Podologie Sicher kalkulieren und finanzieren (Vorschau)
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10<br />
Oktober 2012 · 63. Jahrgang<br />
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Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />
<strong>Sicher</strong> <strong>kalkulieren</strong> <strong>und</strong> <strong>finanzieren</strong><br />
Investitionen in der Praxis/Teil I Seite 8<br />
Wadenkrämpfe: Welche Ursachen? Was tun?<br />
Bei der podologischen Behandlung Seite 13<br />
Organisieren Sie sich für den Notfall!<br />
Erste Hilfe in der podologischen Praxis/Teil I Seite 21
Samtweiche Füße.<br />
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Avocadoöl die Hautregeneration unterstützt <strong>und</strong> die hauteigenen Abwehrkräfte<br />
stärkt. In Kombination mit Urea bindet Hyaluron intensiv Feuchtigkeit auch in tieferen<br />
Hautschichten <strong>und</strong> schützt vor Hornhautbildung. Sanfte Milchpeptide <strong>und</strong> Honigextrakt<br />
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Editorial<br />
PROFESSIONELLE PFLEGE<br />
Auch <strong>und</strong> vor allem in der Praxis:<br />
Investieren will<br />
wohl überlegt sein!<br />
Natürlich für<br />
Fuß <strong>und</strong> Pfl ege.<br />
www.peclavus.de<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Susanne Ahrndt,<br />
Fachautorin<br />
Investitionen <strong>und</strong> wie diese finanziert<br />
werden sollen, sind Entscheidungen,<br />
die immer wieder auf‘s Neue in einem<br />
Unternehmen anfallen – nicht nur in der<br />
Gründungsphase, sondern auch im Verlauf<br />
Ihrer Praxistätigkeit.<br />
Investitionen sind wichtig, um konkurrenzfähig<br />
zu bleiben, <strong>und</strong> um sich auf<br />
dem Markt zu behaupten; sie werden<br />
getätigt, um die Marktposition zu verbessern<br />
oder auszubauen. Typische Ziele<br />
sind auch Umsatz, Liquidität oder Rentabilität<br />
zu steigern oder die Kosten zu<br />
senken. Abgesehen von finanziellen Motiven<br />
kommen noch eine Reihe weiterer<br />
Ziele als Antreiber für Investitionsvorhaben<br />
in Frage, wie zum Beispiel um das<br />
Ansehen <strong>und</strong> Image „aufzupolieren“<br />
oder Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> Arbeitssicherheit<br />
nach neuesten Erkenntnissen<br />
zu gestalten. Schließlich kann mit einem<br />
Investitionsvorhaben auch das Ziel verfolgt<br />
werden, den Umweltschutz im Unternehmen<br />
zu verbessern.<br />
Der Anstoß für die jeweiligen Investitionen<br />
kann dabei ganz verschieden sein.<br />
So soll zum Beispiel die Praxis modernisiert<br />
werden, weil sie „in die Jahre“ gekommen<br />
ist. Die Reparaturanfälligkeit<br />
eines Geräts macht eine Neuanschaffung<br />
erforderlich. Mitarbeiter kommen<br />
mit Verbesserungsvorschlägen auf Sie<br />
zu. Die Erwartungen <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />
der K<strong>und</strong>en haben sich geändert. Die<br />
Nachfrage ist so stark gestiegen, dass Ihre<br />
Kapazitäten nicht mehr ausreichen,<br />
um Neuk<strong>und</strong>en aufzunehmen. Aber<br />
auch gesetzliche Vorgaben oder Kontrollen<br />
vom Ges<strong>und</strong>heitsamt sind unter<br />
Umständen der Gr<strong>und</strong>.<br />
Einmal getroffen, lassen sich Investitionen<br />
erfahrungsgemäß jedoch nicht oder<br />
ansonsten nur mit hohen Kosten<br />
rückgängig machen. Zudem<br />
haben große Investitionen<br />
oftmals weitreichende Folgen.<br />
Sie müssen also gut überlegt<br />
sein, <strong>und</strong> auch die Beschaffung<br />
<strong>und</strong> Verwendung finanzieller<br />
Mittel gehört gegebenenfalls<br />
mit zu den Überlegungen.<br />
Auf welche Kriterien <strong>und</strong><br />
Aspekte Sie genau achten sollten,<br />
wenn Investitionen anstehen,<br />
darüber informiert Sie<br />
der erste Teil unserer dreiteiligen Serie<br />
„Investitionen in der Praxis: <strong>Sicher</strong> <strong>kalkulieren</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>finanzieren</strong>!“(ab S. 8). Aber<br />
auch die Beschaffung des Warenvorrats<br />
für die Behandlung in der Kabine <strong>und</strong><br />
für den Verkauf ist eine Investition. Durch<br />
den Verkauf von Pflegeprodukten <strong>und</strong><br />
Co. lässt sich ohne Zweifel der Umsatz<br />
steigern. Ein überfülltes Warenlager bindet<br />
jedoch unnötig Kapital <strong>und</strong> birgt zudem<br />
das Risiko, „Ladenhüter“ zu produzieren.<br />
Deshalb wird der zweite Teil<br />
unserer Serie in der kommenden Ausgabe<br />
Lösungen aufzeigen, wie es am besten<br />
gelingt, das Warenlager bedarfsgerecht<br />
zu bestücken. Schließlich kosten<br />
Investitionen Geld <strong>und</strong> müssen bezahlt<br />
werden – aber womit? Um wichtige Finanzierungsregeln<br />
<strong>und</strong> die Finanzierung<br />
von Investitionen wird es dann in der<br />
dritten Folge gehen.<br />
Wer auf dem Markt „am Ball“ bleiben<br />
will, kommt um Investitionen nicht herum.<br />
In jeder <strong>Podologie</strong>-/Fußpflegepraxis<br />
fallen vielfältige Investitions- <strong>und</strong> Finanzierungsentscheidungen<br />
an, zugleich<br />
sind diese höchst brisant für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg <strong>und</strong> für das Fortbestehen<br />
der Praxis. Jede Investition <strong>und</strong><br />
deren Finanzierung auf den Prüfstand<br />
zu stellen, gehört daher zu den wichtigen<br />
Aufgaben eines erfolgreichen Praxismanagements.<br />
Möge Ihnen unsere Serie zum Thema<br />
Investieren <strong>und</strong> Finanzieren dabei wertvolle<br />
Unterstützung sein. Wir wünschen<br />
Ihnen eine ebenso spannende wie aufschlussreiche<br />
Lektüre.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 3<br />
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Inhalt<br />
Editorial<br />
Auch <strong>und</strong> vor allem in der Praxis:<br />
Investieren will wohl überlegt sein! 3<br />
Aktuelles<br />
Termine 6<br />
Mitmachen <strong>und</strong> gewinnen! 6<br />
Möglichst frühzeitig vorbeugen:<br />
Das Kreuz mit dem Kreuz 6<br />
Diesen Monat in München:<br />
Beauty Forum öffnet die Tore 7<br />
5. Radolfzeller W<strong>und</strong>tag:<br />
Lokaltherapie chronischer W<strong>und</strong>en im Mittelpunkt 7<br />
Im Fokus<br />
Investitionen in der Praxis/Teil I:<br />
<strong>Sicher</strong> <strong>kalkulieren</strong> <strong>und</strong> <strong>finanzieren</strong> 8<br />
Den Kauf eines neuen Empfangsthresens<br />
haben Sie<br />
bisher vor sich hergeschoben?<br />
Ebenso wie die umfangreiche<br />
Renovierung Ihrer<br />
Praxisräume? Sie zögern<br />
ob der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Kosten? Richtig so! Denn<br />
erst wenn Sie Ihr Investitionsvorhaben<br />
auf „Herz <strong>und</strong><br />
Nieren geprüft“ <strong>und</strong> das Für<br />
<strong>und</strong> Wider sachlich gegeneinander abgewägt haben, sollten<br />
Sie zur Tat schreiten – sprich Geld ausgeben. <strong>Podologie</strong>-Autorin<br />
Susanne Ahrndt informiert Sie im ersten Beitrag<br />
unseres Dreiteilers, auf welche Kriterien <strong>und</strong> Aspekte<br />
Sie genau achten sollten, wenn Investitionen anstehen.<br />
Für die Praxis<br />
Bei der podologischen Behandlung:<br />
Wadenkrämpfe: Welche Ursachen? Was tun? 13<br />
Aktualisiert <strong>und</strong> erweitert:<br />
Lehrbuch <strong>und</strong> Bildatlas für die <strong>Podologie</strong> 17<br />
Im Fall von Onychomykosen:<br />
Antipilzlack ist nicht gleich Antipilzlack! 18<br />
Dieser Ausgabe liegen je eine Beilage der Firma 3TO,<br />
München, der Firma Raue, Großburgwedel sowie eine<br />
Buchshop-Beilage des Verlages Neuer Merkur, München,<br />
bei. Wir bitten um fre<strong>und</strong>liche Beachtung.<br />
Journal<br />
Erste Hilfe in der<br />
podologischen Praxis/Teil I:<br />
Organisieren Sie sich für<br />
den Notfall! 21<br />
Ein Fußpflege-Unternehmen<br />
auf Erfolgskurs:<br />
Innovation <strong>und</strong> Erfahrung – als Team<br />
unschlagbar! 23<br />
Recht & Geld<br />
Gewusst wie:<br />
Steuern sparen bei Telefon <strong>und</strong> Internet! 25<br />
Elektronische Steueranmeldungen:<br />
Authentifizierung ab 2013 erforderlich 26<br />
Ausbildung & Job<br />
Interview:<br />
Spiraldynamik ® : Hilfe gegen Fehlbelastungen 27<br />
Produkte<br />
Fließende Energie <strong>und</strong> wohlige Entspannung<br />
Sandor ® Sandstempel<br />
von Gharieni GmbH 33<br />
Feuchtigkeit: Ein Muss im Herbst<br />
Laufw<strong>und</strong>er ® Hydrobalm<br />
von Franz Lütticke GmbH 33<br />
Bei Onychomykosen<br />
Mykose/Holznagel Set 5115<br />
von Busch & Co. KG 33<br />
Gegen kalte Füße<br />
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von Eduard Gerlach GmbH 33<br />
Für streichelzarte Hände<br />
NBM Hand Cream Winter Dream Cinnamon<br />
von Akzent direct GmbH 33<br />
Jetzt große Callusan ® Weihnachtsaktion<br />
von Greppmayr GmbH 33<br />
Für eine optimale Lackpräsentation<br />
LCN Nail Polish Displays<br />
von Wilde Cosmetics GmbH 34<br />
Technischer Vorsprung für Ihre Praxis<br />
Micro-Motor-Handstück S 1000<br />
von Gustav Baehr GmbH 34<br />
Impressum 34<br />
Titelbild: ©nito – Fotolia.com<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 5
Aktuelles<br />
Termine<br />
26.10.–27.10.2012 COSMETICA<br />
Hannover Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Hannover<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
27.10.–28.10.2012 Beauty Forum +<br />
München Forum Diabetischer Fuß<br />
Kosmetik-Fachmesse für<br />
professionelle Kosmetik, Messe<br />
München international<br />
Info: Health and Beauty Trade<br />
Fairs GmbH<br />
Telefon (07 21) 1 65–0<br />
E-Mail messe@health-andbeauty.com<br />
03.11.–04.11.2012 COSMETICA<br />
Berlin<br />
Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Berlin<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
24.11.–25.11.2012 3. Postgraduiertenkurs des<br />
Aachen<br />
Verband für Ernährung <strong>und</strong><br />
Diätetik e. V. (VFED)<br />
„Diabetisches Fußsyndrom“ für<br />
Podologinnen <strong>und</strong> Podologen<br />
Universitätsklinikum Aachen<br />
Telefon (02 41) 50 73 00<br />
E-Mail info@vfed.de<br />
26.01.–27.01.2013 COSMETICA<br />
Hannover Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Hannover<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
16.02.–17.02.2013 AKZENTE Frühjahr<br />
Sindelfingen Trendmesse für Kosmetik <strong>und</strong><br />
Accessoires/Messe Sindelfingen<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 91 60<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
08.03.–09.03.2013 Diabetes Messe<br />
Münster<br />
Messe mit Fachkongress<br />
Halle Münsterland<br />
Info: Messe <strong>und</strong> Congress Centrum<br />
Halle Münsterland GmbH,<br />
Münster, Sanna Loos<br />
Telefon (02 51) 66 00–349<br />
E-Mail teilnehmer@<br />
diabetes-messe.com<br />
15.03.–17.03.2013 BEAUTY INTERNATIONAL<br />
Düsseldorf Messe für Kosmetik, Fuß- <strong>und</strong><br />
Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />
Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />
Telefon (02 11) 45 60–01<br />
E-Mail info@<br />
messe-duesseldorf.de<br />
Mitmachen <strong>und</strong> gewinnen!<br />
In diesem Monat steht wieder ein<br />
Internet-Quiz für Sie bereit! Nehmen<br />
Sie teil, <strong>und</strong> gewinnen Sie eines<br />
von fünf Sets mit Nagelpflegeprodukten<br />
der Firma Taurus Pharma<br />
GmbH, Bad Homburg, im Verkaufswert<br />
von über 100,- Euro.<br />
Unter www.podologie.de finden<br />
Sie ein Quiz mit Fragen, die Sie als<br />
Fuß- <strong>und</strong> Nagelprofi sicherlich<br />
leicht beantworten können. Unter den richtigen Einsendungen verlosen<br />
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Packungen Myfungar ® Nagellack, einem Nageletui sowie einer Sililevo<br />
Nagelfeile aus Glas.<br />
Sililevo ® Nagellack- die Lösung bei Nagelproblemen: Die 3-Fach-Formel<br />
mit Hydroxypropylchitosan, Kieselsäure aus Schachtelhalm <strong>und</strong> Methylsulfonylmethan<br />
festigt brüchige <strong>und</strong> splissige Nägel sichtbar innerhalb<br />
weniger Wochen. Der Pflegelack trocknet schnell <strong>und</strong> bildet einen unsichtbaren<br />
Schutzfilm auf dem Nagel. Mit seiner besonderen Wirkformel<br />
gibt Sililevo den Nägeln schnell die fehlende Elastizität zurück, kräftigt <strong>und</strong><br />
remineralisiert sie.<br />
Myfungar ® Nagellack – Hilfe für geschädigte Nägel: Die Kombination aus<br />
Hydroxypropylchitosan <strong>und</strong> Piroctone Olamine (Octopirox ® ) hilft bei geschädigten<br />
Nägeln, die auf mikrobiologische, physikalische <strong>und</strong> chemische<br />
Ursachen zurückzuführen sind. Der Lack dringt in den brüchigen,<br />
unebenen Nagel ein <strong>und</strong> stabilisiert die Nagelstruktur.<br />
Beide Lacke besitzen eine wasserlösliche Lackgr<strong>und</strong>lage, die einen unsichtbaren<br />
elastischen Film auf dem Nagel bildet <strong>und</strong> so für eine Okklusion<br />
des Nagels sorgt. Der Hauptbestandteil Hydroxypropylchitosan dient<br />
als Transportvehikel, das die Nagelaufbaustoffe gezielt in den Nagel befördert.<br />
Lackreste können mit Wasser entfernt werden. Lösungsmittel wie<br />
zum Beispiel Nagellackentferner sind überflüssig.<br />
Möglichst frühzeitig vorbeugen:<br />
Das Kreuz mit dem Kreuz<br />
Rückenbeschwerden sind häufig<br />
massiv <strong>und</strong> langwierig,<br />
<strong>und</strong> der Gang zum Orthopäden<br />
ist oftmals unausweichlich. Dort<br />
wird jedoch meist nur das Standardprogramm<br />
„abgespult“: Röntgen,<br />
Spritzen, Massagen <strong>und</strong> wenn<br />
alles nichts hilft: eine Operation.<br />
Genau hier setzt das Buch des<br />
Münchner Wirbelsäulen spezialisten<br />
Dr. Martin Marianowicz an.<br />
Der Experte zeigt, wie relativ einfach<br />
es ist, Rückenbeschwerden<br />
vorzubeugen. Auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
seines umfangreichen Wissens<br />
hat der Arzt ein 3-Säulen-<br />
Konzept entwickelt, mit dem jeder,<br />
ob sportlich trainiert oder<br />
Couch-Potatoe, sein ganz persönliches<br />
Programm zusammenstellen<br />
kann.<br />
Drei Elemente<br />
sind es, die den<br />
Rücken auf Dauer<br />
stärken: moderate<br />
Bewegung,<br />
ausgewog e n e<br />
Ernährung <strong>und</strong><br />
Entspannung.<br />
Der praktische Ratgeber enthält zahlreiche<br />
Übungen für zu Hause, den Arbeitsplatz<br />
<strong>und</strong> das Fitness-Studio. Aber<br />
auch Entspannungsübungen, Hinweise<br />
zu rückenfre<strong>und</strong>lichen Sportarten sowie<br />
Ernährungstipps fehlen in diesem Buch<br />
nicht. – Unbedingt lesenswert! as<br />
Dr. Marianowicz, Martin: Die Marianowicz-<br />
Methode. Mein Programm für einen schmerzfreien<br />
Rücken. arkana Verlag, München 2012,<br />
brosch., 240 Seiten, 17,99 Euro, ISBN-10:<br />
3442341108<br />
6 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Diesen Monat in München:<br />
Beauty Forum öffnet die Tore<br />
Am 27. <strong>und</strong> 28. Oktober<br />
ist es in der<br />
bayerischen Landeshauptstadt<br />
wieder so<br />
weit: Die27. BEAUTY<br />
FORUM MÜNCHEN<br />
präsentiert sich vielseitig<br />
<strong>und</strong> informativ,<br />
ob mit den Ausstellungsbereichen<br />
Kosmetik, Nail <strong>und</strong><br />
Fuß oder den Themenwelten<br />
Wellness & Spa, Naturkosmetik<br />
<strong>und</strong> medical BEAUTY<br />
FORUM.<br />
Das am 28.10. stattfindende<br />
ganztägige „Forum Diabetischer<br />
Fuß“wird in Kooperation<br />
mit dem Zentralverband<br />
der Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger<br />
Deutschlands e.V. (ZFD)<br />
durchgeführt. On „Prophylaxe“,<br />
„DFS – Behandlung &<br />
Fußdeformationen“ oder das<br />
„DFS aus dem Blickwinkel<br />
der Orthopädie-Schuhtechnik“–<br />
das Forum bietet Podologen<br />
Wichtiges <strong>und</strong> Neues<br />
zu diesen Thema.<br />
Für die ganztägige Teilnahme<br />
werden vier Fortbildungspunkte<br />
vergeben. red<br />
5. Radolfzeller W<strong>und</strong>tag:<br />
Lokaltherapie chronischer W<strong>und</strong>en<br />
im Mittelpunkt<br />
Das Schwerpunktthema<br />
des diesjährigen Radolfzeller<br />
W<strong>und</strong>tages am Sonntag,<br />
dem 28.10.2012, ist „Aktuelle<br />
S3-Leitlinie – Lokaltherapie<br />
chronischer W<strong>und</strong>en“.<br />
Das Interesse an qualifizierter<br />
<strong>und</strong> praxisrelevanter Fortbildung<br />
zum Thema „W<strong>und</strong>therapie“<br />
ist weiterhin ungebrochen.<br />
Mit der ganz aktuell<br />
herausgegebenen S3-Leitlinie<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für W<strong>und</strong>heilung <strong>und</strong><br />
W<strong>und</strong>behandlung e.V. (DGfW)<br />
bietet sich hier ein wichtiger<br />
Schwerpunkt an.<br />
Einige der Themen der Veranstaltung<br />
sind:<br />
– Methodik-S3-Leitlinienerstellung<br />
– Phlebologie – Leitlinie Ulcus<br />
cruris venosum<br />
– Update diabetisches Fußsyndrom<br />
– Versorgungsstrukturen für<br />
die Behandlung chronischer<br />
W<strong>und</strong>en<br />
Die Veranstaltung findet von<br />
10.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.<br />
Veranstaltungsort ist das Milchwerk<br />
Radolfzell (TKM Radolfzell),<br />
Werner-Messmer-Str. 14<br />
in 78315 Radolfzell.<br />
Anmeldung <strong>und</strong> weitere Informationen:<br />
Deutsches Institut für W<strong>und</strong>heilung<br />
Fritz-Reichle-Ring 2<br />
78315 Radolfzell<br />
Telefon (0 77 32) 9 39 15 25<br />
E-Mail info@deutsches-w<strong>und</strong>institut.de<br />
www.deutsches-w<strong>und</strong>institut.de<br />
red<br />
Haben Sie Fragen …<br />
… oder einen speziellen Fall<br />
aus Ihrer Praxis? Schreiben<br />
Sie uns! Unsere Experten<br />
werden in einer der nächsten<br />
Ausgaben der <strong>Podologie</strong><br />
darauf antworten. Außergewöhnliche<br />
Bef<strong>und</strong>e (bitte mit<br />
Fotos schicken) werden veröffentlicht.<br />
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FUSS 2012<br />
FORUM FÜR PODOLOGIE UND FUSSPFLEGE<br />
