26.02.2014 Aufrufe

SchiffsModell Mini40-Regatta in Lübeck (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

11<br />

2012<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />

ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />

<strong>M<strong>in</strong>i40</strong>-<br />

<strong>Regatta</strong><br />

..<br />

++ M<strong>in</strong>i-Schlepper +++ HAMMERSLEY +++ Test: Graupner TITANIC +++ MULTI-JET-BOAT +++


Historische Modellschiffe<br />

aus Baukästen<br />

Peter Holz<br />

Neuauflage<br />

Schiffs Modell<br />

Fachbuch<br />

Der Bau von historischen Schiffsmodellen dürfte e<strong>in</strong>es der schönsten und lehrreichsten Hobbys<br />

se<strong>in</strong>, das man sich zulegen kann. Der Bau e<strong>in</strong>es perfekten Modells ist aber ke<strong>in</strong> undurchschaubares<br />

Zauberkunststück, sondern verlangt lediglich Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft, sich umfassend<br />

zu <strong>in</strong>formieren. Die sicherste Methode, erfolgreich <strong>in</strong> dieses schöne Hobby zu starten, ist der<br />

Bau e<strong>in</strong>es Modells aus e<strong>in</strong>em qualitativ guten Baukasten.<br />

Das Hauptaugenmerk dieses Buches liegt daher darauf, dem Modellbauer, der nach Baukästen<br />

arbeiten möchte, e<strong>in</strong> leicht verständliches Nachschlagewerk an die Hand zu geben, das ihn auf dem<br />

Weg zum guten Modell begleitet.<br />

Die aktuelle, <strong>in</strong>zwischen bereits fünfte Aufl age dieses erfolgreichen Fachbuches wurde komplett<br />

überarbeitet und unter anderem mit sehr vielen aktuellen, farbigen Abbildungen versehen.<br />

ISBN 978-3-7883-3141-2<br />

Umfang 208 Seiten <strong>in</strong> Farbe Best.-Nr. 141<br />

Preis 21,90 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • Klosterr<strong>in</strong>g 1 • 78050 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


IM NOVEMBER<br />

E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />

SEGELSCHIFFE<br />

U. Kopl<strong>in</strong>: Internationale <strong>M<strong>in</strong>i40</strong>-<strong>Regatta</strong> <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong> . . . . . . . . 4<br />

D. Tomazic: XARIFA oder:<br />

Da baue ich mir doch mal e<strong>in</strong> Boot! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

K. Bartholomä: Test: M<strong>in</strong>i-Footy „Caribbean“ . . . . . . . . . . . . . 26<br />

MOTORSCHIFFE<br />

Mit der TITANIC hat Graupner e<strong>in</strong> absolut aus dem Rahmen fallendes<br />

Fertigmodell im Programm.Wir haben uns das Modell des<br />

legendären L<strong>in</strong>ers ganz genau angeschaut. Seite 38<br />

A. Schiffer: Hafenschlepper „Günther“ <strong>in</strong> 1:100 . . . . . . . . . . . 8<br />

E. Eschmann: Patrouillenboot HAMMERSLEY . . . . . . . . . . . . 30<br />

K.-H. Stecher: Graupner MULTI-JET-BOAT . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

H.-J. Welz: Test: Graupner TITANIC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Dr. G. Miel: Serie Fischereischiffe der DDR<br />

Fang- und Gefrierschiff ATLANTIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

C. König: USCG 54<br />

Vom U-Bootjäger zum Rettungsboot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

A. Wegner: CASSEN KNIGGE reloaded! . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

P. v. Gunten: Forschungsschiff METEOR . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

RENNBOOTE<br />

G. Grabaum: 2. Internationaler SAW <strong>in</strong> Duisburg . . . . . . . . . . 16<br />

E. Ford<strong>in</strong>al: WM FSR-V, -H und -O <strong>in</strong> Dessau . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

RUBRIKEN<br />

Das andere Ende der Größenskala repräsentiert dieses Modell<br />

e<strong>in</strong>es Hafenschleppers im Maßstab 1:100. Seite 8<br />

Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Ihr Fachgeschäft und Servicepartner <strong>in</strong> ... . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Vere<strong>in</strong>e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Wer die Serie SEA PATROL im Fernsehen kuckt, der kennt auch<br />

die HAMMERSLEY. Eric Eschmann war so begeistert, dass er<br />

sich an den Bau e<strong>in</strong>es Modells machte. Seite 30<br />

UNSER TITELBILD<br />

Wenn Mehrrumpf-Segler auf dem Wasser unterwegs s<strong>in</strong>d,<br />

dann geht im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes die Post ab.<br />

Wir berichten von der <strong>M<strong>in</strong>i40</strong>-<strong>Regatta</strong> <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong>.<br />

Seite 4<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 3


E<strong>in</strong> vertrautes Bild an der Spitze, die superschnellen Kats von Henn<strong>in</strong>g (81) und Michael (09)<br />

SEGELSCHIFFE<br />

Internationale<br />

<strong>M<strong>in</strong>i40</strong>-<strong>Regatta</strong><br />

..<br />

<strong>in</strong> Lubeck<br />

Uwe Kopl<strong>in</strong><br />

Hohe Erwartungen knüpften die<br />

acht Teilnehmer und etliche Gäste<br />

an diese Mehrrumpf-<strong>Regatta</strong><br />

im Norden, die am 8. und 9. September<br />

ausgerichtet wurde. Die Segler kamen<br />

aus Hamburg und Kiel, aber sogar aus<br />

Neuss, Köln und Trier. Teils dramatische<br />

Wettfahrten bei mitunter sehr hartem W<strong>in</strong>d<br />

führten zu Ausfällen und Kenterungen, ließen<br />

aber folglich auch ke<strong>in</strong>e Langeweile<br />

aufkommen. Veranstalter Michael Scharmer<br />

(MiYC, Missunder Yacht Club) und Organisator<br />

Hans-Jürgen Koop konnten sich auf<br />

die großzügige Unterstützung durch den<br />

LYC (<strong>Lübeck</strong>er Yacht Club) verlassen, der<br />

Steganlage, <strong>Regatta</strong>-Zentrale und Bootsräume<br />

zur Verfügung stellte. Unentbehrlich<br />

war das Dienstboot „Scholli“ des LYC,<br />

In voller Fahrt zog der Tri von Gerd Mentges (01) alle Augen auf sich<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Stefans LT („Lüddis Toy“). Ganz neu<br />

auf dem Wasser und hebt schon<br />

den Luv-Schwimmer<br />

Bild unten: Am Sonntag bei bestem<br />

Sommerwetter (von l<strong>in</strong>ks): Rolf, Rene,<br />

Henn<strong>in</strong>g, Morten, Stefan, Wilfried<br />

durch dessen E<strong>in</strong>satz so manches gekenterte<br />

Boot (Mehrrumpfboote kentern zwar<br />

schnell, s<strong>in</strong>ken dafür aber selten) schnell<br />

wieder auf die Schwimmer gestellt wurde.<br />

Sehr <strong>in</strong>teressant waren die Bootstypen der<br />

M<strong>in</strong>i-40, die e<strong>in</strong> breites Spektrum abdecken.<br />

Diese Mehrrumpf-Entwicklungsklasse für<br />

Katamarane, Trimarane und Proas kommt<br />

mit beneidenswert wenigen Vorschriften<br />

aus: L.ü.a 1220 mm, B.ü.a 1220 mm, Segelfläche<br />

bis 0,9 m², e<strong>in</strong>e Fock, e<strong>in</strong> Großsegel,<br />

und das ist es fast schon. Entsprechend<br />

vielfältig waren die Konstruktionen,<br />

leider war ke<strong>in</strong>e Proa vertreten. Somit traten<br />

je vier Kats und Tris zu den Wettfahrten an.<br />

Michael Scharmer und Stefan Lütje zeigten<br />

Katamaran-Rümpfe mit vorwiegend kreisförmigem<br />

Querschnitt. Das Boot von Michael<br />

hat Schwert und Ruder mittig an der<br />

ausgefeilten Traversen- und Längsträger-<br />

Konstruktion befestigt, während Stefans Kat<br />

Schwerter und Ruder an beiden Rümpfen<br />

fährt. Diskussionen über die jeweiligen Vorund<br />

Nachteile gab es durchaus, wie überhaupt<br />

die technischen Fe<strong>in</strong>heiten der Riggs<br />

und Schwimmer geradezu liebevoll erörtert<br />

wurden.<br />

Leider nicht mehr im Laden zu kaufen s<strong>in</strong>d<br />

die BUTTERFLY-Tris von Gerd Mentges<br />

und Joe Bayer. Wer aber noch e<strong>in</strong> solches<br />

Graupner-Boot hat, gibt es selten her. Gerd<br />

hat es so lange optimiert, bis e<strong>in</strong>e Gewichtsersparnis<br />

von ca. 1 kg erreicht war.<br />

Der Tri von Joe wird mit A-, B- und C-Rigg<br />

gefahren, aber dennoch hatte der Pilot alle<br />

Hände voll zu tun, um das ungeliebte Kentern<br />

bei rasanter Fahrt zu vermeiden. Nicht<br />

immer war das möglich, aber dann half der<br />

stroml<strong>in</strong>ienförmige Körper am Masttopp,<br />

das Durchkentern zu vermeiden. E<strong>in</strong>e komplette<br />

Eigenkonstruktion ist der Tri von Rolf<br />

Mügge: Knickspant-Hauptrumpf, asymmetrische<br />

Schwimmer und e<strong>in</strong> festes Vorstag<br />

machen ihn zu e<strong>in</strong>er aparten Ersche<strong>in</strong>ung.<br />

Bee<strong>in</strong>druckend ist auch, was Rolf hier an<br />

technischen Detaillösungen verwirklicht hat.<br />

Der Tri von Rene Kummer ist e<strong>in</strong> „Ghost<br />

Tra<strong>in</strong>“ mit vorwiegend kreisförmigen Rumpf-<br />

Querschnitten. Die Besonderheit s<strong>in</strong>d die<br />

an den Schwimmern unter ca. 45° nach <strong>in</strong>nen<br />

und unten weisenden Schwerter, deren<br />

Anstellw<strong>in</strong>kel verstellbar ist, und die es ermöglichen,<br />

dass das Boot kurzzeitig abhebt.<br />

Dann muss der Fotograf aufpassen!<br />

Am Samstag ab 11.00 Uhr begannen die<br />

Wettfahrten bei leichtem W<strong>in</strong>d aus West.<br />

Auch für erfahrene Segler ist es immer<br />

wieder fasz<strong>in</strong>ierend zu sehen, wie die Kat-<br />

Fahrer es h<strong>in</strong>kriegen, dass ihr Gerät den<br />

Luv-Schwimmer gerade so aus dem Wasser<br />

hebt, das er<strong>in</strong>nert uns an den America‘s<br />

Cup des letzten Jahres. Die volle Konzentration<br />

der Segler sieht man dabei auf<br />

den Gesichtern. Nach e<strong>in</strong>er unerfreulichen<br />

Nieselregen-E<strong>in</strong>lage und dem Mittagessen<br />

im Club-Restaurant (lecker!) brachte der<br />

Wie schon am Samstag, paddelten sie<br />

<strong>Regatta</strong>-Begleitung, die fünf Unzertrennlichen<br />

der Familie Trauerschwan<br />

Nachmittag Aufklaren und stärkeren W<strong>in</strong>d<br />

von 4–5 Bft, <strong>in</strong> Böen erheblich mehr. Nun<br />

spielten sich spektakuläre Szenen auf dem<br />

aufgewühlten Wasser der Wakenitz ab.<br />

Rasante Fahrt mit sprühender Gischt und<br />

gelegentlich folgender Kenterung hielten<br />

Piloten, Zuschauer und Bergeboot-Fahrer<br />

<strong>in</strong> Atem. Um 16.30 Uhr war Schluss, dann<br />

wurde es etwas ruhiger auf dem Wasser,<br />

bis 18.00 Uhr folgte e<strong>in</strong> freies Segeln, bei<br />

dem Boote und Anlagen für den folgenden<br />

Tag getestet werden konnten. Der Kat von<br />

Henn<strong>in</strong>g Dresel hat schmale Schwimmer<br />

mit Trapez-Spanten, e<strong>in</strong>e elegante Ersche<strong>in</strong>ung.<br />

Auch den robbe 460 Kat von Wilfried<br />

Odenthal kann man schon lange nicht mehr<br />

im Laden kaufen. Er fährt e<strong>in</strong>en halbkugelförmigen<br />

Auftriebskörper im Masttopp, der<br />

Gerade aufgerichtet von Stefan im Dienstboot „Scholli“ des LYC,<br />

nimmt der Tri von Rene das Rennen sofort wieder auf.<br />

5


Trotz der sperrigen Sportgeräte gab es am Start (und auch an den Tonnen) ke<strong>in</strong>e Drängelei<br />

BUTTERFLY KF von Joe Bayer<br />

und Eigenbau-Tri (562) von<br />

Rolf Mügge im stark<br />

auffrischenden W<strong>in</strong>d<br />

Unerwarteter Gastauftritt: Als 3-Mast-Schoner<br />

getakelter 10-Rater von Dietmar Lux<br />

das Durchkentern verh<strong>in</strong>dert, der Rumpf-<br />

Querschnitt ist asymmetrisch. Am Sonnabend<br />

kam noch überraschender Besuch,<br />

denn Dietmar Lux setzte se<strong>in</strong>en hier als<br />

3-Mast-Schoner getakelten 10-Rater (e<strong>in</strong>e<br />

Augenweide!) aufs Wasser, der durch rasante<br />

Beschleunigung überzeugte. E<strong>in</strong><br />

solches Rigg ist heutzutage bei e<strong>in</strong>em ausgesprochenen<br />

Renner sehr ungewöhnlich.<br />

Der Sonntag begann mit Sonnensche<strong>in</strong> und<br />

leichtem Ostw<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> Sommertag. Leider<br />

konnten e<strong>in</strong>ige Starter nicht mehr teilnehmen<br />

und es gab auch noch Ausfälle durch<br />

nicht mehr e<strong>in</strong>satzbereite Modelle, so dass<br />

nur noch zwei Wettfahrten stattfanden. Immerh<strong>in</strong><br />

schaffte es Stefan, se<strong>in</strong>en nagelneuen<br />

Kat zum „Be<strong>in</strong>chen-Heben“ zu br<strong>in</strong>­<br />

6 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


gen. Um 12.00 Uhr war dann Schluss und<br />

Preisverleihung. Für alle Teilnehmer gab<br />

es von Hans-Jürgen sorgfältig ausgewählte<br />

<strong>Lübeck</strong>er Spezialitäten. Die Treppchen-<br />

Plätze belegten: 1. Michael, 2. Gerd, 3. Henn<strong>in</strong>g.<br />

Das Leitungsteam zeigte sich recht<br />

zufrieden mit der Veranstaltung. Trotz harten<br />

Wetters und e<strong>in</strong>iger technischer Ausfälle<br />

wollen auch weit angereiste Teilnehmer zu<br />

e<strong>in</strong>er Neuauflage dieser <strong>Regatta</strong> gern wiederkommen.<br />

Dafür s<strong>in</strong>d sicherlich auch der<br />

angenehme Umgangston, die gute Organisation<br />

und das ideale Ambiente verantwortlich.<br />

Die Ausrichter können sich vorstellen,<br />

angesichts der positiven Resonanz<br />

diese <strong>Regatta</strong> zu wiederholen oder auch<br />

zu e<strong>in</strong>er festen E<strong>in</strong>richtung werden zu lassen.<br />

Gäste aus anderen RC-Bootsklassen<br />

wie z. B. RG-65 oder IOM zeigten sich<br />

Sicher ist sicher.<br />

Wilfrieds Kat (Ger 18) wird<br />

durch e<strong>in</strong>en Auftriebskörper<br />

im Masttopp vor<br />

dem Durchkentern<br />

bewahrt<br />

nicht selten begeistert, und äußerten z. T.<br />

eigene Bau-Absichten für e<strong>in</strong>en <strong>M<strong>in</strong>i40</strong>.<br />

E<strong>in</strong> paar Fragen bleiben aus me<strong>in</strong>er ganz<br />

persönlichen Sicht zu stellen. Könnte man<br />

die Lücke zwischen der 1,22 m langen<br />

<strong>M<strong>in</strong>i40</strong> und der 2 m großen „Königs-Klasse“<br />

schließen? Muss die Art des Riggs<br />

vorgeschrieben werden? Lassen sich „Hybriden“<br />

oder „Crossovers“ auf der Basis<br />

von Rümpfen anderer Klassen wie M oder<br />

10-R <strong>in</strong> der Mehrrumpf-Szene e<strong>in</strong>setzen?<br />

Real schon existierende Konstruktionen<br />

würden sicher mit Interesse betrachtet<br />

werden. Und: F<strong>in</strong>det sich doch wieder mal<br />

e<strong>in</strong> Großserien-Hersteller, der e<strong>in</strong> reizvolles<br />

und dennoch bezahlbares Mehrrumpfboot<br />

auflegt?<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 7


Motorschiffe<br />

Andreas Schiffer<br />

Hafenschlepper „Günter“<br />

im Maßstab 1:100<br />

8<br />

Bau des kle<strong>in</strong>en Schleppers. Der Bausatz<br />

stammt von der Fa. Andreas Lassek, ist<br />

allerd<strong>in</strong>gs schon etwas älter, ungefähr aus<br />

dem Jahr 1995. Das Modell aus dem aktuellen<br />

Bausatz von Hr. Lassek ist leichter<br />

aufzubauen als das hier vorgestellte. Der<br />

Bausatz stellt e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hafenschlepper<br />

aus der Zeit von 1905 dar, ideal also,<br />

um später e<strong>in</strong>mal im Hafen als kle<strong>in</strong>er Helfer<br />

am Schweren Kreuzer se<strong>in</strong>en Dienst<br />

zu verrichten. Die Rumpflänge beträgt 240<br />

mm, die Breite 62 mm, als mögliche Zuladung<br />

ermittelte ich ungefähr 120 g. Der<br />

Bausatz be<strong>in</strong>haltet alle Teile und Materialien,<br />

um daraus e<strong>in</strong> Standmodell erstellen<br />

zu können, Kleber, Farbe und natürlich<br />

e<strong>in</strong>e etwaige RC-Ausrüstung müssen gesondert<br />

gekauft werden. Da me<strong>in</strong> Modell ja<br />

auf dem Teich Dienst tun sollte, habe ich<br />

mir für den Ausbau gleich folgende Komponenten<br />

dazu geholt:<br />

– 1 M<strong>in</strong>imotor, 10 g, von LEMO-Solar<br />

– 1 M<strong>in</strong>iservo, 4,3 g, von SOL-Expert<br />

– 1 Empfänger, 4 Kanal, 5 g,<br />

von SOL-Expert<br />

– 1 Steller, 0,3 g, von SOL-Expert<br />

– 1 AAA-Akkus 650 mAH, je 11 g,<br />

von Conrad Electronic<br />

– Passender Propeller mit M1-Gew<strong>in</strong>de<br />

Durch den plötzlichen Tod e<strong>in</strong>es<br />

Modellbaufreundes kam ich <strong>in</strong><br />

den Besitz zweier Bausätze im<br />

Maßstab 1:100. Zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> bereits begonnener<br />

Bausatz e<strong>in</strong>es Schweren Kreuzers<br />

aus der Kaiserzeit, zum anderen e<strong>in</strong><br />

noch verpackter Bausatz e<strong>in</strong>es Hafenschleppers.<br />

Da ich für den Kreuzer noch Plan- und<br />

Infomaterial sammeln und mich auch erst<br />

an den ungewohnt kle<strong>in</strong>en Maßstab herantasten<br />

wollte, begann ich zuerst mit dem<br />

Dazu kamen natürlich diverse Kle<strong>in</strong>teile und<br />

Materialien aus der hauseigenen Grabbelkiste.<br />

Als Erstes mussten natürlich Ruder- und<br />

Wellenanlage e<strong>in</strong>gebaut werden. Da das<br />

Ruder nicht zum Bausatz gehörte, habe<br />

ich es selbst aus Ms-Rohr und Polystyrol<br />

gebaut, für die Ruderhacke, die die untere<br />

Lagerung des Ruders darstellt, verwendete<br />

ich Ms-U-Profil und Ms-Rohr. Die Ruderhacke<br />

wurde dann am Rumpf ausgerichtet<br />

und verklebt. Davor waren <strong>in</strong> den Rumpf<br />

noch die Öffnungen für Ruderkoker und<br />

Schraubenwelle e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Da ich schon oft bei alten Orig<strong>in</strong>al-Schleppern<br />

e<strong>in</strong>e Vorrichtung zur Aufnahme e<strong>in</strong>es<br />

Notruders gesehen hatte, sollte me<strong>in</strong><br />

8 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Kle<strong>in</strong>er auch so etwas bekommen. Dazu<br />

wurde das obere Ende der Ruderwelle<br />

entsprechend vierkantig zurechtgefeilt.<br />

Die Grät<strong>in</strong>g über der Ruderanlage bekam<br />

dann e<strong>in</strong>en Durchbruch, der mit e<strong>in</strong>em abnehmbaren<br />

Deckel versehen wurde. Unter<br />

diesem könnte dann die Not-P<strong>in</strong>ne auf die<br />

Ruderwelle aufgesteckt werden …<br />

Als Nächstes begann ich mit den Arbeiten<br />

am Aufbau, der bei me<strong>in</strong>er (älteren) Version<br />

des Baukastens noch e<strong>in</strong>teilig gefertigt<br />

vorlag. Im H<strong>in</strong>blick auf die zu erwartende<br />

ger<strong>in</strong>ge Zuladung des Modells habe ich<br />

den Aufbau von <strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>i-<br />

Die Leiter sowie der Schornste<strong>in</strong> selbst<br />

(er ist übrigens aus Papier gefertigt!) gehörten<br />

zum Bausatz des Modells. Der untere<br />

graue Abschlussr<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> Stück von<br />

e<strong>in</strong>em Kunststoffrohr, wie es als Innenteil<br />

von Druckerrollen Verwendung f<strong>in</strong>det. Es<br />

hatte zufällig genau den richtigen Durchmesser.<br />

Jeder Schlepper braucht natürlich<br />

e<strong>in</strong> Schleppgeschirr, entsprechende<br />

Fräser bearbeitet, um so viel Material wie<br />

möglich zu entfernen, ohne die Stabilität zu<br />

bee<strong>in</strong>trächtigen. Weiterh<strong>in</strong> hatte ich mich<br />

dazu entschlossen, dem Aufbau e<strong>in</strong> etwas<br />

anderes Aussehen zu geben. Das Ruderhaus<br />

sollte e<strong>in</strong>e Verkleidung aus Holzfurnier<br />

bekommen, außerdem sollten die<br />

vorhandenen, aufgeprägten Fenster und<br />

Türen verschw<strong>in</strong>den. Die Fensteröffnungen<br />

am Ruderhaus wurden folglich ausgefräst<br />

und alle überstehenden Konturen plangeschliffen.<br />

Im h<strong>in</strong>teren Decksaufbau habe<br />

ich die Löcher für die Bullaugen der Oberlichter<br />

frei gebohrt, damit sie optisch etwas<br />

mehr zur Wirkung kommen. Passende<br />

Türen hatte ich noch <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Bestand,<br />

also wurden diese gere<strong>in</strong>igt (entfettet), danach<br />

habe ich Holzfurnier (je zwei Streifen<br />

pro Tür) zugeschnitten, aufgeklebt und<br />

die Türen am Ruderhaus aufgeklebt. Der<br />

Aufbau selbst ist <strong>in</strong>nen mattschwarz gestrichen,<br />

e<strong>in</strong>en Ausbau des Ruderhauses hatte<br />

ich nicht vorgesehen, da ich hier jedes<br />

Gramm an Zusatzgewicht e<strong>in</strong>sparen wollte.<br />

Die Türen bekamen dann noch Haltegriffe<br />

und Türdrücker aus Ms-Draht.<br />

Weiter g<strong>in</strong>g es mit dem Schornste<strong>in</strong>. Aus<br />

etwas Ms-Draht, Kunststoffrohr und e<strong>in</strong>er<br />

kle<strong>in</strong>en Kabelhülse wurde e<strong>in</strong>e Dampfpfeife<br />

gebastelt, das Abdampfrohr entstand<br />

aus e<strong>in</strong>em Rest Kunststoffrohr, die erforderlichen<br />

Abstandhalter hatte ich noch <strong>in</strong><br />

der Werkstatt liegen, sie passten perfekt.<br />

Bauteile fehlten allerd<strong>in</strong>gs im Bausatz. In<br />

e<strong>in</strong>em Modellbauforum, hatte ich e<strong>in</strong>en<br />

Tipp zur Herstellung e<strong>in</strong>es Schlepphakens<br />

gelesen. Aus Teilen e<strong>in</strong>er Ätzplat<strong>in</strong>e von<br />

M. Z. Modellbau wurde dort die Herstellung<br />

e<strong>in</strong>es Schlepphakens beschrieben.<br />

Zufällig hatte ich diese Teile <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em<br />

Depot liegen. Drei kle<strong>in</strong>e Haken aus der<br />

Plat<strong>in</strong>e wurden zusammengelötet und mit<br />

e<strong>in</strong>er Feile <strong>in</strong> Form gebracht. Dazu fertigte<br />

ich noch e<strong>in</strong>e Abdeckung für den Haken.<br />

Danach erfolgte die Anprobe am Modell.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 9


Auch die Trossenabweiser waren kurz darauf<br />

fertig.<br />

Die Ankerw<strong>in</strong>sch auf dem Backdeck wird im<br />

Bausatz mitgeliefert, mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Platte<br />

als Sockel und e<strong>in</strong>em Handrad versehen,<br />

wirkt sie gleich nicht mehr so unsche<strong>in</strong>bar.<br />

Da ich während der ganzen Bauzeit immer<br />

wieder Bedenken h<strong>in</strong>sichtlich des Gewichts<br />

des kle<strong>in</strong>en Modells hatte, wurde nun dem<br />

ersten Schwimmtest mit den vorhandenen<br />

Ausstattungsteilen (<strong>in</strong>kl. Akkus und RC-<br />

Komponenten) mit gewisser Spannung entgegen<br />

gesehen. Der Mast war auch schon<br />

hergestellt und provisorisch aufgestellt<br />

worden und der Schwimmtest ergab, dass<br />

ich mich gewichtsmäßig noch im vorgegebenen<br />

Rahmen bewegte. Viel Spielraum<br />

blieb allerd<strong>in</strong>gs nicht mehr, obwohl noch e<strong>in</strong>ige<br />

Teile auf die Montage warteten.<br />

Als Nächstes wurde das Deck e<strong>in</strong>geklebt<br />

und der Süllrand für die Öffnung geschaffen.<br />

Nun sah das Ganze schon etwas mehr<br />

nach e<strong>in</strong>em Schiff aus. Die <strong>in</strong>zwischen fertigen<br />

Teile bekamen nun nach und nach<br />

ihren Farbanstrich, das galt auch für den<br />

Rumpf.<br />

Höchste Zeit, die technischen Komponenten<br />

im Rumpf zu verstauen. Bei der folgenden<br />

ersten Testfahrt stellte sich leider<br />

heraus, dass der vorgesehene Motor zu<br />

schwach war, also musste ich h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der technischen Ausstattung umdisponieren.<br />

Folglich s<strong>in</strong>d nun folgende Komponenten<br />

im Modell verbaut:<br />

– Faulhaber Motor, 24 g, 1,3 W<br />

– 4-K-Empfänger von ACT<br />

– Drehzahlsteller von Sol-Expert<br />

– LiPo-Akku 7,4 V/800 mAh<br />

– M<strong>in</strong>i-Servo, 4,3 g von robbe<br />

Die anfänglich angedachte Beleuchtung<br />

habe ich aus Gewichtsgründen vorerst<br />

weggelassen. Damit die Empfangsanlage<br />

die Spannung des LiPo-Akkus vertragen<br />

kann, wurde e<strong>in</strong> 7805-Festspannungsregler<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Der kle<strong>in</strong>e Motor zeigte bei e<strong>in</strong>em Test <strong>in</strong> der<br />

Waschschüssel e<strong>in</strong>en guten Standschub.<br />

Vom Gewicht her lag das Modell zwar etwas<br />

über dem, was ich e<strong>in</strong>geplant hatte, aber<br />

falls sich das bei der ersten Fahrt am Modellsee<br />

negativ bemerkbar machen sollte,<br />

könnte ich notfalls noch durch e<strong>in</strong>en anderen<br />

Akku Gewicht e<strong>in</strong>sparen.<br />

Nun g<strong>in</strong>g es an den Endspurt. Nachdem<br />

das Modell fertig lackiert war, sollte es<br />

noch etwas gealtert werden. Schließlich<br />

sollte man dem Hafenschlepper den harten<br />

Alltagse<strong>in</strong>satz auch ansehen können. Getauft<br />

wurde er auf den Vornamen me<strong>in</strong>es<br />

verstorbenen Modellbaufreundes. Auch er<br />

mochte am liebsten Schiffe, denen man<br />

ihr Alter ansehen konnte, im Orig<strong>in</strong>al sieht<br />

man ja eigentlich auch nie hochglanzlackierte<br />

Arbeitsschiffe. Den Schriftzug erstellte<br />

ich mit Reibebuchstaben, wie man<br />

sie <strong>in</strong> Schreibwarengeschäften bekommen<br />

kann. Nach dem Anbr<strong>in</strong>gen wurde der Namenszug<br />

dann noch mit klarem Mattlack<br />

überstrichen.<br />

Fahrerprobung<br />

Kurz darauf erfolgte dann die erste Ausfahrt<br />

auf e<strong>in</strong>em größeren Gewässer. Der Motor<br />

hat mehr als genug Leistung, so dass<br />

der Kle<strong>in</strong>e schnell zum Rennschlepper<br />

mutieren kann. Allerd<strong>in</strong>gs ist dieser Leistungsüberschuss<br />

sehr hilfreich, wenn es<br />

ans Bugsieren größerer Modelle geht. Der<br />

„Spielfaktor“ ist dadurch gegeben, und trotz<br />

se<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Größe genießt „der Kle<strong>in</strong>e“<br />

immer e<strong>in</strong>e große Aufmerksamkeit. Die auf<br />

den Fotos abgebildeten Schiffe s<strong>in</strong>d, genau<br />

wie der Schlepper, im Maßstab 1:100 gebaut,<br />

so dass sich bei se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz auch<br />

immer e<strong>in</strong> schöner Größenvergleich ergibt.<br />

Beim Bau habe ich <strong>in</strong> verschiedenen Bereichen<br />

neue Erfahrungen sammeln können,<br />

die ich bei den kommenden Projekten<br />

sicherlich gut anwenden kann, man lernt<br />

schließlich nie aus!<br />

10 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


faserverbundwerkstoffe<br />

GFK/CFK- Standard<br />

GFK/CFK-Exclusiv<br />

Kompetenz <strong>in</strong> Beratung<br />

High-Tech zu traumhaften Preisen!<br />

Sparen bis zu 15 % im Vergleich<br />

Dipl.-Ing. H.-B. E<strong>in</strong>ck<br />

Rügenstraße 74 <strong>in</strong> 45665 Reckl<strong>in</strong>ghausen<br />

Tel: (+49)02361-491076 Fax: -43156 mail@emc-vega.de<br />

Materialkatalog für 2 €<br />

Anzeige-Januar-Schiff 180x30.pmd 1<br />

19.01.2004, 15:13<br />

Verkaufsausstellung für Modellbahnen und Modellsport<br />

Gew<strong>in</strong>nen Sie<br />

jeden Monat e<strong>in</strong>en<br />

tollen Preis<br />

auf:<br />

www.neckar-verlag.de<br />

www.NESSEL-ELEKTRONIK.de<br />

PVC-SCHRUMPFSCHLAUCH, PolyOlef<strong>in</strong>e / mit Kleber,<br />

Goldverb<strong>in</strong>der 0,8–8 mm, Balancer-, Servokabel + Verlängerung,<br />

