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Blu-ray magazin Gnadenlos: Sin City & The International (Vorschau)

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Deutschland: 3,60 € Österreich/Luxemburg: 4,20 € Schweiz: 7,00 CHF • Ausgabe 5/09<br />

BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />

IFA-<br />

Spezial<br />

Klassische Musik<br />

vollendet genießen<br />

im <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Die Pixar-Story:<br />

Vom Hardware-<br />

Produzenten zum<br />

Animationsstudio<br />

Frank Miller pur:<br />

„300 – <strong>The</strong> Ultimate<br />

Experience“<br />

Oscar-Kandidaten:<br />

Sean Penns „Milk“<br />

und „Into <strong>The</strong> Wild“<br />

70 BDs im Test:<br />

GRAN TORINO<br />

Actionstar mit Stil: Clive Owen<br />

GNADENLOS<br />

& <strong>The</strong> <strong>International</strong><br />

Test des Monats:<br />

„Watchmen“<br />

Mickey Rourke<br />

„<strong>The</strong> Wrestler“<br />

Kunterbunt und frech:<br />

„Radio Rock Revolution“


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HD eines VDSL-Entertain-Pakets. Z. B. Entertain Comfort/Standard kostet monatlich 44,95 €, Entertain Comfort/Universal 48,95 €. Aktionspreis gültig bis 30.09.2009. Mindestvertragslaufzeit<br />

24 Monate. Einmaliger Bereitstellungspreis für neuen Telefonanschluss 59,95 € (kostenloser Wechsel innerhalb Standard oder Universal). VDSL 25 kann für monatlich 10,– €<br />

hinzugebucht werden. Entertain ist in vielen Anschlussbereichen verfügbar. VDSL ist in einigen Anschlussbereichen verfügbar. Voraussetzung für die Nutzung eines Entertain-Pakets<br />

sind der Festplattenrekorder (für max. 4,95 € monatlich als Endgeräte-Servicepaket, ggf. zzgl. Versandkosten in Höhe von 6,99 €; Rabattstaffelung: 10 % nach 12 Monaten, 20 % nach<br />

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Aktionszeitraum für die Beauftragung der Pakete ist der 08.06. bis 06.09.2009, weitere Infos siehe Fußnote 1. Sie erhalten den Betrag für Entertain Comfort als Gutschriften auf den nächsten<br />

Telefonrechnungen.


5/2009 Editorial<br />

Wenn schon <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, dann richtig!<br />

Diese Aussage ist eine der Quintessenzen unserer großen Frühjahrsumfrage.<br />

Über 90 Prozent der Leser, die sich an der Aktion<br />

beteiligt haben, kaufen kaum noch DVDs, nachdem sie die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc für sich entdeckt haben. Über 60 Prozent haben einen Standalone-BD-Player<br />

zu Hause und auch der Anteil an Full-HD-Fernsehgeräten<br />

liegt schon deutlich über 50 Prozent. Das heißt, dass Sie als<br />

unsere Leser konsequent auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgestiegen sind und dass die<br />

Ansprüche an das neue Format vor allem in Sachen Bild und Ton außerordentlich<br />

hoch sind. Für uns bedeutet das, dass wir uns als Magazin<br />

daran messen lassen müssen, inwieweit wir Ihnen helfen können,<br />

Ihre Filmauswahl kompetent und anspruchsgerecht zu treffen. Lassen<br />

Sie uns bitte regelmäßig wissen, wie gut wir dies schaffen.<br />

Das vorliegende Heft hält wieder eine Reihe interessanter Empfehlungen<br />

für Sie bereit. Schon in der Titelstory wird mit Pixar ein Garant für Filmgenuss auf seinem Weg<br />

nach „Oben“ begleitet, vom Hardware-Dienstleister zu einer der angesagtesten Filmschmieden. Zwar<br />

kein Animationsfi lm, aber immerhin eine Comicverfi lmung ist dieses Mal unsere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats,<br />

„Watchmen“. Nachdem wir uns den Film schon zum Kinostart angesehen haben, nehmen wir dieses<br />

Mal die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung unter die Lupe. Weitere Top-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Heft sind beispielsweise Clint<br />

Eastwoods Meisterwerk „Gran Torino“, „<strong>The</strong> Wrestler“ mit einem beeindruckenden Mickey Rourke oder<br />

auch „Der Vorleser“ mit Oscarpreisträgerin Kate Winslet.<br />

Seine zweite Aufl age erfährt unser „<strong>Blu</strong>Note-Café“. Dort fi ndet der Liebhaber klassischer Musik ausgewählte<br />

Tests zu Spitzentiteln aus Oper und Ballett. Und wer neben diesem exzellenten Hörgenuss auch<br />

noch nach Ausnahmeangeboten fürs Auge sucht, dem sei unser Artikel zum 21: 9-Fernseher von Philips<br />

empfohlen – pures Kinovergnügen für zu Hause. Viel Spaß beim Lesen!<br />

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Die<br />

Website<br />

Herzlichst,<br />

UWE FUNK,<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nächstes Heft:<br />

16. Oktober 2009<br />

für das<br />

bessere<br />

Fernsehen<br />

Tag der offenen Tür – Jetzt Geschenk sichern!<br />

Am 10. Oktober lädt der Auerbach Verlag erstmalig interessierte Leser zum Tag der offenen Tür nach Leipzig<br />

ein. Zu den Highlights der zwischen 10 und 16 Uhr stattfi ndenden Veranstaltung gehören Besichtigungen<br />

der Testlabore für den DVB-, Audio- und Videobereich, des Heimkinos und Hörraums sowie die Verlosung<br />

eines HDTV-Receivers. Außerdem können Sie beim Kontakt mit den Redakteuren Ihre Fragen im persönlichen<br />

Gespräch klären.<br />

Wer sich bereits jetzt anmeldet, bekommt ein Willkommenspräsent überreicht. Alle Gäste des Tags der offenen<br />

Tür nehmen an einer Tombola teil, bei welcher ein HDTV-Receiver verlost wird.<br />

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nach der Haltestelle ein. Der Haupteingang befindet sich vor der Zufahrt ins Parkdeck.<br />

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Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 3


26 | Watchmen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />

31 | <strong>Sin</strong> <strong>City</strong><br />

Blockbuster<br />

61 | Yellowstone<br />

Special Interest<br />

AKTUELLES<br />

06 News<br />

15 Titelthema: Pixar-Retrospektive<br />

24 Auswertung Frühjahrsgewinnspiel<br />

SPIEL<br />

76 Gamescom-<strong>Vorschau</strong><br />

80 Overlord 2<br />

82 Batman: Arkham Asylum<br />

83 Marvel vs. Capcom 2<br />

83 Virtua Tennis 2009<br />

84 Fight Night Round 4<br />

SERVICE<br />

14 Heimkino-Top-Five<br />

24 So testen wir<br />

96 Marktübersicht Player<br />

98 <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />

12 Leserbriefe<br />

10 Neuerscheinungen<br />

42 | Gran Torino<br />

Anspruch<br />

TECHNIK<br />

86 Samsung BD-P4610<br />

87 Philips BDP7300<br />

88 Philips Cinemascope-TV<br />

92 IFA-Spezial<br />

88 | Heimkinoreferenz im Breitbildformat:<br />

Philips Cinema 21 : 9<br />

Titelbild: Buena Vista, IFA-Berlin, Kinowelt Home, Paramount Home, Senator Home, Sony Pictures, Universal Home, Warner Home


15 | Die Pixar-Retrospektive<br />

Zehn geniale Animationsfi lme hat Pixar bereits erfolgreich produziert. Wir erzählen<br />

Ihnen, wie alles begann<br />

BLU-RAY-TESTS<br />

Bewertung Disc Bewertung Disc Bewertung Disc<br />

30 300 – Ultimate Experience 9/10 74 Eyes On <strong>The</strong> Skies 4,5/10 19 Pixars Kurzfi lme 6/10<br />

74 96 Hours 6,5/10 73 Final Destination 5/10 74 Plasma Impressionen HD -/-<br />

69 A Midsummer Night‘s Dream 6/10 55 Flag – <strong>The</strong> Movie 5/10 44 Radio Rock Revolution -/-<br />

57 Ausnahmezustand 6,5/10 59 Franklyn 5/10 21 Ratatouille 9/10<br />

46 Brokeback Mountain 7/10 45 Glaubensfrage 6,5/10 36 RocknRolla 6,5/10<br />

67 Caravaggio 8/10 73 Glory 5/10 71 Rolling Stones – <strong>The</strong> Biggest Bang 8/10<br />

20 Cars 8/10 73 Go! – Sex, Drugs & Rock `N` Roll 5/10 54 Roxanne 5/10<br />

34 Children Of Men 7,5/10 42 Gran Torino 6,5/10 51 Shopaholic 6/10<br />

74 Chocolate 5,5/10 64 Im Schatten des Mondes 5,5/10 31 <strong>Sin</strong> <strong>City</strong> XXL 8/10<br />

72 Das fl iegende Auge 6/10 31 Inside Man 6/10 72 Starman 3,5/10<br />

54 Der Ja-Sager 6,5/10 46 Into <strong>The</strong> Wild 8/10 59 Taxi 4 6/10<br />

50 Der Kaufhaus Cop 6/10 73 JCVD 6,5/10 49 <strong>The</strong> Fall 6,5/10<br />

52 Der letzte Kuss 6/10 71 John Mayall – 70th Birthday Concert 6,5/10 56 <strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious 3 7,5/10<br />

73 Der rosarote Panther 2 6,5/10 47 John Rabe 7/10 35 <strong>The</strong> <strong>International</strong> 8/10<br />

41 Der Vorleser 7/10 68 La Gazzetta 7/10 38 <strong>The</strong> Wrestler 6,5/10<br />

55 Despereaux – Der kleine Mäuseheld 7,5/10 68 Lady Macbeth Of Mtsensk 7/10 58 Traitor 6,5/10<br />

63 Die Erde von oben 6/10 74 Loaded 5/10 36 Twister 7/10<br />

48 Die Herzogin 6,5/10 67 Marco Polo 6,5/10 32 Underworld 3 7,5/10<br />

37 Die Reise zum Mittelpunkt der Erde 6/10 40 Middle Of Nowhere 4/10 62 Unsere wunderbare Erde 3,5/10<br />

73 Die Tiefe 4/10 58 Mightnight Express 6/10 26 Watchmen 8/10<br />

60 Dolphins In <strong>The</strong> Deep <strong>Blu</strong>e Ocean -/- 48 Milk 6,5/10 50 Wen die Geister lieben 6,5/10<br />

52 Er steht einfach nicht auf dich 6/10 62 Nat. Geo.: – Wasser, Erde, Luft 6,5/10 61 Yellowstone 7,5/10<br />

60 Europäische Gärten/Romantische Städte -/- 53 Nick & Norah 6,5/10 74 Zufällig verheiratet 5/10<br />

Inhalt: Capelight, Disney Home, Paramount Home, Philips, Polyband, Warner Home<br />

Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 5


Aktuelles<br />

Filmnews<br />

Warner nimmt DVDs aus dem Regal<br />

Um den für 2010 geplanten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start<br />

für die Warner-Filme „Dr. Schiwago“, „Der<br />

Exorzist“ und „Caddyshack“ zu unterstützen,<br />

nimmt Warner die entsprechenden DVDs ab<br />

sofort aus dem Handel. Selbst wenn diese<br />

Maßnahme rein zahlenmäßig nicht sehr viel<br />

ändern würde, als deutliches Zeichen für die<br />

Unterstützung des neuen Formats funktioniert<br />

sie allemal. Allerdings mahnen Branchenkenner<br />

eine ausgewogene Marketing-Strategie<br />

zwischen der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>- und DVD-Verwertung<br />

an. So hätte beispielsweise der Dumping-Teufelskreis<br />

zum letzten Jahreswechsel eher für<br />

problematische Ertragszahlen gesorgt. UF<br />

Herr der Ringe Extended<br />

Für November sind die Kinofassungen der<br />

„Der Herr der Ringe“-Trilogie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> angekündigt.<br />

Hardcore-Fans geben sich damit allerdings<br />

nicht zufrieden und fragen nach den<br />

erweiterten Fassungen. Gerüchte besagen,<br />

dass für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Versionen zusätzliches<br />

Bonusmaterial produziert wird. Dadurch<br />

steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Jahr<br />

nicht mehr mit einem „Der Herr der Ringe<br />

Extended“ in HD zu rechnen ist. Vielmehr<br />

werden die Fans wohl bis zum Kinostart von<br />

Guillermo del Toros „Der Hobbit“ Ende 2011<br />

warten müssen. FT<br />

Star Trek auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Endlich ist es so weit! Zumindest auf dem US-<br />

Markt erscheint am 17. November die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

von J. J. Abrams Kinoknüller „Star Trek“. Hierzulande<br />

gibt es zwar noch keinen offiziellen<br />

Termin, dennoch liegt ein Novemberstart zum<br />

Weihnachtsgeschäft nahe. FT<br />

Im Zeichen von 3-D<br />

Auf der diesjährigen Comic-Con in San Diego waren<br />

nicht nur viele Neuigkeiten rund ums <strong>The</strong>ma Comic zu<br />

bestaunen, sondern auch zahlreiche Präsentationen zu<br />

anstehenden Kinohighlights. Insbesondere hochbudgetierte<br />

3-D-Projekte taten es der Menge an, darunter James<br />

Camerons „Avatar“, zu dem allerdings erst ab dem 21. August<br />

weltweit erste Ausschnitte in ausgewählten Imax-Kinos<br />

zu sehen sein werden. Zu diesem Zeitpunkt wird auch der<br />

erste Trailer u. a. auf der offi ziellen Seite www.avatarmovie.com<br />

gezeigt. In Deutschland soll der Film am 17. Dezember<br />

anlaufen. Weitere aufsehenerregende 3-D-Filme<br />

sind Disneys „Tron Legacy“, in dem Jeff Bridges 27 Jahre<br />

nach dem ersten Streifen seine alte Rolle spielt, sowie Tim<br />

Burtons „Alice im Wunderland“. In Letzterem wird Burtons<br />

„Sweeney Todd“-Besetzung – Johnny Depp, Helena Bonham<br />

Carter, Timothy Spall und Alan Rickman – die Hauptrollen<br />

übernehmen. „Alice im Wunderland“ kommt im<br />

März 2010 in die deutschen Kinos, während „Tron Legacy“<br />

nur grob für das nächste Jahr angekündigt wurde. FT<br />

Disneys Diamanten<br />

Um „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ als<br />

ersten abendfüllenden Zeichentrickfi lm gebührend<br />

zu feiern, bringt Disney Home Entertainment am<br />

8. Oktober den märchenhaften Klassiker erstmals<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heraus. In einem aufwendigen Verfahren<br />

wurde das Bild digital überarbeitet und der Ton speziell<br />

für die DTS-HD-7.1-Tonspur neu abgemischt.<br />

Wegen des 4:3-Formats gibt es auch hier Disney-<br />

View-Balken, wie schon bei der „Pinocchio“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Zum<br />

Bonusmaterial der Diamond Edition zählen zwei Musikvideos,<br />

ein Audiobeitrag mit Walt Disney, drei interaktive Mini-Spiele und der Beitrag „Schneewittchen<br />

kehrt zurück“. Auf der Bonus-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befi nden sich Hintergrundberichte zur Entstehung des Films,<br />

Informationen zum Disney-Phänomen sowie ein virtueller Rundgang durch die Hyperion Studios.<br />

Wer sich für das limitierte „Diamond Collector Set“ entscheidet, erhält zusätzlich acht Lithografi en<br />

von Originalzeichnungen, ein Pin-Set mit den sieben Zwergen sowie ein 160 Seiten dickes Buch zur<br />

Geschichte des Disney-Klassikers. Preislich liegt die Diamond Edition von „Schneewittchen und die<br />

sieben Zwerge“ bei 27 Euro, während die limitierte Sonderausgabe über 90 Euro kosten wird. FT<br />

Bilder: 20th Century Fox, Disney, Paramount<br />

Drei Stunden auf den Oscar gewartet<br />

John Patrick Shanley, Autor und Produzent von<br />

„Glaubensfrage“<br />

Mr. Shanley, nachdem Sie bei „Joe gegen<br />

den Vulkan“ 1990 Regie geführt haben,<br />

hat es sehr lange gedauert, bis Sie jetzt<br />

mit „Doubt“ („Glaubensfrage“) zurückgekehrt<br />

sind. Warum die lange Pause?<br />

Nach dem langen Dreh von „Joe gegen den<br />

Vulkan“ wollte ich erst einmal nur nach Hause<br />

und zurück zu meinen Wurzeln als Stückeschreiber.<br />

Außerdem habe ich zwei Kinder<br />

adoptiert, mit denen ich sehr viel Zeit verbringe.<br />

Und ich hatte mit einer Augenkrankheit zu<br />

kämpfen, die zeitweilig zum Erblinden beider<br />

Augen geführt und mehrere Operationen erforderlich<br />

gemacht hat.<br />

Der phänomenale Erfolg des Bühnenstückes<br />

„Doubt“ hat dann die Möglichkeit eröffnet,<br />

dieses – gemeinsam mit Scott Rudin – als<br />

Film umzusetzen. Nachdem ich das Angebot<br />

für eine Adaption des Stückes angenommen<br />

hatte, begann ich mir Gedanken zu machen,<br />

warum zum Teufel ich das eigentlich getan<br />

hatte.<br />

Wo lagen die Herausforderungen, ein<br />

bereits aufgeführtes Bühnenstück zu<br />

verfilmen?<br />

Grundsätzlich ist es heutzutage ziemlich<br />

schwierig, moderne Stücke als Film umzusetzen,<br />

da hat sich seit „Vom Winde verweht“ einiges<br />

getan. Die erste große Herausforderung<br />

bei „Doubt“ lag darin, aus dem Stück erst einmal<br />

ein Drehbuch zu machen; schon allein,<br />

weil im Stück ja nur vier Personen vorkommen.<br />

Die Antwort auf das Problem, nur wenige Charaktere<br />

in der Vorlage zu haben, war die, ihre<br />

Anzahl zu erhöhen. Im Film macht es durchaus<br />

<strong>Sin</strong>n, die Kinder mit einzuschließen, um die es<br />

ja auch geht, sowie die Kirchengemeinde und<br />

die Leute aus dem Arbeiterviertel.<br />

Wie haben Sie die erstklassige Besetzung<br />

des Films hinbekommen? Haben die<br />

Schauspieler das Stück vorher gesehen?<br />

Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman und<br />

Amy Adams hatten das Stück bereits gesehen,<br />

6


Techniknews<br />

Aktuelles<br />

Eiszeit zu Weihnachten<br />

Wie erwartet werden im Weihnachtsgeschäft eine Reihe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s veröffentlicht, die noch in diesem<br />

Sommer zu den großen Kinohits gehörten. So wird für den britischen Markt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Ice Age 3“<br />

von amazon.uk für den 23. November angekündigt und auch in Deutschland ist laut Fox voraussichtlich<br />

mit einer Veröffentlichung Ende November zu rechnen. Die technischen Parameter stehen noch<br />

nicht endgültig fest, aber an dieser Stelle ist von referenznahen Werten vor allem beim Bild zu rechnen.<br />

Wenn er zumindest in Deutschland die bisher 7,2 Millionen Besucher von „Ice Age 3“ nicht toppen<br />

konnte, so gehört auch „Transformers 2“ zu<br />

den großen Erfolgen des Kinosommers. Mit<br />

dem weltweiten Einspielergebnis von 393<br />

Millionen Dollar (Stand 9. August) liegt er allerdings<br />

schon bei mehr als dem Doppelten<br />

im Vergleich zu Sid und Co. Klar, dass auch<br />

hier die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> pünktlich zu den Weihnachtseinkäufen<br />

im Regal liegen wird. Die Einzelausgabe<br />

ist bei amazon.uk noch nicht konkret<br />

terminiert, aber die Doppelbox von Paramount<br />

mit beiden bisherigen „Transformers“-<br />

Filmen wird zumindest in Großbritannien ab<br />

dem 30. November erhältlich sein. UF<br />

Des Himmels Kreaturen<br />

Den meisten mag Peter Jackson als Regisseur der „Der Herr der Ringe“-Trilogie und<br />

der Neuverfi lmung von „King Kong“ bekannt sein. Als Produzent werkelt er gerade<br />

zusammen mit Steven Spielberg am neuen Abenteuerhit „Tim und Struppi und das<br />

Geheimnis der ‚Einhorn’“. Und auch beim neuen „Halo“-Streifen, dem „Hobbit“-Mehrteiler<br />

sowie dem Science-Fiction-Thriller „District 9“ hat er als Geldgeber seine Finger<br />

im Spiel. Doch als Regisseur konzentriert der 47-Jährige seine kreativen Kräfte auf<br />

eine eher unbequeme <strong>The</strong>matik: Sein neustes Werk „<strong>The</strong> Lovely Bones“ (dt. Titel „In<br />

meinem Himmel“) bezieht sich auf den gleichnamigen Roman von Alice Sebold und<br />

erzählt die Geschichte des 14-jährigen Vergewaltigungsopfers Susie Salmon. Nach<br />

ihrem Tod befi ndet sie sich in einer fantastischen Zwischenwelt und beobachtet ihre<br />

Angehörigen, die nur schwermütig ihr Leben fortführen können. Zum Cast gehören<br />

Saoirse Ronan („Abbitte“) in der Hauptrolle, Rachel Weisz, Susan Sarandon und Mark<br />

Wahlberg. Peter Jackson begibt sich mit diesem schwierigen Stoff wieder zurück zu<br />

seinen Wurzeln als fähiger Dramenregisseur (z. B. „Heavenly Creatures“, 1994). Wie<br />

er den kontroversen Inhalt der literarischen Vorlage letztendlich im Film umsetzt, sehen<br />

Sie ab dem 11. Februar 2010.<br />

FT<br />

Viola Davis nicht. Die Besetzung zusammenzubekommen,<br />

war nicht sehr schwer. Meryl<br />

stimmte sofort zu, Philip brauchte auch nur<br />

einen Tag Bedenkzeit. Amy kam selbst zu mir<br />

und bat um die Rolle. Also musste nur noch<br />

für die Rolle der Mrs. Miller gecastet werden,<br />

mit Screen-Tests. Fünf Kandidaten lasen die<br />

Texte in die Kamera, aber Viola Davis hat das<br />

gesamte Team so beeindruckt, dass sie damit<br />

ihre Rolle schon in der Tasche hatte.<br />

Stunden warten, bis meine Kategorie dran<br />

war. Außerdem musste ich für den Oscar bis<br />

nach Los Angeles fl iegen, für den Pulitzerpreis<br />

brauchte ich quasi nur um die Ecke, zur New<br />

Yorker Columbia Universität. Andererseits ist<br />

es da eben „nur“ der Präsident der Universität,<br />

der einem den Preis überreicht. Den Oscar erhielt<br />

ich aus den Händen von Audrey Hepburn<br />

und Gregory Peck, das ist natürlich schon etwas<br />

aufregender.<br />

Sie haben 1988 den Oscar für Ihr Drehbuch<br />

von „Mondsüchtig“ bekommen<br />

und für das Bühnenstück „Doubt“ den<br />

Pulitzerpreis. <strong>Sin</strong>d die Auszeichnungen<br />

vergleichbar?<br />

Den Pulitzerpreis zu bekommen, ist eine echt<br />

lockere und fabelhafte Angelegenheit. Man<br />

muss nicht stundenlang herumsitzen und auf<br />

das Öffnen der Briefumschläge warten. Du<br />

weißt, dass du gewonnen hast und genießt<br />

das gute Essen. Beim Oscar musste ich drei<br />

Viele Dank für das Gespräch.<br />

Einen ausführlichen<br />

Test des auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

erschienenen Films<br />

„Glaubensfrage“ lesen<br />

Sie auf Seite 45.<br />

Anzeige<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 7


Aktuelles<br />

Techniknews<br />

Superflach, Superkontrast<br />

Im Rahmen der IFA-Preview stellte LG die neue<br />

LH9500-Serie vor, die vor allem durch ihr nur<br />

zweieinhalb Zentimeter flaches Gehäuse und<br />

die effiziente LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

punktet. Der gezeigte 55-Zoller kann die hinter<br />

dem LCD-Panel angeordneten 240 LED-Gruppen<br />

stufenweise dimmen, was extrem hohe<br />

Kontrastwerte möglich macht. Makellose<br />

Bildschärfe auch bei schnelleren Sequenzen<br />

garantiert die integrierte 200-Hertz-Technologie.<br />

Der Verkaufsstart der Serie wird voraussichtlich<br />

auf der IFA bekannt gegeben. FT<br />

Aurea Reloaded<br />

Ganz dem Design verschreibt sich die dritte<br />

Generation der Philips-Aurea-Fernseher.<br />

Mit ihrem Ambilight und formvollendeten<br />

Äußeren sorgten bereits die Vorläufer für ein<br />

stylishes Wohnambiente. Gleiches gilt natürlich<br />

auch für den neuen Aurea, der zusätzlich<br />

mit einer glatt polierten Glasoberfläche auftrumpft.<br />

Ebenso glänzt die Fernbedienung mit<br />

einem ausgesprochen futuristischen Design.<br />

Durch die in Rahmennähe angebrachten<br />

LEDs schrumpft die Gehäusetiefe auf sechs<br />

Zentimeter und dementsprechend auch der<br />

Stromverbrauch. Somit sieht die neue Reihe<br />

nicht nur sehr gut aus, sondern trägt zudem<br />

zur „grünen“ Lebensweise bei. Bisher ist das<br />

neue 2009-Modell ausschließlich als 40-Zoller<br />

angekündigt. FT<br />

Metz macht’s<br />

Satte 55 Zoll beträgt die Bilddiagonale des<br />

angekündigten Flachbild-TVs Metz Primus.<br />

Eine partiell dimmbare LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

und die 200-Hertz-Technologie<br />

sorgen für kontrastreiche Bilder und butterweiche<br />

Bildübergänge. Das Gehäuse besteht<br />

aus Glas, Holz und Metall, während eine<br />

vielseitige Anschlussleiste samt integriertem<br />

Doppeltuner problemlosen Empfang garantiert.<br />

Damit Sie keine Sendung verpassen,<br />

kann zudem auf einer 500 Gigabyte umfassenden<br />

Festplatte umfangreiches Programm<br />

aufgezeichnet werden. Als i-Tüpfelchen kann<br />

der Fernseher optional mit einer Steuerlösung<br />

aufgerüstet werden, über die neben dem<br />

TV-Gerät auch die Raumbeleuchtung, die Jalousien<br />

und die Klimaanlage reguliert werden<br />

können. FT<br />

Playstation 3 bald slim?<br />

Die Gerüchteküche über eine baldige Slim-<br />

Variante der Playstation 3 brodelt. Auslöser<br />

zahlreicher Pressemeldungen war die Auflistung<br />

des Geräts bei Amazon, die allerdings in<br />

der Zwischenzeit wieder zurückgenommen<br />

wurde. Bisher gab es von jeder Playstation-<br />

Version ein dünneres Gerät mit geringerem<br />

Stromverbrauch und einem deutlich<br />

niedrigeren Preis. Ungeachtet zahlreicher<br />

Falschmeldungen ist es nicht ganz unwahrscheinlich,<br />

dass bereits auf der anstehenden<br />

Spielemesse Gamescom erste Pläne zur<br />

Veröffentlichung vorgestellt werden. FT<br />

Samsungs Netzwerke<br />

Für September kündigte Samsung bereits den US-Start ihres 8500-Flachbild-TV-Line-ups an. Das<br />

Flaggschiff wird sowohl als 46- als auch wie 55-Zoll-Modell zu haben sein und über eine 200-<br />

Hertz-Bildverarbeitung verfügen. Die Reaktionszeit des Panels wird voraussichtlich zwei Millisekunden<br />

betragen. Für ein optimales Bild soll es neben den drei Voreinstellungen auch individuelle<br />

Einstellungsmöglichkeiten für das Ruckeln und die Bewegungsunschärfen geben. Das interessanteste<br />

Feature an den knapp vier Zentimeter dicken Geräten wird ihre breite Interkonnektivität<br />

sein, mit der sich Onlineinhalte wie<br />

Youtube oder Nachrichtenplattformen<br />

auf dem TV-Bildschirm<br />

abrufen lassen. So bleibt der Zuschauer<br />

jederzeit informiert, ohne<br />

umständlich den Rechner anschalten<br />

oder seinen gemütlichen Fernsehsessel<br />

verlassen zu müssen.<br />

Im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Bereich werden auf der<br />

IFA neue Komplettsets vorgestellt,<br />

welche über die DLNA-Unterstützung<br />

(Digital Living Network Alliance)<br />

mehr Kompatibilität im Netzwerk<br />

versprechen.<br />

FT<br />

Der Apfel wird blau<br />

Schon lange erwartet und dennoch erst einmal nur vage Ankündigung und Vermutung: Apple plant, in<br />

absehbarer Zeit in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in die Offensive zu gehen. Insider gehen davon aus, dass die neue<br />

Version von iTunes die Unterstützung des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats einschließen wird. Somit läge nahe, das der<br />

neue iMac über ein entsprechendes Laufwerk verfügen wird. Einerseits ist es durchaus logisch, dass<br />

sich gerade Apple an dieser Stelle wieder bewegt. Immerhin ist man Mitglied der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Disc Association (BDA) und die noch letzten Oktober von Jobs kritisierte Höhe der<br />

Lizenzkosten schmilzt nach und nach auf ein marktfreundliches Niveau.<br />

Zudem gibt es durchaus optimistisch stimmende Marktzahlen<br />

hinsichtlich des neuen Formats. Andererseits<br />

wäre Apple auch einer der Nutznießer, wenn sich<br />

die Film-Downloads als ernst zu nehmendes Geschäftsmodell<br />

etablieren würden, in High Defi nition<br />

natürlich und damit in Konkurrenz zur blauen<br />

Scheibe. Dennoch glauben die Insider an das <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Laufwerk<br />

im künftigen Mac. Dem neuen Format<br />

würde es mit Sicherheit einen weiteren Aufschwung<br />

bringen.<br />

UF<br />

HDTV wird <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Beine machen<br />

Während die Verbreitung von HD-fähigen Flachbildschirmen auch in Deutschland inzwischen akzeptable<br />

Ausmaße angenommen hat, sieht es mit hochaufl ösenden Fernsehinhalten hierzulande noch<br />

recht schlecht aus. Aber nachdem sich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nach vielem Hin<br />

und Her auf einen umfassenden HDTV-Sendestart für 2010 geeinigt haben, kommt auch auf anderen<br />

Plattformen Bewegung in die HDTV-Pläne. So wird der Satellitenbetreiber Astra im Spätherbst<br />

2009 mit der Plattform HD Plus ein Angebot starten, das dann spätestens Mitte 2010 das HDTV-<br />

Angebot der maßgeblichen Privatsender anbieten wird. Auch der Pay-TV-Anbieter Sky (ehemals<br />

Premiere) bündelt in seinem HD-Angebot hochaufl ösende Filme, Sport und Dokumentationen.<br />

Allerdings sind in beiden Fällen noch Fragen der praktischen Umsetzung zu klären, etwa ein Gebührenmodell<br />

für HD Plus oder HD-freundliche Einspeiseverträge zwischen Sky und verschiedenen<br />

Kabelnetzbetreibern. Unterm Strich gehen aber auch Insider der Branche davon aus, dass HDTV im<br />

Laufe des nächsten Jahres in Deutschland deutlich an Verbreitung gewinnen wird. Genau dies, so<br />

die Branchenkenner, wird auch die Akzeptanz des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats sichtbar voranbringen. UF<br />

Bilder: Astra, Samsung, Sky, Stock.xchng<br />

8


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Neu<br />

September/Oktober<br />

Neuerscheinungen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: September<br />

1. September<br />

Die Monster AG (2 Discs)<br />

(Trickfilm/Komödie, Walt Disney Studios)<br />

3. September<br />

Europäische Gärten (Dokumentation/Natur, KSM)<br />

Eyes On <strong>The</strong> Skies – Der Blick durch das All<br />

(Dokumentation/Wissenschaft, KSM)<br />

Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile<br />

(Action, Universal Pictures)<br />

<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious – 4-Film-Set (4 Discs,<br />

Steelbook) (Action/Thriller, Universal Pictures)<br />

Der Kaufhaus Cop (Komödie, Sony Pictures)<br />

Rachels Hochzeit (Drama/Komödie, Sony Pictures)<br />

Romantische Städte – Paris (Reise, KSM)<br />

Roxanne (Komödie, Sony Pictures)<br />

4. September<br />

88 Minutes (Thriller, Kinowelt)<br />

Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Skynet<br />

Fan Edition, Director‘s Cut)<br />

(Action/Science-Fiction, Kinowelt)<br />

Der Vorleser (+ DVD) (Drama, Senator)<br />

<strong>The</strong> Wrestler (Drama, Kinowelt)<br />

10. September<br />

Beverly Hills Chihuahua<br />

(Komödie, Walt Disney Studios)<br />

Frost/Nixon (Drama, Universal Pictures)<br />

Gladiator (Special Edition, 2 Discs, Steelbook)<br />

(Historienfi lm/Action, Universal Pictures)<br />

Knockin‘ On Heaven‘s Door (Special Edition)<br />

(Komödie/Action, Walt Disney Studios)<br />

11. September<br />

Buddenbrooks (Drama, Warner Home Video)<br />

Forbidden Kingdom (Collector‘s Edition, 2<br />

Discs) (Action/Fantasy, Koch Media)<br />

Mord ist mein Geschäft, Liebling<br />

(Komödie/Kriminalfi lm, Warner Home Video)<br />

17. September<br />

<strong>The</strong> <strong>International</strong> (Thriller/Drama, Sony Pictures)<br />

Silverado (Western, Sony Pictures)<br />

Der Untergang (Drama, Highlight)<br />

Willkommen bei den Sch‘tis (Komödie, Prokino)<br />

18. September<br />

17 Again (Komödie, Warner Home Video)<br />

Belle de Jour – Die Schöne des Tages<br />

(Drama, Kinowelt)<br />

Die durch die Hölle gehen<br />

(Kriegsfi lm/Drama, Kinowelt)<br />

Die drei Tage des Condor (Thriller, Kinowelt)<br />

Der Elefantenmensch (Drama, Kinowelt)<br />

<strong>The</strong> Fountain (Science-Fiction/Drama, Kinowelt)<br />

Der Zauberer von Oz<br />

(Fantasy/Musical, Warner Home Video)<br />

Die verlorene Ehre der Katharina <strong>Blu</strong>m<br />

(Drama, Kinowelt)<br />

24. September<br />

Duplicity – Gemeinsame Geheimsache<br />

(Thriller/Komödie, Universal Pictures)<br />

Sling Blade – Auf Messers Schneide<br />

(Drama, Walt Disney Studios)<br />

25. September<br />

Arthur und die Minimoys<br />

(Trickfi lm/Fantasy, Universum Film)<br />

<strong>The</strong> Devil‘s Tomb – Welcome To Hell<br />

(Action/Horror, Splendid)<br />

Fame – Der Weg zum Ruhm<br />

(Musikfi lm, Warner Home Video)<br />

Im Schatten des Mondes<br />

(Dokumentarfilm, polyband)<br />

Payback – Zahltag (Kinoversion & Director‘s<br />

Cut) (Thriller/Action, Warner Home Video)<br />

Prinzessin Lillifee<br />

(Kinderfi lm/Zeichentrick, Universum Film)<br />

Push (Thriller/Science-Fiction, Universum Film)<br />

Scooby-Doo! Das Abenteuer beginnt<br />

(Komödie/Trickfilm, Warner Home Video)<br />

30. September<br />

Max Havoc – Ring Of Fire & Curse Of <strong>The</strong><br />

Dragon (Action, Planet Media)<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Oktober<br />

1. Oktober<br />

Mein Schatz, unsere Familie und ich<br />

(Komödie, Warner Home Video)<br />

Cadillac Records (Drama/Musikfilm, Sony Pictures)<br />

John Rabe (Drama, Majestic)<br />

M*A*S*H (Kriegsfilm/Komödie, Fox)<br />

Männersache (Komödie, Highlight)<br />

Misery (Horror/Thriller, Fox)<br />

X-Men Origins: Wolverine (Action/Fantasy, Fox)<br />

X-Men Quadrilogy (Limited Edition, 4 Discs)<br />

(Science-Fiction, Fox)<br />

2. Oktober<br />

Hilde (Drama/Biografie, Warner Home Video)<br />

Make It Happen (Drama, Kinowelt)<br />

8. Oktober<br />

Fear Dot Com (Thriller/Horror, Sony Pictures)<br />

Hannah Montana – Der Film (+ DVD)<br />

(Komödie, Walt Disney Studios)<br />

Der Hexenclub (Horror/Komödie, Sony Pictures)<br />

<strong>The</strong> Italian Job – Charlie staubt Millionen ab<br />

(40th Anniversary Special Edition)<br />

(Kriminalfi lm/Komödie, Paramount)<br />

Mary Shelley‘s Frankenstein<br />

(Horror/Drama, Sony Pictures)<br />

Schneewittchen und die sieben Zwerge<br />

(Zeichentrick , Walt Disney Studios)<br />

Snatch – Schweine und Diamanten<br />

(Action, Sony Pictures)<br />

U2 – Rattle & Hum (U-Musik/Rock, Paramount)<br />

<strong>The</strong> Untouchables – Die Unbestechlichen<br />

(Special Collector‘s Edition)<br />

(Action/Thriller, Paramount)<br />

9. Oktober<br />

Crank 2: High Voltage (Action, Universum Film)<br />

<strong>The</strong> Descent – Abgrund des Grauens<br />

(Horror, Universum Film)<br />

15. Oktober<br />

Becket (Historienfi lm, EuroVideo)<br />

Il Divo (Drama/Biografie, Eurovideo)<br />

16. Oktober<br />

Dragonball Evolution (Abenteuer, Fox)<br />

Hinter Kaifeck (Thriller, Kinowelt)<br />

22. Oktober<br />

Lost – Die komplette dritte Staffel (7 Discs)<br />

(Abenteuer/Drama, Walt Disney Studios)<br />

Wrong Turn – Left For Dead (Horror, Highlight)<br />

23. Oktober<br />

Contact (Science-Fiction/Drama, Warner Home Video)<br />

Easy Rider (Abenteuer/Drama, Sony Pictures)<br />

Fired Up! (Komödie, Sony Pictures)<br />

Der Fluch der 2 Schwestern (Horror, Paramount)<br />

Ghost Ship (FSK 18)<br />

(Horror/Abenteuer, Warner Home Video)<br />

Gremlins – Kleine Monster<br />

(Fantasy, Warner Home Video)<br />

Illuminati (Kinofassung + Extended Version)<br />

(Thriller, Sony Pictures)<br />

Monsters vs. Aliens (Trickfilm, Paramount)<br />

Nachts im Museum 2 (Komödie/Fantasy, Fox)<br />

Willy Wonka und die Schokoladenfabrik<br />

(Kinderfilm, Warner Home Video)<br />

26. Oktober<br />

Slumdog Millionär (Liebesdrama, Prokino)<br />

Kino: September/Oktober<br />

3. September<br />

Taking Woodstock (Komödie, Tobis)<br />

9. September<br />

Wickie und die starken Männer<br />

(Comicverfilmung, Constantin Film)<br />

17. September<br />

Oben (Animation, Walt Disney Pictures)<br />

1. Oktober<br />

Die fast vergessene Welt<br />

(Komödie, Universal Pictures)<br />

Die nackte Wahrheit (Liebeskomödie, Sony<br />

Pictures)<br />

22. Oktober<br />

District 9 (Science-Fiction, Sony Pictures)<br />

29. Oktober<br />

Die Päpstin (Thriller, Constantin Film)<br />

Fame (Musikfilm, Universum Film)<br />

Jennifer‘s Body<br />

(Horrorkomödie, Twentyth Century Fox)<br />

Auswahl der Änderungen vorbehalten<br />

10


<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch zu unbekannt<br />

Interview mit Martin Winkler, Sony Marketing Director<br />

Markt<br />

Aktuelles<br />

Bilder: Sony Deutschland<br />

Herr Winkler, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist auf dem Vormarsch,<br />

aber noch lange nicht angekommen.<br />

Warum?<br />

Es gibt einen Unterschied zwischen Enthusiasten<br />

und dem normalen Fernsehnutzer. Während<br />

unter den Heimkinofans <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> schon<br />

zum Standard geworden ist, kennen viele, die<br />

sich nicht regelmäßig mit den neusten Technologien<br />

beschäftigen, die Vorteile bisher nicht –<br />

oder haben sich zumindest noch nicht selbst<br />

von der besseren Bildqualität, dem Sound und<br />

den Extras überzeugt.<br />

Wie sehen die Prognosen für Deutschland<br />

für die nächste Zukunft aus?<br />

In immer mehr Wohnzimmern stehen heute<br />

Full-HD-Fernseher oder zumindest „HD ready“-<br />

Geräte. Gleichzeitig beginnen nun die ersten<br />

Fernsehsender, in High Defi nition zu senden.<br />

Das wird bei den Zuschauern Appetit auf mehr<br />

machen. Wir gehen davon aus, dass sich High<br />

Defi nition Audio und Video spätestens 2010 in<br />

Deutschland endgültig durchsetzen werden.<br />

Unserer Einschätzung nach werden sich die<br />

Nutzer in den kommenden Jahren nicht eindeutig<br />

zwischen DVD und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> entscheiden,<br />

sondern den einen Film auf dem einen, den<br />

anderen auf dem anderen Medium kaufen.<br />

Erst im Laufe der kommenden Jahre wird sich<br />

die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc vollständig durchsetzen.<br />

Was muss die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufe jetzt vor<br />

allem ankurbeln: das preiswerte Hardware-<br />

oder das günstige Filmangebot?<br />

Weder noch. Viel wichtiger als der Preis ist es,<br />

die Nutzer noch stärker von den Vorteilen des<br />

Formats zu überzeugen. Neben erstklassiger<br />

High-Defi nition-Audio- und -Video-Qualität wird<br />

auch die steigende Interaktivität mit BD-Live<br />

immer wichtiger. Wer diese Vorteile zu schätzen<br />

weiß, entscheidet sich ganz von allein für<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Preise für Hard- und Software werden<br />

ohnehin weiter fallen. Erstklassige Player<br />

sind bereits für 200 Euro zu haben. Die Preise<br />

für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs liegen teilweise nur wenige<br />

Euro über denen der entsprechenden DVDs<br />

und werden weiter sinken.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht der entscheidende<br />

Mehrwert für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufer?<br />

Bestes Bild und bester Ton – das sind die entscheidenden<br />

Argumente, die für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Technologie sprechen. Neue Features, wie zum<br />

Beispiel BD-Live, müssen wir nach und nach<br />

weiterentwickeln,<br />

um den Käufern<br />

noch mehr echten<br />

Zusatznutzen<br />

zu bieten. Gerade<br />

hier sehen wir<br />

noch viel Potenzial<br />

für die Zukunft.<br />

Gleichzeitig wissen<br />

wir, dass<br />

viele Heimkinofans<br />

nicht nur ein<br />

optimales Bild,<br />

sondern auch<br />

herausragenden<br />

Sound genießen<br />

wollen. Das wollen<br />

wir in Zukunft noch stärker nutzen. Mit<br />

dem HTP-BD36SS und HTP-BD36SF haben<br />

wir bereits zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsysteme vorgestellt,<br />

bei denen Player und Receiver optisch<br />

und technisch perfekt aufeinander abgestimmt<br />

sind.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Martin Winkler, Marketing Director der<br />

Sony Deutschland GmbH<br />

(Komplettes Interview auf www.blu<strong>ray</strong>-vision.de)<br />

Anzeige<br />

Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 11


Aktuelles<br />

Leserbriefe<br />

Leserbriefe<br />

Bewertungsfragen<br />

Ich selbst bin seit gut einem Jahr <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Fan<br />

und mit knapp 150 Scheiben<br />

auch schon recht gut „bestückt“! Das<br />

neue Medium fasziniert mich wahnsinnig<br />

und eine DVD kommt mir bestimmt<br />

nicht mehr ins Haus, wenn es dazu ein<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gegenstück gibt, zumal man ja<br />

mit einiger Recherche auch schon relativ<br />

günstig an die Scheiben kommen<br />

kann. Nun aber zu Eurem Magazin:<br />

Alles in allem bin ich damit recht zufrieden,<br />

wenngleich es auch ein paar Ecken<br />

und Kanten hat. Aber erst einmal zu den<br />

guten Sachen, denn die überwiegen.<br />

Erstens: Die Gestaltung Eures Heftes<br />

ist eins a! Nicht nur, dass Ihr Euch thematisch<br />

wirklich hauptsächlich auf die<br />

Scheibe bezieht, auch die ganze Gestaltung<br />

hat es in sich. Eure Specials, wie<br />

das Dan-Brown- oder Maschinen-Special<br />

(Ausgabe 04/2009), sind gut recherchiert,<br />

ausführlich und gut zu lesen. Die<br />

Tests selbst machen Spaß, auch wenn<br />

Ihr in manchem Artikel die Konzentration<br />

auf den Film hier und da vielleicht<br />

noch ein klein wenig zurückschrauben<br />

könntet, denn die BD sollte ja nun mal<br />

das Hauptmerkmal sein. Aber alles<br />

in allem wisst Ihr das, und das ist gut<br />

so! Auch mit den Wertungsmaßstäben<br />

kann man zufrieden sein. Zwar gibt es<br />

durchaus einige Wertungen, denen ich<br />

nicht ganz zustimmen kann. Zum Beispiel<br />

finde ich die Bildwertung für „<strong>The</strong><br />

Da Vinci Code“ doch eine Ecke zu positiv,<br />

wohingegen ich Eure strenge Bildwertung<br />

bei „Dr. Seltsam“ überhaupt<br />

nicht nachvollziehen kann, da diese vor<br />

allem in Sachen Schärfe und Schwarzwert<br />

der DVD wirklich haushoch überlegen<br />

ist und durchaus HD-Wow-Effekte<br />

zu bieten hat! Und dass die (in meinen<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />

schicken Sie bitte an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

oder einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />

blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

würden wir uns ebenfalls freuen.<br />

Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der Zuschriften<br />

vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />

Augen extrem gute) Bildqualität zu „Die<br />

Geschichte vom Brandner Kaspar“ nur<br />

ein halbes Pünktchen besser bewertet<br />

wird als die gerade mal leicht überdurchschnittliche<br />

Präsentation von „A<br />

Chinese Ghost Story 3“, kratzt sogar für<br />

einen kleinen Moment an der Glaubwürdigkeit!<br />

Aber alles in allem trefft<br />

Ihr doch erstaunlich oft ins Schwarze.<br />

Gut so! Was ich jedoch als störend<br />

empfinde und in dieser Form auch eher<br />

in die Schublade „Gut gemeint, aber<br />

eher misslungen“ einordne, ist die Wertungskategorie<br />

„<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“. Nicht<br />

falsch verstehen, grundsätzlich finde<br />

ich so eine Kategorie sogar äußerst<br />

wünschenswert, doch in dieser Umsetzung<br />

ist sie nicht viel wert. Zum einen<br />

finde ich die Gewichtung falsch verteilt.<br />

Meiner Meinung nach sollte der<br />

Bild-Wow-Effekt mindestens mit fünf<br />

Punkten bewertbar sein, wohingegen<br />

„HD-Extras“ maximal zwei Pünktchen<br />

kriegen sollte. Denn ein perfektes Bild<br />

macht doch deutlich mehr am BD-Effekt<br />

aus als BD-exklusive Extras, die natürlich<br />

wünschenswert sind, aber in der<br />

Gewichtung für die meisten dann doch<br />

einen deutlich geringeren Wert haben<br />

als eben die Technik. Wenn man die<br />

„<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“-Wertungen in Eurer<br />

Zeitschrift 04/2009 mal überfliegt,<br />

könnte man wirklich meinen, dass die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nicht notwendig ist, da kaum<br />

eine BD mehr als fünf Punkte auf der<br />

„<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“-Skala hat. Selbst die<br />

wirklich bravouröse „Benjamin Button“-Scheibe<br />

bekommt dort gerade<br />

einmal sechs Punkte, was einfach nur<br />

unfair ist, selbst wenn es nach den Kriterien<br />

gesehen stimmen mag. Ich hoffe,<br />

Ihr versteht, was ich meine. Ich für meinen<br />

Teil würde die „<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Effekt“-Kategorie<br />

am besten gar nicht mit<br />

den strengen Unterpunkten<br />

Wow-Bild, Wow-Ton<br />

und HD-Extras erstellen.<br />

Stattdessen solltet Ihr<br />

die Punktzahl hier eher<br />

„aus dem Bauch heraus“<br />

vergeben. Sprich: Obwohl<br />

z. B. „Benjamin Button“<br />

filmbedingt zwar sehr<br />

guten, aber alles in allem<br />

keinen Über-HD-Ton und<br />

auch keine sonderlichen<br />

HD-Extras bietet, sind<br />

dank des referenzartigen<br />

Bildes aber trotzdem mindestens<br />

acht Punkte auf<br />

der „BD-Effekt“-Skala drin. Oder ein<br />

Klassiker wie „Der schwarze Falke“<br />

erhält beispielsweise auch acht Punkte,<br />

da das Bild einfach nur überragend<br />

ist (vor allem für das Alter) und damit<br />

den (sowieso nicht nötigen) fehlenden<br />

Wow-Sound sowie die HD-Extras<br />

vergessen lässt. Kurzum, eine gewisse<br />

Flexibilität sollte bei so einer Kategorie<br />

wie dieser (und nur bei dieser!) einfach<br />

vorhanden sein, um am Ende keinen<br />

falschen Eindruck zu hinterlassen, wie<br />

z. B. bei Eurem Leser Frank Lau! Und<br />

wenn es das strenge System sein muss,<br />

dann sollte die Gewichtung wenigstens<br />

ein wenig anders verteilt werden (eben<br />

z. B. Bild 5, Ton 3, HD-Extras 2) und vielleicht<br />

auch mal einen Sonderpunkt hier<br />

und da zulassen.<br />

DAVID HILBERT<br />

Vielen Dank für diese großartige Analyse!<br />

Auch wir sind der Meinung, dass unser Wertungssystem<br />

noch lange nicht perfekt ist.<br />

Selbst nach sechs Ausgaben schrauben wir<br />

deshalb weiterhin kräftig daran. Sie können<br />

sich also sicher sein, dass demnächst eine<br />

Optimierung diesbezüglich geschehen wird.<br />

Davon ist natürlich auch der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt<br />

betroffen. Allerdings käme es dem Vergleich<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s nicht zugute, wenn wir jetzt<br />

jede Ausgabe das System verändern würden.<br />

Wir werden daher zum neuen Jahr hin<br />

einen Schnitt machen und eine kleine Umstellung<br />

der Bewertung vornehmen, um sie<br />

leichter verständlich und noch aussagekräftiger<br />

zu gestalten. Bezüglich der Wertungsdiskrepanzen<br />

ist das immer so eine Sache.<br />

Wir versuchen schon mit umfangreichen<br />

Testprotokollen ein möglichst objektives Bild<br />

von dem Produkt zu geben. Dennoch testen<br />

bei uns mehrere Redakteure die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

und dann fällt uns erst bei der Erstellung der<br />

Inhaltsübersicht auf, dass einige Scheiben<br />

im Vergleich zu anderen vielleicht doch zu<br />

positiv bzw. negativ bewertet wurden. Wie<br />

gesagt, wir versuchen, dies durch vorgegebene<br />

Maßstäbe einzudämmen, aber solange<br />

mehrere Leute an dem Heft arbeiten, ist<br />

so etwas nicht auszuschließen.<br />

Ihre konstruktive Kritik hat bei uns übrigens<br />

zu sehr fruchtenden Diskussionen geführt<br />

und das Ergebnis können Sie dann demnächst<br />

im BLU-RAY MAGAZIN sehen.<br />

Bilder: 20th Century Fox, Auerbach Verlag<br />

12


Leserbriefe<br />

Aktuelles<br />

Alien Quadrilogy<br />

BD-P1600: Hilfe!<br />

Ich bin ein absoluter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan<br />

und warte fieberhaft auf eine neue<br />

Version der „Alien Quadrilogy“ mit<br />

überarbeitetem Bild und Ton. Könnt<br />

Ihr mir verraten, ob es eine solche<br />

geben wird und wann sie erscheint?<br />

Oder heißt es abzuwarten, bis der<br />

nächste Teil in die Kinos kommt? Das<br />

„Alien“-Prequel soll ja irgendwann im<br />

nächsten Jahr anlaufen. Mein absoluter<br />

Wunschtraum wäre eine Komplettedition<br />

mit allen fünf Teilen (jeweils in<br />

der Kinofassung und im Director’s Cut<br />

bzw. als Extended Version) und je einer<br />

Bonus-Disc.<br />

ATTILA PUTZER<br />

„Alien“ gehört auch zu unseren absoluten<br />

Horror-Favoriten, weshalb wir prompt bei<br />

20th Century Fox nachfragten, ob da etwas<br />

in Planung ist. Leider konnte uns die<br />

PR-Abteilung hier auch nicht weiterhelfen,<br />

weshalb wir uns vertrauensvoll an das<br />

gute alte Internet wandten. Dort kursiert<br />

schon seit einiger Zeit das Gerücht, die<br />

„Alien Quadrilogy“ würde Ende November<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen. Jedoch wurde offi -<br />

ziell noch nicht einmal ein amerikanischer<br />

Starttermin bekannt gegeben, weshalb wir<br />

Ein eigens von Herrn Putzer entwickelter<br />

„Alien“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spender<br />

hier auch nur mutmaßen können, dass<br />

es entweder zum Weihnachtsgeschäft oder<br />

erst Anfang nächsten Jahres so weit ist. Nun<br />

ja, allerspätestens wenn das „Alien“-Prequel<br />

von Regisseur Carl Rinsch 2011 in den Kinos<br />

anläuft, werden Sie das gute Stück in<br />

den Händen halten.<br />

P.S.: Der von Ihnen gezeichnete „Alien“-<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spender hat was! Das ist genau das<br />

Feature, das dem limitierten DVD-„Alien<br />

Collector’s Head“ noch gefehlt hat.<br />

In der Ausgabe 04/2009 Eures BLU-<br />

RAY MAGAZINs propagiert Ihr die<br />

Fähigkeit des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Players BD-<br />

P1600 von Samsung, sich in der Bildschärfe<br />

und in der Rauschminderung<br />

regeln zu lassen, wenn auch nur auf<br />

einfachste Weise.<br />

Wichtig wäre es für mich, einmal eine<br />

genaue „Wegbeschreibung“ zu bekommen,<br />

wie und wann ich in dieses Menü<br />

genau hineinkomme. Ich habe wirklich<br />

alles probiert! Vielen Dank für Eure<br />

schnelle Hilfe!<br />

FRANK BREDTMANN<br />

Die Beschreibung von Samsungs <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />

Player verrät leider wirklich nichts zu diesem<br />

<strong>The</strong>ma. Der Trick ist hier, während ein<br />

Film läuft, die Info-Taste zu drücken.<br />

In dem nun erscheinenden Menü fi nden<br />

Sie den Punkt „Bildmodus“. Hier haben Sie<br />

die Wahl zwischen verschiedenen Presets.<br />

Sobald „Benutzer“ ausgesucht ist, leuchten<br />

die vorher eingegrauten Unterpunkte „Bildschärfe“<br />

und „Rauschminderung“ auf und<br />

Sie können die entsprechende Einstellung<br />

im eingegrenzten Rahmen vornehmen.<br />

Wir hoffen, das hilft Ihnen weiter! Alles<br />

Gute und viel Spaß beim <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Genuss!<br />

Anzeige<br />

www.polyband.de<br />

www.bbcgermany.de


Top 5<br />

Empfehlungen<br />

Heimkino-Top-Five auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Sie legen nur die besten Scheiben in Ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player? Wir sagen Ihnen, welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs uns am<br />

meisten beeindruckt haben, aufgeschlüsselt nach Bild, Ton und Extras.<br />

Baraka<br />

Bildreferenz Tonreferenz Top-Extras<br />

Der unglaubliche Hulk<br />

Star Trek I–VI (Box)<br />

1<br />

US 1992 Genre: Dokumentation<br />

Vertrieb: Al!ve AG<br />

Bildformat: VC-1, 2,20 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1,<br />

DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />

34,6 Mbps Datenrate Ton:<br />

8,6 Mbps Regie: Ron Fricke<br />

Laufzeit: 97 min FSK: ohne<br />

Altersbeschränkung Preis: 20<br />

Euro Start: 12/2008<br />

1<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 20 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Louis Leterrier<br />

Laufzeit: 108 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 19 Euro Start:<br />

11/2008<br />

1<br />

US 1979–1991 Genre: Science-<br />

Fiction Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DD 2.0, Dolby<br />

True HD 7.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 35 Mbps Datenrate Ton:<br />

224 kbps Regie: L. Nimoy, W.<br />

Shatner u. a. Laufzeit: 665 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 96<br />

Euro Start: 04/2009<br />

Wall-E<br />

Iron Man<br />

Hellboy II: Die goldene Armee<br />

2<br />

US 2008 Genre: Animation<br />

Vertrieb: Disney Bildformat:<br />

VC-1, 2,39 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS<br />

5.1 Datenrate Bild: 24 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />

Regie: Andrew Stanton<br />

Laufzeit: 98 min FSK: ohne<br />

Altersbeschränkung Preis: 29<br />

Euro Start: 02/2009<br />

2<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Concorde<br />

Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 23 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />

Regie: Jon Favreau<br />

Laufzeit: 126 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

10/2008<br />

2<br />

US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />

Action Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />

Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />

Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />

ab 12 Jahren Preis: 28 Euro<br />

Start: 02/2009<br />

Ein Quantum Trost<br />

Der Tag, an dem die Erde stillstand<br />

Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />

3<br />

4<br />

5<br />

<strong>The</strong> <strong>International</strong><br />

<strong>The</strong> Dark Knight<br />

UK, US 2008 Genre: Agenten-<br />

Action Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 36 Mbps Datenrate<br />

Ton: 5,7 Mbps Regie: Marc<br />

Forster Laufzeit: 106 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 19<br />

Euro Start: 03/2009<br />

DE, US 2008 Genre: Thriller<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />

2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

28 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,5 Mbps Regie: Tom Tykwer<br />

Laufzeit: 118 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />

09/2009<br />

US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />

mung Vertrieb: Warner Bildformate:<br />

VC-1, 2,35 : 1/1,44 : 1<br />

Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 26,7 Mbps Datenrate<br />

Ton: 2,5 Mbps Regie: C.<br />

Nolan Laufzeit: 152 min FSK:<br />

ab 16 Jahren Preis: 30 Euro<br />

Start: 12/2008<br />

3<br />

4<br />

5<br />

US, CA 2008 Genre: Science-<br />

Fiction Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 29,8 Mbps Datenrate<br />

Ton: 3,5 Mbps Regie: S.<br />

Derrickson Laufzeit: 103 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />

Euro Start: 05/2009<br />

Hellboy II: Die goldene Armee<br />

Cloverfield<br />

US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />

Action Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />

Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />

Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />

ab 12 Jahren Preis: 28 Euro<br />

Start: 02/2009<br />

US 2008 Genre: Katastrophenfi<br />

lm Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />

Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />

Bild: 38 Mbps Datenrate Ton:<br />

4,5 Mbps Regie: Matt Reeves<br />

Laufzeit: 84 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 28 Euro Start:<br />

10/2008<br />

3<br />

4<br />

5<br />

300 – <strong>The</strong> Ultimate Experience<br />

X-Men (Trilogie)<br />

US 1991 Genre: Science-Fiction<br />

Vertrieb: Kinowelt Bildformat:<br />

VC-1, 2,35 : 1 Tonformate: DTS-<br />

HD MA 7.1, 2.0 Headphone<br />

Surround Datenrate Bild:<br />

25,3 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,6 Mbps Regie: James Cameron<br />

Laufzeit: 154 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 80 Euro Start:<br />

06/2009<br />

US 2006 Genre: Kriegsfi lm/<br />

Fantasy Vertrieb: Warner<br />

Home Bildformat: VC-1,<br />

2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

20,5 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,2 Mbps Regie: Zack Snyder<br />

Laufzeit: 106 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

07/2009<br />

US 2000, 2003, 2006 Genre:<br />

Action Vertrieb: 20th Century<br />

Fox Bildformat: MPEG-4,<br />

2,40 : 1 Tonformate: DTS 5.1<br />

(deutsch), DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.) Datenrate Bild: 27 Mbps<br />

Datenrate Ton: 768 kbps Regie:<br />

B. <strong>Sin</strong>ger, B. Ratner Laufzeit:<br />

341 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 51 Euro Start: 04/2009<br />

Bilder: 20th Century Fox, Al!ve AG, Concord, Disney, Paramount, Sony Pictures, Universal, Warner<br />

14


Pixar-Retrospektive<br />

<strong>The</strong>ma<br />

Die große<br />

Retrospektive<br />

Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />

Wir alle kennen sie, wir alle lieben sie: die Animationsfi lme von Pixar. Sie sind<br />

vielseitig, genial animiert und das Wichtigste – ihre Geschichten haben Seele.<br />

Der Name Pixar steht für Qualität und wird<br />

eigentlich schon als Synonym für CGI-Animationen<br />

verwendet. Von den bisher zehn produzierten<br />

Filmen waren allesamt sowohl kommerziell erfolgreich<br />

als auch beliebt bei der Kritik.<br />

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alle computeranimierten<br />

Schätze hochaufl ösend auf<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht werden. Bisher haben es<br />

die Kurzfi lmsammlung und insgesamt drei Kinofi<br />

lme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geschafft: „Cars“, „Ratatouille“<br />