6. <strong>und</strong> 7. Oktober, Stadthalle Kassel<br />
OG Kolonadensaal<br />
Stand M1<br />
Nail-Halle C1,<br />
Stand-Nr. C01<br />
im Eingangsbereich<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 7
Im Fokus<br />
Investitionen in der Praxis/Teil I:<br />
<strong>Sicher</strong> <strong>kalkulieren</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>finanzieren</strong><br />
Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />
Ganz gleich, ob Sie einen Behandlungsstuhl, einen<br />
PKW für die mobile Fußpflege oder gar eine<br />
komplette Praxiseinrichtung anschaffen wollen<br />
– Investitionsentscheidungen gehören zu den<br />
schwierigsten unternehmerischen Aufgaben, auch<br />
in der podologischen/fußpflegerischen Praxis.<br />
Denn solche Vorhaben sind mit entscheidend<br />
nicht nur für den Erfolg, sondern unter Umständen<br />
sogar für das Bestehen Ihrer Praxis.<br />
Nicht selten zieht eine<br />
Investion andere Ausgaben<br />
nach sich<br />
Bevor Sie investieren,<br />
sollten Sie Ihre Kaufentscheidung<br />
auf jeden<br />
Fall eingehend überprüfen.<br />
Denn die Brisanz von Investitionsentscheidungen<br />
liegt<br />
zum Beispiel darin, dass bei<br />
großen Investitionen Kapital<br />
über einen längeren oder gar<br />
langen Zeitraum (bis zu mehreren<br />
Jahren) geb<strong>und</strong>en wird.<br />
Auch können entsprechende<br />
Ausgaben Auswirkungen auf<br />
andere Bereiche der Praxis<br />
haben. So ist es beispielsweise<br />
möglich, dass eine Folgeinvestition<br />
erforderlich oder<br />
wünschenswert wird, wenn<br />
etwa zu einer neuen, modernen<br />
Praxis-einrichtung Ihr<br />
bisheriger „alter“ Arbeitsstuhl<br />
einfach nicht mehr passt.<br />
Oder bei einer Erweiterung<br />
der Praxis muss auch der Mitarbeiterstab<br />
vergrößert werden.<br />
Abgesehen von mehr<br />
Personalkosten, können hier<br />
regelmäßige Mehrausgaben<br />
etwa für Miete oder den Energieverbrauch<br />
hinzukommen.<br />
Die Anschaffung eines eigenen<br />
Praxisfahrzeugs wiederum<br />
macht nur dann Sinn,<br />
wenn die Ausstattung für die<br />
mobile Fußpflege dem hier<br />
erweiterten Angebot ent-<br />
spricht. Eventuell muss also<br />
„aufgerüstet“ werden <strong>und</strong> die<br />
Strukturen des Leistungsangebots<br />
– wie Öffnungszeiten<br />
der Praxis, Zeiten für Hausbesuche<br />
– sind entsprechend<br />
anzupassen. Und soll die Verkaufsfläche<br />
für den Produktverkauf<br />
vergrößert werden<br />
oder sogar ein eigener Verkaufsraum<br />
entstehen, hat dies<br />
natürlich auch Auswirkungen<br />
auf das Produktportfolio sowie<br />
den Einkauf von Produkten.<br />
Doch abgesehen von möglichen<br />
Folgeinvestitionen oder<br />
-kosten gilt im Geschäftswie<br />
im Privatbereich – einen<br />
Euro kann man nur einmal<br />
ausgeben; <strong>und</strong> Geld, das ausgegeben<br />
wurde, steht für an-<br />
dere (vielleicht sogar notwendige)<br />
Anschaffungen<br />
oder für Rechnungen, die zu<br />
begleichen sind, nicht mehr<br />
zur Verfügung.<br />
Investieren Sie dem<br />
Bedarf entsprechend!<br />
Investitionen sind allerdings<br />
nicht gleich Investitionen. Die<br />
Betriebswirtschaft unterscheidet<br />
hier genau nach dem jeweiligen<br />
Anlass:<br />
z Als Gründungs-, Erst- oder<br />
Anfangsinvestitionen werden<br />
all jene genannt, die bei<br />
einer Unternehmensgründung<br />
erfolgen.<br />
z Von einer Ersatzinvestition<br />
spricht man bei einem Austausch<br />
von Alt gegen Neu.<br />
(Foto: ©fotomek – Fotolia com)<br />
8 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
z Soll die Effizienz gesteigert werden,<br />
liegt eine Rationalisierungsinvestition<br />
vor.<br />
z Wachstums- oder Erweiterungsinvestitionen<br />
dienen dazu, die vorhandenen<br />
Kapazitäten eines Unternehmens<br />
zu erweitern. Das kann eine Investition<br />
im demselben oder auch in einem<br />
neuen Geschäftsfeld sein.<br />
Wie entscheiden?<br />
Unabhängig vom Anlass jedoch stellt<br />
sich gr<strong>und</strong>sätzlich die Frage: Wie werden<br />
Investitionsentscheidungen am<br />
besten getroffen? Mit unternehmerischem<br />
Gespür <strong>und</strong> einem guten Bauchgefühl?<br />
– Allein darauf sollten Sie sich<br />
nicht verlassen! Bevor Sie sich entscheiden,<br />
ob Sie in ein bestimmtes Wirtschaftsgut<br />
investieren, brauchen Sie eine<br />
Vielzahl an Informationen. Und<br />
gleich vorweg: Der Preis ist bei weitem<br />
nicht der einzig entscheidende Aspekt.<br />
Denn was auf den ersten Blick kostensparend<br />
weil billig erscheint, kann sich<br />
im Nachhinein als ausgesprochen teuer<br />
<strong>und</strong> kostspielig erweisen; <strong>und</strong> zwar<br />
dann, wenn gehäuft Reparaturen auftreten,<br />
die Wartung kostenintensiv<br />
ist oder aufgr<strong>und</strong> von vorzeitigem<br />
Verschleiß Ersatz angeschafft werden<br />
muss. Also, wenn Sie Geld ausgeben,<br />
dann kaufen Sie nicht „billig“,<br />
sondern stets „preiswert“! Wichtig<br />
ist darüber hinaus, verschiedene<br />
Angebote einzuholen <strong>und</strong> diese zu vergleichen.<br />
Hier ein Beispiel: Ein zentrales Arbeitsgerät<br />
in der Kabine ist der Fußpflegestuhl.<br />
Er wird Sie im Schnitt über zehn<br />
Jahre, manchmal auch länger, begleiten.<br />
Ein guter Behandlungsstuhl soll<br />
zum einen ergonomisches, rückenschonendes<br />
Arbeiten ermöglichen, zum<br />
anderen in seinen Funktionen Ihr gesamtes<br />
podologisch/fußpflegerisches<br />
Leistungsspektrum unterstützen. Eventuell<br />
möchten Sie ihn aber auch (künftig)<br />
als Liege für Wellnessbehandlungen<br />
nutzen. Und natürlich muss er auch<br />
von Ihren K<strong>und</strong>en als komfortables Sitzmöbel<br />
wahrgenommen werden. Egal<br />
ob als Gründungs- oder Ersatzinvestition<br />
– diese Überlegungen stehen im<br />
Vorfeld an:<br />
z Welche Gr<strong>und</strong>ausstattung muss der<br />
Fußpflegestuhl haben, damit Sie auf<br />
Dauer gut damit arbeiten können?<br />
z Welche zusätzlichen Eigenschaften<br />
sind sinnvoll <strong>und</strong> wünschenswert,<br />
um Ihnen die Arbeit zu erleichtern,<br />
aber auch um den (wachsenden) Ansprüchen<br />
<strong>und</strong> Bedürfnissen Ihrer K<strong>und</strong>en<br />
gerecht zu werden? Das Spektrum<br />
der Prüfkriterien ist hier lang. Neben<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlichem wie Länge <strong>und</strong> Breite<br />
(die auch mit der Kabinengröße harmonieren<br />
sollen), Standfestigkeit <strong>und</strong><br />
leichter Bedienbarkeit (Anzahl der<br />
Motoren!), sind Fragen über die Leistung<br />
des Behandlungsstuhls zu<br />
klären. Hierzu zählen unter anderem<br />
dessen Belastbarkeit <strong>und</strong> Hubkraft,<br />
die niedrigste Ein- <strong>und</strong> Ausstiegshöhe<br />
sowie die maximal einstellbare Arbeitshöhe.<br />
Soll der Fußpflegestuhl zusätzlich<br />
zur Standardausrüstung weitere<br />
Extras aufweisen? Zu denken ist<br />
an schwenkbare Beinteile für mehr<br />
Behandlungsfreiheit, Sitztiefenverstellung<br />
für besseren Sitzkomfort Ihrer<br />
Patienten oder wegklappbare Armlehnen<br />
für den optimalen Umbau zu<br />
einer Massageliege.<br />
z Ein wichtiges Kriterium sind zudem<br />
die <strong>Sicher</strong>heitsanforderungen: Entspricht<br />
der Behandlungsstuhl – wie für<br />
die podologische Praxis gefordert –<br />
dem Medizinproduktegesetz <strong>und</strong> bezieht<br />
sich das CE-Zeichen auf die Medizinnorm<br />
EN 60601?<br />
z Schließlich beeinflusst auch der Preis<br />
die Kaufentscheidung: Schauen Sie<br />
aber nicht nur auf den Endpreis. Sind<br />
mehrere Alternativen in der engeren<br />
Wahl, überlegen Sie, bei welchem<br />
Stuhl ist das Preis-Leistungsverhältnis<br />
entsprechend Ihren Anforderungen,<br />
Wünschen <strong>und</strong> Vorstellungen optimal?<br />
Bei hochwertigen Qualitäten<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 9<br />
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Im Fokus<br />
Gründen <strong>und</strong> investieren<br />
besteht zudem die Chance,<br />
dass ein Behandlungsstuhl<br />
aufgr<strong>und</strong> des guten Zustandes<br />
länger als die betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungszeit<br />
von zirca zehn Jahren eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Auch lange Garantiezeiten<br />
mit umfangreichen Garantieleistungen<br />
sind weitere<br />
mögliche geldwerte Vorteile,<br />
auf die es zu achten<br />
gilt. Darüber hinaus sollten<br />
Sie ebenso „weiche“ Faktoren,<br />
die man nicht direkt mit<br />
Geld bemessen kann, in die<br />
Kaufentscheidung mit einfließen<br />
lassen wie beispielsweise<br />
den Beratungsservice,<br />
regionale Niederlassungen,<br />
Stehen Investitionen an, um eine Praxis zu gründen, dann gilt es die Höhe<br />
der Gründungsinvestitionen zu ermitteln. Erstellen Sie dafür zunächst einen<br />
Investitionsplan. Beginnen Sie hierbei mit einer Aufstellung <strong>und</strong> Kalkulation<br />
der Investitionen für Anschaffungen, die unentbehrlich sind <strong>und</strong> langfristig<br />
im Unternehmen bleiben (Anlagevermögen). Dazu zählen zum Beispiel<br />
Bau- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen, die Kosten für Instrumente <strong>und</strong> Geräte,<br />
die zur Ausübung der (medizinischen) Fußpflege erforderlich sind. Aber<br />
auch Möbel <strong>und</strong> Einrichtung für die Praxisräume oder ein PKW für die ambulante<br />
Fußpflege gehören dazu. Bei Übernahme oder Kauf einer Praxis<br />
wird der Kaufpreis ebenfalls in der Liste der Investitionen aufgeführt. Stellen<br />
Sie zudem die Kosten für die Erstausstattung an Waren <strong>und</strong> Materialien<br />
für Therapie <strong>und</strong> Pflege usw. zusammen.<br />
Denken Sie aber auch an eine Reserve für Unvorhergesehenes <strong>und</strong> für<br />
Folgeinvestitionen. Deshalb sollte man immer zur Summe der Anschaffungskosten<br />
zusätzlich eine <strong>Sicher</strong>heitsreserve von zehn Prozent vorsehen.<br />
So können Sie zum Beispiel Problemen in der Finanzierung vorbeugen,<br />
falls während der Gründung die Preise anziehen sollten. Dies kann<br />
durchaus passieren, wenn Sie zum Beispiel im Herbst die Anschaffungskosten<br />
zusammentragen, aber erst ein halbes Jahr später starten.<br />
Auch wenn insbesondere gebrauchte Gegenstände <strong>und</strong> Geräte oder Billig-<br />
Angebote in der Gründungsphase verlockend sind, sollten bereits Gründer<br />
besonders qualitätsbewusst einkaufen. (Lesen Sie auch das Interview:<br />
Investition rotierende Instrumente – Qualität ist das A <strong>und</strong> O auf S. 12)<br />
Wer eine Erweiterung plant …<br />
… lässt sich im Vorfeld am besten beraten. Berater lassen<br />
sich im Internet suchen, zum Beispiel in der Beraterbörse<br />
der KfW-Bankengruppe:<br />
https://beraterboerse.kfw.de<br />
oder in der BAFA Beraterdatenbank unter<br />
https://www.beratungsfoerderung.net<br />
Übrigens: Auch Steuerberater bieten betriebswirtschaftliche<br />
Beratungen an.<br />
den Reparaturservice <strong>und</strong><br />
Kulanzregelungen.<br />
Erweiterung erwünscht?<br />
Stehen so genannte Wachstums-<br />
oder Erweiterungsinvestitionen<br />
an, weil Sie beabsichtigen,<br />
die Praxis zu<br />
vergrößern? Dann kommen<br />
weitere Überlegungen<br />
dazu. Es geht<br />
hier nicht nur um Kaufentscheidungen,<br />
bei<br />
denen das Preis-Leistungsverhältnis<br />
optimal<br />
ist. Vielmehr müssen<br />
Sie überprüfen, ob<br />
sich die Erweiterungsinvestition<br />
tatsächlich<br />
lohnen wird. So ist zum<br />
einen die Höhe des<br />
voraussichtlichen Umsatzes<br />
abzuschätzen,<br />
zu dem auch der mögliche<br />
(zu erreichende)<br />
K<strong>und</strong>enzuwachs zählt.<br />
Zum anderen müssen<br />
Sie berechnen, auf welche<br />
Höhe Ihre Kosten<br />
aufgr<strong>und</strong> der Praxiserweiterung<br />
ansteigen<br />
wird. Hierzu zählen<br />
zum Beispiel Abschreibungskosten<br />
des oder<br />
der Investitionsgüter (=<br />
Anschaffungspreis dividiert<br />
durch Anzahl<br />
der Nutzungsjahre),<br />
zusätzliche Personalkosten<br />
oder Unterhalts<strong>und</strong><br />
Betriebskosten eines<br />
Praxisfahrzeugs für<br />
das neue Geschäftsfeld<br />
„ambulante Fußpflege“,<br />
um nur einige Kostenfaktoren<br />
zu nennen.<br />
Ganz wichtig ist auch:<br />
Wie viel an Zinsen <strong>und</strong><br />
Tilgung sind zu zahlen,<br />
falls Sie einen Kredit<br />
aufnehmen wollen oder<br />
müssen?<br />
Durch die Gegenüberstellung<br />
von Erlösen <strong>und</strong> Kosten lässt<br />
sich dann nicht nur der voraussichtliche<br />
Gewinn ausrechnen.<br />
Sie können damit<br />
auch feststellen, ob sich die<br />
Investition tatsächlich lohnt.<br />
Zu diesem Zweck stellen Sie<br />
fest, wie hoch der Gewinnzuwachs<br />
gegenüber dem bisherigen<br />
Gesamtgewinn ist. Hier<br />
hilft der Blick in die letzte Gewinn-<br />
<strong>und</strong> Verlustrechnung<br />
mit den Umsatzerlösen aus<br />
dem Vorjahr. Rechtfertigt die<br />
Differenz, also das Mehr an<br />
Gewinn, tatsächlich die Investition?<br />
– Diese Frage muss jeder<br />
Unternehmer mit sich<br />
selbst ausmachen. Schließlich<br />
muss in ein solches Vorhaben<br />
neben Geld auch Zeit investiert<br />
werden für Planungsarbeiten,<br />
Einholen von Angeboten,<br />
Gespräche mit der<br />
Bank <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Eine Investition, die in jeder<br />
podologischen Praxis regelmäßig<br />
anfällt, aber auch „ ins<br />
Geld geht“, ist die Beschaffung<br />
von Pflegeprodukten für<br />
die Behandlung in der Kabine<br />
sowie für den Verkauf. Wie<br />
aber plant man die Beschaffung<br />
der richtigen Waren in<br />
der richtigen Menge zum richtigen<br />
Zeitpunkt? Um die Investition<br />
Warenvorrat <strong>und</strong><br />
damit um die optimale Warendisposition<br />
geht es in der<br />
nächsten Folge.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Susanne Ahrndt<br />
Fachjournalistin<br />
Nockherstraße 52<br />
81541 München<br />
E-Mail susanne.ahrndt@<br />
t-online.de<br />
(Foto: ©tanatat – Fotolia com)<br />
10 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
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Im Fokus<br />
Investition in rotierende Instrumente: Qualität ist das A <strong>und</strong> O!<br />
Jochen Schneider<br />
Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsleiter<br />
des Instrumentenherstellers<br />
Busch & Co. GmbH,<br />
Engelskirchen<br />
Wenn Existenzgründer eine Praxis<br />
ausstatten, müssen vielfältige Anschaffungen<br />
getätigt werden. Ein Beispiel<br />
dafür sind rotierende Instrumente.<br />
Wir fragten Jochen Schneider, Leiter<br />
für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb bei der Firma<br />
Busch & Co., dem bekannten Unternehmen,<br />
das seit über 100 Jahren<br />
rotierende Präzisionsinstrumente <strong>und</strong> -<br />
werkzeuge herstellt, welche Kriterien in<br />
der Kalkulation der Investitionen für<br />
Fräser <strong>und</strong> Co. berücksichtigt werden<br />
sollten, um nachhaltig ein professionelles<br />
Arbeiten mit dem „Handwerkszeug“<br />
zu gewährleisten.<br />
z Rotierende Instrumente sind ein „Muss“ in der <strong>Podologie</strong>. Können<br />
Sie uns anhand von einigen Beispielen aufzeigen, welche<br />
Bedeutung die Qualität der Instrumente für die tägliche Arbeit<br />
in der Praxis hat?<br />
Jochen Schneider: Nur mit bestem Werkzeug lassen sich<br />
optimale Behandlungsergebnisse erzielen. Vom Handwerker<br />
bis zum Chirurgen sind sich da alle einig <strong>und</strong> ich kann das<br />
persönlich nur bestätigen. Unser Slogan „there is no substitute<br />
for quality“ ist unsere gelebte Firmenphilosophie. Um<br />
nachhaltig gute Behandlungsergebnisse erzielen zu können,<br />
sind nachhaltige Instrumente erforderlich, die auf einem<br />
gleichbleibend hohen Qualitätslevel gefertigt werden <strong>und</strong> Behandlungsergebnisse<br />
reproduzieren. Nur so ist es möglich, eine<br />
zufriedene K<strong>und</strong>enklientel aufzubauen. Eine Investition in<br />
Qualität ist der Gr<strong>und</strong>stein zur <strong>Sicher</strong>ung der Existenz.<br />
z Mit welchen Angaben <strong>und</strong> Kennzeichen oder auch Zertifizierungen<br />
müssen bzw. sollten die Instrumente ausgerüstet sein,<br />
damit der Anwender davon ausgehen kann, dass die Instrumente<br />
sicher sind <strong>und</strong> allen gesetzlichen Anforderungen entsprechen?<br />
Jochen Schneider: Wir vertreten die Auffassung, dass unsere<br />
rotierenden Instrumente für die podologische Anwendung<br />
Medizinprodukte sind <strong>und</strong> zeigen daher auf unserem Produktetikett<br />
das CE Zeichen mit der benannten Stelle. Bei uns ist<br />
dies CE 0124. Wir erfüllen damit nicht nur die vorgegebenen<br />
Normen, sondern ergänzen diese mit unseren eigenen extrem<br />
hohen Qualitätsansprüchen. Dass wir uns konsequent daran<br />
halten, wird in den jährlich stattfindenden Audits der Zertifizierungsstelle<br />
bestätigt. Unsere hohen Ansprüche an das Produkt<br />
sichern uns die zuvor genannte Nachhaltigkeit.<br />
z Bedeutet „qualitativ hochwertig“ immer auch gleich „teuer“<br />
oder könnte es auch sein, dass auf den ersten Blick besonders<br />
preisgünstige Angebote im Nachhinein sogar teurer kommen?<br />
Ist nicht zum Beispiel die Lebensdauer ein ganz wichtiger Aspekt?<br />
Kurzum: Von welchen Gesichtspunkten sollte man sich bei der<br />
Bewertung der Preise für die Instrumente leiten lassen?<br />
Jochen Schneider: Billig einkaufen kann teuer werden. Diese<br />
Erfahrung haben sicherlich schon viele gemacht. Bei guten<br />
Produkten hat der Anwender die <strong>Sicher</strong>heit, einen optimalen<br />
Gegenwert zum Anschaffungspreis zu erhalten. Im Lauf der<br />
vielen Jahre im Markt kennen wir die podologischen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> entwickeln anwendungsorientierte Produkte. Wir<br />
