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Deutschland: 3,60 € Österreich/Luxemburg: 4,20 € Schweiz: 7,00 CHF • Ausgabe 5/09<br />
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK<br />
IFA-<br />
Spezial<br />
Klassische Musik<br />
vollendet genießen<br />
im <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Die Pixar-Story:<br />
Vom Hardware-<br />
Produzenten zum<br />
Animationsstudio<br />
Frank Miller pur:<br />
„300 – <strong>The</strong> Ultimate<br />
Experience“<br />
Oscar-Kandidaten:<br />
Sean Penns „Milk“<br />
und „Into <strong>The</strong> Wild“<br />
70 BDs im Test:<br />
GRAN TORINO<br />
Actionstar mit Stil: Clive Owen<br />
GNADENLOS<br />
& <strong>The</strong> <strong>International</strong><br />
Test des Monats:<br />
„Watchmen“<br />
Mickey Rourke<br />
„<strong>The</strong> Wrestler“<br />
Kunterbunt und frech:<br />
„Radio Rock Revolution“
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HD eines VDSL-Entertain-Pakets. Z. B. Entertain Comfort/Standard kostet monatlich 44,95 €, Entertain Comfort/Universal 48,95 €. Aktionspreis gültig bis 30.09.2009. Mindestvertragslaufzeit<br />
24 Monate. Einmaliger Bereitstellungspreis für neuen Telefonanschluss 59,95 € (kostenloser Wechsel innerhalb Standard oder Universal). VDSL 25 kann für monatlich 10,– €<br />
hinzugebucht werden. Entertain ist in vielen Anschlussbereichen verfügbar. VDSL ist in einigen Anschlussbereichen verfügbar. Voraussetzung für die Nutzung eines Entertain-Pakets<br />
sind der Festplattenrekorder (für max. 4,95 € monatlich als Endgeräte-Servicepaket, ggf. zzgl. Versandkosten in Höhe von 6,99 €; Rabattstaffelung: 10 % nach 12 Monaten, 20 % nach<br />
24 Monaten, 40 % nach 36 Monaten und 80 % nach 48 Monaten; Kündigungsfrist 6 Werktage; Verpflichtung zur Rückgabe des Geräts!) sowie ein IPTV-fähiger Router.<br />
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Aktionszeitraum für die Beauftragung der Pakete ist der 08.06. bis 06.09.2009, weitere Infos siehe Fußnote 1. Sie erhalten den Betrag für Entertain Comfort als Gutschriften auf den nächsten<br />
Telefonrechnungen.
5/2009 Editorial<br />
Wenn schon <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, dann richtig!<br />
Diese Aussage ist eine der Quintessenzen unserer großen Frühjahrsumfrage.<br />
Über 90 Prozent der Leser, die sich an der Aktion<br />
beteiligt haben, kaufen kaum noch DVDs, nachdem sie die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc für sich entdeckt haben. Über 60 Prozent haben einen Standalone-BD-Player<br />
zu Hause und auch der Anteil an Full-HD-Fernsehgeräten<br />
liegt schon deutlich über 50 Prozent. Das heißt, dass Sie als<br />
unsere Leser konsequent auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgestiegen sind und dass die<br />
Ansprüche an das neue Format vor allem in Sachen Bild und Ton außerordentlich<br />
hoch sind. Für uns bedeutet das, dass wir uns als Magazin<br />
daran messen lassen müssen, inwieweit wir Ihnen helfen können,<br />
Ihre Filmauswahl kompetent und anspruchsgerecht zu treffen. Lassen<br />
Sie uns bitte regelmäßig wissen, wie gut wir dies schaffen.<br />
Das vorliegende Heft hält wieder eine Reihe interessanter Empfehlungen<br />
für Sie bereit. Schon in der Titelstory wird mit Pixar ein Garant für Filmgenuss auf seinem Weg<br />
nach „Oben“ begleitet, vom Hardware-Dienstleister zu einer der angesagtesten Filmschmieden. Zwar<br />
kein Animationsfi lm, aber immerhin eine Comicverfi lmung ist dieses Mal unsere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats,<br />
„Watchmen“. Nachdem wir uns den Film schon zum Kinostart angesehen haben, nehmen wir dieses<br />
Mal die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung unter die Lupe. Weitere Top-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s im Heft sind beispielsweise Clint<br />
Eastwoods Meisterwerk „Gran Torino“, „<strong>The</strong> Wrestler“ mit einem beeindruckenden Mickey Rourke oder<br />
auch „Der Vorleser“ mit Oscarpreisträgerin Kate Winslet.<br />
Seine zweite Aufl age erfährt unser „<strong>Blu</strong>Note-Café“. Dort fi ndet der Liebhaber klassischer Musik ausgewählte<br />
Tests zu Spitzentiteln aus Oper und Ballett. Und wer neben diesem exzellenten Hörgenuss auch<br />
noch nach Ausnahmeangeboten fürs Auge sucht, dem sei unser Artikel zum 21: 9-Fernseher von Philips<br />
empfohlen – pures Kinovergnügen für zu Hause. Viel Spaß beim Lesen!<br />
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Die<br />
Website<br />
Herzlichst,<br />
UWE FUNK,<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nächstes Heft:<br />
16. Oktober 2009<br />
für das<br />
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Fernsehen<br />
Tag der offenen Tür – Jetzt Geschenk sichern!<br />
Am 10. Oktober lädt der Auerbach Verlag erstmalig interessierte Leser zum Tag der offenen Tür nach Leipzig<br />
ein. Zu den Highlights der zwischen 10 und 16 Uhr stattfi ndenden Veranstaltung gehören Besichtigungen<br />
der Testlabore für den DVB-, Audio- und Videobereich, des Heimkinos und Hörraums sowie die Verlosung<br />
eines HDTV-Receivers. Außerdem können Sie beim Kontakt mit den Redakteuren Ihre Fragen im persönlichen<br />
Gespräch klären.<br />
Wer sich bereits jetzt anmeldet, bekommt ein Willkommenspräsent überreicht. Alle Gäste des Tags der offenen<br />
Tür nehmen an einer Tombola teil, bei welcher ein HDTV-Receiver verlost wird.<br />
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Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 4.2009 3
26 | Watchmen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> des Monats<br />
31 | <strong>Sin</strong> <strong>City</strong><br />
Blockbuster<br />
61 | Yellowstone<br />
Special Interest<br />
AKTUELLES<br />
06 News<br />
15 Titelthema: Pixar-Retrospektive<br />
24 Auswertung Frühjahrsgewinnspiel<br />
SPIEL<br />
76 Gamescom-<strong>Vorschau</strong><br />
80 Overlord 2<br />
82 Batman: Arkham Asylum<br />
83 Marvel vs. Capcom 2<br />
83 Virtua Tennis 2009<br />
84 Fight Night Round 4<br />
SERVICE<br />
14 Heimkino-Top-Five<br />
24 So testen wir<br />
96 Marktübersicht Player<br />
98 <strong>Vorschau</strong>/Impressum<br />
12 Leserbriefe<br />
10 Neuerscheinungen<br />
42 | Gran Torino<br />
Anspruch<br />
TECHNIK<br />
86 Samsung BD-P4610<br />
87 Philips BDP7300<br />
88 Philips Cinemascope-TV<br />
92 IFA-Spezial<br />
88 | Heimkinoreferenz im Breitbildformat:<br />
Philips Cinema 21 : 9<br />
Titelbild: Buena Vista, IFA-Berlin, Kinowelt Home, Paramount Home, Senator Home, Sony Pictures, Universal Home, Warner Home
15 | Die Pixar-Retrospektive<br />
Zehn geniale Animationsfi lme hat Pixar bereits erfolgreich produziert. Wir erzählen<br />
Ihnen, wie alles begann<br />
BLU-RAY-TESTS<br />
Bewertung Disc Bewertung Disc Bewertung Disc<br />
30 300 – Ultimate Experience 9/10 74 Eyes On <strong>The</strong> Skies 4,5/10 19 Pixars Kurzfi lme 6/10<br />
74 96 Hours 6,5/10 73 Final Destination 5/10 74 Plasma Impressionen HD -/-<br />
69 A Midsummer Night‘s Dream 6/10 55 Flag – <strong>The</strong> Movie 5/10 44 Radio Rock Revolution -/-<br />
57 Ausnahmezustand 6,5/10 59 Franklyn 5/10 21 Ratatouille 9/10<br />
46 Brokeback Mountain 7/10 45 Glaubensfrage 6,5/10 36 RocknRolla 6,5/10<br />
67 Caravaggio 8/10 73 Glory 5/10 71 Rolling Stones – <strong>The</strong> Biggest Bang 8/10<br />
20 Cars 8/10 73 Go! – Sex, Drugs & Rock `N` Roll 5/10 54 Roxanne 5/10<br />
34 Children Of Men 7,5/10 42 Gran Torino 6,5/10 51 Shopaholic 6/10<br />
74 Chocolate 5,5/10 64 Im Schatten des Mondes 5,5/10 31 <strong>Sin</strong> <strong>City</strong> XXL 8/10<br />
72 Das fl iegende Auge 6/10 31 Inside Man 6/10 72 Starman 3,5/10<br />
54 Der Ja-Sager 6,5/10 46 Into <strong>The</strong> Wild 8/10 59 Taxi 4 6/10<br />
50 Der Kaufhaus Cop 6/10 73 JCVD 6,5/10 49 <strong>The</strong> Fall 6,5/10<br />
52 Der letzte Kuss 6/10 71 John Mayall – 70th Birthday Concert 6,5/10 56 <strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious 3 7,5/10<br />
73 Der rosarote Panther 2 6,5/10 47 John Rabe 7/10 35 <strong>The</strong> <strong>International</strong> 8/10<br />
41 Der Vorleser 7/10 68 La Gazzetta 7/10 38 <strong>The</strong> Wrestler 6,5/10<br />
55 Despereaux – Der kleine Mäuseheld 7,5/10 68 Lady Macbeth Of Mtsensk 7/10 58 Traitor 6,5/10<br />
63 Die Erde von oben 6/10 74 Loaded 5/10 36 Twister 7/10<br />
48 Die Herzogin 6,5/10 67 Marco Polo 6,5/10 32 Underworld 3 7,5/10<br />
37 Die Reise zum Mittelpunkt der Erde 6/10 40 Middle Of Nowhere 4/10 62 Unsere wunderbare Erde 3,5/10<br />
73 Die Tiefe 4/10 58 Mightnight Express 6/10 26 Watchmen 8/10<br />
60 Dolphins In <strong>The</strong> Deep <strong>Blu</strong>e Ocean -/- 48 Milk 6,5/10 50 Wen die Geister lieben 6,5/10<br />
52 Er steht einfach nicht auf dich 6/10 62 Nat. Geo.: – Wasser, Erde, Luft 6,5/10 61 Yellowstone 7,5/10<br />
60 Europäische Gärten/Romantische Städte -/- 53 Nick & Norah 6,5/10 74 Zufällig verheiratet 5/10<br />
Inhalt: Capelight, Disney Home, Paramount Home, Philips, Polyband, Warner Home<br />
Inhalt | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 5
Aktuelles<br />
Filmnews<br />
Warner nimmt DVDs aus dem Regal<br />
Um den für 2010 geplanten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start<br />
für die Warner-Filme „Dr. Schiwago“, „Der<br />
Exorzist“ und „Caddyshack“ zu unterstützen,<br />
nimmt Warner die entsprechenden DVDs ab<br />
sofort aus dem Handel. Selbst wenn diese<br />
Maßnahme rein zahlenmäßig nicht sehr viel<br />
ändern würde, als deutliches Zeichen für die<br />
Unterstützung des neuen Formats funktioniert<br />
sie allemal. Allerdings mahnen Branchenkenner<br />
eine ausgewogene Marketing-Strategie<br />
zwischen der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>- und DVD-Verwertung<br />
an. So hätte beispielsweise der Dumping-Teufelskreis<br />
zum letzten Jahreswechsel eher für<br />
problematische Ertragszahlen gesorgt. UF<br />
Herr der Ringe Extended<br />
Für November sind die Kinofassungen der<br />
„Der Herr der Ringe“-Trilogie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> angekündigt.<br />
Hardcore-Fans geben sich damit allerdings<br />
nicht zufrieden und fragen nach den<br />
erweiterten Fassungen. Gerüchte besagen,<br />
dass für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Versionen zusätzliches<br />
Bonusmaterial produziert wird. Dadurch<br />
steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Jahr<br />
nicht mehr mit einem „Der Herr der Ringe<br />
Extended“ in HD zu rechnen ist. Vielmehr<br />
werden die Fans wohl bis zum Kinostart von<br />
Guillermo del Toros „Der Hobbit“ Ende 2011<br />
warten müssen. FT<br />
Star Trek auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Endlich ist es so weit! Zumindest auf dem US-<br />
Markt erscheint am 17. November die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
von J. J. Abrams Kinoknüller „Star Trek“. Hierzulande<br />
gibt es zwar noch keinen offiziellen<br />
Termin, dennoch liegt ein Novemberstart zum<br />
Weihnachtsgeschäft nahe. FT<br />
Im Zeichen von 3-D<br />
Auf der diesjährigen Comic-Con in San Diego waren<br />
nicht nur viele Neuigkeiten rund ums <strong>The</strong>ma Comic zu<br />
bestaunen, sondern auch zahlreiche Präsentationen zu<br />
anstehenden Kinohighlights. Insbesondere hochbudgetierte<br />
3-D-Projekte taten es der Menge an, darunter James<br />
Camerons „Avatar“, zu dem allerdings erst ab dem 21. August<br />
weltweit erste Ausschnitte in ausgewählten Imax-Kinos<br />
zu sehen sein werden. Zu diesem Zeitpunkt wird auch der<br />
erste Trailer u. a. auf der offi ziellen Seite www.avatarmovie.com<br />
gezeigt. In Deutschland soll der Film am 17. Dezember<br />
anlaufen. Weitere aufsehenerregende 3-D-Filme<br />
sind Disneys „Tron Legacy“, in dem Jeff Bridges 27 Jahre<br />
nach dem ersten Streifen seine alte Rolle spielt, sowie Tim<br />
Burtons „Alice im Wunderland“. In Letzterem wird Burtons<br />
„Sweeney Todd“-Besetzung – Johnny Depp, Helena Bonham<br />
Carter, Timothy Spall und Alan Rickman – die Hauptrollen<br />
übernehmen. „Alice im Wunderland“ kommt im<br />
März 2010 in die deutschen Kinos, während „Tron Legacy“<br />
nur grob für das nächste Jahr angekündigt wurde. FT<br />
Disneys Diamanten<br />
Um „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ als<br />
ersten abendfüllenden Zeichentrickfi lm gebührend<br />
zu feiern, bringt Disney Home Entertainment am<br />
8. Oktober den märchenhaften Klassiker erstmals<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> heraus. In einem aufwendigen Verfahren<br />
wurde das Bild digital überarbeitet und der Ton speziell<br />
für die DTS-HD-7.1-Tonspur neu abgemischt.<br />
Wegen des 4:3-Formats gibt es auch hier Disney-<br />
View-Balken, wie schon bei der „Pinocchio“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Zum<br />
Bonusmaterial der Diamond Edition zählen zwei Musikvideos,<br />
ein Audiobeitrag mit Walt Disney, drei interaktive Mini-Spiele und der Beitrag „Schneewittchen<br />
kehrt zurück“. Auf der Bonus-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> befi nden sich Hintergrundberichte zur Entstehung des Films,<br />
Informationen zum Disney-Phänomen sowie ein virtueller Rundgang durch die Hyperion Studios.<br />
Wer sich für das limitierte „Diamond Collector Set“ entscheidet, erhält zusätzlich acht Lithografi en<br />
von Originalzeichnungen, ein Pin-Set mit den sieben Zwergen sowie ein 160 Seiten dickes Buch zur<br />
Geschichte des Disney-Klassikers. Preislich liegt die Diamond Edition von „Schneewittchen und die<br />
sieben Zwerge“ bei 27 Euro, während die limitierte Sonderausgabe über 90 Euro kosten wird. FT<br />
Bilder: 20th Century Fox, Disney, Paramount<br />
Drei Stunden auf den Oscar gewartet<br />
John Patrick Shanley, Autor und Produzent von<br />
„Glaubensfrage“<br />
Mr. Shanley, nachdem Sie bei „Joe gegen<br />
den Vulkan“ 1990 Regie geführt haben,<br />
hat es sehr lange gedauert, bis Sie jetzt<br />
mit „Doubt“ („Glaubensfrage“) zurückgekehrt<br />
sind. Warum die lange Pause?<br />
Nach dem langen Dreh von „Joe gegen den<br />
Vulkan“ wollte ich erst einmal nur nach Hause<br />
und zurück zu meinen Wurzeln als Stückeschreiber.<br />
Außerdem habe ich zwei Kinder<br />
adoptiert, mit denen ich sehr viel Zeit verbringe.<br />
Und ich hatte mit einer Augenkrankheit zu<br />
kämpfen, die zeitweilig zum Erblinden beider<br />
Augen geführt und mehrere Operationen erforderlich<br />
gemacht hat.<br />
Der phänomenale Erfolg des Bühnenstückes<br />
„Doubt“ hat dann die Möglichkeit eröffnet,<br />
dieses – gemeinsam mit Scott Rudin – als<br />
Film umzusetzen. Nachdem ich das Angebot<br />
für eine Adaption des Stückes angenommen<br />
hatte, begann ich mir Gedanken zu machen,<br />
warum zum Teufel ich das eigentlich getan<br />
hatte.<br />
Wo lagen die Herausforderungen, ein<br />
bereits aufgeführtes Bühnenstück zu<br />
verfilmen?<br />
Grundsätzlich ist es heutzutage ziemlich<br />
schwierig, moderne Stücke als Film umzusetzen,<br />
da hat sich seit „Vom Winde verweht“ einiges<br />
getan. Die erste große Herausforderung<br />
bei „Doubt“ lag darin, aus dem Stück erst einmal<br />
ein Drehbuch zu machen; schon allein,<br />
weil im Stück ja nur vier Personen vorkommen.<br />
Die Antwort auf das Problem, nur wenige Charaktere<br />
in der Vorlage zu haben, war die, ihre<br />
Anzahl zu erhöhen. Im Film macht es durchaus<br />
<strong>Sin</strong>n, die Kinder mit einzuschließen, um die es<br />
ja auch geht, sowie die Kirchengemeinde und<br />
die Leute aus dem Arbeiterviertel.<br />
Wie haben Sie die erstklassige Besetzung<br />
des Films hinbekommen? Haben die<br />
Schauspieler das Stück vorher gesehen?<br />
Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman und<br />
Amy Adams hatten das Stück bereits gesehen,<br />
6
Techniknews<br />
Aktuelles<br />
Eiszeit zu Weihnachten<br />
Wie erwartet werden im Weihnachtsgeschäft eine Reihe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s veröffentlicht, die noch in diesem<br />
Sommer zu den großen Kinohits gehörten. So wird für den britischen Markt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „Ice Age 3“<br />
von amazon.uk für den 23. November angekündigt und auch in Deutschland ist laut Fox voraussichtlich<br />
mit einer Veröffentlichung Ende November zu rechnen. Die technischen Parameter stehen noch<br />
nicht endgültig fest, aber an dieser Stelle ist von referenznahen Werten vor allem beim Bild zu rechnen.<br />
Wenn er zumindest in Deutschland die bisher 7,2 Millionen Besucher von „Ice Age 3“ nicht toppen<br />
konnte, so gehört auch „Transformers 2“ zu<br />
den großen Erfolgen des Kinosommers. Mit<br />
dem weltweiten Einspielergebnis von 393<br />
Millionen Dollar (Stand 9. August) liegt er allerdings<br />
schon bei mehr als dem Doppelten<br />
im Vergleich zu Sid und Co. Klar, dass auch<br />
hier die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> pünktlich zu den Weihnachtseinkäufen<br />
im Regal liegen wird. Die Einzelausgabe<br />
ist bei amazon.uk noch nicht konkret<br />
terminiert, aber die Doppelbox von Paramount<br />
mit beiden bisherigen „Transformers“-<br />
Filmen wird zumindest in Großbritannien ab<br />
dem 30. November erhältlich sein. UF<br />
Des Himmels Kreaturen<br />
Den meisten mag Peter Jackson als Regisseur der „Der Herr der Ringe“-Trilogie und<br />
der Neuverfi lmung von „King Kong“ bekannt sein. Als Produzent werkelt er gerade<br />
zusammen mit Steven Spielberg am neuen Abenteuerhit „Tim und Struppi und das<br />
Geheimnis der ‚Einhorn’“. Und auch beim neuen „Halo“-Streifen, dem „Hobbit“-Mehrteiler<br />
sowie dem Science-Fiction-Thriller „District 9“ hat er als Geldgeber seine Finger<br />
im Spiel. Doch als Regisseur konzentriert der 47-Jährige seine kreativen Kräfte auf<br />
eine eher unbequeme <strong>The</strong>matik: Sein neustes Werk „<strong>The</strong> Lovely Bones“ (dt. Titel „In<br />
meinem Himmel“) bezieht sich auf den gleichnamigen Roman von Alice Sebold und<br />
erzählt die Geschichte des 14-jährigen Vergewaltigungsopfers Susie Salmon. Nach<br />
ihrem Tod befi ndet sie sich in einer fantastischen Zwischenwelt und beobachtet ihre<br />
Angehörigen, die nur schwermütig ihr Leben fortführen können. Zum Cast gehören<br />
Saoirse Ronan („Abbitte“) in der Hauptrolle, Rachel Weisz, Susan Sarandon und Mark<br />
Wahlberg. Peter Jackson begibt sich mit diesem schwierigen Stoff wieder zurück zu<br />
seinen Wurzeln als fähiger Dramenregisseur (z. B. „Heavenly Creatures“, 1994). Wie<br />
er den kontroversen Inhalt der literarischen Vorlage letztendlich im Film umsetzt, sehen<br />
Sie ab dem 11. Februar 2010.<br />
FT<br />
Viola Davis nicht. Die Besetzung zusammenzubekommen,<br />
war nicht sehr schwer. Meryl<br />
stimmte sofort zu, Philip brauchte auch nur<br />
einen Tag Bedenkzeit. Amy kam selbst zu mir<br />
und bat um die Rolle. Also musste nur noch<br />
für die Rolle der Mrs. Miller gecastet werden,<br />
mit Screen-Tests. Fünf Kandidaten lasen die<br />
Texte in die Kamera, aber Viola Davis hat das<br />
gesamte Team so beeindruckt, dass sie damit<br />
ihre Rolle schon in der Tasche hatte.<br />
Stunden warten, bis meine Kategorie dran<br />
war. Außerdem musste ich für den Oscar bis<br />
nach Los Angeles fl iegen, für den Pulitzerpreis<br />
brauchte ich quasi nur um die Ecke, zur New<br />
Yorker Columbia Universität. Andererseits ist<br />
es da eben „nur“ der Präsident der Universität,<br />
der einem den Preis überreicht. Den Oscar erhielt<br />
ich aus den Händen von Audrey Hepburn<br />
und Gregory Peck, das ist natürlich schon etwas<br />
aufregender.<br />
Sie haben 1988 den Oscar für Ihr Drehbuch<br />
von „Mondsüchtig“ bekommen<br />
und für das Bühnenstück „Doubt“ den<br />
Pulitzerpreis. <strong>Sin</strong>d die Auszeichnungen<br />
vergleichbar?<br />
Den Pulitzerpreis zu bekommen, ist eine echt<br />
lockere und fabelhafte Angelegenheit. Man<br />
muss nicht stundenlang herumsitzen und auf<br />
das Öffnen der Briefumschläge warten. Du<br />
weißt, dass du gewonnen hast und genießt<br />
das gute Essen. Beim Oscar musste ich drei<br />
Viele Dank für das Gespräch.<br />
Einen ausführlichen<br />
Test des auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
erschienenen Films<br />
„Glaubensfrage“ lesen<br />
Sie auf Seite 45.<br />
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Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 7
Aktuelles<br />
Techniknews<br />
Superflach, Superkontrast<br />
Im Rahmen der IFA-Preview stellte LG die neue<br />
LH9500-Serie vor, die vor allem durch ihr nur<br />
zweieinhalb Zentimeter flaches Gehäuse und<br />
die effiziente LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
punktet. Der gezeigte 55-Zoller kann die hinter<br />
dem LCD-Panel angeordneten 240 LED-Gruppen<br />
stufenweise dimmen, was extrem hohe<br />
Kontrastwerte möglich macht. Makellose<br />
Bildschärfe auch bei schnelleren Sequenzen<br />
garantiert die integrierte 200-Hertz-Technologie.<br />
Der Verkaufsstart der Serie wird voraussichtlich<br />
auf der IFA bekannt gegeben. FT<br />
Aurea Reloaded<br />
Ganz dem Design verschreibt sich die dritte<br />
Generation der Philips-Aurea-Fernseher.<br />
Mit ihrem Ambilight und formvollendeten<br />
Äußeren sorgten bereits die Vorläufer für ein<br />
stylishes Wohnambiente. Gleiches gilt natürlich<br />
auch für den neuen Aurea, der zusätzlich<br />
mit einer glatt polierten Glasoberfläche auftrumpft.<br />
Ebenso glänzt die Fernbedienung mit<br />
einem ausgesprochen futuristischen Design.<br />
Durch die in Rahmennähe angebrachten<br />
LEDs schrumpft die Gehäusetiefe auf sechs<br />
Zentimeter und dementsprechend auch der<br />
Stromverbrauch. Somit sieht die neue Reihe<br />
nicht nur sehr gut aus, sondern trägt zudem<br />
zur „grünen“ Lebensweise bei. Bisher ist das<br />
neue 2009-Modell ausschließlich als 40-Zoller<br />
angekündigt. FT<br />
Metz macht’s<br />
Satte 55 Zoll beträgt die Bilddiagonale des<br />
angekündigten Flachbild-TVs Metz Primus.<br />
Eine partiell dimmbare LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
und die 200-Hertz-Technologie<br />
sorgen für kontrastreiche Bilder und butterweiche<br />
Bildübergänge. Das Gehäuse besteht<br />
aus Glas, Holz und Metall, während eine<br />
vielseitige Anschlussleiste samt integriertem<br />
Doppeltuner problemlosen Empfang garantiert.<br />
Damit Sie keine Sendung verpassen,<br />
kann zudem auf einer 500 Gigabyte umfassenden<br />
Festplatte umfangreiches Programm<br />
aufgezeichnet werden. Als i-Tüpfelchen kann<br />
der Fernseher optional mit einer Steuerlösung<br />
aufgerüstet werden, über die neben dem<br />
TV-Gerät auch die Raumbeleuchtung, die Jalousien<br />
und die Klimaanlage reguliert werden<br />
können. FT<br />
Playstation 3 bald slim?<br />
Die Gerüchteküche über eine baldige Slim-<br />
Variante der Playstation 3 brodelt. Auslöser<br />
zahlreicher Pressemeldungen war die Auflistung<br />
des Geräts bei Amazon, die allerdings in<br />
der Zwischenzeit wieder zurückgenommen<br />
wurde. Bisher gab es von jeder Playstation-<br />
Version ein dünneres Gerät mit geringerem<br />
Stromverbrauch und einem deutlich<br />
niedrigeren Preis. Ungeachtet zahlreicher<br />
Falschmeldungen ist es nicht ganz unwahrscheinlich,<br />
dass bereits auf der anstehenden<br />
Spielemesse Gamescom erste Pläne zur<br />
Veröffentlichung vorgestellt werden. FT<br />
Samsungs Netzwerke<br />
Für September kündigte Samsung bereits den US-Start ihres 8500-Flachbild-TV-Line-ups an. Das<br />
Flaggschiff wird sowohl als 46- als auch wie 55-Zoll-Modell zu haben sein und über eine 200-<br />
Hertz-Bildverarbeitung verfügen. Die Reaktionszeit des Panels wird voraussichtlich zwei Millisekunden<br />
betragen. Für ein optimales Bild soll es neben den drei Voreinstellungen auch individuelle<br />
Einstellungsmöglichkeiten für das Ruckeln und die Bewegungsunschärfen geben. Das interessanteste<br />
Feature an den knapp vier Zentimeter dicken Geräten wird ihre breite Interkonnektivität<br />
sein, mit der sich Onlineinhalte wie<br />
Youtube oder Nachrichtenplattformen<br />
auf dem TV-Bildschirm<br />
abrufen lassen. So bleibt der Zuschauer<br />
jederzeit informiert, ohne<br />
umständlich den Rechner anschalten<br />
oder seinen gemütlichen Fernsehsessel<br />
verlassen zu müssen.<br />
Im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Bereich werden auf der<br />
IFA neue Komplettsets vorgestellt,<br />
welche über die DLNA-Unterstützung<br />
(Digital Living Network Alliance)<br />
mehr Kompatibilität im Netzwerk<br />
versprechen.<br />
FT<br />
Der Apfel wird blau<br />
Schon lange erwartet und dennoch erst einmal nur vage Ankündigung und Vermutung: Apple plant, in<br />
absehbarer Zeit in Sachen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in die Offensive zu gehen. Insider gehen davon aus, dass die neue<br />
Version von iTunes die Unterstützung des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats einschließen wird. Somit läge nahe, das der<br />
neue iMac über ein entsprechendes Laufwerk verfügen wird. Einerseits ist es durchaus logisch, dass<br />
sich gerade Apple an dieser Stelle wieder bewegt. Immerhin ist man Mitglied der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Disc Association (BDA) und die noch letzten Oktober von Jobs kritisierte Höhe der<br />
Lizenzkosten schmilzt nach und nach auf ein marktfreundliches Niveau.<br />
Zudem gibt es durchaus optimistisch stimmende Marktzahlen<br />
hinsichtlich des neuen Formats. Andererseits<br />
wäre Apple auch einer der Nutznießer, wenn sich<br />
die Film-Downloads als ernst zu nehmendes Geschäftsmodell<br />
etablieren würden, in High Defi nition<br />
natürlich und damit in Konkurrenz zur blauen<br />
Scheibe. Dennoch glauben die Insider an das <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Laufwerk<br />
im künftigen Mac. Dem neuen Format<br />
würde es mit Sicherheit einen weiteren Aufschwung<br />
bringen.<br />
UF<br />
HDTV wird <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Beine machen<br />
Während die Verbreitung von HD-fähigen Flachbildschirmen auch in Deutschland inzwischen akzeptable<br />
Ausmaße angenommen hat, sieht es mit hochaufl ösenden Fernsehinhalten hierzulande noch<br />
recht schlecht aus. Aber nachdem sich die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nach vielem Hin<br />
und Her auf einen umfassenden HDTV-Sendestart für 2010 geeinigt haben, kommt auch auf anderen<br />
Plattformen Bewegung in die HDTV-Pläne. So wird der Satellitenbetreiber Astra im Spätherbst<br />
2009 mit der Plattform HD Plus ein Angebot starten, das dann spätestens Mitte 2010 das HDTV-<br />
Angebot der maßgeblichen Privatsender anbieten wird. Auch der Pay-TV-Anbieter Sky (ehemals<br />
Premiere) bündelt in seinem HD-Angebot hochaufl ösende Filme, Sport und Dokumentationen.<br />
Allerdings sind in beiden Fällen noch Fragen der praktischen Umsetzung zu klären, etwa ein Gebührenmodell<br />
für HD Plus oder HD-freundliche Einspeiseverträge zwischen Sky und verschiedenen<br />
Kabelnetzbetreibern. Unterm Strich gehen aber auch Insider der Branche davon aus, dass HDTV im<br />
Laufe des nächsten Jahres in Deutschland deutlich an Verbreitung gewinnen wird. Genau dies, so<br />
die Branchenkenner, wird auch die Akzeptanz des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Formats sichtbar voranbringen. UF<br />
Bilder: Astra, Samsung, Sky, Stock.xchng<br />
8
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Neu<br />
September/Oktober<br />
Neuerscheinungen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: September<br />
1. September<br />
Die Monster AG (2 Discs)<br />
(Trickfilm/Komödie, Walt Disney Studios)<br />
3. September<br />
Europäische Gärten (Dokumentation/Natur, KSM)<br />
Eyes On <strong>The</strong> Skies – Der Blick durch das All<br />
(Dokumentation/Wissenschaft, KSM)<br />
Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile<br />
(Action, Universal Pictures)<br />
<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious – 4-Film-Set (4 Discs,<br />
Steelbook) (Action/Thriller, Universal Pictures)<br />
Der Kaufhaus Cop (Komödie, Sony Pictures)<br />
Rachels Hochzeit (Drama/Komödie, Sony Pictures)<br />
Romantische Städte – Paris (Reise, KSM)<br />
Roxanne (Komödie, Sony Pictures)<br />
4. September<br />
88 Minutes (Thriller, Kinowelt)<br />
Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Skynet<br />
Fan Edition, Director‘s Cut)<br />
(Action/Science-Fiction, Kinowelt)<br />
Der Vorleser (+ DVD) (Drama, Senator)<br />
<strong>The</strong> Wrestler (Drama, Kinowelt)<br />
10. September<br />
Beverly Hills Chihuahua<br />
(Komödie, Walt Disney Studios)<br />
Frost/Nixon (Drama, Universal Pictures)<br />
Gladiator (Special Edition, 2 Discs, Steelbook)<br />
(Historienfi lm/Action, Universal Pictures)<br />
Knockin‘ On Heaven‘s Door (Special Edition)<br />
(Komödie/Action, Walt Disney Studios)<br />
11. September<br />
Buddenbrooks (Drama, Warner Home Video)<br />
Forbidden Kingdom (Collector‘s Edition, 2<br />
Discs) (Action/Fantasy, Koch Media)<br />
Mord ist mein Geschäft, Liebling<br />
(Komödie/Kriminalfi lm, Warner Home Video)<br />
17. September<br />
<strong>The</strong> <strong>International</strong> (Thriller/Drama, Sony Pictures)<br />
Silverado (Western, Sony Pictures)<br />
Der Untergang (Drama, Highlight)<br />
Willkommen bei den Sch‘tis (Komödie, Prokino)<br />
18. September<br />
17 Again (Komödie, Warner Home Video)<br />
Belle de Jour – Die Schöne des Tages<br />
(Drama, Kinowelt)<br />
Die durch die Hölle gehen<br />
(Kriegsfi lm/Drama, Kinowelt)<br />
Die drei Tage des Condor (Thriller, Kinowelt)<br />
Der Elefantenmensch (Drama, Kinowelt)<br />
<strong>The</strong> Fountain (Science-Fiction/Drama, Kinowelt)<br />
Der Zauberer von Oz<br />
(Fantasy/Musical, Warner Home Video)<br />
Die verlorene Ehre der Katharina <strong>Blu</strong>m<br />
(Drama, Kinowelt)<br />
24. September<br />
Duplicity – Gemeinsame Geheimsache<br />
(Thriller/Komödie, Universal Pictures)<br />
Sling Blade – Auf Messers Schneide<br />
(Drama, Walt Disney Studios)<br />
25. September<br />
Arthur und die Minimoys<br />
(Trickfi lm/Fantasy, Universum Film)<br />
<strong>The</strong> Devil‘s Tomb – Welcome To Hell<br />
(Action/Horror, Splendid)<br />
Fame – Der Weg zum Ruhm<br />
(Musikfi lm, Warner Home Video)<br />
Im Schatten des Mondes<br />
(Dokumentarfilm, polyband)<br />
Payback – Zahltag (Kinoversion & Director‘s<br />
Cut) (Thriller/Action, Warner Home Video)<br />
Prinzessin Lillifee<br />
(Kinderfi lm/Zeichentrick, Universum Film)<br />
Push (Thriller/Science-Fiction, Universum Film)<br />
Scooby-Doo! Das Abenteuer beginnt<br />
(Komödie/Trickfilm, Warner Home Video)<br />
30. September<br />
Max Havoc – Ring Of Fire & Curse Of <strong>The</strong><br />
Dragon (Action, Planet Media)<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Oktober<br />
1. Oktober<br />
Mein Schatz, unsere Familie und ich<br />
(Komödie, Warner Home Video)<br />
Cadillac Records (Drama/Musikfilm, Sony Pictures)<br />
John Rabe (Drama, Majestic)<br />
M*A*S*H (Kriegsfilm/Komödie, Fox)<br />
Männersache (Komödie, Highlight)<br />
Misery (Horror/Thriller, Fox)<br />
X-Men Origins: Wolverine (Action/Fantasy, Fox)<br />
X-Men Quadrilogy (Limited Edition, 4 Discs)<br />
(Science-Fiction, Fox)<br />
2. Oktober<br />
Hilde (Drama/Biografie, Warner Home Video)<br />
Make It Happen (Drama, Kinowelt)<br />
8. Oktober<br />
Fear Dot Com (Thriller/Horror, Sony Pictures)<br />
Hannah Montana – Der Film (+ DVD)<br />
(Komödie, Walt Disney Studios)<br />
Der Hexenclub (Horror/Komödie, Sony Pictures)<br />
<strong>The</strong> Italian Job – Charlie staubt Millionen ab<br />
(40th Anniversary Special Edition)<br />
(Kriminalfi lm/Komödie, Paramount)<br />
Mary Shelley‘s Frankenstein<br />
(Horror/Drama, Sony Pictures)<br />
Schneewittchen und die sieben Zwerge<br />
(Zeichentrick , Walt Disney Studios)<br />
Snatch – Schweine und Diamanten<br />
(Action, Sony Pictures)<br />
U2 – Rattle & Hum (U-Musik/Rock, Paramount)<br />
<strong>The</strong> Untouchables – Die Unbestechlichen<br />
(Special Collector‘s Edition)<br />
(Action/Thriller, Paramount)<br />
9. Oktober<br />
Crank 2: High Voltage (Action, Universum Film)<br />
<strong>The</strong> Descent – Abgrund des Grauens<br />
(Horror, Universum Film)<br />
15. Oktober<br />
Becket (Historienfi lm, EuroVideo)<br />
Il Divo (Drama/Biografie, Eurovideo)<br />
16. Oktober<br />
Dragonball Evolution (Abenteuer, Fox)<br />
Hinter Kaifeck (Thriller, Kinowelt)<br />
22. Oktober<br />
Lost – Die komplette dritte Staffel (7 Discs)<br />
(Abenteuer/Drama, Walt Disney Studios)<br />
Wrong Turn – Left For Dead (Horror, Highlight)<br />
23. Oktober<br />
Contact (Science-Fiction/Drama, Warner Home Video)<br />
Easy Rider (Abenteuer/Drama, Sony Pictures)<br />
Fired Up! (Komödie, Sony Pictures)<br />
Der Fluch der 2 Schwestern (Horror, Paramount)<br />
Ghost Ship (FSK 18)<br />
(Horror/Abenteuer, Warner Home Video)<br />
Gremlins – Kleine Monster<br />
(Fantasy, Warner Home Video)<br />
Illuminati (Kinofassung + Extended Version)<br />
(Thriller, Sony Pictures)<br />
Monsters vs. Aliens (Trickfilm, Paramount)<br />
Nachts im Museum 2 (Komödie/Fantasy, Fox)<br />
Willy Wonka und die Schokoladenfabrik<br />
(Kinderfilm, Warner Home Video)<br />
26. Oktober<br />
Slumdog Millionär (Liebesdrama, Prokino)<br />
Kino: September/Oktober<br />
3. September<br />
Taking Woodstock (Komödie, Tobis)<br />
9. September<br />
Wickie und die starken Männer<br />
(Comicverfilmung, Constantin Film)<br />
17. September<br />
Oben (Animation, Walt Disney Pictures)<br />
1. Oktober<br />
Die fast vergessene Welt<br />
(Komödie, Universal Pictures)<br />
Die nackte Wahrheit (Liebeskomödie, Sony<br />
Pictures)<br />
22. Oktober<br />
District 9 (Science-Fiction, Sony Pictures)<br />
29. Oktober<br />
Die Päpstin (Thriller, Constantin Film)<br />
Fame (Musikfilm, Universum Film)<br />
Jennifer‘s Body<br />
(Horrorkomödie, Twentyth Century Fox)<br />
Auswahl der Änderungen vorbehalten<br />
10
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> noch zu unbekannt<br />
Interview mit Martin Winkler, Sony Marketing Director<br />
Markt<br />
Aktuelles<br />
Bilder: Sony Deutschland<br />
Herr Winkler, <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist auf dem Vormarsch,<br />
aber noch lange nicht angekommen.<br />
Warum?<br />
Es gibt einen Unterschied zwischen Enthusiasten<br />
und dem normalen Fernsehnutzer. Während<br />
unter den Heimkinofans <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> schon<br />
zum Standard geworden ist, kennen viele, die<br />
sich nicht regelmäßig mit den neusten Technologien<br />
beschäftigen, die Vorteile bisher nicht –<br />
oder haben sich zumindest noch nicht selbst<br />
von der besseren Bildqualität, dem Sound und<br />
den Extras überzeugt.<br />
Wie sehen die Prognosen für Deutschland<br />
für die nächste Zukunft aus?<br />
In immer mehr Wohnzimmern stehen heute<br />
Full-HD-Fernseher oder zumindest „HD ready“-<br />
Geräte. Gleichzeitig beginnen nun die ersten<br />
Fernsehsender, in High Defi nition zu senden.<br />
Das wird bei den Zuschauern Appetit auf mehr<br />
machen. Wir gehen davon aus, dass sich High<br />
Defi nition Audio und Video spätestens 2010 in<br />
Deutschland endgültig durchsetzen werden.<br />
Unserer Einschätzung nach werden sich die<br />
Nutzer in den kommenden Jahren nicht eindeutig<br />
zwischen DVD und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> entscheiden,<br />
sondern den einen Film auf dem einen, den<br />
anderen auf dem anderen Medium kaufen.<br />
Erst im Laufe der kommenden Jahre wird sich<br />
die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc vollständig durchsetzen.<br />
Was muss die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufe jetzt vor<br />
allem ankurbeln: das preiswerte Hardware-<br />
oder das günstige Filmangebot?<br />
Weder noch. Viel wichtiger als der Preis ist es,<br />
die Nutzer noch stärker von den Vorteilen des<br />
Formats zu überzeugen. Neben erstklassiger<br />
High-Defi nition-Audio- und -Video-Qualität wird<br />
auch die steigende Interaktivität mit BD-Live<br />
immer wichtiger. Wer diese Vorteile zu schätzen<br />
weiß, entscheidet sich ganz von allein für<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Preise für Hard- und Software werden<br />
ohnehin weiter fallen. Erstklassige Player<br />
sind bereits für 200 Euro zu haben. Die Preise<br />
für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs liegen teilweise nur wenige<br />
Euro über denen der entsprechenden DVDs<br />
und werden weiter sinken.<br />
Was ist aus Ihrer Sicht der entscheidende<br />
Mehrwert für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Käufer?<br />
Bestes Bild und bester Ton – das sind die entscheidenden<br />
Argumente, die für die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Technologie sprechen. Neue Features, wie zum<br />
Beispiel BD-Live, müssen wir nach und nach<br />
weiterentwickeln,<br />
um den Käufern<br />
noch mehr echten<br />
Zusatznutzen<br />
zu bieten. Gerade<br />
hier sehen wir<br />
noch viel Potenzial<br />
für die Zukunft.<br />
Gleichzeitig wissen<br />
wir, dass<br />
viele Heimkinofans<br />
nicht nur ein<br />
optimales Bild,<br />
sondern auch<br />
herausragenden<br />
Sound genießen<br />
wollen. Das wollen<br />
wir in Zukunft noch stärker nutzen. Mit<br />
dem HTP-BD36SS und HTP-BD36SF haben<br />
wir bereits zwei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Komplettsysteme vorgestellt,<br />
bei denen Player und Receiver optisch<br />
und technisch perfekt aufeinander abgestimmt<br />
sind.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Martin Winkler, Marketing Director der<br />
Sony Deutschland GmbH<br />
(Komplettes Interview auf www.blu<strong>ray</strong>-vision.de)<br />
Anzeige<br />
Aktuelles | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 11
Aktuelles<br />
Leserbriefe<br />
Leserbriefe<br />
Bewertungsfragen<br />
Ich selbst bin seit gut einem Jahr <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Fan<br />
und mit knapp 150 Scheiben<br />
auch schon recht gut „bestückt“! Das<br />
neue Medium fasziniert mich wahnsinnig<br />
und eine DVD kommt mir bestimmt<br />
nicht mehr ins Haus, wenn es dazu ein<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Gegenstück gibt, zumal man ja<br />
mit einiger Recherche auch schon relativ<br />
günstig an die Scheiben kommen<br />
kann. Nun aber zu Eurem Magazin:<br />
Alles in allem bin ich damit recht zufrieden,<br />
wenngleich es auch ein paar Ecken<br />
und Kanten hat. Aber erst einmal zu den<br />
guten Sachen, denn die überwiegen.<br />
Erstens: Die Gestaltung Eures Heftes<br />
ist eins a! Nicht nur, dass Ihr Euch thematisch<br />
wirklich hauptsächlich auf die<br />
Scheibe bezieht, auch die ganze Gestaltung<br />
hat es in sich. Eure Specials, wie<br />
das Dan-Brown- oder Maschinen-Special<br />
(Ausgabe 04/2009), sind gut recherchiert,<br />
ausführlich und gut zu lesen. Die<br />
Tests selbst machen Spaß, auch wenn<br />
Ihr in manchem Artikel die Konzentration<br />
auf den Film hier und da vielleicht<br />
noch ein klein wenig zurückschrauben<br />
könntet, denn die BD sollte ja nun mal<br />
das Hauptmerkmal sein. Aber alles<br />
in allem wisst Ihr das, und das ist gut<br />
so! Auch mit den Wertungsmaßstäben<br />
kann man zufrieden sein. Zwar gibt es<br />
durchaus einige Wertungen, denen ich<br />
nicht ganz zustimmen kann. Zum Beispiel<br />
finde ich die Bildwertung für „<strong>The</strong><br />
Da Vinci Code“ doch eine Ecke zu positiv,<br />
wohingegen ich Eure strenge Bildwertung<br />
bei „Dr. Seltsam“ überhaupt<br />
nicht nachvollziehen kann, da diese vor<br />
allem in Sachen Schärfe und Schwarzwert<br />
der DVD wirklich haushoch überlegen<br />
ist und durchaus HD-Wow-Effekte<br />
zu bieten hat! Und dass die (in meinen<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Wünsche, Fragen und Kritik<br />
schicken Sie bitte an:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN,<br />
Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />
oder einfach per E-Mail:<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Über einen Besuch in unserem Forum auf<br />
blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
würden wir uns ebenfalls freuen.<br />
Die Redaktion behält sich die sinngemäße Kürzung der Zuschriften<br />
vor. Die abgedruckten Leserbriefe müssen nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
Augen extrem gute) Bildqualität zu „Die<br />
Geschichte vom Brandner Kaspar“ nur<br />
ein halbes Pünktchen besser bewertet<br />
wird als die gerade mal leicht überdurchschnittliche<br />
Präsentation von „A<br />
Chinese Ghost Story 3“, kratzt sogar für<br />
einen kleinen Moment an der Glaubwürdigkeit!<br />
Aber alles in allem trefft<br />
Ihr doch erstaunlich oft ins Schwarze.<br />
Gut so! Was ich jedoch als störend<br />
empfinde und in dieser Form auch eher<br />
in die Schublade „Gut gemeint, aber<br />
eher misslungen“ einordne, ist die Wertungskategorie<br />
„<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“. Nicht<br />
falsch verstehen, grundsätzlich finde<br />
ich so eine Kategorie sogar äußerst<br />
wünschenswert, doch in dieser Umsetzung<br />
ist sie nicht viel wert. Zum einen<br />
finde ich die Gewichtung falsch verteilt.<br />
Meiner Meinung nach sollte der<br />
Bild-Wow-Effekt mindestens mit fünf<br />
Punkten bewertbar sein, wohingegen<br />
„HD-Extras“ maximal zwei Pünktchen<br />
kriegen sollte. Denn ein perfektes Bild<br />
macht doch deutlich mehr am BD-Effekt<br />
aus als BD-exklusive Extras, die natürlich<br />
wünschenswert sind, aber in der<br />
Gewichtung für die meisten dann doch<br />
einen deutlich geringeren Wert haben<br />
als eben die Technik. Wenn man die<br />
„<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“-Wertungen in Eurer<br />
Zeitschrift 04/2009 mal überfliegt,<br />
könnte man wirklich meinen, dass die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nicht notwendig ist, da kaum<br />
eine BD mehr als fünf Punkte auf der<br />
„<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“-Skala hat. Selbst die<br />
wirklich bravouröse „Benjamin Button“-Scheibe<br />
bekommt dort gerade<br />
einmal sechs Punkte, was einfach nur<br />
unfair ist, selbst wenn es nach den Kriterien<br />
gesehen stimmen mag. Ich hoffe,<br />
Ihr versteht, was ich meine. Ich für meinen<br />
Teil würde die „<strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Effekt“-Kategorie<br />
am besten gar nicht mit<br />
den strengen Unterpunkten<br />
Wow-Bild, Wow-Ton<br />
und HD-Extras erstellen.<br />
Stattdessen solltet Ihr<br />
die Punktzahl hier eher<br />
„aus dem Bauch heraus“<br />
vergeben. Sprich: Obwohl<br />
z. B. „Benjamin Button“<br />
filmbedingt zwar sehr<br />
guten, aber alles in allem<br />
keinen Über-HD-Ton und<br />
auch keine sonderlichen<br />
HD-Extras bietet, sind<br />
dank des referenzartigen<br />
Bildes aber trotzdem mindestens<br />
acht Punkte auf<br />
der „BD-Effekt“-Skala drin. Oder ein<br />
Klassiker wie „Der schwarze Falke“<br />
erhält beispielsweise auch acht Punkte,<br />
da das Bild einfach nur überragend<br />
ist (vor allem für das Alter) und damit<br />
den (sowieso nicht nötigen) fehlenden<br />
Wow-Sound sowie die HD-Extras<br />
vergessen lässt. Kurzum, eine gewisse<br />
Flexibilität sollte bei so einer Kategorie<br />
wie dieser (und nur bei dieser!) einfach<br />
vorhanden sein, um am Ende keinen<br />
falschen Eindruck zu hinterlassen, wie<br />
z. B. bei Eurem Leser Frank Lau! Und<br />
wenn es das strenge System sein muss,<br />
dann sollte die Gewichtung wenigstens<br />
ein wenig anders verteilt werden (eben<br />
z. B. Bild 5, Ton 3, HD-Extras 2) und vielleicht<br />
auch mal einen Sonderpunkt hier<br />
und da zulassen.<br />
DAVID HILBERT<br />
Vielen Dank für diese großartige Analyse!<br />
Auch wir sind der Meinung, dass unser Wertungssystem<br />
noch lange nicht perfekt ist.<br />
Selbst nach sechs Ausgaben schrauben wir<br />
deshalb weiterhin kräftig daran. Sie können<br />
sich also sicher sein, dass demnächst eine<br />
Optimierung diesbezüglich geschehen wird.<br />
Davon ist natürlich auch der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt<br />
betroffen. Allerdings käme es dem Vergleich<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s nicht zugute, wenn wir jetzt<br />
jede Ausgabe das System verändern würden.<br />
Wir werden daher zum neuen Jahr hin<br />
einen Schnitt machen und eine kleine Umstellung<br />
der Bewertung vornehmen, um sie<br />
leichter verständlich und noch aussagekräftiger<br />
zu gestalten. Bezüglich der Wertungsdiskrepanzen<br />
ist das immer so eine Sache.<br />
Wir versuchen schon mit umfangreichen<br />
Testprotokollen ein möglichst objektives Bild<br />
von dem Produkt zu geben. Dennoch testen<br />
bei uns mehrere Redakteure die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
und dann fällt uns erst bei der Erstellung der<br />
Inhaltsübersicht auf, dass einige Scheiben<br />
im Vergleich zu anderen vielleicht doch zu<br />
positiv bzw. negativ bewertet wurden. Wie<br />
gesagt, wir versuchen, dies durch vorgegebene<br />
Maßstäbe einzudämmen, aber solange<br />
mehrere Leute an dem Heft arbeiten, ist<br />
so etwas nicht auszuschließen.<br />
Ihre konstruktive Kritik hat bei uns übrigens<br />
zu sehr fruchtenden Diskussionen geführt<br />
und das Ergebnis können Sie dann demnächst<br />
im BLU-RAY MAGAZIN sehen.<br />
Bilder: 20th Century Fox, Auerbach Verlag<br />
12
Leserbriefe<br />
Aktuelles<br />
Alien Quadrilogy<br />
BD-P1600: Hilfe!<br />
Ich bin ein absoluter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fan<br />
und warte fieberhaft auf eine neue<br />
Version der „Alien Quadrilogy“ mit<br />
überarbeitetem Bild und Ton. Könnt<br />
Ihr mir verraten, ob es eine solche<br />
geben wird und wann sie erscheint?<br />
Oder heißt es abzuwarten, bis der<br />
nächste Teil in die Kinos kommt? Das<br />
„Alien“-Prequel soll ja irgendwann im<br />
nächsten Jahr anlaufen. Mein absoluter<br />
Wunschtraum wäre eine Komplettedition<br />
mit allen fünf Teilen (jeweils in<br />
der Kinofassung und im Director’s Cut<br />
bzw. als Extended Version) und je einer<br />
Bonus-Disc.<br />
ATTILA PUTZER<br />
„Alien“ gehört auch zu unseren absoluten<br />
Horror-Favoriten, weshalb wir prompt bei<br />
20th Century Fox nachfragten, ob da etwas<br />
in Planung ist. Leider konnte uns die<br />
PR-Abteilung hier auch nicht weiterhelfen,<br />
weshalb wir uns vertrauensvoll an das<br />
gute alte Internet wandten. Dort kursiert<br />
schon seit einiger Zeit das Gerücht, die<br />
„Alien Quadrilogy“ würde Ende November<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen. Jedoch wurde offi -<br />
ziell noch nicht einmal ein amerikanischer<br />
Starttermin bekannt gegeben, weshalb wir<br />
Ein eigens von Herrn Putzer entwickelter<br />
„Alien“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spender<br />
hier auch nur mutmaßen können, dass<br />
es entweder zum Weihnachtsgeschäft oder<br />
erst Anfang nächsten Jahres so weit ist. Nun<br />
ja, allerspätestens wenn das „Alien“-Prequel<br />
von Regisseur Carl Rinsch 2011 in den Kinos<br />
anläuft, werden Sie das gute Stück in<br />
den Händen halten.<br />
P.S.: Der von Ihnen gezeichnete „Alien“-<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Spender hat was! Das ist genau das<br />
Feature, das dem limitierten DVD-„Alien<br />
Collector’s Head“ noch gefehlt hat.<br />
In der Ausgabe 04/2009 Eures BLU-<br />
RAY MAGAZINs propagiert Ihr die<br />
Fähigkeit des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Players BD-<br />
P1600 von Samsung, sich in der Bildschärfe<br />
und in der Rauschminderung<br />
regeln zu lassen, wenn auch nur auf<br />
einfachste Weise.<br />
Wichtig wäre es für mich, einmal eine<br />
genaue „Wegbeschreibung“ zu bekommen,<br />
wie und wann ich in dieses Menü<br />
genau hineinkomme. Ich habe wirklich<br />
alles probiert! Vielen Dank für Eure<br />
schnelle Hilfe!<br />
FRANK BREDTMANN<br />
Die Beschreibung von Samsungs <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-<br />
Player verrät leider wirklich nichts zu diesem<br />
<strong>The</strong>ma. Der Trick ist hier, während ein<br />
Film läuft, die Info-Taste zu drücken.<br />
In dem nun erscheinenden Menü fi nden<br />
Sie den Punkt „Bildmodus“. Hier haben Sie<br />
die Wahl zwischen verschiedenen Presets.<br />
Sobald „Benutzer“ ausgesucht ist, leuchten<br />
die vorher eingegrauten Unterpunkte „Bildschärfe“<br />
und „Rauschminderung“ auf und<br />
Sie können die entsprechende Einstellung<br />
im eingegrenzten Rahmen vornehmen.<br />
Wir hoffen, das hilft Ihnen weiter! Alles<br />
Gute und viel Spaß beim <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Genuss!<br />
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Top 5<br />
Empfehlungen<br />
Heimkino-Top-Five auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Sie legen nur die besten Scheiben in Ihren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player? Wir sagen Ihnen, welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Discs uns am<br />
meisten beeindruckt haben, aufgeschlüsselt nach Bild, Ton und Extras.<br />
Baraka<br />
Bildreferenz Tonreferenz Top-Extras<br />
Der unglaubliche Hulk<br />
Star Trek I–VI (Box)<br />
1<br />
US 1992 Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: Al!ve AG<br />
Bildformat: VC-1, 2,20 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1,<br />
DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />
34,6 Mbps Datenrate Ton:<br />
8,6 Mbps Regie: Ron Fricke<br />
Laufzeit: 97 min FSK: ohne<br />
Altersbeschränkung Preis: 20<br />
Euro Start: 12/2008<br />
1<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 20 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Louis Leterrier<br />
Laufzeit: 108 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 19 Euro Start:<br />
11/2008<br />
1<br />
US 1979–1991 Genre: Science-<br />
Fiction Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DD 2.0, Dolby<br />
True HD 7.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 35 Mbps Datenrate Ton:<br />
224 kbps Regie: L. Nimoy, W.<br />
Shatner u. a. Laufzeit: 665 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 96<br />
Euro Start: 04/2009<br />
Wall-E<br />
Iron Man<br />
Hellboy II: Die goldene Armee<br />
2<br />
US 2008 Genre: Animation<br />
Vertrieb: Disney Bildformat:<br />
VC-1, 2,39 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS<br />
5.1 Datenrate Bild: 24 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,5 Mbps<br />
Regie: Andrew Stanton<br />
Laufzeit: 98 min FSK: ohne<br />
Altersbeschränkung Preis: 29<br />
Euro Start: 02/2009<br />
2<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Concorde<br />
Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 23 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,8 Mbps<br />
Regie: Jon Favreau<br />
Laufzeit: 126 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
10/2008<br />
2<br />
US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />
Action Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />
Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />
Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />
ab 12 Jahren Preis: 28 Euro<br />
Start: 02/2009<br />
Ein Quantum Trost<br />
Der Tag, an dem die Erde stillstand<br />
Terminator 2 – Skynet Fan Edition<br />
3<br />
4<br />
5<br />
<strong>The</strong> <strong>International</strong><br />
<strong>The</strong> Dark Knight<br />
UK, US 2008 Genre: Agenten-<br />
Action Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 36 Mbps Datenrate<br />
Ton: 5,7 Mbps Regie: Marc<br />
Forster Laufzeit: 106 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 19<br />
Euro Start: 03/2009<br />
DE, US 2008 Genre: Thriller<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />
2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
28 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,5 Mbps Regie: Tom Tykwer<br />
Laufzeit: 118 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />
09/2009<br />
US 2008 Genre: Comicverfi l-<br />
mung Vertrieb: Warner Bildformate:<br />
VC-1, 2,35 : 1/1,44 : 1<br />
Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 26,7 Mbps Datenrate<br />
Ton: 2,5 Mbps Regie: C.<br />
Nolan Laufzeit: 152 min FSK:<br />
ab 16 Jahren Preis: 30 Euro<br />
Start: 12/2008<br />
3<br />
4<br />
5<br />
US, CA 2008 Genre: Science-<br />
Fiction Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 29,8 Mbps Datenrate<br />
Ton: 3,5 Mbps Regie: S.<br />
Derrickson Laufzeit: 103 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />
Euro Start: 05/2009<br />
Hellboy II: Die goldene Armee<br />
Cloverfield<br />
US, DE 2008 Genre: Fantasy-<br />
Action Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 22,2 Mbps Datenrate<br />
Ton: 5,5 Mbps Regie: G. del<br />
Toro Laufzeit: 119 min FSK:<br />
ab 12 Jahren Preis: 28 Euro<br />
Start: 02/2009<br />
US 2008 Genre: Katastrophenfi<br />
lm Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />
Tonformate: DD 5.1, Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.) Datenrate<br />
Bild: 38 Mbps Datenrate Ton:<br />
4,5 Mbps Regie: Matt Reeves<br />
Laufzeit: 84 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 28 Euro Start:<br />
10/2008<br />
3<br />
4<br />
5<br />
300 – <strong>The</strong> Ultimate Experience<br />
X-Men (Trilogie)<br />
US 1991 Genre: Science-Fiction<br />
Vertrieb: Kinowelt Bildformat:<br />
VC-1, 2,35 : 1 Tonformate: DTS-<br />
HD MA 7.1, 2.0 Headphone<br />
Surround Datenrate Bild:<br />
25,3 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,6 Mbps Regie: James Cameron<br />
Laufzeit: 154 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 80 Euro Start:<br />
06/2009<br />
US 2006 Genre: Kriegsfi lm/<br />
Fantasy Vertrieb: Warner<br />
Home Bildformat: VC-1,<br />
2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
20,5 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,2 Mbps Regie: Zack Snyder<br />
Laufzeit: 106 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
07/2009<br />
US 2000, 2003, 2006 Genre:<br />
Action Vertrieb: 20th Century<br />
Fox Bildformat: MPEG-4,<br />
2,40 : 1 Tonformate: DTS 5.1<br />
(deutsch), DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.) Datenrate Bild: 27 Mbps<br />
Datenrate Ton: 768 kbps Regie:<br />
B. <strong>Sin</strong>ger, B. Ratner Laufzeit:<br />
341 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 51 Euro Start: 04/2009<br />
Bilder: 20th Century Fox, Al!ve AG, Concord, Disney, Paramount, Sony Pictures, Universal, Warner<br />
14
Pixar-Retrospektive<br />
<strong>The</strong>ma<br />
Die große<br />
Retrospektive<br />
Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />
Wir alle kennen sie, wir alle lieben sie: die Animationsfi lme von Pixar. Sie sind<br />
vielseitig, genial animiert und das Wichtigste – ihre Geschichten haben Seele.<br />
Der Name Pixar steht für Qualität und wird<br />
eigentlich schon als Synonym für CGI-Animationen<br />
verwendet. Von den bisher zehn produzierten<br />
Filmen waren allesamt sowohl kommerziell erfolgreich<br />
als auch beliebt bei der Kritik.<br />
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alle computeranimierten<br />
Schätze hochaufl ösend auf<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> veröffentlicht werden. Bisher haben es<br />
die Kurzfi lmsammlung und insgesamt drei Kinofi<br />
lme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geschafft: „Cars“, „Ratatouille“<br />
FALKO THEUNER<br />
und „Wall-E“. Ab September wird es zudem<br />
„Die Monster AG“ hochaufl ösend geben –<br />
und somit einen Auftakt für die übrigen fünf Klassiker.<br />
Am 17. September erscheint mit „Oben“<br />
endlich der lang erwartete erste Pixar-Film im Kino,<br />
der dank des Stereoskopie-Verfahrens in eine völlig<br />
räumliche Welt über den Wolken entführt. Es ist<br />
also höchste Zeit, noch einmal in der Kramkiste zu<br />
stöbern und sich die Anfänge sowie die neueren<br />
Pixar-Produktionen ins Gedächtnis zu rufen.<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 15
<strong>The</strong>ma<br />
Pixar-Retrospektive<br />
1995: „Toy Story“ und<br />
1999: „Toy Story 2“<br />
Seit John Lasseters Kurzfilm „Luxo Jr.“ große Erfolge feierte, steht die mit dem Ball<br />
spielende Lampe stellvertretend für den Optimismus der Pixar-Studios<br />
Als die treibende Kraft<br />
Pixars kann wohl John<br />
Lasseter bezeichnet<br />
werden. Er begeisterte<br />
sich schon in<br />
jungen Jahren für Animationsfi<br />
lme und Cartoons, was ihn<br />
zu dem Entschluss brachte, eines<br />
Tages selbst seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen.<br />
So schrieb er sich 1975 in den Studiengang<br />
„Figurenanimation“ ein, der zu der Zeit erstmals am<br />
California Institute of the Arts (CalArts) angeboten<br />
wurde. Das von Walt Disney gegründete<br />
College bot den Studenten eine elitäre Ausbildung<br />
durch die Künstler, die in den 1930er<br />
Jahren die großen Disney-Klassiker schufen:<br />
den legendären neun alten Männern. Drei von<br />
ihnen – Eric Larson, Frank Burgess und Ollie<br />
Johnston – lehrten Lasseter das, was er<br />
heute als grundlegende Maxime in all<br />
seinen Filmen praktiziert. Ob eine Animation<br />
funktioniert oder nicht, hängt größtenteils von<br />
der Persönlichkeit der Figuren ab.<br />
Ein Traum von 3-D<br />
Zu Lasseters Kommilitonen gehörten im Übrigen<br />
heutige Regiegrößen wie Tim Burton und Brad Bird.<br />
Lasseters in dieser Zeit entstandene Kurzfi lme „Lady<br />
And <strong>The</strong> Lamp“ (1979) und „Nitemere“ (1980) ernteten<br />
großen Zuspruch und wurden vom Institut mit<br />
einem Studenten-Oscar ausgezeichnet. Eine Stelle<br />
als Animator in den Disney-Studios war ihm somit<br />
sicher. Lasseter merkte schnell, dass den Filmemachern<br />
dort die Ideen ausgingen bzw. dass nicht einmal<br />
mehr Disneys Multiplantechnik, bei der mehrere<br />
bemalte Ebenen für räumliche Tiefe sorgen, angewandt<br />
wurde. Die Lösung schien so nah und traf<br />
Lasseter Anfang der 1980er Jahre, als er die ersten<br />
Szenen von „Tron“ sah. Die Effekte der Motorräder<br />
beeindruckten ihn so sehr, dass er selber begann,<br />
mit dreidimensionalen CGI-Räumen zu experimentieren,<br />
in die er gezeichnete Figuren integrierte. Jedoch<br />
war die Zeit noch nicht reif für diese Art der<br />
Animationstechnik. In Zeichnerkreisen grassierte die<br />
