26.02.2014 Aufrufe

SchiffsModell 152VO - Der neue Kult (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

2012<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />

ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />

++++ NEMO +++ FAIRPLAY 31 +++ Springer-Tug BUMPER +++ Formel 1 in 1:4 +++++


Historische Modellschiffe<br />

aus Baukästen<br />

Peter Holz<br />

Neuauflage<br />

Schiffs Modell<br />

Fachbuch<br />

<strong>Der</strong> Bau von historischen Schiffsmodellen dürfte eines der schönsten und lehrreichsten Hobbys<br />

sein, das man sich zulegen kann. <strong>Der</strong> Bau eines perfekten Modells ist aber kein undurchschaubares<br />

Zauberkunststück, sondern verlangt lediglich Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft, sich umfassend<br />

zu informieren. Die sicherste Methode, erfolgreich in dieses schöne Hobby zu starten, ist der<br />

Bau eines Modells aus einem qualitativ guten Baukasten.<br />

Das Hauptaugenmerk dieses Buches liegt daher darauf, dem Modellbauer, der nach Baukästen<br />

arbeiten möchte, ein leicht verständliches Nachschlagewerk an die Hand zu geben, das ihn auf dem<br />

Weg zum guten Modell begleitet.<br />

Die aktuelle, inzwischen bereits fünfte Aufl age dieses erfolgreichen Fachbuches wurde komplett<br />

überarbeitet und unter anderem mit sehr vielen aktuellen, farbigen Abbildungen versehen.<br />

ISBN 978-3-7883-3141-2<br />

Umfang 208 Seiten in Farbe Best.-Nr. 141<br />

Preis 21,90 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • Klosterring 1 • 78050 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


IM DEZEMBER<br />

E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />

SEGELSCHIFFE<br />

I. Blüm: Deutsche Meisterschaft der Marblehead-Klasse . . . . 4<br />

P. Burgmann: 26. Swiss Mini Sail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

S. Groothoff: Stuart Knockabout 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

VERSCHIEDENES<br />

Dr. G. Miel: Das Historische Museum Bremerhaven . . . . . . . . 12<br />

N. Peter: Ein Messebesuch in Prag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

C. Heintze: Berlin ist eine Reise wert! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

J. Strohbach: Workshop: Die Helling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

H. Herrig: Ein „Kartentrick“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

POWERBOATS<br />

Schlepper, vor allem die der Traditionsreederei Fairplay, sind die<br />

erklärten Lieblingskinder vieler Schiffsmodellbauer. A. Mehl nahm<br />

sich die FAIRPLAY-31 zum Vorbild seines Modells. Seite 52<br />

D. Jaufmann: 20. Powerboattreffen in Dessau . . . . . . . . . . . . . 16<br />

MOTORSCHIFFE<br />

M. Kiesbye: Springer-Tug „Bumper“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

A. Mehl: FAIRPLAY-31 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

A. Schu: Das Schicksal der LOTSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

RENNBOOTE<br />

D. Jaufmann: Formel-1-Tunnelboot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

A. Hagen: Das erste <strong>152VO</strong>-Treffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

U-BOOTE<br />

Ein Formel-1-Tunnelboot im Maßstab 1:4 ist schon ordentlich<br />

groß, aber dank RTR-Ausführung trotzdem nicht nur was für<br />

Super-Experten. D. Jaufmann hat es ausprobiert. Seite 24<br />

C. Heintze: NEMO, ein Logenplatz in der Meerestiefe . . . . . . 44<br />

RUBRIKEN<br />

Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Auf der Swiss Mini Sail ist (nicht nur) Sattsehen an Details angesagt.<br />

P. Burgmann hat das für uns getan. Seite 28<br />

UNSER TITELBILD<br />

Seit einiger Zeit wirbelt das Kürzel „<strong>152VO</strong>“ vor allem im<br />

Internet-Forum schiffsmodell.net ordentlich Staub auf. Was<br />

es mit der <strong>neue</strong>n Klasse auf sich hat, klärt unser Beitrag.<br />

Seite 38<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 3


Manchmal wird es eng<br />

SEGELSCHIFFE<br />

„Skalpel“<br />

(Hans-Dieter Krings)<br />

Ingrid Blüm<br />

Deutsche Meistersc<br />

H<br />

ülseberg ist eine kleine Ortschaft<br />

in der Nähe von Bremen und hier<br />

liegt der Ohlenstedter Quellsee:<br />

Glasklares Wasser, Sandstrand und<br />

viele kleine Wochenendhäuschen direkt am<br />

Wasser, eines davon liegt genau zwischen<br />

zwei Seen. Hierbei handelt es sich um das<br />

Clubhaus der DLRG, welches die RC-Segelfreunde<br />

außerhalb der Badesaison nutzen<br />

können. Während der Badesaison kann<br />

hier, wie in vielen anderen Revieren auch,<br />

leider nicht gesegelt werden.<br />

Die RC-Segelfreunde sind seit vielen Jahren<br />

aufgrund ihres Engagements in der Segelszene<br />

bekannt. Es begann einige Jahre<br />

zuvor mit den Herbstregatten über zwei<br />

Tage, die jeweils in mehreren Klassen stattfanden.<br />

Sehr viele Segler fanden seinerzeit<br />

den Weg nach Bremen. Im Jahr 2008, als<br />

die Herbstregatta zum ersten Mal am Ohlenstedter<br />

Quellsee gesegelt wurde, meldeten<br />

insgesamt 51 Boote.<br />

Dies war eine Rekord-Teilnehmerzahl, und<br />

auch wenn diese in den Folgejahren nicht<br />

mehr erreicht wurde, so waren die Regatten<br />

nach wie vor beliebt und gut besucht.<br />

Dies waren natürlich beste Voraussetzungen,<br />

um Ranglisten-Regatten der offiziellen<br />

DSV-Klassen auszurichten. 2011<br />

gaben die Segelfreunde ihr Debüt in der<br />

IOM-Klasse und veranstalteten in diesem<br />

Jahr gleich zwei Regatten. Die zweite Regatta<br />

war dann schon eine Schwerpunkt-<br />

Ranglisten-Regatta, was bedeutet, dass<br />

es mehr Punkte für die Teilnehmer gibt.<br />

Schwerpunkt-Ranglisten-Regatten finden<br />

jedes Jahr in denjenigen Himmelsrich-<br />

Die RC-Segelfreunde aus Bremen<br />

4 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


„Skalpel“ des Zweitplatzierten<br />

Laurent<br />

Gerbeaud<br />

Bild links: GER04 („Skalpel“ mit Richard<br />

Wißmann), GER68 („Anarchy“ mit Henning<br />

Fass) und FRA04 („Skalpel“ mit Irenee<br />

Kuchmecki), GER25 („Starkers“ mit<br />

Max Lehmann) und SUI60 („Prime<br />

Number“ mit Thomy Blatter)<br />

haft in der Marblehead-Klasse<br />

tungen der Republik statt, die nicht die Deutsche<br />

Meisterschaft ausrichten, im Jahr 2011<br />

war das im Norden, Westen und Osten der<br />

Republik. Nach dem erfolgreichen Debüt in<br />

der IOM-Klasse erfolgte dann die Anfrage,<br />

im Jahr 2012 die Deutsche Meisterschaft in<br />

der Marblehead-Klasse auszutragen.<br />

Die RC-Segelfreunde sagten zu und wie<br />

gewohnt steckten sie viel Herzblut und Arbeit<br />

in die Vorbereitungen. Folglich war alles<br />

perfekt organisiert, diesmal gab es auch ein<br />

Zelt, in dem in den Pausen die Mahlzeiten<br />

eingenommen werden konnten, denn man<br />

rechnete mit einer hohen Teilnehmerzahl.<br />

Letztendlich waren dann aber doch nur<br />

17 Teilnehmer am Start, davon 12 aus<br />

GER622 („Astra“ mit Jörg Grahl), SUI60<br />

(„Prime Number“ mit Thomy Blatter) und<br />

GER232 („Skalpel“ mit Winfried Goers).<br />

Im Hintergrund der Neueinsteiger<br />

Thomas Edom („Joker“)<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012<br />

5


<strong>Der</strong> Start kann viel entscheiden<br />

Diese Böe ließ<br />

Jürgen Peters<br />

um seinen<br />

Mast fürchten<br />

GER568, Neueinsteiger Thomas Edom mit<br />

seiner „Joker“ gegen die „Skalpel“ des<br />

Franzosen Hugues Poutrain<br />

GER61 („Prime Number“ mit Gerhard Schmidt), im<br />

Hintergrund Sieger Nigel Winkley („Skalpel“)<br />

Deutschland, worüber die Veranstalter ihre<br />

Enttäuschung äußerten.<br />

Es wurden aber dennoch zwei herrliche<br />

Regattatage. <strong>Der</strong> Samstag begann zwar<br />

mit Dauerregen und wenig Wind, aber gegen<br />

Mittag wurde der Himmel zusehends<br />

heller und der Wind nahm zu. Im Laufe<br />

des Nachmittages wurden 2–3 Bft erreicht,<br />

bei überwiegend blauem Himmel. Auch<br />

der Sonntag begann sonnig und abgesehen<br />

von einigen Schauern blieb es auch<br />

dabei. <strong>Der</strong> Wind nahm im Laufe des Tages<br />

immer mehr zu und ab Mittag riggten<br />

immer mehr Segler auf B um. Trotzdem<br />

war es nicht immer einfach zu segeln,<br />

denn so manche Böe von 5 Bft und mehr,<br />

machte den Seglern das Leben schwer.<br />

Regattaleiter Oliver Weiss und die Observer<br />

Carsten Posmik und Wolf Weiss, die<br />

übrigens alle aus der IOM-Klasse kommen,<br />

leiteten die Regatta souverän. Unterstützt<br />

wurden sie von den RC-Segelfreunden, die<br />

die Zieleinläufe aufschrieben, Bojen legten,<br />

das Bergeboot fuhren und sich um all die<br />

anderen Dinge kümmerten, die bei so einer<br />

Regatta anfallen.<br />

An beiden Tagen wurden 25 Läufe gesegelt<br />

und die vielen Zuschauer, die aufgrund einer<br />

Ankündigung in der Presse kamen, konnten<br />

viele spannende Wettkämpfe sehen.<br />

Deutscher Meister wurde der aktuelle<br />

Vorsitzende des DSV-Ausschusses RC-<br />

Segeln, Nigel Winkley, der sich ein hartes<br />

Kopf-an-Kopf Rennen mit Laurent Gerbeaud<br />

aus Frankreich lieferte, nur zwei<br />

Punkte trennten sie am Ende voneinander.<br />

Auch um die Plätze 3 und 4 gab es<br />

ein Kopf-an-Kopf-Rennen, hier hatte Huub<br />

Gillissen zwei Punkte Vorsprung vor Jürgen<br />

Peters und kam somit auf Platz 3.<br />

Die beiden Erstplatzierten segelten je-<br />

6 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


„Skalpel“ des Siegers<br />

Nigel Winkley<br />

www.modellbau-kaufhaus.de<br />

10% auf alle Artikel<br />

in der Zeit vom<br />

05.12. bis 08.12.2012<br />

)))<br />

10% - ...und raus damit!<br />

Modellbau-Kaufhaus<br />

Luisenweg 3<br />

71636 Ludwigsburg<br />

07141/973 0534 (ab 18.00h)<br />

rainer@modellbau-kaufhaus.de<br />

„Skalpel“ von Hans-<br />

Dieter Krings<br />

WWW.ARKOWOOD-SHOP.DE<br />

Holz und mehr....<br />

Leisten und Brettchen für den anspruchsvollen Modellbauer.<br />

Gegen 5,– € erhalten Sie unsere aktuelle Preisliste<br />

mit integrierter Holzmusterkarte.<br />

O.C.König, Schlossring 12, 72290 Loßburg. 07446-3619 FAX: 916270<br />

E-Mail: arkowood@t-online.de<br />

weils eine „Skalpel“ von Janusz Walicki,<br />

insgesamt waren neun „Skalpel“ auf dem<br />

Wasser, dabei waren sechs Boote aus<br />

Deutschland und die drei der französischen<br />

Teilnehmer. Die anderen „Skalpel“ segelten<br />

auf die Plätze 5, 7, 9, 11, 13, 14 und 17.<br />

<strong>Der</strong> Drittplatzierte, Huub Gillissen aus den<br />

Niederlanden, segelte eine „Prime Number“<br />

von Graham Bantock, ebenso wie Gerald<br />

Schmitt, der Platz 6 erreichte und Thomas<br />

Blatter aus der Schweiz, der auf den 15.<br />

Platz segelte. Ein anderes Modell von Graham<br />

Bantock, eine „Astra“, segelte mit Skipper<br />

Jörg Grahl auf Platz 12.<br />

<strong>Der</strong> Viertplatzierte, Jürgen Peters, segelte<br />

mit seiner „Starkers“ von Dave Creed,<br />

dieses Modell kam auch unter Skipper Max<br />

Lehmann auf Platz 8. Außerdem sah man<br />

noch eine „Anarchy“ von Brad Gibson, die<br />

mit Skipper Henning Faas auf Platz 10 landete.<br />

Thomas Edom fuhr seine erste Marblehead-Regatta<br />

mit einer „Joker“ von Klaus-<br />

Peter Schmidt und erreichte den 16. Platz.<br />

Die Siegerehrung fand auch im Zelt statt<br />

und die drei Erstplatzierten freuten sich neben<br />

den Urkunden über ein Modell eines<br />

Torfkahns: Diese Schiffe sind typisch für<br />

diese Landschaft, die zur Teufelsmoor-Region<br />

gehört.<br />

Für den Feinen Job<br />

gibt es<br />

die richtigen geräte<br />

Feindrehmaschine FD 150/E. Leicht, stabil und präzise. Für<br />

Spindeldrehzahlen von 500 – 5.000/min!<br />

Zum Plandrehen, Längsdrehen, Ausdrehen, Kegeldrehen,<br />

Abstechen und Bohren. Die hohe maximale Spindeldrehzahl<br />

ermöglicht auch die Herstellung kleinster Teile! Spitzenweite<br />

150 mm. Spitzenhöhe 55 mm. Dreibacken-Futter bis 65 mm<br />

spannend. Größe 360 x 150 x 150 mm. Gewicht 4,5 kg.<br />

Von PROXXON gibt es noch 50 weitere Geräte und eine große<br />

Auswahl passender Einsatzwerkzeuge für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche.<br />

FD 150/E<br />

Bitte fragen Sie uns.<br />

Katalog kommt kostenlos.<br />

www.proxxon.com<br />

P r o x x o n G m b H - D - 5 4 3 4 3 F ö h r e n - A - 4 2 1 0 U n t e r w e i t e r s d o r f<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 7<br />

0780-PROXXON-(90x125)-FD150E.indd 1 08/10/12 13:11


RUBRIKEN<br />

<br />

Graupner:<br />

Fertigmodell Typ VII<br />

<br />

Neu bei Graupner<br />

Graupner liefert ab sofort das <strong>neue</strong>ste Modell<br />

der Fertigmodellreihe PREMIUM LINE<br />

aus.<br />

Beim U-Boot vom Typ VII handelt es sich um<br />

den originalgetreuen Nachbau eines Boots<br />

der am häufigsten gebauten U-Boot-Klasse<br />

der Deutschen Kriegsmarine im Zweiten<br />

Weltkrieg. Mehr als 700 Einheiten dieser<br />

Boote wurden seinerzeit in Dienst gestellt.<br />

Das Graupner-Fertigmodell verfügt über einen<br />

GfK-Rumpf mit feinen Details, Rumpf<br />

und Aufbauten sind fertig lackiert, zwei<br />

Elektromotoren, Drehzahlsteller und Ruderanlage<br />

sind eingebaut, die noch erforderlichen<br />

RC-Komponenten sind leicht einzubauen.<br />

Auch ein Schiffsständer gehört zum<br />

Lieferumfang. Im Maßstab 1:48 ist das Boot<br />

ü. a. ca.1390 mm lang, 150 mm breit und<br />

verdrängt 7500 g. Als RC-Funktionen sind<br />

die Ruderverstellung und Vorwärts-/Rückwärtsfahrt<br />

vorgesehen.<br />

Das Modell ist ab sofort für € 890,– im Fachhandel<br />

erhältlich.<br />

www.graupner.de<br />

Neu im Modellbau-Kaufhaus<br />

Pünktlich zu Weihnachten bringt das Modellbau-Kaufhaus<br />

noch einige Neuigkeiten<br />

auf den Markt.<br />

Als Resultat aus der letzten „Fotosafari“ von<br />

der Ostsee können weitere Foto-CDs angeboten<br />

werden.<br />

Tender DONAU: Das Versorgungsschiff<br />

A 69 wurde 1960 auf der Schlichting-Werft<br />

gebaut und diente der Versorgung der<br />

kämpfenden Einheiten. 1964 wurde der<br />

Tender DONAU als Schulschiff hergerichtet<br />

und diente bis 1968 der Offiziersausbildung.<br />

Er nahm an verschiedenen Missionen teil<br />

und wurde 1991 außer Dienst gestellt und<br />

von der Türkei übernommen.<br />

KONRAD OTTO: Das Seenotrettungsboot<br />

wurde 2006 auf der Fassmer-Werft gebaut<br />

und gehört zur 10,1-m-Klasse. Zu dieser<br />

Klasse gehören fünf Einheiten, welche den<br />

Raumgewinn durch zwei weitere Spanten<br />

im hinteren Teil des Rumpfes erreichen. Diese<br />

Modifikation wurde ausgeführt, um besseren<br />

Transport und Handhabung der Krankentrage<br />

zu ermöglichen. Eine interessante<br />

Variante für den versierten Modellbauer. Mit<br />

einem gewissen Aufwand kann aus einem<br />

9,5-m-Baukasten ein 10,1-m-Modell gebaut<br />

werden, eine Rarität auf jedem Teich.<br />

FRITZ BEHRENS: Das Schiff wurde 1981<br />

in Bremen-Vegesack getauft und war bis<br />

1994 in Büsum stationiert. Durch die Kolli-<br />

sion mit einem Fahrgastschiff im Hafen wurde<br />

das Schiff so schwer beschädigt, dass<br />

der Seenotkreuzer beim Reparaturaufenthalt<br />

auch gleich komplett renoviert wurde.<br />

Modellbau-Kaufhaus: Neue Foto-CDs<br />

8 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Neu bei CN Development & Media<br />

sind diverse serielle und parallele Anschlusskabel<br />

zur Reihen- oder Parallelschaltung<br />

fertig konfektionierter Akkupacks.<br />

Lieferbar sind Kabel mit allen gängigen<br />

Stecksystemen wie EC3, EC5, TAMIYA,<br />

XT60, DEANS und TRAXXAS.<br />

Modellbau-Kaufhaus:<br />

Halterung für Feuerlöscher<br />

CN Development & Media<br />

Haselbauer & Piechowski GbR<br />

Dorfstraße 39, 24576 Bimöhlen<br />

Tel. +49 4192 8919083<br />

info@cn-group.de<br />

www.cn-group.de<br />

Ähnliche Halterungen gibt es nun auch für<br />

Rettungsringe.<br />

Diese Neuigkeiten und fast 3000 Beschlagteile<br />

speziell für den Schiffsmodellbau findet<br />

man auf der Homepage im Internet oder im<br />

gedruckten Katalog.<br />

Hierbei wurden die rechteckigen Fenster<br />

des Aufbaus durch Bullaugen ersetzt, der<br />

Fahrstand wurde geschlossen und das<br />

Heck wurde eckig. Nach dem Werftaufenthalt<br />

ging die BEHRENS auf die Station<br />

Greifswald. <strong>Der</strong> Kreuzer wurde dort im Februar<br />

2009 durch den <strong>neue</strong>n SK EUGEN<br />

abgelöst und fand Verwendung als Reservekreuzer.<br />

Die Ausmusterung erfolgte im<br />

Sommer 2009.<br />

Alle Schiffe dieser 23-m-Klasse sind heute<br />

ausgemustert mit zum Teil unbekanntem<br />

Verbleib. Insoweit war es ein echter Zufall,<br />

dass das Schiff vom Modellbau-Kaufhaus<br />

aufgefunden wurde. Die Bilder stammen<br />

vom Sommer 2012 und wurden in der Nähe<br />

von Rostock fotografiert. Die FRITZ BEH-<br />

RENS fährt heute unter britischer Flagge.<br />

ARKONA: Dieser Seenotkreuzer gehört zur<br />

27-m-Klasse wie die bekannte BERLIN. Insoweit<br />

ist sie für den Modellbauer eine interessante<br />

Alternative für einen abgewandelten<br />

robbe-Baukasten. Das Schiff konnte<br />

besichtigt und komplett fotografiert werden,<br />

somit liegen perfekte Bilder als Bauvorlage<br />

vor. Die ARKONA liegt heute in Warnemünde<br />

im alten Strom.<br />

Auch bei den Ätzteilen wurden wieder Neuheiten<br />

ins Programm genommen. Ab sofort<br />

gibt es Halterungen für Feuerlöscher. Die<br />

Ätzteile werden flach geliefert und müssen<br />

mit einer kleinen Zange nur noch gebogen<br />

werden. Die Halterung wird nach dem Lackieren<br />

an die Wand des Aufbaus geklebt<br />

und der Feuerlöscher kann anschließend<br />

vorbildgetreu eingeschoben werden. <strong>Der</strong><br />

Feuerlöscher selbst muss daher nicht mehr<br />

angeklebt, sondern kann bei Bedarf abgenommen<br />

werden.<br />

Modellbau-Kaufhaus<br />

Luisenweg 3, 71636 Ludwigsburg<br />

Tel. 07141/9730534 (ab 18.00 Uhr)<br />

Rainer.Schoerner@t-online.de<br />

http://www.modellbau-kaufhaus.de<br />

FÜR DEN FEINEN JOB<br />

GIBT ES<br />

DIE RICHTIGEN GERÄTE<br />

MICRO-Fräse MF 70. Stufenlos regelbar von 5.000 bis 20.000/min.<br />

Klein aber fein!<br />

Mit balanciertem Spezialmotor für schwingungsfreies Arbeiten bei<br />

hohen Drehzahlen und zum Einsatz von extrem kleinen Fräsern.<br />

Mit 6 Stahlspannzangen von 1,0 - 3,2 mm.<br />

340 x 225 x 130 mm groß. Gewicht<br />

7 kg. Die gezeigten Stufen-Spannpratzen<br />

gehören dazu (nicht die eingespannten<br />

Werkstücke).<br />

Von PROXXON gibt es noch<br />

50 weitere Geräte und eine<br />

große Auswahl passender<br />

Einsatzwerkzeuge für<br />

die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche.<br />

Bitte fragen Sie uns.<br />

Katalog kommt kostenlos.<br />

MF 70<br />

www.proxxon.com<br />

Proxxon GmbH - D-54343 Föhren - A-4210 Unterweitersdorf<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 9


Neu bei Thunder Tiger<br />

Thunder Tiger: Segelyacht NAULANTIA<br />

in drei Farbvarianten<br />

ist die Segelyacht NAULANTIA. Das Modell<br />

ist im Styling den Segelyachten des „America’s<br />

Cup“ nachempfunden.<br />

Das detailgetreue Modell besticht mit einem<br />

außergewöhnlichen Finish und ist bereits ab<br />

Werk in einem wunderschönen Design lackiert.<br />

Dabei kann der Kunde zwischen drei<br />

verschiedenen Farbvarianten wählen.<br />

Die NAULANTIA kommt dabei aber nicht<br />

wie heutzutage gewohnt als RTR-Modell<br />

zum Kunden, sondern wird als Bausatz ausgeliefert,<br />

wobei dieser hinsichtlich des Vorfertigungsgrades<br />

eher als Montagesatz bezeichnet<br />

werden müsste. Außer etwas<br />

Klebstoff, einem Messer, einer Schere und<br />

einigen Schraubendrehern wird nichts an<br />

Werkzeug benötigt, die Montage kann in der<br />

guten Stube erledigt werden.<br />

Das Modell verfügt über einen ABS-Rumpf,<br />

High-Performance-Wettbewerbs-Segel sowie<br />

Mast und Bäume aus Aluminium. Auch<br />

ein edler Display-Ständer gehört zum Lieferumfang.<br />

An Fernsteuerungskomponenten werden<br />

Empfänger, Akku, Ruder- und Segelverstellservo<br />

in Standardgrößen benötigt.<br />

gangenen Jahres am Bodensee in Dienst<br />

gestellt, es liegt in Lindau, ein Schwesterschiff<br />

auf der österreichischen Seite des<br />

Sees in Hard.<br />

<strong>Der</strong> somit hochaktuelle Bausatz im Maßstab<br />

1:20 ergibt ein 104 cm langes, 26 cm breites<br />

und 4,0 kg verdrängendes Modell, das<br />

über zwei Wellenanlagen angetrieben wird.<br />

Neben dem GfK-Rumpf wird der Bausatz<br />

lasergeschnittene ABS-Teile sowie Ätzteile<br />

enthalten. Neben den reinen Fahrfunktionen<br />

sind auch Sonderfunktionen wie aussetzbares<br />

Beiboot, Kran, Beleuchtung usw. vorgesehen.<br />

Ein weiterer Hinkucker am Stand war das<br />

Modell der LITTORINA im aktuellen, modernisierten<br />

Zustand. Über eine Neuauflage<br />

dieses seit vielen Jahren bekannten Baukastens<br />

wurde ja schon öfter berichtet, nun<br />

wird die aktualisierte LITTORINA ab dem<br />

Jahr 2013 greifbar sein.<br />

<strong>Der</strong> <strong>neue</strong> Baukasten wird im Maßstab 1:32<br />

gehalten sein und somit für ein 93 cm langes<br />

und 23 cm breites Modell sorgen. <strong>Der</strong><br />

Baukasten wird einen GfK-Rumpf enthalten,<br />

Uwe Bauer mit dem Rumpf der WSP 30<br />

die Aufbauten entstehen aus lasergeschnittenen<br />

ABS-Teilen und ebenso werden Ätzteile<br />

beiliegen. Das Modell wurde nach Originalunterlagen<br />

und Fotos in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Schiffsführung und<br />

der IFM GEOMAR überarbeitet.<br />

Bauer-Modelle<br />

Alleenstraße 31<br />

73240 Wendlingen<br />

Tel. 07024/404636<br />

info@bauer-modelle.de<br />

www.bauer-modelle.de<br />

Technische Daten:<br />

Maßstab 1:25<br />

Länge<br />

993 mm<br />

Breite<br />

172 mm<br />

Segelfläche 48 dm²<br />

Masthöhe 1306 mm<br />

Höhe über alles 1700 mm<br />

Verdrängung ca. 3450 g<br />

Bauer-Modelle: Die aktualisierte LITTORINA<br />

Das Modell ist ab sofort für € 199,– im Fachhandel<br />

erhältlich.<br />

http://www.thundertiger-europe.com<br />

Neu bei Bauer-Modelle<br />

auf der Modellbau-Messe in Friedrichshafen<br />

gab es am Stand der Firma Bauer-Modelle<br />

zwei interessante Neuheiten zu sehen.<br />

Stolz präsentierte Uwe Bauer den ersten<br />

GfK-Fertigrumpf für seinen <strong>neue</strong>n Baukasten<br />

des Polizeibootes WSP 30 HECHT. Das<br />

Original wurde erst am 11. August des ver-<br />

10 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


„Schraub mal wieder“<br />

Das ist der Slogan der Fa. „<strong>Der</strong> Schraubenladen“,<br />

dem Spezialisten, wenn es ums<br />

„Schrauben“ geht. Diese in Villingen-<br />

Schwenningen ansässige Firma stellte ihr<br />

umfangreiches Produktangebot erstmals<br />

auf der Messe in Friedrichshafen den interessierten<br />

Modellbauern vor.<br />

Vor Ort ist „<strong>Der</strong> Schraubenladen“ seit vielen<br />

Jahren schon immer die erste Anlaufadresse<br />

für Modellbauer, die spezielle Schrauben<br />

fürs Hobby suchen.<br />

Auf über 2000 m² Lagerfläche und 400 m²<br />

Produktion findet man alles rund um das<br />

Thema „Schrauben“, von M0,5 bis M48 und<br />

das mit einem Lagervorrat von bis zu 5 Mio.<br />

Teilen. Die Fertigung erfolgt auf eigenen<br />

modernsten CNC-Drehmaschinen.<br />

Besonders interessant sind natürlich die<br />

Kleinstschrauben ab M0,5 in sämtlichen<br />

Materialien und Formen, dazu gibt es Holzschrauben<br />

für jeden Einsatzzweck und genormte<br />

Standardschrauben in Stahl und<br />

Edelstahl. Spezialitäten sind Titanschrauben<br />

in blank und gefärbt, Sonderschrauben aus<br />

Kupfer, Hastelloy, Peek, Molybdän und<br />

Kunststoff, hinzu kommen Sicherheitsschrauben<br />

für jedes Einsatzgebiet. Das passende<br />

Werkzeug in bester Qualität gibt es<br />

im Schraubenladen natürlich ebenfalls. Ab<br />

einem Bestellwert von € 50,– wird an End-<br />

verbraucher auch versandt, Firmenkunden<br />

und Hersteller werden ebenfalls bedient.<br />

<strong>Der</strong> Schraubenladen<br />

78052 Villingen-Schwenningen<br />

Max-Planck-Str. 39<br />

Tel. 07721/74845 oder /74885<br />

info@schraubenladen.de<br />

www.schraubenladen.com<br />

Neu bei BAE<br />

sind wieder attraktive und hochwertige Beschlagteile<br />

für klassische Mahagoni-Boote.<br />

Dieses Mal ist es eine Klampe im M 1:6 sowie<br />

ein Doppel-Gashebel im M 1:4. Die Teile<br />

sind aus Bronzeguss gefertigt und silber<br />

oder schwarz verchromt erhältlich.<br />

BAE<br />

Moorende 10, 20535Hamburg<br />

Tel. 049/40217562<br />

bae@classicrunabouts.de<br />

http://www.mahagonimodellboote.de<br />

FÜR DEN FEINEN JOB<br />

GIBT ES<br />

DIE RICHTIGEN GERÄTE<br />

Abrichthobel AH 80. Vibrationsfreies, sauberes Hobeln von<br />

Weich- und Harthölzern. <strong>Der</strong> Kleinste und Feinste weltweit!<br />

Tragende Konstruktion aus Alu-Druckguss mit CNC-bearbeiteten<br />

Passungen. Plangefräster Tisch 400 x 80 mm. Kugelgelagerte<br />

Hobelwelle mit auswechselbaren Messern aus HSS. Hobelbreite<br />

80 mm. Maximale Spanabnahme 0,8 mm. Gewicht 5,5 kg.<br />

Von PROXXON gibt es noch 50 weitere Geräte und eine große<br />

Auswahl passender Einsatzwerkzeuge für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche.<br />

AH 80<br />

Bitte fragen Sie uns.<br />

Katalog kommt kostenlos.<br />

www.proxxon.com<br />

Proxxon GmbH - D-54343 Föhren - A-4210 Unterweitersdorf<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 11


