <strong>im</strong> <strong>Test</strong> herausstellte, gehen<br />
aber nicht alle Konzepte auf. So nutzt<br />
Samsung eine wenig stabile Kunststoffoberfläche,<br />
die einfallendes Licht jedoch effizienter<br />
schluckt als die des Panasonic.<br />
Dieser wies aber wiederum die geringste<br />
Spiegelung <strong>im</strong> <strong>Test</strong> auf. Leider spiegeln<br />
die Scheiben teils extrem, was Sie in der<br />
Aufstellung einschränkt. Sharps <strong>LED</strong>-LCD<br />
spiegelte einfallendes Licht so stark, dass<br />
der Bildkontrast spürbar einbrach. Auch<br />
die Frontscheibe des Philips spiegelt<br />
stark, dafür punktet das Modell mit einer<br />
hochwertigen Verarbeitung.<br />
Eins haben alle Kandidaten noch gemeinsam:<br />
Im Betrieb verbrauchen Sie <strong>im</strong> Schnitt<br />
nicht mehr als 100 W. Bei Toshiba und Sharp<br />
können Sie zudem den Lichtsensor exakt<br />
abst<strong>im</strong>men. Am Ende he<strong>im</strong>ste der Toshiba<br />
46VL733G den Preis-Leistungs-Sieg ein,<br />
denn der 46-Zoll-<strong>LED</strong>-LCD wechselt für knapp<br />
über 1 000 Euro den Besitzer und bietet für<br />
den Preis eine gute Bildqualität. Im Vergleich<br />
zum <strong>Test</strong>sieger und dessen Bildern sieht der<br />
Toshiba aber kein Land und auch in Sachen<br />
Ausstattung zieht er klar den Kürzeren, denn<br />
der Samsung unterstützt außerdem als einziges<br />
Gerät <strong>im</strong> <strong>Test</strong>feld die 3-D-Darstellung.<br />
Die dafür nötigen Brillen müssen Sie aber<br />
separat erwerben (90 bis 120 Euro).<br />
Christian Hill, Dennis Schirrmacher,<br />
Christian Trozinski<br />
Im Kinomodus weitestgehend neutrale Pr<strong>im</strong>ärund<br />
Sekundärfarben<br />
Leichte Übersättigung der Blau-,<br />
Grün- und Gelbtöne<br />
Edge-<strong>LED</strong>-Beleuchtung in Flachbildfernsehern<br />
Herkömmliche LCD-Fernseher nutzen<br />
Leuchtstoffröhren (CCFL) zur Lichterzeugung,<br />
die hinter dem LCD-Panel und<br />
Farbfilter über die gesamte Bildfläche angeordnet<br />
sind. Die Bautiefe ist dementsprechend<br />
hoch und technisch bedingt<br />
kann die Hintergrundbeleuchtung nicht<br />
vollkommen herunterged<strong>im</strong>mt werden. So<br />
wirkt Schwarz oft milchig und der Kontrast<br />
ist nicht opt<strong>im</strong>al. Darüber hinaus verbraucht<br />
die Beleuchtungsart mehr Strom.<br />
Neutrale Farbtemperatur<br />
über alle Helligkeitsbereiche 10/10<br />
Sichtbarer Blausch<strong>im</strong>mer<br />
<strong>im</strong> Schwarz 9/10<br />
gut 8/10 gut 8/10<br />
befriedigend 3/5 gut 4/5<br />
gut 7,5/10 gut 7/10<br />
gut 34,5/45 gut 34,5/45<br />
74,5 von 102,5 Punkten 72,5 von 102,5 Punkten<br />
gut<br />
sehr gut<br />
Gut<br />
73 % 71 %<br />
Gut<br />
Moderne <strong>LED</strong>-LCDs nutzen Leuchtdioden<br />
zur Lichterzeugung. Bei den von uns getesteten<br />
Modellen handelt es sich um<br />
Edge-<strong>LED</strong>-LCDs – die Leuchtdioden sind<br />
nur <strong>im</strong> Randbereich des Displays installiert<br />
und strahlen seitlich über Diffusorplatten<br />
zur Bildmitte. Dies hat meist eine fleckige<br />
Ausleuchtung zur Folge, Leistungsaufnahme<br />
und Bautiefe werden dagegen auf ein<br />
Min<strong>im</strong>um reduziert.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 35
<strong>Test</strong> l Plasma Panasonic TX-P42V20E<br />
Max: 43,91 ˚C<br />
Der Schirm erhitzt sich gleichmäßig auf eine Temperatur<br />
von rund 44 Grad Celsius<br />
EINSTELLUNGSHILFEN<br />
Modus THX Schärfe 5<br />
Kontrast<br />
Je nach Wunsch<br />
Colour-<br />
Management<br />
Aus<br />
Helligkeit 0 Eco-Modus Ein<br />
Farbe 30 P-Nr Aus<br />
Plasma-typisch beeindruckt der V20E mit einem<br />
exzellenten Schwarzwert und knackigen Kontrasten<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
Panasonic<br />
TX-P42V20E<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
PANASONIC TX-P42V20E<br />
Echtes Schwarz<br />
Kinofilme wirken auf dem V20E besonders authentisch, aber auch be<strong>im</strong><br />
Fernsehen lässt der Plasma keine Wünsche offen – dank der PVR-Funktion<br />
können Sie sogar Sendungen aufzeichnen.<br />
Zu den Tugenden von Plasmafernsehern<br />
gehören eine hervorragende Bewegtbildschärfe,<br />
ein von allen Positionen stabiler<br />
Blickwinkel und ein satter Kontrast dank des tiefen<br />
Schwarz. Panasonics TX-P42V20E erfüllt alle<br />
Kriterien und beseitigt zudem das Bildfl<strong>im</strong>mern,<br />
das aufgrund der <strong>im</strong>pulsartigen Bilderzeugung<br />
vor allem bei gleichfarbigen Flächen, wie etwa<br />
einem blauen H<strong>im</strong>mel, noch bei den Vorjahresmodellen<br />
auftauchte.<br />
Kaum aufgestellt, müssen Sie in den Bildeinstellungen<br />
lediglich den THX-Modus aktivieren, womit<br />
die Kalibrierung auch schon abgeschlossen<br />
ist. Bilder erscheinen dann unverfälscht auf dem<br />
Schirm, genau so, wie sie produziert wurden.<br />
Obwohl die Farbtemperatur schwankt, generiert<br />
der V20E über alle Helligkeitsbereiche hinweg<br />
eine durchweg neutrale Farbtemperatur ohne<br />
Farbstich, die wie für Plasmas typisch aus allen<br />
Blickwinkeln natürlich erscheint. Der Farbraum<br />
ist opt<strong>im</strong>al voreingestellt, lediglich Grün- und<br />
Cyantöne strahlen etwas zu dominant. Die Ausleuchtung<br />
ist nahezu perfekt und ein exzellenter<br />
Schwarzwert generiert knackige Kontraste. Bei<br />
Tageslicht macht sich aber die technisch bedingt<br />
reduzierte Leuchtkraft negativ bemerkbar<br />
und bei direkt einfallendem Sonnenlicht ist der<br />
Kontrasteindruck nur noch befriedigend; daran<br />
kann auch die Kontrastfilterscheibe nur wenig<br />
ändern. Über den Audio Return Channel* (ARC)<br />
der HDMI-1.4-Schnittstelle können Sie den Klang<br />
des Fernsehers über ein HDMI-Kabel an einen<br />
AV-Receiver schicken, eine separate optische<br />
4.2010<br />
Leitung entfällt. Der Stromverbrauch pendelt<br />
sich <strong>im</strong> Alltagsbetrieb bei rund 200 Watt (W) ein,<br />
der Lichtsensor regelt die Leuchtkraft des Bildschirms,<br />
die Energieeinsparung fällt mit rund<br />
zehn Prozent allerdings sehr gering aus. Die<br />
rückseitig verbauten Lüfter sind <strong>im</strong> Betrieb nicht<br />
hörbar, empfindliche Ohren könnte das Zirpen<br />
des Netzteils stören, das bei hellen Bildinhalten<br />
vermehrt auftritt.<br />
Dank je eines DVB-T-, DVB-C- und DVB-S-Tuners<br />
stehen Ihnen alle Empfangswege offen. Die integrierte<br />
CI-Plus-Schnittstelle entschlüsselt die<br />
privaten HD-Sender (Pro Sieben HD und Co.) und<br />
auch Kabel-Deutschland-Kunden können dank<br />
der Schnittstelle auf einen externen Receiver verzichten.<br />
Über den USB-Anschluss können Sie TV-<br />
Sendungen aufzeichnen und Inhalte zeitversetzt<br />
(T<strong>im</strong>e-Shift) anschauen. Bei CI-Plus-Inhalten<br />
funktioniert aufgrund der Restriktionen der Sendeanstalten<br />
nur Letzteres. Im <strong>Test</strong> wurde leider<br />
lediglich eine von drei Festplatten erkannt und<br />
Aufnahmen können aufgrund einer Verschlüsselung<br />
nur am gleichen Gerät wiedergegeben<br />
werden. Während einer Aufnahme erhöht sich der<br />
Verbrauch <strong>im</strong> Stand-by-Modus auf 24 W.<br />
Panasonics TX-P42V20E beeindruckt mit knackigen<br />
Bildern und macht vor allem <strong>im</strong> abgedunkelten<br />
He<strong>im</strong>kino eine richtig gute Figur. Die Ausstattung<br />
lässt <strong>im</strong> Fernsehalltag keine Wünsche<br />
offen und darüber hinaus können Sie mit dem<br />
mitgelieferten WLAN-Adapter sogar kabellos auf<br />
die Internetangebote zugreifen.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
AUSSTATTUNG<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Panasonic<br />
TX-P42V20E<br />
1 599 Euro/1 449 Euro<br />
103,5 × 65,6 × 8,5 cm<br />
24 kg<br />
www.panasonic.de<br />
Scart<br />
PC<br />
S-Video<br />
Ethernet, WLAN (extern, beiliegend),<br />
USB, SD-Slot, CI-Plus-Slot<br />
Merkmale<br />
DVB-T-/-C/-S-Tuner / /<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
EPG Einzel-/Multikanal /<br />
„HD ready“/1 080p /<br />
TV-Typ<br />
Plasma<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1080 Pixel<br />
Entspiegelte Frontscheibe<br />
kontrastopt<strong>im</strong>iert, nicht spiegelnd<br />
Seitenverhältnis (HDMI)<br />
frei wählbar<br />
Sonstiges<br />
DLNA, HDMI 1.4 (ARC)<br />
Betrieb<br />
Bildformate<br />
480i/p, 576i/p, 720p, 1080i/p<br />
100/120 Hertz<br />
Leuchtkraft 40 – 286 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,08 – 0,02 cd/m 2<br />
Gleichmäßigkeit der<br />
ausgezeichnet<br />
Ausleuchtung<br />
120 Grad: sehr gut<br />
Kontrastverlust Blickwinkel<br />
150 Grad: sehr gut<br />
Energiekosten/Jahr<br />
54,91 Euro/Jahr<br />
Handhabung und Verarbeitung<br />
Fernbedienung<br />
gut<br />
Bedienungsanleitung<br />
gut<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· Kontrast<br />
· Bewegtbildschärfe<br />
· PVR-Funktionen<br />
Nachteile<br />
· Stromaufnahme<br />
· Mult<strong>im</strong>edia-Unterstützung<br />
eingeschränkt<br />
BEWERTUNG<br />
Installation befriedigend 6,5/10<br />
Benutzerfreundlichkeit gut 10/14<br />
Stand-by:<br />
0,2 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb: 175–390 W 1/3<br />
Ausstattung gut 27,5/33,5<br />
Wiedergabequalität<br />
Farbdeckung/Farbtemparatur ausgezeichnet 9/10<br />
Kontrastumfang 500 : 1–8000 : 1 9/10<br />
Bildschärfe ausgezeichnet 9/10<br />
Bild-/Tonverarbeitung gut 3,5/5<br />
Sehtest sehr gut 8,5/10<br />
Bildqualität sehr gut 39/45<br />
Gesamt<br />
83 von 102,5 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
ERGEBNIS<br />
81 %<br />
Gut<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
36<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
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HDMI-Kabel 5 m<br />
(ohne Zuzahlung)<br />
Diese und viele andere Abo-Prämien unter www.auerbach-verlag.de/abo<br />
oder<br />
Switch Box<br />
(zzgl. 14,90 ¤ Zuzahlung)<br />
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Ja, ich abonniere <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> ab der nächsten Ausgabe/ab Ausgabe /2010 für zwei Jahre zum Preis von 44,90 Euro für 12 Ausgaben. Das Abonnement<br />
verlängert sich automatisch um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann gültigen Abo-Konditionen, wenn nicht binnen sieben Tagen nach Erhalt von Heft 11 per Post<br />
oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig gekündigt wurde.<br />
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Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an 0341 14955-11 oder mit der Post senden.
<strong>Test</strong> l Panasonic DMR-EX93C DVD Recorder<br />
Der Panasonic-Rekorder verfügt über je einen analogen, digitalen und DVB-T-Tuner und brennt die Aufnahmen<br />
von seiner integrierten Festplatte auf alle gängigen DVD-Speichermedien<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
gut<br />
Panasonic<br />
DMR-EX93C<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
PANASONIC DMR-EX93C<br />
SD-Festplattenrekorder fürs Kabel<br />
Wenn es um das Thema PVR <strong>im</strong> Kabelnetz geht, sind die Aussichten momentan recht trübe. Der sprichwörtliche<br />
Silberstreif am Horizont erscheint nun jedoch in Form des Panasonic DMR-EX93C, eines Rekorders mit<br />
Festplatte, der dank CI-Plus-Schnittstelle opt<strong>im</strong>al für den digitalen Kabelanschluss vorbereitet ist.<br />
Das deutsche Kabelnetz liegt in den<br />
Händen vieler Anbieter, unter denen<br />
Kabel Deutschland (KDG) zweifelsohne<br />
der größte ist. Nur die öffentlich-rechtlichen<br />
Programme von ARD und ZDF sind bundesweit<br />
unverschlüsselt in den Kabelnetzen zu empfangen.<br />
Für alle anderen frei empfangbaren<br />
privaten Programme – auch über Satellit –<br />
gilt: ohne Smartcard kein Empfang, denn die<br />
Übertragung erfolgt verschlüsselt. Ein echter<br />
Festplattenreceiver fehlt leider <strong>im</strong> Angebot von<br />
Kabel Deutschland. Im Mai 2010 führte KDG ein<br />
zertifiziertes CI-Plus-Modul ein, das (zunächst)<br />
in modernen Fernsehern mit DVB-C-Empfangseinheit<br />
und passendem CI-Plus-Schacht den<br />
Betrieb mit der Kabel-Deutschland-Smartcard<br />
ermöglicht, die zur Anzeige der verschlüsselten<br />
Die Programmwahltasten sind<br />
<strong>im</strong> oberen Bereich zu finden.<br />
Die Taste „Input Select“ schaltet<br />
zwischen Fernsehempfang,<br />
DVD-Player und externem<br />
Speichern um<br />
Um das Steuerkreuz sind die<br />
Buttons für die Einstellungen<br />
angeordnet. Die grüne Taste<br />
„Guide“ ruft den elektronischen<br />
Programmführer auf<br />
Alle Knöpfe rund um den Videoschnitt<br />
Ihrer Aufnahmen sind<br />
<strong>im</strong> unteren Bereich gruppiert.<br />
Auch die Taste für die Sofortaufnahme<br />
befindet sich hier<br />
privaten TV-Kanäle notwendig ist. Doch nicht<br />
nur diese TV-Geräte lassen sich mit einem CI-<br />
Plus-Modul zum Fernsehempfang bewegen, mit<br />
dem Panasonic DMR-EX93C ist das erste Standalone-Gerät<br />
<strong>im</strong> <strong>Test</strong>labor eingetroffen.<br />
Neuland beschritten<br />
Der Panasonic verfügt über einen integrierten<br />
Dual-Tuner (DVB-C/-T), eine eingebaute 250 Gigabyte<br />
(GB) fassende Festplatte sowie ein DVD-<br />
Laufwerk, das die Aufzeichnung der Sendungen<br />
auf DVD erlaubt. Ein SD-Karten- sowie ein USB-<br />
2.0-Anschluss vervollständigen das Angebot<br />
an Speichermedien. Allein diese Vielfalt lässt<br />
den Panasonic extrem interessant erscheinen.<br />
Das Gerät ist ferner für Pay-TV bzw. den Einsatz<br />
mit dem digitalen Kabelanschluss vorbereitet.<br />
Auf der Rückseite befindet sich eine CI-Plus-<br />
Schnittstelle, in die das CI-Plus-Modul von<br />
Kabel Deutschland eingesteckt werden kann. Im<br />
<strong>Test</strong> funktionierte alles einwandfrei. Zu beachten<br />
ist jedoch, dass das Modul bei der ersten<br />
Inbetriebnahme eingeschoben werden muss,<br />
während der Rekorder bereits eingeschaltet und<br />
ein Kanal gewählt ist. Der Steckplatz n<strong>im</strong>mt<br />
auch übliche CI-Module auf, etwa Alphacrypt.<br />
Im Moment sehen Sky-Abonnenten sprichwörtlich<br />
schwarz, denn der Pay-TV-Anbieter schaltet<br />
seine Kanäle bei der Nutzung des CI-Plus-Moduls<br />
nicht frei. Die Pakete können daher nicht<br />
auf die Smartcard gebucht werden. Mit einem<br />
passenden CI-Modul (etwa Alphacrypt) sehen<br />
Sie auch das Bezahlfernsehen von Sky auf dem<br />
Panasonic DMR-EX93C. Erst <strong>im</strong> Laufe des Jahres<br />
wird von Sky ein eigenes CI-Plus-Modul erwartet.<br />
Das Gerät ist in Hi-Fi-Maßen ausgeführt, die<br />
Verarbeitung sehr hochwertig. Ein Frontdisplay<br />
Max: 34,02 ˚C<br />
Der Panasonic besitzt keine Lüftungsöffnungen. Die<br />
Wärme der Technik wird über einen Lüfter abgeführt<br />
zeigt Sendernummer und <strong>im</strong> Falle der DVD-Wiedergabe<br />
die Informationen zu Kapitel und Laufzeit<br />
an. Unter der Frontklappe befinden sich die<br />
wichtigsten Steuertasten, der USB-Steckplatz<br />
und SD-Card-Leser.<br />
Auf dem Messtisch macht der Panasonic eine<br />
gute Figur: Die Tuner-Empfindlichkeit liegt bei<br />
–68,2 Dezibel Milliwatt. Die Bildqualität am Video-Screen-Analyzer<br />
zeigte ein durchwachsenes<br />
Bild: Weißbeleg, Helligkeits- und Farbrauschen<br />
waren ungenügend. Die Überprüfung der HDMI-<br />
Konformität am Astro-Messempfänger bescheinigte<br />
hingegen einwandfreie Ergebnisse.<br />
Die Installation<br />
Unser fabrikneuer HDD-Rekorder präsentierte<br />
sich nach dem Einschalten als Engländer: Die<br />
Menüsprache musste noch auf Deutsch umgestellt<br />
werden. Der erste Kanalsuchlauf – wir<br />
wählten den Schnellsuchlauf – war nach etwa<br />
zehn Minuten abgeschlossen. Alle TV-Sender<br />
und Radiostationen (inklusive der von unserer<br />
Kabelkopfstation zusätzlich zu den KDG-Sendern<br />
eingespeisten) wurden fehlerfrei und voll-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
38<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
AUSSTATTUNG<br />
Einzel- und Mehrkanalansicht sind vorhanden. Die<br />
Informationen werden sehr schnell geladen<br />
ständig gefunden. Die Programmliste zeigt sich<br />
vorsortiert und ist mit den wichtigsten deutschsprachigen<br />
Kanälen versehen. Die HD-Ausgaben<br />
von Das Erste und ZDF finden sich erst auf den<br />
Programmplätzen 34 und 35. Die Bildausgabe<br />
über den HDMI-Ausgang stellten wir sogleich auf<br />
720p ein, daneben ist alternativ 1 080p möglich.<br />
Ein sehr guter Hochskalierer ist <strong>im</strong> Chroma-Prozessor<br />
integriert. Er rechnet nicht nur alle Bildinhalte<br />
der digitalen TV-Kanäle auf, sondern sorgt<br />
auch bei DVD-Wiedergabe, Videodateien und<br />
Bildern für die beste Bildqualität. Am Fernseher<br />
war leider nur ein direkter Anschluss möglich.<br />
Mit einem zwischengeschalteten High-End-AV-<br />
Receiver von Onkyo konnten wir dem DMR-<br />
EX93C kein Bild entlocken.<br />
Mit dem Panasonic sollten Sie bestens für das<br />
digitale HDTV-Zeitalter gerüstet sein. Doch<br />
rechnet das Gerät intern die HD-Inhalte auf<br />
SD-Niveau herab und skaliert sie mithilfe des<br />
Chroma-Prozessors wieder hoch. Entsprechend<br />
enttäuschend ist die Bildqualität bei HDTV-<br />
Kanälen. Im Vergleich zu anderen DVB-C-Receivern,<br />
wie etwa der Dreambox DM 8000HD oder<br />
dem Kathrein UFC-960C, zieht der DMR-EX93C<br />
den Kürzeren. Das HD-Bild ist leicht verrauscht,<br />
teilweise sind Doppelkonturen zu erkennen,<br />
das gesamte Bild wirkt matschig und unscharf.<br />
Ebenso ist das Bildschirmmenü bei Weitem<br />
nicht so knackig wie das des von uns bereits<br />
getesteten DVB-S2-Rekorders DMR-BS750. War<br />
eine Video-DVD eingelegt oder eine SD-Karte mit<br />
Fotos eingesteckt, erschienen die Inhalte scharf<br />
und konturenfrei auf dem Schirm.<br />
Bedienung<br />
Angefangen von der Fernbedienung über das<br />
übersichtliche Menü bis hin zu den schnellen<br />
Reaktionszeiten macht fernsehen mit dem<br />
Panasonic DMR-EX93C Spaß. Der Signalgeber<br />
ist hervorragend gestaltet, das Menü schlicht<br />
designt. Alle wichtigen Funktionen sind enthalten<br />
und, da diese weniger oft genutzt werden,<br />
hinter einem separaten Menüpunkt verborgen.<br />
Der elektronische Programmführer (EPG)* wird<br />
<strong>im</strong> Hintergrund automatisch aktualisiert. Die Programmdaten<br />
stehen sofort bereit und werden<br />
nicht umständlich be<strong>im</strong> Senderaufruf geladen.<br />
Das Bildschirmmenü (OSD) des Panasonic ist gut<br />
strukturiert, die Bedienung gelingt problemlos<br />
Die Umschaltzeiten liegen bei HD-Kanälen bzw.<br />
verschlüsselten Sendern mit CI-Plus-Modul bei<br />
etwa zwei Sekunden (s), bei SD-Sendern bei<br />
weniger als 1,5 s.<br />
Digitaler Rekorder<br />
Die eingebaute Festplatte mit einer Größe von<br />
250 GB reicht für bis zu 110 Stunden Aufnahmen.<br />
Eine Serienfunktion ist enthalten. Anhand mehrerer<br />
Qualitätsstufen lässt sich das Bildniveau<br />
beeinflussen. Die Sendungen werden in der Medienbibliothek<br />
des Panasonic abgelegt und stehen<br />
nach einem Druck auf die Taste „Direct Navigator“<br />
zur Wiedergabe bereit. Die Aufnahmen lassen<br />
sich direkt über den EPG*, per Showview oder Direkteingabe<br />
programmieren. Fernsehsendungen<br />
können auf Festplatte aufgenommen und auf DVD<br />
gesichert werden, sodass eine Wiedergabe auch<br />
von üblichen DVD- und Blu-ray-Playern möglich<br />
ist. Selbstverständlich gibt der DMR-EX93C ebenfalls<br />
Video-DVDs wieder und skaliert sie auf bis zu<br />
1 080p. Die Qualität kann überzeugen und steht<br />
gängigen DVD-Playern in nichts nach.<br />
Die Aufnahmen werden auf der Festplatte gespeichert<br />
und können mithilfe der eingebauten<br />
Videoschnittfunktionen individuell bearbeitet<br />
werden. Das Schneiden, Kürzen und Zusammenfügen<br />
der Aufnahmen sowie das Setzen von<br />
Kapitelmarken ist möglich, ebenso das Umbenennen<br />
der Aufnahmen für das längere Speichern<br />
auf der Festplatte und Brennen auf DVD.<br />
Grundsätzlich gut<br />
Panasonic macht es Kabel-Kunden leicht: ein<br />
Festplattenrekorder für das Netz von Kabel<br />
Deutschland, der ohne Hacks und Tricks eingesetzt<br />
werden kann. Einfach das CI-Plus-Modul<br />
ordern und digitales Fernsehen genießen. Die<br />
Bedienung ist hervorragend, die Funktionsvielfalt<br />
überzeugend. Der Videoschnitt und das<br />
Brennen auf DVD sind sehr gut gelöst. Enttäuschend<br />
ist die Ausgabequalität der HD-Sender.<br />
Das interne Umskalieren von HD auf SD sorgt<br />
nicht für das beste Bild. Ansonsten ist der Panasonic<br />
DMR-EX93C ein sehr gutes multifunktionales<br />
Gerät für den digitalen Kabelempfang mit<br />
„Kabel Digital Home“.<br />
Thomas Köhre<br />
Aufgeräumt präsentiert sich die breit gezogene Rückseite. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend, der<br />
Lüfter kaum wahrnehmbar. Der CI-Plus-Schacht ist hier ebenfalls versteckt<br />
Allgemein<br />
Hersteller<br />
Modell<br />
Preis/Straßenpreis<br />
Maße B/H/T<br />
Gewicht<br />
Informationen<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
Panasonic<br />
DMR-EX93C<br />
499 Euro/430 Euro<br />
43 × 5,9 × 28,6 cm<br />
3,5 kg<br />
www.panasonic.de<br />
S-Video<br />
Optisch<br />
In/Out In/Out In/Out In/Out In/Out<br />
digitales Video / / / / /<br />
RGB / / / / /<br />
YUV / / / / /<br />
FBAS / / / / /<br />
S-Video / / / / /<br />
digitales Audio / / / / /<br />
analoges Audio / / / / /<br />
USB/Ethernet/<br />
/ / /<br />
Firewire/SATA<br />
Video-Signalarten<br />
576p, 720p, 1080i, 1080p<br />
Anzahl Tuner 1<br />
Antennenausgänge 1<br />
Wiedergabe<br />
DVD Video/Audio/SACD / /<br />
Blu-ray<br />
CD Video/Audio /<br />
DivX<br />
Bilder CD/MP3 /<br />
Aufnahme<br />
Blu-ray Disc<br />
DVD-R/-RW /<br />
DVD+R/+RW /<br />
Merkmale<br />
Display <strong>LED</strong>/LCD /<br />
Festplattenkapazität<br />
250 GB<br />
16 : 9-Umschaltung<br />
EPG*<br />
Showview-<br />
Programmsystem<br />
Aufnahme<br />
5<br />
Qualitätsstufen<br />
Aufnahmet<strong>im</strong>er/<br />
/<br />
T<strong>im</strong>e-Shift<br />
Besonderheiten<br />
zwei Aufnahmen parallel, Viera Link,<br />
SD-Kartenleser, Lüfter<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Installation gut 25/30<br />
Bedienung gut 49,5/59<br />
Stand-by:<br />
0,4 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
21 W 2/2<br />
Ausstattung befriedigend 33/48<br />
Wiedergabequalität<br />
Messdiagramme<br />
Anhand der Kurven können Sie<br />
erkennen, wie gut der Receiver<br />
das Bildmaterial an den jeweiligen<br />
Ausgängen auflöst. Opt<strong>im</strong>al<br />
ist dabei eine Gerade durch den<br />
Nullpunkt.<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
Weißbeleg<br />
Helligkeitsrauschen<br />
Farbrauschen<br />
2 db/nom<br />
0 db/nom<br />
–2 db/nom<br />
–4 db/nom<br />
1 MHz<br />
2 MHz 3 MHz 4 MHz 5 MHz<br />
Anhand der Messkurve ist ein Absacken<br />
ab ca. drei Megahertz festzustellen<br />
724,7 mV<br />
61,2 dB<br />
53,6 dB<br />
Sauberkeit hell/dunkel 98,2 %<br />
Graustufenlinearität 98 %<br />
Farbabweichung<br />
0,3 deg<br />
Bildqualität gut 38/50<br />
Tonqualität ausgezeichnet 4,5/5<br />
Gesamt<br />
150 von 192 Punkten<br />
Preis/Leistung<br />
gut<br />
ERGEBNIS<br />
78 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 39
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Mittelklasse-Blu-ray-Player<br />
Sony BDP-S570 41<br />
Samsung BD-C6500 42<br />
SAMSUNGS UND SONYS BLU-RAY-PLAYER IM TEST<br />
Erwachsene Mittelklasse<br />
Bereits ab rund 200 Euro ist die neue Mittelklasse der Blu-ray-Player zu haben. Eine Fülle an Features erwartet<br />
den Anwender. Konkurrenz kommt dabei aus den eigenen Reihen, denn schon die Einstiegsgeräte haben<br />
einiges zu bieten. Können sich die teureren Player noch absetzen?<br />
Erinnern wir uns rund zwei Jahre zurück.<br />
Die ersten Blu-ray-Player wurden bereits<br />
durch einen oder mehrere Nachfolger abgelöst,<br />
konnten aber noch nicht wirklich überzeugen.<br />
Bis auf die Blu-ray-Wiedergabe hatten<br />
die Geräte meist auch noch nicht viel zu bieten,<br />
doch zu dieser Zeit waren wir froh, wenn die<br />
Discs problemlos abgespielt wurden und die<br />
Ladezeiten die Dauer, in der man sich einen<br />
Kaffee kochen kann, nicht mehr überstieg. Doch<br />
die anfänglichen Problemchen, die das Format<br />
hatte, haben die Entwickler kontinuierlich beseitigen<br />
können und die inzwischen x-te Generation<br />
Blu-ray-Hardware zeigt die Evolution des Formats<br />
sehr eindrucksvoll auf.<br />
In diesem Jahr haben alle Hersteller einen weiteren<br />
Sprung geschafft: WLAN wird von nahezu<br />
allen Geräten zumindest unterstützt oder ist<br />
gar in den z. B. hier getesteten Playern bereits<br />
verbaut und die Blu-ray-Wiedergabe scheint angesichts<br />
der Fülle an Extrafeatures eine nette Beigabe<br />
geworden zu sein. Doch gerade hier sind die<br />
Fortschritte gegenüber den ersten Generationen<br />
besonders beeindruckend. Benötigten die Spieler<br />
vor einigen Jahren noch deutlich über eine,<br />
teilweise sogar über zwei Minuten für den Ladevorgang,<br />
so konnte Sonys BDP-S570 den erst kürzlich<br />
aufgestellten Rekord brechen. Nicht einmal<br />
mehr eine halbe Minute muss sich der Zuschauer<br />
bei aufwendigen Blu-rays, also welchen mit technisch<br />
anspruchsvollen Extras, gedulden. Fast alle<br />
Anbieter offerieren darüber hinaus Zusatzinhalte<br />
von diversen Onlineportalen, die den Mehrwert<br />
eines Players deutlich steigern. Media-Streaming,<br />
Sonys iPhone-Steuerung oder Samsungs verspieltes<br />
Design stärken diesen Eindruck weiter.<br />
Preislich ist die Mittelklasse noch stärker an die<br />
Einsteigergeräte herangerückt, die Unterschiede<br />
betragen je nach Modell um die 100 Euro. Und<br />
angesichts der reichhaltig ausgestatteten Geräte<br />
um 150 Euro stellen sich viele Verbraucher die<br />
Frage, ob der Mehrpreis überhaupt gerechtfertigt<br />
ist. Wir meinen ja, denn alleine ein integriertes<br />
WLAN-Modul spart die Investition in die optional<br />
angebotenen WLAN-Sticks, die außerdem keinen<br />
optischen Opt<strong>im</strong>alzustand darstellen. Der Sony<br />
konnte darüber hinaus durch verkürzte Ladezeiten<br />
punkten, während Samsungs C6500 den<br />
für viele Anwender <strong>im</strong>mer noch interessanten<br />
Mehrkanalausgang bereitstellt. Doch lesen Sie<br />
selbst, was die beiden <strong>Test</strong>probanden alles zu<br />
bieten haben.<br />
Lesen Sie hier<br />
WLAN, Netzwerkstreaming,<br />
Videoportale<br />
und benutzerfreundliche<br />
Features<br />
haben beide Modelle<br />
<strong>im</strong> <strong>Test</strong> zu bieten. Eins<br />
ist klar: Blu-ray-Player<br />
sind erwachsener<br />
denn je und bringen<br />
Mult<strong>im</strong>edialität ins<br />
Wohnz<strong>im</strong>mer.<br />
Florian Kriegel<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung, Sony, Stock.xchng<br />
40 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Eine elegante Chromleiste ziert die Front des Players. Trotz<br />
des verbauten Lüfters ist das Gerät <strong>im</strong> Betrieb sehr leise<br />
SONY BDP-S570<br />
Im oberen Teil des Signalgebers<br />
lassen sich Grundfunktionen<br />
des angeschlossenen Fernsehers<br />
steuern<br />
Die Navigation gelingt dank<br />
einer aufgeräumten Mitte problemlos<br />
und intuitiv<br />
Die wichtigsten Funktionen zur<br />
Steuerung sind unten positioniert<br />
und könnten u. U. etwas<br />
größer sein<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
sehr gut<br />
Sony<br />
BDP-S570<br />
TESTSIEGER<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Sonys diesjährige Produktpalette an Blu-ray-<br />
Playern erhält mit dem BDP-S570 ein starkes<br />
Mittelfeld, denn für rund 230 Euro vereint das<br />
Gerät nahezu alle denkbaren Features, die<br />
kaum noch Wünsche offen lassen. Optisch<br />
unterscheidet sich der Player nur in geringem<br />
Maße von den anderen Modellen: Nur die Ausmaße<br />
und eine dezente verchromte Leiste an<br />
der Vorderseite lassen eine Aufwertung erkennen.<br />
Doch was hat das Innere zu bieten? Während<br />
die kleineren Vertreter zum Teil Features<br />
wie verbautes WLAN oder 3-D-Unterstützung<br />
vermissen lassen, hat der S570 diese Extras<br />
direkt mit an Bord. Integriertes WLAN, 3-D-Wiedergabe<br />
und auch das Streamen von Mediendateien<br />
via DLNA hat der Spieler von Haus aus<br />
zu bieten. Die Anschlussbestückung ist solide,<br />
bietet u. a. einen koaxialen und optischen Digitalausgang<br />
sowie zwei USB-Eingänge, lässt<br />
aber einen analogen Mehrkanalausgang vermissen,<br />
den später ein passendes Oberklassemodell<br />
jedoch haben wird.<br />
Ein Highlight, abseits der eigentlichen Bluray-Wiedergabe,<br />
ist Sonys Bravia Internet Video,<br />
mit dem sich diverse Onlinevideodienste<br />
nutzen lassen. Als einziger Anbieter haben<br />
die Geräte von Sony exklusive Zugriffe auf<br />
Videobeiträge des DFB und der FIFA, sogar die<br />
Berliner Symphoniker sind <strong>im</strong> reichhaltigen<br />
Angebot vertreten. Die Navigation innerhalb<br />
der Dienste ist intuitiv und an die Bedienung<br />
des Player-Menüs, welches bereits in der<br />
Playstation 3 zum Einsatz kommt, angelehnt.<br />
Das Netzwerkstreaming funktionierte <strong>im</strong> Praxistest<br />
kinderleicht und über die einzelnen<br />
Menüpunkte „Fotos“, „Audio“ und „Video“<br />
ließen sich diverse Formate abrufen. Das Media-Streaming<br />
arbeitete natürlich auch über<br />
angeschlossene USB-Sticks und -Festplatten.<br />
Der S570 spielt als aktuell eher noch exotisches<br />
Format sogar MKV-Dateien ab. Des Weiteren<br />
besinnt sich Sony wieder auf das eigens entwickelte<br />
SACD-Format, das zwar ein Nischendasein<br />
fristet, mit den neuen Playern aber zumindest<br />
auf der Wiedergabegeräteseite einen<br />
Aufwind erhält. Wir meinen: Sehr schön, denn<br />
so lassen sich die mehrkanaligen Discs auch<br />
mit günstigeren Geräten wieder abspielen. Eine<br />
weitere praktische Funktion ist die Anbindung<br />
an die Mediendatenbank Gracenote. Ist das<br />
Gerät mit dem Internet verbunden, ruft es<br />
passende Informationen zur eingelegten Disc,<br />
wie einer Audio-CD oder Blu-ray, ab und zeigt<br />
sowohl Cover als auch Textinformationen an.<br />
Von der Nutzung des optionalen Schnellstartmodus,<br />
der deutlich mehr Strom verbraucht,<br />
raten wir ab, der Player ist auch so in rund 13<br />
Sekunden (s) einsatzbereit und sehr schnell für<br />
Eingaben zu haben. Diese können sogar über<br />
einen iPod Touch oder ein iPhone passieren,<br />
denn mittels WLAN und einer kostenlosen Applikation<br />
kann der Spieler mit diesen Geräten<br />
kommunizieren. Ansonsten fällt die Bedienung<br />
über die mitgelieferte Fernbedienung sehr<br />
leicht. Dem nächsthöheren Modell könnte man<br />
jedoch eine aus Materialsicht etwas aufwendigere<br />
Variante spendieren.<br />
Schon der zuletzt getestete BDP-S370 konnte<br />
uns mit seinen kurzen Ladezeiten absolut<br />
überzeugen, doch der S570 setzt noch mal eins<br />
drauf und trumpft mit der bis dato schnellsten<br />
Ladezeit unserer <strong>Test</strong>disc „Independence Day“<br />
auf. Gerade einmal 27 s benötigt der Player<br />
zum Einlesen. Für viele weniger komplexe Blurays<br />
braucht das Gerät entsprechend weniger<br />
Zeit – klasse!<br />
Auch visuell kann das Gebotene überzeugen.<br />
Bei der Wiedergabe von Blu-rays zeigte der<br />
Sony ein knackscharfes Bild mit feinen Details<br />
und einer ausgewogenen Bildruhe. Die anderen<br />
Parameter überzeugten <strong>im</strong> <strong>Test</strong> gleichfalls.<br />
Während der Wiedergabe lassen sich<br />
einige Informationen anzeigen, darunter das<br />
aktuell genutzte Tonformat. 3-D-Discs spielte<br />
der Sony anstandslos ab, <strong>im</strong> Set-up ist 3-D<br />
unspektakulär, aber dafür bedienerfreundlich<br />
eingebettet. Neben „Aus“ oder „Auto“ lässt<br />
Max: 35,38 ˚C<br />
Der Lüfter des Players arbeitet nur bei hohen Innentemperaturen,<br />
die kaum erreicht werden<br />
Zwei dezente 3-D-Einstellungen <strong>im</strong> Setup bestätigen<br />
die Wiedergabemöglichkeit für 3-D-Blu-rays<br />
Das Highlight des Sony-eigenen Videoportals sind<br />
die exklusiven Inhalte des DFB und der FIFA<br />
sich noch die verwendete Bilddiagonale einstellen.<br />
Be<strong>im</strong> Hochskalieren von Standardmaterial<br />
zeigte der S570 ebenfalls gute Ergebnisse.<br />
Diese lassen sich manuell nur bedingt beeinflussen.<br />
Neben den Sony-klassischen Parametern<br />
„Dunkler Raum“ und „Heller Raum“<br />
können noch drei verschiedene Rauschreduktionsmethoden<br />
eingestellt werden. Das<br />
Ergebnis ist zwar relativ dezent, dafür aber<br />
fehlerfrei sichtbar. Vor allem bei der Vollbildwandlung<br />
zeigt sich der Player souverän und<br />
bietet mit die beste Autoerkennung am Markt.<br />
Die Tonmessung zeigte durchschnittliche bis<br />
gute Werte. Während der Wiedergabe über<br />
den Analogausgang maßen wir etwas erhöhte<br />
Werte der harmonischen Verzerrungen.<br />
Über den HDMI-Ausgang waren nur leicht<br />
erhöhte Verzerrungen bei niedrigen Pegeln<br />
erkennbar, ansonsten gab der Player eine<br />
tadellose Vorstellung.<br />
Sonys BDP-S570 bietet für das Geld eine äußerst<br />
reichhaltige Ausstattung, die v. a. durch<br />
die gute Benutzerführung punkten kann. Wer<br />
keinen Mehrkanalausgang benötigt, dafür aber<br />
Wert auf 3-D, WLAN und weitere Extras legt,<br />
liegt mit diesem Modell genau richtig.<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut<br />
88 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 41
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Mittelklasse-Blu-ray-Player<br />
Dank der Alu-Optik wirkt das Gerät sehr elegant. Die<br />
Rückseite zeigt: Auf einen Lüfter wurde verzichtet<br />
SAMSUNG BD-C6500<br />
Mit dem 300 Euro teuren BD-C6500 präsentiert<br />
Samsung sein aktuelles Topmodell, das <strong>im</strong><br />
Gegensatz zum C6900 jedoch keine 3-D-Wiedergabe<br />
zu bieten hat. Ansonsten fallen die<br />
Unterschiede marginal aus. Optisch besticht<br />
der Spieler durch klare Linien und eine sehr<br />
edel gestaltete Front. Während das Display mittig<br />
hervorsticht, befinden sich links und rechts<br />
von ihm Kunststoffblenden mit Alu-Optik. Die<br />
Laufwerksblende fährt nach unten, sobald die<br />
Schublade geöffnet wurde. Grundfunktionen<br />
sind über Touch-Sensoren aufrufbar und oben<br />
erstreckt sich eine schwarze Kunststoffplatte<br />
mit einem blau leuchtenden Blu-ray-Logo.<br />
Optisch wirkt das alles sehr durchdacht und<br />
schick, die Materialauswahl hätte bei einem<br />
Preis von rund 300 Euro aber einen Tick exquisiter<br />
sein können. Die Ausstattung kann<br />
sich jedoch sehen lassen: Neben integriertem<br />
WLAN besitzt das Gerät auch einen 7.1-Mehrkanalausgang<br />
und einen dezent versteckten<br />
USB-Fronteingang.<br />
Seit diesem Jahr integriert Samsung das von<br />
den <strong>TVs</strong> bekannte Internet@TV auch in seine<br />
Blu-ray-Player. Mit diesem Onlineportal ist es<br />
möglich, zahlreiche Video- und Internetdienste<br />
zu nutzen. Aktuelle Highlights sind die neue<br />
Google-Maps- und Facebook-Applikation. Doch<br />
auch Videos über Youtube oder kurzweilige<br />
Mini-Spiele lassen sich aufrufen. Praktisch: Im<br />
Hauptmenü können eigene Lieblingsanwendungen<br />
abgelegt werden, was einen schnellen<br />
Zugriff ermöglicht. Media-Streaming ist auch<br />
be<strong>im</strong> C6500 ein großes Thema. Neben der<br />
Große Zahlen machen die Bedienung<br />
einfach und die farbliche<br />
Markierung erleichtert die<br />
Orientierung<br />
Die Pr<strong>im</strong>ärtasten sind aus fluoreszierendem<br />
Kunststoff gefertigt<br />
und leuchten <strong>im</strong> Dunkeln<br />
Die Internetfunktion lässt sich<br />
mit einer eigenen Taste aufrufen,<br />
ebenso ermöglicht „Fullscreen“<br />
das Ausblenden von<br />
Cinemascope-Balken<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
4.2010<br />
sehr gut<br />
Samsung<br />
BD-C6500<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Max: 45,40 ˚C<br />
Das Gerät kommt ohne einen Lüfter aus und erhitzt<br />
sich <strong>im</strong> Bereich der Elektronik auf ein humanes Niveau<br />
Das integrierte Internet@TV erlaubt den Zugriff auf<br />
zahlreiche Internetangebote verschiedener Anbieter<br />
Die äußere Eleganz setzt sich <strong>im</strong> Innern fort: Die Menüs<br />
sind sehr schick und aufgeräumt<br />
Möglichkeit, zahlreiche Formate, darunter auch<br />
MKV, über USB abspielen zu können, besteht<br />
auch die Option, Dateien <strong>im</strong> he<strong>im</strong>ischen Netzwerk<br />
zu streamen. Die moderne Oberfläche<br />
erleichtert die Navigation und bietet hübsche,<br />
veränderbare Designs. Im <strong>Test</strong> war die Verzögerung<br />
bis zur Wiedergabe, die abhängig vom<br />
Netzwerk ist, sehr moderat.<br />
Einen Strom fressenden Schnellstartmodus<br />
bietet der Samsung nicht, denn schon nach gut<br />
zehn Sekunden ist das Gerät einsatzbereit. Das<br />
Handling über die übersichtlich strukturierte<br />
und sauber verarbeitete Fernbedienung ging<br />
gut vonstatten, allerdings sind die Druckpunkte<br />
der Hauptfunktionen nicht befriedigend. Mehrmaliges<br />
Drücken ließ die Play-Taste sogar <strong>im</strong><br />
Gehäuse verharren. Auch gab es bei der Eingabe<br />
leichte Verzögerungen bis der Player diese<br />
berücksichtigte – Hektiker sollten daher etwas<br />
Geduld mitbringen. Ansonsten ist die gefühlte<br />
Geschwindigkeit aber gut, auch die Laufwerkslade<br />
öffnet sehr rasch. Ein Pluspunkt ist das<br />
konsequent durchgesetzte moderne Design der<br />
Menüs, das auch bei den Anzeigen während der<br />
Wiedergabe umgesetzt wurde.<br />
Nachdem der 3-D-Player C6900 durch sehr<br />
schnelle Ladezeiten begeisterte, waren wir auf<br />
die Ergebnisse des kleineren 2-D-Bruders gespannt.<br />
Erstaunlicherweise benötigte das Gerät<br />
satte 47 s für unsere „Independence Day“-<br />
Blu-ray, was ein Rückschritt ist. Da sich die<br />
Technik kaum unterscheidet, dürfte Samsung<br />
diesen Makel aber durch ein späteres Firmware-Update<br />
aus der Welt schaffen können.<br />
DVDs wurden hingegen blitzschnell eingelesen.<br />
Leider machte unser <strong>Test</strong>gerät be<strong>im</strong> Laden<br />
von Blu-rays ein störendes hochfrequentes<br />
Geräusch, das bei der Wiedergabe dann jedoch<br />
verstummte.<br />
In Sachen Wiedergabequalität gibt sich das<br />
Samsung-Gerät keine Blöße, schon in der<br />
Grundeinstellung zeichnet es ein scharfes und<br />
ruhiges Bild. Übrigens muss der 24p*-Modus<br />
<strong>im</strong> Menü manuell aktiviert werden. Im Betrieb<br />
kann man das Bild manuell justieren und Parameter<br />
wie Schärfe, Kontrast und Rauschreduzierung<br />
verstellen. So lassen sich je nach Material<br />
durchaus verbesserte Ergebnisse erzielen.<br />
Bei der DVD-Wiedergabe erreichte der C6500<br />
ebenfalls ein gutes Niveau: Das Hochskalieren<br />
hebt die Qualität von Standardmaterial sichtbar<br />
an und auch hier lassen sich durch den Videoequalizer<br />
