HDTV XXL Test-Jahrbuch 2011 (Vorschau)

Nr. 1/2011 www.hdplustv.de Schweiz: SFr 30,00
HD
TVXXL
Deutschland: 14,99 Österreich: 16,50
HD
TVXXL
Ein Spezial von
FLACHBILD-TVs PROJEKTOREN BLU-RAY
HD-RECEIVER AUDIO
34 TVs
Die besten Fernseher von 26 bis 58 Zoll
TEST-JAHRBUCH 2011
KINO ZU HAUSE
Projektion im Wohnzimmer
3D GüNSTIG wIE NIE
Start ins neue TV-Zeitalter
RUNDUmKlANG GARANTIERT
AV-Receiver und kompakte Komplettsets

Ab 1. April
Ab 9. September
NEU!
Ab 3. Juni
Ab 1. April
© 2011 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.

TV total
Großer Klang
für große Bilder
In den letzten zwölf Monaten hat die Testredaktion
der HD+TV kein technisches
Highlight im Videobereich ausgelassen.
Damit Sie nicht den roten Faden verlieren,
finden Sie im vorliegenden XXL-Kaufberater
alle wichtigen Tests und Hintergrundberichte,
übersichtlich zusammengestellt
und aktualisiert. Nicht nur qualitativ, sondern
auch preislich wissen die getesteten
Produkte zu überzeugen, denn viele Modelle
werden mittlerweile zu attraktiven
Konditionen im Fachhandel angeboten. So
sind Preisnachlässe von bis zu 1 000 Euro keine Seltenheit und oftmals
liegen den neuen 3D-Fernsehern sogar Gutscheine für exklusive Blurays
bei, wie die 3D-Fassung von „Avatar“. Somit kommen Sie trotz
schlanker Geldbörse in den Genuss von überzeugender Bildqualität,
umfangreicher Ausstattung und moderner Technologie. Neben detaillierten
Testberichten erwarten Sie wissenswerte Hintergrundartikel,
dank derer keine Frage zum Thema Flachbild und HDTV unbeantwortet
bleibt. Sollten Sie auf der Suche nach dem passenden Fernseher,
Projektor, Blu-ray-Player oder einfach nur einem guten Film sein, dürfen
Sie die folgenden 240 Seiten keinesfalls verpassen!
8/10
Kompakt, edel und unglaublich klangstark!
nuVero 5 Wahrhaftiges Multitalent für Musik- und
Heimkino. Mit genialer Weichentechnik zur Anpassung an Raum
und individuelle Klangvorstellungen. 180/280 Watt · 595,-/Box
Mocca, Perlweiß oder Anthrazit. Made in Germany.
Referenz-Set bei Stereoplay in der Kategorie „Surround-
Design-Boxensets – Absolute Spitzenklasse”!
(5x nuVero 5 + Subwoofer nuLine AW-1000: Setpreis 3839,-)
Ihre Meinung, Kritik und Wünsche schreiben Sie an:
leserbriefe@hdplustv.de oder
Auerbach Verlag, Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig
CHRISTIAN TROZINSKI,
CHefRedAKTeuR
2/09
Dreamteam für Musik und Heimkino
nuLine WS-12 Set Ein „echtes Schnäppchen“
mit „atemberaubender Effektdarstellung“ (Heimkino 1/08).
Ob wandnah oder frei – die flachen WS-12 begeistern auf
der ganzen Linie. Ermöglichen Raumanpassung und individuelle
Optimierungen. 160/260 Watt · 250,-/Box
Schleiflack Weiß, Schwarz, Silber oder
Kirsche bzw. Buche.
5.1-Set mit dem kompakten Powersub
nuLine AW-560, Setpreis 1756,-
3D+TV. Jetzt neu am Kiosk oder online unter:
www.hdplustv.de
Preise in Euro inkl. 19% MwSt., zzgl. Versand · mehr : www.nubert.de/AGB.htm
Mit wenigen Klicks zu Ihrer
Box in Wunschausführung!
Bestellen Sie im interaktiven
Webshop www.nubert.de
4 Wochen Rückgaberecht,
Geld-zurück-Garantie.
Anzeige
Editorial 3
Günstig, weil direkt vom Hersteller
Nubert electronic GmbH, 73525 Schwäbisch Gmünd
Bestell-Hotline mit Profi-Beratung,
kostenlos in Deutschland 0800-6823780
Direktverkauf, HiFi-/Heimkino-Studios:
D-73525 Schwäb. Gmünd und D-73430 Aalen Ehrliche Lautsprecher

006 | Flachbildfernseher für das perfekte HD-Erlebnis
Ob LED, 3D oder ultraflach: Mehr als 30 Flachbildfernseher stellen sich unseren Testkriterien
Flachbild-TVs
008 // Philips 58PFL9955H
012 // Sony KDL-52HX905
015 // Heimkinoduell
016 // Panasonic TX-P50VT20E
020 // LED-LCD oder Plasma?
022 // LG 47LEX8
025 // Toshiba 46WL768
028 // Sharp LC-46LE925E
030 // Sharp Quattron-Technik
031 // Samsung UE55C9090
034 // Hintergrund: 3D-Technik
036 // Loewe Art 46 LED 200 DR+
039 // Loewe Mediastreaming
041 // Metz Primus 55 LED 200 Twin R
044 // Bose Videowave
046 // Bang & Olufsen Beovision 10-40
048 // Philips 42PFL6805H
050 // LG 15EL9500
052 // Loewe Connect 26 LED
052 // Loewe Xelos 32 SL DR+
052 // Panasonic TX-L32D28ES
053 // Philips 32PFL7605H
053 // Philips 32PFL9705H
053 // Samsung UE32C8790
053 // Sony KDL-32EX705
054 // Metz Sirius 42 LED 200 Twin R
054 // Panasonic TX-P42GT20E
054 // Sony KDL-55NX815
055 // LG 47LX9500
055 // Loewe Individual 40 Compose LED
055 // Philips 46PFL9705K
055 // Samsung UE46C8790
056 // LG 47LE7500
056 // Panasonic TX-L42V20E
056 // Samsung UE46C7700
057 // Loewe Connect 40 LED 200 DR+
057 // Sharp LC-46LE820E
057 // Sony KDL-46NX705
057 // Toshiba 46VL733G
058 // Tipps für den Fernseherkauf
060 // TV-Bild optimieren
062 | Großbildprojektion
Kinogenuss in den eigenen Wänden bereits ab
1 000 Euro. Die ersten 3D-Beamer im Test
088 | Blu-ray mit Qualität
Mit schnellen Ladezeiten und 3D-Unterstützung
sorgt die aktuelle Player-Generation für Aufsehen
Projektoren
064 // JVC DLA-X3
066 // Sony VPL-VW90ES
070 // LG CF3D
072 // Runco Q-750i
074 // Infocus SP8602
076 // Mitsubishi HC6800
078 // Epson EH-TW4400
080 // Projektion in Cinemascope
082 // Kinobilder im Wohnzimmer
Blu-ray-Player
090 // Sony BDP-S570
092 // Panasonic DMP-BDT300
094 // Samsung BD-C6900
096 // Denon DBP1611UD
098 // Philips BDP9600
100 | HDTV nachrüsten mit aktuellen Receivern
Hochauflösender Fernsehempfang, Programmaufzeichnung, Onlinedienste und Blu-ray-Laufwerk inklusive
HD-Receiver
102 // Vantage VT-1
104 // Humax iCord HD+
106 // Panasonic DMR-BS785
108 // LG HR570S
110 // Samsung BD-C8900S
112 // HDTV empfangen
4 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Titelbild: Loewe, Infocus, Panasonic, Philips

Audio
118 // Denon AVR-4311
120 // Marantz SR7005
122 // Onkyo TX-NR3008
124 // Harman Kardon AVR760
126 // Sony BDV-E970W
128 // Samsung HT-C9959W
130 // Philips HTS9520W
132 // Philips HTS9140
134 // Panasonic SC-BFT800
136 // Mit wenigen Schritten zum guten Klang
HD-Inhalte
140 // HDTV-Angebote im Vergleich
144 // Privatsender hochauflösend
146 // Aktuelle Sky-HD-Pakete
148 // Internetfernsehen mit T-Entertain
150 // HbbTV in der Praxis
Service
156 // Sitzabstand kontra Auflösung
159 // LED-LCDs durchleuchtet
162 // Blickwinkel bei LCDs
163 // EU-Ökolabel
166 // Energieeffizienz von Flachbild-TVs
168 // Reinigungsmittel im Vergleich
116 | Heimkino komplett
Mit diesen AV-Receivern und Audio-Kompaktsystemen gehören flache Fernsehklänge der Vergangenheit an
Blu-ray-Tests
171 // Blu-ray 3D
175 // Action
179 // Thriller
183 // Science-Fiction
187 // Fantasy
191 // Drama
195 // Komödie
199 // Romantik
203 // Familie
205 // Serien
207 // Animation
211 // Klassiker
215 // Horror
219 // Doku
223 // Musik
228 // Übersicht 2009/Testsystem
138 | Auf Empfang
Erleben Sie aktuelle Kinoblockbuster und spannende
Sportereignisse in echter HD-Qualität
154 | Für Besserwisser
Das aktuelle EU-Ökolabel verspricht einen Strom
sparenden TV-Genuss. Wir erläutern die Details
Standards
003 // Editorial
006 // Einstieg Flachbild-TVs
062 // Einstieg Projektoren
088 // Einstieg Blu-ray-Player
100 // Einstieg HD-Receiver
116 // Einstieg Audio
138 // Einstieg HD-Inhalte
154 // Einstieg Service
170 // Einstieg Blu-ray-Tests
230 // Fachhändlerverzeichnis
232 // Testhintergründe
234 // Einstellungshilfen
238 // Übersicht: 3D-TVs und 3D-Projektoren
240 // HDTV-Frequenzübersicht
242 // Vorschau/Impressum
170 | Grenzenlose Unterhaltung
Mehr als 333 Blu-rays für Sie getestet. Die ersten 3D-Filme fürs
Heimkino im Technikcheck
Inhalt: Humax, Marantz, Philips, Sony Telekom AG, Warner Home Video In dieser Ausgabe 5

Die besten LED-LCDs und
Plasmas von 26 bis 58 Zoll
Ob ultraflacher, Strom sparender LED-LCD oder 3D-Plasma-TV mit XXL-Bilddiagonale:
Finden Sie Ihren Wunschfernseher in mehr als 30 Tests
3D verstehen
So stellen Flachbild-TVs
Bilder plastisch dar
TV-Bild optimiert
Wir geben Tipps für die
richtige Bildeinstellung
Plasma oder LED-LCD?
Vor- und Nachteile der
bilderzeugenden Technologien
6 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bilder: Disney Home, Samsung, Sharp, Sony, Panasonic, Philips

Produkt Bewertung Seite
Bang & Olufsen
Beovision 10-40
Bose
Videowave
LG
47LEX8
LG
15EL9500
LG
47LX9500
LG
47LE7500
Loewe
Art 46 LED 200 DR+
Loewe
Connect 40
LED 200 DR+
Loewe
Individual 40
Compose LED
Loewe
Xelos 32 SL DR+
Loewe
Connect 26 LED
Metz
Primus 55 LED 200
Twin R
Metz
Sirius 42 LED 200
Twin R
Panasonic
TX-P50VT20E
Panasonic
TX-L42V20E
Panasonic
TX-P42GT20E
Panasonic
TX-L32D28ES
Philips
58PFL9955H
Philips
46PFL9705K
Philips
32PFL9705H
Philips
32PFL7605H
Philips
42PFL6805H
Samsung
UE55C9090
Samsung
UE46C8790
Samsung
UE46C7700
Samsung
UE32C8790
Sharp
LC-46LE925E
Sharp
LC-46LE820E
Sony
KDL-52HX905
Sony
KDL-55NX815
Sony
KDL-46NX705
Sony
KDL-32EX705
Toshiba
46WL768
Toshiba
46VL733G
Gut
79
46
Gut 44
Gut
82
Gut
81
Gut
80
Gut
75
Gut
83
Gut
83
Gut
83
Gut
80
Gut
77
Gut
83
Gut
83
Sehr gut
85
Gut
81
Gut
80
Gut
79
Sehr gut
85
Sehr gut
85
Gut
83
Gut
79
Gut
78
Gut
83
Gut
82
Gut
81
Gut
80
Gut
79
Gut
76
Gut
84
Gut
81
Gut
79
Gut
76
Gut
79
Gut
73
22
50
55
56
36
57
55
52
52
41
54
16
56
54
52
8
55
53
53
48
Die optimalen Bildeinstellungen für ausführlich
getestete Flachbildfernseher finden Sie ab
Seite 234.
31
55
56
53
28
57
12
54
57
53
25
57
Flachbild-TVs 7

HD
TVXXL
Philips 58PFL9955H
AUSGABE 1.2011
Aufsehenerregend
Mit dem ersten Fernseher im Kinoformat sorgte Philips anno 2009 für Furore, doch die Technik
erwies sich als dezent veraltet. Mit dem Cinema 21:9 Platinum legt der Hersteller nun nach,
moderne LED-Beleuchtung und 3D-Unterstützung sind mit an Bord.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Der Cinema 21 : 9 Platinum erfüllt weit mehr als Heimkinoansprüche: Sämtliche Tuner sind ebenso mit an Bord wie Netzwerk-,
WLAN- und Internetunterstützung. Sogar eine Bild-in-Bild-Option hat Philips integriert
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Warner
8 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

58PFL9955H
Hersteller
Philips
Preis
4199 Euro
Info
www.philips.de
Bilddiagonale 58 Zoll (147 cm)
Maße (B/H/T) 146 × 67 × 7 cm
Gewicht
29 kg
Farben
Schwarz (Aluminium)
Bildtechnologie Direct-LED-LCD (400 Hz)
Auflösung
2560 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) ja
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
Empfindlichkeit Sat gut (–83 dBm)
DiSEqC 1.0
Unicable
nein
CI Plus
ja
Festplattenaufz. nein
Bild-in-Bild
ja
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (intern)
Multimedia-Formate DivX, MPEG-1 bis -4,
WMV, AVI, MKV, JPEG,
MP3, WMA, WAV, AAC
Internetdienste HbbTV, Videoload,
Tagesschau, Bild.de,
Youtube, Wetter.com,
Kino.de, QTom, Arte,
Daily Motion, Tom Tom,
Internetbrowser u. v. a.
3D-Darstellung ja (Sender intern,
zwei Brillen liegen bei)
3D-Formate
Frame-Packing,
Side-by-Side, Top-Bottom
Mit einem edlen schwarzen Rahmen
samt Aluminiumblende und dem
zeitlosen Design punktet die Neuauflage
des Philips Cinema 21 : 9 bereits nach dem
Auspacken. Trotz seiner opulenten Ausmaße ist
das diesjährige Modell schlank und keinesfalls ein
Schwergewicht, sodass auch eine Wandmontage
infrage kommt. Praktisch: Der Standfuß kann zur
Wandaufhängung genutzt werden. Aufseiten der
Anschlüsse hätten wir uns eine andere Platzierung
gewünscht, so erschwert der seitliche Sat-Tuner-
Eingang die unsichtbare Zuführung des Kabels.
Vergleicht man den Cinema 21 : 9 Platinum mit seinem
Vorgänger, stechen drei Unterschiede hervor:
Die Bildfläche wirkt noch größer (zwei Zoll Differenz),
der Rahmen spiegelt nun nicht mehr und die
Bildfläche ist anders beschichtet. Letzteres gereicht
dem neuen Modell nicht nur zum Vorteil, denn
Philips entschied sich für eine spiegelnde Bildfläche.
Wir sehen in der diffus sowie dezent reflektierenden
Kontrastfilterscheibe der 16 : 9-Modelle
Vorteile im Praxisbetrieb. 3D-Einsteiger stellt der
Cinema 21 : 9 aufseiten der Ausstattung wunschlos
zufrieden: Neben einem integrierten Infrarotsender
liegen dem Fernseher, im Gegensatz zur Angabe im
Handbuch, zwei 3D-Brillen bei, sodass Sie gleich ins
plastische Fernseherlebnis starten können.
Auf diese LEDs können Sie bauen
Mit rund 2 300 LEDs und 288 unabhängig dimmbaren
Segmenten weist der Cinema 21 : 9 Platinum
die derzeit komplexeste LED-Hintergrundbeleuchtung
des LCD-Marktes auf. Gemessen an der
Bildgröße fällt das feinmaschige Netz aus Leuchtdioden
aber nicht filigraner als das der 16 : 9-Brüder
der 9000er-Serie aus, die sich zwar mit rund
1 800 LEDs und 224 Segmenten begnügen müssen,
aber im Falle des 46-Zoll-Modells auch eine um 25
Prozent kleinere Bildfläche besitzen. Der Vergleich
zum 46-Zoll-Modell ist deshalb naheliegend, da
der 46PFL9705K und der Cinema 21 : 9 Platinum
nahezu exakt die gleiche Bildhöhe aufweisen – der
58-Zoll-Koloss ist somit ein in die Breite gezogener
46-Zoll-Fernseher. Während wir in unserer letzten
Ausgabe noch das hochfrequente Störgeräusch bei
hohen Helligkeiten monierten, zeigte der Cinema
21 : 9 einen nahezu geräuschlosen Betrieb.
Mehr drin, als das Auge sieht
Philips spendiert dem Cinema 21 : 9 sämtliche derzeit
angesagten Finessen. Der Kombituner verarbeitet
DVB-T-, Kabel- und Satellitensignale in SD sowie
HD. Über die DiSEqC-Unterstützung greifen Sie auf
vier LNBs gleichzeitig zu, die Satellitenpositionen
Astra 19,2 Grad Ost, 23,5 Grad Ost, 28,2 Grad Ost
und Türksat 42 Grad Ost sind bereits voreingestellt.
Im Test wurden alle Sender trotz des langwierigen
und etwas umständlich ablaufenden automatischen
Suchlaufs erkannt, auch die privaten HD-
Inhalte über die CI-Plus-Verschlüsselung sowie der
Pay-TV-Dienst Sky wurden ohne externen Receiver
in bester Qualität dargestellt. Als praktisch erweist
sich die nahezu stufenlose Beschneidung von Bildrändern,
was insbesondere TV-Programmen zugutekommt,
die im Randbereich mit Bildfehlern
aufwarten. Sogar an eine Bild-in-Bild-Option wurde
gedacht, Sie können wahlweise eine externe
Quelle samt dem Internetportal Net TV anzeigen
oder diese Inhalte mit dem laufenden Fernsehprogramm
kombinieren. Die Fenstergrößen sind dabei
aber strikt vorgegeben und die Tonwiedergabe ist
auf das Hauptfenster beschränkt. Die Benutzeroberfläche
wirkt sehr modern, bis auf eine Aufzeichnungsfunktion
werden Sie keine Fernsehoptionen
missen. Schwachstelle ist die teilweise stockende
Navigation innerhalb der etwas verspielt
wirkenden Fenster, dies gilt insbesondere während
der HDTV-Darstellung über die integrierten Tuner.
Die im Handbuch beschriebene HbbTV-Unterstützung,
die multimediale Dienste der Sender grafisch
angemessen aufbereitet, war zum Testzeitpunkt
noch nicht verfügbar. Das reichhaltige Internetangebot
der Plattform Net TV wartet dagegen mit
interessanten Inhalten und gut angepasster grafischer
Oberfläche auf, fordert im Vergleich zu spezialisierten
Geräten aber mehr Geduld vom Nutzer
ein. Als Philips-Alleinstellungsmerkmal weist auch
der Cinema 21 : 9 das nach links und rechts sowie
nach oben abstrahlende Ambilight auf. Dieses aktivieren
Sie sowohl im Betrieb als auch im Stand-by-
Modus, worauf fortan die rückseitig installierten
LEDs zu leuchten beginnen. Je nach Einstellung färben
sich die LEDs gemäß dem Bildinhalt und sorgen
damit für eine visuelle Ausweitung der Bildfläche.
Dank vorab anwählbarer Wandfarbe erscheinen
die projizierten Lichter auch bei bunten Hintergründen
in den korrekten Farbtönen. Leider nimmt der
Lichtsensor keinen Einfluss auf die Intensität des
Ambilights, sodass Sie in den Abendstunden manuell
nachregeln sollten.
Format wechsle dich
Obwohl der Cinema 21 : 9 mit knapp 2,7 Millionen
Bildpunkten mehr Bildinformationen als vergleichbare
Fernseher darstellen kann, müssen alle
Signale, ganz gleich von welcher Quelle, in das
Superbreitbildformat umgewandelt werden, was
zu Schärfeeinbußen führt. Kritiker des 21 : 9-Formats
führen an, dass es keine HD-Inhalte gibt, die
tatsächlich im 21 : 9-Format gespeichert sind, denn
sämtliche Filme auf Blu-ray werden im Bildseitenverhältnis
16 : 9 abgelegt – sollten sich schwarze
Balken im Bild befinden, werden auch diese
verewigt. Eine pixelgenaue Zuspielung von Computergrafiken
im Format 2 560 × 1 080 Pixel ist
ebenfalls nicht möglich, die Eingänge akzeptieren
maximal die Full-HD-Auflösung. Über das Autoformat
versucht der Fernseher, sämtliche Seitenverhältnisse
automatisch anzupassen: 16 : 9-Inhalte
werden pixelperfekt und ohne Bildbeschnitt dargestellt,
erkennt der Fernseher schwarze Balken
in Filmen, vergrößert er das Bild, ohne es zu verzerren
oder zu beschneiden. Je nach Format wird
die komplette Bildfläche ausgefüllt, Kinofilme erstrahlen
so opulent wie im Lichtspielhaus und die
Dimension ist mit der eines 65-Zoll-Fernsehers im
16 : 9-Seitenverhältnis vergleichbar. Nachteil der
automatischen Anpassung ist das Einfrieren der
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Flachbild-TVs 9

Neben 3D-Blu-rays verarbeitet der Cinema 21 : 9 Platinum auch 3D-TV-Programme fehlerfrei. Das
passende Format „Nebeneinander“ müssen Sie manuell anwählen
Bildgröße bei wechselnden Formaten: Werden beispielsweise
Untertitel in den schwarzen Balken angezeigt, verkleinert
die Zoom-Automatik das Bild, schaltet aber unter Umständen
nicht wieder in den Vollbildmodus zurück. Zeigen sich abhängig
vom Film dauerhafte schwarze Balken, können Sie das
Ausfüllen der Bildfläche erzwingen. Ebenso können Sie sämtliche
Quellen im festen 21 : 9-Format darstellen. Der Fernseher
erlaubt die Verzerrung auf die Bildbreite, eine abgestufte
Verzerrung, die lediglich die Randbereiche dehnt, und die
verzerrungsfreie Vergrößerung, die jedoch mit einem großen
Bildbeschnitt einhergeht. Filme wie „Avatar“ und „The Dark
Knight“, die ganz oder teilweise in 16 : 9 vorliegen, im Kino
aber auch in der 21 : 9-Fassung zu erleben waren, machen auf
dem Philips-Fernseher eine außerordentlich gute Figur und
das Superbreitbild verfehlt trotz Bildbeschnitt seine Wirkung
nicht. Schalten Sie zusätzlich das nach hinten abstrahlende
Ambilight ein, werden Sie verblüfft wohlbekannte Filmszenen
im sprichwörtlich völlig neuen Licht bestaunen. Damit
Untertitel nicht der Formatschere zum Opfer fallen, sollten
Sie einen Philips-Blu-ray-Player mit Untertitelverschiebung
erwerben. Im Test klappte die automatische Untertitelanpassung
zwar nicht, aber die manuelle Korrektur zeigte ein
tadelloses Ergebnis. Für das Verständnis wichtige Übersetzungen
und Informationen wandern aus den schwarzen
Balken direkt ins Bild.
Philips spendiert dem Kinofernseher neben der Internetplattform Net TV einen Bild-in-Bild-
Modus. Statt externer Quellen können Sie auch gleichzeitig das TV-Programm einblenden
Quellen im HDTV-Format können Sie ohne Bildbeschnitt abbilden. Sollten die Bildränder jedoch
Fehler aufweisen, hilft die stufenlose Vergrößerung des Bildes, diese auszublenden
Neben der pixelgenauen Darstellung im 16 : 9-Format erlaubt der Cinema 21 : 9 Platinum, die
volle Bildbreite auszunutzen. Über den automatischen Formatabgleich gelingt dies komfortabel
Zwischen Größe und Qualität
Der Cinema 21 : 9 bietet eine exzellente Durchzeichnung, ohne
den Bildkontrast zu mindern. Brillante Details führen zwar zur
Anhebung des Schwarzwertes, die Aufhellung ist aber meist
nicht sichtbar, da das Auge aufgrund der Gesamthelligkeit diesen
Effekt kaum wahrnimmt. Selbst kritische Filmsequenzen
oder eigens vom ehemaligen Plasmahersteller Pioneer zusammengestellte
Videosequenzen meisterte der Cinema 21 : 9 mit
Bravour. Lediglich durch praxisferne Testbilder konnten wir
die lokal dimmbaren LEDs in die Irre führen, so zeigte eine
Graufläche mit zehnprozentiger Helligkeit eine kontinuierliche
Abdunklung bis zum Verschwinden der Bildinformation.
Auch Sonys Playstation 3 im Bildschirmschonerbetrieb brachte
die Hintergrundbeleuchtung aus dem Tritt und die LEDs reduzierten
unregelmäßig und abwechselnd die Helligkeit. Der
maximale Dynamikspielraum zwischen Schwarz und Weiß
innerhalb eines Bildes gelingt dem Philips souveräner als vergleichbaren
Plasmafernsehern, erst bei filigranen Details, wie
einem Sternenhimmel oder einer nächtlichen Skyline, kann
sich die Konkurrenztechnologie etwas besser in Szene setzen.
Kameraschwenks und schnell ablaufende Bildinhalte zeigten
nur minimale Unschärfen bzw. farbige Nachzieher, sodass der
Cinema 21 : 9 den derzeitigen Referenzen eng auf den Fersen
bleibt. Voraussetzung ist die Aktivierung der 400-Hertz-
Bildverarbeitung Clear LCD, die wandernde Schwarzbalken
einfügt (nicht mit bloßem Auge sichtbar). Die optionale Bewegungsglättung
Perfect Natural Motion sollten Sie hingegen
ignorieren, da bereits in der niedrigsten Stufe Artefakte den
Filmgenuss trüben und der Kinolook verfremdet wird. Infolge
der umfangreichen Bildverarbeitung gelingen Eingaben mit
leichten Verzögerungen, was reaktionsschnellen Videospielen
nicht immer entgegenkommt.
Die Quelle macht‘s
Da der Fernseher feinste Details hervorhebt und nur begrenzt
Bildfehler ausmerzt, steigert die Bildvergrößerung ebenso die
Sichtbarkeit von Artefakten oder Filmkorn. Selbst HD-Material
weiß mit geringen Datenraten nicht immer zu überzeugen, so-
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Warner
10 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
dass der Fernseher geradezu nach hochwertigen
HD-Quellen wie der Zuspielung von Blu-rays
lechzt. Je fehlerfreier die Quelle, desto unscheinbarer
wirken die Nachteile der Skalierung – bei
klinisch reinem Material, wie im Animationsfilm
„Drachenzähmen leicht gemacht“, spielt der
21 : 9-Modus seine ganzen Stärken aus. Umgekehrt
eignet sich der Cinema 21 : 9 nur begrenzt
für SD-Material, auch DVDs stoßen infolge der
Kontrast- und Schärfebrillanz des Fernsehers
schnell an die technologischen Grenzen. Natürlich
können Sie sämtliches Material auch in
16 : 9 darstellen, um die Qualität erträglicher
zu gestalten.
Kinogetreu
Bei der Farbwiedergabe leistet sich der Cinema
21 : 9 bereits in der Voreinstellung keine Ausrutscher,
neben natürlichen, minimal im Grünbereich
abweichenden Farbtönen zeigte sich
auch die Darstellung von Graustufen neutral.
Im Praxisbetrieb schwankt die Farbdarstellung
minimal, da eine wechselnde Größe von Bildelementen
eine ebenso abweichende Farbtemperatur
hervorruft. Dieser Effekt ist jedoch vorrangig
bei feinen Schriftzügen, wie bei einem
Filmabspann, zu beobachten: Die Buchstaben
schimmern leicht kühl. Damit der Filmgenuss am
Ende nicht enttäuscht, sollten Sie die Aufstellung
des Fernsehers mit Bedacht wählen; aufgrund
des eingeschränkten Blickwinkels ist die
frontale Positionierung auf Augenhöhe Pflicht,
um ein Ausbleichen des Bildes und die Bildung
einer Aura um helle Details zu vermeiden. Der
Betrachtungsabstand sollte zwischen 2,5 und
vier Meter betragen. Tonal zeigt sich der Cinema
21 : 9 ausgeglichen, statt einer Lautsprecherleiste
strahlen die Hochtöner nach unten ab, während
die Mitteltöner den Schall rückseitig zur
Wand reflektieren. Selbst Kinofilme weisen ein
ansprechendes Fundament auf, sodass der Fernseher
auch als Alleinunterhalter dienen kann.
Der feine Unterschied
Verglichen mit dem 46PFL9705K erscheint die
Bildhelligkeit des Cinema 21 : 9 dezent gedrosselt,
im Test betrug der Helligkeitsunterschied
je nach Bildkomposition zwischen fünf und 25
Prozent. Beim Wechsel in den 21 : 9-Modus verliert
der Cinema 21 : 9 zusätzlich an Brillanz und
opfert weitere 15 Prozent seiner Reserven – der
Stromverbrauch bleibt nach dem Bildwechsel
jedoch nahezu konstant. Verglichen mit konkurrierenden
LED-LCDs und Plasmas fällt die
Brillanz des Cinema 21 : 9 immer noch stattlich
aus, gegen den 46PFL9705K zieht er aber den
Kürzeren. Wechselt man vom 21 : 9- in den
16 : 9-Modus, erkennt man einen kleinen Nachteil
der eingefügten schwarzen Rahmen: Durch
die begrenzte Anzahl an Leuchtdioden bewirken
die künstlichen Begrenzungen eine geringe
Abdunklung der Randbereiche. Auch vollflächig
abgebildet zeigen sich die Ränder etwas dunkler
als die Bildmitte, die Ausleuchtungsgenauigkeit
beträgt knapp 70 Prozent. Von den unregelmäßigen
Helligkeitsflecken der Edge-LED-LCD-
Konkurrenz bleiben Sie aber verschont. Im
Vergleich zum 46PFL9705K zeigten sich auch
Vorteile im Test, denn wir konnten weder einen
dunklen Schatten im unteren Bildbereich
noch Schwächen bei der Bewegtbildschärfe
kurz nach dem Einschalten ausmachen –
beide Phänomene plagten unser Testmodell
des 46PFL9705K in der letzten Ausgabe. Einen
dezenten, je nach Intensität der Hintergrundbeleuchtung
weiß schimmernden Streifen von
knapp einem Millimeter Breite am rechten Bildrand
erspähten wir aber auch hier.
3D als Gratisbeigabe
Der Übergang in die plastische Bilddarstellung
gelingt mit dem Cinema 21 : 9 nahtlos, die
3D-Bildqualität konnte uns aber nicht vollends
überzeugen. In Sachen Brillanz und Bildruhe
spielt der Kinofernseher in vorderster Reihe,
denn trotz deutlichem Helligkeitsverlust durch
die Shutter-Brillen erstrahlen Bilder angenehm
hell. Der Fernseher führt immer eine 60-Hertz-
Konvertierung durch, wahlweise mit und ohne
Zwischenbildberechnung. Diese zeigt spürbar
weichere Bewegungsphasen, neigt aber zur Artefaktbildung.
Nicht überzeugend fällt derzeit
die Bildtrennung aus, Informationen des linken
und rechten Bildes schimmern mit Intensitäten
von vier bis acht Prozent beim jeweils falschen
Auge durch. Dies führt zu regelmäßigen Doppelkonturen
und Geisterschatten, was die Betrachtung
abhängig vom zugespielten Material
eher anstrengend gestaltet. Mangels Konvertierung
von 2D zu 3D sind Sie auf echtes 3D-
Material angewiesen, dank neuester Software
klappt der Aufruf des 3D-Menüs in Verbindung
mit den 3D-TV-Programmen fehlerfrei.
Eine Frage des Formats
Mit dem Philips Cinema 21 : 9 erleben Sie sämtliche
Bildformate in der richtigen Relation, was
nicht zuletzt der Kinofilmdarstellung zugutekommt.
Mangels echter Superbreitbildformate
bedingt diese Darstellung die Nachbearbeitung
sämtlicher Quellen, was im Gegensatz zur pixelgenauen
Abbildung leichte Unschärfen nach
sich zieht. Auch die Autoformaterkennung
leistet sich Aussetzer, Philips spendierte der
Fernbedienung aber eine Seitenformat-Direktwahltaste.
Verglichen mit dem Vorjahresmodell
gelingt Philips ein echter Qualitätssprung und
nicht zuletzt dank der reichhaltigen Ausstattung
und ausgereiften LED-Hintergrundbeleuchtung
reiht sich der Cinema 21 : 9 Platinum in die Riege
der besten Flachbildfernseher ein.
Ausstattung/
Verarbeitung
Benutzerfreundlichkeit
Wiedergabequalität
19/20
14/20
52/60
Wertung 85 von 100
Kontrast (nativ) Min: 800 : 1, Max: 12 000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 70 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 95 W 245 W
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,1 W
0 W > 1 W
Minimal schwankende Farbtemperatur. Seitlich betrachtet
deutlich zu kühle Farbgebung (untere Grafik)
Erweiterter Farbraum im Grünbereich. Seitlich betrachtet
(kleines Dreieck) erscheinen Rottöne violett
Gammaverlauf entspricht dem Eingangssignal. Seitlich betrachtet
bleichen Tief- und Mitteltöne aus (oberer Graph)
Wärmebild
ausreichend/ausreichend
sehr gut/sehr gut
kontrastoptimiert, spiegelnd
Luminanz
+ 5 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 11

HD
TVXXL
Sony KDL-52HX905
AUSGABE 1.2011
KDL-52HX905
Hersteller
Sony
Preis
3899 Euro
info
www.sony.de
Bilddiagonale 52 Zoll (132 cm)
Maße (B/H/t) 126,3 × 80,7 × 6,7 cm
Gewicht
42,9 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie Direct-LED-LCD (400 Hz)
auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMi) variabel, kein Overscan
HDMi 1.4 (arC) ja
tuner
DVB-t, DVB-C, DVB-S
Empfindlichkeit Sat sehr gut (–87 dBm)
DiSEqC 1.0
Unicable
nein
Ci Plus
ja
Festplattenaufz. nein
Bild-in-Bild
ja
DLNa
ja
Wi-Fi
ja (extern über USB)
Multimedia-Formate aVCHD, MP4, MPEG-2,
JPEG, MP3, LPCM
internetdienste Sevenload, Qriocity,
Youtube, tagesschau,
Pro-Sieben-Mediathek,
Sat-1-Mediathek, Flickr,
twitter u. v. a.
3D-Darstellung ja (Sender extern, eine
Brille liegt bei)
3D-Formate
Frame-Packing, Side-by-
Side, top-Bottom,
2D-zu-3D-Wandlung
Der Heimkinomacher
Sonys Serie HX905 gehörte 2010 zu den technologisch besten LED-LCDs und wurde jüngst
durch das beigelegte 3D-Startset komplettiert. Wir haben das Spitzenmodell in 52 Zoll
inklusive des Monolith-Standfußes einem Nachtest unterzogen.
VON CHriStiaN trOZiNSki
Sonys KDL-52HX905 begeistert nicht nur durch das markante Monolith-Design, sondern auch durch innere
Werte. Im Rahmen einer 3D-Aktion erhalten Sie den Infrarotsender samt 3D-Brille gratis
Bilder: Auerbach Verlag, Sony
12 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

ist man auf der Suche nach dem technisch
Machbaren im LED-LCD-Bereich, kommt
man um Sonys HX905-Serie derzeit nicht herum.
Im Gegensatz zur florierenden Spezies der
Edge-LED-LCDs, bei denen die Leuchtdioden
nur in geringer Anzahl im Rahmenbereich angeordnet
sind, spendiert Sony dem hauseigenen
Flaggschiff eine echte Hintergrundbeleuchtung.
Die LEDs sind über die gesamte Bildfläche
verteilt und können in einzelnen Gruppen
angesteuert werden. Sollten helle und dunkle
Bildanteile gleichzeitig vorliegen, ermöglicht
der Fernseher eine sichtbare Kontraststeigerung
gegenüber Edge-LED-LCDs, da den einzelnen
Bereichen die jeweiligen Helligkeiten
exakt zugeordnet werden können. Gerade für
Filmfans ist eine exzellente Schwarzdarstellung
von Begehr, da dunkle Bildinhalte oder Balken
bei der 21 : 9-Darstellung nicht durch Aufhellungen
auf sich aufmerksam machen sollen.
Die intelligente LED-Steuerung hebt zudem
die Energieeffizienz auf ein sehr gutes Niveau,
denn die Leuchtdioden senden nur Licht aus,
wenn es der Bildinhalt erfordert. Zwar gehört
der 52HX905 nicht in die Kategorie Lichtkanone,
doch unter Filmbedingungen wissen Helligkeit
sowie Kontrast zu überzeugen und der
Energieverbrauch pendelt sich bei vergleichsweise
geringen 130 Watt (W) ein – für einen
Fernseher mit 1,3 Metern Bilddiagonale ein
fantastischer Wert.
Monolith-Design
Mit einem markanten schwarzen Bildrahmen
und der nahtlosen Kontrastfilterscheibe wirkt
der KDL-52HX905 auch im ausgeschalteten
Zustand sehr edel. Komplettiert wird das Monolith-Design
durch den passenden Standfuß
(SU-52HX1), der die ganze Breite des Fernsehers
einnimmt und eine Anwinkelung nach
hinten erlaubt. Leider ist der Unterbau nur optional
für 279 Euro erhältlich und anstatt dem
hauseigenen Bildprimus einen Standfuß mit
aktiven Lautsprechermodulen zu spendieren,
findet sich in Sonys Portfolio lediglich die passive
Variante, die den Schall der eingebauten
TV-Lautsprecher nach vorn weiterleitet. Umso
ärgerlicher ist es, dass der aktive betriebene
Monolith-Standfuß (SU-B550S) nur mit der
Edge-LED-Ausführung KDL-55NX815 kompatibel
ist. Dabei stünden dem High-End-Modell
externe Lautsprecher gut zu Gesicht, denn die
Tonqualität kann trotz üppiger Gehäusemaße
nicht überzeugen. Zwar erschallt der KDL-
52HX905 weniger blechern als die flachere
Edge-LED-Konkurrenz, für einen überzeugenden
Filmabend reicht die tonale Qualität
jedoch nicht aus. Aufseiten der Ausstattung
ist die fehlende WLAN-Integration ebenfalls
nicht optimal, stattdessen müssen Sie einen
USB-Stick erwerben und diesen dauerhaft installieren.
In puncto 3D-Darstellung legte Sony
dagegen nach: Das 3D-Startpaket, bestehend
aus dem externen Infrarotsender, einer Brille
sowie Blu-ray-3D-Überraschungsdisc, liegt
dem Fernseher im Rahmen einer 3D-Aktion
kostenlos bei.
Fernsehfreuden
Mithilfe von Tunern für alle Empfangswege
kommen Sie nach dem Sendersuchlauf sofort
in den HD- sowie dreidimensionalen TV-
Genuss. Die Senderliste weiß durch eine gute
Vorsortierung zu gefallen, die manuelle Anpassung
der Reihenfolge erfordert dagegen
etwas Geduld. Überzeugend gelang Sony die
Darstellung des elektronischen Programmführers
(EPG): Dieser zeigt auf einen Blick die
laufenden Sendungen inklusive der Start- und
Endzeit, während das TV-Bild im Fenster weiterläuft;
zudem hilft ein Glossar bei der Zuordnung
von Tasten und Funktionen. Einzig
den Aufruf weiterführender Programminformationen
aus dem EPG heraus quittierte unser
Testgerät mit langen Ladezeiten und der
unnötigen Überblendung in ein neues Fenster.
Apropos neues Fenster: Eine vollwertige Bildin-Bild-Option
eröffnet sich nur bei Einspeisung
von PC-Signalen. HDMI-Quellen sind dagegen
in einer Bild-neben-Bild-Ansicht mit dem Fernsehprogramm
kombinierbar – Fenstergröße
und Anordnung sind dabei starr, der Ton kann
per Tastendruck gewechselt werden. Mangels
Doppeltuner und Festplattenaufzeichnung sind
Sie an die Anzeige eines Programms gebunden
und können Inhalte ohne zusätzliche Hardware
nicht archivieren. Sollte die Programmunterhaltung
einmal zu wünschen übrig lassen, erlaubt
der KDL-52HX905 die nahtlose Verknüpfung
zum Internet. Sonys unterstützte Videoportale
trumpfen durch eine riesige Vielfalt auf, allerdings
zählt hierbei meist Masse statt Klasse. Die
Mediatheken von Pro Sieben, Sat 1 und Kabel
Eins boten im Test wenig Vielfalt und auch die
Videoqualität konnte nur selten überzeugen.
Der Video-on-Demand-Service Qriocity gefiel
durch aktuelle Filme in SD- und HD-Qualität,
die Leihkonditionen sind mit vier bis fünf
Euro aber hoch angesetzt. Über den Anbieter
Sevenload sind dagegen Filmtrailer und Videobeiträge
frei verfügbar, die Inhalte sind aber
auch hier meist nur in befriedigender Qualität
zu begutachten und die fehlerhafte Verknüpfung
der Beiträge mindert den Bedienkomfort.
3D wie im Kino
Mit der derzeitigen Referenzdisc „Avatar“ starteten
wir postwendend in die schöne neue 3D-
Welt. Im Gegensatz zur 2D-Darstellung müssen
Sie zwar auf den kontraststeigernden Einsatz
der LED-Beleuchtung verzichten, dafür werden
die LED-Reihen in Sekundenbruchteilen
zeilenweise gedimmt, was das Übersprechen
der Bilder auf ein Minimum reduziert. Die Bildhelligkeit
fällt akzeptabel aus, Sie sollten den
3D-Kinoabend aber zur entsprechenden Uhrzeit
einplanen und die Raumbeleuchtung begrenzen.
Unter diesen Bedingungen erstrahlte
Der EPG überzeugt trotz vieler Informationen, wie der
Start- und Endzeit der Inhalte, durch Übersichtlichkeit. Laufende
Programme werden im Miniaturformat dargestellt
Die Bedienungsanleitung ist im Fernseher integriert. Neben
Texterklärungen erleichtern Infografiken Einsteigern
die Bedienung des komplexen Geräts
Das TV-Programm können Sie parallel zur angeschlossenen
HDMI-Quelle in einer Bild-neben-Bild-Ansicht einblenden
und den Ton variabel zuweisen
Über eine Internetverbindung greifen Sie auf abwechslungsreiche
Internetvideoangebote zu. Die Videoqualität
entspricht meist nur mäßigem SD-Niveau
Bewertungsschlüssel: 100–95: referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 13

Testergebnisse
kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 10 000 : 1
Gleichm. ausleuchtung 65 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/tageslicht
kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
etrieb 55 W 190 W
ausreichend/ausreichend
sehr gut/sehr gut
kontrastoptimiert, spiegelnd
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,1 W
0 W > 1 W
Neutrale Farbtemperatur nach Kalibrierung. Abweichender
Blickwinkel sorgt für deutlich zu kühle Farbgebung
Präzise Farbdarstellung, minimale Abweichung bei Rot
und Blau. Seitlich betrachtet bleichen Farben aus
Optimale Tonwertverteilung, bei seitlicher Betrachtung
bleichen hingegen Tiefen und Mitteltöne komplett aus
Wärmebild
Luminanz
+ 5 %
± 0 %
+ 5 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
der fast vollständig am Computer entstandene
Planet Pandora aus dem Film „Avatar“in voller
Pracht – die Fokussierung auf unterschiedliche
Objektebenen gelang ohne Anstrengung und
das 3D-Erlebnis kann in visueller Qualität (Bildschärfe,
Kontrast, Farbdarstellung) restlos überzeugen.
Einzige Mankos sind das leichte Bildflimmern
(Filme werden in 48 Hertz pro Auge
ohne Konvertierung dargestellt) und der unverhältnismäßig
stark eingeschränkte Blickwinkel.
Durch den Verzicht auf einen Polfilter dürfen
Sie die Brille bzw. Ihren Kopf nicht anwinkeln –
bereits wenige Zentimeter Abweichung führen
zur Verfärbung des Bildes und deutlichen Geisterbildern.
Mangels Einsatz der Motionflow-
Zwischenbildberechnung können Sie das aus
dem Kino bekannte Filmruckeln nicht kompensieren.
Dennoch gehört die 3D-Darbietung zur
besten des aktuellen LED-LCD-Marktes und
kann mit dem großen Kinovorbild Schritt halten.
Sollten Sie keinerlei 3D-Inhalte besitzen,
dürfen Sie eine 2D-zu-3D-Wandlung bemühen,
die in drei Stufen einen dezenten, aber angenehmen
räumlichen Eindruck vermittelt.
Bildschärfe ungeschlagen
Wenn Sie über hochwertige HD-Quellen verfügen,
erreicht der KDL-52HX905 eine hervorragende
Schärfedarstellung. Dank fein dosierbarer
Konturanhebungen und einer exzellenten
Zwischenbildberechnung auf 200-Hertz-Basis
gelingt dem Fernseher eine nahezu nachziehfreie,
detailreiche Darbietung. Während Kinofans
einer Zwischenbildberechnung meist
abschwören, lohnt es sich, Motionflow auch in
Filmen zu aktivieren: In niedriger Stufe eingesetzt,
zeigen Kameraschwenks mehr Details sowie
weniger Ruckler und das Geschehen wirkt
dennoch nicht zu künstlich. Überraschend artefaktfrei
gelingt Motionflow auch die Aufwertung
von rasanten Sportaufnahmen, sodass der
Bildgenuss auch in komplexen Szenen ungetrübt
bleibt. Videospiele wirken mit dem Wunderhelfer
ebenfalls ruckelfreier. Das Optimum
in Sachen Bildschärfe erreicht der Fernseher in
der Voreinstellung „Klar Plus“, hierbei blendet
der TV wandernde Schwarzbalken ein (nicht
mit bloßem Auge sichtbar), wodurch die Darstellungszeit
der einzelnen Bilder verkürzt und
die Bewegtbildschärfe auf 400-Hertz-Niveau
gesteigert wird. Allerdings reduziert sich durch
dieses Verfahren die Bildhelligkeit um 50 Prozent,
was dem Gezeigten die Brillanz raubt. Ein
Umschalten auf „Klar“ bietet den idealen Mittelweg
zwischen Bildhelligkeit und Bildschärfe,
selbst Sportübertragungen und schnelle Kameraschwenks
meistert der Fernseher mit Bravour.
Dabei sollten Sie nicht auf Hilfsmittel wie die
Konturverstärkung verzichten, denn in unserem
Test sorgte die vollständige Deaktivierung für
einen Detailverlust. Weniger überzeugend gelingt
dem KDL-52HX905 die Aufbereitung von
SD-Material: Neben verstärktem Kantenflimmern
wirken Bildinhalte unscharf, was ebenfalls
im Zusammenspiel mit den integrierten Tunern
auftritt. Sollten Sie über einen hochwertigen
externen HDTV-Empfänger verfügen, können
Sie die Bildqualität sichtlich aufwerten.
LED-Kontrastplus
Die vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung
sorgt im 2D-Betrieb für satte Schwarztöne
ohne störende Aufhellung. Lediglich um Objekte
mit geringer Pixelanzahl bildet sich eine
Aura – dieser Effekt verstärkt sich, wenn Sie
leicht seitlich auf die Display-Fläche schauen.
Eine optimale Sitzposition vor dem Fernseher
ist Pflicht, denn ausbleichende Farben und
schwindende Kontraste mindern das Filmerlebnis
sichtbar. Ist das TV-Gerät dagegen optimal
auf Augenhöhe installiert, kann der Gesamteindruck
begeistern. Lediglich zwei Faktoren
schmälern den makellosen Eindruck: Die Bildecken
schimmern bis zu 40 Prozent dunkler als
die Bildmitte und treffen helle sowie dunkle
Objekte in einem Bild aufeinander, reduziert
der Fernseher szenenabhängig automatisch die
Helligkeit von Details, sodass die generelle Brillanz
etwas zu wünschen übrig lassen kann. Von
störenden Helligkeitsflecken bleiben Sie allerdings
verschont. Dank der kontrastoptimierten
Display-Oberfläche erscheint der Bildeindruck
auch unter Tageslicht überzeugend, die Spiegelung
sollte bei der Aufstellung aber beachtet
werden. Aufseiten der Farbdarstellung
vermeidet Sony eine überzuckerte Darstellung
und bietet eine sehr gute Voreinstellung. Profis
können in den Weiten der komplexen Bildeinstellungsmenüs
dem eingespeisten Signal
die richtige Farbmatrix zuordnen. Lediglich die
leicht orange erscheinenden Rottöne sowie die
ins Himmelblau tendierenden Blautöne lassen
das letzte Quäntchen Präzision vermissen.
Sonys Referenzfernseher
Mit der derzeit besten Bildschärfe im LED-
LCD-Segment und einer nahezu artefaktfreien
Zwischenbildberechnung erwerben Sie mit
dem KDL-52HX905 einen Strom sparenden
Großbildfernseher, der nur in Details Fragen
aufwirft. So ist der Verzicht auf das integrierte
WLAN-Modul in dieser Preisklasse ebenso
unangemessen wie die blecherne Tonqualität.
Zählt man die etwas unausgewogene
Ausleuchtung und den stark eingeschränkten
Blickwinkel hinzu, reicht es derzeit noch nicht
zur absoluten Referenz. Sollten Sie allerdings
über eine potente Heimkinoanlage verfügen
und neben 2D-Inhalten auch 3D-Blu-rays in
bester Schärfe genießen wollen, führt derzeit
kaum ein Weg an Sonys Bildprimus vorbei.
Ausstattung/
Verarbeitung
18/20
Benutzerfreundlichkeit
15/20
Wiedergabequalität
51/60
Wertung 84 von 100
Bilder: Auerbach Verlag
14 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bewertungsschlüssel: 100–95: referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft

Heimkinoduell
Filmfans, die das derzeitige Optimum im LED-
LCD-Bereich suchen, kommen an den Local-
Dimming-Modellen Cinema 21 : 9 Platinum
und HX905 von Philips bzw. Sony nicht vorbei.
Wir haben die Heimkinomacher in den wichtigsten
Kategorien miteinander verglichen.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Bildkontrast/Helligkeit
Sony: Dank vollflächiger LED-Hintergrundbeleuchtung
erleben Sie einen exzellenten Bildkontrast. Die Bildhelligkeit
ist im Vergleich zum Philips-Modell jedoch eingeschränkter,
feine Details wirken vergleichsweise matt.
Philips: Die Schwarzdarstellung ist auf dem gleichen
Niveau wie bei Sonys Kinofernseher, Bildfehler treten nur
in Testsequenzen auf. Die vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung
erzeugt die bessere Bildhelligkeit, insbesondere
bei filigranen Details.
Gewinner: Philips
Bildschärfe
Sony: Mittels mannigfaltiger sowie fein dosierbarer
Bildeinstellungen gelingt Sonys Fernseher eine exzellente
Schärfeabbildung. Die Zwischenbildberechnung
Motionflow garantiert die Darstellung schneller Bewegungen
ohne störende Unschärfen und Artefakte.
Philips: Die statische Bildschärfe ist auch beim Cinema
21 : 9 exzellent, allerdings lassen die Bildregler keine feine
Dosierung zu. In Bewegung verwischen Details minimal,
sichtbar vor allem in Sequenzen mit Schattierungen.
Gewinner: Sony
Blickwinkel
Sony: Bei seitlicher Betrachtung bildet sich um helle Details
eine störende Aura und Schwarz wirkt aufgehellt.
Farben bleichen bei minimalen Abweichungen von der
Bildmitte aus.
Philips: Der Blickwinkel ist ähnlich eingeschränkt
wie beim Modell von Sony. Die Farben bleichen weniger
stark, aber uneinheitlich aus (besonders Rottöne).
Schwarz wirkt aufgehellt und eine Aura bildet sich um
Leuchtpunkte.
Unentschieden
Tonqualität
Sony: Etwas mehr Fundament als bei ultraflachen
Edge-LED-LCD-TVs, aber gemessen am Preispunkt enttäuschende
Vorstellung. Auch mit passivem Monolith-
Standfuß blecherne Klänge und enges Stereobild.
Philips: Verglichen mit anderen Fernsehern sehr gute
tonale Qualität und ausgeprägtes Mittel- und Tieftonfundament.
Weitreichendes Stereopanorama und ausgewogenes,
neutrales Klangbild. Auch in Kinofilmen ohne
externes Lautsprechersystem überzeugend.
Gewinner: Philips
3D-Darstellung
Sony: Gute Bildtiefe und plastische Darstellung. Akzeptable
Helligkeit, Bildflimmern nur bei Sonnenlicht.
Bildeindruck auch bei Spielfilmlänge angenehm, leichtes
Bildflackern. Nur minimale Übersprecher. 2D-zu-3D-
Wandlung. Brillen erfordern exakte Kopfhaltung.
Philips: Exzellente Bildhelligkeit und kaum Bildflackern,
aber deutliche Übersprecher und Geisterbilder.
Bildtiefe und 3D-Eindruck dadurch nicht optimal, auf
längere Sicht anstrengend. Keine 2D-zu-3D-Wandlung.
Gewinner: Sony
Bildgröße
Sony: Dank einer Bilddiagonale von 52 Zoll (132 cm)
versprüht der Fernseher bei geringen Sitzabständen
echte Kinoatmosphäre. Filme im 16 : 9-Format wie
„Avatar“ wirken opulent, Filme in Cinemascope verlieren
dagegen an Faszination.
Philips: 16 : 9-Inhalte schrumpfen infolge des Cinemascope-Formats
auf 46-Zoll-Niveau. Die Darstellung im
Superbreitbildformat entspricht der eines 65-Zoll-TVs,
dank Ambilight ist das Ergebnis überwältigend.
Gewinner: Philips
Testfazit
Bilder: Disney, Philips, Sony
Sonys KDL-52HX905 ist die derzeitige
Referenz in Sachen Bildschärfe, nur
wenige Fernseher zeigen solch eine
Bewegtbilddarstellung ohne Nachzieher
oder Artefakte. Zudem beherrscht
der Fernseher die 3D-Darstellung wie
kaum ein anderes Modell. In Kombination
mit dem Monolith-Standfuß ergibt
sich ein zeitloses Designkunstwerk.
Bis auf wenige Ausstattungsmankos
und die Tonqualität ist Sonys Bildprimus
jeden Euro wert – unser Duell
verliert er denkbar knapp.
Endstand: 3 : 2 für Philips
Dank des einzigartigen Filmformats ist
der Cinema 21:9 Platinum von Philips
die erste Anlaufstelle für 2D-Kinofans.
Als einziges Fernsehmodell erlaubt der
Cinema 21:9 die balkenfreie Kinodarstellung
und zusammen mit Ambilight
kreiert der Fernseher ein unnachahmliches
Filmerlebnis – sogar die Klangqualität
überzeugt. Nur im 3D-Bereich
sowie in Sachen Bildschärfe muss er
sich Sonys HX905 geschlagen geben.
Unser Duell gewinnt der Cinema 21 : 9
Platinum um Haaresbreite.
Flachbild-TVs 15

TX-P50VT20E
HD
TVXXL
Panasonic TX-P50VT20E
Hersteller
Panasonic
Preis
2199 Euro
Info
www.panasonic.de
Bilddiagonale 50 Zoll (127 cm)
Maße (B/H/T) 122,4 × 81 × 9 cm
Gewicht
30,5 kg
Farben
Schwarz-Bronze
Bildtechnologie Plasma (100 Hz/600 Hz sfd)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) ja
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
Empfindlichkeit Sat sehr gut (–89 dBm)
DiSEqC
1.0
Unicable
ja
CI Plus
ja
Festplattenaufz. ja (extern)
Bild-in-Bild
ja
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern, beiliegend)
Multimedia-Formate AVCHD, DivX, MPEG-2,
JPEG, MP3, AAC
Internetdienste Daily Motion, Tagesschau,
Eurosport, Bild, Skype,
Youtube, Picasa,
Bloomberg, QTom
3D-Darstellung ja (Sender intern,
zwei Brillen beiliegend)
3D-Formate
Frame-Packing, Side-by-
Side, Top-Bottom
AUSGABE 1.2011
Willkommen im 3D-Zeitalter
Lange mussten Heimkinofans auf einen bezahlbaren Nachfolger von Pioneers Plasmaserie Kuro
warten. Panasonic erfüllt mit dem TX-P50VT20E alle Wünsche und spendiert obendrein eine
ausgereifte 3D-Darstellung.
VON CHRISTIAN TROZINSKI UND DENNIS SCHIRRMACHER
Panasonics Plasmafernseher ist weder ultraflach noch Strom sparend, dafür sucht die Bildqualität ihresgleichen.
Zwei 3D-Brillen liegen bei, zudem erhalten Sie die exklusive Blu-ray 3D des Films „Avatar“ gratis
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic
16 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Der TX-P50VT20E von Panasonic basiert
auf der Plasmatechnologie und
alle sechs Millionen Farbpixel des TVs
sind selbstleuchtend. Dies hat den Vorteil, dass
die Ausleuchtung nahezu perfekt ist und der reale
Bildkontrast im Vergleich zu Edge-LED-LCDs
höher ausfällt. Mustergültiges Schwarz erreicht
der Fernseher dank exzellentem Kontrastfilter
nun auch bei Zimmerbeleuchtung, anders als
beim ehemaligen Konkurrenten Pioneer opfert
Panasonics automatische Regulierung allerdings
den absoluten Schwarzwert, falls leuchtstarke
Inhalte besonders brillant dargestellt werden.
Anders als die Konkurrenz legt Panasonic dem
3D-tauglichen Fernseher zwei geeignete Brillen
bei, die über eine Knopfzelle gespeist werden.
Der Batterieaustausch verläuft etwas umständlich
mithilfe eines Kreuzschraubendrehers. Der
Abgleich mit dem Display findet über eine Infrarotverbindung
statt, die Sender sind am unteren
Display-Rahmen beidseitig integriert.
Fernseh- und Multimedia-Talent
Dank des integrierten Triple-Tuners sind Sie auf
keinerlei externe Empfangsgeräte angewiesen
und mithilfe der CI-Plus-Schnittstelle genießen
Sie mit einem geeigneten Modul und Smartcard
auch die privaten Sender in HD. Die Bild-in-
Bild-Option lässt Sie flexibel agieren, aufgrund
des fehlenden Doppeltuners können Sie jedoch
nur externe Quellen parallel darstellen. Über
eine USB-Festplatte können Sie auf Knopfdruck
Aufnahmen tätigen oder das zeitversetzte Fernsehen
(Time-Shift) nutzen. Bei Sendern der HD-
Plus-Plattform wird beides aus lizenzrechtlichen
Gründen unterbunden. Der Empfang des Bezahlfernsehens
Sky verlief im Test ohne Probleme,
hier waren auch alle Aufnahmefunktionen verfügbar.
Die gewünschten Inhalte können Sie
bequem aus dem elektronischen Programmführer
(EPG) programmieren. Praktisch: Ihre Lieblingsserie
müssen Sie nur einmal vormerken,
der TX-P50VT20E nimmt sie dann automatisch
wöchentlich auf. Die Ansicht bietet zudem die
Möglichkeit, das Programm der kommenden
Tage einzusehen – einer weitreichenden Planung
steht so nichts im Weg. Natürlich zeichnet der
Plasma auch im Stand-by-Modus Sendungen
auf, der Leistungsbedarf pendelt sich in diesem
Fall bei rund 26 Watt (W) ein. Bei der Aufwertung
von DVDs und SD-Fernsehsendern zeigt
das Gerät Schwächen, eine externe Zuspielung
und Konvertierung von SD-Signalen in die Full-
HD-Auflösung verhalf den Bildern zu einer besseren
Bildruhe und Bildschärfe. Zudem arbeitet
der De-Interlacer nicht effizient und es kommt zu
vermehrtem Kantenflimmern. Bei Videomaterial
schlägt sich der verbaute Chip eine Spur besser
als im Filmbetrieb. Multimedial können Sie den
Plasma-TV über USB oder SD-Karte mit gängigen
Formaten füttern, selbstverständlich werden
auch HD-Videos, etwa im MKV-Format, abgespielt.
Bei Apples Quicktime-Container muss
das Gerät aber passen. Auf die umfangreichen
Internetfunktionen, wie zum Beispiel Youtube,
können Sie auch kabellos zugreifen. Der WLAN-
Adapter liegt dem Gerät bei.
Punktgenau
Da jeder Bildpunkt als eigene Lichtquelle fungiert,
erreicht der Plasmafernseher seine beste
Bildtiefe in Kinofilmen: Tiefes Schwarz und brillante
Leuchtpunkte werden ausdrucksstark wiedergegeben,
wohingegen Edge-LED-LCDs infolge
einer Helligkeitsregulierung für das gesamte
Bild in dunklen Szenen helle Bildanteile matt
darstellen oder umgekehrt aufgehellte Schwarzbereiche
produzieren. An die Grenzen stößt der
Plasma erst, wenn vollflächig helle Inhalte dargestellt
werden; dann greift ein Schutzmechanismus
und strahlend weiße Bildflächen wirken
grau, die Maximalhelligkeit reduziert sich auf
ein Drittel. Der große Plasmavorteil ist die Blickwinkelstabilität,
denn ganz gleich in welchem
Winkel Sie auf den Fernseher schauen, der Bildeindruck
ist immer einer frontalen Betrachtung
ebenbürtig. In Sachen Bildschärfe markiert der
TX-P50VT20E die Referenz: Panasonic konnte
das Nachleuchten des Phosphors auf ein Minimum
reduzieren, sodass farbige Doppelkonturen
kaum noch sichtbar sind und Inhalte ohne markante
Unschärfen dargestellt werden. Obwohl
Panasonic den Energiebedarf gesenkt hat, verbraucht
der Plasmafernseher die doppelte bis
dreifache Menge eines Strom sparenden LED-
LCDs. So genehmigt sich der 50-Zoll-Bildriese im
Normalbetrieb in der Regel mehr als 300 W, bei
maximaler Helligkeit schnellt der Stromkonsum
auf knapp 400 W. Dies hat ebenfalls Auswirkung
auf die Wärmeentwicklung, sodass Lüfter auf
der Rückseite der höheren Betriebstemperatur
entgegenwirken. Ein Betriebsgeräusch ist somit
wahrnehmbar, bei Helligkeitswechseln kann zudem
das Netzteil durch ein leises Surren hörbar
sein, wobei dies im Praxisbetrieb mit Tonuntermalung
nicht auffällt. Dank des üppigen Gehäuses
klingt der Plasmafernseher etwas opulenter
als seine schlanken Edge-LED-LCD-Geschwister,
aufgrund des eingeschränkten Frequenzspektrums
fällt das Gesamtergebnis aber ebenfalls
nur befriedigend aus. Einen automatischen Lautstärkeabgleich,
der die Sprachverständlichkeit in
dynamischen Kinofilmen sicherstellt, bietet der
Fernseher nicht.
Echte Schärfe
Panasonics Plasma erreicht eine exzellente Detailgenauigkeit
ohne Nachbearbeitung, weshalb
Sie die optionale Zwischenbildinterpolation getrost
deaktivieren dürfen. Zugleich schärft der
Fernseher Konturen behutsam nach und erzeugt
somit bei einer HD-Zuspielung ein besonders
scharfes Bild, das dennoch natürlich wirkt. Die
Farbwiedergabe kann sich ebenfalls sehen lassen,
helle wie dunkle Bildinhalte erscheinen ohne
Farbstich. Die Farbraumabbildung gelingt jedoch
nicht gänzlich neutral: Grüntöne bildet der
Panasonic zu leuchtstark ab, was zusätzlich
Während des Films können Sie im Menü des Fernsehers die
3D-Wiedergabe umgehen und lediglich einen der beiden
Videoströme anzeigen – aus 3D wird so 2D
Erst mit aufgesetzter 3D-Brille erscheinen die 3D-Bilder
farblich korrekt und plastisch. Die Gesamthelligkeit wird
allerdings deutlich reduziert
3D-Programme über Satellit strahlen im Side-by-Side-
Format aus, was die 3D-Fernseher nicht automatisch
erkennen ...
... stattdessen müssen Sie das richtige 3D-Format manuell
anwählen, damit beide Bilder kombiniert ausgegeben
werden
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Flachbild-TVs 17