lernen von den Anwendern <strong>und</strong> setzen dies in der Produktentwicklung<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklung um.<br />
z Dann sind insbesondere Forschung <strong>und</strong> die ständige Weiterentwicklung<br />
von Produkten wesentliche Kriterien für eine wirklich<br />
gute Qualität?<br />
Jochen Schneider: Wie gerade gesagt, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
sind ein ganz wichtiger Bestandteil. Wir haben unser<br />
Produktprogramm den steigenden Anforderungen in der <strong>Podologie</strong><br />
ständig angepasst <strong>und</strong> den Markt auch initiativ <strong>und</strong><br />
innovativ im positiven Sinn mit beeinflusst. Daraus sind beispielsweise<br />
Instrumente mit passiver <strong>Sicher</strong>heit entstanden,<br />
wie etwa unsere Hartmetall-Fräser Serie SPEED; diese haben<br />
eine glatte nicht verzahnte Arbeitsteilkuppe – so kann bis zum<br />
Nagelrand sicher gearbeitet werden. Aber auch sterilisierbare<br />
Bohrerständer wie unser STERI-SAFE System sind aus der<br />
podologischen Tagesroutine nicht mehr wegzudenken.<br />
z Es gibt eine Vielzahl rotierender Instrumente. Welche Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />
empfehlen Sie Neueinsteigern, die sie auf jeden Fall<br />
haben sollten?<br />
Jochen Schneider: Gr<strong>und</strong>sätzlich würde ich dem Neueinsteiger<br />
empfehlen, sich an einem bewährten Markenprodukt zu<br />
orientieren, das die vorgenannten Kriterien erfüllt. Leider treten<br />
immer mehr Pseudo-Hersteller in den Markt ein, die das<br />
Angebot verwässern <strong>und</strong> es dem Anwender schwer machen,<br />
sich richtig zu entscheiden.<br />
Die Zusammenstellung der Gr<strong>und</strong>ausstattung sollte dem Ausbildungsstand<br />
angepasst sein. Wer sich noch nicht entschieden<br />
hat, dem ist zum Beispiel ein vorkonfektioniertes Sortiment<br />
zu empfehlen. Bei uns sind die darin enthaltenen Produkte<br />
von Anwendern für Anwender zusammengestellt worden.<br />
Damit können Einsteiger auf jeden Fall erst einmal mit einem<br />
Basis-Instrumentarium starten.<br />
z Was könnte auch erst später angeschafft werden, <strong>und</strong> von<br />
welchen Überlegungen sollte man sich hierbei leiten lassen?<br />
Jochen Schneider: Mit der Zeit werden die Behandlungen<br />
individueller <strong>und</strong> die Bedürfnisse nach speziellen Produkten<br />
steigen. Hier bietet zum Beispiel unser umfassendes Programm<br />
ein breites Sortiment rotierender Instrumente. Von<br />
der Basisbehandlung von Hornhaut oder Nagel bis zum diabetischen<br />
Fuß mit seinen vielfältigen Krankheitsbildern bietet<br />
unser Produktprogramm das richtige, individuelle, hochwertige<br />
Produkt.<br />
Darüber hinaus empfehle ich, das Gespräch mit uns oder unseren<br />
Handelspartnern zu suchen. Denn hier bekommen sie<br />
immer einen qualifizierten Rat. Aber auch unser Katalog ist<br />
zum Beispiel eine F<strong>und</strong>grube für Informationen zur Anwendung<br />
unserer Produkte, <strong>und</strong> er gibt Empfehlungen zu deren<br />
sicheren Handhabung sowie zu deren hygienischer Wiederaufbereitung.<br />
Herr Schneider, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!<br />
Susanne Ahrndt<br />
12 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Für die Praxis<br />
Bei der podologischen Behandlung:<br />
Wadenkrämpfe: Welche<br />
Ursachen? Was tun?<br />
Von Elvi Foss, Podologin, W<strong>und</strong>therapeutin WaCert, Wadern<br />
Nicht nur, aber vorwiegend ältere K<strong>und</strong>en – zu<br />
denen oftmals adipöse Patienten, Diabetiker <strong>und</strong><br />
Patienten mit Duchblutungsstörungen zählen<br />
– können während der podologischen Behandlung<br />
einen Wadenkrampf erleiden. Dieser ist<br />
schmerzhaft <strong>und</strong> der Betroffene kann das Bein<br />
nicht mehr ruhig halten. Er muss aufstehen<br />
<strong>und</strong> umherlaufen. Lesen Sie, welche Ursachen<br />
hier zugr<strong>und</strong>e liegen können,welche Auswirkungen<br />
Wadenkrämpfe haben, <strong>und</strong> wie sich diese<br />
vermeiden lassen.<br />
Bei einem Wadenkrampf<br />
zieht sich ein Muskel<br />
oder eine Muskelgruppe<br />
schmerzhaft zusammen. Eine<br />
solche Muskelkontraktion<br />
hält in der Regel nur kurz an,<br />
<strong>und</strong> die überwiegende Anzahl<br />
der Betroffenen leidet nicht<br />
unter einer schwerwiegenden<br />
Erkankung. Hier liegt in der<br />
Regel keine eindeutige medizinische<br />
Diagnose vor; es handelt<br />
sich um ein „idiopathisches“<br />
Geschehen.<br />
(Der Begriff Idiopathie<br />
stammt von dem<br />
altgr. „ídios“ = „eigen“<br />
„páthos“ = „Leiden“ ab).<br />
In manchen Fällen jedoch<br />
können Muskelkrämpfe<br />
Hinweis auf<br />
eine ernstzunehmende<br />
Gr<strong>und</strong>erkrankung sein,<br />
die der medizinischen<br />
Behandlung bedarf. Zu<br />
den typischen Symptomen<br />
eines Wadenkrampfes<br />
zählen:<br />
z Ein plötzlich <strong>und</strong> ohne<br />
Vorzeichen einschießender<br />
stechender<br />
Schmerz im Wadenbereich<br />
eines Beines,<br />
wobei es zu einer<br />
Verhärtung <strong>und</strong><br />
Druckempfindlichkeit des<br />
betroffenen Muskels oder<br />
der Muskelgruppe kommen<br />
kann.<br />
z In manchen Fällen schwillt<br />
der Muskel an.<br />
z Das Bein kann weder bewegt<br />
noch aufgesetzt werden.<br />
z Die Kontraktion reicht unter<br />
Umständen bis zu den Zehen,<br />
die sich dann ebenfalls<br />
verkrampfen.<br />
z Möglich ist zudem, dass die<br />
Schmerzen in die Zehen ausstrahlen.<br />
Zudem können Begleitsymptome<br />
auftreten. Hierzu zählen:<br />
z Fußsohlenkrämpfe <strong>und</strong> Muskelzuckungen<br />
z Sensibilitätsstörungen, Kribbeln,<br />
Taubheitsgefühle<br />
z Schwindel<br />
z Gangunsicherheit<br />
Sollten weitere Beschwerden<br />
auftreten, die nicht im Bein lokalisiert<br />
sind, wie zum Beispiel<br />
Schwitzen, Kopfschmerzen,<br />
Kreislaufprobleme, Unwohlsein<br />
<strong>und</strong>/oder Rötungen<br />
<strong>und</strong> Schwellungen am Bein,<br />
sollte umgehend ein Arzt aufgesucht<br />
werden.<br />
Welche „harmlosen“<br />
Ursachen?<br />
In den meisten Fällen werden<br />
wir nachts oder frühmorgens<br />
im Bett von einem Wadenkrampf<br />
überrascht. Doch auch<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 13<br />
(Foto: ©nebari – Fotolia.com)<br />
5<br />
gute<br />
Gründe<br />
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bei Nagelpilz<br />
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zuverlässigem Wirkstoff<br />
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leicht zu entfernen<br />
ohne Feilen, ohne Lösungsmittel<br />
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in den Nagel ein<br />
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lang anhaltend<br />
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1 g wirkstoffhaltiger Nagellack enthält 80 mg Ciclopirox.<br />
Sonstige Bestandteile: Ethylacetat, Ethanol 96%, Cetylstearylalkohol,<br />
Hydroxypropylchitosan, gereinigtes Wasser.<br />
Anwendungsgebiete: Durch Dermatophyten <strong>und</strong>/oder andere<br />
Ciclopirox-sensitive Pilze hervorgerufene Pilzerkrankungen<br />
der Nägel. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen<br />
der Inhaltsstoffe. Kinder unter 18 Jahren (fehlende Erfahrung).<br />
Nebenwirkungen: Sehr selten Rötung, Schuppung,<br />
Brennen <strong>und</strong> Jucken an den behandelten Stellen. Warnhinweis:<br />
Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen<br />
(z. B. irritative Kontaktdermatitis) möglich. Packungsgrößen:<br />
3,3 ml <strong>und</strong> 6,6 ml. Apothekenpflichtig. Stand: September 2011.<br />
Taurus Pharma GmbH, Benzstr. 11, 61352 Bad Homburg.
Für die Praxis<br />
Nicht nur ein Mangel an<br />
Magnesium, sondern auch<br />
zu wenig Vitamin B1 (Thiamin)<br />
kann Wadenkrämpfe<br />
verursachen<br />
Auch übermäßige oder<br />
einseitige Belastung der<br />
Muskulatur beim Sport,<br />
ebenso wie Schwimmen<br />
in kühlem Wasser, kann<br />
die Ursache sein<br />
während sportlicher Betätigung<br />
ist ein Wadenkrampf<br />
nichts Ungewöhnliches. Menschen<br />
jeden Alters können davon<br />
betroffen sein. Besonders<br />
häufig leiden Jugendliche in<br />
der Wachstumsphase, aber<br />
auch Schwangere <strong>und</strong> Stillende<br />
unter Wadenkrämpfen.<br />
Ursache hierfür ist vielfach ein<br />
erhöhter Nährstoffbedarf, vor<br />
allem an Magnesium. Aber<br />
auch mit zunehmendem Alter<br />
steigt die Neigung zu Wadenkrämpfen<br />
an.<br />
Nachfolgende Ursachen können<br />
Auslöser für „harmlose“<br />
Muskelkrämpfe sein:<br />
z Ungewöhnlich starke Belastung<br />
untrainierter Beinmuskulatur,<br />
zum Beispiel durch<br />
lange Wanderungen, intensive<br />
sportliche Betätigung<br />
oder eine durchtanzte Nacht.<br />
Die Überlastung der Muskeln<br />
am Tag löst häufig in der<br />
Nacht Wadenkrämpfe aus.<br />
z Körperliche Aktivität bei hoher<br />
Temperatur mit unzureichender<br />
Flüssigkeitszufuhr.<br />
z Ungünstige Schlafposition,<br />
einseitige Haltung, in der die<br />
Muskeln über längere Zeit<br />
ruhig gehalten werden.<br />
z Fehlbelastungen (etwa durch<br />
falsches Schuhwerk), die zu<br />
erhöhter Anspannung der<br />
Beinmuskulatur oder auf Dauer<br />
zu Störungen <strong>und</strong> Fehlbildungen<br />
des Fußgewölbes<br />
führen (wie zum Beispiel einem<br />
Senk- oder Spreizfuß) .<br />
z Mineralstoffmangel durch<br />
Flüssigkeitsverlust, etwa bei<br />
der Neigung zu starkem<br />
Schwitzen, dem Missbrauch<br />
von Abführmitteln oder durch<br />
die Einnahme von Entwässerungstabletten<br />
(Diuretika).<br />
Aber auch ein Magnesiumdefizit<br />
in Folge von Mangelernährung,<br />
strikte einseitige<br />
Diäten <strong>und</strong> Hungerkuren,<br />
Durchfallerkrankungen <strong>und</strong><br />
Erbrechen oder Abführmittelmissbrauch<br />
können die<br />
Ursache sein. Bei alten Menschen<br />
spielt oftmals eine Exsikkose<br />
durch zu wenig Flüssigkeitszufuhr<br />
eine Rolle.<br />
z Bei Übergewicht (in Verbindung<br />
mit Bewegungsmangel)<br />
kann es zu Stauungen<br />
in den Beinen <strong>und</strong> zu einem<br />
Lymphödem kommen.<br />
Wenn eine Erkrankung<br />
zugr<strong>und</strong>e liegt<br />
Wiederkehrende oder gar häufige<br />
Krämpfe können jedoch<br />
auch Folge einer (Gr<strong>und</strong>-)Erkrankung<br />
sein. Hierzu zählen:<br />
z Diabetes mellitus: Neben einer<br />
Störung des Zucker-Stoffwechsels<br />
kann ein Diabetes<br />
für eine ganze Reihe von<br />
Funktionsstörungen verantwortlich<br />
sein, die auf vielfältige<br />
Weise zu Wadenkrämpfen<br />
führen. Zu den<br />
möglichen Auswirkungen,<br />
insbesondere bei schlecht<br />
eingestellten Blutzuckerwerten,<br />
gehören Nervenstörungen<br />
<strong>und</strong> Gefäßerkrankungen.<br />
Neben „Ameisenlaufen“,<br />
Taubheitsgefühlen sowie<br />
brennenden Missempfindungen<br />
in den Füßen („burning<br />
feet“) <strong>und</strong> Beinen, können<br />
hier auch Muskelkrämpfe<br />
– vor allem in den Unterschenkeln<br />
<strong>und</strong> Füßen – beispielsweise<br />
nachts oder bei<br />
Kälte plötzlich auftreten.<br />
z Arterielle Verschlusskrankheit:<br />
Schmerzhafte Muskelkrämpfe<br />
treten oftmals erst<br />
im fortgeschrittenen Stadium<br />
einer peripheren arteriellen<br />
Verschlusskrankheit (pAVK)<br />
auf. Auch nächtliche Wadenschmerzen<br />
gehören dazu.<br />
Klassischerweise bessern<br />
sich diese durch das Herabhängenlassen<br />
der Beine aus<br />
dem Bett.<br />
z Nerval bedingt: Nicht selten<br />
sind Wadenkrämpfe Folge<br />
einer Nervenwurzelreizung<br />
der Bandscheiben.<br />
Als weitere neurologische<br />
Ursachen kommen eine Borreliose<br />
oder auch eine Polyneuropathie<br />
(hervorgerufen<br />
zum Beispiel durch Diabetes<br />
oder Alkoholmissbrauch)<br />
in Frage.<br />
z Chronisch venöse Insuffizienz<br />
(CVI): Venöse Rückflussstörungen<br />
führen nicht nur<br />
zu Spannungs- <strong>und</strong> Schweregefühlen<br />
in den Beinen,<br />
sondern auch zu Ödemen.<br />
Hier treten vor allem nächtliche<br />
Wadenkrämpfe auf.<br />
z Thrombophlebitis: Die Entzündung<br />
oberflächlicher Beinvenen<br />
kann neben akuten<br />
Schmerzen in Muskeln <strong>und</strong><br />
Gewebe ebenfalls nächtliche<br />
Wadenkrämpfe verursachen.<br />
z Tiefe Beinvenenthrombose:<br />
Diese ist neben der Beckenvenenthrombose<br />
die häufigste<br />
Form. Zunächst sind<br />
hierbei die kleinen Venen<br />
der Wadenmuskulatur betroffen,<br />
wobei sich die Thrombose<br />
von dort jedoch in die<br />
größeren Venen erweitert.<br />
Es kommt zu akuten (Bewegungs-)Schmerzen<br />
im Bein,<br />
besonders in der Wade. Diese<br />
können sich wie Muskelkater<br />
anfühlen.<br />
z Muskelverletzungen <strong>und</strong><br />
-erkrankungen: Nach Überlastung<br />
<strong>und</strong> Traumen, aber<br />
auch bei Muskelerkrankungen,<br />
so genannten Myopathien<br />
kann es zu Waden-<br />
(Foto: ©Renee Jansoa – Fotolia.com)<br />
14 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Für die Praxis<br />
Wann mit Wadenkrämpfen zum Arzt?<br />
Kommt es häufig <strong>und</strong> vor allem ohne erkennbaren Zusammenhang zu<br />
Wadenkrämpfen, kann dies Hinweis auf eine Erkrankung sein. In solch einem<br />
Fall sollte dem Patienten der Besuch eines Arzt empfohlen werden.<br />
Tritt der Schmerz plötzlich in einem Bein auf, klagt der Patient über ein leichtes bis<br />
mittelstarkes Spannungsgefühl, ist die Haut bläulich glänzend, zeigt sich eine Schwellung<br />
(die sich über Tage hinweg entwickelt hat) <strong>und</strong> ist die Palpation des Beines<br />
schmerzhaft, besteht Verdacht auf eine tiefe Thrombose. – Ist nur der Fußknöchel<br />
geschwollen, kann es sich um eine Unterschenkelvenenthrombose handeln; zeigt<br />
sich die Schwellung am gesamten Bein, liegt möglicherweise eine Bein-Beckenvenenthrombose<br />
vor. – Da ein Verschluss der tiefen Gefäße schlimmstenfalls eine Lungenembolie<br />
zur Folge haben kann, sollte im Verdachtsfall der Patient umgehend an<br />
einen Arzt verwiesen werden. (Eventuell stellen Sie den Kontakt direkt selbst her).<br />
Weitere Symptome <strong>und</strong> Auffälligkeiten, die ebenfalls eine ärztliche Konsultation dringend<br />
erforderlich machen, sind zum Beispiel Kribbeln, Taubheitsgefühle <strong>und</strong>/oder<br />
Lähmungserscheinungen im Bein, ebenso wie plötzliche Schmerzen in Bein, Fuß<br />
oder Leiste, die eventuell mit Rückenschmerzen einhergehen.<br />
(Foto: ©Fotolia.com)<br />
krämpfen kommen. Zu diesen zählen<br />
Dystonien, Myotonien (Relaxationsstörung<br />
oder Dekontraktionshemmung<br />
der Muskulatur) sowie Stoffwechselstörungen<br />
in der Muskulatur.<br />
z Stoffwechsel- bzw. Hormonstörungen:<br />
Erkrankungen der Schilddrüse oder<br />
Nieren können eine Elektrolytverschiebung<br />
ebenso wie Reizleitungsstörungen<br />
zur Folge haben, die sich<br />
auch in Wadenkrämpfen zeigen.<br />
Unter Umständen eine<br />
umfassende Diagnostik<br />
Zunächst wird der Arzt eine gezielte<br />
Anamnese erstellen <strong>und</strong> den Patienten<br />
nach der Häufigkeit <strong>und</strong> Intensität der<br />
Wadenkrämpfe befragen. Eine allgemeine<br />
körperliche Untersuchung kann<br />
sich anschließen. Zum Ausschluss von<br />
ernsthaften Erkrankungen können unter<br />
anderem folgende Untersuchungen<br />
vom Arzt durchgeführt werden:<br />
z Blutuntersuchung: Hierzu zählen die<br />
Elektrolytwerte (Mineralstoffzusammensetzung<br />
des Blutes) sowie die Entzündungswerte<br />
zum Ausschluss eines<br />
Prozesses, die Blutzuckerbestimmungen,<br />
eventuell ein Blutzuckerschnelltest<br />
<strong>und</strong> die Bestimmung des HBA1C-<br />
Wertes. Eventuell werden auch die Nierenwerte<br />
kontrolliert <strong>und</strong> eine Hormonbestimmung<br />
der Schilddrüse sowie<br />
der Nebennieren durchgeführt.<br />
z Neurologische Untersuchung: Testung<br />
der Reflexe <strong>und</strong> Nerven- sowie Muskelleitung,<br />
eventuell Muskeluntersuchungen<br />
wie eine Biopsie. Weiterführend<br />
kann unter Umständen auch eine<br />
Liquor-Untersuchung nach vorheriger<br />
Lumbalpunktion (Liquor-Entnahme im<br />
Bereich der Lendenwirbel) sein.<br />
z Untersuchung der Beine: Umfangmessung,<br />
Ultraschalluntersuchung der Gefäße,<br />
sowie gegebenenfalls eine Gefäßdarstellung<br />
mit Kontrastmittel.<br />
z Diabetologische Fußuntersuchung: Diese<br />
erfolgt mit Tipp-Therm, Monofilament<br />
<strong>und</strong> Stimmgabel. Auch findet eine<br />
Überprüfung der Reflexe statt.<br />
z Kardiologische Untersuchung: Hierzu<br />
zählen die Messung des Blutdrucks, ein<br />
EKG <strong>und</strong> gegebenenfalls weiterführende<br />
diagnostische Maßnahmen.<br />
z Bildgebende Verfahren: Spezielle Untersuchungsmethoden<br />
wie Kernspinoder<br />
Magnetresonanztomographie kommen<br />
dann zum Einsatz, wenn eine Verdachtsdiagnose<br />
erhärtet werden soll.<br />
Sollten hierbei körperliche Störungen<br />
<strong>und</strong> Erkrankungen das Auftreten von<br />
Muskelkrämpfen erklären, so wird der<br />
Arzt dementsprechend eine Therapie<br />
einleiten. Wird jedoch keine Ursache gef<strong>und</strong>en,<br />
was oftmals der Fall ist, bedeutet<br />
dies jedoch nicht, dass es keine Abhilfe<br />
geben kann.<br />
Allgemeine therapeutische<br />
Maßnahmen<br />
Sollten die Muskelkrämpfe störend sein<br />
<strong>und</strong> überhand nehmen, muss konsequent<br />
auf die gef<strong>und</strong>enen Auslöser verzichtet<br />
werden. Schädigende Noxen, wie zum<br />
Beispiel Nikotin, aber auch Kaffee <strong>und</strong><br />
Alkohol, <strong>und</strong> alles weitere, was Wadenkrämpfe<br />
auslösen kann, ist zu vermeiden.<br />
Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung<br />
mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Ist<br />
dies nicht möglich (etwa bei alten Menschen),<br />
sind unter Umständen entsprechende<br />