FALKO THEUNER<br />

und „Wall-E“. Ab September wird es zudem<br />

„Die Monster AG“ hochaufl ösend geben –<br />

und somit einen Auftakt für die übrigen fünf Klassiker.<br />

Am 17. September erscheint mit „Oben“<br />

endlich der lang erwartete erste Pixar-Film im Kino,<br />

der dank des Stereoskopie-Verfahrens in eine völlig<br />

räumliche Welt über den Wolken entführt. Es ist<br />

also höchste Zeit, noch einmal in der Kramkiste zu<br />

stöbern und sich die Anfänge sowie die neueren<br />

Pixar-Produktionen ins Gedächtnis zu rufen.<br />

<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 15


<strong>The</strong>ma<br />

Pixar-Retrospektive<br />

1995: „Toy Story“ und<br />

1999: „Toy Story 2“<br />

Seit John Lasseters Kurzfilm „Luxo Jr.“ große Erfolge feierte, steht die mit dem Ball<br />

spielende Lampe stellvertretend für den Optimismus der Pixar-Studios<br />

Als die treibende Kraft<br />

Pixars kann wohl John<br />

Lasseter bezeichnet<br />

werden. Er begeisterte<br />

sich schon in<br />

jungen Jahren für Animationsfi<br />

lme und Cartoons, was ihn<br />

zu dem Entschluss brachte, eines<br />

Tages selbst seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen.<br />

So schrieb er sich 1975 in den Studiengang<br />

„Figurenanimation“ ein, der zu der Zeit erstmals am<br />

California Institute of the Arts (CalArts) angeboten<br />

wurde. Das von Walt Disney gegründete<br />

College bot den Studenten eine elitäre Ausbildung<br />

durch die Künstler, die in den 1930er<br />

Jahren die großen Disney-Klassiker schufen:<br />

den legendären neun alten Männern. Drei von<br />

ihnen – Eric Larson, Frank Burgess und Ollie<br />

Johnston – lehrten Lasseter das, was er<br />

heute als grundlegende Maxime in all<br />

seinen Filmen praktiziert. Ob eine Animation<br />

funktioniert oder nicht, hängt größtenteils von<br />

der Persönlichkeit der Figuren ab.<br />

Ein Traum von 3-D<br />

Zu Lasseters Kommilitonen gehörten im Übrigen<br />

heutige Regiegrößen wie Tim Burton und Brad Bird.<br />

Lasseters in dieser Zeit entstandene Kurzfi lme „Lady<br />

And <strong>The</strong> Lamp“ (1979) und „Nitemere“ (1980) ernteten<br />

großen Zuspruch und wurden vom Institut mit<br />

einem Studenten-Oscar ausgezeichnet. Eine Stelle<br />

als Animator in den Disney-Studios war ihm somit<br />

sicher. Lasseter merkte schnell, dass den Filmemachern<br />

dort die Ideen ausgingen bzw. dass nicht einmal<br />

mehr Disneys Multiplantechnik, bei der mehrere<br />

bemalte Ebenen für räumliche Tiefe sorgen, angewandt<br />

wurde. Die Lösung schien so nah und traf<br />

Lasseter Anfang der 1980er Jahre, als er die ersten<br />

Szenen von „Tron“ sah. Die Effekte der Motorräder<br />

beeindruckten ihn so sehr, dass er selber begann,<br />

mit dreidimensionalen CGI-Räumen zu experimentieren,<br />

in die er gezeichnete Figuren integrierte. Jedoch<br />

war die Zeit noch nicht reif für diese Art der<br />

Animationstechnik. In Zeichnerkreisen grassierte die<br />

Angst vor der Ablösung der traditionellen Kunst durch<br />

die neue CGI-Technik. Daher stornierten die damaligen<br />

Geldgeber der Disney-Studios die Pläne zu seinem<br />

Projekt „<strong>The</strong> Brave Little Toaster“. Ohne jemals<br />

in einem Film Regie führen zu dürfen, wurde seiner<br />

strahlenden Karriere bei Disney vorerst ein Ende gesetzt.<br />

Für Lasseter ein Desaster.<br />

Schon kurze Zeit später konnte er seinen Traum dennoch<br />

verwirklichen und schuf mit „<strong>The</strong> Adventures<br />

Of André And Wally B.“ seinen ersten vollständig<br />

computeranimierten Kurzfi lm. Was war in der Zwischenzeit<br />

geschehen? Auf einer Tagung zum <strong>The</strong>ma<br />

Computergrafi k im Jahr 1983 kam er mit dem Informatiker<br />

Ed Catmull ins Gespräch, der sich von Lasseters<br />

misslungenen 3-D-Plänen überrascht zeigte und<br />

ihn sofort in die Arbeitsgruppe „Lucasfi lm Computer<br />

Graphics Group“ holte. Für seine „Star Wars“-Filme<br />

suchte George Lucas damals nach Möglichkeiten der<br />

digitalen Filmbearbeitung, da sich seine Ideen nicht<br />

mehr auf analogem Wege lösen ließen. Lasseter<br />

bekleidete den Rang des Interface-Designers, eine<br />

Art Vermittler zwischen Kunst und Technik. Anhand<br />

seines CGI-Kurzfi lms erfuhren die Programmierer<br />

von ihm, welche Grafi ktools noch benötigt wurden.<br />

Die neuen technischen Möglichkeiten wiederum<br />

verhalfen ihm zu kreativen Höhenfl ügen. Eine sehr<br />

fruchtbare Zusammenarbeit entstand und führte zu<br />

einem digitalen Schnittcomputer sowie zu einer anspruchsvollen<br />

Software für visuelle Effekte. Für den<br />

Film „Young Sherlock Holmes – Das Geheimnis des<br />

verborgenen Tempels“ wurde beispielsweise ein lebendiger<br />

Glasfenster-Ritter erschaffen, ein Effekt, der<br />

zuvor noch als unmöglich galt. Kurz bevor Lucas den<br />

Geldhahn abdrehte, entwickelte Catmulls Team mit<br />

dem Pixar Image Computer den bis dato leistungsfähigsten<br />

Grafi krechner schlechthin. Damit war der<br />

Grundstein für die Pixar-Studios gelegt.<br />

Nach Apple Pixar<br />

Das fi nanzielle Aus für die kreative Arbeitsgruppe war<br />

zugleich ein Neuanfang mit Folgen. Apple-Gründer<br />

Steve Jobs eilte rettend zu Hilfe. Der Multimillionär,<br />

der den Begriff des benutzerfreundlichen Rechners<br />

neu defi nierte, glaubte an die Visionen des Teams und<br />

pumpte zehn Millionen Dollar in die Unternehmung,<br />

die von nun an Pixar heißen sollte. Als Werbefi lm für<br />

das junge Unternehmen erstellte John Lasseter 1986<br />

Pixars Kurzfeature „Luxo Jr.“, in dem eine kleine Schreibtischlampe<br />

auf recht amüsante Weise mit einem Ball<br />

John Lasseter in Denkerpose: Ohne seinen Enthusiasmus<br />

wäre Pixar heute kein Animationsstudio<br />

Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />

16


Pixar-Retrospektive<br />

<strong>The</strong>ma<br />

spielt. Dem oscarnominierten Meisterwerk entsprang<br />

das weltbekannte Schreibtischlampen-<br />

Logo, das auch heute noch vor jedem Pixar-Film<br />

zu sehen ist. Weitere Kurzfi lme folgten und mit<br />

jedem wuchs die Erfahrung auf dem Gebiet<br />

der Computeranimation. Nach „Red’s Dream“<br />

gewann „Tin Toy“ endlich den Oscar als bester<br />

animierter Kurzfi lm. 1990 wagte sich Pixar in<br />

die Werbewelt und kreiert einige Spots. Für die<br />

zusätzliche Arbeit wurden mit Pete Docter und<br />

Andrew Stanton neue Regisseure angeworben,<br />

die später für solche Filme wie „Oben“ und<br />

„Wall-E“ verantwortlich zeichnen. Pixars Schwerpunkt<br />

war jedoch immer noch die Hard- und<br />

Software für Spezialeffekte sowie für die digitale<br />

Nachbearbeitung von Filmen. Ihr „Renderman“<br />

wurde bald zum Standard für die Erstellung von<br />

CGI-Effekten, wie man sie bereits in „Jurassic<br />

Park“ bewundern konnte. In Disneys „Die Schöne<br />

und das Biest“ kam zudem erstmals Pixars Eigenentwicklung<br />

„Caps“ für die Reinzeichnungen<br />

und Kolorierung zum Einsatz. Wie aus heiterem<br />

Himmel kam die Idee auf, einen 30-minütigen<br />

Animationsfi lm für Disney zu kreieren. Disney allerdings<br />

mochte keine halben Sachen, weshalb<br />

„Toy Story“ zu einem abendfüllenden Kinofi lm<br />

ausgeweitet wurde. Angesichts des jährlichen<br />

Millionenverlusts aufgrund der hohen Entwicklungskosten<br />

für die Hardware eine Chance, die<br />

sich Pixar nicht entgehen lassen durfte.<br />

Am Anfang war das Spielzeug<br />

Man könnte fast von einer kleinen Revolution<br />

sprechen, als 1995 mit „Toy Story“ der erste<br />

vollständig am Computer animierte Film in die<br />

Kinos kam. Pixar wurde in der Presse schon zu<br />

diesem Zeitpunkt wie ein erfahrenes Filmstudio<br />

gehandelt. Wer den Film sah, hätte unter keinen<br />

Umständen vermutet, dass er von Leuten erstellt<br />

worden war, die noch nie etwas Derartiges gemacht<br />

hatten. Selbst John Lasseter werkelte bis<br />

zu diesem Zeitpunkt nur an kleineren Projekten.<br />

Zudem bestand der Großteil der Crew aus Informatikern,<br />

die für dieses Projekt absolutes Neuland<br />

betraten. Unter diesen Gesichtspunkten<br />

war es absehbar, dass den Disney-<br />

Studios das erste Storyboard<br />

1998: „Das große Krabbeln“<br />

zu „Toy Story“ nicht gefi el und die Produktion<br />

vorerst eingefroren wurde. Zu belanglos war der<br />

Handlungsverlauf, zu unsympathisch waren die<br />

Charaktere. Ein weiterer Fehler dieser Art hätte<br />

das Aus für Pixar bedeutet, weshalb unter höchstem<br />

Produktionsdruck ein zweites Konzept erarbeitet<br />

wurde. Das intuitiver gestaltete Stück<br />

schlug ein wie eine Bombe, Pixar erhielt grünes<br />

Licht für die Produktion und legte los. Lasseters<br />

Grundidee war es, den Mythos vom lebendigen<br />

Spielzeug weiter auszubauen. Sobald die Kinder<br />

das Zimmer verlassen, gehen Cowboy Woody,<br />

Mr. Kartoffelkopf, Dinosaurier Rex und deren<br />

Freunde auf Abenteuersuche. Als jedoch die<br />

Hightech-Actionfi gur Buzz Lightyear die Bühne<br />

betritt, herrschen Eifersucht und Existenzangst.<br />

Erst als Woody und Buzz in ernsthafte Bedrängnis<br />

geraten, müssen sie sich zusammenraufen,<br />

um wieder zurück zu ihrem Besitzer Andy zu<br />

fi nden. Weltweit spielte der Film 350 Millionen<br />

US-Dollar ein. Für Pixar bedeutete dies, dass sie<br />

sich noch ein paar Grafi krechner mehr leisten<br />

konnten und ihre doch sehr limitierten Computer<br />

nicht mehr Tag und Nacht besetzen mussten.<br />

Noch viel wichtiger war jedoch, dass man<br />

bei Pixar nun endlich die wahre Bestimmung –<br />

die Animation – gefunden hatte.<br />

Des Käfers Leben<br />

Nach der großen Euphorie wusste keiner so<br />

recht, wie der erste Erfolg zustande gekommen<br />

war. Von einem Rezept war Pixar noch weit entfernt,<br />

weshalb das Kreativteam genau überlegen<br />

musste, welchen Ansprüchen das neue Projekt<br />

genügen sollte. Man entschied sich für einen<br />

Film über Insekten, was nicht zuletzt auch<br />

aus pragmatischen Gründen geschah. Nicht<br />

ohne Grund arbeitete die Dreamworks-<br />

Animationsschmiede zeitgleich an einem<br />

ähnlichen Vorhaben. „Antz“ sollte genauso wie<br />

Pixars „Das große Krabbeln“ ein insektoides Sozialexperiment<br />

werden. Zu der Zeit war die Technologie<br />

einfach reif für die Darstellung glatter<br />

Oberfl ächenstrukturen – die perfekte Voraussetzung<br />

für realitätsnahe Chitinpanzer von Ameisen.<br />

Zudem waren Kleidung und Haare für eine<br />

professionelle Umsetzung noch zu kompliziert.<br />

Obwohl „Antz“ mit seinen Anspielungen nach<br />

Woody-Allen-Manier (Allen spricht im Original<br />

die vom Kollektiv geplagte Hauptfi gur Z) eindeutig<br />

auf ein erwachseneres Publikum abzielt,<br />

ähneln sich die Geschichten doch ein<br />

wenig. In Pixars Version eines<br />

Ameisen-<br />

2003: „Findet Nemo“<br />

<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 17


<strong>The</strong>ma<br />

Pixar-Retrospektive<br />

1986: „Luxo Jr. – Die kleine Lampe“ („Toy Story 2“) ¥<br />

1989: „Knick Knack“ („Findet Nemo“) ¥ 1997: Geri‘s Game („Das große<br />

2004: „Die Unglaublichen“<br />

tätigkeit außer Frage und so zog man in ein größeres<br />

Studio nach Kalifornien, wo das Unternehmen<br />

auch heute noch sitzt. Die Zielsetzung war<br />

ein Film pro Jahr, was mehrere parallele Produktionen<br />

nötig machte, genauso wie zusätzliche<br />

Regisseure. Mit den nächsten beiden Projekten<br />

„Die Monster AG“ und „Findet Nemo“ wurden<br />

daher Pete Docter und Andrew Stanton betraut.<br />

lebens versucht der<br />

kleine Flik, die jährliche<br />

Grashüpferplage<br />

zusammen mit einer Käfer-Zirkustruppe<br />

in den Griff zu<br />

bekommen. Auf seiner Reise kostet<br />

er die süßen Früchte der<br />

Freiheit jenseits des Ameisenhügels<br />

und muss sich<br />

überwinden,<br />

wieder in die<br />

heimatlichen<br />

Hallen zurückzukehren.<br />

Das Leben seiner „Großfamilie“ hängt<br />

somit von seinem Verantwortungsbewusstsein<br />

ab. Neben einer komplexeren Story wies „Das<br />

große Krabbeln“ erstmals Breitbildformat auf.<br />

Wurde bei „Toy Story“ zuvor nur Puppen Leben<br />

eingehaucht, galt es nun, lebendige Wesen naturgetreu<br />

nachzuempfi nden. Das größte Problem<br />

zeigte sich jedoch bei den Massenszenen.<br />

Mehr als 50 Ameisen konnten zunächst<br />

nicht gleichzeitig in einer Einstellung auftreten.<br />

Der fi nale Film zeigt, dass die IT-Abteilung<br />

letztendlich auch diese Herausforderung<br />

meisterte.<br />

Noch mehr Spielsachen<br />

Eigentlich sollte die im selben Jahr produzierte<br />

Fortsetzung von „Toy Story“ nur für den Heimgebrauch<br />

produziert werden, doch Disney wollte<br />

einen Kinofi lm. Das Projekt befand sich schon<br />

in einer vorangeschrittenen Produktionsphase,<br />

war für einen Kinotitel jedoch in den Augen<br />

Pixars nicht gut genug. Lasseter unterbrach seinen<br />

wohlverdienten Urlaub und krempelte neun<br />

Monate vor dem Kinostart das Konzept komplett<br />

um. Mit dem Kreativteam schrieb er an einem<br />

Wochenende das Drehbuch neu und ermutigte<br />

alle Beteiligten zur engen Zusammenarbeit. Und<br />

tatsächlich, der knappe Zeitplan schweißte das<br />

junge Team zusammen, machte es routinierter<br />

und sie schafften es: Am 13. November 1999<br />

kam „Toy Story 2“ pünktlich in die US-Kinos und<br />

verzeichnete gleiche Erfolge wie schon Teil eins.<br />

Für Pixar stand die Ausweitung der Animations-<br />

Der Angstfaktor<br />

Pete Docters Entwurf der „Monster AG“ bestand<br />

zunächst nur aus einem Schlüsselgedanken:<br />

Was wäre, wenn Kinder, die Monster aus<br />

ihrem Kleiderschrank oder unter ihrem Bett hervorkommen<br />

sehen, recht hätten? Darauf basierend<br />

entwickelte er zusammen mit drei weiteren<br />

Autoren die große Stadt Monstropolis und ihre<br />

skurrile Energiegewinnungsfabrik. Zwei ganz<br />

normale Angestellte genießen den Arbeitsalltag<br />

und erschrecken kleine Kinder.<br />

Als der blauhaarige Behemoth Sulley und sein<br />

glupschäugiger Zyklopen-Kumpel Mike Wazowski<br />

eines Tages die kleine Boo ungewollt aus der<br />

Menschenwelt in ihre Dimension holen, geraten<br />

sie jedoch in Schwierigkeiten. Monster haben<br />

nämlich schreckliche Angst vor kleinen, ansteckenden<br />

Kindern. Die beiden müssen nun das<br />

Mädchen irgendwie unbemerkt verschwinden<br />

lassen, am besten wieder direkt in ihr Bettchen.<br />

Ehrensache, dass Sulley und Mike das knuffi ge<br />

Kleinkind wieder sicher zur richtigen Dimensionstür<br />

bringen, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten.<br />

Auch beim vierten Projekt bewies Pixar<br />

exzellentes technisches Know-how. Die bei den<br />

Massenszenen in „Das große Krabbeln“ gewonnenen<br />

Erfahrungen wurden beispielsweise für<br />

die Verfolgungsjagd durch den Raum mit den<br />

unzähligen Türen eingesetzt. Außerdem war da<br />

noch der behaarte Sulley, der mit einem glaubwürdigen<br />

Fell ausgestattet werden musste –<br />

keine leichte Aufgabe für Leute, die zuvor nur<br />

glatte Puppen und Käfer als CGI-Figuren gestaltet<br />

hatten. Die witzige Handlung, die optisch impo-<br />

Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />

2006: „One Man Band – Die Ein-Mann-Band“ („Cars“) ¥ 2007: „Lifted“ („Ratatouille“) ¥ 2008: „Presto“ („Wall-E“)<br />

18


Pixar-Retrospektive<br />

<strong>The</strong>ma<br />

Krabbeln“) ¥ 2001: „For <strong>The</strong> Birds – Der Vogelschreck“ („Die Monster AG“) ¥ 2004: „Boundin’ – Ein Schaf ist von der Wolle“ („Die Unglaublichen“)<br />

sante Umsetzung sowie die Musik und der gelungene<br />

Soundmix brachten den Machern 2002<br />

gleich drei Oscarnominierungen ein. Für seinen<br />

Filmsong „If I Didn’t Have You“ erhielt Komponist<br />

Randy Newman sogar eine der begehrten Goldtrophäen.<br />

Der erneut rekordverdächtige kommerzielle<br />

Erfolg ließ den Druck auf das Nachfolgeprojekt<br />

ins Unermessliche steigen. Konnte ein<br />

kleiner Clownfi sch das alles noch toppen?<br />

Fische sind Freunde ...<br />

Er konnte! 2003 avancierte „Findet Nemo“ mit<br />

einem weltweiten Einspielergebnis von über<br />

860 Millionen US-Dollar zum kommerziell zweiterfolgreichsten<br />

Film gleich nach „Der Herr der<br />

Ringe: Die Rückkehr des Königs“. War Pixar zuvor<br />

„nur“ ein wahnsinnig erfolgreiches Animationsstudio,<br />

so wurde es durch „Findet Nemo“ an<br />

die Spitze der weltweiten Trickfi lmproduktion katapultiert.<br />

Selbst erst Vater geworden, schwebte<br />

Andrew Stanton eine Vater-Sohn-Geschichte<br />

vor, die die jugendliche Neugier<br />

der elterlichen Sorge gegenüberstellt.<br />

Allein an der<br />

Story feilte er zweieinhalb<br />

Jahre. Als dann die Produktion<br />

des Films im<br />

Jahr 2000 begann,<br />

gab es nur noch<br />

kleine dramaturgische<br />

Eingriffe. So<br />

Filminhalt:<br />

Die Monster AG<br />

Genre: Animation Land/Jahr: US<br />

2001 Vertrieb: Disney Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />

28 Mbps Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Pete Docter, David Silverman<br />

(Co-Regie) u. a. Laufzeit: 92 min<br />

FSK: ab 6 Jahren Preis: 29 Euro<br />

Start: 1. September 2009<br />

wurde z. B. das tragische Schicksal von Nemos<br />

Mutter nach vorn verlegt, anstatt es in Erinnerungsfetzen<br />

über die ganze Handlung zu verteilen.<br />

Marlins neurotischer Beschützerinstinkt war<br />

dadurch gleich von Anfang an nachvollziehbar<br />

und das Publikum verstand, warum der Vater<br />

seinen einzigen Sohn Nemo nicht einmal allein<br />

zur Schule schicken will. Der kleine, leicht missgebildete<br />

Clownfi sch wird jedoch trotzdem von<br />

einem menschlichen Tiefseetaucher gefangen<br />

und nach Sydney verfrachtet, wo er im Aquarium<br />

seines Entführers landet. Ironischerweise<br />

wirkte sich der Erfolg des Films auch auf die tatsächliche<br />

Nachfrage nach Salzwasserfi schen im<br />

Zoofachhandel aus, weshalb 2003 leider mehr<br />

„Marlins“ und „Nemos“ ihrer natürlichen Umgebung<br />

beraubt wurden als jemals zuvor. Im Film<br />

jedenfalls begibt sich der besorgte Fischvater<br />

auf die Suche nach seinem Sohn und begegnet<br />

dabei zunächst nur dem weiblichen Doktorfi sch<br />

Dorie, der an extremer Amnesie leidet. Aufgrund<br />

ihrer sprachlichen Finesse (sie spricht fl ießend<br />

Walisch und kann außerdem lesen) ist sie für<br />

Marlins Abenteuer unersetzlich. Über den Ostaustralstrom<br />

und in Begleitung zahlreicher Meerestiere<br />

gelangt das Duo in die Nähe von Nemos<br />

Gefängnis. Nemo wiederum etabliert sich in seiner<br />

neuen Umgebung als Schlüsselelement für<br />

den großen Ausbruchsplan der Aquarieninsassen.<br />

Das Wiedersehen zwischen Vater und Sohn<br />

hängt somit sprichwörtlich am seidenen Faden.<br />

2001: „Die Monster AG“<br />

Für die kunterbunte Unterwasserwelt setzte das<br />

Technikteam erneut bahnbrechende Standards.<br />

Hauptproblem war die realistische Lichtbrechung<br />

im feuchten Element, weshalb Pixar seinen Mitarbeitern<br />

Freikarten für Aquarienhäuser sowie<br />

Tauchstunden in Hawaii spendierte. Es fanden<br />

aber auch ältere Techniken neue Anwendungsbereiche.<br />

Beispielsweise hielt Sulleys Fell-Engine<br />

aus „Die Monster AG“ für die glaubwürdigen Bewegungen<br />

der Seeanemonen her.<br />

Watchmen light<br />

Menschen, Haare und Stoff in allen denkbaren<br />

„Aggregatzuständen“ – technisch gesehen hätten<br />

sich die Animatoren kein komplexeres Projekt<br />

aussuchen können als „Die Unglaublichen“.<br />

War es bisher der hohe Abstraktionsgrad, der<br />

das Produktionsteam vor zu großem Realismus<br />

bewahrte, musste es für dieses Projekt die alltägliche<br />

Menschenwelt glaubwürdig nachempfi<br />

nden. Wie kam es also überhaupt zu der Idee,<br />

Die Kurzfilme<br />

Erstaunlicherweise hat sich das Publikum extrem schnell<br />

an dieses Phänomen gewöhnt. Bevor Pixar die Tradition bei<br />

ihren Animationen einführte, war so etwas eigentlich nur<br />

in Programmkinos üblich. Die Rede ist von dem Kurzfi lm,<br />

der vor jeder Kinovorführung eines Pixar-Streifens läuft.<br />

Für Interessenten gibt es die Sammlung der ersten Vorfi lme<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Ein absoluter Pfl ichtkauf für Fans!<br />

Pixars komplette Kurzfilme<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Genre: Animation US 1984–<br />

2006 Vertrieb: Disney Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: PCM 5.1<br />

Datenrate Bild: 28 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: John Lasseter u. a.<br />

Laufzeit: 53 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 15 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Pixars Anfänge und Entwicklung sind in den<br />

Kurzfi lmen sehr schön dokumentiert. Jedes Filmchen ist<br />

ein Kunstwerk für sich.<br />

¥ 2009: „Teilweise wolkig“ („Oben“) ¥ KURZFILME<br />

<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 19


<strong>The</strong>ma<br />

Pixar-Retrospektive<br />

Cars (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />

Genre: Animation Land/Jahr: US<br />

2006 Vertrieb: Disney Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD 5.1<br />

(engl.), DD 5.1, DTS-ES 5.1<br />

Datenrate Bild: 28 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,6 Mbps Regie:<br />

John Lasseter, Joe Ranft (Co-Regie)<br />

Laufzeit: 117 min FSK: ab 0 Jahren<br />

Preis: 27 Euro Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

„Ratatouille“ gehört zu Brad<br />

Birds erfolgreichsten Filmen<br />

Pete Docter auf Erkundungstour für<br />

seinen Film „Oben“<br />

Zwischen all dem kunterbunten Spielzeug<br />

können John Lasseters Ideen nur gut sein<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: So plastisch und bonbonfarben wie kaum<br />

eine andere Animation. Eben ein sehr guter, wenn auch<br />

mehr auf Action bedachter Film.<br />

2006: „Cars“<br />

sich einer solchen Herausforderung<br />

zu stellen? John Lasseters ehemaliger<br />

Kommilitone Brad Bird wollte Pixar nach<br />

seinem großen Kritikererfolg „Der Gigant aus<br />

dem All“ eine Filmidee verkaufen, die von einer<br />

Superheldenfamilie handelte. Er entwickelte sie<br />

schon seit den 1990er Jahren und ließ seine<br />

eigenen Erfahrungen, ein Familienleben neben<br />

der Karriere zu managen, einfl ießen. Lasseter<br />

fand die Idee so gut, dass er den erfahrenen<br />

Trickfi lmregisseur gleich mit einkaufte. Für „Die<br />

Unglaublichen“ war das die beste Entscheidung,<br />

die getroffen werden konnte. Mit seinem Enthusiasmus<br />

trieb Bird die Mitarbeiter zu mehr<br />

Pixar-Cameos<br />

In allen Pixar-Filmen gibt es inzwischen bestimmte Details,<br />

die immer wieder auftauchen, wie z. B. der Ball aus<br />

dem ersten Kurzfi lm „Luxo Jr.“ oder der Pizza-Truck aus<br />

„Toy Story“. Mit diesen sogenannten Cameos verweist<br />

Pixar gern auf die Wurzeln bzw. die Anfänge des Studios.<br />

Eine der wichtigsten Referenzen ist die Nummer A113, der<br />

ehemalige Klassenraum am CalArts von John Lasseter,<br />

Andrew Stanton, Pete Docter und Brad Bird. Darüber hinaus<br />

leiht aus irgendeinem Grund der Schauspieler John<br />

Ratzenberger in jedem Pixar-Film einer Figur seine Stimme.<br />

Bei genauem Hinsehen lassen sich außerdem verstreut<br />

diverse Figuren aus den anderen Filmen entdecken, wie<br />

die Käfer aus „Das große Krabbeln“ in „Toy Story 2“ oder<br />

der Pantomime Bomb Voayge aus „Die Unglaublichen“ in<br />

„Ratatouille“, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Detailliebe an. Die gestresste Belegschaft hielt<br />

sich an die Anweisung, wobei der wohl interessanteste<br />

Querverweis bei dem Oberbösewicht<br />

Syndrome angebracht wurde: Für dessen<br />

Gesicht stand nämlich Brad Bird persönlich<br />

Pate. Äußerst ungewohnt beginnt der Streifen<br />

mit mehreren Interviews und einigen<br />

Nachrichtenbeiträgen, die den Untergang<br />

der Heldenära dokumentieren. Solche Stilmittel<br />

fand man bis zu diesem Zeitpunkt<br />

nur in anspruchsvolleren Realfi lmen, was<br />

die Animation als Medium auf eine ernst<br />

zu nehmende Ebene hebt. Wie bei der gefeierten<br />

Comicnovelle „Watchmen“ haben<br />

die Superhelden ausgedient und werden von<br />

der Regierung gesetzlich unterdrückt. Das Unglück<br />

ist auf einen Vorfall zurückzuführen, den<br />

Mr. Incredible in seinen jungen Jahren verursachte.<br />

Während einer Rettungsaktion ging ziemlich<br />

viel zu Bruch und ein Selbstmörder verletzte<br />

sich schwerwiegend. Als Folge wurde der Held<br />

verklagt und die Stadt erklärte sich nicht mehr<br />

bereit, durch Superheldentum verursachte Schäden<br />

weiterhin zu tragen. In der Gegenwart ist<br />

Mr. Incredible mit Elastigirl verheiratet, hat drei<br />

Kinder und arbeitet ironischerweise in einem<br />

Versicherungsunternehmen. Weil der deprimierte<br />

Supermann schon einigen Speck angesetzt<br />

hat, nutzt er jede Chance, um mit seinem eiskalten<br />

Kumpel Frozone die Nachbarschaft vor<br />

Verbrechen zu bewahren. Plötzlich kommt ein<br />

geheimnisvoller Gegenspieler zum Zuge, der<br />

Superhelden lyncht. Zeit, sich neue Outfi ts zuzulegen<br />

und mal wieder so richtig auf die Pauke zu<br />

hauen – mit der ganzen Familie, versteht sich.<br />

Die ausgewogene Mischung aus Action, Alltagshumor<br />

und Querverweisen auf die Superheldenwelt<br />

sowie klassische Agentenfi lme sicherte<br />

den „Unglaublichen“ einen Platz im fi lmischen<br />

Olymp. Auch Pixars fünfter Streifen erhielt einen<br />

Oscar als beste Animation des Jahres und sogar<br />

noch einen zweiten für den besten Sound.<br />

Untergang einer Kultur<br />

Der Erfolg der bisherigen Pixar-Filme hatte auch<br />

eine dunkle Kehrseite für die Welt der Animation.<br />

Unter der Annahme, 2-D-Filme hätten<br />

kommerziell ausgedient, beschloss Disney<br />

2004, die Produktion von Zeichentrickfi lmen<br />

komplett einzustellen. Die Angst der damaligen<br />

CGI-Kritiker bestätigte sich. Studios wurden geschlossen,<br />

zahllose talentierte Künstler durften<br />

ihren Arbeitsplatz räumen und die Zeichentische<br />

wurden verkauft. In nur wenigen Wochen wurde<br />

eine ganze Kunstform, die sich über Jahrzehnte<br />

entwickelt hatte, dem Erdboden gleichgemacht.<br />

Auch das Verhältnis zwischen Disney und Pixar<br />

war getrübt. Die Kooperation lief mit dem<br />

siebenten Film („Cars“) aus und die Wege der<br />

Studios drohten auseinanderzugehen. Es waren<br />

sogar schon Fortsetzungen zu den vergangenen<br />

CGI-Filmen ohne Pixars Beteiligung geplant.<br />

Mit dem Führungswechsel bei Disney kam jedoch<br />

auch wieder frischer Wind in die Verhandlungen.<br />

Die Einsicht, dass es nicht ohne Pixar<br />

ging, führte zu einem 7,4-Milliarden-Dollar-Deal.<br />

Beide Studios fusionierten, Ed Catmull wurde<br />

Gesamtchef der Animationsstudios, Steve<br />

Jobs erhielt als Hauptanteilseigner einen Sitz in<br />

Disneys Aufsichtsrat und John Lasseter wurde nach<br />

einem langen, arbeitsreichen und verzweigten<br />

Weg künstlerischer Leiter von Disney/Pixar. Die<br />

Zeichentrickstudios wurden wieder eröffnet, sodass<br />

CGI und klassische Zeichentricktradition in<br />

friedlichem Miteinander bestehen konnten – ein<br />

Happy End wie im Märchenbuch. Aber die richtig<br />

guten Geschichten kommen erst noch.<br />

Motoren mit Herz<br />

Geschwindigkeit, Erfolgsdurst, Ehrgeiz, Autos –<br />

mit „Cars“ beschritt Pixar wieder einmal völlig<br />

neue Wege, indem die Welt aus der Perspektive<br />

fahrbarer Untersätze gezeigt wurde. Echte<br />

Roadmovies gab es bis dato im Animationssektor<br />

noch nicht wirklich, weshalb es für John<br />

Lasseter erneut an der Zeit war, als Trickfi lmregisseur<br />

Maßstäbe zu setzen. Die Weisheit hinter<br />

der Geschichte: Wer zu viel Ehrgeiz an den Tag<br />

legt, ist unzufrieden mit sich selbst und muss<br />

sich ständig etwas beweisen. Sportfl itzer Lightning<br />

McQueen ist so ein Typ, dem es gar nicht<br />

schnell genug an die Spitze gehen kann. Erst als<br />

er während eines Transports irgendwo auf der<br />

Route 66 verloren geht und aus Versehen eine<br />

Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />

20


Pixar-Retrospektive<br />

<strong>The</strong>ma<br />

Dorfstraße ruiniert, gerät er unter Autos, die ihr<br />

Leben nicht dem Rennsieg verschrieben haben.<br />

Seine neu gewonnenen Freunde, der Porsche<br />

Carrera Sally, der rostige Abschleppwagen Mater<br />

und der von Paul Newman gesprochene Doc<br />

Hudson öffnen Lightning die Augen für neue<br />

Dinge und helfen bei seinem Charakterwandel.<br />

Ursprünglich war übrigens für 2011 eine Fortsetzung<br />

angekündigt, bisher gab es aber nur diverse<br />

Kurzfi lme mit Mater und Co. zu sehen. Ob<br />

es überhaupt noch ein abendfüllendes „Cars 2“<br />

geben wird, ist fraglich.<br />

Französische Küche<br />

Nach so viel Action war die Zeit gekommen, einen<br />

Gang herunterzuschalten und einfach eine<br />

kleine charmante Geschichte zu erzählen. Eine<br />

possierliche Ratte verschlägt es durch ihren außerordentlichen<br />

Geschmackssinn und ihre Lust<br />

auf neue aromatische Kompositionen in die<br />

Stadt der Liebe. Im Fernsehen verpasste Feinschmecker<br />

Rémy nie eine Kochsendung mit dem<br />

großen Fünfsternekoch Auguste Gusteau. Nun<br />

gerät er wie durch ein Wunder in das Pariser Lokal<br />

Gusteaus, das dieser nach seinem ruinierten<br />

Ruf und dem unmittelbar<br />

erfolgten<br />

Ableben<br />

seinem Küchenstab<br />

überließ.<br />

Die geistige Nähe<br />

lässt Rémy tiefsinnige<br />

Gespräche mit dem toten<br />

Restaurantbetreiber<br />

führen, er erscheint ihm<br />

sozusagen als Inspiration.<br />

Gusteaus Bemühungen<br />

führen letztendlich<br />

dazu, dass sich der<br />

Ratterich mit Linguini,<br />

dem Neuankömmling<br />

Filminhalt:<br />

Ratatouille (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />

2007: „Ratatouille“<br />

Genre: Animation Land/Jahr:<br />

US 2007 Vertrieb: Disney Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: PCM 5.1 (engl.),<br />

DD 5.1 Datenrate Bild:<br />

32,8 Mbps Datenrate Ton:<br />

4,6 Mbps Regie: Brad Bird, Jan<br />

Pinzava (Co-Regie) Laufzeit:<br />

111 min FSK: ab 0 Jahren Preis:<br />

27 Euro Start: erhältlich<br />

in der Küche, verbündet. Zusammen hecken<br />

sie einen Plan aus, der den Geschmack des<br />

Lebens, die Rettung des Restaurants, das Verständnis<br />

eines Rattenvaters, die Eroberung eines<br />

Frauenherzens und phänomenal schmackhafte<br />

Kreationen vorsieht. Die reinste Unmöglichkeit,<br />

wenn man bedenkt, dass der Menschenjunge<br />

zwei linke Hände und keinen <strong>Sin</strong>n für Kulinarisches<br />

hat.<br />

Regisseur Brad Bird übernahm das Projekt von<br />

dem tschechischen Autor und Animator Jan<br />

Pinkava (Regie „Geri’s Game“). Die charmante<br />

Geschichte ist durch die Farben eines Pariser<br />

Oktobermorgens und die Verwendung von<br />

Mundharmonika- und Akkordeoneinsätzen so<br />

unglaublich französisch, dass kein Franzose sie<br />

hätte besser machen können. Wenn die Ratte<br />

Rémy ihre Kreationen mit exotischen Gewürzen<br />

abschmeckt und kleine Aromafeuerwerke vor<br />

sich sieht, wird sofort klar, mit welcher Liebe zum<br />

Detail bei der Darstellung der verschiedenen<br />

Gefühle vorgegangen wurde. Es muss nicht immer<br />

die große Action sein, um das Publikum zu<br />

begeistern. Ein passender Schnitt hier, eine dezente<br />

Kamerafahrt da – und die Situationskomik<br />

bzw. Dramatik funktioniert. „Ratatouille“ unterhält<br />

dabei erfrischend unkonventionell ohne großen<br />

Bösewicht, einzig mit echten Charakteren und<br />

großartigen Alltagsmomenten.<br />

Roboterliebe<br />

Dass auch Roboter Gefühle haben können,<br />

beweist Wall-E, der kleine auf der Erde zurückgelassene<br />

Müllroboter. Als erster vollwertiger<br />

Science-Fiction-Film zeigt „Wall-E“ überraschend<br />

viel Tiefgang und das, obwohl 39 Minuten lang<br />

kein einziger Satz gesprochen wird. Um das<br />

rein visuelle Erzählen durch übertriebene Gestik<br />

und Mimik umzusetzen, studierte Regisseur<br />

Andrew Stanton mit seinem Team sämtliche<br />

Stummfi lme von Charles Chaplin und Buster<br />

Keaton. Für die Lichtstimmung zog man den<br />

Kameramann Roger Deakins („No Country For<br />

Old Men“) zurate und verlieh dem Ambiente<br />

durch Lensfl air-, Blend- und Fokuseffekte eine<br />

äußerst realistische Note. Auch Realaufnahmen<br />

mit echten Schauspielern (z. B. Fred Willard als<br />

BnL-Chef) wurden erstmals in einem Pixar-Film<br />

Wall-E steht abkürzend für Waste Allocation<br />

Load-Lifter-Earth-class<br />

Wall-E (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />

Filminhalt:<br />

Genre: Animation Land/Jahr:<br />

US 2008 Vertrieb: Disney Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />

24 Mbps Datenrate Ton:<br />

3,5 Mbps Regie: Andrew<br />

Stanton Laufzeit: 111 min FSK:<br />

ab 0 Jahren Preis: 27 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

eingebaut. Als armer Tropf, der die Müllberge<br />

der von der Erde gefl üchteten Menschheit<br />

entsorgt, hegt der sentimentale Robo eine<br />

gesunde Sammelleidenschaft für Relikte<br />

aus der untergegangenen Popkultur.<br />

Videobänder, Rubik-Würfel, ein iPod<br />

(natürlich!) oder auch der Atari-Rechner<br />

mit dem ersten echten Videospiel<br />

„Pong“ bilden das Grundgerüst von<br />

Wall-Es Privatleben. Zu seinem Inventar<br />

gehören aber auch Ersatzteile, die<br />

dann und wann für kleine Reparaturen<br />

notwendig sind. Interessanterweise ersetzt er<br />

während des Handlungszeitraums ausnahmslos<br />

jeden einzelnen Part seines Körpers<br />

und defi niert sich vollkommen neu.<br />

Damit geht er der Frage nach<br />

der Austauschbarkeit bzw. der<br />

Defi nition des Bewusstseins<br />

nach, die in der Science-Fic-<br />

2008: „Wall-E“<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 10/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 9/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />

Gesamt 9/10<br />

Kurzfazit: Brad Birds kleines Meisterwerk gehört zu<br />

den Höhepunkten der Pixar-Erzählungen. Mit seinem<br />

feinen Gespür für Details begeistert er Jung und Alt.<br />

„Wall-E“ und „Findet Nemo“ gehen<br />

auf Andrew Stantons Kappe<br />

So aufwendig können <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Extras<br />

sein:„Dein Freund, die Ratte“<br />

Für „Cars“ wurden für jede Hauptfigur<br />

echte Modelle angefertigt<br />

<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 21


<strong>The</strong>ma<br />

Pixar-Retrospektive<br />

2009: „Oben“<br />

Oben (Kino)<br />

Genre: Animation Land/Jahr: US<br />

2009 Vertrieb: Disney Home Regie:<br />

Pete Docter, Bob Peterson (Co-Regie)<br />

Sprecher: Fred Maire, Maximilian<br />

Belle, Karlheinz Böhm, Dirk Bach<br />

Laufzeit: 96 min FSK: ab 6 Jahren<br />

Start: 17. September 2009 Internet:<br />

www.disney.de bzw. www.apple.com/<br />

trailers/disney/up/<br />

Filminhalt:<br />

tion wie auch in der Philosophie<br />

(bekannt als „Schiff des <strong>The</strong>seus“-<br />

Paradox) eines der komplexesten<br />

<strong>The</strong>men ist. An prominenten Stellen<br />

zitiert Stanton Sciencefi ctionklassiker<br />

wie Stanley Kubricks „2001 –<br />

Odyssey im Weltraum“ oder Isaac<br />

Asimovvs „Foundation“-Zyklus,<br />

indem er die ersten Schritte<br />

der verfetteten Fast-Food-Gesellschaft<br />

mit „Also sprach Zarathustra“<br />

von Richard Strauss<br />

untermalt und alle Maschinen<br />

nach den Robotergesetzen agieren<br />

lässt.<br />

Siehe oben<br />

Nahmen „Ratatouille“ und „Wall-E“<br />

schon sehr erwachsene Züge an, so<br />

lässt das neueste Pixar-Werk<br />

„Oben“ vollends vergessen,<br />

dass es sich hierbei um<br />

Animationskunst handelt.<br />

Spätestens bei diesem<br />

Film merkt man, dass<br />

sich Pixar von jedwedem<br />

Klischeedenken<br />

distanzieren will,<br />

Animationsfilme<br />

seien nur etwas<br />

für Kinder. In<br />

einer phänomenalen<br />

Collage wird<br />

die rührende<br />

Lebensgeschichte<br />

von Carl und Ellie Fredericksen erzählt, angefangen<br />

bei ihrem ersten Treffen in der Kindheit<br />

und reduziert auf die wichtigsten Momente ihres<br />

glücklichen Lebens. Gerade hier beweist Regisseur<br />

Pete Docter, was für ein feinfühliger und intelligenter<br />

Geschichtenerzähler in ihm steckt. Schwere<br />

<strong>The</strong>men wie Kinderlosigkeit, Altersschwäche,<br />

Krankheit und verschenkte Chancen handelt er mit<br />

einer Leichtigkeit und Zielgenauigkeit ab, dass er<br />

schon allein dafür einen Oscar verdient hätte. Ehe<br />

es sich Carl versieht, ist der Luftballonverkäufer 78<br />

Jahre alt, verbitterter Witwer und in sich zurückgezogen.<br />

Fernab jeder sozialen Bindung hält er an<br />

allem fest, was mit seiner Frau zu tun hatte, angefangen<br />

bei dem gemeinsamen Briefkasten bis hin<br />

zum Haus selbst. Leider soll dieses abgerissen und<br />

er ins Altersheim gesteckt werden.<br />

Anstatt die Vergangenheit hinter sich zu lassen,<br />

bindet er Tausende mit Helium gefüllte Luftballons<br />

an den Kamin und fl iegt mit seinem vollständigen<br />

Besitztum nach Südamerika. Dort will er das Abenteuer<br />

nachholen, das seit frühster Kindheit geplant,<br />

aber nie umgesetzt wurde. Kurz bevor das Drama<br />

jedoch zu sehr auf die Tränendrüse drückt, klopft<br />

der lästige Pfadfi nder Russel an Carls Haustür – in<br />

20 000 Metern Höhe. Glücklicherweise lässt sich<br />

der kantige Alte erweichen und holt mit dem Jungen<br />

ein farbenfrohes Abenteuer in sein graues Leben.<br />

„Oben“ ist Pixars erster 3-D-Film, der in speziellen<br />

Kinos mit einer zusätzlichen Tiefenebene<br />

angeschaut werden kann. Stereoscopic Supervisor<br />

Whitehill setzte diesen Effekt gezielt ein, um Carls<br />

eingeengtes Heim fl ach aussehen zu lassen, während<br />

die weite Außenwelt das Publikum mit zusätzlicher<br />

Räumlichkeit beeindruckt. Ungefähr ab der<br />

Hälfte der Handlung wandeln sich Erzähltempo und<br />

-stil, sodass sich der Film von einem feingeistigen<br />

Drama in ein actiongeladenes Cartoon-Abenteuer<br />

verwandelt. Das kann man gut fi nden oder auch<br />

nicht, in jedem Fall dient dieser Umschwung der<br />

3-D-Optik. So gibt es nämlich genügend Gelegenheiten,<br />

um den 3-D-Effekt z. B. für heranrasende<br />

Klippen oder im Kinosaal schwebende Doppeldecker<br />

auszunutzen.<br />

Eine neue Generation<br />

Während seines knapp 24-jährigen Bestehens trieb<br />

Pixar sowohl die Entwicklung von CGI-Effekten in<br />

Realfi lmen als auch den Animationssektor voran.<br />

Als eines der wenigen Hollywood-Studios schaffte<br />

man es, ausnahmslos erfolgreiche Kinofi lme zu<br />

produzieren, die auch noch zukünftige Generationen<br />

verzaubern werden. Kaum zu glauben, wie in<br />

so kurzer Zeit aus einer Handvoll verrückter Kreativlinge<br />

eines der einfl ussreichsten Animationsstudios<br />

der Welt werden konnte.<br />

Die anstehenden Titel für 2012 versprechen zumindest<br />

dem Namen nach, erwachsener zu werden.<br />

Andrew Stanton arbeitet gerade an Edgar Rice<br />

Burroughs’ „John Carter vom Mars“, während sich<br />

Brad Bird erstmals an einer Realverfi lmung von<br />

James Dalessandros Novelle „1906“ versucht. Als<br />

nächstes Projekt steht jedoch erst einmal „Toy Story<br />

3“ an, der wieder zurück zu den Wurzeln geht.<br />

Und auch wenn sich die Produktionen immer<br />

mehr dem Effekt-, sprich dem 3-D-Kino nähern,<br />

wird doch immer eine erzählenswerte Geschichte<br />

hinter jedem Film stehen. In dieser Hinsicht<br />

ist Pixar noch lange nicht ausgebrannt.<br />

22


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So wird<br />

getestet<br />

Bewertung Disc<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Filme sollten nicht nur inhaltlich überzeugen,<br />

sondern auch in ihrer Form. Mit der immer effi zienteren<br />

und günstigeren Heimkinotechnik gewinnt<br />

gerade dieser Faktor immer mehr an Wichtigkeit.<br />

Unser Augenmerk richtet sich daher besonders auf<br />

die Bild- und Tonqualität der Scheiben. Kontrast,<br />

Schärfe, Farbdarstellung, Schwarzwert sowie eine<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt<br />

Überprüfung auf Bildfehler bestimmen dabei die<br />

visuelle Wertung. Ebenso achten wir bei unseren<br />

gründlichen Tests auf tonale Stimmigkeit, die sich<br />

aus den Faktoren Abmischung, Räumlichkeit, Dynamik,<br />

Soundqualität und der Komprimierung des<br />

Tons zusammensetzt.<br />

Wer so viel Geld für einen Film ausgibt, möchte<br />

natürlich auch noch ein paar zusätzliche Extras erhalten.<br />

Hier dominieren Umfang und Qualität der<br />

Zusätze den Endwert, doch auch Faktoren wie die<br />

professionelle Präsentation der Scheibe (Menüdesign,<br />

Lokalisierung der Extras etc.) spielen dabei<br />

eine Rolle.<br />

Tonreferenz<br />

Titel<br />

Bildreferenz<br />

Titel<br />

Titel, die das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Medium besonders ausreizen,<br />

erhalten von uns eine hohe Wertung unter dem<br />

Punkt „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“. Dieser Begriff setzt sich aus<br />

den „Wow-Effekten“ in Bild und Ton sowie den speziellen<br />

Extras zusammen, die es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geben<br />

kann. Hierbei bewerten wir sehr streng, damit<br />

voll ausgestattete Heimkinoenthusiasten wissen,<br />

woran sie sind. Ist der Wert des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekts weit<br />

unter dem Durchschnitt, so ist dies ein sicheres Zeichen<br />

dafür, dass Ihnen der Film vielleicht schon auf<br />

DVD gefallen könnte. Während wir bei den anderen<br />

Testkriterien größtenteils auf den Transfer des<br />

analogen Materials ins Digitale achten, spielen hier<br />

auch einige Eigenschaften der Quelle eine Rolle. So<br />

nutzt z. B. ein Actionfi lm, der alle Rundumboxen<br />

hörbar ansteuert, mehr Potenzial der neuen Technik<br />

aus als ein Drama, das nur an wenigen Stellen<br />

Hintergrundgeräusche einsetzt.<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Klassikliebhaber bevorzugen eine optionale Audiospur, die nur<br />

die reine Musik ohne Soundeff ekte wiedergibt. Hier fehlt sie.<br />

Dynamik<br />

Oberfl ächenstrukturen erhalten durch die beispiellose Schärfe<br />

eine fühlbare Konsistenz. Kleinere Bildfehler sind die Ausnahme.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 1,5/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1/2 1,5/2 1/2 1,5/2 2/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Der Bild-in-Bild-Vergleich zwischen Puppentrick und optimierter<br />

Animation gefällt. Einige Beiträge könnten tiefgreifender sein.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Das hervorragende Bild ist eigentlich schon Kaufanreiz genug.<br />

Für eine Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sollte aber auch der Ton umwerfend sein.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3,5/4 1/3 0,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Diese Scheibe sollte nicht wegen ihrer<br />

Musik im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal stehen.<br />

Leserumfrage und Gewinnspiel 03/2009<br />

Gewinner<br />

der Leserumfrage<br />

Preise 1 bis 7 (Auszug):<br />

LCD-TV Panasonic TX-37LZD85F<br />

Karl F., Straubing<br />

LCD-TV Loewe Xelos A<br />

Sven S., Kiel<br />

AV-Receiver Denon AVR-2809<br />

Sebastian D., Berlin<br />

Lautsprecherset Teufel System 5 THX Select<br />

Manuel H., Lucka<br />

Sat-Receiver Dreambox DM8000<br />

Ahmad S., Wiesbaden<br />

LCD-TV Sharp LC-32DH77E<br />

Sven B., Norderstedt<br />

Sat-Receiver Homecast HS9000<br />

Leon S., Diemelstadt<br />

Das Team des BLU-RAY MAGAZIN gratuliert<br />

den Gewinnern herzlich und bedankt sich<br />

bei allen Teilnehmern. Alle Gewinner, auch<br />

die hier nicht genannten, werden von uns<br />

schriftlich informiert und bekommen ihre<br />

Preise auf dem Postweg zugeschickt.<br />

Wir haben gefragt, Sie haben geantwortet ...<br />

Die rege Teilnahme an unserer Frühjahrsumfrage<br />

hat uns selbst ein wenig überrascht. Vielen Dank an<br />

dieser Stelle an die über 1 000 Leser, die mit ihren<br />

Antworten geholfen haben, Sie ein wenig besser<br />

kennenzulernen. Einen Auszug aus der Gewinnerliste<br />

haben wir nebenstehend veröffentlicht, die<br />

Preise müssten bereits auf dem Postweg zu Ihnen<br />

unterwegs sein.<br />

Wie schon im Editorial beschrieben, war eines der<br />

ganz klaren Ergebnisse: Wer von unseren Lesern<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgestiegen ist, und das betriff t rund<br />

90 Prozent, kauft sich kaum noch DVDs, sucht sich<br />

aber seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s sorgfältig aus. Zum anderen ist<br />

auch interessant, welchen hohen Anteil Stand-alone-BD-Player<br />

inzwischen bei unseren Lesern haben<br />

(siehe Grafi k). Eindeutig fi el auch das Votum dafür<br />

aus, was für Sie persönlich den größten Mehrwert<br />

des neuen Formats darstellt. Für 95,5 Prozent ist das<br />

bessere Bild sehr wichtig, für 65 Prozent der bessere<br />

Ton und nur für 18 Prozent sind es die neuen<br />

Features. Alles in allem ein deutliches Zeichen für<br />

Qualität und einen entsprechenden Anspruch an<br />

Produkte und Tests.<br />

Wir freuen uns deshalb besonders, dass wir bei der<br />

Bewertung unserer bisherigen Arbeit doch recht gut<br />

wegkommen, immerhin 80 Prozent von Ihnen fanden<br />

unsere BD-Reviews gut bis sehr gut. Und sogar<br />

84 Prozent vergaben eine der beiden Höchstnoten<br />

für unsere Titelrubrik. Dass es mit dem Blick auf<br />

unsere Techniktests „nur“ 62 Prozent waren, lässt<br />

uns schon jetzt nach Wegen suchen, Ihnen hier<br />

den einen oder anderen zusätzlichen Mehrwert<br />

anbieten zu können. Denn natürlich haben wir vor,<br />

noch besser zu werden und Ihnen noch genauer<br />

das zu bieten, was Sie von einem Magazin mit dem<br />

Schwerpunkt <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwarten. Die nächste Leserumfrage<br />

ist auch schon in Arbeit – wir würden uns<br />

freuen, wenn Sie wieder dabei wären!<br />

Über welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technik verfügen Sie im Moment<br />

oder noch im Laufe dieses Jahres?<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

5%<br />

39% 60% 37% 56% 15% 75%<br />

Quelle: Leserumfrage BLU-RAY MAGAZIN 03/2009<br />

Playstation 3<br />

vorhanden<br />

12%<br />

Stand-alone-BD-Player<br />

1%<br />

„HD ready“-TV<br />

16%<br />

Full-HD-TV<br />

4%<br />

Beamer<br />

10%<br />

Audioanlage<br />

demnächst geplant<br />

Bilder: Arthaus Musik, Auerbach Verlag, PR<br />

24


Film<br />

Watchmen<br />

Die „guten“ Superhelden<br />

sind tot, es leben die<br />

Watchmen!<br />

Seite 26<br />

Gran Torino<br />

Witzig, politisch unkorrekt,<br />

dramatisch: Meister<br />

Eastwood hat‘s drauf!<br />

Seite 42<br />

<strong>The</strong> Fall<br />

„<strong>The</strong> Cell“-Regisseur<br />

Tarsem fesselt erneut mit<br />

purer Bildgewalt.<br />

Seite 49<br />

Bilder: Disney Home, Paramount, Warner Home, Senator<br />

Falko <strong>The</strong>uner,<br />

Redakteur<br />

Endlich, nach jahrelangen<br />

Mutmaßungen und Gerüchten,<br />

kommt James Camerons<br />

neustes Werk „Avatar“ in die<br />

Kinos. Ursprünglich interessierte<br />

mich als riesiger „Battle<br />

Angel Alita“-Fan eigentlich nur<br />

die Technik an diesem Projekt,<br />

denn würde „Avatar“ gut werden,<br />

dann müsste ich mir auch<br />

keine Sorgen um die CGI-geprägte<br />

Filmumsetzung meines<br />

Lieblingsmangas machen. Mit den Jahren wuchs allerdings<br />

das Interesse an Camerons derzeitigem Schaffen, da es<br />

fast jeden Monat neue News zu den spektakulären Technologien<br />

gab, die der Meister des SF-Films extra für „Avatar“<br />

entwickeln ließ. Selbst seine Kumpels Peter Jackson,<br />

Steven Spielberg und George Lucas schauen neidisch<br />

drein, wenn James mal wieder mit seiner 3-D-Fusionskamera<br />

hantiert, mit der er die 40 Prozent Realaufnahmen<br />

für „Avatar“ einfängt. Auf seinem Monitor sieht er noch<br />

während des Motion- und Performance-Capturing-Prozesses,<br />

wie die CGI-Figuren in Echtzeit agieren. Und wenn<br />

dann die Hauptfigur Jake Sully ähnlich wie Edgar Rice<br />

Burroughs´ John Carter vom Mars seelisch zum CGI-Planeten<br />

Pandora fliegt, wird der Zuschauer laut Cameron<br />

keinen Unterschied zu den Realaufnahmen bemerken.<br />

Verrückt, sage ich, aber unglaublich spannend! Wenn es<br />

ein Film schaffen kann, das Publikum in eine 3-D-Vorstellung<br />

zu locken, dann dieser. Und obwohl noch niemand<br />

darüber sprechen darf, verrieten schon einige Interviewpartner,<br />

die bereits Ausschnitte gesehen haben, wie<br />

wahnsinnig phänomenal das Ganze aussieht. <strong>Sin</strong>nloses<br />

PR-Gequatsche? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.<br />

<strong>Sin</strong> <strong>City</strong><br />

Lange hat es gedauert, bis „<strong>Sin</strong> <strong>City</strong>“ auf einer europäischen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Nun trumpft der Titel gleich als XXL-Scheibe<br />

mit zwei Schnittfassungen und massig Extras auf. Seite 31<br />

<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 25<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 25


Film<br />

Test des Monats<br />

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-<br />

-<br />

Ozymandias (Matthew Goode)<br />

Bei einem Quantenunfall<br />

zerlegte es den Atomphysiker<br />

Jon Osterman in seine<br />

Moleküle. Nachdem er sich<br />

als blaues Energiewesen<br />

manifestierte, wurde er zum<br />

ersten Helden mit Superkräften<br />

wie Teleportation<br />

und Telekinese. Er distanziert<br />

sich emotional immer<br />

weiter von den Menschen.<br />

Der intelligenteste Mensch<br />

der Welt war der kühle Kopf<br />

der selbst ernannten Wächter<br />

und strebte nach einer<br />

besseren Welt. Adrian Veidt<br />

ist von sich aus Pazifist,<br />

weshalb er noch vor dem<br />

Anti-Superheldengesetz<br />

sein Cape niederlegte, um<br />

Parfum und Actionfiguren<br />

zu produzieren.<br />

Dr. Manhattan (Billy Crudup)<br />

Rorschach (Jackie Earle Haley)<br />

Er verschreibt sein Leben<br />

der Verbrecherjagd und<br />

ist die treibende Kraft im<br />

Mordfall des Comedian.<br />

Als Detektiv, aber auch als<br />

Soziopath stellt er sich jederzeit<br />

den moralischen Dilemmas<br />

seiner Umgebung,<br />

was an dem sich ständig<br />

wandelnden Vasenmuster<br />

seiner Maske erkennbar ist.<br />

Lange Zeit galt der Comic, der die Superhelden-Comics veränderte, als<br />

unverfi lmbar. Zu extraordinäre Spezialeffekte, eine zu komplexe Story<br />

und die über die Maßen praktizierte Symbolik waren, wenn überhaupt,<br />

nur schwer auf die fi lmische Ebene zu übertragen. Erst der Visionär Zack<br />

Snyder schaff te es, das Unmögliche zu leisten, mit dem Ergebnis der<br />

werkgetreusten Comicadaption aller Zeiten.<br />

Comicverfilmung<br />

Filminhalt:<br />

US 2009 Vertrieb: Paramount<br />

Home Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />

Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 32,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,4 Mbps<br />

Regie: Zack Snyder Laufzeit:<br />

162 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />

Wer hier mit einem Superheldenfi lm rechnet,<br />

der irrt. „Watchmen“ ist eher das<br />

krasse Gegenteil, das mit jeglichen Klischees<br />

makelloser Übermenschen abrechnet. Das in<br />

den Comics der 1980er Jahre noch praktizierte<br />

aalglatte, saubere Superheldenimage wird<br />

völlig dekonstruiert. Statt einer episodenhaften<br />

Existenz hat jeder Charakter eine Vergangenheit,<br />

die sich auf die Gegenwart auswirkt.<br />

Außerdem besitzt – bis auf eine kuriose Ausnahme<br />

– keiner der „Helden“ übermenschliche<br />

Superkräfte. Die<br />

Frage ist also: Wie würde eine Gesellschaft<br />

aussehen, in der sich tatsächlich Menschen als<br />

Helden verkleiden, um auf eigene Faust Justiz<br />

auszuüben? Vor den Augen des Zuschauers<br />

tut sich ein alternatives New York im Jahre<br />

1985 auf. Ein seltsamer Mord geschieht im<br />

Dunkel eines Apartments. Kurz vor seinem<br />

Todesstoß verkündet das Opfer, Edward Blake<br />

(Jeffrey Dean Morgan): „Das ist ein Witz! Das<br />

ist alles ein Witz!“ Sein Smiley-Button wird<br />

mit <strong>Blu</strong>t benetzt und der Körper durch eine<br />

Plexiglasscheibe in den Abgrund geworfen.<br />

Die Schlusspointe des Comedians, wie sich<br />

Blake bis ins hohe Alter<br />

THE NEW YORK GAZETTE<br />

Dan Dreiberg ist ein klassisch<br />

gestrickter Superheld,<br />

eine Karikatur des Superhelden-Urtyps.<br />

Er übernahm<br />

den Job des alten Nite Owl<br />

um des Heldentums wegen,<br />

weshalb er sich auch nur in<br />

seinem Kostüm vollständig<br />

fühlt. Er liebt theatralische<br />

Auftritte und dramatische<br />

Gefühlsausbrüche.<br />

Silk Spectre II (Malin Akerman)<br />

26<br />

Nite Owl II (Patrick Wilson)<br />

Laurie hat vor allem eine<br />

bezeichnende Eigenschaft:<br />

In ihrem hautengen Latexanzug<br />

sieht sie verdammt<br />

sexy aus. Eigentlich wurde<br />

sie nur auf das Drängen ihrer<br />

Mutter, Silk Spectre I, zu<br />

einer kostümierten Heldin.<br />

Als Freundin Dr. Manhattans<br />

hat sie Schwierigkeiten<br />

mit seiner Gefühllosigkeit.<br />

Am 11. Oktober drang ein unbekannter<br />

Mann mit Gewalt in<br />

Edward Blakes Apartment ein,<br />

überwältigte den 61-Jährigen und<br />

schleuderte ihn aus dem Fenster.<br />

Blake, auch besser als „Comedian“<br />

bekannt, war seit geraumer Zeit<br />

im Dienste des Staates tätig und<br />

sorgte während der Proteste in den<br />

1960ern als Mitglied der „Crimebusters“<br />

für Ruhe und Ordnung<br />

auf den Straßen New Yorks. Neben<br />

Adrian Veidt war Blake einer der<br />

wenigen Watchmen, die ihre Identität<br />

vor der Öffentlichkeit lüfteten.<br />

Als Nihilist bedeuteten ihm jedoch<br />

Menschenleben wenig, dennoch<br />

hatte er immer einen guten Witz<br />

auf Lager, über den allerdings<br />

Das war’s! Die Welt befindet sich<br />

im freien Fall und nicht einmal die<br />

nie jemand lachen konnte. Seine<br />

„Freunde“ erklären seine merkwürdige<br />

Form von Humor, indem<br />

sie auf seine Lebensphilosophie<br />

verweisen. Seiner Ansicht nach sei<br />

DIE UHR STEHT AUF FÜNF VOR ZWÖLF<br />

die Welt ein sadistischer Witz, den<br />

nur er verstehe. Sein Patriotismus<br />

litt darunter jedenfalls nicht. Anstatt<br />

sich nach dieser Erkenntnis<br />

dem Wahnsinn zu ergeben, lebte<br />

er seinen eigenen amerikanischen<br />

Traum: Er folterte Menschen, wo<br />

er nur konnte und war sich nie zu<br />

schade, Attentate für die Regierung<br />

auszuführen. Angeblich ist er auch<br />

für J. F. Kennedys Tod verantwortlich.<br />

Es heißt, kurz vor seinem Tod<br />

hätte Blake seinen alten Rivalen<br />

Moloch aufgesucht, weshalb dieser<br />

näher durchleuchtet wird. Aber<br />

auch Blakes ehemaliger Kollege<br />

Rorschach steht unter Verdacht.<br />

Die Polizei ist für jeden Hinweis<br />

aus der Bevölkerung dankbar. FT<br />

Bilder: ...<br />

Supermacht Dr. M<br />

wohltätiges Schaffen in<br />

sen


Test des Monats<br />

Film<br />

Die Graphic Novel<br />

Mitte der 1980er Jahre schufen der britische Autor Alan Moore und der<br />

Comiczeichner Dave Gibbons mit den „Watchmen“ ein Stück Kultur, das<br />

die westliche Comicwelt veränderte. Aufgrund der gesellschaftskritischen<br />

und satirischen Komponenten, der unglaublich hohen Vielschichtigkeit<br />

der Geschichte, bedeutungsschwangerer Bilder sowie der Idee, eine<br />

realistische Alternativwelt mit verkleideten Wachmännern zu schaffen,<br />

trug „Watchmen“ entscheidend zum Erwachsenwerden des Mediums<br />

bei. Den Comic als Kunstform zu akzeptieren, war mit den in den<br />

1930er Jahren entstandenen charakterlosen, auf Hochglanz polierten<br />

Superhelden früherer Comics kaum denkbar. Inzwischen wurde die<br />

Graphic Novel mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem wichtigsten<br />

Preis in der Science-Fiction-Literatur, dem Hugo-Award.<br />

noch nannte, ist weitaus weniger komisch als<br />

tragisch. Rückblickend hatte er seinen Spaß,<br />

denn als Attentäter der Regierung war er sowohl<br />

Mitglied der ersten als auch der zweiten<br />

Heldengeneration. Der aufwendige Vorspann<br />

des Films zeigt die Blütezeit der Helden in<br />

nahezu poetischer Perfektion. Er setzt in den<br />

30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

ein. Mit dem Aufkommen der ersten Superheldencomics<br />

besinnen sich die Gesetzeshüter<br />

darauf, sich genauso wie Bankräuber oder<br />

anderweitige Verbrecher zu maskieren, um ihre<br />

Identitäten vor der Öffentlichkeit und manchmal<br />

auch vor dem Gesetz zu verhüllen. Der<br />

Selbstjustiz damit Tür und Tor öffnend, richten<br />

sie nach ihren eigenen Moralvorstellungen „böse<br />

Buben“, wie es ihnen beliebt. Gemeinsam<br />

gründen sie die Minutemen, bestehend aus<br />

Hooded Justice, Mothman, Nite Owl, Dollar<br />

Bill, Silhouette, Captain Metropolis, Silk Spectre<br />

und natürlich dem 17-jährigen Comedian. Bis<br />

zu den 1950ern zerbricht die Gruppe jedoch<br />

aufgrund psychischer Probleme, aber auch<br />

wegen diskriminierender Ansichten bezüglich<br />

einiger homosexueller Team-Mitglieder.<br />

Zum letzten Mal Angst<br />

In dieser Zeit wächst die nächste Generation<br />

der Helden heran, die sich später zu den<br />

Crimebusters (alias Watchmen) zusammenschließen,<br />

allen voran der erste Superheld mit<br />

echten übermenschlichen Kräften: Dr. Manhattan.<br />

Er ist die zentrale Figur in der Geschichte<br />

und der Rüstungspolitik Amerikas. Wie ein<br />

Uhrwerk zerlegt er Soldaten und Panzer, beeinfl<br />

usst die Moleküle seiner Umgebung, sieht in<br />

die Zukunft und ist auch sonst allmächtig. „Nur<br />

das Wesen der Menschen kann ich nicht verändern“,<br />

gibt er leicht melancholisch zu. Seine<br />

Macht ist so groß, dass um ihn herum allein<br />

durch seine Existenz eine Alternativwelt entsteht.<br />

Er entscheidet<br />

den Vietnamkrieg für die<br />

Staaten, verhilft damit Präsident Nixon zu einer<br />

dritten Amtsperiode und dient dem Westen als<br />

Abschreckung gegen kommunistische Atombomben.<br />

Kurioserweise interessiert ihn das<br />

Heldentum recht wenig, da er durch einen<br />

Strahlenunfall zu diesem Überwesen wurde<br />

und die Menschen ihn ungefragt zum Superhelden<br />

machten.<br />

Obwohl jeder Zuschauer weiß, dass er eine<br />

CGI-Figur vor sich sieht, wird er dennoch fasziniert<br />

sein bzw. die Figur vollends als real<br />

im <strong>Sin</strong>ne der Filmrealität ansehen. Darsteller<br />

Billy Crudup („Almost Famous“) trug dafür ein<br />

speziell designtes Kostüm mit ungefähr 2 500<br />

blauen Lichtern, die sowohl Dr. Manhattans<br />

Umgebung blau beleuchteten wie auch für<br />

das Motion-Capturing-Verfahren als sogenannte<br />

Tracking Marker herhielten. Crudups Performance<br />

diente den anderen Schauspielern<br />

als Platzhalter für die CGI-Figur, wobei seine<br />

Bewegungen von zwei Kameras aufgezeichnet<br />

wurden: eine für die Ganzkörpergestik, die<br />

andere für die Gesichtsanimation. So musste<br />

dann „nur“ noch die fertige CGI-Figur über<br />

den Darsteller geblendet werden, während die<br />

Präsenz des Schauspielers im weitesten <strong>Sin</strong>ne<br />

nahezu komplett aus dem fertigen Film entfernt<br />

wurde.<br />

<strong>The</strong> Killing Joke<br />

Der Keene-Erlass, ein Verbot von „Superheldentum“,<br />

sorgt Ende der 1970er Jahre dafür,<br />

dass verkleidete Gesetzeshüter von den<br />

Straßen verschwinden und damit der übrig<br />

gebliebene Rest der Watchmen zerschlagen<br />

wird. Ein Jahr nach Orwells „1984“ beugt sich<br />

die Bevölkerung unter nur geringen Protesten<br />

Nixons Polizei- und Überwachungsstaat. Und<br />

auf einmal wird der Comedian ermordet, der<br />

Verrückte, der in seinem unmoralischen Handeln<br />

die bestehende Gesellschaft widerspiegelt.<br />

Mit dem Tod des einzigen Menschen, der<br />

die Dinge so sieht, wie sie sind, beginnt die eigentliche<br />

Handlung des Films. Das begangene<br />

Verbrechen ruft den soziopathischen Detektiv<br />

Rorschach (Jackie Earle Haley) auf die Bildfl ä-<br />

che, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedes<br />

Unrecht aufzudecken, egal um welchen Preis.<br />

Wie ein ausgesetzter Spürhund streift<br />

Rorschach durch die verruchten Straßen New<br />

Yorks, vorbei an Prostituierten und Drogendealern,<br />

gedämpft in sein Tagebuch diktierend,<br />

immer auf der Fährte des geheimnisvollen<br />

„Heldenmörders“. Paranoid wie er ist, vermutet<br />

er den Beginn einer Mordserie, der maskierte<br />

Verbrecherjäger zum Opfer fallen sollen. Systematisch<br />

sucht Rorschach seine ehemaligen<br />

Kollegen von den Watchmen auf, um sie zu<br />

warnen. Die grafi sch-literarische Vorlage von<br />

Alan Moore (Text) und Dave Gibbons (Zeichnung)<br />

kreiert eine Welt, die sich aus vielen<br />

kleinen Details, Nebenhandlungen und symbolischen<br />

Anspielungen zusammensetzt. Auch<br />

wenn der Film vieles vereinfacht oder weglässt,<br />

fi nden sich doch zahllose Kleinigkeiten in fast<br />

jeder Einstellung wieder. Wer<br />

die „Watchmen“ kennt,<br />

wird feststellen, dass ein<br />

Großteil der Originalbilder<br />

der Graphic Novel<br />

mit akribischer Präzision<br />

nach-<br />

Rohrschachs Tagebuch: „12. Oktober 1985. Letzte<br />

Nacht starb ein ‚Comedian´ in New York“<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 27


