Flüssiggas Der Markt für Flüssiggasflaschen (Vorschau)
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MediUM Für energieeFFiZienZ Mit ProPAn I BUtAn I AUtogAS Und MitteilUngen deS dVFg<br />
Zentrale drehscheibe des tyczka-Umschlags<br />
das <strong>Flüssiggas</strong>lager im Mannheimer Hafen<br />
im Fokus: der <strong>Markt</strong> <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
Stahlflasche unter Kostendruck – auch die „leichten“ haben es schwer<br />
Helle Freude am Kamin<br />
emissionsarme <strong>Flüssiggas</strong>-Kamine <strong>für</strong> die neue lust am Feuer<br />
02 I 2011 StroBel VerlAg<br />
www.fluessiggas-magazin.de
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<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
|<br />
Dezentrale Stromerzeugung<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
editoriAl<br />
Liebe Leserinnen und Leser der Fachzeitschrift<br />
FLÜSSIGGAS,<br />
Versorgungssicherheit – diese Vokabel<br />
zieht sich seit Beginn der 1970er-Jahre wie<br />
ein roter Faden durch die Energiepolitik.<br />
Nachdem die OPEC den schier unerschöpflichen<br />
Ölquellen einen Regulierungsmechanismus<br />
verpasst hatte, sollte ein Mix aus<br />
Kohle, Öl, Kernkraft und anderen Energieträgern<br />
den Weg zu weiterem Wirtschaftswachstum<br />
ebnen. In diesem Zusammenspiel<br />
kam der mobilen Energie <strong>Flüssiggas</strong><br />
eine kleine, aber feine Rolle zu: transportabel,<br />
lagerbar und jederzeit verfügbar, entstanden<br />
im folgenden Jahrzehnt die großen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>lager entlang des Rheins, die einen<br />
hohen Grad an Versorgungssicherheit<br />
gewährleisten. In dieser Zeit entstanden<br />
aber auch die großen Kernkraftwerke, die<br />
billigen Strom <strong>für</strong> Haushalt und Industrie<br />
bereitstellten. Gewiss, da waren noch ein<br />
paar Fragen offen, die nach der Endlagerung<br />
der Brennstäbe beispielsweise, auf<br />
die auch das Energiekonzept der Bundesregierung<br />
keine abschließende Antwort<br />
beinhaltete. Doch – Hand aufs Herz – wer<br />
geht schon gerne unbequemen Fragen<br />
nach, wenn alle anderen sich der Sache so<br />
sicher sind?<br />
Nun ist das Undenkbare geschehen. Die<br />
atomare Katastrophe in Japan stellt Fragen<br />
an die Sicherheit aller Atomkraftwerke<br />
weltweit. In Deutschland hat sie die Diskussion<br />
über einen vorzeitigen Ausstieg<br />
aus der Kernenergie erneut in Gang gesetzt.<br />
Kernenergie als Brückentechnologie<br />
wird von immer mehr gesellschaftlichen<br />
Gruppen infrage gestellt, wie die jüngsten<br />
Wahlergebnisse zeigen. Dazu kommt, dass<br />
das Festhalten an unflexiblen Großkraftwerken<br />
auf Basis von Kohle oder Atomkraft<br />
den von der Bundesregierung ohnehin<br />
angestrebten Ausbau der Erneuerbaren<br />
Energien verzögert.<br />
Schon werden erste Konzepte vorgestellt,<br />
in denen Gas die Funktion der Brückentechnologie<br />
zu den „Erneuerbaren“ zukommt.<br />
Eine Studie des Wuppertal Instituts<br />
<strong>für</strong> Klima, Umwelt, Energie zeigt, dass der<br />
gewünschte Umbau unseres Energiesystems<br />
am besten durch einen verstärkten<br />
Einsatz von Gas bei der Stromerzeugung<br />
funktioniert. Und wieder kommt <strong>Flüssiggas</strong><br />
eine kleine, aber feine Rolle zu: Mit der<br />
mobilen Energie <strong>Flüssiggas</strong> betriebene<br />
BHKWs ermöglichen – mit Wirkungsgraden<br />
von 90 bis über 100 % – die effiziente<br />
Nutzung von Energie. Mini- und<br />
Mikro-BHKWs liefern zuverlässig Wärme<br />
und Strom <strong>für</strong> Gewerbe und Wohnanlagen<br />
bis hin zur kleinsten Einheit, dem Einfamilienhaus.<br />
Und wer sich über die „zweckmäßige“<br />
Wärme hinaus den Wunsch nach<br />
einem offenen Feuer erfüllen möchte, findet<br />
mit einem emissionsarmen <strong>Flüssiggas</strong>-<br />
Kamin eine umweltverträgliche Lösung,<br />
wie die Beispiele in diesem Heft zeigen.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,<br />
Ihre<br />
Anne-MArie ring<br />
Chefredakteurin
inHAlt<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
editorial<br />
<br />
Dezentrale Stromerzeugung mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
<strong>Markt</strong> und Menschen<br />
6 Wechsel im Geschäftsbereich <strong>Flüssiggas</strong> der ARAL AG<br />
6 Michael Ostrau: Verabschiedung in den Vorruhestand<br />
6 Gerald Unger neuer Geschäftsführer bei GOK<br />
6 Wieslaw Milkiewicz neuer Geschäftsführer der ORLEN<br />
Deutschland GmbH<br />
7 Herzlichen Glückwunsch zum 85. von Dr. H.-W. Tyczka<br />
7 Herbert Schlüßler geht in den Ruhestand<br />
7 Celso Vallar im Ruhestand<br />
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8 Nachgefragt bei . . .<br />
Hartmut Waschk<br />
9 Kommunikation im Fokus:<br />
die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des dVFg<br />
1<br />
Im Fokus: <strong>Der</strong> <strong>Markt</strong> <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
Stahlflasche unter Kostendruck –<br />
auch die „leichten“ haben es schwer<br />
16 Leichter, schneller, günstiger:<br />
Kosten sparen mit gasflaschen aus Aluminium<br />
17 Richtungsweisende Entscheidungen<br />
im Fachausschuss Technik<br />
gelbdruck technische regeln <strong>Flüssiggas</strong> verabschiedet
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
18 gebrauchssicherheit von gasflaschenventilen<br />
18 Auszug aus der Position der Bundesländer zum Ausleiten<br />
nicht normkonformer <strong>Flüssiggas</strong>ventile der Firmen SCG<br />
und DVR<br />
19 nachträgliche Umrüstung erhöht nicht den pauschalen<br />
nutzungswert<br />
0 Zentrale Drehscheibe des Tyczka-Umschlags:<br />
das <strong>Flüssiggas</strong>lager im Mannheimer Hafen<br />
Anfahrschutz bei innerbetrieblichen Füllanlagen<br />
WIR<br />
STELLEN<br />
IHRE FLASCHEN<br />
inHAlt<br />
Kleine Wasserfahrzeuge –<br />
Betrieb und Prüfung der <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />
KOPF<br />
die neue Bezeichnung P15Y – was sich dahinter verbirgt<br />
Autogas<br />
4 Polo BiFuel mit Euro 5:<br />
reduzierte Co -emissionen und geringe Kraftstoffkosten<br />
5 <strong>Der</strong> neue Kia Picanto:<br />
Monovalent mit Autogas und Flüssigeinspritzung als<br />
Werkslösung<br />
6 italien fördert lPg-Umrüstungen 011<br />
6 GasShow Warschau 2011<br />
großes interesse <strong>für</strong> lPg-Additive<br />
7 81. Internationaler Automobil Salon, Genf:<br />
lPg nebensache, da<strong>für</strong> viel „elektroschrott“<br />
Firmen und Produkte<br />
8 Helle Freude am Kamin<br />
emissionsarme <strong>Flüssiggas</strong>-Kamine<br />
<strong>für</strong> die neue lust am Feuer<br />
1 Maßgeschneidertes Energiesparkonzept<br />
Saubere energie <strong>für</strong> Wäschereien und textilreinigungen<br />
Kompakter infrarot-gasdetektor <strong>für</strong> Kohlenwasserstoffe<br />
extrem schlanker detektor <strong>für</strong> Brennbare gase<br />
neu: Sicherheitsventil anlüftbar in eingebautem Zustand<br />
der dachs jetzt auch im kleinen Maßstab<br />
iSH 011: nachhaltigkeit und energiesparen im Fokus<br />
Prüfen u. Instandsetzen<br />
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4 Argus-Autogas-Kongress 15. und 16. Juni in düsseldorf<br />
4 1. Berliner energietage<br />
5 dVgW Arbeitsblatt g 1040 liegt vor<br />
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5 Kleinanzeigen / Impressum
MArKt Und MenSCHen<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
WeCHSel iM geSCHäFtSBereiCH FlüSSiggAS der ArAl Ag<br />
Alexander Mauer, seit 14 Jahren<br />
Mitarbeiter der Aral und<br />
zuletzt im Tankstellenhändlerbereich<br />
tätig, verantwortet<br />
seit dem 1. März 2011 den<br />
Geschäftsbereich <strong>Flüssiggas</strong><br />
der deutschen Aral sowie der<br />
BP Gas Austria. Zusammen mit<br />
Peter Schürholz und Thomas<br />
Söhngen steht Mauer allen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>firmen als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
Mauer folgt auf Mathias<br />
Buschbeck, der innerhalb der<br />
BP Europa eine neue Funktion<br />
übernommen hat. Seit<br />
dem 1. Januar 2011 ist er als<br />
Transformation Manager <strong>für</strong><br />
den Fuels Value Chain Rhine<br />
(Deutschland, Benelux, Österreich,<br />
Schweiz, Polen) <strong>für</strong> die<br />
Einführung von Standards und<br />
Systemen verantwortlich.<br />
gerAld Unger neUer geSCHäFtSFüHrer Bei goK<br />
Nach mehr als 25-jähriger,<br />
erfolgreicher Tätigkeit <strong>für</strong> die<br />
GOK Regler- und Armaturen<br />
Gesellschaft mbH & Co. KG,<br />
zuletzt in der Verantwortung<br />
als Einzelprokurist, wurde<br />
Gerald Unger zum 1. Februar<br />
2011 zum alleinvertretungsberechtigten<br />
Geschäftsführer<br />
des Unternehmens berufen. Im<br />
Ernennungsschreiben ermutigt<br />
der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Dieter Kleine Herrn<br />
Unger in dem gemeinsamen<br />
Bestreben, die Firma GOK auch<br />
weiterhin als stabiles, wirtschaftlich<br />
orientiertes, mittelständisches<br />
Unternehmen zu<br />
bewahren und auszubauen, um<br />
die Zukunft des Unternehmens<br />
auch langfristig zu gewährleisten.<br />
„Ich wünsche Herrn Unger<br />
weiterhin Erfolg und Glück bei<br />
der gemeinsamen Bewältigung<br />
der vor uns liegenden Aufgaben<br />
und freue mich auf eine<br />
nach wie vor harmonische und<br />
effiziente Zusammenarbeit“,<br />
so Dieter Kleine, und weiter:<br />
„Ich hoffe und wünsche mir,<br />
dass Sie sowohl mir als auch<br />
Herrn Unger und unserem bewährten<br />
Mitarbeiterstamm als<br />
Geschäftspartner weiterhin Ihr<br />
Vertrauen schenken.“<br />
MiCHAel oStrAU:<br />
VerABSCHiedUng in den VorrUHeStAnd<br />
Am 1. April 2011 trat Michael<br />
Ostrau, Technischer Leiter der<br />
Primagas GmbH, Krefeld, nach<br />
rund 20 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />
in den Vorruhestand.<br />
Sein Nachfolger <strong>für</strong> den Bereich<br />
Technik und Sicherheit, Thomas<br />
Maus, war zuvor bei der Rheingas<br />
als Leiter Technik tätig.<br />
Ostrau begann seine Laufbahn<br />
bei der Primagas GmbH<br />
am 1. April 1991 als Verkaufsingenieur<br />
der damaligen Niederlassung<br />
in Berlin. 1995 übernahm<br />
er die Position des Leiters<br />
der leitungsgebundenen Versorgung<br />
in Krefeld. Dieser Geschäftszweig<br />
gehörte damals zu<br />
einem der Wachstumssegmente<br />
der Branche und erforderte<br />
höchste sicherheitstechnische<br />
Expertise. Mit großer Präzision<br />
und hervorragendem Wissen<br />
rückte Ostrau die Belange der<br />
Technik und Sicherheit in den<br />
Vordergrund seiner Arbeit.<br />
Schließlich übernahm er 1997<br />
die Bereichsleitung Technik und<br />
Sicherheit bei Primagas. Ostrau<br />
ist 63 Jahre alt, seit über 40<br />
Jahren verheiratet und hat zwei<br />
erwachsene Kinder.<br />
WieSlAW MilKieWiCZ neUer geSCHäFtSFüHrer der orlen<br />
deUtSCHlAnd gMBH<br />
„Ich sehe es als die zentralen<br />
Aufgaben des Geschäftsführers,<br />
die <strong>Markt</strong>stellung von ORLEN<br />
Deutschland weiter zu stärken<br />
und das star-Tankstellennetz<br />
weiter auszubauen“, erläutert<br />
Milkiewicz seine neue Position.<br />
„Wir sind und wir bleiben ein<br />
starker und verlässlicher Partner<br />
<strong>für</strong> unsere Kunden, Mitarbeiter<br />
und Pächter.“<br />
Bereits Ende vergangenen<br />
Jahres wurde Wieslaw Milkiewicz<br />
(43) in die Geschäftsführung<br />
der ORLEN Deutschland<br />
GmbH berufen. Milkiewicz<br />
leitete seit 2008 die Bereiche<br />
Marketing und PR bei der deutschen<br />
Gesellschaft der ORLEN<br />
Gruppe und war auch Pressesprecher<br />
des Unternehmens.<br />
<strong>Der</strong> neue Geschäftsführer<br />
arbeitet eng mit Dr. Josef Niedworok<br />
(60) zusammen, dem<br />
Vorsitzenden der Geschäftsführung.<br />
Milkiewicz folgt auf<br />
Oliver Michels, der ORLEN<br />
Deutschland verlässt, um sich<br />
neuen Herausforderungen zu<br />
stellen.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
6|7<br />
HerZliCHen glüCKWUnSCH ZUM 85. Von dr. H.-W. tYCZKA<br />
Am 26. Februar 2011 beging<br />
Dr. oec. publ. Hans-Wolfgang<br />
Tyczka seinen 85. Geburtstag.<br />
Anlässlich der Feierlichkeiten<br />
am Firmensitz in Geretsried,<br />
gewohnt eloquent moderiert<br />
vom Vorsitzenden der Tyczka-<br />
Geschäftsführung, Peter Frieß,<br />
würdigte Hanns Richard Hareiner,<br />
Vorstandsvorsitzender des<br />
Deutschen Verbands <strong>Flüssiggas</strong><br />
und früheres Mitglied der<br />
Geschäftsführung der Tyczka<br />
Totalgaz, insbesondere das Engagement<br />
des Unternehmers in<br />
der Verbandsarbeit.<br />
„<strong>Der</strong> Name Tyczka ist ein Synonym<br />
<strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong> und ebenso<br />
<strong>für</strong> tatkräftiges und mutiges<br />
Unternehmertum“, so Hareiner<br />
wörtlich. Dr. H.-W. Tyczka gehörte<br />
von 1976 bis 1982 dem<br />
Vorstand des DVFG an und<br />
fungierte ab 1978 als Vorsitzender;<br />
seit 1993 ist er Ehrenmitglied<br />
des DVFG. Die Liste der<br />
weiteren Engagements ist lang.<br />
In dem Maße, wie Europa zusammenwuchs,<br />
erweiterte der<br />
vorausschauende Unternehmer<br />
seinen Aktionsradius. Konsequenterweise<br />
engagierte<br />
Dr. Tyczka sich unter anderem<br />
im Vorstand des Europäischen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>verbandes „Association<br />
Européenne des Gaz de<br />
Pétrole Liquéfies“ (AEGPL) Paris,<br />
etliche Jahre als Präsident der<br />
Economic-Commission der<br />
AEGPL und im Vorstand des<br />
Österreichischen Verbandes <strong>für</strong><br />
<strong>Flüssiggas</strong> e.V. (ÖVFG) Wien;<br />
letzteres über mehrere Jahre<br />
hinweg als Präsident bzw. stellvertretender<br />
Präsident. Unternehmerische<br />
Vitalität und strate-<br />
Am<br />
26. Februar<br />
wurde<br />
Hans-Wolfgang<br />
Tyczka<br />
85 Jahre<br />
alt.<br />
Hanns<br />
Richard<br />
Hareiner<br />
gratuliert<br />
dem<br />
Jubilar.<br />
gischer Weitblick in Verbindung<br />
mit einem hochprofessionellen<br />
Management haben da<strong>für</strong> gesorgt,<br />
dass die Tyczka Unternehmensgruppe<br />
im deutschen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>markt bedeutender<br />
ist denn je. Bis heute arbeitet<br />
Dr. Tyczka täglich sechs bis acht<br />
Stunden in seinem neuen Büro<br />
im frisch eingeweihten Erweiterungsbau<br />
der Firmenzentrale an<br />
der Blumenstraße. Es gibt vieles<br />
zu tun, denn „die <strong>Flüssiggas</strong>welt<br />
ist so groß wie der Planet, auf<br />
dem wir leben“, formulierte<br />
Hareiner es trefflich, als er<br />
Dr. Tyczkas Engagement <strong>für</strong> die<br />
World LPG Association würdigte.<br />
Hier war Dr. Tyczka Mitglied<br />
im Board of Directors, bevor er<br />
ins Advisory Board wechselte;<br />
seit 2005 ist er Ehrenmitglied.<br />
„Mehr geht wirklich nicht“, bekräftigte<br />
Hareiner, bevor er die<br />
Glückwünsche des DVFG überbrachte.<br />
„Wir sind stolz darauf,<br />
Sie als Ehrenmitglied in unserem<br />
Verband zu wissen.“<br />
MArKt Und MenSCHen<br />
HerBert SCHlüSSler geHt in den rUHeStAnd<br />
Tätigkeit als Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der Scharr-<br />
Gruppe und Prokurist der<br />
Friedrich Scharr KG auf eigenen<br />
Wunsch seinen aktiven Dienst<br />
zum 31. März 2011 offiziell<br />
beenden und vorzeitig in die<br />
Freistellungsphase seiner<br />
Altersteilzeitregelung eintreten.<br />
CelSo VAllAr iM rUHeStAnd<br />
Zum Jahresende 2010 ist<br />
Celso Vallar aus der Geschäftsführung<br />
der Drachen-Propan gas<br />
GmbH, Frankfurt a.M., ausgeschieden.<br />
Er wurde Anfang der<br />
1960er-Jahre in die Geschäftsführung<br />
der Drachengas berufen<br />
und hat die Geschicke des<br />
Unternehmens richtungsweisend<br />
begleitet und mitbestimmt.<br />
Selbst beruflich noch in Mailand<br />
engagiert übernahm er auch die<br />
Aufgabe, die Verbindung zu<br />
den Gesellschaftern des Hauses<br />
Drachengas zu pflegen.<br />
Herbert Schlüßler wird nach<br />
rund neun Jahren erfolgreicher<br />
Die Verantwortung <strong>für</strong> den<br />
bislang von Herbert Schlüßler<br />
geleiteten Bereich <strong>Flüssiggas</strong> in<br />
der Friedrich Scharr KG und <strong>für</strong><br />
die Scharr CPC GmbH hat das<br />
Geschäftsleitungsmitglied<br />
Stephan Meisnitzer, der seit<br />
Juni 2010 <strong>für</strong> die Unternehmensgruppe<br />
tätig ist, übernommen.<br />
Bei Bedarf steht Herbert<br />
Schlüßler dem Unternehmen<br />
weiterhin beratend zur Verfügung.<br />
Die Gesellschafter der<br />
Friedrich Scharr KG danken<br />
Herbert Schlüßler ausdrücklich<br />
<strong>für</strong> seinen langjährigen<br />
und erfolgreichen Einsatz <strong>für</strong><br />
die Unternehmensgruppe und<br />
wünschen ihm <strong>für</strong> die Zukunft<br />
alles Gute.
