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3R Die zukunft des Erdgases in der Energiewende (Vorschau)

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10/2011<br />

ISSN 2191-9798<br />

K 1252 E<br />

Vulkan-Verlag,<br />

Essen<br />

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25. bis 26. Oktober 2011<br />

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Leserservice <strong>3R</strong><br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

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Wi<strong>der</strong>rufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung <strong>in</strong>nerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen <strong>in</strong> Textform (Brief, Fax, E-Mail) o<strong>der</strong> durch<br />

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PA<strong>3R</strong>IN0211<br />

Absendung <strong>des</strong> Wi<strong>der</strong>rufs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sache an den Leserservice <strong>3R</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege <strong>der</strong> laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich damit e<strong>in</strong>verstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag o<strong>der</strong> vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über <strong>in</strong>teressante Fachangebote <strong>in</strong>formiert und beworben werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.


Editorial<br />

<strong>Die</strong> Zukunft <strong>des</strong> <strong>Erdgases</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Energiewende</strong> ist Synonym für e<strong>in</strong>e<br />

nachhaltige, effizientere und CO 2<br />

-ärmere<br />

Energiewelt. Heißt das zukünftig: 100 %<br />

erneuerbare Energie. Ne<strong>in</strong>, denn die <strong>Energiewende</strong><br />

verfolgt Ziele, die vor allem mit<br />

Erdgas erreichbar werden:<br />

Mit neuen hocheffizienten Heizungsanlagen<br />

ist Erdgas richtungsweisend:<br />

Durch e<strong>in</strong> beschleunigtes Austauschprogramm<br />

für Heizungskessel lassen<br />

sich <strong>in</strong> kurzer Zeit enorme CO 2<br />

-E<strong>in</strong>sparungen<br />

erzielen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e Mikro-KWK-Anlagen –<br />

o<strong>der</strong> „stromerzeugende Heizungen“ –<br />

senken den Primärenergiebedarf und<br />

erlauben die Fortführung e<strong>in</strong>er Wärmemarkt-Entwicklungsstrategie,<br />

die schon<br />

vor Jahren mit <strong>der</strong> Brennwerttechnik e<strong>in</strong>en<br />

großen Schritt <strong>in</strong> Richtung Emissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

getan hat.<br />

Mo<strong>der</strong>ne gastechnische Anlagen wie die<br />

Gaswärmepumpe ermöglichen die E<strong>in</strong>kopplung<br />

von Solarenergie o<strong>der</strong> die Nutzung<br />

von Umwelttemperaturdifferenzen<br />

und br<strong>in</strong>gen so erneuerbare Energie <strong>in</strong><br />

die Haushalte – komfortabel und preiswert.<br />

Erdgas als Kraftstoff – heute geschultert<br />

auf e<strong>in</strong>em flächendeckenden Tankstellennetz<br />

und auf ausgereifter Motortechnik<br />

– ermöglicht e<strong>in</strong>e Mobilität mit<br />

25 % weniger CO 2<br />

. Dabei ist das Erdgas<br />

sogar billiger als an<strong>der</strong>e Kraftstoffe.<br />

Erdgas ist nicht nur <strong>in</strong>novativ und effizient,<br />

es erneuert sich auch selbst – als<br />

Bioerdgas.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Energiewende</strong> wird mit Erdgas bezahlbar<br />

– e<strong>in</strong> Aspekt, <strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>e ähnlich<br />

große Aufmerksamkeit erfahren sollte,<br />

wie die gesteckten Ziele selbst. Doch damit<br />

die <strong>Energiewende</strong> an Fahrt aufnimmt,<br />

ist noch e<strong>in</strong>iges zu tun:<br />

Das Potenzial von Biomethan kann nur<br />

dann richtig erschlossen werden, wenn e<strong>in</strong><br />

gleichberechtigter E<strong>in</strong>satz im Wärmemarkt<br />

für Biomethan sowie für an<strong>der</strong>e erneuerbare<br />

Energien, etwa synthetisches<br />

Biomethan o<strong>der</strong> Wasserstoff-/Erdgasgemische,<br />

ermöglicht wird, d. h. bestehende<br />

Restriktionen hierzu im EEWärmeG fallen.<br />

Auslaufende steuerliche Vergünstigungen<br />

für CNG s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e CO 2<br />

-ärmere<br />

Mobilität deutlich zu verlängern, um<br />

jetzt e<strong>in</strong>e größere Verbreitung <strong>der</strong> klimafreundlichen<br />

Fahrzeuge zu erzielen.<br />

Mikro-KWK-Installationen s<strong>in</strong>d ebenso<br />

wie e<strong>in</strong>e beschleunigte Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> Heizungskessel durch Investitionsanreize<br />

zu för<strong>der</strong>n.<br />

E<strong>in</strong> Austrocknen <strong>des</strong> e<strong>in</strong>geschlagenen Innovationspfa<strong>des</strong><br />

muss durch Fortführung<br />

von För<strong>der</strong>programmen für Forschung<br />

und Pilotanlagen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden.<br />

Gerade das Thema „Power2Gas“,<br />

dass das technisch anspruchsvolle Ziel<br />

verfolgt, fluktuierenden o<strong>der</strong> nicht <strong>in</strong> die<br />

Stromnetze <strong>in</strong>tegrierbaren W<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong><br />

Solarüberschussstrom <strong>in</strong> e<strong>in</strong> speicherbares<br />

chemisches Produkt – sei es Wasserstoff<br />

o<strong>der</strong> synthetisches Methan – zu<br />

verwandeln, sollte dabei im Fokus stehen.<br />

Es verdeutlicht mehr als alle an<strong>der</strong>en<br />

Innovationen: Erdgas br<strong>in</strong>gt die <strong>Energiewende</strong><br />

voran, Erdgas verb<strong>in</strong>det uns<br />

mit <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Dr. Gerald L<strong>in</strong>ke<br />

Leiter Kompetenz-Center für Gastechnik<br />

und Energiesysteme<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

10 / 2011 689


10/2011<br />

Inhalt<br />

S. 696 S. 698<br />

S. 717<br />

Editorial<br />

689 <strong>Die</strong> Zukunft <strong>des</strong> Erd gases<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

Dr. Gerald L<strong>in</strong>ke<br />

Nachrichten<br />

Industrie und Wirtschaft<br />

694 Dünkirchen baut Frankreichs größtes Erdgasterm<strong>in</strong>al<br />

694 RWE Gründungsmitglied <strong>des</strong> europäischen Speicherverbands<br />

695 Neuer Stellenmarkt bei nodig-bau.de<br />

695 Erster Spatenstich für Erdgasuntergrundspeicher „Kathar<strong>in</strong>a“<br />

696 Swietelsky-Faber Kanalsanierung feiert 10. Gründungsjubiläum<br />

696 Open Grid Europe <strong>in</strong>vestiert <strong>in</strong> europäischen Netzverbund<br />

697 Kooperation im Rohrklassenmanagement<br />

Verbände und Organisationen<br />

698 Ohne Experten wird es teuer – Qualitätssicherung beg<strong>in</strong>nt bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>des</strong><br />

Planers<br />

700 DWA bezieht Position zu Energiefragen<br />

Personalien<br />

700 Mario Jahn verstärkt das brbv<br />

701 Än<strong>der</strong>ungen im Vorstand <strong>der</strong> SIMONA AG<br />

Fasz<strong>in</strong>ation Technik<br />

714 Gasversorgung für die<br />

Zukunft<br />

Nord Stream-Pipel<strong>in</strong>e<br />

Veranstaltungen<br />

702 1. Deutscher Reparaturtag<br />

702 10. Sanierungs- und Kanal<strong>in</strong>spektionstage<br />

703 HOAI für Anwen<strong>der</strong><br />

703 11. DWA-Regenwassertage 2012<br />

704 ROHRBAU-Kongress 2011<br />

704 Plastic Pipes XVI<br />

690 10 / 2011


SOLARTECHNIK<br />

Solar-Tec<br />

S. 720<br />

Normen & Regelwerk<br />

Fachbericht<br />

706 <strong>Die</strong> Novelle <strong>des</strong> Energie-Wirtschaftsrechts<br />

Von RA Christian Fürst<br />

PVC / PMMA Messstellen<br />

Messstellen-Typen-Vielfalt für unabhängige Stromversorgung<br />

und zur sicheren Aufnahme <strong>der</strong> Messtechnik.<br />

712 DVGW-Regelwerk:<br />

G 652 „Erdgastankgeräte und Erdgastankgeräteanlagen“<br />

GW 134 „IT-gestützte Instandhaltung unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von GIS“<br />

Übersetzungen zum DVGW-Regelwerk<br />

713 FBS passt Richtl<strong>in</strong>ie an<br />

713 DIN-Normen<br />

Produkte & Verfahren<br />

LKS Messpunkt<br />

Der def<strong>in</strong>ierte Messpunkt im Gehäuse mit optisch guter<br />

Erkennung.<br />

717 Korrosionsschutz am Bildschirm – Remote Control<br />

718 Halbautomatische Rohrumlaufsäge für Kunststoff – GFK<br />

– Ste<strong>in</strong>zeug – Stahl<br />

718 Datenfernüberwachung im KKS<br />

719 TITAN 8plus – Alles an<strong>der</strong>e als e<strong>in</strong>e Luftblase<br />

720 Pressverb<strong>in</strong>dung für Gas-Hochdruckrohre aus Polyethylen<br />

720 Neues Messgerät für die Gasrohnetzüberprüfung<br />

721 Traditionell sicher schützen mit Petrolatum-B<strong>in</strong>den<br />

721 Multi-Druckanbohrventil – e<strong>in</strong>e leistungs fähige Neukonstruktion<br />

für Gas und Wasser<br />

722 Das System Canusa – Passend wie e<strong>in</strong>e zweite Haut<br />

723 Gas sicher transportieren und effizient verteilen<br />

Unterflur Messstelle<br />

Wasserdichtes Kunststoffgehäuse mit teleskopierbarer<br />

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10 / 2011 • Fax. 0 64 82 / 91 31- 50<br />

691<br />

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10/2011<br />

Inhalt<br />

S. 731 S. 742 S. S. 748 350<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Fachbericht<br />

724 E<strong>in</strong> Neues Verfahren zur Brennwertverfolgung <strong>in</strong> Verteilnetzen<br />

Von Joachim Schenk, Peter Schley und Andreas Hielscher<br />

Fachbericht<br />

731 Kathodischer Korrosionsschutz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasverteilungsnetz<br />

Von Werner Poka, Hans Gaugler und Oliver Steiger<br />

Fachbericht<br />

737 Kathodischer Korrosionsschutz von Stahlrohrleitungen <strong>in</strong> Mantelrohren<br />

Von Marc Lemkemeyer<br />

Fachbericht<br />

742 Korrosion durch sulfatreduzierende Bakterien an e<strong>in</strong>er Hochdruckgasleitung<br />

unter abgelöster Schweißnahtnachumhüllung<br />

Von Ulrich Bette<br />

Fachbericht<br />

748 Integritätsbewertung für die Sanierung e<strong>in</strong>er Pipel<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Osteuropa<br />

Von Markus Rie<strong>der</strong> und Abraham Louwerse<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

752 Energie für die Zukunft Europas über die Nordeuropäische Erdgasleitung<br />

NEL<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

754 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e DN 800 Gasleitung unter Betriebsdruck<br />

Services<br />

761 Marktübersicht<br />

781 Praxis-Tipps<br />

782 Term<strong>in</strong>kalen<strong>der</strong><br />

3.US Impressum<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

756 Bohrung im Steilhang – Erneuerung e<strong>in</strong>er oberirdischen Gasleitung<br />

Von Günter Naujoks<br />

Wasserversorgung<br />

Fachbericht<br />

758 <strong>Die</strong> Polyamidumhüllung – E<strong>in</strong>e Lösung für die Pflugverlegung von<br />

Stahlrohrleitungen<br />

Von Stephan Maier, Hans-Jürgen Kocks<br />

692 10 / 2011


Abwasserentsorgung<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

772 GFK-Wickelrohre für die <strong>Energiewende</strong><br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

774 Sanierung von Hausanschlüssen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altstadt<br />

von Münster<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

776 Mit System planen und bauen – Entwässerungssystem<br />

für neues Erschließungsgebiet <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de Altdor<br />

Projekt kurz beleuchtet<br />

778 <strong>Die</strong> „Ei-im-Ei“-Lösung – Lüneburg saniert<br />

historischen Mauerwerkskanal<br />

S. 774<br />

10 / 2011 693


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Dünkirchen baut Frankreichs größtes<br />

Erdgasterm<strong>in</strong>al<br />

BILD: Großprojekt Erdgasterm<strong>in</strong>al: Dünkirchen steigt <strong>in</strong> das weltweite<br />

Rennen um die Lieferung von Flüssigerdgas e<strong>in</strong><br />

Neben Fluxys G und Total wird auch <strong>der</strong> französische<br />

Energiekonzern EDF <strong>in</strong> das Erdgasterm<strong>in</strong>al von Dünkirchen<br />

<strong>in</strong>vestieren. Das Investitionsvolumen beträgt 700<br />

Millionen Euro für EDF und 50 bis 70 Millionen Euro<br />

für den Hafen von Dünkirchen. Das Dünkirchener Term<strong>in</strong>al<br />

für Erdgastanker soll Ende 2015 se<strong>in</strong>en Betrieb<br />

aufnehmen. Es wird über e<strong>in</strong>e Jahreskapazität von 6 bis<br />

13 Gm 3 verfügen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zweiten Phase auf 12 bis<br />

16 Gm 3 erhöht werden kann. <strong>Die</strong>s entspricht 10 % <strong>des</strong><br />

aktuellen französischen Verbrauchs.<br />

Neben den 53 weltweit <strong>in</strong> Betrieb bef<strong>in</strong>dlichen Erdgasterm<strong>in</strong>als<br />

werden <strong>der</strong>zeit fünf weitere <strong>in</strong> Frankreich<br />

geplant o<strong>der</strong> gebaut. 2020 soll <strong>der</strong> Anteil <strong>des</strong> Flüssigerdgases<br />

im <strong>in</strong>ternationalen Gasgeschäft rund 38 % erreichen,<br />

heute s<strong>in</strong>d es erst 22 %. Dabei ist <strong>der</strong> Schiffsweg<br />

unabd<strong>in</strong>gbar, um die weltweit wachsende Nachfrage<br />

nach Erdgas zu decken. Gleichzeitig för<strong>der</strong>t dieser<br />

Transportweg e<strong>in</strong>e ausgewogene Entwicklung <strong>der</strong> künftigen<br />

europäischen und globalen Märkte.<br />

RWE Gründungsmitglied <strong>des</strong> europäischen<br />

Speicherverbands<br />

<strong>Die</strong> Netz<strong>in</strong>tegration <strong>der</strong> Erneuerbaren<br />

Energien wird zentrale Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> kommenden fünf bis zehn<br />

Jahre se<strong>in</strong>. <strong>Die</strong> RWE AG hat geme<strong>in</strong>sam<br />

mit zwölf an<strong>der</strong>en europäischen<br />

Energie- und Forschungsunternehmen<br />

den neuen europäischen Speicherverband<br />

„European Association for Storage<br />

of Energy“ (EASE) gegründet.<br />

<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong> streben an, Entwicklung<br />

und E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> im zukünftigen<br />

Energiesystem benötigten Energiespeicher<br />

zu för<strong>der</strong>n. Dazu wird EASE<br />

technische, wirtschaftliche und regulatorische<br />

Fragen <strong>der</strong> Energiespeicherung<br />

bearbeiten und e<strong>in</strong>e Plattform<br />

zum Austausch mit den relevanten europäischen<br />

Initiativen zu Stromerzeugung,<br />

Netzen und Energieanwendung<br />

bilden. <strong>Die</strong> EASE Gründungsmitglie<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>d neben RWE: Alstom, DONG Energy,<br />

EDF, EnBW, Enel, E.ON, GDF SUEZ,<br />

HITACHI Power Europe, KEMA, RISØ,<br />

Saft und Siemens.<br />

Zielgerichtete Forschung und Entwicklung<br />

sowie Praxiserprobung von<br />

Speichertechnologien s<strong>in</strong>d dabei von<br />

großer Bedeutung, die entsprechenden<br />

För<strong>der</strong>programme auf EU-Ebene sollten<br />

daher darauf ausgerichtet werden. Zum<br />

Gründungspräsidenten <strong>des</strong> EASE wurde<br />

Bernard Delpech vom französischen<br />

Stromkonzern EDF ernannt. <strong>Die</strong> <strong>in</strong> Brüssel<br />

ansässige Organisation nahm am 27.<br />

September offiziell die Arbeit auf.<br />

„RWE gehört bei <strong>der</strong> praktischen<br />

Entwicklung von Speichern zu den führenden<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Wir möchten unsere Erfahrung daher<br />

bei EASE e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen, um geme<strong>in</strong>sam die<br />

E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten <strong>der</strong> Energiespeicher<br />

auf europäischer Ebene zu erarbeiten.<br />

Der Erfahrungsaustausch <strong>in</strong> Sachen<br />

Netz<strong>in</strong>tegration wird uns hier voranbr<strong>in</strong>gen“,<br />

erklärt Friedrich Schulte, Leiter<br />

Technologie <strong>der</strong> RWE Konzern F&E.<br />

Durch die gestiegene E<strong>in</strong>speisung<br />

stark schwanken<strong>der</strong> W<strong>in</strong>d- und Solarenergie<br />

stoßen die Stromnetze an die<br />

Grenzen ihrer Belastbarkeit. In Zukunft<br />

müssen wir Energieerzeugung, –transport<br />

und -verbrauch effizient steuern<br />

und Speicher gezielt <strong>in</strong> das System <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Nur so kann Strom aus regenerativen<br />

Quellen <strong>in</strong> großen Anteilen<br />

vom Energiesystem sicher aufgenommen<br />

werden. EASE füllt e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ationsrolle<br />

aus, um dieses Ziel mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> Speicheroption zu erreichen: Mitgliedsunternehmen<br />

und europäische<br />

Interessengruppen erhalten jetzt e<strong>in</strong>e<br />

Plattform für Wissenstransfer und<br />

können Synergienpotenziale schneller<br />

nutzen.<br />

<strong>Die</strong> RWE F&E übernimmt Verantwortung:<br />

Mit Friedrich Schulte engagiert<br />

sich <strong>der</strong> Leiter Technologie im<br />

Vorstand <strong>des</strong> neuen Verban<strong>des</strong>. Dr.<br />

Erik Hauptmeier wurde zum Vorsitzenden<br />

<strong>des</strong> EASE-Kommitees für Technologie<br />

und Strategie gewählt.<br />

694 10 / 2011


Keilmuffen KM-XL<br />

d 1000 – d 1200<br />

Erster Spatenstich für<br />

Erdgasuntergrundspeicher<br />

„Kathar<strong>in</strong>a“<br />

T-Stücke<br />

d 250 – d 400<br />

W<strong>in</strong>kel 90°<br />

d 250 – d 315<br />

Am 16.09.2011 erfolgt im Beise<strong>in</strong><br />

<strong>des</strong> M<strong>in</strong>isterpräsidenten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong><br />

Sachsen-Anhalt, Dr. Re<strong>in</strong>er Haseloff,<br />

<strong>der</strong> erste Spatenstich für den<br />

Erdgasuntergrundspeicher „Kathar<strong>in</strong>a“<br />

(UGS Kathar<strong>in</strong>a) <strong>in</strong> Peißen bei Bernburg.<br />

Der Name <strong>des</strong> Untergrundspeichers<br />

soll an die russische Zar<strong>in</strong> Kathar<strong>in</strong>a<br />

II. er<strong>in</strong>nern, die vor 282 Jahren als<br />

Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sophie von Anhalt-Zerbst<br />

geboren wurde.<br />

Im April 2008 vere<strong>in</strong>barten die<br />

VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft<br />

(VNG) und OOO Gazprom<br />

Export <strong>in</strong> Moskau den Bau e<strong>in</strong>er neuen<br />

großen Speicheranlage <strong>in</strong> Sachsen-<br />

Anhalt. VNG betreibt schon seit 1974<br />

e<strong>in</strong>en Erdgasuntergrundspeicher nahe<br />

<strong>der</strong> Stadt Bernburg.<br />

Zum Bau und Betrieb <strong>des</strong> neuen<br />

Speichers wurde die Erdgasspeicher<br />

Peissen GmbH mit Sitz <strong>in</strong> Halle<br />

(Saale) gegründet, die bis zum<br />

Jahr 2024 schrittweise <strong>in</strong>sgesamt<br />

zwölf Kavernen <strong>in</strong> Betrieb nehmen<br />

wird. Das Gasspeichervolumen wird<br />

im Endausbau ca. 600 Millionen Kubikmeter<br />

betragen. Mit dieser Gasmenge<br />

können pro Jahr ca. 300.000<br />

Haushalte sicher mit Erdgas versorgt<br />

werden. Zusätzlich entsteht<br />

e<strong>in</strong>e etwa 37 km lange Speicheranb<strong>in</strong>dungsleitung<br />

zur Erdgasleitung<br />

JAGAL. Dadurch wird <strong>der</strong> Speicher<br />

direkt an das transeuropäische Leitungsnetz<br />

angeschlossen.<br />

Das Investitionsvolumen für das<br />

Speicherprojekt durch die GAZPROM<br />

Germania GmbH und <strong>der</strong> VNG – Verbundnetz<br />

Gas AG beträgt ca. 368<br />

Millionen Euro.<br />

FRIALEN ® XL<br />

Sichere<br />

Verb<strong>in</strong>dungstechnik<br />

im großen Stil<br />

Umfassen<strong>des</strong> Produkt- und<br />

Serviceangebot zur optimalen<br />

und schnellen Verb<strong>in</strong>dung von<br />

Großrohrleitungen aus PE-HD<br />

Neuer Stellenmarkt bei<br />

nodig-bau.de<br />

Das führende Internetportal für Leitungsbau<br />

nodig-bau.de hat se<strong>in</strong>en Stellenmarkt<br />

aufgerüstet. Ab sofort können permanent<br />

mehrere hun<strong>der</strong>t aktuelle freie Stellenangebote<br />

aus dem Bereich Leitungs- und<br />

Tiefbau abgerufen werden, wie z.B. Rohrnetzbauer,<br />

Rohrleitungsbauer, Kanalrohrleger,<br />

Kanalbauer, Bohrgeräteführer o<strong>der</strong><br />

Tiefbaufacharbeiter. Insgesamt werden<br />

rund 50 verschiedene Berufsbil<strong>der</strong> berücksichtigt.<br />

Natürlich können Unternehmen auch<br />

weiterh<strong>in</strong> direkt e<strong>in</strong>e Stellenanzeige bei<br />

nodig-bau.de an e<strong>in</strong>er TOP-Position platzieren,<br />

die auch jeden Monat im Newsletter<br />

mit rund 12.000 Abonnenten veröffentlicht<br />

wird. Nach Ablauf <strong>der</strong> Laufzeit von<br />

60 Tagen wird e<strong>in</strong>e Erfolgsbestätigung per<br />

eMail verschickt. Sollte noch ke<strong>in</strong> passen<strong>der</strong><br />

neuer Mitarbeiter gefunden worden<br />

se<strong>in</strong>, so kann man die Stellenanzeige kostenlos<br />

für 30 weitere Tage schalten.<br />

Stutzenschellen SA-XL<br />

d 315/225 – d 1000/160<br />

Reparatursättel RS-XL<br />

d 250 – d 1000<br />

10 / 2011 695<br />

<strong>in</strong>fo-frialen@friatec.de · www.friatec.com


Industrie und Wirtschaft<br />

Nachrichten<br />

Swietelsky-Faber Kanalsanierung feiert<br />

10. Gründungsjubiläum<br />

Am 1.7. 2001 gründeten <strong>der</strong> österreichische<br />

Baukonzern Swietelsky (L<strong>in</strong>z) und die<br />

deutsche Wilhelm Faber GmbH & Co. KG<br />

(Alzey) im rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Schlierschied<br />

e<strong>in</strong> Tochterunternehmen, das sich<br />

seither <strong>der</strong> grabenlosen Sanierung von Abwasser-Kanalisationen<br />

widmet. Folgerichtig<br />

feiert dieses Unternehmen, das sich mit <strong>in</strong>zwischen<br />

acht Unternehmensstandorten <strong>in</strong><br />

Deutschland und Österreich fest im Markt<br />

etabliert hat, 2011 das „10-Jährige“. Aus<br />

diesem Anlass kamen rund 280 geladene<br />

Gäste am 23. September nach Ma<strong>in</strong>z, um<br />

dieses Jubiläum mit e<strong>in</strong>em Fest zu begehen.<br />

Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner<br />

trafen sich auf E<strong>in</strong>ladung <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

im Hofgut Laubenheim, das<br />

hoch über dem Rhe<strong>in</strong> <strong>in</strong> den We<strong>in</strong>bergen<br />

BILD: 280 Gäste feierten im Festsaal <strong>des</strong> Hofgutes Laubenheim<br />

<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z am 23. September das 10-Jahres-Jubiläum <strong>der</strong> Swietelsky<br />

liegt. So fasz<strong>in</strong>ierend, wie die Perspektive<br />

von dort über den Ballungsraum Frankfurt/Ma<strong>in</strong>z/Wiesbaden<br />

ist, so positiv stellen<br />

sich die Aussichten für die Swietelsky-Faber<br />

GmbH Kanalsanierung dar, wenn man den<br />

Ausführungen <strong>der</strong> Geschäftsführer W<strong>in</strong>fried<br />

Schmelzer und Mart<strong>in</strong> Wagner <strong>in</strong> ihrer<br />

Festansprache folgt. Sie kamen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rückschau<br />

zu <strong>der</strong> Erkenntnis, dass es sich bei <strong>der</strong><br />

Gründung im Jahre 2001 um die „Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus e<strong>in</strong>er Vernunftehe und e<strong>in</strong>er Liebesheirat“<br />

gehandelt habe. <strong>Die</strong>se hat e<strong>in</strong><br />

höchst vitales, mittlerweile 110 Köpfe starkes<br />

Unternehmen geschaffen, das <strong>in</strong>zwischen<br />

unter den „Top5“ <strong>der</strong> deutschen Kanalsanierer<br />

rangiert. Wie viele gesunde K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

– sprich: Nie<strong>der</strong>lassungen – aus dieser<br />

Verb<strong>in</strong>dung hervor gegangen s<strong>in</strong>d konnte<br />

Helmut Schre<strong>in</strong>er<br />

lei<strong>der</strong> nur noch zum<br />

Teil erleben: Der<br />

Mit-Gründungsgeschäftsführer<br />

<strong>des</strong> Unternehmens,<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

lei<strong>der</strong> viel zu früh<br />

verstarb, wurde<br />

<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z mit e<strong>in</strong>er<br />

Schweigem<strong>in</strong>ute<br />

geehrt.<br />

Weiter mit dabei<br />

und als Leiter<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />

Alzey seit Langem<br />

erfolgreich im Geschäft<br />

ist h<strong>in</strong>gegen<br />

Albert Herber, <strong>der</strong> an diesem Abend<br />

aus gutem Grunde beson<strong>der</strong>e Erwähnung<br />

fand. Erst auf se<strong>in</strong> durchaus hartnäckiges<br />

Betreiben als „Heiratsvermittler“ h<strong>in</strong> fanden<br />

die Bauunternehmen aus Österreich<br />

und Deutschland Anfang <strong>des</strong> letzten Jahrzehnts<br />

überhaupt zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, wie Karl-<br />

Wilhelm Faber, deutscher Gesellschafter<br />

<strong>des</strong> Unternehmens <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grußwort<br />

schil<strong>der</strong>te.<br />

In Ma<strong>in</strong>z wurde jedoch nicht nur über<br />

die Vergangenheit gesprochen; überaus<br />

positiv schätzten Gesellschafter und Geschäftsführer<br />

auch die Marktaussichten<br />

und damit das weitere Entwicklungspotential<br />

e<strong>in</strong>: Kanalsanierung ist und bleibt e<strong>in</strong>e<br />

wichtige, gesetzlich verb<strong>in</strong>dliche und noch<br />

lange nicht abgeschlossene Pflichtaufgabe<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand, zumal Kanäle ja auch<br />

weiterh<strong>in</strong> altern. Hoffnungsvoll stimmt<br />

auch die positive Entwicklung, die sich im<br />

Bereich <strong>der</strong> Sanierung von Grundstücksentwässerungen<br />

speziell bei <strong>der</strong> NRW-Nie<strong>der</strong>lassung<br />

<strong>in</strong> Blomberg/Lippe abzeichnet,<br />

wo mittlerweile zwei spezialisierte Sanierungskolonnen<br />

rund um die Uhr <strong>des</strong>olate<br />

Hausanschlüsse auf Vor<strong>der</strong>mann br<strong>in</strong>gen.<br />

Neben allen fachlichen Bilanzen und Betrachtungen<br />

kam auf <strong>der</strong> Jubiläumsfeier <strong>in</strong><br />

Ma<strong>in</strong>z aber auch <strong>der</strong> Spaß nicht zu kurz, dafür<br />

sorgte Comedian Matthias Jung. Alles <strong>in</strong><br />

allem waren sich Gäste und Veranstalter am<br />

Tag danach e<strong>in</strong>ig: E<strong>in</strong>e rundum gelungene<br />

Veranstaltung zu e<strong>in</strong>em bedeutenden Anlass<br />

– und e<strong>in</strong>e Stimmung, die <strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht<br />

„Lust auf mehr“ macht.<br />

Open Grid Europe <strong>in</strong>vestiert <strong>in</strong> europäischen<br />

Netzverbund<br />

Deutschlands führen<strong>der</strong> Ferngastransporteur<br />

Open Grid Europe baut se<strong>in</strong> Netz mit<br />

Blick auf e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>des</strong> marktgebiets-<br />

und grenzüberschreitenden Transports<br />

aus.<br />

Das Unternehmen führt <strong>der</strong>zeit zwischen<br />

Porz (Köln) und Stolberg (Aachen)<br />

an e<strong>in</strong>er 86 km langen Erdgasleitung e<strong>in</strong>e<br />

sogenannte Reversierung durch, wodurch<br />

an den Grenzübergangspunkten Eynatten<br />

und Bocholtz zukünftig mehr Transportkapazität<br />

zur Verfügung steht.<br />

Hierzu wurde die von <strong>der</strong> Mittelrhe<strong>in</strong>ischen<br />

Erdgastransportleitungsgesellschaft<br />

(METG) betriebene Verdichterstation<br />

<strong>in</strong> Porz erweitert. In e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>thalbjährigen<br />

Planungs- und Bauphase erfolgten<br />

<strong>der</strong> Umbau <strong>des</strong> vorhandenen Stationspip<strong>in</strong>gs<br />

und die Anpassung <strong>des</strong> Stationsleitsystems.<br />

Parallel dazu wurden zwei bestehende<br />

Mess- und Regelanlagen erweitert,<br />

um <strong>in</strong> beide Transportrichtungen die<br />

Transportmengen und -drücke regeln zu<br />

können. Das Investitionsvolumen beträgt<br />

6,7 Millionen Euro.<br />

Mit dieser Ausbaumaßnahme können<br />

am deutsch-belgischen Grenzübergangs-<br />

696 10 / 2011


punkt Eynatten zukünftig größere Mengen <strong>des</strong> aus den<br />

Nie<strong>der</strong>landen, Belgien und Großbritannien ankommenden<br />

<strong>Erdgases</strong> übernommen und über die Verdichterstation<br />

Köln-Porz weiter Richtung Süddeutschland o<strong>der</strong> umgekehrt<br />

transportiert werden.<br />

Der Ausbau legt den Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>e bessere Anb<strong>in</strong>dung<br />

zwischen dem Zeebrugge Hub <strong>des</strong> belgischen<br />

Netzbetreibers Fluxys und dem virtuellen Handelspunkt<br />

von NetConnect Germany (NCG VHP).<br />

Der deutsch-belgische Grenzübergangspunkt Eynatten<br />

ist mit Oberkappel (Österreich), Oude Statenzijl (Nie<strong>der</strong>lande)<br />

und ab 1. Oktober 2011 Ellund (Dänemark) <strong>der</strong><br />

vierte Grenzübergangspunkt, an dem physikalisch Gas<br />

auf Basis fester Kapazitätsverträge importiert und exportiert<br />

werden kann.<br />

„<strong>Die</strong>se Maßnahme ist e<strong>in</strong> weiterer Mosaikste<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Richtung e<strong>in</strong>es europäischen Energiemarktes. Nur so<br />

lassen sich Versorgungssicherheit und e<strong>in</strong> funktionsfähiger<br />

Transportmarkt garantieren. <strong>Die</strong> wirtschaftlichen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen müssen dafür jedoch nach wie vor<br />

verbessert werden“, betont Stephan Kamphues, Sprecher<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung von Open Grid Europe.<br />

In Köln-Porz bef<strong>in</strong>det sich die älteste Verdichterstation<br />

<strong>der</strong> Open Grid Europe. 1954 gebaut, wird sie heute<br />

von <strong>der</strong> Mittelrhe<strong>in</strong>ischen Erdgastransportleitungsgesellschaft<br />

(METG) betrieben, e<strong>in</strong>er 100%igen Tochter<br />

von Open Grid Europe.<br />

Auch im Umweltschutz<br />

Kathodischer<br />

Korrosionsschutz<br />

Wir s<strong>in</strong>d seit über 40 Jahren<br />

auf dem Gebiet <strong>des</strong> kathodischen<br />

Korrosionsschutzes tätig.<br />

Bitte bedienen Sie sich unserer<br />

Erfahrung.<br />

Seit 1967 geprüftes Mitglied im Fachverband<br />

Kathodischer Korrosionsschutz.<br />

Nach GW 11 vom DVGW geprüft und<br />

als Fachfirma anerkannt.<br />

Fachbetrieb nach § 19 I Wasserhaushaltsgesetz<br />

WHG.<br />

Zertifiziert nach Regelwerk SCC*<br />

Elektrodienst<br />

Röss<strong>in</strong>g & Bornemann KG<br />

Marienburger Str. 23 · 48529 Nordhorn<br />

Tel. (0 59 21) 49 56 und (0 59 21) 9 73 70<br />

Fax (0 59 21) 7 51 40<br />

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E-Mail: <strong>in</strong>fo@roess<strong>in</strong>g-bornemann.de<br />

Kooperation im Rohrklassenmanagement<br />

<strong>Die</strong> TÜV SÜD Chemie Service GmbH ist<br />

offizieller Strategiepartner <strong>der</strong> Drafz Consult<strong>in</strong>g<br />

GmbH. E<strong>in</strong>en entsprechenden Vertrag<br />

haben Dr. Hans-Nicolaus R<strong>in</strong>dfleisch<br />

und Achim Drafz unterzeichnet. <strong>Die</strong> beiden<br />

Unternehmen bieten zukünftig im Anlagenbau<br />

für alle wesentlichen Industriesegmente<br />

<strong>in</strong>novative <strong>Die</strong>nstleistungen für<br />

das professionelle Management von Rohrklassen<br />

und E<strong>in</strong>zelbauteilen an.<br />

Bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit von TÜV SÜD<br />

Chemie Service und Drafz Consult<strong>in</strong>g stehen<br />

die Neutralität und die Durchgängigkeit<br />

<strong>der</strong> Daten an erster Stelle. Neuerstellung,<br />

Migration aus vorhandenen EDV- und<br />

CAD-Systemen, Berechnung und Auslegung,<br />

Prüfung <strong>der</strong> Bauteile und Rohrklassen<br />

nach Richtl<strong>in</strong>ie 97/23/EG sowie Pflege,<br />

Verwaltung und Aktualisierung <strong>der</strong> Daten<br />

– die Unternehmen bekommen alle Leistungen<br />

und die komplette Dokumentation<br />

aus e<strong>in</strong>er Hand. <strong>Die</strong> Anwendung von ausgelegten<br />

und geprüften Rohrklassen unterstützt<br />

Industrieunternehmen bei <strong>der</strong><br />

Planung von Neuanlagen sowie bei <strong>der</strong> Instandhaltung<br />

und Erweiterung von Altanlagen.<br />

Sie gewährleistet durch die Festlegung<br />

von technischen Lieferbed<strong>in</strong>gungen<br />

(Bestell- und Spezifikationstexte) e<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>heitlichen Lieferstandard – unabhängig<br />

vom Hersteller.<br />

Unter dem Motto „Innovatives und<br />

e<strong>in</strong>faches Rohrklassenmanagement“ wurde<br />

die Partnerschaft von TÜV SÜD Chemie<br />

Service und Drafz Consult<strong>in</strong>g auf<br />

mehreren Kundenveranstaltungen <strong>in</strong> ganz<br />

Deutschland vorgestellt. „Unsere ‚Rohrklassentage‘<br />

waren e<strong>in</strong> voller Erfolg“, sagt<br />

Hans-Nicolaus R<strong>in</strong>dfleisch, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> TÜV SÜD Chemie Service GmbH.<br />

Auf den Veranstaltungen <strong>in</strong>formierten sich<br />

Fachfirmen über das neue Lösungs- und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsportfolio <strong>der</strong> beiden Unternehmen.<br />

„<strong>Die</strong> vielen Fragen <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

und die rege Diskussion mit unseren Experten<br />

zeigten das starke Interesse an diesem<br />

Thema“, berichtet Achim Drafz, Geschäftsführer<br />

von Drafz Consult<strong>in</strong>g. „Dabei<br />

wurde auch deutlich, dass es bei fast<br />

allen Unternehmen konkreten Handlungsbedarf<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> vorhandenen Katalog-,<br />

Bauteil- und Rohrklassendaten gibt.“<br />

Vor allem auch im H<strong>in</strong>blick auf aktuelle<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> Regelwerken, Vorschriften,<br />

Verordnungen und Normen brauchen Anlagenbau-Unternehmen<br />

fachlich fundierte<br />

Unterstützung durch kompetente Partner.<br />

10 / 2011 697


Verbände und Organisationen<br />

Nachrichten<br />

Qualitätssicherung beg<strong>in</strong>nt bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>des</strong> Planers<br />

Ohne Experten wird es teuer<br />

„Entwässerungssysteme s<strong>in</strong>d langfristig<br />

nutzbare E<strong>in</strong>richtungen, ohne die e<strong>in</strong>e<br />

zivilisierte Gesellschaft aus hygienetechnischen<br />

und umweltrelevanten Gründen<br />

nicht existieren kann. <strong>Die</strong> Erhaltung<br />

dieser Werte im sozialen wie im monetären<br />

S<strong>in</strong>n ist heute mehr denn je erfor<strong>der</strong>lich“,<br />

diese Me<strong>in</strong>ung vertritt Dipl.-Ing.<br />

(FH) Markus Vogel, Inhaber <strong>des</strong> Ingenieurbüros<br />

VOGEL Ingenieure aus dem baden-württembergischen<br />

Kappelrodeck.<br />

Mit se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung steht <strong>der</strong> beratende<br />

Ingenieur, <strong>der</strong> sich mit se<strong>in</strong>en Mitarbeitern<br />

auf den Bereich <strong>der</strong> Kanalsanierung<br />

spezialisiert hat, nicht alle<strong>in</strong>e. Mittlerweile<br />

ist auch <strong>in</strong> den Blickpunkt <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit gerückt, dass die Entwässerungsanlagen<br />

zu den wertvollsten E<strong>in</strong>richtungen<br />

von Städten und Geme<strong>in</strong>den<br />

gehören. „Sie unterliegen e<strong>in</strong>er steten Abnutzung<br />

und Alterung“, so Vogel. „Deshalb<br />

trägt die Instandhaltung neben <strong>der</strong><br />

Sicherstellung <strong>der</strong> wasserwirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkte zur Erhaltung <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Vermögenswerte bei.“ Es gilt,<br />

diese Systeme durch gezielte, <strong>in</strong>telligente<br />

Sanierungsmaßnahmen <strong>in</strong> ihrer Funktion<br />

zu erhalten. Auch, um Gebührengel<strong>der</strong><br />

s<strong>in</strong>nvoll und <strong>zukunft</strong>sorientiert e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

An den Kanalbau werden aus<br />

diesem Grund beson<strong>der</strong>e Ansprüche gestellt.<br />

Zum Beispiel h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er konsequenten<br />

Qualitätssicherung von <strong>der</strong><br />

Kanaluntersuchung über die Ausschreibung<br />

bis zur Ausführung.<br />

<strong>Die</strong> Qualität bei e<strong>in</strong>igen Sanierungsverfahren<br />

wird <strong>in</strong> wesentlichem Maße erst<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle erzeugt; <strong>des</strong>halb ist es<br />

notwendig, Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu def<strong>in</strong>ieren,<br />

die helfen, das gewünschte und<br />

seitens <strong>des</strong> Auftraggebers bestellte Qualitätsniveau<br />

verlässlich zu erreichen. Ausführende<br />

Unternehmen belegen ihre Qualifikation<br />

im Bereich <strong>der</strong> Kanalsanierung<br />

mit dem Gütezeichen S (Sanierung). Firmen,<br />

die diesen Nachweis führen, erfüllen<br />

die von Auftraggebern gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an Material, Verfahren, Ausführung<br />

und Eigenüberwachung <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

mit den aktuellen Regelwerken.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist Qualifikation und Fachwissen<br />

auch auf Auftraggeberseite gefragt.<br />

<strong>Die</strong> Qualitätssicherung beg<strong>in</strong>nt mit<br />

<strong>der</strong> Auswahl <strong>des</strong> Planers. Er ist es, <strong>der</strong> dafür<br />

Sorge zu tragen hat, dass die richtigen<br />

Techniken vor Ort zur Schadensbehebung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Das Thema Kanalsanierung<br />

erfor<strong>der</strong>t erfahrene Fachleute<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung.<br />

<strong>Die</strong> Praxis zeigt, dass es<br />

hier nicht immer rund läuft. Unvollständige<br />

Planungsfestlegungen und Ausschreibungsunterlagen<br />

führen oft zu Sanierungsergebnissen,<br />

die die gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

nicht erfüllen. Ursache s<strong>in</strong>d<br />

fehlende Fachkenntnisse bzw. Erfahrungen<br />

o<strong>der</strong> die zu oberflächliche Projektbearbeitung.<br />

<strong>Die</strong> Folge s<strong>in</strong>d unwirtschaftliche<br />

Sanierungen, die sich situationsbed<strong>in</strong>gt<br />

regelmäßig erst viele Jahre später<br />

als solche herausstellen.<br />

<strong>Die</strong> Gründe für diese Entwicklung liegen<br />

für Markus Vogel auf <strong>der</strong> Hand: „E<strong>in</strong>e<br />

zu ger<strong>in</strong>ge Personaldecke und Personalabbau<br />

<strong>in</strong> den Tiefbauämtern bedeuten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel, dass wichtige Aufgaben<br />

ganz e<strong>in</strong>fach zeitlich und organisatorisch<br />

nicht mehr erfüllt werden können. Zudem<br />

ist diese Entwicklung meist mit dem<br />

Verlust von Kompetenz verbunden. Unter<br />

dieser Situation leidet die Zielorientierung<br />

bei <strong>der</strong> Planerauswahl, e<strong>in</strong>e Kontrolle<br />

<strong>der</strong> Ingenieurleistungen f<strong>in</strong>det praktisch<br />

nicht statt.“ Bei <strong>der</strong> Planerauswahl<br />

s<strong>in</strong>d so genannte Allroun<strong>der</strong> mittlerweile<br />

nicht mehr zwangsläufig die erste Wahl.<br />

„<strong>Die</strong> mo<strong>der</strong>nen Sanierungstechniken, die<br />

sich <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren entwickelt<br />

haben, tragen dazu bei, dass die Lebenszeit<br />

von Abwasserleitungen und -kanälen<br />

deutlich verlängert werden kann. Der<br />

zielgerichtete und lösungsorientierte E<strong>in</strong>satz<br />

<strong>der</strong> vielfältigen mo<strong>der</strong>nen Materialien<br />

und Verfahren erfor<strong>der</strong>t jedoch e<strong>in</strong><br />

gehöriges Maß an Spezialwissen. Deshalb<br />

ist <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> von sehr vielem nur etwas<br />

weiß, schlichtweg überfor<strong>der</strong>t“, so<br />

Vogel weiter.<br />

BILD: Interne Projekt- und Prozessbesprechung (v.li.): Gaby Vogel, Dipl.-Ing. (FH)<br />

Markus Vogel, Dipl.-Ing. Rico Nock, Dipl.-Ing. (FH) Jens Biegger<br />

Foto: VOGEL Ingenieure<br />

Fachwissen nötig<br />

Für den beratenden Ingenieur verlangt jede<br />

Sanierungsmaßnahme nach ganz speziellem<br />

Know-how. Auf Seiten von Auftraggebern<br />

und Bauüberwachern ebenso<br />

wie auf Seiten <strong>der</strong> ausführenden Unternehmen.<br />

E<strong>in</strong>e Kanalbaumaßnahme kann<br />

698 10 / 2011


nur dann gel<strong>in</strong>gen, wenn das nötige Fachwissen<br />

vorhanden ist, und wenn Auftraggeber,<br />

Ingenieurbüro und Auftragnehmer<br />

Hand <strong>in</strong> Hand zusammenarbeiten. Politik,<br />

Wirtschaft sowie Institutionen und Verbände<br />

weisen seit vielen Jahren darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass <strong>der</strong> dauerhaften Dichtheit von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen mehr Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden muss. Es<br />

liegt im Interesse aller, dass Abwasserleitungen<br />

und -kanäle von erfahrenen und<br />

zuverlässigen Fachleuten geplant, gebaut<br />

o<strong>der</strong> saniert werden. Aus diesem Grund<br />

wurde die Gütesicherung RAL-GZ 961<br />

e<strong>in</strong>geführt, um e<strong>in</strong>e kontrollierte Selbstverpflichtung<br />

<strong>der</strong> Unternehmen und e<strong>in</strong>e<br />

Zuverlässigkeitssteigerung zu erreichen.<br />

Im Fokus steht dabei <strong>der</strong> Zustand unserer<br />

Kanalisation. Erfahrung und Zuverlässigkeit<br />

s<strong>in</strong>d Grundlagen für Planungs- und Ausführungsqualität<br />

und somit für die Langlebigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> Leitungs<strong>in</strong>frastruktur.<br />

Gute Erfahrungen<br />

„Mit <strong>der</strong> Gütesicherung haben wir <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht“,<br />

bestätigt Markus Vogel. <strong>Die</strong> personelle<br />

und fachliche Qualifikation <strong>des</strong><br />

Bieters ist e<strong>in</strong> maßgebliches Entscheidungskriterium,<br />

die es vor Auftragsvergabe<br />

zu h<strong>in</strong>terfragen und zu prüfen gilt.<br />

Für die Prüfung <strong>der</strong> Bieter stellt die Gütesicherung<br />

RAL-GZ 961 e<strong>in</strong> neutrales<br />

Instrument zur Verfügung. In den Güte-<br />

und Prüfbestimmungen f<strong>in</strong>den sich<br />

detaillierte Anfor<strong>der</strong>ungen an die Fachkunde,<br />

die technische Leistungsfähigkeit<br />

und technische Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Bieter<br />

sowie die Dokumentation <strong>der</strong> Eigenüberwachung.<br />

Im E<strong>in</strong>zelnen betrifft dies<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Personal, Betriebse<strong>in</strong>richtungen<br />

und Geräte, Nachunternehmer<br />

und Eigenüberwachung, <strong>der</strong>en Erfüllung<br />

die Bieter mit Angebotsabgabe<br />

nachweisen müssen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs: Was für die Auftragnehmerseite<br />

gilt, sollte auch auf Seiten <strong>der</strong><br />

Auftraggeber selbstverständlich se<strong>in</strong>.<br />

„Von den ausführenden Unternehmen<br />

for<strong>der</strong>n wir Nachweise zur Qualifikation,<br />

<strong>des</strong>halb ist es nur konsequent, dass sich<br />

auch Ingenieurbüros auf den Prüfstand<br />

stellen“, so die Überzeugung von Markus<br />

Vogel.<br />

In den letzten Jahren wünschten sich<br />

zunehmend mehr Beteiligte e<strong>in</strong>en Beleg<br />

für die fachtechnische Eignung von Organisationen,<br />

die mit <strong>der</strong> Ausschreibung und<br />

Bauüberwachung von Maßnahmen beauftragt<br />

s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>en entsprechenden Antrag<br />

hat die Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong><br />

Gütegeme<strong>in</strong>schaft Kanalbau diskutiert<br />

und unterstützt. Konsequent wurde die<br />

Ingenieurleistung im Bereich Ausschreibung<br />

(A) und Bauüberwachung (B) bei <strong>der</strong><br />

grabenlosen Sanierung (S) von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen 2007 als Beurteilungsgruppe<br />

ABS <strong>in</strong> die Güte- und Prüfbestimmungen<br />

aufgenommen. Auftraggeber<br />

und Ingenieurbüros dokumentieren<br />

damit ihre beson<strong>der</strong>e Erfahrung und<br />

Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Organisation und <strong>des</strong><br />

e<strong>in</strong>gesetzten Personals. Etwa durch entsprechende<br />

Referenzen und e<strong>in</strong> Managementsystem<br />

zur Fehlerm<strong>in</strong>imierung. Mit<br />

Zeugnissen kann die Qualifikation <strong>des</strong> e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Personals nachgewiesen werden.<br />

Damit wurde e<strong>in</strong> Anfor<strong>der</strong>ungskatalog<br />

geschaffen, <strong>der</strong> Grundlage ist für<br />

zuverlässiges Handeln bei Ausschreibung<br />

und Bauüberwachung.<br />

Für Markus Vogel e<strong>in</strong> Schritt <strong>in</strong> die<br />

richtige Richtung. „Bereits im Mai 2008<br />

haben wir als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> ersten Ingenieurbüros<br />

<strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong> RAL-Gütezeichen<br />

961 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe „Ausschreibung,<br />

Bauüberwachung von Sanierungsmaßnahmen<br />

an Abwasserleitungen und<br />

-kanälen erhalten“, blickt Vogel zurück.<br />

Seitdem kommt e<strong>in</strong>mal im Jahr e<strong>in</strong> von<br />

<strong>der</strong> Gütegeme<strong>in</strong>schaft Kanalbau beauftragter<br />

Prüf<strong>in</strong>genieur <strong>in</strong>s Unternehmen,<br />

um sich die Erfüllung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

bestätigen zu lassen. Im Vorfeld wurden<br />

das Büro, <strong>des</strong>sen Ablauf- und Qualitätssicherungsprozesse<br />

sowie die Projektleiter<br />

e<strong>in</strong>gehend geprüft. „Das bedeutete<br />

für uns ke<strong>in</strong>en großen Aufwand“, so Vogel,<br />

<strong>der</strong> bereits bei <strong>der</strong> Gründung se<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens auf e<strong>in</strong>en hohen Qualitätsstandard<br />

Wert legte. So nehmen unter<br />

an<strong>der</strong>em von Beg<strong>in</strong>n an Mitarbeiter an<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung zum Zertifizierten Kanalsanierungsberater<br />

teil. Alle Planer und<br />

Bauüberwacher haben diesen Lehrgang<br />

erfolgreich absolviert. <strong>Die</strong> weitergehende<br />

regelmäßige Fortbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

hat für Vogel große Bedeutung, um<br />

technische Neu- und Weiterentwicklungen<br />

von Beg<strong>in</strong>n an e<strong>in</strong>ordnen zu können.<br />

Von dem Fachwissen und <strong>der</strong> Zertifizierung<br />

mit e<strong>in</strong>em Gütezeichen profitieren<br />

alle Beteiligten. „Unsere Arbeit entlastet<br />

die Gebührenzahler <strong>in</strong> Kommunen und die<br />

Bilanzen von Unternehmen“, erklärt Vogel,<br />

für den die wirtschaftliche Instandhaltung<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur e<strong>in</strong>e Daueraufgabe<br />

darstellt. „Heute unterlassene Arbeiten<br />

führen morgen zu höheren Kosten“, ist<br />

Vogel sicher. „S<strong>in</strong>nvolle Re<strong>in</strong>vestitionen <strong>in</strong><br />

die Entwässerungssysteme s<strong>in</strong>d Voraussetzung<br />

für langfristig stabile Abwassergebühren<br />

<strong>in</strong> den Kommunen.“<br />

Wer Geld s<strong>in</strong>nvoll ausgibt, spart<br />

Zertifikate für die Qualifikation von Auftraggebern<br />

und Ingenieurbüros e<strong>in</strong>zurichten,<br />

entspricht mittlerweile den Wünschen<br />

vieler Beteiligter und dem Auftrag<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> Gütegeme<strong>in</strong>schaft.<br />

<strong>Die</strong>sem Auftrag wurde mit<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Gütezeichen ABV –<br />

Ausschreibung und Bauüberwachung bei<br />

<strong>der</strong> grabenlosen Verlegung und Prüfung<br />

von Abwasserleitungen und -kanälen sowie<br />

ABAK – Ausschreibung und Bauüberwachung<br />

im offenen Kanalbau Rechnung<br />

getragen. Auch <strong>in</strong> diesen Bereichen s<strong>in</strong>d<br />

spezielle und vertiefte Kenntnisse bei den<br />

Personen erfor<strong>der</strong>lich, die mit <strong>der</strong> Ausschreibung<br />

und Bauüberwachung beauftragt<br />

s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> bei <strong>der</strong> Bearbeitung von<br />

Ausschreibungen und <strong>der</strong> Durchführung<br />

<strong>der</strong> Bauüberwachung zu beachtenden<br />

Punkte s<strong>in</strong>d für die Beurteilungsgruppen<br />

<strong>in</strong> den entsprechenden „Leitfäden zur Eigenüberwachung“<br />

nie<strong>der</strong>geschrieben. Sie<br />

enthalten M<strong>in</strong><strong>des</strong>tanfor<strong>der</strong>ungen an den<br />

Umfang <strong>der</strong> Eigenüberwachung, die sich<br />

aus den e<strong>in</strong>schlägigen Normen und Regelwerken<br />

ergeben.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs kann e<strong>in</strong>e wirtschaftliche<br />

Sanierung nur durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive und<br />

sachgerechte Planung erreicht werden.<br />

„Wer Geld sparen will, muss Geld für e<strong>in</strong>e<br />

qualifizierte Sanierungsplanung ausgeben“,<br />

lautet dementsprechend das Fazit<br />

von Markus Vogel. <strong>Die</strong> hierdurch entstehenden<br />

Kosten s<strong>in</strong>d bereits mit dem Planungsergebnis<br />

und <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>der</strong> Sanierungsmaßnahme wie<strong>der</strong> ref<strong>in</strong>anziert.<br />

Nach Auffassung Vogels können<br />

selbst bei umfangreichen Schäden durch<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligent geplante Sanierung erhebliche<br />

Kostene<strong>in</strong>sparungen erzielt werden.<br />

Kontakt: RAL-Gütegeme<strong>in</strong>schaft<br />

Güteschutz Kanalbau, Bad Honnef,<br />

Tel. +49 2224 9384-0, E-Mail: <strong>in</strong>fo@<br />

kanalbau.com, www.kanalbau.com<br />

10 / 2011 699


Verbände und Organisationen / Personalien<br />

Nachrichten<br />

DWA bezieht Position zu Energiefragen<br />

<strong>Die</strong> auf politischer Ebene beschlossene<br />

<strong>Energiewende</strong> führt zu e<strong>in</strong>em grundlegenden<br />

Umbau <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

und stellt große Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Gesellschaft. <strong>Die</strong> beabsichtigte stärkere<br />

Nutzung erneuerbarer Energien betrifft<br />

die Wasserwirtschaft <strong>in</strong> vielfacher Weise.<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Vere<strong>in</strong>igung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e. V. (DWA),<br />

die politisch und wirtschaftlich unabhängig<br />

ist, hat daher „Positionen zur Energieund<br />

Wasserwirtschaft“ formuliert, die die<br />

Zusammenhänge zwischen diesen beiden<br />

Bereichen verdeutlichen. <strong>Die</strong> Wasserwirtschaft<br />

kann im Dialog mit <strong>der</strong> Energiewirtschaft<br />

wesentliche Beiträge zur <strong>Energiewende</strong><br />

leisten.<br />

Kernaussagen <strong>in</strong> Thesenform<br />

<strong>Die</strong> wesentlichen Aussagen <strong>der</strong> DWA<br />

können <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>facher Thesen ausgedrückt<br />

werden: <strong>Die</strong> <strong>Energiewende</strong> braucht<br />

die Wasserwirtschaft – ke<strong>in</strong>e Energie ohne<br />

Wasser. Bei <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> müssen<br />

auch wasserwirtschaftliche und ökologische<br />

Aspekte beachtet werden. Abwasseranlagen<br />

s<strong>in</strong>d die größten Energieverbraucher<br />

<strong>in</strong> den Kommunen; hier ist es<br />

lohnend, Anstrengungen zur Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Energieeffizienz zu unternehmen.<br />

Dass Wasserkraft Energiepotenziale bietet,<br />

liegt auf <strong>der</strong> Hand; aber auch die Abwasserentsorgung<br />

bietet Möglichkeiten<br />

zur Energieerzeugung, die ausgeschöpft<br />

werden sollten. In neue Energiekonzepte<br />

sollten die Standorte wasserwirtschaftlicher<br />

Anlagen e<strong>in</strong>gebunden werden. Kläranlagen<br />

stehen als Standorte zur Gew<strong>in</strong>nung<br />

und Speicherung erneuerbarer Energie<br />

zur Verfügung. Zur Bewirtschaftung<br />

<strong>der</strong> Energiesysteme sollten Pumpspeicher<br />

stärker genutzt werden. <strong>Die</strong> Produktion<br />

von Biomasse muss wasserwirtschaftlich<br />

verträglich gestaltet werden.<br />

Kühlwasser, Wasserkraft,<br />

Pumpspeicherwerke<br />

Schwerpunkte <strong>des</strong> Handelns im Bereich<br />

<strong>der</strong> Wasserwirtschaft liegen bei <strong>der</strong> Steigerung<br />