Silikonlitze bis 82, Crimp-Zange, Crimp-Set,<br />

Power-FET, Klappferrit, Händleranfrage erwünscht<br />

Tel. 0049-6182-1886 FAX 06182-3703<br />

www.SCHIFFSMODELLE-SHOP.de<br />

JOJO Modellbau<br />

Z<strong>in</strong>zendorf<br />

fs<br />

tra<br />

sse 20<br />

99192 Neudietendorf<br />

Katalog fü<br />

r 2,20 €<br />

<strong>in</strong> Briefm<br />

arken<br />

Zu Lande,<br />

zu Wasser und<br />

<strong>in</strong> der Luft<br />

Öffnungszeiten:<br />

Donnerstag bis<br />

Samstag<br />

9.00 – 18.00 Uhr,<br />

Sonntag<br />

9.00 – 17.00 Uhr<br />

1. – 4. Nov. 2012<br />

MESSE FRIEDRICHSHAFEN<br />

w w w . f a s z i n a t i o n - m o d e l l b a u . d e<br />

Veranstalter:<br />

Tel. +49 72 61 68 9 - 0<br />

<strong>in</strong>fo@messe-s<strong>in</strong>sheim.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 11


RUBRIKEN<br />

<br />

<br />

Neues von der DGzRS<br />

Planen mit dem sprichwörtlichen „nautischen<br />

Weitblick“, das ermöglicht der Viermonatskalender<br />

der Seenotretter für das<br />

Jahr 2013. Erstmals verfügt er zusätzlich<br />

über e<strong>in</strong> „digitales Schaufenster“ <strong>in</strong> die Welt<br />

der Deutschen Gesellschaft zur Rettung<br />

Schiffbrüchiger (DGzRS): Wer den aufgedruckten<br />

QR-Code mit der Kamera e<strong>in</strong>es<br />

Smartphones e<strong>in</strong>scannt, gelangt zu e<strong>in</strong>er<br />

speziellen Seite auf www.seenotretter.de<br />

und erhält Monat für Monat e<strong>in</strong>en neuen<br />

spannenden E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Arbeit der Seenotretter.<br />

Erneut kooperiert die DGzRS für den Viermonatskalender<br />

mit dem Bremer Unternehmen<br />

„term<strong>in</strong>ic“. Dank dessen großzügiger<br />

Unterstützung liegt der Spendenanteil des<br />

Kalenders bei rund 80 %. Der Erlös kommt<br />

direkt dem Seenotrettungsdienst an unseren<br />

Küsten zugute. Geme<strong>in</strong>sames Ziel von<br />

DGzRS und „term<strong>in</strong>ic“ ist es, möglichst viele<br />

Unternehmen zu gew<strong>in</strong>nen, anstelle herkömmlicher<br />

Betriebskalender auf den speziellen<br />

Seenotretter-Kalender zurückzugreifen.<br />

Der Stückpreis beträgt € 6,50 zzgl. Versandkosten,<br />

ab 100 Stück € 5,–. Zu beziehen<br />

ist der Viermonatskalender per E-Mail<br />

unter versand@seenotretter.de oder telefonisch<br />

unter 0421/53707-555 direkt bei der<br />

DGzRS.<br />

BUTT heißt jetzt WUPPERTAL<br />

„Ich taufe Dich auf den Namen WUPPERTAL<br />

und wünsche Dir und De<strong>in</strong>er Besatzung allzeit<br />

gute Fahrt und stets e<strong>in</strong>e glückliche<br />

Heimkehr.“ Mit diesen Worten gab Veronique<br />

Mischke, 21-jährige Verwaltungsfachangestellte<br />

<strong>in</strong> Flensburg, dem Seenotrettungsboot<br />

der Station Maasholm der Deutschen<br />

Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger<br />

(DGzRS) se<strong>in</strong>en neuen Namen. Zu diesem<br />

Zweck konnten die Seenotretter am Sams-<br />

Taufpat<strong>in</strong> Veronique Mischke mit<br />

Vormann Andreas Doose vor dem<br />

Seenotrettungsboot WUPPERTAL<br />

im Fischereihafen von Maasholm<br />

Foto: DGzRS<br />

tag, dem 22. September 2012, zahlreiche<br />

geladene Gäste und Schaulustige im Fischereihafen<br />

von Maasholm begrüßen. Veronique<br />

Mischke als Taufpat<strong>in</strong> war die erste<br />

Wahl von Vormann Andreas Doose und se<strong>in</strong>er<br />

Mannschaft, s<strong>in</strong>d Vater, Großvater und<br />

Onkel von ihr doch ebenfalls aktiv im Seenotrettungsdienst<br />

tätig.<br />

Ansonsten war bei dieser Namengebung<br />

vieles anders als bei sonst üblichen Bootstaufen<br />

der DGzRS. So war der „Täufl<strong>in</strong>g“ bereits<br />

seit 19 Jahren unter dem Namen BUTT<br />

auf verschiedenen Stationen an der Ostsee<br />

im E<strong>in</strong>satz. Und der neue Name war längst<br />

ke<strong>in</strong> Geheimnis mehr.<br />

Dies wiederum hat se<strong>in</strong>en besonderen<br />

Grund: Im Frühjahr 2011 hatte sich <strong>in</strong> Wuppertal<br />

e<strong>in</strong>e private Initiative etabliert, die sich<br />

zur Aufgabe gemacht hatte, unter dem Motto<br />

„Wuppertaler übernehmen Verantwortung“<br />

die Arbeit der Freiwilligen-Station<br />

Maasholm zu unterstützen. Hierfür wurde<br />

e<strong>in</strong> Sonderkonto e<strong>in</strong>gerichtet, und nach gut<br />

e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren konnten über € 50.000<br />

an zweckgebundenen Spenden registriert<br />

werden. Dank der Aufgeschlossenheit und<br />

Spendenbereitschaft der Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger Wuppertals sowie ortsansässiger<br />

Unternehmen, konnte das Ziel der Projekt-<br />

12 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


BRAGO: „Arno XI“ (oben)<br />

Neu bei Dremel<br />

gruppe erreicht werden. Die DGzRS hat<br />

dies zum Anlass genommen, e<strong>in</strong>er Umbenennung<br />

des Maasholmer Seenotrettungsbootes<br />

zuzustimmen.Wie Dr. Bernd Anders<br />

von der Bremer Zentrale des Rettungswerks<br />

im Rahmen der Taufe betonte, würdigt die<br />

DGzRS damit zum e<strong>in</strong>en das außerordentliche<br />

Engagement der Wuppertaler Spender,<br />

zum anderen den unermüdlichen ehrenamtlichen<br />

E<strong>in</strong>satz der Projektgruppe.<br />

Zugleich trägt die DGzRS damit der besonderen<br />

Bedeutung Wuppertals aus historischer<br />

Sicht für das Rettungswerk Rechnung.<br />

So hat die Gesellschaft bereits seit<br />

ihrer Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

immer wieder erhebliche Unterstützung aus<br />

dieser Region erfahren, die se<strong>in</strong>erzeit dar<strong>in</strong><br />

zum Ausdruck kam, dass Ruderrettungsboote<br />

den Namen BARMEN und ELBER-<br />

FELD trugen. Mit ihrer beispielhaften Aktion<br />

konnte die Projektgruppe jetzt an diese Zeit<br />

anknüpfen, <strong>in</strong>dem über 100 Jahre nach den<br />

E<strong>in</strong>heiten BARMEN und ELBERFELD e<strong>in</strong><br />

Seenotrettungsboot den Namen WUPPER-<br />

TAL trägt.<br />

Zukünftig wird man sicher auch im Bergischen<br />

Land die Aktivitäten der Seenotretter<br />

und hier speziell der Station Maasholm mit<br />

noch größerem Interesse verfolgen. Und bis<br />

Ende 2012 s<strong>in</strong>d noch Spenden auf das<br />

Sonderkonto (Deutsche Bank, Konto-Nr. 21<br />

23 61 00 50, BLZ 290 700 50) möglich und<br />

willkommen.<br />

www.seenotretter.de<br />

Neuheiten bei BRAGO<br />

Die Modelle der Firma BRAGO modellboote<br />

s<strong>in</strong>d klassische Holzboote mit dem exklusiven<br />

Charme der Orig<strong>in</strong>ale. Auf der Messe<br />

<strong>in</strong> Friedrichshafen wird e<strong>in</strong>e erweiterte<br />

Produktpalette vorgestellt: Neben dem<br />

Klassiker, der BRAGO „Aquarama Spezial“,<br />

wird auch die „Ariston“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiteren<br />

Maßstab (1:5, Länge 130 cm) zu haben<br />

se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Detailtreue und Verarbeitung noch<br />

e<strong>in</strong>mal gesteigert.<br />

Ferner wurde wieder e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>serie der<br />

„Baby Bootlegger“ aufgelegt. Absolutes<br />

„Highlight“ ist aber das imposante Modell<br />

der „Arno XI/Ferrari“ mit e<strong>in</strong>er Länge von<br />

120 cm.<br />

Alle Modelle werden ab sofort nur noch <strong>in</strong><br />

der hochwertigen BRAGO-Transportkiste<br />

ausgeliefert.<br />

Die BRAGO-Modelle werden wie gewohnt<br />

ausschließlich mit Metallbeschlägen ausgestattet.<br />

Das authentische Fahrbild wird auch<br />

durch die großzügig dimensionierten Antriebe<br />

schon <strong>in</strong> der Basisausstattung erreicht.<br />

Die „kle<strong>in</strong>e“ BRAGO „Aquarama Spezial“<br />

(Maßstab 1:10) wird im Modelljahr 2012<br />

durch die „Super Aquarama“ ersetzt, diese<br />

wird voraussichtlich auch auf der Messe<br />

schon käuflich zu erwerben se<strong>in</strong>. Mit bürstenlosen<br />

Doppelantrieben, der Ausrüstung<br />

mit e<strong>in</strong>er optionalen Beleuchtung oder e<strong>in</strong>em<br />

Soundgenerator wird aus dem „Traum<br />

<strong>in</strong> Holz“ e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Schmuckstück.<br />

BRAGO modellboote<br />

Bracke Ltd. & Co. KG<br />

Schwalbennest 6<br />

30938 Burgwedel<br />

www.BRAGO-BOATS.com<br />

Service@brago-boats.com<br />

Die Moto-Saw von Dremel ist e<strong>in</strong> neuartiges<br />

Kombigerät für Heimwerker, Modellbauer,<br />

Bastler und Kreative: Sie ist Dekupiersäge<br />

und elektrische Laubsäge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em und damit<br />

für unterschiedliche Sägearbeiten <strong>in</strong><br />

Holz, Kunststoff und Metall geeignet – von<br />

klassischen Freihand-Laubsägearbeiten bis<br />

h<strong>in</strong> zum Ablängen von Fußbodenleisten im<br />

Stationärbetrieb.<br />

Dremel: Moto-Saw<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 13


sprich <strong>in</strong>klusive aller Antriebskomponenten,<br />

NiMH-Akku, Ladegerät, wassergekühltem<br />

380er-Motor und störungsfreier 2,4-GHz-<br />

Fernsteuertechnik. Dank dreier enthaltener<br />

Dekorbögen kann man das 43,2 cm lange<br />

Modell ganz nach eigenem Geschmack<br />

farblich gestalten, auch die IMPULSE 17 ist<br />

für € 99,– zu haben. Beide Modelle s<strong>in</strong>d ab<br />

sofort im Fachhandel erhältlich.<br />

www.horizonhobby.de<br />

Dremel: Moto-Saw<br />

Soll die Moto-Saw als Dekupiersäge e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden, ist sie mit wenigen Handgriffen<br />

aufgebaut: Werktisch mit den zwei mitgelieferten<br />

Schraubzw<strong>in</strong>gen an e<strong>in</strong>er Tischplatte<br />

oder der Werkbank fixieren, die elektrische<br />

Laubsäge <strong>in</strong> die vorgesehene Öffnung<br />

des Werktischs e<strong>in</strong>rasten lassen, das<br />

Sägeblatt e<strong>in</strong>setzen und schon kann es losgehen.<br />

Die Hubzahl kann dem Material des Werkstücks<br />

entsprechend gewählt und stufenlos<br />

e<strong>in</strong>gestellt werden, die Sägeblätter lassen<br />

sich dank Schnellspannsystem e<strong>in</strong>fach und<br />

werkzeuglos wechseln. Die max. Schnitttiefe<br />

der Moto-Saw liegt bei 18 mm. Führungsschienen<br />

an beiden Seiten des Werktisches<br />

erleichtern W<strong>in</strong>kel- und Parallelschnitte,<br />

am Absaugstutzen des Werktischs<br />

lässt sich e<strong>in</strong> Staubsauger anschließen.<br />

Für Freihand-Schnitte, lässt sich die Moto-<br />

Saw per Freistellknopf leicht von der Station<br />

lösen. Die Moto-Saw von Dremel ist ab sofort<br />

für € 119,99 im Handel erhältlich. Mehr<br />

Informationen unter<br />

www.dremel.de<br />

Gleiches gilt für die IMPULSE 17 RTR. Die<br />

Optik dieses Deep-Vee-Designs macht die<br />

IMPULSE zu e<strong>in</strong>em echten H<strong>in</strong>gucker. Auch<br />

dieses Modell ist vollständig Ready-To-Run,<br />

Horizon Hobby: Miss GEICO, oben im<br />

Bild der Innenraum<br />

Neu bei Horizon Hobby<br />

s<strong>in</strong>d zwei Boote aus dem Programm von<br />

ProBoat.<br />

Die Miss GEICO 17” RTR ist e<strong>in</strong> offiziell lizenziertes<br />

Modell der bekannten Miss GEI-<br />

CO, die im Orig<strong>in</strong>al bereits sechs Weltmeisterschaften<br />

h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander gewonnen und<br />

diverse Geschw<strong>in</strong>digkeitsrekorde gebrochen<br />

hat. Das mit se<strong>in</strong>en 43,2 cm Länge<br />

sehr handliche Modell kommt komplett fahrbereit<br />

mit wassergekühltem Motor (Baugröße<br />

380), Steller-/Empfänger-E<strong>in</strong>heit,<br />

NiMH-Akku und Ladegerät sowie e<strong>in</strong>er 2,4-<br />

GHz-Fernsteuerung für schmale € 99,–<br />

zum Kunden. Wenn das mal ke<strong>in</strong> ideales<br />

Weihnachtsgeschenk ist!<br />

Horizon Hobby: Die IMPULSE lässt sich dank verschiedener Dekorbögen<br />

unterschiedlich gestalten<br />

14 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Sonderheft<br />

EXTRA<br />

Umfang 124 Seiten, DIN A4<br />

Best.-Nr. 42-2010-01<br />

Preis<br />

9,60 [D]<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />

AZ_SCHIFFE 27012012.qxd 30.01.2012 11:03 Uhr Seite 1<br />

www.krick-modell.de • www.krick-modell.de • www.krick-modell.de<br />

Col<strong>in</strong> Archer<br />

Laserbaukasten<br />

Maßstab 1:40<br />

Länge 475 mm<br />

Optimist<br />

Laserbausatz<br />

Maßstab 1:10<br />

Länge 275 mm<br />

Fairmount<br />

Alp<strong>in</strong>e<br />

RC-Baukasten<br />

Maßstab 1:75<br />

Länge 1000 mm<br />

krick<br />

Modellbau vom Besten<br />

Klaus Krick Modelltechnik<br />

Postfach 1138 · 75434 Knittl<strong>in</strong>gen<br />

Schottelantriebe<br />

und viel weiteres Zubehör<br />

Fordern Sie den<br />

krick - Hauptkatalog Nr.42<br />

gegen € 10,- Sche<strong>in</strong> (Europa € 20,-) an.<br />

IMMER MIT<br />

AKTUELLSTEN<br />

NEUHEITEN !<br />

Über 250 Seiten<br />

Bausätze<br />

und Zubehör!<br />

Dieser Katalog ist auch bei Ihrem Fachhändler erhältlich.


IN DUISBURG<br />

RENNBOOTE<br />

2. Internatio<br />

SAW<br />

Gerald Grabaum<br />

M<br />

it der Bezeichnung SAW<br />

können viele Leser womöglich<br />

nichts anfangen,<br />

deshalb hier zur E<strong>in</strong>führung<br />

die Erklärung: SAW ist die Ankürzung von<br />

Straigt A Way, was frei übersetzt so viel<br />

beduetet wie Vollgas geradeaus, und das<br />

Ganze über e<strong>in</strong>e Strecke von 100 m h<strong>in</strong><br />

und zurück. Diese Art von Wettbewerb,<br />

wenn man es so nennen möchte, wurde<br />

<strong>in</strong> den USA „erfunden“ und <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong><br />

diversen Ländern übernommen. Unterteilt<br />

wird <strong>in</strong> die Bootsklassen Mono, Katamaran,<br />

Hydroplane und Outrigger und <strong>in</strong> diesen<br />

Klassen wieder nach Anzahl der Zellen im<br />

Boot, hierzulande üblicherweise LiPos. Die<br />

Klassene<strong>in</strong>teilung bzw. das Regelwerk kann<br />

auf der Internetseite www.rc-saw.de nachgelesen<br />

werden.<br />

Um hier <strong>in</strong> Deutschland optimale Bed<strong>in</strong>gungen<br />

zu erreichen, wurde im vergangenen<br />

Jahr der 1. International SAW<br />

auf der <strong>Regatta</strong>bahn <strong>in</strong> Duisburg vom SMC<br />

Duisburg, quasi als Generalprobe, durchgeführt.<br />

Dieses Jahr fand der 2. International<br />

SAW vom 10.–12. August auch wieder auf<br />

der <strong>Regatta</strong>bahn und ebenfalls wieder unter<br />

der Führung des SMC Duisburg statt. Dazu<br />

muss man allerd<strong>in</strong>gs auch e<strong>in</strong>ige Sponsoren<br />

<strong>in</strong>s Boot holen, denn die gesamte Anlage<br />

mit der großen Anzeigetafel muss von<br />

der Stadt Duisburg per Vertrag angemietet<br />

werden.<br />

Diesmal war der Wettbewerb auch wirklich<br />

<strong>in</strong>ternational, denn Teilnehmer aus<br />

Deutschland, Frankreich und der Schweiz<br />

waren anwesend. E<strong>in</strong>e Anmeldung aus<br />

Slowenien lag zwar vor, aber die Teilnahme<br />

wurde leider kurzfristig abgesagt. Die<br />

<strong>Regatta</strong>bahn bietet natürlich von ihrer Anlage<br />

her die idealen Bed<strong>in</strong>gungen, denn hier<br />

Die große Anzeigetafel<br />

kann die Messstrecke von 100 m optimal <strong>in</strong>stalliert<br />

werden und die große Anzeigetafel<br />

macht sofort die Leistungen des jeweiligen<br />

Fahrers bzw. Boots für die Teilnehmer und<br />

Zuschauer sichtbar. Dazu kommen ideale<br />

Bed<strong>in</strong>gungen für die Zuschauer, die sich<br />

das Geschehen bequem von der Tribüne<br />

aus optimal anschauen können. Die Technik<br />

die hier zur Messung e<strong>in</strong>gesetzt wird,<br />

besteht aus e<strong>in</strong>er Laser-Lichtschranke und<br />

e<strong>in</strong>er Auswertung am PC.<br />

Der Weltrekord für elektrisch betriebene<br />

Rennboote liegt immer noch bei 225,8 km/h.<br />

Dieser Rekord wurde mit e<strong>in</strong>em Outrigger<br />

und noch mit Ni-Zellen <strong>in</strong> den USA aufgestellt.<br />

Bereits im vergangenen Jahr zeigte<br />

sich, dass die <strong>Regatta</strong>bahn <strong>in</strong> Duisburg<br />

hierzulande die besten Voraussetzungen für<br />

hohe Geschw<strong>in</strong>digkeiten bietet. 2011 wurden<br />

von Timo He<strong>in</strong>rich 203,415 km/h und<br />

von Achim Kurreck 202,218 km/h erzielt.<br />

Wohlgemerkt s<strong>in</strong>d das die Mittelwerte, da ja<br />

wie bereits erwähnt die 100 m lange Messstrecke<br />

zweimal durchfahren werden muss.<br />

Die Max.-Werte lagen daher bei 207,457<br />

km/h (Achim Kurreck) und 205,703 km/h<br />

(Timo He<strong>in</strong>rich). Bei der diesjährigen Veranstaltung<br />

wurden als Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von Marko Hoffmann 203,897 km/h <strong>in</strong> der<br />

Klasse L20 erreicht. Der Katamaran HPR<br />

16 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


naler<br />

Abgebrannter Regler, ke<strong>in</strong>e Seltenheit!<br />

135 hatte also <strong>in</strong>sgesamt 20 Zellen an Bord.<br />

Um solche Höchstleistungen zu erreichen,<br />

muss man schon e<strong>in</strong>iges an technischem<br />

Wissen und Erfahrung mitbr<strong>in</strong>gen. Außerdem<br />

muss man natürlich dazu sagen, dass<br />

der SAW e<strong>in</strong>deutig als absolute Formel 1<br />

im Modellbausektor zu bezeichnen ist,<br />

denn für diese Art von Rennbooten wird<br />

nur das beste und leistungsfähigste Material<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, das allerd<strong>in</strong>gs auch bis an<br />

die Grenzen belastet bzw. sogar überlastet<br />

wird, was z. B. auf dem Foto mit dem angebrannten<br />

Regler unschwer zu erkennen<br />

ist. Ähnliches kann auch mit Motoren passieren,<br />

oder der Rekordversuch endet mit<br />

e<strong>in</strong>em Totalschaden des gesamten Bootes.<br />

Dieses Jahr wurden wegen leichten Wellengangs<br />

„nur“ 202,885 km/h (Mittelwert)<br />

und 203,897 km/h (Max-Wert) von Marko<br />

Hoffmann erreicht.<br />

Was ebenfalls als Pluspunkt für die <strong>Regatta</strong>bahn<br />

zu werten ist, ist die DLRG, die sich<br />

als Berge-Crew zur Verfügung gestellt hatte.<br />

Deren Aufgabe bestand dar<strong>in</strong>, defekte<br />

Die <strong>Regatta</strong>bahn <strong>in</strong> Duisburg bietet ideale Voraussetzungen<br />

Unverzichtbar: die Helfer von der DLRG<br />

17


Sicherlich e<strong>in</strong>e der ungewöhnlichsten Konstruktionen:<br />

E<strong>in</strong> Segelflugzeugrumpf als Basis e<strong>in</strong>es Outriggers …<br />

… der auch noch schnell unterwegs war!<br />

Boote zu bergen, also auch mal e<strong>in</strong>e etwas<br />

andere Aufgabe, wie sie sonst für die DLRG<br />

üblich ist. Daher muss man an dieser Stelle<br />

auch mal e<strong>in</strong> besonderes Dankeschön an<br />

die DLRG, die Mitarbeiter der <strong>Regatta</strong>bahn,<br />

die Damen, die für das sehr gute Frühstück<br />

gesorgt haben und den „Eismann“, der jeden<br />

Tag mehrfach für <strong>in</strong>nere Abkühlung<br />

sorgte, ausgesprochen werden. Auch diese<br />

Helfer sorgen dafür, dass so e<strong>in</strong>e Veranstaltung<br />

bei den Teilnehmern angenehm im Gedächtnis<br />

bleibt.<br />

Die Ergebnisse der e<strong>in</strong>zelnen Klassen sowie<br />

die Unterteilung nach Zellen ist der Tabelle<br />

zu entnehmen. Wer weiteres Interesse<br />

am SAW hat, sollte sich e<strong>in</strong>mal unter www.<br />

rc-saw.de umsehen.<br />

Das gestohlene Modell<br />

Leider aber hat e<strong>in</strong> Ereignis den positiven<br />

Abschluss dieser Veranstaltung etwas getrübt:<br />

In der Nacht von Samstag auf Sonntag<br />

wurde e<strong>in</strong> Boot mitsamt Fernsteuerung<br />

gestohlen. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong><br />

Die Jagd nach der Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

beg<strong>in</strong>nt<br />

Auch Abflüge gehören <strong>in</strong> diesem Extrembereich dazu<br />

18


Endergebnis – International SAW <strong>Regatta</strong>bahn Duisburg 2012<br />

absolutes Unikat, denn das Boot, der Motor und die<br />

gesamte Elektronik s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>zelstücke, die allesamt<br />

als Sonderanfertigung entstanden s<strong>in</strong>d. Da somit alle<br />

Komponenten nicht standardmäßig zu kaufen s<strong>in</strong>d,<br />

fiele es sofort auf, wenn e<strong>in</strong>es der Teile oder alles zusammen<br />

irgendwo auftauchen würde.<br />

Auf den entsprechenden Fotos ist das Boot abgebildet,<br />

sachdienliche H<strong>in</strong>weise können gerne an die Redaktion<br />

der <strong>SchiffsModell</strong> gegeben werden.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012<br />

19


SEGELSCHIFFE<br />

Letztes Jahr, kurz vor Weihnachten,<br />

stellte ich mir die Frage, was<br />

ich denn diesen W<strong>in</strong>ter so machen<br />

wollte? Die Modelle waren<br />

schon lange e<strong>in</strong>gemottet<br />

worden, die Monate mit den langen dunklen<br />

Abenden standen bevor.<br />

Nun ja, was muss e<strong>in</strong> Mann im Leben denn<br />

alles gemacht haben?<br />

E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d gezeugt – von zweien weiß ich jedenfalls,<br />

das reicht also.<br />

E<strong>in</strong> Haus gebaut – hab ich.<br />

E<strong>in</strong>en Baum gepflanzt – jepp, e<strong>in</strong>en Apfelbaum.<br />

E<strong>in</strong> Buch geschrieben – ja, um genau zu<br />

se<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d es vier.<br />

Also was fehlt noch?<br />

Genau! E<strong>in</strong> Boot bauen!<br />

Me<strong>in</strong>e Frau erfuhr von diesem Plan kurz vor<br />

Weihnachten. Das hat sich ungefähr so abgespielt:<br />

„Du Schatz, ich werde wieder mal was bauen<br />

über den W<strong>in</strong>ter.“<br />

„Du me<strong>in</strong>st wieder e<strong>in</strong> Schiffsmodell? Davon<br />

haben wir doch erst 100 Stück im Haus.“<br />

„Ja, so ungefähr.“<br />

Hier mal als Diorama<br />

<strong>in</strong>s Bild gesetzt<br />

Daniel Tomazic<br />

XARIFA<br />

„Aber bau‘ nicht wieder so e<strong>in</strong> Riesend<strong>in</strong>g<br />

wie im letzten Jahr. Wie lang war das gleich<br />

noch mal?“<br />

„Ungefähr 1,40 Meter.“<br />

„Und wie lang soll das Modell werden, das<br />

du jetzt bauen willst?“<br />

„Na ja ...“<br />

„Was soll das heißen, na ja?“<br />

„Also eigentlich wird es e<strong>in</strong> Modell im Maßstab<br />

1:1“<br />

„Wie? 1:1?“<br />

„1:1 heißt e<strong>in</strong> Meter im Orig<strong>in</strong>al wird e<strong>in</strong> Meter<br />

im Modell.“<br />

„Ach so, na dann. Und wie viele Meter misst<br />

das Orig<strong>in</strong>al?“ fragte sie mit e<strong>in</strong>em amüsierten<br />

Lächeln.<br />

„Nicht soo viele ...“, antwortete ich ebenso<br />

gr<strong>in</strong>send. „Nur so etwa fünfe<strong>in</strong>halb.“<br />

Es dauerte noch e<strong>in</strong>e Weile, ich möchte<br />

dem geneigten Leser die weitere Konversation<br />

ersparen, bis ich me<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> davon<br />

überzeugt hatte, dass genau das me<strong>in</strong><br />

nächstes W<strong>in</strong>terprojekt werden sollte.<br />

20 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Ich hatte auf der Internetseite e<strong>in</strong>er amerikanischen<br />

Firma, die Pläne für den Selbstbau<br />

von Booten anbietet, e<strong>in</strong> Boot gefunden,<br />

welches genau me<strong>in</strong>en Vorstellungen entsprach:<br />

Klassischer Look, Gaffeltakelung,<br />

kostengünstig, e<strong>in</strong>fach zu bauen, trailerbar<br />

und garagentauglich (zum<strong>in</strong>dest für me<strong>in</strong>e<br />

Garage). Es handelte sich um die Seite der<br />

Firma Stevenson Projects (www.stevproj.<br />

com). Das Boot ist e<strong>in</strong>e Abwandlung e<strong>in</strong>er<br />

sogenannten Skipjack, das ist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es,<br />

offenes, flach gehendes Fischerboot von der<br />

amerikanischen Ostküste, genauer gesagt<br />

von der Chesapeake Bay. Die ursprüngliche<br />

Skipjack war deutlich größer und Stevenson<br />

Projects hat dem Boot auch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Aufbau mit Schlupfkajüte spendiert und es<br />

Weekender genannt. Das Boot ist als Daysailer<br />

konzipiert.<br />

Nachdem ich die Internetseite gründlich<br />

durchforstet und diverse Bauberichte gelesen<br />

hatte, war ich bereits sehr angetan.<br />

Da sich das benötigte Budget laut Angabe<br />

des Herstellers ebenfalls <strong>in</strong> sehr überschaubaren<br />

Größenordnungen halten würde,<br />

reifte der Entschluss. Als ich auch noch herausfand,<br />

dass es nicht weit von mir entfernt<br />

genau so e<strong>in</strong> Boot gab, welches ich auch<br />

noch kurzfristig besichtigen konnte, stand<br />

nach dem Besuch fest: So e<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g baue ich<br />

mir. Also wurde der Plan bestellt.<br />

Es gibt auf der Seite des Herstellers e<strong>in</strong>en<br />

L<strong>in</strong>k zu e<strong>in</strong>em Download e<strong>in</strong>es Papier-Modellbaubogens,<br />

mit dem man e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Muster-Modell bauen kann. Das w<strong>in</strong>zige<br />

Modell hatte e<strong>in</strong>e Länge von etwa 10 cm,<br />

das war mir aber etwas zu kle<strong>in</strong>. Also<br />

rechnete ich e<strong>in</strong> bisschen und druckte mir<br />

Das Werftmodell entsteht<br />

oder: Da baue ich mir<br />

doch mal e<strong>in</strong> Boot!<br />

Trotz der ger<strong>in</strong>gen Größe s<strong>in</strong>d am Mustermodell e<strong>in</strong>ige funktionale Details vorhanden<br />

den Bogen auf e<strong>in</strong>em DIN A3-Drucker im<br />

Maßstab 1:20 aus. Die Teile kopierte ich<br />

auf Polystyrolplatten, schnitt sie mit e<strong>in</strong>em<br />

scharfen Cuttermesser aus und hatte<br />

somit über die Feiertage e<strong>in</strong>e nette Beschäftigung,<br />

<strong>in</strong>dem ich mir sozusagen das<br />

Werftmodell fertigte.<br />

Als Nächstes folgte die Planungsphase für<br />

das große „Modell“. Der Bauplan ließ nicht<br />

lange auf sich warten und so konnte es<br />

bald los gehen. E<strong>in</strong>e Materialliste musste<br />

erstellt werden, es galt herauszuf<strong>in</strong>den, wo<br />

das Material beschafft werden konnte und<br />

last but not least musste auch e<strong>in</strong> geeigneter<br />

Bauplatz gefunden werden. Me<strong>in</strong>e<br />

heimische Garage kam nicht <strong>in</strong> Frage,<br />

da ich <strong>in</strong> dieser ke<strong>in</strong>en Stromanschluss<br />

zur Verfügung habe. Aber e<strong>in</strong> Freund aus<br />

Modellbaukreisen hatte e<strong>in</strong>en Tipp und so<br />

war e<strong>in</strong>e entsprechende Halle für kle<strong>in</strong>es<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 21