Angst vor der Ablösung der traditionellen Kunst durch<br />
die neue CGI-Technik. Daher stornierten die damaligen<br />
Geldgeber der Disney-Studios die Pläne zu seinem<br />
Projekt „<strong>The</strong> Brave Little Toaster“. Ohne jemals<br />
in einem Film Regie führen zu dürfen, wurde seiner<br />
strahlenden Karriere bei Disney vorerst ein Ende gesetzt.<br />
Für Lasseter ein Desaster.<br />
Schon kurze Zeit später konnte er seinen Traum dennoch<br />
verwirklichen und schuf mit „<strong>The</strong> Adventures<br />
Of André And Wally B.“ seinen ersten vollständig<br />
computeranimierten Kurzfi lm. Was war in der Zwischenzeit<br />
geschehen? Auf einer Tagung zum <strong>The</strong>ma<br />
Computergrafi k im Jahr 1983 kam er mit dem Informatiker<br />
Ed Catmull ins Gespräch, der sich von Lasseters<br />
misslungenen 3-D-Plänen überrascht zeigte und<br />
ihn sofort in die Arbeitsgruppe „Lucasfi lm Computer<br />
Graphics Group“ holte. Für seine „Star Wars“-Filme<br />
suchte George Lucas damals nach Möglichkeiten der<br />
digitalen Filmbearbeitung, da sich seine Ideen nicht<br />
mehr auf analogem Wege lösen ließen. Lasseter<br />
bekleidete den Rang des Interface-Designers, eine<br />
Art Vermittler zwischen Kunst und Technik. Anhand<br />
seines CGI-Kurzfi lms erfuhren die Programmierer<br />
von ihm, welche Grafi ktools noch benötigt wurden.<br />
Die neuen technischen Möglichkeiten wiederum<br />
verhalfen ihm zu kreativen Höhenfl ügen. Eine sehr<br />
fruchtbare Zusammenarbeit entstand und führte zu<br />
einem digitalen Schnittcomputer sowie zu einer anspruchsvollen<br />
Software für visuelle Effekte. Für den<br />
Film „Young Sherlock Holmes – Das Geheimnis des<br />
verborgenen Tempels“ wurde beispielsweise ein lebendiger<br />
Glasfenster-Ritter erschaffen, ein Effekt, der<br />
zuvor noch als unmöglich galt. Kurz bevor Lucas den<br />
Geldhahn abdrehte, entwickelte Catmulls Team mit<br />
dem Pixar Image Computer den bis dato leistungsfähigsten<br />
Grafi krechner schlechthin. Damit war der<br />
Grundstein für die Pixar-Studios gelegt.<br />
Nach Apple Pixar<br />
Das fi nanzielle Aus für die kreative Arbeitsgruppe war<br />
zugleich ein Neuanfang mit Folgen. Apple-Gründer<br />
Steve Jobs eilte rettend zu Hilfe. Der Multimillionär,<br />
der den Begriff des benutzerfreundlichen Rechners<br />
neu defi nierte, glaubte an die Visionen des Teams und<br />
pumpte zehn Millionen Dollar in die Unternehmung,<br />
die von nun an Pixar heißen sollte. Als Werbefi lm für<br />
das junge Unternehmen erstellte John Lasseter 1986<br />
Pixars Kurzfeature „Luxo Jr.“, in dem eine kleine Schreibtischlampe<br />
auf recht amüsante Weise mit einem Ball<br />
John Lasseter in Denkerpose: Ohne seinen Enthusiasmus<br />
wäre Pixar heute kein Animationsstudio<br />
Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />
16
Pixar-Retrospektive<br />
<strong>The</strong>ma<br />
spielt. Dem oscarnominierten Meisterwerk entsprang<br />
das weltbekannte Schreibtischlampen-<br />
Logo, das auch heute noch vor jedem Pixar-Film<br />
zu sehen ist. Weitere Kurzfi lme folgten und mit<br />
jedem wuchs die Erfahrung auf dem Gebiet<br />
der Computeranimation. Nach „Red’s Dream“<br />
gewann „Tin Toy“ endlich den Oscar als bester<br />
animierter Kurzfi lm. 1990 wagte sich Pixar in<br />
die Werbewelt und kreiert einige Spots. Für die<br />
zusätzliche Arbeit wurden mit Pete Docter und<br />
Andrew Stanton neue Regisseure angeworben,<br />
die später für solche Filme wie „Oben“ und<br />
„Wall-E“ verantwortlich zeichnen. Pixars Schwerpunkt<br />
war jedoch immer noch die Hard- und<br />
Software für Spezialeffekte sowie für die digitale<br />
Nachbearbeitung von Filmen. Ihr „Renderman“<br />
wurde bald zum Standard für die Erstellung von<br />
CGI-Effekten, wie man sie bereits in „Jurassic<br />
Park“ bewundern konnte. In Disneys „Die Schöne<br />
und das Biest“ kam zudem erstmals Pixars Eigenentwicklung<br />
„Caps“ für die Reinzeichnungen<br />
und Kolorierung zum Einsatz. Wie aus heiterem<br />
Himmel kam die Idee auf, einen 30-minütigen<br />
Animationsfi lm für Disney zu kreieren. Disney allerdings<br />
mochte keine halben Sachen, weshalb<br />
„Toy Story“ zu einem abendfüllenden Kinofi lm<br />
ausgeweitet wurde. Angesichts des jährlichen<br />
Millionenverlusts aufgrund der hohen Entwicklungskosten<br />
für die Hardware eine Chance, die<br />
sich Pixar nicht entgehen lassen durfte.<br />
Am Anfang war das Spielzeug<br />
Man könnte fast von einer kleinen Revolution<br />
sprechen, als 1995 mit „Toy Story“ der erste<br />
vollständig am Computer animierte Film in die<br />
Kinos kam. Pixar wurde in der Presse schon zu<br />
diesem Zeitpunkt wie ein erfahrenes Filmstudio<br />
gehandelt. Wer den Film sah, hätte unter keinen<br />
Umständen vermutet, dass er von Leuten erstellt<br />
worden war, die noch nie etwas Derartiges gemacht<br />
hatten. Selbst John Lasseter werkelte bis<br />
zu diesem Zeitpunkt nur an kleineren Projekten.<br />
Zudem bestand der Großteil der Crew aus Informatikern,<br />
die für dieses Projekt absolutes Neuland<br />
betraten. Unter diesen Gesichtspunkten<br />
war es absehbar, dass den Disney-<br />
Studios das erste Storyboard<br />
1998: „Das große Krabbeln“<br />
zu „Toy Story“ nicht gefi el und die Produktion<br />
vorerst eingefroren wurde. Zu belanglos war der<br />
Handlungsverlauf, zu unsympathisch waren die<br />
Charaktere. Ein weiterer Fehler dieser Art hätte<br />
das Aus für Pixar bedeutet, weshalb unter höchstem<br />
Produktionsdruck ein zweites Konzept erarbeitet<br />
wurde. Das intuitiver gestaltete Stück<br />
schlug ein wie eine Bombe, Pixar erhielt grünes<br />
Licht für die Produktion und legte los. Lasseters<br />
Grundidee war es, den Mythos vom lebendigen<br />
Spielzeug weiter auszubauen. Sobald die Kinder<br />
das Zimmer verlassen, gehen Cowboy Woody,<br />
Mr. Kartoffelkopf, Dinosaurier Rex und deren<br />
Freunde auf Abenteuersuche. Als jedoch die<br />
Hightech-Actionfi gur Buzz Lightyear die Bühne<br />
betritt, herrschen Eifersucht und Existenzangst.<br />
Erst als Woody und Buzz in ernsthafte Bedrängnis<br />
geraten, müssen sie sich zusammenraufen,<br />
um wieder zurück zu ihrem Besitzer Andy zu<br />
fi nden. Weltweit spielte der Film 350 Millionen<br />
US-Dollar ein. Für Pixar bedeutete dies, dass sie<br />
sich noch ein paar Grafi krechner mehr leisten<br />
konnten und ihre doch sehr limitierten Computer<br />
nicht mehr Tag und Nacht besetzen mussten.<br />
Noch viel wichtiger war jedoch, dass man<br />
bei Pixar nun endlich die wahre Bestimmung –<br />
die Animation – gefunden hatte.<br />
Des Käfers Leben<br />
Nach der großen Euphorie wusste keiner so<br />
recht, wie der erste Erfolg zustande gekommen<br />
war. Von einem Rezept war Pixar noch weit entfernt,<br />
weshalb das Kreativteam genau überlegen<br />
musste, welchen Ansprüchen das neue Projekt<br />
genügen sollte. Man entschied sich für einen<br />
Film über Insekten, was nicht zuletzt auch<br />
aus pragmatischen Gründen geschah. Nicht<br />
ohne Grund arbeitete die Dreamworks-<br />
Animationsschmiede zeitgleich an einem<br />
ähnlichen Vorhaben. „Antz“ sollte genauso wie<br />
Pixars „Das große Krabbeln“ ein insektoides Sozialexperiment<br />
werden. Zu der Zeit war die Technologie<br />
einfach reif für die Darstellung glatter<br />
Oberfl ächenstrukturen – die perfekte Voraussetzung<br />
für realitätsnahe Chitinpanzer von Ameisen.<br />
Zudem waren Kleidung und Haare für eine<br />
professionelle Umsetzung noch zu kompliziert.<br />
Obwohl „Antz“ mit seinen Anspielungen nach<br />
Woody-Allen-Manier (Allen spricht im Original<br />
die vom Kollektiv geplagte Hauptfi gur Z) eindeutig<br />
auf ein erwachseneres Publikum abzielt,<br />
ähneln sich die Geschichten doch ein<br />
wenig. In Pixars Version eines<br />
Ameisen-<br />
2003: „Findet Nemo“<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 17
<strong>The</strong>ma<br />
Pixar-Retrospektive<br />
1986: „Luxo Jr. – Die kleine Lampe“ („Toy Story 2“) ¥<br />
1989: „Knick Knack“ („Findet Nemo“) ¥ 1997: Geri‘s Game („Das große<br />
2004: „Die Unglaublichen“<br />
tätigkeit außer Frage und so zog man in ein größeres<br />
Studio nach Kalifornien, wo das Unternehmen<br />
auch heute noch sitzt. Die Zielsetzung war<br />
ein Film pro Jahr, was mehrere parallele Produktionen<br />
nötig machte, genauso wie zusätzliche<br />
Regisseure. Mit den nächsten beiden Projekten<br />
„Die Monster AG“ und „Findet Nemo“ wurden<br />
daher Pete Docter und Andrew Stanton betraut.<br />
lebens versucht der<br />
kleine Flik, die jährliche<br />
Grashüpferplage<br />
zusammen mit einer Käfer-Zirkustruppe<br />
in den Griff zu<br />
bekommen. Auf seiner Reise kostet<br />
er die süßen Früchte der<br />
Freiheit jenseits des Ameisenhügels<br />
und muss sich<br />
überwinden,<br />
wieder in die<br />
heimatlichen<br />
Hallen zurückzukehren.<br />
Das Leben seiner „Großfamilie“ hängt<br />
somit von seinem Verantwortungsbewusstsein<br />
ab. Neben einer komplexeren Story wies „Das<br />
große Krabbeln“ erstmals Breitbildformat auf.<br />
Wurde bei „Toy Story“ zuvor nur Puppen Leben<br />
eingehaucht, galt es nun, lebendige Wesen naturgetreu<br />
nachzuempfi nden. Das größte Problem<br />
zeigte sich jedoch bei den Massenszenen.<br />
Mehr als 50 Ameisen konnten zunächst<br />
nicht gleichzeitig in einer Einstellung auftreten.<br />
Der fi nale Film zeigt, dass die IT-Abteilung<br />
letztendlich auch diese Herausforderung<br />
meisterte.<br />
Noch mehr Spielsachen<br />
Eigentlich sollte die im selben Jahr produzierte<br />
Fortsetzung von „Toy Story“ nur für den Heimgebrauch<br />
produziert werden, doch Disney wollte<br />
einen Kinofi lm. Das Projekt befand sich schon<br />
in einer vorangeschrittenen Produktionsphase,<br />
war für einen Kinotitel jedoch in den Augen<br />
Pixars nicht gut genug. Lasseter unterbrach seinen<br />
wohlverdienten Urlaub und krempelte neun<br />
Monate vor dem Kinostart das Konzept komplett<br />
um. Mit dem Kreativteam schrieb er an einem<br />
Wochenende das Drehbuch neu und ermutigte<br />
alle Beteiligten zur engen Zusammenarbeit. Und<br />
tatsächlich, der knappe Zeitplan schweißte das<br />
junge Team zusammen, machte es routinierter<br />
und sie schafften es: Am 13. November 1999<br />
kam „Toy Story 2“ pünktlich in die US-Kinos und<br />
verzeichnete gleiche Erfolge wie schon Teil eins.<br />
Für Pixar stand die Ausweitung der Animations-<br />
Der Angstfaktor<br />
Pete Docters Entwurf der „Monster AG“ bestand<br />
zunächst nur aus einem Schlüsselgedanken:<br />
Was wäre, wenn Kinder, die Monster aus<br />
ihrem Kleiderschrank oder unter ihrem Bett hervorkommen<br />
sehen, recht hätten? Darauf basierend<br />
entwickelte er zusammen mit drei weiteren<br />
Autoren die große Stadt Monstropolis und ihre<br />
skurrile Energiegewinnungsfabrik. Zwei ganz<br />
normale Angestellte genießen den Arbeitsalltag<br />
und erschrecken kleine Kinder.<br />
Als der blauhaarige Behemoth Sulley und sein<br />
glupschäugiger Zyklopen-Kumpel Mike Wazowski<br />
eines Tages die kleine Boo ungewollt aus der<br />
Menschenwelt in ihre Dimension holen, geraten<br />
sie jedoch in Schwierigkeiten. Monster haben<br />
nämlich schreckliche Angst vor kleinen, ansteckenden<br />
Kindern. Die beiden müssen nun das<br />
Mädchen irgendwie unbemerkt verschwinden<br />
lassen, am besten wieder direkt in ihr Bettchen.<br />
Ehrensache, dass Sulley und Mike das knuffi ge<br />
Kleinkind wieder sicher zur richtigen Dimensionstür<br />
bringen, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten.<br />
Auch beim vierten Projekt bewies Pixar<br />
exzellentes technisches Know-how. Die bei den<br />
Massenszenen in „Das große Krabbeln“ gewonnenen<br />
Erfahrungen wurden beispielsweise für<br />
die Verfolgungsjagd durch den Raum mit den<br />
unzähligen Türen eingesetzt. Außerdem war da<br />
noch der behaarte Sulley, der mit einem glaubwürdigen<br />
Fell ausgestattet werden musste –<br />
keine leichte Aufgabe für Leute, die zuvor nur<br />
glatte Puppen und Käfer als CGI-Figuren gestaltet<br />
hatten. Die witzige Handlung, die optisch impo-<br />
Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />
2006: „One Man Band – Die Ein-Mann-Band“ („Cars“) ¥ 2007: „Lifted“ („Ratatouille“) ¥ 2008: „Presto“ („Wall-E“)<br />
18
Pixar-Retrospektive<br />
<strong>The</strong>ma<br />
Krabbeln“) ¥ 2001: „For <strong>The</strong> Birds – Der Vogelschreck“ („Die Monster AG“) ¥ 2004: „Boundin’ – Ein Schaf ist von der Wolle“ („Die Unglaublichen“)<br />
sante Umsetzung sowie die Musik und der gelungene<br />
Soundmix brachten den Machern 2002<br />
gleich drei Oscarnominierungen ein. Für seinen<br />
Filmsong „If I Didn’t Have You“ erhielt Komponist<br />
Randy Newman sogar eine der begehrten Goldtrophäen.<br />
Der erneut rekordverdächtige kommerzielle<br />
Erfolg ließ den Druck auf das Nachfolgeprojekt<br />
ins Unermessliche steigen. Konnte ein<br />
kleiner Clownfi sch das alles noch toppen?<br />
Fische sind Freunde ...<br />
Er konnte! 2003 avancierte „Findet Nemo“ mit<br />
einem weltweiten Einspielergebnis von über<br />
860 Millionen US-Dollar zum kommerziell zweiterfolgreichsten<br />
Film gleich nach „Der Herr der<br />
Ringe: Die Rückkehr des Königs“. War Pixar zuvor<br />
„nur“ ein wahnsinnig erfolgreiches Animationsstudio,<br />
so wurde es durch „Findet Nemo“ an<br />
die Spitze der weltweiten Trickfi lmproduktion katapultiert.<br />
Selbst erst Vater geworden, schwebte<br />
Andrew Stanton eine Vater-Sohn-Geschichte<br />
vor, die die jugendliche Neugier<br />
der elterlichen Sorge gegenüberstellt.<br />
Allein an der<br />
Story feilte er zweieinhalb<br />
Jahre. Als dann die Produktion<br />
des Films im<br />
Jahr 2000 begann,<br />
gab es nur noch<br />
kleine dramaturgische<br />
Eingriffe. So<br />
Filminhalt:<br />
Die Monster AG<br />
Genre: Animation Land/Jahr: US<br />
2001 Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />
28 Mbps Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Pete Docter, David Silverman<br />
(Co-Regie) u. a. Laufzeit: 92 min<br />
FSK: ab 6 Jahren Preis: 29 Euro<br />
Start: 1. September 2009<br />
wurde z. B. das tragische Schicksal von Nemos<br />
Mutter nach vorn verlegt, anstatt es in Erinnerungsfetzen<br />
über die ganze Handlung zu verteilen.<br />
Marlins neurotischer Beschützerinstinkt war<br />
dadurch gleich von Anfang an nachvollziehbar<br />
und das Publikum verstand, warum der Vater<br />
seinen einzigen Sohn Nemo nicht einmal allein<br />
zur Schule schicken will. Der kleine, leicht missgebildete<br />
Clownfi sch wird jedoch trotzdem von<br />
einem menschlichen Tiefseetaucher gefangen<br />
und nach Sydney verfrachtet, wo er im Aquarium<br />
seines Entführers landet. Ironischerweise<br />
wirkte sich der Erfolg des Films auch auf die tatsächliche<br />
Nachfrage nach Salzwasserfi schen im<br />
Zoofachhandel aus, weshalb 2003 leider mehr<br />
„Marlins“ und „Nemos“ ihrer natürlichen Umgebung<br />
beraubt wurden als jemals zuvor. Im Film<br />
jedenfalls begibt sich der besorgte Fischvater<br />
auf die Suche nach seinem Sohn und begegnet<br />
dabei zunächst nur dem weiblichen Doktorfi sch<br />
Dorie, der an extremer Amnesie leidet. Aufgrund<br />
ihrer sprachlichen Finesse (sie spricht fl ießend<br />
Walisch und kann außerdem lesen) ist sie für<br />
Marlins Abenteuer unersetzlich. Über den Ostaustralstrom<br />
und in Begleitung zahlreicher Meerestiere<br />
gelangt das Duo in die Nähe von Nemos<br />
Gefängnis. Nemo wiederum etabliert sich in seiner<br />
neuen Umgebung als Schlüsselelement für<br />
den großen Ausbruchsplan der Aquarieninsassen.<br />
Das Wiedersehen zwischen Vater und Sohn<br />
hängt somit sprichwörtlich am seidenen Faden.<br />
2001: „Die Monster AG“<br />
Für die kunterbunte Unterwasserwelt setzte das<br />
Technikteam erneut bahnbrechende Standards.<br />
Hauptproblem war die realistische Lichtbrechung<br />
im feuchten Element, weshalb Pixar seinen Mitarbeitern<br />
Freikarten für Aquarienhäuser sowie<br />
Tauchstunden in Hawaii spendierte. Es fanden<br />
aber auch ältere Techniken neue Anwendungsbereiche.<br />
Beispielsweise hielt Sulleys Fell-Engine<br />
aus „Die Monster AG“ für die glaubwürdigen Bewegungen<br />
der Seeanemonen her.<br />
Watchmen light<br />
Menschen, Haare und Stoff in allen denkbaren<br />
„Aggregatzuständen“ – technisch gesehen hätten<br />
sich die Animatoren kein komplexeres Projekt<br />
aussuchen können als „Die Unglaublichen“.<br />
War es bisher der hohe Abstraktionsgrad, der<br />
das Produktionsteam vor zu großem Realismus<br />
bewahrte, musste es für dieses Projekt die alltägliche<br />
Menschenwelt glaubwürdig nachempfi<br />
nden. Wie kam es also überhaupt zu der Idee,<br />
Die Kurzfilme<br />
Erstaunlicherweise hat sich das Publikum extrem schnell<br />
an dieses Phänomen gewöhnt. Bevor Pixar die Tradition bei<br />
ihren Animationen einführte, war so etwas eigentlich nur<br />
in Programmkinos üblich. Die Rede ist von dem Kurzfi lm,<br />
der vor jeder Kinovorführung eines Pixar-Streifens läuft.<br />
Für Interessenten gibt es die Sammlung der ersten Vorfi lme<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Ein absoluter Pfl ichtkauf für Fans!<br />
Pixars komplette Kurzfilme<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Genre: Animation US 1984–<br />
2006 Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: PCM 5.1<br />
Datenrate Bild: 28 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: John Lasseter u. a.<br />
Laufzeit: 53 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 15 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Pixars Anfänge und Entwicklung sind in den<br />
Kurzfi lmen sehr schön dokumentiert. Jedes Filmchen ist<br />
ein Kunstwerk für sich.<br />
¥ 2009: „Teilweise wolkig“ („Oben“) ¥ KURZFILME<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 19
<strong>The</strong>ma<br />
Pixar-Retrospektive<br />
Cars (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />
Genre: Animation Land/Jahr: US<br />
2006 Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD 5.1<br />
(engl.), DD 5.1, DTS-ES 5.1<br />
Datenrate Bild: 28 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,6 Mbps Regie:<br />
John Lasseter, Joe Ranft (Co-Regie)<br />
Laufzeit: 117 min FSK: ab 0 Jahren<br />
Preis: 27 Euro Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
„Ratatouille“ gehört zu Brad<br />
Birds erfolgreichsten Filmen<br />
Pete Docter auf Erkundungstour für<br />
seinen Film „Oben“<br />
Zwischen all dem kunterbunten Spielzeug<br />
können John Lasseters Ideen nur gut sein<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7,5/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: So plastisch und bonbonfarben wie kaum<br />
eine andere Animation. Eben ein sehr guter, wenn auch<br />
mehr auf Action bedachter Film.<br />
2006: „Cars“<br />
sich einer solchen Herausforderung<br />
zu stellen? John Lasseters ehemaliger<br />
Kommilitone Brad Bird wollte Pixar nach<br />
seinem großen Kritikererfolg „Der Gigant aus<br />
dem All“ eine Filmidee verkaufen, die von einer<br />
Superheldenfamilie handelte. Er entwickelte sie<br />
schon seit den 1990er Jahren und ließ seine<br />
eigenen Erfahrungen, ein Familienleben neben<br />
der Karriere zu managen, einfl ießen. Lasseter<br />
fand die Idee so gut, dass er den erfahrenen<br />
Trickfi lmregisseur gleich mit einkaufte. Für „Die<br />
Unglaublichen“ war das die beste Entscheidung,<br />
die getroffen werden konnte. Mit seinem Enthusiasmus<br />
trieb Bird die Mitarbeiter zu mehr<br />
Pixar-Cameos<br />
In allen Pixar-Filmen gibt es inzwischen bestimmte Details,<br />
die immer wieder auftauchen, wie z. B. der Ball aus<br />
dem ersten Kurzfi lm „Luxo Jr.“ oder der Pizza-Truck aus<br />
„Toy Story“. Mit diesen sogenannten Cameos verweist<br />
Pixar gern auf die Wurzeln bzw. die Anfänge des Studios.<br />
Eine der wichtigsten Referenzen ist die Nummer A113, der<br />
ehemalige Klassenraum am CalArts von John Lasseter,<br />
Andrew Stanton, Pete Docter und Brad Bird. Darüber hinaus<br />
leiht aus irgendeinem Grund der Schauspieler John<br />
Ratzenberger in jedem Pixar-Film einer Figur seine Stimme.<br />
Bei genauem Hinsehen lassen sich außerdem verstreut<br />
diverse Figuren aus den anderen Filmen entdecken, wie<br />
die Käfer aus „Das große Krabbeln“ in „Toy Story 2“ oder<br />
der Pantomime Bomb Voayge aus „Die Unglaublichen“ in<br />
„Ratatouille“, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />
Detailliebe an. Die gestresste Belegschaft hielt<br />
sich an die Anweisung, wobei der wohl interessanteste<br />
Querverweis bei dem Oberbösewicht<br />
Syndrome angebracht wurde: Für dessen<br />
Gesicht stand nämlich Brad Bird persönlich<br />
Pate. Äußerst ungewohnt beginnt der Streifen<br />
mit mehreren Interviews und einigen<br />
Nachrichtenbeiträgen, die den Untergang<br />
der Heldenära dokumentieren. Solche Stilmittel<br />
fand man bis zu diesem Zeitpunkt<br />
nur in anspruchsvolleren Realfi lmen, was<br />
die Animation als Medium auf eine ernst<br />
zu nehmende Ebene hebt. Wie bei der gefeierten<br />
Comicnovelle „Watchmen“ haben<br />
die Superhelden ausgedient und werden von<br />
der Regierung gesetzlich unterdrückt. Das Unglück<br />
ist auf einen Vorfall zurückzuführen, den<br />
Mr. Incredible in seinen jungen Jahren verursachte.<br />
Während einer Rettungsaktion ging ziemlich<br />
viel zu Bruch und ein Selbstmörder verletzte<br />
sich schwerwiegend. Als Folge wurde der Held<br />
verklagt und die Stadt erklärte sich nicht mehr<br />
bereit, durch Superheldentum verursachte Schäden<br />
weiterhin zu tragen. In der Gegenwart ist<br />
Mr. Incredible mit Elastigirl verheiratet, hat drei<br />
Kinder und arbeitet ironischerweise in einem<br />
Versicherungsunternehmen. Weil der deprimierte<br />
Supermann schon einigen Speck angesetzt<br />
hat, nutzt er jede Chance, um mit seinem eiskalten<br />
Kumpel Frozone die Nachbarschaft vor<br />
Verbrechen zu bewahren. Plötzlich kommt ein<br />
geheimnisvoller Gegenspieler zum Zuge, der<br />
Superhelden lyncht. Zeit, sich neue Outfi ts zuzulegen<br />
und mal wieder so richtig auf die Pauke zu<br />
hauen – mit der ganzen Familie, versteht sich.<br />
Die ausgewogene Mischung aus Action, Alltagshumor<br />
und Querverweisen auf die Superheldenwelt<br />
sowie klassische Agentenfi lme sicherte<br />
den „Unglaublichen“ einen Platz im fi lmischen<br />
Olymp. Auch Pixars fünfter Streifen erhielt einen<br />
Oscar als beste Animation des Jahres und sogar<br />
noch einen zweiten für den besten Sound.<br />
Untergang einer Kultur<br />
Der Erfolg der bisherigen Pixar-Filme hatte auch<br />
eine dunkle Kehrseite für die Welt der Animation.<br />
Unter der Annahme, 2-D-Filme hätten<br />
kommerziell ausgedient, beschloss Disney<br />
2004, die Produktion von Zeichentrickfi lmen<br />
komplett einzustellen. Die Angst der damaligen<br />
CGI-Kritiker bestätigte sich. Studios wurden geschlossen,<br />
zahllose talentierte Künstler durften<br />
ihren Arbeitsplatz räumen und die Zeichentische<br />
wurden verkauft. In nur wenigen Wochen wurde<br />
eine ganze Kunstform, die sich über Jahrzehnte<br />
entwickelt hatte, dem Erdboden gleichgemacht.<br />
Auch das Verhältnis zwischen Disney und Pixar<br />
war getrübt. Die Kooperation lief mit dem<br />
siebenten Film („Cars“) aus und die Wege der<br />
Studios drohten auseinanderzugehen. Es waren<br />
sogar schon Fortsetzungen zu den vergangenen<br />
CGI-Filmen ohne Pixars Beteiligung geplant.<br />
Mit dem Führungswechsel bei Disney kam jedoch<br />
auch wieder frischer Wind in die Verhandlungen.<br />
Die Einsicht, dass es nicht ohne Pixar<br />
ging, führte zu einem 7,4-Milliarden-Dollar-Deal.<br />
Beide Studios fusionierten, Ed Catmull wurde<br />
Gesamtchef der Animationsstudios, Steve<br />
Jobs erhielt als Hauptanteilseigner einen Sitz in<br />
Disneys Aufsichtsrat und John Lasseter wurde nach<br />
einem langen, arbeitsreichen und verzweigten<br />
Weg künstlerischer Leiter von Disney/Pixar. Die<br />
Zeichentrickstudios wurden wieder eröffnet, sodass<br />
CGI und klassische Zeichentricktradition in<br />
friedlichem Miteinander bestehen konnten – ein<br />
Happy End wie im Märchenbuch. Aber die richtig<br />
guten Geschichten kommen erst noch.<br />
Motoren mit Herz<br />
Geschwindigkeit, Erfolgsdurst, Ehrgeiz, Autos –<br />
mit „Cars“ beschritt Pixar wieder einmal völlig<br />
neue Wege, indem die Welt aus der Perspektive<br />
fahrbarer Untersätze gezeigt wurde. Echte<br />
Roadmovies gab es bis dato im Animationssektor<br />
noch nicht wirklich, weshalb es für John<br />
Lasseter erneut an der Zeit war, als Trickfi lmregisseur<br />
Maßstäbe zu setzen. Die Weisheit hinter<br />
der Geschichte: Wer zu viel Ehrgeiz an den Tag<br />
legt, ist unzufrieden mit sich selbst und muss<br />
sich ständig etwas beweisen. Sportfl itzer Lightning<br />
McQueen ist so ein Typ, dem es gar nicht<br />
schnell genug an die Spitze gehen kann. Erst als<br />
er während eines Transports irgendwo auf der<br />
Route 66 verloren geht und aus Versehen eine<br />
Bilder: Pixar, Stock.xchng<br />
20
Pixar-Retrospektive<br />
<strong>The</strong>ma<br />
Dorfstraße ruiniert, gerät er unter Autos, die ihr<br />
Leben nicht dem Rennsieg verschrieben haben.<br />
Seine neu gewonnenen Freunde, der Porsche<br />
Carrera Sally, der rostige Abschleppwagen Mater<br />
und der von Paul Newman gesprochene Doc<br />
Hudson öffnen Lightning die Augen für neue<br />
Dinge und helfen bei seinem Charakterwandel.<br />
Ursprünglich war übrigens für 2011 eine Fortsetzung<br />
angekündigt, bisher gab es aber nur diverse<br />
Kurzfi lme mit Mater und Co. zu sehen. Ob<br />
es überhaupt noch ein abendfüllendes „Cars 2“<br />
geben wird, ist fraglich.<br />
Französische Küche<br />
Nach so viel Action war die Zeit gekommen, einen<br />
Gang herunterzuschalten und einfach eine<br />
kleine charmante Geschichte zu erzählen. Eine<br />
possierliche Ratte verschlägt es durch ihren außerordentlichen<br />
Geschmackssinn und ihre Lust<br />
auf neue aromatische Kompositionen in die<br />
Stadt der Liebe. Im Fernsehen verpasste Feinschmecker<br />
Rémy nie eine Kochsendung mit dem<br />
großen Fünfsternekoch Auguste Gusteau. Nun<br />
gerät er wie durch ein Wunder in das Pariser Lokal<br />
Gusteaus, das dieser nach seinem ruinierten<br />
Ruf und dem unmittelbar<br />
erfolgten<br />
Ableben<br />
seinem Küchenstab<br />
überließ.<br />
Die geistige Nähe<br />
lässt Rémy tiefsinnige<br />
Gespräche mit dem toten<br />
Restaurantbetreiber<br />
führen, er erscheint ihm<br />
sozusagen als Inspiration.<br />
Gusteaus Bemühungen<br />
führen letztendlich<br />
dazu, dass sich der<br />
Ratterich mit Linguini,<br />
dem Neuankömmling<br />
Filminhalt:<br />
Ratatouille (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />
2007: „Ratatouille“<br />
Genre: Animation Land/Jahr:<br />
US 2007 Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: PCM 5.1 (engl.),<br />
DD 5.1 Datenrate Bild:<br />
32,8 Mbps Datenrate Ton:<br />
4,6 Mbps Regie: Brad Bird, Jan<br />
Pinzava (Co-Regie) Laufzeit:<br />
111 min FSK: ab 0 Jahren Preis:<br />
27 Euro Start: erhältlich<br />
in der Küche, verbündet. Zusammen hecken<br />
sie einen Plan aus, der den Geschmack des<br />
Lebens, die Rettung des Restaurants, das Verständnis<br />
eines Rattenvaters, die Eroberung eines<br />
Frauenherzens und phänomenal schmackhafte<br />
Kreationen vorsieht. Die reinste Unmöglichkeit,<br />
wenn man bedenkt, dass der Menschenjunge<br />
zwei linke Hände und keinen <strong>Sin</strong>n für Kulinarisches<br />
hat.<br />
Regisseur Brad Bird übernahm das Projekt von<br />
dem tschechischen Autor und Animator Jan<br />
Pinkava (Regie „Geri’s Game“). Die charmante<br />
Geschichte ist durch die Farben eines Pariser<br />
Oktobermorgens und die Verwendung von<br />
Mundharmonika- und Akkordeoneinsätzen so<br />
unglaublich französisch, dass kein Franzose sie<br />
hätte besser machen können. Wenn die Ratte<br />
Rémy ihre Kreationen mit exotischen Gewürzen<br />
abschmeckt und kleine Aromafeuerwerke vor<br />
sich sieht, wird sofort klar, mit welcher Liebe zum<br />
Detail bei der Darstellung der verschiedenen<br />
Gefühle vorgegangen wurde. Es muss nicht immer<br />
die große Action sein, um das Publikum zu<br />
begeistern. Ein passender Schnitt hier, eine dezente<br />
Kamerafahrt da – und die Situationskomik<br />
bzw. Dramatik funktioniert. „Ratatouille“ unterhält<br />
dabei erfrischend unkonventionell ohne großen<br />
Bösewicht, einzig mit echten Charakteren und<br />
großartigen Alltagsmomenten.<br />
Roboterliebe<br />
Dass auch Roboter Gefühle haben können,<br />
beweist Wall-E, der kleine auf der Erde zurückgelassene<br />
Müllroboter. Als erster vollwertiger<br />
Science-Fiction-Film zeigt „Wall-E“ überraschend<br />
viel Tiefgang und das, obwohl 39 Minuten lang<br />
kein einziger Satz gesprochen wird. Um das<br />
rein visuelle Erzählen durch übertriebene Gestik<br />
und Mimik umzusetzen, studierte Regisseur<br />
Andrew Stanton mit seinem Team sämtliche<br />
Stummfi lme von Charles Chaplin und Buster<br />
Keaton. Für die Lichtstimmung zog man den<br />
Kameramann Roger Deakins („No Country For<br />
Old Men“) zurate und verlieh dem Ambiente<br />
durch Lensfl air-, Blend- und Fokuseffekte eine<br />
äußerst realistische Note. Auch Realaufnahmen<br />
mit echten Schauspielern (z. B. Fred Willard als<br />
BnL-Chef) wurden erstmals in einem Pixar-Film<br />
Wall-E steht abkürzend für Waste Allocation<br />
Load-Lifter-Earth-class<br />
Wall-E (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />
Filminhalt:<br />
Genre: Animation Land/Jahr:<br />
US 2008 Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate Bild:<br />
24 Mbps Datenrate Ton:<br />
3,5 Mbps Regie: Andrew<br />
Stanton Laufzeit: 111 min FSK:<br />
ab 0 Jahren Preis: 27 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
eingebaut. Als armer Tropf, der die Müllberge<br />
der von der Erde gefl üchteten Menschheit<br />
entsorgt, hegt der sentimentale Robo eine<br />
gesunde Sammelleidenschaft für Relikte<br />
aus der untergegangenen Popkultur.<br />
Videobänder, Rubik-Würfel, ein iPod<br />
(natürlich!) oder auch der Atari-Rechner<br />
mit dem ersten echten Videospiel<br />
„Pong“ bilden das Grundgerüst von<br />
Wall-Es Privatleben. Zu seinem Inventar<br />
gehören aber auch Ersatzteile, die<br />
dann und wann für kleine Reparaturen<br />
notwendig sind. Interessanterweise ersetzt er<br />
während des Handlungszeitraums ausnahmslos<br />
jeden einzelnen Part seines Körpers<br />
und defi niert sich vollkommen neu.<br />
Damit geht er der Frage nach<br />
der Austauschbarkeit bzw. der<br />
Defi nition des Bewusstseins<br />
nach, die in der Science-Fic-<br />
2008: „Wall-E“<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 10/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />
Gesamt 9/10<br />
Kurzfazit: Brad Birds kleines Meisterwerk gehört zu<br />
den Höhepunkten der Pixar-Erzählungen. Mit seinem<br />
feinen Gespür für Details begeistert er Jung und Alt.<br />
„Wall-E“ und „Findet Nemo“ gehen<br />
auf Andrew Stantons Kappe<br />
So aufwendig können <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Extras<br />
sein:„Dein Freund, die Ratte“<br />
Für „Cars“ wurden für jede Hauptfigur<br />
echte Modelle angefertigt<br />
<strong>The</strong>ma | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 21
<strong>The</strong>ma<br />
Pixar-Retrospektive<br />
2009: „Oben“<br />
Oben (Kino)<br />
Genre: Animation Land/Jahr: US<br />
2009 Vertrieb: Disney Home Regie:<br />
Pete Docter, Bob Peterson (Co-Regie)<br />
Sprecher: Fred Maire, Maximilian<br />
Belle, Karlheinz Böhm, Dirk Bach<br />
Laufzeit: 96 min FSK: ab 6 Jahren<br />
Start: 17. September 2009 Internet:<br />
www.disney.de bzw. www.apple.com/<br />
trailers/disney/up/<br />
Filminhalt:<br />
tion wie auch in der Philosophie<br />
(bekannt als „Schiff des <strong>The</strong>seus“-<br />
Paradox) eines der komplexesten<br />
<strong>The</strong>men ist. An prominenten Stellen<br />
zitiert Stanton Sciencefi ctionklassiker<br />
wie Stanley Kubricks „2001 –<br />
Odyssey im Weltraum“ oder Isaac<br />
Asimovvs „Foundation“-Zyklus,<br />
indem er die ersten Schritte<br />
der verfetteten Fast-Food-Gesellschaft<br />
mit „Also sprach Zarathustra“<br />
von Richard Strauss<br />
untermalt und alle Maschinen<br />
nach den Robotergesetzen agieren<br />
lässt.<br />
Siehe oben<br />
Nahmen „Ratatouille“ und „Wall-E“<br />
schon sehr erwachsene Züge an, so<br />
lässt das neueste Pixar-Werk<br />
„Oben“ vollends vergessen,<br />
dass es sich hierbei um<br />
Animationskunst handelt.<br />
Spätestens bei diesem<br />
Film merkt man, dass<br />
sich Pixar von jedwedem<br />
Klischeedenken<br />
distanzieren will,<br />
Animationsfilme<br />
seien nur etwas<br />
für Kinder. In<br />
einer phänomenalen<br />
Collage wird<br />
die rührende<br />
Lebensgeschichte<br />
von Carl und Ellie Fredericksen erzählt, angefangen<br />
bei ihrem ersten Treffen in der Kindheit<br />
und reduziert auf die wichtigsten Momente ihres<br />
glücklichen Lebens. Gerade hier beweist Regisseur<br />
Pete Docter, was für ein feinfühliger und intelligenter<br />
Geschichtenerzähler in ihm steckt. Schwere<br />
<strong>The</strong>men wie Kinderlosigkeit, Altersschwäche,<br />
Krankheit und verschenkte Chancen handelt er mit<br />
einer Leichtigkeit und Zielgenauigkeit ab, dass er<br />
schon allein dafür einen Oscar verdient hätte. Ehe<br />
es sich Carl versieht, ist der Luftballonverkäufer 78<br />
Jahre alt, verbitterter Witwer und in sich zurückgezogen.<br />
Fernab jeder sozialen Bindung hält er an<br />
allem fest, was mit seiner Frau zu tun hatte, angefangen<br />
bei dem gemeinsamen Briefkasten bis hin<br />
zum Haus selbst. Leider soll dieses abgerissen und<br />
er ins Altersheim gesteckt werden.<br />
Anstatt die Vergangenheit hinter sich zu lassen,<br />
bindet er Tausende mit Helium gefüllte Luftballons<br />
an den Kamin und fl iegt mit seinem vollständigen<br />
Besitztum nach Südamerika. Dort will er das Abenteuer<br />
nachholen, das seit frühster Kindheit geplant,<br />
aber nie umgesetzt wurde. Kurz bevor das Drama<br />
jedoch zu sehr auf die Tränendrüse drückt, klopft<br />
der lästige Pfadfi nder Russel an Carls Haustür – in<br />
20 000 Metern Höhe. Glücklicherweise lässt sich<br />
der kantige Alte erweichen und holt mit dem Jungen<br />
ein farbenfrohes Abenteuer in sein graues Leben.<br />
„Oben“ ist Pixars erster 3-D-Film, der in speziellen<br />
Kinos mit einer zusätzlichen Tiefenebene<br />
angeschaut werden kann. Stereoscopic Supervisor<br />
Whitehill setzte diesen Effekt gezielt ein, um Carls<br />
eingeengtes Heim fl ach aussehen zu lassen, während<br />
die weite Außenwelt das Publikum mit zusätzlicher<br />
Räumlichkeit beeindruckt. Ungefähr ab der<br />
Hälfte der Handlung wandeln sich Erzähltempo und<br />
-stil, sodass sich der Film von einem feingeistigen<br />
Drama in ein actiongeladenes Cartoon-Abenteuer<br />
verwandelt. Das kann man gut fi nden oder auch<br />
nicht, in jedem Fall dient dieser Umschwung der<br />
3-D-Optik. So gibt es nämlich genügend Gelegenheiten,<br />
um den 3-D-Effekt z. B. für heranrasende<br />
Klippen oder im Kinosaal schwebende Doppeldecker<br />
auszunutzen.<br />
Eine neue Generation<br />
Während seines knapp 24-jährigen Bestehens trieb<br />
Pixar sowohl die Entwicklung von CGI-Effekten in<br />
Realfi lmen als auch den Animationssektor voran.<br />
Als eines der wenigen Hollywood-Studios schaffte<br />
man es, ausnahmslos erfolgreiche Kinofi lme zu<br />
produzieren, die auch noch zukünftige Generationen<br />
verzaubern werden. Kaum zu glauben, wie in<br />
so kurzer Zeit aus einer Handvoll verrückter Kreativlinge<br />
eines der einfl ussreichsten Animationsstudios<br />
der Welt werden konnte.<br />
Die anstehenden Titel für 2012 versprechen zumindest<br />
dem Namen nach, erwachsener zu werden.<br />
Andrew Stanton arbeitet gerade an Edgar Rice<br />
Burroughs’ „John Carter vom Mars“, während sich<br />
Brad Bird erstmals an einer Realverfi lmung von<br />
James Dalessandros Novelle „1906“ versucht. Als<br />
nächstes Projekt steht jedoch erst einmal „Toy Story<br />
3“ an, der wieder zurück zu den Wurzeln geht.<br />
Und auch wenn sich die Produktionen immer<br />
mehr dem Effekt-, sprich dem 3-D-Kino nähern,<br />
wird doch immer eine erzählenswerte Geschichte<br />
hinter jedem Film stehen. In dieser Hinsicht<br />
ist Pixar noch lange nicht ausgebrannt.<br />
22
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So wird<br />
getestet<br />
Bewertung Disc<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Filme sollten nicht nur inhaltlich überzeugen,<br />
sondern auch in ihrer Form. Mit der immer effi zienteren<br />
und günstigeren Heimkinotechnik gewinnt<br />
gerade dieser Faktor immer mehr an Wichtigkeit.<br />
Unser Augenmerk richtet sich daher besonders auf<br />
die Bild- und Tonqualität der Scheiben. Kontrast,<br />
Schärfe, Farbdarstellung, Schwarzwert sowie eine<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt<br />
Überprüfung auf Bildfehler bestimmen dabei die<br />
visuelle Wertung. Ebenso achten wir bei unseren<br />
gründlichen Tests auf tonale Stimmigkeit, die sich<br />
aus den Faktoren Abmischung, Räumlichkeit, Dynamik,<br />
Soundqualität und der Komprimierung des<br />
Tons zusammensetzt.<br />
Wer so viel Geld für einen Film ausgibt, möchte<br />
natürlich auch noch ein paar zusätzliche Extras erhalten.<br />
Hier dominieren Umfang und Qualität der<br />
Zusätze den Endwert, doch auch Faktoren wie die<br />
professionelle Präsentation der Scheibe (Menüdesign,<br />
Lokalisierung der Extras etc.) spielen dabei<br />
eine Rolle.<br />
Tonreferenz<br />
Titel<br />
Bildreferenz<br />
Titel<br />
Titel, die das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Medium besonders ausreizen,<br />
erhalten von uns eine hohe Wertung unter dem<br />
Punkt „<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt“. Dieser Begriff setzt sich aus<br />
den „Wow-Effekten“ in Bild und Ton sowie den speziellen<br />
Extras zusammen, die es nur auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> geben<br />
kann. Hierbei bewerten wir sehr streng, damit<br />
voll ausgestattete Heimkinoenthusiasten wissen,<br />
woran sie sind. Ist der Wert des <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekts weit<br />
unter dem Durchschnitt, so ist dies ein sicheres Zeichen<br />
dafür, dass Ihnen der Film vielleicht schon auf<br />
DVD gefallen könnte. Während wir bei den anderen<br />
Testkriterien größtenteils auf den Transfer des<br />
analogen Materials ins Digitale achten, spielen hier<br />
auch einige Eigenschaften der Quelle eine Rolle. So<br />
nutzt z. B. ein Actionfi lm, der alle Rundumboxen<br />
hörbar ansteuert, mehr Potenzial der neuen Technik<br />
aus als ein Drama, das nur an wenigen Stellen<br />
Hintergrundgeräusche einsetzt.<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Klassikliebhaber bevorzugen eine optionale Audiospur, die nur<br />
die reine Musik ohne Soundeff ekte wiedergibt. Hier fehlt sie.<br />
Dynamik<br />
Oberfl ächenstrukturen erhalten durch die beispiellose Schärfe<br />
eine fühlbare Konsistenz. Kleinere Bildfehler sind die Ausnahme.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 1,5/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1/2 1,5/2 1/2 1,5/2 2/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Der Bild-in-Bild-Vergleich zwischen Puppentrick und optimierter<br />
Animation gefällt. Einige Beiträge könnten tiefgreifender sein.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Das hervorragende Bild ist eigentlich schon Kaufanreiz genug.<br />
Für eine Musik-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sollte aber auch der Ton umwerfend sein.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3,5/4 1/3 0,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Diese Scheibe sollte nicht wegen ihrer<br />
Musik im <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal stehen.<br />
Leserumfrage und Gewinnspiel 03/2009<br />
Gewinner<br />
der Leserumfrage<br />
Preise 1 bis 7 (Auszug):<br />
LCD-TV Panasonic TX-37LZD85F<br />
Karl F., Straubing<br />
LCD-TV Loewe Xelos A<br />
Sven S., Kiel<br />
AV-Receiver Denon AVR-2809<br />
Sebastian D., Berlin<br />
Lautsprecherset Teufel System 5 THX Select<br />
Manuel H., Lucka<br />
Sat-Receiver Dreambox DM8000<br />
Ahmad S., Wiesbaden<br />
LCD-TV Sharp LC-32DH77E<br />
Sven B., Norderstedt<br />
Sat-Receiver Homecast HS9000<br />
Leon S., Diemelstadt<br />
Das Team des BLU-RAY MAGAZIN gratuliert<br />
den Gewinnern herzlich und bedankt sich<br />
bei allen Teilnehmern. Alle Gewinner, auch<br />
die hier nicht genannten, werden von uns<br />
schriftlich informiert und bekommen ihre<br />
Preise auf dem Postweg zugeschickt.<br />
Wir haben gefragt, Sie haben geantwortet ...<br />
Die rege Teilnahme an unserer Frühjahrsumfrage<br />
hat uns selbst ein wenig überrascht. Vielen Dank an<br />
dieser Stelle an die über 1 000 Leser, die mit ihren<br />
Antworten geholfen haben, Sie ein wenig besser<br />
kennenzulernen. Einen Auszug aus der Gewinnerliste<br />
haben wir nebenstehend veröffentlicht, die<br />
Preise müssten bereits auf dem Postweg zu Ihnen<br />
unterwegs sein.<br />
Wie schon im Editorial beschrieben, war eines der<br />
ganz klaren Ergebnisse: Wer von unseren Lesern<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgestiegen ist, und das betriff t rund<br />
90 Prozent, kauft sich kaum noch DVDs, sucht sich<br />
aber seine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s sorgfältig aus. Zum anderen ist<br />
auch interessant, welchen hohen Anteil Stand-alone-BD-Player<br />
inzwischen bei unseren Lesern haben<br />
(siehe Grafi k). Eindeutig fi el auch das Votum dafür<br />
aus, was für Sie persönlich den größten Mehrwert<br />
des neuen Formats darstellt. Für 95,5 Prozent ist das<br />
bessere Bild sehr wichtig, für 65 Prozent der bessere<br />
Ton und nur für 18 Prozent sind es die neuen<br />
Features. Alles in allem ein deutliches Zeichen für<br />
Qualität und einen entsprechenden Anspruch an<br />
Produkte und Tests.<br />
Wir freuen uns deshalb besonders, dass wir bei der<br />
Bewertung unserer bisherigen Arbeit doch recht gut<br />
wegkommen, immerhin 80 Prozent von Ihnen fanden<br />
unsere BD-Reviews gut bis sehr gut. Und sogar<br />
84 Prozent vergaben eine der beiden Höchstnoten<br />
für unsere Titelrubrik. Dass es mit dem Blick auf<br />
unsere Techniktests „nur“ 62 Prozent waren, lässt<br />
uns schon jetzt nach Wegen suchen, Ihnen hier<br />
den einen oder anderen zusätzlichen Mehrwert<br />
anbieten zu können. Denn natürlich haben wir vor,<br />
noch besser zu werden und Ihnen noch genauer<br />
das zu bieten, was Sie von einem Magazin mit dem<br />
Schwerpunkt <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwarten. Die nächste Leserumfrage<br />
ist auch schon in Arbeit – wir würden uns<br />
freuen, wenn Sie wieder dabei wären!<br />
Über welche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Technik verfügen Sie im Moment<br />
oder noch im Laufe dieses Jahres?<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
5%<br />
39% 60% 37% 56% 15% 75%<br />
Quelle: Leserumfrage BLU-RAY MAGAZIN 03/2009<br />
Playstation 3<br />
vorhanden<br />
12%<br />
Stand-alone-BD-Player<br />
1%<br />
„HD ready“-TV<br />
16%<br />
Full-HD-TV<br />
4%<br />
Beamer<br />
10%<br />
Audioanlage<br />
demnächst geplant<br />
Bilder: Arthaus Musik, Auerbach Verlag, PR<br />
24
Film<br />
Watchmen<br />
Die „guten“ Superhelden<br />
sind tot, es leben die<br />
Watchmen!<br />
Seite 26<br />
Gran Torino<br />
Witzig, politisch unkorrekt,<br />
dramatisch: Meister<br />
Eastwood hat‘s drauf!<br />
Seite 42<br />
<strong>The</strong> Fall<br />
„<strong>The</strong> Cell“-Regisseur<br />
Tarsem fesselt erneut mit<br />
purer Bildgewalt.<br />
Seite 49<br />
Bilder: Disney Home, Paramount, Warner Home, Senator<br />
Falko <strong>The</strong>uner,<br />
Redakteur<br />
Endlich, nach jahrelangen<br />
Mutmaßungen und Gerüchten,<br />
kommt James Camerons<br />
neustes Werk „Avatar“ in die<br />
Kinos. Ursprünglich interessierte<br />
mich als riesiger „Battle<br />
Angel Alita“-Fan eigentlich nur<br />
die Technik an diesem Projekt,<br />
denn würde „Avatar“ gut werden,<br />
dann müsste ich mir auch<br />
keine Sorgen um die CGI-geprägte<br />
Filmumsetzung meines<br />
Lieblingsmangas machen. Mit den Jahren wuchs allerdings<br />
das Interesse an Camerons derzeitigem Schaffen, da es<br />
fast jeden Monat neue News zu den spektakulären Technologien<br />
gab, die der Meister des SF-Films extra für „Avatar“<br />
entwickeln ließ. Selbst seine Kumpels Peter Jackson,<br />
Steven Spielberg und George Lucas schauen neidisch<br />
drein, wenn James mal wieder mit seiner 3-D-Fusionskamera<br />
hantiert, mit der er die 40 Prozent Realaufnahmen<br />
für „Avatar“ einfängt. Auf seinem Monitor sieht er noch<br />
während des Motion- und Performance-Capturing-Prozesses,<br />
wie die CGI-Figuren in Echtzeit agieren. Und wenn<br />
dann die Hauptfigur Jake Sully ähnlich wie Edgar Rice<br />
Burroughs´ John Carter vom Mars seelisch zum CGI-Planeten<br />
Pandora fliegt, wird der Zuschauer laut Cameron<br />
keinen Unterschied zu den Realaufnahmen bemerken.<br />
Verrückt, sage ich, aber unglaublich spannend! Wenn es<br />
ein Film schaffen kann, das Publikum in eine 3-D-Vorstellung<br />
zu locken, dann dieser. Und obwohl noch niemand<br />
darüber sprechen darf, verrieten schon einige Interviewpartner,<br />
die bereits Ausschnitte gesehen haben, wie<br />
wahnsinnig phänomenal das Ganze aussieht. <strong>Sin</strong>nloses<br />
PR-Gequatsche? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.<br />
<strong>Sin</strong> <strong>City</strong><br />
Lange hat es gedauert, bis „<strong>Sin</strong> <strong>City</strong>“ auf einer europäischen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheint. Nun trumpft der Titel gleich als XXL-Scheibe<br />
mit zwei Schnittfassungen und massig Extras auf. Seite 31<br />
<strong>Blu</strong>-Ray Disc | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 25<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 25
Film<br />
Test des Monats<br />
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Ozymandias (Matthew Goode)<br />
Bei einem Quantenunfall<br />
zerlegte es den Atomphysiker<br />
Jon Osterman in seine<br />
Moleküle. Nachdem er sich<br />
als blaues Energiewesen<br />
manifestierte, wurde er zum<br />
ersten Helden mit Superkräften<br />
wie Teleportation<br />
und Telekinese. Er distanziert<br />
sich emotional immer<br />
weiter von den Menschen.<br />
Der intelligenteste Mensch<br />
der Welt war der kühle Kopf<br />
der selbst ernannten Wächter<br />
und strebte nach einer<br />
besseren Welt. Adrian Veidt<br />
ist von sich aus Pazifist,<br />
weshalb er noch vor dem<br />
Anti-Superheldengesetz<br />
sein Cape niederlegte, um<br />
Parfum und Actionfiguren<br />
zu produzieren.<br />
Dr. Manhattan (Billy Crudup)<br />
Rorschach (Jackie Earle Haley)<br />
Er verschreibt sein Leben<br />
der Verbrecherjagd und<br />
ist die treibende Kraft im<br />
Mordfall des Comedian.<br />
Als Detektiv, aber auch als<br />
Soziopath stellt er sich jederzeit<br />
den moralischen Dilemmas<br />
seiner Umgebung,<br />
was an dem sich ständig<br />
wandelnden Vasenmuster<br />
seiner Maske erkennbar ist.<br />
Lange Zeit galt der Comic, der die Superhelden-Comics veränderte, als<br />
unverfi lmbar. Zu extraordinäre Spezialeffekte, eine zu komplexe Story<br />
und die über die Maßen praktizierte Symbolik waren, wenn überhaupt,<br />
nur schwer auf die fi lmische Ebene zu übertragen. Erst der Visionär Zack<br />
Snyder schaff te es, das Unmögliche zu leisten, mit dem Ergebnis der<br />
werkgetreusten Comicadaption aller Zeiten.<br />
Comicverfilmung<br />
Filminhalt:<br />
US 2009 Vertrieb: Paramount<br />
Home Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />
Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 32,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,4 Mbps<br />
Regie: Zack Snyder Laufzeit:<br />
162 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />
Wer hier mit einem Superheldenfi lm rechnet,<br />
der irrt. „Watchmen“ ist eher das<br />
krasse Gegenteil, das mit jeglichen Klischees<br />
makelloser Übermenschen abrechnet. Das in<br />
den Comics der 1980er Jahre noch praktizierte<br />
aalglatte, saubere Superheldenimage wird<br />
völlig dekonstruiert. Statt einer episodenhaften<br />
Existenz hat jeder Charakter eine Vergangenheit,<br />
die sich auf die Gegenwart auswirkt.<br />
Außerdem besitzt – bis auf eine kuriose Ausnahme<br />
– keiner der „Helden“ übermenschliche<br />
Superkräfte. Die<br />
Frage ist also: Wie würde eine Gesellschaft<br />
aussehen, in der sich tatsächlich Menschen als<br />
Helden verkleiden, um auf eigene Faust Justiz<br />
auszuüben? Vor den Augen des Zuschauers<br />
tut sich ein alternatives New York im Jahre<br />
1985 auf. Ein seltsamer Mord geschieht im<br />
Dunkel eines Apartments. Kurz vor seinem<br />
Todesstoß verkündet das Opfer, Edward Blake<br />
(Jeffrey Dean Morgan): „Das ist ein Witz! Das<br />
ist alles ein Witz!“ Sein Smiley-Button wird<br />
mit <strong>Blu</strong>t benetzt und der Körper durch eine<br />
Plexiglasscheibe in den Abgrund geworfen.<br />
Die Schlusspointe des Comedians, wie sich<br />
Blake bis ins hohe Alter<br />
THE NEW YORK GAZETTE<br />
Dan Dreiberg ist ein klassisch<br />
gestrickter Superheld,<br />
eine Karikatur des Superhelden-Urtyps.<br />
Er übernahm<br />
den Job des alten Nite Owl<br />
um des Heldentums wegen,<br />
weshalb er sich auch nur in<br />
seinem Kostüm vollständig<br />
fühlt. Er liebt theatralische<br />
Auftritte und dramatische<br />
Gefühlsausbrüche.<br />
Silk Spectre II (Malin Akerman)<br />
26<br />
Nite Owl II (Patrick Wilson)<br />
Laurie hat vor allem eine<br />
bezeichnende Eigenschaft:<br />
In ihrem hautengen Latexanzug<br />
sieht sie verdammt<br />
sexy aus. Eigentlich wurde<br />
sie nur auf das Drängen ihrer<br />
Mutter, Silk Spectre I, zu<br />
einer kostümierten Heldin.<br />
Als Freundin Dr. Manhattans<br />
hat sie Schwierigkeiten<br />
mit seiner Gefühllosigkeit.<br />
Am 11. Oktober drang ein unbekannter<br />
Mann mit Gewalt in<br />
Edward Blakes Apartment ein,<br />
überwältigte den 61-Jährigen und<br />
schleuderte ihn aus dem Fenster.<br />
Blake, auch besser als „Comedian“<br />
bekannt, war seit geraumer Zeit<br />
im Dienste des Staates tätig und<br />
sorgte während der Proteste in den<br />
1960ern als Mitglied der „Crimebusters“<br />
für Ruhe und Ordnung<br />
auf den Straßen New Yorks. Neben<br />
Adrian Veidt war Blake einer der<br />
wenigen Watchmen, die ihre Identität<br />
vor der Öffentlichkeit lüfteten.<br />
Als Nihilist bedeuteten ihm jedoch<br />
Menschenleben wenig, dennoch<br />
hatte er immer einen guten Witz<br />
auf Lager, über den allerdings<br />
Das war’s! Die Welt befindet sich<br />
im freien Fall und nicht einmal die<br />
nie jemand lachen konnte. Seine<br />
„Freunde“ erklären seine merkwürdige<br />
Form von Humor, indem<br />
sie auf seine Lebensphilosophie<br />
verweisen. Seiner Ansicht nach sei<br />
DIE UHR STEHT AUF FÜNF VOR ZWÖLF<br />
die Welt ein sadistischer Witz, den<br />
nur er verstehe. Sein Patriotismus<br />
litt darunter jedenfalls nicht. Anstatt<br />
sich nach dieser Erkenntnis<br />
dem Wahnsinn zu ergeben, lebte<br />
er seinen eigenen amerikanischen<br />
Traum: Er folterte Menschen, wo<br />
er nur konnte und war sich nie zu<br />
schade, Attentate für die Regierung<br />
auszuführen. Angeblich ist er auch<br />
für J. F. Kennedys Tod verantwortlich.<br />
Es heißt, kurz vor seinem Tod<br />
hätte Blake seinen alten Rivalen<br />
Moloch aufgesucht, weshalb dieser<br />
näher durchleuchtet wird. Aber<br />
auch Blakes ehemaliger Kollege<br />
Rorschach steht unter Verdacht.<br />
Die Polizei ist für jeden Hinweis<br />
aus der Bevölkerung dankbar. FT<br />
Bilder: ...<br />
Supermacht Dr. M<br />
wohltätiges Schaffen in<br />
sen
Test des Monats<br />
Film<br />
Die Graphic Novel<br />
Mitte der 1980er Jahre schufen der britische Autor Alan Moore und der<br />
Comiczeichner Dave Gibbons mit den „Watchmen“ ein Stück Kultur, das<br />
die westliche Comicwelt veränderte. Aufgrund der gesellschaftskritischen<br />
und satirischen Komponenten, der unglaublich hohen Vielschichtigkeit<br />
der Geschichte, bedeutungsschwangerer Bilder sowie der Idee, eine<br />
realistische Alternativwelt mit verkleideten Wachmännern zu schaffen,<br />
trug „Watchmen“ entscheidend zum Erwachsenwerden des Mediums<br />
bei. Den Comic als Kunstform zu akzeptieren, war mit den in den<br />
1930er Jahren entstandenen charakterlosen, auf Hochglanz polierten<br />
Superhelden früherer Comics kaum denkbar. Inzwischen wurde die<br />
Graphic Novel mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem wichtigsten<br />
Preis in der Science-Fiction-Literatur, dem Hugo-Award.<br />
noch nannte, ist weitaus weniger komisch als<br />
tragisch. Rückblickend hatte er seinen Spaß,<br />
denn als Attentäter der Regierung war er sowohl<br />
Mitglied der ersten als auch der zweiten<br />
Heldengeneration. Der aufwendige Vorspann<br />
des Films zeigt die Blütezeit der Helden in<br />
nahezu poetischer Perfektion. Er setzt in den<br />
30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />
ein. Mit dem Aufkommen der ersten Superheldencomics<br />
besinnen sich die Gesetzeshüter<br />
darauf, sich genauso wie Bankräuber oder<br />
anderweitige Verbrecher zu maskieren, um ihre<br />
Identitäten vor der Öffentlichkeit und manchmal<br />
auch vor dem Gesetz zu verhüllen. Der<br />
Selbstjustiz damit Tür und Tor öffnend, richten<br />
sie nach ihren eigenen Moralvorstellungen „böse<br />
Buben“, wie es ihnen beliebt. Gemeinsam<br />
gründen sie die Minutemen, bestehend aus<br />
Hooded Justice, Mothman, Nite Owl, Dollar<br />
Bill, Silhouette, Captain Metropolis, Silk Spectre<br />
und natürlich dem 17-jährigen Comedian. Bis<br />
zu den 1950ern zerbricht die Gruppe jedoch<br />
aufgrund psychischer Probleme, aber auch<br />
wegen diskriminierender Ansichten bezüglich<br />
einiger homosexueller Team-Mitglieder.<br />
Zum letzten Mal Angst<br />
In dieser Zeit wächst die nächste Generation<br />
der Helden heran, die sich später zu den<br />
Crimebusters (alias Watchmen) zusammenschließen,<br />
allen voran der erste Superheld mit<br />
echten übermenschlichen Kräften: Dr. Manhattan.<br />
Er ist die zentrale Figur in der Geschichte<br />
und der Rüstungspolitik Amerikas. Wie ein<br />
Uhrwerk zerlegt er Soldaten und Panzer, beeinfl<br />
usst die Moleküle seiner Umgebung, sieht in<br />
die Zukunft und ist auch sonst allmächtig. „Nur<br />
das Wesen der Menschen kann ich nicht verändern“,<br />
gibt er leicht melancholisch zu. Seine<br />
Macht ist so groß, dass um ihn herum allein<br />
durch seine Existenz eine Alternativwelt entsteht.<br />
Er entscheidet<br />
den Vietnamkrieg für die<br />
Staaten, verhilft damit Präsident Nixon zu einer<br />
dritten Amtsperiode und dient dem Westen als<br />
Abschreckung gegen kommunistische Atombomben.<br />
Kurioserweise interessiert ihn das<br />
Heldentum recht wenig, da er durch einen<br />
Strahlenunfall zu diesem Überwesen wurde<br />
und die Menschen ihn ungefragt zum Superhelden<br />
machten.<br />
Obwohl jeder Zuschauer weiß, dass er eine<br />
CGI-Figur vor sich sieht, wird er dennoch fasziniert<br />
sein bzw. die Figur vollends als real<br />
im <strong>Sin</strong>ne der Filmrealität ansehen. Darsteller<br />
Billy Crudup („Almost Famous“) trug dafür ein<br />
speziell designtes Kostüm mit ungefähr 2 500<br />
blauen Lichtern, die sowohl Dr. Manhattans<br />
Umgebung blau beleuchteten wie auch für<br />
das Motion-Capturing-Verfahren als sogenannte<br />
Tracking Marker herhielten. Crudups Performance<br />
diente den anderen Schauspielern<br />
als Platzhalter für die CGI-Figur, wobei seine<br />
Bewegungen von zwei Kameras aufgezeichnet<br />
wurden: eine für die Ganzkörpergestik, die<br />
andere für die Gesichtsanimation. So musste<br />
dann „nur“ noch die fertige CGI-Figur über<br />
den Darsteller geblendet werden, während die<br />
Präsenz des Schauspielers im weitesten <strong>Sin</strong>ne<br />
nahezu komplett aus dem fertigen Film entfernt<br />
wurde.<br />
<strong>The</strong> Killing Joke<br />
Der Keene-Erlass, ein Verbot von „Superheldentum“,<br />
sorgt Ende der 1970er Jahre dafür,<br />
dass verkleidete Gesetzeshüter von den<br />
Straßen verschwinden und damit der übrig<br />
gebliebene Rest der Watchmen zerschlagen<br />
wird. Ein Jahr nach Orwells „1984“ beugt sich<br />
die Bevölkerung unter nur geringen Protesten<br />
Nixons Polizei- und Überwachungsstaat. Und<br />
auf einmal wird der Comedian ermordet, der<br />
Verrückte, der in seinem unmoralischen Handeln<br />
die bestehende Gesellschaft widerspiegelt.<br />
Mit dem Tod des einzigen Menschen, der<br />
die Dinge so sieht, wie sie sind, beginnt die eigentliche<br />
Handlung des Films. Das begangene<br />
Verbrechen ruft den soziopathischen Detektiv<br />
Rorschach (Jackie Earle Haley) auf die Bildfl ä-<br />
che, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedes<br />
Unrecht aufzudecken, egal um welchen Preis.<br />
Wie ein ausgesetzter Spürhund streift<br />
Rorschach durch die verruchten Straßen New<br />
Yorks, vorbei an Prostituierten und Drogendealern,<br />
gedämpft in sein Tagebuch diktierend,<br />
immer auf der Fährte des geheimnisvollen<br />
„Heldenmörders“. Paranoid wie er ist, vermutet<br />
er den Beginn einer Mordserie, der maskierte<br />
Verbrecherjäger zum Opfer fallen sollen. Systematisch<br />
sucht Rorschach seine ehemaligen<br />
Kollegen von den Watchmen auf, um sie zu<br />
warnen. Die grafi sch-literarische Vorlage von<br />
Alan Moore (Text) und Dave Gibbons (Zeichnung)<br />
kreiert eine Welt, die sich aus vielen<br />
kleinen Details, Nebenhandlungen und symbolischen<br />
Anspielungen zusammensetzt. Auch<br />
wenn der Film vieles vereinfacht oder weglässt,<br />
fi nden sich doch zahllose Kleinigkeiten in fast<br />
jeder Einstellung wieder. Wer<br />
die „Watchmen“ kennt,<br />
wird feststellen, dass ein<br />
Großteil der Originalbilder<br />
der Graphic Novel<br />
mit akribischer Präzision<br />
nach-<br />
Rohrschachs Tagebuch: „12. Oktober 1985. Letzte<br />
Nacht starb ein ‚Comedian´ in New York“<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 27