dVFg | iM geSPräCH<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Nachgefragt bei …<br />
Hartmut<br />
Waschk<br />
Hartmut Waschk ist seit 1995 Geschäftsführer<br />
der Drachengas, Frankfurt. Zuvor leitete<br />
er mehrere Jahre als Prokurist den Bereich<br />
Organisation, Recht und Personal, davor war<br />
er als selbstständiger Rechtsanwalt tätig.<br />
Herr WASCHK, WAS Wollten Sie AlS<br />
JUgendliCHer Werden?<br />
Zunächst wusste ich, was ich nicht werden<br />
wollte, nämlich Beamter. Das war<br />
wohl der Tatsache geschuldet, dass ich in<br />
einem Beamtenhaushalt aufgewachsen bin.<br />
Schon relativ früh hatte ich mich aus den<br />
<strong>für</strong> mich in Betracht kommenden Berufen<br />
Mediziner oder Jurist auf die Seite der Jurisprudenz<br />
geschlagen und an der Johann-<br />
Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt<br />
Rechtswissenschaften studiert und nach<br />
dem Referendariat im März 1973 das<br />
2. Staatsexamen abgelegt.<br />
Wie iSt iHr BerUFSWeg dAnn<br />
VerlAUFen?<br />
Nach meinem 2. Staatsexamen habe ich mit<br />
27 Jahren die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft<br />
erhalten und bin in eine Anwaltskanzlei<br />
als angestellter Anwalt eingetreten.<br />
Am 1. Januar 1977 habe ich mich selbstständig<br />
gemacht und eine eigene Anwaltskanzlei<br />
eröffnet. Am 1. Juni 1986 wechselte<br />
ich zu der Firma Drachen-Propangas GmbH<br />
und übernahm zunächst die Leitung der<br />
Rechts- und Personalabteilung, später wurde<br />
ich einer der Geschäftsführer.<br />
Wie StArten Sie in den<br />
ArBeitSAlltAg?<br />
Mit einem Frühstück zusammen mit meiner<br />
Frau, die ebenfalls berufstätig ist. Sodann<br />
fahre ich in das Büro und sichte die<br />
tägliche Post. Glücklicherweise konnte ich<br />
bislang einen direkt an mich gerichteten<br />
E-Mailverkehr von mir fernhalten, sodass<br />
ich meinen Arbeitstag nicht erst mit langwierigem<br />
Durchsuchen von E-Mails belasten<br />
muss.<br />
Wie Bereiten Sie SiCH AUF<br />
BeSPreCHUngen Vor?<br />
Zunächst sichte und lese ich begleitende<br />
Unterlagen. Dann definiere ich je nach Art<br />
der Besprechung ein klares Ziel mit entsprechend<br />
unterlegten Argumenten. Nichts<br />
ist schlimmer, als in eine Besprechung<br />
ohne Orientierung zu gehen.<br />
Wo liegen iHre StärKen?<br />
Mein Hang zum Perfektionismus ist vielleicht<br />
eher eine Schwäche, aber er schafft<br />
<strong>für</strong> die mittel- und langfristigen Entwicklungen<br />
verlässliche Grundlagen. Ansonsten<br />
meine ich eine gewisse Schlagfertigkeit<br />
und Überzeugungskraft zu besitzen.<br />
WAS WAr in den letZten ZWÖlF<br />
MonAten dAS WiCHtigSte ereigniS in<br />
iHreM UnterneHMen?<br />
Die Übernahme und Integration eines kleinen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Tankstellen-Netzes sowie<br />
das Ausscheiden unseres Geschäftsführers<br />
Celso Vallar, der in hohem Alter in den<br />
wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Er<br />
hat die Geschichte des Hauses Drachengas<br />
über 50 Jahre begleitet und war uns stets<br />
ein guter Ratgeber.<br />
Und in der deUtSCHen<br />
FlüSSiggASWirtSCHAFt?<br />
Das Engagement der Branche und des Verbandes<br />
im Bereich Autogas trägt zunehmend<br />
Früchte. So ist die Tatsache, dass die<br />
Autohersteller vermehrt auch LPG-Fahrzeuge<br />
anbieten, ein klares Zeichen da<strong>für</strong>,<br />
dass der Autogasmarkt ein wichtiger Geschäftszweig<br />
bleiben wird und sich auch<br />
noch entwickeln kann.<br />
WoHer BeZieHen Sie die KrAFt Für<br />
dAS tAgeSgeSCHäFt?<br />
Zum einen verfüge ich über die Gabe, nach<br />
dem Arbeitstag meine Gedanken vom Geschäft<br />
vollkommen trennen und abschalten<br />
zu können, sodass ich in dieser „geschäftlichen<br />
Ruhepause“ wieder Kraft aufbauen<br />
kann. Zum anderen hilft ein harmonisches<br />
Familienleben und die Unterstützung meiner<br />
Frau, die selbst beruflich sehr angespannt<br />
ist und von daher auch Verständnis<br />
<strong>für</strong> z. B. zeitliche Belastungen aufbringt.<br />
Wie HAlten Sie SiCH Fit?<br />
Ich habe mich den Pferden und der Reiterei<br />
verschrieben. Allerdings habe ich<br />
manchmal den Eindruck, dass mit meiner<br />
zunehmenden Orientierung zur Freizeitreiterei<br />
das Pferd mehr schwitzt als ich.<br />
Immerhin bringt es mich an die frische<br />
Luft und in jedem Fall etwas Bewegung.<br />
WAnn WAren Sie ZUM letZten MAl<br />
in einer KUnStAUSStellUng Und Wie<br />
HieSS die?<br />
Die Boticelli Ausstellung im Frankfurter<br />
Städel im Januar 2010<br />
WelCHeS BUCH leSen Sie gerAde?<br />
Deutschland einig Vaterland von Andreas<br />
Rödder. Es ist eine außerordentlich interessante<br />
und spannende Darstellung der<br />
Ereignisse um die Wiedervereinigung.<br />
Angefangen mit den Veränderungen in der<br />
Sowjetunion unter dem Begriff Perestroika<br />
– angeschoben von Gorbatschow – bis zur<br />
Wiedervereinigung in Form des Beitrittes<br />
der DDR zur Bundesrepublik Deutschland.<br />
Im Moment bin ich beim Kapitel „Die Deutsche<br />
Frage in der internationalen Politik“.<br />
Daneben lese ich immer wieder mal in Theodor<br />
Mommsens „Römische Geschichte“.<br />
Wenn Sie niCHt AlS MenSCH AUF der<br />
erde Wären, WelCHeS tier Wären Sie<br />
gerne?<br />
Ein Igel. Für mich sind das liebenswerte<br />
Zeitgenossen, die sich aber bei Bedarf<br />
auch etwas stachelig und wehrhaft zeigen<br />
können.<br />
WAS WünSCHen Sie SiCH PerSÖnliCH<br />
Für die KoMMenden ZWÖlF MonAte?<br />
In meinem Alter ist es angebracht, sich<br />
weiterhin Gesundheit zu wünschen oder<br />
besser gesagt zu wünschen, dass die<br />
„Zipperlein“ nicht überhand nehmen.<br />
Und ZUM SCHlUSS: Wo SeHen Sie den<br />
dVFg in 10 JAHren?<br />
<strong>Der</strong> Verband ist <strong>für</strong> die Branche unverzichtbar.<br />
Es bedarf angesichts ständiger<br />
Änderungen der rechtlichen Rahmen<br />
und der technischen Regeln sowie deren<br />
Auslegung nach wie vor einer laufenden
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
8|9<br />
Beobachtung und Begleitung dieser Prozesse<br />
– auch schon im Vorfeld, um <strong>für</strong> die<br />
Branche nachteilige Entwicklungen zu<br />
vermeiden oder solche zumindest abzumildern.<br />
Auch die zunehmende Einmischung<br />
der europäischen Institutionen verlangt<br />
eine vergleichbare kritische Begleitung,<br />
die in Verbindung mit dem europäischen<br />
Verband geleistet werden kann. Weiterhin<br />
können <strong>für</strong> die Branche wichtige Innovationsprojekte<br />
eigentlich nur über den Verband<br />
angeschoben und begleitet werden.<br />
Vielleicht mit ganz wenigen Ausnahmen<br />
können die einzelnen Unternehmen der<br />
Branche das meines Erachtens <strong>für</strong> sich<br />
allein nicht bewältigen. Daher wird nach<br />
meiner Einschätzung der Verband auch<br />
noch in 10 Jahren seinen Platz haben und<br />
haben müssen. Ich hoffe, dass die Stärke<br />
des Verbandes durch Eintritt weiterer Mitglieder<br />
ausgebaut wird.<br />
AndreAS rÖdder<br />
deUtSCHlAnd einig VAterlAnd<br />
Schon den Zeitgenossen war klar:<br />
1989/90 erlebten sie Weltgeschichte.<br />
<strong>Der</strong> Zusammenbruch des Ostblocks, der<br />
Fall der Mauer, das Ende der DDR, die<br />
Wiedervereinigung Deutschlands beendeten<br />
eine Epoche, die im Zeichen der<br />
Weltkriege und des Ost-West-Konflikts<br />
gestanden hatte. Ein neues Zeitalter<br />
begann. Dieses Buch erzählt, wie alles<br />
geschah.<br />
München 2009. 495 Seiten mit<br />
35 Abbildungen. Gebunden € 24,90<br />
[D]/sFr 44,90 (UVP) /€ 25,60[A]<br />
ISBN 978-3-406-56281-5<br />
Kommunikation im Fokus:<br />
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
des DVFG<br />
Public Relation (PR) beinhaltet die gezielte Herstellung und kontinuierliche Pflege der<br />
Kommunikation zwischen einer Organisation und den verschiedenen Teilöffentlichkeiten –<br />
das können bestimmte Personen, gruppen, institutionen, Unternehmen sein. Wenn PR über<br />
die Medien angesetzt wird, spricht man von Pressearbeit: Für den leser ist die Botschaft<br />
glaubwürdiger, weil sie von dritter seite vermittelt wird. außerdem fungieren die Medien<br />
als Multiplikator – eine information wird von vielen Tausend lesern aufgenommen. auch<br />
der DVFg setzt auf gezielte Pressearbeit, wenn es darum geht, die interessen der Branche in<br />
die Öffentlichkeit zu transportieren und den Bekanntheitsgrad von <strong>Flüssiggas</strong> und autogas<br />
zu erhöhen. Dazu wurde der Fachausschuss Kommunikation gegründet.<br />
Herr Diercks, sie sind Vorsitzender des<br />
Fachausschuss Kommunikation im DVFg.<br />
Welche aufgaben nimmt der Fachausschuss<br />
innerhalb der Verbandsarbeit wahr?<br />
diercks: <strong>Der</strong> neu gegründete Fachausschuss<br />
Kommunikation ist Nachfolger des<br />
bisherigen PR- und Werbeausschusses. Die<br />
Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt,<br />
dass der Kommunikationsarbeit des<br />
Verbandes eine immer größere Bedeutung<br />
zukommt, um im politischen Umfeld wahrgenommen<br />
zu werden und in der Öffentlichkeit<br />
ein positives Meinungsklima aufzubauen.<br />
Die inhaltliche Ausrichtung des<br />
bisherigen PR- und Werbeausschusses, zu<br />
der primär klassische Pressearbeit, Anzeigenwerbung<br />
und die Entwicklung von Broschüren<br />
gehörten, passte dazu nicht mehr.<br />
Die Aufgabe des Fachausschusses Kommunikation<br />
wird vor allem die Unterstützung<br />
des Vorstands und der Geschäftsstelle<br />
bei der Lobbyarbeit sein. Darunter sind z.<br />
B. die unmittelbare Zuarbeit zu Stellungnahmen<br />
sowie die Entwicklung von Positionspapieren<br />
des Verbandes zu aktuellen<br />
politischen Themen zu zählen. Auch die<br />
Vorbereitung und Umsetzung von gezielten<br />
Kampagnen zu einzelnen Themenbereichen<br />
wie der Energie- und Verkehrspolitik<br />
auf Bundes- und Landesebene gehören<br />
dazu. Demgegenüber werden werbliche<br />
Gestaltungen von Anzeigen, Produktbroschüren<br />
etc., die früher ein wichtiger Teil<br />
der Aufgabenstellung waren, deutlich weniger<br />
Raum in der Arbeit des Ausschusses<br />
einnehmen. Dies hängt auch damit zusammen,<br />
dass der Vorstand beschlossen hat,<br />
das Werbebudget <strong>für</strong> die allgemeine <strong>Flüssiggas</strong>werbung<br />
zurückzufahren.<br />
aus wie viel Personen setzt sich der Fa<br />
Kommunikation zusammen, wie sieht die<br />
Zusammenarbeit bzw. die aufgabenverteilung<br />
untereinander aus (wer macht was?<br />
Turnusmäßige Treffen?)<br />
diercks: Um einen grundsätzlichen Neuanfang<br />
zu machen, wurde nicht nur der<br />
neue Fachausschuss gegründet, sondern<br />
auch die Besetzung neu gestaltet. Dem<br />
Fachausschuss gehören Herr Körner,<br />
Rheingas Halle, Herr Eder, Tyczka Totalgaz,<br />
Herr Gößwein, Gößwein-Gas, eventuell<br />
noch ein weiteres zu benennendes Mitglied<br />
und ich als Vorsitzender an. Als <strong>für</strong><br />
die Kommunikation Verantwortliche der<br />
Geschäftsstelle ist Frau Huhn Mitglied im<br />
Fachausschuss. Unverzichtbare Mitgestalter<br />
und vor allem auch Ausführungsorgane<br />
sind das Pressebüro Brendel und die Werbeagentur<br />
Sagross.<br />
dVFg | iM geSPräCH
dVFg | iM geSPräCH<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Was tun sie, um den Bekanntheitsgrad von<br />
<strong>Flüssiggas</strong> und autogas zu erhöhen?<br />
Brendel: Im Rhythmus von 14 Tagen werden<br />
die Medien mit neuem Material, also<br />
mit Texten, Grafiken oder Fotos, zu jeweils<br />
einem Thema versorgt. Ein umfangreiches<br />
elektronisches Archiv zu allen Aspekten<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> steht den Redaktionen zur<br />
Verfügung.<br />
Detlef Brendel, Geschäftsführer des Pressebüro Brendel, Düsseldorf im Gespräch mit ...<br />
Die Zusammenarbeit in dem Fachausschuss<br />
ist partnerschaftlich und durch<br />
eine offene Kommunikation geprägt. Jeder<br />
bringt hier seine Kompetenz und seine<br />
Erfahrungen in die Diskussion ein. Neben<br />
den regelmäßigen Sitzungen gibt es auch<br />
eine kontinuierliche Kommunikation zum<br />
jeweiligen Stand der Projektarbeiten.<br />
Welche aufgaben werden extern vergeben?<br />
Bzw. wo sind die Berührungspunkte mit der<br />
von Verband beauftragten Presseagentur?<br />
diercks: Das Pressebüro möchte ich nicht<br />
als extern bezeichnen. In den vielen Jahren<br />
der engen Zusammenarbeit ist Herr Brendel<br />
zu einem integrierten Mitarbeiter des<br />
DVFG, um es einmal so zu charakterisieren,<br />
geworden. Das macht in der Arbeit vieles<br />
einfacher. Wir brauchen keine aufwändigen<br />
Briefings, weil Herr Brendel seit Jahren in<br />
alle relevanten Entwicklungen involviert<br />
ist und die Herausforderungen, vor denen<br />
unsere Branche steht, detailliert kennt.<br />
Deshalb hat sich eine bewährte Form der<br />
Zusammenarbeit entwickelt, in der Projekte<br />
gemeinsam mit dem Ausschuss definiert<br />
und vorangetrieben werden.<br />
Herr Brendel, sie sind geschäftsführer der<br />
vom Verband beauftragen Presseagentur.<br />
Wodurch unterscheidet sich die Pressearbeit<br />
(als ein aspekt der Öffentlichkeitsarbeit) <strong>für</strong><br />
einen Verband von der <strong>für</strong> ein Wirtschaftsunternehmen?<br />
Brendel: Meine Agentur ist in sehr unterschiedlichen<br />
Branchen von der Energie<br />
über die Ernährung bis hin zur Pharmazie<br />
tätig. Jede Kommunikationsarbeit ist dabei<br />
strategisch individuell auf die jeweiligen<br />
Aufgabenstellungen und Probleme hin ausgerichtet.<br />
Für die reine Pressearbeit steht<br />
ein umfangreiches Netzwerk zur Verfügung.<br />
Dazu gehören eigene Pressedienste<br />
<strong>für</strong> über 700 Redaktionen, Spezial-Pressedienste<br />
<strong>für</strong> rund 1200 Fachredaktionen,<br />
ein stark frequentierter Online-Dienst <strong>für</strong><br />
Journalisten, einer der größten deutschen<br />
Grafik-Dienste und natürlich enge und<br />
langjährige Verbindungen in den Medien.<br />
Mit diesem Netzwerk erzielen wir sowohl<br />
quantitativ als auch qualitativ eine hohe<br />
publizistische Resonanz.<br />
Die Kommunikationsarbeit <strong>für</strong> den<br />
DVFG geht allerdings über den Rahmen einer<br />
Pressearbeit deutlich hinaus. Während<br />
der letzten Jahre sind, wie Herr Diercks<br />
schon ausgeführt hat, die Mitarbeit bei<br />
politischen Themen, Basis-Papiere, die<br />
Entwicklung von Grundsatz-Statements<br />
und ähnliche Aspekte mehr zunehmend in<br />
den Vordergrund getreten. Es ist eine sehr<br />
strategisch ausgerichtete Arbeit, die wir<br />
<strong>für</strong> den Verband leisten. Und das ist eine<br />
besondere Herausforderung, die in der<br />
ständigen Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen<br />
des DVFG sehr viel Freude<br />
macht.<br />
auf welche instrumente setzten sie bei der<br />
Pressearbeit <strong>für</strong> den DVFg?<br />
Brendel: In der Pressearbeit wird das<br />
gesamte Netzwerk, das ich skizziert habe,<br />
eingesetzt. Darüber hinaus gibt es hier<br />
aber auch noch einige besondere Maßnahmen,<br />
wie beispielsweise Spezial-Informationsdienste,<br />
mit denen wir spezifische Zielgruppen<br />
in der Politik oder in wichtigen<br />
Institutionen ansprechen.<br />
Wegen der Vielseitigkeit der Energie<br />
<strong>Flüssiggas</strong> ist die Pressearbeit in unterschiedliche<br />
Segmente gegliedert. Die<br />
Einsatzmöglichkeiten von Flaschengas gehören<br />
ebenso in dieses Spektrum wie <strong>Flüssiggas</strong><br />
als Haushaltsenergie, als optimale<br />
Energie <strong>für</strong> moderne Heiztechnik oder als<br />
funktional einzusetzende Energie im gewerblichen<br />
Bereich. Während der letzten<br />
Jahre war ein wichtiges Feld natürlich das<br />
Autogas. Dass <strong>Flüssiggas</strong> mit derzeit rund<br />
430 000 Fahrzeugen sich zur Alternativ-<br />
Energie Nummer eins entwickelt hat, ist<br />
das Ergebnis eines außergewöhnlichen Engagements<br />
dieser Branche. Die mittelständischen<br />
Unternehmen haben viel in den<br />
Aufbau des <strong>Markt</strong>es investiert, der DVFG<br />
hat mit großem Erfolg <strong>für</strong> die politische<br />
Akzeptanz und die Gleichberechtigung neben<br />
Erdgas gearbeitet und in der Medienarbeit<br />
haben wir sicher auch einen guten<br />
Beitrag zur Popularisierung von Autogas<br />
leisten können.<br />
Beim Thema antriebsenergie ist die Branche<br />
gegen das Erdgas angetreten und hat im<br />
<strong>Markt</strong> deutlich die größten anteile gewonnen.<br />
Wo liegen die gründe <strong>für</strong> den Erfolg?<br />
Brendel: Sowohl in der Politik als auch<br />
in der Medienberichterstattung hatten wir<br />
mit Erdgas immer einen starken Wettbewerber.<br />
In der politischen Überzeugungsarbeit<br />
haben Vorstand und Geschäftsführung<br />
des DVFG in Kooperation mit Frau<br />
Forster von der IPA International Public<br />
Affairs großartige Arbeit geleistet. Flankierend<br />
war die Kommunikation kontinuierlich<br />
eingebunden und auf alle Schritte<br />
abgestimmt. Diese enge Zusammenarbeit<br />
ist eine wesentliche Voraussetzung des<br />
Erfolgs. In der Kommunikation, die immer<br />
wieder strategisch den aktuellen Gegebenheiten<br />
und Entwicklungen angepasst<br />
wurde, haben wir zudem sehr verbraucherorientiert<br />
informiert und argumentiert.<br />
Wir sind nie mit vollmundigen Versprechungen<br />
angetreten, sondern haben ganz<br />
pragmatisch darauf gesetzt, die potenziellen<br />
Autogas-Kunden über die Vorteile<br />
dieser Energie-Alternative zu informieren.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
10|11<br />
Es war ein langer und schwieriger Weg<br />
von der Null-Bekanntheit des Autogases<br />
bis zur heutigen Popularität. Für mich als<br />
Kommunikations-Profi war dabei besonders<br />
eindrucksvoll, dass nicht ein millionenschweres<br />
Budget mit Hochglanz-Broschüren,<br />
aufwendigen Förderungen und<br />
phantasievollen Studien im <strong>Markt</strong> erfolgreich<br />
war. Im Gegensatz dazu haben eine<br />
sorgfältig geplante Strategie unserer Branche<br />
und eine Kommunikation, die stets offen,<br />
ehrlich und sachlich war, die Autofahrer<br />
in der Mehrheit überzeugt. Ehrlichkeit<br />
und Sachlichkeit sind ohnehin aus meiner<br />
Sicht zwei entscheidende Aspekte einer<br />
erfolgreichen Medienarbeit. Wir müssen,<br />
auch wenn es beispielsweise um die Heizenergie<br />
<strong>Flüssiggas</strong> geht, die Menschen<br />
zunächst interessieren. Gewinnen und<br />
überzeugen können wir sie aber nur dann,<br />
wenn wir ehrlich argumentieren, immer<br />
sachlich sind und sehr pragmatisch auf<br />
die Informationswünsche der Menschen<br />
eingehen.<br />
Wie viele Veröffentlichungen haben sie 2010<br />
erzielt und in welchen Medien, und wie<br />
viele Kontakte wurden damit erreicht? Wie<br />
werden diese Zahlen eruiert?<br />
Brendel: Zur Erfassung der Presseberichterstattung<br />
haben wir professionelle Büros<br />
<strong>für</strong> Medienbeobachtung engagiert. Die Berichterstattung<br />
über <strong>Flüssiggas</strong> ist national<br />
abdeckend und erfasst alle Medien von der<br />
Regionalzeitung über Zeitschriften und Illustrierte<br />
bis hin zu Wirtschafts-Zeitungen<br />
oder auch Spezial-Magazinen <strong>für</strong> die gewerbliche<br />