<strong>der</strong> Effizienz und Implementierung<br />

neuer zusätzlicher Maßnahmen zur Energieerzeugung<br />

bei wasserwirtschaftlichen<br />

Anlagen, <strong>der</strong> Schaffung von Speicherkapazitäten<br />

für e<strong>in</strong>e sichere Energieversorgung<br />

aus erneuerbaren Energien, <strong>der</strong> Erforschung<br />

und Entwicklung neuer Wege,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zur Energiespeicherung<br />

(zum Beispiel <strong>in</strong> Form von Methan, Methanol<br />

und Wasserstoff), <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

<strong>der</strong> Standorte wasserwirtschaftlicher Anlagen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>in</strong>telligentes, dezentral organisiertes<br />

Energiesystem. Bei <strong>der</strong> Nutzung<br />

nachwachsen<strong>der</strong> Biomasse gibt es e<strong>in</strong>e<br />

Konkurrenz um Flächen mit dem Pflanzenanbau<br />

zur Ernährung von Menschen<br />

und Tieren. Es gilt, den E<strong>in</strong>trag schädlicher<br />

Stoffe <strong>in</strong> Boden, Grundwasser und<br />

Oberflächengewässer sowie Bodenerosion<br />

zu vermeiden.<br />

Zahlen, Fakten, Daten<br />

Wasserkraft erzeugt <strong>in</strong> Deutschland im<br />

Mittel mehr als 20 TWh pro Jahr; das entspricht<br />

<strong>der</strong> Leistung von etwa zwei großen<br />

Kraftwerken. <strong>Die</strong> Stromgew<strong>in</strong>nung<br />

durch Wasserkraft kann noch um etwa 4<br />

bis 5 TWh pro Jahr ausgebaut werden.<br />

Kläranlagen s<strong>in</strong>d mit 4,2 TWh pro<br />

Jahr im kommunalen Bereich die größten<br />

Stromverbraucher. Derzeit wird e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sparpotenzial<br />

beim Stromverbrauch von<br />

bis zu 25 % für realistisch gehalten.<br />

Von den vorhandenen 10.000 Kläranlagen<br />

produzieren ca. 1.000 Anlagen rund<br />

1,1 TWh Strom pro Jahr aus Klär- und Faulgas.<br />

Insgesamt wird e<strong>in</strong>e Erzeugung von<br />

3 TWh pro Jahr angestrebt.<br />

Das DWA-Positionspapier zur Energieund<br />

Wasserwirtschaft wurde am 26. September<br />

2011 im Rahmen e<strong>in</strong>er Pressekonferenz<br />

<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zur DWA-Bun<strong>des</strong>tagung<br />

veröffentlicht und steht auf <strong>der</strong> Website<br />

<strong>der</strong> DWA zum Download bereit.<br />

Mario Jahn verstärkt das brbv<br />

Das Berufsför<strong>der</strong>ungswerk <strong>des</strong> Rohrleitungsbauverban<strong>des</strong><br />

(brbv) hat die Geschäftsführung<br />

verstärkt. Mitte September<br />

2011 übernahm Dipl.-Ing. Mario<br />

Jahn se<strong>in</strong>en neuen Aufgabenbereich<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbandszentrale <strong>in</strong> <strong>der</strong> Marienburger<br />

Straße <strong>in</strong> Köln. Jahn, <strong>der</strong> bisher<br />

als Referent im Fachbereich Wasser <strong>der</strong><br />

Bun<strong>des</strong>vere<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Firmen im Gasund<br />

Wasserfach e.V. (figawa) tätig war,<br />

wird <strong>in</strong> den nächsten Monaten für neue<br />

Impulse im Bereich Weiterbildung und<br />

Qualifikation sorgen. Unter an<strong>der</strong>em ist<br />

die Entwicklung weiterer Geschäftsfel<strong>der</strong><br />

und Kooperationsmodelle mit neuen<br />

und etablierten Bildungspartnern geplant.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Ausbildung zum Masch<strong>in</strong>enschlosser<br />

und dem Studium <strong>der</strong> Verfahrens-<br />

und Umwelttechnik an <strong>der</strong> TFH<br />

Berl<strong>in</strong> war Jahn ab 1991 als Projekt<strong>in</strong>genieur<br />

und Vertriebsleiter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wasseraufbereitungs<strong>in</strong>dustrie<br />

tätig. Als figawa-<br />

Referent war er maßgeblich an dem großen<br />

Erfolg <strong>der</strong> geofora, Fachmesse und<br />

Kongress für Bohrtechnik, Wassergew<strong>in</strong>nung<br />

und Geothermie, <strong>in</strong> Hof beteiligt, die<br />

er auch 2012 betreuen wird. Neben <strong>der</strong><br />

Regelwerksetzung war Jahn für Grundsatzfragen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong><br />

Wassergew<strong>in</strong>nung und Geothermie sowie<br />

für die Konzeption von beruflicher Fortund<br />

Weiterbildung verantwortlich.<br />

Umsetzen, was die Mitglie<strong>der</strong><br />

brauchen<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit Dipl.-Wirtsch.-Ing. <strong>Die</strong>ter<br />

Hesselmann, Geschäftsführer <strong>des</strong><br />

Rohrleitungsbauverban<strong>des</strong> e.V. (rbv) und<br />

se<strong>in</strong>es Berufsförerungswerkes, will Jahn<br />

das Programm <strong>des</strong> brbv auf dem bisherigen<br />

hohen Niveau weiter ausbauen und fit<br />

für die Zukunft machen. Wir setzen bedarfsgerecht<br />

um, was die Unternehmen<br />

brauchen – so das Credo <strong>der</strong> Verantwortlichen.<br />

„Das Berufsför<strong>der</strong>ungswerk<br />

versteht sich als kompetenter <strong>Die</strong>nstleister,<br />

<strong>des</strong>sen vielfältige Weiterbildungsangebote<br />

entscheidend dazu beitragen,<br />

dass die Leitungsbauer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

700 10 / 2011


Än<strong>der</strong>ungen im Vorstand<br />

<strong>der</strong> SIMONA AG<br />

Mit Wirkung zum 01.01.2012 wird Fredy Hiltmann (56) als neues<br />

Mitglied <strong>in</strong> den Vorstand <strong>der</strong> SIMONA AG berufen. Er wird das<br />

Ressort F<strong>in</strong>anzen verantworten (Chief F<strong>in</strong>ancial Officer). Hiltmann<br />

hat nach e<strong>in</strong>er kaufmännischen Berufsausbildung e<strong>in</strong> Studium als<br />

Betriebsökonom HWV absolviert. Er hatte leitende Stellungen <strong>in</strong><br />

verschiedenen, weltweit tätigen Unternehmen <strong>in</strong>ne (u. a. Siemens<br />

AG, Georg Fischer AG). Zuletzt war Hiltmann als Chief F<strong>in</strong>ancial<br />

Officer <strong>der</strong> Metalor Gruppe tätig.<br />

Vorstandsmitglied Detlef Becker (51) beendete – im gegenseitigen<br />

E<strong>in</strong>vernehmen mit dem Aufsichtsrat – se<strong>in</strong>e aktive Vorstandstätigkeit<br />

zum 30.09.2011. Er gehörte seit dem 1. April<br />

2008 dem Vorstand <strong>der</strong> SIMONA AG an und leitete die Ressorts<br />

Vertrieb und Market<strong>in</strong>g, die künftig von Wolfgang Moyses, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> SIMONA AG, verantwortet werden.<br />

sich stark wandelnden Markt<br />

konkurrenzfähig bleiben“, erklärt<br />

Hesselmann mit Blick<br />

auf die Bereiche Leitungsbau<br />

und Netzdienstleistungen <strong>der</strong><br />

Wasser- und Abwasserwirtschaft,<br />

<strong>der</strong> Energieversorgung<br />

sowie <strong>der</strong> Telekommunikation.<br />

BILD: Dipl.-Ing. Mario Jahn<br />

Foto: brbv<br />

Nicht von <strong>der</strong> Stange<br />

Der Rohrleitungsbauverband<br />

ist an <strong>der</strong> Fach- und Regelwerksarbeit<br />

beteiligt und<br />

br<strong>in</strong>gt durch se<strong>in</strong>e Mitgliedsunternehmen<br />

Anregungen<br />

<strong>in</strong> die Entwicklung <strong>der</strong> Programme<br />

und die Gestaltung <strong>der</strong> Schulungs<strong>in</strong>halte e<strong>in</strong>. „<strong>Die</strong>se werden<br />

vorausschauend geplant und tragen den Verän<strong>der</strong>ungen <strong>des</strong><br />

Marktes Rechnung“, macht Jahn deutlich. „<strong>Die</strong> Umsetzung erfolgt<br />

mit erfahrenen Dozenten und an renommierten Tagungsstätten.“<br />

Das Ziel ist e<strong>in</strong>e umfassende Qualifizierung <strong>des</strong> Personals auf hohem<br />

Niveau. Sie stellt die Grundlage für qualitätsgerechtes Arbeiten<br />

im Rohrleitungsbau und Rohrnetzbetrieb dar und stärkt<br />

die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen. Neben e<strong>in</strong>er guten<br />

Grundausbildung ist <strong>des</strong>halb die kont<strong>in</strong>uierliche Weiterbildung <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter beson<strong>der</strong>s wichtig. Parallel werden bereits zukünftige<br />

Konzepte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Personalentwicklung diskutiert, die grundlegende<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissensvermittlung be<strong>in</strong>halten und<br />

Entlastungen für die Unternehmen bedeuten. „Dabei wollen wir<br />

ke<strong>in</strong>e Massenware anbieten, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong>dividuell zugeschnittene<br />

Qualifikations- und Weiterbildungsangebote“ – hier<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d sich<br />

Hesselmann und Jahn e<strong>in</strong>ig.<br />

<strong>Die</strong> richtige Lösung<br />

für Gasleitungs- und<br />

Defektortung<br />

vLocPro<br />

Leitungsortung<br />

leicht gemacht<br />

Sichere und präzise Bestimmung von<br />

Leitungspositionstiefe und Signalstromstärke<br />

zur absoluten Identifi zierung <strong>der</strong> Gaspipel<strong>in</strong>e<br />

vLocDM<br />

Schnelle Ortung und effektive Fehlerdiagnose<br />

von KKS-geschützten Rohrleitungssystemen<br />

Orten von Gasleitungsisolationsfehlern und<br />

Aufzeichnung <strong>der</strong> gesamten<br />

Ortungsmessdaten mit<br />

GPS-Position<br />

Besuchen Sie uns auf <strong>der</strong> Messe<br />

gat <strong>in</strong> Hamburg,<br />

Saal 3, Stand 3/9.2, 25. – 26.10.2011<br />

Kontakt<strong>in</strong>fo für Anfragen zu Demonstrationsvorführungen<br />

und Unterstützung:<br />

SebaKMT · 96148 Baunach/Germany<br />

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SEB_Anz_vLocPro_DM_89x255_ger_110913.<strong>in</strong>dd 1 13.09.11 12:45<br />

10 / 2011 701


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

1. Deutscher Reparaturtag<br />

Der VSB e.V. veranstaltet im kommenden<br />

Jahr am 26. September 2012 den 1. Deutschen<br />

Reparaturtag <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

(www.reparaturtag.de).<br />

Der Vorsitzende <strong>des</strong> VSB-Vorstands<br />

Markus Vogel begründete diese neue VSB-<br />

Initiative im Rahmen <strong>der</strong> 21. VSB-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

am 24.09.2011 <strong>in</strong> Kassel<br />

mit <strong>der</strong> sich entwickelnden Marktsituation.<br />

Der Reparaturbereich und die <strong>in</strong><br />

Deutschland teilweise seit vielen Jahren<br />

etablierten, vielfältigen Reparaturtechniken<br />

s<strong>in</strong>d seit jeher e<strong>in</strong>e kostengünstige und<br />

wirtschaftliche Alternative bei entsprechenden<br />

E<strong>in</strong>zelschadensbil<strong>der</strong>n und -situationen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d daneben für notwendige<br />

Vorsanierungen o<strong>der</strong> Ergänzungsarbeiten<br />

auch für die Renovierungsverfahren unverzichtbare<br />

Techniken. Gleichwohl fristen<br />

die volkswirtschaftlich bedeutsamen<br />

Reparaturtechniken h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>es normativen Regelwerks e<strong>in</strong><br />

Schattendase<strong>in</strong>.<br />

Im europäischen Ausland kommen Reparaturverfahren<br />

bislang nur nachrangig<br />

zum E<strong>in</strong>satz. Nur durch die Intervention<br />

<strong>des</strong> zuständigen deutschen Normungsausschusses<br />

und <strong>der</strong> dort aktiven VSB-<br />

Mitglie<strong>der</strong> konnte <strong>in</strong> <strong>der</strong> im vergangenen<br />

Jahr erschienen DIN EN 15885 „Klassifizierung<br />

und Eigenschaften von Techniken<br />

für die Renovierung und Reparatur von Abwasserkanälen<br />

und -leitungen“ auch e<strong>in</strong>e<br />

sachgerechte Berücksichtigung <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Deutschland verbreitet e<strong>in</strong>gesetzten Reparaturtechniken<br />

erreicht werden.<br />

Ganz an<strong>der</strong>s die Situation bei <strong>der</strong> Kanalrenovierung.<br />

<strong>Die</strong> Renovierungsverfahren<br />

<strong>der</strong> Kanalsanierung haben sich auf<br />

Grund <strong>der</strong> Normungsvorhaben <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre mittlerweile offiziell zu<br />

„Regelbauverfahren“ entwickelt. <strong>Die</strong>s<br />

kommt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch die bevorstehende<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> ATV DIN 18326 „Renovierungsarbeiten<br />

an Entwässerungskanälen“<br />

(VOB/C) zum Ausdruck.<br />

Es ist an <strong>der</strong> Zeit, Normungsbestrebungen<br />

seitens <strong>der</strong> Industrie auch im Reparaturtechnikbereich<br />

anzustrengen, so<br />

Vogel. Nur so lasse sich <strong>der</strong> für deutsche<br />

Verhältnisse nicht akzeptable Wahrnehmungsunterschied<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wertigkeit dieser<br />

beiden Sanierungshauptgruppen zurückführen.<br />

Der VSB wird im Rahmen <strong>des</strong> 1. Deutschen<br />

Reparaturtags – mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> führenden Systemhersteller – die vielfältigen<br />

Möglichkeiten, E<strong>in</strong>satzbereiche<br />

aber auch E<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gungen aufzeigen.<br />

Mit dem Reparaturtag soll es den Netzbetreibern<br />

und Planern ermöglicht werden,<br />

den sachgerechten Umgang mit den oft<br />

sehr komplexen Techniksystemen aufzuzeigen.<br />

Kontakt: VSB-Geschäftsstelle,<br />

Mannheim, Tel. +49 621 762176-50,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@sanierungs-berater.de,<br />

www.sanierungs-berater.de<br />

10. Sanierungs- und Kanal<strong>in</strong>spektionstage<br />

Injektionsverfahren zur Sanierung von<br />

Rohrverb<strong>in</strong>dungen sowie verschiedene<br />

Methoden zur Instandsetzung von Mauerwerkskanälen<br />

bilden den thematischen<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> zehnten Sanierungstage,<br />

zu denen die Deutsche Vere<strong>in</strong>igung für<br />

Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.<br />

V. (DWA) Kanalexperten für den 7. und 8.<br />

Dezember 2011 nach Dortmund e<strong>in</strong>lädt.<br />

Höhepunkt <strong>der</strong> Jubiläumsveranstaltung<br />

wird die Besichtigung <strong>des</strong> auf e<strong>in</strong>er<br />

alten Stahlwerksbrache mitten im Stadtgebiet<br />

entstandenen neuen PHOENIX-<br />

Sees sowie die Verleihung <strong>des</strong> GSTT-<br />

Award 2011 für herausragende Projekte<br />

<strong>des</strong> grabenlosen Bauens und Sanierens<br />

<strong>der</strong> German Society for Trenchless Technology<br />

e. V. (GSTT) se<strong>in</strong>.<br />

Entwicklungen und Perspektiven<br />

Zeitgleich mit den Sanierungstagen<br />

stellen Experten auf den elften DWA-<br />

Kanal<strong>in</strong>spektionstagen Entwicklungen,<br />

Neuheiten und Praxisbeispiele zu Themenschwerpunkten<br />

wie Regelwerksarbeit,<br />

Kanal<strong>in</strong>spektion und Arbeitssicherheit<br />

vor.<br />

Zum ersten Mal bietet die DWA während<br />

<strong>der</strong> Kanal<strong>in</strong>spektionstage mit dem<br />

„Forum für Kanal<strong>in</strong>spekteure“ speziell für<br />

diese Berufsgruppe e<strong>in</strong>e Möglichkeit zum<br />

gezielten Erfahrungsaustausch an.<br />

Schwerpunkt bei<strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

wird das Thema Dichtheitsprüfung von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen se<strong>in</strong>.<br />

Aufgrund <strong>des</strong> neuen Konzepts haben Tagungsteilnehmer<br />

nun die Gelegenheit, je<br />

nach Interesse Vorträge bei<strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

zu besuchen.<br />

Branchentreffen als<br />

Kommunikationsplattform<br />

<strong>Die</strong> DWA-Sanierungs- und Kanal<strong>in</strong>spektionstage<br />

richten sich an Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern,<br />

Entwässerungsbetrieben,<br />

Tiefbauämtern, Aufsichts- und<br />

Genehmigungsbehörden, Sanierungsunternehmen<br />

und Prüffirmen sowie an<br />

Zertifizierte Kanalsanierungsberater.<br />

Sie f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> German<br />

Society for Trenchless Technology<br />

e. V. (GSTT), dem Güteschutz Kanalbau,<br />

dem Rohrleitungssanierungsverband e.<br />

V. (RSV) und dem Verband zertifizierter<br />

Sanierungsberater für Entwässerungssysteme<br />

e. V. (VSB) statt.<br />

<strong>Die</strong> Tagungen werden von e<strong>in</strong>er<br />

Fachausstellung begleitet, auf <strong>der</strong> neue<br />

Entwicklungen, Techniken und Verfahren<br />

vorgestellt werden.<br />

Kontakt: DWA, Sarah Heimann,<br />

Tel. +49 2242 872-192,<br />

E-Mail: heimann@dwa.de,<br />

www.dwa.de<br />

702 10 / 2011


HOAI für Anwen<strong>der</strong><br />

<strong>Die</strong> HOAI 2009 ist seit dem 18.08.2009 verb<strong>in</strong>dlich<br />

anzuwenden. Wer die <strong>in</strong> weiten Teilen geän<strong>der</strong>te HOAI<br />

noch nicht genügend kennt o<strong>der</strong> sie falsch anwendet,<br />

hat honorarrechtlich Nachteile zu befürchten. Deshalb<br />

ist es für Auftraggeber und für Auftragnehmer gleichermaßen<br />

wichtig, sich mit den grundlegenden Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> Struktur und Anwendung zu beschäftigen.<br />

Das Sem<strong>in</strong>ar vermittelt die Bestimmungen <strong>der</strong><br />

HOAI für E<strong>in</strong>steiger und Fortgeschrittene im Wesentlichen<br />

für den Bereich <strong>der</strong> Wasserwirtschaft an zwei<br />

getrennten Tagen (6. Dezember 2011: Grundlagen; 7.<br />

Dezember 2011: Vertiefung). Dabei stehen für die E<strong>in</strong>steiger<br />

die Trennung von Leistung und Honorar sowie<br />

<strong>der</strong> Aufbau und das System <strong>der</strong> HOAI im Mittelpunkt.<br />

Für Fortgeschrittene werden die Spezialvorschriften<br />

<strong>der</strong> HOAI erläutert und immer <strong>der</strong> Bezug zum Vertragsrecht<br />

vermittelt. <strong>Die</strong> Sem<strong>in</strong>are geben viele praktische<br />

H<strong>in</strong>weise und s<strong>in</strong>d <strong>des</strong>halb für die Anwen<strong>der</strong> von<br />

beson<strong>der</strong>em Wert.<br />

Bei Planungs- und Überwachungsleistungen spielt<br />

die HOAI <strong>in</strong> <strong>der</strong> täglichen Praxis für Auftraggeber und<br />

Auftragnehmer gleichermaßen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Da<br />

die Vorschrift als zw<strong>in</strong>gen<strong>des</strong> staatliches Preisrecht<br />

von je<strong>der</strong>mann anzuwenden ist, sollten die Beteiligten<br />

im Umgang damit bestens geschult se<strong>in</strong>.<br />

Zielgruppen s<strong>in</strong>d öffentliche und private Auftraggeber,<br />

Inhaber, leitende Mitarbeiter und Mitarbeiter <strong>in</strong><br />

Ingenieurbüros, die sich bei Akquisition, Angebotserstellung,<br />

Rechnungsstellung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig mit <strong>der</strong><br />

HOAI bzw. den Ingenieurverträgen befassen.<br />

Kontakt: Technische Akademie Hannover e.V.,<br />

Dr.-Ing. Igor Borovsky, Hannover, Tel. +49 511<br />

39433-30, www.ta-hannover.de<br />

Stellenanzeige<br />

In <strong>der</strong> Fakultät Bau<strong>in</strong>genieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft<br />

ist zum Sommersemester 2012 e<strong>in</strong>e<br />

Professur für das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

– Schwerpunkt Wasserversorgung<br />

(Bes. Gr. W2) Kennziffer 384<br />

zu besetzen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e für unsere Bachelor-Studiengänge Infrastrukturmanagement<br />

und Bau<strong>in</strong>genieurwesen suchen wir e<strong>in</strong>e<br />

Ingenieur<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Ingenieur mit überdurchschnittlichen<br />

Kenntnissen und praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Siedlungswasserwirtschaft und speziell <strong>der</strong> Wasserver -<br />

sorgung. Von den Bewerber<strong>in</strong>nen bzw. Bewerbern werden<br />

vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen <strong>in</strong> Betrieb und Instand -<br />

haltung von kommunalen und privaten Infrastrukturen und den<br />

zugehörigen Versorgungsanlagen erwartet.<br />

Zu den allgeme<strong>in</strong>en Fachgebieten <strong>der</strong> Wasserversorgung,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung, soll die Bewerber<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bewerber <strong>in</strong> den Bereichen Netzoptimierung und<br />

-erneuerungsstrategien umfassende Kenntnisse aufweisen<br />

sowie <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre studentische Projektarbeiten mitent -<br />

wickeln und betreuen. <strong>Die</strong> Bereitschaft zur Übernahme von<br />

Grundlagenvorlesungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hydromechanik und <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Abwassertechnik wird vorausgesetzt.<br />

Informationen zu den E<strong>in</strong>stellungsvoraussetzungen sowie den<br />

dienstlichen Aufgaben <strong>der</strong> Professor<strong>in</strong>nen und Professoren<br />

s<strong>in</strong>d ferner <strong>der</strong> Internetseite www.hft-stuttgart.de/Aktuell/<br />

Stellenangebote/E<strong>in</strong>stellungsvoraussetzungen zu entnehmen.<br />

<strong>Die</strong> Bewerbungsfrist endet am 5. November 2011.<br />

Weitere <strong>in</strong>haltliche Auskünfte erhalten Sie von Herrn Prof.<br />

Dr.-Ing. Paul Schmitt (paul.schmitt@hft-stuttgart.de; Telefon:<br />

0711 8926-2583).<br />

Stellenanzeige<br />

Call for Papers<br />

11. DWA-Regenwassertage 2012<br />

<strong>Die</strong> Regenwassertage <strong>der</strong> Deutschen Vere<strong>in</strong>igung<br />

für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall e. V. (DWA) gelten als anerkanntes<br />

Forum für den fachlichen Austausch<br />

über die Entwicklungen und den aktuellen<br />

Stand beim Umgang mit Regenwasser. <strong>Die</strong><br />

DWA lädt Experten e<strong>in</strong>, die 11. Regenwassertage<br />

am 12. und 13. Juni 2012 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />

aktiv mitzugestalten und <strong>in</strong>teressante, <strong>in</strong>novative,<br />

jedoch nicht kommerzielle Vortragsvorschläge<br />

zu folgenden Themenschwerpunkten<br />

e<strong>in</strong>zureichen:<br />

Regenwasserversickerung<br />

Regenwasserableitung<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Regenwassernutzung<br />

Regenwasserbehandlung<br />

Überflutungsschutz<br />

<strong>Die</strong> Vorträge sollten nicht mehr als 25<br />

M<strong>in</strong>uten umfassen. Für die anschließende<br />

Diskussion s<strong>in</strong>d 5 M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>geplant. <strong>Die</strong><br />

Vortragssprache ist deutsch.<br />

Aussagekräftige Kurzfassungen <strong>der</strong><br />

geplanten Vorträge von maximal e<strong>in</strong>er<br />

Seite nimmt die DWA unter folgen<strong>der</strong> Anschrift<br />

entgegen: DWA, Sarah Heimann,<br />

Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef,<br />

E-Mail: heimann@dwa.de, Tel. +49 2242<br />

872-192. Abgabefrist ist <strong>der</strong> 25. November<br />

2011.<br />

10 / 2011 703


Veranstaltungen<br />

Nachrichten<br />

ROHRBAU-Kongress 2011<br />

Am 21. und 22. November 2011 f<strong>in</strong>det<br />

<strong>in</strong> Weimar <strong>der</strong> nunmehr 16. Technischwissenschaftliche<br />

ROHRBAU-Kongress<br />

statt. Unter dem Motto „Nachhaltiger<br />

Leitungsbau“ bieten die Bildungs<strong>in</strong>stitut<br />

<strong>des</strong> Leitungsbaus <strong>der</strong> Bau<strong>in</strong>dustrie GmbH,<br />

die Bauakademie Sachsen, <strong>der</strong> Rohrleitungsbauverband<br />

e. V. (rbv) und <strong>der</strong> Forschungs<strong>in</strong>stitut<br />

für Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Weimar e. V. (FITR) e<strong>in</strong> umfangreiches<br />

Vortragsprogramm und e<strong>in</strong>e begleitende<br />

Fachausstellung an.<br />

Der Kongress wird durch den Deutscher<br />

Vere<strong>in</strong> <strong>des</strong> Gas- und Wasserfaches<br />

e. V. – Technisch-wissenschaftlicher Vere<strong>in</strong><br />

(DVGW), den Gütegeme<strong>in</strong>schaft Güteschutz<br />

Kanalbau e. V., den DWA Lan<strong>des</strong>verband<br />

Sachsen/Thür<strong>in</strong>gen, den GER-<br />

MAN SOCIETY FOR TRENCHLESS TECH-<br />

NOLOGY E. V. (GSTT), die e.qua Netzwerk<br />

Energierückgew<strong>in</strong>nung und Ressourcenmanagement<br />

GbR und die Ingenieurkammer<br />

Thür<strong>in</strong>gen ideell mit getragen. Neben<br />

den genannten Verbänden wird <strong>der</strong> FITR<br />

Weimar e. V. organisatorisch durch die<br />

figawa Service GmbH unterstützt.<br />

Das Kongressprogramm ist <strong>in</strong> verschiedene<br />

Sektionen geglie<strong>der</strong>t:<br />

Leitungsnetze I<br />

−−Notwendiger Netzausbau im deutschen<br />

Höchstspannungsnetz<br />

−−Breitbandversorgung im ländlichen<br />

Raum und <strong>in</strong>ternationale Entwicklungen<br />

−−Tr<strong>in</strong>kwassernetze <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> – Vergangenheit<br />

und Zukunft<br />

Rohrsysteme I<br />

−−<strong>Die</strong> rasante Entwicklung von Großrohren<br />

aus GFK<br />

−−Anfor<strong>der</strong>ungen an mo<strong>der</strong>ne Kanalnetze<br />

– Antworten <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>zeug<strong>in</strong>dustrie<br />

zu nachhaltigem Leitungsbau<br />

−−Beton- und Stahlbetonrohre – Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Qualitätssicherung<br />

für den dauerhaften E<strong>in</strong>satz<br />

Leitungsnetze II<br />

−−Nachhaltige Unternehmenspolitik <strong>der</strong><br />

Stadtentwässerung Dresden am Beispiel<br />

<strong>der</strong> Investitionen im Kanalnetz<br />

−−Entwicklungen im Leitungsnetz bis<br />

2020 und Auswirkungen auf die<br />

Leitungsbauunternehmen<br />

−−Zukunftsstrategien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung<br />

Rohrsysteme II<br />

−−Neues Beton-Kunststoff-Verbundrohr<br />

für Abwasserleitungen:<br />

Optimierte Rohrstatik und ressourcenschonen<strong>der</strong><br />

PE-L<strong>in</strong>er<br />

−−Geschlossene Bauweisen mit duktilen<br />

Guss-Rohrsystemen<br />

−−Unterirdischer Bauraum Fernwärmekanal<br />

Leitungsnetze III<br />

−−EU-Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ien –<br />

Hoch- und Grundwassersituation <strong>in</strong><br />

Mitteldeutschland<br />

−−Überflutungsrisikomanagement bei<br />

<strong>der</strong> Stadtentwässerung<br />

−−Das Gebot <strong>der</strong> Zuverlässigkeit und<br />

Ressourcenschonung bei <strong>der</strong> strategischen<br />

Erneuerungsplanung von<br />

Versorgungsnetzen<br />

Rohrsanierung<br />

−−40 Jahre Schlauchl<strong>in</strong><strong>in</strong>g: Erfahrungen,<br />

Möglichkeiten, E<strong>in</strong>satzbereiche<br />

−−Grabenlose Rehabilitation von Abwassserdruckrohrleitungen<br />

DN 750<br />

und DN 1000 mit Gewebeschlauchrel<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

−−Großrohrsanierung von Druckrohrleitungen<br />

im PE-Close-Fit-Verfahren<br />

Leitungsnetze IV<br />

−−Private Abwassernetze und Abwasserbehandlungsanlagen<br />

im Spiegel<br />

<strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>wassergesetze Sachsen/<br />

Sachsen-Anhalt/Thür<strong>in</strong>gen<br />

−−Praxisergebnisse <strong>der</strong> Abwasserwärmenutzung<br />

−−Nachnutzungsmöglichkeiten von<br />

stillgelegten Rohrleitungen<br />

Tiefbau<br />

−−Baumwurzel-Rohrleitungs-Interak-<br />

tion<br />

−−Anfor<strong>der</strong>ungen an den E<strong>in</strong>satz fließfähiger<br />

Verfüllmaterialien für Leitungszonen<br />

−−Innovative Dichtungsverfahren und<br />

<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />

Sanierung von Deichanlagen<br />

Allgeme<strong>in</strong>er Block<br />

−−Der Multifunktionsbord – mehr als<br />

e<strong>in</strong> Randste<strong>in</strong><br />

−−Prognosen zu Geruchsemission und<br />

biogener Korrosion m<strong>in</strong>imieren Kosten<br />

und Probleme <strong>in</strong> Entwässerungsanlagen<br />

bei Neubau und Sanierung<br />

−−Gestickte Materialien zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung von Abwasserleitungen<br />

Kontakt: FITR, Weimar, Dipl.-Phys.<br />

Jörg Labahn, Tel. +49 3643 8268-0,<br />

E-Mail: rohrbau@fitr.de, www.fitr.de<br />

Plastic Pipes XVI<br />

Plastic Pipes XVI, die <strong>in</strong>ternationale Konferenz<br />

über Rohre aus Kunststoff, f<strong>in</strong>det vom<br />

24. bis zum 26. September 2012 <strong>in</strong> Barcelona/Spanien<br />

statt. Passend dazu fällt <strong>in</strong><br />

das nächste Jahr <strong>der</strong> achtzigste Geburtstag<br />

<strong>des</strong> PVC-Rohrs – erstmals wurde e<strong>in</strong><br />

solches Rohr im Jahr 1932 <strong>in</strong> Deutschland<br />

hergestellt.<br />

<strong>Die</strong> neuesten Entwicklungen und<br />

Stärken von Kunststoffrohren werden bei<br />

dieser weltweiten Konferenz im Mittelpunkt<br />

stehen. Den alle zwei Jahre stattf<strong>in</strong>denden<br />

Kongress mit Ausstellung werden<br />

mehr als 500 Teilnehmer aus über<br />

80 Län<strong>der</strong>n besuchen. Zoran Davidovski,<br />

<strong>der</strong> Vorsitzende <strong>des</strong> Organisationskomitees,<br />

ist überzeugt, dass die Veranstaltung<br />

<strong>in</strong> Spanien noch größere Aufmerksamkeit<br />

f<strong>in</strong>den wird als die vorhergehende<br />

Konferenz <strong>in</strong> Vancouver. „Alle zwei Jahre<br />

treffen sich die wichtigsten Endanwen<strong>der</strong>,<br />

Konstrukteure, Ingenieure, Bauunternehmen<br />

und Hersteller aus <strong>der</strong> Welt<br />

<strong>der</strong> Kunststoffrohre. Sie erhalten e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über neue Lösungen, Anwendungen<br />

und Entwicklungen, die sich mit<br />

dieser unverzichtbaren Technologie verwirklichen<br />

lassen. <strong>Die</strong> Konferenz ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen Austausch von<br />

Erfahrung, und sie fasst die wichtigsten<br />

704 10 / 2011


Trends und Themen <strong>in</strong> diesem dynamischen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Markt zusammen.“<br />

Umweltschutz mit Kunststoffrohren<br />

Angesichts <strong>des</strong> bedenklichen Zustands, den herkömmliche<br />

Rohrleitungen zur Wasser- und Gasversorgung sowie für die<br />

Kanalisation <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n aufweisen, wird für <strong>der</strong>en Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

die Technik <strong>der</strong> grabenlosen Rohrverlegung von<br />

beson<strong>der</strong>em Interesse se<strong>in</strong>. Weitere Schwerpunkte werden<br />

die nachhaltige Bauplanung und -ausführung sowie neueste<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse zur Bewertung <strong>der</strong> Lebensdauer<br />

se<strong>in</strong> – bei<strong>des</strong> wird die Umweltfreundlichkeit von Rohrleitungssystemen<br />

aus Kunststoff unterstreichen.<br />

Davidovski erläutert die Bedeutung <strong>der</strong> Wahl von Spanien<br />

als Tagungsort für die Konferenz: „In Spanien setzen<br />

immer mehr Endanwen<strong>der</strong> unsere Technologie e<strong>in</strong>. <strong>Die</strong>ser<br />

Trend ist beson<strong>der</strong>s ausgeprägt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Baubranche, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

das Kosten-Nutzen-Verhältnis e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>s hohen Stellenwert<br />

besitzt.“<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist im Vergleich mit an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Anteil von Kunststoffrohren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />

relativ ger<strong>in</strong>g. „<strong>Die</strong> Wachstumsmöglichkeiten s<strong>in</strong>d daher<br />

außergewöhnlich gut – gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land, <strong>in</strong> dem Themen<br />

wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, Verbesserungen<br />

bei <strong>der</strong> Bewässerung sowie Re<strong>in</strong>igung und Klärung von<br />

Wasser entscheidend dafür s<strong>in</strong>d, die gravierenden Auswirkungen<br />

<strong>des</strong> Klimawandels abzumil<strong>der</strong>n.“<br />

Neue Anwendungen<br />

<strong>Die</strong> Präsentationen werden die Hauptanwendungsgebiete<br />

von Kunststoff-Rohrsystemen umfassen, also Gas- und Wasserversorgung,<br />

Kanalisation und Entwässerung, Warm- und<br />

Frischwasserversorgung <strong>in</strong> Gebäuden, Schmutz- und Abwasseranlagen<br />

sowie <strong>in</strong>dustrielle Rohrsysteme. <strong>Die</strong> Vielseitigkeit<br />

<strong>der</strong> Kunststoffe und die Innovationsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie ermöglichen e<strong>in</strong>e ständige Ausweitung <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>satzgebiete. Innovative Anwendungen werden gründlich<br />

untersucht, beispielsweise das Sammeln von Regenwasser<br />

und <strong>des</strong>sen Nutzung mit Hilfe von Filtration und Speicherung.<br />

E<strong>in</strong>zigartiges Forum<br />

Marktfragen werden entscheidend für die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Kunststoffrohr-Industrie se<strong>in</strong>, ebenso Umfang<br />

und Ausmaß <strong>der</strong> weltweiten Erfahrung. E<strong>in</strong> Überblick<br />

über den Bedeutungsverlust herkömmlicher Rohrmaterialien<br />

ist ebenso vorgesehen wie e<strong>in</strong> aktueller Bericht über<br />

die Standardisierung, die Normung und die harmonisierten<br />

europäischen Standards (hENs).<br />

Plastic Pipes XVI wird organisiert vom Plastics Pipe Institute,<br />

PVC4Pipes, PE100+, TEPPFA sowie von nationalen<br />

und regionalen Handelsverbänden. Konferenz und Ausstellung<br />

f<strong>in</strong>den statt im Hotel Arts im attraktiven Hafenviertel<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Stadtmitte von Barcelona/Spanien.<br />

Kontakt: Congress Kft., Budapest, Ungarn, Nora Liszkai,<br />

Tel. +36 1 212 0056, E-Mail: liszkai.nora@congress.hu,<br />

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<strong>der</strong> Abwasserentsorgung, <strong>der</strong><br />

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<strong>des</strong> Anlagenbaus und<br />

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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege <strong>der</strong> laufenden Kommunikation<br />

werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich damit<br />

e<strong>in</strong>verstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag o<strong>der</strong> vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon,<br />

per Telefax, per E-Mail, nicht über <strong>in</strong>teressante Fachangebote <strong>in</strong>formiert und beworben werde. <strong>Die</strong>se Erklärung<br />

10 / 2011 kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.<br />

705


Fachbericht<br />

Normen & Regelwerk<br />

<strong>Die</strong> Novelle <strong>des</strong> Energie-<br />

Wirtschaftsrechts<br />

Von RA Christian Fürst<br />

Zusammenfassung: Am 3. August 2011 ist das Gesetz zur Neuregelung energiewirtschaftsrechtlicher Vorschriften<br />

im Bun<strong>des</strong>gesetzblatt verkündet worden und am 4. August 2011 <strong>in</strong> Kraft getreten. Es enthält als wesentlichen<br />

Bestandteil e<strong>in</strong>e umfangreiche Novelle zum Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), die den nationalen Rechtsrahmen an<br />

die europäischen Vorgaben <strong>des</strong> dritten B<strong>in</strong>nenmarktpakets anpassen, Investitionen und Versorgungssicherheit för<strong>der</strong>n<br />

sowie Verbraucherrechte stärken soll.<br />

1. Neuregelung <strong>der</strong><br />

Entflechtungsvorschriften<br />

Kernbestandteil <strong>des</strong> EnWG ist e<strong>in</strong>e stärkere Entflechtung von<br />

Netz und Vertrieb sowie e<strong>in</strong>e forcierte Trennung von weiteren<br />

Funktionen, die im vertikal <strong>in</strong>tegrierten Unternehmen (VIU)<br />

ausgeübt werden (siehe Infokasten). Ziel <strong>der</strong> Vorschriften ist,<br />

dass <strong>der</strong> Netzbetrieb diskrim<strong>in</strong>ierungsfrei und frei von E<strong>in</strong>flüssen<br />

<strong>des</strong> VIU agiert.<br />

<strong>Die</strong> Regelungen zur rechtlichen, buchhalterischen und<br />

<strong>in</strong>formatorischen Entflechtung s<strong>in</strong>d dabei <strong>in</strong>haltlich weitgehend<br />

unverän<strong>der</strong>t geblieben. Neu ist, dass nun auch Betreiber<br />

von Speicheranlagen den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> rechtlichen<br />

und organisatorischen Entflechtung genügen müssen (§ 7b),<br />

wenn <strong>der</strong> Zugang zu den Speicheranlagen für e<strong>in</strong>en effizienten<br />

Netzzugang technisch und wirtschaftlich erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

1.1 Allgeme<strong>in</strong>e Vorgaben zur Entflechtung<br />

<strong>Die</strong> Teilbetriebsfiktion für entflechtungsbed<strong>in</strong>gte Übertragungsvorgänge<br />

wurde ebenso wie die Grun<strong>der</strong>werbssteuerbefreiung<br />

für Erwerbsvorgänge aus dem verabschiedeten<br />

Gesetz gestrichen (im Entwurf handelte es sich um § 6 Abs.<br />

2 und 3 EnWG-E). <strong>Die</strong>s diente alle<strong>in</strong> dem gesetzgeberischen<br />

Zweck, das EnWG <strong>der</strong> Zustimmungspflicht durch den Bun<strong>des</strong>rat<br />

zu entziehen. E<strong>in</strong>e Verabschiedung <strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlich nicht<br />

kontroversen Regelungen im Rahmen e<strong>in</strong>es an<strong>der</strong>en Gesetzgebungsverfahrens<br />

ist angekündigt, <strong>der</strong>zeit aber noch nicht<br />

ersichtlich.<br />

<strong>Die</strong> BNetzA enthält an vielen Stellen neue und weit reichende<br />

Kompetenzen, die zum Teil über das vom dritten B<strong>in</strong>nenmarktpaket<br />

gefor<strong>der</strong>te Maß h<strong>in</strong>ausgehen. So kann sie beispielsweise<br />

gem. § 6b Abs. 6 Vorgaben zu Inhalt und Schwerpunkt<br />

<strong>der</strong> Prüfung <strong>des</strong> Jahresabschlusses machen, was tief<br />

<strong>in</strong> die Prüfungsautonomie <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfungskanzleien<br />

e<strong>in</strong>greift.<br />

1.2 Vorgaben für Verteilnetzbetreiber<br />

Auf <strong>der</strong> Verteilnetzbetreiberebene bleibt es im Wesentlichen<br />

bei den Entflechtungsregelungen <strong>des</strong> EnWG 2005 und damit<br />

bei <strong>der</strong> seit 01.07.2007 verb<strong>in</strong>dlichen Pflicht zur rechtlichen,<br />

operationellen und <strong>in</strong>formatorischen Entflechtung. Neben e<strong>in</strong>er<br />

Stärkung <strong>der</strong> Stellung <strong>des</strong> Gleichbehandlungsbeauftragten<br />

bewirkt die Novelle allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong>e Trennung<br />

<strong>der</strong> Kommunikations- und Markenpolitik <strong>des</strong> Verteilnetzbetreibers<br />

von den Vertriebsaktivitäten <strong>des</strong> VIU (§ 7a Abs. 5<br />

und 6). Insgesamt muss durch den Außenauftritt <strong>des</strong> Unternehmens<br />

deutlich werden, mit welcher Unternehmenssparte<br />

<strong>der</strong> Kunde <strong>in</strong>teragiert, mit dem Netzbetreiber o<strong>der</strong> mit dem<br />

Vertrieb. Letzteres bed<strong>in</strong>gt die Verwendung e<strong>in</strong>es eigenen<br />

Logos, getrenntes Briefpapier, separate Websiten usw. Noch<br />

unklar ist, ob e<strong>in</strong>e Bezeichnung wie Stadtwerke X Vertrieb und<br />

Stadtwerke X Netz zukünftig noch mit dem EnWG vere<strong>in</strong>bar<br />

ist. Es bleibt wohl zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t die Möglichkeit, den Zusatz „E<strong>in</strong><br />

Unternehmen <strong>der</strong> Stadtwerke X Gruppe“ anzugeben.<br />

Nach <strong>der</strong> so genannten De-M<strong>in</strong>imis-Regel bleiben VIU<br />

weitestgehend ausgenommen, wenn an ihr Netz weniger als<br />

100.000 Kunden angeschlossen s<strong>in</strong>d (§ 7 Abs. 2 und § 7a<br />

Abs. 7). Für sie gelten dann nur die schwächeren Stufen <strong>des</strong><br />

buchhalterischen und <strong>in</strong>formatorischen Unbundl<strong>in</strong>g.<br />

1.3 Vorgaben für Transportnetzbetreiber<br />

Wesentliche Neuerungen erfahren die Entflechtungsvorgaben<br />

für Transportnetzbetreiber, also die Betreiber von Übertragungs-<br />

o<strong>der</strong> Fernleitungsnetzen. Wie erwartet hat <strong>der</strong> deutsche<br />

Gesetzgeber alle drei <strong>in</strong> den Richtl<strong>in</strong>ien vorgesehenen<br />

Entflechtungsoptionen umgesetzt:<br />

1.3.1 Eigentumsrechtlichen Entflechtung (Ownership<br />

Unbundl<strong>in</strong>g, § 8)<br />

Nach dieser stärksten Form <strong>der</strong> Entflechtung s<strong>in</strong>d Eigentumsrechte<br />

an Transportnetzen von den Funktionen <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung,<br />

Erzeugung und dem Vertrieb von Energie zu trennen.<br />

Das Netzeigentum ist an die Netzgesellschaft abzugeben und<br />

diese aus dem Mutterkonzern auszuglie<strong>der</strong>n. Zwischen dem<br />

Netzbetrieb und den so genannten wettbewerbsgeprägten<br />

Bereichen darf es ke<strong>in</strong>e gegenseitigen Kontroll- o<strong>der</strong> Rechtsbeziehungen<br />

mehr geben.<br />

1.3.2 Independent System Operator (ISO, § 9)<br />

Das Alternativmodell <strong>des</strong> ISO zeichnet sich dadurch aus, dass<br />

das Eigentum am Transportnetz zwar beim VIU verbleibt, <strong>der</strong><br />

gesamte operative Netzbetrieb e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Investitionsplanung<br />

jedoch vollständig an den unabhängigen Sys-<br />

706 10 / 2011


M e n s c h · P r o d u k t · S e r v i c e<br />

tembetreiber abzugeben ist. Der Netzeigentümer<br />

bleibt Adressat umfangreicher Entflechtungsanfor<strong>der</strong>ungen;<br />

er ist für die Informationsbereitstellung,<br />

die F<strong>in</strong>anzierung und die Haftungsabsicherung<br />

<strong>des</strong> ISO zuständig. <strong>Die</strong>ses Modell sche<strong>in</strong>t<br />

nicht zuletzt wegen <strong>der</strong> Pflicht <strong>des</strong> Eigentümers,<br />

den ISO umfassend von <strong>der</strong> Haftung freizustellen<br />

(§ 9 Abs. 5) wenig attraktiv.<br />

1.3.3 Independent Transmission Operator<br />

(ITO, §§ 10 bis 10e)<br />

An<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> ISO muss <strong>der</strong> unabhängige Transportnetzbetreiber<br />

Eigentümer <strong>des</strong> Netzes se<strong>in</strong>,<br />

bleibt aber Bestandteil <strong>des</strong> VIU. <strong>Die</strong> Unabhängigkeit<br />

<strong>des</strong> ITO vom VIU ist durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Maßnahmen sicherzustellen.<br />

a) Personalausstattung, § 10a Abs. 2<br />

Der Grundgedanke ist, dass <strong>der</strong> ITO die Kernaufgaben<br />

se<strong>in</strong>es Unternehmens erfüllen und die<br />

Ausführung extern vergebener Aufträge ausreichend<br />

überwachen können muss. Das Personal,<br />

das „für den Betrieb <strong>des</strong> Transportnetzes erfor<strong>der</strong>lich“<br />

ist, muss bei ihm angestellt se<strong>in</strong>. Neben<br />

den Tätigkeiten, die unmittelbar mit dem Betrieb,<br />

<strong>der</strong> Wartung und dem Ausbau <strong>des</strong> Netzes verbunden<br />

s<strong>in</strong>d, muss <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Vertragsmanagement<br />

gewährleistet werden können.<br />

<strong>Die</strong> Regelungen zur Personalausstattung <strong>des</strong><br />

ITO s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs vom Wortlaut her restriktiver<br />

als im Vorfeld vom BMWi angekündigt und<br />

gehen zum Teil über die Richtl<strong>in</strong>ien h<strong>in</strong>aus. <strong>Die</strong><br />

Richtl<strong>in</strong>ien hatten das Personalausstattungsgebot<br />

noch beschränkt auf die „Geschäftstätigkeit<br />

<strong>der</strong> Gasfernleitung“ bzw. die „Geschäftstätigkeit<br />

<strong>der</strong> Elektrizitätsübertragung“ , die mit Regelbeispielen<br />

beschrieben war und sich nur auf diskrim<strong>in</strong>ierungsrelevante<br />

Tätigkeiten bezog. In § 10a<br />

Abs. 2 muss dieses ungeschriebene Tatbestandsmerkmal<br />

nun im E<strong>in</strong>zelfall aufwändig argumentiert<br />

werden, weil nur diskrim<strong>in</strong>ierungsrelevante<br />

Tätigkeiten „erfor<strong>der</strong>lich“ für den Transportnetzbetrieb<br />

s<strong>in</strong>d, Tätigkeiten ohne e<strong>in</strong> Diskrim<strong>in</strong>ierungspotential<br />

jedoch als Shared Services vergeben<br />

werden können.<br />

b) Shared Services, § 10a Abs. 3<br />

Auch hier ist <strong>der</strong> EnWG-Text restriktiver als angekündigt<br />

und unterscheidet zu Lasten <strong>der</strong> Effizienz<br />

ebenfalls nicht zwischen diskrim<strong>in</strong>ierungsrelevanten<br />

und nicht diskrim<strong>in</strong>ierungsrelevanten<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen. Kategorisch „hat [das VIU] die<br />

Erbr<strong>in</strong>gung von <strong>Die</strong>nstleistungen […für den ITO]<br />

zu unterlassen“. <strong>Die</strong> im Vorfeld vom BMWi und<br />

<strong>der</strong> BNetzA signalisierten Erleichterungen <strong>in</strong> Bezug<br />

auf Supporttätigkeiten ohne Diskrim<strong>in</strong>ierungspotential<br />

(Personalabrechnung, Fuhrparkverwaltung,<br />

Re<strong>in</strong>igungsdienste o.ä.) lassen sich<br />

dogmatisch damit nur schwer <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang br<strong>in</strong>gen.<br />

E<strong>in</strong>e teleologische Reduktion auf das Verbot<br />

diskrim<strong>in</strong>ierungsrelevanter <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

lässt sich lediglich aus <strong>der</strong> Systematik <strong>der</strong><br />

§§ 10 und 10a sowie aus <strong>der</strong> <strong>in</strong>offiziellen Gesetzesbegründung<br />

herleiten, die die Erbr<strong>in</strong>gung<br />

von <strong>Die</strong>nstleistungen nur „im Grundsatz“ für unzulässig<br />

erklärt. Im Ergebnis soll es darum gehen,<br />

dass dem ITO alle Aufgaben mit wesentlichem<br />

Bezug zum Transportnetzbetrieb übertragen<br />

werden. Es ersche<strong>in</strong>t daher weiterh<strong>in</strong> nicht<br />

unmöglich, im Ausnahmefall Shared Services zu<br />

akzeptieren, wenn sie lediglich allgeme<strong>in</strong>en Charakter<br />

haben o<strong>der</strong> ohne Diskrim<strong>in</strong>ierungspotential<br />

erbracht werden können. Dass hierbei auch<br />

Verhältnismäßigkeitsaspekte zu berücksichtigen<br />

s<strong>in</strong>d, lässt sich wohl nur unter Rückgriff auf<br />

Preisgünstigkeits- und Effizienzerwägungen for<strong>der</strong>n,<br />

die zu den Zielen <strong>des</strong> EnWG gem. § 1 Abs. 1<br />

zählen. Nicht vom Begriff <strong>des</strong> VIU erfasste konzernangehörige<br />

Unternehmen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungserbr<strong>in</strong>gung<br />

an den ITO nicht beschränkt.<br />

Auch Shared Services <strong>des</strong> ITO für das VIU bleiben<br />

weitestgehend möglich.<br />

c) Unabhängigkeit <strong>des</strong> Managements<br />

Gemäß § 10c Abs. 2 und 5 darf die Mehrheit<br />

<strong>der</strong> Angehörigen <strong>der</strong> Unternehmensleitung <strong>des</strong><br />

ITO <strong>in</strong> den letzten drei Jahren vor und vier Jahre<br />

nach ihrer dortigen Tätigkeit nicht für Unternehmen<br />

<strong>des</strong> VIU tätig se<strong>in</strong> bzw. gewesen se<strong>in</strong>. Je<br />

nach Reichweite <strong>des</strong> VIU-Begriffs (siehe oben)<br />

führt dies entwe<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em sparten- o<strong>der</strong> gar<br />

konzernweiten Anstellungsverbot. <strong>Die</strong>s ist unter<br />

verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t<br />

zweifelhaft. Derartige Karenzzeiten führen<br />

– erst recht im Zusammenhang mit den bei Führungskräften<br />

nicht unüblichen Wettbewerbsverboten<br />

– zu e<strong>in</strong>er gravierenden E<strong>in</strong>schränkung<br />

<strong>der</strong> Berufsausübung und damit zu e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>griff<br />

<strong>in</strong> die grundrechtlich garantierte Berufsfreiheit<br />

nach Art. 12 Grundgesetz. Zudem gestalten sie<br />

die Karrierechancen von Führungskräften <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Netzbranche sehr unattraktiv. Geeignete und<br />

qualifizierte Führungskräfte werden daher ausbleiben<br />

o<strong>der</strong> sich das Risiko geson<strong>der</strong>t vergüten<br />

lassen. <strong>Die</strong>se E<strong>in</strong>schränkungen sprechen unter<br />

Verhältnismäßigkeitserwägungen dafür, die Karenzzeiten<br />

– wie den für ihre Anwendung wesentlichen<br />

Begriff <strong>des</strong> VIU – sparten- und funktionsbezogen<br />

zu betrachten.<br />

Zu dem von den Karenzzeiten betroffenen<br />

Personenkreis gehören gem. § 3 Nr. 33a Personen,<br />

die <strong>der</strong> obersten Führungsebene angehören<br />

und die Gesellschaft gesetzlich vertreten. Je<br />

nach Rechtsform s<strong>in</strong>d dies Geschäftsführer e<strong>in</strong>er<br />

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Fachbericht<br />

Normen & Regelwerk<br />

GmbH, Vorstandsmitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er AG, Prokuristen o<strong>der</strong> Generalbevollmächtigte.<br />

<strong>Die</strong> vorgesehenen E<strong>in</strong>schränkungen gelten<br />

allerd<strong>in</strong>gs entsprechend für Personen, die <strong>der</strong> obersten<br />

Unternehmensleitung unmittelbar unterstellt und für Betrieb,<br />

Wartung o<strong>der</strong> Entwicklung <strong>des</strong> Netzes verantwortlich s<strong>in</strong>d (§<br />

10c Abs. 6). <strong>Die</strong>se Regelung ist eng auszulegen, da sie ebenfalls<br />

<strong>in</strong> die Berufsausübung <strong>der</strong> Betroffenen e<strong>in</strong>greift, <strong>der</strong>en<br />

Möglichkeit, E<strong>in</strong>fluss zu nehmen und diskrim<strong>in</strong>ierende Entscheidungen<br />

im Transportnetzbetrieb zu treffen aber nicht<br />

auf <strong>der</strong> Hand liegt. Verantwortlich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d daher<br />

nur Personen, die e<strong>in</strong>e mit <strong>der</strong> obersten Unternehmensleitung<br />

vergleichbare unternehmerische Verantwortung tragen und<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Unternehmenspolitik h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Planung<br />

und operativen Gestaltung sowie umfangreiche Kenntnisse<br />

<strong>der</strong> technischen Eigenschaften <strong>des</strong> Transportnetzes und se<strong>in</strong>es<br />

Zustan<strong>des</strong> haben.<br />

d) Weitere Maßnahmen<br />

Wie erwartet muss <strong>der</strong> ITO h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Firma, se<strong>in</strong>er<br />

Kommunikation mit Dritten sowie se<strong>in</strong>er Markenpolitik und<br />

Geschäftsräume e<strong>in</strong>e Verwechslung mit dem VIU ausschließen.<br />

E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Nutzung von Büro- und Geschäftsräumen<br />

ist nicht mehr möglich, § 10a Abs. 4 und 6.<br />

Zwar besteht für VIU und ITO das grundsätzliche Verbot,<br />

dieselben externen IT-<strong>Die</strong>nstleister und Wirtschaftsprüfer<br />

zu beauftragen, dies betrifft allerd<strong>in</strong>gs nur die Beschäftigung<br />

<strong>der</strong> mit dem konkreten Auftrag befassten natürlichen Person<br />

beim externen <strong>Die</strong>nstleister, <strong>der</strong> <strong>in</strong>sofern selbst für se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressenkollisionsfreie<br />

Tätigkeit für Handels- und Netzunternehmen<br />

sorgen muss.<br />

1.4 Zertifizierung<br />

Transportnetzbetreiber müssen bis zum 3. März 2012 ihre<br />

Zertifizierung bei <strong>der</strong> Regulierungsbehörde beantragen.<br />

Vertikal <strong>in</strong>tegrierte Unternehmen (VIU)<br />

Bei e<strong>in</strong>em VIU handelt es sich nach <strong>der</strong> novellierten Def<strong>in</strong>ition <strong>in</strong> § 3<br />

Nr. 38 um e<strong>in</strong> im Elektrizitäts- o<strong>der</strong> Gasbereich tätiges Unternehmen<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe von verbundenen Elektrizitäts- o<strong>der</strong> Gasunternehmen,<br />

wobei das Unternehmen o<strong>der</strong> die Gruppe im Elektrizitätsbereich<br />

m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Funktionen<br />

Übertragung o<strong>der</strong> Verteilung und m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Funktionen<br />

Erzeugung o<strong>der</strong> Vertrieb von Elektrizität<br />

o<strong>der</strong> im Erdgasbereich m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Funktionen<br />

Fernleitung, Verteilung, Betrieb e<strong>in</strong>er LNG-Anlage o<strong>der</strong> Speicherung<br />

und gleichzeitig e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Funktionen<br />

Gew<strong>in</strong>nung o<strong>der</strong> Vertrieb von Erdgas<br />

wahrnimmt. E<strong>in</strong> nicht operativer Teil e<strong>in</strong>es Konzerns, also z.B. e<strong>in</strong>e<br />

F<strong>in</strong>anzhold<strong>in</strong>g, ist ebenso wenig Teil <strong>des</strong> VIU wie e<strong>in</strong>e Muttergesellschaft,<br />

die ke<strong>in</strong>e gesellschaftsrechtliche Kontrolle über das VIU ausübt.<br />