DAS HISTORISCHE MUS<br />

VERSCHIEDENES<br />

Bild 1: <strong>Der</strong> Seitentrawler GERA am<br />

Fischkai in Bremerhaven<br />

Foto: Historisches Museum<br />

Bremerhaven<br />

Dr. G. Miel<br />

Museen besitzen für Schiffsmodellbauer<br />

eine besondere Anziehungskraft.<br />

Erst recht, wenn<br />

im Museum nicht nur Modelle, Schautafeln<br />

und Bilder zu finden sind, sondern sogar<br />

Originale. Vielleicht sogar das Original desjenigen<br />

Schiffes, das als nächstes für den<br />

eigenen Modellbau vorgesehen ist. Dieses<br />

seltene Glück hat der Schiffsmodellbauer<br />

mit dem Historischen Museum Bremerhaven,<br />

in dem er das Original des Seitentrawlers<br />

GERA (Bild 1) findet. Zur GERA<br />

später mehr.<br />

Zunächst sei das Historische Museum<br />

Bremerhaven etwas näher vorgestellt, das<br />

aus dem Morgenstern-Museum hervorging.<br />

<strong>Der</strong> Name Morgenstern-Museum hat eine<br />

lange Geschichte. Bereits 1897 trugen die<br />

Mitglieder des Heimatvereins „Männer vom<br />

Morgenstern – Heimatbund an Elb- und<br />

Wesermündung“ historische Gegenstände<br />

für eine Ausstellung zusammen. Diese<br />

Sammlung wuchs im Laufe der Jahre an<br />

und wurde 1902 in städtischen Besitz von<br />

Bremerhaven übernommen. Daraus entwickelte<br />

sich das „Morgenstern-Museum“.<br />

Das Morgenstern-Museum erlitt infolge des<br />

Krieges und der Nachkriegszeit erhebliche<br />

Verluste in seinem Sammlungsbestand.<br />

1984 beschloss der Magistrat der Stadt Bremerhaven<br />

ein <strong>neue</strong>s Sammlungskonzept<br />

und den <strong>neue</strong>n Namen „Historisches Museum<br />

Bremerhaven“. Das <strong>neue</strong> Sammlungskonzept<br />

beinhaltet vor allem die Geschichte,<br />

Kunst und <strong>Kult</strong>ur an der Küste. Das<br />

somit <strong>neue</strong> Museum erhielt an der Geeste<br />

in Bremerhaven einen Neubau, der im Jahr<br />

1991 bezogen werden konnte (Bild 2). In<br />

dem Neubau sind neben den eigentlichen<br />

Ausstellungen noch ein Museums-Cafe, ein<br />

Kino und ein Museumsshop untergebracht.<br />

Die Ausstellungen gliedern sich in die Dauerausstellung<br />

mit den Abteilungen<br />

– Bremerhaven und Umgebung 1827 bis<br />

1927 (Bild 3, 4 und 7)<br />

– Hochseefischerei und Fischwirtschaft<br />

(Bild 5)<br />

– Überseehäfen und Hafenarbeit<br />

– Werften und Schiffbau (Bild 6)<br />

– Bremerhaven und Umgebung 1920 bis<br />

1960<br />

– Schätze aus dem Elbe-Weser-Dreieck<br />

– Gemäldegalerie<br />

und aktuelle Ausstellungen. Ausführliche<br />

Informationen über aktuelle Ausstellungen<br />

erhält man auf der Internetseite<br />

www.historisches-museum-bremerhaven.de.<br />

Für seine Ausstellungen verfolgt das Historische<br />

Museum Bremerhaven folgende<br />

Sammlungsschwerpunkte:<br />

– Vor- und Frühgeschichte der Region<br />

– <strong>Kult</strong>urgeschichte<br />

– Häfen und Schifffahrt<br />

– Schiffbau und Werften<br />

– Hochseefischerei und Fischwirtschaft<br />

– Auswanderung und Tourismus<br />

– Handel, Handwerk und Industrie<br />

– Kunst<br />

– Bildarchiv<br />

– Dokumentenarchiv<br />

Gerade die genannten Sammlungsschwerpunkte<br />

geben dem Schiffsmodellbauer<br />

wichtige Ansatzpunkte, wo er sich für Bauvorhaben<br />

von vorbildgetreuen Modellen<br />

wichtiges historisches Material beschaffen<br />

kann. Es ist also nicht immer nur der Museumsbesuch<br />

wichtig und interessant, sondern<br />

auch das, was das Museum in seinen<br />

Bild 4: Modell der COLUMBIA,<br />

1862 gebaut in Geestemünde.<br />

Das Vorbild segelte in der Frachtund<br />

Auswandererfahrt<br />

Foto: Historisches Museum<br />

Bremerhaven<br />

12 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Bild 2: Hauptgebäude<br />

des Historischen<br />

Museums Bremerhaven<br />

Foto: Historisches<br />

Museum Bremerhaven<br />

Bild 3: Blick in die Dauerausstellung<br />

im Hauptgebäude<br />

Foto: Historisches<br />

Museum Bremerhaven<br />

EUM BREMERHAVEN<br />

Bild 5: Modell des ersten<br />

deutschen Fischdampfers<br />

PG 3 SAGITTA, 1884 in<br />

Bremerhaven gebaut<br />

Foto: Historisches<br />

Museum Bremerhaven<br />

Archiven gesammelt hat und bereitstellt.<br />

In den Ausstellungen und auf dem Museumsschiff<br />

GERA veranstaltet das Historische<br />

Museum Bremerhaven Führungen,<br />

für die man sich schriftlich anmelden kann.<br />

Interessant dabei ist vor allem, dass für<br />

Besucher im Kindes- und Jugendalter<br />

museumspädagogische Schwerpunkte gesetzt<br />

werden. Diese Besuchergruppe wird<br />

durch interaktive Gestaltung der Führungen<br />

besonders angesprochen. Vielleicht<br />

wird bei manchem jugendlichen<br />

Besucher das Interesse<br />

am Bau eines Schiffsmodells<br />

Bild 7: Tafelaufsatz<br />

SILBERKOGGE, dekorativer<br />

Tafelaufsatz für die<br />

Hundertjahrfeier Bremerhavens<br />

im Jahr 1927<br />

Foto: Historisches<br />

Museum Bremerhaven<br />

dadurch geweckt, dass<br />

er ein Schiff virtuell am<br />

Bildschirm gebaut hat oder<br />

auf dem Museumsschiff an der<br />

Wissensrallye teilnahm, an deren<br />

Ende er einen Heuervertrag erhielt.<br />

Zum Historischen Museum Bremerhaven<br />

gehört, wie bereits erwähnt, neben dem<br />

Neubau an der Geeste noch die GERA, die<br />

im Fischereihafen I (Schaufenster Fischereihafen)<br />

am Fischkai, Bremerhaven ihren<br />

Liegeplatz hat.<br />

Selbst wenn man diesen Seitentrawler<br />

nicht als Bauobjekt ins Auge gefasst hat,<br />

lohnt der Besuch auf dem Museumsschiff<br />

allein schon wegen der vielen De-<br />

Bild 6: Nietkolonne, Inszenierung<br />

der Arbeit der Nieter beim Schiffbau<br />

Foto: Historisches Museum<br />

Bremerhaven<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 13


Bild 8: Museumsschiff GERA an seinem Liegeplatz<br />

Foto: Historisches Museum Bremerhaven<br />

Bild 9: Deckblatt der<br />

Broschüre von<br />

A. Benscheidt und<br />

A. Kube<br />

Morgenstern-Museum<br />

Bremerhaven,<br />

Kleine Schriften 3<br />

tails, die ein solches Schiff zu bieten hat.<br />

Man kann sie fotografieren und hat so<br />

einen unschätzbaren Bildfundus von z. B.<br />

der Decksbeleuchtung, den Winden, den<br />

Mast konstruktionen, dem stehenden und<br />

laufenden Gut und weiteren wichtigen<br />

Details auf einem Fischereischiff für eigene<br />

Bauvorhaben.<br />

Die GERA ist tatsächlich in dem Originalzustand<br />

erhalten, wie sie als Schiff der Hochseefischerei<br />

1961 in Dienst gestellt wurde<br />

und bis 1990 fuhr. Die GERA wurde 1990<br />

durch den Direktor des Morgenstern-Museums,<br />

Herrn Dr. Alfred Kube, regelrecht vor<br />

dem Verschrotten gerettet, indem er sie als<br />

Museumsschiff für das Morgenstern-Museum<br />

übernahm (Bild 8). Ausführliche Informationen<br />

über die Bremerhavener Hochseefischereigeschichte<br />

und die Geschichte<br />

der GERA bis in die heutige Zeit erhält der<br />

interessierte Leser mit der Broschüre „<strong>Der</strong><br />

letzte deutsche Seitentrawler – Hochseefischereigeschichte<br />

auf dem Museumsschiff<br />

GERA“ von A. Benscheidt und A. Kube (Bild<br />

9). Diese Broschüre zeichnet sich durch<br />

gutes und informatives Bildmaterial aus.<br />

Diese Broschüre war eigentlich auch die<br />

Ursache für die falschen Quellenangaben<br />

in dem Beitrag über den Seitentrawler Typ I<br />

bis III in der Reihe über Fischereischiffe der<br />

DDR im Septemberheft 2012 der Schiffs-<br />

Modell. Da die Broschüre noch unter dem<br />

Namen Morgenstern-Museum erschienen<br />

war, übernahm der Autor dies für die<br />

Quellenangaben. So ganz falsch war die<br />

Quellenangabe natürlich auch nicht, denn<br />

noch heute steht über dem Eingang zum<br />

Hauptgebäude des Museums „Historisches<br />

Museum Bremerhaven – Morgenstern-Museum“,<br />

aber sie war eben auch nicht 100 %<br />

richtig.<br />

Das Historische Museum Bremerhaven ist<br />

mit Recht stolz auf die GERA, denn sie<br />

ist das einzige schwimmende Hochseefischereimuseum<br />

und zugleich das letzte<br />

Exemplar der Ära der legendären Seitentrawler.<br />

Die GERA ist quasi startklar zur<br />

Fangreise. <strong>Der</strong> Besucher kann die komplette<br />

Ausrüs tung besichtigen, angefangen<br />

bei den Netzen, der Kombüse, bis hin zu<br />

den Mannschaftsräumen, der Kapitänskajüte,<br />

dem Fahrstand auf der Brücke oder<br />

der Maschinenanlage. Diese imposante<br />

Vater-Sohn-Anlage wird für Vorführungen<br />

betriebsbereit gehalten. Um all das kümmert<br />

sich in ehrenamtlicher Tätigkeit der<br />

„Freundeskreis FMS GERA“, der seit 1993<br />

besteht. Zum Freundeskreis gehören Museumsfachleute,<br />

interessierte Laien und<br />

vor allem ehemalige Fahrensleute. Mit<br />

ihrer Arbeit tragen sie ganz wesentlich<br />

zur Erhaltung dieses einzigartigen Museumsstückes<br />

bei und unterstützen damit<br />

das Historische Museum Bremerhaven in<br />

seiner täglichen Arbeit. Nähere Angaben<br />

zur Lage der GERA im Fischereihafen I,<br />

den Öffnungszeiten und den Angeboten<br />

von Führungen sowie Vorträgen ehemaliger<br />

Hochseefischer und Kapitäne kann<br />

man ebenfalls auf der Internetseite www.<br />

historisches-museum-bremerhaven.de finden.<br />

Über die GERA bietet das Museum<br />

nicht nur die genannte Broschüre mit interessanten<br />

Informationen an, sondern auch<br />

einen kurzen Film, der an Bord vorgeführt<br />

wird. Das Schaufenster Fischereihafen<br />

präsentiert neben der GERA noch weitere<br />

Sehenswürdigkeiten, so ein großes<br />

Meerwasseraquarium, Forschungs-, Gastronomie-<br />

und Touristikeinrichtungen. Das<br />

Schaufenster ist damit für die ganze Familie<br />

ein lohnendes Ausflugsziel.<br />

Für den an vorbildgetreuen Schiffsmodellen<br />

interessierten Leser wird sicher auch die Information<br />

wichtig sein, dass das Historische<br />

Museum Bremerhaven eine recht umfangreiche<br />

Schriftenreihe herausgibt, die sich<br />

reich bebildert mit Themen der Hochseefischerei<br />

beschäftigt. Neben der Broschüre<br />

über die GERA gibt es von A. Benscheidt<br />

und A. Kube die fischereibezogenen Titel<br />

„Hochseefischerei. Bilder aus einer vergangenen<br />

Arbeitswelt“ und „ Kurs Island. Mit<br />

Hochseefischern auf Fangreise“.<br />

Abschließend möchte der Autor sich besonders<br />

bei der Direktorin des Historischen<br />

Museums Bremerhaven, Frau Dr. A. Benscheidt,<br />

für die Bereitstellung der in diesem<br />

Beitrag verwendeten Bilder bedanken.<br />

14 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


faserverbundwerkstoffe<br />

GFK/CFK- Standard<br />

GFK/CFK-Exclusiv<br />

Arkusz1<br />

Kompetenz in Beratung<br />

High-Tech zu traumhaften Preisen!<br />

Sparen bis zu 15 % im Vergleich<br />

Dipl.-Ing. H.-B. Einck<br />

Rügenstraße 74 in 45665 Recklinghausen<br />

Tel: (+49)02361-491076 Fax: -43156 mail@emc-vega.de<br />

Materialkatalog für 2 €<br />

Anzeige-Januar-Schiff 180x30.pmd 1<br />

19.01.2004, 15:13<br />

Gewinnen Sie<br />

jeden Monat einen<br />

tollen Preis<br />

auf:<br />

www.neckar-verlag.de<br />

www.model-plan.com<br />

Baupläne & Mehr<br />

Tel.: 0048667672420<br />

Wir sprechen deutsch.<br />

AZ_SCHIFFE 27012012.qxd 30.01.2012 11:03 Uhr Seite 1<br />

www.krick-modell.de • www.krick-modell.de • www.krick-modell.de<br />

Colin Archer<br />

Laserbaukasten<br />

Maßstab 1:40<br />

Länge 475 mm<br />

Optimist<br />

Laserbausatz<br />

Maßstab 1:10<br />

Länge 275 mm<br />

Fairmount<br />

Alpine<br />

RC-Baukasten<br />

Maßstab 1:75<br />

Länge 1000 mm<br />

krick<br />

Modellbau vom Besten<br />

Klaus Krick Modelltechnik<br />

Postfach 1138 · 75434 Knittlingen<br />

Schottelantriebe<br />

und viel weiteres Zubehör<br />

Fordern Sie den<br />

krick - Hauptkatalog Nr.42<br />

gegen € 10,- Schein (Europa € 20,-) an.<br />

IMMER MIT<br />

AKTUELLSTEN<br />

NEUHEITEN !<br />

Strona 1<br />

Über 250 Seiten<br />

Bausätze<br />

und Zubehör!<br />

Dieser Katalog ist auch bei Ihrem Fachhändler erhältlich.


POWERBOATS<br />

Dieter Jaufmann<br />

20. Powerboattr<br />

im Waldbad Dessau<br />

Lange stand nicht genau fest, ob diese<br />

Veranstaltung tatsächlich wie geplant<br />

am 28. und 29.09.2012 würde<br />

stattfinden können, denn schließlich<br />

fand noch bis wenige Wochen davor<br />

die FSR-Weltmeisterschaft über zwei lange<br />

Wochen im Waldbad Freundschaft statt<br />

(siehe Beitrag in <strong>SchiffsModell</strong> 11/2012).<br />

Genau diese Location aber war auch der<br />

Austragungsort für das Powerboatmeeting<br />

in Dessau, das mittlerweile zu den größten<br />

Veranstaltungen dieser Art in den <strong>neue</strong>n<br />

Bundesländern zählt. Obwohl das Gewässer<br />

am Stadtrand von Dessau liegt, befinden<br />

sich in unmittelbarer Umgebung auch<br />

einige Anwohner, die sich von der nicht zu<br />

vermeidenden Lärmentwicklung durchaus<br />

belästigt fühlen. Natürlich ist das verständlich,<br />

nicht jeder empfindet den in unseren<br />

Ohren wie Musik klingenden Motorsound<br />

als angenehm. Dennoch hat sich der ver-<br />

16 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


effen<br />

anstaltende Verein, der MSC-Elbe Dessau<br />

e. V., mal wieder mächtig ins Zeug gelegt<br />

und alles Erdenkliche getan, um diese Veranstaltung<br />

aufs Neue durchzuführen. An<br />

dieser Stelle schon mal ein riesengroßes<br />

Dankeschön dafür!<br />

Allerdings gab es dennoch eine kleine Veränderung,<br />

da die Veranstaltung nur noch<br />

zwei, statt bisher drei Tage dauerte. Man<br />

konnte zwar in aller Ruhe noch bis Sonntag<br />

auf dem Veranstaltungsgelände campen,<br />

aber ein Modellbetrieb war an diesem Tag<br />

untersagt. Als kleinen Ausgleich konnte<br />

man dafür bereits am Donnerstag anreisen<br />

und somit ab dem frühen Freitagmorgen<br />

mit dem Modell den kompletten See<br />

umwühlen. Glücklicherweise hat auch das<br />

Herbstwetter bei der Jubiläumsveranstaltung<br />

voll mitgespielt: Bei herrlichem Sonnenschein<br />

und angenehmen 20 °C ließen<br />

sich auch heuer viele Modellbauer diese<br />

Veranstaltung nicht entgehen. Schließlich<br />

ist es nicht nur für Außenstehende sehr<br />

beeindruckend, wenn Modelle in der Größenordnung<br />

von zwei Metern im dreistelligen<br />

Geschwindigkeitsbereich und mit einer<br />

riesigen Wasserfontäne an einem vorbei<br />

donnern. Hierfür bedarf es aber auch an<br />

leistungsfähigen Triebwerken in Kombination<br />

mit einer entsprechenden Abstimmung.<br />

Bei den am häufigsten verwendeten Antriebsaggregaten<br />

handelt es sich um die<br />

klassischen einzylindrigen Verbrennungsmotoren.<br />

Diese benzingetriebenen Motoren<br />

von Zenoah, RCMK und Chung Yang sind<br />

sicherlich den meisten Lesern bereits gut<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 17


ekannt. Sie glänzen durch eine unkomplizierte<br />

Handhabung, hohe Zuverlässigkeit<br />

und vor allem ausreichend Leistung, um ein<br />

1,5 m großes Modell vernünftig anzutreiben.<br />

Zu Beginn dieses Jahres hatten nun einige<br />

Hersteller die Nachfolger für die oben genannten<br />

Motoren präsentiert, welche nun<br />

von 26 auf 30 cm 3 Hubraum angewachsen<br />

sind. In unterschiedlichen Modellen konnte<br />

man diese bereits im Einsatz sehen und<br />

sich somit ein gutes Bild von deren Leistung<br />

machen. Um damit auch größere Modelle<br />

ordentlich anzutreiben, lassen sich diese<br />

Maschinen problemlos über eine entsprechende<br />

Verbindungseinheit zu einem Mehrzylinder<br />

koppeln. Dadurch ist dann nicht nur<br />

das Fahrbild, sondern auch der Sound der<br />

Mehrzylindertriebwerke ziemlich beeindruckend.<br />

Auch die kerosinbetriebenen Turbinen<br />

sind immer mehr im Kommen und die<br />

entsprechenden Modelle wurden auch im<br />

Waldbad über das Wasser gepeitscht. Eines<br />

davon war die 1,85 m lange MYSTIC, in der<br />

gleich zwei JetCat SPM 5 Marine-Turbinen<br />

ihre Dienste verrichten. Doch dabei kam<br />

es nicht nur für den Piloten, sondern auch<br />

für alle Anwesenden zu einer wirklichen<br />

Schrecksekunde, als das Boot bei etwa<br />

120 km/h frontal gegen eine Boje knallte<br />

und meterhoch spektakulär durch die Luft<br />

flog. Mit einem lautstarken Knall prallte es<br />

schließlich kopfüber auf das Wasser und die<br />

beiden Turbinen bekamen eine schlagartige<br />

Flutung. Als die MYSTIC wieder geborgen<br />

war, waren glücklicherweise bis auf einen<br />

Seitendeckel, dessen Befestigungsvorrichtung<br />

als geplante Sollbruchstelle vorgesehen<br />

war, keine weiteren Schäden am<br />

Rumpf vorhanden. Selbst die Lackierung ist<br />

im Wesentlichen heil geblieben. Nach solch<br />

unschönen Situationen wird immer wieder<br />

deutlich, wie stabil mittlerweile die Rümpfe<br />

geworden sind. Ferner wurde auch die Frage<br />

beantwortet, was eigentlich mit der Turbine<br />

passiert, wenn sie schlagartig unter Wasser<br />

gerät, denn schließlich erreichen bestimmte<br />

Teile des Aggregates Temperaturen von bis<br />

zu 700 °C. Tatsächlich scheint es so zu sein,<br />

dass diese ohne weiteres auch nach einem<br />

solchen Überschlag und der damit verbundenen<br />

Abkühlung wieder in Betrieb genommen<br />

werden können. Nach etwa 10 bis 15<br />

Minuten wurden die Triebwerke erneut für<br />

den Startvorgang vorbereitet und sind ohne<br />

jegliche Probleme angesprungen und auf<br />

ihre Lehrlaufdrehzahl hochgefahren.<br />

Doch das Wochenende vom 20. Powerboattreffen<br />

hatte noch viel mehr zu bieten. Zum<br />

zweiten Mal in diesem Jahr wurden in Dessau<br />

die Läufe zur Deutschen Meisterschaft<br />

in den Klassen Formel 1-Tunnelboote im<br />

Maßstab 1:8 und 1:4 ausgetragen. Auch<br />

ich nahm als Vorjahres-Gesamtsieger in<br />

der Klasse H 2 O RC 1:8 daran teil und wollte<br />

meinen Titel verteidigen. Die Piloten dieser<br />

Rennklasse treffen sich über die gesamte<br />

Saison zu mehreren Wettkämpfen, in denen<br />

sie um wichtige Punkte für die Gesamtwertung<br />

kämpfen. Doch auch für die restlichen<br />

Teilnehmer, die einfach mal Rennluft<br />

schnuppern wollten, wurden einige Rennläufe<br />

ausgetragen. Einschränkungen oder<br />

irgendwelche Vorgaben gab es dabei nicht.<br />

Jeder, der im Besitz eines Mono-, Katamaran-<br />

oder Rundnasenmodells war, konnte<br />

damit an den Start gehen. So etwas braucht<br />

man sich natürlich nicht zweimal sagen zu<br />

lassen und so meldeten sich auch gleich<br />

genügend Teilnehmer für alle Klassen an.<br />

Mit Sicherheit war der auffälligste Rennteilnehmer<br />

Fabian Linke mit gerade mal sieben<br />

Jahren. Doch im Modellbau ist er mittlerweile<br />

ganz groß und manövrierte mit großer<br />

Sicherheit sein ca. 1,20 m langes Monoboot<br />

um den M-Kurs. Angetrieben wurde das<br />

Modell von einem leistungsstarken Verbrenner,<br />

so dass er auch problemlos von der<br />

Geschwindigkeit her mithalten konnte. Zum<br />

Schluss konnte Fabian in der Mono-Klasse<br />

sogar auf einen sehenswerten dritten Platz<br />

vorfahren und sich einen Platz auf dem<br />

Treppchen sichern. Bei der Siegerehrung,<br />

bei der die ersten drei in jeder Klasse Pokale,<br />

Urkunden und Champagner erhielten,<br />

war das strahlende Gesicht von Fabian<br />

kaum zu übersehen. Ich hoffe, wir werden<br />

ihn in Zukunft noch häufiger sehen.<br />

Ansonsten möchte ich mich zum Schluss<br />

im Namen aller Teilnehmer beim gesamten<br />

Verein für diese gelungene und wunderschöne<br />

Veranstaltung bedanken.<br />

18 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


©<br />

www.neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

www.NESSEL-ELEKTRONIK.de<br />

PVC-SCHRUMPFSCHLAUCH, PolyOlefine / mit Kleber,<br />

Goldverbinder 0,8–8 mm, Balancer-, Servokabel + Verlängerung,<br />

Silikonlitze bis 82, Crimp-Zange, Crimp-Set,<br />

Power-FET, Klappferrit, Händleranfrage erwünscht<br />

Tel. 0049-6182-1886 FAX 06182-3703<br />

www.SCHIFFSMODELLE-SHOP.de<br />

JOJO Modellbau<br />

Zinzendorf<br />

fs<br />

tra<br />

sse 20<br />

99192 Neudietendorf<br />

Katalog fü<br />

r 2,20 €<br />

in Briefm<br />

arken<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 19


Motorschiffe<br />

Martin Kiesbye<br />

SPRINGER-TUG<br />

„Bumper“<br />

V<br />

or einiger Zeit war ich wegen<br />

eines kleines operativen Eingriffs<br />

für ein „verlängertes Wochenende“<br />

arbeitsunfähig geschrieben. Da ich<br />

aber nicht bettlägerig und die Zeitung auch<br />

schnell durchgelesen war, machte ich mich<br />

im Bastelkeller auf die Suche nach einer<br />

Beschäftigung, die mich vor allem ein bisschen<br />

von den Schmerzen ablenken sollte.<br />

Leider hatte ich mein letztes Schiffsmodell<br />

gerade fertig gestellt und wartete auf die<br />

bereits bestellten Komponenten für das<br />

nächste Bauprojekt, so dass ich im Moment<br />

eigentlich nichts zu tun hatte. Also überlegte<br />

ich mir, was ich mit den gerade in der<br />

Restekiste vorrätigen Teilen bauen könnte.<br />

Ich kam auf die Idee, eine ganz simple Box<br />

mit Antrieb zu bauen, um auf unserem Modellteich<br />

etwaige Havaristen einfach und<br />

bequem ans Ufer zurückholen zu können.<br />

Im Verlauf des Aufzeichnens der zu fertigenden<br />

Teile wurde dann ohne ernsthafte<br />

Absichten ein einfacher, aber zweckmäßiger<br />

Rumpf entwickelt, der dann später<br />

beim Badewannentest so gut funktionierte,<br />

dass ich mich entschloss, aus der simplen<br />

„Kiste“ doch noch ein „richtiges“ Modell<br />

zu machen. Es sollte ein wendiges und<br />

kompaktes Schubschiff zum „Retten“ von<br />

liegengebliebenen Modellbooten werden.<br />

Optisch wollte ich mich an den inzwischen<br />

einschlägig bekannten Springer-Tugs orientieren,<br />

hatte aber nicht den Anspruch an<br />

ein vorbildgetreues oder auch nur vorbildähnliches<br />

Fahrzeug. Allerdings hatte ich wie<br />

erwähnt den Ehrgeiz, dieses Modell nur mit<br />

Restbeständen aus der Grabbelkiste zu realisieren.<br />

Die Basis-Abmessungen des Rumpfes von<br />

300 x 150 mm ergaben sich aus den verfügbaren<br />

Sperrholzplatten und dem vorgesehenen<br />

Schottelantrieb. Auch dieser fand<br />

sich noch unter den Restbeständen und ist<br />

sogar mit zwei Wellenenden, ausgestattet<br />

so dass hier praktisch ein Azipod-Antrieb<br />

mit zwei Propellern zur Verfügung steht.<br />

<strong>Der</strong> Nachteil war jedoch die vertikal angeordnete<br />

Antriebsachse, die nach einem<br />

Riemen- oder Kettenantrieb verlangte.<br />

Da es sich hier ja zunächst eher um ein<br />

20 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


1<br />

„schnelles“ Projekt handelte, habe ich sowohl<br />

für den Antrieb wie auch für das Ruder<br />

einen einfachen Kettenantrieb verwendet.<br />

Hierfür ist das Servo verschiebbar in einer<br />

Box positioniert und kann mittels einer Stellschraube<br />

gespannt werden. <strong>Der</strong> Antriebsmotor<br />

(Mabuchi 540/6 V) kann ebenfalls<br />

exzentrisch verdreht und somit gegen die<br />

Antriebswelle verspannt werden. Die exakte<br />

Höhenausrichtung erfolgte später im<br />

Betrieb. Wegen der einfachen Kettenstruktur<br />

liegen die Zahnradpaare nicht exakt auf<br />

einer Höhe, sondern eine leicht versetzte<br />

Position hat sich als weniger geräuschvoll<br />

herausgestellt.<br />

Sicher ist dieses Antriebsprinzip modelltechnisch<br />

gesehen eigentlich inakzeptabel<br />

und auch hinsichtlich der Geräuschentwicklung<br />

suboptimal – aber für den vorgesehenen<br />

Job des „Rettungsbootes“ sicher<br />

ausreichend.<br />

Nach der Fertigstellung des Technikträgers<br />

wurden dann der Boden und die Seitenteile<br />

(Flugzeugsperrholz) aufgeklebt, verspachtelt<br />

und anschließend komplett mit Bootslack<br />

gestrichen bzw. versiegelt. Die Form<br />

des Rumpfes ergab sich hierbei zum einen<br />

durch die Verwendung einfacher Sperrholzplatten<br />

(deswegen ein eckiges Unterschiff)<br />

und zum anderen durch die Idee des heckseitigen<br />

„Abschlepphakens“ (deswegen das<br />

runde Heck, um Beschädigungen am geschleppten<br />

Modell zu vermeiden).<br />

Zunächst hatte ich lediglich das Schieben<br />

des Havaristen vorgesehen. Dieses Prinzip<br />

kann ja grundsätzlich auch bei der „provisorischen“<br />

Bergung eines Modells mit einem<br />

anderen Schiff verwendet werden. Wer das<br />

aber schon einmal auf größere Distanz<br />

und mit Modellen mit üblichem schmalem<br />

Bugbereich versucht hat, kennt seine Frust-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 21


Toleranzschwelle ... Durch die beiden mit<br />

Gummipolstern versehenen Schubhörner<br />

sollte das Hereinschieben für eine bei uns<br />

übliche Modellbootlänge unter 1,2 m hingegen<br />

problemlos sein.<br />

Leider gibt es aber auch Modelle und Situationen,<br />

wo das Schieben nicht funktioniert<br />

(z. B. bei Segelbooten, gekenterten Modellen<br />

oder bei relativ viel Strömung bzw.<br />

Wind), und hierzu soll der achterlich befindliche<br />

Schlepparm dienen. Dieser kann über<br />

ein Servo bis ca. 100 mm über die Wasserlinie<br />

angehoben werden und er reicht im<br />

Bedarfsfall bis ca. 10 mm unter die Wasserlinie.<br />

Somit kann ein havariertes Modell<br />

an der Reling, dem Schanzkleid, der Plicht<br />

oder Ähnlichem fixiert und dann direkt zum<br />

Ufer geschleppt werden. Da dieser Arm nur<br />

über sein Eigengewicht auf dem Modell<br />

aufliegt, werden nicht nur unterschiedliche<br />

Bewegungen von Schlepper und Havarist<br />

kompensiert, sondern auch unnötige Beschädigungen<br />

verhindert. Für den Schutz<br />

des Havaristen dient auch die Polsterung<br />

des „Mitnahmefingers“.<br />

Um auch Boote ohne vernünftige Angriffsflächen<br />

(kleine Rennboote, wie z. B. meine<br />

„Gekko“) erwischen zu können, kann vorne<br />

im Bugschild noch eine geschlossene<br />

Metallgabel eingehängt werden, die im<br />

Wasser schräg nach unten zeigt und beim<br />

Schieben des Modells ein Abtauchen bzw.<br />

Herunterdrücken des Havaristen verhindert<br />

(siehe Foto).<br />

Als sich beim ersten Test des Rumpfes in<br />

der Badewanne nicht nur eine hohe Stabilität<br />

und Traglast, sondern auch eine erstaunlich<br />

hohe Fahrleistung zeigte, entschied ich<br />

mich, das reine Zweckmodell doch so auszustatten,<br />

dass es sich auch für den „normalen<br />

Spieltrieb“ anbieten würde.<br />

Also wurde in der Grabbelkiste erst mal<br />

nach einer Besatzung gesucht, die dann<br />

auch den Maßstab definierte. Dabei fand<br />

sich ein arbeitsuchender Navy-Seal, der<br />

nach entsprechender Umschulung und<br />

Neueinkleidung jetzt als Schubboot-Steuermann<br />

einen <strong>neue</strong>n Wirkungskreis gefunden<br />

hat. Aus weiterem Restmaterial entstand<br />

ein einfacher Steuerstand sowie ein Geräteträger<br />

mit Seitenlaternen und Frontstrahlern<br />

(für unsere Beleuchtungsfahrten …), ebenso<br />

fanden Teile alter Beschlagsätze den<br />

Weg auf das Boot. Die Lackierung erfolgte<br />

dann mit Revell-Farben und Airbrushpistole.<br />

<strong>Der</strong> Name „Bumper“ steht im anglikanischen<br />

Sprachraum übrigens sowohl für Abweiser<br />

bzw. Prellbock als auch für Schubsen – und<br />

das passt zu diesem kleinem Gerät doch<br />

ganz gut! So entstand praktisch zum Nulltarif<br />

und mit vergleichsweise geringem Aufwand<br />

und minimalem Schwierigkeitsgrad<br />

ein kleiner Helfer für den See, der zudem<br />

aufgrund seiner extremen Wendigkeit auch<br />

alleine viel Spaß macht.<br />

22 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Forschungsuboot<br />

„DELTA“<br />

Bausatz mit<br />

Ballast tank &<br />

Be schlag satz<br />

572 €<br />

N O R B E R T BRÜGGEN Tel.: 0 21 61 48 18 51<br />

Benderstraße 39 w w w . m o d e l l u b o o t . d e<br />

www.neckar-verlag.de<br />

41065 Mönchengladbach m a i l @ m o d e l l u b o o t . d e<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Unsere Bücher und Baupläne für den<br />