Film<br />
Test des Monats<br />
Weitere Watchmen-Editionen<br />
<strong>The</strong> Complete Motion Comic (DVD)<br />
In zwölf Episoden<br />
wird entsprechend<br />
den zwölf Kapiteln<br />
des Buches der<br />
komplette Comic<br />
Bild für Bild nacherzählt.<br />
Auf zwei<br />
DVDs erleben Sie<br />
den grafi schen Roman<br />
mit 311 Minuten Spielzeit in voller<br />
Länge und mit Animationen versehen.<br />
Die zusätzliche Musik ermöglicht völlig<br />
neue Interpretationen des Werks.<br />
Tales Of <strong>The</strong> Black Frighter (DVD)<br />
Innerhalb des „Watchmen“-Comics<br />
liest ein<br />
Junge eine schaurige<br />
Piratengeschichte, die<br />
indirekt die Ereignisse<br />
der „Watchmen“-<br />
Handlung widerspiegelt.<br />
Neben der<br />
halbstündigen Animation<br />
befi ndet sich auf der Disc noch die<br />
vom ersten Nite Owl verfasste Dokumentation<br />
„Unter der Maske“, teils Computeranimationen,<br />
teils Realfi lm.<br />
Director’s Cut (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />
Den knapp 24<br />
Minuten längeren<br />
Director’s Cut gibt<br />
es momentan nur<br />
in den USA, genauso<br />
wurde die<br />
um weitere 30 Minuten<br />
verlängerte<br />
„Ultimate Edition“<br />
ausschließlich dort für den Dezember<br />
angekündigt. Hierbei handelt es sich um<br />
eine Integrierung des Animationsfi lms<br />
„Tales Of <strong>The</strong> Black Frighter“.<br />
Limitierte Rorschach-Edition (<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>)<br />
Inhaltlich deckungsgleiche <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die<br />
jedoch in einer Rorschach-Verpackung<br />
ausgeliefert wird. Für Fans und Sammler<br />
nur im Onlineversand zu erstehen.<br />
Dr. Manhattan durchlebt alle Zeiten gleichzeitig.<br />
Seine „Erinnerungen“ sind somit live<br />
empfunden wurde. Lässt sich Rorschach z. B.<br />
anfangs mithilfe einer Seilwinde auf dem Fenstersims<br />
des verstorbenen Comedians nieder,<br />
so hockt er genauso da, wie sein gezeichnetes<br />
Ebenbild im Comic. Selbst das Rorschach-Muster<br />
stimmt mit dem der Panels überein. Diese<br />
genauen Replikationen des Originals sind allerdings<br />
auch unbedingt erforderlich, ansonsten<br />
würde die immense Bildsprache, für die<br />
der Comic berühmt ist, verloren gehen. Alan<br />
Moore, Autor und Mitschöpfer der Watchmen,<br />
lieferte während seiner Arbeit an der Graphic<br />
Novel in den 1980er Jahren sehr viel Text ab,<br />
da er jedes Bild aufs Genaueste beschrieb.<br />
So musste es dann auch von Dave Gibbons<br />
umgesetzt werden, mit all der ästhetischen<br />
Symbolik, die mehr aussagte, als es ein Text<br />
je könnte. Die gleiche Sorgfalt legten Autor<br />
David Hayter (Snakes Synchronstimme in der<br />
Videospielserie „Metal Gear Solid“) und Zack<br />
Snyder bei der Umwandlung der Vorlage in ein<br />
Skript bzw. bei der fi lmischen Umsetzung an<br />
den Tag. Zeitungen, Poster, Romane, Comics<br />
– es wurden weder Kosten noch Mühen gescheut,<br />
um die alternative Ära der 1980er Jahre<br />
zum Leben zu erwecken. Sogar das immer<br />
wiederkehrende Smiley-Motiv, wie z. B. der<br />
Galle-Krater auf dem Mars, wurde integriert.<br />
Zur detailgetreuen Adaption muss gesagt werden,<br />
dass es vor Hayter und Snyder noch andere<br />
Regisseure und Drehbuchautoren gab,<br />
die damit ihr Glück versuchten – vergeblich,<br />
wie die über 20-jährige Produktionszeit des<br />
Films beweist. Neben Terry Gilliam, der in<br />
den 1980er Jahren den Stoff für unverfi lmbar<br />
erklärte, wurde auch der Ausnahmeregisseur<br />
Darren Aronofsky („<strong>The</strong> Fountain“,<br />
„<strong>The</strong> Wrestler“) gefragt, ob er die Adaption<br />
des Comics für die große Kinoleinwand<br />
übernehmen möchte. Diesem war die Story<br />
jedoch zu unzeitgemäß und er wollte die<br />
Handlung prompt mit aktuellen Geschehnissen<br />
ausstatten, was wiederum Warner<br />
nicht gefi el. Snyders Ehrgeiz hingegen gilt<br />
bis auf geringe Abweichungen der absoluten<br />
Werktreue und dafür nimmt er sich<br />
ungemein viel Zeit. Immer wieder war es<br />
auch das Geld, das fehlte. Die Filmrechte<br />
wanderten deshalb von 20th Century Fox<br />
zu Warner Bros., wurden weitergegeben<br />
an Universal, bis Paramount die Rechte<br />
erwarb, nur um sie dann teilweise wieder<br />
an Warner abzutreten – ein kostenintensives<br />
Kuddelmuddel, das letzten Endes zu einem<br />
noch viel kostspieligeren Rechtsstreit zwischen<br />
Warner und 20th Century Fox führte, der dem<br />
Projekt fast den Gnadenstoß gab.<br />
Der Ungenannte<br />
Vermutlich lag es an dem giftigen Fluch, den<br />
Watchmen-Schöpfer Alan Moore über das von<br />
ihm ungewollte Projekt verhängte. Für ihn steht<br />
schon seit Jahren fest, dass das Medium an sich<br />
nicht in seine Weltanschauung passt. Durch<br />
den Kinofi lm ginge die menschliche Fähigkeit<br />
zur Fantasie verloren, da den Zuschauern alles<br />
vorgesetzt werde. Da nützt auch Snyders<br />
pedantische Detailverliebtheit und Werktreue<br />
nichts, denn Moore würde sein Werk nicht einmal<br />
dann anschauen, wenn wirklich jede Seite<br />
eins zu eins verfi lmt worden wäre.<br />
Schade eigentlich, stammen aus Moores Feder<br />
doch solch exotische Stoffe wie „Die Liga der<br />
außergewöhnlichen Gentlemen“, „From Hell“,<br />
„Constantine“ oder „V wie Vendetta“, die allesamt<br />
zu guten bis sehr guten Verfi lmungen geführt<br />
haben. Wegen seines Weltbildes und um<br />
sich von dem Medium zu distanzieren, besteht<br />
Moore darauf, nicht mit den Filmen in Verbindung<br />
gebracht zu werden. Daher verzichtet<br />
er sowohl auf die Tantiemen als auch auf die<br />
Nennung in Vor- und Abspann – und das bei<br />
jedem Streifen, der eine seiner Vorlagen nutzt.<br />
Aber machen wir uns nichts vor, so sind geniale<br />
Schriftsteller nun einmal.<br />
Ich bin kein Comicbösewicht<br />
Generell überwiegt der satirische Aspekt bezüglich<br />
der Superhelden, Action gibt es allerdings<br />
auch, und wenn sie kommt, dann richtig.<br />
Zack Snyder ist bei der Gewaltdarstellung<br />
nicht gerade zimperlich. Seien es brechende<br />
Knochen, platzende Menschen, <strong>Blu</strong>tfontänen<br />
oder abgesägte Gliedmaßen – es wird nichts<br />
geschönt; für die Kunst, versteht sich. Vor allem<br />
die Langatmigkeit solch expliziter Szenen lässt<br />
fragen, ob das an der Stelle wirklich nötig ist<br />
und wie so etwas überhaupt mit einem FSK-<br />
16-Siegel davonkommen konnte. Durch die<br />
überzeichnete Gewalt wirken die eigentlich<br />
„normalen“ Helden fälschlicherweise superstark.<br />
Ein Fehler, der das ganze Konstrukt<br />
ins Wanken bringt. In Amerika hat der<br />
Film übrigens ein glattes R-Rating erhal-<br />
Bilder: ...<br />
28
Extras<br />
Featurettes<br />
Test des Monats<br />
Film<br />
- Technologien einer fantastischen Welt<br />
(HD, 17 Minuten)<br />
- Die Minutemen (HD, 3 Minuten)<br />
- Der Comic, der die Comics änderte<br />
(HD, 29 Minuten)<br />
- Sets & Sensibilität (HD, 4 Minuten)<br />
- Dressing For Success (HD, 3 Minuten)<br />
- Wahre Superhelden, echte Wächter<br />
(HD, 26 Minuten)<br />
- Das Schiff hat Augen (HD, 4 Minuten)<br />
- Dave Gibbons (HD, 3 Minuten)<br />
- Musikvideo „Desolation Row“<br />
(HD, 3 Minuten)<br />
- Burn Baby Burn (HD, 2 Minuten)<br />
- Shoot To Thrill (HD, 3 Minuten)<br />
- NBS Nighty News (SD, 3 Minuten)<br />
- <strong>Blu</strong>e Monday (HD, 3 Minuten)<br />
- Propaganda gegen Superheldentum<br />
(Easteregg unten rechts, SD, 3 Minuten)<br />
- Liebe zum Detail (HD, 3 Minuten)<br />
- Girls Kick Ass (HD, 3 Minuten)<br />
- Rorschachs Maske (HD, 4 Minuten)<br />
ten, was mit unserem „ab 18“ vergleichbar ist.<br />
Das liegt jedoch weniger am hohen Gewaltgrad<br />
als vielmehr an der fast permanenten<br />
Nacktheit Dr. Manhattans. Warum sollte sich<br />
ein Energiewesen auch etwas um die Hüften<br />
binden? Nicht zu vergessen die äußerst freizügige<br />
und vor allem ausführliche Sexszene mit<br />
Silk Spectre II (Malin Akerman) und Nite Owl II<br />
(Patrick Wilson). Doch auch diese scheint ihren<br />
Grund zu haben: Echter Sex gilt im prüden Superheldenreich<br />
nämlich nach wie vor als Tabu,<br />
das von den Watchmen natürlich gebrochen<br />
werden muss. Trotz der hohen Altersgrenze<br />
startete „Watchmen“ in mehr Kinos als je ein<br />
anderer R-Rated-Film. Insgesamt spielte der<br />
Streifen jedoch „nur“ 180 Millionen US-Dollar<br />
ein, was bei Produktionskosten von 150 Millionen<br />
US-Dollar gerade einmal ein Fünftel Profi t<br />
bedeutet. Was man dem Regisseur und seinem<br />
Team auf jeden Fall sehr hoch anrechnen<br />
muss, ist der unvergleichliche visuelle Stil, den<br />
sie geschaffen haben. Einige Fans der Vorlage<br />
bemängeln diesen zwar ob der sterilen Hochglanzoptik,<br />
den meisten dürfte aber gerade<br />
das gefallen. Die Filmfi guren sehen frischer<br />
und attraktiver aus als ihre gezeichneten Pendants,<br />
was nicht zuletzt daran liegt, dass man<br />
aufgrund der vielen Rückblenden absichtlich<br />
jüngere Darsteller engagierte, die für die Gegenwartsaufnahmen<br />
„alt“ geschminkt wurden.<br />
Gebrochene Persönlichkeiten: Rorschach trauert dem<br />
Toten hinterher, während Silk Spectre ihren sexuellen<br />
Frust mit Nite Owl II kompensiert<br />
<strong>Sin</strong>n im Chaos<br />
Über die Länge des Films verändert sich die<br />
Lichtstimmung vollkommen.<br />
Nach dem nostalgischen Sepia-Vorspann<br />
kommt für Rorschachs nächtliche Spaziergänge<br />
ein verregneter Blauton zum Zuge, während<br />
es in der „Bat-Höhle“ von Nite Owl II vorrangig<br />
grün schimmert und der Mars in warmem<br />
Rot erstrahlt. Klassisch für eine Film-Noir-Geschichte<br />
ist alles sehr düster gehalten und der<br />
Kontrast erscheint comicartig überzeichnet,<br />
was dem Film die Tiefe nimmt. Die visuellen<br />
Effekte passen sich unbemerkt<br />
in das Ambiente ein und<br />
sehen bis auf wenige<br />
Ausnahmen großartig<br />
aus. Bezüglich<br />
des Bildes<br />
lieferte der<br />
Comic zahlreiche<br />
Vorlagen,<br />
was beim Ton medial bedingt natürlich<br />
nicht der Fall war. Hier griff man deshalb auf<br />
die Musik der 1980er Jahre zurück. Songs wie<br />
Nenas „99 Luftballons“ oder Leonard Cohens<br />
Version von „Hallelujah“ transportieren die<br />
Stimmung des damaligen Jahrzehnts. Besonders<br />
hervorstechend: Bob Dylans „<strong>The</strong> Times<br />
<strong>The</strong>y Are A-Changin“, das die rückblickende<br />
Collage des Vorspanns verschönt. Außerdem<br />
schmücken zwei weitere Coverversionen von<br />
Dylans „All Along <strong>The</strong> Watchtower“ und „Desolation<br />
Row“ das unerwartete, wenn auch tragische<br />
Ende. Die Audioebene gab den Filmemachern<br />
ein neues Werkzeug in die Hand, um<br />
neben den bildlichen auch akustische Querverweise<br />
einzubauen. Zum Beispiel ertönt bei Dr.<br />
Manhattans Angriff auf vietnamesische Soldaten<br />
(39. Minute) der „Walkürenritt“ aus der berühmten<br />
Wagner-Oper. Im Zusammenhang mit<br />
der Kriegsszenerie verweist diese Einspielung<br />
auf eine den Vietnamkrieg kritisierende Szene<br />
aus dem Coppola-Film „Apocalypse Now“ von<br />
1979. In den wenigen Actionsequenzen, wie<br />
Rorschachs Flucht vor der Polizei (80. Minute)<br />
oder dem brutalen Gefängnisaufstand (106.<br />
Minute), lässt auch der Rundum-Sound seine<br />
Muskeln spielen. Bemängeln lässt sich an dem<br />
exorbitanten Bonusmaterial wenig. Uns störten<br />
nur die lieblosen Menüs, die auch gern animiert<br />
sein dürften. Ein Audiokommentar oder<br />
Bild-in-Bild-Feature wäre auch nicht schlecht<br />
gewesen. Unser Heimkinoabend endete, bedingt<br />
durch die Länge und die von bestehenden<br />
Hollywood-Konventionen abweichende<br />
Dramaturgie, mit gemischten Gefühlen. Es gibt<br />
keinen wirklichen Sympathieträger und damit<br />
auch keine Identifi kationsfi gur. Wie sollte es<br />
auch, die Watchmen bestehen immerhin aus<br />
einem bunten Haufen verkleideter Irrer. Jede<br />
Figur ist auf ihre Art neurotisch oder psychotisch.<br />
Als ein die Moral hinterfragendes Gesellschaftsexperiment<br />
funktioniert der Film allerdings<br />
richtig gut und fällt darüber hinaus auch<br />
noch in die Kategorie der außergewöhnlichen<br />
Comicfi lme. Bleibt nur noch zu hoffen, dass<br />
irgendwann der knapp 24 Minuten längere<br />
Director’s Cut und die ultimative Langfassung<br />
nach Deutschland kommen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Der Kinosound rockt und der phänomenale Soundtrack belebt<br />
gekonnt die 1980er Jahre wieder.<br />
Dynamik<br />
Für einige Fans ist die Optik zu glatt gebügelt. Uns gefällt’s,<br />
zumal es viele Details zu entdecken gibt.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
Eine ganze BD voller unterhaltsamer HD-Features ist mehr als<br />
genug. Die Aufmachung hätte liebevoller gestaltet sein können.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 3/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />
Zweifellos ein Must-have für jede <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung. Die stark<br />
ästhetisierten Bilder erlangen nur in HD ihren vollen Reiz.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 2/3 1/3<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Die kompromisslose Comicadaption fängt<br />
die Atmosphäre der gefeierten Graphic Novel perfekt<br />
ein. Doch Vorsicht: Keine leichte Comic-Kost!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 29
Film<br />
Blockbuster<br />
Für Leonidas (Gerard Butler) ist<br />
Diplomatie ein Fremdwort<br />
300 – <strong>The</strong> Ultimate Experience<br />
Kriegsfilm/Fantasy<br />
Filminhalt:<br />
Spartaner sind schon ein komisches Völkchen.<br />
Zuerst töten sie jedes Neugeborene,<br />
das kein Mindestmaß an Kriegerpotenzial besitzt,<br />
und dann wundern sie sich, dass sie aussterben.<br />
Nun, wer dermaßen für den Krieg lebt<br />
wie diese schlecht gelaunten Burschen, muss<br />
eigentlich mit dem eigenen Untergang rechnen.<br />
Frank Millers Graphic Novel konzentriert sich auf<br />
den vor Testosteron strotzenden Spartanerkönig<br />
Leonidas (Gerard Butler), der mit 300 muskulösen<br />
Kollegen gegen die übermächtige Armee<br />
Persiens antritt. Und das ist eigentlich schon die<br />
ganze Geschichte. 300 Leute gegen alle, keiner<br />
hat Lust zu reden, alle wollen schnetzeln. Seit<br />
seiner Jugend kennt Leonidas nur eine Strategie,<br />
um mit einer Übermacht fertigzuwerden.<br />
Damals besiegte er einen riesigen Wolf, indem<br />
er sich in einer Felsspalte verkroch. Das Biest<br />
verfing sich und der Junge stach zu. Das gleiche<br />
Extras<br />
US 2006 Vertrieb: Warner<br />
Home Bildformat: VC-1,<br />
2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
20,5 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,2 Mbps Regie: Zack Snyder<br />
Laufzeit: 106 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Fragwürdig: Nur gesunde männliche Nachkommen<br />
werden unter Leonidas geduldet<br />
„300“ komplett:<br />
Eine umfassende Vertiefung (Bild-in-Bild)<br />
Eine Legende entsteht<br />
Die Verfi lmung der Legende<br />
Die Geschichte hinter dem Mythos<br />
Kommentare:<br />
<strong>Blu</strong>escreen (Bild-in-Bild)<br />
Vergleich der Prä-CGI-Filmfassung mit der<br />
fi nalen Version<br />
Audiokommentar von Zack Snyder<br />
Kunststück will er nun an einem Gebirgskamm<br />
mit den Truppen des gottgleichen Perserkönigs<br />
Xerxes (Rodrigo Santoro) wiederholen.<br />
Bedenklich<br />
Sicherlich sind für einen vernunftbegabten<br />
Menschen Leonidas’ fatalistische Entscheidungen<br />
nicht nachvollziehbar. Man fragt sich,<br />
warum heutzutage überhaupt noch solch ein<br />
Stoff verfi lmt wird, wurde die Schlacht bei den<br />
<strong>The</strong>rmophyten ja alt für fragwürdige Ideologien<br />
missbraucht. Andererseits haben die Filmproduzenten<br />
vermutlich nur nach einem Vorwand gesucht,<br />
um eine besonders imposante Schlacht<br />
in malerischen Bildern zu inszenieren. Für den<br />
technischen Test stand uns leider nur die von<br />
Warner fehlerhaft ausgelieferte amerikanische<br />
Disc zur Verfügung, die weder über deutschen<br />
Ton noch eingedeutschte Untertitel oder Menüs<br />
verfügt. Daher müssen wir die Bewertung der<br />
Tonspur noch nachreichen. Als 200 Millionen<br />
Dollar schweres CGI-Spektakel sieht „300“ unglaublich<br />
scharf und ziemlich gut aus. Allerdings<br />
rauschen u. a. Dilios’ (David Wenham) Lagerfeuersequenzen<br />
so sehr, dass man sich am liebsten<br />
ein Mückennetz vor den Fernseher spannen<br />
möchte. Der rostbraune Look schränkt zudem<br />
die Farbpalette ungemein ein und auch der weit<br />
über das Limit gezogene Kontrast gibt Punktabzug.<br />
Beides sind natürlich beabsichtigte Aspekte,<br />
über die sich hervorragend streiten lässt.<br />
Im Rahmen dieser extremen Verfremdungen<br />
kann man von glasklarer HD-Referenz sprechen.<br />
Der englische Originalton nutzt das 5.1-System<br />
aktiv und ohne Pause aus. Wegen der vielen<br />
hörbaren Details klingt die stillere Kletterszene<br />
Leonidas’ genauso spannend wie das spätere<br />
Kampfgetümmel. Das eigentliche Highlight der<br />
Ultimate-Experience-Version von „300“ ist aber<br />
das massige Bonusmaterial. Ergänzend zu den<br />
Featurettes, die Sie unten aufgelistet sehen, wird<br />
der Film von drei parallel laufenden Bild-in-Bild-<br />
Hinter der Geschichte:<br />
Die 300 – Fakt oder Fiktion? (HD, 24 Minuten)<br />
Vorbereitung zum Kampf:<br />
Die Probeaufnahmen (HD, 7 Minuten)<br />
Wer waren die Spartiaten? (HD, 4 Minuten)<br />
Die Frank-Miller-Bänder– Millers Vision auf Film<br />
gebannt (HD, 15 Minuten)<br />
Making-of „300“ (SD, 6 Minuten)<br />
Making-of „300“ in Images (SD, 4 Minuten)<br />
Webisoden:<br />
Hinter den Kulissen von „300“ (12 Stk., SD, 38 Minuten),<br />
Zusätzliche Szenen (3 Stk., HD, 3 Minuten)<br />
Spuren begleitet. Durch die Steuerung über die<br />
Farbtasten haben Sie immer den vollen Zugriff<br />
auf alle Pfade. Interessant ist auch die <strong>Blu</strong>escreen-Version<br />
des Films.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
Perfekte Räumlichkeit, spannende Dynamik, beste<br />
Soundqualität – zumindest der englische Ton ist Referenzklasse.<br />
Top-Ausstattung<br />
300 – <strong>The</strong> Ultimate Experience<br />
Königin Gorgo (Lena Headey) steht hinter ihrem<br />
psychopathischen, Mann Leonidas<br />
Dynamik<br />
Typisch Frank Miller: harte Kontraste, wenig Farbe. Das CGI-<br />
Feuerwerk weiß durch kompromisslose Schärfe zu gefallen.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 1,5/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 9,5/10<br />
Drei parallel laufende Bild-in-Bild-Spuren, zahllose Extras und<br />
ein schickes Booklet, mehr geht kaum.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 3/3 3,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 8,5/10<br />
Vom Prinzip her ein perfektes Heimkinoerlebnis, wenn da nicht<br />
die Sache mit dem fragwürdigen Inhalt wäre …<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3,5/4 2,5/3 2,5/3<br />
Gesamt 9/10<br />
Kurzfazit: Man kann „300“ als sinnlose Gewaltverherrlichung<br />
verteufeln, aber technisch spielt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> in<br />
der Oberliga aller bisherigen Veröffentlichungen.<br />
Bilder: Stock.xchng, Warner Home<br />
30
Blockbuster<br />
Film<br />
<strong>Sin</strong> <strong>City</strong> – Recut XXL-Edition<br />
Comicverfilmung<br />
Filminhalt:<br />
US 2005 Vertrieb: Disney<br />
Home Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 25,4 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Robert Rodriguez, Frank<br />
Miller Laufzeit: 124/142 min<br />
FSK: ab 18 Jahren Preis:<br />
28 Euro Start: erhältlich<br />
In Ausgabe 02/2009 stellten wir Ihnen bereits<br />
die kanadische <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> von „<strong>Sin</strong> <strong>City</strong>“<br />
vor. Bild und Ton bewerteten wir als überdurchschnittlich<br />
gut. Das größte Manko bestand im<br />
fehlenden Bonusmaterial und in der mäßigen<br />
Aufmachung.<br />
Mit der deutschen<br />
„Recut<br />
XXL-Edition“<br />
behebt Buena<br />
Vista nun auch<br />
dieses Problem<br />
und spendiert<br />
den Fans zwei<br />
prall gefüllte<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s, die zudem<br />
sehr aufwendig gestaltete Menüs besitzen.<br />
Auf den Scheiben befinden sich sowohl die<br />
originale Kinofassung als auch die umgeschnittene<br />
und in eine chronologische Episodenform<br />
gebrachte Langfassung. Von den insgesamt<br />
18 zusätzlichen Minuten machen nur knapp<br />
sieben Minuten mehr Inhalt aus, während die<br />
restliche Zeit auf die Abspänne entfällt. Die kurze<br />
Rahmenfolge „Der Kunde hat immer recht“<br />
mit Josh Hartnett als charmanter Frauenkiller<br />
bleibt als einzige unverändert. Dahingegen<br />
zeigt „<strong>The</strong> Hard Goodbye“ Marvs (Mickey Rourke)<br />
sentimentale Kindheitserinnerungen und<br />
eine etwas längere Barsequenz. „That Yellow<br />
Bastard“ wiederum glänzt mit einer erweiterten<br />
Krankenhausszene, die der aus Stanley Kubricks<br />
„Uhrwerk Orange“ alle Ehre macht. Eine<br />
zweiminütige Unterhaltung mit Lucille (Carla<br />
Gugino), etwas mehr Intimität zwischen Nancy<br />
(Jessica Alba) und Hartigan (Bruce Willis)<br />
sowie mehr von Shlubb und Klump machen<br />
diese Version so interessant. Quentin-Tarantino-<br />
Fans dürfen sich in „<strong>The</strong> Big Fat Kill“ über die<br />
ungekürzte Unterhaltung zwischen Jackie Boy<br />
(Benicio Del Toro) und Dwight (Clive Owen)<br />
freuen und bekommen in der abschließenden<br />
Metzelei auch etwas mehr von der Ninja-Braut<br />
Miho (Devon Aoki) zu sehen. Einige Extras gab<br />
es bereits in der Recut-Doppel-DVD-Edition von<br />
2006, so z. B.<br />
die beiden Audiokommentare,<br />
die hörbare Publikumsreaktion<br />
der Aufführung in Austin, Texas, die<br />
Featurettes zu den Effekten, Autos, Kostümen<br />
und der Ausstattung, die achtfach beschleunigte<br />
Greenscreen-Fassung, Robert Rodriguez’<br />
Film- und Kochschule, eine Gesangseinlage<br />
von Bruce Willis, diverse Trailer sowie Beiträge,<br />
die sich Frank Miller und Tarantino widmen. Die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bietet darüber hinaus noch den wirklich<br />
gelungenen interaktiven Marv-Comic, der<br />
durch spannungsgeladene Knopfdrückereien<br />
und stimmungsvolle Computeranimationen<br />
unterhält.<br />
FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Mit dieser Doppel-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erwartet Sie die<br />
ultimative „<strong>Sin</strong> <strong>City</strong>“-Erfahrung. Einziger Nachteil: Die<br />
Verpackung könnte schöner sein.<br />
Inside Man<br />
Bilder: Disney Home, Universal Home<br />
Thriller<br />
Filminhalt:<br />
US 2006 Vertrieb: Universal<br />
Home Bildformat: VC-1,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS 5.1,<br />
DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 32,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4 Mbps Regie:<br />
Spike Lee Laufzeit: 128 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 24<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Dalton Russell (Clive Owen) ist ein schwer<br />
einzuschätzender Mann. Schon kurz nach<br />
dem Aufblenden des Films weiht er das<br />
Publikum in die Geheimnisse seines, wie er<br />
behauptet, „perfekten“ Banküberfalls ein. Einzig<br />
die Frage, wie dieser vonstattenging, lässt er<br />
unbeantwortet im Raum stehen, bis die eigentliche<br />
Handlung beginnt. Während der merklich<br />
professionell durchgeführte Banküberfall über<br />
die Bühne geht, versucht der karrieresüchtige<br />
Detective Keith Frazier (Denzel Washington),<br />
den unbekannten Kopf der Bankräuber zu Verhandlungsgesprächen<br />
zu zwingen. Als Russel<br />
mit dem Tod mehrerer Geiseln droht, kommt<br />
Bewegung in den Fall. Zu allem Übel mischt<br />
sich mit Mrs. White (Jodie Foster) auch noch<br />
eine dritte Interessenpartei ein, die im Auftrag<br />
des Bankeigentümers Arthur Case (Christopher<br />
Plummer) eine unverschämt hohe Geldsumme<br />
bietet, wenn die Gangster den Inhalt eines<br />
geheimnisvollen Schließfachs unangetastet<br />
lassen. Spike Lees vierte Zusammenarbeit mit<br />
Denzel Washington bekleidet im klassischen<br />
Heist-Movie-Genre einen der oberen Ränge.<br />
Schon fast spitzbübisch tänzelt die Machart<br />
zwischen leichter Komödie und ernsthaftem<br />
Thriller, zwischen „Olsenbande“ und „Stirb<br />
langsam“. Neben der präsenten Filmkörnung<br />
mangelt es dem Bild an Farben. Einige Rückblenden<br />
heben sich durch ihren extrem überspitzten<br />
Kontrast und ein weiches Licht von<br />
der ansonsten knackscharfen und wunderbar<br />
klaren Optik ab. Nichts Spektakuläres erwartet<br />
den Audiofreund. Das liegt an der fehlenden<br />
Action bzw. der undynamischen Gangart der<br />
Vertonung. Kommt im Laufe des Films ein Polizeiauto<br />
angebraust (z. B. 58. Minute), so passiert<br />
im Surround-Bereich eigentlich auch nicht<br />
Detective Frazier (Denzel Washington) strebt nach einer<br />
steilen Karriere, koste es, was es wolle<br />
viel. Insgesamt ist das Bonusmaterial recht<br />
dünn. Die Selbstbeweihräucherung der Herren<br />
Washington und Lee ist wenig informativ,<br />
aber nett anzusehen. Lees Audiokommentar<br />
kramt da schon in interessanteren Erlebnissen<br />
vom Set. Fünf unveröffentlichte Szenen zeigen<br />
witzige, aber dennoch zu Recht verworfene<br />
Einstellungen und ein zehnminütiges Makingof<br />
rundet die Featurettes ab.<br />
FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Nach den letzten vermurksten „Oceans“-<br />
Filmen mal wieder eine durchaus gelungene<br />
Wiederbelebung des Genres Gaunerkomödie.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 31
Film<br />
Blockbuster<br />
Viktor (Bill Nighy) stört die wölfische Abstammung seines Schwiegersohns<br />
Lucian („Frost/Nixon“-Darsteller Michael Sheen, l. )<br />
Selenes Vorfahrin Sonja (Rhona Mitra) ist einer<br />
der Gründe für den Lykaner-Krieg<br />
Underworld – Aufstand der Lykaner<br />
Fantasy<br />
Filminhalt:<br />
US, NZ 2009 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
25,3 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,1 Mbps Regie: Patrick<br />
Tatopoulos Laufzeit: 92 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 20<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Vampirfürst Viktor (Bill Nighy)<br />
gehört zu den ältesten seiner<br />
Art. Er wurde vom Urvampir<br />
Markus infiziert<br />
Zwanzig Jahre nach Erschaffung beider Spezies<br />
haben diese nichts Besseres zu tun,<br />
als sich zu bekriegen. Auf der einen Seite die<br />
Werwölfe, die ihre menschliche Seite vor lauter<br />
Wildheit vollends verloren haben. Ihre Gegner,<br />
die Vampire, sehen sich hingegen als Herrscher<br />
der Welt und dulden keine Konkurrenz<br />
durch bestialische Monstren. Ergo schlagen<br />
sie sich die Köpfe ein, bis das <strong>Blu</strong>t nur<br />
so spritzt. Die Vorgeschichte zu den<br />
beiden „Underworld“-Filmen erzählt,<br />
wie in grauer Vorzeit die Lykaner<br />
aus dem <strong>Blu</strong>te Lucians (Michael<br />
Sheen) entstanden. Er ist der erste<br />
Werwolf, der in Menschengestalt zur<br />
Welt kommt und somit die Gabe der<br />
Vernunft besitzt. Unter<br />
den kalten Augen des<br />
Vampiroberhaupts<br />
Viktor (Bill Nighy)<br />
wächst er zu einem<br />
starken Mann heran, dessen <strong>Sin</strong>ne und<br />
Kampfeskraft die der Normalsterblichen bei<br />
Weitem übertrifft. Obwohl er ein Sklave ihres<br />
Vaters ist, fühlt sich Sonja (Rhona Mitra) zu<br />
seiner animalischen, aber auch anmutigen<br />
Ader hingezogen. Es entsteht eine verbotene<br />
Liaison zwischen den beiden, die Viktor unter<br />
keinen Umständen dulden würde, wüsste er<br />
davon. Um für sich und sein Volk die Freiheit zu<br />
erwirken, plant Lucian den Aufstand. Nur Sonjas<br />
Entscheidung gegen eine gemeinsame Flucht<br />
behindert ihn auf seinem Feldzug in die Unabhängigkeit.<br />
Dem Wolfsmenschen bleibt keine<br />
andere Wahl, als sich Viktor entgegenzustellen<br />
und seinen zukünftigen Nachkommen den Weg<br />
zu ebnen. Er ahnt jedoch nicht, dass unter Sonjas<br />
Brust bereits ein zweites Herz zu schlagen<br />
begonnen hat, halb Lykaner, halb Vampir.<br />
<strong>Blu</strong>tsbande<br />
Der dritte „Underworld“-Film dürfte wegen der<br />
vielen Querverweise auf frühere Teile hauptsächlich<br />
für Kenner der Filmreihe interessant<br />
sein. Statt der gewohnten Kate Beckinsale<br />
als Selene tritt hier Rhona Mitra in denen<br />
Fußstapfen, um Selenes Vorfahrin Sonja zu<br />
mimen. Auch wenn die Hauptdarstellerin ein<br />
Neuzugang ist, so fi nden sich doch zahlreiche<br />
bekannte Gesichter unter ihren Mitstreitern.<br />
Sowohl Lucian als auch Viktor traten bereits<br />
im ersten Film auf. Ebenso dürfte der Chronist<br />
Tanis jedem ein Begriff sein, der bereits<br />
„Underworld: Evolution“ gesehen hat. Die Story<br />
strotzt nur so vor Seitenhieben auf das bereits<br />
bekannte „Underworld“-Universum, was allerdings<br />
schon ihren ganzen Charme ausmacht.<br />
Betrachtet man das düstere Gothik-Märchen<br />
als alleinstehendes Werk, fällt eine leichte<br />
Monotonie bei den Schauplätzen und der Entwicklung<br />
der Handlung auf. Sicher, die tödliche<br />
Wendung des Films dürfte „Underworld“-Neulinge<br />
überraschen. Das und die ungewohnte<br />
Sicht aus Perspektive der Lykaner reicht jedoch<br />
nicht, um den Mangel an Einfallsreichtum zu<br />
kaschieren. Etwas entzaubernd hebt sich die<br />
immense Kantenschärfe der CGI-Animationen<br />
von den Realaufnahmen ab. Für Gothik-Verhältnisse<br />
sind in den düsteren Bildern zahlreiche<br />
Details erkennbar. Bis auf einige Fokussierungsfehler<br />
macht es Spaß, die prunkvoll<br />
kostümierten Figuren zu betrachten und Kleinigkeiten<br />
zu bewundern. Besonders störend<br />
ist der blaue Farbton, der das Gesamtbild wie<br />
bei den Vorgängern komplett vereinnahmt.<br />
Tonal gibt es nichts zu bemängeln. Die Geräusche<br />
sind klar und deutlich, die Richtungen<br />
der Quellen eindeutig zuzuordnen. Manchmal<br />
schwirren die Schwerter zu klangintensiv durch<br />
die Luft, was aber Geschmackssache ist. Auch<br />
bei dieser Sony-Disc gibt es wieder eine Cine-<br />
Chat-Funktion, zudem einen Audiokommentar,<br />
einen (etwas klein geratenen) Bild-in-Bild-Beitrag,<br />
eine interaktive Karte mit unappetitlichen<br />
Geschichten zu „echten“ Lykantropen, ein Musikvideo<br />
und drei Dokumentationen zur Filmhandlung,<br />
-ausstattung und der Umsetzung<br />
des Skripts. Als Komplettpaket gibt es übrigens<br />
auch die Trilogie in einem Schuber bereits für<br />
knapp 50 Euro zu kaufen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
Der Soundmix befördert Sie direkt in die dunklen Abgründe von<br />
Viktors Kerkern. Eine Eins plus für diese Geräuschkulisse.<br />
Dynamik<br />
Wer „Underworld“ schaut, muss erwartungsgemäß eine farblich<br />
monotone Düsternis in Kauf nehmen.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Die Features erklären sehr schön die Übergänge zu den anderen<br />
„Underworld“-Teilen: Interessant für Fans und Neulinge.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Solide Kost, die von der Schärfe des Bildes zehrt. Es gibt bessere<br />
Tonreferenzen, dennoch gefällt der 3-D-Klang ungemein.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 1,5/3 2/3<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Für Fans moderner Gothik-Fantasy sicherlich<br />
eine gut umgesetzte Vorgeschichte des Vampir-<br />
Werwolf-Konfl ikts – wenn auch nur fl ach erzählt.<br />
Bilder: Sony Pictures, Stock.xchng<br />
32
Sie wollten schon immer wissen, wo Sie wirklich<br />
ALLE Informationen zu HDTV finden?<br />
HIER IST DIE ANTWORT:<br />
Jetzt am Kiosk<br />
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Film<br />
Blockbuster<br />
Children Of Men<br />
Science-Fiction<br />
JP, UK, US 2006 Vertrieb:<br />
Universal Bildformat: VC-1,<br />
1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 30,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />
Regie: Alfonso Cuarón<br />
Laufzeit: 109 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
England, 2027: Die Menschheit ist dem Untergang<br />
geweiht, denn seit über 18 Jahren<br />
werden keine Kinder mehr geboren und auch<br />
die unwiederbringlich zerstörte Natur verspricht<br />
keine lebenswerte Zukunft. Aufgrund der globalen<br />
Erwärmung und des damit verbundenen<br />
Platz- sowie Ressourcenmangels kam es zur<br />
Verschärfung der Flüchtlingsgesetze und Errichtung<br />
einer Diktatur, die Ausländer verfolgt und in<br />
Gefangenenlager sperrt. Komplette Hoffnungslosigkeit<br />
macht sich breit, als der jüngste Mensch<br />
Die atemberaubende Autoszene<br />
<strong>The</strong>os Vaterfigur,<br />
Althippie Jasper<br />
(Michael Caine),<br />
entspannt gern<br />
zwischen seinen<br />
Büchern und der<br />
hauseigenen<br />
Hanfplantage<br />
der Erde einem Attentat zum Opfer fällt. Nur<br />
ein kleiner Lichtblick schlummert noch im Mutterbauch<br />
der jungen Kee (Clare-Hope Ashitey).<br />
Mithilfe des ehemaligen Aktivisten <strong>The</strong>o (Clive<br />
Owen) soll sie zum sogenannten Human Project<br />
gebracht werden, einer Gruppe von Menschen,<br />
die abseits der Weltregierungen eine autarke<br />
Gesellschaft aufbaut. Doch Kees Tochter drängt<br />
bereits vorher ans Licht der Welt, weshalb die<br />
anstehende Geburt gezwungenermaßen auf<br />
dem schmutzigen Boden eines Gefangenenlagers<br />
zwischen Trümmerresten und verwesenden<br />
Leichen stattfinden muss – kein Ort, den<br />
ein Baby als Erstes in seinem Leben sehen<br />
sollte. Als es zum blutigen Aufstand durch die<br />
Widerstandsbewegung kommt, steht die letzte<br />
Hoffnung der Menschheit auf dem Spiel.<br />
Nach dem Tod seines Sohnes ging es für <strong>The</strong>o<br />
(Clive Owen) bergab. Nun hat er eine neue<br />
Chance, seiner Vaterrolle gerecht zu werden<br />
Um die Aufnahmen so realistisch wie möglich zu gestalten, verzichtete<br />
man auf eine günstigere Greenscreen-Aufnahme und<br />
montierte auf das Dach des Filmautos ein Two-Axis-Dolly-System<br />
mit der Kabine für Regisseur, Kameramann und -assistent<br />
sowie den Operator. Die handliche Kamera wurde so in die<br />
Fahrerkabine integriert, dass sie sich nahezu frei in dem engen<br />
Raum bewegen konnte.<br />
An dem Präzisionsdolly befestigt, glitt die Kamera auf einer<br />
Schiene seitwärts, während sich diese wiederum auf zwei<br />
Schienen vor- und zurückbewegen konnte. Das frei drehbare<br />
Gelenk der Kamerabefestigung tat den Rest. Die Sitzlehnen<br />
waren zudem so präpariert, dass sie in Sekundenschnelle samt<br />
den Schauspielern wegzuklappen waren. Auf dem Dach saßen<br />
dann der Regisseur, Kameramann, Kameraassistent und der<br />
Operator für den Dolly, um die ganze Konstruktion zu steuern.<br />
Weitere Informationen zum Two-Axis-Dolly und zu besagter Szene aus<br />
„Children Of Men“ gibt es auf www.doggicam.com.<br />
<strong>Gnadenlos</strong> realistisch<br />
Ohne Frage gehört Alfonso Cuaróns dystopische<br />
Zukunftsvision zu den besten Science-Fiction-<br />
Werken unserer Zeit. Die Gegenwartsnähe wählte<br />
der mexikanische Regisseur bewusst als Mittel<br />
der Authentizität. Zugleich sind nur geringfügige<br />
kulturelle und technologische Veränderungen zu<br />
erkennen, wie die Realitätsfl ucht wohlhabender<br />
Menschen in virtuelle Welten oder die parallele<br />
Existenz von klassischer und Alltagskunst.<br />
Im Atelier des Kunstsammlers Nigel lagern bespielsweise<br />
die letzten großen Kulturschätze der<br />
Welt, während durch ein Fenster ein Werbeballon<br />
in Schweinsform zu sehen ist. Zum Dokumentarcharakter<br />
gehören natürlich auch die aufsehenerregenden<br />
Kamerafahrten, in denen bis<br />
zu sechs Minuten lang kein Schnitt bemerkbar<br />
ist. Besonders die spannungsgeladene Szene<br />
in dem beengten Auto (27. Minute) raubte der<br />
weltweiten Kritik den Atem (siehe Kasten). Die<br />
dezent eingesetzten visuellen Effekte pochen<br />
auf Realismus und stechen keineswegs durch<br />
die hochgeschraubte Schärfe der Digitalaufnahmen<br />
hervor. Auffällig sind bisweilen die vordergründige<br />
Körnung und die leicht unterkühlte<br />
Türkisnote.<br />
Obwohl von hinten hauptsächlich Ambience-<br />
Sounds ertönen, existieren Momente wie die<br />
phänomenale Autosequenz sowie die abschließende<br />
Kriegsszene (84. Minute), die durch<br />
ihren beispiellosen Mix mitten ins Geschehen<br />
ziehen. An Extras gibt es jene der Doppel-DVD-<br />
Edition plus zwei neue Bild-in-Bild-Spuren und<br />
ein Infotrack.<br />
Was tun, wenn das Kind zum denkbar ungünstigsten<br />
Zeitpunkt zur Welt kommen möchte?<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Wenn es ein Studiomix schaff t, Morgenkälte tonal umzusetzen,<br />
dann dieser. Audioreferenz sind die grausigen Szenen am Ende.<br />
Dynamik<br />
Wie die HD DVD überzeugt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> durch gestochen scharfe<br />
Bilder, die die aufregenden Sequenzen unheimlich aufwerten.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Wer sich für dystopische Science-Fiction interessiert, sollte unbedingt<br />
die Statements im Beitrag „Es bleibt Hoff nung“ anschauen.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
2/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Obwohl der Film bereits etwas Staub angesetzt hat, lohnt sich<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Kauf. In HD ist der Bombast erstaunlich.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2,5/4 1,5/3 1/3<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Phänomenaler Endzeitfi lm mit starker<br />
Besetzung und einer solch durchschlagenden audiovisuellen<br />
Intensität, dass einem das Herz stehen bleibt.<br />
Bilder: Doggicam Systems, Universal<br />
34
Thriller<br />
Film<br />
Ein Kampf gegen Windmühlen: Agent Luis Salinger<br />
(Clive Owen) will um jeden Preis die zwielichtige<br />
Großbank zur Strecke bringen<br />
Der Auftragskiller (Brian F. O‘Byrne) ist einer<br />
der gefährlichsten Gegner, denen sich Salinger<br />
bei seinen Ermittlungen stellen muss<br />
<strong>The</strong> <strong>International</strong><br />
Bildreferenz<br />
<strong>The</strong> <strong>International</strong><br />
Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />
Thriller<br />
Filminhalt:<br />
DE, US 2008 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />
2,40 : 1 Tonformate: Dolby True<br />
HD 5.1 (dt./engl.) Datenrate<br />
Bild: 28 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,5 Mbps Regie: Tom Tykwer<br />
Laufzeit: 118 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />
17. September 2009<br />
Luis Salinger (Clive Owen), seines Zeichens<br />
Agent bei Interpol, muss hilflos zusehen, wie<br />
sein Freund und Mitarbeiter nach einem Informantengespräch<br />
vor dem Berliner Hauptbahnhof<br />
zusammenbricht und stirbt. Zusammen mit<br />
der Staatsanwältin Eleanor Whitman (Naomi<br />
Watts) macht sich Salinger nun auf, den offensichtlich<br />
unnatürlichen Tod seines Kollegen aufzuklären<br />
und dessen Mörder zu stellen. Schon<br />
bald führen die Ermittlungen in den Dunstkreis<br />
einer international operierenden Großbank, der<br />
IBBC, die neben ihren offiziellen Geschäften<br />
einen lukrativen Zwischenhandel für Kriegswaffen<br />
zu betreiben scheint. Mit dem festen Vorsatz,<br />
die Verantwortlichen dingfest zu machen,<br />
begibt sich Salinger auf eine gefährliche Reise<br />
quer durch Europa, die ihn hart an der Grenze<br />
zur Illegalität immer tiefer in ein Netz aus wirtschaftlicher<br />
Korruption, Macht und Gewalt zieht,<br />
und in dessen Mitte der unangreifbare Bankdirektor<br />
Skarssen (Ulrich Thomsen) steht.<br />
Mit „<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ – dem Eröffnungsfi lm<br />
und Liebling der diesjährigen Berlinale – hat<br />
Regisseur Tom Tykwer eine düstere Parabel auf<br />
die möglichen Auswüchse einer korrumpierten<br />
Finanzwelt geschaffen.<br />
Meisterlich erzählt der<br />
Regisseur von „Lola rennt“ und<br />
„Das Parfüm“ in kühlen, fast schon<br />
geometrischen Bildern die Geschichte<br />
des Agenten Salinger, der<br />
die Grenzen seiner Befugnis und Moral<br />
systematisch überschreiten muss, um den<br />
übermächtigen Gegner zur Strecke bringen zu<br />
können.<br />
Dabei ist sich Tykwer seiner Mittel sicher.<br />
Neben der ausgefeilten Bildsprache,<br />
die auf architektonische Technokratie und Sterilität<br />
setzt, überzeugt „<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ mit<br />
einem hervorragenden Drehbuch sowie einer<br />
erstklassigen Besetzung. Besonders Clive Owen<br />
scheint die Rolle des ambitionierten, coolen<br />
und dabei stets irgendwie zerbrechlich wirkenden<br />
Interpol-Agenten Luis Salinger wie auf den<br />
Leib geschneidert zu sein. Seine Ominpräsenz<br />
sorgt auch in den vielen ruhigeren Szenen für<br />
jene anhaltend unterschwellige Spannung, die<br />
den Film auch ohne ausufernde Action über<br />
die komplette Laufzeit hinweg fesselnd macht.<br />
Der großartigen Inszenierung folgt eine technisch<br />
nahezu perfekte <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung.<br />
Souverän befl ügelt das HD-Bild dank hoher<br />
Schärfe und sehr guter Kontraste auch große<br />
Heimkinoleinwände und setzt so Tykwers visuell<br />
ohnehin beeindruckenden Thriller ohne<br />
jegliche Qualitätseinbußen in Szene. Die Abmischung<br />
der deutschen True-HD-Tonspur ist<br />
ebenfalls absolut sauber gelungen. Lediglich<br />
noch etwas mehr Räumlichkeit hätten wir uns<br />
an einigen Stellen gewünscht, etwa bei der<br />
künstlerisch weniger wertvollen, aber umso<br />
spannenderen Dekonstruktion des New Yorker<br />
Guggenheim-Museums.<br />
Ungeachtet dessen kann auch der Bonusteil<br />
der Disc überzeugen. Das halbstündige Making-of<br />
sowie diverse Hintergrundberichte sind<br />
nicht nur interessant, sondern kommen außerdem<br />
fast ausschließlich hochaufl ösend auf<br />
den Schirm. Eine Bild-in-Bild-Funktion mit Audiokommentar<br />
und Entstehungsdetails macht<br />
außerdem den Lust, den Film erneut anzuschauen.<br />
„<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ ist defi nitiv eine<br />
Empfehlung.<br />
TIM LUFT<br />
Ex-Stasimitarbeiter Wexler (Armin Mueller-Stahl) ist einer<br />
der getreuen Schergen der IBBC und hat doch auch<br />
seine ganz persönliche Geschichte<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Technisch auf dem neuesten Stand und qualitativ hochwertig,<br />
kommt die Tonspur ohne besondere Überraschungen aus.<br />
Dynamik<br />
Nahezu perfekt reizt das Bild die Möglichkeiten einer<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aus.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1/2 1,5/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 8/10<br />
Hochaufl ösende Extras und eine sinnvolle Bild-in-Bild-Funktion<br />
hinterlassen einen positiven Eindruck.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
2/3 3/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />
Visuell eindrucksvoll und sauber auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgesetzt, kann<br />
„<strong>The</strong> <strong>International</strong>“ im Kino kaum besser aussehen.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3,5/4 1,5/3 2/3<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Spannend, intelligent und ästhetisch lässt der<br />
europäische Thriller den letzten Bond im Regen stehen.<br />
Ein Muss für klassische Cineasten und Heimkinobesitzer.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 35
Film<br />
Blockbuster<br />
RocknRolla<br />
One Two (Gerard Butler) weiß gar nicht, wie<br />
ihm geschieht, so schnell hat Stella (Thandie<br />
Newton) ihn um den kleinen Finger gewickelt<br />
Action/Komödie<br />
UK 2008 Vertrieb: Warner<br />
Home Video Bildformat: VC-1,<br />
2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 (engl.), DD 5.1<br />
Datenrate Bild: 16 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,4 Mbps<br />
Regie: Guy Ritchie Laufzeit:<br />
114 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 27 Euro Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Jeder will die schönen Dinge im Leben besitzen.<br />
Manche Typen wollen Sex, manche den<br />
totalen Rausch, viele wiederum sind scharf aufs<br />
große Geld. Doch ein RocknRolla, der will das<br />
volle Programm: Frauen, Drogen, Kohle. Was<br />
der gute Archy (Mark Strong) dem Publikum<br />
begreiflich machen möchte, ist ganz einfach<br />
die Logik hinter den verwirrenden Machenschaften<br />
der ganzen Gangsterparteien, die in<br />
diesem Film sieben Millionen Dollar, einem<br />
glückbringenden Gemälde und einer eiskalt<br />
kalkulierenden Frau hinterherjagen. Aber nichts<br />
für ungut, den Film stellten wir bereits als UK-<br />
Import in der Ausgabe 03/2009 vor, weshalb<br />
wir jetzt eigentlich nur noch die Tonspur der<br />
deutschen Fassung genauer unter die Lupe<br />
nehmen wollen. Der Ton ist auch richtig gut,<br />
obwohl die englischen Cockney-Akzente der<br />
trotteligen Gangster natürlich ihren besonderen<br />
Reiz haben. Aber mal ehrlich, so schneidig wie<br />
Archys deutsche Synchronstimme aus dem Off<br />
ertönt, übertrumpft sie Mark Strongs leichten<br />
Bass schon ein wenig. Die Sounds dringen<br />
krachend aus den Boxen, wobei der Mix die<br />
rockigen Musikeinlagen zu sehr hinter die<br />
Dialoge spielt und man ständig versucht ist,<br />
die 5.1-Front nachzuregeln. In Bezug auf die Effekte<br />
lassen sich die diffusen Geräuschquellen<br />
nicht immer ausmachen. Beim Bonusmaterial<br />
hat sich nichts getan. Eine gelöschte Rauchenist-schädlich-für-die-anderen-Szene,<br />
ein Audiokommentar<br />
sowie ein Making-of und eine<br />
Sightseeingtour durch London mit Regisseur<br />
Guy Ritchie sind auch schon alles, was sich<br />
außer dem Film auf der Scheibe befindet. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Gangsterjargon macht im originalen<br />
Cockney-Slang einfach mehr Spaß. Trotzdem rockt der<br />
„RocknRolla“. Aber was ist eigentlich ein RocknRolla?<br />
Twister<br />
Katastrophenfilm<br />
Filminhalt:<br />
US 1996 Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 19 Mbps Datenrate Ton:<br />
5,5 Mbps Regie: Jan de Bont<br />
Laufzeit: 113 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Als „Twister“ 1996 in die Kinos kam,<br />
musste sich der Film bereits mit den<br />
für die Zeit phänomenalen Computereffekten<br />
von „Jurassic Park“ messen. Der Vergleich<br />
lag deshalb auf der Hand, weil der<br />
Schreiber von Steven Spielbergs Erfolgsfilm,<br />
Michael Crichton, auch an diesem Drehbuch<br />
mitarbeitete. Statt lebendiger Dinosaurier waren<br />
es diesmal allerdings Naturkatastrophen. Eine<br />
Handvoll Tornadojäger macht sich auf, die Mutter<br />
aller Twister ausfindig zu machen und an ihr<br />
ein neues Messsystem mit dem bezeichnenden<br />
Namen Dorothy zu testen. Hinter dem Projekt<br />
stecken natürlich Menschen, die ihre eigenen<br />
Probleme haben. Da wäre die Tornadoforscherin<br />
Jo (Helen Hunt), der jede Ausrede recht ist,<br />
um nicht die Scheidungspapiere ihres Mannes<br />
Bill (Bill Paxton) zu unterzeichnen. Während<br />
er ihr weiterhin mit den Dokumenten in der<br />
Tasche folgt, erblüht neben seiner Leidenschaft<br />
für Tornados auch diese alte Liebe wieder. Viel<br />
Zeit zum Turteln bleibt allerdings nicht, denn<br />
Mutter Natur setzt zum erneuten Schlag an. Ist<br />
die Handlung weitestgehend belanglos, lässt<br />
die technische Seite keinen Zweifel daran,<br />
dass dieses kleine Filmjuwel in jede anständige<br />
Sammlung gehört. Das Bild schwächelt<br />
ab und an mit seinen übersättigten Farben<br />
und manchmal nicht ganz so hochaufgelösten<br />
Kamerafahrten. Jedoch<br />
ist das für einen Blockbuster<br />
von 1996 schon sehr wenig<br />
Kritik. Man denke nur an die<br />
visuell weitaus weniger gelungene<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung von<br />
„Independence Day“. In „Twister“<br />
lassen sich zwar auch einige<br />
offensichtliche Computeranimationen<br />
identifi zieren, diese wirken jedoch<br />
keineswegs lächerlich. Völlig zufriedenstellend<br />
bläst einen der Soundmix weg. Nur wenige<br />
Filme nutzen die Rear-Lautsprecher so brachial<br />
aus wie dieser. Im Vergleich ist der englische<br />
Ton ein wenig ausgeglichener abgemischt und<br />
hebt Details wie das Klirren der Autoscheinwerfer<br />
noch stärker hervor. Der deutsche Mix muss<br />
sich deswegen nicht verstecken, klingt auch er<br />
bereits wie ein ungebändigter Sturm. Die Extras<br />
stammen größtenteils aus dem amerikanischen<br />
Fernsehen und erklären dementsprechend reißerisch<br />
das Geheimnis hinter den Wirbelstürmen.<br />
Das Musikvideo wirkt etwas fehl am Platz,<br />
ein Making-of und Interview mit Regisseur Jan<br />
de Bont („Speed“) sind dagegen unterhaltsam.<br />
FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Die Mutter moderner Katastrophenfi lme ist<br />
dank ihrer bombastischen Tonspur und sauberer<br />
Computereffekte nur geringfügig gealtert.<br />
Bilder: Universal, Warner Home Video<br />
36
Mit 3-D-Brille fällt das geringe Niveau<br />
der Spezialeffekte gar nicht so sehr<br />
auf, verfälscht jedoch den Sehgenuss<br />
Abenteuer<br />
Film<br />
Bilder: Stock.xchng, Warner Home<br />
Bilder: ...<br />
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde<br />
Abenteuer<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Warner<br />
Home Entertainment<br />
Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 24 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Eric Brevig Laufzeit:<br />
92 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />
Jules Vernes Vision von einer Welt im Erdkern<br />
inspirierte sogar schon Sir Arthur Conan Doyle<br />
zu narrativen Höhenflügen, die im Zentrum der<br />
Erde eine „Verlorene Welt“ aufdeckten. Auslöser<br />
dieser Idee war die Feststellung, dass es früher<br />
einmal riesige Donnerechsen gegeben haben<br />
muss und dass diese wohl durch eine Eiszeit<br />
ausgestorben waren. Im 17. Jahrhundert existierte<br />
zudem die Hypothese des britischen Naturphilosophen<br />
und Astronomen Edward Halley,<br />
dass die Erde vermutlich innen hohl sei. Führt<br />
man diese Überlegungen zusammen, könnten<br />
doch die Wesen der Urzeit im warmen Erdinneren<br />
die an der Oberfläche wütende Eiszeit<br />
überlebt haben. In „Die Reise zum Mittelpunkt<br />
der Erde“ findet jedenfalls eine kleine Gruppe<br />
Abenteurer heraus, dass diese von der Forschung<br />
verlachte Idee tatsächlich ihre Richtigkeit<br />
hat. Die exotische Urzeitwelt existiert, und zwar<br />
direkt unter unseren Füßen.<br />
TV-Ambitionen<br />
Die Neuverfi lmung mit Brendan Fraser als<br />
Expeditionsleiter Professor Trevor Anderson<br />
macht aus der spannungsgeladenen Entdeckungsreise<br />
einen sonntagnachmittäglichen<br />
Familienausfl ug in einen <strong>The</strong>menpark mit Dinosauriern.<br />
Die Geschichte an sich dient hier<br />
nur als schmückendes<br />
Beiwerk. Anderson<br />
rutscht quasi wie<br />
von selbst mit seinem<br />
Neffen Sean<br />
(Josh Hutcherson)<br />
und der attraktiven<br />
Bergführerin Hannah<br />
von einem Schlamassel<br />
in den nächsten.<br />
Riesenpilze, bissige<br />
Pfl anzen, schwebende<br />
Steine und ein gewaltiger Gigantosaurus geben<br />
sich dabei den Staffelstab in die Hand. Als<br />
Familienspaß funktioniert der Streifen genauso<br />
gut wie ein Event-Film im Fernsehen – nicht<br />
mehr, aber auch nicht weniger. Besonders attraktiv<br />
(zumindest auf den ersten Blick) wird<br />
das Ganze außerdem durch die beiliegende<br />
3-D-Version samt den vier Farbfi lterbrillen aus<br />
Pappe und Buntfolie.<br />
3-D oder nicht 3-D?<br />
3-D ist gerade voll im Trend. Im Kino funktionieren<br />
die Polfi lterbrillen ganz gut, aber für<br />
zu Hause gibt es nur die veraltete Farbfi ltertechnologie,<br />
die bereits bei diversen DVD-<br />
Veröffent-lichungen für Augenschmerzen<br />
sorgte. Schon das erste Aufsetzen der Magenta-Grün-Brille<br />
macht klar, dass sich damit<br />
kaum ein 92-minütiger Film durchhalten lässt.<br />
Schnell verursacht der stechende Kontrast der<br />
„Brillengläser“ ein unwohles Gefühl in Magen<br />
und Kopf. Nach einer Weile lässt dieser Effekt<br />
wieder etwas nach, obwohl man sich selbst<br />
erst einmal daran gewöhnen muss. Lässt man<br />
sich darauf ein, verschmilzt das Magenta mit<br />
dem Grün zu einem kaum angenehmeren<br />
Gelb und es kristallisieren sich durchaus ein<br />
paar nette, wenn auch fl ache Effekte heraus,<br />
unter anderem eine abenteuerliche Floßszene<br />
(58. Minute) oder die Pusteblume in Minute<br />
44. Aber selbst wenn man der Farbstereoskopie<br />
eine Chance gibt, ist die Methode so<br />
ineffi zient, dass ständig Farbverschiebungen<br />
und Phantomeffekte aufblitzen, egal wie korrekt<br />
Ihnen die Brille auf der Nase sitzt und wie<br />
geradlinig sie durch die „Gläser“ schauen. Die<br />
farbechte Wiedergabe können Sie sowieso vergessen,<br />
weshalb die 3-D-Version lediglich eine<br />
nette Zugabe zum Ausprobieren bleibt und<br />
nicht einmal im Entferntesten an ein ordentliches<br />
3-D-Kino-Erlebnis heranreicht. Schaltet<br />
man bei dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> den 3-D-Effekt ab, was<br />
über das Pop-up-Menü jederzeit getan werden<br />
kann (der Film springt dann lediglich an den<br />
Kapitelanfang), geht auch der Wow-Effekt der<br />
Bilder verloren. Dies ist zwar wesentlich angenehmer<br />
beim Schauen, offenbart aber zugleich<br />
die günstig produzierten Effekte. Fast alle Aufnahmen<br />
im Erdinneren wurden vor Greenscreens<br />
gedreht – offensichtlich, wie man an<br />
den immer wieder auftauchenden weichen<br />
Kanten der Protagonisten erkennt. Die künstliche<br />
Studiobeleuchtung taucht die Gesichter<br />
auch oftmals in eine rötliche Färbung. Zu guter<br />
Letzt fällt der geringe Kontrast besonders bei<br />
den dunkleren Passagen auf, was an dieser<br />
Stelle dem blassen Schwarz geschuldet ist. Bei<br />
einem 3-D-Event wie diesem ist der Soundmix<br />
erwartungsgemäß stark auf Bombast getrimmt.<br />
Töne, die sich von der Front zur hinteren Zone<br />
fortpfl anzen, gehören hier genauso zur Tagesordnung<br />
wie deutliche Bewegungen auf den<br />
Frontkanälen. In dieser Hinsicht hinterlässt die<br />
im Studio produzierte Klangwelt deutlich mehr<br />
Eindruck als das, was auf dem Bildschirm zu<br />
erkennen ist.<br />
Unter den Extras ist der Beitrag über die Entstehung<br />
der Hohlwelt-<strong>The</strong>orie noch am sinnvollsten,<br />
was man von dem Feature zur Dino-Spucke<br />
bzw. zum Jungdarsteller Josh Hutcherson nicht<br />
gerade behaupten kann. Der geringe Umfang ist<br />
wegen der zwei Bildspuren und der deutschen<br />
Dolby-True-HD-Spur jedoch entschuldbar.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Der Ton zieht mitten ins Geschehen. Man merkt ihm seine<br />
Künstlichkeit an. Dennoch klingt es wie eine Abenteuertour.<br />
Dynamik<br />
3-D vertuscht die einfachen Spezialeff ekte, strengt aber auf<br />
Dauer an und verfälscht die Farben zu sehr.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1/2 1/2 1/2 1/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 2/2 1,5/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Zählt man die 3-D-Fassung zum Bonusmaterial, so ist sie<br />
durchaus ein interessantes Feature, das kurzweilig unterhält.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1/3 1/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> sieht 3-D mit Farbfi lter bestimmt besser aus als auf<br />
DVD. Dennoch warten wir auf einen ausgereiften 3-D-Standard.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
1/4 2/3 1/3<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Wer die TV-Serie „Primeval“ mag, kann sich<br />
auch mit der Familienfassung von Jules Vernes Klassiker<br />
und deren Fernsehqualität anfreunden.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 37
Film<br />
Anspruch<br />
Grandios spielt Rourke das selbstzerstörerische<br />
Leben eines Mannes, der nur für<br />
seine Fans lebt<br />
Bildunterschrift<br />
<strong>The</strong> Wrestler<br />
Sportdramen haben immer etwas besonders Tragisches an sich. Wenn dann auch noch der Hauptdarsteller so in<br />
der Rolle aufgeht wie Mickey Rourke als Wrestler, kann daraus nur ein Meisterwerk entstehen.<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US, FR 2008 Vertrieb:<br />
Kinowelt Home Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DD 2.0, DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 16 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,2 Mbps<br />
Regie: Darren Aronofsky<br />
Laufzeit: 109 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />
4. September 2009<br />
Kaum ein Beruf ist so fordernd und kurzlebig<br />
wie der eines Sportlers. In seiner Blütezeit<br />
war der Wrestler Randy „<strong>The</strong> Ram“ Robinson<br />
(Mickey Rourke) unbesiegbar, scheinbar die<br />
ganze Welt verehrte seine Kunst im Ring. Für<br />
den Ruhm vernachlässigte er Frau und Kind<br />
und auch alle sonstigen Annehmlichkeiten des<br />
Lebens. 20 Jahre später kämpft er nur noch<br />
in kleinen Hallen, mit einem Hörgerät im Ohr,<br />
abgenutzten Gelenken und angeschlagener<br />
Gesundheit. Dafür, dass er sich im Ring jedes<br />
Mal halb totschlagen lässt, erhält er nur ein<br />
Minimum an Geld. So wenig, dass er sich nicht<br />
einmal den Stellplatz für seinen Wohntrailer<br />
leisten kann. Um über die Runden zu kommen,<br />
hilft er in der Woche als Lagerarbeiter aus, während<br />
er am Wochenende seinem Lebenssinn,<br />
dem Wrestling, nachgeht. Nach einem besonders<br />
blutigen Kampf bringt ihn ein Herzinfarkt<br />
zu Fall. Das Ende der Sportlerkarriere ist damit<br />
besiegelt. In seiner Einsamkeit bleibt Randy<br />
viel Zeit, um über sein Leben nachzudenken.<br />