Dabei ist noch umstritten, ob die Def<strong>in</strong>ition spartenübergreifend<br />

zu verstehen ist o<strong>der</strong> ob <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Konzern e<strong>in</strong> Strom-VIU und<br />

e<strong>in</strong> Gas-VIU nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> existieren können. <strong>Die</strong>s ist für viele Folgefragen,<br />

etwa <strong>in</strong> Bezug auf Shared Services o<strong>der</strong> die Karenzzeiten<br />

von erheblicher Brisanz.<br />

Leitfäden zum Proze<strong>der</strong>e und den e<strong>in</strong>zureichenden Unterlagen<br />

werden <strong>der</strong>zeit bereits von <strong>der</strong> BNetzA konsultiert. <strong>Die</strong><br />

Zertifizierung wird erteilt, wenn <strong>der</strong> Transportnetzbetreiber<br />

die Vorgaben zur Entflechtung erfüllt. Für den Fall, dass die<br />

Voraussetzungen für die Zertifizierung noch nicht <strong>in</strong> vollem<br />

Umfang gegeben s<strong>in</strong>d, hat die BNetzA die Möglichkeit, Fristen<br />

zur Nachbesserung zu setzen. Sie hat zudem aus § 4d das<br />

Recht, e<strong>in</strong>e erteilte Zertifizierung je<strong>der</strong>zeit zu wi<strong>der</strong>rufen, zu<br />

erweitern o<strong>der</strong> nachträglich mit Auflagen zu versehen, wenn<br />

die Umstände dies erfor<strong>der</strong>n.<br />

2. Ausnahmen von <strong>der</strong> Regulierung<br />

<strong>Die</strong> Gesetzesnovelle enthält zwei Privilegierungstatbestände<br />

für bestimmte Arten von Energieanlagen:<br />

2.1 Kundenanlagen<br />

Kundenanlagen s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Energieversorgungsnetze gem. § 3<br />

Nr. 16 und daher bereits vom Anwendungsbereich <strong>des</strong> EnWG<br />

ausgenommen. Hierunter fallen Energieanlagen zur Abgabe<br />

von Energie auf e<strong>in</strong>em räumlich zusammengehörenden Gebiet,<br />

die für die Sicherstellung von wirksamem Wettbewerb<br />

unbedeutend s<strong>in</strong>d und je<strong>der</strong>mann zum Zwecke <strong>der</strong> Belieferung<br />

<strong>des</strong> angeschlossenen Kunden unentgeltlich zur Verfügung<br />

stehen (§ 3 Nr. 24a). Hierunter fallen außerdem Kundenanlagen<br />

zur betrieblichen Eigenversorgung, die fast ausschließlich<br />

dem betriebsnotwendigen Eigenverbrauch o<strong>der</strong><br />

„dem <strong>der</strong> Bestimmung <strong>des</strong> Betriebs geschuldeten Abtransport<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Energieversorgungsnetz dienen“ (§ 3 Nr. 24b).<br />

2.2 Geschlossene Verteilernetze<br />

E<strong>in</strong>e Erweiterung gibt es bei den Ausnahmeregelungen für die<br />

früheren Objektnetze. Nach § 110 können Netze <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

geografisch begrenzten Industrie- o<strong>der</strong> Gewerbegebiets<br />

auf Antrag von <strong>der</strong> BNetzA als geschlossene Verteilnetze e<strong>in</strong>gestuft<br />

werden, wenn mit dem Netz <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Energie<br />

an den Netzeigentümer, -betreiber o<strong>der</strong> mit diesen verbundene<br />

Unternehmen verteilt wird, nicht jedoch an Letztverbraucher.<br />

Sie s<strong>in</strong>d an<strong>der</strong>s als Kundenanlagen nicht vom Anwendungsbereich<br />

<strong>des</strong> EnWG ausgenommen, son<strong>der</strong>n lediglich<br />

von bestimmten Pflichten <strong>des</strong> EnWG befreit. Bestehen bleiben<br />

Pflichten wie die Gewährleistung freien Netzzugangs, die<br />

Entflechtungsvorgaben sowie die nachträgliche Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Entgelte auf Verlangen e<strong>in</strong>es Netznutzers.<br />

3. Netzbezogene Handlungspflichten<br />

Sowohl für Strom- als auch für Gasnetzbetreiber auf den<br />

unterschiedlichen Ebenen enthält das EnWG zahlreiche detaillierte<br />

Handlungspflichten, die tief <strong>in</strong> die Aufgabenstruktur<br />

<strong>der</strong> Unternehmen e<strong>in</strong>greifen. Viele Pflichten lassen sich noch<br />

gar nicht abschließend beschreiben, da das Gesetz alle<strong>in</strong> an<br />

ca. 30 Stellen auf noch zu erlassende Rechtsverordnungen<br />

verweist. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit können nur die<br />

wichtigsten Neuerungen skizziert werden:<br />

Netzbetreiber müssen den sicheren Betrieb von Energieversorgungsnetzen<br />

gewährleisten. <strong>Die</strong>s umfasst nach § 11<br />

708 10 / 2011


Abs. 1a auch e<strong>in</strong>en angemessenen Schutz gegen<br />

Bedrohungen für Telekommunikations- und<br />

elektronische Datenverarbeitungssysteme, die<br />

<strong>der</strong> Netzsteuerung dienen. E<strong>in</strong> angemessener<br />

Schutz wird vermutet, wenn <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Regulierungsbehörde<br />

<strong>in</strong> Abstimmung mit dem Bun<strong>des</strong>amt<br />

für Sicherheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationstechnik<br />

(BSI) noch zu erstellende Katalog an Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

e<strong>in</strong>gehalten und dies vom<br />

Netzbetreiber dokumentiert wird. Betreiber von<br />

Übertragungsnetzen haben darüber h<strong>in</strong>aus zum<br />

Schutz ihrer Anlagen Sicherheitspläne zu erstellen<br />

sowie Sicherheitsbeauftragte zu bestimmen<br />

und <strong>der</strong> Regulierungsbehörde nachzuweisen<br />

(§ 12g Abs. 1).<br />

Betreiber von nachgelagerten Netzen auf allen<br />

Stufen s<strong>in</strong>d verpflichtet, mit Betreibern vorgelagerter<br />

Netze zusammenzuarbeiten und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

diejenigen Informationen auf Verlangen<br />

unverzüglich zur Verfügung zu stellen, die<br />

notwendig s<strong>in</strong>d, damit die vorgelagerten Netze<br />

sicher und zuverlässig betrieben, gewartet und<br />

ausgebaut werden können.<br />

Berichtspflichten e<strong>in</strong>schließlich Weitergabe<br />

sämtlicher Informationen an die Regulierungsbehörde<br />

treffen die Betreiber <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Energieversorgungsnetze <strong>in</strong> erheblichem<br />

Umfang. Neben neuen jährlichen Berichten über<br />

Leistungsbilanzen, Versorgungsstörungen, Netzzustände<br />

und Netzausbaustatus gibt es dabei<br />

auch Erleichterungen, so muss beispielsweise e<strong>in</strong>e<br />

bislang schon erfor<strong>der</strong>liche Schwachstellenanalyse<br />

nur noch alle zwei Jahre erarbeitet und<br />

an die Regulierungsbehörde berichtet werden.<br />

4. E<strong>in</strong>führung von <strong>in</strong>telligenten<br />

Messsystemen<br />

Das EnWG be<strong>in</strong>haltet <strong>in</strong> §§ 21b ff. Regelungen zur<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>telligenter Messsysteme („Smart<br />

Meter“) zur Messung <strong>des</strong> Energieverbrauchs. Neben<br />

<strong>der</strong> entnommenen Energiemenge selbst erfassen<br />

sie auch, zu welchem Zeitpunkt <strong>in</strong> welcher<br />

Menge Energie entnommen wurde. <strong>Die</strong>s soll dem<br />

Verbraucher se<strong>in</strong> Verbrauchsverhalten verdeutlichen<br />

und ihm Anreize für die Wahl z. B. von tageszeitabhängigen<br />

o<strong>der</strong> last-variablen Tarifen bieten.<br />

<strong>Die</strong> Messsysteme s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kommunikationsnetz<br />

e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, um mit den für die Zukunft<br />

geplanten „<strong>in</strong>telligenten“ Netzen („Smart Grids“)<br />

<strong>in</strong>teragieren zu können. Dazu erstreckt sich die<br />

Pflicht zum E<strong>in</strong>bau von Smart Metern erstmals<br />

nicht mehr nur auf den Neubau und die Sanierung<br />

von Gebäuden (§ 21c Abs. 1 lit. a)). Sie sollen zusätzlich<br />

bei jedem Letztverbraucher mit e<strong>in</strong>em<br />

jährlichen Stromverbrauch von mehr als 6.000<br />

Kilowattstunden verpflichtend e<strong>in</strong>gebaut werden.<br />

Unter diese Gruppe können bereits Vierpersonenhaushalte<br />

fallen. E<strong>in</strong> flächendecken<strong>der</strong><br />

Rollout f<strong>in</strong>det nur im Bereich von Kle<strong>in</strong>- und<br />

Kle<strong>in</strong>stkunden mit e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>geren Verbrauch<br />

als 6.000 Kilowattstunden statt, sofern dies<br />

„technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar“<br />

ist (§ 21c Abs. 1 lit. d)). Als wirtschaftlich<br />

vertretbar gilt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>bau, wenn dem Anschlussnutzer<br />

ke<strong>in</strong>e Mehrkosten entstehen o<strong>der</strong> wenn<br />

e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>des</strong> BMWi nach Prüfung aller<br />

langfristigen, gesamtwirtschaftlichen und <strong>in</strong>dividuellen<br />

Kosten und Vorteile und e<strong>in</strong>e Rechtsverordnung<br />

ihn anordnen (§ 21c Abs. 2). Technisch<br />

möglich ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>bau, sobald die Geräte<br />

am Markt verfügbar s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> Gerätehersteller<br />

kündigen die erste Auslieferung zertifizierter<br />

Geräte <strong>der</strong>zeit für Herbst 2012 an.<br />

Erstmals trifft das Gesetz außerdem e<strong>in</strong>e<br />

deutliche Unterscheidung zwischen Strom und<br />

Gas. E<strong>in</strong>e zweite Infrastruktur an Messsystemen<br />

für Gas soll es nicht geben. Gaszähler dürfen nur<br />

verbaut werden, wenn sie mit Smart Metern für<br />

Strom verbunden werden können (§ 21 f Abs. 1<br />

Satz 1).<br />

M<strong>in</strong><strong>des</strong>tfunktionalitäten für Messsysteme<br />

werden verb<strong>in</strong>dlich fixiert (§§ 21d ff.) und detaillierte<br />

Vorgaben zum Datenschutz und zur Datensicherheit<br />

verankert (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> §§ 21g<br />

und 21h). Insgesamt geben die Neuerungen aber<br />

lediglich e<strong>in</strong> Grundkonzept vor, während die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Konkretisierungen <strong>in</strong> Rechtsverordnungen<br />

<strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>regierung, Festlegungen <strong>der</strong><br />

BNetzA, Schutzprofilen <strong>des</strong> BSI sowie Technischen<br />

Richtl<strong>in</strong>ien zu erfolgen haben. <strong>Die</strong> Messzugangsverordnung<br />

spiegelt aktuell nicht mehr<br />

den Stand <strong>der</strong> Ermächtigungsgrundlage (§ 21i)<br />

wi<strong>der</strong>; ihre Novellierung war für Ende 2011 angekündigt,<br />

doch mangels entsprechen<strong>der</strong> Eckpunkte<br />

für e<strong>in</strong>e Novelle dürfte mit e<strong>in</strong>em Entwurf<br />

wohl erst Anfang 2012 zu rechnen se<strong>in</strong>.<br />

5. Konzessionsverträge<br />

Erstmals enthält das EnWG <strong>in</strong> § 46 Abs. 2 Satz 2<br />

e<strong>in</strong>en Anspruch <strong>des</strong> neuen Konzessionsnehmers<br />

auf e<strong>in</strong>e Eigentumsübertragung <strong>des</strong> Netzes. Zum<br />

Kaufpreis sieht das EnWG allerd<strong>in</strong>gs noch immer<br />

ke<strong>in</strong>e ausdrückliche Regelung vor. Vielmehr ist<br />

bei <strong>des</strong>sen Bestimmung von e<strong>in</strong>er „wirtschaftlich<br />

angemessenen Vergütung“ die Rede. Der<br />

Bun<strong>des</strong>rat hatte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Stellungnahme noch<br />

vorgeschlagen, die wirtschaftlich angemessene<br />

Vergütung unter Berücksichtigung <strong>der</strong> mit dem<br />

Netz zu erzielenden Erlöse nach dem Ertragswertverfahren<br />

zu ermitteln. <strong>Die</strong>ser Vorschlag<br />

wurde bei <strong>der</strong> Beschlussfassung vom Bun<strong>des</strong>tag<br />

jedoch nicht berücksichtigt.<br />

PLASSON GmbH<br />

Krudenburger Weg 29 · 46485 Wesel<br />

Telefon: (02 81) 9 52 72-0<br />

Telefax: (02 81) 9 52 72-27<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@plasson.de<br />

10 / 2011 Internet: www.plasson.de<br />

709


gas2energy.net<br />

Systemplanerische Grundlagen<br />

<strong>der</strong> Gasversorgung<br />

Das Fachbuch wendet sich an Fachleute, Studierende,<br />

Hochschullehrer, Mitarbeiter von Behörden und „Quere<strong>in</strong>steiger“,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Energie-, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Gasversorgung tätig und mit <strong>der</strong> Konzipierung, Planung und<br />

dem Betrieb von Gasleitungen/Gasnetzen befasst s<strong>in</strong>d.<br />

Unter Beachtung <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en physikalischen, strömungstechnischen<br />

und thermodynamischen Grundlagen werden<br />

die Charakteristika <strong>der</strong> Systemelemente <strong>der</strong> Gasversorgung<br />

beschrieben: Rohrleitungen, Verdichterstationen, Gasdruckregel-<br />

und Messanlagen und Gasspeicher.<br />

Das Werk ist bewusst nicht als „klassisches“ Lehrbuch<br />

konzipiert, son<strong>der</strong>n behandelt problembezogen, jeweils <strong>in</strong> sich<br />

geschlossen Schwerpunktthemen, die für die Konzipierung von<br />

Gasversorgungssystemen von Bedeutung s<strong>in</strong>d. Hierbei wird <strong>der</strong><br />

Stand <strong>der</strong> Technik erfasst, so dass das Buch e<strong>in</strong>e belastbare<br />

Grundlage für die Durchführung eigener Unter suchungen<br />

darstellt.<br />

Sie haben die<br />

Wahl !<br />

Hrsg.: J. Mischner, H.-G. Fasold, K. Kadner<br />

1. Aufl age 2011, ca. 750 Seiten, Farbdruck, Hardcover<br />

Buch + CD-ROM<br />

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mit Zusatz<strong>in</strong>halten<br />

mit vollständigem eBook<br />

Oldenbourg-Industrieverlag GmbH<br />

www.oldenbourg-<strong>in</strong>dustrieverlag.de<br />

Vorteilsanfor<strong>der</strong>ung per Fax: +49 (0) 201 / 820 02 - 34 o<strong>der</strong> im Fensterumschlag e<strong>in</strong>senden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

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1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8356-3205-9 für € 110,- (zzgl. Versand)<br />

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1. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8356-3236-3 für € 150,- (zzgl. Versand)<br />

<strong>Die</strong> bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit e<strong>in</strong>er Gutschrift<br />

von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name <strong>des</strong> Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Telefax<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAG2EN2011<br />

Wi<strong>der</strong>rufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung <strong>in</strong>nerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen <strong>in</strong> Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) o<strong>der</strong> durch Rücksendung <strong>der</strong> Sache wi<strong>der</strong>rufen.<br />

<strong>Die</strong> Frist beg<strong>in</strong>nt nach Erhalt dieser Belehrung <strong>in</strong> Textform. Zur Wahrung <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>rufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung <strong>des</strong> Wi<strong>der</strong>rufs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege <strong>der</strong> laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich damit e<strong>in</strong>verstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag o<strong>der</strong> vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über <strong>in</strong>teressante Fachangebote <strong>in</strong>formiert und beworben werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.


Der Zeitpunkt, zu dem <strong>der</strong> bisherige Konzessionär <strong>der</strong><br />

Kommune Daten zum Netz zur Verfügung stellen muss,<br />

wird vorverlegt auf e<strong>in</strong> Jahr vor Bekanntmachung <strong>des</strong> Vertragsen<strong>des</strong><br />

<strong>des</strong> Konzessionsvertrags nach § 46 Abs. 3. De<br />

facto s<strong>in</strong>d die Informationen damit spätestens drei Jahre vor<br />

Vertragsende bereitzustellen. <strong>Die</strong> Geme<strong>in</strong>de muss die erhaltenen<br />

Daten im Rahmen ihrer Neuausschreibung allen potentiellen<br />

Bietern zur Verfügung stellen.<br />

ausschließlich aus Fallpauschalen. <strong>Die</strong> Mitgliedsbeiträge <strong>der</strong><br />

Vere<strong>in</strong>smitglie<strong>der</strong> – Verbände und Unternehmen – s<strong>in</strong>d von<br />

untergeordneter Bedeutung. <strong>Die</strong> Fallpauschalen (350 EUR im<br />

ersten Jahr und anschließend je nach Überprüfung und Neufestsetzung)<br />

werden verursachungsgerecht von den von <strong>der</strong><br />

Schlichtung betroffenen Unternehmen getragen. Damit wird<br />

sichergestellt, dass die Schlichtungsstelle eigenf<strong>in</strong>anziert und<br />

wirtschaftlich unabhängig arbeiten kann.<br />

6. E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er<br />

Streitschlichtungsstelle<br />

E<strong>in</strong>e neue Verbraucherschlichtungsstelle soll <strong>in</strong> Streitfällen<br />

zwischen Verbrauchern und Unternehmen vermitteln. Sie hat<br />

die Aufgabe, Streitigkeiten über den Anschluss an das Versorgungsnetz,<br />

die Belieferung mit Energie sowie die Messung <strong>der</strong><br />

Energie beizulegen. Sofern e<strong>in</strong> Verbraucher die Schlichtung<br />

beantragt, ist die Teilnahme am Verfahren für das betroffene<br />

Unternehmen zw<strong>in</strong>gend. Unabhängig vom Ausgang e<strong>in</strong>er<br />

Schlichtung steht beiden Parteien <strong>der</strong> Rechtsweg zu den ordentlichen<br />

Gerichten weiter zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong> Streitschlichtungsstelle kann durch<br />

e<strong>in</strong>e Behörde o<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e privatrechtliche Organisation<br />

mit Anerkennung <strong>der</strong> zuständigen Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>isterien erfolgen.<br />

Aufbauend auf den gesetzlichen Vorgaben <strong>der</strong> §§ 111a<br />

bis 111c wurde am 19. September 2011 vom BDEW und dem<br />

Verbraucherzentrale Bun<strong>des</strong>verband (vzbv) nach dem Beispiel<br />

an<strong>der</strong>er Schlichtungsorganisationen, z. B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versicherungswirtschaft,<br />

<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> „Schlichtungsstelle Energie<br />

e.V.“ gegründet. E<strong>in</strong> so genannter Ombudsmann wird sich um<br />

die Geschäfte <strong>der</strong> Schlichtungsstelle kümmern, für die e<strong>in</strong><br />

Antrag auf Anerkennung beim BMWi gestellt wurde. Weitere<br />

Verbände wie <strong>der</strong> Verband kommunaler Unternehmen<br />

(VKU) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>verband neuer Energieanbieter (bne)<br />

beabsichtigen, dem Vere<strong>in</strong> als Gründungsmitglie<strong>der</strong> noch beizutreten.<br />

<strong>Die</strong> Schlichtungsstelle arbeitet unabhängig und neutral.<br />

<strong>Die</strong>ser Grundsatz spiegelt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung und Organisationsstruktur<br />

wi<strong>der</strong>. Der Vere<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziert sich nahezu<br />

7. Ausblick<br />

Auch wenn dieser Artikel nur e<strong>in</strong> grober Überblick über bestimmte<br />

ausgewählte Themenaspekte <strong>der</strong> EnWG-Novelle se<strong>in</strong><br />

konnte, wird doch deutlich, dass trotz <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt zu begrüßenden<br />

Energierechtsumgestaltung diverse Themen noch<br />

<strong>der</strong> untergesetzlichen Konkretisierung bedürfen. Zudem gibt<br />

es vielfältige Fragestellungen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis von den Unternehmen,<br />

<strong>der</strong> BNetzA und im Streitfall auch von den Gerichten<br />

beantwortet werden müssen. Mittlerweile verdichten sich die<br />

Anzeichen auf e<strong>in</strong>en gesetzgeberischen „Patch“ o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> „Update“<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Novelle zur Novelle bis zum Ende <strong>des</strong> Jahres.<br />

Es sollte dabei im bei<strong>der</strong>seitigen Interesse <strong>der</strong> Rechtsgestalter<br />

und -anwen<strong>der</strong> liegen, sich mit ausreichend Zeit und<br />

gegenseitigem konstruktiven Vertrauen um praxistaugliche,<br />

effiziente Klarstellungen zu bemühen.<br />

Autor<br />

RA Christian Fürst<br />

Erdgas Münster GmbH, Münster<br />

Tel. +49 251/2800-107<br />

E-Mail: Christian.Fuerst@erdgas.de<br />

10 / 2011 711


Normen & Regelwerk<br />

DVGW-Regelwerk<br />

G 652 „Erdgastankgeräte und Erdgastankgeräteanlagen“<br />

Ausgabe 8/11, EUR 20,59 für DVGW-Mitglie<strong>der</strong>, EUR 27,45 für Nicht-Mitglie<strong>der</strong><br />

Das neue DVGW-Arbeitsblatt G 652<br />

„Erdgastankgeräte und Erdgastankgeräteanlagen“<br />

deckt die Lücke, die<br />

durch die Herausnahme kle<strong>in</strong>er Erdgasanlagen<br />

zur Fahrzeugbetankung<br />

aus dem Arbeitsblatt G 651/VdTÜV<br />

M 510 „Erdgastankstellen“ entstanden<br />

ist, da <strong>des</strong>sen von <strong>der</strong> Erstausgabe<br />

zur Zweitausgabe deutlich angehobene<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen für kle<strong>in</strong>e Erdgastankgeräte<br />

und Erdgastankgeräteanlagen<br />

ohne Erdgasspeicher nicht zu erfüllen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Es gilt für Planung, Bau, Ausrüstung,<br />

Aufstellung, Prüfung, Inbetriebnahme<br />

und Betrieb von Erdgastankgeräten<br />

und Erdgastankgeräteanlagen, die<br />

an das Netz <strong>der</strong> öffentlichen Gasversorgung<br />

angeschlossen s<strong>in</strong>d und daraus<br />

versorgt werden.<br />

Es ist sowohl an den Hersteller gerichtet,<br />

<strong>der</strong> mit dieser technischen Regel<br />

Grundlagen für die Auslegung <strong>der</strong><br />

Anlagen und Anlagenteile erhält, als<br />

auch an den Betreiber, für den die M<strong>in</strong><strong>des</strong>tanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an e<strong>in</strong>en sicheren<br />

Betrieb aufgezeigt werden. Gleichzeitig<br />

dient es bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>des</strong> Erdgastankgerätes<br />

bzw. <strong>der</strong> Erdgastankgeräteanlage<br />

als Prüfgrundlage.<br />

<strong>Die</strong>se Richtl<strong>in</strong>ie zeigt die Regeln <strong>der</strong><br />

Technik auf, die im Ergebnis dazu führen,<br />

dass Erdgastankgeräte und Erdgastankgeräteanlagen<br />

auf Dauer sicher<br />

zu betreiben s<strong>in</strong>d. Da die Erlaubnisbzw.<br />

Abnahmeverfahren <strong>der</strong> Erdgastankgeräte<br />

bzw. Erdgastankgeräteanlagen<br />

je nach Aufstellungsort unterschiedlich<br />

s<strong>in</strong>d, sollten sich Hersteller<br />

und Betreiber frühzeitig abstimmen.<br />

Des Weiteren ist zu beachten, dass<br />

die Beschaffenheit <strong>des</strong> <strong>Erdgases</strong> im<br />

Netz noch nicht flächendeckend und<br />

stets den gegenüber dem Arbeitsblatt<br />

G 260 strengeren Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Norm DIN 51624 entspricht, <strong>der</strong> das<br />

Erdgas jedoch bei Abgabe an e<strong>in</strong> Fahrzeug<br />

entsprechen muss.<br />

GW 134 „IT-gestützte Instandhaltung unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von GIS“<br />

Ausgabe 8/11, EUR 27,61 für DVGW-Mitglie<strong>der</strong>, EUR 36,82 für Nicht-Mitglie<strong>der</strong><br />

Übersetzungen zum<br />

DVGW-Regelwerk<br />

In mo<strong>der</strong>nen Asset-Management-<br />

Systemen ist die zustandsorientierte<br />

Instandhaltung zu e<strong>in</strong>em festen Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Instandhaltungsstrategie<br />

geworden. Im DVGW-Regelwerk<br />

ist dieser Entwicklung mit <strong>der</strong> Festlegung<br />

<strong>in</strong>standhaltungsrelevanter Daten<br />

(s. DVGW-Arbeitsblatt G 402 und W<br />

402) angemessen Rechnung getragen,<br />

zumal die dafür notwendigen IT-Werkzeuge<br />

bereits heute zur Verfügung stehen.<br />

In den Unternehmen kommen unterschiedliche<br />

Softwarelösungen zum<br />

E<strong>in</strong>satz, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen noch vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

getrennt betrieben werden. In<br />

Bezug auf Datenhaltung und Verarbeitung<br />

müssen diese jedoch aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

abgestimmt se<strong>in</strong>, wenn es darum geht,<br />

e<strong>in</strong>en durchgängigen IT-gestützten Instandhaltungsprozess<br />

im Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>zuführen. Hier bieten sich als<br />

Grundlage prozessorientierte Sichtweisen<br />

an, um zwischen den IT-Lösungen<br />

(z. B. ERP-, GIS- und Rohrnetzüberwachungs-Anwendungen)<br />

die notwendigen<br />

Festlegungen <strong>in</strong> Bezug auf Datenführung,<br />

-verarbeitung und -auswertung<br />

zu treffen. In <strong>der</strong> Praxis hat sich<br />

bewährt, die Ergebnisse mit Geo<strong>in</strong>formationssystemen<br />

graphisch darzustellen,<br />

um daraus weitere Schritte abzuleiten.<br />

Das DVGW-Merkblatt GW 134<br />

zeigt Wege <strong>der</strong> konzeptionellen Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>er IT-gestützten Instandhaltung<br />

unter E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Geo<strong>in</strong>formationssystemen<br />

auf, die als Orientierung<br />

für Planung um Umsetzung unternehmensspezifischer<br />

Lösungen dienen sollen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d die DVGW-Regelwerke,<br />

die <strong>in</strong>standhaltungsrelevante<br />

Festlegungen treffen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> GW 134<br />

tabellarisch aufgearbeitet.<br />

G 459-1 “Gas service l<strong>in</strong>es for<br />

operat<strong>in</strong>g pressures up to 4 bar;<br />

<strong>des</strong>ign and construction” (Ausgabe<br />

7/1998; diese Ausgabe ist nur im<br />

PDF-Download beziehbar)<br />

G 459-1-B1 “Supplement G 459-<br />

1 Gas Service L<strong>in</strong>es” (Ausgabe<br />

12/2003; diese Ausgabe ist nur<br />

im PDF-Download beziehbar)<br />

G 465-1 “Inspection of gas pipework<br />

systems with operat<strong>in</strong>g<br />

pressures up to 4 bar“ (Ausgabe<br />

11/1997; diese Ausgabe ist nur<br />

im PDF-Download beziehbar)<br />

Kontakt: DVGW, Bonn,<br />

Tel. +49 228 91 88-5,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@dvgw.de,<br />

www.dvgw.de<br />

712 10 / 2011


FBS passt Richtl<strong>in</strong>ien an<br />

<strong>Die</strong> Fachvere<strong>in</strong>igung Betonrohre und<br />

Stahlbetonrohre e.V. (FBS) hat die Richtl<strong>in</strong>ien<br />

für den E<strong>in</strong>bau von Beton- und Stahlbetonrohren<br />

und die Richtl<strong>in</strong>ie für die Prüfung<br />

von Abwasserleitungen und -kanälen<br />

aus Beton- und Stahlbetonrohren auf<br />

Dichtheit überarbeitet und dem aktuellen<br />

Stand <strong>der</strong> Technik angepasst. Damit trägt<br />

die FBS <strong>der</strong> Neufassung <strong>des</strong> DWA-Arbeitsblattes<br />

A 139 E<strong>in</strong>bau und Prüfung von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen Rechnung,<br />

welches im Dezember 2009 veröffentlicht<br />

wurde.<br />

„Für den fachgerechten E<strong>in</strong>bau von<br />

FBS-Rohren aus Beton und Stahlbeton <strong>in</strong><br />

offener Baugrube s<strong>in</strong>d die Kenntnis <strong>der</strong><br />

DIN EN 1610 und <strong>des</strong> ergänzenden DWA-<br />

Arbeitsblattes A 139 grundlegende Voraussetzung“,<br />

erklärt FBS-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Wilhelm Nie<strong>der</strong>ehe. Gleiches gilt<br />

für die Dichtheitsprüfungen: Nach DIN EN<br />

1610 und DWA-A 139 s<strong>in</strong>d Abwasserleitungen<br />

und -kanäle e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Anschlüsse,<br />

Schächte und Inspektionsöffnungen<br />

nach Abschluss <strong>der</strong> Erdbauarbeiten<br />

und dem Entfernen <strong>des</strong> Verbaus auf Dichtheit<br />

zu prüfen. „<strong>Die</strong> FBS-Richtl<strong>in</strong>ien werden<br />

von Auftraggebern, Planern und Bauleitern<br />

genutzt“, so Nie<strong>der</strong>ehe weiter. Das<br />

Ersche<strong>in</strong>en <strong>der</strong> neuen Fassung <strong>des</strong> Arbeitsblattes<br />

A 139 machte <strong>des</strong>halb e<strong>in</strong>e Anpassung<br />

<strong>der</strong> FBS-Richtl<strong>in</strong>ien erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Das Arbeitsblatt gilt für Planung, Bau<br />

und Prüfung erdüberdeckter, <strong>in</strong> offener<br />

Bauweise und oberirdisch e<strong>in</strong>gebauter<br />

Abwasserleitungen und -kanäle außerhalb<br />

von Gebäuden sowohl für den Neubau, als<br />

auch die Erneuerung von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen. <strong>Die</strong> Ergänzungen und<br />

H<strong>in</strong>weise beziehen sich auf die Planung,<br />

den E<strong>in</strong>bau <strong>der</strong> Rohre, <strong>der</strong>en Prüfung, auf<br />

die zu verwendenden Baustoffe sowie auf<br />

die Abnahme. Darüber h<strong>in</strong>aus werden die<br />

an die Qualifikation <strong>des</strong> ausführenden Unternehmens<br />

zu stellenden Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

beschrieben. <strong>Die</strong> <strong>in</strong> den beiden FBS-<br />

Richtl<strong>in</strong>ien vorgenommenen Anpassungen<br />

betreffen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Än<strong>der</strong>ungen bei<br />

den Dichtheitsprüfungen sowie die fachgerechte<br />

Herstellung <strong>des</strong> Leitungsgrabens<br />

und den E<strong>in</strong>bau <strong>der</strong> Rohre. <strong>Die</strong> Richtl<strong>in</strong>ien<br />

werden <strong>in</strong> Kürze verfügbar se<strong>in</strong>.<br />

Kontakt: Fachvere<strong>in</strong>igung Betonrohre<br />

und Stahlbetonrohre e.V., Bonn,<br />

Tel. +49 228-954 56 44,<br />

E-Mail: bett<strong>in</strong>a.friedrichs@fbsrohre.de,<br />

www.fbsrohre.de<br />

DIN-Normen<br />

Normen<br />

DIN EN ISO 11296-1 „Kunststoff-<br />

Rohrleitungssysteme für die Renovierung<br />

von erdverlegten drucklosen<br />

Entwässerungsnetzen (Freispiegelleitungen)<br />

– Teil 1: Allgeme<strong>in</strong>es (ISO<br />

11296-1:2009); Deutsche Fassung<br />

EN ISO 11296-1:2011“ (2011-07)<br />

DIN EN ISO 11296-3 „Kunststoff-<br />

Rohrleitungssysteme für die Renovierung<br />

von erdverlegten drucklosen<br />

Entwässerungsnetzen (Freispiegelleitungen)<br />

– Teil 3: Close-Fit-L<strong>in</strong><strong>in</strong>g (ISO<br />

11296-3:2009+Cor.1:2011); Deutsche<br />

Fassung EN ISO 11296-3:2011“<br />

(2011-07)<br />

DIN EN ISO 11296-4 „Kunststoff-<br />

Rohrleitungssysteme für die Renovierung<br />

von erdverlegten drucklosen<br />

Entwässerungsnetzen (Freispiegelleitungen)<br />

– Teil 4: Vor Ort härten<strong>des</strong><br />

Schlauch-L<strong>in</strong><strong>in</strong>g (ISO 11296-4:2009,<br />

korrigierte Fassung 2010-06-01);<br />

Deutsche Fassung EN ISO 11296-<br />

4:2011“ (2011-07)<br />

DIN EN ISO 11298-1 „Kunststoff-<br />

Rohrleitungssysteme für die Renovierung<br />

von erdverlegten Wasserversorgungsnetzen<br />

– Teil 1: Allgeme<strong>in</strong>es (ISO<br />

11298-1:2010); Deutsche Fassung<br />

EN ISO 11298-1:2011“ (2011-07)<br />

DIN EN ISO 11298-3 „Kunststoff-Rohrleitungssysteme<br />

für die Renovierung<br />

von erdverlegten Wasserversorgungsnetzen<br />

– Teil 3: Close-Fit-L<strong>in</strong><strong>in</strong>g (ISO<br />

11298-3:2010); Deutsche Fassung EN<br />

ISO 11298-1:2011“ (2011-07)<br />

DIN EN 13508-2 „Untersuchung und<br />

Beurteilung von Entwässerungssystemen<br />

außerhalb von Gebäuden – Teil 2:<br />

Kodiersystem für die optische Inspektion;<br />

Deutsche Fassung EN 13508-<br />

2:2003+A1:2011“ (2011-08)<br />

Übersetzungen Deutscher<br />

Normen<br />

DIN EN ISO 11296-1 “Plastics pip<strong>in</strong>g<br />

systems für renovation of un<strong>der</strong>ground<br />

non-pressure dra<strong>in</strong>age and sewerage<br />

networks – Part 1: General (ISO<br />

11296-1:2009)“ (2011-07)<br />

DIN EN ISO 11296-3 “Plastics pip<strong>in</strong>g<br />

systems für renovation of un<strong>der</strong>ground<br />

non-pressure dra<strong>in</strong>age and<br />

sewerage networks – Part 3: L<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

with close-fit-pipes (ISO 11296-<br />

3:2009+Cor.1:2011)” (2011-07)<br />

DIN EN ISO 1196-4 “Plastics pip<strong>in</strong>g<br />

systems für renovation of un<strong>der</strong>ground<br />

non-pressure dra<strong>in</strong>age and sewerage<br />

networks – Part 4: L<strong>in</strong><strong>in</strong>g with cured<strong>in</strong>-place<br />

pipes (ISO 11296-4:2009,<br />

corrected version 2010-06-01)”<br />

(2011-07)<br />

DIN EN ISO 11298-1 “Plastics pip<strong>in</strong>g<br />

systems für renovation of un<strong>der</strong>ground<br />

water supply networks – Part 1: General<br />

(ISO 11298-1:2010)” (2011-06)<br />

DIN EN ISO 11298-3 “Plastics pip<strong>in</strong>g<br />

systems für renovation of un<strong>der</strong>ground<br />

water supply networks – Part 3: L<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

with close-fit pipes (ISO 11298-<br />

3:2010)” (2011-06)<br />

Norm-Entwürfe<br />

DIN EN 1796 „Kunststoff-Rohrleitungssysteme<br />

für die Wasserversorgung<br />

mit o<strong>der</strong> ohne Druck – Glasfaserverstärkte<br />

duroplastische Kunststoffe<br />

(GFK) auf <strong>der</strong> Basis von ungesättigtem<br />

Polyesterharz (UP); Deutsche Fassung<br />

prEN 1796:2011“ (2011-07)<br />

DIN EN 14364 „Kunststoff-Rohrleitungssysteme<br />

für Abwasserleitungen<br />

und -kanäle mit o<strong>der</strong> ohne Druck –<br />

Glasfaserverstärkte duroplastische<br />

Kunststoffe (GFK) auf <strong>der</strong> Basis von<br />

ungesättigtem Polyesterharz (UP) –<br />

Festlegung für Rohre, Formstücke und<br />

Verb<strong>in</strong>dungen; Deutsche Fassung prEN<br />

14364:2011“ (2011-07)<br />

DIN EN 14141 „Armaturen für den<br />

Transport von Erdgas <strong>in</strong> Fernleitungen<br />

- Anfor<strong>der</strong>ungen an die Gebrauchstauglichkeit<br />

und <strong>der</strong>en Prüfung“ (E<strong>in</strong>sprüche<br />

bis 29. Oktober 2011 an nagas@d<strong>in</strong>.de)<br />

Kontakt: Beuth Verlag GmbH, Berl<strong>in</strong>,<br />

Tel. +49 30 2601-0, E-Mail: <strong>in</strong>fo@<br />

beuth.de, www.beuth.de<br />

10 / 2011 713


Fasz<strong>in</strong>ation Technik


Gasversorgung<br />

für die Zukunft<br />

FOTOQUELLE: Nord Stream


Investition <strong>in</strong> die<br />

zukünftige europäische<br />

Gasversorgung<br />

<strong>Die</strong> beiden Stränge <strong>der</strong> Nord Stream-Pipel<strong>in</strong>e, die von <strong>der</strong> Nord Stream AG gebaut<br />

und betrieben werden, verlaufen durch die Ostsee von Wyborg, Russland, nach<br />

Lubm<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Greifswald. <strong>Die</strong> beiden jeweils 1.224 km langen Pipel<strong>in</strong>estränge<br />

s<strong>in</strong>d die kürzeste Verb<strong>in</strong>dung zwischen den riesigen Erdgasreserven <strong>in</strong><br />

Russland und den Energiemärkten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union.<br />

Wenn beide Stränge im letzten Quartal <strong>des</strong> Jahres 2012 <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />

s<strong>in</strong>d, kann Nord Stream über e<strong>in</strong>en Zeitraum von m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 50 Jahren Unternehmen<br />

und Privathaushalte <strong>in</strong> Europa mit jährlich 55 Milliarden Kubikmetern Gas<br />

versorgen. Da Nord Stream den Energiemarkt <strong>der</strong> EU und die Versorgungssicherheit<br />

stärkt, wurde das Projekt vom Europäischen Parlament und dem Europäischen<br />

Rat als „Vorhaben von europäischem Interesse“ e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Der Bau <strong>des</strong> ersten Pipel<strong>in</strong>estrangs begann im April 2010 und wurde im Juni 2011<br />

beendet. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme erfolgt im vierten Quartal <strong>des</strong> Jahres 2011. <strong>Die</strong><br />

Bauarbeiten für den zweiten Leitungsstrang, <strong>der</strong> parallel zum ersten verläuft,<br />

haben im Mai 2011 begonnen. <strong>Die</strong> zweite Pipel<strong>in</strong>e soll planmäßig Ende 2012<br />

<strong>in</strong> Betrieb gehen. Je<strong>der</strong> Pipel<strong>in</strong>estrang weist e<strong>in</strong>e Transportkapazität von rund<br />

27,5 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr auf.<br />

Um Nord Stream an das russische Gasnetz anzub<strong>in</strong>den, hat Gazprom <strong>in</strong> Russland<br />

e<strong>in</strong>e 917 km lange Onshore-Pipel<strong>in</strong>e gebaut. WINGAS und E.ON Ruhrgas haben<br />

zwei Überland-Leitungen mit e<strong>in</strong>er Gesamtlänge von 850 km von Greifswald <strong>in</strong><br />

den Süden bzw. den Westen Deutschlands gebaut, um die Pipel<strong>in</strong>e mit dem<br />

europäischen Gasnetz zu verb<strong>in</strong>den. Durch die Nord Stream-Pipel<strong>in</strong>e wird das<br />

Gas bis zur Übernahmestation <strong>in</strong> Lubm<strong>in</strong> transportiert. Von dort aus wird es<br />

weiter nach Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, <strong>in</strong> die Nie<strong>der</strong>lande<br />

und <strong>in</strong> weitere Län<strong>der</strong> geleitet.<br />

Fasz<strong>in</strong>ation Technik<br />

Für Sie <strong>in</strong> je<strong>der</strong> <strong>3R</strong>-Ausgabe e<strong>in</strong>e spannende<br />

Bilddokumentation über Rohrsysteme und ihr Umfeld –<br />

die Lebensa<strong>der</strong>n mo<strong>der</strong>ner Gesellschaften<br />

Kontakt zur Redaktion:<br />

Barbara Pflamm, Tel. 0201 82002-28, E-Mail: b.pflamm@vulkan-verlag.de


Produkte & Verfahren<br />

Korrosionsschutz am Bildschirm – Remote Control<br />

Der kathodische Korrosionsschutz entwickelt<br />

sich stets weiter, bewährte Verfahren<br />

werden optimiert, Innovationen entwickelt<br />

und Know-how aus an<strong>der</strong>en Branchen<br />

genutzt. <strong>Die</strong> MARTIN GmbH aus Hatt<strong>in</strong>gen<br />

führt seit über 40 Jahren Projekte<br />

im Bereich <strong>des</strong> kathodischen Korrosionsschutzes<br />

durch, bei denen unter an<strong>der</strong>em<br />

im Labor und an Testanlagen Verfahren<br />

und Geräte entwickelt und für die Praxis<br />

erprobt werden.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es solchen Projektes ist<br />

die Internetplattform collACT entstanden.<br />

collACT bietet dem Nutzer die Möglichkeit,<br />

Messdaten zu erfassen,<br />

zu visualisieren,<br />

zu archivieren,<br />

Alarmmeldungen zu automatisieren<br />

sowie<br />

KKS-Anlagen zu steuern.<br />

Zu den Funktionen <strong>der</strong> Anlagen-Steuerung<br />

über collACT (Bild 1) gehören unter an<strong>der</strong>em<br />

das Takten von Korrosionsschutzanlagen<br />

und Potentialverb<strong>in</strong>dungen, E<strong>in</strong>stellen<br />

<strong>der</strong> Stromgrenze und Festlegen <strong>des</strong><br />

Soll-Potentials sowie <strong>des</strong> Grundstroms.<br />

collACT schickt Fehlermeldungen direkt<br />

per SMS o<strong>der</strong> E-Mail, wenn entsprechende<br />

Alarmkaskaden vom Nutzer festgelegt<br />

worden s<strong>in</strong>d.<br />

Jetzt endlich ist es auch möglich, die<br />

Schutzanlagen von entfernt liegenden<br />

Sensoren anzusteuern.<br />

Da collACT nicht herstellergebunden<br />

ist, bietet sich hiermit e<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />

alle Messdaten zentral abrufen zu können<br />

– egal mit welchem Sensor diese erfasst<br />

worden s<strong>in</strong>d. Lästige Programm-Updates<br />

s<strong>in</strong>d nicht notwendig, da das Onl<strong>in</strong>e-System<br />

durch den Anbieter gewartet und onl<strong>in</strong>e<br />

automatisch aktualisiert wird. Als weitere<br />

Vorteile s<strong>in</strong>d die Zeitersparnis durch<br />

den direkten Zugang über jeden Internet-<br />

Arbeitsplatz sowie die hohe Flexibilität bei<br />

Funktionsentwicklungen und Kundenwünschen<br />

zu nennen.<br />

Bild 2:<br />

Screenshot<br />

collACT; Anlagen-Übersicht<br />

Systemerweiterung – über den<br />

KKS-Tellerrand h<strong>in</strong>aus<br />

Denn neben den üblichen Daten, die im<br />

KKS erfasst und verarbeitet werden, können<br />

beliebige Sensoren auf Anfrage <strong>in</strong> das<br />

System e<strong>in</strong>gebunden werden. Zum Beispiel<br />

Türkontakte <strong>in</strong> Stationen und an Schutzanlagen.<br />

E<strong>in</strong>zige Voraussetzung: die Sensoren<br />

müssen über GSM/Internet/LAN ihre Daten<br />

zur Verfügung stellen können.<br />

Schutzanlagen-Ergänzung<br />

Sollte e<strong>in</strong>e KKS-Anlage nicht über die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Hardware verfügen, um an collACT<br />

angebunden zu werden, s<strong>in</strong>d alle Komponenten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Abteilung E-Technik <strong>der</strong> Firma<br />

MARTIN erhältlich – vom Modem bis zum<br />

fernsteuerbaren und frei programmierbaren<br />

Schutzstromgerät (rectimatic).<br />

Um sich dem Thema „Korrosionsschutz<br />

am Bildschirm“ zu nähern und die Web-<br />

Bild 1:<br />

Screenshot<br />

collACT-Faceplate;<br />

Gerätesteuerung<br />

Oberfläche von collACT kennenzulernen,<br />

empfehlen die collACT-Programmierer, e<strong>in</strong>en<br />

Demo-Zugang anzufor<strong>der</strong>n. Am Bildschirm<br />

selbst erkennt man schneller, wie<br />

umfangreich die Funktionen und E<strong>in</strong>stellungsmöglichkeiten<br />

s<strong>in</strong>d. Des Weiteren gibt<br />

es e<strong>in</strong>en Demo + -Zugang, <strong>der</strong> das konkrete<br />

Ansteuern e<strong>in</strong>er Testanlage <strong>der</strong> Firma<br />

MARTIN GmbH ermöglicht.<br />

Kontakt: Mart<strong>in</strong> GmbH, Hatt<strong>in</strong>gen,<br />

Tel. +49 2324 5985-85, E-Mail: collACT@<br />

mart<strong>in</strong>-gmbh.de, www.mart<strong>in</strong>-gmbh.de/<br />

collACT<br />

10 / 2011 717


Produkte & Verfahren<br />

Halbautomatische Rohrumlaufsäge für Kunststoff<br />

– GFK – Ste<strong>in</strong>zeug – Stahl<br />

<strong>Die</strong> neueste Generation <strong>des</strong> Pipe Cutters<br />

PC 300-4000 vere<strong>in</strong>t die hohe Präzision<br />

e<strong>in</strong>er automatischen Trennvorrichtung<br />

mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit e<strong>in</strong>es Handwerkzeugs.<br />

Extrem kurze Rüstzeiten von ca. 5 m<strong>in</strong>.,<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit hohen Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeiten,<br />

machen den Pipe Cutter<br />

zu e<strong>in</strong>em hoch effizienten Gerät, das<br />

sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkstatt, als auch auf <strong>der</strong><br />

Baustelle zum E<strong>in</strong>satz kommen kann.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Gewicht von unter 10 kg<br />

ist <strong>der</strong> Pipe Cutter als E<strong>in</strong>-Mann-Gerät zu<br />

bedienen. Geführt und gehalten wird das<br />

System durch e<strong>in</strong>e verlängerbare Kette, die<br />

<strong>in</strong> den Nennweiten von 300 bis 4000 mm<br />

zum E<strong>in</strong>satz kommt. Selbst unrunde Rohre<br />

werden <strong>in</strong> höchster Präzision getrennt, da<br />

die Masch<strong>in</strong>e zwischen dem Rohr und <strong>der</strong><br />

Kette mit ständig gleichbleiben<strong>der</strong> Kettenspannung<br />

betrieben wird.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Pluspunkt bietet e<strong>in</strong>e<br />

Manschette, die als erstes um das Rohr gelegt<br />

wird und somit für e<strong>in</strong>e optimale Kettenführung<br />

sorgt. So können selbst schräg<br />

liegende Rohre exakt auf 90° abgehängt<br />

werden, ohne dass <strong>der</strong> Schnitt verläuft.<br />

Nach <strong>der</strong> Montage läuft <strong>der</strong> Pipe Cutter<br />

mit gleichbleiben<strong>der</strong> Geschw<strong>in</strong>digkeit um<br />

das Rohr herum,<br />

und kann an je<strong>der</strong><br />

beliebigen Stelle<br />

gestoppt und demontiert<br />

werden.<br />

Als weitere<br />

Funktion bietet<br />

das Gerät die<br />

Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Anfasung (Kunststoff<br />

und GFK).<br />

Über e<strong>in</strong>e Gew<strong>in</strong><strong>des</strong>tange<br />

lässt<br />

sich die Fasenlänge<br />

stufenlos e<strong>in</strong>stellen,<br />

o<strong>der</strong> falls<br />

ke<strong>in</strong>e Fase gewünscht<br />

wird,<br />

auf Null stellen. In<br />

diesem Zusammenhang ist die Absaugvorrichtung<br />

von beson<strong>der</strong>er Bedeutung,<br />

da gerade bei <strong>der</strong> Bearbeitung von GFK<br />

große Mengen an Fe<strong>in</strong>staub erzeugt werden.<br />

Als beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung gilt<br />

das Trennen von Stahlrohren. Selbst hier<br />

ist <strong>der</strong> Pipe Cutter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, Rohre mit<br />

e<strong>in</strong>er Wandstärke von bis zu 14 mm exakt<br />

zu trennen. Im Trockenschnitt-Verfahren<br />

wird das Rohr zerspant, ohne nennenswerte<br />

thermische Belastung.<br />

Kontakt: ADIA-Bautechnik, Herdecke,<br />

Tel. +49 2330 970077,<br />

E-Mail: office@adia-bautechnik.de,<br />

www.adia-bautechnik.de<br />

Datenfernüberwachung im KKS<br />

Mit se<strong>in</strong>em modularen und somit <strong>in</strong>dividuell<br />

konfigurier- und vernetzbaren Aufbau<br />

bei kle<strong>in</strong>ster Baugröße ist das neue<br />

ISM2010 e<strong>in</strong> echtes Multitalent für Anwendungen<br />

im Kathodischen und auch<br />

Lokalen Kathodischen Korrosionsschutz.<br />

Überall da, wo viele Messkanäle überwacht<br />

werden müssen, also z. B. auch beim kathodischen<br />

Schutz maritimer Anlagen o<strong>der</strong><br />

von Stahl <strong>in</strong> Beton kann das Gerät zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommen. Dabei beschränkt es sich<br />

nicht nur auf die Aufnahme und Übermittlung<br />

von Messwerten.<br />

Bereits das Grundgerät wartet mit drei<br />

potentialfreien Messkanälen auf, hat Anschluss<br />

für DCF- o<strong>der</strong> GPS-Module und<br />

kann je<strong>der</strong>zeit <strong>in</strong>dividuell auf bis zu 35<br />

Kanäle erweitert werden. Durch den sehr<br />

breit ausgeführten Betriebsspannungsbereich<br />

(8 – 32 V DC) ist das Gerät z. B.<br />

auch exakt auf den Betrieb an den gängigsten<br />

KKS-Solarsystemen ausgelegt. Für<br />

den Betrieb am 230 V-AC-Netz steht e<strong>in</strong><br />

Systemnetzteil mit USV-Funktionalität zur<br />

Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Vernetzung diverser ISM2010 im<br />

Management-System MS2010 über verschiedene<br />

gängige Varianten wie z. B. Modem,<br />

ISDN, Mobilfunk, Ethernet sowie <strong>in</strong>dividuelle<br />

Lösungen s<strong>in</strong>d möglich. <strong>Die</strong> Kommunikation,<br />

Auswertung und Bearbeitung<br />

<strong>der</strong> Daten erfolgt über die dazugehörige<br />

Fernüberwachungs-Software MS2010<br />

718 10 / 2011


mit Datenbankanb<strong>in</strong>dung.<br />

E<strong>in</strong>e<br />

Visualisierung<br />

ist über das entsprechende<br />

Web<strong>in</strong>terface<br />

<strong>in</strong>dividuell<br />

konfigurierbar,<br />

wobei Steffel<br />

se<strong>in</strong>en Kunden<br />

auch die Nutzung<br />

<strong>des</strong> eigenen Servers<br />

anbietet.<br />

Der batteriegestützte<br />

Netzbetrieb<br />

(Powerfail<br />

Modus)<br />

sorgt dafür, dass<br />

das ISM2010 bei<br />

Ausfall <strong>der</strong> Versorgungsspan-<br />

nung über <strong>in</strong>terne Puffer grundsätzlich<br />

evtl. bereits begonnene Messvorgänge<br />

noch beenden und abspeichern, sowie<br />

entsprechend konfigurierte Peripherie direkt<br />

abschalten kann. Natürlich kann <strong>in</strong>dividuell<br />

über den <strong>in</strong>tegrierten Spannungsausfall-E<strong>in</strong>gang<br />

e<strong>in</strong>e Meldung über diesen<br />

unerwünschten Zustand generiert und<br />

weitergeleitet werden.<br />

Des Weiteren stehen je e<strong>in</strong> Relaiskontakt<br />

für Störmeldungen und Taktung<br />

(z. B. von Schutzanlagen) <strong>in</strong>dividuell konfigurierbar<br />

zur Verfügung. Optional kann<br />

das System ebenso zur Fernsteuerung von<br />

verschiedenen Gleichrichtern verwendet<br />

werden.<br />

Kontakt: Steffel KKS GmbH,<br />

Lachendorf, Tel. +49 5145 9891-0,<br />

E-Mail: kks@steffel.com, www.steffel.com<br />

TITAN 8plus – Alles an<strong>der</strong>e als e<strong>in</strong>e Luftblase<br />

<strong>Die</strong> altbewährte Absperrblase hat deutliche<br />

Grenzen, was den maximalen Betriebsdruck<br />

angeht. Mit e<strong>in</strong>er neuen Technologie<br />

ist das Absperren von Leitungsabschnitten<br />

nicht nur im Handumdrehen ohne<br />

Betriebsunterbrechung erledigt. Es ist<br />

auch sicherer als je zuvor und das sogar bei<br />

e<strong>in</strong>em Druck von bis zu 8 bar.<br />

Wenn es um das Absperren von Rohrleitungen<br />

unter Druck geht, werden selbst<br />

rout<strong>in</strong>ierte Spezialisten vorsichtig und<br />

nehmen das Thema Sicherheit sehr ernst.<br />

Bis zu e<strong>in</strong>em Betriebsdruck von 1 bar<br />

haben sich vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gasverteilung<br />

Absperrblasen, die über Blasensetzgeräte<br />

e<strong>in</strong>geführt werden als e<strong>in</strong>e zuverlässige<br />

Lösung erwiesen. Bei höheren Drücken<br />

wird die Sache allerd<strong>in</strong>gs sehr aufwändig.<br />

Lösungen mit Hochdruckblasen s<strong>in</strong>d nicht<br />

nur mit e<strong>in</strong>em hohen Zeit- und Kostenaufwand<br />

verbunden, sie erfor<strong>der</strong>n meist<br />

auch e<strong>in</strong> starkes Reduzieren <strong>des</strong> anstehenden<br />

Leitungsdruckes. Vor allem aber<br />

besteht dabei e<strong>in</strong> erhebliches Restrisiko,<br />

denn die herkömmliche Blasensetztechnik<br />

stößt <strong>in</strong> diesem Druckbereich deutlich an<br />

ihre Grenzen.<br />

Bei städtler + beck beschäftigt man<br />

sich schon seit Jahren mit <strong>der</strong> Rohrabsperrtechnik.<br />

<strong>Die</strong> neueste Entwicklung<br />

trägt die Bezeichnung TITAN 8plus. <strong>Die</strong>ses<br />

Universal Anbohr- und Absperr-System<br />

kann nicht nur 8 bar Leitungsdruck<br />

standhalten. Es steht auch für e<strong>in</strong>e völlig<br />

neue Technologie, die nun auch e<strong>in</strong> schnelles<br />

und zuverlässiges Absperren von Rohrleitungen<br />

mit mehr als 1 bar Betriebsdruck<br />

erlaubt.<br />

Das Unternehmen setzt mit dem TI-<br />

TAN 8plus nicht auf herkömmliche Blasen,<br />

son<strong>der</strong>n auf e<strong>in</strong>en extrem robusten Gummistopfen.<br />

Er wird unter Druck zentrisch<br />

<strong>in</strong> das angebohrte Rohr gepresst, wo er<br />

für e<strong>in</strong>e extrem sichere Abdichtung sorgt.<br />

<strong>Die</strong>se Absperrtechnik ist nicht nur schneller<br />

und e<strong>in</strong>facher als die herkömmliche Blasensetztechnik.<br />

Sie bietet auch kompromisslose<br />

Sicherheit selbst bei hohen Betriebsdrücken.<br />

Ganz e<strong>in</strong>fach, weil e<strong>in</strong> massiver<br />

Gummipfropfen nicht platzen kann<br />

und noch dazu weitaus robuster ist als jede<br />

Gummiblase.<br />

Passend zu den unterschiedlichsten<br />

Anwendungen s<strong>in</strong>d die Gummipfropfen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Vielzahl von Ausführungen und Gummiqualitäten<br />

lieferbar. Es gibt sie auch <strong>in</strong><br />

drei Dimensionen, passend zu Rohrleitungen<br />

von DN 25 bis DN 300. „Das macht<br />

unser System für alle Branchen <strong>in</strong>teressant,“<br />

erklärt städtler + beck Geschäftsführer<br />

Thomas Stevens und ergänzt: „TI-<br />

TAN 8plus ist ganz e<strong>in</strong>fach die Lösung im<br />

oberen Druckbereich. Ganz gleich, ob Gas,<br />

Wasser, Fernwärme o<strong>der</strong> Öl durch die Leitung<br />

fließt.“<br />

Kontakt: städtler + beck GmbH
<br />

Prüf- und Absperrtechnik, Speyer,<br />

Tel. +49 6232 3189-0, E-Mail: <strong>in</strong>fo@<br />

splusb.de, www.splusb.de<br />

10 / 2011 719


Produkte & Verfahren<br />

Pressverb<strong>in</strong>dung für Gas-Hochdruckrohre aus<br />

Polyethylen<br />

Auf <strong>der</strong> gat 2011 <strong>in</strong> Hamburg steht bei<br />

egeplast das Thema Verb<strong>in</strong>dung von<br />

Hochdruckleitungen im Fokus. Das egeplast<br />

HexelOne® Raised Pressure-System<br />

ist als Gesamtrohrsystem vom TÜV für den<br />

E<strong>in</strong>satz für erhöhte Betriebsdrücke zertifiziert,<br />

bei Gasrohren bis 16 bar.<br />

Dabei lassen sich die egeplast<br />

HexelOne®-Rohre nicht nur mittels<br />

Schweißung verb<strong>in</strong>den, auch e<strong>in</strong>e schnelle<br />

Verpressung <strong>der</strong> Rohrenden mit <strong>der</strong><br />

HexelPress®-Kupplung ist möglich. <strong>Die</strong>se<br />

besteht aus e<strong>in</strong>er Stützhülse und jeweils<br />

zwei Druck- und Pressr<strong>in</strong>gen. Mit e<strong>in</strong>em<br />

Verpresswerkzeug wird dann hydraulisch<br />

die Rohrleitung verbunden. Das System<br />

wurde nun erstmalig auch für die Verb<strong>in</strong>dung<br />

e<strong>in</strong>er Gasleitung <strong>der</strong> Städtischen<br />

Werke Netz + Service GmbH <strong>in</strong> Kassel e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