Schiffsmodellbau finden Sie unter:<br />

www.neckar-verlag.de<br />

Beantworten Sie die Frage auf unserer Homepage!<br />

Gewinnen nen<br />

Sie jeden e<br />

Monat!!<br />

!<br />

Im November:<br />

eine E-flite Mystique, ein performanter<br />

4-Klappen-Segler, im Gesamtwert von<br />

ca. EUR 350,–<br />

Gesponsert von Horizon Hobby, Elmshorn<br />

Im Dezember:<br />

ein Produkt der Firma Lanitz, Leipzig<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Villingen-Schwenningen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 23


RENNBOOTE<br />

D i e t e r J a u f m a n n<br />

Formel-1-<br />

unnelboot<br />

W<br />

enn im Frühjahr wieder<br />

die Formel 1-Saison beginnt,<br />

verbringen viele<br />

Zuschauer den Sonntagnachmittag<br />

vor den Fernseher, um Vettel,<br />

Schumi & Co. die Daumen zu drücken. Aber<br />

nicht nur zu Lande ist die Formel 1 beeindruckender<br />

Motorsport, sondern auch auf<br />

dem Wasser! Mit ihren leistungsstarken Außenbordmotoren<br />

erreichen die Boote dieser<br />

Klasse beeindruckende Spitzengeschwindigkeiten<br />

auf der Geraden und sorgen auch<br />

in den blitzschnell gefahrenen Kurven für<br />

hohes Aufsehen.<br />

Allerdings wird nicht nur bei den großen Vorbildern<br />

um die Meisterschaft gekämpft, sondern<br />

auch bei uns im Modellbau. Schließlich<br />

wurde hierfür in der Saison 2011 erstmalig<br />

eine offene Deutsche Meisterschaft in der<br />

Formel 1-Klasse ins Leben gerufen. Dabei<br />

handelt es sich zum einen um die Klasse<br />

RC-F1 H 2 O 1:8 und zum anderen um die<br />

RC-F1 H 2 O 1:4. Wie der Name schon erahnen<br />

lässt, gehen in der erstgenannten Klasse<br />

ausschließlich Tunnelboote im Maßstab<br />

1:8 an den Start. Hierbei ist die wichtigste<br />

Voraussetzung, dass der Hubraum bei den<br />

eingesetzten Glühzünder-Motoren 3,5 cm³<br />

nicht überschreiten darf. Gefahren wird um<br />

einen Dreieckskurs, die Renndauer beträgt<br />

15 Minuten.<br />

Bei den größeren Modellen im Maßstab 1:4<br />

kommen beim Thema Antrieb Inboarder<br />

oder Outboarder in Frage, zusätzlich hat<br />

man die Qual der Wahl zwischen einem 15<br />

cm 3 großen Glühzünder oder einem Benzinmotor<br />

mit maximal 29 cm 3 Hubraum.<br />

Die Fahrzeit beträgt<br />

20 Minuten,<br />

während denen<br />

ein 60 Sekunden<br />

dauernder<br />

Boxenstopp eingelegt<br />

werden muss.<br />

Natürlich kann ich an dieser Stelle nicht<br />

das gesamte Reglement inklusive Ablauf<br />

eines Rennens beschreiben, aber auf der<br />

offiziellen Homepage www.formel1-rc-boat.<br />

de findet man hierzu alle genauen Informationen.<br />

So bin ich ebenfalls auf den Geschmack<br />

an Formel 1-Rennbooten gekommen und<br />

wollte mir die Option offenhalten, auch an<br />

einmal an einem solchen Rennen teilzunehmen.<br />

Allerdings blieben mir bis zum<br />

Powerboattreffen in Dessau und dem damit<br />

verbundenen Saisonauftakt nur noch<br />

wenige Wochen Zeit. In Dessau sollten die<br />

ersten beiden Läufe der <strong>neue</strong>n Saison ausgetragen<br />

werden. Somit stand mir für einen<br />

kompletten Neuaufbau nicht genügend Zeit<br />

zur Verfügung, sodass kurzerhand ein fertig<br />

aufgebautes Tunnelboot her musste.<br />

Das Modell<br />

Glücklicherweise fand ich auch relativ<br />

schnell ein entsprechendes Modell, das<br />

24 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


meinen Vorstellungen und<br />

vor allem dem Reglement<br />

entsprach. Denselben Rumpf<br />

gibt es unter anderem auch<br />

bei der Fa. Staufenbiel als<br />

fertiges RTR-Modell, dieses<br />

wird sogar vom gleichen<br />

Verbrennungsmotor angetrieben,<br />

wie ich ihn verwende<br />

und es unterscheidet sich<br />

auch sonst nur in wenigen<br />

Details vom hier vorgestellten<br />

Modell.<br />

Bereits nach wenigen Tagen<br />

klingelte der Postboote an der Haustür<br />

und überreichte mir einen riesigen Karton.<br />

Nach dem Auspacken überwältigte<br />

mich sofort der große Rumpf mit seinen<br />

beeindruckenden Abmessungen: Vor allem<br />

wegen der relativ großen Breite wirkt so<br />

ein Formel 1-Flitzer deutlich größer, als er<br />

tatsächlich ist. Sofort nahm ich die 500 x<br />

400 mm große Haube ab, um einen Blick<br />

auf die verbaute Hardware zu werfen.<br />

Eingebaut waren bereits ein etwa 800 ml<br />

großer Treibstofftank, ein 26-cm 3 -Verbrennungsmotor<br />

samt Resonanzrohranlage,<br />

RC-Box, Antriebskomponenten sowie diverse<br />

Kleinteile. <strong>Der</strong> Käufer muss somit eigentlich<br />

nur noch die RC-Ausrüstung in die<br />

wasserdichte RC-Box einbauen und dann<br />

kann der eigentliche Spaß auch schon losgehen.<br />

Doch zuerst schauen wir uns den<br />

Renner noch etwas genauer an.<br />

Beim verbauten Antriebsmotor handelt es<br />

sich um einen RS-260-Benzinmotor, der<br />

eine recht genaue Kopie des allseits bekannten<br />

Zenoah 260 PUM ist und mit rund<br />

2,45 PS Leistung aufwarten soll. Ob das<br />

auch tatsächlich so ist, wird sich noch auf<br />

dem Wasser zeigen. Die Motorkraft wird<br />

über eine Spannzangenkupplung auf die<br />

¼-Zoll-Flexwelle und von dieser auf den<br />

beiliegenden 70-mm-Zweiblatt-Metallprop<br />

übertragen.<br />

An dieser Stelle entschied ich mich bereits<br />

für eine kleine Modifikation, denn ich wollte<br />

anstelle der starren Kupplung eine bereits<br />

vorhandene Fliehkraftkupplung verwenden.<br />

Diese ermöglicht zu jeder Zeit ein Anhalten<br />

des Modells und erleichtert zudem das<br />

Einsetzen ins Wasser. Hierfür musste auch<br />

nichts großartig umgebaut werden, da für<br />

die Kupplung ausreichend Platz vorhanden<br />

war.<br />

Die Abgase werden über den Krümmer mit<br />

wassergekühltem Flansch zur hochglanzpolierten<br />

Edelstahlresonanzrohranlage geführt.<br />

<strong>Der</strong> Tank sitzt gut befestigt vor dem<br />

Motor und sollte ausreichend Treibstoff<br />

fassen, um damit 30–40 Minuten<br />

Fahrfreude genießen zu können.<br />

Da im Rennen ja ohnehin<br />

ein Boxenstopp vorgeschrieben<br />

ist, wären sicherlich auch<br />

nur 40 % des möglichen Inhalts<br />

vollkommen ausreichend. Die eingesetzte<br />

RC-Box schützt Empfänger, Akku<br />

sowie Lenk- und Gasservo vor einem Wasserschaden.<br />

Als Gasservo verwende ich<br />

ein übliches Standardservo, wohingegen<br />

beim Lenkservo eines mit Metallgetriebe<br />

und deutlich mehr Stellkraft zum Einsatz<br />

kommt. Als Empfängerakku tut ein zweizelliger<br />

LiFePo A123-Akku mit 2.300 mAh<br />

Dienst. Zusätzlich befestigte ich noch einen<br />

Killswitch NXT von Isamtec. Dieser Notaus-<br />

Baustein wird einfach an einen freien Kanal<br />

am Empfänger angeschlossen und mit dem<br />

schwarzen Kabel des Motors verbunden.<br />

Bei Signalverlust oder einem leerem Empfängerakku<br />

wird der Motor sofort abgeschaltet,<br />

das sorgt für Sicherheit, weil auf<br />

diese Weise das Modell nicht unkontrolliert<br />

weiterrasen kann. In mehreren Fällen<br />

hat der Killswitch bei mir bereits rechtzeitig<br />

eingegriffen und die Modelle vor größeren<br />

Schäden bewahrt, ich kann dieses Bauteil<br />

daher nur wärmstens weiterempfehlen.<br />

Ansonsten hinterlässt der GfK-Rumpf einen<br />

sehr guten Eindruck, vor allem sind<br />

alle Komponenten fest einlaminiert. Folglich<br />

kann das Epoxi diesmal getrost im Schrank<br />

stehen bleiben, da hier nichts nachgebessert<br />

werden muss.<br />

Am Heck befindet sich genau mittig der höhenverstellbare<br />

Strut, sodass der F 1-Flitzer<br />

an die jeweiligen Wasserbedingungen opti-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 25


Um das Tanken zu erleichtern, habe ich<br />

noch ein Betankungsventil eingebaut<br />

mal angepasst werden kann. Nach rechts<br />

versetzt ist die massive Aluminiumruderanlage<br />

befestigt. In dem 160 mm langen<br />

Ruderblatt sitzt bereits eine Kühlwasseraufnahme,<br />

um die Komponenten permanent<br />

mit frischem Kühlwasser zu versorgen. Ein<br />

Kreislauf ist ausschließlich für den Motor<br />

zuständig, der zweite versorgt den Flansch<br />

mit dem Resonanzrohr.<br />

Bis zum Powerboattreffen in Dessau blieben<br />

mittlerweile nur noch wenige Tage, sodass<br />

das Boot gleich für den sicheren Transport<br />

vorbereitet wurde und gezwungenermaßen<br />

dort der erste Motorstart erfolgen musste.<br />

Dementsprechend musste auch die Einlaufprozedur<br />

des Motors ausnahmsweise mal<br />

etwas kürzer ausfallen, was mir der Treibling<br />

hoffentlich verzeihen wird. Als Treibstoff<br />

kommt normales Benzin von der Tankstelle,<br />

gemischt mit Zweitaktöl zum Einsatz. Hierfür<br />

verwende ich „Motul 800“ in einem Mischungsverhältnis<br />

von 1:25.<br />

Nach dem Betanken wurde das Ruderblatt<br />

noch mittig ausgerichtet und der Propeller<br />

montiert. Schließlich habe ich zum ersten<br />

mal Sprit in den Vergaser gepumpt und<br />

kräftig am Seilzugstarter gezogen. Nach<br />

mehreren Versuchen sprang der Motor<br />

mehr oder minder bereitwillig an und<br />

brummelte zufrieden vor sich hin. Nach<br />

einer kurzen Aufwärmphase setzte ich das<br />

Modell ins nasse Element und zog den<br />

Gashebel etwas hoch. Langsam tuckerte<br />

das Tunnelboot seine Runden über den<br />

See. Im Laufe der Zeit erhöhte ich zunehmend<br />

die Drehzahl und ließ so eineinhalb<br />

Liter Treibstoff durch den Vergaser. Nun<br />

zog ich den Gashebel bis zum Anschlag<br />

durch, das Triebwerk drehte willig hoch,<br />

ging dann aber sofort aus.<br />

Nach der Bergung wurde die Vergasereinstellung<br />

noch etwas justiert und damit<br />

hatte sich die Sache auch schon erledigt.<br />

Die Leerlaufdrehzahl lässt sich mittels der<br />

L-Schraube einstellen, danach erfolgt mit<br />

der H-Schraube die Festlegung der Höchstdrehzahl.<br />

Nun reagierte das Aggregat deutlich<br />

feinfühliger auf den Gashebel und nahm<br />

auch bereitwilliger Gas an.<br />

Bei der nächsten Proberunde klappte nun<br />

alles viel besser und der Flitzer schoss<br />

mit einem Super-Fahrverhalten über das<br />

Wasser. Kurven konnten absolut stabil und<br />

fast schon mit Vollgas durchfahren werden,<br />

sodass beinahe schon FSR-Feeling aufkommt.<br />

Nach guten 10 Minuten Fahrzeit<br />

holte ich das Boot wieder zurück an den<br />

Steg. Positiv fiel auf, dass kaum Wasser<br />

eingedrungen war und der Motor seine<br />

Betriebstemperatur erreicht hatte. Das verbaute<br />

Speedtool von Isamtec hatte eine<br />

Höchstgeschwindigkeit von 61 km/h gemessen,<br />

die Motordrehzahl lag max. bei<br />

15.500 min -1 .<br />

Um vielleicht noch ein paar km/h mehr<br />

herauszubekommen, werde ich noch mit<br />

unterschiedlichen Metallschrauben experimentieren,<br />

welche die Leistung vielleicht<br />

noch besser aufs Wasser übertragen. So<br />

kann man an dieser Stelle durchaus sagen,<br />

dass der verbaute Motor in Sachen Leistung<br />

durchaus zufriedenstellend ist.<br />

Leider hatte sich im Laufe des Wochenendes<br />

die Welle aus dem Propellerschaft<br />

gelöst. Eigentlich keine große Sache, die<br />

auch relativ schnell wieder behoben werden<br />

kann, doch nach dem Verkleben braucht<br />

das Loctite eine gewisse Zeit, um auszuhärten,<br />

und somit konnte ich das Modell an diesem<br />

Wochenende leider nicht mehr fahren<br />

lassen. Dennoch bin ich mit diesem F 1-Kat<br />

sehr zufrieden, er zeigt ein einfaches sowie<br />

sicheres Fahrverhalten und läuft dabei auch<br />

schön frei.<br />

Fazit<br />

Mit diesem F 1-Tunnelboot erhält man<br />

ein relativ günstiges und zugleich hochwertiges<br />

Powerboat. Die Unterschiede zu<br />

dem von der Fa. Staufenbiel vertriebenen<br />

Modell sind nur in wenigen kleinen Details<br />

erkennbar, wobei diese aber absolut irrelevant<br />

sind. Die Verarbeitung ist gut ausgeführt<br />

und es gibt keine markanten Defizite.<br />

Das Fahrverhalten kann man durchaus als<br />

einsteigergerecht bezeichnen, vor allem da<br />

der Rumpf sehr präzise auf Steueranweisungen<br />

reagiert. <strong>Der</strong> Rumpf macht keine<br />

Anstalten, zu kippen oder sich zu überschlagen<br />

und bleibt selbst in den Kurven<br />

stabil auf seinen Kufen.<br />

26 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in...<br />

…09112 Chemnitz<br />

…48155 Münster<br />

SCHWEIZ<br />

…CH-3603 Thun<br />

…19294 Neu Göhren<br />

…60437 Frankfurt<br />

…CH-8049 Zürich<br />

…32278 Kirchlengern<br />

…83071 Stephanskirchen<br />

…CH-8307 Effretikon<br />

…85356 Freising<br />

MODELLBAU DIND<br />

Flug-, Schiffs- und Automodelle<br />

Funkfernsteuerungen<br />

Illnauerstrasse 14, CH-8307 Effretikon<br />

Tel. +41 (0) 52 343 32 55 Fax +41 (0) 52 343 78 62<br />

e-mail: mobadi@bluewin.ch Internet: www.mobadi.ch<br />

für <strong>SchiffsModell</strong> 02/2013 ist am 27.12.2012<br />

für <strong>SchiffsModell</strong> 03/2013 ist am 24.01.2013<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 27


SEGELSCHIFFE<br />

Die Wetterfrösche prophezeiten<br />

bes tes Sommerwetter für den 8.<br />

und 9. September 2012. Beste<br />

Voraussetzungen also für das<br />

Treffen der Swiss Mini Sail in Bern. War das<br />

Wetter die Woche zuvor noch recht durchwachsen<br />

gewesen und vor allem in Bern<br />

von gemäßigten Temperaturen geprägt,<br />

so lachte nun die Sonne am Egelsee vom<br />

strahlend blauen Himmel. Am Ufer des Gewässers<br />

waren folglich kurze Hosen der angesagte<br />

Modetrend in der Modellbauszene.<br />

Auf der Suche nach einem Aufmacherfoto<br />

für meinen Bericht blieb ich an der Schweizer<br />

Flagge im Topp des wohl ältesten Schiffs<br />

am See hängen (Bild 1): <strong>Der</strong> Eigner, Robert<br />

Savery, berichtete mir, dass das Modell der<br />

„Marguerite-Emily“ (Bild 2) um 1920 in Genf<br />

vom Maschinenbauingenieur Willy Gysin,<br />

einem Vetter seines Vaters gebaut worden<br />

war. Da Robert schon als kleiner Junge Interesse<br />

an dem Modell bekundete, bekam<br />

er es von den Erben Gysins im Jahre 1985<br />

geschenkt. Robert restaurierte und modernisierte<br />

das Schiff über die Jahre hinweg.<br />

Da ihn die Silhouette der „Maguerite-Emily“<br />

an das Boot von Corto Maltese (Bild 3), den<br />

Helden einer Comicserie, erinnerte, kam<br />

die se Figur ans Steuerrad.<br />

Da funkelte etwas in meinem Augenwinkel:<br />

Die goldene Möwe (Bild 4) auf der Ruderpinne<br />

der Skûtsje „Trouwe Hulp“ (Bild 5)<br />

glänzte in der Sonne. Eine feine Arbeit von<br />

Arye Penning, die den Charakter dieses<br />

Schiffstyps unterstreicht. Die Windverhältnisse<br />

waren für das Plattbodenschiff optimal<br />

und schnell gesellten sich weitere Segler<br />

dazu.<br />

<strong>Der</strong> „Opti“ von Peter Ziegler liebte die leichte<br />

Brise (Bild 6), denn im Maßstab 1:5 ist<br />

26. Swiss Mi<br />

1 2<br />

die 45 cm lange „Le Bleu“ ein Leichtgewicht<br />

von knapp 1 kg. <strong>Der</strong> weltbekannte Optimist<br />

wurde 1947 von Clark Mills in den USA konstruiert.<br />

Die in den USA handelsüblichen<br />

Sperrholzplatten von 4 x 8 Fuß gaben die<br />

Maße vor. Ursprünglich aus Holz, werden<br />

die Optis heute aus modernen Materialien<br />

gebaut. Aktuell sind über 132.000 Boote<br />

28 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


3<br />

6<br />

4<br />

7<br />

Peter Burgmann<br />

ni Sail<br />

5<br />

registriert und eine lebhafte Regattaszene<br />

bietet dem seglerischen Nachwuchs beste<br />

Chancen.<br />

Früher hatten junge Leute an der englischen<br />

Kanalküste bei Bristol die Chance,<br />

als Schiffsjunge auf einem Lotsenkutter<br />

anzuheuern. Nach dem Absetzen des<br />

Lotsen musste ein Mann, oft war dieser<br />

auch nur besagter Schiffsjunge, den Kutter<br />

alleine in den Heimathafen zurücksegeln.<br />

Das Rigg wurde der Jahreszeit gemäß angepasst.<br />

Im Winter genügte eine Minimalausrüstung,<br />

man konnte aber für Regatten<br />

zusätzliche Segel anschlagen. Wegen seiner<br />

hervorstechenden Segeleigenschaften<br />

wird dieser Typ heute gerne von Freunden<br />

der klassischen Yachten auf der ganzen<br />

Welt gesegelt.<br />

Hans-Heiri Helfenstein führte mit seinem<br />

Bristol Channel Pilot Cutter ELFE (Bilder 7<br />

und 8) das Typschiff eines solchen Bootes<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 29


10<br />

8<br />

11<br />

9<br />

13<br />

12<br />

vor. Beeinflusst wurde seine Realisation<br />

durch den Plansatz der CARDIFFIAN von<br />

Stefan Streit, der seit vielen Jahren im<br />

Neckar-Verlag erhältlich ist. Als Maßstab<br />

wählte Hans-Heiri 1:16, was eine noch<br />

transportfreundliche Länge über alles von<br />

116 cm ergab. Keine Rudervergrößerung,<br />

aber ein Zusatzkiel ist für die Funktionalität<br />

notwendig.<br />

Ganz anders löste Erich Gygax die Probleme<br />

durch die Größenverringerung beim<br />

Bau eines Modells. Seine Sloup de Pêche<br />

„Précourseur“ (Bilder 9 und 10) hat in 1:12<br />

ein vergrößertes Ruder, kommt dafür aber<br />

ohne Segelwinde aus. Das Heimatrevier der<br />

Sloup ist die Ile de Seine in der Bretagne.<br />

Sie wurde 1904 konstruiert. Früher wurden<br />

die Langustenfischer aus Kostengründen<br />

oft nur schwarz gestrichen. Restauriert oder<br />

als Replik fällt die Wahl der Eigner häufig<br />

auf eine freundlicher aussehende Kombination<br />

aus Blau und Weiß oder einfach ganz<br />

auf Weiß.<br />

Bunt waren die Schiffe des Mittelmeerraumes<br />

schon immer. Lebenslust und Farbenreichtum<br />

der Region drückten sich auch<br />

in der Farbgebung aus. Mein Sohn Björn<br />

übernahm begeistert die Aufgabe, meine<br />

Pointu „Maurice & Pierre“ fotogerecht auf<br />

dem Egelsee zu präsentieren (Bild 11). Sie<br />

ist ein typisches Fischerboot aus Südfrankreich.<br />

Langusten, Fische oder Algen aus<br />

den Fanggründen zwischen Küste und Inseln<br />

sicherten das Einkommen der Fischer.<br />

Bunt gedeckt war für die Modellschiffkapitäne<br />

am Abend dann der Esstisch. Unsere<br />

Schweizer Gastgeber verwöhnten uns: Als<br />

Appetizer warteten große, mit frischen Salaten<br />

gefüllte Schüsseln auf allen Tischen.<br />

Für etwas Warmes im Bauch sorgten sie<br />

mit dampfendem Kartoffelbrei, garniert mit<br />

deftigem Gulasch in feinwürziger Sauce.<br />

Mein Lieblingsgemüse Erbsen und Möhren<br />

rundete diesen Gang ab. Das Menü gipfelte<br />

zum Abschluss in frisch gebrühtem,<br />

dampfendem Kaffee, Obstsalat und einer<br />

besonderen Geburtstagstorte zum 80-jährigen<br />

Geburtstag eines Mitglieds der Familie<br />

Amonn. Dessen Geburtstagsfeier war<br />

ganz harmonisch in das Swiss mini Sail-<br />

Treffen eingebunden. Während des Essens<br />

verteilte Robert Savery den Aufkleber zum<br />

30 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


14<br />

15<br />

18<br />

16 17<br />

26. Treffen: Eine wunderbar farbenprächtige<br />

Flussszene mit Schiffen, gemalt vom<br />

Impressionisten Monet.<br />

Die großen Schiffe hatten beim 26. Swiss<br />

Mini Sail Treffen ihren besonderen Auftritt.<br />

Lange konnten sie über den See gleiten.<br />

<strong>Der</strong> passende Wind und die 2,4-GHz-Technik<br />

machten es möglich. Urs Streit brachte<br />

gleich drei Exemplare zum Einsatz: Die<br />

„Breck Marshall“ (Bilder 12 und 13) ist ein<br />

Catboat im Maßstab 1:5 mit einer Verdrängung<br />

von 24,5 kg, bei einer Rumpfgröße<br />

von 125 x 62 cm. <strong>Der</strong> St. Ives Mackerel<br />

Driver „Ebenezer“ (Bild 14) in 1:10 ist mit<br />

126 cm Rumpflänge genauso lang wie das<br />

Catboat, aber nur 16 kg schwer. Davon sind<br />

10 kg als interner Ballast direkt in den Styrodurkern<br />

gegossen, der mit einem GfK-Überzug<br />

gehärtet ist. Weder Zusatzkiel noch<br />

Rudervergrößerung sind bei dem großen<br />

Modell notwendig. <strong>Der</strong> Ruderantrieb ist Urs<br />

über unsichtbar eingebaute Zahnräder gelungen.<br />

Als drittes Schiff schickte Urs seine<br />

altbekannte „Kurun“ in See (Bild 15).Edle<br />

Aufbauten aus Mahagoni und ein yachtmäßiges<br />

Aussehen schufen Bekanntheit<br />

für das Original der „5“<br />

bei den Seefahrern der Region.<br />

Beim Modell sind die authentischen<br />

Figuren auf der HES-<br />

PER, wie die „5“ richtig heißt,<br />

ein oft angepeiltes Fotomotiv<br />

(Bilder 16 und 17). <strong>Der</strong> Lotsenschoner<br />

aus Boston (USA) ist<br />

im Maßstab 1:24 eine genauso<br />

imposante Erscheinung wie die<br />

1:5er-Modelle der „Gwagennad“<br />

(Bild 18) und „Breck Marshall“.<br />

Das nächste Prunkstück aus<br />

Klaus Prystaz‘ Modellwerft entsteht in dem<br />

3-Mast-Toppsegelschoner „William Ashburner“<br />

(Bilder 19–21). Nach nur 19 Monaten<br />

Bauzeit lief das Original 1876 vom Stapel.<br />

Dabei waren sicherlich mehr Leute beschäftigt<br />

als am 1:24-Modell. Bei diesem ist<br />

Klaus der einzige Werftarbeiter und dazu<br />

noch Konstrukteur und Unterlagenforscher<br />

in Personalunion. Die detaillierten Baubeschreibungen<br />

zum Styrodurrumpf und zum<br />

abnehmbaren Deck wurden ja schon im<br />

<strong>SchiffsModell</strong>-Sonderheft „Minisail Classic“<br />

dokumentiert. Die „William Ashburner“<br />

machte ihre ersten Reisen nach Cardiff und<br />

Mallorca, wo sie die Vorgängerinnen von<br />

„Elfe“ oder „Cardiffian“ getroffen haben mag.<br />

So schloss sich die bunte Reise durch<br />

Zeit und Raum am Egelsee. Tausend<br />

<strong>neue</strong> Anregungen für die eigenen Modelle<br />

geisterten durch meinen Kopf, als ich mit<br />

Björn am Sonntagabend die Heimreise antrat.<br />

Und wie bei allen Forschungen kamen<br />

<strong>neue</strong> Fragen auf, nach deren Antworten<br />

ich bei der nächsten Reise nach Bern suchen<br />

will.<br />

19<br />

20<br />

21<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 31


Messebesucher am<br />

Wasserbecken<br />

VERSCHIEDENES<br />

Modellbaumessen sind bekanntermaßen<br />

sehr beliebt und eigentlich<br />

auch immer gut besucht, egal<br />

ob es sich da um die Ausstellung<br />

des örtlichen Vereins oder eine der großen<br />

Messen mit nationaler und internationaler<br />

Beteiligung handelt. Auch unser Club<br />

war seit vielen Jahren als Aussteller zu<br />

Gast auf einer der großen Ausstellungen<br />

im Süden unseres Landes. Da diese großen<br />

Messen aber auch immer mehr mit<br />

Kostenproblemen zu tun haben – warum<br />

eigentlich, wenn doch laut Messe-Nachbericht<br />

die Besucherzahlen immer steigen?<br />

– fallen letztlich manche Klein- und Kleinstaussteller<br />

hinten runter. So kam es, dass<br />

auch unsere Bewerbung für die nächste<br />

dieser großen Messen negativ beantwortet<br />

wurde und wir somit als ideelle Aussteller<br />

nicht dabei sein konnten.<br />

Da diese Messebesuche in unserem Clubleben<br />

immer einen besonderen Höhepunkt<br />

darstellen, war die Enttäuschung doch recht<br />

groß. Letztendlich musste eine Lösung gefunden<br />

werden. So entschieden wir uns,<br />

uns als Aussteller bei einer ganz anderen<br />

Messe zu bewerben. Gesagt – getan: Unser<br />

Ziel war von nun an die MODEL HOB­<br />

BY in Prag. Nach einem ersten Mail-Kontakt<br />

und dem folgenden Telefonat war die Begeisterung<br />

auf beiden Seiten recht groß. Einerseits<br />

für die Prager Messegesellschaft,<br />

Nico Peter<br />

Beim N<br />

vorbeig<br />

Ein Messebesuch<br />

Ein Teil unseres Messestandes<br />

Vorderseite des IGS-Standes<br />

die mit der 21. Auflage der MODEL HOBBY<br />

endlich auch mal einen ausländischen Verein<br />

begrüßen konnte, andererseits auch für<br />

uns, da es nun einmal richtig ins Ausland<br />

gehen sollte. Klar, wir waren auch schon<br />

mal auf Ausstellungen und Veranstaltungen<br />

im Ausland gewesen, doch bisher war<br />

dieses Ausland immer deutschsprachig –<br />

sprich Österreich und die Schweiz.<br />

Die heiße Vorbereitungsphase begann<br />

dann Mitte Mai. Nachdem feststand, wer mit<br />

welchen Modellen nach Prag kommen würde,<br />

wurden <strong>neue</strong> Modellschilder mit Fotos<br />

und Logo angefertigt, die Modelle geputzt,<br />

die Hotelzimmer gebucht und eben alles<br />

Erdenkliche getan, um einen ordentlichen<br />

Unsere FLBs<br />

32 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


achbarn<br />

eschaut<br />

in Prag<br />

Messestand präsentieren zu können. Dabei<br />

hatten wir die Informationen der Messeleitung,<br />

dass wir ausreichend Tische direkt<br />

am Wasserbecken zur Verfügung gestellt<br />

bekommen würden, selbst die Maße der Tische<br />

teilte man uns mit. Die Messe würde<br />

vom 27.–30. September 2012 stattfinden,<br />

das hieß für uns, dass wir am Mittwoch,<br />

dem 26. September anreisen und alles<br />

aufbauen würden. Da wir bereits im Vorfeld<br />

die Parkausweise zugesandt bekommen<br />

hatten, konnte sich also jeder von uns im<br />

Alleingang durch die Prager Großstadt<br />

schlagen, denn das Messegelände war<br />

noch in keinem unserer Navis enthalten.<br />

Warum das so ist, sollte sich recht schnell<br />

bei unserem Eintreffen erklären, denn das<br />

Messegelände Letnany ist noch gar nicht so<br />

lange ein Messegelände und der gesamte<br />

Bereich befindet sich mehr oder weniger<br />

noch im Auf- bzw. Umbau. Aber bereits an<br />

der ersten Zufahrtsschranke am Messegelände<br />

wusste man schon Bescheid und<br />

lotste uns direkt zur Registrierung. Hier gab<br />

es die üblichen Messeausweise und schon<br />

konnten wir mit einem Wohnwagengespann<br />

und drei weiteren Pkw direkt zu einem der<br />

Halleneingänge vorfahren. Auch hier ging<br />

die tolle Organisation weiter, denn schon<br />

standen Mitglieder eines tschechischen<br />

Vereins bei uns, die uns begrüßten und<br />

gern beim Ausladen behilflich sein wollten.<br />

Nach der Frage, wie viele Schiffe wir denn<br />

dabei hätten, wurden kurzerhand vier weitere<br />

Tische herangeschafft, so dass wir mit<br />

Bei den Offroadern<br />

Ein Teil der Messecrew<br />

Ein US-Firetruck in Warteposition<br />

Keine Klebefolie, sondern echtes Airbrush<br />

NOVGOROD – ein russisches Runddampfschiff<br />

von Petr Hajék<br />

unseren 52 Modellen nun wirklich ausreichend<br />

Platz hatten.<br />

Kurz nach 18.00 Uhr hatten wir von unserer<br />

Seite her alles vorbereitet, die Modelle standen,<br />

erste Proberunden im Wasserbecken<br />

von fast 20 m Durchmesser waren auch<br />

schon gedreht, doch insgesamt sah die<br />

SHOW ARENA, wie die Halle 4 bezeichnet<br />

wurde, noch recht leer aus. Vereinzelt werkelten<br />

die Trucker und Offroader an ihrem<br />

Gelände und ein einzelner Glattbahnfahrer<br />

schien sich mit dem noch welligen Teppichboden<br />

der RC-Car-Rennstrecke noch so<br />

gar nicht anzufreunden. Na ja, da der anwesende<br />

Wachschutz – der übrigens recht gut<br />

deutsch sprach – uns versicherte, dass da<br />

noch einiges gemacht werden würde, unsere<br />

Modelle aber unter seinen Augen sicher<br />

seien, verabschiedeten wir uns ins Hotel zu<br />

einem gemütlichen Abendessen mit deftigen<br />

Gerichten aus der Küche des „Braven<br />

Soldaten Schwejk“.<br />

Am folgenden Tag ging es nach einem guten<br />

Frühstück wieder die rund 20 km zurück<br />

zum Messegelände. Allerdings dieses Mal<br />

direkt über die Schnellstraße und ohne<br />

Stau. In der Halle angekommen trauten<br />

wir unseren Augen kaum: <strong>Der</strong>selbe Wachmann<br />

saß noch immer (schon wieder?) am<br />

Wasserbecken und in der Halle herrschte<br />

geschäftiges Treiben. 15 Minuten vor Messebeginn<br />

hatte sich der Sandhaufen der<br />

Offroader in eine Landschaft mit Hängebrücke<br />

und diversen Steilabfahrten verwandelt,<br />

der Teppich der Rennstrecke schien wie gebügelt<br />

und bei den Truckern hatten die US-<br />

Firetrucks sich schon durch die Rushhour<br />

zu kämpfen.<br />

Auch die Tische auf der anderen Seite des<br />

Wasserbeckens waren nun mit Schiffsmodellen<br />

gefüllt und auf dem mit weißem Tuch<br />

belegten Tisch uns gegenüber hatten sich<br />

die Kartonmodellbauer mit einer sehr beachtlichen<br />

Anzahl von Modellen eingerichtet.<br />

Wenige Minuten nach offizieller Öffnung<br />

war dann die Halle schon richtig gut mit<br />

Besuchern gefüllt – und dies, obwohl es in<br />

der SHOW ARENA nur sehr wenige Verkaufsstände<br />

gab. Diese waren hauptsächlich<br />

in den vier anderen Hallen aufgebaut.<br />

Nun darf man aber nicht denken, dass es in<br />

diesen Hallen nur den Modellbau gab. Nein,<br />

die MODEL HOBBY findet immer zusammen<br />

mit den Ausstellungen FOR GAMES,<br />

FOR TOYS und FOR BABIES statt. Damit<br />

gilt sie als die größte jährliche Messe und<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 33