Fast alles zog an ihm vorbei und selbst seine<br />
inzwischen erwachsene Tochter Stephanie<br />
(Evan Rachel Wood) will nichts mehr von ihm<br />
wissen. In der Stripperin Cassidy (Marisa Tomei)<br />
sieht er die Chance auf einen Neubeginn und<br />
vor allem auch einen Familienersatz. Obwohl<br />
Randy für sie eher einer ihrer Stammkunden<br />
ist, geht die Bindung weit über eine Geschäftsbeziehung<br />
hinaus. Ihr Einfl uss weckt die Lebensgeister<br />
des Altsportlers und entfacht in ihm<br />
eine neue Sensibilität, die auch seiner Tochter<br />
zugutekommt. Einzig mit seinem jetzigen Job<br />
an der Fleischtheke eines Supermarktes kann<br />
er sich nicht anfreunden. Statt des Publikumsjubels<br />
erntet Randy hier nur die Nörgeleien unzufriedener<br />
Kunden. Mit jeder weiteren Minute,<br />
die er bei dieser unbefriedigenden Tätigkeit<br />
vergeudet, wächst in ihm der Wunsch, wieder<br />
in den Ring zu steigen. Nach so vielen Jahren<br />
lässt sich der Sport einfach nicht vergessen,<br />
selbst dann nicht, wenn der nächste Kampf den<br />
sicheren Tod bedeuten würde.<br />
Unbezahlbar<br />
„<strong>The</strong> Wrestler“ gilt in Hollywood als geglücktes<br />
Comeback des Altstars Mickey Rourke,<br />
der nach seinem Erfolg als Sexidol in den<br />
1990 er Jahren für einige Zeit von der Bildfl ä-<br />
che verschwand. Viele Besucher der diesjährigen<br />
Oscarverleihung waren sogar der festen<br />
Überzeugung, dass er für seine glaubhafte<br />
Verkörperung des gebrochenen Kämpfers einen<br />
der begehrten Academy Awards erhalten<br />
würde – Mickey Rourke inbegriffen. Obwohl<br />
er nominiert war, musste er diese Ehre<br />
dann doch seinem Schauspielkollegen Sean<br />
Penn überlassen. Nichtsdestotrotz ernteten<br />
Rourke und das Regietalent Darren Aronofsky<br />
(„<strong>The</strong> Fountain“) für ihr Werk weltweit die verdienten<br />
Lorbeeren, unter anderem zwei Golden<br />
Globes, einen Goldenen Löwen in Venedig und<br />
noch 27 weitere namhafte Auszeichnungen.<br />
Der Preisregen beweist wieder einmal, dass<br />
inhaltliche Qualität nicht zwingend vom Geld<br />
abhängig ist. Das Budget betrug nämlich lediglich<br />
sechs Millionen US-Dollar, weshalb der<br />
Film in nur 37 Tagen abgedreht werden musste.<br />
Neben den drei Hauptdarstellern Rourke,<br />
Tomei und Rachel Wood wurden statt weiterer<br />
professioneller Schauspieler echte Wrestler<br />
engagiert, die als glaubwürdige Kontrahenten<br />
dienten. Auch das Wrestling-Publikum war<br />
echt, was nicht nur kostengünstig war, sondern<br />
auch der Authentizität zugutekam. Auch die<br />
Kunden an der Fleischtheke waren nicht gekauft,<br />
sodass die Performances unheimlich authentisch<br />
wirken. Überhaupt stand die Improvisation,<br />
also das Reagieren auf unerwartete<br />
Situationen, bei Aronofsky an erster Stelle, um<br />
aus Mickey Rourke wirklich zu fordern. Begeistert<br />
schwärmt der Regisseur von dem Talent<br />
seines Hauptdarstellers und wie dieses durch<br />
manchmal aufreibende Inspirationen aus ihm<br />
herausgelockt werden konnte. Für die Rolle trai-<br />
Bilder: Kinowelt<br />
38
Anspruch<br />
Film<br />
Wird Randy (Mickey Rourke) sein Leben für die<br />
Show riskieren?<br />
nierte Rourke knappe vier Monate, um neben<br />
der benötigten Fitness auch die massige Statur<br />
eines Wrestlers zu erlangen. Und obwohl ihm<br />
Aronofsky von Anfang an klarmachte, dass er<br />
ihm für die Rolle keinen Cent zahlen würde,<br />
riskierte Rourke seine Gesundheit für das harte<br />
Training. Fast wäre der Zuschlag schlussendlich<br />
an Nicholas Cage gegangen, doch der Regisseur<br />
wehrte sich gegen die Entscheidung des<br />
Studios und holte seinen Favoriten wieder ins<br />
Boot. Für Aronofsky kam niemand anderes infrage,<br />
um seinen abgehalfterten Wrestling-Star<br />
zu verkörpern. Wenn schon nicht für Geld, so<br />
tat es Rourke um seiner Karriere Willen. Eine<br />
waghalsige, aber gute Entscheidung, denn so<br />
teilte er auf gewisse Weise das Schicksal seiner<br />
Figur und konnte sich innerhalb kürzester Zeit<br />
mit ihr identifi zieren.<br />
Grandioses Comeback<br />
Könnte man über einen Text direkt Gefühle<br />
vermitteln, so müssten Sie bei einer Rezension<br />
dieses Films im Optimalfall Reue verspüren.<br />
Reue und tiefste Angst vor dem, was man verpasst<br />
haben könnte, wenn man sein ganzes<br />
Leben einer Sache geopfert hat. Randy „<strong>The</strong><br />
Ram“ kann außerhalb der Wrestling-Welt nur<br />
schwermütig leben. Alles, was ihn defi niert, ist<br />
im Alltag jenseits des Rings wertlos. Der Infarkt<br />
verbietet ihm schlagartig, weiterhin in dieser<br />
Scheinwelt zu leben. Sein Körper kapituliert und<br />
nimmt ihm das Einzige, was ihn antreibt. Nach<br />
über zwanzig Jahren muss er sich etwas vollkommen<br />
Neues suchen. Und wenn es schon<br />
nicht der trübsinnige Job an der Fleischtheke<br />
sein kann, so bleibt eigentlich nur noch die<br />
Familie, mit der er noch nie zurechtkam. Mickey<br />
Rourkes Engagement für diese Rolle kam<br />
nicht von ungefähr. Er suchte die Farben für<br />
sein Kostüm aus, recherchierte über den Sport<br />
und den Lebensstil abgehalfterter Wrestling-<br />
Stars und stattete seine Figur Randy mit langen<br />
gebleichten Haaren, einem Hörgerät und eher<br />
trägen Bewegungen aus. Durch seine Boxerkarriere,<br />
die er sogar noch während seiner Zeit<br />
als Schauspieler pfl egte, weiß der 56-jährige<br />
Rourke ganz genau, wie schnell der Körper<br />
eines Sportlers Ermüdungserscheinungen<br />
zeigt. Auch ein Schauspieler kennt wohl keinen<br />
größeren Feind als das Alter. Trotz alledem<br />
ist diese Tätigkeit zum Lebensinhalt geworden<br />
und man tut alles, um sie noch ein paar Jahre<br />
weiterzuführen. In dieser Hinsicht überschneiden<br />
sich Rourke und seine Figur, weshalb<br />
seine Leistung für diesen Film unersetzlich<br />
bleibt. Genauso wie sich Randy absichtlich einen<br />
Gesichtscut verpasst, um das Publikum zu<br />
unterhalten, verunglimpft auch Rourke seinen<br />
Körper, allein für die Hoffnung auf erneuten<br />
Applaus.<br />
Manifest gegen Realitätsflucht<br />
Mit ihrem grobkörnigen Einschlag und den<br />
unterkühlten, aber satten Farben bekräftigen<br />
die Aufnahmen, die der Authentizität halber<br />
meist nur einen einzigen Take benötigten, die<br />
gemischten Gefühle des Wrestlers gegenüber<br />
der „realen“ Welt. Gäbe es den Farbfi lter nicht,<br />
so wäre „<strong>The</strong> Wrestler“ aufgrund der Originalschauplätze,<br />
des Verzichts auf zusätzliche<br />
Lichtquellen und der permanenten Handkamera<br />
(Arrifl ex 416) ohne Probleme den<br />
Dogma-95-Filmen zuzuordnen. Kein Wunder,<br />
wurde dieses Manifest doch verabschiedet,<br />
um wieder mehr Realismus in die Kinos zu<br />
bringen und die dramaturgische Vorhersehbarkeit<br />
zu minimieren. Aronofsky machte sich<br />
den Dokumentarcharakter kompromisslos zunutze,<br />
indem er einfach das fi lmte, was ihm<br />
seine Schauspieler gaben. Die Wirkung ist immens<br />
und in dieser Art bei kaum einem anderen<br />
Film zu fi nden. Rein technisch gesehen<br />
widersprechen jedoch die manchmal zu dunklen<br />
und kontrastiv leicht überbelichteten Bilder<br />
dem Schönheitsideal. Dem Sound kann man<br />
das zum Glück nicht ankreiden, denn dieser ist<br />
mit viel Liebe zum Detail abgemischt. Hören<br />
Sie einfach mal bei den Zuschauerstimmen<br />
genau hin und Sie werden überrascht sein,<br />
wie klar trennbar die einzelnen Individuen in<br />
dem Stimmengewirr sind. Steigt Randy in den<br />
Ring, so sitzen Sie in den akustischen Publikumsrängen<br />
und erleben seine Performance<br />
live mit. Selbst das gelegentliche Knacken der<br />
steif gewordenen Gelenke bleibt dem Ohr<br />
nicht verwehrt. Clint Mansels („<strong>The</strong> Fountain“)<br />
Kompositionen künden von dem tragischen<br />
Verlust, dem der ins Altenteil abgeschobene<br />
Wrestler gewahr wird, was auch auf die Songs<br />
von Guns N’ Roses und Bruce Springsteen<br />
zutrifft. Die Kategorie Extras hält sich nicht<br />
mit unnötig vielen Beiträgen auf. Stattdessen<br />
baut sie auf in die Tiefe gehendes Material.<br />
Das 42-minütige Making-of entschlüsselt das<br />
Geheimnis hinter den aufreibenden Dreharbeiten,<br />
während der Star der Einmannshow,<br />
Mickey Rourke, in dem zweiten Beitrag gleich<br />
eine viertel Stunde lang offen über die Arbeit<br />
mit Aronofsky und seine Beweggründe für die<br />
Übernahme der Rolle spricht. Der BD-Live-Zugang<br />
reicht zudem Produktionsnotizen, eine<br />
Fotogalerie und Fakten über den Film sowie<br />
das Wrestling nach.<br />
FALKO THEUNER<br />
Sein Job an der Fleischtheke füllt ihn nicht aus. Plötzlich erkennt<br />
ihn einer der Kunden als Wrestling-Star „<strong>The</strong> Ram“ wieder<br />
Randys Tochter Stephanie (Evan Rachel Wood) will nichts<br />
mehr von ihrem Vater wissen<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 10/10<br />
Hier gab sich der Toningenieur off ensichtlich Mühe. Die<br />
Feinheiten lassen sich allesamt mühelos heraushören.<br />
Dynamik<br />
Grobkörnig, hart im Kontrast, markant in der Farbnote – der Look<br />
von „<strong>The</strong> Wrestler“ passt perfekt zur großartigen Handlung.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1/2 2/2 1,5/2 1/2 1/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 2/2 2/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Zwei Beiträge – das hört sich wenig an, wird jedoch durch deren<br />
Länge relativiert. Beide liefern interessante Einblicke zum Film.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gegenüber der DVD deutlich schärfer und detaillierter, wobei<br />
der Soundmix noch am meisten beeindruckt.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
1/4 2/3 0,5/3<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Nicht ohne Grund wurde Rourkes Leistung<br />
mit Preisen überhäuft. Nach Aronofskys abstrakten<br />
Exkursen ein überraschend realitätsnahes Drama.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 39
Film<br />
Anspruch<br />
Middle Of Nowhere<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Capelight<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 20,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,3 Mbps<br />
Regie: John Stockwell<br />
Laufzeit: 96 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 17 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Mutter und Tochter auch im echten Leben: Eva<br />
Amurri (links) und Susan Sarandon (rechts)<br />
Am Anfang steht die Gegenüberstellung<br />
zweier Existenzen, wie sie unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten. Da ist zum einen<br />
Dorian, ein kiffender Teenager, der für den<br />
Sommer in die Provinz geschickt wird. Es ist<br />
seine letzte Chance, um Gesellschaftstauglichkeit<br />
zu beweisen, andernfalls wartet die<br />
Offiziersschule auf ihn. Die fast schon erschreckend<br />
erwachsene Grace' hingegen versucht,<br />
Geld für ein Medizinstudium aufzutreiben. Ein<br />
Studienkredit bleibt ihr verwehrt, da die Mutter<br />
Schulden im Namen ihrer Tochter angehäuft<br />
hat. Zudem lebt sie ihre narzisstische Ader an<br />
Grace kleiner Schwester aus und setzt jeden<br />
Cent für deren Modelkarriere ein. „Ich habe<br />
nicht studiert und dein Vater hat es auch nicht,<br />
warum solltest du es dann tun?“ – das ist die<br />
Einstellung dieser Mutter, die kein Gespür für<br />
die wahren Träume ihrer Töchter hat. Dass<br />
Dorian und Grace Zeit miteinander verbringen,<br />
ist zunächst reine Zwecksache. Dorian braucht<br />
jemanden, der ihn bei seiner Dealer-Tätigkeit<br />
chauffiert, Grace wiederum sieht in den illegalen<br />
Machenschaften die einzige Möglichkeit,<br />
ihren Traum vom Studium zu verwirklichen. An<br />
manchen Stellen schmerzt es zu sehen, wie<br />
die jugendlichen Protagonisten versuchen Halt<br />
zu finden und dabei an ihren fehlenden Wurzeln<br />
sowie an Erwachsenen scheitern, die es<br />
Dorian (Anton Yelchin) bandelt mit Grace‘ kleiner<br />
Schwester Taylor an<br />
besser wissen müssten. „Middle Of Nowhere“<br />
ist kein reiner Coming-of-Age-Film, sondern vor<br />
allem eine einfühlsame Charakterstudie. So<br />
interessant die Geschichte ist, eine optische<br />
Glanzleistung sieht anders aus. Das extreme<br />
Filmkorn wirkt besonders in Szenen mit weißen<br />
Flächen sehr störend. Obendrein lassen<br />
Schwarzwert, Kontrast sowie Farbgebung und<br />
Schärfe durchgängig zu wünschen übrig. Der<br />
Klang ist akzeptabel, wenn auch die hinteren<br />
Boxen selten ausgelastet sind.<br />
FD<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 4/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gesamt 4/10<br />
Kurzfazit: „Middle Of Nowhere“ ist ein etwas<br />
anderer Coming-of-Age-Film mit wunderbarer<br />
Geschichte.<br />
Bilder: Capelight<br />
8 Wir stellen ein: Testredakteur(in) Audio/Video<br />
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Anspruch<br />
Film<br />
Der Vorleser<br />
Der junge Michael Berg (David Kross) und Hanna Schmitz<br />
(Kate Winslet) bei ihrem Ritual – Bad, Bett und Bücher<br />
Bilder: Senator Film<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
DE, US 2008 Vertrieb: Senator<br />
Film Bildformat: 1 080p/24,<br />
VC-1, 1,78 : 1 Tonformate: DTS-<br />
HD Master Audio 5.1 (deutsch)<br />
Datenrate Bild: 2,1 Mbps<br />
Datenrate Ton: 29 Mbps<br />
Regie: Stephen Daldry<br />
Laufzeit: ca. 135 min FSK: ab<br />
12 Jahren (beantragt) Preis: 21<br />
Euro Start: 4. September 2009<br />
Im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre<br />
verliebt sich der 15-jährige Schüler Michael<br />
Berg (David Kross) in Hanna Schmitz, eine 20<br />
Jahre ältere Frau (Kate Winslet), und sammelt<br />
mit ihr seine ersten intensiven sexuellen Erfahrungen.<br />
Nach einem gemeinsam verlebten<br />
Sommer verschwindet sie spurlos. Acht Jahre<br />
später sieht der junge Mann, inzwischen Jurastudent,<br />
seine erste große Liebe wieder –<br />
als Angeklagte in einem Mordprozess gegen<br />
ehemalige KZ-Aufseherinnen. Hanna Schmitz<br />
wird zu lebenslanger Haft verurteilt, nicht<br />
zuletzt deswegen, weil sie die entlastende<br />
Tatsache verschweigt, dass sie Analphabetin<br />
ist. Letzteres war auch der Grund, weshalb es<br />
von Anfang an Teil des Liebesrituals war, sich<br />
von Michael Bücher vorlesen zu lassen. Der<br />
mittlerweile als Anwalt arbeitende Michael<br />
(Ralph Fiennes) schickt Hanna dann Jahre<br />
später von ihm besprochene Literaturkassetten<br />
ins Gefängnis, mit deren Hilfe sie sich das<br />
Lesen beibringt. Am Ende ihrer Haftstrafe kann<br />
Hanna Schmitz nicht nur lesen, sondern trifft<br />
auch Entscheidungen, die ihre Vergangenheit<br />
und Zukunft mehr als nur berühren.<br />
Keine Vergebung<br />
Viel stärker als die Liebesbeziehung zwischen<br />
einem jungen Mann und einer wesentlich älteren<br />
Frau steht hier die Aufarbeitung der Naziverbrechen<br />
im Mittelpunkt, heruntergebrochen<br />
auf die Frage nach Schuld und Verstrickung,<br />
nach dem Verstehen und dem Vergeben – vor<br />
allem Menschen gegenüber, die man liebt.<br />
Was die Romanvorlage von Bernhard Schlink<br />
durch die klare Ichperspektive und eine stringente<br />
Erzählweise ausgezeichnet vermitteln<br />
konnte, verschwimmt im Film von Stephen<br />
Daldry („Billy Elliot“, „<strong>The</strong> Hours“) ein wenig.<br />
Aber die guten Schauspielerleistungen – allen<br />
voran die dafür zu Recht mit dem Oscar prämierte<br />
Kate Winslet und ein überaus talentierter<br />
David Kross – sowie der ruhige, aber sehr wirksam<br />
eingebundene Filmsound machen diesen<br />
Streifen zu einem echten Erlebnis.<br />
Runde Sache<br />
Die Disc selbst ist rundum gelungen, auch<br />
wenn keine Referenzwerte erreicht werden.<br />
Die Bildschärfe ist fast durchgehend sehr gut,<br />
optisch beeindruckend wirkt dies allerdings<br />
nur in wenigen Szenen. Die Farbdarstellung<br />
„leidet“ ein wenig an den Gelb- und Brauntönen<br />
der Innenaufnahmen, was allerdings kein<br />
Mangel des Transfers ist. Im Übrigen haben wir<br />
zum Vergleich die DVD eingelegt (auf 1 080p<br />
hochskaliert) und waren wieder einmal von<br />
dem deutlichen Unterschied zwischen DVD<br />
und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> beeindruckt. Bereits in den Anfangsszenen,<br />
etwa bei der ersten Begegnung<br />
von Hanna und Michael im Torbogen, sieht<br />
man auf dem DVD-Bild deutliche Artefakte<br />
und störende Ränder um die Bildmotive. Auch<br />
wenn sich dieser krasse Unterschied mit wachsendem<br />
Sehabstand etwas relativiert, liegen<br />
Welten dazwischen.<br />
Die Soundabmischung ist gut und profi tiert davon,<br />
dass die deutsche Tonspur hier als DTS-<br />
HD-Master-Audio-Komprimierung vorliegt.<br />
Die Lautsprecher werden alle in Anspruch genommen.<br />
Wirklich beeindruckenden Rundum-<br />
Sound, wie z. B. beim Gesang in der Kirche,<br />
bekommt man genrebedingt selten zu hören.<br />
An Extras, die in SD vorliegen, sind ein ausführliches<br />
Making-of, Gespräche mit Daldry, Kross<br />
und Winslet sowie Informationen über die Location<br />
und die Musik zu fi nden. Dazu verweist<br />
ein Link auf kommende Onlineinhalte.<br />
Alles in allem ein sehr empfehlenswerter Film,<br />
der – bis auf Umfang und Aufl ösung der Extras –<br />
optimal auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgesetzt ist.<br />
UWE FUNK<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Ein Drama ist kein Action-Kracher. Trotzdem gibt es rundum<br />
etwas zu hören und die Filmmusik passt sich stimmig ein.<br />
Dynamik<br />
Hier bürgt die hohe Bitrate auch für Qualität. Farblich durch das<br />
Set etwas eingeschränkt, überzeugen die Details dennoch.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 1/2 2/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
Sehr gute Hintergrundinformationen zum Film, keine<br />
Informationen zum <strong>The</strong>ma. Da bleibt noch Platz auf der Disc.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1/3 2/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Bei Bild und Ton liegt das <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Erlebnis über dem<br />
Genredurchschnitt. Die Aufl ösung der Extras leider nicht.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 2/3 0,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Ein berührender Film in einer ihm würdigen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung, die eher durch Inhalt, Bild und Ton<br />
als durch viele Extras punktet.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 41
Film<br />
Anspruch<br />
Gäbe es eine „Dirty Harry“-Verfi lmung, die den in die Jahre gekommenen<br />
Inspektor Callahan im wohlverdienten Ruhestand zeigt, sähe<br />
sie bestimmt genauso aus wie „Gran Torino“, mit einem kleinen,<br />
aber wichtigen Unterschied: Dirty Harry entwickelt sich nicht weiter.<br />
Gran Torino<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US, DE, AU 2008 Vertrieb:<br />
Warner Home Bildformat:<br />
VC-1, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
Dolby True HD 5.1 (engl.), DD<br />
5.1 Datenrate Bild: 30,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,3 Mbps<br />
Regie: Clint Eastwood<br />
Laufzeit: 116 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Clint Eastwood steht mit der gleichen Präsenz<br />
vor der Kamera wie schon vor über<br />
30 Jahren und tut das, was er am besten<br />
kann: Einen griesgrämigen, alten, verbitterten<br />
Kriegsveteran spielen, der im Zweifelsfall zur<br />
Selbstjustiz greift und keine Skrupel zeigt, seine<br />
Meinung ungeschönt auszusprechen.<br />
Seit dem Tod seiner Frau lebt Walt Kowalski<br />
(Eastwood) mit seiner Labradorhündin Daisy<br />
allein in dem verlassenen Familienhaus und<br />
regt sich über die zunehmende Zahl asiatischer<br />
Immigranten in der Nachbarschaft auf.<br />
Verärgert über den Kulturwandel in seiner Umgebung,<br />
lässt der Kriegsveteran niemanden<br />
an sich heran und verteidigt sein Grundstück<br />
„Runter von meinem Rasen!“ Seine Erlebnisse aus dem Koreakrieg lassen den<br />
Alten besonders Asiaten gegenüber feindselig werden<br />
aufs Äußerste – mit Waffengewalt, wenn es<br />
sein muss. Seine Söhne und deren Familien<br />
bringen ihm nicht den nötigen Respekt entgegen<br />
und wollen ihn am liebsten ins Altersheim<br />
abschieben, weshalb er sich immer mehr von<br />
ihnen distanziert. Und selbst mit der Kirche hat<br />
der Gute ein Hühnchen zu rupfen – sogar der<br />
zielstrebige Pater Janovich (Christopher Carley)<br />
beißt sich an Walt die Zähne aus. Der Sachverhalt<br />
ist klar: Kowalski mag niemanden und das<br />
beruht auf Gegenseitigkeit.<br />
Amerikanische Wertarbeit<br />
Wenn die Unzufriedenheit unerträglich wird,<br />
pfl egt Walt seinen alten Gran Torino, der mindestens<br />
genauso antik ist wie er selbst. Als er<br />
in den 1970er Jahren noch bei Ford arbeitete,<br />
montierte er ihn eigenhändig, sodass ihm<br />
der Wagen emotional nähersteht als jeder<br />
Mensch der Welt. Umso wütender macht<br />
ihn der versuchte Diebstahl des geliebten<br />
Schmuckstücks durch Thao (Bee Vang), den<br />
Sohn der asiatischen Nachbarn. Dabei fügte<br />
sich Thao lediglich dem Gruppenzwang einer<br />
Hmong-Gang, die ihn unablässig bedrängt, ein<br />
Mitglied in ihren Reihen zu werden. Das Blatt<br />
wendet sich, als Walt eines Abends dazwischengeht<br />
und Thao den<br />
Fängen der Bande entzieht.<br />
Plötzlich wird der<br />
verschrobene Alte als Held<br />
der Nachbarschaft gefeiert.<br />
Trotz der reichhaltigen<br />
Ehrerbietung durch asiatische<br />
Leckereien en masse<br />
verbessert sich Walts<br />
Stimmung jedoch kein<br />
bisschen. Der emotionale<br />
Wandel geschieht stückweise,<br />
fast unbemerkt. Zur<br />
Strafe für Thaos Vergehen<br />
lässt Walt den Jungen für<br />
sich arbeiten. Im Rahmen<br />
von Kowalskis Nachbarschaftshilfeprogramm<br />
reinigt Thao Dachrinnen, schneidet Hecken,<br />
repariert Spülen und lernt ganz nebenbei<br />
wertvolle Kniffe vom alten Sklaventreiber. Tiefer<br />
könnte eine generationenübergreifende<br />
Freundschaft kaum sein. Walt hat wieder ein<br />
Ziel vor Augen: Er will Thao vor dem Schicksal<br />
als Gang-Mitglied retten und ihm ein anständiges<br />
Leben ermöglichen. Statt immerfort in der<br />
Vergangenheit zu leben, sieht er endlich auch<br />
wieder die Gegenwart. Dank der kulturellen<br />
Missverständnisse und Walts unverbesserlichem<br />
Sarkasmus gerät die Tragödie fast zur<br />
Komödie. Während einer Familienfeier seiner<br />
Nachbarn entdeckt er den Grund für die zuvor<br />
unerklärliche Entfremdung von seinen Söhnen:<br />
Er hat sie einfach so erzogen. Anders läuft es in<br />
Thaos Familie ab, deren Achtung vor den Alten<br />
in der Hmong-Kultur verwurzelt ist.<br />
Herrlich unmoralisch<br />
Neben der unaufdringlichen Gesellschafts- und<br />
Kirchenkritik greift „Gran Torino“ aber auch auf<br />
Mittel klassischer Dramen zurück. So dient der<br />
Gran Torino als Schlüsselsymbol der Freiheit,<br />
Schönheit und erhaltenswerten Tradition –<br />
ein Stückchen Vertrauen, das sich der junge<br />
Thao erst durch Arbeit und Zuversicht statt<br />
durch Diebstahl verdienen muss. Ohne Zweifel<br />
lässt sich Nick Schenks Drehbuch unterstellen,<br />
die Geschichte wäre Eastwood auf den Leib<br />
geschrieben. Kein anderer könnte einen solch<br />
miesepetrigen Rassisten spielen und dabei<br />
trotzdem so sympathisch wirken wie der 79-<br />
jährige Altstar. So feiert der Film seine größten<br />
Momente, wenn Walt ins herrlich Unmoralische<br />
entgleitet und einfach frei nach Schnauze<br />
daherpalavert, was ein Normalsterblicher<br />
maximal denken würde. Wer nicht weiß, was<br />
er von Walts politisch unkorrektem Benehmen<br />
halten soll, der wirft seine Moralvorstellungen<br />
einfach über den Haufen und lacht sich seine<br />
Bedenken von der Seele.<br />
Bilder: Warner Home<br />
42
Anspruch<br />
Film<br />
Walt Kowalski (Clint Eastwood) hat für niemanden etwas übrig, außer für<br />
Leute, die sich anstrengen. Thao (Bee Vang) erweist sich als eifriger Schüler<br />
Die Idylle, die durch menschliches Miteinander<br />
in der Siedlung entsteht, lässt schon fast vergessen,<br />
dass es sich bei „Gran Torino“ um ein<br />
waschechtes Eastwood-Drama handelt. Doch<br />
wie in jedem Trauerstück zerstört eine unverzeihliche<br />
Tat den Frieden, scheinbar für immer.<br />
Nur Walt kennt die Lösung für das Problem,<br />
was den Zuschauer nach der unbeschwerten<br />
ersten Hälfte des Films durchaus beunruhigen<br />
darf. Wird er dabei seinem Dirty-Harry-Image<br />
folgen und blutige Rache mit dem Colt üben<br />
oder hört er auf die warnende Stimme des<br />
Priesters Janovich?<br />
Wenn Clint Eastwood einen Film als Regisseur<br />
angeht, dann übernimmt er ihn gleich richtig.<br />
Neben Hauptrolle und Regie wirkt er als Produzent<br />
mit. Für die Musik zeichnet sein Sohn<br />
Kyle verantwortlich, der auch schon in früheren<br />
Eastwood-Produktionen den Score koordinierte.<br />
Melodisch-virtuos erzählen die gewohnt<br />
ruhigen Kompositionen ihre ganz eigene Geschichte,<br />
so als gehörten sie intuitiv zum Ambiente.<br />
Antike Karosserie<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> selbst ist wie für Warner typisch<br />
minimalistisch ausgestattet, weist allerdings<br />
eine weitestgehend hohe audiovisuelle Qualität<br />
auf. Bildlich gesprochen glänzt der Transfer<br />
ebenso wie ein frisch polierter Gran Torino im<br />
Sonnenuntergang. Das ansehnliche Spiel mit<br />
der Kamerablende stellt Clints faltiges Gesicht<br />
umso schärfer in den Vordergrund. Der entfärbte<br />
Look entspricht der Wahrnehmung im<br />
Alter. Wer in aufregenderen Szenen wie der<br />
Rangelei auf Walts Grundstück (25. Minute,<br />
„Runter von meinem Rasen!“) genau hinhört,<br />
stellt zwar auf den Frontboxen eine schöne<br />
Dynamik fest, hört auf den Surround-Speakern<br />
aber lediglich milde Ambient-Sounds statt aufgeregter<br />
Stimmen.<br />
Die drei Bonusfi lmchen sind sehr auf Autos fi -<br />
xiert. Nur „<strong>The</strong> Eastwood Way“ macht hier eine<br />
Ausnahme. Das empfehlenswerte Making-of<br />
spricht die wichtigsten Interpretationsfragen<br />
des Films an und lässt die Darsteller zu Wort<br />
kommen. Wer sich zudem für Clint Eastwoods<br />
erstes 25-Dollar-Auto interessiert, schaut „Die<br />
Bemannung des Rades“ – eine Hommage an<br />
die Autos der 1940er Jahre und die Liebesbeziehung<br />
der Amerikaner zu ihren Kraftstoffschluckern.<br />
Das letzte Feature verkennt „Gran<br />
Torino“ irrtümlicherweise vollends als Film für<br />
Autoliebhaber und feiert die Ford-Marke und<br />
ihre Sammler. Bis Juli 2010 kann sich jeder<br />
Käufer zudem eine digitale Kopie des Films<br />
vom Warner-Server auf seinen Rechner ziehen.<br />
Die ebenfalls erhältliche Steelbook-Edition unterscheidet<br />
sich übrigens lediglich in ihrer Verpackung<br />
von der normalen Version und könnte<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Qualitativ genauso hochwertig wie „Der Fremde Sohn“, dennoch<br />
mit weniger Rundum-Sound wie z. B. den Blitzlichtgewittern.<br />
Dynamik<br />
Die gedämpften Farben besitzen in Eastwoods Alterswerk schon<br />
Wiedererkennungswert. Jede Einstellung ein Meisterwerk.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 2/2 1/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1/2 1,5/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Hier lohnt sich hauptsächlich der Beitrag „<strong>The</strong> Eastwood Way“.<br />
Alles andere ist schlichtes Beiwerk von und für Autofans.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 1,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Die Scheibe verdient es allein wegen des hervorragenden Bildes,<br />
in die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung aufgenommen zu werden.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 0,5/3 1/3<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Solch sommerleichte Dramen gibt es selten,<br />
selbst wenn „Gran Torino“ eher einen Lebenswinter<br />
beschreibt. Ungeheuer komisch und traurig zugleich!<br />
in unseren Augen auch hochwertiger aussehen.<br />
Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass<br />
„Gran Torino“ vermutlich der letzte Film ist,<br />
in dem Clint Eastwood vor der Kamera steht.<br />
Wäre ihm die Rolle nicht dermaßen auf dem<br />
Leib geschrieben worden, hätte der inzwischen<br />
79-jährige Hollywood-Star auch diesem Projekt<br />
abgesagt. Zusammen mit Matt Damon und<br />
Morgan Freeman arbeitet er gerade an dem<br />
Nelson Mandela-Biopic „Invictus“, bei dem er<br />
wieder „nur“ auf dem Regiestuhl sitzt.<br />
FALKO THEUNER<br />
Sprachgewandt führt Sue (Ahney Her) den einsamen Wolf in<br />
die Hmong-Kultur und ihre Familie ein<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 43
Film<br />
Anspruch<br />
Radio Rock Revolution<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
GB 2009 Vertrieb: Universal<br />
Pictures Bildformat: VC-1,<br />
2,35 : 1 Tonformate: 5.1 DTS-<br />
HD (engl.), DTS Surround 5.1<br />
(deutsch) Regie: Richard Curtis<br />
Laufzeit: ca. 135 min FSK: ab<br />
12 Jahren (beantragt) Preis: 21<br />
Euro Start: 27. August 2009<br />
Ein auf der Nordsee vor sich hin dümpelndes<br />
Frachtschiff als coolste WG dieses<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sommers? Das könnte man so sagen.<br />
Richard Curtis hat auf seine ganz eigene Art<br />
und Weise den Rock ’n’ Roll spielenden Piratensendern<br />
der 1960er Jahre mit diesem Film ein<br />
locker anzusehendes und doch berührendes<br />
Denkmal gesetzt. Dem Briten, der unter anderem<br />
für „Bridget Jones“ das Drehbuch schrieb<br />
und bei „Tatsächlich Liebe“ Regie führte, gelingt<br />
auch mit „Radio Rock Revolution“ wieder ein<br />
Meisterstück. Mit einer kongenialen Mischung<br />
aus Cast, Soundtrack und einer passenden –<br />
wenn auch überschaubaren – Story schafft er<br />
es, das Lebensgefühl einer ganzen Generation<br />
quasi auf den Plattenteller zu legen und in die<br />
Herzen der Zuschauer zu spielen.<br />
Vom Regen in die Traufe<br />
Die Story ist schnell erzählt: Der junge Carl<br />
(Tom Sturridge) wird von seiner Mutter nach<br />
dem Abbruch der Schule zu Patenonkel Quentin<br />
(Bill Nighy) auf dessen schwimmenden<br />
Piratensender geschickt, um sich seine pubertären<br />
Flausen abzugewöhnen. Dass Carls<br />
„Mannwerdung“ auf diesem ganz speziellen<br />
Schiff anders abläuft, als es sich seine Mutter<br />
gewünscht hatte, liegt auf der Hand. Denn<br />
Senderchef Quentin beherbergt eine genauso<br />
liebenswerte wie skurrile Mischung aus DJs<br />
auf diesem Schiff, die inzwischen Millionen vor<br />
allem junge britische Mädchen und Frauen als<br />
Fans haben. So bleibt es nicht aus, dass ein Teil<br />
der weiblichen Verehrer regelmäßig das Schiff<br />
besucht und damit ein gutes Stück zu Stimmung<br />
und Story des Films beiträgt. Carls Coming-of-Age<br />
mischt sich mit den kleinen und<br />
großen Kabbeleien an Bord. Köstlich ist zum<br />
Beispiel der „Krieg“ zwischen dem alternden<br />
Count (Philipp Seymour Hoffman) und dem<br />
exaltierten Gavin (Rhys Ifans).<br />
Dritter Erzählstrang ist der Kampf der britischen<br />
Regierung gegen die Radiopiraten. Postminister<br />
Dormandy (Kenneth Branagh), in seiner<br />
Darstellung genauso treffend pointiert wie sein<br />
Gegenspieler Quentin, setzt humorlos und verbissen<br />
alles daran, den „drogenverseuchten,<br />
kulturlosen Musikpornografen“ den Geldhahn<br />
zu- und den Hals umzudrehen. Zum Ende des<br />
Films scheint es ihm zu gelingen ...<br />
Ein gutes Gefühl<br />
Man muss sich der Erzählweise von Richard<br />
Curtis schon öffnen und nicht unbedingt die<br />
Charakterentwicklung und dramaturgische<br />
Tiefe zum Maßstab der Filmwirkung nehmen.<br />
Dann nimmt dieser Film den Zuschauer gefangen,<br />
lässt ihn lächeln und lachen, seufzen und<br />
mehr, und er genießt vor allem den sagenhaften<br />
Soundtrack. Dieser stellt – stilecht per Knopfdruck<br />
am Plattenspieler in Szene gesetzt –<br />
der jeweiligen Handlung den passenden Song<br />
zur Seite. Und da ist von den Stones über <strong>The</strong><br />
Who, Leonard Cohen, den Beach Boys bis hin<br />
zu den Hollies und Tommy James alles dabei,<br />
was das Herz begehrt und bewegt.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc lag der Redaktion zum Test<br />
leider noch nicht vor. Nach den Angaben<br />
von Universal zählen zum Bonusmaterial der<br />
Scheibe unveröffentlichte Szenen und Intros<br />
von Richard Curtis in HD sowie verschiedene<br />
Filmkommentare in SD. Die Disc-Wertung<br />
gibt es dann auf www.blu<strong>ray</strong>-vision.de.<br />
UWE FUNK<br />
Bilder: Universal Pictures<br />
44
Bilder: Disney Home<br />
Glaubensfrage<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Disney<br />
Home Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 30,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: John Patrick Shanley<br />
Laufzeit: 103 min FSK: ab 6<br />
Jahren Preis:27 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Würde der deutsche Titel der Übersetzung<br />
des englischen Originals entsprechen, so<br />
hieße „Glaubensfrage“ hierzulande „Zweifel“<br />
(„Doubt“) und käme so dem eigentlichen<br />
Punkt die Handlung näher. Die Zweifel sind<br />
es nämlich, um die sich der Film dreht, die<br />
das Drama definieren und den Film zu etwas<br />
Außergewöhnlichem machen. Drehbuchautor<br />
und Regisseur John Patrick Shanley sogar sehr<br />
penibel darauf, dass keine Gewissheit in die<br />
Handlung einkehrt. Doch was ist es, was das<br />
Urteilsvermögen des Publikums so sehr beansprucht?<br />
Es sind gleich zwei unentschuldbare<br />
Taten, die gegeneinander aufgewogen werden:<br />
Kindesmissbrauch und Rufmord. An der katholischen<br />
Privatschule St. Nicholas wird Mitte der<br />
1960er Jahre zum ersten Mal ein schwarzer<br />
Schüler aufgenommen. Aufgrund der Vorurteile<br />
seiner Mitschüler ist Donald Miller stets<br />
hohem psychischen Druck ausgesetzt und<br />
auch die schwierige Situation zu Hause trägt<br />
nicht zur Erholung seines Gemütszustands bei.<br />
Um dem ein wenig entgegenzuwirken, nimmt<br />
sich der liberal eingestellte Pater Flynn (Philip<br />
Seymour Hoffman) seiner an, macht ihn zum<br />
Messdiener und schützt Donald auch sonst vor<br />
jeglicher Schikane. Ordensschwester Aloysius<br />
Beauvier (Meryl Streep) sieht solche Bemühungen<br />
gar nicht gern. Ihrem festen Glauben<br />
entsprechend, basieren ihre Erziehungsmethoden<br />
auf strenger Disziplin, fester Ordnung<br />
sowie Respekt durch Ehrfurcht. In Beauviers<br />
Augen kümmert sich Flynn ein wenig zu liebevoll<br />
um den Jungen, der sich zudem immer<br />
merkwürdiger verhält. Ohne ihre Vermutung<br />
infrage zu stellen, beginnt sie einen Kreuzzug<br />
gegen den Pfarrer. Ihr Ziel bleibt seine Überführung<br />
wegen Kindesmissbrauchs, auch ohne<br />
Beweise. Ein Kräftemessen entsteht, was sich<br />
übrigens auch sehr gut auf die herausragenden<br />
schauspielerischen Leistungen<br />
von Hoffman und<br />
Streep übertragen<br />
lässt. Zwischen den<br />
beiden Fronten befindet<br />
sich die junge<br />
und aufrichtige<br />
Schwester James<br />
(Amy Adams), die sich für keine Seite entscheiden<br />
kann und in eine schwere Glaubenskrise<br />
stürzt.<br />
Ihre Perspektive ist mit der des Publikums<br />
gleichzusetzen, das entweder dem Prediger<br />
anhängt, der mit seinen liberalen Reden über<br />
Zweifel, Tratsch und Schuld den Rahmen des<br />
Films bildet. Oder aber es tendiert stärker zur<br />
konservativen Nonne, die mit ihrem geschärften<br />
Gespür für Unrecht ein mögliches Verbrechen<br />
erahnt.<br />
Glauben nicht vorausgesetzt<br />
Trotz exzellenter Besetzung und hochkarätiger<br />
Ausstattung wirkt „Glaubensfrage“ wie ein Bühnenstück.<br />
Das soll auch so sein, denn als Basis<br />
diente das u. a. mit dem Pulitzerpreis und diversen<br />
Tony-Awards versehene Broadway-Drama<br />
„Doubt: A Parable“. John Patrick Shanley<br />
schrieb es 2003 aufgrund der damals in den<br />
Medien besonders häufi g thematisierten Skandale<br />
um die katholische Kirche. Als Exschüler<br />
diverser christlicher Privatschulen beschrieb<br />
er viele Einzelheiten aus eigener Erfahrung,<br />
darunter auch seine ehemaligen Lehrerinnen,<br />
die für die Figuren von Schwester James und<br />
Schwester Beauvier Pate standen.<br />
Entgegen der unklaren Schuldfrage des Dramas<br />
gestalten sich die optischen Eindrücke<br />
mehr als scharf sowie sehr kontrastreich mit<br />
deutlich abgrenzenden Dunkelfl ächen. Mauerziegel,<br />
kunstvoll verzierte Priestergewänder<br />
oder der Vorgarten der Schule – an Details<br />
mangelt es den Bildern nicht. Die farbliche<br />
Stimmung beschränkt sich auf dröge Erdtöne<br />
und einige blaue Einschläge. Aufgrund Shanleys<br />
dezent eingesetzter Symbolik verändern sich<br />
die Kameraperspektive und der Ton mit der<br />
Stimmung der Figuren. So wandelt sich der<br />
„Wind der Veränderung“ zu einem Sturm, der<br />
von einem immer lauter werdenden Donnergrollen<br />
begleitet wird (36., 54. sowie 78. Minute).<br />
Nichtsdestotrotz sind selbst die kurzen<br />
Unwetter relativ unspektakulär, weshalb die<br />
Dialoglast überwiegt. Auf die hinteren Boxen<br />
legte man nur die Musik, der Kirchenhall des<br />
Gottesdienstes ertönt ausschließlich von vorne.<br />
Das Bonusmaterial verwendet sehr viel Zeit<br />
für die Darstellung der Wandlung des <strong>The</strong>aterstücks<br />
zum hochkarätig besetzten Film, birgt<br />
Interviews mit den Schauspielern und Ordensschwestern,<br />
die der Regisseur für die Produktion<br />
befragte, und wendet sich kurz der Filmmusik<br />
zu. Doch auch hier fi ndet<br />
der Zuschauer statt<br />
einer Antwort nur<br />
weitere Perspektiven<br />
auf das fi lmische<br />
Gleichnis von Schuld<br />
und Unschuld.<br />
FALKO THEUNER<br />
Pater Flynn (Philip Seymour Hoffman) ist liberaler<br />
eingestellt als Schwester Beauvier. Doch was verbirgt<br />
seine Vergangenheit?<br />
Aloysius Beauvier (Meryl Streep) teilt ihre Bedenken<br />
mit der jungen Schwester James (Amy Adams)<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Der Toningenieur wagt hier keine Experimente. Nahezu alle<br />
Soundeff ekte kommen von vorne. Da nützen auch Stürme nichts.<br />
Dynamik<br />
Trotz monotoner Farbgebung ein echter Hingucker, was nicht<br />
zuletzt an der schönen Detailzeichnung der Aufnahmen liegt.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1/2 1/2 2/2 1/2<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
Auch wenn die Besitzlosigkeit bekanntlich beim Dienst an Gott<br />
helfen soll, könnte das Bonusangebot reichhaltiger sein.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 1,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Die Qualität des fesselnden Dramas ist keineswegs eine<br />
Glaubensfrage. Es fehlen lediglich bildgewaltige Motive.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 0,5/3 1/3<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Unabhängig von der Konfession unterhält<br />
das Duell zwischen Alt und Neu auf sehr anspruchsvolle<br />
Weise. Diskussion erwünscht!<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 45
Film<br />
Anspruch<br />
Brokeback Mountain<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
CA, US 2005 Vertrieb: Tobis<br />
Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 25,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />
Ang Lee Laufzeit: 134 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />
Euro Start: erhällich<br />
In der Isolation der Berge von Wyoming entdecken<br />
zwei Viehtreiber, dass ihre gemeinsamen<br />
Bande weit über eine Freundschaft<br />
hinausgehen. Als sich der Sommer dem Ende<br />
entgegenneigt, trennen sich ihre Wege. Jack<br />
(Jake Gyllenhaal) frönt wieder seinem Job als<br />
Rodeoreiter und heiratet die attraktive Kollegin<br />
Lureen Newsome (Anne Hathaway), während<br />
Ennis (Heath Ledger) ein ruhigeres Leben als<br />
Familienvater und Farmer führt. Einmal im Jahr<br />
allerdings treffen sich die beiden am Brokeback<br />
Mountain, jenseits ihrer Familien und der gesellschaftlichen<br />
Restriktionen. Dort können sie<br />
dann endlich ganz sie selbst sein, ohne einen<br />
sozialen Ausschluss fürchten zu müssen.<br />
Nach den von Action geprägten Blockbustern<br />
„Tiger & Dragon“ und „Hulk“ widmete sich Ang<br />
Lee wieder seinem eigentlichen Spezialgebiet,<br />
dem Drama. Ähnlich dem chinesischen<br />
Meisterdramatiker Wong Kar-Wai mit seinem<br />
frühen Film „Happy Together“ wählte Lee eine<br />
homosexuelle Liebesbeziehung als Grundstruktur.<br />
Den dramatischen Gegenpol zum paradiesischen<br />
Liebeshort Brokeback Mountain<br />
bildet das intolerante Umfeld, das besonders<br />
für „Cowboys“ keine Männerliebe vorsieht. Mit<br />
viel Feingefühl gelingt es Lee, selbst ein lebloses<br />
Kleidungsstück mit Bedeutung aufzuladen<br />
und es als Symbol menschlicher Vertrautheit<br />
zu verwenden. Die Kontraste zwischen<br />
der emotionalen Ruhe und dem Sturm fängt<br />
der Regisseur bildlich mit ebenjenen Wetterumschwüngen<br />
ein. So überkommt der erste<br />
Hagelsschauer (35. Minute) den Zuschauer<br />
unerwartet stark mit brachialer Lautstärke, fast<br />
schon zu dynamisch.<br />
Vielseitig zeigt sich das umfangreiche SD-<br />
Bonusmaterial. Die 14 Interviewbeiträge<br />
sind angenehm unterteilt und das Making-of<br />
kommt zusammen mit den fünf sehenswerten<br />
Featurettes auf stolze 83 Minuten Hinterden-Kulissen-Bericht.<br />
Wer den BD-Live-Link<br />
anwählt, erhält zudem Einblicke in die Filmografi<br />
en der Crew und Schauspieler sowie<br />
eine eingescannte Version des Pressehefts,<br />
die sich allerdings kaum lesen lässt. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: „Brokeback Mountain“ zelebriert die Flucht<br />
vor der intoleranten Gesellschaft und den Verfall einer<br />
verbotenen Liebe. Nahegehend und ergreifend.<br />
Into <strong>The</strong> Wild<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Universum<br />
Film Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 32 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,1 Mbps<br />
Regie: Sean Penn Laufzeit:<br />
149 min FSK: ab 12 Jahren<br />
Preis: 25 Euro Start: erhältlich<br />
Chris McCandless ist ein äußerst intelligenter,<br />
aber auch rebellischer junger<br />
Mann. Den alltäglichen und von seinen Eltern<br />
vorgelebten Materialismus lehnt er ab und beschließt,<br />
nicht wie gewünscht Jura an der renommierten<br />
Universität Harvard zu studieren.<br />
Chris spendet stattdessen seine Ersparnisse,<br />
verbrennt sein letztes Bargeld und begibt sich<br />
auf eine persönliche Odyssee. So irrt er, stets<br />
bewaffnet mit einem weisen Buch, fast zwei<br />
Jahre durch die Lande, auf der Suche nach<br />
einer besseren Welt und der Antwort auf die<br />
Frage nach dem <strong>Sin</strong>n seines Lebens. Schließlich<br />
meint er, Letzteren in der Stille Alaskas zu<br />
finden. Als Chris schließlich Antworten erhält<br />
und ein klares Bild vor Augen sieht, werden<br />
ihm eine Verkettung unglücklicher Umstände<br />
und ein kleiner Fehler zum Verhängnis. Der<br />
Film schildert nicht nur die letzten Monate<br />
des Protagonisten in der Wildnis Alaskas,<br />
sondern in Rückblenden auch seine früheren<br />
Erlebnisse und wertvollen Begegnungen.<br />
Regisseur Sean Penn hat mit seiner Verfi<br />
lmung von Jon Krakauers Bestseller eine<br />
kleine Meisterleistung am <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Himmel<br />
geschaffen, die den Zuschauer fesselt und<br />
ihn 149 Minuten an der tragischen Geschichte<br />
von Chris teilhaben lässt. Die hohe<br />
Detailschärfe sowie die kontrastreichen<br />
Bilder verleihen etlichen Szenen eine Lebendigkeit,<br />
die ihresgleichen sucht. Selbst<br />
das in manchen Sequenzen eigentlich aufdringliche<br />
Filmkorn fällt nicht sehr stark auf.<br />
Ähnlich gelungen wie die Optik der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
ist die Tonqualität. Zwar lebt<br />
der Film eher von leisen<br />
Tönen, doch wenn Chris<br />
beispielsweise den verbotenen<br />
Canyon im Kajak<br />
hinunterdonnert, klatschen<br />
die Wogen des reißenden<br />
Flusses auch dem Zuschauer<br />
um die Ohren. Der<br />
Soundtrack von und mit<br />
Pearl-Jam-Frontmann Eddie<br />
Vedder passt hervorragend<br />
zur Bildkulisse und schafft<br />
Atmosphäre.<br />
Unser einziger Kritikpunkt:<br />
Ein paar mehr Extras und diese<br />
vor allem in HD hätten die<br />
Scheibe perfektioniert. FD<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9,5/10<br />
Tonqualität 9,5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Atemberaubende Naturaufnahmen<br />
kombiniert mit einer faszinierenden Suche nach<br />
Freiheit, basierend auf einer wahren Begebenheit.<br />
Bilder: Tobis, Universum Film<br />
46
Anspruch<br />
Film<br />
John Rabe<br />
Drama/Historienfilm<br />
DE, FR, CH 2009 Vertrieb:<br />
Majestic Bildformat: VC-1,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
Master Audio 5.1 Datenrate<br />
Bild: 14,8 Mbps Datenrate<br />
Ton: 1,8 Mbps Regie: Florian<br />
Gallenberger Laufzeit: 134 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 21<br />
Euro Start: 2. Oktober 2009<br />
Filminhalt:<br />
Das Komitee bei der Organisation der Sicherheitszone<br />
– aufgelistete Einzelschicksale<br />
Dr. Wilson unter Druck. Die Japaner nutzen jede Gelegenheit,<br />
die Arbeit in der Zone zu behindern<br />
Bilder: Majestic<br />
Der Hamburger Kaufmann John Rabe<br />
(Ulrich Tukur) leitet 1937 die Niederlassung<br />
von Siemens in Nanking, der damaligen<br />
Hauptstadt Chinas. Rabe, der sich mit seiner<br />
Frau Dora (Dagmar Manzel) schon fast 30<br />
Jahre in China aufhält, ist nach Berlin „befördert“<br />
worden und steht kurz vor seiner<br />
Heimreise nach Deutschland, als der Krieg<br />
Nanking erreicht. Vor die Wahl gestellt, das<br />
Schiff nach Deutschland zu besteigen oder sein<br />
Renommee als Deutscher zum Schutz der Zivilbevölkerung<br />
einzusetzen, entscheidet er sich<br />
für Letzteres. Gemeinsam mit anderen Ausländern,<br />
wie dem amerikanischen Arzt Robert<br />
Wilson (Steve Buscemi) und der französischen<br />
Lehrerin Valérie Dupres (Anne Consigny), baut<br />
er eine Sicherheitszone in Nanking auf. Dort<br />
sollen bis zu 200000 Zivilisten Schutz vor den<br />
einmarschierten Japanern finden. Quasi vor<br />
den Toren der Sonderzone findet über Wochen<br />
ein grausames Massaker der Japaner an der<br />
Bevölkerung Nankings statt und nicht jedes Mal<br />
ist es möglich, die Zone vor entsprechenden<br />
Übergriffen zu bewahren. Nach Monaten harter<br />
offener und verdeckter Auseinandersetzungen<br />
um den Bestand der Sonderzone gelingt es<br />
schließlich mithilfe der Präsenz ausländischer<br />
Diplomaten, die Zone endgültig zu sichern.<br />
Rabe verlässt China, offiziell ignoriert, von der<br />
Zivilbevölkerung aber voller Dank gefeiert.<br />
Politisch korrekt<br />
Der Film beruht weitgehend auf verbürgten Tatsachen,<br />
vor allem auf den 1996 veröffentlichten<br />
Tagebüchern von John Rabe. Im Film zitierte<br />
Auszüge sowie eingespielte Originalaufnahmen<br />
aus der betreffenden Zeit machen diese Authentizität<br />
auf berührende Weise deutlich. Die<br />
aufrichtige und mutig praktizierte Menschlichkeit<br />
des Nationalsozialisten John Rabe ist der<br />
zentrale Gedanke des Films. Allerdings lässt gerade<br />
der Einsatz der authentischen Dokumente<br />
wenig Spielraum, den zu vermutenden inneren<br />
Zwiespalt von Rabe stärker in den Vordergrund<br />
zu rücken. Die belehrenden Einwürfe des jüdischen<br />
Diplomaten Georg Rosen (Daniel<br />
Brühl) oder die schockierende Brutalität des<br />
japanischen Vorgehens – immerhin Verbündeter<br />
Deutschlands – stehen zu schwergewichtig<br />
im Raum. Auch die angedeuteten Liebesbeziehungen<br />
bleiben dermaßen im Hintergrund,<br />
dass sie kaum Wirkung auf den Zuschauer erzielen<br />
können. Trotz dieser Einschränkungen<br />
ist es ein berührender und unbedingt empfehlenswerter<br />
Film, nicht zuletzt auch durch das<br />
herausragende Spiel von Ulrich Tukur.<br />
Der Konflikt eskaliert, die Japaner stehen kurz davor, die<br />
Sicherheitszone zu stürmen<br />
Technisch solide<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> hinterlässt einen durchaus guten<br />
Eindruck. Die Bildschärfe ist gut bis sehr gut.<br />
Selbst bei Innenaufnahmen oder Nachtszenen<br />
sind Details gut zu erkennen. Allerdings gibt<br />
es einige wenige Sequenzen, beispielsweise<br />
die ersten nächtlichen Innenaufnahmen in<br />
der Werkhalle, in denen nicht nur die Schärfe<br />
fehlt, sondern auch ein starkes Bildrauschen<br />
zu bemerken ist. Davon abgesehen stimmen<br />
Kontrast und Schwarzwert. Die Farbe hat einen<br />
oft kühlen, zeitweise ins Bläuliche gehenden<br />
Ton. Das scheint aber eher gewollt, als dass es<br />
störend wirkt.<br />
Der Sound profi tiert vom HD-Format der deutschen<br />
Tonspur. Die Räumlichkeit ist durchgehend<br />
gegeben, gerade in Kriegsszenen füllt ein<br />
satter Surround-Klang den Raum. Andererseits<br />
sind auch die Dialoge gut zu verstehen, die Abmischung<br />
stimmt.<br />
Die über 100 Minuten an Bonusmaterial in SD<br />
beinhalten vor allem Making-ofs und – exklusiv<br />
auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> – einen Dokumentarfi lm über John<br />
Rabe. Empfehlenswert ist auch der Audiokommentar<br />
mit mehreren Beteiligten, hier erhält<br />
man einen guten Eindruck über die besonderen<br />
Produktionsumstände dieser deutsch-französisch-chinesischen<br />
Koproduktion.<br />
UWE FUNK<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Ausnutzung des Tonformates und gute Abmischung führen zu<br />
einem am Genre gemessen sehr guten Ergebnis.<br />
Dynamik<br />
Ein insgesamt gutes bis sehr gutes Bild mit leicht kühlen Farben.<br />
Einzelne Szenen fallen leider etwas ab.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 2/2 1,5/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 7,5/10<br />
Dem <strong>The</strong>ma angemessen umfangreich und informativ. Enthält<br />
einen eigenständigen Dokumentarfi lm.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Bild und Ton nutzen die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Optionen bis auf wenige Aussetzer<br />
ausreichend aus. Die Extras tun das nicht, schade eigentlich.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 1/3 0,5/3<br />
Gesamt 7/10<br />
Valérie Dupres muss sich immer wieder schützend vor<br />
ihre Mädchen stellen<br />
Kurzfazit: Ein Film, der vor allem von den ergreifenden<br />
Tatsachen und von Ulrich Tukur lebt. Bild und Ton gibt<br />
es in guter <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Qualität.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 47
Film<br />
Anspruch<br />
Milk<br />
Drama<br />
Filminhalt:<br />
Sean Penn überzeugt als<br />
Bürgerrechtler Harvey Milk<br />
US 2008 Vertrieb: Constantin<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />
Datenrate Bild: 33,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />
Gus Van Sant Laufzeit: 128 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 19<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Die verfilmte Lebensgeschichte<br />
des Bürgerrechtlers<br />
Harvey Milk sorgte<br />
während der letzten Oscarverleihung<br />
für einigen Trubel.<br />
Sean Penn erhielt den<br />
Oscar als bester Hauptdarsteller<br />
und auch das Drehbuch<br />
wurde mit einer goldenen<br />
Trophäe gewürdigt.<br />
Seine Auszeichnung hat<br />
sich Penn redlich verdient,<br />
denn an Glaubhaftigkeit ist<br />
er kaum zu übertreffen.<br />
Gus Van Sants Milk-Biografi<br />
e betrachtet die Hauptfi gur<br />
vordergründig als bemerkenswerten Geschäftsmann,<br />
deutet aber auch recht nüchtern sein<br />
Liebesleben an. Ende der 1960er, Anfang der<br />
1970er Jahre macht der 40-jährige Milk einen<br />
kompletten Lebenswandel durch, bekennt sich<br />
zu seiner Homosexualität und zieht nach San<br />
Francisco. Angefangen bei der wirtschaftlichen<br />
Belebung seiner Straße, des Castro-Viertels,<br />
setzt er sich immer stärker und erfolgreicher für<br />
die Rechte der Schwulen in Amerika ein. Zahlreiche<br />
Originalaufnahmen und Fernsehbeiträge<br />
aus der Zeit zeigen seine Erfolge, verheimlichen<br />
aber auch nicht Milks Tod 1978 durch ein Attentat.<br />
Dieser wird gleich zu Anfang offenbart,<br />
weshalb der Zuschauer die Geschichte rückblickend<br />
über die Tonbänder erfährt, die Milk<br />
für den Fall seines vorzeitigen Todes anfertigte.<br />
Sympathisch führt der Film eine Figur nach der<br />
anderen ein, wobei sich neben Penn selbst besonders<br />
Emile Hirsch als Cleve Jones und Josh<br />
Brolin in der Rolle des Dan White als Charakterdarsteller<br />
hervortun.<br />
Der spezifi sche Look des Films lässt die 1970er<br />
Jahre wieder auferstehen und hat, abgesehen<br />
von den Originalaufnahmen, ein visuell hohes<br />
Niveau. Bräunlich ausgewaschene Farben und<br />
erhöhter Kontrast gehören genauso dazu wie<br />
gelegentlich hervorstechendes Filmkorn und<br />
wenige Fokusschwächen. Auch Komponist<br />
Die Vorbereitungen für die Stadtratswahlen von San<br />
Francisco laufen auf Hochtouren und Milk kandidiert<br />
Danny Elfman („Batman“) verstand seinen Job,<br />
denn die musikalische Untermalung gelingt<br />
ihm vorzüglich. Er erfasst sowohl den Zeitgeist,<br />
trifft allerdings emotional gesehen auch immer<br />
den richtigen Ton. Anhand der Bonusfeatures<br />
erfährt man viel über die damalige Schwulenund<br />
Lesbenbewegung und Harvey Milks Rolle.<br />
Interviews, gelöschte Szenen und Making-of-<br />
Filmchen ergänzen die historischen Fakten. Die<br />
Darstellerinfos sind leider nur auf Kurzfi lmografi<br />
en begrenzt und hätten ein paar Fakten mehr<br />
vertragen können.<br />
FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Gelungene, wenn auch recht nüchterne Milk-<br />
Biografi e, die sich mit Erfolg auf die Stimmung im<br />
Castro-Viertel der 1970er Jahre konzentriert.<br />
Die Herzogin<br />
Historiendrama<br />
Filminhalt:<br />
UK, IT, FR 2008 Vertrieb:<br />
Kinowelt Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 Datenrate Bild:<br />
29,5 Mbps Datenrate Ton:<br />
3,5 Mbps Regie: Saul Dibb<br />
Laufzeit: 110 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 25 Euro<br />
Start: 21. August 2009<br />
Wie ein Wirbelsturm kommt die gerade<br />
einmal 16 Jahre alte Georgiana Spencer<br />
(Keira Knightley) über den Hof von Devonshire.<br />
Mit ihrem exquisiten Modegeschmack<br />
und politischen Interesse beeinflusst sie die<br />
britische High Society maßgeblich. Ihren Mann<br />
hingegen, den Herzog von Devonshire (Ralph<br />
Fiennes), interessiert weder ihre Schönheit<br />
noch ihre Intelligenz. Er möchte lediglich einen<br />
Thronfolger von ihr geschenkt bekommen<br />
und sieht die Geburt seiner drei Töchter als<br />
unentschuldbares Versagen seiner Frau an. Als<br />
ihn Georgiana mit ihrer besten Freundin Bess<br />
(Hayley Atwell) im Bett erwischt, erniedrigt er<br />
sie dazu, die Ménage-à-trois zu akzeptieren.<br />
Ihre einzige Hoffnung auf Glück liegt nun bei<br />
dem Jungpolitiker Charles (Dominic Cooper),<br />
Wahre Liebe rostet nicht: Charles (D. Cooper)<br />
hegt echte Gefühle gegenüber Georgiana<br />
der Georgianas Ansehen für seinen eigenen<br />
Aufstieg benutzt und dem ihr Herz gehört.<br />
Wo heute vielleicht eine Gerichtsverhandlung<br />
das ganze Drama in Wohlgefallen aufgelöst<br />
hätte, besaß im 18. Jahrhundert in Adelskreisen<br />
der Mann die volle Befehlsgewalt über<br />
Frau und Kinder. Beste Voraussetzung also für<br />
ein ordentliches Historiendrama. Als solches ist<br />
„Die Herzogin“ auch gelungen, gefallen doch<br />
die oscarprämierten Kostüme und die Ausstattung<br />
von der ersten Minute an. Die Kameras<br />
fi ngen die beeindruckenden Barockbildnisse<br />
mit unglaublicher Detailfreude ein und nur<br />
manchmal tritt ein mangelnder Schwarzwert<br />
auf. Ebenfalls markant für diese Zeit: Klassische<br />
Kammermusik mit den tiefen Violoncello-Vorgaben<br />
und den mittel- bis hochtönigen Streicheinlagen.<br />
So gerät beispielsweise Georgianas<br />
Hochzeit akustisch ansprechend, jedoch auch<br />
leidenschaftslos durch die mangelnde Dynamik.<br />
Diffuses Stimmengewirr verleiht den<br />
Durch ihr Modebewusstsein setzt Georgina (K. Knightley)<br />
Akzente und gewinnt am Hofe viele Sympathien<br />
Gesellschaftsempfängen eine passende Rundum-Atmosphäre.<br />
Anhand der Extras lassen<br />
sich unter anderem die Details der Ausstattung<br />
noch einmal genauer nachvollziehen, ebenso<br />
werden der realen Herzogin ein historischer<br />
Hintergrundbericht und zwei Beiträge zu ihrem<br />
Modebewusstsein sowie ihrer aktivistischen<br />
Tätigkeit gewidmet.<br />
FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Die tragische Lebensgeschichte einer<br />
bemerkenswerten Frau, ausgeschmückt mit<br />
wundervollen Kostümen und prunkvoller Ausstattung.<br />
Bilder: Constantin, Kinowelt<br />
48
Drama/Fantasy<br />
Film<br />
Diese schöne Frau ist eines der metaphorischen Zentren<br />
des Films, die sich durch alle Erzählebenen ziehen<br />
<strong>The</strong> Fall<br />
Bilder: Capelight Pictures<br />
Drama/Fantasy<br />
Filminhalt:<br />
GB, IN, US 2006 Vertrieb:<br />
Capelight Pictures Bildformat:<br />
VC-1, 1,85 : 1 Tonformate: DTS-<br />
HD MA 5.1 (deutsch/engl.)<br />
Datenrate Bild: 21 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />
Tarsem <strong>Sin</strong>gh Laufzeit: 117 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 29 Euro<br />
Start: 30. Oktober 2009<br />
Für die Erfüllung seines Lebenstraums nahm<br />
Tarsem <strong>Sin</strong>gh einiges auf sich: Mehr als 17<br />
Jahre lang fotografierte der Regisseur von „<strong>The</strong><br />
Cell“ Hunderte möglicher Locations auf dem<br />
gesamten Erdball, suchte nach Geldgebern<br />
sowie einer kindlichen Hauptdarstellerin, die<br />
in ihrem Leben noch keinerlei Kontakt zu Film<br />
oder Kino hatte. Vier Jahre dauerte schließlich<br />