individuelle Einstellungen vornehmen.<br />
Der Vollbildkonverter leistete gute Arbeit.<br />
Bei unserer <strong>Test</strong>disc „Die Mumie“ zeigte das<br />
Gerät jedoch <strong>im</strong>mer wieder leicht zitternde<br />
Bildteile. Praktisch: Mit der Taste „Fullscreen“<br />
lassen sich Cinemascope-Filme aufzoomen und<br />
somit die schwarzen Balken umgehen.<br />
Die Audiosektion überzeugte durch saubere<br />
Messwerte vor allem <strong>im</strong> Digitalbereich über<br />
den HDMI-Ausgang. Be<strong>im</strong> Decodieren von HD-<br />
Tonspuren liefert der Player sehr gute Übersprechungswerte<br />
und keine Phasenabweichungen,<br />
be<strong>im</strong> Analogausgang zeigen sich jedoch kleine<br />
Differenzen. Pegelabweichungen sorgen dafür,<br />
dass das Surround-Bild etwas beeinträchtigt<br />
wird. Hier muss gegebenfalls am AV-Receiver<br />
nachjustiert werden. Mittels eines Firmware-<br />
Updates ließe sich dieser kleine Makel jedoch<br />
auch direkt <strong>im</strong> Gerät beheben.<br />
Das Angebot an BD-Playern ist reichhaltig geworden<br />
und Samsung ist am Markt gut aufgestellt.<br />
Der BD-C6500 positioniert sich <strong>im</strong><br />
Mittelklassesegment und kann durch seine<br />
reichhaltige Ausstattung und moderne Optik<br />
punkten. Wer Blu-ray-Wiedergabe und mult<strong>im</strong>ediale<br />
Möglichkeiten haben will, ist mit<br />
diesem Modell sehr gut bedient.<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut<br />
88 %<br />
42<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Fazit<br />
Was der Käufer heutzutage für einen<br />
Straßenpreis von rund 200 Euro<br />
bekommt, ist schon beachtlich. Sowohl<br />
der BDP-S570 von Sony als auch<br />
Samsungs BD-C6500 konnten in der<br />
Praxis überzeugen. Dabei gehört die<br />
reine Blu-ray-Wiedergabe fast schon<br />
zum Unspektakulärsten, was die Geräte<br />
zu bieten haben. Die Zusatzfunktionen<br />
sind in den Fokus gerückt und stellen<br />
die eigentlichen Stärken der Spieler<br />
dar. Denn Blu-rays abspielen können<br />
sie alle. Wo liegen also die Unterschiede<br />
der beiden Probanden? Sonys<br />
S570 kostet rund 70 Euro weniger als<br />
der Samsung, hat anschlusstechnisch<br />
aber auch weniger zu bieten. So fehlt<br />
ein Mehrkanalausgang, den wiederum<br />
der Samsung sogar als 7.1-Variante<br />
zur Verfügung stellt. Sony unterstützt<br />
dagegen ein nettes G<strong>im</strong>mick, die Steuerung<br />
über ein iPhone oder ein iPod<br />
Touch, was vor allem für Technikenthusiasten<br />
eine nette Spielerei ist. WLAN<br />
ist bei beiden Playern Standard, das<br />
freut uns besonders, da die kabellose<br />
Vernetzung auch <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kino voranschreitet.<br />
Beide Module funken dabei<br />
<strong>im</strong> neuesten n-Standard, bieten aber<br />
natürlich weiterhin den klassischen<br />
Ethernet-Anschluss. Außerdem bringen<br />
beide Player die firmeneigenen Internetfunktionen<br />
mit, die sich wiederum<br />
in den Konzepten unterscheiden, beide<br />
für sich sind aber schlüssig und benutzerfreundlich<br />
umgesetzt. Samsung<br />
setzt auf ein eigenständiges Portal mit<br />
Wieso lädt eine Blu-ray länger als eine DVD?<br />
Die Blu-ray (BD) ist äußerlich kaum<br />
von der DVD zu unterscheiden und<br />
auch inhaltlich sollte sich für die Anwender<br />
augenscheinlich nichts ändern,<br />
denn letztlich handelt es sich<br />
auch bei der BD „nur“ um ein Medium,<br />
auf dem ein Film samt Zusatzinformationen<br />
gespeichert ist. Aus<br />
Anwendersicht hat sich jedoch viel<br />
geändert, denn die Interaktion und<br />
Vielfalt wurde mit der BD deutlich<br />
gesteigert. So legen sich die Menüs<br />
z. B. über den laufenden Film oder<br />
während der Wiedergabe lassen sich,<br />
je nach Disc, Bild-in-Bild-Kommentare<br />
einblenden. Darüber hinaus sorgen interaktive<br />
Spiele für Abwechslung. Auf<br />
der Blu-ray Disc kommt eine komplexe<br />
Während der Filmwiedergabe lassen sich<br />
Zusatzinformationen einblenden<br />
zahlreichen Anwendungen, zu denen<br />
auch Mini-Spiele gehören, während<br />
Sony vor allem durch seine exklusiven<br />
Fußballinhalte punkten möchte.<br />
Sonys Angebote sind wiederum in die<br />
intuitive Menüstruktur eingebettet.<br />
Letztlich sind die Player auch in Bezug<br />
auf die Wiedergabequalität fast gleichauf.<br />
Der Sony versteht es jedoch noch<br />
etwas besser, DVDs in Vollbilder zu<br />
wandeln, wobei der Samsung eine individuellere<br />
Anpassung des Bildes erlaubt.<br />
Der einzige wirklich erkennbare<br />
Vorteil des BDP-S570 sind die rasanten<br />
Ladezeiten. Samsung wird jedoch die<br />
Möglichkeit haben, die Ladezeiten des<br />
BD-C6500 durch ein Firmware-Update<br />
zu verbessern. Welchen Player also<br />
kaufen? Diese Frage zu beantworten,<br />
fällt aufgrund der genannten Fakten<br />
nicht leicht. Im Endeffekt machen Sie<br />
mit beiden Modellen nichts falsch.<br />
Sind Sie eher der Samsung-Typ, auch<br />
in Bezug auf das Design, treffen Sie mit<br />
dem BD-C6500 die richtige Wahl. Bevorzugen<br />
Sie lieber dezentes Auftreten<br />
in Form des neuen Monolith-Designs,<br />
kamen schon mit der Bedienung einer<br />
Playstation 3 gut zurecht und favorisieren<br />
eine schnelle Reaktionszeit, dann<br />
werden Sie mit dem BDP-S570 Ihre<br />
Freude haben. Weiterer Vorteil: Sollten<br />
Sie planen, in naher Zukunft einen<br />
3-D-TV anzuschaffen, können Sie mit<br />
Sonys Spieler die passenden 3-D-Blurays<br />
abspielen.<br />
Florian Kriegel<br />
Programmiersprache namens BD-Java<br />
zum Einsatz. Dies macht eine Umsetzung<br />
deutlich aufwendiger und die<br />
Arbeit für die BD-Player komplexer.<br />
Denn bevor die Disc wiedergegeben<br />
werden kann, muss, je nach enthaltenen<br />
Extras, ihre Struktur eingelesen<br />
werden. Der Player lädt teilweise<br />
viele tausende Programmierzeilen<br />
und speichert diese in einem internen<br />
Speicher zwischen. Dadurch kommen<br />
längere Ladezeiten zum Tragen, die<br />
inzwischen aber deutlich reduziert<br />
werden konnten. Dennoch: Während<br />
DVDs in teils weniger als zehn Sekunden<br />
geladen werden, beträgt die Wartezeit<br />
komplexer Discs <strong>im</strong>mer noch<br />
das Drei- bis Sechsfache.<br />
BD-Java ermöglicht auch die Umsetzung<br />
interaktiver Mini-Spiele<br />
AUSSTATTUNG<br />
<strong>Test</strong>sieger<br />
Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Sony Samsung<br />
Modell BDP-S570 BD-C6500<br />
Preis/Straßenpreis 229 Euro/– 299 Euro/230 Euro<br />
Maße B/H/T 43 × 3,6 × 20,6 cm 43 × 4,3 × 22,3 cm<br />
Gewicht 2 kg 1,7 kg<br />
Informationen www.sony.de www.samsung.de<br />
Anschlüsse<br />
digitales Video<br />
RGB<br />
YUV<br />
FBAS<br />
S-Video<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
digitales Audio (koaxial/optisch) / /<br />
Netzwerk (Ethernet/WLAN) / /<br />
Sonstige 2 × USB, Stereo-Cinch-Ausgang Netzwerk, 1 × USB, 7.1-Ausgang<br />
Formate<br />
Blu-ray/ 3-D-Blu-ray / /<br />
BD-R/BD-RE / /<br />
DVD-Video/-Audio/SACD / / / /<br />
DVD-R/DVD-RW / /<br />
CD-R/CD-RW / /<br />
SVCD/VCD / /<br />
DivX/MPEG-4/AVCHD / / / /<br />
MP3/WMA / /<br />
JPEG/Picture-CD / /<br />
Sonstiges<br />
BD Profile 2.0 (BD-Live)/1.1 / /<br />
DD True HD/DTS-HD (HR)/(MA) / / (und Bitstream) / / (und Bitstream)<br />
Layer-Wechsel bei DVD unsichtbar unsichtbar<br />
Ladezeiten (Blu-ray BD-J) 27 s 47 s<br />
Energiekosten/Jahr 4,17 Euro/Jahr 3,55 Euro/Jahr<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· SACD-Wiedergabe<br />
· optische Details<br />
· sehr schnelle Ladezeiten<br />
· Bravia Internet Video und DLNA<br />
· Internet@TV und DLNA<br />
· guter Video-EQ<br />
Nachteile<br />
· schwacher Video-EQ<br />
· kein fester 24p*-Modus mehr<br />
· kleine Schwächen be<strong>im</strong> De-Interlacing<br />
· leichte Eingabeverzögerung<br />
HDMI-Messung<br />
In der Abbildung ist zu sehen, wie<br />
10 %<br />
10 %<br />
mit dem sinkenden Ausgangspegel<br />
des BD-Players das Verhältnis<br />
1 %<br />
1 %<br />
0,2 %<br />
0,2 %<br />
der harmonischen Verzerrungen<br />
0,05 %<br />
0,05 %<br />
und das Rauschen ansteigen.<br />
0,01 %<br />
0,01 %<br />
Dabei ist der Wert der Treppenstufe<br />
rechts außen bei einem Wert<br />
von –110 dB ermittelt.<br />
0,001 %<br />
0,0002 %<br />
0,001 %<br />
0,0002 %<br />
0,00005 %<br />
0,00005 %<br />
0,00001 %<br />
0,00001 %<br />
5.1-Signal<br />
Analogmessung<br />
Die Abbildung zeigt das Verhältnis<br />
der harmonischen Verzerrungen,<br />
gemessen über den gesamten<br />
Frequenzbereich der analogen<br />
Ausgänge.<br />
Mehrkanal Analog<br />
S-Video<br />
0dB –22 dB –44 dB –66 dB –88 dB –110dB<br />
Der Sony zeigt ein gutmütiges Verhältnis <strong>im</strong> Anstieg<br />
der Verzerrungen bei sinkenden Pegeln<br />
10 %<br />
5 %<br />
2 %<br />
0,5 %<br />
0,2 %<br />
0,05 %<br />
0,02 %<br />
0,005 %<br />
0,002 %<br />
20Hz<br />
100Hz 300Hz 1k 2k 5k<br />
Bei Sony sind die Verzerrungen am analogen<br />
Ausgang geringfügig aber unhörbar erhöht<br />
20k<br />
HDMI<br />
Scart<br />
Cinch<br />
S-Video<br />
0dB –22 dB –44 dB –66 dB –88 dB –110dB<br />
Bei Samsung steigen die Verzerrungen mit sinkendem<br />
Pegel etwas stärker aber unhörbar an<br />
10 %<br />
5 %<br />
2 %<br />
0,5 %<br />
0,2 %<br />
0,05 %<br />
0,02 %<br />
0,005 %<br />
0,002 %<br />
20Hz<br />
100Hz 300Hz 1k 2k 5k<br />
Der Samsung hat eine leichte Erhöhung der Verzerrungen<br />
<strong>im</strong> Bassbereich und ist sonst sehr gut<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 17/20 sehr gut 17,5/20<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stand-by:<br />
0,1 W<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb:<br />
14,3 W 3/3 Betrieb:<br />
12,1 W 3/3<br />
Ausstattung ausgezeichnet 20/22 sehr gut 19/22<br />
Farbwiedergabe ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7<br />
Skalierung ausgezeichnet 7/7 ausgezeichnet 7/7<br />
Vollbildkonvertierung sehr gut 6/7 sehr gut 6/7<br />
Bildverbesserer befriedigend 2,5/4 befriedigend 2,5/4<br />
Bildqualität ausgezeichnet 22,5/25 ausgezeichnet 22,5/25<br />
Tonqualität sehr gut 13/15 sehr gut 13/15<br />
Gesamt 72,5 von 82 Punkten 72 von 82 Punkten<br />
Preis/Leistung sehr gut sehr gut<br />
ERGEBNIS Sehr gut Sehr gut<br />
88 % 88 %<br />
20k<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 43
<strong>Test</strong> l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro<br />
VIER MODELLE IM TEST<br />
Feintuning<br />
Full-HD-Aufnahmen sind spätestens seit diesem Jahr mit ultrakompakten<br />
Camcordern möglich und somit schon für wenig Geld zu<br />
bekommen. Doch die Entwicklung bleibt nicht stehen und so weiß<br />
sich auch die obere Mittelklasse <strong>im</strong> Bereich von 1 000 Euro mit neuen<br />
Möglichkeiten von der günstigen Konkurrenz abzusetzen.<br />
Lesen Sie hier<br />
Superweitwinkel,<br />
erweiterte Bildstabilisation<br />
und 50p: Wir<br />
zeigen Ihnen, welche<br />
Möglichkeiten<br />
dem ambitionierten<br />
Freizeitfilmer mit aktuellen<br />
Full-HD-Camcordern<br />
in der 1 000-<br />
Euro-Klasse zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Christian Hill<br />
Panasonic HDC-SD707 45<br />
Sony HDR-CX350V 46<br />
JVC GZ-HM1 48<br />
Canon Legria HF S200 49<br />
Der lang ersehnte Sommer ist da. Strahlende<br />
Sonne und die Urlaubszeit bieten<br />
sowohl Hobbyfilmern als auch ambitionierten<br />
Kameramännern wieder opt<strong>im</strong>ale<br />
Bedingungen, um das eine oder andere kleine<br />
Kunstwerk auf das digitale Zelluloid zu bannen.<br />
Doch gerade szenische Filmer und Perfektionisten<br />
unter den Urlaubsproduzenten wollen ihr<br />
Material von guten Geräten aufgezeichnet wissen.<br />
Hier punkten die 1 000-Euro-Modelle nicht<br />
nur mit einer reichhaltigen Anzahl an manuellen<br />
Funktionen, auch in den Details der Ausstattung<br />
hebt sich die obere Mittelklasse von der ultrakompakten<br />
Konkurrenz ab. Und dies war auch<br />
nötig, denn Full-HD-Aufnahmen sind mittlerweile<br />
für weit unter 300 Euro zu haben.<br />
Da es an der max<strong>im</strong>alen Auflösung aufgrund bestehender<br />
Standards bisweilen nichts zu rütteln<br />
gibt, mussten die Hersteller an anderen Stellen<br />
einen weiter machen Entwicklungsschritt und<br />
sorgen damit bei Freizeitfilmern für einiges Aufhorchen.<br />
Die erste gute Nachricht wird vor allem<br />
die Handkameraspezialisten erfreuen: Erstmals<br />
wird der Weitwinkel schon in der Grundausstattung<br />
einiger Geräte Einzug halten. Panasonic<br />
setzt dabei auf den vom Kleinbildformat bekannten<br />
gemäßigten Weitwinkel von 35 Mill<strong>im</strong>etern<br />
(mm), während Sony <strong>im</strong> äußerst kompakten<br />
Gehäuse der CX350V ein Objektiv mit sogar<br />
knapp unter 30 mm (29,8 mm bei 16 : 9-Filmaufnahmen)<br />
unterbringt. Damit dürften beide<br />
Hersteller den Hobbyfilmern endlich Gehör geschenkt<br />
haben. Wie sich dieser Schritt auf die<br />
Praxis auswirkt, wird der <strong>Test</strong> zeigen.<br />
Eine Grenze der ganz anderen Art hat Panasonic<br />
mit seinem neuen Modell SD707 überschritten.<br />
Erstmals sind mit diesem Camcorder Aufnahmen<br />
<strong>im</strong> Format 1080/50p möglich. Dieses liefert<br />
nicht nur schärfere Bilder, sondern sprengt auch<br />
die Grenzen des von Panasonic in Zusammenarbeit<br />
mit Sony selbst entwickelten AVCHD-<br />
Formats, das die Möglichkeit von Aufnahmen<br />
mit 50 Vollbildern und der damit verbundenen<br />
erhöhten Bitrate nicht vorsieht.<br />
Zusätzlich lassen wir noch die aktuellen Modelle<br />
von Canon und JVC in den Ring steigen, die vor<br />
allem durch vielfältige manuelle Funktionen<br />
überzeugen wollen. Diese vier Kontrahenten ringen<br />
mit ihren individuellen Vorzügen in unserem<br />
<strong>Test</strong>labor um die vorderen Plätze und somit<br />
auch um die Gunst der Kreativen, die in diesem<br />
Jahr etwas mehr als nur einen kurzen Schnappschuss<br />
machen wollen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Canon, JVC, Panasonic, Sony<br />
44<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Der Labortest zeigt die hohe Farbtreue des<br />
Panasonic, nur Rot und Blau sind leicht verschoben<br />
Panasonics HDC-SD707 der Mittelklasse glänzt mit vielen manuellen Funktionen und<br />
Surround-Mikrofon<br />
sehr gut<br />
Panasonic<br />
HDC-SD707<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
PANASONIC HDC-SD707<br />
Bei erster Betrachtung wirkt der Panasonic relativ<br />
groß und solide. Stellt man ihn neben<br />
vergleichbare Modelle, wird der Verdacht auch<br />
bestätigt, denn der Camcorder ist in seinem<br />
Äußeren etwas ausladender und schwerer als<br />
Konkurrenzmodelle. Dies mag auch an dem<br />
herausziehbaren elektronischen Sucher liegen.<br />
Des Weiteren fällt dem Betrachter sofort das<br />
multifunktionale Fokusrad auf.<br />
Das Display des SD707 kann mit gelungener<br />
Helligkeit und Farbwiedergabe überzeugen und<br />
weiß auch große Blickwinkelveränderungen zu<br />
verzeihen. Die dargebotenen Informationen sind<br />
übersichtlich angeordnet und, wenn sinnvoll,<br />
mit numerischen Werten versehen. Am unteren<br />
Bildrand befinden sich Schnellzugriffe, die sich<br />
je nach gewähltem Modus anpassen und auch<br />
ausblenden lassen. Leider kann man nicht alle<br />
Funktionen über den Touchscreen bedienen,<br />
sodass allzu oft auf die <strong>im</strong> Display-Rahmen befindlichen<br />
Zusatztasten zurückgegriffen werden<br />
muss. Panasonic hat der SD707 weder einen<br />
internen Speicher gegönnt noch eine passende<br />
Speicherkarte beigelegt. So ist man gezwungen,<br />
auf eigene Bestände zurückzugreifen oder eine<br />
SD-Karte nachzukaufen. Ist dieses Manko behoben,<br />
kann man auch gleich sorglos loslegen,<br />
denn neben dem normalen Automatikmodus<br />
Die Fernbedienung gehört<br />
in dieser Geräteklasse<br />
mittlerweile zur Standardausstattung<br />
Dank des Navigationskreuzes<br />
lässt sich die<br />
Kamera auch <strong>im</strong> Präsentationsmodus<br />
bequem steuern<br />
Mehr Bild: Panasonic setzt ebenso wie Sony in diesem<br />
Jahr auf ein Weitwinkelobjektiv<br />
Die Gegenlichtkompensation vermag auch Details <strong>im</strong><br />
Schatten ansprechend hervorzuheben<br />
staffiert Panasonic das Gerät mit der bereits<br />
bekannten intelligenten Automatik aus. Diese<br />
funktioniert in der Praxis nahezu opt<strong>im</strong>al und<br />
auch die integrierte Gesichtserkennung leistet<br />
sich keine Schnitzer. Unterstützt wird man<br />
außerdem von einem leistungsfähigen Bildstabilisator.<br />
Richtig Spaß haben Fortgeschrittene <strong>im</strong> manuellen<br />
Modus: Hier kommt auch das multifunktionale<br />
Fokusrad richtig zum Einsatz. Durch<br />
eine Extrataste aktiviert, können alle manuellen<br />
Funktionen mittels Schnellzugriff auf dem<br />
Touchscreen angewählt werden. Die Einstellung<br />
über das Display gestaltet sich dabei recht<br />
einfach und direkt. Hier kann das Fokusrad all<br />
seine Vorteile ausspielen und erweist sich dabei<br />
als sehr praktischl. Mit an Bord sind ebenfalls<br />
einige Hilfsfunktionen, so glänzt beispielsweise<br />
die Fokushilfe mit einem Zoom-Ausschnitt. Zuschaltbar<br />
sind weiterhin Hilfsraster, Zebra zur<br />
Kontrolle der Überbelichtung, ein Histogramm<br />
und auch eine punktuelle Helligkeitsmessung.<br />
Somit bleiben <strong>im</strong> manuellen Modus nicht viele<br />
Wünsche offen.<br />
Die mit all dieser Funktionsvielfalt entstandenen<br />
Werke überzeugen von Anfang an. Das Bild<br />
bleibt konstant frei von Artefakten. Auch die<br />
Farben machen einen realistischen Eindruck.<br />
Das Highlight ist der 50p-Aufnahmemodus, der<br />
Panasonic eine Alleinstellung auf dem Markt<br />
verschafft. Der Modus erhöht die Bildqualität<br />
sowie Schärfe und sorgt für mehr Plastizität in<br />
den Aufnahmen. Bei Low-Light-Aufnahmen profitiert<br />
die SD707 von ihrem 3-fach-Sensor sowie<br />
dem lichtstarken Objektiv und bleibt selbst bei<br />
sehr wenig Licht farbtreu. Faszinierend ist die<br />
aberwitzige Schärfe, die diese Kamera erreicht.<br />
Im Labortest kann man zwar eine min<strong>im</strong>ale<br />
künstliche Nachschärfung feststellen, aber nach<br />
subjektivem Eindruck und den erreichten <strong>Test</strong>werten<br />
braucht der Panasonic-Camcorder den<br />
Vergleich mit Kameras aus diesem Preissegment<br />
nicht zu scheuen. Der aufgenommene Ton lässt<br />
ebenfalls wenig zu wünschen übrig. Die manuelle<br />
Justierung des Mikrofons ist sehr komfortabel<br />
gelöst und zeigt auf dem Display einen Pegel für<br />
jedes einzelne Mikrofon. Die Aufnahmen sind <strong>im</strong><br />
Frequenzbereich durchgängig stabil, fallen aber<br />
<strong>im</strong> Hochtonbereich ab.<br />
Panasonics HDC-SD707 ist ein nahezu rundum<br />
gelungener AVCHD-Camcorder, der sich nur<br />
wenige Schwächen leistet. Die Zielgruppe ist<br />
dabei durchaus breit gefächert, denn Anfänger<br />
und Freizeitaktivisten werden dank intelligenter<br />
Automatik genauso bedient wie Fortgeschrittene<br />
und Ambitionierte, die sich über die hohe<br />
Flexibilität in den manuellen Funktionen<br />
freuen können. Das Bild ist sehr farbtreu und<br />
dank der guten Bildstabilisation und des 50p-<br />
Aufnahmemodus gestochen scharf. Zu den<br />
wichtigsten Mankos zählt der fehlende interne<br />
Speicher. In diesem Punkt empfiehlt es sich,<br />
nach den Schwestermodellen HDC-TM700 oder<br />
HDC-HS700 zu greifen, welche bereits mit integriertem<br />
Speicher (Flash bzw. HDD) ausgestattet<br />
und nur unwesentlich teurer sind.<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut<br />
85 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 45
<strong>Test</strong> l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro<br />
Ein leichter Blauüberschuss und ungesättigte Farben<br />
sorgen für etwas dunklere Bilder<br />
Puristisches Design gepaart mit puristischer Ausstattung: Sonys Lösung für Freizeitfilmer<br />
gut<br />
Sony<br />
HDR-CX350V<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
SONY HDR-CX350V<br />
Der CX350V ist in allen Ausmaßen den anderen<br />
Vertretern der Klasse voraus und mit gerade<br />
einmal 360 Gramm inklusive Akku ein wahres<br />
Leichtgewicht. Auch rein äußerlich gibt es wenig<br />
zu entdecken. Die Anzahl der Bedienelemente<br />
beschränkt sich auf ein Min<strong>im</strong>um. Auffällig jedoch<br />
ist das GPS-Logo, das nicht zu übersehen<br />
auf dem Gehäuse prangt. Dem Kenner verrät<br />
dies sofort, dass Sony die <strong>im</strong>mer beliebter<br />
werdende Geotagging*-Funktion integriert hat.<br />
Damit ist es möglich, bei aktiviertem GPS-Empfänger<br />
die genaue Position des Kameramanns,<br />
der die Aufnahme getätigt hat, zu best<strong>im</strong>men.<br />
So kann man sich über das Abfragen der Koordinaten<br />
in einem geeigneten Kartensystem<br />
den genauen Ursprungsort der Szene wieder in<br />
Erinnerung rufen. Sonys CX350V ist die einzige<br />
Kamera <strong>im</strong> <strong>Test</strong>feld, die diese Funktion mitbringt.<br />
Das liegt vor allen Dingen auch daran,<br />
dass dieses Element eher auf Freizeit- als auf<br />
semiprofessionelle Filmer zielt. Die Sparte der<br />
ehrgeizigen Filmer steht aber auch nicht unbedingt<br />
<strong>im</strong> Fokus von Sony.<br />
Was der puristische Anblick des Geräts schon<br />
erahnen lässt, bestätigt sich bei Benutzung:<br />
Die Beeinflussung der Aufnahme ist nur sehr<br />
An das Modell angepasst:<br />
Die Fernbedienung ist<br />
auf die Grundfunktionen<br />
reduziert<br />
Die Bedienelemente liegen<br />
angenehm weit auseinander<br />
und lassen sich gut<br />
betätigen<br />
eingeschränkt möglich. Im Automatikmodus<br />
ist die Steuerung auf rud<strong>im</strong>entäre Funktionen,<br />
wie Aufnahmequalität oder die Gesichtserkennung<br />
inklusive Lächelerkennung, beschränkt.<br />
Was Schärfe, Helligkeit oder Farbtemperatur<br />
angeht, ist man dem Verhalten der Kamera<br />
ausgeliefert. Auch der manuelle Modus kann als<br />
solcher kaum bezeichnet werden. Funktionen<br />
wie Blende oder Shutter sucht man vergebens.<br />
Die Regulierung der Helligkeit und Sättigung der<br />
Farben müssen ebenfalls dem Gerät überlassen<br />
werden. Allein der Gain lässt sich einstellen,<br />
allerdings, wie bei Sony schon gewohnt, ohne<br />
jegliche Angabe von numerischen Werten.<br />
Be<strong>im</strong> Weißabgleich beschränkt sich die Auswahl<br />
auf den Automatikmodus, zwei Voreinstellungen<br />
für Innen- und Außenaufnahmen sowie<br />
den manuellen Abgleich. Dagegen setzt Sony<br />
eine mittlere Auswahl von Szenenprogrammen<br />
und eines der wenigen Highlights: die Punktmessung<br />
mittels Fingerdruck auf das Display.<br />
Dabei stellen sich Fokus und Belichtung auf<br />
das Objekt ein, das auf dem Touchscreen angewählt<br />
wird. Sony überlässt dem Kameramann<br />
dabei die Wahl, ob jeweils nur ein oder beide<br />
Parameter gleichzeitig angepasst werden. Das<br />
gestaltet das Filmen intuitiver und ermöglicht<br />
auch Amateuren leicht, gestalterische Elemente<br />
wie Tiefenschärfeverlagerungen in ihr Werk einfließen<br />
zu lassen. Vom manuellen Fokus sei an<br />
dieser Stelle aber abgeraten, denn die CX350V<br />
bietet keinerlei Fokushilfe wie Zoom oder Peak<br />
und die Regulierung über den Touchscreen entbehrt<br />
jeglicher Genauigkeit.<br />
Das von der Sony aufgenommene Filmmaterial<br />
ist flüssig und zeigt selbst bei Szenen mit<br />
Schwenks oder Zoom keine Kompressionsfehler.<br />
Die Farben wirken etwas dunkel, kommen<br />
der Natur aber sehr nah. Bei genauerer Betrachtung<br />
fällt eine beständige Unschärfe <strong>im</strong> Bild<br />
auf. Diese bestätigt sich auch <strong>im</strong> Labor, wo der<br />
CX350V <strong>im</strong> Schärfetest teils mittelmäßige Werte<br />
Spaßfunktion für mult<strong>im</strong>ediale Globetrotter: der integrierte<br />
GPS-Empfänger<br />
Unschärfen offenbaren sich auch aufgrund des fehlenden<br />
Progressivmodus bei bewegten Bildern<br />
bescheinigt werden müssen. So richtig punkten<br />
kann die Kamera mit ihrer Dynamik. Sony hat<br />
den bereits aus anderen hauseigenen Modellen<br />
bekannten Exmor-Chip verbaut, der auch in extrem<br />
dunklen Situationen gute Ergebnisse zeigt.<br />
Sony braucht sich in diesem Bereich keinesfalls<br />
hinter Konkurrenzmodellen zu verstecken.<br />
Erscheinungsbild und Ausstattung der CX350V<br />
machen keinen Hehl daraus: Dies ist ein reiner<br />
Freizeitcamcorder, dessen Ausstattungsdetails<br />
auch konsequent darauf zugeschnitten sind.<br />
Spaß bereiten dabei zusätzliche Features wie<br />
die Gesichtserkennung, der GPS-Empfänger<br />
und die Punktmessung mittels Touchscreen.<br />
Die Aufnahmequalität in Bild und Ton kann<br />
man durchweg als gut bezeichnen, nur die<br />
schwächelnde Schärfe sorgt hier für Minuspunkte.<br />
Derjenige, der ohne große Einarbeitung<br />
seinen Urlaub in HD-Qualität dokumentieren<br />
will, ist mit dieser Kamera gut beraten.<br />
Exper<strong>im</strong>entierfreudige sollten nach anderen<br />
Modellen Ausschau halten.<br />
ERGEBNIS<br />
71 %<br />
Gut<br />
46<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
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<strong>Test</strong> l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro<br />
Das Farbdiagramm bestätigt die subjektiv überzogen<br />
wirkenden Farben<br />
JVC bietet bei der GZ-HM1 für diese Klasse ungewöhnlich viele äußere Bedienelemente<br />
gut<br />
JVC<br />
GZ-HM1<br />
TESTERGEBNIS<br />
befriedigend<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
JVC GZ-HM1<br />
JVCs Vertreter der 1 000-Euro-Klasse will vor<br />
allen Dingen ambitionierte Freizeitfilmer ansprechen,<br />
die gerne die Kontrolle über das Aufnahmeverhalten<br />
der Kamera haben wollen. Dabei<br />
hat JVC darauf geachtet, dass die manuellen<br />
Funktionen schnell erreicht werden können.<br />
Dazu sind abgesehen von einem Stellrad für<br />
Fokus und Helligkeit neben dem Objektiv noch<br />
zusätzlich Schnellzugriffstasten für Blende und<br />
Verschlusszeit sowie ein frei mit einer Funktion<br />
belegbarer Zusatzknopf angebracht.<br />
Das klingt zunächst gut und lässt den szenischen<br />
Filmemacher aufhorchen, jedoch finden<br />
sich in der alltäglichen Benutzung schnell<br />
Einschränkungen, die den semiprofessionellen<br />
Filmspaß wieder schmälern. So können Helligkeit,<br />
Belichtungszeit und Blende nicht gleichzeitig<br />
geregelt werden, wodurch sich der Kameramann<br />
auf eine Art des künstlerischen Eingriffs<br />
in das Bild beschränken muss. Zudem können<br />
nur vier feste Blendenwerte <strong>im</strong> Bereich zwischen<br />
2,8 bis 5,6 gewählt werden, die dafür jedoch<br />
<strong>im</strong> gesamten Zoom-Bereich zur Verfügung stehen.<br />
Überraschend ist ebenfalls, dass sich der<br />
vorhandene Fokusassistent nicht automatisch<br />
einschaltet. Stattdessen muss dieses Hilfswerkzeug<br />
erst umständlich über das Hauptmenü<br />
oder die frei belegbare Taste aktiviert werden.<br />
Dabei ist der Fokusassistent ein sehr wichtiges<br />
Umgekehrte Verhältnisse:<br />
mittelgroßer Camcorder –<br />
winzige Fernbedienung<br />
Die Bedienelemente konzentrieren<br />
sich allein auf<br />
wesentliche Aufnahmefunktionen<br />
Instrument <strong>im</strong> Filmalltag mit der GZ-HM1, denn<br />
JVC hat an der Qualität des Displays gespart –<br />
dessen Auflösung ist zu gering und somit bei der<br />
Beurteilung der Schärfe nur wenig hilfreich. Eine<br />
weitere Eigenheit besteht darin, dass der japanische<br />
Hersteller als einer der wenigen keinen<br />
Touchscreen zur Verfügung stellt. Zum Einsatz<br />
kommt die Lasertouch-Bedienung (eine Eigenentwicklung<br />
von JVC). Diese ist gewöhnungsbedürftig<br />
und erschwert den schnellen Zugriff auf<br />
Menüfunktionen. Zudem verzeiht das Display<br />
kaum Abweichungen vom direkten Blickwinkel;<br />
der Kontrast und die Farben verändern sich zum<br />
Teil bis zur Unkenntlichkeit des Bildes, wenn<br />
das Auge des Betrachters nicht frontal darauf<br />
blickt. Ist dies jedoch der Fall, so n<strong>im</strong>mt es eine<br />
Vielzahl an Informationen über den aktuellen<br />
Zustand der Kamera wahr, eine Übersicht, die einen<br />
Vergleich mit Konkurrenzprodukten keinesfalls<br />
zu scheuen braucht. Neben Standards wie<br />
T<strong>im</strong>ecode oder Akkufüllstand findet sich zum<br />
Beispiel auch eine permanente Schallpegelanzeige,<br />
sodass auf eine mögliche Übersteuerung<br />
des Tons sofort reagiert werden kann.<br />
Die GZ-HM1 n<strong>im</strong>mt nur Zweikanalton auf. Dieser<br />
kann sich jedoch hören lassen, das ganze<br />
Frequenzspektrum scheint gut von den Mikrofonen<br />
mitgeschnitten zu werden. Allein ganz<br />
hohe Töne sind nur abgeschwächt in die Aufnahme<br />
integriert. Hervorragend ist ebenfalls<br />
die Bildschärfe – die <strong>im</strong> <strong>Test</strong>labor erreichten<br />
Messwerte haben Rekordniveau und auch bei<br />
der Sichtung des Materials gefällt die durchweg<br />
scharfe Aufnahme. Ebenfalls angenehm<br />
ist die schnelle Reaktionszeit und relative Treffgenauigkeit<br />
des Autofokus. Kommt kein Stativ<br />
zum Einsatz, greift die zweigleisig agierende<br />
Bildstabilisation. Im Weitwinkelbereich nutzt<br />
die Kameraelektronik zusätzlich die Größe des<br />
CMOS-Sensors*, um das Bild stabiler wirken zu<br />
lassen. Punktabzüge gibt es hingegen bei der<br />
Farbaufnahme. Farben wirken übersättigt und<br />
unnatürlich. Dieser Umstand ist jedoch schon<br />
von früheren Modellen bekannt. Eine bessere<br />
Kleiner Helfer: Das Multifunktionsrad verändert die<br />
Aufnahmeparameter <strong>im</strong> manuellen Modus<br />
Das Objektiv zeigt trotz fehlendem Weitwinkel leichte<br />
Verzerrungen <strong>im</strong> Randbereich<br />
Figur hingegen macht die GZ-HM1 bei Aufnahmen<br />
mit schwachem Umgebungslicht. Damit<br />
diese rauschfreier und heller gelingen, haben<br />
die Ingenieure von JVC die Leiterbahnen des<br />
CMOS-Sensors* hinter die optischen Elemente<br />
verlegt und somit eine höhere Lichtempfindlichkeit<br />
erreicht. In der Praxis ist das Ergebnis<br />
überzeugend und zeigt sehr gute Aufnahmen<br />
<strong>im</strong> Low-Light-Bereich. JVC hat mit der GZ-HM1<br />
einen soliden Full-HD-Camcorder vorgelegt, der<br />
vor allem ambitionierte Filmer ansprechen will.<br />
Diese werden die schnellen Zugriffsmöglichkeiten<br />
auf die manuellen Funktionen zu schätzen<br />
wissen, auch wenn damit Einschränkungen<br />
verbunden sind. Die Filme geraten dank der<br />
Technik mit der JVC stets scharf, nur an den<br />
Farbtönen sollte der Hersteller noch Korrekturen<br />
vornehmen. Trotzdem kann der geneigte<br />
Kameramann lange Spaß an der JVC GZ-HM1<br />
haben, nicht zuletzt wegen des mit 64 Gigabyte<br />
sehr üppigen Speichers und der hervorragend<br />
langen Akkulaufzeit.<br />
ERGEBNIS<br />
76 %<br />
Gut<br />
48<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Der CMOS-Sensor* trifft die Farben nahezu auf den<br />
Punkt genau<br />
Der große hochauflösende Touchscreen setzt neue Maßstäbe in Sachen Benutzerfreundlichkeit<br />
sehr gut<br />
Canon<br />
Legria HF S200<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
CANON LEGRIA HF S200<br />
Auch Canon will in Sachen Weiterentwicklung<br />
des eigenen Camcorder-Portfolios nicht nachstehen<br />
und hat seinen Mittelklasseboliden<br />
einige Neuerungen <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr<br />
spendiert. Und die Bezeichnung Bolide trifft<br />
es auf den Punkt, denn in puncto Größe und<br />
Gewicht schlägt die HF S200 die Konkurrenz <strong>im</strong><br />
<strong>Test</strong>feld. Dies hat jedoch auch seine Gründe: So<br />
verbaut Canon einen CMOS-Sensor*, der mit einer<br />
Größe von 1/2,6 Zoll nahezu professionelle<br />
Ausmaße ann<strong>im</strong>mt. Dies erfordert natürlich eine<br />
entsprechende Gehäusegröße und ebenfalls<br />
eine passende Optik. Jene entspricht weitestgehend<br />
der des Vorjahresmodells und besitzt<br />
keinen Weitwinkel. Die Flexibilität in Bezug auf<br />
den Bildausschnitt wird außerdem durch den<br />
10-fach-Zoom zusätzlich eingeschränkt. Großer<br />
Vorteil der Optik ist ihre hohe Lichtausbeute,<br />
welche dem Camcorder ein sehr gutes Low-<br />
Light-Verhalten verschafft.<br />
Neu bei der HF S200 hingegen ist der Touchscreen.<br />
Nachdem sich das <strong>Vorschau</strong>display<br />
längst als aktives Bedienelement bei Camcordern<br />
durchgesetzt hat, springt nun auch Canon<br />
auf den Zug auf und setzt dabei gleichermaßen<br />
neue Maßstäbe. Durch das Weglassen<br />
der Bedienelemente am Display-Rand konnte<br />
der japanische Hersteller den Bildschirm auf<br />
eine Größe von 3,5 Zoll Bilddiagonale anwachsen<br />
lassen. Hinzu kommt eine mit 922 000<br />
Pixeln wahnwitzig hohe Auflösung. Größe und<br />
Kleiner kompakter Fernauslöser<br />
für das Selbstporträt<br />
unterwegs<br />
Canon verzichtet auf zahlreiche<br />
Funktionselemente,<br />
auch weil sich vieles über<br />
den Touchscreen besser<br />
bedient<br />
Auflösungsvermögen sorgen dafür, dass trotz<br />
der üblichen Zustandsinformationen genügend<br />
Platz auf dem Display ist, um das Aufnahmegeschehen<br />
gut <strong>im</strong> Auge zu behalten und<br />
gleichzeitig die Schärfe des Bildes beurteilen<br />
zu können. Dabei erlaubt der Bildschirm auch<br />
von der Frontalsicht abweichende Blickwinkel,<br />
eine etwas weniger spiegelnde Scheibe würde<br />
diesen Umstand jedoch noch mehr verbessern.<br />
Großartig gelungen ist ebenfalls die Steuerung<br />
der Kamerafunktionen über den Touchscreen.<br />
Canon orientiert sich hierbei an anderen modernen<br />
Geräten, die ebenso mit berührungsempfindlichen<br />
Bildschirmen gesteuert werden. So<br />
kann sich der Filmer mittels Fingergesten durch<br />
das Menü bewegen, durch Antippen Funktionen<br />
aktivieren und mit einem Wisch in die gewollte<br />
Richtung einen Wert auf einer vorher aktivierten<br />
Skala verändern. Das ganze Bedienkonzept<br />
funktioniert intuitiv und nach ein bisschen Einarbeitungszeit<br />
macht das Handhaben der Kamera<br />
richtig Spaß. Der Touchscreen reagiert präzise<br />
und direkt auf Eingaben, jedoch empfiehlt<br />
es sich, <strong>im</strong> Menü die Schriftgröße auf „Groß“<br />
zu setzen, da sonst das gezielte Anwählen von<br />
Menüpunkten erschwert wird.<br />
Der Bildschirm ist nicht das einzige Bedienelement<br />
der HF S200. Neben dem Objektiv befindet<br />
sich das bekannte multifunktionale Fokusrad,<br />
mit dem sich unter anderem die manuellen Funktionen<br />
des Camcorders steuern lassen. Auch<br />
deren Konzept ist von vorherigen Modellen bekannt.<br />
So verzichtet Canon auf eine vollkommen<br />
manuelle Steuerung der Aufnahme und stellt<br />
stattdessen einen Blenden- bzw. Verschlussvorwahlmodus<br />
bereit. Den meisten Anwendern<br />
werden diese Möglichkeiten jedoch ausreichen.<br />
Zudem bietet Canon dem ambitionierten Benutzer<br />
eine Vielzahl von Hilfsfunktionen an. Neben<br />
automatischen Korrekturen wie z. B. einer Gain-<br />
Kontrolle und einem Mikrofon-L<strong>im</strong>iter gibt es<br />
noch professionelle Hilfsmittel wie Fokushilfe<br />
oder Zebra, das die überbelichteten Bildanteile<br />
hervorhebt. Das Ergebnis der Aufnahmen kann<br />
Kein interner Speicher, dafür jedoch ein doppelter<br />
Speicherkarteneinschub<br />
Eine hohe Schärfe und Farbtreue sorgen stets für ein<br />
ausgewogenes, detailliertes Bild<br />
sich – wie bei Canon gewohnt – sehen lassen.<br />
Die Schärfe ist durchweg sehr gut, obwohl bei<br />
manchen Mustern die Kantentrennung nicht<br />
ganz perfekt gelingt. Umso makelloser werden<br />
die Farben von der HF S200 eingefangen.<br />
Diese wirken sehr natürlich und nicht übersättigt,<br />
zeigen jedoch trotzdem kraftvolle Präsenz.<br />
Abgerundet wird die Aufnahmequalität<br />
durch die rauscharme und <strong>im</strong> Frequenzgang<br />
ausbalancierte Tonmischung des integrierten<br />
Stereomikrofons.<br />
Die Canon Legria HF S200 ist ein sehr ausgewogener<br />
Camcorder, der sowohl semiprofessionelle<br />
als auch freizeitorientierte Filmer<br />
anspricht. Letztere können dank intelligenter<br />
Automatiken, wie z. B. dem schnell und präzise<br />
nachführenden Autofokus, einfach bedenkenlos<br />
auf die Szene ihrer Wahl halten. Ambitionierte<br />
Filmer werden den voll manuellen Modus<br />
und den Weitwinkel vermissen. Beide erhalten<br />
jedoch ein kompromisslos gutes Bild, das durch<br />
gute Schärfe und brillante Farben überzeugt.<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut<br />
86 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
49
Aufgeschraubt<br />
5<br />
2<br />
3<br />
3<br />
3<br />
1<br />
4<br />
6
Aufgeschraubt: AV-Vorstufe Onkyo PR-SC5507<br />
1 DSPs<br />
Auf der oberen Platine befinden sich mehrere<br />
DSPs (Digitaler Signal Prozessor) von Texas<br />
Instruments. Ihre Aufgabe ist die Aufbereitung<br />
der Audiosignale für die Surround-Formate.<br />
Der große DSP von Analog Devices berechnet<br />
die Ergebnisse der Einmessung und übern<strong>im</strong>mt<br />
weitere Funktionen der Klangsteuerung. Der<br />
gesamte Aufbau erfolgte in SMD-Technik.<br />
2 Videoprozessor<br />
Für die Videoverarbeitung zeichnet ein Reon-<br />
VX-Prozessor mit HQV-Technologie von Silicon<br />
Optix verantwortlich. Dieser verarbeitet die<br />
eingehenden Bildsignale und kann diese auf<br />
Wunsch, z.B. in Bezug auf Schärfe oder Kontrast,<br />
nachbearbeiten. Des Weiteren skaliert<br />
er Standardmaterial auf HD-Auflösung mit bis<br />
zu 1 08op hoch.<br />
3 Stromversorgung<br />
Aufwendige Netzteiltechnik, die aus drei getrennten Netzteilen<br />
besteht, versorgt den analogen Audioteil, den<br />
digitalen Audiobereich und den Videobereich getrennt<br />
voneinander. Der analoge Audioteil wird von einem Ring-<br />
4 Anschlüsse<br />
Sämtliche Anschlüsse der AV-Vorstufe sind vergoldet.<br />
Ein Großteil der Verbindungen sind Cinch-Stecker, wozu<br />
u.a. ein analoger Mehrkanaleingang gehört. Rechts sind<br />
HDMI-Anschlüsse von der Rückseite zu sehen. Diese<br />
sind direkt auf der Videoplatine verlötet.<br />
6 Audioplatinen<br />
Die Audioplatinen sind bestückt mit speziellen Kondensatoren,<br />
das sind die roten <strong>im</strong> rechten Bild, und hochwertigen<br />
DA-Wandlern von Burr-Brown. Der gesamte schaltungstechnische<br />
Aufwand ist zum Teil auf engstem Raum<br />
untergebracht, um die Signalwege kurz zu halten. Das<br />
rechte Bild zeigt einen Blick auf das Etagendesign der<br />
verschiedenen Platinen übereinander.<br />
kerntrafo versorgt. Dabei kommen mehrere Kondensatoren,<br />
wie unten in der Bildmitte, zum Einsatz. Rechts sind<br />
die massiven Kupferstromschienen zu sehen, die für die<br />
Verteilung der Betriebsspannung verantwortlich sind.<br />
5 Radiotuner<br />
Selbst ein analoger Radiotuner ist mit an Board. Die<br />
empfindliche Empfängerelektronik ist in dem silbernen<br />
Kasten untergebracht, <strong>im</strong> Bild rechts. Er bietet den<br />
bekannten UKW-Empfang und ist auch dem seltenen<br />
Mittelwellenempfang gewachsen.