<strong>Die</strong> HexelPress®-Kupplung ist nur<br />

e<strong>in</strong> Bestandteil aus e<strong>in</strong>em kompletten<br />

HexelPress®-Formteilsortiment: auch s<strong>in</strong>d<br />

Werkstoffübergänge, z. B. auf Stahl <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Modifikationen lieferbar.<br />

HexelOne® ist e<strong>in</strong> eigenverstärktes<br />

Hochdruckrohr, e<strong>in</strong> Monocomposite<br />

nur aus Polyethylen. <strong>Die</strong> Verstärkung ermöglicht<br />

neue E<strong>in</strong>satzgebiete im Hochdruckbereich,<br />

also Betriebsdrücke ober-<br />

BILD: <strong>Die</strong> Städtischen Werke Netz + Service GmbH, Kassel, setzte erstmalig<br />

das HexelPress®-System für e<strong>in</strong>e Gashochdruckleitung e<strong>in</strong><br />

halb <strong>der</strong> bislang<br />

mit PE-Rohren<br />

abgedeckten<br />

Anwendungen.<br />

Das werkstoffhomogene<br />

PE-Hochdruckrohr<br />

verfügt über<br />

drei Funktionsschichten.<br />

<strong>Die</strong><br />

Maße <strong>des</strong> Rohres<br />

entsprechen den<br />

gültigen europäischen<br />

Normen.<br />

<strong>Die</strong> Zertifizierung<br />

<strong>des</strong> HexelOne®-<br />

Systems „Raised<br />

Pressure“ für<br />

die Dimension<br />

110 x 0,0 mm<br />

und 125 x 11,4 mm be<strong>in</strong>haltet das Rohr<br />

sowie e<strong>in</strong> Gesamt-System mit mechanischen<br />

und geschweißten Verb<strong>in</strong>dungen<br />

und Werkstoffübergängen zu traditionellen<br />

Werkstoffen.<br />

egeplast ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> führenden Hersteller<br />

von PE-Druckrohrsystemen <strong>in</strong> Europa.<br />

Das Produktspektrum deckt die gesamte<br />

unterirdische Leitungs<strong>in</strong>frastruktur<br />

ab: Rohre und Formteile für Tr<strong>in</strong>kwasser,<br />

Abwasser, Gas und Daten. Spezialist<br />

ist das Unternehmen bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

und Produktion von Rohren für die grabenlose<br />

Verlegung, auf Wunsch mit Barriereund<br />

Leckortungsfunktion.<br />

Kontakt: egeplast Werner Strumann<br />

GmbH & Co. KG, Greven, Tel. +49<br />

2575-9710-0, E-Mail: Holger.Klehr@<br />

egeplast.de, www.egeplast.de<br />

gat 2011, Halle: Saal 3, Stand-Nr. 3/9<br />

Neues Messgerät für die<br />

Gasrohnetzüberprüfung<br />

Seit mehr als 30 Jahren bietet Schütz<br />

Messtechnik Netzbetreibern <strong>in</strong>novative<br />

Geräte zur Lecksuche und Gasmessung an<br />

und versorgt sie mit qualifizierten <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

Durch mehrere Standorte ist<br />

das Unternehmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, im gesamten<br />

Bun<strong>des</strong>gebiet e<strong>in</strong>en vor-Ort-Service<br />

für se<strong>in</strong>e Kunden anzubieten.<br />

In <strong>der</strong> Gasrohrnetzüberprüfung mit digitaler<br />

Technik gehört Schütz zu den Pionieren<br />

und setzt elektronische Feld<strong>in</strong>formationssysteme<br />

bereits seit dem Jahr<br />

2000 erfolgreich zur Netzkontrolle e<strong>in</strong>.<br />

Zur gat2011 wird unter an<strong>der</strong>em<br />

die Geräte<strong>in</strong>novation GM 3000 vorgestellt.<br />

Das Mess<strong>in</strong>strument GM 3000 ist<br />

das Universalgerät für die Lecksuche und<br />

Netzkontrolle. Mit neu entwickelter Infrarot-Messtechnologie<br />

kann das Gerät Erdgas<br />

und CO 2<br />

völlig exakt und ohne Querempf<strong>in</strong>dlichkeit<br />

bestimmen.<br />

Kontakt: Schütz GmbH Messtechnik,<br />

Lahr, Tel. +49 7821 3280 100,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@schuetz-messtechnik.de,<br />

www.schuetz-messtechnik.de<br />

720 10 / 2011


Traditionell sicher schützen mit Petrolatum-B<strong>in</strong>den<br />

Schon seit Anfang <strong>des</strong> letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

werden im erdverlegten Rohrleitungsbau<br />

Schweißnähte an werksumhüllten<br />

Stahlleitungen sowie komplizierte<br />

Rohrformteile wie Armaturen, Flanschverb<strong>in</strong>dungen,<br />

Absperrschieber usw. mit den<br />

altbewährten „Matschb<strong>in</strong>den“ vor Korrosion<br />

geschützt. Das Kebu Petro-Band<br />

A 303 ist die neuste Variante, bestehend<br />

aus e<strong>in</strong>er Chemiefaserträgere<strong>in</strong>lage, die<br />

mit dauerplastischer Petrolatummasse<br />

und e<strong>in</strong>er aufkaschierten Polyethylen-<br />

Folie beschichtet ist. Petrolatum-Bän<strong>der</strong><br />

nach DIN 30 672 und DIN EN 12068 werden<br />

<strong>der</strong> Belastungsklasse A, für maximale<br />

Dauerbetriebstemperaturen bis 30 °C<br />

zugeordnet. Gemäß DIN 30675, Teil1<br />

Ausgabe 1992, Tabelle 2 können auch im<br />

Gashochdrucknetz, Rohrleitungsbauteile<br />

mit unebenen Oberflächen (z. B. Armaturengehäuse,<br />

Flanschverb<strong>in</strong>dungen) mit<br />

mehreren Lagen <strong>der</strong> Kebu Petro-B<strong>in</strong>de A<br />

303 umhüllt werden. Hohlraumgefährdete<br />

Stellen s<strong>in</strong>d vor <strong>der</strong> Umhüllung zusätzlich<br />

mit e<strong>in</strong>em Füllmittel, <strong>der</strong> Kebu-<br />

Plastmasse auszufüllen. Als zusätzliches<br />

Schutzmaterial zur Erhöhung <strong>des</strong> mechanischen<br />

Wi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong> kann nachträglich<br />

e<strong>in</strong>e Kebu-Rohrschutzmatte aufgebracht<br />

werden. Rundum e<strong>in</strong> klassisches, bewährtes<br />

und dennoch zeitgemäßes Korrosionsschutzsystem.<br />

Kontakt: Kebul<strong>in</strong>-Gesellschaft Kettler<br />

GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt, Tel.<br />

+49 209 9615-0, E-Mail: <strong>in</strong>fo@kebu.de,<br />

www.kebu.de<br />

Multi-Druckanbohrventil – e<strong>in</strong>e leistungsfähige<br />

Neukonstruktion für Gas und Wasser<br />

In <strong>der</strong> PE-Rohrtechnik wird e<strong>in</strong> Hausanschluss<br />

immer öfter mit aufgeschweißten<br />

Druckanbohrventilen erstellt. <strong>Die</strong> Anbohrung<br />

erfolgt dabei durch Drehen <strong>der</strong> Betriebssp<strong>in</strong>del<br />

mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> das Ventil e<strong>in</strong>gebauten<br />

Anbohrwerkzeug, das danach im<br />

Betrieb im umspülten Medium bleibt. Von<br />

außen durch ihren schwarzen PE-Mantel<br />

fast nicht zu unterscheiden, haben sich<br />

zahlreiche Modelle mit dieser Technik etabliert.<br />

Bei EWE-Armaturen, dem Hersteller<br />

für Wasser- und Gasarmaturen aus Braunschweig,<br />

hat man sich die Mühe gemacht,<br />

die Funktion und Gestaltung von Hülle und<br />

Innenleben dieser Armatur zu überdenken<br />

und zu überarbeiten. So wurde unter dem<br />

schwarzen PE-Mantel e<strong>in</strong> neues Druckanbohrventil<br />

entwickelt, noch leichter, kle<strong>in</strong>er<br />

und leistungsfähiger als das Vorgängermodell.<br />

Das zentrale Element, <strong>der</strong> Bohrschnei<strong>der</strong>,<br />

besteht aus A4-Duplex-Edelstahl und<br />

garantiert durch den eigen entwickelten<br />

und langjährig bewährten EWE-Wellenschliff<br />

e<strong>in</strong>e spanlose Anbohrung mit e<strong>in</strong>em<br />

auffällig ger<strong>in</strong>gen Drehmoment. Um<br />

auch im Betrieb e<strong>in</strong>e langfristige Funktionssicherheit<br />

zu gewährleisten, war bei<br />

<strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Antriebse<strong>in</strong>heit die<br />

Wahl e<strong>in</strong>es Rundgew<strong>in</strong><strong>des</strong> die e<strong>in</strong>zig richtige<br />

Lösung für die Konstrukteure dieser Armatur.<br />

Der konische Ventilteller mit PTFE-<br />

Weichdichtung ist mit dem Bohrschnei<strong>der</strong><br />

rotierend, jedoch drehmomentfrei verbunden.<br />

Während <strong>des</strong> Schließens dreht sich<br />

die Dichtung nicht mit, sie wird nur <strong>in</strong> den<br />

Ventilsitz gepresst und zerreibt sich nicht<br />

durch Drehung auf dem Sitz.<br />

Getreu <strong>der</strong> Firmenphilosophie und<br />

dem Leitbild waren bei <strong>der</strong> Neuentwicklung<br />

Ressourcen zu schonen, es wurde <strong>der</strong><br />

Blue Responsibility-Kampagne <strong>des</strong> VDMA<br />

gefolgt und unter an<strong>der</strong>em Gebrauch und<br />

Durchfluss <strong>des</strong> Ventils optimiert. So entstand<br />

e<strong>in</strong> neues Gehäuse, das diese Aufgaben<br />

erfüllt und <strong>in</strong> vielen Details verbessert<br />

wurde.<br />

Erst durch mo<strong>der</strong>ne Spritztechnik ist<br />

e<strong>in</strong>e kompaktere PE-Ummantelung möglich,<br />

die nur an den statisch wichtigen Stellen<br />

verstärkt wurde und die e<strong>in</strong>e für das<br />

EWE-Druckanbohrventil typische zweifache<br />

R<strong>in</strong>gwulst trägt. Gegenüber dem Vorgänger<br />

können hierbei um die 30 % Material<br />

e<strong>in</strong>gespart werden.<br />

E<strong>in</strong>e Überarbeitung <strong>des</strong> Mess<strong>in</strong>ggehäuses<br />

<strong>der</strong> Armatur reduziert auch diesen<br />

Materiale<strong>in</strong>satz um 20 %, ohne Kompromisse<br />

<strong>in</strong> Leistungsfähigkeit und Druckfestigkeit<br />

zu machen. Der<br />

Abgang hat e<strong>in</strong>en langen<br />

PE-Stutzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Standardgröße<br />

von d 40<br />

mm. Durch die zahlreichen<br />

Optimierungen im<br />

Inneren <strong>des</strong> Ventils erreicht<br />

diese kle<strong>in</strong>e Armatur<br />

heute die Durchflusswerte,<br />

die früher<br />

die größeren Vorgängerversionen<br />

hatten.<br />

Das EWE-Multi-Druckanbohrventil<br />

wird angeboten mit den Schweißschellen<br />

aller gängigen PE-Rohr-Schweißsysteme.<br />

<strong>Die</strong>ses Ventil wurde für die hohen Ansprüche<br />

im Tr<strong>in</strong>kwasserbereich konstruiert,<br />

dementsprechend wurde Wert gelegt<br />

auf hochwertige, korrosionsfeste<br />

Werkstoffe. Natürlich ist wegen <strong>der</strong> stetig<br />

wachsenden Nachfrage zusätzlich e<strong>in</strong>e Variante<br />

mit bleifreiem Silizium-Mess<strong>in</strong>g erhältlich.<br />

Für Gas-Hausanschlüsse kann dieses<br />

Anbohrventil selbstverständlich auch<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Prüfung und Zertifizierung ist e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Kontakt: Wilhelm Ewe GmbH & Co.KG,<br />

Braunschweig, Wieland Mathy<br />

gat 2011 <strong>in</strong> Halle H, Stand H 1.3<br />

10 / 2011 721


Produkte & Verfahren<br />

Das System Canusa – Passend wie e<strong>in</strong>e zweite Haut<br />

<strong>Die</strong> Verwendung von Schrumpffolien nach<br />

dem System Canusa bietet e<strong>in</strong>e komfortable<br />

Möglichkeit, erdverlegte Rohre<br />

nachzuumhüllen, zuverlässig vor Korrosion<br />

o<strong>der</strong> Wurzelverletzungen zu schützen,<br />

Rohrverb<strong>in</strong>dungen abzudichten, Leitungen<br />

nachzudämmen o<strong>der</strong> Beschädigungen an<br />

<strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>alumhüllung zu schließen.<br />

Perfekt anpassbar<br />

<strong>Die</strong> Schrumpftechnik funktioniert nach folgendem<br />

Pr<strong>in</strong>zip: Das wärmeschrumpfende<br />

Trägermaterial e<strong>in</strong>er Schrumpffolie besteht<br />

aus molekularvernetztem Polyethylen<br />

(PE). Es ist mechanisch stark belastbar<br />

und resistent gegen aggressive Elemente.<br />

Durch e<strong>in</strong>e energiereiche Elektronenbestrahlung<br />

verb<strong>in</strong>den sich die ursprünglich<br />

schwach zusammenhaltenden Kohlenwasserstoffketten<br />

zu e<strong>in</strong>em stabilen Netz. <strong>Die</strong>ses<br />

Netz wird beim E<strong>in</strong>satz an <strong>der</strong> Baustelle<br />

durch Erwärmung – mittels e<strong>in</strong>es Propangasbrenners<br />

– elastisch und verformbar,<br />

schmilzt aber nicht. Das mechanisch aufgeweitete<br />

Material wird um den abzudichtenden<br />

Rohrbereich geschrumpft und kann<br />

durch anschließen<strong>des</strong> Abkühlen <strong>in</strong> dem verformten<br />

Zustand fixiert werden. Auf diese<br />

Weise lässt es sich perfekt an unterschiedliche<br />

Konturen anpassen, überbrückt Verb<strong>in</strong>dungen<br />

bzw. verfüllt Unebenheiten o<strong>der</strong><br />

dient zur Reparatur beschädigter Werksumhüllungen.<br />

Unterstützt wird <strong>der</strong> Abdichtungsprozess<br />

durch die während <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

entstehende Schrumpfspannung<br />

<strong>des</strong> Trägermaterials.<br />

Je höherschrumpfend das Trägermaterial<br />

ist, umso größere Differenzen im<br />

Querschnitt können überbrückt werden.<br />

Das wärmeschrumpfende Trägermaterial<br />

ist mit e<strong>in</strong>em dauerelastischen Schmelzkleber<br />

beschichtet. <strong>Die</strong>ser Dichtungskleber<br />

ist das eigentliche Korrosionsschutzmedium<br />

für die nachzuumhüllende Oberfläche.<br />

Der Schmelzkleber wird miterwärmt,<br />

verflüssigt sich und benetzt die zu<br />

umhüllende Oberfläche optimal, verkrallt<br />

sich dabei <strong>in</strong> alle Unebenheiten, füllt Absätze<br />

und Übergänge aus und gibt nach<br />

Abkühlung dem System die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Schäl- und Scherfestigkeit. Diverse Klebersysteme<br />

unterschiedlicher Festigkeiten<br />

für tägliche o<strong>der</strong> extreme Anwendungen<br />

stehen zur Verfügung.<br />

Lösungen für jeden<br />

E<strong>in</strong>satzzweck<br />

PSI Products GmbH bietet Schrumpfprodukte<br />

aus dem System Canusa <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Varianten für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />

Dichtungslösung und jede Baustellensituation<br />

an. Sie s<strong>in</strong>d zum Beispiel als Manschetten<br />

vorkonfektioniert, <strong>in</strong> Form von Schläuchen<br />

leicht zu verarbeiten o<strong>der</strong> als Rollenware<br />

gänzlich flexibel e<strong>in</strong>setzbar.<br />

Alle Produktvarianten vere<strong>in</strong>t die e<strong>in</strong>fache<br />

und zuverlässige Montage und Verarbeitung<br />

vor Ort.<br />

Schrumpfschläuche PMO dienen <strong>der</strong><br />

Nachumhüllung von Steckmuffen aus<br />

duktilem Gusseisen o<strong>der</strong> Stahl mit äußerer<br />

PE- o<strong>der</strong> Faserzement-Werksumhüllung<br />

wie etwa <strong>der</strong> Typen Tyton und SMLP.<br />

Der Schrumpfschlauch PMA (hochschrumpfend<br />

für die Überbrückung extremer<br />

Querschnittsverän<strong>der</strong>ungen)<br />

bzw. PLA (niedrigschrumpfend) wird bei<br />

Kupplungen und Verschraubungen verwendet<br />

und kann auch zur Nachumhüllung<br />

von auszuführenden Schweißnähten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

E<strong>in</strong>e nachträgliche Umhüllung ist<br />

mit diesen Schläuchen nicht möglich,<br />

dafür aber mit Manschetten. Mit<br />

den Schrumpfmanschetten WLO, WLA<br />

können Schweißnähte nachumhüllt werden,<br />

um sie vor Korrosion zu schützen.<br />

Sie verfügen über e<strong>in</strong>en separaten Verschlussstreifen<br />

und eignen sich optimal zur<br />

nachträglichen Montage.<br />

Schrumpfmanschetten als hochschrumpfende<br />

Rollenware WLOX bieten<br />

Abdichtung und Wurzelschutz an drucklosen<br />

Abwasserrohren aus unterschiedlichsten<br />

Materialien wie Ste<strong>in</strong>zeug, PVC, PE, PP,<br />

Guss, SLM und sogar Betonrohr (nach Primer-Voranstrich).<br />

Sie ermöglichen e<strong>in</strong>e zuverlässige<br />

Abdichtung, eignen sich jedoch<br />

nicht für die Aufnahme von Rohrlasten. Sie<br />

können außerdem für die korrosionsschützende<br />

Nachumhüllung von Steckmuffen<br />

(mit DVGW-Zulassung) etwa <strong>der</strong> Tytonund<br />

SMLP-Typen e<strong>in</strong>gesetzt werden. Auch<br />

diese Manschetten können dank <strong>des</strong> separaten<br />

Verschlussstreifens nachträglich montiert<br />

werden. <strong>Die</strong> Rollenware eignet sich ab<br />

e<strong>in</strong>er Nennweite von DN 80 und kann manuell<br />

abgeschnitten werden. So deckt e<strong>in</strong><br />

Produkt alle Anwendungen und Nennweiten<br />

ab und verr<strong>in</strong>gert die Lagerhaltungskosten.<br />

In <strong>der</strong> extrem hochschrumpfenden Variante<br />

KLOX können Flansche und Muffen<br />

nachumhüllt werden.<br />

Das Schrumpfband HCA wird zur<br />

Nachumhüllung von Rohrbögen und Abzweigungen<br />

aus duktilem Gusseisen o<strong>der</strong><br />

Stahl sowie für Schweißnähte e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Dabei werden die Rohrbögen im Wickelverfahren<br />

umhüllt. Der Anpressdruck kommt<br />

hier durch die Schrumpfspannung und nicht<br />

durch manuelle Überstreckung, e<strong>in</strong> Vorteil<br />

gerade bei ger<strong>in</strong>gen Außentemperaturen.<br />

Beschädigte Stellen e<strong>in</strong>er Orig<strong>in</strong>alumhüllung<br />

lassen sich ohne großen Aufwand<br />

mit dem Reparaturpflaster CRP und kle<strong>in</strong>ere<br />

Löcher mit dem CRP-Filler schließen.<br />

Auch zur Umhüllung von Aufschweißelektroden<br />

ist CRP geeignet.<br />

Pflaster und Filler s<strong>in</strong>d auch als Rollenware<br />

erhältlich und eignen sich zur nachträglichen<br />

Montage. Schrumpfkappen mit Innenkleber<br />

werden für den staub- und<br />

feuchtigkeitsdichten Abschluss von Kabeln<br />

und Rohren verwendet. Komplettiert wird<br />

die Produktpalette durch dünn- und mittelwandige<br />

Schläuche für Industrie- und Kabelanwendungen.<br />

Kontakt: PSI Products<br />

GmbH,·Möss<strong>in</strong>gen, Tel. +49 7473 37<br />

81-0, E-Mail vertrieb@psi-products.de,<br />

www.psi-products.de<br />

gat 2011 <strong>in</strong> Halle H, Stand H 24.2<br />

722 10 / 2011


Gas sicher transportieren und effizient verteilen<br />

Sicher verb<strong>in</strong>den<br />

Verb<strong>in</strong>dungsprobleme im Wasser- und<br />

Gasnetz gehören <strong>der</strong> Vergangenheit an.<br />

Kostbare Installationszeit und Extrakosten<br />

für zusätzliche Betonwi<strong>der</strong>lager werden<br />

e<strong>in</strong>gespart. <strong>Die</strong> Lagerhaltung wird reduziert,<br />

bei gleichzeitig höherer Flexibilität<br />

<strong>der</strong> Montagetruppen. Damit werden die<br />

Qualität <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dungen und die Zuverlässigkeit<br />

<strong>des</strong> Rohrleitungssystems erhöht.<br />

<strong>Die</strong>s alles ermöglicht das MULTI/JOINT®<br />

3000 Plus-System von Georg Fischer. Neu<br />

ab 2012 – MULTI/JOINT® 3000 DN 350<br />

und DN 400 zugfest.<br />

Neue Dimension von<br />

Sperrblasenadaptern<br />

Im <strong>in</strong>nerstädtischen Bereich werden Versorgungsleitungen<br />

immer öfter durch<br />

Rel<strong>in</strong><strong>in</strong>gver fahren<br />

erneuert. Das gute<br />

Handl<strong>in</strong>g und die<br />

ger<strong>in</strong>gen Kosten <strong>des</strong><br />

Werkstoffs PE 100<br />

gegenüber Stahl<br />

sprechen für sich, jedoch<br />

fehlte bis dato<br />

e<strong>in</strong>e geeignete<br />

Sperrtechnik für PE-<br />

Leitungen größer DN<br />

200 <strong>in</strong> Mitteldruckanwendungen.<br />

<strong>Die</strong>ser<br />

For<strong>der</strong>ung hat Georg<br />

Fischer Rechnung getragen<br />

und e<strong>in</strong>en neuen<br />

Sperrblasenadapter<br />

3 ½“ entwickelt.<br />

Gaszählerschrank<br />

Quick-Set Box<br />

Der neue Gasschrank von Georg Fischer<br />

ist nicht nur für das Medium Gas, auch<br />

Wasser- und Stromanschlüsse f<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

ihm e<strong>in</strong> trockenes und sicheres Zuhause.<br />

Unabhängig von Witterungse<strong>in</strong>flüssen<br />

und bauseitigen Gegebenheiten benötigt<br />

<strong>der</strong> Schrank lediglich e<strong>in</strong>en festen, planen<br />

Untergrund. Das Gehäuse aus glasfaserverstärktem<br />

Polyesterharz ist korrosionsbeständig<br />

und robust, kältebeständig<br />

bis –80 °C und farbecht durch e<strong>in</strong>en<br />

UV-Schutz nach DIN 534 383. Der<br />

Schrank wird vorkonfektioniert und aufstellfertig<br />

<strong>in</strong>kl. e<strong>in</strong>er Schuck-Gashause<strong>in</strong>führung<br />

angeliefert. Nach <strong>der</strong> schnellen<br />

und e<strong>in</strong>fachen Montage bleibt <strong>der</strong><br />

Schrank für das Versorgungsunternehmen<br />

je<strong>der</strong>zeit frei zugänglich.Durch das<br />

clevere Baukastensystem lässt sich <strong>der</strong><br />

Schrank den <strong>in</strong>dividuellen Gegebenheiten<br />

anpassen. Gibt es Bedarf für e<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>lösung,<br />

lässt sich dies auch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Individualserien<br />

lösen.<br />

Kontakt: Georg Fischer GmbH,<br />

Albershausen, Tel. +49 7161 302-0,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo.de.ps@georgfischer.com,<br />

www.georgfischer.de<br />

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GAT 2011 Hamburg Halle H Stand H28<br />

10 / 2011 723


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

E<strong>in</strong> Neues Verfahren zur<br />

Brennwertverfolgung <strong>in</strong><br />

Verteilnetzen<br />

Von Joachim Schenk, Peter Schley und Andreas Hielscher<br />

Zusammenfassung: In diesem Artikel wird e<strong>in</strong> neues Verfahren zur Verfolgung <strong>des</strong> Brennwerts <strong>in</strong> Regional- und<br />

Verteilnetzen vorgestellt. Das Verfahren verwendet Standardlastprofile <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>em neuartigen Korrekturalgorithmus<br />

um das Abnahmevolumen an den Ausspeisestellen <strong>des</strong> Netzes zu bestimmen. Unter Verwendung weiterer<br />

E<strong>in</strong>gangs<strong>in</strong>formationen lässt sich so für jeden Netzknoten e<strong>in</strong> Brennwert ermitteln, <strong>der</strong> sich auf Brennwerte aus<br />

geeichter Messung an den E<strong>in</strong>speisestellen zurückführen lässt. Auf Basis dieser Methode können künftig Kunden <strong>in</strong><br />

Versorgungsgebieten mit mehreren Erdgas- bzw. Bioerdgase<strong>in</strong>speisungen wirtschaftlich abgerechnet werden. Dadurch<br />

lässt sich bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisung von Bioerdgas die kosten<strong>in</strong>tensive Konditionierung vermeiden und so <strong>der</strong> Betrieb<br />

von Biogasanlagen wirtschaftlicher gestalten.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus werden die Ergebnisse e<strong>in</strong>es Feldversuchs, <strong>der</strong> zur Validierung <strong>des</strong> Verfahrens durchgeführt wurde,<br />

vorgestellt. In e<strong>in</strong>em H-Gas-Regionalnetz <strong>der</strong> E.ON Avacon wird dazu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von neun Monaten an verschiedenen<br />

Stellen <strong>der</strong> Brennwert mithilfe e<strong>in</strong>es mobilen Prozessgaschromatographen gemessen. In das Netz werden<br />

zwei unterschiedliche Gasqualitäten – Erdgas-H und Bioerdgas – e<strong>in</strong>gespeist. Bezogen auf die Monatsmittelwerte<br />

liegen die Abweichungen zwischen dem gemessenen und dem berechneten Brennwert <strong>in</strong>nerhalb von ±0,05 %. Zusätzlich<br />

wird <strong>in</strong> diesem Artikel e<strong>in</strong>e neue Darstellungsform <strong>der</strong> Ergebnisse beschrieben.<br />

Transportnetz<br />

1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Das Zusammenwachsen <strong>der</strong> nationalen Märkte zu e<strong>in</strong>em europäischen<br />

Gasmarkt und steigende Importe von verflüssigtem<br />

Erdgas (LNG), das per Schiff nach Europa transportiert<br />

wird, führen seit e<strong>in</strong>igen Jahren zu zunehmenden Schwankungen<br />

<strong>der</strong> Gasbeschaffenheit und somit auch <strong>des</strong> Brennwerts<br />

<strong>der</strong> transportierten Erdgase.<br />

H s,1<br />

regionales Verteilnetz<br />

H s,2<br />

Mischzone<br />

V 1<br />

V<br />

2<br />

H s,1<br />

Ortsnetz<br />

H s,1<br />

H s,mix<br />

H s,2<br />

Biogasanlage<br />

Bild 1: Vere<strong>in</strong>fachte Darstellung e<strong>in</strong>er Erdgas-/Bioerdgase<strong>in</strong>speisung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Regionalnetz mit nachgeschalteten Ortsnetzen<br />

H<strong>in</strong>zu kommt die zunehmende Erzeugung von Biogas, das<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> die Regional- o<strong>der</strong> Verteilnetze e<strong>in</strong>gespeist<br />

wird und <strong>der</strong>zeit auf den im Netz vorherrschenden Brennwert<br />

konditioniert wird. In H-Gas-Gebieten erfolgt dies heute<br />

durch Zumischung von Flüssiggas.<br />

<strong>Die</strong> Bestimmung <strong>des</strong> Brennwerts <strong>in</strong> Regional- o<strong>der</strong> Verteilnetzen<br />

beruht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auf Messwerten, die <strong>der</strong> Vorlieferant<br />

für die E<strong>in</strong>speisestellen zur Verfügung stellt. Das<br />

DVGW-Arbeitsblatt G 685 [1] legt fest, dass <strong>der</strong> zur Abrechnung<br />

<strong>des</strong> Kunden verwendete Brennwert nicht mehr als<br />

±2 % von dem tatsächlich anstehenden Brennwert abweichen<br />

darf. Bei Mehrfache<strong>in</strong>speisung mit Erdgasen unterschiedlicher<br />

Qualität gilt diese Anfor<strong>der</strong>ung als erfüllt, wenn die über<br />

den Abrechnungszeitraum volumengewichteten Mittelwerte<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gespeisten Brennwerte nicht mehr als ±2 % vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

abweichen.<br />

Bereits seit e<strong>in</strong>igen Jahren haben sich sogenannte Brennwertrekonstruktionssysteme<br />

für Transportnetze etabliert<br />

und s<strong>in</strong>d heute Stand <strong>der</strong> Technik [2]. <strong>Die</strong>se Systeme erlauben<br />

e<strong>in</strong>e rechnerische Bestimmung <strong>des</strong> Brennwerts zu jedem<br />

Zeitpunkt und an jedem Ort im gesamten Netz. Voraussetzung<br />

hierfür s<strong>in</strong>d geeichte Messungen <strong>des</strong> Brennwerts<br />

an den E<strong>in</strong>speisestellen sowie <strong>der</strong> Volum<strong>in</strong>a an den E<strong>in</strong>- und<br />

Ausspeisestellen. Für Verteilnetze konnte e<strong>in</strong>e rechnerische<br />

Verfolgung <strong>des</strong> Brennwerts bisher nicht mit e<strong>in</strong>er für die<br />

Gasabrechnung ausreichenden Genauigkeit realisiert werden.<br />

Problematisch ist dabei, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an den Ausspeisestellen<br />

häufig unzureichend zeitlich aufgelöste Messwerte<br />

<strong>der</strong> Volum<strong>in</strong>a vorliegen.<br />

724 10 / 2011


Im folgenden Abschnitt wird e<strong>in</strong> neues Verfahren vorgestellt,<br />

bei dem die Ausspeisevolum<strong>in</strong>a auf Basis von Standardlastprofilen,<br />

ausgehend von den historischen, kundenspezifischen<br />

Verbrauchsdaten und <strong>der</strong> aktuellen Umgebungstemperatur,<br />

den gemessenen E<strong>in</strong>speisevolum<strong>in</strong>a und den E<strong>in</strong>speisedrücken,<br />

nach e<strong>in</strong>em neuartigen Algorithmus bestimmt<br />

werden. Anschließend, <strong>in</strong> Abschnitt 2, wird <strong>der</strong> durchgeführte<br />

Feldversuch kurz beschrieben, die verwendete Darstellung<br />

erläutert und die Ergebnisse <strong>des</strong> Feldversuchs <strong>in</strong>nerhalb<br />

zweier Zeiträume (W<strong>in</strong>ter und Sommer) vorgestellt. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus wird auf die kompakte Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse anhand<br />

e<strong>in</strong>es automatisch generierbaren Abrechnungsberichts<br />

e<strong>in</strong>gegangen. Abschließend erfolgen e<strong>in</strong>e Zusammenfassung<br />

und e<strong>in</strong> Ausblick.<br />

2 Auswerteverfahren<br />

Im folgenden Abschnitt wird das für die Abrechnung von Endkunden<br />

entwickelte Verfahren zur Berechnung <strong>des</strong> Brennwerts<br />

<strong>in</strong> Verteilnetzen vorgestellt.<br />

2.1 Bestimmung <strong>der</strong> Ausspeisevolum<strong>in</strong>a<br />

Für e<strong>in</strong>e rechnerische Verfolgung <strong>des</strong> Brennwerts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Regionalnetz (siehe Bild 1) werden neben den E<strong>in</strong>speisebrennwerten<br />

die Volum<strong>in</strong>a an den E<strong>in</strong>- und Ausspeisestellen<br />

<strong>des</strong> betrachteten Netzes benötigt. Für die Brennwerte<br />

und die Volum<strong>in</strong>a an den E<strong>in</strong>speisestellen liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

Werte aus geeichter Messung auf Basis von Stundenmittelwerten<br />

vor. <strong>Die</strong> Ausspeisevolum<strong>in</strong>a, die für gewöhnlich nicht<br />

direkt gemessen werden, ergeben sich aus <strong>der</strong> Summe aller<br />

Endkunden <strong>in</strong> dem nachgeschalteten Ortsnetz. Hierbei wird<br />

unterschieden zwischen<br />

Verbrauchern mit registrieren<strong>der</strong> Leistungsmessung –<br />

sogenannte RLM-Kunden, und<br />

Verbrauchern, <strong>der</strong>en aktueller Energieverbrauch mittels<br />

Standard-Lastprofilen ermittelt wird – sogenannte SLP-<br />

Kunden.<br />

E<strong>in</strong>e registrierende Leistungsmessung kommt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

bei Verbrauchern mit e<strong>in</strong>er stündlichen Leistung von mehr<br />

als 500 kW o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er jährlichen Abnahme von m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens<br />

1,5 Mio. kWh zum E<strong>in</strong>satz. Für kle<strong>in</strong>ere Abnahmevolum<strong>in</strong>a<br />

werden vere<strong>in</strong>fachte Methoden – sogenannte Standardlastprofile<br />

– verwendet, die im Auftrag von BGW (Bun<strong>des</strong>verband<br />

<strong>der</strong> deutschen Gas- und Wasserwirtschaft) und VKU<br />

(Verband kommunaler Unternehmen e. V.) an <strong>der</strong> TU München<br />

entwickelt wurden [3].<br />

Über die Sigmoid-Funktion h(ϑ) wird dabei <strong>der</strong> relative<br />

Verbrauch <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> gewichteten Tagesmitteltemperatur<br />

dargestellt:<br />

h( ϑ) =<br />

A<br />

+ D . (1)<br />

C<br />

⎛ B ⎞<br />

1+ ⎜ ⎟<br />

⎝ ϑ − 40 °C ⎠<br />

<strong>Die</strong> Parameter A, B, C und D wurden für verschiedene Lastprofiltypen<br />

(z. B. E<strong>in</strong>familienhaus, Mehrfamilienhaus, Gebietskörperschaften,<br />

E<strong>in</strong>zelhandel) festgelegt.<br />

Formelzeichen<br />

h Sigmoid-Funktion<br />

p Gasdruck (absolut)<br />

Q Energieverbrauch <strong>in</strong> kWh<br />

T Gastemperatur <strong>in</strong> K<br />

ϑ Umgebungstemperatur <strong>in</strong> °C<br />

V Normvolumen<br />

KW Kundenwert<br />

SF Stundenfaktor<br />

F Wochentagsfaktor<br />

Derzeit lässt sich bei Kenntnis e<strong>in</strong>es zurückliegenden Ablese<strong>in</strong>tervalls<br />

e<strong>in</strong>es Kunden – dem sogenannten Periodenverbrauch<br />

Q – e<strong>in</strong> Kundenwert KW (<strong>in</strong> kWh) ermitteln, <strong>der</strong> den<br />

spezifischen normierten Verbrauch <strong>des</strong> Kunden wie<strong>der</strong>gibt.<br />

Bei Kenntnis <strong>der</strong> Temperatur, lässt sich schließlich <strong>der</strong> zu erwartende<br />

stündliche Energieverbrauch (<strong>in</strong> kWh) e<strong>in</strong>es Kunden<br />

wie folgt bestimmen:<br />

Q SLP ( h) = KW ⋅h( ϑ)⋅F( d)⋅SF( h,ϑ). (2)<br />

Dar<strong>in</strong> ist F(d) <strong>der</strong> Wochentagsfaktor und SF(h, ϑ) <strong>der</strong> Stundenfaktor.<br />

<strong>Die</strong> Umrechnung <strong>des</strong> Energieverbrauchs auf das<br />

Gasvolumen erfolgt über den volumenbezogenen Brennwert<br />

H s<br />

und ergibt sich zu<br />

( )<br />

V SLP ( h) = Q h SLP<br />

. (3)<br />

H s<br />

<strong>Die</strong> Nutzung von Standardlastprofilen zur Gasnetzsimulation<br />

bietet sich <strong>in</strong>sofern an, da hierdurch e<strong>in</strong>e Aufrüstung <strong>der</strong><br />

Mess<strong>in</strong>frastruktur, die mit erheblichen Kosten verbunden ist,<br />

vermieden wird. Allerd<strong>in</strong>gs entspricht die Genauigkeit <strong>der</strong><br />

mittels SLP ermittelten Volum<strong>in</strong>a zunächst noch nicht <strong>der</strong><br />

Qualität, die für e<strong>in</strong>e abrechnungsfähige Brennwertverfolgung<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist. Aus diesem Grunde wurde das im Folgenden<br />

beschriebene Korrekturverfahren entwickelt, auf<br />

<strong>des</strong>sen Basis sich die Genauigkeit <strong>der</strong> ermittelten Volum<strong>in</strong>a<br />

deutlich verbessern lässt.<br />

Zunächst wird davon ausgegangen, dass <strong>in</strong> dem betrachteten<br />

Gasnetz die Normvolum<strong>in</strong>a an allen E<strong>in</strong>speisestellen auf<br />

Basis von Stundenwerten gemessen werden und somit die<br />

Summe <strong>des</strong> E<strong>in</strong>speisevolumens genau bekannt ist. Es gilt:<br />

V E ( h) = ∑ V E,i ( h)<br />

. (4)<br />

i<br />

Das Abnahmevolumen ergibt sich aus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> gemessenen<br />

Volum<strong>in</strong>a <strong>der</strong> RLM-Kunden sowie <strong>der</strong> nach Gleichung<br />

(3) bestimmten Volum<strong>in</strong>a <strong>der</strong> SLP-Kunden zu<br />

V A ( h) = V A ,RLM ( h) + V A ,SLP ( h) = ∑ V A ,RLM,i ( h)<br />

+ ∑ V A ,SLP,i ( h)<br />

. (5)<br />

i<br />

Da es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasnetz zu Druckschwankungen kommen<br />

kann, wird die zeitliche Än<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> im Netz vorhandenen<br />

Gasvolumens – die sogenannte Netzatmung – nach folgen<strong>der</strong><br />

Gleichung bestimmt:<br />

∆V Netz<br />

( h) = V Netz<br />

h<br />

Indizes<br />

A Ausspeisung<br />

E E<strong>in</strong>speisung<br />

i Lauf<strong>in</strong>dex<br />

h<br />

( ) − V Netz ( h − 1) = p ( h ) − p( h − 1)<br />

p n<br />

bezogen auf Stundenmittelwerte<br />

n Normbed<strong>in</strong>gungen (p n<br />

=<br />

1013,25 Pa; T n<br />

= 273,15 K)<br />

RLM registrierende Leistungsmessung<br />

SLP Standard-Lastprofil<br />

i<br />

⋅ T n<br />

T ⋅V Geo . (6)<br />

Der mittlere Netzdruck wird durch Messungen <strong>des</strong> Drucks an<br />

repräsentativen Stellen im Netz bestimmt. <strong>Die</strong> Gastemperatur<br />

wird vere<strong>in</strong>facht als konstant (z. B. 8 °C) angenommen.<br />

10 / 2011 725


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Tabelle 1: Benötigte E<strong>in</strong>gangs<strong>in</strong>formationen für die Brennwertverfolung<br />

E<strong>in</strong>gangs<strong>in</strong>formation für die<br />

Brennwertverfolgung<br />

Brennwerte an den E<strong>in</strong>speisestellen<br />

Normvolum<strong>in</strong>a an den E<strong>in</strong>speisesstellen<br />

Normvolum<strong>in</strong>a an den Ausspeisestellen<br />

Netzdrücke<br />

Topologiedaten (u. a. Leitungslängen,<br />

Leitungsdurchmesser, Rohrrauhigkeit)<br />

Datenherkunft<br />

Messwerte aus geeichter Messung<br />

Messwerte aus geeichter Messung<br />

Messwerte (RLM Kunden) sowie SLP-Daten,<br />

durch Volumenbilanz korrigiert<br />

Messwerte an repräsentativen Stellen<br />

Bereitstellung <strong>der</strong> Daten durch den<br />

Netzbetreiber<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Netzatmung und unter <strong>der</strong> Annahme,<br />

dass die Gasdichten im betrachteten Gasnetz bzw.<br />

Netzabschnitt konstant s<strong>in</strong>d, lässt sich die folgende Volumenbilanz<br />

aufstellen:<br />

∆V Bilanz ( h) = V E ( h) − V A ( h) − ∆V Netz ( h) . (7)<br />

<strong>Die</strong> Unsicherheitsbeiträge <strong>der</strong> Netzatmung und <strong>der</strong> gemessenen<br />

Volum<strong>in</strong>a V E<br />

bzw. V A,RLM<br />

s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>g, weshalb mögliche Bi-<br />

lanzabweichungen im Wesentlichen auf Ungenauigkeiten bei<br />

<strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Volum<strong>in</strong>a <strong>der</strong> SLP-Kunden zurückzuführen<br />

s<strong>in</strong>d. Infolge<strong>des</strong>sen lässt sich das nach Gleichung (7) bestimmte<br />

Differenzvolumen nutzen, um die Volum<strong>in</strong>a <strong>der</strong> SLP-Kunden<br />

proportional zum Verbrauch zu korrigieren.<br />

⎛<br />

ˆV A ,SLP,i ( h) = 1+ ∆V ⎞<br />

⎜ h<br />

Bilanz ( ) ⎟<br />

⎜<br />

⎟<br />

⋅V<br />

∑V A ,SLP,j ( h)<br />

A ,SLP,i ( h) (8)<br />

⎝<br />

⎜<br />

⎠<br />

⎟<br />

j<br />

Das Gesamtvolumen an e<strong>in</strong>er Ausspeisestelle ergibt sich<br />

schließlich aus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Verbraucher h<strong>in</strong>ter diesem<br />

Knoten.<br />

2.2 Brennwertverfolgung<br />

Durch das im obigen Abschnitt beschriebene Verfahren zur<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Ausspeisevolum<strong>in</strong>a wurde e<strong>in</strong>e grundlegende<br />

Voraussetzung geschaffen, um die Gasflüsse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netz<br />

– <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten – zu berechnen<br />

und somit e<strong>in</strong>e Verteilung <strong>der</strong> Gasbeschaffenheit zu<br />

simulieren. Für e<strong>in</strong>e genaue Bestimmung <strong>der</strong> zeitlichen und<br />

örtlichen Verteilung <strong>des</strong> Brennwerts werden – analog zu den<br />

etablierten Brennwertrekonstruktionssystemen – die <strong>in</strong> Tabelle<br />

1 aufgeführten E<strong>in</strong>gangs<strong>in</strong>formationen benötigt.<br />

LA33 (Hitzacker Bahnhofstraße)<br />

LA32 (Hitzacker Dannenberger Straße)<br />

LA30 (Seerau)<br />

LA26 (Streetz)<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA24 (Dannenberg) VEN 1<br />

LA40 (Schmarsau)<br />

LA12 (Neu Tramm)<br />

LA28 (Kähmen) LA42 (Dannenberg)<br />

LA22 (RLM Kunde 1)<br />

LA17 (Lüggau)<br />

LA23 (Dannenberg Breeser Weg)<br />

H s : 13.12.2010 – 28.02.2011<br />

LA20 (Dannenberg Rehtfeldstraße)<br />

LA34 (Dannenberg Uelzener Straße)<br />

LA10 (Jameln)<br />

LA08 (Platenlaase)<br />

LA06 (Grabow Lüchow)<br />

LA04 (Gollau)<br />

H s : 03.03.2011 – 03.05.2011<br />

Bioerdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA45 (Biogas Lüchow)<br />

VEN 2<br />

VEN 3<br />

LA02 (RLM Kunde 2a)<br />

LA14 (RLM Kunde 2b)<br />

LG16 (Gorleben)<br />

LG14 (Gedelitz)<br />

LG12 (Dünsche)<br />

LG10 (Pannecke)<br />

LG08 (Ranzau)<br />

LV37 (RLM Kunde 3a)<br />

H s : 05.05.2011 – 31.08.2011<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LG01 (Lüchow BZ)<br />

LG04 (Künsche)<br />

Bild 2: Schematische Darstellung<br />

<strong>der</strong> Topologie „Lüchow-Dannenberg“,<br />

e<strong>in</strong>em H-Gas-Teilnetz<br />

<strong>der</strong> E.ON Avacon mit 40 Ausspeisestellen<br />

sowie <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong><br />

vorgelagerten Transportleitung.<br />

Hervorgehoben s<strong>in</strong>d zusätzlich<br />

die drei Erdgas-E<strong>in</strong>speisestellen<br />

(LA24, LG01 und LV40), die Bioerdgas-E<strong>in</strong>speisung<br />

(LA45) sowie<br />

<strong>der</strong> Ort (und ggf. <strong>der</strong> Zeitraum)<br />

<strong>der</strong> (mobilen) PGC-Messungen.<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LV40 (Gistenbeck BZ)<br />

Gasunie →<br />

LV25 (Gistenbeck VT)<br />

LV02 (RLM Kunde 3b)<br />

LV06 (Lüchow Schulweg)<br />

LV08 (Lüchow Bleichwiese)<br />

LV10 (Jeetzel)<br />

LV24 (RLM Kunde 5)<br />

LV30 (Ste<strong>in</strong>e)<br />

VEN 4<br />

LV35 (RLM Kunde 4)<br />

LV04 (Lüchow Bergstrasse)<br />

LV12 (Klennow)<br />

LV15 (Dolgow)<br />

LV16 (Wustrow)<br />

LV19 (Lübbow)<br />

LV26 (Volzendorf)<br />

Legende<br />

Rohrleitung<br />

Druckregler<br />

Ventil<br />

Transportnetz<br />

Lüchow<br />

(permanent)<br />

PGC-Abgriffe<br />

Biogas<br />

(permanent)<br />

E<strong>in</strong>speisung<br />

Leitungsknoten<br />

Ausspeisung<br />

mobile<br />

Messung<br />

726 10 / 2011


LA28<br />

LA42<br />

LA26<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA24 (Dannenberg)<br />

LA40<br />

LA12<br />

LA10<br />

LA08<br />

LA06<br />

LA04<br />

LA17<br />

LA20<br />

LA34<br />

Mischzone<br />

Bioerdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA45 (Biogas Lüchow)<br />

LA22<br />

LA23<br />

Topologie<br />

Rohrleitung<br />

Druckregler<br />

Ventil<br />

Transportnetz<br />

E<strong>in</strong>speisung<br />

Leitungsknoten<br />

Ausspeisung<br />

LA02<br />

VEN LA14<br />

1 Mischzone<br />

VEN 2<br />

LV37<br />

LV02<br />

Legende<br />

PGC-Abgriffe<br />

Leitungse<strong>in</strong>hüllende<br />

1. Fluss (Breite entspricht Volumen)<br />

Lüchow<br />

˙V t600m 3 /h<br />

˙V t3000m 3 /h<br />

(permanent)<br />

2. Gasgemisch (Farbe entspricht Anteil)<br />

100 % LA45<br />

Biogas<br />

(permanent)<br />

100 % LA24<br />

100 % LG01<br />

LG08<br />

LG04<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LG01 (Lüchow BZ)<br />

Bild 3: Zur Verdeutlichung<br />

<strong>der</strong> jeweils<br />

vorherrschenden<br />

Flusssituation<br />

werden die Rohrleitungen<br />

<strong>der</strong> Topologie<br />

mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>hüllenden<br />

überlagert. <strong>Die</strong><br />

Breite <strong>der</strong> E<strong>in</strong>hüllenden<br />

entspricht dem<br />

mittleren Fluss durch<br />

die Leitung. Zusätzlich<br />

wird je<strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />

Farbe zugeordnet.<br />

Der Ort und <strong>der</strong> Grad<br />

<strong>der</strong> Gasdurchmischung<br />

werden durch die Mischung<br />

<strong>der</strong> Farben <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>speisestellen verdeutlicht.<br />

Für die Umsetzung <strong>des</strong> Verfahrens wurde bei E.ON Ruhrgas<br />

e<strong>in</strong>e Software auf Basis von MATLAB [4] entwickelt. Zur<br />

hydraulischen Berechnung dient <strong>der</strong>zeit die Simulationssoftware<br />

SIMONE [5]. Sie wird über e<strong>in</strong>e Schnittstelle angesteuert<br />

und dient im Wesentlichen dazu, die Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

an allen Netzknoten zu bestimmen. <strong>Die</strong> Auswertung<br />

<strong>der</strong> Standardlastprofile, die Datene<strong>in</strong>- und -ausgabe sowie die<br />

Visualisierung <strong>der</strong> Ergebnisse werden mit dem auf Basis von<br />

MATLAB entwickelten Softwaretool realisiert. Als Ergebnis<br />

<strong>der</strong> Berechnung werden die Brennwerte an allen Netzknoten<br />

als Stundenmittelwerte bestimmt.<br />

3 Validierung <strong>des</strong> Verfahrens im<br />

Feldversuch und Darstellung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse<br />

Zur Validierung <strong>des</strong> im Abschnitt 2 beschriebenen Verfahrens<br />

wurde e<strong>in</strong> Feldversuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit vom 15.12.2010 bis<br />

zum 31.08.2011 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em H-Gas-Teilnetz <strong>der</strong> E.ON Avacon<br />

AG durchgeführt. In dem betrachteten Zeitraum ergaben sich,<br />

bed<strong>in</strong>gt durch die Jahreszeit bzw. durch explizite Ventilstellungen,<br />

unterschiedliche Flusssituationen. Zur Validierung <strong>der</strong><br />

Berechnung wurde <strong>der</strong> Brennwert mithilfe e<strong>in</strong>es mobilen Prozessgaschromatographen<br />

(PGC) <strong>der</strong> Open Grid Europe an<br />

verschiedenen Ausspeisestellen gemessen.<br />

3.1 Topologie<br />

<strong>Die</strong> Topologie <strong>des</strong> untersuchten Teilnetzes ist <strong>in</strong> Bild 2 gezeigt.<br />

Das Netz umfasst 40 Ausspeisestellen (denen Ortsnetze nachgeschaltet<br />

s<strong>in</strong>d), drei Erdgase<strong>in</strong>speisestellen (LA24, LG01 und<br />

LV40) und e<strong>in</strong>e Bioerdgase<strong>in</strong>speisung (LA45). Zur Netzsteuerung<br />

dienen vier Ventile (VEN1-VEN4). <strong>Die</strong> drei Erdgase<strong>in</strong>speisestellen<br />

werden von e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Transportleitung<br />

versorgt, die ebenfalls <strong>in</strong> Bild 2 schematisiert dargestellt ist.<br />

Der Brennwert <strong>des</strong> konditionierten Bioerdgases wird an<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle LA45 mit e<strong>in</strong>em PGC gemessen; mit e<strong>in</strong>em<br />

weiteren PGC wird <strong>der</strong> Brennwert <strong>des</strong> <strong>Erdgases</strong> an <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>speisestelle Lüchow (LG01) bestimmt. Da die drei Erdgase<strong>in</strong>speisestellen<br />

über e<strong>in</strong>e Transportleitung versorgt werden,<br />

werden die Werte <strong>der</strong> PGC-Messung bei LG01 auch für die<br />

E<strong>in</strong>speisestellen LA24 und LV40 zugrunde gelegt. Aufgrund<br />

ger<strong>in</strong>ger Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Transportleitung<br />

und <strong>der</strong> daraus resultierenden Laufzeitunterschiede stimmen<br />

die Brennwerte an den E<strong>in</strong>speisestellen nicht zeitsynchron<br />

übere<strong>in</strong>. Deswegen werden die relevanten Leitungsabschnitte<br />

<strong>des</strong> Transportnetzes mit <strong>in</strong> die Simulationsrechnung e<strong>in</strong>bezogen.<br />

<strong>Die</strong> Messungen <strong>des</strong> PGCs <strong>in</strong> Lüchow (LG01) werden<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> berechneten Verzögerungen den<br />

E<strong>in</strong>speisestellen LA24 und LV40 zugeordnet.<br />

<strong>Die</strong> Standzeiten <strong>des</strong> mobilen PGCs an den Ausspeisestellen<br />

LA42, LA10 und LV37 kann Bild 2 entnommen werden.<br />

<strong>Die</strong> Wahl dieser Standorte wurde aufgrund <strong>der</strong> erwarteten<br />

Flusssituationen und Gasmischungen sowie aus praktischen<br />

Erwägungen getroffen: Für den Standort <strong>des</strong> mobilen PGC<br />

ergeben sich E<strong>in</strong>schränkungen, wie die Anschlussmöglichkeit<br />

für Gas und Strom, Standfläche usw. <strong>Die</strong> Messungen an den<br />

E<strong>in</strong>speisestellen LG01 und LA24 sowie die mobilen Messungen<br />

erfolgen mit geeichten Messsystemen.<br />

3.2 Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse <strong>der</strong> Messungen und<br />

<strong>der</strong> Berechung exemplarisch für zwei Zeiträume (W<strong>in</strong>ter und<br />

Sommer) mit unterschiedlichen Flusssituationen an zwei Ausspeisestellen<br />

(LA42 und LV37) vorgestellt. E<strong>in</strong>e ausführlichere<br />

Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> [6].<br />

Um die jeweils vorherrschende Flusssituation zu illustrieren,<br />

wird jede Rohrleitung <strong>der</strong> Topologie mit e<strong>in</strong>er „E<strong>in</strong>hüllenden“<br />

überlagert, wie <strong>in</strong> Bild 3 für e<strong>in</strong>en Ausschnitt <strong>der</strong> Topologie<br />

verdeutlicht ist. Dabei entspricht die Breite <strong>der</strong> E<strong>in</strong>hüllenden<br />

dem mittleren Gasfluss durch die Leitung während <strong>des</strong><br />

betrachteten Zeitraums. Um die Mischung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Gase<br />

und die daraus resultierenden verän<strong>der</strong>ten Brennwerte zu visualisieren<br />

wird zunächst je<strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle e<strong>in</strong>e Farbe zugeordnet<br />

(siehe Bild 2 bzw. Bild 3). Der Grad <strong>der</strong> Mischung<br />

<strong>der</strong> Gase wird durch Mischung <strong>der</strong> Farben und E<strong>in</strong>färben <strong>der</strong><br />

Rohre<strong>in</strong>hüllenden wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

In Bild 4 ist <strong>der</strong> zeitliche Verlauf <strong>des</strong> anstehenden Brennwerts<br />

dargestellt (jeweils l<strong>in</strong>ks oben). Außerdem lassen sich<br />

für die jeweilige Ausspeisestelle die Anteile <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gespeisten<br />

Gase sowie <strong>der</strong>en Laufzeit (jeweils l<strong>in</strong>ks unten) entnehmen.<br />

10 / 2011 727


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

<strong>Die</strong> vorherrschende Flusssituation ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abbildung jeweils<br />

rechts skizziert. Zusätzlich ist die durchschnittliche Tagesmitteltemperatur<br />

[7] im jeweiligen Zeitraum angegeben.<br />

Neben dem gemessenen ( ) und dem berechneten<br />

Brennwert ( ) an <strong>der</strong> jeweiligen Ausspeisestelle s<strong>in</strong>d<br />

die Brennwerte an den E<strong>in</strong>speisestellen LG01 ( ), LA24<br />

( ) sowie LA45 ( ) gezeigt. Zur Verdeutlichung ist<br />

zusätzlich die „2-Prozent-Grenze“, d.h. die maximal zulässigen<br />

Abweichungen vom gemessenen Brennwert, als Band dargestellt<br />

( ).<br />

Wie e<strong>in</strong>gangs erläutert erfolgt für jede Ausspeisestelle e<strong>in</strong>e<br />

stundengenaue Zuordnung <strong>des</strong> Brennwerts <strong>des</strong> ausgespeisten<br />

Gases zu den E<strong>in</strong>speisebrennwerten. Gezeigt s<strong>in</strong>d außerdem<br />

die für jeden Stundenwert berechneten Anteile sowie die<br />

zugehörige Laufzeit <strong>des</strong> e<strong>in</strong>gespeisten Gases. Da das zu e<strong>in</strong>em<br />

bestimmten Zeitpunkt ausgespeiste Gas je nach Flusssituation<br />

zu verschiedenen Zeiten an <strong>der</strong>selben E<strong>in</strong>speisestelle e<strong>in</strong>gespeist<br />

wird, ergeben sich für die Laufzeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Darstellung<br />