<strong>Der</strong> voll funktionsfähige Leiterwagen rückt an<br />

Flugboot mit 2,68 m Spannweite – zum Starten reichte der Platz im<br />

Wasserbecken nicht ... bei über 18 kg Fluggewicht<br />

Einige unserer ferngesteuerten Kleinmodelle<br />

Ein Ferrari 1512 – aus Karton!<br />

<strong>Der</strong> Motor des<br />

Ferrari im Detail<br />

Ausstellung zum Thema Freizeit in Prag.<br />

Modellbaufirmen und -Händler waren mit 85<br />

Ausstellern auf knapp 4000 m² in der Halle<br />

5 vertreten, der Fokus lag hier wie bei unseren<br />

Messen daheim allerdings im Flugund<br />

Autobereich. Schiffsmodellmäßig war<br />

die Messe eher weniger gut bestückt. Das<br />

mag sicher daran liegen, dass der „echte<br />

Schiffsmodellbau“ in Tschechien eher weniger<br />

vertreten ist. Dabei möchte ich hier<br />

nicht von der im Gegensatz zu uns doch<br />

recht verbreiteten Zunft der Rennbootfahrer<br />

sprechen, aber schnelle verbrennergetriebene<br />

Rennboote hätten auf dem bereits angesprochenen<br />

Wasserbecken sowieso nicht<br />

fahren können.<br />

Allerdings war das Interesse an den ausgestellten<br />

Schiffen umso größer. Das Publikum<br />

war dabei sehr diszipliniert, so dass<br />

wir die Hinweisschilder mit der Bitte, die Modelle<br />

nicht anzufassen, erst gar nicht auspa­<br />

Zwei unserer Baustellen, links die BAYREUTH,<br />

rechts die CARL- FRIEDRICH GAUSS<br />

Messemodell 2012 – SK-64 BREITLING von Siegfried Borchert<br />

34 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Mit Dampf, Licht und Fahrfunktionen<br />

– eine umgebaute<br />

KERSHONES von Revell<br />

cken mussten. Es gab jede Menge Fragen<br />

zu Technik und Funktionsweise, wobei die<br />

Verständigung nicht immer einfach, aber<br />

mit Händen, Füßen und ggf. einer kleinen<br />

Skizze durchaus machbar war. Manchmal<br />

mussten eben dann auch die Schüler mit<br />

dem Schulenglisch ran, wenn die Eltern<br />

oder Großeltern etwas ganz genau wissen<br />

wollten. <strong>Der</strong> einfachste Weg war aber immer<br />

noch, das entsprechende Modell einfach<br />

mal zu öffnen.<br />

So verging der Donnerstag fast wie im Fluge.<br />

Um das Abendessen brauchten wir uns an<br />

diesem Tag nicht zu kümmern, denn bereits<br />

kurz nach der Messeöffnung am Morgen<br />

erhielten wir die Einladung, als Gäs te am<br />

Ausstellerabend bei der Verleihung der Auszeichnungen<br />

zu den Produkten des Jahres<br />

teilzunehmen.<br />

Freitag und Samstag war die Messe ebenfalls<br />

sehr gut gefüllt, so dass alle Modellbauer<br />

in der SHOW ARENA wieder eine<br />

Menge Fragen zu beantworten hatten. Auch<br />

Ein Vertreter der tschechischen<br />

Minimodelle: Rumpflänge des<br />

Schubschiffes 118 mm<br />

bei den Vorführungen auf dem Wasserbecken<br />

tat sich so einiges. Als besonders<br />

spektakulärer Beitrag sei hier der Probelauf<br />

des Wasserflugzeugs vom Typ DC Johnson<br />

zu nennen. Das Modell ist im Maßstab 1:4,5<br />

gebaut und war mit seinen mehr als zwei<br />

Metern Spannweite schon ein ganz schöner<br />

Brocken auf dem Wasser. Aber keine Angst,<br />

zum Starten und zum Fliegen in der Halle<br />

reichte der Platz dann doch nicht ...<br />

Am Sonntag war es in den Messehallen etwas<br />

ruhiger, wie man es von den Messen<br />

hierzulande eigentlich nicht so kennt. So<br />

hatten auch wir auch wieder etwas Zeit, abwechselnd<br />

– schließlich sollte unser Stand<br />

ja immer gut besetzt sein – mit der direkt<br />

am Messegelände haltenden Metro in die<br />

Innenstadt von Prag zu fahren und sich die<br />

Stadt anzuschauen. Allerdings sollten wir<br />

auf Bitte des Veranstalters gegen 14.00 Uhr<br />

alle wieder am Stand sein, denn es gäbe<br />

da noch etwas Wichtiges. Gespannt waren<br />

wir also vollzählig anwesend. Ohne dass wir<br />

es mitbekommen hatten – wahrscheinlich<br />

lag dies an unseren<br />

tschechischen Sprachproblemen<br />

– lief während der Messe<br />

nämlich der Wettbewerb zum<br />

„Messemodell des Jahres“. Kurz<br />

nach 14.00 Uhr gab es nun die<br />

Preisverleihung in den verschiedenen<br />

Modellkategorien Trucks,<br />

Offroad-Modelle, Schiffe und<br />

Kartonmodelle. Den Preis für das<br />

Messemodell des Jahres in der<br />

Kategorie „Schiffe“ konnte dann<br />

unser Modellbaufreund Siegfried<br />

Borchert, der als Gast unserer<br />

Interessengemeinschaft wieder zu einer<br />

Messe mitgereist war, für sein Modell des<br />

Seezeichenkontrollbootes SK-64 BREIT­<br />

LING entgegennehmen. Dazu gab es für<br />

jeden Messeteilnehmer eine hochwertige<br />

Erinnerungsplakette und eine Einladung<br />

mit dem Hinweis, dass wir im kommenden<br />

Jahr wieder gerne in Prag gesehen wären.<br />

Für uns ist dies zugleich ein Ansporn, denn<br />

wir hatten auf der Messe auch mehrere<br />

angefangene Bauprojekte gezeigt, die nun<br />

bis zur Messe 2013 fertiggestellt werden<br />

sollen. Gerne sind wir also im kommenden<br />

Jahr wieder in Prag dabei und werden dort<br />

nicht nur eine kleine, aber feine Modellbaumesse,<br />

sondern auch die vorzügliche tschechische<br />

Gastfreundschaft genießen.<br />

Hans-Jörg Welz<br />

<strong>Der</strong> Einstieg in<br />

den Schiffsmodellbau<br />

Motor- und<br />

Segelschiffsmodelle<br />

Dieses Buch entstand<br />

aus dem Wunsch, dem<br />

Newcomer die ersten<br />

Schritte und Entscheidungen<br />

zu erleichtern<br />

und ihm wichtige Hilfen<br />

auf dem Weg in dieses<br />

faszinierende Hobby<br />

zu geben. Behandelt<br />

werden daher die wichtigsten<br />

Fragen zu Funkfernsteuerung,<br />

Stromquellen,<br />

Motorisierung,<br />

Werkzeug, Klebstoffen<br />

etc., ebenso enthalten<br />

sind Hinweise zur<br />

Akku- und Ladetechnik<br />

und zum Anlageneinbau.<br />

Eine Übersicht<br />

über für Newcomer geeignete<br />

Modelle, Tipps<br />

für den Fahrbetrieb und<br />

Hinweise auf weiteren<br />

Lesestoff runden den<br />

Inhalt ab.<br />

ISBN 978-3-7883-3621-9<br />

Umfang 104 Seiten<br />

Best.-Nr. 621<br />

Preis 11,50 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

78045 VS-Villingen<br />

Tel. +49(0)7721/8987-0<br />

Fax +49(0)7721/8987-50<br />

info@neckar-verlag.de<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 35


Die Hafenanlage<br />

VERSCHIEDENES<br />

Carsten Heintze (Text und Fotos)<br />

Norbert Brüggen (Fotos)<br />

Berlin ist eine Reise wert!<br />

W<br />

enn es Herbst wird, die Fahrsaison<br />

am heimischen See<br />

langsam, aber sicher, zu Ende<br />

geht und einige der Modellbaukollegen<br />

sich schon in den Bastelkeller verabschieden,<br />

werden in Berlin bei der Interessengemeinschaft<br />

Schiffsmodellbau Berlin<br />

Mahlow noch einmal die Bänke, Tische und<br />

Strandkörbe rausgeputzt und in das Kombibad<br />

am Ankogelweg gebracht.<br />

In Marienfeld, im Herzen von Berlin, findet<br />

dann das alljährliche Schiffsmodellbautreffen<br />

statt: Ein fester Termin der Berliner<br />

Schiffsmodellbauer, um vor der Winterzeit<br />

noch einmal die schwimmenden Schätze zu<br />

zeigen und mit anderen Kapitänen die liebevoll<br />

gestaltete Hafenanlage zu nutzen.<br />

Mit der Teilnahme des Vereins Sail & Road<br />

Berlin, des Wassersportclubs Wildau und<br />

weiterer Aussteller findet sich dort dann<br />

die gesamte Palette des Schiffsmodelbaus<br />

unter den Pavillons und im Becken: Ob<br />

Stealth-Korvette, historischer Segler oder<br />

liebevoll gealterter Schlepper mit zahllosen<br />

Details, für jeden Geschmack ist hier etwas<br />

zu finden.<br />

Folglich herrschte nicht nur über Wasser<br />

viel Verkehr, sondern auch die U-Boote<br />

waren zahlreich vertreten. Wer ganz genau<br />

hinschaute, konnte die „Ironfish“-Erlkönige<br />

von Norbert Brüggen in Aktion sehen,<br />

außerdem konnte ein kameragesteuerter<br />

Bergeeinsatz eines „Deep Rovers“ bewundert<br />

werden.<br />

Gab es im großen Becken einige heiße<br />

Rennen der brushless-befeuerten Rennboote<br />

zu sehen, ging es im Becken mit der<br />

Hafenanlage etwas ruhiger zu. Hier war<br />

sogar Live Steam zu bestaunen und zahl-<br />

„Ironfish“ Nr. 2 mit Testpilot<br />

Im Hafen war immer was los<br />

36 <strong>SchiffsModell</strong> 00/2012


<strong>Der</strong> Pavillon der IG-Schiffsmodellbau Berlin Mahlow<br />

Ein Vertreter der hochaktuellen<br />

<strong>neue</strong>n Klasse <strong>152VO</strong><br />

Live Steam mit<br />

Original-Grundig<br />

Varioprop<br />

Die „Ironfish“-Erlkönige<br />

von Norbert Brüggen<br />

Scale pur: die VINETA<br />

Deep Rover samt FPV-Ausrüstung<br />

reiche Schlepper und Versorgungsboote<br />

waren mit Dieselsound im Einsatz. So ist<br />

es die Vielfalt, die dieses gut organisierte<br />

Treffen um das Team von Klaus Helmich<br />

zum lohnenswerten Ziel auch von weiter<br />

entfernten Kollegen macht. Vor allem, weil<br />

zu dieser Zeit in einigen Bundesländern bereits<br />

die Herbstferien laufen.<br />

Wer im Herbst 2013 dieses Treffen besuchen<br />

möchte, findet im Internet unter<br />

http://www.ig-schiffsmodellbau-berlinmahlow.de<br />

den Termin und mehr Informationen<br />

über die Interessengemeinschaft.<br />

Feuerlöschboot DÜSSELDORF:<br />

ein echter Klassiker<br />

NORDIC HUNTER: perfekt gebaut<br />

und schön detailliert<br />

Englisches Lifeboat<br />

Viele Interessenten<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 00/2012<br />

am Stand von<br />

37<br />

Norbert Brüggen


Noch mal gut gegangen!<br />

RENNBOOTE<br />

Arno Hagen<br />

DAS ERSTE <strong>152VO</strong> -TR<br />

ODER: BENZIN LIEGT IN DER LUFT!<br />

Parade aller<br />

12 fahrbereiten<br />

Modelle<br />

Ein stilechtes, selbstentworfenes<br />

Banner darf am Fahrerlagerzelt<br />

natürlich nicht fehlen!<br />

V<br />

om 30.08. bis 02.09.2012 fand an<br />

der Aggertalsperre, die liegt im<br />

schönen Oberbergischen Land<br />

(Nordrhein-Westfalen) das erste<br />

<strong>152VO</strong>-Treffen statt.<br />

Da stellt sich der geneigte Leser gleich vier<br />

Fragen: <strong>152VO</strong>? Was ist das denn? Warum<br />

kenne ich das nicht? Wieso wusste ich<br />

nichts von dem Treffen?<br />

Nun, dieser Beitrag soll diese Fragen nicht<br />

nur aufwerfen, sondern sie auch beantworten.<br />

Folglich habe ich mich auf den Weg an die<br />

Aggertalsperre gemacht, um mir selbst ein<br />

Bild zu machen, denn im Gegensatz zu vielen<br />

Lesern der <strong>SchiffsModell</strong>, kannte ich<br />

die „Szene“ bereits und wusste somit von<br />

dem bevorstehenden Treffen. Szene? Ja,<br />

man muss derzeit von einer Szene reden,<br />

die sich im Forum schiffsmodell.net versammelt<br />

hat. Und genau aus diesem Forum<br />

kannte ich die 152er ja auch.<br />

Aber was ist denn nun eigentlich <strong>152VO</strong>?<br />

Dazu muss ich etwas ausholen, denn der<br />

Name ist in der Entstehungsgeschichte der<br />

Modelle begründet. Zündende Idee waren<br />

die sogenannten Stock-Outboard-Rennen<br />

(wohlgemerkt, die von Original-Booten)<br />

der 1940er- bis 1960er-Jahre. Das waren<br />

Rennen, die in den USA gerne ausgetragen<br />

wurden, und zwar mit Booten, welche<br />

die Piloten in wochenlanger Arbeit in ihren<br />

Garagen selbst gebaut hatten oder die von<br />

spezialisierten Rennbootfirmen in Hinterhofwerkstätten<br />

gebaut wurden. Ihre Blütezeit<br />

hatte diese Rennszene in den frühen<br />

1950er-Jahren. Die Länge der Boote lag<br />

zwischen 8 und 12 Fuß (1 Fuß = 30,48<br />

cm), sie hatten Außenborder als Antrieb<br />

und sahen recht abenteuerlich aus. Das<br />

Fahrverhalten muss ebenso gewesen sein.<br />

Und die Fahrer saßen nicht in ihren Booten,<br />

sondern knieten darin ... verwegene Kerle<br />

in ihren fliegenden Kisten also. Einige Originalpläne<br />

zu diesen „schwimmenden Seifenkisten“<br />

findet man teilweise im Internet<br />

zum freien Download, die wenigen noch im<br />

Original vorliegenden Pläne der Vorbilder<br />

erhielten die <strong>152VO</strong>-Modellbauer aber über<br />

langfristig aufgebaute, persönliche Kon-<br />

38 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


takte. Schließlich waren die Baupläne seinerzeit<br />

gut gehütete Firmengeheimnisse.<br />

Nun stellte Jochen Schwarzer Ende 2011<br />

im Forum ein Grundkonzept vor, entsprechende<br />

Rennen mit eben solchen Booten<br />

im Modellmaßstab nachzustellen. Die Idee<br />

griff explosionsartig um sich und so wurde<br />

im Forum ein Projektbereich geschaffen, in<br />

dem die Idee schließlich zu einem Ergebnis<br />

und später zum Ereignis wurde.<br />

Und was war nun die genaue Idee? Die<br />

Modelle sollten im Design und in der Funktion<br />

den Originalbooten der 1950er-Jahre<br />

möglichst nahe kommen, das bedeutete<br />

EFFEN<br />

folglich auch einen Antrieb mit funktionierenden<br />

Außenbordern (also kein Motor im<br />

Bootsrumpf). Vorbildgerechte Geschwindigkeit<br />

und Fahroptik sind die Hauptziele,<br />

die max. Topspeed ist nicht das Ziel der<br />

Abstimmung. Außerdem sollte ein stilechter<br />

Pilot das Modell zieren, Barbies, Micky-<br />

Mäuse oder sonstige Comic-Figuren müssen<br />

folglich am Ufer bleiben. Ferner sollte<br />

das damalige „Feeling“ der Vorbildrennen<br />

eingefangen werden: Weniger ein harter<br />

Wettkampf, eher Teamgeist, Wettbewerb<br />

und einfaches Reglement, keine Materialschlacht,<br />

statt dessen einfache, aber<br />

ausgeklügelte Technik. Ein edles Design<br />

ist hingegen durchaus erwünscht, trotzdem<br />

soll jeder nach seinem Gusto und seinen<br />

Möglichkeiten bauen dürfen – eben genau<br />

der „Garagengroove“ früherer Zeiten, neudeutsch<br />

„Vintage“ genannt! Und da sind<br />

wir schon bei dem „VO“, denn das steht<br />

für „Vintage Outboard“. Für Vintage gibt es<br />

viele Übersetzungen und Synonyme: die<br />

treffendste ist wohl „klassisch“.<br />

Schon am Anfang kam natürlich die Frage<br />

nach dem Maßstab auf, der einheitlich sein<br />

sollte. Es war klar, dass man diesen erst<br />

einmal an den Fahrerfiguren festmachen<br />

muss. Nun gibt es in den USA einen riesigen<br />

Markt an Action-Figuren mit entsprechend<br />

vielfältigem Zubehör wie Schwimmwesten,<br />

Helmen oder Kleidung. Diese Figuren sind<br />

meist Sammlerstücke im Maßstab 1:6, sie<br />

verfügen über realistische Gesichter und<br />

Gelenke an Armen und Beinen. <strong>Der</strong> letzte<br />

Punkt ist besonders wichtig, um die knieende<br />

Haltung der Piloten darzustellen.<br />

<strong>Der</strong> Maßstab 1:6 wurde für den Nachbau<br />

der Boote aber schnell als zu klein erachtet,<br />

1:5 aber als optisch zu grenzwertig<br />

für das Verhältnis von Fahrer zu Boot. Als<br />

bes ter Kompromiss zwischen Größe und<br />

Gewicht der Boote, den damit verbundenen<br />

Fahreigenschaften und der Größe der<br />

Die angespannten Piloten vor dem Start zum ersten Testrennen<br />

Autsch! Nicht nur die Boote<br />

müssen vom Gewicht her<br />

optimiert werden!<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Die Figuren lassen die Racer erstaunlich echt aussehen. Original oder Modell?<br />

Graupner GTX im Umbau und danach<br />

Außenborder-Anlenkung via Seilscheibe<br />

Außenborder mit Seilzug-Anlenkung,<br />

luftgekühltem Brushless-Motor und<br />

ent koppelter Flexwelle in Teflonrohr<br />

Figuren, wurde folglich der Maßstab 1:5,2<br />

gewählt. Damit ergeben sich je nach Vorbild<br />

Rumpflängen der Modelle von ca. 469 bis<br />

703 mm. Und so ergab sich nun der endgültige<br />

Name: „<strong>152VO</strong>“.<br />

Neben vielen anderen Dingen rund um<br />

Boote und Klasse wurde im Forum vor allem<br />

über die Außenborder und deren Anlenkung<br />

intensiv diskutiert. Für die Außenborder<br />

verwendeten die meisten die Antriebe von<br />

Graupner aus der GTX-Serie, da diese einfach<br />

verfügbar waren. Die Flexwellen dieser<br />

Außenborder stellten sich aber recht schnell<br />

als zu anfällig und nicht robust genug für die<br />

angestrebten Leistungen heraus. Die Lösung:<br />

Die Flexwellen wurden vom Außenbordergehäuse<br />

durch Teflon-Mantelrohre<br />

und PEEK-Druckscheiben mechanisch<br />

entkoppelt. Dadurch wird die Reibung der<br />

sehr dünnen Flexwelle reduziert und so deren<br />

Lebensdauer erhöht. Außerdem wurden<br />

<strong>neue</strong> Motorkupplungen und Adapter für die<br />

Aufnahme der Brushless-Motoren entwickelt,<br />

das Gewicht reduziert und der Anstellwinkel<br />

verändert.<br />

Die Anlenkung der Außenborder stellte<br />

auch ein Problem dar, da durch die im<br />

Cockpit kniende Figur eine konventionelle<br />

Ansteuerung per Bowdenzug oder Schubstange,<br />

wie das sonst bei Außenbordern<br />

üblich ist, nicht möglich war. Aber auch das<br />

wurde gelöst. Einheitlich bei allen Modellen<br />

ist nun die Unterbringung des Lenkservos<br />

im Bug, die Anlenkung erfolgt über eine<br />

Seilscheibe, Dyneemaschnur und Umlenkblöcke<br />

seitlich an den Booten. Die meisten<br />

setzen inzwischen auf Brushless-Motoren<br />

und Wasserkühlung.<br />

Die stilgerechte Starteruhr. Natürlich ferngesteuert<br />

über eine 2,4-GHz-Anlage<br />

Zwischenzeitlich wurde das <strong>152VO</strong>-Projekt<br />

im Forum schiffsmodell.net zu dem Projekt<br />

mit den meisten Beiträgen und Hits. Und<br />

dass es nicht nur bei den Booten und Figuren<br />

blieb, war auch klar. Man wollte sich<br />

ja treffen, um echte Rennen zu fahren. Was<br />

braucht man dafür? Ein Gewässer, Bojen<br />

für den Kurs und eine Starteruhr. Gewässer<br />

und Bojen waren schnell vorhanden, aber<br />

eine Starteruhr? Die sollte für alle Piloten<br />

auf dem Gewässer gut sichtbar sein und<br />

muss somit fernbedient werden. Auch diese<br />

Herausforderung wurde angenommen<br />

und traumhaft umgesetzt, natürlich auch<br />

wieder mit „Garagengroove“ und viel Teamgeist.<br />

Federführend bei diesem Projekt war<br />

Wilfried Klaas, natürlich mit Unterstützung<br />

des gesamten Teams. Die Blenden für die<br />

Lampen wurden kurzerhand als 3D-Druck<br />

von Ewald Gratzer aus Österreich beigesteuert.<br />

Österreich, Schweiz, Deutschland<br />

– ein wahrhaft internationales Projekt! Im<br />

„Garagenfeeling“ im<br />

Fahrerlager.<br />

Geschickte Tarnung der Motorkabel<br />

als Benzinleitung mit<br />

vorbildgetreuem Benzintank


Während die Akkus laden, wird intensiv geschraubt und getüftelt.<br />

Rettungsaktionen waren häufig. Doch alle Boote wurden ohne Schaden geborgen<br />

Inneren sorgt ein Mikroprozessor für die frei<br />

programmierbare Sequenzsteuerung von<br />

Startlampen, Uhr und Start-Hupe. Wen die<br />

technischen Details näher interessieren,<br />

findet auf der Seite von Wilfried Klaas unter<br />

http://klaas.homeip.net/wb/pages/privat/<br />

modellbau/152vo/starteruhr.php genauere<br />

Informationen.<br />

Und warum wussten nun nur wenige von<br />

diesem Treffen? Tja, die <strong>152VO</strong>-Piloten hatten<br />

das Treffen nur innerhalb des Projektbereiches<br />

diskutiert und veröffentlicht, weitere<br />

Ankündigungen wurden nicht gemacht.<br />

Jochen Schwarzer hat diese Rennklasse<br />

unter der Prämisse „langsames, aber kontinuierliches<br />

Wachstum“ konzipiert. Um die<br />

<strong>152VO</strong>-Rennklasse mittelfristig breit zu<br />

publizieren, waren diverse Vorbereitungen<br />

notwendig, wie <strong>152VO</strong>-Webportal, einfach<br />

nachbaubare Muster-Detaillösungen etc.,<br />

man wollte der Öffentlichkeit keine halbfertigen<br />

Dinge präsentieren.<br />

Einige Boote wurden erst kurz vor oder auf<br />

dem Treffen fertig und waren vorher noch<br />

nie auf dem Wasser gewesen. Zum Treffen<br />

kamen 18 Teilnehmer mit 12 Booten plus<br />

Zaungäste. Im Laufe des Treffens zeigte<br />

sich, dass die Technik funktionierte und die<br />

Boote auch richtig schnell waren. Auch diverse<br />

Havarien oder Bojen-Treffer haben<br />

sie ohne Schäden überstanden. Vor allem<br />

mussten sich die Piloten erst an das nicht<br />

ganz einfache Fahrverhalten der 152er gewöhnen:<br />

Die Boote fahren sich mit ihren<br />

recht großen, zentralen Turnfins nun mal<br />

nicht wie auf Schienen und jede Windböe<br />

ist gefährlich, da die Boote fast immer außerhalb<br />

des Wassers „fliegen“ und somit<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 41


Typisches Fahrverhalten der 152er:<br />

Mehr in der Luft als im Wasser<br />

Die meiste Zeit „fliegen“ die 152er übers Wasser,<br />

wie auf diesem Bild eindrucksvoll zu sehen ist.<br />

Sichtlich erfreut und überrascht nimmt Jochen Schwarzer den<br />

<strong>152VO</strong>-Wanderpokal von schiffsmodell.net entgegen.<br />

Auch ein Opduwer kam als<br />

Rettungsboot zum Einsatz<br />

dem Wind eine gute Angriffsfläche bieten.<br />

(Wer schon einmal eine CRACKERBOX gebaut<br />

und gefahren hat, weiß, wie sich das<br />

anfühlt. Anm. d. Red.)<br />

Aber das hielt natürlich niemanden davon<br />

ab, sobald die leer gefahrenen Akkus wieder<br />

voll waren, erneut seine Runden zu<br />

drehen. Und während die Akkus am Ladegerät<br />

hingen, wurde im Fahrerlager geschraubt,<br />

repariert und optimiert, was das<br />

Zeug hält! Dabei hörte man Sätze wie „Hat<br />

jemand eine 3-mm-Unterlegscheibe dabei?“<br />

„Moment, ja, ich!“ Jeder half jedem mit<br />

Rat und Tat, eben echter „Garagengroove“,<br />

der Spaß kam nicht zu kurz, und trotz elektrischer<br />

Antriebsmotoren lag im Fahrerlager<br />

Benzingeruch in der Luft!<br />

So ganz am Rande wurde von schiffsmodell.net<br />

dann auch noch der offizielle<br />

<strong>152VO</strong>-Wanderpokal übergeben. Gestiftet<br />

von Ewald Gratzer, der eigentlich gar keinen<br />

152er baut, aber von dem Thema derart begeistert<br />

ist, dass er diesen Wanderpokal in<br />

Auftrag gab. Und wer hat den Wanderpokal<br />

nun bekommen? Niemand! Es wurde nämlich<br />

nur ein richtiges Rennen ausgetragen,<br />

obwohl die Boote das ganze Wochenende<br />

über auf dem Wasser waren. Und bei diesem<br />

Rennen kam nur ein Boot ins Ziel, die<br />

anderen sind entweder im Ufer, in Bojen<br />

oder sonst wo gelandet. Wie meinte Wilfried<br />

Klaas so schön zu mir: „Die Technik funktioniert,<br />

nur die Fahrer noch nicht!“<br />

Das ist beim nächsten <strong>152VO</strong>-Treffen<br />

garantiert anders. Schon jetzt wird im Forum<br />

nach einem <strong>neue</strong>n Termin und einer<br />

Location fürs nächste Jahr gesucht. Wen<br />

das Thema interessiert, wer mehr darüber<br />

lesen oder gar beim nächsten Treffen dabei<br />

sein möchte, findet unter http://www.<br />

schiffsmodell.net/forumdisplay.php?f=1427<br />

oder der <strong>152VO</strong>-Seite www.152vo.de weitere<br />

Infos. Smartphone-Besitzer können<br />

auch einfach den abgedruckten QCR-<br />

Codes folgen. Bei <strong>152VO</strong>.de kann man<br />

herrlich herumstöbern, da gibt es viele<br />

weiterführende Informationen und Bilder.<br />

Ich wette, danach weiß jeder, was man<br />

unter „Garagengroove“ versteht!<br />

Ich werde das Thema <strong>152VO</strong> garantiert weiter<br />

verfolgen, einen Außenborder habe ich<br />

jedenfalls schon hier liegen ...<br />

Das Ziel, ein Fahrbild zu erreichen, das dem der Originale<br />

möglichst nahe kommt, haben alle Modellbauer erreicht<br />

Link zur Homepage<br />

www.<strong>152VO</strong>.de<br />

Link zum Gemeinschaftsprojekt<br />

152er-Klasse auf<br />

schiffsmodell.net<br />

42 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


All over the world ...<br />

Lange Lieferzeiten ins Ausland sind passé!<br />

Jetzt können wir Ihnen die <strong>SchiffsModell</strong> bereits zum<br />

Erstverkaufstag nach Hause bringen.<br />

Abonnieren Sie unsere Zeitschrift als E-Paper bei<br />

und sparen Sie sich Versandkosten und Lieferzeiten.<br />

keine Lieferfristen<br />

versandkostenfrei<br />

topaktuell<br />

Lesen Sie die<br />

am PC, auf<br />

dem iPhone, iPad, Smartphones und Tablet-PCs<br />

mit Android-Betriebssystem.<br />

Infos, Neuheiten, Tipps und Tricks und<br />

einfach ALLES über Ihr Hobby – sofort<br />

und überall auf der Welt lesen!<br />

Infos unter www.neckar-verlag.de


U-BOOTE<br />

Ein<br />

Logenplatz<br />

in der<br />

Meerestiefe<br />

Carsten Heintze<br />

Die HIKINO war mit der sehr begrenzten Tauchtiefe<br />

eher Konzeptstudie als echtes U-Boot<br />

(Quelle: Busby Manned Submersibles)<br />

ie Meeresforschung erlebte in<br />

den 1960er-Jahren mit zahlreichen<br />

Programmen eine,<br />

Blütezeit die damals nur noch<br />

von den Entwicklungen in der<br />

Raumfahrt übertroffen wurde. So groß der<br />

Wissensdurst der Forscher seinerzeit aber<br />

auch war, so winzig war der bis dahin mögliche<br />

Einblick in die fremden Lebensräume.<br />

<strong>Der</strong> Grund dafür war das technisch mögliche<br />

Sichtfeld aus den bis dahin gebauten<br />

U-Booten, Bathyskaphen oder Tauchkugeln.<br />

Dadurch reduzierte sich der Blick auf<br />

die faszinierende Unterwasserwelt zu einer<br />

Momentaufnahme durch sehr kleine Glasbullaugen.<br />

Die Ursache dieser Beschränkung war<br />

in den Werkstoffen zu finden die im U-<br />

Bootbau Verwendung fanden. Sinkt ein geschlossenes<br />

Gefäß in die Tiefe steigt alle 10<br />

Meter der Umgebungsdruck um ein Bar. In<br />

100 Meter Tiefe lasten somit bereits 11 Bar<br />

Druck auf dem Gefäß. (Keine Sorge, das ist<br />

kein Rechenfehler, denn der normale Umgebungsdruck<br />

an der Oberfläche beträgt ja<br />

schon ein Bar, so dass sich alle 10 Meter<br />

ein weiteres Bar dazu addiert.) Zum Vergleich:<br />

Ein Autoreifen wird mit ca. 2,5 Bar<br />

Druck aufgepumpt, und da pfeift es schon<br />

gewaltig wenn die Luft rausströmt.<br />

Dieses Beispiel veranschaulicht sehr deutlich,<br />

welche konstruktiven Herausforderungen<br />

ein Druckkörper für die Tiefe bestehen<br />

muss.<br />

Mit der Weiterentwicklung der verwendeten<br />

Stahlsorten wurden die Bullaugen<br />

mit der Zeit zwar etwas größer und auch<br />

ihre Zahl stieg an, aber in der Praxis war<br />

das Sichtfeld für Pilot und Forscher immer<br />

noch völlig unzureichend. Zur Lösung<br />

dieses Problems mussten <strong>neue</strong> Werkstoffe<br />

gefunden werden, die es möglich machen<br />

diese Beschränkungen zu überwinden.<br />

Den Weg dazu ebnete die US Navy. <strong>Der</strong>en<br />

Idee, Polyacryl als Werkstoff für den<br />

Druckkörper zu verwenden, war allerdings<br />

nicht neu. Die ersten Entwicklungen der<br />

sog. Glaskugeluboote HIKINO, KUMAK-<br />

HI und NUCOTE waren bereits Anfang<br />

der 1960er-Jahre mit katamaran-typischen<br />

44 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Schwimmern in sehr begrenzter Tauchtiefe<br />