Film<br />

Test des Monats<br />

Weitere Watchmen-Editionen<br />

<strong>The</strong> Complete Motion Comic (DVD)<br />

In zwölf Episoden<br />

wird entsprechend<br />

den zwölf Kapiteln<br />

des Buches der<br />

komplette Comic<br />

Bild für Bild nacherzählt.<br />

Auf zwei<br />

DVDs erleben Sie<br />

den grafi schen Roman<br />

mit 311 Minuten Spielzeit in voller<br />

Länge und mit Animationen versehen.<br />

Die zusätzliche Musik ermöglicht völlig<br />

neue Interpretationen des Werks.<br />

Tales Of <strong>The</strong> Black Frighter (DVD)<br />

Innerhalb des „Watchmen“-Comics<br />

liest ein<br />

Junge eine schaurige<br />

Piratengeschichte, die<br />

indirekt die Ereignisse<br />

der „Watchmen“-<br />

Handlung widerspiegelt.<br />

Neben der<br />

halbstündigen Animation<br />

befi ndet sich auf der Disc noch die<br />

vom ersten Nite Owl verfasste Dokumentation<br />

„Unter der Maske“, teils Computeranimationen,<br />

teils Realfi lm.<br />

Director’s Cut (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />

Den knapp 24<br />

Minuten längeren<br />

Director’s Cut gibt<br />

es momentan nur<br />

in den USA, genauso<br />

wurde die<br />

um weitere 30 Minuten<br />

verlängerte<br />

„Ultimate Edition“<br />

ausschließlich dort für den Dezember<br />

angekündigt. Hierbei handelt es sich um<br />

eine Integrierung des Animationsfi lms<br />

„Tales Of <strong>The</strong> Black Frighter“.<br />

Limitierte Rorschach-Edition (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />

Inhaltlich deckungsgleiche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die<br />

jedoch in einer Rorschach-Verpackung<br />

ausgeliefert wird. Für Fans und Sammler<br />

nur im Onlineversand zu erstehen.<br />

Dr. Manhattan durchlebt alle Zeiten gleichzeitig.<br />

Seine „Erinnerungen“ sind somit live<br />

empfunden wurde. Lässt sich Rorschach z. B.<br />

anfangs mithilfe einer Seilwinde auf dem Fenstersims<br />

des verstorbenen Comedians nieder,<br />

so hockt er genauso da, wie sein gezeichnetes<br />

Ebenbild im Comic. Selbst das Rorschach-Muster<br />

stimmt mit dem der Panels überein. Diese<br />

genauen Replikationen des Originals sind allerdings<br />

auch unbedingt erforderlich, ansonsten<br />

würde die immense Bildsprache, für die<br />

der Comic berühmt ist, verloren gehen. Alan<br />

Moore, Autor und Mitschöpfer der Watchmen,<br />

lieferte während seiner Arbeit an der Graphic<br />

Novel in den 1980er Jahren sehr viel Text ab,<br />

da er jedes Bild aufs Genaueste beschrieb.<br />

So musste es dann auch von Dave Gibbons<br />

umgesetzt werden, mit all der ästhetischen<br />

Symbolik, die mehr aussagte, als es ein Text<br />

je könnte. Die gleiche Sorgfalt legten Autor<br />

David Hayter (Snakes Synchronstimme in der<br />

Videospielserie „Metal Gear Solid“) und Zack<br />

Snyder bei der Umwandlung der Vorlage in ein<br />

Skript bzw. bei der fi lmischen Umsetzung an<br />

den Tag. Zeitungen, Poster, Romane, Comics<br />

– es wurden weder Kosten noch Mühen gescheut,<br />

um die alternative Ära der 1980er Jahre<br />

zum Leben zu erwecken. Sogar das immer<br />

wiederkehrende Smiley-Motiv, wie z. B. der<br />

Galle-Krater auf dem Mars, wurde integriert.<br />

Zur detailgetreuen Adaption muss gesagt werden,<br />

dass es vor Hayter und Snyder noch andere<br />

Regisseure und Drehbuchautoren gab,<br />

die damit ihr Glück versuchten – vergeblich,<br />

wie die über 20-jährige Produktionszeit des<br />

Films beweist. Neben Terry Gilliam, der in<br />

den 1980er Jahren den Stoff für unverfi lmbar<br />

erklärte, wurde auch der Ausnahmeregisseur<br />

Darren Aronofsky („<strong>The</strong> Fountain“,<br />

„<strong>The</strong> Wrestler“) gefragt, ob er die Adaption<br />

des Comics für die große Kinoleinwand<br />

übernehmen möchte. Diesem war die Story<br />

jedoch zu unzeitgemäß und er wollte die<br />

Handlung prompt mit aktuellen Geschehnissen<br />

ausstatten, was wiederum Warner<br />

nicht gefi el. Snyders Ehrgeiz hingegen gilt<br />

bis auf geringe Abweichungen der absoluten<br />

Werktreue und dafür nimmt er sich<br />

ungemein viel Zeit. Immer wieder war es<br />

auch das Geld, das fehlte. Die Filmrechte<br />

wanderten deshalb von 20th Century Fox<br />

zu Warner Bros., wurden weitergegeben<br />

an Universal, bis Paramount die Rechte<br />

erwarb, nur um sie dann teilweise wieder<br />

an Warner abzutreten – ein kostenintensives<br />

Kuddelmuddel, das letzten Endes zu einem<br />

noch viel kostspieligeren Rechtsstreit zwischen<br />

Warner und 20th Century Fox führte, der dem<br />

Projekt fast den Gnadenstoß gab.<br />

Der Ungenannte<br />

Vermutlich lag es an dem giftigen Fluch, den<br />

Watchmen-Schöpfer Alan Moore über das von<br />

ihm ungewollte Projekt verhängte. Für ihn steht<br />

schon seit Jahren fest, dass das Medium an sich<br />

nicht in seine Weltanschauung passt. Durch<br />

den Kinofi lm ginge die menschliche Fähigkeit<br />

zur Fantasie verloren, da den Zuschauern alles<br />

vorgesetzt werde. Da nützt auch Snyders<br />

pedantische Detailverliebtheit und Werktreue<br />

nichts, denn Moore würde sein Werk nicht einmal<br />

dann anschauen, wenn wirklich jede Seite<br />

eins zu eins verfi lmt worden wäre.<br />

Schade eigentlich, stammen aus Moores Feder<br />

doch solch exotische Stoffe wie „Die Liga der<br />

außergewöhnlichen Gentlemen“, „From Hell“,<br />

„Constantine“ oder „V wie Vendetta“, die allesamt<br />

zu guten bis sehr guten Verfi lmungen geführt<br />

haben. Wegen seines Weltbildes und um<br />

sich von dem Medium zu distanzieren, besteht<br />

Moore darauf, nicht mit den Filmen in Verbindung<br />

gebracht zu werden. Daher verzichtet<br />

er sowohl auf die Tantiemen als auch auf die<br />

Nennung in Vor- und Abspann – und das bei<br />

jedem Streifen, der eine seiner Vorlagen nutzt.<br />

Aber machen wir uns nichts vor, so sind geniale<br />

Schriftsteller nun einmal.<br />

Ich bin kein Comicbösewicht<br />

Generell überwiegt der satirische Aspekt bezüglich<br />

der Superhelden, Action gibt es allerdings<br />

auch, und wenn sie kommt, dann richtig.<br />

Zack Snyder ist bei der Gewaltdarstellung<br />

nicht gerade zimperlich. Seien es brechende<br />

Knochen, platzende Menschen, <strong>Blu</strong>tfontänen<br />

oder abgesägte Gliedmaßen – es wird nichts<br />

geschönt; für die Kunst, versteht sich. Vor allem<br />

die Langatmigkeit solch expliziter Szenen lässt<br />

fragen, ob das an der Stelle wirklich nötig ist<br />

und wie so etwas überhaupt mit einem FSK-<br />

16-Siegel davonkommen konnte. Durch die<br />

überzeichnete Gewalt wirken die eigentlich<br />

„normalen“ Helden fälschlicherweise superstark.<br />

Ein Fehler, der das ganze Konstrukt<br />

ins Wanken bringt. In Amerika hat der<br />

Film übrigens ein glattes R-Rating erhal-<br />

Bilder: ...<br />

28


Extras<br />

Featurettes<br />

Test des Monats<br />

Film<br />

- Technologien einer fantastischen Welt<br />

(HD, 17 Minuten)<br />

- Die Minutemen (HD, 3 Minuten)<br />

- Der Comic, der die Comics änderte<br />

(HD, 29 Minuten)<br />

- Sets & Sensibilität (HD, 4 Minuten)<br />

- Dressing For Success (HD, 3 Minuten)<br />

- Wahre Superhelden, echte Wächter<br />

(HD, 26 Minuten)<br />

- Das Schiff hat Augen (HD, 4 Minuten)<br />

- Dave Gibbons (HD, 3 Minuten)<br />

- Musikvideo „Desolation Row“<br />

(HD, 3 Minuten)<br />

- Burn Baby Burn (HD, 2 Minuten)<br />

- Shoot To Thrill (HD, 3 Minuten)<br />

- NBS Nighty News (SD, 3 Minuten)<br />

- <strong>Blu</strong>e Monday (HD, 3 Minuten)<br />

- Propaganda gegen Superheldentum<br />

(Easteregg unten rechts, SD, 3 Minuten)<br />

- Liebe zum Detail (HD, 3 Minuten)<br />

- Girls Kick Ass (HD, 3 Minuten)<br />

- Rorschachs Maske (HD, 4 Minuten)<br />

ten, was mit unserem „ab 18“ vergleichbar ist.<br />

Das liegt jedoch weniger am hohen Gewaltgrad<br />

als vielmehr an der fast permanenten<br />

Nacktheit Dr. Manhattans. Warum sollte sich<br />

ein Energiewesen auch etwas um die Hüften<br />

binden? Nicht zu vergessen die äußerst freizügige<br />

und vor allem ausführliche Sexszene mit<br />

Silk Spectre II (Malin Akerman) und Nite Owl II<br />

(Patrick Wilson). Doch auch diese scheint ihren<br />

Grund zu haben: Echter Sex gilt im prüden Superheldenreich<br />

nämlich nach wie vor als Tabu,<br />

das von den Watchmen natürlich gebrochen<br />

werden muss. Trotz der hohen Altersgrenze<br />

startete „Watchmen“ in mehr Kinos als je ein<br />

anderer R-Rated-Film. Insgesamt spielte der<br />

Streifen jedoch „nur“ 180 Millionen US-Dollar<br />

ein, was bei Produktionskosten von 150 Millionen<br />

US-Dollar gerade einmal ein Fünftel Profi t<br />

bedeutet. Was man dem Regisseur und seinem<br />

Team auf jeden Fall sehr hoch anrechnen<br />

muss, ist der unvergleichliche visuelle Stil, den<br />

sie geschaffen haben. Einige Fans der Vorlage<br />

bemängeln diesen zwar ob der sterilen Hochglanzoptik,<br />

den meisten dürfte aber gerade<br />

das gefallen. Die Filmfi guren sehen frischer<br />

und attraktiver aus als ihre gezeichneten Pendants,<br />

was nicht zuletzt daran liegt, dass man<br />

aufgrund der vielen Rückblenden absichtlich<br />

jüngere Darsteller engagierte, die für die Gegenwartsaufnahmen<br />

„alt“ geschminkt wurden.<br />

Gebrochene Persönlichkeiten: Rorschach trauert dem<br />

Toten hinterher, während Silk Spectre ihren sexuellen<br />

Frust mit Nite Owl II kompensiert<br />

<strong>Sin</strong>n im Chaos<br />

Über die Länge des Films verändert sich die<br />

Lichtstimmung vollkommen.<br />

Nach dem nostalgischen Sepia-Vorspann<br />

kommt für Rorschachs nächtliche Spaziergänge<br />

ein verregneter Blauton zum Zuge, während<br />

es in der „Bat-Höhle“ von Nite Owl II vorrangig<br />

grün schimmert und der Mars in warmem<br />

Rot erstrahlt. Klassisch für eine Film-Noir-Geschichte<br />

ist alles sehr düster gehalten und der<br />

Kontrast erscheint comicartig überzeichnet,<br />

was dem Film die Tiefe nimmt. Die visuellen<br />

Effekte passen sich unbemerkt<br />

in das Ambiente ein und<br />

sehen bis auf wenige<br />

Ausnahmen großartig<br />

aus. Bezüglich<br />

des Bildes<br />

lieferte der<br />

Comic zahlreiche<br />

Vorlagen,<br />

was beim Ton medial bedingt natürlich<br />

nicht der Fall war. Hier griff man deshalb auf<br />

die Musik der 1980er Jahre zurück. Songs wie<br />

Nenas „99 Luftballons“ oder Leonard Cohens<br />

Version von „Hallelujah“ transportieren die<br />

Stimmung des damaligen Jahrzehnts. Besonders<br />

hervorstechend: Bob Dylans „<strong>The</strong> Times<br />

<strong>The</strong>y Are A-Changin“, das die rückblickende<br />

Collage des Vorspanns verschönt. Außerdem<br />

schmücken zwei weitere Coverversionen von<br />

Dylans „All Along <strong>The</strong> Watchtower“ und „Desolation<br />

Row“ das unerwartete, wenn auch tragische<br />

Ende. Die Audioebene gab den Filmemachern<br />

ein neues Werkzeug in die Hand, um<br />

neben den bildlichen auch akustische Querverweise<br />

einzubauen. Zum Beispiel ertönt bei Dr.<br />

Manhattans Angriff auf vietnamesische Soldaten<br />

(39. Minute) der „Walkürenritt“ aus der berühmten<br />

Wagner-Oper. Im Zusammenhang mit<br />

der Kriegsszenerie verweist diese Einspielung<br />

auf eine den Vietnamkrieg kritisierende Szene<br />

aus dem Coppola-Film „Apocalypse Now“ von<br />

1979. In den wenigen Actionsequenzen, wie<br />

Rorschachs Flucht vor der Polizei (80. Minute)<br />

oder dem brutalen Gefängnisaufstand (106.<br />

Minute), lässt auch der Rundum-Sound seine<br />

Muskeln spielen. Bemängeln lässt sich an dem<br />

exorbitanten Bonusmaterial wenig. Uns störten<br />

nur die lieblosen Menüs, die auch gern animiert<br />

sein dürften. Ein Audiokommentar oder<br />

Bild-in-Bild-Feature wäre auch nicht schlecht<br />

gewesen. Unser Heimkinoabend endete, bedingt<br />

durch die Länge und die von bestehenden<br />

Hollywood-Konventionen abweichende<br />

Dramaturgie, mit gemischten Gefühlen. Es gibt<br />

keinen wirklichen Sympathieträger und damit<br />

auch keine Identifi kationsfi gur. Wie sollte es<br />

auch, die Watchmen bestehen immerhin aus<br />

einem bunten Haufen verkleideter Irrer. Jede<br />

Figur ist auf ihre Art neurotisch oder psychotisch.<br />

Als ein die Moral hinterfragendes Gesellschaftsexperiment<br />

funktioniert der Film allerdings<br />

richtig gut und fällt darüber hinaus auch<br />

noch in die Kategorie der außergewöhnlichen<br />

Comicfi lme. Bleibt nur noch zu hoffen, dass<br />

irgendwann der knapp 24 Minuten längere<br />

Director’s Cut und die ultimative Langfassung<br />

nach Deutschland kommen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Der Kinosound rockt und der phänomenale Soundtrack belebt<br />

gekonnt die 1980er Jahre wieder.<br />

Dynamik<br />

Für einige Fans ist die Optik zu glatt gebügelt. Uns gefällt’s,<br />

zumal es viele Details zu entdecken gibt.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

Eine ganze BD voller unterhaltsamer HD-Features ist mehr als<br />

genug. Die Aufmachung hätte liebevoller gestaltet sein können.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 3/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />

Zweifellos ein Must-have für jede <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung. Die stark<br />

ästhetisierten Bilder erlangen nur in HD ihren vollen Reiz.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 2/3 1/3<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Die kompromisslose Comicadaption fängt<br />

die Atmosphäre der gefeierten Graphic Novel perfekt<br />

ein. Doch Vorsicht: Keine leichte Comic-Kost!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 29


Film<br />

Blockbuster<br />

Für Leonidas (Gerard Butler) ist<br />

Diplomatie ein Fremdwort<br />

300 – <strong>The</strong> Ultimate Experience<br />

Kriegsfilm/Fantasy<br />

Filminhalt:<br />

Spartaner sind schon ein komisches Völkchen.<br />

Zuerst töten sie jedes Neugeborene,<br />

das kein Mindestmaß an Kriegerpotenzial besitzt,<br />

und dann wundern sie sich, dass sie aussterben.<br />

Nun, wer dermaßen für den Krieg lebt<br />

wie diese schlecht gelaunten Burschen, muss<br />

eigentlich mit dem eigenen Untergang rechnen.<br />

Frank Millers Graphic Novel konzentriert sich auf<br />

den vor Testosteron strotzenden Spartanerkönig<br />

Leonidas (Gerard Butler), der mit 300 muskulösen<br />

Kollegen gegen die übermächtige Armee<br />

Persiens antritt. Und das ist eigentlich schon die<br />

ganze Geschichte. 300 Leute gegen alle, keiner<br />

hat Lust zu reden, alle wollen schnetzeln. Seit<br />

seiner Jugend kennt Leonidas nur eine Strategie,<br />

um mit einer Übermacht fertigzuwerden.<br />

Damals besiegte er einen riesigen Wolf, indem<br />

er sich in einer Felsspalte verkroch. Das Biest<br />

verfing sich und der Junge stach zu. Das gleiche<br />

Extras<br />

US 2006 Vertrieb: Warner<br />

Home Bildformat: VC-1,<br />

2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

20,5 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,2 Mbps Regie: Zack Snyder<br />

Laufzeit: 106 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Fragwürdig: Nur gesunde männliche Nachkommen<br />

werden unter Leonidas geduldet<br />

„300“ komplett:<br />

Eine umfassende Vertiefung (Bild-in-Bild)<br />

Eine Legende entsteht<br />

Die Verfi lmung der Legende<br />

Die Geschichte hinter dem Mythos<br />

Kommentare:<br />

<strong>Blu</strong>escreen (Bild-in-Bild)<br />

Vergleich der Prä-CGI-Filmfassung mit der<br />

fi nalen Version<br />

Audiokommentar von Zack Snyder<br />

Kunststück will er nun an einem Gebirgskamm<br />

mit den Truppen des gottgleichen Perserkönigs<br />

Xerxes (Rodrigo Santoro) wiederholen.<br />

Bedenklich<br />

Sicherlich sind für einen vernunftbegabten<br />

Menschen Leonidas’ fatalistische Entscheidungen<br />

nicht nachvollziehbar. Man fragt sich,<br />

warum heutzutage überhaupt noch solch ein<br />

Stoff verfi lmt wird, wurde die Schlacht bei den<br />

<strong>The</strong>rmophyten ja alt für fragwürdige Ideologien<br />

missbraucht. Andererseits haben die Filmproduzenten<br />

vermutlich nur nach einem Vorwand gesucht,<br />

um eine besonders imposante Schlacht<br />

in malerischen Bildern zu inszenieren. Für den<br />

technischen Test stand uns leider nur die von<br />

Warner fehlerhaft ausgelieferte amerikanische<br />

Disc zur Verfügung, die weder über deutschen<br />

Ton noch eingedeutschte Untertitel oder Menüs<br />

verfügt. Daher müssen wir die Bewertung der<br />

Tonspur noch nachreichen. Als 200 Millionen<br />

Dollar schweres CGI-Spektakel sieht „300“ unglaublich<br />

scharf und ziemlich gut aus. Allerdings<br />

rauschen u. a. Dilios’ (David Wenham) Lagerfeuersequenzen<br />

so sehr, dass man sich am liebsten<br />

ein Mückennetz vor den Fernseher spannen<br />

möchte. Der rostbraune Look schränkt zudem<br />

die Farbpalette ungemein ein und auch der weit<br />

über das Limit gezogene Kontrast gibt Punktabzug.<br />

Beides sind natürlich beabsichtigte Aspekte,<br />

über die sich hervorragend streiten lässt.<br />

Im Rahmen dieser extremen Verfremdungen<br />

kann man von glasklarer HD-Referenz sprechen.<br />

Der englische Originalton nutzt das 5.1-System<br />

aktiv und ohne Pause aus. Wegen der vielen<br />

hörbaren Details klingt die stillere Kletterszene<br />

Leonidas’ genauso spannend wie das spätere<br />

Kampfgetümmel. Das eigentliche Highlight der<br />

Ultimate-Experience-Version von „300“ ist aber<br />

das massige Bonusmaterial. Ergänzend zu den<br />

Featurettes, die Sie unten aufgelistet sehen, wird<br />

der Film von drei parallel laufenden Bild-in-Bild-<br />

Hinter der Geschichte:<br />

Die 300 – Fakt oder Fiktion? (HD, 24 Minuten)<br />

Vorbereitung zum Kampf:<br />

Die Probeaufnahmen (HD, 7 Minuten)<br />

Wer waren die Spartiaten? (HD, 4 Minuten)<br />

Die Frank-Miller-Bänder– Millers Vision auf Film<br />

gebannt (HD, 15 Minuten)<br />

Making-of „300“ (SD, 6 Minuten)<br />

Making-of „300“ in Images (SD, 4 Minuten)<br />

Webisoden:<br />

Hinter den Kulissen von „300“ (12 Stk., SD, 38 Minuten),<br />

Zusätzliche Szenen (3 Stk., HD, 3 Minuten)<br />

Spuren begleitet. Durch die Steuerung über die<br />

Farbtasten haben Sie immer den vollen Zugriff<br />

auf alle Pfade. Interessant ist auch die <strong>Blu</strong>escreen-Version<br />

des Films.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 10/10<br />

Perfekte Räumlichkeit, spannende Dynamik, beste<br />

Soundqualität – zumindest der englische Ton ist Referenzklasse.<br />

Top-Ausstattung<br />

300 – <strong>The</strong> Ultimate Experience<br />

Königin Gorgo (Lena Headey) steht hinter ihrem<br />

psychopathischen, Mann Leonidas<br />

Dynamik<br />

Typisch Frank Miller: harte Kontraste, wenig Farbe. Das CGI-<br />

Feuerwerk weiß durch kompromisslose Schärfe zu gefallen.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 1,5/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 9,5/10<br />

Drei parallel laufende Bild-in-Bild-Spuren, zahllose Extras und<br />

ein schickes Booklet, mehr geht kaum.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 3/3 3,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 8,5/10<br />

Vom Prinzip her ein perfektes Heimkinoerlebnis, wenn da nicht<br />

die Sache mit dem fragwürdigen Inhalt wäre …<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3,5/4 2,5/3 2,5/3<br />

Gesamt 9/10<br />

Kurzfazit: Man kann „300“ als sinnlose Gewaltverherrlichung<br />

verteufeln, aber technisch spielt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in<br />

der Oberliga aller bisherigen Veröffentlichungen.<br />

Bilder: Stock.xchng, Warner Home<br />

30


Blockbuster<br />

Film<br />

<strong>Sin</strong> <strong>City</strong> – Recut XXL-Edition<br />

Comicverfilmung<br />

Filminhalt:<br />

US 2005 Vertrieb: Disney<br />

Home Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 25,4 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Robert Rodriguez, Frank<br />

Miller Laufzeit: 124/142 min<br />

FSK: ab 18 Jahren Preis:<br />

28 Euro Start: erhältlich<br />

In Ausgabe 02/2009 stellten wir Ihnen bereits<br />

die kanadische <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „<strong>Sin</strong> <strong>City</strong>“<br />

vor. Bild und Ton bewerteten wir als überdurchschnittlich<br />

gut. Das größte Manko bestand im<br />

fehlenden Bonusmaterial und in der mäßigen<br />

Aufmachung.<br />

Mit der deutschen<br />

„Recut<br />

XXL-Edition“<br />

behebt Buena<br />

Vista nun auch<br />

dieses Problem<br />

und spendiert<br />

den Fans zwei<br />

prall gefüllte<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die zudem<br />

sehr aufwendig gestaltete Menüs besitzen.<br />

Auf den Scheiben befinden sich sowohl die<br />

originale Kinofassung als auch die umgeschnittene<br />

und in eine chronologische Episodenform<br />

gebrachte Langfassung. Von den insgesamt<br />

18 zusätzlichen Minuten machen nur knapp<br />

sieben Minuten mehr Inhalt aus, während die<br />

restliche Zeit auf die Abspänne entfällt. Die kurze<br />

Rahmenfolge „Der Kunde hat immer recht“<br />

mit Josh Hartnett als charmanter Frauenkiller<br />

bleibt als einzige unverändert. Dahingegen<br />

zeigt „<strong>The</strong> Hard Goodbye“ Marvs (Mickey Rourke)<br />

sentimentale Kindheitserinnerungen und<br />

eine etwas längere Barsequenz. „That Yellow<br />

Bastard“ wiederum glänzt mit einer erweiterten<br />

Krankenhausszene, die der aus Stanley Kubricks<br />

„Uhrwerk Orange“ alle Ehre macht. Eine<br />

zweiminütige Unterhaltung mit Lucille (Carla<br />

Gugino), etwas mehr Intimität zwischen Nancy<br />

(Jessica Alba) und Hartigan (Bruce Willis)<br />

sowie mehr von Shlubb und Klump machen<br />

diese Version so interessant. Quentin-Tarantino-<br />

Fans dürfen sich in „<strong>The</strong> Big Fat Kill“ über die<br />

ungekürzte Unterhaltung zwischen Jackie Boy<br />

(Benicio Del Toro) und Dwight (Clive Owen)<br />

freuen und bekommen in der abschließenden<br />

Metzelei auch etwas mehr von der Ninja-Braut<br />

Miho (Devon Aoki) zu sehen. Einige Extras gab<br />

es bereits in der Recut-Doppel-DVD-Edition von<br />

2006, so z. B.<br />

die beiden Audiokommentare,<br />

die hörbare Publikumsreaktion<br />

der Aufführung in Austin, Texas, die<br />

Featurettes zu den Effekten, Autos, Kostümen<br />

und der Ausstattung, die achtfach beschleunigte<br />

Greenscreen-Fassung, Robert Rodriguez’<br />

Film- und Kochschule, eine Gesangseinlage<br />

von Bruce Willis, diverse Trailer sowie Beiträge,<br />

die sich Frank Miller und Tarantino widmen. Die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bietet darüber hinaus noch den wirklich<br />

gelungenen interaktiven Marv-Comic, der<br />

durch spannungsgeladene Knopfdrückereien<br />

und stimmungsvolle Computeranimationen<br />

unterhält.<br />

FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 9/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Mit dieser Doppel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwartet Sie die<br />

ultimative „<strong>Sin</strong> <strong>City</strong>“-Erfahrung. Einziger Nachteil: Die<br />

Verpackung könnte schöner sein.<br />

Inside Man<br />

Bilder: Disney Home, Universal Home<br />

Thriller<br />

Filminhalt:<br />

US 2006 Vertrieb: Universal<br />

Home Bildformat: VC-1,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />

DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 32,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4 Mbps Regie:<br />

Spike Lee Laufzeit: 128 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 24<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Dalton Russell (Clive Owen) ist ein schwer<br />

einzuschätzender Mann. Schon kurz nach<br />

dem Aufblenden des Films weiht er das<br />

Publikum in die Geheimnisse seines, wie er<br />

behauptet, „perfekten“ Banküberfalls ein. Einzig<br />

die Frage, wie dieser vonstattenging, lässt er<br />

unbeantwortet im Raum stehen, bis die eigentliche<br />

Handlung beginnt. Während der merklich<br />

professionell durchgeführte Banküberfall über<br />

die Bühne geht, versucht der karrieresüchtige<br />

Detective Keith Frazier (Denzel Washington),<br />

den unbekannten Kopf der Bankräuber zu Verhandlungsgesprächen<br />

zu zwingen. Als Russel<br />

mit dem Tod mehrerer Geiseln droht, kommt<br />

Bewegung in den Fall. Zu allem Übel mischt<br />

sich mit Mrs. White (Jodie Foster) auch noch<br />

eine dritte Interessenpartei ein, die im Auftrag<br />

des Bankeigentümers Arthur Case (Christopher<br />

Plummer) eine unverschämt hohe Geldsumme<br />

bietet, wenn die Gangster den Inhalt eines<br />

geheimnisvollen Schließfachs unangetastet<br />

lassen. Spike Lees vierte Zusammenarbeit mit<br />

Denzel Washington bekleidet im klassischen<br />

Heist-Movie-Genre einen der oberen Ränge.<br />

Schon fast spitzbübisch tänzelt die Machart<br />

zwischen leichter Komödie und ernsthaftem<br />

Thriller, zwischen „Olsenbande“ und „Stirb<br />

langsam“. Neben der präsenten Filmkörnung<br />

mangelt es dem Bild an Farben. Einige Rückblenden<br />

heben sich durch ihren extrem überspitzten<br />

Kontrast und ein weiches Licht von<br />

der ansonsten knackscharfen und wunderbar<br />

klaren Optik ab. Nichts Spektakuläres erwartet<br />

den Audiofreund. Das liegt an der fehlenden<br />

Action bzw. der undynamischen Gangart der<br />

Vertonung. Kommt im Laufe des Films ein Polizeiauto<br />

angebraust (z. B. 58. Minute), so passiert<br />

im Surround-Bereich eigentlich auch nicht<br />

Detective Frazier (Denzel Washington) strebt nach einer<br />

steilen Karriere, koste es, was es wolle<br />

viel. Insgesamt ist das Bonusmaterial recht<br />

dünn. Die Selbstbeweihräucherung der Herren<br />

Washington und Lee ist wenig informativ,<br />

aber nett anzusehen. Lees Audiokommentar<br />

kramt da schon in interessanteren Erlebnissen<br />

vom Set. Fünf unveröffentlichte Szenen zeigen<br />

witzige, aber dennoch zu Recht verworfene<br />

Einstellungen und ein zehnminütiges Makingof<br />

rundet die Featurettes ab.<br />

FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Nach den letzten vermurksten „Oceans“-<br />

Filmen mal wieder eine durchaus gelungene<br />

Wiederbelebung des Genres Gaunerkomödie.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 31


Film<br />

Blockbuster<br />

Viktor (Bill Nighy) stört die wölfische Abstammung seines Schwiegersohns<br />

Lucian („Frost/Nixon“-Darsteller Michael Sheen, l. )<br />

Selenes Vorfahrin Sonja (Rhona Mitra) ist einer<br />

der Gründe für den Lykaner-Krieg<br />

Underworld – Aufstand der Lykaner<br />

Fantasy<br />

Filminhalt:<br />

US, NZ 2009 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

25,3 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,1 Mbps Regie: Patrick<br />

Tatopoulos Laufzeit: 92 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 20<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Vampirfürst Viktor (Bill Nighy)<br />

gehört zu den ältesten seiner<br />

Art. Er wurde vom Urvampir<br />

Markus infiziert<br />

Zwanzig Jahre nach Erschaffung beider Spezies<br />

haben diese nichts Besseres zu tun,<br />

als sich zu bekriegen. Auf der einen Seite die<br />

Werwölfe, die ihre menschliche Seite vor lauter<br />

Wildheit vollends verloren haben. Ihre Gegner,<br />

die Vampire, sehen sich hingegen als Herrscher<br />

der Welt und dulden keine Konkurrenz<br />

durch bestialische Monstren. Ergo schlagen<br />

sie sich die Köpfe ein, bis das <strong>Blu</strong>t nur<br />

so spritzt. Die Vorgeschichte zu den<br />

beiden „Underworld“-Filmen erzählt,<br />

wie in grauer Vorzeit die Lykaner<br />

aus dem <strong>Blu</strong>te Lucians (Michael<br />

Sheen) entstanden. Er ist der erste<br />

Werwolf, der in Menschengestalt zur<br />

Welt kommt und somit die Gabe der<br />

Vernunft besitzt. Unter<br />

den kalten Augen des<br />

Vampiroberhaupts<br />

Viktor (Bill Nighy)<br />

wächst er zu einem<br />

starken Mann heran, dessen <strong>Sin</strong>ne und<br />

Kampfeskraft die der Normalsterblichen bei<br />

Weitem übertrifft. Obwohl er ein Sklave ihres<br />

Vaters ist, fühlt sich Sonja (Rhona Mitra) zu<br />

seiner animalischen, aber auch anmutigen<br />

Ader hingezogen. Es entsteht eine verbotene<br />

Liaison zwischen den beiden, die Viktor unter<br />

keinen Umständen dulden würde, wüsste er<br />

davon. Um für sich und sein Volk die Freiheit zu<br />

erwirken, plant Lucian den Aufstand. Nur Sonjas<br />

Entscheidung gegen eine gemeinsame Flucht<br />

behindert ihn auf seinem Feldzug in die Unabhängigkeit.<br />

Dem Wolfsmenschen bleibt keine<br />

andere Wahl, als sich Viktor entgegenzustellen<br />

und seinen zukünftigen Nachkommen den Weg<br />

zu ebnen. Er ahnt jedoch nicht, dass unter Sonjas<br />

Brust bereits ein zweites Herz zu schlagen<br />

begonnen hat, halb Lykaner, halb Vampir.<br />

<strong>Blu</strong>tsbande<br />

Der dritte „Underworld“-Film dürfte wegen der<br />

vielen Querverweise auf frühere Teile hauptsächlich<br />

für Kenner der Filmreihe interessant<br />

sein. Statt der gewohnten Kate Beckinsale<br />

als Selene tritt hier Rhona Mitra in denen<br />

Fußstapfen, um Selenes Vorfahrin Sonja zu<br />

mimen. Auch wenn die Hauptdarstellerin ein<br />

Neuzugang ist, so fi nden sich doch zahlreiche<br />

bekannte Gesichter unter ihren Mitstreitern.<br />

Sowohl Lucian als auch Viktor traten bereits<br />

im ersten Film auf. Ebenso dürfte der Chronist<br />

Tanis jedem ein Begriff sein, der bereits<br />

„Underworld: Evolution“ gesehen hat. Die Story<br />

strotzt nur so vor Seitenhieben auf das bereits<br />

bekannte „Underworld“-Universum, was allerdings<br />

schon ihren ganzen Charme ausmacht.<br />

Betrachtet man das düstere Gothik-Märchen<br />

als alleinstehendes Werk, fällt eine leichte<br />

Monotonie bei den Schauplätzen und der Entwicklung<br />

der Handlung auf. Sicher, die tödliche<br />

Wendung des Films dürfte „Underworld“-Neulinge<br />

überraschen. Das und die ungewohnte<br />

Sicht aus Perspektive der Lykaner reicht jedoch<br />

nicht, um den Mangel an Einfallsreichtum zu<br />

kaschieren. Etwas entzaubernd hebt sich die<br />

immense Kantenschärfe der CGI-Animationen<br />

von den Realaufnahmen ab. Für Gothik-Verhältnisse<br />

sind in den düsteren Bildern zahlreiche<br />

Details erkennbar. Bis auf einige Fokussierungsfehler<br />

macht es Spaß, die prunkvoll<br />

kostümierten Figuren zu betrachten und Kleinigkeiten<br />

zu bewundern. Besonders störend<br />

ist der blaue Farbton, der das Gesamtbild wie<br />

bei den Vorgängern komplett vereinnahmt.<br />

Tonal gibt es nichts zu bemängeln. Die Geräusche<br />

sind klar und deutlich, die Richtungen<br />

der Quellen eindeutig zuzuordnen. Manchmal<br />

schwirren die Schwerter zu klangintensiv durch<br />

die Luft, was aber Geschmackssache ist. Auch<br />

bei dieser Sony-Disc gibt es wieder eine Cine-<br />

Chat-Funktion, zudem einen Audiokommentar,<br />

einen (etwas klein geratenen) Bild-in-Bild-Beitrag,<br />

eine interaktive Karte mit unappetitlichen<br />

Geschichten zu „echten“ Lykantropen, ein Musikvideo<br />

und drei Dokumentationen zur Filmhandlung,<br />

-ausstattung und der Umsetzung<br />

des Skripts. Als Komplettpaket gibt es übrigens<br />

auch die Trilogie in einem Schuber bereits für<br />

knapp 50 Euro zu kaufen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 10/10<br />

Der Soundmix befördert Sie direkt in die dunklen Abgründe von<br />

Viktors Kerkern. Eine Eins plus für diese Geräuschkulisse.<br />

Dynamik<br />

Wer „Underworld“ schaut, muss erwartungsgemäß eine farblich<br />

monotone Düsternis in Kauf nehmen.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Die Features erklären sehr schön die Übergänge zu den anderen<br />

„Underworld“-Teilen: Interessant für Fans und Neulinge.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Solide Kost, die von der Schärfe des Bildes zehrt. Es gibt bessere<br />

Tonreferenzen, dennoch gefällt der 3-D-Klang ungemein.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 1,5/3 2/3<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Für Fans moderner Gothik-Fantasy sicherlich<br />

eine gut umgesetzte Vorgeschichte des Vampir-<br />

Werwolf-Konfl ikts – wenn auch nur fl ach erzählt.<br />

Bilder: Sony Pictures, Stock.xchng<br />

32


Sie wollten schon immer wissen, wo Sie wirklich<br />

ALLE Informationen zu HDTV finden?<br />

HIER IST DIE ANTWORT:<br />

Jetzt am Kiosk<br />

und immer aktuell unter www.hdplustv.de<br />

Ihr Ratgeber für Audio, Video und Heimkino


Film<br />

Blockbuster<br />

Children Of Men<br />

Science-Fiction<br />

JP, UK, US 2006 Vertrieb:<br />

Universal Bildformat: VC-1,<br />

1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 30,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />

Regie: Alfonso Cuarón<br />

Laufzeit: 109 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

England, 2027: Die Menschheit ist dem Untergang<br />

geweiht, denn seit über 18 Jahren<br />

werden keine Kinder mehr geboren und auch<br />

die unwiederbringlich zerstörte Natur verspricht<br />

keine lebenswerte Zukunft. Aufgrund der globalen<br />

Erwärmung und des damit verbundenen<br />

Platz- sowie Ressourcenmangels kam es zur<br />

Verschärfung der Flüchtlingsgesetze und Errichtung<br />

einer Diktatur, die Ausländer verfolgt und in<br />

Gefangenenlager sperrt. Komplette Hoffnungslosigkeit<br />

macht sich breit, als der jüngste Mensch<br />

Die atemberaubende Autoszene<br />

<strong>The</strong>os Vaterfigur,<br />

Althippie Jasper<br />

(Michael Caine),<br />

entspannt gern<br />

zwischen seinen<br />

Büchern und der<br />

hauseigenen<br />

Hanfplantage<br />

der Erde einem Attentat zum Opfer fällt. Nur<br />

ein kleiner Lichtblick schlummert noch im Mutterbauch<br />

der jungen Kee (Clare-Hope Ashitey).<br />

Mithilfe des ehemaligen Aktivisten <strong>The</strong>o (Clive<br />

Owen) soll sie zum sogenannten Human Project<br />

gebracht werden, einer Gruppe von Menschen,<br />

die abseits der Weltregierungen eine autarke<br />

Gesellschaft aufbaut. Doch Kees Tochter drängt<br />

bereits vorher ans Licht der Welt, weshalb die<br />

anstehende Geburt gezwungenermaßen auf<br />

dem schmutzigen Boden eines Gefangenenlagers<br />

zwischen Trümmerresten und verwesenden<br />

Leichen stattfinden muss – kein Ort, den<br />

ein Baby als Erstes in seinem Leben sehen<br />

sollte. Als es zum blutigen Aufstand durch die<br />

Widerstandsbewegung kommt, steht die letzte<br />

Hoffnung der Menschheit auf dem Spiel.<br />

Nach dem Tod seines Sohnes ging es für <strong>The</strong>o<br />

(Clive Owen) bergab. Nun hat er eine neue<br />

Chance, seiner Vaterrolle gerecht zu werden<br />

Um die Aufnahmen so realistisch wie möglich zu gestalten, verzichtete<br />

man auf eine günstigere Greenscreen-Aufnahme und<br />

montierte auf das Dach des Filmautos ein Two-Axis-Dolly-System<br />

mit der Kabine für Regisseur, Kameramann und -assistent<br />

sowie den Operator. Die handliche Kamera wurde so in die<br />

Fahrerkabine integriert, dass sie sich nahezu frei in dem engen<br />

Raum bewegen konnte.<br />

An dem Präzisionsdolly befestigt, glitt die Kamera auf einer<br />

Schiene seitwärts, während sich diese wiederum auf zwei<br />

Schienen vor- und zurückbewegen konnte. Das frei drehbare<br />

Gelenk der Kamerabefestigung tat den Rest. Die Sitzlehnen<br />

waren zudem so präpariert, dass sie in Sekundenschnelle samt<br />

den Schauspielern wegzuklappen waren. Auf dem Dach saßen<br />

dann der Regisseur, Kameramann, Kameraassistent und der<br />

Operator für den Dolly, um die ganze Konstruktion zu steuern.<br />

Weitere Informationen zum Two-Axis-Dolly und zu besagter Szene aus<br />

„Children Of Men“ gibt es auf www.doggicam.com.<br />

<strong>Gnadenlos</strong> realistisch<br />

Ohne Frage gehört Alfonso Cuaróns dystopische<br />

Zukunftsvision zu den besten Science-Fiction-<br />

Werken unserer Zeit. Die Gegenwartsnähe wählte<br />

der mexikanische Regisseur bewusst als Mittel<br />

der Authentizität. Zugleich sind nur geringfügige<br />

kulturelle und technologische Veränderungen zu<br />

erkennen, wie die Realitätsfl ucht wohlhabender<br />

Menschen in virtuelle Welten oder die parallele<br />

Existenz von klassischer und Alltagskunst.<br />

Im Atelier des Kunstsammlers Nigel lagern bespielsweise<br />

die letzten großen Kulturschätze der<br />

Welt, während durch ein Fenster ein Werbeballon<br />

in Schweinsform zu sehen ist. Zum Dokumentarcharakter<br />

gehören natürlich auch die aufsehenerregenden<br />

Kamerafahrten, in denen bis<br />

zu sechs Minuten lang kein Schnitt bemerkbar<br />

ist. Besonders die spannungsgeladene Szene<br />

in dem beengten Auto (27. Minute) raubte der<br />

weltweiten Kritik den Atem (siehe Kasten). Die<br />

dezent eingesetzten visuellen Effekte pochen<br />

auf Realismus und stechen keineswegs durch<br />

die hochgeschraubte Schärfe der Digitalaufnahmen<br />

hervor. Auffällig sind bisweilen die vordergründige<br />

Körnung und die leicht unterkühlte<br />

Türkisnote.<br />

Obwohl von hinten hauptsächlich Ambience-<br />

Sounds ertönen, existieren Momente wie die<br />

phänomenale Autosequenz sowie die abschließende<br />

Kriegsszene (84. Minute), die durch<br />

ihren beispiellosen Mix mitten ins Geschehen<br />

ziehen. An Extras gibt es jene der Doppel-DVD-<br />

Edition plus zwei neue Bild-in-Bild-Spuren und<br />

ein Infotrack.<br />

Was tun, wenn das Kind zum denkbar ungünstigsten<br />

Zeitpunkt zur Welt kommen möchte?<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Wenn es ein Studiomix schaff t, Morgenkälte tonal umzusetzen,<br />

dann dieser. Audioreferenz sind die grausigen Szenen am Ende.<br />

Dynamik<br />

Wie die HD DVD überzeugt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> durch gestochen scharfe<br />

Bilder, die die aufregenden Sequenzen unheimlich aufwerten.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Wer sich für dystopische Science-Fiction interessiert, sollte unbedingt<br />

die Statements im Beitrag „Es bleibt Hoff nung“ anschauen.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

2/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Obwohl der Film bereits etwas Staub angesetzt hat, lohnt sich<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kauf. In HD ist der Bombast erstaunlich.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2,5/4 1,5/3 1/3<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Phänomenaler Endzeitfi lm mit starker<br />

Besetzung und einer solch durchschlagenden audiovisuellen<br />

Intensität, dass einem das Herz stehen bleibt.<br />

Bilder: Doggicam Systems, Universal<br />

34


Thriller<br />

Film<br />

Ein Kampf gegen Windmühlen: Agent Luis Salinger<br />

(Clive Owen) will um jeden Preis die zwielichtige<br />

Großbank zur Strecke bringen<br />

Der Auftragskiller (Brian F. O‘Byrne) ist einer<br />

der gefährlichsten Gegner, denen sich Salinger<br />

bei seinen Ermittlungen stellen muss<br />

<strong>The</strong> <strong>International</strong><br />

Bildreferenz<br />

<strong>The</strong> <strong>International</strong><br />

Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />

Thriller<br />

Filminhalt:<br />

DE, US 2008 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />

2,40 : 1 Tonformate: Dolby True<br />

HD 5.1 (dt./engl.) Datenrate<br />

Bild: 28 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,5 Mbps Regie: Tom Tykwer<br />

Laufzeit: 118 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />

17. September 2009<br />

Luis Salinger (Clive Owen), seines Zeichens<br />

Agent bei Interpol, muss hilflos zusehen, wie<br />

sein Freund und Mitarbeiter nach einem Informantengespräch<br />

vor dem Berliner Hauptbahnhof<br />

zusammenbricht und stirbt. Zusammen mit<br />

der Staatsanwältin Eleanor Whitman (Naomi<br />

Watts) macht sich Salinger nun auf, den offensichtlich<br />

unnatürlichen Tod seines Kollegen aufzuklären<br />

und dessen Mörder zu stellen. Schon<br />

bald führen die Ermittlungen in den Dunstkreis<br />

einer international operierenden Großbank, der<br />

IBBC, die neben ihren offiziellen Geschäften<br />

einen lukrativen Zwischenhandel für Kriegswaffen<br />

zu betreiben scheint. Mit dem festen Vorsatz,<br />

die Verantwortlichen dingfest zu machen,<br />

begibt sich Salinger auf eine gefährliche Reise<br />

quer durch Europa, die ihn hart an der Grenze<br />

zur Illegalität immer tiefer in ein Netz aus wirtschaftlicher<br />

Korruption, Macht und Gewalt zieht,<br />

und in dessen Mitte der unangreifbare Bankdirektor<br />

Skarssen (Ulrich Thomsen) steht.<br />

Mit „<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ – dem Eröffnungsfi lm<br />

und Liebling der diesjährigen Berlinale – hat<br />

Regisseur Tom Tykwer eine düstere Parabel auf<br />

die möglichen Auswüchse einer korrumpierten<br />

Finanzwelt geschaffen.<br />

Meisterlich erzählt der<br />

Regisseur von „Lola rennt“ und<br />

„Das Parfüm“ in kühlen, fast schon<br />

geometrischen Bildern die Geschichte<br />

des Agenten Salinger, der<br />

die Grenzen seiner Befugnis und Moral<br />

systematisch überschreiten muss, um den<br />

übermächtigen Gegner zur Strecke bringen zu<br />

können.<br />

Dabei ist sich Tykwer seiner Mittel sicher.<br />

Neben der ausgefeilten Bildsprache,<br />

die auf architektonische Technokratie und Sterilität<br />

setzt, überzeugt „<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ mit<br />

einem hervorragenden Drehbuch sowie einer<br />

erstklassigen Besetzung. Besonders Clive Owen<br />

scheint die Rolle des ambitionierten, coolen<br />

und dabei stets irgendwie zerbrechlich wirkenden<br />

Interpol-Agenten Luis Salinger wie auf den<br />

Leib geschneidert zu sein. Seine Ominpräsenz<br />

sorgt auch in den vielen ruhigeren Szenen für<br />

jene anhaltend unterschwellige Spannung, die<br />

den Film auch ohne ausufernde Action über<br />

die komplette Laufzeit hinweg fesselnd macht.<br />

Der großartigen Inszenierung folgt eine technisch<br />

nahezu perfekte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung.<br />

Souverän befl ügelt das HD-Bild dank hoher<br />

Schärfe und sehr guter Kontraste auch große<br />

Heimkinoleinwände und setzt so Tykwers visuell<br />

ohnehin beeindruckenden Thriller ohne<br />

jegliche Qualitätseinbußen in Szene. Die Abmischung<br />

der deutschen True-HD-Tonspur ist<br />

ebenfalls absolut sauber gelungen. Lediglich<br />

noch etwas mehr Räumlichkeit hätten wir uns<br />

an einigen Stellen gewünscht, etwa bei der<br />

künstlerisch weniger wertvollen, aber umso<br />

spannenderen Dekonstruktion des New Yorker<br />

Guggenheim-Museums.<br />

Ungeachtet dessen kann auch der Bonusteil<br />

der Disc überzeugen. Das halbstündige Making-of<br />

sowie diverse Hintergrundberichte sind<br />

nicht nur interessant, sondern kommen außerdem<br />

fast ausschließlich hochaufl ösend auf<br />

den Schirm. Eine Bild-in-Bild-Funktion mit Audiokommentar<br />

und Entstehungsdetails macht<br />

außerdem den Lust, den Film erneut anzuschauen.<br />

„<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ ist defi nitiv eine<br />

Empfehlung.<br />

TIM LUFT<br />

Ex-Stasimitarbeiter Wexler (Armin Mueller-Stahl) ist einer<br />

der getreuen Schergen der IBBC und hat doch auch<br />

seine ganz persönliche Geschichte<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Technisch auf dem neuesten Stand und qualitativ hochwertig,<br />

kommt die Tonspur ohne besondere Überraschungen aus.<br />

Dynamik<br />

Nahezu perfekt reizt das Bild die Möglichkeiten einer<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aus.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1/2 1,5/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 8/10<br />

Hochaufl ösende Extras und eine sinnvolle Bild-in-Bild-Funktion<br />

hinterlassen einen positiven Eindruck.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

2/3 3/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />

Visuell eindrucksvoll und sauber auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgesetzt, kann<br />

„<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ im Kino kaum besser aussehen.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3,5/4 1,5/3 2/3<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Spannend, intelligent und ästhetisch lässt der<br />

europäische Thriller den letzten Bond im Regen stehen.<br />

Ein Muss für klassische Cineasten und Heimkinobesitzer.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 35


Film<br />

Blockbuster<br />

RocknRolla<br />

One Two (Gerard Butler) weiß gar nicht, wie<br />

ihm geschieht, so schnell hat Stella (Thandie<br />

Newton) ihn um den kleinen Finger gewickelt<br />

Action/Komödie<br />

UK 2008 Vertrieb: Warner<br />

Home Video Bildformat: VC-1,<br />

2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 (engl.), DD 5.1<br />

Datenrate Bild: 16 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,4 Mbps<br />

Regie: Guy Ritchie Laufzeit:<br />

114 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 27 Euro Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Jeder will die schönen Dinge im Leben besitzen.<br />

Manche Typen wollen Sex, manche den<br />

totalen Rausch, viele wiederum sind scharf aufs<br />

große Geld. Doch ein RocknRolla, der will das<br />

volle Programm: Frauen, Drogen, Kohle. Was<br />

der gute Archy (Mark Strong) dem Publikum<br />

begreiflich machen möchte, ist ganz einfach<br />

die Logik hinter den verwirrenden Machenschaften<br />

der ganzen Gangsterparteien, die in<br />

diesem Film sieben Millionen Dollar, einem<br />

glückbringenden Gemälde und einer eiskalt<br />

kalkulierenden Frau hinterherjagen. Aber nichts<br />

für ungut, den Film stellten wir bereits als UK-<br />

Import in der Ausgabe 03/2009 vor, weshalb<br />

wir jetzt eigentlich nur noch die Tonspur der<br />

deutschen Fassung genauer unter die Lupe<br />

nehmen wollen. Der Ton ist auch richtig gut,<br />

obwohl die englischen Cockney-Akzente der<br />

trotteligen Gangster natürlich ihren besonderen<br />

Reiz haben. Aber mal ehrlich, so schneidig wie<br />

Archys deutsche Synchronstimme aus dem Off<br />

ertönt, übertrumpft sie Mark Strongs leichten<br />

Bass schon ein wenig. Die Sounds dringen<br />

krachend aus den Boxen, wobei der Mix die<br />

rockigen Musikeinlagen zu sehr hinter die<br />

Dialoge spielt und man ständig versucht ist,<br />

die 5.1-Front nachzuregeln. In Bezug auf die Effekte<br />

lassen sich die diffusen Geräuschquellen<br />

nicht immer ausmachen. Beim Bonusmaterial<br />

hat sich nichts getan. Eine gelöschte Rauchenist-schädlich-für-die-anderen-Szene,<br />

ein Audiokommentar<br />

sowie ein Making-of und eine<br />

Sightseeingtour durch London mit Regisseur<br />

Guy Ritchie sind auch schon alles, was sich<br />

außer dem Film auf der Scheibe befindet. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Gangsterjargon macht im originalen<br />

Cockney-Slang einfach mehr Spaß. Trotzdem rockt der<br />

„RocknRolla“. Aber was ist eigentlich ein RocknRolla?<br />

Twister<br />

Katastrophenfilm<br />

Filminhalt:<br />

US 1996 Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 19 Mbps Datenrate Ton:<br />

5,5 Mbps Regie: Jan de Bont<br />

Laufzeit: 113 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Als „Twister“ 1996 in die Kinos kam,<br />

musste sich der Film bereits mit den<br />

für die Zeit phänomenalen Computereffekten<br />

von „Jurassic Park“ messen. Der Vergleich<br />

lag deshalb auf der Hand, weil der<br />

Schreiber von Steven Spielbergs Erfolgsfilm,<br />

Michael Crichton, auch an diesem Drehbuch<br />

mitarbeitete. Statt lebendiger Dinosaurier waren<br />

es diesmal allerdings Naturkatastrophen. Eine<br />

Handvoll Tornadojäger macht sich auf, die Mutter<br />

aller Twister ausfindig zu machen und an ihr<br />

ein neues Messsystem mit dem bezeichnenden<br />

Namen Dorothy zu testen. Hinter dem Projekt<br />

stecken natürlich Menschen, die ihre eigenen<br />

Probleme haben. Da wäre die Tornadoforscherin<br />

Jo (Helen Hunt), der jede Ausrede recht ist,<br />

um nicht die Scheidungspapiere ihres Mannes<br />

Bill (Bill Paxton) zu unterzeichnen. Während<br />

er ihr weiterhin mit den Dokumenten in der<br />

Tasche folgt, erblüht neben seiner Leidenschaft<br />

für Tornados auch diese alte Liebe wieder. Viel<br />

Zeit zum Turteln bleibt allerdings nicht, denn<br />

Mutter Natur setzt zum erneuten Schlag an. Ist<br />

die Handlung weitestgehend belanglos, lässt<br />

die technische Seite keinen Zweifel daran,<br />

dass dieses kleine Filmjuwel in jede anständige<br />

Sammlung gehört. Das Bild schwächelt<br />

ab und an mit seinen übersättigten Farben<br />

und manchmal nicht ganz so hochaufgelösten<br />

Kamerafahrten. Jedoch<br />

ist das für einen Blockbuster<br />

von 1996 schon sehr wenig<br />

Kritik. Man denke nur an die<br />

visuell weitaus weniger gelungene<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung von<br />

„Independence Day“. In „Twister“<br />

lassen sich zwar auch einige<br />

offensichtliche Computeranimationen<br />

identifi zieren, diese wirken jedoch<br />

keineswegs lächerlich. Völlig zufriedenstellend<br />

bläst einen der Soundmix weg. Nur wenige<br />

Filme nutzen die Rear-Lautsprecher so brachial<br />

aus wie dieser. Im Vergleich ist der englische<br />

Ton ein wenig ausgeglichener abgemischt und<br />

hebt Details wie das Klirren der Autoscheinwerfer<br />

noch stärker hervor. Der deutsche Mix muss<br />

sich deswegen nicht verstecken, klingt auch er<br />

bereits wie ein ungebändigter Sturm. Die Extras<br />

stammen größtenteils aus dem amerikanischen<br />

Fernsehen und erklären dementsprechend reißerisch<br />

das Geheimnis hinter den Wirbelstürmen.<br />

Das Musikvideo wirkt etwas fehl am Platz,<br />

ein Making-of und Interview mit Regisseur Jan<br />

de Bont („Speed“) sind dagegen unterhaltsam.<br />

FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Die Mutter moderner Katastrophenfi lme ist<br />

dank ihrer bombastischen Tonspur und sauberer<br />

Computereffekte nur geringfügig gealtert.<br />

Bilder: Universal, Warner Home Video<br />

36


Mit 3-D-Brille fällt das geringe Niveau<br />

der Spezialeffekte gar nicht so sehr<br />

auf, verfälscht jedoch den Sehgenuss<br />

Abenteuer<br />

Film<br />

Bilder: Stock.xchng, Warner Home<br />

Bilder: ...<br />

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde<br />

Abenteuer<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Warner<br />

Home Entertainment<br />

Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 24 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Eric Brevig Laufzeit:<br />

92 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />

Jules Vernes Vision von einer Welt im Erdkern<br />

inspirierte sogar schon Sir Arthur Conan Doyle<br />

zu narrativen Höhenflügen, die im Zentrum der<br />

Erde eine „Verlorene Welt“ aufdeckten. Auslöser<br />

dieser Idee war die Feststellung, dass es früher<br />

einmal riesige Donnerechsen gegeben haben<br />

muss und dass diese wohl durch eine Eiszeit<br />

ausgestorben waren. Im 17. Jahrhundert existierte<br />

zudem die Hypothese des britischen Naturphilosophen<br />

und Astronomen Edward Halley,<br />

dass die Erde vermutlich innen hohl sei. Führt<br />

man diese Überlegungen zusammen, könnten<br />

doch die Wesen der Urzeit im warmen Erdinneren<br />

die an der Oberfläche wütende Eiszeit<br />

überlebt haben. In „Die Reise zum Mittelpunkt<br />

der Erde“ findet jedenfalls eine kleine Gruppe<br />

Abenteurer heraus, dass diese von der Forschung<br />

verlachte Idee tatsächlich ihre Richtigkeit<br />

hat. Die exotische Urzeitwelt existiert, und zwar<br />

direkt unter unseren Füßen.<br />

TV-Ambitionen<br />

Die Neuverfi lmung mit Brendan Fraser als<br />

Expeditionsleiter Professor Trevor Anderson<br />

macht aus der spannungsgeladenen Entdeckungsreise<br />

einen sonntagnachmittäglichen<br />

Familienausfl ug in einen <strong>The</strong>menpark mit Dinosauriern.<br />

Die Geschichte an sich dient hier<br />

nur als schmückendes<br />

Beiwerk. Anderson<br />

rutscht quasi wie<br />

von selbst mit seinem<br />

Neffen Sean<br />

(Josh Hutcherson)<br />

und der attraktiven<br />

Bergführerin Hannah<br />

von einem Schlamassel<br />

in den nächsten.<br />

Riesenpilze, bissige<br />

Pfl anzen, schwebende<br />

Steine und ein gewaltiger Gigantosaurus geben<br />

sich dabei den Staffelstab in die Hand. Als<br />

Familienspaß funktioniert der Streifen genauso<br />

gut wie ein Event-Film im Fernsehen – nicht<br />

mehr, aber auch nicht weniger. Besonders attraktiv<br />

(zumindest auf den ersten Blick) wird<br />

das Ganze außerdem durch die beiliegende<br />

3-D-Version samt den vier Farbfi lterbrillen aus<br />

Pappe und Buntfolie.<br />

3-D oder nicht 3-D?<br />

3-D ist gerade voll im Trend. Im Kino funktionieren<br />

die Polfi lterbrillen ganz gut, aber für<br />

zu Hause gibt es nur die veraltete Farbfi ltertechnologie,<br />

die bereits bei diversen DVD-<br />

Veröffent-lichungen für Augenschmerzen<br />

sorgte. Schon das erste Aufsetzen der Magenta-Grün-Brille<br />

macht klar, dass sich damit<br />

kaum ein 92-minütiger Film durchhalten lässt.<br />

Schnell verursacht der stechende Kontrast der<br />

„Brillengläser“ ein unwohles Gefühl in Magen<br />

und Kopf. Nach einer Weile lässt dieser Effekt<br />

wieder etwas nach, obwohl man sich selbst<br />

erst einmal daran gewöhnen muss. Lässt man<br />

sich darauf ein, verschmilzt das Magenta mit<br />

dem Grün zu einem kaum angenehmeren<br />

Gelb und es kristallisieren sich durchaus ein<br />

paar nette, wenn auch fl ache Effekte heraus,<br />

unter anderem eine abenteuerliche Floßszene<br />

(58. Minute) oder die Pusteblume in Minute<br />

44. Aber selbst wenn man der Farbstereoskopie<br />

eine Chance gibt, ist die Methode so<br />

ineffi zient, dass ständig Farbverschiebungen<br />

und Phantomeffekte aufblitzen, egal wie korrekt<br />

Ihnen die Brille auf der Nase sitzt und wie<br />

geradlinig sie durch die „Gläser“ schauen. Die<br />

farbechte Wiedergabe können Sie sowieso vergessen,<br />

weshalb die 3-D-Version lediglich eine<br />

nette Zugabe zum Ausprobieren bleibt und<br />

nicht einmal im Entferntesten an ein ordentliches<br />

3-D-Kino-Erlebnis heranreicht. Schaltet<br />

man bei dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> den 3-D-Effekt ab, was<br />

über das Pop-up-Menü jederzeit getan werden<br />

kann (der Film springt dann lediglich an den<br />

Kapitelanfang), geht auch der Wow-Effekt der<br />

Bilder verloren. Dies ist zwar wesentlich angenehmer<br />

beim Schauen, offenbart aber zugleich<br />

die günstig produzierten Effekte. Fast alle Aufnahmen<br />

im Erdinneren wurden vor Greenscreens<br />

gedreht – offensichtlich, wie man an<br />

den immer wieder auftauchenden weichen<br />

Kanten der Protagonisten erkennt. Die künstliche<br />

Studiobeleuchtung taucht die Gesichter<br />

auch oftmals in eine rötliche Färbung. Zu guter<br />

Letzt fällt der geringe Kontrast besonders bei<br />

den dunkleren Passagen auf, was an dieser<br />

Stelle dem blassen Schwarz geschuldet ist. Bei<br />

einem 3-D-Event wie diesem ist der Soundmix<br />

erwartungsgemäß stark auf Bombast getrimmt.<br />

Töne, die sich von der Front zur hinteren Zone<br />

fortpfl anzen, gehören hier genauso zur Tagesordnung<br />

wie deutliche Bewegungen auf den<br />

Frontkanälen. In dieser Hinsicht hinterlässt die<br />

im Studio produzierte Klangwelt deutlich mehr<br />

Eindruck als das, was auf dem Bildschirm zu<br />

erkennen ist.<br />

Unter den Extras ist der Beitrag über die Entstehung<br />

der Hohlwelt-<strong>The</strong>orie noch am sinnvollsten,<br />

was man von dem Feature zur Dino-Spucke<br />

bzw. zum Jungdarsteller Josh Hutcherson nicht<br />

gerade behaupten kann. Der geringe Umfang ist<br />

wegen der zwei Bildspuren und der deutschen<br />

Dolby-True-HD-Spur jedoch entschuldbar.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Der Ton zieht mitten ins Geschehen. Man merkt ihm seine<br />

Künstlichkeit an. Dennoch klingt es wie eine Abenteuertour.<br />

Dynamik<br />

3-D vertuscht die einfachen Spezialeff ekte, strengt aber auf<br />

Dauer an und verfälscht die Farben zu sehr.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1/2 1/2 1/2 1/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 2/2 1,5/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

Zählt man die 3-D-Fassung zum Bonusmaterial, so ist sie<br />

durchaus ein interessantes Feature, das kurzweilig unterhält.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1/3 1/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sieht 3-D mit Farbfi lter bestimmt besser aus als auf<br />

DVD. Dennoch warten wir auf einen ausgereiften 3-D-Standard.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

1/4 2/3 1/3<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Wer die TV-Serie „Primeval“ mag, kann sich<br />

auch mit der Familienfassung von Jules Vernes Klassiker<br />

und deren Fernsehqualität anfreunden.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 37


Film<br />

Anspruch<br />

Grandios spielt Rourke das selbstzerstörerische<br />

Leben eines Mannes, der nur für<br />

seine Fans lebt<br />

Bildunterschrift<br />

<strong>The</strong> Wrestler<br />

Sportdramen haben immer etwas besonders Tragisches an sich. Wenn dann auch noch der Hauptdarsteller so in<br />

der Rolle aufgeht wie Mickey Rourke als Wrestler, kann daraus nur ein Meisterwerk entstehen.<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US, FR 2008 Vertrieb:<br />

Kinowelt Home Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DD 2.0, DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 16 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,2 Mbps<br />