Testergebnisse
Kontrast (nativ) Min: 500 : 1, Max: 8 000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 95 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
sehr gut/sehr gut
sehr gut/befriedigend
kontrastoptimiert, spiegelnd
Betrieb 65 W 440 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
Etwas schwankende, aber durchweg neutrale Farbtemperatur
ohne Farbstich unter allen Blickwinkeln
Von übersättigten Farben bleiben Sie verschont. Grün-,
Gelb- und Cyantöne leuchten aber zu dominant
Exakter Helligkeitsanstieg und gleichbleibender Eindruck
unter allen Blickwinkeln
Wärmebild
0,2 W
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
+ 25 %
± 0 %
+ 10 %
+ 5 %
± 0 %
Cyan- und Gelbtönen eine übermäßige Brillanz
verleiht und Höchstnoten verhindert. Auch die
Tendenz zu abgestuften Helligkeits- und Farbbereichen
bei schnellen Bildbewegungen kann
bei gleichmäßigen Verläufen irritieren, der sogenannte
False-Contour-Effekt erweist sich insbesondere
bei Gesichtern in Großaufnahme als
leicht störend. Das großflächige Pixelrauschen
macht sich dagegen nur bei geringen Sitzabständen
bemerkbar. Panasonics 600-Hertz-Angabe
bezieht sich auf die Ansteuerung der Plasmazellen,
die je nach Eingangssignal bis zu 600-mal in
der Sekunde aufleuchten. Damit reduziert Panasonic
das Großflächenflimmern und erhöht die
empfundene Bildschärfe.
Unbekannte Welten
Über den verbauten Satellitentuner empfangen
Sie die verfügbaren 3D-Sender, etwa Sky
3D, ohne Zusatzgeräte, das passende 3D-Format
(Nebeneinander bzw. Side-by-Side) muss
aber etwas umständlich im 3D-Menü aktiviert
werden. Vermisst haben wir ebenfalls eine 3D-
Taste auf der Fernbedienung und die Option,
herkömmliches Material zu konvertieren. Im
3D-Filmmodus unterstützt der Panasonic lediglich
die Darstellung in 48 Hertz (Hz) oder konvertiert
in 60 Hz, was minimale Bildruckler mit
sich bringt. Eine Zwischenbildberechnung, die
Kinosequenzen einen Videolook verleiht, ist
im 3D-Modus nicht anwählbar. Diese Funktion
bleibt, ebenso wie die 2D-zu-3D-Wandlung, den
42- und 46-Zoll-Modellen der VT20-Serie vorbehalten.
Im 48-Hz-Modus läuft das Geschehen
butterweich, ein Großflächenflimmern kann die
Augen über längere Zeit aber stärker belasten.
Negativ anzukreiden ist die geringe Helligkeit
im 3D-Modus. Die Darstellung räumlicher Tiefe
gelingt dessen ungeachtet in sehr guter Qualität,
Doppelkonturen oder Unschärfen sind nur
im Ausnahmefall auszumachen, sodass Sie auch
längere Zeit voll und ganz in die plastischen
Welten eintauchen können. Aufgrund des nicht
mehr wahrnehmbaren Übersprechens fanden
viele unserer Testredakteure den Bildeindruck
angenehmer als bei vergleichbaren 3D-Fernsehern.
Die Funktionsweise der Brille ist einfach:
Zeigt der Plasma das Bild für das rechte Auge,
schließt die Brille die Anzeige für das linke und
öffnet das rechte. Vereinfacht ausgedrückt fungiert
die Brille als Lichtschranke, sodass nur das
jeweils passende Bild abwechselnd zum rechten
oder linken Auge gelangt. Egal ob Realszenen
oder computeranimierte Sequenzen, die Bildqualität
des VT20 ist jederzeit fantastisch. Mit
einer natürlichen Farbdarstellung und exzellenten
Bildschärfe mutete das Dargebotene wie
ein Abziehbild der Realität an. Ein Übersprechen
zwischen dem linken und rechten Auge
ist nicht feststellbar, sodass keine ungewollten
Unschärfen auftreten. Durch den hohen Bildkontrast
haben Sie das Gefühl, als würden Sie
durch ein Fenster in eine Parallelwelt blicken. Die
Tiefe des Bildes lässt die Display-Fläche scheinbar
verschwinden und wir haben uns mehrmals
dabei ertappt, wie wir vergeblich in den Bildschirm
hineingreifen wollten. Der Blickwinkel
des Plasma-TVs im 3D-Betrieb ist ebenfalls über
alle Zweifel erhaben, teilweise unterstreicht ein
Umherwandern den räumlichen Bildeindruck,
indem Vorder- und Hintergrund folgerichtig
verschoben werden.
Besser im Dunkeln
Unabhängig vom persönlichen Empfinden ist der
sichtbare Helligkeitsverlust durch die Shutter-
Brille das größte Handicap des Systems. Unsere
Messungen ergaben, dass lediglich ein Siebentel
der Helligkeit des Displays zum Auge des Betrachters
wandert, wodurch eigentlich leuchtstarke
Sequenzen Brillanz vermissen lassen. Somit erfordert
der 3D-Modus die höchste Kontrasteinstellung
im Menü und gleichfalls den höchsten
Stromverbrauch, doch auch unter Ausnutzung
aller Reserven sollte dem 3D-Genuss ausschließlich
unter gedämpfter Raumbeleuchtung gefrönt
werden. Um die veränderte Farb- und Helligkeitsdarstellung
durch die Shutter-Brille zu kompensieren,
passt sich das Display automatisch
den Gegebenheiten an. Ohne Nasenaufsatz sind
im 3D-Modus eine leichte Magentafärbung und
blasse Schwarzdarstellung erkennbar, was sich
durch den Einsatz der Shutter-Brille zu einem
stimmigen Gesamtbild wandelt. Der Tragekomfort
der mitgelieferten Brillen lässt allerdings zu
wünschen übrig. Gegen Aufpreis können Sie zu
kompakteren Alternativmodellen greifen, die mit
einem integrierten Akku aufwarten.
Referenzfernseher
In der Summe präsentiert Panasonic mit dem
VT20 trotz kleiner Schwächen einen exzellenten
Flachbildfernseher, denn eine Kombination aus
makelloser Bildschärfe, neutraler Farbdarstellung
und exzellenter Bildplastizität samt uneingeschränktem
Blickwinkel bietet kein Konkurrent.
Im 3D-Betrieb sind weder ein Übersprechen
zwischen dem linken und rechten Auge noch
störendes Bildflimmern erkennbar. Dadurch fasziniert
der 3D-Genuss mit den entsprechenden
Inhalten immer wieder aufs Neue. Somit darf
der Verkaufspreis von rund 2 200 Euro als echtes
Schnäppchen gewertet werden, weil es neben
den überzeugenden Leistungen im normalen
Fernsehbetrieb die 3D-Funktion kostenlos als
Zusatz gibt. Als Käufer des 3D-Plasmas von
Panasonic kommen Sie darüber hinaus in den
exklusiven Genuss des 3D-Blockbusters „Avatar“,
da der Hersteller nach eigenen Angaben bis
zum 15. März 2011 einen Exklusiv-Deal mit 20th
Century Fox eingegangen ist.
Ausstattung/
Verarbeitung
18/20
Benutzerfreundlichkeit
14/20
Wiedergabequalität
53/60
Wertung 85 von 100
18 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

ALLES IN BLAU
Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests
Alles zum Thema Blu-ray finden Sie jetzt
auf einen Blick im aktuellen Heft.
NEU
am Kiosk!
Jetzt bestellen unter
www.heftkaufen.de
Jetzt neu am Kiosk
und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de

LED-LCD oder Plasma?
Während LED-LCDs aufgrund ihrer Energieeffizienz immer beliebter werden, scheint die Plasmatechnologie
den Anschluss verloren zu haben. Lassen Sie sich von Falschaussagen des meist
ungeschulten Verkaufspersonals jedoch nicht täuschen, denn beide Technologien haben ihre
Vor- und Nachteile.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
LCD-Fernseher nutzen aktive Flüssigkristalle als Lichtschranken und passive
Farbfilter. Licht wird durch eine Hintergrundbeleuchtung erzeugt, bei LED-LCDs
gewährleisten Leuchtdioden die geforderte Intensität und Ausleuchtung
Sämtliche der zwei Millionen RGB-Plasmakammern erzeugen die geforderte Farbe
und Helligkeit autark – die Zündung der Kammern erfolgt in kurzen Intervallen.
Werden diese kontinuierlich angeregt, fällt die Helligkeit höher aus
20 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bildschärfe
Prinzipiell bietet die Plasmatechnologie
Vorteile bei der Bewegtbildschärfe,
allerdings sind an kontraststarken
Linien meist farbige
Nachzieher zu beobachten, einzig
beim Premiumplasma VT20 konnte
Panasonic dieses Darstellungsproblem
lösen. LED-LCDs sind auf eine
Zwischenbildberechnung angewiesen,
die Bildverarbeitung bestimmt
somit maßgeblich die spätere Schärfedarstellung.
In unserem ersten
Vergleich sehen Sie einen LCD- und
Plasma-TV – beide Fernseher arbeiten
ohne Zwischenbildberechnung.
Das untere Bild steht stellvertretend
für Sonys HX905 mit aktiviertem
Motionflow und Panasonics VT20 –
besser geht es kaum noch.
LCD
Plasma
Bildhelligkeit
In unseren Vergleichsbildern sehen
Sie links einen Plasma-TV und rechts
einen LED-LCD mit Local Dimming –
beide Fernseher arbeiten im kalibrierten
Modus mit maximaler Bildhelligkeit.
Beinhaltet eine Bildszene
vollflächig helle Sequenzen, reduziert
der Plasmafernseher die Helligkeit
vollautomatisch um bis zu 70
Prozent. LED-LCDs stellen solche Sequenzen
gleichbleibend brillant dar,
allerdings verhält es sich mit kombinierten
Hell-Dunkel-Bildern genau
umgekehrt. LED-LCDs reduzieren die
Bildhelligkeit, um Schwarzflächen
nicht aufgehellt erscheinen zu lassen;
die im Vergleich zum Plasma-TV
grobe Hintergrundbeleuchtung vermindert
dabei die Brillanz.
Bildkontrast
Im ersten Bild sehen Sie einen Plasma-
TV (links) und einen LED-LCD (rechts)
unter sehr hellem Umgebungslicht.
Der Kontrastfilter des Plasmas kann
das einfallende Licht nicht komplett
kompensieren – dunkle Bildbereiche
wirken aufgehellt. Je geringer die
Intensität, desto besser fällt der
Bildkontrast eines Plasma-TVs aus.
Im unteren Bild sichtbar: Der LED-
LCD mit Local Dimming schlägt sich
zwar wacker, um helle Bildpunkte
bildet sich aufgrund der geringen
LED-Anzahl jedoch eine Aura –
mit Edge-LED-Beleuchtung würde
der Hintergrund milchig oder das
Feuerwerk matt erscheinen. Somit
ist lediglich der theoretische Dynamikspielraum
eines LED-LCDs höher.
Blickwinkel
Der große Vorteil der Plasmatechnologie
besteht in der Blickwinkelunabhängigkeit.
LCD-Fernseher zeigen
hierbei meist große Schwächen, auch
wenn die Hersteller mit Blickwinkeln
von bis zu 180 Grad werben –
die Aussagen betreffen lediglich die
Sichtbarkeit eines Bildes, nicht aber
dessen Qualität. In unserem Bild sehen
Sie einen Plasma-TV (links) im direkten
Vergleich mit einem LED-LCD
(rechts). Dunkle Bildanteile bleichen
auf dem LED-LCD bei leicht seitlicher
Betrachtung komplett aus (unterer
Bildvergleich), Farb- und Kontrasteindruck
verschlechtern sich. LCDs mit
IPS-Panels bieten zumindest in der
Horizontalen einen gleichbleibenden
Bildeindruck.
Energieverbrauch
LED-LCDs erzeugen mittels Hunderter
Leuchtdioden die gewünschte
Helligkeit, Plasmafernseher müssen
dagegen bis zu sechs Millionen Zellen
aktivieren, was sich natürlich im Energieverbrauch
niederschlägt. Weiße
Bildpunkte stehen stellvertretend
für hohen und schwarze Bildpunkte
für niedrigen Energieverbrauch. Unser
Praxisvergleich unter maximaler
Bildhelligkeit zeigt: Während der
Edge-LED-LCD auch leuchtstarke
Szenen mit sparsamen 140 Watt (W)
meistert, verbraucht der Plasmafernseher
satte 340 W. Fordert der Bildinhalt
weniger Helligkeit, reduziert sich
die Leistungsaufnahme des Plasmas
auf 220 W – die Schwankung des
Edge-LED-LCDs beträgt nur 20 W.
Edge-LED-LCD
140 W
Edge-LED-LCD
120 W
Plasma
340 W
Plasma
220 W
Wärmeentwicklung
Ein hoher Energieverbrauch geht
meist Hand in Hand mit einem hohen
Temperaturanstieg. Die Wärmeentwicklung
des Plasma-TVs ist mit
55 Grad Celsius spürbar höher als bei
LED-LCDs (Beispielmodell: 37 Grad
Celsius). Ebenfalls im Wärmebild erkennbar:
Plasmazellen, die eine hohe
Helligkeit erzeugen, geben mehr
Wärme ab als dunklere Bildpunkte,
weshalb im Wärmebild fast die gesamte
Bildkomposition erkennbar
bleibt. Um einen Wärmestau abzuwenden,
finden sich auf der Rückseite
der meisten Plasmafernseher
mehrere Lüfter, die im Normalfall
kaum hörbar ihren Dienst verrichten.
Dennoch: Im beengten Umfeld bieten
LED-LCDs unbestritten Vorteile.
LED-LCD
Plasma
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Flachbild-TVs 21

47LEX8
HD
TVXXL
LG 47LEX8
AUSGABE 1.2011
Hersteller
LG
Preis
4999 Euro
Info
www.lg.de
Bilddiagonale 47 Zoll (119 cm)
Maße (B/H/T) 106,8 × 72,2 × 0,8 cm
Gewicht
20,6 kg
Farben
Schwarz-Silber
Bildtechnologie Direct-LED-LCD (400 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) ja (nein)
Tuner
DVB-T, DVB-C
Empfindlichkeit DVB-T gut (–83 dBm)
DiSEqC –
Unicable –
CI Plus
ja
Festplattenaufz. nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern über USB)
Multimedia-Formate WMV, MPEG-1 bis -4, DivX,
MKV, MP4, MOV, JPEG,
MP3, AAC, WMA, LPCM
Internetdienste Maxdome, Youtube,
Google Maps, Facebook,
Twitter, Picasa, u. v. a.
3D-Darstellung ja (Sender intern,
zwei Brillen liegen bei)
3D-Formate
Frame-Packing,
Side-by-Side, Top-Bottom,
Schachbrett
Technisches Kabinettstück
Trotz rekordverdächtig geringer Bautiefe schlummert im aktuellen High-End-Modell LEX8 von
LG eine vollwertige LED-Hintergrundbeleuchtung, die in 240 Zonen die Helligkeit partiell steuert.
Gelingt der Spagat zwischen Leistung und Design?
VON CHRISTIAN TROZINSKI
LGs 47LEX8 ist flach wie ein Bild, erscheint nahezu rahmenlos und macht
auch an der Wand eine sehr gute Figur. Die Zweitfernbedienung erinnert an
eine Eingabehilfe nach Nintendo-Wii-Vorbild
Bilder: Auerbach Verlag, LG
22 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Filigran, edel, hochwertig: LGs Serie LEX8
reiht sich fast selbstverständlich in die Riege
der aktuellen High-End-Fernseher ein,
ein Segment, das der Hersteller bis dato mied.
Das zwölf Kilogramm leichte Display thront auf
dem massiven Standfuß, der das Gesamtgewicht
nahezu verdoppelt. Im Unterbau integriert
sind nicht nur sämtliche Anschlüsse, sondern
auch große Teile der Signalelektronik sowie die
seitlich abstrahlenden Lautsprecher. Während
Sie viele Signalquellen direkt mit dem Standfuß
verbinden können, sind Sie bei einer Scart- oder
Komponentenverbindungen auf die beiliegenden
Adapterkabel angewiesen. Wollen Sie
das Display hängend installieren, hilft das längere
der zwei Audio-Video-Universalkabel, um
die Tuner-Box aus dem Blickfeld verschwinden
zu lassen. Über den Netzwerkanschluss oder
wahlweise den optional erhältlichen WLAN-
USB-Stick können Sie den Fernseher nicht nur
ins Netzwerk einbinden, sondern erhalten
auch Zugriff auf Internetdienste. LG beschränkt
sich allerdings auf wenige Informationsangebote
sowie die Videoplattform Maxdome und
Youtube. Über die USB-Schnittstellen nimmt
der Fernseher zahlreiche Multimedia-Formate
entgegen, sogar Videos im HD-Quicktime-Format
spielt der 47LEX8 ruckelfrei ab.
Nano-Full-LED
Flacher als viele Edge-LED-LCDs und dennoch
eine vollwertige LED-Hintergrundbeleuchtung?
Möglich macht dies die Kooperation zwischen
LG und dem LED-Treiber-Lieferanten
Austriamicrosystems. Innerhalb des acht Millimeter
flachen Gehäuses (zwei Zentimeter im
unteren Display-Bereich) verrichtet eine Vielzahl
an LEDs, dimmbar in 240 Zonen, ihren Dienst.
Der geringe Abstand zwischen Display-Fläche
und LEDs bedingt allerdings Nachteile – so waren
beim ehemaligen Topmodell von LG, dem
LX9500, die LED-Zonen anhand einer Kachelstruktur
sichtbar. Dem 47LEX8 spendierte man
deshalb eine neu entwickelte Mikrolinsenschicht
(der namensgebende Nanofilter), die
das Licht gleichmäßiger über die Display-Fläche
verteilt. Anhand unserer Testsequenzen mit
filigranen Leuchtpunkten vor schwarzem Hintergrund
überprüften wir die Neuentwicklung:
LG hat es tatsächlich geschafft, die Qualität zu
steigern, obwohl die Bautiefe im Vergleich zum
LX9500 weiter reduziert wurde.
Für Kinobilder gemacht
Mit eingeschaltetem Local Dimming erzeugt der
Fernseher kontraststarke Filmbilder ohne Detailverlust.
Tiefschwarze Bereiche werden nahezu
ohne Aufhellung dargestellt, in den Abendstunden
ist der Kontrastvorteil im Vergleich zur
Edge-LED-Technik deutlich erkennbar. Lediglich
bei ganzflächig einheitlichen Hintergründen
können geübte Augen weiterhin die LED-Felder
in Form von leichten Schatten ausmachen, zudem
ist die Ausleuchtungsgenauigkeit mit rund
65 Prozent nur befriedigend. Ähnlich der Edge-
LED-Beleuchtung zeigen sich minimal dunkle
Flecken, in tiefschwarzen Filmbildern schimmern
die Randbereiche dagegen heller. Vor
dem Kauf sollten Sie das Display deshalb überprüfen,
da Fertigungstoleranzen diese Effekte
beeinflussen können. Mit aktiviertem Local
Dimming sind die Nachteile aber zu verschmerzen,
da die Helligkeit zonenabhängig gesteuert
und eine Aufhellung im Tiefschwarz vermieden
wird. Zwar erreicht der 47LEX8 weder die Maximalhelligkeit
noch die Kontraste der derzeitigen
LED-LCD-Referenzen, im Vergleich zur Edge-
LED-Konkurrenz zeigt der Fernseher aber plastischere,
wenn auch nicht hellere Bilder. Die Analyse
der Energieeffizienz zeigte das unübliche
Eingreifen der LED-Hintergrundbeleuchtung:
Erst bei Helligkeitswerten von unter 40 Prozent
Intensität werden die LEDs in der Leistung gedrosselt,
die weiteren Graustufen werden allein
durch die LCD-Schicht erzeugt, während die
LEDs mit voller Leistung angesprochen werden.
Dadurch fällt die Energieeinsparung vorrangig
in Filmbildern mit vielen Schwarzanteilen
drastisch aus, im Schnitt begnügt sich der
47LEX8 mit 130 Watt.
Für die ganze Familie
Ein großes Plus des Fernsehers ist der unüblich
stabile Blickwinkel: Installieren Sie das Display
auf Augenhöhe, darf der Blick auch zur Seite
wandern, ohne ausbleichende Farben und
schwindende Kontraste in Kauf nehmen zu
müssen. Lediglich die Bildhelligkeit wird dabei
in Mitleidenschaft gezogen, was in hellen Verkaufsräumen
schnell zur Annahme führen kann,
dass die Bildbrillanz des LEX8 nicht optimal ausfällt.
Die Voreinstellungen unseres Testmodells
waren sehr gut, denn der Fernseher zeigte eine
präzise, warme Farbabbildung sowie exakte
Tonwertverteilung und damit ein natürliches
Film- und Fernseherlebnis. Hauttöne erscheinen
mit dem LEX8 ohne künstlichen Violettstich,
einzig kritische Augen werden minimale
Abstufungen bei Farbübergängen bemerken.
Profis dürfen sich zudem im Bildeinstellungsmenü
richtig austoben und die Farben ganz nach
eigenen Vorlieben kalibrieren. Die Tonqualität
der im Standfuß integrierten Lautsprecher kann
nur im Fernsehbetrieb überzeugen, für einen
Filmabend sollten Sie dagegen Ihre Stereoanlage
oder das Heimkinosystem bemühen, um den
Verzerrungen entgegenzuwirken.
Bildschärfe mit 400 Hertz
Nicht nur die LED-Beleuchtung, auch die Bildverarbeitung
soll Bestleistungen garantieren. Mittels
Zwischenbildberechnung auf 200-Hertz-
Basis sowie eingeblendeter Schwarzphasen soll
die Qualität einer 400-Hertz-Signalverarbeitung
erzielt werden. Im Idealfall meistert der 47LEX8
schnelle Inhalte tatsächlich ohne erkennbare
Unschärfen; Filme behalten zudem ihr Kinoflair,
denn die Weichheit von Bewegungsabläufen
Verwenden Sie die Zweitfernbedienung Magic Motion, erscheint
auf dem Bildschirm ein Mauszeiger und Sie können
sämtliche Eingaben per Bewegungssteuerung durchführen
Die 3D-Darstellung meistert der LEX8 souverän, störende
Doppelkonturen sind nur selten auszumachen. Leider sind
im 3D-Modus keinerlei Bildeinstellungen erlaubt
Benutzerfreundlich: Die Quellenwahl überzeugt durch
große Symbole, zudem werden nur angeschlossene Signallieferanten
hervorgehoben
Mit Maxdome, Youtube, Google Maps, Facebook und
Twitter stehen beliebte Internetapplikationen bereit –
LG punktet mit Klasse statt Masse
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 23

Testergebnisse
Kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 6 500 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 65 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 55 W 170 W
gut/gut
sehr gut/sehr gut
kontrastoptimiert,
leicht spiegelnd
< 100 W > 400 W
Stand-by
Voreinstellung mit neutraler, leicht warmer Farbtemperatur,
dies wird bei abweichendem Blickwinkel verstärkt
Voreinstellungen mit natürlicher Farbabstimmung, Gelbund
Rottöne dezent betont. Kein Ausbleichen der Farben
Optimale Tonwertverteilung, bei seitlicher Betrachtung
bleichen Tiefen und Mitteltöne nicht aus
Wärmebild
0,1 W
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
können Sie anhand eines separaten Reglers
vordefinieren. Dank getrennter Konturanhebung
für vertikale und horizontale Linien lässt
sich die Gesamtbildschärfe auf ein gutes Niveau
steigern, im Vergleich zu aktuellen Referenzen
erscheinen Bilder aber weicher. Die Elektronik
vermag es zudem nicht, das gute Niveau bei allen
Bildkompositionen aufrechtzuerhalten. Bewegungen
in diagonaler Richtung bringen die
Bildverarbeitung aus dem Konzept: Konturen
neigen zur Artefaktbildung und die Schärfe
fällt nur noch durchschnittlich aus. Ähnliche
Probleme bereiten dem Fernseher SD-Signale:
Zwar meistert die Rauschunterdrückung selbst
schlechte Signalquellen, doch die Vollbildkonvertierung
arbeitet nicht konstant, sondern
hat immer wieder mit Aussetzern zu kämpfen.
Wollen Sie die bestmögliche Qualität erzielen,
sollten Sie externe Empfänger mit HDMI-Ausgang
verwenden und die internen Tuner umgehen.
Weiterhin sollte „Judder“ bei Verwendung
der Zwischenbildberechnung deaktiviert werden,
da Filmbilder bereits mit der geringsten
Voreinstellung Artefakte aufweisen bzw. unvermittelt
von einer weichen Bewegungsdarstellung
in Ruckeln übergehen. Apropos Filme: Das
1 080p24-Format der Blu-ray zeigte minimales
Bildruckeln, das auffälliger als das vom Kino bekannte
Pendant erschien, was auf eine interne
Wandlung hindeutet.
xibel bei der Formatzuspielung: Sowohl 3D-TV-
Signale als auch exotische 3D-Formate stellt der
LEX8 dar. Die mitgelieferten Brillen bieten einen
angenehmen Tragekomfort und die integrierten
Akkus können bequem via USB-Ladekabel
aufgetankt werden. Die Synchronisation findet
über nur einen Sensor statt, Kopfdrehungen
können deshalb zu kurzen Aussetzern führen.
Clevere Bedienung
Neben der normalen hintergrundbeleuchteten
Fernbedienung liegt dem LEX8 die als
Magic Motion betitelte Fernsteuerung bei. Die
Zweitfernbedienung ermöglicht Eingaben über
Handbewegungen, ähnlich der Eingabesteuerung
von Nintendos Spielkonsole Wii. Mittels
Funkverbindung erlaubt die Magic Motion, den
Fernseher ohne Sichtkontakt zur Tuner-Box zu
steuern. Das ultraflache Display lässt sich über
zwei Universal-AV-Kabel flexibel auf dem massiven
Standfuß oder an der Wand installieren.
Die Bildmenüs sind durch Infografiken selbsterklärend,
die Quellenwahl blendet beispielsweise
nur die angeschlossenen Signalquellen ein.
Während die Bildfläche des LX9500 noch wie
ein Spiegel wirkte, erscheint die Oberfläche
des LEX8 nun angenehm matt. Zur Perfektion
in Sachen Ausstattung fehlen dem LEX8 ein
zusätzlicher Satellitentuner sowie eine Bild-in-
Bild-Darstellung und der Audiorückkanal via
HDMI. Ausbaufähig ist zudem die Integration
der Tuner: Die programmbegleitenden Infofenster
sowie der elektronische Programmführer
könnten schmuckloser kaum sein und
die fehlende Kanalvorsortierung erschwert die
Ersteinrichtung. Probleme beim Empfang von
Pay-TV-Kanälen und CI-Plus-basierten Sendern
traten im Praxistest nicht auf, der Fernseher
zeigte fehlerhaft installierte Module oder abgelaufene
Smartcards korrekt an.
Geglücktes Kunstwerk
Eine echte LED-Hintergrundbeleuchtung innerhalb
eines ultraflachen Gehäuses bot bislang
noch kein LCD-Fernseher und LG meistert die
Kombinition beider Welten bis auf Detailmängel
gut. Hängend installiert erscheint der Fernseher
wie ein Bilderrahmen und eröffnet völlig
neue Installationsmöglichkeiten. In der Summe
gehört der 47LEX8 bereits jetzt zu den beeindruckendsten
Fernsehern des Jahres, denn die
Kombination aus natürlicher Darstellung und
rahmenloser, ultraflacher Bauweise fasziniert jedes
Mal aufs Neue. Dass der Fokus des Fernsehers
vorwiegend auf der Farb- und Kontrastdarstellung
sowie einem guten Blickwinkel liegt, ist
für Filmfreunde dabei sicher kein Nachteil.
Räumlich gesehen
Während der LX9500 bei seinem 3D-Auftritt
enttäuschte, zeigt der LEX8 eine hochgradig
natürliche plastische Darstellung: Selbst
komplexe Aufnahmen erscheinen angenehm,
vordere wie hintere Ebenen lassen sich problemlos
fokussieren, sodass wir uns an den detailverliebten
Szenen des Science-Fiction-Epos
„Avatar“ kaum sattsehen konnten. Einzig um
helle Leuchtpunkte bildeten sich zeitweise die
irritierenden Geisterbilder, deren Intensität
knapp sechs Prozent beträgt. Leider dürfen
Sie im 3D-Modus keinerlei Bildeinstellungen
vornehmen, was neben der Schärfe auch die
subjektiv empfundene Bildtiefe mindert. Selbst
wenn Sie per Tastendruck 3D-Quellen in 2D
begutachten, bleibt der Zugang zum Bildmenü
versperrt. Unsere Brillen zeigten auf dem linken
Auge einen höheren Übersprechwert als auf
dem rechten, fehlerhafte Konturen sind im Laufe
eines Films allerdings nur selten auszumachen
– LG scheint eine ausgereifte Crosstalk-Reduktion
zu bemühen, um Geisterbilder über eine
effektive Bildberechnung zu mindern. Kinofans
werden sich einzig an der 60-Hertz-Wandlung
stören, die Filmbilder etwas stärker ruckeln lässt
als gewöhnlich. Zudem werden die LEDs im
3D-Modus nicht mehr in Zonen gedimmt, sodass
die Ungenauigkeiten in der Ausleuchtung
deutlicher zutage treten als im 2D-Betrieb und
die Schwarzdarstellung nur noch befriedigend
ausfällt. Eine Wandlung von 2D zu 3D bietet
der LEX8 nicht, dennoch ist der Fernseher fle-
Ausstattung/
Verarbeitung
16/20
Benutzerfreundlichkeit
17/20
Wiedergabequalität
49/60
Wertung 82 von 100
Bilder: Auerbach Verlag, LG
24 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft

HD
TVXXL
Toshiba 46WL768
AUSGABE 1.2011
46WL768
Hersteller
Toshiba
Preis
2299 Euro
Info
www.toshiba.de
Bilddiagonale 46 Zoll (117 cm)
Maße (B/H/T) 102,2 × 73,5 × 2,9 cm
Gewicht
24,5 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie Edge-LED-LCD (200 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) ja
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
Empfindlichkeit Sat sehr gut (–88,5 dBm)
DiSEqC 1.0
Unicable
nein
CI Plus
ja
Festplattenaufz. nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (intern)
Multimedia-Formate AVCHD, MPEG-1 bis -4,
DivX, MKV, MP4, WMV,
JPEG, MP3, WMA, AAC,
LPCM
Internetdienste Youtube
3D-Darstellung ja (Sender intern, eine
Brille liegt bei)
3D-Formate
Frame-Packing,
Side-by-Side, Top-Bottom
Für 3D gemacht
Toshibas erster 3D-Fernseher ist sogleich ein Volltreffer: Mit hellen, kontrastreichen und scharfen
3D-Bildern meistert der 46WL768 den Sprung in die dritte Dimension mit Bravour. Ob die
2D- und HDTV-Darstellung ebenso überzeugen können, zeigt unser Test.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Bilder: Auerbach Verlag, Toshiba
Toshiba überarbeitete das Design grundlegend. Während uns das schlichte Gehäuse samt hochwertigem Standfuß
gefällt, sorgen die stark spiegelnde Bildfläche sowie die lieblose Fernbedienung für Stirnrunzeln
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 25

Programmbegleitende Informationen werden übersichtlich
und dennoch ausführlich präsentiert. Der EPG kann ebenfalls
überzeugen, eine Bild-in-Bild-Darstellung fehlt allerdings
Außergewöhnlich: Angeschlossene Quellen können Sie mit
nur einem Tastendruck auf deren Auflösung, Bildformat,
Farbtiefe und weitere Parameter überprüfen
Während Sie den Lichtsensor meist nur ein- oder ausschalten
können, erlaubt Toshiba die exakte Anpassung der
Bildhelligkeit an Ihre Lichtverhältnisse
Zwar kommen Sie bei der 3D-Darstellung nicht um die
beiliegende Brille herum, die Darstellungsqualität kann sich
jedoch sehen lassen
Noch steckt 3D in den Kinderschuhen,
doch mit dem 46WL768 zeigt Toshiba,
wie ausgereift die Technik bereits
heute ist. Der Fernseher vermag es, hochwertige
3D-Quellen nahezu flimmerfrei (60-Hertz-
Wandlung von Kinofilmen), mit guter Helligkeit
und kaum sichtbaren Doppelkonturen besonders
plastisch darzustellen. 3D-Testbilder attestieren
dem Fernseher zwar sichtbare Doppelkonturen
von sieben Prozent Intensität, in der
Praxis werden Sie dank exzellenter 3D-Bildverarbeitung
Geisterbilder aber kaum entdecken.
Toshiba scheint eine intelligente Crosstalk-Reduktion
zu bemühen, um Bildfehler effektiv zu
mindern, wichtig ist allerdings, das Display vor
dem 3D-Genuss auf Betriebstemperatur zu bringen.
Beinahe alle Bildeinstellungen bleiben im
3D-Modus erhalten, dazu zählt auch die Konturanhebung
Resolution Plus. Diese soll zwar
vorrangig niedrigaufgelöste Side-by-Side-3D-
Signale verbessern, in unseren Tests machten
aber besonders 3D-Blu-rays eine hervorragende
Figur. Filigrane Strukturen werden messerscharf
herausgearbeitet und der subjektive
3D-Eindruck nimmt zu. So erschienen Details
des Planeten Pandora im Film „Avatar“ noch ein
wenig plastischer und die räumliche Tiefe war
schwindelerregend. Dennoch gerät der Blick in
die Tiefe nie anstrengend, sondern jederzeit angenehm.
Trotz fehlender Konvertierung von 2D
zu 3D gehört die plastische Darstellung bereits
jetzt zu den Highlights 2011 und allen Besitzern
des WL768 sei die Zuspielung von 3D-Signalen
ans Herz gelegt. Im Gegensatz zu vielen bislang
getesteten 3D-TV-Modellen kann die Bildhelligkeit
im abgedunkelten Wohnzimmer ebenso
überzeugen wie die angenehme räumliche
Darstellung, die selbst nach zwei Stunden kaum
Ermüdungserscheinungen nach sich zieht. Eine
Brille liegt dem Fernseher bereits bei, hierbei
handelt es sich aber lediglich um ein Standardmodell
von Real D, weshalb der Tragekomfort
etwas zu wünschen übrig lässt und die Energiezufuhr
nur über Knopfzellen möglich ist.
Für eine stabile Synchronisation integrierte
Toshiba gleich zwei Sender am Display, somit
unterbrechen auch Kopfbewegungen den
3D-Genuss nicht.
Zeitgeist
Mit dem dänischen Designer Jacob Jensen verpflichtete
Toshiba einen erfahrenen Kenner seines
Fachs, um das Äußere der WL768-Serie zu
formen. Herausgekommen ist eine durchweg
hochwertige sowie schlichte Komposition, die
allerdings nur bedingt praxistauglich ausfällt:
Sowohl der Bildrahmen als auch die Bildfläche
spiegeln unübersehbar, was gerade in hellen
Wohnzimmern für Unmut sorgt. Der Fernbedienung
wurde keine Generalüberholung zuteil,
weder Verarbeitung noch Tastenanordnung
entsprechen aktuellen Standards. In Sachen
Ausstattung machte Toshiba dagegen Nägel
mit Köpfen: Alle digitalen Tuner sind im flachen
Gehäuse integriert, sodass auch Satellitenkunden
keinen externen Empfänger benötigen –
bis zu vier LNBs werden gleichzeitig unterstützt.
Die Common-Interface-Schnittstelle ist kompatibel
zu CI Plus und im Test erkannte der Fernseher
die eingelegten Module fehlerfrei. Im Fall
abgelaufener Smartcards oder eines fehlerhaft
eingesteckten Moduls erhält der Nutzer eine
entsprechende Information. Aufgrund des geringen
Platzangebots auf der Rückseite werden
die meisten analogen Verbindungen über
Adapterkabel angeschlossen, was den Designgedanken
etwas untergräbt. In puncto Multimedia
spielt der WL768 nahezu alle gängigen
Formate ab, im Test zeigten sich aber zuweilen
Artefakte oder falsch dargestellte Bildformate,
die nicht korrigiert werden konnten. Über das
integrierte WLAN-Modul können Sie drahtlos
auf Ihren PC zugreifen und Daten via DLNA
streamen. Auch hier traten im Test häufig
Bildfehler und Aussetzer zutage, sodass eine
qualitativ hochwertige HD-Videoübertragung
nicht möglich war. Das Internetangebot fällt
mit Youtube zweckmäßig aus, zukünftig sollen
weitere Dienste sowie eine vollwertige HbbTV-
Unterstützung das Angebot erweitern. Nach
der Erstinstallation überzeugen die vorsortierte
Kanalliste, die Einblendung begleitender
Programminformationen und der informative
elektronische Programmführer (EPG), einzig auf
eine Programmaufzeichnung oder Bild-in-Bild-
Darstellung müssen Sie verzichten. Besonders
einsteigerfreundlich fällt die Bedienung des
Fernsehers nicht aus: Die Profieinstellungen sind
komplex und Details wie eine eindeutige Anzeige
der angeschlossenen Quellen fehlen. Stattdessen
richtet sich Toshiba an Technikkenner
und liefert Informationen zum Bildformat, der
Farbtiefe und Bildwiederholfrequenz per Knopfdruck.
Die Fernbedienung enttäuscht wiederum
durch Miniaturtasten und eine schlechte
Handhabung. Überaus informativ ist dagegen
das digitale Handbuch ausgefallen, das wirklich
alle Facetten des Fernsehers beleuchtet und
sogar auf die nahende analoge Abschaltung
hinweist. In anderen Bereichen kann Toshiba
ebenso punkten, so ist der Lichtsensor penibel
auf Ihre Lichtverhältnisse abstimmbar, und
dies dank mehrstufiger Voreinstellung über den
kompletten Tageszyklus hinweg. Richtig definiert,
entspricht die Bildhelligkeit immer dem
gewünschten Ideal.
2D-Darstellung
Bildschärfe ist in Zeiten der HDTV-Verbreitung
für viele Konsumenten das wichtigste Kriterium
bei der Bilddarstellung und Toshiba
weiß mit dem WL768 in diesem Bereich zu
begeistern. Dank echter 200-Hertz-Bildverarbeitung
zeigen schnelle Bewegungen kaum
noch Unschärfen und Filme behalten dennoch
das Kinofeeling. Letztere dürfen Sie auch mit
Bilder: Auerbach Verlag
26 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
einer Bewegungsglättung versehen, um das Kinoruckeln
vollständig zu eliminieren; allerdings
trüben dann Artefakte den Filmgenuss. Über
den fein dosierbaren Schärferegler sowie die
Resolution-Plus-Technik schält der Fernseher
feinste Details heraus und bietet eine natürliche
sowie scharfe Abbildung. Kritiker werden
zwar zu Recht anmerken, dass eine Betonung
von Konturen nicht im Einklang mit einer neutralen
Wiedergabe steht, wer die Darstellung
mit und ohne Resolution Plus während der
2D- und 3D-Darstellung vergleicht, wird die
intelligente Nachschärfung jedoch nicht mehr
missen wollen. Punkten kann der Fernseher
zudem durch die überdurchschnittliche Bildhelligkeit,
wodurch der WL768 besonders in
heller Umgebung die Aufmerksamkeit auf sich
zieht. Die Ausleuchtungsgenauigkeit unseres
Testmodells ließ einzig im oberen Randbereich
etwas zu wünschen übrig, dennoch erschienen
ganzflächig helle Bildelemente ohne dunkle
Schattierungen. Mittels LED-Randbeleuchtung
fällt die Energiebilanz überzeugend aus, im
Schnitt verbraucht der Fernseher rund 160 Watt
(W) bei voller Bildhelligkeit und 110 W unter
Wohnzimmerbedingungen.
Experteneinstellung
In den Weiten des Bildmenüs lassen sich nicht
nur sämtliche Farben manipulieren, sondern
auch der Farbraum kann der Quelle angepasst
werden. Profis erhalten mit der Visualisierung
des Helligkeitshistogramms sowie der Kontrollkurve
des Eingangssignals wichtige Informationen,
Einsteiger sind mit diesen Funktionen
dagegen maßlos überfordert. Leider zeigt der
WL768 in der Grundeinstellung eine deutliche
Tendenz zur Blauviolettfärbung und die einzelnen
Farben sind unterschiedlich stark gesättigt.
Blautöne driften beispielsweise ins Tiefseeblaue
ab. Profis können mit viel Geduld und Erfahrung
diese Makel zwar ansatzweise beheben,
absolut farbneutral erscheint das Ergebnis aber
auch dann nicht. Im 3D-Modus verstärkt sich
die abweichende Farbdarstellung zusätzlich, da
Toshiba eine interne Korrektur einsetzt, um die
Farbverfälschung durch die Shutter-Brille auszugleichen,
was allerdings nicht optimal klappt. In
unseren Einstellungshilfen (Seite 48) finden Sie
umfangreiche Tipps für die Korrektur des Farbraums
und der Farbtemperatur, um die leicht
kühle Farbgebung sowie tiefseeblaue Wiedergabe
auszumerzen. Wir haben es uns auch nicht
nehmen lassen, den komplexen 10-Punkt-Weißabgleich
auszureizen, um sowohl den Blaustich
in dunklen als auch die leicht schwankende
Farbtemperatur in hellen Bereichen zu mindern.
Hell vor dunkel
Während die Bildhelligkeit restlos überzeugt,
mangelt es tiefschwarzen Bildbereichen am
Kontrast. Infolge der Edge-LED-Beleuchtung
schimmern dunkle Bereiche grau und die leicht
fleckige Ausleuchtung tritt zutage. Unverständlich
ist, weshalb Toshiba auf eine automatische
Angleichung der Hintergrundbeleuchtung in
Abhängigkeit vom Bildinhalt verzichtet hat, die
Voreinstellung „Dynamische Hintergrundbeleuchtung“
blieb im Test nahezu wirkungslos.
Trotz spiegelnder Display-Fläche macht der
Fernseher unter Restlichtbedingungen eine bessere
Figur als im dunklen Heimkino. Sämtliche
Zuschauer sollten sich direkt vor dem Fernseher
versammeln, denn bereits minimale Abweichungen
vom Bildmittelpunkt mindern den
Kontrast und lassen das Bild kühler wirken. SD-
Signale erscheinen trotz Resolution Plus weich,
Videoinhalte werden jedoch mit der nötigen Bildruhe
wiedergegeben und können somit überzeugen.
Auf die durchschnittliche Rauschreduktion
sollten Sie verzichten, andernfalls wird
die Detailwiedergabe stark in Mitleidenschaft
gezogen. Auf dem Papier bietet Toshiba mit
Dolby Volume und Audyssey EQ klangvolle Namen,
die Tonwiedergabe kommt über ein blechernes
Niveau aber nicht hinaus. Daran kann
auch der 5-Band-Equalizer nur wenig ändern,
dem schlanken Gehäuse fehlt es einfach an Volumen
und den Lautsprecherchassis an Qualität.
Lautstärkeschwankungen hält der Fernseher dagegen
im Zaum und dank des Audiorückkanals
kommen zumindest Besitzer von Audioreceivern
auf ihre Kosten.
Mehr als verbessert
In vielen Bereichen beweist Toshiba mit der Serie
WL768 ein glückliches Händchen. So fällt die
Bildschärfe mit HD-Quellen mustergültig aus
und die 3D-Wiedergabe reiht sich nahtlos in die
derzeitige Referenzliga am Markt ein. Aufseiten
der Ausstattung merzt Toshiba die Fehler der
Vergangenheit konsequent aus und integriert
neben einem Sat-Tuner auch ein WLAN-Modul.
Aus einer ehemals schmucklosen TV-Linie entstanden
vorzeigbare Designerstücke, die jedoch
durch die stark spiegelnde Frontscheibe nicht
alle Fernsehzuschauer glücklich machen werden.
Wenn Sie sich nicht scheuen, nach dem
Einschalten eine umfangreiche Bildkorrektur
vorzunehmen, und über die altbackene bzw.
umständliche Bedienung hinwegsehen können,
erhalten Sie mit dem 46WL768 einen der derzeit
besten Edge-LED-LCDs zu einem attraktiven
Preis. Besonders die leuchtenden, hellen Bilder
mit ihrer tadellosen Brillanz haben es uns angetan
und lassen die kleinen Schwächen in der
Schwarzdarstellung nahezu vergessen. Richtig
eingestellt wächst der Fernseher über sich hinaus
und Toshiba täte gut daran, im Auslieferungszustand
auf eine natürlichere Farbabstimmung
zu achten.
Ausstattung/
Verarbeitung
16/20
Benutzerfreundlichkeit
14/20
Wiedergabequalität
49/60
Wertung 79 von 100
Kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 4000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 75 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 88 W
162 W
ausreichend/ausreichend
gut/sehr gut
kontrastoptimiert,
stark spiegelnd
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,1 W
0 W > 1 W
Dunkle Bildbereiche kühler, seitlich betrachtet verstärkt
sich dieser Effekt – nur eine Kalibrierung schafft Abhilfe
Tonwertverteilung exakt und anpassbar, bei seitlicher
Betrachtung bleichen Tiefen und Mitteltöne allerdings aus
Wärmebild
Luminanz
± 0 %
+ 5 %
– 15 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
Leicht uneinheitlich erweiterter Farbraum, dem einzig mithilfe
des komplexen Farbmanagements beizukommen ist
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 27

LC-46LE925E
TVXXL
HD
TV
Sharp LC-46LE925E
AUSGABE 1.2011
Hersteller
Sharp
Preis
2399 Euro
Info
www.sharp.de
Bilddiagonale 46 Zoll (117 cm)
Maße (B/H/T) 112,7 × 78,5 × 3,9 cm
Gewicht
45 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie Edge-LED-LCD (200 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) eingeschränkt, kein
Overscan
HDMI 1.4 (ARC) ja
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
Empfindlichkeit Sat sehr gut (–85,5 dBm)
DiSEqC 1.0
Unicable
nein
CI Plus
ja
Festplattenaufz. nein, Time-Shift intern
Bild-in-Bild
nein
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern, beiliegend)
Multimedia-Formate MPEG-2, MPEG-4, MOV,
MKV, DivX, H.264, JPEG, MP3
Internetdienste QTom, Yavido, Kicker.de,
Volkswagen, Arte, Browser
3D-Darstellung ja (Sender intern, Brille
beiliegend)
3D-Formate
Frame-Packing,
Side-by-Side, Top-Bottom
Vierte Farbe trifft 3D
Nach der vierten Primärfarbe Gelb folgt nun 3D. So scheint zumindest die logische Schlussfolgerung
von Sharp zu sein. Neben diesen beiden Merkmalen überzeugt der Edge-LED-LCD mit
einer ausgereiften Bewegtbildschärfe sowie Internetfunktionen und streamt nun auch Videos
über Ihr Netzwerk.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Der integrierte Lichtsensor ermöglicht die exakte Abstimmung der Bildhelligkeit: Über zwei Regler stimmen
Sie den Einflussbereich entsprechend Ihren Lichtverhältnissen ab
Bilder: Auerbach Verlag, Sharp
28 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Innerhalb weniger Monate betritt Sharp gleich
zweimal Neuland im Flachbild-TV-Bereich.
Nach der Einführung des vierten Subpixels
in Form der Farbe Gelb folgt nun die dritte Dimension.
Der Edge-LED-LCD LC-46LE925E setzt
dabei erstmals auf seitlich installierte Leuchtdioden,
die im 3D-Betrieb stetig von oben nach
unten wandernd ausgeschaltet werden. Das
sogenannte Scanning-LED-Backlight kommt der
Bewegtbildschärfe im herkömmlichen Betrieb
zugute. Darüber hinaus soll der Ansatz im 3D-
Betrieb das Übersprechen minimieren und ein
angenehmes Seherlebnis garantieren.
3D erlebt
Die gefürchteten Geisterbilder sind trotz der innovativen
Technik nicht komplett ausgemerzt,
sie treten allerdings nur vereinzelt und mit vertretbaren
Intensitäten auf. Die Helligkeit des
Bildes ist ebenso mustergültig wie die ungemein
plastische Wiedergabe und der LC-46LE925E
beeindruckt mit knackigen, greifbaren Darstellungen.
Zuspielungen werden zudem flackerfrei
mit 60 Bildern pro Sekunde je Auge dargestellt,
einzig externe Lichtquellen flimmern. Die Konvertierung
von Filmen auf einer 3D-Blu-ray mit
48 Bildern pro Sekunde geht zwar nicht ohne
Ruckler vonstatten (60-Hertz-Wandlung), im
Menü können Sie aber eine zweistufige Bewegungsglättung
hinzuschalten. Nach der Aktivierung
läuft das Bild spürbar flüssiger, leider
greift die Glättung nicht stabil ein und neigt
zu Artefakten. Wenn keine nativen 3D-Inhalte
vorliegen, können Sie die Konvertierung von
2-D zu 3D bemühen. Der Ansatz lässt sich in 16
Stufen anpassen und verleiht Szenen spürbar
mehr Plastizität. Dennoch analysiert die Konvertierung
den Bildinhalt oft nur unzureichend und
insbesondere dunkle, schattierte Bildbereiche
werden falsch hervorgehoben. Dadurch scheinen
Objekte in der Luft zu schweben, was zu
fehlerhaften Bildkompositionen führen kann.
Eine Brille liegt dem Gerät bei und der zur Synchronisierung
nötige Infrarotsender ist im Fernseher
integriert.
Optimiert
Bei der herkömmlichen Zuspielung greift dem
LC-46LE925E eine 200-Hertz-Zwischenbildberechnung
unter die Arme. Auf diese Weise
werden zusätzliche Bilder erzeugt und das
Scanning-LED-Backlight erzielt durch eingefügte
Schwarzphasen ein nochmals verbessertes
Ergebnis. Die Bewegtbildschärfe ist auf hohem
Niveau, minimale Verwischer bei schnellen Bewegungen
müssen Sie dennoch in Kauf nehmen.
Eine Bewegungsglättung lässt sich optional
hinzuschalten. Erfreulich: Diese neigt erst in
der höchsten Stufe zur Bildung von Artefakten.
Die Aufwertung von SD-Material – etwa bei
DVD-Playern als Zuspieler – gelingt dem LED-
LCD zufriedenstellend. Die Skalierung auf die
Full-HD-Auflösung (1 920 × 1 080 Pixel) schafft
er sauber, nur Filmmaterial wandelt der Fernseher
nicht flimmerfrei um. Bei einer Videozuspielung
werden die Halbbilder hingegen etwas effizienter
zusammengefügt. Die weiteren inneren
Werte können ebenfalls überzeugen: So erlaubt
Sharps Top-LED-LCD-Modell das Streaming von
Videos gemäß DLNA-Spezifikation, wenn auch
nur in SD-Auflösung über den „Windows Media
Player“. Bei den verbauten Empfängern bleiben
keine Wünsche offen: Dank DVB-T-, DVB-S- und
DVB-C-Tuner nebst CI-Plus-Schnittstelle können
Sie im Fernsehalltag flexibel agieren. Der Empfang
von RTL HD und Co. funktionierte im Test
problemlos, auch Sky lässt sich mit dem Sharp
LC-46LE925E verlässlich decodieren. Über den
internen Speicher (acht Gigabyte) ist zudem
zeitversetztes Fernsehen (Time-Shift) möglich.
Bei HD-Plus-Angeboten ist die Funktion allerdings
gesperrt. Leider wird beim Aufrufen des
elektronischen Programmführers (EPG) stets
das laufende Programm ausgeblendet und Zusatzinformationen
zur Sendung können Sie
nicht direkt aus dem EPG, sondern nur über die
„P.Info“-Taste abrufen. Wer weiß, was er will,
kann den EPG nach Genre oder Datum durchsuchen.
Hinter dem Label Aquos Net Plus warten
diverse Internetextras auf ihren Einsatz. So können
Sie über Applikationen etwa Wetterprognosen
abrufen und sogar per Browser, wie vom PC
gewohnt, durch das Internet surfen. Die Eingabe
mittels Fernbedienung ist jedoch nicht optimal
gelöst und anspruchsvolle Seitenlayouts bauen
sich schleppend auf. Praktisch: Der WLAN-USB-
Adapter liegt dem Gerät als Gratiszubehör bei.
Nicht optimal
Bei der Aufstellung des Sharp-Displays sollten
Sie in jedem Fall den instabilen Blickwinkel und
die extrem spiegelnde Frontscheibe beachten.
Richtig positioniert überzeugt der LC-46LE925E
aber mit einem knackigen und scharfen Bild. Im
Hinblick auf die Verarbeitung sammelt der LED-
LCD Pluspunkte. Dass es nicht zu einer Spitzenwertung
gereicht hat, liegt an der fehlerhaften
Farbabstimmung des Displays. Sharps Vierfarbtechnik
produziert inkorrekte Farbtöne, die keiner
Vorlage entsprechen und leicht blauviolette
Hautfarbdarstellungen provozieren. Je nach
Bildmodus werden einzelne Farbtöne unnatürlich
hervorgehoben, während der Rest fast farblos
erscheint – gerade aufwendig produzierte
Kinofilme wirken dadurch entstellt. Klänge gibt
der flache Edge-LED-LCD leicht blechern wieder.
Auch die Ausleuchtungsgenauigkeit lässt infolge
der unüblichen LED-Anordnung zu wünschen
übrig. Unter dem Strich erhalten Sie einen guten
Fernseher, dessen 3D-Funktionen durchdachter
ausfallen als die 2D-Darstellung.
Ausstattung/
Verarbeitung
17/20
Benutzerfreundlichkeit
15/20
Wiedergabequalität
47/60
Wertung 79 von 100
Kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 3500 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 70 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 80 W 140 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
Neutrale Farbtemperatur, bei seitlicher Betrachtung (unterer
Graph) Blaustich
Perfekter Gammaverlauf. Bei einer Blickwinkelveränderung
bleichen dunkle Bildbereiche aus (oberer Graph)
Wärmebild
0,1 W
ausreichend/ausreichend
gut/gut
kontrastoptimiert,
stark spiegelnd
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
– 60 %
+ 40 %
– 45 %
± 0 %
– 10 %
Farben erscheinen auch im Filmmodus durch Luminanzabweichungen
verfremdet. Seitlich betrachtet bleichen sie aus
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Flachbild-TVs 29

Sharp Quattron: Bildvergleich
Sharps Vierfarbtechnik ist bislang einzigartig am Markt, durch vier Subpixel statt drei soll die
Farbdarstellung präziser als mit vergleichbaren LCD-Fernsehern gelingen. Wir haben Originalbilder
des Films „Inception“ mit der Darstellung durch die Quattron-Technik verglichen.
VOn ChrISTIan TrOzInSkI
Original
Bildmodus „Film“
Bildmodus „Standard“
30 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

UE55C9090
HD
TVXXL
Samsung UE55C9090
AUSGABE 1.2011
Schönheitsideal
Hersteller
Samsung
Preis
5999 Euro
Info
www.samsung.de
Bilddiagonale 55 Zoll (140 cm)
Maße (B/H/T) 129,6 × 87,3 × 0,8 cm
Gewicht
25,5 kg
Farben
Silber
Bildtechnologie Edge-LED-LCD (200 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) ja
Tuner
DVB-T, DVB-C
Empfindlichkeit Sat –
DiSEqC –
Unicable –
CI Plus
ja
Festplattenaufz. ja, extern
Bild-in-Bild
ja
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern, beiliegend)
Multimedia-Formate AVI, ASF, MKV, MP4, 3GPP,
VOR, VOB, PS, TS, RMVB,
FLV, DivX-3 bis -6, Xvid,
H.264, H.263, Windows
Media Video 9, MPEG-1
bis -4, RV3.0/RV4.0, JPEG,
MP3, AAC, WMA, Real
Audio
Internetdienste Google Maps, Twitter,
Skype, Picasa, Ghetty
Images, Youtube
3D-Darstellung ja, Sender integriert
3D-Formate
Frame-Packing, Side-by-
Side, Top-Bottom, Schachbrett,
Line-by-Line
Mit der ultraflachen LED-LCD-Serie C9090 sorgte Samsung in den vergangenen Monaten für
Aufsehen. Im Testlabor musste der 55-Zoll-Fernseher den Beweis antreten, dass im Bereich der
Bildqualität keine Magerkost serviert wird.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung
Mit rund acht Millimetern Bautiefe ist Samsungs C9090 der derzeit flachste Großbildfernseher der Welt.
Ohne Standfuß bringt das stattliche 55-Zoll-Display lediglich 15 Kilogramm auf die Waage
Flachbild-TVs 31

Mit knapp 6 000 Euro ist Samsungs Premiummodell nicht
gerade günstig, die Verarbeitungsqualität kann sich aber
sehen lassen. Im Bild: die langsam ausfahrende Bedienleiste
Unglaublich: Trotz 55-Zoll-Bilddiagonale ist Samsungs
C9090 flacher als eine Blu-ray-Hülle. In Sachen Bildqualität
kann er mit dem C8790 Schritt halten
Über die integrierten DVB-T- und DVB-C-Tuner lassen sich
unterschiedliche Programme auf dem Fernseher und dem
Display der Fernbedienung zeitgleich anzeigen
Das TV-Sideboard „Cocoon“ von Spectral lässt das Kabelwirrwarr
im Handumdrehen verschwinden. Centerlautsprecher
und Subwoofer verstecken Sie unterhalb des TVs
Samsungs Produktphilosophie findet im
Moment in der Serie 9000 ihren Höhepunkt.
Mit einer Bilddiagonale von
1,4 Metern bietet das Modell UE55C9090 ein
heimkinotaugliches Filmerlebnis, dabei arbeitet
der Fernseher sehr Strom sparend und
zeigt plastische 3D-Bilder. Samsungs Topserie
beeindruckt nicht nur mit außergewöhnlicher
Bilddiagonale, denn die Dimension der Bautiefe
bewegt sich in einem anderen Extrem. Mit weniger
als acht Millimetern Tiefe zählt der C9090
zu den dünnsten Displays am Markt. Dadurch
wirkt das Gerät von der Seite betrachtet eher
filigran als kolossal und gestattet eine nahezu
frei schwebende Aufstellung mitten im Raum.
Abgerundet wird das gelungene Design durch
die Umrahmung der Bildfläche mit gebürstetem
Aluminium, das auf der Rückseite des C9090
ferner vollflächig zur Stabilität beiträgt. Demgegenüber
verwundert der Stilbruch bei der
Standfußabdeckung, denn diese besteht aus
einer verchromten Kunststoffoberfläche und
wird mittels Klettverschlüssen am Standfuß angebracht.
Abseits dessen ist der Standfuß ein
echtes Schwergewicht und Details wie die langsam
nach vorn gleitende Bedienleiste überzeugen
auch kritische Premiumkäufer. An die Grenzen
stößt das extravagante Designkonzept erst
beim Blick auf die Rückseite: Die meisten Anschlüsse
sind nur durch Adapterkabel zugänglich,
Kabelkanäle sucht man vergebens. Ähnlich
wie bei den Serien C7700 und C8790 liegen
entsprechende Adapterkabel dem Lieferumfang
bei. Eine perfekte Ergänzung zum aufsehenerregenden
Design bietet dabei das passende TV-
Möbel vom schwäbischen Spezialisten Spectral.
Dieser hat in Zusammenarbeit mit Samsung das
TV-Sideboard „Cocoon“ entworfen, dessen Designelemente
mit den äußerlichen Eigenschaften
des Samsung C9090 harmonieren. So findet
der Standfuß des Flachbildfernsehers passgenau
Platz in einer entsprechenden Aussparung der
mit kratzfestem Glas bedeckten Board-Oberfläche.
Dadurch verschwindet auch die komplette
Verkabelung des Fernsehers im Möbelstück.
Innerhalb des TV-Schrankes finden zusätzliche
Lautsprecher Platz, welche die Klangkulisse
des C9090 komplettieren. Das TV-Sideboard
„Cocoon“ lässt sich durch zusätzliche Elemente
erweitern und ist in über 2 000 verschiedenen
Glasfarben erhältlich.
Komprimierte Technik
Aufgrund des minimalen Platzangebots befindet
sich ein Großteil der Hardware inklusive der
Lautsprecher und die komplette Anschlussleiste
im Standfuß (der gleichzeitig als Wandhalterung
dient), sodass keinerlei herunterhängende Kabel
den Rundumblick auf den Fernseher stören.
Für diese Preisklasse unangemessen: Es findet
sich kein Satellitentuner, der C9090 unterstützt
lediglich den Empfang über DVB-T und DVB-C.
Wer keinen Kabelanschluss besitzt und nicht
mit dem eingeschränkten Senderangebot des
terrestrischen Digitalfunks zufrieden ist, muss
wohl oder übel einen zusätzlichen Sat-Receiver
am Samsung C9090 betreiben. Eines der Aushängeschilder
ist dagegen die edle Fernbedienung:
Samsungs Touchscreen-Fernbedienung
errinnert stark an ein Smartphone. Sie besitzt
nur wenig klassische Tasten, denn das Gros der
Funktionen wird über das farbige, berührungsempfindliche
Display mit 3-Zoll-Bilddiagonale
bedient. Die Reaktion der Touch-Oberfläche ist
sehr direkt, sodass man das Gefühl einer verzögerungsfreien
Bedienung erhält. Die grafischen
Elemente auf dem Bildschirm sind ausreichend
groß und reagieren auch auf Fingergesten. Der
Fernbedienung stünden ein echtes Navigationskreuz
und eine separate Menü-Taste dennoch
gut zu Gesicht. Diese würden einige Bedienvorgänge
verkürzen und die Navigation durch die
Optionen effektiver gestalten.
Drahtlos
Das Zusammenspiel der Fernbedienung mit
dem C9090 kann auf zwei Wegen realisiert
werden. Zum einen lässt sich der Flachbildschirm
klassisch per Infrarot steuern, zum
anderen besitzt die Fernbedienung ein integriertes
Wi-Fi-Modul und kann somit über
das häusliche Funknetz kommunizieren. Der
Drahtlosmodus ermöglicht noch eine weitere
Besonderheit: Per Knopfdruck wandelt sich
die Fernbedienung zum Mini-Fernseher. Dabei
wird das gerade sichtbare Fernsehbild auf den
Touchscreen übertragen und kann innerhalb
des Funknetzbereiches mitgenommen werden.
Und noch mehr: Über das Menü des elektronischen
Programmführers der Fernbedienung
lässt sich auch eine umschaltbare Vorschau
eines laufenden Programmes wiedergeben, das
gerade nicht über die Bildfläche des Fernsehers
flimmert. Das Display besitzt eine ausreichende
Auflösung und Farbtreue, um sämtliche Inhalte
überzeugend darzustellen. Leider können Sie
die Doppeltuner nicht zur Kanalumschaltung
während einer Aufzeichnung nutzen, diese
sind strikt an das Streaming-Konzept der Fernbedienung
gekoppelt. Mangels Satellitentuner
ist der volle Funktionsumfang inklusive der
Programmaufzeichnung über angeschlossene
USB-Medien zudem nur über den DVB-T- und
DVB-C-Anschluss nutzbar, allerdings dürfen
Sie sogar zugespielte Inhalte externer Quellen
auf das Display der Fernbedienung streamen.
Die dabei entstehende Latenz beträgt jedoch
ein bis zwei Sekunden, sodass beispielsweise
die Kontrolle bei Videospielen nicht mehr
gewährleistet ist. Ein weiterer Wermutstropfen
ist die schnell versiegende Akkuleistung,
mitunter muss die Fernbedienung einmal
pro Tag geladen werden, was durch das mitgelieferte
Adapterkabel aber benutzerfreundlich
vonstattengeht. Neben der mobilen Bildausgabe
ist auch die Klanguntermalung sichergestellt:
Der Ton wird über die integrierten Lautsprecher
oder den Kopfhöreranschluss an der
32 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft

Testergebnisse
Unterseite der Fernbedienung wiedergegeben.
Letzteres ist hinsichtlich der Klangqualität den
integrierten Lautsprechern vorzuziehen. Sollte
die Touchscreen-Bedienung nicht in Griffweite
sein, können die Grundfunktionen wie Lautstärke
oder Programmumschaltung mittels der
beigelegten Zweitfernbedienung erledigt werden.
Diese ist lediglich so groß wie ein Tischtennisball.
Hier ist eine Sichtverbindung zum
Gerät jedoch Pflicht, denn die Mini-Fernbedienung
funktioniert ausschließlich per Infrarot.
Multimediale Entfaltung
Aufseiten der Multimedia-Funktionen schöpft
Samsung aus dem Vollen. Ist das Fernsehprogramm
mal wieder nicht nach Ihrem Geschmack,
können Sie sich geschwind über das
heimische Netzwerk oder per USB-Datenspeicher
aus der eigenen Konserve versorgen. Der
Fernseher ist dabei kaum wählerisch, bis auf
wenige Ausnahmen (Quicktime) werden nahezu
alle exotischen Audio- und Videodateien
unterstützt. Dies gilt allerdings nicht im Netzwerk,
in dem nur wenige Standardformate abrufbar
sind. Sämtliche USB-Datenträger wurden
in unserem Test anstandslos erkannt, die
Programmaufzeichnung im Stand-by-Betrieb
fällt mit über 40 Watt (W) aber nicht energieeffizient
aus.
Minimale Kompromisse
Samsungs C9090 wirft den Betrachtern ein
farblich neutrales Bild entgegen, sodass kritische
Stimmen schnell verstummen. Die Voreinstellungen
vermeiden überzuckerte Farbtöne
und dunkle Bereiche treten ohne störenden
Blaustich auf. Dank des guten Kontrastfilters
erscheinen Kinofilme auch bei Tageslicht plastisch,
die sichtbare Spiegelung sollte bei der
Aufstellung aber bedacht werden. Die Voreinstellungen
wissen mit einer natürlichen Abstimmung
zu überzeugen, lediglich die automatische,
vollflächige Helligkeitsregulierung kann
dunklen Szenen die Brillanz rauben. So reduziert
der C9090 die Helligkeit, wenn ein Großteil
des Bildinhalts dunkle Flächen aufweist. Im
Gegensatz zum C8790 arbeiten die Rahmen-
LEDs des C9090 in vierfacher Ausführung und
das Spaltendimming entfällt. Schwarz wirkt
unter geringem Umgebungslicht aufgehellt
und die eigentlich gute Ausleuchtungsgenauigkeit
kann fleckige dunkle Bereiche nicht völlig
ausmerzen. Aufseiten der Bildschärfe bietet
der C9090 nicht die messerscharfe Abbildung
manches Konkurrenten, das natürliche Gesamtergebnis
kann aber auch hier überzeugen.
Schnelle Bewegungen werden mittels
200-Hertz-Bildverarbeitung von Unschärfen
befreit, ohne Artefakte kommt Samsungs Bildanalyse
allerdings nicht aus. Obwohl Sie mittels
zehnstufiger Regler die Weichheit und Klarheit
vorgeben können, erreicht die Zwischenbildberechnung
nicht das derzeitige Optimum.
Der Schwachpunkt des Displays bleibt der eingeschränkte
Betrachtungswinkel: Bereits minimale
Abweichungen von der Bildmitte lassen
Farben ausbleichen und dunkle Bereiche milchig
erscheinen. Außerordentlich gut bereitet
die interne Signalverarbeitung normale SD-Inhalte
auf: Sowohl Video- als auch Filmmaterial
erscheint meist flimmerfrei und detailreich, die
Rauschreduktion wertet schlechtes Bildmaterial
zusätzlich auf. Ein weiteres Highlight lässt
ebenfalls keine Wünsche offen: Der C9090 von
Samsung verfügt über einen 3D-Modus, und
dies nicht nur bei Zuspielung einer 3D-Blu-ray.
Auch Videodateien aus anderen Quellen lassen
sich mit dem Fernseher abspielen. Der C9090
besitzt dabei ein außergewöhnlich vielseitiges
Repertoire an unterstützten 3D-Formaten; und
liegt einmal kein passendes stereoskopisches
Material vor, kann auch die Konvertierung von
2D zu 3D bemüht werden – der Bildeindruck
wirkt auf Dauer aber anstrengend. Im Gegensatz
zu unseren ersten 3D-Tests im Frühjahr
2010 weist der C9090 kaum noch Geisterbilder
auf – Samsung hat die 3D-Software immens
verbessert und die aktuelle Firmware reduziert
die anfangs störenden Doppelkonturen
sichtbar. Anders als der Wettbewerb wandelt
Samsung sämtliches 3D-Material per Zwischenbildberechnung
in 60 Hertz um. Infolgedessen
erscheinen Kinobilder im 3D-Modus
mit weicheren Bewegungsphasen, sichtbares
Bildflimmern wird lediglich durch Umgebungslicht
hervorgerufen.
Klangdefizit
Die minimale Bautiefe des C9090 zwingt die
Tonqualität in die Knie – die im Standfuß integrierten
Lautsprecher verzerren bereits bei
Zimmerlautstärke. Das Lautsprecherset HT-
C9959W gehört somit zum Pflichtkauf, alternativ
lassen sich über den Audiorückkanal die
Tondaten bequem zum AV-Receiver leiten.
Unser Fazit: Trotz minimaler Bautiefe gehört
der UE55C9090 zu den ausgereiftesten Edge-
LED-LCDs am Markt und wird in der Wiedergabequalität
lediglich von der hauseigenen
C8790-Serie knapp geschlagen. Rekordverdächtig
niedrig fällt nicht nur die Bautiefe, sondern
auch der Stromverbrauch aus: Mit maximal
145 W im kalibrierten Bildmodus und rund
90 W im Stromsparmodus erzielt der schlanke
55-Zoll-TV eine beeindruckende Energiebilanz.
Somit darf das augenscheinliche Experiment
als rundum gelungener Markteinstieg bewertet
werden, denn trotz abgespeckter Maße gehört
der C9090 zu den vielseitigsten LED-LCDs
am Markt und in Sachen Optik ruft er unbändiges
Staunen hervor.
Ausstattung/
Verarbeitung
19/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
48/60
Wertung 83 von 100
Kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 3 600 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 85 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 85 W
ausreichend/ausreichend
gut/sehr gut
kontrastoptimiert, spiegelnd
Neutrale Farbtemperatur ohne Kalibrierung. Bei seitlicher
Betrachtung sichtbare Blauviolett-Färbung (unterer Graph)
Neutrale Farbdarstellung (Voreinstellung). Bei seitlicher
Betrachtung bleichen Farben aus (kleines Dreieck)
Exakte Helligkeitsverteilung. Bei seitlicher Betrachtung
bleichen Tief- und Mitteltöne komplett aus (oberer Graph)
Wärmebild
195 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
0,1 W
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
+ 5 %
± 0 %
± 0 %
+ 5 %
± 0 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 33

Hintergründe zur 3D-Technik
Nahezu alle getesteten Fernseher in dieser Ausgabe sind 3D-fähig, ein Grund für uns, Ihnen
die neue Technik näherzubringen. Brillenlose Verfahren sind bislang noch nicht für den TV-
Genuss geeignet, weshalb Sie sich zwingend mit den zusätzlichen Nasenaufsätzen anfreunden
müssen.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
In der Realität betrachten wir körperhafte Strukturen zeitgleich aus zwei unterschiedlichen
Blickwinkeln, gemäß unserem Augenabstand. Unser Gehirn setzt die
beiden Aufnahmen zu einem plastischen Gesamtbild zusammen
3D-TVs stellen die Bilder für das linke und rechte Auge abwechselnd dar, die
Wiedergabe erfolgt zeitversetzt. Die Shutter-Brille filtert die passenden Bilder für
jedes Auge und unser Gehirn kombiniert beide zu einem räumlichen Ganzen
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung
34 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

3D-Effekte
Die erste Grafik zeigt die Voraussetzungen
für den Tiefeneffekt: Dem
linken Auge wird das linke Bild und
dem rechten Auge das rechte Bild
zugeordnet, beide Bilder liegen minimal
voneinander entfernt. Unsere
Augen richten sich so aus, als würden
wir in die Ferne blicken. Als Resultat
sehen wir Bilder, die in den Fernseher
hineinragen, man spricht von der positiven
Parallaxe. Sollen Objekte aus
dem Fernseher herausragen, werden
die Bilder invertiert – das rechte Auge
sieht das linke Bild, das linke Auge
das rechte Bild (negative Parallaxe).
Durch die ungewohnte Trennung von
Konvergenz- und Fokusebene kann
dieser Effekt Schwindelgefühle und
Unwohlsein auslösen.
3D-Formate
Das sogenannte Frame-Packing
(Bild 1) ermöglicht die volle HD-
Auflösung im 3D-Zeitalter. Die Bilder
werden übereinandergestapelt und
mit einem Leerraum versehen – der
Empfänger gewährleistet die Trennung
der Links/Rechts-Bilder vollautomatisch.
Außer 3D-Blu-rays
unterstützen auch Videospiele das
Frame-Packing-Format, Letztere übermitteln
neben den Links/Rechts-Bildern
auch echte Tiefeninformationen.
Die zulässige Auflösung sinkt dabei
auf 720 p. 3D-Fernsehübertragungen
finden im Side-by-Side-Format statt
(Bild 2). Hierbei liegen die Bilder
nebeneinander und teilen sich die
horizontale Auflösung. Zudem können
Interlace-Artefakte auftreten.
1920
2D-Video
960 960
* Interlaced-Format 540 Zeilen pro Bild
1 080
1920
3D-Video
1 080 *
2 205
3D-Verfahren
Beim Polarisationsverfahren (siehe
Test LG CF3D) werden beide Bilder mit
unterschiedlichen Welleneigenschaften
projiziert; die passiven Filter in der
Brille leiten nur die jeweils passenden
Informationen an das linke und rechte
Auge weiter. Im Display-Bereich würde
sich die Auflösung halbieren, da ein
passiver Filter am Display die Bildtrennung
zeilen- oder spaltenweise vornehmen
müsste. Bei der alternativen
Shutter-Technik kommen batteriebetriebene
aktive Brillen zum Zuge, die
als Lichtschranke fungieren und die
Gläser bis zu 60-mal in der Sekunde je
Auge öffnen und schließen. Die volle
HD-Auflösung bleibt erhalten, neben
dem Helligkeitsverlust stört meist das
Bildflimmern.
Vom Fernseher zur Brille
Damit die Shutter-Brille die Bilder exakt
filtert, kommuniziert diese über
Infrarotsender des Fernsehers. Sind
die Sender nicht im Gerät integriert,
müssen Sie diese nachträglich erwerben
und über ein Kabel mit dem TV
verbinden. Die Synchronisation mit
den Fernsehern gelingt automatisch,
notfalls hilft ein Knopfdruck an der
Brille oder Sie müssen lediglich die
Bügel aufklappen. Das Sichtfeld der
Sender darf nicht von Gegenständen
verdeckt werden. Derzeit ist es nicht
möglich, Brillen unterschiedlicher Hersteller
zu kombinieren. Ungeachtet
des Anbieters sollte die Brille immer
waagerecht zum Display ausgerichtet
werden, damit der 3D-Eindruck
makellos erscheint.
60° 60°
Crosstalk
Findet die Bildtrennung nicht exakt
statt, spricht man vom Übersprechen
(Crosstalk). Hierbei gelangen Bildinformationen
zum falschen Auge und
Sie nehmen Doppelkonturen und
Geisterschatten wahr. LCD-Fernseher
erzeugen selbst mit 200-Hertz-Bildtechnologien
sichtbaren Crosstalk,
weshalb die Hersteller mit wandernden
Schwarzbalken (Backlight-
Blinking) versuchen, Bildinformationen
zu löschen und damit Geisterbilder zu
vermeiden. Infolgedessen entfällt bei
LCDs mit Direct-LED-Beleuchtung das
Local Dimming im 3D-Modus. Plasmas
eignen sich aufgrund der impulshaften
Darstellung ideal für die Shutter-Technik,
die Bildhelligkeit lässt jedoch oft
zu wünschen übrig.
Konvertierung von 2D zu 3D
Derzeit bieten Panasonic, Samsung
und Sony 3D-TV-Modelle, die auf
Knopfdruck plastische Bilder zaubern,
ganz gleich, welche Inhalte Sie
zuspielen. Das Resultat unterscheidet
sich von Anbieter zu Anbieter:
Entweder erscheint das Bild in seiner
Gesamtheit in den Bildschirm hinein
versetzt, oder es werden einzelne Bildelemente
plastisch hervorgehoben.
Dies birgt jedoch Probleme, denn die
Konvertierung trifft oftmals fehlerhafte
Entscheidungen, was die Wahrnehmung
stärker belastet. Meist
dürfen Sie durch einen Tiefenregler
die Intensität der Nachbearbeitung
vorgeben. Ein Ersatz für echte 3D-
Inhalte sind die Nachbearbeitungen
jedoch nicht.
Flachbild-TVs 35

HD
TVXXL
Loewe Art 46 LED 200 DR+
AUSGABE 1.2011
Art 46 LED 200 DR+
Hersteller
Loewe
Preis
3600 Euro
Info
www.loewe.de
Bilddiagonale 46 Zoll (117 cm)
Maße (B/H/T) 111,3 × 76 × 6,6 cm
Gewicht
25,5 kg
Farben
Schwarz, Chromsilber,
Mokka
Bildtechnologie Edge-LED-LCD (200 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) nein
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
Empfindlichkeit Sat gut (–84 dBm)
DiSEqC 1.0
Unicable
ja
CI Plus
ja
Festplattenaufz. ja
Bild-in-Bild
ja
Wi-Fi
ja
Multimedia-Formate DivX HD, MKV, H.264,
MPEG-1 bis -4, Xvid, MP3,
WMA, FLAC, JPEG
Internetdienste HbbTV, Focus TV, ZDF,
BR, Internetradio, Browser,
Video Podcasts, Web TV,
Filmtrailer.com u. a.
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
Offen für Neues
Loewes überarbeitete Art-Serie trumpft erstmals mit umfangreichen Multimedia-Funktionen
sowie Edge-LED-Beleuchtung auf. Neben der Medienwiedergabe können Sie HbbTV-Angebote
nutzen und mittels Doppeltuner Programme besonders komfortabel archivieren.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Die Art-LED-Serie erstrahlt wahlweise in Schwarz, Chromsilber oder Mokka. Neben einer guten Bildqualität
weiß auch die Klangwiedergabe zu gefallen
Bilder: Auerbach Verlag, Loewe
36 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Loewes Art 46 LED 200 DR+ erreichte uns
in edlem Schwarz, wahlweise ist der Flachbildfernseher
auch in Chromsilber oder
Mokka erhältlich. Typisch für Loewe können Sie
Ihr Gerät umfassend personalisieren und haben
die Auswahl aus vielen Standfuß- und Wandhalterungskombinationen.
Ganz gleich, für welche
Konstruktionsart Sie sich entscheiden, störende
Kabel werden Sie nicht erblicken, denn diese
verschwinden hinter einer Blende. Die Einrichtung
geht wie gewohnt einsteigerfreundlich
vonstatten. Jeder Menüpunkt wird direkt auf
dem Bildschirm erklärt, sodass es keine Missverständnisse
geben dürfte; andernfalls hilft Ihnen
das integrierte Stichwortverzeichnis weiter.
TV-Kenner
Beim Fernsehempfang spielt Loewes Art seine
Trümpfe aus und dank DVB-T-, DVB-C- und
DVB-S-Tuner stehen Ihnen alle Empfangsmöglichkeiten
offen. Für noch mehr Flexibilität können
Sie dank DiSEqC 1.0 bis zu vier Satelliten
ansteuern und über den Doppeltuner eine Aufnahme
auf einem anderen Kanal als dem gesehenen
ausführen. Die interne Festplatte wartet
mit 250 Gigabyte auf, in Zeiten von hochauflösenden
Inhalten finden wir das etwas knapp
bemessen. Aufnahmen lassen sich umfangreich
programmieren und neben einer wöchentlichen
Aufzeichnung können Sie selbstverständlich
auch eine Vor- und Nachlaufzeit und viele
weitere Parameter festlegen. Die Programmierung
findet entweder über den elektronischen
Programmführer (EPG) oder Videotext satt.
Natürlich können Sie eine Aufnahme auch
auf Tastendruck starten oder die Time-Shift-
Funktion nutzen, um Sendungen zu pausieren
oder bereits vergangene Momente noch einmal
zu erleben. Für den Empfang der privaten
HD-Sender, Kabel Deutschland und Sky stehen
Ihnen zwei CI-Plus-Slots zur Verfügung. Der
Empfang klappte im Test mit allen Modulen
anstandslos, Sie müssen aber die üblichen Aufnahmebeschränkungen
der HD-Privatsender
in Kauf nehmen.
Fair verteilt
Aufnahmen können Sie mittels Loewes DR-
Plus-Streaming bequem über Ihr Netzwerk an
andere Loewe-Fernseher, etwa im Schlafzimmer,
verteilen. Dabei pausieren Sie eine laufende
Sendung am Hauptgerät und greifen dann
mit Ihrem Zweitgerät auf den Inhalt zu. So können
Sie etwa einen Film in einem anderen Zimmer
zu Ende schauen. Einzige Voraussetzung
dafür: Der Fernseher muss von Loewe stammen
und mit Ihrem Netzwerk verbunden sein, ein
separates Antennenkabel ist nicht vonnöten.
Im Zuge dessen haben Sie auch Zugriff auf
Sendungen, die auf der Festplatte des Hauptfernsehers
abgelegt sind. Die Übertragung
über das Netzwerk wird selbstverständlich in
HD-Qualität vollzogen. Wer die räumliche Trennung
nicht vollziehen möchte, greift auf die flexible
Bild-in-Bild-Darstellung zurück, die neben
Fernsehinhalten auch per HDMI zugespielte
Bildgeber darstellt.
Multimedia-Profi
Bisher gestattete die Art-Reihe die Wiedergabe
von Musik, Fotos und Videos nur äußerst
eingeschränkt. Mit den neuen LED-Modellen
hat sich dies aber geändert und der 46-Zöller
nimmt alle erdenklichen Medienformate entgegen.
So konnten wir im Zuge des Tests neben
SD-Filmen im Xvid-Format auch HD-Material
im MKV-Container abspielen – selbstverständlich
ruckelfrei. Zudem war es uns möglich,
HD-Inhalte in Apples Quicktime-Format wiederzugeben,
was keine Selbstverständlichkeit
ist. Auch beim Streaming von Medien über das
Heimnetzwerk gibt sich der Art LED flexibel und
jongliert erfolgreich mit gängigen Dateitypen.
Beim Internetangebot überzeugen inhaltlich
vor allem die Mediatheken der Fernsehsender.
Leider werden die Videos nur in SD-Qualität
mit einer niedrigen Bitrate angeboten und die
Qualität pendelt sich auf DVB-T-Niveau ein.
Die Benutzeroberfläche wurde seitens Loewe
überarbeitet und präsentiert sich nun um einiges
übersichtlicher. Einzig der Ausflug ins
freie Internet über den integrierten Browser
stockt aufgrund einer fehlenden vollwertigen
Tastatur spürbar, Flash-Inhalte stellt der Browser
nicht dar. Kontakt zur Außenwelt nimmt der
Art LED entweder kabelgebunden oder über
den integrierten WLAN-Adapter auf.
HbbTV aufgeschaltet
Zur Produkteinführung ist Loewes Art für den
neuen MediaText basierend auf dem HbbTV-
Standard vorbereitet. Für einen ersten Test
stand uns bereits eine Vorabversion der Firmware
zur Verfügung. Nach der Installation haben
Sie auf geeigneten Sendern, etwa ARD,
ZDF, RTL, Pro Sieben und Sat 1 Zugriff auf eine
überarbeitete Version des Videotextes, die Mediatheken
der einzelnen Sender und viele andere
Sonderfunktionen, wie etwa Mini-Spiele
oder den Wetterbericht. Die Präsentation erfolgt
hochauflösend, mehrfarbig und mit Fotos.
Die Videos aus den Mediatheken laufen ruckelfrei,
warten jedoch nur mit SD-Auflösung auf.
Vor allem der überarbeitete Videotext macht
einiges her und überzeugt mit einer intuitiven
Bedienbarkeit. Dabei können Sie die Seiten
wie gewohnt per Nummer ansteuern oder
Sie greifen auf das Steuerkreuz der Fernbedienung
zurück und klicken sich so durch die
Informationsangebote. Die Darstellung findet
meist im transparenten Fenster statt und Sie
können das Fernsehprogramm ohne Unterbrechung
im Hintergrund weiter verfolgen. Auch
der elektronische Programmführer erstrahlt auf
geeigneten Sendern im neuen Gewand und
die transparente Einblendung macht optisch
einiges her. Die Präsentation ist aber nicht nur
hübsch, sondern auch übersichtlicher als der
Loewes HbbTV-Ausflug nennt sich Mediatext und versorgt
Sie bei entsprechenden Programmen mit einem aufgefrischten
Videotext und überarbeitetem EPG
Darüber hinaus haben Sie direkten Zugriff auf die Mediatheken
der Sender. Die Angebote setzen einen Internetanschluss
und meist digitalen Satellitenempfang voraus
In unserer nicht finalen Testversion war die Senderprogrammierung
aus dem HbbTV-EPG nicht möglich. Dies
kann sich bis zum Erscheinungstermin noch ändern
Die Bild-in-Bild-Darstellung ist dank Doppeltuner sehr
flexibel, einzig HbbTV konnten wir in unserer Vorabversion
während der Bild-in-Bild-Darstellung noch nicht aufrufen
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 37

Testergebnisse
Kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 4000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 80 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 55 W 124W
< 100 W > 400 W
Stand-by
befriedigend/ausreichend
gut/sehr gut
kontrastoptimiert,
leicht spiegelnd
0,6 W
0 W > 1 W
Mit Werkseinstellungen nahezu neutrale Farbtemperatur.
Seitlich betrachtet Blaustich im Tiefschwarz (unten)
Luminanz
Die Primär- und Sekundärfarben sind leicht verschoben.
Bei seitliche Betrachtung bleiben die Farben aber stabil
+ 5 %
± 0 %
-10 %
+5 %
± 0 %
± 0 %
Frontal betrachtet nahezu perfekte Durchzeichnung. Bei
Abweichungen von der Position bleichen Inhalte leicht aus
Wärmebild
Standard-EPG, einzig Aufnahmen konnten wir
in der Vorabversion noch nicht programmieren.
Falls ein Sender HbbTV-Inhalte anbietet,
macht Sie Loewes Art anhand einer Einblendung
darauf aufmerksam. Für die Nutzung der
HbbTV-Inhalte ist selbstverständlich ein Internetanschluss
verpflichtend und darüber hinaus
können Sie das komplette Angebot derzeit nur
mittels Satellitenempfang in Anspruch nehmen.
Die finale Software-Version soll neben dem Zugriff
auf HbbTV-Inhalte auch Aufnahmen auf
USB-Festplatten ermöglichen und so Modelle
ohne Festplatte PVR-tauglich machen. Zudem
lassen sich Inhalte von der internen Festplatte
auf einen externen USB-Speicher kopieren.
Leuchtstark
Nach dem ersten Einschalten waren wir umgehend
vom strahlenden Bild überrascht und
die potente Edge-LED-Beleuchtung garantiert
selbst am Tag ein brillantes Bild. Auch die Frontscheibe
steigert den Kontrasteindruck spürbar,
diese ist zwar nicht komplett entspiegelt, erscheint
aber matter als die der Connect-Serie.
Im abgedunkelten Heimkino offenbaren sich
indessen die Nachteile der Edge-LED-Rahmenbeleuchtung
und kritische Blicke sehen
die LEDs aus den Ecken des Bildschirms schimmern.
Wie alle Edge-LED-LCDs macht Loewes
Art deshalb unter geringem Umgebungslicht
eine bessere Figur als im dunklen Heimkino und
der Kontrasteindruck kann fortan überzeugen.
Mit nur wenigen Klicks im Menü genießen Sie
nahezu neutrale Bilder, denn Loewes Art LED
bietet solide Voreinstellungen für einen unverfälschten
Filmgenuss. Bilder weisen lediglich im
Tiefschwarz eine kühle Färbung auf, entsprechen
aber weitestgehend den Vorgaben. Leider
können Sie die Primär- und Sekundärfarben
nicht anpassen und müssen so mit minimal
verschobenen Werten leben. Erfreulich: Seitlich
betrachtet bleibt der Farbeindruck stabil,
der Art LED ist lediglich in der Vertikalen für
ein Ausbleichen des Bildes anfällig. Dunkle Bildinhalte
quittieren dagegen bereits minimale
Abweichungen mit flauen Schwarzwerten und
kühlem Gesamtbild.
Scharf gestellt
Die statische Bildschärfe ist vorbildlich und die
Signalverarbeitung arbeitet feinste Details sauber
hervor. Die Voreinstellung neigt dennoch
zum Überschärfen, weshalb wir empfehlen, die
Bildschärfe auf Stufe zwei zu begrenzen. Damit
Details auch bei schnellen Bewegungen erhalten
bleiben, setzt Loewe auf eine 200-Hertz-
Zwischenbildberechnung. Das Ergebnis kann
sich sehen lassen, im direkten Vergleich mit aktuellen
Referenzen zieht die Art-LED-Serie aber
den Kürzeren und das Bild wirkt in Bewegung
weicher. Außerdem produziert die Zwischenbildberechnung
bei Filmmaterial Artefakte und
lässt das Bild sehr flüssig erscheinen, was nicht
jedem Kinofan gefallen dürfte. SD-Material,
etwa von einer DVD, wird ansprechend auf
die Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten
umgerechnet. Der Videochip arbeitet
aber nicht nur bei der Skalierung auf hohem
Niveau, auch die Vollbildkonvertierung kann
überzeugen. Bei Filmmaterial verarbeitete der
Chip im Test selbst anspruchsvollste Sequenzen,
bei Videomaterial kommt es hingegen
zur minimalen Artefaktbildung und Konturen
können flimmern.
Ausgeglichen
Trotz der geringen Bautiefe von unter sieben
Zentimetern kann der Loewe Art 46 LED
200 DR+ die Konkurrenz in Sachen Klang klar
ausstechen. Die 2-Wege-Lautsprecher überzeugten
im Test nicht nur mit angenehmen
Höhen und Mitten, auch das Fundament im
Bassbereich kann man getrost als satt bezeichnen.
Für den Fernsehalltag ist die Lösung mehr
als ausreichend und selbst Filme kommen auf
dem Art LED gut zur Geltung. Beim Leistungsbedarf
gibt sich der 46-Zöller sehr genügsam
und wir maßen im Testlabor einen Leistungsbedarf
von maximal 124 Watt (W) – ein sehr
guter Wert für ein Display mit dieser Größe. Dabei
erstrahlte das Bild kalibriert und mit voller
Leuchtkraft. Wer es noch sparsamer mag, kann
den Lichtsensor aktivieren, der die Leuchtkraft
dem Umgebungslicht entsprechend anpasst,
was den Durchschnittsverbrauch auf rund 80 W
senkt. Die Zusatzfunktion VBD Plus steigert die
Energieeffizienz weiter, indem Bildelektronik
und Hintergrundbeleuchtung geschickt zusammenspielen.
Einziger Makel: Bei Aktivierung der
Aufnahmefunktion im Stand-by-Modus pendelt
sich der Leistungsbedarf bei rund 36 W ein,
ein vergleichsweise hoher Wert.
Überraschung geglückt
Der Auftritt von Loewes Art 46 LED 200 DR+
hinterlässt einen guten Gesamteindruck. Auf
der Habenseite verbucht der Flachbildfernseher
seine üppige Ausstattung, die ein allumfassendes
Fernseherlebnis garantiert, hier fehlt es
eigentlich an nichts. Die Bildqualität fällt überzeugend
aus und vor allem tagsüber wissen die
leuchtstarken und brillanten Bilder zu gefallen.
Vorbildlich ist ebenfalls die Unterstützung des
HbbTV-Standards, denn die fehlerfreie Implementierung
des Videotextes des 21. Jahrhunderts
bereichert den TV-Alltag spürbar. Auch
die Möglichkeit, Medien von USB-Sticks abzuspielen,
und die Option, Sendungen auf externe
Speichermedien aufzuzeichnen, machen die
aktuelle Art-LED-Serie deutlich attraktiver als
die Vorjahresmodelle.
Ausstattung/
Verarbeitung
19/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
48/60
Wertung 83 von 100
Bilder: Auerbach Verlag, Loewe
38 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Fernsehen im ganzen Haus
Das Wohnzimmer hat Loewe bereits erobert, nun folgt der Rest des Hauses. So schauen Sie
dank cleverer Streaming-Ansätze einen angefangenen Film im Schlafzimmer zu Ende. Die
Bedienung geht dabei einfach von der Hand.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Bilder: Auerbach Verlag, Loewe
Ortsunabhängig und ohne Unterbrechung fernsehen: Loewes Follow-me-
Funktion erlaubt es Ihnen, eine Sendung auf dem Fernseher im Wohnzimmer zu
pausieren und ohne Unterbrechung im Nebenraum zu Ende zu schauen
Das Fernsehprogramm kann nur an TVs von Loewe verteilt werden, ein Antennenkabel
ist für den Zweitfernseher nicht vonnöten. Selbstverständlich können
Sie den Stream auch über WLAN in HD-Qualität übertragen
Flachbild-TVs 39

Um eine Sendung in einem anderen Zimmer zu Ende zu
schauen, müssen Sie auf der Fernbedienung des Hauptfernsehers
lediglich „Pause“ drücken
Anschließend aktivieren Sie die Follow-me-Funktion. Der
Fernseher schaltet in den Energiesparmodus oder Sie stellen
dank Doppeltuner ein weiteres Programm dar
Bei Ihrem Zweitgerät wählen Sie nun das DR-Archiv aus,
die aktuelle Sendung ist orange markiert und wird über Ihr
Netzwerk direkt auf den TV gestreamt
Der Fernseher im Nebenzimmer muss für diesen Vorgang
lediglich in Ihr Heimnetzwerk eingebunden sein, ein Antennenkabel
ist nicht vonnöten
Loewe baut seine Entertainment-Infrastruktur
stetig aus, derzeit steht alles im Zeichen
der Vernetzung. So kommunizieren
Loewe-Geräte untereinander, um Medien auszutauschen
oder auf Onlineinhalte zuzugreifen.
Jüngst stellte der Hersteller den Video-
Multiroom-Ansatz vor, bei dem Ihnen das
aktuelle TV-Programm sozusagen durch die
Wohnung folgt.
Flexible Programmplanung
Bekanntlich sind die Geschmäcker verschieden
und so kommt es vor allem beim allabendlichen
Fernsehen allzu oft zu ausufernden Diskussionen.
Loewes Allheilmittel dagegen nennt sich
DR-Plus-Streaming – eine Symbiose aus zeitversetztem
Fernsehen (Time-Shift) und einer Aufnahmefunktion
nebst Medienverteilung über Ihr
Heimnetzwerk (Streaming). Die einzige Voraussetzung
dafür ist, dass Sie die Fernseher in Ihr
Netzwerk einbinden. Dies geschieht entweder
kabelgebunden oder kabellos per WLAN. Bei
Bedarf können Sie die Datenpakete auch durch
Ihre Stromleitung quetschen. Dafür benötigen
Sie die sogenannten Powerline-Adapter diverser
Hersteller. Ihr Fernseher im Wohnzimmer dient
bei Loewes Konzept als Server und offeriert auf
der Festplatte gespeicherte Sendungen für andere
TVs des Herstellers. Um dem Familienstreit
vorzubeugen, kann im Wohnzimmer auf diese
Weise etwa ein Fußballspiel angeschaut werden,
während im Gästezimmer ein aufgezeichneter
Film gezeigt wird. Zudem ist es möglich,
das derzeit laufende TV-Programm auf einen
anderen Loewe-Flachbildfernseher im Nebenraum
weiterzuverfolgen, das Zweitgerät benötigt
noch nicht einmal einen TV-Anschluss. So
können Sie etwa einen Film im Wohnzimmer
beginnen und auf Wunsch im Schlafzimmer
dank Time-Shift ohne Unterbrechung zu Ende
schauen. Dafür müssen Sie lediglich die Pause-
Taste auf der Fernbedienung des Hauptgeräts
drücken und die Follow-me-Funktion aktivieren.
Inzwischen können Sie auch noch andere
Sachen erledigen, denn es spielt keine Rolle,
wie lange die Unterbrechung dauert, die Größe
der verbauten DR-Plus-Festplatte ist hier
der einzige limitierende Faktor. Der Massenspeicher
ist selbstredend Voraussetzung für
die Funktion. Der Fernseher im Nebenzimmer
benötigt hingegen keine Festplatte, er muss
lediglich mit Ihrem Netzwerk verbunden sein.
Bei dem TV-Gerät wählen Sie anschließend den
Menüpunkt „DR-Archiv“ aus, die aktuelle Sendung
ist im Übrigen orange hervorgehoben. Das
Hauptgerät im Wohnzimmer schaltet sich im
Zuge des Vorgangs in einen Strom sparenden
Stand-by-Modus, der Leistungsbedarf pendelt
sich bei rund 36 Watt ein. Während das zeitversetzte
Fernsehen im Hintergrund läuft, können
Sie am Hauptgerät auch die Quelle wechseln
und so etwa eine Blu-ray schauen; die Wiedergabe
auf dem Zweitfernseher wird in diesem Fall
nicht unterbrochen. Das Videostreaming des aktuellen
Fernsehprogramms über Ihr Heimnetzwerk
ist freilich in HD-Qualität möglich, auch
der Ton wird ohne Qualitätsverlust übertragen.
Da die maximale Datenrate eines HD-Senders
rund zwölf Megabit pro Sekunde (MBit/s) beträgt,
ist auch die Übertragung mittels WLAN
kein Problem, da der Standard bis zu 54 MBit/s
verarbeitet. Dank des Doppeltuners können Sie
im Wohnzimmer freilich auch ein anderes Programm
in HD-Qualität schauen und darüber
hinaus jederzeit den Status des Streams einsehen.
Das Vor- sowie Zurückspulen während des
Vorgangs ist problemlos möglich, einzig die privaten
HD-Sender, wie etwa Pro Sieben HD, werden
aus lizenzrechtlichen Gründen nicht über
das Netzwerk übertragen. Der Follow-me-Ansatz
funktioniert in der Praxis verlässlich und so,
wie von Loewe gedacht. An einer Stelle sehen
wir aber noch Verbesserungsbedarf: Wenn Sie
sich dazu entscheiden, im Schlafzimmer eine andere
Sendung im Stream zu verfolgen, muss dies
auf dem Hauptfernseher in Gang gesetzt werden,
nur leider wird der DR-Archiv-Menüpunkt
nicht in Echtzeit aktualisiert und Sie müssen das
Zweitgerät erst aus- und wieder einschalten, damit
die Sendung anwählbar ist.
TV als Streaming-Client
Unter dem Punkt „Media Home“ versteckt sich
im Menü die Oberfläche für das Streamen von
Medien über den Flachbildfernseher. Dabei
setzt Loewe auf den Network-Mediaplayer-
Standard (NMP). Dieser erlaubt es Ihnen, die
Medienbibliotheken von Computern sowie
Netzwerkspeichern (NAS) zu durchsuchen und
auf die Inhalte direkt vom Fernseher aus zuzugreifen.
Als Server-Software liegt dem Gerät
eine Lizenz für den „Twonky Media Server“
bei. Nach der Installation dieser Anwendung
auf Ihrem Computer können Sie neben Musik
und Bildern auch HD-Videos übertragen. Neuerdings
ist es zudem möglich, Videos von USB-
Datenträgern abzuspielen. Hier werden nicht
nur gängige Formate wie etwa Xvid, sondern
auch HD-Filme im MKV-Container erkannt. Im
Test konnten wir den Fernseher sogar zum Abspielen
von hochauflösenden Filmen im Apple-
Quicktime-Format überreden.
Zukunftsfernsehen
Loewe ist mit seinen aktuellen Flachbildfernsehern
nicht nur technisch am Puls der Zeit, auch
die inhaltlichen Angebote und Möglichkeiten
stimmen. So bereichert der Hersteller den TV-
Alltag um sinnvolle Elemente und treibt die
Entwicklung gleich an mehreren Fronten voran.
Der Praxistest verlief ohne Probleme und
die Verteilung des TV-Programms eignet sich
besonders für einen Mehrpersonenhaushalt.
Um das DR-Plus-Streaming in Verbindung mit
der Follow-me-Funktion nutzen zu können,
müssen Sie sich dem Hersteller aber voll und
ganz hingeben, denn das Angebot funktioniert
ausschließlich mit Loewe-Fernsehern.
40 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

HD
TVXXL
Metz Primus 55 FHDTV 200 twin R
AUSGABE 1.2011
Primus 55 FHDTV 200 twin R
Hersteller
Metz
Preis
6500 Euro (inkl. standfuß
und soundbar)
Info
www.metz.de
Bilddiagonale 55 Zoll (140 cm)
Maße (B/H/T) 139 × 90,5 × 14,2 cm
Gewicht
71 kg (ohne standfuß)
Farben
schwarz
Bildtechnologie Direct-LED-LcD (200 Hz)
auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (arc) nein
Tuner
DVB-T, DVB-c, DVB-s
Empfindlichkeit sat sehr gut (–86,3 dBm)
DisEqc 1.0
Unicable
ja
cI Plus
ja
Festplattenaufz. ja (500 GB)
Bild-in-Bild
ja
DLNa
nein
Wi-Fi
nein
Multimedia-Formate aVcHD, JPEG
Internetdienste –
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
Wohnzimmeraltar
Was für ein Fernseher: Der Metz Primus beeindruckt mit einem plastischen 140-Zentimeter-Bild
und dominiert das Wohnzimmer mit seinem wuchtigen Äußeren. Innen werkelt neuerdings
eine LED-Beleuchtung für tolle Kontraste und Programme empfängt er über alle erdenklichen
Wege, natürlich auch in HD.
VON DENNIs scHIrrMacHEr UND cHrIsTIaN HILL
Bilder: Auerbach Verlag, Metz
Die Masse machts: Metz widersteht dem Schlankheitswahn aktueller TV-Modelle, die Bautiefe des
Primus ist eher ausladend. Dafür überzeugt er dank lokal dimmbarer LEDs mit einem kontrastreichen
Bild und die Soundleiste schallt angenehm satt
Bewertungsschlüssel: 100–95: referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 41

Das 2-Wege-Bassreflexsystem überzeugt mit sattem Klang.
Wirklich tiefe Bässe sind aber aufgrund des fehlenden
Volumens nicht drin
Über einen USB-Datenträger betrachten Sie Bilder, AVCHD-
Videos müssen Sie erst auf die interne Festplatte kopieren.
Der CI-Plus-Schacht unterstützt Astras HD-Plus-Plattform
Kleiner Helfer: Das in die Soundbar integrierte OLED-Display
versorgt Sie mit Informationen; neben den Programmnamen
erkennen Sie auch, ob eine Aufnahme läuft
Der Primus 55 ist für DVB-T- und DVB-C-Empfang vorbereitet,
DVB-S2-Module lassen sich ohne Probleme nachrüsten.
Über Kabel und Satellit empfangen Sie auch HDTV
räumen Sie schon mal Ihr Wohnzimmer
um, denn der neueste Sprössling der
Primus-Serie braucht viel Platz, um sich
zu entfalten. Die Installation nimmt in der Regel
ein Fachhändler vor, er sollte aber lieber einen
Kollegen mitbringen, denn über 70 Kilogramm
wollen gestemmt werden. Praktisch: Zwei Paar
Arbeitshandschuhe nebst Staubtuch liegen dem
Gerät gleich bei.
In jeder Hinsicht kolossal
Die vorigen Modelle der Primus-Serie leuchteten
das LC-Display über Kaltkathodenröhren
(CCFL) aus und technikbedingt war der Kontrast
nicht optimal. Der aktuelle Metz Primus 55
FHDTV 200 twin R setzt bei der Beleuchtung
auf 960 LEDs, verteilt auf 80 Zonen, die lokal
dimmbar sind. So werden Bildteile explizit angesteuert
und etwa eine Nahaufnahme des
Mondes leuchtet vor pechschwarzem Himmel
strahlend weiß. Effektiver wären mehr unabhängige
Zonen, denn beim Primus 55 erscheinen
besonders kleine, helle Flächen in einem
sonst dunklen Bild nur noch grau statt weiß,
die einzelnen Abschnitte müssen sich schließlich
zwischen hell und dunkel entscheiden.
Die Leuchtdichte ist also stark vom Bildinhalt
abhängig, genauso wie der Farbraum, der sich
vor allem im Grünbereich verschiebt. Der Bildeindruck
ist zudem vom Blickwinkel abhängig,
so werden Abweichungen von der Bildmitte
mit „Heiligenscheinen“ um helle Objekte
quittiert. Natürlich kann man mit Testbildern
jedes Display quälen, im Film- und Fernsehalltag
macht der Primus aber eine hervorragende
Figur und beeindruckt mit plastischen Bildern
und knackigen Kontrasten. Damit der Ton dem
Bild in nichts nachsteht, ist eine Soundbar im
wuchtigen Standfuß integriert. Das 2-Wege-
Bassreflexsystem macht richtig Dampf und ist
fast Blockbuster-tauglich. Die Mitten klingen
zwar etwas muffig, dies lässt sich aber feinfühlig
über den 7-Band-EQ anpassen.
Hochwertiger Unterhalter
Im Primus 55 findet die Zwischenbildberechnung
nun mit 200 Hertz statt. Die Signalverarbeitung
arbeitet auf sehr hohem Niveau
und kaschiert selbst in schnellen Szenen die
technikbedingten LCD-Unschärfen fast immer
wirkungsvoll und ohne Artefakte. Sie können
die Zwischenbildberechnung in drei Stufen
anpassen, wir empfehlen in jedem Fall die
höchste. Freunde des flüssigen Bildes schalten
für butterweiche Schwenks die dreistufige Bewegungsglättung
hinzu. Um den Filmlook zu
erhalten, sollten Filmfans diese besser deaktivieren,
das Display versteht sich bestens mit
einer 24p-Zuspielung und stellt das typische
Kinogefühl authentisch dar. Fernsehbilder in
Standardauflösung präsentiert der Primus trotz
riesigem Display in sehr anschaulicher Qualität,
die Skalierung auf die Full-HD-Auflösung
(1 920 × 1 080 Bildpunkte) gelingt dem Display
sehr gut. Nicht perfekt arbeitete hingegen der
De-Interlacer, dem es nicht gelang, Halbbilder
in SD und HD fehlerfrei zu wandeln. So zeigten
feine Konturen einen leicht unruhigen Verlauf
und insbesondere Kinofilme neigten zur Unsauberkeit.
Daher sollten Sie Ihre DVD-Sammlung
über einen potenten DVD- oder Blu-ray-Player
zuspielen, der die Nachbearbeitung übernimmt
und das Bildsignal in 1 080p über HDMI zuspielt.
Auch die Rauschunterdrückung kann
nicht überzeugen, selbst auf höchster Stufe ist
deren Auswirkung nur marginal.
Einstellungssache
Einmal aufgestellt, brauchen Sie den Metz eigentlich
nur noch einzuschalten, die Voreinstellungen
bei unserem Testgerät waren nahezu
perfekt. Der Farbraum entspricht, bis auf das
schwankende Grün, der HDTV-Norm und die
Farbtemperatur (warm D65) garantiert neutrale
Bilder ohne Farbstich. Da haben die Techniker
von Metz wirklich ganze Arbeit geleistet und
Filme erstrahlen so, wie vom Regisseur beabsichtigt.
Bild- und Toneinstellungen können für
jeden Programmplatz einzeln festgelegt werden.
Die PC-Darstellung am DVI-Eingang überzeugt
mit einem scharfen Schriftbild und nativer
Full-HD-Auflösung. Bei der digitalen Einspeisung
zeigten sich aber vereinzelte Verbindungsprobleme,
die HDMI-Synchronisation erfolgt
je nach Gerät etwas verzögert. Das Anschließen
von externen Zuspielern gestaltet sich –
wie von Metz gewohnt – ungewöhnlich, denn
auch wenn diese bereits angeschlossen sind,
müssen Sie die Signalkette im Menü Punkt für
Punkt nachstellen. Der Vorteil: Jede Zuordnung
kann mit einem Namen versehen werden, der
dann auf dem OLED-Display der Lautsprecherleiste
angezeigt wird.
Echter Bedienkomfort
An der Fernbedienung hat sich im Vergleich
zum Vorgängermodell nichts geändert: Auch sie
kommt mit wenig Tasten daher. Die Bedienung
leidet darunter aber kaum, denn die Menüstruktur
ist sehr übersichtlich und verwirrt nicht
mit unzähligen Unterpunkten. Über farbige Tasten
und den Ziffernblock springen Sie direkt zu
den gewünschten Punkten, zudem lässt sich
die Komplexität des Menüs in drei Stufen anpassen.
So werden Einsteiger nicht überfordert
und Profis können sich voll ausleben. Im oberen
Bereich befinden sich drei frei konfigurierbare
Funktionstasten, welche die gelungene Bedienung
abrunden. Dennoch vermissen wir immer
noch einige Knöpfe auf dem Signalgeber, vor
allem für die PVR-Funktionen. Gewöhnungsbedürftig
ist die verzögerte Reaktion auf Nutzereingaben,
dadurch schießt man mitunter über
den gewünschten Einstellungspunkt hinaus.
Etwas Geduld ist auch beim Einschalten des
Gerätes gefragt, im Test dauerte es mitunter 18
Sekunden, bis ein Fernsehbild erschien. Neben
dem übersichtlichen Menü überzeugt auch der
Bilder: Auerbach Verlag, Metz
42 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
elektronische Programmführer (EPG), der Ihnen
auf der Suche nach interessanten Sendungen
umfangreiche Optionen, etwa die Filterung anhand
einer Vielzahl von Interessensgebieten, zur
Seite stellt.
Aufnahme- und TV-Talent
Standardmäßig sind Zweifach-Hybridtuner für
DVB-C und DVB-T integriert, optional erhalten
Sie zwei DVB-S2-Module. Kabel- und Satellitenprogramme
sind für den HDTV-Empfang vorbereitet
und auch Astras HD-Plus-Plattform wird
unterstützt. Hierfür implementierte Metz die
aktuelle CI-Plus-Schnittstelle. Wie bereits beim
Vorgänger können Sie mit wenig Aufwand Sendungen
über den integrierten Personal Video Recorder
(PVR) aufnehmen. Die Mitschnitte (bis zu
1 920 × 1 080 Pixel) landen ohne Qualitätsverlust
auf der internen Festplatte und werden nebst
Mehrkanalton aufgezeichnet. Auf der verbauten
500-Gigabyte-Festplatte finden bis zu 100 Stunden
HD-Material Platz, bei Aufzeichnungen in
Standardauflösung lassen sich bis zu 500 Stunden
archivieren. Als besonderes Aufnahmemerkmal
lassen sich Stichwörter vergeben, die der
Primus mit dem EPG abgleicht, um im Anschluss
alle Sendungen mit einem Treffer aufzuzeichnen.
Der PVR-Modus verfügt zudem über eine rudimentäre
Schnittoption, über die Sie nach kurzer
Einarbeitungszeit gezielt Werbung herausschneiden
können. Neben der Aufzeichnung von zwei
Programmen ermöglichen die Doppeltuner eine
Bild-in-Bild-Darstellung, bei HDTV-Programmen
ist lediglich die Abbildung eines Programmes
realisierbar. Es kann auch eine extern zugespielte
Quelle abgebildet werden und die Position
des zweiten Bildes ist in alle Ecken verschiebbar.
Per Time-Shift können Sie eine Sendung pausieren
und zu einem späteren Zeitpunkt wieder
aufnehmen. Der Puffer bietet bei SD-Material
Platz für bis zu 300 und bei HDTV für bis zu
120 Minuten, der Mitschnitt wird allerdings nur
temporär gespeichert und geht beim Ausschalten
des Gerätes verloren. Wie beim Vorgängermodell
werden über die USB-Schnittstelle keine
MP3-Musikdateien wiedergegeben, neben der
gewohnten Fotodarstellung wurde die Multimedia-Unterstützung
aber um die Wiedergabe von
AVCHD-Videos (Camcorder-Format) erweitert.
Zum Abspielen müssen Sie diese vom Wechselspeicher
auf die interne Festplatte kopieren, das
funktioniert mit dem integrierten Dateibrowser
aber ganz hervorragend.
Öko-Update
Der Primus produziert nicht nur tolle Bilder und
satten Sound, er entspricht auch den aktuellen
Öko-Anforderungen der EU. Im Stand-by-Betrieb
verbraucht er 0,7 Watt (W) und ist der Öko-
Modus aktiviert, schaltet sich das Gerät nach vier
Stunden ohne Nutzerinteraktion ab. Ist Ihnen der
Stand-by-Verbrauch trotzdem zu hoch, können
Sie den Fernseher am Netzschalter komplett abschalten.
Funktionen wie die Aktualisierung des
EPGs stehen dann natürlich nicht mehr zur Verfügung.
Im Betrieb begnügt sich der Riesenbildschirm
mit Werten zwischen 120 und 320 W. Der
vergleichsweise geringe Energieverbrauch wird
durch die Strom sparende LED-Beleuchtung und
den Helligkeitssensor, der die Display-Beleuchtung
der Raumhelligkeit anpasst, erreicht. Lobenswert:
Die Techniker von Metz haben die Local-Dimming-
Technologie mit dem Helligkeitssensor kombiniert
(im Menü als „automatisch“ gekennzeichnet) und
so erreicht das Gerät gen Abend den geringen
Energieverbrauch von durchschnittlich 160 W. Im
Aufnahmemodus können Sie den Bildschirm auch
ausschalten, der Verbrauch pendelt sich dann bei
üppigen 50 W ein.
Alles dabei
Fernsehliebhaber werden vor dem Metz Primus
ergeben niederknien, denn er offeriert wirklich
alles, was man sich wünscht. Neben seinem
wuchtigen, aber trotzdem edlen Design überzeugt
er im Fernsehalltag selbst in Standardauflösung
mit einem tollen Bild und die Bedienung
geht gut von der Hand. Die Doppel-DVB-Module
decken alle erdenklichen Empfangswege ab, die
zusätzliche HD-Plus-Unterstützung für Astras
HD-Angebot rundet das Ganze ab. Ebenso überzeugten
uns die vielfältigen PVR-Funktionen,
dabei punkten vor allem die verlustfreie Aufnahmequalität
und die Bearbeitungsmöglichkeit,
mit der Sie innerhalb weniger Sekunden lästige
Werbeblöcke entfernen. Der Primus schlägt sich
aber nicht nur im TV-Betrieb wacker, besonders
Blu-rays sehen wirklich fantastisch aus und es
macht richtig Spaß, auf ihm Filme zu schauen.
Metz‘ Ingenieure haben sich die Kritik am Vorgängermodell
zu Herzen genommen und der
Primus 55 überzeugt nun auch bei Kontrast und
Klang. Außerdem zeigt er, wie weit die LCD-
Technik mittlerweile ist: Vorbei sind die Zeiten
von schlechten Schwarzwerten und unscharfen
Bewegungen. Die neue Local-Dimming-LED-
Technik ist aber gleichzeitig einer der wenigen
Kritikpunkte am Gerät, so enttarnen bereits geringe
Abweichungen von der frontalen Sitzposition
die Schwächen der Beleuchtungsart in Form
von Heiligenscheinen um helle Objekte. Das IPS-
Panel garantiert zumindest in horizontaler Ebene
eine gleichbleibende Farbtreue, auf Blickhöhe
sollten Sie den Fernseher dennoch installieren.
Metz Primus 55 FHDTV 200 twin R: Das könnte
auch im Duden als Definition für Fernseher stehen.
Stellen Sie sich im Hinblick auf die massige
Präsenz aber auf Diskussionen mit Ihrer Liebsten
ein, doch dank des fantastischen Bildeindrucks
sollten Sie die Erlaubnis zur Wohnzimmerumgestaltung
schnell in der Tasche haben.
Ausstattung/
Verarbeitung
18/20
Benutzerfreundlichkeit
15/20
Wiedergabequalität
50/60
Wertung 83 von 100
Kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 4000 : 1
Gleichm. ausleuchtung 85 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
gut/befriedigend
gut/sehr gut
kontrastoptimiert, spiegelnd
Betrieb 125 W 322 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
0,7 W
0 W > 1 W
Bereits in der Voreinstellung nahezu neutrale Graustufen,
bei seitlicher Betrachtung etwas wärmer
Gute Blickwinkelstabilität in der Praxis bildet sich um
Leuchtpunkte jedoch eine sichtbare Aura
Wärmebild
Luminanz
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
Farbintensität wechselt mit Bildinhalt; exakter Weißpunkt,
aber erweiterter Farbraum; blickwinkelstabil
Bewertungsschlüssel: 100–95: referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Flachbild-TVs 43

Videowave
TVXXL
HD
TV
Bose Videowave
Hersteller
Bose
Preis
6998 Euro
Info
www.bose.de
Bilddiagonale 46 Zoll (117 cm)
Maße (B/H/T) 112,7 × 76,2 × 16,7 cm
Gewicht
44 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie LCD (100 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) nein
Tuner –
Empfindlichkeit Sat –
DiSEqC –
Unicable –
CI Plus –
Festplattenaufz. –
Bild-in-Bild
nein
DLNA
nein
Wi-Fi
nein
Multimedia-Formate JPEG
Internetdienste –
3D-Darstellung –
3D-Formate –
AUSGABE 1.2011
Voluminös aufgespielt
Hi-Fi-Tüftler Bose beschreitet gänzlich neue Pfade und präsentiert seinen ersten Flachbildfernseher.
Die Bauform des LC-Displays fällt zwar alles andere als schlank aus, im Gegenzug erwartet Sie aber
ein satter Sound, der in dieser Form einmalig ist.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Boses Videowave definiert sich aufgrund fehlender interner Tuner nicht als klassischer Fernseher, zieht Zuschauer
mit seinem brachialen Sound aber dennoch in seinen Bann. Zudem fällt die Bedienung vorbildlich aus
Bilder: Auerbach Verlag, Bose
44 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Bei Boses Videowave handelt es sich
nicht um einen Fernseher im klassischen
Sinne, denn auf Tuner aller
Art wurde verzichtet und die Anschlussleiste
findet sich in einer externen Box wieder. Das
Videowave-System definiert sich vielmehr durch
sein raumfüllendes Klangbild nebst einer intuitiven
Bedienung. Dabei kommt die sogenannte
Clickpad-Fernbedienung zum Einsatz, die sich
durch eine berührungsempfindliche Fläche und
nur wenige Knöpfe auszeichnet. So gleiten Sie
leichtgängig durch das Menü, welches sich an
den Rändern positioniert und den laufenden Bildinhalt
verkleinert in der Mitte darstellt. Zudem
lassen sich vom Blu-ray-Player bis zum Satellitenreceiver
nahezu alle Geräte mit ihr fernsteuern.
Pompöser Auftritt
Bose versucht stets, den maximalen Sound
auf kleinstem Raum zu realisieren, und im
Videowave-System arbeiten sage und schreibe
sechs Basslautsprecher, deren Effektivität durch
einen patentierten Luftkanal (Waveguide) gesteigert
wird. Hinzu gesellen sich sieben speziell
ausgerichtete Lautsprecher und im Zusammenspiel
mit einer Digital-Signal-Processing-Einheit
kann der Ansatz einen verblüffenden Raumklang
erzeugen. Nachdem das System in unserem
Testlabor aufgebaut war, startete nach
wenigen Schritten die Adaptiq-Routine, die das
System Ihrem Raum entsprechend abstimmt. Je
nach Beschaffenheit wird im Anschluss der Frequenzgang
angepasst, um das optimale Klangerlebnis
zu garantieren. Nach dem Prozedere
nahmen wir Platz, starteten den integrierten
HD-Democlip und spitzten die Ohren. Was sich
anschließend abspielte, kann nur als bombastisch
bezeichnet werden: Das Videowave-System
legt eine Dynamik an den Tag, die jeden
Zuhörer spätestens bei der Basswiedergabe vor
Erstaunen zusammenzucken lässt. Ein derartig
voluminöses Klangbild haben unsere Testredakteure
dem Flachbildfernseher nicht zugetraut, im
Vergleich zu herkömmlichen integrierten Lautsprechersystemen
oder günstigen Soundbars
spielt das Bose Videowave tonal in einer eigenen
Liga. Die Messungen im Labor bestätigten
die Höreindrücke: Der Frequenzgang reicht
von 35 Hertz (Hz) bis 15 Kilohertz und die automatische
Einmessung sorgt für eine opulente
Basswiedergabe, die einzig Neutralitätsfanatiker
nicht zufriedenstellt. Demgegenüber überzeugen
die restlichen Tonlagen ohne übertriebene
Effekthascherei. Das versprochene Rundumklangerlebnis
stellt sich ein, wenn der Abstand
zu den Seitenwänden gleichwertig ausfällt und
der Raum nicht zu stark gedämpft ist; Klänge
hinter dem Zuhörer waren allerdings nicht zu
orten. Unabhängig von der Einrichtung gilt: Das
Videowave-System braucht Raum, um sich zu
entfalten. So erklangen Filme in einem großen
Zimmer mit einer langen Nachhallzeit wesentlich
umfassender als in einem kleinen Raum, in dem
sich die Reflexionen nicht optimal ausbreiten
können. In erstgenannter Umgebung konnten
wir einzelne Sounds effektiv orten, wobei das
gesamte Klangbild aufgrund der Nachhallzeit
etwas verwischt und weniger differenziert als
mit einem echten Mehrkanalsystem wirkte.
Bildcheck
Bei der Bilderzeugung setzen die Hi-Fi-Spezialisten
auf ein LC-Display, das von Leuchtstoffröhren
(CCFL) hinterleuchtet wird. Der Ansatz ist
wesentlich leistungshungriger als die LED-Technik
und so gönnt sich der 46-Zöller bis zu 231
Watt. Der native Kontrast kann sich dennoch
sehen lassen, nur die Ausleuchtung fällt zu den
Randbereichen ab. Eine Wohltat sind kontraststarke
Filmbilder dennoch: Im Gegensatz zur
Edge-LED-Bauweise bleiben Sie von störenden
Helligkeitsflecken vollkommen verschont und
dunkle Bildinhalte wirken selbst unter Heimkinobedingungen
plastisch, vorausgesetzt, die Hintergrundbeleuchtung
wird in der Voreinstellung
„dunkler Raum“ betrieben. Bei der Helligkeit
kann das Videowave-System im Modus „heller
Raum“ ebenfalls punkten und garantiert auch
tagsüber strahlende Bilder. In der Voreinstellung
werden alle Helligkeitsbereiche von einer kühlen
Farbgebung durchzogen. Nach der Kalibrierung
konnten wir diesen Umstand weitestgehend
beseitigen, lediglich im Tiefschwarz ist eine
neutrale Abbildung nicht möglich. Bei der Farbdarstellung
fällt der gleichmäßig gesättigte und
weitestgehend präzise abgestimmte Farbraum
positiv ins Auge, lediglich Rottöne erscheinen
leicht orange. Damit Bewegungen nicht verwischen,
kommt eine 100-Hz-Zwischenbildberechnung
zum Einsatz. Diese lässt schnelle Abfolgen
spürbar schärfer erscheinen, ist aber immer mit
einer Bewegungsglättung gekoppelt, die vor
allem Kinofilme künstlich erscheinen lässt. Angenehm:
Störende Artefakte erzeugt die Zwischenbildberechnung
nicht.
Einrichtungs- und Klangwunder
Boses Videowave-System überzeugt vor allem
bei der Einrichtung und Bedienung. Die audiovisuelle
Qualität ist unbestritten, allerdings stellt
der Klang die Bildkomponente in den Schatten.
Beim Videowave-System handelt es sich um den
ersten Fernseher, der den Vergleich mit einer
Heimkinoanlage nicht scheuen muss. Mangels
Ausstattung und schlichtweg nicht vergleichbarer
Ausrichtung verzichten wir auf Teilbewertungen,
das Prädikat „Gut“ sichert sich Bose
dennoch spielend. Wer natürliche Bilder und
beeindruckenden Sound erleben möchte, sollte
sich das Videowave-System unbedingt anschauen
oder besser: anhören!
Ausstattung/
Verarbeitung
/20
Benutzerfreundlichkeit
/20
Wiedergabequalität
/60
Wertung von 100
keine Wertung
Kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 3000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 70 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 85 W 230 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
Nach Kalibrierung nahezu neutrale Farbtemperatur. Seitlich
betrachtet offenbart sich ein starker Blauschimmer
Frontal betrachtet optimale Gammadurchzeichnung. Von
der Seite gesehen wirken dunkle Flächen aufgehellt
Wärmebild
ausreichend/ausreichend
gut/sehr gut
kontrastoptimiert,
leicht spiegelnd
0,8 W
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
Bis auf Rot exakte Primärfarben und natürliche Farbabstimmung.
Bei seitlicher Betrachtung bleichen Farben leicht aus
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Flachbild-TVs 45