Ergänzungsprodukte angezeigt.<br />
Die Einnahme von Medikamenten zur<br />
Muskelentspannung („Muskelrelaxanzien“)<br />
sowie von Benzodiazepinen sind<br />
bei idiopathischen Muskelkrämpfen<br />
nicht indiziert. Darüber hinaus sind die<br />
Mittel verschreibungspflichtig.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 15<br />
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natürliche Ausscheidungsfunktion der Haut <strong>und</strong><br />
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Das Alkaloid aus dem Chinarindenbaum<br />
hat eine krampflösende<br />
Wirkung <strong>und</strong> ist dadurch<br />
auch schmerzlindernd, ohne<br />
die Muskelfunktion zu lähmen.<br />
Durch die Reduzierung der Erregung<br />
der motorischen Endplatte<br />
<strong>und</strong> durch Verringerung<br />
der Erregungsbereitschaft des<br />
Muskels setzt auch eine vorbeugende<br />
Wirkung ein.<br />
Obwohl solche Produkte frei verkäuflich<br />
sind, werden sie in Fachkreisen<br />
aufgr<strong>und</strong> ihrer nicht unerheblichen<br />
möglichen Nebenwirkungen<br />
stark kritisiert. Deshalb<br />
sollte die Einnahme zumindest<br />
nicht ohne Rücksprache<br />
mit dem Arzt erfolgen. Nimmt<br />
einer Ihrer Patienten ein entsprechendes<br />
Mittel gegen Muskelkrämpfe<br />
ein, so fragen Sie ihn,<br />
ob bei ihm eine Herzerkrankung<br />
vorliegt, <strong>und</strong> ob sein Arzt über<br />
die Einnahme des Mittels informiert<br />
ist. Dies ist besonders<br />
auch dann wichtig, wenn der<br />
Patient zum Beispiel über Herzstolpern,<br />
einen schnellen Puls<br />
oder ähnliches klagt.<br />
Vor sportlicher Betätigung,<br />
insbesondere nach einer längeren<br />
Pause, sollte man auf<br />
einen kontinuierlichen Muskelaufbau<br />
achten. Überforderung<br />
kann nicht nur zu Muskelkater<br />
führen, sondern auch<br />
zu Muskelkrämpfen.<br />
Gegen nächtliche Wadenkrämpfe<br />
lässt sich prophylaktisch<br />
auch Folgendes tun: Bei<br />
Personen, die auf Kälte mit<br />
Wadenkrämpfen reagieren, ist<br />
es sinnvoll, die Beine beim<br />
Schlafen warm zu halten. Ein<br />
wärmendes Fußbad vor dem<br />
Zubettgehen kann hier schon<br />
helfen. Zur Vermeidung von<br />
Überstreckung <strong>und</strong> Fehllagerung<br />
während des Schlafes<br />
kann ein Kissen unter den<br />
Knien beim Schlafen hilfreich<br />
zur Vermeidung von unerwünschten<br />
Muskelkontraktionen<br />
sein.<br />
Folgende Therapieoptionen<br />
empfehlen sich:<br />
z Dehnung <strong>und</strong> Bewegung:<br />
Durch die vermehrt sitzende<br />
Tätigkeit der meisten von<br />
uns, wird die Wadenmuskulatur<br />
nicht mehr ausreichend<br />
in Anspruch genommen. So<br />
haben Studien ergeben, dass<br />
eine regelmäßige Dehnung<br />
<strong>und</strong> Stretching der Wadenmuskeln,<br />
insbesondere vor<br />
der Nachtruhe einen gleichen<br />
wirkungsvollen Effekt<br />
haben, wie Medikamente.<br />
Ein entsprechendes Training<br />
sollte auch zwischendurch<br />
bei der Arbeit oder in der<br />
Freizeit erfolgen.<br />
Für Menschen, die in ihrer Bewegung<br />
eingeschränkt sind,<br />
kann eine physiotherapeutische<br />
Therapie <strong>und</strong> Anleitung<br />
zur Selbstbehandlung sinnvoll<br />
sein, mit der sich die Muskulatur<br />
langsam <strong>und</strong> korrekt<br />
aufbauen lässt. Unter Umständen<br />
empfiehlt sich auch<br />
eine Gehschulung.<br />
z Lokaltherapeutika: Im akuten<br />
Fall können kühlende,<br />
abschwellende <strong>und</strong> schmerzlindernde<br />
Lösungen, Gele<br />
<strong>und</strong> Cremes Erleichterung<br />
verschaffen. Inhaltstoffe entsprechender<br />
Präparate sind:<br />
Franzbranntwein (Achtung:<br />
trocknet die Haut aus), Extrakte<br />
von Arnika, Beinwell,<br />
Rosskastanie oder Weinlaub.<br />
z Einnahme von Magnesium-<br />
Präparaten: Diese freiverkäuflichen<br />
Produkte lassen<br />
sich in der angegebenen üblichen<br />
Dosierung ohne Gefährdung<br />
einnehmen.Ein Zuviel<br />
wird mit dem Harn ausgeschieden.<br />
Im Fall einer Herz-oder Nierenerkrankung<br />
sollte jedoch<br />
erst der Arzt befragt werden.<br />
Denn eine Nierenfunktionsstörung<br />
ist beispielsweise eine<br />
Kontraindikation. Außerdem<br />
gibt es Medikamente,<br />
bei denen die zusätzliche<br />
Einnahme von Mineralstoff-<br />
Präparaten zuvor mit dem<br />
Arzt zu klären ist.<br />
Wadenkrämpfe während<br />
der Behandlung<br />
Gerade bei älteren Menschen,<br />
bei Patienten mit Venenproblemen<br />
oder arteriellen Durchblutungsstörungen<br />
kommt es<br />
während der podologischen<br />
Behandlung unter Umständen<br />
zu einem Wadenkrampf. Aktuelle<br />
Gründe hierfür kann Folgendes<br />
sein:<br />
Ein momentanes Flüssigkeitsdefizit,<br />
ebenso wie das Auslassen<br />
von Kompressionsstrümpfen.<br />
Darüber hinaus ist auch<br />
an Folgendes zu denken: In<br />
manchen orthopädischen Spezialschuhen<br />
wird der Abrollvorgang<br />
unterb<strong>und</strong>en ( komplette<br />
Sohlenversteifung zur<br />
Ruhigstellen eines Fußgelenkes).<br />
Hierdurch bildet sich oftmals<br />
die Wadenmuskulatur<br />
zurück. Werden bei der Behandlung<br />
dann die Füße <strong>und</strong><br />
Sprunggelenke bewegt, kann<br />
ein Krampf die Folge sein.<br />
Aber auch das Ausziehen von<br />
einengenden <strong>und</strong>/oder hochhackigen<br />
Schuhen, welche die<br />
so genannte Wadenmuskelpumpe<br />
einschränken, kann einen<br />
einschießenden Schmerz<br />
verursachen.<br />
Darüber hinaus stört möglicherweise<br />
die Sitzhaltung des<br />
K<strong>und</strong>en auf dem Behandlungsstuhl<br />
(mit durchgestrecktem<br />
Beinen <strong>und</strong> abgewinkeltem<br />
Oberkörper) die Durchblutung<br />
der unteren Extremitäten.<br />
Dies fördert möglicherweise<br />
die Entstehung eines<br />
Muskelkrampfes.<br />
Ebenfalls Muskelkontraktionen<br />
auslösend kann die<br />
Überstrecken des Fußes nach<br />
plantar oder dorsal (mit entsprechender<br />
ungewohnter<br />
Muskelspannung) zum Nagelschnitt<br />
oder zur Abtragung<br />
von Callositas sein.<br />
Was ist in solch<br />
einem Fall zu tun?<br />
Als Erstes ist die Arbeit sofort<br />
zu unterbrechen, da die Verletzungsgefahr<br />
stark ansteigt.<br />
Befragen Sie nun den K<strong>und</strong>en,<br />
was ihm erfahrungsgemäß<br />
am Besten hilft: spezielle<br />
Streckungen oder Dehnungen?<br />
Durch passives oder<br />
aktives Anziehen des Fußes<br />
in Richtung Knie lässt sich das<br />
Krampfgeschehen oftmals unterbinden.<br />
Dies kann jedoch<br />
einige Sek<strong>und</strong>en dauern. Vielleicht<br />
hilft aber auch eine Massage<br />
oder einfach nur ein Herumlaufen<br />
des K<strong>und</strong>en.<br />
Gegebenenfalls macht es Sinn,<br />
die Behandlung für eine längere<br />
Zeit zu unterbrechen <strong>und</strong><br />
dem Betroffenen etwas zu trinken<br />
zu geben. – Wenn möglich<br />
können Sie eine andere<br />
Behandlung vorziehen <strong>und</strong><br />
danach wieder zum Patienten<br />
zurückkehren. Das verschafft<br />
dem K<strong>und</strong>en eine Verschnaufpause<br />
<strong>und</strong> vermindert Ihren<br />
Zeitdruck.<br />
Damit es gar nicht erst so weit<br />
kommt, können Sie:<br />
z die Sitzposition verändern:<br />
Rückenlehne etwas abflachen<br />
(entsprechend dem Befinden<br />
des K<strong>und</strong>en),<br />
z eine Knierolle anbieten,<br />
z die Füße aufstellen lassen<br />
(auch beim Nagelschnitt),<br />
z die Beinauflagen nach unten<br />
abwinkeln.<br />
Kündigt sich ein Krampf an,<br />
hilft es unter Umständen, wenn<br />
der Patient seine Sitzposition<br />
verändert <strong>und</strong> sein Bein kurz<br />
ausschüttelt.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Elvi Foss<br />
Podologin<br />
Kräwigstr. 8–10<br />
66687 Wadern<br />
Telefon (0 68 71) 83 14<br />
E-Mail degezet@aol.com<br />
(Foto: ©Gina Sanders – Fotolia.com)<br />
16 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Für die Praxis<br />
Aktualisiert <strong>und</strong> erweitert:<br />
Lehrbuch <strong>und</strong> Bildatlas der <strong>Podologie</strong><br />
Das„Lehrbuch <strong>und</strong> Bildatlas<br />
für die <strong>Podologie</strong>“ von<br />
Dr. Norbert Scholz ist ein-<br />
Standardwerk der medizinischen<br />
Fußpflege. Der Schwerpunkt<br />
des Buches liegt bewusst<br />
auf der praktischen<br />
Tätigkeit des Podologen, wobei<br />
das theoretische Basiswissen<br />
nicht vernachlässigt<br />
wird. Das Ergebnis ist die Essenz<br />
einer über 20-jährigen<br />
Tätigkeit sowohl im ärztlichen<br />
als auch im podologischen Bereich.<br />
Zahlreiche fotografische<br />
Darstellungen von Behandlungsverläufen<br />
<strong>und</strong> der Entwicklung<br />
von Erkrankungen<br />
im Lauf von Jahren sind in diesem<br />
unverzichtbaren Lehrbuch<br />
zusammengefasst Damit<br />
bietet es Podologen <strong>und</strong> Fußpflegern<br />
anschauliches Material<br />
sowohl für wichtiges<br />
theoretisches Wissen, als auch<br />
für den praktischen Einsatz.<br />
Die in diesem Monat erscheinende<br />
4. Auflage wurde nun<br />
aktualisiert <strong>und</strong> erweitert. So<br />
finden sich darin zum Beispiel<br />
Informationen zu neuen Spangenentwicklungen<br />
<strong>und</strong> -techniken.<br />
Hierzu zählen die:<br />
z neue Podofix ® -Spange,<br />
z Combiped ® -Spange sowie<br />
z die Anwendung kleinerer<br />
Spangen,<br />
z Spangenindikationen <strong>und</strong><br />
z die Wahl der richtigen Spange.<br />
Die neuen Orthonyxie-Spangen<br />
werden ausführlich erklärt<br />
<strong>und</strong> deren Anwendung<br />
an Hand von Bildern dargestellt.<br />
Ebenfalls fotografisch<br />
dokumentiert sind entsprechende<br />
Behandlungsverläufe<br />
<strong>und</strong> Therapieergebnisse.<br />
Ergänzt wurde außerdem das<br />
Kapitel „Spangenfehler“.<br />
Darüber hinaus finden sich in<br />
dem Lehrbuch zahlreiche neue<br />
Abbildungen, mit denen es<br />
dem Autor gelingt, eine übersichtliche<br />
Mischung aus eigenen<br />
Erfahrungen, bestehender<br />
Literatur <strong>und</strong> anschaulichen<br />
Dokumentationen zu<br />
präsentieren. Auf diese Weise<br />
wird allen Leserinnen <strong>und</strong><br />
Lesern eine informative Übersicht<br />
r<strong>und</strong> um den Fuß <strong>und</strong><br />
auch darüber hinaus geboten.<br />
So führt das Buch beispielsweise<br />
auch in die politische<br />
Entwicklung der medizinischen<br />
Heilberufe ein. Weitere<br />
Neuerungen in der aktualisierten<br />
Auflage sinddie:<br />
z Überarbeitung der podologischen<br />
Geschichte,<br />
z Ergänzung <strong>und</strong> Alphabetisierung<br />
des Bildlexikons mit<br />
mehr als 150 Fotos,<br />
Dr. med. Norbert Scholz: Lehrbuch<br />
<strong>und</strong> Bildatlas für die <strong>Podologie</strong>.<br />
Verlag Neuer Merkur, München<br />
2012, 4. überarb. Aufl., 139,90 Euro,<br />
ISBN 978-3-937346-84-7<br />
Dieses Buch können Sie bestellen<br />
unter Telefon (0 89) 31 89 05–15,<br />
per Telefax (0 89) 31 89 05–53 oder<br />
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fachbuchdirekt.de.<br />
Buchbestellungen im Internet<br />
über www.fachbuchdirekt.de<br />
werden portofrei ausgeliefert.<br />
z Vorstellung einiger Extremfälle<br />
aus der täglichen Praxis<br />
mit Therapieempfehlungen<br />
<strong>und</strong> fotografischen Darstellungen<br />
der Behandlungsverläufe,<br />
z Änderungen in der Abrechnung<br />
mit den Kostenträgern.<br />
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Für die Praxis<br />
Im Fall von Onychomykosen:<br />
Antipilzlack ist<br />
nicht gleich Antipilzlack!<br />
Von Barbara von Wirth M.A., Witten<br />
Die Zahl der Patienten mit Fuß- <strong>und</strong> Nagelpilz<br />
nimmt ständig zu. R<strong>und</strong> ein Drittel der Deutschen<br />
leidet unter einem Fußpilz. Von diesen<br />
Patienten weisen wiederum mehr als die Hälfte<br />
eine Nagelpilzinfektion auf. In Zahlen heißt das,<br />
r<strong>und</strong> 15–20 Prozent der deutschen Bevölkerung<br />
sind mit Nagelpilz infiziert. Bei den über<br />
65-Jährigen ist es sogar jeder Zweite.<br />
Aus diesen Zahlen lassen<br />
sich zwei wichtige Informationen<br />
entnehmen:<br />
1. wird der Fußpilz nicht adäquat<br />
behandelt, entsteht daraus<br />
ein Nagelpilz. 2. Fuß- <strong>und</strong><br />
Nagelpilz sind ein <strong>und</strong> dieselbe<br />
Erkrankung.<br />
Pilzerkrankungen sind ansteckend,<br />
weshalb sie immer behandelt<br />
werden sollten. Denn<br />
die Infektion kann sich auf der<br />
Haut, von Nagel zu Nagel,<br />
in die Leistengegend, über<br />
die Hände, bis hinauf ins Gesicht<br />
ausbreiten; <strong>und</strong> natürlich<br />
können auch andere Menschen<br />
infiziert werden.<br />
Die Verbreitung von Pilzen erfolgt<br />
über infizierte Hautschüppchen.<br />
Dies passiert vor<br />
allem dort, wo Menschen barfuß<br />
gehen, wie etwa in Saunen,<br />
Schwimmbädern <strong>und</strong><br />
Hotelzimmern, aber gerade<br />
auch zu Hause.<br />
Haupterreger von Fuß- <strong>und</strong><br />
Nagelpilz sind die Fadenpilze<br />
Trichophyton rubrum <strong>und</strong><br />
Trichophyton interdigitale.<br />
Sie ernähren sich von der<br />
menschlichen Hornsubstanz<br />
in Haut, Haaren <strong>und</strong> Nägeln<br />
<strong>und</strong> lieben es feucht <strong>und</strong> lauwarm.<br />
Ihre optimale Wachstumstemperatur<br />
liegt bei 25-<br />
28 °C. Daher befallen sie auch<br />
keine inneren Organe, denn<br />
dort ist es ihnen zu warm.<br />
Pilzerkrankungen immer<br />
behandeln<br />
Um die Verbreitung von Dermato-<br />
<strong>und</strong> Onychomykosen<br />
einzudämmen, sollte im Fall<br />
der Infektion möglichst schnell<br />
eine zielgerichtete <strong>und</strong> effektive<br />
Behandlung erfolgen.<br />
Entscheidend für deren Erfolg<br />
sind dabei die Regelmäßigkeit<br />
<strong>und</strong> Dauer der Anwendung.<br />
Während Fußpilz, insbesondere<br />
Tinea interdigitale, mit<br />
antimykotischen Cremes, Gelen<br />
oder Lösungen innerhalb<br />
von drei bis vier Wochen gut<br />
zu therapieren ist, dauert die<br />
Behandlung einer Onychomy-<br />
kose weitaus länger. Generell<br />
sollten die betroffenen Nägel<br />
solange therapiert werden, bis<br />
sie vollständig ges<strong>und</strong> nachgewachsen<br />
sind. Bei den Zehennägeln<br />
dauert dies in der<br />
Regel neun bis zwölf Monate,<br />
bei den Fingernägeln sechs<br />
bis neun Monate.<br />
Behandlung<br />
Schritt für Schritt<br />
Die Therapie einer Onychomykose<br />
umfasst mehrere<br />
Schritte. Sind die Nägel verdickt,<br />
sollte zunächst das infizierte<br />
Nagelmaterial möglichst<br />
vollständig entfernt<br />
werden. Dies geschieht entweder<br />
durch steriles Abfräsen<br />
oder mit 40%igem Harnstoff,<br />
der keratolytisch wirkt<br />
<strong>und</strong> hilft, das erkrankte Nagelmaterial<br />
über sieben bis<br />
vierzehn Tage abzutragen. Im<br />
nächsten Schritt ist auf den<br />
Nagel regelmäßig <strong>und</strong> während<br />
des kompletten Behandlungszeitraums<br />
ein Nagellack<br />
aufzutragen. Cremes,<br />
Gele <strong>und</strong> Lösungen sind hier<br />
ungeeignet, denn sie verbleiben<br />
nicht lange genug auf<br />
dem Nagel. Nagellacke sollten<br />
dann zum Einsatz kommen,<br />
wenn der Befall der Nageloberfläche<br />
maximal 50 Prozent<br />
beträgt. Die Nagelmatrix<br />
– ihr distales Ende ist als Nagelmond<br />
(Lunula) sichtbar<br />
– sollte nicht betroffen sein.<br />
Bei einer stärkeren Infektion<br />
der Nägel, oder wenn mehr als<br />
drei Nägel betroffen sind, sollte<br />
gleichzeitig zum Nagellack<br />
im dritten Schritt ein systemisch<br />
wirkendes Antimykotikum<br />
eingenommen werden.<br />
Entsprechende Tabletten müssen<br />
von einem Arzt verordnet<br />
(Fotos: ©Taurus Pharma)<br />
18 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Für die Praxis<br />
Abb. von links nach rechts: Onychomykose vor der Behandlung mit einem antimykotischen Lack sowie sechs, neun <strong>und</strong><br />
zwölf Monate nach der Therapie.<br />
werden. Kann bei Patienten,<br />
die unter vielen Erkrankungen<br />
gleichzeitig leiden, keine<br />
innere Therapie durchgeführt<br />
werden, ist die Behandlung<br />
mit einem Nagellack eine Maximaltherapie,<br />
die dafür sorgt,<br />
dass sich die Infektion durch<br />
die Versiegelung der Nägel<br />
nicht aufwärts sowie auf andere<br />
Menschen überträgt.<br />
Laut Prof. Hans-Jürgen Tietz<br />
(Institut für Pilzkrankheiten,<br />
Berlin) bildet neben der fachgerechten<br />
Entfernung des erkrankten<br />
Nagelmaterials die<br />
anschließende lokale Therapie<br />
das F<strong>und</strong>ament jeder Onychomykose-Behandlung.<br />
Entscheidend<br />
für die Wirksamkeit<br />
eines Antipilzlackes ist,<br />
dass der Wirkstoff aus dem<br />
Lack in einer möglichst hohen<br />
Konzentration an den Ort der<br />
Pilzinfektion gelangt.<br />
Die Onychomykose befindet<br />
sich in der Regel tief im Nagel<br />
sowie an der Grenze zum<br />
Nagelbett. Dorthin muss der<br />
antimykotische Wirkstoff aus<br />
dem Nagellack gelangen, um<br />
die Pilze bekämpfen zu können.<br />
Nagelkeratin hat jedoch<br />
eine sehr kompakte Struktur<br />
<strong>und</strong> stellt daher eine Barriere<br />
für den Lack dar. Je besser also<br />
der Wirkstoff penetrieren<br />
kann, desto effektiver lassen<br />
sich die Pilze im <strong>und</strong> unter<br />
dem Nagel bekämpfen.<br />
Nagellacke der<br />
ersten Generation<br />
Anfang der 90er Jahre kamen<br />
die ersten antimykotischen<br />
Nagellacke auf den Markt. Sie<br />
basieren auf nicht-wasserlöslichen<br />
Lackgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong><br />
enthalten den Wirkstoff Ciclopirox<br />
(Nagel Batrafen ® , Ciclopirox<br />
Winthrop ® ) oder Amorolfin<br />
(Loceryl ® Nagellack, Amofin<br />
® Nagellack, Amorolfin Nagelkur<br />
Heumann).<br />
Die wasserunlöslichen Polymere<br />
dieser Lacke bilden einen<br />
glänzenden, harten Film<br />
auf der Nageloberfläche, in<br />