die Produktion des Streifens, der an über 20<br />
Drehorten gefilmt, vom Geld des Regisseurs<br />
bezahlt und mit einer sechsjährigen Rumänin<br />
als Protagonistin besetzt wurde, die neben<br />
ihrer Rolle auch einen größeren Anteil am<br />
Drehbuch von „<strong>The</strong> Fall“ hat.<br />
Zeit und Aufwand spielten für<br />
Tarsems Meisterwerk offensichtlich<br />
nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Viel wichtiger schien dem<br />
Regisseur bei der Erfüllung<br />
seines Traums<br />
die strikte Einhaltung<br />
bestimmter<br />
kreativer Konzepte,<br />
etwa dem, dass<br />
sich die beiden<br />
Hauptdarsteller in der ersten<br />
Szene des Films wahrhaftig<br />
zum ersten Mal begegnen.<br />
Auch der Verwendung<br />
streng klassischer Produktionsmittel<br />
und dem damit<br />
einhergehenden Verzicht<br />
auf CG-Effeke kam große<br />
Bedeutung zu. So schenkte<br />
beispielsweise der Regisseur<br />
den Einwohnern eines<br />
Wüstenstädtchens fässerweise<br />
Fassadenfarbe, statt die<br />
Häuser für die Szene mit der<br />
„blauen Stadt“ am Rechner einfärben zu lassen.<br />
Das wirkt natürlich. Anekdoten dieser Art<br />
gibt es in der Produktionsgeschichte von „<strong>The</strong><br />
Fall“ so viele, dass sich die eigentliche Story des<br />
Films schon beinahe banal anhört: Stuntman<br />
Roy ist beim Dreh einer Stummfi lmszene verunglückt<br />
und wartet nun querschnittsgelähmt<br />
und bar jeder Lebensfreude auf eine Möglichkeit,<br />
seiner Existenz mithilfe einer Überdosis<br />
Morphin ein Ende zu setzen. Die Chance, an<br />
das Medikament heranzukommen, fi ndet Roy<br />
in Alexandria, der kleinen Tochter einer eingewanderten<br />
Orangenpfl ückerin. Das Mädchen<br />
ist bei eben dieser Tätigkeit ebenfalls buchstäblich<br />
gefallen und hat sich das Schlüsselbein<br />
gebrochen. Als die beiden im Sanatorium<br />
aufeinandertreffen, beginnt ihre besondere<br />
Freundschaft und die fantasievolle Erzählung<br />
des zunehmend verzweifelten Märchenonkels<br />
Roy, die den Film vom schlichten Melodram<br />
zum visuell eindrucksvollen Kunstwerk macht.<br />
Auf dieser zweiten Erzählebene dreht sich alles<br />
um fünf einzigartige Gesellen, die aus ganz<br />
unterschiedlichen Gründen zusammen auf der<br />
Suche nach dem bösen und bis zum Schluss<br />
verborgenen Gouverneur Odios sind, um bittere<br />
Rache zu nehmen.<br />
Es sind vor allem die faszinierenden Bilder<br />
dieser Traumsphäre und ihre metaphorischen<br />
Bezüge zum äußeren Leben der beiden Protagonisten,<br />
die den Film beeindruckend machen<br />
– trotz einiger Längen in der ziemlich dünnen<br />
Story. Während sich also das Geschehen in der<br />
realen Welt zuspitzt, als das Mädchen Alexandria<br />
irgendwann und erwartungsgemäß an die<br />
gewünschte Droge gelangt, spitzt sich analog<br />
auch die Lage in Roys Erzählung zu, bis es zum<br />
traurig-schönen Ende kommt, das man sich<br />
nach zwei Stunden schließlich verdient hat.<br />
Abgesehen von der Tatsache, dass der Film<br />
ein visuelles High-Defi nition-Muss ist, überzeugt<br />
bei der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Umsetzung besonders<br />
die glasklare Lossless-Soundkulisse mit viel<br />
Räumlichkeit und hoher Dynamik. Das HD-<br />
Bild zeigt stellenweise recht starkes Rauschen<br />
und auch die Bewegungsschärfe könnte hier<br />
und da besser sein. Wirklich kritisch ist das für<br />
den visuellen Eindruck aber nicht. Zu bemängeln<br />
haben wir dagegen die Bonusabteilung,<br />
die schlichtweg nicht existiert. Der BD-Live-Zugang<br />
offenbart leider wenig Interessantes und<br />
Auf der Suche nach dem bösen Gouverneur Odios durchstreifen<br />
die fünf Kameraden allerlei surreale Landstriche<br />
das auch nur nach vorheriger Anmeldung. Ein<br />
paar Filmtipps und der Kinotrailer zu „<strong>The</strong> Fall“<br />
sind alles, was sich zu guter Letzt noch im hübschen<br />
Menü der Disc fi nden lässt..<br />
TIM LUFT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Die Tonspur zeugt von hoher Güte und lässt besonders im<br />
Heimkino kaum Wünsche off en.<br />
Dynamik<br />
Stellenweises Rauschen und leichte Schlieren zeugen von relativ<br />
starker Komprimierung. Ansonsten gut.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 2/2 1,5/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 2/10<br />
Bonusmaterial ist faktisch nicht vorhanden und der BD-Live-<br />
Zugang macht leider auch nicht viel her.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
0/3 0/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
„<strong>The</strong> Fall“ ist mit seiner Bildgewalt wie gemacht für die große<br />
Leinwand. Das lässt zum Teil die wenigen Extras verschmerzen.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 2,5/3 1/3<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Man kann sich darüber streiten, ob ein Film<br />
immer eine komplexe Geschichte erzählen muss. „<strong>The</strong><br />
Fall“ begeistert jedenfalls auch als bewegtes Gemälde.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 49
Film<br />
Komödie<br />
Der Kaufhaus Cop<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2009 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 31 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,8 Mbps<br />
Regie: Steve Carr Laufzeit:<br />
91 min FSK: ab 6 Jahren Preis:<br />
20 Euro Start: 3. September<br />
2009<br />
Als Kaufhauscop muss er das Herz seiner Angebeteten erobern<br />
und eine gefährlich-dämliche Räuberbande stellen<br />
Der sympathische Kaufhaus-Sicherheitsmann<br />
Paul Blart hat vor allem zwei Probleme: Einerseits<br />
steht ihm sein Übergewicht bei der Prüfung<br />
zum echten Cop im Wege und damit der<br />
Chance, mehr als ein paar greise Rollstuhlraser<br />
durch die Gänge des Einkaufszentrums zu jagen.<br />
Andererseits fehlt ihm bereits seit Längerem die<br />
liebende Gefährtin an seiner Seite, was Mutter<br />
und Tochter sogar schon dazu bringt, ihn bei einer<br />
Partnervermittlung im Internet anzumelden.<br />
Als er sich in die schöne Perückenverkäuferin<br />
verliebt – bei der er sogleich gewissenhaft<br />
ins Fettnäpfchen tritt – und sich dann auch<br />
noch der neue Kollege als Kopf einer Verbrecherbande<br />
herausstellt, gewinnt das Leben des<br />
beleibten Alltagshelden jäh an Geschwindigkeit.<br />
Mit viel Charme und noch mehr Gewichtskraft<br />
muss Paul nun den Kaufhausraub der Gangster<br />
vereiteln und außerdem das Herz seiner Angebeteten<br />
erobern.<br />
Motor und humoristisches Zentrum der<br />
seich ten Komödie bildet ohne Zweifel „King<br />
Of Queens“-Star Kevin James, dessen Spiel<br />
als gewitzt-sympathischer Kaufhauscop Paul<br />
überzeugt. Er vermeidet es außerdem Gott<br />
sei Dank, sein Publikum mit der Art obszöner<br />
Slapstick-Peinlichkeiten zu überhäufen,<br />
mit denen es sich einige seiner Genrekollegen<br />
zur Zeit leider allzu leicht machen.<br />
Paul Blart ist ein Pfundskerl und ein Alltagsheld, wie er<br />
im Buche steht<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Fassung bietet einen wirklich<br />
soliden Bildeindruck, während die True-HD-<br />
Soundkulisse etwas unmotiviert dahindümpelt.<br />
Der Bonusteil der Scheibe bietet neben<br />
dem Audiokommentar des Regisseurs noch<br />
eine Reihe HD-Clips rund um die Produktion<br />
des Films sowie einige entfallene Szenen,<br />
ebenfalls in HD.<br />
TL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Netter Familienklamauk mit einem<br />
sympathischen Helden. Die Disc bietet nichts<br />
Außergewöhnliches, das allerdings komplett in HD.<br />
Wen die Geister lieben<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Kinowelt<br />
Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 30,9 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3,7 Mbps<br />
Regie: David Koepp Laufzeit:<br />
102 min FSK: ab 6 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />
Was gibt es unsympathischeres als einen<br />
menschenfeindlichen Zahnarzt? Nicht<br />
viel, das ist sicher. Bertram Pincus (Ricky<br />
Gervais) ist so ein Mensch, bis er eines Tages<br />
während einer Operation für sieben Minuten<br />
sein Leben verliert. Tage nach dem gerade<br />
so geglückten Eingriff wird Bertram von einer<br />
bunt gemischten Menschentraube verfolgt. „Er<br />
kann uns sehen!“, raunt es durch die Menge<br />
und dem Dentisten bleibt nur die Flucht vor<br />
den vermeintlichen Irren. Die Realität sieht<br />
indes wie folgt aus: Der Zahnarzt sieht Geister,<br />
die ihn nun Tag und Nacht mit ihren Anliegen<br />
belästigen. Frank (Greg Kinnear) z. B. möchte,<br />
dass sich seine attraktive Witwe Gwen (Téa<br />
Leoni) von ihrem aktuellen Lover trennt. Für<br />
Bertram eine gute Gelegenheit, seinen inzwischen<br />
eingestaubten Charme auszugraben.<br />
Sieht man wie der junge Cole in „<strong>The</strong> Sixth<br />
Sense“ tote Menschen, so ist das entweder<br />
verdammt unheimlich oder urkomisch, wie<br />
diese Komödie beweist. Der Humor wechselt<br />
seinen Anspruch im Minutentakt und deckt<br />
vom verbalen Dauerfeuer à la Woody Allen bis<br />
hin zum pubertären Geisterpenis-im-Ohr-Gag<br />
das volle Spektrum ab. Als Running Gag wird<br />
hier übrigens das unerwartete Niesen damit<br />
erklärt, dass ein Geist durch einen Lebenden<br />
tritt. Stilistisch wurde ein herbstliches New York<br />
gewählt, das helle Farben bereithält und dank<br />
seiner optimistischen Lichtstimmung einen reizenden<br />
HD-Eindruck hinterlässt. Komödien geben<br />
meist von sich aus nicht viel her, wenn es<br />
um spektakulären Sound geht, weshalb auch<br />
hier handlungsbedingt mehr Wert auf Dialoge<br />
gelegt wurde. Der Bonusumfang liegt im Standardbereich<br />
und bietet das übliche Making-of,<br />
einen Audiokommentar mit dem Regisseur, ein<br />
Interview mit dem Hauptdarsteller, verpatzte<br />
Szenen, Hintergründe über die Spezialeffekte,<br />
eine Fotogalerie und einen virtuellen Ausschnitt<br />
aus dem englischen Drehbuch. Zuschauer mit<br />
einem BD-Live-fähigen Abspielgerät dürfen<br />
sich zudem auch noch Hintergrundinformationen<br />
zu den Schauspielern, den Konzeptionen<br />
der Geschichte und Figuren in Schriftform aus<br />
dem Netz ziehen.<br />
FT<br />
Schon mal einen perversen Nudisten-Geist gesehen?<br />
Vielleicht steht er gerade neben Ihnen<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Die Gleichung „Ghost – Nachricht von Sam“<br />
minus Romantik plus Humor geht erstaunlich gut auf.<br />
Dank Ricky Gervais auf verdammt britische Weise.<br />
Bilder: Kinowelt, Sony Pictures Home Entertainment<br />
50
Komödie<br />
Film<br />
Beim Durchgehen der Kreditkartenabrechnung<br />
mit Freundin (Krysten Ritter) steht immer eine<br />
Flasche Tequila auf dem Tisch<br />
Shopaholic<br />
DIE SCHNÄPPCHENJÄGERIN<br />
Rebeccas Eltern (Joan Cusack und John<br />
Goodman) beim Kassensturz mit ihrer Tochter<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Buena Vista Home Entertainment<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2009 Vertrieb: Buena Vista<br />
Home Entertainment<br />
Bildformat: 1 080p24, VC-1,<br />
2,40 : 1 Tonformate: DTS 5.1<br />
(deutsch), DTS-HD MA 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 25,2 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps Regie:<br />
P. J. Hogan Laufzeit: 105 min<br />
FSK: ab 6 Jahren Preis: 27 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Zeitlich passend zur Finanzkrise kommt hier<br />
eine bonbonbunte, lockere Romanze über<br />
den Fluch und Segen der kleinen, Geld ersetzenden<br />
Plastikkärtchen ins <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Regal. Fluch<br />
vor allem dann, wenn man wie Rebecca Bloomwood<br />
(Isla Fisher) seinen Kaufrausch in Modeboutiquen<br />
nicht synchron zum Ausbleiben des<br />
monatlichen Gehalts unterdrücken kann. Daher<br />
muss sie nun sowohl nach einem neuen Job<br />
suchen als auch den ihr nachlaufenden Geldeintreibern<br />
aus dem Wege gehen. Durch einen<br />
Zufall landet sie statt in der Redaktion einer<br />
von ihr umschwärmten Modezeitschrift ausgerechnet<br />
bei dem Wirtschaftsblatt Saving Money.<br />
Dort allerdings erzielt Rebecca mit ihrer Kolumne<br />
einen Überraschungserfolg. Nicht ganz so<br />
überraschend ist ihr zunehmend erfolgreiches<br />
Anbandeln mit dem jungen Chefredakteur des<br />
Magazins, Luke Brandon (Hugh Dancy). Bis zum<br />
nie bezweifelten Happy End ist die eine oder<br />
andere Hürde zu nehmen, zwischen Kaufrausch<br />
und Kaufrauschtherapie, zwischen Beziehungsstress<br />
und glücklichem Finale.<br />
Kein Knallbonbon<br />
Der Film ist – wenn auch von Jerry Bruckheimer<br />
produziert – weder ein Feuerwerk an Action<br />
noch an Gags, obwohl er als Komödie durchaus<br />
zu unterhalten weiß. Vor allem die Hauptdarstellerin<br />
Isla Fisher trägt mit ihrem charmanten<br />
und spritzigen Spiel viel zur Atmosphäre des<br />
Films bei. Allerdings hätte ihr das Drehbuch bei<br />
allem Slapstick die eine oder andere dann doch<br />
zu platte Szene ersparen sollen, wie etwa Teile<br />
des Bewerbungsgesprächs. An der Seite von<br />
Fisher fi nden sich im Übrigen durchaus bekannte<br />
Namen auf der Besetzungsliste. Neben John<br />
Goodman und Joan Cusack als Rebeccas Eltern<br />
sind auch John Lithgow als Verleger und Kristin<br />
Scott Thomas als Chefi n des Mode<strong>magazin</strong>s zu<br />
sehen. Die Figuren bleiben allerdings eher im<br />
Hintergrund, was der Hauptdarstellerin genug<br />
Raum zum Agieren gibt, den sie durchaus überzeugend<br />
nutzt.<br />
Aufs Korn genommen<br />
Technisch macht die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc einen soliden<br />
Eindruck. Das Bild ist weitgehend scharf, die<br />
Farben sind gewollt bunt und gesättigt, ohne<br />
dass es zu viel wäre. Was stört, ist das in vielen<br />
Szenen starke Bildrauschen. Auf hellen Flächen<br />
und Gesichtern fällt bei Innenaufnahmen das<br />
Filmkorn unangenehm auf. Am Schwarzwert ist<br />
dagegen nichts zu beanstanden.<br />
In Bezug auf den Sound spielt die Komödie<br />
zwar nicht alle ihre Möglichkeiten aus, dennoch<br />
kann die Abmischung überzeugen. Ganz ohne<br />
Arbeit bleiben auch die hinteren Lautsprecher<br />
nicht und die Titel des Soundtracks peppen den<br />
Ton insgesamt deutlich auf.<br />
Die Extras, die zum größten Teil in HD vorliegen,<br />
sind – wen wundert es – stark auf das <strong>The</strong>ma<br />
Mode zugeschnitten. Aber so interessant es ist,<br />
Designerin Patricia Fields Schilderung über den<br />
grünen Schal zu lauschen – die Extras sind einfach<br />
zu kurz. Neben einigen Musikvideos gibt es<br />
noch die obligatorischen zusätzlichen Szenen<br />
und Pannen beim Dreh.<br />
Alles in allem ein Film, der dank einer erfrischend<br />
aufspielenden Hauptdarstellerin gut<br />
unterhält. Also Kreditkarte gezückt und die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
gekauft – aber nur, wenn es der Kontostand<br />
erlaubt …<br />
UWE FUNK<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Gut abgemischt, aber genretypisch stark frontlastig. Selbst<br />
gegebenes Surround-Potenzial wird kaum ausgenutzt.<br />
Dynamik<br />
Ein insgesamt gutes bis sehr gutes Bild mit gewollt leicht<br />
übersättigten Farben, gestört durch ein deutliches Bildrauschen.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1/2 2/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1/2 1,5/2 1,5/2 1/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Interessante, dafür aber umso kürzere Extras. Die Frage, warum<br />
es die Zebrajeans nicht in den Film geschaff t hat, bleibt off en.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Bild und Ton sind für eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ausreichend überzeugend,<br />
auch ohne Knalleff ekt. Die HD-Extras sind etwas zu kurz.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 1/3 0,5/3<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Ein charmant unterhaltender Film, getragen<br />
von der Hauptdarstellerin. Nicht nur Shopaholics sollten<br />
zugreifen.<br />
Rebecca auf Tuchfühlung mit dem von ihr<br />
umschwärmten Chef (Hugh Dancy)<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 51
Film<br />
Romantik<br />
Er steht einfach nicht auf dich<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Warner<br />
Home Video Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,40 : 1 Tonformate:<br />
Dolby Digital 5.1 Datenrate<br />
Bild: 17,5 Mbps Datenrate<br />
Ton: 640 kbps Regie: Ken<br />
Kwapis Laufzeit: 129 min FSK:<br />
ohne Altersbeschränkung<br />
Preis: 26 Euro Start: erhältlich<br />
Was gibt es Schöneres, als mit der besten<br />
Freundin im Beauty-Salon zu tratschen?<br />
Es war dieser eine Satz, der zuerst das Autorenbüro,<br />
anschließend die vorwiegend<br />
weibliche Käuferschaft des Buches in Aufruhr<br />
versetzte und letztendlich zur Verfilmung führte<br />
– so lautet zumindest die Anekdote, die<br />
„Sex And <strong>The</strong> <strong>City</strong>“-Autor Greg Behrendt gern<br />
erzählt. Und welche Frau ist nicht schon einmal<br />
stundenlang ums Telefon geschlichen, in der<br />
Hoffnung, dass der eine anruft? Welche Frau<br />
hat sich nicht schon einmal im Nachhinein wie<br />
ein Dummkopf gefühlt, weil sie alle Energie<br />
in ein uninteressiertes Mannsbild investierte?<br />
Andererseits: Welcher Mann hat sich nicht<br />
bereits gewundert, dass Frauen so schrecklich<br />
kompliziert sind und einen Satz, ein Wort,<br />
einen Blick bis ins allerletzte Detail sezieren<br />
und stundenlang mit ihrer besten Freundin<br />
diskutieren können? „Er steht einfach nicht auf<br />
dich“ gibt einen unterhaltsamen Einblick in diese<br />
Abgründe, die zwischen den Geschlechtern<br />
klaffen, baut allerdings auch Brücken, um dennoch<br />
glücklich zu werden. Mehrere <strong>Sin</strong>gles und<br />
Paare (u. a. gespielt von Ben Affleck, Jennifer<br />
Aniston, Drew Barrymore, Scarlett Johansson,<br />
Kevin Conolly) werden dazu von Regisseur<br />
Ken Kwapis in einem bunten Klischee-Cocktail<br />
zusammengemixt. Erwähnenswert sind die<br />
dokumentarisch aufgebauten Einschübe, die<br />
Zäsuren setzen und so die Kapitel – wenn<br />
Happy End ohne Trauschein? – Beth und Neil (Jennifer<br />
Aniston und Ben Affleck) sind sich zunächst uneins<br />
auch dramaturgisch ein wenig inkonsequent –<br />
voneinander abgrenzen. Optisch gibt es an der<br />
Scheibe kaum etwas zu bemängeln, Schwarzwert,<br />
Kontrast und Farbigkeit sind allesamt<br />
passabel und angenehm anzusehen. Positiv<br />
ist ferner die geringe Filmkörnung anzumerken.<br />
Heimkinoenthusiasten kommen dennoch<br />
nicht komplett auf ihre Kosten: Grund ist die<br />
Stiefmütterliche Behandlung der deuteschen<br />
Tonspur. Lediglich die englische Originalspur<br />
liegt in Dolby True HD vor.<br />
FD<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Nach anfänglichen Tempoproblemen<br />
mausert sich der unterhaltsame Film zur akzeptablen<br />
Samstagabendkost.<br />
Der letzte Kuss<br />
Tragikomödie<br />
US 2006 Vertrieb: Paramount<br />
Bildformat: MPEG-4, 2,40 : 1<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1,<br />
Dolby True HD 5.1 (engl.)<br />
Datenrate Bild: 37,3 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Tony Goldwyn<br />
Laufzeit: 104 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 24 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Hinter den Fassaden schlummern auch hier<br />
gewisse Lebensängste<br />
Filminhalt:<br />
Michael (Zach Braff) hat in seinem Leben<br />
bereits viel erreicht: Mit Ende zwanzig<br />
arbeitet er in einem der erfolgreichsten Architekturbüros<br />
der Stadt, hat eine hübsche<br />
Freundin namens Jenna (Jacinda Barrett) und<br />
seine Freunde von der Highschool schätzen<br />
ihn immer noch als Kumpel. Als er jedoch<br />
auf die attraktive Studentin Kim (Rachel<br />
Bilson) trifft, droht sein bis dahin so geordnetes<br />
Leben aus den Fugen zu geraten:<br />
Hin- und hergerissen zwischen sexueller Versuchung<br />
und der Liebe zu Jenna, verstrickt<br />
Michael sich immer mehr in die Irrungen und<br />
Wirrungen der Liebe.<br />
Nach seinem Überraschungshit „Garden State“<br />
(2004), in dem er neben der Hauptrolle auch<br />
verantwortlich für das Drehbuch und die Regie<br />
war, ist Zach Braff nun in diesem sympathischen<br />
Beziehungsfi lm mit von der Partie.<br />
„Der letzte Kuss“ basiert als Remake auf der<br />
italienischen Produktion „Ein letzter Kuss“<br />
(2001) und verdeutlicht die gespaltenen Gefühle<br />
seiner Figuren, indem er immer wieder<br />
gekonnt zwischen Drama und Komödie tänzelt.<br />
Das unspektakuläre, wenn auch gelungene<br />
Bild wird hin und wieder von minimalen<br />
Unschärfen und sporadisch steilem Kontrast<br />
heimgesucht. Auch der Ton erweist sich als<br />
solide, ein wenig mehr Dynamik und eine<br />
Reduzierung der Frontlastigkeit hätten hier<br />
sicherlich gutgetan. Außer dem Trailer liegen<br />
umfangreiche Extras in SD vor, auch ein schöner<br />
Musikclip der Band Cary Brothers, die<br />
sich zusammen mit anderen Rockgrößen wie<br />
Coldplay bereits auf dem Soundtrack zu „Garden<br />
State“ befanden.<br />
DL<br />
Die reizende Kim tritt urplötzlich in Michaels<br />
Leben – und wirft so einiges über den Haufen!<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Intelligentes und unterhaltsames Porträt der<br />
Mittzwanziger-Generation. Auch auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> einen Blick<br />
wert, da ohne größere Mängel.<br />
Bilder: Paramount, Stock.xchng, Warner Home Video<br />
52
Romantik<br />
Film<br />
Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht<br />
Bilder: Sony Pictures Home Entertainment<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4, 16 : 9<br />
Widescreen (1,85 : 1)<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 27,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,7 Mbps<br />
Regie: Peter Sollett Laufzeit:<br />
ca. 89 min FSK: ab 6 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />
Regisseur Peter Sollett nahm sich im letzten<br />
Jahr des Jugendromans von Rachel Cohn<br />
und David Levithan an und verfilmte die romantische<br />
Geschichte um Nick und Norah. Die<br />
Zutaten der gefälligen Komödie sind einfach:<br />
der schüchterne Teenager Nick, der seiner<br />
ersten Liebe exzessiv nachtrauert und ihr eine<br />
CD nach der anderen mit Titeln wie „Suche<br />
nach dem Schlussstrich Vol.12“ brennt, seine<br />
Ex Tris, die sich über diese zahllosen Versuche,<br />
sie zurückzuerobern, lustig macht, sowie ein<br />
bildhübsches Mädchen namens Norah, die<br />
die Mix-CDs regelmäßig aus dem Abfall fischt<br />
und Interesse am liebeskranken Jungen findet.<br />
„Nick & Norah“ lebt jedoch weniger von der oft<br />
in Filmen behandelten Dreierkonstellation, sondern<br />
vielmehr von Nebenfiguren, die die Handlung<br />
vorantreiben und diese eine Nacht in New<br />
York <strong>City</strong> immerhin sehenswert machen. Die<br />
Figur des Nick scheint Michael Cera, der über<br />
die bekannte minimalistische und sehr lethargische<br />
Spielweise nicht hinauskommt, wie auf<br />
den Leib geschneidert. Das schafft Langeweile,<br />
die vom Rest des Ensembles wenigstens stellenweise<br />
relativiert wird. Angenehm anzusehen<br />
sind die homosexuellen Freunde von Nick,<br />
die ihn aus seinem Sumpf ziehen wollen und<br />
Norah (mal erfrischend, mal geheimnisvoll: Kat<br />
Dennings) zur Auserwählten erkoren haben,<br />
ohne dabei die gängigen Homo-Klischees zu<br />
strapazieren. Die Handlungsstränge vereinen<br />
und teilen sich und sorgen so für Tempo, wie<br />
etwa die Suche nach Caroline (sehenswert<br />
bis eklig: Ari G<strong>ray</strong>nor), der stark alkoholisierten<br />
Freundin von Norah. Die Szene, in der Caroline<br />
ihren geliebten Kaugummi aus dem Klo fischt,<br />
dem sie zuvor ihre zahlreichen Drinks anvertraute,<br />
eignet sich hervorragend, um die Toleranzgrenze<br />
des eigenen Magens auszuloten.<br />
Der rosa Kaugummi sorgt als eine Art kittendes<br />
Element an einigen Stellen für Erheiterung.<br />
Ziel aller Protagonisten in dieser Nacht ist die<br />
Suche nach Hinweisen zur Location eines Gigs<br />
der angesagten Band Where’s Fluffy. Während<br />
dieser Schnitzeljagd nähern sich Nick und Norah<br />
einander an und stellen ihre musikalische<br />
Seelenverwandtschaft fest. Als der Morgen<br />
graut, eint beide trotz diverser Widerstände<br />
und Missverständnisse das Wissen: Sie gehören<br />
zusammen.<br />
Klanggewaltig<br />
Die Disc brilliert zwar mit durchgängig guten<br />
Datenraten, kann in den Kategorien Kontrast<br />
und Schärfe aber nicht überzeugen. Diese<br />
Schwächen werden in den Nachtszenen, aus<br />
denen der Film überwiegend besteht, besonders<br />
deutlich. Am gelungenen Schwarzwert<br />
lässt sich hingegen nichts bemängeln. „Nick<br />
& Norah – Soundtrack einer Nacht“ hält ein<br />
stimmiges Klanggefüge bereit und trägt den<br />
zweiten Teil seines Titels nicht umsonst. Songs<br />
von Modest Mouse, Vampire Weekend oder<br />
Band Of Horses schaffen Indie-Atmosphäre<br />
vom Feinsten, unterstützt durch den gut abgemischten<br />
Dolby True HD der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Die Extras<br />
halten u. a. eine interaktive Playlist bereit, über<br />
die sich der Film samt Infos zu den jeweiligen<br />
Songs erneut starten lässt. Favoriten können<br />
abgespeichert und Freunden per E-Mail gesendet<br />
werden. Auch einen Cine Chat hält die<br />
blaue Scheibe parat, über den man mit Freunden<br />
während des Filmschauens interagieren<br />
kann. Über die Nützlichkeit dieses Extras lässt<br />
sich zweifellos streiten, da fi ndet das animierte<br />
und künstlerisch gestaltete Storyboard schon<br />
mehr Anklang. Schade nur, dass der Beitrag<br />
dazu sehr kurz geraten ist.<br />
FRANZISKA DRACHE<br />
Eine Nacht in New York <strong>City</strong>, Indie-Musik und diverse Prüfungen<br />
– Nick und Norah haben sich füreinander entschieden<br />
„Und, gehen wir heute Abend aus?“ Norah ist zunächst unschlüssig,<br />
sie will Caroline nicht erneut betrunken erleben<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Der gut abgemischte Sountrack gibt der Nacht einen eigenen<br />
Rhythmus, dank Dolby True HD erklingt satter Sound im Heimkino.<br />
Dynamik<br />
Der Schwarzwert und die natürliche Farbdarstellung heben sich<br />
positiv von den teils kontrastarmen Kunstlichtaufnahmen ab.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1/2 1,5/2 1/2 1,5/2 1/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
Reichhaltig bestückt gibt sich die Bonusseite der blauen Scheibe,<br />
leider sind nur Bildergalerie und interaktive Playlist in 1080p.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
3/3 2/3 1,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Der Wow-Eff ekt hält sich in Grenzen. Zwar ist die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
gelungen, allerdings hätte es mehr HD-Extras geben können.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 1,5/3 1,5/3<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Ein Kuss sagt mehr als tausend Worte, besonders<br />
wenn der andere ebenso empfindet<br />
Nicks Freunde sind liebenswerte Frohnaturen,<br />
die ihn schnellstmöglich verkuppeln wollen<br />
Kurzfazit: Sehenswerte Unterhaltung mit einigen<br />
Längen und vor allem gutem Sound. Nicht nur, aber<br />
auch für frisch Verlassene.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 53
Film<br />
Komödie<br />
Roxanne<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 1987 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Home Bildformat:<br />
MPEG-4, 1,78 : 1 Tonformate:<br />
Dolby True HD 5.1 Datenrate<br />
Bild: 27 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Regie: Fred Schepisi<br />
Laufzeit: 166 min FSK: ab 6<br />
Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Mit dem Kopf auf die Tischplatte knallen, ist<br />
hier doppelt gefährlich<br />
Die Komödie aus dem Jahre 1987 sollte aus<br />
den unzähligen Wiederholungen im Privat-TV<br />
bekannt sein: C. D. Bales (Steve Martin) ist Leiter<br />
der Feuerwehr einer Kleinstadt in den Rocky<br />
Mountains und verliebt sich in die bezaubernde<br />
Astronomiestudentin Roxanne (Daryl Hannah).<br />
Doch Bales hat zwei Probleme: Seine äußerst<br />
lange Nase und den schmucken Feuerwehrmann<br />
Chris (Rick Rossovich), auf den Roxanne<br />
ein Auge geworfen hat. Da der Intellekt des<br />
jungen Mannes nicht allzu hoch einzustufen ist,<br />
schreibt C. D. in seinem Namen Liebesbriefe<br />
an Roxanne, um die beiden zu verkuppeln – in<br />
weiser Voraussicht, dass das Mädchen von ihm<br />
und seiner Supernase nichts wissen will. Nach<br />
vielen Witzen über Riechorgane und einigen<br />
langatmigen Szenen endet der Film dann wie<br />
erwartet – wir verraten aber nichts. Die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
holt das Möglichste aus dem Film heraus.<br />
Zu Beginn wirkt das Material recht unscharf,<br />
was vor allem an den Titel- und Darstellereinblendungen<br />
liegt. Es entsteht der Eindruck,<br />
das Material sei einfach nur auf HD-Aufl ösung<br />
hochskaliert worden. Schon wenige Minuten<br />
später entfaltet die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> aber ihre Stärken.<br />
Angesichts des schon über 20 Jahre alten<br />
Quellmaterials kann kaum gemeckert werden.<br />
Einige Schwächen gibt es altersbedingt beim<br />
Kontrast sowie bei der Schärfe. Dafür kommt<br />
Roxanne ist hin- und hergerissen zwischen<br />
Poesie und Body<br />
die Farbdarstellung nahe an die Originaltöne<br />
heran und der Schwarzwert lässt kaum zu<br />
wünschen übrig. Der Ton ist auch dem Alter<br />
angemessen, liegt jedoch erfreulicherweise in<br />
Dolby True HD vor. Bonusmaterial sucht man<br />
auf der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> vergeblich, bei unserer Test-<br />
Disc waren sogar die Menüs in Englisch. FP<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Netter Oldie auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, der aber nicht aus<br />
der Masse heraussticht – trotz der langen Nase der<br />
Hauptfi gur.<br />
Der Ja-Sager<br />
Komödie<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Warner<br />
Home Video Bildformat: VC-1,<br />
2,40 : 1 Tonformate: DD 5.1,<br />
Dolby True HD (engl.)<br />
Datenrate Bild: 25,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 640 kbps<br />
Regie: Peyton Reed Laufzeit:<br />
ca. 104 min FSK: ab 6 Jahren<br />
Preis: 26 Euro Start: erhältlich<br />
Der Bankangestellte Carl Allen (Jim Carrey)<br />
hat sich nach seiner Scheidung privat<br />
völlig zurückgezogen und trägt das Wort „Nein“<br />
vor sich her wie ein Schutzschild. Durch einen<br />
Zufall gerät er in ein Motivationsseminar und<br />
trifft dort die „Abmachung“, ab sofort zum<br />
Ja-Sager, zum „Yes-Man“ zu werden: „Sag Ja<br />
zum Leben und es antwortet mit Ja.“ Sein „Ja“<br />
führt über einige Turbulenzen schließlich zum<br />
Erfolg im Job und Privatleben, wobei Letzteres<br />
wohl untrennbar mit der Motorroller-Bekanntschaft<br />
Allison (Zooey Deschanel) verbunden<br />
ist, vorausgesetzt auch sie sagt „Ja“.<br />
Jim Carrey wird älter und man nimmt ihm<br />
nun auch die von der Midlife-Crisis geplagten<br />
Gemütslagen ab, dagegen weniger seine Gesichtsakrobatik.<br />
Trotzdem schafft es der Film,<br />
beides glaubwürdig zu kombinieren. Wenn es<br />
der Geschichte auch etwas an Spannung und<br />
dramaturgischen Wendungen fehlt, bietet sie<br />
ohne Zweifel passable Unterhaltung.<br />
Die Disc ist unterm Strich sogar besser als nur<br />
passabel, wenn auch kein Referenzniveau erreicht<br />
wird. Die Bildschärfe ist durchgehend gut<br />
bis sehr gut, selbst die Innenaufnahmen kommen<br />
kontrastscharf und detailliert herüber. Allerdings<br />
leisten sich Kontrast und Schärfe kleine<br />
Schwächen bei Nachtaufnahmen, vor allem in<br />
den Szenen im dunklen Park. Der Schwarzwert<br />
selbst ist dagegen in Ordnung. Die deutsche<br />
Tonspur klingt insgesamt durchaus rund und<br />
dynamisch. Soundtrack, „Konzertszenen“ und<br />
die tonal beeindruckende Sequenz der Motivationsveranstaltung<br />
schaffen in Kombination mit<br />
einer guten Abmischung eine ausgewogene<br />
und räumliche Präsenz des Tons. An Extras in<br />
HD-Qualität hat die Scheibe einiges zu bieten.<br />
Allein der Beitrag „Sag Ja zu Red Bull“ oder das<br />
Feature zur imaginären Band Munchausen By<br />
Proxy sind einfach nur köstlich. Durch das Fehlen<br />
eines Audiokommentars und ergänzender<br />
interaktiver Optionen wird aber auch bei den<br />
Extras der Abstand zur Ausstattungs- bzw. HD-<br />
Referenz deutlich.<br />
Alles in allem ein Film, den sich – nicht nur,<br />
aber vor allem – Jim-Carrey-Fans bedenkenlos<br />
zulegen können. Natürlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. UF<br />
JA, JA, JA ... egal ob gesagt, geschrien oder<br />
gesungen, Carl wird zum „Yes-Man“<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Jim Carrey zwischen Trübsalblasen und<br />
Herumalbern. Der Komödienprofi weiß zu unterhalten,<br />
die Disc zu überzeugen.<br />
Bilder: Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />
54
Animation<br />
Film<br />
Despereaux – Der kleine Mäuseheld<br />
Animationsfilm<br />
US 2009 Vertrieb: Universal<br />
Home Bildformat: VC-1,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
(deutsch) Datenrate Bild:<br />
27 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,5 Mbps Regie: Sam Fell<br />
Laufzeit: 93 min FSK: ab 6<br />
Jahren Preis: 29 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Nicht mit einer Maus, sondern mit der auf<br />
einem Schiff residierenden Ratte Roscuro<br />
beginnt dieser computeranimierte Trickfilm.<br />
Roscuro macht eine Stippvisite in einem Land,<br />
in dem sich alles um Suppe dreht. Vor allem natürlich<br />
um die königliche Suppe, von der auch<br />
das Volk seinen Teil abbekommt. Roscuro ist<br />
von deren Duft so betört, dass er irgendwann<br />
auf dem Teller der Königin landet, die daraufhin<br />
vor Schreck stirbt und mit dem Gesicht im Suppenteller<br />
landet. Der König ist so traurig, dass<br />
ab sofort Suppen jeglicher Art verboten und<br />
Ratten gejagt werden. Dies ist der Zeitpunkt,<br />
an dem der Held Despereaux geboren wird<br />
– eine viel zu kleine Maus mit viel zu großen<br />
Ohren und mutig bis in die Zehenspitzen. Von<br />
einer Rittergeschichte fasziniert, versucht Despereaux<br />
Ruhm und Ehre zu verteidigen und<br />
die Welt wieder geradezurücken. Geschichte<br />
und Optik des Films sind ungewöhnlich schön,<br />
die Synchronisation ins Deutsche ist perfekt<br />
gelungen. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> steht dem in nichts<br />
nach. Computeranimationen entfalten auf dem<br />
Medium ihre volle Pracht, wie in jeder Minute<br />
des Films bewiesen wird. Etwas mehr Schärfe<br />
und Details hätten wir uns gewünscht, was<br />
jedoch auch vom Regisseur bewusst so beabsichtigt<br />
sein könnte. DTS-HD gibt es nur in<br />
der englischen Tonspur, aber auch DTS 5.1 mit<br />
1,5 Megabit pro Sekunde sorgt für einen guten<br />
Klang. In Sachen Bonusmaterial sieht es mit<br />
einem Making-of, dem Storyboard und zwei<br />
unveröffentlichten Szenen nicht ganz so prall<br />
aus, dafür liegen diese Sachen komplett in HD<br />
vor.<br />
FP<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6/10<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: In wunderbarer Optik animiertes Märchen,<br />
das seine Stärken auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ausspielt und jede Frau zu<br />
Tränen rührt.<br />
Bilder: OVA, Universal Home<br />
Flag – <strong>The</strong> Movie (Director’s Cut)<br />
Anime/Politthriller<br />
Filminhalt:<br />
JP 2006 Vertrieb: OVA<br />
Bildformat: MPEG-2, 1,85 : 1<br />
Tonformate: PCM 5.1, DTS-HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 32,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />
Regie: Ryosuke Takahashi<br />
Laufzeit: 101 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 28 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
In dem fiktiven Staat Uddiyana herrscht seit<br />
Jahren Krieg. Eines Tages geht jedoch ein<br />
Foto durch die Medien, das eine provisorische<br />
UN-Flagge zwischen Zivilisten und Soldaten<br />
zeigt. Der Symbolkraft des blauen Stoffstücks<br />
entspringt die Hoffnung auf die lang ersehnte<br />
Waffenruhe. Leider weiß eine extremistische<br />
Militärgruppierung den Frieden zu verhindern<br />
und stiehlt den Glaubensträger. Neue Unruhen<br />
entstehen und die junge Journalistin Saeko<br />
Shirasu befindet sich mittendrin. Da sie das<br />
legendäre Foto der Friedensflagge schoss,<br />
wird ihr auch die Berichterstattung über die<br />
Rückeroberung zuteil.<br />
Wie in der gleichnamigen TV-Serie greift<br />
Anime-Regisseur Ryosuke Takahashi auf den<br />
Dokumentarstil zurück, um dem Ganzen<br />
eine gewisse Authentizität<br />
zu verleihen. Kombiniert mit<br />
der dezenten Science-Fiction-Note<br />
spricht der Film<br />
auch Zuschauer an, die noch<br />
nie etwas mit japanischer<br />
Animation zu tun hatten.<br />
So interessant die Idee für<br />
den Inhalt auch sein mag,<br />
so negativ wirkt sie sich auf<br />
die Technik aus. Warum sich<br />
OVA ausgerechnet „Flag“<br />
ausgesucht hat, um einen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Start zu wagen, ist<br />
uns schleierhaft. Fast der<br />
komplette Film ist eine Montage<br />
aus fi ngierten Kameraaufnahmen, die<br />
extrem verrauscht, teils mit starkem Grünstich<br />
versehen und oftmals auch noch absichtlich<br />
unscharf sind. Diverse Zielkreuze sowie andere<br />
Verfremdungen beeinträchtigen das<br />
Sichtfeld. Denkt man die Filter weg, so bietet<br />
das Bild eine durchaus angenehme Schärfe.<br />
Der Ton konzentriert sich hauptsächlich auf<br />
Dialoge und hält nur wenig Action bereit.<br />
Kommt es zu einer Auseinandersetzung, so<br />
schenkt sich die PCM-5.1-Abmischung allerdings<br />
nichts. Wäre da nicht die meditative<br />
Musik, würde sich an diesen Stellen bestimmt<br />
auch noch mehr Spannung einstellen. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: „Flag“ ist ein Politthriller mit inhaltlich sehr<br />
guten Ideen. Der Regisseur schaff t es jedoch nicht,<br />
ausreichend Spannung aufzubauen.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 55
Film<br />
Spannung/Thriller<br />
<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong> Furious: Tokyo Drift<br />
Action-Thriller<br />
Filminhalt:<br />
US 2006 Vertrieb: Universal<br />
Pictures Germany Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 22 Mbps Datenrate<br />
Ton: 1,5 Mbps Regie: Justin Lin<br />
Laufzeit: 104 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
3. September 2009<br />
Bei einigen Menschen scheint wirklich kein<br />
<strong>Blu</strong>t durch die Adern zu fließen, sondern<br />
Benzin. Wie könnte es sonst sein, dass man<br />
einen ganzen Film ausschließlich quietschenden<br />
Autos widmet? Und nicht nur das, im dritten Teil<br />
der „Fast And Furious“-Reihe geht es um ein ganz<br />
besonderes Quietschen, nämlich das Driften.<br />
Das Auto bricht dabei mit dem Heck aus und<br />
der Fahrer muss versuchen, dennoch sauber um<br />
die Kurven zu kommen. Im Film „Cars“ hat es<br />
Doc Hudson dem Rookie Lightning McQueen<br />
ganz einfach erklärt: „Du musst nach rechts<br />
lenken, um nach links zu fahren.“ Und wo sollte<br />
man driften besser üben als in den Parkhäusern<br />
von Tokio? Dorthin verschlägt es dann auch den<br />
Helden Sean Boswell (Lucas Black), der wegen<br />
Fast And Furious – 4-Movie-Box<br />
Auf mittlerweile vier<br />
Filme hat es die „Fast<br />
And Furious“-Reihe bisher<br />
gebracht. Im ersten<br />
Teil „<strong>The</strong> Fast And <strong>The</strong><br />
Furious“ von 2001 startete<br />
Actionschauspieler<br />
Vin Diesel als Bösewicht<br />
Dominic Toretto. Er lieferte<br />
sich mit Undercover-Cop<br />
Brian O’Conner<br />
(Paul Walker) heiße Straßenrennen<br />
mit frisierten Mittelklasseautos. Der Film<br />
war so erfolgreich, dass Videospielhersteller Electronic<br />
Arts seine Reihe „Need For Speed“ auf Untergrundrennen<br />
trimmte. Im zweiten Teil „2 Fast 2 Furious“,<br />
der 2003 in den Kinos startete, war Vin Diesel schon<br />
nicht mehr mit von der Partie – angeblich wegen zu<br />
hoher Gagenforderungen. Paul Walker mimt erneut<br />
den mittlerweile entlassenen Cop O’Conner, der nun<br />
Problemen mit den US-Behörden seine Autorennen<br />
nun in Japan austragen muss. Natürlich<br />
fährt er sein erstes Auto gleich zu Schrott und<br />
lernt, dass man es mit dem „DK“, also dem Drift<br />
King, einfach nicht aufnehmen sollte. Die weitere<br />
Story ergibt sich fast von selbst, denn irgendwann<br />
gegen Ende des Films und nach vielen zerbeulten<br />
Autos tritt Boswell wieder gegen den DK an,<br />
um Geld und das Herz einer Frau zu erobern.<br />
Ganze 100 Autos sollen bei den Dreharbeiten<br />
zu diesem extrem lauten und bunten Film geschrottet<br />
worden sein. In der Abschlussszene<br />
gibt es einen Gastauftritt von Vin Diesel, dem<br />
Hollywood-Bösewicht, der den ersten Teil zum<br />
Erfolg machte (siehe Kasten).<br />
Bleifuß de luxe<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> lässt es in Sachen Film dann auch so<br />
richtig krachen. Das Bild brilliert in den schönsten<br />
Farben, immerhin wurde für die Dreharbeiten<br />
extra eine Straße in Los Angeles als buntes Tokio<br />
samt Leuchtreklame und Co. verkleidet. Der<br />
Sound ist bombastisch. Die Musik und die Rennszenen<br />
hämmern mit Bässen auf den Zuschauer<br />
ein, ganz wie man es von den getunten Autos<br />
auf der Straße kennt. Lediglich die Dialoge wirken<br />
sehr fade und schlecht abgemischt. Man könnte<br />
meinen, die Synchronsprecher hätten statt eines<br />
Mikrofons nur eine Blechbüchse zur Verfügung<br />
für das FBI einen Drogendealer wegen Geldwäsche<br />
überführen soll. Dazu muss er natürlich wieder Autorennen<br />
fahren, um sich beim Drogenboss beliebt<br />
zu machen. Der jüngste Teil „Fast & Furious – Neues<br />
Modell. Originalteile“ spielt in der Dominikanischen<br />
Republik und kam in diesem Jahr in die Kinos. Mit<br />
„Originalteile“ spielt der Titel auf die Schauspielerriege<br />
des ersten Streifens an: Mit Vin Diesel und Paul Walker<br />
ist die Besetzung des ersten Films wieder vereint,<br />
nachdem man im dritten Teil („Tokyo Drift“) auf neue<br />
Gesichter gesetzt hatte.<br />
Das 4er-<br />
Set erscheint<br />
im Steelbook<br />
für knapp 60<br />
Euro und wird<br />
ab 3. September<br />
im Handel<br />
erhältlich<br />
sein.<br />
gehabt. In puncto Bonusmaterial gibt es Licht<br />
und Schatten. Die BD-Live-Funktionen wurden<br />
uns von der Test-Disc versagt – angeblich würde<br />
unsere Playstation 3 diese Features nicht bieten.<br />
Das kann bei der offi ziellen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> schon wieder<br />
anders sein. Ansonsten gibt es viele Extras, vor<br />
allem natürlich zum <strong>The</strong>ma „Driften“. Ein Drittel<br />
des Zusatzmaterials liegt in HD vor. Die Vorteile<br />
der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> werden in Form von Bild-in-Bild-Features<br />
(Filmkommentar) gut genutzt.<br />
FLORIAN PÖTZSCH<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Akustisches Adrenalin mit gut eingepasstem Soundtrack; die<br />
deutschen Dialoge tönen leider nach Autoblech.<br />
Dynamik<br />
So gut wie keine Schwächen beim Bild, die sehr stark gesättigten<br />
Farben gehen durchaus als Stilmittel durch.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1,5/2 2/2 1,5/2 1/2<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
Das Übliche und noch ein wenig mehr für Autofans, informativ<br />
und teilweise sehr nett anzusehen.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
2/3 2/3 3/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Bild und Ton mit großen Stärken, wie für das <strong>The</strong>ma zu<br />
erwarten. HD-Extras leider mit Schwächen.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 2/3 1,5/3<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: Rasant krachende Action mit bunten Bildern<br />
für den Autofreund – genießbar auch ohne Einschalten<br />
des Gehirns.<br />
Bilder: Universal Pictures Germany<br />
56
Thriller/Spannung<br />
Film<br />
Ausnahmezustand<br />
Action-Drama<br />
Bilder: 20th Century Fox<br />
Filminhalt:<br />
US 1998 Vertrieb: 20th<br />
Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD 5.1 (engl.), DTS 5.1<br />
(deutsch) Datenrate Bild:<br />
36 Mbps Datenrate Ton:<br />
768 Mbps Regie: Edward Zwick<br />
Laufzeit: 116 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 22 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Als dieser Thriller 1998 in die Kinos<br />
kam, spottete das Feuilleton, dass der<br />
Plot von islamischen Terroranschlägen im<br />
Herzen New York <strong>City</strong>s wohl dezent überkonstruiert<br />
sei. Seit den Attentaten vom<br />
11. September 2001 ist jene <strong>The</strong>se widerlegt.<br />
Aus Fiktion wurde eine sehr realitätsnahe<br />
Darstellung eines kulturellen Konflikts mit<br />
erschreckenden Parallelen zur Wirklichkeit.<br />
Mittelpunkt der Handlung: FBI-Agent Anthony<br />
Hubbard (Denzel Washington), der in einen<br />
Sog aus Terror und Gewalt durch islamistische<br />
Aggressoren gerät. Die Metropole am Hudson<br />
erbebt unter den Attentaten. Die Gegenmaßnahmen<br />
durch den Staat, verkörpert durch<br />
US-General William Devereaux (Bruce Willis),<br />
sind jedoch ebenso unmenschlich.<br />
Optisch erzielt die Disc akzeptable<br />
bis ansprechende Werte. Neben<br />
dem guten Schärfegrad und den<br />
detailreichen Bildern fällt nur ein<br />
gelegentliches Bildrauschen auf.<br />
Vor allem während der Anfangsszenen<br />
im Wüstenpanorama geraten<br />
kleine Artefakte ins Visier. Die Farbgebung<br />
entspricht dem nüchternsezierenden<br />
Inszenierungsstil. Ausgefallener<br />
ist die akustische Abmischung. Explosionen<br />
oder donnernder Gewitterschauer erschüttern<br />
das 5.1-System, wobei die englische DTS-<br />
HD-Spur ein wenig kraftvoller als das deutsche<br />
Pendant wirkt. Insgesamt eine adäquate<br />
Abmischung. Im Fokus des Films stehen<br />
allerdings die Dialoge. Das Bonusmaterial<br />
besteht aus verschiedenen Features sowie<br />
dem Making-of. Bemerkenswert erscheint<br />
der 42 Minuten lange Beitrag „Im Kopf eines<br />
Selbstmordattentäters“ des History Channels.<br />
Leider existieren sämtliche Extras nur in SD-<br />
Qualität.<br />
MA<br />
Sharon Bridger (Annette Bening) entpuppt sich<br />
als ehemalige Ausbilderin der Terroristen<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Beachtlicher und beängstigender Thriller, der<br />
die Diskussion um den Verlust persönlicher Freiheit im<br />
Gegenzug für mehr Sicherheit exzellent visualisiert.<br />
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Film<br />
Thriller/Spannung<br />
Midnight Express – 12 Uhr nachts<br />
Drama/Thriller<br />
Filminhalt:<br />
US, GB 1978 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 24,7 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,3 Mbps<br />
Regie: Alan Parker Laufzeit:<br />
121 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 24 Euro Start: erhältlich<br />
Billy (Brad Davis) glaubt sich in einem Albtraum<br />
gefangen ...<br />
Der amerikanische Student Billy Hayes (Brad<br />
Davis) wird 1970 auf dem Flughafen im<br />
türkischen Istanbul wegen Drogenschmuggels<br />
festgenommen und in einer Gerichtsverhandlung<br />
zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Dort<br />
sieht er sich fortan den willkürlichen Schikanen<br />
und der Folter des Wachpersonals ausgeliefert.<br />
Zusammen mit zwei anderen Häftlingen beschließt<br />
er, zu fliehen.<br />
Dass mittlerweile auch zunehmend inhaltlich<br />
unbequeme und ältere Filme auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> erscheinen,<br />
die sich großer Beliebtheit erfreuen,<br />
beweist nun auch die Veröffentlichung<br />
von „Midnight Express“, einem damals wie<br />
heute kontroversen und viel diskutierten Gefängnisdrama<br />
von Regieveteran Alan Parker<br />
(„Die Asche meiner Mutter“) aus dem Jahr<br />
1978. Parkers verstörender Film basiert auf<br />
dem 1977 erschienenen Buch des realen<br />
Billy Hayes. Drehbuchautor Oliver Stone (u. a.<br />
„JFK“) wurde für seine Adaption mit dem Oscar<br />
ausgezeichnet. Technisch bietet die <strong>Blu</strong><strong>ray</strong><br />
im Gegensatz zur DVD einen erheblichen<br />
Mehrwert: Bildfehler wurden nahezu gänzlich<br />
ausgemerzt, die Optik fällt jedoch immer wieder<br />
durch Rauschen und steilen Kontrast auf.<br />
Als Stilmittel verwendete Parker gelegentlich<br />
auch bewusst Unschärfen. Der ursprüngliche<br />
Monosound fi ndet sich zusätzlich zu einem<br />
Warten auf den richtigen Zeitpunkt: Billy und seine<br />
Kameraden planen die Flucht<br />
gelungenen HD-Mix, der jedoch ein gewisses<br />
Maß an Dynamik vermissen lässt. Zur Freude<br />
aller Fans gibt es sehr umfangreiche und informative<br />
Bonusfeatures in Hochaufl ösung,<br />
ebenso eine schön gestaltete Fotogalerie und<br />
eine BD-Live-Funktion.<br />
DL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 6,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Schockierendes Drama, das bis heute nichts<br />
an Substanz eingebüßt hat. Zur Freude aller Fans wurde<br />
hier technisch das Maximum herausgeholt.<br />
Traitor<br />
Politthriller<br />
Filminhalt:<br />
US 2008 Vertrieb: Ufa<br />
Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 34,2 Mbps Datenrate<br />
Ton: 2 Mbps Regie: J e ff r e y<br />
Nachmanoff Laufzeit: 120 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 27<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Unter den inzwischen nicht mehr ganz so<br />
rar gesäten Post-9/11-Filmen geht „Traitor“<br />
den schwierigen Weg eines Politthrillers, der<br />
genügend Spannung erzeugt, um die Zuschauer<br />
inmitten zu halten, ohne zu unkritisch oder<br />
unglaubwürdig zu werden. Regisseur Jeffrey<br />
Nachmanoff gelingt dabei der Kunstgriff, eine<br />
Freundschaft in den Mittelpunkt der Handlung<br />
zu rücken, durch die das ganze Verwirrspiel<br />
zusammengehalten wird. Sie beginnt in einem<br />
Gefängnis im Jemen, in dem sich die beiden<br />
Insassen Samir Horn (Don Cheadle) und Omar<br />
(Saïd Taghmaoui) kennenlernen und gegenseitig<br />
beim Ausbruch unterstützen. Horn ist ein<br />
ehemaliger US-Soldat, der sich auf Sprengstoff<br />
spezialisiert hat – genau der Mann, der in<br />
Omars muslimischer Untergrundorganisation<br />
Hände hoch! FBI! Roy Clayton (Guy Pearce)<br />
lässt nicht mit sich spaßen<br />
noch gefehlt hat. FBI-Agent Roy Clayton (Guy<br />
Pearce) ist ihm jedoch dicht auf den Fersen. Er<br />
muss Horn stoppen, bevor er der Terrorparzelle<br />
helfen kann, einen fatalen Bombenanschlag in<br />
die Tat umzusetzen.<br />
Filmische Verschwörungstheorien aller Art beziehen<br />
sich nach dem 11. September 2001<br />
beinahe selbstverständlich auf die amerikanische<br />
Außenpolitik. „Traitor“ erfi ndet deshalb<br />
das Rad nicht neu und ist vorhersehbarer, als<br />
die undurchsichtigen Charaktere anfangs vermuten<br />
lassen. Dennoch ist nicht zuletzt wegen<br />
des schauspielerischen Miteinanders von Cheadle<br />
und Taghmaoui Spannung garantiert.<br />
Innere Konfl ikte bedürfen auch starker Kontraste<br />
mit vielen dunklen Flächen und trüber Farbstimmung.<br />
Ausnahmen wie das kontrastarme<br />
Treffen in der 54. Minute bestätigen die Regel.<br />
Vieles spielt sich über Dialoge ab, die von den<br />
aufwühlenden Kompositionen Mark Kilians<br />
(„Tsotsi“) unterbrochen werden. Die wahre<br />
Welchen Plan verfolgt Samir (Dan Cheadle) wirklich?<br />
Wird er den Bombenanschlag dürchführen?<br />
Action ist daher größtenteils in der Vorbereitung<br />
auf den nächsten Anschlag zu fi nden.<br />
Für unseren Geschmack hätten die wenigen<br />
Explosionen einschneidender sein können,<br />
markieren sie doch das Versagen des FBIs und<br />
den moralisch verwerfl ichen Erfolg Horns. Fünf<br />
Interviews, eine 20-minütige B-Roll sowie zwei<br />
Featurettes stellen nur bedingt zufrieden. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Mindestens so spannend wie Peter Bergs<br />
„Operation Kingdom“ und auch audiovisuell nicht<br />
weniger anspruchsvoll.<br />
Bilder: Sony Pictures Home Entertainment, Ufa<br />
58
Thriller/Spannung<br />
Film<br />
Franklyn<br />
Fantasy/Drama<br />
Filminhalt:<br />
GB 2008 Vertrieb: Ascot Elite<br />
Home Entertainment<br />
Bildformat: MPEG-4/AVC,<br />
1 : 2,35 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 Datenrate Bild:<br />
20 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,5 Mbps Regie: Gerald<br />
McMorrow Laufzeit: 98 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 21<br />
Euro Start: 20. August 2009<br />
Das Spielfilmdebüt des britischen Regisseurs<br />
Gerald McMorrow entführt<br />
den Zuschauer gleich in zwei verschiedene<br />
Welten und in die Leben von vier tragischen<br />
Existenzen, die zumindest auf den ersten<br />
Blick nichts weiter miteinander zu tun haben.<br />
Im zeitgenössischen London suchen<br />
der frisch getrennte Romantiker Milo,<br />
die selbstmordgefährdete Kunststudentin<br />
Emilia und der verzweifelte Familienvater<br />
Peter nach Antworten und Erlösung, während<br />
in der retrofuturistischen Megapolis Meanwhile<br />
<strong>City</strong> der maskierte Rächer Jonathan<br />
Preest den Anschlag auf einen fanatischen<br />
Sektenführer vorbereitet. Die zunächst getrennten<br />
Handlungsstränge verdichten sich<br />
im Laufe der Erzählung immer mehr, um<br />
schließlich auf den einen schicksalhaften<br />
Moment hinauszulaufen, da alles einen <strong>Sin</strong>n<br />
ergibt.<br />
Das ambitionierte und visuell ansprechende<br />
Projekt verliert sich leider zunehmend in seiner<br />
allzu dünnen Handlung, die auch von<br />
den fl ach gezeichneten Charakteren und den<br />
wenigen szenischen Ideen nicht getragen<br />
werden kann. Zwar ist die Darstellung des<br />
retrofuturistischen Meanwhile <strong>City</strong> optisch<br />
ausgesprochen gut gelungen, ihr Anteil an<br />
der Gesamtlänge und Handlung ist aber zu<br />
kurz, um „Franklyn“ als echten Fantasy-Film<br />
zu bezeichnen.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Adaption bietet leider ebenfalls<br />
nur Durchschnittliches. Das Bild zumindest<br />
macht bis auf leichte Schwächen in der<br />
Farbwiedergabe einen guten Eindruck, die<br />
Lossless-Tonspur bietet satten Sound bei etwas<br />
zu frontlastigen Dialogen. Der Bonusteil<br />
hingegen schwächelt mit zu wenig sehenswertem<br />
Material, das nur in Standardaufl ö-<br />
sung daherkommt. BD-Live-Features sucht<br />
man leider vergeblich.<br />
TL<br />
Emily ist vor allem von ihrem Tod fasziniert. Hinweise auf<br />
ein höheres Schicksal ihrer Person leugnet sie beharrlich<br />
Der mysteriöse Jonathan Preest ist die Schlüsselfigur zum<br />
Rätsel, das die Geschichte dem Zuschauer stellt<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3,5/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Für ein Low-Budget-Debüt mit Fantasy-<br />
Elementen ist „Franklyn“ noch in Ordnung. Allein die<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> bietet zu wenig Lohnendes.<br />
Taxi 4<br />
Komödie<br />
FR 2007 Vertrieb: Universum<br />
Film Bildformat: 1 080 p24, VC-<br />
1, 2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD<br />
MA 5.1 (deutsch, franz.)<br />
Datenrate Bild: 19,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Gérard Krawczyk<br />
Laufzeit: ca. 98 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Polizist Emilien (Frédérice Diefenthal) und sein<br />
persönlicher Taxifahrer Daniel (Samy Naceri, r.)<br />
Die falschen Männer zur falschen Zeit am falschen Ort. Die<br />
Trottel von der Polizei und ihr Chef Gibert (Bernard Farcy, r.)<br />
Bilder: Ascot Elite Home Entertainment, Universum Film<br />
Aus Taxi Nummer 1, 2, 3 wird Taxi 4, aus<br />
dem Peugeot 406 der Peugeot 407, aber<br />
sonst bleibt alles beim Alten – oder auch nicht.<br />
Aus tollpatschigen Polizisten werden Trottel,<br />
aus einem Kult gewordenen Film ein blasser<br />
Abklatsch ohne neue Ideen und die rasanten<br />
Autofahrten während der Gangsterjagd sind<br />
um weitere Minuten gekürzt worden. Der<br />
Fan der „Taxi“-Reihe, soweit er nach dem<br />
dritten Teil noch einer ist, wird die Figuren<br />
schnell wiedererkennen. Aus dem Revier<br />
des Polizisten Emilien (Frédérice Diefenthal)<br />
flieht der „Belgier“, ein Schwerverbrecher<br />
(Jean-Luc Couchard). Der Gesetzeshüter wird<br />
dafür – nicht das erste Mal – gefeuert und<br />
jagt nun mit seinem Freund, dem Taxifahrer<br />
Daniel (Samy Naceri), den Bösewicht. Die<br />
gewohnte Verfolgungsjagd ist eine Mixtur aus<br />
nun heruntergeschraubter Rasanz sowie oft<br />
plattem Slapstick.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc kann mit einem Bild aufwarten,<br />
das deutlich besser als die Story ist. Eine<br />
gute bis sehr gute Bildschärfe, satte Farben und<br />
ein zufriedenstellender Schwarzwert sorgen für<br />
einen positiven Eindruck. Nur der Kontrast ist<br />
teilweise etwas zu hart. Der Sound hat seine<br />
starken Momente dann, wenn das Taxi oder<br />
das Rudel der Polizeiwagen unterwegs ist. Ansonsten<br />
spielt sich – bei dennoch guter Abmischung<br />
– das meiste auf den Frontlautsprechern<br />
ab. Hier hätte das verwendete Tonformat<br />
noch einiges mehr an Potenzial gehabt. Die Extras<br />
beschränken sich auf ein Making-of, die Trailer<br />
und einen Link zur „Taxi“-Community – dieses<br />
Manko reißt auch das stylishe Menü nicht heraus.<br />
Wer nach dem dritten Teil immer noch das<br />
rasante Duo mag, kann sich die Scheibe zulegen,<br />
dem Rest wird sie nicht in der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung<br />
fehlen.<br />
UF<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Von der Story her reif für die Abwrackprämie.<br />
Bild und Ton machen aber einen soliden Eindruck.<br />
Fans dürfen zugreifen – wenn sie auf Extras verzichten.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 59