HD
TVXXL
Bang & Olufsen Beovision 10 - 40“
AUSGABE 1.2011
Beovision 10 - 40“
hersteller
Bang & Olufsen
Preis
5730 Euro
Info
www.bang-olufsen.de
Bilddiagonale 40 zoll (107 cm)
Maße (B/h/T) 100,9 × 94,5 × 6,4 cm
Gewicht
45 kg
Farben
Schwarz, Weiß, Silber,
Dunkelgrau, Blau, Orange
Bildtechnologie Edge-LED-LcD (200 hz)
auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (hDMI) variabel, kein Overscan
hDMI 1.4 (arc) nein
Tuner
DVB-T, DVB-c, DVB-S
Empfindlichkeit Sat k. a. (Testgerät ohne
DVB-S-Tuner)
DiSEqc
k. a. (Testgerät ohne
DVB-S-Tuner)
Unicable
nein
cI Plus
nein
Festplattenaufz. nein
Bild-in-Bild
nein
DLNa
nein
Wi-Fi
nein
Multimedia-Formate –
Internetdienste –
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
Qualitätsbewusstsein
Statt Internetfunktionen und Multimedia-Fähigkeiten steht bei Bang & Olufsen eine erstklassige
Verarbeitung und kompromisslose Tonwiedergabe im Fokus. Ob die Bildqualität des
Beovision 10 dabei Schritt halten kann, verrät unser Test.
VON chrISTIaN TrOzINSkI
Der motorisierte Standfuß kostet rund 700 Euro Aufpreis. Ebenso wie der Fernseher ist er exzellent
verarbeitet, zudem arbeitet er absolut geräuschlos
Bilder: Auerbach Verlag, Bang & Olufsen
46 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Die Verarbeitung des Beovision 10 setzt
Maßstäbe in der Preisklasse, denn
der Fernseher wirkt wie ein elegantes
Möbel, das auf dem motorisierten Standfuß
frei im Raum schwebt. Sämtliche Anschlüsse
sind etwas umständlich zu erreichen, die Kabelabdeckung
lässt den Strippenwirrwarr aber
in Windeseile aus den Augen verschwinden.
Nach dem Einschalten dürfen Sie die Drehpositionen
des Fernsehers bestimmen und dauerhaft
abspeichern, so dreht sich das Gerät nach
dem Einschalten automatisch zum Sitzplatz
und schwenkt im ausgeschalteten Zustand
wieder zurück. Unser Testmodell verfügte nur
über integrierte Tuner für DVB-T und DVB-C,
ein separat erhältliches Kombimodul sichert
aber ebenfalls den Empfang via Satellit. Leider
fiel die Bild-in-Bild-Darstellung der Schere zum
Opfer, an der Einrichtung und Bedienung gibt
es aber nichts zu kritisieren. Die zunächst klobig
und schwer erscheinende Fernbedienung bietet
eine ideale Tastenzuordnung und leitet die
Handwärme angenehm ab.
Schnörkellos
Durch die schlichten Menüs des Fernsehers
wird das Navigieren zum Kinderspiel und eine
voreingestellte Programmliste sowie die Timer-
Programmierung aus dem elektronischen Programmführer
gefallen. Eine Aufzeichnung ist
aber nur mittels externem Festplattenrekorder
möglich, hierbei beweist Bang & Olufsen Mut
zur Innovation. Über einen Infrarotsender, der
auf dem Infrarotempfänger des zu steuernden
Geräts und am Beovision 10 angebracht wird,
bindet der Fernseher sämtliche Zuspieler nahtlos
ins eigene Bedienkonzept ein, was die magere
Ausstattung schnell relativiert. Alternativ
vernetzen Sie den Fernseher mit weiteren Produkten
von Bang & Olufsen, um Bild und Ton
an Nebenräume zu verteilen oder von externen
Quellen zu empfangen. Ungewissheit bestand
im Test bezüglich der CI-Plus-Unterstützung.
Offiziell ist der Beovision 10 nicht CI-Plus-tauglich,
unsere Module fürs Kabel wurden jedoch
korrekt erkannt und sämtliche Programme waren
darstellbar. Neben der CI-Schnittstelle findet
sich noch ein Kartenschacht, der Smartcards
mit Conax-Verschlüsselung verarbeitet (z. B. für
den Empfang von Kabelkiosk).
Klangtreue
Im Gegensatz zur LED-LCD-Konkurrenz spart
Bang & Olufsen nicht am guten Klang. Der untere
Bereich des Fernsehers beherbergt zwei
Stereo- und einen Basslautsprecher, die dank
des großzügigen Gehäusevolumens sowohl im
Film- als auch Musikbetrieb zur Hochform auflaufen.
Einzig die begrenzte Breite unseres 40-
Zoll-Modells erwies sich als limitierender Faktor,
denn das Stereopanorama kam kaum zur Geltung.
Der Fernseher decodiert Mehrkanaltonspuren
wie Dolby Digital und DTS und verteilt
die Signale auf externe Lautsprecher von Bang &
Olufsen. Somit steht einer 5.1-Rundumbeschallung
nichts im Wege, statt eines AV-Receivers
übernimmt der Fernseher die notwendigen Einstellungen.
Wollen Sie Kinofilme im leiseren Umfeld
genießen, hilft die Dynamikanpassung die
Sprachverständlichkeit zu erhöhen. Leider ist diese
Einstellung nur im Servicemenü abrufbar.
Alles anders
Sowohl Bild- als auch Tonmenü bieten nur wenige
Einstellungsmöglichkeiten – bis auf Farb-,
Kontrast- und Helligkeitsregler sowie Einstellungen
für Höhen und Tiefen dürfen Sie nichts
manipulieren. Erst im versteckten Servicemenü
sind alle Parameter einsehbar und erlauben die
exakte Anpassung an Ihren Wohnraum. So gelang
es uns, die zunächst überschärften und zu
kühlen Bilder in natürliche und farblich korrekte
umzuwandeln. Im Auslieferungszustand verschluckte
der Beovision 10 bei starken Helligkeitswechseln
Details kurzzeitig, was aber ebenfalls
im Servicemenü behoben werden kann. Die
Bildschärfe des Fernsehers ist bei bewegten Inhalten
sehr gut, von störenden Unschärfen bleiben
Sie verschont. Voraussetzung ist allerdings
die Aktivierung des Filmmodus (im Auslieferungszustand
eingeschaltet), der die Zwischenbildberechnung
auf 200-Hertz-Basis vornimmt.
Dies sorgt in Kinofilmen für butterweiche Bewegungsabläufe,
gleichfalls treten aber Artefakte
zutage. Wollen Sie großes Kino ohne
Umwandlung genießen, müssen Sie die Zwischenbildberechnung
umständlich im Servicemenü
deaktivieren. Die statische Bildschärfe
könnte etwas besser sein, feine Konturen vermag
der Fernseher nicht hervorzuheben und
eine Erhöhung des Schärfereglers produziert
Doppelkonturen.
SD-Inhalte werden ansprechend auf die Auflösung
des Fernsehers umgewandelt, in Kinofilmen
ergaben sich aber flimmernde Konturen,
sodass eine Vollbildzuspielung Vorteile bringt.
Eine leicht fleckige Ausleuchtung zeigte die im
Rahmen integrierte LED-Beleuchtung, diesem
Umstand können Sie aber mit einer diffusen
Raumbeleuchtung entgegenwirken. Die Antireflexionsfilterscheibe
des Beovision 10 sorgt
für beste Kontraste bei Tageslicht und zeigt
vergleichsweise geringe Spiegelungen. Seitlich
betrachtet schwindet der gute Eindruck und
das Bild bleicht aus. Ungewöhnlich hoch fiel
der Leistungsbedarf des Beovision 10 aus, bis
zu 200 Watt (W) verbrauchte der Fernseher unter
Tageslichtbedingungen. Über den integrierten
Lichtsensor wird die Hintergrundhelligkeit
stufenlos geregelt, was den Verbrauch in den
Abendstunden auf bis zu 95 W reduziert.
Ausstattung/
Verarbeitung
16/20
Benutzerfreundlichkeit
15/20
Wiedergabequalität
48/60
Wertung 79 von 100
kontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 2800 : 1
Gleichm. ausleuchtung 75 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
heimkino/Tageslicht
kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 95 W 205 W
befriedigend/ausreichend
gut/sehr gut
kontrastoptimiert,
leicht spiegelnd
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,8 W
0 W > 1 W
Nach Kalibrierung neutrale Farbtemperatur. Bei seitlicher
Betrachtung (unteres Diagramm) sichtbarer Blauschimmer
Luminanz
+ 10 %
Leicht übersättigte Farben im Grün-, Gelb- und Blaubereich.
Bei 30 Grad nahezu gleichwertige Farbdarstellung
± 0 %
− 10 %
± 0 %
± 0 %
− 5 %
Bei 30-Grad-Position ausbleichende Graustufen (abflachende
Kurve, oberer Graph), frontal perfekter Eindruck
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 47

42PFL6805
HD
TVXXL
Philips 42PFL6805
Hersteller
Philips
Preis
1399 Euro
Info
www.philips.de
Bilddiagonale 42 Zoll (107 cm)
Maße (B/H/T) 99,1 × 65,8 × 4,3 cm
Gewicht
19 kg
Farben
Silber (Aluminium)
Bildtechnologie Edge-LED-LCD (100 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) ja
Tuner
DVB-T, DVB-C
Empfindlichkeit DVB-T gut (–81,1 dBm)
DiSEqC –
Unicable
nein
CI Plus
ja
Festplattenaufz. nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA
nein
Wi-Fi
nein
Multimedia-Formate MPEG-1 bis -4, MP3, JPEG
Internetdienste –
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
AUSGABE 1.2011
Umweltbewusst fernsehen
Nicht wenige Hersteller werben mit umweltbewussten Argumenten, doch nur wenige Produkte
sind tatsächlich ökologisch wertvoll produziert. Mit dem Econova stellt Philips den bislang
grünsten Vertreter des Flachbild-TV-Segments in die Händlerregale.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Philips’ Econova ist nicht nur bildschön, sondern auch überaus robust. Der sparsame Verbrauch tröstet über die
vergleichsweise spartanische Ausstattung hinweg
Bilder: Auerbach Verlag
48 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Das Prinzip der Umweltfreundlichkeit
beginnt beim Econova bereits beim
Karton. Statt Styropor erspähen Sie lediglich
Recycling-Papier, die Verpackung wurde
perfekt an den Fernseher angepasst und kein
Material verschwendet. Sogar das Zubehör ist
in Papierumschlägen verstaut – Kunststoffe
sind beim Econova nahezu tabu. Lediglich die
Rückseite der Fernbedienung weist den aus endlichem
Rohstoff hergestellten weißen Überzug
auf. Fast als Gegenpol stechen die goldbraun
schimmernden Solarzellen hervor, die den integrierten
Akku mit neuer Energie versorgen.
Alternativ dürfen Sie den Ladevorgang via USB
beschleunigen, die Abdeckung der Schnittstelle
wirkte auf uns allerdings instabil. Der Econova
selbst ist nahezu vollständig aus Aluminium gegossen.
Kleine Schwächen offenbart das ambitionierte
Energiesparvorhaben erst auf den
zweiten Blick: Weder das firmentypische Ambilight
noch einen Netzwerk- bzw. Internetzugang
kann der Econova vorweisen, was die Vielseitigkeit
gegenüber der vergleichbaren Serie 7000
einschränkt. Zudem fehlt ein Satellitentuner, sodass
lediglich Kabel- und DVB-T-Zuschauer dem
Fernsehgenuss ohne externen Receiver frönen
dürfen. Der Standfuß passt zwar optisch hervorragend
zum Fernseher, das Display ist aber
starr auf dem Unterbau verankert und kann
nicht gedreht werden. Der Zusammenbau erfordert
zudem etwas Geschick, denn der Fernseher
sollte vollflächig auf den Boden gelegt werden
können. Eine Schnellanleitung hilft bei der Montage,
auf ein vollständig gedrucktes Handbuch
hat Philips zugunsten der Papiereinsparung verzichtet.
Neben einer digitalen Variante im PDF-
Format dürfen Sie sämtliche Inhalte auch direkt
im TV-Infomenü nachschlagen.
Vertrautes Bild
Die Bedienung des Econova unterscheidet sich
nicht von der anderer Philips-Modelle, d. h., es
erwarten Sie grafisch ansprechend animierte
Menüs, die Navigation dürfte allerdings etwas
flüssiger vonstattengehen. Die Fernbedienung
weist nur wenige Direktwahltasten auf, was
Fluch und Segen zugleich darstellt. Der Überblick
bleibt gewahrt und die Blindbedienung klappt
nach Eingewöhnung gut. Statt eindeutiger Symbole
sind die wenigen Tasten aber oftmals unverständlich
verziert, auch verzichtet Philips auf eine
exakte Abbildung der Tasten innerhalb der angezeigten
Bildmenüs, was nicht selten die Frage
aufwirft, welche Taste für welche Funktion zuständig
ist. Weiterführende Programminformationen
werden im elektronischen Programmführer
(EPG) ansprechend aufbereitet, es fehlt jedoch
die Fensterdarstellung des laufenden Programms
und Start- und Endzeit sind nicht auf einen Blick
ersichtlich. Zudem benötigt die Ersteinrichtung
der Senderinformationen mehrere Minuten. Die
automatische Kanalsortierung verlief dagegen
fehlerfrei, weiterführende Funktionen rufen Sie
über die untere Taste des äußeren Steuerkreuzes
auf: Mit wenigen Tasteneingaben verschieben
Sie Sender oder tauschen deren Plätze. Die fertig
erstellte Kanalliste weist große Symbole auf,
kann mittels Kapitelsprung aber schnell überblickt
werden.
Weniger ist mehr
Je nach Bildeinstellungen und dargestelltem Inhalt
schwankt die Energieaufnahme zwischen 34
und 60 Watt (W), im aktuellen Energieranking
auf Basis der EU-Messung erreicht der Econova
einen Durchschnittsverbrauch von knapp 50 W
und damit das Zertifikat A++. Über die Eco-Taste
der Fernbedienung haben Sie schnellen Zugriff
auf die Energiesparfunktionen, eine Infografik
zeigt grob den aktuellen Verbrauch an. Zaubern
kann aber auch Philips nicht, denn durch die
Edge-LED-Technik kann der Fernseher die Helligkeit
nur für das gesamte Bild steuern. Unter
Ausnutzung aller Helligkeitsreserven steigt die
Energieaufnahme sogar auf bis zu 105 W, die automatische
Helligkeitsdrosselung sorgt maßgeblich
für die exzellente Energieeffizienz. Dennoch
wirkt das Bild nicht zu dunkel und die gemessenen
Werte sind bei Tageslicht praxistauglich.
Tadellose Bildqualität
Dank der kaum spiegelnden Kontrastfilterscheibe
wird der gute Eindruck in hellen Wohnzimmern
aufrechterhalten. LCD-untypisch konnte im
Test selbst der Blickwinkel überzeugen, sodass
Sie von ausbleichenden Bildern und blassen Farben
bei seitlicher Betrachtung verschont bleiben.
Die lediglich im oberen und unteren Rahmenbereich
installierten Leuchtdioden sorgen mit einer
Helligkeitsverteilung von 85 Prozent für eine homogene
Ausleuchtung, in dunklen Bildinhalten
störte bei unserem Testmodell jedoch ein Nachleuchten
im oberen Randbereich. Referenzwerte
vermag der Econova in den Bereichen Bildschärfe
und -kontrast nicht zu setzen. Die Schwarzdarstellung
überzeugt nur mit gedrosselter Hintergrundbeleuchtung,
was leuchtstarken Details die
Brillanz raubt, infolge der automatischen Anpassung
aber nur selten auffällig ist. Die 100-Hertz-
Zwischenbildberechnung vermag schnelle
Bildinhalte nicht vollständig von Nachziehern zu
befreien, so wirkt der Eindruck etwas weicher
als bei Standbildern. Hier profitiert der Econova
von einer Konturverstärkung, die selbst feinste
Details betont und eine gute Gesamtbildschärfe
erzeugt. SD-Inhalte meistert der Fernseher weniger
souverän: Die Schärfe stimmt, doch leichtes
Kantenflimmern und die Betonung von Artefakten
lassen die Inhalte unruhiger erscheinen.
Infolge der reduzierten Bautiefe entlocken Filme
dem Econova nur leicht blecherne Klänge.
Ausstattung/
Verarbeitung
13/20
Benutzerfreundlichkeit
18/20
Wiedergabequalität
47/60
Wertung 78 von 100
Kontrast (nativ) Min: 600 : 1, Max: 1000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 85 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb
34–105 W
gut/gut
gut/gut
kontrastoptimiert,
leicht spiegelnd
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,1 W
0 W > 1 W
Neutrale Farbtemperatur nach Feinjustierung. Seitlich
betrachtet leicht wärmere Farbgebung
Exakte Farbraumabbildung ohne Übersättigung. Auch bei
seitlicher Betrachtung kein Ausbleichen
Optimale Tonwertverteilung, bei seitlicher Betrachtung
bleichen dunkle Details nicht aus
Wärmebild
Luminanz
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
– 5 %
± 0 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Flachbild-TVs 49

15EL9500
HD
TVXXL
LG 15EL9500
Hersteller
LG
Preis
1999 Euro
Info
www.lg.de
Bilddiagonale 15 Zoll (38 cm)
Maße (B/H/T) 35,1 × 23,5 × 0,4 cm
Gewicht
1,6 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie AMOLED (100 Hz)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
HDMI 1.4 (ARC) nein
Tuner
DVB–T, DVB–C
Empfindlichkeit Sat –
DiSEqC –
Unicable –
CI Plus
nein
Festplattenaufz. nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA
nein
Wi-Fi
nein
Multimedia-Formate DivX HD, MP3, MPEG-4, JPEG,
MKV, H.264, Quicktime
Internetdienste –
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
AUSGABE 1.2011
Kleiner Fernseher ganz groß
LG wagt sich in den OLED-Markt und will trotz kleiner Bilddiagonale für offene Münder
sorgen. Dabei müssen Sie in Sachen Ausstattung zwar Kompromisse eingehen, schwelgen
jedoch in puncto Bildqualität in ungekannten Superlativen. Folgen Sie uns in die Zukunft
der Bilddarstellung.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Die OLED-Technik garantiert ein nahezu perfektes Bild und merzt die Defizite aktueller TV-Technologien konse-
quent aus. Mangels Kopfhörerbuchse und HDMI ARC können Sie die blechernen Klänge nur schwer beseitigen
Bilder: Auerbach Verlag, Disney, LG
50 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
LGs OLED 15EL9500 erreichte die Redaktion
in einem Mini-Paket und die darin
versteckte schwarze Schachtel mutet wie
ein Schuhkarton an. Mit einer Bautiefe von lediglich
0,4 Zentimetern (cm) ist der LG-Fernseher
der dünnste TV der Welt. Die Bilddiagonale von
nur knapp 38 cm ist jedoch weit weniger rekordverdächtig
– dennoch ist der 15EL9500 derzeit
das größte OLED-TV-Gerät. Fernab des Formats
ist die Bildqualität schlicht atemberaubend und
der Fernseher beeindruckt mit einer exzellenten
Bildschärfe nebst knackigen Kontrasten.
Spartanisch
LGs OLED verfügt lediglich über seitliche Anschlüsse
und ist mit einem HDMI-Eingang nebst
USB-Schnittstelle alles andere als üppig ausgestattet.
Weil die Mini-HDMI-Variante eingesetzt
wurde, benötigen Sie zudem ein spezielles Kabel,
um etwa einen Blu-ray-Player anzuschließen.
Dieses liegt dem Gerät zum Glück bei. Da
es sich lediglich um die HDMI-1.3-Schnittstelle
handelt, müssen Sie auf den Audio Return Channel
(ARC) verzichten; der Fernseher stellt ferner
auch keine dreidimensionalen Bilder dar. Vor
allem das Fehlen des ARCs ist ärgerlich, denn
der Klang ist aufgrund der minimalen Bautiefe
sogar dem eines Küchenradios unterlegen. Für
den TV-Empfang steht Ihnen jeweils ein DVB-Tund
DVB-C-Tuner zur Verfügung, ein CI-Plus-
Slot ist leider nicht verbaut. Analoge Zuspieler
sind aufgrund fehlender Anschlüsse im Übrigen
ganz ausgeklammert. Schließen Sie einen USB-
Datenträger an, gibt sich der OLED jedoch flexibel
und Sie können neben gängigen Formaten
auch HD-Inhalte, etwa im MKV- und Quicktime-
Container, wiedergeben.
Bilder aus der Zukunft
Die Vorteile der OLED-Technik offenbaren sich
zunächst durch die Abwesenheit typischer Bildfehler:
Sie erspähen kein Pixelflimmern, keine
Farbblitzer, Farbabstufungen oder Artefakte infolge
einer umfangreichen Bildnachbearbeitung.
Doch wie bei den meisten Fernsehern kommen
Sie auch bei LGs 15EL9500 nicht um eine Feineinstellung
herum, denn im Auslieferungszustand
fällt der Grünstich ins Auge, dem Sie dank
einer umfangreichen ISF-Kalibrierung effektiv
entgegenwirken können. Die Farbtemperatur
können Sie über eine zehnstufige Korrektur
nahezu mustergültig einstellen, lediglich in dunklen
Bildbereichen ist noch ein minimaler Farbstich
wahrzunehmen. Der von Werk aus leicht
erweiterte Farbraum lässt sich mittels Farbmanagement
nur bedingt anpassen; auffällig ist vor
allem die zu niedrige Luminanz von Rot. Dennoch
überzeugt die Farbigkeit im Filmbetrieb auf
ganzer Linie. Der Kontrast ist nahezu optimal:
Weiß erstrahlt stets brillant und schwarze Bildinhalte
wirken trotz nicht ganz perfekter Messwerte
zu keinem Zeitpunkt aufgehellt. Da jeder
Bildpunkt selbstleuchtend ist, können sämtliche
Pixel je nach Bildinhalt individuell in der Leuchtkraft
angepasst werden. Die Bildpunkte werden
dennoch wie bei der LCD-Technik über die Dauer
eines Bildes kontinuierlich „gehalten“, bis das
nächste Bild eine neue Information liefert, was
zu einem flimmerfreien Fernsehgenuss führt. So
wird die Bildschärfe aber maßgeblich von der
Bildwiederholfrequenz bestimmt und trotz der
extrem zügigen Schaltzeit schleichen sich Unschärfen
bei schnellen Bewegungen ein. Abhilfe
schafft hier LGs Tru-Motion-100-Hz-Funktion,
die eine exzellente Bildschärfe garantiert. Da es
sich – im Gegensatz zu den LED-LCD-Modellen
des Herstellers – nicht um eine klassische Zwischenbildberechnung
handelt, die Bewegungen
glättet und den typischen Kinolook zerstört,
können Sie diese Funktion getrost aktivieren,
denn Artefakte sowie Eingabeverzögerungen
treten nicht auf. Lediglich bei 50-Hertz-Material
konnten wir diese Missstände ausmachen. Trotz
der „kleinen“ Auflösung von 1 366 × 768 Bildpunkten
kann sich die statische Bildschärfe sehen
lassen, denn durch die geringe Bildschirmgröße
ist die Pixeldichte sehr hoch und im Menü
können Sie zusätzlich die Feinheit von vertikalen
bzw. horizontalen Linien anpassen. LG setzt bei
der Bilderzeugung verschiedene Filterschichten
ein, um die Leuchtdichte sowie Farbechtheit der
OLED-Bildschirme zu optimieren. Der Ansatz
des Herstellers ist löblich, von der Seite betrachtet
erhalten Bilder jedoch einen leichten Rotstich
und der Farbraum ist vor allem im Grünbereich
etwas eingeschränkt. Ein weiteres Novum der
OLED-Technik: Die leuchtstarken Bilder gehen
nicht mit einem hohen Leistungsbedarf einher;
LGs 15EL9500 gab sich im Schnitt mit etwa
30 bis 40 Watt zufrieden und bleibt auch vergleichsweise
kühl. Einizg der Standfuss heizt sich
auf und strahlt so auf die Bildfläche ab.
Vorfreude
LGs 15EL9500 erringt trotz nicht vorhandener
Tonqualität und kleinen Abstimmungsmängeln
wie dem nicht ganz perfekten Blickwinkel mühelos
die höchste bislang vergebene Wertung
im Bereich der Wiedergabequalität und demonstriert
damit eindrucksvoll, wie überlegen
die OLED-Technik gegenüber etablierten LED-
LCDs sowie Plasma-TVs arbeitet. Mit diesem
kompakten Monitor erleben Sie eine bemerkenswerte
Bildqualität, die in Sachen Brillanz
ihresgleichen sucht. So merzt die Technik die
Nachteile heutiger Bildverfahren konsequent aus
und erzeugt allzeit leuchtstarke sowie scharfe
Bilder. Nun muss nur noch die Bildfläche vergrößert
und die Ausstattung aufgestockt werden
– dann ist die OLED-Technik endlich bereit
für das Wohnzimmer.
Ausstattung/
Verarbeitung
10/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
55/60
Wertung 81 von 100
Kontrast (nativ) Min: 1000 : 1, Max: 35000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 90 %
Kontrasteindruck
Blickwinkel 120°/150°
Heimkino/Tageslicht
Kontrastfilterscheibe
Stromverbrauch
Betrieb 25–45W
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,3 W
0 W > 1 W
Nach Kalibrierung nahezu neutrale Graustufen. Seitlich
betrachtet wärmere Bilddarstellung (unterer Graph)
Frontal gesehen gut abgestimmter Farbraum. Von der
Seite betrachtet sind Grüntöne etwas ungesättigt
Wärmebild
sehr gut/sehr gut
sehr gut/sehr gut
kontrastoptimiert, stark
spiegelnd
Luminanz
± – 10 x %
± x 0 %
± x 0 %
± x 0 %
± x 0 %
± x 0 %
Bei frontaler Betrachtung perfekte Gammakurve. Seitlich
betrachtet werden Mitteltöne minimal verschluckt
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Flachbild-TVs 51

Kompaktklasse: LCD-Fernseher bis 32 Zoll
Loewe Xelos 32 SL DR+
Preis 2 000 Euro
Bilddiagonale
32 Zoll (82 cm)
Maße
79,6 × 60,2 × 9,5 cm
Gewicht
18 kg
Farben
Chromsilber, Schwarz
Bildtechnologie
LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
90–150 W/0,5 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, intern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
nein/nein
3D-Darstellung
nein
Vorteile
· gute Bildabstimmung und
Bildschärfe
· gute Tonqualität
· blickwinkelstabil (horizontal)
· entspiegelte Frontscheibe
· Doppeltuner und integrierte
Festplatte
· umfangreiche Programmarchivierung
· DiSEqC (1.0) und Unicable
· Bild-in-Bild-Darstellung
· Radiomodus
· benutzerfreundliche Bedienung
Nachteile
· Kontrastdarstellung befriedigend
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· Leistungsaufnahme befriedigend
· Ausleuchtung der Randbereiche
· Bautiefe vergleichsweise hoch
· keine Netzwerk- und Internetfunktionen
· eingeschränkte Multimedia-
Unterstützung über USB
· kein Audiorückkanal (HDMI)
Loewes Xelos 32 SL DR+ meistert den Fernseh- und HDTV-Empfang
spielend, dank Doppeltuner sind Programmwechsel während einer
Aufnahme kein Problem
Ausstattung/Verarbeitung 16/20
Benutzerfreundlichkeit 16/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 80 von 100
Einstellungshilfen
0–20 (je nach Schärfe 2
Kontrast
Raumhelligkeit) Rauschreduktion Aus
Farbintensität 10 Image+ Aus
Farbtemperatur Soft
Video Ein,
Filmglättung
Helligkeit 10
Film Aus
Loewe Connect 26 LED
Preis 1 400 Euro
Bilddiagonale
26 Zoll (66 cm)
Maße
68,7 × 51 × 9,4 cm
Gewicht
10,5 kg
Farben
Schwarz, Silber, Weiß
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (50 Hz)
Stromverbrauch
40–50 W/0,3 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/nein
3D-Darstellung
nein
Vorteile
· gute Bildabstimmung und statische
Bildschärfe
· gute Blickwinkelstabilität
(horizontal)
· Bildfläche entspiegelt
· gute Tonqualität
· alle Tuner integriert
· DiSEqC (1.0)
· Bild-in-Bild
· Radiomodus
· energiesparend
· Internet, Netzwerk
· große Formatunterstützung
(USB und Netzwerk)
· benutzerfreundliche Bedienung
Nachteile
· Bewegtbildschärfe nur auf
50-Hz-Niveau
· Farbeindruck leicht unausgewogen
· mäßige Schwarzdarstellung und
eingeschränkte Helligkeit
· Ausleuchtung leicht fleckig
· keine Festplattenaufzeichnung
und Doppeltuner
· kein WLAN
· kein Audiorückkanal (HDMI)
Loewes Connect 26 LED eignet sich ideal als Zweitfernseher im
Nebenzimmer. Im Verbund mit anderen aktuellen Loewe-Fernsehern
übertragen Sie Programminhalte vom Hauptgerät über das Netzwerk
Ausstattung/Verarbeitung 16/20
Benutzerfreundlichkeit 16/20
Wiedergabequalität 45/60
Wertung 77 von 100
Einstellungshilfen
Kontrast 20 Schärfe 2
Farbintensität 10 Rauschreduktion Aus
Farbtemperatur Soft
Helligkeit 10
Image+ Aus
Panasonic TX-L32D28ES
Preis 1 099 Euro
Bilddiagonale
32 Zoll (82 cm)
Maße
79,5 × 53,6 × 4,5 cm
Gewicht
17 kg
Farben
Weiß-Silber
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
60–115 W/0,2 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, extern
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern
3D-Darstellung
nein
Panasonics TX-L32D28ES schlägt die Brücke zwischen Fernsehen
und Internet. Die Edge-LED-Beleuchtung garantiert einen
energiesparenden Betrieb
Ausstattung/Verarbeitung 15/20
Benutzerfreundlichkeit 17/20
Wiedergabequalität 47/60
Wertung 79 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung und
Bildschärfe
· blickwinkelstabil (horizontal)
· Bildfläche nur leicht spiegelnd
· alle Tuner und Festplattenaufzeichnung
· DiSEqC (1.0) und Unicable
· benutzerfreundliche Bedienung
· energiesparend
· flach und leicht
· Internet, Netzwerk, WLAN
· SD-Schnittstelle
· Audiorückkanal (HDMI)
Nachteile
· Blaustich im Schwarz
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· Ausleuchtung leicht fleckig
· SD-Bildverarbeitung mit Schwächen
· Multimedia-Formate eingeschränkt
· Festplatte und WLAN extern (USB),
nicht beiliegend
· keine automatische Audio-Dynamikanpassung
· Standfuß starr
· Verarbeitung zweckmäßig
Einstellungshilfen
Modus True Cinema Schärfe 4
Kontrast 35–55 Farbton Warm
Helligkeit 0 P-NR Aus
Farbe 30 Gamma 2.2–2.4
Bilder: Loewe, Panasonic, Philips, Samsung, Sony
52 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Philips 32PFL7605H
Preis 999 Euro
Bilddiagonale
32 Zoll (82 cm)
Maße
77,7 × 47,2 × 4,2 cm
Gewicht
11,6 kg
Farben
Silber (Aluminium)
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
45–110 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern
3D-Darstellung
nein
Philips‘ 32PFL7605H überzeugt nicht nur im Preis-Leistungs-Verhältnis,
sondern auch im Bild. Aufseiten der Ausstattung müssen Sie jedoch
Kompromisse eingehen
Ausstattung/Verarbeitung 15/20
Benutzerfreundlichkeit 16/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 79 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung und
Bildschärfe
· gute Blickwinkelstabilität
(horizontal)
· Bildfläche nur leicht spiegelnd
· akzeptable Tonqualität
· Ambilight
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN
· SD-Schnittstelle
· Audiorückkanal (HDMI)
Nachteile
· Schwarzdarstellung nicht optimal
· Software-Schwächen
· kein Satellitentuner
· keine Programmaufzeichnung
· keine Bild-in-Bild-Option
· WLAN extern (USB), nicht
beiliegend
Einstellungshilfen
Smart Bild Standard Clear LCD Ein
60–100 (je nach Optimale
Kontrast
Aus
Raumhelligkeit) Auflösung
Helligkeit 50 Dynamic Contrast Aus oder Minimum
Farbe 50 Dyn. Hintergrundbel.
Optimales Bild
Schärfe 2
Farbweiß Warm Farboptimierung Aus
HD Natural Motion Aus Gamma 0
Philips 32PFL9705K
Preis 1 499 Euro
Bilddiagonale
32 Zoll (82 cm)
Maße
76,7 × 52,6 × 6,6 cm
Gewicht
17 kg
Farben
Silber (Aluminium)
Bildtechnologie
Direct-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
45–120 W/0,1 W (Stand-by))
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja
3D-Darstellung
nein
Philips‘ 32PFL9705K verfügt als einziger TV seiner Klasse über
eine vollwertige LED-Hintergrundbeleuchtung und Ambilight.
Die Kontrastdarstellung ist mustergültig
Ausstattung/Verarbeitung 17/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 51/60
Wertung 83 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung und
sehr gute Bildschärfe
· sehr gute Kontrastdarstellung
und Helligkeit
· Bildfläche nur leicht spiegelnd
· gute Tonqualität
· Ambilight
· alle Tuner
· DiSEqC (1.0)
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN
· SD-Schnittstelle
· Audiorückkanal (HDMI)
· gute Verarbeitung
Einstellungshilfen
Nachteile
· eingeschränkter Blickwinkel
· Software-Schwächen
· 60-Hz-Darstellung mit Rucklern
(Testmodell)
· keine Programmaufzeichnung
· keine Bild-in-Bild-Option
Smart Bild Standard HD Natural Motion Aus
60–100 (je nach Clear LCD Ein
Kontrast
Raumhelligkeit) Optimale
Aus
Helligkeit 50
Auflösung
Farbe 50 Dyn. Hintergrundbel. Optimales Bild
Schärfe 2 Farboptimierung Aus
Farbweiß Warm Gamma 0–1
Samsung UE32C8790
Preis 1 399 Euro
Bilddiagonale
32 Zoll (82 cm)
Maße
76,9 × 53,8 × 2,7 cm
Gewicht
15 kg
Farben
Silber (Aluminium)
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
50–110 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, extern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja
3D-Darstellung
nein
Samsungs UE32C8790 ist lediglich 2,7 Zentimeter tief und beinhaltet
dennoch fast alles, was ein moderner Fernseher benötigt
Ausstattung/Verarbeitung 17/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 80 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und Kontrastdarstellung
· SD-Bildverarbeitung über Standard
· alle Tuner und Festplattenaufzeichnung
· DiSEqC (1.2)
· Bild-in-Bild
· energiesparend
· flach und leicht
· Internet, Netzwerk, WLAN
· Multimedia-Talent
· Audiorückkanal (HDMI)
Nachteile
· Ausleuchtung nicht perfekt
· fehlende Detailnachschärfung
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· stark eingeschränkter Blickwinkel
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Bildfeineinstellungen komplex
· viele Anschlüsse über Adapterkabel
· Festplatte und WLAN extern (USB)
Einstellungshilfen
Modus Film Gamma 0
Kontrast 95 Hautton –5
Helligkeit 45 Hautton –5
Schärfe 20–30 Farbtemperatur Warm 2
Farbe 50 HDMI-Schwarzanp. Gering
Farbton G50/R50
Unschärfeminderung 8,
Motion Plus
Schwarzton Aus
Judder-Minimierung 0–3
Optimalkontrast Aus oder Niedrig Farbraum Auto
Sony KDL-32EX705
Preis 899 Euro
Bilddiagonale
32 Zoll (82 cm)
Maße
81,1 × 53,9 × 6,7 cm
Gewicht
12,7 kg
Farben
Schwarz-Silber
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
55–90 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern
3D-Darstellung
nein
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und Kontrastdarstellung
· gute Zwischenbildberechnung
· Bildfläche nur leicht spiegelnd
· alle Tuner, DiSEqC (1.0)
· Bild-in-Bild
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN
· Audiorückkanal (HDMI)
· günstig
Nachteile
· Blauschimmer im Tiefschwarz
· Ausleuchtung leicht fleckig
· eingeschränkter Blickwinkel
· Tonwiedergabe leicht blechern
· keine Programmaufzeichnung
· Multimedia-Formate eingeschränkt
· WLAN extern (USB)
· Verarbeitung zweckmäßig
Sonys KDL-32EX705 gehört zu den günstigsten Marken-LED-LCDs.
Dennoch lassen Bildqualität und Ausstattung nur wenige Wünsche offen
Ausstattung/Verarbeitung 15/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 46/60
Wertung 76 von 100
Einstellungshilfen
Hintergrundlicht je nach Wunsch Farbton 0
Kontrast Max Farbtemperatur Warm 2
Helligkeit 46 Schärfe 20
Farbe 50 Motionflow Standard
Flachbild-TVs 53

Für Wohnzimmer und Heimkino
Sony KDL-55NX815
Preis 2 699 Euro
Bilddiagonale
55 Zoll (140 cm)
Maße
127,6 × 80 × 3,2 cm
Gewicht
32,2 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
60–140 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, intern
3D-Darstellung
ja
Sonys KDL-55NX815 erscheint trotz opulenter Bildgröße wie ein
schlanker Bilderrahmen und arbeitet obendrein sehr Strom sparend.
Sogar die 3D-Darstellung meistert der Fernseher
Ausstattung/Verarbeitung 18/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 81 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung und
Kontrastdarstellung (Spaltendimming)
· sehr gute Bildschärfe
· gute Zwischenbildberechnung
· 3D-fähig, Wandlung von 2D zu 3D
· alle Tuner, DiSEqC (1.0)
· Bild-in-Bild
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN (intern)
· Audiorückkanal (HDMI)
· Bilderrahmendesign, schmaler
Rahmen
· geringe Bautiefe
· Monolith-Standfuß mit
Aktivlautsprechern
Nachteile
· Blauschimmer im Tiefschwarz
· Ausleuchtung leicht fleckig
· stark eingeschränkter Blickwinkel
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Tonwiedergabe leicht blechern,
Monolith-Standfuß nur optional
gegen Aufpreis
· keine Programmaufzeichnung
· Multimedia-Formate eingeschränkt
Einstellungshilfen
Hintergrundlicht je nach Wunsch Schärfe 20
Kontrast Max Motionflow Klar
Helligkeit 45 Schwarzkorrektur Aus
Farbton 0 Verb. Kontrastanh. Aus oder Niedrig
Farbtemperatur Warm 2 Gamma 0
Metz Sirius 42 LED 200 Twin R
Preis 3 999 Euro
Bilddiagonale
42 Zoll (107 cm)
Maße
104,6 × 80,2 × 11,7 cm
Gewicht
36 kg
Farben
Schwarz-Silber (Aluminium)
Bildtechnologie
Direct-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
70–175 W/0,9 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, intern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
nein/nein
3D-Darstellung
nein
Metz‘ Sirius 42 LED 200 Twin R legt den Fokus auf den Fernsehempfang
und die tadellose Wiedergabe der Inhalte. Die Voreinstellung
überrascht mit einer überaus neutralen Farbabbildung
Ausstattung/Verarbeitung 17/20
Benutzerfreundlichkeit 16/20
Wiedergabequalität 50/60
Wertung 83 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und guter Bildkontrast
· neutrale Farben ab Werk
· gute Tonqualität
· akzeptable Blickwinkelstabilität
(horizontal)
· Doppeltuner und integrierte
Festplatte
· umfangreiche Programmarchivierung
· DiSEqC (1.0) und Unicable
· Bild-in-Bild
· Radiomodus
· benutzerfreundliche Bedienung
· gute Verarbeitung
Nachteile
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· hohe Bautiefe
· keine Netzwerk- und Internetfunktionen
· stark eingeschränkte Multimedia-
Unterstützung
· kein Audiorückkanal (HDMI)
Einstellungshilfen
Helligkeit 50 Bildschärfe 3
Kontrast 80 Bildverbesserung Aus
Energieschema
Bildqualität, bildinhaltsabhängig
Aus (Film)
Stark (Video),
Bewegungskor.
Farbstärke 53 Dyn. Kontrast Aus
Farbeindruck Warm Dyn. Bildschärfe 0
Panasonic TX-P42GT20E
Preis 1 299 Euro
Bilddiagonale
42 Zoll (107 cm)
Maße
102,9 × 69,3 × 8,2 cm
Gewicht
23,5 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie
Plasma (100 Hz/600 Hz sfd)
Stromverbrauch
60–370 W/0,2 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, extern
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern (beiliegend)
3D-Darstellung
ja (Sender integriert)
Panasonics 3D-Einstiegsplasma hat den zur Synchronisierung mit den
3D-Brillen nötigen Sender eingebaut, die Nasengestelle müssen Sie
jedoch separat erwerben
Ausstattung/Verarbeitung 16/20
Benutzerfreundlichkeit 14/20
Wiedergabequalität 50/60
Wertung 80 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung und
guter Bildkontrast
· gleichmäßige Ausleuchtung
· sehr gute Bildschärfe
· uneingeschränkt blickwinkelstabil
· 3D-fähig, 2D-zu-3D-Wandlung
· exzellente 3D-Darstellung
· alle Tuner und Festplattenaufzeichnung
· DiSEqC (1.0) und Unicable
· benutzerfreundliche Bedienung
· Internet, Netzwerk, WLAN
· SD-Schnittstelle
· Audiorückkanal (HDMI)
· günstig
Nachteile
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Maximalhelligkeit eingeschränkt
· Gründarstellung leicht dominant
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· leichtes Bildflimmern und
Pixelrauschen
· SD-Bildverarbeitung mit Schwächen
· Multimedia-Formate eingeschränkt
· Festplatte und WLAN extern (USB)
· keine automatische Audio-Dynamikanpassung
· hohe maximale Energieaufnahme
· Wärmeabgabe, Lüfter
Einstellungshilfen
Modus
THX, True Cinema
Schärfe
oder Normal
4
Kontrast 35–55 Farbton Warm
Helligkeit 0 P-NR Aus
Farbe 30 (26 Normal) Gamma 2.2
Bilder: B&O, LG, Metz, Panasonic, Philips, Samsung, Sony
54 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Philips 46PFL9705K
Preis 2 999 Euro
Bilddiagonale
46 Zoll (117 cm)
Maße
108,8 × 70,7 × 6,9 cm
Gewicht
25 kg
Farben
Silber (Aluminium)
Bildtechnologie
Direct-LED-LCD (400 Hz)
Stromverbrauch
85–200 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, intern
3D-Darstellung
ja
Philips‘ 46PFL9705K zeigt die hellsten und kontrastreichsten Bilder
der aktuellen Flachbild-TV-Generation. Die Tonqualität steht dem
Gebotenen in nichts nach
Ausstattung/Verarbeitung 18/20
Benutzerfreundlichkeit 14/20
Wiedergabequalität 53/60
Wertung 85 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung und sehr
gute Bildschärfe
· exzellente Helligkeit und Kontrastdarstellung
(Referenz)
· Bildfläche nur leicht spiegelnd
· 3D-fähig
· gute Tonqualität
· Ambilight
· alle Tuner, DiSEqC (1.0)
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN
· SD-Schnittstelle
· Audiorückkanal (HDMI)
· gute Verarbeitung
Einstellungshilfen
Nachteile
· stark eingeschränkter Blickwinkel
· Bewegtbildschärfe stark abhängig
von Betriebstemperatur
· Mängel bei Ausleuchtung und LED-
Ansteuerung abhängig von Gerät
· Software-Schwächen
· keine Programmaufzeichnung
· keine Bild-in-Bild-Option
Smart Bild Standard HD Natural Motion Aus
Kontrast
60–100 (je nach Clear LCD Ein
Raumhelligkeit) Optimale Auflösung Aus
Helligkeit 48 Dynamic Contrast Aus oder Minimum
Farbe 48 Dyn. Hintergrundbel. Optimales Bild
Schärfe 2 Farboptimierung Aus
Farbweiß Warm Gamma 0–1
Samsung UE46C8790
Preis 2 499 Euro
Bilddiagonale
46 Zoll (117 cm)
Maße
109,2 × 72,4 × 2,7 cm
Gewicht
19,1 kg
Farben
Silber (Aluminium)
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
65–175 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, extern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern
3D-Darstellung
ja
Samsungs UE46C8790 bietet trotz geringer Bautiefe eine ausgefeilte
Bilddarstellung und akzeptable Tonqualität. Einer der besten Edge-
LED-LCDs am Markt
Ausstattung/Verarbeitung 18/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 49/60
Wertung 82 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und Kontrastdarstellung
· Spaltendimming kaschiert
Ungenauigkeiten der Ausleuchtung
· SD-Bildverarbeitung über Standard
· 3D-fähig, Wandlung von 2D zu 3D
· alle Tuner, Festplattenaufzeichnung
· DiSEqC (1.2)
· Bild-in-Bild-Darstellung
· energiesparend, flach und leicht
· Internet, Netzwerk, WLAN
· Multimedia-Talent
· Audiorückkanal (HDMI)
Einstellungshilfen
Nachteile
· fehlende Detailnachschärfung
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· stark eingeschränkter Blickwinkel
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Bildfeineinstellungen komplex
· viele Anschlüsse über Adapterkabel
· Festplatte und WLAN extern (USB)
Modus Film LED Motion Plus Kino
Kontrast 95 Farbtemperatur Warm 2
Helligkeit 45 HDMI-Schwarzanp. Gering
Schärfe 20–30
Unschärfeminderung
Farbe 50
Motion Plus
8, Judder-
Farbton G50/R50
Minimierung 0–3
Gamma 0
Hautton –5
Farbraum Auto
Loewe Individual 40 Compose LED DR+
Loewes Individual 40 Compose LED 400 DR+ lässt sich flexibel konfigurieren:
Neben dem Standfuß und den Lautsprechern bestimmen Sie
auch die Farbe des Fernsehers und der Seitenblenden
Preis 4 000 Euro
Bilddiagonale
40 Zoll (102 cm)
Maße
100 × 61,7 × 6 cm
Gewicht
23,4 kg
Farben
Schwarz, Silber, Weiß
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (400 Hz)
Stromverbrauch
70–150 W/0,2 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, intern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, intern
3D-Darstellung
nein
Ausstattung/Verarbeitung 19/20
Benutzerfreundlichkeit 16/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 83 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und Kontrastdarstellung
· gute Tonqualität
· Mehrkanalaudiodecoder
· Doppeltuner und integrierte Festplatte
· umfangreiche Programmarchivierung
· DiSEqC (1.0) und Unicable
· Bild-in-Bild-Darstellung
· Radiomodus
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN
· große Formatunterstützung im
Netzwerk
· benutzerfreundliche Bedienung
· exklusives Design, gute Verarbeitung
· zahllose Konfigurationsmöglichkeiten
Nachteile
· stark eingeschränkter
Betrachtungswinkel
· Blaustich im Tiefschwarz
· Farbabbildung nicht exakt
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· Ausleuchtung leicht fleckig
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· eingeschränkte Multimedia-
Unterstützung über USB
· kein Audiorückkanal (HDMI)
Einstellungshilfen
Kontrast
0–20 (je nach Schärfe 2
Raumhelligkeit) Rauschreduktion Aus
Farbintensität 10–11 Image+ Ein
Farbtemperatur Soft Filmglättung Video Ein, Film Aus
Helligkeit 9–10 VBD+ Ein
LG 47LX9500
Preis 2 999 Euro
Bilddiagonale
47 Zoll (119 cm)
Maße
108,6 × 71,6 × 3,2 cm
Gewicht
26,7 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie
Direct-LED-LCD (400 Hz)
Stromverbrauch
60–170 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern
3D-Darstellung
ja
LGs 47LX9500 füllt die Bildfläche nahezu rahmenlos aus. Dank
umfangreicher Einstellungsmöglichkeiten gelingt die Farbdarstellung
punktgenau
Ausstattung/Verarbeitung 16/20
Benutzerfreundlichkeit 16/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 80 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung und
guter Bildkontrast
· punktgenaue Farbabbildung
· blickwinkelstabil (horizontal)
· energiesparend
· flach, schmaler Rahmen
· Internet, Netzwerk, WLAN
· Bluetooth
· Multimedia-Talent
· 3D-fähig, Brille liegt bei
Nachteile
· Blauschimmer im Schwarz
· Bewegtbildschärfe befriedigend
· LED-Segmente teilweise sichtbar
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· Kontrastfilterscheibe spiegelt stark
· mäßige Tonqualität
· kein Sat-Tuner
· WLAN extern (USB)
· kein Audiorückkanal (HDMI)
· mäßige 3D-Qualität
Einstellungshilfen
Bildmodus ISF Tru Motion Judder 0, Blur 5
Beleuchtung
je nach
Raumhelligkeit
LED-Local-Dimming Ein
Kontrast 95 Dyn. Kontrast Aus
Helligkeit 48 Schwarzwert Tief
V./H.Schärfe 60 Farbskala Standard
Farbe 50 Farbtemperatur Warm
Tint 0 Gamma 2.2
Flachbild-TVs 55

Großes Bild, geringer Verbrauch
LG 47LE7500
LGs 47LE7500 ist ein günstiges Multimedia-Talent. Schwächen in der
Ausstattung, Verarbeitung und Wiedergabequalität sind deshalb zu
verschmerzen
Preis
1 899 Euro
Bilddiagonale
47 Zoll (119 cm)
Maße
112,8 × 75,4 × 3,4 cm
Gewicht
27,5 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
55–130 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern
3D-Darstellung
nein
Ausstattung/Verarbeitung 14/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 46/60
Wertung 75 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung
· blickwinkelstabil (horizontal)
· energiesparend
· flach
· Internet, Netzwerk, WLAN
· Bluetooth
· Multimedia-Talent
· günstiger Marktpreis (1 100 Euro)
Nachteile
· Bewegtbildschärfe befriedigend
· Kontrastdarstellung befriedigend
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· träges LED-Dimming
· Kontrastfilterscheibe spiegelt stark
· Tonwiedergabe blechern
· kein Sat-Tuner
· WLAN extern (USB)
· Verarbeitung zweckmäßig
· kein Audiorückkanal (HDMI)
Einstellungshilfen
Modus Film Tru Motion Judder 0, Blur 5
Beleuchtung
je nach
LED-Local-
Raumhelligkeit Dimming
Aus
Kontrast 100 Dyn. Kontrast Aus
Helligkeit 50 Schwarzwert Tief
V./H.Schärfe 60 Farbskala Standard
Farbe 50 Farbtemperatur Warm
Tint 0 Gamma 2.2
Panasonic TX-L42V20E
Preis 1 399 Euro
Bilddiagonale
42 Zoll (107 cm)
Maße
103,4 × 69,8 × 3,9 cm
Gewicht
21,5 kg
Farben
Silber
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
55–120 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, extern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern (beiliegend)
3D-Darstellung
nein
Vorteile
· gute Bildabstimmung und Bildschärfe
· blickwinkelstabil (horizontal)
· Bildfläche nur leicht spiegelnd
· alle Tuner und Festplattenaufzeichnung
· DiSEqC (1.0) und Unicable
· benutzerfreundliche Bedienung
· energiesparend
· flach und leicht
· Internet, Netzwerk, WLAN
· SD-Schnittstelle
· Audiorückkanal (HDMI)
Nachteile
· Blaustich im Schwarz
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· Ausleuchtung leicht fleckig
· SD-Bildverarbeitung mit Schwächen
· Multimedia-Formate eingeschränkt
· Festplatte und WLAN extern (USB)
· fehlerhafte Deaktivierung des
Displays im Musikmodus
· keine automatische Audio-Dynamikanpassung
Panasonics TX-L42V20E bietet aus allen Blickwinkeln ein überzeugendes
Bild – die IPS-Paneltechnologie macht es möglich. Die integrierten
TV-Funktionen lassen externe Receiver überflüssig erscheinen
Ausstattung/Verarbeitung 16/20
Benutzerfreundlichkeit 17/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 81 von 100
Einstellungshilfen
Modus True Cinema Schärfe 4
Kontrast 35–55 Farbton Warm
Helligkeit 0 P-NR Aus
Farbe 30 Gamma 2.2–2.4
Samsung UE46C7700
Preis 1 999 Euro
Bilddiagonale
46 Zoll (117 cm)
Maße
109,2 × 72,4 × 3 cm
Gewicht
19,1 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
65–175 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, extern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern
3D-Darstellung
ja
Samsungs UE46C7700 kombiniert eine gute 2D- und 3D-Darstellung in
einem flachen Gehäuse. Auch die Ausstattung weiß zu beeindrucken,
der Fernseher ist ein echtes Multimedia-Talent
Ausstattung/Verarbeitung 18/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 81 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und Kontrastdarstellung
· SD-Bildverarbeitung über Standard
· 3D-fähig, Wandlung von 2D zu 3D
· alle Tuner und Festplattenaufzeichnung
· DiSEqC (1.2)
· Bild-in-Bild
· energiesparend
· flach und leicht
· Internet, Netzwerk, WLAN
· Multimedia-Talent
· Audiorückkanal (HDMI)
Nachteile
· Ausleuchtung leicht fleckig
· fehlende Detailnachschärfung
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· stark eingeschränkter Blickwinkel
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Bildfeineinstellungen komplex
· viele Anschlüsse über Adapterkabel
· Festplatte und WLAN extern (USB)
Einstellungshilfen
Modus Film Gamma 0
Kontrast 95 Hautton –5
Helligkeit 45 Kantenglättung Aus
Schärfe 20–30 Farbtemperatur Warm 2
Farbe 50 HDMI-Schwarzanp. Gering
Farbton G50/R50
Unschärfeminderung 8,
Motion Plus
Schwarzton Aus
Judder-Minimierung 0–3
Optimalkontrast Aus oder Niedrig
Schattendurchz. 0
Farbraum Auto
Bilder: LG, Panasonic, Samsung, Sharp, Sony, Toshiba
56 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Sharp LC-46LE820E
Preis 1 599 Euro
Bilddiagonale
46 Zoll (117 cm)
Maße
112,7 × 78,5 × 3,9 cm
Gewicht
30 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
60–130 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein, Time-Shift intern
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/nein
3D-Darstellung
nein
Sharps LC-46LE825E kommt im edlen Design daher und besitzt dank
des penibel justierbaren Lichtsensors ein großes Energiesparpotenzial.
Die Bildfläche spiegelt leider auffällig
Ausstattung/Verarbeitung 15/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 46/60
Wertung 76 von 100
Vorteile
· gute Kontrastdarstellung
· gute statische Bildschärfe
· Time-Shift
· energiesparend
· flach, gutes Design und gute
Verarbeitung
· netzwerkfähig
· Multimedia-Talent
· Audiorückkanal (HDMI)
· Lichtsensor flexibel abstimmbar
Nachteile
· Farbdarstellung verfälscht
· Bewegtbildschärfe befriedigend
· Ausleuchtung leicht fleckig
· eingeschränkter Blickwinkel
· Kontrastfilterscheibe spiegelt stark
· wenig Formate im Netzwerk
· kein Sat-Tuner
· magere Ausstattung
· Tonwiedergabe leicht blechern
Einstellungshilfen
AV-Modus Film Schärfe +2
Hintergrundbel.
je nach
Raumhelligkeit
Farbtemperatur Tief
Kontrast 31 Gamma 0
Helligkeit 0 Aktiver Kontrast Aus
Farbe +2 Fine Motion Aus
Farbton 0 Filmmodus Aus oder Niedrig
Sony KDL-46NX705
Preis 1 899 Euro
Bilddiagonale
46 Zoll (117 cm)
Maße
112,7 × 74,8 × 6,4 cm
Gewicht
27,8 kg
Farben
Schwarz, Weiß
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
50–120 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, intern
3D-Darstellung
nein
Sonys KDL-46NX705 ist ein echter Hingucker und überzeugt mit
einem guten Bild. Komplett wird der Fernseher aber erst durch
den Monolith-Standfuß
Ausstattung/Verarbeitung 16/20
Benutzerfreundlichkeit 15/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 79 von 100
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und Kontrastdarstellung
· gute Zwischenbildberechnung
· alle Tuner, DiSEqC (1.0)
· Bild-in-Bild
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN (intern)
· Audiorückkanal (HDMI)
· Bilderrahmendesign
Nachteile
· Blauschimmer im Tiefschwarz
· Ausleuchtung leicht fleckig
· stark eingeschränkter Blickwinkel
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Tonwiedergabe leicht blechern,
Monolith-Standfuß nur optional
gegen Aufpreis
· keine Programmaufzeichnung
· Multimedia-Formate eingeschränkt
· Kabelabdeckung liegt nur NX805-
Modellen bei
Einstellungshilfen
Hintergrundlicht je nach Wunsch Schärfe 20
Kontrast Max Motionflow Standard
Helligkeit 45 Schwarzkorrektur Aus
Farbe 50 Verb.
Farbton 0
Kontrastanh.
Aus oder Niedrig
Farbtemperatur Warm 2 Gamma 0
Loewe Connect 40 LED 200 DR+
Preis 3 600 Euro
Bilddiagonale
40 Zoll (102 cm)
Maße
100 × 66,6 × 6,6 cm
Gewicht
26 kg
Farben
Schwarz, Silber, Weiß
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (200 Hz)
Stromverbrauch
75–120 W/0,3 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C, DVB-S
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
ja, intern
Bild-in-Bild
ja
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, intern
3D-Darstellung
nein
Vorteile
· gute Bildabstimmung, Bildschärfe
und Kontrastdarstellung
· Doppeltuner und integrierte Festplatte
· umfangreiche Programmarchivierung
· DiSEqC (1.0) und Unicable
· Bild-in-Bild-Darstellung
· Radiomodus
· energiesparend
· Internet, Netzwerk, WLAN
· HbbTV
· große Formatunterstützung im
Netzwerk
· DR-Plus-Streaming
· benutzerfreundliche Bedienung
· exklusives Design, gute Verarbeitung
Nachteile
· Blaustich im Tiefschwarz
· Farbabbildung nicht exakt
· Zwischenbildberechnung mit
Artefakten
· Ausleuchtung leicht fleckig
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Tonqualität leicht blechern
· kein Audiorückkanal (HDMI)
Loewes Connect 40 LED 200 DR+ streamt via DR+ Fernsehinhalte übers
Netzwerk. Dank HbbTV und Onlineportal schlägt der LED-LCD die
Brücke vom Fernsehen zum Internet
Ausstattung/Verarbeitung 19/20
Benutzerfreundlichkeit 16/20
Wiedergabequalität 48/60
Wertung 83 von 100
Einstellungshilfen
Kontrast
0–20 (je nach Schärfe 2
Raumhelligkeit) Rauschreduktion Aus
Farbintensität 10 Image Active Aus
Farbtemperatur Soft Filmglättung Video Ein, Film Aus
Helligkeit 10 VBD+ Ein
Toshiba 46VL733G
Preis 1 599 Euro
Bilddiagonale
46 Zoll (117 cm)
Maße
114 × 75,6 × 4,9 cm
Gewicht
22,5 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie
Edge-LED-LCD (100 Hz)
Stromverbrauch
60–130 W/0,1 W (Stand-by)
Tuner
DVB-T, DVB-C
CI Plus
ja
Festplattenaufz.
nein
Bild-in-Bild
nein
DLNA/Wi-Fi
ja/ja, extern (beiliegend)
3D-Darstellung
nein
Toshibas 46VL733G erhalten Sie bereits ab 1 100 Euro. Der Lichtsensor
bzw. die Bildhelligkeit lässt sich auf jeden Raum perfekt abstimmen.
Davon abgesehen ist die Ausstattung etwas eingeschränkt
Ausstattung/Verarbeitung 13/20
Benutzerfreundlichkeit 14/20
Wiedergabequalität 46/60
Wertung 73 von 100
Vorteile
· gute Kontrastdarstellung
· gute statische Bildschärfe
· energiesparend
· netzwerkfähig, Youtube, WLAN
· SD-Schnittstelle
· Audiorückkanal (HDMI)
· Lichtsensor flexibel abstimmbar
· günstiger Marktpreis (1 100 Euro)
Nachteile
· Bewegtbildschärfe befriedigend
· Blauschimmer in dunklen
Bildbereichen
· Ausleuchtung leicht fleckig
· eingeschränkter Blickwinkel
· Kontrastfilterscheibe spiegelt
· Tonwiedergabe blechern
· wenig unterstützte
Multimedia-Formate
· CI-Plus-Unterstützung im Test
nicht fehlerfrei
· kein Sat-Tuner
· zweckmäßige Verarbeitung
Einstellungshilfen
Modus Film Schärfe 10
Panelhelligkeit
je nach Raumhelligkeit
Gamma 10
Kontrast 100 Resolution+ Ein, Stufe 4
Helligkeit –8 Active Vision M100 Ein
Farbe 5 Filmstabilisierung Standard
Farbton 0 Farbtemperatur 5
Flachbild-TVs 57