getestet worden. Die HIKINO als erstes<br />

Glaskugeluboot war ab 1962 gebaut<br />

und erfolgreich mit dem ungewöhnlichen<br />

Cycloidal-Propellerantrieb getestet worden.<br />

<strong>Der</strong> zweiteilige Druckkörper des Bootes<br />

wurde in der Äquatorialtrennung mit einem<br />

Metallring gesichert. Das Fahrzeug war<br />

über drei Achsen mit dem Antrieb sehr gut<br />

steuerbar, aber konstruktiv auf eine Tiefe<br />

von max. 20 Feet, das entspricht gerade<br />

einmal 6,60 m, beschränkt.<br />

Die Nachfolgekonstruktion KUMAKHI erreichte<br />

mit einer stärkeren thermogeformten<br />

Kugel von 56 inch (142,24 cm) Aussendurchmesser<br />

und 1,25 inch (3,175 cm)<br />

Wandstärke eine zuverlässige Tauchtiefe<br />

von 300 Feet (99 m). Das Boot wurde von<br />

sechs Motoren angetrieben und erreichte<br />

eine Maximalgeschwindigkeit von einem<br />

Knoten.<br />

Leider wurde die KUMAKHI nach Absolvierung<br />

eines sechsstündigen Tests auf 450<br />

Feet (148 m) Tauchtiefe durch eine Kollision<br />

mit dem Mutterschiff beschädigt und nach<br />

Reparatur auf eine maximale Tauchtiefe von<br />

99 Feet (29,7 m) beschränkt. Das Boot wurde<br />

danach von der Navy und dem American<br />

Bureau of Shiping für den kommerziellen<br />

Einsatz nicht mehr zertifiziert.<br />

<strong>Der</strong> letzte Vorgänger der NEMO war im<br />

Jahr 1969 die NUCOTE, die als eine Art<br />

gläserner Unterwasserfahrstuhl konzipiert<br />

wurde. Die thermogeformte Kugel mit 54<br />

inch (137,16 cm) Außendurchmesser wurde<br />

von Stahlringen in der Äquatorialtrennung<br />

gehalten und hatte eine Stärke von<br />

2 inch (5,08 cm). Diese Konstruktion erreichte<br />

allerdings nur eine Tiefe von 56 Feet<br />

Die KUMAKHI erreichte mit 148 m schon eine beachtliche Tauchtiefe.<br />

(Quelle: Busby Manned Submersibles)<br />

(18,48 m) Allen Vorgängerkonstruktionen<br />

gemein war die thermogeformte Kugel mit<br />

Äquatorialtrennung und geringer Tauchtiefe.<br />

Das NEMO-Konzept<br />

NEMO steht für Naval Edreobenthic Manned<br />

Observatory, frei übersetzt also etwa<br />

bemanntes Unterwasser-Observatorium.<br />

Seine Entwicklung begann im Jahr 1964<br />

durch Richard G. Mc Carty und James G.<br />

Moldenhauer vom Naval Missile Center<br />

CA, die das Boot als selbst angetriebene,<br />

tauchende Beobachtungplattform konzipiert<br />

haben.<br />

Ausgestattet mit einem Anker und einer<br />

Winde soll sich das Boot vertikal frei im<br />

Raum bewegen können, es gestattet so<br />

die Beobachtung von Tieren, die sich nach<br />

Wassertemperatur oder Tag- und Nachtphasen<br />

auf- und abwärts in der Tiefe bewe-<br />

Zeitgenössische Darstellung aus der<br />

Projektphase. Hier ist der Ballast-Anker<br />

gut zu sehen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 45


Zwei der wenigen Originalaufnahmen<br />

Bild rechts: NEMO im Eingang zu Seaworld<br />

gen. Nachdem die beiden Konstrukteure die<br />

ersten Gespräche mit der für die Herstellung<br />

der Kugel in Frage kommenden Firmen<br />

Corning Glass und Rohm & Haas geführt<br />

hatten, wurde deutlich, dass für die Entwicklung<br />

einer Polyacrylkugel mit der Tauchtiefe<br />

von 1000 Feet (330 m) sehr große Mittel<br />

(mehrere Mio. Dollar) aufgewendet werden<br />

müssten. Solange die US-Navy dieses Geld<br />

nicht investieren würde, sah es um die Entwicklung<br />

schlecht aus.<br />

Bei der Suche nach einer günstigen Alternative<br />

stießen die beiden Entwickler auf<br />

einen sehr interessanten Artikel von Jerry<br />

D. Stachwitz von der Pennsylvannia State<br />

University. <strong>Der</strong> Artikel befasste sich mit<br />

der Herstellung eines kugelförmigen, hochfesten<br />

Polyacryl-Druckkörpers, der aus<br />

mehren Segmenten bestehen sollte. Mit<br />

dieser Konstruktion können aus mehreren<br />

Teilen größere Körper gebaut werden, die<br />

bei richtiger Konstruktion keine Schwächung<br />

der Druckfestigkeit bedeuten.<br />

Jerry D. Stachwitz sollte der Motor dieses<br />

Projektes und in seiner weiteren Karriere<br />

zum Experten auf dem Gebiet der Polyacryldruckkörper<br />

werden.<br />

Erste Tests<br />

Das Resultat seiner intensiven Studien war<br />

im Januar 1965 das erste aus Pentagrammen<br />

geklebte Modell mit einem Außendurchmesser<br />

von 15 inch (38,1 cm). Die 12<br />

vakuum-thermogeformten Elemente hatten<br />

eine Stärke von 0,5 inch und wurden in<br />

einer Form mit Hilfe einer Injektionsnadel<br />

zusammengeklebt.<br />

Die Kugel wurde fünf Tage in der Druckkammer<br />

auf eine simulierte Tiefe von 420<br />

Feet (138,6 m) abgesenkt und zeigte keine<br />

Deformationen. Erst in einer Tiefe 3650<br />

Feet, das entspricht unglaublichen 1204,5<br />

Metern, implodierte das Modell. Angespornt<br />

durch diese Resultate wurden weitere 20<br />

Modelle gebaut und die Fertigung weiter<br />

entwickelt.<br />

1967 war dann die Technologie vorhanden,<br />

die „richtige“ NEMO-Kugel zu bauen. Die<br />

Kugel war mit einem Aussendurchmesser<br />

von 66 inch (167,64 cm) geplant. Limitierender<br />

Faktor hierbei war die verfügbare<br />

Größe der Pentagrammteile von 48 x 60<br />

inch mit einer nominalen Dicke von 2,5 inch.<br />

Diese erste Kugel wurde 104mal auf simulierte<br />

Tiefe geschickt und Drücken von 500<br />

bis 1140 PSI ausgesetzt. Die Zerstörung<br />

wurde erst bei 1850 PSI erreicht, bei einem<br />

simulierten Abstieg mit 220 Feet per Sekunde.<br />

Die Ergebnisse bewiesen, dass die<br />

Druckbelastbarkeit der großen Polyacrylkugel<br />

gleich der der kleinen war und somit von<br />

der physikalischen Seite der Druckverteilung<br />

her keine Probleme auftreten sollten.<br />

Damit war die größte Hürde geschafft und<br />

es konnte damit begonnen werden, die<br />

technischen Systeme für die NEMO zu<br />

konstruieren. Mit Festlegung der Spezifikationen<br />

wurden gleich dem laufenden Weltraumprogramm<br />

aus einer Vielzahl von Bewerbern<br />

vier NEMOnauten ausgesucht, die<br />

das Boot als Besatzung führen sollten.<br />

Erste Designstudien der Inneneinrichtung<br />

sahen zwei Besatzungsmitglieder vor, die<br />

Rücken an Rücken sitzen sollten, <strong>Der</strong> Einstieg<br />

lag in der Mitte. Dieser Entwurf wurde<br />

auch mit dem Konzept zum Patent angemeldet.<br />

Ebenfalls aus der Projektionsphase<br />

stammt die interessante Version mit zwei<br />

Gleisketten als Unterwasserraupe bzw.<br />

-bagger. Grundsätzlich ging man davon aus,<br />

eine Art Standardkugel für verschiedene<br />

Anwendungen nutzen zu können. Von der<br />

Entwicklung zur Bauphase gab es in den<br />

Jahren dann auch nötige Abweichungen<br />

wie z. B. bei der möglichen Kugelgröße, die<br />

in den ersten Entwürfen deutlich größer angedacht<br />

war.<br />

Gebaut wurde die NEMO dann mit zwei<br />

nebeneinander angeordneten Sitzen, von<br />

denen einer vom Piloten, der andere vom<br />

Beobachter genutzt wurde. Für die vertikale<br />

Beweglichkeit ist zum einen der absenkbare,<br />

500 lbs schwere Ballastanker, zum<br />

anderen eine Winde im Fuß der NEMO<br />

zuständig, die eine Auf- bzw. Abstiegsgeschwindigkeit<br />

von 30 bis 60 Feet pro Minute<br />

46 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


1<br />

ermöglicht. Diese umgerechnet 10 bis 20<br />

Meter in der Minute ergeben einen recht<br />

langsamem Fahrstuhl. Zum Austarieren<br />

diente ein Tauchtank, der mit 371 scf (Kubikfuß)<br />

Luft angeblasen werden konnte.<br />

Obwohl in der horizontalen Beweglichkeit<br />

generell durch den Bodenanker eingeschränkt,<br />

dienten zwei hydraulische Motoren<br />

mit je 1,5 PS für eine grundsätzliche<br />

Manövrierbarkeit.<br />

Für Nachteinsätze war das Boot mit zwei<br />

500-W- und zwei 750-W-Scheinwerfern<br />

ausgestattet. Für den Notfall war das Lebenserhaltungssystem<br />

auf 64 Mannstunden<br />

ausgelegt. Zur Kommunikation waren<br />

ein HF- und ein Unterwasserfunkgerät eingebaut.<br />

Die Versorgung aller elektrischen<br />

Systeme übernahm eine 24 V/150-Ah-<br />

Batterie.<br />

Im März 1970 wurde die NEMO in einer feierlichen<br />

Zeremonie von Rear Admiral Johnson<br />

in Freeport Bahamas in Dienst gestellt.<br />

Es folgten kurz danach wiederholte Tauchgänge<br />

auf eine Tiefe von 600 Feet (198 m)<br />

als Training für die Besatzung.<br />

Nach den Ausbildungstauchgängen erfolgten<br />

weitere Zertifizierungstauchgänge,<br />

die das Boot zur Erhaltung der Zulassung<br />

jährlich ablegen musste.<br />

DSV NEMO führte in den 10 Jahren seiner<br />

Dienstzeit 671 Tauchgänge in Tiefen von 50<br />

(16,5 m) bis 600 Feet (198 m) durch, ohne<br />

dass optische Anzeichen von Materialermüdung<br />

festgestellt werden konnten. Eine<br />

zweite Kugel wurde mit gleicher Zuverlässigkeit<br />

in dem U-Boot MAKAKAI verwendet.<br />

Daher hat auch nicht das Material für das<br />

Ende von NEMOs aktiver Laufbahn gesorgt,<br />

sondern vielmehr die knappe Kasse<br />

bei der Navy.<br />

Statt in einer Lagerhalle zu verschwinden,<br />

begrüßte dann dieser Pionier der Meeresforschung<br />

noch viele Jahre die Besucher<br />

in Seaworld, Florida. Nach Schließung des<br />

Parks wurde NEMO zur weiteren Austellung<br />

dann an das United States Navy Seabee<br />

Museum in Kalifornien gegeben, wo sie im<br />

Museumsneubau ausgestellt werden soll.<br />

NEMOS Erben<br />

Das Ende von NEMOS aktiver Dienstzeit<br />

war auch gleichzeitig das Ende der Versuchstätigkeit<br />

in der Entwicklung und markierte<br />

den Übergang zur Serienreife in der<br />

Verwendung von Polyacrylkunststoffen in<br />

der Tauchtechnik. Jerry D. Stachwitz setzte<br />

seine erfolgreiche Arbeit fort und entwickelte<br />

im Anschluss an das NEMO- Projekt<br />

die Kugeln für die berühmten Johnson Sea<br />

Link-U-Boote und weitere Boote.<br />

Seine Grundlagenarbeit ermöglichte später<br />

Entwicklungen wie die REMORA 2000<br />

und den DEEP ROVER, über den es in der<br />

<strong>SchiffsModell</strong> ja schon einiges zu lesen<br />

gab. <strong>Der</strong> Logenplatz in der Tiefe, den dieser<br />

Werkstoff möglich gemacht hat, fasziniert<br />

bis heute. Die <strong>neue</strong>n Pioniere der Kunststoff-<br />

und Unterwassertechnik, wie Graham<br />

Hawkes, aus dessen Feder der DEEP<br />

ROVER stammt und der zusammen mit<br />

Richard Branson mit dem „Deepflight Challenger“<br />

in die Tiefe gleiten und dort auch<br />

große Flächen erkunden will, stehen schon<br />

in den Startlöchern.<br />

Das Modell<br />

Genug geträumt von den großen Tiefen.<br />

Nach den spannenden Recherchen in den<br />

US-Originalakten und Archiven für diesen<br />

Artikel, ruft der Arbeitstisch mit dem NEMO-<br />

Bausatz von Norbert Brüggen. Vorneweg:<br />

Mehr als einen Schreibtisch braucht es<br />

wirklich nicht zum Bau!<br />

Obwohl mein Interesse ohnehin den Forschungs-<br />

und Arbeits-U-Booten gilt, war die<br />

NEMO etwas besonderes. Als ich Norbert<br />

Hier die Lackierung aus der Zeit der Indienststellung<br />

der NEMO von Norbert Brüggen<br />

Brüggens Prototyp vor ein paar Jahren das<br />

erste Mal sah, tat dieser nichts anderes als<br />

zu schweben und ein interessantes Objekt<br />

für die Unterwasserkamera zu sein.<br />

Schön detailliert mit Inneneinrichtung kann<br />

man sich hier an den Feinheiten austoben:<br />

Man kann Sitze, Armaturen, Instrumente<br />

und Beleuchtungen bauen und, sofern gewünscht,<br />

auch die Antriebe und die Winde<br />

funktional gestalten. Neben dieser „Puppenstube<br />

für Männer“ (so der charmante O-Ton<br />

meiner bezaubernden besseren Hälfte),<br />

stand aber auch der Gedanke im Vordergrund,<br />

sich die Dinge mal ganz in Ruhe<br />

ansehen zu können. Gemeint ist damit aber<br />

nicht das Modell auf dem Regal, sondern<br />

das, was rund um dieses herum passiert.<br />

Die NEMO-Kamera<br />

Als Taucher bin ich häufig mit der Kamera<br />

unterwegs und musste dabei eines feststellen:<br />

Kommt man als blasenlärmendes Neoprenmonster<br />

daher, sagen sich die meisten<br />

Fische: „Nix wie weg hier!“ Hält man jedoch<br />

nur die Kamera ins Wasser, verhält es sich<br />

Den Anfang des Baus markiert die Bodenplatte<br />

des äußeren Rings<br />

2<br />

3<br />

Danach bereiten wir den oberen Ring mit dem<br />

Einstecken und Einkleben von 60 Stück<br />

M2 x 1,8-Schrauben vor.<br />

4<br />

Provisorisch zusammengesteckt mit dem<br />

Druckkörperrohr hat das schon Ähnlichkeit mit<br />

dem unteren Fuß der NEMO<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 47


5<br />

Nun werden die senkrechten Spanten<br />

vorbereitet und die beiden Mittelringe auf das untere Bodenteil gelegt<br />

6<br />

8<br />

bei ausreichender Geduld genau andersherum.<br />

Jetzt siegt die Neugier und die Fische<br />

kommen von alleine. Diese Art zu filmen<br />

kennt man in der Naturbeobachtung unter<br />

dem Begriff „Crittercamera“.<br />

Mit solchen Kameras filmt man z. B. Wölfe<br />

und andere scheue Tiere in freier Wildbahn.<br />

Die Kamera wird hierzu an einem Baum<br />

befestigt, vorzugsweise an einer Spur des<br />

Tieres oder an einem Wildwechsel und eine<br />

IR-Zelle löst die Kamera dann aus, wenn<br />

ein Tier den Sucher passiert.<br />

Aber um solche Wildnis zu erleben, braucht<br />

man gar nicht weit weg zu reisen: <strong>Der</strong> heimische<br />

See oder auch der Gartenteich<br />

kann, wenn sich die Tiere ungestört fühlen,<br />

eine interessante Wildnis mit vielen <strong>neue</strong>n<br />

Entdeckungen sein. Neben den Tieren gibt<br />

es natürlich auch mit ein paar weiteren U-<br />

Booten genug zu sehen. Um das möglich zu<br />

machen, braucht es auch gar keine aufwendige<br />

Technik, aber erst beschäftigen wir uns<br />

einmal mit dem Bau der NEMO.<br />

Zur einfachen Übersicht habe ich einfach<br />

die Baustufen fotografiert und mit entsprechenden<br />

Bildtexten versehen.<br />

In Zeiten von kleinen Brushless-Antrieben<br />

ließe sich NEMO natürlich auch leicht motorisieren<br />

und mit einem kleinem Trimmtank<br />

auch vertikal bewegen. Wer dann noch etwas<br />

Detailarbeit in die Innenausstattung<br />

steckt, z. B. mit einem beleuchteten Instrumentenbrett,<br />

erhält ein sehr ungewöhnliches<br />

Modell, das selbst auf dem Regal<br />

sehr schön anzusehen ist. Das mag auch<br />

daran liegen dass dieses „Boot“ keinen<br />

Ständer benötigt. Mancher Betrachter hat<br />

auch schon an ein interessantes Leuchtob-<br />

Stück für Stück werden die Spanten ausgerichtet<br />

und, wie der Großteil des gesamten Bausatzes,<br />

mit Sekundenkleber verklebt<br />

7<br />

Ein kleines Schlauchstück hilft bei der<br />

Zentrierung und Verklebung der Mittelringe<br />

9<br />

Hier sind die Aussparungen der<br />

Schraubenköpfe gut zu sehen<br />

Die äußeren Beplankungsstreifen werden bereit -<br />

gelegt und aus der Fräsplatte heraus getrennt<br />

48 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


12<br />

10<br />

Zieht man die Beplankung vorher über<br />

eine Tischkante, lassen sich die so<br />

vorgebogenen Streifen leichter aufbringen ...<br />

13<br />

11<br />

… und vorsichtig Stück für Stück mit<br />

Sekundenkleber ankleben<br />

Jetzt noch die oberen Abdeckungen aufsetzen und<br />

mal eben die 60 Muttern aufschrauben. Das Ergebnis<br />

des ersten Bastelabends kann sich sehen lassen<br />

15<br />

Weiter geht es mit dem Innenausbau.<br />

Bei dem Bemalen der Sitzpolster kommen<br />

Kindheitserinnerungen aus alten<br />

Revell-Zeiten hoch<br />

14<br />

… und aluminiumfarbig angemalt.<br />

Die Knete hilft bei der Fixierung der Bauteile<br />

Die Sitzgestelle werden aus vier<br />

Frästeilen zusammengeklebt ...<br />

16<br />

18<br />

Sitze und Instrumententräger auf<br />

der Grundplatte<br />

17<br />

Mit einem kleinen Buddelschiffpraktikum<br />

für die Optik endet der zweite Bastelabend<br />

Hier entstehen die beiden Pressluftflaschen<br />

für die Innenluftversorgung<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 49


19<br />

Die Halter für die äußeren Flaschen werden<br />

angeklebt<br />

20<br />

22<br />

Aus diesen Teilen wird der obere<br />

Ring gefertigt ...<br />

24<br />

Die Vertikalstreben sind zweiteilig ausgeführt<br />

und werden mit Sekundenkleber geklebt<br />

… und auf die Kugel gelegt<br />

25<br />

23<br />

Aus diesen Profilen werden die äußeren<br />

Verstrebungen geklebt ...<br />

… die mit diesen Ringen befestigt werden<br />

21<br />

Die Vertikalstreben werden an die oberen<br />

und unteren Halter geschraubt<br />

26<br />

50 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Auf dem Rohbau hat schon mal das Gehäuse<br />

der Monacor WP61 zum Testen Platz<br />

genommen<br />

27<br />

28<br />

Schon ist NEMO fertig<br />

Damit das Modell unter Wasser in die Schwebe<br />

kommt, sind 4 kg Blei notwendig.Diese finden sich<br />

als flexibles Taucherblei in 1-kg-Paketen in den<br />

äußeren Fächern und im Druckkörper. Nach der<br />

Grundballastierung kommt dann in 10-g-Schritten<br />

noch Gewicht dazu, bis das Modell nur noch ganz<br />

wenig Auftrieb hat. Den Rest der Justierung kann<br />

man bequem mit der Grundleine erledigen<br />

Die Canon IXUS 130 passt auch in die Kugel,<br />

diese Kamera filmt in HD-Qualität<br />

jekt gedacht, wenn die Innenbeleuchtung<br />

sanft das „Mare Regale“ illuminiert ...<br />

Zum Schluss dieser Geschichte noch einmal<br />

zurück zur NEMO-Kamera und zu den<br />

Geheimnissen des eigenen Fahrgewässers<br />

oder Gartenteichs.<br />

<strong>Der</strong> Ring lässt sich bequem mit einer kleinen<br />

Kamera bestücken und selbst eine GO PRO<br />

HD Hero findet mit einem kleinem Winkel<br />

darauf Platz. Wer keine Unterwasserkamera<br />

hat, spart sich einfach den Innenausbau<br />

und platziert eine normale Digitalkamera<br />

mit Videofunktion in der Kugel selber. Eine<br />

Canon IXUS 130 passt durch die Öffnung<br />

und sorgt auf einem kleinem Stativ für<br />

faszinierende Unterwasseraufnahmen. Als<br />

Highlight der Technik ist es dann möglich,<br />

den Live Out-Ausgang der<br />

Kamera mit einem Koaxialkabel<br />

Technische Daten<br />

zu verbinden und die Un-<br />

terwasserwelt ganz bequem<br />

Original Modell<br />

auf den eigenen Monitor zu<br />

bekommen.<br />

Wie das ganz genau funktioniert,<br />

darüber werden wir in<br />

Länge 2,47 m 20 cm<br />

Breite 2,47 m 20 cm<br />

einem der kommenden Hefte<br />

Höhe 3,03 m 34 cm<br />

der <strong>SchiffsModell</strong> berichten.<br />

Gewicht trocken 4 t ca. 4 kg (tauchklar) Jedenfall schon heute viel<br />

Kugeldurchmesser<br />

20 cm<br />

Spaß bei Ihren Unterwasser-<br />

Kugelmaterial<br />

Polycarbonat<br />

Abenteuern!<br />

<strong>Der</strong> Gelbton orientiert sich an der Maßstab ca. 1:12<br />

Lackierung, in der NEMO bei<br />

Seaworld den Besuchern präsentiert<br />

wurde. Wer möchte, kann auch<br />

das schwarz-weisse Schachbrettmuster<br />

mit roten Streben zur<br />

Zeit der Indienststellung wählen<br />

Betriebstauchtiefe<br />

Zerstörungstauchtiefe<br />

Stapelhub<br />

Lukendurchmesser<br />

Leistung ges.<br />

Geschwindigkeit<br />

Besatzung<br />

198 m<br />

1370 m<br />

1970<br />

47,5 cm<br />

15 kWh<br />

0,75 kn / 8 h<br />

2 Personen<br />

Bezugsquelle:<br />

Norbert Brüggen<br />

Modell-U-Boot-Spezialitäten<br />

Benderstraße 39<br />

41065 Mönchengladbach<br />

Tel. 02161/481851<br />

http://modelluboot.de<br />

Zuladung<br />

850 lbs inkl. Crew<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 Preis<br />

200,– Euro<br />

51


Motorschiffe<br />

Alexander Mehl<br />

FAIRPLAY-31<br />

Vorgeschichte<br />

Das Original im Einsatz<br />

(Foto © Fairplay Towage)<br />

Als Offshorefan war es mir nicht entgangen,<br />

dass die Hamburger Reederei Fairplay im<br />

Jahr 2009 ihren bisher stärksten Schlepper<br />

in Dienst stellte. Wie bei Fairplay üblich,<br />

erhielt das Schiff den nüchternen Namen<br />

FAIRPLAY-31. Einige Zeit davor war schon<br />

das beinahe identische Schwesterschiff<br />

FAIRPLAY-30 in Dienst gestellt worden. Besonders<br />

interessant fand ich es, dass diese<br />

Schlepper als Anchorhandler konzipiert<br />

sind und auch die sehr bullige Form gefiel<br />

mir besonders.<br />

Ich nahm daher Kontakt zur Reederei auf<br />

und konnte mit einem meiner bisherigen<br />

Modelle, der FAR SAILOR (siehe Schiffs-<br />

Modell 11/2004) vorstellig werden. Offenbar<br />

erkannten die Mitarbeiter dadurch, dass<br />

ein ernsthafter Modellbauer vor ihnen steht<br />

und nicht nur ein Bauplansammler. Jedenfalls<br />

wurde mir signalisiert, dass ich mit<br />

der Unterstützung der Reederei rechnen<br />

52 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


könnte. Ich sicherte natürlich zu, die Bauunterlagen<br />

nicht an Dritte weiterzugeben<br />

und hinterließ eine Liste mit den Zeichnungen,<br />

die zum Bau eines guten Modells<br />

nötig wären. Einige Zeit später kam dann<br />

ein dicker Umschlag mit der Post ins Haus.<br />

Ein befreundeter Modellbauer fertigte dankenswerterweise<br />

in Holland hunderte Fotos<br />

vom Original an, so dass einem Nachbau<br />

als Modells nun nichts mehr im Wege stand.<br />

Das Vorbild<br />

Die FAIRPLAY 31 wurde im Jahr 2009 bei<br />

der Werft Astillieros Armon in Spanien gebaut.<br />

<strong>Der</strong> Rumpf ist eine Knickspantkonstruktion<br />

mit einer Länge von 39 m und einer<br />

Breite von 12,70 m, der Tiefgang beträgt 5<br />

m. Mit der Leistung von 7213 HP kann bei<br />

Vorwärtsfahrt ein Pfahlzug von 90 t, bei<br />

Rückwärtsfart von 85 t geleistet werden.<br />

Die Hauptmaschinen von ABC treiben zwei<br />

Schottelantriebe vom Typ SRP 2020 FP an.<br />

Um noch besser manövrieren zu können,<br />

wurde ein Bugstrahler mit einer Schubkraft<br />

von 2,8 t installiert. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt bei 14 kn.<br />