Wirtschaft. Die Resonanz in den<br />
Medien liegt seit Jahren auf einem relativ<br />
konstanten Niveau. Im vergangenen Jahr<br />
haben wir über 4000 Veröffentlichungen<br />
erzielt und damit eine Reichweite von 400<br />
Mio. Kontakten ermöglicht.<br />
Welches Thema haben sie in den letzten<br />
Jahren mit dem größten Erfolg vermittelt?<br />
Brendel: <strong>Der</strong> größte Erfolg während der<br />
letzten Jahre war zweifellos die Kommunikation<br />
zum Thema Autogas. Hier gab es<br />
ein sehr gutes Zusammenspiel zwischen<br />
allen Beteiligten, weil die politischen Aktivitäten<br />
des DVFG, die publizistischen Aktivitäten<br />
der Pressearbeit und auch wichtige<br />
Statements und Basis-Papiere kontinuierlich<br />
aufeinander abzustimmen waren. Diese<br />
enge Zusammenarbeit auf allen Ebenen<br />
zeichnet diesen Verband in besonderer<br />
Weise aus.<br />
... Jobst D. Diercks, Vorstandsmitglied des DVFG und Obmann des Ausschuss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Was steht <strong>für</strong> 2011 an?<br />
diercks: Kommunikation ist ein sehr<br />
dynamischer Prozess, bei dem es darauf<br />
ankommt, auf Herausforderungen strategisch<br />
sinnvoll zu reagieren oder aber<br />
auch eigene Themen in der Politik und in<br />
der breiten Öffentlichkeit zu installieren.<br />
Die Kommunikation 2011 wird alle Themen-Segmente<br />
umfassen, also Haushalt,<br />
Heizung, Autogas und Gewerbe. Dazu kommen<br />
weitere wichtige Themen wie Energie-<br />
Effizienz und Klimaschutz. Wir müssen<br />
immer wieder transparent machen, welche<br />
große Bedeutung die saubere Energie <strong>Flüssiggas</strong><br />
in diesen Kontexten heute und auch<br />
im Hinblick auf die Zukunft besitzt.<br />
Brendel: Ein sehr wichtiges Thema, das<br />
uns 2011 und sicher auch in den folgenden<br />
Jahren beschäftigen wird, ist das<br />
regenerative <strong>Flüssiggas</strong>. Es existieren<br />
verschiedene Projekte, um regeneratives<br />
<strong>Flüssiggas</strong> durch innovative technologische<br />
Prozesse zu gewinnen. Im Rahmen<br />
von Grundlagenforschung wird sogar daran<br />
gearbeitet, Verfahren zur Erzeugung<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> durch Mikroorganismen zu<br />
entwickeln. Wir müssen jetzt daran arbeiten,<br />
dieses große Zukunfts-Potenzial von<br />
<strong>Flüssiggas</strong> transparent zu machen. Die Tatsache,<br />
dass <strong>Flüssiggas</strong> eine besonders CO 2 -<br />
arme, staub- und rußfrei einzusetzende<br />
Energie ist, reicht nicht. Die Politik erwartet,<br />
dass eine fossile Energie schrittweise<br />
durch eine regenerative Form dieser Energie<br />
ergänzt wird. <strong>Flüssiggas</strong> bietet diese<br />
Option in vorbildlicher Weise. Allerdings<br />
müssen wir auch hier nicht mit vollmundigen<br />
Versprechungen arbeiten, sondern<br />
sachlich und durch Fakten belegt. Die enge<br />
Zusammenarbeit mit den Technikern des<br />
DVFG ist eine wichtige Voraussetzung, um<br />
in dieser Kommunikation mit belegbaren<br />
Daten und Fakten und damit glaubwürdig<br />
zu operieren.<br />
Welche aktivitäten sind dazu geplant?<br />
Brendel: Das ist ein umfangreiches Feld.<br />
<strong>Der</strong> DVFG arbeitet sehr eng mit den Unternehmen<br />
und Institutionen, die BioFlüssigGas<br />
produzieren respektive entwickeln,<br />
zusammen. Hier entstehen die Daten und<br />
Fakten, mit denen wir dann arbeiten. Für<br />
die Kommunikation ist zunächst ein Basispapier<br />
formuliert worden, das sowohl<br />
in der Politik als auch bei Journalisten<br />
eingesetzt wird. Das Pressematerial, mit<br />
dem wir gezielt an die Medien gegangen<br />
sind, zeigt große Resonanz. Jetzt setzt ein<br />
Prozeß der Multiplikation ein, um auch in<br />
der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie<br />
zukunftsorientiert <strong>Flüssiggas</strong> ist. BioFlüssigGas,<br />
davon bin ich überzeugt, ist <strong>für</strong> die<br />
Anwender unserer Energie ein entscheidendes<br />
Argument, dem <strong>Flüssiggas</strong> langfristig<br />
zu vertrauen.<br />
Herr Diercks, Herr Brendel, wir danken<br />
ihnen <strong>für</strong> dieses gespräch und wünschen<br />
ihnen weiterhin viel Erfolg.<br />
dVFg | iM geSPräCH
dVFg | MArKtBeriCHt<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
im Fokus: <strong>Der</strong> <strong>Markt</strong> <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
Stahlflasche unter Kostendruck –<br />
auch die „Leichten“ haben es schwer<br />
<strong>Der</strong> <strong>Markt</strong> <strong>für</strong> stahlflaschen ist übersichtlich: Neben dem einzigen deutschen Hersteller, dem gasflaschenwerk grünhain, sind<br />
die tschechische Vitkovice Milmet sowie die beiden türkischen Hersteller aygaz und Evas hierzulande präsent. Das Volumen der<br />
Wiederkehrenden Prüfung lässt auf einen Bestand von 12 Mio. stahlflaschen schließen, wobei Nutzungsflaschen und Pfandflaschen<br />
anteilsmäßig gleich vertreten sind. Dazu kommen die leichtflaschen – aus aluminium, Verbundwerkstoffen oder als dünnwandige<br />
stahlflasche im Kunststoffmantel; ihr anteil am gesamtmarkt ist allerdings nach wie vor gering. Eine Bestandsaufnahme.<br />
„Unser Produktionsprogramm sind geschweißte<br />
Stahlflaschen <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong> und<br />
Kältemittel, das in Klimaanlagen und der<br />
Industrie gebraucht wird“, sagt Rolf Geißler,<br />
Geschäftsführer der Gasflaschenwerke<br />
Grünhain. Renommierte Unternehmen<br />
<strong>für</strong> den Kältemittelflaschenmarkt zählen<br />
zu den Kunden des einzigen deutschen<br />
Stahlflaschenherstellers. Ob <strong>Flüssiggas</strong><br />
oder Kältemittel – rein äußerlich sind die<br />
Flaschen nicht zu unterscheiden. Doch sie<br />
haben andere Gebrauchseigenschaften:<br />
„Kältemittelflaschen müssen z. B. einem<br />
höheren Druck standhalten und hohe Anforderungen<br />
an Sauberkeit und Reinheit<br />
und <strong>für</strong> ein gutes Erscheinungsbild erfüllen“,<br />
erläutert Geißler.<br />
Neben der Produktion von Stahlfaschen<br />
ist das Gasflaschenwerk Grünhain in der<br />
Regenerierung von Stahlflaschen tätig.<br />
<strong>Der</strong> Bedarf an wiederkehrender Prüfung in<br />
Deutschland beläuft sich laut Geißler auf<br />
ca. 1,2 Mio. jährlich. „Rund 400 000 Stück<br />
davon durchlaufen unser Werk“, schätzt<br />
er. Die Geschäftsfelder „Neuflasche“ und<br />
„WIP“ sind in etwa gleich stark – und die<br />
fünfmillionste Flasche ist auch nicht mehr<br />
weit. Ein Grund zum Feiern? Vorderhand<br />
nicht, denn in Grünhain hat man andere<br />
Sorgen: „Unser größtes Problem“, so<br />
Geißler, „ist der momentane Stahlmarkt.<br />
Wir bekommen kaum die Mengen, die wir<br />
benötigen, und der Preis ist nicht verhandelbar.<br />
Die Stahlwerke verlieren durch die<br />
Hohe Auslastung an Flexibilität. Das heißt,<br />
dass wir vor der Herausforderung stehen,<br />
die Rohstoffversorgung <strong>für</strong> unsere Produktion<br />
über neue Wege und zu deutlich höheren<br />
Kosten zu decken.“ Kosten, die das<br />
Unternehmen an seine Kunden weiterreichen<br />
muss: „Unsere Rationalisierungsreserven<br />
bei Materialeinsparung sind ausgeschöpft.“<br />
Die steigenden Rohstoffkosten geben<br />
nicht nur Rolf Geißler Anlass zur Sorge,<br />
auch Dr. Andreas Merla von der polnischen<br />
Vitkovice Milmet weiß davon ein Lied zu<br />
singen. Neben der Herstellung von geschweißten<br />
Flaschen <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong> und<br />
Kältemittel liegt ein anderer Schwerpunkt<br />
des Unternehmens auf der Produktion von<br />
Hochdruckflaschen <strong>für</strong> Industriegase, die<br />
nahtlos aus einem Block gezogen werden.<br />
Zwar ist der hier<strong>für</strong> verwendete Chrom-<br />
Molybdän-Stahl im Vergleich zu den <strong>für</strong><br />
die Produktion von geschweißten Stahlflaschen<br />
verwendeten Blechen qualitativ<br />
hochwertiger und daher teurer, jedoch<br />
befindet man sich beim Einkauf der Stahlbleche<br />
im Wettbewerb mit der Automobilindustrie.<br />
Trotzdem war 2010 ein Rekordjahr <strong>für</strong><br />
das polnische Unternehmen. „Ende 2009<br />
haben wir Produktionslücken genutzt, um<br />
11-kg-Nutzungsflaschen zu produzieren.<br />
Als zum Jahreswechsel die Kälteperiode<br />
einbrach, hatten wir jede Menge Flaschen<br />
auf Lager und konnten die sprunghaft<br />
steigende Nachfrage prompt bedienen.“ So<br />
ist der Januar denn auch der Rekordmonat<br />
im Rekordjahr – über 85 000 Flaschen<br />
verließen das polnische Werk in Richtung<br />
Deutschland. Insgesamt gehen 40 % der<br />
jährlichen Gesamtproduktion geschweißter<br />
Stahlflaschen nach Deutschland; zu<br />
den weiteren Abnehmerländern zählen<br />
die skandinavischen Länder, allen voran<br />
Finnland, wo die spritzverzinkte Flasche<br />
hoch im Kurs steht. Bei diesem Produktionsschritt<br />
wird die fertige Flasche mit<br />
einer feinen Zinkschicht überzogen, die sie<br />
noch besser vor Korrosion schützen soll. In<br />
Deutschland gibt es bislang nur einen Ab-<br />
Fertigungsstraße im Gasflaschenwerk<br />
Grünhain: Kollege Roboter hilft beim<br />
Handling und beim Schweißen der Bauteile.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
1|1<br />
nehmer <strong>für</strong> die derart veredelten Flaschen:<br />
dieser <strong>Flüssiggas</strong>versorger lässt die von<br />
ihm in Umlauf gebrachten Pfandflaschen<br />
dieser Sonderbehandlung unterziehen.<br />
Auch <strong>für</strong> die türkische EVAS, Tochter der<br />
niederländischen SHV-Gruppe, war 2010<br />
ein erfolgreiches Jahr. Von den hochgerechnet<br />
850 000 Propangasflaschen aus<br />
Stahl, die dem deutschen <strong>Markt</strong> 2010 zugeflossen<br />
sind, hat die Handelsvertretung<br />
Gericke rund 95 000 Flaschen geliefert.<br />
Als Gründe <strong>für</strong> das gute Ergebnis nennt<br />
Michael Gericke unter anderem die kühle<br />
Witterung. „Sobald es kälter wird, zieht die<br />
Nachfrage nach Flaschen an. Wenn nach<br />
zehn bis 14 Tagen die gefüllten Flaschen<br />
im Umlauf sind, benötigen die Versorger<br />
Neuflaschen.“ Aber nicht nur das. Gericke<br />
hat festgestellt, dass die steigenden<br />
Preise <strong>für</strong> Stahl, Kupfer und Messing auch<br />
Motor <strong>für</strong> Flaschenzukäufe sind. „Die Rohstoffpreise<br />
kennen nur eine Richtung, sie<br />
steigen. So ist es nur konsequent, dass<br />
etliche unserer Kunden sich bevorraten.<br />
Letztlich sind sie gezwungen, den höheren<br />
Preis an den Verbraucher weiterzugeben.“<br />
Vitkovice-Milmet produziert neben Propangasflaschen auch andere Metallbehälter und Verpackungen<br />
aus Leichtmetall.<br />
Die 95 000 Flaschen <strong>für</strong> den deutschen<br />
<strong>Markt</strong> machen nach Angabe der Handelsvertretung<br />
Gericke nur „einen verschwindend<br />
geringen Teil“ der Gesamtproduktion<br />
von EVAS aus. Das Unternehmen liefert<br />
Flaschen in Größen von 5, 11, 33 und<br />
19 kg; der konservative deutsche <strong>Markt</strong> ist<br />
– vom Handling bis zur Wiederkehrenden<br />
Prüfung – auf diese genormten Größen<br />
abgestimmt. Nicht nur deswegen finden<br />
Flaschen aus Indien, Thailand oder China<br />
keinen Zugang zum hiesigen <strong>Markt</strong>, auch<br />
dVFg | MArKtBeriCHt<br />
Herstellung<br />
Instandsetzung<br />
Revision<br />
von Flaschen<br />
<strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong><br />
... der deutsche Hersteller <strong>für</strong><br />
geschweißte Stahlfl aschen – ein<br />
Unternehmen mit KNOW-HOW,<br />
das Tradition fortsetzt.<br />
BRENNGASFLASCHEN<br />
TREIBGASFLASCHEN<br />
KÄLTEMITTELFLASCHEN<br />
SONDERBEHÄLTER<br />
REVISIONSPROGRAMM<br />
Gasfl aschenwerk<br />
Grünhain GmbH<br />
Steinmüllerstraße 1<br />
D-08344 Grünhain-Beierfeld<br />
Tel. 03774 6622-23<br />
Fax 03774 6622-22<br />
www.gasfl aschenwerk.de<br />
vertrieb@gasfl aschenwerk.de
dVFg | MArKtBeriCHt<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
die höheren Transportkosten sowie das<br />
fehlende Vertrauen in die Gewährleistung<br />
hiesiger Qualitätsstandards machen sie<br />
wenig attraktiv. Selbst europäische Unternehmen<br />
tun sich da schwer: So liefert die<br />
portugiesische Amtrol Alpha nur hin und<br />
wieder an Stammkunden. Und die norwegische<br />
Ragasco teilt auf Anfrage mit, dass<br />
sie in vielen Nachbarländern präsent ist,<br />
den Zugang zum deutschen <strong>Markt</strong> aber<br />
noch nicht gefunden hat.<br />
Liegt, angesichts des steigenden Stahlpreises,<br />
die Zukunft der Flasche im Light<br />
Weight Bereich? Die Antwort ist ein klares<br />
Jein. „Das Interesse der Deutschen Propangasgesellschaften<br />
an der Compositeflasche<br />
ist leider geringer, als das der<br />
Endverbraucher “, sagt Andreas Bolte, Geschäftsführer<br />
der Gebr. Beckmann GmbH.<br />
„Die von uns vertriebene Compositeflasche<br />
des schwedischen Herstellers Composite<br />
Scandinavia wird hauptsächlich von der<br />
Westfalen AG und GlobalGas GmbH im<br />
Bereich Camping/Freizeit genutzt. Alles<br />
in allem sind in Deutschland rund zehntausend<br />
Stück im Umlauf“, schätzt Bolte,<br />
der außerdem auch Stahlgasflaschen des<br />
türkischen Herstellers Aygaz A.S. auf den<br />
deutschen <strong>Markt</strong> bringt. Die Compositeflaschen<br />
aus Schweden zeichnen sich durch<br />
ein besonderes Herstellverfahren aus, auf<br />
das die Schweden ein weltweites Patent<br />
halten. Während diverse Hersteller <strong>für</strong><br />
Compositeflaschen im Hochdruckbereich<br />
Stahlkerne mit einer Kunststofffaser umwickeln,<br />
um Tara zu sparen, wird die Compositeflasche<br />
der Composite Scandinavia im<br />
Non-Liner-Verfahren gefertigt: aus Composite,<br />
so der geschützte Handelsname des<br />
flüssigen Kleberbausteins, und Glasfasergewebe<br />
werden zwei Flaschenhälften<br />
produziert und miteinander verklebt bzw.<br />
chemisch verschweißt.<br />
Die Light Weight-Flasche der französischen<br />
G.L.I. Schneider Industrie dagegen<br />
steckt in einem Kunststoffcasing. Doch<br />
auch deren Handelsvertretung, Martina<br />
Jaeschke, konstatiert: „<strong>Der</strong> Deutsche <strong>Markt</strong><br />
hat nicht unbedingt ein Interesse an der<br />
Light Weight Flasche. Sowohl die Aluflasche<br />
als auch die Compositflasche sind<br />
bis heute Nischenprodukte <strong>für</strong> Camping<br />
und Caravan.“ Tatsache ist, dass der Kunde,<br />
der größere Mengen benötigt, sich nach<br />
PASSION<br />
die<br />
schönste<br />
Revolution<br />
im Gasflaschenmarkt<br />
roHStoFFlieFerAnten entFeSSeln StAHlPreiS<br />
Außerdem<br />
liefern wir:<br />
– Stahlflaschen<br />
– Stahlpaletten<br />
– Ventile <strong>für</strong> Propangasflaschen<br />
GEBR. BECKMANN GMBH<br />
Rheinstraße 82<br />
Tel. (0) 541 / 602 150<br />
Fax (0) 541 / 602 159<br />
– 49090 Osnabrück<br />
– E-Mail: gebr@beckmann.st<br />
– Internet: www.beckmann.st<br />
<strong>Der</strong> Preis <strong>für</strong> Eisenerz, Kohle & Co. eilt von Hoch zu Hoch.<br />
Vor allem die Eisenerzpreise erreichten 2010 ein noch unbekanntes<br />
hohes Niveau. Die Gründe sind vielfältig. Länder wie<br />
China und Indien wachsen und hungern nach Rohstoffen. Die<br />
sind jedoch nicht beliebig vermehrbar. <strong>Der</strong> Nachfrageüberhang<br />
treibt die Preise in die Höhe. Eisenerz, der wichtigste Grundstoff<br />
<strong>für</strong> Stahl, wird einer Meldung des Focus Magazins<br />
(Ausgabe Nr. 16/2010) „von einem Oligopol dreier Bergbaugiganten<br />
fast lückenlos kontrolliert. Auf BHP Billiton, Rio<br />
Tinto (beide Australien) und Vale (Brasilien) entfallen 70 % des<br />
Weltmarkts,“ heißt es dort, und weiter: „Das nutzt das Trio<br />
weidlich aus. Die Konzerne fordern gerade bis zu 90 % höhere<br />
Preise. Zudem wollen sie das 40 Jahre lang bewährte System,<br />
die Konditionen <strong>für</strong> ein Jahr festzulegen, kippen. Künftig<br />
sollen „Preisanpassungen“ vierteljährlich stattfinden.“
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
14|15<br />
wie vor <strong>für</strong> die günstigere Nutzungsflasche<br />
entscheidet, und sich zunehmend aus dem<br />
Baumarkt versorgt. „Aufgrund unserer<br />
Preispolitik können wir unser Produkt dort<br />
nicht platzieren. Auf dem deutschen <strong>Markt</strong><br />
sind wir lediglich im Bereich der Kältemittel<br />
vertreten.“ Aktuell richten sich die Vertriebsaktivitäten<br />
der G.L.I. Schneider<br />
Industrie in Richtung Osteuropa und die<br />
arabischen Länder. Trotzdem will man<br />
den deutschen <strong>Markt</strong> im Auge behalten:<br />
„Das ist eine Frage der Zeit“, ist Martina<br />
Jaeschke sich sicher. „Unser Produkt ist<br />
problemlos in der Handhabung, optisch beliebig<br />
zu gestalten und nach entsprechend<br />
langer Lebensdauer kostenlos zu entsorgen,<br />
da ausschließlich recycelbare Materialien<br />
verwendet werden. Früher oder später<br />
wird es auch vom <strong>Markt</strong> angenommen.“<br />
Eine gewisse Zeit brauchte auch die<br />
Druckflasche aus Aluminium, um sich<br />
am <strong>Markt</strong> zu behaupten. Hergestellt und<br />
vertrieben wird sie seit nunmehr über<br />
10 Jahren von der Bad Sobernheimer Firma<br />
Alugas. „Natürlich spüren auch wir die<br />
steigenden Kosten“, sagt Geschäftsführer<br />
Dr. Harald Vetter, „aber da die Alu-Flasche<br />
ohnehin wesentlich teurer ist, setzt sie sich<br />
aufgrund ihrer Vorteile trotzdem immer<br />
mehr durch,“ Deutschlands einziger Hersteller<br />
von Druckflaschen aus Aluminium<br />
hat nur einen Wettbewerber, der seinen<br />
Sitz in Ungarn hat. Dessen Flaschen weichen<br />
jedoch bezüglich des Gewichts und<br />
der Proportionen von den auf dem deutschen<br />
<strong>Markt</strong> üblichen Flaschen soweit ab,<br />
dass sie <strong>für</strong> die Alugas keine Konkurrenz<br />
darstellen. „Die Alugas-Flasche ist von<br />
der Bauweise her mit der der Stahlflasche<br />
identisch, wiegt aber nur rund ein Drittel.<br />
Verbraucher, die einmal damit Bekanntschaft<br />
gemacht haben, wollen sie nicht<br />
mehr hergeben“, sagt Dr. Vetter. Ein Großteil<br />
dieser Flaschen wird über den Gasund<br />
Campinggroßhandel vertrieben, und<br />
diese Flaschen müssen auch wieder befüllt<br />
werden. Hier wächst offensichtlich auch<br />
die Akzeptanz vonseiten der <strong>Flüssiggas</strong>versorger<br />
– inzwischen weist der Internetauftritt<br />
des Unternehmens nahezu 4000<br />
Füllstellen aus. Alugas-Flaschen werden<br />
in Größen von 6, 11 und 14 kg produziert,<br />
wobei die 14-kg-Flasche sich zunehmend<br />
als „Renner“ erweist. Als Brenngasflasche<br />
wenig nachgefragt, entpuppt sie sich<br />
als 14 -kg-Treibgasflasche optimal <strong>für</strong> den<br />
Einsatz auf Gabelstaplern: Sie bringt die<br />
gesetzliche Anforderung, dass in geschlossenen<br />
Räumen Gas in nicht größeren Mengen<br />
als 15 kg gelagert werden darf mit der<br />
Anforderung der Berufsgenossenschaften,<br />
dass eine befüllte Flasche nicht schwerer<br />
als 25 kg sein darf, auf einen Nenner. Hier<br />
setzt auch ein neues Produkt der Alugas<br />
an, eine 18 -kg-Flasche, die kurz vor der<br />
<strong>Markt</strong>einführung steht. Dieses Produkt<br />
dürfte in erster Linie den aufgeschlossenen<br />
Dachdecker interessieren, der die bisher<br />