Regie: Darren Aronofsky<br />

Laufzeit: 109 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />

4. September 2009<br />

Kaum ein Beruf ist so fordernd und kurzlebig<br />

wie der eines Sportlers. In seiner Blütezeit<br />

war der Wrestler Randy „<strong>The</strong> Ram“ Robinson<br />

(Mickey Rourke) unbesiegbar, scheinbar die<br />

ganze Welt verehrte seine Kunst im Ring. Für<br />

den Ruhm vernachlässigte er Frau und Kind<br />

und auch alle sonstigen Annehmlichkeiten des<br />

Lebens. 20 Jahre später kämpft er nur noch<br />

in kleinen Hallen, mit einem Hörgerät im Ohr,<br />

abgenutzten Gelenken und angeschlagener<br />

Gesundheit. Dafür, dass er sich im Ring jedes<br />

Mal halb totschlagen lässt, erhält er nur ein<br />

Minimum an Geld. So wenig, dass er sich nicht<br />

einmal den Stellplatz für seinen Wohntrailer<br />

leisten kann. Um über die Runden zu kommen,<br />

hilft er in der Woche als Lagerarbeiter aus, während<br />

er am Wochenende seinem Lebenssinn,<br />

dem Wrestling, nachgeht. Nach einem besonders<br />

blutigen Kampf bringt ihn ein Herzinfarkt<br />

zu Fall. Das Ende der Sportlerkarriere ist damit<br />

besiegelt. In seiner Einsamkeit bleibt Randy<br />

viel Zeit, um über sein Leben nachzudenken.<br />

Fast alles zog an ihm vorbei und selbst seine<br />

inzwischen erwachsene Tochter Stephanie<br />

(Evan Rachel Wood) will nichts mehr von ihm<br />

wissen. In der Stripperin Cassidy (Marisa Tomei)<br />

sieht er die Chance auf einen Neubeginn und<br />

vor allem auch einen Familienersatz. Obwohl<br />

Randy für sie eher einer ihrer Stammkunden<br />

ist, geht die Bindung weit über eine Geschäftsbeziehung<br />

hinaus. Ihr Einfl uss weckt die Lebensgeister<br />

des Altsportlers und entfacht in ihm<br />

eine neue Sensibilität, die auch seiner Tochter<br />

zugutekommt. Einzig mit seinem jetzigen Job<br />

an der Fleischtheke eines Supermarktes kann<br />

er sich nicht anfreunden. Statt des Publikumsjubels<br />

erntet Randy hier nur die Nörgeleien unzufriedener<br />

Kunden. Mit jeder weiteren Minute,<br />

die er bei dieser unbefriedigenden Tätigkeit<br />

vergeudet, wächst in ihm der Wunsch, wieder<br />

in den Ring zu steigen. Nach so vielen Jahren<br />

lässt sich der Sport einfach nicht vergessen,<br />

selbst dann nicht, wenn der nächste Kampf den<br />

sicheren Tod bedeuten würde.<br />

Unbezahlbar<br />

„<strong>The</strong> Wrestler“ gilt in Hollywood als geglücktes<br />

Comeback des Altstars Mickey Rourke,<br />

der nach seinem Erfolg als Sexidol in den<br />

1990 er Jahren für einige Zeit von der Bildfl ä-<br />

che verschwand. Viele Besucher der diesjährigen<br />

Oscarverleihung waren sogar der festen<br />

Überzeugung, dass er für seine glaubhafte<br />

Verkörperung des gebrochenen Kämpfers einen<br />

der begehrten Academy Awards erhalten<br />

würde – Mickey Rourke inbegriffen. Obwohl<br />

er nominiert war, musste er diese Ehre<br />

dann doch seinem Schauspielkollegen Sean<br />

Penn überlassen. Nichtsdestotrotz ernteten<br />

Rourke und das Regietalent Darren Aronofsky<br />

(„<strong>The</strong> Fountain“) für ihr Werk weltweit die verdienten<br />

Lorbeeren, unter anderem zwei Golden<br />

Globes, einen Goldenen Löwen in Venedig und<br />

noch 27 weitere namhafte Auszeichnungen.<br />

Der Preisregen beweist wieder einmal, dass<br />

inhaltliche Qualität nicht zwingend vom Geld<br />

abhängig ist. Das Budget betrug nämlich lediglich<br />

sechs Millionen US-Dollar, weshalb der<br />

Film in nur 37 Tagen abgedreht werden musste.<br />

Neben den drei Hauptdarstellern Rourke,<br />

Tomei und Rachel Wood wurden statt weiterer<br />

professioneller Schauspieler echte Wrestler<br />

engagiert, die als glaubwürdige Kontrahenten<br />

dienten. Auch das Wrestling-Publikum war<br />

echt, was nicht nur kostengünstig war, sondern<br />

auch der Authentizität zugutekam. Auch die<br />

Kunden an der Fleischtheke waren nicht gekauft,<br />

sodass die Performances unheimlich authentisch<br />

wirken. Überhaupt stand die Improvisation,<br />

also das Reagieren auf unerwartete<br />

Situationen, bei Aronofsky an erster Stelle, um<br />

aus Mickey Rourke wirklich zu fordern. Begeistert<br />

schwärmt der Regisseur von dem Talent<br />

seines Hauptdarstellers und wie dieses durch<br />

manchmal aufreibende Inspirationen aus ihm<br />

herausgelockt werden konnte. Für die Rolle trai-<br />

Bilder: Kinowelt<br />

38


Anspruch<br />

Film<br />

Wird Randy (Mickey Rourke) sein Leben für die<br />

Show riskieren?<br />

nierte Rourke knappe vier Monate, um neben<br />

der benötigten Fitness auch die massige Statur<br />

eines Wrestlers zu erlangen. Und obwohl ihm<br />

Aronofsky von Anfang an klarmachte, dass er<br />

ihm für die Rolle keinen Cent zahlen würde,<br />

riskierte Rourke seine Gesundheit für das harte<br />

Training. Fast wäre der Zuschlag schlussendlich<br />

an Nicholas Cage gegangen, doch der Regisseur<br />

wehrte sich gegen die Entscheidung des<br />

Studios und holte seinen Favoriten wieder ins<br />

Boot. Für Aronofsky kam niemand anderes infrage,<br />

um seinen abgehalfterten Wrestling-Star<br />

zu verkörpern. Wenn schon nicht für Geld, so<br />

tat es Rourke um seiner Karriere Willen. Eine<br />

waghalsige, aber gute Entscheidung, denn so<br />

teilte er auf gewisse Weise das Schicksal seiner<br />

Figur und konnte sich innerhalb kürzester Zeit<br />

mit ihr identifi zieren.<br />

Grandioses Comeback<br />

Könnte man über einen Text direkt Gefühle<br />

vermitteln, so müssten Sie bei einer Rezension<br />

dieses Films im Optimalfall Reue verspüren.<br />

Reue und tiefste Angst vor dem, was man verpasst<br />

haben könnte, wenn man sein ganzes<br />

Leben einer Sache geopfert hat. Randy „<strong>The</strong><br />

Ram“ kann außerhalb der Wrestling-Welt nur<br />

schwermütig leben. Alles, was ihn defi niert, ist<br />

im Alltag jenseits des Rings wertlos. Der Infarkt<br />

verbietet ihm schlagartig, weiterhin in dieser<br />

Scheinwelt zu leben. Sein Körper kapituliert und<br />

nimmt ihm das Einzige, was ihn antreibt. Nach<br />

über zwanzig Jahren muss er sich etwas vollkommen<br />

Neues suchen. Und wenn es schon<br />

nicht der trübsinnige Job an der Fleischtheke<br />

sein kann, so bleibt eigentlich nur noch die<br />

Familie, mit der er noch nie zurechtkam. Mickey<br />

Rourkes Engagement für diese Rolle kam<br />

nicht von ungefähr. Er suchte die Farben für<br />

sein Kostüm aus, recherchierte über den Sport<br />

und den Lebensstil abgehalfterter Wrestling-<br />

Stars und stattete seine Figur Randy mit langen<br />

gebleichten Haaren, einem Hörgerät und eher<br />

trägen Bewegungen aus. Durch seine Boxerkarriere,<br />

die er sogar noch während seiner Zeit<br />

als Schauspieler pfl egte, weiß der 56-jährige<br />

Rourke ganz genau, wie schnell der Körper<br />

eines Sportlers Ermüdungserscheinungen<br />

zeigt. Auch ein Schauspieler kennt wohl keinen<br />

größeren Feind als das Alter. Trotz alledem<br />

ist diese Tätigkeit zum Lebensinhalt geworden<br />

und man tut alles, um sie noch ein paar Jahre<br />

weiterzuführen. In dieser Hinsicht überschneiden<br />

sich Rourke und seine Figur, weshalb<br />

seine Leistung für diesen Film unersetzlich<br />

bleibt. Genauso wie sich Randy absichtlich einen<br />

Gesichtscut verpasst, um das Publikum zu<br />

unterhalten, verunglimpft auch Rourke seinen<br />

Körper, allein für die Hoffnung auf erneuten<br />

Applaus.<br />

Manifest gegen Realitätsflucht<br />

Mit ihrem grobkörnigen Einschlag und den<br />

unterkühlten, aber satten Farben bekräftigen<br />

die Aufnahmen, die der Authentizität halber<br />

meist nur einen einzigen Take benötigten, die<br />

gemischten Gefühle des Wrestlers gegenüber<br />

der „realen“ Welt. Gäbe es den Farbfi lter nicht,<br />

so wäre „<strong>The</strong> Wrestler“ aufgrund der Originalschauplätze,<br />

des Verzichts auf zusätzliche<br />

Lichtquellen und der permanenten Handkamera<br />

(Arrifl ex 416) ohne Probleme den<br />

Dogma-95-Filmen zuzuordnen. Kein Wunder,<br />

wurde dieses Manifest doch verabschiedet,<br />

um wieder mehr Realismus in die Kinos zu<br />

bringen und die dramaturgische Vorhersehbarkeit<br />

zu minimieren. Aronofsky machte sich<br />

den Dokumentarcharakter kompromisslos zunutze,<br />

indem er einfach das fi lmte, was ihm<br />

seine Schauspieler gaben. Die Wirkung ist immens<br />

und in dieser Art bei kaum einem anderen<br />

Film zu fi nden. Rein technisch gesehen<br />

widersprechen jedoch die manchmal zu dunklen<br />

und kontrastiv leicht überbelichteten Bilder<br />

dem Schönheitsideal. Dem Sound kann man<br />

das zum Glück nicht ankreiden, denn dieser ist<br />

mit viel Liebe zum Detail abgemischt. Hören<br />

Sie einfach mal bei den Zuschauerstimmen<br />

genau hin und Sie werden überrascht sein,<br />

wie klar trennbar die einzelnen Individuen in<br />

dem Stimmengewirr sind. Steigt Randy in den<br />

Ring, so sitzen Sie in den akustischen Publikumsrängen<br />

und erleben seine Performance<br />

live mit. Selbst das gelegentliche Knacken der<br />

steif gewordenen Gelenke bleibt dem Ohr<br />

nicht verwehrt. Clint Mansels („<strong>The</strong> Fountain“)<br />

Kompositionen künden von dem tragischen<br />

Verlust, dem der ins Altenteil abgeschobene<br />

Wrestler gewahr wird, was auch auf die Songs<br />

von Guns N’ Roses und Bruce Springsteen<br />

zutrifft. Die Kategorie Extras hält sich nicht<br />

mit unnötig vielen Beiträgen auf. Stattdessen<br />

baut sie auf in die Tiefe gehendes Material.<br />

Das 42-minütige Making-of entschlüsselt das<br />

Geheimnis hinter den aufreibenden Dreharbeiten,<br />

während der Star der Einmannshow,<br />

Mickey Rourke, in dem zweiten Beitrag gleich<br />

eine viertel Stunde lang offen über die Arbeit<br />

mit Aronofsky und seine Beweggründe für die<br />

Übernahme der Rolle spricht. Der BD-Live-Zugang<br />

reicht zudem Produktionsnotizen, eine<br />

Fotogalerie und Fakten über den Film sowie<br />

das Wrestling nach.<br />

FALKO THEUNER<br />

Sein Job an der Fleischtheke füllt ihn nicht aus. Plötzlich erkennt<br />

ihn einer der Kunden als Wrestling-Star „<strong>The</strong> Ram“ wieder<br />

Randys Tochter Stephanie (Evan Rachel Wood) will nichts<br />

mehr von ihrem Vater wissen<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 10/10<br />

Hier gab sich der Toningenieur off ensichtlich Mühe. Die<br />

Feinheiten lassen sich allesamt mühelos heraushören.<br />

Dynamik<br />

Grobkörnig, hart im Kontrast, markant in der Farbnote – der Look<br />

von „<strong>The</strong> Wrestler“ passt perfekt zur großartigen Handlung.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1/2 2/2 1,5/2 1/2 1/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Zwei Beiträge – das hört sich wenig an, wird jedoch durch deren<br />

Länge relativiert. Beide liefern interessante Einblicke zum Film.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gegenüber der DVD deutlich schärfer und detaillierter, wobei<br />

der Soundmix noch am meisten beeindruckt.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

1/4 2/3 0,5/3<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Nicht ohne Grund wurde Rourkes Leistung<br />

mit Preisen überhäuft. Nach Aronofskys abstrakten<br />

Exkursen ein überraschend realitätsnahes Drama.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 39


Film<br />

Anspruch<br />

Middle Of Nowhere<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Capelight<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 20,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,3 Mbps<br />

Regie: John Stockwell<br />

Laufzeit: 96 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 17 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Mutter und Tochter auch im echten Leben: Eva<br />

Amurri (links) und Susan Sarandon (rechts)<br />

Am Anfang steht die Gegenüberstellung<br />

zweier Existenzen, wie sie unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten. Da ist zum einen<br />

Dorian, ein kiffender Teenager, der für den<br />

Sommer in die Provinz geschickt wird. Es ist<br />

seine letzte Chance, um Gesellschaftstauglichkeit<br />

zu beweisen, andernfalls wartet die<br />

Offiziersschule auf ihn. Die fast schon erschreckend<br />

erwachsene Grace' hingegen versucht,<br />

Geld für ein Medizinstudium aufzutreiben. Ein<br />

Studienkredit bleibt ihr verwehrt, da die Mutter<br />

Schulden im Namen ihrer Tochter angehäuft<br />

hat. Zudem lebt sie ihre narzisstische Ader an<br />

Grace kleiner Schwester aus und setzt jeden<br />

Cent für deren Modelkarriere ein. „Ich habe<br />

nicht studiert und dein Vater hat es auch nicht,<br />

warum solltest du es dann tun?“ – das ist die<br />

Einstellung dieser Mutter, die kein Gespür für<br />

die wahren Träume ihrer Töchter hat. Dass<br />

Dorian und Grace Zeit miteinander verbringen,<br />

ist zunächst reine Zwecksache. Dorian braucht<br />

jemanden, der ihn bei seiner Dealer-Tätigkeit<br />

chauffiert, Grace wiederum sieht in den illegalen<br />

Machenschaften die einzige Möglichkeit,<br />

ihren Traum vom Studium zu verwirklichen. An<br />

manchen Stellen schmerzt es zu sehen, wie<br />

die jugendlichen Protagonisten versuchen Halt<br />

zu finden und dabei an ihren fehlenden Wurzeln<br />

sowie an Erwachsenen scheitern, die es<br />

Dorian (Anton Yelchin) bandelt mit Grace‘ kleiner<br />

Schwester Taylor an<br />

besser wissen müssten. „Middle Of Nowhere“<br />

ist kein reiner Coming-of-Age-Film, sondern vor<br />

allem eine einfühlsame Charakterstudie. So<br />

interessant die Geschichte ist, eine optische<br />

Glanzleistung sieht anders aus. Das extreme<br />

Filmkorn wirkt besonders in Szenen mit weißen<br />

Flächen sehr störend. Obendrein lassen<br />

Schwarzwert, Kontrast sowie Farbgebung und<br />

Schärfe durchgängig zu wünschen übrig. Der<br />

Klang ist akzeptabel, wenn auch die hinteren<br />

Boxen selten ausgelastet sind.<br />

FD<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 4/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gesamt 4/10<br />

Kurzfazit: „Middle Of Nowhere“ ist ein etwas<br />

anderer Coming-of-Age-Film mit wunderbarer<br />

Geschichte.<br />

Bilder: Capelight<br />

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Anspruch<br />

Film<br />

Der Vorleser<br />

Der junge Michael Berg (David Kross) und Hanna Schmitz<br />

(Kate Winslet) bei ihrem Ritual – Bad, Bett und Bücher<br />

Bilder: Senator Film<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

DE, US 2008 Vertrieb: Senator<br />

Film Bildformat: 1 080p/24,<br />

VC-1, 1,78 : 1 Tonformate: DTS-<br />

HD Master Audio 5.1 (deutsch)<br />

Datenrate Bild: 2,1 Mbps<br />

Datenrate Ton: 29 Mbps<br />

Regie: Stephen Daldry<br />

Laufzeit: ca. 135 min FSK: ab<br />

12 Jahren (beantragt) Preis: 21<br />

Euro Start: 4. September 2009<br />

Im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre<br />

verliebt sich der 15-jährige Schüler Michael<br />

Berg (David Kross) in Hanna Schmitz, eine 20<br />

Jahre ältere Frau (Kate Winslet), und sammelt<br />

mit ihr seine ersten intensiven sexuellen Erfahrungen.<br />

Nach einem gemeinsam verlebten<br />

Sommer verschwindet sie spurlos. Acht Jahre<br />

später sieht der junge Mann, inzwischen Jurastudent,<br />

seine erste große Liebe wieder –<br />

als Angeklagte in einem Mordprozess gegen<br />

ehemalige KZ-Aufseherinnen. Hanna Schmitz<br />

wird zu lebenslanger Haft verurteilt, nicht<br />

zuletzt deswegen, weil sie die entlastende<br />

Tatsache verschweigt, dass sie Analphabetin<br />

ist. Letzteres war auch der Grund, weshalb es<br />

von Anfang an Teil des Liebesrituals war, sich<br />

von Michael Bücher vorlesen zu lassen. Der<br />

mittlerweile als Anwalt arbeitende Michael<br />

(Ralph Fiennes) schickt Hanna dann Jahre<br />

später von ihm besprochene Literaturkassetten<br />

ins Gefängnis, mit deren Hilfe sie sich das<br />

Lesen beibringt. Am Ende ihrer Haftstrafe kann<br />

Hanna Schmitz nicht nur lesen, sondern trifft<br />

auch Entscheidungen, die ihre Vergangenheit<br />

und Zukunft mehr als nur berühren.<br />

Keine Vergebung<br />

Viel stärker als die Liebesbeziehung zwischen<br />

einem jungen Mann und einer wesentlich älteren<br />

Frau steht hier die Aufarbeitung der Naziverbrechen<br />

im Mittelpunkt, heruntergebrochen<br />

auf die Frage nach Schuld und Verstrickung,<br />

nach dem Verstehen und dem Vergeben – vor<br />

allem Menschen gegenüber, die man liebt.<br />

Was die Romanvorlage von Bernhard Schlink<br />

durch die klare Ichperspektive und eine stringente<br />

Erzählweise ausgezeichnet vermitteln<br />

konnte, verschwimmt im Film von Stephen<br />

Daldry („Billy Elliot“, „<strong>The</strong> Hours“) ein wenig.<br />

Aber die guten Schauspielerleistungen – allen<br />

voran die dafür zu Recht mit dem Oscar prämierte<br />

Kate Winslet und ein überaus talentierter<br />

David Kross – sowie der ruhige, aber sehr wirksam<br />

eingebundene Filmsound machen diesen<br />

Streifen zu einem echten Erlebnis.<br />

Runde Sache<br />

Die Disc selbst ist rundum gelungen, auch<br />

wenn keine Referenzwerte erreicht werden.<br />

Die Bildschärfe ist fast durchgehend sehr gut,<br />

optisch beeindruckend wirkt dies allerdings<br />

nur in wenigen Szenen. Die Farbdarstellung<br />

„leidet“ ein wenig an den Gelb- und Brauntönen<br />

der Innenaufnahmen, was allerdings kein<br />

Mangel des Transfers ist. Im Übrigen haben wir<br />

zum Vergleich die DVD eingelegt (auf 1 080p<br />

hochskaliert) und waren wieder einmal von<br />

dem deutlichen Unterschied zwischen DVD<br />

und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> beeindruckt. Bereits in den Anfangsszenen,<br />

etwa bei der ersten Begegnung<br />

von Hanna und Michael im Torbogen, sieht<br />

man auf dem DVD-Bild deutliche Artefakte<br />

und störende Ränder um die Bildmotive. Auch<br />

wenn sich dieser krasse Unterschied mit wachsendem<br />

Sehabstand etwas relativiert, liegen<br />

Welten dazwischen.<br />

Die Soundabmischung ist gut und profi tiert davon,<br />

dass die deutsche Tonspur hier als DTS-<br />

HD-Master-Audio-Komprimierung vorliegt.<br />

Die Lautsprecher werden alle in Anspruch genommen.<br />

Wirklich beeindruckenden Rundum-<br />

Sound, wie z. B. beim Gesang in der Kirche,<br />

bekommt man genrebedingt selten zu hören.<br />

An Extras, die in SD vorliegen, sind ein ausführliches<br />

Making-of, Gespräche mit Daldry, Kross<br />

und Winslet sowie Informationen über die Location<br />

und die Musik zu fi nden. Dazu verweist<br />

ein Link auf kommende Onlineinhalte.<br />

Alles in allem ein sehr empfehlenswerter Film,<br />

der – bis auf Umfang und Aufl ösung der Extras –<br />

optimal auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgesetzt ist.<br />

UWE FUNK<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Ein Drama ist kein Action-Kracher. Trotzdem gibt es rundum<br />

etwas zu hören und die Filmmusik passt sich stimmig ein.<br />

Dynamik<br />

Hier bürgt die hohe Bitrate auch für Qualität. Farblich durch das<br />

Set etwas eingeschränkt, überzeugen die Details dennoch.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 1/2 2/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

Sehr gute Hintergrundinformationen zum Film, keine<br />

Informationen zum <strong>The</strong>ma. Da bleibt noch Platz auf der Disc.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1/3 2/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Bei Bild und Ton liegt das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Erlebnis über dem<br />

Genredurchschnitt. Die Aufl ösung der Extras leider nicht.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 2/3 0,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Ein berührender Film in einer ihm würdigen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung, die eher durch Inhalt, Bild und Ton<br />

als durch viele Extras punktet.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 41


Film<br />

Anspruch<br />

Gäbe es eine „Dirty Harry“-Verfi lmung, die den in die Jahre gekommenen<br />

Inspektor Callahan im wohlverdienten Ruhestand zeigt, sähe<br />

sie bestimmt genauso aus wie „Gran Torino“, mit einem kleinen,<br />

aber wichtigen Unterschied: Dirty Harry entwickelt sich nicht weiter.<br />

Gran Torino<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US, DE, AU 2008 Vertrieb:<br />

Warner Home Bildformat:<br />

VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

Dolby True HD 5.1 (engl.), DD<br />

5.1 Datenrate Bild: 30,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,3 Mbps<br />

Regie: Clint Eastwood<br />

Laufzeit: 116 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Clint Eastwood steht mit der gleichen Präsenz<br />

vor der Kamera wie schon vor über<br />

30 Jahren und tut das, was er am besten<br />

kann: Einen griesgrämigen, alten, verbitterten<br />

Kriegsveteran spielen, der im Zweifelsfall zur<br />

Selbstjustiz greift und keine Skrupel zeigt, seine<br />

Meinung ungeschönt auszusprechen.<br />

Seit dem Tod seiner Frau lebt Walt Kowalski<br />

(Eastwood) mit seiner Labradorhündin Daisy<br />

allein in dem verlassenen Familienhaus und<br />

regt sich über die zunehmende Zahl asiatischer<br />

Immigranten in der Nachbarschaft auf.<br />

Verärgert über den Kulturwandel in seiner Umgebung,<br />

lässt der Kriegsveteran niemanden<br />

an sich heran und verteidigt sein Grundstück<br />

„Runter von meinem Rasen!“ Seine Erlebnisse aus dem Koreakrieg lassen den<br />

Alten besonders Asiaten gegenüber feindselig werden<br />

aufs Äußerste – mit Waffengewalt, wenn es<br />

sein muss. Seine Söhne und deren Familien<br />

bringen ihm nicht den nötigen Respekt entgegen<br />

und wollen ihn am liebsten ins Altersheim<br />

abschieben, weshalb er sich immer mehr von<br />

ihnen distanziert. Und selbst mit der Kirche hat<br />

der Gute ein Hühnchen zu rupfen – sogar der<br />

zielstrebige Pater Janovich (Christopher Carley)<br />

beißt sich an Walt die Zähne aus. Der Sachverhalt<br />

ist klar: Kowalski mag niemanden und das<br />

beruht auf Gegenseitigkeit.<br />

Amerikanische Wertarbeit<br />

Wenn die Unzufriedenheit unerträglich wird,<br />

pfl egt Walt seinen alten Gran Torino, der mindestens<br />

genauso antik ist wie er selbst. Als er<br />

in den 1970er Jahren noch bei Ford arbeitete,<br />

montierte er ihn eigenhändig, sodass ihm<br />

der Wagen emotional nähersteht als jeder<br />

Mensch der Welt. Umso wütender macht<br />

ihn der versuchte Diebstahl des geliebten<br />

Schmuckstücks durch Thao (Bee Vang), den<br />

Sohn der asiatischen Nachbarn. Dabei fügte<br />

sich Thao lediglich dem Gruppenzwang einer<br />

Hmong-Gang, die ihn unablässig bedrängt, ein<br />

Mitglied in ihren Reihen zu werden. Das Blatt<br />

wendet sich, als Walt eines Abends dazwischengeht<br />

und Thao den<br />

Fängen der Bande entzieht.<br />

Plötzlich wird der<br />

verschrobene Alte als Held<br />

der Nachbarschaft gefeiert.<br />

Trotz der reichhaltigen<br />

Ehrerbietung durch asiatische<br />

Leckereien en masse<br />

verbessert sich Walts<br />

Stimmung jedoch kein<br />

bisschen. Der emotionale<br />

Wandel geschieht stückweise,<br />

fast unbemerkt. Zur<br />

Strafe für Thaos Vergehen<br />

lässt Walt den Jungen für<br />

sich arbeiten. Im Rahmen<br />

von Kowalskis Nachbarschaftshilfeprogramm<br />

reinigt Thao Dachrinnen, schneidet Hecken,<br />

repariert Spülen und lernt ganz nebenbei<br />

wertvolle Kniffe vom alten Sklaventreiber. Tiefer<br />

könnte eine generationenübergreifende<br />

Freundschaft kaum sein. Walt hat wieder ein<br />

Ziel vor Augen: Er will Thao vor dem Schicksal<br />

als Gang-Mitglied retten und ihm ein anständiges<br />

Leben ermöglichen. Statt immerfort in der<br />

Vergangenheit zu leben, sieht er endlich auch<br />

wieder die Gegenwart. Dank der kulturellen<br />

Missverständnisse und Walts unverbesserlichem<br />

Sarkasmus gerät die Tragödie fast zur<br />

Komödie. Während einer Familienfeier seiner<br />

Nachbarn entdeckt er den Grund für die zuvor<br />

unerklärliche Entfremdung von seinen Söhnen:<br />

Er hat sie einfach so erzogen. Anders läuft es in<br />

Thaos Familie ab, deren Achtung vor den Alten<br />

in der Hmong-Kultur verwurzelt ist.<br />

Herrlich unmoralisch<br />

Neben der unaufdringlichen Gesellschafts- und<br />

Kirchenkritik greift „Gran Torino“ aber auch auf<br />

Mittel klassischer Dramen zurück. So dient der<br />

Gran Torino als Schlüsselsymbol der Freiheit,<br />

Schönheit und erhaltenswerten Tradition –<br />

ein Stückchen Vertrauen, das sich der junge<br />

Thao erst durch Arbeit und Zuversicht statt<br />

durch Diebstahl verdienen muss. Ohne Zweifel<br />

lässt sich Nick Schenks Drehbuch unterstellen,<br />

die Geschichte wäre Eastwood auf den Leib<br />

geschrieben. Kein anderer könnte einen solch<br />

miesepetrigen Rassisten spielen und dabei<br />

trotzdem so sympathisch wirken wie der 79-<br />

jährige Altstar. So feiert der Film seine größten<br />

Momente, wenn Walt ins herrlich Unmoralische<br />

entgleitet und einfach frei nach Schnauze<br />

daherpalavert, was ein Normalsterblicher<br />

maximal denken würde. Wer nicht weiß, was<br />

er von Walts politisch unkorrektem Benehmen<br />

halten soll, der wirft seine Moralvorstellungen<br />

einfach über den Haufen und lacht sich seine<br />

Bedenken von der Seele.<br />

Bilder: Warner Home<br />

42


Anspruch<br />

Film<br />

Walt Kowalski (Clint Eastwood) hat für niemanden etwas übrig, außer für<br />

Leute, die sich anstrengen. Thao (Bee Vang) erweist sich als eifriger Schüler<br />

Die Idylle, die durch menschliches Miteinander<br />

in der Siedlung entsteht, lässt schon fast vergessen,<br />

dass es sich bei „Gran Torino“ um ein<br />

waschechtes Eastwood-Drama handelt. Doch<br />

wie in jedem Trauerstück zerstört eine unverzeihliche<br />

Tat den Frieden, scheinbar für immer.<br />

Nur Walt kennt die Lösung für das Problem,<br />

was den Zuschauer nach der unbeschwerten<br />

ersten Hälfte des Films durchaus beunruhigen<br />

darf. Wird er dabei seinem Dirty-Harry-Image<br />

folgen und blutige Rache mit dem Colt üben<br />

oder hört er auf die warnende Stimme des<br />

Priesters Janovich?<br />

Wenn Clint Eastwood einen Film als Regisseur<br />

angeht, dann übernimmt er ihn gleich richtig.<br />

Neben Hauptrolle und Regie wirkt er als Produzent<br />

mit. Für die Musik zeichnet sein Sohn<br />

Kyle verantwortlich, der auch schon in früheren<br />

Eastwood-Produktionen den Score koordinierte.<br />

Melodisch-virtuos erzählen die gewohnt<br />

ruhigen Kompositionen ihre ganz eigene Geschichte,<br />

so als gehörten sie intuitiv zum Ambiente.<br />

Antike Karosserie<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst ist wie für Warner typisch<br />

minimalistisch ausgestattet, weist allerdings<br />

eine weitestgehend hohe audiovisuelle Qualität<br />

auf. Bildlich gesprochen glänzt der Transfer<br />

ebenso wie ein frisch polierter Gran Torino im<br />

Sonnenuntergang. Das ansehnliche Spiel mit<br />

der Kamerablende stellt Clints faltiges Gesicht<br />

umso schärfer in den Vordergrund. Der entfärbte<br />

Look entspricht der Wahrnehmung im<br />

Alter. Wer in aufregenderen Szenen wie der<br />

Rangelei auf Walts Grundstück (25. Minute,<br />

„Runter von meinem Rasen!“) genau hinhört,<br />

stellt zwar auf den Frontboxen eine schöne<br />

Dynamik fest, hört auf den Surround-Speakern<br />

aber lediglich milde Ambient-Sounds statt aufgeregter<br />

Stimmen.<br />

Die drei Bonusfi lmchen sind sehr auf Autos fi -<br />

xiert. Nur „<strong>The</strong> Eastwood Way“ macht hier eine<br />

Ausnahme. Das empfehlenswerte Making-of<br />

spricht die wichtigsten Interpretationsfragen<br />

des Films an und lässt die Darsteller zu Wort<br />

kommen. Wer sich zudem für Clint Eastwoods<br />

erstes 25-Dollar-Auto interessiert, schaut „Die<br />

Bemannung des Rades“ – eine Hommage an<br />

die Autos der 1940er Jahre und die Liebesbeziehung<br />

der Amerikaner zu ihren Kraftstoffschluckern.<br />

Das letzte Feature verkennt „Gran<br />

Torino“ irrtümlicherweise vollends als Film für<br />

Autoliebhaber und feiert die Ford-Marke und<br />

ihre Sammler. Bis Juli 2010 kann sich jeder<br />

Käufer zudem eine digitale Kopie des Films<br />

vom Warner-Server auf seinen Rechner ziehen.<br />

Die ebenfalls erhältliche Steelbook-Edition unterscheidet<br />

sich übrigens lediglich in ihrer Verpackung<br />

von der normalen Version und könnte<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Qualitativ genauso hochwertig wie „Der Fremde Sohn“, dennoch<br />

mit weniger Rundum-Sound wie z. B. den Blitzlichtgewittern.<br />

Dynamik<br />

Die gedämpften Farben besitzen in Eastwoods Alterswerk schon<br />

Wiedererkennungswert. Jede Einstellung ein Meisterwerk.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 2/2 1/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1/2 1,5/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Hier lohnt sich hauptsächlich der Beitrag „<strong>The</strong> Eastwood Way“.<br />

Alles andere ist schlichtes Beiwerk von und für Autofans.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 1,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Die Scheibe verdient es allein wegen des hervorragenden Bildes,<br />

in die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung aufgenommen zu werden.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 0,5/3 1/3<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Solch sommerleichte Dramen gibt es selten,<br />

selbst wenn „Gran Torino“ eher einen Lebenswinter<br />

beschreibt. Ungeheuer komisch und traurig zugleich!<br />

in unseren Augen auch hochwertiger aussehen.<br />

Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass<br />

„Gran Torino“ vermutlich der letzte Film ist,<br />

in dem Clint Eastwood vor der Kamera steht.<br />

Wäre ihm die Rolle nicht dermaßen auf dem<br />

Leib geschrieben worden, hätte der inzwischen<br />

79-jährige Hollywood-Star auch diesem Projekt<br />

abgesagt. Zusammen mit Matt Damon und<br />

Morgan Freeman arbeitet er gerade an dem<br />

Nelson Mandela-Biopic „Invictus“, bei dem er<br />

wieder „nur“ auf dem Regiestuhl sitzt.<br />

FALKO THEUNER<br />

Sprachgewandt führt Sue (Ahney Her) den einsamen Wolf in<br />

die Hmong-Kultur und ihre Familie ein<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 43


Film<br />

Anspruch<br />

Radio Rock Revolution<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

GB 2009 Vertrieb: Universal<br />

Pictures Bildformat: VC-1,<br />

2,35 : 1 Tonformate: 5.1 DTS-<br />

HD (engl.), DTS Surround 5.1<br />

(deutsch) Regie: Richard Curtis<br />

Laufzeit: ca. 135 min FSK: ab<br />

12 Jahren (beantragt) Preis: 21<br />

Euro Start: 27. August 2009<br />

Ein auf der Nordsee vor sich hin dümpelndes<br />

Frachtschiff als coolste WG dieses<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sommers? Das könnte man so sagen.<br />

Richard Curtis hat auf seine ganz eigene Art<br />

und Weise den Rock ’n’ Roll spielenden Piratensendern<br />

der 1960er Jahre mit diesem Film ein<br />

locker anzusehendes und doch berührendes<br />

Denkmal gesetzt. Dem Briten, der unter anderem<br />

für „Bridget Jones“ das Drehbuch schrieb<br />

und bei „Tatsächlich Liebe“ Regie führte, gelingt<br />

auch mit „Radio Rock Revolution“ wieder ein<br />

Meisterstück. Mit einer kongenialen Mischung<br />

aus Cast, Soundtrack und einer passenden –<br />

wenn auch überschaubaren – Story schafft er<br />

es, das Lebensgefühl einer ganzen Generation<br />

quasi auf den Plattenteller zu legen und in die<br />

Herzen der Zuschauer zu spielen.<br />

Vom Regen in die Traufe<br />

Die Story ist schnell erzählt: Der junge Carl<br />

(Tom Sturridge) wird von seiner Mutter nach<br />

dem Abbruch der Schule zu Patenonkel Quentin<br />

(Bill Nighy) auf dessen schwimmenden<br />

Piratensender geschickt, um sich seine pubertären<br />

Flausen abzugewöhnen. Dass Carls<br />

„Mannwerdung“ auf diesem ganz speziellen<br />

Schiff anders abläuft, als es sich seine Mutter<br />

gewünscht hatte, liegt auf der Hand. Denn<br />

Senderchef Quentin beherbergt eine genauso<br />

liebenswerte wie skurrile Mischung aus DJs<br />

auf diesem Schiff, die inzwischen Millionen vor<br />

allem junge britische Mädchen und Frauen als<br />

Fans haben. So bleibt es nicht aus, dass ein Teil<br />

der weiblichen Verehrer regelmäßig das Schiff<br />

besucht und damit ein gutes Stück zu Stimmung<br />

und Story des Films beiträgt. Carls Coming-of-Age<br />

mischt sich mit den kleinen und<br />

großen Kabbeleien an Bord. Köstlich ist zum<br />

Beispiel der „Krieg“ zwischen dem alternden<br />

Count (Philipp Seymour Hoffman) und dem<br />

exaltierten Gavin (Rhys Ifans).<br />

Dritter Erzählstrang ist der Kampf der britischen<br />

Regierung gegen die Radiopiraten. Postminister<br />

Dormandy (Kenneth Branagh), in seiner<br />

Darstellung genauso treffend pointiert wie sein<br />

Gegenspieler Quentin, setzt humorlos und verbissen<br />

alles daran, den „drogenverseuchten,<br />

kulturlosen Musikpornografen“ den Geldhahn<br />

zu- und den Hals umzudrehen. Zum Ende des<br />

Films scheint es ihm zu gelingen ...<br />

Ein gutes Gefühl<br />

Man muss sich der Erzählweise von Richard<br />

Curtis schon öffnen und nicht unbedingt die<br />

Charakterentwicklung und dramaturgische<br />

Tiefe zum Maßstab der Filmwirkung nehmen.<br />

Dann nimmt dieser Film den Zuschauer gefangen,<br />

lässt ihn lächeln und lachen, seufzen und<br />

mehr, und er genießt vor allem den sagenhaften<br />

Soundtrack. Dieser stellt – stilecht per Knopfdruck<br />

am Plattenspieler in Szene gesetzt –<br />

der jeweiligen Handlung den passenden Song<br />

zur Seite. Und da ist von den Stones über <strong>The</strong><br />

Who, Leonard Cohen, den Beach Boys bis hin<br />

zu den Hollies und Tommy James alles dabei,<br />

was das Herz begehrt und bewegt.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc lag der Redaktion zum Test<br />

leider noch nicht vor. Nach den Angaben<br />

von Universal zählen zum Bonusmaterial der<br />

Scheibe unveröffentlichte Szenen und Intros<br />

von Richard Curtis in HD sowie verschiedene<br />

Filmkommentare in SD. Die Disc-Wertung<br />

gibt es dann auf www.blu<strong>ray</strong>-vision.de.<br />

UWE FUNK<br />

Bilder: Universal Pictures<br />

44


Bilder: Disney Home<br />

Glaubensfrage<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Disney<br />

Home Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 30,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: John Patrick Shanley<br />

Laufzeit: 103 min FSK: ab 6<br />

Jahren Preis:27 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Würde der deutsche Titel der Übersetzung<br />

des englischen Originals entsprechen, so<br />

hieße „Glaubensfrage“ hierzulande „Zweifel“<br />

(„Doubt“) und käme so dem eigentlichen<br />

Punkt die Handlung näher. Die Zweifel sind<br />

es nämlich, um die sich der Film dreht, die<br />

das Drama definieren und den Film zu etwas<br />

Außergewöhnlichem machen. Drehbuchautor<br />

und Regisseur John Patrick Shanley sogar sehr<br />

penibel darauf, dass keine Gewissheit in die<br />

Handlung einkehrt. Doch was ist es, was das<br />

Urteilsvermögen des Publikums so sehr beansprucht?<br />

Es sind gleich zwei unentschuldbare<br />

Taten, die gegeneinander aufgewogen werden:<br />

Kindesmissbrauch und Rufmord. An der katholischen<br />

Privatschule St. Nicholas wird Mitte der<br />

1960er Jahre zum ersten Mal ein schwarzer<br />

Schüler aufgenommen. Aufgrund der Vorurteile<br />

seiner Mitschüler ist Donald Miller stets<br />

hohem psychischen Druck ausgesetzt und<br />

auch die schwierige Situation zu Hause trägt<br />

nicht zur Erholung seines Gemütszustands bei.<br />

Um dem ein wenig entgegenzuwirken, nimmt<br />

sich der liberal eingestellte Pater Flynn (Philip<br />

Seymour Hoffman) seiner an, macht ihn zum<br />

Messdiener und schützt Donald auch sonst vor<br />

jeglicher Schikane. Ordensschwester Aloysius<br />

Beauvier (Meryl Streep) sieht solche Bemühungen<br />

gar nicht gern. Ihrem festen Glauben<br />

entsprechend, basieren ihre Erziehungsmethoden<br />

auf strenger Disziplin, fester Ordnung<br />

sowie Respekt durch Ehrfurcht. In Beauviers<br />

Augen kümmert sich Flynn ein wenig zu liebevoll<br />

um den Jungen, der sich zudem immer<br />

merkwürdiger verhält. Ohne ihre Vermutung<br />

infrage zu stellen, beginnt sie einen Kreuzzug<br />

gegen den Pfarrer. Ihr Ziel bleibt seine Überführung<br />

wegen Kindesmissbrauchs, auch ohne<br />

Beweise. Ein Kräftemessen entsteht, was sich<br />

übrigens auch sehr gut auf die herausragenden<br />

schauspielerischen Leistungen<br />

von Hoffman und<br />

Streep übertragen<br />

lässt. Zwischen den<br />

beiden Fronten befindet<br />

sich die junge<br />

und aufrichtige<br />

Schwester James<br />

(Amy Adams), die sich für keine Seite entscheiden<br />

kann und in eine schwere Glaubenskrise<br />

stürzt.<br />

Ihre Perspektive ist mit der des Publikums<br />

gleichzusetzen, das entweder dem Prediger<br />

anhängt, der mit seinen liberalen Reden über<br />

Zweifel, Tratsch und Schuld den Rahmen des<br />

Films bildet. Oder aber es tendiert stärker zur<br />

konservativen Nonne, die mit ihrem geschärften<br />

Gespür für Unrecht ein mögliches Verbrechen<br />

erahnt.<br />

Glauben nicht vorausgesetzt<br />

Trotz exzellenter Besetzung und hochkarätiger<br />

Ausstattung wirkt „Glaubensfrage“ wie ein Bühnenstück.<br />

Das soll auch so sein, denn als Basis<br />

diente das u. a. mit dem Pulitzerpreis und diversen<br />

Tony-Awards versehene Broadway-Drama<br />

„Doubt: A Parable“. John Patrick Shanley<br />

schrieb es 2003 aufgrund der damals in den<br />

Medien besonders häufi g thematisierten Skandale<br />

um die katholische Kirche. Als Exschüler<br />

diverser christlicher Privatschulen beschrieb<br />

er viele Einzelheiten aus eigener Erfahrung,<br />

darunter auch seine ehemaligen Lehrerinnen,<br />

die für die Figuren von Schwester James und<br />

Schwester Beauvier Pate standen.<br />

Entgegen der unklaren Schuldfrage des Dramas<br />

gestalten sich die optischen Eindrücke<br />

mehr als scharf sowie sehr kontrastreich mit<br />

deutlich abgrenzenden Dunkelfl ächen. Mauerziegel,<br />

kunstvoll verzierte Priestergewänder<br />

oder der Vorgarten der Schule – an Details<br />

mangelt es den Bildern nicht. Die farbliche<br />

Stimmung beschränkt sich auf dröge Erdtöne<br />

und einige blaue Einschläge. Aufgrund Shanleys<br />

dezent eingesetzter Symbolik verändern sich<br />

die Kameraperspektive und der Ton mit der<br />

Stimmung der Figuren. So wandelt sich der<br />

„Wind der Veränderung“ zu einem Sturm, der<br />

von einem immer lauter werdenden Donnergrollen<br />

begleitet wird (36., 54. sowie 78. Minute).<br />

Nichtsdestotrotz sind selbst die kurzen<br />

Unwetter relativ unspektakulär, weshalb die<br />

Dialoglast überwiegt. Auf die hinteren Boxen<br />

legte man nur die Musik, der Kirchenhall des<br />

Gottesdienstes ertönt ausschließlich von vorne.<br />

Das Bonusmaterial verwendet sehr viel Zeit<br />

für die Darstellung der Wandlung des <strong>The</strong>aterstücks<br />

zum hochkarätig besetzten Film, birgt<br />

Interviews mit den Schauspielern und Ordensschwestern,<br />

die der Regisseur für die Produktion<br />

befragte, und wendet sich kurz der Filmmusik<br />

zu. Doch auch hier fi ndet<br />

der Zuschauer statt<br />

einer Antwort nur<br />

weitere Perspektiven<br />

auf das fi lmische<br />

Gleichnis von Schuld<br />

und Unschuld.<br />

FALKO THEUNER<br />

Pater Flynn (Philip Seymour Hoffman) ist liberaler<br />

eingestellt als Schwester Beauvier. Doch was verbirgt<br />

seine Vergangenheit?<br />

Aloysius Beauvier (Meryl Streep) teilt ihre Bedenken<br />

mit der jungen Schwester James (Amy Adams)<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Der Toningenieur wagt hier keine Experimente. Nahezu alle<br />

Soundeff ekte kommen von vorne. Da nützen auch Stürme nichts.<br />

Dynamik<br />

Trotz monotoner Farbgebung ein echter Hingucker, was nicht<br />

zuletzt an der schönen Detailzeichnung der Aufnahmen liegt.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1/2 1/2 2/2 1/2<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

Auch wenn die Besitzlosigkeit bekanntlich beim Dienst an Gott<br />

helfen soll, könnte das Bonusangebot reichhaltiger sein.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 1,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Die Qualität des fesselnden Dramas ist keineswegs eine<br />

Glaubensfrage. Es fehlen lediglich bildgewaltige Motive.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 0,5/3 1/3<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Unabhängig von der Konfession unterhält<br />

das Duell zwischen Alt und Neu auf sehr anspruchsvolle<br />

Weise. Diskussion erwünscht!<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 45


Film<br />

Anspruch<br />

Brokeback Mountain<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

CA, US 2005 Vertrieb: Tobis<br />

Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 25,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />

Ang Lee Laufzeit: 134 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />

Euro Start: erhällich<br />

In der Isolation der Berge von Wyoming entdecken<br />

zwei Viehtreiber, dass ihre gemeinsamen<br />

Bande weit über eine Freundschaft<br />

hinausgehen. Als sich der Sommer dem Ende<br />

entgegenneigt, trennen sich ihre Wege. Jack<br />

(Jake Gyllenhaal) frönt wieder seinem Job als<br />

Rodeoreiter und heiratet die attraktive Kollegin<br />

Lureen Newsome (Anne Hathaway), während<br />

Ennis (Heath Ledger) ein ruhigeres Leben als<br />

Familienvater und Farmer führt. Einmal im Jahr<br />

allerdings treffen sich die beiden am Brokeback<br />

Mountain, jenseits ihrer Familien und der gesellschaftlichen<br />

Restriktionen. Dort können sie<br />

dann endlich ganz sie selbst sein, ohne einen<br />

sozialen Ausschluss fürchten zu müssen.<br />

Nach den von Action geprägten Blockbustern<br />

„Tiger & Dragon“ und „Hulk“ widmete sich Ang<br />

Lee wieder seinem eigentlichen Spezialgebiet,<br />

dem Drama. Ähnlich dem chinesischen<br />

Meisterdramatiker Wong Kar-Wai mit seinem<br />

frühen Film „Happy Together“ wählte Lee eine<br />

homosexuelle Liebesbeziehung als Grundstruktur.<br />

Den dramatischen Gegenpol zum paradiesischen<br />

Liebeshort Brokeback Mountain<br />

bildet das intolerante Umfeld, das besonders<br />

für „Cowboys“ keine Männerliebe vorsieht. Mit<br />

viel Feingefühl gelingt es Lee, selbst ein lebloses<br />

Kleidungsstück mit Bedeutung aufzuladen<br />

und es als Symbol menschlicher Vertrautheit<br />

zu verwenden. Die Kontraste zwischen<br />

der emotionalen Ruhe und dem Sturm fängt<br />

der Regisseur bildlich mit ebenjenen Wetterumschwüngen<br />

ein. So überkommt der erste<br />

Hagelsschauer (35. Minute) den Zuschauer<br />

unerwartet stark mit brachialer Lautstärke, fast<br />

schon zu dynamisch.<br />

Vielseitig zeigt sich das umfangreiche SD-<br />

Bonusmaterial. Die 14 Interviewbeiträge<br />

sind angenehm unterteilt und das Making-of<br />

kommt zusammen mit den fünf sehenswerten<br />

Featurettes auf stolze 83 Minuten Hinterden-Kulissen-Bericht.<br />

Wer den BD-Live-Link<br />

anwählt, erhält zudem Einblicke in die Filmografi<br />

en der Crew und Schauspieler sowie<br />

eine eingescannte Version des Pressehefts,<br />

die sich allerdings kaum lesen lässt. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: „Brokeback Mountain“ zelebriert die Flucht<br />

vor der intoleranten Gesellschaft und den Verfall einer<br />

verbotenen Liebe. Nahegehend und ergreifend.<br />

Into <strong>The</strong> Wild<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Universum<br />

Film Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 32 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />

Regie: Sean Penn Laufzeit:<br />

149 min FSK: ab 12 Jahren<br />

Preis: 25 Euro Start: erhältlich<br />

Chris McCandless ist ein äußerst intelligenter,<br />

aber auch rebellischer junger<br />

Mann. Den alltäglichen und von seinen Eltern<br />

vorgelebten Materialismus lehnt er ab und beschließt,<br />

nicht wie gewünscht Jura an der renommierten<br />

Universität Harvard zu studieren.<br />

Chris spendet stattdessen seine Ersparnisse,<br />

verbrennt sein letztes Bargeld und begibt sich<br />

auf eine persönliche Odyssee. So irrt er, stets<br />

bewaffnet mit einem weisen Buch, fast zwei<br />

Jahre durch die Lande, auf der Suche nach<br />

einer besseren Welt und der Antwort auf die<br />

Frage nach dem <strong>Sin</strong>n seines Lebens. Schließlich<br />

meint er, Letzteren in der Stille Alaskas zu<br />

finden. Als Chris schließlich Antworten erhält<br />

und ein klares Bild vor Augen sieht, werden<br />

ihm eine Verkettung unglücklicher Umstände<br />

und ein kleiner Fehler zum Verhängnis. Der<br />

Film schildert nicht nur die letzten Monate<br />

des Protagonisten in der Wildnis Alaskas,<br />

sondern in Rückblenden auch seine früheren<br />

Erlebnisse und wertvollen Begegnungen.<br />

Regisseur Sean Penn hat mit seiner Verfi<br />

lmung von Jon Krakauers Bestseller eine<br />

kleine Meisterleistung am <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Himmel<br />

geschaffen, die den Zuschauer fesselt und<br />

ihn 149 Minuten an der tragischen Geschichte<br />

von Chris teilhaben lässt. Die hohe<br />

Detailschärfe sowie die kontrastreichen<br />

Bilder verleihen etlichen Szenen eine Lebendigkeit,<br />

die ihresgleichen sucht. Selbst<br />

das in manchen Sequenzen eigentlich aufdringliche<br />

Filmkorn fällt nicht sehr stark auf.<br />

Ähnlich gelungen wie die Optik der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

ist die Tonqualität. Zwar lebt<br />

der Film eher von leisen<br />

Tönen, doch wenn Chris<br />

beispielsweise den verbotenen<br />

Canyon im Kajak<br />

hinunterdonnert, klatschen<br />

die Wogen des reißenden<br />

Flusses auch dem Zuschauer<br />

um die Ohren. Der<br />

Soundtrack von und mit<br />

Pearl-Jam-Frontmann Eddie<br />

Vedder passt hervorragend<br />

zur Bildkulisse und schafft<br />

Atmosphäre.<br />

Unser einziger Kritikpunkt:<br />

Ein paar mehr Extras und diese<br />

vor allem in HD hätten die<br />

Scheibe perfektioniert. FD<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9,5/10<br />

Tonqualität 9,5/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Atemberaubende Naturaufnahmen<br />

kombiniert mit einer faszinierenden Suche nach<br />

Freiheit, basierend auf einer wahren Begebenheit.<br />

Bilder: Tobis, Universum Film<br />

46


Anspruch<br />

Film<br />

John Rabe<br />

Drama/Historienfilm<br />

DE, FR, CH 2009 Vertrieb:<br />

Majestic Bildformat: VC-1,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

Master Audio 5.1 Datenrate<br />

Bild: 14,8 Mbps Datenrate<br />

Ton: 1,8 Mbps Regie: Florian<br />

Gallenberger Laufzeit: 134 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 21<br />

Euro Start: 2. Oktober 2009<br />

Filminhalt:<br />

Das Komitee bei der Organisation der Sicherheitszone<br />

– aufgelistete Einzelschicksale<br />

Dr. Wilson unter Druck. Die Japaner nutzen jede Gelegenheit,<br />

die Arbeit in der Zone zu behindern<br />

Bilder: Majestic<br />

Der Hamburger Kaufmann John Rabe<br />

(Ulrich Tukur) leitet 1937 die Niederlassung<br />

von Siemens in Nanking, der damaligen<br />

Hauptstadt Chinas. Rabe, der sich mit seiner<br />

Frau Dora (Dagmar Manzel) schon fast 30<br />

Jahre in China aufhält, ist nach Berlin „befördert“<br />

worden und steht kurz vor seiner<br />

Heimreise nach Deutschland, als der Krieg<br />

Nanking erreicht. Vor die Wahl gestellt, das<br />

Schiff nach Deutschland zu besteigen oder sein<br />

Renommee als Deutscher zum Schutz der Zivilbevölkerung<br />

einzusetzen, entscheidet er sich<br />

für Letzteres. Gemeinsam mit anderen Ausländern,<br />

wie dem amerikanischen Arzt Robert<br />

Wilson (Steve Buscemi) und der französischen<br />

Lehrerin Valérie Dupres (Anne Consigny), baut<br />

er eine Sicherheitszone in Nanking auf. Dort<br />

sollen bis zu 200000 Zivilisten Schutz vor den<br />

einmarschierten Japanern finden. Quasi vor<br />

den Toren der Sonderzone findet über Wochen<br />

ein grausames Massaker der Japaner an der<br />

Bevölkerung Nankings statt und nicht jedes Mal<br />

ist es möglich, die Zone vor entsprechenden<br />

Übergriffen zu bewahren. Nach Monaten harter<br />

offener und verdeckter Auseinandersetzungen<br />

um den Bestand der Sonderzone gelingt es<br />

schließlich mithilfe der Präsenz ausländischer<br />

Diplomaten, die Zone endgültig zu sichern.<br />

Rabe verlässt China, offiziell ignoriert, von der<br />

Zivilbevölkerung aber voller Dank gefeiert.<br />

Politisch korrekt<br />

Der Film beruht weitgehend auf verbürgten Tatsachen,<br />

vor allem auf den 1996 veröffentlichten<br />

Tagebüchern von John Rabe. Im Film zitierte<br />

Auszüge sowie eingespielte Originalaufnahmen<br />

aus der betreffenden Zeit machen diese Authentizität<br />

auf berührende Weise deutlich. Die<br />

aufrichtige und mutig praktizierte Menschlichkeit<br />

des Nationalsozialisten John Rabe ist der<br />

zentrale Gedanke des Films. Allerdings lässt gerade<br />

der Einsatz der authentischen Dokumente<br />

wenig Spielraum, den zu vermutenden inneren<br />

Zwiespalt von Rabe stärker in den Vordergrund<br />

zu rücken. Die belehrenden Einwürfe des jüdischen<br />

Diplomaten Georg Rosen (Daniel<br />

Brühl) oder die schockierende Brutalität des<br />

japanischen Vorgehens – immerhin Verbündeter<br />

Deutschlands – stehen zu schwergewichtig<br />

im Raum. Auch die angedeuteten Liebesbeziehungen<br />

bleiben dermaßen im Hintergrund,<br />

dass sie kaum Wirkung auf den Zuschauer erzielen<br />

können. Trotz dieser Einschränkungen<br />

ist es ein berührender und unbedingt empfehlenswerter<br />

Film, nicht zuletzt auch durch das<br />

herausragende Spiel von Ulrich Tukur.<br />

Der Konflikt eskaliert, die Japaner stehen kurz davor, die<br />

Sicherheitszone zu stürmen<br />

Technisch solide<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hinterlässt einen durchaus guten<br />

Eindruck. Die Bildschärfe ist gut bis sehr gut.<br />

Selbst bei Innenaufnahmen oder Nachtszenen<br />

sind Details gut zu erkennen. Allerdings gibt<br />

es einige wenige Sequenzen, beispielsweise<br />

die ersten nächtlichen Innenaufnahmen in<br />

der Werkhalle, in denen nicht nur die Schärfe<br />

fehlt, sondern auch ein starkes Bildrauschen<br />

zu bemerken ist. Davon abgesehen stimmen<br />

Kontrast und Schwarzwert. Die Farbe hat einen<br />

oft kühlen, zeitweise ins Bläuliche gehenden<br />

Ton. Das scheint aber eher gewollt, als dass es<br />

störend wirkt.<br />

Der Sound profi tiert vom HD-Format der deutschen<br />

Tonspur. Die Räumlichkeit ist durchgehend<br />

gegeben, gerade in Kriegsszenen füllt ein<br />

satter Surround-Klang den Raum. Andererseits<br />

sind auch die Dialoge gut zu verstehen, die Abmischung<br />

stimmt.<br />

Die über 100 Minuten an Bonusmaterial in SD<br />

beinhalten vor allem Making-ofs und – exklusiv<br />

auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – einen Dokumentarfi lm über John<br />

Rabe. Empfehlenswert ist auch der Audiokommentar<br />

mit mehreren Beteiligten, hier erhält<br />

man einen guten Eindruck über die besonderen<br />

Produktionsumstände dieser deutsch-französisch-chinesischen<br />

Koproduktion.<br />

UWE FUNK<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Ausnutzung des Tonformates und gute Abmischung führen zu<br />

einem am Genre gemessen sehr guten Ergebnis.<br />

Dynamik<br />

Ein insgesamt gutes bis sehr gutes Bild mit leicht kühlen Farben.<br />

Einzelne Szenen fallen leider etwas ab.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 2/2 1,5/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 7,5/10<br />

Dem <strong>The</strong>ma angemessen umfangreich und informativ. Enthält<br />

einen eigenständigen Dokumentarfi lm.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Bild und Ton nutzen die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Optionen bis auf wenige Aussetzer<br />

ausreichend aus. Die Extras tun das nicht, schade eigentlich.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 1/3 0,5/3<br />

Gesamt 7/10<br />

Valérie Dupres muss sich immer wieder schützend vor<br />

ihre Mädchen stellen<br />

Kurzfazit: Ein Film, der vor allem von den ergreifenden<br />

Tatsachen und von Ulrich Tukur lebt. Bild und Ton gibt<br />

es in guter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 47


Film<br />

Anspruch<br />

Milk<br />

Drama<br />

Filminhalt:<br />

Sean Penn überzeugt als<br />

Bürgerrechtler Harvey Milk<br />

US 2008 Vertrieb: Constantin<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />

Datenrate Bild: 33,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />

Gus Van Sant Laufzeit: 128 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 19<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Die verfilmte Lebensgeschichte<br />

des Bürgerrechtlers<br />

Harvey Milk sorgte<br />

während der letzten Oscarverleihung<br />

für einigen Trubel.<br />

Sean Penn erhielt den<br />

Oscar als bester Hauptdarsteller<br />

und auch das Drehbuch<br />

wurde mit einer goldenen<br />

Trophäe gewürdigt.<br />

Seine Auszeichnung hat<br />

sich Penn redlich verdient,<br />

denn an Glaubhaftigkeit ist<br />

er kaum zu übertreffen.<br />

Gus Van Sants Milk-Biografi<br />

e betrachtet die Hauptfi gur<br />

vordergründig als bemerkenswerten Geschäftsmann,<br />

deutet aber auch recht nüchtern sein<br />

Liebesleben an. Ende der 1960er, Anfang der<br />

1970er Jahre macht der 40-jährige Milk einen<br />

kompletten Lebenswandel durch, bekennt sich<br />

zu seiner Homosexualität und zieht nach San<br />

Francisco. Angefangen bei der wirtschaftlichen<br />

Belebung seiner Straße, des Castro-Viertels,<br />

setzt er sich immer stärker und erfolgreicher für<br />

die Rechte der Schwulen in Amerika ein. Zahlreiche<br />

Originalaufnahmen und Fernsehbeiträge<br />

aus der Zeit zeigen seine Erfolge, verheimlichen<br />

aber auch nicht Milks Tod 1978 durch ein Attentat.<br />

Dieser wird gleich zu Anfang offenbart,<br />

weshalb der Zuschauer die Geschichte rückblickend<br />

über die Tonbänder erfährt, die Milk<br />

für den Fall seines vorzeitigen Todes anfertigte.<br />

Sympathisch führt der Film eine Figur nach der<br />

anderen ein, wobei sich neben Penn selbst besonders<br />

Emile Hirsch als Cleve Jones und Josh<br />

Brolin in der Rolle des Dan White als Charakterdarsteller<br />

hervortun.<br />

Der spezifi sche Look des Films lässt die 1970er<br />

Jahre wieder auferstehen und hat, abgesehen<br />

von den Originalaufnahmen, ein visuell hohes<br />

Niveau. Bräunlich ausgewaschene Farben und<br />

erhöhter Kontrast gehören genauso dazu wie<br />

gelegentlich hervorstechendes Filmkorn und<br />

wenige Fokusschwächen. Auch Komponist<br />

Die Vorbereitungen für die Stadtratswahlen von San<br />

Francisco laufen auf Hochtouren und Milk kandidiert<br />

Danny Elfman („Batman“) verstand seinen Job,<br />

denn die musikalische Untermalung gelingt<br />

ihm vorzüglich. Er erfasst sowohl den Zeitgeist,<br />

trifft allerdings emotional gesehen auch immer<br />

den richtigen Ton. Anhand der Bonusfeatures<br />

erfährt man viel über die damalige Schwulenund<br />

Lesbenbewegung und Harvey Milks Rolle.<br />

Interviews, gelöschte Szenen und Making-of-<br />

Filmchen ergänzen die historischen Fakten. Die<br />

Darstellerinfos sind leider nur auf Kurzfi lmografi<br />

en begrenzt und hätten ein paar Fakten mehr<br />

vertragen können.<br />

FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Gelungene, wenn auch recht nüchterne Milk-<br />

Biografi e, die sich mit Erfolg auf die Stimmung im<br />

Castro-Viertel der 1970er Jahre konzentriert.<br />

Die Herzogin<br />

Historiendrama<br />

Filminhalt:<br />

UK, IT, FR 2008 Vertrieb:<br />

Kinowelt Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 Datenrate Bild:<br />

29,5 Mbps Datenrate Ton:<br />

3,5 Mbps Regie: Saul Dibb<br />

Laufzeit: 110 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 25 Euro<br />

Start: 21. August 2009<br />

Wie ein Wirbelsturm kommt die gerade<br />

einmal 16 Jahre alte Georgiana Spencer<br />

(Keira Knightley) über den Hof von Devonshire.<br />

Mit ihrem exquisiten Modegeschmack<br />

und politischen Interesse beeinflusst sie die<br />

britische High Society maßgeblich. Ihren Mann<br />

hingegen, den Herzog von Devonshire (Ralph<br />

Fiennes), interessiert weder ihre Schönheit<br />

noch ihre Intelligenz. Er möchte lediglich einen<br />

Thronfolger von ihr geschenkt bekommen<br />

und sieht die Geburt seiner drei Töchter als<br />

unentschuldbares Versagen seiner Frau an. Als<br />

ihn Georgiana mit ihrer besten Freundin Bess<br />

(Hayley Atwell) im Bett erwischt, erniedrigt er<br />

sie dazu, die Ménage-à-trois zu akzeptieren.<br />

Ihre einzige Hoffnung auf Glück liegt nun bei<br />

dem Jungpolitiker Charles (Dominic Cooper),<br />

Wahre Liebe rostet nicht: Charles (D. Cooper)<br />

hegt echte Gefühle gegenüber Georgiana<br />

der Georgianas Ansehen für seinen eigenen<br />

Aufstieg benutzt und dem ihr Herz gehört.<br />

Wo heute vielleicht eine Gerichtsverhandlung<br />

das ganze Drama in Wohlgefallen aufgelöst<br />

hätte, besaß im 18. Jahrhundert in Adelskreisen<br />

der Mann die volle Befehlsgewalt über<br />

Frau und Kinder. Beste Voraussetzung also für<br />

ein ordentliches Historiendrama. Als solches ist<br />

„Die Herzogin“ auch gelungen, gefallen doch<br />

die oscarprämierten Kostüme und die Ausstattung<br />

von der ersten Minute an. Die Kameras<br />

fi ngen die beeindruckenden Barockbildnisse<br />

mit unglaublicher Detailfreude ein und nur<br />

manchmal tritt ein mangelnder Schwarzwert<br />

auf. Ebenfalls markant für diese Zeit: Klassische<br />

Kammermusik mit den tiefen Violoncello-Vorgaben<br />

und den mittel- bis hochtönigen Streicheinlagen.<br />

So gerät beispielsweise Georgianas<br />

Hochzeit akustisch ansprechend, jedoch auch<br />

leidenschaftslos durch die mangelnde Dynamik.<br />

Diffuses Stimmengewirr verleiht den<br />

Durch ihr Modebewusstsein setzt Georgina (K. Knightley)<br />

Akzente und gewinnt am Hofe viele Sympathien<br />

Gesellschaftsempfängen eine passende Rundum-Atmosphäre.<br />

Anhand der Extras lassen<br />

sich unter anderem die Details der Ausstattung<br />

noch einmal genauer nachvollziehen, ebenso<br />

werden der realen Herzogin ein historischer<br />

Hintergrundbericht und zwei Beiträge zu ihrem<br />

Modebewusstsein sowie ihrer aktivistischen<br />

Tätigkeit gewidmet.<br />

FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Die tragische Lebensgeschichte einer<br />

bemerkenswerten Frau, ausgeschmückt mit<br />

wundervollen Kostümen und prunkvoller Ausstattung.<br />

Bilder: Constantin, Kinowelt<br />

48


Drama/Fantasy<br />

Film<br />

Diese schöne Frau ist eines der metaphorischen Zentren<br />

des Films, die sich durch alle Erzählebenen ziehen<br />

<strong>The</strong> Fall<br />

Bilder: Capelight Pictures<br />

Drama/Fantasy<br />

Filminhalt:<br />

GB, IN, US 2006 Vertrieb:<br />

Capelight Pictures Bildformat:<br />

VC-1, 1,85 : 1 Tonformate: DTS-<br />

HD MA 5.1 (deutsch/engl.)<br />

Datenrate Bild: 21 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />

Tarsem <strong>Sin</strong>gh Laufzeit: 117 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 29 Euro<br />