Der Bau des „Modells“<br />

im Maßstab 1:1 beg<strong>in</strong>nt,<br />

hier der Boden<br />

Das fertige Standmodell<br />

Geld bald gemietet. E<strong>in</strong> Glück, wenn man<br />

ausreichend Werkzeug zuhause hat, auch<br />

wenn man sich beim Kauf e<strong>in</strong>er Oberfräse,<br />

die es vor e<strong>in</strong>em Jahr gerade günstig bei<br />

Aldi gab, die Frage gefallen lassen musste:<br />

„Was willst du denn damit? Du hast<br />

so viele Masch<strong>in</strong>en und benutzt sie nie.“<br />

So brauchte ich eigentlich nur noch e<strong>in</strong>en<br />

Bandschleifer, da me<strong>in</strong> alter irgendwann<br />

das Zeitliche gesegnet hatte, und an dem<br />

Frästisch, den es gerade runter gesetzt im<br />

Baumarkt gab, konnte ich auch nicht vorbei<br />

gehen. Ach so ja, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Kreissäge<br />

war auch noch fällig.<br />

Beim örtlichen Schre<strong>in</strong>er habe ich das Holz<br />

gekauft. Für den Kiel und andere Vollholzteile<br />

verwendete ich Lärche, für alle Teile,<br />

die aus Sperrholz gebaut werden sollten,<br />

Lauan. Das sieht so ähnlich aus wie Mahagoni,<br />

nur ist es wesentlich günstiger.<br />

Lärche ist e<strong>in</strong>es der wasserbeständigsten<br />

Nadelhölzer. Bei Sperrholz für den Bootsbau<br />

kommt es darauf an, das es wasserfest<br />

verleimt ist. AW 100 ist die notwendige Klebenorm.<br />

Das Holz für das Boot hat mich ca.<br />

E 1000,– gekostet. Man kann es aber natürlich<br />

auch wesentlich günstiger bekommen,<br />

wenn man sich mit e<strong>in</strong>facherem Sperrholz<br />

begnügt.<br />

Da das Unterwasserschiff mit Glasgewebe<br />

überzogen und lam<strong>in</strong>iert werden sollte,<br />

musste dieses Material samt dem notwendigen<br />

Harz, Härter und Zubehör ebenso<br />

erstanden werden, wie die benötigten Farben<br />

und Beschlagteile. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Werft <strong>in</strong><br />

Nordhessen überließ mir Glasgewebe und<br />

Harz zum E<strong>in</strong>kaufspreis, alles Weitere wurde<br />

entweder über den Fachhandel oder im<br />

örtlichen Baumarkt gekauft.<br />

Begonnen hat alles mit den Segeln. Auf<br />

dem Trockenboden schnitt ich diese kurzerhand<br />

aus entsprechend großer, weißer<br />

Kunststoffplane aus. Mit weißem Gewebeband<br />

säume ich die Segel und e<strong>in</strong>fache<br />

Mess<strong>in</strong>gösen dienen zur Verstärkung. Das<br />

Boot hat e<strong>in</strong>e Baumfock, e<strong>in</strong> Großsegel,<br />

welches an e<strong>in</strong>er Gaffel gefahren wird und<br />

e<strong>in</strong> Toppsegel.<br />

Ende Januar erfolgte der erste Sägeschnitt.<br />

Die meisten großen Teile sägte ich mit der<br />

Kreissäge aus. Es ist schon <strong>in</strong>teressant,<br />

dass man mit so e<strong>in</strong>er Säge durchaus auch<br />

Das Grundgerüst … eigentlich wie im Modellbau ...<br />

… nur die Dimensionen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wenig größer<br />

Radien fertigen kann. Nachdem die Teile<br />

ausgesägt waren, konnte der Zusammenbau<br />

beg<strong>in</strong>nen. Eigentlich war es so ähnlich,<br />

als ob man e<strong>in</strong> großes Möbelstück aus<br />

e<strong>in</strong>em Baukasten zusammenbaut. Das Boot<br />

ist im Grunde e<strong>in</strong>e Sperrholzkiste mit e<strong>in</strong>em<br />

Kiel. Dieser entstand zuerst. Das längste<br />

Teil ist über 4,20 Meter lang und besteht aus<br />

Lärchenholz. Die Teile des Kiels wurden <strong>in</strong><br />

drei Lagen mite<strong>in</strong>ander verleimt.<br />

Es folgten der Boden,<br />

die Schotten, das Deck und<br />

schließlich die Bordwände.<br />

Im Grunde war die Kiste damit<br />

fertig.<br />

Nun waren die Scheuerleisten,<br />

der Kab<strong>in</strong>enaufbau, die<br />

Sitzbänke und die hölzernen<br />

Beschlagteile an der Reihe.<br />

Der Mast, der Bugspriet, die<br />

Bäume und die Gaffeln komplettierten<br />

die Holzarbeiten.<br />

Anders, als bei Booten dieser<br />

Größe sonst üblich, verfügt<br />

das Schiffchen über e<strong>in</strong>e<br />

Radsteuerung. Das eigentliche<br />

Steuerrad habe ich bei<br />

e<strong>in</strong>em Internetauktionshaus<br />

für ganze E 23,– ersteigert.<br />

Das Ruder an sich wird über<br />

e<strong>in</strong> Reep angesteuert.<br />

Als der Rohbau vollendet<br />

war, folgte das Spachteln und Schleifen,<br />

Spachteln und Schleifen und weil es so<br />

schön war, das Spachteln und Schleifen.<br />

Der ganze Bau war e<strong>in</strong>e recht staubige<br />

Angelegenheit und so füllten sich diverse<br />

Müllsäcke mit Säge- und Schleifstaub. Im<br />

nächsten Schritt wurde der Rumpf auf<br />

den Kopf gedreht. Weiteres Spachteln und<br />

Schleifen folgte, dieses Mal am Unterwas-<br />

22 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Das vordere Schott<br />

Die Kajüte im Rohbau<br />

Kreuzpoller und Bugspriet<br />

Das sieht schon richtig nach Boot aus ...<br />

Verzierungen<br />

Bugspriet und Galionsfigur<br />

Unterwasserschiff fertig lam<strong>in</strong>iert und grundiert<br />

Nagelbank<br />

serschiff. Insgesamt verschwanden so ca.<br />

1600 Schraubenköpfe.<br />

Glasgewebe zurechtzuschneiden ist e<strong>in</strong>e<br />

knifflige Sache, besonders wenn man sechs<br />

Meter lange Bahnen zuschneiden muss.<br />

Nachdem der Zuschnitt fertig war, fixierte ich<br />

die Bahnen mit Reißzwecken am Rumpf. An<br />

dieser Stelle sei Andrea gedankt, die mich<br />

beim Lam<strong>in</strong>ieren, dem nächsten Schritt <strong>in</strong><br />

der Baufolge, tatkräftig unterstützt hat. Etwa<br />

8 kg Epoxidharz mussten auf Rumpf und<br />

Deck verteilt werden. Nach dem Trocknen<br />

durfte ich mich e<strong>in</strong> weiteres Mal am Spachteln<br />

und Schleifen erfreuen.<br />

Der Rumpf sollte dunkelblau werden. Am<br />

oberen Rand zwischen den Scheuerleisten,<br />

genauso wie am Aufbau, blieb das Boot<br />

aber naturholzfarbig. Das Deck und die<br />

Sitzbänke erhielten e<strong>in</strong>en beigen Anstrich.<br />

So e<strong>in</strong> richtiger Klassiker hat natürlich e<strong>in</strong>e<br />

Galionsfigur, e<strong>in</strong>e Bug- und e<strong>in</strong>e Heckverzierung.<br />

Wie das Namensschild sägte ich<br />

diese Teile mit der Dekupiersäge aus, beizte<br />

und lackierte sie entsprechend.<br />

Auf e<strong>in</strong>em extra angeschafften Trailer<br />

verladen, zog ich das Boot nach Hause,<br />

damit ich es auftakeln konnte. Für unsere<br />

Nachbarn muss es wohl e<strong>in</strong> seltsames Bild<br />

gewesen se<strong>in</strong>, als das Boot auf unserem<br />

Parkplatz stand, der Mast gestellt und aufgetakelt<br />

wurde.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012<br />

23


Geschafft: E<strong>in</strong> „richtiges“ Segelboot, selbst gebaut!<br />

Am Ostersonntag um 17.00 Uhr taufte me<strong>in</strong>e<br />

Tochter das Boot auf den Namen XARI-<br />

FA. Das heißt auf Deutsch so viel wie „schönes<br />

Geschöpf“. Nun folgten der Stapellauf<br />

und die erste Probefahrt. Ich war positiv<br />

überrascht, wie stabil das kle<strong>in</strong>e Boot im<br />

Wasser liegt und wie gut die Foliensegel<br />

ziehen. Alles <strong>in</strong> allem habe ich etwa 350<br />

Stunden an me<strong>in</strong>er XARIFA gebaut.<br />

Im Grunde war es auch nichts anderes,<br />

als e<strong>in</strong> Modell zu bauen, lediglich die Dimensionen<br />

und die Größe des Werkzeugs<br />

unterschieden sich. Mal sehen, vielleicht<br />

baue ich ja im nächsten W<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong> Modell <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Maßstab, der den Betrieb als ferngesteuertes<br />

Modell zulässt.<br />

24 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Goethestr.35 | 75173 Pforzheim<br />

fon +49 7231 280 44 65 | <strong>in</strong>fo@mkpmodellbau.com<br />

Katalogbestellung 5,00 Euro <strong>in</strong>kl. Porto<br />

www.neckar-verlag.de<br />

.de<br />

Holz und mehr....<br />

<br />

www.neckar-verlag.de<br />

Leisten und Brettchen für den anspruchsvollen Modellbauer.<br />

Gegen 5,– € erhalten Sie unsere aktuelle Preisliste<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter Holzmusterkarte.<br />

O.C.König, Schlossr<strong>in</strong>g 12, 72290 Loßburg. 07446-3619 FAX: 916270<br />

E-Mail: arkowood@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Besuchen Sie uns auf der Modellbau-Messe Wien vom 25.10.–28.10.2012<br />

und auf der Fasz<strong>in</strong>ation Modellbau <strong>in</strong> Friedrichshafen vom 1.11.–4.11.2012<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Beantworten Sie die Frage auf unserer Homepage!<br />

Gew<strong>in</strong>nen nen<br />

Sie jeden e<br />

Monat!!<br />

!<br />

Im Oktober:<br />

e<strong>in</strong>en Scorpio A200 Elektrosegler RTR<br />

im Gesamtwert von ca. EUR 209,–<br />

Gesponsert von Krick, Knittl<strong>in</strong>gen<br />

Im November:<br />

e<strong>in</strong> Produkt der Firma Horizon Hobby,<br />

Elmshorn<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 25


SEGELSCHIFFE<br />

W<br />

ie es so ist, wenn man gerade<br />

e<strong>in</strong> Modell fertig gestellt<br />

hat, sitzt man gern mal<br />

vor dem PC und surft e<strong>in</strong> wenig,<br />

um sich neue Anregungen zu suchen.<br />

Und plötzlich spr<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>em die Inspiration<br />

mitten <strong>in</strong>s Gesicht. So geschah es auch mir<br />

mit der kle<strong>in</strong>en „Caribbean“ des Herstellers<br />

Joysway im Programm der Fa. Arkai (www.<br />

arkai.de). Ich wollte eigentlich nicht schon<br />

wieder e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imodell bauen, sondern mal<br />

was richtig Großes. Aber an der „Caribbean“<br />

kam ich nicht vorbei, zu verlockend war das<br />

Angebot: E<strong>in</strong> Ready To Sail (RTS)-Modell<br />

e<strong>in</strong>er vorbildähnlichen Hochseeyacht mit<br />

knapp 30 cm Länge, komplett mit Fernsteuerung<br />

und Akku und das für knapp € 70,–!<br />

Da muss man als Liebhaber vorbildgetreuer<br />

Segelboote doch zuschlagen, oder?<br />

Ausgepackt<br />

MINI-<br />

FOOTY<br />

Nach zwei Tagen Wartezeit brachte der<br />

Postler das Paket vor die Tür. Dem Versandkarton<br />

entsprang e<strong>in</strong>e ansehnliche Hochglanz-Verpackung,<br />

die das Modell mittels<br />

Klarsichtfenster zur Schau stellt. Das „Made<br />

<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a“ auf dem Karton offenbart unmissverständlich,<br />

woher das Schiffchen stammt.<br />

Der Inhalt kann sich aber sehen lassen<br />

und dank der soliden Verpackung kommt<br />

das Modell nach der langen Reise über die<br />

Weltmeere unversehrt beim Kunden an. Die<br />

„Caribbean“ wird fertig aufgetakelt angeliefert,<br />

so dass nur noch der kle<strong>in</strong>e 90-mAh-<br />

Empfängerakku am Sender aufgeladen<br />

werden muss. Für den Sender braucht man<br />

allerd<strong>in</strong>gs noch Batterien der Größe AA und<br />

nach 20 M<strong>in</strong>uten Laden kann es bereits an<br />

den See gehen.<br />

In me<strong>in</strong>em Fall war es aber leider bereits<br />

Abend und draußen wehte e<strong>in</strong> viel zu kräftiger<br />

W<strong>in</strong>d, weshalb wir erst mal die Technik<br />

näher <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> nehmen wollen.<br />

Der Sender arbeitet auf dem guten alten<br />

27-MHz-Band. Der Kanal ist fest e<strong>in</strong>gestellt,<br />

es s<strong>in</strong>d aber drei verschiedene Varianten<br />

erhältlich, damit man auch mit Kollegen mal<br />

Klaus Bartholomä<br />

„Caribbean“<br />

RTS<br />

26 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


e<strong>in</strong>e <strong>Regatta</strong> segeln kann. Die unterschiedlichen<br />

Kanalvarianten unterscheiden sich<br />

auch durch die unterschiedliche Farbdekoration<br />

am Modell. Der Kunde hat jedoch<br />

ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Kanalwahl. Vielleicht<br />

geht es, wenn man gleich mehrere Modelle<br />

auf e<strong>in</strong>mal bestellt.<br />

Der Sender hat die Größe üblicher Handsender.<br />

Er verfügt über zwei Kreuzknüppel<br />

mit digitaler Trimmung, Dual Rate und Servo<br />

Reverse sowie e<strong>in</strong>e Ladebuchse für den<br />

Empfängerakku. Im Inneren überzeugt das<br />

Gerät durch e<strong>in</strong>en sehr sauberen Aufbau <strong>in</strong><br />

SMD-Technik und e<strong>in</strong>e aufgeräumte Kabelführung.<br />

Hier wurde sauber gelötet. Diesem<br />

… entspr<strong>in</strong>gt dieser leckere Inhalt<br />

Aus der ansprechenden Verpackung…<br />

Sender kann man se<strong>in</strong> Modell beruhigt anvertrauen.<br />

Kommen wir zur Hauptperson des Berichts,<br />

der „Caribbean“. Sie wird als M<strong>in</strong>i-Footy<br />

angepriesen, und das ist e<strong>in</strong>e korrekte Bezeichnung,<br />

denn die Footys s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />

Klasse, deren Boote sich vor<br />

allem dadurch auszeichnen, dass sie e<strong>in</strong>en<br />

Fuß – also 30,5 cm – lang s<strong>in</strong>d. Da kann<br />

die „Caribbean“ mit ihren 27 cm nicht ganz<br />

mithalten.<br />

Erstaunt war ich über die gute Verarbeitung<br />

des Modells. Die Oberfläche des Rumpfes<br />

ist makellos und das Dekor e<strong>in</strong>wandfrei.<br />

Auch über die Detaillierung an Deck und im<br />

Cockpit kann man für diesen Preis nicht meckern.<br />

Der Mast besteht aus Kohlefaserrohr,<br />

die Segel aus bedrucktem Dacron-Segeltuch.<br />

Die Wanten s<strong>in</strong>d aus Stahldraht und<br />

überstehen auch mal die Behandlung mit<br />

gröberen F<strong>in</strong>gern, wie den me<strong>in</strong>en. Fock und<br />

Großbaum s<strong>in</strong>d aus Kunststoff-Spritzguss<br />

gefertigt und für die Größe ausreichend<br />

dimensioniert. Die Schoten bestehen aus<br />

e<strong>in</strong>em sehr flexiblen, wasserabweisenden<br />

Material. Öffnet man die saugend passende<br />

Cockpitwanne, so gibt diese den Blick auf<br />

die RC-Anlage frei. Zwei Rudermasch<strong>in</strong>en<br />

der 9-mm-Klasse verrichten hier ihre Arbeit.<br />

Angesteuert von e<strong>in</strong>em Empfänger, der<br />

<strong>in</strong> Schrumpfschlauch e<strong>in</strong>geschrumpft ist<br />

und dessen Enden mit Silikon wasserdicht<br />

verschlossen s<strong>in</strong>d. Bei dieser vorbildlichen<br />

Sicherung gegen Wassere<strong>in</strong>bruch <strong>in</strong> die<br />

Elektronik ist klar, warum ke<strong>in</strong> Quarzwechsel<br />

möglich ist. Abhilfe könnte hier nur e<strong>in</strong><br />

2,4-GHz-System schaffen, das aber sicherlich<br />

(noch) nicht zu diesem Preis angeboten<br />

werden kann. Außerdem hat die Antenne<br />

den Vorteil, dass man se<strong>in</strong> Modell notfalls<br />

damit auch mal aus der Uferböschung fischen<br />

kann. Auch auf größeren Veranstaltungen<br />

hatte ich übrigens ke<strong>in</strong> Problem mit<br />

der Kanalbelegung, da heutzutage kaum<br />

e<strong>in</strong>er mehr auf 27 MHz unterwegs ist.<br />

Abgerundet wird das Paket durch e<strong>in</strong>e<br />

wirklich gute, bebilderte Betriebsanleitung.<br />

Sie lässt ke<strong>in</strong>e Fragen offen und gibt am<br />

Ende sogar noch H<strong>in</strong>weise zum Segeln.<br />

Vorbildlich, aber leider nur <strong>in</strong> Englisch. Und<br />

ganz zuletzt gibt es noch e<strong>in</strong>en dekorativen<br />

Ständer aus Plexiglas, der es ermöglicht,<br />

das Modell <strong>in</strong> ganzer Pracht auf dem heimischen<br />

Schreibtisch zu präsentieren.<br />

E<strong>in</strong>geschaltet<br />

Jetzt aber ab aufs Wasser. Das Wetter war<br />

zwar noch nicht viel besser als am Tag zuvor,<br />

aber ich wollte wissen, ob das Modell<br />

auch so toll segelt wie es aussieht. Der<br />

W<strong>in</strong>d blies mit etwas mehr als 3 Bft, knapp<br />

weniger als der Hersteller als Reffgrenze<br />

Der Akku wird am Sender geladen.<br />

Die LED zeigt an, wann er voll ist.<br />

Dual Rate und Servo Reverse werden<br />

von der Vorderseite e<strong>in</strong>gestellt, die<br />

Trimmung ist digital<br />

angibt. Zum E<strong>in</strong>schalten des Bootes muss<br />

die Cockpitwanne geöffnet werden. Dazu<br />

wird e<strong>in</strong>e Schraube am Heck gelöst und die<br />

Wanne nach oben geklappt. Gut, dass die<br />

Wanten so stabil s<strong>in</strong>d, spätestens jetzt hätte<br />

ich m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en abgerissen, nicht weil<br />

die Prozedur zu schwierig ist, sondern weil<br />

me<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong>fach zu groß für das kle<strong>in</strong>e<br />

Modell s<strong>in</strong>d. Jetzt den Akku anstecken und<br />

am Klettband auf dem Empfänger befestigen.<br />

Klappe schließen, Schraube anziehen<br />

und los geht’s.<br />

Nochmal halt! Erst muss noch geprüft werden,<br />

ob das Ruder auch schön <strong>in</strong> der Mitte<br />

steht und die Segel anständig aufgehen.<br />

Dabei fällt auf, dass die Segel sich nicht<br />

ganz öffnen lassen und das Ruder nachgestellt<br />

werden muss und e<strong>in</strong>en sehr großen<br />

Ausschlag hat. Beim schnellen Betätigen<br />

der Servos übersteuern diese zunächst und<br />

pendeln sich relativ langsam auf die Sollposition<br />

e<strong>in</strong>. Das ist zwar nicht schön, stört<br />

aber beim Segeln nicht. Es ist eben ke<strong>in</strong>e<br />

High-Tech-Fernsteuerung. Weiterh<strong>in</strong> fällt<br />

auf, dass die Segel nicht besonders gut stehen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d so angeschlagen, dass sich<br />

e<strong>in</strong> deutlicher Bauch bildet, der den W<strong>in</strong>d<br />

mehr e<strong>in</strong>fängt, als <strong>in</strong> Fahrt umsetzt.<br />

E<strong>in</strong> mulmiges Gefühl beschleicht mich,<br />

da der W<strong>in</strong>d mir etwas zu stark ersche<strong>in</strong>t.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 27


Die Befestigungsschraube am Heck ...<br />

So stehen die Segel aus der Schachtel heraus. Die Fock ist zu bauchig, das Groß<br />

liegt im Fußbereich nicht am Mast an und ist auch zu bauchig. Zudem ist die<br />

Fock zu dicht geschotet<br />

… die gegen zwei kle<strong>in</strong>e Magnete ausgetauscht<br />

wurde. Das funktioniert nicht<br />

nur besser, es sieht auch besser aus<br />

Trotzdem wird das Modell se<strong>in</strong>em Element<br />

übergeben. Die Wellen an dem kle<strong>in</strong>en Angelweiher<br />

s<strong>in</strong>d etwa 10 cm hoch. Für dieses<br />

Modell ganz schön viel. Der W<strong>in</strong>d ist auch<br />

ganz schön viel, zu viel, wie sich schnell herausstellt.<br />

Me<strong>in</strong> Gefühl trog nicht und so hatte<br />

ich die größte Mühe, die kle<strong>in</strong>e „Caribbean“<br />

wieder ans rettende Ufer zu bekommen.<br />

Sie lief ständig aus dem Ruder und lag bei<br />

jeder kle<strong>in</strong>en Bö platt auf dem Wasser. Nach<br />

fünf M<strong>in</strong>uten hatte ich das Bötchen wieder<br />

aus dem Wasser und war froh, es überhaupt<br />

wieder an Land bekommen zu haben. Aus<br />

diesem Grunde mache ich Jungfernfahrten<br />

immer nur bei auflandigem W<strong>in</strong>d.<br />

Nach dem Öffnen des Cockpitdeckels<br />

schwappte mir e<strong>in</strong>e ordentliche Menge<br />

Wasser entgegen, also etwa e<strong>in</strong> halbes<br />

Schnapsglas. Gut, dass alles so gut abgedichtet<br />

ist, die Fernsteuerung nahm jedenfalls<br />

ke<strong>in</strong>en Schaden durch diese Aktion.<br />

Gebaut<br />

Die Enttäuschung war groß. Daheim angekommen<br />

wollte ich das Modell gleich <strong>in</strong><br />

die Hände e<strong>in</strong>es bekannten Internet-Auktionshauses<br />

übergeben, schlief dann aber<br />

e<strong>in</strong>e Nacht darüber und wurde schließlich<br />

von me<strong>in</strong>er Modellbauerehre gepackt. Ne<strong>in</strong>,<br />

die „Caribbean“ sollte e<strong>in</strong>e zweite Chance<br />

bekommen, e<strong>in</strong> Umbau war beschlossene<br />

Sache!<br />

Als Erstes ersetzte ich die kle<strong>in</strong>e Schraube,<br />

die die Cockpitwanne sichert, durch<br />

zwei 2-mm-Magnete. Dadurch muss ke<strong>in</strong><br />

Schraubendreher mehr mit ans Wasser genommen<br />

werden. Aber Vorsicht, beim Verkleben<br />

muss gut darauf geachtet werden,<br />

So soll es se<strong>in</strong>. Leichter Bauch an Groß und Fock, e<strong>in</strong> gerades Vorliek des<br />

Großsegels, die Fock ist e<strong>in</strong> wenig mehr geöffnet als das Groß<br />

dass der Sekundenkleber nicht die beiden<br />

Magnete mite<strong>in</strong>ander verklebt. Warum ich<br />

das wohl schreibe …?<br />

Dann sollte das Großsegel <strong>in</strong> Form gebracht<br />

werden. Ich habe dazu den Haken,<br />

der das Segel an der Nock befestigt, entfernt.<br />

Zudem wurde der Stift demontiert, der<br />

den Großbaum mit dem Mastfuß verb<strong>in</strong>det<br />

und durch e<strong>in</strong>en Haken ersetzt, <strong>in</strong> den der<br />

Hals des Segels wieder e<strong>in</strong>gehängt wird.<br />

Dadurch wird das Unterliek des Großsegels<br />

flacher gezogen und das Vorliek kann schön<br />

gerade am Mast geführt werden. Mit der<br />

kle<strong>in</strong>en Drahtklammer am Masttopp kann<br />

die Vorliekspannung nun vorsichtig fe<strong>in</strong>justiert<br />

werden.<br />

Den gleichen Haken, den ich als Scharnier<br />

für den Großbaum bog, verwendete ich<br />

nochmal, um den Fockbaum nach vorne<br />

zu verlängern. Dadurch kann der Hals der<br />

Fock weiter vorne e<strong>in</strong>gehängt und das Unterliek<br />

straffer gezogen werden. Der Haken<br />

wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Bohrung im Baum so lange<br />

nach vorne verschoben, bis das Unterliek<br />

nur noch e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Bauch aufweist und<br />

dann mit e<strong>in</strong>em Tropfen Sekundenkleber<br />

gesichert.<br />

Nun können die Schoten e<strong>in</strong>gestellt werden.<br />

Ziel ist es, dass die Segel sich weiter<br />

öffnen lassen und die Fock im richtigen<br />

W<strong>in</strong>kel zum Groß steht. Dazu muss zunächst<br />

die Empfängere<strong>in</strong>heit ausgebaut<br />

werden, dann kommt man an die Befestigungsschraube<br />

heran, die die Servos mit<br />

e<strong>in</strong>er Klammer sichert. Vorsichtig kann das<br />

Segelverstellservo nun entfernt und der<br />

Hebelarm e<strong>in</strong>e Raste weiter wieder befestigt<br />

werden. In umgekehrter Reihenfolge<br />

wird alles wieder festgeschraubt und der<br />

Empfänger mit e<strong>in</strong>em Kabelb<strong>in</strong>der befestigt.<br />

Jetzt wird das Servo <strong>in</strong> die Stellung<br />

„Segel dichtgeholt“ gebracht, die Groß-<br />

28 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


So ist der Großsegelhals herstellerseitig<br />

an der Baumnock angeschlagen<br />

Der Metallstift der Baumnock wurde<br />

gegen diesen Haken getauscht ...<br />

… und dort der Großsegelhals e<strong>in</strong>gehängt.<br />

Schon steht das Segel perfekt<br />

Der gleiche Haken wurde verwendet,<br />

um den Fockbaum zu verlängern<br />

schot vom Großbaum gelöst und so wieder<br />

am Baum verknotet, dass der Großbaum<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>kel von 5° zur Schiffslängsachse<br />

steht. Die Fock wird so e<strong>in</strong>gestellt,<br />

dass sie <strong>in</strong> dieser Stellung um 5° weiter<br />

geöffnet ist als das Großsegel.<br />

Gewonnen<br />

So e<strong>in</strong>gestellt g<strong>in</strong>g es nun wieder an den<br />

See, e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>eren See, mit kle<strong>in</strong>eren<br />

Wellen und mit weniger W<strong>in</strong>d. Man ist ja<br />

lernfähig! Die „Caribbean“ segelt. Und<br />

wie sie segelt! Aufgrund des kurzen Lateralplanes<br />

ist die Höhe am W<strong>in</strong>d zwar<br />

nicht berauschend, sie genügt aber, um<br />

überall h<strong>in</strong>zukommen wo man h<strong>in</strong> will.<br />

Am wohlsten fühlt sich die „Caribbean“<br />

bei halbem W<strong>in</strong>d, da macht sie richtig<br />

Rauschefahrt. Raumschots benötigt sie<br />

ordentlich Stützruder, das ist der e<strong>in</strong>zige<br />

Kurs, auf dem die Schwäche der Fernsteuerung<br />

spürbar ist. Durch die ger<strong>in</strong>ge Größe<br />

kann die „Caribbean“ aber fast überall gesegelt<br />

werden. Das Gewässer muss dafür<br />

m<strong>in</strong>destens 10 cm tief und 3 x 3 m groß<br />

se<strong>in</strong>, man kann also fast schon auf e<strong>in</strong>er<br />

Pfütze oder eben auf dem heimischen Pool<br />

segeln. Der Dorfweiher ist ideal. Am besten<br />

ist es, wenn e<strong>in</strong> paar Ste<strong>in</strong>e im Wasser liegen,<br />

um die man rumkurven kann. Dank<br />

der ger<strong>in</strong>gen Größe ist die „Caribbean“<br />

also das ideale Immer-dabei-Schiffchen.<br />

Sie passt locker mit dem Sender <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

handelsüblichen Werkzeugkoffer oder <strong>in</strong>s<br />

Urlaubsgepäck.<br />

Der Orig<strong>in</strong>al-Akku l<strong>in</strong>ks kann durch<br />

Typen mit größerer Kapazität ergänzt<br />

werden. Mit dieser Ausstattung kann<br />

man mehrere Stunden segeln!<br />

Bei 2 Bft ist die Reffgrenze erreicht. Und<br />

weil man auf der Caribbean nicht reffen<br />

kann, ist ab dieser W<strong>in</strong>dstärke Schluss mit<br />

dem Spaß. Auch mit den richtig e<strong>in</strong>gestellten<br />

Segeln ist sie dann, wie oben beschrieben,<br />

nicht mehr kontrollierbar, läuft aus dem<br />

Ruder und legt sich stark auf die Seite. In<br />

der Betriebsanleitung steht ja auch „Do not<br />

sail <strong>in</strong> heavy w<strong>in</strong>ds“. Nun wissen wir also,<br />

was damit geme<strong>in</strong>t ist! Aufgrund der relativ<br />

schweren Bauweise ist eben nicht mehr<br />

viel Gewicht für den Ballast übrig geblieben.<br />

Das zu beheben ist aber e<strong>in</strong>e größere<br />

Maßnahme, auf die ich verzichtet habe, da<br />

der süddeutsche Sommer sich eher durch<br />

schwachen W<strong>in</strong>d auszeichnet.<br />

Ach ja, da ist noch der Akku. Die 90 mAh<br />

reichen für gute 30 M<strong>in</strong>uten lebhaftes Segeln.<br />

Wer länger auf dem Wasser se<strong>in</strong><br />

möchte, der kann den Akku gegen e<strong>in</strong>en<br />

160-mAh-Akku aus e<strong>in</strong>em Koaxialhubschrauber<br />

oder e<strong>in</strong>en 240-mAh-Akku von<br />

www.1zu87modellbau.de tauschen. Damit<br />

kann man das Segelvergnügen dann fast<br />

endlos genießen.<br />

Länge<br />

Breite<br />

Höhe<br />

Tiefgang<br />

Verdrängung<br />

Technische<br />

Daten<br />

260 mm<br />

86 mm<br />

435 mm<br />

82 mm<br />

182 g<br />

So sieht es im Inneren aus. Der Empfänger<br />

nimmt ganz schön viel Platz e<strong>in</strong>. Die Ruderanlenkung<br />

musste leicht gekröpft werden,<br />

damit sie nicht am Empfänger scheuert und<br />

das Ruder ohne Trimmung <strong>in</strong> der Mitte steht.<br />

Der Akku ist mit Klettband befestigt<br />

Die beiden Servos liegen unter dem<br />

Empfänger und s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er Schraube<br />

und e<strong>in</strong>er Kunststoffklammer sicher<br />

befestigt<br />

Fazit<br />

Wer auf RTS vertraut und nicht bauen<br />

möchte, ist mit der „Caribbean“ nicht gut<br />

beraten. Aber mit wenigen Arbeitsschritten<br />

ist das Modell an e<strong>in</strong>em Abend zu e<strong>in</strong>em<br />

lebendigen kle<strong>in</strong>en Segler umgebaut. Das<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild kann noch durch e<strong>in</strong>e<br />

standesgemäße Besatzung aus dem Modellbahnbereich<br />

aufgewertet werden. Trotz<br />

der Schwächen ist das Preis-/Leistungsverhältnis<br />

gut und das Modell macht richtig<br />

Spaß, sofern der W<strong>in</strong>d nicht allzu stark<br />

weht.<br />

Bezugsquelle: www.arkai.de<br />

Segelfläche<br />

238 cm²<br />

Verkaufspreis E 69,–<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 29


Motorschiffe<br />

Beim üblichen abendlichen Durchzappen<br />

durch die zahllosen Satellitenkanäle<br />

fiel mir auf e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong> Mar<strong>in</strong>eschiff <strong>in</strong>s Auge: Beim<br />

näheren H<strong>in</strong>schauen stellte ich fest, dass<br />

es sich um die HAMMERSLEY aus der australischen<br />

Fernsehserie SEA PATROL handelte.<br />

Wer diese Serie nicht kennen sollte:<br />

Das ist das australische Pendant zu unserer<br />

ZDF-Vorabendserie „Küstenwache“.<br />

Die Handlung von SEA PATROL spielt<br />

größtenteils auf dem fiktiven Patroullienboot<br />

HMAS HAMMERSLEY und handelt von der<br />

Arbeit und dem Leben der Besatzung.<br />

Die HAMMERSLEY ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit der Armidale-Klasse<br />

und schon nach kurzer Zeit<br />

war ich von diesem eleganten Schiff mehr<br />

als angetan. Bei unserem nächsten Vere<strong>in</strong>s-<br />

(Foto: wikipedia)<br />

(Foto: wikipedia)<br />

(Foto: wikipedia)<br />

Eric Eschmann<br />

patroullienboot<br />

HAMMERSLEY<br />

30 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


eliebt, und folglich sollte auch me<strong>in</strong> neues<br />

Modell mit Jets ausgerüstet werden.<br />

Als der als Ersatzteil bestellte Rumpf der<br />

MOONRAKER dann auf dem Basteltisch<br />

lag, war klar, dass erst e<strong>in</strong>mal das Cutter-<br />

Messer zum E<strong>in</strong>satz kommen musste:<br />

Die Rumpf-Seitenansicht der HAMMERS-<br />

LEY ist deutlich flacher als die der MOON-<br />

RAKER, also musste im oberen Bereich<br />

erheblich Material entfernt werden, auch im<br />

Heckbereich waren e<strong>in</strong>ige Veränderungen<br />

erforderlich.<br />

Schritt für Schritt rechnete ich mir dann alle<br />

benötigten Maße anhand der Bilder und<br />

der Risszeichnungen auf den Maßstab von<br />

1:40 herunter, der für e<strong>in</strong>e Modelllänge von<br />

1,45 m sorgt. Für den Vortrieb sorgen zwei<br />

Jetantriebe von Graupner (Durchmesser<br />

28 mm), die sonst für den Booster vorgesehene<br />

mittlere Jetantriebs-Öffnung der<br />

treffen sagte ich folglich auch zu den Kollegen,<br />

dass ich sehr gerne e<strong>in</strong> Modell der<br />

HAMMERSLEY bauen wollte … irgendwie<br />

... irgendwann.<br />

Also machte ich mich gleich e<strong>in</strong>mal im Internet<br />

auf die Suche nach Bildern, Plänen,<br />

Maßen und Baukästen. Zwar fand ich auf<br />

australischen Webseiten zwei Modelle <strong>in</strong><br />

recht kle<strong>in</strong>em Maßstab, die mir folglich als<br />

Fahrmodell aber zu kle<strong>in</strong> waren. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