gebräuchliche 19 -kg-Stahlflasche aus dem<br />
oben erwähnten Grund nicht mehr verwenden<br />
darf. FLÜSSIG GAS wird die neue<br />
18-kg-Flasche zur <strong>Markt</strong>einführung ausführlich<br />
vorstellen.<br />
dVFg | MArKtBeriCHt<br />
Eine handliche<br />
Alternative zur<br />
33 kg-Flasche:<br />
Treibgasflaschen aus Aluminium bieten insbesondere der Logistik-<br />
Branche beachtliche Vorteile: Sie wiegen wesentlich weniger als Stahlflaschen,<br />
sind leichter zu wechseln, reduzieren die Transportkosten,<br />
sparen Zeit und Geld – und leisten so ihren Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Die 19 kg-<br />
Flasche<br />
Leergewicht ca. 20 kg<br />
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dVFg | BrAnCHenneWS<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
leichter, schneller, günstiger:<br />
Kosten sparen mit Gasflaschen aus Aluminium<br />
Ab drei Flurfahrzeugen „rechnet“ sich<br />
der Einsatz von Gasflaschen aus Aluminium,<br />
so eine Pressemitteilung der Propan<br />
Rheingas GmbH & Co. KG, Brühl. Die Alu-<br />
Gasflasche ist um mindestens 50 % leichter<br />
als die herkömmliche Stahlflasche und<br />
fasst gleichzeitig 27 % mehr Inhalt. Sie<br />
muss deshalb seltener gewechselt werden,<br />
was nicht nur Arbeitszeit spart, sondern<br />
auch den Rücken der Mitarbeiter schont.<br />
Zudem geht das Wechseln der Flasche<br />
durch den bedienungsfreundlichen und<br />
sicheren Bajonett-Verschluss viel schneller<br />
und leichter von der Hand.<br />
Das Brühler Unternehmen zeigt anhand<br />
eines Rechenbeispiels, welches Potenzial<br />
zur Kostensenkung in der neuen Technik<br />
steckt: Bei einem jährlichen Bedarf von<br />
5500 kg <strong>Flüssiggas</strong> musste die 11-kg-<br />
Stahlflasche bislang 500-mal gewechselt<br />
werden, was jeweils 10 Minuten Arbeitszeit<br />
in Anspruch nahm. Hingegen fallen<br />
bei der Aluminium-Flasche mit 14 kg Inhalt<br />
<strong>für</strong> die gleiche Verbrauchsmenge nur<br />
393 Flaschenwechsel an – bei einem deutlich<br />
geringeren Zeitaufwand von nur noch<br />
fünf Minuten. Somit sinkt die aufgewendete<br />
Arbeitszeit von 83 auf 33 h; das sind<br />
50 h oder mehr als eine ganze Arbeitswoche.<br />
Bei einem Bruttostundenlohn von<br />
20 Euro summieren sich alleine dadurch<br />
schon die eingesparten Lohnkosten auf<br />
1000 Euro pro Jahr.<br />
Hinzu kommt ein geringerer Wartungsaufwand,<br />
denn Aluminium ist rostfrei. Das<br />
bedeutet, dass die Gasflaschen – weder<br />
innen noch außen – durch Rost verunreinigt<br />
werden können und die Leitungen<br />
und Düsen nicht mehr verstopfen. Die<br />
hohe Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums<br />
sorgt darüber hinaus <strong>für</strong> eine hervorragende<br />
Verdampfungsleistung, sodass auch<br />
Vereisungen ausgeschlossen sind. All dies<br />
vermeidet Ausfallzeiten und kostspielige<br />
Anfahrten oder Transporte zur Werkstatt.<br />
Und am Ende profitiert davon auch die<br />
Umwelt. Denn jeder Kilometer, der nicht<br />
zurück gelegt werden muss, verringert den<br />
CO 2 -Ausstoß. Und jedes Gramm Gewicht,<br />
das nicht transportiert wird, ebenso. Deshalb<br />
spielt das geringere Tara-Gewicht der<br />
Alu-Flaschen bei einer Umweltbilanz die<br />
entscheidende Rolle. Da sich das Ladegewicht<br />
bei gleicher Frachtleistung um etwa<br />
30 % erringert, sinken nicht nur der Kraftstoffverbrauch,<br />
sondern auch die Emissionen.<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
16|17<br />
Richtungsweisende Entscheidungen im Fachausschuss Technik<br />
Gelbdruck Technische Regeln <strong>Flüssiggas</strong> verabschiedet<br />
im Februar traten der Fachausschuss Technik (Fa Technik) und das gemeinsame Technische Komitee (gTK) von DVFg und DVgW zu einer<br />
sondersitzung zusammen. auf der Tagesordnung stand die Verabschiedung des gelbdrucks der Technischen Regeln <strong>Flüssiggas</strong>. Nach<br />
intensiven Beratungen von finalen Änderungsanmerkungen, die von verschiedenen Fachgremien zu dem Entwurf eingereicht wurden,<br />
konnten am Ende der sitzung die Obleute, Dr. Klaus-R. Frisch <strong>für</strong> den Fa Technik und Thomas Maus <strong>für</strong> das gTK, die einstimmige<br />
Verabschiedung des gelbdruckes der Technischen Regeln <strong>Flüssiggas</strong> feststellen.<br />
dVFg | BrAnCHenneWS<br />
Damit wurde ein Meilenstein zur Novellierung<br />
der TRF erreicht. Die beschlossenen<br />
Änderungen werden nun in den Entwurf<br />
eingearbeitet und dieser dann zur Veröffentlichung<br />
als Gelbdruck der (Fach-)Öffentlichkeit<br />
zur Stellungnahme bekannt gegeben.<br />
Die Einführung einer dreimonatigen Gelbdruck-Phase<br />
ist ein Novum <strong>für</strong> die Veröffentlichung<br />
der TRF. In diesem Zeitraum haben<br />
Experten der Fachöffentlichkeit die Möglichkeit,<br />
sich mit dem Vorschlag zum neuen<br />
Regelwerk auseinanderzusetzen und ihre<br />
Expertise einzubringen. Die sich ergebenden<br />
Änderungs- und Ergänzungsvorschläge werden<br />
anschließend in einer Einspruchsverhandlung<br />
besprochen und je nach Relevanz<br />
in die TRF aufgenommen oder aber abgelehnt.<br />
Sind alle Einsprüche abschließend<br />
verhandelt, können die Technischen Regeln<br />
<strong>Flüssiggas</strong> endgültig veröffentlicht werden.<br />
Die neue Vorgehensweise führt in allen<br />
betroffenen Kreisen zu einer breiteren Akzeptanz.<br />
Auch in Struktur und Aufbau ist<br />
eine Anpassung der TRF an andere technische<br />
Regelwerke wie DIN-Normen oder<br />
DVGW-Arbeitsblätter vorgesehen. Dadurch<br />
wird ein einheitlicher Standard erreicht,<br />
der den Anwendern einen einfacheren und<br />
sicheren Umgang mit den Regelwerken ermöglicht.<br />
(DVGW-Arbeitsblatt G 600 „Technische Regel<br />
<strong>für</strong> Gasinstallationen“) eingeführte Verfahren<br />
in Struktur und Aufbau angelehnt und<br />
bietet sowohl den planenden, als auch den<br />
ausführenden Installateuren die Möglichkeit,<br />
einfach, schnell und sicher Leitungsanlagen<br />
zu bemessen. Für einfache Installationen<br />
wird das sogenannte Diagrammverfahren<br />
angewendet. Für komplexere Installationen<br />
können die Leitungen mit dem Tabellenverfahren<br />
bemessen werden. So ist es möglich,<br />
den passenden Rohleitungsquerschnitt, den<br />
zugehörigen Gasströmungswächter und –<br />
falls erforderlich – auch einen passenden<br />
Gaszähler auszuwählen.<br />
Weitere Änderungen finden sich in der<br />
Errichtung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen und<br />
der Zuständigkeiten <strong>für</strong> die Prüfung vor<br />
Inbetriebnahme. Darüber hinaus gibt es<br />
Veränderungen und Aktualisierungen bei<br />
der Festlegung der sog. EX-Zonen <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>behälter<br />
und <strong>Flüssiggas</strong>flaschen. Für<br />
die Aufstellung von Gasgeräten, die bisher<br />
bis auf wenige flüssiggasspezifische Ausnahmen<br />
1 zu 1 aus der TRGI übernommen<br />
wurde, wird künftig direkt auf die grundlegenden<br />
Anforderungen der TRGI verwiesen.<br />
Neben der Verabschiedung des Gelbdruckes<br />
stand im FA Technik ein weiteres besonderes<br />
Ereignis an. Gleich drei Mitglieder des<br />
Fachausschusses, nämlich Michael Ostrau,<br />
Technischer Leiter der Primagas GmbH, Ingo<br />
Lutze, Technischer Leiter der Tyczka Totalgaz<br />
GmbH sowie Mario Egler, Technischer<br />
Leiter der Friedrich Scharr KG, die die Arbeit<br />
dieses Gremiums mit ihrer Kompetenz<br />
und ihrem Einsatz über Jahrzehnte geprägt<br />
haben, werden in Kürze in den Ruhestand<br />
treten und folglich aus dem FA Technik ausscheiden.<br />
Stellvertretend <strong>für</strong> die Mitglieder<br />
des Fachausschusses dankte Dr. Klaus-R.<br />
Frisch diesen drei Persönlichkeiten <strong>für</strong> ihren<br />
Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeit.<br />
Für den weiteren Lebensweg<br />
wünschte er alles Gute. „Wir würden uns<br />
freuen, wenn Sie dem FA Technik freundschaftlich<br />
verbunden bleiben“, so Frisch.<br />
<strong>Der</strong> Vorstand des DVFG hat drei neue<br />
Mitglieder in den FA Technik berufen. Dies<br />
sind Gerald Krieseler von der Schröder<br />
Gas GmbH & Co. KG, Ralf Konermann von<br />
der Tyczka Totalgaz GmbH sowie Dr. Olaf<br />
Schmidt von der Rheingas Handel GmbH<br />
& Co. KG. Dr. Frisch begrüßte die neuen<br />
Mitglieder und dankte ihnen <strong>für</strong> die Bereitschaft,<br />
ihr Wissen und ihre Erfahrung im<br />
Sinne der <strong>Flüssiggas</strong>-Branche in dieses Gremium<br />
einzubringen.<br />
Inhaltlich erfolgt die Aufnahme neuer<br />
technischer Erkenntnisse sowie Änderungen<br />
in Regel- und Gesetzeswerken in die<br />
TRF. Gravierend geändert hat sich der Abschnitt<br />
<strong>für</strong> Leitungsanlagen. Künftig wird<br />
die Verwendung von Kunststoffrohren <strong>für</strong><br />
die Hausinneninstallation zugelassen sein.<br />
Im Zuge dieser Zulassung wird der Gasströmungswächter<br />
als Bauteil zum Brandschutz<br />
bei dieser Installationsart notwendig. <strong>Der</strong><br />
Gasströmungswächter wird zudem als Bauteil<br />
im Unterabschnitt „Schutz vor Eingriff<br />
Unbefugter“ bei der Errichtung von Neuinstallationen<br />
eingeführt. Dies machte jedoch<br />
ein neues Bemessungssystem <strong>für</strong> die Leitungsauslegung<br />
notwendig. Dieses neue Bemessungsverfahren<br />
ist an das mit der TRGI<br />
Ingo Lutze, Technischer Leiter der Tyczka Totalgaz GmbH; Mario Egler, Technischer Leiter der Friedrich<br />
Scharr KG und Michael Ostrau, Technischer Leiter der Primagas GmbH.
dVFg | BrAnCHenneWS<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
geBrAUCHSSiCHerHeit<br />
Von gASFlASCHenVentilen<br />
<strong>Der</strong> Bericht über die publikumswirksame<br />
Präsentation der Gebr. Beckmann<br />
zur Gebrauchssicherheit der in Deutschland<br />
verwendeten Gasflaschenventile<br />
anlässlich der Herbstarbeitstagung (siehe<br />
FLÜSSIGGAS 6|2010, Seite 19) veranlasste<br />
Diego De Stefani, Regionalverkaufsleiter<br />
Mitteleuropa der Cavagna Group, zu dem<br />
nachfolgend veröffentlichten Leserbrief:<br />
„In dem Artikel wird Bezug genommen<br />
auf eine Ausrüstung zur Messung des<br />
Drehmoments bei einem mit Handkraft<br />
montierten Ventil, wobei behauptet wird,<br />
dass bei dieser Prüfung die übliche Praxis<br />
<strong>für</strong> den Gebrauch von Ventilen, die auf in<br />
den Verkehr gebrachte <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
montiert werden, beachtet wurde. … Nach<br />
unserer Meinung sind das Ziel der Prüfung<br />
und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen<br />
sehr einseitig und nicht sicher<br />
nachvollziehbar, insbesondere nicht als beruhigende<br />
Botschaft, um die Sicherheit der<br />
Endkunden, d. h. der Benutzer von Gasflaschen<br />
mit diesen Ventilen, zu garantieren.<br />
Die zuständigen Behörden und die Fachleute<br />
in der Branche wissen sehr gut, dass<br />
die auf die <strong>Flüssiggas</strong>flaschen montierten<br />
Ventile nicht geöffnet und geschlossen<br />
werden, indem man nur das mit Handkraft<br />
anwendbare Anziehmoment ausübt. Tatsächlich<br />
ist es die übliche Praxis, die Ventile<br />
mithilfe automatischer mechanischer<br />
Ausrüstungen zu öffnen und zu schließen,<br />
die – um das Öffnen des Ventils <strong>für</strong> den<br />
Flaschenfüllvorgang zu garantieren – <strong>für</strong><br />
ein Drehmoment kalibriert sind, das sicher<br />
über dem mit Handkraft angewendeten<br />
Drehmoment liegt.<br />
<strong>Der</strong> in der Norm EN 13153 ,Spezifikation<br />
und Prüfung <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong> (LPG)-Flaschenventile<br />
– Handbetätigt’ vorgesehene<br />
Mindestwiderstand basiert auf der Gefahr<br />
<strong>für</strong> den Benutzer, die von einem Ventil ausgeht,<br />
das nach wiederholten Belastungen<br />
die vorgesehenen Funktionseigenschaften<br />
verlieren kann. Die Einhaltung der in der<br />
Norm verlangten Referenzwerte, die vom<br />
Hersteller durch das Anbringen des<br />
„π”-Kennzeichens am Produkt erklärt wird,<br />
sieht gesetzliche Auflagen vor, die bei<br />
empirischen Tests, die auf keinen Fall beweisen,<br />
dass das Produkt die geforderten<br />
Sicherheits- und Funktionskriterien erfüllt,<br />
nicht überschritten werden dürfen.“<br />
Ortstermin im Werk von Enne.Pi, Calvagese Della Riviera bei Brescia:<br />
(v.l.n.r.) Sandro Manenti, Produktionsleiter, André Huberty, Verkaufsmanager Cavagna Deutschland,<br />
Dr. Klaus-R. Frisch, DVFG und Renato Crottogini, Sales Superviser Cavagna Group.<br />
AUSZUg AUS der PoSition der BUndeSländer ZUM AUSleiten<br />
niCHt norMKonForMer FlüSSiggASVentile der FirMen SCg Und dVr<br />
Von Dr. Klaus-R. Frisch<br />
Im Ergebnis wird [von den Bundesländern<br />
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen,<br />
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
und Thüringen] die Auffassung vertreten,<br />
dass unter Berücksichtigung der von den<br />
beteiligten Wirtschaftsakteuren sowie<br />
dem DVFG erfolgten und vorgesehenen<br />
Maßnahmen weitere marktbeschränkende<br />
Maßnahmen (Inverkehrbringen) <strong>für</strong><br />
die bereits im <strong>Markt</strong> befindlichen Ventile<br />
(Wert <strong>für</strong> den Widerstand gegen übermäßiges<br />
Drehmoment beim Öffnen von unter<br />
22 Nm), <strong>für</strong> nicht erforderlich gehalten<br />
werden. Gleiches gilt <strong>für</strong> die Verwendung<br />
bis zur nächsten wiederkehrenden Prüfung<br />
der ortsbeweglichen Druckgeräte.<br />
Deshalb gehen die zuständigen <strong>Markt</strong>überwachungsbehörden<br />
[in den genannten<br />
Bundesländern] derzeit davon aus, dass<br />
folgende Verfahrensweise unter Berücksichtigung<br />
der Verhältnismäßigkeit sowie<br />
dass eine Gefährdung <strong>für</strong> den Benutzer<br />
hinreichend gering und ein unkontrollierter<br />
Gasaustritt unwahrscheinlich zu sein<br />
scheint sachgerecht ist:<br />
1. <strong>Der</strong> DVFG und die beteiligten Wirtschaftsakteure<br />
treffen die (…) beim BMVBS<br />
am 28.07.2010 [besprochenen] Maßnahmen.<br />
Dies beinhaltet insbesondere, dass<br />
Ventile aus den betroffenen Baureihen<br />
spätestens bei der nächsten Regenerierung<br />
/ wiederkehrenden Prüfung der <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
vom <strong>Markt</strong> genommen werden<br />
und eine wiederkehrende Prüfung dieser<br />
Ventile ausgeschlossen ist.<br />
2. Die Verwendung der bereits in Flaschen<br />
eingebauten und im <strong>Markt</strong> befindlichen<br />
Ventile erfolgt längstens bis zur nächsten<br />
wiederkehrenden Prüfung oder Regenerierung.<br />
3. Die Länder unterrichten die ihnen bekannten<br />
<strong>Flüssiggas</strong>abfüllbetriebe (Füllanlagen)<br />
über diese Maßnahmen (Verwenden<br />
bis längstens zur nächsten wiederkehrenden<br />
Prüfung / Instandsetzung).<br />
4. Sollten nachweislich Ventile mit einem<br />
Wert <strong>für</strong> den Widerstand gegen übermäßiges<br />
Drehmoment beim Öffnen von unter<br />
14 Nm festgestellt werden, erfolgt eine<br />
Neubewertung hinsichtlich notwendiger<br />
Maßnahmen.<br />
<strong>Der</strong> DVFG hat mit Rundschreiben vom<br />
24. September 2010 an die Geschäftsführungen<br />
und Technischen Leiter der<br />
ordentlichen und außerordentlichen<br />
DVFG-Mitgliedsunternehmen über den<br />
oben geschilderten Umgang mit handradbetätigten<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong>-Flaschenventilen<br />
der Firmen DVR und SCG informiert und ein<br />
Musterschreiben <strong>für</strong> die Kommunikation<br />
der Wirtschaftsakteure untereinander<br />
zur Verfügung gestellt. Die oben nicht<br />
genannten Bundesländer haben sich zum<br />
Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch<br />
nicht abschließend positioniert.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
18|19<br />
nACHträgliCHe UMrüStUng erHÖHt niCHt den PAUSCHAlen nUtZUngSWert<br />
Am 2. Februar 2011 veröffentlichte der<br />
Bundesfinanzhof (BFH) ein erfreuliches<br />
Urteil: Dem zufolge sind die Kosten <strong>für</strong><br />
den nachträglichen Einbau einer Autogasanlage<br />
in Firmenfahrzeuge, die auch <strong>für</strong><br />
die Privatnutzung zugelassen sind, nicht<br />
als Kosten <strong>für</strong> Sonderausstattung in die<br />
Bemessungsgrundlage der 1-%-Regelung<br />
einzubeziehen. So hatte der VI. Senat des<br />
Bundesfinanzhofs (BFH) mit Urteil vom<br />
13. Oktober 2010 entschieden und bestätigte<br />
damit die Auffassung der Klägerin.<br />
Im verhandelten Fall stellte die Klägerin<br />
– ein Unternehmen, das <strong>Flüssiggas</strong><br />
vertreibt – ihren Außendienstmitarbeitern<br />
Firmenfahrzeuge zur Verfügung, die auch<br />
privat genutzt werden konnten. Die Fahrzeuge<br />
wurden geleast und in zeitlicher<br />
Nähe nach der Auslieferung <strong>für</strong> den Betrieb<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong> umgerüstet. Die Leasinggebühren,<br />
die sich nach Listenpreis,<br />
Sonderausstattungen und Umbauten richteten,<br />
und alle weiteren Aufwendungen <strong>für</strong><br />
die Firmenfahrzeuge trug ausschließlich<br />
die Klägerin. <strong>Der</strong> Umbau der Fahrzeuge<br />
war Bestandteil diverser Werbeaktionen<br />
der Klägerin. Die auf Autogasbetrieb umgerüsteten<br />
Fahrzeuge erhielten entsprechende<br />
Werbeaufkleber, mit denen auf das<br />
Autogasgeschäft der Klägerin aufmerksam<br />
gemacht wurde.<br />
Die Klägerin rechnete die Umrüstungskosten<br />
auf den <strong>Flüssiggas</strong>betrieb nicht in<br />
die Bemessungsgrundlage der 1-%-Regelung<br />
<strong>für</strong> die private Pkw-Nutzung ein und<br />
führte diesbezüglich keine Lohnsteuer<br />
ab. Das Finanzamt war dagegen der Auffassung,<br />
dass die Umrüstungskosten in<br />
die Berechnung des geldwerten Vorteils<br />
nach § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 des Einkommensteuergesetzes<br />
einzubeziehen seien,<br />
da es sich insoweit nicht um ein eigenständiges<br />
Wirtschaftsgut handele, dessen<br />
Nutzbarkeit getrennt von der Möglichkeit<br />
zum privaten Gebrauch des Fahrzeugs bewertet<br />
werden könne.<br />
In der Urteilsbegründung führt das<br />
BFH aus, dass die Firmenfahrzeuge der<br />
Klägerin zum Zeitpunkt der Erstzulassung<br />
nicht werkseitig mit einer <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />
ausgestattet gewesen seien. Die<br />
Kosten <strong>für</strong> den nachträglichen Einbau der<br />
Anlage seien daher nicht als Sonderausstattung<br />
in die Bemessungsgrundlage der<br />
1-%-Regelung einzubeziehen. Die Bemessungsgrundlage<br />
der 1-%-Regelung sei stets<br />
bezogen auf den Zeitpunkt der Erstzulassung<br />
nach dem inländischen Listenpreis<br />
zuzüglich der Kosten <strong>für</strong> Sonderausstattungen<br />
einschließlich der Umsatzsteuer zu<br />
ermitteln.<br />
dVFg | BrAnCHenneWS
dVFg | BrAnCHenneWS<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Zentrale Drehscheibe des Tyczka-Umschlags:<br />
Das <strong>Flüssiggas</strong>lager im Mannheimer Hafen<br />
<strong>Der</strong> Mannheimer Hafen, am Zusammenfluss von Rhein und Neckar gelegen, ist flächenmäßig der größte deutsche Binnenhafen:<br />