Film<br />
Special Interest/Empfehlung<br />
Dolphins In <strong>The</strong> Deep <strong>Blu</strong>e Ocean<br />
Ambiente/Dokumentation<br />
Empfehlung<br />
DE 2009 Vertrieb: KSM<br />
Bildformat: MPEG-2, 1,78 : 1<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Datenrate Bild: 36,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 448 kbps<br />
Regie: Britta Leimbach<br />
Laufzeit: 60 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 14 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Delfine in der freien Wildbahn zu beobachten,<br />
ist kein leichtes Unterfangen. Werden<br />
die Tiere wiederum in Gefangenschaft<br />
gehalten, so ist dies meist nicht artgerecht.<br />
Für den Dreh dieses Ambiente-Films suchte<br />
die Filmcrew daher das größte Delfinriff der<br />
Erde, Eilat in Israel, auf. Dort konnte das Team<br />
ungestört die verspielten Tümmler beobachten<br />
und ein paar wunderschöne Unterwasserimpressionen<br />
einfangen. Die Kamera<br />
geht dabei oftmals sehr nahe an die Tiere<br />
heran, was ungewohnte Perspektiven zur<br />
Folge hat. Etwas gewöhnungsbedürftig sind<br />
die Bildübergänge, die mit einem einfachen<br />
Schnittprogramm erstellt wurden. Das tut der<br />
Entspannung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil:<br />
Die geschmeidigen Kamerabewegungen<br />
und sanften Übergänge streicheln die strapazierte<br />
Seele genauso wie die meditative Musik<br />
und die seichten Unterwassergeräusche. Die<br />
makellose Schärfe wird von einem gut sichtbaren<br />
Bildrauschen begleitet und betont das<br />
lebendige Treiben der blauen<br />
Welt des Riffs. Im Audiobereich<br />
sind nur die Subwoofer-Frequenzen<br />
zu stark eingepegelt.<br />
Zum Bonusmaterial zählen ein<br />
HD-Trailer sowie ein 22-minütiges<br />
Interview über Delfintherapie.<br />
FT<br />
Europäische Gärten – Frankreich<br />
Ambiente<br />
Empfehlung<br />
DE 2009 Vertrieb: KSM<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS 5.1<br />
Datenrate Bild: 15,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Britta Leimbach<br />
Laufzeit: 57 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 15 Euro Start:<br />
3. September 2009<br />
Gewinnen Sie Einblicke in die schönsten<br />
Gärten Frankreichs, übersichtlich geordnet<br />
und nur einen Klick entfernt. Ob als<br />
Vorbereitung auf einen gelungenen Frankreichurlaub<br />
oder einfach nur zur Entspannung,<br />
die professionellen Aufnahmen lassen sich<br />
keine botanische Sehenswürdigkeit entgehen.<br />
So laden die Gärten von Villandry, Vaux-le-<br />
Vicomte, Champs-sur-Marne, Courances und<br />
die Grünanlagen des Buttes-Chaumont-Parks<br />
herzlich zum visuellen Spaziergang ein. Nebenher<br />
läuft stilgerecht klassische Musik, wobei Sie<br />
für jeden Beitrag zwischen zwei adretten Begleitmelodien<br />
wählen<br />
dürfen. Erfreulicherweise<br />
richtet<br />
sich der Schnitt nach<br />
den Hebungen der<br />
Melodien. Neben<br />
den beruhigenden<br />
Standaufnahmen<br />
von Statuen, Springbrunnen<br />
und grün bepflanzten Idyllen wissen<br />
besonders die aufwendigen Kamerafahrten vor<br />
den französischen Prunkschlössern durch ihren<br />
Detailgrad zu gefallen. Wer sich für saftig-grüne<br />
Gärten interessiert, kann sein Zuhause mit dieser<br />
reizvollen Ambiente-Disc aufwerten. FT<br />
Romantische Städte – Paris<br />
Ambiente/Dokumentation<br />
Empfehlung<br />
DE 2009 Vertrieb: KSM<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 30,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Britta Leimbach<br />
Laufzeit: 54 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 15 Euro Start:<br />
3. September 2009<br />
Die Stadt der Liebe besitzt ihren Ruf nicht<br />
umsonst. Zahllose Sehenswürdigkeiten<br />
reihen sich nahezu lückenlos aneinander und<br />
betören die Herzen wahrer Kunst- und Kulturkenner.<br />
Wer schon einmal in Paris war, wird die<br />
berühmten Wahrzeichen der Stadt kennen: den<br />
Triumphbogen, den Eifelturm, den Obelisken<br />
und Pont Neuf. Museen wie der Louvre und das<br />
Musée d’Orsay machen Paris zur Hochburg des<br />
guten Geschmacks. Daneben tragen die Menschen<br />
zum Charme der Stadt bei, heißt es doch,<br />
in Paris gäbe es die schönsten Frauen der Welt.<br />
All dies versucht die „musikalische<br />
Dokumentation“ ohne Worte einzufangen.<br />
Das unvergessliche Panorama<br />
der Metropole und sämtliche damit<br />
verbundene Emotionen sind daher<br />
aus mehreren Perspektiven festgehalten<br />
und werden ausgiebig zelebriert.<br />
Vor allem Paris bei Nacht wirkt<br />
durch die eingesetzten Fokus- und<br />
Belichtungseffekte ein gutes Stück<br />
romantischer; eine perfekte Inspiration also zu<br />
einer eigenen Städtereise. Bei dieser Videourlaubstour<br />
lässt sich zwischen zwei Musikthemen<br />
wählen, wobei die DTS-HD-MA-Komprimierung<br />
angesichts der einfachen Hintergrunduntermalung<br />
schon fast ein wenig extraordinär<br />
erscheint.<br />
FT<br />
Bilder: KSM, Stock.xchng<br />
60
Dokumentation<br />
Film<br />
Yellowstone<br />
Der Vulkan unter Yellowstone schlummert<br />
nur vorübergehend<br />
Seltene Tiere wie Elche, Wölfe, Bären können<br />
hier ungestört leben<br />
Bilder: Polyband<br />
Dokumentation<br />
Filminhalt:<br />
UK 2009 Vertrieb: Polyband<br />
Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />
Datenrate Bild: 17 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3 Mbps<br />
Regie: – Laufzeit: 132 min<br />
FSK: ab 0 Jahren Preis: 24<br />
Euro Start: 28. August 2009<br />
Tief in den amerikanischen Rocky Mountains,<br />
eingebettet in einen schlummernden<br />
Vulkan, liegt der Yellowstone-Nationalpark.<br />
Jährlich zieht es bis zu drei Millionen Besucher<br />
an diesen Ort. Zwölf Monate lang filmte das<br />
Team der BBC zahlreiche Naturphänomene,<br />
die den Park so einzigartig machen. Darunter<br />
auch die Geysire, die als ausgestoßener Atem<br />
des unterirdischen Magmaflusses auf der<br />
ganzen Welt Bekanntheit erlangten. Doch es<br />
gibt noch viel mehr in „Yellowstone“ zu sehen,<br />
Geheimnisse, auf die man sonst gar nicht<br />
stoßen würde. Dass der ruhende Vulkan zu<br />
den größten der Erde gehört und theoretisch<br />
jederzeit ausbrechen könnte, ist eine dieser<br />
beunruhigenden, aber hochinteressanten Tatsachen,<br />
die man normalerweise erst erfährt,<br />
nachdem man dort war.<br />
Andererseits gibt es auch viele witzige Kleinigkeiten<br />
zu entdecken. Hätten Sie beispielsweise<br />
gewusst, dass es einen vollwertigen Beruf<br />
namens Geysirsucher gibt oder dass dort die<br />
Schneeschichten im Winter die 3-Meter-Grenze<br />
überschreiten? Werden die Gebäude nicht<br />
rechtzeitig von der Schneelast befreit, könnten<br />
die Dächer einbrechen. Die artenreiche Flora<br />
und Fauna sind an diese extremen Gegebenheiten<br />
gewöhnt, da sie sich dementsprechend<br />
angepasst haben.<br />
Natur pur<br />
In drei je 44 Minuten langen Folgen sehen<br />
Sie, wie das Leben im Winter („Feuer und<br />
Eis“), Sommer („Leben auf dem Vulkan“)<br />
und Herbst („Zeit des Wandels“) seinen Gang<br />
geht, stets begleitet von sinnvollen und aufschlussreichen<br />
Kommentaren. Mit dem Kauf<br />
der Rechte an dieser hochwertigen BBC-Ausstrahlung<br />
hat Polyband defi nitiv alles richtig<br />
gemacht. Nach der visuell beeindruckenden<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> „Galapagos“ erfüllt auch die neuste<br />
Veröffentlichung unsere Testerherzen mit<br />
Freude. Für eine der beliebtesten und am<br />
häufi gsten gesehenen BBC-Naturdokumentationen<br />
der letzten fünf Jahre gehört sich das<br />
aber auch nicht anders.<br />
Derart gut erklärt und wunderschön dargestellt<br />
haben wir Wölfe, Weißkopfadler, Bisons und<br />
andere seltene Tierarten noch nie gesehen.<br />
Jede einzelne Unebenheit im Schnee zeichnet<br />
sich durch eine extrem hohe Schärfe aus,<br />
wuschelig weich zeigt sich das vom Wind zerzauste<br />
Bisonfell und die weitläufi gen Panoramen<br />
bringen mit ihrem immensen Detailgrad<br />
unseren Atem ins Stocken. Lichtstimmung<br />
und Atmosphäre wurden gemäß den Jahreszeiten<br />
perfekt eingefangen und erfahren ihre<br />
Potenzierung durch eingespielte Wind- und<br />
Ambiente-Sounds, die das Wohnzimmer mal<br />
kälter, mal wärmer wirken lassen.<br />
Frische Bergluft in 5.1<br />
Die sorgsam aufgenommenen Tiergeräusche<br />
sprechen uns mit ihrer Natürlichkeit und<br />
Klarheit so sehr an, dass wir anderen Produzenten<br />
von Naturdokumentationen diese<br />
Machart nur ans Herz legen können. Auch die<br />
entspannende Musik gefällt durch ihre Nähe<br />
zum „Der Herr der Ringe“-Soundtrack.<br />
Nicht ohne Grund wurde „Yellowstone“ auf<br />
dem diesjährigen <strong>International</strong> Wildlife Film<br />
Festival für sein Sounddesign, den Schnitt, die<br />
Kamera und ökologisch nachhaltige Produktion<br />
ausgezeichnet. Drei zusätzliche 10-Minuten-Filmchen<br />
zeigen außergewöhnliche Menschen<br />
wie Jeff Henry, den „Schneemann“,<br />
oder Mike Kasic, den „Fischmann“, die durch<br />
ihre langjährige Erfahrung vor Ort zum Erfolg<br />
der HD-Produktion beigetragen haben.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bisons sind wegen ihres dichten Fells am besten<br />
an die extremen Bedingungen des Parks<br />
angepasst<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Gezwungenermaßen nicht so räumlich wie Kinoproduktionen, für<br />
eine Dokumentation aber schlicht bemerkenswert.<br />
Dynamik<br />
Für das HD-Fernsehen produzierte Dokus hinterlassen von Natur<br />
aus sehr viel Eindruck. Dennoch keine Selbstverständlichkeit.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 2/2 2/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 1,5/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Die drei zusätzlichen Kurzfi lme über die Menschen hinter der<br />
„Yellowstone“-Produktion sind witzig und unterhaltsam.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1,5/3 2/3 2/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5,5/10<br />
Man sieht dem Videomaterial seine Aktualität an. Auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
wesentlich ansprechender als auf der an sich guten DVD.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
4/4 1,5/3 0/3<br />
Gesamt 7,5/10<br />
Kurzfazit: So scharf haben wir die Schönheit der<br />
Wildnis schon lange nicht mehr auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> gesehen. Ein<br />
Spitzenprodukt unter den HD-Dokumentationen.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 61
Film<br />
Special Interest<br />
National Geographic: Wasser, Erde, Luft<br />
Dokumentation<br />
Filminhalt:<br />
DE 2009 Vertrieb: WVG<br />
Medien Bildformat: MPEG-4,<br />
1,78 : 1 Tonformate: Dolby<br />
Digital 5.1 Datenrate Bild:<br />
22,3 Mbps Datenrate Ton:<br />
640 kbps Laufzeit: 93 min FSK:<br />
ab 0 Jahren Preis: 18 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Einmal mehr öffnen die Dokumentarfilmer<br />
des National Geographic ihre<br />
Archive, um die Schönheit der Natur in all<br />
ihren Facetten auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc zu bannen.<br />
Egal ob Eislandschaften der Antarktis aus<br />
der Vogelperspektive oder auf Spurensuche<br />
in der afrikanischen Steppe – die komplett<br />
in HD gedrehten Sequenzen aus „Wasser,<br />
Erde, Luft“ beeindrucken nachhaltig und<br />
entfalten eine nahezu meditative Wirkung.<br />
Im Gegensatz zu üblichen Dokumentationen<br />
handelt es sich hier nämlich um eine<br />
reine Special-Interest-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>: Es wird lediglich<br />
gezeigt, aber nicht kommentiert. In der<br />
Audiosektion hat man die Wahl zwischen<br />
den reinen Originaltönen (Meeresrauschen,<br />
Wind) oder sphärischer Lounge-Musik. Der<br />
Mix verteilt sich konsequent auf alle Boxen<br />
der Heimkinoanlage und kann begeistern.<br />
Ein wenig enttäuschend ist zwar die Tatsache,<br />
dass lediglich ein Extra vorliegt – Beschreibungen<br />
diverser Meeresbewohner in<br />
deutscher Übersetzung – doch das Hauptaugenmerk<br />
soll hier vermutlich auf dem<br />
reinen Filmmaterial liegen, welches sich<br />
entsprechend der geografischen Dreigliederung<br />
auch in drei separate Kapitel teilt. Die<br />
gekörnten, sehr klaren Bilder weisen indes<br />
zwar keine plastische Schärfe auf, können<br />
jedoch durch ihre Detailfreudigkeit beeindrucken.<br />
Auch wenn der Kontrast nicht immer<br />
optimal ausfällt, ist die Bildqualität nahe an<br />
der Referenz. Somit trägt der eineinhalbstündige<br />
Trip konsequenter als andere Veröffentlichungen<br />
zur reinen Entspannung bei, ein<br />
filmischer <strong>Sin</strong>nesrausch sozusagen. DL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Beeindruckende „Chill-out“-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> für ruhige<br />
Momente. Wem dies zu unspektakulär ist, greift zu<br />
anderen Dokumentationen der National-Geographic-Reihe.<br />
Unsere wunderbare Erde<br />
Dokumentation<br />
Filminhalt:<br />
US 2007 Vertrieb: S u n fi l m<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 27 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,2 Mbps<br />
Regie: Pierre de Lespinois<br />
Laufzeit: 183 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 21 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Im Original heißt die vierteilige Mini- Serie<br />
viel passender „Faces Of Earth“ („Gesichter<br />
der Erde“), denn sie beschäftigt sich geowissenschaftlich<br />
mit der Entstehung der Erde, der<br />
Kontinentalbildung sowie mit Naturphänomenen<br />
wie Wirbelstürmen, Erdbeben und Vulkanen.<br />
Wenn Sie während der 183- minütigen<br />
Laufzeit ein gewisses Gefühl der Langeweile<br />
überkommt, dann mag das daran liegen, dass<br />
in die Kamera sprechende Geologen, veranschaulichende<br />
Computergrafiken und alte Aufnahmen<br />
von Forschungsreisen an eine ermüdende<br />
Geografievorlesung erinnern. „Unsere<br />
wunderbare Erde“ bietet weder Tieraufnahmen<br />
noch irgendwelche anderen Ästhetisierungen.<br />
Die Science-Channel-Doku widmet sich voll<br />
und ganz dem Zweck der Wissensvermittlung<br />
und das in standardgemäßer TV-Qualität. Daher<br />
gibt es auch kaum Schauwerte, die sich<br />
in der Full-HD-Auflösung lohnen. Kontrast,<br />
Schärfe und Farbdarstellung sind eigentlich<br />
nur bei den Interviews gegeben, das restliche<br />
alte Filmmaterial schert sich nicht um visuelle<br />
Qualität. Besonders das Kapitel „Der Mensch<br />
und die Erde“ fällt dadurch negativ auf. Andererseits<br />
erhalten Interessenten mit jeder Folge<br />
auf dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> eine geballte Ladung an<br />
Informationen, die weit über einen „Galileo“-<br />
Beitrag hinausgehen. Problematisch ist<br />
auch die Tonwiedergabe, festzumachen am<br />
Kommentator, dessen Stimme mangels hoher<br />
Töne unangenehm klingt. Da erscheint<br />
selbst die DTS-HD-MA-Tonspur überflüssig.<br />
Für Freunde schnörkelloser, ihren Zweck<br />
erfüllender Wissenschaftssendungen sicherlich<br />
keine schlechte Investition. FT<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Bonusmaterial 0,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 0,5/10<br />
Gesamt 3,5/10<br />
Kurzfazit: Keine ästhetisierende Naturdoku. Hier geht<br />
es um Fakten, Zusammenhänge und <strong>The</strong>orien über<br />
geologische Phänomene.<br />
Bilder: Sunfilm, WVG Medien GmbH<br />
62
Special Interest<br />
Film<br />
Die Erde von oben (3 und 4)<br />
Bilder: ...<br />
Dokumentation<br />
Filminhalt:<br />
FR 2004 Vertrieb: Universal<br />
Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 25,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,5 Mbps<br />
Regie: Yann Arthus-Bertrand<br />
Laufzeit: 188 / 202 min FSK:<br />
ab 6 Jahren / o. A. Preis: 23<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Strebt man eine filmische Inventur der<br />
Erde an, eignet sich nichts besser als die<br />
Vogelperspektive. Als der Franzose Yann Arthus-<br />
Bertrand, seines Zeichens preisgekrönter Fotograf<br />
und Umweltschützer, 1995 das aufsehenerregende<br />
Filmprojekt begann, entdeckte<br />
er seine Leidenschaft für kunstvolle Luftaufnahmen.<br />
Diese machten ihn im Laufe der<br />
Jahre bekannt und verschafften ihm einen<br />
Ruf als herausragender Dokumentarfilmer. Erst<br />
vor Kurzem lief sein bisher größtes Projekt,<br />
„Home“, in den Kinos bzw. zeitgleich auch auf<br />
DVD und <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> an, in dem auch einige Aufnahmen<br />
aus dieser Dokumentation enthalten<br />
sind. „Die Erde von oben“ widmet sich jedoch<br />
etwas umfangreicher den Problemen der Welt,<br />
deren Zusammenhang sich erst aus der Entfernung<br />
richtig erkennen lässt. Die Serie ist auf<br />
vier einzelnen <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit jeweils zwei 100-<br />
minütigen Folgen erhältlich. Teil eins widmet<br />
sich der Artenvielfalt sowie der Erde und ihren<br />
Ressourcen, während Teil zwei das Wasser im<br />
Allgemeinen und die Seen und Ozeane im<br />
Speziellen behandelt. Für unseren <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Test<br />
standen uns die letzten beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s zur<br />
Verfügung, die seit Juni erhältlich sind. Teil drei<br />
beginnt mit dem unbequemen, aber dennoch<br />
sehr interessanten <strong>The</strong>ma „Nahrung für die<br />
Welt“. Arthus-Bertrand leitet die Folge mit einer<br />
interessanten Luftaufnahme des Pariser Eifelturms<br />
ein. Das liegt wohl einerseits an seiner<br />
französischen Abstammung, lässt sich dann<br />
aber doch vielmehr als gelungene Überleitung<br />
zum eigentlichen Problem festmachen: Metropolen<br />
wie Paris verbrauchen Tag für Tag Unmengen<br />
an Nahrung, die irgendwo produziert<br />
werden müssen. Und darum kümmern sich<br />
laut Arthus-Bertrand lediglich zwei Prozent der<br />
französischen Bevölkerung. Bilder von der unwürdigen<br />
Massentierhaltung untermauern die<br />
Problemdarstellung des Regisseurs und zeigen<br />
schonungslos, wie das tägliche Fleisch zustande<br />
kommt. Der Beitrag fi ndet dennoch ein gutes<br />
Mittelmaß zwischen verstörenden Tatsachen<br />
und interessanten Konversationen mit Bauern,<br />
die nach Lösungen fragen. An der Stelle erschien<br />
uns der Schnitt etwas hastig, ebenso wie<br />
der ansonsten angenehme Kommentar – fast<br />
schon so, als wolle Arthus-Bertrand so viel wie<br />
möglich zeigen, dabei aber die unangenehmen<br />
Sachen fl otter abhandeln als die zukunftsweisenden<br />
Lösungsansätze.<br />
„Menschen und Tiere“ schließt direkt an die<br />
menschliche Beziehung zu den „Nutztieren“<br />
an und zeigt die Ursprünge des Artenrückgangs<br />
auf. Bezeichnend ist hierbei die variierende<br />
Bildqualität, die der fast neunjährigen<br />
Produktionszeit bzw. der unterschiedlichen<br />
Kamerawahl geschuldet ist. Sobald es beispielsweise<br />
um den illegalen Handel mit<br />
Tigerfellen geht, verschwimmt das vormals<br />
exzellente Bild zu einer Fernsehaufnahme<br />
mit bedingter Schärfe. Hauptsächlich kamen<br />
jedoch hochaufl ösende Kameras zum Einsatz,<br />
weshalb die teils nachbearbeiteten Bilder wie<br />
bei „Home“ sehr plastisch wirken und ungeheuer<br />
in die Tiefe gehen. Auch die vierte Disc<br />
mit den Beiträgen „Die großen Flüsse“ und<br />
„Der Wald“ gefällt durch visuelle Schmankerl.<br />
Der Kameramann leistete hier unglaublich<br />
gute Arbeit, was sich an überwältigenden Anblicken<br />
wie z. B. den Wäldern Madagaskars<br />
(36. Minute) zeigt. Aber auch hier gibt es wieder<br />
einige Ausschnitte, die vermutlich aus den<br />
Anfangsjahren der Doku stammen. Die Suche<br />
nach Ureinwohnern am Amazonas (27.Minute)<br />
ist hierfür ein gutes Beispiel. Gleiches Qualitätsniveau<br />
trifft auf die Soundkulisse zu. Die<br />
meiste Zeit über untermalt ein spannungsgeladener<br />
Score die visuellen Ereignisse. Nur ab<br />
und an werden originalgetreue Naturgeräusche<br />
eingeblendet, die den ganzen Raum erfüllen.<br />
Durch den Wechsel der Kommentatoren entsteht<br />
eine gewisse Dynamik im Gesprochenen,<br />
weshalb man den Erklärungen gerne folgt.<br />
Schade, dass sich die Boni auf den Discs nur<br />
auf zwei Trailer und die Bookmark-Option „Meine<br />
Szenen“ beschränkt. Angesichts der knapp<br />
200 Minuten Dokumentation auf jeder Scheibe<br />
jedoch eine nachvollziehbare Ausstattung.<br />
FALKO THEUNER<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Der Soundtrack trägt die Stimmung der Bilder, die Kommentare<br />
sind stets sinnvoll, nur selten gibt es hörbare Natur.<br />
Dynamik<br />
Faszinierende Naturaufnahmen mit exzellenten Farben und<br />
ungetrübter Schärfe. Ältere Parts überzeugen jedoch weniger.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
2/2 2/2 1,5/2 1,5/2 2/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
2/2 1,5/2 1/2 2/2 2/2<br />
Bonusmaterial 1,5/10<br />
Wer mehr Hintergründe braucht, kauft das Produktionstagebuch.<br />
Auf den Scheiben fi nden Sie nichts dergleichen.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
0/3 0/3 0/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4,5/10<br />
Wenn man sich die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zulegen sollte, dann wegen des<br />
Bildes. Tonal erfreut die verlustfreie Komprimierung.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
3/4 1,5/3 0/3<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: „Die Erde von oben“ gibt interessante,<br />
beängstigende, oftmals aber auch hoff nungsvolle<br />
Einblicke in den momentanen Zustand unserer Welt.<br />
Bilder: Stock.xchng, Universal<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 63
Film<br />
Special Interest<br />
Im Schatten des Mondes<br />
Nicht jede Apollo-Rakete gelangte an ihr Ziel<br />
Buzz Aldrin erzählt 40 Jahre nach seinem Mondflug von<br />
den Tragödien und Triumphen der damaligen Mission<br />
Dokumentation<br />
Filminhalt:<br />
US 2007 Vertrieb: Polyband<br />
Bildformat: VC-1, 1,78 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD 5.1<br />
Datenrate Bild: 28 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3 Mbps Regie:<br />
David <strong>Sin</strong>gton Laufzeit:<br />
100 min FSK: o. A. Preis: 24<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Ein wenig Balsam für die geschundene<br />
US-Seele, ein bisschen Heldentum und<br />
der Rückblick auf das bis dato größte Abenteuer<br />
der Menschheit. All das gibt’s in diesem<br />
flott-unterhaltsamen Dokumentarfilm über die<br />
amerikanische Raumfahrtgeschichte. Fast genau<br />
40 Jahre nachdem der erste Astronaut<br />
den wüsten Mondstaub betrat, versammelte<br />
Regisseur David <strong>Sin</strong>gton acht Veteranen der<br />
frühen Apollo-Missionen. Das entstandene<br />
Interviewmaterial unterlegte er mit teilweise<br />
spektakulären Originalaufnahmen aus dem<br />
NASA-Archiv. Eine atemberaubende Retrospektive<br />
über den Sputnik-Schock, den Beginn des<br />
Weltalltrips und erfolgreiche Schritte auf dem<br />
Erdtrabanten. Die Begegnung mit Buzz Aldrin<br />
und Co. ist sowohl ein emotionales Erlebnis<br />
als auch eine Veränderung der Perspektive.<br />
Irgendwo zwischen Tollkühnheit und Pflichterfüllung<br />
setzten sich diese Männer der Gefahr<br />
aus, eventuell nie wieder zurückzukehren. Einziger<br />
inhaltlicher Wermutstropfen: Gegen Ende<br />
erhält das Geschehen eine arg patriotische<br />
Note. Darüber hinaus überzeugt das Werk als<br />
historisches Zeugnis.<br />
Rauschen im All<br />
Die alten Schwarz-Weiß-Aufnahmen weisen tiefe<br />
Kratzer und Artefakte auf bzw. sie erzeugen<br />
ein stetiges Bildrauschen. Gleiches gilt für die<br />
ausgegrabenen Farbaufnahmen vom NASA-<br />
Stützpunkt oder aus dem All. Fernab jeder heutigen<br />
HD-Technik darf die Qualität dennoch als<br />
gut bezeichnet werden. Die Zelluloidbänder<br />
erhielten eine digitale Verjüngungskur. Parallel<br />
dazu übertrug <strong>Sin</strong>gton die Szenen von den ursprünglichen<br />
8- bzw. 16-Millimeter-Streifen auf<br />
35-Millimeter-Material. Im Gegensatz zu den<br />
geschichtsträchtigen Videos sind die aktuell<br />
entstandenen Sequenzen durchweg hochwertig.<br />
Die Interviews bieten exzellente Schärfe sowie<br />
natürliche Farbgebung. Akustisch existieren<br />
kaum Spezialeffekte oder Surround-Klänge.<br />
Meist bringt die Scheibe erzählende Monologe<br />
inklusive der üblichen, wenngleich gelungenen<br />
Orchesterbegleitung des Komponisten Philip<br />
Sheppard. Ältere Bilder präsentieren statisch<br />
rauschende Originaltonspuren, was indes der<br />
Authentizität dient. Dank einer soliden Abmischung<br />
zünden die Triebwerksgeräusche trotzdem<br />
kraftvoll und die endlose Leere des Alls<br />
wird im Knistern des Äthers spürbar. Ob der<br />
Zuschauer schlussendlich die englische oder<br />
deutsche DTS-HD-5.1-Version wählt, bleibt im<br />
Grunde gleich. Hierzulande liegt nur ein adäquates<br />
Voice-over über den Stimmen.<br />
Fehlende Worte<br />
Im aufgeräumten Bonusteil fi nden sich weitere<br />
Informationen über die Komposition des<br />
musikalischen Rahmens („Scoring Apollo“)<br />
und knapp eine Stunde zusätzlicher Szenen<br />
im Feature „Behind <strong>The</strong> Shadow“ (ca. 57<br />
Minuten). Zum vollständigen Glück fehlt eigentlich<br />
nur der Kommentar von Neil Armstrong,<br />
der jedoch verständlicherweise keine weiteren<br />
Worte mehr in Mikrofone sprechen will. Aber<br />
immerhin kommt der spannende Blick zu den<br />
Sternen in einer stabilen Metallbox zur Geltung.<br />
Eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, die dem erinnerungswürdigen<br />
Augenblick gerecht wird.<br />
Bewertung Disc<br />
MARIO HESS<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Das alte Material zieht seine Authentizität aus den Rauschen im<br />
Äther. Das Orchester zeigt die modern-präzise Klangkulisse.<br />
Dynamik<br />
Das originale Archivmaterial entzieht sich eigentlich jeder<br />
Bewertungsgrundlage. Insgesamt aber beachtlich restauriert.<br />
Schwarzwerstellung<br />
Farbdar-<br />
Kontrast<br />
Schärfe<br />
Bildfehler<br />
1,5/2 1/2 1/2 1,5/2 1/2<br />
Abmischung<br />
Räumlichkeit<br />
Soundqualität<br />
Tonformat<br />
1,5/2 1,5/2 1,5/2 1/2 1,5/2<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Wie bei den meisten Dokumentationen halten sich die Extras in<br />
Grenzen-qualitativ und visuell.<br />
Umfang Qualität Inhalt Präsentation<br />
1/3 2/3 2,5/4<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Diese Mondfahrt besticht mehr durch den gefühlten Wert ihrer<br />
Bilder als durch das HD-Erlebnis.<br />
Wow-Bild Wow-Ton HD-Extras<br />
2/4 1/3 0/3<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Ein kleiner Schritt für eine <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>, aber ein<br />
großer für die Menschheit. Spannende Sternstunde der<br />
Raumfahrt.<br />
Bilder: Polyband<br />
64
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
<strong>Blu</strong>Note-Ca fé<br />
66<br />
Eine gute Komposition lebt von dem Wechselspiel aus feinen Violinen-Pizzikati und imposanten Bläsercrescendi,<br />
von dem Unterschied zwischen fein nuancierter Percussion und ohrenbetäubenden Beckenschlägen.<br />
Die präzise Klangdarstellung der HD-Tonformate ermöglicht eine gebührende technische Umsetzung<br />
dieser Dynamik und erweist sich somit als perfektes Medium für Opern oder sonstige Darbietungen<br />
klassischer Musik. Fest installierte Bühnenkameras ermöglichen überdies ein<br />
gestochen scharfes Bild. Wir freuen uns, Sie auch heute wieder im <strong>Blu</strong>Note-<br />
Café begrüßen zu dürfen. Genießen Sie mit uns eine erstklassige<br />
Darbietung verschiedener Bühnenstücke.<br />
À la carte<br />
Caravaggio<br />
Marco Polo<br />
La Gazzetta<br />
Lady Macbeth Of Mtsensk<br />
A Midsummer Night’s Dream<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Dafont.com, iStockphoto.de/cstar55,<br />
DOConnell, NDY59, netrun, Naxos, Stock.xchng
Carava g gio<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
I<br />
n<br />
„Caravaggio“ wird die Geschichte eines italienischen<br />
Künstlers des 16. und 17. Jahrhunderts<br />
erzählt, dessen Werke nicht unumstritten waren.<br />
Caravaggios Kunst war geprägt von Tod und Schrecken<br />
und wirkte zugleich unglaublich lebendig.<br />
Genau diese Eigenschaften setzte der italienische<br />
Choreograf Mauro Bigonzetti in einem Bühnenstück<br />
um, aufgeführt vom Berliner Staatsballett. Wichtiger<br />
Bestandteil der Performance ist die Beleuchtung, die<br />
hier sehr gezielt und effektvoll zum Einsatz kommt.<br />
Entscheidend ist dabei der Kontrast zwischen tiefschwarzem<br />
Hintergrund und den hell angestrahlten<br />
Körpern der Tänzer. Das Wechselspiel zwischen Licht<br />
und Schatten wird durch die sehr gute Bildqualität<br />
bestens dargestellt: Während man Muskulatur<br />
und Mimik der Akteure im Vordergrund detailliert<br />
wahrnehmen kann, versinkt der Rest der Bühne in<br />
Finsternis oder zwielichtige Gestalten befi nden sich<br />
im Halbdunkel zwischen den beiden Welten. Das<br />
Highlight der Scheibe ist der hervorragende Sound,<br />
der in 7.1 (!) als PCM-Spur vorliegt. Die großartige<br />
Performance der Staatskapelle Berlin wurde samt all<br />
ihrer Dynamik eingefangen. Laut und leise stellen hier<br />
das akustische Gegenstück zu Licht und Schatten des<br />
Bühnenspiels dar. In der Bonussektion befi nden sich<br />
zwei Bildergalerien mit künstlerischen Fotos aus der<br />
Vorbereitungsphase des Stückes. Mit angenehmer<br />
Musikuntermalung entsteht das romantische Flair der<br />
<strong>The</strong>aterwelt – Kenner werden dieses unscheinbare<br />
Feature zu schätzen wissen. Hinzu kommt eine rund<br />
halbstündige Dokumentation in HD.<br />
D<br />
ie<br />
Marco Polo<br />
Geschichte des weltberühmten Globetrotters<br />
wurde bereits von unzähligen Künstlern und für<br />
die verschiedensten Medien umgesetzt. Der chinesische<br />
Starkomponist Tan Dun brachte die Legende in<br />
Kooperation mit Regisseur Pierre Audi 2008 abermals<br />
auf die Bühne. Es ist eine Oper der besonderen Art,<br />
in der die Person des Marco Polo in zwei Einheiten,<br />
Marco und Polo, dargestellt wird. Begleitet wird das<br />
Duo von mehreren Schattencharakteren, welche die<br />
verschiedenen Interessen und Eigenschaften des<br />
Protagonisten repräsentieren.<br />
Die mit viel Sorgfalt gestalteten Kulissen und Kostüme<br />
sowie das farbenprächtige Geschehen kommen in HD<br />
voll zur Geltung. Hinzu gesellen sich gute Kameraperspektiven<br />
und Schnitte – die Bühne wird hin und wieder<br />
in verschiedene Abschnitte unterteilt, wodurch die<br />
Handlung lebendig und interessant dargestellt werden<br />
kann. Der Sound ist sehr gut abgemischt und lebhaft.<br />
Die 5.0-PCM-Tonspur lässt jedoch den Subwoofer-<br />
Kanal vermissen, der somit per DSP im AV-Receiver<br />
generiert werden muss.<br />
Zusatzmaterial ist nicht gerade die Stärke der Scheibe:<br />
Eine 24-minütige Dokumentation zur Entstehung des<br />
Stückes, eine Darsteller-Slideshow und eine siebenminütige<br />
Zusammenfassung (Englisch mit deutschen<br />
Untertiteln) befi nden sich in der Bonussektion. Die<br />
„Kurzfassung“ ist jedoch äußerst sinnvoll, da man<br />
einer Oper trotz der Untertitel teilweise nur schwer<br />
folgen kann.<br />
Zur Präsentation der Disc gehört außerdem ein hochwertiges<br />
Booklet mit Bühnenfotos und Hintergrundinformationen<br />
zum Komponisten.
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
L a Ga z z etta<br />
La Gazzetta ist der Name einer Zeitung, um die sich<br />
in diesem Rossini-Werk alles dreht. Der arrogante<br />
Neapolitaner Don Pomponio nutzt das Blatt als Forum,<br />
um seine Tochter zu verheiraten. Das moralisch<br />
fragwürdige Prinzip einer solchen Brautversteigerung<br />
ist das sozialkritische Moment des sehr humorvollen<br />
Stückes. Die Bildqualität der Scheibe erfreut mit guter<br />
Farbdarstellung und lebhaftem Kontrast. Die Schärfe<br />
hingegen lässt teilweise zu wünschen übrig und<br />
schöpft das HD-Potenzial nicht aus. Die Tonspur wurde<br />
umfassend gestaltet. Während sich der Hauptteil des<br />
Orchesters vor dem Betrachter befi ndet, ertönen die<br />
Geigen aus den Surround-Boxen. Diese Art des Mixings<br />
ist seltener anzutreffen, wurde in diesem Falle aber gut<br />
umgesetzt – das Heimkinopublikum wird stärker in<br />
das musikalische Geschehen eingebunden. Kommen<br />
die Sänger hinzu, so wirkt der Mix plötzlich etwas wild,<br />
was auf die Aufstellung der Bühnenmikrofone zurückzuführen<br />
ist. Die Darsteller haben keine einzelnen<br />
Ansteckmikrofone, sondern werden über Empfänger<br />
an den Bühnenrändern aufgenommen. Die Qualität<br />
der Gesangsaufnahmen ist trotzdem sehr gut, zudem<br />
befi nden sich so auch atmosphärisch wichtige Sekundärgeräusche<br />
wie Fußtritte oder das Rascheln der Kostüme<br />
auf der Tonspur. Präsentation und Zusatzmaterial<br />
sind die Schwachstellen der Disc. Die Menügestaltung<br />
wirkt lieblos und verzichtet gänzlich auf Hintergrundmusik.<br />
In der Bonusabteilung befi nden sich neben der<br />
sinnvollen Zusammenfassung des Stückes lediglich<br />
eine einminütige Bildergalerie der Darsteller und ein<br />
Interview mit Bühnenregisseur Dario Fo, das unter mäßiger<br />
Bild- und schlechter Tonqualität zu leiden hat.<br />
L ady Macbeth Of Mtsen sk<br />
Das Bühnendrama um die leidenschaftliche, grausame<br />
und zugleich tragische Hauptperson Katerina<br />
gehört zu Shostakovichs bedeutendsten Werken.<br />
Von der Kunstwelt anerkannt und in den höchsten Tönen<br />
gelobt, stieß die moderne Oper bei der Obrigkeit<br />
jedoch auf Missfallen. Durch die gnadenlose Kritik der<br />
Medien bekam die Karriere des Komponisten einen<br />
heftigen Rückschlag, weshalb er keine weitere Oper<br />
schrieb. Heutzutage ist „Lady Macbeth Of Mtsensk“<br />
ein weltweit geachtetes Meisterwerk. Im Jahre 2006<br />
wurde das Stück im Amsterdamer Musiktheater aufgeführt<br />
und in HD aufgezeichnet. Die daraus entstandene<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> versetzt den Zuschauer dank sehr guter<br />
Bildqualität mitten ins Bühnengeschehen. Mindestens<br />
genauso wichtig wie das Schauspiel sind bei einer<br />
solchen Produktion Musik und Klangqualität. Die Performance<br />
der Sänger und des Orchesters wurde gut<br />
eingefangen und erfreut mit präziser Basswiedergabe.<br />
Das mittlere und obere Klangspektrum könnte etwas<br />
ausgewogener daherkommen und auch die Räumlichkeit<br />
überzeugt nicht auf ganzer Linie. Dynamik und<br />
die allgemeine Klangqualität der verlustfreien PCM-<br />
Tonspur (5.0) sind wiederum sehr gelungen.<br />
Bei der Präsentation hätte man etwas mehr Sorgfalt<br />
walten lassen sollen. So ist das Hauptmenü zwar mit<br />
Videoausschnitten der Bühnenaufführung untermalt,<br />
lässt jedoch Begleitmusik vermissen und erzeugt daher<br />
wenig Atmosphäre. Das Zusatzmaterial umfasst<br />
eine kurze Zusammenfassung der Handlung, eine<br />
Darsteller-Slideshow und eine mehr als einstündige<br />
HD-Dokumentation mit deutschem Ton.<br />
Bilder: Dafont.com, Naxos, iStockphoto.de/cstar55, DNY59, Stock.xchng<br />
68
A Midsum m er Nigh t’s Dream<br />
Neben „Romeo und Julia“ ist „Ein Sommernachtstraum“<br />
das wohl bekannteste Stück William<br />
Shakespeares. Der Feenkönig Oberon streitet sich mit<br />
seiner teuren Titania, während der aufgeweckte Puck in<br />
der Menschenwelt für Liebeschaos sorgt. So entsteht<br />
ein undurchsichtiger Reigen aus Lysander, der Helena<br />
liebt, die jedoch lieber mit Demetrius zusammen sein<br />
will, der wiederum Hermia, Lysanders Geliebte, für sich<br />
gewinnen will. Irgendwann lieben dann alle Hermia und<br />
Titania lässt sich von dem eselsköpfigen Zettel verführen<br />
– ein Verwirrspiel erster Güte. Doch es gibt nichts,<br />
was Puck mit seiner duftenden <strong>Blu</strong>me nicht reparieren<br />
könnte. Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> zeigt eine Aufführung des Pacific<br />
Northwest Ballet, die von der BBC für ihr HD-Programm<br />
aufgenommen wurde. Geschaffen wurde das Stück<br />
1962 von einem der bedeutendsten US-Choreografen<br />
des 20. Jahrhunderts: George Balanchine. Er hielt<br />
Shakespeare für „untanzbar“ und orientierte sich bei<br />
der Choreografie stärker an Mendelssohns stürmischer<br />
Musik als an den Worten des Briten. Die klangliche<br />
Präsenz zeichnet sich durch ein weites Spektrum an<br />
Blasinstrumenten aus, die eine geringfügige Percussion-Ergänzung<br />
durch die Triangel erfahren. Der unkomprimierte<br />
Sound lässt die Zischlaute des Gesangs<br />
selbst bei hohem Lautstärkepegel angenehm erklingen.<br />
Visuell verleiht eine blauviolette Dunkelheit der moosgrün<br />
geschmückten Bühne etwas mehr Kälte. Nicht<br />
alle Kameras fokussieren uneingeschränkt scharf, was<br />
den guten Gesamteindruck der HD-Aufnahmen aber<br />
keineswegs schmälert. An Extras gibt es eine Fotogalerie<br />
der Tänzer und ein mehrsprachiges Begleitheft mit<br />
vielen wissenswerten Informationen über das Stück.<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Film<br />
Anzeige<br />
Eagle Vision präsentiert<br />
Konzertgenuss<br />
in bester <strong>Blu</strong>-Ray Qualität<br />
<br />
QUINCY JONES<br />
<strong>The</strong> 75th Birthday Celebration<br />
Live At Montreux 2008<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005034E14<br />
BB KING<br />
Live At Montreux 1993<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005028E14<br />
<br />
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DIANA KRALL<br />
Live In Rio<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005030E14<br />
JEFF BECK<br />
Performing This Week...<br />
Live At Ronnie Scotts<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005020E14<br />
<br />
JOHN MAYALL & THE<br />
BLUESBREAKERS AND<br />
FRIENDS<br />
70th Birthday Concert<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005032E14<br />
THE WHO<br />
Live At <strong>The</strong> Isle Of Wight<br />
Festival 1970<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005019EBD<br />
<br />
JAMIROQUAI<br />
Live At Montreux 2003<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005022E14<br />
ZZ TOP<br />
Live From Texas<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005010EBD<br />
QUEEN<br />
Queen Rock Montreal & Live Aid<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005009EBD<br />
RICK WAKEMAN<br />
<strong>The</strong> Six Wives Of Herny VIII<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005036E14<br />
EMINEM<br />
Live From New York <strong>City</strong><br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005039E14<br />
TOTO<br />
Falling In Between Live<br />
<strong>Blu</strong>-Ray: 0005040E14<br />
Mehr Infos auf<br />
www.eagle-rock.de
Film<br />
<strong>Blu</strong>Note-Café<br />
Caravaggio<br />
Ballett<br />
Marco Polo<br />
Oper<br />
La Gazzetta<br />
Oper<br />
DE 2008 Vertrieb: Naxos<br />
Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />
Tonformate: DTS-HD MA 7.1,<br />
PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
20 Mbps Datenrate Ton:<br />
6 Mbps Laufzeit: 93 min FSK:<br />
ab 0 Jahren Preis: 23 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
NL 2008 Vertrieb: Naxos<br />
Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />
Tonformate: PCM 5.0, PCM<br />
2.0 Datenrate Bild: 25 Mbps<br />
Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />
Laufzeit: 156 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
ES 2008 Vertrieb: Naxos<br />
Bildformat: 1 080i, 4 : 3<br />
Tonformate: PCM 5.1, PCM 2.0<br />
Datenrate Bild: 27 Mbps<br />
Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />
Laufzeit: 155 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 30 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Erstklassige Darbietung und sehr gute<br />
technische Umsetzung. Der 7.1-HD-Sound sucht<br />
seinesgleichen.<br />
Lady Macbeth Of Mtsensk<br />
Oper<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Eine gute Umsetzung mit erfrischend<br />
ungewöhnlicher (Welt-)Musik. Bild- und Tonqualität<br />
bewegen sich auf hohem Niveau.<br />
A Midsummer Night’s Dream<br />
Ballett<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 7/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Herrlich sozialkritisches Stück mit<br />
urkomischen Darstellern. Die magere Bonussektion<br />
drückt die Wertung.<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
NL 2006 Vertrieb: Naxos<br />
Bildformat: 1 080i, 16 : 9<br />
Tonformate: PCM 5.0, PCM<br />
2.0 Datenrate Bild: 30 Mbps<br />
Datenrate Ton: 6,9 Mbps<br />
Laufzeit: 236 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 37 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7/10<br />
Bonusmaterial 7/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Gesamt 7/10<br />
Kurzfazit: Shostakovichs legendäres Bühnendrama in<br />
solider HD-Qualität und mit einer einstündigen<br />
Dokumentation auf Deutsch.<br />
Filminhalt:<br />
Bewertung Disc<br />
UK 1999 Vertrieb: Naxos<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1<br />
Tonformate: PCM 5.0, PCM 2.0<br />
Datenrate Bild: 20,6 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,6 Mbps<br />
Laufzeit: 93 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 40 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 2,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 3/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Shakespeares wunderbare Komödie über die<br />
Wirrungen und Verirrungen der Liebe in einer<br />
bemerkenswerten Ballettchoreografi e: Genuss pur!<br />
Vielen Dank für Ihren Besuch.<br />
Wir hoffen, dass auch für Ihren<br />
Geschmack etwas dabei<br />
war. Leisten Sie uns bald wieder<br />
Gesellschaft, wenn die<br />
internationalen Musikgrößen<br />
abermals ins <strong>Blu</strong>Note-Café<br />
einkehren.<br />
CHRISTOPH HÜTHER<br />
Bilder: iStockphoto.de/aooss5, Naxos<br />
70
Special Interest Xxxx<br />
Film<br />
John Mayall<br />
<strong>Blu</strong>es<br />
Filminhalt:<br />
US 2003 Vertrieb: Eagle Vision<br />
HD Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: PCM 2.0,<br />
DD 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 28,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 4,5 Mbps<br />
Laufzeit: 148 min FSK: ab 0<br />
Jahren Preis: 25 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Ende 2003 feierte John Mayall seinen 70.<br />
Geburtstag mit einem Konzert in Liverpool.<br />
Bekannt wurde er als Mitbegründer<br />
des englischen <strong>Blu</strong>es-Revivals in den 1960er<br />
Jahren. In dieser Zeit formierte er seine Band<br />
<strong>The</strong> <strong>Blu</strong>esbreakers um und führte mit den<br />
Gitarristen Mick Taylor und Eric Clapton wahre<br />
Genregrößen zusammen. Während seines<br />
Ehrenkonzerts holt der <strong>Blu</strong>es-Veteran so gut<br />
wie alle ehemaligen Kollegen und Freunde auf<br />
die Bühne, die jemals etwas mit seiner musikalischen<br />
Laufbahn zu tun hatten. Der Musiker<br />
wechselt zwischen Keybord, Mundharmonika<br />
und selbstgebauter Gitarre. Vorrangig liefert<br />
er den typischen stumpfen Gesang zur exzellenten<br />
<strong>Blu</strong>es-Musik. Sobald jedoch Clapton<br />
ungefähr ab der Hälfte des Events dazu geholt<br />
wird, dominiert dieser die Bühne. Dabei ist der<br />
Song „No Big Hurry“ Programm – „Slowhand“<br />
Clapton kommt nur langsam in Fahrt, zeigt aber<br />
spätestens bei „Hide Away“, was für Klänge aus<br />
einer Gitarre herauszuholen sind. John Mayall<br />
und Gäste strahlen trotz schwieriger Stücke<br />
professionelle Gelassenheit aus. Ihre Bühnenshow<br />
bleibt, spartanisch ohne Brimborium,<br />
nur auf die Musik fixiert – mit Erfolg. Genießer<br />
können zwischen drei Tonspuren wählen, die<br />
allesamt sehr gut klingen: PCM Stereo, Dolby<br />
Digital 5.1 oder unserem Favoriten DTS-HD MA<br />
5.1. Beim Lossless-Surround-Mix wurden die<br />
einzelnen Instrumente sehr gut auf die vorderen<br />
Boxen verteilt. Bläser, Gitarren, Schlagzeug<br />
und Mayalls Instrumente sind hervorragend<br />
voneinander getrennt wahrnehmbar. Die hohen<br />
Becken, der Hall vom Gesang und das<br />
Publikum kommen aus den hinteren Boxen –<br />
für die räumliche Konzertatmosphäre eine<br />
willkommene Idee. Drei exklusive Bonus-Tracks<br />
(insgesamt 25 Minuten) plus ein Interview<br />
mit John Mayall (12 Minuten in SD) stimmen<br />
jeden Fan glücklich. Da es die <strong>Blu</strong>esbreakers<br />
seit Ende letzten Jahres nicht mehr gibt, bildet<br />
dieses Event den Höhepunkt der Band.<br />
Grund genug sich diese Ansammlung von<br />
<strong>Blu</strong>es-Größen fürs Heimkino zu sichern. FT<br />
Noch fehlt Eric Clepton, aber sobald er auftritt,<br />
dominiert er die Bühne<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Lockeres Geburtstagskonzert, das sich wohl<br />
hauptsächlich wegen Eric Clapton lohnt. Ein Pfl ichtkauf<br />
für alle <strong>Blu</strong>es-Freunde.<br />
<strong>The</strong> Biggest Bang<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Eagle Vision HD, Universal Music<br />
Classic Rock<br />
Filminhalt:<br />
US 2006 Vertrieb: Universal<br />
Music Bildformat: VC-1, 1 080i,<br />
16 : 9 Tonformate: DTS-HD MA<br />
5.1, PCM 2.0 Datenrate Bild:<br />
25 Mbps Datenrate Ton:<br />
4,8 Mbps Regie: Hamish<br />
Hamilton Laufzeit: 182 min<br />
FSK: ab 0 Jahren Preis: 23<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Wenn es eine Band gibt, die den Begriff<br />
„Rock-Opas“ maßgeblich geprägt hat,<br />
dann sind es die Rolling Stones. In den Jahren<br />
2005 und 2006 spielten die vier über 60-<br />
Jährigen im Rahmen der „A Bigger Bang“-Tour<br />
abermals ihre Evergreens aus dem vergangenen<br />
Jahrhundert, Songs voller Leidenschaft,<br />
Wut und Protest. Ob dies nun altersgerechtes<br />
Verhalten darstellt, sei dahingestellt. Fakt ist:<br />
Nach wie vor sind die Rocker mit Herzblut<br />
dabei und bringen die Songs aus ihrer Jugend<br />
überzeugend und kraftvoll auf die Bühne. Neben<br />
einer spektakulären Livedarbietung punktet<br />
die Scheibe auch mit einer guten Präsentation.<br />
Ein hochwertiges Booklet mit Fotos und Tracklist,<br />
ein animiertes 3-D-Intro im Weltraumlook<br />
und ein innovatives Menüdesign sind Anzeichen<br />
für eine sorgfältige Produktion. Dies rührt<br />
wohl nicht zuletzt daher, dass die Band selbst<br />
die Rolle des Produzenten übernommen und<br />
dabei viel Wert auf ein inhaltlich und optisch<br />
ansprechendes Gesamtprodukt gelegt hat. So<br />
ist der Konzertmitschnitt keine bloße Aneinanderreihung<br />
diverser Kameraeinstellungen,<br />
sondern versetzt den Zuschauer dank einer<br />
gelungenen Mischung aus Nah- und Fernaufnahmen<br />
mitten ins Geschehen. Der Sound<br />
unterstützt dabei das Livefeeling, denn von den<br />
Surround-Kanälen als Atmosphärenspuren (Publikum,<br />
Halle etc.) wurde reichlich Gebrauch<br />
gemacht. Die Stereoverteilung ist breiter als bei<br />
den meisten anderen Konzertmitschnitten und<br />
wirkt daher interessant. Die Pegelverhältnisse<br />
und das Klangspektrum sind ebenfalls gelungen,<br />
jedoch nicht über jeden Zweifel erhaben.<br />
So ist die Background-Band mit Chor und Bläsern<br />
zu leise und der gesamte Mix wirkt leicht<br />
mittenlastig. Auf der Haben-Seite wiederum<br />
steht das Bonusmaterial, das mit der qualitativ<br />
sehr guten Tour-Dokumentation „Salt Of <strong>The</strong><br />
Earth“ in HD-Qualität glänzt. Des Weiteren<br />
stehen eine Mini-Doku über das Konzert in<br />
Texas sowie die „Jukebox“ – ein Playlist-Editor<br />
– auf dem Programm, mit dem man die Tracks<br />
in gewünschter Reihenfolge abspielen kann.<br />
Drei Songs des Konzerts im japanischen Saitama<br />
komplettieren das Zusatzmaterial. CH<br />
Posen wie früher – vom Enthusiasmus der<br />
Stones könnte sich selbst so mancher Jungspund<br />
etwas abschneiden<br />
Das perspektivische Bildschirmmenü arbeitet<br />
mit schönen Transparenz- und Spiegeleffekten<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 9/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 6,5/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Umfangreiche Scheibe mit sehr gutem Bild,<br />
überzeugendem Sound mit kleinen Schwächen und<br />
ansprechender Präsentation.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 71
Film<br />
Retro<br />
Das fliegende Auge<br />
Action<br />
Filminhalt:<br />
US 1983 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
28 Mbps Datenrate Ton:<br />
2 Mbps Regie: John Badham<br />
Laufzeit: 108 min FSK: ab 12<br />
Jahren Preis: 20 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Hubschrauber spielen eine zentrale Rolle im<br />
nach wie vor mitreißenden Actionklassiker<br />
Als Police Officer Frank Murphy den Prototyp<br />
eines neuartigen Kampfhubschraubers<br />
für die Verbrechensbekämpfung im L. A. der<br />
1980er Jahre testen soll, ahnt er noch nicht,<br />
auf was er und sein junger Kollege Lymangood<br />
sich eingelassen haben. Beim Ausprobieren<br />
der Überwachungsfunktion stoßen die beiden<br />
eher zufällig auf eine Verschwörung hochrangiger<br />
Politiker und Stadträte, die den Hightech-<br />
Hubschrauber bei einem eigens provozierten<br />
Aufstand im Einwandererviertel auf Praxistauglichkeit<br />
testen wollen. Fortan werden der alte<br />
Fuchs Murphy, sein unerfahrener Kollege und<br />
vor allem die belastende Aufzeichnung des<br />
Gesprächs von den Gangstern gejagt. Dass der<br />
finale Showdown schließlich mit dem Kampfhubschrauber<br />
ausgetragen werden muss, ist da<br />
nur die logische Konsequenz.<br />
„Das fl iegende Auge“ verbindet die dystopische<br />
Fantasie vom technisch hoch entwickelten<br />
Überwachungsstaat mit ordentlich rasanter<br />
Luftkampfaction und einer Prise Spionagethriller.<br />
Erstklassige Effekte, solide Regie und ein<br />
überzeugendes Schauspielerensemble – allen<br />
voran die Erzfeinde Roy Scheider und Malcolm<br />
McDowell – ließen den Film schon kurz nach<br />
seinem Kinostart zu einem Klassiker werden.<br />
„<strong>Blu</strong>e Thunder“ (Originaltitel) auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ist<br />
eine Pfl ichtveröffentlichung und auch mehr als<br />
25 Jahre nach seinem Erscheinen noch absolut<br />
sehenswert. Der Transfer des angestaubten<br />
Kinomaterials gelang überwiegend gut, vor<br />
allem Schärfe und Kontrast können sich in der<br />
HD-Fassung sehen lassen. Die deutsche True-<br />
HD-Tonspur sticht dagegen nur wenig hervor.<br />
Etwas mehr Räumlichkeit und Dynamik wären<br />
hier schön gewesen. Auch im Bonusteil bietet<br />
die Scheibe nichts Außergewöhnliches. Die<br />
ausschließlich in SD vorliegenden Featurettes<br />
und Making-ofs rechtfertigen die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> kaum<br />
gegenüber der DVD.<br />
TL<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6/10<br />
Kurzfazit: Auch in HD ein sehenswerter Actionklassiker,<br />
zumindest für Filmfans. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Begeisterte könnten<br />
dagegen vom schwachen Bonusteil enttäuscht sein.<br />
Starman<br />
Science-Fiction<br />
Filminhalt:<br />
Jenny (Karen Allen) entdeckt<br />
voller Staunen Starman<br />
US 1984 Vertrieb: Sony<br />
Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2,40 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
26,5 Mbps Datenrate Ton:<br />
1,2 Mbps Regie: John<br />
Carpenter Laufzeit: 100 min<br />
FSK: ab 12 Jahren Preis: 25<br />
Euro Start: 20. August 2009<br />
Wie lautet die Definition<br />
für Liebe? Jene<br />
Frage stellt ein außerirdisches<br />
Wesen an Jenny<br />
Hayden. Die junge Witwe<br />
trifft den Starman in<br />
ihrem Wohnzimmer, wo<br />
er innerhalb von wenigen<br />
Minuten die Stadien von<br />
einem Baby zum erwachsenen<br />
Mann durchlebt. Er<br />
nimmt die Gestalt ihres<br />
verstorbenen Ehemanns<br />
an und beide beginnen<br />
eine Odyssee zu einem<br />
Meteoritenkrater in Arizona.<br />
Doch das Militär heftet<br />
sich an die Fersen der beiden Flüchtenden.<br />
Während der Reise verändert Jenny ihre zunächst<br />
ablehnende Haltung. Für den Horroraltmeister<br />
John Carpenter ungewohnt, liegt der<br />
Schwerpunkt dieser Science-Fiction-Handlung<br />
auf der romantischen Ebene. Zwischen humanistischer<br />
Botschaft und visuellen Effekten<br />
wird eine sensible Liebesgeschichte erzählt.<br />
Insgesamt eine „E. T.“-Version für die ältere<br />
Generation. Insbesondere die Hauptdarsteller<br />
verleihen dem Werk die notwendige Glaubwürdigkeit,<br />
um nicht am Ende im Space-Kitsch<br />
zu landen. Natürlich zollt „Starman“ den Jahren<br />
ein wenig Tribut. Die abseits jeder CGI-Animation<br />
entstandene Tricktechnik entspricht kaum<br />
aktuellen Ansprüchen, Kratzer und stärkere<br />
Artefaktbildungen durchziehen die Optik. Kontrast<br />
sowie Schärfe liegen kaum über DVD-<br />
Niveau. Musikalisch klingt der Alien-Besuch<br />
sehr nach Carpenter, obwohl der Regieveteran<br />
die Untermalung dem Komponisten Jack<br />
Nitzsche („Der Exorzist“) überließ. Trotzdem<br />
prägen tiefe Sythesizer-Klänge den Film. Meist<br />
tönt allerdings nur die vordere Boxenfront.<br />
Das Menüdesign inklusive blauer Kugeln und<br />
soundtechnischer Gimmicks gefällt, wohingegen<br />
das Bonusmaterial schlicht fehlt. Nur<br />
ein BD-Live-Feature ziert die Auswahlleiste.<br />
Dementsprechend: Ein Film für Carpenter-<br />
Fans, die auf Extras verzichten können. MA<br />
Ein ausdrucksloser Jeff Bridges als glaubwürdiges<br />
Alien? Warum nicht?<br />
Bewertung Disc<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 6/10<br />
Bonusmaterial 1,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1,5/10<br />
Gesamt 3,5/10<br />
Kurzfazit: „E. T.“ für Erwachsene. Warmherzige Science-<br />
Fiction mit romantischen Elementen. Allerdings ist die<br />
Qualität der Disc eher ärgerlich.<br />
Bilder: Sony Pictures<br />
72
Mini-Tests<br />
Film<br />
Die Tiefe<br />
Final Destination<br />
Glory<br />
US 1977 Genre: Abenteuer Vertrieb:<br />
Sony Pictures Bildformat: MPEG-4,<br />
2,35 : 1 Tonformate: Dolby True HD<br />
5.1 Datenrate Bild: 24,5 Mbps<br />
Datenrate Ton: 1,1 Mbps Regie: Peter<br />
Yates Laufzeit: 124 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 19 Euro Start: erhältlich<br />
US 2000 Genre: Horror Vertrieb:<br />
Kinowelt Home Entertainment<br />
Bildformat: VC-1, 1,85 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD 5.1 Datenrate<br />
Bild: 28 Mbps Datenrate Ton:<br />
2,5 Mbps Regie: James Wong<br />
Laufzeit: 98 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 19 Euro Start: erhältlich<br />
US 1989 Genre: Kriegsdrama<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />
Dolby True HD 5.1 Datenrate<br />
Bild: 28,5 Mbps Datenrate<br />
Ton: 1,6 Mbps Regie: Edward Zwick<br />
Laufzeit: 122 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 20 Euro Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Filminhalt:<br />
Filminhalt:<br />
Bei einem Tauchausfl ug in den Bermudagewässern<br />
macht das Pärchen Gail und David<br />
(Jacqueline Bisset und Nick Nolte) einen<br />
merkwürdigen Fund. Während sie den Wert<br />
der vermeintlichen Schätze recherchieren,<br />
geraten sie jedoch an Schatzjäger, die auch<br />
vor Mord nicht zurückschrecken würden.<br />
Peter Yates Tiefsee-Klassiker von 1977 wurde für<br />
den HD-Transfer gekonnt nachgeschärft, wobei<br />
dennoch oft Unreinheiten auftauchen. Die weit<br />
übersättigten Farben sind für die 1970er Jahre<br />
typisch, ebenso das teils weiche Licht. Fraglich<br />
ist, ob für den qualitativ minderwertigen Ton<br />
eine Lossless-Komprimierung wirklich lohnt. FT<br />
Nachdem Alex aufgrund einer Schreckensvision<br />
mit einer Handvoll Freunden am Boden<br />
zurückbleibt, explodiert kurz nach dem Start<br />
das Flugzeug, in dem die Gruppe hätte sitzen<br />
sollen, und reißt alle übrigen Mitschüler in<br />
den Tod. Als wenig später der erste der knapp<br />
Entkommenen auf mysteriöse Weise stirbt,<br />
wird Alex klar, dass Gevatter Tod sie noch<br />
längst nicht von seiner Liste gestrichen hat.<br />
Leider bringt die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> außer der höheren<br />
Aufl ösung nicht viel. Der Bildeindruck ist durchschnittlich<br />
und der Ton beschränkt sich trotz<br />
hoher Qualität stark auf die Frontkanäle. Das<br />
Bonusmaterial entspricht der DVD-Version. TL<br />
Der Geschichte liegen die Briefe des Colonels<br />
Robert G. Shaw zugrunde, der während des<br />
Bürgerkriegs eine der ersten Kompanien befehligte,<br />
die ausschließlich aus Afroamerikanern<br />
bestand. Ihm wird schnell bewusst, dass er nicht<br />
nur dem Feind, sondern auch den Vorurteilen<br />
in den eigenen Reihen gegenübersteht. Dabei<br />
sind die Figuren so durchschaubar wie in allen<br />
Edward-Zwick-Filmen (z. B. „Blood Diamond“).<br />
Wegen des durchweg blassen Bildes muss man<br />
sich die Scheibe nicht zwingend zulegen. Nur<br />
wer dem DVD-Medium vollends abgeschworen<br />
hat und nach einem starbesetzten Abenteuerfi<br />
lm sucht, sollte hier einen Blick riskieren. FT<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Bildqualität 7/10<br />
Bildqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 4/10<br />
Tonqualität 6,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
Bonusmaterial 5,5/10<br />
Bonusmaterial 6/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />
Gesamt 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2/10<br />
Gesamt 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Klassischer Abenteuerfi lm, der gekonnt mit<br />
der Angst vor der Atemlosigkeit unter Wasser spielt.<br />
Nick Nolte gibt einen Star-Bonuspunkt.<br />
Kurzfazit: Annehmbares Horrorgeplänkel mit guten<br />
Momenten. Leider wurde der Klassiker des Teenie-<br />
Horrors nur durchschnittlich auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> umgesetzt.<br />
Kurzfazit: Edward Zwicks Abenteuerfi lme waren schon<br />
immer kurzweilige Kriegsdramen mit Hang zur<br />
Gesellschaftskritik. Für zwischendurch geeignet.<br />
Der rosarote Panther 2<br />