Plänen fand ich nur Seitenansichten und<br />

Draufsichten, dafür gab es aber jede Menge<br />

Bilder von etlichen E<strong>in</strong>heiten der Armidale-<br />

Klasse.<br />

Also war e<strong>in</strong> Eigenbau angesagt, für den<br />

ich als Basis aber e<strong>in</strong>e käufliche ABS-<br />

Rumpfschale verwenden wollte. Folglich<br />

musste ich nach e<strong>in</strong>em Rumpf suchen,<br />

der dem Längen-/Breitenverhältnis des<br />

geplanten Modells möglichst nahe kommen<br />

sollte. Nach langer Suche und dem<br />

Vergleichen vieler Rümpfe entschied ich<br />

mich für den des Graupner-Modells der<br />

MOONRAKER. Dieser Rumpf entsprach<br />

mit ger<strong>in</strong>gen Abweichungen dem Längen-/<br />

Breitenverhältnis der HAMMERSLEY und<br />

stimmte auch <strong>in</strong> der Seitenansicht e<strong>in</strong>igermaßen<br />

genau. Vorteilhaft war, dass der<br />

MOONRAKER-Rumpf auch schon für den<br />

E<strong>in</strong>bau von Jet-Antrieben vorgesehen ist.<br />

Wegen des tollen Sounds und der unverwechselbaren<br />

Optik ist dieses Antriebssystem<br />

bei uns im Vere<strong>in</strong> zur Zeit sehr<br />

MOONRAKER wurde somit nicht benötigt.<br />

Als Antriebsmotoren dienen zwei 12-Volt-<br />

Brushlessmotoren (Außenläufer).<br />

Deck und Aufbauten habe ich aus 1- bzw.<br />

2-mm-ABS-Platten erstellt, zur Verklebung<br />

kam dickflüssiger Sekundenkleber zum E<strong>in</strong>satz,<br />

als Aussteifungen wurden ABS-W<strong>in</strong>kel<br />

und Holzleisten e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Begleitet wurde der Bau von etlichen<br />

Spachtel- und Schleifarbeiten, aber das<br />

ist im Schiffsmodellbau ja Alltagsgeschäft.<br />

Natürlich ist das Modell ke<strong>in</strong> Scale-Nachbau<br />

der HAMMERSLEY, aber das Modell<br />

kommt dem großen Vorbild optisch doch so<br />

nahe, dass man es auf Anhieb erkennt.<br />

Die Entscheidung für die Jet-Antriebe stellte<br />

sich auch als gut heraus, das Modell läuft<br />

mit hoher Fahrleistung e<strong>in</strong>wandfrei geradeaus.<br />

Als Antriebsakkus s<strong>in</strong>d zwei 3s-LiPos<br />

mit 11,1 Volt und 5 Ah von der Fa. Graupner<br />

e<strong>in</strong>gebaut, für die Geschw<strong>in</strong>digkeitsregelung<br />

s<strong>in</strong>d zwei wassergekühlte 60-A-Regler<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 31


<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


zustänig. Das Innenleben enthält unter anderem<br />

fünf Servos mit 9 kg Stellkraft, davon<br />

s<strong>in</strong>d zwei für die Jetumkehrklappen, e<strong>in</strong>es<br />

für die Seitensteuerung und zwei für die<br />

seitlich am Rumpf angebrachten Trimmruder<br />

(Stabilisatoren) zuständig. Diese Stabilisatoren<br />

besitzt auch das Orig<strong>in</strong>al, sie unterb<strong>in</strong>den<br />

zum e<strong>in</strong>en Schl<strong>in</strong>gerbewegungen<br />

und verbessern auch das Fahrverhalten bei<br />

Kurvenfahrt.<br />

Das ich das Modell mit e<strong>in</strong>er der neuen<br />

Graupner-HoTT-Anlagen ausgerüstet habe,<br />

kann ich auch während der Fahrt Telemetriedaten<br />

an den Sender übertragen lassen.<br />

Hierfür habe ich entsprechende Sensoren<br />

für Spannung, Strom, Temperatur der Regler<br />

und Drehzahl e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Bei der ersten Testfahrt erwies sich der<br />

Antrieb als überdimensioniert, daher habe<br />

ich die Drehzahl der Motoren softwaremäßig<br />

auf max. 60 % begrenzt, was aber<br />

immer noch für ordentlich Leistungsüberschuss<br />

reicht. Hierzu kann man sich auf<br />

YouTube auch die Filme unseres Vere<strong>in</strong>s<br />

anschauen, hier ist auch die CHINOOK zu<br />

sehen. Man f<strong>in</strong>det uns unter dem Namen<br />

SchiffsmodellbauLu. Unser Vere<strong>in</strong> ist unter<br />

www.Schiffsmodellbau-ig-Ludwigshafen.de<br />

im Netz vertreten.<br />

Dr. Günter Miel<br />

Die LTS- und KTS-Boote der Volksmar<strong>in</strong>e<br />

Vorbilder und Modelle<br />

Die <strong>in</strong> der Volksmar<strong>in</strong>e der ehem. DDR gefahrenen<br />

LTS- bzw. KTS-Boote s<strong>in</strong>d bislang an den Modellteichen<br />

noch ziemlich unbekannt und kommen gerade<br />

deshalb für e<strong>in</strong>en Modellnachbau besonders <strong>in</strong> Frage.<br />

Die Abkürzung LTS steht dabei für Leichtes Torpedo<br />

Schnellboot, KTS für Kle<strong>in</strong>es Torpedo Schnellboot.<br />

Dieses Buch beschreibt ausführlich und mit<br />

sehr vielen Abbildungen sowohl die Orig<strong>in</strong>ale und<br />

ihre Geschichte als auch den Nachbau der entsprechenden<br />

Modelle. Neben H<strong>in</strong>weisen zu Planung<br />

und Bau der Modelle fi nden sich auch ausführliche<br />

Kapitel zu grundsätzlichen Antriebsüberlegungen,<br />

geeigneten Motoren, Stromversorgung, Propeller<br />

etc. Insbesondere im Kapitel „Antriebsanlage“ erhält<br />

der Leser alle nötigen Informationen auch zu aktuellen<br />

Komponenten wie LiPo-Zellen und Brushlessmotoren,<br />

breiten Raum nehmen auch H<strong>in</strong>weise zur<br />

RC-Anlage, Antriebsoptimierung usw. e<strong>in</strong>, sodass<br />

dieses Buch auch viele wichtige Informationen zum<br />

Umgang mit artverwandten Modellen liefert.<br />

ISBN 978-3-7883-1138-4<br />

Umfang 96 Seiten Best.-Nr. 138<br />

Format DIN A4 Preis 16,20 [D]<br />

auch erschienen<br />

Die RS-Boote der Volksmar<strong>in</strong>e<br />

Vorbilder und Modelle<br />

ISBN 978-3-7883-1613-6<br />

Umfang 88 Seiten<br />

Best-Nr. 613<br />

Preis 14,90 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 (Fax -50)<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012<br />

33


Motorschiffe<br />

Im Neuheitenprospekt 2011 stellte<br />

Graupner das Multi-Jet-Boat als<br />

ideales Modell für Modellbauer mit<br />

ger<strong>in</strong>gen Grundkenntnissen im Modellbau<br />

vor. Das schnittige Modell<br />

gefiel mir auf Anhieb und schien mir durch<br />

die gegebenen Ausbaumöglichkeiten auch<br />

für den fortgeschrittenen Modellbauer geeignet.<br />

Da me<strong>in</strong>e bisherigen Modelle alle<br />

konventionelle Antriebe haben, reizte mich<br />

auch der Jet-Antrieb.<br />

Als Vorbild für den Baukasten diente laut<br />

Graupner e<strong>in</strong> schwedisches Lotsenboot,<br />

welches auch zur Seenotrettung e<strong>in</strong>gesetzt<br />

wird. Bei der Modellentwicklung mittels<br />

e<strong>in</strong>es 3D-CAD-Systems wurde das Vorbild<br />

aber wohl nur als Ideengeber genutzt, um<br />

dem Modellbauer die Umsetzung eigener<br />

Vorstellungen zu ermöglichen. So führte<br />

ich zunächst e<strong>in</strong>e Internet-Recherche durch<br />

und stellte fest, dass das Graupner-Modell<br />

eher dem „Response Boat Medium“ der US<br />

Coast Guard entspricht. Neben vielen Bildern<br />

f<strong>in</strong>det man im Internet auch e<strong>in</strong>e Powerpo<strong>in</strong>t-Präsentation<br />

mit den technischen<br />

Daten des Orig<strong>in</strong>als. Der Baukasten kam<br />

relativ schnell auf den Markt und so konnte<br />

ich bald mit dem Bau beg<strong>in</strong>nen.<br />

Der Baukasten<br />

enthält Rumpf und Deck aus tiefgezogenem<br />

ABS sowie weitere Tiefziehteile. Die Ränder<br />

von Rumpf und Deck sowie die Öffnungen<br />

für die Jets s<strong>in</strong>d bereits gefräst. Das Deckshaus<br />

besteht aus durchsichtigem Kunststoff<br />

und muss wie die weiteren Tiefziehteile<br />

ausgeschnitten werden. Des Weiteren s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>e gelaserte Holzplatte und ebenfalls gelaserte<br />

ABS-Platten unterschiedlicher Stärke,<br />

Klebebilder, zwei Planbögen und e<strong>in</strong>e<br />

mehrsprachige Bauanleitung enthalten. E<strong>in</strong><br />

Beschlagsatz sowie die beiden Jet-Antriebe<br />

vervollständigen den Inhalt, es müssen also<br />

nur noch Motoren, Akkus und die Fernsteuerkomponenten<br />

zugekauft werden.<br />

Der Bau<br />

Mir war schon zu Baubeg<strong>in</strong>n klar, dass me<strong>in</strong><br />

Modell nur „vorbildähnlich“ werden würde<br />

und so entstand e<strong>in</strong> „Fantasieboot“ der niedersächsischen<br />

Wasserschutzpolizei bzw.<br />

Küstenwache. Die gelaserten Teile lassen<br />

sich gut aus den Platten lösen und erfordern<br />

nur ger<strong>in</strong>ge Nacharbeit. Begonnen wurde<br />

mit dem Bau des Schiffsständers, der e<strong>in</strong>fach<br />

nur zusammengesteckt und verklebt<br />

wird. Der Holzrahmen für das Deckshaus<br />

erforderte etwas Nacharbeit. Da ich das<br />

Boot mit e<strong>in</strong>er Innene<strong>in</strong>richtung versehen<br />

wollte, habe ich zunächst die dem Baukasten<br />

beiliegenden Fensterrahmen aufgeklebt<br />

und anschließend die Fenster ausgefräst.<br />

Wenn man auf die Innene<strong>in</strong>richtung und<br />

das Ausfräsen der Scheiben verzichtet, besteht<br />

die Möglichkeit, den Fensterbereich<br />

vor dem Lackieren abzukleben. Man erhält<br />

dann braun getönte Scheiben. Außerdem<br />

MULTI-<br />

JET-BOAT<br />

34 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Karl-He<strong>in</strong>z Stecher<br />

von<br />

Graupner<br />

liegen dem Baukasten für die standardmäßige<br />

Ausführung des Modells Fenster <strong>in</strong><br />

Form von Dekorfolien bei.<br />

Beim Zusammenkleben von Ober- und<br />

Unterteil des Deckshauses ergibt sich e<strong>in</strong><br />

Spalt, den ich verspachtelt habe. Denkbar<br />

wäre es auch, diesen mit e<strong>in</strong>er dünnen Profilleiste<br />

zu überbrücken. Da ich die Suchsche<strong>in</strong>werfer<br />

und die nautische Beleuchtung<br />

funktionsfähig machen wollte, habe ich<br />

den als Fertigteil beigefügten Mast aufgebohrt,<br />

um die Zuleitungen weitgehend verdeckt<br />

anzubr<strong>in</strong>gen. Um die Leitungen der<br />

verschiedenen Lichter beim Zusammenbau<br />

besser zuordnen zu können, habe ich e<strong>in</strong>en<br />

Plan für die Kabelbelegung erstellt. Zur<br />

Montageerleichterung und zur besseren<br />

Zugänglichkeit wurde das Dach des Deckshauses<br />

abnehmbar ausgeführt, dieses wird<br />

mit e<strong>in</strong>er Kunststoffschraube von oben fixiert.<br />

Das Radar wird von e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>i-Getriebemotor<br />

angetrieben.<br />

Den Innenraum des Deckshauses habe ich<br />

mit Teilen aus dem Zubehörhandel <strong>in</strong> Anlehnung<br />

an das US-Küstenwachtboot ausgebaut.<br />

Die gut detaillierten GTM-Figuren<br />

erwiesen sich als wahre „Schwergewichte“<br />

und wurden deshalb an verdeckten Stellen<br />

„erleichtert“. Das Deck wird von unten her<br />

mit Holz-Innenrahmen verstärkt. Diese Rahmen<br />

haben bereits ausgelaserte Löcher für<br />

die Rel<strong>in</strong>g, die nach dem Trocknen nur noch<br />

von unten durchs Deck aufgebohrt werden<br />

müssen. Erstmals verwendet Graupner bei<br />

diesem Baukasten zur Bauerleichterung<br />

Rel<strong>in</strong>gteile, die aus 2-mm-ABS gelasert<br />

s<strong>in</strong>d. Somit entfällt das aufwendige Biegen<br />

und Löten, dies verkürzt die Bauzeit erheblich.<br />

In diversen Internetforen wird das zum<br />

Teil heftig kritisiert und man behauptet, die<br />

Rel<strong>in</strong>gteile brächen schon beim Ansehen<br />

ab. Dies kann ich nicht bestätigen, die Teile<br />

s<strong>in</strong>d ausgesprochen stabil, es bricht nichts<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 35


TECHNISCHE DATEN<br />

Länge ü. a.<br />

ca. 665 mm<br />

Breite<br />

ca. 188 mm<br />

Gesamthöhe ca. 325 mm<br />

Gesamtgewicht ca. 2,1 kg<br />

Maßstab ca. 1:25<br />

Preis E 249,50<br />

ab! Aus optischen Gründen habe ich mit<br />

Ausnahme des Deckshandlaufs aber die<br />

Rel<strong>in</strong>g aus 2-mm-Mess<strong>in</strong>grohr angefertigt,<br />

wobei mir die ausgelaserten Teile als<br />

Schablone dienten. Die Rel<strong>in</strong>g habe ich auf<br />

e<strong>in</strong>em Hilfsbrett fertig lackiert und erst nach<br />

der Lackierung des Hauptdecks e<strong>in</strong>geklebt<br />

und mir so das aufwendige Abkleben des<br />

Decks erspart.<br />

Im nächsten Schritt wurden die Jet-Antriebe<br />

mit Motoren und die Rudermasch<strong>in</strong>en <strong>in</strong><br />

die vormontierten Servohalter e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Die Ausschnitte für die Jet-Antriebe erforderten<br />

etwas Nacharbeit. Die Bohrungen<br />

zur Aufnahme der Lenkgestänge s<strong>in</strong>d<br />

bereits vorhanden. Vor dem Verkleben<br />

des Decks erfolgen noch der E<strong>in</strong>bau des<br />

Drehzahlstellers und die Fixierung der Antriebsakkus<br />

sowie e<strong>in</strong> erster Funktionstest.<br />

Angepasst an den jeweiligen Baufortschritt<br />

habe ich das Modell mit RAL-Farben aus<br />

der Sprühdose nach dem Farbschema für<br />

Polizeiboote lackiert. Das Deckshaus erhielt<br />

noch e<strong>in</strong>e umlaufende Gummidichtung.<br />

Die Detailbeschriftungen am Deckshaus<br />

habe ich mittels e<strong>in</strong>er Spezialfolie für Nass-<br />

Schiebebilder selbst angefertigt, die Rumpf-<br />

36 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


eschriftung habe ich anfertigen lassen. Die<br />

elektrische Verb<strong>in</strong>dung von Deckshaus und<br />

Rumpf erfolgt mit e<strong>in</strong>em mehrpoligen SUB-<br />

D-Steckverb<strong>in</strong>der, der das Deckshaus zusätzlich<br />

fixiert.<br />

Neben der Geschw<strong>in</strong>digkeitsregelung, der<br />

Betätigung der Umkehrklappen und der<br />

Ruderverstellung werden noch folgende<br />

Funktionen über die RC-Anlage geschaltet:<br />

Radar, Ankerlicht, Navigationslichter,<br />

Blaulicht und Suchsche<strong>in</strong>werfer. Ursprünglich<br />

war vorgesehen, die Sonderfunktionen<br />

über e<strong>in</strong>en noch vorhandenen Graupner-<br />

Nautic-Expert Schaltbauste<strong>in</strong> aus me<strong>in</strong>em<br />

MHz-Bestand zu schalten. Dieser funktioniert<br />

jedoch mit me<strong>in</strong>er neuen mc-19 HoTT<br />

nicht. Auf diesen Sachverhalt wurde <strong>in</strong> der<br />

<strong>SchiffsModell</strong> vom Juni 2012 im Test über<br />

die mc-32 h<strong>in</strong>gewiesen und dies wurde mir<br />

auch vom Graupner-Service bestätigt.<br />

Durch e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong>skollegen und durch<br />

den Testbericht <strong>in</strong> der <strong>SchiffsModell</strong> vom<br />

April 2012 wurde ich auf das Beier-Soundmodul<br />

USM-RC-2 aufmerksam, mit dem<br />

neben dem Sound auch e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Funktionen geschaltet werden können. So<br />

beschloss ich, dieses zu erwerben und an<br />

Stelle des Schaltbauste<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>zubauen.<br />

Der Lautsprecher sitzt im Rumpf und gibt<br />

se<strong>in</strong>en Schall über den teilweise geöffneten<br />

Deckshausboden und die geöffnete<br />

Dachluke ab. Nach dem obligatorischen<br />

Badewannentest wurde das noch nicht vollständig<br />

fertig gestellte Multi-Jet-Boat beim<br />

Graupner-Schiffsmodell-Cup an Pf<strong>in</strong>gsten<br />

zum ersten Mal se<strong>in</strong>em Element übergeben.<br />

Inzwischen ist das Modell fertiggestellt<br />

und die eigentliche Fahrerprobung konnte<br />

beg<strong>in</strong>nen.<br />

Das Boot wird von den von Graupner vorgesehenen<br />

SPEED RACE angetrieben. Als<br />

Stromquelle dienen zwei parallel geschaltete<br />

LiPos mit 7,4 V und 4000 mAh. So ausgerüstet<br />

wird e<strong>in</strong>e geschätzte Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von ca. 20 km/h und e<strong>in</strong>e Fahrzeit von ca. 15<br />

m<strong>in</strong> erzielt. Da ich e<strong>in</strong>iges an Zusatzgewicht<br />

e<strong>in</strong>gebaut habe, liegt das Boot ziemlich tief<br />

im Wasser. Ich werde daher wohl den zu<br />

groß dimensionierten Empfängerakku, der<br />

gleichzeitig die Sonderfunktionen versorgt,<br />

durch e<strong>in</strong>en leichteren LiPo ersetzen, um<br />

dadurch Gewicht zu sparen.<br />

Das Boot ist bei Vor- und Rückwärtsfahrt<br />

erstaunlich wendig, obwohl die Auslenkung<br />

der Steuerdüsen mechanisch begrenzt wird<br />

und der Ruderausschlag deshalb senderseitig<br />

auf 50 % reduziert werden musste.<br />

E<strong>in</strong>e noch bessere Wendigkeit wäre evtl.<br />

durch die E<strong>in</strong>zelanlenkung der Umkehrklappen<br />

zu erzielen. Rasante Kurvenfahrten<br />

und Wendemanöver s<strong>in</strong>d mit der Planausführung<br />

aber trotzdem möglich. Der Innenraum<br />

des Bootes blieb bei den bisherigen<br />

Fahrten dicht. Bei e<strong>in</strong>em testweise durchgeführten<br />

Stopp durch Betätigung der Umkehrklappen<br />

bei Vollschub war allerd<strong>in</strong>gs<br />

e<strong>in</strong> Wassere<strong>in</strong>bruch zu verzeichnen.<br />

Leider wurde der sonst gute E<strong>in</strong>druck des<br />

Baukasten<strong>in</strong>halts durch die den Jet-Antrieben<br />

beiliegenden Wellenkupplungen getrübt.<br />

E<strong>in</strong>e konnte ich erst gar nicht e<strong>in</strong>bauen,<br />

da e<strong>in</strong>es der Gelenkteile e<strong>in</strong> „ewiges“<br />

Gew<strong>in</strong>de für die Befestigungsschraube hatte.<br />

Bei der zweiten Kupplung<br />

brach e<strong>in</strong> Mitnehmer<br />

während der Fahrt ab. Der<br />

Tausch am fertigen Modell<br />

ist nicht ganz e<strong>in</strong>fach, aber<br />

möglich. Die beschafften<br />

Ersatzkupplungen geben<br />

bisher ke<strong>in</strong>en Anlass zur<br />

Beanstandung.<br />

Fazit<br />

Ich f<strong>in</strong>de die Modellkonstruktion<br />

gut durchdacht<br />

und das Modell leicht<br />

zu bauen. Dank der guten<br />

Vorfertigung geht der<br />

Bau rasch vonstatten und<br />

macht Spaß. Graupner bietet<br />

mit diesem Modell e<strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach ideales<br />

E<strong>in</strong>steigermodell an,<br />

außerdem kann das Modell<br />

auch als Basis für den<br />

fortgeschrittenen Modellbauer<br />

dienen, der es mit<br />

weiteren Funktionen und<br />

Details nach se<strong>in</strong>em Dafürhalten<br />

ausbauen kann. Das<br />

Preis-/Leistungsverhältnis<br />

geht mit Blick auf den Baukasten<strong>in</strong>halt<br />

<strong>in</strong> Ordnung.<br />

Es macht Spaß mit dem Modell rasante<br />

Runden zu drehen. Wenn dann noch auf<br />

dem See neben Möwengeschrei die Durchsage<br />

„Hier spricht die Küstenwache…!“<br />

ertönt, so freut dies nicht nur den Erbauer,<br />

sondern erstaunt auch die Zuschauer.<br />

Bezugsquelle:<br />

Fachhandel, www.graupner.de<br />

Bert Elbel<br />

Fasz<strong>in</strong>ation<br />

JET-POWER<br />

Der Jet-Antrieb im<br />

Modellbau<br />

Der Jet-Antrieb auch<br />

Wasserstrahlantrieb<br />

genannt, wird von<br />

vielen als der fasz<strong>in</strong>ierendste<br />

Schiffsantrieb<br />

überhaupt bezeichnet.<br />

Im Orig<strong>in</strong>albereich ist<br />

die Bandbreite der<br />

mit dieser Antriebsart<br />

ausgerüsteten Schiffe<br />

äußerst groß, er reicht<br />

vom Jet-Bike bis h<strong>in</strong><br />

zu Luxusyachten oder<br />

sogar Passagierfähren.<br />

Die komplette Thematik,<br />

sowohl im Orig<strong>in</strong>alals<br />

auch im Modellbaubereich,<br />

wird <strong>in</strong><br />

diesem Fachbuch ausführlich<br />

abgehandelt.<br />

Breiten Raum nimmt<br />

die Vorstellung der auf<br />

dem Markt erhältlichen<br />

Modell-Jets und<br />

der dazu passenden<br />

Modelle e<strong>in</strong>. Tipps zur<br />

Auswahl, Motorisierung<br />

und Ansteuerung<br />

sowie e<strong>in</strong> Bezugsquellenverzeichnis<br />

runden<br />

den Inhalt ab.<br />

Umfang 144 Seiten<br />

Abb. 162<br />

Best.-Nr. 635<br />

Preis 14,40 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

D-78045 VS-Vill<strong>in</strong>gen<br />

bestellungen@neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 37


Motorschiffe<br />

W<br />

elches ist das berühmteste<br />

Schiff der Welt? Nun, obwohl<br />

man sich schwer tut, erst e<strong>in</strong>mal<br />

entsprechende Kriterien<br />

für e<strong>in</strong>e solche Rangliste festzulegen, würde<br />

trotzdem niemand anzweifeln, dass die<br />

TITANIC auf jeden Fall auf e<strong>in</strong>em der vordersten<br />

Plätze zu f<strong>in</strong>den wäre.<br />

Wir können es uns natürlich auch neumodisch<br />

e<strong>in</strong>fach machen, und „google“ entscheiden<br />

lassen: Beim Suchbegriff TITANIC<br />

spr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>en sage und schreibe 23,7<br />

Millionen L<strong>in</strong>ks an; die SANTA MARIA, mit<br />

der Christopher Columbus die neue Welt<br />

entdeckte, br<strong>in</strong>gt es noch nicht mal auf e<strong>in</strong>e<br />

Million, und die Ikone der deutschen Mar<strong>in</strong>egeschichte,<br />

die BISMARCK, nimmt mit<br />

220.000 E<strong>in</strong>trägen die Rolle e<strong>in</strong>es Underdogs<br />

e<strong>in</strong>.<br />

An dieser Stelle noch irgendwelche Informationen<br />

zur Geschichte der TITANIC anzuführen,<br />

kann man sich getrost ersparen,<br />

denn unzählige Bücher, K<strong>in</strong>ofilme, Ausstellungen<br />

und natürlich auch Websites<br />

befassen sich mit dem Mythos TITANIC. Im<br />

noch aktuellen Jubiläumsjahr, <strong>in</strong> dem sich<br />

der tragische Untergang zum 100. Male<br />

H.-J. Welz<br />

TITANIC<br />

jährte, s<strong>in</strong>d auch bereits wieder etliche<br />

neue Bücher auf den Markt gekommen.<br />

Und auch James Cameron, der im Jahr<br />

1997 mit se<strong>in</strong>em bekannten Spielfilm dem<br />

TITANIC-Kult e<strong>in</strong>e effektive Frischzellenkur<br />

verpasste, brachte im Jubiläumsjahr e<strong>in</strong>e<br />

3D-Variante dieses Streifens <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>os,<br />

die wieder etliche Besucher anlockte.<br />

Womit, ungeachtet all der menschlichen<br />

Tragödien, die mit dem Untergang der<br />

Diese Perspektive kennt<br />

man irgendwoher …<br />

38


TITANIC e<strong>in</strong>her g<strong>in</strong>gen, die allseits bekannte<br />

Tatsache bewiesen wäre, dass man<br />

erst e<strong>in</strong>mal (möglichst dramatisch) sterben<br />

muss, um unsterblich werden zu können:<br />

Es wäre nämlich <strong>in</strong>teressant zu wissen,<br />

wie viele E<strong>in</strong>träge sich heute bei „google“<br />

f<strong>in</strong>den würden, wenn die TITANIC nicht so<br />

spektakulär auf ihrer Jungfernfahrt untergegangen<br />

wäre. Denn mit der Frage nach<br />

dem Namen der beiden Schwesterschiffe<br />

der TITANIC (OLYMPIC und BRITANNIC)<br />

Premium LINE-Fertigmodell von Graupner<br />

könnte Günter Jauch sicherlich nicht nur<br />

die meisten se<strong>in</strong>er Kandidaten <strong>in</strong>s Schwitzen<br />

br<strong>in</strong>gen, sondern damit dürften auch<br />

etliche Telefon- und Publikums-Joker ihre<br />

Probleme haben. Ke<strong>in</strong> Wunder, denn die<br />

größte Zahl der TITANIC-Fans rekrutiert<br />

sich nun e<strong>in</strong>mal aus Kreisen, die sich ansonsten<br />

nicht so sonderlich für Seefahrt,<br />

Schiffe und alles was damit zusammenhängt,<br />

<strong>in</strong>teressieren.<br />

Im Modellbaubereich sieht man zwar h<strong>in</strong><br />

und wieder, meist aber doch eher <strong>in</strong> homöopathischen<br />

Dosen, entsprechende<br />

Nachbauten des weltbekannten L<strong>in</strong>ers. Das<br />

liegt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie natürlich an der Größe<br />

des Vorbilds, denn sogar <strong>in</strong> den meist ungeliebten<br />

Maßstäben wie 1:100 oder 1:200<br />

weisen Nachbauten nicht unbed<strong>in</strong>gt transportfreundliche<br />

Abmessungen auf. H<strong>in</strong>zu<br />

kommen endlos viele, schwer nachvollziehbare<br />

Details wie zum Beispiel die Platten-<br />

und Niet-Struktur des Rumpfes usw.,<br />

die <strong>in</strong> besagten Maßstäben noch schwerer<br />

zu realisieren s<strong>in</strong>d, als sonst schon. Daher<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 39