Bän<strong>der</strong>, die durch die m<strong>in</strong>imale und maximale Laufzeit begrenzt<br />

s<strong>in</strong>d ( , und ).<br />

Um die Leistungsfähigkeit <strong>des</strong> hier vorgestellten Verfahrens<br />

zu überprüfen, wurde für jeden betrachteten Zeitraum<br />

die dem Biogas zugemischte Menge an Propan reduziert, so<br />

dass sich Unterschied von ca. 5 % zwischen den Brennwerten<br />

<strong>des</strong> <strong>Erdgases</strong> und <strong>des</strong> Biogases ergibt.<br />

3.2.1 Flusssituation 1 (Messung bei LA42)<br />

Im ersten Zeitraum (14.01.2011 – 26.01.2011, siehe Bild 4<br />

obere Hälfte) lag die <strong>in</strong> Bild 4 oben rechts gezeigte Flusssituation<br />

vor. An <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle Lüchow (LG01) werden ca. 5500<br />

m³/h Erdgas e<strong>in</strong>gespeist, gleichzeitig beträgt die Bioerdgase<strong>in</strong>speisung<br />

ca. 600 m 3 /h. Aufgrund <strong>des</strong> hohen Gasverbrauchs<br />

(niedrige Tagesmitteltemperatur) strömt das bei Lüchow e<strong>in</strong>gespeiste<br />

Gas bis zu <strong>der</strong> Messstelle, wobei es sich im Bereich<br />

<strong>der</strong> Biogasanlage mit dem Bioerdgas mischt. Es erreicht so e<strong>in</strong><br />

Gemisch aus Erdgas und Bioerdgas den mobilen PGC an <strong>der</strong><br />

Ausspeisestelle LA42. Wie <strong>in</strong> dem Diagramm aus Bild 4 oben<br />

l<strong>in</strong>ks sowie anhand <strong>der</strong> Färbung <strong>der</strong> Rohre<strong>in</strong>hüllenden zu sehen<br />

ist, enthält das Gemisch an <strong>der</strong> Ausspeisestelle LA42 ca. 30 %<br />

Bioerdgas und 70 % Erdgas, das größtenteils an <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle<br />

LG01 e<strong>in</strong>gespeist wurde. Der ger<strong>in</strong>ge Bioerdgas-Anteil<br />

am 24.01.2011 ist auf e<strong>in</strong>en Kältee<strong>in</strong>bruch zurückzuführen:<br />

Der damit verbundene erhöhte Erdgasbedarf wurde durch<br />

zusätzliche E<strong>in</strong>speisung an <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle LA24 gedeckt,<br />

Bild 4: Vergleich <strong>der</strong> gemessenen<br />

und berechneten Brennwerte <strong>des</strong><br />

Feldversuchs für die Ausspeisestelle<br />

LA42 im Zeitraum vom 14.01.2011 –<br />

26.01.2011 (oben) und für die Ausspeisestelle<br />

LV37 für den Zeitraum<br />

vom 14.07.2011 – 26.07.2011 (unten).<br />

Jeweils auf <strong>der</strong> rechten Seite ist<br />

die vorherrschende Flusssituation illustriert.<br />

Brennwert H s <strong>in</strong> kWh/m³<br />

Anteil x<br />

Brennwert H s <strong>in</strong> kWh/m³<br />

Anteil x<br />

11,6<br />

11,5<br />

11,4<br />

11,3<br />

11,2<br />

11,1<br />

11,0<br />

10,9<br />

10,8<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

0<br />

0<br />

14.01.2011 18.01.2011 22.01.2011<br />

26.01.2011<br />

11,6<br />

11,5<br />

11,4<br />

11,3<br />

11,2<br />

11,1<br />

11,0<br />

10,9<br />

10,8<br />

1,00<br />

0,75<br />

0,50<br />

0,25<br />

reduzierte<br />

Propanzumischung<br />

reduzierte Propanzumischung<br />

LA26<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA24 (Dannenberg)<br />

VEN 1<br />

LA40<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

LA12<br />

LA26<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA24 (Dannenberg)<br />

VEN 1<br />

LA40<br />

40<br />

30<br />

0<br />

0<br />

14.07.2011 18.07.2011 22.07.2011<br />

26.07.2011<br />

20<br />

10<br />

Laufzeit t <strong>in</strong> h<br />

Laufzeit t <strong>in</strong> h<br />

LA12<br />

LA10<br />

LA10<br />

LA08<br />

LA08<br />

LA06<br />

LA06<br />

LA04<br />

LA04<br />

LA28<br />

VEN 2<br />

LA28<br />

LA17<br />

VEN 2<br />

LA17<br />

LA20<br />

LA34<br />

LA20<br />

LA34<br />

LA42 (Dannenberg)<br />

LA22<br />

LA23<br />

Bioerdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA45 (Biogas Lüchow)<br />

LA42<br />

VEN 3<br />

LV37<br />

LV02<br />

Bioerdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LA45 (Biogas Lüchow)<br />

VEN3<br />

LV37 (RLM Kunde 3a)<br />

LV02<br />

LA02<br />

LA22<br />

LA23<br />

LA02<br />

Zeitraum: 14.01.2011 – 26.01.2011<br />

durchschnittliche<br />

Tagesmitteltemperatur: ϑ = 4,5°C<br />

LA14<br />

LA14<br />

LV35<br />

LV35<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LG01 (Lüchow BZ)<br />

E<strong>in</strong>speisestellen Ausspeisestelle (LA42/LV37)<br />

Lüchow<br />

PGC Mobil<br />

Dannenberg<br />

Berechnung<br />

Biogas<br />

max. Laufzeit<br />

+2 %<br />

„2 % -<br />

PGC Mobil<br />

m<strong>in</strong>. Laufzeit<br />

Grenze“ -2 %<br />

Flusssituation<br />

1. Fluss (Breite entspricht Volumen)<br />

˙V t600m 3 /h<br />

˙V (t)⩾5500m 3 /h<br />

2. Gasgemisch (Farbe entspricht Anteil)<br />

100 % LA45<br />

100 % LA24<br />

100 % LG01<br />

Erdgase<strong>in</strong>speisung<br />

LG01 (Lüchow BZ)<br />

LG08<br />

Zeitraum: 14.07.2011 – 25.07.2011<br />

durchschnittliche<br />

Tagesmitteltemperatur: ϑ =17,4 °C<br />

LG04<br />

LG08<br />

LG04<br />

728 10 / 2011


Tabelle 2: Vergleich <strong>des</strong> gemessenen und berechneten<br />

Brennwerts (Monatsmittelwerte).<br />

Monat<br />

H s,gemessen<br />

<strong>in</strong> kWh/m 3<br />

H s,berechnet<br />

<strong>in</strong> kWh/m 3 D <strong>in</strong> %<br />

12/2010 11,369 11,368 -0,01<br />

so dass mehr Erdgas die Ausspeisestelle LA42 erreicht. Gleichzeitig<br />

wurde das e<strong>in</strong>gespeiste Bioerdgas größtenteils im Teilabschnitt<br />

unterhalb <strong>der</strong> Messung abgesetzt. Während <strong>der</strong> reduzierten<br />

Propanzumischung (17.01.2011 – 22.01.2011) fällt<br />

<strong>der</strong> gemessene Brennwert deutlich ab und die Schwankungen<br />

nehmen zu. Im Ergebnis folgen die Berechnungen den gemessenen<br />

Brennwertschwankungen sehr gut und liegen im gesamten<br />

Zeitraum deutlich <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> 2 %-Grenze.<br />

3.2.2 Flusssituation 2 (Messung bei LV37)<br />

Während <strong>des</strong> zweiten dargestellten Zeitraums (14.07.2011 –<br />

25.07.2011, siehe Bild 4 untere Hälfte) wurde <strong>der</strong> Brennwert<br />

an <strong>der</strong> Ausspeisestelle LV37 gemessen. Der Flusssituation (siehe<br />

Bild 4 unten rechts) ist zu entnehmen, dass vergleichsweise<br />

ger<strong>in</strong>ge Mengen Gas abgesetzt werden: <strong>Die</strong> Menge <strong>des</strong> e<strong>in</strong>gespeisten<br />

<strong>Erdgases</strong> entspricht <strong>in</strong> etwa <strong>der</strong> Menge <strong>des</strong> e<strong>in</strong>gespeisten<br />

Bioerdgases von ca. 600 m³/h. Außerdem kann nicht<br />

die gesamte Menge an Bioerdgas im oberen Netzabschnitt aufgenommen<br />

werden – Teile <strong>des</strong> Bioerdgases strömen <strong>in</strong> den<br />

unteren Netzabschnitt <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle Lüchow<br />

(LG01), wie anhand <strong>der</strong> Färbung <strong>der</strong> Rohre<strong>in</strong>hüllenden zu erkennen<br />

ist. <strong>Die</strong> Berechnungen zeigen jedoch, dass <strong>in</strong> diesem Zeitraum<br />

ke<strong>in</strong> Bioerdgas die Ausspeisestelle LV37 erreicht – <strong>der</strong><br />

Brennwert entspricht dem Brennwert <strong>des</strong> bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle<br />

LG01 e<strong>in</strong>gespeisten <strong>Erdgases</strong>. Auch die Messergebnisse <strong>des</strong><br />

mobilen PGCs folgt dem Brennwert <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisestelle LG01<br />

über den gesamten Zeitraum. Durch die reduzierte Propanzumischung<br />

vom 18.07.2011 – 25.07.2011 werden we<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

berechnete noch <strong>der</strong> gemessene Brennwert bee<strong>in</strong>flusst. <strong>Die</strong>s<br />

ist ebenfalls e<strong>in</strong>e Indikation dafür, dass die Ausspeisestelle LV37<br />

ausschließlich mit Erdgas über LG01 versorgt wird.<br />

3.3 Zusammenfassung und Bewertung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse<br />

Im Folgenden wird <strong>der</strong> Vergleich zwischen berechneten und<br />

gemessenen Brennwerten auf Basis von Monatsmittelwerten<br />

01/2011 11,337 11,335 -0,02<br />

02/2011 11,337 11,339 0,02<br />

03/2011 11,276 11,276 0,00<br />

04/2011 11,284 11,279 -0,04<br />

05/2011 11,353 11,353 0,00<br />

06/2011 11,354 11,355 0,01<br />

07/2011 11,307 11,308 0,01<br />

08/2011 11,213 11,211 -0,02<br />

durchgeführt (siehe Tabelle 2). Der Monatsmittelwert ergibt<br />

sich aus den volumengewichteten Stundenwerten (siehe<br />

auch Abschnitt 3.4). Im Feldversuch stimmen die gemessenen<br />

und berechneten Brennwerte sehr gut übere<strong>in</strong>: <strong>Die</strong> Abweichung<br />

liegt betragsmäßig stets unterhalb von 0,05 % und<br />

somit deutlich <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Messgenauigkeit <strong>der</strong> PGCs.<br />

3.4 Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse im Abrechnungsbericht<br />

Am Ende <strong>des</strong> Abrechnungszeitraums (hier werden beispielsweise<br />

Monate verwendet) wird e<strong>in</strong> automatischer Abrechnungsbericht<br />

erstellt (siehe Bild 5). In diesem wird für jede Ausspeisestelle<br />

e<strong>in</strong> Abrechnungsbrennwert angegeben, bestimmt durch<br />

volumengewichtete Mittelwertbildung <strong>der</strong> errechneten Stundenwerte.<br />

Zusätzlich kann zu Zwecken <strong>der</strong> Plausibilisierung <strong>der</strong><br />

Werte e<strong>in</strong> detaillierter Bericht e<strong>in</strong>geblendet werden. Für jede<br />

Ausspeisestelle s<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong> die Volumenanteile und die gemittelten<br />

Laufzeiten <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gespeisten Gase aufgeführt (siehe Bild<br />

5 rechts). Darüber h<strong>in</strong>aus können für die Brennwerte zu je<strong>der</strong><br />

Stunde die exakten, berechneten Anteile aus den geeicht<br />

gemessenen E<strong>in</strong>speisebrennwerten angegeben werden, wie <strong>in</strong><br />

Bild 6 exemplarisch dargestellt ist. Aus den Werten <strong>in</strong> Bild 6<br />

lassen sich die jeweiligen berechneten Stundenbrennwerte auf<br />

die geeicht gemessenen E<strong>in</strong>speisebrennwerte zurückführen.<br />

Abrechnungs<strong>in</strong>formation<br />

Detail<strong>in</strong>formation<br />

Ausspeisestelle<br />

Id<br />

Zeitraum<br />

von – bis<br />

Abrechnungs-<br />

Brennwert<br />

H s,abr <strong>in</strong> kWh/m³<br />

abgenommenes<br />

Volumen<br />

V n <strong>in</strong> m³<br />

E<strong>in</strong>speisestelle LG01<br />

(Lüchow, Erdgas)<br />

H s , E<br />

<strong>in</strong><br />

kWh/m³<br />

x i<br />

<strong>in</strong> % t <strong>in</strong> h<br />

11,38 100,0 0,1<br />

E<strong>in</strong>speisestelle LA45<br />

(Lüchow, Bioerdgas)<br />

H s ,E<br />

<strong>in</strong><br />

x i<br />

<strong>in</strong> % t <strong>in</strong> h<br />

kWh/m³<br />

E<strong>in</strong>speisestelle LA24<br />

(Dannenberg, Erdgas)<br />

H s ,E<br />

<strong>in</strong><br />

x i<br />

<strong>in</strong> % t <strong>in</strong> h<br />

kWh/m³<br />

LV04<br />

01.01.2011 – 31.01.2011 11,380<br />

318.317<br />

LV06 01.01.2011 – 31.01.2011 11,380<br />

318.317<br />

LV12 01.01.2011 – 31.01.2011 11,380<br />

7.762<br />

11,38 100,0 0,1<br />

11,38 100,0 0,6<br />

LA10 01.01.2011 – 31.01.2011 11,298<br />

71.294 11,38 51,81 2,5 11,19 48,19 4,7<br />

LA32 01.01.2011 – 31.01.2011 11,335<br />

201.106 11,38 48,54 4,8 11,19 22,56 9,5 11,35 28,90 0,5<br />

LA42 01.01.2011 – 31.01.2011 11,335<br />

247.958 11,38 48,32 4,2 11,19 22,48 8,9 11,35 29,20 0,1<br />

Bild 5: Exemplarische Darstellung <strong>des</strong> Abrechnungsberichts aufgeteilt <strong>in</strong> die Abrechnungs<strong>in</strong>formationen (l<strong>in</strong>ks) und Detail<strong>in</strong>formationen<br />

(rechts). <strong>Die</strong> für die Abrechnung notwendigen Daten (Ausspeisestelle, Zeitraum und betreffen<strong>der</strong> Brennwert)<br />

können bei Bedarf um detaillierte Informationen, wie dem berechneten Abnahmevolumen sowie <strong>der</strong> berechneten<br />

Gasanteile an den Ausspeisestellen ergänzt werden.<br />

10 / 2011 729


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Ausspeise-<br />

Stelle<br />

Id<br />

Stunden<strong>in</strong>formation<br />

Zeitpunkt t<br />

Uhrzeit<br />

Brennwert<br />

H s (t) <strong>in</strong> kWh/m³<br />

19.01.2011 05:00 11,23<br />

H s,E (τ) <strong>in</strong><br />

kWh/m³<br />

11,45<br />

E<strong>in</strong>speisestelle LG01<br />

(Lüchow, Erdgas)<br />

x i <strong>in</strong> %<br />

E<strong>in</strong>speise-<br />

Zeitpunkt τ<br />

32,79 18.01.2011 21:00<br />

H s,E (τ ) <strong>in</strong><br />

kWh/m³<br />

Zusammensetzung<br />

E<strong>in</strong>speisestelle LA45<br />

(Lüchow, Bioerdgas)<br />

x i <strong>in</strong> %<br />

E<strong>in</strong>speise-<br />

Zeitpunkt τ<br />

10,91 26,52 18.01.2011 22:00<br />

11,46 26,85 18.01.2011 22:00 10,89 13,84 18.01.2011 23:00<br />

H s,E (τ ) <strong>in</strong><br />

kWh/m³<br />

E<strong>in</strong>speisestelle LA24<br />

(Dannenberg, Erdgas)<br />

x i <strong>in</strong> %<br />

E<strong>in</strong>speise-<br />

Zeitpunkt τ<br />

LA42<br />

19.01.2011 06:00 11,20<br />

11,45 38,46 18.01.2011 23:00 10,89 42,89 19.01.2011 00:00<br />

11,44 3,25 19.01.2011 00:00 10,89 1,42 19.01.2011 01:00<br />

11,46 13,98 19.01.2011 06:00<br />

19.01.2011 07:00 11,28<br />

11,44 19,68 19.01.2011 00:00 10,89 22,80 19.01.2011 01:00<br />

11,43 9,54 19.01.2011 01:00 10,89 8,59 19.01.2011 02:00<br />

11,46 6,47 19.01.2011 06:00<br />

11,46 32,92 19.01.2011 07:00<br />

Bild 6: Exemplarische Darstellung <strong>des</strong> Abrechnungsberichts <strong>in</strong> höchster Detailauflösung. Hier kann je<strong>der</strong> Stundenmittelwert<br />

auf die geeicht gemessenen E<strong>in</strong>speisebrennwerte zurückgeführt werden: Je<strong>der</strong> Stundenbrennwert ergibt sich durch<br />

gewichtete Summation aller an <strong>der</strong> Bildung beteiligten E<strong>in</strong>speisebrennwerte.<br />

4 Zusammenfassung und Ausblick<br />

In diesem Artikel wurde e<strong>in</strong> neues Verfahren zur Verfolgung<br />

<strong>des</strong> Brennwerts <strong>in</strong> Regional- und Verteilnetzen mit dem Ziel<br />

<strong>der</strong> Abrechung von Endkunden vorgestellt und im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />

Feldversuchs untersucht. Der Feldversuch fand im Zeitraum<br />

von neun Monaten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em H-Gas-Netz <strong>der</strong> E.ON Avacon AG<br />

(drei Erdgase<strong>in</strong>speisestellen und e<strong>in</strong>e Bioerdgase<strong>in</strong>speisestelle)<br />

statt. An verschiedenen Stellen wurde <strong>der</strong> Brennwert <strong>des</strong> ausgespeisten<br />

Gases mithilfe e<strong>in</strong>es mobilen PGCs gemessen und<br />

mit den berechneten Brennwerten verglichen. <strong>Die</strong> dabei festgestellten<br />

Abweichungen s<strong>in</strong>d im Monatsmittelwert betragsmäßig<br />

stets ger<strong>in</strong>ger als 0,05 % und liegen damit im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Messgenauigkeit <strong>der</strong> PGCs. Zusätzlich wurden Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Visualisierung <strong>der</strong> Ergebnisse aufgezeigt. So erfolgt die<br />

Darstellung <strong>der</strong> Flusssituation anhand von Rohre<strong>in</strong>hüllenden <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Topologie. <strong>Die</strong> Brennwerte für jede Ausspeisestelle werden<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abrechnungsbericht zusammengefasst, <strong>in</strong> dem es <strong>in</strong><br />

Literatur<br />

[1] DVGW-Arbeitsblatt G 685 „Gasabrechnung“ (2008.-09)<br />

[2] Altfeld, K.; Bödeker, J.; Friel<strong>in</strong>g, H.; Schley, P. und Uhrig, M.:<br />

Modell<strong>in</strong>g of Gas Flow <strong>in</strong> Pipel<strong>in</strong>es Track<strong>in</strong>g Gas Quality.<br />

Proceed<strong>in</strong>gs of the 2008 International Gas Research Conference,<br />

Paris, 2008<br />

[3] Hellwig, M.: Entwicklung und Anwendung parametrisierter<br />

Standard-Lastprofile, Technische Universität München,<br />

Dissertation, 2003<br />

[4] MATLAB: The Language of Technical Comput<strong>in</strong>g – us<strong>in</strong>g<br />

MATLAB Version 7.6.0.32 R 2008a, The MathWorks, 2008<br />

[5] Simone Software Benutzerhandbuch Version 5, Fa. Liwacom,<br />

2007<br />

[6] Schenk, J.; Schley, P.; Hielscher, A.; Mäurer, S. und Fernandez,<br />

C.: Brennwertverfolgung <strong>in</strong> Verteilnetzen – Teil 2:<br />

Auswertung Feldversuch und Implementierung, gwf-<br />

Gas|Erdgas 10 (2011), S. 676–683<br />

[7] Deutscher Wetterdienst, http://www.dwd.de/<br />

<strong>der</strong> höchsten Detailauflösung möglich ist, die Abrechnungsbrennwerte<br />

auf die geeicht gemessenen Stundenwerte an den<br />

E<strong>in</strong>speisestellen zurückzuführen.<br />

Im August 2011 wurde e<strong>in</strong> Antrag auf Genehmigung <strong>des</strong><br />

Verfahrens zur Abrechnung von Endkunden gemäß G 685<br />

beim Mess- und Eichwesen Nie<strong>der</strong>sachsen (MEN) gestellt. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Implementierung wird e<strong>in</strong>e Portierung <strong>des</strong> Verfahrens<br />

<strong>in</strong> bereits bei <strong>der</strong> E.ON Avacon AG angewandte Berechnungs-<br />

bzw. Simulationsanwendungen erfolgen.<br />

Autoren<br />

Dr.-Ing. Joachim Schenk<br />

Kompetenzcenter Gastechnik und Energiesysteme<br />

(Netztechnik), E.ON Ruhrgas AG,<br />

Essen, Tel. +49 201 184-8406<br />

E-Mail: Joachim.Schenk@eon-ruhrgas.com<br />

Dr. Peter Schley<br />

Kompetenzcenter Gastechnik und Energiesysteme<br />

(Netztechnik), E.ON Ruhrgas<br />

AG, Essen, Tel. +49 201 184-8323<br />

E-Mail: Peter.Schley@eon-ruhrgas.com<br />

Dipl.-Ing. Andreas Hielscher<br />

Lehrstuhl für Thermodynamik, Ruhr-Universität<br />

Bochum, Bochum, Tel. +49 234<br />

32-26418, E-Mail: A.Hielscher@thermo.<br />

ruhr-uni-bochum.de<br />

730 10 / 2011


Kathodischer Korrosionsschutz <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Gasverteilungsnetz<br />

Betriebserfahrung nach fünf Jahren<br />

Von Werner Poka, Hans Gaugler und Oliver Steiger<br />

E<strong>in</strong>leitung: Ende 2001 wurde von den Stadtwerken Straub<strong>in</strong>g (Nie<strong>der</strong>bayern) entschieden, das Straub<strong>in</strong>ger ND-<br />

Netz kathodisch gegen Korrosion zu schützen. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Straub<strong>in</strong>ger ND-Netz aus ca. 120 km<br />

Stahlleitungen. <strong>Die</strong> Planungen wurden Anfang 2002 <strong>in</strong> Kooperation mit den Stadtwerken München (SWM) aufgenommen.<br />

Es folgte anschließend die lückenlose Ausführung. Nach Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungsarbeiten konnte drei Jahre<br />

später im Dezember 2005 das letzte von <strong>in</strong>sgesamt 25 ND-Netzteilen <strong>in</strong> den KKS e<strong>in</strong>gebunden werden. Es folgten<br />

<strong>in</strong> den nächsten zwei Jahren Fe<strong>in</strong>arbeiten, die Bestandsaufnahme, die Dokumentation und die abschließende Inbetriebnahmemessung.<br />

<strong>Die</strong> Wirksamkeit <strong>des</strong> KKS wurde dabei im kompletten ND-Netz nachgewiesen. <strong>Die</strong> nachträgliche<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> kathodischen Korrosionsschutzes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasverteilungsnetz kann zu erheblichen Kostensenkungen<br />

führen und die Netzzuverlässigkeit erhöhen. An diesem konkreten, realisierten Projekt werden die Wirtschaftlichkeit,<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Leckstellenhäufigkeit und die daraus abgeleitete messwertbasierte Zustandsbewertung mit Hilfe<br />

<strong>des</strong> KKS beleuchtet.<br />

Allgeme<strong>in</strong>es zum Projekt<br />

Mit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> kathodischen Korrosionsschutzes<br />

(KKS) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestehenden Gasverteilungsnetz erhofft sich<br />

<strong>der</strong> Betreiber wirtschaftliche Vorteile durch die Ausschöpfung<br />

<strong>der</strong> systembed<strong>in</strong>gt hohen technischen Nutzungsdauer<br />

se<strong>in</strong>es Stahlleitungsnetzes und unter re<strong>in</strong> sicherheitstechnischen<br />

Aspekten e<strong>in</strong>e Senkung <strong>der</strong> Leckstellenhäufigkeit. E<strong>in</strong><br />

weiterer betriebswirtschaftlich <strong>in</strong>teressanter Gesichtspunkt<br />

ist die Möglichkeit mit Unterstützung <strong>des</strong> KKS das Leitungsnetz<br />

zustandsorientiert <strong>in</strong>stand zu halten. Nicht monetär bewertbare<br />

Aspekte, wie <strong>der</strong> Beitrag zur Steigerung <strong>der</strong> Umweltleistung<br />

<strong>des</strong> Unternehmens und M<strong>in</strong>imierung von imageschädigenden<br />

Ereignissen, wie Versorgungsunterbrechungen<br />

o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> den Straßenverkehr durch Aufgrabungen,<br />

fließen zusätzlich mit e<strong>in</strong>.<br />

Nach diesen Überlegungen beauftragten Anfang 2002 die<br />

Stadtwerke Straub<strong>in</strong>g die SWM mit e<strong>in</strong>er Machbarkeitsanalyse.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtlänge <strong>des</strong> Straub<strong>in</strong>ger Gasrohrnetzes, bestehend<br />

aus Hochdruck-, Mitteldruck- und Nie<strong>der</strong>druckleitungen, beträgt<br />

291 km Stahlrohrleitungen <strong>der</strong> Baujahre 1950 bis 2002.<br />

Der KKS war bereits im Hochdruck- und Mitteldrucknetz e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Das damals noch nicht kathodisch geschützte und<br />

zu betrachtende Gasnie<strong>der</strong>drucknetz e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Hausanschlussleitungen<br />

umfasst e<strong>in</strong>e Länge von 121 km. Am Ende<br />

<strong>der</strong> Betrachtung stand die Feststellung, dass die Machbarkeit<br />

und vor allem die Wirtschaftlichkeit <strong>des</strong> Projektes klar gegeben<br />

waren. <strong>Die</strong>s führte dazu, dass im Frühjahr 2002 seitens <strong>der</strong><br />

Stadtwerke Straub<strong>in</strong>g entschieden wurde, den KKS im Gasnie<strong>der</strong>drucknetz<br />

e<strong>in</strong>zurichten. Bereits am 7. Dezember 2005 wurde<br />

für den letzten Schutzbereich <strong>der</strong> KKS <strong>in</strong> Betrieb genommen.<br />

Der Rohrnetzplan <strong>des</strong> Gasnie<strong>der</strong>drucknetzes mit <strong>der</strong> Aufteilung<br />

<strong>in</strong> die e<strong>in</strong>zelnen Schutzbereiche ist <strong>in</strong> Bild 1 zu sehen.<br />

Überwachungse<strong>in</strong>richtungen <strong>des</strong> KKS<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Rohrnetzstruktur im Gasnie<strong>der</strong>drucknetz <strong>der</strong><br />

Stadtwerke Straub<strong>in</strong>g bot sich die Aufteilung <strong>in</strong> neun Schutzbereiche<br />

an, wobei sieben dieser Schutzbereiche wie<strong>der</strong>um<br />

<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt 25 Netzteile unterteilt wurden. Insgesamt wurden<br />

zu den bereits bestehenden Isolierstücken und unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> durch PE-Leitungen gegebenen elektrischen<br />

Trennungen weitere 45 Isolierstücke verbaut. Für die<br />

Schutzstromversorgung <strong>des</strong> gesamten Gasnie<strong>der</strong>drucknetzes<br />

waren nach ausführlichen Berechnungen drei Fremdstromschutzanlagen<br />

nötig.<br />

Bild 1: Rohrnetzplan <strong>des</strong> Gasnie<strong>der</strong>drucknetzes<br />

<strong>der</strong> Stadt Straub<strong>in</strong>g<br />

10 / 2011 731


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Um den Systemnutzen zu erhöhen und die Richtwerte<br />

<strong>der</strong> GW 16 e<strong>in</strong>zuhalten, wurden im gesamten System 13<br />

Fernübertragungssensoren <strong>in</strong>stalliert. Dadurch gewährleistet<br />

man e<strong>in</strong> schnelles Erkennen und daraus resultierend e<strong>in</strong><br />

ebenso schnelles E<strong>in</strong>greifen bei auftretenden Störungen <strong>des</strong><br />

KKS wie z. B. Schutzanlagenausfälle, Schutzstromunterbrechungen<br />

und nie<strong>der</strong>ohmige Kontakte. Zudem können durch<br />

die tägliche Messwertübertragungen die regelmäßigen Kontrollen,<br />

bis auf e<strong>in</strong>mal jährlich Verbrauchs-Zähler ablesen, RCD<br />

prüfen und Schränke re<strong>in</strong>igen, entfallen.<br />

Als Beispiel dient hier e<strong>in</strong>e bei Gewitter durch Blitzschlag<br />

zerstörte EX-Funkenstrecke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasdruckreglerschrank.<br />

Daneben können Erdverb<strong>in</strong>dungen auf unterschiedlichste Art<br />

entstehen. <strong>Die</strong> Auswirkungen auf die Messwerte haben aber<br />

ähnliche Struktur.<br />

Bild 2 zeigt den Schutzstromverlauf (hellblau), Ausschaltpotential<br />

(rot) und E<strong>in</strong>schaltpotential (dunkelblau) von <strong>der</strong> e<strong>in</strong>-<br />

Bild 2: Verlauf <strong>des</strong> Schutzstroms und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>- und Ausschaltpotentiale<br />

e<strong>in</strong>er Fernübertragung mit vorhandenem Fehler<br />

Bild 3: Leckstellenhäufigkeit <strong>des</strong> Gasnie<strong>der</strong>drucknetzes von 1990 bis<br />

2010<br />

speisenden Schutzanlage. Deutlich erkennbar ist <strong>der</strong> Stromanstieg<br />

und das positiver werdende E<strong>in</strong>- und Ausschaltpotential.<br />

Leckstellenhäufigkeit<br />

E<strong>in</strong> zentrales Thema ist die Entwicklung <strong>der</strong> Leckstellenhäufigkeit<br />

bei <strong>der</strong> jährlichen Gasrohrnetzüberprüfung. Nachdem<br />

2005 <strong>der</strong> KKS <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grundaufbau fertig gestellt<br />

war, stieg die Fehlstellenanzahl die nächsten zwei Jahre zunächst<br />

weiter an.<br />

<strong>Die</strong>se Tatsache hat ke<strong>in</strong>esfalls mit e<strong>in</strong>er fehlenden Wirksamkeit<br />

<strong>des</strong> KKS zu tun. Ausschlaggebend dafür ist, dass e<strong>in</strong>e<br />

Leckstelle <strong>in</strong> vielen Fällen mehrere Jahre braucht, bis sie<br />

an <strong>der</strong> Erdoberfläche durch e<strong>in</strong>e entsprechende Gaskonzentration<br />

messbar wird, vor allem bei feuchten, dichten Lehmböden<br />

und über 2 m Verlegetiefe, wie es im Straub<strong>in</strong>ger Süden<br />

<strong>der</strong> Fall ist. Zudem s<strong>in</strong>d die aufgetretenen Leckstellen<br />

auf sogenannte Altschäden zurückzuführen. <strong>Die</strong>se haben<br />

ihren Ursprung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeitspanne, <strong>in</strong> <strong>der</strong> das Gasnetz noch<br />

nicht <strong>in</strong> den KKS e<strong>in</strong>gebunden war und somit ungeschützt<br />

im Erdboden lag. Auch nach fünf Jahren KKS ersche<strong>in</strong>t bei<br />

Aufgrabungen nur Altkorrosion, Lochgrößen die mit Sicherheit<br />

nicht <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren entstanden s<strong>in</strong>d.<br />

Ab dem dritten Jahr, seit 2008, waren die Mühen <strong>der</strong><br />

Arbeit erkennbar, und die Leckstellenanzahl hatte sich <strong>in</strong> etwa<br />

halbiert. E<strong>in</strong> Jahr später war <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>ste Stand <strong>der</strong> Leckstellenanzahl<br />

seit E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> KKS im Gasnie<strong>der</strong>drucknetz<br />

erkennbar. Im Jahr 2010 war wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> leichter Anstieg<br />

zu verzeichnen, <strong>der</strong> jedoch erneut auf die Spätschäden<br />

zurückgeführt werden konnte.<br />

Entscheidend jedoch ist die Tatsache, dass die Leckstellenhäufigkeit<br />

seit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> KKS rückläufig ist. Als<br />

guter Vergleich bietet sich die Leckstellenkurve <strong>des</strong> Straub<strong>in</strong>ger<br />

Mitteldrucknetzes mit ca. 80 km Länge an, welches<br />

bereits von 1988 bis 2002 Zug um Zug <strong>in</strong> den KKS e<strong>in</strong>gebunden<br />

wurde. Im Mitteldrucknetz waren im Jahr 2010<br />

nur zwei Korrosionsschäden zu verzeichnen. Durch diese<br />

Kenntnisse und auf Grundlage <strong>der</strong> messwertbasierten Zustandsbewertung,<br />

die durch den KKS möglich ist (siehe Kapitel<br />

‚messwertbasierte Zustandsbewertung’), ist für 2011<br />

e<strong>in</strong>e Erneuerung <strong>des</strong> alten Leitungsabschnittes geplant. Bei<br />

dem zum größten Teil über 30 Jahre alten HD-Netz ist bis<br />

heute ke<strong>in</strong> Korrosionsschaden aufgetreten. Ebenso <strong>in</strong> den<br />

Teilen <strong>des</strong> Mitteldrucknetzes, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> KKS von Anfang<br />

an <strong>in</strong> Betrieb war.<br />

In Bild 3 ist die Schadstellenhäufigkeit <strong>des</strong> Gasnie<strong>der</strong>drucknetzes<br />

sowie <strong>der</strong> Hausanschlussleitungen graphisch<br />

dargestellt.<br />

Der kathodische Korrosionsschutz ist, auch nach Ansicht<br />

vieler Experten, die e<strong>in</strong>zig vernünftige Lösung e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stahl<br />

ausgeführtes Rohrleitungsnetz über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum<br />

sicher zu erhalten und zu betreiben. Was bei Hochdruckleitungen<br />

über 4 bar Pflicht ist, kann bei MD- und ND-<br />

Leitungen nur von Vorteil und von Nutzen se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Gasnetz<br />

nur durch vorbeugende Auswechslung auf e<strong>in</strong>em sicheren<br />

Stand zu halten ist heute unbezahlbar geworden. E<strong>in</strong>e zu-<br />

732 10 / 2011


BIANKA<br />

Softwaretool auf Basis <strong>des</strong> kathodischen Korrosionsschutzes<br />

– entwickelt und erprobt von den Stadtwerken München:<br />

• datenbankbasiertes Bewertungssystem<br />

• nutzt vorhandene Messdaten und die Bestandsdaten<br />

aus GIS<br />

• Aufbau e<strong>in</strong>er messwertbasierten Zustandsbewertung<br />

• unterstützt die zustandsorientierte Instandhaltung<br />

• für e<strong>in</strong>en effektiven und effizienten Netzbetrieb<br />

Interesse?<br />

Stadtwerke München<br />

M-Korrosionsschutz<br />

80287 München<br />

Telefon: +49 (0)89 23 61-36 00<br />

Telefax: +49 (0)89 23 61-36 02<br />

E-Mail: m-korrosionsschutz@swm.de<br />

Internet: www.swm.de<br />

Mitglied <strong>des</strong> Fachverban<strong>des</strong> kathodischer Korrosionsschutz<br />

e. V. und geprüftes Fachunternehmen nach DVGW-GW11.<br />

Bil<strong>der</strong>reihe 4: Umhüllungsschaden an e<strong>in</strong>er nicht <strong>in</strong> den KKS<br />

e<strong>in</strong>gebundenen Leitung<br />

M-Wasser M-Bä<strong>der</strong> M-Strom M-Wärme M-Erdgas<br />

10 / 2011 733


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

standsorientierte Instandhaltung auf Grundlage <strong>der</strong> korrosionsschutztechnischen<br />

Größen und <strong>der</strong> Bestandsdaten<br />

<strong>des</strong> Netzes ist <strong>der</strong> wirtschaftlichste und effektivste Weg,<br />

e<strong>in</strong> Gasnetz zu betreiben und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>wandfreien Zustand<br />

zu halten.<br />

Bei den folgenden zwei Bildserien (Bild 4 und Bild 5)<br />

wird je e<strong>in</strong> Umhüllungsschaden gezeigt. <strong>Die</strong> Leitungen s<strong>in</strong>d<br />

vom Verlegezeitpunkt her vergleichbar. <strong>Die</strong> erste Serie zeigt<br />

e<strong>in</strong>e bis dah<strong>in</strong> ungeschützte ND-Leitung. Bei diesem Fehler<br />

sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Kontaktelement die Hauptursache gewesen zu<br />

se<strong>in</strong>. Der Schaden wurde mittels <strong>in</strong>tensiver Fehlstellenortung<br />

lokalisiert. Bei <strong>der</strong> jährlichen Gasrohrnetzüberprüfung<br />

ist dieser Schaden nicht aufgefallen, die Korrosionsprodukte<br />

hatten die Leckstelle noch dicht gehalten. Erst nach dem<br />

Aufschneiden <strong>der</strong> Isolierung und Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Leckstelle<br />

kam das ganze Ausmaß <strong>des</strong> anfänglich harmlos aussehenden<br />

Schadens zum Vorsche<strong>in</strong>.<br />

<strong>Die</strong> zweite Serie stammt von e<strong>in</strong>er von Anfang an kathodisch<br />

geschützten als 70 bar gebaute und mit 16 bar betriebenen<br />

HD-Leitung. Anfänglich ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> ähnliches Bild<br />

e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Umhüllungsfehlers (Bild 5). Jedoch zeigt sich<br />

hier nur e<strong>in</strong>e oberflächliche Verfärbung, die nach <strong>der</strong> Behandlung<br />

mit <strong>der</strong> Handdrahtbürste verschwunden ist. Am<br />

Stahlrohr ist ke<strong>in</strong> Materialabtrag erkennbar. Nach fachgerechter<br />

Nachumhüllung und Prüfung <strong>der</strong> Isolation wurde die<br />

Örtlichkeit im Planwerk vermerkt und die Baugrube wie<strong>der</strong><br />

verfüllt.<br />

Wie man an diesen zwei gezeigten Beispielen deutlich<br />

erkennen kann, hat <strong>der</strong> kathodische Korrosionsschutz se<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe sehr gut erfüllt. Wichtig ist, dass <strong>der</strong> KKS frühzeitig<br />

angewendet wird, am besten sofort nach <strong>der</strong> Verlegung.<br />

Den Korrosionsschutz gleich <strong>in</strong> die Leitungsplanung<br />

mit e<strong>in</strong>zubeziehen und während <strong>des</strong> Leitungsbaues mit aufzubauen<br />

ist die wirkungsvollste und kostengünstigste Variante.<br />

Kontrollmessungen zur Qualitätssicherung während<br />

<strong>des</strong> Leitungsbaus decken zusätzlich Verlegefehler auf und<br />

verkürzen Suchzeiten.<br />

Bil<strong>der</strong>reihe 5: Umhüllungsschaden an e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> den KKS e<strong>in</strong>gebundenen<br />

Leitung<br />

Netzstruktur<br />

Selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em seit über 50 Jahren bestehendem Netz ist<br />

es aus wirtschaftlicher und technischer Sicht s<strong>in</strong>nvoll, den<br />

KKS e<strong>in</strong>zurichten. Der Erhalt <strong>des</strong> gesamten Netzes steht<br />

dabei nicht im Vor<strong>der</strong>grund. <strong>Die</strong> Vorschädigung, die durch<br />

den langen Zeitraum entstanden ist, <strong>in</strong> dem das Gasnetz<br />

noch nicht kathodisch geschützt war, wird zwangsläufig<br />

an manchen Stellen zu Auswechslungen führen. Hier ist<br />

die Entscheidung für die E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> KKS zu spät gekommen.<br />

Für die Entscheidung zwischen Auswechslung o<strong>der</strong> Reparatur<br />

greifen allerd<strong>in</strong>gs an<strong>der</strong>e Faktoren mit e<strong>in</strong>. So können<br />

z. B. weitere <strong>in</strong>itiierende Projekte, wie größere Straßenbaumaßnahmen,<br />

Gleisbauprojekte, Tiefenbaumaßnahmen o<strong>der</strong><br />

Neuverlegungen an<strong>der</strong>er Sparten wie Wasser, Strom o<strong>der</strong><br />

Fernwärme dazu genutzt werden, betroffene Leitungsabschnitte<br />

<strong>des</strong> Gasnetzes kostengünstig und somit wirtschaftlich<br />

zu rehabilitieren (Austausch o<strong>der</strong> Sanierung).<br />

734 10 / 2011


I N G E N I E U R B A U F Ü R V E R F A H R E N S T E C H N I K<br />

Mitglied im NACE, DVGW, VDI<br />

Bild 6: Leckstellenentwicklung von 2005 bis 2010<br />

mit Angabe <strong>der</strong> entsprechenden Zustandsnote<br />

Jedoch stellt bereits die Verlängerung <strong>der</strong> Restnutzungszeit<br />

e<strong>in</strong>en wesentlichen Vorteil dar. E<strong>in</strong>e weitere wichtige<br />

Folge <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> KKS ist die Erfassbarkeit <strong>des</strong> Netzzustan<strong>des</strong><br />

mittels <strong>der</strong> messwertbasierten Zustandsbewertung.<br />

Der erste ISO-Flansch 44" RTJ<br />

ISO-Flansche für den KKS<br />

auch für den Erde<strong>in</strong>bau zugelassen<br />

● bis ISO-Sets PN 500 bis für PN Flansche 500 für Flansche API 10000 API 10000<br />

● auch E<strong>in</strong>zelteile für die Nachrüstung<br />

● Bolzenisolierung 2 mm, Glasflies und Kunstharz<br />

gewickelt<br />

● Spezialkonstruktionen für alle Dichtflächen<br />

● Fachbetrieb nach § 19 l WHG<br />

● Zertifiziert nach Druckgeräterichtl<strong>in</strong>ie 97/23/EG<br />

Ingenieurbau für Itagstraße 20 Telefon: 0 51 41/2 11 25<br />

Verfahrenstechnik 29221 Celle Telefax: 0 51 41/2 88 75<br />

e-mail: <strong>in</strong>fo@suckut-vdi.de<br />

www.suckut-vdi.de<br />

Messwertbasierte Zustandsbewertung –<br />

Erfahrungen mit dem Benotungssystem<br />

nach GW 412<br />

Nachdem das Straub<strong>in</strong>ger Gasnie<strong>der</strong>drucknetz seit 2005<br />

komplett kathodisch gegen Korrosion geschützt ist, wurden<br />

an den Knotenpunkten die aktuellen Messwerte <strong>der</strong> 25 ND-<br />

Netzteile aufgenommen. Dabei wurden die E<strong>in</strong>- und Ausschaltpotentiale,<br />

sowie <strong>der</strong> fließende Schutzstrom gemessen<br />

und abgelegt. Zudem wurden von dem zuständigen Planungsbüro<br />

die Rohrdaten <strong>des</strong> kompletten Gasversorgungsnetzes<br />

und den e<strong>in</strong>zelnen Netzteilen <strong>der</strong> Stadt Straub<strong>in</strong>g<br />

ermittelt.<br />

<strong>Die</strong> Messdaten, die bei den jährlichen Überwachungsmessungen<br />

aufgenommen werden und die Bestandsdaten<br />

<strong>des</strong> Gasnetzes liefern die korrosionsschutztechnischen Daten.<br />

Dabei handelt es sich um die Schutzstromdichte und<br />

den Umhüllungswi<strong>der</strong>stand. Aus diesen Daten werden Kennzahlen<br />

ermittelt/berechnet, die die Qualität <strong>des</strong> Gasnetzes<br />

bzw. <strong>der</strong> Netzteile beurteilen. Um e<strong>in</strong>en besseren Überblick<br />

zu erhalten, werden zusätzlich die Kennzahlen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Notensystem<br />

überführt. Es wurde sogar noch e<strong>in</strong>en Schritt weitergegangen<br />

und die Korrosionsschäden <strong>der</strong> letzten sechs<br />

Jahre von 2005 bis 2010 nach Jahr und Netzteil aufgelistet.<br />

Zum entsprechenden Netzteil wurde dann die dazugehörige<br />

Zustandsnote e<strong>in</strong>getragen.<br />

Anhand dieser Noten kann <strong>der</strong> Handlungsbedarf im Gasnetz<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Rehabilitationsprogramm übertragen werden. Der<br />

Netzbetreiber ist damit e<strong>in</strong>erseits über den aktuellen Zustand<br />

<strong>des</strong> Leitungssystems <strong>in</strong>formiert und an<strong>der</strong>seits über<br />

die anstehenden Rehabilitationsmaßnahmen, die sich aus den<br />

Noten ableiten.<br />

<strong>Die</strong> Leckstellenentwicklung mit Angabe <strong>der</strong> Zustandsnoten<br />

ist noch mal <strong>in</strong> Bild 6 dargestellt.<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> KKS <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestehenden Gasverteilungsnetz<br />

ist <strong>in</strong> vielen Fällen e<strong>in</strong>e lohnende Investition. E<strong>in</strong>e<br />

Realisierung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em überschaubaren Zeitraum und Kostenrahmen<br />

ist bei e<strong>in</strong>em geeigneten Konzept und vorausschauen<strong>der</strong><br />

Planung möglich. Der KKS erlaubt e<strong>in</strong>e zustandsorientierte<br />

Instandhaltung und damit die Bewertung <strong>des</strong> erdüberdeckten<br />

Bauwerks von <strong>der</strong> Oberfläche aus. <strong>Die</strong> Planung von<br />

Maßnahmen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Zustandsnoten <strong>des</strong> KKS<br />

beschränkt sich auf Leitungsteile, die tatsächlich e<strong>in</strong>er Reparatur<br />

bedürfen.<br />

10 / 2011 735


Literatur<br />

[1] DVGW G 412 „Merkblatt für den kathodischen Korrosionsschutz<br />

von erdverlegten Ortsgasverteilungsnetzen – Empfehlungen<br />

und H<strong>in</strong>weise“<br />

[2] DVGW GW 10 „Arbeitsblatt für den kathodischen Korrosionsschutz<br />

erdverlegter Lagerbehälter und Stahlrohrleitungen“<br />

[3] v. Baeckmann, W; Schwenk, W.: Handbuch <strong>des</strong> kathodischen<br />

Korrosionsschutzes, 4. Auflage, 1999<br />

[4] Kompetenz-Center Korrosionsschutz: Korrosionsschutz erdverlegter<br />

Rohrleitungen, Vulkan-Verlag<br />

[5] Gaugler, H; Kocks, H.-J.: Zustandsorientierte Instandhaltung<br />

kathodisch geschützter Stahlleitungen, <strong>3R</strong> <strong>in</strong>ternat. 46<br />

(2007) Nr. 6, S. 385-389<br />

[6] Gaugler, H; Poka, W.: Planung und E<strong>in</strong>richtung <strong>des</strong> kathodischen<br />

Korrosionsschutzes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasverteilungsnetz, <strong>3R</strong><br />

<strong>in</strong>ternat. 46 (2007) Nr. 11, S. 698-705<br />

[7] Gaugler, H.: Wirtschaftlichkeit <strong>des</strong> kathodischen Korrosionsschutzes<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gasverteilungsnetz, <strong>3R</strong> <strong>in</strong>ternat. 47<br />

(2008)<br />

[8] Gaugler, H.; Wadenstorfer, A.; Steiger, O.: KKS-gestützte zustandsorientierte<br />

Instandhaltung von Gasverteilungsnetzen,<br />

Energie- und Wasserpraxis (2011) Nr. 1<br />

[9] Gaugler H.; Laier, Th.: Neue DVGW-Arbeitsblätter für den kathodischen<br />

Korrosionsschutz erdverlegter Stahlrohrleitungen,<br />

Energie- und Wasserpraxis (2010) Nr. 12<br />

Autoren<br />

Werner Poka<br />

Stadtwerke Straub<strong>in</strong>g<br />

Tel. 0+49 9421 864650<br />

E-Mail: w.poka@stadtwerke-straub<strong>in</strong>g.de<br />

www.stadtwerke-straub<strong>in</strong>g.com<br />

Hans Gaugler<br />

Stadtwerke München<br />

Tel. +49 89 2361 3600<br />

E-Mail: gaugler.hans@swm.de<br />

www.swm.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Oliver Steiger<br />

Stadtwerke München<br />

Tel. +49 89 2361 3601<br />

E-Mail: steiger.oliver@swm.de<br />

www.swm.de<br />

736 10 / 2011


Kathodischer Korrosionsschutz von<br />

Stahlrohrleitungen <strong>in</strong> Mantelrohren<br />

Praxish<strong>in</strong>weise nach 5 Jahren – e<strong>in</strong>e Zusammenfassung<br />

Von Marc Lemkemeyer<br />

ZUsammenfassung: Im November 2006 trat die komplett überarbeitete AfK-Empfehlung Nr. 1 <strong>in</strong> Kraft. Gegenüber<br />

<strong>der</strong> bis dato gültigen Version wurden hier erstmals konkrete Berechnungsverfahren def<strong>in</strong>iert um die Schutzwirkung <strong>des</strong><br />

KKS <strong>in</strong>nerhalb von Mantelrohren zu beurteilen. In den vergangenen fünf Jahren wurde bereits e<strong>in</strong>e Vielzahl von Mantelrohren<br />

nach diesem Verfahren untersucht. Dabei zeigte sich, dass e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>gangsgrößen, die im Rahmen <strong>der</strong> Beurteilung<br />

nur abgeschätzt werden, noch weiter spezifiziert werden können. Zudem s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>ige weiterführende Rechenalgorithmen<br />

def<strong>in</strong>iert worden. Im Folgenden sollen e<strong>in</strong>ige dieser Spezifizierungen näher beschrieben werden.<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Grundlage <strong>der</strong> Beurteilung gemäß AfK1 ist die Notwendigkeit<br />

<strong>des</strong> Nachweises <strong>der</strong> Schutzwirkung <strong>des</strong> KKS auch <strong>in</strong>nerhalb<br />

von Mantelrohren. Dazu wird zunächst e<strong>in</strong>e kritische Umhüllungsfehlstelle<br />

bestimmt, die unter den gegeben Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

gerade noch geschützt werden kann. Der theoretische<br />

Ansatz betrachtet dabei den Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand<br />

dieser Umhüllungsfehlstelle, <strong>der</strong> gleich dem realen Wi<strong>der</strong>stand<br />

Produktenrohr/Mantelrohr gesetzt wird.<br />

Der Gesamtwi<strong>der</strong>stand e<strong>in</strong>er kreisrunden Umhüllungsfehlstelle<br />

gegen ferne Erde ergibt sich gemäß Bild 1 aus <strong>der</strong><br />

Addition <strong>des</strong> Porenwi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong> R a1<br />

und <strong>des</strong> Ausbreitungswi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong><br />

R a2<br />

. Demzufolge gilt:<br />

R a<br />

= R a1<br />

+ R a2<br />

= 4⋅l⋅ρ<br />

π ⋅d + ρ<br />

2 2⋅d = ρ<br />

2⋅d ⋅<br />

⎛ 8⋅l<br />

⎜<br />

⎝ π ⋅d + 1<br />

⎞<br />

⎟ [1]<br />

⎠<br />

mit d = Durchmesser <strong>der</strong> Umhüllungsfehlstelle und l = Schichtdicke<br />

<strong>der</strong> Umhüllung.<br />

Der Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand e<strong>in</strong>er Umhüllungsfehlstelle<br />

mit dem Durchmesser d, die exakt auf das Schutzpotential<br />

aufpolarisiert ist, kann bei bekannter treibenden Spannung U d<br />

und erfor<strong>der</strong>licher Schutzstromdichte J s<br />

auch nach folgen<strong>der</strong><br />

Formel berechnet werden:<br />

Teil noch erhebliche Unsicherheit <strong>in</strong> Bezug auf die sachgerechten<br />

Werte gibt.<br />

Bestimmung <strong>des</strong><br />

Elektrolytwi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong> im R<strong>in</strong>graum<br />

In <strong>der</strong> AfK1 werden für den Elektrolytwi<strong>der</strong>stand <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>des</strong> R<strong>in</strong>graumes drei unterschiedliche Aussagen getroffen:<br />

1. Bei konservativer Abschätzung kann r R<strong>in</strong>graum<br />

mit 100 Wm<br />

angesetzt werden (dies wird für neu verlegte Mantelrohre<br />

empfohlen).<br />

2. Bei sachgerechter Abschätzung kann r R<strong>in</strong>graum<br />

mit 30 Wm<br />

angesetzt werden (dies wird für bestehende Mantelrohre<br />

empfohlen).<br />

3. Der spezifische Wi<strong>der</strong>stand <strong>des</strong> Grundwassers <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Boden beträgt nur etwa 30 % <strong>des</strong> Bodenwertes.<br />

E<strong>in</strong> Wert von 30 Wm ist für erdverlegte Mantelrohre <strong>in</strong> vielen<br />

Fällen zwar praxisgerecht. Spätestens wenn <strong>der</strong> spezifische<br />

Wi<strong>der</strong>stand <strong>des</strong> umgebenden Elektrolyten deutlich hö-<br />

R a<br />

= 4⋅U d<br />

J s<br />

⋅π ⋅d<br />

[2]<br />

Nach Auflösen und E<strong>in</strong>setzen von [2] <strong>in</strong> [1] kann R a, m<strong>in</strong><br />

durch<br />

Gleichung [3] berechnet werden. <strong>Die</strong>ser Wert entspricht dem<br />

kle<strong>in</strong>sten Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand e<strong>in</strong>er Fehlstelle an <strong>der</strong> gerade<br />

noch das M<strong>in</strong><strong>des</strong>tschutzpotential erreicht wird.<br />

π ⋅ρ 2 ⋅ J<br />

R a,m<strong>in</strong><br />

=<br />

s<br />

⋅U d<br />

16⋅ U d<br />

− l⋅ρ⋅ J s<br />

( )<br />

Für die weiteren Berechnungen gibt die aktuelle AfK1 bereits<br />

e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise zur Abschätzung <strong>des</strong> Elektrolytwi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong><br />

und <strong>der</strong> Schutzstromdichte. Anhand von Aussagen<br />

<strong>in</strong> Protokollen zur Beurteilung von Mantelrohren und auch <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Diskussion mit Fachkollegen wird deutlich, dass es zum<br />

[3]<br />

Bild 1:<br />

10 / 2011 737


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

her als 100 Wm ist, liefern die Aussagen 2 und 3 aber unterschiedliche<br />

Werte. Für e<strong>in</strong>e dann sachgerechte Beurteilung<br />

sollen folgende Überlegungen e<strong>in</strong>e Entscheidungshilfe geben.<br />

Der <strong>in</strong> den R<strong>in</strong>graum e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gende Elektrolyt besteht vorwiegend<br />

aus Grundwasser mit entsprechend aus dem umgebenden<br />

Erdreich herausgelösten Bestandteilen. <strong>Die</strong> zusätzlichen<br />

Bestandteile werden durch die undichten Abschlussmanschetten<br />

<strong>in</strong>soweit gefiltert, dass lediglich Materialien mit sehr<br />

ger<strong>in</strong>ger Korngröße (Fe<strong>in</strong>sedimente o<strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralien) e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<br />

können.<br />

In <strong>der</strong> Fachliteratur f<strong>in</strong>det man spezifische Wi<strong>der</strong>stände<br />

von Grundwasser im Bereich von 10 bis 100 Wm. <strong>Die</strong><br />

Schwankungsbreite ergibt sich je nach Art und Menge <strong>der</strong><br />

aus dem Erdreich herausgelösten Bestandteile und korreliert<br />

mit dem spezifischen Wi<strong>der</strong>stand <strong>des</strong> Erdreiches.<br />

Es hat sich daher bewährt, für die Mantelrohrbeurteilung<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit von dem spezifischen Wi<strong>der</strong>stand <strong>des</strong> umgebenden<br />

Erdbodens (r Boden<br />

) folgende Werte anzusetzen:<br />

r Boden<br />

≥ 300 Wm ↔ r R<strong>in</strong>graum<br />

= 100 Wm<br />

300 Wm > r Boden<br />

> 100 Wm ↔ r R<strong>in</strong>graum<br />

= 0,3 r Boden<br />

r Boden<br />

≤ 100 Wm ↔ r R<strong>in</strong>graum<br />

= 30 Wm<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Schutzstromdichte<br />

Auch für die anzusetzende Schutzstromdichte können die zuvor<br />

beschriebenen Betrachtungen genutzt werden. Bei <strong>der</strong><br />

Elektrolytlösung <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> R<strong>in</strong>graumes handelt es sich<br />

demzufolge um Grundwasser mit Sedimenten aber auch<br />

sonstigen aus dem Erdreich herausgelösten Bestandteilen<br />

(z. B. M<strong>in</strong>eralien). Es ist zudem davon auszugehen, dass mit<br />

dem e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>genden Medium auch Sauerstoff zutritt.<br />

<strong>Die</strong> Erfahrung e<strong>in</strong>er Vielzahl von Untersuchungen von<br />