Start: 30. Oktober 2009<br />

Für die Erfüllung seines Lebenstraums nahm<br />

Tarsem <strong>Sin</strong>gh einiges auf sich: Mehr als 17<br />

Jahre lang fotografierte der Regisseur von „<strong>The</strong><br />

Cell“ Hunderte möglicher Locations auf dem<br />

gesamten Erdball, suchte nach Geldgebern<br />

sowie einer kindlichen Hauptdarstellerin, die<br />

in ihrem Leben noch keinerlei Kontakt zu Film<br />

oder Kino hatte. Vier Jahre dauerte schließlich<br />

die Produktion des Streifens, der an über 20<br />

Drehorten gefilmt, vom Geld des Regisseurs<br />

bezahlt und mit einer sechsjährigen Rumänin<br />

als Protagonistin besetzt wurde, die neben<br />

ihrer Rolle auch einen größeren Anteil am<br />

Drehbuch von „<strong>The</strong> Fall“ hat.<br />

Zeit und Aufwand spielten für<br />

Tarsems Meisterwerk offensichtlich<br />

nur eine untergeordnete Rolle.<br />

Viel wichtiger schien dem<br />

Regisseur bei der Erfüllung<br />

seines Traums<br />

die strikte Einhaltung<br />

bestimmter<br />

kreativer Konzepte,<br />

etwa dem, dass<br />

sich die beiden<br />

Hauptdarsteller in der ersten<br />

Szene des Films wahrhaftig<br />

zum ersten Mal begegnen.<br />

Auch der Verwendung<br />

streng klassischer Produktionsmittel<br />

und dem damit<br />

einhergehenden Verzicht<br />

auf CG-Effeke kam große<br />

Bedeutung zu. So schenkte<br />

beispielsweise der Regisseur<br />

den Einwohnern eines<br />

Wüstenstädtchens fässerweise<br />

Fassadenfarbe, statt die<br />

Häuser für die Szene mit der<br />

„blauen Stadt“ am Rechner einfärben zu lassen.<br />

Das wirkt natürlich. Anekdoten dieser Art<br />

gibt es in der Produktionsgeschichte von „<strong>The</strong><br />

Fall“ so viele, dass sich die eigentliche Story des<br />

Films schon beinahe banal anhört: Stuntman<br />

Roy ist beim Dreh einer Stummfi lmszene verunglückt<br />

und wartet nun querschnittsgelähmt<br />

und bar jeder Lebensfreude auf eine Möglichkeit,<br />

seiner Existenz mithilfe einer Überdosis<br />

Morphin ein Ende zu setzen. Die Chance, an<br />

das Medikament heranzukommen, fi ndet Roy<br />

in Alexandria, der kleinen Tochter einer eingewanderten<br />

Orangenpfl ückerin. Das Mädchen<br />

ist bei eben dieser Tätigkeit ebenfalls buchstäblich<br />

gefallen und hat sich das Schlüsselbein<br />

gebrochen. Als die beiden im Sanatorium<br />

aufeinandertreffen, beginnt ihre besondere<br />

Freundschaft und die fantasievolle Erzählung<br />

des zunehmend verzweifelten Märchenonkels<br />

Roy, die den Film vom schlichten Melodram<br />

zum visuell eindrucksvollen Kunstwerk macht.<br />

Auf dieser zweiten Erzählebene dreht sich alles<br />

um fünf einzigartige Gesellen, die aus ganz<br />

unterschiedlichen Gründen zusammen auf der<br />

Suche nach dem bösen und bis zum Schluss<br />

verborgenen Gouverneur Odios sind, um bittere<br />

Rache zu nehmen.<br />

Es sind vor allem die faszinierenden Bilder<br />

dieser Traumsphäre und ihre metaphorischen<br />

Bezüge zum äußeren Leben der beiden Protagonisten,<br />

die den Film beeindruckend machen<br />

– trotz einiger Längen in der ziemlich dünnen<br />

Story. Während sich also das Geschehen in der<br />

realen Welt zuspitzt, als das Mädchen Alexandria<br />

irgendwann und erwartungsgemäß an die<br />

gewünschte Droge gelangt, spitzt sich analog<br />

auch die Lage in Roys Erzählung zu, bis es zum<br />

traurig-schönen Ende kommt, das man sich<br />

nach zwei Stunden schließlich verdient hat.<br />

Abgesehen von der Tatsache, dass der Film<br />

ein visuelles High-Defi nition-Muss ist, überzeugt<br />

bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung besonders<br />

die glasklare Lossless-Soundkulisse mit viel<br />

Räumlichkeit und hoher Dynamik. Das HD-<br />

Bild zeigt stellenweise recht starkes Rauschen<br />

und auch die Bewegungsschärfe könnte hier<br />

und da besser sein. Wirklich kritisch ist das für<br />

den visuellen Eindruck aber nicht. Zu bemängeln<br />

haben wir dagegen die Bonusabteilung,<br />

die schlichtweg nicht existiert. Der BD-Live-Zugang<br />

offenbart leider wenig Interessantes und<br />

Auf der Suche nach dem bösen Gouverneur Odios durchstreifen<br />

die fünf Kameraden allerlei surreale Landstriche<br />

das auch nur nach vorheriger Anmeldung. Ein<br />

paar Filmtipps und der Kinotrailer zu „<strong>The</strong> Fall“<br />

sind alles, was sich zu guter Letzt noch im hübschen<br />

Menü der Disc fi nden lässt..<br />

TIM LUFT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Die Tonspur zeugt von hoher Güte und lässt besonders im<br />

Heimkino kaum Wünsche off en.<br />

Dynamik<br />

Stellenweises Rauschen und leichte Schlieren zeugen von relativ<br />

starker Komprimierung. Ansonsten gut.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 2/2 1,5/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 2/10<br />

Bonusmaterial ist faktisch nicht vorhanden und der BD-Live-<br />

Zugang macht leider auch nicht viel her.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

0/3 0/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

„<strong>The</strong> Fall“ ist mit seiner Bildgewalt wie gemacht für die große<br />

Leinwand. Das lässt zum Teil die wenigen Extras verschmerzen.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 2,5/3 1/3<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Man kann sich darüber streiten, ob ein Film<br />

immer eine komplexe Geschichte erzählen muss. „<strong>The</strong><br />

Fall“ begeistert jedenfalls auch als bewegtes Gemälde.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 49


Film<br />

Komödie<br />

Der Kaufhaus Cop<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2009 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 31 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,8 Mbps<br />

Regie: Steve Carr Laufzeit:<br />

91 min FSK: ab 6 Jahren Preis:<br />

20 Euro Start: 3. September<br />

2009<br />

Als Kaufhauscop muss er das Herz seiner Angebeteten erobern<br />

und eine gefährlich-dämliche Räuberbande stellen<br />

Der sympathische Kaufhaus-Sicherheitsmann<br />

Paul Blart hat vor allem zwei Probleme: Einerseits<br />

steht ihm sein Übergewicht bei der Prüfung<br />

zum echten Cop im Wege und damit der<br />

Chance, mehr als ein paar greise Rollstuhlraser<br />

durch die Gänge des Einkaufszentrums zu jagen.<br />

Andererseits fehlt ihm bereits seit Längerem die<br />

liebende Gefährtin an seiner Seite, was Mutter<br />

und Tochter sogar schon dazu bringt, ihn bei einer<br />

Partnervermittlung im Internet anzumelden.<br />

Als er sich in die schöne Perückenverkäuferin<br />

verliebt – bei der er sogleich gewissenhaft<br />

ins Fettnäpfchen tritt – und sich dann auch<br />

noch der neue Kollege als Kopf einer Verbrecherbande<br />

herausstellt, gewinnt das Leben des<br />

beleibten Alltagshelden jäh an Geschwindigkeit.<br />

Mit viel Charme und noch mehr Gewichtskraft<br />

muss Paul nun den Kaufhausraub der Gangster<br />

vereiteln und außerdem das Herz seiner Angebeteten<br />

erobern.<br />

Motor und humoristisches Zentrum der<br />

seich ten Komödie bildet ohne Zweifel „King<br />

Of Queens“-Star Kevin James, dessen Spiel<br />

als gewitzt-sympathischer Kaufhauscop Paul<br />

überzeugt. Er vermeidet es außerdem Gott<br />

sei Dank, sein Publikum mit der Art obszöner<br />

Slapstick-Peinlichkeiten zu überhäufen,<br />

mit denen es sich einige seiner Genrekollegen<br />

zur Zeit leider allzu leicht machen.<br />

Paul Blart ist ein Pfundskerl und ein Alltagsheld, wie er<br />

im Buche steht<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung bietet einen wirklich<br />

soliden Bildeindruck, während die True-HD-<br />

Soundkulisse etwas unmotiviert dahindümpelt.<br />

Der Bonusteil der Scheibe bietet neben<br />

dem Audiokommentar des Regisseurs noch<br />

eine Reihe HD-Clips rund um die Produktion<br />

des Films sowie einige entfallene Szenen,<br />

ebenfalls in HD.<br />

TL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Netter Familienklamauk mit einem<br />

sympathischen Helden. Die Disc bietet nichts<br />

Außergewöhnliches, das allerdings komplett in HD.<br />

Wen die Geister lieben<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Kinowelt<br />

Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 30,9 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />

Regie: David Koepp Laufzeit:<br />

102 min FSK: ab 6 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />

Was gibt es unsympathischeres als einen<br />

menschenfeindlichen Zahnarzt? Nicht<br />

viel, das ist sicher. Bertram Pincus (Ricky<br />

Gervais) ist so ein Mensch, bis er eines Tages<br />

während einer Operation für sieben Minuten<br />

sein Leben verliert. Tage nach dem gerade<br />

so geglückten Eingriff wird Bertram von einer<br />

bunt gemischten Menschentraube verfolgt. „Er<br />

kann uns sehen!“, raunt es durch die Menge<br />

und dem Dentisten bleibt nur die Flucht vor<br />

den vermeintlichen Irren. Die Realität sieht<br />

indes wie folgt aus: Der Zahnarzt sieht Geister,<br />

die ihn nun Tag und Nacht mit ihren Anliegen<br />

belästigen. Frank (Greg Kinnear) z. B. möchte,<br />

dass sich seine attraktive Witwe Gwen (Téa<br />

Leoni) von ihrem aktuellen Lover trennt. Für<br />

Bertram eine gute Gelegenheit, seinen inzwischen<br />

eingestaubten Charme auszugraben.<br />

Sieht man wie der junge Cole in „<strong>The</strong> Sixth<br />

Sense“ tote Menschen, so ist das entweder<br />

verdammt unheimlich oder urkomisch, wie<br />

diese Komödie beweist. Der Humor wechselt<br />

seinen Anspruch im Minutentakt und deckt<br />

vom verbalen Dauerfeuer à la Woody Allen bis<br />

hin zum pubertären Geisterpenis-im-Ohr-Gag<br />

das volle Spektrum ab. Als Running Gag wird<br />

hier übrigens das unerwartete Niesen damit<br />

erklärt, dass ein Geist durch einen Lebenden<br />

tritt. Stilistisch wurde ein herbstliches New York<br />

gewählt, das helle Farben bereithält und dank<br />

seiner optimistischen Lichtstimmung einen reizenden<br />

HD-Eindruck hinterlässt. Komödien geben<br />

meist von sich aus nicht viel her, wenn es<br />

um spektakulären Sound geht, weshalb auch<br />

hier handlungsbedingt mehr Wert auf Dialoge<br />

gelegt wurde. Der Bonusumfang liegt im Standardbereich<br />

und bietet das übliche Making-of,<br />

einen Audiokommentar mit dem Regisseur, ein<br />

Interview mit dem Hauptdarsteller, verpatzte<br />

Szenen, Hintergründe über die Spezialeffekte,<br />

eine Fotogalerie und einen virtuellen Ausschnitt<br />

aus dem englischen Drehbuch. Zuschauer mit<br />

einem BD-Live-fähigen Abspielgerät dürfen<br />

sich zudem auch noch Hintergrundinformationen<br />

zu den Schauspielern, den Konzeptionen<br />

der Geschichte und Figuren in Schriftform aus<br />

dem Netz ziehen.<br />

FT<br />

Schon mal einen perversen Nudisten-Geist gesehen?<br />

Vielleicht steht er gerade neben Ihnen<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Die Gleichung „Ghost – Nachricht von Sam“<br />

minus Romantik plus Humor geht erstaunlich gut auf.<br />

Dank Ricky Gervais auf verdammt britische Weise.<br />

Bilder: Kinowelt, Sony Pictures Home Entertainment<br />

50


Komödie<br />

Film<br />

Beim Durchgehen der Kreditkartenabrechnung<br />

mit Freundin (Krysten Ritter) steht immer eine<br />

Flasche Tequila auf dem Tisch<br />

Shopaholic<br />

DIE SCHNÄPPCHENJÄGERIN<br />

Rebeccas Eltern (Joan Cusack und John<br />

Goodman) beim Kassensturz mit ihrer Tochter<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Buena Vista Home Entertainment<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2009 Vertrieb: Buena Vista<br />

Home Entertainment<br />

Bildformat: 1 080p24, VC-1,<br />

2,40 : 1 Tonformate: DTS 5.1<br />

(deutsch), DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 25,2 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps Regie:<br />

P. J. Hogan Laufzeit: 105 min<br />

FSK: ab 6 Jahren Preis: 27 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Zeitlich passend zur Finanzkrise kommt hier<br />

eine bonbonbunte, lockere Romanze über<br />

den Fluch und Segen der kleinen, Geld ersetzenden<br />

Plastikkärtchen ins <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal. Fluch<br />

vor allem dann, wenn man wie Rebecca Bloomwood<br />

(Isla Fisher) seinen Kaufrausch in Modeboutiquen<br />

nicht synchron zum Ausbleiben des<br />

monatlichen Gehalts unterdrücken kann. Daher<br />

muss sie nun sowohl nach einem neuen Job<br />

suchen als auch den ihr nachlaufenden Geldeintreibern<br />

aus dem Wege gehen. Durch einen<br />

Zufall landet sie statt in der Redaktion einer<br />

von ihr umschwärmten Modezeitschrift ausgerechnet<br />

bei dem Wirtschaftsblatt Saving Money.<br />

Dort allerdings erzielt Rebecca mit ihrer Kolumne<br />

einen Überraschungserfolg. Nicht ganz so<br />

überraschend ist ihr zunehmend erfolgreiches<br />

Anbandeln mit dem jungen Chefredakteur des<br />

Magazins, Luke Brandon (Hugh Dancy). Bis zum<br />

nie bezweifelten Happy End ist die eine oder<br />

andere Hürde zu nehmen, zwischen Kaufrausch<br />

und Kaufrauschtherapie, zwischen Beziehungsstress<br />

und glücklichem Finale.<br />

Kein Knallbonbon<br />

Der Film ist – wenn auch von Jerry Bruckheimer<br />

produziert – weder ein Feuerwerk an Action<br />

noch an Gags, obwohl er als Komödie durchaus<br />

zu unterhalten weiß. Vor allem die Hauptdarstellerin<br />

Isla Fisher trägt mit ihrem charmanten<br />

und spritzigen Spiel viel zur Atmosphäre des<br />

Films bei. Allerdings hätte ihr das Drehbuch bei<br />

allem Slapstick die eine oder andere dann doch<br />

zu platte Szene ersparen sollen, wie etwa Teile<br />

des Bewerbungsgesprächs. An der Seite von<br />

Fisher fi nden sich im Übrigen durchaus bekannte<br />

Namen auf der Besetzungsliste. Neben John<br />

Goodman und Joan Cusack als Rebeccas Eltern<br />

sind auch John Lithgow als Verleger und Kristin<br />

Scott Thomas als Chefi n des Mode<strong>magazin</strong>s zu<br />

sehen. Die Figuren bleiben allerdings eher im<br />

Hintergrund, was der Hauptdarstellerin genug<br />

Raum zum Agieren gibt, den sie durchaus überzeugend<br />

nutzt.<br />

Aufs Korn genommen<br />

Technisch macht die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc einen soliden<br />

Eindruck. Das Bild ist weitgehend scharf, die<br />

Farben sind gewollt bunt und gesättigt, ohne<br />

dass es zu viel wäre. Was stört, ist das in vielen<br />

Szenen starke Bildrauschen. Auf hellen Flächen<br />

und Gesichtern fällt bei Innenaufnahmen das<br />

Filmkorn unangenehm auf. Am Schwarzwert ist<br />

dagegen nichts zu beanstanden.<br />

In Bezug auf den Sound spielt die Komödie<br />

zwar nicht alle ihre Möglichkeiten aus, dennoch<br />

kann die Abmischung überzeugen. Ganz ohne<br />

Arbeit bleiben auch die hinteren Lautsprecher<br />

nicht und die Titel des Soundtracks peppen den<br />

Ton insgesamt deutlich auf.<br />

Die Extras, die zum größten Teil in HD vorliegen,<br />

sind – wen wundert es – stark auf das <strong>The</strong>ma<br />

Mode zugeschnitten. Aber so interessant es ist,<br />

Designerin Patricia Fields Schilderung über den<br />

grünen Schal zu lauschen – die Extras sind einfach<br />

zu kurz. Neben einigen Musikvideos gibt es<br />

noch die obligatorischen zusätzlichen Szenen<br />

und Pannen beim Dreh.<br />

Alles in allem ein Film, der dank einer erfrischend<br />

aufspielenden Hauptdarstellerin gut<br />

unterhält. Also Kreditkarte gezückt und die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

gekauft – aber nur, wenn es der Kontostand<br />

erlaubt …<br />

UWE FUNK<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Gut abgemischt, aber genretypisch stark frontlastig. Selbst<br />

gegebenes Surround-Potenzial wird kaum ausgenutzt.<br />

Dynamik<br />

Ein insgesamt gutes bis sehr gutes Bild mit gewollt leicht<br />

übersättigten Farben, gestört durch ein deutliches Bildrauschen.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1/2 2/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Interessante, dafür aber umso kürzere Extras. Die Frage, warum<br />

es die Zebrajeans nicht in den Film geschaff t hat, bleibt off en.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Bild und Ton sind für eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ausreichend überzeugend,<br />

auch ohne Knalleff ekt. Die HD-Extras sind etwas zu kurz.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 1/3 0,5/3<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Ein charmant unterhaltender Film, getragen<br />

von der Hauptdarstellerin. Nicht nur Shopaholics sollten<br />

zugreifen.<br />

Rebecca auf Tuchfühlung mit dem von ihr<br />

umschwärmten Chef (Hugh Dancy)<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 51


Film<br />

Romantik<br />

Er steht einfach nicht auf dich<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Warner<br />

Home Video Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,40 : 1 Tonformate:<br />

Dolby Digital 5.1 Datenrate<br />

Bild: 17,5 Mbps Datenrate<br />

Ton: 640 kbps Regie: Ken<br />

Kwapis Laufzeit: 129 min FSK:<br />

ohne Altersbeschränkung<br />

Preis: 26 Euro Start: erhältlich<br />

Was gibt es Schöneres, als mit der besten<br />

Freundin im Beauty-Salon zu tratschen?<br />

Es war dieser eine Satz, der zuerst das Autorenbüro,<br />

anschließend die vorwiegend<br />

weibliche Käuferschaft des Buches in Aufruhr<br />

versetzte und letztendlich zur Verfilmung führte<br />

– so lautet zumindest die Anekdote, die<br />

„Sex And <strong>The</strong> <strong>City</strong>“-Autor Greg Behrendt gern<br />

erzählt. Und welche Frau ist nicht schon einmal<br />

stundenlang ums Telefon geschlichen, in der<br />

Hoffnung, dass der eine anruft? Welche Frau<br />

hat sich nicht schon einmal im Nachhinein wie<br />

ein Dummkopf gefühlt, weil sie alle Energie<br />

in ein uninteressiertes Mannsbild investierte?<br />

Andererseits: Welcher Mann hat sich nicht<br />

bereits gewundert, dass Frauen so schrecklich<br />

kompliziert sind und einen Satz, ein Wort,<br />

einen Blick bis ins allerletzte Detail sezieren<br />

und stundenlang mit ihrer besten Freundin<br />

diskutieren können? „Er steht einfach nicht auf<br />

dich“ gibt einen unterhaltsamen Einblick in diese<br />

Abgründe, die zwischen den Geschlechtern<br />

klaffen, baut allerdings auch Brücken, um dennoch<br />

glücklich zu werden. Mehrere <strong>Sin</strong>gles und<br />

Paare (u. a. gespielt von Ben Affleck, Jennifer<br />

Aniston, Drew Barrymore, Scarlett Johansson,<br />

Kevin Conolly) werden dazu von Regisseur<br />

Ken Kwapis in einem bunten Klischee-Cocktail<br />

zusammengemixt. Erwähnenswert sind die<br />

dokumentarisch aufgebauten Einschübe, die<br />

Zäsuren setzen und so die Kapitel – wenn<br />

Happy End ohne Trauschein? – Beth und Neil (Jennifer<br />

Aniston und Ben Affleck) sind sich zunächst uneins<br />

auch dramaturgisch ein wenig inkonsequent –<br />

voneinander abgrenzen. Optisch gibt es an der<br />

Scheibe kaum etwas zu bemängeln, Schwarzwert,<br />

Kontrast und Farbigkeit sind allesamt<br />

passabel und angenehm anzusehen. Positiv<br />

ist ferner die geringe Filmkörnung anzumerken.<br />

Heimkinoenthusiasten kommen dennoch<br />

nicht komplett auf ihre Kosten: Grund ist die<br />

Stiefmütterliche Behandlung der deuteschen<br />

Tonspur. Lediglich die englische Originalspur<br />

liegt in Dolby True HD vor.<br />

FD<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Nach anfänglichen Tempoproblemen<br />

mausert sich der unterhaltsame Film zur akzeptablen<br />

Samstagabendkost.<br />

Der letzte Kuss<br />

Tragikomödie<br />

US 2006 Vertrieb: Paramount<br />

Bildformat: MPEG-4, 2,40 : 1<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />

Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />

Datenrate Bild: 37,3 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Tony Goldwyn<br />

Laufzeit: 104 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Hinter den Fassaden schlummern auch hier<br />

gewisse Lebensängste<br />

Filminhalt:<br />

Michael (Zach Braff) hat in seinem Leben<br />

bereits viel erreicht: Mit Ende zwanzig<br />

arbeitet er in einem der erfolgreichsten Architekturbüros<br />

der Stadt, hat eine hübsche<br />

Freundin namens Jenna (Jacinda Barrett) und<br />

seine Freunde von der Highschool schätzen<br />

ihn immer noch als Kumpel. Als er jedoch<br />

auf die attraktive Studentin Kim (Rachel<br />

Bilson) trifft, droht sein bis dahin so geordnetes<br />

Leben aus den Fugen zu geraten:<br />

Hin- und hergerissen zwischen sexueller Versuchung<br />

und der Liebe zu Jenna, verstrickt<br />

Michael sich immer mehr in die Irrungen und<br />

Wirrungen der Liebe.<br />

Nach seinem Überraschungshit „Garden State“<br />

(2004), in dem er neben der Hauptrolle auch<br />

verantwortlich für das Drehbuch und die Regie<br />

war, ist Zach Braff nun in diesem sympathischen<br />

Beziehungsfi lm mit von der Partie.<br />

„Der letzte Kuss“ basiert als Remake auf der<br />

italienischen Produktion „Ein letzter Kuss“<br />

(2001) und verdeutlicht die gespaltenen Gefühle<br />

seiner Figuren, indem er immer wieder<br />

gekonnt zwischen Drama und Komödie tänzelt.<br />

Das unspektakuläre, wenn auch gelungene<br />

Bild wird hin und wieder von minimalen<br />

Unschärfen und sporadisch steilem Kontrast<br />

heimgesucht. Auch der Ton erweist sich als<br />

solide, ein wenig mehr Dynamik und eine<br />

Reduzierung der Frontlastigkeit hätten hier<br />

sicherlich gutgetan. Außer dem Trailer liegen<br />

umfangreiche Extras in SD vor, auch ein schöner<br />

Musikclip der Band Cary Brothers, die<br />

sich zusammen mit anderen Rockgrößen wie<br />

Coldplay bereits auf dem Soundtrack zu „Garden<br />

State“ befanden.<br />

DL<br />

Die reizende Kim tritt urplötzlich in Michaels<br />

Leben – und wirft so einiges über den Haufen!<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Intelligentes und unterhaltsames Porträt der<br />

Mittzwanziger-Generation. Auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einen Blick<br />

wert, da ohne größere Mängel.<br />

Bilder: Paramount, Stock.xchng, Warner Home Video<br />

52


Romantik<br />

Film<br />

Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht<br />

Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4, 16 : 9<br />

Widescreen (1,85 : 1)<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 27,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,7 Mbps<br />

Regie: Peter Sollett Laufzeit:<br />

ca. 89 min FSK: ab 6 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />

Regisseur Peter Sollett nahm sich im letzten<br />

Jahr des Jugendromans von Rachel Cohn<br />

und David Levithan an und verfilmte die romantische<br />

Geschichte um Nick und Norah. Die<br />

Zutaten der gefälligen Komödie sind einfach:<br />

der schüchterne Teenager Nick, der seiner<br />

ersten Liebe exzessiv nachtrauert und ihr eine<br />

CD nach der anderen mit Titeln wie „Suche<br />

nach dem Schlussstrich Vol.12“ brennt, seine<br />

Ex Tris, die sich über diese zahllosen Versuche,<br />

sie zurückzuerobern, lustig macht, sowie ein<br />

bildhübsches Mädchen namens Norah, die<br />

die Mix-CDs regelmäßig aus dem Abfall fischt<br />

und Interesse am liebeskranken Jungen findet.<br />

„Nick & Norah“ lebt jedoch weniger von der oft<br />

in Filmen behandelten Dreierkonstellation, sondern<br />

vielmehr von Nebenfiguren, die die Handlung<br />

vorantreiben und diese eine Nacht in New<br />

York <strong>City</strong> immerhin sehenswert machen. Die<br />

Figur des Nick scheint Michael Cera, der über<br />

die bekannte minimalistische und sehr lethargische<br />

Spielweise nicht hinauskommt, wie auf<br />

den Leib geschneidert. Das schafft Langeweile,<br />

die vom Rest des Ensembles wenigstens stellenweise<br />

relativiert wird. Angenehm anzusehen<br />

sind die homosexuellen Freunde von Nick,<br />

die ihn aus seinem Sumpf ziehen wollen und<br />

Norah (mal erfrischend, mal geheimnisvoll: Kat<br />

Dennings) zur Auserwählten erkoren haben,<br />

ohne dabei die gängigen Homo-Klischees zu<br />

strapazieren. Die Handlungsstränge vereinen<br />

und teilen sich und sorgen so für Tempo, wie<br />

etwa die Suche nach Caroline (sehenswert<br />

bis eklig: Ari G<strong>ray</strong>nor), der stark alkoholisierten<br />

Freundin von Norah. Die Szene, in der Caroline<br />

ihren geliebten Kaugummi aus dem Klo fischt,<br />

dem sie zuvor ihre zahlreichen Drinks anvertraute,<br />

eignet sich hervorragend, um die Toleranzgrenze<br />

des eigenen Magens auszuloten.<br />

Der rosa Kaugummi sorgt als eine Art kittendes<br />

Element an einigen Stellen für Erheiterung.<br />

Ziel aller Protagonisten in dieser Nacht ist die<br />

Suche nach Hinweisen zur Location eines Gigs<br />

der angesagten Band Where’s Fluffy. Während<br />

dieser Schnitzeljagd nähern sich Nick und Norah<br />

einander an und stellen ihre musikalische<br />

Seelenverwandtschaft fest. Als der Morgen<br />

graut, eint beide trotz diverser Widerstände<br />

und Missverständnisse das Wissen: Sie gehören<br />

zusammen.<br />

Klanggewaltig<br />

Die Disc brilliert zwar mit durchgängig guten<br />

Datenraten, kann in den Kategorien Kontrast<br />

und Schärfe aber nicht überzeugen. Diese<br />

Schwächen werden in den Nachtszenen, aus<br />

denen der Film überwiegend besteht, besonders<br />

deutlich. Am gelungenen Schwarzwert<br />

lässt sich hingegen nichts bemängeln. „Nick<br />

& Norah – Soundtrack einer Nacht“ hält ein<br />

stimmiges Klanggefüge bereit und trägt den<br />

zweiten Teil seines Titels nicht umsonst. Songs<br />

von Modest Mouse, Vampire Weekend oder<br />

Band Of Horses schaffen Indie-Atmosphäre<br />

vom Feinsten, unterstützt durch den gut abgemischten<br />

Dolby True HD der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Extras<br />

halten u. a. eine interaktive Playlist bereit, über<br />

die sich der Film samt Infos zu den jeweiligen<br />

Songs erneut starten lässt. Favoriten können<br />

abgespeichert und Freunden per E-Mail gesendet<br />

werden. Auch einen Cine Chat hält die<br />

blaue Scheibe parat, über den man mit Freunden<br />

während des Filmschauens interagieren<br />

kann. Über die Nützlichkeit dieses Extras lässt<br />

sich zweifellos streiten, da fi ndet das animierte<br />

und künstlerisch gestaltete Storyboard schon<br />

mehr Anklang. Schade nur, dass der Beitrag<br />

dazu sehr kurz geraten ist.<br />

FRANZISKA DRACHE<br />

Eine Nacht in New York <strong>City</strong>, Indie-Musik und diverse Prüfungen<br />

– Nick und Norah haben sich füreinander entschieden<br />

„Und, gehen wir heute Abend aus?“ Norah ist zunächst unschlüssig,<br />

sie will Caroline nicht erneut betrunken erleben<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Der gut abgemischte Sountrack gibt der Nacht einen eigenen<br />

Rhythmus, dank Dolby True HD erklingt satter Sound im Heimkino.<br />

Dynamik<br />

Der Schwarzwert und die natürliche Farbdarstellung heben sich<br />

positiv von den teils kontrastarmen Kunstlichtaufnahmen ab.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1/2 1,5/2 1/2 1,5/2 1/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

Reichhaltig bestückt gibt sich die Bonusseite der blauen Scheibe,<br />

leider sind nur Bildergalerie und interaktive Playlist in 1080p.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

3/3 2/3 1,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Der Wow-Eff ekt hält sich in Grenzen. Zwar ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

gelungen, allerdings hätte es mehr HD-Extras geben können.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 1,5/3 1,5/3<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Ein Kuss sagt mehr als tausend Worte, besonders<br />

wenn der andere ebenso empfindet<br />

Nicks Freunde sind liebenswerte Frohnaturen,<br />

die ihn schnellstmöglich verkuppeln wollen<br />

Kurzfazit: Sehenswerte Unterhaltung mit einigen<br />

Längen und vor allem gutem Sound. Nicht nur, aber<br />

auch für frisch Verlassene.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 53


Film<br />

Komödie<br />

Roxanne<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 1987 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Home Bildformat:<br />

MPEG-4, 1,78 : 1 Tonformate:<br />

Dolby True HD 5.1 Datenrate<br />

Bild: 27 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Regie: Fred Schepisi<br />

Laufzeit: 166 min FSK: ab 6<br />

Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Mit dem Kopf auf die Tischplatte knallen, ist<br />

hier doppelt gefährlich<br />

Die Komödie aus dem Jahre 1987 sollte aus<br />

den unzähligen Wiederholungen im Privat-TV<br />

bekannt sein: C. D. Bales (Steve Martin) ist Leiter<br />

der Feuerwehr einer Kleinstadt in den Rocky<br />

Mountains und verliebt sich in die bezaubernde<br />

Astronomiestudentin Roxanne (Daryl Hannah).<br />

Doch Bales hat zwei Probleme: Seine äußerst<br />

lange Nase und den schmucken Feuerwehrmann<br />

Chris (Rick Rossovich), auf den Roxanne<br />

ein Auge geworfen hat. Da der Intellekt des<br />

jungen Mannes nicht allzu hoch einzustufen ist,<br />

schreibt C. D. in seinem Namen Liebesbriefe<br />

an Roxanne, um die beiden zu verkuppeln – in<br />

weiser Voraussicht, dass das Mädchen von ihm<br />

und seiner Supernase nichts wissen will. Nach<br />

vielen Witzen über Riechorgane und einigen<br />

langatmigen Szenen endet der Film dann wie<br />

erwartet – wir verraten aber nichts. Die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

holt das Möglichste aus dem Film heraus.<br />

Zu Beginn wirkt das Material recht unscharf,<br />

was vor allem an den Titel- und Darstellereinblendungen<br />

liegt. Es entsteht der Eindruck,<br />

das Material sei einfach nur auf HD-Aufl ösung<br />

hochskaliert worden. Schon wenige Minuten<br />

später entfaltet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aber ihre Stärken.<br />

Angesichts des schon über 20 Jahre alten<br />

Quellmaterials kann kaum gemeckert werden.<br />

Einige Schwächen gibt es altersbedingt beim<br />

Kontrast sowie bei der Schärfe. Dafür kommt<br />

Roxanne ist hin- und hergerissen zwischen<br />

Poesie und Body<br />

die Farbdarstellung nahe an die Originaltöne<br />

heran und der Schwarzwert lässt kaum zu<br />

wünschen übrig. Der Ton ist auch dem Alter<br />

angemessen, liegt jedoch erfreulicherweise in<br />

Dolby True HD vor. Bonusmaterial sucht man<br />

auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergeblich, bei unserer Test-<br />

Disc waren sogar die Menüs in Englisch. FP<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Netter Oldie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, der aber nicht aus<br />

der Masse heraussticht – trotz der langen Nase der<br />

Hauptfi gur.<br />

Der Ja-Sager<br />

Komödie<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Warner<br />

Home Video Bildformat: VC-1,<br />

2,40 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />

Dolby True HD (engl.)<br />

Datenrate Bild: 25,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 640 kbps<br />

Regie: Peyton Reed Laufzeit:<br />

ca. 104 min FSK: ab 6 Jahren<br />

Preis: 26 Euro Start: erhältlich<br />

Der Bankangestellte Carl Allen (Jim Carrey)<br />

hat sich nach seiner Scheidung privat<br />

völlig zurückgezogen und trägt das Wort „Nein“<br />

vor sich her wie ein Schutzschild. Durch einen<br />

Zufall gerät er in ein Motivationsseminar und<br />

trifft dort die „Abmachung“, ab sofort zum<br />

Ja-Sager, zum „Yes-Man“ zu werden: „Sag Ja<br />

zum Leben und es antwortet mit Ja.“ Sein „Ja“<br />

führt über einige Turbulenzen schließlich zum<br />

Erfolg im Job und Privatleben, wobei Letzteres<br />

wohl untrennbar mit der Motorroller-Bekanntschaft<br />

Allison (Zooey Deschanel) verbunden<br />

ist, vorausgesetzt auch sie sagt „Ja“.<br />

Jim Carrey wird älter und man nimmt ihm<br />

nun auch die von der Midlife-Crisis geplagten<br />

Gemütslagen ab, dagegen weniger seine Gesichtsakrobatik.<br />

Trotzdem schafft es der Film,<br />

beides glaubwürdig zu kombinieren. Wenn es<br />

der Geschichte auch etwas an Spannung und<br />

dramaturgischen Wendungen fehlt, bietet sie<br />

ohne Zweifel passable Unterhaltung.<br />

Die Disc ist unterm Strich sogar besser als nur<br />

passabel, wenn auch kein Referenzniveau erreicht<br />

wird. Die Bildschärfe ist durchgehend gut<br />

bis sehr gut, selbst die Innenaufnahmen kommen<br />

kontrastscharf und detailliert herüber. Allerdings<br />

leisten sich Kontrast und Schärfe kleine<br />

Schwächen bei Nachtaufnahmen, vor allem in<br />

den Szenen im dunklen Park. Der Schwarzwert<br />

selbst ist dagegen in Ordnung. Die deutsche<br />

Tonspur klingt insgesamt durchaus rund und<br />

dynamisch. Soundtrack, „Konzertszenen“ und<br />

die tonal beeindruckende Sequenz der Motivationsveranstaltung<br />

schaffen in Kombination mit<br />

einer guten Abmischung eine ausgewogene<br />

und räumliche Präsenz des Tons. An Extras in<br />

HD-Qualität hat die Scheibe einiges zu bieten.<br />

Allein der Beitrag „Sag Ja zu Red Bull“ oder das<br />

Feature zur imaginären Band Munchausen By<br />

Proxy sind einfach nur köstlich. Durch das Fehlen<br />

eines Audiokommentars und ergänzender<br />

interaktiver Optionen wird aber auch bei den<br />

Extras der Abstand zur Ausstattungs- bzw. HD-<br />

Referenz deutlich.<br />

Alles in allem ein Film, den sich – nicht nur,<br />

aber vor allem – Jim-Carrey-Fans bedenkenlos<br />

zulegen können. Natürlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. UF<br />

JA, JA, JA ... egal ob gesagt, geschrien oder<br />

gesungen, Carl wird zum „Yes-Man“<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Jim Carrey zwischen Trübsalblasen und<br />

Herumalbern. Der Komödienprofi weiß zu unterhalten,<br />

die Disc zu überzeugen.<br />

Bilder: Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />

54


Animation<br />

Film<br />

Despereaux – Der kleine Mäuseheld<br />

Animationsfilm<br />

US 2009 Vertrieb: Universal<br />

Home Bildformat: VC-1,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

(deutsch) Datenrate Bild:<br />

27 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,5 Mbps Regie: Sam Fell<br />

Laufzeit: 93 min FSK: ab 6<br />

Jahren Preis: 29 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Nicht mit einer Maus, sondern mit der auf<br />

einem Schiff residierenden Ratte Roscuro<br />

beginnt dieser computeranimierte Trickfilm.<br />

Roscuro macht eine Stippvisite in einem Land,<br />

in dem sich alles um Suppe dreht. Vor allem natürlich<br />

um die königliche Suppe, von der auch<br />

das Volk seinen Teil abbekommt. Roscuro ist<br />

von deren Duft so betört, dass er irgendwann<br />

auf dem Teller der Königin landet, die daraufhin<br />

vor Schreck stirbt und mit dem Gesicht im Suppenteller<br />

landet. Der König ist so traurig, dass<br />

ab sofort Suppen jeglicher Art verboten und<br />

Ratten gejagt werden. Dies ist der Zeitpunkt,<br />

an dem der Held Despereaux geboren wird<br />

– eine viel zu kleine Maus mit viel zu großen<br />

Ohren und mutig bis in die Zehenspitzen. Von<br />

einer Rittergeschichte fasziniert, versucht Despereaux<br />

Ruhm und Ehre zu verteidigen und<br />

die Welt wieder geradezurücken. Geschichte<br />

und Optik des Films sind ungewöhnlich schön,<br />

die Synchronisation ins Deutsche ist perfekt<br />

gelungen. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> steht dem in nichts<br />

nach. Computeranimationen entfalten auf dem<br />

Medium ihre volle Pracht, wie in jeder Minute<br />

des Films bewiesen wird. Etwas mehr Schärfe<br />

und Details hätten wir uns gewünscht, was<br />

jedoch auch vom Regisseur bewusst so beabsichtigt<br />

sein könnte. DTS-HD gibt es nur in<br />

der englischen Tonspur, aber auch DTS 5.1 mit<br />

1,5 Megabit pro Sekunde sorgt für einen guten<br />

Klang. In Sachen Bonusmaterial sieht es mit<br />

einem Making-of, dem Storyboard und zwei<br />

unveröffentlichten Szenen nicht ganz so prall<br />

aus, dafür liegen diese Sachen komplett in HD<br />

vor.<br />

FP<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: In wunderbarer Optik animiertes Märchen,<br />

das seine Stärken auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ausspielt und jede Frau zu<br />

Tränen rührt.<br />

Bilder: OVA, Universal Home<br />

Flag – <strong>The</strong> Movie (Director’s Cut)<br />

Anime/Politthriller<br />

Filminhalt:<br />

JP 2006 Vertrieb: OVA<br />

Bildformat: MPEG-2, 1,85 : 1<br />

Tonformate: PCM 5.1, DTS-HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 32,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />

Regie: Ryosuke Takahashi<br />

Laufzeit: 101 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 28 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

In dem fiktiven Staat Uddiyana herrscht seit<br />

Jahren Krieg. Eines Tages geht jedoch ein<br />

Foto durch die Medien, das eine provisorische<br />

UN-Flagge zwischen Zivilisten und Soldaten<br />

zeigt. Der Symbolkraft des blauen Stoffstücks<br />

entspringt die Hoffnung auf die lang ersehnte<br />

Waffenruhe. Leider weiß eine extremistische<br />

Militärgruppierung den Frieden zu verhindern<br />

und stiehlt den Glaubensträger. Neue Unruhen<br />

entstehen und die junge Journalistin Saeko<br />

Shirasu befindet sich mittendrin. Da sie das<br />

legendäre Foto der Friedensflagge schoss,<br />

wird ihr auch die Berichterstattung über die<br />

Rückeroberung zuteil.<br />

Wie in der gleichnamigen TV-Serie greift<br />

Anime-Regisseur Ryosuke Takahashi auf den<br />

Dokumentarstil zurück, um dem Ganzen<br />

eine gewisse Authentizität<br />

zu verleihen. Kombiniert mit<br />

der dezenten Science-Fiction-Note<br />

spricht der Film<br />

auch Zuschauer an, die noch<br />

nie etwas mit japanischer<br />

Animation zu tun hatten.<br />

So interessant die Idee für<br />

den Inhalt auch sein mag,<br />

so negativ wirkt sie sich auf<br />

die Technik aus. Warum sich<br />

OVA ausgerechnet „Flag“<br />

ausgesucht hat, um einen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start zu wagen, ist<br />

uns schleierhaft. Fast der<br />

komplette Film ist eine Montage<br />

aus fi ngierten Kameraaufnahmen, die<br />

extrem verrauscht, teils mit starkem Grünstich<br />

versehen und oftmals auch noch absichtlich<br />

unscharf sind. Diverse Zielkreuze sowie andere<br />

Verfremdungen beeinträchtigen das<br />

Sichtfeld. Denkt man die Filter weg, so bietet<br />

das Bild eine durchaus angenehme Schärfe.<br />

Der Ton konzentriert sich hauptsächlich auf<br />

Dialoge und hält nur wenig Action bereit.<br />

Kommt es zu einer Auseinandersetzung, so<br />

schenkt sich die PCM-5.1-Abmischung allerdings<br />

nichts. Wäre da nicht die meditative<br />

Musik, würde sich an diesen Stellen bestimmt<br />

auch noch mehr Spannung einstellen. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: „Flag“ ist ein Politthriller mit inhaltlich sehr<br />

guten Ideen. Der Regisseur schaff t es jedoch nicht,<br />

ausreichend Spannung aufzubauen.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 55


Film<br />

Spannung/Thriller<br />

<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious: Tokyo Drift<br />

Action-Thriller<br />

Filminhalt:<br />

US 2006 Vertrieb: Universal<br />

Pictures Germany Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 22 Mbps Datenrate<br />

Ton: 1,5 Mbps Regie: Justin Lin<br />

Laufzeit: 104 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

3. September 2009<br />

Bei einigen Menschen scheint wirklich kein<br />

<strong>Blu</strong>t durch die Adern zu fließen, sondern<br />

Benzin. Wie könnte es sonst sein, dass man<br />

einen ganzen Film ausschließlich quietschenden<br />

Autos widmet? Und nicht nur das, im dritten Teil<br />

der „Fast And Furious“-Reihe geht es um ein ganz<br />

besonderes Quietschen, nämlich das Driften.<br />

Das Auto bricht dabei mit dem Heck aus und<br />

der Fahrer muss versuchen, dennoch sauber um<br />

die Kurven zu kommen. Im Film „Cars“ hat es<br />

Doc Hudson dem Rookie Lightning McQueen<br />

ganz einfach erklärt: „Du musst nach rechts<br />

lenken, um nach links zu fahren.“ Und wo sollte<br />

man driften besser üben als in den Parkhäusern<br />

von Tokio? Dorthin verschlägt es dann auch den<br />

Helden Sean Boswell (Lucas Black), der wegen<br />

Fast And Furious – 4-Movie-Box<br />

Auf mittlerweile vier<br />

Filme hat es die „Fast<br />

And Furious“-Reihe bisher<br />

gebracht. Im ersten<br />

Teil „<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong><br />

Furious“ von 2001 startete<br />

Actionschauspieler<br />

Vin Diesel als Bösewicht<br />

Dominic Toretto. Er lieferte<br />

sich mit Undercover-Cop<br />

Brian O’Conner<br />

(Paul Walker) heiße Straßenrennen<br />

mit frisierten Mittelklasseautos. Der Film<br />

war so erfolgreich, dass Videospielhersteller Electronic<br />

Arts seine Reihe „Need For Speed“ auf Untergrundrennen<br />

trimmte. Im zweiten Teil „2 Fast 2 Furious“,<br />

der 2003 in den Kinos startete, war Vin Diesel schon<br />

nicht mehr mit von der Partie – angeblich wegen zu<br />

hoher Gagenforderungen. Paul Walker mimt erneut<br />

den mittlerweile entlassenen Cop O’Conner, der nun<br />

Problemen mit den US-Behörden seine Autorennen<br />

nun in Japan austragen muss. Natürlich<br />

fährt er sein erstes Auto gleich zu Schrott und<br />

lernt, dass man es mit dem „DK“, also dem Drift<br />

King, einfach nicht aufnehmen sollte. Die weitere<br />

Story ergibt sich fast von selbst, denn irgendwann<br />

gegen Ende des Films und nach vielen zerbeulten<br />

Autos tritt Boswell wieder gegen den DK an,<br />

um Geld und das Herz einer Frau zu erobern.<br />

Ganze 100 Autos sollen bei den Dreharbeiten<br />

zu diesem extrem lauten und bunten Film geschrottet<br />

worden sein. In der Abschlussszene<br />

gibt es einen Gastauftritt von Vin Diesel, dem<br />

Hollywood-Bösewicht, der den ersten Teil zum<br />

Erfolg machte (siehe Kasten).<br />

Bleifuß de luxe<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> lässt es in Sachen Film dann auch so<br />

richtig krachen. Das Bild brilliert in den schönsten<br />

Farben, immerhin wurde für die Dreharbeiten<br />

extra eine Straße in Los Angeles als buntes Tokio<br />

samt Leuchtreklame und Co. verkleidet. Der<br />

Sound ist bombastisch. Die Musik und die Rennszenen<br />

hämmern mit Bässen auf den Zuschauer<br />

ein, ganz wie man es von den getunten Autos<br />

auf der Straße kennt. Lediglich die Dialoge wirken<br />

sehr fade und schlecht abgemischt. Man könnte<br />

meinen, die Synchronsprecher hätten statt eines<br />

Mikrofons nur eine Blechbüchse zur Verfügung<br />

für das FBI einen Drogendealer wegen Geldwäsche<br />

überführen soll. Dazu muss er natürlich wieder Autorennen<br />

fahren, um sich beim Drogenboss beliebt<br />

zu machen. Der jüngste Teil „Fast & Furious – Neues<br />

Modell. Originalteile“ spielt in der Dominikanischen<br />

Republik und kam in diesem Jahr in die Kinos. Mit<br />

„Originalteile“ spielt der Titel auf die Schauspielerriege<br />

des ersten Streifens an: Mit Vin Diesel und Paul Walker<br />

ist die Besetzung des ersten Films wieder vereint,<br />

nachdem man im dritten Teil („Tokyo Drift“) auf neue<br />

Gesichter gesetzt hatte.<br />

Das 4er-<br />

Set erscheint<br />

im Steelbook<br />

für knapp 60<br />

Euro und wird<br />

ab 3. September<br />

im Handel<br />

erhältlich<br />

sein.<br />

gehabt. In puncto Bonusmaterial gibt es Licht<br />

und Schatten. Die BD-Live-Funktionen wurden<br />

uns von der Test-Disc versagt – angeblich würde<br />

unsere Playstation 3 diese Features nicht bieten.<br />

Das kann bei der offi ziellen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> schon wieder<br />

anders sein. Ansonsten gibt es viele Extras, vor<br />

allem natürlich zum <strong>The</strong>ma „Driften“. Ein Drittel<br />

des Zusatzmaterials liegt in HD vor. Die Vorteile<br />

der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> werden in Form von Bild-in-Bild-Features<br />

(Filmkommentar) gut genutzt.<br />

FLORIAN PÖTZSCH<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Akustisches Adrenalin mit gut eingepasstem Soundtrack; die<br />

deutschen Dialoge tönen leider nach Autoblech.<br />

Dynamik<br />

So gut wie keine Schwächen beim Bild, die sehr stark gesättigten<br />

Farben gehen durchaus als Stilmittel durch.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1,5/2 2/2 1,5/2 1/2<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

Das Übliche und noch ein wenig mehr für Autofans, informativ<br />

und teilweise sehr nett anzusehen.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

2/3 2/3 3/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Bild und Ton mit großen Stärken, wie für das <strong>The</strong>ma zu<br />

erwarten. HD-Extras leider mit Schwächen.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 2/3 1,5/3<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: Rasant krachende Action mit bunten Bildern<br />

für den Autofreund – genießbar auch ohne Einschalten<br />

des Gehirns.<br />

Bilder: Universal Pictures Germany<br />

56


Thriller/Spannung<br />

Film<br />

Ausnahmezustand<br />

Action-Drama<br />

Bilder: 20th Century Fox<br />

Filminhalt:<br />

US 1998 Vertrieb: 20th<br />

Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />

(deutsch) Datenrate Bild:<br />

36 Mbps Datenrate Ton:<br />

768 Mbps Regie: Edward Zwick<br />

Laufzeit: 116 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 22 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Als dieser Thriller 1998 in die Kinos<br />

kam, spottete das Feuilleton, dass der<br />

Plot von islamischen Terroranschlägen im<br />

Herzen New York <strong>City</strong>s wohl dezent überkonstruiert<br />

sei. Seit den Attentaten vom<br />

11. September 2001 ist jene <strong>The</strong>se widerlegt.<br />

Aus Fiktion wurde eine sehr realitätsnahe<br />

Darstellung eines kulturellen Konflikts mit<br />

erschreckenden Parallelen zur Wirklichkeit.<br />

Mittelpunkt der Handlung: FBI-Agent Anthony<br />

Hubbard (Denzel Washington), der in einen<br />

Sog aus Terror und Gewalt durch islamistische<br />

Aggressoren gerät. Die Metropole am Hudson<br />

erbebt unter den Attentaten. Die Gegenmaßnahmen<br />

durch den Staat, verkörpert durch<br />

US-General William Devereaux (Bruce Willis),<br />

sind jedoch ebenso unmenschlich.<br />

Optisch erzielt die Disc akzeptable<br />

bis ansprechende Werte. Neben<br />

dem guten Schärfegrad und den<br />

detailreichen Bildern fällt nur ein<br />

gelegentliches Bildrauschen auf.<br />

Vor allem während der Anfangsszenen<br />

im Wüstenpanorama geraten<br />

kleine Artefakte ins Visier. Die Farbgebung<br />

entspricht dem nüchternsezierenden<br />

Inszenierungsstil. Ausgefallener<br />

ist die akustische Abmischung. Explosionen<br />

oder donnernder Gewitterschauer erschüttern<br />

das 5.1-System, wobei die englische DTS-<br />

HD-Spur ein wenig kraftvoller als das deutsche<br />

Pendant wirkt. Insgesamt eine adäquate<br />

Abmischung. Im Fokus des Films stehen<br />

allerdings die Dialoge. Das Bonusmaterial<br />

besteht aus verschiedenen Features sowie<br />

dem Making-of. Bemerkenswert erscheint<br />

der 42 Minuten lange Beitrag „Im Kopf eines<br />

Selbstmordattentäters“ des History Channels.<br />

Leider existieren sämtliche Extras nur in SD-<br />

Qualität.<br />

MA<br />

Sharon Bridger (Annette Bening) entpuppt sich<br />

als ehemalige Ausbilderin der Terroristen<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Beachtlicher und beängstigender Thriller, der<br />

die Diskussion um den Verlust persönlicher Freiheit im<br />

Gegenzug für mehr Sicherheit exzellent visualisiert.<br />

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beigefügt ist.


Film<br />

Thriller/Spannung<br />

Midnight Express – 12 Uhr nachts<br />

Drama/Thriller<br />

Filminhalt:<br />

US, GB 1978 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 24,7 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,3 Mbps<br />

Regie: Alan Parker Laufzeit:<br />

121 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />

Billy (Brad Davis) glaubt sich in einem Albtraum<br />

gefangen ...<br />

Der amerikanische Student Billy Hayes (Brad<br />

Davis) wird 1970 auf dem Flughafen im<br />

türkischen Istanbul wegen Drogenschmuggels<br />

festgenommen und in einer Gerichtsverhandlung<br />

zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Dort<br />

sieht er sich fortan den willkürlichen Schikanen<br />

und der Folter des Wachpersonals ausgeliefert.<br />

Zusammen mit zwei anderen Häftlingen beschließt<br />

er, zu fliehen.<br />

Dass mittlerweile auch zunehmend inhaltlich<br />

unbequeme und ältere Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen,<br />

die sich großer Beliebtheit erfreuen,<br />

beweist nun auch die Veröffentlichung<br />

von „Midnight Express“, einem damals wie<br />

heute kontroversen und viel diskutierten Gefängnisdrama<br />

von Regieveteran Alan Parker<br />

(„Die Asche meiner Mutter“) aus dem Jahr<br />

1978. Parkers verstörender Film basiert auf<br />

dem 1977 erschienenen Buch des realen<br />

Billy Hayes. Drehbuchautor Oliver Stone (u. a.<br />

„JFK“) wurde für seine Adaption mit dem Oscar<br />

ausgezeichnet. Technisch bietet die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />

im Gegensatz zur DVD einen erheblichen<br />

Mehrwert: Bildfehler wurden nahezu gänzlich<br />

ausgemerzt, die Optik fällt jedoch immer wieder<br />

durch Rauschen und steilen Kontrast auf.<br />

Als Stilmittel verwendete Parker gelegentlich<br />

auch bewusst Unschärfen. Der ursprüngliche<br />

Monosound fi ndet sich zusätzlich zu einem<br />

Warten auf den richtigen Zeitpunkt: Billy und seine<br />

Kameraden planen die Flucht<br />

gelungenen HD-Mix, der jedoch ein gewisses<br />

Maß an Dynamik vermissen lässt. Zur Freude<br />

aller Fans gibt es sehr umfangreiche und informative<br />

Bonusfeatures in Hochaufl ösung,<br />

ebenso eine schön gestaltete Fotogalerie und<br />

eine BD-Live-Funktion.<br />

DL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 6,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Schockierendes Drama, das bis heute nichts<br />

an Substanz eingebüßt hat. Zur Freude aller Fans wurde<br />

hier technisch das Maximum herausgeholt.<br />

Traitor<br />

Politthriller<br />

Filminhalt:<br />

US 2008 Vertrieb: Ufa<br />

Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 34,2 Mbps Datenrate<br />

Ton: 2 Mbps Regie: J e ff r e y<br />

Nachmanoff Laufzeit: 120 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 27<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Unter den inzwischen nicht mehr ganz so<br />

rar gesäten Post-9/11-Filmen geht „Traitor“<br />

den schwierigen Weg eines Politthrillers, der<br />

genügend Spannung erzeugt, um die Zuschauer<br />

inmitten zu halten, ohne zu unkritisch oder<br />

unglaubwürdig zu werden. Regisseur Jeffrey<br />

Nachmanoff gelingt dabei der Kunstgriff, eine<br />

Freundschaft in den Mittelpunkt der Handlung<br />

zu rücken, durch die das ganze Verwirrspiel<br />

zusammengehalten wird. Sie beginnt in einem<br />

Gefängnis im Jemen, in dem sich die beiden<br />

Insassen Samir Horn (Don Cheadle) und Omar<br />

(Saïd Taghmaoui) kennenlernen und gegenseitig<br />

beim Ausbruch unterstützen. Horn ist ein<br />

ehemaliger US-Soldat, der sich auf Sprengstoff<br />

spezialisiert hat – genau der Mann, der in<br />

Omars muslimischer Untergrundorganisation<br />

Hände hoch! FBI! Roy Clayton (Guy Pearce)<br />

lässt nicht mit sich spaßen<br />

noch gefehlt hat. FBI-Agent Roy Clayton (Guy<br />

Pearce) ist ihm jedoch dicht auf den Fersen. Er<br />

muss Horn stoppen, bevor er der Terrorparzelle<br />

helfen kann, einen fatalen Bombenanschlag in<br />

die Tat umzusetzen.<br />

Filmische Verschwörungstheorien aller Art beziehen<br />

sich nach dem 11. September 2001<br />

beinahe selbstverständlich auf die amerikanische<br />

Außenpolitik. „Traitor“ erfi ndet deshalb<br />

das Rad nicht neu und ist vorhersehbarer, als<br />

die undurchsichtigen Charaktere anfangs vermuten<br />

lassen. Dennoch ist nicht zuletzt wegen<br />

des schauspielerischen Miteinanders von Cheadle<br />

und Taghmaoui Spannung garantiert.<br />

Innere Konfl ikte bedürfen auch starker Kontraste<br />

mit vielen dunklen Flächen und trüber Farbstimmung.<br />

Ausnahmen wie das kontrastarme<br />

Treffen in der 54. Minute bestätigen die Regel.<br />

Vieles spielt sich über Dialoge ab, die von den<br />

aufwühlenden Kompositionen Mark Kilians<br />

(„Tsotsi“) unterbrochen werden. Die wahre<br />

Welchen Plan verfolgt Samir (Dan Cheadle) wirklich?<br />

Wird er den Bombenanschlag dürchführen?<br />

Action ist daher größtenteils in der Vorbereitung<br />

auf den nächsten Anschlag zu fi nden.<br />

Für unseren Geschmack hätten die wenigen<br />

Explosionen einschneidender sein können,<br />

markieren sie doch das Versagen des FBIs und<br />

den moralisch verwerfl ichen Erfolg Horns. Fünf<br />

Interviews, eine 20-minütige B-Roll sowie zwei<br />

Featurettes stellen nur bedingt zufrieden. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Mindestens so spannend wie Peter Bergs<br />

„Operation Kingdom“ und auch audiovisuell nicht<br />

weniger anspruchsvoll.<br />

Bilder: Sony Pictures Home Entertainment, Ufa<br />

58


Thriller/Spannung<br />

Film<br />

Franklyn<br />

Fantasy/Drama<br />

Filminhalt:<br />

GB 2008 Vertrieb: Ascot Elite<br />

Home Entertainment<br />

Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />

1 : 2,35 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 Datenrate Bild:<br />

20 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,5 Mbps Regie: Gerald<br />

McMorrow Laufzeit: 98 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 21<br />

Euro Start: 20. August 2009<br />

Das Spielfilmdebüt des britischen Regisseurs<br />

Gerald McMorrow entführt<br />

den Zuschauer gleich in zwei verschiedene<br />

Welten und in die Leben von vier tragischen<br />

Existenzen, die zumindest auf den ersten<br />

Blick nichts weiter miteinander zu tun haben.<br />

Im zeitgenössischen London suchen<br />

der frisch getrennte Romantiker Milo,<br />

die selbstmordgefährdete Kunststudentin<br />

Emilia und der verzweifelte Familienvater<br />

Peter nach Antworten und Erlösung, während<br />

in der retrofuturistischen Megapolis Meanwhile<br />

<strong>City</strong> der maskierte Rächer Jonathan<br />

Preest den Anschlag auf einen fanatischen<br />

Sektenführer vorbereitet. Die zunächst getrennten<br />

Handlungsstränge verdichten sich<br />

im Laufe der Erzählung immer mehr, um<br />

schließlich auf den einen schicksalhaften<br />

Moment hinauszulaufen, da alles einen <strong>Sin</strong>n<br />

ergibt.<br />

Das ambitionierte und visuell ansprechende<br />

Projekt verliert sich leider zunehmend in seiner<br />

allzu dünnen Handlung, die auch von<br />

den fl ach gezeichneten Charakteren und den<br />

wenigen szenischen Ideen nicht getragen<br />

werden kann. Zwar ist die Darstellung des<br />

retrofuturistischen Meanwhile <strong>City</strong> optisch<br />

ausgesprochen gut gelungen, ihr Anteil an<br />

der Gesamtlänge und Handlung ist aber zu<br />

kurz, um „Franklyn“ als echten Fantasy-Film<br />

zu bezeichnen.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Adaption bietet leider ebenfalls<br />

nur Durchschnittliches. Das Bild zumindest<br />

macht bis auf leichte Schwächen in der<br />

Farbwiedergabe einen guten Eindruck, die<br />

Lossless-Tonspur bietet satten Sound bei etwas<br />

zu frontlastigen Dialogen. Der Bonusteil<br />

hingegen schwächelt mit zu wenig sehenswertem<br />

Material, das nur in Standardaufl ö-<br />

sung daherkommt. BD-Live-Features sucht<br />

man leider vergeblich.<br />

TL<br />

Emily ist vor allem von ihrem Tod fasziniert. Hinweise auf<br />

ein höheres Schicksal ihrer Person leugnet sie beharrlich<br />

Der mysteriöse Jonathan Preest ist die Schlüsselfigur zum<br />

Rätsel, das die Geschichte dem Zuschauer stellt<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Für ein Low-Budget-Debüt mit Fantasy-<br />

Elementen ist „Franklyn“ noch in Ordnung. Allein die<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bietet zu wenig Lohnendes.<br />

Taxi 4<br />

Komödie<br />

FR 2007 Vertrieb: Universum<br />

Film Bildformat: 1 080 p24, VC-<br />

1, 2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />

MA 5.1 (deutsch, franz.)<br />

Datenrate Bild: 19,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Gérard Krawczyk<br />

Laufzeit: ca. 98 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Polizist Emilien (Frédérice Diefenthal) und sein<br />

persönlicher Taxifahrer Daniel (Samy Naceri, r.)<br />

Die falschen Männer zur falschen Zeit am falschen Ort. Die<br />

Trottel von der Polizei und ihr Chef Gibert (Bernard Farcy, r.)<br />

Bilder: Ascot Elite Home Entertainment, Universum Film<br />

Aus Taxi Nummer 1, 2, 3 wird Taxi 4, aus<br />

dem Peugeot 406 der Peugeot 407, aber<br />

sonst bleibt alles beim Alten – oder auch nicht.<br />

Aus tollpatschigen Polizisten werden Trottel,<br />

aus einem Kult gewordenen Film ein blasser<br />

Abklatsch ohne neue Ideen und die rasanten<br />

Autofahrten während der Gangsterjagd sind<br />

um weitere Minuten gekürzt worden. Der<br />

Fan der „Taxi“-Reihe, soweit er nach dem<br />

dritten Teil noch einer ist, wird die Figuren<br />

schnell wiedererkennen. Aus dem Revier<br />

des Polizisten Emilien (Frédérice Diefenthal)<br />

flieht der „Belgier“, ein Schwerverbrecher<br />

(Jean-Luc Couchard). Der Gesetzeshüter wird<br />

dafür – nicht das erste Mal – gefeuert und<br />

jagt nun mit seinem Freund, dem Taxifahrer<br />

Daniel (Samy Naceri), den Bösewicht. Die<br />

gewohnte Verfolgungsjagd ist eine Mixtur aus<br />

nun heruntergeschraubter Rasanz sowie oft<br />

plattem Slapstick.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc kann mit einem Bild aufwarten,<br />

das deutlich besser als die Story ist. Eine<br />

gute bis sehr gute Bildschärfe, satte Farben und<br />

ein zufriedenstellender Schwarzwert sorgen für<br />

einen positiven Eindruck. Nur der Kontrast ist<br />

teilweise etwas zu hart. Der Sound hat seine<br />

starken Momente dann, wenn das Taxi oder<br />

das Rudel der Polizeiwagen unterwegs ist. Ansonsten<br />

spielt sich – bei dennoch guter Abmischung<br />

– das meiste auf den Frontlautsprechern<br />

ab. Hier hätte das verwendete Tonformat<br />

noch einiges mehr an Potenzial gehabt. Die Extras<br />

beschränken sich auf ein Making-of, die Trailer<br />

und einen Link zur „Taxi“-Community – dieses<br />

Manko reißt auch das stylishe Menü nicht heraus.<br />

Wer nach dem dritten Teil immer noch das<br />

rasante Duo mag, kann sich die Scheibe zulegen,<br />

dem Rest wird sie nicht in der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />

fehlen.<br />

UF<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Von der Story her reif für die Abwrackprämie.<br />

Bild und Ton machen aber einen soliden Eindruck.<br />

Fans dürfen zugreifen – wenn sie auf Extras verzichten.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 59


Film<br />

Special Interest/Empfehlung<br />

Dolphins In <strong>The</strong> Deep <strong>Blu</strong>e Ocean<br />

Ambiente/Dokumentation<br />

Empfehlung<br />

DE 2009 Vertrieb: KSM<br />

Bildformat: MPEG-2, 1,78 : 1<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Datenrate Bild: 36,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 448 kbps<br />