Die Struktur des Rumpfes im Detail<br />

Krähennest am Fockmast. Hier wurde Alarm<br />

geläutet, als der Eisberg <strong>in</strong> Sicht kam<br />

beschränk(t)en sich viele TITANIC-Fans lieber<br />

auf den Bau e<strong>in</strong>es Plastik-Modells für<br />

die heimische Vitr<strong>in</strong>e.<br />

Aber dank der augenfälligsten Graupner-<br />

Neuheit für das Jahr 2012 könnte das<br />

nun alles anders werden, denn passend<br />

zum Jubiläumsjahr des Untergangs stellte<br />

Graupner e<strong>in</strong> Fertigmodell der TITANIC im<br />

Maßstab 1:150 vor.<br />

Das Modell<br />

Seit e<strong>in</strong>igen Jahren schon def<strong>in</strong>ieren die<br />

Graupner-Fertigmodelle der Premium LINE<br />

das maximal Machbare bei Fertigmodellen.<br />

Den Begriff RTR verb<strong>in</strong>den die meisten<br />

Schiffsmodellbauer ja nach wie vor<br />

nur mit irgendwelchen rund gelutschten,<br />

optisch austauschbar ersche<strong>in</strong>enden<br />

Kunststoff-Flitzkisten für den schnellen<br />

Modell-Fahrspaß. Erst mit Fertigmodellen<br />

wie der THEODOR HEUSS, der ROMMEL<br />

usw. bewies Graupner, dass man auch<br />

bei Fertigmodellen h<strong>in</strong>sichtlich Materialqualität,<br />

Detaillierung, Bauausführung und<br />

Lackierung <strong>in</strong> Bereiche vorstoßen kann,<br />

die sonst nur sehr engagierten und erfahrenen<br />

Modellbauern vorbehalten s<strong>in</strong>d. Mit<br />

so e<strong>in</strong>em Modell traut man sich auch als<br />

gestandener Modellbauer an den Teich,<br />

ohne Angst haben zu müssen, schon beim<br />

Ausladen aus dem Kofferraum als „Fertigmodellkäufer“<br />

verhöhnt zu werden.<br />

Auch das erste Handmuster der TITANIC,<br />

das wir auf der Spielwarenmesse im Februar<br />

2012 <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> nehmen konnten,<br />

bee<strong>in</strong>druckte uns <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht. Die<br />

Auskunft des zuständigen Entwicklers, dass<br />

die Serienmodelle dessen Qualität noch<br />

toppen würden, machte folgerichtig erst<br />

recht Appetit auf Graupners neues Flaggschiff<br />

im Fertigmodellbereich.<br />

Entsprechend gespannt waren wir dann<br />

auch, als e<strong>in</strong> Karton <strong>in</strong> der Redaktion e<strong>in</strong>trudelte,<br />

der den ja sonst für große Kisten<br />

üblichen Begriff „K<strong>in</strong>dersarg“ überholt ersche<strong>in</strong>en<br />

ließ: In diesem Karton hätte man<br />

auch den 170 cm großen Chronisten äußerst<br />

kommod unterbr<strong>in</strong>gen können …<br />

Die freudige Erwartung muss man aber<br />

noch e<strong>in</strong>ige Zeit unter Kontrolle halten,<br />

denn es braucht schon ganz schön lang, bis<br />

man das Modell vorsichtig aus all der schützenden<br />

Verpackung heraus geschält hat.<br />

Wohl dem, der e<strong>in</strong>e große Wertstofftonne<br />

se<strong>in</strong> eigen nennt ...<br />

Was e<strong>in</strong>em dann schon beim ersten,<br />

flüchtigen Betrachten <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n kommt,<br />

übersteigt das, was man sonst an lobenden<br />

Argumenten für Fertigungsqualität so<br />

im Köcher hat. Das Beste ist es, man stellt<br />

das Modell erst e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>en (hoffentlich<br />

ausreichend dimensionierten) Tisch,<br />

sorgt für gute Beleuchtung, macht es sich<br />

auf e<strong>in</strong>em Stuhl oder Hocker bequem und<br />

lässt ganz geruhsam den Blick nach und<br />

nach über das Modell wandern. E<strong>in</strong>fach<br />

mal so schnell drüber schauen, das funk-<br />

40 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Das Centstück verdeutlicht die Dimensionen<br />

tioniert nicht, so e<strong>in</strong>em Versuch stehen<br />

nicht nur die 176 cm Rumpflänge, sondern<br />

die e<strong>in</strong>en förmlich erschlagende Fülle an<br />

Details im Weg.<br />

Das fängt schon mit der Rumpfoberfläche<br />

an. Schon auf der Fläche e<strong>in</strong>er Hand f<strong>in</strong>den<br />

sich so viele Details wie Plattenstrukturen,<br />

Nietköpfe, Bullaugen, Zugangstüren<br />

usw., dass man wirklich nicht weiß, woh<strong>in</strong><br />

man eigentlich zuerst schauen soll. Das<br />

Ganze ist so etwas von sauber und filigran<br />

gefertigt, dass man sich fragt, wie es der<br />

Hersteller überhaupt geschafft hat, hier<br />

Farbe aufzutragen, ohne diese fe<strong>in</strong>en Details<br />

zuzukleistern. Nach e<strong>in</strong>er gefühlten<br />

Ewigkeit am Heck angelangt, fällt der Blick<br />

auf e<strong>in</strong> ebenso detailliert gearbeitetes Ruderblatt,<br />

das vorbildgetreu <strong>in</strong> F<strong>in</strong>gerl<strong>in</strong>gen<br />

aufgehängt ist. Natürlich stimmen auch<br />

die unterschiedlichen Blattzahlen und Dimensionierungen<br />

der drei Propeller. Dass<br />

diese etwas „plastisch“ wirken, ist dem verwendeten<br />

Material geschuldet, allerd<strong>in</strong>gs<br />

wertet das die Optik des Modells nicht ab.<br />

Höchste Zeit, den Blick hoch auf Decksniveau<br />

wandern zu lassen. Und hier geht<br />

es erst so richtig los. Egal, woh<strong>in</strong> der Blick<br />

fällt, man weiß nicht, von was man mehr<br />

bee<strong>in</strong>druckt se<strong>in</strong> soll: von der Anzahl und<br />

der filigranen Ausführung der vorliegenden<br />

Details oder von der – man kann es nicht<br />

anders sagen – perfekten Oberflächengestaltung.<br />

Beim Betrachten der hier reichlich<br />

abgedruckten Fotos muss vor allem e<strong>in</strong>es<br />

ganz deutlich beachtet werden, und das ist<br />

der Nachbaumaßstab: Wir sprechen hier<br />

von e<strong>in</strong>em Modell im Maßstab 1:150. Es<br />

s<strong>in</strong>d nicht die sonst bei Schlachtschiff &<br />

Co. gewohnten 1:100, <strong>in</strong> denen es schon<br />

schwer fällt, entsprechende Details zu<br />

verwirklichen. Auf e<strong>in</strong>em der Bilder haben<br />

wir zum Größenvergleich deshalb mal e<strong>in</strong><br />

1-Cent-Stück <strong>in</strong> die Deckslandschaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gestellt,<br />

und im Vergleich mit dieser<br />

Münze wird die Fertigungsqualität erst so<br />

richtig deutlich.<br />

Auch wenn wir hier <strong>in</strong> der Reihenfolge der<br />

Berichterstattung e<strong>in</strong> bisschen vorgreifen:<br />

Ke<strong>in</strong> gestandener, erfahrener Freizeit-Modellbauer<br />

müsste sich schämen, wenn er<br />

zugeben würde, dass er selber e<strong>in</strong>e solche<br />

Fertigungsqualität nicht erreichen könnte.<br />

Bee<strong>in</strong>druckend ist auch, dass die Trennkante<br />

des abnehmbaren Teils der Aufbauten<br />

bestens <strong>in</strong> die Decks-Struktur <strong>in</strong>tegriert<br />

ist. Sprich ist der Aufbau aufgesetzt, muss<br />

e<strong>in</strong> une<strong>in</strong>geweihter Betrachter schon e<strong>in</strong>e<br />

ganze Zeit lang das Modell <strong>in</strong>spizieren, um<br />

zu vermuten, wo der Aufbau abgenommen<br />

werden kann. Vor dem Abnehmen müssen<br />

dann etliche Teile der Takelage ausgehängt<br />

werden, danach wird der Aufbau<br />

vorne auf Höhe der Brücke leicht angehoben<br />

und dann etwas nach vorne mit se<strong>in</strong>er<br />

sich achtern bef<strong>in</strong>dlichen Verriegelungsnase<br />

unter dem fest stehenden Decksteil<br />

herausgezogen.<br />

Die so freigegebene Öffnung legt e<strong>in</strong>en riesigen<br />

Innenraum frei. Herstellerseitig e<strong>in</strong>-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 41


gebaut s<strong>in</strong>d die drei Antriebsanlagen; die<br />

beiden äußeren Motoren s<strong>in</strong>d bereits zur<br />

geme<strong>in</strong>samen Ansteuerung und für den<br />

gegenläufigen Betrieb passend mite<strong>in</strong>ander<br />

verkabelt, der Motor der mittleren Antriebsanlage<br />

soll e<strong>in</strong>en eigenen Drehzahlsteller<br />

spendiert bekommen.<br />

Unter e<strong>in</strong>er mit zwei Magneten fixierten Abdeckung<br />

auf dem Achterdeck wird der E<strong>in</strong>bauplatz<br />

für das serienmäßig mitgelieferte,<br />

aber noch nicht montierte Ruderservo zugänglich.<br />

Dankenswerterweise hat Graupner<br />

nicht nur das Servo, sondern auch e<strong>in</strong><br />

entsprechendes Verlängerungskabel beigelegt,<br />

denn die zu überbrückende Distanz<br />

vom Servo bis zum Unterbr<strong>in</strong>gungsort des<br />

Empfängers ist nicht unerheblich. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Montage der Anlagenkomponenten<br />

und der Akkus gibt die Bedienungsanleitung<br />

entsprechende H<strong>in</strong>weise. Was die Menge<br />

und Positionierung des Ballastbleis angeht,<br />

muss sich der Käufer, der die TITANIC auch<br />

als Fahrmodell e<strong>in</strong>setzen will, allerd<strong>in</strong>gs<br />

so se<strong>in</strong>e eigenen Gedanken machen. Hier<br />

zieht sich die Anleitung mit der vagen Formulierung<br />

„Dies kann bis zu 10 kg betragen“<br />

aus der Affäre. Das Ausballastieren geht<br />

nicht so eben schnell mal am Abend, denn<br />

für die heimische Badewanne ist das Modell<br />

natürlich zu groß. Hierfür ist e<strong>in</strong> Ausflug an<br />

den See erforderlich.<br />

Letztlich ist der zusätzlich erforderliche<br />

Ballast natürlich auch ganz davon abhängig,<br />

welche Art Stromquellen man e<strong>in</strong>baut.<br />

Wir halten eher wenig von „totem Ballast“,<br />

sprich wenn schon Ballast, dann lieber <strong>in</strong><br />

Form von Bleiakkus, die auch für entsprechend<br />

lange Fahrzeiten sorgen können.<br />

Die Spant-Abstände und der praktisch<br />

recht eckige Rumpfquerschnitt im mittleren<br />

Modellbereich lassen den E<strong>in</strong>bau solch<br />

schöner eckiger Energiespender natürlich<br />

angeraten ersche<strong>in</strong>en.<br />

Im Gegensatz zu so manch anderem Fertigmodell,<br />

bei denen die Antriebsanlagen<br />

meist dem Motto „Außen hui, <strong>in</strong>nen pfui“<br />

folgen, kann die TITANIC ebenfalls glänzen:<br />

Die verbauten Antriebskomponenten<br />

machen e<strong>in</strong>en guten E<strong>in</strong>druck, die Wellenkupplungen<br />

laufen rund, die Anlagen s<strong>in</strong>d<br />

fluchtend ausgerichtet und das Geräuschniveau<br />

hält sich <strong>in</strong> überschaubaren Grenzen,<br />

nicht ganz leicht, bei solch e<strong>in</strong>em großen,<br />

leeren Rumpf, der natürlich bestens als Resonanzkörper<br />

wirkt.<br />

Aber irgendwie hat man gar ke<strong>in</strong>e rechte<br />

Lust, sich mit den profanen technischen<br />

E<strong>in</strong>bauten zu befassen, schon wieder wandert<br />

der Blick auf die Details. Da kann man<br />

wirklich h<strong>in</strong>gucken wo man will, da f<strong>in</strong>det<br />

man nichts, was den positiven Gesamte<strong>in</strong>druck<br />

schmälern könnte. Im Gegenteil, je <strong>in</strong>tensiver<br />

man e<strong>in</strong>zelne, oft versteckte W<strong>in</strong>kel<br />

auf den Decks betrachtet, auf umso mehr<br />

Details stößt man. Auch wenn es doof kl<strong>in</strong>gen<br />

mag: Da hat man sogar schnell die e<strong>in</strong>e<br />

oder andere „Liebl<strong>in</strong>gsecke“ ausgemacht,<br />

<strong>in</strong> der man es sich auf dem Orig<strong>in</strong>al wohl<br />

gerne mal mit e<strong>in</strong>em guten Buch bequem<br />

gemacht hätte.<br />

Passende Details gibt es dann auch an<br />

den Stellen, auf die der Insider zuerst<br />

schaut: Zum Beispiel die unterschiedliche<br />

Der Platz für das Ruderservo<br />

Raten Sie mal, wessen Liebl<strong>in</strong>gsplatz<br />

diese Bank wäre …<br />

Abnehmbarer Teil auf dem Achterdeck<br />

Dieses Schild ist am Modell gerade<br />

mal 8 x 10 mm groß<br />

42 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Unterschiedliche Oberseiten von drittem und viertem Schornste<strong>in</strong><br />

Gestaltung der Schornste<strong>in</strong>kappen. Nur<br />

wenige wissen ja, dass der vierte Schornste<strong>in</strong><br />

der TITANIC gar nicht als e<strong>in</strong> Rauchgasabzug<br />

für die Kesselanlage zuständig,<br />

sondern primär nur der Optik geschuldet<br />

war. Auch das Graupner-Modell dokumentiert<br />

dies ganz deutlich an der Struktur der<br />

Schornste<strong>in</strong>-Oberseiten. Apropos Struktur:<br />

Dass natürlich auch an den Schornste<strong>in</strong>en<br />

Nietreihen, Plattenstöße, Abdampfleitungen<br />

usw. extrem gut detailliert nachgebildet<br />

s<strong>in</strong>d, bedarf schon fast nicht mehr<br />

der Erwähnung.<br />

Da ist es auch ke<strong>in</strong> Wunder, wenn sich<br />

e<strong>in</strong>em noch während der ersten Betrachtung<br />

des Modells e<strong>in</strong> Begriff ungefragt <strong>in</strong><br />

den Kopf drängt: Museumsqualität! Das<br />

muss man so wirklich ganz klar sagen:<br />

Dieses Fertigmodell kann diesem Anspruch<br />

ohne Wenn und Aber aus dem<br />

Karton heraus genügen. Andersherum gesagt:<br />

Wenn vor e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong> solches<br />

Modell <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Museum gestanden wäre<br />

und man behauptet hätte, dies sei ja „nur“<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Serie gefertigtes Modell aus Fernost,<br />

dann wäre man ausgelacht worden –<br />

günstigstenfalls. Eher wäre man achtkantig<br />

rausgeflogen …<br />

Die e<strong>in</strong>zige Stelle, an der die Museumsqualität<br />

e<strong>in</strong>en Dämpfer erhält, ist der abnehmbare<br />

Bereich des Achterdecks, unter dem<br />

sich die Ruderanlage verbirgt. Der dadurch<br />

entstehende Spalt fällt <strong>in</strong>s Auge, was bei<br />

e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>rassigen Standmodell natürlich<br />

nicht der Fall wäre. Aber das ist dem<br />

Fahrbetrieb<br />

geschuldet. Da für uns schon im Vorfeld klar<br />

war, dass die TITANIC alle<strong>in</strong> aus Transportgründen<br />

wohl nicht allzu oft am See zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen wird, wurden die Anlagenkomponenten,<br />

wie vom Hersteller vorgesehen,<br />

nur mittels doppelseitigem Klebeband<br />

seitlich an der Rumpfwand fixiert. Statt<br />

der vorgeschlagenen vier NiMH-Packs mit<br />

8,4 V wanderten aber zwei Bleiakkus mit je<br />

6 V/10 Ah <strong>in</strong> den Rumpf, die wir mit dichtem<br />

Schaumgummi zwischen den Spanten<br />

rutschsicher festgekeilt haben. Das Gesamtgewicht<br />

dieser beiden Akkus (ca. 4 kg)<br />

reduzierte dann die Menge des zusätzlich<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>genden Ballastes auf „nur“ noch<br />

weitere knapp 4 kg. Leer br<strong>in</strong>gt die TITANIC<br />

knapp 7,2 kg auf die Waage, auf Tiefgang<br />

ballastiert s<strong>in</strong>d es dann knapp über 15 kg.<br />

Zusammen mit den erheblichen Abmessungen<br />

ist das def<strong>in</strong>itiv nichts mehr für<br />

denjenigen, der immer alle<strong>in</strong>e mit se<strong>in</strong>em<br />

Modell an den See gehen will. Bereits das<br />

H<strong>in</strong>austransportieren aus normal großen<br />

Räumen, über normale Flure oder Treppenhäuser<br />

(<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en normalen Lift passt<br />

das Modell nicht mehr), birgt die allergrößte<br />

Gefahr der Beschädigung von Bug oder<br />

Heck. Gleiches gilt für das E<strong>in</strong>laden <strong>in</strong>s<br />

Auto. Vier Hände s<strong>in</strong>d da eigentlich immer<br />

erforderlich, das gilt auch für die Wasserung<br />

oder das Herausheben aus dem Gewässer.<br />

Ebenso klar ist es natürlich, dass<br />

Smart-Fahrer nicht die ideale Zielgruppe<br />

für die TITANIC s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> Kombi mit um-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012<br />

43


gelegter Rücksitzbank oder e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>ivan<br />

s<strong>in</strong>d eher die geeigneten Transportfahrzeuge.<br />

Das gilt vor allem h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Gesamthöhe, denn da die beiden Masten<br />

nicht entfernt werden können, misst die TI-<br />

TANIC <strong>in</strong> der Höhe ü. a. 50 cm. Plus Ständer<br />

und e<strong>in</strong> bisschen Sicherheitsreserve<br />

sollte man <strong>in</strong> der Ladeluke also schon e<strong>in</strong>e<br />

lichte Höhe von 80 Zentimetern zur Verfügung<br />

haben, da wird es bei so manchem<br />

Lifestyle-Kombi mit hoher Ladekante unter<br />

Umständen schon recht knapp.<br />

Endlich glücklich im Wasser angekommen,<br />

wird bereits auf den ersten Metern klar,<br />

dass das Modell mit den drei Motoren der<br />

Baugröße 500 kräftig übermotorisiert ist.<br />

Herstellerseitig vorgeschlagen werden 8,4 V<br />

Fahrspannung, wir haben nach der ers ten<br />

Proberunde unsere beiden anfänglich <strong>in</strong><br />

Reihe geschalteten 6-V-Akkus parallel geklemmt,<br />

und mit max. 6 V Fahrspannung ist<br />

die Fahrleistung vorbildgerecht. Dann bilden<br />

sich entlang des Rumpfes zwei schöne<br />

Wellentäler aus. Bei höherer Fahrgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

kommt <strong>in</strong>nerhalb der beiden Wellentäler<br />

sehr viel vom Unterwasserschiff zum<br />

Vorsche<strong>in</strong>, und dann wird die TITANIC <strong>in</strong> der<br />

Längsachse unruhig, außerdem steigt die<br />

Bugwelle unvorbildgetreu stark an. Da wäre<br />

Leo DiCaprio auf der Bugspitze ordentlich<br />

nass geworden ...<br />

Bei Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit ist vor allem<br />

Vorsicht vor der Kurvenfahrt angesagt,<br />

denn trotz des im Verhältnis zur Rumpflänge<br />

geradezu w<strong>in</strong>zig kle<strong>in</strong> wirkenden Ruderblattes<br />

ist die TITANIC e<strong>in</strong> sehr rankes<br />

Modell, das auf zu große und zu plötzliche<br />

Ruderlagen mit deutlichen Wankbewegungen<br />

reagiert. Da fordern der<br />

hohe Rumpf, die detaillierten (und somit<br />

schweren) Aufbauten und natürlich auch<br />

die hohen Schornste<strong>in</strong>e ihren Tribut. Und<br />

wegen des im Verhältnis zur Rumpflänge<br />

doch recht schmalen Rumpfes kann auch<br />

der tief unten platzierte Ballast nicht für ordentliche<br />

Stabilität sorgen.<br />

Die aus dem Wasser ragende Fläche sorgt<br />

natürlich auch für e<strong>in</strong> gehöriges Maß an<br />

W<strong>in</strong>dempf<strong>in</strong>dlichkeit. Weht es am See etwas<br />

stärker und/oder kommt auch noch<br />

e<strong>in</strong>e kabbelige Wasseroberfläche dazu,<br />

macht das Fahren nicht mehr sonderlich<br />

viel Spaß.<br />

Am wohlsten fühlt sich die TITANIC bei<br />

W<strong>in</strong>dstille oder bei nur schwach gekräuselter<br />

Wasseroberfläche. Dann gleitet sie majestätisch<br />

dah<strong>in</strong> und vermittelt dem Modellbauer<br />

genau den souveränen E<strong>in</strong>druck, den<br />

sicherlich se<strong>in</strong>erzeit auch das Orig<strong>in</strong>al auf<br />

se<strong>in</strong>e Betrachter ausübte.<br />

Und e<strong>in</strong>es sollte das Fahrgewässer auch<br />

noch mitbr<strong>in</strong>gen: Gute Wasserqualität!<br />

Spätestens nach der ersten Fahrt auf<br />

e<strong>in</strong>em frühsommerlich mit Blütenstaub<br />

oder Algenblüte gesegnetem Gewässer<br />

verflucht man die reichliche Rumpf-Detaillierung<br />

bitterlich. Dann ist e<strong>in</strong>e längere Aktion<br />

mit klarem Wasser und ganz weicher<br />

Spülbürste erforderlich, um den Rumpf<br />

44 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en makellos sauberen Zustand<br />

zu versetzen.<br />

Fazit<br />

Das Fazit für die Graupner TITANIC aus<br />

der Premium LINE fällt ganz e<strong>in</strong>fach aus:<br />

Dieses Modell ist e<strong>in</strong>fach der aktuelle<br />

Maßstab schlechth<strong>in</strong> für e<strong>in</strong> Fertigmodell.<br />

Detaillierungsgrad, Fertigungsqualität und<br />

Lackierung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Relation zum Nachbaumaßstab<br />

von 1:150 auf e<strong>in</strong>em Niveau,<br />

das nur von wenigen Hobby-Modellbauern<br />

erreicht werden könnte. Alle<strong>in</strong> die präzise<br />

Fertigung e<strong>in</strong>es GfK-Rumpfes <strong>in</strong> dieser<br />

Größe mit all den entsprechenden Oberflächendetails<br />

wäre e<strong>in</strong>e Aufgabe, die die<br />

meisten Keller-Werften schon von den Dimensionen<br />

her völlig überfordern würde.<br />

Somit wird der seitens Graupner e<strong>in</strong>geforderte<br />

Verkaufspreis von E 1150,– geradezu<br />

zu e<strong>in</strong>em wohlfeilen Angebot. Im Eigenbau<br />

wäre es wahrsche<strong>in</strong>lich schon e<strong>in</strong>e ziemlich<br />

knappe Kalkulation, für dieses Budget überhaupt<br />

die erforderlichen Werkstoffe <strong>in</strong>kl.<br />

Kleber, Farben und Antriebskomponenten<br />

e<strong>in</strong>kaufen zu müssen. So mancher Baukasten<br />

für deutlich kle<strong>in</strong>ere Funktionsmodelle<br />

überschreitet <strong>in</strong>kl. Beschlag- und Funktionssatz<br />

diese Summe sogar.<br />

Dafür erhält man e<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckendes,<br />

man ist geneigt zu sagen: atemberaubendes<br />

Modell <strong>in</strong> Museumsqualität, bei<br />

dessen Betrachtung man dauerhaft se<strong>in</strong>e<br />

Freude haben wird. Sofern man auch den<br />

erforderlichen Platz aufbr<strong>in</strong>gen kann. Und<br />

auch über die Anschaffung e<strong>in</strong>er vor Staub<br />

schützenden Vitr<strong>in</strong>e sollte man auf jeden<br />

Fall nachdenken. Ansonsten besteht die<br />

Gefahr, dass beim irgendwann e<strong>in</strong>mal erforderlichen<br />

Re<strong>in</strong>igen des Modells viele der<br />

filigranen Details auf der Strecke bleiben<br />

werden.<br />

Auch am See stellt die TITANIC e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>drucksvolles<br />

Modell dar, dem man allerd<strong>in</strong>gs<br />

anmerkt, dass der Fahrbetrieb nicht<br />

se<strong>in</strong>e ureigene Eigenschaft ist. Man könnte<br />

auch ganz simpel sagen: Zum Fahren am<br />

See ist dieses Modell e<strong>in</strong>fach viel zu schade.<br />

Zu groß ist die Beschädigungsgefahr<br />

beim Transport, der davon abgesehen auch<br />

noch sehr aufwendig ist. Von dieser kle<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>schränkung mal abgesehen, wird sicherlich<br />

niemand, der sich für den Kauf der<br />

Graupner-TITANIC entscheidet, enttäuscht<br />

werden.<br />

Bezugsquelle:<br />

Fachhandel, www.graupner.de<br />

Technische Daten<br />

Länge 176 cm<br />

Breite 21 cm<br />

Höhe 50 cm<br />

Gewicht ca. 7,2 kg (leer)<br />

ca. 15,2 kg (fahrfertig)<br />

Preis E 1150,–<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 45


RENNBOOTE<br />

Eberhard Ford<strong>in</strong>al<br />

Weltmeisterschaft<br />

FSR-V, -H und -O <strong>in</strong> Dessau<br />

Mauro Braghieri (Italien), hoch konzentriert fährt<br />

er dem Weltmeistertitel entgegen. Er hat kurz vor<br />

Ende des Rennens fünf Runden Vorsprung<br />

M<br />

it e<strong>in</strong>er großen Eröffnungsfeier<br />

begann die Weltmeisterschaft<br />

am 29. Juli im Waldbad Dessau-Roßlau.<br />

Etwa 450 Sportler<strong>in</strong>nen und<br />

Sportler aus 27 Nationen wollten die neuen<br />

Weltmeister <strong>in</strong> den Modellbootklassen<br />

der verbrennergetriebenen Rennboote,<br />

Hydros und Offshore-Boote ermitteln. Gefahren<br />

wurde nur unter der Woche, am<br />

Wochenende herrschte Ruhe. So blieb<br />

ausreichend Zeit, sich dem Bankett mit<br />

Tombola zu widmen.<br />

Das Waldbad <strong>in</strong> Dessau ist e<strong>in</strong> idealer<br />

Wettbewerbsort, hier wird <strong>in</strong> jedem Jahr<br />

vom SMC Riesa e<strong>in</strong>er der ersten FSR-<br />

V-Wettbewerbe des Jahres durchgeführt.<br />

Wie gut alles konzentriert um das Waldbad<br />

herum organisiert wurde, war schon beim<br />

Betreten des Geländes zu erkennen. Die<br />

Rennstrecke, den aktiven FSR-V-Fahrern<br />

bekannt, hatte sich e<strong>in</strong> wenig gewandelt.<br />

Der Steg wurde zur Hälfte abgetrennt und<br />

vor das alte Rettungshäuschen gesetzt.<br />

Dadurch ist der Steg nun wirklich <strong>in</strong> der<br />

Mitte vor dem Kurs platziert. An der l<strong>in</strong>ken<br />

Seite bekam er e<strong>in</strong> neues Häuschen für<br />

die Schiedsrichter und die Rundenzählanlage.<br />

Den Vogel schoss der technische<br />

Leiter der WM, Jörg Banaszak, ab, der<br />

den gesamten Startsteg mit Sitzgelegenheiten<br />

(auch als erhöhter Standplatz<br />

zu benutzen) und e<strong>in</strong>er großflächigen<br />

Überdachung ausrüstete.<br />

Die schützte gegen Regen und<br />

Sonne und wurde von den Fahrern und<br />

Helfern sehr gelobt.<br />

Das Fahrerlager befand sich direkt h<strong>in</strong>ter<br />

dem Wettbewerbskurs und sorgte damit<br />

für kurze Transportzeiten mit den Modellen<br />

zum Start. Etwas länger war der Weg<br />

zum Camp<strong>in</strong>gbereich, der sich auf der anderen<br />

Seite des Waldbades befand, aber<br />

auch <strong>in</strong> wenigen M<strong>in</strong>uten zu erreichen<br />

war. Dem Vernehmen nach wurde die WM<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr auch aufgrund dieser fast<br />

idealen Bed<strong>in</strong>gungen nicht nach Duisburg,<br />

sondern nach Dessau vergeben. Noch e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>teressante Nachricht wurde von den<br />

TeilnehmerInnen positiv aufgenommen:<br />

Es gab e<strong>in</strong>en separaten<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gssee für die<br />

Weltmeisterschaft. Der<br />

See Diepold <strong>in</strong> Dessau-<br />

Waldersee wurde den<br />

Teilnehmern wäh-<br />

Kopf an Kopf <strong>in</strong> V 27<br />

46<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Weltmeister <strong>in</strong> der Klasse FSR-V 3,5 Jun.:<br />

Lucas Vitek (Tschechische Republik), hier mit<br />

se<strong>in</strong>em Vater, der als Mechaniker fungiert<br />

Überdachter Startsteg mit neuem Schiedsrichterhäuschen. Im H<strong>in</strong>tergrund das alte Häuschen.<br />

Zähle<strong>in</strong>richtung und Anzeigetafel s<strong>in</strong>d gut zu erkennen<br />

rend der WM zu Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszwecken zur Verfügung<br />

gestellt, er liegt nur sieben Kilometer<br />

vom Wettbewerbsort entfernt.<br />

Am Montag wurde es dann ernst, die ersten<br />

Läufe <strong>in</strong> den Offshore- und Hydro-Klassen<br />

wurden ab 08.00 Uhr gefahren. Hier wurden<br />

die besten Zehn jeder Klasse für das F<strong>in</strong>ale<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fahrzeit von 8 bzw. 6 M<strong>in</strong>uten ermittelt.<br />

Da vier Vorläufe gefahren wurden,<br />

zogen diese sich bis zum Donnerstag h<strong>in</strong>.<br />

Die Medaillen wurden dann am Freitag<br />

vergeben, denn Freitag ist F<strong>in</strong>altag. Nach<br />

<strong>in</strong>sgesamt 184 Läufen <strong>in</strong> den Offshore- und<br />

Hydro-Klassen standen die Medaillengew<strong>in</strong>ner<br />

fest.<br />

Der erste Junioren-Weltmeister kommt aus<br />

Deutschland und heißt Jonas We<strong>in</strong>gärtner<br />

aus dem Großraum Stuttgart. Er siegte mit<br />

1227 Punkten <strong>in</strong> der Klasse FSR-H 3,5<br />

Junioren vor se<strong>in</strong>em Freund Giuliano Ott<br />

aus Augsburg. Weitere drei Junioren aus<br />

Deutschland hatten sich für das F<strong>in</strong>ale (Hydro)<br />

qualifiziert. Das lässt für die nächsten<br />

Meisterschaften hoffen.<br />

Bei den Senioren sah es nicht so gut aus.<br />

Fünf Deutsche Fahrer kamen <strong>in</strong> die F<strong>in</strong>als.<br />

Christian Hof erkämpfte sich dabei<br />

<strong>in</strong> FSR-H 3,5 letztendlich noch Platz 3<br />

und konnte die Bronzemedaille <strong>in</strong> Empfang<br />

nehmen. Marko Konzack vom SMC<br />

Schwedt-Oder schaffte im F<strong>in</strong>ale FSR-H<br />

27 Platz 5. Der große Gew<strong>in</strong>ner war aber<br />

Gunn Kjell Noddeland aus Norwegen:<br />

Er wurde Weltmeister <strong>in</strong><br />

den Klassen FSR-H 3,5<br />

und FSR-H 7,5 und<br />

belegte <strong>in</strong> FSR-H 15<br />

noch Platz 4. Zwei<br />

weitere Goldmedaillen mit Weltmeistertitel<br />

erreichte er <strong>in</strong> den Offshore-Klassen. So<br />

siegte er <strong>in</strong> der Klasse FSR-O 7,5 vor<br />

dem Ch<strong>in</strong>esen Zhao Bo und errang se<strong>in</strong><br />

viertes Gold <strong>in</strong> der Klasse FSR-O 27. Alle<br />

Achtung vor dieser Leistung! Die vier deutschen<br />

F<strong>in</strong>alteilnehmer konnten nicht <strong>in</strong> den<br />

Kampf um die Medaillen e<strong>in</strong>greifen.<br />

E<strong>in</strong>en Lichtblick gab es wiederum bei den<br />

Junioren. Hier waren <strong>in</strong> FSR-O 3,5 vier Fahrer<br />

und Fahrer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>s F<strong>in</strong>ale vorgestoßen<br />

und Julius Hof konnte das Rennen mit<br />

wenigen Sekunden Vorsprung vor Sergey<br />

Chertkov aus Russland für sich entscheiden.<br />

Damit konnte er als zweiter Juniorenweltmeister<br />

die Medaille und die Ehren für<br />

Deutschland <strong>in</strong> Empfang nehmen.<br />

Die Rennen selbst waren spannend, auch<br />

für die Zuschauer, die <strong>in</strong>s Waldbad gekommen<br />

waren. Der E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>s Waldbad war<br />

für die Besucher während der Weltmeisterschaft<br />

frei, der Badebetrieb natürlich<br />

während der Rennen untersagt. In den<br />

Abendstunden und am Wochenende, also<br />

am Samstag und Sonntag gab es ke<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>schränkungen, das Baden war wieder<br />

erlaubt und auch der Wettergott spielte mit.<br />

Am Montag, dem 6. August, begannen die<br />

Vorläufe für die FSR-V-Klassen mit den Junioren.<br />

Auch diese Vorläufe mit <strong>in</strong>sgesamt<br />

70 Rennen liefen über mehrere Tage, bis<br />

am Donnerstag die F<strong>in</strong>alisten feststanden.<br />

Am Freitag wurde es dann noch e<strong>in</strong>mal sehr<br />

spannend. An diesem letzten Wettbewerbstag<br />

fanden sich auch viele bekannte FSR-<br />

Fahrer aus der näheren Umgebung und<br />

bis aus Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>. So gab es manch unverhofftes<br />