Tipps für den Fernseherkauf
Zum Abschluss unseres Testmarathons präsentieren wir Ihnen wissenswerte Hintergrundinfos
rund um das Thema LED-LCD und vergleichen die Testkandidaten in den wichtigsten
technischen Kriterien.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Herkömmliche LCD-Fernseher nutzen zur Lichterzeugung Leuchtstoffröhren, die
hinter dem LCD-Panel und Farbfilter über die gesamte Bildfläche angeordnet
sind. Die Bautiefe ist dementsprechend hoch
Moderne LCDs nutzen Leuchtdioden zur Lichterzeugung, hier am Beispiel der
Edge-LEDs – Leuchtdioden sind im Randbereich installiert und strahlen zur Bildmitte.
Die Bautiefe der Fernseher kann auf ein Minimum reduziert werden
Bilder: Auerbach Verlag, Sharp
58 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bildschärfe
Full-HD-Auflösung und eine
200-Hertz-Angabe sind keine Garantie
für eine mustergültige Schärfedarstellung.
Vorrangig entscheidet die
interne Bildverarbeitung darüber, ob
Sie im HDTV-Zeitalter auch wirklich
scharfe Bilder genießen. In unserem
Test zeigte Samsung Schwächen bei
statischen Bildinhalten (links), hier
im Vergleich zu Panasonics LED-LCD
(rechts). Während Panasonic behutsam
feinste Details hervorhebt, wirkt
das Bild des Samsung zwar natürlich,
aber vergleichsweise weich. Spitzenreiter
war das 400-Hertz-Gerät von
Sony, das durch die meist artefaktfreie
Bildberechnung Motionflow sowie
durch Konturnachschärfung den
besten Kompromiss erzielte.
Energieeinsparung
Alle getesteten Fernseher nutzen
Strom sparende Leuchtdioden zur
Lichterzeugung, was den Energiebedarf
auf weniger als 100 Watt (W)
senkt. Samsung gelingt es durch
das Ein- und Ausschalten einzelner
Segmente, den Stromhunger im
Praxisbetrieb auf ein Minimum zu
beschränken. Ebenfalls weit vorn
in Sachen Energieeinsparung sind
Toshiba und Sharp: Mittels exakt abstimmbarer
Lichtsensoren verbrauchen
beide Fernseher weder in den
Abend- noch Tagesstunden zu viel
Energie. Einzige Ausnahme vom insgesamt
überzeugenden Abschneiden
ist der Beovision 10, der unter
Tageslichtbedingungen im Schnitt
70 W mehr verbrauchte.
Bildkontrast
Samsung bietet mit der LED-LCD-Serie
C8790 (links im Bild) ein intelligentes
Verfahren, um einzelne LED-
Gruppen in Echtzeit in der Helligkeit
zu beeinflussen. Damit erreichte der
Fernseher sowohl messtechnisch als
auch subjektiv einen guten Kontrast,
denn dunkle Bildflächen wirken weder
aufgehellt noch blaustichig. Auch
die Ausleuchtung hat Samsung im
Griff: Fleckig wirkende Bildbereiche
werden geschickt kaschiert. Alles andere
als unsichtbar gestalteten sich
die Nachteile der Randbeleuchtung
bei der Konkurrenz. Im Bild sehen Sie
einen Vergleich zu Panasonics LED-
LCD (rechts), der schwarze Bildinhalte
mangels Dimming aufgehellt und
deutlich zu kühl wiedergab.
Blickwinkel
Sämtliche Messwerte beziehen sich
meist auf einen Idealfall: Sie sitzen
frontal vor dem Fernseher und dieser
steht bzw. hängt exakt auf Augenhöhe.
Sobald die Sitzplätze variieren
und der Blickwinkel zunimmt, kann
der gute Bildeindruck schwinden. Im
Test boten lediglich Panasonic und
LG einen guten Blickwinkel, beiden
Fernsehmodellen gelang es, von allen
relevanten Sitzplätzen aus einen
gleichbleibenden Bildeindruck zu
vermitteln. Dagegen kämpften die
Mitbewerber mit ausbleichenden
Farben und flauen Kontrasten, was
die besten Sitzplätze im Wohnzimmer
unnötig einschränkt. Im
Bild sehen Sie Samsung (links) und
Panasonic (rechts) im Vergleich.
Tonqualität
Der Schwachpunkt nahezu aller
Fernseher ist die lediglich befriedigende
Tonqualität. Wie durch ein
Wunder gelang es Samsung, trotz
der geringsten Bautiefe der Testkandidaten
das Mittelfeld zu erreichen
und fernsehtaugliche Klänge vorzuweisen.
Ganz andere Töne vernahmen
wir von LG, Toshiba und Sony –
den Testgeräten gelang es nicht,
Geräusche oder Stimmen natürlich
wiederzugeben. Konkurrenzlos gestaltet
sich das Konzept von Bang &
Olufsen und Bose: Das großzügige
Gehäusevolumen erlaubt Hoch-,
Mittel- und Tieftöner (siehe Bild), die
uneingeschränkt musik- und filmtauglich
sind. Im Fall von Bose beeindruckt
sogar die Räumlichkeit.
TV-Komfort
Wer ohne Zusatzgeräte digitales
Fernsehen und HDTV empfangen
möchte, kommt besonders bei
Panasonic, Samsung und Sony
auf seine Kosten. Mit integrierten
DVB-T-, Kabel- und Satellitentunern
samt CI-Plus-Schnittstelle sind diese
Geräte für alle Empfangsarten
gerüstet. Die Bedienung gelang
Panasonic am intuitivsten; Einrichtung,
Sendersuchlauf und Programmsortierung
stehen externen
Lösungen in nichts nach. Wie Samsung
gestattet Panasonic Aufzeichnungen
über eine angeschlossene
Festplatte, Sharp ermöglicht bei seinem
Gerät mit Kabeltuner immerhin
noch zeitversetztes Fernsehen über
den fest integrierten Speicher.
Kontrastfilter
Beurteilen Sie nicht nur die Bildqualität
im laufenden Betrieb, sondern
schalten Sie das Gerät aus
und betrachten Sie die Bildfläche
aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Alle Hersteller verfolgen bei der
Kontrastfilterscheibe eigene Philosophien.
Ein großer Nachteil der
meisten getesteten Modelle besteht
darin, dass die Bildfläche spiegelt.
Die geringste Spiegelung wiesen
LED-LCDs von Panasonic, Philips,
Loewe und LG (LEX8) auf. Samsungs
Kontrastfilter (Bild) wirkt zwar auch
unter Sonnenlicht pechschwarz, die
Reflexionen können den Bildgenuss
jedoch stören. Besonders stark spiegelnd
waren Sharps (LE825, LE925)
und Toshibas (WL768) Glasfronten.
3D-Fernsehen
Aktuelle TV-Modelle von LG,
Panasonic, Philips, Samsung, Sharp,
Sony und Toshiba ermöglichen die
3D-Darstellung, nicht alle Fernseher
sind aber in der Lage, normale 2D-
Signale in Echtzeit umzuwandeln.
Meist sind die Signalgeber für die
Brillen bereits eingebaut. Die Nasenaufsätze
kosten je nach Modell
zwischen 90 und 120 Euro, liegen
im Ausnahmefall jedoch bei. 3D-
Filme sind meist an einen Hersteller
gebunden, so erlangen Sie die Bluray
3D von „Avatar“ nur, wenn Sie
einen Blu-ray-Player oder Fernseher
von Panasonic erstehen. Im Bild das
3D-Startset von Samsung, das zwei
Brillen und einen Film für rund 200
Euro bietet.
Flachbild-TVs 59

Optimieren Sie Ihr TV-Bild
Voreinstellungen und Einstellungshilfen sind lediglich Kompromisse auf dem Weg zum besten
Fernseherlebnis in den eigenen vier Wänden. Mit unseren Tipps gelingt die professionelle Kalibrierung
binnen weniger Minuten.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Normgerechte Testbilder finden Sie kostenlos unter www.burosch.de. Zugespielt
über USB-Datenträger oder als Testdisc gelingt die HD-Darstellung pixelperfekt
Neben dem Farb- und Kontrasttestbild (links) finden Sie auch den Fokustest: Bildschärfe,
Bildbeschnitt und Skalierung lassen sich besonders exakt überprüfen
Bilder: ... Burosch, Sharp
60 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Voreinstellung
Nahezu jedes Fernsehermodell bietet
vorgefertigte Einstellungen, die mit
„Dynamik“ (auch „Kühl“), „Standard“
oder „Kino“ (auch „Weich“)
bezeichnet werden. „Dynamik“ ist
der Modus mit der größten Leuchtkraft,
das Bild wirkt hell, aber bläulich;
Farben, Kontraste sowie Schärfe sind
maßlos überbetont (Bild oben) und
das Gesamtergebnis wirkt künstlich.
„Standard“ erscheint im direkten Vergleich
milder und kommt dem natürlichen
Abbild der Wirklichkeit deutlich
näher. „Kino“ ergibt den neutralsten
Eindruck, das Bild wirkt aber kontrastschwächer
und dunkler (Bild unten).
Eine neutrale Voreinstellung bietet die
optimalen Voraussetzungen für eine
nachfolgende Bildoptimierung.
Helligkeit
Der Helligkeitsregler beeinflusst nicht
die Helligkeit des Bildes, sondern die
Differenzierung der Schwarzbereiche.
Eine zu hohe Regelung reduziert den
Kontrast, dunkle Bereiche wirken grau
(Bild oben). Ist der Wert zu niedrig,
sehen Sie keinerlei Abstufungen in
dunklen Szenen (Bild unten). Die richtige
Helligkeit ist dann erzielt, wenn
der Hintergrund des Testbildes sowie
die letzte Graustufe tiefschwarz
erscheinen und alle weiteren Kästen
voneinander zu unterscheiden sind.
Der sogenannte HDMI-Schwarzwert
(erweitert oder eingeschränkt) beeinflusst
die abgebildeten Graustufen,
die Abstimmung von Bildquelle und
Fernseher sollte deshalb immer den
gleichen Wertebereich aufweisen.
Kontrast
Erhöhen Sie den Kontrast so lange,
bis das Bild brillant sowie plastisch
erscheint und alle hellen Graustufen
gleichzeitig sichtbar bleiben. Ein zu
hoher Kontrast verschluckt Abstufungen
(Bild oben), ein zu geringer
Wert lässt das Bild flau erscheinen
(Bild unten). Ein Hinweis an alle Plasma-TV-Besitzer:
Durch die Vielzahl
an weißen Flächen reduziert die Elektronik
die Helligkeit automatisch. Anhand
des Burosch-Testbildes können
Sie auch die Tonwertverteilung (Gamma)
beurteilen. Ist der Gammawert zu
hoch, vermischen sich die schwarzen
Felder. Bei einem niedrigen Gammawert
grenzen sich die schwarzen Felder
stark voneinander ab oder helle
Bereiche sind nicht zu unterscheiden.
Farbe
Um die Farbsättigung richtig einzustellen,
sollten Sie die Farbe zunächst
reduzieren: Das Burosch-Farbtestbild
erscheint matt (Bild oben). Nun muss
der Farbregler so weit nach rechts justiert
werden, bis alle Farben klar erkennbar
sind, die Ränder der Kästen
aber nicht verschwimmen. Die Farbsättigung
ist dann zu hoch, wenn
die Abgrenzungen der mittleren
Farbkästen nicht mehr sichtbar sind
(Bild unten). Einige Modelle bieten
die Wahl des Farbraums zwischen
„Normal“ und „Erweitert“ (auch
„x.v.Color“). Der „normale“ Farbraum
entspricht meist dem Videostandard
und zeigt die korrekten Farben, was
zum Beispiel Naturaufnahmen zu
mehr Natürlichkeit verhilft.
Farbtemperatur
Das Mischverhältnis der drei Grundfarben
ist für die neutrale Graustufendarstellung
verantwortlich. Rot,
Grün und Blau im gleichen Verhältnis
ergeben je nach Helligkeit Weiß, Grau
oder Schwarz. Mit den Burosch-Testbildern
„Helligkeit“ und „Kontrast“
können Sie dies überprüfen. Im Idealfall
entsprechen Graustufen der Quelle.
Wechseln Sie auf die Farbtemperatur
„Normal“ oder „Kalt“, werden
Sie einen deutlichen Blauüberschuss
bemerken (Bild oben). Ist der Wert zu
niedrig, färbt sich der Bildinhalt rötlich
(Bild unten). Für eine neutrale Darstellung
der Quelle ist eine Farbtemperatur
von rund 6 500 Kelvin Pflicht,
was meist der Voreinstellung „Warm“
oder „Warm 2“ entspricht.
Bildschärfe
Mit dem Schärfetestbild können Sie
den Mittelweg aus Schärfe und Natürlichkeit
finden. Drehen Sie zunächst
den Regler nach links: Das Bild wird
unscharf (Bild oben). Erhöhen Sie nun
die Schärfe, bis um feine Linien weiße
Ränder zu sehen sind (Bild unten). Reduzieren
Sie daraufhin die Schärfe, bis
die Doppelkonturen verschwinden.
Um die Quelle möglichst genau abzubilden,
sollten Sie die Schärfe direkt
am Fernseher und nicht vom Sitzplatz
aus einstellen. Spielen Sie die Bilder in
HD-Qualität zu, sollte das Bildformat
„Nicht skaliert“ gewählt werden. Falls
Sie die Testbilder via DVD zum Fernseher
weiterleiten, nimmt die Signalverarbeitung
(Skalierung) Einfluss auf die
Bildung von Doppelkonturen.
Flachbild-TVs 61

Filmbilder in Lebensgröße
3D- und LED-Projektoren zaubern unvergessene Kinomomente auf die heimische
Leinwand. Welche Beamer für Sie geeignet sind, erfahren Sie in unseren Tests
Projektion ohne Balken
Filme im Superbreitbildformat
in voller Größe erleben
Kino im Wohnzimmer
Mit unseren Tipps gelingt das
Filmerlebnis nicht nur im Heimkino
62 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bilder: In-Akustik, JVC, Panamorph, Runco, Sony

Produkt Bewertung Seite
JVC
DLA-X3
Sehr gut
86
64
Sony
VPL-VW90ES
Sehr gut
85
68
Runco
Q-750i
Gut
83
72
Mitsubishi
HC6800
Gut
78
76
LG
CF3D
Gut
76
70
Infocus
SP8602
Gut
76
74
Epson
EH-TW4400
Gut
83
78
Die optimalen Bildeinstellungen der getesteten
Projektoren finden Sie auf Seite 237.
Projektoren 63

DLA-X3
Hersteller
JVC
Preis
3999 Euro
Info
www.jvc.de
Maße (B/H/T) 45,5 × 17,9 × 47,2 cm
Gewicht
14,7 kg
Farben
Schwarz, Weiß
Bildtechnologie D-ILA
Projektionschip 3 × 0,7 Zoll D-ILA
(3. Generation)
Lampe
220 W
Lebensdauer 3500 h
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
1080p24 ja
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
Projektionsabstand 2,7–5,5 m (2 m Bildbreite)
Lens-Shift
80 % vertikal,
34 % horizontal
Zoom/Fokus
motorisiert
HDMI 1.4
ja
Bild-in-Bild
nein
3D-Darstellung ja (Sender extern)
3D-Formate
Frame-Packing,
Side-by-Side, Top-Bottom
HD
TVXXL
JVC DLA-X3
AUSGABE 1.2011
Drei hoch drei
JVC wagt den nächsten großen Schritt im Projektionsbereich und veröffentlicht gleich drei
neue Modelle mit 3D-Unterstützung. Das Einsteigergerät namens DLA-X3 kostet stattliche
4 000 Euro und dürfte beim Großteil der Heimkinobesitzer bereits Profiambitionen bedienen.
VON CHRISTIAN HILL UND CHRISTIAN TROZINSKI
Am Anschlussfeld auf der Rückseite findet sich die 3D-Sync-Schnittstelle. Über das Tastenfeld in der Mitte lassen sich
Funktionen direkt am Gerät bedienen und rechts befindet sich eine Klappe für das schnelle Wechseln der Lampe
DISPLAY LINK
Bilder: Auerbach Verlag, JVC
64 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft

Nach dem Auspacken erstrahlt JVCs
DLA-X3 in einem für den Heimkinobereich
nicht alltäglichen weißen Gewand.
Damit fühlt sich das Gerät auch in Wohnzimmergefilden
wohl. Erst auf den zweiten Blick
fällt auf, dass das Gehäuse in drei verschiedenen
Weißtönen erstrahlt, Frontblende, Seitenteile
und Gehäuseoberseite unterscheiden sich dabei
in der Helligkeit des Weißtons. Wer es lieber
klassischer mag, kann den DLA-X3 auch im
heimkinoüblichen Schwarz erwerben.
Zurück in die Zukunft
Beim Design der neuen Projektorreihe haben
sich die Entwickler am lange zurückliegenden
Modell HD1 orientiert; das auffälligste Merkmal
ist die wieder in der Mitte befindliche Optik.
Die Linse selbst wird im Stand-by durch eine
Schutzblende in Gehäusefarbe verdeckt. Wird
der Projektor aus dem Dornröschenschlaf erweckt,
fährt die Blende mit einem nicht überhörbaren
Motorengeräusch zur Seite weg. Dies
ist zugleich der mit Abstand lauteste Ton, den
der DLA-X3 von sich gibt, denn im alltäglichen
Gebrauch surren die Lüfter kaum wahrnehmbar
und werden selbst bei hoher Lampenhelligkeit
von der Heimkinoanlage übertönt. In beiden Gehäuseseiten
befinden sich durchgehende Kühlkanäle.
Die Luft wird im hinteren Teil eingesaugt
und mit der aufgesogenen Wärme vorn ausgeblasen.
Bei einer wandnahen Installation sollte
auf eine ausreichende Luftzufuhr geachtet werden.
Die Änderung des Designs umfasst auch
die Verlagerung der Anschlüsse – diese sind nun
rückseitig integriert. Den sonst üblichen VGA-
Eingang sucht man vergeblich, an dessen Stelle
prangt der 3D-Sync-Anschluss, der in Kombination
mit dem externen Infrarotsender das Tor
zur plastischen Bilddarstellung eröffnet. Zudem
kann der DLA-X3 zwei 12-Volt-Trigger vorweisen,
die wir beim Vorgänger noch schmerzlich
vermissten. Im regulären Betrieb pegelt sich der
Leistungshunger des Projektors bei etwas mehr
als 230 Watt (W) ein, was angesichts der gesteigerten
Lampenleistung ein akzeptabler Wert ist.
Leuchtet die neu entworfene Lampe mit voller
Leistung, steigt der Verbrauch auf etwa 310 W
und das Betriebsgeräusch ist wahrnehmbar. Der
Wechsel zwischen Normal- und Hochleistungsmodus
ist nun ohne Verzögerung möglich.
Schnellstart
Die Optik verfügt über einen ausreichend
großen Zoom-Bereich sowie horizontalen und
vertikalen Lens-Shift. Äußerst hilfreich ist die
komplett fernbedienbare Optik des Projektors.
Bildgröße, Fokus und Ausrichtung steuern Sie
bequem vom Sitzplatz aus oder überprüfen die
Gelungen ist die in zwölf Punkten korrigierbare Gammakurve.
Die Kalibrierung kann sowohl für Weiß als auch für
die Primärfarben vorgenommen werden
Der Infrarotemitter zur Synchronisation der Shutter-Frequenz
der Brille ist nicht Bestandteil der Grundausstattung.
Das Anschlusskabel ist mit 3 Metern etwas zu kurz geraten
Anzeige
Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.
Wir machen die
scharfen Preise
diese und mehr als 1 550 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei
Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22
Unsere große
Blu-ray-Auswahl
schon ab 7,99 EUR

Testergebnisse
Kontrast (nativ) Min: 400 : 1, Max: 15 000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 80 %
Shading
nein
Regenbogeneffekt nein
Betriebsgeräusch leise (20–25 dB)
Bildbreite empf. 2–3 m
Stromverbrauch
Betrieb 230 W 310 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
Im Tiefschwarz nicht schnurgerade, aber beeindruckend
nah an der D65-Norm bereits im Auslieferungszustand
In Richtung Grün aufgezogener Farbraum, der wegen des
fehlenden Farbmanagements nicht korrigiert werden kann
Die Gammakurve kann in zwölf Stufen besonders exakt
kalibriert und auf das Eingangssignal abgestimmt werden
Wärmebild
0,6 W
0 W > 1 W
Luminanz
+ 10 %
– 10 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
+ 10 %
Feineinstellungen direkt an der Leinwand. Die
Möglichkeit der anamorphen Vorverzerrung
freut Besitzer von Vorsatzlinsen: das Bildseitenverhältnis
kann sowohl horizontal als auch vertikal
gestreckt werden. Ist die Montage vollendet,
müssen Sie nur wenig Kalibrierungsarbeit
leisten. Im Benutzerprofil finden Sie mit „Kino“
eine gute Voreinstellung, hier wird das Bild standardkonform
mit 6 500 K temperiert. Der Helligkeitsgewinn
beim Wechsel in den hohen Lampenmodus
beträgt circa 35 Prozent, wird aber
durch den höheren Geräuschpegel und eine
reduzierte Lampenlebensdauer erkauft.
Optionsdschungel
Mit Fachkenntnis und entsprechendem Equipment
kann über eines der Benutzerprofile das
letzte Quäntchen Genauigkeit aus dem DLA-X3
herausgeholt werden. Nötig ist dies z. B. bei der
Gammakurve, die nicht der HDTV-Norm gleicht,
sondern eine tiefere Mitteltonabstimmung vorweist
und damit den Richtwerten der Kinos
nacheifert. In einer grafisch ansprechenden
Aufmachung kann die Zieleinstellung in zwölf
Stufen den persönlichen Vorlieben angepasst
werden. Etwas ungenauer verhält es sich mit der
Korrektur der Farbtemperatur, sodass minimale
Abweichungen in Kauf genommen werden müssen.
Wie das Vorgängermodell wartet JVCs diesjähriges
Einstiegsgerät nicht mit einem Farbmanagement
auf, dieses wird erst vom DLA-X7 und
DLA-X9 unterstützt. Unsere Messung bescheinigt
dem DLA-X3 einen aufgezogenen Farbraum,
der allerdings nicht so kräftige Resultate
hervorbringt wie bei den Vorgängermodellen.
3D ohne Geisterbilder
Mit Spannung haben wir uns dem Hauptnovum
des DLA-X3 – der 3D-Fähigkeit – gewidmet. Bei
Zuspielung einer entsprechenden Blu-ray wechselt
der Projektor automatisch in den richtigen
3D-Modus. Auffällig ist der Wechsel in ein speziell
für den 3D-Betrieb eingerichtetes Bildprofil.
Dieses aktiviert sowohl einen höheren Lampenmodus
als auch eine höhere Farbtemperatur,
was aufgrund des zu erwartenden Helligkeitsverlustes
und der Farbbeeinflussung durch die
Shutter-Brillen verständlich ist. Allerdings wird
auch der Farbraum erweitert und eine spezielle
Gammakurve angewählt. Dadurch erscheint der
Gesamteindruck verfremdet und der Schwarzwert
wird in Mitleidenschaft gezogen. Sie sollten
deshalb nicht zögern, eine abweichende Voreinstellung
zu wählen, denn die 3D-Darstellung des
DLA-X3 weiß daraufhin vom ersten Moment an
zu überzeugen. Die räumliche Tiefe ist beeindruckend
und der 3D-Effekt wirkt niemals anstrengend
für die Augen. Die Bildqualität glänzt
trotz aktivierter Shutter-Brille mit einer hervorragenden
Helligkeit. Für den optimalen Bildgenuss
im 3D-Betrieb ist der hohe Lampenmodus aber
Pflicht, im optimierten Heimkino wirken Bildbreiten
von zweieinhalb Metern nicht zu dunkel,
bei geringem Reflexionsfaktor der Leinwand
sollte die Bildbreite auf zwei Meter begrenzt
werden. Das kontrastreiche, plastische und stets
scharfe Bild lässt das 3D-Heimkino zum derzeit
unnachahmlichen Erlebnis werden, denn
kein konkurrierender Projektor im vierstelligen
Preissegment bietet eine vergleichbare Bildbrillanz.
Zudem liegt der Crosstalk mit Werten von
ein bis drei Prozent im Bereich der derzeitigen
3D-Referenzen. Echtes 3D-Material bei der Zuspielung
ist allerdings zwingend erforderlich,
eine Wandlung von 2D zu 3D bietet der DLA-X3
nicht. Der zur Synchronisation nötige Infrarotemitter
arbeitet sowohl direkt als auch indirekt
reflexiv über die Leinwand. Somit ist dessen Position
im Raum frei wählbar, was angesichts des
kurzen Verbindungskabels auch unbedingt notwendig
ist. Das 3D-Zubehör müssen Sie gesondert
erwerben, wobei der Emitter mit 79 Euro
und die Brille mit 179 Euro zu Buche schlagen.
Wer etwas Geld beim Zusatzequipment sparen
möchte, kann statt zur JVC-Originalbrille anderen
Modellen von Xpand den Vorrang geben.
So funktionierten z. B. die Shutter-Brillen von
Philips ausgezeichnet im Zusammenspiel mit
dem DLA-X3.
Auch in 2D erstklassig
Die Justierung der drei bilderzeugenden D-ILA-
Panels gelang ohne Tadel, an kontraststarken
Konturen sind nur minimale Farbsäume auszumachen.
Der Projektor erlaubt ein behutsames
Nachschärfen von Konturen sowie die Verbesserung
der Bewegtbildschärfe. Die aktuelle
Modellreihe ist in der Lage, Schwarzbilder in
die normale Bildfolge zwischenzuschalten, was
Nachzieheffekte wirkungsvoll reduziert ohne
Artefakte zu provozieren – Kinofilme weisen
daraufhin aber ein deutliches 48-Hertz-Flackern
auf. Je nach Voreinstellungen zeigen sich außerdem
leichte farbige Doppelkonturen. Zusätzlich
ist eine Zwischenbildberechnung aktivierbar, die
jedoch mit Artefakten zu kämpfen hat. Die Skalierung
von SD-Material klappt überraschend
gut und die Vollbildkonvertierung kommt nur
bei 50-Hertz-Zuspielung ab und zu aus dem
Takt. Gestört wird der sehr gute Gesamteindruck
lediglich von dezentem Pixelrauschen
sowie geringfügig sichtbaren Farbabstufungen.
Die Messungen der Helligkeit und des Schwarzwerts
ergaben zwar keine sichtbare Verbesserung
im Vergleich zur letzten D-ILA-Generation,
dies stellt angesichts der tadellosen Leistungen
aber keinen Kritikpunkt dar. Aufgrund der hohen
Gesamthelligkeit erscheint der Kontrasteindruck
trotz schwankenden Schwarzwerts nahezu
makellos, sodass der DLA-X3 nicht nur für
3D-Einsteiger eine Empfehlung ist.
Ausstattung/
Verarbeitung
18/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
52/60
Wertung 86 von 100
Bilder: Auerbach Verlag, JVC
66 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

NEU
am Kiosk!
Jetzt bestellen unter
www.heftkaufen.de

HD
TVXXL
Sony VPL-VW90ES
AUSGABE 1.2011
VPL-VW90ES
Hersteller
Sony
Preis
6490 Euro
Info
www.sony.de
Maße (B/H/T) 47 × 17,9 × 48,5 cm
Gewicht
11,8 kg
Farben
Schwarz
Bildtechnologie SXRD
Projektionschip 3 × 0,61 Zoll SXRD
Lampe
200 W
Lebensdauer 3000 h (eco)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
1080p24 ja
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
Projektionsabstand 2,7 – 4,4 m (2 m Bildbreite)
Lens-Shift
65 % vertikal,
25 % horizontal
Zoom/Fokus
motorisiert
HDMI 1.4
ja
Bild-in-Bild
nein
3D-Darstellung ja
3D-Formate
Frame-Packing, Side-by-
Side, Top-Bottom,
2D-zu-3D-Konvertierung
Besser als sein Ruf
Im Schatten der starken 3D-Konkurrenz konnten Sonys Vorserienmodelle des VPL-VW90ES
nicht auf ganzer Linie überzeugen. Das finale Produkt weiß umso mehr zu gefallen und wartet
mit einigen Alleinstellungsmerkmalen im 3D-Großbildsegment auf.
VON CHRISTIAN HILL
Sonys VPL-VW90ES überzeugt in 2D und 3D. Um die Objektiveinfassung sind Infrarotemitter integriert, die den
drahtlosen Kontakt zu den beiliegenden 3D-Brillen herstellen
DISPLAY LINK
Bilder: Auerbach Verlag, Sony
68 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Das ausladende Gehäuse aus dezent
glänzendem schwarzen Kunststoff
wirkt wie aus einem Guss. Die zentrierte
Optik wird von zwei Öffnungen umrahmt, durch
die überschüssige Hitze aus dem Projektorkorpus
dringt. Die Gerätebasis samt Anschlüssen ist wesentlich
kleiner als der Überbau, was zu Installationsproblemen
beim Kabelanschluss führt. Ein
ähnliches Problem ergibt sich beim Wechsel der
Verschleißteile. Sollte doch mal die Lampe oder
der Filter ersetzt werden, müssen Sie das Gerät
wenden. Positiv überrascht waren wir dagegen
vom nahezu lautlosen Betrieb, der VPL-VW90ES
bleibt dank getrennter Voreinstellungen für
Lampe und Lüfter auch im hohen Lampenmodus
angenehm laufruhig.
Vorarbeit
Wie es sich für einen Projektor dieses Kalibers
gehört, ist das Gerät mit einer flexiblen und
komplett fernbedienbaren Optik ausgestattet.
Mithilfe eines Testrasters ist die korrekte Ausrichtung
des Bildes zur Leinwand ein Kinderspiel. Die
Justierung der drei Farbpanels gelang exakt und
Farbsäume an Objektkanten sind nur dann zu erkennen,
wenn man sich auf wenige Zentimeter
an die Leinwand heranwagt. Demgegenüber ist
die Bildabstimmung ab Werk für heimkinoverwöhnte
Augen nicht optimal. Die Farbtemperatur
ist zu kühl, der Gammaverlauf neigt dazu,
Details minimal zu verschlucken, und Rottöne
zeigen eine betont dunkle Färbung. Hier schlägt
die Stunde des Fachhändlers, denn an Möglichkeiten
zur Korrektur und Anpassung sämtlicher
Bildparameter mangelt es nicht. Der Farbtemperaturverlauf
lässt sich nahezu exakt auf die Vorgaben
der D65-Norm eichen. Übertroffen wird
dies nur noch von den Gammaprofilen: In nicht
weniger als zehn Voreinstellungen justieren Sie
die Tonwertverteilung besonders exakt. Darüber
hinaus kann über den Netzwerkanschluss
der VPL-WV90ES mittels mitgelieferter Software
„ImageDirector“ noch feinfühliger auf die Wohnumgebung
abgestimmt werden. Um die korrekte
Farbwiedergabe kümmert sich das „Real
Color Processing“ (RCP). Dieses ausgefeilte und
umfangreiche Farbmanagement sorgt für eine
Farbanpassung nach dem eigenen Gusto, bedarf
aber hochwertiger Farbmessgeräte und
umfangreicher Erfahrung.
Kontrasttricks
Die Bildqualität des finalen Sony VPL-VW90ES ist
ein wahrer Augenschmaus. Die erreichte Bildbrillanz
baut dabei auf mehreren Faktoren auf. Zwar
erreicht der Bildwerfer nie ein absolutes Schwarz,
doch der subjektive Kontrasteindruck ist deutlich
besser, als es die Zahlen vermuten lassen. In
dunklen Filmsequenzen werden vereinzelte helle
Objekte sauber herausgestellt, dunkle Passagen
weisen kein störendes Restlicht auf. Diesen Kontrastumfang
verdankt Sonys VPL-WV90ES maßgeblich
der adaptiven Irisblende. Diese vermag
die Helligkeit dem Inhalt der Szene anzupassen,
indem sie in Echtzeit den Lichtdurchlass steuert.
Gleichzeitig sorgt eine aktive Gammaanpassung
für gleichbleibend brillante Details. Die Anpassung
der Iris geschieht unmerklich und lautlos,
sodass das Filmvergnügen nicht beeinträchtigt
wird. Sonys Projektor verzichtet zwar auf eine
partielle Konturverstärkung, jedoch vermag jedermann
innerhalb der 100 Stufen des Schärfereglers
die richtige Einstellung zu finden. Bei
bewegten Objekten hilft Sonys Motionflow,
Unschärfen zu vermeiden. Die Zwischenbildberechnung
reduziert Nachzieheffekte sehr effizient
und erzeugt keine störenden Artefakte.
Noch ein besseres Ergebnis erzielen Sie durch
Einblendung von Schwarzbildern, allerdings
kommt es mitunter zu störendem Flimmern. Im
3D-Modus erzeugt der VPL-VW90ES eine bessere
Bildhelligkeit als das Vorserienmodell und liegt
nur knapp hinter den derzeitigen Referenzen, die
rund 20 Prozent heller strahlen. Bildbreiten von
bis zu zweieinhalb Metern stellen dennoch kein
Problem dar. Kritische Blicke können allerdings
Übersprecher und Geisterbilder ausmachen, die
besonders im Vordergrund auftreten. Mittels Reduzierung
der Helligkeit können Sie diesem Effekt
entgegenwirken, was aber in einer flaueren
Darstellung führt. Als bislang einzigartig erweist
sich die Kombination aus 3D-Darstellung und
aktivierter Zwischenbildberechnung Motionflow:
Sämtliche Kameraschwenks wirken ruckelfrei und
gleichbleibend scharf, selbst schnelle Actionszenen
bleiben jederzeit nachvollziehbar. Weiterhin
erlaubt der VPL-VW90ES als erster Projektor die
Konvertierung von 2D-Material in räumliche Bilder.
Dies funktioniert je nach Ausgangsmaterial
gut und überbeansprucht die Zuschauer nicht.
Für die Synchronisierung mit der Shutter-Brille ist
kein externer Infrarotemitter notwendig, denn
dieser ist bereits im Projektor integriert. Damit
Sie gleich in das 3D-Erlebnis starten können, legt
Sony zwei Shutter-Brillen bei, die ebenfalls zu den
TV-Modellen des Herstellers kompatibel sind.
Runde Sache
Sony präsentiert mit dem VPL-VW90ES einen
3D-Projektor mit einzigartigen Details, die das
Herz einiger Heimkinofreunde höherschlagen
lassen. Subjektiv hoher Kontrastumfang und
dank überlegener Motionflow-Technik scharfe
sowie ruckelfreie Bilder wissen zu begeistern.
Der 3D-Eindruck hat sich gegenüber dem Vorseriengerät
verbessert, auch wenn mangels
Bildbrillanz und aufgrund sichtbarer Doppelkonturen
eine Referenzwertung verfehlt wird.
Sollten Sie die Bildkalibrierungsoptionen des VPL-
VW90ES ausloten, ist Sonys Projektor mehr als
nur einen Blick wert.
Ausstattung/
Verarbeitung
Benutzerfreundlichkeit
Wiedergabequalität
18/20
16/20
51/60
Wertung 85 von 100
Kontrast (nativ) Min: 400 : 1, Max: 5 000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 80 %
Shading
Regenbogeneffekt
Betriebsgeräusch
Bildbreite empf.
Stromverbrauch
Betrieb 220 W 270 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
Wärmebild
kaum sichtbar
nein
leise (20–25 dBA)
1,8–2,5m
0,6 W
0 W > 1 W
Nach der Justierung zeigen Graustufen keine Verfärbungen.
Nur im Tiefschwarz zu kühle Abbildung
Luminanz
– 10 %
± 0 %
– 5 %
± 0 %
± 0 %
– 5 %
Der VPL-VW90ES trifft die Vorgaben des HDTV-Farbraumes
sehr gut. Einzig Rottöne erscheinen etwas dunkel
Der individuellen Anpassung des Gammaverlaufs hat Sony
viel Aufmerksamkeit geschenkt
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Projektoren 69

CF3D
Hersteller
LG
Preis
12 999 Euro
Info
www.lg.de
Maße (B/H/T) 56 × 19 × 50,1 cm
Gewicht
19,6 kg
Farben
Silber
Bildtechnologie LCoS
Projektionschip 6 × 0,61 Zoll SXRD
Lampe
2 × 220 W
Lebensdauer 3500 h (eco),
3000 h (normal)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
1080p24 ja
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
Projektionsabstand 2,7–3,5 m (2 m Bildbreite)
Lens-Shift
35% vertikal
Zoom/Fokus
manuell
HDMI 1.4
ja
Bild-in-Bild
nein
3D-Darstellung ja
3D-Formate
Frame-Packing, Schachbrett,
Frame Sequential,
Side-by-Side, Top-Bottom
HD
TVXXL
LG CF3D
AUSGABE 1.2011
Zwei in einem
LG zelebriert mit dem 3D-tauglichen Full-HD-Projektor CF3D echte Kinoatmosphäre im Wohnzimmer
und erzeugt den räumlichen Eindruck über das augenschonende, flimmerfreie Polfilterverfahren.
Im 2D-Betrieb glänzt der Bolide vor allem durch leuchtstarke Bilder.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Im Gehäuse des wuchtigen Bildwerfers werkeln aufgrund der 3D-Darstellung zwei Projektoren. Das kommt
dem Prinzip im Kino sehr nahe und wie im Saal setzt LG auch auf Polfilterbrillen. Für die Entstehung plastischer
Bildwelten ist deshalb eine Silberleinwand zwingend notwendig
DISPLAY LINK
Bilder: Auerbach Verlag, LG
70 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Der CF3D nimmt in Ihrem Wohnzimmer
eine wahrlich dominierende Rolle ein.
Im Gehäuseinneren befinden sich zwei
Projektoren, die sich für die 3D-Darstellung die
Arbeit gerecht aufteilen. Die beiden Lichtwege
werden jedoch intern zusammengefügt und
dann mit einer Optik zur Leinwand projiziert.
Bei der Bilderzeugung setzt LG auf die SXRD-
Technologie von Sony, es kommen zweimal drei
LCoS-Panels zum Einsatz. Diese arbeiten auf
120-Hertz-Basis und im 3D-Modus wird jedes
Auge mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde versorgt –
die plastische Darstellung ist somit flackerfrei.
Eins müssen Sie aber berücksichtigen: Für
den 3D-Betrieb muss Ihr Heimkino zwingend
über eine Silberleinwand verfügen, damit die
Welleneigenschaften des projizierten Lichts
erhalten bleiben.
Gewohnte Darstellung
Zweidimensionale Inhalte profitieren von der
Zwischenbildberechnung, diese können Sie auf
Wunsch in zwei Intensitätsstufen dazuschalten.
In der höchsten Einstellung erscheinen schnelle
Bewegungen wesentlich klarer, die Bildabfolge
von Kinofilmen wirkt jedoch unnatürlich, der
oftmals zitierte Kinolook geht vollständig verloren.
Zudem neigt die Berechnung Trumotion
bei Filmmaterial selbst in der minimalen Stufe
zur vermehrten Artefaktbildung, sodass wir eine
Aktivierung nur bei zugespieltem Videomaterial
empfehlen können. Die Voreinstellungen
sind nicht optimal und die Farbtemperatur provoziert
trotz der „Warm“-Einstellung ein leicht
kühles Bild. Im Expertenmenü können sich Profis
ausleben und dank einer 20-stufigen Graustufenkorrektur
die Farbtemperatur umfassend
optimieren. Trotz erfolgreicher Kalibrierung
sind Bereiche im Tiefschwarz jedoch von einem
starken Blaustich durchzogen. Das stört vor
allem bei Kinofilmen im 21 : 9-Format, da die
Balken oben und unten vornehmlich in dunkleren
Szenen bläulich ins restliche Bild abstrahlen.
Der Farbraum ist von Werk aus leicht erweitert,
lässt sich in den Weiten des Menüs aber weitestgehend
konform auf das HD-Material anpassen.
Die Ausrichtung der LCoS-Panels ist indes nicht
optimal und es kommt an Objekten zu leichten
Farbsäumen, an Helligkeitsverläufen zeigen sich
farbige Abstufungen. Bei der Zuspielung von
SD-Material, etwa in Form einer DVD, überzeugt
neben der Skalierung auf die Full-HD-Auflösung
(1 920 × 1 080 Bildpunkte) auch der De-Interlacer.
Dieser meisterte im Test selbst komplexe
Filmszenen verlässlich.
Schwer und hungrig
Da der Projektor rund 20 Kilogramm auf die
Waage bringt, sind Sie in der Aufstellung eingeschränkt.
Steht oder hängt das Gerät erst einmal
sicher, haben Sie dank der Lens-Shift-Funktion
die Möglichkeit, das Bild in vertikaler Richtung
um bis zu 35 Prozent zu verschieben. Die Optik
ist leider nicht motorisiert, Sie müssen die
Einstellungen manuell am Gerät vornehmen.
Auch der Zoom ist nur per Hand regulierbar und
lässt Ihnen wenig Spielraum. Immerhin können
Sie auch bei kleinem Projektionsabstand eine
große Bilddiagonale realisieren. Durch die interne
Doppelprojektion müssen folglich zwei Lampen
mit Leistung versorgt werden und der CF3D
genehmigt sich Spitzenwerte von bis zu 500
Watt. Dafür erstrahlt er im Gegenzug mit einer
immensen Leuchtkraft. Im 3D-Betrieb bricht
diese jedoch um rund 65 Prozent ein, durch die
vorhandenen Reserven bleibt das plastische Bild
dennoch angenehm hell. Über drei HDMI-1.4-
Eingänge spielen Sie HD- und 3D-Filme zu,
aber auch analoge Schnittstellen, wie etwa
Component Video, offeriert LGs 3D-Koloss.
3D wie im Kino
Wer greifbare Bilder im Großformat genießen
will, muss zwingend über eine Silberleinwand
verfügen, denn handelsübliche weiße Leinwände
heben die Polarisation des Lichts auf. So ist
die Trennbarkeit mit den mitgelieferten Polfilterbrillen
(sechs an der Zahl) nicht mehr möglich.
Im Testlabor erwies sich auch eine graue
Leinwand vom Typ Stewart Grayhawk als ungeeignet
und eine kontrastbündelnde Variante
(Stewart Firehawk) war ebenfalls nur eingeschränkt
qualifiziert. Letztendlich wird das Licht
nur mit einer Silberleinwand (Testleinwand mit
Gain-Faktor 2.0) korrekt reflektiert. Ist diese vorhanden,
kann der plastische Eindruck voll und
ganz überzeugen, vor allem die Leuchtkraft des
Projektors ist maßgeblich für die strahlenden,
greifbaren Bilder verantwortlich. Die gefürchteten
Doppelkonturen konnten wir im Test nur
vereinzelt ausmachen und der LG konnte problemlos
mit den besten 3D-Displays am Markt
Schritt halten. Der Crosstalk liegt zwischen ein
und drei Prozent. Das dreidimensionale Sehen
mittels Polfilterbrillen fällt im Vergleich zu
Shutter-Brillen zudem natürlicher aus, durch
den Wegfall der Lichtschleusen ist der Eindruck
angenehm und flimmerfrei. Da LGs Lösung zirkulär
arbeitet, lassen Kopfdrehungen den 3D-
Eindruck nicht einbrechen. Die Silberleinwand
bedingt im 2D-Betrieb aber auch Nachteile,
denn der hohe Reflexionsgrad offenbart den
mäßigen Schwarzwert. Da die Leinwand das
Licht bündelt, ist die Ausleuchtung vor allem in
den Randbereichen nicht optimal. Somit eignet
sich LGs CF3D ideal, um die Möglichkeiten des
jungen 3D-Mediums in bislang unnachahmlicher
Art und Weise zu demonstrieren. Unsere
Wertung schildert indes nur die 2D-Qualitäten
des Projektors, 3D-Fans können dagegen blind
zuschlagen, falls es die Geldbörse erlaubt.
Ausstattung/
Verarbeitung
16/20
Benutzerfreundlichkeit
14/20
Wiedergabequalität
46/60
Wertung 76 von 100
Kontrast (nativ) Min: 300 : 1, Max: 2500 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 80 %
Shading
nein
Regenbogeneffekt nein
Betriebsgeräusch hörbar (25-35 dB)
Bildbreite empf. 2–3,5 m
Stromverbrauch
Betrieb
Trotz Kalibrierung leicht schwankende Farbtemperatur.
Starker, störender Blaustich im Tiefschwarz
Auffällige Farbraumerweiterung, die auch durch Kalibrierung
nicht komplett kompensiert werden kann
Der LG CF3D zeigt einen über alle Stufen perfekt abgestimmten
Gammaverlauf
Wärmebild
500 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
0,7 W
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
+ 5 %
± 0 %
+ 5 %
+ 10 %
± 0 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Projektoren 71

TVXXL
Hersteller
HD
TV
Runco Q-750i
AUSGABE 1.2011
Q-750i
Runco
Preis
16 000 Euro
Info
www.image.ag
Maße (B/H/T) 52,9 × 25,8 × 57,2 cm
Gewicht
22,4 kg
Farben
Mattschwarz/Grau
Bildtechnologie LED-DLP
Projektionschip 1 × SuperOnyx DMD
Lampe
LED-Beleuchtung
Lebensdauer 60 000 h
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
1080p24 ja
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
Projektionsabstand 3,6–4,6 m (2 m Bildbreite)
Lens-Shift
60 % vertikal,
12,5 % horizontal
Zoom/Fokus
motorisiert
HDMI 1.4
nein
Bild-in-Bild
nein
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
Kühler Koloss
Dank LED-Technik erstrahlt der Runco Q-750i fast sieben Jahre im Dauerbetrieb ohne Lampenwechsel.
Die Maße sprengen allerdings jedes Wohnzimmer, genau wie der Preis das Portemonnaie.
Dafür ist ein Techniker zur Installation inklusive, der Beamer wirft aber schon ab Werk
fantastische Bilder gen Leinwand.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Weniger wäre mehr gewesen: Der Runco wird im Betrieb nicht einmal handwarm, dennoch rotieren die
großen Lüfter bei maximaler Drehzahl. Die Fernbedienung ist nur schmückendes Beiwerk
DISPLAY LINK
Bilder: Auerbach Verlag, Runco
72 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Einmal aufgestellt, sollte der imposante
Bildwerfer besser an seinem Platz verweilen,
denn durch seine ausladende
Quaderform ist er sperrig und mit seinen 22 Kilogramm
nicht gerade ein Fliegengewicht. Aber
um Aufstellung und Installation müssen Sie sich
nicht selbst kümmern, denn der Techniker wird
gleich mitgeliefert. Im Test übernahmen wir natürlich
diese Rolle und prüften, was der Runco
Q-750i zum Preis eines Mittelklassewagens mit
Sonderausstattung zu bieten hat.
Lebendige LED-RGB-Farben
Als Projektionsverfahren kommt die DLP-Technik
und als Leuchtmittel LEDs in den Grundfarben
Rot, Grün und Blau zum Einsatz. Das hat
den Vorteil, dass auf ein rotierendes Farbrad verzichtet
werden kann. Da farblich abgestimmte
LEDs die Farben erzeugen, bleiben Sie von Farbblitzern
verschont: Die LEDs arbeiten mit solch
hoher Frequenz, dass die nach wie vor versetzte
Farbdarstellung keinerlei Nachteile gegenüber
3-Chip-Projektoren nach sich zieht. Die Full-
HD-Auflösung wirkt absolut knackig, schade,
dass der Runco ohne 100-Hertz-Bildbearbeitung
auskommen muss, schnelle Bewegtbilder
wirken so leicht unscharf. Der HDTV-Farbraum
ist bereits in der Voreinstellung nahezu ideal kalibriert,
dem versierten Nutzer steht zusätzlich
ein spezielles Farbeinstellungsmenü zur Verfügung.
Neben der HDTV-konformen Farbabdeckung
steht auch der erweiterte Farbraum des
DCI-Standards (Digital Cinema) zur Auswahl.
Die Farbtemperatur erschien in der Voreinstellung
etwas kühl, nach der Umschaltung auf das
5 500-Preset wirkt sie neutraler. Die Kalibrierung
verläuft hierbei etwas eingeschränkt, da
die Regler für Offset und Gain kaum Einfluss auf
Maximalschwarz bzw. -weiß nehmen und nur
die Zwischenstufen angepasst werden. Leider
ist die eingebaute Linse nicht motorisiert, eine
solche ist nur gegen Aufpreis erhältlich, genau
wie ein 2.35 : 1-Aufsatz für die Darstellung von
Kinofilmen ohne schwarze Balken. Der von uns
angegebene Projektionsabstand bezieht sich
auf die standardmäßig installierte Linse, die
optional erhältlichen gestalten die Aufstellung
in Bezug auf den Abstand etwas flexibler. Der
verbaute Videochip (Vivix III) arbeitet vorbildlich
und skaliert auf Topniveau, auch das De-Interlacing
leistet sich keine Patzer. Ein externer De-Interlacer,
etwa ein HQV-Realta-Prozessor, liefert
aber ein noch besseres Ergebnis. Rauschunterdrückung
und Schärfeeinstellung sind mit 200
Abstufungen sehr feinfühlig und das Bild kann
spürbar verbessert werden. Die 24p-Zuspielung
meistert der Runco problemlos, über eine Bewegungsglättung
verfügt er jedoch nicht.
Lebensraum Heimkino
Bei der Kontrastmessung konnte der Runco
nicht voll überzeugen. Im Gegensatz zu LED-
LCDs steigern die Strom sparenden Lämpchen
in Beamern den Kontrast nicht. Auch die Helligkeit
fällt im Vergleich zu normalen Beamer-Lampen
eher verhalten aus. Über die SatCo-Funktion
im Einstellungsmenü wird das Spektrum
der LEDs effizienter ausgenutzt und die Leuchtdichte
steigt um etwa 20 Prozent – die Farben
erstrahlen dann aber nicht mehr neutral. Im
Normalbetrieb verbraucht der Runco konstant
um die 190 Watt (W), mit höherer Leuchtdichte
rund 230 W. Angenehm: Der Projektor startet
auf Knopfdruck sofort und erstrahlt in voller
Helligkeit, auch das Abschalten gestaltet sich
ohne Latenz. Aufgrund der Größe und der vergleichsweise
geringen Helligkeit empfehlen wir,
den Beamer in einem separaten Heimkino und
nicht im Wohnzimmer zu installieren. Bei der
Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung spielt die
Optik ihre Stärken aus: Im Testlabor maßen wir
Abweichungen von lediglich fünf Prozent. Der
Runco Q-750i ist zudem der kühlste Beamer,
der jemals vor unserer Wärmebildkamera stand.
Leider arbeiten die beidseitig installierten Lüfter
(sechs an der Zahl) nicht temperaturgesteuert
und laufen immer unter Volllast. Schade, sonst
wäre der Beamer nahezu lautlos im Betrieb.
Ein Leben lang
Die Herstellerangabe der Lampenlebensdauer
beträgt unglaubliche 60 000 Stunden. Das
wären knapp sieben Jahre im Dauerbetrieb
oder bei einer Nutzung von vier Stunden pro
Tag über 40 Jahre. Übliche Beamer-Lampen
müssten bei gleichem Betrieb etwa alle anderthalb
bis zwei Jahre ausgewechselt werden.
Das Metallgehäuse des Runco ist zwar stabil,
jedoch nicht gerade formschön und die Seitenteile
könnten vibrationsfreier verschraubt sein.
Die Fernbedienung zeugt von minderer Qualität,
der deutsche Vertrieb begründete dies auf
Anfrage damit, dass der Beamer auf den USamerikanischen
Markt zugeschnitten sei, dort
seien programmierbare Fernbedienungen sehr
weit verbreitet. Dessen ungeachtet weiß der
Runco Q-750i zu überzeugen und projiziert ein
prächtiges Bild, das die Stärken der LED-Beleuchtung
bei DLP-Projektoren aufzeigt. Statt
maßlos übersättigter Farben erwartet Sie ein
rundum natürliches Abbild Ihrer Lieblingsfilme.
Sollten Sie bislang von Farbblitzern bei DLP-Projektoren
geplagt oder von geringen Lampenlaufzeiten
abgeschreckt worden sein, erhalten
Sie mit dem Runco Q-750i den entsprechenden
Helfer in der Not, das passende Kleingeld natürlich
vorausgesetzt. Die Investition wird durch
einen professionellen Support versüßt und
mit montierter Vorsatzlinse samt Leinwand im
21 : 9-Format ist das Kinoerlebnis nur noch einen
Knopfdruck entfernt.
Ausstattung/
Verarbeitung
17/20
Benutzerfreundlichkeit
17/20
Wiedergabequalität
49/60
Wertung 83 von 100
Kontrast (nativ) Min: 400 : 1, Max: 2900 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 95 %
Shading
nein
Regenbogeneffekt nein
Betriebsgeräusch hörbar (25– 30 dB)
Bildbreite empf. 1,8 – 2,3 m
Stromverbrauch
Betrieb 192 W 234 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
Der LED-Projektor zeigt einen absolut linearen Graustufenverlauf
mit lediglich minimalen Abweichungen
Die exakte Farbraumabbildung mit sehr guter Farbluminanz
besitzt der Runco ab Werk
Sämtliche Parameter lassen sich auf den Punkt kalibrieren,
so auch der Gammaverlauf
Wärmebild
0,2 W
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Projektoren 73

SP8602
HD
TVXXL
Infocus SP8602
Hersteller
Infocus
Preis
3490 Euro
Info
www.infocusprogramme.de
Maße (B/H/T) 36,2 × 17,8 × 54 cm
Gewicht
7,6 kg
Farben
Schwarz, Weiß, Walnuss
Bildtechnologie DLP
Projektionschip DMD 0,65 Zoll 1 080p
Dark Chip mit
Brilliant Color
Lampe
260 W
Lebensdauer 2500 h (eco),
2000 h (normal)
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
1080p24 ja
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
Projektionsabstand 3–4,5 m (2 m Bildbreite)
Lens-Shift
30 % vertikal,
15 % horizontal
(5% bei maximaler
vertikaler Verschiebung)
Zoom/Fokus
manuell/manuell
HDMI 1.4
nein
Bild-in-Bild
ja
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
AUSGABE 1.2011
Fokus: Brillanz
Der amerikanische Projektorhersteller Infocus erweitert sein Heimkinoportfolio um den DLP-
Boliden SP8602 und legt dabei das Augenmerk auf Flexibilität, Farbbrillanz und Professionalität.
VON CHRISTIAN HILL
Massiv und schnörkellos präsentiert sich die Heimkinolösung des amerikanischen Herstellers Infocus. Makellos
ist ebenfalls die Vielfalt an Kalibrierungsoptionen, die immer einen perfekten Bildgenuss garantieren
DISPLAY LINK
Bilder: Auerbach Verlag, Infocus
74 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Nachdem der SP8602 aus seiner Verpackung
befreit wurde, kommen die
wahren Dimensionen des Projektors
zum Vorschein. Der Infocus ist alles andere als
kompakt und vermittelt von Anfang an einen
leistungsstarken Eindruck. Dabei ist es den Designern
trotzdem gelungen, dem SP8602 durch
die Kombination von Geradlinigkeit und abgerundeten
Elementen ein dynamisches Äußeres
zu verleihen. Die Farbe des Gehäuses wird nahezu
ausschließlich in die Hände des Kunden gegeben.
Neben dem gewohnten Schwarz kann
die Geräteabdeckung ebenfalls in Weiß oder mit
Walnussholzmaserung geordert werden. Wer es
extravagant haben will, erhält das Element auch
vorgrundiert für eine individuelle Lackierung
ausgeliefert. Individuell sind ebenfalls die blau
leuchtenden Bedienelemente und der in der
gleichen Farbe erstrahlende Ring um die Optik.
Maximale Flexibilität
Vielfältig sind ferner die Aufstellmöglichkeiten
des Infocus. Das Bild lässt sich je nach Raumposition
gut auf die Leinwand ausrichten. Ein
1,5-faches Zoom-Verhältnis und ein Fokusbereich
bis neun Meter lassen bei der Wahl des
Abstandes zur Projektionsfläche einige Möglichkeiten
zu. Durch den Lens-Shift muss der SP8602
auch nicht unbedingt zentral vor der Leinwand
angebracht werden. Unpraktisch ist hingegen,
dass all diese Funktionen nur direkt am Gerät
genutzt werden können. Infocus hat auf eine
motorisierte Optik verzichtet. Die Einstellung des
Lens-Shifts gestaltet sich etwas ungenau, denn
für dessen Drehregler muss man erst ein eigenes
Gefühl entwickeln. Reichen diese optischen
Bildregulierungen nicht aus, bietet das Menü
noch jede erdenkliche Option, um die letzte Ungenauigkeit
auszubügeln.
Zusätzlich erleichtert der SP8602 dem Monteur
das Leben, indem der Projektor automatisch eine
Deckeninstallation erkennt. Ist dies der Fall, dreht
der Bildwerfer das Bild von selbst in die richtige
Position. Auch kleine Ungenauigkeiten durch
Schräglagen werden auf Wunsch automatisch
korrigiert. Und damit der Eindruck nach außen
ebenfalls perfekt ist, besitzt der Infocus ein ausgeklügeltes
Kabelordnungs- und Führungssystem,
sodass die Zuleitungen nahezu unsichtbar
werden. Deren Anzahl kann sogar größer als üblich
ausfallen, denn an Anschlüssen fehlt es dem
SP8602 nicht. Nicht weniger als zwei HDMIund
drei Komponenteneingänge finden sich im
Anschlussfeld auf der Rückseite des Projektors.
Hinzu kommen ein S-Video- und ein PC-Eingang
sowie drei Trigger-Ausgänge für die Leinwandbzw.
Raumbeleuchtungssteuerung. Damit ist der
Infocus-Projektor in der Lage, nahezu alle Quellen
im Heimkino anzusprechen.
Farbenfreund
Nach dem ersten Einschalten zeigt sich bereits
in der Werkseinstellung ein detailreiches und
plastisches Bild. Auffällig ist nur die erhöhte Helligkeit,
die sich jedoch durch kurzes Nachjustieren
über das allgemein einfach gestaltete Menü
des SP8602 nachregeln lässt. Beeindruckend
ist die statische Bildschärfe des Projektors. Der
entsprechende Menüpunkt kennt nur die Stufen
„Niedrig“ bis „Sehr hoch“, denn die interne Bildverarbeitung
regelt intelligent das Nachschärfen
von Kanten und Linien. Ein störender Farbversatz
ist ebenso wenig auszumachen, sodass der
Infocus der ideale Partner für hochauflösende
Quellen ist. Weniger souverän glückt die Schärfedarstellung
bei bewegten Bildinhalten: Diese
zeigen deutliche Nachzieheffekte und wird die
Zwischenbildberechnung bemüht, gesellen sich
störende Artefakte hinzu, und dies bereits in der
niedrigsten Stufe. Das De-Interlacing von Halbbildsignalen
sowie das Skalieren von geringer
aufgelösten Formaten kann sich dagegen sehen
lassen, einzig die wenig effektive Rauschminderung
bedarf noch einer Überarbeitung. Bestnoten
sind dem Infocus in der Farbdarstellung
garantiert. Der Farbeindruck ist von Anfang an
sehr gut, die Primärfarben erstrahlen frisch und
ausreichend gesättigt. Nur Blau zeigt sich zu hell
und im Messdiagramm ist ein Ausreißer bei der
Farbe Gelb zu beobachten.
Die neutrale Farbdarstellung verdankt der Bildwerfer
einem auf das Heimkino optimierten 6-
Segment-Farbrad (RGBRGB). Damit verzichtet
Infocus auf die sonst üblichen Weiß-, Gelb- oder
Cyansegmente, die die Lichtausbeute erhöhen,
aber die Farbdarstellung zu bunt erscheinen lassen.
In der Schwarzdarstellung ist die DLP-Technologie
nicht mehr unangefochten, im Gegensatz
zu konkurrierenden Technologien zeigen
sich auch beim Infocus tiefschwarze Bildinhalte
immer ein wenig aufgehellt; der reale Maximalkontrast
fällt nicht übermäßig hoch aus. Die
automatische Irisblende schafft auch nur wenig
Abhilfe, denn diese reagiert viel zu träge und ist
neben den hörbaren Lüftergeräuschen des Projektors
akustisch wahrnehmbar.
Glanzlicht
Der SP8602 zeigt sich als Mittelklasse-Heimkinoprojektor
mit Profiambitionen. Dies beweisen vor
allem die Anschlussvielfalt, die Flexibilität in der
Aufstellung und die Vielzahl der Möglichkeiten in
Bezug auf die professionelle Kalibrierung. Dabei
liegt der Fokus auf der Farbwiedergabe. Diese
zeigt sich sehr natürlich und lässt sich im Menü
direkt auf den Farbraum Ihrer Wahl einstellen.
Hinzu kommt eine sehr gute statische Bildschärfe.
Mit einem stets plastischen und detaillierten
Bild sowie dem ansprechenden Design wird der
Infocus SP8602 zu einem treuen Spielpartner im
professionellen Heimkino werden.
Ausstattung/
Verarbeitung
Benutzerfreundlichkeit
Wiedergabequalität
16/20
12/20
48/60
Wertung 76 von 100
Kontrast (nativ) Min: 450 : 1, Max: 1 300 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 85 %
Shading
Regenbogeneffekt
Betriebsgeräusch
Bildbreite empf.
Stromverbrauch
Betrieb
Leichter Blauüberschuss in sehr hellen und dunklen Bereichen,
sonst durchweg neutral
Natürliche Farbabstimmung ab Werk, leicht dominante
Gelbtöne sowie aufgehelltes Blau
Der Infocus SP8602 zeigt in der Gammakurve ebenfalls
kaum Abweichungen vom Normwert
Wärmebild
320 W 360 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
nein
kaum wahrnehmbar
hoch (30–35 dB)
2 – 3,5 m
0,6 W
0 W > 1 W
Luminanz
−10 %
± 0 %
+25 %
+5 %
−5 %
+10 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Projektoren 75