Alle Winden an Bord wurden von der Firma<br />

Brusselle hergestellt. Die Schleppwinde auf<br />

der Back hat eine zweigeteilte Haupttrommel.<br />

Hier können insgesamt 400 m Draht<br />

mit einem Durchmesser von 54 mm aufgetrommelt<br />

werden. Gleichzeitig wird diese<br />

Winde als Ankerwinde benutzt, die Zugkraft<br />

wird mit 2000 kN angegeben. Das restliche<br />

Windenlayout ist klassisch für einen Anchorhandler:<br />

Auf dem Achterdeck befinden<br />

sich zwei sogenannte Tuggerwinden mit einer<br />

Zugkraft von 175 kN. Die Hauptwinde<br />

hat zwei Trommeln, wobei die vordere mit<br />

einer Auftrommelhilfe (Spoolinggear) versehen<br />

ist. Hier können 1200 m Draht mit<br />

einem Durchmesser von 54 mm aufgetrommelt<br />

werden, Die Zugkraft wird mit 2500 kN<br />

beziffert.<br />

Um das Hantieren mit den schweren Drähten<br />

und Schäkeln zu erleichtern, ist auf dem<br />

Schleppbock ein kleiner Palfinger-Marinekran<br />

installiert. Dieser kann bei 12 m Ausladung<br />

2,2 t heben.<br />

Die Ausrüstung für das Schleppen und<br />

Ankerziehen wird durch zwei sogenannte<br />

Sharkjaws vor der Heckrolle vervollständigt.<br />

Mit diesen Geräten kann der Schleppdraht<br />

fixiert werden, um ein Arbeiten daran zu ermöglichen.<br />

Die Towingpins links und rechts<br />

der Heckrolle sollen verhindern, dass der<br />

Schleppdraht über die Seite des Schiffes<br />

abrutscht. Die Heckrolle ist 4,5 m lang, hat<br />

einen Durchmesser von 1,25 m und kann<br />

mit 200 t belastet werden. Das Arbeitsdeck<br />

ist insgesamt 140 m² groß, die Feuerlöscheinrichtungen<br />

des Schiffes ließen eine<br />

FiFi 1-Klassifizierung zu.<br />

Das Modell<br />

Mein Modell sollte im Maßstab 1:50 entstehen.<br />

Wie bei allen Nachbauten beginnt<br />

auch dieses Kapitel mit dem Rumpfbau.<br />

Ich entschied mich, den Rumpf im Positiv-<br />

Negativ-Positv-Verfahren zu bauen. <strong>Der</strong> Positivkern<br />

wurde wie üblich kopfüber in Spantenbauweise<br />

angefertigt. Sperrholzreste für<br />

die Spanten waren in ausreichender Menge<br />

vorhanden. Den Spantenriss habe ich mehrfach<br />

kopiert und dann mittels Klebestift auf<br />

das Sperrholz geklebt. Das Aussägen war<br />

auf der Bandsäge schnell erledigt. Kopfüber<br />

wurden die Spanten dann auf eine Spanplatte<br />

geschraubt. Das Totholz ließ ich weg,<br />

es sollte später in den Rumpf eingesetzt<br />

werden. Da der Rumpf ja ein Knickspanter<br />

ist, konnte nun größtenteils mit 2-mm-<br />

Sperrholzplatten beplankt werden, wozu ich<br />

vorher Pappschablonen für die einzelnen<br />

Abwicklungen erstellt hatte. Bug- und Heckpartie<br />

fertigte ich aus MDF an. Hier war ein<br />

Tellerschleifer sehr hilfreich, diverse Radien<br />

konnten so flächig angefertigt werden.<br />

In meinen Augen soll das so entstandene<br />

Holzkonstrukt vor allem als stabiler Träger<br />

für Spachtelmasse dienen. Mit der Hilfe von<br />

Schleiflatten können die Formen so recht<br />

präzise herausgearbeitet werden. Nach<br />

den diversen Schleifprozeduren erhielt das<br />

Positiv nun einen satten Auftrag mit Spritzspachtel<br />

und einen anschließenden Feinschliff.<br />

Ein hochglänzender Decklack bildete<br />

hier den letzten Arbeitsgang.<br />

Die Negativform stellte ich aus Gipsbinden<br />

her. Diese waren bei der Bundeswehr<br />

irgendwann einmal übrig, da das Verfallsdatum<br />

überschritten war, und so konnte ich<br />

diese umsonst bekommen. Normalerweise<br />

kosten die Binden nämlich ein kleines Vermögen.<br />

Aus vorherigen Erfahrungen wusste<br />

ich, dass man die Form schon recht massiv<br />

ausführen muss, da diese sonst durch das<br />

Tupfen mit einem Pinsel beim Laminiervorgang<br />

brüchig werden kann. Die Negativform<br />

war schnell erstellt und musste nun noch<br />

gründlich durchtrocknen. Die Restfeuchte<br />

entfernte ich mit einem Heißluftfön. In die<br />

Form wurde jetzt Trennwachs eingebracht.<br />

Zum Laminieren besorgte ich mir Polyesterharz<br />

und Glasgewebe aus dem Yachtzubehör.<br />

Dies ist in unserem Baumarkt vor Ort<br />

günstig erhältlich. Das eigentliche Laminieren<br />

des Rumpfes war dann recht unspektakulär.<br />

Am nächsten Tag konnte ich schon<br />

entformen, wobei ich es von vorneherein<br />

in Kauf nahm, dass die Gips-Negativ-Form<br />

dabei zerstört wurde, da das Modell sowieso<br />

ein Unikat bleiben sollte.<br />

Bereits beim Bau des Positivkerns wurde<br />

mir klar, dass dieser Rumpf nicht zu den<br />

leichtesten gehören würde, welche ich bisher<br />

gebaut hatte. Die Knicke im Rumpf sind<br />

am Vorbild derart scharf, dass es am Modell<br />

etliches an Schleif- und Spachtelarbeit<br />

erforderte, um diese korrekt darzustellen.<br />

Hierbei war das Arbeiten mit Schleiflatten<br />

und Schleifklötzen unerlässlich. Diese<br />

Schleifarbeiten führte ich auch erst am endgültigen<br />

Rumpf aus, da es bei einem Unikat<br />

ohnehin keinen Sinn macht, diese Arbeit in<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 53


die Form zu investieren. Es folgte das Anreißen<br />

der einzelnen Deckshöhen und des<br />

Wasserpasses. Hierfür hatte ich mir vor<br />

einiger Zeit einen schweren, präzisen Höhenanreißer<br />

gebaut, mit dem diese Arbeiten<br />

schnell von der Hand gehen.<br />

Nachdem der Rumpf besäumt und gespachtelt<br />

war, folgte eine Schicht Spritzspachtel<br />

und ein weiterer nasser Feinschliff.<br />

Mit UHU Acrylit klebte ich nun die<br />

Decksauflagen aus Alu-Winkelprofilen ein.<br />

Schon jetzt zeichnete sich ab, dass der<br />

Rumpf enorm stabil war und ohne zusätzliche<br />

Spanten auskommen würde. Bevor<br />

ich die Decks einklebte, musste ich einen<br />

langen Schlitz zur Aufnahme des Totholzes<br />

einfräsen. Das Totholz selbst entstand aus<br />

6-mm-Plexi, wurde auf dem Tellerschleifer<br />

bearbeitet und mit reichlich UHU Acrylit in<br />

den Rumpf geklebt.<br />

Die Decks entstanden aus 3-mm-Polystyrolplatten<br />

die ebenfalls mit UHU Acrylit<br />

eingeklebt wurden. Im Bereich der Hauptwinde<br />

stellte ich die ersten Schottwände<br />

aus 3-mm-Material auf. Dabei fragte ich<br />

mich, warum die Konstrukteure hier jede<br />

Ecke abgerundet hatten, obwohl der ganze<br />

Rumpf doch sonst lauter Ecken und Kanten<br />

aufweist? Alle Decksabschlüsse wurden mit<br />

einer Fußreling versehen. Ich habe schon<br />

viele Modelle gesehen, an denen dieses<br />

Detail fehlte; dabei ist der Decksabschluß<br />

auf beinahe jedem Schiff eine überstehende<br />

Blechkante, die uns Modellbauern zudem<br />

noch dabei hilft, beim Lackieren einen<br />

sauberen Farbübergang zu gestalten. Die<br />

Fläche des Arbeitsdecks sägte ich zuvor<br />

aus, um weiterhin einen Zugang zum Inneren<br />

zu haben.<br />

Die Ausschnitte für die Heckrolle konnten<br />

nun eingebracht werden. Ein Kasten aus<br />

Polystyrol dient als Aufnahme, die Heckrolle<br />

drehte ich aus einem dickwandigem<br />

Kunststoffrohr aus meinem Fundus. So eine<br />

Sammlung von diversen Rohren in etlichen<br />

Abmessungen ist etwas Feines! Als der<br />

Rumpf so vor mir stand, wurde mir klar, was<br />

für ein „Brocken“ dieses Schiff ist. <strong>Der</strong> Tiefgang<br />

in Relation zu den anderen Abmessungen<br />

des Rumpfes ist enorm.<br />

Details am Rumpf<br />

Nun galt es, diverse Details am Rumpf<br />

anzufertigen. Ich begann mit den Aufnahmen<br />

für die vielen Fender. Die Aufnahmen<br />

bog ich frei Hand aus zuvor gesägten<br />

Polystyrolstreifen, die mit Sekundenkleber<br />

am Rumpf befestigt wurden. Um die<br />

Verbolzungen der Fender zu imitieren,<br />

bohrte ich 1-mm-Löcher in die Streifen.<br />

Anschließend klebte ich in diese 1-mm-<br />

Polysty rol-Rundmaterial ein und schliff die<br />

oberen Enden plan. Zunächst wollte ich die<br />

runden Fender aus schwarzem Kabel herstellen.<br />

Erste Versuche erschienen mir jedoch<br />

viel zu grob, außerdem ließ sich das<br />

Ma terial schlecht befestigen und war allgemein<br />

sehr widerspenstig. Die filligranen<br />

Ketten, mit denen die Fender eigentlich<br />

befestigt sind, ließen sich kaum befestigen.<br />

Also verabschiedete ich mich von einem<br />

flexiblen Material und fertigte die Fender<br />

aus rundem Plexi an, in das ich alle Bohrungen<br />

und Fasen problemlos auf der<br />

Drehbank einbringen konnte. Danach erwärmte<br />

ich das Material mit einem Heißluftföhn<br />

und passte es dem Rumpf an.<br />

Nachdem die Ketten eingeklebt waren<br />

lackierte ich die Teile Mattschwarz. Das<br />

Ergebnis war perfekt.<br />

<strong>Der</strong> Bugfender entstand aus Frästeilen, die<br />

ich gleich aus schwarzem Polystyrol anfertigen<br />

ließ. Ich nahm die Abwicklung der „Bugschürze“<br />

vom Rumpf ab und übertrug diese<br />

auf 1-mm-Polystyrol. Darauf klebte ich die<br />

einzelnen Segmente des Fenders und sägte<br />

anschließend die Kontur auf der Bandsäge<br />

aus. Etliche Knotenbleche vervollständigten<br />

die Halterungen. Die Halteaugen für die<br />

Reifenfender sind Ätzteile aus dem Hause<br />

Saemann. Die großen Reifen sind Teile von<br />

Graupner, die kleinen sind Ersatzreifen von<br />

Carrera-Autos. Mir war wichtig, dass die<br />

Reifen von innen wirklich hohl sind, denn<br />

massive Gummireifen habe ich noch nie an<br />

einem Schiff gesehen.<br />

Die markanten Kühlwasser-Ein- und Austritte<br />

gab ich wieder als Frästeile in Auftrag.<br />

Vorsichtig mussten die dementsprechenden<br />

Öffnungen aus dem Rumpf heraus gefräst<br />

werden. Mit einem Hauch von Sekundenkleber<br />

fixierte ich dann die vielen Gitter.<br />

Das Rohr für den Bugstrahler konnte nun<br />

eingepasst werden. Hierfür verwendete ich<br />

runden Kabelkanal. Die Schlingerkiele entstanden<br />

ebenfalls aus Polystyrolstreifen,<br />

die ich zusätzlich mit Messingdraht mit dem<br />

Rumpf verstiftete. Geklebt wurde hier erneut<br />

mit UHU Acrylit.<br />

Bevor nun auf den Decks weitergearbeitet<br />

werden konnte, war es an der Zeit, sich um<br />

die beiden Schottelantriebe zu kümmern.<br />

<strong>Der</strong> Rumpf konnte zu diesem Zeitpunkt<br />

noch ohne die Gefahr von Beschädigungen<br />

umgedreht werden.<br />

An dieser Stelle fiel nun auch die Entscheidung,<br />

das Modell als Standmodell fertig zu<br />

stellen. So mussten die Antriebe nicht komplett<br />

aus Messing gebaut werden. Sicherlich<br />

wäre auch eine funktionsfähige Variante<br />

machbar gewesen, die Platzverhältnisse in<br />

diesem Maßstab sind dafür mehr als ausreichend.<br />

Die Kortdüsen drehte ich aus dickwandigem<br />

Messingrohr, das ich bei einem Schrotthändler<br />

fand. Die Getriebegondeln waren<br />

von der Formgebung her recht aufwendig.<br />

Ich drehte und fräste diese aus Plexi<br />

und brachte einen Zapfen ein, an dem die<br />

Schiffsschrauben befestigt werden sollten.<br />

<strong>Der</strong> Schaft, der in den Rumpf führt, entstand<br />

aus Messing, das wiederum mit den Plexi-<br />

Gondeln verklebt wurde. Die Düsen wurden<br />

nun mit den Schäften verlötet. Diese Verbindung<br />

versprach ausreichende Haltbarkeit.<br />

Die unteren Streben von den Gondeln zu<br />

den Düsen entstanden aus Messing und<br />

wurden mit den Düsen verlötet und mit den<br />

Gondeln verklebt. Die Schiffsschrauben<br />

sind käufliche Fertigteile, deren Form recht<br />

gut passte. Die Blätter schliff ich nach und<br />

die Nabe drehte ich über, somit entspricht<br />

die Optik jetzt dem Original.<br />

In den Rumpf wurden zwei Messingkegel<br />

geklebt, in denen die Schottel gelagert<br />

sind. Die Kegel erhielten gleich einen angedrehten<br />

Flansch; mit diesem sind sie auf<br />

dem Original mit dem Rumpf verschraubt.<br />

Mit dem Teilapparat konnte ich in meine<br />

Flansche nun die Bohrungen einbringen,<br />

Stifte einlöten und diese dann verputzen.<br />

Zum Verputzen von diversen Lötstellen benutze<br />

ich in aller Regel kleine Drahtbürsten<br />

für die Mini-Bohrmaschine, das genügt,<br />

wenn man mit dem Lötzinn sparsam gearbeitet<br />

hat. Oft drücke ich das 1-mm-Radiolot<br />

mit einer Flachzange platt, um es genauer<br />

dosieren zu können.<br />

54 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


An Deck<br />

Nun konnte es an Deck weitergehen. Für<br />

die Schanzkleider mussten Schablonen<br />

aus Pappe hergestellt werden. Das vordere<br />

Schanzkleid war dabei eine echte<br />

Herausforderung, die Abwicklung ist doch<br />

recht komplex. Nachdem die Konturen auf<br />

1-mm-Polystyrol übertragen und ausgesägt<br />

waren, konnten die Schanzkleider mit<br />

Sekundenkleber auf den Decks verklebt<br />

werden. Den oberen Handlauf bildet beim<br />

Vorbild ein Rohr. Auf dem Modell klebte ich<br />

hier 1,5-mm-Polystyrol-Rundmaterial auf,<br />

das dann verschliffen wurde. Dies geschah<br />

erneut mit Sekundenkleber. Ich träufele<br />

hierzu einen kleinen Tropfen auf ein Abfallstück<br />

Kunststoff. In diesen tauche ich dann<br />

die Spitze eines Uhrmacher-Schraubendrehers<br />

ein. So lässt sich der Klebstoffauftrag<br />

sehr genau dosieren, gegebenenfalls variiere<br />

ich die Größe des Schraubendrehers.<br />

Durch die Kapillarwirkung verteilt sich der<br />

Klebstoff dann von selbst. Ich benutze ausschließlich<br />

dünnflüssigen Sekundenkleber.<br />

Die Sektionen neben der Heckrolle verlangten<br />

besondere Aufmerksamkeit. Zunächst<br />

überlegte ich, die Teile tiefziehen zu<br />

lassen. Beim genauerem Studium der Originalbider<br />

wurde mir dann aber klar, dass<br />

ich mich lediglich an die Fertigungsweise<br />

des Vorbildes zu halten brauchte. Als Erstes<br />

wurde eine Rohrkonstruktion aufgestellt.<br />

Hierfür verwendete ich wieder Polystyrolmaterial.<br />

Dann wurden einzelne Abwicklungen<br />

mit Pappschablonen angefertigt,<br />

diese dann auf Polystyrol übertragen und<br />

aufgeklebt. Das Plattenmaterial bog ich zwischen<br />

den Fingern vor.<br />

Die Schanzkleidstützen sind Dreiecke aus<br />

1-mm-Polystyrol, die individuell an ihre Position<br />

angepasst wurden. An ihrem hinteren<br />

Ende bildet ein dünnes Stück Rundmaterial<br />

die Verbindung zum oberen Handlauf der<br />

Schanz. Jetzt verspachtelte ich noch einmal<br />

einige letzte Stellen, bevor der Rumpf einen<br />

Überzug mit Filler erhielt. Es folgte ein Feinschliff<br />

mit 800er-Nassschleifpapier.<br />

Um dem Schiff eine Silhouette zu geben,<br />

begann ich nun, die Aufbauten anzufertigen.<br />

<strong>Der</strong> untere Teil der Aufbauten war<br />

schnell gebaut. Er ist ja eigentlich nicht<br />

mehr als eine Kiste, lediglich die Radien an<br />

den vorderen Ecken mussten sauber eingeschliffen<br />

werden. Ich verwendete hierfür<br />

relativ starkes Material, sprich 3-mm-Polystyrol.<br />

So wurde alles schön stabil und ich<br />

hatte genug „Fleisch“ für die Radien zur<br />

Verfügung. Als Fußreling klebte ich einen<br />

dünnen Streifen Polystyrol auf und verschliff<br />

diesen. Ich musste mir zu diesem Zeitpunkt<br />

des Baus jedoch ernsthafte Gedanken über<br />

die Ausführung der Fenster machen. Bei<br />

diesem Schiff sind alle Fenster aufgesetzt,<br />

dass heißt, dass der Rahmen nach außen<br />

übersteht und die Scheibe bündig mit dem<br />

Rahmen abschließt. Und der Aufbau hat ja<br />

eine erhebliche Anzahl von Fenstern. Ich<br />

entwickelte also die Idee, in die ausgearbeiteten<br />

Fensteröffnungen eine Art Stöpsel<br />

aus Plexiglas einzupassen. Um diesen<br />

Stöpsel klebte ich einen dünnen Streifen<br />

aus Polystyrol, der den Rahmen darstellt<br />

und den Anschlag an der Wand des Aufbaus<br />

bildet. Sehr genaues Arbeiten war<br />

hier angesagt, doch dazu später noch mehr.<br />

Die Abgaspforten entstanden wieder aus<br />

3-mm-Material, da auch hier wieder Radien<br />

einzuschleifen waren.<br />

Die Teile des Brückenhauses, auch „Telefonzelle“<br />

genannt, zeichnete ich mit Bleistift<br />

auf 1-mm-Polystyrol auf, ebenso alle<br />

Fensteröffnungen. Alle Wände, die doppelt<br />

angefertigt werden mussten, heftete ich mit<br />

kleinen Tropfen Sekundenkleber übereinander.<br />

Mit Schrauben fixierte ich dann alle Teile<br />

auf MDF-Abfällen. Die Schrauben drehte<br />

ich durch die Fensterflächen, die später ja<br />

sowieso wegfallen würden. In einem großen<br />

Maschinenschraubstock richtete ich dann<br />

alles auf meiner Fräse aus und fräste manuell<br />

und per Augenmaß die Fensteröffnungen<br />

aus. <strong>Der</strong> Radius des Fräsers entsprach dem<br />

Radius der Fensterecken (eigentlich sind<br />

das ja gar keine „Ecken“ denn sie weisen<br />

ja einen Radius auf). Die Öffnungen mit den<br />

Schrauben fräste ich natürlich zuletzt aus.<br />

Alle Fenster wurden nun mit einer Reißnadel<br />

auf eine Plexiplatte übertragen und<br />

sauber durchnummeriert. Erst dann konnte<br />

ich das Brückenhaus mit einigen Tropfen<br />

Sekundenkleber zusammenfügen.<br />

Ich höre jetzt förmlich einige Modellbaukollegen<br />

sagen: „Mit meiner CNC-Fräse hätte<br />

ich das alles ruckzuck gezeichnet und dann<br />

auf den 100stel mm genau ausgefräst“.<br />

Ich für meinen Teil erfreue mich aber an<br />

manueller Arbeit und greife nur dort auf<br />

Ätz- oder CNC-Frästeile zurück, wo meine<br />

Möglichkeiten enden, es wirtschaftlich keinen<br />

Sinn ergibt, die Teile selbst herzustellen<br />

(Relingstützen, Gitterroste) oder es einfach<br />

nur schnell gehen muss. Selbstverständlich<br />

kann dies jeder halten wie er will, mich<br />

überkommt aber auf manchen Treffen das<br />

Gefühl, als ob man inzwischen ohne CNC-<br />

Fräse kein ordentliches Modell mehr bauen<br />

kann. Da fällt mir doch der Satz ein: „Weltmeisterschaftsmodelle<br />

sind schon auf Küchentischen<br />

entstanden ...“<br />

Als Nächstes lötete ich die Cargorail auf<br />

dem Arbeitsdeck aus Messingrohren zusammen.<br />

Einige in das Deck eingelassene<br />

Zapfen geben diesen Teilen den nötigen<br />

Halt. <strong>Der</strong> Begriff „Cargorail“ ist auf diesem<br />

Schiff allerdings etwas unangemessen, da<br />

in den Rohren der Konstruktion keine flüssige<br />

Ladung mitgeführt wird. Besser erscheint<br />

mir ein weiterer Begriff, der in der<br />

Offshoreschifffahrt gelegentlich Verwendung<br />

findet, nämlich „Crashbarrier“: Sollte<br />

es dazu kommen, dass ein Schleppdraht<br />

unter Zug bricht, kann dies verheerende<br />

Folgen haben. Durch die „Crashbarrier“ sind<br />

in einem solchen Fall weitere Einrichtungen<br />

des Achterschiffes vor dem Draht geschützt<br />

und auch Personen können hinter dieser<br />

Begrenzung Schutz suchen. Ferner sind<br />

hier noch einige schwenkbare Umlenkrollen<br />

platziert, mit denen der Draht der Tuggerwinden<br />

umgelenkt werden kann, um<br />

schwere Gegenstände auf Deck, wie etwa<br />

Anker, in Position zu bringen. Diese Rollen<br />

entstanden aus Messing und Polystyrol. <strong>Der</strong><br />

große Schleppbock hinter der Hauptwinde<br />

entstand ebenfalls wieder aus dicken Poly-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 55


styrolrohren. Markant war hier, wie auch im<br />

vorderen Schanzkleid, eine tropfenförmige<br />

Klüse. Für diese bohrte ich zunächst oben<br />

ein kleines Loch und unten ein großes.<br />

Dann schabte ich die Ränder rund und verschliff<br />

sie.<br />

Auf dem Schleppbock ist ein Palfingerkran<br />

installiert. <strong>Der</strong> Sockel entstand wieder auf<br />

der Drehbank. Die Löcher der Verbolzung<br />

wurden mit dem Teilapparat eingebracht,<br />

Stifte als Schraubenimitat verlötet. Von dem<br />

Kran hatte ich etliche Fotos und eine sehr<br />

gute Zeichnung, so entstand dieser aus<br />

diversen Plexi- und Messingteilen. Interessant<br />

war hier die gelbe Umwicklung der<br />

Hydraulikleitungen. Am lackierten Kran wickelte<br />

ich gelbe Klebefolie um das Bündel<br />

der Leitungen, die aus Silberdraht bestanden<br />

und somit sehr formbar waren.<br />

Die Arbeitsfläche des Achterdecks besteht<br />

aus einer 1-mm-Duralplatte, die sehr verwindungssteif<br />

ist. So kann sich die einseitig<br />

mit Holz belegte Fläche nicht verziehen. Die<br />

Querprofile, die auf dem Vorbild die Planken<br />

festklemmen, klebte ich aus Polystyrol<br />

auf. Aus abgelagertem Birnenholz sägte<br />

ich auf einer Kreissäge dünne Planken,<br />

die ich dann mit 5-min-Epoxi sektionsweise<br />

verklebte. Anschließend wurde das ganze<br />

Deck plan geschliffen und matt lackiert.<br />

Windenausrüstung<br />

Wie eingangs erwähnt, sind eine kombinierte<br />

Schlepp- und Ankerwinde auf der<br />

Back, eine Hauptwinde und zwei Tuggerwinden<br />

auf dem Arbeitsdeck installiert. Mir<br />

stach sofort ins Auge, dass die großen Winden<br />

kein Fundament wie gewöhnlich besitzen.<br />

Die Winden sind an jeweils mehreren<br />

Punkten durch Laschaugen mit Querbolzen<br />

mit dem Deck verbunden. Dies machte<br />

dann auch den Nachbau etwas unhandlich,<br />

denn schließlich sieht es ja nicht schön aus,<br />

wenn einer dieser Punkte nicht plan an<br />

Deck aufliegt. Also war wieder genaues Arbeiten<br />

angesagt. Die Trommeln der Winden<br />

fertigte ich aus Plexi und Polystyrol. Um die<br />

Plexikerne herzustellen, klebte ich diverse<br />

Stücke mit Sekundenkleber übereinander.<br />

Vor dem Kleben raute ich die Klebeflächen<br />

mit 400er-Schleifpapier auf. Ich klebte so<br />

viele Schichten übereinander, bis ein quadratischer<br />

Querschnitt entstand. Diesen<br />

Rohling spannte ich denn in das Vierbackenfutter<br />

meiner Drehbank, brachte eine<br />

Zentrierbohrung ein und stützte das Werkstück<br />

mit einer mitlaufenden Körnerspitze<br />

ab. Mit dem automatischen Vorschub trug<br />

ich dann so viel Material ab, bis alles rund<br />

war. Zugegeben ist dass eine unglaubliche<br />

Sauerei in der Werkstatt, es sieht aus, als<br />

ob es geschneit hätte ... Mit feinem Schleifpapier<br />

zog ich das Rundmaterial nun noch<br />

einmal ab, dann ist es fast wieder durchsichtig.<br />

Die Bordscheiben sägte ich grob<br />

auf der Bandsäge aus und spannte sie<br />

dann auf einen Dorn, um sie vorsichtig zu<br />

überdrehen. Die Getriebekästen sind aus<br />

dickem Plexi, welches dann mit dünnen Polystyrolplatten<br />

verkleidet wurde, um diverse<br />

Blechüberstände und Luken nachzubilden.<br />

Die Spillköpfe drehte ich ebenfalls aus Plexi,<br />

die inneren Knotenbleche setzte ich aus<br />

dünnen Polystyrolstückchen mit Sekundenkleber<br />

ein.<br />

Die Hydraulikmotoren waren an allen Winden<br />

gleich. Ich war überrascht, wie klein<br />

diese waren. Sie entstanden aus diversen<br />

Plexiklötzchen und Messingdraht. Vielleicht<br />

sind hier auch die Bandbremsen noch erwähnenswert.<br />

Etliche Halteaugen mussten<br />

gebaut werden. Um diese Teile identisch und<br />

56 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


passgenau zu fertigen, lötete ich mir immer<br />

ein Päckchen aus entsprechenden Bronzestreifen<br />

übereinander. Jetzt bringe ich<br />

die benötigten Bohrungen ein und feile die<br />

Außenkontur an. Dann entlöte ich das Päckchen<br />

wieder und entferne durch Schleifen<br />

das Lötzinn auf den Werkstücken.<br />

Die pilzförmigen Hydraulikzylinder der<br />

Bremsen sind Drehteile aus Messing. Ich<br />

vermute, dass die Originalteile Gussteile<br />

sind, da sie sozusagen auf dem Pilz angegossene<br />

Dreiecke haben. Diese schnitt ich<br />

aus 1,5-mm-Polystyrol und klebte sie mit<br />

Sekundenkleber auf die Zylinder, anschließend<br />

schliff ich die Höhe auf Maß. Etliche<br />

Hydraulikleitungen an der Hauptwinde bog<br />

ich aus Litze und klebte sie mit Sekundenkleber<br />

an.<br />

Um den aufgetrommelten Stahldraht der<br />

Hauptwinde zu imitieren, besorgte ich mir<br />

aus dem Gardinenfachhandel eine weiße<br />

Schnur, die entsprechend geflochten war.<br />

Diese spannte ich dann kreuz und quer<br />

durch meinen Lackierraum und sprühte sie<br />

mit Felgensilber ein. Anschließend folgte ein<br />

Spritzgang mit Schwarz. Auf der Trommel<br />

sieht der Draht dann schön abgenutzt aus.<br />

Ein Problem, das mir bislang erspart geblieben<br />

war, war das Gewinde des Spoolinggears<br />

der Hauptwinde. Bisherige Modelle<br />

hatten an dieser Stelle lange Hydraulikzylinder<br />

doch nun war es soweit ... Lange grübelte<br />

ich über diesem Problem, bis ich auf<br />

die Idee kam, dreieckige Stücke von einem<br />

Messingrohr auf der Bandsäge abzutrennen.<br />

Diese entgratete ich und steckte sie<br />

immer entgegengesetzt auf ein Stück Messingwelle<br />

und verlötete sie dann. Dies ist<br />

dann zwar kein „richtiges“ Gewinde, kommt<br />

der Optik des Originals aber recht nahe. Ich<br />

musste etwas mit den Winkeln und der Dreiecklänge<br />

experimentieren, bis das richtige<br />

Maß gefunden und das Ergebnis zufriedenstellend<br />

war. Die beiden Wellen färbte ich in<br />

Messingbeize schwarz.<br />

Details, Details, Details<br />

Niedergänge, Relingstützen, Leitern, Handräder<br />

und Gitterroste bezog ich als Ätzteile<br />

bei der Firma Saemann. Die Qualität und<br />

die Lieferzeit waren wie immer perfekt. Die<br />

Reling lötete ich während der Fußball-WM<br />

2010 ... ich hatte mir einen Fernseher in<br />

meine Werkstatt gestellt, um nichts zu verpassen.<br />

Dementsprechend oft war ich abgelenkt<br />

und es entstand das Gefühl, als ob<br />

der Bau der Reling nie zu Ende gehen würde.<br />

Für das Schlauchboot sollte eigentlich<br />

ein Fertigteil von robbe zum Einsatz kommen,<br />

ich wusste aus der Vergangenheit,<br />

dass es sehr gut passen würde. Bei meinem<br />

Modellbauhändler erfuhr ich dann jedoch,<br />

dass es schon längst aus dem Programm<br />

genommen wurde. Nun war guter Rat teuer,<br />

denn ich hatte so gar keine Lust, es selbst<br />

zu bauen. Ich erinnerte mich schließlich,<br />

dass ein Bekannter von diesem Boot einmal<br />

eine Gussform abgenommen hatte und<br />

er fertigte mir dankenswerterweise einen<br />

Abguss an. Die Persenning auf Beibooten<br />

ist oft eine Herausforderung, sie kann den<br />

Eindruck eines ganzen Modelles ruinieren.<br />

Ich habe mir angewöhnt, diese Teile aus<br />

dünner Kupferfolie anzufertigen, wie sie<br />

zum Drücken von Reliefs genutzt wird. Man<br />

kann sie leicht zerknittern und man kann<br />

sie löten. Biegt man sie in eine Form, bleibt<br />

sie so und federt nicht zurück. Matt lackiert<br />

entsteht dann der Eindruck einer wettergegerbten<br />

Persenning.<br />

Die Abgasrohre brachten mich dann an<br />

den Rand der Verzweiflung. Eines Abends<br />

ging ich in die Werkstatt mit dem Vorsatz:<br />

„Heute baust du die Abgasrohre“. Doch<br />

weit gefehlt. <strong>Der</strong> Bau zog sich über fast drei<br />

Tage hin, da die Rohre in alle Himmelsrichtungen<br />

gebogen sind. Als Material kamen<br />

Kunststoff- und Messingrohre zum Einsatz.<br />

Eigentlich wollte ich die Rohre separat von<br />

den Abgaspforten lackieren, musste sie<br />

dann aber doch mit diesen verkleben da zu<br />

allem Überfluss ja auch noch die Steigleitungen<br />

der Feuerlöschmonitore mit ihnen<br />

verbunden sind und diese auch noch eine<br />

andere Farbe haben. Also pinselte ich die<br />

Abgasrohre letztendlich mit Silberbronze<br />

und färbte die oberen Enden mit ein wenig<br />

Sprühnebel Mattschwarz. Die Steigleitungen<br />

baute ich aus Plexi, das wieder mit<br />

dem Heißluftfön erwärmt und gebogen wurde.<br />

Eine Trennstelle liegt am Farbübergang<br />

und ist durch einen Rohrflansch getarnt.<br />

Die Monitore selbst bog ich aus dickem Kupferdraht,<br />

wie er um 1910 bei der Elektroin-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 57


stallation verwendet wurde. Es sind Stücke<br />

von alten Kabeln, die bei einer Haussanierung<br />

auftauchten. Die Details der Monitore<br />

entstanden aus Messing und Plexi.<br />

An Deck stehen zwei Trommeln zur Aufnahme<br />

von Festmacherleinen. Die Bordscheiben<br />

sind Speichenräder. Also ein Intemezzo<br />

mit dem Lötkolben: In die Naben<br />

wurden auf dem Teilapparat die Bohrungen<br />

für die Speichen mit einem 0,8-mm-Bohrer<br />

gebohrt. Die Speichen lötete ich mit Überlänge<br />

ein. Um den äußeren Ring herzustellen,<br />

glühte ich 1-mm-Messingdraht aus<br />

und bog ihn vorsichtig um einen Kern entsprechenden<br />

Durchmessers. Anschließend<br />

zentrierte ich den Ring auf den Speichen<br />

und verlötete die Verbindungen. Ein passendes<br />

Untergestell entstand ebenfalls aus<br />

Messing.<br />

Ähnlich verhielt es sich mit dem Schutzgitter<br />

des Querstrahlers. Nachdem eine Attrappe<br />

des Winkelgetriebes samt Propeller<br />

installiert war, mussten die Öffnungen mit<br />

einem Gitter versehen werden. Das Gitter<br />

sollte selbstverständlich genau so aussehen<br />

wie am Vorbild und musste die elliptischen<br />

Öffnungen abdecken. Ich glühte<br />

also wieder 1-mm-Messingdraht aus und<br />

bog ihn um ein vorher schräg angeschnittenes<br />

Stück Rohr entsprechenden Durchmessers.<br />

Diesen Ring passte ich dann<br />

noch einmal exakt in die Öffnung ein. Ich<br />

lötete zwei vertikale Stücke Messingdraht<br />

ein und anschließend die horizontalen<br />

Streben, die aus 1 x 0,3-mm-Bronzeblechstreifen<br />

bestehen. Mit jeder Strebe gewann<br />

das Konstrukt an Festigkeit, so dass ich es<br />

anschließend problemlos verputzen konnte.<br />

Bei solchen Lötarbeiten bin ich froh,<br />

eine Lötstation zu haben, bei der ich Spitzen<br />

mit verschiedenen Wärmewerten und<br />

verschiedenen Formen einsetzen kann.<br />

So gibt es beispielsweise welche, die spitz<br />

sind wie ein Bleistift und trotzdem 450 °C<br />

erreichen. Liegen viele Lötstellen eng beieinander,<br />

ist es mir wichtig, mit möglichst<br />

viel Hitze zu arbeiten. So wird das Bauteil<br />

nur punktuell erhitzt. Lötwasser erleichtert<br />

die Arbeit zusätzlich, ruiniert aber auch<br />

schneller die Spitzen. Letztendlich zählt für<br />

mich jedoch das Bauteil.<br />

Recht kompliziert gestaltete sich auch die<br />

Montage der vielen Reifenfender. Ich benötigte<br />

einige Versuche, bis ich einen Weg<br />

gefunden hatte, die Ketten an den Reifen<br />

zu befestigen. Schließlich bohrte ich ein<br />

0,8-mm-Loch an jeder Stelle, an der eine<br />

Kette befestigt werden sollte. Die Kette brünierte<br />

ich mit Messingbeize. Jetzt stopfte<br />

ich die Kette mit einer Pinzette durch das<br />

jeweilige Loch und trug von innen einen<br />

Tropfen Sekundenkleber auf. Erst jetzt<br />

zählte ich die einzelnen Glieder und längte<br />

die Kette ab. Hier war Genauigkeit von<br />

Nöten, weil ich ja Wert darauf legte, dass<br />

die Reifen von innen hohl waren. Dadurch<br />

verzogen sie sich aber auch sehr leicht.<br />

58 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Die vier Kettenenden pro<br />