<strong>Test</strong> l Full-HD-Camcorder bis 1 200 Euro<br />
AUSSTATTUNG <strong>Test</strong>sieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Canon Panasonic JVC Sony<br />
Modell Legria HF S200 HDC-SD707 GZ-HM1 HDR-CX350VE<br />
Typ Full-HD-Camcorder Full-HD-Camcorder Full-HD-Camcorder Full-HD-Camcorder<br />
Preis/Straßenpreis 999 Euro/800 Euro 999 Euro/780 Euro 1 149 Euro/980 Euro 999 Euro/750 Euro<br />
Größe (B/H/T) 7,5 × 7,4 × 14 cm 6,6 × 6,9 × 13,8 cm 6,7 × 7,2 × 13,5 cm 5,2 × 6,4 × 12,5 cm<br />
Gewicht 470 g 375 g 400 g 310 g<br />
Farben Schwarz Schwarz, Silber Silber Schwarz, Violett<br />
Informationen www.canon.de www.panasonic.de jdl.jvc-europe.com www.sony.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
S-Video<br />
USB<br />
HDMI<br />
Ausgänge<br />
Sonstige<br />
Merkmale<br />
Aufnahmemedium 2 × SDHC SDXC intern Flash 64 GB, SDHC intern Flash 32 GB, MS Pro, SDHC<br />
Aufzeichnungsformat AVCHD AVCHD AVCHD AVCHD<br />
Auflösungen 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel 1 920 × 1080 Pixel<br />
Vollbildaufzeichnung (25p) (50p)<br />
x. v. Color<br />
Akkulaufzeit (gemessen) 88 min 120 min 189 min 124 min<br />
max. Aufnahmedauer 12 h 15 min 100 min 8 h 21 min 3 h 45 min<br />
Fernbedienung<br />
Optik<br />
Bildwandlertyp CMOS 3-fach-CMOS CMOS CMOS<br />
Bildwandlergröße 1/2,6 Zoll 1/4,1 Zoll 1/2,33 Zoll 1/4 Zoll<br />
Chipauflösung (Bruttopixel) 6 010 000 Pixel 3 050 000 × 3 Pixel 5 650 000 Pixel 2 650 000 Pixel<br />
Fotoauflösung (max.) 8 Megapixel 14,2 Megapixel 10 Megapixel 7,1 Megapixel<br />
optischer Zoom 10 × 12 × 10 × 12 ×<br />
Ausstattung<br />
Sucher elektronisch<br />
Fokusrad<br />
Bildstabilisator (Typ) optisch und elektronisch optisch und elektronisch optisch und elektronisch optisch und elektronisch<br />
Blitz<br />
Zubehörschuh<br />
Display<br />
Touchscreen<br />
Größe 3,5 Zoll 3,0 Zoll 2,8 Zoll 2,7 Zoll<br />
Pixelzahl 922 000 Pixel 230 400 Pixel 207 000 Pixel 230 400 Pixel<br />
Format 16 : 9 16 : 9 16 : 9 16 : 9<br />
Funktionen<br />
Zebra<br />
Fokushilfe (mit Peak-Funktion) (mit Peak-Funktion) (mit Peak-Funktion)<br />
5.1-Audio<br />
Nachtmodus<br />
Sonstiges<br />
Gesichtserkennung- und verfolgung, Langzeitautomatik,<br />
visuelle Mikrofonpegeleinstellung, Zeitraffer, High-Speed-Aufnahme (Foto und Punktmessung Fokus/Belichtung, Gesichtserweiterte<br />
Blitzeffekte, Gesichtserfassung mit Wiedererkennung, Video), Nachtmodus (Super Low Lux),<br />
und Lächelerkennung, automatische<br />
Bildstabilisierung<br />
intelligente Programmautomatik<br />
50p-Ausgabe und Audioprocessing<br />
High-Speed-Aufnahme, Geotagging*<br />
Manuelle Einstellungen<br />
Weißabgleich<br />
Blende<br />
Verschluss<br />
Fokus<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· großer Touchscreen<br />
· Progessive-Modus (25p)<br />
· sehr gute Bildstabilisierung<br />
· 50p-Modus<br />
· Weitwinkel<br />
· 5.1-Aufnahme<br />
· lange Akkulaufzeit<br />
· großer Speicher<br />
· Bedienelemente für manuelle Funktionen<br />
· kompaktes Design<br />
· GPS-Empfänger<br />
· großer Weitwinkel<br />
Nachteile<br />
· geringer Weitwinkel<br />
· kurze Akkulaufzeit<br />
· kein interner Speicher<br />
· geringe Display-Auflösung<br />
· übersättigte Farben<br />
· geringer Weitwinkel<br />
· kaum manuelle Funktionen<br />
· geringe Display-Auflösung<br />
BEWERTUNG<br />
Praxis<br />
Benutzerfreundlichkeit sehr gut 10,5/12 gut 9,5/12 befriedigend 8/12 ausgezeichnet 11/12<br />
Ausstattung sehr gut 21/25 gut 20/25 gut 18/25 befriedigend 16/25<br />
Funktionen ausgezeichnet 25,5/28 sehr gut 24,5/28 gut 21/28 befriedigend 17/28<br />
Bildqualität sehr gut 29/35 sehr gut 31/35 gut 28/35 gut 27/35<br />
Gesamt 86 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 76 von 100 Punkten 71 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung gut sehr gut befriedigend gut<br />
ERGEBNIS Sehr gut Sehr gut Gut Gut<br />
86 % 85 % 76 % 71 %<br />
S-Video<br />
USB<br />
HDMI<br />
S-Video<br />
USB<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
S-Video<br />
USB<br />
52<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Fazit<br />
Nachdem in Sachen Auflösung und Bitrate bei<br />
den AVCHD-Camcordern langsam die Grenzen<br />
erreicht sind, gilt es für die Hersteller, bei<br />
anderen Ausstattungsdetails die Entwicklung<br />
voranzutreiben, um sich von der Masse der Produkte<br />
abzuheben. Solche Schritte wurden von<br />
Modell zu Modell anders oder auch gar nicht<br />
vorgenommen. So blieb be<strong>im</strong> Camcorder von<br />
JVC weitestgehend alles be<strong>im</strong> Alten, nur wenig<br />
hat sich <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahresmodell<br />
geändert. Trotzdem konnte sich der GZ-HM1<br />
gegenüber dem Konkurrenten von Sony auf<br />
dem dritten Platz behaupten. Dies liegt jedoch<br />
vor allem an der reichhaltigen Ausstattung mit<br />
manuellen Funktionen, die der geneigte Filmer<br />
be<strong>im</strong> CX350V von Sony zumeist vergeblich<br />
sucht. Dieser Camcorder ist hauptsächlich auf<br />
eine freizeitorientierte Kundschaft ausgerichtet.<br />
Das wird auch durch die Integration solcher<br />
Spaßfunktionen wie Geotagging* belegt,<br />
welche der Sony-Camcorder als einziger <strong>im</strong><br />
<strong>Test</strong>feld beherrscht. Mit dieser Funktion kann<br />
der Filmer die gerade getätigte Aufnahme mit<br />
den entsprechenden GPS-Daten versehen und<br />
später mit geeignetem Kartenmaterial wieder<br />
verorten. Zusätzlich wartet der Sony mit einem<br />
gut reagierenden Touchscreen auf, was dem<br />
JVC-Modell auch in diesem Jahr verwehrt blieb.<br />
Der japanische Hersteller vertraut bei der Steuerung<br />
der Gerätefunktionen <strong>im</strong>mer noch auf die<br />
Eigenentwicklung „Lasertouch“ (berührungsempfindliche<br />
Bedienelemente neben dem Display).<br />
Dafür finden sich am JVC-Gehäuse erfreulich<br />
viele Knöpfe für einen direkten Zugriff auf<br />
best<strong>im</strong>mte Features. Zudem glänzt der GZ-HM1<br />
mit deutlich mehr Zusatz- und Hilfsfunktionen,<br />
was den entscheidenden Bewertungsvorteil<br />
einbrachte. In Sachen Bildschärfe sind beide<br />
gleichauf, nur bei der Farbtreue hat Sony die<br />
Nase vorn.<br />
Eine vor allem für Handkamerafilmer erfreuliche<br />
Nachricht ist, dass die diesjährigen Modelle<br />
endlich den erhofften Weitwinkel schon<br />
in der Grundausstattung mitbringen. Hier<br />
setzt Sony die Messlatte hoch an, denn der<br />
CX350V erreicht einen Wert von knapp unter<br />
30 mm, der aber be<strong>im</strong> Einsatz der erweiterten<br />
Bildstabilisation wieder eingebüßt wird. Dies<br />
passiert be<strong>im</strong> Panasonic-Modell mit seinem<br />
35-mm-Weitwinkel nicht, was vor allem dem<br />
großen 3-fach-CMOS-Sensor* zuzuschreiben<br />
ist. Panasonic setzt außerdem auch auf dem<br />
Gebiet der Vollbildaufnahme neue Maßstäbe:<br />
Der SD707 kann 50 Vollbilder bei einer Bitrate<br />
von 28 Megabit pro Sekunde aufnehmen, obwohl<br />
dies eigentlich die Grenzen des AVCHD-<br />
Standards sprengt. Bei der Bildschärfe und<br />
-qualität setzt dies natürlich Maßstäbe, jedoch<br />
gibt es bis jetzt kein Wiedergabegerät, das<br />
diesen Aufnahmen gewachsen ist, und man<br />
benötigt schon eine ziemlich potente Rechenleistung,<br />
um die Filme ruckelfrei wiedergeben,<br />
geschweige denn schneiden zu können. Hier<br />
bleibt abzuwarten, inwiefern der AVCHD-Standard<br />
erweitert wird und eine entsprechende<br />
Unterstützung erfolgt.<br />
Darüber hinaus zeigt der Panasonic eine durchweg<br />
sehr gute Bildqualität, vor allem die Bildschärfe<br />
erreicht <strong>im</strong> Labor wahnwitzig hohe Werte.<br />
Der Konkurrent von Canon kann hier nicht<br />
ganz mithalten, jedoch weiß der HF S200 auf<br />
ganz andere Weise zu überzeugen. Dabei sticht<br />
die innovative Bedienung über den (in diesem<br />
Jahr bei Canon erstmalig zum Einsatz kommenden)<br />
hochauflösenden Touchscreen heraus: Mit<br />
Fingergesten navigiert es sich zielsicher durch<br />
die reichhaltig mit Funktionen gespickten Kameramenüs.<br />
Stabil zeigen sich auch die getätigten<br />
Aufnahmen, denn Canon besitzt den besten<br />
Bildstabilisator <strong>im</strong> <strong>Test</strong>feld. Hinzu kommt ein<br />
allzeit sehenswertes Ergebnis bei der Bildqualität.<br />
Der HF S200 überzeugt damit auf der<br />
ganzen Linie und konnte sich somit dank seiner<br />
umfangreichen Ausstattung und exzellenten Benutzerfreundlichkeit<br />
knapp vor dem großen Konkurrenten<br />
SD707 von Panasonic durchsetzen.<br />
Christian Hill<br />
Anzeige
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Kompaktlautsprecher<br />
SWANS, QUADRAL, ADAM AUDIO UND PIEGA IM TEST<br />
Der Klang der Bändchen<br />
Für die einen ist es der seidene Faden, an dem alles hängt, für uns ist<br />
es diesmal ein Bändchen aus einem elektrisch leitenden Werkstoff,<br />
das dem Klang zu höherer Auflösung verhelfen soll. Ein Konzept, vier<br />
Wege zur Lösung, mit welchem Vorteil?<br />
Adam Audio Classic Compact Mk3 Seite 55<br />
Swans M1 Monitor Seite 56<br />
Quadral Aurum Altan VIII Seite 57<br />
Piega Premium 1 Seite 58<br />
Lesen Sie hier<br />
… wie sich vier renommierte<br />
Vertreter<br />
einer eigenen<br />
Wiedergabekultur<br />
<strong>im</strong> Bereich der Kompaktlautsprecher<br />
gegeneinander behaupten.<br />
Weiterhin<br />
wollen wir Ihnen den<br />
Reiz der Bändchenhochtöner<br />
zeigen.<br />
Jens Voigt<br />
Ein weiteres Mal haben wir uns dem Thema<br />
Kompaktlautsprecher gewidmet, denn<br />
unserer Meinung nach ist noch zu wenig<br />
Aufklärungsarbeit um den wichtigsten Teil der<br />
Signalkette geleistet worden. In unserem neuen<br />
Vergleichstest haben wir für Sie eine eigene Liga<br />
von Lautsprechern auf den Prüfstand gestellt<br />
Verallgemeinert ausgedrückt lassen sich alle<br />
vier Kandidaten als Vertreter der Bändchenhochtöner<br />
bezeichnen, auch wenn jeder Hersteller<br />
einen anderen konstruktiven Weg oder Zulieferer<br />
genommen hat. Das grundlegende Prinzip<br />
ist ähnlich und dadurch sind die Geräte auch<br />
miteinander vergleichbar. Einen weiteren Punkt<br />
haben alle Mitbewerber gemeinsam: Da es sich<br />
nicht um Hochtöner mit Kalotten handelt, ist hier<br />
das sonst übliche Kolbenprinzip nicht vorhanden.<br />
Denn bei diesem ist <strong>im</strong> Allgemeinen eine<br />
starke Abhängigkeit der Membrangeschwindigkeit<br />
und der daraus resultierenden angeregten<br />
Luftgeschwindigkeit vorrangig. Die Hochtöner<br />
in den von uns getesteten Regallautsprechern<br />
sind bei der Übertragung der elektrischen Hochtonschwingungen<br />
in die Schwingungen der Luft<br />
weitaus effizienter. Ein geschätzter Entwickler<br />
in diesem Bereich sagte zu den sich daraus<br />
ergebenden klanglichen Eigenschaften in einem<br />
Vortrag auf einer der vergangenen Tonmeistertagungen:<br />
„Entscheiden Sie sich, in welcher<br />
Reihe Sie be<strong>im</strong> Konzert sitzen möchten.“ Eine<br />
interessante Ansage, die nicht zu Unrecht zum<br />
Nachdenken anregt. Eine schnellere ungebremste<br />
Übertragung – damit ist eine besonders<br />
getreue Wiedergabe mittlerer und hoher Töne<br />
anhand dieser Hochtöner gemeint – entspricht<br />
in einem übertragenen Sinne auch einem Näher-dran-Sein<br />
am klanglichen Geschehen, also<br />
am Instrument. Es liegt demnach wirklich an<br />
Ihnen, wo Sie gern Platz nehmen be<strong>im</strong> „großen<br />
Konzert“. Machen Sie doch einmal be<strong>im</strong> Händler<br />
Ihres Vertrauens einen Vergleichstest und<br />
entscheiden Sie selbst, ob Ihnen die größere<br />
Auswahl an klanglichen Informationen genehm<br />
ist, oder ob ein zurückhaltender, weniger Ihre<br />
Aufmerksamkeit kitzelnder Klangeindruck, der<br />
mitunter auch seine Berechtigung hat, viel eher<br />
etwas für Sie ist. Wir testen, welcher der vier<br />
renommierten Bewerber mit seinem Gesamtkonzept<br />
in der 2-Wege-Kompaktlautsprecher-<br />
Klasse am meisten überzeugen kann und wünschen<br />
Ihnen be<strong>im</strong> Lesen unseres Vergleichstests<br />
viel Vergnügen.<br />
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Piega, Quadral, Stock.xchng, Swans<br />
54 <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Links: Erkennbar die Wabenstruktur der Membran, des Tiefmitteltöners. Rechts oben: Ein Blick auf das Anschlussfeld. Darunter: Die Lamellen<br />
des X-Art-Hochtöners<br />
ausgezeichnet<br />
Adam Audio<br />
Classic Compact Mk3<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Adam Audio Classic Compact Mk3<br />
Ein Blick in das Innere zeigt eine sehr gute Dämmung<br />
und den kraftvollen Antrieb des Tiefmitteltöners<br />
Vom Berliner Studioprofi Adam Audio haben wir<br />
den Lautsprecher Classic Compact Mk3 in das<br />
<strong>Test</strong>feld aufgenommen, der mit einem Paarpreis<br />
von 2 000 Euro antritt. Das äußere Erscheinungsbild<br />
ist geprägt von abgeschrägten Kanten und<br />
gerundeten Ecken des mit Echtholzfurnier belegten<br />
Gehäuses. Dem Trend gemäß ist auch eine<br />
schwarze Klavierlackvariante erhältlich. Eine<br />
saubere Verarbeitung, in die passgenau der Tiefmitteltöner,<br />
der Hochtöner und die Reflexöffnung<br />
eingelassen sind, überzeugte <strong>im</strong> <strong>Test</strong>. Auch die<br />
Chassis zeigen sich makellos. Auf der Rückseite<br />
befindet sich eine verschraubte Metallplatte, die<br />
die Bi-Amping*-fähigen, isolierten und massiven<br />
Anschlüsse trägt. Direkt hinter dieser Metallabdeckung<br />
befindet sich die Frequenzweiche der<br />
Compact Mk3. Bei der Aktivvariante sitzt hinter<br />
der Abdeckung die Verstärkerelektronik.<br />
Eine Besonderheit ist der neue X-Art-Hochtöner,<br />
seine Membran besteht aus einer lamellenförmig<br />
gefalteten Folie. Die sich je nach anliegendem<br />
Signal öffnenden und schließenden<br />
Lamellen setzen damit Luft in Bewegung – es<br />
entsteht Schall. Die wirksame Fläche dieser gefalteten<br />
Folie ist um ein Vielfaches größer, dynamikfähiger<br />
und belastbarer als ein üblicher<br />
Kalottenhochtöner.<br />
Auch der 186 Mill<strong>im</strong>eter (mm) große Tiefmitteltöner<br />
birgt Spezielles: Das Membranmaterial<br />
wird Hexacone genannt. Aufgebaut ist er aus<br />
einer Sandwich-Membran aus Nomexwaben<br />
(den Bienenwaben entlehnt) mit einer beidseitigen<br />
Kevlarbeschichtung. Die klanglichen<br />
Vorteile liegen in einem sehr linearen Übertragungsverhalten<br />
und einer hohen Dämpfung<br />
von ungewünschten Partialschwingungen. Eine<br />
besonders getreue und nicht überzogene<br />
Reproduktion von Bässen und Tiefmitten ist<br />
das Ziel des Aufwandes. Da wird es auch völlig<br />
belanglos, dass der Antrieb konventionell<br />
erfolgt. Dafür scheint eine hohe Belastbarkeit<br />
möglich, denn eine Polkernöffnung sorgt für<br />
eine zusätzliche Schwingspulenbelüftung. Der<br />
Compact Mk3 ist nicht magnetisch abgeschirmt,<br />
was aber in Zeiten von neuen Bildschirmen nicht<br />
so tragisch ist. Im Programm von Adam Audio<br />
befinden sich alle Lautsprechervarianten, die<br />
für den Aufbau eines Surround-Sets nötig sind –<br />
und das mit einem gleichbleibenden Klangcharakter.<br />
Die akustischen Gehäuseeigenschaften<br />
sind tadellos: Wir konnten weder ausgeprägte<br />
Gehäuseresonanzen noch schwingende Seitenwände<br />
feststellen. Im Inneren entdeckten wir<br />
neben der beeindruckenden Dicke der Gehäusewände<br />
zusätzlich aufgebrachte Streben und fest<br />
angebrachtes Dämmmaterial.<br />
Wie klingt ein Platz in den ersten Reihen eines<br />
Konzertes? Für E-Gitarren wünschten wir uns<br />
etwas mehr Kraft <strong>im</strong> Sound, dafür klangen sie<br />
nie aufdringlich. Die gute Impulstreue macht mit<br />
Schlagzeug und Naturgeräuschen einen besonders<br />
hohen Eindruck, da die X-Art-Hochtöner eine<br />
wunderbare Ortung auf der Stereobasis erzielen.<br />
Bei unserer in <strong>Test</strong>s beliebten Sopranistin<br />
mit Orgelbegleitung war eine detailreiche und<br />
ausgezeichnete Artikulation der Singst<strong>im</strong>me ohne<br />
Schärfen in den S-Lauten und Konsonanten<br />
zu vernehmen. Dies gab ihr eine Leichtigkeit,<br />
mit der sie klar gezeichnet über dem druckvollen<br />
Orgelton schwebte. Das beeindruckte<br />
uns genauso wie das dynamische Spiel eines<br />
Steinway-Flügels, der mit hoher Grundtonstabilität<br />
und Obertonreichtum in jeder gespielten<br />
Lage überzeugte. Dieser Lautsprecher zeigt ein<br />
hohes Maß an Neutralität, das er bei der Reproduktion<br />
eines Cembalo-Präludiums zeigen<br />
konnte. Auch hier hörten wir Professionalität<br />
mit einer weder zu kühlen, sezierenden noch<br />
übertriebenen, warm färbenden, auf falsche<br />
Int<strong>im</strong>ität bauenden Klangcharakteristik –<br />
wahrhaft ehrlich! So auch die Dramatik in der<br />
Wagner-Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ zu<br />
erfahren. Der feindynamische Detailreichtum<br />
spiegelte sich schon <strong>im</strong> hintergründigen Grummeln<br />
der Pauken und dem dezenten Streicherpizzicato<br />
wider. Gekrönt wurde das Ganze von<br />
den frischen Klangfarben der Streicher und dem<br />
heroisch-schmetternden Glanz der Bläser, die<br />
ohne Schärfen intonierten und damit für eine<br />
ausgeglichene tonale Balance sorgten. Und das<br />
auf einer akustischen Bühne, die mit der perfekten<br />
Abbildung der räumlichen D<strong>im</strong>ensionen<br />
des Orchesters brillierte, der es nur ein wenig<br />
an der Grobdynamik eines Standlautsprechers<br />
fehlte. Ein Lautsprecher, der jedem Anspruch<br />
gerecht erscheint!<br />
ERGEBNIS<br />
Ausgezeichnet<br />
90 %<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: a usgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %:<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 55
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtönern<br />
Links: Die farblich auffällige Membran des Tiefmitteltöners mit der fest stehenden Phasennase. Rechts oben: Das Bi-Amping*-Anschlussterminal.<br />
Darunter: Hinter diesem Aufbau verbirgt sich das empfindliche Bändchen<br />
gut<br />
Swans<br />
M1 Monitor<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Swans M1 Monitor<br />
Das amerikanisch-asiatische Unternehmen<br />
Swans stellt die verschiedensten Arten von Lautsprechern<br />
in unterschiedlichen Preisklassen<br />
her. Wir haben in unser <strong>Test</strong>feld den Kompaktlautsprecher<br />
M1 Monitor aufgenommen, der mit<br />
einem Paarpreis von 1 400 Euro zu Buche schlägt.<br />
Der erste Anblick ist sehr beeindruckend: Die Seitenwände<br />
bestehen aus massiver Kirsche, die an<br />
allen Ecken und Kanten sauber gerundet und verarbeitet<br />
sind. Aufsehen erregend ist die Frontgestaltung<br />
mit dem Hochtonmagnetostat und dem<br />
Tiefmitteltöner, dessen auffällige gelbe Membran<br />
die Blicke auf sich zieht. Auf den zweiten Blick<br />
erkennt man, dass die Front mit schwarzem Leder<br />
bespannt wurde, dahinter befindet sich, wie<br />
bei der Rückwand, ein Fasergemisch. Ebenjene<br />
Rückwand wird dominiert von der strömungsopt<strong>im</strong>ierten<br />
Reflexöffnung und den sehr massiven<br />
Bi-Amping*-fähigen Anschlussterminals, die für<br />
fast alle Anschlussarten geeignet sind. Nur mit<br />
Kabelschuhen könnte es Probleme geben, denn<br />
hier passen nur sehr große Modelle.<br />
Der Tiefmitteltöner, dessen Membran aus einem<br />
Papier-Kevlarfaser-Gemisch besteht, profitiert<br />
Im Inneren sieht man eine wirkungsvolle Dämmung, außen<br />
steht der magnetisch geschirmte Tiefmitteltöner<br />
von der guten Dämpfung von Papier und der Stabilität<br />
von Kevlar. Damit sind gute Bedingungen<br />
für die <strong>im</strong>pulstreue und resonanzarme Wiedergabe<br />
geschaffen. Ergänzt werden die Qualitäten<br />
von einer langlebigen Gummisicke, die für einen<br />
größeren Hub ausgelegt erscheint, und einer fest<br />
stehenden Phasennase. Die angegebene Größe<br />
von 153 mm bezieht sich auf den sehr stabilen<br />
Kunstofflautsprecherkorb, er gibt dem Chassis<br />
einen festen Sitz <strong>im</strong> Gehäuse. Genau betrachtet<br />
handelt es sich um einen 120-mm-Tiefmitteltöner,<br />
der mit dem nahen Sitz zum Hochtöner einer<br />
Punktschallquelle angenähert ist.<br />
Der neodymgetriebene Hochtonmagnetostat<br />
besteht, verkürzt zusammengefasst, aus einer<br />
auf Kaptonfolie aufgebrachten Aluminiumleiterbahn,<br />
die von den Signalen der Musik durchflossen<br />
wird. Die dabei entstehenden Schwingungen<br />
werden als Schall durch die etwas eigenwillig<br />
geformte Schallöffnung ausgegeben. Diese hat<br />
einen großen Einfluss auf das Abstrahlverhalten<br />
und auch auf den Frequenzgang. Es ergibt sich<br />
eine geringere Bündelung der hohen Frequenzen<br />
in der horizontalen Ebene, wodurch sich das<br />
Rundstrahlverhalten sehr verbessert. In der vertikalen<br />
Ebene soll eine stärkere Bündelung entstehen,<br />
die in gewünschtem Maße erreicht wird.<br />
Damit werden die klanglichen Beeinflussungen<br />
<strong>im</strong> Zusammenspiel mit dem Tieftöner und den<br />
Gehäusereflexionen geringer gehalten.<br />
Die akustischen Eigenschaften des Gehäuses<br />
sind sehr gut. Wir konnten keinerlei ausgeprägte<br />
Resonanzen oder gar schwingende Seitenwände<br />
feststellen. Verantwortlich dafür ist u. a.<br />
das massive Gehäusematerial mit der inneren<br />
Kantenverstrebung und dem ausreichenden<br />
Dämmmaterial. Der klangliche Eindruck, den der<br />
Swans M1 hinterlässt, ist geprägt von einer hervorragenden<br />
Auflösung der informationsreichen<br />
Mitten. Der nicht so fulminant ausfallende Tieftonbereich<br />
bietet damit nämlich kaum Maskierungseffekte<br />
in anderen Frequenzbereichen. Es<br />
ergibt sich auf der anderen Seite eine gebremste<br />
Dynamikfähigkeit bei Tiefmitten und Bass, doch<br />
dafür bietet sich ein straffer Klangeindruck in<br />
diesen Bereichen, den wir in verschiedenen<br />
orchestralen Werken wohlwollend wahrnahmen.<br />
Bei der Wiedergabe rockiger E-Gitarren fehlt<br />
dann aber ein kerniger und druckvoller Klangeindruck<br />
und bei Gesangsst<strong>im</strong>men kann zuweilen<br />
die helle Darstellung von Konsonanten und S-<br />
Lauten etwas irritieren. Dafür ist der Hang zum<br />
Aufspüren von Intonationsschwächen wie für<br />
Monitore typisch ausgeprägt.<br />
Nun sind dies keine Nachteile, denn die räumliche<br />
Auflösung erreicht <strong>im</strong> Bereich der mittleren<br />
Frequenzen ein Höchstmaß. Die Ouvertüre „Der<br />
fliegende Holländer“ wurde in einer sehr gut erfassbaren<br />
Breite und Tiefe der akustischen Bühne<br />
dargestellt. Die tonale Balance zwischen den<br />
Streichern und den glanzvoll schmetternden Bläsern<br />
zeigte sich in einem erfreulichen Verhältnis.<br />
Auch die entfernt grummelnden Pauken waren in<br />
dem detailreichen und aufgeräumten Klangbild<br />
erfassbar. Naturtypische Geräusche, sei es eine<br />
Grille oder das Plätschern von Regentropfen, waren<br />
ebenfalls mit einem hellen Charakter versehen,<br />
der auch be<strong>im</strong> Klang eines Cembalos etwas<br />
den neutralen Anspruch minderte. Die Swans bewältigen<br />
hohe Lautstärken mit eingeschränktem<br />
Spektrum, sind aber für den kontemplativen<br />
Hörgenuss viel besser geeignet.<br />
ERGEBNIS<br />
84 %<br />
Gut<br />
56<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
Links: Die spezielle Alt<strong>im</strong>a-Membran des Tiefmitteltöners. Rechts oben: Das Anschlussfeld mit den mitgelieferten Kabelbrücken. Darunter:<br />
Der massive Schutz für das empfindliche Bändchen des Hochtöners<br />
sehr gut<br />
Quadral<br />
Aurum Altan VIII<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
4.2010<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
Quadral Aurum Altan VIII<br />
Von dem bekannten Hannoveraner Hersteller<br />
Quadral haben wir den Aurum Altan VIII in den<br />
<strong>Test</strong> aufgenommen. Er ist in der Glanzlackversion<br />
für einen Paarpreis von 1 400 Euro erhältlich und<br />
zeigt sich mit einer rundherum sauberen Verarbeitung:<br />
wohlwollend gerundete Ecken und Kanten<br />
in einem Design, das von einer abgesetzten<br />
Bodenplatte getragen wird. Die 2-Wege-Bassreflex-Konstruktion<br />
trägt ihre strömungsopt<strong>im</strong>ierte<br />
Öffnung auf der Rückseite, genauso wie die<br />
anschlussfreudigen, isolierten und Bi-Amping*-<br />
fähigen Lautsprecherterminals, an denen die<br />
Kabelschuhe beliebter Anbieter wie auch große<br />
Kabelquerschnitte ihren Anschluss finden.<br />
Die Vorderseite wird beherrscht vom Design<br />
des magnetostatischen Bändchenhochtöners,<br />
dessen gesteigerter Wirkungsgrad von der<br />
Kraft des Magnetfeldes der vier stabförmigen<br />
Neodymmagneten angetrieben wird. Eine sehr<br />
dünne und damit massearme Membran bildet<br />
das schallemittierende Element, wenn sie von<br />
einem elektrischen Strom <strong>im</strong> Pulse der Musik<br />
durchflossen und damit bewegt wird. Für die<br />
Übertragung des Tiefmittelton es sorgt ein 150-<br />
Effiziente innere Dämmung, audiophile Verkabelung<br />
und ein Tiefmitteltöner mit Neodymmagnet als Antrieb<br />
mm-Chassis, dessen Membran aus drei Leichtmetallen<br />
besteht. Aluminium, Titan und Magnesium<br />
wurden dazu vereint, um als sogenannte<br />
Alt<strong>im</strong>a-Membran ein sauberes Schwingungsverhalten<br />
zu erreichen. Dabei wird das Ausmaß<br />
unkontrollierbarer Teilschwingungen der Membran<br />
stark unterdrückt und die Eigenresonanz der<br />
Membran auf verschiedene Materialresonanzen<br />
verteilt, mit dem Ziel, Impulsfreudigkeit, Transparenz<br />
und Neutralität der Wiedergabe zu erreichen.<br />
Damit die Kraft des Neodymantriebes<br />
auch ohne unnötige Kompression umgesetzt<br />
werden kann, verfügt der Tiefmitteltöner über<br />
eine langlebige Gummisicke, die makellos in den<br />
massiven Lautsprecherkorb eingeklebt ist.<br />
So tadellos zeigt sich die gesamte Erscheinung<br />
der Chassis, gleichermaßen sieht es mit der Verarbeitung<br />
des Gehäuses aus. Die Lautsprecher<br />
sind sauber in seine Vorderseite eingelassen,<br />
wie auch die vier Öffnungen, die die Lautsprecherabdeckung<br />
aufnehmen. Ein akustisch<br />
resonanzarmes und stabiles Gehäuse bildet<br />
die Grundlage der Altan VIII. Es waren für uns<br />
keinerlei Schwingungen auf den Seitenwänden<br />
feststellbar, was für deren sehr große Materialstärke<br />
spricht. Um unerwünschte stehende Wellen<br />
zu bedämpfen, ist in das Innere Dämmmaterial<br />
eingebracht worden, und eine hochwertige<br />
Verkabelung sowie ausgesuchte Bauteile für die<br />
Frequenzweiche schaffen Voraussetzungen, die<br />
sich hören lassen können.<br />
Ein warmer Grundklang best<strong>im</strong>mt das Gesamtbild<br />
der Aurum. Es besteht kein Ansatz eines<br />
sezierenden Verhaltens. Was uns auffiel, war<br />
der besonders druckvolle Donner in unserem<br />
Gewitterregen-Klangbeispiel. Die Spritzigkeit<br />
der Regentropfen schien etwas zu den höchsten<br />
Frequenzen verschoben, doch der insgesamt<br />
warme Eindruck gab selbst dem Zirpen einer<br />
Grille einen angenehmen, nicht schrillen Klang.<br />
Auch dieser Lautsprecher ist Teil einer Serie, die<br />
sich sehr gut zum Surround-Set ausbauen lässt.<br />
Für moderne Musiksparten reproduziert der<br />
Altan VIII gleichfalls sehr interessante klangliche<br />
Ergebnisse: E-Gitarren wirkten nicht aufdringlich<br />
oder gar aggressiv.<br />
Auch Nylonsaiten bekamen einen warmen,<br />
seidigen Grundklang, bei dem das Geräusch<br />
des Anzupfens nicht überzogen schien. Unsere<br />
Sopranistin mit Orgelbegleitung schien etwas<br />
tiefer <strong>im</strong> Raum abgebildet, als wir es bisher<br />
kannten, auch war ihre Artikulation der S-Laute<br />
auffälliger. Dafür bildete der druckvolle Orgelton<br />
ein stabiles Fundament. In weiteren <strong>Test</strong>s kam<br />
es zuweilen zu leichten Überbetonungen der<br />
Konsonanten in Sing- und Sprechst<strong>im</strong>me. Was<br />
auf der einen Seite zu begrüßen ist, kann an<br />
anderer Stelle fehlen.<br />
So wünschten wir uns manchen Bass und tiefmittigen<br />
Impuls etwas straffer in der Ausführung<br />
und auch einen Hauch mehr Präsenz in der Detailauflösung,<br />
dagegen war das Vermögen zur<br />
Reproduktion grober Dynamikstufen sehr gut. In<br />
der Ouvertüre „Der fliegende Holländer“ war die<br />
akustische Bühne des Orchesters in der Breite<br />
sehr gut gestaffelt, in der Tiefe wünschten wir<br />
uns ein wenig mehr Abbildungstreue. Dafür war<br />
die tonale Balance der dezent gedeckten Klangfarben<br />
der Streicher und Bläser ohne Tadel.<br />
Es bleibt zu erwähnen, dass ein durchgängig<br />
gleichmäßiger Klangcharakter zu erkennen ist,<br />
der nicht auf Effekthascherei abzielt.<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut<br />
85 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 57
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtönern<br />
Links: Die Gummisicke des Tiefmitteltöners verspricht einen großen linearen Hub. Rechts oben: Ein einfaches, aber hochwertiges Anschlussterminal.<br />
Darunter: Die strukturgeprägte Aluminiumfolie des Hochtöners<br />
sehr gut<br />
Piega<br />
Premium 1<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Piega Premium 1<br />
Ein Schweizer Vertreter der Bändchen-Kultur<br />
ist der Lautsprecherhersteller Piega. Mit dem<br />
Modell Premium 1, das zu einem Paarpreis von<br />
1 700 Euro erhältlich ist, steht uns ein interessanter<br />
Kompaktlautsprecher zur Verfügung. Am<br />
auffälligsten ist sicherlich das Gehäuse, denn<br />
dieses besteht aus einer gebürsteten Aluminiumoberfläche,<br />
die aufwendig aus einem Aluminiumblock<br />
zum Strang gepresst wurde. Eine<br />
besondere Eigenschaft dieses Materials ist seine<br />
hohe Steifheit. Die in Schwarz oder Silber verfügbaren<br />
Ausführungen haben eine Gehäuseform<br />
mit antiparallelen Seitenwänden. Eine sehr gute<br />
Wahl, weil dadurch stehende Wellen <strong>im</strong> Inneren<br />
des Gehäuses eine geringere Chance haben, auf<br />
den Klang einzuwirken.<br />
Rein äußerlich betrachtet sind die Oberflächen<br />
mit der beinahe sprichwörtlichen Schweizer Präzision<br />
gearbeitet. Die Rundungen verlaufen sanft<br />
und die Öffnungen für die Lautsprecher haben<br />
sauber gefräste Kanten, genauso wie die wenigen<br />
Vertiefungen, die sich am Korpus befinden.<br />
Dieser 2-Wege-Bassreflex-Kompaktlautsprecher<br />
beherbergt auf seiner Rückseite zwei kleinere<br />
Diese Ansicht zeigt die präzise Verarbeitung des Gehäuseausschnittes<br />
für den geschirmten Tiefmitteltöner<br />
Reflexöffnungen und ein Gewinde mit Schraube<br />
für eine praktische Wandhalterung, falls Sie aus<br />
dem Piega-Programm ein Surround-Set bauen<br />
möchten. Dort finden sich ebenso die griffigen<br />
WBT-Lautsprecherterminals, die Bananensteckern,<br />
Kabelschuhen und Kabeln einen sicheren<br />
Halt bieten. Spikes sind nicht vorgesehen, dafür<br />
ist eine fein gelochte Abdeckung aus Metall zum<br />
Schutz der Lautsprecher unkompliziert und ohne<br />
sichtbare Halterungen zu befestigen.<br />
Auf der Vorderseite ist ein LDR-Hochtonbändchen<br />
(Linear Drive Ribbon) eingebaut, das sich<br />
in direkter Nachbarschaft zu dem MDS-Tiefmitteltöner<br />
(Max<strong>im</strong>um Displacement Suspension<br />
System) mit 130 mm Durchmesser befindet.<br />
Das Bändchen besteht aus einer hauchdünnen,<br />
massearmen Aluminiumfolie-Membran, deren<br />
Oberfläche eine Strukturprägung besitzt und<br />
diesem damit eine höhere Stabilität sowie Impulsfreudigkeit<br />
verleiht. Die Folie ist an vier<br />
Punkten aufgehängt und steht unter keinerlei<br />
mechanischer Spannung. Auch bei diesem System<br />
sorgt das Anlegen einer Signalspannung an<br />
der Folie für eine Schallerzeugung. Zum Antrieb<br />
wird ein Magnetfeld mit hocheffektivem Neodymium<br />
erzeugt. Das Ergebnis ist ein dynamisch<br />
und thermisch leistungsfähiges Hochtonsystem<br />
mit einer großen wirksamen Fläche. Der<br />
MDS-Tiefmitteltöner ist in seiner Technologie<br />
so ausgerichtet, dass er große, lineare Membranhübe<br />
bei tiefen Frequenzen erlaubt. Die sehr<br />
verwindungssteife Membran gestattet <strong>im</strong> Bereich<br />
der Wiedergabe, also den kritischen mittleren<br />
Frequenzen des Hörspektrums, eine möglichst<br />
neutrale Reproduktion.<br />
Die akustischen Eigenschaften des Gehäuses<br />
zeigten geringe Ansätze von Schwingungseffekten<br />
auf den Seitenwänden, die zwar nicht ausgeprägt,<br />
aber bei Bass- und tiefmittigen Impulsen<br />
mechanisch spürbar waren. Der klangliche Eindruck<br />
ist geprägt von lebendiger Spielfreude, bei<br />
modernen Produktionen findet sich der Ansatz zu<br />
überzeugend-druckvollen Bässen und kernigen<br />
E-Gitarren. Stellvertretend für alle Instrumente<br />
empfanden wir die Wiedergabe von Cembalo und<br />
Flügel mit einem warmen T<strong>im</strong>bre belegt. Dieses<br />
zeigte sich <strong>im</strong> Fall der Wagner-Ouvertüre „Der<br />
fliegende Holländer“ etwas zuungunsten der<br />
Streichergruppen gegenüber den Bläsern, da es<br />
zu einer leichten Ortungsunschärfe führte.<br />
Die dynamische Dramatik konnte sich erkennbar<br />
aufbauen und mit fast ausgeglichener tonaler<br />
Balance sowie warmen Klangfarben genauso<br />
gefallen wie die Darstellung der Instrumentaldetails<br />
in der Feindynamik, ohne dabei sezierend<br />
zu sein. Breite und Tiefe der akustischen<br />
Bühne waren gut bis sehr gut zu erkennen.<br />
Ein beachtlicher Druck <strong>im</strong> Orgelton ließ unsere<br />
Sopranistin nicht ganz so frei schweben, da<br />
die Luftigkeit ihrer Artikulation zwischen gut<br />
bis sehr gut schwankte, weil ihre Zeichnung <strong>im</strong><br />
Klangbild zeitweise etwas diffus wirkte. S-Laute<br />
und Konsonanten hatten eine leicht stärkere<br />
Betonung und sorgten damit für eine sehr gute<br />
Verständlichkeit. Atmosphärische Geräusche<br />
konnten nicht völlig den Anspruch auf realistische<br />
Reproduktion erheben: Was der Grille<br />
einen körperlichen Ton gibt, färbt den Klang<br />
eines plätschernden Sommerregens. Diese kleinen<br />
Eigenheiten geben dem Lautsprecher Piega<br />
Premium 1 eigenen Charme sowie Esprit und<br />
erwecken das Interesse des Hörers.<br />
ERGEBNIS<br />
Sehr gut<br />
85 %<br />
58<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
AUSSTATTUNG <strong>Test</strong>sieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Adam Audio Piega Quadral Swans<br />
Modell Classic Compact Mk3 Premium 1 Aurum Altan VIII M1 Monitor<br />
Paarpreis/Straßenpreis 2000 Euro/– 1 700 Euro/– 1 400 Euro/– 1 400 Euro/–<br />
Informationen www.adam-audio.com/de www.piega.ch www.aurumspeakers.com www.swans-europe.eu<br />
Maße und Gewicht<br />
Lautsprechermaße (B/H/T), Gewicht 44 × 23 × 29 cm; 11 kg 31 × 19 × 21 cm; 7 kg 40,5 × 22,2 × 34,55 cm; 12,6 kg 33 × 21 × 27,6 cm; 8,6 kg<br />
Anzahl Lautsprecher 2 2 2 2<br />
Erhältliche Farben<br />
Walnuss, Kirsche, Klavierlackoptik Aluminium Silber oder Schwarz eloxiert versch. Echtholzfurniere, Hochglanz<br />
Echtholz Kirsche<br />
Schwarz<br />
Schwarz od. Weiß/ Wunsch-RAL-Farben<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Regallautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform<br />
Bassreflex mit Öffnung auf Vorderseite<br />
Bassreflex mit zwei Öffnungen auf<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnungen auf<br />
Rückseite<br />
Bassreflex mit Öffnung auf der<br />
Rückseite<br />
Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 4 Ohm 6 Ohm<br />
Frequenzgang nach<br />
38 – 50000 Hz 40 – 50000 Hz 38 – 65000 Hz 53 – 40 000 Hz +/– 3 dB<br />
Herstellerangaben<br />
Empfohlene Verstärkerleistung<br />
des Herstellers<br />
30 – 150 W 20 – 150 W 30 – 120 W 10 – 100 W<br />
Kennschalldruck nach<br />
Angabe/gemessen<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
87 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
· <strong>im</strong>pulstreuer, lebendiger Klang mit<br />
großer tonaler Ausgeglichenheit<br />
· Bi-Amping*-fähig<br />
· sehr gut verarbeitete Gehäusekonstruktion<br />
· lebendiger Klang<br />
· straffe Basskonturen<br />
· sehr gute Feindynamik<br />
89 dB/85 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
87 dB/87 dB @ 4 Ohm/<br />
2 Vrms (1 W/1 m)<br />
· warmer Grundklang mit Reserven für<br />
Dynamik<br />
· sehr gute räumliche Wiedergabe<br />
· Bi-Amping*-fähig<br />
86 dB/86,5 dB @ 8 Ohm/<br />
2,83 Vrms (1 W/1 m)<br />
· sehr gutes räumliches Auflösungsvermögen<br />
· Bi-Amping*-fähig<br />
· Verarbeitung und Materialauswahl<br />
Nachteile · keine Spikes vorgesehen · leichte Färbungen in den Tiefmitten<br />
· kein Bi-Amping*/-wiring<br />
· leichte Überbetonungen <strong>im</strong> Präsenzbereich<br />
· etwas schlanker Bassbereich<br />
· keine Spikes vorgesehen<br />
· keine Spikes vorgesehen<br />
· keine Spikes vorgesehen<br />
Eignungsempfehlung befriedigend gut sehr gut<br />
Rock und Pop<br />
Instrumental und Gesang<br />
He<strong>im</strong>kino<br />
Klangtreue<br />
In der nebenstehenden Grafik sehen Sie den von uns<br />
gemessenen Frequenzgang.<br />
6 dB<br />
6 dB<br />
6 dB<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
0 dB<br />
0 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
–6 dB<br />
–6 dB<br />
–6 dB<br />
Subwoofer<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Ein durchweg sauberer Frequenzgang<br />
ohne nennenswerte Abweichungen<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Piega zeigt in den unteren Tiefmitten eine leichte<br />
Anhebung, die sich <strong>im</strong> Klang wiederfindet<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Der sonst sehr ausgeglichene Frequenzgang<br />
ist in den Tiefmitten etwas unlinear<br />
30 Hz 100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Bei Swans fallen die Tiefmitten und Bässe<br />
etwas ab. Leicht unausgeglichen in den Mitten<br />
BEWERTUNG<br />
Bässe sehr gut 10/12 gut 9,5/12 gut 9/12 befriedigend 8/12<br />
Mitten sehr gut 10/12 gut 9/12 gut 9,5/12 sehr gut 10,5/12<br />
Höhen sehr gut 10/12 sehr gut 10/12 gut 9,5/12 gut 9,5/12<br />
Räumlichkeit sehr gut 10,5/12 gut 9,5/12 sehr gut 10/12 sehr gut 10,5/12<br />
Neutralität sehr gut 11/12 gut 9,5/12 gut 9/12 gut 9/12<br />
Lebendigkeit/Impulstreue ausgezeichnet 10/11 gut 9/11 gut 9/11 sehr gut 9,5/11<br />
Dynamikverhalten sehr gut 9,5/11 sehr gut 9,5/11 gut 9/11 befriedigend 7/11<br />
Wiedergabequalität sehr gut 70/82 gut 66/82 gut 65/82 gut 64/82<br />
Ausstattung/Verarbeitung gut 7/9 gut 7/9 sehr gut 8/9 gut 7/9<br />
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 9/9 ausgezeichnet 9/9 sehr gut 8/9 sehr gut 8/9<br />
Zwischenwertung 86 von 100 Punkten 82 von 100 Punkten 81 von 100 Punkten 79 von 100 Punkten<br />
Konstruktion – Materialeinsatz +4 +3 +4 +5<br />
Gesamt 90 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 85 von 100 Punkten 84 von 100 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut sehr gut gut<br />
ERGEBNIS Ausgezeichnet Sehr gut Sehr gut Gut<br />
90 % 85 % 85 % 84 %<br />
Näher am Geschehen? Die Vorteile von Bändchenhochtönern<br />
Mit zunehmender Frequenz der Luftschwingung<br />
in Bezug auf den Hochtonbereich,<br />
n<strong>im</strong>mt auch die Dämpfung dieser zu. Dem<br />
liegen mehrere physikalische Vorgänge zugrunde.<br />
Ein für alle nachvollziehbarer Effekt<br />
ist, dass mit zunehmender Entfernung<br />
zum Klangkörper ein dumpferer Eindruck<br />
entsteht. In einer Entfernung von fünf<br />
Metern zu den Instrumentalisten werden<br />
Sie ein brillanteres, präsenz- und obertonreicheres<br />
Klangerlebnis erfahren als in<br />
einem Abstand von 20 oder mehr Metern.<br />
Mit der Verwendung von <strong>im</strong> Wirkungsgrad<br />
stark opt<strong>im</strong>ierten Bändchenhochtönern<br />
wird diesem Phänomen durch eine besonders<br />
schnelle und damit <strong>im</strong>pulsfreudigere<br />
Wiedergabe entgegengewirkt – denn Dynamikfähigkeit<br />
und thermische Belastbarkeit<br />
sind in dem Bereich der höchsten Frequenzen<br />
größer als bei Hochtonkalotten.<br />
Damit wird der physikalischen Luftschalldämpfung<br />
etwas entgegengesetzt, sodass<br />
Sie <strong>im</strong> Vergleich zu einem gängigen Kalottenhochtöner<br />
den Eindruck haben können,<br />
näher am Geschehen zu sein, zumindest<br />
was die Übertragung schwacher Obertonanteile<br />
betrifft.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 59
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Kompaktlautsprecher mit Bändchenhochtönern<br />
Fazit<br />
Es ist wie <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Leben: Jeder wählt für sich<br />
das, was am besten zu ihm und seinen Gewohnheiten<br />
passt. Glauben Sie uns, so ist es auch<br />
bei Lautsprechern, oder nach welchen Kriterien<br />
suchten Sie Ihr letztes Auto aus? Unsere Kandidaten<br />
<strong>im</strong> <strong>Test</strong>feld haben <strong>im</strong> Großen und Ganzen<br />
gezeigt, dass es in der Klasse der Kompaktlautsprecher<br />
mit Bändchenhochtöner keinen gibt, der<br />
einen echten Nachteil gegenüber den anderen<br />
Mitbewerbern zeigt.<br />
Es gibt einen Probanden, der sich ganz klar an<br />
die Spitze gesetzt hat, und das ist der Classic<br />
Compact Mk3 von Adam Audio. Sein klangliches<br />
Auftreten hat uns in allen Disziplinen am meisten<br />
überzeugt. Durchweg sehr gute Ergebnisse<br />
in Bezug auf die klanglichen Eigenschaften<br />
in Kombination mit einem konsequent umgesetzten<br />
konstruktiven Aufwand führten zum<br />
Prädikat „ausgezeichnet“. Eine ausgeglichene<br />
Neutralität in Verbindung mit Transparenz und<br />
Impulsfreude bei der Wiedergabe, die sich in<br />
einem konturierten Bassbereich mit leichten<br />
Abstrichen in der Tiefe des Bassfundamentes<br />
zeigte, kennzeichnet den Mk3-Lautsprecher.<br />
Letzteres ist jedoch der Baugröße in Rechnung<br />
zu stellen. Trotzdem kann der Mk3 mit einem<br />
der ausgeglichensten Verhältnisse zwischen<br />
Grob- und Feindynamik in Einheit mit einer realitätsnahen<br />
Abbildung der akustischen Bühne<br />
aufwarten, sodass diese Auszeichnung durchaus<br />
verdient ist. So war <strong>im</strong> <strong>Test</strong>feld bei dieser<br />
Hochtönerbauart (gefaltetes Bändchen) eine der<br />
realsten Reproduktionen der wichtigen S-Laute<br />
und Konsonanten der menschlichen St<strong>im</strong>me<br />
vorhanden. Eine der schwersten Disziplinen,<br />
denn kein Klang des Alltags ist uns vertrauter.<br />
Die Summe der Leistungen erzeugte <strong>im</strong>mer eine<br />
emotionale Anregung, egal um welches Programmmaterial<br />
es sich handelte.<br />
Den zweiten Platz teilen sich mit einem „Sehr<br />
gut“ der Quadral Aurum Altan VIII und der Piega<br />
Premium 1. Auch wenn diese beiden in den einzelnen<br />
Disziplinen abweichende Bewertungen<br />
erhielten, ist die Summe der Eindrücke auf gleichem<br />
Niveau. Beide eint eine unterschiedliche<br />
Interpretation der Gewichtung in der Hochtonwiedergabe,<br />
die sich an der Gesangsst<strong>im</strong>me<br />
messen lassen muss. Piega lag hier einen Hauch<br />
vor Quadral. Der Ausgleich ergab sich in der<br />
eindrucksvolleren Wiedergabe der räumlichen<br />
Tiefe und der Abbildung der Mittenfrequenzen<br />
bei Quadral. Dafür war bei Piega die Konturierung<br />
<strong>im</strong> Bass überzeugender als der durch die<br />
Baugröße bedingte Tiefgang desselben. Aus<br />
diesem Fakt ergibt sich ein weiterer Vorteil in der<br />
allgemeinen Wiedergabequalität.<br />
Wo Licht ist, ist auch Schatten: Das geringere<br />
Volumen der Piega verbunden mit dem<br />
kleineren Tiefmittelton-Chassis konnte in grobdynamischen<br />
Attacken nicht gegen die mächtige<br />
Basis der Quadral-Speaker anstehen, der Ausgleich<br />
fand sich dann wieder in der Feindynamik.<br />
Beide Kompaktlautsprecher sind in der Lage,<br />
Ihnen je nach musikalischem Geschmack das<br />
Erlebnis zu bieten, das mit Sicherheit gefällt.<br />
Die Klangcharakteristik ist schwer zu verkennen<br />
– man bleibt sich treu, und das ist gut so.<br />
Auf dem dritten Platz, der nur knapp an einem<br />
„Sehr gut“ vorbeiging und damit das Prädikat<br />
„gut“ erhält, findet sich ein alter Bekannter.<br />
Der Swans M1 Monitor macht seinem Namen<br />
ganz besonders Ehre. Seine große Disziplin<br />
ist nämlich die schonungslose Wiedergabe der<br />
mittleren Frequenzen unseres Hörbereiches mit<br />
zum Teil frappierenden Details, gewürzt durch<br />
den Übertragungsbereich des Hochtöners. Obwohl<br />
der Tiefgang des Basses durch die Baugröße<br />
bedingt in unserem <strong>Test</strong>feld am geringsten<br />
ausfiel, waren Kontur und Informationen stets<br />
wahrnehmbar. Dies tat vor allem der exzessiven<br />
Abbildung der räumlichen Tiefe und Breite einer<br />
akustischen Bühne keinen Abbruch.<br />
Mit Vergnügen reproduziert der M1 bei geringen<br />
Lautstärken sämtliche Inhalte verdeckungsfrei<br />
und ist wahrlich ein Monitor – <strong>im</strong> positiven Sinne.<br />
Sie können in Instrumentalwerken und bei Gesang<br />
kleinste Intonationsschwächen erkennen<br />
oder einfach nur zuhören – es wird <strong>im</strong>mer ein<br />
interessantes Vergnügen bleiben. Was den M1<br />
nun von den anderen Bewerbern absetzt, ist die<br />
schon genannte geringere Bassausbeute und<br />
damit auch eine gebremste Grobdynamik, die in<br />
keinem Verhältnis zur sehr guten Feindynamik<br />
steht. Eine tendenziell helle Klangabst<strong>im</strong>mung<br />
führt mitunter gegenüber den höher platzierten<br />
Kandidaten zu einer stärkeren Betonung <strong>im</strong> Präsenzbereich<br />
und damit zu Überbetonungen.<br />
Halten Sie es wie mit dem Autokauf, schauen Sie<br />
bei Ihrem Hi-Fi-Händler vorbei und machen Sie<br />
mit dem Modell der Vorauswahl einen musikalischen<br />
Hörvergleich. Es lohnt sich.<br />
Jens Voigt<br />
Hochtöner-Spezial<br />
Prinzip des X-Art-Hochtöners Akustisch wirksame Fläche Kalottenhochtöner <strong>im</strong> Detail<br />
Magnet<br />
Bild 1. Kalotte<br />
Magnet<br />
Sicke<br />
Folie in<br />
Lamellenform<br />
Bild 2. Bändchen<br />
Magnet<br />
stromdurchflossene<br />
Spule<br />
Kalottenmembran<br />
Durch die Leiterbahnen der lamellenförmig gefalteten<br />
Folie fließt ein Musiksignal, es kommt<br />
unter der Einwirkung des Magnetfeldes zu folgendem<br />
Effekt: Die einzelnen Falten öffnen<br />
und schließen sich durch den Einfluss des<br />
Musiksignals. Es wird Luft eingesogen und ausgestoßen.<br />
Die hohe Geschwindigkeitsänderung<br />
der Luftbewegung und damit der Schall<strong>im</strong>pulse<br />
erfolgt viermal so schnell wie bei Kalottenhochtönern<br />
nach dem Kolbenprinzip, die nur eine<br />
einfache Umsetzung bieten.<br />
Das Bild 1 zeigt eine 25-Mill<strong>im</strong>eter-Hochtonkalotte,<br />
so wie sie sehr häufig in Lautsprecherkonstruktionen<br />
verwendet wird. Es ist zu erkennen,<br />
dass die akustisch wirksame Fläche, um Luft in<br />
Bewegung zu setzen, viel kleiner ist als z. B. bei<br />
einem X-Art Hochtöner, wie er in seiner ungefalteten<br />
Bauform in Bild 2 zu sehen ist. In der<br />
gefalteten Form ist die Schallaustrittsöffnung<br />
nur optisch viel kleiner und vergleichbar mit<br />
dem Kalottenhochtöner. Hohe Belastbarkeit<br />
und dynamischer Klang sind die Vorteile.<br />
Der Kalottenhochtöner nach dem Kolbenprinzip<br />
bietet eine 1 : 1-Umsetzung des elektrischen<br />
Signales in Schall. Die vom Musiksignal durchflossene<br />