Go! – Sex, Drugs & Rave´N´Roll<br />
US 1999 Genre: Krimi/Komödie<br />
Vertrieb: Sony Pictures Bildformat:<br />
MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate: Dolby<br />
True HD 5.1 Datenrate Bild:<br />
30 Mbps Datenrate Ton: 1,5 Mbps<br />
Regie: Doug Liman Laufzeit:<br />
102 min FSK: ab 16 Jahren Preis:<br />
23 Euro Start: 6. August 2009<br />
US 2009 Genre: Komödie Vertrieb:<br />
20th Century Fox Bildformat: MPEG-<br />
4, 1,85 : 1 Tonformate: DTS 5.1, DTS-<br />
HD MA 5.1 (engl.) Datenrate Bild:<br />
35,2 Mbps Datenrate Ton: 768 kbps<br />
Regie: Harald Zwart Laufzeit: 92 min<br />
FSK: ab 6 Jahren Preis: 22 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
JCVD (2-Disc-Set)<br />
FR 2008 Genre: Satire Vertrieb:<br />
Koch Media Bildformat: VC-1,<br />
2,35 : 1 Tonformate: DTS-HD MA<br />
5.1 Datenrate Bild: 26 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2 Mbps Regie:<br />
Mabrouk El Mechri Laufzeit:<br />
101 min FSK: ab 16 Jahren Preis:<br />
18 Euro Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Filminhalt:<br />
Filminhalt:<br />
Bilder: 20th Century Fox, Kinowelt, Koch Media, Sony Pictures<br />
Der schwarzhumorige Episodenfi lm erzählt aus<br />
drei verschiedenen Perspektiven die Geschichte<br />
eines kleinen Drogendeals unter ein paar Freunden.<br />
Anfänglich völlig harmlos, entwickelt er<br />
sich bald zu einer ausgewachsenen Katastrophe<br />
für alle Beteiligten. Überzeugen kann der kurzweilige<br />
„Pulp Fiction“-Verschnitt dank seiner gut<br />
konstruierten Story, authentischen Charaktere<br />
und aberwitzigen Ideen. Weniger Lob verdient<br />
sich dagegen die Umsetzung auf <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>. Während<br />
Bild und Ton gemessen am Alter des Films<br />
noch einen soliden Eindruck machen, erreicht<br />
der in Standardaufl ösung vorliegende Bonusteil<br />
nur mit Mühe das Niveau einer DVD. TL<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Bonusmaterial 3,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Mit guter Story, authentischen Darstellern<br />
und witzige Dialogen punktet der rasante Episodenfi lm.<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc bietet leider nicht so viel Spaß.<br />
Der Kunsträuber „Tornado“ sorgt weltweit für<br />
spektakuläre Überfälle, was natürlich den chaotischen<br />
Inspektor Clouseau (Steve Martin) auf<br />
den Plan ruft. Zusammen mit einer internationalen<br />
Truppe von Spitzenermittlern soll er den Kriminellen<br />
stellen – was erfahrungsgemäß nur in<br />
die Hose gehen kann. Der schrille Comedy-Spaß<br />
ist bereits der zweite Teil der Neuaufl age (2005)<br />
des Kultfi lms „Der rosarote Panther“ (1963) mit<br />
Peter Sellers. Unzählige Details und ein sehr<br />
scharfes Bild sorgen für optischen Genuss. Der<br />
Ton gestaltet sich dynamisch und bestens gemischt.<br />
Ein nettes interaktives Spiel macht den<br />
überschaubaren Umfang der Boni wett. DL<br />
Bildqualität 8,5/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 5/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Knallig bunt und völlig überdreht – wer`s<br />
mag. Teil zwei rund um den sympathischen Inspektor<br />
aus Paris macht technisch eine tolle Figur!<br />
Was für ein Erlebnis: Der in die Jahre gekommene<br />
Haudrauf-Berserker Jean-Claude Van Damme („Timecop“)<br />
überzeugt in dieser Action-Persifl age<br />
durch ernsthaftes und mimisch ausgereiftes<br />
Schauspiel – denn er spielt sich selbst! Durch<br />
extrem hohe Kontraste und den Einsatz von<br />
weichem Licht bekommt das an sich gestochen<br />
scharfe Bild einen traumartigen, verwaschenen<br />
Charakter. Auch die Farbgebung wurde bewusst<br />
verfremdet, die furiose Anfangssequenz erscheint<br />
schon fast schwarz-weiß. Neben einem<br />
guten Schärfegrad kann vor allem der deutsche<br />
Lossless-Sound überzeugen: Exzellent abgemischt<br />
und räumlich absolut realistisch. DL<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 9/10<br />
Bonusmaterial 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Bizarres Avantgarde-Kino mit einem Van<br />
Damme, wie er noch nie zu sehen war. Für glühende<br />
Verehrer auch aufgrund der Bonusdisc empfehlenswert.<br />
Film | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 73
Film<br />
Mini-Tests<br />
Eyes On <strong>The</strong> Skies<br />
Zufällig verheiratet<br />
Chocolate<br />
DE 2009 Genre: Dokumentation<br />
Vertrieb: KSM Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD MA 2.0<br />
Datenrate Bild: 24 Mbps Datenrate<br />
Ton: 1,8 Mbps Laufzeit: 60 min FSK:<br />
ohne Altersbeschränkung Preis:<br />
20 Euro Start: 3. September 2009<br />
US, UK 2008 Genre: Romantikkomödie<br />
Vertrieb: Disney Home<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />
Dolby True HD 5.1 Datenrate<br />
Bild: 27 Mbps Datenrate Ton:<br />
3,7 Mbps Regie: Griffi n Dunne<br />
Laufzeit: 90 min FSK: ab 6 Jahren<br />
Preis: 28 Euro Start: erhältlich<br />
TL 2009 Genre: Martial-Arts-Action<br />
Vertrieb: 3L Bildformat: MPEG-4,<br />
1,85 : 1 Tonformate: DTS-HD MA 5.1<br />
Datenrate Bild: 19,4 Mbps<br />
Datenrate Ton: 2,4 Mbps Regie:<br />
Prachya Pinkaew Laufzeit: 92 min<br />
FSK: ab 16 Jahren Preis: 20 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Filminhalt:<br />
Filminhalt:<br />
Seit Galileo das Fernrohr optimierte, sind inzwischen<br />
400 Jahre vergangen. Anlässlich des<br />
Jubeljahres aktiver Sternenforschung bringt<br />
KSM eine Scheibe mit faszinierenden Originalaufnahmen<br />
vom All heraus, entstanden mithilfe<br />
der leistungsfähigsten Teleskope der Erde. Zusätzlich<br />
erklärt eine umfassende Dokumentation<br />
mittels Computergrafi ken und kommentierter<br />
Standbilder den Werdegang der astronomischen<br />
Sichterweiterungen. Während der kosmischen<br />
Diashow wird eine eigens komponierte Musik<br />
eingespielt, deren Making-of auf der Disc enthalten<br />
ist. Zwei weitere Beiträge klären über die<br />
Fotografen und das Buch auf.<br />
FT<br />
Mit ihrem Rat zerstörte Liebesdoktorin Emma<br />
(Uma Thurman) schon so manche Beziehung.<br />
Aus Rache beauftragt Patrick (Jeff rey Morgan)<br />
seinen kleinen indischen Hacker-Kumpel, die<br />
staatliche Personalakte der Radiomoderatorin zu<br />
fälschen und sie mit ihm zu verheiraten. Emmas<br />
eigene Hochzeitspläne mit Richard (Colin Firth)<br />
sind damit für die Katz, zumindest vorerst ...<br />
Insbesondere dunkle Szenen leiden unter überzogenem<br />
Kontrast und Bildrauschen, während die<br />
hellen Tag- und Außenaufnahmen genau richtig<br />
sind. Die Abmischung wirkt frontlastig und gerade<br />
einmal ein Interview mit Uma Thurman umfasst<br />
das spärliche Bonusangebot.<br />
FT<br />
Jeder mag sie, die autistischen Martial-Arts-<br />
Prinzessinnen. Sie sind kindisch, niedlich und<br />
durch ihre immense Aufnahmefähigkeit unberechenbar.<br />
Zen hat daher nicht nur unglaubliche<br />
Refl exe, sondern eifert auch noch ihrem<br />
großen Vorbild Bruce Lee nach. Aufgewachsen<br />
im Gangster-Milieu, verprügelt sie reihenweise<br />
kampfsporterprobte Yakuza und treibt für die<br />
Heilung ihrer Mutter das benötigte Geld ein.<br />
Intensiver Filtereinsatz sorgt für einen farblich<br />
wenig ansprechenden, verrauschten Einheitsbrei,<br />
dessen Schärfe jedoch stimmt. Die Abmischung<br />
nimmt aktiv alle Boxen in Anspruch, nur<br />
die Dynamik der Action ist zu übertrieben. FT<br />
Bildqualität 6/10<br />
Bildqualität 7,5/10<br />
Bildqualität 6/10<br />
Tonqualität 5,5/10<br />
Tonqualität 7,5/10<br />
Tonqualität 8,5/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
Bonusmaterial 2/10<br />
Bonusmaterial 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 1,5/10<br />
Gesamt 4,5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 5/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 5,5/10<br />
Kurzfazit: Fans der „Space Night“ und astronomischer<br />
Wissenssendungen erhalten mit dieser <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> ein hochwertiges<br />
Info-Programm in HD.<br />
Kurzfazit: Nette Menáge-à-trois-Komödie mit einem<br />
coolen Jeff rey Morgan, einer verwirrten Uma Thurman<br />
und ein klein wenig Schmalz.<br />
Kurzfazit: Zuckersüß meets Kampfmaschine. Seit<br />
„Serenity“ nichts Neues mehr, aber dennoch<br />
ausgesprochen sympathisch und unterhaltsam.<br />
Loaded<br />
US 2008 Genre: Thriller Vertrieb:<br />
Splendid Bildformat: VC-1, 2,35 : 1<br />
Tonformate: DTS-HD HR 5.1<br />
Datenrate Bild: 9,8 Mbps<br />
Datenrate Ton: 3 Mbps Regie: Alan<br />
Pao Laufzeit: 99 min FSK: ab 16<br />
Jahren Preis: 19 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
96 Hours<br />
FR 2008 Genre: Thriller/Action Vertrieb:<br />
20th Century Fox Bildformat:<br />
MPEG-4, 2,35 : 1 Tonformate: DTS-<br />
HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1 Datenrate<br />
Bild: 34,3 Mbps Datenrate<br />
Ton: 4 Mbps Regie: Pierre Morel<br />
Laufzeit: 93 min FSK: ab 16 Jahren<br />
Preis: 23 Euro Start: erhältlich<br />
Plasma Impressionen HD<br />
DE 2009 Genre: Kaminfeuer<br />
Vertrieb: Alive, Busch Prod.<br />
Bildformat: MPEG-4, 1,85 : 1 Tonformate:<br />
DTS-HD MA 5.1, DD 2.0<br />
Datenrate Bild: – Mbps Datenrate<br />
Ton: – Mbps Laufzeit: 150 min FSK:<br />
ohne Altersbeschränkung Preis: 14<br />
Euro Start: erhältlich<br />
Filminhalt:<br />
Filminhalt:<br />
Tipp<br />
Kennen Sie solche Filme, die man sich aus der Videothek<br />
ausleiht und dann später wieder reumütig<br />
zurückbringt? „Loaded“ gehört zu dieser Sorte:<br />
Mehrere Laiendarsteller treffen sich in einer Stripbar<br />
und versuchen, ihren Mangel an Talent durch<br />
komplett lahme Dialoge zu übertünchen. Und obwohl<br />
den Jurastudenten Tristan (Jesse Metcalfe)<br />
eine blendende Zukunft an der Seite seiner blondierten<br />
Freundin erwartet, lässt der Konservative<br />
alles sausen, um im Drogensumpf zu versinken.<br />
Als typischer Videothekenfi lm dürfen die matten<br />
Hauttöne und der harte Kontrast nicht fehlen.<br />
Zu hören gibt es einen recht passablen Mix, der<br />
allerdings auch kaum aus dem Rahmen fällt. FT<br />
Bildqualität 7/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 2/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 2,5/10<br />
Gesamt 5/10<br />
Kurzfazit: Sexy Bräute, Drogen und ein wenig<br />
überzeugender Mephisto. Für 13-Jährige vielleicht ganz<br />
interessant, aber die dürfen den Film ja noch nicht sehen.<br />
Wie Jason Bourne, nur viel älter, ungefähr so<br />
könnte man Liam Neesons Filmfi gur Bryan Mills<br />
beschreiben. Dieser sucht seine Tochter im wilden<br />
Paris. Das minderjährige Unschuldslamm<br />
wurde nämlich von internationalen Menschenhändlern<br />
gefangen, um sie innerhalb weniger<br />
Stunden ins Ausland zu verkaufen. Doch da<br />
hat der überbesorgte Vater noch ein Wörtchen<br />
mitzureden, der zufälligerweise Ex-CIA-Agent<br />
ist und für die „Bösen“ keine Gnade kennt. Bild<br />
und Ton wissen mit ihrer Klarheit zu gefallen.<br />
Die Menge des Bonusmaterials ist überschaubar,<br />
wobei uns der einblendbare Bodycount doch<br />
ziemlich witzlos erscheint.<br />
FT<br />
Bildqualität 9/10<br />
Tonqualität 8/10<br />
Bonusmaterial 4/10<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Effekt 4/10<br />
Gesamt 6,5/10<br />
Kurzfazit: Ein bisschen zu klischeebehafteter<br />
Agententhriller mit altbackener Story. Liam Neeson<br />
macht jedoch eine gute Figur als ehemaliger Topspion.<br />
Kaminfeuer für den heimischen Fernseher sind<br />
eine Kunst für sich. Ihr Zweck besteht darin, zur<br />
angenehmen Atmosphäre einer Räumlichkeit<br />
beizutragen. Gleiches gilt für virtuelle Aquarien,<br />
die mit ihren ruhigen Aufnahmen und der chilligen<br />
Lounge-Musik für die nötige Entspannung<br />
sorgen. „Plasma Impressionen HD“ liefert gleich<br />
eine ganze Sammlung von Kaminfeuern, Aquarien,<br />
Sonnenuntergängen, Natur- und Indien-Impressionen.<br />
Bis auf die letzten beiden verbergen<br />
sich hinter jedem Punkt zwei verschiedene Ambiente-Aufnahmen.<br />
Bei den Naturimpressionen<br />
handelt es sich um 44 Minuten Naturaufnahmen,<br />
die bunt aneinandergereiht sind. Während<br />
alle anderen Beiträge in 2K- oder 4K-Aufl ösung<br />
aufgenommen wurden, sieht dieser nach einer<br />
hochgerechneten SD-Aufzeichnung aus. Wer<br />
sich entspannendes Material für seinen HD-TV<br />
zulegen will, ist mit den 16 : 9-optimierten Impressionen<br />
gut beraten.<br />
FT<br />
Kurzfazit: Als Ambiente-Scheibe sicherlich eine<br />
sinnvolle Zusammenstellung aus digital eingefangenen<br />
Kaminfeuern und Naturaufnahmen.<br />
Bilder: 3L, 20th Century Fox, Alive, Disney Home, KSM, Splendid<br />
74
Spiel<br />
Gamescom<br />
Wir werfen einen Blick<br />
voraus auf die besten<br />
Spieletitel 2009/2010.<br />
Seite 76<br />
Overlord 2<br />
Böse sein ist nicht schwer,<br />
es zu bleiben umso mehr!<br />
Teil zwei gibt Nachhilfe.<br />
Seite 80<br />
Fight Night Rd. 4<br />
Fotorealismus und sehr<br />
brutale Knock-Outs zeigt<br />
EAs Box-Spektakel.<br />
Seite 84<br />
Bilder: Eidos, Codemasters, Electronic Arts, Namco/Bandai Partners<br />
Christoph Hüther,<br />
Redakteur<br />
Der Mundschutz fliegt in<br />
hohem Bogen davon, das<br />
Gesicht des Boxers ist unnatürlich<br />
verformt und seine Augen<br />
werden glasig. Kurz darauf<br />
bricht er zusammen, als hätte<br />
jeder Muskel seines Körpers<br />
den Geist aufgegeben. Nur Sekunden<br />
später steht er brav zur<br />
„Acht“ des Ringrichters auf und<br />
kämpft weiter, als sei nichts<br />
gewesen. Liebhaber des Boxsports<br />
ahnen bereits, dass es sich hierbei wohl kaum um<br />
einen realen Kampf handeln kann. Beschrieben wurde<br />
eine Szene aus dem brandneuen Sporttitel „Fight Night<br />
Round 4“ von Electronic Arts. Die zahlreichen K.-o.-Sequenzen<br />
des Spiels verfügen über eine derartig überzeichnete<br />
Gewaltdarstellung, dass selbst ein Klitschko-<br />
Kampf dagegen aussieht wie Ringelpiez mit Anfassen.<br />
Der FSK-12-Titel wird somit zum verlockenden Sujet für<br />
die allgegenwärtige Debatte um Gewalt in Videospielen.<br />
Doch von moralischen und gesellschaftlichen Aspekten<br />
einmal abgesehen, schaden die Entwickler dem Ruf einer<br />
hoch technischen Sportart, die nur in den seltensten<br />
Fällen so verheerende Ausmaße annimmt. „Fight Night<br />
Round 4“ ist und bleibt ein gutes Boxspiel, welches den<br />
komplexen sportlerischen Aspekten alle Ehre macht. Taktisches<br />
Agieren mit guter Bein- und Deckungsarbeit sowie<br />
der richtige Trainingsplan sind maßgebliche Faktoren<br />
für den Erfolg des virtuellen Kämpfers. Der Boxsport oder<br />
auch das „Fechten mit den Fäusten“ – offenbar ist dieses<br />
Sprichwort den Entwicklern nicht unbekannt. Gerade<br />
deshalb ist die Einbindung der unrealistisch brutalen Cut-<br />
Scenes eine äußerst fragwürdige Entscheidung.<br />
Batman: Arkham Asylum<br />
Er ist groß, dunkel wie die Nacht und eingesperrt in Arkham, wo<br />
die schlimmsten Verbrecher aller Zeiten lauern. Seite 82<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 75
Spiel<br />
Gamescom<br />
20. - 23.08.2009<br />
Interaktive<br />
Zukunftsträume<br />
Kaum ist die E3 vorbei, steht bereits die Kölner Gamescom vor der Tür. Für uns<br />
Grund genug, die drei interessantesten Spieletitel der beiden Messen näher zu<br />
beleuchten. Allesamt sind es Sony-Eigenproduktionen, die die PS3-Verkäufe weiter<br />
vorantreiben sollen.<br />
FALKO THEUNER<br />
<strong>The</strong> Last Guardian<br />
In Zeiten ständig wiederkehrender Spielkonzepte<br />
ist es immer wieder erholsam,<br />
abseits des von Shootern geprägte Mainstreams<br />
innovative Spielerfahrungen zu<br />
machen, die mehr einem Kulturphänomen<br />
ähneln denn einem Videospiel.<br />
Das Sony-Studio Team Ico verschreibt<br />
sich mit jedem seiner Titel der durchgestylten<br />
Atmosphäre einer Fantasy-<br />
Welt. Ihre vergangenen PS2-Spiele<br />
„Ico“ (2001) und „Shadow Of <strong>The</strong><br />
Colossus“ (2006) gehören heute trotz<br />
mangelnden kommerziellen Erfolgs<br />
zu den unabdingbaren Klassikern, die<br />
in keiner Playstation-2-Sammlung<br />
fehlen dürfen. Beide Titel zeichnen<br />
sich durch ihren epischen<br />
visuellen Stil aus, der<br />
die damals doch sehr<br />
eng gesteckten technischen<br />
Grenzen der<br />
Konsole ausreizte. So<br />
bestach „Shadow Of <strong>The</strong><br />
Colossus“ mit endlosen<br />
Landschaften, einem glaubhaft<br />
animierten Helden,<br />
melancholischer Atmosphäre<br />
und vor allem riesenhaften<br />
Kolossen, die erklommen und<br />
taktisch klug niedergestreckt<br />
werden mussten.<br />
Von dem PS3-Toptitel „<strong>The</strong> Last<br />
Guardian“ präsentierte Sony<br />
Computer Entertainment<br />
auf der E3 einen ausführlichen<br />
Trailer, der im<br />
Gegensatz zu den bisher<br />
gezeigten Szenen<br />
noch einmal mit stark<br />
überarbeiteter Grafi k<br />
Info<br />
Genre: Action-Adventure<br />
Plattform: PS3<br />
Entwickler: Team Ico<br />
Publisher: Sony Computer<br />
Entertainment<br />
Spieler: 1<br />
Start: k. A.<br />
und ein paar erweiterten Gameplay-Sequenzen<br />
aufwartete. Wie zu erwarten setzt der Titel<br />
visuell neue Maßstäbe. Sowohl die Figuren als<br />
auch die Umgebung grenzen an Fotorealismus.<br />
Inhaltlich erinnern die Bilder sehr stark<br />
an Team Icos erste Produktion „Ico“, in der Sie<br />
die Rolle eines gehörnten Jungen übernehmen,<br />
der mit einem mysteriösen Mädchen in<br />
einem Schloss gefangen gehalten wird.<br />
Gemeinsam versuchen sie, dem Labyrinth zu<br />
entkommen, und entdecken zwischen den<br />
ganzen Fallen und Rätseln die wahre Intention,<br />
die hinter ihrem Gefängnis steckt. „<strong>The</strong><br />
Last Guardian“ scheint sich derselben beklemmenden<br />
Atmosphäre zu bedienen und sich<br />
vollständig auf das Verhältnis seiner beiden<br />
Spielfi guren zu konzentrieren. Sie schlüpfen in<br />
die Haut eines kleinen Jungen, der aus den<br />
Ruinen einer aztekisch anmutenden Festung<br />
entkommen möchte. Auf seiner Freiheitssuche<br />
macht er die Bekanntschaft mit einem<br />
Monster, das wie eine Mischung aus einem<br />
Hundewelpen und jungen Greif aussieht. Bestückt<br />
mit Flügeln und Federkleid hilft Ihnen<br />
der treue Begleiter beim Erreichen höher<br />
liegender Plattformen und Lösen diverser<br />
Puzzles. Der Trailer zeigte zudem, wie das<br />
bestialische Tierchen unter Wasser taucht,<br />
während sich der Kleine an seinem Federfl<br />
aum festklammert. Innerhalb des Labyrinths<br />
Offensichtlich müssen Sie Ihren treuen Begleiter auch<br />
ab und an mit Dosenfutter beglücken. Einfach die<br />
Fässer nehmen und in sein Maul werfen<br />
patrouillieren schwer gepanzerte Wachen, denen<br />
der leichtgewichtige Junge natürlich nicht<br />
mit einem Schwert entgegentreten kann.<br />
Stattdessen nutzt er die Umgebung und stellt<br />
Fallen (z. B. herunterfallende Fässer), um seine<br />
Gegner auszuschalten. Andernfalls muss er<br />
sich im Dunkeln verstecken und unbemerkt<br />
an den angsteinfl ößenden Gestalten vorbeischleichen.<br />
Erwartungsgemäß wird das Gameplay<br />
also vermutlich wie für Team Ico typisch<br />
minimalistisch sein, in seiner Konsistenz<br />
jedoch über die Maßen unterhalten. Die wieder<br />
aufgegriffenen Hauptthemen „Schönheit<br />
der Natur“ oder „Einsamkeit in der Isolation“<br />
samt dem unerfüllbaren Wunsch nach Freiheit<br />
versprechen eine philosophisch tief greifende<br />
und vor allem ästhetisch erzählte Story um<br />
eine überlebenswichtige Freundschaft.<br />
Bilder: ...<br />
76
Gamescom Xxxx<br />
Spiel<br />
Heavy Rain<br />
Für einen interaktiven Psychothriller sind<br />
die „Fahrenheit“-Macher Quantic Dream<br />
momentan wohl die beste Adresse. Bereits<br />
2010 wird voraussichtlich ihr neustes Projekt<br />
erscheinen, das stärker in die filmische Handlung<br />
ziehen soll als jemals ein Spiel zuvor.<br />
„Heavy Rain“ heißt das gute Stück, entsprechend<br />
der düsteren Film-Noir-Atmosphäre. Die<br />
Grafik punktet durch sehr realistisch in Szene<br />
gesetzte Figuren, die dank Motion Capturing<br />
emotional so glaubhaft wie echte Schauspieler<br />
agieren. Statt eines Hauptcharakters gibt es<br />
gleich vier, um die sich die Handlung dreht.<br />
Bisher wurden lediglich die Identitäten zweier<br />
Figuren offengelegt:<br />
Die Journalistin Madison Paige und FBI-Agent<br />
Norman Jayden sowie noch zwei weitere<br />
Figuren sind irgendwie in eine Mordserie<br />
verstrickt, die von dem sogenannten Origami-Mörder<br />
verübt wird. Jayden wird von der<br />
örtlichen Polizei für die Ermittlungen hinzugezogen,<br />
da er als geübter Spurensucher<br />
diverse Erfolge vorweisen kann. Wie die anderen<br />
Figuren auch, besitzt er eine Fähigkeit,<br />
die ihn so einzigartig macht. Setzt er seine<br />
Spezialbrille auf, wird er zum CSI-Ermittler<br />
und entdeckt Fußspuren, Finger- und Reifenabdrücke<br />
sowie weggewischtes <strong>Blu</strong>t. Dies<br />
alles untersucht er dann vor Ort, ohne ein<br />
Labor konsultieren zu müssen.<br />
Schnell kommt dadurch die erschreckende<br />
Wahrheit ans Tageslicht. Klingt interessant,<br />
doch wie steuert sich das Ganze? Zunächst<br />
einmal bewegen sich die Figuren mit Druck<br />
auf den rechten Trigger (R2) vorwärts. Der<br />
Blickwinkel lässt sich über den Analogstick<br />
verändern, wobei dem Spieler stets die Wahl<br />
zwischen zwei Kameraperspektiven bleibt.<br />
„L2“ offenbart die Gedanken des Charakters,<br />
die über die Aktionstasten einzeln angewählt<br />
werden können. Je angespannter die Figur<br />
ist, desto verschwommener erscheinen auch<br />
die Gedankenfetzen. Das kann entscheidend<br />
Madison Paige ist nur eine der vier Charaktere<br />
in dem tödlichen Verwirrspiel. Wie weit wird sie<br />
wohl gehen, um an die Wahrheit zu gelangen?<br />
sein, sobald sich die Lage zuspitzt und jede<br />
fehlerhafte Äußerung oder Tat mit einer mehr<br />
oder minder schwerwiegenden Konsequenz<br />
bestraft wird. Jede Handlung wirkt sich auf<br />
die Geschichte aus. Bestimmte Schlüsselmomente<br />
bleiben zwar gleich, was jedoch dazwischen<br />
passiert bzw. wie Sie zum nächsten<br />
festen Handlungspunkt gelangen, hängt von<br />
Ihrer Spielweise ab. In seiner Demonstration<br />
zeigte Quantic-Dream-Chef Guillaume de<br />
Fondaumière, wie so etwas aussieht:<br />
Im strömenden Regen befragt der fröstelnde<br />
Agent Jayden den Besitzer einer Müllhalde,<br />
Mad Jack, über das Auto des Verdächtigen,<br />
wird jedoch vollends ignoriert. Nach einer<br />
näher eingehenden Untersuchung der Umgebung<br />
erfährt der FBI-Agent, dass auch Mad<br />
Jack Dreck am Stecken hat und wird von ihm<br />
bedroht. In einer Actionsequenz kommt es<br />
zu einer Rangelei zwischen den beiden, die<br />
Sie als adrenalintreibendes Quicktime-Event<br />
bewältigen müssen. Jayden entscheidet den<br />
Kampf für sich und hat nun die Wahl, weiterhin<br />
vorsichtig vorzugehen oder den Verdächtigen<br />
mit der Waffe einzuschüchtern. Leider<br />
kommt ihm hier seine große Schwäche in die<br />
Quere. Da er vergaß, seine Pillen zu nehmen,<br />
fällt er in Ohnmacht und erwacht daraufhin<br />
wieder in seinem Auto, das kurz davor steht,<br />
in einer Müllpresse zu landen. Drücken Sie<br />
zu oft die falschen Tasten, bewegen Sie das<br />
Pad nicht schnell genug oder brauchen Sie<br />
zu lange für die richtige Entscheidung, droht<br />
Ihnen der sichere Tod. Da es kein Game Over<br />
gibt, geht die Geschichte einfach weiter. Sie<br />
übernehmen den nächsten Charakter, während<br />
sich das Ableben der vorhergehenden<br />
Figur auf den Rest der Handlung auswirkt.<br />
Für den Fall, dass alle Figuren dahinscheiden,<br />
gelangt die Story eben vorzeitig zu einem<br />
schlüssigen Ende.<br />
Info<br />
Genre: Interaktiver Thriller<br />
Plattform: PS3<br />
Entwickler: Quantic Dream<br />
Publisher: Sony Computer<br />
Entertainment<br />
Spieler: 1<br />
Start: 2010<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 77
Spiel<br />
Gamescom<br />
Weitere Highlights für die PS3<br />
Info<br />
Uncharted 2: Among Thieves<br />
Wenn es um à la Indiana-Jones Abenteuer<br />
in der Videospielwelt geht, fallen einem<br />
eigentlich bloß zwei Namen ein: Lara Croft<br />
und Nathan Drake. Die Serien der beiden besitzen<br />
eine sehr filmische Atmosphäre, wobei<br />
„Uncharted“ tatsächlich den Charme eines<br />
Spielberg-Blockbusters versprüht. Mit einem<br />
moralisch nicht ganz so klar einzuordnenden<br />
Helden wie Drake erhält es zusätzlich noch<br />
einen Touch mehr Banditentum. Besonders<br />
sympathisch ist seine Eigenschaft, stets in die<br />
größtmögliche Misere zu geraten. Als „Uncharted<br />
2“ vor ein paar Monaten erstmals vorgestellt<br />
wurde, sah man Nathan blutverschmiert<br />
in einem Sessel erwachen. Er muss erkennen,<br />
dass er in einem Waggon sitzt, der kurz vor<br />
einem fatalen Sturz in die Abgründe des Himalajas<br />
steht. Wohl wissend, dass es nicht mehr<br />
schlimmer kommen<br />
Genre: Action-Shooter<br />
Plattform: PS3<br />
Entwickler: Naughty Dog<br />
Publisher: Sony Computer<br />
Entertainment<br />
Spieler: 1<br />
Start: 4. Quartal 2009<br />
kann, bleibt ihm nur ein<br />
irres Lachen über seinen<br />
lebensgefährlichen<br />
Alltag. Zu Drakes persönlichen<br />
Missständen<br />
gehören allerdings auch<br />
menschliche Faktoren.<br />
Egal wo sich Drake auch aufhält, in seiner<br />
Nähe sind Chaos und Zerstörung mindestens<br />
genauso präsent wie seine Gier nach Gold<br />
Getreu dem Motto „Traue niemandem“ sind<br />
alle Figuren auf ihre Art suspekt. Selbst Drakes<br />
Begleiterin aus dem ersten Teil, Elena, erhebt<br />
die Waffe gegen ihn. Unter Dieben ist aber<br />
eigentlich auch nichts anderes zu erwarten,<br />
denn schließlich will jeder ein Stück vom<br />
großen Kuchen abhaben. War es zuvor das<br />
Mekka der Schatzsucher „El Dorado“, sucht<br />
Nathan nun nach dem Cintamani-Stein, einer<br />
Art buddhistischer Wunschklunker. Auf dessen<br />
Spur gelangt er, als er Marco Polos versunkenen<br />
Schätzen hinterherjagt und dabei Polos<br />
geheime Expedition in das mythische Reich<br />
von Shambhala entdeckt. Drake durchstreift<br />
während seines Abenteuers sowohl urbane<br />
Umgebungen als auch die verschneiten Weiten<br />
des Himalajas. Geht es um die visuelle<br />
Stimmung, sprechen die Entwickler von „Colourscripting“,<br />
wie es bei aktuellen Filmen<br />
üblich ist. Ein Ortswechsel ist demnach auch<br />
mit einer völlig neuen Farbpalette verbunden,<br />
was sich intensiv auf die Atmosphäre<br />
auswirkt. Neben bekannten Charakteren wie<br />
Drakes Vertrautem Sullivan sorgen auch neue<br />
Figuren für spannende Beziehungskonstrukte.<br />
Den nötigen Schuss Sexappeal bringt diesmal<br />
die smarte Schwarzmarktschmugglerin Chloe<br />
Frazer mit ein. Wie es aussieht, steht Ihnen<br />
Chloe im <strong>Sin</strong>gleplayer-Modus, ähnlich wie<br />
Shiva in „Resident Evil 5“, helfend zur Seite.<br />
Das lässt zumindest die erste explosive E3-<br />
Präsentation des Gameplays vermuten. Drake<br />
läuft und klettert mit seiner neuen Partnerin<br />
über einige Häuserdächer, als ein Kampfhubschrauber<br />
erscheint. Um Schutz zu suchen,<br />
springt er in das Gebäude. Während Nathan<br />
sich mit mehreren schwer bewaffneten Jungs<br />
einen heftigen Schusswechsel liefert, sprengt<br />
der um das Haus kreisende Helikopter ein<br />
Loch nach dem anderen ins Gebäude, bis<br />
es letztendlich krachend in sich zusammenfällt.<br />
Couch, Tische, Stühle – die vollständige<br />
Inneneinrichtung segelt am weiterfeuernden<br />
Drake vorbei und der Boden kommt rasch<br />
näher. Eine gehörige Portion Humor darf<br />
hierbei natürlich nicht fehlen, weshalb Nathan<br />
selbst nach der haarsträubenden Action noch<br />
lauthals herumwitzelt.<br />
Anhand der E3-Vorführung ist ganz gut erkennbar,<br />
welche Fortschritte die künstliche Intelligenz<br />
der Gegner gemacht hat. Dank des neu<br />
integrierten Sichtfeldes wechselt eine Wache<br />
beispielsweise in den Erkundungsmodus, sobald<br />
eine verdächtige Bewegung in ihren Blick<br />
fällt. Stealth-Action ist demnach ein zusätzliches<br />
Feature, das in das Spielprinzip eingebunden<br />
wurde. Der Spieler hat daher häufi g die Wahl,<br />
z. B. unbemerkt an der Außenwand entlangzuklettern<br />
oder in das Gebäude hineinzugehen,<br />
um unter Kanonenfeuer möglicherweise ein<br />
paar neue Ausrüstungsgegenstände zu fi nden.<br />
Dank des vielversprechenden Mehrspielermodus<br />
und der unglaublich ansprechenden Grafi<br />
k ist „Uncharted 2: Among Thieves“ einer der<br />
heißesten Titel im kommenden Herbst.<br />
God Of War III<br />
Schlecht gelaunte Spartaner sind schon übel genug, doch<br />
was der Kriegshalbgott Kratos mit den armen Kreaturen im<br />
letzten Teil der Trilogie anstellt, dreht selbst den hartgesottensten<br />
Slasher-Fans den Magen um. Diesmal darf sogar auf<br />
lebendigen Landschaften herumgeturnt werden, die sich aus<br />
der Ferne als levelgroße Kolosse entpuppen. Neben brachialer<br />
Waffengewalt steht Kratos nun auch die Fähigkeit zur<br />
Verfügung, große Monster zu kontrollieren und diese für<br />
noch umfangreicheres Gemetzel zu missbrauchen.<br />
Bildunterschrift<br />
Castlevania: Lords Of Shadow<br />
„Metal Gear“-Mastermind Hideo Kojima widmet sich mit<br />
dem neuen „Castlevania“ einer weiteren Marke Konamis,<br />
die schon seit Jahren besteht und deshalb eine ordentliche<br />
Revitalisierung dringend benötigt. Der neue Belmont heißt<br />
Gabriel und zieht wie seine Vorfahren mit Peitschengewalt<br />
und Kruzifi x gegen die untoten Horden der Finsternis. Um<br />
seine ermordete Frau wieder in das Reich der Lebenden zu<br />
holen, ist ihm kein Gegner zu groß. Doch wer hat ihn wirklich<br />
auf die mysteriöse Totenmaske angesetzt?<br />
Tekken VI<br />
Die wohl beliebteste Fighter-Simulation der Welt geht in die<br />
sechste Runde. Erstmals auf der Playstation 3 kämpfen u. a.<br />
Heihachi Mishima, Yoshimitsu, Hwoarang, Nina und alle anderen<br />
„Tekken“-Stars in hochaufl ösender Grafi kpracht. Im<br />
„Tekken Force“ prügeln Sie sich allein oder zu zweit durch<br />
lineare Szenarien. Wer nicht auf seine Fäuste vertraut, kann<br />
auch Waffen wie die Gattling-Gun einsetzen. „Tekken Force“<br />
ist außerdem die beste Methode, die neuen Figuren wie die<br />
Cyberbraut Alisa kennenzulernen.<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 0/5<br />
Tonqualität 0/5<br />
Heimkinoeffekt 0/5<br />
Kurzfazit: Tat, volutat lorperaessit dolenit ullan ut<br />
acincillan utet, secte magnissit augait praesent at<br />
nostrud endit, commy.<br />
Bilder: ...<br />
78
Spiel<br />
Spiel des Monats<br />
Overlord 2<br />
Tue Böses und sprich darüber: In „Overlord 2“ verkörpern Sie die Bosheit<br />
in Person und jagen den Bewohnern der Märchenregionen Nordberg und<br />
Immerlicht einen eiskalten Schauer über den Rücken. Ob „Overlord 2“<br />
am Ende dennoch seine guten Seiten hat, zeigt unser Test.<br />
Action-RPG<br />
Spielspaß:<br />
Plattform: PS3 Entwickler:<br />
Triumph Studios Publisher:<br />
Codemasters Bildformat:<br />
16 : 9, 720p Tonformate: Dolby<br />
Digital 5.1 Spieler: 1–2 USK: ab<br />
16 Jahren Sprache: Deutsch<br />
Preis: ab 38 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Ob der Joker in „Batman: <strong>The</strong> Dark Knight“,<br />
die Watchmen oder seine dunkle Eminenz<br />
Darth Vader, das Böse wird seit jeher bewundert<br />
und Antihelden liegen voll im Trend.<br />
Nach dem Codemasters-Überraschungserfolg<br />
„Overlord“ war es deshalb nur eine Frage der<br />
Zeit, bis der Publisher das zweite düstere Kapitel<br />
im Märchenland aufschlägt. Dabei beginnt<br />
alles ganz harmlos: Eine kleine Rauferei, Feindschaft<br />
mit den liebenswerten Nachbarskindern<br />
und ein verwüsteter Weihnachtsmarkt sind<br />
alles, was Sie als Dreikäsehoch in den ersten<br />
Spielminuten anrichten. Doch der Krieg samt<br />
dem mächtigen Heer des aufstrebenden Imperiums<br />
kommt dem werdenden Overlord zuvor<br />
und Ihnen bleibt nur der Rückzug.<br />
Alle für einen<br />
Um anrollenden Armeen, selbstverliebten Elfen<br />
oder King-Kong-Imitaten zu zeigen, wer<br />
die Bosheit in Person ist, braucht auch der<br />
stärkste Bösewicht Hilfe. Unterstützung erhalten<br />
Sie durch treudoofe Schergen, die ihre<br />
Verwandtschaft zu den Gremlins kaum verheimlichen<br />
können. Diese meist aus Portalen<br />
entschlüpfenden Wesen gehorchen Ihnen auf<br />
Knopfdruck und verwüsten ganze Dörfer binnen<br />
weniger Minuten. Gefundene Waffen oder<br />
Rüstungsteile werden postwendend einbehalten,<br />
sodass Sie nach wenigen Plünderungen<br />
eine wehrhafte Armee aus langohrigen, vorlauten<br />
Gnomen kommandieren. Freilaufende<br />
oder gefangene Wölfe dienen den fl inken Kamikazekämpfern<br />
als rasches Fortbewegungsmittel<br />
und erhöhen die Schlagkraft der Truppe.<br />
Wie im Vorgänger besteht das Ziel in der Eroberung<br />
der Märchenwelt, die zu Beginn ganz<br />
in Weiß gekleidet ist. Die Schnee- und Eislandschaften<br />
stehen im starken Kontrast zu den<br />
naturgrünen Wäldern des ersten Teils, die nun<br />
deutlich spärlicher erkundet werden. Mussten<br />
bislang Schafe als wehrloses Schergenfutter<br />
herhalten, so geht es im neuen Teil Babyrobben<br />
an den Kragen. Auch wenn der Humor<br />
keinesfalls zu kurz kommt: Das Schlachten von<br />
liebenswerten „Knutrobben“ fanden wir weitaus<br />
weniger unterhaltsam als „Lemmingschafen“<br />
die Wolle über beide Ohren zu ziehen.<br />
Dass „Overlord 2“ dennoch kein ernstes Gewaltmanifest<br />
ist, ist spätestens bei den skurrilen<br />
Märchenfi guren erkennbar, die sämtliche<br />
Fantasy-Klischees auf die Schippe nehmen.<br />
Von übergewichtigen Feen, deren Flügelschläge<br />
kaum ausreichen, um sie über dem Boden<br />
zu halten, bis zu selbstverliebten Möchtegernhelden<br />
à la Prinz Charming werden sie mit<br />
allerlei merkwürdigen Gestalten konfrontiert.<br />
Leider ist das Spielprinzip trotz gelungener Verknüpfung<br />
mehrerer Genres am Ende begrenzt,<br />
sodass Sie meist alles von der Märchenwelt<br />
fegen, was Ihnen vor die Schergen kommt.<br />
Kleine Rätsel, bei denen Sie Ihre Untertanen<br />
auf kurze Reisen schicken oder Gegenstände<br />
von A nach B hieven müssen, lockern den monotonen<br />
Zwergenaufstand zwar auf, ein wenig<br />
mehr Abwechslung während des Spielgeschehens<br />
täte dem Ganzen dennoch gut. Immerhin<br />
erweist sich das Vorankommen als echter<br />
Spielplatz mit ausreichend Forscherraum, denn<br />
trotz linearer Pfade steht es Ihnen frei, bereits<br />
Bilder: Codemasters<br />
80
Spiel des Monats<br />
Spiel<br />
Spielenswerte Einflüsse<br />
Im Folgenden stellen wir Ihnen die scheinbaren Inspirationsquellen<br />
der Entwickler vor.<br />
besuchte Gebiete erneut zu erkunden und ihre<br />
unterirdische Festung noch höllischer zu gestalten.<br />
So verwandeln Sie die unansehnlichen<br />
Kerker in vorzeigbare, prunkvolle Verliese und<br />
generieren schlagfertigere Truppen. Durch unterschiedliche<br />
Schergenarten, die aus braunen,<br />
blauen, roten oder grünen Gnomen bestehen<br />
und eigene elementare Fähigkeiten besitzen,<br />
gewinnt das Kampfgeschehen ein wenig an<br />
taktischer Tiefe und die Rätsel werden mit fortschreitender<br />
Spieldauer abwechslungsreicher.<br />
Boshafte Technik<br />
Auf den ersten Blick wirkt „Overlord 2“ wie<br />
ein prächtiges Gemälde mit wunderschönen<br />
Details und sehr scharfen Texturen. Die winterliche<br />
Umgebung von Nordberg überzeugt<br />
ebenso wie die vielen kleinen Details abseits<br />
der Wege. Der Fehlerteufel schlägt aber bereits<br />
nach wenigen Minuten Spielzeit zu, denn sobald<br />
etwas mehr auf dem Bildschirm los ist,<br />
kommt das Spielgeschehen gehörig ins Stocken.<br />
Dann quittiert „Overlord 2“ jeden Kameraschwenk<br />
mit Rucklern und Besitzer von<br />
Großbildfernsehern müssen starke Nerven<br />
beweisen. Doch nicht nur der stockende Ablauf<br />
bremst den Spielspaß, auch die Animationen<br />
kommen nicht über das Standardniveau<br />
hinaus. Abgehackte Bewegungsphasen, über<br />
den Boden rutschende Figuren und zahlreiche<br />
Clipping-Fehler zehren an den Schönheiten<br />
der Märchenwelt. Dies ist umso bedauerlicher,<br />
da die Konzeption der Spielwelt eine gewisse<br />
Faszination ausübt und mit größerer Sorgfalt<br />
bei der Programmierung deutlich mehr drin<br />
gewesen wäre. An der Leistungsfähigkeit der<br />
Playstation 3 kratzt „Overlord 2“ nur im Ansatz:<br />
Wenn Ihre Schergen ein ums andere Mal die<br />
anrollenden Gegner mit Missachtung strafen,<br />
wissen Sie, dass die Mehrkernarchitektur der<br />
Playstation 3 unangetastet geblieben ist – die<br />
für künstliche Intelligenz eingesetzte Rechnerlast<br />
geht offensichtlich gegen null. Die Sprachausgabe<br />
steht diesem Mittelmaß in nichts<br />
nach, denn neben den gut vertonten Hauptfi<br />
guren fallen die Nebendarsteller derart drastisch<br />
ab, als hätte der Stimmbruch sämtliche<br />
Beteiligten heimgesucht. Dabei zeigten sowohl<br />
die englische Synchronisation als auch die Hintergrundmusik,<br />
dass das Spiel ausreichend Potenzial<br />
besitzt.<br />
Zum Teufel noch mal<br />
„Overlord 2“ hat alles, was ein Überraschungshit<br />
benötigt: liebenswert boshafte Charaktere,<br />
eine unterhaltsame Hintergrundgeschichte,<br />
witzige Dialoge und ausreichend spielerischen<br />
Gehalt, um auch langfristig zu fesseln. Die<br />
durchschnittliche Technik schränkt den Spielspaß<br />
allerdings so stark ein, dass wir „Overlord<br />
2“ nicht jedem Action-Adventure-Fan bedingungslos<br />
empfehlen können. Weder wurden<br />
die Möglichkeiten der Playstation 3 genutzt<br />
noch weist der Titel umfangreiche Verbesserungen<br />
gegenüber dem ersten Teil auf. Dennoch<br />
ist „Overlord 2“ ein Abenteuer, auf das<br />
man sich gern einlässt, vorausgesetzt, das<br />
Abschlachten plüschiger weißer Robbenbabys<br />
zwingt Sie moralisch nicht in die Knie.<br />
Bewertung Spiel<br />
CHRISTIAN TROZINSKII<br />
Bildqualität 3/5<br />
Tonqualität 3/5<br />
Heimkinoeffekt 2/5<br />
Kurzfazit: Spaßiges Spielprinzip, amüsante Charaktere,<br />
viel Humor und ein sympathisch unsympathischer<br />
Titelheld. Mangels technischer Reife dennoch kein Hit.<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 81
Spiel<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Nicht ganz so professionell wie in „Metal<br />
Gear Solid“ pirscht sich Batman aus der<br />
Dunkelheit an die Bösewichte<br />
Willkommen im Irrenhaus:<br />
Der Joker begrüßt seinen<br />
Ehrengast<br />
Die Röntgenbrille zeigt Batman, wie viele<br />
bewaffnete Typen im Nebenraum warten<br />
Batman: Arkham Asylum<br />
Action<br />
Spielspaß:<br />
Plattform: PS3, Xbox 360, PC<br />
Entwickler: Rocksteady Games<br />
Publisher: Eidos Bildformat:<br />
16 : 9, 720 p Tonformate: Dolby<br />
Digital 5.1 Spieler: 1 USK: ab<br />
16 Jahren Sprache: Englisch<br />
(deutsch untertitelt) Preis: 70<br />
Euro Start: 28.August 2009<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Seit dem großen Kinoerfolg von „<strong>The</strong> Dark<br />
Knight“ könnten die Erwartungen bezüglich<br />
des neuen „Batman“-Spiels kaum höher<br />
sein. Hinter dem Projekt steckt der noch relativ<br />
unbekannte Spieleentwickler Rocksteady, der<br />
mit „Batman: Arkham Asylum“ nach dem<br />
Durchbruch strebt. Um nichts anbrennen zu<br />
lassen, sorgt die bewährte Unreal-3-Engine<br />
für die schnelle und zuverlässige Berechnung<br />
von Arkhams dunklen Korridoren sowie den<br />
aufwendig animierten und texturierten Figuren.<br />
Der amerikanische Comicverlag DC zeichnet<br />
persönlich für die Modelle von Batman, Joker<br />
und Co. verantwortlich und auch die Synchronstimmen<br />
haben Rang und Namen. <strong>Sin</strong>d<br />
es im englischen Original noch Kevin Conroy<br />
(„Batman Animated“) und Mark Hamill („Star<br />
Wars“), hauchen im Deutschen die nicht minder<br />
bekannten Synchronstimmen von Batman-<br />
Schauspieler Christian Bale und Christopher<br />
Walken („Catch Me If You Can“) den beiden<br />
Kontrahenten Leben ein. Die Story entwickelte<br />
Comicautor Paul Dini („Batman Animated“,<br />
„Lost“) mit Bedacht zu einer der düstersten<br />
Episoden aus Bruce Waynes Heldendasein.<br />
Während eines großen Gefängnisangriffs fasst<br />
der dunkle Ritter den Joker und bringt ihn in<br />
Gothams geschlossene Anstalt für Schwerverbrecher:<br />
Arkham Asylum. Doch kaum ist<br />
der Flattermann außer Sichtweite, entkommt<br />
der Bösewicht mit dem Clownsgesicht und<br />
übernimmt die Kontrolle über das Gefängnis<br />
samt den Insassen. Unter der Drohung, diverse<br />
Bomben zu zünden, wenn sich auch nur ein<br />
Gesetzeshüter Arkham nähert, liegt es nun<br />
an Batman, die düstere Festung zu infiltrieren<br />
und auf Solid-Snake-Manier unbemerkt an den<br />
Wachen vorbeizuschleichen. Doch sein alter<br />
Widersacher wartet bereits auf ihn. Und er<br />
ist nicht allein: Schwerstverbrecher wie Killer-<br />
Croc, Harlequin oder Bane freuen sich auf ein<br />
Wiedersehen.<br />
Aus dem Dunkel der Nacht<br />
Batman steht jedoch nicht ganz wehrlos da.<br />
Gadgets, wie der im Anzug integrierte „Detectiv-Modus“,<br />
verhelfen ihm zum entscheidenden<br />
Vorteil gegenüber den Missetätern.<br />
Dieser scannt die Umgebung und hebt verdächtige<br />
Gegenstände hell hervor. Außerdem<br />
kann Batman damit selbst durch Wände die<br />
Position, Bewaffnung und Bewegungsabläufe<br />
seiner Gegner wahrnehmen. Besonders<br />
gefährliche Jungs mit Schießeisen lässt das<br />
Gerät als rote Skelette erscheinen, während<br />
alle anderen Prügelknaben blaue Knochen<br />
haben. Überhaupt lebensnotwendig: die Erkundung<br />
des Umfelds und das guerillamäßige<br />
Zuschlagen aus der Dunkelheit. Zwar hat so<br />
Limitierte Collector’s Edition<br />
ein durchtrainierter Martial Artist wie Batman<br />
keine Probleme damit, fünf Typen gleichzeitig<br />
mit einfachen Kombinationen auszuknocken,<br />
doch gerät er durch offensive Vorgehensweisen<br />
schneller in einen Hinterhalt, als er seinen<br />
Enterhaken aus dem Bat-Gürtel kramen kann.<br />
Bevor er sich auf seine Gegner stürzt, kann er<br />
mithilfe seiner Bat-Klaue auf höher gelegene<br />
Positionen wie Fenstersimse klettern, sich über<br />
Abgründe schwingen und sein Cape für kurze<br />
Gleitfl üge zweckentfremden. Fähigkeiten<br />
wie das fl edermaustypische Kopfüber-an-der-<br />
Decke-Hängen gehören natürlich<br />
auch dazu. Will Batman neue<br />
Kampftechniken oder verbesserte<br />
Ausrüstungsgegenstände<br />
erhalten, so muss er fl eißig Bösewichte<br />
vermöbeln und Erfahrungspunkte<br />
sammeln. Weitere<br />
Gadgets wie das Explosiv-Gel<br />
verhelfen zu neuen Einsichten<br />
oder Durchgängen, wenn es<br />
irgendwo nicht weitergeht. Leider<br />
erreichte uns die spielbare<br />
Testversion nicht rechtzeitig zum<br />
Redaktionsschluss, weshalb wir<br />
den vollständigen Test bzw. die<br />
Wertung online auf www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
nachreichen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Die rund 20 Euro teurere Sammlereditionen<br />
enthält zusätzlich ein 35 Zentimeter großes Replikat<br />
vom Batarang, eine 48 Seiten lange Akte<br />
über die schlimmsten Insassen Arkhams, eine<br />
Making-of-DVD und zwei Download-Codes für die zusätzlichen Karten „Crime Alley“<br />
und „Top Secret“. Das Bonus-Outfi t „Armoured Suit“ gibt es auch, eine Internetverbindung<br />
vorausgesetzt. Die Collector’s Edition wird sowohl für die PS3 als auch für die<br />
Xbox 360 und den PC angeboten.<br />
Bilder: Eidos Interactive<br />
82
Test<br />
Spiel<br />
Marvel vs. Capcom 2<br />
Beat ‘em up<br />
Plattform: PS3, Xbox 360, Wii<br />
Entwickler: Capcom<br />
Publisher: Capcom<br />
Bildformat: 16 : 9, 720 p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1 – 2 USK: ab 12 Jahren<br />
Sprache: Englisch Preis: 15<br />
Euro Start: erhältlich<br />
(Playstation-Network)<br />
Spielspaß:<br />
Seit seiner Dreamcast-Veröffentlichung<br />
im Jahr 2000 gilt der Titel „Marvel vs.<br />
Capcom 2“ als einer der besten 2-D-Prügler<br />
aller Zeiten. Retro-Gamer sehen auch heute<br />
noch die früheren Konsolenversionen als<br />
Sammlerstücke an. Besitzer einer Playstation 3<br />
haben jetzt die Möglichkeit, das gute Stück als<br />
Download-Titel online zu erstehen. Im Playstation-Network<br />
kostet es 15 Euro und bietet<br />
dem Spieler einen klassischen 2-D-Arcade-<br />
Prügler nach guter alter „Street Fighter“-Manier.<br />
Aus 56 Figuren wählen Sie drei aus und<br />
lassen sie gegen ein anderes Team kämpfen.<br />
Wie der Name verrät, stammt die Hälfte der<br />
Charaktere aus Capcom-Spielen wie „Resident<br />
Evil“, „Mega Man“, „Dark Stalkers“ oder „Street<br />
Fighter“, während die andere Hälfte bekannte<br />
Figuren aus den Marvel-Comics<br />
wie Spider-Man oder den Hulk<br />
aufweist. Wie gehabt turnen<br />
die kunterbunten Sprites vor<br />
dreidimensionalen Hintergründen<br />
herum. Das wirft natürlich<br />
die Frage auf, wie so etwas<br />
in HD aussieht. Die Antwort<br />
lautet: Immer noch ganz gut,<br />
zumal Capcom einen Figurenfilter<br />
eingebaut hat, mit dem<br />
die pixeligen Charaktere geglättet<br />
werden können. Für<br />
16 : 9-Fernseher gibt es eine<br />
entsprechende Einstellung, um die Seiten<br />
visuell zu erweitern. Dass das Gameplay<br />
dennoch auf 4 : 3 ausgelegt bleibt, erkennt<br />
man u. a. an Spider-Mans Wandsprung, der<br />
nun einige Zentimeter neben dem Rand<br />
stattfindet. Weitere Neuerungen beziehen sich<br />
auf die Mehrspielermodi, die zu den Zweispielermatches<br />
auch Onlinekämpfe ermöglichen.<br />
Auf der PS3 gespeicherte Musikdaten lassen<br />
sich übrigens importieren. Eine umfangreiche<br />
Spielbeschreibung ist integriert, aber eigentlich<br />
nicht weiter vonnöten. Selbst Einsteiger<br />
finden sich schnell zurecht und kommen auch<br />
mit wilden Knopfdrückereien ans Ziel. Profis<br />
wiederum lassen sich nicht vom chaotischen<br />
Da haut der Hulk dem Zangief die Hucke voll<br />
Treiben auf dem Bildschirm ablenken und<br />
nutzen die starken Team-Moves und Konterfunktionen,<br />
um ihre Gegner das Fürchten zu<br />
lehren. Freispielbares gibt es übrigens nicht, da<br />
gleich alles von Anfang an verfügbar ist. FT<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 2/5<br />
Tonqualität 2/5<br />
Heimkinoeffekt 2/5<br />
Kurzfazit: Für Retro-Gamer ist der Prügelklassiker eine<br />
absolute Empfehlung. Nach neun Jahren sieht die toll<br />
animierte 2-D-Grafi k immer noch attraktiv aus.<br />
Virtua Tennis 2009<br />
Sportsimulation<br />
Plattform: PS3, Xbox 360, Wii<br />
Entwickler: Sumo Digital Publisher:<br />
Sega Bildformat: 720 p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1 – 4 USK: keine<br />
Altersbeschränkung Sprache:<br />
Deutsch Preis: 52 Euro Start:<br />
erhältlich<br />
Spielspaß:<br />
Bilder: Capcom, Sega<br />
Nach zwei Jahren Pause in der „Virtua<br />
Tennis“-Reihe hat sich nicht viel getan.<br />
Die Grafik wurde aufgefrischt und es gibt etwas<br />
mehr Drumherum. Doch alles der Reihe<br />
nach. Nach wie vor spielt sich Segas virtuelle<br />
Tennissimulation sehr intuitiv und bedarf<br />
auch jetzt keiner großen Bemühungen, um<br />
schnell in die Steuerung hineinzufinden. Die<br />
drei Grundbewegungen Lob (Dreieck), Slice<br />
(Kreis) sowie Top Spin (X) gehen leicht von<br />
der Hand und mit dem Analogstick lässt sich<br />
der Ball gezielt lenken. Bringt sich der Spieler<br />
rechtzeitig in die richtige Abspielposition, kann<br />
eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Die<br />
passable, wenn auch monotone Spielweise<br />
der Computergegner ermöglicht Einsteigern<br />
Lich und Schatten sehen gut aus ...<br />
selbst dann ein erfolgreiches Match, wenn<br />
sie sich gravierende Fehler leisten. Trainiert<br />
werden kann unter anderem auch in zwölf<br />
neuen Mini-Games, die z. B. eine lustige Fütterungsstunde<br />
oder ein Klötzerspiel bereithalten.<br />
Im Worldtour-Modus wird es dann ernst.<br />
Hier erstellen Sie einen eigenen Charakter<br />
und lassen ihn immer weiter die Karriereleiter<br />
aufsteigen. Mit dem Erfolg erwerben Sie neue<br />
Kleidungsstücke und Goodies, mit denen<br />
Sie Ihre Figur individuell ausstatten können.<br />
Auswirkungen auf das Spiel haben aber einzig<br />
die Upgrades Ihres Schlägers. Tennisenthusiasten<br />
werden sich über die 20 prominenten<br />
Figuren freuen, die trotz stabilen Renderings<br />
zumindest in dem Bereichen Gesicht, Haare<br />
Bei näherer Betrachtung missfallen aber die<br />
Figrenmodelle<br />
und Kleidung noch Nachholbedarf haben.<br />
Krankt das Spielerlebnis zeitweise an seiner<br />
leichten Monotonie, bietet es doch gerade<br />
durch die Mehrspielerfunktion für ein bis<br />
vier Spieler (u. a. auch online) die passende<br />
Plattform für virtuelle Tennismatches. FT<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 2/5<br />
Tonqualität 3/5<br />
Heimkinoeffekt 2/5<br />
Kurzfazit: Von der Steuerung her immer noch die beste<br />
Tennissimulation am Markt. In die Grafi k sollte Sega<br />
aber noch ein wenig investieren.<br />
Spiel | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 83
Spiel<br />
Test<br />
Lucky Punch: Ein sauber durch die Deckung gezogener Aufwärtshaken macht selbst den härtesten Boxer benommen.<br />
Ist der Boxer benebelt, besteht hohes Knock-out-Potenzial – nachsetzen!<br />
Knock-out-Spektakel<br />
Spielspaß:<br />
Plattform: PS3, Xbox 360<br />
Entwickler: Electronic Arts<br />
Publisher: Electronic Arts<br />
Bildformate: 16 : 1, 1 080p<br />
Tonformate: Dolby Digital 5.1<br />
Spieler: 1–2 USK: ab 12 Jahren<br />
Sprache: Englisch, deutsche<br />
Untertitel Preis: 60 Euro<br />
Start: erhältlich<br />
Das Geräusch erinnert stark an das Zerplatzen<br />
einer überreifen Melone. Hinzu<br />
kommt eine mahlende, knirschende Note und<br />
etwas scheint zu bersten. Ein Paradebeispiel<br />
überzeichneten Sounddesigns schallt aus den<br />
Lautsprechern, als der ferngesteuerte Bildschirmboxer<br />
seinen Gegner mit einem Kinnhaken<br />
in Zeitlupe zu Boden schickt. Electronic<br />
Arts’ brandneuer „Fight Night“-Titel ist aufgrund<br />
solcher K.-o.-Sequenzen äußerst brutal ausgefallen,<br />
die Nahaufnahmen der lädierten<br />
Gesichter samt nervenzerfetzendem Sound<br />
wirken geradezu schaulustig. Übermäßige Gewaltdarstellung<br />
oder gnadenloser Realismus –<br />
hier scheiden sich wohl die Geister. Eins<br />
jedoch steht fest: Die optischen Qualitäten<br />
des Games suchen ihresgleichen. Gestochen<br />
scharf und ruckelfrei erscheinen die virtuellen<br />
Kämpfe in 1 080p auf dem Bildschirm. Sowohl<br />
Texturen als auch Animationen und Bewegungsabläufe<br />
kommen dem Fotorealismus<br />
sehr nahe. Beim Sound hingegen herrscht<br />
eine andere Philosophie: Die Schläge werden<br />
mit heftigen Aufprallgeräuschen untermalt und<br />
erwecken hin und wieder das akustische<br />
Flair eines Bud-Spencer-Films. Dies mag zwar<br />
etwas zu viel des Guten sein, gibt jedoch<br />
erstklassiges Feedback über die Aktionen des<br />
Boxers. So erkennt man z. B. am Klang, ob<br />
der linke Haken ins Schwarze getroffen hat<br />
oder an der Deckung des Gegners abgeprallt<br />
ist, was bei der geschickten KI nicht selten<br />
vorkommt.<br />
Power is nothing ...<br />
... without control. Dies besagte einst der Werbeslogan<br />
eines namhaften Reifenherstellers.<br />
Die Entwickler des knallharten Games hatten<br />
wohl dieselbe Idee im Kopf, als sie die „Punch<br />
Control“ entwarfen. Mit dem rechten Stick<br />
kontrolliert der Spieler die Fäuste, mit dem linken<br />
die Körperbewegung seines Alter Ego, wobei<br />
die Schultertasten als Modifi katoren (Körperschläge,<br />
Deckung etc.) eingesetzt werden.<br />
Es entsteht eine wirklich intuitive Kampfsteuerung,<br />
bei der Tänzeln, Ausweichen, Blocken<br />
oder Zuschlagen wahrlich in Fleisch und <strong>Blu</strong>t<br />
übergehen. Hinzu kommen die gute Kameraführung,<br />
die ausgereifte Gegner-KI und die<br />
Tonspur mit gelegentlichen strategischen Tipps<br />
aus der Ringecke – spieltechnisch stimmt hier<br />
einfach alles! Besonders erwähnenswert sind<br />
die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten:<br />
Prügler trainieren auf pure Kraft und suchen<br />
den offenen Schlagabtausch, Strategen trainieren<br />
Schnelligkeit und betreiben stilvolles „Fechten<br />
mit den Fäusten“ – mit beiden Taktiken<br />
kommt man zum Ziel. Die Gegner passen sich<br />
in Kampfstil und Trainingsverhalten sogar dem<br />
Spielcharakter an. Liebevoll gestaltet ist auch<br />
die Integration des Surround-Soundtracks, was<br />
besonders beim Wechsel zwischen Menünavigation<br />
und Trainingssession deutlich wird.<br />
Der laufende Song wird während des Trainings<br />
nicht etwa ausgeblendet, sondern mit geringem<br />
Pegel den Surround-Boxen zugemischt.<br />
Nach beendetem Work-out schwenkt die<br />
Musik wieder auf die Frontkanäle. Dieses cineastisch<br />
anmutende Mixing-Prinzip verbindet<br />
so die verschiedenen Spielsituationen und erzeugt<br />
eine ganzheitliche Atmosphäre. Zudem<br />
verfügt das Spiel über umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten.<br />
Der Spieler kann<br />
sogar eine Bilddatei einspeisen und dem Alter<br />
Ego somit ein reales Gesicht verleihen. Zusammen<br />
mit den Onlinefeatures und dem äußerst<br />
umfangreichen Karrieremodus entsteht ein actiongeladenes,<br />
brutales Boxspektakel. CH<br />
Bewertung Spiel<br />
Bildqualität 5/5<br />
Tonqualität 4/5<br />
Heimkinoeffekt 3,5/5<br />
Kurzfazit: Eine fesselnde Sportsimulation mit exzellenter<br />
Steuerung. Die brutalen Knock-outs hätten nicht sein<br />
müssen, zeigen aber eindrucksvoll die tolle Grafi k.<br />
Bilder: Electronic Arts<br />
84
Technik<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> 2.0<br />
Schnell, Strom sparend,<br />
vielfältig: <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
im Vergleich.<br />
Seite 86<br />
Schärfeoffensive<br />
Flachbildfernseher mit<br />
100- und 200-Hertz-Technologie<br />
vorgestellt.<br />
Seite 88<br />
Marktübersicht<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Komplettsets<br />
auf<br />
einen Blick.<br />
Seite 96<br />
Bilder: Philips, Samsung, Sony<br />
Christian Trozinski,<br />
Redakteur<br />
Es ist die vermutlich größte<br />
TV-Überraschung des Jahres,<br />
die Philips mit dem ersten<br />
Fernseher im 21 : 9-Format<br />
gelungen ist. Hätten Sie mich<br />
vor zwei Jahren gefragt, wer<br />
zuerst solch ein ausgefallenes<br />
Bildformat erprobt, hätte ich<br />
wahrscheinlich auf Hersteller<br />
wie Pioneer getippt, die sich<br />
ausschließlich dem <strong>The</strong>ma<br />
Heimkino widmen. Doch die<br />
Zeiten ändern sich, Pioneer baut keine Fernseher mehr<br />
und Firmen wie Philips beweisen nun den Mut, der den<br />
ehemaligen Platzhirschen fehlte. Natürlich fragen sich<br />
Kritiker, weshalb man ausgerechnet dieses Bildformat<br />
wählen sollte, wenn doch alle HD-Quellen im 16 : 9-<br />
Seitenverhältnis gespeichert sind bzw. das „normale“<br />
Breitbild einen guten Kompromiss darstellt. Die Gegenfrage<br />
könnte allerdings lauten: Weshalb sollte es nicht<br />
Fernseher am Markt geben, die Filme in dem Format<br />
zeigen, in dem sie ursprünglich produziert wurden? Das<br />
Superbreitbild- bzw. Cinemascope-Format ermöglicht<br />
eine korrekte Darstellung mit entsprechenden Kinofilmen<br />
ohne schwarze Balken. Unüberlegtes Handeln kann man<br />
Philips keinesfalls vorwerfen, denn selbst an Detaillösungen,<br />
wie die Vermeidung von abgeschnittenen Untertiteln,<br />
wurde gedacht. Und auch wenn unser Testbericht<br />
die kritischen Stimmen nicht verstummen lassen wird<br />
und der Philips Cinema 21 : 9 letztendlich „nur“ ein guter<br />
LCD-Fernseher ist, so vollbringt er doch ein kleines Wunder:<br />
Er fasziniert, ohne die zugrunde liegende Technik zu<br />
zelebrieren. Stattdessen spielen die Filme die Hauptrolle<br />
und sollte es nicht genau so sein?<br />
Der erste Fernseher im<br />
21 : 9-Kinoformat im Test<br />
So haben Sie Ihre <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Sammlung noch nie erlebt! Seite 88<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 85
Technik<br />
BD-Player<br />
Sehr gut<br />
Samsung BD-P4610<br />
Samsung BD-P4610<br />
Samsung mag es außergewöhnlich: Der BD-P4610 kann horizontal wie<br />
vertikal aufgestellt werden und verfügt über ein Slot-in-Laufwerk.<br />
Mit dem BD-P4610 stellt Samsung einen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player vor, der vor allem durch<br />
sein besonderes Design die Käuferschaft ansprechen<br />
will. Als erstes Gerät überhaupt erlaubt<br />
der P4610 die Anbringung an der Wand,<br />
wahlweise aber auch die Platzierung auf einem<br />
Standfuß. Die Montage des Fußes ist kinderleicht,<br />
nicht einmal ein Schraubenzieher wird<br />
benötigt. Mit gerade einmal 4,2 Zentimetern<br />
Höhe bzw. Dicke wartet das elegant wirkende<br />
Modell mit sehr kompakten Ausmaßen und<br />
einem geringen Gewicht auf. Das Display<br />
versteckt sich hinter der trendigen Klavierlackoptik<br />
und sorgt im Verbund mit den exklusiven<br />
Touch-Tasten für die eine oder andere dezente<br />
Animation.<br />
Oben lassen sich die<br />
Audio- und Untertitelspuren<br />
ändern und<br />
Grundfunktionen des<br />
Fernsehers steuern<br />
Die Player-Steuerung,<br />
Navigationstasten und<br />
weitere TV-Knöpfe befinden<br />
sich im Zentrum<br />
des Handgebers<br />
Die Menütasten für<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> und DVD sind<br />
etwas ungünstig im<br />
unteren Drittel<br />
positioniert<br />
Vom anderen Stern<br />
Die Stromzufuhr wird über ein externes Netzteil<br />
bewerkstelligt und aufgrund des begrenzten<br />
Platzes hat man auf einen analogen Mehrkanal-<br />
und Komponentenausgang verzichten<br />
müssen. Ansonsten präsentiert sich das Modell<br />
aber mit Vollausstattung: zwei USB-Slots,<br />
ein Netzwerkanschluss und ein Decoder für<br />
HD-Tonformate. Der Lieferumfang enttäuschte<br />
uns etwas, denn anders als beim BD-P3600<br />
fehlt der spezielle WLAN-Adapter. Dieser<br />