Schutzstromdichten <strong>in</strong> unterschiedlichen Medien bestätigt<br />

die Aussage <strong>der</strong> AfK1, dass für diese Elektrolytlösung <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>des</strong> R<strong>in</strong>graumes e<strong>in</strong> Wert von 100 mA/m² eher e<strong>in</strong>e zu<br />

hohe Abschätzung darstellt und damit e<strong>in</strong> konservatives Ergebnis<br />

liefert.<br />

Schutzpotential<br />

Viele Betreiber haben <strong>in</strong>zwischen das M<strong>in</strong><strong>des</strong>tschutzpotential<br />

ihrer Leitungen gemäß GW 10 auf U s<br />

= –950 mV o<strong>der</strong> sogar<br />

negativer festgelegt.<br />

Wird <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong> Schutzwirkung auf Basis von Ausschaltpotentialmessungen<br />

an den <strong>in</strong>stallierten Messstellen<br />

(also nicht über e<strong>in</strong>e Referenzwertbetrachtung) erbracht, so<br />

besteht aufgrund <strong>des</strong> negativeren Schutzpotentials auch für<br />

nicht bekannte Umhüllungsfehlstellen o<strong>der</strong> bei Auftreten von<br />

Ausgleichströmen e<strong>in</strong>e zusätzliche Sicherheit.<br />

Da bei <strong>der</strong> Mantelrohrbeurteilung <strong>der</strong> Schutznachweis<br />

über die Schutzstromdichte an e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen Umhüllungsfehlstelle<br />

erfolgt und das Schutzpotential lediglich für die Bestimmung<br />

<strong>des</strong> maximalen Potentialhubs genutzt wird, ist für<br />

die Berechnungen das M<strong>in</strong><strong>des</strong>tpotential gemäß DIN EN 12954<br />

(U s<br />

= –850 mV) anzusetzen.<br />

Betrachtungen R a, m<strong>in</strong><br />

– R mi<br />

– R m/pr<br />

Der Wi<strong>der</strong>stand R mi<br />

entspricht dem realen Wi<strong>der</strong>stand zwischen<br />

dem Produktenrohr und dem Mantelrohr (siehe Bild 2).<br />

Er kann nicht direkt messtechnisch ermittelt werden, da <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Praxis immer <strong>der</strong> Parallelwi<strong>der</strong>stand aus <strong>der</strong> Reihenschaltung<br />

Bild 2:<br />

738 10 / 2011


Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Rohrleitung und Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>des</strong> Mantelrohres mitgemessen wird. Daher gibt<br />

die AfK1 mehrere Möglichkeiten <strong>der</strong> Bestimmung von R mi<br />

für<br />

die, je nach gewählter Variante, e<strong>in</strong>e Vielzahl von Zusatz<strong>in</strong>formationen<br />

(z. B. Umhüllungswi<strong>der</strong>stände <strong>der</strong> Rohrleitungsabschnitte<br />

beidseitig <strong>des</strong> Mantelrohres) notwendig s<strong>in</strong>d.<br />

Seit geraumer Zeit wird auch e<strong>in</strong> weiteres Verfahren genutzt,<br />

bei dem ausschließlich Messwerte direkt an dem zu<br />

untersuchenden Mantelrohr für die Berechnung von R mi<br />

notwendig<br />

s<strong>in</strong>d. Mittels <strong>der</strong> beiden Ausbreitungswi<strong>der</strong>stände <strong>des</strong><br />

Mantel- und <strong>des</strong> Produktenrohres sowie <strong>des</strong> Wi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong><br />

Mantelrohr-Produktenrohr kann über e<strong>in</strong>e Stern-/Dreieck-<br />

Umwandlung R mi<br />

berechnet werden [2].<br />

Vergleichsberechnungen, bei denen sowohl die Algorithmen<br />

nach AfK1 und die Stern-/Dreieck-Umwandlung genutzt<br />

wurden, belegen, dass <strong>in</strong> den meisten Fällen die unterschiedlichen<br />

Beurteilungsvarianten reproduzierbare und vergleichbare<br />

Ergebnisse liefern. In den Fällen, <strong>in</strong> denen die Stern-/<br />

Dreieck-Umwandlung deutlich abweichende Werte lieferte,<br />

waren diese bislang immer niedriger als die entsprechenden<br />

Werte nach AfK1.<br />

Das neue Verfahren ist vor allem dann, wenn die Bestimmung<br />

<strong>des</strong> Abschlusswi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong> <strong>der</strong> Leitung sehr aufwendig<br />

ist, die e<strong>in</strong>fachere Alternative, da die notwendigen Wi<strong>der</strong>stände<br />

direkt an dem betrachteten Mantelrohr messtechnisch<br />

ermittelt werden können.<br />

Aus Bild 2 wird zudem klar, dass R mi<br />

immer größer se<strong>in</strong><br />

muss als <strong>der</strong> gemessene Wert R m-pr<br />

. Wird für e<strong>in</strong> Mantelrohr<br />

e<strong>in</strong> R m-pr<br />

ermittelt, dass größer ist als R a, m<strong>in</strong><br />

, so ist damit auch<br />

die Bed<strong>in</strong>gung R mi<br />

> R a, m<strong>in</strong><br />

zum Nachweis <strong>der</strong> Schutzwirkung<br />

<strong>des</strong> KKS im R<strong>in</strong>graum erfüllt und es kann auf die exakte Berechnung<br />

von R mi<br />

verzichtet werden.<br />

Wi<strong>der</strong>standsbehafteter<br />

metallenleiten<strong>der</strong> Kontakt<br />

In <strong>der</strong> aktuellen AfK1 erfolgt <strong>der</strong> Nachweis <strong>der</strong> Schutzwirkung<br />

<strong>des</strong> KKS für Umhüllungsfehlstellen <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> R<strong>in</strong>graumes<br />

von Mantelrohren über e<strong>in</strong>en Vergleich <strong>des</strong> messtechnisch<br />

ermittelten Wi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong> zwischen dem Mantelrohr und<br />

dem Produktrohr mit e<strong>in</strong>em m<strong>in</strong>imalen berechnetem Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> Fehlstelle, für die diese gerade noch<br />

geschützt ist. Dazu müssen e<strong>in</strong>e Vielzahl von Abschätzungen<br />

unterschiedlicher E<strong>in</strong>gangsgrößen durchgeführt werden.<br />

Der Wi<strong>der</strong>stand R mi<br />

entspricht dabei dem Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Fehlstelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Elektrolytlösung<br />

<strong>des</strong> R<strong>in</strong>graums.<br />

In Bild 3 ist <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen dem theoretischen<br />

Fehlstellendurchmesser und dem berechneten R mi<br />

dargestellt.<br />

Der spezifische Elektrolytwi<strong>der</strong>stand wurde dabei<br />

mit 30 Wm und 100 Wm angenommen. Da nur die größeren<br />

Fehlstellen für die folgenden Überlegungen relevant s<strong>in</strong>d, kann<br />

<strong>der</strong> Porenwi<strong>der</strong>stand vernachlässigt werden.<br />

Aus dem Bild ist ersichtlich, dass sich für realtiv kle<strong>in</strong>e R mi<br />

(< 30 W) Durchmesser von mehr als 0,5 m ergeben. <strong>Die</strong>se unrealistischen<br />

Werte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den meisten Fällen den sehr konservativen<br />

Abschätzungen geschuldet. Es besteht aber auch<br />

die Möglichkeit, dass es sich nicht um e<strong>in</strong>en elektrolytischen<br />

Kontakt son<strong>der</strong>n um e<strong>in</strong>en wi<strong>der</strong>standsbehafteten metallenleitenden<br />

Kontakt handelt. In diesen Fällen s<strong>in</strong>d die Betrachtungen<br />

<strong>der</strong> AfK nicht anwendbar, da über den Wert <strong>des</strong> Wi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong><br />

nicht auf die Größe vorhandener Umhüllungsfehlstellen<br />

geschlossen werden kann.<br />

Ungeachtet <strong>des</strong>sen sollten metallenleitende Kontakte falls<br />

möglich elem<strong>in</strong>iert werden.<br />

Alternative Beurteilungsvariante<br />

In Bezug auf die sehr konservativen Abschätzungen soll hier<br />

noch e<strong>in</strong>e weitere Beurteilungsvariante diskutiert werden.<br />

Wie oben beschrieben wird für den Wi<strong>der</strong>stand R mi<br />

<strong>der</strong><br />

vollständige Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand e<strong>in</strong>er Umhüllungsfehlstelle<br />

angesetzt. Der Anhang 2 <strong>der</strong> aktuellen AfK1 beschäftigt<br />

sich mit dem E<strong>in</strong>fluss <strong>des</strong> Mantelrohres auf den Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand<br />

e<strong>in</strong>er Umhüllungsfehlstelle <strong>in</strong>nerhalb <strong>des</strong> R<strong>in</strong>graumes.<br />

In den weiteren Ausführungen wird e<strong>in</strong>e Formel hergeleitet,<br />

die den Abstand Fehlstelle–Mantelrohr und damit die<br />

Wi<strong>der</strong>standsverr<strong>in</strong>gerung gegenüber dem Maximalwert berücksichtigt.<br />

Basis <strong>der</strong> Herleitung ist die Spannungstrichterformel<br />

e<strong>in</strong>er kreisrunden Umhüllungsfehlstelle. Je kle<strong>in</strong>er <strong>der</strong><br />

Abstand, <strong>des</strong>to mehr unterscheidet sich <strong>der</strong> reale Wi<strong>der</strong>stand<br />

von dem maximalen Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand. Der exakte Wi<strong>der</strong>stand<br />

berechnet sich demnach mit folgen<strong>der</strong> Formel:<br />

10 / 2011 739


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

R mi<br />

=<br />

ρ<br />

2⋅d ⋅ ⎛<br />

1− 2 π ⋅arctan<br />

⎛ d ⎞ ⎞<br />

⎜<br />

⎜ ⎟ ⎟ [4]<br />

⎝<br />

⎝ 2⋅s⎠<br />

⎠<br />

Mit dem angenommenen Elektrolytwi<strong>der</strong>stand r R<strong>in</strong>graum<br />

und<br />

dem ermittelten R mi<br />

kann <strong>der</strong> Durchmesser <strong>der</strong> Fehlstelle bestimmt<br />

werden.<br />

In Bild 4 ist zu erkennen <strong>in</strong>wieweit sich die Berücksichtigung<br />

<strong>des</strong> Abstands Mantelrohr – Produktenrohr (s) auf den<br />

anhand <strong>des</strong> Wi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong> R mi<br />

bestimmten Fehlstellendurchmesser<br />

auswirkt. Bei e<strong>in</strong>em R mi<br />

von 100 W zum Beispiel würde<br />

nach AfK1 <strong>der</strong> theoretische Fehlstellendurchmesser 15<br />

Bild 3:<br />

Bild 4:<br />

740 10 / 2011


Tabelle 1:<br />

Objekt U s<br />

U pr,e<strong>in</strong><br />

U ma,e<strong>in</strong><br />

U ma,aus<br />

U m/pr,e<strong>in</strong><br />

U m/pr,aus<br />

R m/pr<br />

A U d<br />

R a, m<strong>in</strong><br />

R mi<br />

d(s=6cm) J<br />

V V V V V V W V W W cm mA/m²<br />

MR 1 –0,85 –1,95 –1,05 –0,45 0,90 0,69 12,4 2,86 0,29 75,0 16,7 25 347<br />

MR 2 –0,85 –1,67 –1,10 –0,72 0,57 0,42 9,6 2,53 0,23 97,9 13,4 27 314<br />

MR 3 –0,85 –1,49 –0,83 –0,52 0,66 0,59 12,0 4,43 0,12 221,0 14,7 26 151<br />

MR 4 –0,85 –1,56 –0,96 –0,83 0,60 0,27 1,7 0,39 0,51 42,7 6,0 40 678<br />

MR 5 –0,85 –1,66 –1,28 –0,96 0,38 0,21 6,0 1,88 0,28 79,0 9,2 33 358<br />

MR 6 –0,85 –1,74 –1,38 –0,96 0,36 0,14 15,0 1,91 0,31 71,0 22,9 19 472<br />

MR 7 –0,85 –1,57 –1,09 –0,89 0,48 0,23 2,3 0,80 0,40 55,0 5,2 43 528<br />

MR 8 –0,85 –1,44 –1,05 –0,81 0,39 0,26 1,5 1,85 0,21 119,0 2,3 75 203<br />

MR 9 –0,85 –2,13 –0,82 –0,18 1,31 0,90 11,0 1,56 0,50 40,3 18,0 22 729<br />

MR 10 –0,85 –1,66 –0,67 –0,35 0,99 0,73 10,4 1,23 0,36 60,0 18,9 21 556<br />

cm betragen. Unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Abstands s liegen<br />

die entsprechenden Werte zwischen 6 und 11 cm.<br />

Mit diesem angepassten Fehlstellendurchmesser kann<br />

nun über die Formel [2] mit den bekannten U d<br />

und R mi<br />

die<br />

Stromdichte an <strong>der</strong> betrachteten Fehlstelle berechnet werden.<br />

In <strong>der</strong> Tabelle 1 s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Beispielberechnungen für<br />

Mantelrohre, die nach <strong>der</strong> klassischen Methode als fraglich<br />

e<strong>in</strong>gestuft wurden, dargestellt. Es wurden Stromdichten von<br />

bis zu 729 mA/m² ermittelt. Der Grenzwert von 100 mA/<br />

m² wurde an allen Mantelrohren erreicht.<br />

Entscheidend für die Bewertung von Mantelrohren nach<br />

dieser Variante ist die sachkundige Abschätzung <strong>des</strong> Annahmewertes<br />

für den Abstand s zwischen dem Mantel- und dem<br />

Produktenrohr. Dabei ist zu beachten, dass dieser je nach Lage<br />

<strong>der</strong> Fehlstelle und auch Positionierung <strong>des</strong> Produktenrohres<br />

im Mantelrohr stark variieren kann. Den ungünstigsten<br />

Fall stellt dabei <strong>der</strong> größte Abstand dar, da für diesen Fall die<br />

größte Fehlstellenfläche berechnet wird. Unter <strong>der</strong> Annahme,<br />

dass das Produktenrohr im Mantelrohr aufliegt, ergibt<br />

sich <strong>der</strong> maximal mögliche Abstand aus <strong>der</strong> Differenz <strong>der</strong><br />

Nenndurchmesser mit s = DN MR<br />

– DN PR<br />

.<br />

Falls bekannt ist, dass das Produktenrohr z.B. zentrisch<br />

im Mantelrohr liegt, kann <strong>der</strong> Wert für s sachgerecht angepasst<br />

werden.<br />

Nicht verschwiegen werden soll, dass die Formel für die<br />

Bestimmung von R mi<br />

unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Abstan<strong>des</strong> s<br />

grundsätzlich nur dann exakte Werte liefern würde, wenn<br />

das betrachtete Mantelrohr genau entlang <strong>der</strong> sich um die<br />

Fehlstelle ausbildenden Äquipotentiell<strong>in</strong>en liegen würde. Da<br />

das Mantelrohr aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis mehrere Äquipotentiall<strong>in</strong>ien<br />

kreuzt, ergibt sich e<strong>in</strong>e Verfälschung (im ungünstigen S<strong>in</strong>ne)<br />

gegenüber den berechneten Werten. Aus diesem Grund<br />

sollte <strong>der</strong> Grenzwert für die benötigte Stromdichte um e<strong>in</strong>en<br />

Unsicherheitsfaktor korregiert werden.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Wert von 300 mA/m² (also Faktor 3) wird<br />

dem E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Verfälschung sicher ausreichend Rechnung<br />

getragen.<br />

Wie groß diese Verfälschung wirklich ist, sollen noch weitere<br />

Untersuchungen belegen.<br />

Fazit<br />

Waren zunächst die Ansätze <strong>der</strong> AfK1 zur Mantelrohrbeurteilung<br />

re<strong>in</strong> theoretischer Art, so wurden sie <strong>in</strong>zwischen durch fünf Jahre<br />

Praxiserfahrung mit Leben gefüllt.<br />

E<strong>in</strong>e Vielzahl von Annahmewerten kann <strong>in</strong>zwischen mit deutlich<br />

besserer Praxisrelevanz abgeschätzt werden. Auch die Beurteilungsalgorithmen<br />

wurden zum Teil weiter detailiert bzw.<br />

neu entwickelt. <strong>Die</strong>ser Beitrag gibt dabei e<strong>in</strong>e Sammlung <strong>der</strong><br />

dem Autor bekannten Aspekte/Verfahren wie<strong>der</strong> und soll dem<br />

KKS-Messgänger und/o<strong>der</strong> Sachkundigen e<strong>in</strong>e Hilfestellung bei<br />

<strong>der</strong> sachgerechten Beurteilung von Mantelrohren gemäß AfK1<br />

geben.<br />

Literatur<br />

[1] AfK-Empfehlung Nr. 1, November 2006<br />

[2] Bette, U.; Kauker, K.: Messtechnische Untersuchungen zum<br />

Nachweis <strong>des</strong> kathodischen Schutzes <strong>in</strong>nerhalb von Mantelrohren,<br />

<strong>3R</strong> <strong>in</strong>ternat. (2009) Nr. 6<br />

Autor<br />

Marc Lemkemeyer<br />

RWE Westfalen-Weser-Ems Netzservice<br />

GmbH, Dortmund<br />

Tel. +49 231 438-6805<br />

E-Mail: marc.lemkemeyer@rwe.com<br />

10 / 2011 741


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Korrosion durch sulfatreduzierende<br />

Bakterien an e<strong>in</strong>er Hochdruckgasleitung<br />

unter abgelöster<br />

Schweißnahtnachumhüllung<br />

Von Ulrich Bette<br />

Zusammenfassung: Durch <strong>in</strong>telligente Molchung wurde an mehreren Stellen e<strong>in</strong>er Hochdruckgasleitung <strong>in</strong> Norddeutschland<br />

Außenkorrosion festgestellt. <strong>Die</strong> Korrosionsstellen traten verstärkt an e<strong>in</strong>em Rohrabschnitt auf, <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Kleieboden verlegt ist, und befanden sich unterhalb von abgelösten Schweißnahtnachumhüllungen. Bild 1 und Bild 2<br />

zeigen die typischen Anfressungen unterhalb e<strong>in</strong>er Nachumhüllung mit E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefen von bis zu 4 mm.<br />

Sowohl die regelmäßig vorgenommenen Messungen zur Überwachung <strong>des</strong> kathodischen Außenkorrosionsschutzes<br />

(KKS) als auch zusätzliche Intensivmessungen ergaben ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf die gefundenen Korrosionsstellen. <strong>Die</strong> nachfolgenden<br />

Aufgrabungen und weiteren Untersuchungen ergaben als Korrosionsursache sulfatreduzierende Bakterien.<br />

Da die Korrosionsvorgänge unter abgelösten Schweißnahtnachumhüllungen abliefen, können sie, wie nachfolgend beschrieben<br />

wird, nicht kathodisch geschützt und aufgrund <strong>des</strong> nie<strong>der</strong>ohmigen Bodens auch durch IFO-Messungen<br />

nicht ermittelt werden.<br />

Angaben zum kathodischen<br />

AuSSenkorrosionsschutz<br />

<strong>Die</strong> Hochdruckgasleitung hat e<strong>in</strong>en Nenndurchmesser von<br />

DN 750; ihr Außendurchmesser beträgt 764 mm. Sie hat e<strong>in</strong>e<br />

Länge von 37,18 km und wurde Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre<br />

verlegt. <strong>Die</strong> Werksumhüllung besteht aus Polyethylen; die<br />

Schweißnähte wurden mit Bitumen nachumhüllt.<br />

<strong>Die</strong> Rohrleitung wurde von Anfang an kathodisch geschützt.<br />

Der erfor<strong>der</strong>liche Schutzstrom wird über drei Schutzanlagen<br />

<strong>in</strong> den Erdboden e<strong>in</strong>gespeist. Da an e<strong>in</strong>igen Messstellen<br />

wie<strong>der</strong>holt Wechselspannungen von > 4 V gemessen worden<br />

waren und die Rohrleitung teilweise <strong>in</strong> sehr nie<strong>der</strong>ohmigen<br />

Böden verlegt ist, wurden an zwei Orten Wechselstromableiter<br />

e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> durchgeführten<br />

KKS-Messungen<br />

Der über die drei Schutzanlagen <strong>in</strong> den Erdboden e<strong>in</strong>gespeiste<br />

Schutzstrom beträgt 7,26 A. <strong>Die</strong> Schutzstromdichte er-<br />

Bild 1: Korrosion unter abgelöster Schweißnahtnachumhüllung<br />

Bild 2: Korrosion unter abgelöster Schweißnahtnachumhüllung<br />

742 10 / 2011


Tabelle 1: Potentialmessungen<br />

Messstelle<br />

Nr.<br />

U CSE<br />

<strong>in</strong> mV U Iso<br />

<strong>in</strong> mV R Iso<br />

aus e<strong>in</strong> aus e<strong>in</strong> <strong>in</strong> W<br />

U AC<br />

<strong>in</strong> V<br />

M 47 17,401 -1210 -1350 0,30<br />

M 53 18,758 -1180 -1330 0,30<br />

Bemerkung<br />

M 68 21,983 -1240 -1420 0,53 AC-Ableiter<br />

M 81 24,214 -1270 -1490 0,50<br />

M 87.1 25,127 -1240 -1530 0,70 Schutzanlage 2<br />

M 87.2 25,128 -1240 -1530 0,70<br />

M 90 26,646 -1250 -1430 0,22<br />

M 94 28,009 -1250 -1460 0,48<br />

M 110a 31,543 -1180 -1400 1,85 AC-Ableiter<br />

M 113 32,634 -1240 -1460 2,40<br />

M 125 37,442 -1310 -1640 2,70 Schutzanlage 3<br />

M 132 39,470 -1280 -1540 2,90<br />

M 141 43,434 -1300 -1540 150 -90 4,6 6,40 Isolierstück<br />

Tabelle 2: Spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stände e<strong>in</strong>zelner Schutzabschnitte<br />

Messstelle<br />

Nr.<br />

Rohrkm<br />

Rohrkm<br />

U R<br />

<strong>in</strong> µV R R<br />

I I Messprobe<br />

<strong>in</strong> mA Schutzbereich<br />

R<br />

DU<br />

aus e<strong>in</strong> <strong>in</strong> mW <strong>in</strong> mA aus e<strong>in</strong> von km bis km <strong>in</strong> mV<br />

M 47 17,401 4,2 219,0 0,219 981<br />

J Sch<br />

<strong>in</strong> µA m -2<br />

r u<br />

<strong>in</strong> W m 2<br />

M 53 18,758 70,0 336,0 0,232 1147 -0,025 0,100 17,401 18,758 145 50,8 2 850<br />

Bemerkung<br />

M 68 21,983 48,0 417,0 0,225 1640 18,758 21,983 165 63,7 2 590 AC-Ableiter 1, I DC<br />

= 1 mA<br />

M 81 24,214 34,0 632,0 0,265 2257 21,983 24,214 200 115,1 1 740<br />

M 87.1 25,127 30,0 658,0 0,261 2406 24,214 25,127 255 68,2 3 740 Schutzanlage 2<br />

M 87.2 25,128 30,0 -369,0 0,246 -1622<br />

M 90 26,646 24,9 -135,0 0,229 -698 25,127 26,646 235 253,4 930<br />

M 94 28,009 16,0 4,0 0,276 -44 26,646 28,009 195 200,0 970<br />

M 110a 31,543 AC-Ableiter 2, I DC<br />

= 1 mA<br />

M 113 32,634 -6,9 108,0 0,268 429 28,009 32,634 220 42,6 5 170<br />

M 125.1 37,442 -2,0 86,0 0,172 513 32,634 37,442 275 7,3 37 900 Schutzanlage 3<br />

M 125.2 37,443 -1,1 -9,7 0,184 -47<br />

M 132 39,470 -2,6 -13,2 0,287 -37 37,442 39,470 295 2,0 147 000<br />

M 141 43,434 1,5 1,5 0,315 0,0 39,470 43,434 250 3,9 64 000 Isolierstück<br />

U CSE<br />

= -950 mV. Zu erwähnen ist, dass die Schutzanlagen<br />

und Wechselstromableiter synchron getaktet wurden, um<br />

Messfehler bei <strong>der</strong> Ausschaltpotentialmessung zu vermeiden.<br />

<strong>Die</strong> Wechselspannungen Rohr–Erde liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

deutlich unter 4 V, lediglich am Endpunkt wurde e<strong>in</strong>e Wechselspannung<br />

von ca. 7 V gemessen.<br />

Der e<strong>in</strong>gespeiste Schutzstrom verursacht e<strong>in</strong>e Potentialän<strong>der</strong>ung<br />

(Differenz zwischen Aus- und E<strong>in</strong>schaltpotential) von<br />

im Mittel 225 mV. Aus dieser Potentialän<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> o.g.<br />

Schutzstromdichte errechnet sich <strong>der</strong> mittlere spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> Hochdruckgasleitung zu 2760 Ωm 2 .<br />

Er ist deutlich kle<strong>in</strong>er als <strong>der</strong> für e<strong>in</strong>e Rohrleitung dieses Alters<br />

übliche Wert, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung von 100 kΩm 2 liegt.<br />

Um die Güte <strong>der</strong> Rohraußenumhüllung abschnittsweise<br />

bewerten zu können, wurden an den Endpunkten <strong>der</strong> Leitung<br />

und an den Rohrstrom-Messstellen weiterführende Messungen<br />

vorgenommen, <strong>der</strong>en Ergebnisse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tabelle 2 zurechnet<br />

sich aus dem Schutzstrom und <strong>der</strong> zu schützenden<br />

Oberfläche von 89 240 m 2 zu 81,4 µA m -2 . Zwar liegen die<br />

Schutzstromdichten von 30 Jahre alten PE-umhüllten Rohrleitungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel bei Werten von < 30 µA m -2 , jedoch ist<br />

bei <strong>der</strong> untersuchten Rohrleitung zu berücksichtigen, dass die<br />

Schweißnähte mit Bitumen nachumhüllt wurden und dies e<strong>in</strong>e<br />

höhere Schutzstromdichte zur Folge hat.<br />

Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse <strong>der</strong> im Bereich von Rohrkm<br />

17,4 bis 43,4 vorgenommenen Potential-, Spannungsund<br />

Wi<strong>der</strong>standsmessungen. Der Rohrabschnitt mit den<br />

meisten Korrosionsstellen ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tabelle gelb hervorgehoben.<br />

Er bef<strong>in</strong>det sich zwischen den Messstellen M 68 und<br />

M 81 und hat e<strong>in</strong>e Länge von ca. 2,2 km.<br />

Aus Tabelle 1 ist zu ersehen, dass die gemessenen Ausschaltpotentiale<br />

zwischen -1180 mV und 1310 mV liegen<br />

und deutlich negativer s<strong>in</strong>d als das <strong>in</strong> DIN EN 12 954 [1] für<br />

anaerobe Böden angegebene M<strong>in</strong><strong>des</strong>tschutzpotential von<br />

10 / 2011 743


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Bild 3: Baugrube<br />

sammengefasst s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stände<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Schutzabschnitte liegen zwischen 930 Ωm 2<br />

und 147 kΩm 2 .<br />

<strong>Die</strong> relativ hohen spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stände<br />

wurden im Endbereich <strong>der</strong> Rohrleitung ermittelt. Drei Schutzabschnitte<br />

weisen spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stände auf, die<br />

kle<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d als <strong>der</strong> o.g. mittlere Wert von 2760 Ωm 2 . Bei dem<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tabelle gelb hervorgehobenen Rohrabschnitt handelt<br />

es sich wie<strong>der</strong> um den Bereich, <strong>in</strong> dem verstärkte Korrosion<br />

unter den Schweißnahtnachumhüllungen festgestellt worden<br />

war. Der spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stand dieses Abschnitts<br />

beträgt 1740 Wm 2 . In den Schutzabschnitten, <strong>der</strong>en spezifische<br />

Umhüllungswi<strong>der</strong>stände 930 Wm 2 und 970 Wm 2 betragen,<br />

wurde ke<strong>in</strong>e nennenswerte Korrosion gefunden.<br />

Zusammenfassend zeigen die beschriebenen KKS-Messungen,<br />

dass an allen Messstellen das M<strong>in</strong><strong>des</strong>tschutzpotential<br />

gemäß DIN EN 12 954 erzielt wird. <strong>Die</strong> spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stände<br />

<strong>der</strong> Hochdruckgasleitung liegen überwiegend<br />

unterhalb <strong>der</strong> für 30 Jahre alte PE-umhüllte Rohrleitungen<br />

üblichen Werte, was jedoch auf die mit Bitumen nachumhüllten<br />

Schweißnähte zurückzuführen ist. Betrachtet man die<br />

drei Schutzabschnitte, <strong>der</strong>en spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stände<br />

unterhalb <strong>des</strong> mittleren spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stands<br />

<strong>der</strong> gesamten Rohrleitung liegen, so gehört <strong>der</strong> Abschnitt,<br />

<strong>in</strong> dem verstärkt Korrosion festgestellt wurde, dazu.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs haben zwei Abschnitte ohne nennenswerte Korrosion<br />

noch ger<strong>in</strong>gere Umhüllungswi<strong>der</strong>stände. <strong>Die</strong> gemessenen<br />

spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stände, die kle<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d<br />

als <strong>der</strong> mittlere Wert, weisen somit nur darauf h<strong>in</strong>, dass diese<br />

Schutzabschnitte e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Umhüllungsqualität haben als<br />

die an<strong>der</strong>en Schutzabschnitte <strong>der</strong> Rohrleitung.<br />

Wie e<strong>in</strong>gangs erwähnt, ergaben die durchgeführten Intensivmessungen<br />

ebenfalls ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf Fehlstellen o<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>en unzureichenden kathodischen Schutz.<br />

Bild 4: Abgestorbene Pflanzenreste im Rohrleitungsbereich<br />

Bild 5: Bodenschichten, Blick aus <strong>der</strong> Baugrube<br />

Untersuchungen an Aufgrabungen<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> KKS-Messungen war die Rohrleitung an<br />

zwei Stellen freigelegt worden, sodass dort weitere Untersuchungen<br />

durchgeführt werden konnten.<br />

Bild 3 und Bild 4 zeigen den typischen Boden im Bereich<br />

<strong>der</strong> Rohrtrasse mit verstärkter Korrosion. Im Bereich <strong>der</strong><br />

Rohrleitung hat <strong>der</strong> Boden e<strong>in</strong>en relativ hohen Wassergehalt<br />

und enthält abgestorbene Pflanzenreste. Bei <strong>der</strong> obersten<br />

Schicht handelt es sich um Sandboden, Bild 5.<br />

Der mittlere spezifische Bodenwi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> oberen Bodenschicht,<br />

gemessen nach dem Wenner-Verfahren mit e<strong>in</strong>em<br />

Sondenabstand von 0,8 m, wurde zu 2730 Wcm erfasst.<br />

In unmittelbarer Rohrleitungsnähe wurden die spezifischen<br />

Bodenwi<strong>der</strong>stände mit e<strong>in</strong>em von <strong>der</strong> RWE Westfalen-<br />

Weser-Ems Netzservice GmbH entwickelten „Wenner-Messstab“<br />

ermittelt. Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>en ca. 55 cm<br />

langen Kunststoffstab mit vier E<strong>in</strong>stichelektroden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Abstand von jeweils 16 cm. Der Faktor ergibt sich dann zu<br />

100 cm bzw. 1 m, sodass <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er Wechselstrommessbrücke<br />

angezeigte Wert dem spezifischen Bodenwi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>in</strong> Wm entspricht. Mit diesem Messstab wurden die spezifi-<br />

744 10 / 2011


Tabelle 3: Spezifische Bodenwi<strong>der</strong>stände, gemessen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Baugrube<br />

Aufgrabung<br />

Rohrkm<br />

Position<br />

Ostseite<br />

r Boden<br />

<strong>in</strong> Wcm<br />

Westseite<br />

1 22,553 12:00 379 314<br />

3:00 262 342<br />

9:00 318 244<br />

6:00 297 185<br />

2 22,658 12:00 - 470<br />

3:00 - 297<br />

6:00 - 198<br />

schen Bodenwi<strong>der</strong>stände direkt ober- und unterhalb sowie<br />

seitlich neben <strong>der</strong> Rohrleitung gemessen, wobei <strong>der</strong> Messstab<br />

jeweils radial zur Rohrleitung ausgerichtet wurde, siehe Tabelle<br />

3. Vergleichsmessungen mit e<strong>in</strong>er Soilbox ergaben e<strong>in</strong>e<br />

sehr gute Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>der</strong> Messergebnisse.<br />

Aus <strong>der</strong> Tabelle ist zu ersehen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> 6-Uhr-Position<br />

die kle<strong>in</strong>sten spezifischen Bodenwi<strong>der</strong>stände gemessen wurden;<br />

sie liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung von 200 bis 300 Wcm.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wurden die spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stände<br />

direkt auf <strong>der</strong> Schweißnahtnachumhüllung und auf <strong>der</strong><br />

Werksumhüllung nach <strong>der</strong> so genannten „Handtuchmethode“<br />

gemessen, siehe Bild 6. Bei diesem Messverfahren wird<br />

zwischen e<strong>in</strong>er auf <strong>der</strong> Rohraußenumhüllung aufgebrachten<br />

Elektrode (Kupferblech) und <strong>der</strong> Rohrleitung e<strong>in</strong>e Gleichspannung<br />

angelegt und <strong>der</strong> durch die Spannungsän<strong>der</strong>ung verursachte<br />

Strom gemessen. Aus <strong>der</strong> Spannungsän<strong>der</strong>ung, dem<br />

fließenden Strom und <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Elektrode wurde <strong>der</strong><br />

spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stand berechnet. Zwischen <strong>der</strong><br />

Elektrode und <strong>der</strong> Rohraußenumhüllung wird e<strong>in</strong> mit Wasser<br />

getränktes Vlies (Handtuch) zwischengelegt, um Unebenheiten<br />

auszugleichen. Als Elektrode wurde e<strong>in</strong> Kupferblech mit<br />

den Abmessungen 100 x 20 cm verwendet, das mit Spannbän<strong>der</strong>n<br />

fixiert wurde.<br />

Bild 6: Ermittlung <strong>des</strong> spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stands<br />

nach <strong>der</strong> „Handtuchmethode“<br />

10 / 2011 745


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse dieser Messungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 4 zusammengefasst.<br />

Wie hieraus zu ersehen ist, wurden an den<br />

Werksumhüllungen spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stände von<br />

227 kΩm 2 bis 1870 kΩm 2 ermittelt. Sie s<strong>in</strong>d größer als <strong>der</strong><br />

oben genannte, zu erwartende spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stand<br />

von 100 kΩm 2 . Hiervon ausgenommen ist die Werksumhüllung<br />

rechts neben <strong>der</strong> Schweißnaht <strong>der</strong> Aufgrabung 2.<br />

Dort wurde e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Fehlstelle gefunden, sodass sich e<strong>in</strong><br />

spezifischer Umhüllungswi<strong>der</strong>stand von 19,2 kΩm 2 ergab.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Schweißnahtnachumhüllungen wurden<br />

wesentlich kle<strong>in</strong>ere Werte gemessen. Sie liegen zwischen<br />

345 Ωm 2 und 25 kΩm 2 . Der niedrigste Wert wurde auf dem<br />

Übergang von <strong>der</strong> Nachumhüllung zur Werksumhüllung <strong>der</strong><br />

Aufgrabung 2 ermittelt. Dort hatte sich die Nachumhüllung<br />

abgelöst, siehe Bild 7. Anzumerken ist, dass <strong>der</strong> KKS unter<br />

<strong>der</strong> abgelösten Umhüllung nicht wirksam ist, weil aufgrund<br />

<strong>des</strong> hohen elektrischen Wi<strong>der</strong>stands <strong>der</strong> Spaltöffnung ke<strong>in</strong><br />

ausreichen<strong>der</strong> Schutzstrom zur Stahloberfläche fließen kann.<br />

Bei beiden Aufgrabungen wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong> 8-Uhr-Postion<br />

Blasen mit Ablagerungen gefunden. Dort betrugen die spezifischen<br />

Umhüllungswi<strong>der</strong>stände 2040 Ωm 2 bzw. 4270 Ωm 2 .<br />

<strong>Die</strong> Schweißnahtnachumhüllungen wurden anschließend<br />

vom Rohr entfernt. In beiden Fällen ließ sich das Bitumen ohne<br />

größere Kraftanstrengungen ablösen. Offenbar war zu wenig<br />

Primer aufgetragen worden, siehe Bild 8.<br />

Beim Ablösen <strong>der</strong> Schweißnahtnachumhüllungen wurde<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e unter den Blasen <strong>der</strong> Geruch von Schwefelwasserstoff<br />

wahrgenommen, <strong>der</strong> sich durch Zugabe von Salzsäure<br />

verstärkte. Weiterh<strong>in</strong> wurden schwarze Korrosionsprodukte<br />

festgestellt. <strong>Die</strong>ses deutet auf e<strong>in</strong>e Korrosion durch sulfatreduzierende<br />

Bakterien (SRB) h<strong>in</strong>, die ohne Sauerstoff leben.<br />

<strong>Die</strong> aus dem Eisen stammenden Elektronen dienen zur Reduktion<br />

von Sulfat zu Schwefelwasserstoff, was den Bakterien<br />

die für ihr Wachstum benötigte Energie liefert. Schwefelwasserstoff<br />

reagiert mit dem freigesetzten zweiwertigen Eisen<br />

zu e<strong>in</strong>em schwarzen Produkt (Eisensulfid), das sich mit Carbonat<br />

aus dem Wasser vermischen und Krusten bilden kann.<br />

Laboruntersuchungen<br />

Um die Befunde abzusichern, wurde das Max-Planck-Institut<br />

für Mar<strong>in</strong>e Mikrobiologie <strong>in</strong> Bremen h<strong>in</strong>zu gezogen. Das MPI hat<br />

bei weiteren <strong>in</strong> diesem Jahr vorgenommen Aufgrabungen Bodenproben<br />

entnommen. Zwar liegen noch nicht alle Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Laboranalysen im Detail vor, jedoch wurde bestätigt, dass<br />

es sich um SRB-Korrosion handelt. Laut Aussagen <strong>des</strong> MPI s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> Laborversuchen bisher E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>graten von 0,7 mm a -1 durch<br />

SRB beobachtet worden, wobei aber auch höhere E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>graten<br />

denkbar s<strong>in</strong>d. Des Weiteren s<strong>in</strong>d SRB <strong>in</strong> alkalischen Medien<br />

mit Werten von > pH 8 nicht mehr lebensfähig.<br />

In Korea wurden an e<strong>in</strong>er Pipel<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>graten von 0,33 mm<br />

a -1 bis 0,47 mm a -1 durch SRB festgestellt [2]. Dort wurde ebenfalls<br />

Korrosion unter abgelösten Schweißnahtnachumhüllungen<br />

gefunden. Durch Laboruntersuchungen wurde weiterh<strong>in</strong> bestätigt,<br />

dass durch den Spalt zwischen Nach- und Werksumhüllung<br />

ke<strong>in</strong> ausreichend hoher Schutzstrom e<strong>in</strong>treten kann, um<br />

die unter <strong>der</strong> abgelösten Nachumhüllung liegende Stahloberfläche<br />

ausreichend zu polarisieren.<br />

Der Betreiber <strong>der</strong> Hochdruckgasleitung <strong>in</strong> Deutschland hat<br />

die Daten zweier aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong> Molchläufe mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verglichen und die jährliche E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>grate berechnet. An den Stellen,<br />

an denen e<strong>in</strong>e Korrosionszunahme festgestellt wurde, liegen<br />

die E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>graten sogar zwischen 0,56 mm a -1 und 1,31 mm a -1 .<br />

Betrachtungen zu Intensiv- und<br />

IFO-Messungen<br />

Wie oben beschrieben, ergaben die vorgenommenen KKS-<br />

Messungen ke<strong>in</strong>e konkreten H<strong>in</strong>weise auf Fehlstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Rohraußenumhüllung.<br />

Tabelle 4: Spezifische Umhüllungswi<strong>der</strong>stände <strong>der</strong> Rohraußenumhüllung<br />

Aufgrabung<br />

Rohrkm<br />

Ort<br />

Position<br />

U Rohrltg. - Cu-Blech<br />

<strong>in</strong> V<br />

grund aus e<strong>in</strong><br />

I<br />

<strong>in</strong> µA<br />

r U<br />

<strong>in</strong> Wm²<br />

1 22,553 Mitte Nachumhüllung 12:00 -0,30 -0,10 6,47 52,8 24 900<br />

Naht Nach-/Werksumhüllung 12:00 0,28 -0,18 6,43 63,0 21 000<br />

Blase unter Nachumhüllung 8:00 0,42 -0,30 6,44 660,0 2 040<br />

Werksumhüllung, rechts von Schweißnaht 12:00 -0,14 -0,08 6,48 1,0 1 310 000<br />

Werksumhüllung, l<strong>in</strong>ks von Schweißnaht 12:00 -0,05 -0,07 6,48 0,7 1 870 000<br />

2 22,658 Mitte Nachumhüllung 12:00 0,05 -0,81 5,51 143,5 8 810<br />

Naht Nach-/Werksumhüllung 12:00 0,07 0,56 5,30 2 750,0 345<br />

Blase unter Nachumhüllung 8:00 -0,20 -0,86 5,40 293,5 4 270<br />

Werksumhüllung, rechts von Schweißnaht 12:00 -0,54 -1,10 5,46 68,2 19.200<br />

Werksumhüllung, l<strong>in</strong>ks von Schweißnaht 12:00 -0,39 -0,32 6,50 6,0 227.300<br />

746 10 / 2011


Bild 7: Ablösung <strong>der</strong> Schweißnahtnachumhüllung<br />

Bild 8: Rohroberfläche nicht ausreichend geprimert<br />

Aus dem gemessenen, mittleren spezifischen Bodenwi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>in</strong> Rohrleitungsnähe von 3 Wm und dem niedrigsten<br />

spezifischen Umhüllungswi<strong>der</strong>stand im Bereich <strong>des</strong> Spalts<br />

zwischen Nach- und Werksumhüllung von 345 Wm² lässt sich<br />

<strong>der</strong> zugehörige Potentialgradient (Spannungstrichter) rechnerisch<br />

abschätzen. Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> verwendeten<br />

Elektrode mit e<strong>in</strong>er Fläche von 0,2 m 2 folgt <strong>der</strong> Ausbreitungswi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>des</strong> Spalts zu 1725 W.<br />

<strong>Die</strong> mittlere Differenz zwischen E<strong>in</strong>- und Ausschaltpotential<br />

betrug 225 mV. In den Spalt zwischen Nach- und Werksumhüllung<br />

tritt somit e<strong>in</strong> Strom von 0,13 mA e<strong>in</strong>. Der zugehörige<br />

Potentialgradient kann nach folgen<strong>der</strong> Gleichung abgeschätzt<br />

werden:<br />

∆U = Iρ ⎛ 1<br />

2π t − 1 ⎞<br />

⎜<br />

⎟ (1)<br />

⎝ t 2 + r 2 ⎠<br />

mit<br />

DU<br />

I<br />

r<br />

t<br />

r<br />

Potentialgradient <strong>in</strong> V<br />

Strom <strong>in</strong> A<br />

spezifischer Bodenwi<strong>der</strong>stand <strong>in</strong> Wm<br />

Erdüberdeckung <strong>in</strong> m<br />

Abstand <strong>der</strong> entfernten Messelektrode <strong>in</strong> m<br />

Unter <strong>der</strong> Annahme, dass die Erdüberdeckung <strong>der</strong> Rohrleitung<br />

1,8 m beträgt und die entfernte Messelektrode im Abstand<br />

von 10 m auf die Erdoberfläche aufgesetzt wird, ergibt<br />

sich mit den bereits genannten Werten <strong>der</strong> Potentialgradient<br />

laut Gleichung (1) zu 28 µV. Er ist somit messtechnisch<br />

nicht nachweisbar.<br />

Selbst unter <strong>der</strong> Annahme, dass zur Fehlstellenortung<br />

über jede <strong>der</strong> drei Schutzanlagen <strong>der</strong> maximale Anlagenstrom<br />

von je 20 A <strong>in</strong> den Erdboden e<strong>in</strong>gespeist würde, ergäbe sich<br />

<strong>der</strong> Potentialgradient lediglich zu 0,23 mV. Das zugehörige<br />

E<strong>in</strong>schaltpotential betrüge dann ca. –3100 mV.<br />

<strong>Die</strong>se Betrachtungen zeigen, dass solche Umhüllungsfehler,<br />

wie im vorliegenden Fall, messtechnisch nicht ermittelt<br />

werden können.<br />

Fazit<br />

Korrosion durch sulfatreduzierende Bakterien unterhalb von<br />

abgelösten, aber sonst noch <strong>in</strong>takten Nachumhüllungen kann<br />

durch den kathodischen Korrosionsschutz nicht verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

werden, da <strong>in</strong> die Hohlräume ke<strong>in</strong> ausreichen<strong>der</strong> Schutzstrom<br />

e<strong>in</strong>treten kann. Des Weiteren lassen sich solche Umhüllungsfehler<br />

<strong>in</strong> nie<strong>der</strong>ohmigen Böden we<strong>der</strong> durch Intensiv- noch<br />

durch IFO-Messungen ermitteln.<br />

Wenn aufgrund <strong>der</strong> Bodenverhältnisse mit SRB-Korrosion<br />

gerechnet werden muss, lassen sich Korrosionsstellen nur<br />

durch wie<strong>der</strong>holte <strong>in</strong>telligente Molchung ermitteln.<br />

Aus den durchgeführten Untersuchungen folgt aber auch,<br />

dass bei <strong>der</strong> Beurteilung von IFO-Messungen nicht nur <strong>der</strong><br />

Potentialgradient zu bewerten ist, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> spezifische<br />

Bodenwi<strong>der</strong>stand und die Rohrverlegetiefe zu berücksichtigen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Literatur<br />

[1] DIN EN 12 954: April 2001 „Kathodischer Korrosionsschutz<br />

von metallischen Anlagen <strong>in</strong> Böden und Wässern,<br />

Grundlagen und Anwendung für Rohrleitungen“<br />

[2] SeonYeob Li et al.: Microbiologically Influenced Corrosion<br />

of Un<strong>der</strong>ground Pipel<strong>in</strong>es un<strong>der</strong> the Disbonded Coat<strong>in</strong>gs,<br />

Metals and Materials, Vol. 6, No. 3 (2000), S. 281<br />

Autor<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Bette<br />

Technische Akademie Wuppertal<br />

(TAW)<br />

Tel. +49 202 7495-637<br />

E-Mail: ulrich.bette@taw.de<br />

10 / 2011 747


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Integritätsbewertung für die<br />

Sanierung e<strong>in</strong>er Pipel<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

Osteuropa<br />

Von Markus Rie<strong>der</strong> und Abraham Louwerse<br />

Zusammenfassung: E<strong>in</strong> osteuropäischer Pipel<strong>in</strong>ebetreiber stand vor <strong>der</strong> großen Herausfor<strong>der</strong>ung, die Integrität<br />

se<strong>in</strong>es bestehenden Pipel<strong>in</strong>esystems zu ermitteln. In <strong>der</strong> Vergangenheit war es vermehrt zu Leckagen und Unfällen<br />

gekommen. Um die Integrität <strong>des</strong> Pipel<strong>in</strong>esystems herzustellen, d.h. das System für den bestimmungsgemäßen Gebrauch<br />

tauglich zu machen, wurden mehrere Tests durchgeführt und bestehende Sanierungsmöglichkeiten analysiert,<br />

um schließlich, wie nachfolgend beschrieben, das durch ILF entwickelte optimale Sanierungskonzept zu def<strong>in</strong>ieren.<br />

Bild 1: Ultraschallprüfung <strong>der</strong> Rohrwand <strong>in</strong> Längsrichtung (LRUT)<br />

H<strong>in</strong>tergrund<br />

Der gegenwärtige Zustand <strong>des</strong> Pipel<strong>in</strong>esystems wurde bewertet<br />

und mit den Anfor<strong>der</strong>ungen mo<strong>der</strong>ner Standards und<br />

lokaler, län<strong>der</strong>spezifischer Bestimmungen verglichen. Das<br />

Ergebnis dieses Vergleichs war e<strong>in</strong>e Empfehlung zur Durchführung<br />

von Maßnahmen zur Verbesserung <strong>des</strong> Leitungszustands<br />

und zum weitreichenden Austausch von Leitungsabschnitten.<br />

<strong>Die</strong> zukünftige Sicherstellung <strong>der</strong> Integrität <strong>des</strong> Pipel<strong>in</strong>esystems<br />

sowie die Gewährleistung <strong>der</strong> Sicherheit <strong>der</strong> Pipel<strong>in</strong>e,<br />

<strong>der</strong> Umwelt und <strong>der</strong> Öffentlichkeit erfor<strong>der</strong>t zudem die<br />

Implementierung e<strong>in</strong>es Risikomanagementsystems (“Risk<br />

Management System“) und e<strong>in</strong>es Pipel<strong>in</strong>emanagementsystems<br />

zur Schaffung und Erhaltung <strong>der</strong> Integrität <strong>der</strong> Pipel<strong>in</strong>e<br />

(“Pipel<strong>in</strong>e Integrity Management System” - PIMS). ILF verfügt<br />

unternehmens<strong>in</strong>tern über die Erfahrung und das Fachwissen,<br />

um Kunden bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung und Umsetzung solcher<br />

Systeme zu unterstützen.<br />

Der Pipel<strong>in</strong>ebetreiber beschloß vor <strong>der</strong> Ausführung möglicher<br />

Sanierungsarbeiten e<strong>in</strong>e Studie zur Integritätsbewertung<br />

<strong>der</strong> Pipel<strong>in</strong>es mit e<strong>in</strong>er Gesamtlänge von 127 km durchzuführen,<br />

da das Management <strong>des</strong> Kunden als Entscheidungsgrundlage<br />

detaillierte Informationen zum Ist-Zustand <strong>der</strong><br />

Pipel<strong>in</strong>es benötigte.<br />

Der 20“-Pipel<strong>in</strong>eabschnitt (Teilstück A mit e<strong>in</strong>er Gesamtlänge<br />

von 100 km) wurde im Jahre 1975 errichtet. E<strong>in</strong> Teilstück<br />

von 25 km wurde aufgrund von Leckagen bereits durch<br />

Rohrmaterial <strong>in</strong> den Abmessungen 14“, 16“, 18“, 20“ und 22“<br />

ersetzt.<br />

Der 16“-Pipel<strong>in</strong>eabschnitt (Teilstück B mit e<strong>in</strong>er Gesamtlänge<br />

von 27 km) wurde im Jahre 1982 errichtet. Aufgrund<br />

von Leckagen wurden hier zwei Streckenabschnitte, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e<br />

mit e<strong>in</strong>er Länge von 200 m, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e mit e<strong>in</strong>er Länge von<br />

300 m, ausgetauscht.<br />

Bei dem bestehenden Rohrmaterial handelt es sich vermutlich<br />

um API 5L (X52) mit e<strong>in</strong>er Umhüllung aus Bitumen.<br />

Wartungsarbeiten erfolgten nicht <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen,<br />

son<strong>der</strong>n erst nach Auftreten e<strong>in</strong>er Leckage.<br />

748 10 / 2011


Bild 2: Defekte Bitumenumhüllung<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Untersuchung <strong>der</strong> Leitung mittels <strong>in</strong>telligenter<br />

Molchung war nicht möglich, da <strong>der</strong> Bau und <strong>der</strong> partielle<br />

Austausch <strong>der</strong> Rohrleitung unter Verwendung unterschiedlicher<br />

Durchmesser (14“bis 22“) erfolgten. Außerdem wurden<br />

für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente Molchung ungeeignete horizontale<br />

und vertikale Rohrbögen mit e<strong>in</strong>em Radius kle<strong>in</strong>er 3D <strong>in</strong> die<br />

Rohrleitung e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Insgesamt wurde, aufgrund von korrosionsbed<strong>in</strong>gten Leckagen,<br />

Rohrmaterial auf e<strong>in</strong>er Strecke von 25 km ersetzt, so<br />

dass sich die Bestimmung <strong>des</strong> Zustands <strong>der</strong> Pipel<strong>in</strong>es <strong>in</strong> den<br />

kritischen Bereichen durch zerstörungsfreie Prüfungsmethoden<br />

als echte Herausfor<strong>der</strong>ung erwies.<br />

Prüfungen und Untersuchungen<br />

Das von ILF angebotene Leistungsspektrum umfasste die<br />

nachfolgend angeführten Prüfungen und Untersuchungen.<br />

Leitungsortung<br />

Ermittlung <strong>der</strong> Wegerechte<br />

Vermessung <strong>der</strong> Pipel<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Lage und Höhe<br />

Geländeaufnahme<br />

Freilegungen zur Inspektion von Rohrbögen und zur<br />

Durchführung von LRUT-Untersuchungen<br />

Zerstörungsfreie Ultraschallprüfungen (Long Range Ultrasonic<br />

Test<strong>in</strong>g – LRUT o<strong>der</strong> Guided Wave Ultrasonic<br />

Test<strong>in</strong>g - GWUT)<br />

Sichtprüfung aller oberirdischen Anlagen<br />

LRUT/GWUT-Prüfungen s<strong>in</strong>d Ultraschalluntersuchungen zur<br />

Messung von Materialdefekten. Dabei wird e<strong>in</strong>e Klammerkonstruktion<br />

um die Leitung angebracht und e<strong>in</strong> Ultraschallsignal<br />

<strong>in</strong> Längsrichtung gesendet, das sich durch das Rohrmaterial<br />

fortpflanzt und Störungen im Rohrmaterial detektiert (Bild 1).<br />

<strong>Die</strong> Pipel<strong>in</strong>e weist e<strong>in</strong>e Überdeckung zwischen 0 und<br />

1,2 m auf, wobei Querungen mit Straßen, Gräben und Flüssen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel oberirdisch ausgeführt wurden.<br />

E<strong>in</strong>ige Pipel<strong>in</strong>eabschnitte wurden oberirdisch ohne Überdeckung<br />

verlegt und s<strong>in</strong>d nur durch e<strong>in</strong>e Bitumenumhüllung<br />

vor Korrosion geschützt (Bild 2).<br />

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10 / 2011 749


Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Bild 3: Hangrutsch<br />

Bild 4: Grundbruch<br />

<strong>Die</strong> Untersuchungsergebnisse wurden dem Kunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

umfangreichen Bericht präsentiert. Zustandsbewertungen wurden<br />

getroffen für Wandstärke, Rohrmaterial, Querungen, Korrosion,<br />

Kathodenschutz, Beschichtung, Qualität <strong>der</strong> Schweißnähte,<br />

Absperre<strong>in</strong>richtungen sowie Instrumentierung.<br />

Leckagen <strong>der</strong> Pipel<strong>in</strong>es aufgrund <strong>in</strong>terner und externer Korrosion,<br />

äußerer Kräfte, die auf das Rohr wirken, und geotechnischer<br />

E<strong>in</strong>flüsse (Erdrutsch) s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Seltenheit. Im Zuge <strong>der</strong><br />

Zustandsermittlung wurden sechs Leckagen entdeckt. <strong>Die</strong>se<br />

Leckagen s<strong>in</strong>d umwelttechnisch nicht vertretbar und stellen e<strong>in</strong>e<br />

Gefährdung <strong>der</strong> öffentlichen Sicherheit sowie <strong>der</strong> Sicherheit<br />

<strong>des</strong> Kundenpersonals dar. Offiziell wurden <strong>in</strong> den letzten zwei<br />

Jahren 28 Leckagen entdeckt und dokumentiert.<br />

Der DNV RP-F116 Standard legt e<strong>in</strong>e maximal zulässige<br />

Versagenswahrsche<strong>in</strong>lichkeit von 1 zu 1 Million für Pipel<strong>in</strong>esysteme<br />

fest. Auf dieser Basis erfolgte die Beurteilung <strong>der</strong> analysierten<br />

Pipel<strong>in</strong>eabschnitte.<br />

Das Ergebnis für das untersuchte Teilstück A war, dass<br />

61,6 % <strong>des</strong> noch nicht erneuerten 75 km langen Pipel<strong>in</strong>eabschnitts<br />

über <strong>der</strong> zulässigen Versagenswahrsche<strong>in</strong>lichkeit lagen.<br />

Beim Teilstück B lagen 1,4 % <strong>der</strong> 27 km langen Pipel<strong>in</strong>e<br />

über dem Grenzwert.<br />

SchluSSfolgerung<br />

Beim Teilstück A empfiehlt ILF den noch nicht erneuerten<br />

75 km langen Abschnitt vollständig durch neues Rohrmaterial<br />

zu ersetzen. Zudem sollten e<strong>in</strong> geeignetes Kathodenschutzsystem<br />

<strong>in</strong>stalliert und alle Querungen entsprechend dem Stand<br />

<strong>der</strong> Technik unterirdisch verlegt werden.<br />

Das Teilstück B könnte die Integritätskriterien noch erfüllen,<br />

aber zur Bestätigung dieser Annahme käme <strong>der</strong> Kunde nicht<br />

umh<strong>in</strong>, die Pipel<strong>in</strong>e molchbar auszuführen. Sollte mit <strong>der</strong> <strong>in</strong>telligenten<br />

Molchung die akzeptable Integrität <strong>des</strong> 27 km langen<br />

Teilstücks nachgewiesen werden, würde <strong>der</strong> Kunde Ausgaben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Größenordnung von etwa 27 Million e für den Bau e<strong>in</strong>er<br />

neuen Pipel<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>sparen.<br />

Dem Kunden wurde ferner empfohlen e<strong>in</strong> Pipel<strong>in</strong>emanagementsystem<br />

(PIMS) zu <strong>in</strong>stallierten und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramme<br />

für Pipel<strong>in</strong>ebetreiber und Pipel<strong>in</strong>e<strong>in</strong>spektoren zu konzipieren, um<br />

sie zu e<strong>in</strong>em festen Bestandteil <strong>des</strong> Integritätsmanagementprozesses<br />

zu machen.<br />

<strong>Die</strong>s för<strong>der</strong>t zum e<strong>in</strong>en das berufliche Engagement und zum<br />

an<strong>der</strong>en das Bewusstse<strong>in</strong> für die berufliche Verantwortung.<br />