Spule bewegt sich <strong>im</strong> Magnetfeld der<br />
Magneten und treibt damit direkt die in der<br />
Sicke eingespannte Kalottenmembran an. Die<br />
Membranbewegung steht mit der Luftschallentstehung<br />
in Wechselwirkung. Prinzipbedingt<br />
neigen Kalotten zu höheren Frequenzen hin zu<br />
einer Dynamikbegrenzung. Auch die Belastbarkeit<br />
hat Grenzen, hinzu kommen Resonanzen.<br />
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag<br />
60<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
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Der AV-Controller bleibt auch nach längerem Einsatz<br />
kühl, lediglich der Videochipbereich erwärmt sich<br />
Im oberen Teil des Bildes ist der massive Block der Mehrkanalendstufe<br />
zu erkennen, darunter die aufgeräumte Ansicht der Vorstufe<br />
ausgezeichnet<br />
Onkyo<br />
PR-SC 5507 (AV-Vorstufe)<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
gut<br />
Onkyo<br />
PA-MC 5500 (AV-Endstufe)<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Der Screenshot zeigt das Ergebnis der Einmessung,<br />
mit der Best<strong>im</strong>mung des Lautsprecherabstandes<br />
DAS SURROUND-SOUND-DUETT AUS VOR- UND ENDSTUFEN<br />
Onkyo macht Ernst<br />
Nachdem Onkyo schon einmal Anlauf nahm, neben den All-in-one-Lösungen seiner AV-Receiver einen flexibel<br />
nutzbaren AV-Controller anzubieten, kommt nun der glücklichste Wurf aus dem Werk in unseren Hörraum.<br />
Seien Sie gespannt auf die Vor-/Endstufen-Kombination!<br />
Mit dem AV-Netzwerk-Controller PR-<br />
SC 5507, wie Onkyo seine neue<br />
He<strong>im</strong>kinosteuerzentrale nennt, ist<br />
ein ernst zu nehmendes Gerät mit THX Ultra 2<br />
Plus am Markt. Es vereint eine hohe Anzahl von<br />
Anschlüssen in allen digitalen und analogen<br />
Formaten. Selbst Ihren Computer mit VGA-Ausgang<br />
können Sie anschließen und auf HDMI<br />
ausgeben. Hinzu kommt eine rundum hochwertige<br />
Verarbeitung mit sinnvollen Details und<br />
In diesem Teil der Fernbedienung<br />
sind die Quellen- und die<br />
Zonenwahl untergebracht. Eine<br />
dezente grüne Hinterleuchtung<br />
der Tasten bestätigt die Anwahl<br />
Der mittlere Teil dient ganz<br />
klassisch der Navigation <strong>im</strong><br />
Menü und der Steuerung der<br />
häufigsten Funktionen. Eine<br />
Laufwerkssteuerung ist ebenfalls<br />
integriert<br />
Der untere Teil ermöglicht den<br />
Zugriff auf die Klangaufbereitungsprogramme<br />
und den<br />
gewohnten Zehnerblock<br />
die audiophile Unterstützung aller zurzeit möglichen<br />
Surround-Formate: Neben zahlreichen<br />
THX-Features, wie der Ansteuerung von zwei<br />
Subwoofern, wird auch Audyssey MultEQ XT zur<br />
Einmessung und DSX mit zusätzlichen Präsenzkanälen<br />
bereitgestellt, die auch von dem <strong>im</strong>plementierten<br />
Dolby Pro Logic IIz geboten werden.<br />
Zur Ausgabe an die analoge Außenwelt stehen<br />
neben Chinch symmetrische XLR-Anschlüsse<br />
zur Verfügung. Weiterhin lassen sich bis zu<br />
drei Zonen mit der jeweiligen Subwoofer- und<br />
Bildausgabe von separaten Quellen beschallen.<br />
Über den Universalport wird eine optionale Dockingstation<br />
für den iPod angeboten, der sich<br />
bequem mit der multifunktionalen und lernfähigen<br />
Fernbedienung steuern lässt. Der Netzwerkanschluss<br />
ermöglicht mit eigenem Webinterface<br />
auf Knopfdruck einen unkomplizierten<br />
und schnellen Zugriff auf das Internetradio, wie<br />
beispielsweise den vorinstallierten vTuner oder<br />
Last.fm. Darüber hinaus gibt es Audiostreaming-<br />
Möglichkeiten mit dem Windows Mediaplayer<br />
11 sowie der Windows-7-Zertifizierung und den<br />
damit verbundenen Audioformaten. Weitere Zugriffsoptionen<br />
auf noch mehr Musik bieten sich<br />
über die beiden USB-Anschlüsse; ausgelesen<br />
wird in den bekannten Formaten. Ein „Music<br />
Opt<strong>im</strong>izer“ hauchte sogar müde klingenden,<br />
stark datenreduzierten Musiken mehr Leben<br />
ein. Und die Dolby-Volume-Funktion – zum Ausgleich<br />
von Lautstärkeschwankungen – erreichte<br />
in unserem <strong>Test</strong> überzeugendere Ergebnisse als<br />
mit Audyssey.<br />
Für die Ausgabe an die analoge Welt werden<br />
hochwertige 32-Bit/192-Kilohertz-DA-Wandler<br />
von Burr-Brown, die sogar eine direkte Ausgabe<br />
von DSD-Signalen der SACD ermöglichen,<br />
verwendet. Das Schaltungsdesign ist klanglich<br />
und messtechnisch auf einem sehr guten Niveau.<br />
Die zahlreichen Signalprozessoren und<br />
die Jitterkorrektur für digitale Eingangssignale<br />
unterstützen nachhaltig die Klanggewalt, die<br />
sich aus den DSP*-Programmen für Surroundund<br />
Stereoanwendungen ergibt. Ein weiterer<br />
positiver Punkt ist das Resultat der Einmessung,<br />
das sich von den uns bisher bekannten Ergebnissen<br />
der Audyssey-Einmessung unterschied.<br />
Diese war weitaus linearer und weniger auf einen<br />
basslastigen Effekt ausgelegt. Das Herz der<br />
Videosektion des Onkyo PR-SC 5507 bildet ein<br />
HQV-Reon-VX-Chip, der sowohl digitale als auch<br />
analoge Zuspielungen auf die Full-HD-Auflösung<br />
(1 920 × 1 080 Bildpunkte) skaliert und dies mit<br />
hoher Qualität. Das De-Interlacing von 50- bzw.<br />
60-Hertz-Material meisterte das Gerät ebenso<br />
wie unsere anspruchsvollsten <strong>Test</strong>sequenzen.<br />
Dabei erkennt der Onkyo die Zuspielung von<br />
Video- sowie Filmmaterial automatisch und so-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo<br />
62<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
gar 1 080i-Material war keine Hürde.<br />
Mit der Edge-Enhancement-Funktion<br />
lässt sich die Kantenschärfe spürbar<br />
erhöhen, leider bilden sich bereits in<br />
der mittleren Stufe Doppelkonturen.<br />
Neben dem De-Interlacing hat uns<br />
auch die Rauschunterdrückung beeindruckt.<br />
Der Technik gelingt es,<br />
Rauschen effizient zu entfernen,<br />
ohne dass das Bild dabei an Plastizität<br />
verliert. Damit tatsächlich<br />
jede Zuspielung opt<strong>im</strong>al aussieht,<br />
können Sie diese über umfangreiche<br />
Parameter wie etwa Helligkeit und<br />
Kontrast Ihren Wünschen entsprechend<br />
anpassen. Die Videoabteilung<br />
des Onkyo PR-SC 5507 lässt bei uns<br />
keine Wünsche offen.<br />
Mit der AV-Endstufe PA-MC 5500<br />
hat Onkyo eine Mehrkanalendstufe<br />
<strong>im</strong> Programm, die die ideale Ergänzung<br />
zur AV-Vorstufe PR-SC 5507<br />
darstellt. Das Erscheinungsbild ist<br />
spartanisch, das Gerät robust verarbeitet.<br />
Die gebotene Funktionalität,<br />
die sich mit dem PA-MC 5500 erschließt,<br />
ist nicht nur für Surround<br />
interessant: Das sparsam mit Bedienelementen<br />
bestückte Gerät, ist<br />
mit einer THX-Ultra-2-Zertifizierung<br />
versehen. Auf der Vorderseite sind<br />
je zwei Schalter und Status-<strong>LED</strong>s<br />
vorhanden. Die Rückseite dagegen<br />
ist aufwendiger bestückt und beherbergt<br />
für jeden der neun Verstärkerkanäle<br />
einen umschaltbaren<br />
Eingang, wobei Sie die Wahl zwischen<br />
XLR- oder Chinch-Anschluss<br />
haben. Jeweils direkt unter diesen<br />
Anschlüssen befindet sich ein Paar<br />
Schraubklemmen, die ebenso vergoldet<br />
sind wie die Eingänge. An<br />
diesen Lautsprecherterminals findet<br />
fast alles einen festen Halt,<br />
lediglich starke Kabelquerschnitte<br />
sind beschwerlich zu befestigen.<br />
Ein 12-Volt-Triggersignal-Eingang<br />
dient zum systemabhängigen Einund<br />
Ausschalten vom AV-Controller<br />
aus und die Stromlieferfähigkeit<br />
der Endstufen kann zwischen vier<br />
und sechs Ohm umgestellt werden.<br />
Ein anderer Schalter sorgt für die<br />
Aktivierung eines zeitabhängigen<br />
Stand-by-Modus. Die Wide-Range-<br />
Amplifier-Technologie wird schon<br />
seit Längerem in AV-Receivern von<br />
Onkyo eingesetzt. Sie reagiert innerhalb<br />
kürzester Zeit auf den<br />
wechselnden Strombedarf, der angeschlossenen<br />
Lautsprecher. Dank<br />
der aufwendigen und parallel arbeitenden<br />
Gegentaktverstärkung,<br />
die mit geringer Gegenkopplung<br />
agiert, ist die Schaltung in der Lage,<br />
dem Anstieg von Verzerrungen<br />
sehr lange zu widerstehen. Die Verstärker<br />
liefern gleichzeitig enorme<br />
Leistungen. Verantwortlich dafür<br />
sind ein hochstromfähiges Netzteil,<br />
Kupferstromschienen und volldiskrete<br />
Schaltungen in den Kanälen.<br />
Ein kleiner Nachteil der hohen Packungsdichte<br />
der Leistungselektronik<br />
ist das Übersprechen der Kanäle<br />
ineinander; es könnte etwas<br />
besser sein.<br />
Der Klangeindruck der beiden<br />
Geräte <strong>im</strong> Zusammenspiel ist für<br />
Surround um ein Vielfaches besser<br />
als bei einer All-in-one-Lösung<br />
als AV-Receiver. Ein klanglich sehr<br />
entspanntes, ruhiges und gutes<br />
räumliches Erlebnis wird geboten,<br />
das in der Verbindung aus AV-Controller<br />
mit einer anderen Endstufe<br />
ein noch weitaus räumlicheres und<br />
lebendigeres Erlebnis lieferte. Mit<br />
der Onkyo-Endstufe war zumindest<br />
eine plastische Darstellung von Bewegungsabläufen<br />
mit einer fast sehr<br />
guten tonalen Balance vorhanden,<br />
die nie zur Härte neigte und eine<br />
wohlige Grundwärme <strong>im</strong> Klangbild<br />
aufwies. Gepaart mit der Impulsfreudigkeit<br />
des Gespanns wurden<br />
so wirklich aufwühlende Momente<br />
erzeugt. Und genau das ist es, was<br />
ein He<strong>im</strong>kinoerlebnis perfekt macht.<br />
Dies sind Attribute, die sich auch<br />
auf den vorzüglichen Stereogenuss<br />
übertragen lassen und lediglich eine<br />
gewisse Enge in der Breite der<br />
akustischen Bühne erkennen ließen.<br />
Etwas mehr Glanz <strong>im</strong> Klang der Endstufe<br />
wäre wünschenswert, denn so<br />
entsteht eine leichte Nüchternheit.<br />
Jens Voigt und Dennis Schirrmacher<br />
AUSSTATTUNG AV-Vorstufe AV-Endstufe<br />
Allgemein<br />
Hersteller Onkyo Onkyo<br />
Modell PR-SC 5507 PA-MC 5500<br />
Preis/Straßenpreis 1 799 Euro/1 600 Euro 1 799 Euro/1 600 Euro<br />
Maße B/H/T 43,5 × 20 × 45,5 cm 43,5 × 20 × 46 cm<br />
Gewicht 14 kg 23 kg<br />
Informationen www.onkyo.de www.onkyo.de<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
Cinch<br />
XLR<br />
Komponente<br />
Lautsprecher<br />
Eingänge 8 11 9 9<br />
Ausgänge 17 9<br />
sonstige Anschlüsse iPod, USB, LAN, VGA 12-V-Trigger-Eingang<br />
Datenschnittstellen<br />
RS-232*<br />
FEATURES<br />
Klangregelung<br />
Lautsprecher-Setup<br />
Einmessautomatik<br />
Mehrzonenunterstützung<br />
Upscaling/Vollbildkonvertierung<br />
HD-Audio<br />
Pro Logic IIz/Audyssey DSX /<br />
Mehrkanalausgangsleistung<br />
220 Watt an 6 Ohm<br />
Messdaten<br />
Frequenzgangabweichung<br />
+/– 0,087 dB +/– 0,013 dB<br />
Pure-Audio-Modus<br />
Frequenzgangabweichung<br />
+/– 0,088 dB<br />
Stereomodus (EQ aus)<br />
SNR bei –20dB HDMI-Strecke<br />
86 dB<br />
SNR bei –20dB Analogstrecke 85 dB 86 dB<br />
Übersprechen HDMI-Strecke<br />
–72 dB<br />
Übersprechen Analogstrecke –74 dB –58 dB<br />
Verstärkerleistung Stereo<br />
118 Watt<br />
(1 % THD an 8 Ohm)<br />
Raumkorrektur<br />
In den Diagrammen sehen Sie,<br />
welche Auswirkungen die Raumkorrektureinmessungen<br />
haben.<br />
Da wir auf eine größere zeitliche<br />
Mittelung verzichtet haben, sehen<br />
diese Kurven teilweise so zerklüftet<br />
aus. Achten Sie bitte auf die<br />
Stellen <strong>im</strong> Frequenzbereich, an denen<br />
sich Senken und Anhebungen<br />
ergeben. Dies führt zu deutlich<br />
wahrnehmbaren Einflüssen.<br />
linker Frontkanal bei aktiver<br />
Lautsprechereinmessung<br />
ohne Lautsprechereinmessung<br />
Mehrkanalleistung<br />
Die Mehrkanalleistung wird<br />
gleichzeitig an allen 7 Hauptkanälen<br />
ermittelt. Sie wird an einer<br />
Last von 8 Ohm, bei einem 1 kHz<br />
Sinus-Dauerton, bis zur Erreichung<br />
von 1 % THD, erfasst.<br />
8 dB<br />
4 dB<br />
0 dB<br />
–4 dB<br />
–8 dB<br />
–12 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Leichte Präsenzanhebung und Betonung der Tiefmitten,<br />
ist das Ergebnis der Einmessung<br />
1000W<br />
500W<br />
200W<br />
100W<br />
50W<br />
20W<br />
10W<br />
5W<br />
2W<br />
0 W<br />
0 W<br />
0 W<br />
0 W<br />
0 W<br />
0 W<br />
0 W<br />
Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />
8 dB<br />
4 dB<br />
0 dB<br />
–4 dB<br />
–8 dB<br />
–12 dB<br />
1000W<br />
500W<br />
200W<br />
100W<br />
50W<br />
20W<br />
10W<br />
5W<br />
2W<br />
30 Hz<br />
118,2 W<br />
–<br />
–<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
115,5 W<br />
118,4 W<br />
117,5 W<br />
117,3 W<br />
118,6 W<br />
115,6 W<br />
Kanal 1 Kanal 2 Kanal 3 Kanal 4 Kanal 5 Kanal 6 Kanal 7<br />
BEWERTUNG<br />
Audio<br />
Leistungsstabilität sehr gut 8,5/10<br />
Audiobandbreite ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10<br />
Übersprechdämpfung ausgezeichnet 6/6 mangelhaft 1/6<br />
Neutralität ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6<br />
Dynamik ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6<br />
Basswiedergabe ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6<br />
Mittenwiedergabe ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6<br />
Höhenwiedergabe ausgezeichnet 5,5/6 ausgezeichnet 5,5/6<br />
Qualität Equalizer sehr gut 5/6<br />
Qualität Mehrkanalaufbereitung ausgezeichnet 6/6<br />
Videoverarbeitung<br />
Skalierung ausgezeichnet 6,5/7<br />
Vollbildkonvertierung ausgezeichnet 7/7<br />
Bildnachbearbeitung ausgezeichnet 7/7<br />
Wiedergabequalität ausgezeichnet 74/79 sehr gut 45/56<br />
Bedienung/Installation ausgezeichnet 30/32 ausgezeichnet 17/18<br />
Auf der linken Seite ist der AV-Controller mit seinen Ein- und Ausgängen <strong>im</strong> Vergleich<br />
zur AV-Endstufe auf der rechten Seite des Bildes, zu sehen<br />
Ausstattung/Verarbeitung sehr gut 57/65 sehr gut 36/43<br />
Gesamt 161 von 176 Punkten 98,5 von 117 Punkten<br />
Preis/Leistung sehr gut gut<br />
ERGEBNIS Ausgezeichnet Gut<br />
92 % 84 %<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 63
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Stereoanlagen<br />
VIER KOMPAKTANLAGEN BIS 800 EURO IM TEST<br />
Kleine Maße, großer Klang<br />
Waren Stereoanlagen vor einigen Jahren noch recht groß und hatten<br />
einen nur geringen Funktionsumfang, hat sich seitdem einiges getan.<br />
Im Vergleichstest müssen sich vier aktuelle Geräte behaupten und<br />
zeigen, dass sie neben CD- und Radiowiedergabe noch mehr zu<br />
bieten haben.<br />
Lesen Sie hier<br />
Vier Kompaktanlagen<br />
der Preiskategorie<br />
um 800 Euro<br />
traten zum großen<br />
Vergleich an, um zu<br />
beweisen, was in ihnen<br />
steckt. Die Unterschiede<br />
liegen vor<br />
allem <strong>im</strong> Detail und<br />
ließen den Vergleich<br />
zum Kopf-an-Kopf-<br />
Rennen werden.<br />
Torsten Pless<br />
Harman Kardon MAS 100 Seite 65<br />
Kenwood K-1000 Seite 66<br />
Philips MCD900 Seite 67<br />
Denon D-F107 Seite 68<br />
Das eigene Mult<strong>im</strong>edia-Z<strong>im</strong>mer muss<br />
nicht zwangsläufig aus großen Standlautsprechern<br />
und dem neuesten Audioreceiver<br />
bestehen. Für reinen Stereogenuss<br />
gibt es durchaus auch günstigere und vor allem<br />
kleinere Alternativen. Platzsparende Geräte sind<br />
in kleineren Räumen nicht nur optisch, sondern<br />
oftmals auch klanglich vorzuziehen. Ein ausgewachsener<br />
Standlautsprecher in Kombination<br />
mit einem Subwoofer kann in engem Umfeld<br />
seine Bassgewalt nämlich niemals richtig ausspielen,<br />
was in einem unzureichenden Klangerlebnis<br />
endet. Alternativen müssen also her –<br />
und das ohne Funktionseinschränkungen. Was<br />
wäre da naheliegender als eine Kompaktanlage,<br />
bestehend aus Receiver und Player <strong>im</strong> MiniFormat<br />
samt kompakten Regallautsprechern? Für<br />
den einen sind sie ein preiswerter Einstieg in<br />
die Mult<strong>im</strong>edia-Welt und andere nutzen sie als<br />
Zweitanlage, um weitere Z<strong>im</strong>mer zu beschallen.<br />
Aktuelle Kompaktanlagen sind nur einen<br />
Bruchteil so groß wie noch vor einigen Jahren<br />
und trumpfen zudem mit Anschlüssen und Funktionen<br />
auf, die sie zum zentralen Media-Player<br />
Ihres Mult<strong>im</strong>edia-Raums werden lassen. Ob als<br />
reiner CD-Stereoplayer, in Verbindung mit einem<br />
Schallplattenspieler, als Ersatz für die Fernseherlautsprecher,<br />
als DNS-fähiges UKW-Radio<br />
oder direkt an einen Blu-ray-Player angeschlossen:<br />
In allen Lagen werden die <strong>Test</strong>kandidaten<br />
Herr der Situation. Lediglich in ihren Feinheiten<br />
unterscheiden sie sich voneinander, was sich<br />
in den einzelnen Ausstattungsmerkmalen bemerkbar<br />
macht und den individuellen Charakter<br />
der Geräte definiert. Während die einen <strong>Test</strong>kandidaten<br />
mit USB-Anschlüssen aufwarten, um<br />
mobile Musikdatenbanken wiederzugeben, und<br />
andere über einen RS-232*-Anschluss verfügen,<br />
um Firmware-Updates aufzuspielen, trumpft ein<br />
Proband sogar mit DVD-Abspielmöglichkeit und<br />
HDMI-Anschluss auf. Ein anderes <strong>Test</strong>modell<br />
bringt gleich ein komplettes Raumeinmesssystem<br />
mit und ein weiteres verfügt über ein LCD-<br />
Farbdisplay. Sie werden feststellen, dass für<br />
jeden Einsatzzweck ein passendes Modell dabei<br />
ist. Auch wenn es nicht das eine perfekte Gerät<br />
gibt, spielen alle getesteten Hi-Fi-Anlagen doch<br />
auf einem hohen Level, was Sie ebenfalls <strong>im</strong> <strong>Test</strong>ergebnis<br />
erkennen können. Wir wünschen Ihnen<br />
nun ein erkenntniskritisches Lesen unseres<br />
Vergleichstests und viel Erfolg dabei, die für Sie<br />
geeignete Kompaktanlage zu finden.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Harman Kardon, Kenwood, Philips<br />
64<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
gut<br />
Harman Kardon<br />
MAS 100<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Der Hochtöner wurde in einen Waveguide verbaut,<br />
um dessen Schalldruck noch zu verstärken<br />
Harman Kardons MAS 100 nutzt zwar nur ein Modul zur Display-Anzeige, dieses ist dafür aber mit einem schicken<br />
Touchscreen ausgestattet<br />
HARMAN KARDON MAS 100<br />
Harman Kardon schickt mit der MAS 100 eine<br />
Kompaktanlage für 799 Euro ins Rennen. Das<br />
vierteilige Komplettsystem besteht aus einer<br />
Endstufe, einem CD-Player mit UKW-Empfänger<br />
und zwei Regallautsprechern. Das Gehäuse in<br />
Klavierlackoptik punktet mit ausgezeichneter<br />
Verarbeitungsqualität, die geschwungenen Kanten<br />
runden das Gesamtbild ab. Der CD-Player<br />
stellt gleichzeitig die Steuerzentrale des Systems<br />
dar. Trotz seines kleinen Gehäuses befinden sich<br />
auf dessen Rückseite eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten.<br />
Auf digitaler Ebene werden uns<br />
genügend verlustfreie Übertragungswege zur<br />
Verfügung gestellt, um beispielsweise den Ton<br />
eines Flachbildfernsehers aufzuwerten. Besonders<br />
lobenswert ist der analoge, von manchen<br />
Herstellern längst vergessene Phonoeingang,<br />
Das obere Drittel der Fernbedienung<br />
bietet nicht nur den<br />
direkten Zugriff auf die Eingangsquellenauswahl,<br />
sondern<br />
ebenfalls die Anwahl des Settings-Menüs,<br />
unten rechts<br />
Das mittlere Bedienfeld ist den<br />
Abspielfunktionen vorbehalten<br />
Lautstärkensteuerung, Ordneranwahl<br />
und direkte Titelanwahl<br />
finden <strong>im</strong> unteren Feld ihren<br />
Platz<br />
der es Ihnen erlaubt, <strong>im</strong> digitalen Zeitalter wieder<br />
einen Schallplattenspieler in Ihr Hi-Fi-System zu<br />
integrieren. Gleich zwei USB-Anschlüsse hält<br />
die MAS 100 parat, einen an der Gehäuseseite<br />
und einen am rückseitigen Panel. USB-Sticks <strong>im</strong><br />
FAT32-Format und MP3-Player wurden problemlos<br />
erkannt, bei externen Festplatten mit höherer<br />
Stromaufnahme hat das System hingegen seine<br />
Probleme. Ein Manko ist für uns die fehlende<br />
Netzwerkschnittstelle: Zwar bietet das Gerät einen<br />
RS-232*-C-Anschluss für Firmware-Updates,<br />
aber Internetradios oder ähnliche Streamings<br />
vom PC lassen sich darüber nicht abspielen.<br />
Über das <strong>im</strong> Lieferumfang enthaltene Flachbandkabel<br />
überträgt der Player die Audiodaten an den<br />
Verstärker und dieser versorgt den Player dafür<br />
mit Strom.<br />
Wie die Kompaktanlage präsentiert sich auch die<br />
Fernbedienung in schlichtem Schwarz. Alle wichtigen<br />
Funktionen sind übersichtlich angeordnet<br />
und schnell anwählbar. Die Standardwiedergabefunktionen<br />
lassen sich aber ebenfalls direkt<br />
am Gerät bedienen, und das optisch schick und<br />
komfortabel via Touchscreen. Das Display ist<br />
aufgeräumt, die Menüführung logisch und die<br />
Schrift deutlich zu erkennen. Komplettiert wird<br />
das Set durch seine Lautsprecher. Die beiden<br />
knapp 27 Zent<strong>im</strong>eter (cm) hohen Speaker sind<br />
nach dem 2-Wege-Bassreflex-Prinzip aufgebaut,<br />
die 25 Mill<strong>im</strong>eter (mm) große Hochtonkalotte ist<br />
in einen schalldruckverstärkenden Waveguide<br />
eingelassen. Aus wabenverstärktem Verbundwerkstoff<br />
wurde die 130 mm große Tiefmittelton-<br />
Kalotte gefertigt. Das Bassreflexrohr, das den<br />
Lautsprechern zusätzlichen Tiefgang verleiht,<br />
befindet sich auf der Gehäuserückseite über<br />
dem Anschlussfeld. Bei Inbetriebnahme erfolgt<br />
ein kurzes Bereitschaftssignal, während auf<br />
dem Display die zuletzt wiedergegebene Eingangsquelle<br />
angezeigt wird. Im Menü „Settings“<br />
unter „Speaker Setup“ befindet sich der Zugriff<br />
auf Höhen und Bässe, die den Frequenzgang<br />
von minus bis plus zehn Dezibel anheben beziehungsweise<br />
absenken. Der Equalizer arbeitet<br />
überraschend gut und ist ein nützliches Werkzeug,<br />
um die eine oder andere klangliche Schwäche<br />
auszugleichen. Be<strong>im</strong> Hörtest fiel sofort eine<br />
starke Überhöhung des Bassbereichs auf, die<br />
sich bis in die unteren Mitten hindurchzog. Dafür<br />
fehlte es den Präsenzen ein wenig an Spritzigkeit.<br />
Insgesamt macht die Harman Kardon MAS<br />
100 einen etwas leblosen Eindruck. Auch in der<br />
räumlichen Tiefe konnte das System nicht richtig<br />
überzeugen. Der unausgeglichenen tonalen Balance<br />
lässt sich aber <strong>im</strong> „Speaker Setup“-Menü<br />
entgegenwirken, indem man die Bässe etwas<br />
zurückn<strong>im</strong>mt und dafür einige Höhen hinzugibt.<br />
Dann stellt sich ein ausgeglichenerer Klang mit<br />
schöner Ortbarkeit in der Stereobreite ein.<br />
Harman Kardon liefert mit der MAS ein<br />
mehr als solides Produkt ab, das durch seine<br />
schlichte Eleganz überzeugt und als einziger<br />
<strong>Test</strong>kandidat mit einem Touchscreen<br />
aufwartet. Dank vielfältiger Anschlüsse kann<br />
über die beiden USB-Buchsen bequem auf<br />
die mobile Musikbibliothek zugegriffen. Für<br />
die Zukunft würden wir uns aber noch eine<br />
Netzwerkintegration wünschen.<br />
ERGEBNIS<br />
75 78 %<br />
Gut<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 65
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Stereoanlagen<br />
gut<br />
Kenwood<br />
K-1000<br />
TESTERGEBNIS<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Das Display des Kenwood-Receivers zeigt die aktuelle Eingangsquelle samt ihrer Sample-Rate an. Darunter<br />
wird die Aktivität des Supreme-EX Modes dargestellt<br />
Die Hochtonkalotte liegt etwas tiefer <strong>im</strong> Gehäuse,<br />
damit hohe und tiefe Frequenzen zeitgleich abstrahlen<br />
KENWOOD K-1000<br />
Im oberen Bedienfeld befinden<br />
sich die Klangbeeinflusser. Flat,<br />
Tone, RoomEQ und Sound-Preset<br />
liegen zur Direktanwahl auf<br />
Die Receiver-Fernbedienung<br />
übern<strong>im</strong>mt auch die Player-<br />
Abspielfunktionen, wodurch<br />
der zweite Signalgeber<br />
abgelöst wird<br />
Die eigentlichen Wiedergabefunktionen<br />
befinden sich auf der<br />
Player-Fernbedienung<br />
Die Titeldirektwahl können Sie<br />
am bequemsten über diese<br />
Fernbedienung vornehmen<br />
Der japanische Unterhaltungselektronik-Hersteller<br />
Kenwood präsentiert mit der K-1000 eine<br />
Kompaktanlage mit Funktionen, die wir eher<br />
von AV-Receivern gewohnt waren. Die Verarbeitung<br />
der 799 Euro teuren Kompaktanlage ist<br />
äußerst sauber, die einrastenden Drehregler<br />
sind angenehm groß und die Standardmäßigen-<br />
Lautsprecheranschlüsse von guter Qualität. Den<br />
Geräten wurde jeweils ein angenehm lesbares<br />
Display spendiert, auf dem bei CD-Wiedergabe<br />
die Sample-Rate und der CD-Text angezeigt werden.<br />
Trotz des großzügigen Anschlussangebots<br />
vermissen wir eine USB-Buchse für die mobile<br />
Musikwiedergabe, eine Netzwerkschnittstelle<br />
für Internetradios sowie eine Firmware-Update-<br />
Möglichkeit. Auf analogem Weg können Sie<br />
über den System-Control-Anschluss Steuersignale<br />
vom Verstärker an den Player senden,<br />
wodurch eine der beiden Fernbedienungen entfällt.<br />
Richtig – Kenwood liefert sowohl für den<br />
Verstärker als auch für den Player eine separate<br />
Fernbedienung <strong>im</strong> Mini-Format. Die beiden<br />
Lautsprecher in 2-Wege-Bassreflex-Konstruktion<br />
sind mit einer 25-mm-Hochtonkalotte und<br />
einem 120-mm-Konustieftöner ausgestattet. Die<br />
Front der Gehäuse ist leicht angeschrägt und<br />
der Hochtöner in einen Waveguide eingelassen.<br />
Bei Musikwiedergabe ist ein leichtes Gehäusedurchschwingen<br />
bemerkbar, wodurch etwas an<br />
Energie verloren geht. Die vergoldeten Single-<br />
Wiring-Anschlüsse sind hingegen von sehr guter<br />
Verarbeitungsqualität.<br />
Eher bekannt von AV-Receivern, bietet der<br />
Kenwood zahlreiche Eingriffsmöglichkeiten in<br />
die Audiowiedergabe und n<strong>im</strong>mt mit dem beiliegenden<br />
Messmikrofon sogar eine automatische<br />
Raumanpassung vor. Unser Klangeindruck ohne<br />
automatische Einmessung war jedoch eindeutig<br />
linearer. Nach der Messung wurde der<br />
Frequenzbereich in den unteren Mitten angehoben,<br />
wodurch ein eher dumpfes Klangbild<br />
entstand. Positiv erwähnt werden muss allerdings<br />
die Absenkung des Präsenzbereiches,<br />
der von Haus aus etwas überbetont ist. Auch<br />
wenn die Einmessung bei uns nicht gerade für<br />
einen ausgeglicheneren Klang sorgte, hat sie für<br />
akustisch unzureichend opt<strong>im</strong>ierte Räume definitiv<br />
ihre Daseinsberechtigung. Wer dem Klang<br />
seine ganz persönliche Note verleihen möchte,<br />
kann dies mit dem umfangreichen und gut klingenden<br />
Equalizer tun. Dabei lässt sich auf die<br />
Frequenzbereiche um 100 Hertz (Hz), drei und<br />
zehn Kilohertz Einfluss nehmen. Zur automatischen<br />
Aufwertung des Hochtonbereiches bietet<br />
Kenwood seinen Supreme-EX-Modus an. Dieser<br />
soll den verlustbehaftet kompr<strong>im</strong>ierten Audiodateien<br />
AAC, MP3 und WMA wieder zu mehr<br />
Detailauflösung verhelfen. Noch klangbeeinflussender<br />
sind die mitgelieferten Soundpresets,<br />
die je nach Geschmacksempfinden zu spürbaren<br />
Ergebnissen führen können. Für die späten<br />
Abendstunden bietet die K-1000-Kompaktanlage<br />
den hauseigenen Clear A Mode an. Der Modus<br />
arbeitet wie ein dynamischer Equalizer und hebt<br />
bei leisem Betrieb Bässe und Höhen automatisch<br />
an. Dies funktioniert zwar gut, lässt den<br />
Präsenzbereich für unseren Geschmack aber etwas<br />
zu spitz erklingen. Bei purer Tonwiedergabe<br />
präsentiert sich das Komplettsystem mit einer<br />
angenehmen Zurückhaltung und einem hellen<br />
Klangbild. Letzteres äußert sich vor allem in<br />
einer starken Konsonantenüberzeichnung. Eine<br />
ausgeprägte Detailtreue ist hingegen gegeben,<br />
genauso wie eine gute räumliche Abbildung<br />
sowohl in Breite als auch Tiefe.<br />
Mit umfangreichen DSP*-Funktionen und einer<br />
automatischen Raumeinmessung präsentiert<br />
sich die Kenwood-K-1000-Kompaktanlage und<br />
bietet damit großen Klang aus kleinem Gehäuse.<br />
Besonders wenn es darum geht, verschiedenste<br />
Musikdateitypen klanglich aufzuwerten, spielt<br />
das System seine Stärken aus. Eine Erweiterung<br />
der Wiedergabeformate um freie Codecs wie<br />
FLAC und Ogg Vorbis sowie eine USB-Integration<br />
würden das Gerät zusätzlich veredeln.<br />
ERGEBNIS<br />
77 %<br />
Gut<br />
66<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72
gut<br />
Philips<br />
MCD900<br />
TESTSIEGER<br />
gut<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Der Hochtöner der beiden SoundSphere-Lautsprecher<br />
befindet sich direkt über dem Gehäuse<br />
Mit ihrem einzigartigen Gehäusekonzept, dem LCD-Farbdisplay und der DVD-Wiedergabe kombiniert Philips<br />
außergewöhnliches Design mit innovativer Technik<br />
PHILIPS MCD900<br />
Eingangsquellenwahl sowie Settings-<br />
und Disc-Menü befinden<br />
sich <strong>im</strong> oberen Drittel<br />
Display-Navigation, Lautstärkeregelung<br />
und Wiedergabefunktionen<br />
finden in der Mitte der<br />
Fernbedienung ihren Platz<br />
Sonderfunktionen bei DVD-Wiedergabe,<br />
wie z. B. Zoom, Angle<br />
und Untertitel, lassen sich <strong>im</strong><br />
untersten Feld finden<br />
Bei der Kompaktanlage MCD900 erkennt man<br />
auf den ersten Blick, dass Philips versucht, die<br />
volle Design-Punktzahl zu erhalten. Mit den<br />
geschwungenen Gehäusen von Verstärker und<br />
Player, der futuristischen Form der Lautsprecher<br />
und dem großen LCD-Farbdisplay auf dem Receiver<br />
hat man dies zweifelsohne auch erreicht.<br />
Das Komplettsystem für einen Preis von 700<br />
Euro erhältlich und ist die einzige Kompaktanlage<br />
in unserem <strong>Test</strong>, die DVDs wiedergeben kann.<br />
Zur digitalen Bild- und Tonübertragung wurde<br />
dem Gerät ein HDMI-Ausgang spendiert. Für all<br />
diejenigen, die noch über einen herkömmlichen<br />
Röhrenfernseher verfügen, bietet sich der Component-Ausgang<br />
zur analogen Bildausgabe an.<br />
Schade ist der Fakt, dass Philips auf sämtliche<br />
digitalen Eingänge für die optische oder koaxiale<br />
Signalübertragung verzichtet hat. Lobenswert<br />
hingegen ist die rückseitige USB-Buchse,<br />
über die sich Musikdateien in den aktuell gängigsten<br />
kompr<strong>im</strong>ierten Formaten MP3, AAC,<br />
WMA, FLAC und Ogg Vorbis wiedergeben lassen.<br />
Weiterhin dient der Anschluss als Schnittstelle<br />
für Firmware-Updates. Be<strong>im</strong> Anschließen eines<br />
Fernsehgerätes präsentierte sich uns eine übersichtliche<br />
Menüführung. Bei DVD-Wiedergabe<br />
lässt sich das Bild mit Presets wie „Kräftig“ und<br />
„Cool“ aufwerten oder unter dem Punkt „Persönlich“<br />
an den eigenen Geschmack anpassen.<br />
Trennt man das Fernsehgerät von der HDMI- oder<br />
Component-Verbindung, wird das LCD-Display<br />
auf der Receiver-Oberseite aktiviert. Auf dessen<br />
Startseite können die optisch ansprechend dargestellten<br />
Eingangsquellen ausgewählt werden.<br />
Das Menü lässt sich benutzerfreundlich direkt<br />
am Gerät mit den aufgelegten Buttons bedienen.<br />
Da die Form des Displays etwas an einen<br />
liegenden iPod Touch erinnert, ist man gewillt,<br />
auch dieses per Touchscreen zu bedienen. Eine<br />
Funktion, die für zukünftige Updates sicherlich<br />
interessant wäre. Komplettiert werden Receiver<br />
und DVD-Player von den beiden SoundSphere-<br />
Lautsprechern. Die massiven Aluminiumgehäuse<br />
der beiden 35 cm hohen Boxen haben optisch<br />
einen gewissen Charakter und verringern<br />
zugleich ein ungewolltes Durchschwingen der<br />
Gehäuse. Ungewöhnlich ist die Chassis-Anordnung,<br />
beide befinden sich auf der Oberseite des<br />
Gehäuses. Der 130 mm große Tieftöner strahlt<br />
dabei komplett nach oben ab, während der<br />
darüber frei hängende 38-mm-Hochtöner direkt<br />
nach vorn abstrahlt. Tatsächlich macht sich das<br />
starke Gehäuse auch in einem äußerst kraftvollen<br />
Klang bemerkbar. Für unsere Begriffe<br />
ist dies sogar etwas zu viel des Guten, da der<br />
Gesamtklang durch eine starke Bassfärbung<br />
geprägt ist. Bei einem Rocktitel klang die Snare<br />
schön knackig und die Gitarren hatten einen<br />
etwas schlankeren, dafür kernigeren Charakter.<br />
Die S-Laut-Überzeichnung ist dafür besonders<br />
bei moderner, stark kompr<strong>im</strong>ierter Musik sehr<br />
auffällig. Dem lässt sich jedoch durch den eingebauten<br />
Equalizer etwas entgegenwirken. Wer<br />
sich nicht selbst an den manuellen Klangeinstellungen<br />
ausprobieren will, dem wird mit den vorgefertigten<br />
Presets bereits eine große Auswahl<br />
an die Hand gegeben. So bietet der Musikmodus<br />
Klangvoreinstellungen für Rock, Klassik, Jazz,<br />
während der 3-D-Modus den Audiosignalen mit<br />
Presets wie „Kirche“ oder „Arena“ zusätzlichen<br />
Hall hinzufügt. Zwar machen die DSP*-basierten<br />
Voreinstellungen viel Spaß be<strong>im</strong> Ausprobieren,<br />
sie passen aber nicht <strong>im</strong>mer zu jeder Situation.<br />
Unserer Meinung nach sollten Sie auf jeden<br />
Fall einmal den Direct-Modus ausprobieren, der<br />
die Musik komplett unverfälscht direkt von<br />
der CD oder DVD abgreift und originalgetreu<br />
wiedergibt. Der Philips MCD9000 hält eine Vielzahl<br />
an Einstellungsmöglichkeiten der Klangund<br />
Bildaufwertung für Sie bereit. Besonders<br />
gefallen hat uns die Möglichkeit, DVDs via HDMI<br />
wiedergeben zu können. Das Display rundet das<br />
Gesamtbild dieser Stylischen Kompaktanlage<br />
ab und wäre nur noch mit einem Touchscreen<br />
zu überbieten.<br />
ERGEBNIS<br />
78 %<br />
Gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 67
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Stereoanlagen<br />
Während der Receiver den aktuellen USB-Wiedergabemodus anzeigt, werden auf dem<br />
Player die ID3-Tags der MP3s dargestellt<br />
gut<br />
Denon<br />
D-F107<br />
TESTERGEBNIS<br />
sehr gut<br />
SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />
4.2010<br />
Die Basswiedergabe der Regallautsprecher lässt sich<br />
über den Receiver mit einem Subwoofer erweitern<br />
DENON D-F107<br />
Denons vierteilige Kompaktanlage nennt sich<br />
D-F107 und ist für einen Preis von 649 Euro<br />
erhältlich. Player und Receiver bestehen aus<br />
edlem Aluminium mit jeweils einem zweizeiligen<br />
Display, das bei MP3-Wiedergabe deren<br />
ID3-Tags anschaulich wiedergibt. Der vorderseitig<br />
aufgelegte USB-Anschluss erkennt sowohl<br />
USB-Sticks als auch externe Festplatten <strong>im</strong><br />
FAT32-Format. Eine Besonderheit besteht darin,<br />
dass die USB-Buchse den Namen „Made for<br />
iPod“ tragen darf. Wer seine Musikbibliothek<br />
auf dem iPod gespeichert hat, kann diese mit<br />
einem passenden USB-Kabel über die Schnittstelle<br />
wiedergeben lassen. Alle anderen MP3-<br />
Player können sich über den auf der Receiver-<br />
Front aufgelegten Portable-In freuen, einem<br />
3,5-mm-Klinkeneingang. Der Receiver erhält<br />
Die Fernbedienung bietet viel<br />
Platz, um alle wichtigen Funktionen<br />
unterzubringen. Das obere<br />
Drittel wird von der Titeldirektwahl<br />
ausgefüllt<br />
Die Eingangsquellen liegen<br />
nicht als Direktwahl auf. Angewählt<br />
werden diese über den<br />
Source-Button<br />
Der untere Teil dient vorrangig<br />
der Ordnernavigation<br />
sein Signal über den analogen Line-Ausgang<br />
des CD-Players. Eine digitale Verbindung wäre<br />
jedoch die klanglich attraktivere Lösungen.<br />
Ein sehr interessantes Detail des Receivers ist<br />
sein Monoausgang, der das zusammengerechnete<br />
Signal des linken und rechten Kanals trägt.<br />
Dieser ist dafür vorgesehen, das Audiosignal<br />
an einen weiteren Verstärker, oder einen aktiven<br />
Subwoofer zu übertragen. Damit lässt<br />
sich die zweikanalige Kompaktanlage zu einem<br />
2.1-System erweitern. Die beiden knapp 30 cm<br />
hohen 2-Wege-Bassreflex-Boxen glänzen durch<br />
eine saubere Verarbeitung mit abgerundeten<br />
Seitenflächen in stabilen, kaum durchschwingenden<br />
Gehäusen. Erreicht wird dies durch eine<br />
Querverstrebung <strong>im</strong> Inneren des Gehäuses, die<br />
selbst in manch teureren Lautsprechern nicht zu<br />
finden ist. Die kreisrunde Öffnung auf der Rückseite<br />
des jeweiligen Lautsprechergehäuses ist<br />
das Bassreflexrohr, das die Tieftonwiedergabe<br />
erweitert. Wem die tieffrequente Abstrahlung<br />
der beiden Regallautsprecher zu mächtig sein<br />
sollte, der kann sich der beiden <strong>im</strong> Lieferumfang<br />
enthaltenen Schaumstoffverschlüsse bedienen.<br />
Die Fernbedienung der Kompaktanlage<br />
fällt mit ihren 22 cm recht groß aus und gleicht<br />
damit eher der eines ausgewachsenen AV-Receivers.<br />
Auch wenn alle wichtigen Funktionen<br />
in ihren Ebenen sinnvoll nebeneinander liegen,<br />
hätte man diese sicherlich platzsparender<br />
anordnen können.<br />
Im Hörtest waren wir doch etwas überrascht<br />
über die klanglichen Eigenschaften des Kompaktsystems.<br />
Um es gleich vorwegzunehmen:<br />
Einem Standlautsprecher können die beiden<br />
SC-F107, was den Tiefgang angeht, natürlich<br />
keine Konkurrenz machen. Die Mittenwiedergabe<br />
ist dafür <strong>im</strong> Source-Direct-Modus schön<br />
linear und die 25 mm große Hochtonkalotte stellt<br />
feine Details gut dar. Auch die räumliche Breite<br />
und Tiefe wissen zu überzeugen. Um den tieffrequenten<br />
Anteil der beiden Regallautsprecher<br />
zu erweitern, stehen uns drei Möglichkeiten zur<br />
Verfügung. Zum einen ist das die Erweiterung<br />
des Systems um einen Subwoofer über den Mono-Out-Ausgang.<br />
Dies führt je nach Qualität des<br />
Subwoofers zu sehr guten Ergebnissen. Wer sich<br />
kein zusätzliches Gerät in seinen Hörraum stellen<br />
will, kann ebenso auf den des eingebauten<br />
2-Band-Equalizer zurückgreifen und die Bässe<br />
bei 100 Hz um bis zu acht Dezibel anheben. Dies<br />
sollte jedoch eher für leichtere Geschmacksanpassungen<br />
genutzt werden. Als letzte und noch<br />
drastischere Variante dient Denons S. B. D. (Super<br />
Dynamic Bass Control). Der dynamische<br />
Equalizer soll den Bassanteil selbst bei geringer<br />
Lautstärke stets linear halten. Im Praxistest hob<br />
das System auch bei höherer Lautstärke die<br />
100-Hz-Marke zu stark an, sodass das S. B. D.<br />
eher für Freunde drückender Basswellen bei Tag<br />
und Nacht geeignet ist.<br />
Mit der D-F107 hat Denon eine Kompaktanlage<br />
auf dem Markt, die besonders durch ihre Anschluss-<br />
und Erweiterungsmöglichkeiten glänzt.<br />
Der USB-Anschluss mit iPod-Wiedergabe-Funktion<br />
und der rückseitige Pre-Out zur Integration<br />
eines Subwoofers lassen die Kompaktanlage<br />
zum echten Multitalent werden.<br />
ERGEBNIS<br />
76 78 %<br />
Gut<br />
68<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Fazit<br />
Im Vergleich der Stereokompaktanlagen hinterließen<br />
die <strong>Test</strong>kandidaten einen guten Eindruck.<br />
Alle ähneln sich in ihrer Grundausstattung<br />
und unterscheiden sich letztendlich nur<br />
<strong>im</strong> Detail. Mit knappem Punktevorsprung setzte<br />
sich die Philips-MCD900-Kompaktanlage durch<br />
und stellte sich damit als <strong>Test</strong>sieger heraus.<br />
Sie überzeugte uns durch ihre vielfältigen Anschlussmöglichkeiten,<br />
ihre benutzerfreundliche<br />
Bedienung und durch die unzähligen<br />
Klangpresets. Einen großen Pluspunkt konnte<br />
sie ebenfalls durch den integrierten DVD-Player<br />
samt HDMI-Schnittstelle verzeichnen.<br />
Dicht gefolgt von Kenwood, Denon und Harman<br />
Kardon wurde es für die Philips aber noch mal<br />
richtig eng. Während die Kenwood mit ihrer<br />
Anschlussvielfalt glänzte und uns mit einem<br />
automatischen Raumeinmesssystem überraschte,<br />
stellte Denon dieses Mal den Preis-<br />
Leistungs-Sieger. Wieder sind dabei die kleinen<br />
Details entscheidend. So lässt sich über<br />
den USB-Anschluss an Denons Kompaktanlage<br />
auch ein iPod anschließen, während für alle<br />
weiteren MP3-Player ein extra Portable-In zur<br />
Verfügung steht. Die bezüglich der Frequenz<br />
sehr ausgeglichenen Lautsprecher lassen sich<br />
klanglich sogar noch durch einen Subwoofer<br />
erweitern, dafür bietet die Kompaktanlage einen<br />
gesonderten Pre-Out-Anschluss an. Aber<br />
auch Harman Kardons MAS 100 braucht sich<br />
nicht zu verstecken. Für einen ebenfalls recht<br />
günstigen Preis liegt die Kompaktanlage nur<br />
ganz knapp hinter ihren Mitbewerbern. Mit<br />
den umfangreichen RDS-Radiofunktionen hat<br />
Harman Kardon in diesem Punkt sogar die<br />
Nase vorn. Als einziger <strong>Test</strong>kandidat trat die<br />
Kompaktanlage mit einem Touchscreen-Display<br />
an, weshalb wir dieses gleich bei den<br />
anderen vermissten. Klanglich spielten die vier<br />
<strong>Test</strong>kandidaten ebenfalls in derselben Liga:<br />
Alle Geräte haben leichte Schwächen in ihrer<br />
Basswiedergabe, was auf die Größe der Regallautsprecher<br />
zurückzuführen ist. Im Mitten-<br />
und Hochtonbereich spielen sie hingegen<br />
ihre Stärken aus, die sich meist in einer guten<br />
Lokalisation bei der räumlichen Wiedergabe<br />
äußern. Lediglich die Kenwood hatte einen<br />
etwas überzeichneten Präsenzbereich. Dieser<br />
ließ sich jedoch gut durch den fein zeichnenden<br />
Equalizer ausgleichen. Auch die Klangpresets<br />
der Kompaktanlagen wussten zu überzeugen<br />
und werden sicherlich für einige <strong>im</strong>posante<br />
Hörstunden sorgen. Im Allgemeinen würden<br />
wir jedoch den Direct-Modus empfehlen, der<br />
sämtliche Klangregelungen umgeht und den<br />
alle <strong>Test</strong>kandidaten anbieten. Unsere vier Kompaktanlagen<br />
lieferten sich ein äußerst knappes<br />
Rennen, was auch an der Bewertung erkennbar<br />
ist. Kaufentscheidend sind dieses Mal die kleinen<br />
Details, die die Kompaktanlagen zu Ihrem<br />
ganz persönlichen Gewinner werden lassen.<br />
Torsten Pless<br />
Phonoeingang<br />
Der Phonoeingang, der sich in letzter Zeit wieder<br />
öfter an AV-Receivern und Stereoanlagen<br />
finden lässt, ist ein nicht lineares Anschlussfeld,<br />
das zur Pegel- und Frequenzanpassung<br />
eines Schallplattenspielers benötigt wird. Je<br />
nach Ausgangsspannung des verbauten Tonabnehmersystems<br />
am Plattenspieler wird bei<br />
diesem zwischen MC (Moving Coil) oder MM<br />
(Moving Magnet) unterschieden. Plattenspieler<br />
mit MC-Ausgang liefern eine Ausgangsspannung<br />
von 0,1–0,5 Millivolt (mV), während<br />
MM-Ausgänge zwischen zwei und fünf Millivolt<br />
ausgeben. Da ein normaler Hochpegeleingang<br />
(Aux, Line, Tape etc.) zwischen 100 und 500 mV<br />
erwartet, wird der spezielle hochempfindliche<br />
Vorverstärker namens Phonoeingang benötigt.<br />
Falls ein Receiver nicht über solch einen<br />
Eingang verfügt, wird ein externer Phono-EntzerrVorverstärker<br />
zwischen Plattenspieler und<br />
Hochpegeleingang benötigt.<br />
Anzeige<br />
High Finesse.<br />
Das ausgereifte High-Tech Arbeitstier für Ihr Wohnz<strong>im</strong>mer: Der HS2100 CIUSB ist die homecast Innovation<br />
mit Funktionsvielfalt in Vollendung.<br />
FullHD Receiver 1080p<br />
PVR-Ready-Funktion<br />
Mult<strong>im</strong>ediaplayer zur Wiedergabe folgender Formate: DivX®, xvid, mkv, jpeg, mp3<br />
Stromsparmodus für Standby-Betrieb<br />
Installationsführer für eine einfache Erstinbetriebnahme des Receivers<br />
Eine Hauptprogrammliste und 8 Favoritenlisten, individuell bearbeitbar<br />
Eine integrierte Common Interface (CI) Schnittstelle für den Einsatz von Pay-TV Modulen<br />
DiSEC 1.0, DiSEqC 1.2/USALS und Unicablesteuerung EN50494<br />
Anschlüsse: HDMI1.3, YPbPr, Audio/Video, 3x RCA, SPDIF<br />
www.homecast.de
<strong>Test</strong> l Vergleichstest Stereoanlagen<br />
AUSSTATTUNG <strong>Test</strong>sieger Sieger Preis/Leistung<br />
Allgemein<br />
Hersteller Philips Kenwood Denon Harman Kardon<br />
Modell MCD900 K-1000 D-F107 MAS 100<br />
Preis/Straßenpreis 799 Euro/749 Euro 799 Euro/649 Euro 649 Euro/599 Euro 799 Euro/666 Euro<br />
Maße B/H/T (Receiver) 251 × 133 × 251 cm 270 × 99 × 318 cm 250 × 82 × 283 cm 240 × 90 × 240 mm<br />
Maße B/H/T (Player) 251 × 69 × 251 cm 270 × 99 × 296 cm 250 × 82 × 260 cm 240 × 90 × 240 mm<br />
Maße B/H/T (Lautsprecher) 175 × 354 × 202 cm 168 × 305 × 270 cm 182 × 296 × 237 cm 181 × 272 × 196 mm<br />
Gewicht Gesamtsystem 12,5 kg 19,1 kg 16,1 kg 13,1 kg<br />
Informationen www.philips.de www.kenwood.de www.denon.eu www.harmankardon.com<br />
Anschlüsse<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
Eingänge<br />
Ausgänge<br />
Phono-Eingang<br />
sonstige Anschlüsse CVBS Video Out Room EQ Mic In, System Control Portable-In, Pre-Out, System Connector The Bridge II<br />
Datenschnittstellen USB – USB RS-232*, 2 × USB<br />
FEATURES<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
HDMI<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
Komponente<br />
dig. Audio<br />
koaxial<br />
dig. Audio<br />
optisch<br />
analoges<br />
Audio<br />
Kompaktanlagen<br />
CD-Wiedergabe<br />
DVD-/Blu-ray-Wiedergabe<br />
CD-R-/CD-RW-Wiedergabe<br />
Besondere Audioformate ( FLAC, Ogg, WMA)<br />
Online-Musikdienst-Unterstützung<br />
Mp3-Wiedergabe<br />
ID3-Tags<br />
Radiofunktionen<br />
UKW-Radio<br />
DAB<br />
DAB Plus<br />
RDS<br />
Onlineradio<br />
Vorteile/Nachteile<br />
Vorteile<br />
· DVD-Wiedergabe<br />
· automatische Raumeinmessung<br />
· USB-Anschluss mit iPod-Wiedergabe<br />
· zwei USB-Schnittstellen<br />
· Design mit LCD-Display<br />
· gut klingender Equalizer<br />
· Pre-Out-Anschluss für Subwoofer-<br />
· Receiver mit Touchscreen<br />
· Bild- und Tonpresets<br />
· Klangpresets<br />
Erweiterung<br />
· guter Equalizer<br />
Nachteile<br />
· keine digitalen Eingänge<br />
· keine Firmware-Updates möglich<br />
· analoge Verbindung zwischen Player<br />
· komplizierte Ordnerstruktur<br />
· S-Laut-Überzeichnung<br />
· überbetonter Präsenzbereich<br />
und Receiver<br />
· überzogener Bassbereich<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Lautsprecher<br />
Arbeitsweise 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv 2-Wege, passiv<br />
Bauform geschlossene Form Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite Bassreflex mit Öffnung auf Rückseite<br />
Impedanz 8 Ohm 6 Ohm 6 Ohm 8 Ohm<br />
Frequenzgang nach Herstellerangaben 45 – 20000 Hz +/–3 dB 48 – 45 000 Hz +/–3 dB k. A. 60 – 25000 Hz +/–3 dB<br />
Klangtreue<br />
In der nebenstehenden Grafik sehen Sie den von uns<br />
gemessenen Frequenzgang.<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
6 dB<br />
0 dB<br />
–6 dB<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
30 Hz<br />
100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />
Frequenzgang<br />
Bis 10 kHz verläuft der Frequenzgang relativ<br />
linear und steigt dann langsam an<br />
Der blaue Frequenzverlauf mit Anhebung der Tiefmitten<br />
zeigt das System nach seiner Einmessung<br />
Ein ausgeglichener Frequenzverlauf,<br />
der ab 200 Hz langsam abfällt<br />
Die starke Anhebung der höchsten<br />
Frequenzen ab 16 kHz ist sehr auffällig<br />
BEWERTUNG<br />
Audio<br />
Neutralität befriedigend 5,5/10 gut 8/10 gut 7/10 befriedigend 6,5/10<br />
Pegelfestigkeit/Dynamik gut 8/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10 ausgezeichnet 9/10<br />
Basswiedergabe gut 7/10 gut 7/10 gut 7/10 gut 7/10<br />
Mittenwiedergabe sehr gut 8,5/10 gut 8/10 gut 8/10 gut 8/10<br />
Höhenwiedergabe gut 7,5/10 befriedigend 6/10 gut 8/10 gut 8/10<br />