Handelshafen, Rheinauhafen, altrhein- und industriehafen mit 14 Hafenbecken sowie drei stromhäfen entwickeln sich auf einem<br />
gesamtareal von 1131 ha, von denen heute knapp 350 ha als Hallen- und Freilagerflächen genutzt werden. 1968 wurde hier Deutschlands<br />
erstes Containerterminal in Betrieb genommen. 1979 begann Tyczka auf einem ca. 1,2 ha großen gelände im Handelshafen mit dem<br />
Bau eines Tanklagers, welches im Oktober 1980 in Betrieb genommen wurde.<br />
Mitte der 1970er-Jahre konnte die steigende<br />
Nachfrage nach Propan <strong>für</strong> Gewerbe<br />
und Industrie nicht länger allein über die<br />
Raffinerieproduktion gedeckt werden. Es<br />
ergab sich die Notwendigkeit, zum einen<br />
alternative Bezugsquellen ausfindig zu machen<br />
und zum anderen, durch eine Bevorratung<br />
die reibungslose Versorgung sicherzustellen.<br />
Die Entscheidung der Tyczka <strong>für</strong><br />
die Errichtung eines eigenen Tanklagers,<br />
mithilfe dessen dem steigenden Bedarf an<br />
<strong>Flüssiggas</strong> und einer schnellen Versorgung<br />
der Kunden Rechnung getragen werden<br />
konnte, war die logische Konsequenz<br />
dieser Entwicklung. Bei der Suche nach<br />
einem geeigneten Standort fiel die Wahl<br />
auf den Mannheimer Hafen; unter anderem,<br />
weil hier die gewünschte Trimodalität<br />
gegeben war: Das Tanklager kann auf drei<br />
Verkehrswegen – über Straße, Schiene und<br />
Schiff – angesteuert werden.<br />
Von den ursprünglich geplanten sechs<br />
wurden in einem ersten Bauabschnitt vier<br />
erdgedeckte <strong>Flüssiggas</strong>behälter mit einem<br />
Rauminhalt von 2000 m 3 , das sind 923 t,<br />
mit Nebeneinrichtungen erbaut. Das auf<br />
dem Wasserweg angelieferte <strong>Flüssiggas</strong><br />
wird hier gelagert, bevor es über Schienenkesselwagen<br />
oder Straßentankwagen zum<br />
Abnehmer aus Industrie, Gewerbe und<br />
Haushalt transportiert wird.<br />
Von Antwerpen/Belgien und Vlissingen<br />
in den Niederlanden aus gelangt <strong>Flüssiggas</strong><br />
mit Kesselwaggons oder Binnenschiffen<br />
nach Mannheim. Am Schiffsverlader<br />
„Handelshafen Nr. 1“ können Binnenschiffe<br />
mit einer Länge zwischen 90 und<br />
110 m anlegen. Damit ein Schiff gelöscht<br />
werden kann, ist ein Mindestwasserstand<br />
von 3,50 erforderlich – was bei einer Tiefe<br />
des Hafenbeckens von rund 7 m in der<br />
Regel gegeben ist. Von Anfang an gab es<br />
hier die technischen Voraussetzungen <strong>für</strong><br />
die Be- und Entladung von Schiffen. Bevor<br />
das Schiff ins Hafenbecken einlaufen kann,<br />
muss die Hubbrücke gehoben werden,<br />
wozu die Tyczka Totalgaz-Mitarbeiter eingewiesen<br />
und berechtigt sind. Im Störfall<br />
kann der Schiffsverlader über eine eigene<br />
Löschwasseranlage versorgt werden. Ebenso<br />
kann im Störfall über Löschboote in das<br />
Löschwassersystem der Tyczka Totalgaz<br />
eingespeist werden.<br />
Die umfangreiche sicherheitstechnische<br />
Ausrüstung nicht nur des Schiffsverladers,<br />
sondern des gesamten Tanklagers wird<br />
kontinuierlich überwacht, eigen- und<br />
fremdüberprüft und in regelmäßigen<br />
Abständen an den Stand der Technik angepasst.<br />
Wiederkehrende Prüfungen der<br />
Anlage durch Sachkundige und Sachverständige<br />
sowie planmäßige Schulungen<br />
des Betriebspersonal bieten beste Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> einen störungsfreien<br />
Betrieb. Ein Störfall im Sinne der Störfall-Verordnung<br />
hat sich bislang nicht ereignet.<br />
„Gemeinsam mit den zuständigen<br />
Behörden werden wir da<strong>für</strong> Sorge tragen,<br />
dass dies auch so bleibt“, sagt Betriebsleiter<br />
Christian Paul, einer der insgesamt vier<br />
Mitarbeiter, die im vergangenen Jahr das<br />
beträchtliche Volumen von 26 000 t <strong>Flüssiggas</strong>,<br />
schwerpunktmäßig Propan, umgeschlagen<br />
haben.<br />
die MeSSWArte<br />
Sämtliche Be- und Entladevorgänge<br />
werden von der Messwarte aus gesteuert –<br />
ohne Freigabe von hier geht gar nichts. Die<br />
zentrale Schaltstelle im Büro- und Verwaltungsgebäude<br />
ist mit modernster Technik<br />
ausgestattet, einschließlich programmierbarer<br />
Steuerung und Visualisierung. Von<br />
hier aus werden alle Prozesse eingeleitet<br />
und überwacht. Die wichtigsten Bereiche<br />
können zudem über schwenk- und zoombare<br />
Videokameras kontrolliert werden.<br />
Binnenschiffterminal Hafenbecken 1, Mannheim. Die gelben Poller im<br />
Hintergrund sind Bestandteil der Zugbrücke.<br />
EKW-Verladestation; im Hintergrund das erdgedeckte Tanklager mit den<br />
vier TKW-Verladestationen.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
0|1<br />
dVFg | BrAnCHenneWS<br />
Eisenbahnkesselwagenstation mit angeschlossenen Kesselwagen. EKW<br />
können hier sowohl be- als auch entladen werden.<br />
<strong>Der</strong> Zwei-Wege-Unimog kann bis zu vier EKW mit einem Gewicht von<br />
insgesamt 320 t gleichzeitig verschieben.<br />
AM SCHiFFSVerlAder<br />
Nach dem Andocken des Binnenschiffs<br />
wird über hydraulisch ausfahrende Verladearme<br />
die Verbindung zum Tanklager<br />
an den Flüssig- und Gasphaseanschlüssen<br />
hergestellt. Doch bevor der Löschvorgang<br />
beginnt, wird eine Bestandermittlung auf<br />
dem Schiff selbst durchgeführt. Mittels<br />
Ladedruck, Niveau und Dichtedruck wird<br />
die Ladung von Kubikmetern in Tonnen<br />
umgerechnet. Erst danach werden am Lagertank<br />
Befüllleitung und Gasphaseleitung<br />
geöffnet und die Entladung der Flüssigphase<br />
mittels schiffseitigen Pumpen gestartet.<br />
Sechs anlagenseitige Kompressoren<br />
saugen Gasphase aus den Landtanks an,<br />
komprimieren sie und drücken sie auf die<br />
Flüssigphase im Schiff. Ist die Flüssigphase<br />
vollständig umgeschlagen, wird die<br />
Gasphase abgesaugt. In der Regel werden<br />
Schiffe hier entladen; nur vereinzelt erfolgt<br />
der Vorgang in die andere Richtung.<br />
UMSCHlAg Per eKW<br />
Das Tanklager Mannheim verfügt über<br />
insgesamt vier Eisenbahnkesselwagen-Stationen,<br />
von denen sind insgesamt jedoch<br />
nur drei in Betrieb – die vierte fungiert als<br />
(100 t) Gleiswaage, auf der übrigens auch<br />
TKW verwogen werden. Von der Gruppenlieferung<br />
auf dem Abstellgleis können drei<br />
EKW gleichzeitig in die Verladestation einfahren<br />
und be- bzw. entladen werden. Für<br />
den Rangierbetrieb innerhalb des Geländes<br />
steht ein Zwei-Wege-Unimog zur Verfügung,<br />
der sowohl auf der Straße als auch<br />
auf der Schiene fährt. Je nach Arbeitsanfall<br />
– Rangieren, An- und Abschließen, Zwischenkontrolle<br />
und Vorbereitung – sind ein<br />
bis drei Mitarbeiter erforderlich. Die Verladung<br />
erfolgt in beide Richtungen, d. h.,<br />
EKWs können hier sowohl ent- als auch beladen<br />
werden. Dann ist es meist Propylen,<br />
das von Mannheim aus verschickt wird.<br />
UMSCHlAg Per tKW<br />
Es wurden zunächst nur drei Tankkesselwagen-Stationen<br />
gebaut, eine weitere<br />
kam später dazu. Seither können hier<br />
stündlich vier TKW à 20 t abgefertigt werden,<br />
was – ohne Kontrollverwiegungen –<br />
zwischen 18 und 28 Minuten dauert. Die<br />
TKW-Verladung befindet sich in einem<br />
durch Schranke abgegrenzten Bereich;<br />
der Verladebereich ist von der Schaltwarte<br />
einsehbar und wird von nur einem Mitarbeiter<br />
betreut. Die Bedienung erfolgt per<br />
SPS-Steuerung. <strong>Der</strong> Beladevorgang kann<br />
vom Fahrer über ein Bedientableau an<br />
der Beladestation nach Freigabe durch die<br />
Schaltwarte gestartet werden. Die Nähe<br />
der Schaltwarte zum Verladebereich ermöglicht<br />
auch eine schnelle Abwicklung<br />
der Dokumentenübergabe.<br />
innere PrüFUng<br />
In diesem Jahr ist es wieder soweit – alle<br />
10 Jahre müssen die Anlagen einer inneren<br />
Prüfung unterzogen werden. Die Vorbereitungen<br />
dazu sind bereits angelaufen;<br />
die Revision selbst wird ab Mai erfolgen<br />
und planmäßig bis zum Spätsommer abgeschlossen<br />
sein. Es versteht sich von selbst,<br />
dass der laufende Betrieb <strong>für</strong> die Revision<br />
nicht unterbrochen werden darf, weshalb<br />
die Tanks einer nach dem anderen der inneren<br />
Prüfung unterzogen werden. Selbstverständlich<br />
wird auch das Rohrleitungssystem<br />
vom TÜV und externen Fachfirmen<br />
genauestens unter die Lupe genommen<br />
– alles im Dienste der Sicherheit.<br />
Pumpenstation an der Stirnseite der erdgedeckten Behälter; die Stirnseite<br />
der Behälter ist mit einer Brandschutzisolierung versehen.<br />
Die sechs Kompressoren bewältigen stündlich einen Mengendurchsatz<br />
von 1200 m 3 <strong>Flüssiggas</strong>; anschließend die Pumpenstation.
DVFG | branchennews<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Anfahrschutz bei innerbetrieblichen Füllanlagen<br />
Von Dr. Klaus-R. Frisch<br />
Handlungsbedarf: Dieseltanks ohne Anfahrschutz.<br />
Über das neue VdTÜV Merkblatt 965 <strong>für</strong><br />
Anfahrschutz an öffentlichen Tankstellen<br />
wurde in der FLÜSSIGAS bereits berichtet.<br />
Die dort enthaltenen Anforderungen sind<br />
sehr anspruchsvoll und wurden von dem<br />
zuständigen Arbeitskreis ausschließlich <strong>für</strong><br />
die Anwendung im öffentlichen Bereich,<br />
also <strong>für</strong> die Abgabe von Kraftstoffen an<br />
Dritte, festgelegt. Diese Definition des<br />
Anwendungsbereichs ist wohlüberlegt<br />
erfolgt, da öffentliche Tankstellen hinsichtlich<br />
des Verkehrsaufkommens und<br />
der Möglichkeit der Anwendung organisatorischer<br />
Maßnahmen ganz anderen<br />
Gesetzmäßigkeiten unterliegen, als innerbetriebliche<br />
Füllanlagen. Eine 1 : 1-Übertragung<br />
der in dem Merkblatt formulierten<br />
Anforderungen auf den innerbetrieblichen<br />
Bereich ist daher nicht zulässig. Jedoch<br />
berichten die Mitglieder des DVFG, dass<br />
Genehmigungsbehörden und Sachverständigenorganisationen<br />
vermehrt auch <strong>für</strong><br />
innerbetriebliche Füllanlagen das VdTÜV<br />
Merkblatt 965 heranziehen, angeblich in<br />
Ermangelung einer anderen Erkenntnisquelle.<br />
Einerseits ist hierzu anzumerken,<br />
dass bislang geltende Regelungen, wie das<br />
VdTÜV Merkblatt 513 über Anforderungen<br />
an den Betrieb von <strong>Flüssiggas</strong>tankstellen<br />
und die TRG 404 Anlagen zum Füllen von<br />
Treibgastanks – <strong>Flüssiggas</strong>tankstellen<br />
– nach wie vor ihre Gültigkeit besitzen.<br />
Andererseits ist eine bestehende Verunsicherung<br />
bei den Genehmigungsbehörden<br />
und Sachverständigenorganisationen zu<br />
verspüren, die sich in dem Verlangen äußern,<br />
weitere, konkretere Erkenntnisquellen<br />
<strong>für</strong> die Beurteilung dieser Anlagen zu<br />
erhalten. Weder aus technischer noch aus<br />
rechtlicher Sicht ist hier eine zwingende<br />
Notwendigkeit zu sehen. Jedoch könnte<br />
sich eine weitere Erkenntnisquelle, speziell<br />
zugeschnitten auf die Bedingungen an<br />
innerbetrieblichen Füllanlagen, positiv auf<br />
die praktische Durchführung von Erlaubnis-/Genehmigungsverfahren<br />
auswirken.<br />
Daher wird sich der DVFG in einem ad hoc<br />
Arbeitskreis, beginnend ab Februar 2011,<br />
dieser Thematik widmen.<br />
Kleine Wasserfahrzeuge – Betrieb und Prüfung der <strong>Flüssiggas</strong>anlage<br />
Von Dipl.-Ing. Peter Limbach<br />
Mit der Herausgabe des DVGW Arbeitsblattes<br />
G 608: 1985-02 unter dem Titel<br />
„<strong>Flüssiggas</strong>-Anlagen auf Wassersportfahrzeugen“,<br />
das in Zusammenarbeit mit dem<br />
Germanischen Lloyd und den Bootsausrüstern<br />
erarbeitet wurde, wurden die<br />
vorliegenden Erfahrungen und Entwicklungen<br />
auf diesem Gebiet berücksichtigt.<br />
Diese Technischen Regeln galten <strong>für</strong> die<br />
Einrichtung, Änderung, Unterhalt und<br />
Prüfung von <strong>Flüssiggas</strong>anlagen auf Wassersportfahrzeugen.<br />
Mit dem neuen Entwurf des DVGW-Arbeitsblattes<br />
G 608 „Kleine Wasserfahrzeuge<br />
– Betrieb und Prüfung der <strong>Flüssiggas</strong>anlage“<br />
(März 2011) wurde der Veröffentlichung<br />
der überarbeiteten Norm DIN EN ISO 10239<br />
„Kleine Wasserfahrzeuge – <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
(LPG)“, welche die Installation und die<br />
Prüfung vor Inbetriebnahme der <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
regelt, Rechnung getragen. Dieses<br />
Arbeitsblatt wurde vom DVGW- PK 2.7.1<br />
„<strong>Flüssiggas</strong>anlagen in Fahrzeugen und Booten“<br />
unter dem DVGW/DVFG Gemeinsames<br />
Boote mit <strong>Flüssiggas</strong>antrieb<br />
sind Gegenstand<br />
des Entwurfs des DVGW<br />
Arbeitsblattes G 608.<br />
Technisches Komitee GTK 2.7 „<strong>Flüssiggas</strong>“<br />
erarbeitet.<br />
Gegenüber dem G 608:2003 und dem<br />
Beiblatt B1:2006 sind folgende Änderungen<br />
vorgenommen:<br />
a) Abweichende Bestimmungen <strong>für</strong> Altanlagen<br />
aufgenommen;<br />
b) Umschaltventile nach DIN EN 13786,<br />
Anhang J wurden aufgenommen;<br />
c) Verwendung von Vordruckregler nach<br />
VP 202 wurde aufgenommen;<br />
d) Anschluss G.13 <strong>für</strong> Druckregelgeräte hinzugefügt;<br />
e) Prüfung vor Inbetriebnahme, Wiederholungsprüfung<br />
neu formuliert;<br />
f) Dichtheitsprüfung hinzugefügt;<br />
g) Design <strong>für</strong> Prüfplakette geändert.<br />
<strong>Der</strong> Entwurf des G 608:2011 gilt, wie auch<br />
schon der des G 608:2003, nicht <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
in gewerblich genutzten<br />
Booten sowie <strong>für</strong> <strong>Flüssiggas</strong>anlagen, die zum<br />
Antrieb von Booten genutzt werden.<br />
Die Einspruchsfrist endet am 30. Mai 2011.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
|<br />
Die neue Bezeichnung P15Y – was sich dahinter verbirgt<br />
Die wiederkehrende Prüfung von <strong>Flüssiggas</strong>flaschen<br />
im Intervall von 15 Jahren ist<br />
jetzt <strong>für</strong> den gesamten ADR-Raum möglich.<br />
Vieles bleibt <strong>für</strong> Deutschland gleich, einige<br />
wichtige Details sollten jedoch in der Übergangszeit<br />
beachtet werden. Bislang waren<br />
Gasflaschen – oder formal richtig ortsbewegliche<br />
Druckgeräte, die den Anforderungen<br />
des internationalen Gefahrgutrechts<br />
genügen – grundsätzlich alle<br />
10 Jahre wiederkehrend zu prüfen (WIP).<br />
Diese Frist konnte <strong>für</strong> geschweißte Stahlflaschen<br />
im Benehmen mit der zuständigen<br />
Behörde des Landes, in dem Befüllung<br />
und Beförderung stattfinden, von zehn auf<br />
15 Jahre erweitert werden. Erfolgte die Beförderung<br />
auch grenzüberschreitend, war<br />
die Zustimmung der anderen beteiligten<br />
Staaten einzuholen.<br />
Die in den einzelnen Ländern unterschiedlichen<br />
Verfahrensweisen führten<br />
zu einer uneinheitlichen Behandlung. Um<br />
dieser Dissens zu beseitigen, sollte eine informelle<br />
Arbeitsgruppe der Gemeinsamen<br />
Tagung einen Lösungsvorschlag unterbreiten.<br />
Die im Verhältnis nicht unterscheidbare<br />
Zahl von Beanstandungen bei der<br />
WIP zeigte, dass die Prüfung vor, während<br />
und nach der Befüllung die Hauptlast der<br />
Sicherheit trägt. Erhöhte Anforderungen<br />
an die Füllstellen ermöglichen die sorgfältige<br />
Durchführung einer weitergehenden<br />
Beurteilung von Flaschen. Im Ergebnis<br />
wurde das Prüfintervall unter Zuhilfenahme<br />
der in Deutschland gemachten Erfahrungen<br />
<strong>für</strong> alle Staaten in gleicher Weise<br />
erhöht. Absatz 12 der Verpackungsanweisung<br />
P200 (ADR 2011) beschreibt nun<br />
die neuen Bestimmungen <strong>für</strong> alle Staaten<br />
einheitlich. Die einheitlich geregelte Kennzeichnung<br />
der Flaschen sieht die Buchstaben-Zahlenfolge<br />
„P15Y“ vor.<br />
Nachfolgend die wesentlichen Punkte:<br />
Zulässigkeit: Die zuständige Behörde<br />
erteilt die Genehmigung, das Prüfintervall<br />
<strong>für</strong> eine beschränkte Flaschengruppe<br />
auf 15 Jahre zu erhöhen, auf Antrag des<br />
Flascheneigentümers bei Erfüllung der<br />
Bedingungen. Die Regelung gilt <strong>für</strong> alle<br />
π-gekennzeichneten, geschweißten Stahlflaschen.<br />
Die Entsprechung des Baumusters<br />
mit den Vorschriften ist durch den<br />
Flascheneigentümer der Behörde nachzuweisen.<br />
Es besteht <strong>für</strong> die Dokumentation<br />
eine Aufbewahrungspflicht durch den Flascheneigentümer.<br />
Betrieb: Diese Flaschen dürfen ausschließlich<br />
in Zentren befüllt werden, welche die<br />
Einhaltung der allgemeinen Bestimmungen<br />
(P200 Absatz 7) sowie denen aus EN<br />
1438:2008 über ein dokumentiertes Qualitätssystem<br />
nachweisen. Zum Zwecke der<br />
Vermeidung von Korrosion muss das Gas<br />
den Vorgaben aus EN 1440:2008 Anhang<br />
E1 entsprechen. Dies ist bei Ware nach<br />
DIN 51622 der Fall.<br />
Prüfung: Für die WIP nach 15 Jahren gilt<br />
ebenfalls Abschnitt 6.2.3.5 ADR. Ein hierbei<br />
auftretendes Versagen bei der Druckprüfung<br />
muss vom Eigentümer untersucht<br />
und in einem Bericht festgehalten werden.<br />
Bei Fehlern, die dem Baumuster zuzuordnen<br />
sind, ist die zuständige Behörde zu<br />
informieren, so dass über Maßnahmen und<br />
Information der Behörden anderer Staaten<br />
entschieden werden kann.<br />
Es dürfen nur Flaschenventile nach EN<br />
13152 oder EN 13153 eingesetzt werden,<br />
die ihrer Bauart nach <strong>für</strong> eine Lebensdauer<br />
von 15 Jahren ausgelegt worden sind.<br />
Grundsätzlich sind neue Ventile zu verwenden;<br />
wahlweise können auch nach EN<br />
14912:2005 und den Vorgaben des Herstellers<br />
wiederaufgearbeitete und geprüfte<br />
Ventile eingesetzt werden, sofern diese <strong>für</strong><br />
einen Verwendungszeitraum von weiteren<br />
15 Jahren geeignet sind.<br />
Kenzeichnung: Die Kennzeichnung<br />
„P15Y“ ist zu entfernen, sobald die Flaschen<br />
nicht länger <strong>für</strong> die 15-jährige<br />
wiederkehrende Prüfung geeignet sind.<br />
In der Übergangsphase gibt es einige<br />
wesentliche Punkte zu beachten:<br />
1. Die Kennzeichnung P15Y darf nicht <strong>für</strong><br />
Flaschen verwendet werden, die unter<br />
nationale bzw. Übergangsvorschriften<br />
(1.6.2.9 und 1.6.2.10) fallen. Sie bleibt<br />
dem in Absatz 12 beschriebenen Verfahren<br />
vorbehalten.<br />
2. Die bis zum 31.12.2010 gültigen Bestimmungen<br />
in P200, Absatz 10 (aus<br />
Sondervorschrift v. Abs. 1) dürfen weiterhin<br />
auf Flaschen angewendet werden,<br />
welche bis zum 1. Januar 2015 gebaut<br />
worden sein werden.<br />
3. Das Unternehmen ist über eine wiederkehrende<br />
Prüfung (spätestens alle drei<br />
Jahre) auf Einhaltung der Vorschriften<br />
durch die zuständige Behörde zu überprüfen<br />
und zu zertifizieren.<br />
Fazit: Das neue Verfahren – so sehr es<br />
dem nationalen Verfahren gemäß Weisung<br />
der Zentralstelle der Länder <strong>für</strong> Sicherheitstechnik<br />
(ZLS) gleicht – ist verschieden<br />
und das damit verbundene Zertifikat<br />
nicht übertragbar. Umgekehrt auch nicht.<br />
Letztlich bleibt noch anzumerken, dass<br />
Übergangsvorschriften aus Abschnitt 1.6<br />
ADR nicht <strong>für</strong> die dauerhafte Anwendung<br />
bestimmt sind und über die Zeit gestrichen<br />
werden. <strong>Der</strong> Zeitpunkt des Übergangs will<br />
daher gut überlegt sein, um einerseits den<br />
Aufwand einer doppelten Zertifizierung in<br />