schlägt nochmals mit rund 80 Euro zu Buche,<br />
obwohl der Player bereits eine UVP von ca.<br />
450 Euro besitzt. Prinzipiell ist das Produkt<br />
aber WLAN-tauglich, der Adapter fi ndet optimalen<br />
Platz in der Anschlussbucht, die mit einer<br />
Blende abgedeckt werden kann. Wieso die<br />
Kabelöffnung am Gerät selbst aber nur eine<br />
Kabelführung nach oben, jedoch nicht nach<br />
unten ermöglicht, erschließt sich uns nicht.<br />
Aufgrund des schmalen Aufbaus setzt<br />
Samsung ein Slot-in-Laufwerk ein, das Discs<br />
seitlich behutsam ein- oder ausfährt. Leider erwies<br />
sich diese Konstruktion im Test als relativ<br />
laut, was zusammen mit dem stetig laufenden<br />
Lüfter für eine grenzwertige Geräuschkulisse<br />
sorgte. Der Player selbst besitzt wegen der ungewöhnlichen<br />
Bauform aber keine qualitativen<br />
Nachteile. Seine Fähigkeiten sind identisch<br />
mit denen der kleineren Modelle. So können<br />
sämtliche Tonformate auf Wunsch direkt per<br />
Bitstream an den AV-Receiver geleitet oder<br />
aber in Mehrkanal-PCM decodiert werden. Für<br />
BD-Live besitzt der P4610 einen integrierten<br />
Speicher und über WLAN oder Kabel können<br />
MP 3-, JPEG- und DivX-Dateien gestreamt<br />
werden. Leider setzt Samsung hier keinen<br />
Industriestandard wie DLNA ein, sodass die<br />
Streaming-Optionen stark begrenzt sind. Die<br />
Fotodarstellung verliert durch Aufl ösungsverluste<br />
ebenfalls an Qualität.<br />
Schubkraft<br />
Nach dem Einlegen einer <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> benötigt der<br />
Samsung nur 20 bis 50 Sekunden, bis ein<br />
erstes Bild zu sehen ist – ein sehr guter Wert<br />
unter BD-Playern. DVDs werden noch deutlich<br />
schneller eingelesen und während der Wiedergabe<br />
kann der Nutzer mit bis zu 128-facher<br />
Geschwindigkeit spulen. Unsere Fehlerkorrekturtests<br />
meisterte der P4610 mit Bravour.<br />
Bei der Wiedergabe von <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s manifestierten<br />
sich die Stärken des Spielers. Das<br />
Bild zeigte eine ruhige 24 p-Darstellung und<br />
sauber gezeichnete Details. Auch das Scaling<br />
von DVDs gelingt ohne Mühe – in den neuen<br />
Modellen von Samsung kommt ein Broadcom-Chip<br />
zum Einsatz. Dieser sorgt auch<br />
für die tadellosen Ergebnisse bei der Vollbildkonvertierung,<br />
die meist ohne Bildzittern<br />
vonstattengeht. Das Bild lässt sich zudem in<br />
den Parametern „Schärfe“, „Rauschreduktion“<br />
und „Kontrast“ noch leicht verändern. Beim<br />
Ton liefert das Gerät zwar keine Bestwerte, die<br />
Bitstream-Übertragung funktioniert allerdings<br />
problemlos und das Decoding arbeitet zuverlässig<br />
und hochwertig.<br />
Show-Effekt<br />
Mit dem BD-P4610 liefert Samsung ein interessantes<br />
Konzept ab, das angesichts des<br />
Preises den WLAN-Adapter vermissen lässt.<br />
Ansonsten gelingt dem Gerät aber ein souveräner<br />
Auftritt mit schnellen Ladezeiten und<br />
einer hohen Wiedergabequalität. Wer eine<br />
extravagante Lösung sucht, ohne große technische<br />
Abstriche machen zu müssen, liegt mit<br />
diesem Modell genau richtig.<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Ausstattung<br />
Hersteller Samsung<br />
Modell BD-P4610<br />
Preis<br />
449 Euro<br />
Info<br />
www.samsung.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Maße (B/H/T) 46 × 2 × 42 cm<br />
Gewicht 1,9 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 18 W/0,8 W<br />
Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE<br />
CD Audio/CD-R/-RW<br />
DVD-Video/DVD-R/-RW/+R/+RW<br />
JPEG, AVCHD, MP3, DivX<br />
Profi le-Version 2.0<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 8,5/10<br />
Wiedergabe 8,5/10<br />
Gesamt 8,5/10<br />
Kurzfazit: Ein ungewöhnliches Design samt toller<br />
Ausstattung sowie Wiedergabequalität steht einem<br />
dezent zu aufdringlichen Betriebsgeräusch entgegen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Bittbox.com/Jay Hilgert, Philips, Samsung<br />
86
BD-Player<br />
Technik<br />
Sehr gut<br />
Philips BDP7300<br />
Philips BDP7300<br />
Der niederländische Hersteller will mit dem BDP7300 das Vorgängermodell übertrumpfen und kommt mit<br />
350 Euro deutlich günstiger auf den Markt. Optisch präsentiert Philips erneut klare Linien.<br />
Die Front ist von hochwertiger Klavierlackoptik<br />
geprägt und auf die notwendigsten<br />
Bedienelemente reduziert. Bei der Ausstattung<br />
erfüllt der BDP7300 alle Voraussetzungen, um<br />
im Heimkino die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten<br />
auszuschöpfen. Darunter sind<br />
ein optischer und koaxialer Digitalausgang und<br />
ein analoger Mehrkanal-Out, leider aber nur<br />
als 5.1-Variante. Der Front-USB-Anschluss dient<br />
zur Wiedergabe von MP 3- und JPEG-Dateien,<br />
die auch kombiniert als Diashow gestartet werden<br />
können. Darüber hinaus lassen sich auch<br />
DivX-Ultra-Filme abspielen. Für BD-Live ist im<br />
Player ein 1-Gigabyte-Speicher verbaut.<br />
Optisches Understatement<br />
Bei der Inbetriebnahme wird der Nutzer mit<br />
einem blauen Hintergrundbild und drei hochaufl<br />
ösenden Icons begrüßt. Die Disc-Wiedergabe,<br />
der USB-Zugriff oder das Hauptmenü<br />
stehen hier zur Auswahl. Im Setup, das optisch<br />
wie bei neuen TV-Geräten aufgebaut ist, lassen<br />
sich zahlreiche Einstellungen in Bezug auf<br />
Bild und Ton, aber auch das dimmbare Display<br />
und dergleichen verändern. Das Display<br />
Die Navigationstasten<br />
sind oberhalb<br />
angeordnet, ebenso<br />
wie die farbigen<br />
Options- und Menütasten<br />
Im Zentrum befinden<br />
sich die Hauptbedienfelder<br />
zur Disc-<br />
Steuerung, die für<br />
TV-Geräte nutzbaren<br />
Programm- und<br />
Lautstärkeschalter<br />
sowie die Eject-Taste<br />
Unten liegen sowohl<br />
der Ziffernblock als<br />
auch die etwas ungünstig<br />
platzierten<br />
Buttons für Audiound<br />
Untertitelwahl<br />
fl ackerte leider bei jedweder Änderung der<br />
Anzeige. Die klare Struktur ist einfach zu bedienen<br />
und bei kurzem Verweilen auf einem<br />
der Punkte wird eine knappe Erklärung der<br />
entsprechenden Option eingeblendet. Hier ist<br />
bereits Philips‘ Benutzerfreundlichkeit deutlich<br />
zu erkennen, die sich auch in der weiteren<br />
Bedienung fortsetzt. Der BDP7300 ist imstande,<br />
HD-Ton zu decodieren. Dies macht<br />
er offensichtlich so gut, dass es kaum möglich<br />
war, Bitstream zu aktivieren. Die Einstellung<br />
„Auto“ im Audiomenü ergab bei <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
stets die PCM-Decodierung, reines Dolby und<br />
DTS war dem Player auch mit der Einstellung<br />
„Bitstream“ nicht zu entlocken. Für die reine<br />
HD-Übertragung von DTS-HD und Dolby True<br />
HD sollte man beide Optionen auf dieser<br />
Einstellung belassen, je nachdem, ob man<br />
den HDMI- oder den optischen bzw. koaxialen<br />
Ausgang nutzt. Bei DVDs funktionierte<br />
dies hingegen tadellos. Das Lautsprecher-Setup<br />
für den Mehrkanalausgang gestaltet sich<br />
sehr übersichtlich, leider fehlt eine Möglichkeit,<br />
die Audioverzögerung zum Anpassen von<br />
Asynchronitäten einzustellen.<br />
Glänzender Auftritt<br />
Beim Einlesen der ersten BD-Java-<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
zeigte das Gerät an, dass entsprechende Discs<br />
nicht resumed werden können – sehr hilfreich<br />
für weniger versierte Anwender. Die Einlesezeiten<br />
haben uns dann sehr überrascht: Mit gerade<br />
einmal 41 Sekunden bzw. 14 Sekunden<br />
für eine einfache Disc ist der BDP7300 der bis<br />
dato schnellste Kandidat im Testlabor. Ohnehin<br />
arbeitet das ruhige Laufwerk zuverlässig. Sämtliche<br />
Fehlerkorrekturtests meistert der Player<br />
ohne Murren. Bei BDs ist eine 100-fache, bei<br />
DVDs nur eine 32-fache Spulgeschwindigkeit<br />
möglich. Sehr praktisch: Das Optionsmenü<br />
erlaubt sogar den direkten Sprung auf einen<br />
genauen Zeitpunkt im Film, der sich manuell<br />
auswählen lässt. Bei der Wiedergabe lässt sich<br />
das lüfterlose Gerät nicht beirren. Die BD-Qualität<br />
ist wie erwartet tadellos, nur bei der DVD-<br />
Wiedergabe haben wir uns noch etwas mehr<br />
erhofft. Die Skalierung verläuft fehlerfrei, doch<br />
etwas weiche Bilder ohne die Möglichkeit zur<br />
Nachjustierung lassen Potenzial offen. Immerhin<br />
erlauben fünf vordefi nierte Videoequalizer<br />
leichte Optimierungen. Leider kann man keine<br />
Bildverbesserer zuschalten, so ist z. B. eine<br />
Rauschminderung manuell nicht steuerbar. Die<br />
Vollbildkonvertierung liefert durchwachsene<br />
Ergebnisse. Während die problematischen<br />
Stellen bei „Die Mumie“ ausreichend gut gemeistert<br />
werden, quittiert der Player unsere<br />
Testsequenzen bei „Gladiator“ mit Bildzittern.<br />
Akustisch überzeugt das Modell. Unsere Messungen<br />
am analogen Mehrkanalausgang zeigen<br />
keine negativen Auffälligkeiten.<br />
Flinke Vorstellung<br />
Philips‘ BDP7300 punktet mit den bisher<br />
schnellsten Einlesezeiten, aber auch die Benutzerfreundlichkeit<br />
spricht für das Gerät.<br />
Komplizierte Aktionen wird der Nutzer hier<br />
nicht erleben. Dank der zuverlässigen Arbeitsweise,<br />
des niedrigen Stromverbrauchs und der<br />
souveränen Wiedergabequalität sollte dieser<br />
Player in der engeren Wahl stehen.<br />
Ausstattung<br />
Bewertung Technik<br />
FLORIAN KRIEGEL<br />
Hersteller Philips<br />
Modell BDP7300<br />
Preis<br />
350 Euro<br />
Info<br />
www.philips.de<br />
Typ<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Maße (B/H/T) 43,5 × 5,8 × 30,6 cm<br />
Gewicht 4,1 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Betrieb/Stand-by 18,3 W/0,1 W<br />
Formate <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>/BD-Rom/-R/-RE<br />
CD Audio/CD-R/-RW<br />
DVD-Video/DVD-R/-RW/+R/+RW<br />
JPEG, AVCHD, MP3, WMA, DivX,<br />
WMV<br />
Profi le-Version 2.0<br />
Ausstattung 8/10<br />
Bedienung 9/10<br />
Wiedergabe 8,5/10<br />
Gesamt 8,5/10<br />
Kurzfazit: Einfach zu bedienender, gut verarbeiteter<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player mit sehr guter Wiedergabequalität und<br />
einem sehr unauffälligen Betriebsgeräusch.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 87
Technik<br />
Technik<br />
5×<br />
Heimkinoreferenz<br />
Philips 56PFL9954<br />
Feuer und Flamme<br />
Filme im Superbreitbild- oder Cinemascope-Format zeigen aufgrund des eingeschränkten 16 : 9-Seitenverhältnisses<br />
bei Fernsehern schwarze Balken im oberen und unteren Bereich. Bis jetzt, denn Philips beendet die Zeit<br />
der eingeengten Bilder mit dem ersten Kinofernseher der Welt.<br />
Nein, dieses TV-Gerät gehört ganz sicher<br />
nicht zur Gattung der Vernunftfernseher,<br />
schließlich trumpft bereits das Preisschild mit<br />
großen Ansprüchen auf. Für den 56 Zoll großen<br />
Cinema 21: 9 veranschlagt Philips 4000<br />
Euro, bietet im Gegenzug aber eine echte Weltpremiere.<br />
Dem stattlichen Karton entsteigt der<br />
ebenso beeindruckende Fernseher samt einer<br />
praktischen Wandhalterung. Den Standfuß mit<br />
der kryptischen Bezeichnung ST569954 müssen<br />
Sie extra erstehen, der Preis liegt bei 199<br />
Euro. Obwohl die exakte Ausrichtung nach der<br />
Der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player BDP9100 ist der ideale Spielpartner für<br />
den Cinema 21: 9. Durch eine Vorverzerrung werden Cinemascope-Balken<br />
entfernt, ohne Untertitel „abzuschneiden“<br />
Aufhängung optimiert werden kann, sollte die<br />
richtige Position des Fernsehers im Vorfeld<br />
ermittelt werden: Durch den Wandabstandshalter<br />
steigt die Bautiefe von zehn auf stattliche<br />
16,5 Zentimeter. Daher empfehlen wir, den<br />
Fernseher leicht verdeckt zu installieren, um<br />
seitliche Blicke abzuwenden. Die Verarbeitung<br />
des Philips ist trotz reiner Kunststoffverkleidung<br />
robust und ansehnlich. Ein echtes Markenzeichen<br />
ist das nach drei Seiten abstrahlende<br />
Ambilight. Hierbei analysiert der Fernseher<br />
den Bildinhalt und passt das dynamisch abstrahlende<br />
Licht in Echtzeit den dargestellten<br />
Sequenzen an. In mehreren Voreinstellungen<br />
gelingt sowohl die Abstimmung der Intensität<br />
als auch der Geschwindigkeit. Um das volle<br />
Potenzial von Ambilight auszunutzen, sollte die<br />
Rückwand weiß bzw. farblos ausfallen.<br />
Eine Frage des Formats<br />
Kritiker werfen dem Superbreitbildformat des<br />
Philips Cinema 21: 9 vor, dass bislang keine<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s in diesem Format existieren und selbst<br />
Filme mit schwarzen Balken nur im normalen<br />
Breitbild abgespeichert sind. Durch eine Automatik<br />
erkennt der Philips diese schwarzen<br />
Balken und vergrößert den Inhalt auf die volle<br />
Bildfl äche. Rein technisch ergibt sich somit der<br />
Nachteil, dass <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s nicht Punkt für Punkt<br />
abgebildet werden, sondern der Fernseher die<br />
eingespeisten Informationen, ähnlich wie beim<br />
Abspielen einer DVD, umrechnet und somit<br />
die Schärfe verloren geht. Diese Beanstandung<br />
ist durchaus berechtigt, allerdings verschweigen<br />
die Kritiker meist ein wichtiges Detail: Im<br />
Gegensatz zu einer Großbildprojektion fallen<br />
die Bilddiagonalen mit einem Flachbildfernseher<br />
vergleichsweise gering aus und aufgrund<br />
des meist mehrere Meter großen Sitzabstandes<br />
wird das Potenzial der <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> nur selten<br />
genutzt. Somit wirken die Bilder des Cinema<br />
21: 9 in der Praxis keineswegs unscharf und<br />
durch die Darstellung ohne Balken erscheinen<br />
Filme im Cinemascope-Format endlich so, wie<br />
sie ursprünglich produziert wurden. Die Bildhöhe<br />
bleibt bei allen eingespeisten Bildern<br />
gleich, nur die Breite ändert sich. Sie variieren<br />
das Format mithilfe wählbarer Voreinstellungen<br />
oder überlassen die Arbeit der Automatik. Den<br />
Zoom-Faktor können Sie in zwei Stufen vorgeben:<br />
Entweder vergrößert der Fernseher das<br />
Bild im korrekten Seitenverhältnis, bis die Bildober-<br />
und -unterkante mit der Bildformatfl äche<br />
übereinstimmt, oder das Signal wird im Randbereich<br />
gedehnt. Hierbei füllen Sendungen im<br />
16 : 9-Format die komplette Fläche des Cinema<br />
21: 9, Programme im Seitenverhältnis 4 : 3<br />
werden maximal ins 16 : 9-Format gedehnt.<br />
Leider erfolgt der Formatwechsel nicht weich,<br />
sondern abrupt, weshalb wir im Praxisbetrieb<br />
der manuellen Umschaltung den Vorzug gaben.<br />
Bei dieser wird auch vermieden, dass<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
88
Technik<br />
Technik<br />
Gute Voreinstellung, nur in dunklen Bereichen<br />
Blauschimmer. Durch den mangelnden<br />
Blau-Regler für „Black-Offset“ gelingt<br />
die Kalibrierung nicht perfekt<br />
Die Verarbeitung des Philips Cinema 21:9 überzeugt ebenso wie die Ausstattung: Neben einem integrierten<br />
Kabeltuner samt CI-Plus-Unterstützung gelangen Sie mittels Netzwerkschnittstelle ins Internet<br />
Diese beeindruckenden Aufnahmen stammen<br />
aus dem Werbespot zum Cinema 21 : 9, zu<br />
bewundern unter www.cinema.philips.com<br />
Untertitel einen stetigen Bildwechsel erzwingen.<br />
Um abgeschnittene Texteinblendungen<br />
zu vermeiden, stellt Philips dem Kinofernseher<br />
einen passenden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player zur Seite. Der<br />
BDP9100 übernimmt die 21 : 9-Vorverzerrung<br />
und ordnet Untertitel innerhalb der Bildfl äche<br />
an. Durch seine schnellen Ladezeiten und die<br />
tadellose Bild- und Tonqualität können wir den<br />
BDP9100 allen Cinema-21 : 9-Interessenten<br />
wärmstens ans Herz legen.<br />
Faszination Sehen<br />
Ob man will oder nicht: Der Philips Cinema<br />
21 : 9 zieht einen unweigerlich in seinen Bann.<br />
Bereits im ausgeschalteten Zustand macht<br />
das Superbreitbildformat eine Menge her. Verglichen<br />
mit einem normalen 16 : 9-Fernseher<br />
ist die Bauhöhe des Philips identisch mit der<br />
eines 42-Zoll-Modells, die Bildbreite kann sich<br />
dagegen mit einem 60-Zoll-Fernseher messen.<br />
Der Vorteil des Superbreitbilds ist nach dem<br />
Einlegen eines entsprechenden Films offensichtlich:<br />
Die gesamte Bildfl äche wird genutzt<br />
und das Kinoformat in seiner ursprünglichen<br />
Dimension dargestellt. Auf herkömmlichen<br />
Fernsehern erscheinen Kinofi lme kleiner als<br />
16 : 9-Aufnahmen, was den Inhalten die Faszination<br />
raubt. Mit dem Cinema 21 : 9 entspricht<br />
die Darstellung dem gedachten Ideal. In der<br />
Disziplin Bewegungsschärfe zieht der Philips<br />
alle Register, zumindest wenn zuvor sowohl<br />
die Bewegungsglättung HD Natural Motion als<br />
auch 200 Hertz Clear LCD eingeschaltet wurden.<br />
Selbst geringfügige farbige Nachzieher<br />
können nicht verhindern, dass die Bildschärfe<br />
jederzeit erstklassig ausfällt. Da die Bewegungsglättung<br />
bereits in der Voreinstellung<br />
„Minimum“ sehr stark eingreift, verlaufen langsame<br />
und schnelle Kameraschwenks butterweich,<br />
das typische Kinogefühl geht aber verloren.<br />
Hier wäre eine gestaffelte Einstellung mit<br />
geringerer Weichheit eine löbliche Option für<br />
die Zukunft. Ohne Nachbearbeitung erscheinen<br />
Kinobilder hingegen so, wie sie produziert<br />
wurden, sodass Kinofans keinesfalls das Nachsehen<br />
haben. In unseren Tests bevorzugten wir<br />
bei Sportprogrammen sowie Animationsfi lmen<br />
die maximale Bewegungsschärfe, während Kinofi<br />
lme mit Realdarstellern unbearbeitet am<br />
natürlichsten wirken. Obwohl sich die Bildberechnung<br />
nur wenige Schwächen erlaubt,<br />
entstehen infolge der Interpolation Artefakte<br />
und Doppelkonturen, die besonders bei erstklassigen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s schnell ins Auge fallen und<br />
den Filmgenuss trüben können.<br />
Videospieler stehen vor der Qual der Wahl: Mit<br />
optimaler Bildschärfe erfolgen Tasteneingaben<br />
stark verzögert, ohne Bildnachbearbeitung ge-<br />
Die neutrale Abstimmung des Farbraums<br />
lässt Kinofilme weder zu bunt noch unnatürlich<br />
verfärbt erscheinen. Einzig Rottöne<br />
wirken etwas übersättigt<br />
Ausstattung<br />
Hersteller Philips<br />
Modell<br />
56PFL9954<br />
Preis<br />
3999 Euro<br />
Info<br />
www. philips.de<br />
Typ<br />
LCD-TV<br />
Maße (B/H/T) 141 × 74,5 × 10,5 cm<br />
Bildschirmdiagonale 56 Zoll<br />
Gewicht<br />
38 kg<br />
Farben<br />
Schwarz (Hochglanz)<br />
Betrieb/Stand-by 160–300 W/0 W<br />
Bildtechnologie LCD (200 Hz)<br />
Aufl ösung<br />
2 560 × 1 080 Pixel<br />
1 080p24 ja (Bewegungsglättung möglich)<br />
Frontscheibe kontrastoptimiert, entspiegelt<br />
Formatwahl HDMI variabel, kein Overscan<br />
Gleichm.<br />
75 %<br />
Bildausleuchtung<br />
Besonderheiten Cinemascope-Format, Ambilight,<br />
Netzwerk, Internet (Net-TV)<br />
Bewertung Technik<br />
Ausstattung 9/10<br />
Bedienung 7/10<br />
Der Philips Cinema 21:9 überzeugt auch abseits der Bilddarstellung durch seine vielfältige<br />
Multimedia- und Internetunterstützung<br />
Wiedergabe 8/10<br />
Gesamt 8/10<br />
Kurzfazit: Für <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>- und Kinofans eine kleine<br />
Offenbarung: Nie kam ein Fernseher dem großen<br />
Kinovorbild näher.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 89
Technik<br />
Technik<br />
Auf einem herkömmlichen Flachbildfernseher wirken Kinofilme im Cinemascope-Format kleiner als 16 : 9-Aufnahmen, was den Bildern die Faszination raubt<br />
lingen die Steuerbefehle exakter, jedoch sinkt<br />
die Bildschärfe. Normales Bildmaterial bereitet<br />
der Philips ansprechend auf, vor allem<br />
die Schärfe ist lobenswert. Artefakte oder<br />
Rauschmuster werden nur befriedigend gefi<br />
ltert, Kantenfl immern wird nicht immer souverän<br />
unterbunden. Somit sollten Sie in einen<br />
guten <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player investieren, der zusätzlich<br />
DVDs in 1 080p ausgibt und den Fernseher<br />
von der Last der Vollbildkonvertierung während<br />
der Filmwiedergabe befreit.<br />
Für das richtige Kinoerlebnis ist es ratsam, den<br />
Betrachtungsabstand entgegen den Angaben<br />
im Handbuch nicht nach der dreifachen Bilddiagonale<br />
auszurichten, sondern auf die drei- bis<br />
fünffache Bildhöhe heranzurücken. Nur dann<br />
entfaltet der Cinema 21 : 9 seine ganze Magie<br />
und die breite Bildfl äche bewirkt einen größeren<br />
Sichtradius. Wie im richtigen Kino sollten<br />
die Sitzplätze frontal liegen, denn von der Seite<br />
betrachtet schwindet der Farb- und Bildkontrast<br />
des Cinema 21 : 9. Die Bildausleuchtung geht<br />
in Anbetracht der üppigen Diagonale in Ordnung,<br />
leicht abgedunkelte Ecken sind allerdings<br />
auszumachen. Trotz des Produktnamens fühlt<br />
sich der Fernseher nicht im dunklen Heimkino,<br />
sondern im normalen Wohnzimmer am wohlsten.<br />
Das Gerät erzeugt mithilfe der matten<br />
Frontscheibe und guten Helligkeit plastische<br />
Bilder bei Tageslicht, während in den Abendstunden<br />
eine diffuse Beleuchtung dem nur<br />
befriedigenden Schwarzwert des Fernsehers<br />
entgegenwirken sollte. Durch einen einfachen<br />
Trick können Sie fl aue Kontraste minimieren:<br />
Mit einer weißen Rückwand und Ambilight<br />
entsteht ein subjektiv höherer Bildkontrast und<br />
Schwarzfl ächen wirken weniger aufgehellt. Da<br />
Kinofi lme nun den gesamten Bildschirm füllen<br />
und schwarze Balken vermieden werden, erscheint<br />
die dynamische Hintergrundbeleuchtung<br />
natürlicher und nachvollziehbarer als<br />
bisher. Durchaus unüblich und deshalb umso<br />
lobenswerter ist die Klangqualität der eingebauten<br />
Lautsprecher. Mit ein wenig Feintuning<br />
können Sie dem Fernseher respektable Töne<br />
Das Cinema-21 : 9-Bilderlebnis im Vergleich<br />
entlocken, und dies sogar im Filmbetrieb.<br />
Kinogutschein<br />
Auf dem Papier und in den Messwerten kann<br />
sich der Philips Cinema 21 : 9 nicht von seinen<br />
normalen LCD-Mitbewerbern absetzen.<br />
Bezieht man aber das Sehvergnügen während<br />
eines Kinofi lms mit ein, so fällt das Urteil<br />
weitaus euphorischer aus. Selten zogen Filme<br />
auf einem Fernseher mehr in ihren Bann und<br />
selten vergaß man die darstellende Technik<br />
schneller. Mit einer neutralen Farbdarstellung<br />
und auf Wunsch natürlichen Bildern erfreut der<br />
Superbreitbildfernseher selbst Skeptiker. Licht<br />
aus, Ambilight an und Film ab!<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Internetinhalte wie Youtube rufen Sie über die Net-TV-Taste<br />
auf. Alternativ surfen Sie im eigenen Browser ungezwungen<br />
durch das World Wide Web<br />
Das Handbuch liegt dem Fernseher nicht in gedruckter Form<br />
bei, sondern wurde direkt in die Benutzeroberfläche integriert<br />
90
Fernseher<br />
Technik<br />
Die beste Bildschärfe mit <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s<br />
Schlagworte wie 100 und 200 Hertz bestimmen die TV-Landschaft, doch nur wenige wissen, worauf es bei der<br />
Bildschärfe wirklich ankommt. Wir haben für Sie aktuelle Fernseher getestet und stellen Ihnen die schärfsten<br />
LCDs und Plasmas auf dieser Seite vor.<br />
Da LCD-Fernseher bekanntlich flimmerfrei<br />
arbeiten, stellt sich die Frage, weshalb<br />
überhaupt eine Bildbeschleunigung auf 100<br />
oder gar 200 Hertz (Hz) vorgenommen wird.<br />
Die Antwort verbirgt sich hinter der Funktionsweise<br />
der namensgebenden Flüssigkristalle.<br />
Diese fungieren als Lichtschranke und verharren<br />
so lange in einer Position, bis sie ein neuer<br />
Impuls zu einer neuen Ausrichtung zwingt.<br />
Vereinfacht ausgedrückt: Ein Bild wird so lange<br />
dargestellt, bis das darauf folgende erscheint,<br />
wodurch Unschärfen entstehen. Die Lösung<br />
des Problems: Die Darstellung zusätzlicher<br />
Bilder, welche keine bloßen Kopien der vorhandenen<br />
sind.<br />
Rechenkraftwerk<br />
Flachbildfernseher mit 100- oder 200-Hz-Technologie<br />
besitzen eine erweiterte Signalverarbeitung,<br />
die Zwischenbilder erzeugt. Samsung<br />
und Sony sind bislang die einzigen Hersteller,<br />
die bei ihren 200-Hz-Fernsehern tatsächlich<br />
200 echte Bilder generieren, während die<br />
200-Hz-Konkurrenz lediglich 100 Bilder erzeugt<br />
und nachträglich durch das Ein- und<br />
Ausschalten der Hintergrundbeleuchtung ein<br />
200-Hz-Niveau anstrebt. Die neu berechneten<br />
Bilder sind nicht im Ursprungsmaterial enthalten,<br />
sondern müssen in Echtzeit erstellt und<br />
an der passenden Stelle eingefügt werden.<br />
Jeder Hersteller gibt<br />
dieser Technologie einen anderen Namen.<br />
Prominente Vertreter sind Panasonic (Intelligent<br />
Frame Correction bzw. 24 p Smooth<br />
Film), Philips (HD Natural Motion), Samsung<br />
(Motion Plus) oder Sony (Motionfl ow). Eines<br />
haben aber alle gemeinsam: Nur wenn Sie<br />
die Zwischenbildberechnung aktivieren, erhöht<br />
sich die Bildschärfe bei Bewegungen. In Filmen<br />
erzeugt die Zwischenbildberechnung allerdings<br />
einen gewöhnungsbedürftigen Effekt:<br />
Sämtliche Aufnahmen erscheinen, als wären<br />
sie mit einer Videokamera gedreht worden.<br />
Bewegungen wirken fl üssiger, das Kinofl air<br />
geht jedoch scheinbar verloren. Die Hersteller<br />
verfolgen dabei unterschiedliche Philosophien:<br />
Philips und Panasonic setzen auf eine stark<br />
ausgeprägte Bewegungsglättung, die auch bei<br />
schnellen Schwenks Bildrucklen und Unschärfen<br />
eliminiert. Sony geht hingegen einen Mittelweg<br />
aus fl üssigerer Bewegungsdarstellung<br />
und Erhaltung des Kinofl airs. Samsung lässt<br />
Ihnen wiederum die Wahl: Durch einen Regler<br />
reduzieren Sie die Weichheit der Zwischenbildberechnung<br />
stufenlos.<br />
Film kontra Bildschärfe<br />
Im Idealfall sollte ein Fernseher keine Schwächen<br />
bei der Darstellung von schnellen Bildinhalten<br />
aufweisen, LCDs und Plasmas sind in<br />
dieser Hinsicht somit nur ein Kompromiss. Um<br />
mit den derzeitigen Bildtechnologien dennoch<br />
eine tadellose Bildschärfe zu erreichen, ist die<br />
Zwischenbildberechnung ein legitimes Mittel.<br />
Die bloße Angabe von Zahlen lässt keinerlei<br />
Rückschlüsse auf die spätere Bildqualität zu.<br />
So erzeugen 100-Hz-Fernseher vom Anbieter<br />
Philips weitaus schärfere Bilder als 200-Hz-Geräte<br />
der Firma Toshiba. Wie bei jeder Veränderung<br />
des Ursprungssignals besteht die Gefahr,<br />
dass Bildfehler infolge einer fehlerhaften Berechnung<br />
auftreten. Dies äußert sich in kurzen<br />
Aussetzern (Bildrucklen), Doppelkonturen oder<br />
Artefakten. Kinofi lme stellen mit ihren 24 Bildern<br />
pro Sekunde eine echte Besonderheit<br />
dar, denn infolge der Zwischenbildberechnung<br />
erleben Sie <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>s mit 100- oder 200-Hertz-<br />
Fernsehern in ihrer schärfsten Form, auch<br />
wenn sich Kinoliebhaber nur schwer mit dem<br />
neuen „Videolook“ anfreunden werden.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
LCD-Fernseher stellen Einzelbilder so lange<br />
dar, bis das darauf folgende erscheint. Die<br />
jeweiligen Bilder wirken miteinander verknüpft<br />
und unscharf.<br />
Bilder: Disney Home, Polyband, Universal Home, Warner Home<br />
Philips bietet neben Sony die bislang schärfsten<br />
Bewegtbilder. Gewöhnungsbedürftig: die<br />
starke Bewegungsglättung<br />
Sonys Z5500-Reihe kombiniert eine echte<br />
200-Hertz-Bildverarbeitung mit natürlicher<br />
Filmdarstellung<br />
Panasonics Plasma- und LCD-Serie V10 greift<br />
auf eine 100-Hertz-Bildverarbeitung zurück –<br />
die Bildschärfe kann sich dennoch sehen lassen<br />
Samsung setzt wie Sony auf eine 200-Hertz-<br />
Bildberechnung. Einzigartig: Die Weichheit der<br />
Filmbilder können Sie stufenlos vorgeben<br />
LCD-Fernseher mit 100-Hertz-Technologie<br />
erzeugen Zwischenbilder und minimieren so<br />
die Unschärfen. Je nach Qualität erreicht das<br />
Ergebnis fast Röhrenniveau.<br />
Plasmafernseher besitzen eine ähnlich gute<br />
Schärfeabbildung wie Röhrenfernseher.<br />
Durch das Nachleuchten des Phosphors bildet<br />
sich aber oftmals ein Schweif.<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 91
IFA<br />
Promotion<br />
Innovativ, komfortabel, effizient<br />
Bereits zum zweiten Mal präsentieren sich vom 4. bis 9. September Marken der Consumer-Electronics- und der<br />
Elektrohausgeräte-Industrie gemeinsam auf dem Berliner Messegelände unter dem Funkturm. Während bei der<br />
Consumer-Electronics-Branche die Mediennutzung zu Hause und beim mobilen Einsatz im Mittelpunkt steht,<br />
kümmert sich die Hausgerätebranche um Komfort, Lifestyle, Gesundheit und Wellness.<br />
VON RICARDO PETZOLD<br />
Energieeffizienz, noch bessere Bildqualität,<br />
vor allem im Bereich der LCD-Fernseher,<br />
und immer schlankere Bauformen – diese<br />
Trendmarken bestimmen auch im IFA-Jahr<br />
2009 die Weiterentwicklung in der TV-Technik.<br />
Dies natürlich auch im Hinblick auf die Einführung<br />
des hochauflösenden Fernsehens HDTV<br />
in Deutschland. Die LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
von LCD-Bildschirmen, zur IFA 2008 eher<br />
noch ein Zukunftsthema, etabliert sich nun mit<br />
einer Vielzahl neuer Modelle. Die einzelnen<br />
LED-Lichtzellen lassen sich so ansteuern, dass<br />
sie den Helligkeitsvorgaben des Bildinhalts<br />
entsprechen. Auf diese Weise erzielen LED-<br />
LCD-Fernseher wesentlich höhere Kontraste<br />
und sparen zugleich Energie.<br />
Auch die Plasmabildschirme werden sich auf<br />
der IFA 2009 mit deutlich verringertem Energiebedarf<br />
präsentieren. Die Hersteller setzen<br />
damit ihren schon im Jahr 2008 eingeschlagenen<br />
Kurs konsequent fort. Die neuen Technologien<br />
erlauben ebenfalls immer schlankere<br />
Bauformen, so wird die IFA bereits Prototypen<br />
großer TV-Bildschirme zeigen, die nur noch<br />
eine Tiefe von neun Millimetern (etwa 1/3<br />
Zoll) aufweisen. Der Trend geht deutlich in die<br />
Richtung der superfl achen Geräte.<br />
Internet und die dritte Dimension<br />
Die Topmodelle unter den neuen Fernsehgeräten<br />
holen das Internet ins Wohnzimmer.<br />
Ob Videoclips von Youtube-Seiten, Diashows<br />
vom Online-Fotodienst Picasa, Wetterberichte,<br />
minutenaktuelle News, Sportergebnisse oder<br />
Börsenkurse: All diese Angebote gibt es jetzt<br />
zum Anklicken. Die Hersteller setzen dabei auf<br />
unterschiedliche Technologien, etwa auf standardisierte<br />
Browser oder auf spezielle Widgets.<br />
Der Zugriff auf Internetinhalte ist so einfach<br />
wie das Zappen durch Fernsehprogramme.<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc: Ein reifer Markt<br />
Die <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Disc präsentiert sich auf der IFA<br />
als rundum ausgereifte Medienplattform – mit<br />
etablierten Standards auf höchstem technischem<br />
Niveau, mit einer großen Auswahl an<br />
Filmen und anderen Medieninhalten, mit Onlineanbindung<br />
und einem vielfältigen Angebot<br />
an Abspielgräten. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player als Standalone-Komponenten<br />
gibt es jetzt in vielen Varianten<br />
und Bauformen – bis hin zu extrem<br />
fl achen Designelementen. <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Laufwerke<br />
gehören somit immer mehr zur Standardausstattung<br />
kompletter Heimkinosysteme.<br />
Drahtlos und komfortabel<br />
High-Defi nition-Bilder lassen sich jetzt drahtlos<br />
und unkomprimiert samt hochaufgelöstem<br />
Mehrkanalton an den Bildschirm übertragen,<br />
und zwar nach dem neuen Standard<br />
Wireless HD. Die Funkverbindung arbeitet mit<br />
extrem hohen Frequenzen von bis zu 60 Gigahertz<br />
und funktioniert auf kurze Distanzen<br />
bis 20 Meter sicher und problemlos. Wireless<br />
HD dürfte sich zur drahtlosen Ergänzung der<br />
HDMI-Verbindung entwickeln; erste Geräte<br />
mit eingebauten Sendern und Empfängern<br />
für Wireless HD gibt es auf der IFA 2009 zu<br />
sehen.<br />
Veranstaltungen auf der IFA 2009<br />
Am Vorabend der diesjährigen IFA, am 3.<br />
September 2009, findet das große IFA-<br />
Eröffnungskonzert statt. Dieses Jahr präsentiert<br />
die IFA Amy Macdonald live und exklusiv im<br />
Sommergarten. Mit Hits wie „This Is <strong>The</strong> Life“<br />
wird sie die Stimmung zum Kochen bringen.<br />
Zu den weiteren Gästen der Eröffnung zählt<br />
unter anderem Annett Louisan. Die Veranstaltung<br />
beginnt um 18 Uhr im Sommergarten,<br />
Tickets sind im Vorverkauf sowie an der Abendkasse<br />
erhältlich.<br />
Stefan Marquard & Friends am<br />
4. September 2009<br />
Stefan Marquards unkonventionelle Art hat dem<br />
Chefkoch mit Michelin- und Gault-Millau-Auszeichnung<br />
den Titel „Freibeuter der Küche“ eingebracht.<br />
Mittlerweile ist er mit verschiedenen<br />
Formaten wie „Die Kochprofi s“ oder „Restaurant<br />
sucht Chef“ Quotengarant im deutschen<br />
Fernsehen. Er selbst hat den Status eines Popstars<br />
und zählt zu den bekanntesten und beliebtesten<br />
Köchen Deutschlands. Jetzt geht er<br />
mit seinem Programm „Rock’n’Roll Barbecue“<br />
auf Deutschland-Tournee. Am 4. September<br />
2009 debütieren Stefan Marquard & Friends<br />
im IFA-Sommergarten in Berlin.<br />
Bilder: Messe ... Berlin GmbH<br />
92
Anzeige<br />
Promotion<br />
IFA<br />
Metz Axio pro 32 FHDTV 100 CT:<br />
Die neue Leidenschaft<br />
für Technikverliebte<br />
Der Premium-Hersteller Metz hat sein LCD-Sortiment um eine neue Produktfamilie erweitert. Das erste Mitglied<br />
überzeugt mit edlem Design und vielen technischen Leckerbissen.<br />
Bilder: Metz<br />
Der neue Axio pro 32 FHDTV 100 CT bietet<br />
Detail-Fans ideale Voraussetzungen, um<br />
Fernsehen mit allen technischen Finessen zu<br />
genießen. Ob Full-HD-Auflösung, 100-Hertz-<br />
Technik oder hochauflösendes Fernsehen<br />
(HDTV) – das alles ist für den Axio pro kein<br />
Problem. Und auch optisch erregt der Axio pro<br />
Aufmerksamkeit. Seine klare Formensprache,<br />
veredelt mit einer hochwertigen Chromleiste,<br />
macht den Axio pro 32 FHDTV 100 CT zum<br />
Blickfang in jedem Wohnzimmer.<br />
Full-HD, HDTV und mecavisionHD+<br />
Bildtechnologie<br />
Beim Metz Axio pro 32 FHDTV 100 CT überzeugen<br />
Design und technische Perfektion<br />
gleichermaßen. Verschiedene hochwertige<br />
Technologien kommen zum Einsatz. Die Bildwiedergabe<br />
ist dank Full-HD-Bildschirmauflösung<br />
(1 920 × 1 080 Pixel) bestechend<br />
scharf. Integrierter HDTV-Empfang über Kabel<br />
(DVB-S2 für Sat-Empfang kann nachgerüstet<br />
werden) sorgt für ein noch intensiveres<br />
TV-Erlebnis. 100 Hertz und die Technologie<br />
mecavisionHD+ zeigen sich in Bildern mit beeindruckender<br />
Schärfe und Brillanz und bilden<br />
Bewegungen fl ießend und präzise ab. Es entsteht<br />
ein Fernsehbild mit leuchtenden Farben,<br />
auffallend gutem Kontrast, bester Detailschärfe<br />
und brillanter Bildqualität – auch bei schwierigen<br />
Motiven, wie Laufschriften, diffi zilen Mustern<br />
oder Farbkanten.<br />
Hervorragende Klangqualität<br />
Optisch durch eine edle Chromleiste separiert,<br />
beeindruckt das hochwertige Tonmodul des<br />
Axio pro 32 FHDTV 100 CT durch satten Klang<br />
und klare Sprachwiedergabe. Die saubere,<br />
rauschfreie Darstellung von Höhen und Tiefen<br />
sind das Verdienst des SRS WOW® Sound Systems.<br />
Der hochwertige Ton lässt sich entweder<br />
über das integrierte Audiosystem des Axio<br />
pro oder über Kopfhörer genießen. Aber auch<br />
Surround-Fans kommen voll auf ihre Kosten,<br />
indem sie den vom Fernseher mittels des digitalen<br />
Audioausgangs (optisch) bereitgestellten<br />
Mehrkanalton (z. B. 5.1 Dolby Digital) über den<br />
Decoder ihrer Anlage wiedergeben können.<br />
Vielseitig und zukunftssicher<br />
Zudem hält der Metz Axio pro 32 FHDTV<br />
100 CT vielfältige digitale und analoge<br />
Schnittstellen bereit: Für beste digitale<br />
Bildqualität stehen drei HDMI-Buchsen<br />
zur Verfügung. Hinzu kommt eine<br />
DVI-I-Schnittstelle, welche es erlaubt,<br />
den Fernseher an einen Computer<br />
entweder analog oder digital anzuschließen.<br />
Darüber hinaus fi nden<br />
sich vielfältige Anschlussmöglichkeiten,<br />
die sich in der analogen<br />
Welt bewährt haben. Für die<br />
Sound- und Bildperipherie stehen<br />
YUV-Eingänge sowie drei EURO-<br />
AV-Buchsen zur Verfügung. Selbstverständlich<br />
wurden auch seitliche AV-<br />
Anschlüsse berücksichtigt, über die<br />
sich z. B. Camcorder oder Kopfhörer<br />
einstecken lassen.<br />
Die neue Metz-Serie präsentiert sich in modernem<br />
Design und einem in Chrom gefassten<br />
Bedienfeld. Der gläserne Standfuß<br />
bietet zudem optimale Stabilität<br />
Kinderleichte Bedienbarkeit dank<br />
Tri-Star-Menü<br />
Das mehrfach mit dem Plus X Award ausgezeichnete<br />
Metz-Bedienmenü macht die Steuerung<br />
der vielen technischen Highlights des<br />
Axio pro 32 FHDTV 100 CT kinderleicht. Die<br />
Struktur ist übersichtlich und in allen<br />
Funktionen intuitiv nutzbar. Einzigartig<br />
ist die Anpassung des Tri-Star-Menüs<br />
an unterschiedliche Bedürfnisse: In<br />
drei Stufen kann der Bedienumfang<br />
reduziert werden, je nachdem wie<br />
tief man in technische Details<br />
einsteigen oder ob man<br />
sich auf Basisfunktionen<br />
konzentrieren möchte.<br />
Bester Fachhandelsservice<br />
Wie alle Metz-LCD-Fernsehgeräte<br />
ist auch der neue Axio pro<br />
32 FHDTV 100 CT nur über<br />
den klassischen CE-Fachhandel<br />
erhältlich. So<br />
wird ein ausgezeichnetes<br />
Produkt<br />
von ebensolcher<br />
Beratung<br />
und entsprechendem<br />
Service begleitet.<br />
IFA | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 93
IFA<br />
Promotion<br />
Anzeige<br />
Stilvoll vernetzt –<br />
Samsungs IFA-Innovationen<br />
Samsung setzt bei seinen drei IFA-Highlights, der LED TV-Serie B8090 sowie den beiden <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen<br />
HT-BD8200 und HT-BD7255, auf ein abgestimmtes Design und zahlreiche Verbindungsmöglichkeiten – und behält<br />
dabei die Umwelt immer im Blick.<br />
Große Leistung zum kleinen Preis: Volles<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Entertainment und unterschiedlichste<br />
Anschlussmöglichkeiten mit der HT-BD1220<br />
Die HT-BD8200 bietet erstklassigen Heimkino-<br />
Sound und einzigartige <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Bildqualität in<br />
einer kompakten Designlösung<br />
Auf der wichtigsten Messe für Unterhaltungselektronik<br />
präsentiert Samsung auch<br />
in diesem Jahr Produktinnovationen, die sich<br />
optimal an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren.<br />
Die LED TV-Serie B8090 und die zwei<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen HT-BD8200 und HT-<br />
BD7255 bieten eine Vielzahl an Verbindungsund<br />
Übertragungsmöglichkeiten, die den Alltag<br />
erleichtern und das Multimedia-Vergnügen<br />
noch spannender machen. Durch das geräteübergreifende<br />
zeitlos-elegante Designkonzept<br />
ergänzen sich die Geräte auch optisch perfekt.<br />
Zudem zeichnen sich Samsungs IFA-Highlights<br />
durch energieeffiziente Spitzentechnologien<br />
und ein naturschonendes Herstellungsverfahren<br />
aus.<br />
1<br />
Verglichen wurde das LED Modell UE40B7090 (2009) mit dem LCD Modell LE40A699<br />
(2008) mit colour bar und Dynamic contrast off.<br />
2<br />
Ein Unternehmen des VDE Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.<br />
Brillantes Bild: LED TV mit 200 Hz<br />
Die zukunftsweisende LED TV-Serie B8090<br />
erweckt Bilder durch das optimale Zusammenspiel<br />
von LED-Hintergrundbeleuchtung und<br />
echten 200 Hz Panels<br />
zum Leben. Mega-Kontraste<br />
und überragende<br />
Bildverarbeitung gerade<br />
bei rasanten Action- oder<br />
Sportszenen ermöglichen<br />
dem Zuschauer<br />
ein Fernseherlebnis mit<br />
gestochen scharfen Bildern<br />
ohne Flackern. Für<br />
noch mehr Entertainment-Vielfalt<br />
hat Samsung<br />
in seine neue TV-<br />
Spezies die innovativen<br />
Multimedia-Funktionen<br />
von Medi@2.0 integriert.<br />
Diese gewährleisten nahezu<br />
unbegrenzte Übertragungsmöglichkeiten<br />
von Videos, Musik und<br />
Bildern bei maximalem Bedienkomfort und<br />
holen per Knopfdruck sogar Internetdienste<br />
wie Yahoo, Twitter oder Youtube auf den TV.<br />
Umweltfreundlich – auch im Design<br />
Trotz der hervorragenden Bildqualität und der<br />
Multimedia-Vielfalt verbraucht die LED TV-Serie<br />
B8090 40 Prozent weniger Energie als ein<br />
Samsung LCD Modell von 2008 1 – das bestätigte<br />
das unabhängige VDE-Institut 2 in einem<br />
Stromvergleichstest. Umweltfreundlichkeit wird<br />
auch bei der Herstellung der gerade einmal 2,9<br />
Zentimeter tiefen TV-Spezies großgeschrieben:<br />
Zum einen verzichtet Samsung vollständig auf<br />
die Verwendung von Quecksilber. Zum anderen<br />
entstehen beim naturschonenden Herstellungsverfahren<br />
im atemberaubenden Design<br />
Crystal TV keinerlei fl üchtige organische Verbindungen<br />
(VOCs).<br />
Perfektes Heimkino-Entertainment<br />
Diesem einzigartigen Designkonzept Crystal<br />
TV hat Samsung auch seine zwei neuen<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen HT-BD8200 und<br />
HT-BD7255 angepasst. Die HT-BD8200 – die<br />
weltweit erste Soundbar mit integriertem <strong>Blu</strong><strong>ray</strong>-Player<br />
und kabellosem Subwoofer – lässt<br />
sich sogar bequem unterhalb des Fernsehers<br />
an die Wand montieren. Doch nicht nur optisch<br />
harmonieren die beiden Anlagen perfekt<br />
mit dem LED TV: Über die<br />
BD-Wise-Funktion stimmen<br />
sich Heimkinosystem<br />
und Fernseher<br />
bei der Bildübertragung optimal aufeinander<br />
ab, um die beste Bildqualität zu garantieren.<br />
Als echte Kommunikationsprofi s spielen beide<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong> Heimkinoanlagen Videos, Fotos und<br />
Musik von fast jeder Quelle in fast jedem Tonund<br />
Bildformat ab – per PC-Streaming, HDMI,<br />
USB, <strong>Blu</strong>etooth oder sogar drahtlos über<br />
WLAN. Und der Lieblingssong vom iPod oder<br />
iPhone kann dank entsprechender<br />
Dockingstation<br />
ebenfalls im<br />
Handumdrehen über<br />
die Lautsprecher der<br />
Soundbar sowie über<br />
das 5.1-System der<br />
HT-BD7255 erklingen.<br />
Für einen satten Sound<br />
sorgt dabei die Kelp-<br />
Cone-Technologie, die<br />
verglichen mit konventionellen<br />
Papierkegeleinheiten<br />
einen wesentlich<br />
reineren Klang liefert.<br />
Überragende <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong><br />
Bildqualität, satter Mehrkanal-Sound<br />
und vielfältige<br />
Konnektivität – mit der HT-BD7255<br />
Bilder: Samsung, Stock.xchng<br />
94
Promotion<br />
IFA<br />
Ticketpreise<br />
Tickets für die IFA können Privat- und Fachbesucher unter anderem im Internet-Ticketshop der Messe<br />
bestellen. Folgende Preise gelten:<br />
Bilder: Messe Berlin GmbH, Stock.xchng<br />
Fachbesucher:<br />
Tageskarte (VVK) 30 Euro<br />
2-Tages-Ausweis (VVK) 43 Euro<br />
Privatbesucher:<br />
Tageskarte (VVK) 10 Euro<br />
Tageskarte (Tageskasse) 14 Euro<br />
Tageskarte ermäßigt (Tageskasse) 10 Euro<br />
(Studenten, Auszubildende, Wehrpfl ichtige,<br />
Zivildienstleistende, Schwerbehinderte;<br />
ein Nachweis ist erforderlich)<br />
Tickets für Schulklassen (VVK) 35 Euro<br />
(Bestellschluss 25. August)<br />
Schülerticket (Tageskasse) 5,50 Euro<br />
Happy-Hour-Tageskarte (Tageskasse; täglich<br />
ab 14 Uhr) 8 Euro<br />
Familienticket (Tageskasse) 29 Euro<br />
(max. zwei Erwachsene, drei Kinder; für Kinder<br />
bis sechs Jahre ist der Eintritt frei)<br />
Weitere Ticketchancen:<br />
Karten können auch per Fax oder E-Mail bestellt<br />
werden. Dies geschieht auf Rechnung<br />
und ab einem Bestellwert von 30 Euro. Es fällt<br />
eine Versandkostenpauschale von 4 Euro an.<br />
Fax: +49 (0)30 30 69 69 30<br />
E-Mail: kartenservice@messe-berlin.de<br />
Eintrittskarten werden darüber hinaus in den<br />
Reisezentren und Verkaufsstellen der Deutschen<br />
Bahn, der S-Bahn Berlin und der Berliner<br />
Verkehrsbetriebe sowie an der Vorverkaufskasse<br />
des Messegeländes angeboten. Für<br />
Fach- wie Privatbesucher genügt eine einzige<br />
Eintrittskarte, um Zutritt sowohl zur IFA als auch<br />
zur Home Appliances@IFA – der neu angegliederten<br />
Hausgerätemesse – zu erhalten.<br />
IFA | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 95
Technik<br />
Marktübersicht<br />
Aktuelle <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player und Heimkinosysteme im Überblick<br />
Hersteller/<br />
Modell<br />
<strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Ansicht<br />
Preis<br />
(UVP) in €<br />
Farben<br />
Ethernet-<br />
Schnittstelle<br />
Bild-in-<br />
Bild<br />
BD-<br />
Live<br />
erhältlich<br />
seit<br />
HDMI<br />
24p<br />
HD Audio:<br />
Bitstream/<br />
Decoding<br />
Audio-Outs<br />
Speicher<br />
Denon<br />
DVD-A1UD<br />
4 999<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja<br />
ja<br />
ja (nach<br />
Update)<br />
Juni<br />
2009<br />
2 × 1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0, XLR<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, 2 × HDMI<br />
SD-Card<br />
Denon<br />
DVD-2500BT<br />
1 099<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
nein ja nein<br />
Oktober<br />
2008<br />
1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />
Denon<br />
DBP-2010<br />
699<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
SD-Card<br />
Denon<br />
DVD-3800BD<br />
1 999<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
nein ja nein<br />
November<br />
2008<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Denon<br />
DVD-1800BD<br />
799<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
nein ja nein<br />
November<br />
2008<br />
1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />
Funai<br />
B1-M110<br />
299<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
nein ja nein<br />
August<br />
2008<br />
1.3 ja ja/nein<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
SD-Card<br />
Harman/<br />
Kardon<br />
BDP 10<br />
699<br />
Schwarz-<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
Mai<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
JVC<br />
XV-BP1<br />
349 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
LG<br />
BD-370<br />
279 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Marantz<br />
BD8002<br />
1 999 Schwarz nein ja nein<br />
Dezember<br />
2008<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
NAD<br />
T587<br />
1 399 Schwarz ja ja ja<br />
Januar<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Onkyo<br />
DV-BD507<br />
449<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
August<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
Onkyo<br />
DV-BD606<br />
539 Schwarz nein ja nein<br />
4. Quartal<br />
2008<br />
1.3 ja ja/nein Digital: HDMI k. A.<br />
Panasonic<br />
DMP-BD60<br />
Panasonic<br />
DMP-BD80<br />
Philips<br />
BDP9100<br />
Philips<br />
BDP-7300<br />
Pioneer<br />
BDP-LX91<br />
Pioneer<br />
BDP-LX71<br />
329<br />
399<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
Schwarz,<br />
Silber<br />
ja ja ja<br />
ja ja ja<br />
449 Schwarz ja ja ja<br />
350 Schwarz ja ja ja<br />
2 399 Schwarz ja ja<br />
ja (nach<br />
Update)<br />
799 Schwarz nein ja nein<br />
März<br />
2009<br />
März<br />
2009<br />
Juni<br />
2009<br />
Mai<br />
2009<br />
Februar<br />
2009<br />
Oktober<br />
2008<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja ja/ja<br />
2 × 1.3 ja ja/ja<br />
1.3 ja<br />
ja/nein<br />
(nur Dolby<br />
True HD)<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
Analog: 5.1, 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
Analog: 5.1, 2.0<br />
Digital: Koaxial,<br />
HDMI<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, 2 × HDMI<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
SD-Card<br />
SD-Card<br />
USB<br />
USB<br />
intern<br />
–<br />
Bilder: Denon, JVC, LG, Onkyo, Panasonic, Philips, Pioneer, Sony, NAD, Yamaha<br />
96
Marktübersicht<br />
Technik<br />
Hersteller/<br />
Modell<br />
Ansicht<br />
Preis<br />
(UVP) in €<br />
Farben<br />
Ethernet-<br />
Schnittstelle<br />
Bild-in-<br />
Bild<br />
BD-<br />
Live<br />
erhältlich<br />
seit<br />
HDMI<br />
24p<br />
HD Audio:<br />
Bitstream/<br />
Decoding<br />
Audio-Outs<br />
Speicher<br />
Pioneer<br />
BDP-LX08<br />
999 Schwarz nein ja nein<br />
Oktober<br />
2008<br />
1.3 ja<br />
ja/nein<br />
(nur Dolby<br />
True HD)<br />
Analog: 7.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
–<br />
Samsung<br />
BD-P1600<br />
279 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
intern<br />
Samsung<br />
BD-P3600<br />
399 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
intern<br />
Samsung<br />
BD-P4610<br />
449 Schwarz ja ja ja<br />
März<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
intern<br />
Sharp<br />
BD-HP 21S<br />
k. A. Schwarz nein ja nein<br />
4. Quartal<br />
2008<br />
1.3 ja<br />
ja/nein<br />
(nur Dolby<br />
True HD)<br />
Analog: 5.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Sony<br />
Playstation 3<br />
(80 GB)<br />
399 Schwarz ja ja ja<br />
Oktober<br />
2007<br />
1.3 ja nein/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
HDMI<br />
intern +<br />
USB<br />
Sony<br />
BDP-S360<br />
299 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
Sony<br />
BDP-S550<br />
439<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
ja ja ja<br />
September<br />
2008<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
Sony<br />
BDP-S5000ES<br />
1 499<br />
Schwarz-<br />
Blau<br />
ja ja ja<br />
Dezember<br />
2008<br />
1.3 ja ja/ja<br />
Analog: 7.1<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB +<br />
Speicherstick<br />
Yamaha<br />
BD-S2900<br />
999 Schwarz nein ja nein<br />
September<br />
2009<br />
1.3 ja ja/nein<br />
Analog: 5.1, 2.0<br />
Digital: Optisch,<br />
Koaxial, HDMI<br />
USB<br />
Heimkinosysteme<br />
Samsung<br />
HT-BD 2<br />
1 649 Schwarz ja nein nein<br />
Januar<br />
2008<br />
1.3 ja<br />
nein/nein<br />
(nur Dolby<br />
True HD)<br />
Digital: HDMI –<br />
LG<br />
HB954PB<br />
999 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />
Panasonic<br />
SC-BT205<br />
999 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja Digital: HDMI<br />
USB,<br />
SD-Card<br />
Panasonic<br />
SC-BT200<br />
799 Schwarz ja ja ja<br />
Juli<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja Digital: HDMI<br />
USB, SD-<br />
Card<br />
Sony<br />
BDV-IT1000<br />
1 999 Schwarz ja ja<br />
ja (nach<br />
Update)<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja nein/ja Digital: HDMI USB<br />
Stereosysteme<br />
JVC<br />
NX-BD3<br />
999 Schwarz ja ja nein<br />
Oktober<br />
2008<br />
1.3 ja nein/nein Digital: HDMI SD-Card<br />
Panasonic<br />
SC-BTX70<br />
799 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/ja Digital: HDMI USB<br />
LG<br />
HB354BS<br />
499 Schwarz ja ja ja<br />
April<br />
2009<br />
1.3 ja nein/ja Digital: HDMI –<br />
Portable <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Player<br />
Panasonic<br />
DMP-B15<br />
799 Schwarz ja ja ja<br />
Juni<br />
2009<br />
1.3 ja ja/nein Digital: HDMI SD-Card<br />
Technik | www.blu<strong>ray</strong>-vision.de | 5.2009 97
<strong>Vorschau</strong><br />
6/2009<br />
Horror pur<br />
Nächstes Heft:<br />
16. Oktober 2009<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (0341) 1 49 55-11<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (FP)<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Uwe Funk (UF)<br />
Grafikdesign:<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />
Annika Derbsch, Steffi Köhler,<br />
Stefan Kretzschmar, Stefan Mitschke,<br />
Dirk Rauchfuß, Kim André Trank,<br />
Sabine Vlach, Annemarie Votrubec<br />
Lektorat:<br />
Katharina Neumann, Nadja Reichert<br />
AAAAAARRRRRRRRG!<br />
Bald ist Halloween: Begleiten Sie uns in die dunkelsten Gefi lde unseres Filmbestandes und erleben<br />
Sie blutrünstige, verstörende Werke der unheimlichen Art – selbstverständlich ungeschnitten und<br />
unzensiert. Defi nitiv nichts für zarte Gemüter!<br />
Film<br />
Spiel<br />
Technik<br />
Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten<br />
Es erscheinen ebenfalls im Auerbach Verlag<br />
DIGITAL FERNSEHEN<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
Das Magazin berichtet<br />
aktuell über die Entwicklung<br />
des Digital-TV und<br />
gibt hilfreiche Tipps für<br />
den Umstieg.<br />
Bollywood mal anders<br />
„Slumdog Millionär“ ist schon ein Phänomen für sich. So viele gute Filme hat Danny<br />
Boyle bereits gemacht, doch ausgerechnet ein anspruchsvoller Genremix à la Bollywood<br />
räumt acht Oscars ab und begeistert alle Kinogänger. Weitere <strong>Blu</strong>-<strong>ray</strong>-Titel sind<br />
„Unbeugsam“, „X-Men Origins: Wolverine“, „Gladiator“, „Illuminati“, „Schneewittchen“,<br />
„Nachts im Museum 2“ und „Transsiberian“.<br />
Runde eins: Fight!<br />
Wer kämpfen will, soll kämpfen! Am besten in den Arenen des Iron-Fist-Turniers von<br />
„Tekken 6“. Aber auch „King Of Fighters XII“ bietet spannende Auseinandersetzungen<br />
genauso wie „Fifa 10“, dort aber eher mit Ball und von sportlicher Natur. In „Dark<br />
Void“ schnallen Sie einen Raketenrucksack um und erkunden eine düstere Zukunftswelt.<br />
Machen Sie sich auf einiges gefasst!<br />
Größenwahn<br />
Fernsehen auf 55 Zoll und trotzdem Energie sparen? Der superfl ache LED-LCD<br />
LH9500 von LG und die neue 8500-Serie von Samsung machen es möglich! Bei<br />
letzterem Modell eröff nen sich zudem interaktive Spielräume vom Fernsehsessel<br />
aus: Youtube, Twitter und diverse Formen von News-Portalen lassen sich jederzeit<br />
anwählen.<br />
DIGITAL TESTED<br />
www.digitaltested.de<br />
Informationen,<br />
Workshops und<br />
Testberichte zu den<br />
neusten Multimedia-<br />
Komponenten.<br />
HD+TV<br />
www.hdplustv.de<br />
HD+TV ist der hochwertige<br />
Ratgeber für Audio,<br />
Video und Heimkino.<br />
FILMEN UND<br />
FOTOGRAFIEREN<br />
www.digitaltested.de<br />
Das Sonderheft mit<br />
Tests und Hintergründen<br />
zu Foto- und<br />
Videoprodukten.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Namco/Bandai Partners, Universal, ProKino<br />
Redaktion:<br />
Franziska Drache (FD), Mario Hess (MA),<br />
Christoph Hüther (CH), Florian Kriegel (FK),<br />
Tim Luft (TL), Falko <strong>The</strong>uner (FT),<br />
Christian Trozinski (CT)<br />
Weitere Mitarbeiter:<br />
Dominik Liebsch (DL)<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Sabrina Herber,<br />
Verena Rottman<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion BLU-RAY MAGAZIN<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
www.blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Anzeigen:<br />
Carsten Philipp (Leitung),<br />
Nicole Haack, Nadine Helbig,<br />
Simone Läßig, Benjamin Mächler<br />
Tel. (0341) 14955-0<br />
Fax (0341) 14955-11<br />
anzeigen@blu<strong>ray</strong>-vision.de<br />
Abonnenten:<br />
Nadine Helbig<br />
Tel. (0341) 14955-13<br />
Fax (0341) 14955-11<br />
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Vertrieb:<br />
IPS Pressevertrieb, Carl-Zeiss-Straße 5<br />
53340 Meckenheim<br />
ISSN: 1866-9417<br />
Einzelpreis Deutschland: 3,60 Euro<br />
Einzelpreis Österreich: 4,20 Euro<br />
Einzelpreis Luxemburg: 4,20 Euro<br />
Einzelpreis Schweiz: 7,00 SFR<br />
Schnupperabo Deutschland: 19,90 Euro<br />
Druck:<br />
Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Kassel<br />
© 2009 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />
GmbH, Leipzig. Vervielfältigung<br />
und Verbreitung von Artikeln, Grafiken,<br />
Fotos durch jedes Medium ist nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet. Es wird darauf verwiesen,<br />
dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />
Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung<br />
des Autors oder des Verlags für die Richtigkeit,<br />
Vollständigkeit und Aktualität nicht übernommen werden<br />
kann. Insbesondere wird keinerlei Haftung übernommen<br />
für eventuelle Schäden oder Konsequenzen,<br />
die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen<br />
Inhalte entstehen. Es ist nicht beabsichtigt, mit<br />
diesem Haftungsausschluss gegen geltendes nationales<br />
Recht zu verstoßen, noch die Haftung für Materien auszuschließen,<br />
für die nach diesem Recht die Haftung<br />
nicht ausgeschlossen werden darf. Schutzrechte auf<br />
Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen<br />
Artikeln nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />
Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Datenträger und Fotos übernimmt<br />
der Verlag keine Haftung. Die Zustimmung zum<br />
Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />
Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten<br />
Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />
und anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte<br />
daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
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q Ja, ich abonniere das BLU-RAY MAGAZIN ab der nächsten Ausgabe zum Preis von 19,90 € für 6 Ausgaben<br />
(EU-Ausland: 29,90 € für 6 Ausgaben). Somit nehme ich auch gleich am obigen Gewinnspiel teil.<br />
Das Abonnement gilt für ein Jahr und verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr zu den entsprechenden Konditionen, wenn nicht binnen 7<br />
Tagen nach Erhalt des 5. Heftes per Post oder Fax gekündigt wurde. Außerdem gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Zahlung<br />
erfolgt bequem per Rechnung.<br />
Bitte einsenden an:<br />
q Ich möchte nur am Gewinnspiel teilnehmen Auerbach Verlag<br />
und Infodienste GmbH<br />
– Leserservice –<br />
Lauchstädter Straße 20<br />
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04229 Leipzig<br />
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oder per Telefon:<br />
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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
übernimmt keinerlei Haftung und<br />
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gestifteten<br />
Preise.