akustische Qualität der Lautsprecher gut 8/10 gut 8/10 gut 8/10 befriedigend 6/10<br />
Klangregelung sehr gut 8/9 sehr gut 8/9 gut 7/9 ausreichend 4/9<br />
Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet 30/32 ausgezeichnet 29/32 gut 26/32 gut 26/32<br />
Ausstattung gut 34/48 befriedigend 31/48 befriedigend 33/48 gut 37/48<br />
Wiedergabequalität gut 52,5/69 gut 54/69 gut 54/69 gut 48,5/69<br />
Sonstiges gut 6/8 sehr gut 7/8 gut 6/8 gut 6/8<br />
Gesamt 122,5 von 157 Punkten 121 von 157 Punkten 119 von 157 Punkten 117,5 von 157 Punkten<br />
Preis/Leistung gut gut sehr gut gut<br />
ERGEBNIS Gut Gut Gut Gut<br />
78 % 77 % 76 % 75 %<br />
70<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 72<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
Leserbriefe<br />
Aus Stereo wird Surround<br />
HD-Tonformate<br />
Full-HD nötig?<br />
Leider verfügt Nintendos Wii-Konsole über keinen<br />
digitalen Ausgang. Ein Freund erzählte mir<br />
aber nun, dass die Konsole trotzdem Surround-<br />
Sound ausgeben kann. Können Sie mir das<br />
erläutern?<br />
M. Bode<br />
Bei Nintendos Wii haben Sie die Möglichkeit,<br />
den Sound in Stereo per Chinch-Kabel auszugeben.<br />
Leiten Sie das Audiosignal so an einen<br />
AV-Receiver weiter, können Sie über die Aktivierung<br />
von Dolby Pro Logic II 5.1-Surround-Sound<br />
genießen. Bei nahezu allen Wii-Spielen wird die<br />
Stereospur nämlich mit Richtungsinformationen<br />
versehen und der AV-Receiver kann daraus den<br />
Raumklang generieren. Das Surround-Erlebnis<br />
wirkt sehr natürlich, wobei diskrete Verfahren<br />
(hier wird jeder Kanal einzeln angesteuert, beispielsweise<br />
Dolby Digital 5.1) einen höheren<br />
Dynamikumfang und eine sauberere Kanaltrennung<br />
aufweisen. Das Stereo-Surround-Erlebnis<br />
finden Sie übrigens auch auf vielen Musik-CDs<br />
und bei Fernsehsendungen.<br />
Bei der Blu-ray Disc spricht man ja neben dem<br />
hochauflösenden Bild auch von HD-Tonformaten.<br />
Worum handelt es sich dabei und klingen Blurays<br />
besser als DVDs mit Dolby Digital?<br />
U. Petersen<br />
DTS-HD Master Audio und Dolby True HD werden<br />
verlustfrei kompr<strong>im</strong>iert. Die Kompr<strong>im</strong>ierung bei<br />
den Vorgängerformaten war <strong>im</strong>mer verlustbehaftet<br />
und ging auf Kosten der Klangtreue. Die<br />
HD-Formate finden Sie ausschließlich auf der Bluray<br />
Disc; für die Wiedergabe brauchen Sie einen<br />
geeigneten AV-Receiver oder Blu-ray-Player mit<br />
integriertem Decoder. Das Vorhandensein einer<br />
HD-Tonspur <strong>im</strong>pliziert aber nicht automatisch<br />
einen besseren Sound, so spielen Abmischung<br />
und Qualität der Aufnahme sowie das Potenzial<br />
Ihres Wiedergabe-Equipments eine große Rolle.<br />
Verfügen Sie über hochwertige Lautsprecher und<br />
Verstärker, erwartet Sie ein klareres und dynamischeres<br />
Klangerlebnis als auf der DVD.<br />
Camcorder macht schlechte Fotos<br />
Ich möchte mir einen LCD-TV mit 32 Zoll kaufen<br />
und sitze rund zwei Meter vom Display entfernt.<br />
Nun frage ich mich, ob die Full-HD-Auflösung in<br />
meinem Wohnz<strong>im</strong>mer Sinn macht.<br />
Bodo H.<br />
Bei der gewünschten Bilddiagonale und dem<br />
genannten Betrachtungsabstand verschenken<br />
Sie das Potenzial Ihres neuen Fernsehers, denn<br />
das Auflösungsvermögen unserer Augen ist begrenzt<br />
und n<strong>im</strong>mt feine Details auf Entfernung<br />
nur noch begrentzt war. Lesen Sie hierzu auch<br />
den ausführlichen Artikel ab S. 90 in dieser<br />
Ausgabe der <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong>.<br />
Strombedarf <strong>im</strong> Wandel der Zeit<br />
In der letzten Ausgabe las ich mit großem<br />
Interesse Ihren Überblick der Strom sparendsten<br />
Fernseher. Nun frage ich mich, wie die<br />
Hersteller es über die Jahre geschafft haben,<br />
selbst bei 46-Zoll-LCDs den Stromverbrauch <strong>im</strong><br />
Durchschnitt unter 100 Watt zu halten.<br />
I. Launert<br />
Bilder: Dolby, Toshiba<br />
Ein Großteil der Stereoproduktionen enthält zusätzliche<br />
Richtungsinformationen für Surround-Sound<br />
RTL SD/HD auf einer Frequenz?<br />
Bei meinem digitalen Satellitenreceiver ist mir<br />
aufgefallen, dass ARD HD und ZDF HD s<strong>im</strong>ultan<br />
zum SD-Betrieb der Sender ausgestrahlt<br />
werden. Nun frage ich mich, wie RTL und Co.<br />
in Bezug auf die HD-/SD-Ausstrahlung verfahren,<br />
denn bei meinem Receiver gibt es nur<br />
eine Frequenz, auf der RTL sendet. Strahlt der<br />
Sender etwa die HD- und SD-Variante auf einer<br />
Frequenz bzw. auf einem Transponder aus?<br />
W. Rosam<br />
Wahrscheinlich haben Sie bei Ihrem Gerät seit<br />
dem 1. November 2009 keinen Sendersuchlauf<br />
mehr durchgeführt, denn an diesem Tag gingen<br />
RTL HD und Vox HD über Astras HD-Plus-<br />
Plattform auf Sendung. Beide senden auf der<br />
Frequenz 10 832 horizontal mit SR 2 200 und<br />
FEC 5/6. Die SD-Varianten der Sender empfangen<br />
Sie hingegen auf der Frequenz 12 188<br />
horizontal mit SR 27 500 und FEC 3/4. Eine<br />
parallele Übertragung beider Versionen würde<br />
die Kapazität eines Transponders sprengen,<br />
denn HD-Sender benötigen mehr als doppelt<br />
so viel Datenratenkapazität als ein Sender mit<br />
Standardauflösung. Der sogenannte S<strong>im</strong>ulcast-<br />
Betrieb wird auch bis auf Weiteres beibehalten<br />
denn so ist sichergestellt, dass wirklich jeder<br />
die Programme empfangen kann.<br />
Ich habe mir einen Camcorder mit Full-HD-Auflösung<br />
gekauft. Mit den Videoaufnahmen bin<br />
ich sehr zufrieden, nur ist die Auflösung von<br />
geschossenen Fotos sehr bescheiden. Woran<br />
liegt das?<br />
U. Kamp<br />
Ihr Camcorder zeichnet Videos mit 1 920 × 1 080<br />
Bildpunkten auf, was einer Auflösung von zwei<br />
Megapixeln entspricht. Abhängig vom Camcorder<br />
werden höhere Auflösungen lediglich interpoliert,<br />
was bei Ihrem Gerät aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach der Fall sein wird. Die Bildqualität<br />
hängt also von der Sensorgröße und der internen<br />
Bildverarbeitung ab. Einige Camcorder arbeiten<br />
mit mehreren CMOS-Sensoren und bieten<br />
eine bessere Qualität bei Fotos, können aber mit<br />
einer Spiegelreflexkamera nicht mithalten.<br />
Was ist ein Sweetspot?<br />
Im Audiobereich läuft mir <strong>im</strong>mer wieder der<br />
Begriff des Sweetspots über den Weg. Können<br />
Sie mir diesen näher erläutern und erklären,<br />
welchen Einfluss er auf den Musikgenuss hat?<br />
A. Ludwig<br />
Ein Sweetspot beschreibt den opt<strong>im</strong>alen Hörbereich.<br />
Befinden Sie sich in der Mitte zwischen<br />
zwei Lautsprechern, entfaltet der Stereoeffekt<br />
seine beste Wirkung. Der Sweetspot ist meist<br />
klein bemessen, schon geringe Abweichungen<br />
von der Mitte verfälschen den Eindruck. Im<br />
He<strong>im</strong>kinobereich verkompliziert sich das Ganze<br />
mit zunehmender Boxenanzahl. Sie sollten bei<br />
Ihrem AV-Receiver darauf achten, die Entfernung<br />
zu den Lautsprechern und deren Pegel<br />
opt<strong>im</strong>al einzustellen, sonst kommt es zu Verfälschungen.<br />
In erste Linie sorgt bei LCDs die <strong>LED</strong>-Beleuchtung<br />
für den moderaten Strombedarf. Vor allem<br />
die Edge-<strong>LED</strong>-Bauweise tut der Stromrechnung<br />
gut, denn hier werden lediglich einige wenige<br />
<strong>LED</strong>s <strong>im</strong> Rahmen des Displays verbaut. Auch der<br />
mittlerweile in nahezu allen Modellen eingesetzte<br />
Lichtsensor drosselt den Verbrauch, denn<br />
er regelt die Leuchtkraft des Displays abhängig<br />
vom Umgebungslicht. Im dunklen Raum kann<br />
sich der Stromverbrauch eines 46-Zoll-Displays<br />
so bei rund 60 Watt einpendeln. Am effektivsten<br />
arbeitet der Sensor, wenn Sie diesen konfigurieren<br />
können, denn bei manchen Modellen d<strong>im</strong>mt<br />
er so weit herunter, dass der Kontrast leidet.<br />
Diese Möglichkeit bieten etwa die aktuellen<br />
Modelle von Sharp und Toshiba an.<br />
Für moderaten Stromverbrauch verfügt Toshibas<br />
46VL733G über einen konfigurierbaren Lichtsensor<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Fragen schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
Lauchstädter Straße 20,<br />
04229 Leipzig<br />
oder per E-Mail an:<br />
leserbriefe@digital-tested.de<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 71
Lexikon<br />
Was macht eine Vor- und Endstufe?<br />
Vorstufe Onkyo PR-SC 5507<br />
HDMI-CEC<br />
CEC steht für Consumer Electronics Control und ermöglicht<br />
die Steuerung einiger Grundfunktionen<br />
externer über HDMI verbundener Geräte wie zum<br />
Beispiel Blu-ray-Player. Die Unterstützung ist von<br />
Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und wird meist<br />
mit markeneigenen Namen benannt, etwa Viera Link<br />
bei Panasonic.<br />
Eine Vorstufe bereitet das Signal auf die<br />
eigentliche Verstärkung vor und bündelt angeschlossene<br />
Geräte; hier wählen Sie die abzuspielende<br />
Quelle aus. Bei der Vorbereitung<br />
wird die Zuspielung etwa in der Impedanz und<br />
dem Pegel angepasst. Auch nehmen Sie hier<br />
alle klangrelevanten Einstellungen, wie etwa<br />
EQ-Anpassung und Autoeinmessung, vor und<br />
Endstufe Onkyo PA-MC 5500<br />
stellen die gewünschte Lautstärke ein. Die<br />
oben abgebildete Vorstufe von Onkyo mutet<br />
von außen wie ein AV-Receiver an, nur eben<br />
ohne Endstufe. Die externe Endstufe ist der<br />
eigentliche Leistungsverstärker und schickt<br />
das verstärkte Signal an den Lastwiderstand;<br />
sie warten in der Regel nur mit einem<br />
Power-Knopf auf.<br />
Audio Return Channel<br />
Dabei handelt es sich um einen Rückkanal, der über<br />
die HDMI-1.4-Schnittstelle realisiert wird. So übertragen<br />
Sie über das HDMI-Kabel das Bild zu Ihrem Fernseher<br />
und <strong>im</strong> gleichen Maße den Ton des <strong>TVs</strong> zurück<br />
an den AV-Receiver, eine separate optische Leitung<br />
entfällt damit.<br />
Zwischenbildberechnung<br />
Aufgrund der Bilderzeugung ist die Reaktionszeit von<br />
LC-Displays nicht opt<strong>im</strong>al und Bewegungen werden<br />
unscharf dargestellt; sie wirken verwischt. Die 100-/<br />
200-Hertz-Zwischenbildberechnung errechnet künstliche<br />
Bilder, die das Reaktionsdefizit ausgleichen.<br />
Backlight Blinking<br />
Dieses Verfahren erhöht bei <strong>LED</strong>-LCDs die Schärfe<br />
bei schnellen Bewegungen. Dafür werden die <strong>LED</strong>s in<br />
festen Intervallen vollständig ausgeschaltet.<br />
Geotagging<br />
Wird ein digitales Bild mit Koordinaten versehen,<br />
spricht man von Geo-Imaging. Geeignete Kameras<br />
sind dafür mit einem GPS-Sensor versehen. Das Geotagging<br />
beschreibt wiederum die Einbettung des Bildes<br />
in einen digitalen Atlas, etwa Google Earth, dabei<br />
wird es automatisch an der richtigen Stelle platziert.<br />
24 p<br />
Kinofilme werden mit 24 Vollbildern je Sekunde (fps)<br />
gedreht. Damit der Bildeindruck nicht flackert, vervielfacht<br />
ein sogenanntes Malteserkreuz die Bildwiederholrate<br />
<strong>im</strong> Kino; 96 ist hier eine gängige Zahl. Auf der<br />
Blu-ray Disc liegen Filme auch mit 24 fps vor, Flachbildfernseher<br />
verarbeiten diese dann intern ebenfalls<br />
auf ein Vielfaches. Einige Geräte konvertieren das<br />
Signal aber intern auf 60 Hertz, was in Bildrucklern<br />
während der Wiedergabe resultiert.<br />
Bi-Amping<br />
Dieses Verfahren trennt einzelne Frequenzbereiche<br />
bereits nach der Vorstufe und spielt diese dann getrennt<br />
einzelnen Endstufen zu. So können Hoch-/<br />
Mitteltonbereich und Tieftonbereich separat bedient<br />
werden. Dabei ist es absolut notwendig, auf gleiche<br />
Endstufen zu setzen, da unterschiedliche Geräte unterschiedliche<br />
Phasenlagen aufweisen.<br />
Vollverstärker und Vor- und Endstufenkombis<br />
haben jeweils ihre Vor- und Nachteile. So<br />
ist mit Letzteren etwa das Bi-Amping (siehe<br />
Lexikon rechts) möglich und wenn sich etwa<br />
neue Soundstandards etablieren, wie neue<br />
Surround-Formate, müssten Sie nur die Vorstufe<br />
austauschen; bei einem Bedarf an mehr<br />
Leistung wird einfach die Endstufe ausgetauscht.<br />
Die getrennte Anschaffung lässt Sie<br />
also flexibler agieren.<br />
So funkionieren Blende und Weitwinkel in Ihrem Fotoapparat/Camcorder<br />
Blende<br />
Diese meist mechanische Vorrichtung regelt<br />
die Intensität des Lichtdurchlasses. Die Blende<br />
befindet sich dafür <strong>im</strong> Objektiv und öffnet und<br />
schließt sich, um den Lichteinfall zu regulieren,<br />
und beeinflusst so die Stärke der Belichtung des<br />
Films. Im gleichen Maße wird auch die Schärfentiefe<br />
angepasst. Dabei verschieben sich<br />
kreisförmig angeordnete Lamellen ineinander<br />
bzw. auseinander. Je größer die Blendenzahl<br />
ist, desto weniger Licht wird durchgelassen, die<br />
Blende ist in diesem Fall nur leicht geöffnet. Bei<br />
einer hohen Blendenzahl wird auch die Tiefenschärfe<br />
erhöht. Das perfekte Bild ergibt sich so<br />
bei jeden Lichtverhältnissen in Kombination<br />
mit der richtigen Belichtungszeit.<br />
Weitwinkel<br />
Dabei handelt es sich um ein Objektiv,<br />
dessen Bildwinkel größer ist, als der des<br />
menschlichen Auges. Im Gegensatz zu<br />
einem Normalobjektiv verkleinert ein Weitwinkel<br />
bei gleichem Abstand den Maßstab<br />
der aufzunehmenden Szenerie und<br />
es passt mehr auf das Bild. Dies ist mit<br />
einer großen Schärfentiefe verbunden. Der<br />
größere Blickwinkel geht dabei mit einer<br />
kürzeren Brennweite. Günstige Weitwinkelobjektive<br />
weisen aufgrund der Konstruktionsart<br />
nur eine geringe Lichtstärke<br />
auf. Lichtstarke Weitwinkelobjektive sind<br />
aufwendig herzustellen und dementsprechend<br />
kostspielig.<br />
Neodymmagneten<br />
Neodym ist ein chemisches Element und wird für<br />
die Herstellung stärkster Magnete benutzt. Neben<br />
Festplatten kommen diese auch bei hochwertigen<br />
Lautsprechern zum Einsatz; dabei weisen sie weniger<br />
Gewicht und eine höhere Feldstärke auf als herkömmliche<br />
Ferritmagnete.<br />
CMOS-Sensor<br />
Diese Sensoren sind lichtempfindlich und geben proportional<br />
zu einfallendem Licht Signale aus, sie finden<br />
etwa zur Bildaufzeichnung in vielen Camcordern ihren<br />
Einsatz. Der Chip kann zudem eine Belichtungskontrolle<br />
oder Kontrastkorrektur durchführen.<br />
RS-232<br />
Dabei handelt es sich um eine serielle Schnittstelle<br />
zur sequenziellen Datenübertragung. Etwa bei AV-<br />
Receivern können Sie über den Anschluss Firmware-<br />
Updates zuspielen. Heutzutage spielt die Schnittstelle<br />
aber eine <strong>im</strong>mer kleinere Rolle und wird durch Ethernet-<br />
und USB-Buchsen verdrängt.<br />
DSP<br />
Digitale Signalprozessoren kommen beispielsweise in<br />
AV-Receivern zum Einsatz und sind dort etwa für die<br />
Steuerung eines Equalizers zuständig. Sie berechnen<br />
aber auch Raumklangeffekte, die die akustischen<br />
Gegebenheiten einer Örtlichkeit, etwa eines Stadions,<br />
s<strong>im</strong>ulieren.<br />
EPG<br />
Der Electronic Program Guide bezeichnet eine elektronische<br />
Programmzeitschrift, die die Sender als Zusatzangebot<br />
mit ausstrahlen. Einige Hersteller gehen bei<br />
dem Angebot Kooperationen ein, sodass die Inhalte<br />
redaktionell aufbereitet werden. Aus dem EPG können<br />
Sie je nach Gerät auch Aufnahmen programmieren.<br />
72<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
4.2010 x.2010 August/September Monat/Monat<br />
42 Filme <strong>im</strong> <strong>Test</strong><br />
ALICE IM WUNDERLAND Seite 76<br />
GREEN ZONE<br />
PREDATOR<br />
MÄNNER DIE AUF ZIEGEN STARREN<br />
77 80 80
Blu-ray-<strong>Test</strong><br />
Bonus oder nicht Bonus<br />
Wer kennt das nicht: Man hat gerade<br />
den frisch erstandenen Lieblingsfilm<br />
zum ersten Mal in den eigenen<br />
vier Wänden angeschaut, fühlt sich gut unterhalten<br />
und hat nun Lust, ein wenig hinter die Kulissen<br />
zu blicken und durch das Bonusmaterial<br />
noch tiefer in den Film einzutauchen. Oftmals<br />
ist die Enttäuschung dann groß, wenn einen<br />
außer ein paar lieblos zusammengewürfelten<br />
geschnittenen Szenen und der obligatorischen<br />
Trailer-Show nur gähnende Leere empfängt. Es<br />
ist schon paradox, da hat man mit dem Medium<br />
Blu-ray endlich ein wahres Speichermonster zur<br />
Verfügung, das die größten und neuesten Filme<br />
in bestechender Bild- und Soundqualität von der<br />
großen Leinwand ins he<strong>im</strong>ische Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
transportiert, und doch scheint die Entwicklung<br />
in Sachen innovatives Bonusmaterial bedenklich<br />
zu stagnieren. Viele Produktionen geben<br />
sich mit kurzen, nichtssagenden Making-ofs zufrieden<br />
und nutzen die vielfältigen interaktiven<br />
Möglichkeiten des Mediums in keiner Weise aus.<br />
James Camerons Megablockbuster „Avatar“<br />
schoss gar den Vogel ab und kam gänzlich ohne<br />
Extras in den Handel, als zahlender Kunde kann<br />
Ansprechende Verpackung und prall gefüllter Inhalt,<br />
eine Kombination, die man leider viel zu selten findet<br />
Auch Jungspund Percy Jackson zeigt, wie es gehen<br />
könnte, mit gut designten Extras und Triple-Pack<br />
man sich da einfach nur verschaukelt vorkommen.<br />
Die gängige Praxis der Labels, ihre großen<br />
Zugpferde in regelmäßigen Abständen wieder<br />
und wieder in <strong>im</strong>mer neuen Versionen auf den<br />
Markt zu werfen und dabei ab und zu mal ein<br />
neues Bonusfeature freizugeben, schien eigentlich<br />
ein Relikt aus den Anfangstagen der DVD,<br />
doch genau dieses fragwürdige „Geschäftsmodell“<br />
scheint man hier mit zukünftigen Special-<br />
Editions, Extended-Versions und 3-D-Blu-rays<br />
wieder aufleben lassen zu wollen.<br />
Dass es auch anders geht, beweisen Beispiele<br />
wie die unlängst erschienene Blu-ray von Steven<br />
Spielbergs „Minority Report“: Hier bekommt<br />
man die kompletten Extras der DVD-Version<br />
(weit über eine Stunde) und obendrauf 100 Minuten<br />
brandneues Material in High Definition,<br />
das ist echter Mehrwert fürs Geld und sicher<br />
auch ein schlagendes Kaufargument. In diesem<br />
Monat schnürt 20th Century Fox mit „Percy<br />
Jackson“ ein attraktives Paket: Die Blu-ray bietet<br />
abwechslungsreiche und innovative Features,<br />
dazu gibt’s die DVD-Variante und die Digital Copy<br />
gleich ohne Aufpreis dazu. Also: Bonus oder<br />
nicht Bonus? Für den Käufer keine Frage. TW<br />
Blu-ray- und DVD-Charts aus der Redaktion<br />
Top 10 Blu-rays der Redaktion<br />
1 Alice <strong>im</strong> Wunderland<br />
2 Up In The Air<br />
3 Adventureland<br />
4 Invictus<br />
5 Männer die auf Ziegen starren<br />
6 The Legend Of Goemon<br />
7 The Girl Next Door<br />
8 Wenn Liebe so einfach wäre<br />
9 Green Zone<br />
10 Smallville (Staffel 8)<br />
Top 10 DVDs der Redaktion<br />
1 Up In The Air<br />
2 Adventureland<br />
3 Helen<br />
4 Bright Star<br />
5 Alice <strong>im</strong> Wunderland<br />
6 Percy Jackson<br />
7 The L-Word (Staffel 6)<br />
8 In Love And War<br />
9 Gesetz der Rache<br />
10 Gamer<br />
Zurück in die Zukunft<br />
Am 24. Juni war es endlich so weit, nach<br />
beinahe sieben Jahren Pause feierte die<br />
neueste „Futurama“-Staffel endlich auf<br />
Comedy Central USA Premiere. Die von<br />
S<strong>im</strong>psons-Erfinder Matt Groening geschaffene<br />
wilde Mischung aus Science-<br />
Fiction und Anarcho-Comedy erfreut sich<br />
seit Jahren großer Beliebtheit bei der<br />
Fangemeinde. Nachdem vier exklusiv für<br />
den DVD-Markt produzierte Filme kommerziell<br />
recht erfolgreich waren, kehren<br />
Bender, Leela, Fry und Co. nun ganz regulär<br />
auf die TV-Bildschirme zurück.<br />
Kampf der Titanen<br />
Gerade noch auf der großen Leinwand<br />
und schon bald in unseren He<strong>im</strong>kinos:<br />
Bereits am 10. August kann man sich das<br />
monströse Fantasy- und Actionspektakel<br />
„Kampf der Titanen“ nach Hause holen.<br />
Mit „Avatar“-Star Sam Worthington als<br />
muskelbepacktem Perseus in der Hauptrolle<br />
und einer kompromisslos auf Action<br />
getr<strong>im</strong>mten Story ist gute Popcorn-Unterhaltung<br />
garantiert.<br />
Feiertag für Losties<br />
Alle „Lost“-Fans sollten sich den 24.<br />
August unbedingt vormerken. Eine der<br />
innovativsten und spannendsten TV-Serien<br />
der letzten Jahre ist zu Ende und<br />
feiert mit der finalen sechsten Staffel<br />
auf Blu-ray und DVD eine würdige Abschiedsparty.<br />
Wer also nicht bis zur deutschen<br />
TV-Ausstrahlung warten will, um<br />
auch die letzten Gehe<strong>im</strong>nisse der mysteriösen<br />
Insel zu erfahren, dem sei der<br />
Import empfohlen.<br />
Herzogs neuester Streich<br />
Für alle Freunde des anspruchsvollen<br />
Films dürfte „Bad Lieutenant – Cop ohne<br />
Gewissen“ einen Blick wert sein. Der letzte<br />
Kinofilm des deutschen Ausnahmeregisseurs<br />
Werner Herzog vereint Nicholas<br />
Cage, Eva Mendes und Val Kilmer in einer<br />
vertrackten Kr<strong>im</strong>inalstory, die mehr und<br />
mehr zum Charakterstück gerät und besonders<br />
Nicholas Cage zu wahrer Höchstform<br />
auflaufen lässt. Der Film erscheint<br />
am 27. August auf DVD und BD.<br />
So testet <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> DVDs und Blu-rays<br />
Bild<br />
Die DVD oder Blu-ray wird nicht nur am klassischen Fernseher<br />
geprüft, sondern auch über einen HDTV-Beamer auf<br />
einer Leinwand mit einer Bilddiagonale von 3,35 Meter. Wir<br />
prüfen wiederum fünf Kategorien, wobei jeweils max<strong>im</strong>al<br />
zwei Punkte zu erreichen sind. Insgesamt kann die Disc<br />
<strong>im</strong> Bildtest also zehn Punkte erhalten. <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />
achtet auf „Kontrast“ und „Schärfe“, „Nachzieheffekte/<br />
Artefakte“ (also Ruckler, Standbilder, digitale Fehler,<br />
doppelte Konturen), „Farbdarstellung“ (feine Farbabstufungen<br />
sollten zur Geltung kommen) und „Schwarzwert“<br />
(d. h. am Fernseher wird getestet, wie tief das Schwarz in<br />
dunklen Szenen wirklich ist).<br />
Ton<br />
Wir prüfen Tonformat und Klang, wobei nicht gemessen,<br />
sondern gehört wird. Schließlich geht es<br />
be<strong>im</strong> Thema He<strong>im</strong>kino um den Spaß am Erlebnis.<br />
Dabei berücksichtigen wir in jedem Fall die Originalmischung<br />
eines Films. Zum <strong>Test</strong>en ziehen wir jeweils die<br />
deutsche Tonspur und die Originalsprache heran. Die<br />
Disc muss sich in fünf Kategorien bewähren: Je zwei<br />
Punkte sind max<strong>im</strong>al zu erreichen bei „Tonformat“,<br />
„Raumklang/Raumtiefe“, „Rauschen“, „Dynamik“<br />
(Erleben wir be<strong>im</strong> <strong>Test</strong> einen lebendigen Ton, der die<br />
Lautsprecher entsprechend der Filmhandlung belastet?)<br />
und „Verständlichkeit der Dialoge“.<br />
Extras<br />
DVDs und Blu-rays machen viel Spaß, weil sie Zusatzmaterial<br />
mit einem echten Mehrwert enthalten. Wir prüfen,<br />
ob ein Booklet vorhanden ist und bewerten die „Gestaltung<br />
des Menüs“. Max<strong>im</strong>al zwei Punkte sind hierbei zu<br />
erreichen, wenn es an<strong>im</strong>iert ist oder sonstige Besonderheiten<br />
aufweist. Der „Umfang des Bonusmaterials“<br />
wird ebenfalls mit max<strong>im</strong>al zwei Punkten bewertet. Be<strong>im</strong><br />
„Inhalt“ achtet die Redaktion darauf, ob das Material interessant<br />
und vielschichtig ist, dann gibt es zwei Punkte.<br />
Zudem honorieren wir das Fehlen von „Werbung“. Hier<br />
gibt es Punktabzug, wenn das Bonusmaterial lediglich<br />
aus Werbung für diesen oder andere Filme besteht.<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
74<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
VORSCHAU JULI 2010<br />
Battle In Seattle<br />
Land/Jahr/Genre: US/2007/Drama<br />
Vertrieb: KSM GmbH<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
12. 7.<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Stuart Townsend<br />
Laufzeit: 99 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 12. Juli 2010<br />
Armored<br />
15. 7.<br />
15. 7.<br />
15. 7.<br />
15. 7.<br />
16.7.<br />
16. 7.<br />
16. 7.<br />
22. 7.<br />
22. 7.<br />
23. 7.<br />
29. 7.<br />
30. 7.<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Action<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
N<strong>im</strong>rod Antal<br />
Laufzeit: 88 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. Juli 2010<br />
Ausgequetscht<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Komödie<br />
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Mike Judge<br />
Laufzeit: 92 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. Juli 2010<br />
Karate Kid<br />
Land/Jahr/Genre: US/1984/Action<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
John G. Avildsen<br />
Laufzeit: 127 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. Juli 2010<br />
Zeiten ändern dich<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Biopic<br />
Vertrieb: Constantin Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />
Regie:<br />
Uli Edel<br />
Laufzeit: 92 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 15. Juli 2010<br />
Evangelion 1.11 – You Are (Not) Alone<br />
Land/Jahr/Genre: JP/2007/An<strong>im</strong>e<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: Dolby True HD 5.1 (deutsch, jap.)<br />
Regie:<br />
Hideaki Anno<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. Juli 2010<br />
Insomnia – Schlaflos<br />
Land/Jahr/Genre: US/2002/Thriller<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Christopher Nolan<br />
Laufzeit: 118 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. Juli 2010<br />
Percy Jackson – Diebe <strong>im</strong> Olymp<br />
Land/Jahr/Genre: US, CA/2010/Fantasy<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home Ent.<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Chris Columbus<br />
Laufzeit: 119 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. Juli 2010<br />
#9<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/An<strong>im</strong>ation<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Shane Acker<br />
Laufzeit: 79 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 22. Juli 2010<br />
Alice <strong>im</strong> Wunderland<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Fantasy<br />
Vertrieb: Walt Disney Studios Home Ent.<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
T<strong>im</strong> Burton<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 22. Juli 2010<br />
Lieber verliebt<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Komödie<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Bart Freundlich<br />
Laufzeit: 95 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 23. Juli 2010<br />
Green Zone<br />
Land/Jahr/Genre: US, UK/2009/Action<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Paul Greengrass<br />
Laufzeit: 114 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 29. Juli 2010<br />
Blind Side – Die große Chance<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Drama<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
John Lee Hancock<br />
Laufzeit: 128 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 30. Juli 2010<br />
VORSCHAU AUGUST 2010<br />
Ausnahmesituation<br />
5. 8.<br />
5. 8.<br />
5. 8.<br />
5. 8.<br />
5. 8.<br />
5. 8.<br />
10. 8.<br />
19.8.<br />
19. 8.<br />
20. 8.<br />
26.8.<br />
27.8.<br />
27. 8.<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Drama<br />
Vertrieb: Concorde Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Tom Vaughan<br />
Laufzeit: 105 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. August 2010<br />
Der Duft der Frauen<br />
Land/Jahr/Genre: US/1992/Drama<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Martin Brest<br />
Laufzeit: 156 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. August 2010<br />
Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall ...<br />
Land/Jahr/Genre: US, UK, FR/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Susanna White<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. August 2010<br />
Helden der Nacht – We Own The Night<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Drama<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
James Gray<br />
Laufzeit: 117 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. August 2010<br />
Männer die auf Ziegen starren<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Satire<br />
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Grant Heslov<br />
Laufzeit: 94 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. August 2010<br />
Shutter Island<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Thriller<br />
Vertrieb: Concorde Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Martin Scorsese<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 5. August 2010<br />
Kampf der Titanen<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Louis Leterrier<br />
Laufzeit: 106 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. August 2010<br />
An Education<br />
Land/Jahr/Genre: UK/2009/Drama<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Lone Scherfig<br />
Laufzeit: 100 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 19. August 2010<br />
In meinem H<strong>im</strong>mel<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Drama<br />
Vertrieb: Paramount Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Peter Jackson<br />
Laufzeit: 153 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 19. August 2010<br />
Rec 2<br />
Land/Jahr/Genre: ES/2009/Horror<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Jaume Balagueró, Paco Plaza<br />
Laufzeit: 84 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 20. August 2010<br />
The Book Of Eli<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Action<br />
Vertrieb: Universal Pictures Home Ent.<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Albert Hughes, Allen Hughes<br />
Laufzeit: 117 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 26. August 2010<br />
Zweiohrküken<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2009/Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby True HD 5.1 (deutsch, russ.)<br />
Regie:<br />
Til Schweiger<br />
Laufzeit: 124 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 27. August 2010<br />
Cop Out – Geladen und entsichert<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: 2.40 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Kevin Smith<br />
Laufzeit: 110 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 27. August 2010<br />
VORCHAU SEPTEMBER 2010<br />
Das Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest<br />
2. 9.<br />
2. 9.<br />
3. 9.<br />
3. 9.<br />
3. 9.<br />
9. 9.<br />
10. 9.<br />
10. 9.<br />
16. 9.<br />
16. 9.<br />
17. 9.<br />
17. 9.<br />
24. 9.<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Kr<strong>im</strong>i<br />
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Antoine Fuqua<br />
Laufzeit: 132 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 2. September 2010<br />
Das Bildnis des Dorian Gray<br />
Land/Jahr/Genre: UK/2009/Drama<br />
Vertrieb: Concorde Home Entertainment<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Oliver Parker<br />
Laufzeit: 112 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 2. September 2010<br />
Black Hawk Down<br />
Land/Jahr/Genre: US/2001/Action<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie:<br />
Ridley Scott<br />
Laufzeit: 138 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. September 2010<br />
Collateral Damage<br />
Land/Jahr/Genre: US/2002/Action<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Andrew Davis<br />
Laufzeit: 109 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. September 2010<br />
From Paris With Love<br />
Land/Jahr/Genre: FR/2010/Actionthriller<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Pierre Morel<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK:<br />
ab 16 Jahren<br />
Veröffentlichung: 3. September 2010<br />
Friendship<br />
Land/Jahr/Genre: DE/2010/Komödie<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Markus Goller<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 9. September 2010<br />
Couchgeflüster<br />
Land/Jahr/Genre: US/2005/Komödie<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Ben Younger<br />
Laufzeit: 105 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. September 2010<br />
Der Klang des Herzens<br />
Land/Jahr/Genre: US/2007/Romantik<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Kirsten Sheridan<br />
Laufzeit: 113 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 10. September 2010<br />
Date Night – Gangster für eine Nacht<br />
Land/Jahr/Genre: US/2010/Komödie<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home Ent.<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Regie:<br />
Shawn Levy<br />
Laufzeit: 101 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. September 2010<br />
Der Ghostwriter<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/Thriller<br />
Vertrieb: Arthaus<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Roman Polanski<br />
Laufzeit: 128 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 16. September 2010<br />
Der fantastische Mr. Fox<br />
Land/Jahr/Genre: US/2009/ Tr i c k fi l m<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home Ent.<br />
Bildformat: 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie:<br />
Wes Anderson<br />
Laufzeit: 87 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Veröffentlichung: 17. September 2010<br />
Der Pianist<br />
Land/Jahr/Genre: DE, FR, UK, PO/2002/Drama<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Bildformat: 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Roman Polanski<br />
Laufzeit: 150 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 17. September 2010<br />
Young Victoria<br />
Land/Jahr/Genre: UK, US/2009/Historienfilm<br />
Vertrieb: Capelight Pictures<br />
Bildformat: 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (deutsch, engl.)<br />
Regie:<br />
Jean-Marc Vallée<br />
Laufzeit: 105 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Veröffentlichung: 24. September 2010<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 75
Blu-ray-<strong>Test</strong><br />
Alice <strong>im</strong> Wunderland<br />
Handlung: Missverstanden als zauberhaftes Märchen<br />
oder gar „Avatar“-Nachfolger enttäuschte T<strong>im</strong> Burtons<br />
„Alice <strong>im</strong> Wunderland“ die Erwartungshaltung vieler<br />
Kinogänger. Doch wie macht sich das aufwendige Stück<br />
eigentlich unter dem naheliegenderen Aspekt einer<br />
Fantasy-Literaturverfilmung?<br />
T<strong>im</strong> Burton war schon <strong>im</strong>mer ein Querkopf unter Hollywoods<br />
großen Filmemachern. Seine unverwechselbare<br />
Handschrift, die meist viele morbide Gothic-Elemente,<br />
Skurrilitäten, Schnörkel und Streifen enthält, grenzt ihn<br />
von seinen Kollegen ab. Auch „Alice <strong>im</strong> Wunderland“<br />
weist all diese Aspekte auf, nur eben auf eine dezentere<br />
Art und Weise, die sich unter einem Mainstream-konformeren<br />
Konzept à la Disney verbirgt. Den Film <strong>im</strong><br />
Burtonschen Filmschaffen einzuordnen, fällt dennoch<br />
sehr leicht. So erzählt er wie üblich die Geschichte<br />
eines Außenseiters, der Abstand von der Gesellschaft<br />
n<strong>im</strong>mt und <strong>im</strong> Absonderlichen nach einer Erholung vom<br />
Alltag sucht. Alice (Mia Wasikowska) soll heiraten, kann<br />
ihren Missmut jedoch nicht in Worte fassen und folgt<br />
stattdessen einem weißen Karnickel in seinen Bau.<br />
Dort entdeckt sie einen fast vergessenen Zugang zu<br />
einer Welt, die sie in ihrer Kindheit (aka Lewis Carrolls<br />
Originalgeschichte) schon einmal besucht hatte. Seit<br />
ihrem letzten Abenteuer ist allerdings einiges passiert.<br />
Die Herzkönigin stahl ihrer Schwester die Krone und<br />
gewann damit die Macht über das ganze Wunderland.<br />
Seitdem suchen die Bewohner offenbar nach der<br />
„echten“ Alice, damit sie eine von der Raupe Absolom<br />
aufgestellte Prophezeiung erfüllen kann. Doch ist Alice<br />
wirklich die Richtige, um den Lindwurm Jabberwocky<br />
zu töten? Natürlich dürfen auch die anderen bekannten<br />
Figuren aus Carrolls reichhaltigem Kreaturenpanoptikum<br />
nicht fehlen. Von dem Herzbuben verfolgt, trifft<br />
Originaltitel: Alice in Wonderland US 2010<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />
Regie: T<strong>im</strong> Burton<br />
Darsteller: Johnny Depp,<br />
Helena Bonham Carter<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 27 Euro<br />
Starttermin: 22. Juli 2010<br />
Filmwertung 7,5/10<br />
Kein wirklicher Grund für einen Futterwacker. Dennoch eine solide<br />
Realverfilmung des „Alice“-Stoffs mit wirklich schön designten<br />
Kreaturen.<br />
Bildqualität 8/10<br />
Der Film ist so künstlich, dass an jeder Ecke Verfremdungen vorherrschen.<br />
Die Folge: Manchmal unnatürlicher Kontrast und oft weiches<br />
Licht und Nebelschwaden.<br />
Tonqualität 9/10<br />
Ein zauberhafter Mix mit vielen akustischen Kleinheiten, die es zu<br />
entdecken gilt. Danny Elfmans Score besitzt den von ihm gewohnten<br />
Ohrwurmfaktor.<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Uns würde es nicht wundern, wenn das volle Bonuspaket erst mit<br />
der 3-D-Blu-ray kommt. Die Verpackung der Drei-Disc-Version sieht<br />
dennoch sehr edel aus, fehlt nur noch das Booklet.<br />
„Probier mal!“ Die Weiße Königin (Anne Hathaway)<br />
lässt Alice von ihrer ganz speziellen Kreation kosten<br />
Alice (Mia Wasikowska) folgt dem weißen Karnickel<br />
durch den Bau ins kunterbunte Wunderland<br />
sie auf die geisterhafte Grinsekatze, die das Mädchen<br />
zum verrückten Hutmacher führt, einem Außenseiter,<br />
der nach wie vor die Teeparty zu Ehren ihres Nichtgeburtstages<br />
abhält.<br />
Film: Aus der Sicht eines Produzenten erscheint es<br />
fast logisch, dass man Johnny Depp und den Rest der<br />
„Burton-Familie“ gleich mit einkauft, wenn man T<strong>im</strong><br />
Burton als Regisseur engagiert. Für Depp und Burton<br />
ist dies schon die siebente Zusammenarbeit, für Helena<br />
Bonham Carter die sechste, und auch die beiden<br />
Urgesteine Christopher Lee und Michael Gough liehen<br />
den Wunderland-Figuren ihre St<strong>im</strong>me. Das dynamische<br />
Duo Burton/Depp arbeitete für den Hutmacher eine tragische<br />
Hintergrundgeschichte über den Verlust seiner<br />
Familie aus – der eigentliche Grund, warum der Hutmacher<br />
als zweiter Held agiert. Während der Regisseur<br />
die extrem vergrößerten Augen mit ins Spiel brachte,<br />
ersann Depp Details wie die durch giftigen Quecksilberle<strong>im</strong><br />
verfärbten Haare und Finger. Ebenso geht die<br />
gespaltene Persönlichkeit auf seine Kappe. Sobald der<br />
Hutmacher an die schmerzende Vergangenheit denkt,<br />
erhält er einen wütenden, schottischen Akzent, den<br />
sich Depp zunächst antrainieren musste. Schon 2008<br />
waren alle Liveaufnahmen <strong>im</strong> Kasten, die Zeit bis zur<br />
Veröffentlichung Anfang dieses Jahres wurde „nur“<br />
noch für die Postproduktion aufgewendet.<br />
Blu-ray: Wer die Blu-ray besitzt, kann sich die einzelnen<br />
Phasen der zahlreichen Effekte in einem von<br />
insgesamt drei kleinen Hinter-den-Kulissen-Berichten<br />
anschauen. Die anderen beiden Bonusfilmchen konzentrieren<br />
sich auf den Hutmacher und Alice. Und das<br />
war’s dann auch schon mit den Extras. Ganz recht,<br />
die deutsche Fassung wird nur mit drei Features abgespeist,<br />
die ebenso auf der DVD enthalten sind. Die<br />
weiteren acht Blu-ray-exklusiven Beiträge sind leider<br />
nur der US-Scheibe vorenthalten, die zwar weltweit abspielbar<br />
ist, dafür aber keine deutsche Tonspur enthält.<br />
Die audiovisuellen Parameter können sich absolut sehen<br />
lassen. Durch den exzessiven Einsatz von kunterbunten<br />
Computergrafiken bewegen sich Schärfe und<br />
Kontrast fast <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> oberen Bereich. Bei einem Grafik-Overkill<br />
wie diesem erscheint es fast überflüssig,<br />
auf die extremen Farbverfremdungen hinzuweisen. So<br />
kommt es durch das verfremdete Schwarz zu mehreren<br />
Kontrasteinbrüchen, insbesondere die Szenen am<br />
Hof der weißen Königin sind davon betroffen. Für die<br />
Atmosphäre sind das weiche Licht und der ständige<br />
Nebel Gold wert, die Schärfe wird dadurch heruntergeschraubt.<br />
Leider ist es nun auch so, dass die visuellen<br />
Effekte stets mit „Avatar“ verglichen werden – und<br />
hier ist die Zusammenstellung von Realaufnahmen<br />
und Computergrafiken nicht so organisch wie in James<br />
Camerons Blockbuster. Über das Sounddesign lässt<br />
sich weniger streiten. Wie eine Erweiterung der Leinwand<br />
führt die Akustik das Geschehen fort, indem alles<br />
Ausgeblendete hörbar bleibt. Der Streit zwischen der<br />
Haselmaus und dem durchgedrehten Karnickel ist also<br />
durchgängig präsent, auch wenn sich die Kamera auf<br />
den Hutmacher konzentriert. Mixt die weiße Königin<br />
ihren widerlichen Trank, rumort auch dort der verwirrte<br />
Genosse in der Küche herum (vermutlich ist das Langohr<br />
den ganzen Film über zu hören). Wenn schon keine<br />
3-D-Fassung auf Blu-ray, dann wenigstens ordentlichen<br />
Rundumsound – umherfliegende Tassen lassen Sie<br />
förmlich in Deckung gehen.<br />
FT<br />
Kurzfazit<br />
„Alice <strong>im</strong> Wunderland“ besitzt nicht ganz die technische Finesse<br />
der „Avatar“-Blu-ray, fährt aber vermutlich eine ähnliche Verkaufsstrategie<br />
bezüglich des Bonusmaterials.<br />
Die Bilder sind ein designtechnisches Meisterwerk aus Realdarstellern und CGI-Elementen. Helena Bonham Carter<br />
verpasste man einen kleinen Körper mit Riesenkopf – wie passend für eine Königin, die das Köpfen liebt<br />
Bilder: Disney Home<br />
76<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Green Zone<br />
Handlung: 2003: Die ganze Welt steht noch unter dem<br />
Schock des 11. September und Amerika erklärt dem<br />
Terror den Krieg. Roy Miller (Matt Damon) und sein Team<br />
sollen <strong>im</strong> Irak nach Massenvernichtungswaffen suchen,<br />
ein Auftrag oberster Priorität, denn jene sind auch der<br />
Grund für das Eindringen der US-Armee in ein fremdes<br />
Land. Jedoch finden die Militärs in keinem der vermuteten<br />
Verstecke Spuren einer ABC-Waffe, weshalb Miller<br />
alsbald auf den Trichter kommt, seine Mission könnte<br />
lediglich als Rechtfertigung dienen, um politische Kontrolle<br />
über das Land zu gewinnen.<br />
Film: Paul Greengrass und Matt Damon zusammen<br />
ergeben ganz automatisch Jason Bourne. Dementsprechend<br />
liegt auch die Erwartungshaltung an „Green<br />
Zone“ klar bei exzessivem Handkameraeinsatz und<br />
pseudorealistischer Action, auch wenn beides seit „Das<br />
Bourne Ult<strong>im</strong>atum“ (2007) eigentlich aus der Mode<br />
Matt Damon kämpft mal wieder gegen die konservative<br />
Staatsgewalt – diesmal allerdings mit einer Ideologie<br />
gekommen sein müsste. Der Zuschauer sieht desillusionierte<br />
Soldaten, die ihrer ursprünglichen Motivation<br />
beraubt werden. Sie finden heraus, dass sie keinesfalls<br />
der Sicherheit ihres Landes dienen, und dass der wahre<br />
Grund für ihren Irak-Einsatz nicht mit ihrer eigenen<br />
Moralvorstellung übereinst<strong>im</strong>mt. Was Greengrass mit<br />
Jason Bournes expliziter Sinnfrage bezüglich seines<br />
mörderischen Vorgehens andeutete, bringt er in diesem<br />
Film vollends zum Vorschein, ohne die Actionkomponente<br />
zu vernachlässigen.<br />
Blu-ray: Neben den Wackeleien spiegelt sich der authentische<br />
Dokustil in der Bildqualität wider. Sämtliche<br />
positiven Faktoren stecken in den tageshellen Aufnahmen.<br />
An diesen klaren und kontrastreichen Sequenzen<br />
gibt es kaum etwas auszusetzen, außer vielleicht die<br />
teils matschige Farbkomposition. Ins andere Extrem<br />
geht das VC-1-codierte Bild sobald die Dunkelheit hereinbricht<br />
oder die Szenerie in düstere Lagerhallen verlegt<br />
wird. Und nein, das extreme Rauschen sowie der<br />
minderwertige Kontrast haben nichts mit radioaktiven<br />
Massenvernichtungswaffen zu tun. Das Verharren auf<br />
Handkameras bewirkt an einigen Stellen ein Abfallen<br />
des Schwarzwerts. Woanders geraten die Dunkelflächen<br />
zu groß. So flexibel wie sich die Kamera bewegt,<br />
gestaltet sich auch der Rundumsound ähnlich einer<br />
binauralen Tonaufnahme. Das Ergebnis klingt vielleicht<br />
nicht ganz so extrem, aber die permanente Projektion<br />
eines Raumes bewegt sich mit der Kamera mit.<br />
Gefechtssituationen erlangen dadurch eine beängstigende<br />
Qualität.<br />
FT<br />
Originaltitel: Green Zone ES, US, FR, GB 2010<br />
Genre: Actionthriller<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: Paul Greengrass<br />
Darsteller: Matt Damon, Greg Kinnear,<br />
Brendan Gleeson<br />
Laufzeit: 114 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 18 Euro<br />
Starttermin: 29. Juli 2010<br />
Filmwertung 7/10<br />
„Green Zone“ wirkt wie eine greengrassche Kopie der letzten beiden<br />
„Bourne“-Teile, Wackelkamera, Hauptdarsteller und dynamisch-lineare<br />
Handlung inbegriffen.<br />
Bildqualität 7/10<br />
Der Handkameraeinsatz hat ausschließlich in dunklen Sequenzen<br />
extremes Bildrauschen und Kontrastschwächen zur Folge. Ansonsten<br />
sind die Parameter überdurchschnittlich.<br />
Tonqualität 10/10<br />
Überzeugt das Bild nicht auf ganzer Linie, so holt der bombastische<br />
Actionsound so einiges raus. Seien Sie gewiss, dass die Klangkulisse<br />
Sie mit ins Geschehen reißen wird.<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Kommentar und über Bild-in-Bild eingespieltes Hintergrundmaterial<br />
sind wie bei Universal-Scheiben üblich mithilfe der komfortablen U-<br />
Control-Funktion einblendbar.<br />
Kurzfazit<br />
Der Film propagiert das Bild eines modernen, Sinn hinterfragenden<br />
Soldaten und bietet zudem solide Actionkost à la „Bourne Ult<strong>im</strong>atum“,<br />
warum eigentlich nicht?<br />
Der Soldat James Ryan<br />
Handlung: Nachdem Captain<br />
John Miller (Tom Hanks) die<br />
Hölle von Omaha Beach überstanden<br />
hat, bekommt er einen<br />
außergewöhnlichen Auftrag:<br />
Mit einer Handvoll Männer soll<br />
er <strong>im</strong> von Deutschen nur so<br />
w<strong>im</strong>melnden Frankreich einen<br />
einzelnen Soldaten ausfindig<br />
machen. Dessen drei Brüder sind innerhalb kürzester<br />
Zeit gefallen, weshalb man der trauernden Mutter nun<br />
zumindest noch einen ihrer Söhne wohlbehalten zurück<br />
in die He<strong>im</strong>at schicken will.<br />
Film: Berühmte erste Male – für viele Filmliebhaber<br />
zählt wohl auch jener Moment dazu, in dem man Steven<br />
Spielbergs Version von der Landung der Alliierten in der<br />
Normandie erstmals auf der Leinwand erlebt hat. Allein<br />
diese Eingangssequenz verleiht „Saving Private Ryan“<br />
(so der stärkere, weil treffendere Originaltitel) einen Platz<br />
unter den wichtigsten Antikriegsfilmen überhaupt. Die<br />
Auf eindrückliche und schonungslose Weise seziert<br />
Regisseur Steven Spielberg die Schrecken des Krieges<br />
schiere Wucht dieser chaotischen Bilderflut brennt sich<br />
unauslöschlich ins Gedächtnis, transportiert den Wahnsinn<br />