TVXXL
Hersteller
HD
TV
Mitsubishi HC6800
AUSGABE 1.2011
HC6800
Mitsubishi
Preis
2499 Euro
info
www.mitsubishiheimkino.de
Maße (B/H/t) 42,7 × 15,9 × 44 cm
Gewicht
7,5 kg
Farben
schwarzblaumetallic,
Weiß
Bildtechnologie LCD
Projektionschip 3 × 0,74 zoll D7
Lampe
170 W
Lebensdauer 4000 h
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
1080p24 ja
Formatwahl (HDMi) variabel, kein Overscan
Projektionsabstand 2,8 – 4,5 m (2 m Bildbreite)
Lens-shift
50 % vertikal,
5 % horizontal
zoom/Fokus
motorisiert
HDMi 1.4
nein
Bild-in-Bild
nein
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
Fürs Wohnzimmer gemacht
Mitsubishi will mit dem HC6800 nicht nur Heimkinofans ansprechen, sondern auch im Wohnzimmer
punkten. Mit ausreichend Lichtreserven gesegnet und in optional weißer Ausführung
soll der flüsterleise Projektor eine echte Alternative zu Flachbildfernsehern darstellen.
VON CHristiAN trOziNski
Die wichtigsten Steuerelemente finden Sie nicht nur auf der beleuchteten Fernbedienung, sondern ebenfalls
unter einer Blende am Projektor. Der 12-Volt-Anschluss ermöglicht die Fernsteuerung einer elektrischen
Leinwand. Neben der schwarzen Ausführung ist der HC6800 auch in Weiß erhältlich
DISPLAY LINK
Bilder: Auerbach Verlag, Mitsubishi
76 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Mit dem Mitsubishi HC6800 testen
wir einen Projektor, der sich von
alten Heimkinotugenden abwendet
und zielgerichtet neue Käuferschichten
anspricht. Äußerlich hat sich augenscheinlich
wenig getan, neben einer schwarzblauen Ausführung
bietet Mitsubishi eine Sonderedition in
schlichtem Weiß an. Mit rund 43 Zentimetern
Breite sowie Tiefe verlangt der HC6800 nach
ausreichend Stellfläche. Zum Verstecken ist der
HC6800 wahrlich zu schade, die Metallic-Oberfläche
will gezeigt werden und das flüsterleise
Betriebsgeräusch stört selbst in leisen Filmpassagen
nicht. Ebenso benutzerfreundlich erfolgt
die Ausrichtung zur Leinwand, denn das Bild
darf nachträglich flexibel justiert werden, und
dies ohne Auflösungsverlust. Bei der Aufstellung
sollten Sie lediglich beachten, den Projektor
horizontal zur Bildmitte auszurichten, da der
HC6800 nur in der Vertikalen eine Bildverschiebung
um 50 Prozent unterstützt. Durch die motorisierte
Optik können Sie zusätzlich die Bildgröße
und Schärfe direkt an der Leinwand oder
bequem vom Sitzplatz aus optimieren. Dies
eröffnet neben dem Einsatz einer Leinwand im
16 : 9-Format die Option, ein Seitenverhältnis
wie im Kino anzustreben. Hierfür eignet sich die
Vorverzerrung des Bildformates im Optionsmenü
des HC6800, sodass das Bild gestreckt wird.
Eine separat erhältliche Vorsatzlinse kann das
Bild wieder entzerren. Alternativ vergrößern Sie
das Bild einfach, bis die schwarzen Balken außerhalb
des Leinwandbereichs liegen. Aufgrund
der präzisen Schärfedarstellung sowie des bei
LCD-Projektoren üblichen Pixelrasters sollte die
Leinwand frei von Strukturen sein, um Interferenzen
zu vermeiden.
Es werde Licht
Beginnt der HC6800 zu leuchten, traut man
zunächst seinen Augen nicht: Solch lichtstarke
Bilder bot nur selten ein Heimkinoprojektor
dieser Preisklasse. Durch die homogene Ausleuchtung
werden sogar die Randbereiche mit
hoher Intensität wiedergegeben. Im Vergleich
zum Vorgänger HC7000 konnte Mitsubishi die
Lichtausbeute nahezu verdoppeln, wodurch
eine Großbildprojektion im Wohnzimmer keinen
Wunschtraum mehr darstellt. Sollten Sie hingegen
über ein Heimkinozimmer verfügen, meistert
der HC6800 selbst Leinwandbreiten von
drei Metern spielend, sodass die Auflösungsvorteile
der Blu-ray vollständig ausgereizt werden
können. Um niedrig aufgelöste Bildquellen wie
DVDs ansprechend darzustellen, schlummert im
HC6800 ein potenter HQV-Reon-Bildprozessor.
Dieser rechnet fehlende Pixel hinzu, schärft
Konturen nach und mindert Bildrauschen bzw.
Kantenflimmern gleichermaßen. Das Blu-ray-
Format 1 080p24 wird fehlerfrei reproduziert,
auf eine Bewegungsglättung, die Filmszenen
das Kinofeeling raubt, verzichtet Mitsubishi.
Die Farbdarstellung des Projektors ist bereits
im Auslieferungszustand gut auf Filmmaterial
optimiert. Graustufen zeigen keinerlei störende
Verfärbungen, lediglich ein auffälliger Blauschimmer
in dunklen Szenen macht sich negativ
bemerkbar. Dies ändert sich durch den Einsatz
der Echtzeitblende. Diese Lichtschleuse reduziert
den Lichtstrom, wenn wenig Helligkeit im
Bild gefordert wird, und bewirkt eine tadellose
Schwarzdarstellung. Ohne Blende erscheinen
dunkle Inhalte aufgehellt, nach Aktivierung wirken
diese plastischer. Der reale Kontrast steigt
dadurch natürlich nicht, da die Blende immer
nur die Helligkeit für das gesamte Bild ändert.
Zieht sie sich vollständig zu, wird die Gesamthelligkeit
auf bis zu 20 Prozent der maximalen
Leuchtkraft gedrosselt. Fünf Voreinstellungen
liefern ausreichend Raum zum Experimentieren
und zur Angleichung der Lichtintensität an den
Filminhalt. Wir bevorzugten im Streifen „Star
Trek“ die Voreinstellung „Auto 5“, die beste
Resultate bei dunklen Bildinhalten garantiert.
Verglichen mit ähnlichen Systemen arbeitet die
Blende im HC6800 unauffällig und leise. Der Farbraum
dürfte sich etwas genauer an den HD-Vorgaben
orientieren, die maximale Lichtausbeute
bedingt eine ungleichmäßige Übersättigung im
Grün-, Gelb- und Rotbereich. Ein großes Problem
von 3-Chip-Projektoren ist das Shading, hierbei
weisen Bildecken meist eine Cyan- oder Magentafärbung
auf. Dieses Problem hat Mitsubishi so
gut im Griff, dass Schwarz-Weiß-Aufnahmen
tatsächlich farblos über die Leinwand flimmern
und das Bild jederzeit homogen wirkt. Die mustergültige
Bildschärfe des Mitsubishi zeigt sich
bei der Projektion von filigranen Mustern oder
Texteinblendungen. Der Farbversatz fällt so gering
aus, dass er bereits aus kurzer Distanz nicht
mehr zu erkennen ist. Playstation-3- oder PC-
Besitzer werden die exzellente Auflösung schnell
zu schätzen wissen, denn neben dem Filmgenuss
wird die Fotodarstellung oder der Internetzugriff
zum entspannten Erlebnis. Schnelle Bildinhalte
weisen demgegenüber Unschärfen auf, denn auf
eine 100-Hertz-Bildverarbeitung hat Mitsubishi
leider verzichtet.
Für alle Räume
Mitsubishis HC6800 meistert riesige Bilddiagonalen
im Heimkino ebenso gekonnt wie die
Projektion in Wohnzimmerumgebung. Schwarzund
Kontrastdarstellung fallen bei zugeschalteter
Echtzeitblende jederzeit ansprechend aus,
wobei Filmszenen mit viel Helligkeit besonders
gut zur Geltung kommen. Durch das gelungene
Gehäusedesign, das leise Betriebsgeräusch, die
motorisierte Optik und gute Bildabstimmung ab
Werk können wir den LCD-Projektor jedem Filmfan
ans Herz legen.
Ausstattung/
Verarbeitung
17/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
45/60
Wertung 78 von 100
kontrast (nativ) Min: 350 : 1, Max: 1000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 85 %
shading
nein
regenbogeneffekt nein
Betriebsgeräusch leise (20– 25 dB)
Bildbreite empf. 1,8 – 3 m
Stromverbrauch
Betrieb
Lineare Abbildung, ohne Echzeitblende macht sich jedoch
ein Blauüberschuss bemerkbar
Stark erweiterter Farbraum mit intensiver Farbdarstellung
im Grün-, Gelb- und Rotbereich
Im Gammaverlauf liefert der Mitsubishi HC6800 eine sehr
überzeugende Leistung ab
Wärmebild
180 W 220 W
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,7 W
0 W > 1 W
Luminanz
± 0 %
− 10 %
− 5 %
− 10 %
± 0 %
± 0 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Projektoren 77

TVXXL
HD
TV
Epson EH-TW4400
AUSGABE 1.2011
EH-TW4400
Hersteller
Epson
Preis
2199 Euro
Info
www.epson.de
Maße (B/H/T) 45 × 14,5 × 39 cm
Gewicht
7,3 kg
Farben
Weiß
Bildtechnologie LCD
Projektionschip 3 × 0,74 Zoll D7
Lampe
200 W
Lebensdauer 4000 h
Auflösung
1920 × 1080 Pixel
1080p24 ja
Formatwahl (HDMI) variabel, kein Overscan
Projektionsabstand 2,7 – 5,4 m (2 m Bildbreite)
Lens-Shift
96 % vertikal,
47 % horizontal
Zoom/Fokus
manuell
HDMI 1.4
nein
Bild-in-Bild
nein
3D-Darstellung nein
3D-Formate –
Schärfer als die Wirklichkeit
Epsons Super-Resolution-Funktion soll DVDs schärfer erscheinen lassen, aber selbst Full-HD-
Bilder profitieren davon. Damit die unglaublich knackigen Bilder auch in Bewegung stets klar
wirken, spendierte Epson dem EH-TW4400 darüber hinaus eine runderneuerte 100-Hertz-
Funktion.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Dank großzügiger Lens-Shift-Funktion und Zoom-Objektiv fällt die Aufstellung leicht. Das weiß schimmernde
Gehäuse steht dem EH-TW4400 richtig gut
DISPLAY LINK
Bilder: Auerbach Verlag, Mitsubishi
78 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Epsons EH-TW4400 kommt in edlem
Weiß daher, setzt aber sonst auf das
Design der Vorgänger. Nach dem ersten
Einschalten empfehlen wir Ihnen, die Super-
Resolution-Funktion zu aktivieren – Sie werden
überrascht sein. Nicht nur DVDs erscheinen
so spürbar schärfer, sogar HD-Bilder mit
1 920 × 1080 Bildpunkten profitieren davon. Für
den knackigen Bildeindruck stellt die Elektronik
des Beamers feine Linien noch filigraner dar und
nach Anpassung der normalen Schärfe müssen
Sie keine Doppelkonturen fürchten. Selbst das
Schriftbild bei einer Computerzuspielung weist
nahezu keinen Farbversatz auf. Dank der hervorragenden
Leistungen der Optik gehört der
Epson EH-TW4400 somit zu den schärfsten
Bildwerfern am Markt.
Lichtkanone
Der Epson muss sich zur Mittagszeit keineswegs
im dunklen Heimkino verstecken, denn
der Wohnzimmerbildmodus beeindruckt mit
einer unnachahmlichen Brillanz. Selbst im Eco-
Modus strahlt der Projektor ausreichend hell
und genehmigt sich im Betrieb statt 280 rund
230 Watt. Die Farbtemperatur ist im Wohnzimmermodus
jedoch keineswegs neutral, im Test
gestaltete sich eine lineare Graustufenabbildung
unmöglich und auch der Farbraum wird
der HDTV-Norm nicht gerecht. Epsons Bildwerfer
ist aber flexibel und wenn sich die Familie
abends im Wohnzimmer versammelt, sorgt
der x. v.-Color-Modus für neutrale Farben. Die
Leuchtdichte sinkt dabei auf knapp ein Drittel.
In Sachen Bildtiefe und Schwarzdarstellung ist
der Epson der LCD-Konkurrenz weit voraus,
auch ohne Blende erscheinen dunkle Bildszenen
plastisch. Den x. v.-Color-Modus haben
wir wegen seiner Neutralität auch für unsere
Messungen herangezogen. Achten Sie aber
darauf, dass der Eco-Modus aktiviert ist, denn
bei höherer Lampenleistung verschiebt sich
die Farbtemperatur. Eine umfangreiche Kalibrierung
ist im x. v.-Color-Modus nicht möglich,
nahezu alle Parameter sind gesperrt. Möchten
Sie das Bild anpassen und den Filmlook wahren,
empfiehlt sich eines der Kinopresets. Mit etwas
Fingerfertigkeit im Einstellungsmenü ist auch
hier eine nahezu neutrale Farbtemperatur möglich,
der Farbraum ist aber erweitert und Farben
erstrahlen übertrieben bunt. Eine Kalibrierung
ist möglich, jedoch nur mit viel Fachwissen und
Profimessequipment von Erfolg gekrönt. Als
Hilfestellung bei der Kalibrierung stellt Ihnen
Epson den Splitscreen-Modus zur Seite. Dieser
teilt das Bild senkrecht, so können Sie verschiedene
Bildeinstellungen direkt vergleichen. Der
x.v.-Color-Modus und das Kinopreset erreichen
ihre neutralen Werte durch einen Filter, der sich
im Inneren des Beamers vor die Optik schiebt
und auch für den sichtbaren Helligkeitsverlust
verantwortlich ist. Um bei voller Lichtausbeute
natürliche Farben zu garantieren, bietet Epson
den Beamer in einer Light-Power-Edition an,
der ein Farbkorrekturglasfilter beiliegt. Dieser
wird vor der Optik installiert, eine Anleitung zur
Kalibrierung liegt bei. Im Test stand uns dieser
Filter nicht zur Verfügung; für die Sonderedition
veranschlagt Epson 2 299 Euro.
Der Restaurator
Beim De-Interlacing brachte den Epson kein
Testbild aus dem Tritt. Kurze Reaktionszeiten
der Bildverarbeitung samt flimmernden Konturen
sind zwar erkennbar, einmal „eingerastet“
verläuft sie aber stabil. Auch die Rauschunterdrückung
zeigt, was der integrierte HQV-Chip
zu leisten vermag. Schon der Epson EH-TW5000
verfügte über 100 Hertz (Hz), beim EH-TW4400
wurde die Zwischenbildberechnung jedoch weiter
überarbeitet. In der höchsten Stufe produziert
sie Artefakte, deswegen empfehlen wir
Ihnen, je nach Geschmack „Niedrig“ oder „Normal“
auszuwählen. Kinofans sollten in jedem
Fall auf Ersteres zurückgreifen, sonst erscheinen
Bewegungen zu flüssig und der Filmlook geht
verloren. Die Zwischenbildberechnung funktioniert
besser als im EH-TW5000 und schnell bewegte
Bilder verwischen weniger. Die typischen
Nachzieheffekte der LCD-Technik sind aber
noch nicht vollends ausgemerzt. Filmfreunde
freuen sich über die Option 4-4-Pulldown, die
aus konvertiertem 60-Hz-Material saubere 24
Bilder pro Sekunde errechnen kann.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Bei 1 080p, 1 080i und 720p sperrt der
EH-TW4400 leider die Auswahl der Bildformate.
Ein Anamorph-Wide-Modus, um Filme
im 2.35 : 1-Format ohne Balken darzustellen, ist
nur beim größeren Modell, dem EH-TW5500,
verfügbar. Das bei LCD-Projektoren gefürchtete
Fliegengitter taucht auch beim neuen
Epson auf, selbst bei geringem Abstand fällt
es aber nur Zuschauern mit Argusaugen auf.
An den Seiten weist das Bild ein minimales
Shading in Form einer Cyan-Magenta-Färbung
auf. Die Lautstärke im Betrieb ist stark vom
gewählten Bildmodus abhängig. Strahlt der
Projektor mit voller Leuchtkraft im Wohnzimmermodus,
ist er auch im Eco-Modus unüberhörbar.
Dem knackigen und plastischen Bild des
EH-TW4400 kann man kaum widerstehen und
der Projektor schrammte nur knapp an einem
„sehr gut“ vorbei. Die Schärfedarstellung setzt
Referenzwerte, die flexible Aufstellung samt
variablen Bildmodi weiß zu begeistern und im
Zusammenspiel mit dem angemessenen Preis
können wir den Projektor sowohl für das eigene
Heimkino als auch für helle Wohnzimmer bedenkenlos
empfehlen.
Ausstattung/
Verarbeitung
16/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
51/60
Wertung 83 von 100
Kontrast (nativ) Min: 400 : 1, Max: 5000 : 1
Gleichm. Ausleuchtung 80 %
Shading
ja
Regenbogeneffekt nein
Betriebsgeräusch leise bis hörbar (20– 30 dB)
Bildbreite empf. 2 – 4 m
Stromverbrauch
Betrieb 233 W 281 W
< 100 W > 400 W
Stand-by 0,1 W
0 W > 1 W
Der EH-TW4400 erzeugt neutrale Graustufen, zeigt aber
dennoch leichtes Shading
Natürliche Farben erhalten Sie im x. v.-Color-Modus, andere
Modi erweitern den Farbraum
Der Gammaverlauf ist bis auf kleinere Abweichungen
normgerecht
Wärmebild
Luminanz
± 0 %
± 0 %
−10 %
± 0 %
± 0 %
± 0 %
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Projektoren 79

Ohne Balken projizieren
Nahezu alle Filme liegen auf Blu-ray Disc im 21 : 9-Format vor und schwarze Balken trüben
bei einer 16 : 9-Projektion den Filmspaß – dabei schlucken die Balken rund 25 Prozent der
Bildfläche. Über eine Vorsatzoptik können Sie das volle Potenzial Ihres Projektors nutzen
und damit hellere Breitbilder in Cinemascope genießen.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Oben sehen Sie ein Bild mit dem aus dem Kino gewohnten Bildseitenverhältnis
von 2.40 : 1 auf einer 16 : 9-Leinwand – der Bildeindruck wird durch Balken getrübt.
Unten wird das gleiche Bild auf eine 21 : 9-Leinwand projiziert
Oben streckt die 21 : 9-Vorverzerrung in einem geeigneten Projektor das Bild und
stellt so sicher, dass der Bildchip komplett ausgenutzt wird. Unten sehen Sie das
von einer Vorsatzoptik entzerrte Bild im formatfüllenden Bildseitenverhältnis 21 : 9
Bilder: Auerbach Verlag, Panamorph
80 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Für eine balkenlose Projektion benötigen
Sie einen geeigneten Videobeamer, der
über eine 21 : 9-Vorverzerrung (vertikale
Dehnung) verfügt, sowie einen sogenannten
Anamorphoten. Dabei handelt es sich um
eine spezielle Vorsatzoptik (Linse oder Prisma),
die das Bild wieder entzerrt. Eine geeignete
Leinwand mit einem Bildseitenverhältnis von
2.40 : 1 ist natürlich ebenfalls Pflicht. Die Firma
Panamorph hat sich auf derartige Prismen spezialisiert
und der deutsche Distributionspartner
Screen-Professional versorgte uns mit zwei Vorsatzoptiken
nebst einem motorisierten Schlitten.
Im Test prüften wir diese auf Bildfehler und
Alltagstauglichkeit.
Verzerrungspflicht
Blu-ray-Filme versprechen Full-HD-Auflösung mit
1 920 × 1 080 Bildpunkten, zumindest wenn das
16 : 9-Format vollflächig ausgenutzt wird. Man
spricht dabei von einem Bildseitenverhältnis zwischen
1.78 : 1 und 1.85 : 1. Das heißt, das Bild ist
um den Faktor 1.78 breiter als dessen Höhe. Da
aber rund 70 Prozent aller Hollywood-Filme im
21 : 9-Widescreen-Format (Cinemascope, 2.35 : 1
oder 2.40 : 1) gedreht werden, findet das Bild im
Heimkino nur zwischen zwei schwarzen Balken
seinen Weg auf die Leinwand. Dies reduziert
natürlich die effektive Auflösung, je nach Bildseitenverhältnis
werden nur 1 920 × 810 Pixel genutzt
– über eine halbe Million Bildpunkte gehen
so verloren. In unserem Testaufbau nutzten wir
den DLA-HD950-Projektor von JVC, denn dieser
verfügt über eine 21 : 9-Vorverzerrung. Somit
wird der zugespielte Inhalt in der Höhe gestreckt
und die Balken verschwinden. Natürlich stimmen
dann die Proportionen nicht mehr und aus Kreisformen
werden Ellipsen. Der Vorteil: Im Zuge
der Vorverzerrung wird das gesamte bilderzeugende
Panel des Projektors genutzt. Das kommt
der Auflösung und Leuchtkraft zugute, Letztere
stieg im Test um rund 20 Prozent. Die Nutzung
der vollen 1 920 × 1 080 Pixel kommt aber nur einer
Interpolation gleich, denn die Filme liegen ja
bereits auf der Blu-ray mit nur 810 aktiven Zeilen
vor. Dieser Umstand wurde auf der DVD durch
die anamorphotische Bildspeicherung effizienter
gelöst und aus einer Widescreen-Vorlage ließ
sich die komplette Auflösung wiederherstellen.
Der uns vorliegende UH480 Horizontal Expansion
Anamorphot (3 872 Euro) von Panamorph
ist für die Entzerrung zuständig und streckt das
Bild in der Horizontalen, so entsteht dann das
aus dem Kino gewohnte Bildseitenverhältnis und
auch die Proportionen stimmen wieder.
Obacht beim Aufbau
Der Anamorphot wird auf Wunsch mit einer Bodenplatte
ausgeliefert, mithilfe derer er vor die
Linse des Projektors montiert wird – die Entzerrung
findet über eine komplexe Glasoptik statt.
Die Vorsatzoptik muss sich dabei perfekt ausgerichtet
vor dem Projektor befinden, sonst kommt
es zu Verzerrungen der Bildgeometrie und zu
Unschärfen. Bei einer Deckeninstallation gilt es,
das hohe Gesamtgewicht zu beachten: Allein die
Vorsatzoptik bringt 3,8 Kilogramm (kg) auf die
Waage. Für einen reibungslosen Betrieb eignet
sich der motorisierte Schlitten (2,3 kg), der unter
der Bezeichnung A480SYS zusammen mit dem
Panamorph-Prisma für 6 238 Euro erhältlich ist.
Der Schlitten wird mit einem Netzteil und einer
Fernbedienung ausgeliefert, er kann auch über
den 12-Volt-Trigger Ihres Projektors betrieben
werden – auf Knopfdruck fährt die Optik automatisch
in den Lichtweg oder aus diesem heraus.
Das ist besonders bei nativem 16 : 9-Material,
etwa Videospielen, von Vorteil, um eine unverfälschte,
pixelgenaue Abbildung zu erreichen.
Die großzügige Eintrittsöffnung der Vorsatzoptik
lässt Ihnen etwas Spiel bei der Installation,
so wird der Fokus beim Einsatz nicht beeinflusst
und Sie können auch bis zu einem gewissen
Grad die Lens-Shift-Funktion nutzen. Der Einsatz
der Zoom-Funktion sollte mit Bedacht erfolgen,
denn übermäßige Bildvergrößerungen produzieren
Geometriefehler und Unschärfen. Bei der
Kompressionsoptik FVX200J (2 993 Euro) müssen
Sie auf beides verzichten, denn die Eintrittsöffnung
ist um einiges kleiner und bereits ein
geringer Einsatz des Zooms und der Lens-Shift-
Funktion hat ein abgeschnittenes sowie verbogenes
Bild zufolge. Das Zusammenspiel mit der
FVX200J lässt Sie zwar weiterhin schwarze Balken
erblicken, die Bildhelligkeit nimmt aber zu,
da der komplette Bildchip des Projektors mit Bildinformationen
versorgt wird. Im Test maßen wir
eine Steigerung von rund 20 Prozent. Bei einer
korrekten Montage und exakten Einstellung von
Zoom und Lens-Shift kommt es bei beiden Prismen
zu keinerlei Konvergenz- und Geometriefehlern
oder Unschärfen.
Aha-Erlebnis
Nach der Installation der UH480-Optik waren
wir beeindruckt, als unser Testkinofilm im 21 : 9-
Format erstrahlte. Der balkenfreie Filmgenuss
macht süchtig – einmal gesehen, möchte man
ihn nicht mehr missen. Die Bedienung ist nach
vollbrachter Installation zumindest mit dem motorisierten
Schlitten vorbildlich und der Projektor
wird perfekt ausgenutzt. Neben der balkenfreien
Vergrößerung des Bildes macht sich auch
die erhöhte Leuchtdichte positiv bemerkbar. Die
Preise der Vorsatzoptiken sind aber vergleichsweise
hoch und wenn Sie über eine 21 : 9-Leinwand
verfügen, könnten Sie das Bild auch einfach
aufzoomen, bis die Bildfläche ausgefüllt ist
und die Balken sich außerhalb der Leinwand befinden.
Da der Projektor bei einer Bildprojektion
mit schwarzen Balken Helligkeit verschenkt und
Sie für eine perfekte Ausrichtung den Lens-Shift
bemühen müssen, ist dieser Kompromiss einer
echten 21 : 9-Projektion allerdings unterlegen.
Wer also Kinofilme in Perfektion mit gesteigerter
Leuchtdichte und maximalem Bedienkomfort erleben
möchte, kommt um die Anschaffung einer
Vorsatzoptik nicht herum.
Der motorisierte Schlitten fährt die Optik vor den Beamer.
Die Steuerung findet über die mitgelieferte Fernbedienung
oder den 12-Volt-Trigger Ihres Projektors statt
Die Montage der Kompressionsoptik FVX200J dürfte niemanden
überfordern. Das Befestigungssystem ist flexibel
und findet an vielen Projektoren Platz
Für eine verlustfreie 16 : 9-Projektion müssen Sie die
Vorsatzoptik entfernen. Mit dem Schlitten ist das kein
Problem, anders sieht es bei einer festen Installation aus
Die kleine Eintrittsöffnung der Kompressionsoptik (links)
verhindert den Einsatz vom Zoom und Lens-Shift. Die
UH480-Variante (rechts) bietet eine größere Öffnung
Projektoren 81

Unser Tipp, wenn Sie wirklich
ALLES über das digitale
Fernsehen erfahren möchten:
Jetzt bestellen unter
www.heftkaufen.de
Jeden Monat neu am Kiosk
und täglich aktuell unter www.digitalfernsehen.de

Kino im Wohnzimmer
Nur wenige genießen das Privileg, einen separaten Heimkinoraum mit dunklen Wänden
einrichten zu können. Wir wagten deshalb den Kompromiss und installierten Projektor samt
Leinwand mitten im Wohnzimmer.
VON CHristiaN trOziNsKi
Bilder: Auerbach Verlag, Epson, Inakustik, Infocus, Mitsubishi
Für unsere Installation entschieden wir uns für einen stabilen Unterbau aus
massivem Holz (Vertrieb Schnepel), der sich ansprechend in die Wohnumgebung
integriert und den mächtigen Projektor zierlicher wirken lässt
Neben unserer Regalwandhalterung bietet die Firma Schnepel/Vogels abgestimmte
Lösungen für Beamer und Zuspieler. Somit lassen sich unterschiedliche
Elemente samt Kabelkanal einfach kombinieren
Projektoren 83

Die Rahmenleinwand von Stewart kommt in einer stabilen
Holztruhe zu Ihnen nach Hause, der deutsche Vertrieb
erfolgt über Screen Professional
Die einzelnen Rahmenteile lassen sich leicht zusammenstecken
und sind auf der Rückseite markiert – ein falscher
Zusammenbau ist so unmöglich
Lediglich vier Fixierschrauben dienen zur dauerhaften
Befestigung der Rahmenteile – halten Sie vor der Montage
einen 13er-Schraubenschlüssel bereit
Das Leinwandtuch ist nicht nur zentimetergenau zugeschnitten,
auch die Druckknöpfe zur Befestigung an der
Rahmenrückseite passen exakt
Bei einer persönlichen Beratung im Fachgeschäft
wird Ihnen kaum ein Händler
empfehlen, auf einen Flachbildfernseher
zugunsten eines Projektors zu verzichten,
schließlich ist die Bildqualität bei Tageslicht mit
Projektoren recht dürftig und die Handhabung
zu umständlich. Fährt man zweigleisig, bedarf
es allerdings einer doppelten Verkabelung und
einer Rolloleinwand, die vor dem Fernseher
heruntergleitet. Je nach Deckenhöhe, Mobiliar
und Position der Lautsprecher wird die Anbringung
einer Rolloleinwand erschwert und der
Projektor als Zweitgerät nur selten genutzt.
Wir machten in unserem Praxisversuch dagegen
Nägel mit Köpfen: Der qualitativ hochwertige
50-Zoll-Plasmafernseher musste weichen,
stattdessen schmückt nun eine fest installierte
Rahmenleinwand samt Projektor das Wohnzimmer.
Ob das tägliche Fernsehprogramm,
Videospiele, Diashow oder abendlicher Filmgenuss:
Der Projektor fungiert als Alleinunterhalter.
Natürlich ist diese Option nicht in allen
Wohnzimmern möglich, in unserem Beispiel
verfügten die Hausherren bereits über einen
AV-Receiver von Yamaha, der sämtliche Bilddaten
verarbeitet und über ein HDMI-Kabel
weiterleitet, sowie die Toninformationen über
die angeschlossenen Lautsprecher von ME
Geithain ausgibt. Der Fernseher wurde bislang
nur als Monitor genutzt, der Umstieg auf einen
Projektor fiel entsprechend leicht. Die seitliche
Fensterfront des Wohnzimmers ist durch eine
Loggia ausreichend abgegrenzt, sodass Tageslicht
bei Bedarf mehrfach abgeschirmt werden
kann und der Lichteinfall in den Mittagsstunden
die Leistung des Projektors nicht überfordert.
Dennoch bedeutet der Umstieg von einem
Flachbildfernseher auf einen Projektor vor allem
eines: Vorbereitung.
Planungskonzept
Zunächst gilt es, die richtige Bildgröße und das
Bildformat zu bestimmen. Leinwände können
Sie in allen erdenklichen Formaten und Größen
anfertigen lassen, Spezialanbieter wie Stewart
garantieren eine maßgeschneiderte Produktion.
Der Direktvertrieb wird in Deutschland von
Screen Professional übernommen. In unserem
Fall fiel die Wahl auf das Kinoformat 21 : 9, das
im Gegensatz zu den meisten Flachbild-TVs
deutlich breiter ausfällt. Da es sich bei unseren
Hausherren um echte Filmfans handelt, war
dieser Schritt naheliegend, schließlich liegen
die meisten Filme im 21 : 9-Format vor und störende
schwarze Balken werden im Kinoformat
vermieden. Infolge der bereits bestehenden Begrenzung
durch die Lautsprecher sowie einem
Sitzabstand von 3,5 Metern (m) fiel die Wahl
auf eine Leinwandbreite von 1,85 m. Umgerechnet
auf die Bilddiagonale ergibt sich folgendes
Szenario: Im 16 : 9-Format entspricht die Bilddiagonale
einem 60-Zoll-Fernseher, im Kinoformat
21 : 9 steigt die Bilddiagonale auf knapp 80
Zoll. Verglichen mit Flachbildfernsehern ist diese
Bildgröße stattlich, schließlich sind 60-Zoll-TVs
nur selten oder zu utopischen Preisen erhältlich,
einen 80-Zoll-Fernseher im Kinoformat
werden Sie gar vergeblich suchen. Im Vergleich
zu Heimkino-Installationen ist die Bildgröße
vergleichsweise klein, dabei gilt es aber zu
beachten, dass die Lichtmenge pro Fläche mit
steigender Bildgröße abnimmt und Bildbreiten
über zwei Meter einen abgedunkelten Raum
erfordern. Unser Beispielwohnzimmer mit weißen
Wänden erfüllt diese Bedingungen nicht,
weshalb die Beschränkung auf 60 bzw. 80 Zoll
ein kontraststarkes Ergebnis unter Restlichtbedingungen
sicherstellt. Maßgeblich sind hierbei
natürlich der Projektor und die Leinwand, deren
Auswahl wohlüberlegt sein will.
Projektorwahl
Eine allgemeingültige Empfehlung kann in
diesem Zusammenhang nicht ausgesprochen
werden, in unserem Praxisbeispiel fiel die Wahl
allerdings leicht. Da der Projektor nicht nur
abends, sondern auch tagsüber zum Einsatz
kommt, sollte die Lichtleistung mindestens
1 000 Lumen (Herstellerangabe) betragen. Die
spezielle Tuchsorte, auf die wir später detailliert
eingehen, sollte seitlich einfallendes Licht
„ausblenden“ und einzig das Bild des Projektors
gerichtet zum Sitzplatz reflektieren. Das
Stewart-Firehawk-Tuch meistert diesen Spagat
und weist eine starke Bündelung auf, d. h. die
maximale Helligkeit wird einzig am Sitzplatz
wahrgenommen. Laut dem Reflexionsgesetz
an glatten Oberflächen gilt: Der Einfallswinkel
und der Ausfallswinkel der Lichtstrahlen sind
identisch, sodass der Projektor nur knapp über
der Bildoberkante hängen sollte, um die maximale
Helligkeit am Sitzplatz zu gewährleisten.
Ein Großteil der DLP-Projektoren verfügt über
einen steilen Projektionswinkel und eignet sich
deshalb nicht. Durch die Installation des Projektors
auf Kopfhöhe ergibt sich ein weiteres
Problem: Die Lüfterlautstärke sollte möglichst
gering sein, damit der Fernseh- und Filmgenuss
nicht gestört wird. Da es sich in unserem Beispiel
um eine Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus
handelt, sind lautstarke Pegel die
Ausnahme, somit sollte der Projektor besonders
ruhig arbeiten. Durch dieses Kriterium fielen
weitere DLP-Projektoren durch unser Auswahlraster,
am Ende legten wir den Fokus auf
LCD-, SXRD- und D-ILA-Projektoren. Statt der
Heimkinofarbe Schwarz sollte der Projektor ein
weißes Gehäuse besitzen – ein absolutes K.o.-
Kriterium beim derzeitigen Projektorkauf. Am
Ende blieben drei Projektoren übrig: Mitsubishis
LCD-Projektor HC6800, Epsons LCD-Projektor
TW4400 und JVCs D-ILA-Projektor HD550.
Alle drei Projektoren sind im schlichten Weiß
erhältlich und verfügen über ausreichend Lichtreserven
sowie ein geringes Betriebsgeräusch.
Da wir eine Leinwand im 21 : 9-Format, jedoch
keine Vorsatzlinse einsetzen, muss der Projektor
über eine motorisierte Optik verfügen, um das
84 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bild über die Fernbedienung zu vergrößern bzw.
zu verschieben. Somit schied Epsons TW4400
ebenfalls vorzeitig aus, während JVCs HD550
schlussendlich das Rennen machte. Das nahezu
unsichtbare Pixelraster erlaubt kurze Sitzabstände
und die exzellente Schwarzdarstellung
lässt die Balken im 21 : 9-Format fast vollständig
verschwinden, diese liegen aufgrund der
Vergrößerung außerhalb der Leinwandfläche.
Der Projektor unterstützt weiterhin die Steuerung
über HDMI-CEC, sodass der Ein- und
Ausschaltprozess vereinfacht wird. Mitsubishis
HC6800 erreicht eine ähnliche Bildqualität bei
Tageslicht, in den Abendstunden stimmt der
empfundene Bildkontrast aber nur glücklich,
wenn die Echtzeitblende aktiviert wird. Da diese
im Gleichklang die Helligkeit reduziert, verliert
das Bild aber an Brillanz. Es sei dennoch angemerkt,
dass JVCs HD550 mit einer UVP von
knapp 5 000 Euro nahezu doppelt so teuer wie
die Alternativen von Mitsubishi und Epson daherkommt.
In Anbetracht der hervorragenden
Preis-Leistung sind der HC6800 und TW4400
für die meisten Anwender die bessere Wahl.
Eine absolute Ausnahmestellung nimmt Infocus’
IN5534 ein, der eine unerreichte Bildhelligkeit
bietet und selbst in sehr hellen Wohnzimmern
kontraststarke Ergebnisse zelebriert. Die Testberichte
der wohnzimmertauglichen Projektoren
finden Sie in unserer Projektorenrubrik, JVCs
HD550 ist vergleichbar mit dem aktuellen Modell
DLA-X3, einzig die 3D-Funktion fehlt.
Die passende Leinwand
Was Flachbildfernsehern scheinbar mühelos gelingt,
ist mit einer Leinwand nahezu unmöglich:
eine plastische Schwarzdarstellung bei Tageslicht.
Die Leinwandfläche reflektiert einfallendes
Licht, unabhängig davon, ob es sich dabei um
Licht vom Projektor oder Sonnenlicht handelt.
Schalten Sie den Projektor aus, erkennen Sie
die bestmögliche Schwarzdarstellung in Ihrem
Wohnzimmer: Weiße Leinwände lassen unter
Tageslichtbedingungen kein echtes Schwarz zu,
dunkelgraue Leinwände sind deshalb ein guter
Kompromiss. Je dunkler allerdings die Leinwandoberfläche,
desto weniger Licht wird reflektiert,
sodass die Ergebnisse leuchtschwach
wirken könnten. Was also tun? Die Heimkinospezialisten
von Stewart entwickelten mit dem
Leinwandtuch Firehawk eine ideale Lösung, um
gleichermaßen helle sowie kontraststarke Bilder
zu gewährleisten. Die graue Tuchoberfläche
verbessert den Schwarzwert bei Tageslicht, die
spezielle Beschichtung verhindert, dass die Helligkeit
abnimmt. Doch kein Vorteil ohne Nachteil:
Je weiter Sie sich von der Leinwandmitte
entfernen, desto dunkler erscheint das Bild, der
Blickwinkel ist eingeschränkter als bei einem
weißen Tuch. Somit sollten alle Sitzplätze direkt
vor der Leinwand eingerichtet werden und der
Projektionswinkel vergleichsweise gering ausfallen.
Würde der Beamer unter der Zimmerdecke
thronen, müsste die Leinwand in unserem
Fall deutlich höher hängen bzw. die Zuschauer
auf dem Fußboden Platz nehmen. Um eine entspannte
Sitzposition zu ermöglichen, wählten
wir eine niedrige Installation, die Bildmitte der
Leinwand liegt etwas unterhalb der Augenhöhe.
Die äußersten Sitzpositionen wurden so
gewählt, dass der Blickwinkel zu den Randbereichen
nicht zu steil ausfällt: Die starke Richtcharakteristik
der Firehawk bedingt eine abnehmende
Helligkeit bei seitlicher Betrachtung.
Nur echt mit dem Falken
Das Leinwandtuch samt passendem Rahmen
mit schwarzer Samtoberfläche ist eine echte
Handanfertigung. Unsere Vorgaben, die wir
dem deutschen Vertrieb Screen Professional
schriftlich vorlegten, wurden auf den Zentimeter
genau umgesetzt. Während der Rahmen aus
den USA geliefert wird, nimmt die dänische Niederlassung
Stewarts die Tuchanpassung vor. Sie
können jedes Format verwirklichen, in unserem
Fall betrugen die Rahmenmaße 1,85 × 0,83 m.
Beachten Sie, dass die Rahmenbreite je nach
Rahmenkonstruktion zwischen vier und acht
Zentimetern liegt. Um eine möglichst große
Bildfläche zu realisieren, haben wir uns für die
schlanke Rahmenvariante entschieden. Der Aufbau
der Firehawk gelingt spielend einfach, die
Befreiung aus der massiven Holzkiste bringt Sie
dagegen ins Schwitzen. Die Verarbeitungsquali-
Das HDMI-Kabel der Hicon-Serie (Vertrieb Sommer Cable)
ist hochwertig und widerstandsfähig, die extrem flache
Bauform erleichtert nachträgliche Installationen
Das HDMI-Kabel lässt sich unscheinbar an Wänden oder
unter dem Teppich verlegen, die Bild- und Tonqualität
wird selbst bei 15 m Länge nicht beeinträchtigt
Kabelkanäle mit LED-Beleuchtung von Inakustik werten
das Wohnambiente stimmungsvoll auf und können farblich
auf die Inneneinrichtung abgestimmt werden
Anzeige

Die Stewart-Leinwand in voller Pracht: Kinofilme im 21 : 9-Format wirken überwältigend, die Bildbreite steigt gegenüber einer 16 : 9-Darstellung, ganz wie im richtigen
Kinosaal. Dank der motorisierten Optik des JVC Projektors gelingt die Formatanpassung über die Fernbedienung
Der ausrangierte 50-Zoll-Plasma-Fernseher wirkt im Filmbetrieb vergleichsweise
winzig. Die Schwarzdarstellung des Fernsehers ist bei Tageslicht der Leinwandlösung
jedoch überlegen
Die silbergraue Oberfläche weist eine starke Richtcharakteristik auf: seitlich
betrachtet wirken Bilder dunkel und flau. Dank geringer Rahmenmaße erscheint
die komplette Bildfläche wie ein Bilderrahmen
86 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

tät ist ohne Fehl und Tadel, die Samtoberfläche
ist nahtlos auf den Metallträgern aufgebracht
und die vier Teilstücke lassen sich mit wenigen
Handgriffen zum fertigen Rahmen montieren.
Das Tuch wird mittels Druckknöpfen auf der
Rückseite des Rahmens fixiert und faltenfrei
gespannt. Etwas enttäuscht waren wir von den
lieblosen Wandhalterungen, die vergleichsweise
billig wirken und bei der Anbringung sichtbar in
Erscheinung treten. Dank der exakten Anpassung
des Rahmens konnten wir auf die Halterungen
vollständig verzichten und die Leinwand
felsenfest ohne zusätzliche Fixierung an der
Wand verankern. Um Druckstellen zu vermeiden,
haben wir Gummifüße an den rückseitigen
Ecken angebracht, die Löcher für die Wandhalterung
lassen sich mit schwarzem Filz kaschieren.
Der kleine Handwerkerexkurs verlief erfolgreich:
Die 21 : 9-Leinwand fügt sich mustergültig ins
Wohnambiente ein und erscheint wie ein Fernseher
im XXL-Format. Dabei hat die Leinwand
einem Flachbildfernseher sogar einiges voraus:
Die Bautiefe ist konkurrenzlos gering, die gesamte
Konstruktion wirkt wie ein Bilderrahmen
und weder Rahmen noch Bildfläche zeigen
störende Reflexionen – ganz im Gegensatz zur
Hochglanz-Kunststoffoptik bei Flachbildfernsehern.
Der Transport gelingt ebenfalls mühelos:
Zusammengepackt findet die Leinwand im Kombi
Platz. Doch die Leinwand allein erzeugt noch
lange kein Bild, deshalb auf zum nächsten Baustein
in unserem Wohnzimmerkino.
Ins rechte Licht gerückt
Die Installation eines Projektors ist beileibe
kein Kinderspiel, in unserem Fall musste JVCs
Schwergewicht HD550 (zwölf Kilogramm) mit
50 Zentimetern Bautiefe seinen Ehrenplatz im
Wohnzimmer finden. Abgestimmte Projektionshalterungen
sind meist auf zehn Kilogramm
begrenzt, zudem kam eine Metallaufhängung
nicht in Frage, da die Inneneinrichtung von Holztönen
dominiert wird. Glücklicherweise ließ die
Rückseite des Wohnzimmers jede erdenkliche
Installation zu. Aufgrund der üppigen Maße
des Projektors entschlossen wir uns für einen
dominanten Unterbau, der den Projektor kleiner
wirken lässt. Fündig wurden wir schließlich bei
der Firma Schnepel, die nicht nur Halterungen
für Projektoren, sondern auch für Fernseher
anbietet. Die gewählte Flachbild-TV-Wandhalterung
passt perfekt zum JVC HD550, bietet einen
Kabelkanal und ist äußerst stabil, leider handelt
es sich um ein Auslaufmodell. Die Wandmontage
erfolgt über zwei Winkel, der Unterbau wird
einfach eingehängt. Um das Licht möglichst
gleichmäßig zu den Sitzplätzen zu reflektieren,
installierten wir den Projektor mittig zur Leinwand,
dank der motorisierten Optik gelingt die
vertikale Bildausrichtung sowie Vergrößerung
bequem über die Fernbedienung. Natürlich
müssen die Bildinformationen erst einmal den
Projektor erreichen, neben einem HDMI-Kabel
sind Wireless-HDMI-Lösungen eine Alternative.
Hierbei werden die Bildsignale drahtlos zum
Projektor übermittelt, entsprechende Sender
und Empfänger schlagen mit rund 600 Euro
zu Buche und müssen per HDMI mit den jeweiligen
Endgeräten verbunden werden. Die
Übertragungsraten reichen derzeit aber noch
nicht an eine Kabelverbindung heran. Da in unserem
Praxisbeispiel eine Playstation 3 mit bis
zu 60 Bildern in voller HD-Auflösung zuspielt,
entschlossen wir uns für die kabelgebundene
Lösung. Um die Bild- und Tonleitung möglichst
unscheinbar zu verlegen, fiel die Wahl auf das
Hicon-HDMI-Flachkabel der Firma Sommer
Cable. Dieses kann unter dem Teppich und nahezu
unsichtbar an der Wand verlegt werden.
Die Übertragungsqualität ist trotz der schlanken
Bauform optimal, ganz gleich welche Auflösung
und Datenraten vorliegen und die Verarbeitungsqualität
genügt höchsten Ansprüchen.
Kinoerlebnis
Anfangs waren wir skeptisch, ob eine Leinwandlösung
samt Heimkinoprojektor im Wohnzimmer
brauchbare Bilder liefert, die Kombination aus
lichtstarkem D-ILA-Projektor und dem Stewart-
Firehawk-Tuch erwies sich aber als goldrichtig.
Der Qualitätsvorteil von HDTV-Sendungen und
Filmen auf Blu-ray ist dank der stattlichen Bildgröße
offensichtlich, die Begrenzung auf 60
bzw. 80 Zoll sichert eine ausreichende Bildhelligkeit
bei Tageslicht. Natürlich ist eine Leinwandlösung
im Wohnzimmer ein Kompromiss, der im
Gegensatz zur Aufstellung eines Flachbildfernsehers
Nachteile mit sich bringt. So ist die Bildqualität
bei Tageslicht schlechter, da Schwarz
trotz grauer Tuchoberfläche aufgehellt wirkt,
was die Plastizität mindert. Zudem ist ein Projektor
hörbarer als ein Fernseher, benötigt rund
eine Minute Anlaufzeit und ist anspruchsvoller
bei der Aufstellung. Auf unseren Fotos sichtbar:
Bei Tageslicht werfen die seitlich anschließenden
Lautsprecher Schatten auf die Leinwand, weshalb
das Kinoerlebnis erst abends zur Geltung
kommt, bei Tageslicht reduzierten wir die Bildgröße
auf 16 : 9. Dessen ungeachtet liefert die
Kombination aus Projektor und Leinwand unschlagbare
Vorteile: Die Bildfläche ist riesig, die
Bautiefe der Leinwand minimal und das Bildformat
frei wählbar. Der Stromverbrauch von Projektoren
ist vergleichsweise gering, der HD550
begnügt sich im niedrigen Lampenmodus mit
rund 220 Watt und erreicht bei unserem Aufbau
im Bildformat 16 : 9 eine gleichwertige Helligkeit
wie Plasmadisplays. Das einmalige Kinogefühl
erschließt sich nun dank Projektion im
21 : 9-Format: Filme wirken durch die balkenfreie
Darstellung ähnlich episch wie im Kinosaal,
die Bilder einer Blu-ray zeigen unzählige Details
in realistischer Größe, die jeden Fernseher zum
Minikino degradiert. Doch auch abseits des
Filmgenusses weiß unsere Beispielinstallation
zu überzeugen und erweist sich als brauchbarer
Fernsehersatz. Projektion im Wohnzimmer?
Warum nicht!
JVCs HD550 erzeugt bereits im Lampensparmodus ein
leuchtstarkes Bild und ist angenehm ruhig im Betrieb.
Verarbeitung und Bedienung sind tadellos
Mitsubishis HC6800 ist die günstige Alternative zum JVC
HD550. Neben einer motorisierten Optik überzeugen die
brillanten Bilder samt leisem Betriebsgeräusch
Epsons TW4400 kommt ebenfalls im schlichten Weiß daher
und bietet eine runderneuerte 100-Hertz-Bildverarbeitung.
Leider ist die Optik nur manuell am Gerät einstellbar
Lässt Ihr Wohnzimmer keine Verdunklung zu, ist der
mächtige Infocus IN5534 eine Alternative – leuchtstärker
ist derzeit kaum ein Großbildwerfer
Projektoren 87

Filme in 2D und 3D
Auch der beste Flachbildfernseher ist ohne den passenden Blu-ray-Player nur halb so viel
wert. Dass der Einstieg kein Vermögen kostet, zeigt die aktuelle Player-Generation
88 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bilder: Denon, Panasonic, Philips, Samsung, Sony

Produkt Bewertung Seite
Denon
DBP-1611UD
Sehr gut
88
96
Panasonic
DMP-BDT300
Ausgezeichnet
91
92
Philips
BDP9600
Ausgezeichnet
93
98
Samsung
BD-C6900
Sehr gut
88
94
Sony
BDP-S570
Sehr gut
87
90
Blu-ray-Player 89

HD
TVXXL
BDP-S570
AUSGABE 1.2011
BDP-S570
Hersteller
Preis
Info
Maße
Gewicht
Farben
HD-Audio-Decoder
HD-Audio-Bitstream
HDMI 1.4
DLNA
Wi-Fi
BD-Live-Speicher
Disc-Formate
Datenformate
Internetdienste
3D-Ausgabe
3D-Formate
Sony
269 Euro
www.sony.de
43 × 3,6 × 20,6 cm
2 kg
Schwarz
ja
ja
ja
ja
ja
intern (1 GB)
Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE
DVD-Video/DVD-R/RW/+R/
+RW, CD-Audio/CD-R/
CD-RW, Super Audio CD
AVCHD, DivX, MKV,
MPEG-1 bis -4, JPEG, WAV,
MP3, WMA, AAC
FIFA Channel, Youtube,
Tagesschau, Lovefilm,
Deutsche Welle, Berliner
Philharmoniker, Public
National Radio, Bild,
Yahoo, Flickr, Twitter,
Blip.tv, Wired, Epicurious,
Concierge.com, Style.com,
Daily Motion, Pro-Sieben-
Mediathek, Sat-1-
Mediathek
ja
Frame-Packing
Günstig ins 3D-Zeitalter
Dass der Umstieg in die dritte Dimension kein Vermögen kosten muss, beweist Sony mit
dem aktuellen Blu-ray-Player BDP-S570, der die passenden Filme nicht nur flach, sondern
auch dreidimensional darstellt.
VON FLORIAN KRIEGEL UND CHRISTIAN TROZINSKI
Sony bietet mit dem BDP-S570 einen günstigen Einstieg in die 3D-Welt. Darüber hinaus erfreut der Player mit
schnellen Ladezeiten sowie umfangreicher Multimedia- und Onlineunterstützung
Bilder: Auerbach Verlag, Sony, Stock.xchng
90 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Optisch unterscheidet sich der Player
nur geringfügig von Sonys anderen
Einstiegsmodellen: Die Ausmaße und
eine dezente verchromte Leiste an der Vorderseite
lassen eine Aufwertung erkennen, die einfachen
Kunststofftasten enttäuschen indessen
weiterhin. Während die kleineren Vertreter zum
Teil Features wie integriertes WLAN oder 3D-
Unterstützung vermissen lassen, hat der S570
diese Extras mit an Bord. Die Anschlussbestückung
fällt mit einem koaxialen und optischen
Digitalausgang sowie zwei USB-Eingängen solide
aus, lässt aber einen analogen Mehrkanalausgang
vermissen.
Internet exklusiv
Ein Highlight abseits der eigentlichen Blu-ray-
Wiedergabe ist Sonys Bravia Internet Video,
mit dem sich diverse Onlinevideodienste nutzen
lassen. Sony bieten Ihnen exklusiven Zugriff auf
Videobeiträge des DFB und der FIFA, sogar die
Berliner Symphoniker sind im reichhaltigen Angebot
vertreten. Neu im Kreise der Auserwählten
sind die Mediatheken der Privatsender Pro
Sieben und Sat 1. Die Navigation innerhalb der
Dienste ist intuitiv und an die Bedienung des
Player-Menüs, das bereits in der Playstation 3
zum Einsatz kommt, angelehnt. Das Netzwerkstreaming
funktionierte im Praxistest kinderleicht
und über die einzelnen Menüpunkte „Fotos“,
„Audio“ und „Video“ ließen sich diverse
Formate abrufen, sogar exotische MKV-Dateien
werden unterstützt. Das Media-Streaming
arbeitet natürlich auch über angeschlossene
USB-Sticks und -Festplatten, dank eines integrierten
Speichers von einem Gigabyte sind BD-
Live-Informationen ohne Zusatzhardware abrufbar.
Des Weiteren besinnt sich Sony wieder
auf das eigens entwickelte SACD-Format, das
zwar ein Nischendasein fristet, mit den neuen
Playern aber zumindest aufseiten der Wiedergabegeräte
Aufwind erhält. Wir meinen: Sehr
schön, denn so lassen sich die mehrkanaligen
Discs auch mit günstigeren Geräten abspielen.
Eine weitere praktische Funktion ist die Anbindung
an die Mediendatenbank Gracenote. Ist
der Player mit dem Internet verbunden, ruft er
passende Informationen zur eingelegten Disc
ab (Audio-CD sowie Blu-ray) und zeigt sowohl
Cover als auch Textinformationen an.
Schneller zum Ziel
Von der Nutzung des optionalen Schnellstartmodus,
der deutlich mehr Strom verbraucht,
raten wir ab, der Player ist auch ohne Leistungsdoping
in rund 13 Sekunden (s) einsatzbereit.
Im Betrieb setzt der S570 noch mal eins drauf
und trumpft mit der bis dato schnellsten Ladezeit
unserer anspruchsvollen BD-Java-Testdiscs
auf. Gerade einmal 27 s benötigt der Player zum
Starten eines Films. Für viele weniger komplexe
Blu-rays braucht das Gerät entsprechend weniger
Zeit – klasse! Wollen Sie Eingaben nicht
über die schmucklose Fernbedienung tätigen,
stellt Sony Ihnen eine kostenlose App für Apples
iPhone und iPod Touch zum Download bereit.
Fortan kommuniziert der Player über WLAN mit
den allseits beliebten Multimedia-Talenten, und
dies sogar durch Wände.
Günstig, aber erstklassig
Im Videotest leistete sich der BDP-S570 kaum
Fehler. Bei der Wiedergabe von Blu-rays zeigte
der Sony ein knackscharfes Bild mit feinen Details
und einer ausgewogenen Bildruhe. Auch die
anderen Parameter wie Farbtreue und Kontrastdarstellung
überzeugten im Test. Während der
Wiedergabe lassen sich einige Informationen
anzeigen, darunter das aktuell genutzte Tonformat.
3D-Discs spielte der Sony anstandslos ab,
sämtliche bislang verfügbaren Animationsfilme
und Naturdokumentationen liefen ohne Aussetzer
in makelloser Qualität. Im Setup ist der
Eintrag „3D“ unspektakulär hinterlegt, aber dafür
bedienerfreundlich eingebettet. Abgesehen
von „Aus“ oder „Auto“ lässt sich zur Anpassung
von Texteinblendungen noch die verwendete
Bilddiagonale einstellen. Beim Hochskalieren
von Standardmaterial zeigte der BDP-S570
gute Ergebnisse, allerdings lassen sich diese
manuell nur bedingt beeinflussen – hier bieten
die höherpreisigen Modelle mehr Komfort. Neben
den klassischen Sony-Parametern „Dunkler
Raum“ und „Heller Raum“ können ferner drei
verschiedene Rauschreduktionsmethoden eingestellt
werden. Das Ergebnis ist zwar dezent,
überrascht aber mit einem natürlichen Gesamtbild.
Vor allem bei der Vollbildwandlung zeigt
der Player eine tadellose Autoerkennung, auf
einen manuell einstellbaren Filmmodus müssen
Sie allerdings verzichten.
Während der Wiedergabe über den Analogausgang
maßen wir etwas erhöhte Verzerrungswerte,
über HDMI waren selbst bei Verwendung
der internen Decoder nur leicht erhöhte
Verzerrungen bei niedrigen Pegeln erkennbar;
ansonsten gab der Player eine tadellose
Vorstellung ab.
Einstieg geglückt
Sonys BDP-S570 bietet – untypisch für diese
Preisklasse – eine äußerst reichhaltige Ausstattung,
die vor allem durch die breite Multimedia-Unterstützung
punkten kann. Während ein
integrierter Speicher für BD-Live, WLAN und
schnelle Ladezeiten meist mit stattlichem Aufpreis
verbunden sind, bekommen Sie sämtliche
Funktion bei diesem Player praktisch gratis. Wer
keinen Mehrkanalausgang benötigt, dafür aber
Wert auf 3D und weitere Extras legt, ist mit diesem
Modell sehr gut beraten.
Ausstattung/
Verarbeitung
18/20
Benutzerfreundlichkeit
17/20
Wiedergabequalität
52/60
Wertung 87 von 100
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Layer-Wechsel DVD unsichtbar
Startvorgang gut (13 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) schnell (27 s)
Stromverbrauch
Betrieb
14,3 W
< 10 W > 100 W
Stand-by 0,1 W
0 W > 1 W
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
Screenshot 2
Auch bei interner Decodierung neutrales Klangbild
Die 3D-Darstellung beherrscht der Sony fehlerfrei
Exklusive Videoinhalte erwarten Sie im Online-Portal
Wärmebild
0,9970 1 kHz
1,99399 kHz
2,99099 kHz
3,98799 kHz
4,98499 kHz
7f 8f 9f
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f
5,98198 kHz
6,97898 kHz
7,97598 kHz
8,97297kHz
9,97000 kHz
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Blu-ray-Player 91

HD
TVXXL
Panasonic DMP-BDT300
AUSGABE 1.2011
DMP-BDT300
Hersteller
Preis
Info
Maße
Gewicht
Farben
HD-Audio-Decoder
HD-Audio-Bitstream
HDMI 1.4
DLNA
Wi-Fi
BD-Live-Speicher
Disc-Formate
Datenformate
Internetdienste
3D-Ausgabe
3D-Formate
Panasonic
499 Euro
www.panasonic.de
43 × 6,6 × 24,5 cm
2,6 kg
Schwarz
ja
ja
ja
ja
ja (extern über USB,
beiliegend)
extern, nicht beiliegend
Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE
CD-Audio/CD-R/CD-RW,
DVD-Video/DVD-R/-RW/
+R/+RW
AVCHD, DivX, MPEG-2,
JPEG, MP3, AAC
Daily Motion, Tagesschau,
Eurosport, Bild, Skype,
Youtube, Picasa,
Bloomberg, QTom
ja
Frame-Packing,
Side-by-Side
3D im Doppelpack
Den Start in den 3D-Markt beginnt Panasonic sehr entschlossen. Anders als mancher Mitbewerber
präsentiert man sich selbstbewusst und will durch Qualität sowie ausgereifte Bild- und
Tontechnik überzeugen.
VON FLORIAN KRIEGEL UND CHRISTIAN TROZINSKI
Durch die beiden Klappen ist die Front frei von Bedienelementen. SDXC-Card-Slot und USB-
Steckplatz schlummern hinter der rechten Lade. Ein WLAN-Adapter liegt dem Player bei
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic
92 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Im Heimbereich gehört Panasonic zu den Herstellern,
die am längsten an der neuen 3D-
Technik entwickeln. Ohne entsprechenden
Blu-ray-Player vermag keines der 3D-Displays
zu bestehen; hier soll der DMP-BDT300 seine
Arbeit verrichten, der mit 499 Euro Marktpreis
ein stolzer und Panasonics High-End-3D-
Vertreter ist. Sein Alleinstellungsmerkmal: Er
verfügt über zwei HDMI-Ausgänge – HDMI-
Main und HDMI-Sub. Der HDMI-Sub-Ausgang
speist beispielsweise einen AV-Receiver ohne
HDMI-1.4-Anschluss parallel, sodass Sie keinen
neuen AV-Receiver benötigen, um gleichzeitig
die hochauflösenden Tonspuren und 3D-
Inhalte von einer 3D-Blu-ray zu genießen. Ohne
den zweiten HDMI-Ausgang müssten Sie das
3D-Signal durch den AV-Receiver leiten, was ohne
HDMI-1.4-Komponenten nicht funktioniert – der
3D-Fernseher zeigt kein Bild oder empfängt nur
das 2D-Signal. Durch die doppelte HDMI-Ausgabe
ist sowohl die 3D-Weiterleitung zum 3D-
Fernseher als auch die HD-Tonausgabe zum AV-
Receiver sichergestellt. Da der Ausgang ebenfalls
für das Bild genutzt werden kann, ist sogar der
parallele Anschluss eines Projektors denkbar. Für
den Praxisbetrieb weniger relevant: Im Test gelang
es uns, zwei 3D-Fernseher gleichzeitig mit
3D-Inhalten zu versorgen.
Netzwerk und mehr
Die weiteren Features entsprechen denen der
2D-Schwestermodelle der aktuellen Player-Serie.
Viera Cast – zur Nutzung von Onlineinhalten
wie Videos von Youtube oder Tagesschau –
wurde optisch leicht aufgewertet. Der Zugriff
auf die Internetinhalte kann nun auch über
WLAN realisiert werden. Der passende Adapter
liegt dem Gerät bereits bei und kann mit dem
hinteren USB-Steckplatz verbunden werden. Seit
diesem Jahr verfügen die Spieler des Weiteren
über eine DLNA-Funktion, mit der sich Mediendateien
über das Netzwerk streamen lassen.
Im Test arbeitete die Funktion gut, das Menü
ist übersichtlich gestaltet, hätte allerdings ein
etwas frischeres Design mit der Unterteilung
in Audio, Video und Bilder vertragen. Die Medienunterstützung
bleibt auf wenige Standards
wie AVCHD oder MPEG-2 beschränkt. Wer z. B.
einen Blu-ray-Rekorder von Panasonic besitzt,
kann diesen mit dem Player vernetzen und aufgezeichnete
Inhalte über den Spieler wiedergeben.
Selbst HD-Aufnahmen wurden flüssig und
zügig abgespielt.
Ausdauernd
Das optisch zurückhaltende Menüdesign wurde
zum Teil um ansehnliche Mini-Bildchen erweitert,
die Bedienung über den klar strukturierten
Signalgeber und die Reaktionszeit der Eingaben
sind weiterhin vorbildlich. Allerdings vermissen
wir nach wie vor die (Sub-)Menü-Taste, die v. a.
die Navigation von DVDs vereinfachen würde,
ohne dass man ständig ins Hauptmenü springen
müsste. Bis der Player betriebsbereit ist, vergehen
im Normalmodus rund 15 Sekunden (s).
Für den Einlesevorgang unserer BD-Java-Disc
benötigte das Gerät 50 s bis zum ersten Bild;
ein durchschnittlicher Wert, den Panasonic bei
der aktuellen Player-Generation verbessert hat.
Im Schnellstartmodus gelingt dies entsprechend
zügiger, allerdings steigt der Stand-by-Verbrauch
dann auf 10 Watt an. Bereits nach der
ersten Sichtung bestätigt sich auch bei diesem
Gerät die tolle Bildqualität, die Panasonic durch
die Optimierung der Farbskalierung nochmals
verbessern konnte. Das ohnehin plastische und
detailreiche Blu-ray-Bild kann mittels individuell
einstellbarer Parameter aufgewertet werden.
Neben der Anpassung des Farbraums dürfen Sie
beispielsweise auch behutsam auf die Bildschärfe
Einfluss nehmen. Der Videoequalizer arbeitet
eingeschränkt auch im 3D-Modus, bei dem die
Bilder wahlweise als Full-HD oder im sogenannten
Side-by-Side-Verfahren übertragen werden.
Das Hochskalieren von SD-Material gelingt
ebenfalls mustergültig, ohne Moiré-Effekte oder
unsaubere Kantenverläufe. Bei schwierigen Vollbildkonvertierungen
hilft der manuell aktivierbare
Filmmodus, der im automatischen Betrieb
nicht immer effektiv arbeitet. Bei den Audiomessungen
präsentierte sich der Player souverän und
konnte vor allem bei der HDMI-Ausgabe mit sehr
guten Werten punkten. Die einzige Auffälligkeit
bestand in den leiseren Surround-Kanälen beim
Decodieren von DTS-HD MA. Der 7.1-Analogausgang,
der für die Ansteuerung der hinteren
Kanäle den L/R-Anschluss nutzt, zeigte ebenso
wenig Schwächen und wandelte eingehende
5.1-Signale in sieben Kanäle um. Die nachträgliche
Bearbeitung des Klangs ist ebenfalls möglich,
der „Digital Tube Sound“ sollte aber nur bei
schlechteren Aufnahmen hinzugezogen werden,
um dem Klang etwas mehr Frische zu verleihen.
Stehen Bild und Ton einmal nicht im Einklang, hilft
die Audioverzögerung, der zeitraubenden Bildverarbeitung
eines Projektors oder Fernsehers
Rechnung zu tragen.
Allzweckplayer
Das Konzept mit zwei HDMI-Ausgängen ist
derzeit einzigartig und zeigt in der Praxis zahlreiche
Vorteile. Größter Pluspunkt: Eine teure
Neuanschaffung eines HDMI-1.4-AV-Receivers
wird durch den DMP-BDT300 überflüssig und
die Integration eines 3D-Fernsehers ins Heimkino
erleichtert. Gleichfalls überzeugen die hohen
technischen Qualitäten im Audio- und Videobereich
sowie die Zusatzfunktionen von Viera
Cast bis DLNA. Der Panasonic DMP-BDT300
ist somit ein ausgeklügelter Player für fast alle
Wiedergabearten.
Ausstattung/
Verarbeitung
19/20
Benutzerfreundlichkeit
17/20
Wiedergabequalität
55/60
Wertung 91 von 100
Lautstärke
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
leise, Datenzugriffe hörbar
Layer-Wechsel DVD sichtbar
Startvorgang gut (15 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) langsam (50 s)
Stromverbrauch
Betrieb 19,5 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
0,1 W
0 W > 1 W
0,9970 1 kHz
f 2f 3f 4f 5f 6f 7f 8f 9f 10f
Ausgewogene sowie niedrige Verzerrungswerte
„Full-HD“ entspricht der Blu-ray-3D-Wiedergabe
Panasonics Internetportal ist ebenfalls abrufbar
Wärmebild
1,99401 kHz
2,99102 kHz
3,98803 kHz
4,98503 kHz
5,98204 kHz
6,97904 kHz
7,97605 kHz
8,97306 kHz
9,97006 kHz
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Blu-ray-Player 93