Reifen belegte ich dann an<br />

den Halteaugen.<br />

Lackierung<br />

Immer wieder lohnt es sich,<br />

diesem Thema ein eigenes<br />

Kapitel zu widmen. Ich<br />

habe bereits mehr als 20<br />

Schiffsmodelle gebaut und<br />

trotzdem bleibt die Lackierung<br />

weiterhin ein Abenteuer. Die prinzipiellen<br />

Untergrundvorbereitungen habe ich<br />

ja bereits geschildert: Spritzspachtel, Filler<br />

und viel Schleifen. Die FAIRPLAY-31 hat<br />

den großen Vorteil, dass die Innenseite der<br />

Schanz und das Deck die gleiche Farbe haben.<br />

Die nötigen RAL-Nummern teilte mir<br />

die Reederei auf Anruf mit. Normalerweise<br />

arbeite ich gern mit 2-K-Autolacken, die ich<br />

anschließend mit einem 2-K-Mattlack versiegele.<br />

Dieses System wird es aber nicht<br />

mehr lange geben, da alle professionellen<br />

Lackierereien auf wasserbasierte Lacke<br />

umstellen mussten und so bei meinem<br />

Farbhändler nur noch Reste abverkauft<br />

werden. Also fragte ich nach einem 1-K-<br />

Kunstharzlack, matt und von bester Qualität.<br />

Mir wurden die entsprechenden Farben<br />

angemischt. Ich begann mit dem Unterwasserschiff<br />

und bemerkte schnell, dass<br />

die Deckkraft des Lacks nicht annähernd<br />

der meiner vorherigen Farben entsprach.<br />

Dementsprechend dicker muss te die Lackschicht<br />

ausfallen, damit beispielsweise Bleistiftlinien<br />

nicht mehr sichtbar waren. Dann<br />

musste ich gefühlte 20 Jahre warten, bis diese<br />

Farbe trocken war. Bei den 2-K-Lacken<br />

konnte man (je nach Härter) am selben<br />

Tag weiterlackieren. <strong>Der</strong> Verlauf der Farbe<br />

war miserabel, bzw. nicht mit dem von Autolack<br />

zu vergleichen. So zog sich die Lackierung<br />

dann in die Länge. Das Ergebnis<br />

ist dennoch recht passabel geworden, ich<br />

werde jedoch in Zukunft Himmel und Hölle<br />

in Bewegung setzen, um wieder meine gewohnten<br />

Farben zu bekommen.<br />

Nach dem Unterwasserschiff lackierte ich<br />

das Überwasserschiff und dann die Decks.<br />

Alle Teile, die klein genug waren, wanderten<br />

zum Trocknen in den Backofen, um den Prozess<br />

zu beschleunigen.<br />

Bei Polystyrol sollte man jedoch eine Temperatur<br />

von 60 °C nicht überschreiten, bei<br />

Metallteilen darf es schon mal etwas heißer<br />

zugehen.<br />

Nachdem alle Fenster ausgesägt und mit<br />

einem Rahmen versehen waren, klebte ich<br />

die Rahmen ab und lackierte die Innenseite<br />

mit schwarzer Glasfarbe. So sind sie<br />

noch leicht transparent, verwehren aber<br />

größtenteils den Einblick in die Aufbauten.<br />

Erst als alles fertig lackiert war, setzte ich<br />

die einzelnen Scheiben in ihre Öffnungen<br />

ein und fixierte sie mit einem Tropfen Sekundenkleber.<br />

Es folgten unzählige Lüfter, Poller, Rohrleitungen,<br />

Rettungsringe und so weiter.<br />

Die Herstellung der Teile empfand ich aber<br />

als recht unspektakulär, so dass ich sie<br />

dem Leser ersparen will, obwohl es erst<br />

diese Teile sind, die ein Modell zum Leben<br />

bringen.<br />

Abschluss<br />

Nach der Fertigstellung des Modells gehört<br />

es für mich dazu, die Reederei wenigstens<br />

zu fragen, ob sie Interesse hat, sich das<br />

Modell anzuschauen. Dies war der Fall. Wir<br />

vereinbarten einen Termin, das Modell wurde<br />

im Konferenzraum aufgestellt und die<br />

Mitarbeiter kamen, um zu gucken. Selbst<br />

der Managing Director ließ es sich nicht<br />

nehmen, dass Schiff zu inspizieren. Nach<br />

einigem Hin und Her wurde ich gefragt, ob<br />

ich das Modell an die Reederei verkaufen<br />

würde. In so einem Moment ist man ja immer<br />

etwas überrumpelt, aber wir wurden<br />

uns handelseinig.<br />

Seit diesem Tag schmückt nun mein Modell<br />

das Foyer der Reederei, was für einen Modellbauer<br />

natürlich auch eine große Ehre ist.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 59


Motorschiffe<br />

Vorgeschichte<br />

1993 kam ich zum Hobby<br />

Schiffsmodellbau. Basteltechnisch<br />

anderweitig vorbelastet,<br />

traute ich mich damals direkt<br />

an die PEGASUS III als erstes<br />

Modell heran und sie gelang<br />

recht gut. Danach baute<br />

ich die GLASGOW und auch<br />

sie wurde ein sehr ansehnliches<br />

Modell. Als mein Sohn<br />

dann im Kindergartenalter<br />

war, habe ich (wie wohl jeder<br />

Modellbauer) versucht, den<br />

Nachwuchs für unser tolles<br />

Hobby zu begeistern. Da ich<br />

zu diesem Zeitpunkt aber nur<br />

über diese beiden großen Modelle<br />

verfügte, wollte ich den<br />

Knirps beim Fahren natürlich<br />

nicht überfordern und machte<br />

mich folglich auf die Suche<br />

nach einem kleineren Modell für den Nachwuchs.<br />

Es sollte ein einfaches, günstiges<br />

und schnell zu bauendes Modell sein, gutmütig<br />

und unproblematisch zu fahren.<br />

All diese Voraussetzungen sah ich in der<br />

LOTSE von Graupner erfüllt. Daher wurde<br />

sie gekauft und nach Anleitung gebaut.<br />

Sohnemann fand das damals ganz toll,<br />

dass er sein eigenes Boot bekommen sollte<br />

um dann mit Papa gemeinsam auf dem See<br />

zu schippern.<br />

Das ging wie bei so vielen anderen Dingen<br />

eine Zeit lang gut, doch dann ließ das Interesse<br />

nach. Andere Dinge rückten ins Zentrum<br />

seines Interesses und leider ist das zu<br />

meinem großen Leidwesen so geblieben<br />

und mein Sohn hat sich nicht mehr weiter<br />

mit dem Schiffsmodellbau beschäftigt.<br />

Dafür habe ich das Hobby umso intensiver<br />

praktiziert. Modell auf Modell folgte, immer<br />

höhere Ansprüche, immer größere Herausforderungen,<br />

und die LOTSE fristete folglich<br />

während all der Jahre ein sehr trauriges<br />

Dasein im Regal. Nur noch wenig beachtet,<br />

kam sie höchstens mal als Schlechtwettermodell<br />

zum Einsatz und staubte immer<br />

mehr ein.<br />

Alfred Schu<br />

Das Schicksa<br />

oder: Wie man ein<br />

Baukasten-Modell<br />

supern kann<br />

60 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


l der LOTSE<br />

Gegenwart<br />

Es ist fast kein Platz mehr im Keller, deswegen<br />

habe ich auch schon mal Modelle<br />

verkauft. Da aber auch schon wieder <strong>neue</strong><br />

Projekte in Sichtweite sind, gehen die<br />

Überlegungen im Moment schon wieder in<br />

Richtung „Ausmisten“, jeder aktive Modellbauer<br />

kennt das sicherlich auch. Logisch,<br />

dass nun auch die LOTSE ganz oben auf<br />

der Entsorgungsliste stand …aber es sollte<br />

ganz anders kommen!<br />

Beim Besuch einer Modellbaumesse traf ich<br />

einen in der Szene sehr bekannten Modellbauer.<br />

Unscheinbar neben seinen auf Museumsniveau<br />

gebauten Modellen stand die<br />

LOTSE von Graupner – aber so abgeändert<br />

gebaut und lackiert, dass sie erst auf den<br />

zweiten Blick als Baukastenmodell erkennbar<br />

war. Er, der sonst fast nur außergewöhnliche<br />

Modelle nach Plan in Perfektion baut,<br />

hatte einfach seiner Fantasie freien Lauf gelassen<br />

und ein tolles Modell gezaubert. Im<br />

Gespräch kam heraus, dass er das Modell<br />

für seine kleine Nichte gebaut hatte ...<br />

Vorsorglich machte ich ein paar Fotos von<br />

dem Modell, die ich mir dann zuhause<br />

nochmal in Ruhe ansah. Das Ding wollte<br />

mir nicht mehr aus dem Kopf. Außerdem<br />

hatte ich zwischenzeitlich festgestellt, dass<br />

Graupner das Modell aus dem Lieferprogramm<br />

genommen hat, es also mittlerweile<br />

zu den sogenannten Raritäten zählt. So<br />

zog ich die Möglichkeit einer kompletten<br />

Überholung und Neugestaltung nach dem<br />

Vorbild meines Bekannten in Betracht. Die<br />

nach 20 Jahren Schiffsmodellbau gut gefüllte<br />

Grabbelkiste brachte genug Material<br />

hervor, um den Umbau sogar ohne große<br />

Kosten durch die Werft gehen zu lassen.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 61


Nachfolgend beschreibe ich die Arbeitsschritte<br />

stichpunktartig, letztlich sprechen<br />

die Fotos für sich. Als erstes wurde das<br />

gesamte Modell abgetakelt und bis auf die<br />

Welle entkernt, die alten Fenster wurden<br />

herausgebrochen, der gesamte alte Lack<br />

entfernt. Das war teils mit lacklösenden<br />

Mitteln, teils nur durch mühevolles Abkratzen<br />

und Abschleifen zu bewerkstelligen.<br />

Am Deck wurden die seitlichen Andeutungen<br />

der Trittbretter plan abgeschliffen<br />

und die entstandenen Langlöcher von unten<br />

mit ABS-Streifen zum Stabilitätserhalt<br />

wieder zugeklebt. <strong>Der</strong> Rumpf wurde neu<br />

grundiert und dann in der aktuellen Farbe<br />

für heutige Lotsenboote (Orange) lackiert.<br />

Das Unterwasserschiff sollte schwarz sein<br />

und ein weißer Wasserpass aus Zierlinienklebeband<br />

die Wasserlinie markieren.<br />

Die obere Scheuerleiste schließt ebenfalls<br />

mit Schwarz gegen das Deck ab. Klarlack<br />

versiegelt das Ganze und verhindert auch<br />

das Ablösen des Klebebandes. Das Deck<br />

erhielt eine Auflage aus silberfarben lackiertem<br />

ABS-Rautenblech-Imitat, um ihm<br />

ein realistischeres Aussehen zu verleihen.<br />

Es wurde eine <strong>neue</strong> Bug- und Heckreling in<br />

passender Proportion montiert. Das Heck<br />

erhielt ein kleines Abgasauslaßrohr. Auf<br />

Deck wurden Lüfter, Poller, Flaggenstock,<br />

Rettungsinsel, Hecklicht und der liegende<br />

Anker nebst Tau platziert. Am äußeren<br />

Rumpf wurden vier Langfender angebracht.<br />

<strong>Der</strong> Heckspiegel erhielt einen neunen Namen<br />

mit erhaben aufgeklebten Buchstaben.<br />

Die Innereien wurden nicht gravierend verändert,<br />

lediglich der alte Motor (Baugröße<br />

400) wurde gegen einen baugleichen Motor<br />

mit höherer Drehzahl ausgetauscht, um<br />

dem Modell später in Zusammenarbeit mit<br />

einem 2s-LiPo etwas mehr Speed zu verleihen.<br />

Drehzahlsteller und Ruderservo blieben<br />

unverändert, zusätzlich wurde ein 7-K-<br />

Schaltbaustein von Conrad für die künftigen<br />

Sonderfunktionen eingebaut. Dazu kam<br />

eine Aufnahmeplatine für den Empfänger<br />

und die interne Verdrahtung, um unnötigen<br />

Kabelsalat zu vermeiden. <strong>Der</strong> Aufbau wurde<br />

ebenfalls in Orange lackiert, <strong>neue</strong> Fenster<br />

aus transparentem Vivak wurden wieder<br />

eingesetzt. Die Handläufe wurden er<strong>neue</strong>rt<br />

und mit gedrehten Handlaufstützen eingebaut.<br />

<strong>Der</strong> vordere Aufbau erhielt eine Notausstiegsluke.<br />

Die Rettungsringe bekamen<br />

ordentliche Halterungen. Steuerbords fand<br />

ein Feuerlöschkasten seinen Platz an der<br />

Wand. Das Radar wurde funktionsfähig mit<br />

einem kleinen Getriebemotor versehen.<br />

Funktionierende Seitenlaternen mit Lampenbord<br />

sind nun vorhanden. <strong>Der</strong> Suchscheinwerfer<br />

wurde er<strong>neue</strong>rt und funktionsfähig<br />

gemacht. Ein rotierendes Blaulicht<br />

von HerbundSab fand ebenfalls Platz auf<br />

dem Dach, zusätzliche Antennen verbessern<br />

die Gesamtoptik eheblich. Das Beiboot<br />

wurde ebenfalls neu lackiert und wieder an<br />

seinem Platz befestigt. Als zusätzliche optische<br />

Aufwertung erhielt das Beiboot einen<br />

kleinen Kran, der auf die passende Größe<br />

modifiziert wurde. Das Highlight schlechthin<br />

bildet der <strong>neue</strong> Mast, der aus ABS-Resten<br />

konstruiert und weiß lackiert wurde. Er gibt<br />

dem Modell endgültig ein <strong>neue</strong>s Gesicht. Er<br />

fungiert als Geräteträger für ein Radom und<br />

einen mit Hochleistungs-LED bestückten<br />

Arbeitsscheinwerfer (beides vom Modellbau-Kaufhaus)<br />

sowie für Topplicht und Typhon.<br />

Eine Rah mit Flaggenleinen rundet<br />

das Bild noch etwas ab.<br />

Das zusätzliche Gewicht der ganzen Zurüstteile<br />

wird im Endeffekt durch das Weglassen<br />

der beiden ursprünglich für das<br />

Modell vorgesehenen Bleiakkus wieder<br />

kompensiert, die insgesamt mit fast 600 g<br />

für den nötigen Tiefgang sorgten. Sie werden<br />

durch einen 2s-Lipo mit 1,7 Ah für den<br />

Antrieb und einen 5-zelligen NiMH-Akku mit<br />

1,8 Ah für Empfänger und Sonderfunktionen<br />

ersetzt.<br />

Nach wenigen Wochenenden Werftaufenthalt<br />

ging das „<strong>neue</strong>“ Modell auf Probefahrt.<br />

Das Fahrbild hat sich in zweierlei Hinsicht<br />

verbessert: Zum einen ist das Modell nun<br />

etwas flotter unterwegs als früher, zum Anderen<br />

ist es einfach zu einem Hingucker<br />

geworden, kein Vergleich mehr zu der langweiligen<br />

früheren Baukastenversion.<br />

Fazit<br />

Das Ergebnis dieser Generalüberholung<br />

hat mich so begeistert, dass ich von dem<br />

Gedanken, mich von dem Modell zu trennen,<br />

natürlich nichts mehr wissen möchte,<br />

auch wenn die notorischen Platzprobleme<br />

im Keller nach wie vor vorhanden sind. Aus<br />

einem Staubfänger ist ein „Hopp-Hopp-<br />

Modell“ geworden, d. h. es ist ohne große<br />

Vorbereitungen schnell mal eingepackt und<br />

kurz zum Fahren mitgenommen.<br />

Tja, und welcher Name kam an den Heckspiegel?<br />

Ich habe das Lotsenboot treffenderweise<br />

nach der Person benannt, für die<br />

das Modell vor über 15 Jahren gedacht<br />

war – ALEX.<br />

62 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


RUBRIKEN<br />

<br />

Neujahrsfahren SMC Gronau<br />

Herzlich laden wir alle interessierten Schiffsmodellbauer<br />

ein, mit uns auf das <strong>neue</strong> Jahr<br />

anzustoßen und die erste Modellfahrt zu<br />

unternehmen.<br />

Es handelt sich zwar nicht um ein Schaufahren<br />

im herkömmlichen Sinne, wir können<br />

aber versichern, dass das Modellfahren in<br />

ungewöhnlicher Jahreszeit nach den vielen<br />

Feiertagen eine schöne Abwechslung ist.<br />

Wir treffen uns am 01.01.2013 um 14.00 Uhr<br />

am Stadtparkteich in Gronau.<br />

Kurzfristige Fragen zur Anfahrt (nicht speziell<br />

ausgeschildert, aber im Zentrum von Gronau<br />

leicht zu finden) oder zur aktuellen Wetterlage<br />

bitte an: Norbert Grote, Sonnenstr. 7,<br />

48599 Gronau, Tel. 02562/4296. Generelle<br />

Informationen finden sich auch unter<br />

http://www.smcgronau.de.<br />

Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter<br />

statt, wir können aber nicht für eine ideal<br />

dünne Eisschicht wie zuletzt Neujahr 2008<br />

garantieren – 2011 war nur für Modellschwergewichte<br />

zum Eisbrechen geeignet,<br />

2012 hatten wir dafür +12 °C!<br />

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

<br />

Frank Sistenich<br />

Abenteuer inklusive<br />

Expeditionskreuzfahrten bis ans Ende der<br />

Welt bieten eine gehörige Portion an authentischem<br />

Naturerleben und faszinierenden<br />

Abenteuern. <strong>Der</strong> besondere Reiz von<br />

Expeditionskreuzfahrten liegt in der außerordentlichen<br />

Schönheit ihrer Destinationen:<br />

Dank der besonderen Ausstattung der Schiffe<br />

mit Zodiacs und teilweise Helikoptern an<br />

Bord, dringt der Expeditionsreisende in Regionen<br />

vor, die bislang kaum bereist worden<br />

sind und die meist fernab der Zivilisation liegen.<br />

Ob der Dschungel Amazoniens, Eisbären<br />

in der russischen Hocharktis oder Kaiserpinguinkolonien<br />

bei Kap Darnley; Flora<br />

und Fauna sind oft endemisch und immer<br />

von atemberaubender Intensität. In diesem<br />

Buch werden die 20 schönsten „Abenteuer-<br />

Kreuzfahrten“ mit Reiseverlauf, Höhepunkten<br />

und ihren Spezifika in ausführlichen Reisereportagen<br />

und mit einer Vielzahl exklusiver<br />

Fotos vorgestellt.<br />

€ 29,90 (D)/€ 30,80 (A)/sFr 40,90, 160 Seiten,<br />

300 Farbfotos, 22 Karten, Format 24,9<br />

x 30,7 cm, geb. mit Schutzumschlag, ISBN<br />

978-3-7688-3548-0, Delius Klasing-Verlag,<br />

Bielefeld<br />

Ralf Schröder<br />

Die Schiffe der Hurtigruten<br />

„Die Schiffe der Hurtigruten“ präsentiert der<br />

Fotograf und Norwegenkenner Ralf Schröder<br />

in diesem stimmungsvollen Buch und<br />

lädt damit ein zu einer der schönsten Seereisen<br />

der Welt. Die führt von Bergen die norwegische<br />

Küste hinauf und an den Lofoten<br />

entlang bis nach Kirkenes in der Barentssee,<br />

nahe der russischen Grenze. Früher war dieser<br />

Seeweg die einzige Möglichkeit, die ver-<br />

<br />

Liebe Vereinsvorstände und<br />

Schriftführer!<br />

Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />

jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />

Adresse eingereicht werden:<br />

Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />

Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />

Fax 07721/8987-50<br />

welz@neckar-verlag.de<br />

<strong>Der</strong> einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />

ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />

sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />

Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />

Ausschreibungen und Programme können<br />

nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />

Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />

unter<br />

www.neckar-verlag.de<br />

veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />

haben Vereine die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />

kostenfrei einzutragen.<br />

streuten Siedlungen im unwegsamen Nordnorwegen<br />

mit Proviant und Post zu versorgen.<br />

Als Postboote dienen die Schiffe noch<br />

heute, nun aber auch als eine einzigartige<br />

Kreuzfahrtattraktion, um unter nie dunkelndem<br />

Sommerhimmel inmitten grandioser<br />

Fjorde vor zerklüfteter Bergkulisse für 12<br />

Tage die Seele baumeln zu lassen. Neben<br />

der Geschichte der Hurtigruten und den sie<br />

betreffenden Reedereien befasst sich der<br />

Band mit den Schiffen, die auf der Route<br />

verkehren. Es sind ihrer elf, und jedes einzelne<br />

wird hier ausführlich vorgestellt, mit individueller<br />

Schiffsgeschichte, sämtlichen<br />

Daten und Decksplänen.<br />

Von der „MS Nordstjernen“, der Veteranin<br />

der Flotte, die seit 55 Jahren im Dienst ist,<br />

bis hin zu den anderen, jüngeren, größeren<br />

und moderneren Schiffen, die dennoch alle<br />

vom zauberischen Wikinger-Flair umgeben<br />

sind.<br />

144 Seiten, 157 Fotos (farbig), 4 Fotos (s/w),<br />

11 Abbildungen (farbig), Format 20 x 22 cm,<br />

geb. mit Schutzumschlag, € 24,90 (D)/€<br />

25,60 (A)/sFr 35,90, ISBN 978-3-7688-<br />

3323-3, Delius Klasing-Verlag, Bielefeld<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 63


RUBRIKEN<br />

kurz & fündig<br />

Privatanzeigen (private Inserenten, nicht-gewerbliche Texte) können nur<br />

schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

<strong>Der</strong> Einfachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellschein verwenden,<br />

der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

schreiben.<br />

In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen,<br />

erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />

Anzeigenschluss ist jeweils um den 5. des Vormonats (z.B. für Heft 3 am<br />

5. Februar).<br />

Wenn Anzeigentext und Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die<br />

Veröffentlichung automatisch in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

Privatanzeigen in <strong>SchiffsModell</strong> bis 8 Zeilen kostenlos, jede<br />

!<br />

weitere Zeile 2,50 Euro. Anzeige mit Bild 5, — Euro.<br />

Einfache Abwicklung: Vorauszahlung in bar, Überweisung, Kreditkarte<br />

(Visa, Master) oder Abbuchung. Gleichzeitig wird Ihre Anzeige im Internet<br />

unter www.neckar-verlag.de veröffentlicht!<br />

PLZ 2…<br />

Suche: SMS von der Tann,<br />

1:100, Selbstabholung auch aus dem<br />

Ausland. Tel. 0170/5416039, E-Mail:<br />

wolfgangsander@t-online.de 201<br />

Verkaufe: Baukasten SK Berlin<br />

von robbe, mit Beschlagsatz 1152,<br />

Funktionssatz Heckklappe 1154, Bugstrahlruder<br />

1155, Löschen 1156, alles<br />

unbenutzt in Ovp., VK € 899,–, Abholung<br />

in Celle, Tel. 0160/ 1773221. 202<br />

Rocket Mahagoni Einstufen Hydro<br />

Runabout USA, ca. 1934, Bausatz<br />

der Firma BAE, Länge 1,30 m,<br />

Breite 0,42 m, Gew. ca. 9 kg, motorisiert:<br />

BL-Motor Hyperion 4012-12,<br />

Regler Seaking, 180 A, Stromversorgung<br />

6 S, Beleuchtung LED Pos/<br />

Heck/Instrumente, Geräuschgenerator<br />

Beier-Elektronik mit V8-Motorengeräusch,<br />

nur an Selbstabholer,<br />

Hamburg, VB € 3200,–, weitere<br />

Fragen oder Bilder per E-Mail: a.<br />

bergmann@O2online.de o. Tel. 0179/<br />

2265013. 203<br />

PLZ 3…<br />

Verk. Dänenboot Streamer, M-<br />

Bootskl., Bericht <strong>SchiffsModell</strong><br />

12/80, 2 Segel, Selbstabholung, PLZ<br />

37520, Preis VB. Ab 19 Uhr Tel.<br />

0171/4032266, super Boot, evtl. mit<br />

Segelwinde. 301<br />

Verk. Schubboot, GfK, L 100 cm,<br />

B 40 cm, mit 2 Star-Max Navy E-Mot.,<br />

gut gebaut, fast fahrbereit, dazu 6-Kanal<br />

Graupner RC-Anlage, € 350,–,<br />

dazu wegen Aufgabe umfangreiche<br />

Zubehörteile; gut eingelaufene 2-Zyl.-<br />

Dampfmaschine Primus v. Regner m.<br />

Abdampfbehälter, € 350,–; Dampfkessel<br />

FR 85 v. Regner, kompl, €<br />

380,–. Tel. 05152/2390. 302<br />

Verk. Hermann Marwede in<br />

1:25, Bausatz: Rumpf, Deck, Aufbauten,<br />

freilaufende Wellenanlage<br />

und Tochterboot mit Aufbau, teilweise<br />

angefangen zu bauen, Preis VS, nur<br />

Abholung im Raum Göttingen. Tel.<br />

0171/3863758, E-Mail: thormey@tonline.de<br />

303<br />

Handbuch f. Schiffsmodellbauer,<br />

Historische Schiffsmodelle v. Wolfram<br />

zu Mondfeld, € 14,–; Buch Leidenschaft<br />

Schiffbau - Geschichte und<br />

Zukunft im Modellbau (Koehler-Verlag),<br />

€ 7,–. Tel. 06407/1416. 304<br />

PLZ 4…<br />

Verkaufe von Dickie: Schlepper<br />

Hamburg, <strong>neue</strong>r Sender und<br />

Turm mit Löschmonitor, 3-Kanal, 27<br />

MHz, inkl. 2 Akkus 7,2 V u. Ladegerät,<br />

Maße L 60 cm x 20 cm x 30 cm, VB €<br />

65,–; suche von robbe: F 14 Empf.<br />

R118F, 40 MHz, K56, evtl. Multi-<br />

Adapter F 14, Best.-Nr. F1561, Tel.<br />

0212/10101. 401<br />

Verkaufe Tonnenleger Rüstersiel<br />

von Sievers, 1a gebaut mit Moto-<br />

ren, Servo, Regler, Radar, Bel,<br />

Graupner-Fernbedienung, Kran beweglich,<br />

Bugstrahlruder, € 369,– VB;<br />

Fischkutter TÖN 12, gebaut, € 50,–;<br />

Wasserschutzpolizeiboot WS14 mit<br />

Motor, Regler, Servo, gut gebaut, €<br />

120,– VB. Tel. 0234/230846. 402<br />

PLZ 5…<br />

Sammler kauft alte Fernsteuerungen<br />

bis 1970. Tel. 0221/394538, 0163/<br />

9296575. 501<br />

Moonraker RC-Mega-Yacht (Graupner<br />

2188), mit 3 Jets, 3 Motoren (700)<br />

und 1 Bugstrahlruder, Ausrüstung: 2 x<br />

14NiMH3700, 2 x 6NiMH3700, 1 x<br />

6NiCd2400SC, Graupner Power Mos<br />

60 (Außenjets), Kontronic Sun 40 A<br />

(Boosterjet), Krick Micro 10 (Bugstrahler),<br />

3 Servos (davon 1 x Conrad<br />

S645MG), Modell ist grundiert und<br />

fahrbereit, Mat.-Wert € 1380,–, VP<br />

€ 895,–(Abholung) ohne FS; FS<br />

DX5e, 2,4GHz, 5-Kanal (neu) plus<br />

€ 65,–. Tel. 0172/3456000 oder<br />

E-Mail: juergen.bell-consulting@<br />

t-online.de 502<br />

PLZ 6…<br />

Aus Altersgründen zu verkaufen:<br />

Ein fahrbereites Zweimastsegelboot<br />

der Monsunklasse, Hersteller H.<br />

Stefanek, Masthöhe vorn 2 m, hinten<br />

1,85 m, Fernsteuerung, Transportwagen,<br />

Bootsständer, Hilfsmotor, alles in<br />

gutem Zustand, Selbstabholer, Preis<br />

VS, Tel. 06207/2559 ab 19 Uhr. 601<br />

Verk., geg. Abholung, histor.<br />

Schiffe: Amerigo Vespucci, HMS<br />

Bounty, Endeavour, Victory, Sea Lady,<br />

Caracca Atlantica. E-Mail: schmitt.trix<br />

@web.de 602<br />

Wegen Hobbyaufgabe: Amati<br />

Bismarck, 1:200, Bauweise Holz, Ätzteile,<br />

Rumpf sauber, rohbaufertig, mit<br />

RC-Akku und Dokumentation, alles<br />

komplett € 400,–. Tel. 0177/2426959.<br />

702<br />

PLZ 8…<br />

Zahle Höchstpreise: Für alte Diesel-<br />

und Benzinmotoren bis 1970,<br />

auch defekt. D. Rother, Welzenbachstr.<br />

29, 80992 München, Tel.<br />

089/145739, Fax 1417041. 801<br />

Suche alle Graupner Bellaphonund<br />

Standard-Fernsteuerungen, auch<br />

Teile wie Empfänger, Servos etc., sowie<br />

Originalverpackungen dazu. Angebote<br />

bitte an Tel. 0821/5439391<br />

oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />

Verkaufe Real de France, M<br />

1:60, Länge 1060, Breite 480, Höhe<br />

670, sehr guter Zustand, € 2500,–.<br />

Tel. 0172/3533338. 803<br />

robbe, Berlin mit Motoren,<br />

1152, 1154, 1155, 1156, begonnen,<br />

kein Murks, aus Zeitmangel abzugeben,<br />

VB € 435,–; DGzRS-Plan, 27,5<br />

m, Kreuzer mit 200 Detailfotos (Dia),<br />

Hermann Helms, VB € 85,–. Tel.<br />

089/75979299, 8 bis 20 Uhr. 804<br />

PLZ 7…<br />

Suche: TÖN 96 Nicky von<br />

Graupner, Zustand egal oder nur<br />

Rumpf. Tel. 07141/9746896 (AB), E-<br />

Mail: hansjuergen.kirst@arcor.de. 701<br />

Wegen Aufgabe aus Altersgründen<br />

wird dieses Modellschiff zu<br />

einem günstigen Preis angeboten,<br />

gebaut nach Plan Natela, Masch. 2-<br />

Zylind, 12 B 14 Hub, Rumpf aus Holz,<br />

RC-Steuerung bereits vorgesehen,<br />

Preis VS. Tel. 07529/912395. 805<br />

64 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Bestellung eines JAHRESABONNEMENTS ab Heft ____________<br />

Bitte senden Sie mir bis auf weiteres die angekreuzte Zeitschrift zu. Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Zuviel bezahlte Beträge für noch<br />

nicht erschienene ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />

Bestellung eines GESCHENKABONNEMENTS ab Heft ____________<br />

Ich möchte die angekreuzte Zeitschrift zu den genannten Bezugspreisen frei Haus verschenken. Einen Geschenkgutschein erhalte ich zusammen<br />

mit der Rechnung.<br />

Adresse des Auftraggebers:<br />

Nur bei Geschenk-Abonnement ausfüllen:<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße<br />

PLZ Ort<br />

Das Jahresabonnement soll erhalten:<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße<br />