des D-Days und des Zweiten Weltkriegs so unmittelbar<br />
und schockierend wie kein Film zuvor oder danach. Dass<br />
die eigentliche Geschichte um die symbolträchtige, aber<br />
dennoch fragwürdige Rettungsaktion dieses unglaubliche<br />
Niveau nicht durchgängig halten kann, ist zu verschmerzen<br />
– am Ende entsteht dennoch ein beeindruckendes Panorama<br />
vom Kampf der Amerikaner für eine freie Welt.<br />
Blu-ray: Aus der Flut der derzeitigen Veröffentlichungen<br />
ragt „Der Soldat James Ryan“ schon allein aufgrund<br />
seiner unbestrittenen Klasse heraus – die Umsetzung<br />
auf Blu-ray unterstreicht diesen Ausnahmestatus noch.<br />
Janusz Kaminskis spektakuläre Bilder wirken intensiver<br />
denn je, sind dynamisch und kontrastreich und verlieren<br />
dennoch nicht ihren ganz speziellen dreckigen<br />
Look. Besonders die Aufnahmen der Handkamera wissen<br />
zu begeistern: typisch verwackelt und doch gestochen<br />
scharf, ein Paradoxon, das erst die Blu-ray möglich<br />
macht. Der Sound ist schlichtweg spektakulär, Räumlichkeit,<br />
Signalortung und Dynamik bewegen sich auf<br />
Referenzniveau, sowohl bei der englischen als auch der<br />
deutschen Tonspur. Ein qualitativer Unterschied zwischen<br />
den unterschiedlichen Audiocodecs ist praktisch nicht<br />
auszumachen. Der Film erscheint standesgemäß in einer<br />
2-Disc-Ausgabe, es gibt also Bonusmaterial satt. TW<br />
Originaltitel: Saving Private Ryan US 1998<br />
Genre: Antikriegsfilm<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Film 9/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie: Steven Spielberg<br />
Ton 8,5/10<br />
Darsteller: Tom Hanks,<br />
Matt Damon,<br />
Bonus 8/10<br />
Tom Sizemore<br />
Laufzeit: 169 min<br />
Einer der überzeugendsten Antikriegsfilme der letzten<br />
Jahre mit einer der denkwürdigsten Szenen der<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Filmgeschichte ist endlich in High-Def zu haben.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bad Boys<br />
Tatort Miami: Das ungleiche<br />
Polizistenduo Mike (Will<br />
Smith) und Marcus (Martin<br />
Lawrence) muss eines Morgens<br />
feststellen, dass eigens<br />
von ihnen beschlagnahmtes<br />
Heroin <strong>im</strong> Wert von 100 Millionen<br />
Dollar aus der Asservatenkammer<br />
gestohlen wurde.<br />
Nun gilt es, den Stoff unter allen Umständen wiederzubeschaffen,<br />
ansonsten wird ihre Abteilung unwiderruflich<br />
geschlossen. Michael Bays actiongeladenes Neunziger-<br />
Jahre-Buddy-Movie ist nichts anderes als Kult. Grandios<br />
besetzt spielt „Bad Boys“ derart ungeniert mit gängigen<br />
Genreklischees, dass die pausenlose Over-the-Top-Action<br />
und der übertriebene Einsatz von Explosionen,<br />
Schlägereien und Schusswechseln einfach nur noch cool<br />
ist. Zudem ist die Interaktion zwischen den Hauptdarstellern<br />
zu jeder Sekunde lustig. Allerdings ist die Originaltonspur<br />
zu bevorzugen, da in der deutschen Synchronisation<br />
einiges an Humor auf der Strecke bleibt. In puncto<br />
Bild stört der stellenweise mangelhafte Kontrastwert,<br />
welcher dunkle Szenen etwas verdirbt. Ansonsten kann<br />
besonders die Farbdarstellung punkten, sehr warm und<br />
gesättigt präsentiert sich das Bild. Als Extra gibt es unter<br />
anderem eine Doku über die Spezialeffekte. JL<br />
Originaltitel: Bad Boys US 1995<br />
Genre: Action<br />
Film<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
8/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Michael Bay<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Will Smith,<br />
Martin Lawrence,<br />
Bonus 5/10<br />
Téa Leoni<br />
Laufzeit: 118 min<br />
Endlich gibt’s die bösen Jungs mit der frechen<br />
Schnauze auf Blu-ray zu sehen – Martin Lawrence<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
und Will Smith sind die Götter des Buddy-Movies.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 77
Blu-ray-<strong>Test</strong><br />
Adventureland<br />
Die späten 1980er: Statt auf<br />
einer aufregenden Europatour<br />
muss James (Jesse<br />
Eisenberg) den Sommer als<br />
Aushilfskraft in einem Vergnügungspark<br />
verbringen. Auf<br />
den ersten Blick keine rosigen<br />
Aussichten, dennoch steht ihm<br />
die schönste Zeit des Lebens<br />
bevor, inklusive der ersten echten Liebe: Em (Kristen<br />
Stewart), eine frustrierte Anwaltstochter, die insgehe<strong>im</strong><br />
jedoch mit dem reiferen Mike (Ryan Reynolds) anbandelt.<br />
Dem Film ist leicht anzumerken, wie sehr Autor und<br />
Regisseur Greg Mottola („Superbad“) seine eigenen<br />
Jugenderfahrungen darin verarbeitet. Durch die st<strong>im</strong>mige<br />
Chemie zwischen „Zombieland“-Feigling Jesse<br />
Eisenberg und „Twilight“-Beauty Kristen Stewart erwachen<br />
sowohl tragische als auch Glücksmomente zum Leben.<br />
Vielleicht ist es aber auch der fulminante 1980er-Jahre-<br />
Soundtrack, der den Zuschauer so melancholisch st<strong>im</strong>mt.<br />
Bildrauschen, überbordender Kontrast und eine manchmal<br />
unsaubere Fokussierung passen zum Look. Viel passiert<br />
be<strong>im</strong> 5.1-Sound nicht. Die Frontabmischung ist gut, während<br />
sich hinten nur ganz leise Musik und gegebenenfalls<br />
St<strong>im</strong>mgewirr abzeichnen. Die Szenen lassen sich Soundtrack-orientiert<br />
anwählen.<br />
FT<br />
Wenn Liebe so einfach wäre<br />
Handlung: Jane (Meryl Streep)<br />
hat eine Affäre mit Jake (Alec<br />
Baldwin) – so weit nichts<br />
Besonderes, könnte man<br />
meinen. Wenn da nicht das<br />
pikante Detail wäre, dass die<br />
beiden sich bereits ihr halbes<br />
Leben lang kennen, drei erwachsene<br />
Kinder miteinander<br />
haben und seit über zehn Jahren in Scheidung leben.<br />
Als dann noch der von der Liebe enttäuschte Adam<br />
(Steve Martin) auf den Plan tritt, ist das Liebeschaos<br />
perfekt: Jane sieht sich plötzlich heftig umworben<br />
von ihrem neu für sie entflammten Exmann und dem<br />
sympathischen Adam, genießt diesen zweiten Frühling<br />
in vollen Zügen und hat doch alle Hände voll zu tun,<br />
ihre Gefühle einzuordnen und nicht die Kontrolle über<br />
ihr plötzlich so aufregendes (Liebes-)Leben zu verlieren.<br />
Film: Schaut man sich die Filmografie von Nancy Meyers<br />
in den letzten zehn Jahren an, dann kommt man aus dem<br />
Staunen gar nicht mehr heraus: Sie inszenierte „Was<br />
Frauen wollen“, „Was das Herz begehrt“ und „Liebe<br />
braucht keine Ferien“ – die Messlatte für ihren neuesten<br />
Film lag also entsprechend hoch. Doch „Wenn Liebe so<br />
einfach wäre“ überzeugt auf der ganzen Linie, ist ein herrlich<br />
romantischer und überraschend komischer Film über<br />
eine starke Frau in den besten Jahren. Das ganz große<br />
Plus dieser Produktion ist das überragende Ensemble:<br />
Steve Martin ist unumstritten einer der begnadetsten<br />
Komiker auf diesem Planeten, was man von Alec Baldwin<br />
nicht unbedingt auf den ersten Blick behaupten würde,<br />
zugegeben. Doch wer die beiden gemeinsam bei der<br />
Oscarverleihung 2010 gesehen hat, weiß, dass in diesem<br />
ungleichen Paar ein ungeahntes Comedy-Potenzial steckt.<br />
Das stellen sie – <strong>im</strong> Zusammenspiel mit der prächtig<br />
aufgelegten Meryl Streep – auch in diesem grundsympathischen<br />
Film das eine oder andere Mal unter Beweis.<br />
Blu-ray: Die technische Umsetzung des Films ist weitgehend<br />
gelungen: Das Bild bietet gehobenen Blu-ray-<br />
Durchschnitt mit kräftigen natürlichen Farben und einem<br />
zumeist guten Schärfegrad. Die deutsche Tonspur enttäuscht<br />
etwas, bringt die zahlreichen Dialoge zwar klar<br />
und deutlich rüber, lässt die beschwingte Musik von Hans<br />
Z<strong>im</strong>mer aber leider nicht so richtig strahlen. Als Bonus<br />
finden sich ein routiniertes Making-of in High Definition<br />
sowie ein Audiokommentar der Macher.<br />
TW<br />
Originaltitel: Adventureland US 2009<br />
Genre: Tragikomödie<br />
Vertrieb: Walt Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: Greg Mottola<br />
Darsteller: Jesse Eisenberg,<br />
Kristen Stewart<br />
Laufzeit: 107 min<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 8/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bonus 4,5/10<br />
Bittersüß und humorvoll erzählt Greg Mottola von<br />
der Trostlosigkeit eines Ferienjobs und der hoffnungsvollen<br />
Schönheit kleiner Momente.<br />
Meryl Streep und Alec Baldwin erleben <strong>im</strong> Herbst des<br />
Lebens einen turbulenten Frühling der Liebe<br />
Originaltitel: It’s Complicated US 2009<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Universal<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1 Bild 7,5/10<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: Nancy Meyers<br />
Ton 6,5/10<br />
Darsteller: Meryl Streep,<br />
Alec Baldwin,<br />
Bonus 5,5/10<br />
Steve Martin<br />
Laufzeit: 120 min<br />
Was für ein Spaß: Das Dream-Team Streep, Baldwin<br />
und Martin beschert uns zwei Stunden lang Witz,<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Romantik und Situationskomik in Perfektion.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Valentinstag<br />
Handlung und Film: Das Rezept<br />
schien so einfach wie<br />
genial: Man engagiert ein<br />
gutes Dutzend der angesagtesten<br />
und beliebtesten Hollywood-Stars<br />
(u. a. Jessica<br />
Alba, Ashton Kutcher, Jennifer<br />
Garner, Jamie Foxx), garniert<br />
diesen Traumcast mit ein paar<br />
aufstrebenden Talenten für die junge Zielgruppe (Taylor<br />
Lautner, Taylor Swift) und einigen unvergessenen Leinwandlegenden<br />
(Shirley MacLaine, Kathy Bates), um auch<br />
wirklich alle Altersklassen ins Kino zu locken. Dann gibt<br />
man das Projekt in die erfahrenen Hände von Romantic-<br />
Comedy-Guru Garry Marshall (u. a. „Pretty Woman“) und<br />
lässt diese Ansammlung von schauspielerischem Talent<br />
in einem locker-leichten Episodenfilm rund um die mannigfaltigen<br />
Facetten der Liebe aufeinanderprallen. Da<br />
kann doch eigentlich gar nichts mehr schiefgehen, möchte<br />
man meinen. Doch weit gefehlt! Die banalen Geschichten<br />
Jessica Biel ist nur eines der vielen Highlights aus der<br />
mit Stars nur so gespickten Besetzung<br />
laufen uninspiriert nebeneinander her, kaum einem der<br />
zahlreichen Paare n<strong>im</strong>mt man ihre Gefühle füreinander<br />
wirklich ab. Schon bald hat man den Eindruck, einen Film<br />
zu sehen, der ähnlich kalkuliert wie der Valentinstag nur<br />
den Zuckerguss der Liebe auszuschlachten sucht, ein<br />
pappsüßes Stück Cremetorte, von dem man bald genug<br />
hat, obwohl es noch nicht einmal halb aufgegessen ist.<br />
Auch der Knackpunkt eines gelungenen Episodenfilms –<br />
das kunstvolle Finale, in dem alle Fäden der Handlung<br />
zusammenlaufen und einen gemeinsamen, größeren Sinn<br />
ergeben – bleibt hier blass und unbefriedigend.<br />
Blu-ray: Eine Produktion mit einem solch verschwenderischen<br />
Staraufgebot sollte die Damen und Herren<br />
Schauspieler natürlich auch ins rechte Licht setzen. Und<br />
das gelingt der Blu-ray fast ohne Abstriche. Der Großstadtdschungel<br />
von Los Angeles wird in all seiner Vielfalt<br />
abgebildet, klare Konturen und gute Kontraste formen<br />
präzise Kulissen und detailreiche Nahaufnahmen der<br />
Schauspieler. Die Soundabteilung bleibt hinter diesem<br />
hohen Standard zurück, die Dialoge sind etwas zu leise<br />
abgemischt, bleiben eher flach und seltsam unvoluminös,<br />
auf ausgeprägten Raumklang wartet man leider vergebens.<br />
Als Bonus bekommt der Zuschauer eine gute Auswahl an<br />
hochauflösenden Extras, unter anderem zahlreiche entfernte<br />
Szenen sowie einige amüsante Gedanken der Stars<br />
zum Thema „Valentinstag und die Folgen“. TW<br />
Originaltitel: Valentine’s Day US 2010<br />
Genre: Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA<br />
5.1 (engl.)<br />
Ton 6/10<br />
Regie: Garry Marshall<br />
Darsteller: Julia Roberts,<br />
Bonus 6/10<br />
Jessica Alba<br />
Laufzeit: 125 min<br />
Eine unglaubliche Star-Riege in einem bunten, aber<br />
oberflächlichen Reigen um den Tag der Blumenverkäufer<br />
… pardon, den Tag der Liebe natürlich.<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
And Then Came Lola<br />
Eine Frau <strong>im</strong> Wettlauf gegen<br />
die Zeit, die innerhalb von<br />
30 Minuten zu ihrer Liebsten<br />
gelangen muss – was natürlich<br />
weder <strong>im</strong> ersten noch <strong>im</strong><br />
zweiten „Durchlauf“ gelingt,<br />
weshalb alles zum dritten<br />
Mal auf Anfang gestellt wird.<br />
Lässt man die völlig misslungene<br />
Anbiederung an Tom Tykwers Geniestreich „Lola<br />
rennt“ einmal beiseite (Grundidee, Comicsequenzen,<br />
Musik als Taktgeber für die Bilder), dann punktet diese<br />
locker-leichte Geschichte um die Liebesbeziehung<br />
zweier junger Frauen in San Francisco als wirklich sympathischer<br />
L-Film. Die Darstellerinnen wirken frisch<br />
und authentisch, man kauft ihnen ihre Leidenschaft<br />
für das Leben und füreinander jederzeit ab, die wenigen<br />
heißen Szenen knistern ordentlich. Die Blu-ray<br />
weiß trotz der deutlichen Independent-Herkunft des<br />
Films zu überzeugen, wartet mit einem passablen<br />
Bild und gutem, dynamischem Sound auf, der den<br />
tollen Soundtrack druckvoll und direkt transportiert.<br />
Die Extrasektion ist gefüllt mit Aufnahmen vom Set,<br />
spontanen Interviews von Cast und Crew, und bietet<br />
einen unterhaltsamen Bild-in-Bild-Kommentar des<br />
kompletten Teams.<br />
TW<br />
Originaltitel: And Then Came Lola US 2009<br />
Genre: Romantikkomödie/<br />
Drama<br />
Film 6,5/10<br />
Vertrieb: Pro-Fun Media Bild 6/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 Ton 5,5/10<br />
Regie: Ellen Seidler<br />
Darsteller: Ashleigh Sumner,<br />
Bonus 5/10<br />
Jill Bennett<br />
Laufzeit: 70 min<br />
Kurzweiliges Independent-Kino rund um das Lieben<br />
und Leben starker und unabhängiger Frauen<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
in den Lichtern der Großstadt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Pro-Fun Media, Universal, Walt Disney Home, Warner Home Video<br />
78<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Blu-ray-<strong>Test</strong><br />
Predator – Ult<strong>im</strong>ate Hunter Edition<br />
Seit Anfang Juli schockt Robert<br />
Rodriguez’ und N<strong>im</strong>ród Antals<br />
„Predators“ die Kinogemeinde<br />
erneut mit den unsichtbaren<br />
Hobbyjägern aus dem All. Den<br />
Ursprung des Science-Fiction-Mythos<br />
begründete „Stirb<br />
Langsam“-Regisseur John<br />
McTiernan 1987, als er Arnold<br />
Schwarzenegger <strong>im</strong> Dschungel von New Mexico erstmals<br />
mit einem Predator konfrontierte. Das unerwartete Auftreten<br />
einer fremden Spezies brachte dem Film seinen<br />
Kultstatus ein. Hierzulande wurde „Predator“ wegen<br />
einiger rüder Gewaltszenen indiziert und war seitdem<br />
nur in gekürzter Fassung zu sehen. Mit dem Kinostart<br />
des neuen Films ließ Fox den Titel jedoch erneut prüfen,<br />
und siehe da, nun kommt die 107 Minuten lange<br />
Originalfassung mit einem FSK-16-Logo in den Handel.<br />
Fans der Reihe dürfte dies freuen, zumal Fox den Titel<br />
mit einem umfangreichen Bonusbouquet ins Rennen<br />
schickt. Das überarbeitete Bild weist kein Rauschen auf,<br />
bietet an einigen Stellen sogar gute Schärfen und weiß<br />
dank aufgefrischter, wenn auch sehr voller Farben zu<br />
gefallen. Zusätzliche rückwärtige Soundelemente wie<br />
Kanonenfeuer überspielen die mäßige Räumlichkeit, die<br />
Soundqualität kämpft zudem mit fehlenden Tiefen. FT<br />
Originaltitel: Predator US 1987<br />
Genre: Krieg/Horror<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.)<br />
Regie: John McTiernan<br />
Darsteller: Arnold<br />
Schwarzenegger<br />
Laufzeit: 107 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 7,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 4/10<br />
Bonus 6/10<br />
Endlich gibt es auch in Deutschland den vollständigen<br />
„Predator“-Klassiker, und das mit einem<br />
vollauf geglückten Remastering in High Definition.<br />
Krieg der Welten<br />
Handlung: Tom Cruise spielt in<br />
dieser düsteren Endzeitvision<br />
den geschiedenen Familienvater<br />
Ray Ferrier, dessen ohnehin<br />
kompliziertes Leben eines<br />
Morgens völlig aus den Fugen<br />
gerät. Er steht plötzlich turmhohen<br />
dreibeinigen Maschinen<br />
gegenüber (die berühmten<br />
„Tripods“), die seine gesamte Nachbarschaft in einem<br />
wahren Special-Effects-Gewitter in handliches Kleinholz<br />
verwandeln. Also schnappt er sich seine beiden Kinder<br />
und macht sich auf die atemlose Flucht vor den Aliens.<br />
Film: H. G. Wells’ 1898 veröffentlichte visionäre Geschichte<br />
von einer außerirdischen Invasion ist einer<br />
der Science-Fiction-Archetypen. Die Radioversion von<br />
1938 sorgte der Legende nach für panische Reaktionen<br />
bei einigen Zuhörern, die die als Quasi-Livebericht gestaltete<br />
Produktion für bare Münze nahmen und so zu<br />
einem unvergessenen Stück Hörfunkgeschichte werden<br />
Während die Welt um ihn herum <strong>im</strong> Chaos versinkt,<br />
versucht Tom Cruise verzeifelt, seine Familie zu retten<br />
ließen. Ähnlich spektakuläre Zuschauerreaktionen bei<br />
der Premiere von Steven Spielbergs Verfilmung aus dem<br />
Jahre 2005 sind zwar nicht überliefert, das Release auf<br />
Blu-ray ist für Science-Fiction-Fans mit einer Vorliebe für<br />
High Definition aber allemal interessant. Zwar werden ein<br />
paar Katastrophenfilm-Klischees zu viel verbraten, der<br />
Wert von Familie und Zusammenhalt wird ein wenig zu<br />
überschwänglich gefeiert, aber alles in allem bleibt es<br />
sehr solide Unterhaltung.<br />
Blu-ray: Das Bild von „Krieg der Welten“ rief aufgrund<br />
des absichtlich grobkörnigen und verrauschten Looks<br />
(„Bleach-Bypass-Effekt“) von Anfang an höchst unterschiedliche<br />
Reaktionen hervor – der Blu-ray-Transfer<br />
findet einen überzeugenden Kompromiss zwischen diesem<br />
Markenzeichen und einem angemessenen High-<br />
Definition-Niveau. Warum man sich be<strong>im</strong> Ton allerdings<br />
für eine neue Dolby-Digital-Spur entschieden hat und<br />
auf den exzellenten DTS-Mix der DVD verzichtete, bleibt<br />
schleierhaft. Bei der Sprachauswahl sollten Sie also am<br />
besten zur englischen Originalfassung greifen: Was die<br />
Toningenieure hier an Surround-Effekten und Explosions-<br />
Bombast inszenieren sorgt wirklich für Begeisterung <strong>im</strong><br />
He<strong>im</strong>kino. Die umfangreiche Extrasektion bietet exakt<br />
den Inhalt der Bonus-Disc der DVD-Version, also leider<br />
keine neuen Features und auch nichts in HD-Qualität. Inhaltlich<br />
bleiben aber so gut wie keine Wünsche offen. TW<br />
Originaltitel: War Of The Worlds US 2005<br />
Genre: xxxx Science-Fiction<br />
Vertrieb: xxx Paramount Home<br />
Film 6,5/10 0/10<br />
Bildformat: xxxx MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Bild 7/10 0/10<br />
Tonformat: xxxxx Dolby Digital 5.1<br />
Regie: xxxx Steven Spielberg<br />
Ton 8,5/10 0/10<br />
Darsteller: xxxxxx Tom Cruise,<br />
xxxxx Dakota Fanning,<br />
Bonus 8/10 0/10<br />
xxxxx Miranda Otto<br />
00 XxxxxxxOr si bla faccumsan ut adignit ing eriure<br />
Laufzeit: 116 min<br />
Tom Cruise auf der Flucht vor zerstörungswütigen<br />
eugiatuer Marsianern: bla Mit adipit dieser vel Disc ute kann facilit man autat. die At eigene ipit<br />
FSK:<br />
ab 00 12 Jahren<br />
augiam Surround-Anlage aut vercidunt einmal at, commy wirklich nit, ausreizen. quat ad dui bla<br />
Starttermin: xxxx erhältlich<br />
Männer die auf Ziegen starren<br />
Handlung: Insgehe<strong>im</strong> wünscht sich doch jeder, sein<br />
Gegenüber mit der sogenannten Blitzaugentechnik<br />
beeinflussen zu können oder damit zumindest eine<br />
altersschwache Ziege dahinzuraffen. Bei den Jedis<br />
funktioniert’s ja schließlich auch, weshalb sollte George<br />
Clooney, Jeff Bridges und Kevin Spacey diese Fähigkeit<br />
verborgen bleiben? Dem Daily-Telegram-Journalisten<br />
Bob Wilton (Ewan McGregor) ist die ganze Sache<br />
jedenfalls nicht geheuer. Nach der schmerzhaften Trennung<br />
von seiner Frau folgt er der unglaublichen Story<br />
über das „First Earth Battalion“ bis in den Irakkrieg.<br />
Film: Witzig sind vor allem die Anspielungen zu Ewan<br />
McGregors Obi-Wan-Kenobi-Auftritten in den neueren<br />
„Star Wars“-Episoden – so kann es sich Clooneys<br />
Charakter nicht verkneifen, ständig den Jedi in ihm<br />
wecken zu wollen. Die Hollywood-Größen leisten ganze<br />
Arbeit, was den Spagat zwischen ernstzunehmenden<br />
Egal ob er die Hände oben hat oder nicht, ein Psychosoldat<br />
ist <strong>im</strong>mer gefährlich, ebenso wie ein Jedi<br />
Charakteren und humorvollen Comicfiguren angeht.<br />
Man ist sich eigentlich nie sicher, wie ernst sie sich<br />
und ihre Situation gerade nehmen. Generell übt die<br />
Satire nur bedingt ihre komödiantische Funktion aus.<br />
Die einzelnen Exkurse in die anekdotenreiche Vergangenheit<br />
amüsieren zwar, tragen aber kaum Bezüge zur<br />
Rahmenhandlung, weshalb die Gesamtheit wie eine<br />
willkürliche Zusammenstellung abstruser Militärgeschichten<br />
wirkt.<br />
Blu-ray: New-Age-Bewegung hin oder her, der Film<br />
kommt komplett ohne psychedelische Farbmuster aus<br />
und kann dementsprechend auch relativ einfach in<br />
die Schublade erdfarben Streifen gepackt werden. Die<br />
rigorose Sättigung überzeugt dennoch, besonders in<br />
den Nicht-Wüstenszenen präsentieren sich auch mal<br />
volle Farben unterschiedlichster Art. Kontrast und<br />
Schärfe befinden sich szenenabhängig auf sehr hohem<br />
bis mittlerem Niveau. Körnung ist übrigens nicht<br />
wahrnehmbar, weshalb die detailreichen und scharfen<br />
Sequenzen, insbesondere die Close-ups, sehr gut<br />
rüberkommen. Ewan McGregors Synchronst<strong>im</strong>me ertönt<br />
regelmäßig aus dem Center des he<strong>im</strong>ischen 5.1-<br />
Systems. Alles was aus seiner Perspektive berichtet<br />
wird, die Eindrücke und das Befinden, wird ähnlich<br />
wie <strong>im</strong> Buch kommentiert und ausgewertet. Bilokale<br />
Ablenkungen gibt es daher kaum, gelegentlich fallen<br />
Schüsse oder pustet etwas Wüstenwind dreid<strong>im</strong>ensional<br />
durch die Gegend. Ansonsten bleibt die Musikuntermalung<br />
spärlich, der Einsatz von Atmo-Sounds<br />
nur Ausnahme.<br />
FT<br />
Originaltitel: Men Who Stare At Goats US/UK 2009<br />
Genre: Militär-Satire<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Grant Heslov<br />
Darsteller: George Clooney, Jeff<br />
Bridges, Ewan McGregor<br />
Laufzeit: 93 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 19 Euro<br />
Starttermin: 5. August 2010<br />
Filmwertung 7/10<br />
Gefallen Ihnen Filme wie „Der Informant“ und „Burn After Reading“?<br />
Wenn ja, dann ist „Männer die auf Ziegen starren“ genau das Richtige<br />
für Sie.<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
In der Wüste überbelichtet, <strong>im</strong> Gefängnis sehr düster mit hohem<br />
Kontrast. Einige wenige Unschärfen schützen vor George Clooneys<br />
Hypnoseversuchen.<br />
Tonqualität 7/10<br />
Nichts Überwältigendes, für eine Komödie wie diese aber völlig<br />
ausreichend. Ein paar Knalleffekte hier und da würzen das Ganze zur<br />
Zufriedenheit des Zuschauers.<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Am interessantesten ist der HD-Beitrag über das echte „First Earth<br />
Battalion“ samt der Interviews mit den Ex-Mitgliedern dieser Einheit.<br />
Für unseren Geschmack kommen die Stars des Films jedoch zu kurz.<br />
Kurzfazit<br />
Schon allein wegen des hohen Stargehalts lohnt sich der Film und<br />
die Technik ist ebenfalls solide. Erwarten Sie allerdings keine Komödie,<br />
bei der Sie sich totlachen können.<br />
Bilder: 20th Century Fox, Kinowelt, Paramount Home<br />
80<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
The Girl Next Door<br />
Matthew (Emile Hirsch) gehört<br />
nicht gerade zu den beliebtesten<br />
Jungs an seiner Highschool.<br />
Er will aus seinem<br />
spießigen Dasein ausbrechen,<br />
traut sich aber nicht, Grenzen<br />
zu überschreiten. Das ändert<br />
sich, als die hübsche Blondine<br />
Danielle (Elisha Cuthbert)<br />
ins Nachbarhaus zieht. Sie zeigt ihm ganz neue Seiten<br />
des Lebens und beide kommen sich näher. Doch dann<br />
erfährt Matthew, dass Danielle in Wahrheit Pornodarstellerin<br />
ist ... Wer denkt, dass die Story der Teeniekomödie<br />
von Regisseur Luke Greenfield („An<strong>im</strong>al – Das Tier <strong>im</strong><br />
Manne“) schnell erzählt ist, wird von „The Girl Next Door“<br />
überrascht sein. Sobald sich ein Handlungsstrang dem<br />
Ende zuneigt, entwickeln sich neue Probleme, die von<br />
Matthew und seinen Freunden gelöst werden müssen.<br />
Das Bildmaterial zeichnet sich durch eine solide Grundschärfe<br />
aus. Nur in helleren Sequenzen ist eine starke<br />
Filmkörnung zu sehen und der Kontrast der Einstellungen<br />
n<strong>im</strong>mt etwas ab. Der DTS-Sound ist von guter Qualität,<br />
allerdings sehr stark auf die Front abgemischt. Nur für<br />
wenige Effekte werden die hinteren Boxen genutzt. Als<br />
Bonus gibt es Extraszenen und einen unterhaltsamen<br />
Aufklärungsfilm aus den 1960er Jahren.<br />
LF<br />
Originaltitel: The Girl Next Door US 2004<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: Luke Greenfield<br />
Darsteller: Elisha Cuthbert,<br />
Emile Hirsch,<br />
T<strong>im</strong>othy Olyphant<br />
Laufzeit: 110 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8,5/10<br />
Bonus 4,5/10<br />
Ein typischer Coming-of-Age-Film, in dem Jugendliche<br />
sich gegen Autoritäten auflehnen und ihre<br />
Identität finden.<br />
Smallville – Staffel 8<br />
Handlung und Film: Kaum ist<br />
das Finale der achten Staffel <strong>im</strong><br />
deutschen Free-TV Geschichte,<br />
kann man sich die kompletten<br />
22 Folgen auch schon hochauflösend<br />
nach Hause holen.<br />
In dieser Season scheint<br />
„Smallville“ nun endgültig erwachsen<br />
geworden zu sein: Clark<br />
Kent (Tom Welling) ist angehender Journalist in Metropolis,<br />
bildet ein dynamisches Reporterduo mit Lois Lane (Erica<br />
Durance) und rettet als blau und rot gewandeter Superheld<br />
regelmäßig die Welt. Das bekannte und beliebte Setting<br />
aus den Comics ist endlich erreicht. Dazu gibt es gleich<br />
zwei neue Gegenspieler, die beide durch Komplexität und<br />
Undurchschaubarkeit glänzen – wer hier Freund, wer Feind<br />
ist, bleibt lange <strong>im</strong> Unklaren, als Tess Mercer und Davis<br />
Bloome (aka. Doomsday) die Bühne betreten.<br />
Die Bedenken <strong>im</strong> Vorfeld waren groß, als bekannt wurde,<br />
dass zwei der beliebtesten Figuren in diesem Jahr nicht<br />
Lois und Clark – das dynamische Duo und Traumpaar<br />
in spe ist wieder voll in seinem Element<br />
mehr dabei sein würden. Michael Rosenbaum als Lex<br />
Luthor und Kristin Kreuk alias Lana Lang sind zweifelsohne<br />
zwei der prägenden Gesichter des Franchise.<br />
Würde sich die Serie ohne sie überhaupt noch nach<br />
„Smallville“ anfühlen? Die Antwort ist ein ganz klares<br />
„Ja“, zumal Kristin Kreuk Mitte der Staffel für fünf starke<br />
Folgen zurückkehrt und sowohl ihrer Figur als auch ihrer<br />
Beziehung zu Clark eine neue, aufregende und tragische<br />
Richtung geben darf.<br />
Blu-ray: Wie die meisten aktuellen Serien in den Staaten<br />
wird auch „Smallville“ komplett in HD produziert – ideale<br />
Voraussetzungen also für ein späteres Release auf Bluray.<br />
Der erste Eindruck lässt einen dann auch eher an<br />
einen Kinofilm denken als an eine Fernsehproduktion:<br />
Tolle, leuchtende Farben, gute Schärfe und kleinste<br />
Details bei den <strong>im</strong>mer wiederkehrenden Luftaufnahmen<br />
machen einfach Spaß. Die Umsetzung des Sounds kann<br />
dieses uneingeschränkte He<strong>im</strong>kinoniveau nicht halten;<br />
zumindest, wenn man die nur durchschnittliche deutsche<br />
Tonspur hört. Zusätzlich zu entfallenen Szenen von acht<br />
Episoden gibt es als Bonus auf der letzten Disc zwei Dokumentationen<br />
in HD. Besonders die 20 Minuten über die<br />
erste Regiearbeit von Schauspielerin Allison Mack (alias<br />
Chloe) bieten einen sehr schönen Einblick in den aufwendigen<br />
und hochprofessionellen Entstehungsprozess einer<br />
kompletten „Smallville“-Folge.<br />
TW<br />
Originaltitel: Smallville – Season 8 US 2008 – 09<br />
Genre: Comic/Action<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1 Bild 7,5/10<br />
Tonformat: Dolby Digital 2.0<br />
Regie: Rick Rosenthal u. a.<br />
Ton 6/10<br />
Darsteller: Tom Welling,<br />
Erica Durance,<br />
Bonus 6,5/10<br />
Kristin Kreuk<br />
Laufzeit: 933 min<br />
Starke Season einer der langlebigsten Serien der<br />
letzten Jahre: Guter Spannungsbogen, vielseitige<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Bösewichte, dazu ein wenig Romantik und Comedy.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Moonwalker<br />
Würde man sich „Moonwalker“<br />
ohne den Kontext Michael<br />
Jackson anschauen und ihn<br />
nach herkömmlichen Maßstäben<br />
bewerten wollen, dann<br />
müsste das Urteil geradezu<br />
vernichtend ausfallen. Doch<br />
dieser quietschbunten Popkuriosität,<br />
die 1988 kurz vor<br />
dem Höhepunkt der Jackson-Mania in die Kinos kam,<br />
kann man einfach nicht richtig böse sein – weil man sie<br />
so überhaupt nicht ernst nehmen kann. Geboten wird<br />
eine wilde Nummernrevue, mit viel Gesang und tollen<br />
Choreografien, <strong>im</strong>mer wieder unterbrochen von hanebüchenen<br />
Story-Schnipseln, die vorne und hinten keinen<br />
Sinn ergeben. Am Ende glaubt man, einen überlangen<br />
Videoclip gesehen zu haben, in perfekt trashiger 1980er-<br />
Jahre-Ästhetik. Fans wird es freuen, dass vor allem die<br />
Liveaufnahmen sichtbar und hörbar vom Blu-ray-Format<br />
profitieren. Klare, scharfe Bilder und eine gute räumliche<br />
Einbindung des begeisterten Publikums verbreiten echte<br />
Konzertatmosphäre und werten die Neuauflage deutlich<br />
auf. Nach Bonusmaterial sucht man leider vergebens, eine<br />
Videografie hätte sich hier doch förmlich aufgedrängt.<br />
Immerhin bekommt man ein Booklet mit einigen ganz<br />
hübschen Fotos des King of Pop.<br />
TW<br />
Originaltitel: Moonwalker US 1988<br />
Genre: Musikfilm<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Film 5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 2.0<br />
Bild 5,5/10<br />
Regie: Jerry Kramer<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Michael Jackson,<br />
Joe Pesci,<br />
Bonus 1,5/10<br />
Sean Lennon<br />
Laufzeit: 93 min<br />
Einer der buntesten, skurrilsten und verrücktesten<br />
Musikfilme überhaupt in einer technisch<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
durchaus gelungenen Neuauflage.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Tombstone<br />
Handlung: Wyatt Earp und Doc<br />
Holliday, das sind klangvolle<br />
Namen, die jedem Western-<br />
Liebhaber ein wissendes Lächeln<br />
aufs Gesicht zaubern. In<br />
„Tombstone“ aus dem Jahre<br />
1993 wird ihre Geschichte ein<br />
weiteres Mal erzählt. Wyatt<br />
Earp (Kurt Russell) und seine<br />
Brüder <strong>im</strong> legendären Duell mit der verwegenen Bande der<br />
„Cowboys“ – die legendäre Schießerei am O. K. Corral –<br />
es geht um nichts anderes als die Vorherrschaft <strong>im</strong> beschaulichen<br />
Städtchen Tombstone. Wobei die Grenzen<br />
zwischen Gut und Böse hier durchaus etwas durchlässiger<br />
sind als in früheren, klassischen Verfilmungen<br />
und damit näher dran an den tatsächlichen historischen<br />
Begebenheiten.<br />
Film: Eigentlich hat dieser Film alles, was man braucht:<br />
eine klassische Geschichte aus der Hochzeit des Wilden<br />
Westens, eine wirklich überzeugende Ausstattung und<br />
Als Männer noch Männer waren: vier Brüder auf dem<br />
Weg zur entscheidenden Schlacht<br />
durchweg tolle Schauspieler. Doch irgendwie will der Funke<br />
nie so ganz überspringen, man wartet die ganze Zeit<br />
vergeblich auf den Moment, in dem einen die Geschichte<br />
wirklich mitreißt, das Schicksal der Figuren einen tatsächlich<br />
etwas angeht. Woran das liegt, ist schwer auszumachen<br />
– vielleicht lässt sich das Drehbuch mit seinen<br />
opulenten zwei Stunden für den <strong>im</strong> Grunde s<strong>im</strong>plen und<br />
bekannten Plot einfach ein wenig zu viel Zeit. Auf der<br />
künstlerischen Seite sticht besonders Val Kilmer hervor.<br />
Seine Darstellung des spielsüchtigen Doc Holliday, der<br />
dem Opium und dem Alkohol in rauen Mengen frönt und<br />
dessen Colt genauso locker sitzt wie sein Mundwerk, ist<br />
einfach umwerfend.<br />
Blu-ray: Die technische Umsetzung des etwas in die Jahre<br />
gekommenen Western-Epos ist solide. Das Bild wird oft<br />
von düsteren Brauntönen dominiert und ist generell<br />
etwas sparsam ausgeleuchtet, was den Detailreichtum<br />
<strong>im</strong>mer wieder beeinträchtigt. Totalen wirken oftmals<br />
leicht verschwommen und von dezentem Bildrauschen<br />
beeinträchtigt – Nahaufnahmen erscheinen dagegen bedeutend<br />
schärfer. Die Soundabteilung gefällt mit guter Signalortung<br />
und einer kraftvoll-dynamischen Abmischung,<br />
die die zahlreichen Schießereien lebendig in Szene setzt.<br />
Lediglich die maue Auslastung der hinteren Surround-<br />
Kanäle fällt hier negativ ins Gewicht. Bei den Extras gibt’s<br />
ein gelungenes und recht ausführliches Making-of. TW<br />
Originaltitel: Tombstone US 1993<br />
Genre: Western<br />
Vertrieb: Walt Disney Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 6/10<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: George P. Cosmatos<br />
Ton 6,5/10<br />
Darsteller: Kurt Russell,<br />
Val Kilmer,<br />
Bonus 4,5/10<br />
Michael Biehn<br />
Laufzeit: 130 min<br />
Opulentes Western-Epos mit großartigen Schauspielern<br />
und authentischer Ausstattung, das hierzulande<br />
zu Unrecht etwas untergegangen ist.<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 81
Blu-ray-<strong>Test</strong><br />
Das Urteil – Jeder ist käuflich<br />
„Das Urteil“ setzt auf dieselben<br />
Elemente wie die meisten<br />
seiner Vorgänger, schafft es<br />
aber erneut, von vorne bis hinten<br />
spannend zu unterhalten.<br />
Im Mittelpunkt steht ein Geschworenengericht,<br />
das über<br />
Schuld oder Unschuld eines<br />
Waffenherstellers bei einem<br />
Amoklauf entscheiden muss. Der Fall ist von entscheidender<br />
Bedeutung für die amerikanische Waffenlobby,<br />
die aus diesem Grund alles daran setzt, das Urteil durch<br />
Manipulation der Geschworenen für sich zu entscheiden.<br />
Die alten Freunde Dustin Hoffmann und Gene Hackman<br />
m<strong>im</strong>en die überaus charismatischen Gegenspieler des<br />
gewichtigen Schlagabtausches. Unterstützt wird die hohe<br />
darstellerische Präsenz zusätzlich durch John Cusack<br />
und Rachel Weisz als zwielichtiges Geschworenenpärchen.<br />
Der nicht mehr ganz neue Gerichtsthriller kann<br />
sich auch auf Blu-ray sehen lassen. Ein sauberes, rauscharmes<br />
Bild mit guten Kontrasten sowie ordentlicher<br />
Bewegt- und Detailschärfe überzeugen. Die DTS-Tonspur<br />
kommt frontlastig, aber detailliert und mit annehmbarer<br />
Dynamik daher, was für das Genre allerdings völlig ausreicht.<br />
Im Bonusteil gibt es ein 12-minütiges Making-of<br />
sowie ein halbes Dutzend weiterer Featurettes in SD. TL<br />
Originaltitel: Runaway Jury US 2003<br />
Genre: Justizthriller<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: Gary Fleder<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: John Cusack,<br />
Gene Hackman,<br />
Bonus 5/10<br />
Dustin Hoffman<br />
Laufzeit: 122 min<br />
Solide Technik, die hochwertige Darstellerriege<br />
und ein spannender Plot machen „Das Urteil“ zum<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
sehenswerten Grisham-Blu-ray-Erlebnis.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Gesetz der Rache<br />
Mit „Gesetz der Rache“ liefert<br />
Regisseur F. Gary Gray nach<br />
„The Italian Job“ und „Be<br />
Cool“ einen regelrechten Actionreißer<br />
ab – in den Hauptrollen<br />
Jamie Foxx und der für<br />
Filme dieser Art geradezu<br />
prädestinierte Gerard Butler.<br />
Clyde Sheltons Familie wird<br />
bei einem Raubüberfall grausam ermordet, während<br />
er dabei zusehen muss. Die beiden Täter werden gefasst,<br />
allerdings erhalten sie nicht die gerechte Strafe,<br />
die ihnen aus Sheltons Sicht zusteht, weshalb er sich<br />
dazu berufen fühlt, das Gesetz in die eigenen Hände<br />
zu nehmen. Was folgt, ist ein Rachefeldzug biblischen<br />
Ausmaßes: Grays Actionthriller präsentiert sich weitaus<br />
gewalttätiger und blutiger als seine vorherigen Werke.<br />
Gerard Butler spielt den gebrochenen Ehemann subtil<br />
und überzeugend, wohingegen Jamie Foxx’ Version des<br />
Staatsanwaltes sehr emotionslos und statisch wirkt.<br />
Das Bild besticht durch seine urban-kühle Farbgebung,<br />
Kontrastschwächen und undifferenzierte Schwarzflächen<br />
trüben den guten Eindruck allerdings etwas. Die<br />
Tonspur ist leider eine Spur zu dumpf geraten; die Extras<br />
punkten durch einige aufschlussreiche Featurettes mit<br />
einer Gesamtlaufzeit von knapp einer Stunde. JL<br />
Originaltitel: Law Abiding Citizen US 2009<br />
Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Constantin Film<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD HR 5.1<br />
Regie: F. Gary Gray<br />
Darsteller: Gerard Butler,<br />
Jamie Foxx,<br />
Colm Meaney<br />
Laufzeit: 108 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 6,5/10<br />
Bild 7/10<br />
Ton 6/10<br />
Bonus 5/10<br />
Gerard Butler auf einem kompromisslosen Rachefeldzug<br />
voller Action und Gewalt, der stellenweise<br />
etwas übers Ziel hinausschießt.<br />
Blood And Chocolate<br />
„Blood And Chocolate“ ist<br />
eine klassische Geschichte<br />
Marke „Boy meets Girl“, mit<br />
dem klitzekleinen Hindernis,<br />
dass Vivian (Agnes Bruckner)<br />
sich des Nachts schon mal<br />
in einen ausgewachsenen<br />
Werwolf verwandelt, was für<br />
frisch Verliebte natürlich so<br />
einige Probleme mit sich bringt. Zu allem Überfluss ist<br />
sie auch noch dem Anführer ihrer Rasse versprochen; bis<br />
zum Happy End ist es also ein weiter, actionreicher und<br />
manchmal auch recht blutiger Weg. Dieses Sammelsurium<br />
aus bekannten und bewährten Zutaten des Genres<br />
kombiniert eine Prise „Ginger Snaps“ mit ein wenig<br />
„Underworld“, dazu einen Schuss „American Werewolf“<br />
und viel Herzschmerz wie in „Twilight“. Eben „Blut und<br />
Schokolade“, in einem kühl kalkulierten aber alles andere<br />
als innovativen Mix. Die zahlreichen Nachtszenen<br />
verschw<strong>im</strong>men teilweise durch einen zu geringen Kontrast<br />
zu einem milchigen Einheitsbrei, das geht spürbar<br />
auf Kosten der Atmosphäre. Die St<strong>im</strong>men der Akteure<br />
sind extrem leise abgemischt, was der Dynamik der<br />
Actionszenen in Maßen zugute kommt – die räumliche<br />
Abbildung ist gut gelungen. Als Bonus bekommt man<br />
qualitativ indiskutable geschnittene Szenen. TW<br />
Originaltitel: Blood And Chocolate US 2007<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Katja von Garnier<br />
Darsteller: Agnes Bruckner,<br />
Katja Riemann,<br />
Hugh Dancy<br />
Laufzeit: 98 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 5,5/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Bonus 2,5/10<br />
Netter Cocktail aus Werwolf-Reißer und Romanze,<br />
der durch den völligen Mangel an eigenen Ideen<br />
einen faden Nachgeschmack hinterlässt.<br />
Invictus – Unbezwungen<br />
Handlung und Film: Morgan<br />
Freeman gibt in Clint<br />
Eastwoods neuestem Werk den<br />
gerade zum Präsidenten von<br />
Südafrika gewählten Nelson<br />
Mandela – sein politisches<br />
Wirken in dieser Aufbruchszeit<br />
wird in ruhigen Bildern und eindringlichen<br />
Worten geschildert.<br />
Der schwelende Konflikt zwischen schwarzer und weißer<br />
Bevölkerung ist zu Beginn des Films allgegenwärtig,<br />
Mandela scheint auf einer aussichtslosen Mission. Die<br />
Rugby-Weltmeisterschaft 1995 dient als Brennglas für<br />
sein unermüdliches Streben nach Einigkeit für das von der<br />
Apartheid zerrissene Land – er wirbt um Versöhnung und<br />
Vergebung, träumt von der „Regenbogengesellschaft“<br />
und trifft doch fast ausschließlich auf Misstrauen, Wut<br />
und Hass. Doch <strong>im</strong> Zuge der Neuformierung des Rugby-<br />
Nationalteams, mit weißen und schwarzen Spielern, die<br />
auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, geht auch ein<br />
In seiner Rolle als Nelson Mandela schwört Morgan<br />
Freeman Matt Damon auf das große sportliche Ziel ein<br />
Ruck durch die gespaltene Nation. Der Geist des Sports<br />
weiß ein ganzes Land aufzurütteln und es scheint, dass<br />
alle Unterschiede möglicherweise gar nicht so wichtig<br />
sind – wenn auch nur für einen kurzen Augenblick der<br />
sportlichen Euphorie. Das wirkt stellenweise etwas konstruiert<br />
und zu gewollt, doch die Eigendynamik, die solche<br />
sportlichen Großereignisse zweifelsohne entwickeln können,<br />
kann man ja auch derzeit wieder in den südafrikanischen<br />
Städten und Arenen erleben. „Invictus“ ist eine<br />
gelungene Mischung aus Mandela-Biopic, lehrreicher<br />
Geschichtsstunde und mitreißendem Sportfilm; Morgan<br />
Freeman strahlt ab der ersten Sekunde, in der er auf der<br />
Leinwand erscheint, eine ungeheure Präsenz aus.<br />
Blu-ray: Gleich auf den ersten Blick hat man das Gefühl,<br />
einen typischen Eastwood anzuschauen. Klassisch-gediegene<br />
Bilder mit natürlicher Farbgebung dominieren,<br />
leichtes Filmkorn verbreitet echte Kinoatmosphäre.<br />
Schärfe- und Detailgrad können sich sehen lassen, besonders<br />
die Zuschauermassen in den Stadien sind hier<br />
positiv zu erwähnen. Auch die Soundhighlights finden<br />
sich überwiegend in den Arenen, schreiende Spieler und<br />
das enthusiastische Publikum umgeben einen von allen<br />
Seiten. Das Bonusmaterial – unter anderem ein unterhaltsamer<br />
Bild-in-Bild-Kommentar sowie ein Rückblick<br />
auf Clint Eastwoods Filmschaffen bei Warner – nutzt das<br />
Medium Blu-ray gut aus.<br />
TW<br />
Originaltitel: Invictus US 2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie: Clint Eastwood<br />
Darsteller: Morgan Freeman,<br />
Matt Damon,<br />
Matt Stern<br />
Laufzeit: 134 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 7,5/10<br />
Bild 8/10<br />
Ton 7,5/10<br />
Bonus 7/10<br />
Clint Eastwood liefert einen erbaulichen Mix aus<br />
Mandela-Biopic und Sportfilm, aber nicht den ganz<br />
großen Wurf, den man erwartet hat.<br />
Collateral<br />
In „Collateral“ spielt Tom<br />
Cruise den Auftragskiller<br />
Vincent, der den Taxifahrer<br />
Max (Jamie Foxx) dazu zwingt,<br />
ihn zu fünf seiner Opfer zu<br />
fahren, wodurch er sich der<br />
Mitwisserschaft schuldig<br />
macht. Als Max dann erfährt,<br />
wer Vincents fünftes Opfer<br />
sein soll, muss er sich schnellstens etwas überlegen,<br />
um den Soziopathen aufzuhalten und diese alptraumafte<br />
Nacht mit heiler Haut zu überstehen. Regisseur Michael<br />
Mann liefert hier einen vergleichsweise min<strong>im</strong>alistischen<br />
Psychothriller – „Collateral“ schafft es, seine beiden<br />
Hauptcharaktere langsam, aber stetig aufzubauen, die<br />
Charakterzeichnung findet eher durch M<strong>im</strong>ik als durch<br />
viele Worte statt. Die Farbgebung der Blu-ray präsentiert<br />
sich sehr kühl und bringt die St<strong>im</strong>mung in den Straßenschluchten<br />
von L. A. perfekt auf den Punkt. Der visuelle<br />
Eindruck ist durch das sehr körnige Bild allerdings etwas<br />
getrübt. Auf der deutschen Tonspur klingen die St<strong>im</strong>men<br />
sehr gepresst, die Brillanz fehlt fast gänzlich. Der<br />
Surround-Mix wurde dezent, aber gekonnt umgesetzt<br />
und bindet den Zuschauer gut ins Geschehen ein. Leider<br />
gibt es die Bonusfeatures nur in Standard Definition,<br />
allerdings sind diese überaus informativ. JL<br />
Originaltitel: Collateral US 2004<br />
Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Film 8,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie: Michael Mann<br />
Ton 7/10<br />
Darsteller: Tom Cruise,<br />
Jamie Foxx,<br />
Bonus 6/10<br />
Jada Pinkett Smith<br />
Laufzeit: 120 min<br />
Michael Mann weiß einfach, was einen guten<br />
Film ausmacht – eine ausgefeilte Geschichte,<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
glaubhafte Charaktere und jede Menge Spannung.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: 20th Century Fox, Constantin Film, Kinowelt, Paramount Home, Warner Home<br />
82<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Verdammnis<br />
Handlung: Der zweite Teil der Millennium-Trilogie stellt<br />
das Schicksal von Lisbeth Salander (Noomi Rapace) in<br />
den Mittelpunkt der Handlung. Lisbeth, die zu Unrecht<br />
mehrerer Morde verdächtigt wird, versucht <strong>im</strong> Alleingang<br />
die Schatten ihrer Vergangenheit zur Strecke zu<br />
bringen und geht dabei bis an die Grenzen der eigenen<br />
Existenz. Die traumatischen Erlebnisse aus ihrer Kindheit<br />
und der jüngeren Vergangenheit holen sie ein und<br />
verweben sich mit den Recherchen, die den Journalist<br />
Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) und die Millennium-<br />
Redaktion zu einem Mädchenhändlerring führen.<br />
Film: Wie schon dem ersten Teil, „Verblendung“, so<br />
sieht man auch dem zweiten Teil der Trilogie deutlich<br />
an, dass er eigentlich eine TV-Umsetzung einer umfangreichen<br />
Romanvorlage ist. Einige Charaktere bleiben<br />
zu flach, als dass sich die zahlreichen Verwicklungen<br />
und Wendungen ausreichend erklären ließen. Dennoch<br />
Lisbeth auf der Suche nach Antworten und nach Gerechtigkeit,<br />
kalt und gnadenlos<br />
ist auch „Verdammnis“ ein insgesamt gelungener Film<br />
mit den typischen Merkmalen skandinavischer Thriller.<br />
Die Härte des ersten Teils bleibt schon allein aufgrund<br />
der Thematik erhalten, die St<strong>im</strong>mung wirkt wieder sehr<br />
kühl, das Tempo bleibt eher gemächlich. Trotzdem kann<br />
der Film in Sachen Atmosphäre und Spannung genauso<br />
überzeugen wie das Spiel der Hauptdarstellerin.<br />
Blu-ray: Das Bild muss sich allerdings schon die eine<br />
oder andere Kritik gefallen lassen. Auffällig ist das<br />
über weite Strecken deutlich sichtbare Filmkorn, das<br />
in einer Reihe von Szenen in störendes Bildrauschen<br />
übergeht. Die Schärfe ist weitgehend gut, obwohl<br />
hier mehr möglich gewesen wäre. Ebenfalls gut, wenn<br />
auch an einigen Stellen ziemlich hart, erscheint der<br />
Kontrast. Der Schwarzwert ist in Ordnung. Die Farben<br />
sind leicht gesättigt und weitgehend natürlich. In den<br />
vielen dunkleren Szenen überwiegen die typischen<br />
Orange- und Blautöne, ohne dass das unnatürlich erscheint.<br />
Hervorzuheben ist der st<strong>im</strong>mige Score, der sich<br />
unaufdringlich mit der Handlung verbindet und für eine<br />
runde Atmosphäre sorgt. Die Abmischung ist typischerweise<br />
sehr frontlastig vorgenommen worden. Selbst<br />
bei den wenigen sehr effektvollen Szenen beschränken<br />
sich die Rears auf den Score und auf ein leises Echo der<br />
Filmeffekte. Die Dynamik dagegen st<strong>im</strong>mt, ein satter<br />