Wiedersehen und Fachsimpeln bei<br />

Weltmeister Mauro Braghieri (Mitte)<br />

mit se<strong>in</strong>en Clubkameraden<br />

Piotr Szymanski (l<strong>in</strong>ks) gewann Silber bei der<br />

FSR-V 7,5 Junioren und holte Bronze <strong>in</strong> der<br />

Klasse FSR-V 3,5 Junioren. Großen Anteil daran<br />

hat auch Vater Maciej<br />

spannenden F<strong>in</strong>alläufen. Diese begannen<br />

pünktlich um 08.30 Uhr mit der Jugend <strong>in</strong><br />

der Klasse FSR-V 3,5. Mit 77 Runden ließ<br />

sich nach 30 M<strong>in</strong>uten Renndauer Lukas<br />

Vitek (Tschechische Republik) als erster<br />

Weltmeister der Rennbootklassen FSR-V<br />

feiern. Die besten Platzierungen unserer<br />

deutschen Junioren erreichten Giuliano Ott<br />

(Platz 5) und Philip Suslik aus Hannover mit<br />

Platz 8.<br />

Deutsche Senioren spielten bei der Medaillenverteilung<br />

<strong>in</strong> der kle<strong>in</strong>sten Klasse (FSR-V<br />

3,5) ke<strong>in</strong>e Rolle. Der Sieg g<strong>in</strong>g an den Serben<br />

T<strong>in</strong> Filip Paz<strong>in</strong> mit sage und schreibe 82<br />

Runden vor dem wenige Sekunden später<br />

e<strong>in</strong>laufenden Franzosen Sabastien Videmont.<br />

Bester deutscher Fahrer war W<strong>in</strong>fried<br />

Die 35er <strong>in</strong> Aktion<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 47


Gut, dass der Steg zum Turm aus Beton ist! Großes Interesse an den Rennen bei den Zuschauer<br />

Strenge Motorkontrolle durch den <strong>in</strong>t. Schiedsrichter<br />

Hartmut Jankowsky vom SMC Schwedt-Oder<br />

Vladislav Krasovsky, Silbermedaillengew<strong>in</strong>ner<br />

V-3,5 Junioren bot se<strong>in</strong>en Renner<br />

gleich zum Kauf an<br />

Impression <strong>in</strong> P<strong>in</strong>k ... Pure Passion<br />

Strahlender Weltmeister FSR-V 7,5 Sen.,<br />

Jürgen Mischke aus Hannover<br />

Der 27er-Renner von Mauro Braghieri, auch<br />

mit CMB ausgerüstet, landete auf Platz 7<br />

Ott auf Platz 5. In der 7,5er-Klasse der Junioren<br />

hatten die polnischen Junioren die<br />

Nase ganz vorn. Lukasz Dembecki siegte<br />

unangefochten mit 78<br />

Runden vor se<strong>in</strong>em<br />

Landsmann Piotr<br />

Szymanski. Beide<br />

wurden weltmeisterschaftlich gefeiert und<br />

fanden sich im kühlen Nass des Waldsees<br />

wieder. In ihren Booten setzen sie schon<br />

lange auf die zuverlässigen CMB-Motoren.<br />

Endlich konnten auch die deutschen Fans<br />

richtig mitfeiern, denn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em spannenden<br />

Rennen der Klasse FSR-V 7,5 Sen. besiegte<br />

Jürgen Mischke aus Hannover se<strong>in</strong>en<br />

stärksten Rivalen Ludo Smeets (Belgien)<br />

mit nur acht Sekunden Vorsprung.<br />

Die lange Anspannung fand dann auch im<br />

Waldsee ihre Abkühlung, Jürgen g<strong>in</strong>g mit<br />

Lederhut ungewollt baden und e<strong>in</strong> nasser<br />

Weltmeister stieg dann aus dem Wasser.<br />

Der frisch gebackene Junioren-Weltmeister<br />

Lukas Vitek war noch lange nicht zufrieden,<br />

denn auch für das F<strong>in</strong>ale FSR-V 15 hatte<br />

er sich qualifiziert. Nach e<strong>in</strong>em spannenden<br />

Rennen erreichte er den dritten Platz und<br />

damit die Bronzemedaille. Weltmeister <strong>in</strong><br />

dieser Juniorenklasse wurde Ross Waumsley<br />

aus England. Beste deutsche Junioren<br />

wurden Julius Hof auf Platz 4 und Philip<br />

Suslik auf Platz 6.<br />

In der Klasse FSR-V 15 der Senioren<br />

setzten sich zwei alte Bekannte der<br />

Rennszene wieder e<strong>in</strong>mal an die Spitze<br />

und tauschten nur die Medaillenplätze.<br />

So siegte diesmal der Franzose<br />

Sabastien Videmont mit 95 Runden vor<br />

se<strong>in</strong>em Dauerkonkurrenten T<strong>in</strong> Filip Paz<strong>in</strong><br />

(Serbien). Mit nur e<strong>in</strong>er Runde Rückstand<br />

erkämpfte sich Sigurd Hauenschild aus<br />

Hannover die Bronzemedaille.<br />

Viele Namen, welche die FSR-Welt kennt,<br />

zierten die F<strong>in</strong>alstartliste <strong>in</strong> der Klasse<br />

FSR-V 27: Zhang aus Ch<strong>in</strong>a, Smeets aus<br />

Belgien, Braghieri aus Italien, Marles aus<br />

England und Hof aus Deutschland. Da war<br />

e<strong>in</strong> spannendes Rennen auf hohem Niveau<br />

vorprogrammiert. So begann das Rennen<br />

mit rasantem Start, die 27er rasten um den<br />

Kurs. Leider waren die Konstruktionen doch<br />

noch nicht so ausgereift. E<strong>in</strong>ige Motoren<br />

gaben den Geist auf und andere Boote kenterten<br />

<strong>in</strong> ihren eigenen Wellen. So fuhren<br />

nach 20 M<strong>in</strong>uten nur noch vier von den 12<br />

Booten. Zuverlässig und nervenstark zeigte<br />

sich Christian Hof. Boot an Boot raste er mit<br />

se<strong>in</strong>em stärksten Gegner, Ludo Smeets,<br />

um den Kurs und siegte letztendlich nach<br />

30 M<strong>in</strong>uten mit nur sieben Sekunden Vorsprung.<br />

So wurde er Weltmeister mit 88<br />

Runden vor Vizeweltmeister Ludo Smeets.<br />

Der letzten Lauf der diesjährigen Weltmeisterschaft<br />

blieb den 35ern vorbehalten.<br />

Das Rennen lockte wieder viele Zuschauer<br />

an die Rennstrecke. Besonders gut konn-<br />

48 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Viele Boote sollten noch den Besitzer wechseln<br />

Die Cocktailbar, auch von hier konnte man das Rennen gut verfolgen und nebenbei e<strong>in</strong>en Dr<strong>in</strong>k genießen<br />

Christian Hof (Deutschland) wurde Weltmeister<br />

<strong>in</strong> der Klasse FSR-V 27 und musste <strong>in</strong>s Wasser, Boot<br />

und Fahne flogen h<strong>in</strong>terher.<br />

Start <strong>in</strong> FSR-V 27<br />

Gabriele Beletti (l<strong>in</strong>ks) aus Italien belegte Platz 9<br />

<strong>in</strong> der Klasse FSR-V 3,5 Sen.. Hier mit se<strong>in</strong>em Vater,<br />

der ihn immer unterstützt<br />

te man das Rennen vom Sprungturm des<br />

Waldbades aus überblicken. Der füllte sich<br />

bei jedem Rennen bis auf den letzten Platz.<br />

Auch <strong>in</strong> diesem letzten Rennen wurden<br />

die Zuschauer und alle Aktiven nicht enttäuscht.<br />

Die Spannung dabei überzeugte<br />

von der Attraktivität dieser Sportart, obwohl<br />

auch <strong>in</strong> dieser Klasse die Ausfallrate noch<br />

zu hoch war und nur die Hälfte der Rennboote<br />

ihr Ziel erreichten. Endlich konnten<br />

auch die Italiener jubeln, denn Mauro Braghieri<br />

konnte mit fünf Runden Vorsprung den<br />

Sieg sicher heimfahren. Als Weltmeister<br />

wurde er natürlich auch im Waldsee getauft,<br />

se<strong>in</strong> Boot flog ihm dann noch h<strong>in</strong>terher.<br />

Doch auch für Deutschland gab es e<strong>in</strong> sehr<br />

gutes Ergebnis: Joachim Hof wurde Vizeweltmeister<br />

und Mathias Hof schaffte noch<br />

den Bronzerang.<br />

Zu hoch gepokert hatte die Riedel-Crew.<br />

Kurz vor der WM bauten sie ihre 35er auf<br />

Zweiwellentechnik um, was schon im Vorlauf<br />

zum Ausfall führte, da die Getriebe<br />

nicht hielten, schade.<br />

Mit Siegerehrung und Abschlusszeremonie<br />

wurden die Weltmeisterschaftstage beendet.<br />

E<strong>in</strong>e WM, die ohne sichtbare Probleme<br />

durchgeführt wurde, dank der vielen Helfer<strong>in</strong>nen<br />

und Helfer und dank der guten Organisation<br />

durch die Veranstalter. Modellsportler<br />

aus den verschiedensten Clubs hatten<br />

sich als Helfer zur Verfügung gestellt, so<br />

auch Sportler des SMC Schwedt-Oder und<br />

besonders die Mitglieder des ausrichtenden<br />

Clubs, des SMC Riesa. Die Hauptschiedsrichter<br />

teilten sich die Arbeit und wechselten<br />

ihr Aufgabengebiet. So war Jürgen Tietze<br />

als Hauptschiedsrichter und auch als Startstellenleiter<br />

tätig. Hartmut Jankowsky (SMC<br />

Schwedt-Oder) fand se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz als<br />

<strong>in</strong>ternationaler Schiedsrichter und bei der<br />

Motorenvermessung. Bei allen drei erstplatzierten<br />

Booten wurde der Hubraum genau<br />

vermessen, um Unregelmäßigkeiten auszuschließen.<br />

Solche traten auch nicht auf.<br />

Karl Strobel aus Stuttgart war Chef-<br />

Schiedsrichter für die Schallmessung<br />

(Lautstärkemessung). Die Grenzwerte s<strong>in</strong>d<br />

klassenabhängig, sie liegen bei der 7,5er-<br />

Klasse bei 80 dB. Jedes Boot wird während<br />

des Rennens dreimal gemessen. Im Schnitt<br />

lagen die 7,5er bei 75 bis 78 dB und damit<br />

immer unterhalb des Grenzwertes.<br />

Am Rande der WM hatten wieder e<strong>in</strong>ige<br />

Anbieter ihre Tische mit Modellsportartikeln<br />

aufgebaut, davon profitierten auch die <strong>in</strong>teressierten<br />

Besucher, die sich mit<br />

Ersatzteilen oder sogar mit kompletten<br />

Rennbooten e<strong>in</strong>decken konnten.<br />

Wer die Rennen anschauen und dabei gemütlich<br />

e<strong>in</strong>en Cocktail schlürfen wollte, war<br />

an der schwimmenden Cocktailbar gerade<br />

richtig. Ausgelastet war sie aber meist erst<br />

am Abend, wenn Zeit war, sich mit Freunden<br />

zu treffen. 14 Tage Wettbewerb s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>e lange Zeit, für e<strong>in</strong>ige waren es auch<br />

nur 14 Tage Camp<strong>in</strong>gurlaub, wenn sie nämlich<br />

schon <strong>in</strong> den Vorläufen aus verschiedenen<br />

Gründen ausscheiden mussten. „Von<br />

den Besten lernen“, war e<strong>in</strong> Schlagwort,<br />

und aus anderem Munde war zu erfahren:<br />

„Nach der Weltmeisterschaft ist vor der<br />

Weltmeisterschaft, wir sehen uns <strong>in</strong> zwei<br />

Jahren wieder“.<br />

Rennen der Klasse FSR-V 35<br />

49


Motorschiffe<br />

SERIE: FISCHEREISCHIFFE DER DDR<br />

Bild 1: Das Typschiff ATLANTIK passiert 1969 als Ausstellungsschiff<br />

die Tower-Bridge <strong>in</strong> London. Quelle: Repro aus [2], S. 68<br />

Dr. G. Miel<br />

Fang- und Gefrierschiff ATLANTIK<br />

Das Fischereischiff vom Typ ATLAN-<br />

TIK hat se<strong>in</strong>e Vorgeschichte <strong>in</strong> dem<br />

Schiffstyp TROPIK. Die Sowjetunion<br />

als größter Auftraggeber für die DDR-Schiffbau<strong>in</strong>dustrie<br />

nahm <strong>in</strong> den Jahren 1962–<br />

1966 von den Fang- und Gefrierschiffen der<br />

Serie TROPIK <strong>in</strong>sgesamt 86 Stück ab. Die<br />

Preisgestaltung für solch e<strong>in</strong> aufwendiges<br />

Produkt wie e<strong>in</strong> Fang- und Gefrierschiff mit<br />

fast 80 m Länge ist kompliziert. Meist setzt<br />

sich dabei der wirtschaftlich Stärkere durch<br />

und das war <strong>in</strong> diesem Fall natürlich der<br />

große Bruder, sprich die Sowjetunion. In<br />

der Fachliteratur wird heute offen diskutiert,<br />

dass die TROPIK-Serie für die DDR e<strong>in</strong> Verlustgeschäft<br />

war und sie deswegen auf die<br />

Ablösung des Typs TROPIK durch e<strong>in</strong> verbessertes<br />

und rentableres Nachfolgemodell<br />

drängte. Die Nachfolger<strong>in</strong> für die TROPIK<br />

war dann die ATLANTIK. Die ATLANTIK,<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> Fang- und Gefrierschiff, war<br />

mit 82,2 m Länge zwar nur unwesentlich<br />

größer, jedoch wesentlich stärker, schneller<br />

und rationeller bei Fang sowie Verarbeitung<br />

des Fisches und vor allem devisenrentabler<br />

als die TROPIK. Bei gleicher Mannschaftsstärke<br />

konnte die Verarbeitungsleistung um<br />

27 % gesteigert werden. Diesen überzeugenden<br />

Argumenten der Nutzwertsteigerung<br />

konnten sich auch die Auftraggeber<br />

Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

nicht verschließen, sodass schließlich 172<br />

Schiffe vom Typ ATLANTIK <strong>in</strong> zwei Varianten<br />

an die Sowjetunion und 13 Schiffe<br />

an andere Abnehmer geliefert wurden.<br />

Das Typschiff der Serie, das ihr auch den<br />

50 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Bild 2: Schnittzeichnung des Typschiffs<br />

ATLANTIK. Quelle: [3], S. 82, 83<br />

Bild 3: Generalplan des Typschiffs ATLANTIK. Quelle: [3], S. 84<br />

Namen gab, hieß ATLANTIK. Von da an<br />

wurde der Name „ATLANTIK“ gewissermaßen<br />

zum Markennamen für Fischereischiffe<br />

der Volkswerft Stralsund. Nachfolgende<br />

Serien unterschieden sich nur noch <strong>in</strong> den<br />

Typnummern. Die Serien ATLANTIK I und II<br />

wurden <strong>in</strong> den Jahren 1966–1976 gebaut.<br />

Wenn die Lieferverpflichtungen gegenüber<br />

der Sowjetunion Raum ließen, versuchte<br />

die DDR auch bzw. vor allem <strong>in</strong> westliche<br />

Länder Schiffe zu exportieren, alle<strong>in</strong> schon<br />

wegen der dr<strong>in</strong>gend benötigten Devisen.<br />

Die DDR bot ihre Schiffe auf den Leipziger<br />

Frühjahrsmessen an und natürlich auch auf<br />

<strong>in</strong>ternationalen Messen und Ausstellungen.<br />

Bild 1 hat somit fast symbolischen Wert für<br />

den DDR-Schiffsexport, denn unter der Tower<br />

Brigde <strong>in</strong> London fährt nicht alle Tage<br />

e<strong>in</strong> Schiff vom Typ ATLANTIK h<strong>in</strong>durch.<br />

Wie die Bezeichnung Fang- und Gefrierschiff<br />

bereits sagt, wurde der Typ ATLAN-<br />

TIK für den Fang <strong>in</strong> tropischen aber auch<br />

eisführenden Gewässern mit dem Grundschleppnetz<br />

und pelagischem Netz, für<br />

das Schlachten, Tiefgefrieren und Lagern<br />

des Fangs, die Verarbeitung des Fischabfalls<br />

und Beifangs sowie den Transport der<br />

Fischerzeugnisse entworfen und gebaut.<br />

An der perspektivischen Schnittdarstellung<br />

auf Bild 2 und am Generalplan auf Bild 3<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 51


Bild 4: Modellbauplan ATLANTIK II.<br />

Quelle: GST-Bauplan 4.73,<br />

gezeichnet von W. Z<strong>in</strong>ßmann<br />

Bild 5: Spantenriss zum Modellbauplan<br />

von Bild 4. Quelle: GST-Bauplan<br />

4.73, gezeichnet von W. Z<strong>in</strong>ßmann<br />

erkennt der Leser die Raumaufteilung<br />

der ATLANTIK. In der Vorpiek bef<strong>in</strong>den<br />

sich Kraftstofftanks und die Kettenlast.<br />

Als Tanks für Kraftstoff und Wasser wird<br />

außerdem der Doppelboden der vorderen<br />

Schiffshälfte genutzt. Unter dem Schottendeck<br />

im vorderen Schiffsteil liegen die Laderäume<br />

I und II für die verarbeiteten und<br />

gefrosteten Fische. Die Beschickung der<br />

Laderäume I und II und des Laderaums III<br />

im h<strong>in</strong>teren Schiffsteil erfolgt von den Bearbeitungsmasch<strong>in</strong>en<br />

mittels Förderbändern.<br />

Entladen wird dann durch die Luken über<br />

den Laderäumen mittels der Ladebäume<br />

an Deck. Unter dem Deckshaus schließen<br />

sich die Räume mit den Verarbeitungsund<br />

Gefriermasch<strong>in</strong>en an. Mittschiffs unter<br />

dem Schornste<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>det sich der Masch<strong>in</strong>enraum,<br />

dah<strong>in</strong>ter die Fischbunker zum<br />

Vorkühlen des gefangenen Fischs und der<br />

Fischmehlraum. Rechts und l<strong>in</strong>ks neben<br />

der Aufschleppe s<strong>in</strong>d die Netzräume platziert,<br />

die Mannschaft ist im Deckshaus auf<br />

dem Hauptdeck untergebracht. Von den<br />

an die UdSSR gelieferten Schiffen wurden<br />

mit entsprechenden Veränderungen sieben<br />

Exemplare als Forschungsschiffe und sieben<br />

als Schulschiffe gebaut.<br />

Über den Typ ATLANTIK I f<strong>in</strong>det der Leser<br />

e<strong>in</strong>en ausführlichen Bericht <strong>in</strong> der Zeitschrift<br />

Schiffbautechnik H. 2/1967. Vom Typ<br />

ATLANTIK II gab es zu DDR-Zeiten e<strong>in</strong>en<br />

GST-Schiffsmodellbauplan als Braunpause<br />

(Bilder 4 und 5). Den Typ ATLANTIK II baute<br />

B. Zawadz<strong>in</strong>ski vom Hamburger Schiffsmodellbauclub<br />

als Modell (Bild 6) mit dem Namen<br />

DRUSCHBA. Der volle Name des Orig<strong>in</strong>als<br />

lautet DRUSCHBA – SSSR – GDR.<br />

B. Zawadz<strong>in</strong>ski stellte freundlicherweise die<br />

<strong>in</strong> diesem Beitrag veröffentlichten Fotos von<br />

se<strong>in</strong>em Modell zur Verfügung. Das Modell<br />

der DRUSCHBA diente als Ausstellungsmodell<br />

(Bild 6), aber auch als Fahrmodell <strong>in</strong><br />

Schiffsmodellwettbewerben (Bild 7). Mittlerweile<br />

hat das Modell se<strong>in</strong>en vorerst letzten<br />

Liegeplatz <strong>in</strong> der maritimen Ecke e<strong>in</strong>es Altenheimes<br />

<strong>in</strong> Hamburg gefunden.<br />

Zum Modell e<strong>in</strong>ige technische Informationen,<br />

die sich jedoch hauptsächlich vom<br />

großen Vorbild her ableiten. Markant auf<br />

dem Vorderdeck (Bild 8) s<strong>in</strong>d zunächst die<br />

beiden Ankerspills, die beiden Pfosten mit<br />

den angelenkten Ladebäumen, die zugehörigen<br />

W<strong>in</strong>den, die große Ladeluke und<br />

das Beiboot. Über die Ladeluke wurde der<br />

verarbeitete und gefrostete Fisch mit Hilfe<br />

der Ladebäume entladen. Bei der Flottillenfischerei<br />

geschah das auf See mit der<br />

Übergabe an e<strong>in</strong> Transportschiff. Das Beiboot<br />

wurde dann ebenfalls mit e<strong>in</strong>em La-<br />

52 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Bild 8: Vorderdeck. Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

Bild 6: Modell DRUSCHBA<br />

SSSR-GDR auf e<strong>in</strong>er Modellbauausstellung<br />

des SMC Hamburg<br />

Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

Bild 9: Deckshaus. Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

Bild 7: Modell DRUSCHBA <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Element. Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

debaum ausgesetzt und wieder an Bord<br />

geholt. Das Deckshaus reicht über vier<br />

Decks, das Hauptdeck, das Bootsdeck, das<br />

Brückendeck und das Peildeck (Bild 9). Man<br />

erkennt auf der Steuerbord- und der Backbordseite<br />

auf dem Brückendeck jeweils drei<br />

automatisch aufblasbare Rettungs<strong>in</strong>seln<br />

für je 10 Personen. Ferner bef<strong>in</strong>den sich<br />

auf jeder Seite auf dem Bootsdeck die Motorrettungsboote<br />

(8,0 x 2,8 x 1,15 m) für je<br />

44 Personen. Die Rettungsboote s<strong>in</strong>d über<br />

Schwerkraftdavits aussetzbar.<br />

Die Brücke selbst be<strong>in</strong>haltet mit Blick voraus<br />

den Brückenfahrstand und nach h<strong>in</strong>ten<br />

mit Blick auf das Arbeitsdeck den W<strong>in</strong>denfahrstand.<br />

Damit die Sicht auf das Arbeitsdeck<br />

ungeh<strong>in</strong>dert ist, wurde die ATLANTIK<br />

mit zwei Schornste<strong>in</strong>en rechts und l<strong>in</strong>ks<br />

vom Arbeitsdeck ausgerüstet. Der schwarze<br />

Schornste<strong>in</strong> (Bild 10) mit dem roten Band<br />

mit Hammer und Sichel war se<strong>in</strong>erzeit das<br />

typische Erkennungsmerkmal für sowjetische<br />

Fischereischiffe. Auf dem Peildeck<br />

stehen der Mast mit den Antennen, den<br />

nautischen Lichtern, die Peilrahmen, die<br />

Radarbalken und etliche Lüfter.<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Kapitel auf den Trawlern<br />

s<strong>in</strong>d immer wieder die W<strong>in</strong>den.<br />

Bei der ATLANTIK gibt es zwei getrennte<br />

Kurrle<strong>in</strong>enw<strong>in</strong>den direkt h<strong>in</strong>ter dem A-Mast<br />

Bild 10: Backbordseite des Deckshauses.<br />

Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

Bild 11: H<strong>in</strong>terer Bereich des Arbeitsdecks.<br />

Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

auf dem Arbeitsdeck (Bild 11). Mit beiden<br />

W<strong>in</strong>den wird das Netz ausgesetzt, geschleppt<br />

und wieder e<strong>in</strong>geholt. An ihre Leistungsfähigkeit<br />

und Steuerung werden von<br />

daher besondere Anforderungen gestellt.<br />

Die Kurrle<strong>in</strong>enw<strong>in</strong>den werden vom zentralen<br />

W<strong>in</strong>denfahrstand auf dem Brückendeck<br />

bedient. Sie verfügen über E<strong>in</strong>zelantriebe<br />

und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zeln oder parallel zu fahren,<br />

Le<strong>in</strong>enlänge und Zugkraft werden bei jeder<br />

W<strong>in</strong>de exakt gemessen. Vor dem A-Mast,<br />

auch als Gienmast bezeichnet, stehen die<br />

beiden Gienw<strong>in</strong>den. Beide Gienw<strong>in</strong>den<br />

konnten komb<strong>in</strong>iert werden und erreichten<br />

dann e<strong>in</strong>e Hubkraft bis 20 t bei e<strong>in</strong>er Hubhöhe<br />

von 25 m. Damit waren auch volle Steerte<br />

mit etlichen Tonnen Fang ke<strong>in</strong> Problem.<br />

Bei leichteren Hols (teilgefüllter Steert) kann<br />

der Gienvorgang auch mit der Kombiw<strong>in</strong>de<br />

ausgeführt werden. Blickt man von h<strong>in</strong>ten<br />

auf das Arbeitsdeck (Bild 12), so s<strong>in</strong>d am<br />

vorderen Ende des Arbeitsdecks die Hilfsw<strong>in</strong>den<br />

zu erkennen. Mit ihnen wird z. B. das<br />

Netz nach dem Aushängen der Scherbretter<br />

<strong>in</strong> die Aufschleppe gezogen oder andere mit<br />

dem Netze<strong>in</strong>holen und Netzentleeren verbundene<br />

Hubarbeiten auf dem Arbeitsdeck<br />

ausgeführt. Die Hilfsw<strong>in</strong>den können vom<br />

zentralen Bedienpult der Brücke oder von<br />

Steuersäulen auf dem Bootsdeck aus gesteuert<br />

werden. Direkt über der Aufschleppe<br />

bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Traverse, auf der die<br />

Netzsondenkabelw<strong>in</strong>de angebracht ist. Sie<br />

trägt ferner nautische Lichter, Sche<strong>in</strong>wer-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 53


Bild 14: Modell DRUSCHBA auf e<strong>in</strong>er Veranstaltung. Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

Bild 12: Vorderer Bereich des Arbeitsdecks.<br />

Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

fer und die beiden Blöcke, durch die die<br />

Kurrle<strong>in</strong>en laufen. Am Spiegel des Trawlers<br />

und der Traverse werden dann auch die gehievten<br />

Scherbretter gezurrt.<br />

E<strong>in</strong>e technische Besonderheit des Typs<br />

ATLANTIK ist das Aktivruder (Bild 13). Das<br />

Aktivruder trägt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em als Düse gestalteten<br />

Strömungskörper <strong>in</strong> der Ruderfläche<br />

e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en, elektrisch angetriebenen<br />

Hilfspropeller. Schwenkt das Ruder aus,<br />

so kann vor allem bei ger<strong>in</strong>ger Fahrt dieser<br />

Hilfspropeller die Ruderkraft und damit<br />

die Steuerfähigkeit wesentlich verstärken.<br />

Ger<strong>in</strong>ge Fahrt bedeutet auch fast Stillstand<br />

des Schiffes. Um es <strong>in</strong> diesem Fall um die<br />

Hochachse zu drehen, also die Fahrtrichtung<br />

zu ändern, ist e<strong>in</strong> Ruderw<strong>in</strong>kel von<br />

90° wünschenswert. Bei voller Fahrt des<br />

Schiffes würde e<strong>in</strong> solcher Ruderw<strong>in</strong>kel<br />

mit der vollen Ruderfläche natürlich als<br />

komplette Bremse wirken und sicher zu diversen<br />

Schäden führen. Aus diesem Grund<br />

Bild 13:<br />

Ruderanlage der<br />

ATLANTIK.<br />

Quelle: Repro<br />

aus [3], S. 83<br />

Modell DRUSCHBA <strong>in</strong> Fahrt. Foto: B. Zawadz<strong>in</strong>ski<br />

Technische Daten<br />

(Nach [1] Vom Kutter zum Conta<strong>in</strong>erschiff)<br />

Länge ü. a.<br />

Breite auf Spanten<br />

Tiefgang<br />

Deplacement<br />

Tragfähigkeit<br />

Antriebsleistung<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

Aktionsdauer<br />

82,20 m<br />

13,60 m<br />

5,00 m<br />

3.366 t<br />

1.150 t<br />

1.706 kW<br />

13,6 kn<br />

60 Tage<br />

wird der Ruderw<strong>in</strong>kel bei Fahrt voraus durch<br />

e<strong>in</strong>en Stopper auf maximal 35° begrenzt.<br />

Für das Manövrieren mit dem Aktivruder<br />

bei „VGL – voraus ganz langsam“ oder bei<br />

„Masch<strong>in</strong>e stopp“ konnten die 35°-Stopper<br />

elektrisch gelöst werden, so dass e<strong>in</strong> Ruderw<strong>in</strong>kel<br />

von 90° nach beiden Seiten zur<br />

Verfügung stand. Das Aktivruder hatte den<br />

unbestreitbaren Vorteil, dass es bei Ausfall<br />

des Hauptantriebs auch als Hilfs- oder<br />

Notantrieb verwendet werden konnte, wenn<br />

auch nur <strong>in</strong> den untersten Fahrstufen. Der<br />

Drehstrommotor für den Antrieb des Propellers<br />

im Aktivruder hatte e<strong>in</strong>e Leistung von<br />

70 kW bei 725 m<strong>in</strong> -1 . Da es sich bei diesem<br />

Aktivruder für die ATLANTIK um e<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

der Volkswerft Stralsund handelte,<br />

war es <strong>in</strong> der DDR-Fachliteratur auch unter<br />

dem Namen „Vostra-Ruder“ bekannt.<br />

Die Serien ATLANTIK I und II wurden <strong>in</strong> der<br />

Zeit von 1966–1968 gebaut und abgeliefert.<br />

Gegenüber dem Vorgängertyp erbrachte<br />

die ATLANTIK e<strong>in</strong>e Steigerung des Jahresfanges<br />

um 27 %, die ATLANTIK war für ihre<br />

Zeit e<strong>in</strong> Spitzenprodukt und die Schiffbauer<br />

der Volkswerft Stralsund zu Recht stolz<br />

auf ihr Schiff. Dass die Entwicklung nicht<br />

stehen blieb und nachfolgende Schiffsserien<br />

noch leistungsfähiger waren, zeigt<br />

auch diese Artikelreihe. Die ATLANTIK war<br />

e<strong>in</strong>e gelungene Konstruktion, sie ist auch<br />

heute noch sehenswert und wird mit Stolz<br />

auf öffentlichen Modellveranstaltungen vorgeführt<br />

(Bild 14). Dass sie dann auch auf<br />

dem Wasser e<strong>in</strong>e gute Figur abgibt, ist fast<br />

schon selbstverständlich.<br />

Am Schluss des Beitrages möchte der Autor<br />

ganz besonders B. Zawadz<strong>in</strong>ski vom<br />

Hamburger Schiffsmodellclub danken, der<br />

die Fotos se<strong>in</strong>es Modells für diesen Beitrag<br />

zur Verfügung stellte.<br />

Verwendete Literatur<br />

[1] M. Neumann, D. Strobel: Vom Kutter zum Conta<strong>in</strong>erschiff.<br />