Grenzen zu halten und anderseits ausreichend<br />
Zeit <strong>für</strong> die Umstellung zu lassen.<br />
Alexander Stöhr, dVFg<br />
dVFg | BrAnCHenneWS<br />
<br />
<br />
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AUtogAS<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Polo BiFuel mit Euro 5:<br />
Reduzierte CO2-Emissionen<br />
und geringe Kraftstoffkosten<br />
Volkswagen hat die Umstellung der autogasfahrzeuge auf die neue abgasnorm Euro 5 so gut wie abgeschlossen. Von den bewährten<br />
Modellen Polo, golf und golf Plus kann jetzt schon mal der Polo BiFuel wieder geordert werden. Wie aus der Wolfsburger Konzernzentrale<br />
verlautete, folgen die restlichen Modelle in Kürze. <strong>Der</strong> Polo BiFuel nach der Euro5-Norm ist noch ein wenig umweltfreundlicher<br />
geworden im lPg-Betrieb. Er senkt mit autogas die CO 2 -Emissionen um über 11 %. Mit Kraftstoffkosten von rund 5,40 Euro <strong>für</strong> 100 km<br />
im lPg Betrieb ist er darüber hinaus äußerst sparsam.<br />
Die Wahrheit zeigt sich an der Tankstelle: <strong>Der</strong> neue Polo BiFuel wurde im Vergleich zu seinem<br />
Vorgänger noch sparsamer.<br />
<strong>Der</strong> bivalente Antrieb des Polo BiFuel<br />
– durch Umschalten kann auch mit Benzin<br />
gefahren werden – spart Kraftstoffkosten<br />
<strong>für</strong> den Käufer und senkt gleichzeitig die<br />
CO 2 -Emissionen. <strong>Der</strong> neue 60 kW / 82 PS<br />
starke 1,6-l-Vierzylinder (EU 5) begnügt<br />
sich mit durchschnittlich 7,6 l Autogas auf<br />
100 km (123 g/km CO 2 ). Dies ist eine Reduktion<br />
der CO 2 -Emissionen von über 11 %<br />
im Vergleich zum Benzin-Betrieb, dort benötigt<br />
der Polo immer noch sparsame 6,0 l<br />
Super (139 g/km CO 2 ).<br />
Wie bei den Modellen Golf BiFuel sowie<br />
Golf Plus BiFuel ist der Gastank (ca. 52 l<br />
Nutzvolumen) auch im Polo platzsparend<br />
in der Reserveradmulde untergebracht.<br />
Im LPG-Betrieb ist eine Reichweite von<br />
ca. 680 km möglich. In Kombination mit<br />
dem Benzin-Betrieb (Tank ca. 45 l) ergibt<br />
sich eine Gesamtreichweite von bis zu<br />
1400 km.<br />
Die werksseitige Lösung <strong>für</strong> den neuen<br />
Polo BiFuel hat deutliche Vorteile gegenüber<br />
nachgerüsteten Autogas-Anlagen:<br />
Unter anderem verfügt das Fahrzeug über<br />
einen gasfesten Motor, wurde aufwendigen<br />
Dauertests unterzogen, ist mit Gastank<br />
crasherprobt und damit sehr sicher. Über<br />
die Füllstandsanzeige im Kombiinstrument<br />
kann der Fahrer jederzeit den Verbrauch<br />
und die Restreichweite in beiden Betriebsarten<br />
ablesen. <strong>Der</strong> Kunde erhält auf das<br />
Gesamtfahrzeug inklusive aller Gas-Komponenten<br />
die volle Gewährleistung.<br />
Saubere Arbeit: VW verbaut die Gasanlagen<br />
in OEM-Qualität. Selbstverständlich bleibt bei<br />
dieser Werkslösung die Garantie komplett erhalten.<br />
Bei der Wahl zum „Firmenauto des<br />
Jahres 2010“ durch die Fachzeitschrift<br />
„Firmenauto“ und die DEKRA war der<br />
Volkswagen Konzern das erfolgreichste<br />
Unternehmen. In der Gesamtwertung<br />
„Kleinwagen“ belegte neben anderen Fahrzeugen<br />
aus dem VAG-Konzern der neue<br />
Volkswagen Polo den ersten Rang. Die<br />
Wahl basierte auf der Beurteilung von 150<br />
Flottenmanagern, die im Vorfeld der Wahl<br />
55 verschiedene Modelle testeten und<br />
dabei rund 1800 Probefahrten mit 40 000<br />
Testkilometern zurücklegten. Als umweltfreundlichste<br />
Automarke wurde ebenfalls<br />
die Marke Volkswagen Pkw gewählt. Die<br />
Volkswagen Leasing erhielt die meisten<br />
Stimmen in der Kategorie „Leasing & Fuhrparkmanagement“.<br />
„Unsere Fahrzeuge haben in den einzelnen<br />
Kategorien nicht nur durch Fahrverhalten<br />
und Komfort, sondern vor allem<br />
durch ihre Wirtschaftlichkeit überzeugt.<br />
Die neun ersten Plätze bei der Wahl zum<br />
,Firmenauto des Jahres 2010’ sind ein klarer<br />
Beleg <strong>für</strong> die Produktstärke des Volkswagen<br />
Konzerns und <strong>für</strong> den Erfolg unseres<br />
Dienstleistungsangebots“, sagte Dr.<br />
Stefan Brungs, Leiter Volkswagen Group<br />
Fleet International, anlässlich der Preisverleihung.<br />
<strong>Der</strong> Polo BiFuel ist in den Versionen<br />
Trendline, Comfortline und Highline<br />
ab sofort bestellbar.<br />
VW Polo BiFuel 1.6<br />
Hubraum<br />
1598 ccm<br />
Leistung Benzin<br />
60 kW/82 PS<br />
Leistung Autogas<br />
60 kW/82 PS<br />
Verbrauch Benzin/Autogas<br />
6,7 / 7,6 l<br />
CO2 (Benzin/Autogas)<br />
139 / 123 g/km<br />
Beschleunigung 0 – 100 km/h<br />
12,2 s<br />
Vmax<br />
174 km/h<br />
Preis 16 900,–<br />
Schadstoffklasse Euro 5<br />
Hersteller Gasanlage<br />
keine Angabe
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
4|5<br />
<strong>Der</strong> neue Kia Picanto:<br />
Monovalent mit Autogas und<br />
Flüssigeinspritzung als Werkslösung<br />
<strong>Der</strong> neue Kia Picanto Bi-Fuel, der auf dem genfer autosalon 2011 seine Premiere feierte, ist ein von grund auf neu entwickeltes<br />
a-segment-Modell. Die zweite generation des Kia-Kleinwagens zeigt ein kraftvolles, selbstbewusstes Design, das zugleich reif und<br />
robust wirkt. gegenüber seinem Vorgänger ist das neue Modell in länge und Radstand gewachsen und bietet mehr Komfort sowie<br />
einen größeren gepäckraum. Mit dieser Picanto-generation, die erstmals auch als Dreitürer angeboten wird, will Kia die Position<br />
seines Erfolgsmodells im weltweiten „City Car“-segment neu definieren und weiter ausbauen.<br />
AUtogAS<br />
<strong>Der</strong> neue Picanto BiFuel, der ausschließlich<br />
im Kia-Werk Seosan in Korea gefertigt<br />
wird, wartet auch in puncto Autogastechnologie<br />
mit einigen bahnbrechenden<br />
Neuheiten auf. Nicht nur, dass der durchschnittliche<br />
Kraftstoffverbrauch nach<br />
Werksangaben bei 4,2 l Benzin und 5,9 l<br />
LPG/100 km liegt. Die eigentliche Nachricht<br />
beim Debüt des Picanto Bi-Fuel ist<br />
die Tatsache, dass hier erstmals bei einer<br />
Werkslösung mit Autogas die Flüssigphaseneinspritzung<br />
gewählt wurde.<br />
Verbaut wird eine im koreanischen Werk<br />
in Lizenz gefertigte Anlage des niederländischen<br />
Herstellers Vialle, allerdings unter<br />
der Regie von Kia. Maßgebliche Teile der<br />
Gasanlage beruhen jedoch auf bestehenden<br />
Vialle-Patenten. Um den Motor <strong>für</strong> den<br />
Verkehr in Europa zu modifizieren, tauschte<br />
man den Kunststoffkrümmer des Picanto<br />
gegen einen Alukrümmer und versah den<br />
kleinen Dreizylinder-Motor mit gehärteten<br />
Ventilen und Ventilsitzen. <strong>Der</strong> Clou ist<br />
aber ein ganz anderer: Erstmals wurde ein<br />
OEM-Fahrzeug speziell <strong>für</strong> den Betrieb mit<br />
Autogas konzipiert, von der Software des<br />
Steuergeräts bis zu den Tanks. Deshalb gilt<br />
der kleine Kia offiziell als monovalentes<br />
LPG-Fahrzeug, das erste seiner Art von<br />
einem OEM übrigens. Da<strong>für</strong> hat man den<br />
Benzintank kurzerhand durch Gastanks in<br />
Zylinderform ersetzt, die insgesamt 35 l<br />
LPG fassen. Nur aus Rücksicht auf die europäischen<br />
Kunden erhielt der Kia Picanto<br />
nachträglich in der Europaversion wieder<br />
einen 10-l-Benzintank. Motorprobleme<br />
sollten <strong>für</strong> den Picanto Bi-Fuel ein Fremdwort<br />
sein: Wie die Kia-Techniker aus Korea<br />
bestätigten, fahren dort schon weit mehr als<br />
100 000 Fahrzeuge mit dieser Technologie.<br />
In Europa werden darüber hinaus alle Picanto-Modelle<br />
mit dem Start-Stopp-System<br />
ISG sowie weiteren EcoDynamics-Technologien<br />
von Kia erhältlich sein (energiesparende<br />
Lichtmaschine, spezieller Anlasser,<br />
Leichtlaufreifen). Dadurch sinken die CO 2 -<br />
Emissionen des neuen Picanto weiter (auf<br />
90 bis 100 g/km), was in Ländern mit umweltbezogener<br />
Kraftfahrzeugsteuer Kosten<br />
spart. Auch der Kraftstoffverbrauch reduziert<br />
sich bei den Ausführungen mit Start-<br />
Stopp-System und liegt zwischen 4,1 l Benzin<br />
und 5,6 l LPG/100 km. Bei entsprechender<br />
Fahrweise lässt sich der LPG-Verbrauch<br />
noch erheblich nach unten korrigieren.<br />
Monovalent mit Autogas und Flüssigphasen-<br />
Einspritzung als Werkslösung: <strong>Der</strong> neue Picanto-Motor<br />
zeigt, was mit LPG möglich ist.<br />
Zumindest im Stadtverkehr ist das City-<br />
Car alles andere als ein Verkehrshindernis.<br />
In 14,4 sec. beschleunigt er von 0 auf<br />
100 km/h und erreicht auf den Autobahnen<br />
immerhin 153 km/h Höchstgeschwindigkeit.<br />
Das maximale Drehmoment von 94 Nm<br />
stellt sich bei 3500 U/min ein, das sollte<br />
<strong>für</strong> den 82 PS (60 kW) starken Motor mit<br />
knapp einem Liter Hubraum <strong>für</strong> ausreichenden<br />
Durchzug sorgen.<br />
Erinnert von der Form her ein wenig an den Kia Venga: <strong>Der</strong> stylishe neue<br />
Picanto.<br />
<strong>Der</strong> Kia Picanto ist erwachsen geworden, was man unschwer auch an<br />
seinem hochwertig verarbeiteten Innenraum erkennen kann.
AUtogAS<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Kia Picanto Bi-Fuel (monovalent)<br />
Hubraum<br />
998 ccm<br />
Leistung Autogas<br />
60 kW/82 PS<br />
Verbrauch Autogas<br />
5,9 l<br />
CO2 (Benzin/Autogas)<br />
90 g/km<br />
Beschleunigung 0 – 100 km/h<br />
14,4 s<br />
Vmax<br />
154 km/h<br />
Preis<br />
k.A.<br />
Schadstoffklasse Euro 5<br />
Hersteller Gasanlage<br />
Kia/Vialle<br />
gasshow Warschau 2011<br />
Großes Interesse <strong>für</strong> LPG-Additive<br />
vom DVFG-Mitglied ERC<br />
Seit Januar 2010 gewährt Kia europaweit<br />
<strong>für</strong> alle neu zugelassenen Fahrzeuge<br />
eine Herstellergarantie von sieben Jahren<br />
oder 150 000 km <strong>für</strong> das gesamte Fahrzeug<br />
und den Antriebsstrang. Diese Garantie<br />
ist fahrzeuggebunden und bleibt bei<br />
einem Besitzerwechsel bestehen; vorausgesetzt,<br />
die Garantiebedingungen wurden<br />
eingehalten. Gleiche Garantiebedingungen<br />
gelten übrigens auch <strong>für</strong> die Nachrüstlösungen<br />
mit Gasanlagen des italienischen<br />
Herstellers Lovato, die Kia <strong>für</strong> die meisten<br />
anderen Fahrzeuge aus der Modellpalette<br />
anbietet.<br />
Und last, but not least, der Preis <strong>für</strong> den<br />
Picanto: Auch wenn bis Drucklegung noch<br />
keine gesicherten Zahlen vorlagen, sollte<br />
der Einstiegspreis <strong>für</strong> die Benzinversion<br />
des Picanto deutlich unter 10 000 Euro liegen.<br />
Man geht davon aus, dass der Bi-Fuel<br />
dann in einer Spanne zwischen 10 000 und<br />
11 000 Euro angeboten wird. Damit ist er<br />
nicht nur technisch ein Schmankerl, sondern<br />
preislich ein absolutes Schnäppchen,<br />
das sich sicherlich schon bald im Fuhrpark<br />
einiger Flotten wiederfinden lässt.<br />
itAlien FÖrdert lPg-<br />
UMrüStUngen 2011<br />
Die Zuschüsse <strong>für</strong> Fahrzeugumrüstungen<br />
auf Autogas in Italien, die sogenannten<br />
„Incentivi“, werden <strong>für</strong> 2011 wieder<br />
gewährt. Da<strong>für</strong> hat das italienische<br />
Finanzministerium einen Betrag von<br />
25 Mio. Euro <strong>für</strong> dieses Jahr bereitgestellt.<br />
Aus diesem Budget werden zwar<br />
auch Umrüstungen <strong>für</strong> Erdgasfahrzeuge<br />
unterstützt, doch in Italien spielen die,<br />
anders als langläufig immer angenommen,<br />
im Vergleich zu Autogas eine<br />
eher untergeordnete Rolle.<br />
Die GasShow in Warschau ist zwar in<br />
Deutschland nur Insidern bekannt, doch<br />
gilt sie als die eigentliche Leitmesse <strong>für</strong><br />
Autogas im Osten Europas. Geprägt durch<br />
ein äußerst fachkundiges Publikum, unter<br />
das sich auch das ein oder andere Gesicht<br />
eines deutschen Gasanlagen-Importeurs<br />
mischte, gilt sie als die Kontaktbörse <strong>für</strong><br />
alle europäischen Firmen, die gen Osten<br />
expandieren möchten. Über 100 Unternehmen,<br />
von Korea über Deutschland bis<br />
in die Türkei, präsentierten ihre Produkte.<br />
Unter anderem war DVFG-Mitglied<br />
ERC auf der Messe vertreten und präsentierte<br />
die neu entwickelten Gasadditive,<br />
die schon nach kurzer Einführungszeit<br />
ein erhebliches <strong>Markt</strong>potenzial erreichen<br />
konnten.<br />
Nicht zuletzt deshalb war auch Veronika<br />
Wanot, zuständig bei ERC <strong>für</strong> das Marketing<br />
in Sache Additive, mit dem Messestandort<br />
Warschau mehr als zufrieden:<br />
„Hochkompetente Messebesucher mit<br />
vielen Entscheidern haben uns dazu bewogen,<br />
nach Warschau zu gehen.“ Nach zwei<br />
Tagen GasShow Warschau war der Ordner<br />
mit den Messekontakten voll und die<br />
Stimme „platt“. Die ERC-Produkte, wie das<br />
neu entwickelte Gaslube und das Gaslube<br />
Spezial, haben in ersten Tests bei Fahrzeugen<br />
von Kia und Opel in Verbindung mit<br />
der Dosiereinheit von SI-Elektronik nachweislich<br />
gezeigt, dass sie geeignet sind,<br />
die fehlenden Schmierstoffe im Autogas zu<br />
ersetzen und damit in der Lage sind, Ventilschäden<br />
zu vermeiden. Namhafte Automobilhersteller<br />
und Werkstattausrüster<br />
setzen mittlerweile auf die Produkte von<br />
ERC oder planen, darauf umzustellen. Dieser<br />
Trend scheint sich selbst in Osteuropa<br />
fortzusetzen, wie die Messe in Warschau<br />
gezeigt hat.<br />
Ob der in Osteuropa führende Hersteller<br />
von Autogaskomponenten, AC STAG,<br />
Landirenzo und Lovato aus Italien, oder<br />
Vialle aus den Niederlanden, niemand<br />
wollte darauf verzichten, in Warschau seine<br />
Visitenkarte abzugeben. Die Botschaft,<br />
die unisono von den Schwergewichten der<br />
LPG-Branche ausging, war eindeutig: Alle<br />
arbeiten mit Hochdruck an der Homologation<br />
der Gasanlagen <strong>für</strong> die neue Abgasnorm<br />
Euro 5, sodass im Frühsommer die<br />
Modellpalette der umrüstbaren Fahrzeuge<br />
wieder erheblich steigen dürfte. Daneben<br />
war allen Herstellern von Gasanlagen<br />
auch klar, dass es bei der Umrüstqualität<br />
im Autogassegment erhebliche Probleme<br />
gibt, die es gilt, in den Griff zu bekommen.<br />
Bleibt abzuwarten, ob es bei bloßen Lippenbekenntnissen<br />
bleibt oder die Hersteller<br />
wirklich tätig werden.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
6|7<br />
81. internationaler automobil salon, genf:<br />
LPG Nebensache, da<strong>für</strong> viel „Elektroschrott“<br />
<strong>Der</strong> genfer salon wird in der Branche als der klassische auftakt zur jährlichen Messesaison und damit als richtungsweisend angesehen.<br />
über 735 000 Besucher ließen sich dieses Jahr <strong>für</strong> das Thema automobil begeistern. Die aussteller erklärten sich, wie sollte es auch<br />
anders sein, überaus zufrieden mit der Messe, die das definitive Ende der Krise im automobilsektor versinnbildlichen soll. Noch nie<br />
waren so viele Neuheiten vorgestellt worden. „Das Publikum zeigte sich vor allem an den umweltfreundlichen alternativtechnologien<br />
interessiert“ ließ die Messeverwaltung über ihre Pressestelle mitteilen, doch die Realität sah anders aus.<br />
AUtogAS<br />
Tatsächlich wurden in Genf lediglich ein<br />
paar altbekannte Erdgasfahrzeuge präsentiert,<br />
die den aufmerksamen Besuchern<br />
schon hinlänglich bekannt sein dürften.<br />
Dazu zählten beispielsweise der Erdgas-<br />
Passat und der Mercedes 200 NGV. Außerdem<br />
kokettierte man noch mit einem „Fiat<br />
500 erdgas turbo“, der nur 72 g CO 2 emittieren<br />
sollte. Erst bei näherem Hinsehen<br />
erkannte man den Grund: 80 g CO 2 , die das<br />
Fahrzeug normalerweise ausstößt, wurden<br />
noch einmal um den 10 %igen Schweizer<br />
Biogasanteil reduziert. Macht dann exakt<br />
72 g. Eine eher grenzwertige Art der Rechnung.<br />
Die eigentliche, bahnbrechende Neuerung,<br />
die die Messe zu bieten hatte, der<br />
Kia Picanto Bi-Fuel, der ohne irgendwelche<br />
kleinen „Schummeleien“ 90 g CO 2 im Betrieb<br />
mit Autogas ausstößt, blieb weitgehend<br />
unbeachtet. Dabei hätte das Fahrzeug,<br />
dass an anderer Stelle dieser Ausgabe ausführlich<br />
vorgestellt wird, wesentlich mehr<br />
Aufmerksamkeit verdient. Bleibt nur der<br />
Trost, dass letztlich der Kunde und nicht<br />
die in der Schweiz sehr erdgaslastige Politik<br />
darüber entscheidet, was auf Europas<br />
Straßen fährt.<br />
Interessanter war da schon der „Salon<br />
Vert“. Wer den Durchgang zum „grünen<br />
Salon“ zwischen den Ständen von Smart<br />
und Kia tatsächlich gefunden hatte, wusste,<br />
warum die Messegesellschaft in Genf zwar<br />
medienwirksam darauf aufmerksam machte,<br />
die Besucherströme jedoch geflissentlich<br />
daran vorbei lenkte. Die dort präsentierten<br />
Exponate muteten an wie von einem anderen<br />
Stern, Captain Kirk und Raumschiff<br />
Enterprise lassen grüßen.<br />
Zumindest den automobilen Mainstream<br />
trafen da noch der Mercedes-Benz F-Cell<br />
und der kleine Elektro-Smart. Ernüchterung<br />
erfolgte bei der Frage nach dem Preis:<br />
„Den kann man nicht kaufen!“ wehrten<br />
die Mercedes-Mitarbeiter ab. Tatsächlich<br />
ist nur Leasing möglich, und zwar <strong>für</strong> 900<br />
Euro pro Monat. Da<strong>für</strong> erhält man, dass sei<br />
der Ordnung halber erwähnt, ein perfektes<br />
Elektrofahrzeug auf höchstem Standard.<br />
Mit einem kleinen Pferdefuß: Die Reichweite<br />
beträgt höchstens 150 km, im Winter<br />
deutlich weniger und selbst die Stromkosten<br />
fallen noch zusätzlich ins Gewicht. Für<br />
den Smart, der mit einer Batterieladung<br />
gerade einmal gut 100 km weit kommt,<br />
möchte die Mercedes-Tochter immerhin<br />
noch 700 Euro monatlich überwiesen haben.<br />
Auch hier ist der Kauf nicht möglich.<br />
Bei sorgsamer Überlegung muss man nicht<br />
unbedingt ein ausgewiesener Automobilexperte<br />
sein, um zu beurteilen, dass es <strong>für</strong><br />
700 Euro monatliche Leasingrate ein paar<br />
attraktivere und alltagstauglichere Modelle<br />
gibt als einen Smart mit wiederaufladbaren<br />
Batterien. Diese Beispiele ließen sich anhand<br />
der in Genf vertretenen Elektrofahrzeuge<br />
beliebig fortsetzen.<br />
Bislang taugt die e-Mobilität maximal<br />
als Werbegag <strong>für</strong> einige Stromversorger,<br />
nicht aber <strong>für</strong> den automobilen Alltag. Bis<br />
es soweit kommen wird, dürften wohl noch<br />
Jahrzehnte vergehen. Eine ernsthafte Konkurrenz<br />
<strong>für</strong> autogasbetriebene Fahrzeuge<br />
ist, nüchtern betrachtet, noch lange nicht<br />
in Sicht. Bleibt festzuhalten, dass der Genfer<br />
Salon aus Sicht der <strong>Flüssiggas</strong>versorger<br />
immer noch keine Reise wert ist. Doch<br />
ein Trost bleibt zumindest dem Ästheten:<br />
Genf wartet von allen automobilen Messen<br />
immer noch mit den schönsten Modells<br />
auf, die ihr Tagwerk auf den höchsten High<br />
Heels aller europäischen Automobilausstellungen<br />
verbringen. Das war‘s dann aber<br />
auch schon.<br />
Einfach zu teuer: 700 Euro Leasing <strong>für</strong> den Smart und 900 Euro <strong>für</strong> den<br />
F-Cell von Mercedes, da schauen viele Autofahrer lieber nach preiswerteren<br />
Alternativen.<br />
Futuristisch anmutend und sicherlich absolut kein automobiler Mainstream:<br />
So sahen die Fahrzeuge auf dem Salon Vert, dem grünen Salon,<br />
aus.