dem der Wirkstoff eingeschlossen<br />
ist. Bei diesen Lacken ist<br />
es notwendig, dass die Patienten<br />
die Nageloberfläche möglichst<br />
oft dünn feilen, um das<br />
Eindringen der Wirkstoffe in<br />
tiefere Schichten des Nagels<br />
zu ermöglichen.<br />
Galenische<br />
Weiterentwicklung<br />
Ende 2008 kam ein weiterer<br />
Ciclopirox-haltiger Nagellack<br />
auf den Markt (Ciclopoli ® Lack).<br />
Dieser besitzt eine Lackgr<strong>und</strong>lage,<br />
die sich entscheidend<br />
von den bis dato auf dem<br />
Markt befindlichen Lacken<br />
unterscheidet. Es ist eine wasserlösliche<br />
Basis, die auf einem<br />
Polymer aus Hydroxypropylchitosan<br />
(HPCH) beruht. Dieses<br />
bildet auf dem Nagel einen<br />
hochelastischen, unsichtbaren<br />
Film. Da er wasserlöslich<br />
ist, muss er nicht mit einem<br />
Lösungsmittel entfernt<br />
werden. Auch das vorherige<br />
Feilen der Nagelplatte wird<br />
überflüssig.<br />
HPCH bindet an das Nagelkeratin<br />
<strong>und</strong> wirkt wie ein Transportvehikel,<br />
das den Wirkstoff<br />
Ciclopirox schnell <strong>und</strong> tief in<br />
den Nagel befördert.<br />
Vor Kurzem konnte die Über-<br />
Die Lackgr<strong>und</strong>lage wird aus<br />
dem Chitinpanzer von<br />
Krabben hergestellt<br />
<br />
<br />
<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 19
Für die Praxis<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Hans-Jürgen Tietz<br />
Institut für Pilzkrankheiten,<br />
Berlin<br />
Pilzsporen werden von Mensch<br />
zu Mensch oder von Tier zu<br />
Mensch übertragen. Bei ges<strong>und</strong>er<br />
Haut <strong>und</strong> an ges<strong>und</strong>en Nägeln<br />
entsteht normalerweise<br />
kein Nagelpilz. Begünstigende<br />
Faktoren für eine Infektion sind<br />
starker Druck in engen Schuhen,<br />
Nagelverletzungen durch<br />
falsche Pflege, sportliche Aktivitäten,<br />
Durchblutungsstörungen<br />
der Beine oder Hände, Nervenerkrankungen<br />
oder eine<br />
erblich bedingte Anlage für Nagelpilz.<br />
In letzter Zeit tritt die<br />
Onychomykose sogar bei dreioder<br />
vierjährigen Patienten auf.<br />
Sie haben sich bei einem Nagelpilz<br />
eines älteren Familienmitgliedes<br />
angesteckt.<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Barbara von Wirth, M.A.<br />
Fachjournalistin<br />
Rüsbergstr. 20c<br />
58456 Witten<br />
E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
legenheit dieser Technologie<br />
in klinischen Studien gezeigt<br />
werden. Verglichen wurde<br />
Ciclopirox-Lack mit der wasserlöslichen<br />
HPCH-Technologie<br />
mit Amorolfin-Lack auf<br />
Acrylbasis. Die Probanden trugen<br />
die Lacke gemäß der Packungsbeilage<br />
einmal täglich<br />
(Ciclopirox Lack) bzw. zweimal<br />
wöchentlich (Amorolfin<br />
Nagellack) auf die Nägel jeweils<br />
einer Hand auf. Vor Beginn<br />
der Studie sowie an den<br />
Tagen 15 <strong>und</strong> 25 wurden die<br />
freien Nagelenden abgeschnitten<br />
<strong>und</strong> die Wirkstoffmenge,<br />
die in den Nagel eingedrungen<br />
war, gemessen.<br />
Der Ciclopirox-Lack zeigte eine<br />
hohe <strong>und</strong> gleichmäßige<br />
Konzentration des Wirkstoffs<br />
über die gesamte Dauer. Für<br />
den Wirkstoff Amorolfin sank<br />
jedoch die Konzentration zwischen<br />
den Tagen 15 <strong>und</strong> 25<br />
um 80 Prozent ab, obwohl der<br />
Lack, der mit einer 7-Tage-<br />
Depotwirkung ausgewiesen<br />
ist, sogar zweimal pro Woche<br />
aufgetragen wurde.<br />
Daher empfehlen die Autoren<br />
der Studie Amorolfin Nagellack<br />
häufiger als ein bis zweimal<br />
wöchentlich anzuwenden<br />
um entstehende Wirkstofflücken<br />
aufzufüllen.<br />
Auch in einer weiteren kürzlich<br />
veröffentlichen klinischen<br />
Studie enttäuschte der Amorolfin<br />
Lack. Seine Wirksamkeit<br />
wurde verglichen mit einer<br />
Terbinafin Nagellösung<br />
sowie einem Placebo. Die Behandlung<br />
der Patienten erfolgte<br />
über 48 Wochen mit einer<br />
vierwöchigen Nachbeobachtungszeit.<br />
Die Rate der komplett geheilten<br />
Nägel (ein zu 100 Prozent<br />
ges<strong>und</strong>er Nagel plus negativer<br />
Mykologie) betrug bei der<br />
Terbinafin Nagellösung nur<br />
1,2 Prozent. Beim Placebo ohne<br />
Wirkstoff lag die Rate bei<br />
0,8 Prozent <strong>und</strong> beim Amorolfin<br />
Lack bei 0,96 Prozent . Das<br />
heißt, nur 5 von 522 behandelten<br />
Patienten konnten geheilt<br />
werden.<br />
Diese neue Erkenntnis steht<br />
im Kontrast zu früheren Veröffentlichungen,<br />
die höhere<br />
Heilungsraten für den Amorolfin<br />
Lack aufwiesen. Allerdings<br />
hatten die alten Studien<br />
weniger strikte Prüfkriterien<br />
<strong>und</strong> schlossen Zehen- <strong>und</strong> Fingernägel<br />
ein.<br />
In einer ähnlichen aufgebauten<br />
Studie wurde der wasserlösliche<br />
Ciclopirox-Lack auf<br />
HPCH-Basis mit Placebo ohne<br />
Wirkstoff <strong>und</strong> einem wasserunlöslichen<br />
Ciclopirox-Lack<br />
verglichen. Am Ende der Behandlungszeit<br />
von 48 Wochen<br />
war die Rate der komplett geheilten<br />
Nägel bei dem wasserlöslichen<br />
Lack um 40 Prozent<br />
höher als bei dem nichtwasserlöslichen<br />
Lack. Auch<br />
war er dem Placebo-Lack signifikant<br />
überlegen.<br />
Diese Untersuchungen bestätigen,<br />
dass die wasserlösliche<br />
HPCH-Technologie des<br />
Ciclopoli-Lacks für ein gutes<br />
Eindringen des Wirkstoffs tief<br />
in den Nagel sorgt <strong>und</strong> durch<br />
die hohe Wirkstoffkonzentration<br />
in <strong>und</strong> unter dem Nagel<br />
eine starke mykologische Wirksamkeit<br />
aufweist.<br />
Der Wirkstoff<br />
sichert den Heilerfolg<br />
Neben der Lacktechnologie<br />
ist auch der Wirkstoff maßgeblich<br />
am Heilerfolg beteiligt.<br />
Der Wirkstoff Ciclopirox<br />
hat eine Breitbandwirkung<br />
<strong>und</strong> tötet Fadenpilze, Hefepilze<br />
<strong>und</strong> Schimmelpilze sowie<br />
deren Sporen ab.<br />
Sporen betreiben keine Zellwandsynthese.<br />
Daher können<br />
Wirkstoffe aus der Gruppe der<br />
Azole oder Amorolfin sie nicht<br />
abtöten, denn sie greifen nur<br />
in diesen Schritt ein. Ciclopirox<br />
hingegen greift Pilzzellen<br />
<strong>und</strong> Sporen nicht nur von<br />
außen, sondern auch von innen<br />
her an. Dies ist wichtig,<br />
da die Sporen für ein Wiederaufflammen<br />
der Nagelpilzinfektion<br />
sorgen können.<br />
Wie die Therapietreue<br />
des Patienten sichern?<br />
Der Erfolg einer Nagelpilzbehandlung<br />
hängt jedoch auch<br />
ganz entscheidend von der<br />
Therapietreue eines Patienten<br />
ab. Dieser muss oft 12 Monate<br />
<strong>und</strong> länger durchhalten,<br />
um seine Onychomykose zu<br />
behandeln. Hierbei spielt der<br />
Podologe eine entscheidende<br />
Rolle. Denn er kann den Patienten<br />
aufklären, unterstützen<br />
<strong>und</strong> motivieren. So sollte<br />
der Patient umfassend über<br />
die verschiedenen Behandlungsschritte<br />
informiert <strong>und</strong><br />
ihm eine lokale Behandlung<br />
mit einem Nagellack empfohlen<br />
werden. Hierbei ist es<br />
wichtig, die Anwendung des<br />
Lackes zu besprechen <strong>und</strong><br />
diese am besten vorzuführen.<br />
Wasserlösliche Lacke (Ciclopoli<br />
® , Myfungar ® ) sollten täglich<br />
vor dem Schlafengehen<br />
aufgetragen werden. Die Lacke<br />
können <strong>und</strong> sollen auch<br />
auf die Haut appliziert werden,<br />
um das Eindringen von<br />
Pilzen <strong>und</strong> Sporen durch den<br />
Nagelfalz zu verhindern. Besonders<br />
älteren Patienten, die<br />
keine ruhige Hand mehr haben,<br />
schlecht sehen oder in<br />
der Bewegung eingeschränkt<br />
sind, fällt diese Anwendung<br />
leicht. Über Nacht dringt eine<br />
große Menge des Wirkstoffs<br />
in den Nagel <strong>und</strong> das<br />
Nagelbett. Am nächsten Morgen<br />
kann der restliche Film<br />
auf dem Nagel einfach abgewaschen<br />
werden. Der Wirkstoff,<br />
der über Nacht in den<br />
Nagel eingedrungen ist, verbleibt<br />
dort <strong>und</strong> wird weder<br />
durch Schweiß noch Waschen<br />
entfernt. Bei dieser 1-Schritt<br />
Therapie muss der Patient keine<br />
Lösungsmittel (Lackentferner)<br />
einsetzen <strong>und</strong> auch<br />
die Nageloberfläche nicht<br />
dünn feilen. Falls die Nagelmatrix<br />
infiziert ist oder sehr<br />
viele Nägel betroffen sind, ist<br />
eine eventuell vom Arzt zu<br />
verordnende innerliche Therapie<br />
erforderlich. Außerdem<br />
sollte mit dem Patienten besprochen<br />
werden, welche begleitenden<br />
Maßnahmen zu<br />
Hause durchzuführen sind.<br />
Hierzu gehören die Wäschedesinfektion,<br />
die Wahl der<br />
Schuhe etc.<br />
Der Podologe sollte auf jeden<br />
Fall regelmäßig den Fortgang<br />
der Therapie kontrollieren,<br />
<strong>und</strong> den Patienten motivieren<br />
die Behandlung fortzuführen.<br />
Übrigens: Hierbei kann eine<br />
Fotodokumentation eine wertvolle<br />
Hilfe sein.<br />
g<br />
20 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Journal<br />
Erste Hilfe in der podologischen Praxis/Teil I:<br />
Organisieren Sie sich<br />
für den Notfall!<br />
Von Jörg Schievekamp, Lehrrettungsassistent, Essen<br />
Lebensbedrohliche Notfälle sind in der podologischen<br />
Praxis zwar selten, aber keineswegs ausgeschlossen.<br />
Bei vielen K<strong>und</strong>en handelt es sich<br />
um ältere Menschen mit Vorerkankungen wie<br />
zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus,<br />
COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)<br />
oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.<br />
Daher können durchaus auch Podologinnen<br />
<strong>und</strong> Podologen mit Situationen konfrontiert werden,<br />
in denen es auf rasche <strong>und</strong> kompetent durchgeführte<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen ankommt.<br />
Zu ihren Erfahrungen mit<br />
Notfallsituationen wurden<br />
63 Podologinnen <strong>und</strong><br />
Podologen an der staatlich anerkannten<br />
Schule für <strong>Podologie</strong><br />
Grotstollen in Essen befragt.<br />
Ein Großteil von ihnen<br />
(59 von 63) hatten bereits eine<br />
bzw. mehrere Notfallsituationen<br />
in ihrem beruflichen<br />
Alltag erlebt. 70 Prozent der<br />
Befragten sind ausschließlich<br />
in einer Praxis tätig, 30<br />
Prozent von ihnen arbeiten<br />
auch ambulant.<br />
Eine Angabe über den Zeitraum<br />
(Berufsjahre) in der diese<br />
Notfälle erlebt wurden, war<br />
nicht Bestandteil der Befragung.<br />
Bei genauer Betrachtung<br />
der Zahlen kann jedoch<br />
vermutet werden, dass die<br />
Konfrontation mit einem medizinischen<br />
Notfall in einer <strong>Podologie</strong>-Praxis<br />
eher selten ist.<br />
Dass viele Podologen auf<br />
Gr<strong>und</strong> der zum Glück sehr seltenen<br />
Notfallhäufigkeit unsicher<br />
im Umgang mit Notfällen<br />
sind, ist insofern nur all zu<br />
verständlich. Viele haben<br />
auch Angst, bei der Hilfeleistung<br />
etwas falsch zu machen.<br />
Allerdings wird von den An-<br />
gehörigen medizinischer Fachberufe<br />
auch in diesem Bereich<br />
durchaus eine gewisse Kompetenz<br />
erwartet. Einer soliden<br />
Vorbereitung auf Notfälle<br />
kommt daher eine besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Umfassende<br />
Vorbereitungen<br />
In jeder podologischen Praxis<br />
sollte sowohl eine materielle<br />
wie auch eine theoretische<br />
Vorbereitung zum Thema Notfall<br />
stattfinden. Hierzu gehören<br />
die Ausstattung, die Ausbildung,<br />
die Planung organisatorischer<br />
Abläufe sowie die<br />
mentale Vorbereitung auf ein<br />
Notfallereignis, welche für eine<br />
gute Versorgung bei einem<br />
medizinischen Notfall von Bedeutung<br />
sind.<br />
z Ausstattung: Die in § 124<br />
Abs. 2 Nr. 2 Sozialgesetzbuch<br />
(SGB V) sehr allgemein gehaltene<br />
Forderung, dass eine<br />
<strong>Podologie</strong>praxis eine zweckmäßige<br />
Ausstattung haben<br />
muss, wird in den allgemeinen<br />
Zulassungsempfehlungen<br />
des GKV-Spitzenverbandes<br />
auch für den Bereich Erste Hilfe<br />
in Notfallsituationen nicht<br />
wirklich konkreter. Hier ist lediglich<br />
ein Verbandkasten für<br />
Erste Hilfe gefordert. Ein solcher<br />
Kasten ist für Betriebe in<br />
der DIN 13 157 genormt.<br />
Da es sich jedoch meist um internistsiche<br />
Notfälle handelt<br />
Reparatur ist Vertrauenssache<br />
Sie sollte daher nur vom<br />
Fachmann ausgeführt werden.<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 21
Journal<br />
Wissen schafft <strong>Sicher</strong>heit<br />
Neben einer regelmäßigen Unterweisung<br />
in Erster Hilfe, die durch die<br />
Berufsgenossenschaften je nach Größe<br />
eines Betriebes vorgeschrieben ist, können<br />
auch von Bildungseinrichtungen, die sich<br />
mit der Schulung von Notfallmaßnahmen beschäftigen,<br />
indi-viduelle Kursformate auf die Bedürfnisse<br />
der jeweiligen podologischen Praxis zugeschnitten werden.<br />
Hier lassen sich Notfallsituationen mit Fallbeispielen<br />
in der eigenen Praxis möglichst realitätsnah erlernen <strong>und</strong><br />
üben.<br />
Ein standardisierter Erste-Hilfe-Lehrgang ist in der Regel<br />
für die Bedürfnisse einer podologischen Praxis für die zielgerichtete<br />
Vorbereitung auf Notfallsituationen zu unspezifisch.<br />
Die Vorteile eines individuellen Erste-Hilfe-Trainings<br />
gegenüber der oft sehr theoretischen Ausbildung in einem<br />
Erste-Hilfe-Lehrgang sind:<br />
z Das tatsächliche Üben unter realen Bedingungen.<br />
z Die Überprüfung der erstellten Konzepte für eine Notfallversorgung<br />
unter fachk<strong>und</strong>iger Aufsicht.<br />
z Die <strong>Sicher</strong>heit im Umgang mit dem eigenen Material.<br />
z Ein sehr hoher Erinnerungswert bei erforderlichen Notfall-Maßnahmen<br />
in einer realen Situation.<br />
Der Handlungsablauf<br />
im Notfall muss vorher<br />
durchdacht werden<br />
(in der eingangs genannten<br />
Befragung machten diese 80<br />
Prozent aus <strong>und</strong> nur 20 Prozent<br />
waren Notfallsituationen,<br />
bei denen die Patienten eine<br />
Verletzung aufwiesen), ist eine<br />
reine Ausstattung mit Verbandmaterialien<br />
allerdings<br />
nicht ausreichend. Eine zusätzliche<br />
Ausstattung über das<br />
geforderte Maß hinaus ist daher<br />
empfehlenswert. Dies wären<br />
zum Beispiel:<br />
z ein Blutdruckmessgerät,<br />
z ein Blutzuckermessgerät,<br />
z eine Beatmungshilfe,<br />
z eine Wolldecke <strong>und</strong> oder ein<br />
Kissen,<br />
z Traubenzucker oder zuckerhaltige<br />
Getränke.<br />
zOrganisation: Neben der materiellen<br />
<strong>und</strong> inhaltlichen Vorbereitung<br />
für die Optimierung<br />
der Notfallversorgung ist es<br />
ebenfalls sehr zu empfehlen,<br />
dass der genaue organisatorische<br />
Ablauf für erforderliche<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen beleuchtet<br />
wird.<br />
Notfälle sind dadurch gekennzeichnet,<br />
dass sie sich für<br />
die Betroffenen ebenso wie für<br />
die Ersthelfer plötzlich <strong>und</strong><br />
unerwartet ereignen. Dabei<br />
können sie so vielseitig <strong>und</strong><br />
unterschiedlich sein, dass eine<br />
exakte Vorbereitung auf<br />
jeden erdenklichen Notfall<br />
nicht machbar ist. Der Ablauf<br />
der notwendigen Maßnahmen<br />
zur Hilfeleistung ist allerdings<br />
in einer großen Zahl der Notfälle<br />
sehr ähnlich. Zur Veranschaulichung<br />
wird dies in der<br />
Ersten-Hilfe-Ausbildung mit<br />
der Rettungskette erläutert.<br />
Dieses Modell stellt dabei den<br />
gesamten Verlauf bis hin zur<br />
Behandlung im Krankenhaus<br />
dar. Die ersten Glieder der Rettungskette<br />
(Sofortmaßnahmen<br />
– Notruf – weitere Erste Hilfe)<br />
kann man in der betrieblichen<br />
Organisation mit konkreten<br />
Inhalten <strong>und</strong> Handlungsanweisungen<br />
füllen. Folgende Überlegungen<br />
sind dazu nötig:<br />
z Wie viel Personal arbeitet in<br />
der Praxis?<br />
z Welche personellen Ressourcen<br />
habe ich im Gebäude<br />
oder in der Nähe, die im Notfall<br />
bei der Versorgung eines<br />
Patienten helfen können<br />
(beispielsweise eine Arztpraxis,<br />
eine Apotheke oder<br />
weitere Geschäfte)?<br />
z Wie groß sind die Räumlichkeiten?<br />
z Wo steht das Telefon?<br />
z Wo befindet sich meine medizinische<br />
Ausstattung?<br />
z Wie kann der Rettungsdienst<br />
die Praxis erreichen?<br />
Sind die Rahmenbedingungen<br />
geklärt, sollte ein genauer<br />
Ablauf festgelegt <strong>und</strong> trainiert<br />
werden. Solche Vorgaben<br />
können helfen, im Notfall<br />
die Ruhe zu bewahren, da es<br />
einen roten Faden gibt, an dem<br />
man sich orientieren kann.<br />
Folgende Aspekte könnten<br />
dann in einem zweiten Schritt<br />
festgelegt werden:<br />
z Wer hat welche Aufgaben?<br />
z Wer alarmiert wie den Rettungsdienst?<br />
z Wer holt das hier erforderliche<br />
Material?<br />
z Wer bleibt beim Patienten?<br />
z Wer weist gegebenenfalls<br />
den Rettungsdienst ein?<br />
z Wer wird eventuell aus der<br />
Nachbarschaft alarmiert?<br />
Die mentale Vorbereitung<br />
Notfälle sind eines der Themen,<br />
mit denen man sich eher<br />
ungern beschäftigt. Dieser<br />
Umstand verstärkt jedoch im<br />
konkreten Fall die Überraschung<br />
oder auch Überforderung.<br />
Für eine gute Vorbereitung<br />
sollten Sie sich als Beschäftigte<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
deshalb bewusst Zeit<br />
nehmen, um in Ruhe über die<br />
Versorgung eines Patienten in<br />
einer Notfallsituation nachzudenken.<br />
Folgendes ist dabei<br />
zu beachten bzw. sollte eine<br />
Rolle spielen:<br />
z Befassen Sie sich mit der<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Möglichkeit<br />
von Notfällen.<br />
z Notfälle im Kopf Schritt für<br />
Schritt „durchspielen“.<br />
z Welche früheren Notfallerfahrungen<br />
haben Sie? („Wie<br />
haben Sie reagiert?“, „Wie<br />
haben sich Ihre Kollegen/<br />