Bass und sehr gut verständliche Dialoge verwöhnen<br />
die Ohren. Weniger verwöhnen kann die Bonussektion.<br />
Außer den üblichen Trailern gibt es nur ein knapp zehnminütiges,<br />
aber durchaus interessantes Interview mit<br />
Noomi Rapace.<br />
UF<br />
Originaltitel: Flickan Som Lekte Med Elden DE, DK, SE 2009<br />
Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Warner Home Video<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Daniel Alfredson<br />
Darsteller: Noomi Rapace, Mikael<br />
Nyqvist, Lena Endre<br />
Laufzeit: 124 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 17 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 7/10<br />
Lisbeth Salander auf dem Weg, mit den Schatten ihrer Vergangenheit<br />
knallhart abzurechnen. Skandinavischer Thriller der besseren Sorte,<br />
hart, dunkel, unaufgeregt.<br />
Bildqualität 7/10<br />
Das oft starke Filmkorn geht stellenweise in ein Bildrauschen über.<br />
Schärfe und Detailreichtum sind nicht zuletzt auch deshalb nur ausreichend,<br />
aber das allemal.<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Stark frontlastig abgemischt, aber ansonsten eine runde Sache. Dynamik<br />
und Dialogverständlichkeit st<strong>im</strong>men und der unaufdringliche,<br />
aber passende Score überzeugt.<br />
Bonusmaterial 3/10<br />
Leider kaum vorhanden. Das kurze Interview mit Noomi Rapace ist<br />
aber durchaus sehenswert und vermittelt einen kleinen Einblick in die<br />
Rolle der Lisbeth Salander.<br />
Kurzfazit<br />
Der zweite Teil der Trilogie bleibt mit Story und Technik etwas<br />
hinter dem ersten zurück. Dennoch sehenswert – für Freunde skandinavischer<br />
Thriller ein Muss.<br />
Mark Neveldine und Brian Taylor zusammen mit Darstellerin<br />
Amber Valletta bei den Dreharbeiten<br />
Gamer<br />
Handlung: Schon „Crank“ und<br />
„Crank 2“ spielten sehr stark<br />
mit Elementen aus der Videospielwelt.<br />
In „Gamer“ lassen<br />
die Autoren und Regietalente<br />
Mark Neveldine und Brian Taylor<br />
nun ihrem Spieltrieb vollends<br />
freien Lauf. Auf die Frage,<br />
wie sich eine Welt entwickeln<br />
würde, in der der Entertainment-Branche einfach alles<br />
erlaubt ist, antworten sie mit purer, von Trieben gelenkter<br />
Anarchie. Statt virtueller Figuren, steuern Videospieler<br />
echte Menschen aus Fleisch und Blut. Während in<br />
„Society“ jeder soziale Wunsch zur Wirklichkeit wird,<br />
lässt „Slayers“ Schwerverbrecher auf Kriegsschauplätzen<br />
gegeneinander antreten. Kable (Gerard Butler) ist einer<br />
dieser armen Teufel und hat sich bereits auf Stufe 27<br />
vorgekämpft. Noch drei weitere und er ist frei.<br />
Film: Für Gerard Butler also die perfekte Rolle, denn große<br />
Emotionen muss er als Videospielheld nicht gerade rüberbringen.<br />
Die Adrenalin-geschwängerten Actionsequenzen<br />
holen all das in die filmische Realität, was Freunde von<br />
Ego-Shootern tagtäglich in ihrer virtuellen Welt erleben.<br />
Ähnlich wie „Starship Troopers“ skizziert der Film gesellschaftliche<br />
Eigenheiten, ohne den Unterhaltungsfaktor<br />
zu vernachlässigen. In diesem Sinne rechtfertigt das<br />
auch den fehlenden Spannungsbogen, denn wie <strong>im</strong> Spiel<br />
arbeitet man sich levelweise vorwärts. Ansonsten ist<br />
die FSK-18-Fassung übrigens um knapp 20 Sekunden<br />
geschnitten.<br />
Blu-ray: Neveldine und Taylor erzeugen mit der Art<br />
der Kameraführung, schnellen Schnitten sowie sehr<br />
harten Kontrasten bei extremer Schärfe ein schwindelerregendes<br />
Mittendrin-Gefühl, ähnlich wie bei „Crank<br />
2“. Auch dort fand schon die Red-One-Digitalkamera<br />
Verwendung. Die kunterbunte, vollkommen übersättigte<br />
Welt von „Society“ steht farblich in starkem Kontrast zu<br />
der nahezu farblos düsteren Kriegsfantasie von „Slayers“.<br />
Die in DTS-HD MA kodierte 5.1-Abmischung schließt sich<br />
der virtuellen Virtuosität nahtlos an. Lautstärkeanstieg<br />
und tiefe Frequenzen sind extrem, weshalb Sie die Anlage<br />
besser nicht zu weit aufdrehen. Alles andere als sparsam<br />
gesetzte Rundumeffekte holen Sie in die rauschhaft brutale<br />
Welt von „Gamer“. Die Soundqualität verpasst ihnen<br />
dabei einen Satz warmer Ohren, denn neben Druck baut<br />
der Mix auch zahlreiche hochfrequente Töne ein. FT<br />
Originaltitel: Gamer US 2009<br />
Genre: Action<br />
Vertrieb: Universum<br />
Film 5,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1 Bild 8,5/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Mark Neveldine<br />
Ton 8,5/10<br />
Darsteller: Gerard Butler,<br />
Michael C. Hall,<br />
Bonus 8,5/10<br />
Alison Lohman<br />
Laufzeit: 94 min<br />
Für viele mag die stupide Handlung vorrangig als<br />
Negativbeispiel dienen. Als sozialkritische Dystopie<br />
funktioniert sie dennoch.<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Das Grab der Ligeia<br />
Nur um Missverständnissen<br />
vorzubeugen: Es handelt sich<br />
hier nicht um eine Neuauflage<br />
des Gothic-Horror-Klassikers<br />
von Roger Corman, sondern<br />
um eine amerikanische Produktion<br />
aus dem vergangenen<br />
Jahr. Lose basierend auf Figuren<br />
und Motiven aus Edgar<br />
Allen Poes 1838 veröffentlichter Kurzgeschichte „Ligeia“<br />
wird hier der Atmosphäre und dem Geist des großen<br />
Vorbilds nachgespürt, ohne dabei eine werkgetreue Literaturverfilmung<br />
anzustreben. Doch über den viel versprechenden<br />
Ansatz kommt „Das Grab der Ligeia“ leider nicht<br />
hinaus: Die kaum vorhandene Story kommt lange nicht in<br />
Gang, pendelt unentschlossen zwischen Mystery, Liebesmelodram<br />
und Horrorlight und endet schließlich in einem<br />
„Finale“, das diesen Namen kaum verdient hat. Was<br />
umso ärgerlicher ist, da der Film in puncto Ausstattung<br />
und Atmosphäre großes Potenzial besitzt und technisch<br />
wirklich überzeugt. Das Bildmaterial wartet mit guter<br />
Schärfe und einem überzeugenden Detailgrad auf – die<br />
oftmals stark entsättigten Farben verleihen den Bildern<br />
einen charakteristischen Look. Highlight der Blu-ray ist<br />
der fast schon verschwenderische Surround-Mix, der mit<br />
unglaublich präsenter Räumlichkeit verblüfft. TW<br />
Originaltitel: Ligeia US 2009<br />
Genre: Mystery/Horror<br />
Vertrieb: Splendid Ent.<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Michael Staininger<br />
Ton 8,5/10<br />
Darsteller: Sofya Skya,<br />
Wes Bentley,<br />
Bonus 4,5/10<br />
Kaitlin Doubleday<br />
Laufzeit: 89 min<br />
Romantic-Horror mit guten und durchaus st<strong>im</strong>mungsvollen<br />
Ansätzen, die von der unausgegorenen<br />
Geschichte leider etwas überdeckt werden.<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 83
Blu-ray-<strong>Test</strong><br />
Aviator<br />
Martin Scorceses mehrfach<br />
ausgezeichnetes Biopic betrachtet<br />
Howard Hughes’<br />
Leben in mehreren Kapiteln.<br />
Hughes’ (Leonardo DiCaprio)<br />
erster Schöpfungsakt ist ein<br />
schier unmöglicher Film. Der<br />
anfängliche Ehrgeiz wird zur<br />
Obsession und treibt den jungen<br />
Industriellen an den Rand des Bankrotts. Aber auch<br />
die späteren Jahre sind von seiner krankhaften Rekordsucht<br />
gezeichnet. Eher früher als später zerbricht er daran.<br />
Die erste Stunde markiert die Zwei-Farb-Periode des<br />
Kinos der 1930er Jahre mit einem Cyan-Rot-Look. In den<br />
fortschreitenden 1940ern kommt zusätzlich Grün hinzu,<br />
ein Hinweis auf den visuellen Wandel durch Technicolors<br />
Drei-Streifen-Verfahren. Dass die Blu-ray schon allein<br />
wegen dieser Farbpoetik nicht als technisches Vorzeigematerial<br />
herhält, dürfte daher niemanden überraschen.<br />
Auch lässt die digital durchgeführte Rauschreduktion<br />
bei Kamerabewegungen einige Oberflächentexturen verschmieren.<br />
Im Audiobereich weiß zumindest Hughes’<br />
markanter Flugzeugabsturz zu überzeugen. Ansonsten<br />
beeindruckt der Sound wie <strong>im</strong> Kino kaum. Das Bonusmaterial<br />
entspricht dem der Doppel-DVD-Edition mit über<br />
160 Minuten Filmbeiträgen. FT<br />
Das Kabinett des Doktor Parnassus<br />
Handlung: Wie ein Relikt aus<br />
einer vergangenen Zeit rollt der<br />
Schaustellerwagen des Doktor<br />
Parnassus durch die nächtlichen<br />
Gassen Londons. Das<br />
Wandertheater fasziniert sein<br />
Publikum mit einer Mischung<br />
aus Mystik und Folklore und<br />
bietet eine ganz besondere Attraktion:<br />
einen magischen Spiegel, der das Tor zu einer<br />
faszinierenden Traumwelt darstellt, einen Übergang in die<br />
fleischgewordenen Abgründe der eigenen Imagination.<br />
Neuzugang Tony soll helfen, eine Wette des Doktors mit<br />
dem Teufel höchstpersönlich zu gewinnen – gelingt es der<br />
Truppe nicht, fünf schwankende Seelen hinter den Spiegel<br />
zu locken, ist Parnassus’ Tochter verloren.<br />
Film: Wie so ziemlich jeder neue Film von Monty-Python-<br />
Gründungsmitglied Terry Gilliam ist auch „Das Kabinett<br />
des Doktor Parnassus“ ein Werk, mit dem man erst einmal<br />
warm werden muss. Von der ersten Minute an empfängt<br />
den Zuschauer ein Panoptikum aus wilden Farben, skurrilen<br />
Figuren und abstrusen Ideen. Man kommt kaum zum<br />
Luftholen, wird beinahe erschlagen von der komplexen<br />
Struktur aus Exkursen, Zeitsprüngen und verschiedenen<br />
inhaltlichen Ebenen. Hier liegt auch die Krux bei dieser<br />
filmischen Achterbahnfahrt, ein organisches Ganzes will<br />
sich bei aller Wertschätzung für den großen Ideenreichtum<br />
der faustischen Story nicht ergeben.<br />
„A Film from Heath Ledger & Friends“, so beginnen<br />
die Credits, und das ist sicher auch das Wichtigste an<br />
diesem Film. Terry Gilliam konnte nach Heath Ledgers<br />
tragischem Tod Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell<br />
dafür gewinnen, die noch fehlenden Szenen der Figur des<br />
Tony zu übernehmen. So bleibt „Das Kabinett“ vor allem<br />
als eines in Erinnerung: Eine letzte große Verbeugung vor<br />
einem viel zu früh verstorbenen Schauspieler.<br />
Blu-ray: Der Transfer hinterlässt einen ähnlich „vielfältigen“<br />
Eindruck wie der gesamte Film. Von begeisterndem<br />
Eye Candy (strahlende Farben und detailreiche,<br />
plastische Bilder) bis hin zu unerklärlichen Ausfällen<br />
(starkes Bildrauschen und ein milchig-trüber Schleier<br />
in Nachtszenen) ist alles dabei. Die Soundingenieure<br />
beweisen da ein deutlich besseres Händchen: Kanonenschüsse,<br />
Feuerwerk, die Schwingen eines riesigen Vogels,<br />
ständig gibt’s was auf die Ohren, und das in bestechender<br />
Qualität und überzeugender Räumlichkeit. TW<br />
Originaltitel: Aviator US, DE 2004<br />
Genre: Biografie, Drama<br />
Vertrieb: Walt Disney Home<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Bild 6,5/10<br />
Regie: Martin Scorsese<br />
Ton 6/10<br />
Darsteller: Leonardo DiCaprio,<br />
Cate Blanchet,<br />
Bonus 6,5/10<br />
Kate Beckinsale<br />
Laufzeit: 170 min<br />
Nicht Scorceses größtes Meisterwerk, aber zweifellos<br />
ein erhabenes, darstellerisch einzigartiges<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Portrait eines genialen Größenwahnsinnigen.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Kommen Sie her und treten Sie näher, das berühmte<br />
Kabinett des Doktor Parnassus öffnet seine Pforten!<br />
Originaltitel: The Imaginarium Of Doctor Parnassus US 2009<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Concorde Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1 Bild 7/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Terry Gilliam<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Heath Ledger,<br />
Johnny Depp,<br />
Bonus 6,5/10<br />
Jude Law<br />
Laufzeit: 123 min<br />
Ein Film wie ein (böser) Traum, der sich aller Konvention<br />
entzieht und ein ganz eigenes Wunderland<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
aus Schein und Sein auf den Bildschirm zaubert.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
#9<br />
Die beseelten Sack-Figuren sind sich uneinig darüber,<br />
welche Rolle ihnen <strong>im</strong> Leben zugeschrieben wird<br />
Handlung: Jahre nach dem Ende der Menschheit erwacht<br />
die Puppe 9 zum Leben. Ohne St<strong>im</strong>me und Erinnerung<br />
erkundet 9 eine postapokalyptische Welt, die<br />
von dem Krieg Mensch gegen Maschine gezeichnet ist.<br />
Nach einem ersten kurzen Abenteuer, in dem er seinen<br />
Artgenossen 2 vor einem Metallbiest rettet, aktiviert<br />
er aus Versehen ein Maschinenhirn, das sich sogleich<br />
daran macht, auch noch das letzte Leben auf der Erde<br />
auszuknipsen. Sie können sich denken, worauf das<br />
hinausläuft: 9 begegnet noch weiteren durchnummerierten<br />
Puppen und muss einen Weg finden, hinter das<br />
Gehe<strong>im</strong>nis ihrer Existenz und der großen Killermaschine<br />
zu kommen.<br />
Film: Auch wenn die Grundkonstellation und Motivik<br />
der Story eine ähnliche ist wie die in Pixars „Wall-E“,<br />
tendiert die St<strong>im</strong>mung doch stärker zum Film noir. Die<br />
Helden sind dabei leider mehr mit ihrem Überlebenskampf<br />
bzw. der Be- und Entseelung von kuriosen Dingen<br />
beschäftigt, weshalb ihre durchaus unterschiedlichen<br />
Persönlichkeiten kaum zum Tragen kommen. Konflikte,<br />
wie der Widerspruch zwischen Kirche und Wissenschaft,<br />
werden kaum ausgetragen, Charakterzüge gar<br />
nicht erst näher beleuchtet. Unter Berücksichtigung<br />
der genauen Umstände für die Handlungsentwicklung<br />
aus Shane Ackers gleichnamigem Kurzfilm von 2005<br />
ist die durch Actionsequenzen gestreckte Erzählweise<br />
nachvollziehbar, wenn auch nicht entschuldbar.<br />
Blu-ray: Vielleicht liegt es ja an den beiden Produzenten<br />
T<strong>im</strong> Burton („Mars Attacks“) und T<strong>im</strong>ur Bekmambetov<br />
(„Wächter der Nacht“), dass die visuelle Atmosphäre<br />
über den Inhalt gestellt wurde. An Pixars Detailreichtum<br />
und Natürlichkeit kommen die An<strong>im</strong>ationen zwar nicht<br />
heran, das müssen sie aber auch gar nicht. Von einer<br />
Bildreferenz unterscheidet das hier Gesehene nur die<br />
eintönig-düstere Farbgestaltung und der durchschnittliche<br />
Detailgrad. Die von Danny Elfman komponierten<br />
Musikstücke reichen von klassischen Streichern zu tieftönender<br />
Untergrundmusik, die sich unterbewusst in<br />
die Gedankenwelt des Zuschauers einschleicht. Das<br />
Soundspektrum reißt hier so hochgradig auseinander,<br />
dass sehr viele Feinheiten zu hören sind. Tunneltiefe<br />
Bässe erzeugen Angst und fördern das kalte Endzeiterlebnis.<br />
Sowohl das umfangreiche Bild-in-Bild-Feature<br />
als auch der originale Kurzfilm werten das schon an sich<br />
reichhaltige Bonusmaterial ungeheuer auf. Die meisten<br />
Beiträge liegen in HD-Auflösung vor, nur der Kurzfilm und<br />
die unveröffentlichten Szenen sind SD-Material. FT<br />
Originaltitel: 9 US 2009<br />
Genre: An<strong>im</strong>ation<br />
Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: Shane Acker<br />
Sprecher T<strong>im</strong>mo Niesner, Elisabeth<br />
Günther, Fred Maire<br />
Laufzeit: 79 min<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 15 Euro<br />
Starttermin: 22. Juli 2010<br />
Filmwertung 7/10<br />
In seiner Grundidee großartig, in der Ausführung nicht zu Ende<br />
gedacht. Herausragende Qualität gewinnt der Film allein durch sein<br />
geniales Design.<br />
Bildqualität 9/10<br />
Der Retrolook mit diversen Steampunk-Elementen entfaltet eine außergewöhnliche<br />
Atmosphäre: düster, angsteinflößend und anders als<br />
das, was uns Hollywood sonst so liefert.<br />
Tonqualität 9/10<br />
Choraler, langsamer Soundtrack, der mal ganz leise mal ganz laut<br />
eingespielt wird, jedoch <strong>im</strong>mer passend zur Situation. Metallischer<br />
Widerhall steigert die kalte Endzeitst<strong>im</strong>mung.<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Das Wichtigste wird durch den sehr dichten und informativen Bildin-Bild-Beitrag<br />
abgedeckt. Des Weiteren gefällt die Tour durch das<br />
Starz-An<strong>im</strong>ation-Studio.<br />
Kurzfazit<br />
Für Freunde des etwas anderen An<strong>im</strong>ationsfilms in jedem Fall eine<br />
Überlegung wert. Sollte es jemals eine weitere Variante hiervon<br />
geben, empfehlen wir mehr charakterlichen Tiefgang.<br />
Bilder: Concorde Home, Universal, Walt Disney Home<br />
84<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Supernatural – Staffel 1<br />
Will man das Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis<br />
von „Supernatural“ kurz und<br />
knapp auf den Punkt bringen,<br />
dann reichen eigentlich zwei<br />
Worte: „Männer“ und „Monster“.<br />
Die Hauptdarsteller Jared<br />
Padalecki und Jensen Ackles<br />
sind zwei charismatische<br />
Jungstars wie sie <strong>im</strong> Buche<br />
stehen: Frauen reißen sich um sie, Männer wollen so sein<br />
wie sie. Ihre Alter Egos in „Supernatural“ – die Brüder<br />
Sam und Dean Winchester – sind moderne Geisterjäger,<br />
lässig und cool, mit der Knarre <strong>im</strong> Anschlag und <strong>im</strong>mer<br />
einem passenden One-Liner auf den Lippen. In ihrem<br />
Chevrolet Impala sind sie unterwegs durch die einsamen<br />
Weiten der amerikanischen Landstraße, unablässig auf<br />
der Suche nach dem nächsten Abenteuer, dem nächsten<br />
Unhold, der zurück in die Hölle geschickt werden will.<br />
Zahlreiche Szenen wurden nachts oder in nur spärlich<br />
ausgeleuchteten Räumen gedreht, dennoch bleibt der<br />
Detailreichtum der Bilder durch passende Kontrastund<br />
Helligkeitseinstellungen fast <strong>im</strong>mer erhalten. Be<strong>im</strong><br />
Sound kracht es zwar oft und auch ganz ordentlich basslastig<br />
in den Boxen, wirklich mitreißend und räumlich ist<br />
der Mix allerdings nicht. Im Vergleich zur DVD-Version<br />
hat man in Sachen Extras noch mal zugelegt. TW<br />
Originaltitel: Supernatural – Season 1 US 2005<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Regie: David Nutter u. a.<br />
Darsteller: Jensen Ackles,<br />
Jared Padalecki,<br />
J<strong>im</strong> Beaver<br />
Laufzeit: 946 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 7/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 6,5/10<br />
Bonus 7,5/10<br />
Ein bisschen Roadmovie, ein wenig Familiendrama<br />
und ganz viel massenkompatibler Horror: Zwei<br />
Brüder sorgen für gepflegten Grusel in Serie.<br />
Percy Jackson – Diebe <strong>im</strong> Olymp<br />
Handlung: Der 17 Jahre junge<br />
Percy Jackson (Newcomer<br />
Logan Lerman) hat ein Problem:<br />
Auf einem ganz normalen<br />
Schulausflug ins örtliche Antikenmuseum<br />
verwandelt sich<br />
seine Klassenlehrerin unversehens<br />
in eine rasende Furie. Sie<br />
eröffnet ihm, dass er niemand<br />
anderes als Poseidons Sohn ist, und beschuldigt ihn, den<br />
Herrscherblitz von Göttervater Zeus gestohlen zu haben.<br />
Nachdem er den ersten Schock überwunden hat und sich<br />
gerade damit anfreundet, ein Halbgott zu sein, macht er<br />
sich auf, seine Unschuld zu beweisen.<br />
Film: Die Parallelen des Universums rund um Percy „Perseus“<br />
Jackson zur Welt von Harry Potter sind zahlreich<br />
und frappierend: Ein jugendliches Trio muss gegen schier<br />
übermächtige Feinde bestehen, entdeckt seine unglaublichen<br />
Kräfte und den Wert von echter Freundschaft. Statt<br />
<strong>im</strong> Internat von Hogwarts erhalten sie ihre Ausbildung <strong>im</strong><br />
So jung und schon so viel Verantwortung: Man hat es<br />
wahrlich nicht leicht als Halbgott von heute<br />
Halbgott-Camp, gottgegebene Fähigkeiten und Artefakte<br />
ersetzen Zauberspruch und Zauberstab. Die logische<br />
Wahl für den Regiestuhl war daher natürlich niemand<br />
anderer als Chris Columbus. Der gebürtige Amerikaner<br />
hat mit den ersten beiden „Harry Potter“-Verfilmungen<br />
ja bereits ein feines Händchen für die Umsetzung eines<br />
bekannten und beliebten fantastischen Stoffes auf die<br />
große Leinwand bewiesen. Wenn man, ohne die Romane<br />
gelesen zu haben, ganz unvoreingenommen an diesen<br />
Film herangeht, dann kann man mit Percy und seinen<br />
Freunden auch zwei wirklich kurzweilige Stunden verbringen.<br />
„Diebe <strong>im</strong> Olymp“ bietet ein ansehnliches Actionfeuerwerk<br />
und hübsch anzusehende CGI-Schauwerte<br />
am laufenden Band.<br />
Blu-ray: Das Bild genügt hohen Ansprüchen, gefällt<br />
mit kräftigen Farben, starker Grundschärfe und einem<br />
hohen Detailgrad. Die CGI-Effekte sind größtenteils<br />
sehr gut in die Liveaction eingebunden, lediglich das<br />
Pferdehinterteil von Zentaur Pierce Brosnan ist etwas<br />
misslungen. Die Abmischung orientiert sich am temporeichen<br />
Stil des Films, die dynamischen Unterschiede<br />
zwischen Dialogen und Effekten sind teilweise schon zu<br />
extrem geraten. Vorbildlich und komplett in High Definition<br />
präsentiert sich die Bonusabteilung. Vom Design<br />
her angelehnt an die Halle der Götter auf dem Olymp,<br />
klickt man sich durch abwechslungsreiches Material. TW<br />
Originaltitel: Percy Jackson And The Olympians US, CA 2010<br />
Genre: Fantasy<br />
Vertrieb: 20th Century Fox<br />
Film 6,5/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8,5/10<br />
Tonformat: DTS 5.1<br />
Regie: Chris Columbus<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Sean Bean,<br />
Pierce Brosnan,<br />
Bonus 7/10<br />
Uma Thurman<br />
Laufzeit: 119 min<br />
Spaßige Aneinanderreihung von Figuren und Motiven<br />
der griechischen Mythologie in einem Setting,<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
das sich verdächtig nach „Harry Potter“ anfühlt.<br />
Starttermin: 16. Juli 2010<br />
Kundun<br />
Mit „Kundun“ wollte Regisseur<br />
Martin Scorsese laut<br />
eigener Aussage eines seiner<br />
Markenzeichen, die explizite<br />
Gewaltdarstellung, ganz neu<br />
definieren – und zwar durch<br />
das exakte Gegenteil. Die<br />
Produktionsbedingungen des<br />
Films erwiesen sich als äußerst<br />
schwierig: Der Dreh an den Originalschauplätzen<br />
wurde von der chinesischen Regierung verboten und die<br />
Kinder, die den Dalai Lama in jungen Jahren spielen, waren<br />
am Set kaum zu bändigen. Der letztendlich in Marokko<br />
gedrehte Film zeigt die Entdeckung der 14. Inkarnation<br />
des Dalai Lama, die Einführung in sein Amt sowie das<br />
Leben an den Höfen in Lhasa, bevor die Chinesen in das<br />
Land einfallen und das geistige Oberhaupt der Tibeter<br />
zur Flucht zwingen. Scorsese schafft es, eine gedanklich<br />
ferne Welt durch meisterhafte Bildästhetik, grandiose<br />
Schnitte und einen min<strong>im</strong>alistischen Score von Philip<br />
Glass zum Leben zu erwecken. Der Transfer auf Blu-ray<br />
ist überaus gelungen: Trotz eines Alters von dreizehn Jahren<br />
ist das Bild wahnsinnig scharf und farblich gesättigt,<br />
auch der Kontrast überzeugt weitestgehend. Die Tonspur<br />
ist sehr breit frequentiert und die Extras punkten durch<br />
gute Auswahl ebenso.<br />
JL<br />
Originaltitel: Kundun US 1997<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Kinowelt<br />
Film 9/10<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1 Bild 8/10<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Martin Scorsese<br />
Ton 8/10<br />
Darsteller: Gyurme Tethong,<br />
Tencho Gyalpo<br />
Bonus 6/10<br />
Robert Lin<br />
Laufzeit: 134 min<br />
Weniger eine Chronik des Lebens des Dalai Lama,<br />
sondern das filmische Abbild einer ganzen Kultur.<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
Ein poetischer und bildgewaltiger Film.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Great Rift – Der große Graben<br />
Das „Great Rift“ ist nicht nur<br />
die Wiege der Menschheit,<br />
sondern auch He<strong>im</strong>at unzähliger<br />
Tierarten in einigen<br />
der faszinierendsten Landschaften<br />
dieser Welt. Der<br />
Graben erstreckt sich an der<br />
Nahtstelle der afrikanischen<br />
und asiatischen Kontinentalplatte,<br />
zwischen dem Jordantal in Israel und dem<br />
Malawisee in Mosambik. Um dieses 6 000 Kilometer<br />
lange geologische Wunderwerk umfassend vorzustellen,<br />
investierte der Österreicher Harald Pokieser 200<br />
Drehtage mit sechs verschiedenen Kameramännern. Die<br />
große Stärke von „Great Rift“ ist dessen umfassende<br />
Darstellung der vielseitigen Thematik, die zu keinem Zeitpunkt<br />
Langeweile aufkommen lässt. So werden nicht nur<br />
die Tierwelt, sondern auch die Menschen der Regionen<br />
beleuchtet, in aufwendigen An<strong>im</strong>ationen geht die Doku<br />
außerdem auf die geologischen Ursprünge des großen<br />
Grabens ein. Die Bildqualität ist bezüglich des Kontrasts<br />
sowie der Farbdarstellung gut, jedoch lässt die Schärfe<br />
an einigen Stellen zu wünschen übrig. Die Musik, der<br />
Kommentar und das Ambiente sind passend aufeinander<br />
abgest<strong>im</strong>mt, allerdings werden die hinteren Boxen nur<br />
sehr zurückhaltend angesteuert.<br />
TN<br />
Originaltitel: The Great Rift DE, AT 2009<br />
Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Polyband<br />
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Harald Pokieser,<br />
Paul Reddish<br />
Darsteller: –<br />
Laufzeit: 158 min<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 8/10<br />
Bild 6/10<br />
Ton 6/10<br />
Bonus 2,5/10<br />
Der Film beleuchtet den geologischen Ursprung<br />
des Grabens sowie die dort lebenden Völker – und<br />
bietet Einblicke in eine faszinierende Tierwelt.<br />
The Legend Of Goemon<br />
Die Figur des Goemon beruht<br />
auf einem realen Samurai, der<br />
<strong>im</strong> 16. Jahrhundert in Japan<br />
lebte. In zahlreichen Theaterstücken<br />
und sogar in einer<br />
Reihe von Computerspielen<br />
wurde die Legende des Meisterdiebs<br />
verarbeitet. Auch<br />
„Casshern“-Regisseur Kazuaki<br />
Kiriya hat sich des Stoffes angenommen und einen<br />
überraschend spannenden Realan<strong>im</strong>e geschaffen. Im<br />
Gegensatz zu seinem Erstlingswerk vermitteln die Schauspieler<br />
die Charaktereigenschaften der Figuren hier sehr<br />
glaubwürdig. Um eine gewisse Comicatmosphäre zu<br />
erschaffen, wurde viel mit weichem Licht, dem Kontrast<br />
und den Farben gespielt. In manchen Szenen ist die CGI-<br />
Technik zwar deutlich sichtbar, was aber nicht weiter<br />
stört, da somit der Manga-Eindruck noch stärker hervorgehoben<br />
wird. Das Bild zeichnet sich durch eine solide<br />
Grundschärfe aus, es sind keine Artefakte oder sonstige<br />
Bildfehler zu sehen. Auch der Ton überzeugt schon in den<br />
ersten Minuten mit einer sehr guten Räumlichkeit. In der<br />
L<strong>im</strong>ited Edition, die durch eine ansprechende Blechverpackung<br />
ins Auge fällt, sind 5 Sammelkarten enthalten;<br />
als Bonus bekommt man 120 Minuten mit Making-ofs<br />
und Interviews.<br />
LF<br />
Originaltitel: The Legend Of Goemon JP 2009<br />
Genre: An<strong>im</strong>e<br />
Vertrieb: Splendid<br />
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Regie: Kazuaki Kiriya<br />
Darsteller: Yôsuke Eguchi,<br />
Takao Ôsawa,<br />
Ryôko Hirosue<br />
Laufzeit: 128 min<br />
FSK: ab 16 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Film 7,5/10<br />
Bild 7,5/10<br />
Ton 8/10<br />
Bonus 4,5/10<br />
Spannendes Martial-Arts-Spektakel <strong>im</strong> Manga-<br />
Style. Durch pfiffige Charaktere und fantastische<br />
Kulissen kommt keine Langeweile auf.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 85
Blu-ray-<strong>Test</strong> l DVD<br />
Up In The Air<br />
Handlung: Ryan Bingham ist Geschäftsmann: smart,<br />
adrett, erfolgreich, <strong>im</strong>mer unterwegs. Erst in 10 000<br />
Metern Höhe fühlt er sich wirklich zu Hause, er ist die<br />
Verkörperung der ersten Klasse. Sein Job: Menschen in<br />
allen Ecken der USA <strong>im</strong> Auftrag ihrer Firmen mehr oder<br />
weniger schonend beibringen, dass sie entlassen sind.<br />
Sein Ziel: Zehn Millionen Bonusmeilen auf seinem Vielfliegerkonto,<br />
was bisher erst sechs Menschen gelungen<br />
ist. Zugegeben, das klingt nicht gerade nach dem<br />
üblichen Charmebolzen, für den George Clooney mit<br />
seinem gewinnenden Lächeln geradezu prädestiniert<br />
ist. Aber dieser etwas kaltherzig scheinende Kapitalist<br />
wächst einem schneller ans Herz, als man das zu Beginn<br />
der Geschichte für möglich hält.<br />
Film: Thematisch passt „Up In The Air“ perfekt in diese<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Auch wenn Walter<br />
Kirns gleichnamiger Roman bereits vor neun Jahren<br />
Lernen von den Besten: Azubi Anna Kendrick geht be<strong>im</strong><br />
smarten George Clooney in die Lehre<br />
erschienen ist, sind Probleme wie Massenarbeitslosigkeit<br />
und Budgetkürzungen aktueller denn je. Dass<br />
Arbeit manchmal sogar mehr als das halbe Leben ist,<br />
wird einem während der zahlreichen Entlassungsgespräche<br />
und anhand der verzweifelten oder wütenden<br />
Reaktionen der wie vor den Kopf gestoßenen Menschen<br />
sehr bewusst. „Der Film zur Wirtschaftskrise“ wäre<br />
als Slogan sicher eine Überlegung wert gewesen, doch<br />
beschreibt das wirklich nur einen kleinen Teil dieses<br />
vielschichtigen filmischen Universums. Die Story sprüht<br />
nur so vor wunderbaren Einfällen und wahrhaftigen<br />
Augenblicken zwischen den Darstellern, sie findet eine<br />
geradezu perfekte Balance aus inhaltlichem Anspruch<br />
und großartiger Unterhaltung, zwischen tragischen<br />
und komischen Momenten. Am Ende geht es um ganz<br />
traditionelle Werte wie Freundschaft, Liebe und den<br />
Zusammenhalt in der Familie. Darum, wie jeder von uns<br />
auf seiner ganz eigenen Suche nach dem Glück ist und<br />
dabei findet, strauchelt oder scheitert – je nachdem.<br />
DVD: Vor allem bei Innen- und Nahaufnahmen erwarten<br />
einen beinahe makellose Bilder mit einem natürlichen,<br />
lebensnahen, plastischen Look. Der Kontrast ist<br />
durchgehend gut ausbalanciert, es finden sich weder<br />
überstrahlende Helligkeit noch <strong>im</strong> Dunkel verschwindende<br />
Details. Der deutsche Mix in Dolby Digital 5.1<br />
gefällt mit sehr guter Dialogverständlichkeit und einer<br />
ausgewogenen Abmischung. Die Schauspieler bleiben<br />
<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Fokus, auch bei gelegentlich etwas aktiverer<br />
Geräuschkulisse. In der Extraabteilung finden sich ausgesprochen<br />
sehenswerte geschnittene Szenen. TW<br />
Originaltitel: Up In The Air US 2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Bildformat: Widescreen (1.85 : 1), anamorph<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Regie: Jason Reitman<br />
Darsteller: George Clooney, Vera<br />
Farmiga, Anna Kendrick<br />
Laufzeit: 105 min<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Preis: 15 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Filmwertung 8,5/10<br />
„Up In The Air“ ist ein vortrefflich geglückter Grenzgang zwischen<br />
außergewöhnlichem Independent-Kino mit Anspruch und massenkompatiblem<br />
Feel-Good-Movie.<br />
Bildqualität 8/10<br />
He<strong>im</strong>kinogenuss in ansprechender Qualität: Schärfe, Kontrast und<br />
Detailtreue lassen kaum einen Wunsch offen, lediglich Panoramaund<br />
Luftaufnahmen fehlt es an Brillanz und Details.<br />
Tonqualität 7/10<br />
Professionell abgemischter Sound mit Schwerpunkt auf den Dialogen.<br />
Mehr Sorgfalt in der räumlichen Abbildung wäre allerdings wünschenswert<br />
gewesen.<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Die unbedingt sehenswerten Deleted Scenes und der Audiokommentar<br />
begeistern – der Rest (zwei Minuten über die Entstehung der Titelsequenz<br />
und ein Gag Reel) ist nicht mehr als eine Alibiübung.<br />
Kurzfazit<br />
Einer jener seltenen Glücksfälle, bei denen sich (Film-)Kunst und<br />
Unterhaltung perfekt die Waage halten. Einer der schönsten Filme<br />
dieses DVD-Sommers, mit George Clooney in Bestform.<br />
Helen<br />
Handlung: Was passiert, wenn<br />
man gegen die Traurigkeit nicht<br />
mehr ankommt? Gibt es Wege aus<br />
der Depression? Helen (Ashley<br />
Judd) läuft Gefahr, alles zu verlieren:<br />
ihren Job als Uni-Dozentin,<br />
ihre Familie, ihr ganzes Leben. Sie<br />
verstrickt sich <strong>im</strong>mer tiefer in der<br />
Ausweglosigkeit ihrer Gedanken,<br />
alle Musik, die doch eigentlich ihre ganze Welt bedeutet,<br />
scheint aus ihrem Leben gewichen zu sein. Sie entfremdet<br />
sich mehr und mehr von ihren Lieben, die sich nichts<br />
sehnlicher wünschen, als ihr zu helfen, und doch <strong>im</strong>mer<br />
wieder aufs Neue einsehen müssen, dass sie dieser<br />
Krankheit erschreckend hilflos gegenüberstehen.<br />
Film: Regisseurin Sandra Nettelbeck serviert hier keinen<br />
Wohlfühlfilm wie „Bella Martha“ (2001), sondern – ganz<br />
<strong>im</strong> Gegenteil – sogar ziemlich harte Kost. Getragen von<br />
der grandiosen Ashley Judd entwickelt sich langsam,<br />
aber unerbittlich eine Leidensgeschichte von zuweilen<br />
Die Sprachlosigkeit in der Familie angesichts der um<br />
sich greifenden Krankheit wird <strong>im</strong>mer größer<br />
beängstigender Int<strong>im</strong>ität. „Helen“ bietet Einblick in eine<br />
scheinbar ganz normale und alltägliche Welt, die Schritt<br />
für Schritt auseinanderbricht – ein mutiger, zuweilen<br />
anstrengender Film, denn er hält den Schmerz aus und<br />
blendet ihn eben nicht weg, wenn es unangenehm wird.<br />
Es ist ja auch paradox: Die Depression ist eine Volkskrankheit<br />
geworden und wird dennoch weitestgehend<br />
totgeschwiegen. Hier wird das Thema mit allem Respekt<br />
und der gebotenen Ernsthaftigkeit angegangen, und<br />
gerade durch die konsequente Verweigerung von s<strong>im</strong>plen<br />
Antworten oder plumpen Lösungsvorschlägen wird die<br />
filmische Aufarbeitung glaubwürdig. Der Sch<strong>im</strong>mer der<br />
Hoffnung in dieser Geschichte kommt spät und ist nicht<br />
mehr als eine Möglichkeit – auch ein anderer Verlauf der<br />
Ereignisse ist <strong>im</strong>mer denkbar.<br />
DVD: Leider muss man in Sachen Technik ein paar Abstriche<br />
zu viel machen. Ein kontinuierliches Bildrauschen ist<br />
nicht zu übersehen und wird in extrem dunklen Szenen<br />
richtig unangenehm – der zu vorsichtige Kontrast lässt<br />
Details unnötig oft in großflächigem Schwarz verschwinden.<br />
Soundtechnisch umgibt einen in wenigen Szenen<br />
voller und räumlicher Klang (Cellospiel, Regen), überwiegend<br />
geht es in den Boxen aber sehr ruhig zu. Passend<br />
zur Ernsthaftigkeit des Films gibt es umfangreiche und<br />
tiefgründige Interviews mit den Darstellern und der Regisseurin;<br />
außerdem noch vier zusätzliche Szenen. TW<br />
Originaltitel: Helen US, DE 2008<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), Bild 6/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7/10<br />
Regie: Sandra Nettelbeck<br />
Darsteller: Ashley Judd,<br />
Bonus 4/10<br />
Goran Visnjic<br />
Laufzeit: 114 min<br />
Harter Tobak rund um Lebenskrise und Depression –<br />
Ashley Judd liefert die beeindruckendste und persönlichste<br />
Leistung ihrer Karriere.<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Starttermin: erhältlich<br />
The Open Road<br />
Wenn Musiker sich als Schauspieler<br />
versuchen, dann kann<br />
ein wenig gesunde Skepsis <strong>im</strong><br />
Vorfeld erst einmal nicht schaden.<br />
Doch <strong>im</strong> Falle von Teenieschwarm<br />
Justin T<strong>im</strong>berlake in<br />
„The Open Road“ wird man positiv<br />
überrascht, von all seinen<br />
Ausflügen in die Filmwelt kann<br />
man diesen wohl als den gelungensten bezeichnen.<br />
Dreh- und Angelpunkt dieses Roadmovies ist ein geradezu<br />
klassischer Vater-Sohn-Konflikt zwischen T<strong>im</strong>berlake<br />
und Jeff Bridges (der mit einer herrlich schnodderigen<br />
Performance glänzt). Gemeinsam machen sie sich auf<br />
den Weg quer durch die halbe USA, tauschen sich aus,<br />
geraten aneinander und lernen sich zum ersten Mal wirklich<br />
kennen. Technisch enttäuscht die Scheibe leider:<br />
Durch mangelhafte Grundschärfe wirkt das Bild <strong>im</strong>mer<br />
leicht verschwommen, einige Szenen blenden einen<br />
mit überzogenem Kontrast, die blassen Farben lassen<br />
alles etwas leblos erscheinen. Die deutsche Synchro<br />
ist schlichtweg grausig, hier sollte man also unbedingt<br />
auf die Originalspur ausweichen, die auch mit einigen<br />
wenigen Surround-Effekten aufwartet. Als Extra gibt’s<br />
einen unterhaltsamen Audiokommentar mit Jeff Bridges<br />
und Regisseur Michael Meredith.<br />
TW<br />
Originaltitel: The Open Road US 2009<br />
Genre: Roadmovie<br />
Vertrieb: HMH Home Ent.<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), Bild 4,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 5,5/10<br />
Regie: Michael Meredith<br />
Darsteller: Justin T<strong>im</strong>berlake,<br />
Bonus 2/10<br />
Jeff Bridges<br />
Laufzeit: 94 min<br />
Roadmovie, das seine Figuren ernst und sich<br />
selbst nicht zu wichtig n<strong>im</strong>mt. Erinnerungen an<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Cameron Crowes „Elizabethtown“ werden wach.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: HMH Home Entertainment, Paramount Home, Warner Home<br />
86<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
In Love And War<br />
Richard Attenboroughs elegisches<br />
Liebesmelodram mit<br />
Sandra Bullock in der Hauptrolle<br />
fühlt sich an wie ein Film aus<br />
einer lange vergangenen Kinoepoche.<br />
Mit seiner geruhsamen,<br />
fast behäbigen Erzählstruktur<br />
wirkte er schon in den 1990ern<br />
wie ein kleiner Anachronismus in<br />
der schnelllebigen Filmlandschaft, und bekam dementsprechend<br />
auch nur gemischte Kritiken. Lässt man sich<br />
allerdings auf diesen etwas aus der Mode gekommenen<br />
Stil erst einmal ein, dann wird man belohnt mit einer<br />
klassischen Liebesgeschichte von zeitloser Schönheit.<br />
Da man für die fast vergriffene DVD von 1998 inzwischen<br />
unverhältnismäßig viel Geld hinblättern muss, kommt<br />
die Neuauflage gerade recht. Leider enttäuscht die technische<br />
Umsetzung aber ein wenig: Das Bild weist eine<br />
merkliche Tendenz ins Rötliche auf und hat <strong>im</strong>mer wieder<br />
mit deutlich sichtbarem Bildrauschen zu kämpfen; der<br />
Detailgrad und die Schärfe sind leicht unterdurchschnittlich.<br />
Sowohl deutsche als auch englische Tonspur sind<br />
passabel gelungen und verbreiten zumindest ein wenig<br />
Kinoatmosphäre – in Sachen Bonusmaterial gibt es unverständlicherweise<br />
nichts zu holen, hier hätte man sich<br />
z. B. Interviews der Jungstars von einst gewünscht. TW<br />
Originaltitel: In Love And War US 1996<br />
Genre: Liebesfilm<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Film 7/10<br />
Bildformat: Widescreen (2.35 : 1), Bild 5,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 2.0<br />
Ton 6,5/10<br />
Regie: Richard Attenborough<br />
Darsteller: Sandra Bullock,<br />
Bonus 0,5/10<br />
Chris O’Donnell<br />
Laufzeit: 109 min<br />
Hoffnungslos romantischer und herrlich altmodischer<br />
Liebesfilm mit einer jungen und wie <strong>im</strong>mer<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
bezaubernden Sandra Bullock.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Unter Bauern<br />
Das Jahr 1943: Die Deportation<br />
der Juden beginnt. Um seine<br />
Familie vor den Nazis zu schützen,<br />
bringt Siegmund Spiegel<br />
(Armin Rohde) seine Frau Marga<br />
(Veronica Ferres) und das gemeinsame<br />
Kind zu seinem alten<br />
Kriegskameraden Aschoff. Der<br />
gutmütige Bauer n<strong>im</strong>mt die beiden<br />
auf seinem Hof auf und verschafft ihnen eine neue<br />
Identität. Doch dann wird Marga von der Wirtin des Dorfes<br />
wiedererkannt – der Plan droht aufzufliegen. „Unter<br />
Bauern“ beruht auf den autobiografischen Erinnerungen<br />
Marga Spiegels, die sich <strong>im</strong> Zweiten Weltkrieg bei einer<br />
Bauernfamilie <strong>im</strong> Münsterland versteckte. Die filmische<br />
Umsetzung ist jedoch nur bedingt gelungen. Die Hauptcharaktere<br />
sind völlig fehlbesetzt: Ein Armin Rhode, der<br />
sonst harte kr<strong>im</strong>inelle Typen spielt, wirkt unglaubwürdig<br />
als schnauzbärtiger Pferdehändler. Auch Veronica Ferres<br />
kauft man ihre Rolle einfach nicht ab. Das Bild verliert in<br />
einigen Szenen an Schärfe und eine leichte Filmkörnung<br />
ist zu sehen. Der Sound hingegen zeichnet sich durch<br />
eine gute Räumlichkeit aus, jedoch ist aus den hinteren<br />
Boxen ein leichtes störendes Rauschen zu hören. Bei den<br />
Boni wurde gespart, außer kurzen Interviews und einem<br />
Ausflug hinter die Kulissen gibt es nichts zu sehen. LF<br />
Originaltitel: Unter Bauern DE, FR 2009<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: 3L<br />
Film 4/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.85 : 1), Bild 7/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7/10<br />
Regie: Ludi Boeken<br />
Darsteller: Veronica Ferres,<br />
Bonus 4/10<br />
Armin Rohde<br />
Laufzeit: 97 min<br />
Eher langatmiges Drama, das mehr nach TV-Film<br />
als nach großem Kino aussieht. Armin Rohde ist<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
eine glatte Fehlbesetzung.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Unser Universum<br />
Mit „Unser Universum“ präsentiert<br />
der History Channel einen<br />
umfangreichen Einblick in die<br />
unendlichen Weiten des Alls. In<br />
14 jeweils 42 Minuten langen Folgen<br />
werden sämtliche Planeten<br />
unseres Sonnensystems auf<br />
interessante und anschauliche<br />
Weise vorgestellt, zusätzlich gibt<br />
es thematische Schwerpunkte wie die Suche nach außerirdischem<br />
Leben. Mithilfe von anschaulichen Computeran<strong>im</strong>ationen<br />
und zahlreichen fachkundigen Forschern<br />
gelingt der Produktion eine kurzweilige Entdeckungsreise<br />
durch unser faszinierendes Universum. Die Bildqualität<br />
des 4-Disc-Sets schwankt zwischen gut und passabel,<br />
je nach Quelle des gelegentlich verwendeten Archivmaterials<br />
muss man die eine oder andere Einschränkung<br />
(Schärfe, Details) in Kauf nehmen. Be<strong>im</strong> Sound gibt’s ein<br />
dickes „Daumen hoch“, in allen Boxen ist ständig etwas<br />
los, der Kommentar kommt präzise von vorne, während<br />
die Musik und zahlreiche Soundeffekte permanent einen<br />
klanglichen Raum um einen herum erschaffen. Das ist<br />
man von Dokumentationen so nicht gewohnt und es verleiht<br />
dem Ganzen wirklich mehr Dynamik. Auf der letzten<br />
Disc findet man als Zugabe eine weitere 90-minütige<br />
Dokumentation über den Urknall.<br />
TW<br />
Originaltitel: The Universe – Season 1 US 2007<br />
Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Sunfilm<br />
Film 7,5/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.85 : 1), Bild<br />
anamorph<br />
6/10<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7,5/10<br />
Regie: Diverse<br />
Darsteller: –<br />
Bonus 5/10<br />
Laufzeit: 638 min<br />
FSK: ab 0 Jahren<br />
Starttermin: 6. August 2010<br />
Professionell gemachte Dokumentation, die die<br />
Vielfältigkeit unseres Sonnensystems detailliert<br />
und unterhaltsam erforscht.<br />
Anzeige<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 87
Blu-ray-<strong>Test</strong> l DVD<br />
Doctor Strange<br />
Mit „Doctor Strange“ schickt<br />
Marvel in der An<strong>im</strong>ated-Features-<br />
Reihe nun eine seiner ältesten<br />
und „seltsamsten“ Figuren auf<br />
den hart umkämpften Superheldenmarkt.<br />
Die Wandlung des<br />
genialen, aber selbstsüchtigen<br />
Arztes Dr. Stephen Strange zum<br />
mächtigsten Magier der Welt, der<br />
fortan gegen das Böse aus allen möglichen D<strong>im</strong>ensionen<br />
kämpfen muss, will so gar nicht in das übliche Schema<br />
von Spider-Man, Hulk und Co. passen. Entsprechend<br />
schwer hatte es die Serie auch <strong>im</strong>mer an den Kiosken.<br />
Diese Welt voller Monster, Mystik und Magie erinnert<br />
frappierend an die John-Sinclair-Hefte, wobei es durchaus<br />
interessant wäre, inwieweit sich Hellmut Rellergerd<br />
(alias Jason Dark) von diesem fast vergessenen Marvel-<br />
Franchise inspirieren ließ. Die jetzt endlich auch in<br />
Deutschland erschienene DVD gefällt mit einem klaren<br />
und präzisen Bild, überzeugenden und ausgiebigen<br />
Surround-Effekten und einem sehr interessanten (aber<br />
leider nur 14 Minuten kurzen) Making-of, in dem Comiclegende<br />
Stan Lee und das Produktionsteam des<br />
Films die Brücke zwischen den Heften von einst und der<br />
an<strong>im</strong>ierten Neuauflage schlagen. Auf die angekündigte<br />
Realverfilmung darf man definitiv gespannt sein! TW<br />
Bright Star<br />
Handlung: Der junge, mittellose<br />
und noch völlig unbekannte<br />
John Keats verliebt sich in Fanny<br />
Brawne, eine aufgeweckte und<br />
lebensfrohe Dame <strong>im</strong> besten heiratsfähigen<br />
Alter. Ihre Verbindung<br />
steht von Anfang an unter keinem<br />
guten Stern, gesellschaftliche<br />
Konventionen und die prekäre<br />
gesundheitliche Verfassung des genialen Dichters reißen<br />
die Liebenden <strong>im</strong>mer wieder auseinander. In einem<br />
Briefwechsel von unglaublicher Schönheit schaffen sie<br />
sich ihre eigene Welt. Nur hier können sie glücklich sein;<br />
die Sorgen des Alltags und die Lebensumstände, die sie<br />
voneinander trennen, verlieren in diesem romantischen<br />
Paralleluniversum jegliche Bedeutung.<br />
Film: Jane Campion, um die es nach ihrem Drehbuch-<br />
Oscar® für „Das Piano“ (1993) ziemlich ruhig geworden<br />
war, schenkt uns mit „Bright Star“ einen fast perfekten<br />
Liebesfilm. „Die erste Liebe strahlt am hellsten“ heißt es<br />
<strong>im</strong> Untertitel dieses zarten, zurückgenommenen, beinahe<br />
schüchternen Films – und genau diese überwältigende<br />
Int<strong>im</strong>ität des Gefühls weiß das großartige Hauptdarstellerpaar<br />
von Anfang an zu transportieren. Ben Wishaw,<br />
der trotz seiner jungen Jahre schon in Tom Tykwers „Das<br />
Parfum“ seine außergewöhnliche Klasse unter Beweis<br />
stellen konnte, spielt den kränklichen Poeten unaufgeregt<br />
und überzeugend, mit einer starken Präsenz, die <strong>im</strong>mer<br />
zwischen leiser Melancholie und purer Lebensfreude<br />
changiert. Die Australierin Abbie Cornish verleiht ihrer<br />
Fanny mit einer Mischung aus Jugend und Unschuld unwiderstehliche<br />
Anziehungskraft: Man(n) ist ihr nach ein paar<br />
Sekunden genauso verfallen wie Keats. Danach kann man<br />
sich beruhigt fallen lassen, in eine herrlich altmodische<br />
und zutiefst romantische Geschichte von Liebe und Leid<br />
und ganz großen Gefühlen.<br />
DVD: Angesichts der Qualität der DVD kann man es gut<br />
verschmerzen, dass „Bright Star“ hierzulande nicht auf<br />
Blu-ray erscheint. Die Bilder erstrahlen in bestechender<br />
Klarheit und angenehmnatürlichen Farben – keinerlei<br />
Nachzieheffekte oder Bildrauschen trüben das Sehvergnügen.<br />
Die Tonspur gefällt mit dezenter Surround-Atmosphäre:<br />
fallender Regen, ein leise belebter Wald, die Musik in<br />
einem Ballsaal oder der wunderbare Score, alles organisch<br />
eingebunden in die Geschichte und nie reine Effekthascherei.<br />
Zusätzlich bekommt man eine Stunde Extras. TW<br />
Originaltitel: Doctor Strange US 2007<br />
Genre: Comic/Action<br />
Vertrieb: KSM<br />
Film 5,5/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 7,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 8/10<br />
Regie: Patrick Archibald<br />