Verlag Technik, Berl<strong>in</strong>, 1980<br />

[2] D. Strobel, W. Ortlieb: Volkswerft Stralsund 1948–<br />

1998. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg,<br />

1998<br />

[3] Zeitschrift Schiffbautechnik, Berl<strong>in</strong>, Jg. 1967<br />

54 Besatzung<br />

80 Personen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Ihr Fachgeschäft und Servicepartner <strong>in</strong>...<br />

…09112 Chemnitz<br />

…48155 Münster<br />

SCHWEIZ<br />

…CH-3603 Thun<br />

…19294 Neu Göhren<br />

…60437 Frankfurt<br />

…CH-8049 Zürich<br />

…32278 Kirchlengern<br />

…83071 Stephanskirchen<br />

…CH-8307 Effretikon<br />

…85356 Freis<strong>in</strong>g<br />

MODELLBAU DIND<br />

Flug-, Schiffs- und Automodelle<br />

Funkfernsteuerungen<br />

Illnauerstrasse 14, CH-8307 Effretikon<br />

Tel. +41 (0) 52 343 32 55 Fax +41 (0) 52 343 78 62<br />

e-mail: mobadi@bluew<strong>in</strong>.ch Internet: www.mobadi.ch<br />

für <strong>SchiffsModell</strong> 01/2013 ist am 26.11.2012<br />

für <strong>SchiffsModell</strong> 02/2013 ist am 27.12.2012<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 55


RUBRIKEN<br />

kurz & fündig<br />

Privatanzeigen (private Inserenten, nicht-gewerbliche Texte) können nur<br />

schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

Der E<strong>in</strong>fachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellsche<strong>in</strong> verwenden,<br />

der <strong>in</strong> fast jedem Heft zu f<strong>in</strong>den ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

schreiben.<br />

In e<strong>in</strong>e Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen,<br />

erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />

Anzeigenschluss ist jeweils um den 5. des Vormonats (z.B. für Heft 3 am<br />

5. Februar).<br />

Wenn Anzeigentext und Zahlung nach Anzeigenschluss e<strong>in</strong>gehen, erfolgt die<br />

Veröffentlichung automatisch <strong>in</strong> der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

Privatanzeigen <strong>in</strong> <strong>SchiffsModell</strong> bis 8 Zeilen kostenlos, jede<br />

!<br />

weitere Zeile 2,50 Euro. Anzeige mit Bild 5, — Euro.<br />

E<strong>in</strong>fache Abwicklung: Vorauszahlung <strong>in</strong> bar, Überweisung, Kreditkarte<br />

(Visa, Master) oder Abbuchung. Gleichzeitig wird Ihre Anzeige im Internet<br />

unter www.neckar-verlag.de veröffentlicht!<br />

PLZ 2…<br />

Rennboot, Mahagoni beplankt auf<br />

Trailer, M ca. 1:8, Länge ca. 90 cm,<br />

700er-Motor, 2 Akkupacks 9,6 V, 3300<br />

mAh, Servo, Räder des Trailers kugelgelagert,<br />

Stützrad funktionsfähig, VB<br />

€ 330,–, Tel. 040/7634815. 201<br />

Historischer Lotsenschoner<br />

Elbe 5 von 1883, Unikat <strong>in</strong> Museumsqualität,<br />

geb. nach hist. Dokumentationen,<br />

Standmodell auf Spanten, M<br />

1:50 (74 x 12 x 76 cm), VB € 455,–.<br />

Fotos u. Info unter E-Mail: <strong>in</strong>didalsa<br />

@gmx.de 202<br />

Festmacherboot, M ca. 1:20, Länge<br />

ca. 56 cm, 600er-Motor Eco, Regler<br />

Speedster 2005, 2 Akkupacks 7,2<br />

V, 3000 mAh, Beleuchtung und Bl<strong>in</strong>klicht<br />

über Schaltmodul, Decksche<strong>in</strong>werfer<br />

und Schlepplicht bis <strong>in</strong> den<br />

Rumpf verdrahtet, VB € 175,–, Tel.<br />

040/7634815. 203<br />

fänger u. 8-fach Empf.-Schaltmodul<br />

m. potentialfreien Schaltausgängen,<br />

Komplettset, Bedienung ü. 8-Taster,<br />

VB. Fotos u. Info unter <strong>in</strong>didalsa@<br />

gmx.de 205<br />

PLZ 3…<br />

Verkaufe SMS Kanonenboot<br />

Iltis im Maßstab 1:50 für € 850,–.<br />

Tel. 0531/345316. 301<br />

PLZ 4…<br />

Verk. Tonnenleger Rüstersiel<br />

von Sievers, 1a gebaut, mit Motoren,<br />

Servo, Regler, Radar, Akkus, Beleuchtung,<br />

Bugstrahlruder, Kran beweglich,<br />

Graupner-Fernbedienung,<br />

VB; Wasserschutz-Polizeiboot WS 14,<br />

gut gebaut, mit Motor, Regler, Servo,<br />

Länge 103 cm, VB € 120,–. Tel.<br />

0234/230846. 401<br />

Suche Bauvorschläge und Pläne<br />

für M-Boote von F. K. Ries, gerne<br />

auch nur leihweise zum Kopieren. Bitte<br />

Angebote an Tel. 01522/8665475<br />

oder E-Mail: peterundjaska@web.de<br />

402<br />

Kupplung, Flexwelle sowie Reso<br />

Rohr, MPX-Servos Profi und Dynamic<br />

Vergaser, Tel. 0201/744387. 404<br />

PLZ 5…<br />

Sammler kauft alte Fernsteuerungen<br />

bis 1970. Tel. 0221/394538, 0163/<br />

9296575. 501<br />

Fischereimodelle; Krabbenkutter;<br />

Thunfischfänger; Fischtrawler mit Motor<br />

und Servo; Schlepper, kle<strong>in</strong>, Segelstandmodell;<br />

Schoner; Fregatte;<br />

Galeone; Karacke; W<strong>in</strong>djammer ab €<br />

100,– Stück, Selbstabholer, Dampfbarkasse-Wilesco.<br />

Rolf-Lothar Wahl,<br />

59555 Lippstadt, Schwemannskamp<br />

11, von 9 bis 21 Uhr, Tel. 0151/<br />

26071583. 502<br />

Verk. SAR33 v. robbe, Nr. 1160,<br />

mit Ultra-Motor + Regler, 7-24 Z/45 A,<br />

G-Turm <strong>in</strong> Funktion, Licht, € 240,–;<br />

Patrol v. Graupner, Nr. 2193, Schraubenantrieb,<br />

E-Motoren, Licht, €<br />

280,–, alle Modelle sauber gebaut u.<br />

lackiert. Tel. 02421/6948887 o. 0163/<br />

1417468, E-Mail: Detlef.Beese@<br />

web.de 503<br />

3 Standsegelschiffe, 1:65, Amati<br />

Columbusflotte Surprise Franz. Fregatte,<br />

1:40, L 147 cm x H 110 cm, €<br />

1500,–; Honano Mahagoni Span Galeone,<br />

1:50, Nussbaum, € 750,–; div.<br />

Schoner ab € 100,– Stück, Selbstabholer.<br />

Rolf-Lothar Wahl, 59555 Lippstadt,<br />

Schwemannskamp 11, von 9<br />

bis 21 Uhr, Tel. 0151/ 26071583. 504<br />

Suche: S.M.S. Fürst Bismarck<br />

(Großer Kreuzer/Panzerkreuzer),<br />

Bauplan, Detailzeichnungen, Bilder,<br />

Rumpf, Bauteile, usw. Bitte alles anbieten.<br />

E-Mail: woldig@web.de 505<br />

PLZ 6…<br />

Verk., geg. Abholung: Düsseldorf,<br />

Chaperon-GfK-Rumpf u. Beschlagsatz<br />

u. Bauplan/Engel, Od<strong>in</strong> m.<br />

F 14 m. Prop.-Modulen, Berl<strong>in</strong>, Najade.<br />

E-Mail: schmitt.trix@web.de 601<br />

PLZ 7…<br />

Zu verk. 1 x Multiplex SX, 35<br />

MHz, 18-Kanal-Schulze-Empfänger,<br />

35 MHz 2 x 5-Kanal-Schulze-Empfänger,<br />

35 MHz, € 100,–. Gerhard Egerter,<br />

Hölderl<strong>in</strong>str. 7, 72411 Bodelshausen.<br />

701<br />

PLZ 8…<br />

Zahle Höchstpreise: Für alte Diesel-<br />

und Benz<strong>in</strong>motoren bis 1970,<br />

auch defekt. D. Rother, Welzenbachstr.<br />

29, 80992 München, Tel. 089/<br />

145739, Fax 1417041. 801<br />

Suche alle Graupner Bellaphonund<br />

Standard-Fernsteuerungen, auch<br />

Teile wie Empfänger, Servos etc., sowie<br />

Orig<strong>in</strong>alverpackungen dazu. Angebote<br />

bitte an Tel. 0821/5439391<br />

oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />

Schnellboot S38-100, 1:35, Italeri-Baukasten,<br />

Rumpf gebaut, Mittelwelle<br />

und Ruder e<strong>in</strong>gebaut, mit Italeri<br />

5607, Crew u. Schraubensatz, €<br />

130,– + Versand, Tel. 08341/9080743.<br />

803<br />

Modell-Schlepper, 1,7 m lang, 0,5<br />

m breit, mit E-Antrieb über 2 Propeller<br />

von 11 cm Ø, mit oder ohne Fernsteuerung,<br />

an Selbstabholer zu verkaufen.<br />

Das Modell ist e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelstück<br />

und noch ungebraucht, Tel. 04851/<br />

4548. 204<br />

Fernsteuerung Spektrum DX,<br />

mod., 2,4 GHz, speziell für Schiffsmodelle,<br />

Sonderanfertigung mit 3 Prop.-<br />

Kanälen u. 8 Schaltkanälen + Emp-<br />

Verkaufe nur an Selbstabholer:<br />

orig. Schiff Bremen, nachgebaut,<br />

Maße ca. 3,2 m lang und 80 cm hoch,<br />

mit Beleuchtung, für € 3500,–. Tel.<br />

02173/690977 oder 0172/3826675.<br />

403<br />

Verk. Rennboot Mirage v. Gundert,<br />

Länge 1 m, der FSR V15-Klasse,<br />

mit 90 EVO-CMB-Motor, mit Expert-Antr.,<br />

Anlage Power Jo<strong>in</strong>t<br />

! !<br />

Exclusive Schiffsmodellbaupläne<br />

* Historisch * Zivil * Mar<strong>in</strong>e *<br />

www.harhaus.de<br />

Harhaus • Kölner Straße 27 • 42897 Remscheid • Tel: 02191 662596<br />

56 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Bestellung e<strong>in</strong>es JAHRESABONNEMENTS ab Heft ____________<br />

Bitte senden Sie mir bis auf weiteres die angekreuzte Zeitschrift zu. E<strong>in</strong>e Kündigung ist jederzeit möglich. Zuviel bezahlte Beträge für noch<br />

nicht erschienene ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />

Bestellung e<strong>in</strong>es GESCHENKABONNEMENTS ab Heft ____________<br />

Ich möchte die angekreuzte Zeitschrift zu den genannten Bezugspreisen frei Haus verschenken. E<strong>in</strong>en Geschenkgutsche<strong>in</strong> erhalte ich zusammen<br />

mit der Rechnung.<br />

Adresse des Auftraggebers:<br />

Nur bei Geschenk-Abonnement ausfüllen:<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße<br />

PLZ Ort<br />

Das Jahresabonnement soll erhalten:<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße<br />

Abopreis <strong>in</strong>kl.<br />

Versandkosten /<br />

E<strong>in</strong>zelheftbestellungen<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Datum und rechtsverb<strong>in</strong>dliche Unterschrift<br />

ohne DVD<br />

Modell mtl.<br />

mit DVD (6 x jährlich)<br />

E<strong>in</strong>zelheft 4,20 / 9,10<br />

Abopreis Inland 47,– / 62,–<br />

Abopreis Ausland 50,40 / 65,40<br />

elektroModell vjl.<br />

E<strong>in</strong>zelheft 9,60<br />

Abopreis Inland 20,– / 35,–<br />

Abopreis Ausland 22,– / 37,–<br />

sm<br />

Bitte veröffentlichen Sie nachstehende private Kle<strong>in</strong>anzeige unter „kurz & fündig“ <strong>in</strong> der nächsterreichbaren Ausgabe von<br />

Modell mtl.<br />

ohne DVD<br />

mit DVD (4-mal jährlich)<br />

PLZ<br />

Ort<br />

E<strong>in</strong>zelheft 5,–<br />

Abopreis Inland 53,80<br />

Abopreis Ausland 60,–<br />

mtl.<br />

mtl.<br />

Journal<br />

Dampf&Heißluft vjl.<br />

E<strong>in</strong>zelheft 7,50<br />

Abopreis Inland 28,–<br />

Abopreis Ausland 30,–<br />

Journal<br />

Dampf&Heißluft vjl.<br />

vjl.<br />

E<strong>in</strong>zelheft 7,–<br />

Abopreis Inland 26,–<br />

Abopreis Ausland 28,–<br />

vjl.<br />

<br />

Ich weiß, dass die Veröffentlichung ausschließlich gegen Vorauszahlung erfolgt. Die Art der Zahlung ist umseitig angekreuzt.<br />

bis 8 Zeilen<br />

kostenlos<br />

bitte<br />

an kreuzen,<br />

wenn die<br />

Anzeige<br />

mit Bild<br />

ersche<strong>in</strong>en<br />

soll. Je Bild<br />

5,–<br />

zu sätzlich.<br />

In e<strong>in</strong>e Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />

Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />

-Service (kostenlos)<br />

Ich bestelle aus dem Programm des<br />

<br />

Leseexemplar Zeitschrift:<br />

Modell<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

elektroModell<br />

Journal Dampf&Heißluft<br />

Gartenbahn<br />

Menge<br />

Best.-Nr.<br />

Titel<br />

Preis <br />

Prospekt:<br />

Modellbau<br />

Kunst<br />

sonstiges (z. B. Feuerwehr, Schule)<br />

<br />

adressänderung ab: ______________<br />

Ich b<strong>in</strong> Abonnent von:<br />

Neu:<br />

Straße<br />

<br />

PLZ<br />

Kd.-Nr.:<br />

Ort<br />

Datum<br />

rechtsverb<strong>in</strong>dliche Unterschrift


-Bestellsche<strong>in</strong> für e<strong>in</strong> Jahres- bzw. Geschenk-Abo<br />

Bitte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Umschlag<br />

stecken und senden an:<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Die Jahresabonnementgebühr / den Geschenk-Auftrag zahle ich<br />

nach Rechnungserhalt<br />

bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung *<br />

(nur <strong>in</strong> Deutschland)<br />

Konto-Nr.:<br />

BLZ:<br />

Geld<strong>in</strong>stitut:<br />

per Kreditkarte<br />

Visa MasterCard<br />

Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

gültig bis: ____________<br />

* Ich b<strong>in</strong> damit e<strong>in</strong>verstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die von mir / uns zu leis tenden Zahlungen bei Fällig keit zu<br />

Lasten me<strong>in</strong>es / unseres Kontos e<strong>in</strong>ziehen.<br />

Ihre Vorteile beim Bezug im Abonnement<br />

• Frei-Haus-Lieferung (Zustellung ist bereits im Vorzugspreis enthalten).<br />

• Sie können das Abonnement jederzeit kündigen.<br />

-Bestellsche<strong>in</strong> für Kle<strong>in</strong>anzeigen<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Anzeigen-Abteilung<br />

78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Der Betrag <strong>in</strong> Höhe von ..................... wird bezahlt<br />

durch gleichzeitige Überweisung* auf<br />

Commerzbank AG, VS-Vill<strong>in</strong>gen (BLZ 694 400 07) 1570449<br />

aus dem Ausland: IBAN: DE 13694400070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />

* Bitte unbed<strong>in</strong>gt Name, Ort und Verwendungszweck angeben;<br />

sonst ist ke<strong>in</strong>e Verbuchung möglich!<br />

durch Bankabbuchung (nur Deutschland) Absender und<br />

Konto<strong>in</strong>haber müssen identisch se<strong>in</strong>!<br />

Konto-Nr.: _____________________________ BLZ: ________________________<br />

Geld<strong>in</strong>stitut: ________________________________________________________<br />

durch VISA<br />

durch MasterCard<br />

Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

Vor- und Zuname<br />

gültig bis: ______________<br />

Straße PLZ Ort<br />

Datum und rechtsverb<strong>in</strong>dliche Unterschrift<br />

sm<br />

-Service und -Bestellsche<strong>in</strong><br />

Bitte beachten Sie:<br />

Der Versandkostenanteil von 3,– gilt nur<br />

für Sendungen <strong>in</strong>nerhalb Deutschlands.<br />

Versandkosten bei Sendungen <strong>in</strong>s Ausland:<br />

Bücher und Zeitschriften 5,–<br />

Baupläne 9,–<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Bezahlung<br />

nach Rechnungserhalt<br />

bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung*<br />

(nur <strong>in</strong> Deutschland)<br />

Konto-Nr.:<br />

BLZ:<br />

Geld<strong>in</strong>stitut:<br />

per Kreditkarte<br />

Visa MasterCard<br />

Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

gültig bis: ____________<br />

* Ich b<strong>in</strong> damit e<strong>in</strong>verstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die von mir / uns zu leis tenden Zahlungen bei Fälligkeit zu<br />

Lasten me<strong>in</strong>es / unseres Kontos e<strong>in</strong>ziehen.<br />

78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Datum und rechtsverb<strong>in</strong>dliche Unterschrift<br />

sm


Unsere Herbstlektüren<br />

Willi Aselmeyer<br />

Dampf 41<br />

Dampfschlepper He<strong>in</strong><br />

ISBN 978-3-7883-1640-2<br />

Umfang 136 Seiten, DIN A4<br />

Best.-Nr. 16-2011-01<br />

Preis 22,50 [D]<br />

Mart<strong>in</strong>a & Klaus Buldt<br />

Dampfp<strong>in</strong>asse LAGOM<br />

ISBN 978-3-7883-2113-0<br />

Umfang 112 Seiten, DIN A4<br />

Best.-Nr. 113<br />

Preis 18,50 [D]<br />

Gerhard O. W. Fischer<br />

Mar<strong>in</strong>eschiffe<br />

SAR- und Küstenwachboote<br />

ISBN 978-3-7883-0692-2<br />

Umfang 128 Seiten<br />

Best.-Nr. 692<br />

Preis 15,60 [D]<br />

Dr. Günter Miel<br />

Rennbootmodelle mit<br />

Elektromotor<br />

ISBN 978-3-7883-0690-8<br />

Umfang 120 Seiten<br />

Best.-Nr. 690<br />

Preis 19,90 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48/-38 (Fax -50) • bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


Motorschiffe<br />

Abnahmefahrt der GC-624 durch e<strong>in</strong>e Besatzung der Wheeler Shipyard<br />

<strong>in</strong> Brooklyn, New York am 29.10.1942. Später wurde die Baunummer<br />

83 373 als USCG 14 bei der Rescue Flotilla 1 e<strong>in</strong>gesetzt. © USCG<br />

Chris König<br />

USCG 54<br />

Vom U-Bootjäger<br />

zum Rettungsboot<br />

Das Orig<strong>in</strong>al<br />

In den 1930er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts analysierte die United States<br />

Coast Guard mögliche Bedrohungspotenziale<br />

für die amerikanische Seeschifffahrt.<br />

Auch wenn Deutschland und se<strong>in</strong>e U-Bootwaffe<br />

noch nicht explizit als fe<strong>in</strong>dlich e<strong>in</strong>gestuft<br />

wurden, wurde die Aufrüstung des<br />

Deutschen Reiches als alarmierend empfunden.<br />

So empfahlen die Chefstrategen<br />

der USCG die Beschaffung e<strong>in</strong>es schnellen<br />

Küstenwachbootes zur U-Bootabwehr<br />

USCG 54 (83 502) eskortiert Frachtschiffe<br />

von Poole (England) zu den Absprunghäfen<br />

an der französischen Kanalküste.<br />

© USCG<br />

als Ersatz für veraltete Fahrzeuge. Mit dem<br />

Design des 83-Footers wurde Walter J.<br />

McInnis am 6. Dezember 1940 beauftragt.<br />

Am 19. März 1941 legte McInnis se<strong>in</strong>e Pläne<br />

vor und umgehend bestellte die USCG<br />

davon 40 Fahrzeuge bei der Wheeler Shipyard,<br />

Inc., Brooklyn, New York. Der 83 Foot<br />

Cutter war über alles 83 Fuß und 2 Inches<br />

(25,34 m) lang und 16 Fuß und 2 Inches<br />

(4,93 m) breit. Se<strong>in</strong> Tiefgang betrug 5‘ 4“<br />

(1,62 m), die Standardtypverdrängung 76<br />

Tonnen. Waren die ursprünglichen Entwürfe<br />

als e<strong>in</strong>fach beplankte Rundspanter<br />

vorgesehen, erhielten e<strong>in</strong>ige Exemplare<br />

ab Werft e<strong>in</strong>e zweite Lage Planken gegen<br />

Eisgang. Sieben wasserdichte Schotten<br />

unterteilten den Rumpf <strong>in</strong> acht Abschnitte.<br />

Als Kollisionsraum diente e<strong>in</strong>e Vorpiek, <strong>in</strong><br />

der auch der Kettenkasten untergebracht<br />

war. Daran schloss sich e<strong>in</strong> Aufenthaltsraum<br />

nebst Waschbereich für die Besatzungsangehörigen<br />

an, von dem aus die<br />

Schlafplätze erreicht werden konnten. Um<br />

die Boote technisch e<strong>in</strong>fach zu gestalten,<br />

hatte man nur die Verwendung von kaltem<br />

Wasser vorgesehen, das zudem per Hand<br />

e<strong>in</strong>- und abgepumpt werden musste. Erst <strong>in</strong><br />

den 1950er-Jahren erledigte das e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

elektrische Pumpe.<br />

An der Steuerbordseite schloss sich e<strong>in</strong><br />

Arbeitsraum für e<strong>in</strong>en Sonargast an, die<br />

Sonargeräte wurden aber nicht fortlaufend<br />

e<strong>in</strong>gebaut. Neben e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en, aber gemütlichen<br />

Messe und weiteren Unterkunftsräumen<br />

<strong>in</strong>stallierte man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wasserdichten<br />

Abschnitt drei Kraftstofftanks, die<br />

zusammen 1.900 Gallonen (7.192 Liter)<br />

fassten. Dieser Raum konnte nur vom Deck<br />

aus erreicht werden, um die Ausbreitung<br />

von Dämpfen <strong>in</strong> den Booten zu vermeiden.<br />

Im Masch<strong>in</strong>enraum der Boote <strong>in</strong>stallierte<br />

man <strong>in</strong> der Regel zwei achtzyl<strong>in</strong>drige Sterl<strong>in</strong>g<br />

Vik<strong>in</strong>g II-Reihenmotoren des Typs „Model<br />

TCG-8“, die von der Sterl<strong>in</strong>g Eng<strong>in</strong>e<br />

Company aus Buffalo, New York, gefertigt<br />

worden waren. Jeder Motor war mit Zenith-<br />

60 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Vergasern ausgerüstet und leistete rund<br />

600 PS bei 1.200 Upm. Erst <strong>in</strong> der Kriegsproduktion<br />

der Boote wurden auch Sterl<strong>in</strong>g-<br />

Dieselmotoren verbaut, wenngleich es sich<br />

hier um Ausnahmen handelte. Bei voller<br />

Masch<strong>in</strong>enleistung und 1.200 Upm erreichten<br />

die Boote bis zu 21,5 Knoten.<br />

Zwei Kohler-Vierzyl<strong>in</strong>der-Benz<strong>in</strong>motoren<br />

trieben die beiden 120/240-Volt-Bordgeneratoren<br />

an, die rund 7.000 Watt Leistung erzeugten.<br />

Die Generatoren luden zeitgleich<br />

diverse Akkumulatoren auf und versorgten<br />

die elektrischen und elektronischen Verbraucher<br />

der Boote.<br />

H<strong>in</strong>ter dem Masch<strong>in</strong>enraum wurde e<strong>in</strong><br />

Bordlazarett e<strong>in</strong>gerichtet, an das sich der<br />

Rudermasch<strong>in</strong>enraum anschloss. Die ersten<br />

145 Boote wurden mit architektonisch<br />

besonders ansprechenden Deckshäusern<br />

aus Everdur-Bronzeblech ausgerüstet, die<br />

<strong>in</strong> Boston, Massachusetts, vorgefertigt und<br />

per Eisenbahn nach Brooklyn geliefert<br />

wurden. Um Rationalisierung bemüht, erhielten<br />

spätere Boote (S/N 83436–83529)<br />

dann e<strong>in</strong> Deckshaus aus mehrfach verleimtem<br />

Sperrholz.<br />

Das Deckshaus war spärlich <strong>in</strong>strumentiert:<br />

Man begnügte sich mit e<strong>in</strong>em Steuerrad,<br />

den Motorüberwachungsgeräten und<br />

e<strong>in</strong>em Kompass. In den 1930er-Jahren war<br />

die Installation von kle<strong>in</strong>en Radargeräten<br />

noch nicht absehbar, Funk h<strong>in</strong>gegen war<br />

Am D-Day (6.6.1944) liegt die<br />

USCG 1 vor dem Landungsabschnitt<br />

Omaha Beach neben<br />

e<strong>in</strong>em LCT und der „Samuel<br />

Chase“. Interessant: Das Radargerät<br />

wurde vom<br />

Zensor retuschiert.<br />

© USCG<br />

Standard. Die US Coast Guard benutzte<br />

4-Kanal-AM-Funkgeräte, um zwischen den<br />

Booten und der Küste zu kommunizieren.<br />

Kurz nach Kriegsausbruch wurden zusätzlich<br />

Flugzeugfunkgeräte e<strong>in</strong>gebaut, um<br />

die U-Bootjagd mit Unterstützung aus der<br />

Luft zu perfektionieren. Interessant: Auf e<strong>in</strong><br />

Echolot glaubte man verzichten zu können!<br />

In den halbrund ausgeformten Schanzkleidern<br />

wurden zwei Lafetten für .45 cal-Masch<strong>in</strong>engewehre<br />

<strong>in</strong>stalliert, auf dem Achterschiff<br />

e<strong>in</strong>e 20 mm/80-Oerlikon und zwei<br />

Behälter für Bereitschaftsmunition. Wasserbombenwerfer<br />

und Abschussgestelle für<br />

Raketenprojektile vor dem Ruderhaus komplettierten<br />

die Bewaffnung der Boote.<br />

Mit dem Kriegse<strong>in</strong>tritt der Amerikaner stieg<br />

der Bedarf an diesen Booten sprunghaft<br />

Fast alles Marke Eigenbau: Blick über<br />

das Achterschiff mit den Schlauchbooten<br />

<strong>SchiffsModell</strong> und der 20-mm-Kanone<br />

11/2012 61


Dank Doppelschraubenantrieb und<br />

ger<strong>in</strong>gem Gewicht zeigt das Modell<br />

gute Fahrleistungen<br />

Das Modell besticht durch se<strong>in</strong>e<br />

harmonische L<strong>in</strong>ienführung<br />

Unverzichtbar bei Probefahrten:<br />

bezaubernde Assistent<strong>in</strong>!<br />

an, und die USCG erteilte Wheeler drei Folgeaufträge<br />

über 44, 40 und 106 zusätzliche<br />

Boote. Die US Navy erkannte das Potenzial<br />

der Boote ebenfalls und beschaffte 12 davon<br />

zur Abgabe an befreundete Mar<strong>in</strong>en:<br />

Vier Stück wurden jeweils an Kuba und<br />

Venezuela geliefert, drei <strong>in</strong> die Dom<strong>in</strong>ikanische<br />

Republik und e<strong>in</strong>es nach Haiti. Aus<br />

dem Bestand der USCG erhielt Kuba weitere<br />

acht, Kolumbien zwei, Peru sechs und<br />

Mexiko drei Boote.<br />

Während die meisten Boote zwischen 1941<br />

und 1945 als Patrouillenboote und U-Bootjäger<br />

im E<strong>in</strong>satz waren, kristallisierte sich<br />

auch die Verwendung als Rettungsboote<br />

schnell heraus. Nach dem Demontieren der<br />

Wasserbombenwerfer hatten die Boote e<strong>in</strong><br />

großzügiges freies Arbeitsdeck und e<strong>in</strong>e<br />

relativ niedrige Silhouette, ideale Bed<strong>in</strong>gungen,<br />

um im Wasser treibende Schiffbrüchige<br />

aufzunehmen. Insofern verwundert<br />

der Gedanke nicht, für die alliierte Invasion<br />

<strong>in</strong> Nordfrankreich e<strong>in</strong>e Rettungsflottille aufzustellen,<br />

und dafür 83-Footer zu nutzen. Im<br />

Frühjahr 1944 verlegten 60 Boote als Deckslast<br />

nach Großbritannien, wo sie der USCG<br />

Rescue Flotilla No. l im südenglischen Poole<br />

(Dorset) zugewiesen wurden. Die Flottille<br />

unterstand der US Navy und unterteilte sich<br />

<strong>in</strong> zwei Halbflottillen; ihre Besatzungsangehörigen<br />

lernten <strong>in</strong> Schnellkursen erste Hilfe<br />

und Seenotrettung. Als bewaffnete Rettungsboote<br />

liefen die 83-Footer mit der alliierten<br />

Landungsflotte Richtung Normandie<br />

aus und fischten jene 1.500 Soldaten aus<br />

dem Wasser, deren Landungsboote von<br />

deutscher Artillerie oder durch Luftangriffe<br />

versenkt worden waren. Ähnliche Rollen<br />

übernahmen die Boote im Pazifik, wo die<br />

U-Bootjagd ab 1943 ebenfalls überwiegend<br />

aus der Luft stattfand. Nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs wurden viele Boote außer<br />

Dienst gestellt, während 61 bis <strong>in</strong> die<br />

1960er-Jahre als Rettungs- oder Hafenschutzboote<br />

aufgebraucht wurden.<br />

Das Modell<br />

Auf der Basis e<strong>in</strong>es 70 cm langen GfK-<br />

Rumpfes von Peter Torz (www.modellbauliegau.de)<br />

entstand me<strong>in</strong> 83-Foot-Cutter<br />

USCG54 (Baunummer 83 502) im Maßstab<br />

1:36 im Zustand während des E<strong>in</strong>satzes bei<br />

der Rescue Flottilla 1. Weil 4- und 5-mm-<br />

Sperrholz recht billig im Baumarkt zu haben<br />

ist, entstanden Deck, Aufbauten, Niedergänge<br />

und die Kisten für Bereitschaftsmunition<br />

aus diesem Material. Aus 1-mm-<br />

Sperrholz fertigte ich die Schanzkleider<br />

und den Schild der 20-mm-Kanone. Kunststoffkettenglieder<br />

bildeten den Grundstock<br />

der Schlauchboote, Glasperlen wurden zu<br />

Lampen umgebaut. Bei den Suchsche<strong>in</strong>werfern<br />

musste das Lieferangebot der Fa.<br />

robbe ran, ebenso bei den Pollern. Doppelschrauben<br />

und e<strong>in</strong> großes Spatenruder sorgen<br />

für e<strong>in</strong> schönes Wellenbild und exaktes<br />

Manövrieren.<br />

62 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


All over the world ...<br />

Lange Lieferzeiten <strong>in</strong>s Ausland s<strong>in</strong>d passé!<br />