Ihre Angestellten verhalten?<br />
„Was hätte anders bzw. besser<br />
laufen können oder sogar<br />
müssen?“).<br />
z Legen Sie sich konkrete<br />
(auch psychologische) Strategien<br />
zurecht. („Wenn so<br />
etwas passiert, dann machen<br />
Sie auf jeden Fall …“).<br />
z Wie sieht es mit Absprachen<br />
<strong>und</strong> dem diesbezüglichen<br />
gedanklichen Austausch mit<br />
Kollegen aus (oder eventuell<br />
auch mit Nachbarn?).<br />
z Setzen Sie sich mit der möglichen<br />
Zeitdauer notwendiger<br />
Erste Hilfe Maßnahmen<br />
auseinander („Wie lange<br />
dauert es, bis der Rettungsdienst<br />
da ist?“).<br />
Im nächsten Teil werden einzelne<br />
Notfallsituationen <strong>und</strong><br />
konkrete Handlungsanweisungen<br />
dargestellt.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Jörg Schievekamp<br />
Lehrrettungsassistent,<br />
Fachkrankenpfleger für<br />
Intensivpflege <strong>und</strong> Anästhesie,<br />
Fachdozent im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
Notfallpädagogisches<br />
Institut<br />
Müller-Breslau-Str. 30a<br />
45130 Essen<br />
Telefon (02 01) 4 39 38 82<br />
E-Mail info@notfallpaedagogik.de<br />
www.notfallpaedagogik.de<br />
(Foto: ©Maksym Yemelyanov– Fotolia com)<br />
22 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Journal<br />
Ein Fußpflege-Unternehmen auf Erfolgskurs:<br />
Innovation <strong>und</strong> Erfahrung<br />
– als Team unschlagbar!<br />
Von Barbara von Wirth M.A., Witten<br />
Der Generationswechsel in der Führung eines Unternehmens<br />
kann Hand in Hand gehen <strong>und</strong> eine<br />
gewinnbringende Symbiose aus Erfahrung <strong>und</strong> innovativen<br />
Ideen sein. Das zeigt sich auch bei der<br />
Firma Hellmut Ruck in Neuenbürg. Mit dem Einstieg<br />
von Simeon Ruck vor fünf Jahren ist für das Familienunternehmen<br />
eine neue Ära angebrochen.<br />
Ein umfassendes Sortiment<br />
r<strong>und</strong> um die Fußpflege,<br />
gepaart mit kompetenter<br />
Beratung, sowie professioneller<br />
Weiterbildung in<br />
Form von Seminaren <strong>und</strong> seit<br />
1998 eine hauseigene Schule<br />
für <strong>Podologie</strong> – das sind die<br />
tragenden Säulen der Hellmut<br />
Ruck GmbH. – Ein solides F<strong>und</strong>ament,<br />
auf dem die jüngste<br />
Entwicklung des Unternehmens<br />
im wahrsten Sinne des<br />
Wortes fußt.<br />
Eine ganze<br />
„Fußpflege-Dynastie“<br />
Was 1923 mit der Herstellung<br />
von Schleifgeräten <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
sowie 1929 mit der<br />
Gründung der ersten Spezialschule<br />
für Fußpflege begann,<br />
hat sich mittlerweile<br />
– <strong>und</strong> jetzt in der vierten Generation<br />
– zu einem der größten<br />
Unternehmen der Region<br />
entwickelt.<br />
Mit Simeon Ruck ist aber nicht<br />
nur eines der Ruck-Kinder in<br />
die Fußstapfen des Vaters getreten.<br />
Sein Bruder Sebastian<br />
hat sich ebenfalls der professionellen<br />
Fußpflege verschrieben.<br />
Gemeinsam mit seiner<br />
Frau führt er eine podologische<br />
Praxis in Konstanz; <strong>und</strong><br />
Samuel, der Jüngste der Familie,<br />
absolviert derzeit die<br />
Ausbildung zum Podologen<br />
an der hauseigenen Schule.<br />
Die Folgen<br />
einer Masterarbeit<br />
Hellmut Ruck <strong>und</strong> sein Sohn<br />
Simeon sehen sich Qualität<br />
<strong>und</strong> Tradition gleichermaßen<br />
verpflichtet. So arbeiten die<br />
beiden „Ruck´s“ beständig an<br />
Neuerungen <strong>und</strong> Weiterentwicklungen.<br />
Es gibt nichts<br />
Gutes, das sich nicht noch verbessern<br />
ließe – auf diesen Nenner<br />
lässt sich die Zusammenarbeit<br />
des „Ruck-Doppels“<br />
bringen. Und dass diese von<br />
Erfolg gekrönt ist, zeigt sich<br />
an vielen großen Entwick-lungen,<br />
ebenso wie an kleinen,<br />
feinen Details.<br />
Beispielsweise erfolgte der Relaunch,<br />
die Gr<strong>und</strong>erneuerung<br />
der Marke Peclavus ® , auf Basis<br />
einer Kooperation mit der Hochschule<br />
Pforzheim. Im Rahmen<br />
3<br />
1<br />
2<br />
Abb. 1: Vater Hellmut <strong>und</strong> Sohn Simeon sind ein<br />
Team – auch wenn es um Neuentwicklungen <strong>und</strong><br />
die Umsetzung moderner, frischer Konzepte geht.<br />
Abb. 2: Elegant <strong>und</strong> perfekt durchdacht präsentiert<br />
sich die neue peclavus ® -Serie optisch. An einer<br />
„Produkt-Bar“ zum Testen <strong>und</strong> Schnuppern<br />
lassen sich nicht nur die fünf Produktlinien auf einen<br />
Blick finden, sondern auch gleich die dazu<br />
gehörenden Produktinformationen.<br />
Abb. 3: So fing es einmal an … Peclavus ® flüssig<br />
aus den 70er Jahren.<br />
(Fotos: oben <strong>und</strong> Mitte ©Barbara von Wirth; unten ©Ruck)<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 23
Journal<br />
Die Schule für <strong>Podologie</strong>, in welcher der jüngste Sohn<br />
der Ruck-Familie (rechts im Bild), derzeit seine Ausbildung<br />
abolviert, zieht in absehbarer Zeit in neue,<br />
noch modernere Räumlichkeiten um. Denn aktuell<br />
wird das Unternehmen erheblich erweitert. Im März<br />
kommenden Jahres stehen dann weitere 900 Quadratmeter<br />
für verbesserte verwaltungstechnische<br />
Kommunikationswege zur Verfügung.<br />
(Fotos: links ©Ruck; rechts ©Barbara von Wirth)<br />
50 Jahre peclavus – Zeit<br />
für eine Veränderung<br />
Auch das macht Spaß:<br />
Jede Tausendfüßler-<br />
Packung hält eine kleine<br />
Überraschung bereit!<br />
ihrer Masterarbeit <strong>und</strong> unter<br />
Projektleitung von Simeon<br />
Ruck analysierten sechs Studenten<br />
der unterschiedlichsten<br />
Fachrichtungen – etwa aus<br />
den Bereichen Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Design – die Traditionsmarke<br />
des Hauses Ruck, deren Rezeptur<br />
1973 gekauft <strong>und</strong> zu einer<br />
Vielfalt an Produkten entwickelt<br />
worden war.<br />
Eines der Ergebnisse dieses<br />
Relaunchs: Als erster Anbieter<br />
auf dem Markt offeriert Ruck<br />
nun mit „peclavus ® kids“ eine<br />
Fußpflegeserie für Kinder.<br />
Pflege … für die<br />
K<strong>und</strong>en von morgen<br />
„Pflegen mit kindgerechtem<br />
Spaßfaktor, sanft <strong>und</strong> superlecker<br />
duftend …“ so die Werbung.<br />
Und tatsächlich – mit<br />
der Umsetzung einer natürlichen<br />
Fußpflegereihe speziell<br />
für die Kleinen ist Ruck ein<br />
farbiger, kindgerechter (Ent-)<br />
Wurf gelungen. Die „Tausendfüßler-Produkte“<br />
machen allein<br />
schon mit ihrem bunten vielfüßigen<br />
Logo von der Verpackung<br />
her Spaß. Aber natürlich<br />
fehlen hier auch nicht<br />
sinnvolle Ergänzungen wie<br />
ein Schuhgrößenfinder für die<br />
Eltern oder Fingerfarben für<br />
einen Kinderfuß-Maltag als<br />
spezielles Praxis-Event.<br />
Nahezu neun<br />
Jahrzehnte Erfahrung<br />
Dem jungen Ruck steht Andreas<br />
Birkner als Projektmanager<br />
zur Seite. Er ist der Sohn<br />
des ehemaligen Leiters Vertrieb<br />
& Marketing, Georg Birkner.<br />
– Im „Unruhestand“ ist dieser<br />
dem Unternehmen immer noch<br />
beratend verb<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> als<br />
Gastdozent unterrichtet er an<br />
der Ruck-Schule Berufsk<strong>und</strong>e. –<br />
Die beiden Jungen profitieren<br />
nicht nur von dem Know-how<br />
<strong>und</strong> den langjährigen Erfahrungen<br />
der zwei „alten Hasen“.<br />
Sie profitieren ebenso von der<br />
Offenheit gegenüber neuen<br />
Entwicklungen.<br />
Eine Idee <strong>und</strong> ein Preis<br />
Simeon Ruck, mit seinem großen<br />
Gespür für Ästhetik, hat<br />
dabei viel Spielraum, Ideen zu<br />
entwickeln <strong>und</strong> diese in die<br />
Tat umzusetzen. Noch immer<br />
ungläubig staunend, aber auch<br />
voller Stolz, schildert Vater<br />
Hellmut wie die LED-Lupenleuchte<br />
PODOLOGCIRCLE<br />
XL von seinem Sohn aus der<br />
Taufe gehoben wurde: „Mit einem<br />
Modell aus Holz <strong>und</strong> Aluminiumfolie!“.<br />
Da man sich im Hause Ruck<br />
für die professionelle Umsetzung<br />
neuer Ideen qualitativ<br />
ebenso anspruchsvolle Partner<br />
sucht, war es naheliegend,<br />
den Lichtexperten Waldmann<br />
mit ins Boot zu holen. Dass aus<br />
dieser Zusammenarbeit eine<br />
Lupenleuchte werden würde,<br />
die 2012 den reddot design<br />
award erhielt, ahnte vor knapp<br />
zwei Jahren niemand …<br />
Doch gefragt ist bei der Firma<br />
Ruck nicht nur das Know-how<br />
externer Kooperationspartner.<br />
Jeder Mitarbeiter des Hauses<br />
kann seine Ideen ebenso wie<br />
Verbesserungsvorschläge einbringen,<br />
für eine kontinuierliche<br />
Produkt- <strong>und</strong> Service-<br />
Optimierung.<br />
Natürlich fließt aber auch der<br />
Input von K<strong>und</strong>en in das Portfolio<br />
des Hauses Ruck mit ein.<br />
Beste Voraussetzungen hierfür<br />
bieten nicht nur K<strong>und</strong>engespräche<br />
auf Fachmessen,<br />
sondern auch vor Ort, etwa auf<br />
der eigenen Hausmesse. Diese<br />
einmal jährlich im Sommer<br />
stattfindende Veranstaltung<br />
für Groß <strong>und</strong> Klein lockt inzwischen<br />
b<strong>und</strong>esweit zahlreiche<br />
Besucher an.<br />
Und nicht zuletzt bieten die<br />
Ruck-Seminare eine K<strong>und</strong>ennähe,<br />
die neue Entwicklungen<br />
direkt beeinflusst. „Auf diese<br />
Weise entstand beispielsweise<br />
unser Schuhlöffel mit Hornhautfeile.<br />
Es war eine K<strong>und</strong>in,<br />
die uns auf die Idee brachte.<br />
Sie suchte eine Hilfe für ihre<br />
Patienten, die sich nicht bücken<br />
konnten“, berichtet Hellmut<br />
Ruck.<br />
Für weiterhin kontinuierliche<br />
<strong>und</strong> fruchtbare K<strong>und</strong>ennähe<br />
werden künftig auch die zusätzlichen<br />
Seminarräume sorgen,<br />
die in dem Neubau gleich<br />
nebenan schon jetzt ihren sicheren<br />
Platz haben.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Barbara von Wirth, M.A.<br />
Fachjournalistin<br />
Rüsbergstr. 20c<br />
58456 Witten<br />
E-Mail bvwirth@t-online.de<br />
24 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Recht & Geld<br />
Gewusst wie:<br />
Steuern sparen bei<br />
Telefon <strong>und</strong> Internet!<br />
Von Dipl.-Volkswirt Klaus Linke, Brietlingen<br />
Viele Steuerzahler – ob Selbstständige <strong>und</strong> Freiberufler<br />
oder auch Arbeitnehmer – nutzen das<br />
(privat angeschaffte) Festnetz- oder Mobiltelefon,<br />
wie auch IT-Geräte <strong>und</strong> das Surfen im Internet<br />
von zu Hause aus auch für berufliche Zwecke.<br />
Sofern das „in erheblichem Umfang“ erfolgt, können<br />
sie die Kosten für die berufliche Nutzung als<br />
Betriebsausgeben bzw. als Werbungskosten von<br />
der Steuer absetzen. Sie müssen dem Finanzamt<br />
allerdings nachweisen, dass dies nicht nur zu<br />
ihrem Privatvergnügen geschieht.<br />
(Foto: ©Junaoli – Fotolia.com)<br />
Was weniger bekannt<br />
ist: Absetzbar sind<br />
auch der berufliche<br />
Anteil der Gr<strong>und</strong>gebühr des<br />
Telefons, der Flatrate sowie<br />
die Gebühren für das berufliche<br />
Versenden von Telefaxen.<br />
Ebenfall absetzen lassen sich<br />
die Mietkosten bzw. der gegebenenfalls<br />
abzuschreibende<br />
Kaufpreis für eine beruflich<br />
genutzte Telefonanlage. Aber<br />
auch anteilige Anschluss<strong>und</strong><br />
Bereitstellungskosten<br />
oder beruflich bedingte Reparaturkosten<br />
können in der<br />
Steuererklärung geltend gemacht<br />
werden.<br />
Telefon, Handy<br />
<strong>und</strong> Internet<br />
Zu diesen Ausgaben zählen<br />
Gebühren für den Anschluss<br />
<strong>und</strong> für Gespräche, für Instandhaltungskosten<br />
<strong>und</strong> Reparaturen<br />
sowie Anschaffungskosten<br />
der Geräte <strong>und</strong> notwendige<br />
Ergänzungen (wie beispielsweise<br />
ein Router).<br />
Wird der Anschluss für Telefon<br />
<strong>und</strong> Internet ausschließlich<br />
zu rein beruflichen Zwecken<br />
genutzt, lassen sich die<br />
dafür aufzuwendenden Kosten<br />
voll als Betriebsausgaben<br />
geltend machen. Die Kosten<br />
müssen aber im Büro bzw. der<br />
Praxis anfallen, nicht etwa im<br />
privaten Haushalt. Sie müssen<br />
mit in die Buchhaltung<br />
aufgenommen <strong>und</strong> als betriebliche<br />
Kosten dargestellt werden.<br />
Meist kann man auch<br />
noch die darauf entfallende<br />
Umsatzsteuer absetzen. Doch<br />
Achtung! In diesem Fall müssen<br />
die Internetkosten des privaten<br />
Anschlusses separat auf<br />
der Rechnung aufgeführt sein.<br />
Es sollte deshalb ein Tarif gesucht<br />
werden, der die Kosten<br />
für Telefon <strong>und</strong> Internet getrennt<br />
aufführt.<br />
Berufliche <strong>und</strong><br />
private Nutzung<br />
Meist werden Telefon, Handy<br />
<strong>und</strong> Internet sowohl privat als<br />
auch geschäftlich genutzt. Hier<br />
bieten sich zwei Möglichkeiten,<br />
die berufsbedingten Telekommunikationskosten<br />
in<br />
der Steuererklärung geltend<br />
zu machen: a) die Pauschalrechnung<br />
<strong>und</strong> b) die Abrechnung<br />
mit Aufzeichnungen.<br />
<br />
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<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 25
Recht & Geld<br />
Einzelverbindungsaufstellung<br />
erhält man von seiner<br />
Telefongesellschaft.) Dieser<br />
Aufwand lohnt sich jedoch<br />
nur, wenn die Gesprächskosten<br />
die 20-Euro-Pauschale<br />
deutlich überschreiten.<br />
IT-Kosten<br />
(Foto: © Andreas Hilger – Fotolia.com<br />
Die pauschale Abrechnung<br />
ist weniger arbeitsintensiv,<br />
bringt aber auch weniger<br />
steuerliche Einsparungen<br />
z Pauschale Abrechnung: Wer<br />
keinen detaillierten Kostennachweis<br />
erbringen kann<br />
oder will, dem ist es nur möglich,<br />
die angefallenen Telefonkosten<br />
pauschal von der<br />
Steuer abzusetzen. Hier werden<br />
dann maximal 20 Prozent<br />
der Gesamtkosten <strong>und</strong><br />
nur ein Betrag von maximal<br />
20 Euro monatlich anerkannt.<br />
Der Höchstbetrag bezieht<br />
sich auf den monatlichen<br />
Rechnungsbetrag der<br />
Telefongesellschaft. Einmalige<br />
Aufwendungen, die nicht<br />
in der Monatsrechnung auftauchen<br />
(wie etwa Reparaturoder<br />
Anschaffungskosten)<br />
gehören nicht zur Höchstbetragspauschale.<br />
Hier muss<br />
jeden Monat getrennt mit<br />
dem Finanzamt abgerechnet<br />
werden.<br />
Nutzt man den privaten Internetanschluss<br />
auch beruflich,<br />
lassen sich zusätzlich zu<br />
den Telefonkosten in jedem<br />
Fall 50 Prozent der Kosten<br />
steuerlich geltend machen.<br />
In diesem Fall ist nur nachzuweisen,<br />
dass man den Privatanschluss<br />
überhaupt beruflich<br />
nutzt. (Aufzeichnun-<br />
8 Tipp<br />
Wenn das Finanzamt beruflich bedingte<br />
Internetkosten nicht anerkennen<br />
will, sollte man auf das Urteil des<br />
Niedersächsischen Finanzgerichts<br />
vom 17.12.2009 (Az.: 14 K 125/08)<br />
verweisen. Hier wurde entschieden,<br />
dass Internetkosten zusätzlich zu den<br />
Telefonkosten abzugsfähig sind, sofern<br />
die Aufwendungen in der Rechnung<br />
getrennt ausgewiesen wurden.<br />
gen im Terminkalender würden<br />
genügen).<br />
z Einzelverbindungsnachweis:<br />
Betreibt der Selbstständige<br />
zum Beispiel ein home office<br />
<strong>und</strong>/oder wird der Anschluss<br />
auch von Familienmitgliedern<br />
privat genutzt, kann er<br />
durch einen so genannten<br />
Einzelverbindungsnachweis,<br />
eine Art Gebühren-Fahrtenbuch,<br />
steuerlich noch mehr<br />
herausholen. In diesem Fall<br />
muss er die beruflich bedingten<br />
Kosten mit Datum,<br />
Zielperson (Name <strong>und</strong> Nummer<br />
des Empfängers – auch<br />
bei Faxen), Gr<strong>und</strong> des Gesprächs<br />
bzw. Faxes, dessen<br />
Dauer <strong>und</strong> Kosten aufzeichnen<br />
<strong>und</strong> in Relation zur Gesamtsumme<br />
stellen. Es genügt<br />
allerdings, wenn er hier<br />
einen Zeitraum von drei zusammenhängenden<br />
Monaten<br />
darstellt. Den Zeitraum<br />
kann er frei wählen. (Eine<br />
Wer den privat angeschafften<br />
Computer, Drucker, Monitor,<br />
das Modem, die Videokamera<br />
<strong>und</strong> andere IT-Geräte in erheblichem<br />
Umfang für seine<br />
berufliche Tätigkeit nutzt, der<br />
kann auch diese Anschaffungskosten<br />
inklusive der<br />
Mehrwertsteuer steuerlich<br />
geltend machen. Sind die Anschaffungskosten<br />
höher als<br />
410 Euro, müssen sie über drei<br />
Jahre verteilt abgeschrieben<br />
werden. Für Faxgeräte beträgt<br />
der Abschreibungszeitraum<br />
sechs Jahre.<br />
Auch Verbrauchsmaterial( wie<br />
Papier, Toner) ist abzugsfähig.<br />
Hier ist ebenfalls für die Anerkennung<br />
eine dreimonatige<br />
Aufzeichnung der beruflichen<br />
Kosten hilfreich. Ist der<br />
Nachweis nicht möglich, nehmen<br />
die Finanzämter eine Aufteilung<br />
von 50 Prozent jeweils<br />
beruflich <strong>und</strong> privat an. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl.-Volkswirt Klaus Linke<br />
Marketingberater<br />
21382 Brietlingen<br />
Telefax (0 41 33) 22 32 64<br />
E-Mail limuelinke@web.de<br />
Elektronische Steueranmeldungen:<br />
Authentifizierung ab 2013 erforderlich<br />
Die elektronische Abgabe<br />
von Umsatzsteuer-Voranmeldungen<br />
<strong>und</strong> Lohnsteuer-<br />
Anmeldungen ist ab 1. Januar<br />
2013 b<strong>und</strong>esweit nur noch mit<br />
Authentifizierung möglich.<br />
Nicht authentifizierte (Vor-)<br />
Anmeldungen werden lediglich<br />
noch bis einschließlich 31.<br />
Dezember 2012 von den Finanzämtern<br />
in Deutschland<br />
angenommen.<br />
Für die authentifizierte Übermittlung<br />
ist ein elektronisches<br />
Zertifikat erforderlich. Dieses<br />
erhält man durch eine Registrierung<br />
im ElsterOnline-Portal<br />
unter www.elsteronline.de/<br />
eportal. (Die Registrierung<br />
kann bis zu zwei Wochen in<br />
Anspruch nehmen.) Das Zertifikat<br />
lässt sich auch für weitere<br />