Darsteller: Bryce Johnson,<br />
Bonus 5/10<br />
Paul Nakauchi<br />
Laufzeit: 74 min<br />
Der Harry Potter unter den Superhelden: Für alle,<br />
die nach etwas Abwechslung <strong>im</strong> Comic-Einerlei<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
suchen, durchaus einen Blick wert.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Die wunderbare Chemie zwischen Abbie Cornish und<br />
Ben Wishaw macht diesen Liebesfilm zum Erlebnis<br />
Originaltitel: Bright Star UK, AU, FR 2009<br />
Genre: Liebesfilm<br />
Vertrieb: Universum Film<br />
Film 8/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.85 : 1), Bild 8,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 6,5/10<br />
Regie: Jane Campion<br />
Darsteller: Abbie Cornish,<br />
Bonus 5,5/10<br />
Ben Wishaw<br />
Laufzeit: 114 min<br />
Zarte Romanze aus einer unendlich fern und fremd<br />
erscheinenden Epoche – die Emotionen sind, dank<br />
FSK: ab 6 Jahren<br />
der Darsteller, dennoch universal und zeitlos.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Wrong Turn 3<br />
Anfangs scheint alles be<strong>im</strong> Alten:<br />
Leicht bekleidete Teenager<br />
machen einen Ferienausflug in<br />
die ach so gehe<strong>im</strong>nisvollen Tiefen<br />
der amerikanischen Wälder<br />
und werden – mehr oder weniger<br />
einfallsreich – von deformierten<br />
Hinterwäldlern gejagt und in die<br />
ewigen Jagdgründe befördert.<br />
Die einzige Neuerung, die der dritte Aufguss der einstmals<br />
erfrischenden Reihe dem bekannten Konzept hinzufügt,<br />
ist ein liegen gebliebener Gefangenentransport;<br />
Polizisten und Delinquenten gesellen sich natürlich<br />
strohdoof zu den weiteren Opfern von „Three Finger“<br />
und seiner gnadenlosen Brut. Man bekommt also, was<br />
man erwarten konnte: ein routiniertes Gore-Fest ohne<br />
besondere Innovationen oder Höhepunkte. Der gesamte<br />
Film besteht fast ausschließlich aus Nachtaufnahmen,<br />
die allerdings durchweg gut ausgeleuchtet sind und ohne<br />
aufdringliches Bildrauschen auskommen. Die Soundkulisse<br />
ist recht gelungen: Die bedrohliche St<strong>im</strong>mung in<br />
den Wäldern wird durch viele kleine Geräusche in allen<br />
fünf Lautsprechern aufgebaut und entlädt sich regelmäßig<br />
in dynamischen und druckvollen Actionszenen.<br />
„Wrong Turn 3“ erscheint trotz FSK-18-Freigabe in einer<br />
geringfügig geschnittenen Version.<br />
TW<br />
Originaltitel: Wrong Turn 3: Left For Dead US 2007<br />
Genre: Horror<br />
Vertrieb: Highlight<br />
Film 5/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 6,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7/10<br />
Regie: Declan O’Brien<br />
Darsteller: Tom Frederic,<br />
Bonus 1/10<br />
Janet Montgomery<br />
Laufzeit: 81 min<br />
Be<strong>im</strong> Metzeln nichts Neues: Wo „Wrong Turn“<br />
draufsteht, ist auch genau das drin – nicht mehr,<br />
FSK: ab 18 Jahren<br />
aber auch nicht weniger.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
ExTerminators<br />
Alex (Heather Graham) erwischt<br />
ihren Freund in flagranti be<strong>im</strong><br />
Fremdgehen. Also wird flugs ein<br />
kleiner Familienbetrieb gegründet,<br />
der jeden Exfreund, der das<br />
„verdient“ hat, gegen entsprechende<br />
Bezahlung <strong>im</strong> Handumdrehen<br />
ins Jenseits befördert.<br />
In dieser Komödie w<strong>im</strong>melt es<br />
nur so vor Klischees: Die Frauen sind enttäuscht und<br />
wütend, die Männer Schweine, wie sie <strong>im</strong> Buche stehen,<br />
triebgesteuert und schlecht bis ins Mark. Nichts gegen<br />
schwarzen Humor, wenn er gut gemacht ist. Aber das<br />
hier ist nicht Fisch noch Fleisch, weder bitterböse noch<br />
wirklich lustig, und genauso halbgar fühlt es sich dann<br />
auch an. Passend zum Film entpuppt sich auch die DVD<br />
als Durchschnittsware. Leichte Kanten- und Bewegungsunschärfen<br />
sind über die gesamte Spieldauer nicht zu<br />
übersehen – der Kontrast ist oft nicht opt<strong>im</strong>al angepasst,<br />
wodurch viele Szenen einfach eine Spur zu dunkel wirken.<br />
Der Sound überrascht dann aber, gute Dynamik und<br />
überzeugende Räumlichkeit hieven die Technikwertung<br />
zumindest in diesem Bereich nach oben. Leider wird<br />
dieser positive Eindruck von der völlig enttäuschenden<br />
(weil gar nicht erst vorhandenen) Bonusabteilung gleich<br />
wieder relativiert.<br />
TW<br />
Originaltitel: ExTerminators US 2009<br />
Genre: Komödie<br />
Vertrieb: Ascot Elite<br />
Film 5/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.78 : 1), Bild 5,5/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7/10<br />
Regie: John Inwood<br />
Darsteller: Heather Graham,<br />
Bonus 0,5/10<br />
Amber Heard<br />
Laufzeit: 88 min<br />
Eine Komödie, die sich oft zu ernst n<strong>im</strong>mt, um<br />
wirklich überzeugend und komisch zu sein. Selbst<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Heather Graham reißt da nicht mehr viel heraus.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Rose’s Song<br />
„Rose’s Song“ ist ein Film über<br />
den Überlebenskampf jüdischer<br />
Familien in Ungarn zur Zeit des<br />
Zweiten Weltkrieges. Sie werden<br />
von „richtigen Ungarn“ verspottet<br />
und gezwungen, in Gettos zu<br />
hausen. Doch Opernsänger Imre<br />
Rose weigert sich, seine geliebte<br />
Stadt Budapest zu verlassen<br />
und bietet Familien rettenden Unterschlupf in seiner<br />
Villa an. Seinen „Gästen“ zeigt er sich nie, nur einmal<br />
die Woche erfreut er sie durch seinen Gesang. Der neunjährige<br />
Tommy wird neugierig und versucht, hinter das<br />
Gehe<strong>im</strong>nis des Sängers zu kommen. Das einfühlsame<br />
ungarische Drama beruht auf einer wahren Begebenheit.<br />
Leider ist die Handlung sehr durchsichtig, schon in den<br />
ersten Minuten ist das Gehe<strong>im</strong>nis um den Opernsänger<br />
gelüftet. Mit Meilensteilen des Genres wie „Das Leben<br />
ist schön“ kann sich „Rose’s Song“ nicht messen.<br />
Das überwiegend in Brauntönen gehaltene Bildmaterial<br />
zeichnet sich durch eine solide Schärfe aus. Der Ton ist<br />
zwar stark auf die Front abgemischt, überzeugt jedoch<br />
mit einer angenehmen Atmosphäre. Ein Making-of, ein<br />
Musikvideo sowie entfallene Szenen sind auf der DVD<br />
enthalten. Jedoch gibt es die Extras nur <strong>im</strong> Originalton,<br />
ohne Untertitel.<br />
LF<br />
Originaltitel: Rose’s Songs HU, IT 2003<br />
Genre: Drama<br />
Vertrieb: Schröder Media<br />
Film 6/10<br />
Bildformat: Widescreen (1.85 : 1), Bild 8/10<br />
anamorph<br />
Tonformat: DD 5.1<br />
Ton 7/10<br />
Regie: Andor Szilágyi<br />
Darsteller: Franco Castellano,<br />
Bonus 4/10<br />
David Zum<br />
Laufzeit: 98 min<br />
Ein dramatischer Film über die Judenverfolgung<br />
in Ungarn. Leider ist die Story zu durchsichtig und<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
vorhersehbar, da wurde Potenzial verschenkt.<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Bilder: Ascot Elite, Highlight, KSM, Schröder Media, Universum Film<br />
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richtige Verkabelung Seite 91<br />
STEREOGENUSS<br />
Standlautsprecher ab 3 000<br />
Euro <strong>im</strong> Vergleich ab Seite 60<br />
5.1-BOXEN<br />
Sets von Elac und<br />
PSB Speakers <strong>im</strong><br />
Vergleich ab Seite 66<br />
4 × BEAMER STROMSPARER<br />
18.06.2010 10:27:31 Uhr<br />
Ich bestelle die angekreuzten Hefte der<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> und bezahle je<br />
Exemplar fünf Euro per Vorkasse:<br />
bar (den Betrag habe ich in bar<br />
beigelegt)<br />
Banküberweisung (den Betrag habe ich<br />
auf folgendes Konto überwiesen:<br />
Hypovereinsbank Leipzig,<br />
BLZ: 86020086, Konto-Nr.: 357 721 300)<br />
Ihre Daten<br />
Öko-Check<br />
www.digitaltested.de<br />
3.2010<br />
Mit diesen Fernsehern sparen<br />
Sie bares Geld! Seite 11<br />
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PLZ, Ort<br />
AUSGABE 1.2010<br />
AUSGABE 2.2010<br />
Sie können auch bestellen unter:<br />
www.filmkaufen.de/digital-tested<br />
AUSGABE 3.2010<br />
Einfach Coupon ausschneiden, in Druckschrift ausfüllen und per Post einsenden.<br />
Datum, Unterschrift<br />
Bitte gewünschte Ausgabe(n) ankreuzen<br />
2005<br />
1.2005<br />
3.2005<br />
5.2005<br />
2006<br />
1.2006<br />
2.2006<br />
3.2006<br />
5.2006<br />
6.2006<br />
2007<br />
1.2007<br />
2.2007<br />
3.2007<br />
4.2007<br />
5.2007<br />
6.2007<br />
2008<br />
1.2008<br />
2.2008<br />
3.2008<br />
4.2008<br />
5.2008<br />
6.2008<br />
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Auerbach Verlag<br />
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– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
04229 Leipzig<br />
2009<br />
1.2009<br />
2.2009<br />
3.2009<br />
4.2009<br />
6.2009<br />
2010<br />
1.2010<br />
2.2010<br />
3.2010
Praxis l Workshop<br />
DER NUTZEN VON FULL-HD<br />
Eine Frage des Abstands<br />
Die Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Pixeln ist mittlerweile zum Standard bei aktuellen Flachbildfernsehern<br />
gereift. Selbst 32-Zoll-Displays locken mit den zwei Millionen Bildpunkten. Wer die Vorteile sehen will, muss<br />
sich in diesem Fall aber rund 1,2 Meter vor dem Schirm befinden. Im folgenden Artikel geben wir Ihnen praktische<br />
Tipps zur Aufstellung und zeigen, dass Full-HD nicht gleich Full-HD ist.<br />
Rund 130 Millionen Rezeptoren in unserem<br />
Auge lassen uns sehen. Dabei<br />
werden Strukturen abhängig vom Abstand<br />
aufgelöst. Das Auflösungsvermögen des<br />
normalsichtigen Auges lässt sich mit einer Bogenminute<br />
(1/60 Grad) beschreiben. Die Einheit<br />
gibt die Fähigkeit an, einzelne Pixel noch als<br />
Punkte wahrnehmen zu können – ab einem<br />
gewissen Betrachtungsabstand verschw<strong>im</strong>men<br />
diese zu einer Fläche. So können wir etwa zwei<br />
Pixel gerade noch voneinander unterschieden,<br />
wenn diese so auf unsere Netzhaut treffen, dass<br />
sie 1/60 Grad auseinander liegen. Es kommt<br />
also nicht nur auf die Anzahl, sondern auch auf<br />
die Entfernung der einzelnen Pixel zueinander<br />
an. Mit „dpi“ beschreibt man die Punktdichte,<br />
die angibt, wie viele Pixel in einem best<strong>im</strong>mten<br />
Bereich liegen. Bei Bildschirmen spricht man<br />
hier von Pixel per Inch (ppi), das heißt von der<br />
Anzahl der Pixel in einem Bereich von 2,53 Zent<strong>im</strong>etern<br />
(cm). Laut optischen Studien ist das<br />
Auflösungsvermögen des menschlichen Auges<br />
Praktische Tipps zur Aufstellung: So profitieren Sie von Full-HD<br />
Das max<strong>im</strong>ale Auflösungsvermögen unserer<br />
Augen ist l<strong>im</strong>itiert. Steht Ihr Fernseher zu weit<br />
weg, profitieren Sie nicht von einer hohen<br />
Auflösung. Mit unseren Angaben zum Betrachtungsabstand<br />
nutzen Sie das volle Auflösungspotenzial<br />
Ihres Flachbildfernsehers.<br />
THEORETISCH OPTIMALER BETRACHTUNGSABSTAND<br />
TV-Größe/-Auflösung 720 × 567<br />
1 366 × 768<br />
1 920 × 1 080<br />
7 680 × 4 320<br />
„HD ready“<br />
Full-HD<br />
UHDTV<br />
42 Zoll 3,5 m 2 m 1,5 m 0,3 m<br />
50 Zoll 4 m 2,5 m 1,7 m 0,4 m<br />
95 Zoll (2,4 m) 6,5 m 4,5 m 3 m 0,8 m<br />
Beamer (2,4 m Diagonale)<br />
bei einem Meter (m) Betrachtungsabstand mit<br />
rund 76 ppi ausgereizt. Aufgrund der fixen Auflösung<br />
bei Flachbildfernsehern ist die Punktdichte<br />
abhängig von der horizontalen Pixelanzahl sie<br />
lässt sich so für jede Bildschirmgröße eindeutig<br />
berechnen. Setzt man das Ergebnis in Bezug<br />
zum begrenzten Auflösungsvermögen unserer<br />
Augen, ergibt sich der perfekte Betrachtungsabstand<br />
zu Ihrem Flachbildfernseher.<br />
Mittelpunkt des Wohnz<strong>im</strong>mers<br />
Seit den 1950er Jahren richten wir unsere Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
nach dem Fernsehgerät aus. Seitdem an<br />
hat sich ein Abstand eingebürgert, der viermal<br />
so groß, wie die Bildschirmdiagonale breit ist.<br />
So müssten Sie sich von einem 42-Zoll-Gerät<br />
(106 cm) rund vier Meter weit entfernt befinden.<br />
Bildschirmdiagonalen und Auflösung sind<br />
seitdem aber rapide angestiegen und der Sitzabstand<br />
sollte für den opt<strong>im</strong>alen HDTV-Genuss<br />
neu angepasst werden. Denn sitzen Sie zu<br />
weit weg, macht sich der Auflösungsgewinn<br />
der Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu einem „HD ready“-<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Disney, Loewe, Panasonic, Toshiba<br />
90<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Gerät mit 1 366 × 768 Pixeln nicht bemerkbar –<br />
das Auflösungsvermögen unserer Augen kann<br />
auf diese Entfernung die erhöhte Pixelanzahl<br />
schlicht nicht wahrnehmen (siehe Kasten).<br />
Heutzutage hat sich für HD-Fernseher folgende<br />
Faustformel bewährt: In der Breite sehen wir<br />
mit einem Winkel von rund 170 Grad; die Höhe<br />
ist hier der l<strong>im</strong>itierende Faktor, deswegen berechnet<br />
man die dreifache Bildhöhe. Bei einer<br />
Größe von 42 Zoll beträgt diese in der Regel<br />
65 cm und mithilfe der Formel kommt man gerundet<br />
auf einen opt<strong>im</strong>alen Betrachtungsabstand<br />
von zwei Metern. Die max<strong>im</strong>al wahrnehmbare<br />
Punktdichte pendelt sich bei diesem Abstand<br />
auf 37 ppi ein, was bei der Display-Größe einer<br />
Auflösung von 1 366 × 768 Pixeln entspricht –<br />
typisch für „HD ready“-Geräte. In unserem abgedunkelten<br />
<strong>Test</strong>labor bauten wir ein Display<br />
mit ebensolcher Auflösung neben einem Full-<br />
HD-Display auf und spielten beiden parallel<br />
den gleichen hochauflösenden Film zu. Unsere<br />
erfahrenen <strong>Test</strong>redakteure bestätigten die Berechnungen<br />
und konnten aus zwei Meter Entfernung<br />
keinen Auflösungsvorteil erkennen.<br />
Selbst bei einer Distanz von 1,5 m, der opt<strong>im</strong>alen<br />
Entfernung für ein 42-Zoll-Full-HD-Display,<br />
fiel das Mehr an Auflösung nur Argusaugen<br />
auf. Demzufolge würden Sie bei einem Betrachtungsabstand<br />
von vier Metern zwischen einem<br />
Röhrenfernseher mit der SD-Auflösung von<br />
720 × 576 Bildpunkten, einem Full-HD-Display mit<br />
1 920 × 1 080 Pixeln und sogar einem zukünftigen<br />
UHDTV-Gerät mit 7 680 × 4 320 Bildpunkten –<br />
alle 42 Zoll groß – keinen Unterschied erkennen<br />
(siehe Kasten S. 90).<br />
Im Auge des Betrachters<br />
Im Fernsehalltag gestaltet sich die Anwendung<br />
der Formel schwieriger, denn der Bildinhalt<br />
und das Umgebungslicht spielen eine entscheidende<br />
Rolle dabei, wie unsere Augen Schärfe<br />
wahrnehmen. So wird das Auflösungsvermögen<br />
des Auges maßgeblich von Kontrast und<br />
Helligkeit beeinflusst. Befinden sich etwa zwei<br />
helle Punkte vor einem hellen Hintergrund,<br />
ist die Trennbarkeit beider Punkte nicht mehr<br />
gegeben. Das Gleiche trifft zu, wenn ein Punkt<br />
dunkler ist als der andere. Das Umgebungslicht<br />
ist also ausschlaggebend für unsere Schärfewahrnehmung<br />
und erst knackige Kontraste<br />
<strong>im</strong> abgedunkelten He<strong>im</strong>kino garantieren das<br />
opt<strong>im</strong>ale Schärfeerlebnis.<br />
Links sehen Sie die statische Bildschärfe des Samsung UE46C8790 und rechts die des Panasonic TX-L42V20. Letzterer<br />
arbeitet dank seiner Bildelektronik selbst feinste Details behutsam hervor; der Samsung punktet hingegen<br />
mit seinen 200 Hertz bei schnellen Bewegtbildern<br />
Bildinhalte auf die beschriebene Weise und erhöht<br />
dabei den Schärfeeindruck bei statischen<br />
Bildinhalten (siehe Bild oben). Bei Bewegtbildern<br />
kommt es hingegen auf die Güte der Zwischenbildberechnung<br />
an und hier hat der Samsung mit<br />
seinen 200 Hertz klar die Nase vorn.<br />
Auch die Qualität der Zuspielung n<strong>im</strong>mt maßgeblich<br />
auf den Schärfeeindruck Einfluss, dabei<br />
bildet die Blu-ray Disc mit ihren 1 920 × 1 080 Bildpunkten<br />
derzeit das Opt<strong>im</strong>um. Da Flachbildfernseher,<br />
anders als Röhrengeräte, nur über eine<br />
feste Auflösung verfügen, müssen Inhalte mit<br />
geringerer Pixelanzahl <strong>im</strong>mer auf die volle Panelgröße<br />
hochgerechnet werden. Bei der Skalierung<br />
werden die fehlenden Bildpunkte mit künstlich<br />
errechneten Pixeln aufgefüllt, so sieht eine DVD<br />
auf einem Full-HD-Gerät <strong>im</strong>mer etwas unschärfer<br />
aus als eine Blu-ray.<br />
Unsere Augen lösen Strukturen abhängig vom Abstand auf<br />
2 m<br />
Bei einem 42-Zoll-Full-HD-Display befinden sich<br />
52 Pixel auf einem Zoll (2,54 cm). Bei zwei Metern<br />
Betrachtungsabstand kann unser Auge aber nur<br />
max<strong>im</strong>al 37 Pixel pro Zoll wahrnehmen.<br />
Sofa-Ausrichtung<br />
Bei Flachbildfernsehern unterhalb von 40 Zoll<br />
ist die Full-HD-Auflösung nur bedingt sinnvoll,<br />
denn Sie müssten sich rund einen Meter vor dem<br />
TV befinden, um das volle Potenzial der hochauflösenden<br />
Bilder wahrzunehmen. Bei einem<br />
Betrachtungsabstand von zwei Metern würden<br />
Sie bei einer Größe von 42 Zoll keinen Unterschied<br />
zu einem „HD ready“-Gerät erkennen können; das<br />
Auflösungsvermögen unserer Augen ist hier der<br />
l<strong>im</strong>itierende Faktor. Die Full-HD-Auflösung ist aber<br />
keinesfalls obsolet, denn nur sie bildet Filme von<br />
Blu-ray Discs nativ ab. Außerdem verstärkt sie den<br />
Trend zu <strong>im</strong>mer größeren Bildschirmdiagonalen<br />
und stellt dabei sicher, dass Sie selbst in kleinen<br />
Wohnz<strong>im</strong>mern bei Displays jenseits der 50-Zoll-<br />
Grenze stets die perfekte HDTV-Qualität genießen<br />
können. Vor allem bei einer großflächigen<br />
Projektion lassen die zwei Millionen Bildpunkte<br />
echte Kinoatmosphäre aufkommen. Be<strong>im</strong> Fernseher-<br />
oder Beamer-Kauf sollten Sie sich nicht nur<br />
auf Ihren individuellen Wünsche konzentrieren,<br />
sondern auch <strong>im</strong>mer ein Auge auf die Bildverarbeitung<br />
des Gerätes werfen, denn deren Güte<br />
lässt Full-HD-Bilder je nach Herstellern schärfer<br />
erscheinen. Unsere <strong>Test</strong>s unterstützen Sie dabei<br />
und geben Ihnen Auskunft über die Qualität der<br />
statischen und Bewegtbildschärfe.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
42-Zoll-Full-HD-Display mit<br />
52 Pixeln per Inch<br />
Full-HD ist nicht gleich Full-HD<br />
Die Hersteller von LCDs und Plasmas machen<br />
sich diesen Umstand zunutze und je nach Arbeitsweise<br />
der Schärferegulierung erstrahlen<br />
selbst Full-HD-Bilder noch plastischer. Dabei<br />
wird der Kontrast einzelner Pixel erhöht, indem<br />
etwa dunkle Bildpunkte weiter abgedunkelt und<br />
helle weiter aufgehellt werden. So wird auch der<br />
Kontrast zwischen einzelnen Details verstärkt, <strong>im</strong><br />
gleichen Zuge werden mehr Feinheiten hervorgehoben<br />
und das Bild erscheint subjektiv schärfer.<br />
Als Beispiel verwenden wir die in dieser Ausgabe<br />
getesteten Edge-<strong>LED</strong>-LCDs Panasonic TX-L42V20<br />
und den Samsung UE46C8790. Ersterer schärft<br />
Links sehen Sie ein 42-Zoll-Full-HD-Display so, wie<br />
Sie es aus einem Meter Abstand in Ihrem Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
wahrnehmen würden. Rechts betrachten<br />
Sie aus gleicher Entfernung ein „HD ready“-Gerät.<br />
Wenn Sie die <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> nun einen Meter<br />
von Ihren Augen entfernt halten, werden Ihnen<br />
beide Auflösungen identisch vorkommen; in der<br />
Realität entspricht dies einem Betrachtungsabstand<br />
von zwei Metern. Der Grund dafür ist,<br />
dass das Auflösungsvermögen unserer Augen<br />
bei zunehmender Entfernung feine Details nur<br />
noch bedingt wahrn<strong>im</strong>mt.<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 91
Praxis l Wissenswertes zur Gewährleistung<br />
WELCHES RECHT SIE HABEN<br />
Der Frust nach dem Kauf<br />
Bei moderner Technik treten gern die einen oder anderen Mängel schon kurze Zeit nach dem Kauf und der Inbetriebnahme<br />
auf. Nicht selten wird die darauf folgende Reklamation zum Geduldsspiel. Anhand eines Beispielfalles<br />
sollen in diesem Artikel die wichtigsten Punkte der Sach- und Rechtsmängelhaftung dargestellt werden.<br />
Herr K. ist glücklich über seinen neu erworbenen<br />
LCD-Flachbildschirm. Seine<br />
Freude über den Kauf währt jedoch<br />
nur so lange, bis Aussetzer und Bildstörungen<br />
auftreten. Mithilfe eines Fachmannes stellt Herr<br />
K. fest, dass diese nicht durch gestörten TV-<br />
Empfang, sondern durch einen Defekt des Gerätes<br />
verursacht werden. Welche Rechte stehen<br />
Herrn K. nun gegen den Verkäufer des Gerätes<br />
zu? Gibt es Unterschiede, je nachdem wann der<br />
Mangel erkennbar zutage tritt? Nach der Neuregelung<br />
des Schuldrechts ist eine Sache gemäß<br />
§ 434 BGB dann frei von Sachmängeln, wenn<br />
sie zum Zeitpunkt der Übergabe die vereinbarte<br />
Beschaffenheit aufweist bzw. – sollte es an<br />
einer entsprechenden Vereinbarung fehlen –<br />
sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet<br />
und eine Beschaffenheit aufweist, die bei<br />
Sachen der gleichen Art üblich ist und die der<br />
Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.<br />
Als Maßstab gilt dabei eine Sache „mittlerer Art<br />
und Güte“. Zu der Beschaffenheit nach § 434 I 2<br />
Nr. 2 BGB gehören auch Eigenschaften, die der<br />
Käufer nach den öffentlichen Äußerungen des<br />
Verkäufers, des Herstellers oder seines Gehilfen<br />
erwarten kann, es sei denn, dass der Verkäufer<br />
die Äußerung nicht kannte und auch nicht kennen<br />
musste, dass sie <strong>im</strong> Zeitpunkt des Vertragsschlusses<br />
in gleichwertiger Weise berichtigt<br />
war oder dass sie die Kaufentscheidung nicht<br />
beeinflussen konnte. Zu diesen „öffentlichen<br />
Äußerungen“ zählen z. B. Werbung, aber auch<br />
Erklärungen in Warenkatalogen.<br />
Ein Sachmangel liegt auch dann vor, wenn die<br />
vereinbarte Montage durch den Verkäufer oder<br />
seine Gehilfen unsachgemäß durchgeführt wird<br />
oder die Montageanleitung fehlerhaft ist. Mit<br />
§ 434 Abs. 3 BGB wird die Falsch- und die Zuweniglieferung<br />
ausdrücklich einem Sachmangel<br />
gleichgestellt. Ein Rechtsmangel iSd § 435 BGB<br />
liegt vor, wenn Dritte in Bezug auf die Sache<br />
Rechte gegenüber dem Käufer geltend machen<br />
können und dieser sie rechtmäßig an den Dritten<br />
herausgeben muss, beispielsweise be<strong>im</strong> Kauf<br />
einer gestohlenen Sache. Wurde dem Käufer<br />
eine best<strong>im</strong>mte Eigenschaft, beispielsweise ein<br />
kleiner Defekt, bereits vor Vertragsabschluss<br />
<strong>im</strong> Angebot bekannt gemacht, so gilt sie nicht<br />
mehr als Mangel <strong>im</strong> gesetzlichen Sinn, sondern<br />
als vereinbarte Eigenschaft. Ein Fernsehgerät,<br />
welches Aussetzer und Bildstörungen aufweist,<br />
ist selbstverständlich nicht für die gewöhnliche<br />
Verwendung geeignet. Entscheidend für<br />
die Durchsetzung der Rechte aus der Sachmängelhaftung<br />
kann der Zeitpunkt sein, an dem der<br />
Mangel/Defekt erstmals auftritt.<br />
Drei Monate nach Erwerb<br />
Besonders bei einem versteckten Mangel ist<br />
es unter Umständen schwierig nachzuweisen,<br />
dass er bereits be<strong>im</strong> Gefahrübergang bestand.<br />
Deshalb wird bei einem innerhalb der ersten<br />
sechs Monate nach Übergabe auftretenden<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
92<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010
Fehler zugunsten des Käufers vermutet, dass<br />
der Mangel bereits bei der Übergabe bestand<br />
(§ 476 BGB), es sei denn, der Verkäufer kann<br />
das Gegenteil nachweisen. Ist dies nicht der Fall,<br />
stehen dem Käufer sämtliche Ansprüche aus<br />
dem Sachmängelhaftungsrecht zu (siehe Kasten<br />
FAQ). Diese sogenannte Beweislastumkehr gilt<br />
nur be<strong>im</strong> Verbrauchsgüterkauf, bei dem also ein<br />
Unternehmer an einen Verbraucher verkauft.<br />
Ein privat handelnder Verkäufer kann die Gewährleistung<br />
durch einen entsprechenden Passus<br />
in seiner Artikelbeschreibung ganz ausschließen<br />
oder auf eine kurze Frist beschränken,<br />
der Ausschluss ist aber unwirksam, wenn er<br />
einen Mangel vorsätzlich oder fahrlässig verschwiegen<br />
hat oder wenn er gar eine best<strong>im</strong>mte<br />
Eigenschaft ausdrücklich zugesichert hat. Bei<br />
Kaufverträgen zwischen <strong>im</strong> Handelsregister eingetragenen<br />
Unternehmen (Kaufleuten) ist die<br />
Rügeobliegenheit gemäß § 377 HGB zu beachten.<br />
Demnach muss der Käufer die gelieferte Ware<br />
unverzüglich überprüfen und etwaige Mängel<br />
anzeigen, wenn er seine Gewährleistungsansprüche<br />
nicht verlieren will.<br />
Nach sechs Monaten<br />
Tritt der Defekt des Gerätes später als sechs Monate<br />
nach dem Kauf zutage, so muss der Käufer<br />
den Nachweis erbringen, dass der Mangel bereits<br />
bei der Übergabe angelegt war. Dies gilt<br />
für neue wie gebrauchte Waren gleichermaßen.<br />
Gelingt dem Kunden dieser Nachweis nicht,<br />
so kann er zwar die Beseitigung des Mangels<br />
verlangen, hat aber die entstehenden Kosten<br />
selbst zu tragen. Tatsächlich stellt sich in der<br />
Praxis ein solcher Nachweis für beide Parteien<br />
meist gleich problematisch dar, sodass mit der<br />
Beweislastumkehr nach sechs Monaten der<br />
Anspruch auf Gewährleistung rechtlich zwar<br />
besteht, in der Praxis jedoch faktisch nur unter<br />
großen Schwierigkeiten durchsetzbar ist und<br />
der Kunde <strong>im</strong> Regelfall auf die Kulanz des Händlers<br />
angewiesen sein wird. Doch auch die Beweislastumkehr<br />
nach sechs Monaten macht es<br />
dem Käufer noch nicht völlig unmöglich, seinen<br />
Anspruch durchzusetzen. Beharren Händler, wie<br />
vielerorts üblich, auf einem Beweis dafür, dass<br />
der Mangel schon bei der Übergabe vorhanden<br />
war, bleibt die Möglichkeit, einen Sachverständigen<br />
zu beauftragen. Mit einem Gutachten des<br />
defekten Gerätes können diese Experten meist<br />
zweifelsfrei feststellen, ob der Mangel schon<br />
be<strong>im</strong> Kauf vorhanden war oder ob der Kunde,<br />
etwa durch unsachgemäße Handhabung, den<br />
Schaden selbst verursacht hat. Der Nachteil<br />
ist, dass diese Gutachten nicht billig sind und<br />
schnell der Wert der Ware überschritten sein<br />
kann. Auch Verbraucherzentralen können unter<br />
Umständen helfen.<br />
24 Monate nach dem Kauf<br />
Die Ansprüche aus Sach- und Rechtsmängelhaftung<br />
verjähren <strong>im</strong> Normalfall nach zwei Jahren<br />
(siehe Kasten FAQ), sodass Herr K. nach Ablauf<br />
dieses Zeitraums die Ansprüche aus Rechtsund<br />
Sachmängelhaftung nicht mehr gegen den<br />
Verkäufer geltend machen kann. Die Kosten<br />
für eine Reparatur hätte er nach Ablauf dieses<br />
Zeitraums selbst zu tragen. Ausnahmsweise<br />
verjähren die Ansprüche in der regelmäßigen<br />
Verjährungsfrist (drei Jahre), wenn der Verkäufer<br />
den Mangel arglistig verschwiegen hat.<br />
Außerdem kann die Frist durch eine vertragliche<br />
Vereinbarung verlängert werden. Beispielsweise<br />
bieten viele Händler eine freiwillige Garantie<br />
an, die zeitlich weit über die gesetzliche<br />
Gewährleistung hinausgeht. So ist es ratsam,<br />
be<strong>im</strong> Kauf auf solche Garantieversprechen zu<br />
achten, auf die dann während der gesamten<br />
Zeitdauer dieses Versprechens zurückgegriffen<br />
werden kann.<br />
Trotz aller hier genannten Fakten können Reklamationen,<br />
sei es kurz nach dem Kauf oder eben<br />
nach den oben genannten Zeitpunkten, auch<br />
völlig anders laufen. Durch den hohen Konkurrenzdruck<br />
sind viele Händler sehr kulant und<br />
darauf bedacht, ihre Kundschaft zufriedenzustellen.<br />
Schließlich kann man Kunden nur so für<br />
zukünftige Käufe binden. Ein freiwilliges Rückgaberecht<br />
<strong>im</strong> stationären Handel, besondere<br />
Garantieaktionen und -pakete sollen ein Gefühl<br />
von Sicherheit vermitteln. Wenn Sie jedoch<br />
trotzdem einmal Probleme haben sollten, so beharren<br />
Sie auf Ihrem Recht und lassen Sie sich<br />
nicht voreilig vom Verkäufer abspeisen. Meist<br />
erkennt man als Kunde sehr schnell, ob der<br />
Händler interessiert ist, zu helfen, und <strong>im</strong> Zweifelsfall<br />
können Sie best<strong>im</strong>mte Reklamationsfälle<br />
auch direkt mit dem Hersteller klären.<br />
Susanne Sprotte<br />
FAQ<br />
Wo liegt der Unterschied zwischen Garantie<br />
und Gewährleistung?<br />
Unter Gewährleistung – rechtlich korrekt<br />
spricht man von Rechts- und Sachmängelhaftung<br />
– versteht man die gesetzliche Verpflichtung<br />
des Verkäufers bzw. Werkunternehmers,<br />
für Rechts- und Sachmängel des<br />
Vertragsgegenstandes einstehen zu müssen.<br />
Der Verkäufer haftet daher für alle Mängel,<br />
die schon zum Zeitpunkt des Verkaufs bestanden<br />
haben, auch für solche, die sich erst<br />
später bemerkbar gemacht haben (sog. versteckter<br />
Mangel). Garantie ist eine freiwillige<br />
Erklärung des Verkäufers, für eine best<strong>im</strong>mte<br />
Leistung einzustehen. Trotz der Freiwilligkeit<br />
wird sie für den Verkäufer verbindlich, wenn<br />
sie vertraglich vereinbart wurde.<br />
Was ist ein Mangel?<br />
Ein Sachmangel liegt vor, wenn der tatsächliche<br />
Zustand der Ware von dem Zustand<br />
abweicht, den die Parteien bei Abschluss<br />
des Kaufvertrages vereinbart haben („Abweichung<br />
der Soll-Beschaffenheit von der Ist-<br />
Beschaffenheit“). Fehlt eine ausdrückliche<br />
Vereinbarung, so muss die Sache für die nach<br />
dem Vertrag vorausgesetzte Verwendungsart<br />
geeignet sein beziehungsweise die für eine<br />
entsprechende Sache übliche Beschaffenheit<br />
aufweisen<br />
Mein Gerät ist defekt, kann ich mein Geld<br />
zurückfordern?<br />
Wenn der Käufer einen Mangel an der Kaufsache<br />
feststellt, muss er dem Verkäufer zunächst<br />
die Möglichkeit zur Nacherfüllung<br />
geben. Er hat die Wahl zwischen der Nachbesserung<br />
(Reparatur) oder Ersatzlieferung.<br />
Erst wenn die Nacherfüllung fehlgeschlagen<br />
ist oder nicht innerhalb einer (vom Käufer zu<br />
best<strong>im</strong>menden angemessenen) Frist erbracht<br />
wurde, kann der Käufer vom Vertrag zurücktreten<br />
und sein Geld zurückverlangen.<br />
Mein Fernseher ist nach neun Monaten kaputt<br />
und der Händler sagt, ich müsse mich an<br />
den Hersteller wenden. Ist das korrekt?<br />
Der Verweis auf eine bestehende Herstellergarantie<br />
entbindet den Verkäufer nicht von<br />
seinen Pflichten. Weist die Kaufsache bereits<br />
bei der Übergabe einen Mangel auf, haftet<br />
der Verkäufer unmittelbar und darf den Kunden<br />
nicht auf den Hersteller verweisen.<br />
Wichtige Etappen der Gewährleistungsfrist (24 Monate)<br />
KAUF<br />
Zeitpunkt des Kaufs<br />
BIS ZU 6 MONATE<br />
Beweispflicht des Verkäufers, dass<br />
die Sache zum Kaufzeitpunkt<br />
mangelfrei war<br />
NACH 6 MONATEN<br />
Beweislastumkehr zugunsten<br />
des Verkäufers<br />
NACH 12 MONATEN<br />
für gewerbliche Käufer kann der<br />
Gewährleistungszeitraum vom Händler<br />
auf 12 Monate verkürzt werden, ebenso<br />
bei Kauf durch privaten Verwender für<br />
Gebrauchtwaren, wenn explizit per AGB<br />
oder einzelvertraglich vereinbart<br />
NACH 24 MONATEN<br />
Ende des gesetzlichen Gewährleistungszeitraums<br />
für private Verbraucher<br />
OPTIONAL<br />
freiwillige Einräumung einer<br />
Garantie durch den Verkäufer<br />
(beliebiger Zeitraum)<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE 93
<strong>Test</strong>übersicht<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
Flachbildfernseher <strong>LED</strong>-LCD/LCD<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
Projektoren<br />
Mitsubishi HC3800* 1.2010 1 399 66 % befriedigend<br />
Acer H7530D* 1.2010 999 60 % befriedigend<br />
Samsung UE46C8790 Panasonic TX-L42V20 Philips 32PFL8605<br />
Philips 46PFL9704 46 Zoll 6.2009 2 899 85 % sehr gut<br />
Samsung UE46C8790* 46 Zoll 4.2010 2 799 85 % sehr gut<br />
Samsung UE46C7700 46 Zoll 3.2010 2 500 84 % gut<br />
Sharp LC-52XS1 52 Zoll 1.2010 9 000 84 % gut<br />
Benq Joybee GP1* 5.2009 499 40 % ausreichend<br />
DVD-Komplettsysteme<br />
Samsung HT-TX715 2.2009 769 76 % gut<br />
Philips CinemaOne CTS4000 1.2009 450 73 % gut<br />
Blu-ray-Player<br />
Sony KDL-46Z5800 46 Zoll 6.2009 2 099 84 % gut<br />
Panasonic TX-L42V20* 42 Zoll 4.2010 1 499 82 % gut<br />
Philips 40PFL9904 40 Zoll 1.2010 4 000 82 % gut<br />
Samsung UE40B8090 40 Zoll 1.2010 2 100 82 % gut<br />
Loewe Xelos A32 32 Zoll 5.2009 2 000 81 % gut<br />
Panasonic TX-L32V10E 32 Zoll 5.2009 1 299 81 % gut<br />
Samsung LE32B679 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />
Sony KDL-32W5500 32 Zoll 5.2009 1 099 81 % gut<br />
Toshiba 46SV685 46 Zoll 6.2009 2 499 81 % gut<br />
Philips 32PFL8605* 32 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
Samsung LE46B750 46 Zoll 6.2009 2 099 80 % gut<br />
Sony KDL-46NX705 * 46 Zoll 4.2010 1 399 80 % gut<br />
LG 42SL9000 42 Zoll 1.2010 1 700 78 % gut<br />
Metz Talio 26 HD 26 Zoll 4.2009 1 699 78 % gut<br />
Sharp LC-46LE700 46 Zoll 6.2009 1 900 78 % gut<br />
Toshiba 42XV635D 42 Zoll 4.2009 1 199 77 % gut<br />
Sharp LC-46LE820E* 46 Zoll 4.2010 1 999 75 % gut<br />
Sharp LC-32DH77 32 Zoll 3.2009 999 74 % gut<br />
LG 47LE7500* 47 Zoll 4.2010 1 899 73 % gut<br />
Loewe Connect 26 26 Zoll 4.2009 1 200 72 % gut<br />
JVC LT-26DB1BU* 26 Zoll 4.2009 580 71 % gut<br />
Toshiba 46VL733G* 46 Zoll 4.2010 1 599 71 % gut<br />
JVC LT-32DB1BU 32 Zoll 5.2009 899 70 % gut<br />
Orion TV32FX555BD 32 Zoll 2.2010 629 67 % befriedigend<br />
Toshiba 26DV615 DG 26 Zoll 4.2009 460 61 % befriedigend<br />
Enox MPL-9519<strong>LED</strong> 19 Zoll 6.2009 299 60 % befriedigend<br />
Flachbildfernseher Plasma<br />
Panasonic TX-P42V20E<br />
Panasonic TX-P50VT20 50 Zoll 3.2010 2 600 89 % sehr gut<br />
Panasonic TX-P42V10 42 Zoll 4.2009 1 799 84 % gut<br />
Panasonic TX-P42V20* 42 Zoll 4.2010 1 599 80 % gut<br />
Samsung PS50B679 50 Zoll 5.2009 1 799 80 % gut<br />
Projektoren<br />
Epson EH-TW4400* 3.2010 2 800 82 % gut<br />
Panasonic PT-AE4000* 3.2010 2 700 81 % gut<br />
Mitsubishi HC6800* 3.2010 2 500 76 % gut<br />
Mitsubishi HC7000* 2.2009 3 499 77 % gut<br />
Sony VPL-HW15* 3.2010 2 800 76 % gut<br />
Panasonic PT-AE3000 1.2009 2 699 76 % gut<br />
Sanyo PLV-Z700* 3.2009 1 499 72 % gut<br />
Samsung BD-C6500<br />
Sony BDP-S570<br />
Marantz UD9004 * 2.2010 5 500 91 % ausgezeichnet<br />
Panasonic DMP-BDT300 * 3.2010 499 91 % ausgezeichnet<br />
Philips BDP9500 * 2.2010 550 89 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6900 * 3.2010 399 89 % sehr gut<br />
Denon BDP-4010UD * 2.2010 1 999 88 % sehr gut<br />
Samsung BD-C6500 * 4.2010 299 88 % sehr gut<br />
Sony BDP-S570 * 4.2010 229 88 % sehr gut<br />
Sony BDP-S760 * 2.2010 530 88 % sehr gut<br />
Panasonic DMP-BD85 * 2.2010 329 88 % sehr gut<br />
Philips BDP7500 * 2.2010 299 87 % sehr gut<br />
Sony BDP-S370 * 3.2010 179 87 % sehr gut<br />
Sony BDP-S550 * 1.2009 439 87 % sehr gut<br />
Philips BDP7300* 4.2009 350 85 % sehr gut<br />
Samsung BD-P4610 * 2.2010 449 85 % sehr gut<br />
Samsung BD-P1600 * 3.2009 279 85 % sehr gut<br />
Sony BDP-S560 * 6.2009 400 85 % sehr gut<br />
LG BD-390 * 2.2010 349 84 % gut<br />
Panasonic DMP-BD65 * 3.2010 199 84 % gut<br />
Panasonic DMP-BD60 * 3.2009 329 83 % gut<br />
LG BD-370 * 2.2010 279 82 % gut<br />
Sony PS3 Sl<strong>im</strong> * 6.2009 299 82 % gut<br />
Onkyo DV-BD507 * 6.2009 399 81 % gut<br />
Harman Kardon BDP 10 * 4.2009 699 77 % gut<br />
Panasonic DMP-B15 * 2.2010 799 76 % gut<br />
Denon DVD-2500BT * 6.2008 1 099 69 % befriedigend<br />
Blu-ray-Rekorder<br />
Panasonic DMR-BS750 2.2010 999 91 % ausgezeichnet<br />
Blu-ray-Komplettsysteme<br />
Panasonic SC-BT200 4.2009 799 85 % sehr gut<br />
LG HB954PB 5.2009 999 84 % gut<br />
Sony HTP-BD36SF 5.2009 849 82 % gut<br />
Panasonic SC-BT100 1.2009 999 81 % gut<br />
Samsung HT-BD2 1.2009 1 649 74 % gut<br />
JVC NX-BD3 1.2009 999 73 % gut<br />
Blu-ray-Soundbars<br />
Philips HTS8160B 1.2010 1 200 81 % gut<br />
Samsung HT-BD8200 1.2010 1 000 80 % gut<br />
LG HLB54S 1.2010 1 000 79 % gut<br />
DVD/HDD-Rekorder<br />
Sony RDR-AT105 3.2009 339 87 % sehr gut<br />
Panasonic DMR-EX72S 5.2009 399 85 % sehr gut<br />
Panasonic DMR-EX93C 4.2010 499 78 % gut<br />
Bilder: Adam Audio, Auerbach Verlag, Canon, Denon, JVC, Kenwood, Onkyo, Panasonic, Philips, Piega, Quadral, Samsung, Sony<br />
94<br />
<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 4.2010<br />
* nach neuem Bewertungssystem bewertet<br />
getestete Geräte in dieser Ausgabe sind farbig markiert
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
HDTV-Receiver mit Aufnahmefunktion (Satellit)<br />
PRODUKT TEST IN DT PREIS IN € WERTUNG<br />
AV-Vorstufe<br />
Dreambox DM 8000 2.2009 999 89 % sehr gut<br />
Vantage VT-1* 3.2010 649 89 % sehr gut<br />
Vantage HD 8000 5.2008 549 89 % sehr gut<br />
Kathrein UFS 922 * 2.2010 629 88 % sehr gut<br />
Reelbox Avantgarde 3.2008 1 499 88 % sehr gut<br />
VU+ Duo * 2.2010 479 87 % sehr gut<br />
Onkyo PR-SC 5507<br />
Onkyo PR-SC 5507 4.2010 1 799 92 % ausgezeichnet<br />
AV-Endstufe<br />
Homecast HS 9000 CI PVR 1.2009 659 85 % sehr gut<br />
Humax iCord 5.2008 549 85 % sehr gut<br />
Humax iCord HD+ 1.2010 199 83 % gut<br />
Ferguson Ariva TT HD PVR* 2.2010 409 83 % gut<br />
Topfield SRP-2100* 2.2010 619 82 % gut<br />
Technotrend TT-select850HDTV* 2.2010 190 81 % gut<br />
Opticum 9600HD* 2.2010 191 80 % gut<br />
Smart Titanium V2* 2.2010 193 79 % gut<br />
Microelectronic Micro M200HD * 2.2010 169 78 % gut<br />
HDTV-Receiver mit Aufnahmefunktion (Kabel)<br />
Vantage HD 8000C 3.2009 529 86 % sehr gut<br />
HDTV-Receiver (Satellit)<br />
Vantage HD 1100S 6.2009 249 86 % sehr gut<br />
Onkyo PA-MC 5500<br />
Onkyo PA-MC 5500 4.2010 1 799 84 % gut<br />
Stereo-Standlautsprecher<br />
Nubert nuVero 14* 3.2010 3 880 (Paar) 95 % ausgezeichnet<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 800* 3.2010 3 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Heco The Statement* 3.2010 4 000 (Paar) 88 % sehr gut<br />
Nubert nuLine 102 1.2010 1 500 (Paar) 83 % gut<br />
PSB Speakers Imagine T 1.2010 2 000 (Paar) 77 % gut<br />
Yamaha Soavo 3 1.2010 1 900 (Paar) 76 % gut<br />
Stereo-Regallautsprecher<br />
Telestar Diginova HD 6.2009 270 84 % gut<br />
Smart MX 92 6.2009 179 83 % gut<br />
Kathrein UFS 902 6.2009 289 81 % gut<br />
Opticum 9500 HD PVR 2CI 2CXE 6.2009 269 81 % gut<br />
Venton HD 100S 6.2009 139 77 % gut<br />
Skymaster DXH 90 * 2.2010 80 77 % gut<br />
Nanox Alpha HD* 2.2010 169 73 % gut<br />
SKT SDR502HD* 2.2010 100 73 % gut<br />
Humax HD-Fox (HD+) 1.2010 199 73 % gut<br />
Technotrend TT-micro S835 HD+ 1.2010 199 73 % gut<br />
Camcorder<br />
Adam Audio Cl. Comp. Mk3 Piega Premium 1 Quadral Aurum Altan VIII<br />
Adam Audio Classic Compact Mk3 4.2010 2 000 (Paar) 90 % ausgezeichnet<br />
Bowers & Wilkins CM5 2.2010 1000 86 % sehr gut<br />
Piega Premium 1 4.2010 1 700 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Quadral Aurum Altan VIII 4.2010 1 400 (Paar) 85 % sehr gut<br />
Swans M1 Monitor 4.2010 1 400 (Paar) 84 % gut<br />
Focal Chorus 807V 2.2010 250 83 % gut<br />
Dynaudio Excite X16 2.2010 560 81 % gut<br />
Surround-Lautsprecher<br />
Bowers & Wilkins 600er-Serie 5.1 2.2009 3 200 86 % sehr gut<br />
Wharfedale Diamond 10 Serie 5.2009 995 86 % sehr gut<br />
Canon HF S200 Panasonic HDC-SD707 JVC GZ-HM1<br />
Canon HF S200 4.2010 999 86 % sehr gut<br />
Panasonic HDC-SD707 4.2010 999 85 % sehr gut<br />
JVC GZ-HM1 4.2010 1 149 76 % gut<br />
Sony HDR-CX350VE 4.2010 999 71 % gut<br />
AV-Receiver<br />
Denon AVR-4810* 1.2010 3 000 90 % ausgezeichnet<br />
Onkyo TX-NR5007* 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />
AV-Receiver<br />
Harman Kardon AVR760* 1.2010 2 500 89 % sehr gut<br />
Denon AVR-3310 2.2010 1 299 84 % gut<br />
Denon AVR-2310* 5.2009 900 83 % gut<br />
Yamaha RX-V2065 2.2010 999 82 % gut<br />
Sony STR-DA6400ES* 4.2009 2 999 82 % gut<br />
ASW Opus* 4.2009 3 160 85 % sehr gut<br />
Teufel LT4 5.2008 1 199 85 % sehr gut<br />
Elac Linie 50* 3.2010 1 000 83 % gut<br />
Nubert nuBox Serie 5.2009 1 050 83 % gut<br />
Quadral Agentum Serie 5.2009 1 260 83 % gut<br />
Elac Serie 50 5.2009 930 82 % gut<br />
Teufel System 5 THX Select 2 5.2009 1 599 82 % gut<br />
Focal Dôme 5.1-Set 2.2009 1 849 80 % gut<br />
Magnat Monitor Supreme* 4.2009 750 79 % gut<br />
Tangent EVO* 4.2009 720 77 % gut<br />
Teufel Ult<strong>im</strong>a 5 Surround 1.2009 1 299 77 % gut<br />
PSB Speakers Alpha 3.2010 2 000 76 % gut<br />
Monitor Audio Vector 3.2009 799 70 % gut<br />
Stereo-Komplettanlagen<br />
Yamaha RX-V1065* 5.2009 850 82 % gut<br />
Onkyo TX-SR707* 5.2009 799 81 % gut<br />
Marantz SR 6004 2.2010 980 78 % gut<br />
Onkyo TX-SR607* 3.2009 599 78 % gut<br />
Sony STR-DA3500ES 2.2010 999 75 % gut<br />
Onkyo TX-SR 577* 6.2009 399 74 % gut<br />
Sony STR-DH800* 6.2009 449 72 % gut<br />
Yamaha RX-V465* 6.2009 399 72 % gut<br />
Philips MCD900 Kenwood K-1000 Denon D-F107<br />
Philips MCD900 4.2010 799 78 % gut<br />
Kenwood K-1000 4.2010 799 77 % gut<br />
Denon D-F107 4.2010 649 76 % gut<br />
Harman Kardon MAS 100 4.2010 799 75 % gut<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft<br />
WWW.<strong>DIGITAL</strong>-<strong>TESTED</strong>.DE<br />
95
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ANTENNEN & SATANLAGENBAU<br />
Anliegerweg 4, 03253 Tröbitz<br />
Telefon (03 53 26) 9 06 01<br />
Fax (03 53 26) 9 06 96<br />
E-Mail trschulz@t-online.de<br />
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TELE-SAT ANTENNENBAU<br />
Zwickauer Straße 430, 09117 Chemnitz<br />
Telefon (03 71) 2 29 99 99<br />
Fax (03 71) 2 80 61 64<br />
E-Mail telesat@telesat.de<br />
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Einstein Palais<br />
Friedrichstraße 171, 10117 Berlin<br />
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HM-SAT BERLIN<br />
Erich-Weinert-Straße 77, 10439 Berlin<br />
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Chemnitzer Straße 148, 12621 Berlin<br />
Telefon (0 18 05) 3 03 28 01 (0,14 €/Minute)<br />
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CE-ROEDER<br />
Fafnerstraße 20, 13089 Berlin<br />
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Vor dem Weißen Berge 31B, 21339 Lüneburg<br />
Telefon (0 41 31) 77 76 08<br />
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E-Mail service@satforyou.de<br />
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HIGHEND <strong>DIGITAL</strong><br />
Euckenstraße 33, 22045 Hamburg<br />
Telefon (0 40) 66 97 65 61<br />
Fax (0 40) 6 68 48 10<br />
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Verkauf nur an den Fachhandel<br />
SATLAND ELEKTRONIK VERSAND GMBH<br />
Wegkamp 1, 24589 Dätgen<br />
Telefon (0 43 29) 9 11 30<br />
Fax (0 43 29) 91 13 13<br />
E-Mail info@satland.de<br />
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EWERK<br />
Brauereistraße 3, 34323 Malsfeld<br />
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SR-TRONIC GMBH<br />
Beratgerstraße 28, 44149 Dortmund<br />
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Fax (02 31) 3 36 71 – 25<br />
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HEIMKINO AKTUELL<br />
Hülsstraße 9, 44625 Herne<br />
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BOROWSKI GMBH<br />
ANTENNEN- UND ELEKTROTECHNIK<br />
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96<br />
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DER
Redaktion | <strong>Vorschau</strong><br />
Herr Blume, mit welcher Zielsetzung<br />
hat man CI Plus entwickelt? Was<br />
wollte man erreichen?<br />
Grundsätzlich wollte man mit CI Plus<br />
die Lücken schließen, die man bei CI<br />
erkannt hat. Dass keine Wiederverschlüsselung<br />
zwischen Modul und<br />
Endgerät stattfindet, war schon <strong>im</strong>mer<br />
ein Problem für die Lizenzgeber<br />
wie die Hollywood-Studios. Durch<br />
den mangelnden Kopierschutz ist<br />
es möglich, am Modul Daten abzugreifen.<br />
Zum anderen, und das<br />
ist gerade in Deutschland wichtig, geht es um<br />
den Jugendschutz, der insbesondere bei den<br />
Plattformbetreibern <strong>im</strong> Mittelpunkt steht. Dass<br />
Jugendschutzvorrichtungen wie die PIN-Abfrage<br />
in Modulen nach CI-Version 1 abgeschaltet<br />
werden können, ist für Plattformbetreiber nicht<br />
akzeptabel. Dank CI Plus ist es nun gelungen,<br />
diese Branche wieder in die Diskussion einzubinden<br />
und den Einsatz von Modulen an ID<strong>TVs</strong><br />
zu ermöglichen.<br />
Lässt sich an den Verkaufszahlen von ID<strong>TVs</strong> erkennen,<br />
ob CI Plus <strong>im</strong> Markt angekommen ist?<br />
CI Plus ist <strong>im</strong> Markt angekommen. Philips hat<br />
bereits <strong>im</strong> letzten Jahr CI-Plus-Slots in allen<br />
Modellen ab der 5 000er-Serie <strong>im</strong>plementiert.<br />
Inzwischen sind 42 Unternehmen für CI Plus<br />
lizenziert. Es ist de facto ein Industriestandard<br />
geworden, auch wenn die Standardisierung<br />
noch aussteht und man hier sicherlich Vor- und<br />
Nachteile abwägen muss.<br />
Welche Vor- oder Nachteile hätte eine Standardisierung<br />
von CI Plus?<br />
Der Vorteil ist sicherlich, dass die Technologie<br />
in einem kontrollierten Prozess von allen Marktteilnehmern<br />
anerkannt wird. Der Nachteil ist<br />
allerdings, dass man die gesamte Spezifikation<br />
erneut zur Diskussion stellt. Man muss halt<br />
NACHGEFRAGT<br />
„CI Plus ist am Markt angekommen“<br />
42 Unternehmen sind lizensiert<br />
Volker Blume,<br />
Technischer<br />
Produktmanager<br />
Television bei Philips<br />
abwägen, ob eine Standardisierung<br />
wirklich notwendig ist oder ob man<br />
mit der Form, wie wir sie jetzt haben,<br />
leben kann.<br />
Insbesondere die Inhalteanbieter<br />
können mit CI Plus derzeit nicht<br />
leben. Wieso?<br />
CI Plus wurde anfangs als „Reception<br />
only“-Modell entwickelt. Es ging<br />
also nur um die Empfangbarkeit<br />
von Inhalten. Die aktuelle Diskussion<br />
dreht sich ja hauptsächlich<br />
um die Nutzung von PVR-Geräten. Aus unserer<br />
Sicht als TV-Gerätehersteller besteht kein großer<br />
Bedarf der Nachbesserung. Der könnte eher<br />
bei Set-Top-Boxen bestehen, da es bei diesen<br />
Endgeräten spezielle Anforderungen gibt und<br />
diese, wie beispielsweise die HD-Plus-Boxen,<br />
mit Embedded-Lösungen arbeiten.<br />
Wäre es besser gewesen, die Programmanbieter<br />
direkt bei der Entwicklung mit einzubeziehen?<br />
Ursprünglich ist CI Plus ja aus dem DVB-Projekt<br />
zur zweiten CI-Version entstanden. Da kam<br />
man ja schon nicht zu einem Konsens, sodass<br />
die bekannten Unternehmen aus dem Projekt<br />
ausgeschert sind und CI Plus entwickelt haben.<br />
Wäre das nicht geschehen, wären wir heute<br />
noch sehr weit von einer einheitlichen Lösung<br />
wie dem De-facto-Standard CI Plus entfernt.<br />
Wird bald eine Lösung gefunden, mit der auch<br />
die Privaten leben können?<br />
Ich denke, man muss jetzt erst einmal über die<br />
Anforderungen der TV-Sender diskutieren und<br />
entscheiden, inwiefern sie für den Gesamtmarkt<br />
relevant sind und wie man sie mit CI Plus abdecken<br />
kann. Das werden wir sicherlich demnächst<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Deutschen TV-Plattform tun.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Denon, Philips<br />
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