Regie: Britta Leimbach<br />

Laufzeit: 60 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 14 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Delfine in der freien Wildbahn zu beobachten,<br />

ist kein leichtes Unterfangen. Werden<br />

die Tiere wiederum in Gefangenschaft<br />

gehalten, so ist dies meist nicht artgerecht.<br />

Für den Dreh dieses Ambiente-Films suchte<br />

die Filmcrew daher das größte Delfinriff der<br />

Erde, Eilat in Israel, auf. Dort konnte das Team<br />

ungestört die verspielten Tümmler beobachten<br />

und ein paar wunderschöne Unterwasserimpressionen<br />

einfangen. Die Kamera<br />

geht dabei oftmals sehr nahe an die Tiere<br />

heran, was ungewohnte Perspektiven zur<br />

Folge hat. Etwas gewöhnungsbedürftig sind<br />

die Bildübergänge, die mit einem einfachen<br />

Schnittprogramm erstellt wurden. Das tut der<br />

Entspannung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil:<br />

Die geschmeidigen Kamerabewegungen<br />

und sanften Übergänge streicheln die strapazierte<br />

Seele genauso wie die meditative Musik<br />

und die seichten Unterwassergeräusche. Die<br />

makellose Schärfe wird von einem gut sichtbaren<br />

Bildrauschen begleitet und betont das<br />

lebendige Treiben der blauen<br />

Welt des Riffs. Im Audiobereich<br />

sind nur die Subwoofer-Frequenzen<br />

zu stark eingepegelt.<br />

Zum Bonusmaterial zählen ein<br />

HD-Trailer sowie ein 22-minütiges<br />

Interview über Delfintherapie.<br />

FT<br />

Europäische Gärten – Frankreich<br />

Ambiente<br />

Empfehlung<br />

DE 2009 Vertrieb: KSM<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS 5.1<br />

Datenrate Bild: 15,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Britta Leimbach<br />

Laufzeit: 57 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 15 Euro Start:<br />

3. September 2009<br />

Gewinnen Sie Einblicke in die schönsten<br />

Gärten Frankreichs, übersichtlich geordnet<br />

und nur einen Klick entfernt. Ob als<br />

Vorbereitung auf einen gelungenen Frankreichurlaub<br />

oder einfach nur zur Entspannung,<br />

die professionellen Aufnahmen lassen sich<br />

keine botanische Sehenswürdigkeit entgehen.<br />

So laden die Gärten von Villandry, Vaux-le-<br />

Vicomte, Champs-sur-Marne, Courances und<br />

die Grünanlagen des Buttes-Chaumont-Parks<br />

herzlich zum visuellen Spaziergang ein. Nebenher<br />

läuft stilgerecht klassische Musik, wobei Sie<br />

für jeden Beitrag zwischen zwei adretten Begleitmelodien<br />

wählen<br />

dürfen. Erfreulicherweise<br />

richtet<br />

sich der Schnitt nach<br />

den Hebungen der<br />

Melodien. Neben<br />

den beruhigenden<br />

Standaufnahmen<br />

von Statuen, Springbrunnen<br />

und grün bepflanzten Idyllen wissen<br />

besonders die aufwendigen Kamerafahrten vor<br />

den französischen Prunkschlössern durch ihren<br />

Detailgrad zu gefallen. Wer sich für saftig-grüne<br />

Gärten interessiert, kann sein Zuhause mit dieser<br />

reizvollen Ambiente-Disc aufwerten. FT<br />

Romantische Städte – Paris<br />

Ambiente/Dokumentation<br />

Empfehlung<br />

DE 2009 Vertrieb: KSM<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,78 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 30,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Britta Leimbach<br />

Laufzeit: 54 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 15 Euro Start:<br />

3. September 2009<br />

Die Stadt der Liebe besitzt ihren Ruf nicht<br />

umsonst. Zahllose Sehenswürdigkeiten<br />

reihen sich nahezu lückenlos aneinander und<br />

betören die Herzen wahrer Kunst- und Kulturkenner.<br />

Wer schon einmal in Paris war, wird die<br />

berühmten Wahrzeichen der Stadt kennen: den<br />

Triumphbogen, den Eifelturm, den Obelisken<br />

und Pont Neuf. Museen wie der Louvre und das<br />

Musée d’Orsay machen Paris zur Hochburg des<br />

guten Geschmacks. Daneben tragen die Menschen<br />

zum Charme der Stadt bei, heißt es doch,<br />

in Paris gäbe es die schönsten Frauen der Welt.<br />

All dies versucht die „musikalische<br />

Dokumentation“ ohne Worte einzufangen.<br />

Das unvergessliche Panorama<br />

der Metropole und sämtliche damit<br />

verbundene Emotionen sind daher<br />

aus mehreren Perspektiven festgehalten<br />

und werden ausgiebig zelebriert.<br />

Vor allem Paris bei Nacht wirkt<br />

durch die eingesetzten Fokus- und<br />

Belichtungseffekte ein gutes Stück<br />

romantischer; eine perfekte Inspiration also zu<br />

einer eigenen Städtereise. Bei dieser Videourlaubstour<br />

lässt sich zwischen zwei Musikthemen<br />

wählen, wobei die DTS-HD-MA-Komprimierung<br />

angesichts der einfachen Hintergrunduntermalung<br />

schon fast ein wenig extraordinär<br />

erscheint.<br />

FT<br />

Bilder: KSM, Stock.xchng<br />

60


Dokumentation<br />

Film<br />

Yellowstone<br />

Der Vulkan unter Yellowstone schlummert<br />

nur vorübergehend<br />

Seltene Tiere wie Elche, Wölfe, Bären können<br />

hier ungestört leben<br />

Bilder: Polyband<br />

Dokumentation<br />

Filminhalt:<br />

UK 2009 Vertrieb: Polyband<br />

Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />

Datenrate Bild: 17 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3 Mbps<br />

Regie: – Laufzeit: 132 min<br />

FSK: ab 0 Jahren Preis: 24<br />

Euro Start: 28. August 2009<br />

Tief in den amerikanischen Rocky Mountains,<br />

eingebettet in einen schlummernden<br />

Vulkan, liegt der Yellowstone-Nationalpark.<br />

Jährlich zieht es bis zu drei Millionen Besucher<br />

an diesen Ort. Zwölf Monate lang filmte das<br />

Team der BBC zahlreiche Naturphänomene,<br />

die den Park so einzigartig machen. Darunter<br />

auch die Geysire, die als ausgestoßener Atem<br />

des unterirdischen Magmaflusses auf der<br />

ganzen Welt Bekanntheit erlangten. Doch es<br />

gibt noch viel mehr in „Yellowstone“ zu sehen,<br />

Geheimnisse, auf die man sonst gar nicht<br />

stoßen würde. Dass der ruhende Vulkan zu<br />

den größten der Erde gehört und theoretisch<br />

jederzeit ausbrechen könnte, ist eine dieser<br />

beunruhigenden, aber hochinteressanten Tatsachen,<br />

die man normalerweise erst erfährt,<br />

nachdem man dort war.<br />

Andererseits gibt es auch viele witzige Kleinigkeiten<br />

zu entdecken. Hätten Sie beispielsweise<br />

gewusst, dass es einen vollwertigen Beruf<br />

namens Geysirsucher gibt oder dass dort die<br />

Schneeschichten im Winter die 3-Meter-Grenze<br />

überschreiten? Werden die Gebäude nicht<br />

rechtzeitig von der Schneelast befreit, könnten<br />

die Dächer einbrechen. Die artenreiche Flora<br />

und Fauna sind an diese extremen Gegebenheiten<br />

gewöhnt, da sie sich dementsprechend<br />

angepasst haben.<br />

Natur pur<br />

In drei je 44 Minuten langen Folgen sehen<br />

Sie, wie das Leben im Winter („Feuer und<br />

Eis“), Sommer („Leben auf dem Vulkan“)<br />

und Herbst („Zeit des Wandels“) seinen Gang<br />

geht, stets begleitet von sinnvollen und aufschlussreichen<br />

Kommentaren. Mit dem Kauf<br />

der Rechte an dieser hochwertigen BBC-Ausstrahlung<br />

hat Polyband defi nitiv alles richtig<br />

gemacht. Nach der visuell beeindruckenden<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Galapagos“ erfüllt auch die neuste<br />

Veröffentlichung unsere Testerherzen mit<br />

Freude. Für eine der beliebtesten und am<br />

häufi gsten gesehenen BBC-Naturdokumentationen<br />

der letzten fünf Jahre gehört sich das<br />

aber auch nicht anders.<br />

Derart gut erklärt und wunderschön dargestellt<br />

haben wir Wölfe, Weißkopfadler, Bisons und<br />

andere seltene Tierarten noch nie gesehen.<br />

Jede einzelne Unebenheit im Schnee zeichnet<br />

sich durch eine extrem hohe Schärfe aus,<br />

wuschelig weich zeigt sich das vom Wind zerzauste<br />

Bisonfell und die weitläufi gen Panoramen<br />

bringen mit ihrem immensen Detailgrad<br />

unseren Atem ins Stocken. Lichtstimmung<br />

und Atmosphäre wurden gemäß den Jahreszeiten<br />

perfekt eingefangen und erfahren ihre<br />

Potenzierung durch eingespielte Wind- und<br />

Ambiente-Sounds, die das Wohnzimmer mal<br />

kälter, mal wärmer wirken lassen.<br />

Frische Bergluft in 5.1<br />

Die sorgsam aufgenommenen Tiergeräusche<br />

sprechen uns mit ihrer Natürlichkeit und<br />

Klarheit so sehr an, dass wir anderen Produzenten<br />

von Naturdokumentationen diese<br />

Machart nur ans Herz legen können. Auch die<br />

entspannende Musik gefällt durch ihre Nähe<br />

zum „Der Herr der Ringe“-Soundtrack.<br />

Nicht ohne Grund wurde „Yellowstone“ auf<br />

dem diesjährigen <strong>International</strong> Wildlife Film<br />

Festival für sein Sounddesign, den Schnitt, die<br />

Kamera und ökologisch nachhaltige Produktion<br />

ausgezeichnet. Drei zusätzliche 10-Minuten-Filmchen<br />

zeigen außergewöhnliche Menschen<br />

wie Jeff Henry, den „Schneemann“,<br />

oder Mike Kasic, den „Fischmann“, die durch<br />

ihre langjährige Erfahrung vor Ort zum Erfolg<br />

der HD-Produktion beigetragen haben.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bisons sind wegen ihres dichten Fells am besten<br />

an die extremen Bedingungen des Parks<br />

angepasst<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Gezwungenermaßen nicht so räumlich wie Kinoproduktionen, für<br />

eine Dokumentation aber schlicht bemerkenswert.<br />

Dynamik<br />

Für das HD-Fernsehen produzierte Dokus hinterlassen von Natur<br />

aus sehr viel Eindruck. Dennoch keine Selbstverständlichkeit.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Die drei zusätzlichen Kurzfi lme über die Menschen hinter der<br />

„Yellowstone“-Produktion sind witzig und unterhaltsam.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1,5/3 2/3 2/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />

Man sieht dem Videomaterial seine Aktualität an. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

wesentlich ansprechender als auf der an sich guten DVD.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

4/4 1,5/3 0/3<br />

Gesamt 7,5/10<br />

Kurzfazit: So scharf haben wir die Schönheit der<br />

Wildnis schon lange nicht mehr auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gesehen. Ein<br />

Spitzenprodukt unter den HD-Dokumentationen.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 61


Film<br />

Special Interest<br />

National Geographic: Wasser, Erde, Luft<br />

Dokumentation<br />

Filminhalt:<br />

DE 2009 Vertrieb: WVG<br />

Medien Bildformat: MPEG-4,<br />

1,78 : 1 Tonformate: Dolby<br />

Digital 5.1 Datenrate Bild:<br />

22,3 Mbps Datenrate Ton:<br />

640 kbps Laufzeit: 93 min FSK:<br />

ab 0 Jahren Preis: 18 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Einmal mehr öffnen die Dokumentarfilmer<br />

des National Geographic ihre<br />

Archive, um die Schönheit der Natur in all<br />

ihren Facetten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc zu bannen.<br />

Egal ob Eislandschaften der Antarktis aus<br />

der Vogelperspektive oder auf Spurensuche<br />

in der afrikanischen Steppe – die komplett<br />

in HD gedrehten Sequenzen aus „Wasser,<br />

Erde, Luft“ beeindrucken nachhaltig und<br />

entfalten eine nahezu meditative Wirkung.<br />

Im Gegensatz zu üblichen Dokumentationen<br />

handelt es sich hier nämlich um eine<br />

reine Special-Interest-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Es wird lediglich<br />

gezeigt, aber nicht kommentiert. In der<br />

Audiosektion hat man die Wahl zwischen<br />

den reinen Originaltönen (Meeresrauschen,<br />

Wind) oder sphärischer Lounge-Musik. Der<br />

Mix verteilt sich konsequent auf alle Boxen<br />

der Heimkinoanlage und kann begeistern.<br />

Ein wenig enttäuschend ist zwar die Tatsache,<br />

dass lediglich ein Extra vorliegt – Beschreibungen<br />

diverser Meeresbewohner in<br />

deutscher Übersetzung – doch das Hauptaugenmerk<br />

soll hier vermutlich auf dem<br />

reinen Filmmaterial liegen, welches sich<br />

entsprechend der geografischen Dreigliederung<br />

auch in drei separate Kapitel teilt. Die<br />

gekörnten, sehr klaren Bilder weisen indes<br />

zwar keine plastische Schärfe auf, können<br />

jedoch durch ihre Detailfreudigkeit beeindrucken.<br />

Auch wenn der Kontrast nicht immer<br />

optimal ausfällt, ist die Bildqualität nahe an<br />

der Referenz. Somit trägt der eineinhalbstündige<br />

Trip konsequenter als andere Veröffentlichungen<br />

zur reinen Entspannung bei, ein<br />

filmischer <strong>Sin</strong>nesrausch sozusagen. DL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Beeindruckende „Chill-out“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für ruhige<br />

Momente. Wem dies zu unspektakulär ist, greift zu<br />

anderen Dokumentationen der National-Geographic-Reihe.<br />

Unsere wunderbare Erde<br />

Dokumentation<br />

Filminhalt:<br />

US 2007 Vertrieb: S u n fi l m<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 27 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />

Regie: Pierre de Lespinois<br />

Laufzeit: 183 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 21 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Im Original heißt die vierteilige Mini- Serie<br />

viel passender „Faces Of Earth“ („Gesichter<br />

der Erde“), denn sie beschäftigt sich geowissenschaftlich<br />

mit der Entstehung der Erde, der<br />

Kontinentalbildung sowie mit Naturphänomenen<br />

wie Wirbelstürmen, Erdbeben und Vulkanen.<br />

Wenn Sie während der 183- minütigen<br />

Laufzeit ein gewisses Gefühl der Langeweile<br />

überkommt, dann mag das daran liegen, dass<br />

in die Kamera sprechende Geologen, veranschaulichende<br />

Computergrafiken und alte Aufnahmen<br />

von Forschungsreisen an eine ermüdende<br />

Geografievorlesung erinnern. „Unsere<br />

wunderbare Erde“ bietet weder Tieraufnahmen<br />

noch irgendwelche anderen Ästhetisierungen.<br />

Die Science-Channel-Doku widmet sich voll<br />

und ganz dem Zweck der Wissensvermittlung<br />

und das in standardgemäßer TV-Qualität. Daher<br />

gibt es auch kaum Schauwerte, die sich<br />

in der Full-HD-Auflösung lohnen. Kontrast,<br />

Schärfe und Farbdarstellung sind eigentlich<br />

nur bei den Interviews gegeben, das restliche<br />

alte Filmmaterial schert sich nicht um visuelle<br />

Qualität. Besonders das Kapitel „Der Mensch<br />

und die Erde“ fällt dadurch negativ auf. Andererseits<br />

erhalten Interessenten mit jeder Folge<br />

auf dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine geballte Ladung an<br />

Informationen, die weit über einen „Galileo“-<br />

Beitrag hinausgehen. Problematisch ist<br />

auch die Tonwiedergabe, festzumachen am<br />

Kommentator, dessen Stimme mangels hoher<br />

Töne unangenehm klingt. Da erscheint<br />

selbst die DTS-HD-MA-Tonspur überflüssig.<br />

Für Freunde schnörkelloser, ihren Zweck<br />

erfüllender Wissenschaftssendungen sicherlich<br />

keine schlechte Investition. FT<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 5/10<br />

Bonusmaterial 0,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 0,5/10<br />

Gesamt 3,5/10<br />

Kurzfazit: Keine ästhetisierende Naturdoku. Hier geht<br />

es um Fakten, Zusammenhänge und <strong>The</strong>orien über<br />

geologische Phänomene.<br />

Bilder: Sunfilm, WVG Medien GmbH<br />

62


Special Interest<br />

Film<br />

Die Erde von oben (3 und 4)<br />

Bilder: ...<br />

Dokumentation<br />

Filminhalt:<br />

FR 2004 Vertrieb: Universal<br />

Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 25,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />

Regie: Yann Arthus-Bertrand<br />

Laufzeit: 188 / 202 min FSK:<br />

ab 6 Jahren / o. A. Preis: 23<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Strebt man eine filmische Inventur der<br />

Erde an, eignet sich nichts besser als die<br />

Vogelperspektive. Als der Franzose Yann Arthus-<br />

Bertrand, seines Zeichens preisgekrönter Fotograf<br />

und Umweltschützer, 1995 das aufsehenerregende<br />

Filmprojekt begann, entdeckte<br />

er seine Leidenschaft für kunstvolle Luftaufnahmen.<br />

Diese machten ihn im Laufe der<br />

Jahre bekannt und verschafften ihm einen<br />

Ruf als herausragender Dokumentarfilmer. Erst<br />

vor Kurzem lief sein bisher größtes Projekt,<br />

„Home“, in den Kinos bzw. zeitgleich auch auf<br />

DVD und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an, in dem auch einige Aufnahmen<br />

aus dieser Dokumentation enthalten<br />

sind. „Die Erde von oben“ widmet sich jedoch<br />

etwas umfangreicher den Problemen der Welt,<br />

deren Zusammenhang sich erst aus der Entfernung<br />

richtig erkennen lässt. Die Serie ist auf<br />

vier einzelnen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit jeweils zwei 100-<br />

minütigen Folgen erhältlich. Teil eins widmet<br />

sich der Artenvielfalt sowie der Erde und ihren<br />

Ressourcen, während Teil zwei das Wasser im<br />

Allgemeinen und die Seen und Ozeane im<br />

Speziellen behandelt. Für unseren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Test<br />

standen uns die letzten beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zur<br />

Verfügung, die seit Juni erhältlich sind. Teil drei<br />

beginnt mit dem unbequemen, aber dennoch<br />

sehr interessanten <strong>The</strong>ma „Nahrung für die<br />

Welt“. Arthus-Bertrand leitet die Folge mit einer<br />

interessanten Luftaufnahme des Pariser Eifelturms<br />

ein. Das liegt wohl einerseits an seiner<br />

französischen Abstammung, lässt sich dann<br />

aber doch vielmehr als gelungene Überleitung<br />

zum eigentlichen Problem festmachen: Metropolen<br />

wie Paris verbrauchen Tag für Tag Unmengen<br />

an Nahrung, die irgendwo produziert<br />

werden müssen. Und darum kümmern sich<br />

laut Arthus-Bertrand lediglich zwei Prozent der<br />

französischen Bevölkerung. Bilder von der unwürdigen<br />

Massentierhaltung untermauern die<br />

Problemdarstellung des Regisseurs und zeigen<br />

schonungslos, wie das tägliche Fleisch zustande<br />

kommt. Der Beitrag fi ndet dennoch ein gutes<br />

Mittelmaß zwischen verstörenden Tatsachen<br />

und interessanten Konversationen mit Bauern,<br />

die nach Lösungen fragen. An der Stelle erschien<br />

uns der Schnitt etwas hastig, ebenso wie<br />

der ansonsten angenehme Kommentar – fast<br />

schon so, als wolle Arthus-Bertrand so viel wie<br />

möglich zeigen, dabei aber die unangenehmen<br />

Sachen fl otter abhandeln als die zukunftsweisenden<br />

Lösungsansätze.<br />

„Menschen und Tiere“ schließt direkt an die<br />

menschliche Beziehung zu den „Nutztieren“<br />

an und zeigt die Ursprünge des Artenrückgangs<br />

auf. Bezeichnend ist hierbei die variierende<br />

Bildqualität, die der fast neunjährigen<br />

Produktionszeit bzw. der unterschiedlichen<br />

Kamerawahl geschuldet ist. Sobald es beispielsweise<br />

um den illegalen Handel mit<br />

Tigerfellen geht, verschwimmt das vormals<br />

exzellente Bild zu einer Fernsehaufnahme<br />

mit bedingter Schärfe. Hauptsächlich kamen<br />

jedoch hochaufl ösende Kameras zum Einsatz,<br />

weshalb die teils nachbearbeiteten Bilder wie<br />

bei „Home“ sehr plastisch wirken und ungeheuer<br />

in die Tiefe gehen. Auch die vierte Disc<br />

mit den Beiträgen „Die großen Flüsse“ und<br />

„Der Wald“ gefällt durch visuelle Schmankerl.<br />

Der Kameramann leistete hier unglaublich<br />

gute Arbeit, was sich an überwältigenden Anblicken<br />

wie z. B. den Wäldern Madagaskars<br />

(36. Minute) zeigt. Aber auch hier gibt es wieder<br />

einige Ausschnitte, die vermutlich aus den<br />

Anfangsjahren der Doku stammen. Die Suche<br />

nach Ureinwohnern am Amazonas (27.Minute)<br />

ist hierfür ein gutes Beispiel. Gleiches Qualitätsniveau<br />

trifft auf die Soundkulisse zu. Die<br />

meiste Zeit über untermalt ein spannungsgeladener<br />

Score die visuellen Ereignisse. Nur ab<br />

und an werden originalgetreue Naturgeräusche<br />

eingeblendet, die den ganzen Raum erfüllen.<br />

Durch den Wechsel der Kommentatoren entsteht<br />

eine gewisse Dynamik im Gesprochenen,<br />

weshalb man den Erklärungen gerne folgt.<br />

Schade, dass sich die Boni auf den Discs nur<br />

auf zwei Trailer und die Bookmark-Option „Meine<br />

Szenen“ beschränkt. Angesichts der knapp<br />

200 Minuten Dokumentation auf jeder Scheibe<br />

jedoch eine nachvollziehbare Ausstattung.<br />

FALKO THEUNER<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Der Soundtrack trägt die Stimmung der Bilder, die Kommentare<br />

sind stets sinnvoll, nur selten gibt es hörbare Natur.<br />

Dynamik<br />

Faszinierende Naturaufnahmen mit exzellenten Farben und<br />

ungetrübter Schärfe. Ältere Parts überzeugen jedoch weniger.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

2/2 1,5/2 1/2 2/2 2/2<br />

Bonusmaterial 1,5/10<br />

Wer mehr Hintergründe braucht, kauft das Produktionstagebuch.<br />

Auf den Scheiben fi nden Sie nichts dergleichen.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

0/3 0/3 0/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />

Wenn man sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zulegen sollte, dann wegen des<br />

Bildes. Tonal erfreut die verlustfreie Komprimierung.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

3/4 1,5/3 0/3<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: „Die Erde von oben“ gibt interessante,<br />

beängstigende, oftmals aber auch hoff nungsvolle<br />

Einblicke in den momentanen Zustand unserer Welt.<br />

Bilder: Stock.xchng, Universal<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 63


Film<br />

Special Interest<br />

Im Schatten des Mondes<br />

Nicht jede Apollo-Rakete gelangte an ihr Ziel<br />

Buzz Aldrin erzählt 40 Jahre nach seinem Mondflug von<br />

den Tragödien und Triumphen der damaligen Mission<br />

Dokumentation<br />

Filminhalt:<br />

US 2007 Vertrieb: Polyband<br />

Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD 5.1<br />

Datenrate Bild: 28 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3 Mbps Regie:<br />

David <strong>Sin</strong>gton Laufzeit:<br />

100 min FSK: o. A. Preis: 24<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Ein wenig Balsam für die geschundene<br />

US-Seele, ein bisschen Heldentum und<br />

der Rückblick auf das bis dato größte Abenteuer<br />

der Menschheit. All das gibt’s in diesem<br />

flott-unterhaltsamen Dokumentarfilm über die<br />

amerikanische Raumfahrtgeschichte. Fast genau<br />

40 Jahre nachdem der erste Astronaut<br />

den wüsten Mondstaub betrat, versammelte<br />

Regisseur David <strong>Sin</strong>gton acht Veteranen der<br />

frühen Apollo-Missionen. Das entstandene<br />

Interviewmaterial unterlegte er mit teilweise<br />

spektakulären Originalaufnahmen aus dem<br />

NASA-Archiv. Eine atemberaubende Retrospektive<br />

über den Sputnik-Schock, den Beginn des<br />

Weltalltrips und erfolgreiche Schritte auf dem<br />

Erdtrabanten. Die Begegnung mit Buzz Aldrin<br />

und Co. ist sowohl ein emotionales Erlebnis<br />

als auch eine Veränderung der Perspektive.<br />

Irgendwo zwischen Tollkühnheit und Pflichterfüllung<br />

setzten sich diese Männer der Gefahr<br />

aus, eventuell nie wieder zurückzukehren. Einziger<br />

inhaltlicher Wermutstropfen: Gegen Ende<br />

erhält das Geschehen eine arg patriotische<br />

Note. Darüber hinaus überzeugt das Werk als<br />

historisches Zeugnis.<br />

Rauschen im All<br />

Die alten Schwarz-Weiß-Aufnahmen weisen tiefe<br />

Kratzer und Artefakte auf bzw. sie erzeugen<br />

ein stetiges Bildrauschen. Gleiches gilt für die<br />

ausgegrabenen Farbaufnahmen vom NASA-<br />

Stützpunkt oder aus dem All. Fernab jeder heutigen<br />

HD-Technik darf die Qualität dennoch als<br />

gut bezeichnet werden. Die Zelluloidbänder<br />

erhielten eine digitale Verjüngungskur. Parallel<br />

dazu übertrug <strong>Sin</strong>gton die Szenen von den ursprünglichen<br />

8- bzw. 16-Millimeter-Streifen auf<br />

35-Millimeter-Material. Im Gegensatz zu den<br />

geschichtsträchtigen Videos sind die aktuell<br />

entstandenen Sequenzen durchweg hochwertig.<br />

Die Interviews bieten exzellente Schärfe sowie<br />

natürliche Farbgebung. Akustisch existieren<br />

kaum Spezialeffekte oder Surround-Klänge.<br />

Meist bringt die Scheibe erzählende Monologe<br />

inklusive der üblichen, wenngleich gelungenen<br />

Orchesterbegleitung des Komponisten Philip<br />

Sheppard. Ältere Bilder präsentieren statisch<br />

rauschende Originaltonspuren, was indes der<br />

Authentizität dient. Dank einer soliden Abmischung<br />

zünden die Triebwerksgeräusche trotzdem<br />

kraftvoll und die endlose Leere des Alls<br />

wird im Knistern des Äthers spürbar. Ob der<br />

Zuschauer schlussendlich die englische oder<br />

deutsche DTS-HD-5.1-Version wählt, bleibt im<br />

Grunde gleich. Hierzulande liegt nur ein adäquates<br />

Voice-over über den Stimmen.<br />

Fehlende Worte<br />

Im aufgeräumten Bonusteil fi nden sich weitere<br />

Informationen über die Komposition des<br />

musikalischen Rahmens („Scoring Apollo“)<br />

und knapp eine Stunde zusätzlicher Szenen<br />

im Feature „Behind <strong>The</strong> Shadow“ (ca. 57<br />

Minuten). Zum vollständigen Glück fehlt eigentlich<br />

nur der Kommentar von Neil Armstrong,<br />

der jedoch verständlicherweise keine weiteren<br />

Worte mehr in Mikrofone sprechen will. Aber<br />

immerhin kommt der spannende Blick zu den<br />

Sternen in einer stabilen Metallbox zur Geltung.<br />

Eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die dem erinnerungswürdigen<br />

Augenblick gerecht wird.<br />

Bewertung Disc<br />

MARIO HESS<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Das alte Material zieht seine Authentizität aus den Rauschen im<br />

Äther. Das Orchester zeigt die modern-präzise Klangkulisse.<br />

Dynamik<br />

Das originale Archivmaterial entzieht sich eigentlich jeder<br />

Bewertungsgrundlage. Insgesamt aber beachtlich restauriert.<br />

Schwarzwerstellung<br />

Farbdar-<br />

Kontrast<br />

Schärfe<br />

Bildfehler<br />

1,5/2 1/2 1/2 1,5/2 1/2<br />

Abmischung<br />

Räumlichkeit<br />

Soundqualität<br />

Tonformat<br />

1,5/2 1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Wie bei den meisten Dokumentationen halten sich die Extras in<br />

Grenzen-qualitativ und visuell.<br />

Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />

1/3 2/3 2,5/4<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Diese Mondfahrt besticht mehr durch den gefühlten Wert ihrer<br />

Bilder als durch das HD-Erlebnis.<br />

Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />

2/4 1/3 0/3<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Ein kleiner Schritt für eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, aber ein<br />

großer für die Menschheit. Spannende Sternstunde der<br />

Raumfahrt.<br />

Bilder: Polyband<br />

64


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

<strong>Blu</strong>Note-Ca fé<br />

66<br />

Eine gute Komposition lebt von dem Wechselspiel aus feinen Violinen-Pizzikati und imposanten Bläsercrescendi,<br />

von dem Unterschied zwischen fein nuancierter Percussion und ohrenbetäubenden Beckenschlägen.<br />

Die präzise Klangdarstellung der HD-Tonformate ermöglicht eine gebührende technische Umsetzung<br />

dieser Dynamik und erweist sich somit als perfektes Medium für Opern oder sonstige Darbietungen<br />

klassischer Musik. Fest installierte Bühnenkameras ermöglichen überdies ein<br />

gestochen scharfes Bild. Wir freuen uns, Sie auch heute wieder im <strong>Blu</strong>Note-<br />

Café begrüßen zu dürfen. Genießen Sie mit uns eine erstklassige<br />

Darbietung verschiedener Bühnenstücke.<br />

À la carte<br />

Caravaggio<br />

Marco Polo<br />

La Gazzetta<br />

Lady Macbeth Of Mtsensk<br />

A Midsummer Night’s Dream<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Dafont.com, iStockphoto.de/cstar55,<br />

DOConnell, NDY59, netrun, Naxos, Stock.xchng


Carava g gio<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

I<br />

n<br />

„Caravaggio“ wird die Geschichte eines italienischen<br />

Künstlers des 16. und 17. Jahrhunderts<br />

erzählt, dessen Werke nicht unumstritten waren.<br />

Caravaggios Kunst war geprägt von Tod und Schrecken<br />

und wirkte zugleich unglaublich lebendig.<br />

Genau diese Eigenschaften setzte der italienische<br />

Choreograf Mauro Bigonzetti in einem Bühnenstück<br />

um, aufgeführt vom Berliner Staatsballett. Wichtiger<br />

Bestandteil der Performance ist die Beleuchtung, die<br />

hier sehr gezielt und effektvoll zum Einsatz kommt.<br />

Entscheidend ist dabei der Kontrast zwischen tiefschwarzem<br />

Hintergrund und den hell angestrahlten<br />

Körpern der Tänzer. Das Wechselspiel zwischen Licht<br />

und Schatten wird durch die sehr gute Bildqualität<br />

bestens dargestellt: Während man Muskulatur<br />

und Mimik der Akteure im Vordergrund detailliert<br />

wahrnehmen kann, versinkt der Rest der Bühne in<br />

Finsternis oder zwielichtige Gestalten befi nden sich<br />

im Halbdunkel zwischen den beiden Welten. Das<br />

Highlight der Scheibe ist der hervorragende Sound,<br />

der in 7.1 (!) als PCM-Spur vorliegt. Die großartige<br />

Performance der Staatskapelle Berlin wurde samt all<br />

ihrer Dynamik eingefangen. Laut und leise stellen hier<br />

das akustische Gegenstück zu Licht und Schatten des<br />

Bühnenspiels dar. In der Bonussektion befi nden sich<br />

zwei Bildergalerien mit künstlerischen Fotos aus der<br />

Vorbereitungsphase des Stückes. Mit angenehmer<br />

Musikuntermalung entsteht das romantische Flair der<br />

<strong>The</strong>aterwelt – Kenner werden dieses unscheinbare<br />

Feature zu schätzen wissen. Hinzu kommt eine rund<br />

halbstündige Dokumentation in HD.<br />

D<br />

ie<br />

Marco Polo<br />

Geschichte des weltberühmten Globetrotters<br />

wurde bereits von unzähligen Künstlern und für<br />

die verschiedensten Medien umgesetzt. Der chinesische<br />

Starkomponist Tan Dun brachte die Legende in<br />

Kooperation mit Regisseur Pierre Audi 2008 abermals<br />

auf die Bühne. Es ist eine Oper der besonderen Art,<br />

in der die Person des Marco Polo in zwei Einheiten,<br />

Marco und Polo, dargestellt wird. Begleitet wird das<br />

Duo von mehreren Schattencharakteren, welche die<br />

verschiedenen Interessen und Eigenschaften des<br />

Protagonisten repräsentieren.<br />

Die mit viel Sorgfalt gestalteten Kulissen und Kostüme<br />

sowie das farbenprächtige Geschehen kommen in HD<br />

voll zur Geltung. Hinzu gesellen sich gute Kameraperspektiven<br />

und Schnitte – die Bühne wird hin und wieder<br />

in verschiedene Abschnitte unterteilt, wodurch die<br />

Handlung lebendig und interessant dargestellt werden<br />

kann. Der Sound ist sehr gut abgemischt und lebhaft.<br />

Die 5.0-PCM-Tonspur lässt jedoch den Subwoofer-<br />

Kanal vermissen, der somit per DSP im AV-Receiver<br />

generiert werden muss.<br />

Zusatzmaterial ist nicht gerade die Stärke der Scheibe:<br />

Eine 24-minütige Dokumentation zur Entstehung des<br />

Stückes, eine Darsteller-Slideshow und eine siebenminütige<br />

Zusammenfassung (Englisch mit deutschen<br />

Untertiteln) befi nden sich in der Bonussektion. Die<br />

„Kurzfassung“ ist jedoch äußerst sinnvoll, da man<br />

einer Oper trotz der Untertitel teilweise nur schwer<br />

folgen kann.<br />

Zur Präsentation der Disc gehört außerdem ein hochwertiges<br />

Booklet mit Bühnenfotos und Hintergrundinformationen<br />

zum Komponisten.


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

L a Ga z z etta<br />

La Gazzetta ist der Name einer Zeitung, um die sich<br />

in diesem Rossini-Werk alles dreht. Der arrogante<br />

Neapolitaner Don Pomponio nutzt das Blatt als Forum,<br />

um seine Tochter zu verheiraten. Das moralisch<br />

fragwürdige Prinzip einer solchen Brautversteigerung<br />

ist das sozialkritische Moment des sehr humorvollen<br />

Stückes. Die Bildqualität der Scheibe erfreut mit guter<br />

Farbdarstellung und lebhaftem Kontrast. Die Schärfe<br />

hingegen lässt teilweise zu wünschen übrig und<br />

schöpft das HD-Potenzial nicht aus. Die Tonspur wurde<br />

umfassend gestaltet. Während sich der Hauptteil des<br />

Orchesters vor dem Betrachter befi ndet, ertönen die<br />

Geigen aus den Surround-Boxen. Diese Art des Mixings<br />

ist seltener anzutreffen, wurde in diesem Falle aber gut<br />

umgesetzt – das Heimkinopublikum wird stärker in<br />

das musikalische Geschehen eingebunden. Kommen<br />

die Sänger hinzu, so wirkt der Mix plötzlich etwas wild,<br />

was auf die Aufstellung der Bühnenmikrofone zurückzuführen<br />

ist. Die Darsteller haben keine einzelnen<br />

Ansteckmikrofone, sondern werden über Empfänger<br />

an den Bühnenrändern aufgenommen. Die Qualität<br />

der Gesangsaufnahmen ist trotzdem sehr gut, zudem<br />

befi nden sich so auch atmosphärisch wichtige Sekundärgeräusche<br />

wie Fußtritte oder das Rascheln der Kostüme<br />

auf der Tonspur. Präsentation und Zusatzmaterial<br />

sind die Schwachstellen der Disc. Die Menügestaltung<br />

wirkt lieblos und verzichtet gänzlich auf Hintergrundmusik.<br />

In der Bonusabteilung befi nden sich neben der<br />

sinnvollen Zusammenfassung des Stückes lediglich<br />

eine einminütige Bildergalerie der Darsteller und ein<br />

Interview mit Bühnenregisseur Dario Fo, das unter mäßiger<br />

Bild- und schlechter Tonqualität zu leiden hat.<br />

L ady Macbeth Of Mtsen sk<br />

Das Bühnendrama um die leidenschaftliche, grausame<br />

und zugleich tragische Hauptperson Katerina<br />

gehört zu Shostakovichs bedeutendsten Werken.<br />

Von der Kunstwelt anerkannt und in den höchsten Tönen<br />

gelobt, stieß die moderne Oper bei der Obrigkeit<br />

jedoch auf Missfallen. Durch die gnadenlose Kritik der<br />

Medien bekam die Karriere des Komponisten einen<br />

heftigen Rückschlag, weshalb er keine weitere Oper<br />

schrieb. Heutzutage ist „Lady Macbeth Of Mtsensk“<br />

ein weltweit geachtetes Meisterwerk. Im Jahre 2006<br />

wurde das Stück im Amsterdamer Musiktheater aufgeführt<br />

und in HD aufgezeichnet. Die daraus entstandene<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> versetzt den Zuschauer dank sehr guter<br />

Bildqualität mitten ins Bühnengeschehen. Mindestens<br />

genauso wichtig wie das Schauspiel sind bei einer<br />

solchen Produktion Musik und Klangqualität. Die Performance<br />

der Sänger und des Orchesters wurde gut<br />

eingefangen und erfreut mit präziser Basswiedergabe.<br />

Das mittlere und obere Klangspektrum könnte etwas<br />

ausgewogener daherkommen und auch die Räumlichkeit<br />

überzeugt nicht auf ganzer Linie. Dynamik und<br />

die allgemeine Klangqualität der verlustfreien PCM-<br />

Tonspur (5.0) sind wiederum sehr gelungen.<br />

Bei der Präsentation hätte man etwas mehr Sorgfalt<br />

walten lassen sollen. So ist das Hauptmenü zwar mit<br />

Videoausschnitten der Bühnenaufführung untermalt,<br />

lässt jedoch Begleitmusik vermissen und erzeugt daher<br />

wenig Atmosphäre. Das Zusatzmaterial umfasst<br />

eine kurze Zusammenfassung der Handlung, eine<br />

Darsteller-Slideshow und eine mehr als einstündige<br />

HD-Dokumentation mit deutschem Ton.<br />

Bilder: Dafont.com, Naxos, iStockphoto.de/cstar55, DNY59, Stock.xchng<br />

68


A Midsum m er Nigh t’s Dream<br />

Neben „Romeo und Julia“ ist „Ein Sommernachtstraum“<br />

das wohl bekannteste Stück William<br />

Shakespeares. Der Feenkönig Oberon streitet sich mit<br />

seiner teuren Titania, während der aufgeweckte Puck in<br />

der Menschenwelt für Liebeschaos sorgt. So entsteht<br />

ein undurchsichtiger Reigen aus Lysander, der Helena<br />

liebt, die jedoch lieber mit Demetrius zusammen sein<br />

will, der wiederum Hermia, Lysanders Geliebte, für sich<br />

gewinnen will. Irgendwann lieben dann alle Hermia und<br />

Titania lässt sich von dem eselsköpfigen Zettel verführen<br />

– ein Verwirrspiel erster Güte. Doch es gibt nichts,<br />

was Puck mit seiner duftenden <strong>Blu</strong>me nicht reparieren<br />

könnte. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zeigt eine Aufführung des Pacific<br />

Northwest Ballet, die von der BBC für ihr HD-Programm<br />

aufgenommen wurde. Geschaffen wurde das Stück<br />

1962 von einem der bedeutendsten US-Choreografen<br />

des 20. Jahrhunderts: George Balanchine. Er hielt<br />

Shakespeare für „untanzbar“ und orientierte sich bei<br />

der Choreografie stärker an Mendelssohns stürmischer<br />

Musik als an den Worten des Briten. Die klangliche<br />

Präsenz zeichnet sich durch ein weites Spektrum an<br />

Blasinstrumenten aus, die eine geringfügige Percussion-Ergänzung<br />

durch die Triangel erfahren. Der unkomprimierte<br />

Sound lässt die Zischlaute des Gesangs<br />

selbst bei hohem Lautstärkepegel angenehm erklingen.<br />

Visuell verleiht eine blauviolette Dunkelheit der moosgrün<br />

geschmückten Bühne etwas mehr Kälte. Nicht<br />

alle Kameras fokussieren uneingeschränkt scharf, was<br />

den guten Gesamteindruck der HD-Aufnahmen aber<br />

keineswegs schmälert. An Extras gibt es eine Fotogalerie<br />

der Tänzer und ein mehrsprachiges Begleitheft mit<br />

vielen wissenswerten Informationen über das Stück.<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Film<br />

Anzeige<br />

Eagle Vision präsentiert<br />

Konzertgenuss<br />

in bester <strong>Blu</strong>-Ray Qualität<br />

<br />

QUINCY JONES<br />

<strong>The</strong> 75th Birthday Celebration<br />

Live At Montreux 2008<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005034E14<br />

BB KING<br />

Live At Montreux 1993<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005028E14<br />

<br />

<br />

DIANA KRALL<br />

Live In Rio<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005030E14<br />

JEFF BECK<br />

Performing This Week...<br />

Live At Ronnie Scotts<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005020E14<br />

<br />

JOHN MAYALL & THE<br />

BLUESBREAKERS AND<br />

FRIENDS<br />

70th Birthday Concert<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005032E14<br />

THE WHO<br />

Live At <strong>The</strong> Isle Of Wight<br />

Festival 1970<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005019EBD<br />

<br />

JAMIROQUAI<br />

Live At Montreux 2003<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005022E14<br />

ZZ TOP<br />

Live From Texas<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005010EBD<br />

QUEEN<br />

Queen Rock Montreal & Live Aid<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005009EBD<br />

RICK WAKEMAN<br />

<strong>The</strong> Six Wives Of Herny VIII<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005036E14<br />

EMINEM<br />

Live From New York <strong>City</strong><br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005039E14<br />

TOTO<br />

Falling In Between Live<br />

<strong>Blu</strong>-Ray: 0005040E14<br />

Mehr Infos auf<br />

www.eagle-rock.de


Film<br />

<strong>Blu</strong>Note-Café<br />

Caravaggio<br />

Ballett<br />

Marco Polo<br />

Oper<br />

La Gazzetta<br />

Oper<br />

DE 2008 Vertrieb: Naxos<br />

Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />

Tonformate: DTS-HD MA 7.1,<br />

PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

20 Mbps Datenrate Ton:<br />

6 Mbps Laufzeit: 93 min FSK:<br />

ab 0 Jahren Preis: 23 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

NL 2008 Vertrieb: Naxos<br />

Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />

Tonformate: PCM 5.0, PCM<br />

2.0 Datenrate Bild: 25 Mbps<br />

Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />

Laufzeit: 156 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

ES 2008 Vertrieb: Naxos<br />

Bildformat: 1 080i, 4 : 3<br />

Tonformate: PCM 5.1, PCM 2.0<br />

Datenrate Bild: 27 Mbps<br />

Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />

Laufzeit: 155 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 30 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Erstklassige Darbietung und sehr gute<br />

technische Umsetzung. Der 7.1-HD-Sound sucht<br />

seinesgleichen.<br />

Lady Macbeth Of Mtsensk<br />

Oper<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Eine gute Umsetzung mit erfrischend<br />

ungewöhnlicher (Welt-)Musik. Bild- und Tonqualität<br />

bewegen sich auf hohem Niveau.<br />

A Midsummer Night’s Dream<br />

Ballett<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Herrlich sozialkritisches Stück mit<br />

urkomischen Darstellern. Die magere Bonussektion<br />

drückt die Wertung.<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

NL 2006 Vertrieb: Naxos<br />

Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />

Tonformate: PCM 5.0, PCM<br />

2.0 Datenrate Bild: 30 Mbps<br />

Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />

Laufzeit: 236 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 37 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7/10<br />

Bonusmaterial 7/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Gesamt 7/10<br />

Kurzfazit: Shostakovichs legendäres Bühnendrama in<br />

solider HD-Qualität und mit einer einstündigen<br />

Dokumentation auf Deutsch.<br />

Filminhalt:<br />

Bewertung Disc<br />

UK 1999 Vertrieb: Naxos<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />

Tonformate: PCM 5.0, PCM 2.0<br />

Datenrate Bild: 20,6 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />

Laufzeit: 93 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 40 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 2,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Shakespeares wunderbare Komödie über die<br />

Wirrungen und Verirrungen der Liebe in einer<br />

bemerkenswerten Ballettchoreografi e: Genuss pur!<br />

Vielen Dank für Ihren Besuch.<br />

Wir hoffen, dass auch für Ihren<br />

Geschmack etwas dabei<br />

war. Leisten Sie uns bald wieder<br />

Gesellschaft, wenn die<br />

internationalen Musikgrößen<br />

abermals ins <strong>Blu</strong>Note-Café<br />

einkehren.<br />

CHRISTOPH HÜTHER<br />

Bilder: iStockphoto.de/aooss5, Naxos<br />

70


Special Interest Xxxx<br />

Film<br />

John Mayall<br />

<strong>Blu</strong>es<br />

Filminhalt:<br />

US 2003 Vertrieb: Eagle Vision<br />

HD Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: PCM 2.0,<br />

DD 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 28,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />

Laufzeit: 148 min FSK: ab 0<br />

Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Ende 2003 feierte John Mayall seinen 70.<br />

Geburtstag mit einem Konzert in Liverpool.<br />

Bekannt wurde er als Mitbegründer<br />

des englischen <strong>Blu</strong>es-Revivals in den 1960er<br />

Jahren. In dieser Zeit formierte er seine Band<br />

<strong>The</strong> <strong>Blu</strong>esbreakers um und führte mit den<br />

Gitarristen Mick Taylor und Eric Clapton wahre<br />

Genregrößen zusammen. Während seines<br />

Ehrenkonzerts holt der <strong>Blu</strong>es-Veteran so gut<br />

wie alle ehemaligen Kollegen und Freunde auf<br />

die Bühne, die jemals etwas mit seiner musikalischen<br />

Laufbahn zu tun hatten. Der Musiker<br />

wechselt zwischen Keybord, Mundharmonika<br />

und selbstgebauter Gitarre. Vorrangig liefert<br />

er den typischen stumpfen Gesang zur exzellenten<br />

<strong>Blu</strong>es-Musik. Sobald jedoch Clapton<br />

ungefähr ab der Hälfte des Events dazu geholt<br />

wird, dominiert dieser die Bühne. Dabei ist der<br />

Song „No Big Hurry“ Programm – „Slowhand“<br />

Clapton kommt nur langsam in Fahrt, zeigt aber<br />

spätestens bei „Hide Away“, was für Klänge aus<br />

einer Gitarre herauszuholen sind. John Mayall<br />

und Gäste strahlen trotz schwieriger Stücke<br />

professionelle Gelassenheit aus. Ihre Bühnenshow<br />

bleibt, spartanisch ohne Brimborium,<br />

nur auf die Musik fixiert – mit Erfolg. Genießer<br />

können zwischen drei Tonspuren wählen, die<br />

allesamt sehr gut klingen: PCM Stereo, Dolby<br />

Digital 5.1 oder unserem Favoriten DTS-HD MA<br />

5.1. Beim Lossless-Surround-Mix wurden die<br />

einzelnen Instrumente sehr gut auf die vorderen<br />

Boxen verteilt. Bläser, Gitarren, Schlagzeug<br />

und Mayalls Instrumente sind hervorragend<br />

voneinander getrennt wahrnehmbar. Die hohen<br />

Becken, der Hall vom Gesang und das<br />

Publikum kommen aus den hinteren Boxen –<br />

für die räumliche Konzertatmosphäre eine<br />

willkommene Idee. Drei exklusive Bonus-Tracks<br />

(insgesamt 25 Minuten) plus ein Interview<br />

mit John Mayall (12 Minuten in SD) stimmen<br />

jeden Fan glücklich. Da es die <strong>Blu</strong>esbreakers<br />

seit Ende letzten Jahres nicht mehr gibt, bildet<br />

dieses Event den Höhepunkt der Band.<br />

Grund genug sich diese Ansammlung von<br />

<strong>Blu</strong>es-Größen fürs Heimkino zu sichern. FT<br />

Noch fehlt Eric Clepton, aber sobald er auftritt,<br />

dominiert er die Bühne<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Lockeres Geburtstagskonzert, das sich wohl<br />

hauptsächlich wegen Eric Clapton lohnt. Ein Pfl ichtkauf<br />

für alle <strong>Blu</strong>es-Freunde.<br />

<strong>The</strong> Biggest Bang<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Eagle Vision HD, Universal Music<br />

Classic Rock<br />

Filminhalt:<br />

US 2006 Vertrieb: Universal<br />

Music Bildformat: VC-1, 1 080i,<br />

16 : 9 Tonformate: DTS-HD MA<br />

5.1, PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />

25 Mbps Datenrate Ton:<br />

4,8 Mbps Regie: Hamish<br />

Hamilton Laufzeit: 182 min<br />

FSK: ab 0 Jahren Preis: 23<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Wenn es eine Band gibt, die den Begriff<br />

„Rock-Opas“ maßgeblich geprägt hat,<br />

dann sind es die Rolling Stones. In den Jahren<br />

2005 und 2006 spielten die vier über 60-<br />

Jährigen im Rahmen der „A Bigger Bang“-Tour<br />

abermals ihre Evergreens aus dem vergangenen<br />

Jahrhundert, Songs voller Leidenschaft,<br />

Wut und Protest. Ob dies nun altersgerechtes<br />

Verhalten darstellt, sei dahingestellt. Fakt ist:<br />

Nach wie vor sind die Rocker mit Herzblut<br />

dabei und bringen die Songs aus ihrer Jugend<br />

überzeugend und kraftvoll auf die Bühne. Neben<br />

einer spektakulären Livedarbietung punktet<br />

die Scheibe auch mit einer guten Präsentation.<br />

Ein hochwertiges Booklet mit Fotos und Tracklist,<br />

ein animiertes 3-D-Intro im Weltraumlook<br />

und ein innovatives Menüdesign sind Anzeichen<br />

für eine sorgfältige Produktion. Dies rührt<br />

wohl nicht zuletzt daher, dass die Band selbst<br />

die Rolle des Produzenten übernommen und<br />

dabei viel Wert auf ein inhaltlich und optisch<br />

ansprechendes Gesamtprodukt gelegt hat. So<br />

ist der Konzertmitschnitt keine bloße Aneinanderreihung<br />

diverser Kameraeinstellungen,<br />

sondern versetzt den Zuschauer dank einer<br />

gelungenen Mischung aus Nah- und Fernaufnahmen<br />

mitten ins Geschehen. Der Sound<br />

unterstützt dabei das Livefeeling, denn von den<br />

Surround-Kanälen als Atmosphärenspuren (Publikum,<br />

Halle etc.) wurde reichlich Gebrauch<br />

gemacht. Die Stereoverteilung ist breiter als bei<br />

den meisten anderen Konzertmitschnitten und<br />

wirkt daher interessant. Die Pegelverhältnisse<br />

und das Klangspektrum sind ebenfalls gelungen,<br />

jedoch nicht über jeden Zweifel erhaben.<br />

So ist die Background-Band mit Chor und Bläsern<br />

zu leise und der gesamte Mix wirkt leicht<br />

mittenlastig. Auf der Haben-Seite wiederum<br />

steht das Bonusmaterial, das mit der qualitativ<br />

sehr guten Tour-Dokumentation „Salt Of <strong>The</strong><br />

Earth“ in HD-Qualität glänzt. Des Weiteren<br />

stehen eine Mini-Doku über das Konzert in<br />

Texas sowie die „Jukebox“ – ein Playlist-Editor<br />

– auf dem Programm, mit dem man die Tracks<br />

in gewünschter Reihenfolge abspielen kann.<br />

Drei Songs des Konzerts im japanischen Saitama<br />

komplettieren das Zusatzmaterial. CH<br />

Posen wie früher – vom Enthusiasmus der<br />

Stones könnte sich selbst so mancher Jungspund<br />

etwas abschneiden<br />

Das perspektivische Bildschirmmenü arbeitet<br />

mit schönen Transparenz- und Spiegeleffekten<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 9/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Umfangreiche Scheibe mit sehr gutem Bild,<br />

überzeugendem Sound mit kleinen Schwächen und<br />

ansprechender Präsentation.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 71


Film<br />

Retro<br />

Das fliegende Auge<br />

Action<br />

Filminhalt:<br />

US 1983 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

28 Mbps Datenrate Ton:<br />

2 Mbps Regie: John Badham<br />

Laufzeit: 108 min FSK: ab 12<br />

Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Hubschrauber spielen eine zentrale Rolle im<br />

nach wie vor mitreißenden Actionklassiker<br />

Als Police Officer Frank Murphy den Prototyp<br />

eines neuartigen Kampfhubschraubers<br />

für die Verbrechensbekämpfung im L. A. der<br />

1980er Jahre testen soll, ahnt er noch nicht,<br />

auf was er und sein junger Kollege Lymangood<br />

sich eingelassen haben. Beim Ausprobieren<br />

der Überwachungsfunktion stoßen die beiden<br />

eher zufällig auf eine Verschwörung hochrangiger<br />

Politiker und Stadträte, die den Hightech-<br />

Hubschrauber bei einem eigens provozierten<br />

Aufstand im Einwandererviertel auf Praxistauglichkeit<br />

testen wollen. Fortan werden der alte<br />

Fuchs Murphy, sein unerfahrener Kollege und<br />

vor allem die belastende Aufzeichnung des<br />

Gesprächs von den Gangstern gejagt. Dass der<br />

finale Showdown schließlich mit dem Kampfhubschrauber<br />

ausgetragen werden muss, ist da<br />

nur die logische Konsequenz.<br />

„Das fl iegende Auge“ verbindet die dystopische<br />

Fantasie vom technisch hoch entwickelten<br />

Überwachungsstaat mit ordentlich rasanter<br />

Luftkampfaction und einer Prise Spionagethriller.<br />

Erstklassige Effekte, solide Regie und ein<br />

überzeugendes Schauspielerensemble – allen<br />

voran die Erzfeinde Roy Scheider und Malcolm<br />

McDowell – ließen den Film schon kurz nach<br />

seinem Kinostart zu einem Klassiker werden.<br />

„<strong>Blu</strong>e Thunder“ (Originaltitel) auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />

eine Pfl ichtveröffentlichung und auch mehr als<br />

25 Jahre nach seinem Erscheinen noch absolut<br />

sehenswert. Der Transfer des angestaubten<br />

Kinomaterials gelang überwiegend gut, vor<br />

allem Schärfe und Kontrast können sich in der<br />

HD-Fassung sehen lassen. Die deutsche True-<br />

HD-Tonspur sticht dagegen nur wenig hervor.<br />

Etwas mehr Räumlichkeit und Dynamik wären<br />

hier schön gewesen. Auch im Bonusteil bietet<br />

die Scheibe nichts Außergewöhnliches. Die<br />

ausschließlich in SD vorliegenden Featurettes<br />

und Making-ofs rechtfertigen die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kaum<br />

gegenüber der DVD.<br />

TL<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 8/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6/10<br />

Kurzfazit: Auch in HD ein sehenswerter Actionklassiker,<br />

zumindest für Filmfans. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Begeisterte könnten<br />

dagegen vom schwachen Bonusteil enttäuscht sein.<br />

Starman<br />

Science-Fiction<br />

Filminhalt:<br />

Jenny (Karen Allen) entdeckt<br />

voller Staunen Starman<br />

US 1984 Vertrieb: Sony<br />

Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

26,5 Mbps Datenrate Ton:<br />

1,2 Mbps Regie: John<br />

Carpenter Laufzeit: 100 min<br />

FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />

Euro Start: 20. August 2009<br />

Wie lautet die Definition<br />

für Liebe? Jene<br />

Frage stellt ein außerirdisches<br />

Wesen an Jenny<br />

Hayden. Die junge Witwe<br />

trifft den Starman in<br />

ihrem Wohnzimmer, wo<br />

er innerhalb von wenigen<br />

Minuten die Stadien von<br />

einem Baby zum erwachsenen<br />

Mann durchlebt. Er<br />

nimmt die Gestalt ihres<br />

verstorbenen Ehemanns<br />

an und beide beginnen<br />

eine Odyssee zu einem<br />

Meteoritenkrater in Arizona.<br />

Doch das Militär heftet<br />

sich an die Fersen der beiden Flüchtenden.<br />

Während der Reise verändert Jenny ihre zunächst<br />

ablehnende Haltung. Für den Horroraltmeister<br />

John Carpenter ungewohnt, liegt der<br />

Schwerpunkt dieser Science-Fiction-Handlung<br />

auf der romantischen Ebene. Zwischen humanistischer<br />

Botschaft und visuellen Effekten<br />

wird eine sensible Liebesgeschichte erzählt.<br />

Insgesamt eine „E. T.“-Version für die ältere<br />

Generation. Insbesondere die Hauptdarsteller<br />

verleihen dem Werk die notwendige Glaubwürdigkeit,<br />

um nicht am Ende im Space-Kitsch<br />

zu landen. Natürlich zollt „Starman“ den Jahren<br />

ein wenig Tribut. Die abseits jeder CGI-Animation<br />

entstandene Tricktechnik entspricht kaum<br />

aktuellen Ansprüchen, Kratzer und stärkere<br />

Artefaktbildungen durchziehen die Optik. Kontrast<br />

sowie Schärfe liegen kaum über DVD-<br />

Niveau. Musikalisch klingt der Alien-Besuch<br />

sehr nach Carpenter, obwohl der Regieveteran<br />

die Untermalung dem Komponisten Jack<br />

Nitzsche („Der Exorzist“) überließ. Trotzdem<br />

prägen tiefe Sythesizer-Klänge den Film. Meist<br />

tönt allerdings nur die vordere Boxenfront.<br />

Das Menüdesign inklusive blauer Kugeln und<br />

soundtechnischer Gimmicks gefällt, wohingegen<br />

das Bonusmaterial schlicht fehlt. Nur<br />

ein BD-Live-Feature ziert die Auswahlleiste.<br />

Dementsprechend: Ein Film für Carpenter-<br />

Fans, die auf Extras verzichten können. MA<br />

Ein ausdrucksloser Jeff Bridges als glaubwürdiges<br />

Alien? Warum nicht?<br />

Bewertung Disc<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 6/10<br />

Bonusmaterial 1,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1,5/10<br />

Gesamt 3,5/10<br />

Kurzfazit: „E. T.“ für Erwachsene. Warmherzige Science-<br />

Fiction mit romantischen Elementen. Allerdings ist die<br />

Qualität der Disc eher ärgerlich.<br />

Bilder: Sony Pictures<br />

72


Mini-Tests<br />

Film<br />

Die Tiefe<br />

Final Destination<br />

Glory<br />

US 1977 Genre: Abenteuer Vertrieb:<br />

Sony Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />

2,35 : 1 Tonformate: Dolby True HD<br />

5.1 Datenrate Bild: 24,5 Mbps<br />

Datenrate Ton: 1,1 Mbps Regie: Peter<br />

Yates Laufzeit: 124 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 19 Euro Start: erhältlich<br />

US 2000 Genre: Horror Vertrieb:<br />

Kinowelt Home Entertainment<br />

Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD 5.1 Datenrate<br />

Bild: 28 Mbps Datenrate Ton:<br />

2,5 Mbps Regie: James Wong<br />

Laufzeit: 98 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 19 Euro Start: erhältlich<br />

US 1989 Genre: Kriegsdrama<br />

Vertrieb: Sony Pictures<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />

Dolby True HD 5.1 Datenrate<br />

Bild: 28,5 Mbps Datenrate<br />

Ton: 1,6 Mbps Regie: Edward Zwick<br />

Laufzeit: 122 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 20 Euro Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Filminhalt:<br />

Filminhalt:<br />

Bei einem Tauchausfl ug in den Bermudagewässern<br />

macht das Pärchen Gail und David<br />

(Jacqueline Bisset und Nick Nolte) einen<br />

merkwürdigen Fund. Während sie den Wert<br />

der vermeintlichen Schätze recherchieren,<br />

geraten sie jedoch an Schatzjäger, die auch<br />

vor Mord nicht zurückschrecken würden.<br />

Peter Yates Tiefsee-Klassiker von 1977 wurde für<br />

den HD-Transfer gekonnt nachgeschärft, wobei<br />

dennoch oft Unreinheiten auftauchen. Die weit<br />

übersättigten Farben sind für die 1970er Jahre<br />

typisch, ebenso das teils weiche Licht. Fraglich<br />

ist, ob für den qualitativ minderwertigen Ton<br />

eine Lossless-Komprimierung wirklich lohnt. FT<br />

Nachdem Alex aufgrund einer Schreckensvision<br />

mit einer Handvoll Freunden am Boden<br />

zurückbleibt, explodiert kurz nach dem Start<br />

das Flugzeug, in dem die Gruppe hätte sitzen<br />

sollen, und reißt alle übrigen Mitschüler in<br />

den Tod. Als wenig später der erste der knapp<br />

Entkommenen auf mysteriöse Weise stirbt,<br />

wird Alex klar, dass Gevatter Tod sie noch<br />

längst nicht von seiner Liste gestrichen hat.<br />

Leider bringt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> außer der höheren<br />

Aufl ösung nicht viel. Der Bildeindruck ist durchschnittlich<br />

und der Ton beschränkt sich trotz<br />

hoher Qualität stark auf die Frontkanäle. Das<br />

Bonusmaterial entspricht der DVD-Version. TL<br />

Der Geschichte liegen die Briefe des Colonels<br />

Robert G. Shaw zugrunde, der während des<br />

Bürgerkriegs eine der ersten Kompanien befehligte,<br />

die ausschließlich aus Afroamerikanern<br />

bestand. Ihm wird schnell bewusst, dass er nicht<br />

nur dem Feind, sondern auch den Vorurteilen<br />

in den eigenen Reihen gegenübersteht. Dabei<br />

sind die Figuren so durchschaubar wie in allen<br />

Edward-Zwick-Filmen (z. B. „Blood Diamond“).<br />

Wegen des durchweg blassen Bildes muss man<br />

sich die Scheibe nicht zwingend zulegen. Nur<br />

wer dem DVD-Medium vollends abgeschworen<br />

hat und nach einem starbesetzten Abenteuerfi<br />

lm sucht, sollte hier einen Blick riskieren. FT<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Bildqualität 7/10<br />

Bildqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 4/10<br />

Tonqualität 6,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

Bonusmaterial 5,5/10<br />

Bonusmaterial 6/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />

Gesamt 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />

Gesamt 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Klassischer Abenteuerfi lm, der gekonnt mit<br />

der Angst vor der Atemlosigkeit unter Wasser spielt.<br />

Nick Nolte gibt einen Star-Bonuspunkt.<br />

Kurzfazit: Annehmbares Horrorgeplänkel mit guten<br />

Momenten. Leider wurde der Klassiker des Teenie-<br />

Horrors nur durchschnittlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgesetzt.<br />

Kurzfazit: Edward Zwicks Abenteuerfi lme waren schon<br />

immer kurzweilige Kriegsdramen mit Hang zur<br />

Gesellschaftskritik. Für zwischendurch geeignet.<br />

Der rosarote Panther 2<br />

Go! – Sex, Drugs & Rave´N´Roll<br />

US 1999 Genre: Krimi/Komödie<br />

Vertrieb: Sony Pictures Bildformat:<br />

MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate: Dolby<br />

True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />

30 Mbps Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />

Regie: Doug Liman Laufzeit:<br />

102 min FSK: ab 16 Jahren Preis:<br />

23 Euro Start: 6. August 2009<br />

US 2009 Genre: Komödie Vertrieb:<br />

20th Century Fox Bildformat: MPEG-<br />

4, 1,85 : 1 Tonformate: DTS 5.1, DTS-<br />

HD MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />

35,2 Mbps Datenrate Ton: 768 kbps<br />

Regie: Harald Zwart Laufzeit: 92 min<br />

FSK: ab 6 Jahren Preis: 22 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

JCVD (2-Disc-Set)<br />

FR 2008 Genre: Satire Vertrieb:<br />

Koch Media Bildformat: VC-1,<br />

2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD MA<br />

5.1 Datenrate Bild: 26 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />

Mabrouk El Mechri Laufzeit:<br />

101 min FSK: ab 16 Jahren Preis:<br />

18 Euro Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Filminhalt:<br />

Filminhalt:<br />

Bilder: 20th Century Fox, Kinowelt, Koch Media, Sony Pictures<br />

Der schwarzhumorige Episodenfi lm erzählt aus<br />

drei verschiedenen Perspektiven die Geschichte<br />

eines kleinen Drogendeals unter ein paar Freunden.<br />

Anfänglich völlig harmlos, entwickelt er<br />

sich bald zu einer ausgewachsenen Katastrophe<br />

für alle Beteiligten. Überzeugen kann der kurzweilige<br />

„Pulp Fiction“-Verschnitt dank seiner gut<br />

konstruierten Story, authentischen Charaktere<br />

und aberwitzigen Ideen. Weniger Lob verdient<br />

sich dagegen die Umsetzung auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Während<br />

Bild und Ton gemessen am Alter des Films<br />

noch einen soliden Eindruck machen, erreicht<br />

der in Standardaufl ösung vorliegende Bonusteil<br />

nur mit Mühe das Niveau einer DVD. TL<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Bonusmaterial 3,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Mit guter Story, authentischen Darstellern<br />

und witzige Dialogen punktet der rasante Episodenfi lm.<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc bietet leider nicht so viel Spaß.<br />