Anmerkung: Den vollständigen Artikel <strong>in</strong> englischer Sprache<br />

f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachzeitschrift „World Pipel<strong>in</strong>es“, Ausgabe<br />

09/2011.<br />

Autoren<br />

Markus Rie<strong>der</strong><br />

ILF München<br />

Tel. +49 89 25 55 94 332<br />

E-Mail: markus.rie<strong>der</strong>@ilf.com<br />

Abraham Louwerse<br />

ILF München<br />

Tel. +49 89 25 55 94 268<br />

E-Mail: abraham.louwerse@ilf.com<br />

750 10 / 2011


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verzichtet. Vielmehr werden konkrete Lösungsansätze aufgezeigt<br />

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Wi<strong>der</strong>rufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung <strong>in</strong>nerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen <strong>in</strong> Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) o<strong>der</strong> durch Rücksendung <strong>der</strong> Sache wi<strong>der</strong>rufen.<br />

<strong>Die</strong> Frist beg<strong>in</strong>nt nach Erhalt dieser Belehrung <strong>in</strong> Textform. Zur Wahrung <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>rufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung <strong>des</strong> Wi<strong>der</strong>rufs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege <strong>der</strong> laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich damit e<strong>in</strong>verstanden, dass ich vom<br />

Oldenbourg Industrieverlag o<strong>der</strong> vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über <strong>in</strong>teressante Fachangebote <strong>in</strong>formiert und beworben werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.<br />

PARLFI2011


Projekt kurz beleuchtet<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Energie für die Zukunft Europas<br />

über die Nordeuropäische<br />

Erdgasleitung NEL<br />

Durch den beschlossenen Atomausstieg und die <strong>Energiewende</strong><br />

spielen alternative Energieträger e<strong>in</strong>e zunehmend wichtige<br />

Rolle. Erdgas gilt als klimaschonende Brückentechnologie<br />

auf dem Weg <strong>in</strong> das regenerative Energiezeitalter. Da Europa<br />

weltweit zu den größten Erdgasverbrauchern gehört, wird<br />

das europäische Erdgasleitungsnetz kont<strong>in</strong>uierlich ausgebaut.<br />

<strong>Die</strong> Nordeuropäische Erdgasleitung NEL soll Erdgas aus <strong>der</strong><br />

durch die Ostsee führenden Nord Stream-Pipel<strong>in</strong>e nach<br />

Westeuropa transportieren und die Energieversorgung langfristig<br />

sichern. Im Frühjahr begannen die Bauarbeiten auf <strong>der</strong><br />

NEL-Trasse <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern und Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />

<strong>Die</strong> MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA wurde von <strong>der</strong><br />

WINGAS GmbH & Co. KG mit drei von <strong>in</strong>sgesamt neun Losen<br />

beauftragt.<br />

<strong>Die</strong> Arbeiten an <strong>der</strong> OPAL-Leitung, die Erdgas aus <strong>der</strong> Nord<br />

Stream bis <strong>in</strong> die Tschechische Republik transportieren wird,<br />

s<strong>in</strong>d noch nicht abgeschlossen, da steht für Streicher bereits<br />

das nächste Erdgas-Großprojekt <strong>in</strong>s Haus. Zwischen Banzkow<br />

bei Schwer<strong>in</strong> und Kleverhof bei Dargun <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

wird das Unternehmen bis August 2012 <strong>in</strong>sgesamt<br />

105 km <strong>der</strong> Nordeuropäischen Erdgasleitung NEL verlegen.<br />

Schon die e<strong>in</strong>zelnen Rohrstücke, von denen rund 6.700 Stück<br />

verbaut werden, verdeutlichen die Dimensionen <strong>der</strong> Baustelle:<br />

Mit je 15,5 t Gewicht, 18 m Länge und e<strong>in</strong>em Durchmesser<br />

von DN 1400 s<strong>in</strong>d sie wahre Schwergewichte.<br />

Beachtlich ist auch das Aufgebot an Menschen und Masch<strong>in</strong>en,<br />

das auf <strong>der</strong> Trasse im E<strong>in</strong>satz ist. Insgesamt 160 Mitarbeiter<br />

und 92 Großgeräte s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit auf <strong>der</strong> Baustelle vor<br />

Bild 1: Das Pipel<strong>in</strong>erohr wird Meter für Meter <strong>in</strong> den Rohrgraben abgesenkt. Insgesamt verlegt Streicher 105 km <strong>der</strong> Nordeuropäischen<br />

Erdgasleitung<br />

752 10 / 2011


Ort. Neben Streicher s<strong>in</strong>d zwei Tochterfirmen am Projekt beteiligt:<br />

Streicher GmbH Tief- und Ingenieurbau Jena sowie die<br />

PSI Pipel<strong>in</strong>e Services International GmbH & Co. KG.<br />

Seit Baubeg<strong>in</strong>n Ende März senkte das Team auf Los 5 bei<br />

Banzkow bereits die ersten Rohrstränge ab. Auf Los 4 bei<br />

Below wird <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> Mutterboden abgetragen.<br />

Obwohl die NEL-Trasse nicht wie die OPAL durch Gebirge,<br />

son<strong>der</strong>n überwiegend über leicht zugängliche Wiesen und<br />

Äcker führt, hält sie doch Herausfor<strong>der</strong>ungen bereit: „<strong>Die</strong><br />

Trasse verläuft abschnittsweise durch Moorgebiete, die im<br />

Vorfeld entwässert und mittels Baustraßen befestigt werden<br />

müssen“, erläutert Thomas Garçon, Projektleiter und Leiter<br />

<strong>der</strong> Max Streicher Nie<strong>der</strong>lassung Geeste. „<strong>Die</strong> Erfahrungen,<br />

die wir <strong>in</strong> den letzten an<strong>der</strong>thalb Jahren auf <strong>der</strong> OPAL-Trasse<br />

sammelten, machen sich bezahlt. Bis jetzt s<strong>in</strong>d die Arbeiten<br />

problemlos vorangekommen.“<br />

<strong>Die</strong> NEL ist mit e<strong>in</strong>er Gesamtlänge von 440 km nach <strong>der</strong><br />

OPAL das zweitgrößte deutsche Erdgasprojekt. Von Lubm<strong>in</strong><br />

an <strong>der</strong> Ostseeküste verläuft sie durch Mecklenburg-Vorpommern<br />

bis nach Rehden südlich von Bremen. Ab Herbst nächsten<br />

Jahres soll die NEL jährlich über 20 Milliarden Kubikmeter<br />

Erdgas von <strong>der</strong> Nord-Stream-Pipel<strong>in</strong>e nach West-Europa<br />

transportieren und knapp e<strong>in</strong> Fünftel <strong>des</strong> europäischen Bedarfs<br />

decken. E<strong>in</strong> wichtiger Schritt zu e<strong>in</strong>er langfristigen Versorgung<br />

mit dem klimafreundlichen Energielieferanten.<br />

Kontakt<br />

Max Streicher GmbH&Co.KG, Deggendorf, Tel. +49 991<br />

330-213, E-Mail: tanja.schmidt@streicher.de, www.streicher.de<br />

7 . - 9 . 2 . 2 0 1 2<br />

E s s e n / G e r m a n y<br />

B U S I N E S S<br />

N E T W O R K<br />

www.e-world-2012.com<br />

10 / 2011 753


Projekt kurz beleuchtet<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e DN 800<br />

Gasleitung unter Betriebsdruck<br />

Erdgas ist e<strong>in</strong> wichtiger Energieträger im Wärmemarkt: 60 % <strong>der</strong> Haushalte und sogar 90 % <strong>der</strong> Neubauten <strong>in</strong> Bielefeld werden<br />

mit Erdgas beheizt. Damit es auch weiterh<strong>in</strong> zuverlässig, pünktlich und möglichst günstig aus <strong>der</strong> Leitung kommt, verlegte die<br />

Köster GmbH neue Rohre für die Stadtwerke Bielefeld und hat hierzu e<strong>in</strong>e neue DN 300er Gasleitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e DN 800er<br />

Gasleitung unter Betriebsdruck e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Das Setzen und Trennen von Gasleitungen bei laufendem Betrieb<br />

gehört zu den Arbeiten mit erhöhten Gefährdungen, für<br />

die auch beson<strong>der</strong>e Ausbildungs- und Unterweisungsmaßnahmen<br />

notwendig s<strong>in</strong>d. Für die Rohrleitungsbauer <strong>der</strong> Köster<br />

GmbH ist dies Alltag bei Leitungen mit e<strong>in</strong>em Innendurchmesser<br />

von bis zu 40 cm. Regelmäßig sperrt sie Gas- und auch<br />

Wasserleitungen bis DN 400 ab, bohrt sie an und durchtrennt<br />

sie. Je größer jedoch <strong>der</strong> Durchmesser, <strong>des</strong>to aufwändiger das<br />

Verfahren und <strong>des</strong>to anspruchsvoller die technische Ausstattung.<br />

Im Auftrag <strong>der</strong> Stadtwerke Bielefeld realisierte die Köster<br />

GmbH neue Gasnie<strong>der</strong>druckleitungen für e<strong>in</strong>e optimale<br />

Gasversorgungssicherheit. Beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung bei<br />

diesen Arbeiten: Das Bauunternehmen aus Osnabrück musste<br />

e<strong>in</strong>e bestehende Gussleitung mit e<strong>in</strong>em Innendurchmesser von<br />

rund 80 cm bei Betriebsbed<strong>in</strong>gungen durchtrennen, um die<br />

neue Leitung e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Selbst für die Spezialisten ke<strong>in</strong>e<br />

Rout<strong>in</strong>earbeit: „E<strong>in</strong>e DN 800 Gasleitung mit Blasen zu sperren,<br />

war auch für unsere erfahrenen Rohrbauer e<strong>in</strong>e Premiere“, so<br />

W<strong>in</strong>fried Raddatz, zuständiger Bereichsleiter <strong>der</strong> Köster GmbH.<br />

„Es ist nicht ungefährlich, denn bei solchen Maßnahmen an <strong>in</strong><br />

Betrieb bef<strong>in</strong>dlichen Anlagen können explosionsfähige Gasgemische<br />

entstehen.“ Durchgeführt wurden sie im Rahmen <strong>der</strong><br />

Bielefel<strong>der</strong> Neubaumaßnahme Ziegelstraße <strong>in</strong> nur zwei Tagen<br />

und zur vollen Zufriedenheit <strong>des</strong> Auftraggebers.<br />

Bild 1: Im Auftrag <strong>der</strong><br />

Stadtwerke Bielefeld<br />

realisierte die Köster<br />

GmbH neue Gasnie<strong>der</strong>druckleitungen<br />

für e<strong>in</strong>e<br />

optimale Gasversorgungssicherheit<br />

754 10 / 2011


Für die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Gasnie<strong>der</strong>druckleitung bohrte die<br />

Köster GmbH die vorhandene DN 800er Graugussleitung unter<br />

Betriebsbed<strong>in</strong>gungen an, um zwei Absperrblasen zu setzen.<br />

<strong>Die</strong>se Blasen, gefertigt aus e<strong>in</strong>em Spezialgewebe, wurden<br />

zur Abdichtung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leitung aufgepumpt und <strong>der</strong> dah<strong>in</strong>terliegende<br />

Bereich mit Stickstoff gespült. Das dadurch<br />

austretende Gas spülte das Bauunternehmen kontrolliert über<br />

Ausbläser <strong>in</strong>s Freie. „Dabei wird <strong>der</strong> Austrittsbereich weitläufig<br />

abgesperrt, und die Gaskonzentration <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft fortlaufend<br />

gemessen“, erklärt Jürgen Höchst, zuständige Sicherheitsfachkraft<br />

<strong>der</strong> Köster GmbH. „Wir haben sämtliche Risiken<br />

gemäß Gefährdungsbeurteilung im Vorfeld <strong>der</strong> Arbeiten<br />

ermittelt und daraus die entsprechenden Maßnahmen abgeleitet“,<br />

berichtet Jürgen Höchst. „Unsere Mitarbeiter, die solche<br />

Maßnahmen durchführen, werden bei <strong>der</strong> Köster GmbH<br />

jährlich geschult, um fachgerecht mit möglichen Gefahren<br />

umzugehen.“ Speziell für dieses Projekt s<strong>in</strong>d alle Beteiligten<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>es Toolboxmeet<strong>in</strong>gs vor Baubeg<strong>in</strong>n geme<strong>in</strong>sam<br />

über den geplanten Bauablauf, die auftretenden Gefährdungen<br />

und Risiken sowie die daraus resultierenden Maßnahmen<br />

unterwiesen worden.<br />

Der Rohrleitungsbau <strong>der</strong> Köster GmbH ist deutschlandweit<br />

<strong>in</strong> Gas-, Wasser- und Fernwärmenetzen tätig. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

für Großprojekte o<strong>der</strong> komplexe Maßnahmen sieht sich<br />

die Köster GmbH als Partner <strong>der</strong> Energieerzeuger und Energieverteiler.<br />

Kontakt<br />

Köster GmbH, Osnabrück, Tel. +49 541 998-2206, E-Mail:<br />

hans.peter.karrenbauer@koester-bau.de, www.koester-bau.de<br />

Bild 2: Beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung bei diesen Arbeiten: <strong>Die</strong><br />

Osnabrücker Köster GmbH musste e<strong>in</strong>e bestehende Gussleitung mit<br />

e<strong>in</strong>em Innendurchmesser von rund 80 cm bei Betriebsbed<strong>in</strong>gungen<br />

durchtrennen, um die neue Leitung e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den<br />

Halle H, Stand 33.3<br />

… verb<strong>in</strong>det die Märkte<br />

755 10 / 2010 10 / 2010 755<br />

10 / 2011 755


Projekt kurz beleuchtet<br />

Gasversorgung & Pipel<strong>in</strong>ebau<br />

Bohrung im Steilhang<br />

Erneuerung e<strong>in</strong>er oberirdischen Gasleitung<br />

Von Günter Naujoks<br />

Auf über 2 km Länge musste die <strong>in</strong> die Jahre gekommene, oberirdische Gasleitung von <strong>der</strong> Sollstedter Hölle bis zur Gasdruckregelanlage<br />

bei Sollstedt unter extremen Bed<strong>in</strong>gungen erneuert werden. Zudem soll durch die Erneuerung die Speicherkapazität zur<br />

Regelung die Verfügbarkeit von Gasmengen verbessert und die Druckstufe von jetzt 25 bar auf 70 bar (PN 70) erhöht werden.<br />

<strong>Die</strong> Bohrbaustelle befand sich auf dem Hochplateau, ca. 5 km<br />

abseits vom nächsten Ort. Der zur Baustelle führende Forstweg<br />

war auf den letzten 300 m gerade noch soweit befahrbar,<br />

um die Bohrausrüstung samt LKW sicher an die Bohrstelle<br />

zu transportieren. <strong>Die</strong> Vervollständigung <strong>der</strong> Baustellene<strong>in</strong>richtung<br />

nahm e<strong>in</strong>en Arbeitstag <strong>in</strong> Anspruch. Für das Anmischen<br />

<strong>der</strong> Bohrspülung wurde das Wasser aus dem ca. 6 km<br />

entfernten Flüsschen Wipper <strong>in</strong> 10 m 3 fassende Tanks gepumpt<br />

und mit landwirtschaftlichen Traktoren zum E<strong>in</strong>satzort<br />

transportiert.<br />

Der Auftraggeber, die E.ON Thür<strong>in</strong>ger Energie (ETE) Erfurt,<br />

beauftragte die Firma Boyen und Doyen, Erfurt, mit <strong>der</strong><br />

Durchführung <strong>der</strong> Baumaßnahme, die wie<strong>der</strong>um für die Boh-<br />

rung die Firma Beermann Bohrtechnik GmbH, Riesenbeck,<br />

Nie<strong>der</strong>lassung Zeitz, als Nachunternehmer e<strong>in</strong>schaltete. Für<br />

die Ausführung <strong>der</strong> Bohrarbeiten wurde <strong>der</strong> GRUNDODRILL,<br />

Typ 25 N ausgewählt, den die Bohrfirma seit 2008 erfolgreich<br />

e<strong>in</strong>setzt. 3.800 Betriebsstunden leistete die Bohranlage<br />

bereits. Bediener Lutz <strong>Die</strong>tze: „<strong>Die</strong> längste Bohrung hatten<br />

wir mit 480 m <strong>in</strong> Hamburg, das dickste Rohr was wir e<strong>in</strong>gezogen<br />

haben, war e<strong>in</strong>e 500 mm ST-Fernwärmeleitung“.<br />

Bohrarbeiten am Steilhang<br />

Im Bereich e<strong>in</strong>es Steilhangs mit 78 % Gefälle verläuft die alte<br />

Gasleitung oberirdisch. <strong>Die</strong>ses Teilstück war durch e<strong>in</strong>e parallele<br />

Bohrung auf <strong>in</strong>sgesamt ca. 150 m Länge zu ersetzen.<br />

Der Abstand zwischen Bohrgerät und Beg<strong>in</strong>n <strong>des</strong> Steilhanges<br />

betrug etwa 70 m. Hieraus ergab sich e<strong>in</strong> notwendiger E<strong>in</strong>trittsw<strong>in</strong>kel<br />

von ca. 42 %, um den geplanten Bohraustrittspunkt<br />

am Fuße <strong>des</strong> Steilhangs nach durchgehend geradl<strong>in</strong>igem<br />

Bohrverlauf exakt zu treffen. Zum Vergleich: In <strong>der</strong> Regel<br />

liegt <strong>der</strong> Bohre<strong>in</strong>trittsw<strong>in</strong>kel bei 10 % bis 24 %.<br />

Der Untergrund, <strong>in</strong> Lagen geschichteter Kalkste<strong>in</strong>fels, teilweise<br />

verwittert, teilweise sehr fest bis Bodenklasse 7, war<br />

BILD 1: <strong>Die</strong> alte, oberirsch verlegte Gasrohrleitung am<br />

Steilhang sollte ersetzt werden<br />

BILD 2: Der verschweißte Rohrstrang wird mit e<strong>in</strong>er<br />

W<strong>in</strong>de zum Bohrloch gezogen<br />

756 10 / 2011


an <strong>der</strong> Oberfläche <strong>des</strong> abschüssigen Gelän<strong>des</strong> gut erkennbar.<br />

Dementsprechend war die Pilotbohrung vorzubereiten. E<strong>in</strong><br />

Mudmotor konnte wegen <strong>der</strong> Neigung und <strong>der</strong> engen Platzverhältnisse<br />

nicht e<strong>in</strong>gesetzt werden. Deshalb kam nur e<strong>in</strong><br />

aggressiv arbeiten<strong>der</strong> Bohrkopf mit speziellen Hartmetallbohrspitzen<br />

<strong>in</strong> Frage. Für die Ortung und Steuerung war er<br />

mit e<strong>in</strong>er Tiefensonde (28 m) <strong>des</strong> Herstellers DCI bestückt.<br />

Im Steilhang betrug die Überdeckung streckenweise fast<br />

25 m. Der Signalempfang war entsprechend ger<strong>in</strong>g und als<br />

grenzwertig zu bezeichnen. „Das war e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> jahrelangen Erfahrungen und <strong>des</strong> E<strong>in</strong>satzes<br />

hochmo<strong>der</strong>ner Bohrtechnik waren wir jedoch zuversichtlich,<br />

die Bohrung wie geplant auszuführen. Das zunehmend stärkere<br />

Signal nach <strong>der</strong> kritischen Strecke bestätigte dann auch,<br />

dass wir stets auf Kurs waren“, so Kai W<strong>in</strong>kler von <strong>der</strong> Firma<br />

Beermann. <strong>Die</strong> Pilotbohrung konnte punktgenau abgeschlossen<br />

werden.<br />

BILD 3: In <strong>der</strong> „grünen Hölle“ von Sollstedt - GRUNDODRLL 25 N im<br />

E<strong>in</strong>satz<br />

E<strong>in</strong>zug <strong>der</strong> neuen Gasleitung<br />

Relativ zügig, mit 5 M<strong>in</strong>uten pro Bohrstangenlänge, folgten<br />

nun zwei Aufweitbohrungen mit 250 mm und 350 mm<br />

Durchmesser. <strong>Die</strong> verbrauchte Bohrspülung wurde am Zielpunkt<br />

aufgefangen und kontrolliert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zweite, tiefer gelegene<br />

Grube an <strong>der</strong> Straße, weitergeleitet. Von dort konnte<br />

sie mit dem Saugwagen entsorgt werden. Der Spülungsverbrauch<br />

lag immerh<strong>in</strong> bei ca. 150 l pro laufenden Bohrmeter.<br />

Nach je<strong>der</strong> Aufweitbohrung wurde <strong>der</strong> Backreamer durch das<br />

Bohrloch zurückgeschoben, um das im Bohrloch sedimentierte<br />

Bohrkle<strong>in</strong> zum Tiefpunkt herauszudrücken bzw. zu spülen.<br />

<strong>Die</strong>ser sogenannte „Clean<strong>in</strong>g-Gang“ ist für Bohrungen dieser<br />

Art unerlässlich, um e<strong>in</strong> Festsetzen <strong>des</strong> e<strong>in</strong>zuziehenden Medienrohres<br />

zu vermeiden. Nach dem letzten „Clean<strong>in</strong>g-Gang“<br />

war <strong>der</strong> Bohrkanal sauber ausgebohrt und für den Rohre<strong>in</strong>zug<br />

bereit.<br />

12 Stahlrohre mit PE- und GFK-Überzug, e<strong>in</strong>em Außendurchmesser<br />

von 200 mm und E<strong>in</strong>zellängen von 12 m wurden<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verschweißt, geröntgt und e<strong>in</strong>er Dichtheitsprüfung<br />

mit Wasser bei 100 bar unterzogen. Anschließend<br />

wurde an <strong>der</strong> Schweißstelle die PE- und GFK-Umhüllungen<br />

wie<strong>der</strong> hergestellt. Gleichzeitig mit dem Gasrohr wurden vier<br />

PE-HD-Rohre, 50 x 4,6 mm, für Steuerkabel und für die nach<br />

dem E<strong>in</strong>zug notwendige Verpressung <strong>des</strong> R<strong>in</strong>graums e<strong>in</strong>gezogen.<br />

E<strong>in</strong>e Bagela-Seilw<strong>in</strong>de zog den Rohrstrang den Berg<br />

h<strong>in</strong>auf bis zum Bohrloch. Nach <strong>der</strong> Ankopplung an den Backreamer<br />

begann <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zug. Das Eigengewicht <strong>des</strong> Rohrstrangs<br />

ist mit 5,7 t berechnet. <strong>Die</strong> Zugkraft lag im Durchschnitt<br />

mit 9 t weit unter <strong>der</strong> Reserve von 25 t. Nach 1,5<br />

Stunden war <strong>der</strong> Leitungsstrang e<strong>in</strong>gezogen. An<strong>der</strong>ntags erfolgte<br />

die Verpressung <strong>der</strong> Bohrung. Das Bohrloch wurde zu<br />

diesem Zweck am Bohraustrittspunkt verschalt und so gesichert,<br />

dass <strong>der</strong> Verschluss den Belastungen beim Verfüllen<br />

standhielt. <strong>Die</strong> R<strong>in</strong>graumverfüllung mit dem Verfüllstoff<br />

„Drillmix“ über das 25 m lange PE-HD-Rohr gibt dem Rohr<br />

e<strong>in</strong>e gesicherte Lage und Bettung, vermeidet Korrosion an<br />

<strong>der</strong> Rohraußenfläche und unterb<strong>in</strong>det das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von<br />

Wasser <strong>in</strong> den R<strong>in</strong>graum.<br />

BILD 4: Beg<strong>in</strong>n <strong>des</strong> Rohre<strong>in</strong>zugs<br />

Von <strong>der</strong> Bohrstelle g<strong>in</strong>g es weiter <strong>in</strong> <strong>der</strong> offenen Bauweise.<br />

E<strong>in</strong>e Fräse hatte bereits bis zu dem Punkt, an dem <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>satz<br />

nicht mehr möglich war, e<strong>in</strong>en 1,30 m tiefen Graben ausgehoben.<br />

Kontakt<br />

www.beermann.de; Tracto Technik GmbH GmbH & Co. KG,<br />

Günter Naujoks, Lennestadt, E-Mail: guenter.naujoks@<br />

tracto-technik.de, www.tracto-technik.de<br />

10 / 2011 757


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

<strong>Die</strong> Polyamidumhüllung – E<strong>in</strong>e<br />

Lösung für die Pflugverlegung von<br />

Stahlrohrleitungen<br />

Von Stephan Maier, Hans-Jürgen Kocks<br />

Zusammenfassung: <strong>Die</strong> Polyethylenumhüllung als Korrosionsschutz für Rohrleitungen aus Stahl ist seit Jahrzehnten<br />

Stand <strong>der</strong> Technik. Regelwerke for<strong>der</strong>n als mechanische Schutzmaßnahme die Sandbettung o<strong>der</strong> für nicht konventionelle<br />

Verlegebed<strong>in</strong>gungen den alternativen E<strong>in</strong>satz beispielsweise e<strong>in</strong>er Zementmörtelummantelung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

GfK-Umhüllung. Jede dieser Son<strong>der</strong>lösungen hat für die Praxis Vor- und Nachteile, die je nach Anwendungserfahrung<br />

zwangsläufig Entscheidungen für o<strong>der</strong> gegen e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Ausführungen bee<strong>in</strong>flussen. In diesem Spektrum möglicher Son<strong>der</strong>lösungen<br />

ist zukünftig als weitere Alternative auch die Umhüllung aus Polyamid zu berücksichtigen. Der vorliegende<br />

Beitrag beschreibt den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Polyamidumhüllung als Verschleißschutz bei <strong>der</strong> Verlegung im Pflugverfahren.<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Als kommunaler Zweckverband beliefert die Wasserversorgung<br />

Bayerischer Wald (WBW) über 100 Städte, Märkte und<br />

Geme<strong>in</strong>den im Bayerischen Wald sowie im ostbayerischen<br />

Donau- und Isarraum mit Tr<strong>in</strong>kwasser. Das Versorgungsgebiet<br />

<strong>des</strong> Zweckverban<strong>des</strong> umfasst ca. 8.800 km 2 (Gesamtfläche<br />

von Nie<strong>der</strong>bayern ca. 11.000 km²). <strong>Die</strong> WBW ist e<strong>in</strong>e Körperschaft<br />

<strong>des</strong> öffentlichen Rechts und wird von den Landkreisen<br />

Cham, Deggendorf, D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g-Landau, Freyung-Grafenau,<br />

Passau, Regen, Straub<strong>in</strong>g-Bogen und <strong>der</strong> großen Kreisstadt<br />

Deggendorf getragen.<br />

Im Zuge e<strong>in</strong>es aufgelegten Sanierungs- und Ausbauprogramms<br />

<strong>der</strong> WBW soll die Versorgungssicherheit für ca.<br />

100.000 E<strong>in</strong>wohner rechts <strong>der</strong> Donau erhöht werden. Das<br />

Projekt mit e<strong>in</strong>em Kostenumfang von ca. 5 Mio. e umfasst die<br />

Verlegung e<strong>in</strong>er rund 9,5 km langen Stahlrohrleitung DN 300<br />

im Landkreis D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g-Landau sowie den Bau e<strong>in</strong>es neuen<br />

Hochbehälters bei Reiß<strong>in</strong>g im Landkreis Straub<strong>in</strong>g-Bogen.<br />

Erstmals <strong>in</strong> Deutschland ist bei e<strong>in</strong>em Wasserleitungsprojekt<br />

e<strong>in</strong>e völlig neue Verlegetechnik für Stahlrohre zum E<strong>in</strong>satz<br />

gekommen. <strong>Die</strong> ausführenden Fachfirmen aus Nie<strong>der</strong>bayern<br />

Max Streicher, Deggendorf und Josef Pfaff<strong>in</strong>ger, Passau haben<br />

dabei e<strong>in</strong>en lasergesteuerten „Raketenpflug“ e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Bodengegebenheiten hatten sich die beiden<br />

Unternehmen schon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Planungsphase entschieden e<strong>in</strong>en<br />

großen Teil <strong>der</strong> Gesamtstrecke mittels Pflugverfahren,<br />

e<strong>in</strong>em grabenlosen Bauverfahren, zu verlegen. Als Planer war<br />

das Ingenieurbüro Stelzenberger & Scholz aus Mamm<strong>in</strong>g im<br />

Landkreis D<strong>in</strong>golf<strong>in</strong>g Landau beteiligt. Dank <strong>der</strong> Verlegetechnik<br />

konnte <strong>der</strong> für den Zeitraum April-August 2011 disponierte<br />

Leitungsbau bereits im Juli abgeschlossen werden. Angesichts<br />

<strong>der</strong> mit dem Pflugverfahren verbundenen Vorteile wie<br />

schneller Baufortschritt,<br />

kle<strong>in</strong>e Arbeitsräume,<br />

Erhalt <strong>der</strong> Bodencharakteristik o<strong>der</strong><br />

m<strong>in</strong>imale Belastungen für die Umwelt<br />

konnte <strong>der</strong> Auftraggeber leicht überzeugt werden, die Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus konventioneller Verlegung und Pflugverfahren<br />

<strong>in</strong> die engere Wahl zu ziehen. E<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> 95 betroffenen<br />

Grundstückseigentümer s<strong>in</strong>d Landwirte, die nicht<br />

nur während <strong>der</strong> geplanten Bauzeit möglichst ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

ihre Fel<strong>der</strong> bestellen wollen. Darüber h<strong>in</strong>aus besteht natürlich<br />

<strong>der</strong> Wunsch, dass die Kulturböden möglichst unberührt<br />

bleiben. <strong>Die</strong>sen Wünschen kommt das Pflugverfahren<br />

sehr entgegen. Weitgehend gerade Leitungsabschnitte und<br />

e<strong>in</strong> ste<strong>in</strong>freier fe<strong>in</strong>er Boden bieten beste Voraussetzungen<br />

für das Pflugverfahren. Für diese Verlegeweise ist etwa die<br />

Hälfte <strong>der</strong> geplanten Leitungstrasse vorgesehen. <strong>Die</strong>se wurde<br />

<strong>in</strong> 21 E<strong>in</strong>zelabschnitte mit e<strong>in</strong>er maximalen E<strong>in</strong>ziehlänge<br />

von 760 m unterteilt. Da die Pflugverlegung nicht nur<br />

technische und ökologische Vorteile bietet, son<strong>der</strong>n aufgrund<br />

<strong>der</strong> m<strong>in</strong>imierten Grabungsaktivitäten auch erhebliche<br />

Kostene<strong>in</strong>sparungen ermöglicht, erhielt das Konsortium<br />

aus den oben genannten Firmen den Zuschlag für das<br />

anspruchsvolle Projekt.<br />

<strong>Die</strong> Rohrausführung<br />

Für die geplante Tr<strong>in</strong>kwassertransportleitung wurde e<strong>in</strong>e<br />

Stahlrohrausführung <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelrohrlängen von 16 m mit Zementmörtelauskleidung<br />

und verstärkter Polyethylenumhüllung<br />

gewählt. Es handelt sich um Rohre <strong>der</strong> Dimension DN 300<br />

mit e<strong>in</strong>em Nennaußendurchmesser von 323,9 mm und e<strong>in</strong>er<br />

Wanddicke von 4,5 mm. Mit dieser Wanddicke s<strong>in</strong>d die Rohre<br />

bei <strong>der</strong> vorgesehenen M<strong>in</strong><strong>des</strong>treckgrenze von 355 N/mm² für<br />

e<strong>in</strong>en maximal möglichen Betriebsdruck von 60 bar vorgesehen.<br />

<strong>Die</strong> Zementmörtelauskleidung wurde für die Stumpfschweißverb<strong>in</strong>dung<br />

an den Rohrenden entsprechend Typ C3<br />

nach Anhang A <strong>der</strong> DIN EN 10298 (ehem. Ausführung B <strong>der</strong><br />

DIN 2614) vorbereitet [1, 2]. Der verbleibende Spalt von etwa<br />

5 bis 10 mm wird nach <strong>der</strong> Inbetriebnahme durch Deckschichtbildung<br />

geschützt.<br />

758 10 / 2011


Bild 1: Schichtaufbau<br />

<strong>der</strong> polyamidumhüllten<br />

Rohrausführung im<br />

Verb<strong>in</strong>dungsbereich<br />

Bild 2: Rohrende <strong>der</strong> polyamidumhüllten Rohrausführung<br />

Bild 3: Verb<strong>in</strong>dungsbereich mit Polyurethannachumhüllung<br />

<strong>Die</strong> Polyethylenumhüllung nach DIN 30670 kann entsprechend<br />

DIN 30675 T.1 <strong>in</strong> Böden je<strong>der</strong> Aggressivitätsstufe e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden [3, 4]. <strong>Die</strong>se Vorteile <strong>der</strong> Polyethylenumhüllung<br />

werden durch den E<strong>in</strong>satz <strong>des</strong> kathodischen Korrosionsschutzes<br />

ergänzt. <strong>Die</strong> Schweißverb<strong>in</strong>dung erlaubt aufgrund<br />

ihrer Längsleitfähigkeit den E<strong>in</strong>satz dieser zusätzlichen Korrosionsschutzmaßnahme,<br />

die dem Betreiber gleichzeitig mehrere<br />

Vorteile bietet:<br />

<strong>Die</strong> Rohrleitung kann schon kurze Zeit nach <strong>der</strong> Verlegung<br />

auf Schäden h<strong>in</strong> untersucht, Fehlstellen können lokalisiert<br />

und repariert werden.<br />

<strong>Die</strong> Rohrleitung ist je<strong>der</strong>zeit <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei späteren<br />

Aufgrabungen im Trassenbereich geschützt. <strong>Die</strong> Leitung<br />

kann auch nach Abschluss <strong>der</strong> Arbeiten Dritter gezielt<br />

kontrolliert werden.<br />

Auch nach Jahrzehnten <strong>des</strong> Betriebes kann <strong>der</strong> Zustand<br />

<strong>des</strong> äußeren Korrosionsschutzes ohne Aufgrabungen<br />

durch Messungen erfasst und damit die Funktionstauglichkeit<br />

<strong>der</strong> Leitung beurteilt werden.<br />

Für den Bereich nicht konventioneller Verlegeverfahren wie<br />

<strong>der</strong> Pflugtechnik wurde die zementmörtelausgekleidete und<br />

polyethylenumhüllte Rohrausführung durch die zusätzliche<br />

Polyamidumhüllung als Schutz vor mechanischen Beschädigungen<br />

ergänzt [5]. <strong>Die</strong> Endenausführung dieser Umhüllungskomb<strong>in</strong>ation<br />

aus Polyethylen und Polyamid wurde dazu mit<br />

Blick auf die geplante Polyurethannachumhüllung optimiert<br />

(Bild 1 und Bild 2).<br />

Das Raketenpflugverfahren<br />

Im Rahmen dieses Projektes ist erstmalig <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e<br />

zementmörtelausgekleidete Stahlrohrleitung <strong>der</strong> Dimensi-<br />

on DN 300 mit dem Pflugverfahren verlegt worden. <strong>Die</strong> Rohre<br />

wurden dazu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Leitungstrasse zu Strängen verschweißt<br />

und anschließend zum E<strong>in</strong>zug auf Rollenböcken gelagert. Zur<br />

Nachumhüllung wurden die Verb<strong>in</strong>dungsbereiche gestrahlt und<br />

mit Schalungen zur Aufnahme <strong>der</strong> Polyurethanvergussmasse<br />

versehen (Bild 3).<br />

Für die Verlegung kommt e<strong>in</strong>e 480 PS starke W<strong>in</strong>de mit<br />

e<strong>in</strong>er Zugkraft von max. 220 t zum E<strong>in</strong>satz. <strong>Die</strong>se W<strong>in</strong>de zieht<br />

den Verlegepflug, <strong>der</strong> das Rohr auf e<strong>in</strong>e Verlegetiefe bis maximal<br />

2,5 m br<strong>in</strong>gt. Das Rohr wird dazu an e<strong>in</strong>em Aufweitkopf<br />

fixiert (Bild 4). <strong>Die</strong> Pflugspitze räumt und formt den Hohlraum<br />

sowie die Sohle für den Rohrstrang. <strong>Die</strong> Baulänge <strong>der</strong><br />

Aufweite<strong>in</strong>heit wird dabei genutzt um e<strong>in</strong> möglichst ebenes<br />

Auflager zu gestalten.<br />

Beim Pflügen wird die Lage <strong>des</strong> Rohres <strong>in</strong> Bezug auf Verlegetiefe<br />

bzw. Seitenversatz und die aktuelle Zugkraft über e<strong>in</strong>en<br />

mobilen Leitstand verfolgt und protokolliert. Im Vorfeld wurde<br />

dazu <strong>der</strong> geplante Trassenverlauf aufgenommen und die sich<br />

daraus ergebenden Vergleichsdaten <strong>in</strong> das Mess- und Steuersystem<br />

e<strong>in</strong>gepflegt. Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Biegeradien<br />

und <strong>der</strong> maximal zugelassenen Zugkräfte ist so e<strong>in</strong>e technisch<br />

e<strong>in</strong>wandfreie Rohrverlegung entlang dem geplanten Trassenverlauf<br />

und vorgesehenem Verlegeniveau sichergestellt. Unter<br />

Berücksichtigung <strong>des</strong> zulässigen Biegeradius von 190 m kann<br />

diese Rohrausführung mit e<strong>in</strong>er möglichen Zugkraft von 100 t<br />

belastet werden. <strong>Die</strong>se Zugkräfte wurden jedoch selbst bei e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>ziehlänge von 760 m nicht erreicht. <strong>Die</strong> maximale Zugkraft<br />

lag nie über 60 t. Dabei spielen e<strong>in</strong>erseits die Bodenverhältnisse,<br />

an<strong>der</strong>erseits aber auch die ger<strong>in</strong>ge Gleitreibung <strong>der</strong><br />

Polyamidumhüllung e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. <strong>Die</strong> abschließend<br />

durchgeführten Polarisationsstrommessungen zeigen, dass die<br />

Umhülllungen den E<strong>in</strong>zug unbeschädigt überstanden haben.<br />

10 / 2011 759


Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Verlegepflug und Zuge<strong>in</strong>heit<br />

Bild 4:<br />

Pflugverlegung<br />

<strong>der</strong> Wassertransportleitung<br />

DN 300<br />

mit Polyamidumhüllung<br />

Zugkopf<br />

Aufweite<strong>in</strong>heit<br />

Pflügen <strong>des</strong> Rohrstranges<br />

Zusammenfassende Betrachtungen<br />

Für den Bau e<strong>in</strong>er Wassertransportleitung <strong>des</strong> Zweckverban<strong>des</strong><br />

Bayrischer Wald konnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Teil <strong>der</strong> geplanten Leitungstrasse<br />

das Pflugverfahren zum grabenlosen E<strong>in</strong>zug von vorgefertigten<br />

Leitungssträngen e<strong>in</strong>gesetzt werden. <strong>Die</strong> Vorteile<br />

<strong>der</strong> Pflugtechnik äußern sich nicht nur durch weniger Lärm<br />

und Staub, schmale Arbeitsstreifen und nur ger<strong>in</strong>gfügige Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Bodenstrukturen, son<strong>der</strong>n auch durch e<strong>in</strong>e Reduktion<br />

<strong>der</strong> Verlegekosten um bis zu 30 %, aufgrund <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesparten<br />

Bauzeiten. Im Falle <strong>der</strong> gepflügten Strecken konnten<br />

so etwa 20.000 m³ Aushub vermieden werden.<br />

Der Erfolg nicht konventioneller Verlegeverfahren, zu denen<br />

auch die Pflugtechnik zählt, hängt maßgeblich vom störungsfreien<br />

Baufortschritt und damit von <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Umhüllungen gegenüber lokalen E<strong>in</strong>wirkungen<br />

während <strong>des</strong> E<strong>in</strong>ziehvorganges ab. Speziell für solche Anwendungsfälle<br />

wurde die Polyamidumhüllung für Stahlleitungsrohre<br />

entwickelt. <strong>Die</strong> etwa 2 mm dicke Polyamidschicht dient dabei<br />

als Verschleißschutzschicht. <strong>Die</strong> erfor<strong>der</strong>liche mechanische<br />

Beständigkeit bleibt jedoch nicht auf die Werksumhüllung beschränkt.<br />

Auch die Baustellennachumhüllung muss den Belastungen<br />

während <strong>des</strong> E<strong>in</strong>zuges gewachsen se<strong>in</strong>. Ohne diesen<br />

Systemgedanken, ist die Entwicklung e<strong>in</strong>es werksseitig aufgebrachten<br />

Verschleißschutzes ohne praktischen Wert. Im Zuge<br />

dieses Projektes konnte die Wirksamkeit <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ation aus<br />

Polyamidumhüllung und <strong>der</strong> Nachumhüllung auf Polyurethanbasis<br />

unter Beweis gestellt werden.<br />

Danksagung<br />

Für die Realisierung dieses Projektes danken wir den an Planung<br />

und Bau beteiligten Unternehmen, den Firmen Josef<br />

Pfaff<strong>in</strong>ger und Max Streicher, dem Planungsbüro Stelzenberger<br />

und Scholz sowie namentlich dem Werkleiter Dipl.-<br />

Ing. Baudirektor Hermann Gruber, Werkleiter <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />

Bayrischer Wald für die Bereitstellung <strong>der</strong> <strong>in</strong>teressanten<br />

Rand<strong>in</strong>formationen zu diesem Projekt.<br />

Literatur<br />

[1] DIN EN 10298 „Stahlrohre und Formstücke für erd- und<br />

wasserverlegte Rohrleitungen – Zementmörtel-Auskleidung;<br />

Deutsche Fassung EN 10298:2005“<br />

[2] DIN 2614 „Zementmörtelauskleidungen für Gußrohre,<br />

Stahlrohre und Formstücke; Ausgabedatum“ (1990-02)<br />

[3] „Umhüllung von Stahlrohren und -formstücken mit Polyethylen“<br />

(1991-04)<br />

[4] „Äußerer Korrosionsschutz von erdverlegten Rohrleitungen;<br />

Schutzmaßnahmen und E<strong>in</strong>satzbereiche bei Rohrleitungen<br />

aus Stahl“ (1992-09)<br />

[5] Hartmann, M.; Kocks, H.-J.: Polyamid - e<strong>in</strong> neuer Werkstoff<br />

für die Umhüllung von Stahlrohren; <strong>3R</strong> 50 (2011) Nr.<br />

4-5, S. 292-298<br />

Autoren<br />

StePHan Maier<br />

Salzgitter Mannesmann L<strong>in</strong>e Pipe<br />

GmbH, Siegen<br />

E-Mail: stephan.maier@smlp.eu<br />

Dr. Hans-Jürgen Kocks<br />

Salzgitter Mannesmann L<strong>in</strong>e Pipe<br />

GmbH, Siegen<br />

Tel. +49 271 691 170<br />

E-Mail: hans-juergen.kocks@smlp.eu<br />

760 10 / 2011


Marktübersicht<br />

2011<br />

Rohre + Komponenten<br />

Masch<strong>in</strong>en + Geräte<br />

Korrosionsschutz<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Sanierung<br />

Institute + Verbände<br />

For<strong>der</strong>n Sie weitere Informationen an unter<br />

Tel. 0201/82002-35 o<strong>der</strong> E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

www.3r-marktuebersicht.de


2011<br />

RohRe + Komponenten<br />

Marktübersicht<br />

Armaturen<br />

Armaturen + Zubehör<br />

Absperrklappen<br />

Anbohrarmaturen<br />

Schaugläser für Rohrleitungen<br />

Rohre<br />

Fernwärmerohre PE 100-RC Rohre Schutzmantelrohre<br />

762 10 / 2011


RohRe + Komponenten<br />

2011<br />

Kunststoff<br />

Formstücke<br />

Rohrdurchführungen<br />

Marktübersicht<br />

Dichtungen<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201 82002-35<br />

Fax 0201 82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

10 / 2011 763


2011<br />

mAschInen + GeRäte<br />

Marktübersicht<br />

Kunststoffschweißmasch<strong>in</strong>en<br />

horizontalbohrtechnik<br />

Berstl<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201 82002-35<br />

Fax 0201 82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

764 10 / 2011


mAschInen + GeRäte<br />

2011<br />

Leckageortung<br />

Inspektion, Reparatur und Re<strong>in</strong>igung<br />

Marktübersicht<br />

KoRRosIonsschutZ<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

10 / 2011 765


2011<br />

KoRRosIonsschutZ<br />

Marktübersicht<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Ihr „Draht“ zur Anzeigenabteilung von<br />

Helga Pelzer<br />

Tel. 0201 82002-35<br />

Fax 0201 82002-40<br />

h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

766 10 / 2011


KoRRosIonsschutZ<br />

2011<br />

Kathodischer Korrosionsschutz<br />

Marktübersicht<br />

Korrosionsschutz<br />

10 / 2011 767


2011<br />

KoRRosIonsschutZ<br />

Marktübersicht<br />

Korrosionsschutz<br />

DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

Öffentliche Ausschreibungen<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

768 10 / 2011


DIenstLeIstunGen / sAnIeRunG<br />

2011<br />

sanierung<br />

Sanierung Gewebeschlauchsanierung Schächte<br />

Marktübersicht<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Institute<br />

10 / 2011 769


2011<br />

InstItute + VeRBänDe<br />

Marktübersicht<br />

Verbände<br />

770 10 / 2011


Wissen für die praxis<br />

RSV-Regelwerk<br />

RSV Merkblatt 1<br />

Renovierung von Entwässerungskanälen und -leitungen mit vor Ort härtendem Schlauchl<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

2006, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 35,-<br />

RSV Merkblatt 2<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen mit Rohren aus<br />

thermoplastischen Kunststoffen durch L<strong>in</strong><strong>in</strong>gverfahren ohne R<strong>in</strong>graum<br />

2009, 38 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 2.2<br />

Renovierung mit dem TIP-Verfahren ohne R<strong>in</strong>graum (<strong>in</strong> Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 3<br />

Renovierung von Abwasserleitungen und -kanälen durch L<strong>in</strong><strong>in</strong>gverfahren mit R<strong>in</strong>graum<br />

2008, 40 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 4<br />

Reparatur von drucklosen Abwässerkanälen und Rohrleitungen durch vor Ort härtende Kurzl<strong>in</strong>er<br />

(partielle Inl<strong>in</strong>er)<br />

2009, 25 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 5<br />

Reparatur von Entwässerungsleitungen und Kanälen durch Roboterverfahren<br />

2007, 22 Seiten, DIN A4, broschiert, € 27,-<br />

RSV Merkblatt 6<br />

Sanierung von begehbaren Entwässerungsleitungen und -kanälen sowie Schachtbauwerken<br />

2007, 23 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 6.2<br />

Schachtsanierung (<strong>in</strong> Bearbeitung)<br />

RSV Merkblatt 7.1<br />

Renovierung von drucklosen Leitungen / Anschlußleitungen mit vor Ort härtendem Schlauchl<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

2009, 24 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 7.2<br />

Hutprofiltechnik zur E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Anschlußleitungen – Reparatur / Renovierung<br />

2009, 31 Seiten, DIN A4, broschiert, € 30,-<br />

RSV Merkblatt 8<br />

Erneuerung von Entwässerungskanälen und Anschlussleitungen mit dem Berstl<strong>in</strong><strong>in</strong>gverfahren<br />

2006, 27 Seiten, DIN A4, broschiert, € 29,-<br />

RSV Merkblatt 10<br />

Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen<br />

2008, 55 Seiten, DIN A4, broschiert, € 37,-<br />

Vulkan-Verlag<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Faxbestellsche<strong>in</strong> an: 0201/82002-34<br />

Ja, ich / wir bestelle(n) gegen Rechnung:<br />

___ Ex. RSV-M 1 € 35,-<br />

___ Ex. RSV-M 2 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 2.2 <strong>in</strong> Bearbeitung<br />

___ Ex. RSV-M 3 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 4 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 5 € 27,-<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

___ Ex. RSV-M 6 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 6.2 <strong>in</strong> Bearbeitung<br />

___ Ex. RSV-M 7.1 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 7.2 € 30,-<br />

___ Ex. RSV-M 8 € 29,-<br />

___ Ex. RSV-M 10 € 37,-<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Firma/Institution<br />

Vorname/Name <strong>des</strong> Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

E-Mail<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise □ Bankabbuchung □ Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Garantie: <strong>Die</strong>ser Auftrag kann <strong>in</strong>nerhalb von 14 Tagen bei <strong>der</strong> Vulkan-Verlag GmbH, Postfach 10 39 62, 45039 Essen schriftlich wi<strong>der</strong>rufen<br />

werden. <strong>Die</strong> rechtzeitige Absendung <strong>der</strong> Mitteilung genügt. Für die Auftragsabwicklung und die Pflege <strong>der</strong> Kommunikation werden Ihre<br />

persönlichen Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anfor<strong>der</strong>ung erkläre ich mich damit e<strong>in</strong>verstanden, dass ich per Post, Telefon, Telefax<br />

o<strong>der</strong> E-Mail über <strong>in</strong>teressante Verlagsangebote <strong>in</strong>formiert werde. <strong>Die</strong>se Erklärung kann ich je<strong>der</strong>zeit wi<strong>der</strong>rufen.<br />

Bankleitzahl<br />

✘<br />

Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

GFK-Wickelrohre für die<br />

<strong>Energiewende</strong><br />

GFK-Wickelrohre machen <strong>in</strong> jüngster Zeit bei <strong>der</strong> Entwässerung neuer Seehäfen von sich reden. Nachdem bereits große Flächen<br />

<strong>des</strong> neuen Jade-Weser-Ports <strong>in</strong> Wilhelmshaven mit FLOWTITE-Rohren ausgestattet wurden, liefert Amitech Germany nun<br />

auch 1,6 km begehbarer GFK-Wickelrohre und 14 GFK-Schachtbauwerke nach Cuxhaven. Dort baut die CuxHafEn GmbH<br />

<strong>der</strong>zeit die Offshore Basis Cuxhaven aus. Der neue Hafen ist künftig Logistik-Standort für die geplanten Offshore-W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nordsee.<br />

Als letzter Bauabschnitt <strong>der</strong> Offshore Basis Cuxhaven wurde<br />

seit Anfang 2010 e<strong>in</strong>e 100 ha große Fläche zwischen dem<br />

bereits bestehenden Werksareal <strong>der</strong> AMBAU GmbH und dem<br />

Altenbrucher Hafen mit rund 2 Millionen Tonnen Elbsand<br />

aufgespült. Für diese Erschließungsmaßnahme stellen das<br />

Land Nie<strong>der</strong>sachsen und <strong>der</strong> Bund rund 100 Millionen Euro<br />

zur Verfügung. Ca. 1,4 Millionen Euro davon fließen <strong>der</strong>zeit<br />

buchstäblich <strong>in</strong> den Untergrund, nämlich <strong>in</strong> die Entwässe-<br />

rungsanlagen <strong>des</strong> neuen Betriebsgelän<strong>des</strong> <strong>der</strong> Strabag Offshore<br />

W<strong>in</strong>d GmbH, das hier entsteht. <strong>Die</strong> Strabag-Tochter<br />

wird hier künftig die Betonfundamente für die landseitig<br />

komplett montierten W<strong>in</strong>dkraftanlagen fertigen, die dann<br />

mit e<strong>in</strong>em Gesamtgewicht von jeweils 7000 Tonnen per<br />

Schiff an ihre Standorte gebracht werden.<br />

In e<strong>in</strong>em ersten Bauabschnitt werden bis Ende September<br />

2011 ca. 1670 m Staukanäle <strong>der</strong> Nennweiten DN 1600<br />

Bild 1: Transport e<strong>in</strong>es 12 m langen GFK-Rohres DN 2000 - wie man sieht, lassen sich auch <strong>der</strong>artige Kaliber von Rohren <strong>in</strong> GFK<br />

noch mit herkömmlichem Baugerät transportieren<br />

772 10 / 2011


und DN 2000 am Rande <strong>des</strong> aufgeschütteten Gelän<strong>des</strong> parallel<br />

zur Grodener Baumrönne (e<strong>in</strong>em im Zuge <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

umgebetteten Gewässers) verlegt. <strong>Die</strong> Staukanäle<br />

speichern bei Starkregen die Nie<strong>der</strong>schläge, die auf den 100<br />

Hektar Betriebsfläche nie<strong>der</strong>gehen, um sie anschließend<br />

kontrolliert wie<strong>der</strong> abzugeben.<br />

Im Zuge e<strong>in</strong>er öffentlichen Ausschreibung erhielt die AR-<br />

GE Hahn/Freimuth den Zuschlag für diese Maßnahme mit<br />

e<strong>in</strong>em Angebot, das den E<strong>in</strong>satz von GFK-Wickelrohren <strong>des</strong><br />

Systems FLOWTITE (SN 2500) sowie von Schächten aus<br />

dem gleichen System be<strong>in</strong>haltete.<br />

Neben den exzellenten betrieblichen Eigenschaften <strong>des</strong><br />

Werkstoffs GFK, vor allem <strong>des</strong>sen Wartungsfreiheit, spielte<br />

bei diesem Projekt vor allem <strong>der</strong> Zeitfaktor e<strong>in</strong>e entscheidende<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Werkstoffwahl. <strong>Die</strong> Bauzeit ist bis<br />

30.09.2011 sehr eng term<strong>in</strong>iert; zugleich ermöglichen <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>satz von 12-m-Rohren und das dennoch vergleichsweise<br />

ger<strong>in</strong>ge Gewicht e<strong>in</strong>en gegenüber an<strong>der</strong>en Werkstoffen<br />

erheblich schnelleren Baufortschritt. E<strong>in</strong> Pluspunkt ist auch,<br />

dass die mächtigen Schachtbauwerke (bis zu DN 3200) samt<br />

ihren maßgefertigten Anschlüssen aus dem gleichen System<br />

gefertigt werden. In Cuxhaven profiliert sich FLOWTITE-Wickelrohr<br />

e<strong>in</strong>mal mehr als nicht nur hoch belastbares und wartungsarmes<br />

System, son<strong>der</strong>n auch als Ideallösung für Projekte<br />

mit sehr eng bemessenem Zeitfenster.<br />

Bild 2: Der neue Staukanal im Bau<br />

Kontakt<br />

Amitech Germany GmbH, Sophie Schubert, Mochau,<br />

Tel. +49 3431 7182-0, E-Mail: presse@amitech-germany.de,<br />

www.amitech-germany.de<br />

Bild 3: Blick <strong>in</strong> den Staukanal DN 2000 mit „Innenleben“ e<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />

Schächte<br />

Freikarte für den kostenlosen Messebesuch.<br />

Bei Abgabe dieser Anzeige an<br />

<strong>der</strong> Messekasse erhalten Sie e<strong>in</strong>e<br />

[<strong>3R</strong>]<br />

Gutsche<strong>in</strong><br />

für e<strong>in</strong>e Freikarte!<br />

3. Internationale Energiefachmesse<br />

Österreichs Lan<strong>des</strong>energiemesse<br />

24. – 26.11.2011, Messezentrum Salzburg<br />

www.renexpo-austria.at<br />

10 / 2011 773


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

Sanierung von Hausanschlüssen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Altstadt von Münster<br />

Der Marienplatz ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> markantesten Plätze <strong>der</strong> historischen Altstadt von Münster/Westfalen. Um Straßenoberflächen<br />

und unterirdische Leitungssysteme war es jedoch <strong>in</strong> den letzten Jahren so schlecht bestellt, dass <strong>der</strong> Platz mit hoher Priorität<br />

zum Objekt e<strong>in</strong>er „<strong>in</strong>frastrukturellen Run<strong>der</strong>neuerung“ wurde. Der Auftrag dazu erg<strong>in</strong>g an die Firma Wittfeld, e<strong>in</strong>e Tochterfirma<br />

<strong>des</strong> französischen Baukonzerns EIFFAGE. Mit im Boot sitzt als Subunternehmer das Kanalsanierungsunternehmen Swietelsky-<br />

Faber GmbH. <strong>Die</strong> Blomberger Nie<strong>der</strong>lassung von Swietelsky-Faber saniert rund um den Marienplatz defekte Abwasser-Hausanschlüsse<br />

mit <strong>der</strong> Schlauchl<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Technologie nach dem BRAWOLINER-System.<br />

Infrastrukturelle Run<strong>der</strong>neuerung<br />

Der Baukonzern EIFFAGE mit se<strong>in</strong>en weltweit 78.000 Beschäftigten<br />

war <strong>in</strong> den letzten Jahren auch <strong>in</strong> Deutschland<br />

auf Expansionskurs. Zu den deutschen Akquisitionen gehör-<br />

ten unter e<strong>in</strong>igen an<strong>der</strong>en auch die renommierten Bauunternehmen<br />

Wittfeld Bau und Faber Bau. Über letzteres ist EIF-<br />

FAGE auch an <strong>der</strong> Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung,<br />

e<strong>in</strong>em namhaften Anbieter grabenloser Kanalsanierungstechnologie,<br />

beteiligt. Das kl<strong>in</strong>gt nach äußerst nützlichen Synergien,<br />

und es kl<strong>in</strong>gt nicht nur so, wie 2011 an e<strong>in</strong>em großen<br />

Projekt <strong>in</strong> Münster/Westfalen deutlich wird. Hier wird<br />

aktuell <strong>der</strong> Marienplatz erneuert - und zwar komplett, von<br />

den Abwasser-Leitungen aufwärts über die unterirdischen<br />

Versorgungsnetze und die Systeme <strong>der</strong> Telekommunikation<br />

bis h<strong>in</strong> zur Kompletterneuerung aller Fahrbahnen und sonstigen<br />

Oberflächen. Für e<strong>in</strong> <strong>der</strong>art umfassend angelegtes<br />

Großprojekt ist natürlich e<strong>in</strong> Unternehmen, das technologisch<br />

aufgestellt ist wie EIFFAGE, e<strong>in</strong> prä<strong>des</strong>t<strong>in</strong>ierter Bieter.<br />