Leistungen der Steuerverwaltung<br />
verwenden. bad<br />
26 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Ausbildung & Job<br />
Interview:<br />
Spiraldynamik ® : Hilfe<br />
gegen Fehlbelastungen<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Grafrath<br />
Eine ges<strong>und</strong>e, koordinierte Belastung der<br />
Füße könnte so manches Fußproblem verhindern<br />
oder zumindest verringern. Dazu<br />
gehört eine bewusste Körperwahrnehmung,<br />
<strong>und</strong> die haben die meisten Menschen heutzutage<br />
verloren. Das fällt in der Regel allerdings<br />
meist erst auf, wenn Beschwerden<br />
auftreten. Mit der Spiraldynamik ® -Therapie<br />
kann hier gr<strong>und</strong>legend geholfen werden.<br />
Wir sprachen mit dem Dozenten für diese<br />
Methode, Dr. phil. Jens Wippert, München.<br />
Er ist promovierter Sportpsychologe sowie<br />
Physiotherapeut mit Weiterbildungen in Manueller<br />
Therapie, Sportphysiotherapie, Lymphdrainage<br />
<strong>und</strong> Nervenmobilisation.<br />
z Worum handelt es sich bei der Spiraldynamik<br />
® ?<br />
Dr. Jens Wippert: Bei der Spiraldynamik ®<br />
handelt es sich um ein dreidimensionales<br />
Bewegungs- <strong>und</strong> Therapiekonzept.<br />
Die Gr<strong>und</strong>lage der Überlegungen ist die<br />
Anatomie. Durch Beobachtungen <strong>und</strong><br />
Rückschlüsse aufgr<strong>und</strong> der anatomischen<br />
Gegebenheiten haben Dr. Christian<br />
Larsen <strong>und</strong> Yolande Deswarte ein<br />
lehrbares Konzept gemacht <strong>und</strong> es „Spiraldynamik<br />
® “ genannt. Es begann mit<br />
der Feststellung, dass sowohl die Struktur<br />
als auch die Funktion des menschlichen<br />
Körpers gewissen Regeln <strong>und</strong> Gesetzmäßigkeiten<br />
unterliegen. Das Kernmerkmal<br />
dieser Regeln ist eine achsensymmetrische<br />
Verschraubung von Polen.<br />
Diese dreidimensionale spiralige Verschraubung<br />
findet sich in fast jeder Struktur:<br />
Knochen sind dreidimensional verschraubt,<br />
Muskulatur ist dreidimensional<br />
spiralig angeordnet <strong>und</strong> die DNA, also<br />
unser Erbgut, sogar in einer Doppelhelix.<br />
Auch der Fuß entspricht in seiner Struktur<br />
einer spiraligen Verschraubung zwischen<br />
Ferse <strong>und</strong> Großzehenballen.<br />
Neben diesen Zeichen in der Struktur<br />
finden wir eben auch in der Funktion<br />
diese spiralige Verschraubung – zur Ver-<br />
Dr. phil. Jens Wippert<br />
Sportpsychologe, Physiotherapeut,<br />
Dozent<br />
für Spiraldynamik ®<br />
besserung der Stabilität als auch für die<br />
vergrößerte Mobilität.<br />
z Welche Gründe mag die Natur gehabt<br />
haben, den Menschen auf diese Weise<br />
zu konstruieren?<br />
Dr. Jens Wippert: Wenn man den Verlauf<br />
der menschlichen Evolution betrachtet,<br />
ist der aufrechte Gang sicher die bedeutendste<br />
Entwicklung. Die Befreiung<br />
der Vorderbeine machte den Gebrauch<br />
der oberen Extremität, wie wir ihn heute<br />
kennen, erst möglich. Dafür musste<br />
die Fortbewegung mit den Hinterbeinen<br />
revolutioniert werden. Beim Gehen oder<br />
Laufen mit nur zwei Beinen braucht jedes<br />
Bein bzw. jeder Fuß eine ganz eigene<br />
Stabilität, denn bei der Fortbewegung<br />
steht der Mensch immer für Bruchteile<br />
von Sek<strong>und</strong>en auf nur einem Bein.<br />
Um diese Stabilisierung zu schaffen, hat<br />
der Körper die dreidimensionale Verschraubung<br />
in der Struktur <strong>und</strong> der Funktion<br />
entwickelt. So kann mit möglichst<br />
geringem Kraft- <strong>und</strong> Energieaufwand eine<br />
hohe Stabilität generiert bzw. die notwendige<br />
Mobilität erreicht werden. Ein<br />
Elefantenfuß ist ebenfalls sehr stabil, aber<br />
er braucht auch dementsprechend viel<br />
Energie. Da sich der Mensch mehr als<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 27<br />
Ältere Fachkräfte<br />
beschäftigen<br />
Ein Ratgeber für Betriebe<br />
im demografischen Wandel<br />
Immer mehr Unternehmen beschäftigen<br />
ältere Fachkräfte, dieser Trend<br />
verstärkt sich. Einige Betriebe suchen<br />
gezielt die Erfahrungen der Älteren,<br />
andere Betriebe stellen diese Fachkräfte<br />
ein, um ihre ebenfalls in einem<br />
reiferen Alter stehenden K<strong>und</strong>en optimal<br />
zufriedenzustellen. Wieder andere<br />
Firmen stellen ältere Fachkräfte<br />
ein, weil diese auf dem Arbeitsmarkt<br />
verfügbar sind <strong>und</strong> bemerken dann,<br />
dass die „Generation 50plus“ eine<br />
gute Wahl sind. Wie alle anderen<br />
Gruppen von Beschäftigten haben<br />
auch die älteren Fachkräfte ihre Besonderheiten.<br />
Diese werden im vorliegenden<br />
Ratgeber handlungsorientiert<br />
dargestellt.<br />
19,80 Euro | ISBN 978-3-941717-08-4<br />
192 Seiten | geb<strong>und</strong>en<br />
1. Auflage November 2011<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 79 53) 88 37 46<br />
buchbestellung@bc-publications.de<br />
www.bc-publications.de<br />
120530 Foto: photocase.de
Ausbildung & Job<br />
Führungswiderstand (Theraband) für die „Fußverschraubung“<br />
im Integrationstraining „stabile Standbeinphase“.<br />
eine Art Mangelwesen entwickelt<br />
hat, war das Ziel, eine<br />
ökonomische Konstruktion zu<br />
entwickeln, welche die Bedingungen<br />
– geringer Materialaufwand<br />
bei gleichzeitig<br />
hoher Leistungsfähigkeit – bestens<br />
erfüllen kann. Die spiralische<br />
Verschraubung stellt<br />
eine hoch effiziente Lösung<br />
dieses Problems dar, eine Art<br />
Leichtbauweise für einen lebenden<br />
Organismus.<br />
z Angesichts der vielen Fußprobleme,<br />
die es gibt, – laufen<br />
die meisten Menschen falsch?<br />
Dr. Jens Wippert: Ja, da läuft<br />
etwas schief, aber wir sind<br />
nicht allein schuld daran.<br />
Wenn Sie sich überlegen:<br />
Wofür ist der menschliche<br />
Körper optimiert? Was waren<br />
vor Jahrmillionen die Anforderungen<br />
an ihn? Antwort: Lebensnotwendig<br />
war die ausdauernde,<br />
schnelle <strong>und</strong> sichere<br />
Fortbewegung auf diesen<br />
wechselnden Untergründen<br />
wie Steppe <strong>und</strong> Wildnis.<br />
Die Füße mussten dabei eine<br />
stabile Verbindung zum Untergr<strong>und</strong><br />
bilden, um den Körper<br />
ebenso stabil über das<br />
Hüftgelenk nach vorne bewegen<br />
zu können.<br />
Dafür bedarf es einer Konstruktion<br />
des Fußes, die wir in<br />
der spiralischen Verschraubung<br />
realisiert sehen.<br />
z Nur finden wir die Gegebenheiten<br />
nicht mehr vor, für<br />
die wir ursprünglich einmal<br />
gebaut waren ...<br />
Dr. Jens Wippert: Genau! Die<br />
Ansprüche hießen: Renne jeden<br />
Tag 30 bis 40 Kilometer.<br />
Wenn Sie nun dieses Konstrukt<br />
namens Mensch nehmen,<br />
es in Schuhe stecken <strong>und</strong><br />
sich auf ebener Fläche am Tag<br />
lediglich zwei Kilometer fortbewegen<br />
lassen …<br />
z ... optimistisch geschätzt …<br />
der Tagesstrecken von 900<br />
Meter heraus kam.<br />
z Nochmals die Frage nach<br />
dem richtigen oder falschen<br />
Gehen: Wie können wir es<br />
richtig machen?<br />
Dr. Jens Wippert: Gegenfrage:<br />
Können wir denn überhaupt<br />
richtig gehen? Ich sehe die<br />
Schwierigkeit eher darin, dass<br />
wir – <strong>und</strong> dies ist nicht nur ein<br />
Fußthema – generell wegkommen<br />
von dem, wofür der<br />
menschliche Körper einmal<br />
gedacht war, nämlich für Bewegung.<br />
Viele unserer so genannten<br />
Zivilisationskrankheiten<br />
gründen sich auf fehlender<br />
Bewegung.<br />
Das Geheimnis richtiger Bewegung<br />
liegt in der Benutzung<br />
der anatomischen Strukturen<br />
in der dafür vorgesehenen<br />
Art <strong>und</strong> Weise. Im Gehen<br />
braucht es dafür auch die spiralische<br />
Verschraubung des<br />
Fußes: Hinten am Fuß muss<br />
die Ferse auf Ihrer ganzen<br />
Fläche stehen, während sich<br />
vorn der Großzehenballen<br />
muskulär gesteuert in den Boden<br />
verankert. Damit wird das<br />
Längs- wie auch das Quergewölbe<br />
aufgebaut, um dämpfend<br />
mit dem Boden in Kontakt<br />
zu kommen, eine stabile<br />
Verbindung zu schaffen <strong>und</strong><br />
dann wieder kraftvoll abzustoßen.<br />
Das bedeutet perfekte<br />
Energierückgewinnung für<br />
die Fortbewegung <strong>und</strong> optimale<br />
Belastung für Knochen<br />
<strong>und</strong> Bindegewebe.<br />
z Wie gehen Sie bei einer Spiraldynamik<br />
® -Therapie vor?<br />
Dr. Jens Wippert: Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
gilt: Je früher, desto präventiver,<br />
je später, desto therapeutischer<br />
ist die Arbeit. Das<br />
bedeutet: Besser den richtigen<br />
Umgang mit dem Körper<br />
lernen, wenn noch keine Struktur<br />
schmerzt.<br />
Unabhängig davon startet diese<br />
Therapie mit der Wahrnehmung<br />
für die richtige Bewegung.<br />
Über Visualisierung,<br />
passive Bewegungsführung<br />
<strong>und</strong> neuro-muskuläre Anbah-<br />
Dr. Jens Wippert: Gut, ich will<br />
nicht zu pessimistisch sein. Allerdings<br />
gibt es tatsächlich eine<br />
Untersuchung, die in der<br />
Schweiz gemacht worden ist,<br />
bei der ein Durchschnittswert Fortsetzung auf S. 29<br />
(Fotos: ©elementhera)<br />
28 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Historischer<br />
Roman<br />
ngland 1189: Während ganz<br />
Europa zum dritten Kreuzzug<br />
rüstet, tritt der junge<br />
Knappe Harold of Huntingdon in den<br />
Dienst des machthungrigen <strong>und</strong><br />
skrupellosen Earls of Essex. Mehr als<br />
einmal muss Harold um sein Leben<br />
fürchten. Trost findet er nur in seiner<br />
geheimen Leidenschaft für Catherine<br />
de Ferrers, die schöne Tochter des<br />
Earls of Derby. Doch bevor er ihr seine<br />
Liebe gestehen kann, muss er dem<br />
englischen König Richard Löwenherz<br />
auf den Kreuzzug ins Heilige Land<br />
folgen …<br />
Ein temporeicher <strong>und</strong> spannungsgeladener<br />
Roman, der historischen<br />
Thriller, actionreichen Abenteuerroman<br />
<strong>und</strong> romantische Liebesgeschichte<br />
vereint.<br />
Silvia Stolzenburg<br />
Schwerter <strong>und</strong> Rosen<br />
Historischer Roman<br />
ISBN 978-3-937357-59-1<br />
496 Seiten<br />
geb<strong>und</strong>en<br />
mit Schutzumschlag<br />
16,95 Euro
Ausbildung & Job<br />
Fortsetzung von S. 28<br />
nung wird die Sensibilität geschult.<br />
Danach folgen – abhängig<br />
vom individuellen Bef<strong>und</strong><br />
– die Mobilisation der<br />
Gelenke <strong>und</strong>/oder Kräftigung<br />
der Muskulatur.<br />
z Und die nächsten Schritte?<br />
Dr. Jens Wippert: So schnell<br />
wie möglich wird das Erlernte<br />
in die Funktion gebracht,<br />
Verschraubung des Fußes a) passiv, b) assistiv, c) resistiv.<br />
das heißt, die Umsetzung im<br />
Stehen <strong>und</strong> Gehen bzw. Laufen.<br />
Der Patient soll wieder<br />
lernen, diesen Weg selbst zu<br />
gehen, also aktiv zu sein.<br />
Zwischen passiver Therapie<br />
<strong>und</strong> aktiver Benutzung in der<br />
Funktion gibt es den Abschnitt<br />
„assistiv“. Das bedeutet: Ich<br />
mache die Bewegung beispielsweise<br />
mit dem Fuß des<br />
Patienten, <strong>und</strong> er versucht sie<br />
mitzumachen. Ist die Bewegungsrichtung<br />
verinnerlicht,<br />
steht die Kraftkomponente im<br />
Vordergr<strong>und</strong>: Ich muss in irgendeiner<br />
Form den Muskel<br />
wieder trainieren. Und dafür<br />
sind Übungen gegen Widerstand<br />
geeignet.<br />
z Wie muss man sich das vorstellen?<br />
Dr. Jens Wippert: Wir arbeiten<br />
gern mit dem Theraband, da<br />
es sich in fast jeder Ausgangsstellung<br />
sowie im Gehen benutzen<br />
lässt, dreidimensionale<br />
Widerstände damit gegeben<br />
werden können <strong>und</strong> es in<br />
unterschiedlichen Stärken erhältlich<br />
ist. Zum Beispiel kann<br />
man es r<strong>und</strong> um den Fuß wickeln<br />
als Quergewölbe-Unterstützung.<br />
Es lässt sich um<br />
den großen Zeh wickeln als<br />
Verschraubungs-Training für<br />
das Längsgewölbe. Man kann<br />
es aber auch um Fuß, Bein bisd<br />
hin zur Hüfte wickeln, um damit<br />
die Beinachse zu trainieren.<br />
Ein weiteres Trainingsutensil<br />
ist ein halber Tennisball.<br />
Dieser dient als Formgeber<br />
vor allem für die Arbeit<br />
am Quergewölbe.<br />
z Können Patienten die Übungen<br />
auch zu Hause selbst<br />
durchführen?<br />
Dr. Jens Wippert: Die Therapie<br />
zeichnet sich durch ihren<br />
edukativen Ansatz aus. Das<br />
heißt: Wir verstehen uns weniger<br />
als diejenigen, die über<br />
lange Zeit mit dem Patienten<br />
arbeiten, sondern wir wollen<br />
den Patienten etwas beibringen.<br />
Stellen Sie sich vor: Ein<br />
Patient kommt ungefähr<br />
sechsmal eine halbe St<strong>und</strong>e<br />
in die Praxis. In dieser Zeit mache<br />
ich aus einem Knick-,<br />
Senk- oder Spreizfuß kein<br />
orthopädisch einwandfreies<br />
Fußgewölbe. Ziel der Spiraldynamik<br />
® -Therapie ist es,<br />
den Patienten zu befähigen,<br />
sein Bewegungsverhalten selber<br />
auf ein qualitativ höheres<br />
Niveau zu bringen. Dafür sind<br />
die eigene Arbeit zu Hause<br />
<strong>und</strong> die Integration des Erlernten<br />
in den persönlichen<br />
Alltag (Beruf, Freizeit, Sport)<br />
unerlässlich.<br />
z Und? Erreichen Sie das?<br />
Dr. Jens Wippert: Die Zeit, die<br />
die Patienten mit Üben verbringen,<br />
lässt sich auf fünf bis<br />
zehn Minuten am Tag beschränken.<br />
Ziel ist es: Das erworbene<br />
Wissen soll sowohl<br />
hinsichtlich der Wahrnehmung<br />
als auch des Trainings<br />
in den individuellen Alltag integriert<br />
werden.<br />
Wenn Sie einen Patienten haben,<br />
der in seinem Berufsalltag<br />
fast den ganzen Tag steht,<br />
dann muss die Aufgabe der<br />
stabilisierenden Fußverschraubung<br />
in Kombination mit der<br />
Gesamtaufrichtung des Körpers<br />
in diesen Alltag integriert<br />
werden. Wenn zum Beispiel<br />
eine Verkäuferin acht St<strong>und</strong>en<br />
am Tag stehen muss, dann<br />
bringen zehn Minuten Übungen<br />
nichts. Das Training muss<br />
in Fleisch <strong>und</strong> Blut übergehen,<br />
<strong>und</strong> dafür braucht es Motivation,<br />
Selbstreflexion <strong>und</strong><br />
konsequentes Integrieren in<br />
den Alltag.<br />
z Operationen am Fuß sollen<br />
sich durch die Spiraldynamik ® -<br />
Therapie verhindern lassen.<br />
Wie sehen Sie das?<br />
Dr. Jens Wippert: Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
ist immer zuerst ein konservativer<br />
Ansatz wie die Spiraldynamik<br />
® -Therapie bei der<br />
Behandlung funktioneller<br />
Störungen in Betracht zu ziehen.<br />
Doch das hat natürlich<br />
auch Grenzen. Bei fortgeschrittenen<br />
strukturellen<br />
Schäden ist eine Operation<br />
nach ärztlicher Diagnose sicher<br />
indiziert. Wenn ich mir<br />
sicher bin, dass ich mit der Spi-<br />
Fortsetzung auf S. 32<br />
30 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Fortbildung<br />
• Heilpraktiker<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsberater ALH<br />
• Raucherentwöhnungsberater<br />
• Fußfachpfleger ALH<br />
• Psychotherapie (HPG)<br />
• Psychologischer Berater ALH<br />
• Suchtberatung<br />
• Kindespsychologie<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Erziehungsberatung<br />
• Seelsorger ALH<br />
• Philosophie<br />
• Persönlichkeitsentwicklung<br />
<strong>und</strong> Berufserfolg<br />
Ganzheitliche<br />
Zusatzausbildung<br />
Fernlernen & Seminare<br />
Nebenberuflich.<br />
Staatlich zugelassen.<br />
Seit 1967.<br />
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2-jähr. Vollzeitausbildung/3-jähr. berufsbegleitende Ausbildung<br />
IB-GIS mbH . Medizinische Akademie<br />
Breisgaustraße 3 . 76532 Baden-Baden . Tel. 07221 99658-0<br />
herta.kemmesat@ib-med-akademie.de<br />
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Kursziele: Bearbeitung aller prüfungsrelevanten Themen bezüglich der<br />
„eingeschränkten Heilpraktikerprüfung auf dem Gebiet der<br />
<strong>Podologie</strong>“, differentialdiagnostische Übungen <strong>und</strong> Fallbeispiele.<br />
Kursumfang: 72 h (4 WE à 15 h zzgl. Pausen)<br />
Kursdauer: 25. 01. 2013 – 23. 3. 2013<br />
Kursort: Ludwigsburg<br />
Dozenten: Ärzte, Heilpraktiker, Steuerberater <strong>und</strong> Juristen<br />
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München Halle C 2D, Stand A 51 <strong>und</strong> Kassel Stand Nr. T2, Obergeschoss<br />
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Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger<br />
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Gute Kenntnisse am diabetischen Fuß sind wünschenswert.<br />
Christiane Lange, Tel.: 04 51/4 79 22 44, E-Mail: <strong>Podologie</strong>.lange@googlemail.com<br />
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deutscher Podologin gesucht. Sie können den Arbeitsplatz auch auf selbständiger<br />
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Praxis für <strong>Podologie</strong> · Marion Meier · Dorfplatz 2 · CH-6374 Buochs/NW.<br />
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Verschiedenes<br />
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Ausbildung & Job<br />
Fortsetzung von S. 30<br />
raldynamik ® -Therapie eine<br />
reelle Chance habe, etwas zu<br />
verbessern, dann muss ich<br />
dem Patienten klar <strong>und</strong> deutlich<br />
vermitteln, was das für ihn<br />
bedeutet: Therapiesitzungen<br />
<strong>und</strong> eigenes Üben. Nur wenn<br />
er dazu bereit ist, macht es<br />
Sinn. Beim Hallux valgus sprechen<br />
wir bis zu einem Winkel<br />
von 40 Grad Abweichung von<br />
therapiefähig. Bei einem Hallux<br />
valgus mit einem Winkel<br />
größer als 40 Grad kann man<br />
es probieren. Für einen Patienten<br />
mit beispielsweise 25<br />
Grad Abweichung <strong>und</strong> ohne<br />
verstärkende Probleme an<br />
den Füßen besteht eine hohe<br />
Wahrscheinlichkeit, eine Operation<br />
zu vermeiden.<br />