Der Kunsträuber „Tornado“ sorgt weltweit für<br />

spektakuläre Überfälle, was natürlich den chaotischen<br />

Inspektor Clouseau (Steve Martin) auf<br />

den Plan ruft. Zusammen mit einer internationalen<br />

Truppe von Spitzenermittlern soll er den Kriminellen<br />

stellen – was erfahrungsgemäß nur in<br />

die Hose gehen kann. Der schrille Comedy-Spaß<br />

ist bereits der zweite Teil der Neuaufl age (2005)<br />

des Kultfi lms „Der rosarote Panther“ (1963) mit<br />

Peter Sellers. Unzählige Details und ein sehr<br />

scharfes Bild sorgen für optischen Genuss. Der<br />

Ton gestaltet sich dynamisch und bestens gemischt.<br />

Ein nettes interaktives Spiel macht den<br />

überschaubaren Umfang der Boni wett. DL<br />

Bildqualität 8,5/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Knallig bunt und völlig überdreht – wer`s<br />

mag. Teil zwei rund um den sympathischen Inspektor<br />

aus Paris macht technisch eine tolle Figur!<br />

Was für ein Erlebnis: Der in die Jahre gekommene<br />

Haudrauf-Berserker Jean-Claude Van Damme („Timecop“)<br />

überzeugt in dieser Action-Persifl age<br />

durch ernsthaftes und mimisch ausgereiftes<br />

Schauspiel – denn er spielt sich selbst! Durch<br />

extrem hohe Kontraste und den Einsatz von<br />

weichem Licht bekommt das an sich gestochen<br />

scharfe Bild einen traumartigen, verwaschenen<br />

Charakter. Auch die Farbgebung wurde bewusst<br />

verfremdet, die furiose Anfangssequenz erscheint<br />

schon fast schwarz-weiß. Neben einem<br />

guten Schärfegrad kann vor allem der deutsche<br />

Lossless-Sound überzeugen: Exzellent abgemischt<br />

und räumlich absolut realistisch. DL<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 9/10<br />

Bonusmaterial 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Bizarres Avantgarde-Kino mit einem Van<br />

Damme, wie er noch nie zu sehen war. Für glühende<br />

Verehrer auch aufgrund der Bonusdisc empfehlenswert.<br />

Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 73


Film<br />

Mini-Tests<br />

Eyes On <strong>The</strong> Skies<br />

Zufällig verheiratet<br />

Chocolate<br />

DE 2009 Genre: Dokumentation<br />

Vertrieb: KSM Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD MA 2.0<br />

Datenrate Bild: 24 Mbps Datenrate<br />

Ton: 1,8 Mbps Laufzeit: 60 min FSK:<br />

ohne Altersbeschränkung Preis:<br />

20 Euro Start: 3. September 2009<br />

US, UK 2008 Genre: Romantikkomödie<br />

Vertrieb: Disney Home<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />

Dolby True HD 5.1 Datenrate<br />

Bild: 27 Mbps Datenrate Ton:<br />

3,7 Mbps Regie: Griffi n Dunne<br />

Laufzeit: 90 min FSK: ab 6 Jahren<br />

Preis: 28 Euro Start: erhältlich<br />

TL 2009 Genre: Martial-Arts-Action<br />

Vertrieb: 3L Bildformat: MPEG-4,<br />

1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />

Datenrate Bild: 19,4 Mbps<br />

Datenrate Ton: 2,4 Mbps Regie:<br />

Prachya Pinkaew Laufzeit: 92 min<br />

FSK: ab 16 Jahren Preis: 20 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Filminhalt:<br />

Filminhalt:<br />

Seit Galileo das Fernrohr optimierte, sind inzwischen<br />

400 Jahre vergangen. Anlässlich des<br />

Jubeljahres aktiver Sternenforschung bringt<br />

KSM eine Scheibe mit faszinierenden Originalaufnahmen<br />

vom All heraus, entstanden mithilfe<br />

der leistungsfähigsten Teleskope der Erde. Zusätzlich<br />

erklärt eine umfassende Dokumentation<br />

mittels Computergrafi ken und kommentierter<br />

Standbilder den Werdegang der astronomischen<br />

Sichterweiterungen. Während der kosmischen<br />

Diashow wird eine eigens komponierte Musik<br />

eingespielt, deren Making-of auf der Disc enthalten<br />

ist. Zwei weitere Beiträge klären über die<br />

Fotografen und das Buch auf.<br />

FT<br />

Mit ihrem Rat zerstörte Liebesdoktorin Emma<br />

(Uma Thurman) schon so manche Beziehung.<br />

Aus Rache beauftragt Patrick (Jeff rey Morgan)<br />

seinen kleinen indischen Hacker-Kumpel, die<br />

staatliche Personalakte der Radiomoderatorin zu<br />

fälschen und sie mit ihm zu verheiraten. Emmas<br />

eigene Hochzeitspläne mit Richard (Colin Firth)<br />

sind damit für die Katz, zumindest vorerst ...<br />

Insbesondere dunkle Szenen leiden unter überzogenem<br />

Kontrast und Bildrauschen, während die<br />

hellen Tag- und Außenaufnahmen genau richtig<br />

sind. Die Abmischung wirkt frontlastig und gerade<br />

einmal ein Interview mit Uma Thurman umfasst<br />

das spärliche Bonusangebot.<br />

FT<br />

Jeder mag sie, die autistischen Martial-Arts-<br />

Prinzessinnen. Sie sind kindisch, niedlich und<br />

durch ihre immense Aufnahmefähigkeit unberechenbar.<br />

Zen hat daher nicht nur unglaubliche<br />

Refl exe, sondern eifert auch noch ihrem<br />

großen Vorbild Bruce Lee nach. Aufgewachsen<br />

im Gangster-Milieu, verprügelt sie reihenweise<br />

kampfsporterprobte Yakuza und treibt für die<br />

Heilung ihrer Mutter das benötigte Geld ein.<br />

Intensiver Filtereinsatz sorgt für einen farblich<br />

wenig ansprechenden, verrauschten Einheitsbrei,<br />

dessen Schärfe jedoch stimmt. Die Abmischung<br />

nimmt aktiv alle Boxen in Anspruch, nur<br />

die Dynamik der Action ist zu übertrieben. FT<br />

Bildqualität 6/10<br />

Bildqualität 7,5/10<br />

Bildqualität 6/10<br />

Tonqualität 5,5/10<br />

Tonqualität 7,5/10<br />

Tonqualität 8,5/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

Bonusmaterial 2/10<br />

Bonusmaterial 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1,5/10<br />

Gesamt 4,5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 5/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 5,5/10<br />

Kurzfazit: Fans der „Space Night“ und astronomischer<br />

Wissenssendungen erhalten mit dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein hochwertiges<br />

Info-Programm in HD.<br />

Kurzfazit: Nette Menáge-à-trois-Komödie mit einem<br />

coolen Jeff rey Morgan, einer verwirrten Uma Thurman<br />

und ein klein wenig Schmalz.<br />

Kurzfazit: Zuckersüß meets Kampfmaschine. Seit<br />

„Serenity“ nichts Neues mehr, aber dennoch<br />

ausgesprochen sympathisch und unterhaltsam.<br />

Loaded<br />

US 2008 Genre: Thriller Vertrieb:<br />

Splendid Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />

Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />

Datenrate Bild: 9,8 Mbps<br />

Datenrate Ton: 3 Mbps Regie: Alan<br />

Pao Laufzeit: 99 min FSK: ab 16<br />

Jahren Preis: 19 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

96 Hours<br />

FR 2008 Genre: Thriller/Action Vertrieb:<br />

20th Century Fox Bildformat:<br />

MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate: DTS-<br />

HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />

Bild: 34,3 Mbps Datenrate<br />

Ton: 4 Mbps Regie: Pierre Morel<br />

Laufzeit: 93 min FSK: ab 16 Jahren<br />

Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />

Plasma Impressionen HD<br />

DE 2009 Genre: Kaminfeuer<br />

Vertrieb: Alive, Busch Prod.<br />

Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />

DTS-HD MA 5.1, DD 2.0<br />

Datenrate Bild: – Mbps Datenrate<br />

Ton: – Mbps Laufzeit: 150 min FSK:<br />

ohne Altersbeschränkung Preis: 14<br />

Euro Start: erhältlich<br />

Filminhalt:<br />

Filminhalt:<br />

Tipp<br />

Kennen Sie solche Filme, die man sich aus der Videothek<br />

ausleiht und dann später wieder reumütig<br />

zurückbringt? „Loaded“ gehört zu dieser Sorte:<br />

Mehrere Laiendarsteller treffen sich in einer Stripbar<br />

und versuchen, ihren Mangel an Talent durch<br />

komplett lahme Dialoge zu übertünchen. Und obwohl<br />

den Jurastudenten Tristan (Jesse Metcalfe)<br />

eine blendende Zukunft an der Seite seiner blondierten<br />

Freundin erwartet, lässt der Konservative<br />

alles sausen, um im Drogensumpf zu versinken.<br />

Als typischer Videothekenfi lm dürfen die matten<br />

Hauttöne und der harte Kontrast nicht fehlen.<br />

Zu hören gibt es einen recht passablen Mix, der<br />

allerdings auch kaum aus dem Rahmen fällt. FT<br />

Bildqualität 7/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 2/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />

Gesamt 5/10<br />

Kurzfazit: Sexy Bräute, Drogen und ein wenig<br />

überzeugender Mephisto. Für 13-Jährige vielleicht ganz<br />

interessant, aber die dürfen den Film ja noch nicht sehen.<br />

Wie Jason Bourne, nur viel älter, ungefähr so<br />

könnte man Liam Neesons Filmfi gur Bryan Mills<br />

beschreiben. Dieser sucht seine Tochter im wilden<br />

Paris. Das minderjährige Unschuldslamm<br />

wurde nämlich von internationalen Menschenhändlern<br />

gefangen, um sie innerhalb weniger<br />

Stunden ins Ausland zu verkaufen. Doch da<br />

hat der überbesorgte Vater noch ein Wörtchen<br />

mitzureden, der zufälligerweise Ex-CIA-Agent<br />

ist und für die „Bösen“ keine Gnade kennt. Bild<br />

und Ton wissen mit ihrer Klarheit zu gefallen.<br />

Die Menge des Bonusmaterials ist überschaubar,<br />

wobei uns der einblendbare Bodycount doch<br />

ziemlich witzlos erscheint.<br />

FT<br />

Bildqualität 9/10<br />

Tonqualität 8/10<br />

Bonusmaterial 4/10<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />

Gesamt 6,5/10<br />

Kurzfazit: Ein bisschen zu klischeebehafteter<br />

Agententhriller mit altbackener Story. Liam Neeson<br />

macht jedoch eine gute Figur als ehemaliger Topspion.<br />

Kaminfeuer für den heimischen Fernseher sind<br />

eine Kunst für sich. Ihr Zweck besteht darin, zur<br />

angenehmen Atmosphäre einer Räumlichkeit<br />

beizutragen. Gleiches gilt für virtuelle Aquarien,<br />

die mit ihren ruhigen Aufnahmen und der chilligen<br />

Lounge-Musik für die nötige Entspannung<br />

sorgen. „Plasma Impressionen HD“ liefert gleich<br />

eine ganze Sammlung von Kaminfeuern, Aquarien,<br />

Sonnenuntergängen, Natur- und Indien-Impressionen.<br />

Bis auf die letzten beiden verbergen<br />

sich hinter jedem Punkt zwei verschiedene Ambiente-Aufnahmen.<br />

Bei den Naturimpressionen<br />

handelt es sich um 44 Minuten Naturaufnahmen,<br />

die bunt aneinandergereiht sind. Während<br />

alle anderen Beiträge in 2K- oder 4K-Aufl ösung<br />

aufgenommen wurden, sieht dieser nach einer<br />

hochgerechneten SD-Aufzeichnung aus. Wer<br />

sich entspannendes Material für seinen HD-TV<br />

zulegen will, ist mit den 16 : 9-optimierten Impressionen<br />

gut beraten.<br />

FT<br />

Kurzfazit: Als Ambiente-Scheibe sicherlich eine<br />

sinnvolle Zusammenstellung aus digital eingefangenen<br />

Kaminfeuern und Naturaufnahmen.<br />

Bilder: 3L, 20th Century Fox, Alive, Disney Home, KSM, Splendid<br />

74


Spiel<br />

Gamescom<br />

Wir werfen einen Blick<br />

voraus auf die besten<br />

Spieletitel 2009/2010.<br />

Seite 76<br />

Overlord 2<br />

Böse sein ist nicht schwer,<br />

es zu bleiben umso mehr!<br />

Teil zwei gibt Nachhilfe.<br />

Seite 80<br />

Fight Night Rd. 4<br />

Fotorealismus und sehr<br />

brutale Knock-Outs zeigt<br />

EAs Box-Spektakel.<br />

Seite 84<br />

Bilder: Eidos, Codemasters, Electronic Arts, Namco/Bandai Partners<br />

Christoph Hüther,<br />

Redakteur<br />

Der Mundschutz fliegt in<br />

hohem Bogen davon, das<br />

Gesicht des Boxers ist unnatürlich<br />

verformt und seine Augen<br />

werden glasig. Kurz darauf<br />

bricht er zusammen, als hätte<br />

jeder Muskel seines Körpers<br />

den Geist aufgegeben. Nur Sekunden<br />

später steht er brav zur<br />

„Acht“ des Ringrichters auf und<br />

kämpft weiter, als sei nichts<br />

gewesen. Liebhaber des Boxsports<br />

ahnen bereits, dass es sich hierbei wohl kaum um<br />

einen realen Kampf handeln kann. Beschrieben wurde<br />

eine Szene aus dem brandneuen Sporttitel „Fight Night<br />

Round 4“ von Electronic Arts. Die zahlreichen K.-o.-Sequenzen<br />

des Spiels verfügen über eine derartig überzeichnete<br />

Gewaltdarstellung, dass selbst ein Klitschko-<br />

Kampf dagegen aussieht wie Ringelpiez mit Anfassen.<br />

Der FSK-12-Titel wird somit zum verlockenden Sujet für<br />

die allgegenwärtige Debatte um Gewalt in Videospielen.<br />

Doch von moralischen und gesellschaftlichen Aspekten<br />

einmal abgesehen, schaden die Entwickler dem Ruf einer<br />

hoch technischen Sportart, die nur in den seltensten<br />

Fällen so verheerende Ausmaße annimmt. „Fight Night<br />

Round 4“ ist und bleibt ein gutes Boxspiel, welches den<br />

komplexen sportlerischen Aspekten alle Ehre macht. Taktisches<br />

Agieren mit guter Bein- und Deckungsarbeit sowie<br />

der richtige Trainingsplan sind maßgebliche Faktoren<br />

für den Erfolg des virtuellen Kämpfers. Der Boxsport oder<br />

auch das „Fechten mit den Fäusten“ – offenbar ist dieses<br />

Sprichwort den Entwicklern nicht unbekannt. Gerade<br />

deshalb ist die Einbindung der unrealistisch brutalen Cut-<br />

Scenes eine äußerst fragwürdige Entscheidung.<br />

Batman: Arkham Asylum<br />

Er ist groß, dunkel wie die Nacht und eingesperrt in Arkham, wo<br />

die schlimmsten Verbrecher aller Zeiten lauern. Seite 82<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 75


Spiel<br />

Gamescom<br />

20. - 23.08.2009<br />

Interaktive<br />

Zukunftsträume<br />

Kaum ist die E3 vorbei, steht bereits die Kölner Gamescom vor der Tür. Für uns<br />

Grund genug, die drei interessantesten Spieletitel der beiden Messen näher zu<br />

beleuchten. Allesamt sind es Sony-Eigenproduktionen, die die PS3-Verkäufe weiter<br />

vorantreiben sollen.<br />

FALKO THEUNER<br />

<strong>The</strong> Last Guardian<br />

In Zeiten ständig wiederkehrender Spielkonzepte<br />

ist es immer wieder erholsam,<br />

abseits des von Shootern geprägte Mainstreams<br />

innovative Spielerfahrungen zu<br />

machen, die mehr einem Kulturphänomen<br />

ähneln denn einem Videospiel.<br />

Das Sony-Studio Team Ico verschreibt<br />

sich mit jedem seiner Titel der durchgestylten<br />

Atmosphäre einer Fantasy-<br />

Welt. Ihre vergangenen PS2-Spiele<br />

„Ico“ (2001) und „Shadow Of <strong>The</strong><br />

Colossus“ (2006) gehören heute trotz<br />

mangelnden kommerziellen Erfolgs<br />

zu den unabdingbaren Klassikern, die<br />

in keiner Playstation-2-Sammlung<br />

fehlen dürfen. Beide Titel zeichnen<br />

sich durch ihren epischen<br />

visuellen Stil aus, der<br />

die damals doch sehr<br />

eng gesteckten technischen<br />

Grenzen der<br />

Konsole ausreizte. So<br />

bestach „Shadow Of <strong>The</strong><br />

Colossus“ mit endlosen<br />

Landschaften, einem glaubhaft<br />

animierten Helden,<br />

melancholischer Atmosphäre<br />

und vor allem riesenhaften<br />

Kolossen, die erklommen und<br />

taktisch klug niedergestreckt<br />

werden mussten.<br />

Von dem PS3-Toptitel „<strong>The</strong> Last<br />

Guardian“ präsentierte Sony<br />

Computer Entertainment<br />

auf der E3 einen ausführlichen<br />

Trailer, der im<br />

Gegensatz zu den bisher<br />

gezeigten Szenen<br />

noch einmal mit stark<br />

überarbeiteter Grafi k<br />

Info<br />

Genre: Action-Adventure<br />

Plattform: PS3<br />

Entwickler: Team Ico<br />

Publisher: Sony Computer<br />

Entertainment<br />

Spieler: 1<br />

Start: k. A.<br />

und ein paar erweiterten Gameplay-Sequenzen<br />

aufwartete. Wie zu erwarten setzt der Titel<br />

visuell neue Maßstäbe. Sowohl die Figuren als<br />

auch die Umgebung grenzen an Fotorealismus.<br />

Inhaltlich erinnern die Bilder sehr stark<br />

an Team Icos erste Produktion „Ico“, in der Sie<br />

die Rolle eines gehörnten Jungen übernehmen,<br />

der mit einem mysteriösen Mädchen in<br />

einem Schloss gefangen gehalten wird.<br />

Gemeinsam versuchen sie, dem Labyrinth zu<br />

entkommen, und entdecken zwischen den<br />

ganzen Fallen und Rätseln die wahre Intention,<br />

die hinter ihrem Gefängnis steckt. „<strong>The</strong><br />

Last Guardian“ scheint sich derselben beklemmenden<br />

Atmosphäre zu bedienen und sich<br />

vollständig auf das Verhältnis seiner beiden<br />

Spielfi guren zu konzentrieren. Sie schlüpfen in<br />

die Haut eines kleinen Jungen, der aus den<br />

Ruinen einer aztekisch anmutenden Festung<br />

entkommen möchte. Auf seiner Freiheitssuche<br />

macht er die Bekanntschaft mit einem<br />

Monster, das wie eine Mischung aus einem<br />

Hundewelpen und jungen Greif aussieht. Bestückt<br />

mit Flügeln und Federkleid hilft Ihnen<br />

der treue Begleiter beim Erreichen höher<br />

liegender Plattformen und Lösen diverser<br />

Puzzles. Der Trailer zeigte zudem, wie das<br />

bestialische Tierchen unter Wasser taucht,<br />

während sich der Kleine an seinem Federfl<br />

aum festklammert. Innerhalb des Labyrinths<br />

Offensichtlich müssen Sie Ihren treuen Begleiter auch<br />

ab und an mit Dosenfutter beglücken. Einfach die<br />

Fässer nehmen und in sein Maul werfen<br />

patrouillieren schwer gepanzerte Wachen, denen<br />

der leichtgewichtige Junge natürlich nicht<br />

mit einem Schwert entgegentreten kann.<br />

Stattdessen nutzt er die Umgebung und stellt<br />

Fallen (z. B. herunterfallende Fässer), um seine<br />

Gegner auszuschalten. Andernfalls muss er<br />

sich im Dunkeln verstecken und unbemerkt<br />

an den angsteinfl ößenden Gestalten vorbeischleichen.<br />

Erwartungsgemäß wird das Gameplay<br />

also vermutlich wie für Team Ico typisch<br />

minimalistisch sein, in seiner Konsistenz<br />

jedoch über die Maßen unterhalten. Die wieder<br />

aufgegriffenen Hauptthemen „Schönheit<br />

der Natur“ oder „Einsamkeit in der Isolation“<br />

samt dem unerfüllbaren Wunsch nach Freiheit<br />

versprechen eine philosophisch tief greifende<br />

und vor allem ästhetisch erzählte Story um<br />

eine überlebenswichtige Freundschaft.<br />

Bilder: ...<br />

76


Gamescom Xxxx<br />

Spiel<br />

Heavy Rain<br />

Für einen interaktiven Psychothriller sind<br />

die „Fahrenheit“-Macher Quantic Dream<br />

momentan wohl die beste Adresse. Bereits<br />

2010 wird voraussichtlich ihr neustes Projekt<br />

erscheinen, das stärker in die filmische Handlung<br />

ziehen soll als jemals ein Spiel zuvor.<br />

„Heavy Rain“ heißt das gute Stück, entsprechend<br />

der düsteren Film-Noir-Atmosphäre. Die<br />

Grafik punktet durch sehr realistisch in Szene<br />

gesetzte Figuren, die dank Motion Capturing<br />

emotional so glaubhaft wie echte Schauspieler<br />

agieren. Statt eines Hauptcharakters gibt es<br />

gleich vier, um die sich die Handlung dreht.<br />

Bisher wurden lediglich die Identitäten zweier<br />

Figuren offengelegt:<br />

Die Journalistin Madison Paige und FBI-Agent<br />

Norman Jayden sowie noch zwei weitere<br />

Figuren sind irgendwie in eine Mordserie<br />

verstrickt, die von dem sogenannten Origami-Mörder<br />

verübt wird. Jayden wird von der<br />

örtlichen Polizei für die Ermittlungen hinzugezogen,<br />

da er als geübter Spurensucher<br />

diverse Erfolge vorweisen kann. Wie die anderen<br />

Figuren auch, besitzt er eine Fähigkeit,<br />

die ihn so einzigartig macht. Setzt er seine<br />

Spezialbrille auf, wird er zum CSI-Ermittler<br />

und entdeckt Fußspuren, Finger- und Reifenabdrücke<br />

sowie weggewischtes <strong>Blu</strong>t. Dies<br />

alles untersucht er dann vor Ort, ohne ein<br />

Labor konsultieren zu müssen.<br />

Schnell kommt dadurch die erschreckende<br />

Wahrheit ans Tageslicht. Klingt interessant,<br />

doch wie steuert sich das Ganze? Zunächst<br />

einmal bewegen sich die Figuren mit Druck<br />

auf den rechten Trigger (R2) vorwärts. Der<br />

Blickwinkel lässt sich über den Analogstick<br />

verändern, wobei dem Spieler stets die Wahl<br />

zwischen zwei Kameraperspektiven bleibt.<br />

„L2“ offenbart die Gedanken des Charakters,<br />

die über die Aktionstasten einzeln angewählt<br />

werden können. Je angespannter die Figur<br />

ist, desto verschwommener erscheinen auch<br />

die Gedankenfetzen. Das kann entscheidend<br />

Madison Paige ist nur eine der vier Charaktere<br />

in dem tödlichen Verwirrspiel. Wie weit wird sie<br />

wohl gehen, um an die Wahrheit zu gelangen?<br />

sein, sobald sich die Lage zuspitzt und jede<br />

fehlerhafte Äußerung oder Tat mit einer mehr<br />

oder minder schwerwiegenden Konsequenz<br />

bestraft wird. Jede Handlung wirkt sich auf<br />

die Geschichte aus. Bestimmte Schlüsselmomente<br />

bleiben zwar gleich, was jedoch dazwischen<br />

passiert bzw. wie Sie zum nächsten<br />

festen Handlungspunkt gelangen, hängt von<br />

Ihrer Spielweise ab. In seiner Demonstration<br />

zeigte Quantic-Dream-Chef Guillaume de<br />

Fondaumière, wie so etwas aussieht:<br />

Im strömenden Regen befragt der fröstelnde<br />

Agent Jayden den Besitzer einer Müllhalde,<br />

Mad Jack, über das Auto des Verdächtigen,<br />

wird jedoch vollends ignoriert. Nach einer<br />

näher eingehenden Untersuchung der Umgebung<br />

erfährt der FBI-Agent, dass auch Mad<br />

Jack Dreck am Stecken hat und wird von ihm<br />

bedroht. In einer Actionsequenz kommt es<br />

zu einer Rangelei zwischen den beiden, die<br />

Sie als adrenalintreibendes Quicktime-Event<br />

bewältigen müssen. Jayden entscheidet den<br />

Kampf für sich und hat nun die Wahl, weiterhin<br />

vorsichtig vorzugehen oder den Verdächtigen<br />

mit der Waffe einzuschüchtern. Leider<br />

kommt ihm hier seine große Schwäche in die<br />

Quere. Da er vergaß, seine Pillen zu nehmen,<br />

fällt er in Ohnmacht und erwacht daraufhin<br />

wieder in seinem Auto, das kurz davor steht,<br />

in einer Müllpresse zu landen. Drücken Sie<br />

zu oft die falschen Tasten, bewegen Sie das<br />

Pad nicht schnell genug oder brauchen Sie<br />

zu lange für die richtige Entscheidung, droht<br />

Ihnen der sichere Tod. Da es kein Game Over<br />

gibt, geht die Geschichte einfach weiter. Sie<br />

übernehmen den nächsten Charakter, während<br />

sich das Ableben der vorhergehenden<br />

Figur auf den Rest der Handlung auswirkt.<br />

Für den Fall, dass alle Figuren dahinscheiden,<br />

gelangt die Story eben vorzeitig zu einem<br />

schlüssigen Ende.<br />

Info<br />

Genre: Interaktiver Thriller<br />

Plattform: PS3<br />

Entwickler: Quantic Dream<br />

Publisher: Sony Computer<br />

Entertainment<br />

Spieler: 1<br />

Start: 2010<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 77


Spiel<br />

Gamescom<br />

Weitere Highlights für die PS3<br />

Info<br />

Uncharted 2: Among Thieves<br />

Wenn es um à la Indiana-Jones Abenteuer<br />

in der Videospielwelt geht, fallen einem<br />

eigentlich bloß zwei Namen ein: Lara Croft<br />

und Nathan Drake. Die Serien der beiden besitzen<br />

eine sehr filmische Atmosphäre, wobei<br />

„Uncharted“ tatsächlich den Charme eines<br />

Spielberg-Blockbusters versprüht. Mit einem<br />

moralisch nicht ganz so klar einzuordnenden<br />

Helden wie Drake erhält es zusätzlich noch<br />

einen Touch mehr Banditentum. Besonders<br />

sympathisch ist seine Eigenschaft, stets in die<br />

größtmögliche Misere zu geraten. Als „Uncharted<br />

2“ vor ein paar Monaten erstmals vorgestellt<br />

wurde, sah man Nathan blutverschmiert<br />

in einem Sessel erwachen. Er muss erkennen,<br />

dass er in einem Waggon sitzt, der kurz vor<br />

einem fatalen Sturz in die Abgründe des Himalajas<br />

steht. Wohl wissend, dass es nicht mehr<br />

schlimmer kommen<br />

Genre: Action-Shooter<br />

Plattform: PS3<br />

Entwickler: Naughty Dog<br />

Publisher: Sony Computer<br />

Entertainment<br />

Spieler: 1<br />

Start: 4. Quartal 2009<br />

kann, bleibt ihm nur ein<br />

irres Lachen über seinen<br />

lebensgefährlichen<br />

Alltag. Zu Drakes persönlichen<br />

Missständen<br />

gehören allerdings auch<br />

menschliche Faktoren.<br />

Egal wo sich Drake auch aufhält, in seiner<br />

Nähe sind Chaos und Zerstörung mindestens<br />

genauso präsent wie seine Gier nach Gold<br />

Getreu dem Motto „Traue niemandem“ sind<br />

alle Figuren auf ihre Art suspekt. Selbst Drakes<br />

Begleiterin aus dem ersten Teil, Elena, erhebt<br />

die Waffe gegen ihn. Unter Dieben ist aber<br />

eigentlich auch nichts anderes zu erwarten,<br />

denn schließlich will jeder ein Stück vom<br />

großen Kuchen abhaben. War es zuvor das<br />

Mekka der Schatzsucher „El Dorado“, sucht<br />

Nathan nun nach dem Cintamani-Stein, einer<br />

Art buddhistischer Wunschklunker. Auf dessen<br />

Spur gelangt er, als er Marco Polos versunkenen<br />

Schätzen hinterherjagt und dabei Polos<br />

geheime Expedition in das mythische Reich<br />

von Shambhala entdeckt. Drake durchstreift<br />

während seines Abenteuers sowohl urbane<br />

Umgebungen als auch die verschneiten Weiten<br />

des Himalajas. Geht es um die visuelle<br />

Stimmung, sprechen die Entwickler von „Colourscripting“,<br />

wie es bei aktuellen Filmen<br />

üblich ist. Ein Ortswechsel ist demnach auch<br />

mit einer völlig neuen Farbpalette verbunden,<br />

was sich intensiv auf die Atmosphäre<br />

auswirkt. Neben bekannten Charakteren wie<br />

Drakes Vertrautem Sullivan sorgen auch neue<br />

Figuren für spannende Beziehungskonstrukte.<br />

Den nötigen Schuss Sexappeal bringt diesmal<br />

die smarte Schwarzmarktschmugglerin Chloe<br />

Frazer mit ein. Wie es aussieht, steht Ihnen<br />

Chloe im <strong>Sin</strong>gleplayer-Modus, ähnlich wie<br />

Shiva in „Resident Evil 5“, helfend zur Seite.<br />

Das lässt zumindest die erste explosive E3-<br />

Präsentation des Gameplays vermuten. Drake<br />

läuft und klettert mit seiner neuen Partnerin<br />

über einige Häuserdächer, als ein Kampfhubschrauber<br />

erscheint. Um Schutz zu suchen,<br />

springt er in das Gebäude. Während Nathan<br />

sich mit mehreren schwer bewaffneten Jungs<br />

einen heftigen Schusswechsel liefert, sprengt<br />

der um das Haus kreisende Helikopter ein<br />

Loch nach dem anderen ins Gebäude, bis<br />

es letztendlich krachend in sich zusammenfällt.<br />

Couch, Tische, Stühle – die vollständige<br />

Inneneinrichtung segelt am weiterfeuernden<br />

Drake vorbei und der Boden kommt rasch<br />

näher. Eine gehörige Portion Humor darf<br />

hierbei natürlich nicht fehlen, weshalb Nathan<br />

selbst nach der haarsträubenden Action noch<br />

lauthals herumwitzelt.<br />

Anhand der E3-Vorführung ist ganz gut erkennbar,<br />

welche Fortschritte die künstliche Intelligenz<br />

der Gegner gemacht hat. Dank des neu<br />

integrierten Sichtfeldes wechselt eine Wache<br />

beispielsweise in den Erkundungsmodus, sobald<br />

eine verdächtige Bewegung in ihren Blick<br />

fällt. Stealth-Action ist demnach ein zusätzliches<br />

Feature, das in das Spielprinzip eingebunden<br />

wurde. Der Spieler hat daher häufi g die Wahl,<br />

z. B. unbemerkt an der Außenwand entlangzuklettern<br />

oder in das Gebäude hineinzugehen,<br />

um unter Kanonenfeuer möglicherweise ein<br />

paar neue Ausrüstungsgegenstände zu fi nden.<br />

Dank des vielversprechenden Mehrspielermodus<br />

und der unglaublich ansprechenden Grafi<br />

k ist „Uncharted 2: Among Thieves“ einer der<br />

heißesten Titel im kommenden Herbst.<br />

God Of War III<br />

Schlecht gelaunte Spartaner sind schon übel genug, doch<br />

was der Kriegshalbgott Kratos mit den armen Kreaturen im<br />

letzten Teil der Trilogie anstellt, dreht selbst den hartgesottensten<br />

Slasher-Fans den Magen um. Diesmal darf sogar auf<br />

lebendigen Landschaften herumgeturnt werden, die sich aus<br />

der Ferne als levelgroße Kolosse entpuppen. Neben brachialer<br />

Waffengewalt steht Kratos nun auch die Fähigkeit zur<br />

Verfügung, große Monster zu kontrollieren und diese für<br />

noch umfangreicheres Gemetzel zu missbrauchen.<br />

Bildunterschrift<br />

Castlevania: Lords Of Shadow<br />

„Metal Gear“-Mastermind Hideo Kojima widmet sich mit<br />

dem neuen „Castlevania“ einer weiteren Marke Konamis,<br />

die schon seit Jahren besteht und deshalb eine ordentliche<br />

Revitalisierung dringend benötigt. Der neue Belmont heißt<br />

Gabriel und zieht wie seine Vorfahren mit Peitschengewalt<br />

und Kruzifi x gegen die untoten Horden der Finsternis. Um<br />

seine ermordete Frau wieder in das Reich der Lebenden zu<br />

holen, ist ihm kein Gegner zu groß. Doch wer hat ihn wirklich<br />

auf die mysteriöse Totenmaske angesetzt?<br />

Tekken VI<br />

Die wohl beliebteste Fighter-Simulation der Welt geht in die<br />

sechste Runde. Erstmals auf der Playstation 3 kämpfen u. a.<br />

Heihachi Mishima, Yoshimitsu, Hwoarang, Nina und alle anderen<br />

„Tekken“-Stars in hochaufl ösender Grafi kpracht. Im<br />

„Tekken Force“ prügeln Sie sich allein oder zu zweit durch<br />

lineare Szenarien. Wer nicht auf seine Fäuste vertraut, kann<br />

auch Waffen wie die Gattling-Gun einsetzen. „Tekken Force“<br />

ist außerdem die beste Methode, die neuen Figuren wie die<br />

Cyberbraut Alisa kennenzulernen.<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 0/5<br />

Tonqualität 0/5<br />

Heimkinoeffekt 0/5<br />

Kurzfazit: Tat, volutat lorperaessit dolenit ullan ut<br />

acincillan utet, secte magnissit augait praesent at<br />

nostrud endit, commy.<br />

Bilder: ...<br />

78


Spiel<br />

Spiel des Monats<br />

Overlord 2<br />

Tue Böses und sprich darüber: In „Overlord 2“ verkörpern Sie die Bosheit<br />

in Person und jagen den Bewohnern der Märchenregionen Nordberg und<br />

Immerlicht einen eiskalten Schauer über den Rücken. Ob „Overlord 2“<br />

am Ende dennoch seine guten Seiten hat, zeigt unser Test.<br />

Action-RPG<br />

Spielspaß:<br />

Plattform: PS3 Entwickler:<br />

Triumph Studios Publisher:<br />

Codemasters Bildformat:<br />

16 : 9, 720p Tonformate: Dolby<br />

Digital 5.1 Spieler: 1–2 USK: ab<br />

16 Jahren Sprache: Deutsch<br />

Preis: ab 38 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Ob der Joker in „Batman: <strong>The</strong> Dark Knight“,<br />

die Watchmen oder seine dunkle Eminenz<br />

Darth Vader, das Böse wird seit jeher bewundert<br />

und Antihelden liegen voll im Trend.<br />

Nach dem Codemasters-Überraschungserfolg<br />

„Overlord“ war es deshalb nur eine Frage der<br />

Zeit, bis der Publisher das zweite düstere Kapitel<br />

im Märchenland aufschlägt. Dabei beginnt<br />

alles ganz harmlos: Eine kleine Rauferei, Feindschaft<br />

mit den liebenswerten Nachbarskindern<br />

und ein verwüsteter Weihnachtsmarkt sind<br />

alles, was Sie als Dreikäsehoch in den ersten<br />

Spielminuten anrichten. Doch der Krieg samt<br />

dem mächtigen Heer des aufstrebenden Imperiums<br />

kommt dem werdenden Overlord zuvor<br />

und Ihnen bleibt nur der Rückzug.<br />

Alle für einen<br />

Um anrollenden Armeen, selbstverliebten Elfen<br />

oder King-Kong-Imitaten zu zeigen, wer<br />

die Bosheit in Person ist, braucht auch der<br />

stärkste Bösewicht Hilfe. Unterstützung erhalten<br />

Sie durch treudoofe Schergen, die ihre<br />

Verwandtschaft zu den Gremlins kaum verheimlichen<br />

können. Diese meist aus Portalen<br />

entschlüpfenden Wesen gehorchen Ihnen auf<br />

Knopfdruck und verwüsten ganze Dörfer binnen<br />

weniger Minuten. Gefundene Waffen oder<br />

Rüstungsteile werden postwendend einbehalten,<br />

sodass Sie nach wenigen Plünderungen<br />

eine wehrhafte Armee aus langohrigen, vorlauten<br />

Gnomen kommandieren. Freilaufende<br />

oder gefangene Wölfe dienen den fl inken Kamikazekämpfern<br />

als rasches Fortbewegungsmittel<br />

und erhöhen die Schlagkraft der Truppe.<br />

Wie im Vorgänger besteht das Ziel in der Eroberung<br />

der Märchenwelt, die zu Beginn ganz<br />

in Weiß gekleidet ist. Die Schnee- und Eislandschaften<br />

stehen im starken Kontrast zu den<br />

naturgrünen Wäldern des ersten Teils, die nun<br />

deutlich spärlicher erkundet werden. Mussten<br />

bislang Schafe als wehrloses Schergenfutter<br />

herhalten, so geht es im neuen Teil Babyrobben<br />

an den Kragen. Auch wenn der Humor<br />

keinesfalls zu kurz kommt: Das Schlachten von<br />

liebenswerten „Knutrobben“ fanden wir weitaus<br />

weniger unterhaltsam als „Lemmingschafen“<br />

die Wolle über beide Ohren zu ziehen.<br />

Dass „Overlord 2“ dennoch kein ernstes Gewaltmanifest<br />

ist, ist spätestens bei den skurrilen<br />

Märchenfi guren erkennbar, die sämtliche<br />

Fantasy-Klischees auf die Schippe nehmen.<br />

Von übergewichtigen Feen, deren Flügelschläge<br />

kaum ausreichen, um sie über dem Boden<br />

zu halten, bis zu selbstverliebten Möchtegernhelden<br />

à la Prinz Charming werden sie mit<br />

allerlei merkwürdigen Gestalten konfrontiert.<br />

Leider ist das Spielprinzip trotz gelungener Verknüpfung<br />

mehrerer Genres am Ende begrenzt,<br />

sodass Sie meist alles von der Märchenwelt<br />

fegen, was Ihnen vor die Schergen kommt.<br />

Kleine Rätsel, bei denen Sie Ihre Untertanen<br />

auf kurze Reisen schicken oder Gegenstände<br />

von A nach B hieven müssen, lockern den monotonen<br />

Zwergenaufstand zwar auf, ein wenig<br />

mehr Abwechslung während des Spielgeschehens<br />

täte dem Ganzen dennoch gut. Immerhin<br />

erweist sich das Vorankommen als echter<br />

Spielplatz mit ausreichend Forscherraum, denn<br />

trotz linearer Pfade steht es Ihnen frei, bereits<br />

Bilder: Codemasters<br />

80


Spiel des Monats<br />

Spiel<br />

Spielenswerte Einflüsse<br />

Im Folgenden stellen wir Ihnen die scheinbaren Inspirationsquellen<br />

der Entwickler vor.<br />

besuchte Gebiete erneut zu erkunden und ihre<br />

unterirdische Festung noch höllischer zu gestalten.<br />

So verwandeln Sie die unansehnlichen<br />

Kerker in vorzeigbare, prunkvolle Verliese und<br />

generieren schlagfertigere Truppen. Durch unterschiedliche<br />

Schergenarten, die aus braunen,<br />

blauen, roten oder grünen Gnomen bestehen<br />

und eigene elementare Fähigkeiten besitzen,<br />

gewinnt das Kampfgeschehen ein wenig an<br />

taktischer Tiefe und die Rätsel werden mit fortschreitender<br />

Spieldauer abwechslungsreicher.<br />

Boshafte Technik<br />

Auf den ersten Blick wirkt „Overlord 2“ wie<br />

ein prächtiges Gemälde mit wunderschönen<br />

Details und sehr scharfen Texturen. Die winterliche<br />

Umgebung von Nordberg überzeugt<br />

ebenso wie die vielen kleinen Details abseits<br />

der Wege. Der Fehlerteufel schlägt aber bereits<br />

nach wenigen Minuten Spielzeit zu, denn sobald<br />

etwas mehr auf dem Bildschirm los ist,<br />

kommt das Spielgeschehen gehörig ins Stocken.<br />

Dann quittiert „Overlord 2“ jeden Kameraschwenk<br />

mit Rucklern und Besitzer von<br />

Großbildfernsehern müssen starke Nerven<br />

beweisen. Doch nicht nur der stockende Ablauf<br />

bremst den Spielspaß, auch die Animationen<br />

kommen nicht über das Standardniveau<br />

hinaus. Abgehackte Bewegungsphasen, über<br />

den Boden rutschende Figuren und zahlreiche<br />

Clipping-Fehler zehren an den Schönheiten<br />

der Märchenwelt. Dies ist umso bedauerlicher,<br />

da die Konzeption der Spielwelt eine gewisse<br />

Faszination ausübt und mit größerer Sorgfalt<br />

bei der Programmierung deutlich mehr drin<br />

gewesen wäre. An der Leistungsfähigkeit der<br />

Playstation 3 kratzt „Overlord 2“ nur im Ansatz:<br />

Wenn Ihre Schergen ein ums andere Mal die<br />

anrollenden Gegner mit Missachtung strafen,<br />

wissen Sie, dass die Mehrkernarchitektur der<br />

Playstation 3 unangetastet geblieben ist – die<br />

für künstliche Intelligenz eingesetzte Rechnerlast<br />

geht offensichtlich gegen null. Die Sprachausgabe<br />

steht diesem Mittelmaß in nichts<br />

nach, denn neben den gut vertonten Hauptfi<br />

guren fallen die Nebendarsteller derart drastisch<br />

ab, als hätte der Stimmbruch sämtliche<br />

Beteiligten heimgesucht. Dabei zeigten sowohl<br />

die englische Synchronisation als auch die Hintergrundmusik,<br />

dass das Spiel ausreichend Potenzial<br />

besitzt.<br />

Zum Teufel noch mal<br />

„Overlord 2“ hat alles, was ein Überraschungshit<br />

benötigt: liebenswert boshafte Charaktere,<br />

eine unterhaltsame Hintergrundgeschichte,<br />

witzige Dialoge und ausreichend spielerischen<br />

Gehalt, um auch langfristig zu fesseln. Die<br />

durchschnittliche Technik schränkt den Spielspaß<br />

allerdings so stark ein, dass wir „Overlord<br />

2“ nicht jedem Action-Adventure-Fan bedingungslos<br />

empfehlen können. Weder wurden<br />

die Möglichkeiten der Playstation 3 genutzt<br />

noch weist der Titel umfangreiche Verbesserungen<br />

gegenüber dem ersten Teil auf. Dennoch<br />

ist „Overlord 2“ ein Abenteuer, auf das<br />

man sich gern einlässt, vorausgesetzt, das<br />

Abschlachten plüschiger weißer Robbenbabys<br />

zwingt Sie moralisch nicht in die Knie.<br />

Bewertung Spiel<br />

CHRISTIAN TROZINSKII<br />

Bildqualität 3/5<br />

Tonqualität 3/5<br />

Heimkinoeffekt 2/5<br />

Kurzfazit: Spaßiges Spielprinzip, amüsante Charaktere,<br />

viel Humor und ein sympathisch unsympathischer<br />

Titelheld. Mangels technischer Reife dennoch kein Hit.<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 81


Spiel<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

Nicht ganz so professionell wie in „Metal<br />

Gear Solid“ pirscht sich Batman aus der<br />

Dunkelheit an die Bösewichte<br />

Willkommen im Irrenhaus:<br />

Der Joker begrüßt seinen<br />

Ehrengast<br />

Die Röntgenbrille zeigt Batman, wie viele<br />

bewaffnete Typen im Nebenraum warten<br />

Batman: Arkham Asylum<br />

Action<br />

Spielspaß:<br />

Plattform: PS3, Xbox 360, PC<br />

Entwickler: Rocksteady Games<br />

Publisher: Eidos Bildformat:<br />

16 : 9, 720 p Tonformate: Dolby<br />

Digital 5.1 Spieler: 1 USK: ab<br />

16 Jahren Sprache: Englisch<br />

(deutsch untertitelt) Preis: 70<br />

Euro Start: 28.August 2009<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

Seit dem großen Kinoerfolg von „<strong>The</strong> Dark<br />

Knight“ könnten die Erwartungen bezüglich<br />

des neuen „Batman“-Spiels kaum höher<br />

sein. Hinter dem Projekt steckt der noch relativ<br />

unbekannte Spieleentwickler Rocksteady, der<br />

mit „Batman: Arkham Asylum“ nach dem<br />

Durchbruch strebt. Um nichts anbrennen zu<br />

lassen, sorgt die bewährte Unreal-3-Engine<br />

für die schnelle und zuverlässige Berechnung<br />

von Arkhams dunklen Korridoren sowie den<br />

aufwendig animierten und texturierten Figuren.<br />

Der amerikanische Comicverlag DC zeichnet<br />

persönlich für die Modelle von Batman, Joker<br />

und Co. verantwortlich und auch die Synchronstimmen<br />

haben Rang und Namen. <strong>Sin</strong>d<br />

es im englischen Original noch Kevin Conroy<br />

(„Batman Animated“) und Mark Hamill („Star<br />

Wars“), hauchen im Deutschen die nicht minder<br />

bekannten Synchronstimmen von Batman-<br />

Schauspieler Christian Bale und Christopher<br />

Walken („Catch Me If You Can“) den beiden<br />

Kontrahenten Leben ein. Die Story entwickelte<br />

Comicautor Paul Dini („Batman Animated“,<br />

„Lost“) mit Bedacht zu einer der düstersten<br />

Episoden aus Bruce Waynes Heldendasein.<br />

Während eines großen Gefängnisangriffs fasst<br />

der dunkle Ritter den Joker und bringt ihn in<br />

Gothams geschlossene Anstalt für Schwerverbrecher:<br />

Arkham Asylum. Doch kaum ist<br />

der Flattermann außer Sichtweite, entkommt<br />

der Bösewicht mit dem Clownsgesicht und<br />

übernimmt die Kontrolle über das Gefängnis<br />

samt den Insassen. Unter der Drohung, diverse<br />

Bomben zu zünden, wenn sich auch nur ein<br />

Gesetzeshüter Arkham nähert, liegt es nun<br />

an Batman, die düstere Festung zu infiltrieren<br />

und auf Solid-Snake-Manier unbemerkt an den<br />

Wachen vorbeizuschleichen. Doch sein alter<br />

Widersacher wartet bereits auf ihn. Und er<br />

ist nicht allein: Schwerstverbrecher wie Killer-<br />

Croc, Harlequin oder Bane freuen sich auf ein<br />

Wiedersehen.<br />

Aus dem Dunkel der Nacht<br />

Batman steht jedoch nicht ganz wehrlos da.<br />

Gadgets, wie der im Anzug integrierte „Detectiv-Modus“,<br />

verhelfen ihm zum entscheidenden<br />

Vorteil gegenüber den Missetätern.<br />

Dieser scannt die Umgebung und hebt verdächtige<br />

Gegenstände hell hervor. Außerdem<br />

kann Batman damit selbst durch Wände die<br />

Position, Bewaffnung und Bewegungsabläufe<br />

seiner Gegner wahrnehmen. Besonders<br />

gefährliche Jungs mit Schießeisen lässt das<br />

Gerät als rote Skelette erscheinen, während<br />

alle anderen Prügelknaben blaue Knochen<br />

haben. Überhaupt lebensnotwendig: die Erkundung<br />

des Umfelds und das guerillamäßige<br />

Zuschlagen aus der Dunkelheit. Zwar hat so<br />

Limitierte Collector’s Edition<br />

ein durchtrainierter Martial Artist wie Batman<br />

keine Probleme damit, fünf Typen gleichzeitig<br />

mit einfachen Kombinationen auszuknocken,<br />

doch gerät er durch offensive Vorgehensweisen<br />

schneller in einen Hinterhalt, als er seinen<br />

Enterhaken aus dem Bat-Gürtel kramen kann.<br />

Bevor er sich auf seine Gegner stürzt, kann er<br />

mithilfe seiner Bat-Klaue auf höher gelegene<br />

Positionen wie Fenstersimse klettern, sich über<br />

Abgründe schwingen und sein Cape für kurze<br />

Gleitfl üge zweckentfremden. Fähigkeiten<br />

wie das fl edermaustypische Kopfüber-an-der-<br />

Decke-Hängen gehören natürlich<br />

auch dazu. Will Batman neue<br />

Kampftechniken oder verbesserte<br />

Ausrüstungsgegenstände<br />

erhalten, so muss er fl eißig Bösewichte<br />

vermöbeln und Erfahrungspunkte<br />

sammeln. Weitere<br />

Gadgets wie das Explosiv-Gel<br />

verhelfen zu neuen Einsichten<br />

oder Durchgängen, wenn es<br />

irgendwo nicht weitergeht. Leider<br />

erreichte uns die spielbare<br />

Testversion nicht rechtzeitig zum<br />

Redaktionsschluss, weshalb wir<br />

den vollständigen Test bzw. die<br />

Wertung online auf www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

nachreichen.<br />

FALKO THEUNER<br />

Die rund 20 Euro teurere Sammlereditionen<br />

enthält zusätzlich ein 35 Zentimeter großes Replikat<br />

vom Batarang, eine 48 Seiten lange Akte<br />

über die schlimmsten Insassen Arkhams, eine<br />

Making-of-DVD und zwei Download-Codes für die zusätzlichen Karten „Crime Alley“<br />

und „Top Secret“. Das Bonus-Outfi t „Armoured Suit“ gibt es auch, eine Internetverbindung<br />

vorausgesetzt. Die Collector’s Edition wird sowohl für die PS3 als auch für die<br />

Xbox 360 und den PC angeboten.<br />

Bilder: Eidos Interactive<br />

82


Test<br />

Spiel<br />

Marvel vs. Capcom 2<br />

Beat ‘em up<br />

Plattform: PS3, Xbox 360, Wii<br />

Entwickler: Capcom<br />

Publisher: Capcom<br />

Bildformat: 16 : 9, 720 p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1 – 2 USK: ab 12 Jahren<br />

Sprache: Englisch Preis: 15<br />

Euro Start: erhältlich<br />

(Playstation-Network)<br />

Spielspaß:<br />

Seit seiner Dreamcast-Veröffentlichung<br />

im Jahr 2000 gilt der Titel „Marvel vs.<br />

Capcom 2“ als einer der besten 2-D-Prügler<br />

aller Zeiten. Retro-Gamer sehen auch heute<br />

noch die früheren Konsolenversionen als<br />

Sammlerstücke an. Besitzer einer Playstation 3<br />

haben jetzt die Möglichkeit, das gute Stück als<br />

Download-Titel online zu erstehen. Im Playstation-Network<br />

kostet es 15 Euro und bietet<br />

dem Spieler einen klassischen 2-D-Arcade-<br />

Prügler nach guter alter „Street Fighter“-Manier.<br />

Aus 56 Figuren wählen Sie drei aus und<br />

lassen sie gegen ein anderes Team kämpfen.<br />

Wie der Name verrät, stammt die Hälfte der<br />

Charaktere aus Capcom-Spielen wie „Resident<br />

Evil“, „Mega Man“, „Dark Stalkers“ oder „Street<br />

Fighter“, während die andere Hälfte bekannte<br />

Figuren aus den Marvel-Comics<br />

wie Spider-Man oder den Hulk<br />

aufweist. Wie gehabt turnen<br />

die kunterbunten Sprites vor<br />

dreidimensionalen Hintergründen<br />

herum. Das wirft natürlich<br />

die Frage auf, wie so etwas<br />

in HD aussieht. Die Antwort<br />

lautet: Immer noch ganz gut,<br />

zumal Capcom einen Figurenfilter<br />

eingebaut hat, mit dem<br />

die pixeligen Charaktere geglättet<br />

werden können. Für<br />

16 : 9-Fernseher gibt es eine<br />

entsprechende Einstellung, um die Seiten<br />

visuell zu erweitern. Dass das Gameplay<br />

dennoch auf 4 : 3 ausgelegt bleibt, erkennt<br />

man u. a. an Spider-Mans Wandsprung, der<br />

nun einige Zentimeter neben dem Rand<br />

stattfindet. Weitere Neuerungen beziehen sich<br />

auf die Mehrspielermodi, die zu den Zweispielermatches<br />

auch Onlinekämpfe ermöglichen.<br />

Auf der PS3 gespeicherte Musikdaten lassen<br />

sich übrigens importieren. Eine umfangreiche<br />

Spielbeschreibung ist integriert, aber eigentlich<br />

nicht weiter vonnöten. Selbst Einsteiger<br />

finden sich schnell zurecht und kommen auch<br />

mit wilden Knopfdrückereien ans Ziel. Profis<br />

wiederum lassen sich nicht vom chaotischen<br />

Da haut der Hulk dem Zangief die Hucke voll<br />

Treiben auf dem Bildschirm ablenken und<br />

nutzen die starken Team-Moves und Konterfunktionen,<br />

um ihre Gegner das Fürchten zu<br />

lehren. Freispielbares gibt es übrigens nicht, da<br />

gleich alles von Anfang an verfügbar ist. FT<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 2/5<br />

Tonqualität 2/5<br />

Heimkinoeffekt 2/5<br />

Kurzfazit: Für Retro-Gamer ist der Prügelklassiker eine<br />

absolute Empfehlung. Nach neun Jahren sieht die toll<br />

animierte 2-D-Grafi k immer noch attraktiv aus.<br />

Virtua Tennis 2009<br />

Sportsimulation<br />

Plattform: PS3, Xbox 360, Wii<br />

Entwickler: Sumo Digital Publisher:<br />

Sega Bildformat: 720 p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1 – 4 USK: keine<br />

Altersbeschränkung Sprache:<br />

Deutsch Preis: 52 Euro Start:<br />

erhältlich<br />

Spielspaß:<br />

Bilder: Capcom, Sega<br />

Nach zwei Jahren Pause in der „Virtua<br />

Tennis“-Reihe hat sich nicht viel getan.<br />

Die Grafik wurde aufgefrischt und es gibt etwas<br />

mehr Drumherum. Doch alles der Reihe<br />

nach. Nach wie vor spielt sich Segas virtuelle<br />

Tennissimulation sehr intuitiv und bedarf<br />

auch jetzt keiner großen Bemühungen, um<br />

schnell in die Steuerung hineinzufinden. Die<br />

drei Grundbewegungen Lob (Dreieck), Slice<br />

(Kreis) sowie Top Spin (X) gehen leicht von<br />

der Hand und mit dem Analogstick lässt sich<br />

der Ball gezielt lenken. Bringt sich der Spieler<br />

rechtzeitig in die richtige Abspielposition, kann<br />

eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Die<br />

passable, wenn auch monotone Spielweise<br />

der Computergegner ermöglicht Einsteigern<br />

Lich und Schatten sehen gut aus ...<br />

selbst dann ein erfolgreiches Match, wenn<br />

sie sich gravierende Fehler leisten. Trainiert<br />

werden kann unter anderem auch in zwölf<br />

neuen Mini-Games, die z. B. eine lustige Fütterungsstunde<br />

oder ein Klötzerspiel bereithalten.<br />

Im Worldtour-Modus wird es dann ernst.<br />

Hier erstellen Sie einen eigenen Charakter<br />

und lassen ihn immer weiter die Karriereleiter<br />

aufsteigen. Mit dem Erfolg erwerben Sie neue<br />

Kleidungsstücke und Goodies, mit denen<br />

Sie Ihre Figur individuell ausstatten können.<br />

Auswirkungen auf das Spiel haben aber einzig<br />

die Upgrades Ihres Schlägers. Tennisenthusiasten<br />

werden sich über die 20 prominenten<br />

Figuren freuen, die trotz stabilen Renderings<br />

zumindest in dem Bereichen Gesicht, Haare<br />

Bei näherer Betrachtung missfallen aber die<br />

Figrenmodelle<br />

und Kleidung noch Nachholbedarf haben.<br />

Krankt das Spielerlebnis zeitweise an seiner<br />

leichten Monotonie, bietet es doch gerade<br />

durch die Mehrspielerfunktion für ein bis<br />

vier Spieler (u. a. auch online) die passende<br />

Plattform für virtuelle Tennismatches. FT<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 2/5<br />

Tonqualität 3/5<br />

Heimkinoeffekt 2/5<br />

Kurzfazit: Von der Steuerung her immer noch die beste<br />

Tennissimulation am Markt. In die Grafi k sollte Sega<br />

aber noch ein wenig investieren.<br />

Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 83


Spiel<br />

Test<br />

Lucky Punch: Ein sauber durch die Deckung gezogener Aufwärtshaken macht selbst den härtesten Boxer benommen.<br />

Ist der Boxer benebelt, besteht hohes Knock-out-Potenzial – nachsetzen!<br />

Knock-out-Spektakel<br />

Spielspaß:<br />

Plattform: PS3, Xbox 360<br />

Entwickler: Electronic Arts<br />

Publisher: Electronic Arts<br />

Bildformate: 16 : 1, 1 080p<br />

Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />

Spieler: 1–2 USK: ab 12 Jahren<br />

Sprache: Englisch, deutsche<br />

Untertitel Preis: 60 Euro<br />

Start: erhältlich<br />

Das Geräusch erinnert stark an das Zerplatzen<br />

einer überreifen Melone. Hinzu<br />

kommt eine mahlende, knirschende Note und<br />

etwas scheint zu bersten. Ein Paradebeispiel<br />

überzeichneten Sounddesigns schallt aus den<br />

Lautsprechern, als der ferngesteuerte Bildschirmboxer<br />

seinen Gegner mit einem Kinnhaken<br />

in Zeitlupe zu Boden schickt. Electronic<br />

Arts’ brandneuer „Fight Night“-Titel ist aufgrund<br />

solcher K.-o.-Sequenzen äußerst brutal ausgefallen,<br />

die Nahaufnahmen der lädierten<br />

Gesichter samt nervenzerfetzendem Sound<br />

wirken geradezu schaulustig. Übermäßige Gewaltdarstellung<br />

oder gnadenloser Realismus –<br />

hier scheiden sich wohl die Geister. Eins<br />

jedoch steht fest: Die optischen Qualitäten<br />

des Games suchen ihresgleichen. Gestochen<br />

scharf und ruckelfrei erscheinen die virtuellen<br />

Kämpfe in 1 080p auf dem Bildschirm. Sowohl<br />

Texturen als auch Animationen und Bewegungsabläufe<br />

kommen dem Fotorealismus<br />

sehr nahe. Beim Sound hingegen herrscht<br />

eine andere Philosophie: Die Schläge werden<br />

mit heftigen Aufprallgeräuschen untermalt und<br />

erwecken hin und wieder das akustische<br />

Flair eines Bud-Spencer-Films. Dies mag zwar<br />

etwas zu viel des Guten sein, gibt jedoch<br />

erstklassiges Feedback über die Aktionen des<br />

Boxers. So erkennt man z. B. am Klang, ob<br />

der linke Haken ins Schwarze getroffen hat<br />

oder an der Deckung des Gegners abgeprallt<br />

ist, was bei der geschickten KI nicht selten<br />

vorkommt.<br />

Power is nothing ...<br />

... without control. Dies besagte einst der Werbeslogan<br />

eines namhaften Reifenherstellers.<br />

Die Entwickler des knallharten Games hatten<br />

wohl dieselbe Idee im Kopf, als sie die „Punch<br />

Control“ entwarfen. Mit dem rechten Stick<br />

kontrolliert der Spieler die Fäuste, mit dem linken<br />

die Körperbewegung seines Alter Ego, wobei<br />

die Schultertasten als Modifi katoren (Körperschläge,<br />

Deckung etc.) eingesetzt werden.<br />

Es entsteht eine wirklich intuitive Kampfsteuerung,<br />

bei der Tänzeln, Ausweichen, Blocken<br />

oder Zuschlagen wahrlich in Fleisch und <strong>Blu</strong>t<br />

übergehen. Hinzu kommen die gute Kameraführung,<br />

die ausgereifte Gegner-KI und die<br />

Tonspur mit gelegentlichen strategischen Tipps<br />

aus der Ringecke – spieltechnisch stimmt hier<br />

einfach alles! Besonders erwähnenswert sind<br />

die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten:<br />

Prügler trainieren auf pure Kraft und suchen<br />

den offenen Schlagabtausch, Strategen trainieren<br />

Schnelligkeit und betreiben stilvolles „Fechten<br />

mit den Fäusten“ – mit beiden Taktiken<br />

kommt man zum Ziel. Die Gegner passen sich<br />

in Kampfstil und Trainingsverhalten sogar dem<br />

Spielcharakter an. Liebevoll gestaltet ist auch<br />

die Integration des Surround-Soundtracks, was<br />

besonders beim Wechsel zwischen Menünavigation<br />

und Trainingssession deutlich wird.<br />

Der laufende Song wird während des Trainings<br />

nicht etwa ausgeblendet, sondern mit geringem<br />

Pegel den Surround-Boxen zugemischt.<br />

Nach beendetem Work-out schwenkt die<br />

Musik wieder auf die Frontkanäle. Dieses cineastisch<br />

anmutende Mixing-Prinzip verbindet<br />

so die verschiedenen Spielsituationen und erzeugt<br />

eine ganzheitliche Atmosphäre. Zudem<br />

verfügt das Spiel über umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten.<br />

Der Spieler kann<br />

sogar eine Bilddatei einspeisen und dem Alter<br />

Ego somit ein reales Gesicht verleihen. Zusammen<br />

mit den Onlinefeatures und dem äußerst<br />

umfangreichen Karrieremodus entsteht ein actiongeladenes,<br />

brutales Boxspektakel. CH<br />

Bewertung Spiel<br />

Bildqualität 5/5<br />

Tonqualität 4/5<br />

Heimkinoeffekt 3,5/5<br />

Kurzfazit: Eine fesselnde Sportsimulation mit exzellenter<br />

Steuerung. Die brutalen Knock-outs hätten nicht sein<br />

müssen, zeigen aber eindrucksvoll die tolle Grafi k.<br />

Bilder: Electronic Arts<br />

84


Technik<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 2.0<br />

Schnell, Strom sparend,<br />

vielfältig: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

im Vergleich.<br />

Seite 86<br />

Schärfeoffensive<br />

Flachbildfernseher mit<br />

100- und 200-Hertz-Technologie<br />

vorgestellt.<br />

Seite 88<br />

Marktübersicht<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Komplettsets<br />

auf<br />

einen Blick.<br />

Seite 96<br />

Bilder: Philips, Samsung, Sony<br />

Christian Trozinski,<br />

Redakteur<br />

Es ist die vermutlich größte<br />

TV-Überraschung des Jahres,<br />

die Philips mit dem ersten<br />

Fernseher im 21 : 9-Format<br />

gelungen ist. Hätten Sie mich<br />

vor zwei Jahren gefragt, wer<br />

zuerst solch ein ausgefallenes<br />

Bildformat erprobt, hätte ich<br />

wahrscheinlich auf Hersteller<br />

wie Pioneer getippt, die sich<br />

ausschließlich dem <strong>The</strong>ma<br />

Heimkino widmen. Doch die<br />

Zeiten ändern sich, Pioneer baut keine Fernseher mehr<br />

und Firmen wie Philips beweisen nun den Mut, der den<br />

ehemaligen Platzhirschen fehlte. Natürlich fragen sich<br />

Kritiker, weshalb man ausgerechnet dieses Bildformat<br />

wählen sollte, wenn doch alle HD-Quellen im 16 : 9-<br />

Seitenverhältnis gespeichert sind bzw. das „normale“<br />

Breitbild einen guten Kompromiss darstellt. Die Gegenfrage<br />

könnte allerdings lauten: Weshalb sollte es nicht<br />

Fernseher am Markt geben, die Filme in dem Format<br />

zeigen, in dem sie ursprünglich produziert wurden? Das<br />

Superbreitbild- bzw. Cinemascope-Format ermöglicht<br />

eine korrekte Darstellung mit entsprechenden Kinofilmen<br />

ohne schwarze Balken. Unüberlegtes Handeln kann man<br />

Philips keinesfalls vorwerfen, denn selbst an Detaillösungen,<br />

wie die Vermeidung von abgeschnittenen Untertiteln,<br />

wurde gedacht. Und auch wenn unser Testbericht<br />

die kritischen Stimmen nicht verstummen lassen wird<br />

und der Philips Cinema 21 : 9 letztendlich „nur“ ein guter<br />

LCD-Fernseher ist, so vollbringt er doch ein kleines Wunder:<br />

Er fasziniert, ohne die zugrunde liegende Technik zu<br />

zelebrieren. Stattdessen spielen die Filme die Hauptrolle<br />

und sollte es nicht genau so sein?<br />

Der erste Fernseher im<br />

21 : 9-Kinoformat im Test<br />

So haben Sie Ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung noch nie erlebt! Seite 88<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 85