Das gesamte Bauvorhaben Marienplatz umfasst, „von unten<br />

nach oben“ betrachtet, folgende Hauptgewerke:<br />

15 m Entwässerungsleitung DN 300<br />

80 m Schmutzwasserleitung DN 300<br />

Sanierung/Erneuerung von 60 Abwasser-Hausanschlüssen<br />

35 Straßenabläufe<br />

178 m Gasversorgungstrassen<br />

132 m Wasserversorgungstrasse<br />

650 m Stromversorgungstrassen 1 kV<br />

400 m Stromversorgung<br />

310 m Leerrohrverlegung<br />

7300 m 2 Pflasterung (Naturste<strong>in</strong>, Beton)<br />

2850 m 2 Asphaltschicht für provisorische Wege und<br />

Fahrbahnen<br />

Bild 1: Erneuerung von Grund auf: Rund um den Marienplatz <strong>in</strong><br />

Münster wurde die gesamte unterirdische Infrastruktur erneuert<br />

Sanierung <strong>der</strong> Abwasser-<br />

Hausanschlüsse<br />

Während die Eiffage-Tochter Wittfeld Bau für sämtliche Straßen-<br />

und Leitungs-Tiefbaumaßnahmen verantwortlich ist,<br />

gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> durch und durch historischen Bausubstanz rund<br />

um den Marienplatz etliche Zwangspunkte, die e<strong>in</strong>e „grabenlose“<br />

Vorgehensweise wenn nicht erzw<strong>in</strong>gen, so immerh<strong>in</strong><br />

begünstigen. Dazu gehören zuvor<strong>der</strong>st die Abwasser-Hausanschlüsse,<br />

die ja nicht nur die Bürgersteige und Fahrbahnen<br />

queren, son<strong>der</strong>n vor allem direkt <strong>in</strong> die alte Gebäu<strong>des</strong>ubstanz<br />

rund um den Platz führen.<br />

774 10 / 2011


Abgesehen von Fällen, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Leitungen<br />

e<strong>in</strong>e grabenlose Sanierung nicht mehr zulässt und <strong>in</strong>soweit<br />

e<strong>in</strong> offener Neubau unabd<strong>in</strong>gbar ist, werden nun alle Anschlussleitungen<br />

am Marienplatz entwe<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>e Glasfaserauskleidung<br />

nach dem Longl<strong>in</strong>er-Verfahren o<strong>der</strong> durch<br />

e<strong>in</strong>en Schlauchl<strong>in</strong>er <strong>des</strong> Systems BRAWOLINER saniert. Beim<br />

Longl<strong>in</strong>er-System wird e<strong>in</strong> doppellagiges Glasfaserlam<strong>in</strong>at von<br />

bis zu 5 m Länge mit Epoxidharz getränkt und auf e<strong>in</strong>er pneumatischen<br />

Langblase <strong>in</strong> den Anschluss e<strong>in</strong>geschoben. Dort<br />

bläst man die Blase mit Pressluft auf, so dass das harzgetränkte<br />

Lam<strong>in</strong>at formschlüssig an die Rohrwand gepresst wird.<br />

Während <strong>der</strong> rund 90 M<strong>in</strong>uten dauernden Aushärtung <strong>des</strong><br />

Lam<strong>in</strong>ats wird dieses zu e<strong>in</strong>er dauerbeständigen Innenauskleidung,<br />

die das Rohr nicht nur zuverlässig abdichtet, son<strong>der</strong>n<br />

auch se<strong>in</strong>e Standsicherheit wie<strong>der</strong>herstellt. Gegebenenfalls<br />

können auch zwei o<strong>der</strong> mehrere Longl<strong>in</strong>er komb<strong>in</strong>iert<br />

werden, wo aus technischen Gründen ke<strong>in</strong> eigentlicher<br />

Schlauchl<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>setzbar ist.<br />

<strong>Die</strong> Swietelsky-Faber-Experten bauen <strong>in</strong> Münster das<br />

BRAWOLINER-System e<strong>in</strong>, das sich durch e<strong>in</strong>en hoch elastischen,<br />

ebenfalls mit Epoxidharz getränkten Polyestergewebe-L<strong>in</strong>er<br />

auszeichnet, <strong>der</strong> aus e<strong>in</strong>er Drucktrommel heraus mit<br />

Luft- o<strong>der</strong> Wasserdruck <strong>in</strong>s Rohr „eversiert“ wird. Dabei s<strong>in</strong>d<br />

je nach Örtlichkeit unterschiedliche E<strong>in</strong>baurichtungen denkbar.<br />

Ist e<strong>in</strong> Revisionsschacht vorhanden, kann von diesem aus<br />

sowohl Richtung Haus als auch Richtung Hauptkanal gearbeitet<br />

werden. In <strong>der</strong> Münsteraner Altstadt musste e<strong>in</strong> ums an<strong>der</strong>e<br />

Mal vom Keller aus <strong>in</strong> Richtung Hauptkanal <strong>in</strong>stalliert<br />

werden. Auch das ist aber dank <strong>der</strong> kompakten, hoch mobilen<br />

Drucktrommeln ke<strong>in</strong> Problem. In E<strong>in</strong>zelfällen wurde die<br />

Trommel gar vor e<strong>in</strong>em Kellerfenster positioniert und die Distanz<br />

zur Revisionsöffnung im Keller mit e<strong>in</strong>em druckfesten<br />

Kunststoffschlauch als Bypass überbrückt. Um den Aushärtungsprozess<br />

maximal zu beschleunigen, wurde <strong>in</strong> Münster<br />

durchweg mit Wasser gearbeitet, das man nach E<strong>in</strong>bau <strong>des</strong><br />

L<strong>in</strong>ers über e<strong>in</strong>e mobile Heizanlage zirkulieren ließ. Bei rund<br />

65 °C härteten die L<strong>in</strong>er dann b<strong>in</strong>nen ca. zwei Stunden e<strong>in</strong>satzfertig<br />

aus.<br />

Auf diese Art wurden rund um den Marienplatz rund 50<br />

Schlauchl<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gebaut. <strong>Die</strong> ansonsten übliche E<strong>in</strong>bauzeit von<br />

rund e<strong>in</strong>em halben Arbeitstag war <strong>in</strong> diesem Projekt vielfach<br />

nicht zu halten, da <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Leitungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Jahrzehnte alte Ablagerung, zumeist erhebliche Vorarbeiten<br />

wie das mehrstufige Ausfräsen von Inkrustationen erfor<strong>der</strong>ten.<br />

36 Hausanschlüsse, die auch mit mo<strong>der</strong>nster Technologie<br />

und beim besten Willen grabenlos nicht mehr zu bewältigen<br />

waren, wurden von <strong>der</strong> Wittfeld Bau <strong>in</strong> offener Bauweise<br />

durch PP-Rohre ersetzt.<br />

Kontakt<br />

Wittfeld GmbH, Wallenhorst, Frank Wiesehan,<br />

Tel. +49 171 644 2090, E-Mail: fwiesehan@wittfeld.eiffage.de;<br />

Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung, Blomberg,<br />

Tel. +49 5235 501 57-0, E-Mail: kopp@swietelsky-faber.de<br />

Bild 2: Grabenlose Hausanschlusssanierung, Variante 2: E<strong>in</strong><br />

Schlauchl<strong>in</strong>er <strong>des</strong> Typs BRAWOLINER wird e<strong>in</strong>satzfertig gemacht<br />

Bild 3: Pneumatischer E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es Schlauchl<strong>in</strong>ers über e<strong>in</strong>e<br />

Revisionsöffnung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em alten Keller am Münsteraner Marienplatz<br />

Bild 4:<br />

Aushärtung<br />

<strong>des</strong> Schlauchl<strong>in</strong>ers<br />

mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er mobilen<br />

Heizanlage, die<br />

heißes Wasser<br />

im L<strong>in</strong>er<br />

zirkulieren<br />

lässt<br />

10 / 2011 775


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

Mit System planen und bauen<br />

Entwässerungssystem für neues Erschließungsgebiet <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de Altdorf<br />

<strong>Die</strong> Geme<strong>in</strong>de Altdorf ist mit ihren rund 1.800 E<strong>in</strong>wohnern die kle<strong>in</strong>ste Geme<strong>in</strong>de im Landkreis Essl<strong>in</strong>gen. Bald wird sie allerd<strong>in</strong>gs<br />

weiter wachsen. Denn die Erschließungsarbeiten für das 8,4 ha große Gebiet „Obere Liesäcker“ für e<strong>in</strong> Wohn-, Mischund<br />

Gewerbegebiet laufen auf Hochtouren. 71 Bauplätze entstehen hier für freistehende E<strong>in</strong>familien-, Doppel- und Reihenhäuser,<br />

h<strong>in</strong>zu kommen noch rund 25 Bebauungsmöglichkeiten auf Misch- und Gewerbegebietsflächen. Das Projekt, das die<br />

Terra Kommunal Gesellschaft für Planung, Bodenordnung und Baulan<strong>der</strong>schließung mbH aus Dürnau für e<strong>in</strong> Volumen von rund<br />

4 Mio. Euro <strong>in</strong> Auftrag gegeben hat, sieht für den Wohngebietsteil e<strong>in</strong>e Entwässerung im Mischsystem vor.<br />

Der erste Spatenstich im Erschließungsgebiet „Obere Liesäcker“<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> baden-württembergischen Geme<strong>in</strong>de Altdorf<br />

fand am 18. Mai 2010 statt. Im Sommer 2011 sollten die<br />

Maßnahmen auf dem 8,4 ha großen Gelände trotz <strong>der</strong> zwischenzeitlichen<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung durch den strengen W<strong>in</strong>ter<br />

planmäßig beendet se<strong>in</strong>. Dass es auf <strong>der</strong> Baustelle so gut vorangeht,<br />

liegt auch an <strong>der</strong> Auswahl <strong>des</strong> Rohrwerkstoffs und<br />

an dem Service von Funke – da s<strong>in</strong>d sich die Beteiligten e<strong>in</strong>ig.<br />

„Der Bau <strong>der</strong> neuen Ran<strong>der</strong>schließungsstraße, die den<br />

Ortskern von Altdorf verkehrstechnisch vom Gewerbeverkehr<br />

entlastet, ist abgeschlossen“, fasst Planer Dipl.-Ing. (FH)<br />

Werner Walter vom Ingenieurbüro Walter aus Nürt<strong>in</strong>gen den<br />

Stand <strong>der</strong> Bauarbeiten zusammen. Zurzeit werden die Baugrundstücke<br />

<strong>in</strong>frastrukturell erschlossen. „Bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

von Hausanschlussleitungen und Sammlern haben wir uns<br />

für Rohre und Formteile <strong>des</strong> HS®-Kanalrohrsystems entschieden“,<br />

so Walter weiter. E<strong>in</strong>gebaut werden im Erschließungsgebiet<br />

HS®-Kanalrohre für Sammler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nennweite<br />

Bild 1: Fertig zum E<strong>in</strong>bau: HS®-Kanalrohre warten auf ihren E<strong>in</strong>satz im Erschließungsgebiet „Obere Liesäcker“ (Foto: Funke<br />

Kunststoffe GmbH)<br />

776 10 / 2011


DN/OD 250 bis 500 und HS®-Hausanschlussleitungen <strong>der</strong><br />

Nennweite DN/OD 160 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Farbe braun. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

HS®-Laser- und Re<strong>in</strong>igungsöffnungen sowie HS®-Abzweige.<br />

„<strong>Die</strong> Entscheidung für das HS®-System war richtig“, stellt<br />

auch Gerhard Schwenk von <strong>der</strong> auftragnehmenden Schwenk<br />

GmbH & Co. KG aus Unterens<strong>in</strong>gen fest. „Nicht nur, dass die<br />

Rohre über e<strong>in</strong>e gute Hydraulik verfügen und absatzfrei verlegt<br />

werden können. PVC-U hat noch dazu e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges Eigengewicht,<br />

und die Produkte s<strong>in</strong>d dank <strong>des</strong> Systemcharakters<br />

flexibel e<strong>in</strong>setzbar.“ Polier Klaus Bolai fügt h<strong>in</strong>zu: „<strong>Die</strong><br />

Rohre lassen sich gut ablängen. Durch ihre Wandverstärkung<br />

halten sie außerdem starke Druckbelastungen aus und eignen<br />

sich damit auch für Bereiche mit ger<strong>in</strong>ger Überdeckung.“<br />

Durchdachte Lösungen<br />

E<strong>in</strong>mal mehr stellen die Produkte von Funke dabei vor Ort ihre<br />

Vielseitigkeit unter Beweis. E<strong>in</strong> Pluspunkt nicht nur für den<br />

Baufortschritt, son<strong>der</strong>n auch mit Blick auf die Kosten: „Mit<br />

dem E<strong>in</strong>satz von HS®-Bögen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungsöffnung<br />

können wir Schächte <strong>in</strong> Knickpunkten <strong>der</strong> Kanalleitung e<strong>in</strong>sparen.<br />

Aus technischer Sicht s<strong>in</strong>d sie für e<strong>in</strong>e Kamerabefahrung<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igung ohneh<strong>in</strong> nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich“,<br />

beschreibt Planer Walter e<strong>in</strong>en Vorteil <strong>des</strong> Systemcharakters.<br />

Wie flexibel anwendbar die HS®-Laser- und Re<strong>in</strong>igungsöffnung<br />

ist, hat sich auch beim Bau <strong>der</strong> Ran<strong>der</strong>schließungsstraße<br />

gezeigt, wo das Formteil als Straßenablauf genutzt wurde.<br />

Das Produkt ist <strong>in</strong> den Nennweiten DN/OD 250 bis 500 erhältlich<br />

und mit zwei angeformten Muffen und e<strong>in</strong>em Deckel<br />

mit den Maßen 320 x 230 mm ausgestattet. Typisch für die<br />

durchdachten Lösungen von Funke ist die hier genauso wie<br />

bei den HS®-Kanalrohren fest e<strong>in</strong>gelegte FE®-Dichtung, die<br />

Fehler bei <strong>der</strong> Montage verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. „Hierdurch wird e<strong>in</strong> Herausdrücken<br />

o<strong>der</strong> Verschieben <strong>der</strong> Dichtung unmöglich“, erklärt<br />

Funke-Fachberater Gerald Barth.<br />

Doch auch an an<strong>der</strong>er Stelle punkten die Funke-Produkte<br />

mit ihren Eigenschaften. Polier Bolai: „Wir haben die Hausanschlüsse<br />

mit dem HS®-Abzweig e<strong>in</strong>gebunden. Das erleichtert<br />

die Arbeit ungeme<strong>in</strong>, denn es ist gar ke<strong>in</strong> Bohren mehr nötig,<br />

wie beim E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es entsprechenden Anschlusses <strong>in</strong> den<br />

Sammler.“ Der Abzweig wird ab Werk mit <strong>der</strong> VARIOmuffe<br />

geliefert, die über e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes Kugelgelenk verfügt. So ist<br />

die Rohrverb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich von 0° bis 11° schwenkbar.<br />

Individuelle Regenwasserbewirtschaftung<br />

Auf durchdachte Lösungen setzt die Terra Kommunal GmbH<br />

nicht nur bei den Kanalleitungen, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> Bezug auf<br />

die Regenwasserbewirtschaftung. So sorgen Zisternen auf<br />

den jeweiligen Grundstücken für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Zwischenpufferung<br />

und zeitverzögerte Ableitung von Nie<strong>der</strong>schlägen.<br />

Hierzu Terra Kommunal-Geschäftsführer, Dipl.-Verwaltungswirt<br />

(FH) Henrik Peter: „<strong>Die</strong> Zisternen besitzen e<strong>in</strong> Nutz- und<br />

Retentionsvolumen. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Retentionsdrossel sorgt<br />

für e<strong>in</strong>en regelmäßigen, def<strong>in</strong>ierten Abfluss.“ Auf jedem<br />

Grundstück wird zudem e<strong>in</strong> Hauskontrollschacht aus Betonfertigteilen<br />

angelegt, <strong>der</strong> die Kontrolle, Re<strong>in</strong>igung und den Zugang<br />

erleichtert. <strong>Die</strong> Bauwerke s<strong>in</strong>d auf Grund <strong>der</strong> Vorgaben<br />

Bild 3: Baustellenbesprechung vor Ort (von l<strong>in</strong>ks): Funke-Fachberater<br />

Gerald Barth, Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Henrik Peter, Planer Dipl.-Ing.<br />

(FH) Werner Walter, Polier Klaus Bolai (Foto: Funke Kunststoffe GmbH)<br />

von Erschließungsträger und Planer mit e<strong>in</strong>er Vorrichtung zur<br />

Installation e<strong>in</strong>er Rückstausicherung ausgestattet.<br />

<strong>Die</strong> Nachfrage bei <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Altdorf nach Grundstücken<br />

im Oberen Liesäcker ist groß, wie Henrik Peter bestätigt;<br />

rund 60 % <strong>der</strong> Parzellen s<strong>in</strong>d noch vor Fertigstellung <strong>der</strong><br />

Erschließungsarbeiten verkauft. Auch unweit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Altdorf ist die Terra Kommunal GmbH aktiv. Kurz vor dem Abschluss<br />

<strong>der</strong> Erschließungsmaßnahmen steht e<strong>in</strong> Projekt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Stadt Aichtal. <strong>Die</strong> Tief- und Straßenbauarbeiten im Wohngebiet<br />

Weckhol<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d abgeschlossen. Auf 9,3 ha sollen hier<br />

88 freistehende E<strong>in</strong>familien- und Doppelhäuser, drei Mehrfamilienhäuser<br />

und e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten entstehen.<br />

Kontakt<br />

Funke Gruppe, Hamm-Uentrop, Tel. +49 2388/3071-0,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@funkegruppe.de, www.funkegruppe.de<br />

BILD 2: Schneller<br />

Baufortschritt: Dank<br />

<strong>des</strong> ger<strong>in</strong>gen<br />

Eigengewichtes <strong>der</strong><br />

HS®-Kanalrohre<br />

können die Tiefbauer<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Baugrube<br />

„Meter machen“<br />

(Foto: Funke<br />

Kunststoffe GmbH)<br />

10 / 2011 777


Projekt kurz beleuchtet<br />

Abwasserentsorgung<br />

<strong>Die</strong> „Ei-im-Ei“-Lösung –<br />

Lüneburg saniert historischen<br />

Mauerwerkskanal<br />

Der dom<strong>in</strong>ierende Kanalbau-Werkstoff <strong>des</strong> 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts trifft auf e<strong>in</strong>en Rohrwerkstoff <strong>des</strong> 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts: So lässt sich<br />

auf den Punkt br<strong>in</strong>gen, was sich im August 2011 im Untergrund <strong>der</strong> Lüneburger Altstadt abspielte. <strong>Die</strong> Stadtentwässerung<br />

Lüneburg ließ im Bereich <strong>der</strong> Sülztorstraße e<strong>in</strong> weit über 100 Jahre altes Eiprofil aus doppelschaligem Mauerwerk sanieren.<br />

Zum E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> dem begehbaren Mischwassersammler kam das Kurzrohrl<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Verfahren mit nach Maß gefertigten GFK-Rohren.<br />

Ausgeführt wurde die Maßnahme durch die Ra<strong>in</strong>er Kiel Kanalsanierung GmbH, Blomberg.<br />

Ganz genau weiß es auch bei <strong>der</strong> Lüneburger Stadtentwässerung<br />

niemand mehr, wie alt <strong>der</strong> Mischwassersammler wirklich<br />

ist – vermutlich aber zwischen 110 und 120 Jahren. In<br />

jedem Fall s<strong>in</strong>d die Bauwerke trotz soli<strong>der</strong> doppelschaliger<br />

Mauerwerksbauweise stark vom Alter gezeichnet, wie Ins-<br />

pektionen belegten. Es zeigte sich das <strong>in</strong> solchen Fällen klassische<br />

Schadensbild: Tief ausgewaschene Fugen, punktuell<br />

kurz davor, dass sich Ziegel aus dem Verbund lösen. Massive<br />

S<strong>in</strong>terablagerungen an den Wänden bezeugen zudem, dass<br />

schon über sehr lange Zeiträume Grundwasser <strong>in</strong> die Kanäle<br />

Bild 1: Uralt und dr<strong>in</strong>gend sanierungsbedürftig: Der gemauerte Vorflutkanal <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lüneburger Altstadt<br />

778 10 / 2011


Bild 2: GFK-Eiprofil im „Anflug“<br />

zum E<strong>in</strong>bau im Untergrund<br />

Bild 3: Mit e<strong>in</strong>em Spezialkran wurden<br />

die GFK-Rohre <strong>in</strong> die Baugrube gehoben<br />

Bild 4: ….und „ab <strong>in</strong> den Untergrund“ –<br />

Blick <strong>in</strong> den bereits fertigen oberen<br />

Bauabschnitt<br />

e<strong>in</strong>gedrungen se<strong>in</strong> muss. Befunde genug also für die Verantwortlichen,<br />

e<strong>in</strong>e nachhaltige Sanierung <strong>des</strong> nach wie vor äußerst<br />

wichtigen Kanalstrangs <strong>in</strong> Angriff zu nehmen. Immerh<strong>in</strong><br />

dient dieser Netzabschnitt nicht nur als Vorflutkanal für die<br />

Altstadt, son<strong>der</strong>n auch als Staukanal.<br />

Hoch- und Tiefbau treffen sich<br />

Der sanierungsbedürftige Sammler hatte die Dimensionen<br />

800/1200 bzw. 900/1300 und e<strong>in</strong>e Überdeckung von fast<br />

4 m über Scheitel. Für die Sanierungsplanung beson<strong>der</strong>s problematisch<br />

war, dass <strong>der</strong> öffentliche Kanal privates Gelände<br />

unterquert und dass dieses zudem noch heftiger Bautätigkeit<br />

ausgesetzt ist. Hier wird nämlich <strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerstädtisches<br />

Schulzentrum errichtet. So waren also e<strong>in</strong>e Hochbaumaßnahme<br />

und e<strong>in</strong> Tiefbauprojekt zeitlich und räumlich<br />

praktisch deckungsgleich zu realisieren. Das hieß im Detail<br />

etwa, dass die GFK-Rohre <strong>der</strong> HOBAS GmbH über die gegossene<br />

Bodenplatte h<strong>in</strong>weg quer durch die künftige Schul-<br />

Turnhalle angeliefert werden mussten. <strong>Die</strong>ser Querverkehr<br />

<strong>der</strong> Kanalsanierer fand nicht eben das Wohlgefallen <strong>der</strong><br />

Hochbauer, die <strong>des</strong>halb bestimmte Elemente ihrer Halle nicht<br />

nach dem selbst gesetzten Zeitplan <strong>in</strong>stallieren konnten –<br />

e<strong>in</strong>e letztlich aber unvermeidbare E<strong>in</strong>schränkung. Dementsprechend<br />

hoch war an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong> Druck auf die Fachleute<br />

<strong>der</strong> Ra<strong>in</strong>er Kiel Kanalsanierung, das Projekt zeitnah umzusetzen.<br />

Der Bauprozess fand letztlich nach dem für das Kurzrohrl<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

klassischen Muster statt. Operationsbasis für die<br />

<strong>in</strong>sgesamt 230 m lange Sanierungsstrecke war e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelner,<br />

zentral gelegener Schacht von rund 5 m Tiefe. Von diesem<br />

aus wurden die 110 bzw. 120 m langen Sanierungsstrecken<br />

<strong>in</strong> und gegen Fließrichtung bedient. <strong>Die</strong> standardmäßig<br />

2 m langen GFK-Rohre (nur <strong>in</strong> Bogenbereichen baute man<br />

teils kürzere Elemente e<strong>in</strong>) wurden mit e<strong>in</strong>em Spezialkran <strong>in</strong><br />

die Baugrube gehoben. Dort wartete e<strong>in</strong> „Shuttle“ darauf, je<br />

e<strong>in</strong> Rohr aufzunehmen, das dann von zwei Mitarbeitern <strong>in</strong><br />

den Kanal e<strong>in</strong>geschoben und an den bereits liegenden Rohrstrang<br />

angekoppelt wurde. Für den Bereich <strong>des</strong> Dimensionswechsels<br />

zwischen den beiden unterschiedlichen Nennweiten<br />

wurde e<strong>in</strong> Übergangs-Formstück produziert. Im abschließenden<br />

Arbeitsgang wurde <strong>der</strong> R<strong>in</strong>graum zwischen Rel<strong>in</strong><strong>in</strong>grohr<br />

und Altkanal mit e<strong>in</strong>em hoch fließfähigen Spezialmörtel<br />

verfüllt.<br />

Fazit<br />

Dank <strong>der</strong> gründlichen Vorbereitung <strong>der</strong> Örtlichkeit, reibungslos<br />

organisierter Bauabläufe und e<strong>in</strong>er guten Kooperation <strong>der</strong><br />

Stadtentwässerung mit <strong>der</strong> Ra<strong>in</strong>er Kiel Kanalsanierung GmbH<br />

als Bau ausführendem Unternehmen, gelang es letztlich, die<br />

230 m Großprofil trotz <strong>der</strong> Verzahnung mit <strong>der</strong> anstehenden<br />

Hochbaumaßnahme <strong>in</strong>nerhalb von nur fünf Wochen zu sanieren.<br />

Bei <strong>der</strong> Stadtentwässerung Lüneburg ist man angesichts<br />

guter baulicher und betrieblicher Erfahrungen mit dem Werkstoff<br />

GFK übrigens durchaus geneigt, ihn auch künftig verstärkt<br />

e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Kontakt<br />

Stadtentwässerung: Abwasser, Grün & Lüneburger Service<br />

GmbH, Lüneburg, Tel. +49 4131 85690,<br />

E-Mail: zentrale@agl.lueneburg.de<br />

Ra<strong>in</strong>er Kiel Kanalsanierung GmbH, Dipl.-Ing. Karsten W<strong>in</strong>ter,<br />

Blomberg, Tel. +49 5235 9609-0, E-Mail: Blomberg@<br />

ra<strong>in</strong>erkiel.de, www.kanalsanierung-kiel.de<br />

10 / 2011 779


Meister f<strong>in</strong>det<br />

Kommune<br />

f<strong>in</strong>det Meister.<br />

E<strong>in</strong>zelleistung o<strong>der</strong> Gesamtprojekt? Montieren o<strong>der</strong> Bauen?<br />

Öffentliche Ausschreibungen bieten viele spannende Auftragschancen. Aber sie s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Spielfeld<br />

für Zufallsbegegnungen. Immer gilt: die Partner müssen zusammenpassen. Vergabe24 ist<br />

die zentrale Plattform, auf <strong>der</strong> alle gut zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> f<strong>in</strong>den.<br />

Kl<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>fach. Ist wegweisend.<br />

www.Vergabe24.de


Praxis-tipps<br />

Services<br />

Fold-Up Keyboard für das iPad 2<br />

Aufklappen und lostippen, zuklappen<br />

und abschalten – mit dieser<br />

Bluetooth-Tastatur <strong>in</strong><br />

Standardgröße und<br />

Halterung<br />

<strong>Die</strong> Falttastatur von Logitech „Fold-Up Keyboard“<br />

für das iPad 2 ist e<strong>in</strong> praktischer Begleiter. <strong>Die</strong> Bluetooth-Tastatur<br />

<strong>in</strong> Org<strong>in</strong>algröße ermöglicht durch<br />

die gängigen Tastenkomb<strong>in</strong>ationen für die am häufigsten<br />

verwendeten Befehle (z. B. Kopieren und E<strong>in</strong>fügen,<br />

Rückgängig usw.) e<strong>in</strong> komfortables Tippen.<br />

<strong>Die</strong> Tastatur kann verwendet werden, sobald sie<br />

aufgeklappt wird. Nach dem Zusammenklappen<br />

schaltet sie sich automatisch aus, um Energie<br />

zu sparen. Zudem ist sie noch e<strong>in</strong> stabiler<br />

Schutz für das iPad. E<strong>in</strong>fach das iPad mit<br />

dem Touchscreen nach oben e<strong>in</strong>legen und die<br />

beiden Tastaturseiten jeweils um 360° drehen,<br />

bis sie vorne schließen – die Halterung positioniert<br />

das iPad automatisch im idealen Blickw<strong>in</strong>kel.Zusammengeklappt<br />

f<strong>in</strong>det die Tastatur Platz unter Apples Tablet-<br />

Rechner. Sie lässt sich über USB aufladen, so dass ke<strong>in</strong> Batteriewechsel<br />

nötig wird. Für rund 100 Euro ist die praktische Falt-<br />

Tastatur erhältlich.<br />

Kontakt:<br />

www.logitech.com<br />

TV-Genuss für unterwegs<br />

Der tragbare DIGITTRADE DVB-T-Fernseher TV2GO<br />

ermöglicht überall den Empfang von digitalem, terrestrischen<br />

Fernsehen, so dass dem Fernseh-<br />

Vergnügen kaum noch Grenzen gesetzt werden.<br />

Trotz M<strong>in</strong>igröße hat <strong>der</strong> 3,5-Zoll-Bildschirm überzeugende<br />

Eigenschaften: zwei <strong>in</strong>tegrierte DVB-T-Tuner sichern<br />

e<strong>in</strong> störungsfreies Bild, <strong>der</strong> verbaute Hochleistungsakku<br />

garantiert laut Hersteller e<strong>in</strong>e Laufzeit von bis zu 4 Stunden.<br />

<strong>Die</strong> Bedienung <strong>des</strong> Gerätes ist sehr e<strong>in</strong>fach. Das<br />

verbaute LCD-Display liefert brillante Farben und satte<br />

Kontraste. Über die Lautsprecher lässt sich sich <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer<br />

Gesellschaft die laufende Sendung verfolgen, für den<br />

Solo-Genuss ist e<strong>in</strong> In-Ear-Kopfhörer im Preis <strong>in</strong>begriffen.<br />

Mit 117 x 75 x 16,1 mm und 165 Gramm Gewicht ist <strong>der</strong><br />

DVB-T-Fernseher kle<strong>in</strong>er und leichter als manches Programmheft,<br />

das aber ohneh<strong>in</strong> nicht benötigt wird, denn <strong>der</strong><br />

elektronische Programm-Guide EPG wurde ebenso <strong>in</strong>tegriert<br />

wie Videotext. Kosten soll das Gerät ca. 100 Euro.<br />

Kontakt:<br />

www.digittrade.com<br />

Fernseher im<br />

Taschenformat<br />

ermöglicht grenzenloses<br />

Vergnügen für<br />

unterwegs<br />

10 / 2011 781


Aktuelle Term<strong>in</strong>e<br />

Services<br />

Sem<strong>in</strong>are – brbv<br />

Spartenübergreifend<br />

Grundlagenschulungen<br />

GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 324 – Grundkurs<br />

17./18.11.2011 Gera<br />

08./09.12.2011 Gera<br />

GFK-Rohrleger nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 324 – Nachschulung<br />

02.12.2011 Gera<br />

Baustellenabsicherung und Verkehrssicherung<br />

RSA/ZTV-SA – 1 Tag<br />

08.11.2011 Ettersburg<br />

13.12.2011 Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

Informationsveranstaltungen<br />

Spartenübergreifende Hausanschlusstechnik<br />

17.11.2011 Kassel<br />

Arbeitsvorbereitung und Kostenkontrolle<br />

im Rohrleitungsbau – Arbeitskalkulation<br />

16.11.2011 Hannover<br />

Steuerbare horizontale Spülbohrverfahren<br />

– Fortbildungsveranstaltung nach GW 329<br />

07.12.2011 Kassel<br />

Arbeitssicherheit im Tief- und Rohrleitungsbau<br />

23.11.2011 Magdeburg<br />

15.12.2011 Kerpen<br />

Baurecht 2011<br />

16.11.2011 Magdeburg<br />

Kalkulationsgrundlagen<br />

06.12.2011 Berl<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>bau und Abdichtung von Netz- und<br />

Hausanschlüssen bei Neubau und Sanierung<br />

29.11.2011 Bad Vilbel<br />

Gas/Wasser<br />

GW 128 Grundkurs „Vermessung“<br />

9 Term<strong>in</strong>e ab 07.11.2011 bun<strong>des</strong>weit<br />

GW 128 Nachschulung „Vermessung“<br />

11 Term<strong>in</strong>e ab 02.11.2011 bun<strong>des</strong>weit<br />

Schweißaufsicht nach DVGW-Merkblatt<br />

GW 331<br />

21.-25.11.2011 Würzburg<br />

21.-25.11.2011 Leipzig<br />

28.11.-02.12.2011 Hannover<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Grundkurs<br />

23 Term<strong>in</strong>e ab 07.11.2011 bun<strong>des</strong>weit<br />

PE-HD Schweißer nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

GW 330 – Verlängerung<br />

64 Term<strong>in</strong>e ab 01.11.2011 bun<strong>des</strong>weit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Grundkurs<br />

21 Term<strong>in</strong>e ab 02.11.2011 bun<strong>des</strong>weit<br />

Nachumhüllen von Rohren, Armaturen und<br />

Formteilen nach DVGW-Merkblatt GW 15<br />

– Nachschulung<br />

23 Term<strong>in</strong>e ab 04.11.2011 bun<strong>des</strong>weit<br />

Fachkraft für Muffentechnik metallischer<br />

Rohrsysteme – DVGW-Arbeitsblatt W 339<br />

07.-09.11.2011 Rostock<br />

14.-16.11.2011 Gera<br />

Kunststoffrohrleger<br />

4 Term<strong>in</strong>e ab 07.11.2011 bun<strong>des</strong>weit<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500<br />

Kap. 2.31<br />

24.11.2011 Magdeburg<br />

08.12.2011 Gütersloh<br />

Kunststoffrohre <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gas- und Wasserversorgung<br />

– Verlängerung zur GW 331<br />

17.11.2011 Kassel<br />

06.12.2011 Berl<strong>in</strong><br />

Bau von Gas- und Wasserrohrleitungen<br />

22./23.11.2011 Potsdam<br />

Bau von Gasrohrnetzen bis 16 bar<br />

14./15.12.2011 Bad Vilbel<br />

Sachkundiger Gas bis 4 bar<br />

30.11.2011 Erfurt<br />

Sachkundiger Wasser – Wasserverteilung<br />

01.12.2011 Erfurt<br />

Fernwasserleitungen – Bau, Betrieb und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

13.12.2011 Karlsruhe<br />

Fachaufsicht für die Instandsetzung von<br />

Tr<strong>in</strong>kwasserbehältern nach DVGW-Arbeitsblatt<br />

W 316-2<br />

30.11./01.12.2011 Koblenz<br />

Instandsetzung von Tr<strong>in</strong>kwasserbehältern<br />

– Verlängerung zur W 316-2<br />

01.12.2011 Koblenz<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 301 – Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

für Rohrleitungsbauunternehmen<br />

03.11.2011 Augsburg<br />

Praxissem<strong>in</strong>are<br />

Druckprüfung von Gasrohrleitungen<br />

22.11.2011 Nürnberg<br />

Druckprüfung von Wasserrohrleitungen<br />

23.11.2011 Nürnberg<br />

Arbeiten an Gasleitungen – BGR 500,<br />

Kap. 2.31 – Fachaufsicht<br />

07.-11.11.2011 Gera<br />

12.-16.12.2011 Gera<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Gasdruckregel- und<br />

Messtechnik<br />

07.-09.11.2011 Erfurt<br />

DVS 2202-1 – Beurteilung von Kunststoffschweißverb<strong>in</strong>dungen<br />

15.11.2011 Kerpen<br />

01.12.2011 Mellendorf<br />

Fachaufsicht Korrosionsschutz für<br />

Nachumhüllungsarbeiten gemäß<br />

DVGW-Merkblatt GW 15<br />

10.11.2011 Kerpen<br />

07.12.2011 Hamburg<br />

Fernwärme<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Bau und Sanierung von Nah- und Fernwärmeleitungen<br />

16./17.11.2011 Bremen<br />

Aufbaulehrgang Fernwärme<br />

09.11.2011 Frankfurt/Ma<strong>in</strong><br />

Kanalbau<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Aufbaulehrgang Kanalbau<br />

24.11.2011 Berl<strong>in</strong><br />

Sanierung privater Abwasserkanäle<br />

16.11.2011 Wedemark<br />

Brunnenbau<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Qualitätssicherung und Risikom<strong>in</strong>imierung<br />

bei Geothermiebohrungen und –anlagen<br />

04.11.2011 Kassel<br />

Betriebliche Management-Systeme (BMS)<br />

<strong>in</strong> Brunnenbau und Geothermieunternehmen<br />

17.11.2011 Stuttgart<br />

Kontaktadresse<br />

brbv<br />

Berufsför<strong>der</strong>ungswerk <strong>des</strong> Rohrleitungsbauverban<strong>des</strong><br />

GmbH, Köln,<br />

Tel. 0221/37 658-20,<br />

E-Mail: koeln@brbv.de, www.brbv.de<br />

782 10 / 2011


Aktuelle Term<strong>in</strong>e<br />

Services<br />

Lehrgänge – RSV<br />

Sem<strong>in</strong>are<br />

Grundlagen Kanalbau<br />

21.11.2011 Lünen<br />

Sicherheitsunterweisung gemäß UVV und<br />

Ersthelferlehrgang<br />

17./18.11.2011 Lünen<br />

Abschlusslehrgang Fachkunde<br />

Kanalsanierung (RSV/SAG)<br />

14.-16.12.2011 Darmstadt<br />

Kontaktadresse<br />

RSV<br />

RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />

49811 L<strong>in</strong>gen (Ems), Tel. 05963/9 81 08 77,<br />

Fax 05963/9 81 08 78, E-Mail: rsv-ev@<br />

t-onl<strong>in</strong>e.de, www.rsv-ev.de<br />

Sem<strong>in</strong>are – Verschiedene<br />

DVGW<br />

Intensivschulungen<br />

Verfahrenstechnik <strong>der</strong> Wasseraufbereitung<br />

30.11.-02.12.2011 Ulm<br />

EW Medien und<br />

Kongresse<br />

Sem<strong>in</strong>ar<br />

Gütesicherung im Kabelleitungstiefbau und<br />

Querverbund<br />

14.-18.11.2011 Erfurt<br />

HDT<br />

Sem<strong>in</strong>are<br />

ASME-Kenntnisse für die Anfrage zu<br />

Druckgeräten, Rohrleitungen mit Zubehör<br />

und Schweißkonstruktionen im Masch<strong>in</strong>enbau<br />

21.11.2011 Essen<br />

Prüfungen von Druckbehälteranlagen und<br />

Rohrleitungen nach <strong>der</strong> Betriebssicherheitsverordnung<br />

29.11.2011 Essen<br />

Dichtungen – Schrauben – Flansche<br />

10.11.2011 Essen<br />

Druckstöße, Dampfschläge und Pulsationen<br />

<strong>in</strong> Rohrleitungen<br />

06./07.12.2011 Leibstadt, Schweiz<br />

07./08.02.2012 Essen<br />

20./21.03.2012 München<br />

Theorie und Praxis <strong>der</strong> Stopfbuchsen an<br />

Armaturen und Apparaten<br />

06.10.2011 Essen<br />

Projektmanagement im Anlagenbau: Teil 2<br />

– Qualität, Vertrag/Än<strong>der</strong>ungen, Dokumentation,<br />

Recht, EDV und Beispiele<br />

10./11.10.2011 Essen<br />

Sicherheitsventile und Berstscheiben<br />

27.10.2011 Essen<br />

Schweißen von Rohrleitungen im Energieund<br />

Chemieanlagenbau<br />

23./24.11.2011 Essen<br />

Rohrleitungsplanung für Industrie- und<br />

Chemieanlagen<br />

24./25.11.2011 München<br />

Prüfungen von Druckbehälteranlagen und<br />

Rohrleitungen nach <strong>der</strong> Betriebssicherheitsverordnung<br />

29.11.2011 Essen<br />

Forum Molchtechnik<br />

01./02.12.2011 Berl<strong>in</strong><br />

Dichtungstechnik im Rohrleitungs- und<br />

Apparatebau<br />

08.12.2011 Essen<br />

TAE<br />

Sem<strong>in</strong>are<br />

Kanal<strong>in</strong>standhaltung<br />

09./10.11.2011 Ostfil<strong>der</strong>n<br />

Spezialtiefbau<br />

14./15.11.2011 Ostfil<strong>der</strong>n<br />

Hochspannungsbee<strong>in</strong>flussung erdverlegter<br />

Rohrleitungen<br />

02.12.2011 Ostfil<strong>der</strong>n<br />

Mikrotunnelbau<br />

09.12.2011 Ostfil<strong>der</strong>n<br />

TAH<br />

Sem<strong>in</strong>are<br />

Lehrgang zum Zertifizierten Kanalsanierungs-Berater<br />

2011<br />

ab 10.10.2011 Weimar<br />

Instandhaltung von Abwasserkanalsystemen<br />

– Kanalsanierung von A bis Z<br />

28./29.09.2011 Hannover<br />

Auf den Punkt gebracht 2011<br />

08.11.2011 Münster<br />

09.11.2011 Rendsburg<br />

10.11.2011 Lüneburg<br />

23.11.2011 Mülheim/Ruhr<br />

24.11.2011 Limburg/Lahn<br />

TAW<br />

Sem<strong>in</strong>are<br />

KKS-Sem<strong>in</strong>ar für Fortgeschrittene (Teil 1)<br />

21.-23.11.2011 Wuppertal<br />

KKS-Sem<strong>in</strong>ar für Fortgeschrittene (Teil 2)<br />

23.-25.11.2011 Wuppertal<br />

Schweißtechnik an Rohren <strong>in</strong> <strong>der</strong> chemischen<br />

Industrie und im Anlagenbau<br />

01./02.02.2012 Wuppertal<br />

Rohrleitungen <strong>in</strong> verfahrenstechnischen<br />

Anlagen planen und auslegen<br />

14./15.03.2012 Wuppertal<br />

Kathodischer Korrosionsschutz unterirdischer<br />

Anlagen (Grundlagensem<strong>in</strong>ar)<br />

14.-16.03.2012 Wuppertal<br />

Kontaktadresse<br />

DVGW<br />

Deutsche Vere<strong>in</strong>igung <strong>des</strong> Gas- und Wasserfaches<br />

e.V., Bonn; Tel. 0228/9188-607,<br />

Fax 0228/9188-997, E-Mail: splittgerber@<br />

dvgw.de, www.dvgw.de<br />

HdT<br />

Haus <strong>der</strong> Technik, Essen; Tel. 0201/1803-1,<br />

E-Mail: hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

TAE<br />

Technische Akademie Essl<strong>in</strong>gen e.V., Heike Baier,<br />

Tel. 0711/3 40 08-0, Fax 0711/3 40 08-27,<br />

E-Mail: heike.baier@taw.de, www.tae.de<br />

TAH<br />

Technische Akademie Hannover e.V.;<br />

Dr. Igor Borovsky, Tel. 0511/39433-30,<br />

Fax 0511/39433-40,<br />

E-Mail: borovsky@ta-hannover.de,<br />

www.ta-hannover.de<br />

TAW<br />

Technische Akademie Wuppertal;<br />

Dr.-Ing. Ulrich Reith,<br />

Tel. 0202/7495-207, Fax 0202/7495-228,<br />

E-Mail: taw@taw.de, www.taw.de<br />

10 / 2011 783


Aktuelle Term<strong>in</strong>e<br />

Services<br />

Messen und Tagungen<br />

1. Praxistag Wasserversorgungsnetze – Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

08.11.2011 <strong>in</strong> Essen; Vulkan-Verlag, Barbara. Pflamm, Tel.<br />

0201/82002-28, Fax 0201/82002-40, E-Mail:<br />

b.pflamm@vulkan-verlag.de<br />

Pipel<strong>in</strong>e Symposium 2011 – Pipel<strong>in</strong>es – weit mehr als<br />

Transportleitungen<br />

14./15.11.2011 <strong>in</strong> Hamburg; TÜV NORD Akademie, Clarissa Jakubzig,<br />

Tel. 040/8557-2920, E-Mail: cjakubzig@tuev-nord.<br />

de o<strong>der</strong> Meike Langmann, Tel. 040/8557-2046, E-<br />

Mail: mlangmann@tuev-nord.de, Fax 040/8557-2958,<br />

www.tuevnordakademie.de<br />

ROHRBAU Weimar<br />

21./22.11.2011 Kongress mit Fachausstellung; figawa Service GmbH, Gabriele<br />

Borkes, Tel. 0221/37658-46, Fax 0221/37658-<br />

63, E-Mail: borkesborkes@figawaservice.de, www.brbv.de<br />

Forum Wasseraufbereitung 2011<br />

24.11.2011 <strong>in</strong> Mülheim/Ruhr; IWW Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälisches Institut<br />

für Wasserforschung, Fax: 0208/40303-82, Frau Servatius,<br />

E-Mail: h.servatius@iww-onl<strong>in</strong>e.de, o<strong>der</strong> Frau Bonorden,<br />

E-Mail: s.bonorden@iww-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Forum Molchtechnik<br />

01./02.12.2011 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>; Haus <strong>der</strong> Technik Essen, Tel. 0201/1803-1,<br />

E-Mail: hdt@hdt-essen.de, www.hdt-essen.de<br />

Tagung Rohrleitungsbau<br />

24./25.01.2012 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>; figawa Service GmbH, Gabriele Borkes, Tel.<br />

0221/37658-46, Fax 0221/37658-63, E-Mail:<br />

borkes@figawaservice.de, www.brbv.de<br />

26. Oldenburger Rohrleitungsforum 2012<br />

09./10.02.2012 IRO GmbH Oldenburg, Tel. 0441/36 10 39-0, Fax<br />

0441/36 10 39–10, E-Mail: <strong>in</strong>fo@iro-onl<strong>in</strong>e.de, www.<br />

iro-onl<strong>in</strong>e.de<br />

IFAT 2012<br />

07.-11.05.2012 <strong>in</strong> München; Messe München GmbH, Tel. 089/9 49-113<br />

58, Fax 089/9 49-113 59, E-Mail: <strong>in</strong>fo@ifat.de, www.<br />

ifat.de<br />

ACHEMA 2012<br />

18.-22.06.2012 <strong>in</strong> Frankfurt/Ma<strong>in</strong>; DECHEMA, Dr. Kathr<strong>in</strong> Rübberdt, Tel.<br />

069/7564-277/-296, Fax: 069/7564-272, E-Mail:<br />

presse@dechema.de, www.achema.de<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Firma<br />

3S Consult GmbH, Garbsen 711<br />

Doyma GmbH & Co Durchführungssysteme, Oyten 723<br />

e-world energy & water 2012, Essen 753<br />

En+Eff 20. Fachmesse für Energieeffizienz 2012, Erfurt 736<br />

FRIATEC AG, Mannheim 695<br />

Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Herbrecht<strong>in</strong>gen<br />

Titelseite<br />

Hochschule für Technik Stuttgart, Fakultät Bau<strong>in</strong>genieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft, Stuttgart 703<br />

G.A. Kettner GmbH, Villmar 691<br />

Mart<strong>in</strong> GmbH, Hatt<strong>in</strong>gen 739<br />

Open Grid Europe GmbH, Essen 749<br />

PLASSON GmbH, Wesel 707, 709<br />

RENEXPO Austria 2011, Salzburg, Österreich 773<br />

Röss<strong>in</strong>g & Bornemann KG, Nordhorn 697<br />

sebaKMT Seba Dynatronic Mess- und Ortungstechnik GmbH, Baunach 701<br />

Hermann Sewer<strong>in</strong> GmbH, Gütersloh 693<br />

Stadtwerke München, M-Korrosionsschutz, München 733<br />

Waldemar Suckut VDI, Celle 735<br />

Technische Akademie Wuppertal e.V., Wuppertal 745<br />

Vergabe24 GmbH, Stuttgart 780<br />

Marktübersicht 761–770<br />

784 10 / 2011


Impressum<br />

Verlag<br />

© 1974 Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Postfach 10 39 62, 45039 Essen,<br />

Telefon +49(0)201-82002-0, Telefax +49(0)201-82002-40.<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke,<br />

Hans-Joachim Jauch<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag GmbH, Huyssenallee 52-56,<br />

45128 Essen, Telefon +49(0)201-82002-33,<br />

Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: n.huelsdau@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Telefon +49(0)201-82002-<br />

35, Telefax +49(0)201-82002-40,<br />

E-Mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Mart<strong>in</strong>a Mittermayer, Vulkan-Verlag/Oldenbourg Industrieverlag<br />

GmbH, Telefon +49(0)89-45051-471, Telefax +49(0)89-<br />

45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />

Abonnements/E<strong>in</strong>zelheftbestellungen<br />

Leserservice <strong>3R</strong> INTERNATIONAL, Postfach 91 61, 97091<br />

Würzburg, Telefon +49(0)931-4170-1616, Telefax +49(0)931-<br />

4170-492, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Gestaltung, Satz und Druck<br />

Gestaltung: deivis aronaitis <strong>des</strong>ign I dad I,<br />

Leonrodstraße 68, 80636 München<br />

Satz: e-Mediateam Michael Franke, Breslauer Str. 11,<br />

46238 Bottrop<br />

Druck: Druckerei Chmielorz, Ostr<strong>in</strong>g 13,<br />

65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

Bezugsbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>3R</strong> ersche<strong>in</strong>t monatlich mit Doppelausgaben im Januar/Februar,<br />

März/April und August/September · Bezugspreise: Abonnement<br />

(Deutschland): € 263,- + € 27,- Versand; Abonnement (Ausland):<br />

€ 263,- + € 31,50 Versand; E<strong>in</strong>zelheft (Deutschland): € 34,- +<br />

€ 3,- Versand; E<strong>in</strong>zelheft (Ausland): € 34,- + € 3,50 Versand;<br />

E<strong>in</strong>zelheft als ePaper (PDF): € 34,-; Studenten: 50 % Ermäßigung<br />

auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis · <strong>Die</strong> Preise enthalten<br />

bei Lieferung <strong>in</strong> EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen<br />

Län<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d es Nettopreise.<br />

Bestellungen s<strong>in</strong>d je<strong>der</strong>zeit über den Leserservice o<strong>der</strong> jede Buchhandlung<br />

möglich. <strong>Die</strong> Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt 8 Wochen zum Bezugsjahresende.<br />

<strong>Die</strong> Zeitschrift und alle <strong>in</strong> ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

s<strong>in</strong>d urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong><br />

engen Grenzen <strong>des</strong> Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung<br />

<strong>des</strong> Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Vervielfältigungen,<br />

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die E<strong>in</strong>speicherung<br />

und Bearbeitung <strong>in</strong> elektronischen Systemen. Auch die<br />

Rechte <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung,<br />

im Magnettonverfahren o<strong>der</strong> ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich e<strong>in</strong>es gewerblichen Unternehmens hergestellte<br />

o<strong>der</strong> benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54 (2)<br />

UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung<br />

Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München, von <strong>der</strong><br />

die e<strong>in</strong>zelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen s<strong>in</strong>d.<br />

ISSN 2191-9798<br />

Fachzeitschrift für sichere und<br />

effiziente Rohrleitungssysteme<br />

Informationsgeme<strong>in</strong>schaft zur Feststellung <strong>der</strong> Verbreitung von Werbeträgern<br />

Organschaften<br />

Fachbereich Rohrleitungen im Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und<br />

Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf · Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz<br />

e.V., Essl<strong>in</strong>gen · Kunststoffrohrverband e.V., Köln · Rohrleitungsbauverband<br />

e.V., Köln · Rohrleitungssanierungsverband e.V., Essen ·<br />

Verband <strong>der</strong> Deutschen Hersteller von Gasdruck-Regelgeräten, Gasmeßund<br />

Gasregelanlagen e.V., Köln<br />

Herausgeber<br />

H. Fastje, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (Fe<strong>der</strong>führen<strong>der</strong> Herausgeber)<br />

· Dr.-Ing. M. K. Gräf, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong> Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dipl.-Ing. R.-H. Klaer, Bayer AG, Krefeld, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>des</strong><br />

Fachausschusses „Rohrleitungstechnik“ <strong>der</strong> VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik<br />

und Chemie-Ingenieurwesen (GVC) · Dipl.-Ing. K. Küsel, He<strong>in</strong>rich<br />

Scheven Anlagen-und Leitungsbau GmbH, Erkrath · Dipl.-Volksw. H. Zech,<br />

Geschäftsführer <strong>des</strong> Rohrleitungssanierungsverban<strong>des</strong> e.V., L<strong>in</strong>gen (Ems)<br />

Schriftleiter<br />

Dipl.-Ing. M. Buschmann, Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv), Köln · Rechtsanwalt<br />

C. Fürst, Erdgas Münster GmbH, Münster · Dipl.‐Ing. Th. Grage,<br />

Institutsleiter <strong>des</strong> Fernwärme-Forschungs<strong>in</strong>stituts, Hemm<strong>in</strong>gen · Dr.-Ing.<br />

A. Hilgenstock, E.ON Ruhrgas AG, Technische Kooperationsprojekte, Kompetenzcenter<br />

Gastechnik und Energiesysteme /(Netztechnik), Essen · Dipl.-<br />

Ing. D. Homann, IKT Institut für Unterirdische Infrastruktur, Gelsenkirchen<br />

· Dipl.‐Ing. N. Hülsdau, Vulkan-Verlag, Essen · Dipl.-Ing. T. Laier, RWE –<br />

Westfalen-Weser-Ems – Netzservice GmbH, Dortmund · Dipl.-Ing.<br />

J. W. Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf · Dr.-Ing. O. Reepmeyer, Europipe<br />

GmbH, Mülheim · Dr. H.-C. Sorge, IWW Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälisches Institut<br />

für Wasser, Biebesheim · Dr. J. Wüst, SKZ - TeConA GmbH, Würzburg<br />

Beirat<br />

Dr.-Ing. W. Berger, Direktor <strong>des</strong> Forschungs<strong>in</strong>stitutes für Tief-und Rohrleitungsbau<br />

e.V., Weimar · Dr.-Ing. B. Bosseler, Wissenschaftlicher Leiter<br />

<strong>des</strong> IKT – Institut für Unterirdische Infra struktur, Gelsenkirchen · Dipl.-Ing.<br />

D. Bückemeyer, Vorstand <strong>der</strong> Stadtwerke Essen AG · W. Burchard, Geschäftsführer<br />

<strong>des</strong> Fachverbands Armaturen im VDMA, Frankfurt · Bauassessor<br />

Dipl.‐Ing. K.-H. Flick, Fachverband Ste<strong>in</strong>zeug<strong>in</strong>dustrie e.V., Köln ·<br />

Prof. Dr.-Ing. W. Firk, Vorstand <strong>des</strong> Wasserverban<strong>des</strong> Eifel-Rur, Düren ·<br />

Prof. Dr.-Ing. M. Gietzelt, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>des</strong> Fernwärme-<br />

Forschungs<strong>in</strong>stituts e.V., Hemm<strong>in</strong>gen · Dipl.-Wirt. D. Hesselmann, Geschäftsführer<br />

<strong>des</strong> Rohrleitungsbauverban<strong>des</strong> e.V., Köln · Dipl.-Ing.<br />

H.-J. Huhn, BASF AG, Ludwigshafen · Dipl.-Ing. B. Lässer, ILF Beratende<br />

Ingenieure GmbH, München · Dr.-Ing. W. L<strong>in</strong>dner, Vorstand <strong>des</strong> Erftverban<strong>des</strong>,<br />

Bergheim · Dr. rer. pol. E. Löckenhoff, Geschäftsführer <strong>des</strong> Kunststoffrohrverbands<br />

e.V., Bonn · Dr.-Ing. R. Maaß, Mitglied <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>,<br />

FDBR Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau e.V., Düsseldorf<br />

· Dipl.-Ing. R. Middelhauve, TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG,<br />

Essen · Dipl.-Ing. R. Moisa, Geschäftsführer <strong>der</strong> Fachgeme<strong>in</strong>schaft Guss-<br />

Rohrsysteme e.V., Griesheim · Dipl.‐Berg<strong>in</strong>g. H. W. Richter, GAWACON,<br />

Essen · Dipl.-Ing. T. Schamer, Prokurist <strong>der</strong> ARKIL INPIPE GmbH, Bottrop ·<br />

Prof. Dipl.-Ing. Th. Wegener, Institut für Rohrleitungsbau an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

Oldenburg · Prof. Dr.-Ing. B. Wielage, Lehrstuhl für Verbundwerkstoffe,<br />

Technische Universität Chemnitz-Zwickau · Dipl.-Ing. J. W<strong>in</strong>kels,<br />

Technischer Geschäftsführer <strong>der</strong> Salzgitter Mannesmann L<strong>in</strong>e Pipe GmbH,<br />

Siegen


1. Praxistag Wasserversorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 <strong>in</strong> Essen<br />

Programm<br />

Mo<strong>der</strong>ation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: Wasserverlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im Wasserverlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung <strong>der</strong> Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen für das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„Wasser“ – vom Bewusstse<strong>in</strong> zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von Wasserverlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewer<strong>in</strong> GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung <strong>in</strong> Wasserverteilnetzen<br />

Ulrich Zigan, Stadtwerke Essen AG, Essen<br />

Leckageortung an Wassertransportleitungen am Beispiel<br />

<strong>der</strong> Hauptleitung 3 <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>wasserversorgung<br />

Prof. Dr.-Ing. Frie<strong>der</strong> Haakh,<br />

Zweckverband Lan<strong>des</strong>wasserversorgung, Stuttgart<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

<strong>3R</strong>, ZfW, iro<br />

Term<strong>in</strong>: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

Wasserversorgungsunternehmen,<br />

<strong>Die</strong>nstleister im Bereich Netz<strong>in</strong>spektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

<strong>3R</strong>-Abonnenten<br />

und iro-Mitglie<strong>der</strong>: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus e<strong>in</strong>em Unternehmen wird<br />

e<strong>in</strong> Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten s<strong>in</strong>d die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Cater<strong>in</strong>g (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wie<strong>der</strong><strong>in</strong>betriebnahme<br />

Optimierung <strong>des</strong> Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Re<strong>in</strong>igung, Des<strong>in</strong>fektion und Armaturen<strong>in</strong>spektion<br />

Dr. N. Kle<strong>in</strong>, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Onl<strong>in</strong>e-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 o<strong>der</strong> Onl<strong>in</strong>e-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich b<strong>in</strong> <strong>3R</strong>-Abonnent<br />

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Vorname, Name <strong>des</strong> Empfängers<br />

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Telefax<br />

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