z Haben Sie Zahlen bzw. Patientendaten<br />
dazu?<br />
Dr. Jens Wippert: Es gibt eine<br />
veröffentlichte Studie des Spiraldynamik<br />
® -MedCenter<br />
Zürich aus dem Jahr 2008, wo<br />
man durch dieseTherapie 179<br />
Operationen vermeiden konnte,<br />
darunter allein 50 Halluxvalgus-Operationen<br />
<strong>und</strong> 13<br />
weitere Operationen am Fuß.<br />
z Gibt es eine Altersbegrenzung<br />
für diese Therapie?<br />
8 Buchtipp<br />
Schmerzende Gelenke <strong>und</strong><br />
Bewegungsprobleme müssen<br />
nicht sein. Denn Gelenke, Bänder<br />
<strong>und</strong> Muskeln, die gezielt<br />
<strong>und</strong> anatomisch richtig bewegt<br />
werden, sind voll belastbar <strong>und</strong><br />
schmerzfrei. Genau dieses Wissen<br />
vermitteln Ihnen anschaulich<br />
DVD <strong>und</strong> Buch. Statt langweiliger<br />
Fußgymnastik erwarten<br />
Sie hochwirksame Übungen gegen<br />
Hallux, Spreizfuß & Co., die sich garantiert<br />
einfach in den Alltag einbauen lassen.<br />
Spiraldynamik ist ein leicht erlernbares Konzept<br />
der anatomisch richtigen Bewegung, das auf<br />
Forschungsarbeiten von Medizinern, Physiotherapeuten,<br />
Sport- <strong>und</strong> Tanzwissenschaften sowie<br />
Yoga basiert. Spiraldynamik ist gezielte Eigentherapie<br />
gegen Beschwerden.<br />
Christian Larsen: Gut zu Fuß ein Leben lang:<br />
Fehlbelastungen erkennen <strong>und</strong> beheben. Trias<br />
Verlag, Stuttgart 2007, 3., vollst. überarb. Aufl.,<br />
brosch., 159 Seiten, 17,95 Euro, ISBN-10:<br />
3830434189<br />
Seminar „Einführung in die Spiraldynamik ® “<br />
Referent: Dr. phil. Jens Wippert, Sportpsychologe, Physiotherapeut,<br />
Dozent für Spiraldynamik ®<br />
Zielgruppe: Podologen, Orthopädieschuhtechniker <strong>und</strong> Heilpraktiker<br />
Termin: Samstag 12.01.2013 <strong>und</strong> Sonntag 13.01.2013<br />
Veranstalter: Institut für Fortbildung in der Heilk<strong>und</strong>e, Kirchhalde<br />
24, 71706 Markgröningen, Telefon 01 57 36 79 29 09,<br />
E-Mail info@sektoraler-heilpraktiker-podologie.de, Ansprechpartner:<br />
Ulrike Fabro<br />
Ort: Schule für Ergotherapie, Martin-Luther Str. 44, 71636<br />
Ludwigsburg<br />
Unterrichtszeiten: Samstag von 12.00–19.00 Uhr <strong>und</strong> Sonntag<br />
von 08.00–15.00 Uhr<br />
B<strong>und</strong>esweite Ausbildungskurse <strong>und</strong> weitere Informationen<br />
finden Sie unter: www.elementhera.de<br />
Dr. Jens Wippert: Nein. Wenn<br />
diese keinen Sinn macht, dann<br />
liegt die Ursache in der Kombination<br />
aus Schweregrad der<br />
Fußfehlstellung <strong>und</strong> der Motivation,<br />
Compliance <strong>und</strong> Konsequenz<br />
bei der Umsetzung<br />
durch den Patienten.<br />
Natürlich ist das Alter eine<br />
moderierende Variable, denn<br />
je älter man ist, umso mehr hat<br />
der Körper schon erlebt <strong>und</strong><br />
umso langsamer geht die Regeneration<br />
voran. Nun sind<br />
aber ein 70-Jähriger <strong>und</strong> ein<br />
70-Jähriger nicht dasselbe. Alter<br />
per se ist kein limitierender<br />
Faktor.<br />
z Seit wann setzen Sie die Spiraldynamik<br />
® -Therapie ein?<br />
Dr. Jens Wippert: Im Jahr 2004<br />
kam ich zum ersten Mal konkret<br />
im Rahmen eines Kurses<br />
mit der Spiraldynamik ® in<br />
Kontakt <strong>und</strong> war von der anatomischen<br />
Begründung <strong>und</strong><br />
der Schlüssigkeit in der daraus<br />
folgenden Argumentation<br />
begeistert. Seitdem fasziniert<br />
mich dieses Konzept.<br />
Seit 2008 gebe ich Einführungskurse<br />
für medizinische<br />
Berufe <strong>und</strong> seit 2010 bin ich<br />
Spiraldynamik ® -Dozent.<br />
In meine tägliche Arbeit hat<br />
sie sofort Einzug gehalten; <strong>und</strong><br />
bis heute stellt die Spiraldynamik<br />
® das Gr<strong>und</strong>gerüst meiner<br />
Diagnose ebenso wie meiner<br />
Therapie dar.<br />
z Wer kann sich in der Spiraldynamik<br />
® -Therapie ausbilden<br />
lassen?<br />
Dr. Jens Wippert: Die Ausbildung<br />
ist unabhängig von der<br />
Berufsgruppe. Man muss also<br />
keine bestimmten Voraussetzungen<br />
erfüllen, um an diesen<br />
Kursen teilnehmen zu<br />
können. Therapeutisch arbeiten<br />
darf man aber nur, wenn<br />
man eine entsprechende Ausbildung<br />
(Arzt, Physiotherapeut,<br />
Masseur etc.) hat. In<br />
anderen Berufsfeldern wie Bewegungspädagogik,<br />
Sport,<br />
Tanz oder Yoga kann man das<br />
erworbene Wissen berufsspezifisch<br />
einsetzen.<br />
Für Podologen bietet sich die<br />
Möglichkeit, Probleme des<br />
Fußes besser <strong>und</strong> früher zu erkennen<br />
<strong>und</strong> den Patienten<br />
entsprechend zu einem ausgebildeten<br />
Therapeuten zu<br />
empfehlen. Der Mehrwert<br />
liegt in der Chance, Zusammenhänge<br />
zu erkennen <strong>und</strong><br />
über den „Fußrand“ hinaus<br />
zu schauen.<br />
Herr Dr. Wippert, vielen<br />
Dank für dieses Gespräch! g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Dorothea Kammerer<br />
Fachjournalistin<br />
Lerchenstr. 27c<br />
82284 Grafrath<br />
E-Mail doro_kammerer@<br />
web.de<br />
32 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Produkte<br />
Fließende Energie <strong>und</strong><br />
wohlige Entspannung<br />
Sandor ® Sandstempel: Ein w<strong>und</strong>ervolles<br />
Behandlungsritual sind<br />
Teil-(oder auch Ganzkörper-)Massagen<br />
mit warmen Sandstempeln<br />
<strong>und</strong> wohlriechendem Öl. Sie sorgen<br />
auf besondere Weise für<br />
Wärme, Wellness <strong>und</strong> Wohlbefinden. Denn durch die sanfte<br />
Druckmassage mit den erwärmten Sandstempeln lassen sich<br />
nicht nur gezielt Temperaturreize setzen, sondern auch Reflexzonen<br />
der Haut aktivieren <strong>und</strong> der Abtransport von Schlackenstoffen<br />
<strong>und</strong> Toxinen fördern. Das Ergebnis: Verspannungen lösen<br />
sich <strong>und</strong> der Energiefluss wird reguliert.<br />
Das Startset der Sandor ® Sandstempel besteht aus einer Wärmewanne<br />
mit 1,5 kg Spezialsand sowie jeweils einem Paar Sandstempel<br />
in den Größen klein, mittel <strong>und</strong> groß, inklusive Schutzhüllen<br />
mit PU-Beschichtung.<br />
g<br />
Gharieni GmbH, 47443 Moers, Gutenbergstr. 40, Telefon (0 28 41)<br />
88 300–300, Telefax (0 28 41) 88 300–999, www.gharieni.de,<br />
E-Mail info@gharieni.de<br />
Gegen kalte Füße<br />
Gehwol ® Wärme-Balsam: Erst werden die Füße in<br />
mollig warme Winterstiefel gesteckt <strong>und</strong> dann beginnen<br />
sie, in warmen Räumen zu schwitzen. Geht es<br />
anschließend wieder nach draußen in die Kälte, kühlen<br />
die feuchten Füße ab <strong>und</strong> werden eisig<br />
kalt. Damit es nicht so weit kommt, spendet<br />
GEHWOL ® Wärme-Balsam Wärme<br />
aus der Tube. Extrakte aus Algen, Paprika,<br />
Ingwer sowie ätherische Öle aus Rosmarin <strong>und</strong> Lavendel, außerdem<br />
belebender Kampfer regen die Durchblutung an <strong>und</strong> spenden<br />
ein angenehmes Wärmegefühl. In einer Basis aus hautfre<strong>und</strong>lichen<br />
Pflegestoffen wie Avocadoöl, Bienenwachs <strong>und</strong><br />
Lanolin bewirken Aloe vera, Harnstoff <strong>und</strong> Glyzerin eine Verbesserung<br />
der Hautfeuchtigkeit <strong>und</strong> helfen, die natürliche Feuchtigkeit<br />
zu speichern <strong>und</strong> zu binden. Bewährte Antiseptika verhüten<br />
Fußgeruch, Fußpilz <strong>und</strong> Juckreiz. Die wärmende Wirkung lässt<br />
sich verstärken, wenn die Füße zuvor mit einem GEHWOL ®<br />
Fußbad verwöhnt werden.<br />
g<br />
Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckersr. 4–8, Telefon<br />
(0 57 41) 330–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.gehwol.de,<br />
E-Mail info@gehwol.de<br />
Feuchtigkeit: Ein Muss im Herbst<br />
Laufw<strong>und</strong>er ® Hydrobalm: Der Sommer hinterlässt<br />
bei vielen K<strong>und</strong>en eine gestresste, trockene<br />
Fußhaut. Die Firma Lütticke bietet mit ihrem<br />
Laufw<strong>und</strong>er ® Hydrobalm mit 10% Urea ein ideales<br />
Pflegeprodukt an. Denn Harnstoff versorgt<br />
die Haut mit Feuchtigkeit <strong>und</strong> ist als Bestandteil<br />
des natürlichen Feuchthalt-faktors unserer Haut<br />
sehr gut hautverträglich. Das Produkt wurde<br />
bereits mehrfach von den Lesern der Zeitschrift Beauty Forum<br />
zum Produkt des Jahres benannt. In der Kabine bietet sich die<br />
450-ml-Spenderdose an, für den Endverbraucher ist das Produkt<br />
in der 75 -ml- <strong>und</strong> 30-ml-Tube erhältlich.<br />
g<br />
Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstr. 14, Telefon<br />
(0 23 54) 90990, Telefax (0 23 54) 13434, www.luetticke.de,<br />
E-Mail info@luetticke.de<br />
Bei Onychomykosen<br />
Mykose/Holznagel Set 5115: Die<br />
ideale Kombination von Hartmetallfräsern<br />
<strong>und</strong> Diamantschleifern bietet das<br />
Mykose/Holznagel Set 5115 für die Behandlung<br />
mykotisch erkrankter Nägel<br />
bzw. von Holznägeln. Auch die Abtragung<br />
größerer Mengen erkrankter Nagelsubstanz<br />
ist hiermit problemlos möglich.<br />
Die Instrumente sind übersichtlich auf den bedruckten Instrumentenständer<br />
STERI SAFE pro gesteckt. Sie können darin desinfiziert,<br />
gereinigt <strong>und</strong> sterilisiert werden. Der praktische <strong>Sicher</strong>ungsbügel<br />
des Instrumentenständers verhindert dabei das Herausfallen<br />
der Instrumente.<br />
g<br />
Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />
Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.busch.eu,<br />
E-Mail mail@busch.eu<br />
Für streichelzarte Hände<br />
NBM Hand Cream Winter Dream<br />
Cinnamon: Man weiß gar nicht,<br />
was besser ist: der Duft oder das<br />
Pflegeerlebnis. Jedenfalls kann man<br />
von dieser Handcreme nicht genug bekommen. Die tiefenwirksame<br />
Creme mit Aloe vera, Sheabutter <strong>und</strong> Zimtöl ist in der<br />
30-ml-Tube für die Handtasche oder im 200-g-Tiegel für Kabine<br />
oder Badezimmer.<br />
g<br />
Akzent direct GmbH, 63571 Gelnhausen, Zum Wartturm 3,<br />
Telefon (0 60 51) 92 26–0, Telefax (0 60 51) 91 06–9, www.<br />
akzent-direct.com, E-Mail info@akzent-direct.com<br />
Jetzt große Callusan ® Weihnachtsaktion<br />
Die ersten Weihnachtsvorboten treffen<br />
bereits in vielen Geschäften ein. Zeit<br />
also, sich Gedanken über K<strong>und</strong>en-<br />
Präsente zu machen. Hier bietet die<br />
Firma Greppmayr mit der Callusan ®<br />
Weihnachtsaktion ein ideales Geschenk<br />
zu Top-Konditionen an. Neben<br />
den Callusan ® -Cremeschaum-<br />
Mini’s samt attraktiver Geschenkverpackung,<br />
werden zusätzlich bei<br />
den Standardgrößen (125 ml) sowie den Kabinettgrößen<br />
(300 ml) erhöhte Naturalrabatte gewährt.<br />
Die Weihnachtsaktion läuft bis einschließlich 31.10.2012<br />
<strong>und</strong> ist im Fußpflege-Großhandel oder direkt bei der Firma<br />
erhältlich. Weitere Informationen finden Sie im Internet<br />
(s. Adresse unten).<br />
Greppmayr GmbH, 82061 Neuried, Gautinger Str. 40 a,<br />
Telefon (0 89) 7 59 69 69-0; Telefax (0 89) 7 59 69 69-69,<br />
www.greppmayr.de, E-Mail info@greppmayr.de<br />
(Foto: © Smileus – Fotolia.com)<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012 33
Produkte<br />
Für eine optimale<br />
Lackpräsentation<br />
LCN Nail Polish Displays: Farben<br />
inspirieren <strong>und</strong> sollen Stimmungen<br />
erzeugen. Doch wie sieht<br />
es mit der Dekoration von Nagellackfarben<br />
in der Praxis aus? Nail<br />
Polishes irgendwie platzieren, wirkt<br />
meist nicht sehr repräsentativ <strong>und</strong> führt nicht zum gewünschten<br />
Erfolg. Hier helfen die Nail Polish Displays von LCN – vom kleinen<br />
Raumw<strong>und</strong>er, dem Nail Polish Counter Display, bis hin zum<br />
Standdisplay Nail Polish findet sich für jeden Bedarf die perfekte<br />
Präsentationsmöglichkeit.<br />
Mit einem ansprechenden Design <strong>und</strong> der perfekten Größe (21 cm<br />
Breite <strong>und</strong> knapp 27,5 cm Höhe) überzeugt der drehbare Nail<br />
Polish Counter. Im Testerdisplay finden 48 x 8-ml- oder 36 x 16-ml-<br />
Lacke Platz. An den Ecken können zusätzlich noch weitere acht<br />
Trendlacke platziert werden. Das Display wird je nach Saison mit<br />
den aktuellen Trendfarben befüllt. Alternativ kann auch ein leeres<br />
Display für eine individuelle Bestückung gewählt werden. Das<br />
Standdisplay Nail Polish präsentiert auf zehn Regalböden r<strong>und</strong><br />
100 Farblacke in 8 ml oder 16 ml. Die Bestückung ist auch mit<br />
50 Lacken oder weiteren Produkten des LCN-Sortiments möglich.<br />
Das Standdisplay Nail Polish ist ebenfalls leer oder mit einer<br />
Testerbestückung sowie jeweils zwei Nail Polishes als<br />
Verkaufsware erhältlich.<br />
Als Mini-Variante auf dem Verkaufstresen oder sogar am<br />
Arbeitsplatz bietet das Display Nail Polish genug Stauraum für<br />
zwölf Nail Polishes in 8-ml-Größen.<br />
g<br />
Wilde Cosmetics GmbH, 65375 Oestrich, Rheingaustr. 19 a,<br />
Telefon (0 67 23) 60 20-0, Telefax (0 67 23) 60 20-15, www.<br />
wilde-cosmetics.de, E-Mail info@wilde-cosmetics.com<br />
Technischer Vorsprung<br />
für Ihre Praxis<br />
Micro-Motor-Handstück S 1000:<br />
Das Handstück zum Fußpflege-<br />
Gerät „Baehr TEC S 1000“ ist mit<br />
vier LEDs direkt im Handstück für<br />
eine zusätzliche Ausleuchtung des<br />
Arbeitsfeldes ausgestattet. Zudem<br />
verfügt es über einen direkten Ein- <strong>und</strong> Ausschalter, wodurch<br />
sich ein zusätzlicher Fußschalter erübrigt. Mit seinem leisen, leistungsstarken<br />
Micro-Motor <strong>und</strong> elektronischer Nachregelung bietet<br />
das Handstück konstant gleichbleibende Leistung – auch für<br />
Arbeiten im niedrigen Drehzahlbereich.<br />
Dank der ergonomisch griffigen Form, seinem Gewicht von etwa<br />
145 g, einem Außendurchmesser von zirca 18 mm vorn <strong>und</strong> r<strong>und</strong><br />
24 mm hinten sowie einer Gesamtlänge von 149 mm liegt das<br />
Handstück perfekt in der Hand <strong>und</strong> erlaubt feinstes Arbeiten<br />
– selbst an schwer zugänglichen Stellen des Patientenfußes.<br />
Außerdem ermöglicht eine Automatikspannung den schnellen<br />
Wechsel des Fräsers. Ein weiteres Plus sind die integrierte<br />
Sprayleitung im Handstück, sowie der besonders robuste, flexible<br />
Sprayschlauch. Für die Wartung lässt sich das Handstück<br />
problemlos vom Gerät abnehmen.<br />
g<br />
Gustav Baehr GmbH, 71332 Waiblingen, Max-Eyth-Str. 39,<br />
Telefon (0 71 51) 95 90 2–0, Telefax (0 71 51) 1 84 44, www.<br />
baehrshop.de, E-Mail info@gustav-baehr.de<br />
Podo<br />
logie<br />
10<br />
63. Jahrgang<br />
Journal für die professionelle<br />
medizinische Fußpflege<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />
E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />
Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />
Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />
Podologin, W<strong>und</strong>therapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />
Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />
Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />
Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />
Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />
Vertriebs-, Verlags, <strong>und</strong> Anzeigenleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />
Fax: (0 89) 31 89 05-38, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39a vom 1.10.2011<br />
Informationen über Symposien <strong>und</strong> Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />
Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
E-Mail: vertrieb@vnmonline.de<br />
ABONNENTEN- <strong>und</strong> KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />
65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />
Studenten, Schüler <strong>und</strong> Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />
51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />
Versandkosten für Deutschland <strong>und</strong> Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Wegen allgemein gestiegener Kosten müssen wir unsere Bezugspreise geringfügig erhöhen<br />
Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />
Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089)31 89 05-15, Telefax (089) 31 89 05-53<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, K<strong>und</strong>enservice, 74569 Blaufelden<br />
Tel. (079 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />
Beratung Video: Anja Schuchardt (Magical Media GmbH), E-Mail: anja.schuchardt@vnmonline.de<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />
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(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />
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das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
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Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />
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34 © <strong>Podologie</strong>, LXIII, Heft 10/2012
Wir haben die Branche<br />
fest im Blick …<br />
1202006 Foto: © DX/iStockpohoto<br />
… <strong>und</strong> das seit über 60 Jahren. Wir kennen den Markt.<br />
Die <strong>Podologie</strong> berichtet aus der Praxis für die Praxis. Und namhafte Autoren<br />
mit eigener Praxis <strong>und</strong> Lehrerfahrung schreiben für Sie. Jeden Monat erfahren<br />
Sie Wichtiges über podologische Arbeitstechniken,Praxisführung <strong>und</strong> Kassenabrechnung.<br />
Aber auch Mitarbeiterführung, Steuerrecht <strong>und</strong> Selbstmarketing sind<br />
Themen im Heft. Nicht zu vergessen unser Kleinanzeigenteil: Praxisangebote,<br />
Verkäufe, Stellenangebote <strong>und</strong> Möglichkeiten zur Fortbildung<br />
Den Marktforscher abonnieren unter www.podologie.de
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Funktion mit praktischem LED-Licht oder der extrem<br />
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Beauty Forum 2012, Münche<br />
27.10.2012 - 28.10.2012