Abopreis inkl.<br />

Versandkosten /<br />

Einzelheftbestellungen<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />

ohne DVD<br />

Modell mtl.<br />

mit DVD (6 x jährlich)<br />

Einzelheft 4,20 / 9,10<br />

Abopreis Inland 47,– / 62,–<br />

Abopreis Ausland 50,40 / 65,40<br />

elektroModell vjl.<br />

Einzelheft 9,60<br />

Abopreis Inland 20,– / 35,–<br />

Abopreis Ausland 22,– / 37,–<br />

sm<br />

Bitte veröffentlichen Sie nachstehende private Kleinanzeige unter „kurz & fündig“ in der nächsterreichbaren Ausgabe von<br />

Modell mtl.<br />

ohne DVD<br />

mit DVD (4-mal jährlich)<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Einzelheft 5,–<br />

Abopreis Inland 53,80<br />

Abopreis Ausland 60,–<br />

mtl.<br />

mtl.<br />

Journal<br />

Dampf&Heißluft vjl.<br />

Einzelheft 7,50<br />

Abopreis Inland 28,–<br />

Abopreis Ausland 30,–<br />

Journal<br />

Dampf&Heißluft vjl.<br />

vjl.<br />

Einzelheft 7,–<br />

Abopreis Inland 26,–<br />

Abopreis Ausland 28,–<br />

vjl.<br />

<br />

Ich weiß, dass die Veröffentlichung ausschließlich gegen Vorauszahlung erfolgt. Die Art der Zahlung ist umseitig angekreuzt.<br />

bis 8 Zeilen<br />

kostenlos<br />

bitte<br />

an kreuzen,<br />

wenn die<br />

Anzeige<br />

mit Bild<br />

erscheinen<br />

soll. Je Bild<br />

5,–<br />

zu sätzlich.<br />

In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />

Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />

-Service (kostenlos)<br />

Ich bestelle aus dem Programm des<br />

<br />

Leseexemplar Zeitschrift:<br />

Modell<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

elektroModell<br />

Journal Dampf&Heißluft<br />

Gartenbahn<br />

Menge<br />

Best.-Nr.<br />

Titel<br />

Preis <br />

Prospekt:<br />

Modellbau<br />

Kunst<br />

sonstiges (z. B. Feuerwehr, Schule)<br />

<br />

adressänderung ab: ______________<br />

Ich bin Abonnent von:<br />

Neu:<br />

Straße<br />

<br />

PLZ<br />

Kd.-Nr.:<br />

Ort<br />

Datum<br />

rechtsverbindliche Unterschrift


-Bestellschein für ein Jahres- bzw. Geschenk-Abo<br />

Bitte in einen Umschlag<br />

stecken und senden an:<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

78045 Villingen-Schwenningen<br />

Die Jahresabonnementgebühr / den Geschenk-Auftrag zahle ich<br />

nach Rechnungserhalt<br />

bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung *<br />

(nur in Deutschland)<br />

Konto-Nr.:<br />

BLZ:<br />

Geldinstitut:<br />

per Kreditkarte<br />

Visa MasterCard<br />

Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

gültig bis: ____________<br />

* Ich bin damit einverstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die von mir / uns zu leis tenden Zahlungen bei Fällig keit zu<br />

Lasten meines / unseres Kontos einziehen.<br />

Ihre Vorteile beim Bezug im Abonnement<br />

• Frei-Haus-Lieferung (Zustellung ist bereits im Vorzugspreis enthalten).<br />

• Sie können das Abonnement jederzeit kündigen.<br />

-Bestellschein für Kleinanzeigen<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Anzeigen-Abteilung<br />

78045 Villingen-Schwenningen<br />

<strong>Der</strong> Betrag in Höhe von ..................... wird bezahlt<br />

durch gleichzeitige Überweisung* auf<br />

Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694 400 07) 1570449<br />

aus dem Ausland: IBAN: DE 13694400070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />

* Bitte unbedingt Name, Ort und Verwendungszweck angeben;<br />

sonst ist keine Verbuchung möglich!<br />

durch Bankabbuchung (nur Deutschland) Absender und<br />

Kontoinhaber müssen identisch sein!<br />

Konto-Nr.: _____________________________ BLZ: ________________________<br />

Geldinstitut: ________________________________________________________<br />

durch VISA<br />

durch MasterCard<br />

Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

Vor- und Zuname<br />

gültig bis: ______________<br />

Straße PLZ Ort<br />

Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />

sm<br />

-Service und -Bestellschein<br />

Bitte beachten Sie:<br />

<strong>Der</strong> Versandkostenanteil von 3,– gilt nur<br />

für Sendungen innerhalb Deutschlands.<br />

Versandkosten bei Sendungen ins Ausland:<br />

Bücher und Zeitschriften 5,–<br />

Baupläne 9,–<br />

Neckar-Verlag GmbH<br />

Bezahlung<br />

nach Rechnungserhalt<br />

bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung*<br />

(nur in Deutschland)<br />

Konto-Nr.:<br />

BLZ:<br />

Geldinstitut:<br />

per Kreditkarte<br />

Visa MasterCard<br />

Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

gültig bis: ____________<br />

* Ich bin damit einverstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die von mir / uns zu leis tenden Zahlungen bei Fälligkeit zu<br />

Lasten meines / unseres Kontos einziehen.<br />

78045 Villingen-Schwenningen<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />

sm


JENS JOHANNSEN<br />

Kerzenboote<br />

Jens Johannsen stellt in seinem Buch „Kerzenboote“<br />

Bootsentwürfe aller Art vor. Seien es Kerzenboote<br />

aus Milchtüten, Blechtüten oder ausgebuffte<br />

Neuentwürfe von Tuckerbooten – in diesem<br />

Buch fi nden Sie jede Menge spannende Anregungen!<br />

Die Entwürfe werden jeweils durch detaillierte<br />

Anleitungen und eindrucksvolle Fotos ergänzt.<br />

Wir verbinden mit „Kerzenboote“ die Hoffnung,<br />

dass die Entwicklung am Tuckerboot <strong>neue</strong> Impulse<br />

bekommt und die Spielfreude für Jung und Alt<br />

erhalten bleibt.<br />

KERZENBOOTE –<br />

ein tolles Thema für Jung und Alt!<br />

ISBN 978-3-7883-1616-7<br />

Umfang 88 Seiten<br />

Format DIN A4<br />

Best.-Nr. 616<br />

Preis 14,90 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • Klosterring 1 • 78050 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />

bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


RUBRIKEN<br />

JÜRGEN STROHBACH<br />

Die Helling …<br />

immer wieder neu?<br />

N<br />

ach alter Väter Sitte werden die meisten<br />

Eigenbau-Schiffsmodelle in Spantenbauweise<br />

„über Kopf“ auf einer<br />

Helling gebaut. Über die Vorzüge dieser<br />

Baumethode wie Genauigkeit, Reproduzierbarkeit<br />

etc. brauche ich mich hier nicht<br />

weiter auszulassen, das ist allen hinlänglich<br />

bekannt. Ebenso bekannt ist aber auch der<br />

bei jedem <strong>neue</strong>n Modell erforderliche und<br />

erneut zu finanzierende Aufwand für besagte<br />

Helling. Eine gute Helling besteht zunächst<br />

einmal aus einem möglichst verzugsfreien<br />

Baubrett. Dieses besteht im<br />

Idealfall aus einer möglichst starken (und<br />

relativ teuren) Siebdruckplatte oder aus<br />

Leimholz gehobener Qualität.<br />

Auf diesem Baubrett werden dann jede<br />

Menge Leisten zur Spantfixierung verschraubt.<br />

<strong>Der</strong> hierfür erforderliche Arbeitsaufwand<br />

ist nicht unerheblich, er muss<br />

jedoch sein, macht aber bei weitem nicht<br />

so viel Freude wie der eigentliche Bau des<br />

Modells. Ist der Rumpf dann fertig beplankt,<br />

wandert die Helling zunächst einmal in die<br />

Ecke, bevor sie dann einige Monate später<br />

doch zerlegt und mit erneutem Aufwand an<br />

Geld und Zeit für ein <strong>neue</strong>s Modell präpariert<br />

wird.<br />

Da war es mehr als nahe liegend, sich einmal<br />

Gedanken über eine immer wieder zu<br />

verwendende universelle Helling Gedanken<br />

zu machen. Welche Forderungen sind dabei<br />

zu erfüllen?<br />

• Relativ großes Baubrett in Länge und Breite,<br />

um Modelle unterschiedlicher Größe<br />

bauen zu können.<br />

• Spanthalter, die in Längsrichtung an jeder<br />

Position des Baubretts durch Klemmung<br />

fixiert werden können.<br />

• Möglichkeit zur Aufnahme unterschiedlicher<br />

Spantbreiten.<br />

• Kein umständliches Ausmessen und Aufzeichnen<br />

der Spantabstände.<br />

Das war es dann auch schon in puncto<br />

Pflichtenheft, doch wie soll man so etwas<br />

realisieren?<br />

Wie so oft, braucht man nur eine zündende<br />

Idee und dann wird alles plötzlich ganz einfach.<br />

Vorweg sei gesagt, dass ich die Spanten<br />

meiner zu bauenden Modelle grundsätzlich<br />

mit Spantfüßen versehe. Hierbei legt man<br />

sich dann am geschicktesten auf ein oder<br />

zwei Abstände der Spantfüße (je nach<br />

Modellgröße) fest. Die Möglichkeit zur<br />

schnellen Anpassung der Spantabstände<br />

habe ich dann im Elektrobereich gefunden.<br />

Hier werden so genannte Hutschienen zur<br />

68 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


VERSCHIEDENES<br />

Aufnahme für Geräte und besonders für<br />

Klemmen benutzt. Ein solcher Klemmenblock<br />

wird beidseitig durch Endstücke<br />

gegen Verschieben abgestützt. Und genau<br />

diese Endstücke werden nicht einfach wie<br />

eine Klemme auf die Schiene geschnappt,<br />

sondern fest mit einer Schraube geklemmt.<br />

Ich habe mich für ein Endstück der Firma<br />

Weidmüller mit der Bezeichnung WEW 35/1<br />

entschieden. Dieses ist von der Konstruktion<br />

her recht stabil und besitzt weiterhin zwei<br />

Fixierlöcher mit einem Durchmesser von ca.<br />

4,3 mm.<br />

Werden die Löcher durchbohrt, lassen sich<br />

die Endstücke leicht und mit einer Schraube<br />

4,3 x 25 auf einen Querträger schrauben.Wir<br />

fertigen uns also zunächst einmal einige<br />

Querträger gleicher Länge (in diesem Beispiel<br />

35 x 12 x 280 mm) und verschrauben<br />

die Endstücke an immer gleicher Position.<br />

Wenn man will, kann man jetzt oder später<br />

die Holzstücke zum Aufstecken der Spantfüße<br />

setzen. Nun werden die beiden<br />

Hutschienen lose auf das Baubrett gelegt, einige<br />

Querträger aufgeschoben und festgeklemmt.<br />

Somit ist bereits der Abstand der<br />

Hutschienen exakt fixiert und diese können<br />

jetzt mit dem Baubrett verschraubt werden.<br />

Als Letztes besorgen wir uns im Baumarkt<br />

oder im bekannten schwedischen Möbelhaus<br />

einige der herumhängenden Maßbänder<br />

und kleben diese beidseitig neben den<br />

Hutschienen auf das Baubrett.<br />

Voila: Eine universelle und immer wieder zu<br />

verwendende Helling.<br />

Horst Herrig<br />

EIN<br />

„KARTENTRICK“<br />

Jeder kennt das: Im Laufe eines<br />

Jahres sammeln sich eine Menge<br />

Plastikkarten im Geldbeutel oder in<br />

der Brieftasche an. Kalender-, Kunden-<br />

und Versichertenkarten sind aber<br />

meist nur begrenzte Zeit gültig,<br />

werden daher oft im Jahresrhythmus<br />

durch <strong>neue</strong> ersetzt, ganz zu schweigen<br />

von irgendwelchen Plastikkarten,<br />

die einem immer wieder unaufgefordert<br />

als Werbematerial zugesandt<br />

werden.<br />

Die meisten dieser Karten sind sehr<br />

biegsam und haben recht scharfe<br />

Kanten … und daher benutze ich sie<br />

gerne als Spachtel für Feinarbeiten in<br />

meiner Modellwerft. In schmale Streifen<br />

geschnitten, sind für sie auch<br />

enge Stellen im und am Rumpf zugänglich,<br />

an die man mit „normalen“<br />

Japanspachteln nicht hinkommt.<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012<br />

69


SEGELSCHIFFE<br />

Stuart<br />

Knockabout<br />

28<br />

Sieghard<br />

Groothoff<br />

D<br />

ieses als Sloop getakelte<br />

Segelboot ist im Jahre<br />

1932 vom bekannten amerikanischen<br />

Bootsbauer L. Francis<br />

Herreshoff konstruiert und seinerzeit von<br />

der „E.& D. Stuart, INC“ gebaut worden. Die<br />

Länge ü. a. beträgt 8,53 m, in der Breite sind<br />

es 2,11 m. Damals wurde das Boot selbstverständlich<br />

in Holz gebaut, die heutigen<br />

Nachbauten werden in den meisten Fällen<br />

in GfK-Sandwichbauweise angeboten.<br />

Beim Schnüffeln im Internet nach Anregungen<br />

für <strong>neue</strong> Projekte fiel mir dieses<br />

schlanke Boot sofort ins Auge, und es stand<br />

schnell fest, dass ein Modell bald bei mir in<br />

der Werkstatt auf der Helling liegen würde.<br />

Bei einem Maßstab von 1:6 würde das Modell<br />

dann Abmessungen von 142 x 35 cm<br />

bekommen, die Masthöhe über Deck läge<br />

bei 156 cm. So bleibt das Modell noch in<br />

fast jedem Pkw gut zu transportieren und<br />

die einzelnen Komponenten kann man zu<br />

einem moderaten Preis bekommen.<br />

Wie bei allen meinen Booten musste zuerst<br />

der Spantenriss gescannt und auf die<br />

nötige Größe gebracht werden, um danach<br />

eine entsprechende Zeichnung fertigen zu<br />

können. Als alle Details zeichnerisch festgehalten<br />

waren, ging es an das Übertragen<br />

der Spanten auf Hartfaserplatte. Nachdem<br />

ich alles mit der Stichsäge ausgeschnitten<br />

hatte, wurden die Spanten auf der Helling<br />

positioniert und verschraubt. Nun ging es<br />

ans Straken und dabei war wieder schön<br />

zu sehen, wie harmonisch die alten Risse<br />

doch gezeichnet sind. Das Beplanken von<br />

Rumpf und Deck mit 3-mm-Balsa ging<br />

folglich recht schnell von der Hand, wobei<br />

70 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


der Plichtboden jedoch mit einer Hartfaserplatte<br />

geschlossen wurde. Bevor das<br />

Deck ganz geschlossen war, habe ich den<br />

kompletten Rumpf mit 1-K-Bauschaum<br />

ausgesprüht, um so eine hohe Festigkeit<br />

für das Urmodell zu erlangen. Dabei<br />

muss man natürlich wegen der enormen<br />

Ausdehnung des Schaums sehr umsichtig<br />

arbeiten, damit das Urmodell nicht die<br />

„Beulenpest“ bekommt!<br />

Als Abschluss habe ich das Urmodell dann<br />

noch mit einer Lage 80-g/m²-Glasgewebe<br />

überzogen und nach Aushärtung mehrfach<br />

geschliffen und grundiert. Zeitgleich<br />

ist auch das Ruder auf die gleiche Weise<br />

entstanden.<br />

Um nun einen ersten Abzug vom Rumpf zu<br />

bekommen, musste das Urmodell mehrfach<br />

mit Trennwachs behandelt werden.<br />

Anschließend konnte es ans Laminieren<br />

gehen. Das Laminat besteht aus drei<br />

Schichten 160-g/m²- und einer äußeren Abschlussschicht<br />

aus 80-g/m²-Gewebe. Nach<br />

24-stündiger Trockenzeit konnte dann der<br />

erste Rumpf entformt werden.<br />

Nun wurden Deck, Plichteinsatz und Ruder<br />

in gleicher Stärke wie der Rumpf laminiert.<br />

Nachdem auch diese Teile entformt waren,<br />

mussten sämtliche Teile besäumt und von<br />

innen an vorgegebenen Stellen angeschliffen<br />

werden, um diverse Einbauten einkleben<br />

zu können.<br />

An die Rumpfoberkanten klebte ich von<br />

innen 3 x 8-mm-Kiefernleisten an, welche<br />

als Auflage für die Decksverklebung dienen<br />

sollten. <strong>Der</strong> nächste Schritt bestand darin,<br />

die Spanten mit 5-min-Epoxi einzukleben.<br />

Die Spanten bestehen aus 6-mm-Depron,<br />

welches beidseitig mit 80-g/m²-Gewebe<br />

belegt wurde. So sind die Spanten zwar<br />

sehr leicht, können aber trotzdem die nötige<br />

Kraft aufnehmen. An den Rumpfseiten<br />

in Höhe des Mastes, am Heckspant und<br />

an diversen Stellen unter Deck sorgen<br />

eingeklebte Holzklötzchen für den nötigen<br />

Halt der Wanten, des Achterstags und der<br />

Beschläge. Diese sind aus 2-mm-Alu gefertigt<br />

und an den jeweiligen Stellen mit<br />

5-min-Epoxi eingeklebt.<br />

<strong>Der</strong> Schwertkasten besteht aus einem<br />

Sandwich aus 2-mm-Aluminium (außen)<br />

und einer GfK-Platte (innen). <strong>Der</strong> Schwertkasten<br />

ist im vorderen Bereich der Plicht auf<br />

den Rumpfboden geklebt, die eingeleiteten<br />

Kräfte werden seitlich mit Stützen aus dem<br />

Spantenmaterial aufgefangen.<br />

Die beiden laminierten Ruderhalbschalen<br />

habe ich mit Depron-Resten und Epoxi verklebt,<br />

wobei an der Rudernase ein 4-mm-<br />

Stahldraht als Anlenkung sitzt. Dieser wird<br />

in einem Ruderkoker (Messingröhrchen)<br />

geführt, welcher vom Rumpfboden bis zur<br />

Decksoberkante eingeklebt ist. Unterbrochen<br />

ist der Koker nur im Bereich der Servoanlenkung.<br />

Das Ruderservo in Standard-<br />

Größe ist in eine Aluminiumvorrichtung<br />

eingelassen und darin verschraubt.<br />

Die zwei Umlaufschoten (getrennt für Fock<br />

und Groß) sitzen zusammen mit den Segelwinden<br />

auf 10 x 10-mm-Alu-Vierkantrohren<br />

und sind unterhalb der Plicht nach vorne hin<br />

verbaut. Zu Servicearbeiten können diese<br />

jederzeit nach lösen von vier M4-Muttern<br />

Urmodell<br />

Festlegen der Wasserlinie<br />

Innenleben<br />

ausgebaut werden. Die Schoten zu den<br />

Segeln sind jeweils in 6-mm-Aluröhrchen<br />

geführt, an der Umlaufschot werden sie mit<br />

Karabinern eingehakt.<br />

Akku und Empfänger sitzen auf einem kleinen<br />

Depronrest im unteren Bereich der<br />

Plicht und sind mit Klettband gesichert.<br />

Nun musste der Mastfuß in Form eines<br />

12-mm-Röhrchens an den dafür vorgesehenen<br />

Spant geklebt und zu den Seiten hin<br />

verstärkt werden. Damit waren alle Arbeiten<br />

„im Inneren“ erledigt.<br />

Als Abschluss konnte folglich das Deck mit<br />

24-h-Epoxidharz aufgeklebt werden. Da<br />

das Deck gewölbt ist, brauchte ich sämtliche<br />

Bleigewichte aus meinem Bestand,<br />

um überall den nötigen Druck aufbringen<br />

zu können. Klebebänder sollten für die nötige<br />

Verklebung zwischen Deck und Rumpfkante<br />

sorgen. Nachdem am nächsten Tag<br />

alles ausgehärtet war, konnten die Überstände<br />

besäumt und verschliffen werden.<br />

Da der Plichteinsatz bündig mit der Decksoberkante<br />

sitzen sollte, musste oben an den<br />

Kanten noch ein Holzrand mit Mahagonifurnier<br />

modelliert werden, um so dem Original<br />

möglichst nahe zu kommen. Dieser Holzrand<br />

ist aus mehreren Streifen geschnitten,<br />

die miteinander verleimt und nach<br />

dem Trocknen in Form geschliffen wurden.<br />

Genauso bin ich an der Ruderpinne und<br />

am äußeren Decksrand vorgegangen. Anschließend<br />

wurden alle Teile mehrfach lackiert.<br />

Diese Holzteile sind allerdings jetzt<br />

noch nicht montiert worden, sondern sie<br />

wurden erst nach dem endgültigen Lackauftrag<br />

aufgeklebt.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 12/2012 71


Technische Daten<br />

Original<br />

Modell<br />

Baujahr 1932 2012<br />

Länge 8,53 m 1,42 m<br />

Breite 2,11 m 0,35 m<br />

Das erste Mal auf dem Wasser<br />

Kein Tropfen Wasser<br />

in der Plicht<br />

Nach erfolgreicher Fahrt<br />

Zwischenzeitlich hatte ich schon das stehende<br />

Gut gefertigt. <strong>Der</strong> Mast besteht aber<br />

nicht wie beim Original aus Fichtenholz,<br />

sondern aus einem 12-mm-Alurohr, an<br />

welches ein 8-mm-Kunststoffrohr geklebt<br />

wurde. Eine Nut auf ganzer Länge ergibt<br />

die Keep, in die man das Großsegel einziehen<br />

kann. <strong>Der</strong> Übergang zwischen beiden<br />

Rohren wurde mit Balsa verklebt und<br />

zu einem Mastprofil verschliffen. <strong>Der</strong> Großbaum<br />

aus 10-mm-Alurohr ist ebenfalls genutet,<br />

um auch hier das Groß aufnehmen<br />

zu können. <strong>Der</strong> 6-mm-Alu-Fockbaum wird<br />

standardmäßig mit einem Wirbel angeschlagen<br />

und arbeitet somit wie auch beim<br />

Original als Pendelfock. Ein Segelriss, auf<br />

Papier gezeichnet, war die Basis für die<br />

folgende Näharbeit an der Segelgarderobe.<br />

So war das Segel aus Spinnaker-<br />

Nylon recht schnell genäht. Zwischen den<br />

einzelnen Bahnen wurden die Kunststoffsegellatten<br />

in den Saum geschoben und<br />

leicht mit Sekundenkleber verklebt. Die<br />

Segelecken sind mit weißem Dacron verstärkt,<br />

um die notwendigen Einschlaghülsen<br />

aufzunehmen, an denen die Bänder<br />

zum Segelspannen sitzen. Beim Großsegel<br />

sind im Vor- und Unterliek etliche 20 mm<br />

lange Kunststoffröhrchen eingeklebt, welche<br />

als Führung in der Keep des Mastes<br />

bzw. im Großbaum gedacht sind.<br />

Beim Design habe ich mich so weit es<br />

ging an das Original gehalten. <strong>Der</strong> erforderliche<br />

Zusatzkiel ist in diesem Fall ein<br />

Steckschwert (sprich eine Flosse) aus zwei<br />

3-mm-Aluplatten, welche zusammengeklebt<br />

und dann in Form geschnitten wurden.<br />

Die zweiteilige Bleibombe wurde beidseitig<br />

ans untere Ende des Schwertes geklebt,<br />

geschraubt und dann verspachtelt. Von<br />

unten in den Kielkasten geschoben, wird<br />

die komplette Kielflosse durch zwei 4-mm-<br />

Querbolzen unterhalb der Plicht gehalten.<br />

Die Wanten und das Achterstag bestehen<br />

aus 0,8-mm-Nirodraht, die Ösen sind jeweils<br />

mit kleinen Messinghülsen verquetscht und<br />

über Deck mit Wantenspannern versehen.<br />

Jetzt folgten noch die Plicht-Einbauten.<br />

Hierzu habe ich die Sitzbänke und den<br />

Kielkasten aus einer 6-mm-Depron-Platte<br />

geschnitten und vor Ort verklebt. Bevor das<br />

Boot die endgültige Lackierung bekommen<br />

sollte, musste aber erst einmal eine erste<br />

Probefahrt auf dem Wasser absolviert werden,<br />

um zu sehen, ob alles so bleiben konnte,<br />

wie es eingebaut war.<br />

Diese Fahrt hat mir dann schließlich gezeigt,<br />

dass alles korrekt an Ort und Stelle<br />

war und diesbezüglich keine Änderungen<br />

mehr nötig waren. <strong>Der</strong> Schwerpunkt war optimal<br />

gewählt und bei der Wende war eine<br />

gewollte Luv-Gierigkeit zu verzeichnen.<br />

Also konnte das Modell nun vollständig<br />

geschliffen, gespachtelt und mit 2-K-Grundierung<br />

behandelt werden. <strong>Der</strong> Aufwand<br />

war natürlich ein wenig größer, da ich ja<br />

aus dem Positiven ins Positive laminiert<br />

hatte und so etliche Unebenheiten beseitigt<br />

werden mussten. Jetzt konnte das<br />

Boot seinen eigentlichen Farbanstrich bekommen.<br />

Dabei wurden der Mast und die<br />

Bäume holzfarben lackiert und mit einem<br />

kleinen Pinsel habe ich die Holzmaserung<br />

nachempfunden. Das Deck wurde in<br />

Creme und der Rumpf in Weiß lackiert. Als<br />

Abschluss aller Arbeiten sind die schon<br />

erwähnten Holzteile auf Deck und Plicht<br />

geklebt worden.<br />

Auf dem Wasser macht dieses Segelboot<br />

eine sehr gute Figur und kommt dem Original<br />

folglich sehr nahe. Durch den Stummel-<br />

Langkiel bleibt das Boot recht spurstabil<br />

und ist angenehm zu segeln und dank des<br />

45 cm langen Zusatzkiels kann man auch<br />

mal bei etwas heftigerem Wetter segeln,<br />

was bei dieser Jolle einen deutlich höheren<br />

Spaßfaktor bringt.<br />

72 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Aus unserem<br />

Bauplanprogramm<br />

Chickie IV **<br />

Edler Mahagoni-Renner nach dem Vorbild eines amerikanischen<br />

Sportbootes der 30er-Jahre.<br />

Länge 975 mm<br />

Breite 400 mm<br />

Verdrängung 7000–8500 g<br />

Maßstab 1:5<br />

Antrieb Elektro, 1 x ab Baugröße 800, 20–24 Zellen<br />

Best.-Nr. 9784 Preis 29,70 [D]<br />

Aquarama Special ***<br />

Vorbildähnlicher Nachbau eines bekannten italienischen<br />

Mahagoni-Sportbootes.<br />

Länge 830 mm<br />

Breite 250 mm<br />

Maßstab 1:10<br />

Antrieb Elektro, 2 x Baugröße 600, 7 Zellen<br />

Best.-Nr. 9656 Preis 20,40 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • 78045 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


Demnächst in der<br />

<strong>Kult</strong>-Klassiker FAIRPLAY V in 1:25<br />

TAMINA von Ekkelboom in 1:10<br />

... und noch vieles andere mehr!<br />

Aus aktuellem Anlass kann es<br />

zur Verschiebung angekündigter<br />

Beiträge kommen.<br />

Seite<br />

aero-naut . . . . . . . . . . . 19<br />

Algermissen . . . . . . . . . 15<br />

arkowood . . . . . . . . . . 7<br />

bacuplast . . . . . . . . . . . 15<br />

Bastler Zentrale . . . . . . 19<br />

Berlinski . . . . . . 15, 19, 69<br />

Brüggen . . . . . . . . . . . . 23<br />

Conrad . . . . . . . . . . . . U 3<br />

Eichardt . . . . . . . . . . . . 15<br />

MYSTIC 185 mit zwei Turbinen<br />

PERSHING 76 im Eigenbau<br />

1/2013<br />

ist ab dem 28. 12. bei Ihrem Händler!<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

(ohne Kleinanzeigen)<br />

Seite<br />

EMC-Vega . . . . . . . . . . 15<br />

Faber . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

G.K. Modellbau . . . . . . 23<br />

GB-Modellbau . . . . . . . 23<br />

Graupner . . . . . . . . . . U 4<br />

JOJO . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Krick . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Lassek . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Meinhardt . . . . . . . . . . 69<br />

Seite<br />

MHZ Powerboats . . . . . 19<br />

Model-PLAN . . . . . . . . 15<br />

Modellbau-Kaufhaus . . 7<br />

Nessel . . . . . . . . . . . . . 19<br />

PROXXON . . . . . . 7, 9, 11<br />

Rücker . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Sperrholzshop . . . . . . . 64<br />

Steinhagen . . . . . . . . . 69<br />

Steingraeber/<br />

WECO-Rostock . . . . . . 23<br />

Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />

1820, 78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50.<br />

E-Mail: service@neckar-verlag.de.<br />

Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ<br />

694 400 07) Konto-Nr. 1570449 / IBAN: DE<br />

13694400070157044900, BIC: COBA DE FF<br />

694 · Sparkasse Schwarzwald-Baar (BLZ<br />

694 500 65) Konto-Nr. 26197 · Volksbank eG,<br />

Villingen-Schwenningen (BLZ 694 900 00)<br />

Konto-Nr. 8915 · Postbank Stuttgart<br />

(BLZ 600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion: Hans-Jörg Welz,<br />

Postfach 1820,<br />

78008 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: welz@neckar-verlag.de<br />

Grafik und Layout: Dietmar Schenk<br />

Anzeigen:<br />

Uwe Stockburger (Leitung)<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />

E-Mail: anzeigen@neckar-verlag.de<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 89 87-50<br />

Marketing: Rita Riedmüller<br />

+ 49 (0) 77 21 / 89 87-44<br />

E-Mail: werbung@neckar-verlag.de<br />

Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

(Abonnementsverwaltung)<br />

Monika Fritschi<br />

Tel. + 49 (0) 77 21 / 89 87-37, -38 u. -48<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck: Gulde-Druck, 72072 Tübingen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />

Woche des Monats.<br />

Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />

€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />

Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />

Babu:<br />

Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />

Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />

Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91, 63785<br />

Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />

10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />

Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />

Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />

© 2012 Neckar-Verlag GmbH<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />

Verlag und Herausgeber nicht übernommen<br />

werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. <strong>Der</strong> Verlag haftet nicht für<br />

unverlangt eingereichte Manuskripte und<br />

Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />

Abbildungen erteilt der Verfasser dem Verlag<br />

das ausschließliche Verlagsrecht. Er versichert,<br />

dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass keine anderweitigen Copyright-<br />

oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />

Honorierte Arbeiten gehen in das Verfügungsrecht<br />

des Verlags über.<br />

Produkt- und Warennamen werden ohne<br />

Gewährleistung einer freien Verwendbarkeit<br />

benutzt.<br />

Kein Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />

erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />

zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

Gebrauch des Lesers gestattet.<br />

35.Jahrgang<br />

ist auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />

von Fernsteuerungen sind die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

74 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2012


Jetzt 3 Monate<br />

gratis testen<br />

Einfach zum Abheben<br />

Werden Sie Mitglied in Deutschlands<br />

größtem Modellbau- und Modellbahn-Club<br />

Ihre 10 exklusiven Vorteile<br />

1. Bis zu 7,5% Bonus auf das gesamte Conrad<br />

Electronic Sortiment*.<br />

2. Das Club Magazin „actuell“ 4x jährlich<br />

nach Hause.<br />

3. Die Club.Card mit 1.000,- € Kreditrahmen und<br />

viele weitere Vorteilen.<br />

4. Lieferung im 24-Stunden-Service - natürlich<br />

ohne Aufpreis.<br />

5. Kostenlose Kleinanzeigen im Club Magazin<br />

bzw. Internet<br />

6. Teilnahme an spannenden Werksbesichtigungen<br />

und aufregenden Events.<br />

7. Nutzung des umfangreichen Internet-Club-Services<br />

mit Info zu Events, Workshops, Praxistipps.<br />

8. Unterstützung bei Fragen und Problemen durch<br />

kompetente Experten Beratung.<br />

9. Regelmäßig Vorteils-Coupons wie z.B. Ersparnis<br />

der Transportpauschale, Rabatt-Aktionen.<br />

10. Automatische Teilnahme an Club-<br />

Gewinnspiel mit hochwertigen Preisen.<br />

Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Die AGBs finden Sie unter conrad.de<br />

Jetzt Mitglied werden und 3 Monate gratis testen unter<br />

modellbau-club.de<br />

Alle Spielregeln und Nutzungsbedingungen finden Sie unter modellbau-club.de<br />

*Ausgenommen sind preisgebundene Bücher.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!