FirMen Und ProdUKte<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
Helle Freude am Kamin<br />
Emissionsarme <strong>Flüssiggas</strong>-Kamine<br />
<strong>für</strong> die neue Lust am Feuer<br />
Knisterndes Holz, züngelnde Flammen und glühende scheite – Mußestunden am Kaminfeuer sind auszeiten vom alltag. <strong>Der</strong> Blick ins<br />
Feuer beruhigt, er verspricht Wärme und Entspannung <strong>für</strong> Körper und seele. Keine Frage: Heizkamine und Kaminöfen liegen im Trend<br />
der Zeit. aber auch vor dem Hintergrund steigender Energiepreise wird ihre Nutzung in den privaten Haushalten, als Zusatzheizung<br />
<strong>für</strong> die übergangszeiten, neu entdeckt. Die Kehrseite der Medaille: Mit Holz befeuerte „Komfortfeuerstätten“ verursachen erhebliche<br />
Feinstaubemissionen. Hier kann die Verwendung von <strong>Flüssiggas</strong> abhilfe schaffen.<br />
Über Brennstoffe wird heftig diskutiert.<br />
Fest steht: Gas ist und bleibt ein sauberer<br />
Brennstoff, der – anders als Holz –weder<br />
Ruß noch Teer noch Feinstaub freisetzt.<br />
Im Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes<br />
zum Betrieb von Holzfeuerstätten*<br />
heißt es: „Bei kleinen Holzfeuerungsanlagen<br />
– also zum Beispiel solchen im heimischen<br />
Wohnzimmer oder Keller – gibt es<br />
noch erhebliche Probleme mit Luftschadstoffen.<br />
Hervorzuheben ist dabei der Staub<br />
und hier besonders die auch als PM101<br />
bezeichneten inhalierbaren Staubteilchen<br />
– also Feinstaub. Bei kleinen Holzfeuerungen<br />
beträgt der Anteil dieser Staubteilchen<br />
am gesamten Staubausstoß mehr als<br />
90 %.“ Das ganze Ausmaß des Problems<br />
mit Kleinfeuerungsanlagen verdeutlicht<br />
das Umweltbundesamt anhand eines Beispiels:<br />
„Bereits heute sind in Deutschland<br />
die Emissionen an gesundheitsschädlichem<br />
Feinstaub aus Holzfeuerungsanlagen<br />
in Haushalten und im Kleingewerbe<br />
insgesamt etwa so hoch wie die aus den<br />
Motoren der Pkws, Lkws und Motorräder<br />
*„Dessau, 2006“<br />
Lieblingsplatz Kamin. Eine Glasscheibe schützt den Wohnraum vor dem Feuer.<br />
zusammengenommen (ohne Abrieb von<br />
Reifen und Bremsen und ohne Aufwirbelungen<br />
durch den Straßenverkehr)“, heißt<br />
es in dem Papier, das auch den Vergleich<br />
mit zu Heizzwecken verwendeten Gas- und<br />
Ölfeuerungen anstellt. Sie stoßen sehr viel<br />
weniger Feinstaub aus. Bei Ölheizungen<br />
liegen die spezifischen Feinstaubemissionen<br />
demnach im Mittel bei nur etwa<br />
1,7 kg pro Terajoule eingesetzter Energie;<br />
Gasheizungen haben nahezu keine Staubemissionen.<br />
Ein offener Kamin schafft nicht nur im Wohnraum eine schöne Atmosphäre<br />
…<br />
… sondern kann auch im Schlafzimmer <strong>für</strong> mehr Behaglichkeit sorgen.
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
8|9<br />
<strong>für</strong> die Verwendung von <strong>Flüssiggas</strong>. Dabei<br />
sind gasbetriebene Kamine durchaus<br />
nichts Neues: In England, Holland, Belgien<br />
und Luxemburg, Ländern also, in denen<br />
Erdgas traditionell eine starke Präsenz und<br />
Abdeckung hat, zählen sie zum Heizalltag.<br />
Neu ist, dass mit der Nutzung der mobilen<br />
Energie <strong>Flüssiggas</strong> solche Kamine nun<br />
auch dort betrieben werden können, wo<br />
das leitungsgebundene Erdgas als Brennstoff<br />
ausscheidet. Konsequenterweise<br />
stammt die hierzulande verwendete Heiztechnik<br />
aus den Niederlanden, wobei die<br />
<strong>für</strong> diesen Beitrag betrachteten Hersteller<br />
– Bellfires, Faber, Kal-Fire und Spartherm<br />
– über eine Repräsentanz in Deutschland<br />
verfügen oder mit Tochtergesellschaften<br />
hier vertreten sind.<br />
FirMen Und ProdUKte<br />
Wer ohnehin mit Gas kocht, kann sich beim Essen über das Kaminfeuer freuen.<br />
gUten geWiSSenS genieSSen<br />
Mit anderen Worten: Beim Verbrennen<br />
von Holz ergeben sich im Vergleich zu Öl<br />
und Gas die höchsten auf die freiwerdende<br />
Wärmemenge bezogenen Emissionen.<br />
Ein guter Grund also <strong>für</strong> den Einsatz von<br />
<strong>Flüssiggas</strong> in Kaminen und Kaminöfen<br />
– dar über hinaus sprechen die bequeme<br />
Handhabung (kein Holzhacken) und platzsparende<br />
Bevorratung (Tank oder Flasche)<br />
StrAtegiSCHe KooPerAtionen Mit deM<br />
HAndWerK<br />
Eine wesentliche Rolle <strong>für</strong> die Verwendung<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> im „Komfortkamin“<br />
spielt der Kamin- und Ofenbauer; ein<br />
Handwerk, das die <strong>Flüssiggas</strong>wirtschaft<br />
als strategische Kooperationspartner <strong>für</strong><br />
sich gewinnen sollte. Vereinzelt gibt es be-<br />
Ein neues Zeitalter der Kaminromantik hat begonnen...<br />
Komfortabel, umweltfreundlich und bequem<br />
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FirMen Und ProdUKte<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
reits Ansätze <strong>für</strong> das gute Zusammenspiel,<br />
so zum Beispiel zwischen der Tyczka Totalgas,<br />
Geretsried, und dem Münchener Kaminbauer<br />
August Stamminger. <strong>Flüssiggas</strong>kamine<br />
sind laut Stamminger „schwer im<br />
Kommen“ – jeder fünfte von ihm gebaute<br />
Kamin sei ein Gaskamin, sagt er, Tendenz:<br />
steigend. Seit Anfang der 1980er-Jahre<br />
beschäftigt Stamminger sich mit Gaskaminen,<br />
inzwischen erreichen ihn Anfragen<br />
aus ganz Süddeutschland. Das Potenzial ist<br />
also da, es liegt am <strong>Flüssiggas</strong>versorgern,<br />
diesen Wachstumsmarkt zu erschließen.<br />
Das erfordert natürlich einen erhöhten<br />
Kommunikationsbedarf – vor allem an der<br />
sensiblen Schnittstelle zum Sanitär- und<br />
Heizungsinstallateur, der besonderes<br />
Augenmerk gewidmet werden sollte.<br />
Um die Akzeptanz vonseiten der Verbraucher<br />
muss man sich nicht sorgen<br />
– aber auch hier gibt es ein Informationsdefizit,<br />
vor allem hinsichtlich der Abgrenzung<br />
zu den sogenannten „Deko-Feuern“,<br />
die mit Ethanol betrieben werden. Die<br />
Anbieter der „Deko-Kamine“ versprechen<br />
zwar „wohlig warme Kaminabende“, aber<br />
ein Kamin ohne Schornstein ist grundsätzlich<br />
nicht zum Heizen geeignet – ganz<br />
abgesehen davon, dass beim Verbrennen<br />
von Ethanol Kohlenstoffdioxid und Wasser<br />
entstehen, weswegen ausreichend gelüftet<br />
werden muss, was jeden Heizeffekt zunichte<br />
macht. Die Heizleistung von <strong>Flüssiggas</strong>kaminen<br />
dagegen kann mit der eines Holzfeuers<br />
durchaus mithalten. Anlagen ohne<br />
Scheibe (offene Kamine) erbringen eine<br />
effektive Heizleistung (Nennwärmeleistung)<br />
von 4,5 bis 6 kW; bei raumluftunabhängigen<br />
Geräten mit Scheiben liegt die<br />
Wärmeleistung zwischen 8 bis 10 kW.<br />
oFFen oder geSCHloSSen?<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> den Betrieb eines<br />
<strong>Flüssiggas</strong>kamins ist grundsätzlich ein<br />
Abgassystem, also ein Schornstein. Das<br />
kann ein gemauerter Schornstein sein oder<br />
auch ein nachträglich eingezogener Leichtbauschornstein<br />
bzw. – siehe weiter unten<br />
– konzentrische Abgasrohre aus Edelstahl.<br />
Hinsichtlich des Verbrennungssystems unterscheidet<br />
man zwischen raumluftabhängigem<br />
und raumluftunabhängigem (auch:<br />
offen oder geschlossenem) Betrieb. Gaskamine<br />
mit offenem Verbrennungssystem<br />
beziehen die zu verbrennende Luft aus<br />
dem Innenraum; die Abgase werden durch<br />
den Schornstein ins Freie geleitet. Das<br />
offene Verbrennungssystem mündet also<br />
zwangsläufig in den Dachfirst, und bei der<br />
Aufstellung eines Kamins mit einem offenen<br />
Verbrennungssystem ist man an den<br />
Standort des Schornsteins gebunden. Mehr<br />
Freiheit in der Wahl des Standorts bieten<br />
Kamine mit geschlossenem Verbrennungssystem;<br />
sie beziehen den zur Verbrennung<br />
erforderlichen Sauerstoff über ein kombiniertes<br />
Zu-/Abluftkanalsystem: In einem<br />
doppelwandigen Rohr wird der Sauerstoff<br />
über das Außenohr zugeführt (Zuluftkanal)<br />
und die Rauchgase werden über das Innenrohr<br />
abgeleitet. Ein Vorteil dieses Verbrennungssystems<br />
ist es, dass nicht zwangsläufig<br />
ein gemauerter Kamin vorhanden<br />
sein muss – das konzentrische Rohr kann<br />
bei bestimmten baulichen Gegebenheiten<br />
sogar direkt durch die Außenwand geführt<br />
werden. Darüber hinaus kann das Rohrsystem<br />
streckenweise (bis zu 7 m) horizontal<br />
verzogen werden, was viel Flexibilität bei<br />
der Auswahl des Kaminstandortes bringt.<br />
Diese geschlossenen Systeme (und nur diese)<br />
eignen sich übrigens auch <strong>für</strong> Häuser<br />
mit geregelter Wohnraumlüftung (Niedrigenergiehäuser),<br />
da das geschlossene System<br />
dem Wohnraum keine Frischluft entzieht.<br />
Bei Gaskaminen mit geschlossenem<br />
Verbrennungssystem ist der Feuerraum<br />
vollflächig von Glas umschlossen.<br />
Da <strong>Flüssiggas</strong> nahezu rückstandsfrei<br />
verbrennt, ist eine Verschmutzung nicht<br />
zu be<strong>für</strong>chten. Die Scheiben bleiben, nicht<br />
nur zur Freude der Hausfrau, stets klar<br />
und bedürfen keinerlei Reinigungsaufwand.<br />
Lediglich beim Zünden des Kamins<br />
– was per Fernbedienung geschieht – entsteht<br />
kurzfristig etwas Kondenswasser, das<br />
jedoch bald verdunstet. Was bleibt ist ein<br />
Feuer, das keine Arbeit macht – helle Freude,<br />
sozusagen.<br />
FLÜSSIGGASBRENNER Flüssigphase Kombinationsbrenner 2 - 2500 kg/h<br />
<strong>für</strong> Kessel-, Misch-, Trockenanlagen und Feuerungen aller Art.<br />
Öl- und Gasfeuerungs-Anlagen GmbH<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
0|1<br />
Maßgeschneidertes Energiesparkonzept<br />
Saubere Energie <strong>für</strong> Wäschereien und<br />
Textilreinigungen<br />
Wäschereien und Textilreinigungen benötigen <strong>für</strong> fast jeden arbeitsschritt Energie. Das führt – ähnlich wie in vielen anderen Branchen<br />
auch – angesichts steigender Preise <strong>für</strong> strom und Heizöl zu einem wachsenden Kostendruck. immer mehr Unternehmen suchen daher<br />
nach ausweichmöglichkeiten. Eine preisgünstige alternative kann <strong>Flüssiggas</strong> oder auch Erdgas sein.<br />
FirMen Und ProdUKte<br />
Ob als Energie <strong>für</strong> den Waschautomat,<br />
die Heißmangel oder den Trockner – die<br />
Vorteile von Gas sind überzeugend. So<br />
wird nicht nur überdurchschnittlich<br />
schnell die gewünschte Heizleistung erreicht.<br />
Es lassen sich auch die Prozesstemperaturen<br />
zuverlässig einhalten und die<br />
Wärme exakt und individuell regulieren.<br />
Im Ergebnis sinken dadurch Energieverbrauch<br />
und Kosten beträchtlich.<br />
sowie zur Textilreinigung. Und ebenso zur<br />
Warmwasserbereitung, Klimatisierung und<br />
Stromerzeugung. Welche Energie zum Einsatz<br />
kommt, hängt nicht zuletzt davon ab,<br />
ob ein Anschluss an das öffentliche Erdgas-Versorgungsnetz<br />
besteht. Andernfalls<br />
kann <strong>Flüssiggas</strong> in die Bresche springen.<br />
Individuelle Angebote <strong>für</strong> Wäschereien<br />
in Hotels und Krankenhäusern, Laden- und<br />
SB-Wäschereien sowie Großwäschereien<br />
und Chemische Reinigungen werden von<br />
den Fachberatern von Rheingas gerne in<br />
einem ausführlichen Beratungsgespräch<br />
präsentiert.<br />
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Die Gründe da<strong>für</strong> sind leicht nachvollziehbar:<br />
Zum einen entfällt ein kostenintensives<br />
und langwieriges Aufheizen. Zum<br />
anderen kann bei Geräten, die mit Gas betrieben<br />
werden, die Abwärme dem Trocknungsprozess<br />
direkt beigemischt werden.<br />
Beides senkt den Energieverbrauch. Auch<br />
im Hinblick auf Umweltschutz, Hygiene<br />
und Sauberkeit können die gasförmigen<br />
Energieträger punkten. So verbrennen<br />
beide Gase praktisch ohne Rauch und Ruß.<br />
Das entlastet die Umwelt, erleichtert die<br />
Reinigung der Geräte und sorgt in jedem<br />
Fall <strong>für</strong> saubere Wäsche. Und darüber hinaus<br />
sinken auch die Wartungskosten –<br />
inklusive der Rechnung <strong>für</strong> den Schornsteinfeger.<br />
<strong>Flüssiggas</strong> und Erdgas erweisen<br />
sich somit <strong>für</strong> Wäschereien und<br />
Reinigungen als wahre Multitalente, die<br />
mithilfe entsprechender Gerätetechnik <strong>für</strong><br />
nahezu alle Arbeitsschritte eingesetzt werden<br />
können: zum Waschen und Trocknen,<br />
Mangeln, Pressen, Dämpfen und Finishen<br />
Rheingas bietet maßgeschneiderte Energiekonzepte – Kosteneinsparungen gegenüber Heizöl<br />
und Strom um bis zu 20 % sind möglich.