BD-C6900
Schneller Sprinter
Hersteller
Samsung
Preis
399 Euro
Info
www.samsung.de
Maße
43 × 4,3 × 20,5 cm
Gewicht
1,8 kg
Farben
Schwarz
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
HDMI 1.4
ja
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (intern)
BD-Live-Speicher intern (1 GB)
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
CD-Audio/CD-R/CD-RW,
DVD-Video/DVD-R/-RW/
+R/+RW
Datenformate MPEG-2, VC-1, AVCHD,
DivX, MKV, MP4, WMV9,
JPEG, MP3, WMA
Internetdienste Google Maps, Twitter,
Skype, Picasa, Ghetty
Images, Youtube
3D-Darstellung ja
3D-Formate
Frame-Packing
HD
TVXXL
Samsung BD-C6900
AUSGABE 1.2011
Damit Sie im Zeitalter von 3D und immer aufwendigeren Blu-rays nicht die Geduld verlieren,
veröffentlicht Samsung mit dem BD-C6900 einen Player, der den Ladezeiten den
Kampf ansagt.
VON FLORIAN KRIEGEL UND CHRISTIAN TROZINSKI
Die auf der Oberseite angeordneten Sensortasten erfordern eine freie Aufstellung, sodass auf dem C6900
keine Gegenstände platziert werden sollten. Zusammen mit pulsierenden blauen LEDs ergibt sich
ein außergewöhnlicher Look
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung, www.wallpapers.org
94 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Das Gerät basiert prinzipiell auf den
2D-Pendants, verfügte aber als erster
Player aus dem Hause Samsung über
die Möglichkeit, 3D-Inhalte wiederzugeben.
Trotz seiner reichhaltigen Ausstattung kommt
der C6900 mit sehr überschaubaren Maßen
daher, v. a. die geringe Tiefe lässt das Gerät
sehr kompakt wirken. Die Materialien lassen
zunächst etwas an Qualität vermissen, beim
genauen Hinschauen ist die Haptik des Kunststoffs
aber ausgewogen und verschiedene
kleine Hingucker unterstreichen die Besonderheit
des 3D-Geräts. Ein Blick auf die Rückseite
offenbart alle in dieser Preisklasse gängigen
Anschlussarten bis hin zu einem 7.1-Analogausgang.
Auf der Front versteckt sich hinter einer
kleinen Blende der USB-Slot, der nicht für die
Nutzung von BD-Live belegt werden muss, da
der Player über einen fest verbauten Speicher
verfügt. Auch im Inneren hat sich Samsung um
eine vollkommene Überarbeitung gekümmert.
Das Hauptmenü besteht aus fünf großen Bildern,
die jeweils für eine Funktion stehen. Der
erste Punkt „Internet@TV“ ist gänzlich neu,
denn ab dieser Generation verfügen die Player
über Samsungs Internetfunktionen, die bereits
von den Fernsehern bekannt sind. Gleichzeitig
wurde die Optik dieses Portals überarbeitet und
neue Programme erweitern das Angebot, wie
z. B. Facebook oder Twitter.
Schnell und vielseitig
Um auch kabellos auf das Internet zugreifen
zu können, bietet der C6900 integriertes
WLAN. Die anderen Menüpunkte erlauben
einen direkten Zugriff auf Audio-, Video- und
Bilddateien von USB-Medien oder über das
erweiterte DLNA-Streaming. Letztlich überzeugt
auch das sauber strukturierte Set-up.
Leider sind die Schriften und Bilder leicht verpixelt,
wodurch etwas Glanz verloren geht. Ein
wenig mehr Sorgfalt sollte der Hersteller auch
bei den Übersetzungen walten lassen. Teils
missverständliche Menüpunkte wie „Haut 1“,
die in diesem Fall das Hintergrundbild für das
Menü verändern, lassen hier kleine Patzer erkennen.
Erfreulich sind die zügige Navigation
und Reaktion der Eingaben. Die Fernbedienung
macht einen angenehm robusten Eindruck,
einzig die Druckpunkte hätten etwas mehr
Präzision verdient. Trotz eines verschwindend
geringen Energiebedarfs minimierte Samsung
sämtliche Wartezeiten deutlich. Das Gerät ist
in nicht einmal zehn Sekunden einsatzbereit –
einen Schnellstartmodus bietet der Samsung
daher erst gar nicht. Nach dem zügigen Boot
des Geräts waren wir besonders auf die Ladezeiten
unserer Test-Blu-ray-Disc gespannt.
Und tatsächlich erreichte der Player in diesem
Bereich einen exzellenten Wert. Gerade einmal
rund 30 Sekunden nahm der Vorgang in Anspruch.
DVDs werden binnen weniger Sekunden
geladen, nur der sichtbare Layer-Wechsel
hätte vermieden werden können. Das Laufwerk
ist bei Zugriffen deutlich zu hören, ansonsten
ist es flüsterleise und aufgrund der lüfterlosen
Konstruktion verhält sich der Player ebenfalls
geräuschlos. Die Fehlerkorrektur ist tadellos
und durch die zügige Reaktion des Laufwerks
wird die insgesamt schnelle Handhabung
abgerundet.
Mehr als 2D
Die visuelle Qualität von HD-Material ist sehr
hochwertig. Das Bild erscheint ruhig, scharf gezeichnet
und korrekt aufgelöst. Während der
Wiedergabe lassen sich verschiedene Bildmodi
aufrufen und insgesamt sechs Parameter manuell
justieren, darunter Schärfe, Kontrast und
Rauschreduktion. 3D-Blu-rays gab der Player in
gleicher Qualität ohne Murren wieder. In Bezug
auf 3D erlaubt er allerdings nur wenige Einstellungen:
Die Wahl, ob der 3D-Film in 2D oder
eben nativ dargestellt werden soll, und eine zusätzliche
Einstellung der Zollgröße des TVs sind
die einzigen Optionen. Letztere Funktion passt
beispielsweise separate Texteinblendungen korrekt
an den jeweiligen Bildschirm an. 3D wird
ausschließlich als Full-HD wiedergegeben, eine
Übertragung im auflösungsreduzierten Side-by-
Side ist nicht möglich. Über den USB-Anschluss
können Sie entsprechende Dateien dennoch
abspielen, die Medienwiedergabe des Samsung
fällt vorbildlich aus. SD-Material von DVDs wird
ebenfalls souverän aufgewertet, die Skalierung
auf die Full-HD-Auflösung liefert gute Ergebnisse
und die Rauschreduktion mindert bei schlechter
encodiertem Material Klötzchenbildung sowie
Pixelrauschen. Einzig der Vollbildkonverter leistete
sich immer wieder kleine Ausrutscher, was
zu Kantenflimmern und Auflösungsverlusten bei
Filmen auf DVD führte. Einen fest einstellbaren
Filmmodus bietet der Samsung nicht.
Klangtreue
Die Audiosektion zeigte vor allem bei digitaler
Ausgabe über HDMI mustergültige Werte. Die
Messkurven legten nur bei einer Decodierung
Unstimmigkeiten bei den unharmonischen Verzerrungen
offen, die dem Samsung in der Praxis
einen leicht kühlen Eindruck verleihen. Die Analogausgänge
wiesen ebenfalls gute Ergebnisse
auf, der Samsung ertönt spürbar wärmer als
digital. Im Idealfall leiten Sie die Signale codiert
an einen AV-Receiver. Vielseitige Lautsprechereinstellungen
garantieren einen optimal abgestimmten
Sound.
Insgesamt tritt Samsung mit seinem 3D-Spieler
souverän auf und verknüpft Design und Features
wie die schnellen Ladezeiten und hochwertiger
Wiedergabequalität.
Ausstattung/
Verarbeitung
18/20
Benutzerfreundlichkeit
17/20
Wiedergabequalität
53/60
Wertung 88 von 100
Testergebnisse
Lautstärke
leise, bei Datenzugriffen
hörbar
Layer-Wechsel DVD sichtbar
Startvorgang gut (10 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) gut (30 s)
Stromverbrauch
Betrieb
15 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
0,1 W
0 W > 1 W
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
Screenshot 2
Leicht kühler Klangcharakter bei Decodierung über HDMI
Die Vorgabe der Bildgröße passt Texteinblendungen an
Ins Internet gelangen Sie mit dem BD-C6900 kabellos
Wärmebild
0,99699 kHz
1,99397 kHz
2,99096 kHz
3,98794 kHz
4,98493 kHz
7f 8f 9f
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f
5,98191 kHz
6,97890 kHz
7,97688 kHz
8,97287 kHz
9,96985 kHz
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Blu-ray-Player 95

DBP-1611UD
Hersteller
Denon
Preis
429 Euro
Info
www.denon.de
Maße
43,4 × 10,7 × 31,9 cm
Gewicht
4,2 kg
Farben
Schwarz
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
HDMI 1.4
ja
DLNA
per Update
Wi-Fi
nein
BD-Live-Speicher intern (1 GB)
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
DVD-Video/-R/-RW/+R/
+RW, CD-Audio/-R/-RW,
DVD-Audio, SACD
Datenformate MP3, WMA, AAC, LPCM,
JPEG, DivX, MPEG-2,
MPEG-4, WMV, AVI,
AVCHD
Internetdienste Youtube (per Firmware-
Update)
3D-Ausgabe
ja (per Firmware-Update)
3D-Formate
Frame-Packing
HD
TVXXL
Denon DBP-1611UD
AUSGABE 1.2011
Lohnende Investition
Denon hat sich viel Zeit für die Entwicklung eines neuen Blu-ray-Players gelassen, präsentiert
mit dem DBP-1611UD nun aber ein ausgereiftes Einstiegsmodell mit Zukunftsorientierung.
VON CHRISTIAN HILL UND TORSTEN PLESS
Der DBP-1611UD passt hervorragend zu den AV-Receivern von Denon. Erfreulich viele Fronttasten erleichtern die
Bedienung am Gerät, so können Sie sämtliche Auflösungen per Tastendruck anwählen
Bilder: Auerbach Verlag, Denon
96 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Bei Optik und Konstruktion des DBP-
1611UD geht der Hi-Fi-Spezialist keine
Kompromisse ein und orientiert sich am
bewährten Design der Vorgänger und zahlreicher
anderer Komponenten aus dem hauseigenen
Portfolio. Der in klassischen Hi-Fi-Dimensionen
gefertigte Player hinterlässt mit seiner Bauhöhe
von 10,7 Zentimetern einen sehr wertigen
Ersteindruck. Ein Teil der Gehäusehöhe entfällt
jedoch auf die Standfüße. Diese sind stellenweise
gummiert, sorgen für eine stabile Aufstellung
und reduzieren effektiv die Übertragung von Vibrationen
auf das Gehäuse und umgekehrt.
Blu-ray pur
Der Ton des DBP-1611UD wird – sieht man vom
analogen Cinch-Stereo ab – ausschließlich digital
weitergeleitet, denn Denon spendiert dem Player
keinen Mehrkanalausgang. Zur Wahl stehen die
HDMI-Schnittstelle oder der koaxiale Ausgang.
Wie es sich für einen namhaften Hersteller von
Audiokomponenten ziemt, unterstützt der DBP-
1611UD sämtliche lizenzpflichtigen Audioformate.
Werden die internen Decoder des Players
für Dolby True HD genutzt oder wird bereits
entschlüsselter LPCM-Ton wiedergegeben, spielt
der Denon sämtliche Sampling-Raten fehlerfrei
ab. Bei DTS-HD MA erzeugte der DBP-1611UD
bei einer Sampling-Rate von 192 Kilohertz aus
5.1-Kanälen hingegen ein 7.1-Signal und die linken
und rechten Kanäle sowohl vor als auch hinter
dem Zuschauer wurden im Pegel um drei Dezibel
abgesenkt. Damit gerät der Klangeindruck
zentrierter als üblich. Bei geringerer Sampling-
Rate verschwinden diese Effekte.
Erstaunlich rar sind Anpassungsoptionen für die
Audioausgabe. Zwar können Basiseinstellungen
für die Audioausgänge vorgenommen werden
und es gibt auch eine Dynamikkompression,
doch z. B. eine Anpassung für die Tonspurverzögerung
sucht man vergeblich. Abgesehen von
diesem kleinen Makel kann das Gerät als sehr
guter Klanglieferant bezeichnet werden. Dabei
kennt Denons Blu-ray-Player nur wenig Formateinschränkungen.
Der DBP-1611UD gehört
zum handverlesenen Zirkel von Playern, die sich
sowohl auf die Wiedergabe von Super-Audio-CD
(SACD) als auch von DVD-Audio-Medien verstehen.
Beide hochauflösenden Tonquellen werden
in bestmöglicher Qualität ausgegeben. Während
des Abspielens empfiehlt es sich, den Modus
„Pure Direct“ zu aktivieren. Dabei wird die Videosektion
des Denon-Players komplett deaktiviert
und somit eine potenzielle Audiostörquelle
effektiv unterdrückt.
Scharfblick
Dabei kann die Videosektion des DBP-1611UD
keinesfalls nur als störendes Beiwerk bezeichnet
werden, im Gegenteil: Die Videoprozessoren
sind ein elementarer und im Filmalltag wertvoller
Hauptbestandteil des Blu-ray-Unterhalters. Die
Wiedergabequalität einer Blu-ray überzeugt,
was aufgrund des Ausgangsmaterials wenig
verwundert. Ferner muss man auch bei DVD-
Material nur mit geringfügigen Qualitätseinbußen
rechnen. Bis auf zugegeben sehr selten
auftretende Fehler glänzt das skalierte SD-Bild
des DBP-1611UD mit einer sehr guten Schärfe.
Hinzu kommt eine effektiv arbeitende Vollbildkonvertierung,
den Film- oder Videomodus dürfen
Sie auf Wunsch erzwingen. Zudem können
Sie über das Bildmenü in nahezu jeden erdenklichen
Bildparameter eingreifen und zusätzliches
Feintuning vornehmen. Dazu zählen neben bekannten
Standards wie Farbe, Farbton, Kontrast
und Schärfe auch besonders für die SD-Aufwertung
wichtige Punkte wie z. B. diverse Rauschunterdrückungsalgorithmen.
Sehr praktisch sind
die insgesamt fünf Speicherplätze, die für das
dauerhafte Ablegen individuell nachgesteuerter
Bildparameter zur Verfügung stehen. Das gibt
dem qualitätsbewussten Nutzer die Möglichkeit,
für unterschiedliche Quellen oder Tageszeiten
auf jeweils optimierte Settings zurückzugreifen
und diese miteinander zu vergleichen.
Ganz frei von Mängeln ist der Denon trotzdem
nicht. Unser Testmuster zeigte bei der Zuspielung
von Videomaterial in SD-Auflösung leichte
Probleme bei der Kantenglättung, feine Strukturen
wiesen Artefakte auf. Der Blu-ray-Player
von Denon nutzt die Netzwerkschnittstelle nicht
ausschließlich für interaktive BD-Live-Funktionen,
sondern versteht sich auch auf die Kommunikation
per DLNA. Von Urlaubsfotos über
Musik bis hin zu Videos können die gängigsten
Formate auf den Denon-Player gestreamt werden.
Eine eigene Internetplattform oder ausgewachsene
Webfunktionalitäten bietet der
Hersteller derzeit noch nicht an, diese werden
Anfang 2011 per Firmware nachgeliefert. Bereits
erhältlich ist das Update zur fehlerfreien 3D-
Darstellung von Filmen auf Blu-ray 3D, zudem
merzte Denon einen Systemfehler aus, der die
Inbetriebnahme des Players aus dem erweiterten
Stand-by-Modus verhinderte.
Lohnend
Denon beweist mit dem DBP-1611UD, dass ein
qualitativ hochwertiges Blu-ray-Gerät auch zu
erschwinglichen Kosten kein Ding der Unmöglichkeit
ist. Die Ausstattung des Players ist voll
auf der Höhe der Zeit, auch wenn einige Funktionen
per Update nachgerüstet werden müssen.
Sowohl die Audiosektion als auch die Bildverarbeitung
lassen kaum Wünsche offen. Somit ist
der Multiformatplayer nicht nur für Denon-Fans
eine attraktive Option, sondern für alle anspruchsvollen
Heimkinonutzer, die auf der Suche
nach einem robusten, technisch leistungsstarken
Blu-ray-Player für ihr AV-Ensemble sind.
Ausstattung/
Verarbeitung
18/20
Benutzerfreundlichkeit
18/20
Wiedergabequalität
52/60
Wertung 88 von 100
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Layer-Wechsel DVD unsichtbar
Startvorgang langsam (25 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) schnell (27 s)
Stromverbrauch
Betrieb
17,6 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
0,2 W
0 W > 1 W
0,9970 1 kHz
Kaum merkliche Verzerrung bei der HDMI-Übertragung
Gewohnt übersichtliches und leicht navigierbares Hauptmenü
Der Video-EQ verdeckt nur wenig vom Bild und erlaubt
eine exakte Bildanpassung
Wärmebild
1,99407 kHz
2,99111 kHz
3,98815 kHz
4,98518 kHz
7f 8f 9f
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f
5,98222 kHz
6,97925 kHz
7,97629 kHz
8,97333 kHz
9,97036 kHz
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Blu-ray-Player 97

HD
TVXXL
Philips BDP9600
BDP9600
Hersteller
Preis
Info
Maße
Gewicht
Farben
HD-Audio-Decoder
HD-Audio-Bitstream
HDMI 1.4
DLNA
Wi-Fi
BD-Live-Speicher
Disc-Formate
Datenformate
Internetdienste
3D-Ausgabe
3D-Formate
Philips
750 Euro
www.philips.de
43,5 × 7 × 26 cm
5 kg
Schwarz
ja
ja
ja
ja
ja (intern)
intern (2 GB)
Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
DVD-Video/-R/-W/+R/+RW
CD-Audio/-R/-RW,
MOV, AVCHD, DivX Plus
HD, MPEG-2, H.264, MKV,
Xvid, WMV, AAC,MP3,
WMA
Tagesschau, Bild.de,
Youtube, Wetter.com,
Kino.de, Sevenload,
TV Movie.de, Kicker
online, Arte,
Internetbrowser u. v. a.
ja
Frame-Packing
AUSGABE 1.2011
Thronfolger
Der letztjährige Blu-ray-Player BDP9500 gehört nach wie vor zu den besten Geräten des
Marktes, sodass die Messlatte für den Nachfolger kaum höher liegen könnte. Mit dem
BDP9600 will Philips den Ansprüchen dennoch gerecht werden.
VON CHRISTIAN TROZINSKI
Der Philips BDP9600 zeigt eine nahezu mustergültige Bild- und Tonwiedergabe. Mit seinen schnellen Ladezeiten
und vielfältigen Multimedia-Funktionen überzeugt er auch im Praxistest
Bilder: Auerbach Verlag, Philips
98 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Die Verarbeitung des BDP9600 ist über
alle Kritik erhaben, das Anschlussfeld
vollzählig sowie stabil gefertigt und
die Fülle an Logos verdeutlicht: Dieser Player
kann fast alles. Zu den größten Pluspunkten gehört
die umfangreiche Multimedia-Unterstützung,
so können Sie den Player ins Netzwerk
einbinden oder über das integrierte WLAN auf
das Internetportal Net TV zugreifen. Dieses bietet
eine Fülle an interessanten Mediatheken und
Videoangeboten, sogar das virtuelle Ausleihen
von HD-Videos ist möglich. Hierzu benötigen
Sie eine SD-Karte mit mindestens vier Gigabyte
(GB) Speicherkapazität; HD-Fans sollten gleich
in eine 16-GB-Variante investieren. Für die Internetfunktionen
der Blu-ray Disc ist kein externes
Speichermedium vonnöten, denn Philips
integrierte im BDP9600 einen 2-GB-Speicher.
Wollen Sie die aktuellen Filmtrailer von
Apples Filmportal in Full-HD-Auflösung genießen,
reicht eine Speicherung der Trailer auf einem
USB-Stick oder einer externen Festplatte aus –
der Player verarbeitet das Quicktime-Format
fehlerfrei. Im Bereich der Ausgabeformate lässt
Ihnen der Philips freie Wahl: Neben dem Bluray-Format
1 080p24 stehen Ihnen alle gängigen
Voll- und Halbbildformate zur Verfügung,
zudem können Sie die Signale nativ ausgeben
und so z. B. DVDs automatisch im SD-Halbbildformat
unbearbeitet weiterleiten.
Prall gefüllt
Der Videosektion mindestens ebenbürtig ist die
Audioabteilung: Neben einem Ringkerntrafo
wartet der BDP9600 mit hochwertigen Digital-
Analog-Wandlern auf, was nicht nur beim Blick
ins Innere für Aufsehen sorgt. Der Player ist der
ideale Spielpartner für ältere AV-Receiver ohne
HD-Audiodecoder, denn er entschlüsselt alle
aktuellen Formate und leitet diese über den
7.1-Ausgang zum AV-Receiver weiter. Sogar an
einen Surround-Decoder auf Basis von DTS Neo:6
hat Philips gedacht (Film- und Musikmodus), sodass
Sie Stereomaterial mehrkanalig ausgeben
können. Zur Lautsprechereinrichtung stehen
Ihnen eine Lautsprechergrößenanpassung, ein
Pegelabgleich (±6 Dezibel) und die Vorgabe des
Abstands (0,9 bis neun Meter) zur Verfügung.
Eine separate Angabe der Übernahmefrequenz
bei als „small“ deklarierten Lautsprechern fehlt,
deshalb unser Tipp: Alle Lautsprecher bei Nutzung
der internen Decoder auf „large“ belassen
und dem AV-Receiver die Trennung der tiefen
Frequenzen überlassen. Sollten Bild und Ton
nicht im Einklang stehen, hilft die Audioverzögerung
von null bis 200 Millisekunden, die
Unterschiede auszugleichen.
Keine Diva
Mit seinen schnellen Ladezeiten, der guten
Fehlerkorrektur und den vergleichsweise geringen
Betriebsgeräuschen meistert der Philips
BDP9600 auch den Alltagstest mit Bravour, einzig
der behäbige Startvorgang und kleine Ungereimtheiten
in der Bedienung verwehren die
Höchstnote. So startet der Player eine Disc mit
geöffneter Laufwerkslade nach Druck auf die
Play-Taste nur, wenn im Hauptmenü der Disc-
Start auch angewählt wurde – ist ein anderes
Feld markiert, reagiert der BDP9600 nicht. Die
einzigartige Untertitelverschiebung kommt
allen Cinema-21 : 9- oder Leinwandbesitzern
zugute, die infolge des Superbreitbildformats
mit abgeschnittenen Untertiteln rechnen müssen.
Die automatische Anpassung klappte jedoch
nicht wie erwartet, stattdessen half einzig
die manuelle Verschiebung der Untertitel
in den Bildbereich.
Profiquelle
Die Qdeo-Bildverarbeitung gibt Ihnen bei der
Bildausgabe freie Hand: Neben dem Einsatz von
Schärfe-, Kontrast- und Helligkeitsreglern dürfen
Sie die Farbtemperatur regulieren, eine adaptive
Kontrastoptimierung bemühen oder die sehr
gute Geräuschreduktion aktivieren, die im Automatikmodus
intelligent Bildfehler ausmerzt.
Weisen einzelne Bildbereiche viele Details auf,
findet an diesen Stellen keine Rauschreduktion
statt, um die Bildschärfe nicht negativ zu beeinflussen.
Die Artefaktunterdrückung arbeitet dagegen
weniger überzeugend, denn bereits die
niedrigste Einstellung sorgt für eine weichere
Bilddarstellung. Sämtliche Funktionen sind
nicht nur auf den SD-Bereich (DVD) beschränkt,
sondern können auch auf HD-Quellen (Bluray)
angewendet werden. Hierbei sollten Sie
allerdings beachten, dass der Fernseher oder
Projektor im neutralen Bildmodus zu betreiben
ist und sämtliche Bildnachbearbeitungen zu deaktivieren
sind. DVDs und HD-Quellen in 1 080i
profitieren von einer präzisen Vollbildwandlung:
Videomaterial wird durch eine Kantenglättung
aufgewertet, Filme überzeugen mit guter Bildruhe.
Nur in Ausnahmefällen verliert der Player
den Filmmodus und zeigt minimales Bildflimmern
– eine manuelle Voreinstellung bietet der
BDP9600 leider nicht. Natürlich ist der Player
auch zum aktuellen 3D-Format kompatibel –
wie im 2D-Betrieb würde eine manuelle Erzwingung
des Bildmodus die Funktionsvielfalt noch
weiter aufwerten. Tonal überzeugt nicht nur
die digitale Weiterleitung der Audiosignale zum
passenden AV-Receiver, sondern auch die Leistung
der analogen Ausgänge: Je nach Preiskategorie
Ihres AV-Receivers lohnt ein Direktvergleich,
um die bestmögliche Klangqualität für
Ihr System zu ermitteln. Dank praller Multimedia-Unterstützung,
guter Handhabung sowie
fehlerfreier Video- und Audiowiedergabe markiert
der BDP9600 die derzeitige Referenz.
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Layer-Wechsel DVD unsichtbar
Startvorgang langsam (30 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) schnell (30 s)
Stromverbrauch
Betrieb
25,4 W
< 10 W > 100 W
Stand-by 0,1 W
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
0 W > 1 W
0,9970 1 kHz
Der BDP9600 klingt ausgewogen, sowohl digital als auch
über den analogen Mehrkanalausgang
Dank integrierter WLAN- und Net-TV-Unterstützung ist
der BDP9600 weit mehr als ein Blu-ray-Player
Ältere AV-Receiver profitieren von dem analogen Mehrkanalausgang
und der flexiblen Lautsprechereinrichtung
Wärmebild
1,99402 kHz
2,99102 kHz
3,98803 kHz
4,98504 kHz
7f 8f 9f
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f
5,98205 kHz
6,97906 kHz
7,97607 kHz
8,97307 kHz
9,97008 kHz
Ausstattung/
Verarbeitung
20/20
Benutzerfreundlichkeit
18/20
Wiedergabequalität
55/60
Wertung 93 von 100
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Blu-ray-Player 99

Empfangen und aufzeichnen
Die aktuelle HD-Receiver-Generation beherrscht neben der Wiedergabe
auch die Aufnahme, wahlweise sogar im 3D-Format oder auf Blu-ray Disc
HDTV einrichten
Wir geben wichtige Tipps, damit der Empfang
der hochauflösenden Sender reibungslos gelingt
100 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bilder: Astra, Humax, LG, Panasonic, Samsung, Vantage

Produkt Bewertung Seite
Humax
iCord HD+
Sehr gut
86
104
LG
HR570S
Gut
83
108
Panasonic
DMR-BS785
Ausgezeichnet
90
106
Samsung
BD-C8900S
Sehr gut
85
110
Vantage
VT-1
Ausgezeichnet
90
102
Die Empfangsdaten der HD-Sender finden Sie ab
Seite 240.
HD-Receiver 101

VT-1
TVXXL
HD
TV
Vantage VT-1
AUSGABE 1.2011
Hersteller
Vantage
Preis
649 euro
Info
www.vantage-digital.de
Maße
43 × 6 × 24 cm
Gewicht
4,1 kg
Farben
Schwarz-Silber
Tuner
DVB-S
empfindlichkeit Sat sehr gut, –88 dBm
DiSeqC 1.2
Unicable
ja
CI 2 ×
HD-Plus-empfang ja
Festplatte
vorbereitet
Wi-Fi
nein
Multimedia-Formate MP3, WAV, MPeG-2,
MPeG-4, Xvid, Flash, MP4,
Quicktime, MKV, WMV,
JPG, TRP, TS
Internetdienste –
HbbTV
ja (linux-Version)
Neuer Receiver-Stern
HDTV-Festplattenreceiver gibt es mittlerweile zwar viele, dabei ähneln sich die Modelle aber
stark. Vor allem zusätzliche HDMI-Anschlussmöglichkeiten werden bei fast allen Geräten
vermisst. Vantage will dies mit dem VT-1 ändern.
VON RICARDO PeTzOlD
Im Frontbereich überzeugt der Receiver durch seine gebürstete Alufront sowie durch das OLED-Display, in welchem
neben dem Kanalnamen und -platz auch das laufende TV-Programm im Mini-Format angezeigt werden
kann. Ebenfalls außergewöhnlich: der HDMI-Eingang
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng
102 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Mit der 8000er-Serie gehörte Vantage
zu den Pionieren bei HDTV-Festplattenrekordern
und die Modelle
VT 8000S, VT 8000C und VT 8000TS entwickelten
sich zu echten Verkaufsschlagern. Mit
dem klangvollen Namen VT-1 will man an die
Erfolge anschließen.
Die Ausstattung
Schon beim Auspacken wird klar, dass der VT-1
in einer eigenen Liga spielt. Eine edel wirkende
Alufront sowie das OLED-Display ziehen sofort
die Blicke auf sich. Dank der Touchscreen-Elemente
lässt sich die Box auch ohne Fernbedienung
nutzen. Hinter einer Frontklappe versteckt
befinden sich gleich mehrere Highlights. Zum
einen punktet der VT-1 dank zweier Kartenleser
und CI-Einschübe mit optimaler Pay-TV-Tauglichkeit.
In der rechten unteren Ecke befindet sich
ein Festplatteneinschub. Dieser kann 2,5 Zoll
große Wechseldatenträger aufnehmen. Nutzer
müssen somit keine Angst mehr vor vollen
Festplatten haben, da diese schnell und kinderleicht
ausgetauscht werden können. Oberhalb
des Datenträgers steht je eine HDMI- und USB-
Schnittstelle bereit. Während am USB-Anschluss
ein Speicherstick betrieben werden kann, ist es
dank der Front-HDMI-Schnittstelle endlich möglich,
auch Camcorder problemlos anzuschließen,
ohne die gesamte Heimkinoanlage umbauen zu
müssen. Zu guter Letzt finden wir einen SD-Kartenleser
vor, um Bilder von der Digicam anzeigen
zu können.
Auch das Heck lässt kaum Wünsche offen. Neben
dem HDMI-Ausgang befindet sich dort ein
weiterer Eingang. Somit kann der DVD- oder
Blu-ray-Player direkt angeschlossen werden, was
speziell bei der Nutzung von TV-Geräten mit nur
einem HDMI-Eingang oder bei Beamern sehr
vorteilhaft ist. Ältere Projektoren können zudem
über YUV mit Bilddaten versorgt werden. Auch
auf die analogen Schnittstellen Scart, Videocinch
und S-Video wurde nicht verzichtet. Der digitale
Ton kann wahlweise über HDMI sowie je einen
optischen oder koaxialen Tonausgang wiedergegeben
werden. Für die optimale Nutzung multimedialer
Anwendungen stehen zwei USB-Buchsen
sowie ein Netzwerkanschluss bereit.
Flotte Inbetriebnahme
Dank eines durchdachten Installationsmenüs
wird die Erstinbetriebnahme des VT-1 zum Kinderspiel.
Neben Sprache und Zeiteinstellungen
müssen ausschließlich die Antenneneingänge
konfiguriert werden. Ist dies geschehen, speichert
die Box eine vorprogrammierte Senderliste
und ist einsatzbereit. Im Alltagsbetrieb fallen besonders
die schnellen Umschaltzeiten sowie die
modern wirkende Menüoberfläche positiv auf.
Die Menüs wurden auf die HDTV-Auflösungen
angepasst, sodass sie in voller Auflösung zur Verfügung
stehen. Der elektronische Programmführer
(EPG) besitzt schnelle Ladezeiten. Um diese
auch nach dem Ausschalten des Gerätes sicherzustellen,
speichert er die wichtigsten EPG-Informationen
auf der Festplatte ab. Die Ansicht des
EPGs kann frei gewählt werden. Natürlich erlaubt
auch der VT-1 aus dem Programmführer heraus
eine Timer-Programmierung. Die automatische
Verlängerung kann optional im PVR-Menü festgelegt
werden. Es empfiehlt sich, sowohl bei der
Vor- als auch Nachlaufzeit fünf Minuten einzutragen,
um alle Aufnahmen komplett auf dem Gerät
zur Verfügung zu haben. Einzig eine EPG-Suchfunktion
vermissen wir bei diesem Flaggschiff.
Ein besonderes Highlight verbirgt sich hinter der
Help-Taste. Diese kann überall im Menü gedrückt
werden und präsentiert nützliche Hilfestellungen
zu den einzelnen Unterpunkten.
Multimedia
Mithilfe interner und externer Speichermedien
können Sie aus dem VT-1 einen überzeugenden
Festplattenrekorder mit Multimedia-Wiedergabe
machen. Bis zu zwei Programme können zeitgleich
mitgeschnitten werden, während ein
drittes im Time-Shift-Modus zeitversetzt live
geschaut wird. Der Vantage speichert alle Aufnahmen
mit sämtlichen Zusatzdaten ab. Bei der
Wiedergabe können Sie daher alle Tonspuren,
aber auch die EPG- und Videotextinformationen
nutzen. Ein interner Editor erlaubt es zudem,
Werbung und andere uninteressante Inhalte aus
den Aufnahmen herauszuschneiden.
Zusätzlich können JPEG-Bilddateien, MP3-
Musiktitel und diverse Filmformate an dem
HDTV-Receiver wiedergegeben werden. Der
integrierte Multimedia-Player gibt diese in optimaler
Qualität wieder. Verfügen Sie bereits über
ein Vantage-HDTV-Gerät und haben dieses in
Ihr Netzwerk integriert, besteht die Möglichkeit,
Pay-TV-Karten zu streamen, sodass Sie mit einem
Abo das Angebot an beiden Geräten nutzen
können. Der VT-1 unterstützt auch HbbTV und
somit haben Sie auf geeigneten Sendern Zugriff
auf eine neue Form des Videotextes und viele
andere Angebote.
Überzeugende Bildqualität
Bei den Kriterien Detailschärfe, Farbtreue und
Bildruhe kann der VT-1 erneut voll punkten. Neben
den Standardauflösungen 576p, 720p und
1 080i kann die Box auch 1 080p verarbeiten. Da
über Satellit allerdings noch keine Programme
mit der Auflösung ausgestrahlt werden, muss
der VT-1, wenn dieser Modus gewählt wurde,
alle Sendungen hochskalieren. Diese Aufgabe
erledigt er ebenfalls sehr zuverlässig. Der VT-1
hat im Praxistest voll überzeugt und bei den
Standardaufgaben beweist die Box eine sehr
große Zuverlässigkeit.
Ausstattung/
Verarbeitung
28/30
Benutzerfreundlichkeit
35/40
Wiedergabequalität
27/30
Wertung 90 von 100
Sendersuchlauf schnell, rund 6 min
Umschaltzeit HDTV gut (2 s)
Stromverbrauch
Betrieb
30 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
0 W > 1 W
Der Electronic Program Guide (EPG) steht in der Einzelund
Multikanalvorschau bereit
Der Receiver lässt sehr viele Einstellmöglichkeiten zu. Unter
anderem können Sie sogar Aufnahmen bearbeiten
Ausführlicher gehts nicht: Der Vantage VT-1 versorgt Sie
mit allen relevanten Empfangsparametern
Wärmebild
1 W
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft HD-Receiver 103

TVXXL
HD
TV
Humax iCord HD+
AUSGABE 1.2011
iCord HD+
Hersteller
Humax
Preis
749 Euro
Info
www.humax-digital.de
Maße
38 × 5,5 × 25 cm
Gewicht
3,6 kg
Farben
Schwarz
Tuner
DVB-S
Empfindlichkeit Sat sehr gut, –86 dBm
DiSEqC 1.2
Unicable
ja
CI 1 ×
HD-Plus-Empfang ja
Festplatte
320 GB/500 GB/1 000 GB
Wi-Fi
nein
Multimedia-Formate MP3, JPG, Xvid
Internetdienste Maxdome, Internetradio,
Tagesschau, Wikipedia,
ARD-/ZDF-/Arte-Mediathek,
Ticketmaster, Flickr,
Youtube
HbbTV
ja
Interaktiv und multimedial
Der Humax iCord HD+ punktet nicht nur mit einer riesigen Festplatte und toller Bedienung,
sondern vor allem mit interaktiven Angeboten. Nebenbei empfängt er auch Astras HD-Plus-
Angebot und glänzt mit sehr guten Empfangswerten.
VON RICARDO PETZOLD
Der iCord HD+ ist dank HbbTV-Unterstützung bestens für interaktive Inhalte gerüstet und auf der internen
Festplatte lassen sich bequem Sendungen speichern. Ein Komponentenausgang fehlt
Bilder: Auerbach Verlag, Humax
104 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Der Humax iCord HD+ wird bereits mit
einer Smartcard für den HD-Plus-Empfang
ausgeliefert. Die Karte befindet
sich direkt im dafür vorgesehenen Kartenleser.
Zusätzlich gehören ein HDMI- und Netzwerkkabel,
eine Kabelbrücke für die Tuner-Durchschleiffunktion
sowie eine sehr ausführliche Anleitung
zum Lieferumfang. Die Fernbedienung des Gerätes
ist multifunktional und wirkt aufgeräumt.
Die Ersteinrichtung des Empfängers geht – wie
von Humax gewohnt – leicht von der Hand. Positiv
fällt zudem auf, dass der Receiver selbstständig
die Antenneneinstellungen ermittelt. Sie
müssen somit nicht um jeden Preis wissen, an
welchem DiSEqC-Anschluss sich welcher Satellit
befindet. Optional kann bei der Erstinstallation
auch ein Kanalsuchlauf durchgeführt werden,
um wirklich alle aktuellen Programme in der
Senderliste zur Verfügung zu haben. Nachdem
dieser Arbeitsschritt abgeschlossen ist, führt der
iCord HD+ die Sendersortierung nach dem „Logical
Channel Numbering“-Prinzip für den deutschen
Markt durch. Dieser Vorgang kann leider
nicht abgewählt werden, sodass sich auch auf
diesem Gerät am Ende eine aufdiktierte Senderliste
befindet.
Elegantes Menüdesign
Im Alltagsgebrauch kann der HDTV-Festplattenreceiver
überzeugen. Besonders das elegante
Design sämtlicher Bildschirmmenüs begeisterte
die Tester. Dank dezenter Farbwahl
und einer gut lesbaren Schriftgröße eignet
sich die Box nahezu für alle Benutzergruppen.
Die Zapping-Geschwindigkeit überzeugt ebenfalls.
Durchschnittlich 1,5 Sekunden werden
bei SD-Kanälen benötigt. Etwas länger dauert
es bei HDTV-Inhalten, da an dieser Stelle
natürlich erst das große Datenvolumen ordnungsgemäß
empfangen werden muss. Mit
rund zwei Sekunden beim Zappen durch die
HDTV-Sendervielfalt punktet der iCord HD+
auch an dieser Stelle. Die EPG-Suche findet
schnell und zuverlässig die passende Wunschsendung.
Optional können Sie dabei nach
einem selbst zu bestimmenden Schlagwort,
beispielsweise einem Teil des Sendungsnamens,
oder dem Genre suchen. Die Programmierung
der Timer geht danach flott von der Hand, da
eine Einklick-Programmierung möglich ist. Bis
zu zwei Programme können dabei zeitgleich
aufgezeichnet werden. Verwundert sind wir
dabei über die Einschränkungen bei Live-TV.
Wenn zwei Aufnahmen laufen, kann nur eines
der beiden Programme live angeschaut werden.
Alle anderen Sender – selbst jene, die sich
auf einem der beiden Transponder befinden –
sind deaktiviert. Über die Media-Taste des
Signalgebers gelangen Sie schnell in das Aufnahmemenü,
in dem alle Mitschnitte samt
kleinem Vorschaubild verfügbar sind. Im Wiedergabemodus
können Sie selbstständig Marker
setzen, mit denen beispielsweise Werbung
übersprungen werden kann. HD-Aufnahmen
der Privatsender sind aufgrund der Restriktionen
von der Bearbeitung ausgeschlossen. Neben
der Wiedergabe von Aufzeichnungen können
MP3-Musikstücke, JPEG-Bilder und Xvid-Videodateien
mit dem iCord HD+ abgespielt werden.
Unter der Voraussetzung, dass die Daten am PC
freigegeben sind, greift die Box auf diese über
das Netzwerk zu und gibt sie wieder.
Interaktive Anwendungen
Neben den multimedialen Funktionen, die über
die interne Festplatte, angeschlossene USB-Datenträger
sowie lokale Netzwerke möglich sind,
kann der neue iCord HD+ außerdem auf interaktive
Multimedia-Applikationen zurückgreifen.
Im ersten Schritt hat der Hersteller die ARD-Mediathek,
Wikipedia, eine Internetradiofunktion
sowie das Fotoalbum Flickr integriert. Zudem
besteht die Möglichkeit der Nutzung eines interaktiven
Service von Maxdome und Humax. Der
HbbTV-Standard wird bei einer bestehenden
Internetanbiendung ebenfalls unterstützt. Im
Zuge dessen bieten Sender wie etwa ARD und
ZDF, aber auch Pro Sieben direkten Zugriff auf
ihre Mediatheken und weitere Zusatzangebote.
Zuverlässige Decodierung
Egal ob HD-Plus-Inhalte oder Pay-TV-Sender,
die mittels eines CI-Moduls entschlüsselt werden:
Der iCord HD+ kann bei der Entschlüsselung
punkten. Die von uns getesteten CI-Module
werden fehlerfrei erkannt, wodurch sich
auch Sky mithilfe der am Markt vorhandenen
Omegacrypt-, Alphacrypt- oder Diablo-Module
entschlüsseln lässt. Pluspunkte sammeln kann
der Humax-Empfänger ferner bei der Videoqualität.
Die Bilder überzeugten die Testredaktion
durch eine beeindruckende Schärfe und
Detailgenauigkeit. Sämtliche Testfilme werden
fehlerfrei angezeigt. Im Live-TV-Betrieb stellten
wir selbst in kritischen Szenen keine Schwächen
fest. Bei der Übertragung konnten wir mithilfe
unseres Messequipments über HDMI ebenfalls
keine Fehler analysieren. Auch an den analogen
Ausgängen arbeitet der Humax sehr zuverlässig.
Neben dem HD-Plus-Empfang trumpfte der
Humax vor allem mit seinen reichhaltigen Multimedia-Funktionen
auf und konnte uns so überzeugen.
Die vereinzelten Einschränkungen bei
HDTV-Aufnahmen sind Restriktionen der Programmanbieter
und somit nicht vom Hersteller
verschuldet. Einzig die mangelhafte Kanalsortierung
müssen wir an dieser Stelle ankreiden.
Diese vordiktierte Sortierung sollte abschaltbar
gemacht werden. Alles in allem überzeugt der
iCord HD+ die Testredaktion und sichert sich somit
das Prädikat „sehr gut“.
Ausstattung/
Verarbeitung
25/30
Benutzerfreundlichkeit
34/40
Wiedergabequalität
27/30
Wertung 86 von 100
Sendersuchlauf schnell, rund 6 min
Umschaltzeit HDTV gut (2 s)
Stromverbrauch
Betrieb
30 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
0 W > 1 W
Beim EPG nutzt Humax die erweiterte Variante von TVTV,
die mit redaktionell aufbereiteten Texten glänzt
Über die Media-Taste erreichen Sie das Festplattenarchiv
und können Ihre Aufnahmen einsehen
Dank HbbTV haben Sie direkten Zugriff auf die Mediatheken
vieler Sender
Wärmebild
1 W
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
HD-Receiver 105

DMR-BS785
HD
TVXXL
Panasonic DMR-BS785
Hersteller
Panasonic
Preis
849 Euro
Info
www.panasonic.de
Maße
43 × 5,9 × 23,8 cm
Gewicht
3,3 kg
Farben
Schwarz, Silber
Tuner
DVB-S
Empfindlichkeit Sat sehr gut, –85 dBm
DiSEqC 1.0
Unicable
ja
CI Plus
ja
Festplatte
250 GB
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
DVD-Video/-R/-RW/+R/+RW,
CD-Audio/-R/-RW
Multimedia-Formate MPEG-2, MPEG-4 AVC
(H.264), AVCHD, DivX HD,
JPEG, MP3
Internetdienste Daily Motion, Tagesschau,
Eurosport, Bild, Skype,
Youtube, Picasa,
Bloomberg, QTom
DLNA
ja
Wi-Fi
nein
BD-Live-Speicher extern (SD-Karte)
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
A/V-Synchronisierung ja
HDMI 1.4
nein
3D-Ausgabe
nein
AUSGABE 1.2011
Filmkenner und Fernsehtalent
Bereits im Frühjahr 2010 brachte Panasonic einen Blu-ray-Rekorder auf den Markt, der mit zwei
integrierten Sat-Tunern ausgestattet war. Nun hat der Hersteller mit dem DMR-BS785 noch einmal
nachgelegt.
VON CHRISTIAN HILL UND RICARDO PETZOLD
Der DMR-BS785 bietet viele Schnittstellen wie CI-Plus-Einschub, Tuner oder USB-Buchse im Doppelpack an. Als
Alleinstellungsmerkmal weist der Rekorder einen DVD- und Blu-ray-Brenner auf
400
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic
106 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Die Unterschiede zwischen dem Vorgängermodell
DMR-BS750 und der Neuauflage
des Panasonic-Blu-ray-Rekorders
müssen schon gesucht werden. Dies betrifft
nicht nur die äußere Ähnlichkeit, sondern spiegelt
sich auch im Inneren des Geräts wider. Am
Gehäuse wurden kleine Änderungen am Design
vorgenommen, das jedoch immer noch vertrauenerweckende
Robustheit ausstrahlt. Die Anschlussvielfalt
hinterlässt gemischte Gefühle bei
Techniknarren. Twin-Tuner, zwei CI-Plus-Schächte
und der SDXC-Speicherkarteneinschub stimmen
versöhnlich, jedoch mutet das Fehlen von
WLAN und des Komponentenausgangs seltsam
an. Hobbyfilmer frohlocken dagegen, denn über
den Firewire-Eingang gelingt das Überspielen der
Camcorder-Aufnahmen kinderleicht, wahlweise
auf Festplatte oder direkt auf einen Datenträger.
Für die Zwischenlagerung von getätig-ten Aufnahmen
steht intern eine 250 Gigabyte fassende
Festplatte zur Verfügung. Bei der Aufzeichnung
gilt die Devise „doppelt hält besser“, denn dank
Twin-Tuner können zwei Programme gleichzeitig
mitgeschnitten werden, wenn auch nur eines davon
verschlüsselt sein darf.
Achtung, Aufnahme!
Große Fortschritte erzielte Panasonic bei der
Erstinbetriebnahme. Nicht zuletzt dank des leistungsfähigen
Prozessors konnte der jeweilige
Suchlauf auf Astra und Hot Bird auf wenige Minuten
reduziert werden. Sie müssen dabei keinerlei
technische Vorkenntnisse mitbringen, da
das Modell schwierige Aufgaben vollkommen
eigenständig durchführt. Der Tuner ist für Multifeed-Anlagen
mit bis zu vier LNBs geeignet und
unterstützt zusätzlich das Unicable-Protokoll,
sodass auch moderne Einkabelsysteme nutzbar
sind. Nach Abschluss der Suche werden die Kanäle
geordnet in die Senderliste einsortiert und
der elektronische Programmführer (EPG) steht
in der von Panasonic gewohnten Übersichtlichkeit
bereit. Natürlich besteht des Weiteren die
Option, EPG-Events direkt in den Timer zu übernehmen.
Zudem haben Sie die Möglichkeit, manuell
Timer-Verlängerungen vorzunehmen oder
Direktaufnahmen durchzuführen. Sollten zwei
Aufnahmen parallel laufen, ist der Tuner dadurch
komplett ausgelastet und es kann kein weiteres
Programm angewählt werden. Während einer
Programmaufzeichnung stoppt zudem der Kopiervorgang
von einem Camcorder automatisch.
Das optische Laufwerk und Viera Cast dürfen Sie
hingegen auch in dieser Zeit nutzen.
Speicherung mobil
Aufzeichnungen können Sie effektiv nachbearbeiten.
So ist es möglich, Werbespots oder
unerwünschte Beiträge in einer Sendung zu entfernen.
Ist die Nachbearbeitung erledigt, kann
die Aufnahme auf eine Blu-ray Disc (HD) oder
auf eine DVD (SD) kopiert werden. Die einzige
Ausnahme sind von HD Plus aufgezeichnete
Titel, sofern diese mit dem Kopierschutz-Flag
versehen sind. Natürlich hat Panasonic nicht die
Multimedia-Funktionen vergessen. Besitzen Sie
einen Camcorder mit AVCHD-Videospeicherung,
können Sie die Dateien auch hochauflösend auf
DVD brennen. Neben der bekannten Viera-Cast-
Internetplattform und der Medienwiedergabe
von USB- oder SD-Speicherkartenmedien beherbergt
der DMR-BS785 noch ein besonderes
Highlight: Das Gerät kann, anders als vergleichbare
DLNA-fähige Produkte, als eigenständiger
Server im Netzwerk auftreten, um Videos, Musik
und Bilder im Heimnetzwerk zu verteilen.
Die Anzahl der Multimedia-Formate ist zwar
beschränkt (siehe Tabelle), doch werden diese
bei ausreichender Netzwerkkapazität auch in
HD-Auflösung störungsfrei übertragen. Eine
Internetverbindung lohnt sich ebenfalls für Musikfreunde:
Dank der automatischen Verbindung
zur Gracenote-Datenbank werden Ihre CDs inklusive
Titelinformationen fachgerecht archiviert.
Schärfelieferant
Der hohe Maßstab, den Panasonic beim DMR-
BS785 an den Tag legt, wird auch bei der
Bildwiedergabe deutlich. Zwar wird das 3D-
Format der Blu-ray nicht unterstützt, doch
die dargestellten 2D-Bilder überzeugen durch
ein optimales Kontrastverhältnis gepaart mit
Detailschärfe. Dank des implementierten erstklassigen
Scalers werden SDTV-Inhalte in einer
gleichermaßen sehr guten Qualität dargestellt.
Die Vollbildkonvertierung ergänzt effektiv Halbbildmaterialien
um fehlende Informationen,
neben einer automatischen Erkennung dürfen
Kinofans den Filmmodus auch erzwingen.
Die kinogetreue Wiedergabe in 24 Vollbildern
bei Blu-ray dürfen Sie ebenfalls manuell aktivieren,
der entsprechende Menüpunkt findet
sich jedoch erst nach längerem Stöbern in den
HDMI-Anschlussoptionen. Eine Verlagerung
der weiterführenden Videoeinstellungen in den
gleichnamigen Menüpunkt wäre hier sinnvoll.
Überzeugender Alleskönner
Im Test beweist Panasonic einmal mehr, dass ihnen
bei DVD- und Blu-ray-Rekordern so schnell
kein Konkurrent etwas vormacht. Einzige Mankos:
3D-Blu-rays spielt das Gerät nicht ab und die
Ladezeiten bei Blu-rays dürfen mit der Nachfolgegeneration
gern etwas kürzer ausfallen. Demgegenüber
stehen das ausgefeilte Menükonzept,
hohe Zuverlässigkeit und eine gute Ausstattung
im Vordergrund, sodass der Panasonic-Rekorder
als vollwertiger Satellitenreceiver und Blu-ray-
Player angesehen werden kann, dessen Einsatz
im Vergleich zu spezialisierten Geräten kaum
Kompromisse nach sich zieht.
Ausstattung/
Verarbeitung
27/30
Benutzerfreundlichkeit
36/40
Wiedergabequalität
27/30
Wertung 90 von 100
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Sendersuchlauf schnell, rund 7 min
Umschaltzeit HDTV gut (2 s)
Layer-Wechsel DVD sichtbar
Ladezeit Blu-ray (BD-J) langsam (50 s)
Stromverbrauch
Betrieb
25 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
0,2 W
0 W > 1 W
Der DMR-BS785 ist ein multimedialer Allrounder. Die übersichtlichen
Menüs wurden optisch dezent aufgewertet
Die Timer-Programmierung geschieht bequem aus dem
EPG heraus
Für Texteingaben stellt der Rekorder eine übersichtliche
Bildschirmtastatur zur Verfügung
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft HD-Receiver 107

HD
TVXXL
LG HR570S
AUSGABE 1.2011
HR570S
Hersteller
LG
Preis
549 Euro
Info
www.lg.de
Maße
43 × 4,9 × 29,5 cm
Gewicht
3,6 kg
Farben
Schwarz
Tuner
DVB-S, DVB-T
Empfindlichkeit Sat sehr gut, –89,6 dBm
DiSEqC 1.2
Unicable
nein
CI Plus
ja
Festplatte
500 GB
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
DVD-Video/-R/-RW/+R/+RW,
CD-Audio/-R/-RW
Multimedia-Formate MPEG-2, MPEG-4 AVC
(H.264), VC-1, MKV,
AVCHD, DivX HD, JPEG,
MP3, WMA,
Internetdienste Maxdome, Picasa,
Accuweather, Youtube
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (integriert)
BD-Live-Speicher intern (1 GB)
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
A/V-Synchronisierung nein
HDMI 1.4
ja
3D-Ausgabe
ja
Volles Programm
LG hat mit dem HR570S ein Rundum-sorglos-Paket geschnürt, das nicht nur die Blu-ray-3D-
Wiedergabe und den HD-Satellitenempfang ermöglicht, sondern auch den Mitschnitt von
Programmen erlaubt.
VON CHRISTIAN HILL UND RICARDO PETZOLD
Mit 500 Gigabyte Festplattenspeicher bietet der in schlichtem Design gehaltene LG-Rekorder genügend Platz für
viele Stunden HD-Mitschnitte
Bilder: Auerbach Verlag, LG
108 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
LGs HR570S besitzt zwei Tuner, einen für
den digitalen Satelliten- (DVB-S2) und
einen für den digital-terrestrischen Empfang
(DVB-T). Die großzügig dimensionierte
500-Gigabyte-Festplatte dient dem Rekorder
zur Speicherung von TV-Aufnahmen. Unter der
Frontklappe befinden sich eine USB-Buchse und
ein CI-Schacht. Das helle und gut lesbare VF-Display
zeigt leider nicht den Sendernamen, sondern
nur die Uhrzeit an. Eine Netzwerkschnittstelle
stellt die Verbindung zum Heimnetzwerk
her, dank WLAN-Adapter (802.11 Draft-n) ist
der drahtlose Zugriff ebenfalls gestattet. Der
HR570S versteht sich mit Netzwerkfreigaben
nach DLNA-Standard, darüber hinaus kann er
via Internet eine weitreichende Konnektivität
aufweisen. Eingebaute Plug-ins zu Youtube,
Picasa und Accuweather decken die wichtigsten
Bereiche ab, nur das Surfen im Internet
ist mit dem Gerät nicht möglich. Für den deutschen
Markt wurde die Videothekenplattform
Maxdome integriert: Nach der Anmeldung im
Internet können Sie sich mit dem zugewiesenen
Log-in auf dem HR570S einwählen und haben
Zugriff auf das sehr große Film- und Serienangebot
des Dienstes, wenn auch zu nicht gerade
günstigen Preisen.
Detaillierte Vorbereitungen
Bis zu vier LNBs können mit dem HR570S betrieben
werden, zusätzlich unterstützt der Rekorder
Drehanlagen und bietet – eine Seltenheit
im Bereich der CE-Ware – auch USALS an. Somit
ist es möglich, den Drehmotor sehr einfach
einzurichten. Am DVB-T-Tuner findet entweder
eine Dach- oder eine Zimmerantenne Platz.
Besonders positiv: Die 5-Volt-Schaltspeisung
ist aktivierbar. Beim Sendersuchlauf wurde der
HR570S schnell fündig und zeigte selbst die verschlüsselten
Viseo-Plus-Programme an. Auch
mit den eingespeisten DVB-T-Sendern aus unserer
Axing-Kopfstation kam der Rekorder zurecht.
Der Kanaleditor, der für die gefundenen
Programme zuständig ist, bedarf hingegen einer
Überarbeitung: Ein Umbenennen und Verschieben
der Sender lässt sich nicht ausführen,
lediglich das Sortieren in der Programmliste
ist möglich. Bis zu vier Favoritengruppen sind
verfügbar, bei der Einordnung wird der Kanalplatz
aus der globalen Liste übernommen, was
unzureichend ist, denn eine Schnellanwahl ist
auf diese Weise unmöglich. Für den Betrieb mit
den Pay-TV-Plattformen ist unter der Frontklappe
eine CI-Schnittstelle vorhanden, die auch
mit einem CI-Plus-Modul zurechtkommt. Nicht
vergessen werden darf natürlich das Blu-ray-
Laufwerk. Dieses ist auf dem neuesten Stand
und beherrscht neben Blu-ray 3D alle gängigen
Formate. Erfreulich ist dabei, dass auch an einen
24p-Modus gedacht wurde und der BD-
Live-Speicher bereits im HR570S integriert ist.
Aufseiten der Darstellungsqualität verfehlt der
Rekorder allerdings eine Spitzenplatzierung,
denn sowohl die Fähigkeit, niedrig aufgelöstes
Material in Full-HD-Auflösung umzuwandeln,
als auch die Vollbildkonvertierung laufen nicht
fehlerfrei ab. Die HD-Klangdecodierung erfolgt
wahlweise über den HR570S, ältere AV-
Receiver ohne HDMI-Eingang profitieren von
einer DTS-Neucodierung. Mittels DTS Neo:6
ist der Rekorder sogar in der Lage, aus einer
Stereoquelle eine Mehrkanaltonspur zu generieren.
Dennoch sollten Sie der digitalen Weiterleitung
via HDMI den Vorzug geben, um das
bestmögliche Klangergebnis in Verbindung mit
einem AV-Receiver zu realisieren. Speichern Sie
Ihre CD-Sammlung auf der internen Festplatte,
sorgt die Verbindung zur Gracenote-Datenbank
für eine fachgerechte Archivierung.
Langzeitgedächtnis
Bis zu 32 Aufnahmen können mit dem LG vorprogrammiert
werden. Die automatische Time-
Shift-Funktion muss man zunächst in den Optionen
einschalten, danach läuft sie reibungslos.
Einschränkungen gibt es bei der Nutzung von
HD-Plus-Sendern: Aufnahmen können nicht
vor- und zurückgespult und nur im Zeitraum
von 90 Minuten angeschaut werden. Dies entspricht
den Restriktionen durch die HD-Plus-
Plattform bei der Nutzung des CI-Plus-Moduls.
Nachträglich ist das Setzen von Markern möglich.
Von einem externen Datenträger können
Dateien auf die eingebaute Festplatte kopiert
werden, DVDs oder Blu-rays sind davon ausgenommen.
Die TV-Aufzeichnungen liegen
im TS-Format vor und können vom Gerät auf
externe Medien kopiert werden. Bei der Kontrolle
der technischen Funktion zeigte sich der
HR570S von seiner guten Seite. Die Tuner-
Empfindlichkeit lag beim Satellitenempfang bei
sehr guten –89,6 Dezibel Milliwatt (dBm), der
digital-terrestrische Tuner konnte da mit –82,5
dBm im Vergleich nicht mithalten. Im Bereich
der Energieeffizienz vermag der LG nur teilweise
zu punkten, so fällt der Stand-by-Betrieb mit
1,3 Watt (W) zu hoch aus, während der Rekorder
im laufenden Betrieb mit CI-Plus-Modul nur
20,5 W veranschlagt.
Fähiger Allrounder
Unter der Haube lässt der HR570S fast keine
Wünsche offen, denn Hersteller LG spart
nicht mit Ausstattungsdetails. Kleine Schwächen
offenbaren sich nur bei der Bedienung
sowie Wiedergabequalität des Gerätes.
Sollten einige Details wie die Kanalsortierung
noch eine Verbesserung erfahren, kann sich
diese Kombination von 3D-Blu-ray-Spieler
und HD-Rekorder dennoch zu einer echten
Kaufempfehlung mausern.
Ausstattung/
Verarbeitung
26/30
Benutzerfreundlichkeit
33/40
Wiedergabequalität
24/30
Wertung 83 von 100
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Sendersuchlauf schnell, rund 10 min
Umschaltzeit HDTV gut (2 s)
Layer-Wechsel DVD unsichtbar
Ladezeit Blu-ray (BD-J) befriedigend (40 s)
Stromverbrauch
Betrieb
20,5 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
1,3 W
0 W > 1 W
Die etwas grob geratene EPG-Oberfläche dient auch zur
Aufnahmeprogrammierung
Selbst Drehanlagen lassen sich mit dem HR570S steuern,
was der Sendervielfalt zugutekommt
Die Internetangebote sind noch spärlich, mit Maxdome
und Youtube werden Filmfreunde aber zufriedengestellt
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
HD-Receiver 109