Jetzt können wir Ihnen die <strong>SchiffsModell</strong> bereits zum<br />

Erstverkaufstag nach Hause br<strong>in</strong>gen.<br />

Abonnieren Sie unsere Zeitschrift als E-Paper bei<br />

und sparen Sie sich Versandkosten und Lieferzeiten.<br />

ke<strong>in</strong>e Lieferfristen<br />

versandkostenfrei<br />

topaktuell<br />

Lesen Sie die<br />

am PC, auf<br />

dem iPhone, iPad, Smartphones und Tablet-PCs<br />

mit Android-Betriebssystem.<br />

Infos, Neuheiten, Tipps und Tricks und<br />

e<strong>in</strong>fach ALLES über Ihr Hobby – sofort<br />

und überall auf der Welt lesen!<br />

Infos unter www.neckar-verlag.de


Motorschiffe<br />

In der <strong>SchiffsModell</strong> 6/2012 hatte ich<br />

über den Bau, den Verkauf und den<br />

Rückkauf me<strong>in</strong>es Modells des Seenotrettungsbootes<br />

CASSEN KNIGGE im<br />

Maßstab 1:15 berichtet.<br />

Da ich das Modell noch e<strong>in</strong> wenig verändern<br />

wollte, habe ich mich auf zwei für mich<br />

wesentliche D<strong>in</strong>ge konzentriert: Zum e<strong>in</strong>en<br />

wollte ich die Motorisierung verbessern und<br />

zum anderen sollten an den Frontfenstern<br />

die sog. Schleuderscheiben angebracht<br />

werden, damit das Modell auch optisch<br />

noch aufgewertet wird.<br />

Das Modell besaß zum Zeitpunkt des Rückkaufes<br />

e<strong>in</strong>en Mabuchi 540 als Antriebsmotor,<br />

dessen Leistung mir absolut nicht ausreichte.<br />

Das Fahrbild kam nicht annähernd<br />

Andreas Wegner<br />

CASSEN KNIGGE<br />

an das des Orig<strong>in</strong>als heran. Daher habe ich<br />

e<strong>in</strong>en SPEED 500 7,2 V (Graupner-Best.<br />

Nr. 1799) e<strong>in</strong>gebaut. Dieser Motor passte<br />

haargenau <strong>in</strong> die bereits vorhandene Motorhalterung<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und es bedurfte ke<strong>in</strong>erlei<br />

sonstiger Umbauarbeiten. Ruckzuck war<br />

folglich der neue Motor dr<strong>in</strong>, und ich konnte<br />

das Modell am Teich sofort ausprobieren.<br />

Und siehe da: Jetzt kann der kle<strong>in</strong>e Retter,<br />

falls gewünscht, sehr schnell am E<strong>in</strong>satzort<br />

se<strong>in</strong> … Im Klartext ist das Modell nun schon<br />

fast e<strong>in</strong> wenig übermotorisiert, was allerd<strong>in</strong>gs<br />

auf jeden Fall besser ist, als e<strong>in</strong>e zu<br />

niedrige Geschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

Wegen der drei Schleuderscheiben für die<br />

Frontfenster habe ich bei Herrn Hartmut Häger<br />

(Modellbau-Häger) angefragt und er hat<br />

mir die Teile freundlicherweise <strong>in</strong> absoluter<br />

Spitzenqualität gefräst und anschließend<br />

zugeschickt. Sie bestehen aus jeweils drei<br />

Teilen, die noch zusammengebaut werden<br />

müssen. Danach wurden die Frontscheiben<br />

damit bestückt. Dabei habe ich es gewagt,<br />

die Schleuderscheiben mit Sekundenkleber<br />

auf den Klarsicht-Fenstern zu fixieren. Me<strong>in</strong>e<br />

anfänglichen Bedenken, dass die Klarsichtscheiben<br />

durch den Sekundenkleber <strong>in</strong><br />

Reloaded!<br />

Mitleidenschaft gezogen werden könnten,<br />

stellten sich im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> als unbegründet<br />

heraus. Wenn man nur ganz sparsam mit<br />

dem Sekundenkleber umgeht, dann klappt<br />

das recht gut.<br />

Wichtig ist auch, e<strong>in</strong>en Sekundenkleber zu<br />

verwenden, der nicht „ausblüht“, entsprechende<br />

Kleber s<strong>in</strong>d diesbezüglich gekennzeichnet.<br />

Nun ist das Modell optisch aufgewertet und<br />

auch die Geschw<strong>in</strong>digkeit ist super. Anhand<br />

der hier abgedruckten Bilder können sich<br />

die Leser e<strong>in</strong> Bild von den Veränderungen<br />

am Modell machen. Nun macht es mir noch<br />

mehr Spaß, mit der CASSEN KNIGGE am<br />

Teich zu fahren.<br />

64<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


RUBRIKEN<br />

Liebe<br />

<br />

Maxi-M<strong>in</strong>i-Sail<br />

Das 5. Jahrestreffen der Gruppe Maxi-M<strong>in</strong>i-<br />

Sail fand am 8. September 2012 auf dem<br />

Zwischenahner Meer statt.<br />

Angereist waren Karl aus Leer, Frank H. aus<br />

Westerstede, Frank S. aus Rostock, Feddo<br />

aus Duisburg und Bernd aus F<strong>in</strong>sterwalde.<br />

Fünf Modelle jenseits der 1,5 m, gebaut<br />

nach sehr unterschiedlichen Konzeptionen<br />

und mit Segelflächen bis 2 m².<br />

Als besonderer Gast war auch noch Detlef<br />

aus Barßel mit se<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>i-Modell e<strong>in</strong>es<br />

Zweimast-Gaffelschoners dabei. Probleme<br />

mit dem Segeln zwischen unseren Maxis<br />

hatte er nicht.<br />

W<strong>in</strong>d der Stärke 2–3 und ca. 10 cm hohe<br />

Wellen ergaben hervorragende Segelbed<strong>in</strong>gungen<br />

für unsere großen Modelle.<br />

Unser besonderer Dank gilt der Surfschule<br />

Bad Zwischenahn, die freundlicherweise<br />

Steg und Segelrevier mit uns teilten. Fotos<br />

und Kurzvideo unter www.maxi-m<strong>in</strong>i-sail.de.<br />

Das nächste Treffen f<strong>in</strong>det anlässlich der<br />

Hansesail 2013 <strong>in</strong> Rostock statt. Genaueres<br />

wird noch bekannt gegeben.<br />

Maxi-M<strong>in</strong>i-Sail-Treffen<br />

<strong>in</strong> Bad Zwischenahn<br />

<br />

Vere<strong>in</strong>svorstände und<br />

Schriftführer!<br />

Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />

jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />

Adresse e<strong>in</strong>gereicht werden:<br />

Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />

Postfach 1820, 78008 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Fax 07721/8987-50<br />

welz@neckar-verlag.de<br />

Der e<strong>in</strong>malige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />

ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />

sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />

Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />

Ausschreibungen und Programme können<br />

nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />

Kürzungen vorbehalten. Weiterh<strong>in</strong> können Veranstaltungsterm<strong>in</strong>e<br />

unter<br />

www.neckar-verlag.de<br />

veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbauterm<strong>in</strong>e“<br />

haben Vere<strong>in</strong>e die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltungsterm<strong>in</strong>e direkt und<br />

kostenfrei e<strong>in</strong>zutragen.<br />

SMC Basel<br />

Der Schiffbau-Club-Basel führte vom 15.–<br />

16. September e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Schaufahren<br />

mit großer Ausstellung für Schiffsund<br />

Funktionsmodellbau im Gartenbad Eglisee<br />

durch. Pünktlich um 11.00 Uhr am<br />

Samstag begrüßte der Präsident die Mitglieder<br />

und angereisten Gäste. Die Küchenmannschaft<br />

war auch schon fast fertig und<br />

präsentierte sich <strong>in</strong> diesem Jahr wieder mit<br />

viel Frische und Schwung. Laufend durften<br />

wir weitere angereiste Gäste aus dem Inund<br />

Ausland begrüßen.<br />

Um 13.00 Uhr öffneten die Tore für die Besucher<br />

und weitere Gäste mit Modellen trafen<br />

e<strong>in</strong>. Herrliches Wetter lockte viele Modellbauer<br />

und Zuschauer zur Veranstaltung.<br />

So konnte man im Laufe des Nachmittags<br />

über 270 Modelle zählen und es wurde e<strong>in</strong><br />

herrlicher Tag mit regem Treiben auf dem<br />

Wasser und vielen <strong>in</strong>teressanten Fachgesprächen<br />

unter den Modellbauern bzw. mit<br />

den Besuchern.<br />

Internationales Schaufahren<br />

beim SMC Basel<br />

Später genossen die Mitglieder und e<strong>in</strong>ige<br />

Gäste das Abendessen und das anschließende<br />

Nachtfahren. Bis zur späten Stunde<br />

wurde geschippert.<br />

Am Sonntag trafen die ersten Mitglieder und<br />

Gäste bereits um 08.00 Uhr auf dem Gelände<br />

e<strong>in</strong>, um das fe<strong>in</strong>e Frühstück geme<strong>in</strong>sam<br />

zu genießen. Um 10.00 Uhr begann dann<br />

das Schaufahren und wie tags zuvor war<br />

auch am Sonntag den ganzen Tag das Bad<br />

voll mit Modellbauern und Zuschauern. Diverse<br />

Vorführungen gestalteten den Tag sehr<br />

kurzweilig und auch das kostenlose K<strong>in</strong>derfahren<br />

stieß wieder auf reges Interesse.<br />

So neigte sich das 55. <strong>in</strong>ternationale Schaufahren<br />

des MSCB im Gartenbad Eglisee viel<br />

zu schnell dem Ende zu.<br />

So freuen wir uns schon heute auf das<br />

Schaufahren 2013 und danken allen Besuchern<br />

und aktiven Modellkapitänen. Wir<br />

freuen uns auf e<strong>in</strong> Wiedersehen im nächsten<br />

Jahr, voraussichtlich am 14. und 15.<br />

September 2013.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 65


MOTORSCHIFFE<br />

Nach dem Bau des Laderaumsaugbaggers<br />

NORDSEE<br />

im Maßstab 1:75 (Schiffs­<br />

Modell 8/1991) war es an der<br />

Zeit, e<strong>in</strong> neues Modell zu bauen. Beim Lesen<br />

e<strong>in</strong>er Fachzeitschrift sah ich e<strong>in</strong> Foto<br />

von der METEOR. Beim näheren Betrachten<br />

fielen mir etliche Besonderheiten an diesem<br />

Forschungsschiff auf. E<strong>in</strong> C-Modell von<br />

der METEOR zu bauen, das wäre schon<br />

toll! Also nichts wie los!<br />

Zur Herstellung des Rumpfes im Maßstab<br />

1:75 habe ich mich für die Spantenbauweise<br />

entschieden. Mit Balsa beplankt und mit<br />

zwei Lagen Glasgewebe mit Epoxidharz<br />

überzogen, ergab sich so e<strong>in</strong> sehr stabiler<br />

Rumpf. Natürlich fallen bei dieser Bauweise<br />

etliche der ach so beliebten Arbeitsgänge<br />

wie Spachteln und Schleifen an. Nach dem<br />

Grundieren war der Rumpf erstmals <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Grundform fertig.<br />

Das Hauptdeck besteht aus 2-mm-Sperrholz,<br />

welches auf 0,5-mm-Alublech aufgeleimt<br />

wurde. Nach dem E<strong>in</strong>passen des<br />

Decks wurde es aber zuerst wieder weggelegt,<br />

denn vor se<strong>in</strong>er endgültigen Montage<br />

sollte man sich zunächst dem Rumpf<strong>in</strong>nern<br />

zuwenden. Das Querstrahlruder Marke Eigenbau<br />

wurde sorgfältig ausgerichtet und<br />

im Rumpf e<strong>in</strong>geleimt. Ich wollte zuerst die<br />

Funktionen des Ruders genau nach dem<br />

Vorbild, also mit beweglichen Düsen bauen.<br />

Mit diesem sog. OmniTHRUSTER kann<br />

die METEOR nämlich nicht nur seitwärts,<br />

sondern auch vor- und rückwärts manövrieren.<br />

Letztlich habe ich dieses Vorhaben<br />

dann aber aufgegeben und nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>faches<br />

Querstrahlruder e<strong>in</strong>gebaut. Grund<br />

war die Überlegung, dass das Modell ja<br />

primär als C-Modell gebaut werden sollte<br />

und deshalb vielleicht nie im Fahrbetrieb<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden wird. Trotzdem kam noch<br />

e<strong>in</strong> Stevenrohr mit 4-mm-Antriebswelle und<br />

e<strong>in</strong> funktionsfähiges Vollschweberuder mit<br />

angelenkter Flosse, sprich die sog. Becker-<br />

Ruderanlage, an Bord. E<strong>in</strong>e Rudermasch<strong>in</strong>e<br />

und e<strong>in</strong> Antriebsmotor wurden folglich<br />

auch noch e<strong>in</strong>gebaut. Zusammen mit dem<br />

nach genauen Unterlagen gebauten Fünf-<br />

Blatt-Prop aus Mess<strong>in</strong>g wären also alle Vo-<br />

FORSCHUNGS<br />

METEOR<br />

Peter von Gunten<br />

66


SCHIFF<br />

raussetzungen gegeben, das Modell auch<br />

zu fahren.<br />

Nach dem Verleimen des vorbereiteten<br />

Hauptdecks habe ich von der Deckoberkante<br />

den Rumpf 1 cm nach unten und 0,5 mm<br />

<strong>in</strong> der Tiefe ausgefräst, um das aus Mess<strong>in</strong>g<br />

vorgebogene und vorab bereits e<strong>in</strong>gepasste<br />

Schanzkleid e<strong>in</strong>leimen zu können.<br />

Durch diese Vorgehensweise hat es e<strong>in</strong>e<br />

gute Festigkeit erhalten. Das Arbeitsdeck<br />

unterscheidet sich von den üblichen Holzdecks<br />

durch Querschienen, die als Auflage<br />

für Conta<strong>in</strong>er dienen. Diese Schienen<br />

habe ich durch aufgeleimte Streifen aus<br />

Flachmess<strong>in</strong>g nachgebildet, auch die Verankerungsplatten<br />

(für das Festlaschen der<br />

Conta<strong>in</strong>er) s<strong>in</strong>d aus Mess<strong>in</strong>g gefräst und<br />

aufgeleimt worden. Für das Holzdeck habe<br />

ich ca. 1,8 mm starkes Furnier aus L<strong>in</strong>denholz<br />

verarbeitet. Streifen mit e<strong>in</strong>er Breite<br />

von ca. 100 mm und e<strong>in</strong>er Länge von 600<br />

mm wurden jeweils mit e<strong>in</strong>er Zwischenlage<br />

aus schwarzem Papier zu e<strong>in</strong>em Block von<br />

ca. 27 mm Dicke verleimt. Nach dem Trocknen<br />

konnte ich den Block auf der Fräse zu<br />

Streifen von 2 mm Dicke schneiden. Auf e<strong>in</strong>er<br />

Schleifmasch<strong>in</strong>e war es dann möglich,<br />

die Streifen fe<strong>in</strong>zuschleifen. Mit dieser Vor-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 67


gehensweise erhielt ich immer 16 Decksplanken<br />

am Stück ane<strong>in</strong>ander verleimt mit<br />

e<strong>in</strong>er Breite von 27 mm und 600 mm Länge<br />

bei 2 mm Stärke. Die so vorbereiteten Holzplanken<br />

kann man dann gut zuschneiden<br />

und auf das Alum<strong>in</strong>iumdeck aufleimen. Da<br />

L<strong>in</strong>denholz bekanntlich e<strong>in</strong> recht helles Holz<br />

ist, habe ich es noch farblich passend e<strong>in</strong>gefärbt<br />

und danach mit Mattlack versiegelt.<br />

An den ausgesparten Feldern im Deck,<br />

auf denen die Decksw<strong>in</strong>den zu stehen<br />

kommen, wurden die Leibungen mit dem<br />

Messer e<strong>in</strong>zeln auf Gehrung geschnitten<br />

und e<strong>in</strong>gepasst. Die sechs Decksw<strong>in</strong>den<br />

entstanden aus 0,5-mm-Mess<strong>in</strong>gblech, als<br />

Funktion ist nur die Betätigung der Bremsen<br />

möglich, ansonsten s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Funktionen<br />

vorgesehen. Nach etlichen Stunden schneiden<br />

und löten wurde auch gleich noch die<br />

Ankerw<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Angriff genommen, die e<strong>in</strong>ige<br />

Teile mehr brauchte. Als schwierigstes<br />

Teil ist die Kettennuss zu nennen, welche<br />

68 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


ich aus FIMO-Knetmasse geformt habe. In<br />

weichem Zustand war es möglich, die Kette<br />

mit leichtem Druck <strong>in</strong> die vorbereitete Masse<br />

zu drücken und das überflüssige Material<br />

wegzuschaben. Dann kommt das FIMO für<br />

kurze Zeit <strong>in</strong> den Backofen und ist danach<br />

hart. Dieses Verfahren eignet sich natürlich<br />

am besten für Standmodelle, bei denen die<br />

Kettennuss ke<strong>in</strong>en Belastungen ausgesetzt<br />

ist. Es folgten noch Kettenstopper, Poller<br />

und W<strong>in</strong>denstände, die allesamt aus Mess<strong>in</strong>gteilen<br />

zusammengelötet wurden.<br />

E<strong>in</strong> zeit<strong>in</strong>tensiver Abschnitt war der Bau der<br />

Kräne. Für den Proviantkran auf dem Backdeck<br />

kam ebenfalls 0,5-mm-Mess<strong>in</strong>gblech<br />

zur Verwendung. Funktionen wurden hier<br />

auch ke<strong>in</strong>e vorgesehen. Weiter g<strong>in</strong>g es mit<br />

dem Hauptdeckkran und zwei Assistenzkränen<br />

mit e<strong>in</strong>er Vielfalt von Teilen, wie Leitern,<br />

Treppen, Leuchten, Hydraulikteilen usw. Der<br />

zeitliche Aufwand lag hier bei etwas über 6<br />

Monaten.<br />

Die Aufbauten wurden aus 0,5-mm-Alum<strong>in</strong>iumblech<br />

gebaut und die E<strong>in</strong>zelteile mit 2-K-<br />

Kleber verklebt. Die 120 Fensterausschnitte<br />

habe ich alle ausgestanzt, dazu benutzt<br />

man die Fräsmasch<strong>in</strong>e. Hierfür musste ich<br />

aber erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Stanzwerkzeug aus<br />

Silberstahl anfertigen. Das Stanzwerkzeug<br />

besteht aus drei Teilen. Zuerst e<strong>in</strong> Stempel<br />

mit den genauen Maßen des auszustanzenden<br />

Fensters, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Fall rechteckig,<br />

der Aufnahmeteil zum E<strong>in</strong>spannen <strong>in</strong> die<br />

Fräsmasch<strong>in</strong>e sollte nach Möglichkeit rund<br />

se<strong>in</strong>. In der Mitte des Rechteckteils wird e<strong>in</strong><br />

Loch mit ca. 2 mm Durchmesser gebohrt,<br />

<strong>in</strong> das später der Führungsdorn e<strong>in</strong>gepresst<br />

wird. Nach dem Härten müssen noch die<br />

Schneidkanten hohl geschliffen werden. Für<br />

die Matrize habe ich ebenfalls Flachmaterial<br />

aus Silberstahl verwendet, <strong>in</strong> das e<strong>in</strong>e Öffnung<br />

gebohrt und rechteckig gefeilt wurde,<br />

so dass der Stempel passend durchgeht.<br />

Für den Abstreifer habe ich e<strong>in</strong>e Druckfeder<br />

verwendet. Vor dem Stanzen muss zuerst<br />

<strong>in</strong> der Mitte des zukünftigen Fensters e<strong>in</strong><br />

2-mm-Loch gebohrt werden, <strong>in</strong> dem der<br />

Führungsdorn geführt wird.<br />

Die aufgesetzten Fensterrahmen s<strong>in</strong>d aus<br />

0,1-mm-Mess<strong>in</strong>gblech gestanzt. Das Verfahren<br />

ist ähnlich wie bei den Fensterausschnitten,<br />

nur dass diesmal das Blech<br />

zuerst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e rechteckige Vertiefung, die genau<br />

der Rahmengröße entspricht, gedrückt<br />

wird. Erst im zweiten Arbeitsgang stanzt<br />

man dann die Öffnung rechteckig aus. Die<br />

Rahmen werden anschließend aufgeleimt<br />

und das ebenfalls ausgestanzte Plexiglas<br />

von <strong>in</strong>nen <strong>in</strong> den Rahmen gedrückt. Wenn<br />

der Rahmen e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong> wenig größer ist als<br />

das Fenster, hält das Plexiglas von selbst.<br />

Die großen Fenster auf der Kommandobrücke<br />

wurden allerd<strong>in</strong>gs nicht ausgestanzt,<br />

sie mussten mit großer Sorgfalt nach dem<br />

Vorbohren von Hand rechteckig ausgefeilt<br />

werden.<br />

Als bei den Aufbauten Unsicherheiten auftraten,<br />

startete ich e<strong>in</strong>e Anfrage, ob es e<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeit gäbe, das Orig<strong>in</strong>al der METE-<br />

OR zu besichtigen. An e<strong>in</strong>em Tag der offenen<br />

Tür konnten me<strong>in</strong>e Frau und ich dann<br />

<strong>in</strong> Bremen e<strong>in</strong>en Rundgang auf dem Schiff<br />

machen. Für uns zwei Landratten gab es<br />

dort natürlich vieles zu bestaunen und mit<br />

e<strong>in</strong>er Unmenge Fotos im Gepäck machten<br />

wir uns wieder auf den Heimweg zurück <strong>in</strong><br />

die Hobbywerkstatt.<br />

An Hand der angefertigten Orig<strong>in</strong>alfotos<br />

konnte nun schnell weiter gebaut werden.<br />

Etliche Stunden dauerte das Anfertigen<br />

der Rel<strong>in</strong>g, musste hierfür doch e<strong>in</strong>e große<br />

Anzahl Stützen auf e<strong>in</strong>er Vorrichtung zugeschnitten<br />

werden. Die Stützen s<strong>in</strong>d so vorbereitet,<br />

dass ich sie auf Deck <strong>in</strong> die vor-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 69


gebohrten 0,8-mm-Löcher stecken konnte<br />

und mit Sekundenkleber fixierte. Danach<br />

wurden ganz fe<strong>in</strong>e Stahldrähte mit e<strong>in</strong>er<br />

Distanzhalterung direkt auf dem Deck gebogen<br />

und mit speziellem Flussmittel und Lot<br />

verlötet.<br />

Für die Treppen habe ich fe<strong>in</strong>es Riffelblech<br />

aus Mess<strong>in</strong>g gekauft, jede Stufe e<strong>in</strong>zeln<br />

ausgeschnitten, gebogen und auf e<strong>in</strong>em gefrästen<br />

Sperrholzteil mit den Seitenwangen<br />

verlötet. Bei den Leitern musste ebenfalls<br />

e<strong>in</strong>e Bohrschablone vorbereitet werden, um<br />

die Leiterholme zu bohren, damit nachher<br />

die fe<strong>in</strong>en Drähte der Leitersprossen durchgeschoben<br />

und auf e<strong>in</strong>em Distanzhalter<br />

verlötet werden konnten.<br />

Auch etliche Leuchtstofflampen mussten<br />

nachgebildet werden, hierfür verwendete<br />

ich Glasfaserkabel <strong>in</strong> der geeigneten Stärke.<br />

Angeleimt an das aus Mess<strong>in</strong>g gefräste<br />

Oberteil der Leuchte, sah das doch ganz<br />

gut aus. Die Bullaugen s<strong>in</strong>d alle auf der<br />

Drehbank gefertigt worden, sie verfügen<br />

<strong>in</strong>nen über e<strong>in</strong>en Passsitz, damit das rundgestanzte<br />

Plexiglas von <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden konnte.<br />

Der Antennenmast bzw. Geräteträger ist<br />

natürlich e<strong>in</strong> imposanter Blickfang auf der<br />

METEOR, s<strong>in</strong>d hier doch etliche Antennen,<br />

Podeste, Leitern, Radom usw. konzentriert.<br />

Hierzu zählen auch zwei Wettersatelliten-<br />

Empfangsantennen, die aus fe<strong>in</strong>maschigem<br />

70 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


Gitter geformt wurden. Alle Teile zu beschreiben,<br />

würde hier zu weit führen, sie<br />

s<strong>in</strong>d ja auch auf den Fotos zu sehen.<br />

Das Modell habe ich dann genau nach den<br />

RAL-Nummern der Werft mit 2-K-Lack lackiert,<br />

die diversen Beschriftungen s<strong>in</strong>d<br />

mit Hilfe des Computers entstanden. Der<br />

Rumpf des kle<strong>in</strong>en Arbeitsbootes METEO-<br />

RIT ist aus Epoxidharz und fe<strong>in</strong>em Glasgewebe<br />

entstanden, die Aufbauten habe ich<br />

aus dünnen Kunststoffplatten gefertigt und<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 71


72 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


mit dem Deck verleimt. Das Verdeck besteht<br />

aus orangefarbenem Stoff.<br />

Das geschlossene Rettungsboot ist <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Stück aus Balsaholz herausgearbeitet<br />

und mit orangener Farbe mehrmals lackiert<br />

worden.<br />

Der Term<strong>in</strong> der WM vom 20. bis 27. August<br />

2008, an der ich mit der METEOR teilnehmen<br />

wollte, rückte immer näher und noch<br />

war e<strong>in</strong>iges zu tun: Sitzbänke, Lautsprecher,<br />

Conta<strong>in</strong>er usw., Kle<strong>in</strong>teile fast ohne<br />

Ende! Doch der große Tag kam unerbittlich<br />

und me<strong>in</strong>e Frau und ich fuhren mit dem<br />

Auto und der METEOR im Gepäck nach Jablonec<br />

nad Nisou <strong>in</strong> Tschechien, um an der<br />

C-Weltmeisterschaft teilzunehmen.<br />

Am Eröffnungstag der sechstägigen WM<br />

wurden wir, me<strong>in</strong>es Wissens die e<strong>in</strong>zigen<br />

Teilnehmer aus der Schweiz <strong>in</strong> dieser Kategorie,<br />

mit den anderen Mannschaftsvertretern<br />

vom Oberbürgermeister im Rathaus<br />

festlich empfangen. Das war schon mal was<br />

ganz Besonderes. Die Bewertung der ME-<br />

TEOR war sehr gut, und so durften wir mit<br />

e<strong>in</strong>er Goldmedaille und den Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an viele <strong>in</strong>teressante Begegnungen mit Modellbaukollegen<br />

nach Hause fahren.<br />

T E C H N I S C H E D AT E N<br />

Orig<strong>in</strong>al<br />

Modell<br />

Länge ü. a. 97,50 m 1.300 mm<br />

Breite 16,50 m 220 mm<br />

Höhe<br />

618 mm<br />

Maßstab 1:75<br />

Bauzeit<br />

ca. 2500 Stunden<br />

Tiefgang<br />

5,60 m<br />

Verdrängung<br />

4.780 t<br />

Vermessung<br />

4.280 BRZ / 1.284 NRZ<br />

Besatzung<br />

32, dazu max. 30 Wissenschaftler<br />

Masch<strong>in</strong>e<br />

Dieselelektrisch 4 x 1.350 kW Dieselgenerator<br />

Masch<strong>in</strong>enleistung 2.300 kW (3.127 PS)<br />

Rufzeichen<br />

DBBH<br />

Heimathafen<br />

Hamburg<br />

Eigner<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />

Bauwerft<br />

Schlicht<strong>in</strong>g-Werft GmbH, <strong>Lübeck</strong>-Travemünde<br />

Stapellauf 3. September 1985<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 11/2012 73


Demnächst <strong>in</strong> der<br />

NEMO, das<br />

... und noch vieles andere mehr!<br />

Aus aktuellem Anlass kann es<br />

zur Verschiebung angekündigter<br />

Beiträge kommen.<br />

etwas andere<br />

U-Boot<br />

Formel-1-Tunnelboot <strong>in</strong> 1:4<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

(ohne Kle<strong>in</strong>anzeigen)<br />

Seite<br />

aero-naut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Algermissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

arkowood . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

bacuplast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Bastler Zentrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Berl<strong>in</strong>ski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15, 24, 56<br />

Brago . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

EMC-Vega . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

GB-Modellbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Graupner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />

Harhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

FAIRPLAY-31<br />

Spr<strong>in</strong>ger-Tug im Eigenbau<br />

12/2012<br />

ist ab dem 30. 11. bei Ihrem Händler!<br />

Seite<br />

JOJO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Kleber-und-mehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Krick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

MKP Modellbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Nessel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Sperrholzshop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Ste<strong>in</strong>hagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Veranstaltungen:<br />

EuroModell, Bremen . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Fasz<strong>in</strong>ation Modellbau, Friedrichshafen . 11<br />

Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterr<strong>in</strong>g 1, Postfach<br />

1820, 78008 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen, Telefon<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50.<br />

E-Mail: service@neckar-verlag.de.<br />

Commerzbank AG, VS-Vill<strong>in</strong>gen (BLZ<br />

694 400 07) Konto-Nr. 1570449 / IBAN: DE<br />

13694400070157044900, BIC: COBA DE FF<br />

694 · Sparkasse Schwarzwald-Baar (BLZ<br />

694 500 65) Konto-Nr. 26197 · Volksbank eG,<br />

Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen (BLZ 694 900 00)<br />

Konto-Nr. 8915 · Postbank Stuttgart<br />

(BLZ 600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion: Hans-Jörg Welz,<br />

Postfach 1820,<br />

78008 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: welz@neckar-verlag.de<br />

Grafik und Layout: Dietmar Schenk<br />

Anzeigen:<br />

Uwe Stockburger (Leitung)<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />

E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 89 87-50<br />

Market<strong>in</strong>g: Rita Riedmüller<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-44<br />

E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />

Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

(Abonnementsverwaltung)<br />

Monika Fritschi<br />

Tel. + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck: Gulde-Druck, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> ersche<strong>in</strong>t jeweils <strong>in</strong> der letzten<br />

Woche des Monats.<br />

E<strong>in</strong>zelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />

€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />

Ausland. E<strong>in</strong>e Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />

Babu:<br />

Wolfgang Siel<strong>in</strong>g, Am spitzen Hey 19, 38126<br />

Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />

Ernst Leidecker, Möml<strong>in</strong>gtalr<strong>in</strong>g 91, 63785<br />

Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />

10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />

Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />

Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />

© 2012 Neckar-Verlag GmbH<br />

E<strong>in</strong>e Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />

Verlag und Herausgeber nicht übernommen<br />

werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung der<br />

Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht für<br />

unverlangt e<strong>in</strong>gereichte Manuskripte und<br />

Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />

Abbildungen erteilt der Verfasser dem Verlag<br />

das ausschließliche Verlagsrecht. Er versichert,<br />

dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass ke<strong>in</strong>e anderweitigen Copyright-<br />

oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />

Honorierte Arbeiten gehen <strong>in</strong> das Verfügungsrecht<br />

des Verlags über.<br />

Produkt- und Warennamen werden ohne<br />

Gewährleistung e<strong>in</strong>er freien Verwendbarkeit<br />

benutzt.<br />

Ke<strong>in</strong> Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />

erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />

zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

Gebrauch des Lesers gestattet.<br />

35.Jahrgang<br />

ist auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />

von Fernsteuerungen s<strong>in</strong>d die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

74 <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012


JENS JOHANNSEN<br />

Kerzenboote<br />

Jens Johannsen stellt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „Kerzenboote“<br />

Bootsentwürfe aller Art vor. Seien es Kerzenboote<br />

aus Milchtüten, Blechtüten oder ausgebuffte<br />

Neuentwürfe von Tuckerbooten – <strong>in</strong> diesem<br />

Buch fi nden Sie jede Menge spannende Anregungen!<br />

Die Entwürfe werden jeweils durch detaillierte<br />

Anleitungen und e<strong>in</strong>drucksvolle Fotos ergänzt.<br />

Wir verb<strong>in</strong>den mit „Kerzenboote“ die Hoffnung,<br />

dass die Entwicklung am Tuckerboot neue Impulse<br />

bekommt und die Spielfreude für Jung und Alt<br />

erhalten bleibt.<br />

KERZENBOOTE –<br />

e<strong>in</strong> tolles Thema für Jung und Alt!<br />

ISBN 978-3-7883-1616-7<br />

Umfang 88 Seiten<br />

Format DIN A4<br />

Best.-Nr. 616<br />

Preis 14,90<br />

Neckar-Verlag GmbH • Klosterr<strong>in</strong>g 1 • 78050 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!