Technik<br />

BD-Player<br />

Sehr gut<br />

Samsung BD-P4610<br />

Samsung BD-P4610<br />

Samsung mag es außergewöhnlich: Der BD-P4610 kann horizontal wie<br />

vertikal aufgestellt werden und verfügt über ein Slot-in-Laufwerk.<br />

Mit dem BD-P4610 stellt Samsung einen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player vor, der vor allem durch<br />

sein besonderes Design die Käuferschaft ansprechen<br />

will. Als erstes Gerät überhaupt erlaubt<br />

der P4610 die Anbringung an der Wand,<br />

wahlweise aber auch die Platzierung auf einem<br />

Standfuß. Die Montage des Fußes ist kinderleicht,<br />

nicht einmal ein Schraubenzieher wird<br />

benötigt. Mit gerade einmal 4,2 Zentimetern<br />

Höhe bzw. Dicke wartet das elegant wirkende<br />

Modell mit sehr kompakten Ausmaßen und<br />

einem geringen Gewicht auf. Das Display<br />

versteckt sich hinter der trendigen Klavierlackoptik<br />

und sorgt im Verbund mit den exklusiven<br />

Touch-Tasten für die eine oder andere dezente<br />

Animation.<br />

Oben lassen sich die<br />

Audio- und Untertitelspuren<br />

ändern und<br />

Grundfunktionen des<br />

Fernsehers steuern<br />

Die Player-Steuerung,<br />

Navigationstasten und<br />

weitere TV-Knöpfe befinden<br />

sich im Zentrum<br />

des Handgebers<br />

Die Menütasten für<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD sind<br />

etwas ungünstig im<br />

unteren Drittel<br />

positioniert<br />

Vom anderen Stern<br />

Die Stromzufuhr wird über ein externes Netzteil<br />

bewerkstelligt und aufgrund des begrenzten<br />

Platzes hat man auf einen analogen Mehrkanal-<br />

und Komponentenausgang verzichten<br />

müssen. Ansonsten präsentiert sich das Modell<br />

aber mit Vollausstattung: zwei USB-Slots,<br />

ein Netzwerkanschluss und ein Decoder für<br />

HD-Tonformate. Der Lieferumfang enttäuschte<br />

uns etwas, denn anders als beim BD-P3600<br />

fehlt der spezielle WLAN-Adapter. Dieser<br />

schlägt nochmals mit rund 80 Euro zu Buche,<br />

obwohl der Player bereits eine UVP von ca.<br />

450 Euro besitzt. Prinzipiell ist das Produkt<br />

aber WLAN-tauglich, der Adapter fi ndet optimalen<br />

Platz in der Anschlussbucht, die mit einer<br />

Blende abgedeckt werden kann. Wieso die<br />

Kabelöffnung am Gerät selbst aber nur eine<br />

Kabelführung nach oben, jedoch nicht nach<br />

unten ermöglicht, erschließt sich uns nicht.<br />

Aufgrund des schmalen Aufbaus setzt<br />

Samsung ein Slot-in-Laufwerk ein, das Discs<br />

seitlich behutsam ein- oder ausfährt. Leider erwies<br />

sich diese Konstruktion im Test als relativ<br />

laut, was zusammen mit dem stetig laufenden<br />

Lüfter für eine grenzwertige Geräuschkulisse<br />

sorgte. Der Player selbst besitzt wegen der ungewöhnlichen<br />

Bauform aber keine qualitativen<br />

Nachteile. Seine Fähigkeiten sind identisch<br />

mit denen der kleineren Modelle. So können<br />

sämtliche Tonformate auf Wunsch direkt per<br />

Bitstream an den AV-Receiver geleitet oder<br />

aber in Mehrkanal-PCM decodiert werden. Für<br />

BD-Live besitzt der P4610 einen integrierten<br />

Speicher und über WLAN oder Kabel können<br />

MP 3-, JPEG- und DivX-Dateien gestreamt<br />

werden. Leider setzt Samsung hier keinen<br />

Industriestandard wie DLNA ein, sodass die<br />

Streaming-Optionen stark begrenzt sind. Die<br />

Fotodarstellung verliert durch Aufl ösungsverluste<br />

ebenfalls an Qualität.<br />

Schubkraft<br />

Nach dem Einlegen einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> benötigt der<br />

Samsung nur 20 bis 50 Sekunden, bis ein<br />

erstes Bild zu sehen ist – ein sehr guter Wert<br />

unter BD-Playern. DVDs werden noch deutlich<br />

schneller eingelesen und während der Wiedergabe<br />

kann der Nutzer mit bis zu 128-facher<br />

Geschwindigkeit spulen. Unsere Fehlerkorrekturtests<br />

meisterte der P4610 mit Bravour.<br />

Bei der Wiedergabe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s manifestierten<br />

sich die Stärken des Spielers. Das<br />

Bild zeigte eine ruhige 24 p-Darstellung und<br />

sauber gezeichnete Details. Auch das Scaling<br />

von DVDs gelingt ohne Mühe – in den neuen<br />

Modellen von Samsung kommt ein Broadcom-Chip<br />

zum Einsatz. Dieser sorgt auch<br />

für die tadellosen Ergebnisse bei der Vollbildkonvertierung,<br />

die meist ohne Bildzittern<br />

vonstattengeht. Das Bild lässt sich zudem in<br />

den Parametern „Schärfe“, „Rauschreduktion“<br />

und „Kontrast“ noch leicht verändern. Beim<br />

Ton liefert das Gerät zwar keine Bestwerte, die<br />

Bitstream-Übertragung funktioniert allerdings<br />

problemlos und das Decoding arbeitet zuverlässig<br />

und hochwertig.<br />

Show-Effekt<br />

Mit dem BD-P4610 liefert Samsung ein interessantes<br />

Konzept ab, das angesichts des<br />

Preises den WLAN-Adapter vermissen lässt.<br />

Ansonsten gelingt dem Gerät aber ein souveräner<br />

Auftritt mit schnellen Ladezeiten und<br />

einer hohen Wiedergabequalität. Wer eine<br />

extravagante Lösung sucht, ohne große technische<br />

Abstriche machen zu müssen, liegt mit<br />

diesem Modell genau richtig.<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Samsung<br />

Modell BD-P4610<br />

Preis<br />

449 Euro<br />

Info<br />

www.samsung.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Maße (B/H/T) 46 × 2 × 42 cm<br />

Gewicht 1,9 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 18 W/0,8 W<br />

Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE<br />

CD Audio/CD-R/-RW<br />

DVD-Video/DVD-R/-RW/+R/+RW<br />

JPEG, AVCHD, MP3, DivX<br />

Profi le-Version 2.0<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 8,5/10<br />

Wiedergabe 8,5/10<br />

Gesamt 8,5/10<br />

Kurzfazit: Ein ungewöhnliches Design samt toller<br />

Ausstattung sowie Wiedergabequalität steht einem<br />

dezent zu aufdringlichen Betriebsgeräusch entgegen.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Bittbox.com/Jay Hilgert, Philips, Samsung<br />

86


BD-Player<br />

Technik<br />

Sehr gut<br />

Philips BDP7300<br />

Philips BDP7300<br />

Der niederländische Hersteller will mit dem BDP7300 das Vorgängermodell übertrumpfen und kommt mit<br />

350 Euro deutlich günstiger auf den Markt. Optisch präsentiert Philips erneut klare Linien.<br />

Die Front ist von hochwertiger Klavierlackoptik<br />

geprägt und auf die notwendigsten<br />

Bedienelemente reduziert. Bei der Ausstattung<br />

erfüllt der BDP7300 alle Voraussetzungen, um<br />

im Heimkino die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten<br />

auszuschöpfen. Darunter sind<br />

ein optischer und koaxialer Digitalausgang und<br />

ein analoger Mehrkanal-Out, leider aber nur<br />

als 5.1-Variante. Der Front-USB-Anschluss dient<br />

zur Wiedergabe von MP 3- und JPEG-Dateien,<br />

die auch kombiniert als Diashow gestartet werden<br />

können. Darüber hinaus lassen sich auch<br />

DivX-Ultra-Filme abspielen. Für BD-Live ist im<br />

Player ein 1-Gigabyte-Speicher verbaut.<br />

Optisches Understatement<br />

Bei der Inbetriebnahme wird der Nutzer mit<br />

einem blauen Hintergrundbild und drei hochaufl<br />

ösenden Icons begrüßt. Die Disc-Wiedergabe,<br />

der USB-Zugriff oder das Hauptmenü<br />

stehen hier zur Auswahl. Im Setup, das optisch<br />

wie bei neuen TV-Geräten aufgebaut ist, lassen<br />

sich zahlreiche Einstellungen in Bezug auf<br />

Bild und Ton, aber auch das dimmbare Display<br />

und dergleichen verändern. Das Display<br />

Die Navigationstasten<br />

sind oberhalb<br />

angeordnet, ebenso<br />

wie die farbigen<br />

Options- und Menütasten<br />

Im Zentrum befinden<br />

sich die Hauptbedienfelder<br />

zur Disc-<br />

Steuerung, die für<br />

TV-Geräte nutzbaren<br />

Programm- und<br />

Lautstärkeschalter<br />

sowie die Eject-Taste<br />

Unten liegen sowohl<br />

der Ziffernblock als<br />

auch die etwas ungünstig<br />

platzierten<br />

Buttons für Audiound<br />

Untertitelwahl<br />

fl ackerte leider bei jedweder Änderung der<br />

Anzeige. Die klare Struktur ist einfach zu bedienen<br />

und bei kurzem Verweilen auf einem<br />

der Punkte wird eine knappe Erklärung der<br />

entsprechenden Option eingeblendet. Hier ist<br />

bereits Philips‘ Benutzerfreundlichkeit deutlich<br />

zu erkennen, die sich auch in der weiteren<br />

Bedienung fortsetzt. Der BDP7300 ist imstande,<br />

HD-Ton zu decodieren. Dies macht<br />

er offensichtlich so gut, dass es kaum möglich<br />

war, Bitstream zu aktivieren. Die Einstellung<br />

„Auto“ im Audiomenü ergab bei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

stets die PCM-Decodierung, reines Dolby und<br />

DTS war dem Player auch mit der Einstellung<br />

„Bitstream“ nicht zu entlocken. Für die reine<br />

HD-Übertragung von DTS-HD und Dolby True<br />

HD sollte man beide Optionen auf dieser<br />

Einstellung belassen, je nachdem, ob man<br />

den HDMI- oder den optischen bzw. koaxialen<br />

Ausgang nutzt. Bei DVDs funktionierte<br />

dies hingegen tadellos. Das Lautsprecher-Setup<br />

für den Mehrkanalausgang gestaltet sich<br />

sehr übersichtlich, leider fehlt eine Möglichkeit,<br />

die Audioverzögerung zum Anpassen von<br />

Asynchronitäten einzustellen.<br />

Glänzender Auftritt<br />

Beim Einlesen der ersten BD-Java-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

zeigte das Gerät an, dass entsprechende Discs<br />

nicht resumed werden können – sehr hilfreich<br />

für weniger versierte Anwender. Die Einlesezeiten<br />

haben uns dann sehr überrascht: Mit gerade<br />

einmal 41 Sekunden bzw. 14 Sekunden<br />

für eine einfache Disc ist der BDP7300 der bis<br />

dato schnellste Kandidat im Testlabor. Ohnehin<br />

arbeitet das ruhige Laufwerk zuverlässig. Sämtliche<br />

Fehlerkorrekturtests meistert der Player<br />

ohne Murren. Bei BDs ist eine 100-fache, bei<br />

DVDs nur eine 32-fache Spulgeschwindigkeit<br />

möglich. Sehr praktisch: Das Optionsmenü<br />

erlaubt sogar den direkten Sprung auf einen<br />

genauen Zeitpunkt im Film, der sich manuell<br />

auswählen lässt. Bei der Wiedergabe lässt sich<br />

das lüfterlose Gerät nicht beirren. Die BD-Qualität<br />

ist wie erwartet tadellos, nur bei der DVD-<br />

Wiedergabe haben wir uns noch etwas mehr<br />

erhofft. Die Skalierung verläuft fehlerfrei, doch<br />

etwas weiche Bilder ohne die Möglichkeit zur<br />

Nachjustierung lassen Potenzial offen. Immerhin<br />

erlauben fünf vordefi nierte Videoequalizer<br />

leichte Optimierungen. Leider kann man keine<br />

Bildverbesserer zuschalten, so ist z. B. eine<br />

Rauschminderung manuell nicht steuerbar. Die<br />

Vollbildkonvertierung liefert durchwachsene<br />

Ergebnisse. Während die problematischen<br />

Stellen bei „Die Mumie“ ausreichend gut gemeistert<br />

werden, quittiert der Player unsere<br />

Testsequenzen bei „Gladiator“ mit Bildzittern.<br />

Akustisch überzeugt das Modell. Unsere Messungen<br />

am analogen Mehrkanalausgang zeigen<br />

keine negativen Auffälligkeiten.<br />

Flinke Vorstellung<br />

Philips‘ BDP7300 punktet mit den bisher<br />

schnellsten Einlesezeiten, aber auch die Benutzerfreundlichkeit<br />

spricht für das Gerät.<br />

Komplizierte Aktionen wird der Nutzer hier<br />

nicht erleben. Dank der zuverlässigen Arbeitsweise,<br />

des niedrigen Stromverbrauchs und der<br />

souveränen Wiedergabequalität sollte dieser<br />

Player in der engeren Wahl stehen.<br />

Ausstattung<br />

Bewertung Technik<br />

FLORIAN KRIEGEL<br />

Hersteller Philips<br />

Modell BDP7300<br />

Preis<br />

350 Euro<br />

Info<br />

www.philips.de<br />

Typ<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Maße (B/H/T) 43,5 × 5,8 × 30,6 cm<br />

Gewicht 4,1 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Betrieb/Stand-by 18,3 W/0,1 W<br />

Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE<br />

CD Audio/CD-R/-RW<br />

DVD-Video/DVD-R/-RW/+R/+RW<br />

JPEG, AVCHD, MP3, WMA, DivX,<br />

WMV<br />

Profi le-Version 2.0<br />

Ausstattung 8/10<br />

Bedienung 9/10<br />

Wiedergabe 8,5/10<br />

Gesamt 8,5/10<br />

Kurzfazit: Einfach zu bedienender, gut verarbeiteter<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player mit sehr guter Wiedergabequalität und<br />

einem sehr unauffälligen Betriebsgeräusch.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 87


Technik<br />

Technik<br />

5×<br />

Heimkinoreferenz<br />

Philips 56PFL9954<br />

Feuer und Flamme<br />

Filme im Superbreitbild- oder Cinemascope-Format zeigen aufgrund des eingeschränkten 16 : 9-Seitenverhältnisses<br />

bei Fernsehern schwarze Balken im oberen und unteren Bereich. Bis jetzt, denn Philips beendet die Zeit<br />

der eingeengten Bilder mit dem ersten Kinofernseher der Welt.<br />

Nein, dieses TV-Gerät gehört ganz sicher<br />

nicht zur Gattung der Vernunftfernseher,<br />

schließlich trumpft bereits das Preisschild mit<br />

großen Ansprüchen auf. Für den 56 Zoll großen<br />

Cinema 21: 9 veranschlagt Philips 4000<br />

Euro, bietet im Gegenzug aber eine echte Weltpremiere.<br />

Dem stattlichen Karton entsteigt der<br />

ebenso beeindruckende Fernseher samt einer<br />

praktischen Wandhalterung. Den Standfuß mit<br />

der kryptischen Bezeichnung ST569954 müssen<br />

Sie extra erstehen, der Preis liegt bei 199<br />

Euro. Obwohl die exakte Ausrichtung nach der<br />

Der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player BDP9100 ist der ideale Spielpartner für<br />

den Cinema 21: 9. Durch eine Vorverzerrung werden Cinemascope-Balken<br />

entfernt, ohne Untertitel „abzuschneiden“<br />

Aufhängung optimiert werden kann, sollte die<br />

richtige Position des Fernsehers im Vorfeld<br />

ermittelt werden: Durch den Wandabstandshalter<br />

steigt die Bautiefe von zehn auf stattliche<br />

16,5 Zentimeter. Daher empfehlen wir, den<br />

Fernseher leicht verdeckt zu installieren, um<br />

seitliche Blicke abzuwenden. Die Verarbeitung<br />

des Philips ist trotz reiner Kunststoffverkleidung<br />

robust und ansehnlich. Ein echtes Markenzeichen<br />

ist das nach drei Seiten abstrahlende<br />

Ambilight. Hierbei analysiert der Fernseher<br />

den Bildinhalt und passt das dynamisch abstrahlende<br />

Licht in Echtzeit den dargestellten<br />

Sequenzen an. In mehreren Voreinstellungen<br />

gelingt sowohl die Abstimmung der Intensität<br />

als auch der Geschwindigkeit. Um das volle<br />

Potenzial von Ambilight auszunutzen, sollte die<br />

Rückwand weiß bzw. farblos ausfallen.<br />

Eine Frage des Formats<br />

Kritiker werfen dem Superbreitbildformat des<br />

Philips Cinema 21: 9 vor, dass bislang keine<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in diesem Format existieren und selbst<br />

Filme mit schwarzen Balken nur im normalen<br />

Breitbild abgespeichert sind. Durch eine Automatik<br />

erkennt der Philips diese schwarzen<br />

Balken und vergrößert den Inhalt auf die volle<br />

Bildfl äche. Rein technisch ergibt sich somit der<br />

Nachteil, dass <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s nicht Punkt für Punkt<br />

abgebildet werden, sondern der Fernseher die<br />

eingespeisten Informationen, ähnlich wie beim<br />

Abspielen einer DVD, umrechnet und somit<br />

die Schärfe verloren geht. Diese Beanstandung<br />

ist durchaus berechtigt, allerdings verschweigen<br />

die Kritiker meist ein wichtiges Detail: Im<br />

Gegensatz zu einer Großbildprojektion fallen<br />

die Bilddiagonalen mit einem Flachbildfernseher<br />

vergleichsweise gering aus und aufgrund<br />

des meist mehrere Meter großen Sitzabstandes<br />

wird das Potenzial der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nur selten<br />

genutzt. Somit wirken die Bilder des Cinema<br />

21: 9 in der Praxis keineswegs unscharf und<br />

durch die Darstellung ohne Balken erscheinen<br />

Filme im Cinemascope-Format endlich so, wie<br />

sie ursprünglich produziert wurden. Die Bildhöhe<br />

bleibt bei allen eingespeisten Bildern<br />

gleich, nur die Breite ändert sich. Sie variieren<br />

das Format mithilfe wählbarer Voreinstellungen<br />

oder überlassen die Arbeit der Automatik. Den<br />

Zoom-Faktor können Sie in zwei Stufen vorgeben:<br />

Entweder vergrößert der Fernseher das<br />

Bild im korrekten Seitenverhältnis, bis die Bildober-<br />

und -unterkante mit der Bildformatfl äche<br />

übereinstimmt, oder das Signal wird im Randbereich<br />

gedehnt. Hierbei füllen Sendungen im<br />

16 : 9-Format die komplette Fläche des Cinema<br />

21: 9, Programme im Seitenverhältnis 4 : 3<br />

werden maximal ins 16 : 9-Format gedehnt.<br />

Leider erfolgt der Formatwechsel nicht weich,<br />

sondern abrupt, weshalb wir im Praxisbetrieb<br />

der manuellen Umschaltung den Vorzug gaben.<br />

Bei dieser wird auch vermieden, dass<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />

88


Technik<br />

Technik<br />

Gute Voreinstellung, nur in dunklen Bereichen<br />

Blauschimmer. Durch den mangelnden<br />

Blau-Regler für „Black-Offset“ gelingt<br />

die Kalibrierung nicht perfekt<br />

Die Verarbeitung des Philips Cinema 21:9 überzeugt ebenso wie die Ausstattung: Neben einem integrierten<br />

Kabeltuner samt CI-Plus-Unterstützung gelangen Sie mittels Netzwerkschnittstelle ins Internet<br />

Diese beeindruckenden Aufnahmen stammen<br />

aus dem Werbespot zum Cinema 21 : 9, zu<br />

bewundern unter www.cinema.philips.com<br />

Untertitel einen stetigen Bildwechsel erzwingen.<br />

Um abgeschnittene Texteinblendungen<br />

zu vermeiden, stellt Philips dem Kinofernseher<br />

einen passenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player zur Seite. Der<br />

BDP9100 übernimmt die 21 : 9-Vorverzerrung<br />

und ordnet Untertitel innerhalb der Bildfl äche<br />

an. Durch seine schnellen Ladezeiten und die<br />

tadellose Bild- und Tonqualität können wir den<br />

BDP9100 allen Cinema-21 : 9-Interessenten<br />

wärmstens ans Herz legen.<br />

Faszination Sehen<br />

Ob man will oder nicht: Der Philips Cinema<br />

21 : 9 zieht einen unweigerlich in seinen Bann.<br />

Bereits im ausgeschalteten Zustand macht<br />

das Superbreitbildformat eine Menge her. Verglichen<br />

mit einem normalen 16 : 9-Fernseher<br />

ist die Bauhöhe des Philips identisch mit der<br />

eines 42-Zoll-Modells, die Bildbreite kann sich<br />

dagegen mit einem 60-Zoll-Fernseher messen.<br />

Der Vorteil des Superbreitbilds ist nach dem<br />

Einlegen eines entsprechenden Films offensichtlich:<br />

Die gesamte Bildfl äche wird genutzt<br />

und das Kinoformat in seiner ursprünglichen<br />

Dimension dargestellt. Auf herkömmlichen<br />

Fernsehern erscheinen Kinofi lme kleiner als<br />

16 : 9-Aufnahmen, was den Inhalten die Faszination<br />

raubt. Mit dem Cinema 21 : 9 entspricht<br />

die Darstellung dem gedachten Ideal. In der<br />

Disziplin Bewegungsschärfe zieht der Philips<br />

alle Register, zumindest wenn zuvor sowohl<br />

die Bewegungsglättung HD Natural Motion als<br />

auch 200 Hertz Clear LCD eingeschaltet wurden.<br />

Selbst geringfügige farbige Nachzieher<br />

können nicht verhindern, dass die Bildschärfe<br />

jederzeit erstklassig ausfällt. Da die Bewegungsglättung<br />

bereits in der Voreinstellung<br />

„Minimum“ sehr stark eingreift, verlaufen langsame<br />

und schnelle Kameraschwenks butterweich,<br />

das typische Kinogefühl geht aber verloren.<br />

Hier wäre eine gestaffelte Einstellung mit<br />

geringerer Weichheit eine löbliche Option für<br />

die Zukunft. Ohne Nachbearbeitung erscheinen<br />

Kinobilder hingegen so, wie sie produziert<br />

wurden, sodass Kinofans keinesfalls das Nachsehen<br />

haben. In unseren Tests bevorzugten wir<br />

bei Sportprogrammen sowie Animationsfi lmen<br />

die maximale Bewegungsschärfe, während Kinofi<br />

lme mit Realdarstellern unbearbeitet am<br />

natürlichsten wirken. Obwohl sich die Bildberechnung<br />

nur wenige Schwächen erlaubt,<br />

entstehen infolge der Interpolation Artefakte<br />

und Doppelkonturen, die besonders bei erstklassigen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s schnell ins Auge fallen und<br />

den Filmgenuss trüben können.<br />

Videospieler stehen vor der Qual der Wahl: Mit<br />

optimaler Bildschärfe erfolgen Tasteneingaben<br />

stark verzögert, ohne Bildnachbearbeitung ge-<br />

Die neutrale Abstimmung des Farbraums<br />

lässt Kinofilme weder zu bunt noch unnatürlich<br />

verfärbt erscheinen. Einzig Rottöne<br />

wirken etwas übersättigt<br />

Ausstattung<br />

Hersteller Philips<br />

Modell<br />

56PFL9954<br />

Preis<br />

3999 Euro<br />

Info<br />

www. philips.de<br />

Typ<br />

LCD-TV<br />

Maße (B/H/T) 141 × 74,5 × 10,5 cm<br />

Bildschirmdiagonale 56 Zoll<br />

Gewicht<br />

38 kg<br />

Farben<br />

Schwarz (Hochglanz)<br />

Betrieb/Stand-by 160–300 W/0 W<br />

Bildtechnologie LCD (200 Hz)<br />

Aufl ösung<br />

2 560 × 1 080 Pixel<br />

1 080p24 ja (Bewegungsglättung möglich)<br />

Frontscheibe kontrastoptimiert, entspiegelt<br />

Formatwahl HDMI variabel, kein Overscan<br />

Gleichm.<br />

75 %<br />

Bildausleuchtung<br />

Besonderheiten Cinemascope-Format, Ambilight,<br />

Netzwerk, Internet (Net-TV)<br />

Bewertung Technik<br />

Ausstattung 9/10<br />

Bedienung 7/10<br />

Der Philips Cinema 21:9 überzeugt auch abseits der Bilddarstellung durch seine vielfältige<br />

Multimedia- und Internetunterstützung<br />

Wiedergabe 8/10<br />

Gesamt 8/10<br />

Kurzfazit: Für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>- und Kinofans eine kleine<br />

Offenbarung: Nie kam ein Fernseher dem großen<br />

Kinovorbild näher.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 89


Technik<br />

Technik<br />

Auf einem herkömmlichen Flachbildfernseher wirken Kinofilme im Cinemascope-Format kleiner als 16 : 9-Aufnahmen, was den Bildern die Faszination raubt<br />

lingen die Steuerbefehle exakter, jedoch sinkt<br />

die Bildschärfe. Normales Bildmaterial bereitet<br />

der Philips ansprechend auf, vor allem<br />

die Schärfe ist lobenswert. Artefakte oder<br />

Rauschmuster werden nur befriedigend gefi<br />

ltert, Kantenfl immern wird nicht immer souverän<br />

unterbunden. Somit sollten Sie in einen<br />

guten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player investieren, der zusätzlich<br />

DVDs in 1 080p ausgibt und den Fernseher<br />

von der Last der Vollbildkonvertierung während<br />

der Filmwiedergabe befreit.<br />

Für das richtige Kinoerlebnis ist es ratsam, den<br />

Betrachtungsabstand entgegen den Angaben<br />

im Handbuch nicht nach der dreifachen Bilddiagonale<br />

auszurichten, sondern auf die drei- bis<br />

fünffache Bildhöhe heranzurücken. Nur dann<br />

entfaltet der Cinema 21 : 9 seine ganze Magie<br />

und die breite Bildfl äche bewirkt einen größeren<br />

Sichtradius. Wie im richtigen Kino sollten<br />

die Sitzplätze frontal liegen, denn von der Seite<br />

betrachtet schwindet der Farb- und Bildkontrast<br />

des Cinema 21 : 9. Die Bildausleuchtung geht<br />

in Anbetracht der üppigen Diagonale in Ordnung,<br />

leicht abgedunkelte Ecken sind allerdings<br />

auszumachen. Trotz des Produktnamens fühlt<br />

sich der Fernseher nicht im dunklen Heimkino,<br />

sondern im normalen Wohnzimmer am wohlsten.<br />

Das Gerät erzeugt mithilfe der matten<br />

Frontscheibe und guten Helligkeit plastische<br />

Bilder bei Tageslicht, während in den Abendstunden<br />

eine diffuse Beleuchtung dem nur<br />

befriedigenden Schwarzwert des Fernsehers<br />

entgegenwirken sollte. Durch einen einfachen<br />

Trick können Sie fl aue Kontraste minimieren:<br />

Mit einer weißen Rückwand und Ambilight<br />

entsteht ein subjektiv höherer Bildkontrast und<br />

Schwarzfl ächen wirken weniger aufgehellt. Da<br />

Kinofi lme nun den gesamten Bildschirm füllen<br />

und schwarze Balken vermieden werden, erscheint<br />

die dynamische Hintergrundbeleuchtung<br />

natürlicher und nachvollziehbarer als<br />

bisher. Durchaus unüblich und deshalb umso<br />

lobenswerter ist die Klangqualität der eingebauten<br />

Lautsprecher. Mit ein wenig Feintuning<br />

können Sie dem Fernseher respektable Töne<br />

Das Cinema-21 : 9-Bilderlebnis im Vergleich<br />

entlocken, und dies sogar im Filmbetrieb.<br />

Kinogutschein<br />

Auf dem Papier und in den Messwerten kann<br />

sich der Philips Cinema 21 : 9 nicht von seinen<br />

normalen LCD-Mitbewerbern absetzen.<br />

Bezieht man aber das Sehvergnügen während<br />

eines Kinofi lms mit ein, so fällt das Urteil<br />

weitaus euphorischer aus. Selten zogen Filme<br />

auf einem Fernseher mehr in ihren Bann und<br />

selten vergaß man die darstellende Technik<br />

schneller. Mit einer neutralen Farbdarstellung<br />

und auf Wunsch natürlichen Bildern erfreut der<br />

Superbreitbildfernseher selbst Skeptiker. Licht<br />

aus, Ambilight an und Film ab!<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Internetinhalte wie Youtube rufen Sie über die Net-TV-Taste<br />

auf. Alternativ surfen Sie im eigenen Browser ungezwungen<br />

durch das World Wide Web<br />

Das Handbuch liegt dem Fernseher nicht in gedruckter Form<br />

bei, sondern wurde direkt in die Benutzeroberfläche integriert<br />

90


Fernseher<br />

Technik<br />

Die beste Bildschärfe mit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />

Schlagworte wie 100 und 200 Hertz bestimmen die TV-Landschaft, doch nur wenige wissen, worauf es bei der<br />

Bildschärfe wirklich ankommt. Wir haben für Sie aktuelle Fernseher getestet und stellen Ihnen die schärfsten<br />

LCDs und Plasmas auf dieser Seite vor.<br />

Da LCD-Fernseher bekanntlich flimmerfrei<br />

arbeiten, stellt sich die Frage, weshalb<br />

überhaupt eine Bildbeschleunigung auf 100<br />

oder gar 200 Hertz (Hz) vorgenommen wird.<br />

Die Antwort verbirgt sich hinter der Funktionsweise<br />

der namensgebenden Flüssigkristalle.<br />

Diese fungieren als Lichtschranke und verharren<br />

so lange in einer Position, bis sie ein neuer<br />

Impuls zu einer neuen Ausrichtung zwingt.<br />

Vereinfacht ausgedrückt: Ein Bild wird so lange<br />

dargestellt, bis das darauf folgende erscheint,<br />

wodurch Unschärfen entstehen. Die Lösung<br />

des Problems: Die Darstellung zusätzlicher<br />

Bilder, welche keine bloßen Kopien der vorhandenen<br />

sind.<br />

Rechenkraftwerk<br />

Flachbildfernseher mit 100- oder 200-Hz-Technologie<br />

besitzen eine erweiterte Signalverarbeitung,<br />

die Zwischenbilder erzeugt. Samsung<br />

und Sony sind bislang die einzigen Hersteller,<br />

die bei ihren 200-Hz-Fernsehern tatsächlich<br />

200 echte Bilder generieren, während die<br />

200-Hz-Konkurrenz lediglich 100 Bilder erzeugt<br />

und nachträglich durch das Ein- und<br />

Ausschalten der Hintergrundbeleuchtung ein<br />

200-Hz-Niveau anstrebt. Die neu berechneten<br />

Bilder sind nicht im Ursprungsmaterial enthalten,<br />

sondern müssen in Echtzeit erstellt und<br />

an der passenden Stelle eingefügt werden.<br />

Jeder Hersteller gibt<br />

dieser Technologie einen anderen Namen.<br />

Prominente Vertreter sind Panasonic (Intelligent<br />

Frame Correction bzw. 24 p Smooth<br />

Film), Philips (HD Natural Motion), Samsung<br />

(Motion Plus) oder Sony (Motionfl ow). Eines<br />

haben aber alle gemeinsam: Nur wenn Sie<br />

die Zwischenbildberechnung aktivieren, erhöht<br />

sich die Bildschärfe bei Bewegungen. In Filmen<br />

erzeugt die Zwischenbildberechnung allerdings<br />

einen gewöhnungsbedürftigen Effekt:<br />

Sämtliche Aufnahmen erscheinen, als wären<br />

sie mit einer Videokamera gedreht worden.<br />

Bewegungen wirken fl üssiger, das Kinofl air<br />

geht jedoch scheinbar verloren. Die Hersteller<br />

verfolgen dabei unterschiedliche Philosophien:<br />

Philips und Panasonic setzen auf eine stark<br />

ausgeprägte Bewegungsglättung, die auch bei<br />

schnellen Schwenks Bildrucklen und Unschärfen<br />

eliminiert. Sony geht hingegen einen Mittelweg<br />

aus fl üssigerer Bewegungsdarstellung<br />

und Erhaltung des Kinofl airs. Samsung lässt<br />

Ihnen wiederum die Wahl: Durch einen Regler<br />

reduzieren Sie die Weichheit der Zwischenbildberechnung<br />

stufenlos.<br />

Film kontra Bildschärfe<br />

Im Idealfall sollte ein Fernseher keine Schwächen<br />

bei der Darstellung von schnellen Bildinhalten<br />

aufweisen, LCDs und Plasmas sind in<br />

dieser Hinsicht somit nur ein Kompromiss. Um<br />

mit den derzeitigen Bildtechnologien dennoch<br />

eine tadellose Bildschärfe zu erreichen, ist die<br />

Zwischenbildberechnung ein legitimes Mittel.<br />

Die bloße Angabe von Zahlen lässt keinerlei<br />

Rückschlüsse auf die spätere Bildqualität zu.<br />

So erzeugen 100-Hz-Fernseher vom Anbieter<br />

Philips weitaus schärfere Bilder als 200-Hz-Geräte<br />

der Firma Toshiba. Wie bei jeder Veränderung<br />

des Ursprungssignals besteht die Gefahr,<br />

dass Bildfehler infolge einer fehlerhaften Berechnung<br />

auftreten. Dies äußert sich in kurzen<br />

Aussetzern (Bildrucklen), Doppelkonturen oder<br />

Artefakten. Kinofi lme stellen mit ihren 24 Bildern<br />

pro Sekunde eine echte Besonderheit<br />

dar, denn infolge der Zwischenbildberechnung<br />

erleben Sie <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit 100- oder 200-Hertz-<br />

Fernsehern in ihrer schärfsten Form, auch<br />

wenn sich Kinoliebhaber nur schwer mit dem<br />

neuen „Videolook“ anfreunden werden.<br />

CHRISTIAN TROZINSKI<br />

LCD-Fernseher stellen Einzelbilder so lange<br />

dar, bis das darauf folgende erscheint. Die<br />

jeweiligen Bilder wirken miteinander verknüpft<br />

und unscharf.<br />

Bilder: Disney Home, Polyband, Universal Home, Warner Home<br />

Philips bietet neben Sony die bislang schärfsten<br />

Bewegtbilder. Gewöhnungsbedürftig: die<br />

starke Bewegungsglättung<br />

Sonys Z5500-Reihe kombiniert eine echte<br />

200-Hertz-Bildverarbeitung mit natürlicher<br />

Filmdarstellung<br />

Panasonics Plasma- und LCD-Serie V10 greift<br />

auf eine 100-Hertz-Bildverarbeitung zurück –<br />

die Bildschärfe kann sich dennoch sehen lassen<br />

Samsung setzt wie Sony auf eine 200-Hertz-<br />

Bildberechnung. Einzigartig: Die Weichheit der<br />

Filmbilder können Sie stufenlos vorgeben<br />

LCD-Fernseher mit 100-Hertz-Technologie<br />

erzeugen Zwischenbilder und minimieren so<br />

die Unschärfen. Je nach Qualität erreicht das<br />

Ergebnis fast Röhrenniveau.<br />

Plasmafernseher besitzen eine ähnlich gute<br />

Schärfeabbildung wie Röhrenfernseher.<br />

Durch das Nachleuchten des Phosphors bildet<br />

sich aber oftmals ein Schweif.<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 91


IFA<br />

Promotion<br />

Innovativ, komfortabel, effizient<br />

Bereits zum zweiten Mal präsentieren sich vom 4. bis 9. September Marken der Consumer-Electronics- und der<br />

Elektrohausgeräte-Industrie gemeinsam auf dem Berliner Messegelände unter dem Funkturm. Während bei der<br />

Consumer-Electronics-Branche die Mediennutzung zu Hause und beim mobilen Einsatz im Mittelpunkt steht,<br />

kümmert sich die Hausgerätebranche um Komfort, Lifestyle, Gesundheit und Wellness.<br />

VON RICARDO PETZOLD<br />

Energieeffizienz, noch bessere Bildqualität,<br />

vor allem im Bereich der LCD-Fernseher,<br />

und immer schlankere Bauformen – diese<br />

Trendmarken bestimmen auch im IFA-Jahr<br />

2009 die Weiterentwicklung in der TV-Technik.<br />

Dies natürlich auch im Hinblick auf die Einführung<br />

des hochauflösenden Fernsehens HDTV<br />

in Deutschland. Die LED-Hintergrundbeleuchtung<br />

von LCD-Bildschirmen, zur IFA 2008 eher<br />

noch ein Zukunftsthema, etabliert sich nun mit<br />

einer Vielzahl neuer Modelle. Die einzelnen<br />

LED-Lichtzellen lassen sich so ansteuern, dass<br />

sie den Helligkeitsvorgaben des Bildinhalts<br />

entsprechen. Auf diese Weise erzielen LED-<br />

LCD-Fernseher wesentlich höhere Kontraste<br />

und sparen zugleich Energie.<br />

Auch die Plasmabildschirme werden sich auf<br />

der IFA 2009 mit deutlich verringertem Energiebedarf<br />

präsentieren. Die Hersteller setzen<br />

damit ihren schon im Jahr 2008 eingeschlagenen<br />

Kurs konsequent fort. Die neuen Technologien<br />

erlauben ebenfalls immer schlankere<br />

Bauformen, so wird die IFA bereits Prototypen<br />

großer TV-Bildschirme zeigen, die nur noch<br />

eine Tiefe von neun Millimetern (etwa 1/3<br />

Zoll) aufweisen. Der Trend geht deutlich in die<br />

Richtung der superfl achen Geräte.<br />

Internet und die dritte Dimension<br />

Die Topmodelle unter den neuen Fernsehgeräten<br />

holen das Internet ins Wohnzimmer.<br />

Ob Videoclips von Youtube-Seiten, Diashows<br />

vom Online-Fotodienst Picasa, Wetterberichte,<br />

minutenaktuelle News, Sportergebnisse oder<br />

Börsenkurse: All diese Angebote gibt es jetzt<br />

zum Anklicken. Die Hersteller setzen dabei auf<br />

unterschiedliche Technologien, etwa auf standardisierte<br />

Browser oder auf spezielle Widgets.<br />

Der Zugriff auf Internetinhalte ist so einfach<br />

wie das Zappen durch Fernsehprogramme.<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc: Ein reifer Markt<br />

Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc präsentiert sich auf der IFA<br />

als rundum ausgereifte Medienplattform – mit<br />

etablierten Standards auf höchstem technischem<br />

Niveau, mit einer großen Auswahl an<br />

Filmen und anderen Medieninhalten, mit Onlineanbindung<br />

und einem vielfältigen Angebot<br />

an Abspielgräten. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player als Standalone-Komponenten<br />

gibt es jetzt in vielen Varianten<br />

und Bauformen – bis hin zu extrem<br />

fl achen Designelementen. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Laufwerke<br />

gehören somit immer mehr zur Standardausstattung<br />

kompletter Heimkinosysteme.<br />

Drahtlos und komfortabel<br />

High-Defi nition-Bilder lassen sich jetzt drahtlos<br />

und unkomprimiert samt hochaufgelöstem<br />

Mehrkanalton an den Bildschirm übertragen,<br />

und zwar nach dem neuen Standard<br />

Wireless HD. Die Funkverbindung arbeitet mit<br />

extrem hohen Frequenzen von bis zu 60 Gigahertz<br />

und funktioniert auf kurze Distanzen<br />

bis 20 Meter sicher und problemlos. Wireless<br />

HD dürfte sich zur drahtlosen Ergänzung der<br />

HDMI-Verbindung entwickeln; erste Geräte<br />

mit eingebauten Sendern und Empfängern<br />

für Wireless HD gibt es auf der IFA 2009 zu<br />

sehen.<br />

Veranstaltungen auf der IFA 2009<br />

Am Vorabend der diesjährigen IFA, am 3.<br />

September 2009, findet das große IFA-<br />

Eröffnungskonzert statt. Dieses Jahr präsentiert<br />

die IFA Amy Macdonald live und exklusiv im<br />

Sommergarten. Mit Hits wie „This Is <strong>The</strong> Life“<br />

wird sie die Stimmung zum Kochen bringen.<br />

Zu den weiteren Gästen der Eröffnung zählt<br />

unter anderem Annett Louisan. Die Veranstaltung<br />

beginnt um 18 Uhr im Sommergarten,<br />

Tickets sind im Vorverkauf sowie an der Abendkasse<br />

erhältlich.<br />

Stefan Marquard & Friends am<br />

4. September 2009<br />

Stefan Marquards unkonventionelle Art hat dem<br />

Chefkoch mit Michelin- und Gault-Millau-Auszeichnung<br />

den Titel „Freibeuter der Küche“ eingebracht.<br />

Mittlerweile ist er mit verschiedenen<br />

Formaten wie „Die Kochprofi s“ oder „Restaurant<br />

sucht Chef“ Quotengarant im deutschen<br />

Fernsehen. Er selbst hat den Status eines Popstars<br />

und zählt zu den bekanntesten und beliebtesten<br />

Köchen Deutschlands. Jetzt geht er<br />

mit seinem Programm „Rock’n’Roll Barbecue“<br />

auf Deutschland-Tournee. Am 4. September<br />

2009 debütieren Stefan Marquard & Friends<br />

im IFA-Sommergarten in Berlin.<br />

Bilder: Messe ... Berlin GmbH<br />

92


Anzeige<br />

Promotion<br />

IFA<br />

Metz Axio pro 32 FHDTV 100 CT:<br />

Die neue Leidenschaft<br />

für Technikverliebte<br />

Der Premium-Hersteller Metz hat sein LCD-Sortiment um eine neue Produktfamilie erweitert. Das erste Mitglied<br />

überzeugt mit edlem Design und vielen technischen Leckerbissen.<br />

Bilder: Metz<br />

Der neue Axio pro 32 FHDTV 100 CT bietet<br />

Detail-Fans ideale Voraussetzungen, um<br />

Fernsehen mit allen technischen Finessen zu<br />

genießen. Ob Full-HD-Auflösung, 100-Hertz-<br />

Technik oder hochauflösendes Fernsehen<br />

(HDTV) – das alles ist für den Axio pro kein<br />

Problem. Und auch optisch erregt der Axio pro<br />

Aufmerksamkeit. Seine klare Formensprache,<br />

veredelt mit einer hochwertigen Chromleiste,<br />

macht den Axio pro 32 FHDTV 100 CT zum<br />

Blickfang in jedem Wohnzimmer.<br />

Full-HD, HDTV und mecavisionHD+<br />

Bildtechnologie<br />

Beim Metz Axio pro 32 FHDTV 100 CT überzeugen<br />

Design und technische Perfektion<br />

gleichermaßen. Verschiedene hochwertige<br />

Technologien kommen zum Einsatz. Die Bildwiedergabe<br />

ist dank Full-HD-Bildschirmauflösung<br />

(1 920 × 1 080 Pixel) bestechend<br />

scharf. Integrierter HDTV-Empfang über Kabel<br />

(DVB-S2 für Sat-Empfang kann nachgerüstet<br />

werden) sorgt für ein noch intensiveres<br />

TV-Erlebnis. 100 Hertz und die Technologie<br />

mecavisionHD+ zeigen sich in Bildern mit beeindruckender<br />

Schärfe und Brillanz und bilden<br />

Bewegungen fl ießend und präzise ab. Es entsteht<br />

ein Fernsehbild mit leuchtenden Farben,<br />

auffallend gutem Kontrast, bester Detailschärfe<br />

und brillanter Bildqualität – auch bei schwierigen<br />

Motiven, wie Laufschriften, diffi zilen Mustern<br />

oder Farbkanten.<br />

Hervorragende Klangqualität<br />

Optisch durch eine edle Chromleiste separiert,<br />

beeindruckt das hochwertige Tonmodul des<br />

Axio pro 32 FHDTV 100 CT durch satten Klang<br />

und klare Sprachwiedergabe. Die saubere,<br />

rauschfreie Darstellung von Höhen und Tiefen<br />

sind das Verdienst des SRS WOW® Sound Systems.<br />

Der hochwertige Ton lässt sich entweder<br />

über das integrierte Audiosystem des Axio<br />

pro oder über Kopfhörer genießen. Aber auch<br />

Surround-Fans kommen voll auf ihre Kosten,<br />

indem sie den vom Fernseher mittels des digitalen<br />

Audioausgangs (optisch) bereitgestellten<br />

Mehrkanalton (z. B. 5.1 Dolby Digital) über den<br />

Decoder ihrer Anlage wiedergeben können.<br />

Vielseitig und zukunftssicher<br />

Zudem hält der Metz Axio pro 32 FHDTV<br />

100 CT vielfältige digitale und analoge<br />

Schnittstellen bereit: Für beste digitale<br />

Bildqualität stehen drei HDMI-Buchsen<br />

zur Verfügung. Hinzu kommt eine<br />

DVI-I-Schnittstelle, welche es erlaubt,<br />

den Fernseher an einen Computer<br />

entweder analog oder digital anzuschließen.<br />

Darüber hinaus fi nden<br />

sich vielfältige Anschlussmöglichkeiten,<br />

die sich in der analogen<br />

Welt bewährt haben. Für die<br />

Sound- und Bildperipherie stehen<br />

YUV-Eingänge sowie drei EURO-<br />

AV-Buchsen zur Verfügung. Selbstverständlich<br />

wurden auch seitliche AV-<br />

Anschlüsse berücksichtigt, über die<br />

sich z. B. Camcorder oder Kopfhörer<br />

einstecken lassen.<br />

Die neue Metz-Serie präsentiert sich in modernem<br />

Design und einem in Chrom gefassten<br />

Bedienfeld. Der gläserne Standfuß<br />

bietet zudem optimale Stabilität<br />

Kinderleichte Bedienbarkeit dank<br />

Tri-Star-Menü<br />

Das mehrfach mit dem Plus X Award ausgezeichnete<br />

Metz-Bedienmenü macht die Steuerung<br />

der vielen technischen Highlights des<br />

Axio pro 32 FHDTV 100 CT kinderleicht. Die<br />

Struktur ist übersichtlich und in allen<br />

Funktionen intuitiv nutzbar. Einzigartig<br />

ist die Anpassung des Tri-Star-Menüs<br />

an unterschiedliche Bedürfnisse: In<br />

drei Stufen kann der Bedienumfang<br />

reduziert werden, je nachdem wie<br />

tief man in technische Details<br />

einsteigen oder ob man<br />

sich auf Basisfunktionen<br />

konzentrieren möchte.<br />

Bester Fachhandelsservice<br />

Wie alle Metz-LCD-Fernsehgeräte<br />

ist auch der neue Axio pro<br />

32 FHDTV 100 CT nur über<br />

den klassischen CE-Fachhandel<br />

erhältlich. So<br />

wird ein ausgezeichnetes<br />

Produkt<br />

von ebensolcher<br />

Beratung<br />

und entsprechendem<br />

Service begleitet.<br />

IFA | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 93


IFA<br />

Promotion<br />

Anzeige<br />

Stilvoll vernetzt –<br />

Samsungs IFA-Innovationen<br />

Samsung setzt bei seinen drei IFA-Highlights, der LED TV-Serie B8090 sowie den beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen<br />

HT-BD8200 und HT-BD7255, auf ein abgestimmtes Design und zahlreiche Verbindungsmöglichkeiten – und behält<br />

dabei die Umwelt immer im Blick.<br />

Große Leistung zum kleinen Preis: Volles<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Entertainment und unterschiedlichste<br />

Anschlussmöglichkeiten mit der HT-BD1220<br />

Die HT-BD8200 bietet erstklassigen Heimkino-<br />

Sound und einzigartige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Bildqualität in<br />

einer kompakten Designlösung<br />

Auf der wichtigsten Messe für Unterhaltungselektronik<br />

präsentiert Samsung auch<br />

in diesem Jahr Produktinnovationen, die sich<br />

optimal an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren.<br />

Die LED TV-Serie B8090 und die zwei<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen HT-BD8200 und HT-<br />

BD7255 bieten eine Vielzahl an Verbindungsund<br />

Übertragungsmöglichkeiten, die den Alltag<br />

erleichtern und das Multimedia-Vergnügen<br />

noch spannender machen. Durch das geräteübergreifende<br />

zeitlos-elegante Designkonzept<br />

ergänzen sich die Geräte auch optisch perfekt.<br />

Zudem zeichnen sich Samsungs IFA-Highlights<br />

durch energieeffiziente Spitzentechnologien<br />

und ein naturschonendes Herstellungsverfahren<br />

aus.<br />

1<br />

Verglichen wurde das LED Modell UE40B7090 (2009) mit dem LCD Modell LE40A699<br />

(2008) mit colour bar und Dynamic contrast off.<br />

2<br />

Ein Unternehmen des VDE Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.<br />

Brillantes Bild: LED TV mit 200 Hz<br />

Die zukunftsweisende LED TV-Serie B8090<br />

erweckt Bilder durch das optimale Zusammenspiel<br />

von LED-Hintergrundbeleuchtung und<br />

echten 200 Hz Panels<br />

zum Leben. Mega-Kontraste<br />

und überragende<br />

Bildverarbeitung gerade<br />

bei rasanten Action- oder<br />

Sportszenen ermöglichen<br />

dem Zuschauer<br />

ein Fernseherlebnis mit<br />

gestochen scharfen Bildern<br />

ohne Flackern. Für<br />

noch mehr Entertainment-Vielfalt<br />

hat Samsung<br />

in seine neue TV-<br />

Spezies die innovativen<br />

Multimedia-Funktionen<br />

von Medi@2.0 integriert.<br />

Diese gewährleisten nahezu<br />

unbegrenzte Übertragungsmöglichkeiten<br />

von Videos, Musik und<br />

Bildern bei maximalem Bedienkomfort und<br />

holen per Knopfdruck sogar Internetdienste<br />

wie Yahoo, Twitter oder Youtube auf den TV.<br />

Umweltfreundlich – auch im Design<br />

Trotz der hervorragenden Bildqualität und der<br />

Multimedia-Vielfalt verbraucht die LED TV-Serie<br />

B8090 40 Prozent weniger Energie als ein<br />

Samsung LCD Modell von 2008 1 – das bestätigte<br />

das unabhängige VDE-Institut 2 in einem<br />

Stromvergleichstest. Umweltfreundlichkeit wird<br />

auch bei der Herstellung der gerade einmal 2,9<br />

Zentimeter tiefen TV-Spezies großgeschrieben:<br />

Zum einen verzichtet Samsung vollständig auf<br />

die Verwendung von Quecksilber. Zum anderen<br />

entstehen beim naturschonenden Herstellungsverfahren<br />

im atemberaubenden Design<br />

Crystal TV keinerlei fl üchtige organische Verbindungen<br />

(VOCs).<br />

Perfektes Heimkino-Entertainment<br />

Diesem einzigartigen Designkonzept Crystal<br />

TV hat Samsung auch seine zwei neuen<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen HT-BD8200 und<br />

HT-BD7255 angepasst. Die HT-BD8200 – die<br />

weltweit erste Soundbar mit integriertem <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />

und kabellosem Subwoofer – lässt<br />

sich sogar bequem unterhalb des Fernsehers<br />

an die Wand montieren. Doch nicht nur optisch<br />

harmonieren die beiden Anlagen perfekt<br />

mit dem LED TV: Über die<br />

BD-Wise-Funktion stimmen<br />

sich Heimkinosystem<br />

und Fernseher<br />

bei der Bildübertragung optimal aufeinander<br />

ab, um die beste Bildqualität zu garantieren.<br />

Als echte Kommunikationsprofi s spielen beide<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen Videos, Fotos und<br />

Musik von fast jeder Quelle in fast jedem Tonund<br />

Bildformat ab – per PC-Streaming, HDMI,<br />

USB, <strong>Blu</strong>etooth oder sogar drahtlos über<br />

WLAN. Und der Lieblingssong vom iPod oder<br />

iPhone kann dank entsprechender<br />

Dockingstation<br />

ebenfalls im<br />

Handumdrehen über<br />

die Lautsprecher der<br />

Soundbar sowie über<br />

das 5.1-System der<br />

HT-BD7255 erklingen.<br />

Für einen satten Sound<br />

sorgt dabei die Kelp-<br />

Cone-Technologie, die<br />

verglichen mit konventionellen<br />

Papierkegeleinheiten<br />

einen wesentlich<br />

reineren Klang liefert.<br />

Überragende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />

Bildqualität, satter Mehrkanal-Sound<br />

und vielfältige<br />

Konnektivität – mit der HT-BD7255<br />

Bilder: Samsung, Stock.xchng<br />

94


Promotion<br />

IFA<br />

Ticketpreise<br />

Tickets für die IFA können Privat- und Fachbesucher unter anderem im Internet-Ticketshop der Messe<br />

bestellen. Folgende Preise gelten:<br />

Bilder: Messe Berlin GmbH, Stock.xchng<br />

Fachbesucher:<br />

Tageskarte (VVK) 30 Euro<br />

2-Tages-Ausweis (VVK) 43 Euro<br />

Privatbesucher:<br />

Tageskarte (VVK) 10 Euro<br />

Tageskarte (Tageskasse) 14 Euro<br />

Tageskarte ermäßigt (Tageskasse) 10 Euro<br />

(Studenten, Auszubildende, Wehrpfl ichtige,<br />

Zivildienstleistende, Schwerbehinderte;<br />

ein Nachweis ist erforderlich)<br />

Tickets für Schulklassen (VVK) 35 Euro<br />

(Bestellschluss 25. August)<br />

Schülerticket (Tageskasse) 5,50 Euro<br />

Happy-Hour-Tageskarte (Tageskasse; täglich<br />

ab 14 Uhr) 8 Euro<br />

Familienticket (Tageskasse) 29 Euro<br />

(max. zwei Erwachsene, drei Kinder; für Kinder<br />

bis sechs Jahre ist der Eintritt frei)<br />

Weitere Ticketchancen:<br />

Karten können auch per Fax oder E-Mail bestellt<br />

werden. Dies geschieht auf Rechnung<br />

und ab einem Bestellwert von 30 Euro. Es fällt<br />

eine Versandkostenpauschale von 4 Euro an.<br />

Fax: +49 (0)30 30 69 69 30<br />

E-Mail: kartenservice@messe-berlin.de<br />

Eintrittskarten werden darüber hinaus in den<br />

Reisezentren und Verkaufsstellen der Deutschen<br />

Bahn, der S-Bahn Berlin und der Berliner<br />

Verkehrsbetriebe sowie an der Vorverkaufskasse<br />

des Messegeländes angeboten. Für<br />

Fach- wie Privatbesucher genügt eine einzige<br />

Eintrittskarte, um Zutritt sowohl zur IFA als auch<br />

zur Home Appliances@IFA – der neu angegliederten<br />

Hausgerätemesse – zu erhalten.<br />

IFA | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 95


Technik<br />

Marktübersicht<br />

Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und Heimkinosysteme im Überblick<br />

Hersteller/<br />

Modell<br />

<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Ansicht<br />

Preis<br />

(UVP) in €<br />

Farben<br />

Ethernet-<br />

Schnittstelle<br />

Bild-in-<br />

Bild<br />

BD-<br />

Live<br />

erhältlich<br />

seit<br />

HDMI<br />

24p<br />

HD Audio:<br />

Bitstream/<br />

Decoding<br />

Audio-Outs<br />

Speicher<br />

Denon<br />

DVD-A1UD<br />

4 999<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja<br />

ja<br />

ja (nach<br />

Update)<br />

Juni<br />

2009<br />

2 × 1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0, XLR<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, 2 × HDMI<br />

SD-Card<br />

Denon<br />

DVD-2500BT<br />

1 099<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

nein ja nein<br />

Oktober<br />

2008<br />

1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />

Denon<br />

DBP-2010<br />

699<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

SD-Card<br />

Denon<br />

DVD-3800BD<br />

1 999<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

nein ja nein<br />

November<br />

2008<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Denon<br />

DVD-1800BD<br />

799<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

nein ja nein<br />

November<br />

2008<br />

1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />

Funai<br />

B1-M110<br />

299<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

nein ja nein<br />

August<br />

2008<br />

1.3 ja ja/nein<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

SD-Card<br />

Harman/<br />

Kardon<br />

BDP 10<br />

699<br />

Schwarz-<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

Mai<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

JVC<br />

XV-BP1<br />

349 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

LG<br />

BD-370<br />

279 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Marantz<br />

BD8002<br />

1 999 Schwarz nein ja nein<br />

Dezember<br />

2008<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

NAD<br />

T587<br />

1 399 Schwarz ja ja ja<br />

Januar<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Onkyo<br />

DV-BD507<br />

449<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

August<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

Onkyo<br />

DV-BD606<br />

539 Schwarz nein ja nein<br />

4. Quartal<br />

2008<br />

1.3 ja ja/nein Digital: HDMI k. A.<br />

Panasonic<br />

DMP-BD60<br />

Panasonic<br />

DMP-BD80<br />

Philips<br />

BDP9100<br />

Philips<br />

BDP-7300<br />

Pioneer<br />

BDP-LX91<br />

Pioneer<br />

BDP-LX71<br />

329<br />

399<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

Schwarz,<br />

Silber<br />

ja ja ja<br />

ja ja ja<br />

449 Schwarz ja ja ja<br />

350 Schwarz ja ja ja<br />

2 399 Schwarz ja ja<br />

ja (nach<br />

Update)<br />

799 Schwarz nein ja nein<br />

März<br />

2009<br />

März<br />

2009<br />

Juni<br />

2009<br />

Mai<br />

2009<br />

Februar<br />

2009<br />

Oktober<br />

2008<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja ja/ja<br />

2 × 1.3 ja ja/ja<br />

1.3 ja<br />

ja/nein<br />

(nur Dolby<br />

True HD)<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

Analog: 5.1, 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

Analog: 5.1, 2.0<br />

Digital: Koaxial,<br />

HDMI<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, 2 × HDMI<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

SD-Card<br />

SD-Card<br />

USB<br />

USB<br />

intern<br />

–<br />

Bilder: Denon, JVC, LG, Onkyo, Panasonic, Philips, Pioneer, Sony, NAD, Yamaha<br />

96


Marktübersicht<br />

Technik<br />

Hersteller/<br />

Modell<br />

Ansicht<br />

Preis<br />

(UVP) in €<br />

Farben<br />

Ethernet-<br />

Schnittstelle<br />

Bild-in-<br />

Bild<br />

BD-<br />

Live<br />

erhältlich<br />

seit<br />

HDMI<br />

24p<br />

HD Audio:<br />

Bitstream/<br />

Decoding<br />

Audio-Outs<br />

Speicher<br />

Pioneer<br />

BDP-LX08<br />

999 Schwarz nein ja nein<br />

Oktober<br />

2008<br />

1.3 ja<br />

ja/nein<br />

(nur Dolby<br />

True HD)<br />

Analog: 7.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

–<br />

Samsung<br />

BD-P1600<br />

279 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

intern<br />

Samsung<br />

BD-P3600<br />

399 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

intern<br />

Samsung<br />

BD-P4610<br />

449 Schwarz ja ja ja<br />

März<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

intern<br />

Sharp<br />

BD-HP 21S<br />

k. A. Schwarz nein ja nein<br />

4. Quartal<br />

2008<br />

1.3 ja<br />

ja/nein<br />

(nur Dolby<br />

True HD)<br />

Analog: 5.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Sony<br />

Playstation 3<br />

(80 GB)<br />

399 Schwarz ja ja ja<br />

Oktober<br />

2007<br />

1.3 ja nein/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

HDMI<br />

intern +<br />

USB<br />

Sony<br />

BDP-S360<br />

299 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

Sony<br />

BDP-S550<br />

439<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

ja ja ja<br />

September<br />

2008<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

Sony<br />

BDP-S5000ES<br />

1 499<br />

Schwarz-<br />

Blau<br />

ja ja ja<br />

Dezember<br />

2008<br />

1.3 ja ja/ja<br />

Analog: 7.1<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB +<br />

Speicherstick<br />

Yamaha<br />

BD-S2900<br />

999 Schwarz nein ja nein<br />

September<br />

2009<br />

1.3 ja ja/nein<br />

Analog: 5.1, 2.0<br />

Digital: Optisch,<br />

Koaxial, HDMI<br />

USB<br />

Heimkinosysteme<br />

Samsung<br />

HT-BD 2<br />

1 649 Schwarz ja nein nein<br />

Januar<br />

2008<br />

1.3 ja<br />

nein/nein<br />

(nur Dolby<br />

True HD)<br />

Digital: HDMI –<br />

LG<br />

HB954PB<br />

999 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />

Panasonic<br />

SC-BT205<br />

999 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja Digital: HDMI<br />

USB,<br />

SD-Card<br />

Panasonic<br />

SC-BT200<br />

799 Schwarz ja ja ja<br />

Juli<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja Digital: HDMI<br />

USB, SD-<br />

Card<br />

Sony<br />

BDV-IT1000<br />

1 999 Schwarz ja ja<br />

ja (nach<br />

Update)<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />

Stereosysteme<br />

JVC<br />

NX-BD3<br />

999 Schwarz ja ja nein<br />

Oktober<br />

2008<br />

1.3 ja nein/nein Digital: HDMI SD-Card<br />

Panasonic<br />

SC-BTX70<br />

799 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />

LG<br />

HB354BS<br />

499 Schwarz ja ja ja<br />

April<br />

2009<br />

1.3 ja nein/ja Digital: HDMI –<br />

Portable <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />

Panasonic<br />

DMP-B15<br />

799 Schwarz ja ja ja<br />

Juni<br />

2009<br />

1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />

Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 97


<strong>Vorschau</strong><br />

6/2009<br />

Horror pur<br />

Nächstes Heft:<br />

16. Oktober 2009<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (0341) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (FP)<br />

Chefredaktion (ViSdP):<br />

Uwe Funk (UF)<br />

Grafikdesign:<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />

Annika Derbsch, Steffi Köhler,<br />

Stefan Kretzschmar, Stefan Mitschke,<br />

Dirk Rauchfuß, Kim André Trank,<br />

Sabine Vlach, Annemarie Votrubec<br />

Lektorat:<br />

Katharina Neumann, Nadja Reichert<br />

AAAAAARRRRRRRRG!<br />

Bald ist Halloween: Begleiten Sie uns in die dunkelsten Gefi lde unseres Filmbestandes und erleben<br />

Sie blutrünstige, verstörende Werke der unheimlichen Art – selbstverständlich ungeschnitten und<br />

unzensiert. Defi nitiv nichts für zarte Gemüter!<br />

Film<br />

Spiel<br />

Technik<br />

Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />

Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />

DIGITAL FERNSEHEN<br />

www.digitalfernsehen.de<br />

Das Magazin berichtet<br />

aktuell über die Entwicklung<br />

des Digital-TV und<br />

gibt hilfreiche Tipps für<br />

den Umstieg.<br />

Bollywood mal anders<br />

„Slumdog Millionär“ ist schon ein Phänomen für sich. So viele gute Filme hat Danny<br />

Boyle bereits gemacht, doch ausgerechnet ein anspruchsvoller Genremix à la Bollywood<br />

räumt acht Oscars ab und begeistert alle Kinogänger. Weitere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel sind<br />

„Unbeugsam“, „X-Men Origins: Wolverine“, „Gladiator“, „Illuminati“, „Schneewittchen“,<br />

„Nachts im Museum 2“ und „Transsiberian“.<br />

Runde eins: Fight!<br />

Wer kämpfen will, soll kämpfen! Am besten in den Arenen des Iron-Fist-Turniers von<br />

„Tekken 6“. Aber auch „King Of Fighters XII“ bietet spannende Auseinandersetzungen<br />

genauso wie „Fifa 10“, dort aber eher mit Ball und von sportlicher Natur. In „Dark<br />

Void“ schnallen Sie einen Raketenrucksack um und erkunden eine düstere Zukunftswelt.<br />

Machen Sie sich auf einiges gefasst!<br />

Größenwahn<br />

Fernsehen auf 55 Zoll und trotzdem Energie sparen? Der superfl ache LED-LCD<br />

LH9500 von LG und die neue 8500-Serie von Samsung machen es möglich! Bei<br />

letzterem Modell eröff nen sich zudem interaktive Spielräume vom Fernsehsessel<br />

aus: Youtube, Twitter und diverse Formen von News-Portalen lassen sich jederzeit<br />

anwählen.<br />

DIGITAL TESTED<br />

www.digitaltested.de<br />

Informationen,<br />

Workshops und<br />

Testberichte zu den<br />

neusten Multimedia-<br />

Komponenten.<br />

HD+TV<br />

www.hdplustv.de<br />

HD+TV ist der hochwertige<br />

Ratgeber für Audio,<br />

Video und Heimkino.<br />

FILMEN UND<br />

FOTOGRAFIEREN<br />

www.digitaltested.de<br />

Das Sonderheft mit<br />

Tests und Hintergründen<br />

zu Foto- und<br />

Videoprodukten.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, LG, Namco/Bandai Partners, Universal, ProKino<br />

Redaktion:<br />

Franziska Drache (FD), Mario Hess (MA),<br />

Christoph Hüther (CH), Florian Kriegel (FK),<br />

Tim Luft (TL), Falko <strong>The</strong>uner (FT),<br />

Christian Trozinski (CT)<br />

Weitere Mitarbeiter:<br />

Dominik Liebsch (DL)<br />

Produktbetreuung:<br />

Hirra Hafeez, Sabrina Herber,<br />

Verena Rottman<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Anzeigen:<br />

Carsten Philipp (Leitung),<br />

Nicole Haack, Nadine Helbig,<br />

Simone Läßig, Benjamin Mächler<br />

Tel. (0341) 14955-0<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

anzeigen@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Abonnenten:<br />

Nadine Helbig<br />

Tel. (0341) 14955-13<br />

Fax (0341) 14955-11<br />

abo@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />

Vertrieb:<br />

IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />

53340 Meckenheim<br />

ISSN: 1866-9417<br />

Einzelpreis Deutschland: 3,60 Euro<br />

Einzelpreis Österreich: 4,20 Euro<br />

Einzelpreis Luxemburg: 4,20 Euro<br />

Einzelpreis Schweiz: 7,00 SFR<br />

Schnupperabo Deutschland: 19,90 Euro<br />

Druck:<br />

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Kassel<br />

© 2009 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />

und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />

Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />

dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />

des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />

Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />

kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />

für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />

die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />

Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />

diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />

Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materien auszuschließen,<br />

für die nach diesem Recht die Haftung<br />

nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />

Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />

Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />

Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />

Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />

Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />

daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

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q Ja, ich abonniere das BLU-RAY MAGAZIN ab der nächsten Ausgabe zum Preis von 19,90 € für 6 Ausgaben<br />

(EU-Ausland: 29,90 € für 6 Ausgaben). Somit nehme ich auch gleich am obigen Gewinnspiel teil.<br />

Das Abonnement gilt für ein Jahr und verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr zu den entsprechenden Konditionen, wenn nicht binnen 7<br />

Tagen nach Erhalt des 5. Heftes per Post oder Fax gekündigt wurde. Außerdem gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Zahlung<br />

erfolgt bequem per Rechnung.<br />

Bitte einsenden an:<br />

q Ich möchte nur am Gewinnspiel teilnehmen Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

– Leserservice –<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

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04229 Leipzig<br />

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oder per Telefon:<br />

(0341)14955 22<br />

PLZ, Ort<br />

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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

übernimmt keinerlei Haftung und<br />

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