FirMen Und ProdUKte<br />
02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
KoMPAKter inFrArot-gASdeteKtor Für KoHlenWASSerStoFFe<br />
extreM SCHlAnKer deteKtor Für BrennBAre gASe<br />
<strong>Der</strong> neue IRmax von Crowcon<br />
ist ein IR-Gasdetektor mit äußerst<br />
geringem Stromverbrauch, der<br />
Kohlenwasserstoffgase schnell<br />
und sicher erkennt. Das ultrakompakte<br />
Gerät lässt sich selbst<br />
an besonders schwer zugänglichen<br />
Stellen problemlos installieren.<br />
<strong>Der</strong> IRmax ist mit moderner<br />
Infrarotsensorik mit zwei<br />
Wellenlängen ausgestattet und<br />
eignet sich dank seines robusten<br />
Gehäuses <strong>für</strong> Betriebstemperaturen<br />
von - 40 bis +75 °C.<br />
Statt konventioneller Heizelemente<br />
sollen spezielle<br />
STAY-CLIR-Optikkomponenten<br />
kondensationsbedingte Messfehler<br />
vermeiden. Da der IRmax<br />
keinerlei Komponenten <strong>für</strong> die<br />
künstliche Beheizung optischer<br />
Oberflächen umfasst, kommt er<br />
mit nur 1 W Leistung aus und<br />
verbraucht 75-90 % weniger<br />
Strom als herkömmliche IR-<br />
Gasdetektoren. Darüber hinaus<br />
reichen kleinere und kostengünstigere<br />
Netzteile und Batterie-Backup-Systeme<br />
aus. Außerdem<br />
können durch den niedrigen<br />
Stromverbrauch auch längere<br />
Kabel eingesetzt und eine<br />
höhere Anzahl an Detektoren<br />
in adressierbaren Netzwerken<br />
betrieben werden.<br />
Die kompakte Diffusionskammer<br />
und die höchst wetterbeständige<br />
Kappe ermöglichen<br />
eine schnelle T90-Ansprechzeit<br />
von nur vier Sekunden. Zusätzlich<br />
bietet die wetterbeständige<br />
Kappe die Möglichkeit, Fernbegasungen<br />
und Kalibrierungen<br />
ohne spezielle Kalibrierungskappe,<br />
Gerüst oder Arbeitsbühne<br />
durchzuführen.<br />
Ein weiteres wichtiges Merkmal<br />
des IRmax ist die optional<br />
verfügbare IR-Anzeige, die direkt<br />
am Gerät oder bis zu 30 m<br />
von diesem entfernt angebracht<br />
werden kann. Mithilfe dieser<br />
Anzeige können auch Detektoren<br />
überprüft und kalibriert<br />
werden, die weit entfernt oder<br />
an unzugänglichen Stellen angebracht<br />
sind. Neben grundlegenden<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />
nicht-intrusive Kalibrierung bietet<br />
die Anzeige darüber hinaus<br />
Fehlerdiagnosen und verschiedene<br />
Funktionen zur Vereinfachung<br />
der Geräteprüfung und<br />
-inbetriebnahme.<br />
<strong>Der</strong> IRmax ist mit einem<br />
HART-Kommunikationssystem<br />
ausgestattet und nach ATEX<br />
und IECEx <strong>für</strong> den Einsatz in<br />
Bereichen zugelassen, die als<br />
Gefahrenzone 1 bzw. 2 klassifiziert<br />
sind. Darüber hinaus<br />
entspricht das Gerät dem<br />
Sicherheitsintegritätslevel 2<br />
des internationalen Standards<br />
IEC 61508 <strong>für</strong> funktionale<br />
Sicherheit.<br />
www.crowcon.com<br />
<strong>Der</strong> MSI GS2 Detektor <strong>für</strong><br />
brennbare Gase wurde speziell<br />
<strong>für</strong> die Leckortung bei Gasinstallationen<br />
in Handwerk und<br />
Industrie entwickelt. Nach einer<br />
kurzen Aufwärmphase lassen<br />
Lecks sich präzise und schnell<br />
orten. Wird an Gasinstallationen<br />
ein Leck festgestellt, ist<br />
die Ortung oftmals schwierig:<br />
Zusätzlich erschwert wird sie<br />
durch schlecht zugängliche<br />
Stellen. Hier setzt die Bauform<br />
des MSI GS2 Detektors an:<br />
Durch seine einem Kugelschreiber<br />
ähnliche Bauform kann er<br />
auch an schwer zugänglichen<br />
Witt-Gasetechnik hat eine<br />
neue Anlüftfunktion <strong>für</strong> Sicherheitsventile<br />
entwickelt. Sie<br />
ermöglicht die jederzeit durchführbare<br />
Funktionsprüfung von<br />
Witt-Sicherheitsventilen im eingebauten<br />
Zustand.<br />
Stellen angesetzt werden und<br />
spürt Lecks problemlos und zuverlässig<br />
auf. <strong>Der</strong> Leckage-Detektor<br />
zeichnet sich durch eine<br />
besonders kurze Reaktionszeit<br />
aus. Ein optisches und akustisches<br />
Signal ertönt selbst bei<br />
Annäherung an kleinste Lecks.<br />
Dabei ist der MSI GS2 durch<br />
seine handliche Größe und Ein-<br />
Tasten-Bedienung besonders<br />
benutzerfreundlich. Mit dem<br />
MSI GS2 können auch an anderen<br />
Behältnissen und geschlossenen<br />
Systemen Lecks geortet<br />
werden.<br />
www.draeger-msi.de<br />
neU: SiCHerHeitSVentil AnlüFtBAr in eingeBAUteM ZUStAnd<br />
Das neue Witt-Sicherheitsventil<br />
SV805 A mit geradem<br />
Durchgang wurde insbesondere<br />
<strong>für</strong> das Anlüften mit angeschlossener<br />
Abblaseleitung<br />
konzipiert. Dabei wird austretendes<br />
Gas nicht in die unmittelbare<br />
Umgebung abgelassen,<br />
sondern durch einfache Nutzung<br />
der Anlüftfunktion direkt<br />
in die Abblaseleitung geführt.<br />
Dies erleichtert die Unfallverhütung<br />
und ist insbesondere<br />
beim Umgang mit brennbaren<br />
und toxischen Gasen von Vorteil.<br />
In der Praxis bietet das<br />
neue Sicherheitsventil auch<br />
eine erhebliche Zeitersparnis,<br />
denn bisher mussten Sicherheitsventile<br />
meist zur Funktionsprüfung<br />
demontiert werden,<br />
was einen erheblichen Montageaufwand<br />
bedeutete.<br />
www.wittgas.com
<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
|<br />
iSH 2011: nACHHAltigKeit Und energieSPAren iM FoKUS<br />
Zukunft, Effizienz, Nachhaltigkeit:<br />
Alle zwei Jahre informiert<br />
die ISH, Frankfurt, zum<br />
aktuellen Leistungsspektrum<br />
der Gebäude- und Energietechnik.<br />
Mehr als 2300 Firmen,<br />
darunter alle <strong>Markt</strong>- und Technologieführer<br />
aus dem In- und<br />
Ausland, stellten vom 15. bis<br />
19. März 2011 in Frankfurt am<br />
Main innovatives Baddesign,<br />
nachhaltige Sanitärlösungen<br />
und umweltfreundliche Gebäudetechnik<br />
vor.<br />
AngeBot An MiKro-KWK-<br />
AnlAgen WäCHSt<br />
Bereits im Vorfeld der Branchenmesse<br />
hatte Vaillant eine<br />
Kooperation mit Honda bekannt<br />
gegeben, nun wurden die ersten<br />
Produkte gezeigt. Das gasbetriebene<br />
Miniblockheizkraft,<br />
das ab diesem Sommer erhältlich<br />
sein wird, wurde speziell<br />
<strong>für</strong> kleine Wohnimmobilien<br />
entwickelt. Vaillant und Honda<br />
versprechen einen Wirkungsgrad<br />
von bis zu 90 %.<br />
Firmensprecher Jens Wichtermann<br />
geht davon aus, dass der<br />
<strong>Markt</strong> <strong>für</strong> Mikro-KWK-Anlagen<br />
bis 2020 bei ca. 180 000 Stück<br />
liegt. Vaillant avisiert einen<br />
<strong>Markt</strong>anteil von 40 000 bis<br />
50 000 Stück. Deutschland sei<br />
<strong>für</strong> dieses Produkt der wichtigste<br />
<strong>Markt</strong>. Die thermische Leistung<br />
der neuen Geräte beträgt<br />
2,5 kW, die elektrische 1 kW.<br />
Zum System gehören außerdem<br />
ein 300-l-Speicher und ein Gas-<br />
Brennwertgerät <strong>für</strong> Spitzenlasten.<br />
Leider ist das neue Gerät<br />
(noch) nicht <strong>für</strong> den Betrieb mit<br />
<strong>Flüssiggas</strong> ausgelegt.<br />
Da ist man bei Senertec einen<br />
Schritt weiter: <strong>Der</strong> neue<br />
Dachs Stirling SE, ein Mikro-<br />
BHKW <strong>für</strong> den Leistungsbereich<br />
von Ein- und Zweifamilienhäusern,<br />
lässt sich wahlweise<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong> oder (Agro-)Erdgas<br />
betreiben. <strong>Der</strong> kleine Dachs<br />
hat 6 kW thermische und 1 kW<br />
elektrische Leistung. Durchschnittlich<br />
deckt das Stirling-<br />
Gerät den Strombedarf zu 40<br />
bis 70 %. Zum Ausgleich von<br />
Spitzenlasten schaltet sich ein<br />
integrierter 18-kW-Brenner<br />
hinzu.<br />
Seit 1996 wurde der Dachs<br />
mehr als 25 000-mal installiert<br />
und ist damit die meistverkaufte<br />
KWK-Anlage Europas. 75 %<br />
der Anlagen werden mit Gas<br />
betrieben, 11 % mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
– d. h., jede 9. Anlage läuft mit<br />
dem umweltfreundlichen Energieträger.<br />
Die Emissionen der<br />
gasförmigen Energien sind in<br />
Bezug auf Kohlenwasserstoff,<br />
Stickstoffoxid und Feinstaub<br />
sowie Kohlenmonoxid und<br />
Schwermetalle deutlich niedriger<br />
als die anderer Heizenergien.<br />
Kleinere Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung<br />
sind im Kommen.<br />
eFFiZiente<br />
energieerZeUgUng<br />
Mit dem Dachs Stirling SE<br />
erfüllen Hausherren die Auflagen<br />
der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) und steigern über<br />
eine positive Bewertung im<br />
Energieausweis den Wert ihrer<br />
Immobilie. Im Vergleich zur getrennten<br />
Erzeugung von Strom<br />
und Wärme sollen Mikro-KWK-<br />
Anlagen den Primärenergiebedarf<br />
um bis zu 15 % senken und<br />
ca. 25 % weniger CO 2 erzeugen.<br />
Für eingespeisten KWK-Strom<br />
gibt es einen Grundpreis sowie<br />
einen KWK-Zuschlag. Vom<br />
Bundesamt <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />
Ausfuhrkontrolle gibt es im<br />
Prinzip einen Zuschuss beim<br />
Kauf von Mini-KWK-Anlagen<br />
mit einer elektrischen Leistung<br />
bis zu 50 kW. Im Moment<br />
stehen da<strong>für</strong> aber keine Mittel<br />
zur Verfügung; wann sich das<br />
ändert, ist offen. Ab März 2011<br />
sind aber wieder Investitionszuschüsse<br />
der KfW im Rahmen<br />
des Programms zur energetischen<br />
Gebäudesanierung<br />
möglich. Dann gibt es einen Zuschuss<br />
von 5 % der Investitionskosten<br />
und maximal 2500 Euro<br />
im Rahmen der Programmnummer<br />
430. Eine Alternative sind<br />
zinsvergünstigte Kredite; die<br />
Konditionen hier<strong>für</strong> siehe unter<br />
Programmnummer 151.<br />
Für gut sanierte Einfamilienhäuser,<br />
wo der Wärmebedarf<br />
<strong>für</strong> einen wirtschaftlichen Betrieb<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
zu gering ist, lohnen sich<br />
BHKWs immer dann, wenn<br />
ausreichend Strom als<br />
„Nebenprodukt“ erzeugt<br />
werden kann.<br />
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02 | 2011 <strong>Flüssiggas</strong><br />
ArgUS-AUtogAS-KongreSS 15. Und 16. JUni in düSSeldorF<br />
Argus, einer der führenden<br />
Lieferanten von <strong>Markt</strong>information<br />
zu Energieprodukten wie<br />
Erdöl und Gas, petrochemische<br />
Produkte und <strong>Der</strong>ivate, Kohle,<br />
Biokraftstoffe, Biomasse und<br />
Emissionszertifikate sowie zur<br />
Transportindustrie insgesamt,<br />
ist Veranstalter der Argus European<br />
Autogas. <strong>Der</strong> zweitägig angelegte<br />
Kongress findet am 15.<br />
und 16. Juni 2011 in Düsseldorf<br />
statt. Die Veranstalter erwarten<br />
eine starke europäische Beteiligung,<br />
denn das Thema Autogas<br />
besitzt auch in Zeiten außerhalb<br />
des Booms eine ungebrochene<br />
Attraktivität: Kraftstoffe <strong>für</strong> Mobilitätszwecke<br />
zur Verfügung zu<br />
stellen, ist ein komplexes Unterfangen,<br />
das sowohl fundierte<br />
Kenntnisse wie auch Disziplin<br />
und Weitblick erfordert. Solche<br />
Bedingungen sorgen in jeder<br />
wirtschaftlichen Lage in einem<br />
sich entwickelnden <strong>Markt</strong> <strong>für</strong><br />
ausreichend Gesprächsstoff.<br />
Inhaltlich widmet sich der<br />
an den Erfordernissen globaler<br />
Märkte ausgerichtete Kongress<br />
zunächst dem Einfluss von<br />
Kommissionen wie einzelner<br />
EU-Staaten über Regelung und<br />
Besteuerung auf die Entwicklung<br />
dieses noch wachsenden<br />
<strong>Markt</strong>es. Vor dem Hintergrund<br />
globaler Produktströme und<br />
strategischer Vorkommen von<br />
heute und morgen wird die<br />
Entwicklung regionaler Märkte<br />
eingeschätzt. Nicht zuletzt<br />
sorgt eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit den in anderen<br />
bedeutenden Märkten der Welt<br />
gewonnenen Erfahrungen <strong>für</strong><br />
eine Kartierung der Untiefen,<br />
die zweifelsohne nicht beliebig<br />
in jedes Revier transponiert<br />
werden können. Eine Podiumsdiskussion<br />
am zweiten Tag bietet<br />
sowohl Fahrzeugherstellern<br />
wie Zulieferern die Gelegenheit,<br />
über die Pläne und Meilensteine<br />
der künftigen Entwicklung zu<br />
diskutieren.<br />
Alle Themen und Teilnahmebedingungen<br />
unter<br />
www.argusautogas.com<br />
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12. Berliner energietAge<br />
Die 12. Berliner Energietage<br />
vom 18. – 20. Mai im Ludwig<br />
Erhard Haus, Berlin, bündeln<br />
45 Einzelveranstaltungen rund<br />
um die Themen Energieeffizienz,<br />
Klimaschutz, Gebäudesanierung<br />
und Energiewirtschaft.<br />
Neben Bundesumwelt- und<br />
Bundesbauministerium konnten<br />
viele weitere Akteure aus<br />
Wirtschaft, Politik, Verbänden<br />
und Wissenschaft als Veranstalter<br />
des größten deutschen<br />
Kongresses im Energiebereich<br />
gewonnen werden. Dabei geht<br />
es um:<br />
– Energieeffizienz, Erneuerbare<br />
Energien und Klimaschutz<br />
– neue Akzente in der<br />
Bundespolitik,<br />
– Forum Energieeffizienz und<br />
Klimaschutz in der Region<br />
Berlin-Brandenburg,<br />
– Netzwerke <strong>für</strong> Energieeffizienz<br />
und Finanzierungsmodelle,<br />
Mobiler<br />
Fahrverkauf<br />
Lieferscheine<br />
Bestandsdaten<br />
Statistiken<br />
– FVK –<br />
– Clever & Smart – Innovationen<br />
in der Energiewirtschaft,<br />
– Sparsam & Innovativ –<br />
das Haus der Zukunft.<br />
Die Berliner Energietage<br />
richten sich an Vertreter aus<br />
Politik, Wirtschaft und Verbänden<br />
sowie an Planer und<br />
Consultants. Komplettiert wird<br />
die Veranstaltung durch die<br />
Begleitmesse Energie-ImpulsE<br />
2011, auf der sich ausgewählte<br />
Hersteller mit innovativen Produkten<br />
und Dienstleistungen<br />
rund um das Thema Energieeffizienz<br />
präsentieren. Darüber<br />
hinaus bietet die Fachmesse in<br />
diesem Jahr dem „Innovationsund<br />
Gründerforum Energieeffizienz“<br />
Platz: Hier stellen junge<br />
und innovative Unternehmen<br />
stellen ihre Produkte vor.<br />
www.berliner-energietage.de<br />
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Bestellannahme, Disposition,<br />
Tourenplanung in der Zentrale.<br />
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Bestellungen<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 02 | 2011<br />
4|5<br />
dVgW ArBeitSBlAtt g 1040 liegt Vor<br />
Die Anforderungen an die Qualifikation und Organisation von<br />
Unternehmen <strong>für</strong> den Betrieb von Anlagen zur Sammelversorgung<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong> sind Gegenstand des DVGW Arbeitsblatts<br />
G 1040 (TSM <strong>Flüssiggas</strong>-Sammelversorgung), das nun verabschiedet<br />
wurde. Gegenüber dem Entwurf vom Herbst vergangenen<br />
Jahres (siehe dazu den Bericht in der FLÜSSIGGAS 04|2010, Seite 7)<br />
haben sich keine wesentlichen Änderungen ergeben. Interessierte<br />
Unternehmen können das Arbeitsblatt G 1040 ab sofort<br />
beziehen bei:<br />
Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH<br />
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Tel.: +49 220 9191-40 · Fax: +49 228 9191-499<br />
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des Deutschen Verbandes <strong>Flüssiggas</strong> e.V. (DVFG)<br />
Erscheint im 57. Jahrgang<br />
www.fluessiggas-magazin.de · www.strobel-verlag.de<br />
Verlag<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG,<br />
Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
Hausanschrift: Zur Feldmühle 9 -11, 59821 Arnsberg,<br />
Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 8900-38<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />
redaktion<br />
Anne-Marie Ring, Chefredakteurin, verantwortlich im Sinne des Presserechts,<br />
Wilhelm-Dieß-Weg 13, 81927 München,<br />
Telefon 089 21111206, Telefax 089 21111214,<br />
E-Mail: a.ring@strobel-verlag.de<br />
redaktionsausschuss<br />
Hanns Richard Hareiner, Robert Schneiderbanger, Jobst-Dietrich Diercks, Klaus Reckmann<br />
redaktionssekretariat<br />
Birgit Brosowski<br />
Telefon: 02931 890041<br />
Anzeigen<br />
Anzeigenleiter / Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />
E-Mail: s.schuette@strobel-verlag.de<br />
Verkaufsleiter: Uwe <strong>Der</strong>r<br />
Anzeigenmarketing/Unternehmenskommunikation: Dipl.-Kfm. Peter Hallmann<br />
Anzeigendisposition: Anke Michel<br />
Anschriften siehe Verlag<br />
Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 2011 gültig.<br />
Telefon: 02931 890024, E-Mail: anzeigen@strobel-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf Inland: Stephanie Hansen-Stadié<br />
Flurstraße 28 H, 44791 Bochum<br />
Telefon: 0234 9507800, Telefax: 0234 9507802<br />
E-Mail: s.hansen-stadie@strobel-verlag.de<br />
Anzeigen-Vertretung Italien: Media & Service Internat. SrL<br />
Piazza Wagner 5, 20145 MILANO/ITALIEN,<br />
Telefon: +39 248006193, Telefax +39 248193274<br />
Vertrieb / leserservice<br />
Reinhard Heite<br />
E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de<br />
Bezugspreise<br />
<strong>Flüssiggas</strong> erscheint 6 x jährlich.<br />
Jahresbezugspreis 62,80 € inkl. 7 % MwSt. und Versandkosten.<br />
Einzelheft: 12,– €<br />
Abonnementbedingungen<br />
Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen im In- und Ausland möglich.<br />
Abonnements verlängern sich um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich befristet abgeschlossen. Abonnementgebühren<br />
werden im Voraus berechnet und sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur Zahlung<br />
fällig oder sie werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements sind zahlbar ohne Spesen und<br />
Kosten <strong>für</strong> den Verlag. Die Annahme der Zeitschrift verpflichtet Wiederverkäufer zur Einhaltung der im<br />
Impressum angegebenen Bezugspreise.<br />
Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer Gewalt nicht geliefert werden können,<br />
besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.<br />
Gerichtsstand <strong>für</strong> Vollkaufleute ist Arnsberg und Hamburg. Für alle übrigen Kunden gilt dieser<br />
Gerichtsstand <strong>für</strong> das Mahnverfahren.<br />
Bankverbindungen<br />
Sparkasse Arnsberg-Sundern 1020320 (BLZ 46650005)<br />
Postbank Dortmund 11064-467 (BLZ 44010046)<br />
druckvorstufenproduktion<br />
STROBEL PrePress & Media, Postfach 5654, 59806 Arnsberg,<br />
E-Mail: datenannahme@strobel-verlag.de<br />
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druck (Lieferadresse <strong>für</strong> Beihefter und Beilagen)<br />
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Gabelsbergerstraße 1 (Gewerbepark Rhynern), 59069 Hamm<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit<br />
Ablieferung in das Eigentum des Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen das Veröffentlichungs- und Verarbeitungsrecht. <strong>Der</strong> Autor räumt dem Verlag das unbeschränkte<br />
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in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations- und Datennetzen (z. B. Online-<br />
Dienste) sowie auf Datenträgern (z. B. CD-ROM), Diskette usw. ungeachtet der Übertragungs-, Trägerund<br />
Speichertechniken sowie öffentlich wiederzugeben. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />
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nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />
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Sofern Sie Artikel aus „<strong>Flüssiggas</strong>“ in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen,<br />
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