BD-C8900S
HD
TVXXL
Samsung BD-C8900S
Hersteller
Samsung
Preis
699 Euro
Info
www.samsung.de
Maße
43 × 6,2 × 30 cm
Gewicht
3,6 kg
Farben
Schwarz
Tuner
DVB-S
Empfindlichkeit Sat sehr gut, –87,9 dBm
DiSEqC 1.2
Unicable
nein
CI Plus
ja
Festplatte
500 GB
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
DVD-Video/-R/-RW/+R/+RW
CD-Audio/-R/-RW
Multimedia-Formate MPEG-2, H.264, VC-1,
AVCHD, DivX, MKV, MP4,
WMV9, 3GPP, JPEG, MP3,
WMA
Internetdienste Google Maps, Twitter,
Skype, Picasa, Ghetty
Images, Youtube u. v. a.
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (integriert)
BD-Live-Speicher intern (Festplatte)
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
A/V-Synchronisierung nein
HDMI 1.4
ja
3D-Ausgabe
ja
AUSGABE 1.2011
Für alle Fälle
Samsungs BD-C8900S versammelt gleich mehrere Anwendungsgebiete unter einem Gehäuse.
Ob HDTV, Blu-ray, 3D oder Multimedia, dieses Kombigerät ist für alles gewappnet.
VON CHRISTIAN HILL UND RICARDO PETZOLD
Samsungs Blu-ray-Rekorder ist sogar für die Wiedergabe von 3D-Inhalten gewappnet. Eine halbtransparente
Oberfläche erlaubt es, das blau angestrahlte Laufwerk bei der Arbeit zu beobachten
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung
110 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Der BD-C8900S ist Samsungs aktueller
Primus unter den Rekorder-Blu-ray-
Kombinationen. Schaut man dem
Gerät unter die Haube, zeigt sich, dass sogar
Platz für einen zweiten Tuner wäre. Der Lüfter
im Innenraum ist ungeregelt und für die
Kühlung des Netzteils verantwortlich. Als Festplatte
kommt das 500 Gigabyte (GB) fassende
Modell Seagate Pipeline HD.2 zum Einsatz, das
speziell für Unterhaltungselektronik vorgesehen
ist. Wie schon beim BD-C8500 verzichtet
Samsung auf einen Scartanschluss, analoge Signale
werden via Composite- und Komponentenausgang
wiedergegeben. Letzterer wies im
Test aber Signalfehler auf.
Aufnahmebereit
Nach dem Auspacken und Anschließen schalten
Sie das Gerät ausschließlich über die
Fernbedienung ein, auf der Rückseite ist kein
Ein-/Ausschalter vorhanden. Im aktivierten
Stromsparmodus verbraucht der Samsung mit
etwa 0,6 Watt mehr als aktuelle reine Blu-ray-
Player. Ein ausführlicher, nicht überladener
Einrichtungsassistent führt Sie durch die Inbetriebnahme.
Der Anschluss an das Internet
gelingt über das kabelgebundene oder kabellose
Heimnetzwerk. Der integrierte WLAN-
Adapter macht letztere Variante besonders
leicht und erspart zusätzliche Kabelstränge.
Das Sat-Modul unterstützt das DiSEqC-Protokoll
in Version 1.0 sowie 1.2 und ermöglicht
die Ansteuerung der Drehanlage mithilfe von
USALS. Das Einkabelprotokoll, das vermehrt in
Wohnanlagen zum Einsatz kommt, wird jedoch
nicht unterstützt. Der BD-C8900S überzeugt
mit einem scharfen und kontrastreichen Bild
über den HDMI-Ausgang und punktet auch
bei der Wiedergabe von Blu-ray Discs hinsichtlich
der Bildqualität. Dabei kann der Rekorder
den 24p-Modus bei der Blu-ray-Wiedergabe
erzwingen und die Ladezeiten für aufwendig
gestaltete Discs fallen erfreulich kurz aus. Nur
ein manuell einschaltbarer Filmmodus für DVD-
Quellen fehlt, die Automatik leistet jedoch
gute Arbeit, zudem erscheinen SD-Quellen
ausreichend scharf und flimmerfrei. Dank umfangreicher
Formatunterstützung bleibt keine
Tonspur stumm, ältere AV-Receiver ohne
HDMI profitieren vom DTS-Neu-Encoding –
mittels DTS Neo:6 werden auch bei Stereoton
alle Lautsprecher eines Mehrkanalsystems
adäquat mit Klängen versorgt.
Programmpilot
Dank integrierter Festplatte erstellen Sie
spielend einfach Aufzeichnungen von TV-
Sendungen. Verschlüsselte Kanäle werden
mithilfe eines CI-Modus und der passenden
Smartcard dargestellt. Im Test konnten wir die
privaten HD-Kanäle mit einem eingeschobenen
CI-Plus-Modul von HD Plus fehlerfrei ansehen.
Entsprechend den Restriktionen der privaten
HD-Sender wurden die Aufzeichnungen mit
eingelegtem HD-Plus-CI-Plus-CAM verhindert
und der Samsung ließ sich einzig zu einer
klaren Fehlermeldung hinreißen. Nur die
Funktion Time-Shift war im Zeitraum von 90
Minuten möglich. Führen Sie eine Aufnahme
durch, können Sie mangels Doppeltuner
das Programm nicht wechseln. Musikfreunden
wird die Archivierung ihrer Sammlung
durch eine onlinegestützte Titel- und Interpretenergänzung
erleichtert.
Bedienung gemeistert
Die Fernbedienung fällt zunächst mit ihren
großen Tasten auf. Samsung-TV-Besitzer sind
im Vorteil, da für die Steuerung des TV-Geräts
passende Tasten auf der Fernbedienung vorhanden
sind. Während die Empfangseinstellungen
nur stiefmütterlich behandelt werden,
finden Sie mehr als 50 vorprogrammierte Satelliten.
Astra 19,2 Grad Ost ist vordefiniert, die
Transponderdaten können aber nur per Update
von Samsung verändert werden – eine manuelle
Anpassung ist nicht möglich. Neue Satelliten
oder Frequenzen sind jedoch im Nachhinein einstellbar.
In der Einzel- oder Mehrkanalansicht,
die man für die Programminfos wählen kann,
ist die Einrichtung von bis zu acht Aufnahmen
möglich. Die Umschaltzeiten liegen mit rund
zwei Sekunden (HDTV) auf einem guten Niveau.
Auf dem BD-C8900S ist das Samsung-Portal
Internet@TV vorinstalliert, sodass ein Anschluss
an das Internet unbedingt zu empfehlen ist. Diverse
Zusatzprogramme, sogenannte Plug-ins,
laden Sie direkt aus dem Internet auf den Receiver.
Über große Symbole rufen Sie die Zusatzsoftware
bequem mit der Fernbedienung auf.
Zugriff auf eine Onlinevideothek bot Samsung
zum Testzeitpunkt nicht, ebenfalls fehlt ein freier
Markt, wie man ihn vom Apple Store oder
Android Market her kennt – Samsung will in
diesen Bereichen zeitnah nachlegen.
Blu-ray-Alleskönner
Der BD-C8900S ist ein alltagstauglicher Allrounder.
Als Satellitenempfänger eignet er sich
gut und mit einer Tuner-Empfindlichkeit von
–87,9 Dezibel Milliwatt braucht er sich nicht
vor spezialisierten Vertretern des Genres zu verstecken.
Die üppige 500-GB-Festplatte ist eine
wertvolle Beigabe, während des Mitschnitts
ist das Umschalten allerdings tabu. Ein Twin-
Tuner wäre hier eine sinnvolle Erweiterung.
Ganz nebenbei spart der integrierte 3D-Bluray-Player
ein weiteres Gerät ein und bringt mit
den umfangreichen Internet- und Multimedia-
Funktionen die moderne Unterhaltungswelt
(drahtlos) ins Wohnzimmer.
Ausstattung/
Verarbeitung
26/30
Benutzerfreundlichkeit
33/40
Wiedergabequalität
26/30
Wertung 85 von 100
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Sendersuchlauf befriedigend, mehr als 10 min
Umschaltzeit HDTV gut (2 s)
Layer-Wechsel DVD unsichtbar
Ladezeit Blu-ray (BD-J) schnell (30 s)
Stromverbrauch
Betrieb 28,3 W
< 10 W > 100 W
Stand-by 0,6 W
0 W > 1 W
Das Menü spiegelt in seinem Umfang die breitgefächerten
Möglichkeiten des BD-C8900S wider
Eine erweiterbare Internetplattform und DLNA ergänzen
die Unterhaltungsmöglichkeiten des Gerätes
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft HD-Receiver 111

HDTV empfangen
Alle Welt schwärmt von HDTV und die Zahl der empfangbaren hochauflösenden Programme
steigt stetig. Jedoch muss für den Einstieg in die HD-Fernsehwelt einiges an
Vorbereitung getroffen werden und nicht jeder Empfangsweg ist geeignet.
Von CHrisTiAn TroZinski unD THomAs köHrE
Nach viereinhalb Jahren des Herauszögerns starteten die Öffentlich-Rechtlichen
Anfang 2010 den HDTV-Regelbetrieb. Die Bildqualität in 720p kann sich sehen
lassen, erreicht aber noch nicht Referenzniveau
Der Mitschnitt von Programmen ist auch im HD-Zeitalter erlaubt. Problematisch
ist derzeit nur das Zusammenspiel von integrierten Tunern, CI-Plus-Schnittstelle
und HD-Privatsendern: Hier kann die Aufzeichnung unterbunden werden
Bilder: ARD, Astra, Humax, Loewe, Sky, Vanocicovan, ZDF
112 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

schärfere, detailreichere Bilder erwarten
Sie mittlerweile auf allen bekannten Programmplätzen.
Ganz gleich ob Öffentlich-Rechtliche,
Privatsender oder Pay-TV-Anbieter,
die Auswahl lässt nichts mehr zu wünschen
übrig. Zunächst sollten Sie Ihren Empfangsweg
überprüfen: Über DVB-T, also digitale Zimmerantenne,
ist bislang kein HDTV-Empfang möglich.
Sie müssen mindestens über einen Kabel- oder
Satellitenanschluss verfügen. Besonders positiv
sieht die Verfügbarkeit via Satellit aus, hier
reicht Ihre bestehende Digitalanlage bereits aus.
Ein Wechsel des Digitalreceivers ist allerdings
vonnöten, die bisherigen SD-Digitalreceiver sind
nämlich nicht mit dem Sat-Empfangsstandard
DVB-S2 kompatibel bzw. nicht in der Lage, die
HDTV-Bilder im effektiveren Kompressionsstandard
MPEG-4 zu entschlüsseln. Moderne Flachbildfernseher
haben die HD-Empfänger bereits
eingebaut; wollen Sie zusätzlichen Ballast vermeiden,
sollten Sie auf integrierte DVB-C- oder
DVB-S2-Tuner achten. Falls Sie externe Receiver
nutzen, sollten diese über ein HDMI-Kabel mit
dem Flachbildfernseher verbunden werden – die
Scartschnittstelle eignet sich nicht für die HD-
Darstellung; ein Bild würde je nach Programm
zwar angezeigt, allerdings nur in normaler
SD-Qualität. Zudem erstrahlen die HD-Sender
nicht automatisch im vollen Glanz, die neuen
Programme wollen zunächst eingelesen und in
der Senderliste abgespeichert werden. Somit
gesellen sich zum normalen ARD, ZDF und Co.
die Sender ARD HD und ZDF HD. Einmal eingelesen,
können Sie die HD-Kanäle an jenen
Positionen ablegen, an denen die SD-Sender
bislang gespeichert wurden – der Programminhalt
ist identisch. Die Bildqualität schwankt je
nach Format, denn bislang sind echte HD-Bilder
rar, meist wird nur konvertiertes SD-Material in
scheinbarer HD-Qualität gesendet.
Sat(ter)-Empfang
Für den Empfang der öffentlich-rechtlichen Kanäle
muss die Sat-Schüssel auf Astra 19,2 Grad
Ost gerichtet werden. Bei Mietwohnungen kann
die Installation zum Problem werden, als Alternativen
bieten sich sogenannte Flachantennen
an. Sie werden vor einem Fenster angebracht,
indem sie angeschraubt, festgeklemmt oder
anderweitig befestigt werden, und sehen eher
wie eine überdimensionale Frischhaltedose aus.
So fallen sie an der Fassade nicht wirklich auf.
Glücklich kann sich schätzen, wer einen Balkon
(noch dazu mit Südblick) sein Eigen nennt.
Sofern Sie nicht mit sehr nahe stehenden Häuserwänden
oder den Balkon verdeckenden
Bäumen zu kämpfen haben, sollten Sie über
die Anschaffung eines Balkonständers für die
Satellitenschüssel nachdenken. Beschwert mit
einer Gehwegplatte, rutscht Ihnen der Ständer
auch bei stürmischem Wetter nicht umher. Viele
Hauseigentümer sorgen schon bei der Planung
des Daches entsprechend vor und verbauen
Dachsparrenhalter. Nach der Anbringung eines
Mastes sind dem Fernsehkonsum kaum Grenzen
gesetzt. Alternativ gibt es genügend Montagelösungen
für die Hauswand oder auch den Garten.
Achten Sie in jedem Fall auf eine freie Sicht
gen Süden.
Antenneneinrichtung
Das schwierigste und zeitraubendste Thema ist
in jedem Fall die Justierung der Antenne. Diese
muss millimetergenau auf den Satelliten ausgerichtet
werden. Nach dem Anbringen der Antenne
an der Halterung sollten Sie sich zunächst im
Internet kundig machen. Die Elevation (Neigung
der Schüssel) ist von Ihrem Wohnort abhängig.
Sie kann über einen praktischen Onlinerechner
(etwa www.dishfinder.com) herausgefunden
werden. Stellen Sie die Elevation an der Schüsselhalterung
ein. An dieser befindet sich meist
eine eingeprägte Skala, die von null bis 90 Grad
reicht. Nun geht es an die horizontale Drehung
der Antenne. Orientieren Sie sich grob an Ihrer
Umgebung. Ist bereits in der Nachbarschaft ein
Sat-Spiegel montiert? Wenn ja, in welche Richtung
zeigt er? Richten Sie Ihre Antenne nun grob
aus. Bei den Feinheiten unterstützt Sie ein kleiner
Helfer, der Sat-Finder. Er ist sehr preiswert
im Fachhandel zu erwerben. Zwar liefert er keine
genauen Informationen, welcher Satellit bei einer
Anzeige nun genau gefunden wurde, er hilft aber
bei der Einrichtung trotzdem erheblich. Wer damit
noch nicht zufrieden ist, kann sich ein professionelles
Messgerät ausleihen, wie sie etwa von
Kathrein oder Smart erhältlich sind. Nach dem
Ausschlag bzw. dem O.K. des Geräts sichern Sie
Die HD-Sender von ARD und ZDF empfangen Sie sowohl
über Satellit als auch über Kabel. Demgegenüber sind die
HD-Privatsender noch nicht in allen Netzen verfügbar
Per Suchlauf müssen Sie die HD-Programme neu in Ihre
Senderliste übernehmen, achten Sie auf den Namenszusatz
„HD“
Passen Sie die Bildauflösung in den Bildeinstellungen Ihres
Receivers nachträglich an: Nur im Modus 1 080i oder 720p
erhält Ihr Flachbildfernseher ein HD-Signal
Anzeige
HD-Receiver 113

unverschlüsselter Empfang über satellit und kabel. Aufzeichnung
ohne Einschränkungen
Verschlüsselter Empfang über satellit und kabel. Ci-Plus-modul und
smartcard notwendig. Aufzeichnung kann unterbunden werden
Verschlüsselter Empfang über satellit und kabel. Alphacrypt-modul
und sky-smartcard notwendig. Aufzeichnung ist möglich
Loewes Reference hat alle HD-Tuner integriert und verfügt über CI-Plus-
Schnittstellen. Die uneingeschränkte Aufzeichnung der HD-Privatsender ist
derzeit nicht sichergestellt, Time-Shift ist erlaubt
unverschlüsselter Empfang. Aufzeichnung ohne Einschränkungen
Verschlüsselter Empfang. HD-Plus-smartcard notwendig. Aufzeichnung
möglich, Vorspulen wird unterbunden
Verschlüsselter Empfang. Alphacrypt-modul und sky-smartcard notwendig.
Aufzeichnung ist möglich
Humax‘ Satellitenreceiver iCord HD+ ist zu allen HD-Sendern kompatibel. Für
die HD-Privatsender benötigen Sie die HD-Plus-Smartcard, für Sky zusätzlich
zur Smartcard ein Alphacrypt-Modul
114 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

KAUFBERATUNG
Ihre Testbibel für 2011
die Antenne in der entsprechenden
Position und starten Sie am Receiver
einen Suchlauf. Sofern Sie über eine
voreingestellte Kanalliste verfügen,
können Sie den Sender auswählen. Die
Feinjustierung nehmen Sie daraufhin
anhand der Signalqualitätsanzeige in
Ihrem Receiver vor. Die vom Satelliten
ausgestrahlten Signale werden über
den Hohlspiegel Ihrer Sat-Schüssel
gebündelt auf den im Brennpunkt aufgestellten
LNB weitergeleitet. Der Low
Noise Block ist das eigentliche Empfangsteil
einer Sat-Anlage. Er wandelt
die hochfrequenten Signale in niedrige
um, verstärkt sie und leitet sie an
das nachfolgende Equipment weiter.
Sie benötigen also einen digitaltauglichen
LNB. Für jeden Tuner brauchen
Sie einen eigenen Empfänger, sprich
Universal-LNB, der alle Ebenen empfangen
kann. Bei einer Standardverkabelung
führt ein Kabel vom LNB zum
Sat-Tuner im Receiver, der Set-Top-Box
oder dem Fernseher. Bei den beliebten
Twin-Receivern wird die Situation
etwas unübersichtlicher, schließlich
will jeder Tuner zu jeder Zeit alle verfügbaren
Sender empfangen. Pro
Twin-Receiver ist also mindestens ein
Dual-LNB notwendig.
Frei kontra verschlüsselt
So einfach der Empfang der öffentlich-rechtlichen
Sender, so beschwerlich
ist der Weg im Bereich der verschlüsselten
Kanäle. Letztere Gattung
umfasst die HD-Privatsender und die
Programmangebote von Sky. Grundsätzlich
sind hierbei immer abgestimmte
Receiver vonnöten, die mit
speziellen Smartcards kompatibel
sind. Diese Karten erscheinen äußerlich
wie eine Kreditkarte und dienen
zur Freischaltung der Programminhalte.
Für die HD-Privatsender eignen
sich spezielle HD-Plus-Receiver inklusive
der HD-Plus-Karte. Wollen Sie
hingegen die HD-Programminhalte
des Anbieters Sky genießen, müssen
Sie eine weitere Empfangsbox in
Kauf nehmen, die Sie zum Vertrag
erhalten. Moderne Flachbildfernseher
warten dagegen mit einer Komplettlösung
auf: Verfügen Sie über
integrierte CI-Plus-Schächte und
Tuner für Kabel oder Satellit, so können
Sie die HD-Privatsender mit der
entsprechenden HD-Plus-Smartcard
und einem CI-Plus-Modul freischalten
– ein Extragerät ist nicht vonnöten.
Um zusätzlich das Programm
von Sky mit der passenden Karte
zu entschlüsseln, ist ein weiteres
abgestimmtes Modul notwendig –
Ihr Fachhändler hilft Ihnen bei der
Einrichtung kompetent weiter. Somit
ist es technisch zweifellos möglich,
mit einem einzigen Gerät alle HDTV-
Programminhalte zu genießen. Einen
Sonderfall stellen Empfangsgeräte
mit HDTV-Tuner und herkömmlicher
CI-Schnittstelle dar (kein CI Plus):
Hier kann der HD-Plus-Empfang
über das CI-Legacy-Modul für HD
Plus erfolgen, allerdings nur, wenn
der Hersteller die Software entsprechend
anpasst. Verfügt der Fernseher
nur über einen CI-Slot, müssen
Sie beim Wechsel der HDTV-Sender
(beispielsweise RTL HD und Sky
Cinema HD) das betreffende Modul
samt Smartcard austauschen –
wohl dem, dessen Fernseher zwei CI-
Schächte zur Verfügung stellt.
Anzeigen und aufzeichnen
Achten Sie darauf bei der Bildausgabe
über HDMI den Receiver in den
Bildmodus 1 080i oder 1 080p zu
schalten. Theoretisch kann der Receiver
auch ein SD-Signal (576i) über
HDMI ausgeben, und dies sogar bei
der Darstellung der HDTV-Sender –
wer die HD-Qualität wirklich sehen
will, sollte die entsprechende
HDTV-Auflösung auch einschalten.
Entgegen den Gerüchten, dass die
Aufzeichnung der HD-Privatsender
generell unterbunden wird, dürfen
Sie auch in Zukunft die Programm-inhalte
archivieren. Restriktionen gibt es
aber: So ist das Vorspulen einer Aufnahme
nicht immer möglich, sodass
Werbeeinblendungen nicht übersprungen
werden können. Wer zeitversetzt
aufzeichnen möchte, kommt
meist mit einer Smartcard aus, denn
ein Großteil der Geräte zeichnet das
verschlüsselte Signal auf, während
für die Darstellung die Smartcard zur
Entschlüsselung Verwendung findet.
Problematisch fällt bislang die Kombination
aus Fernseher, integrierter
Festplatte sowie CI-Plus-Schnittstelle
aus: Hier verweigern die Privatsender
die Aufnahme komplett, sodass
lediglich für 90 Minuten die Time-
Shift-Funktionen genutzt werden
können, eine dauerhafte Archivierung
aber verhindert wird. Bei älteren
Flachbild-TVs mit CI-Schnittstelle
(nicht CI-Plus-konform) sind die bereits
genannten Legacy-Module zur
Darstellung der HD-Privatsender notwendig.
Hier gelten meist die gleichen
Einschränkungen wie bei einem
HD-Plus-Receiver.
Anzeige
Flat-TVs, Beamer, Blu-ray-Player, Receiver,
Verstärker... die gesamte Welt des Heimkinos
auf einen Blick – unabhängig und kritisch getestet!
Leserwahl:
Preise im Wert
von 50 000 Euro
Avatar 3D & 40
weitere Blu-rays
Jetzt am Kiosk
und täglich aktuell unter www.digital-tested.de
Heimkino ∙ Video ∙ Audio ∙ Blu-rAy
Jetzt bestellen unter
www.heftkaufen.de

Atmosphärische Klänge
Zum guten Bild gehört natürlich der entsprechende Ton. Mit unseren
Testgeräten werten Sie das Klangbild Ihres Flachbildfernsehers effektvoll auf
Die ersten Schritte
Wir helfen Ihnen, Ihre Heimkinoanlage
optimal auf Ihr Wohnzimmer abzustimmen
116 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bilder: Marantz, Philips, Samsung, Sony

Produkt Bewertung Seite
Denon
AVR-4311
Ausgezeichnet
90
118
Harman Kardon
AVR760
Sehr gut
89
124
Marantz
SR7005
Sehr gut
88
120
Onkyo
TX-NR3008
Sehr gut
87
122
Panasonic
SC-BFT800
Gut
78
134
Philips
HTS9140
Gut
83
132
Philips
HTS9520W
Gut
80
130
Samsung
HT-C9959W
Gut
81
128
Sony
BDV-E970W
Gut
77
126
Audio 117

AVR-4311
HD
TVXXL
Denon AVR-4311
Hersteller
Denon
Preis
2199 Euro
Info
www.denon.de
Maße
43,4 × 17,1 × 41,4 cm
Gewicht
17,3 kg
Farben
Premium-Silber, Schwarz
Vorverstärkerausgänge 11 Kanäle (Cinch)
Lautsprecheranschlüsse 11 Kanäle
Endstufen
9 Kanäle
Impedanzumschaltung ja (4 Ohm/6 Ohm/8 Ohm)
Einmessautomatik Audyssey MultEQ XT32
HD-Audio-Decoder ja (Dolby True HD/Digital
Plus, DTS-HD MA/HR)
Klangregelung Equalizer für alle Kanäle
Decoder-Höhenkanäle ja (Audyssey DSX und
Dolby Pro Logic IIz)
Dynamikkomprimierung ja (Audyssey Dynamic
Volume, Dolby Volume)
THX-Zertifikat nein
Multiroom
3 Zonen
HDMI-Ausgänge 2
HDMI-Wandlung ja
HDMI-Skalierung ja
HDMI 1.4
ja
A/V-Synchronisierung ja (bis zu 200 ms)
Bildmenü als Overlay ja
DLNA ja (Version 1.5)
Wi-Fi
nein
Internetradio ja
Streaming-Formate WAV (24 Bit/96 kHz), WMA,
MP3, FLAC (24 Bit/96 kHz),
Ogg Vorbis, AAC
iPod/USB
ja (Direktanschluss)/ja
AUSGABE 1.2011
Bereit für die Zukunft
Der Denon AVR-4311 ist das, was man unter dem Prototyp eines modernen AV-Receivers versteht.
Er verbindet vorbildlich neueste und etablierte Funktionen in einem Gehäuse. Warum
also jedes Jahr einen günstigen AV-Receiver kaufen, wenn man auch mit einem Mal ein solides
und zukunftsträchtiges Gerät erwerben kann?
VON TORSTEN PLESS UND DENNIS SCHIRRMACHER
Denons AVR–4311 präsentiert sich im gewohnten Gehäusedesign wahlweise in Silber oder Schwarz. Neu ist die Fernbedienung mit beleuchteten Tasten und LC-Display.
Dank seiner umfangreichen Ausstattung steht der Anschlusskreativität nichts im Weg, der Receiver verteilt seine Signale auf bis zu drei Zonen
Bilder: Auerbach Verlag, Denon, Stock.xchng
118 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Der Denon AVR-4311 hat von allem
ein bisschen mehr. Das Verhältnis der
HDMI-Eingänge zu seinen -Ausgängen
beträgt sieben zu zwei, wodurch gleich zwei
Räume parallel mit einem Videosignal versorgt
werden können. Den passenden Ton liefern
die elf Lautsprecheranschlüsse in Verbindung
mit den neun integrierten Endstufen. Entweder
erweitert man sein 7.1-Surround-Set um zwei
Höhen- oder Weitenlautsprecher oder man ergänzt
seinen Heimkinoraum um zwei weitere
Stereozonen. Der audiophile Anwender wird
sich besonders über den analogen Mehrkanaleingang
freuen. Auch die Vorverstärker-Ausgangssektion
ist mit zwei Subwoofer-Anschlüssen
sowie den Höhen- und Weitenkanälen
üppig bestückt. Im Preamp-Modus umgeht der
AVR seine eigene Endstufensektion und bietet
sich externen Endstufen an. Die Vielzahl an
Anschlussmöglichkeiten wird noch um einen
Phonovorverstärker ergänzt, der sich auf MM-
Schallplattenspieler spezialisiert hat. Ist der Receiver
an ein Bildausgabegerät angeschlossen,
zeigt sich Denons typisches User-Interface als
Overlay-Menü. Die Steuerung erfolgt über eine
neue Fernbedienung, die auf ihrer Front ein LC-
Display zur Quellenanwahl trägt. Wird der Receiver
mit dem Netzwerk verbunden, eröffnen
sich völlig neue Möglichkeiten. Im Test konnten
wir JPEG-Bilder von der Fotodatenbank Flickr
sowie vom Computer aus auf einen angeschlossenen
Fernseher streamen. Auch die kabellose
Musikübertragung via UPnP-Protokoll und
über das kostenpflichtige Apple-Airplay-Update
funktionierte tadellos. iTunes erkannte den Denon-Receiver
sofort und die abgespielten Titel
wurden auf dem Fernseher angezeigt. Die Musikbibliothek
wird zukünftig auch vom iPod und
iPhone anwählbar sein, während die kostenfreie
Denon-Remote-App bereits jetzt die Receiver-
Steuerung ermöglicht. Einziger Wermutstropfen
des Netzwerkreceivers ist die fehlende Unterstützung
von Last.fm in Deutschland. Um musikalisch
trotzdem auf dem Laufenden zu bleiben,
bieten sich die Vielzahl an Internetradios wie
beispielsweise Radiodenon.com und der kostenpflichtige
Musikdienst Napster an.
Videoverwalter
Der AVR-4311 ist auch im Videobereich auf
dem aktuellsten Stand der Technik und leitet
3D-Zuspielungen problemlos weiter. Für die
Videoverarbeitung zeichnet ein Anchor-Bay-
ABT2015-Chip verantwortlich, der mit nahezu
durchweg sehr guter Leistung überzeugt. So
werden SD-Zuspielungen sichtbar aufgewertet
und neben der Skalierung auf die Full-HD-Auflösung
ist auch das De-Interlacing auf hohem
Niveau. Video- und Filmzuspielungen werden
automatisch erkannt, lediglich komplexe Szenen
bringen den Chip aus dem Tritt. Die Rauschunterdrückung
arbeitet leider zu zaghaft und
verringert Bildrauschen nur bedingt. Bei der
Bildbearbeitung gefiel uns der sogenannte Erweiterungsregler
am besten, denn über diesen
erscheinen Bilder um einiges schärfer. Ein exzessiver
Einsatz provoziert jedoch Doppelkonturen.
Neue Einmessung
Neben der neunkanaligen Endstufe sorgen nicht
zuletzt die vielen kleinen Bauteile für den Klang
des Receivers. Die AL24-Processing-Plus-Technologie
soll den Abstand zum Quantisierungsrauschen
vergrößern und die Denon-Link-4-Verbindung
stabilisiert digitale Taktschwankungen.
Eine der größten Innovationen des Receivers ist
sein neues Einmesssystem Audyssey XT32. Hatte
der Vorgänger noch die eine oder andere Schwäche,
soll nun der Denon AVR-4311 zeigen, was
eine automatische Einmessung zu leisten vermag.
Zu Beginn müssen – sofern angeschlossen –
beide Subwoofer auf einen Schalldruckpegel
von maximal 75 Dezibel (dB) begrenzt werden.
Ist dies geschehen, geht der weitere Einmessverlauf
wie gewohnt vonstatten. Die gemessenen
Abstände wurden mit äußerster Genauigkeit ermittelt,
doch der bereits lineare Frequenzverlauf
in unserem Hörraum wies nach der Einmessung
eine Abweichung in den unteren Mitten auf und
brachte den Subwoofer zum leichten Dröhnen.
Dennoch erzielte das neue System ein exzellentes
Ergebnis. Um nicht nur Heimkinobesitzer
zufriedenzustellen, implementierte Denon die
intelligente Dynamikkomprimierung Dolby Volume.
Im direkten Vergleichstest mit Audysseys
Dynamic Volume konnte uns auch dieses Mal
die Dolby-Variante mit einem zurückhaltenderen
Bassbereich mehr überzeugen. Bei Deaktivierung
sämtlicher Klang- und Dynamikveränderungen
erfuhren wir ein weitgehend ausgeglichenes
Frequenzbild ohne drastische Abweichungen.
Details wurden fein aufgelöst wiedergegeben,
ohne dabei zu präsent zu wirken. Besonders
Bewegungsabläufe ließen sich exakt nachvollziehen,
selbst über die Breite der Lautsprecher
hinaus. In unserem Messlabor wurde der
Klangeindruck mit einem referenzverdächtigen
Wert von –83 dB bei der Übersprechdämpfung
bestätigt. Bassimpulse wurden kräftig und dabei
trocken reproduziert, ohne den Raum zu stark
anzuregen. Nur eine leichte tiefmittige Färbung
zog sich durch unseren Hörtest, die dem
Receiver etwas an Natürlichkeit nahm. Auch
im zweikanaligen Betrieb steht der AVR-4311
seinen Mann und profitiert dabei von den hervorragenden
Übersprechwerten, die für eine
weitläufige Bühne sorgten. Wer es noch audiophiler
mag, kann dank des integrierten HDMI-
Decoders seinen SACD-Player direkt mit dem
Denon verbinden und im Pure-Audio-Modus
unverfälschtes Stereo genießen.
Ausstattung/
Verarbeitung
20/20
Benutzerfreundlichkeit
17/20
Wiedergabequalität
53/60
Wertung 90 von 100
Verstärkerleistung 85 Watt (1 % THD an 8 Ohm)
Frequenzgangabweichung +/–0,48 dB
SNR bei –20dB
74 dB (HDMI)
Übersprechen
–83 dB (HDMI)
Dynamikverhalten 74 dB
Videoverarbeitung sehr gut
Höreindruck
sehr gut (Film und Musik)
Stromverbrauch
Betrieb 90 W 210 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
0,1 W
0 W > 1 W
Vor Einmessung
Screenshot 1
Die Verfärbung der unteren Mitten ist kaum messbar, die
Einmessung gelingt durchaus präzise
Mit einer zusätzlichen Stereoendstufe kann der Denon AVR-
4311 bis zu einem 11.2-Surround-Set ausgebaut werden
Wärmebild
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Nach Einmessung
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 119

SR7005
TVXXL
HD
TV
Marantz SR7005
Hersteller
Marantz
Preis
1699 Euro
Info
www.marantz.de
Maße
44 × 18,7 × 40,6 cm
Gewicht
13 kg
Farben
Schwarz, Silber
Vorverstärkerausgänge 7 Kanäle (Cinch)
Lautsprecheranschlüsse 11 Kanäle
Endstufen
7 Kanäle
Impedanzumschaltung ja (6 Ohm/8 Ohm)
Einmessautomatik Audyssey MultEQ XT
HD-Audio-Decoder ja (Dolby True HD/Digital
Plus, DTS-HD MA/HR)
Klangregelung Equalizer für alle Kanäle
Decoder-Höhenkanäle ja (Audyssey DSX und
Dolby Pro Logic IIz)
Dynamikkomprimierung ja (Audyssey Dynamic
Volume)
THX-Zertifikat nein
Multiroom
3 Zonen
HDMI-Ausgänge 2
HDMI-Wandlung ja
HDMI-Skalierung ja
HDMI 1.4
ja
A/V-Synchronisierung ja (bis zu 200 ms)
Bildmenü als Overlay ja
DLNA
ja
Wi-Fi
nein
Internetradio ja
Streaming-Formate WAV (24 Bit/96 kHz),
WMA, MP3, FLAC, Ogg
Vorbis, AAC
iPod/USB
ja (Direktanschluss)/ja
AUSGABE 1.2011
Marantz trumpft auf
Mit dem SR7005 hat Marantz einen neuen AV-Receiver im Programm, der die aktuellen Tugenden
dieser Geräteklasse enthält. Von der Wiedergabe 3D-basierten Videomaterials bis hin
zum Datenstreaming aus dem Netzwerk ist sein Funktionsumfang breit gefächert. Ob dabei die
Wiedergabequalität Schritt halten kann?
VON TORSTEN PLESS UND DENNIS SCHIRRMACHER
Hinter der aufklappbaren Frontblende verbirgt sich das Informationsdisplay des AV-Receivers. Das Mini-Display zeigt lediglich die Quelle und Lautstärke. Das Anschlussterminal
ist reichhaltig bestückt. Bei zwei HDMI-Ausgängen fällt auch die fehlende S-Video-Schnittstelle nicht ins Gewicht
Bilder: Auerbach Verlag, Marantz
120 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Jüngst wurde Marantz‘ SR-Serie um den
neuen AV-Receiver SR7005 erweitert, der
nun die Spitzenposition der Reihe einnimmt.
Seine Verarbeitung zeugt von hoher
Qualität und bis auf die seitlich angebrachten
geschwungenen Kunststoffteile ist das Chassis
aus Aluminium gefertigt. Optisch hervorstechend
ist das kreisförmige Mini-Display,
das den Quelleneingang und die eingestellte
Lautstärke anzeigt. Das vollwertige Display versteckt
sich ebenso wie einer der sechs HDMI-
Eingänge, eine USB-Schnittstelle sowie weitere
AV-Schnellanschlüsse hinter der Blende. Die Gerätesteuerung
erfolgt entweder über die Fernbedienung
mit beleuchtetem Tastenfeld oder
über Marantz‘ kostenfreie iPod-App „Wizz“.
Angeschlossen wird der Apple-MP3-Player am
USB-Port. Über die Ethernet-Schnittstelle nimmt
der AV-Receiver Kontakt zum weltweiten Datennetz
auf und streamt Bilder und Musikfiles
von DLNA-spezifizierten Geräten. Die Kooperation
zwischen Marantz und Apple ermöglicht
es, auf eine iTunes-Bibliothek zuzugreifen, egal
ob sich diese auf einem Mac, PC oder Apple-
Handy befindet. Die neue Streaming-Technologie
hört auf den Namen Apple Airplay und ist
für 49 Euro per Software-Update zu erwerben.
Damit kann die fehlende Gapless-Funktion des
AV-Receivers während des UPnP-Streamings
wirkungsvoll umgangen werden. Zusätzlich
bietet der Marantz SR7005 eine umfangreiche
Liste an Internetradiostationen, die sich nach
Genre und Region ordnen lassen und in eigenen
Favoritenlisten abgespeichert werden können.
Alternativ dazu werden die Onlinedienste
Napster und Last.fm unterstützt. Während ersterer
einen kostenpflichtigen Account erfordert,
wird letzterer von Marantz in Deutschland leider
nicht unterstützt.
3D-Weiterleitung
Das Anschlussterminal des Marantz SR7005
nimmt bis zu elf Lautsprecher auf, die je nach
Konfiguration über die sieben Endstufen betrieben
werden. Das klassische 5.1-Surround-
Set kann entweder über jeweils zwei Back-
Surround-, Höhen- oder Weitenkanäle ergänzt
werden. Ermöglicht wird dies unter anderem
durch die Surround-Formate Audyssey DSX und
Dolby Pro Logic IIz. Bis zu zwei Subwoofer finden
an den Vorverstärkerausgängen Anschluss,
die beiden werden jedoch parallel betrieben
und können nicht unabhängig voneinander angesteuert
und eingemessen werden. Die reine
Audiodatendecodierung übernimmt ein 32-Bit-
DSP-Prozessor von Analog Devices, während für
die Videosignale ein ABT2015 von Anchor Bay
zum Einsatz kommt. Dank HDMI-1.4-Schnittstelle
leitet der SR7005 3D-Signale an Ihren Fernseher
weiter. SD-Quellen werden zudem sichtbar
aufgewertet, bei der Skalierung auf die Full-
HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten
vermissten wir dennoch das letzte Quäntchen
Schärfe. Der De-Interlacer arbeitet verlässlich
und erkennt die Zuspielung von Film- und Videomaterial
automatisch. Bei Letzterem kommt es
allerdings zu leichtem Kantenflimmern und bei
komplexen Filmszenen greift der Ansatz nicht
stabil ein. Bei der weiteren Bildverarbeitung
kann vor allem die Enhance-Funktion überzeugen,
denn so lassen Sie Zuspielungen spürbar
schärfer erscheinen. In hohen Stufen bilden sich
jedoch Doppelkonturen. Die Rauschunterdrückung
arbeitet zu zaghaft, wenig dynamisch
und somit nur selten effizient.
Kraftvolle Wiedergabe
Der Audioeinmessvorgang beruht auf dem
MultEQ-XT-Verfahren von Audyssey. Die tonale
Balance kann durch den 9-Band-Equalizer im
Nachhinein manuell angeglichen werden. Das
Ergebnis der Messung zeigte sich klanglich in
gewohnter Qualität, mit leichten Anhebungen
der Präsenzen und unteren Mitten. Im Hörtest
fiel dies nicht negativ ins Gewicht und unterstrich
besonders actionreiche Szenen mit zusätzlichem
Nachdruck. Deaktiviert man den MultEQ
XT, zeigt sich das wahre Gesicht des Marantz,
welches uns im Hörtest sogar noch besser gefiel.
Im Surround-Betrieb baute sich ein Klangbild
auf, das den Hörer vollkommen umgibt.
Vom leichten Hang eines verstärkten Höhenbereichs
profitiert vor allem die Detailgenauigkeit
und Transparenz in der Wiedergabe. In einer
Jackie-Chan-typischen Kampfszene konnten
zudem die Bassimpulse überzeugen, die gewitterartig
auf den Hörer einschlagen. Eine leichte
Anhebung im Grundtonbereich verlieh vor allem
Sprecherstimmen eine angenehme Klangfarbe.
Lediglich das Dynamikverhalten ist bei höherpreisigeren
Geräten noch etwas besser. Preisklassenunüblich
steht der Klangeindruck im Stereobetrieb
der Mehrkanaldarbietung in nichts
nach. Vor allem im Pure-Sound-Modus merkt
man, dass der Marantz SR7005 nicht versucht,
mit einer übertriebenen Bassanhebung modern
zu klingen, sondern schön ausgeglichen spielt.
SACD-Besitzer müssen leider mit gewandelten
PCM-Klängen vorliebnehmen, denn der
Marantz verarbeitet den DSD-Datenstrom nicht.
Sollte die tonale Balance bereits von vornherein
durch schlecht aufgelöste MP3-Files unterbunden
werden, profitieren diese vom MDAX2-Modus.
Freunde des kreisenden Vinyls kommen mit
dem Marantz ebenfalls auf ihre Kosten, denn
der Phono-Vorverstärkereingang eignet sich
ideal für Plattenspieler. Der Marantz SR7005
versteht es, alte und neue Audiotechnologien
in hervorragender Qualität wiederzugeben und
widerstrebt damit dem Trend, eine Videozentrale
mit beiläufigen Audiofunktionen zu sein.
Ausstattung/
Verarbeitung
19/20
Benutzerfreundlichkeit
17/20
Wiedergabequalität
52/60
Wertung 88 von 100
Verstärkerleistung 80 W (1 % THD an 8 Ohm)
Frequenzgangabweichung +/–0,037 dB
SNR bei –20dB
75 dB (HDMI)
Übersprechen
–67 dB (HDMI)
Dynamikverhalten 79 dB
Videoverarbeitung sehr gut
Höreindruck
sehr gut (Film und Musik)
Stromverbrauch
Betrieb 85 W
Über den Marantz-Webcontroller lässt sich der AV-
Receiver bequem vom Computer aus steuern. Sämtliche
Einstellungsmöglichkeiten stehen Ihnen offen
Wärmebild
195 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
0,1 W
0 W > 1 W
Vor Einmessung
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Nach Einmessung
Typisch für den MultEQ-XT-Einmessvorgang ist die Anhebung
der hohen und tiefen Frequenzen. Die oberen
Mitten werden hingegen leicht abgeschwächt
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 121

TX-NR3008
HD
TVXXL
Onkyo TX-NR3008
Hersteller
Onkyo
Preis
1799 Euro
Info
www.onkyo.de
Maße
43,5 x 20 x 46,4 cm
Gewicht
25 kg
Farben
Schwarz, Silber
Vorverstärkerausgänge 9.2 Kanäle (Cinch)
Lautsprecheranschlüsse 11 Kanäle
Endstufen
9 Kanäle
Impedanzumschaltung ja (4 Ohm/6 Ohm)
Einmessautomatik Audyssey MultEQ XT32
HD-Audio-Decoder ja (Dolby True HD/Digital
Plus, DTS-HD MA/HR)
Klangregelung Equalizer für alle Kanäle
Decoder-Höhenkanäle ja (Audyssey DSX und
Pro Logic IIz)
Dynamikkomprimierung ja (Audyssey Dynamic
Volume und Dolby Volume)
THX-Zertifikat ja (Ultra 2 Plus)
Multiroom
3 Zonen
(dritte Zone ohne Bild)
HDMI-Ausgänge 2
HDMI-Wandlung ja
HDMI-Skalierung ja
HDMI 1.4
ja
A/V-Synchronisierung ja (bis zu 250 ms)
Bildmenü als Overlay ja (nur Submenü)
DLNA ja (Version 1.5)
Wi-Fi
nein
Internetradio ja
Streaming-Formate MP3, WMA, FLAC, WAV,
Ogg Vorbis, AAC
iPod/USB
ja (mit iPod-Dock)/ja
AUSGABE 1.2011
Onkyos neuester Streich
Mit dem 9.2-Kanal-Receiver TX-NR3008 setzt Onkyo nicht nur auf eine THX-Ultra-2-
Plus-Zertifizierung und 3D-Videoverarbeitung, sondern ebenfalls auf das brandneue
Einmessverfahren Audyssey MultEQ XT32. Doch was wird wirklich geboten?
VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER
Wie man es von Onkyo gewohnt ist, sind die Anschlussmöglichkeiten sehr reichhaltig. Übersichtlich gestaltet sich die farbliche Codierung der Lautsprecherterminals und
Vorverstärkerausgänge
Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo
122 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Neben der in dieser Preisklasse unüblichen
Ansteuerung von zwei Subwoofern
steht bei Onkyos TX-NR3008
Audysseys MultEQ XT32 zur Einmessung bereit.
Erfreulich: Vor der automatischen Einmessung
fordert das System Sie auf, den Subwoofer-
Pegel optimal abzustimmen, sodass dröhnende
Bassgewitter der Vergangenheit angehören.
Dank der neun Endstufen können Sie ebenso
viele Lautsprecher betreiben und den Klang
um die dritte Dimension (Höhenkanäle) erweitern.
Die elf Lautsprecherausgänge bieten
weitere Nutzungsmöglichkeiten an: Wichtig
dabei ist, dass der Einsatz der Präsenzlautsprecher
zum Verzicht der hinteren Surround-
Speaker führt. Dagegen sind bis zu drei Zonen
zu beschallen und die Bildausgabe ist auf zwei
Zonen erweiterbar.
Technik im Inneren
Der Onkyo nutzt 24-Bit/192-Kilohertz-Digital-
Analog-Wandler von Burr-Brown und sein
Schaltungsdesign ist klanglich wie messtechnisch
auf gutem Niveau, u. a. dank der drei getrennten
Netzteile im Inneren. Die zahlreichen
Signalprozessoren und die Jitter-Korrektur unterstützen
nachhaltig die Klanggewalt, die sich
aus den DSP-Programmen für Surround- und
Stereoanwendungen ergibt. Bemerkenswert:
Der sogenannte Music Optimizer frischte datenreduzierte
Musiktitel auf und das implementierte
Dolby Volume – zum Ausgleich von
Lautstärkeschwankungen – erreichte in unserem
Test überzeugende Ergebnisse. Neben
der optional erhältlichen Dockingstation ist
auch der USB-Eingang mit Produkten von
Apple kompatibel und bietet darüber hinaus
anderen Speichermedien Zugang. Der Netzwerkanschluss
ermöglicht mit eigenem Webinterface
auf Knopfdruck einen unkomplizierten
und schnellen Zugriff auf das Internetradio oder
die vorinstallierten Musikdienste, einzig WLAN
bleibt außen vor. Darüber hinaus streamen Sie
Audiodateien mit dem „Windows Media Player
11“, auf dem die nach DLNA 1.5 spezifizierte
Funktion „Play To“ verfügbar ist. Der AV-Receiver
unterstützt auch das UPnP-Server-Protokoll
und bietet die Möglichkeit, auf eine Netzwerkfestplatte
(NAS) zuzugreifen. Sie können Musik
in allen gängigen Formaten übertragen, dabei
sind maximal 24 Bit und 96 Kilohertz in der Wiedergabe
möglich, nur das angegebene LPCM
wird nicht unterstützt. Dies gilt auch für den
USB-Anschluss.
Einmessung mit Tücken
Gleich zu Beginn des Klangtests herrschte Ernüchterung
im Testlabor: Die neue Einmessautomatik
Audyssey MultEQ XT32 arbeitete fehlerhaft
und erzeugte lediglich verzerrte Klänge.
Onkyo und Audyssey waren sich des Problems
bewusst, sodass ein Software-Update Abhilfe
schaffte. Das Ergebnis der Einmessung unterschied
sich allerdings kaum von der bisherigen
Audyssey-Routine, sodass wir den Equalizer deaktivierten.
Fortan zeigte der Onkyo ein lebendiges
und detailfreudiges Surround-Erlebnis,
das ohne klangliche Überpräsenzen raumfüllend
wirkte und mit ausgeprägten, gut nachvollziehbaren
Bewegungen im Surround-Bereich beeindruckte.
Die Kanaltrennung bewegt sich mit 55
Dezibel zwischen den Kanälen jedoch nur auf
gutem Niveau. Kreisrunde Bewegungen um den
Zuhörer erhalten damit nicht die räumliche Weite,
die eigentlich möglich wäre. Aufrührende
Szenen bekamen durch straffe Bassimpulse den
exakt definierten Druck. Eine präzise Ortung
der Schallquellen wird durch den stärkeren Anteil
an unharmonischen Verzerrungsprodukten
begünstigt, was den positiven Eindruck des gesteigerten
Auflösungsvermögens unterstreicht.
Die Sprachverständlichkeit des Center-Kanals ist
sehr gut, hier wirken sich die zuvor genannten
Eigenschaften nicht auf eine Überbetonung von
S-Lauten und Konsonanten aus. Die zahlreichen
DSP-Programme laden zum Experimentieren
ein: Alle THX-Modi wiesen leichte Klangverfärbungen
auf und waren bassbetonter; das
Gegenteil stellten die DTS-Neural-Surround-
Programme dar, die mit einer gesteigerten
Räumlichkeit beeindruckten. Unspektakulärer
wirkte das Stereoergebnis: Der Onkyo ist ein
„Rocker“, nicht zu viel Bass, nicht zu viele Höhen
und ein leicht aggressiver Touch in den Mitten.
Das befriedigt Neutralitätsverliebte nicht, dafür
gibt es keine zischelnden Gesangsstimmen oder
hervorstechenden Instrumente.
Videospezialist
Bei der Videozuspielung überzeugt der
TX-NR3008 mit einem HQV-Reon-VX-Chip,
der bei der Skalierung und der Vollbildwandlung
ganze Arbeit leistet. So erstrahlen etwa
DVDs in neuem Glanz und werden durchweg
scharf dargestellt. Beim De-Interlacing erkennt
der Videochip die Zuspielung von Film- und
Videomaterial automatisch und verlässlich. Lediglich
anspruchsvolle Szenen können die Filmerkennung
in die Irre führen. Die komplexe
Vollbildwandlung von Videomaterial gelingt
dem Onkyo sehr gut. So kommt es zu keinerlei
störenden Treppeneffekten, das Bild wirkt
durch die Kantenglättung aber leicht unscharf.
Mittels der effektiven Rauschunterdrückung
werten Sie minderwertiges Material zusätzlich
auf, ohne die Plastizität des Bildes einzuschränken.
Weiterhin können Sie für jeden Eingang die
Einstellungen für Kontrast, Farbe und Helligkeit
separat regeln. Somit trägt der AV-Receiver das
ISF-Siegel zu Recht. Dank HDMI 1.4 leitet der
Onkyo 3D-Signale anstandslos weiter.
Ausstattung/
Verarbeitung
20/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
51/60
Wertung 87 von 100
Verstärkerleistung 105 Watt (1 % THD an 8 Ohm)
Frequenzgangabweichung +/– 0,095 dB
SNR bei -20dB
87 dB (HDMI)
Übersprechen
–55 dB (HDMI)
Dynamikverhalten 86 dB
Videoverarbeitung sehr gut (ISF-Kalibrierung)
Höreindruck
sehr gut (Film und Musik)
Stromverbrauch
Betrieb 135 W 260
< 100 W > 400 W
Stand-by
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
Vor Einmessung
Wärmebild
0,2 W
0 W > 1 W
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Nach Einmessung
Die automatische Einmessung erzeugte Fehler, sichtbar am
welligen Frequenzgang. Erst ein Update schaffte Abhilfe.
Bei aktuellen Geräten funktioniert der Prozess fehlerfrei
Vor der Einmessung ist eine Vorauswahl der genutzten
Lautsprecheranschlüsse zu treffen, zudem wird der
Subwoofer-Pegel abgeglichen
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Audio 123

AVR 760
TVXXL
HD
TV
Harman Kardon AVR 760
Hersteller
Harman Kardon
Preis
2499 Euro
Info
www.harmankardon.com
Maße
44,4 × 16,5 × 42 cm
Gewicht
23,6 kg
Farben
Schwarz
Vorverstärkerausgänge 9 Kanäle (Cinch)
Lautsprecheranschlüsse 7 Kanäle
Endstufen 7
Impedanzumschaltung nein (8 Ohm)
Einmessautomatik EzSet/EQ II
HD-Audio-Decoder ja (Dolby True HD/Digital
Plus, DTS-HD MA/HR)
Klangregelung ja (Höhen- ind Bassregler)
Decoder-Höhenkanäle nein
Dynamikkomprimierung ja (Dolby Volume)
THX-Zertifikat nein
Multiroom
3 Zonen
HDMI-Ausgänge 1
HDMI-Wandlung ja
HDMI-Skalierung ja
HDMI 1.4
nein (3D-Weiterleitung
trotzdem möglich)
A/V-Synchronisierung ja (bis zu 200 ms)
Bildmenü als Overlay ja
DLNA
nein
Wi-Fi
nein
Internetradio ja
Streaming-Formate JPEG, MP3, WMA
iPod/uSB
ja (Direktanschluss)/ja
AUSGABE 1.2011
Ohrenschmeichler
Harman Kardon steht für Spitzendesign und feinsten Klang. Dass der Hersteller beides
exzellent beherrscht, beweist er nun mit dem AVR 760 erneut. Dieser sieht nicht nur
edel aus, er verwöhnt auch die Ohren auf hohem Niveau.
VON DENNIS SCHIRRMACHER uND JENS VOIGT
Aus dem Gitter in der Mitte bläst der temperaturgesteuerte Lüfter. Unter Volllast ist er deutlich hörbar, im Gegenzug bleibt die Oberfläche vergleichsweise kühl. Mit der
aktuellen Firmware ist der AVR 760 trotz HDMI-1.3-Schnittstelle in der Lage, 3D-Inhalte weiterzuleiten
Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Stock.xchng
124 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Harman Kardon gibt sich im Design des
AV-Receivers puristisch. Das Erscheinungsbild
mit den abgerundeten Kanten
und der matt gebürsteten Aluminiumfront
sieht edel aus. Auf das Nötigste reduziert ist
auch der Funktionsumfang, so wird etwa auf
die Surround-Erweiterungstechnologien Dolby
Pro Logic IIz und Audyssey DSX verzichtet,
die bei der Konkurrenz bereits selbstverständlich
sind. Das Wichtigste ist aber natürlich der
Klang, und der ist über jeden Zweifel erhaben.
Eingriff vonnöten
Der AVR 760 setzt auf die Einmesstechnik
EzSet/EQ II, um den Klang an die Gegebenheiten
Ihres Raumes anzupassen. Spitzen oder
Einbrüche im Frequenzgang sollen auf diese
Weise vermieden werden. Nach dem Start teilt
Ihnen das Menü mit, dass das mitgelieferte
Messmikrofon in den Kopfhörerausgang zu stecken
ist. Dies ist natürlich ein Schreibfehler. Das
Mikrofon gehört an den dafür vorgesehenen
Mikrofoneingang. Einschüchternd: Die impulsstarken
Testtöne waren so laut und tief, dass sie
den ganzen Testraum zum Vibrieren brachten.
Nach Abschluss war das Messergebnis nicht
ganz fehlerfrei: Bei der Entfernung zu den
Lautsprechern verschätzte sich das System im
Schnitt um 20 Zentimeter und der Lautstärkepegel
des Center-Lautsprechers war zu hoch
angesetzt, was sich nachträglich im Menü jedoch
schnell beheben lässt. Nach der Justierung
entfaltet der AVR 760 dann sein volles Potenzial
und klingt sehr detailreich, definiert und
impulsfreudig. Es empfiehlt sich, den durch die
Einmessung angepassten EQ aktiviert zu lassen,
sonst klingt er weniger pompös, ja fast schon
etwas langweilig. Der AVR 760 kann maximal
ein 7.2-Set einmessen, so bleibt auch bei zwei
Subwoofern das Bassfundament stets präzise.
Klassenbester
Im Surround-Test brillierte der AVR 760 mit
einem differenzierten, sauberen Bass und einer
sehr dynamischen und detailreichen Wiedergabe.
Auch die Räumlichkeit ist vorbildlich und
durch die seidigen Höhen klingen Surround-Effekte
nicht zu harsch. Bei der Stereowiedergabe
verfestigte sich der positive Eindruck: Im Barock-
Teststück hörten wir viele Details heraus, wie
etwa das Umblättern der Noten. Die Höhen sind
nicht zu aufdringlich und die Impulsfreudigkeit
fällt erstklassig aus, wirkt dabei aber nicht zu
scharf. Das Orchester war im Stereobild sehr gut
ortbar und wurde absolut stabil abgebildet. Dafür
sprechen auch der hervorragende Messwert
von –83 Dezibel (dB) beim Übersprechen und der
SNR (Signal-Rauschabstand) von 89 dB sowie der
ultralineare Frequenzgang. Im Testlabor haben
wir eine Leistung von 111 Watt bei acht Ohm
gemessen, das ist höher, als Harman Kardon
im Datenblatt angibt. Die Leistung ist mehr als
ausreichend, der Verstärker absolut partytauglich.
Über Harman Kardons Eigenentwicklung
Logic 7 bereitet der AVR 760 Stereomaterial in
Mehrkanalton auf. Auch das funktioniert richtig
gut, so erklingen Musikstücke breiter, aber nicht
zu künstlich. Die Technik arbeitet also eher zurückhaltend
und der Klangeindruck bleibt weitestgehend
homogen.
Audiovision
Als erster AV-Receiver von Harman Kardon
nimmt der AVR 760 über eine Netzwerkschnittstelle
Kontakt mit dem Internet auf und Sie können
Radiostreams hören. Im Test funktionierte
dies problemlos, genau wie das Streamen von
Medien im Netzwerk. Neu ist ebenfalls der
USB-Anschluss an der Frontseite, über den Sie
MP3- und WMA-Musikdateien abspielen und
Bilder anschauen können. Die Dolby-Volume-
Funktion verhindert effektiv Lautstärkeschwankungen,
sodass Sie auch abends einen Film
anschauen können und das plötzliche Einsetzen
von Werbung Sie nicht mehr vor Schreck
erstarren lässt. Der AVR 760 verfügt über vier
rückseitige HDMI-Anschlüsse und einen HDMI-
Ausgang. Bauen Sie im Hauptraum nicht das
volle 7.2-Set auf, können Sie zwei weitere Zonen
beschallen. Diese steuern Sie mit der
zweiten Fernbedienung. Der Receiver kann
auch als HDMI-Repeater arbeiten und längere
Kabelwege ohne Qualitätsverlust überbrücken.
Darüber hinaus befähigt die aktuellste
Firmware den AVR 760 dazu, trotz laut Spezifikationen
nicht kompatibler HDMI-1.3-Schnittstelle
3D-Inhalte weiterzuleiten. Faroudjas DCDi-
Cinema-Videoprozessor leistet beim Skalieren
und De-Interlacing ganze Arbeit. Die Rauschunterdrückung
schluckt allerdings viele Details.
Besonders gefiel uns die feine Nachjustierung
von Bildwerten. Die Schärfefunktion lässt hierbei
etwa Linien klarer erscheinen und suggeriert
eine höhere Auflösung. Das schicke und simple
Menü wird über dem laufenden Bildinhalt als
Overlay mit maximal 1 920 × 1 080 Bildpunkten
eingeblendet. Die Systemfernbedienung fällt
hingegen klobig aus und liegt nicht sonderlich
angenehm in der Hand, die Tastenanordnung ist
aber nachvollziehbar. Die zweite Fernbedienung
für die Nebenräume ist handlicher und auf das
Wesentliche reduziert.
Hauptaugenmerk: Klang
Der AVR 760 ist kein Ausstattungswunder,
Technologien wie etwa Dolby Pro Logic IIz sucht
man vergebens und das Gerät bietet vergleichsweise
wenig HDMI-Anschlüsse. Dafür überzeugt
es aber mit einem erstklassigen Klang,
und der steht bei einem Heimkinoverstärker
natürlich an erster Stelle.
Ausstattung/
Verarbeitung
19/20
Benutzerfreundlichkeit
16/20
Wiedergabequalität
54/60
Wertung 89 von 100
Verstärkerleistung 111 W (1 % THD an 8 Ohm)
Frequenzgangabweichung +/–0,061 dB
SNR bei -20dB
89 dB (HDMI)
Übersprechen
–83 dB (HDMI)
Dynamikverhalten n. AES 17 90 dB
Videoverarbeitung sehr gut
Höreindruck
sehr gut (Film und Musik)
Stromverbrauch
Betrieb 95 W
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
Vor Einmessung
Wärmebild
200 W
< 100 W > 400 W
Stand-by
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Nach Einmessung
2,2 W
0 W > 1 W
Nach der Einmessung (grün) klang der Harman Kardon
ausgewogener, vor allem im Bassbereich
Das Menü ist hübsch und liegt über dem laufenden Bildinhalt.
Über die Optionen können Sie es anpassen
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 125

HD
TVXXL
Sony BDV-E970W
AUSGABE 1.2011
BDV-E970W
Hersteller
Sony
Preis
799 Euro
Info
www.sony.de
Maße
43,0 × 8,5 × 35 cm
Gewicht
4,7 kg
Farben
Schwarz
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
HDMI 1.4 (ARC) ja
3D-Ausgabe
ja
3D-Formate
Frame-Packing
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern, nicht
beiliegend)
BD-Live-Speicher ja (intern)
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE
DVD-Video/DVD-R/RW/+R/
+RW, CD-Audio/CD-R/
CD-RW, SACD
Datenformate AVI, MKV (1 080p fehlerhaft),
MP4, MPG, M4A, WMV, MP3,
WAV, WMA, JPEG
Internetdienste Berliner Philharmoniker, DFB
Highlights, Pro Sieben, Sat 1,
Kabel Eins, Tape.tv, Youtube
u. v. a.
Lautsprecher 5.1 Kanäle
Kabellänge (F/C/S) ca. 3,6 m/1,8 m/5,3 m
Einmessautomatik ja
Klangregelung nein (nur Presets)
Decoder-Höhenkanäle nein
Dynamikanpassung nein
iPod/USB
ja/ja
Heimkino zum Sparpreis
Dass ein modernes Heimkinosystem mit 3D-Wiedergabe und Video-on-Demand-Funktion nicht
zwangsläufig teuer sein muss, beweist Sony mit seinem neuesten Komplettset. Ob dabei auch
das Preis-Leistungs-Verhältnis aufgeht, haben wir für Sie getestet.
VON TORSTEN PLESS UND DENNIS SCHIRRMACHER
Genau wie an den Lautsprechern sind die Sony-eigenen Anschlüsse an Steuerzentrale und Surround–Empfänger
farbig markiert, um ein versehentlich falsches Anschließen zu vermeiden
Bilder: Auerbach Verlag, Sony
126 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Mit dem BDV-E970W präsentiert Sony
sein aktuelles Topmodell der E-
Klasse, bestehend aus Receiver und
5.1-Surround-Lautsprechersystem. Das komplette
Set kommt im schlichten Schwarz daher,
wirkt unauffällig und überzeugt mit gelungener
Verarbeitung. Unter dem einzeiligen Display
und den Hauptabspieltasten versteckt sich
ein USB-Port, über den Sie auch iPod-Inhalte
übertragen können. Neben einem zweiten
USB-Anschluss auf der Gehäuserückseite finden
Sie einen analogen Audioeingang sowie
zwei digitale, in optischer und koaxialer Form.
Die drei Bildausgabeformate S-Video, Component
und HDMI 1.4 runden die A/V-Sektion
ab. Auf zusätzliche HDMI-Inputs für externe
Zuspieler muss dagegen verzichtet werden. Der
LAN-Port oder ein optionaler WLAN-Adapter
ermöglichen das DLNA-Streaming und den Zugang
zum hauseigenen Bravia-Internet-Video-
Portal. Während der Blu-ray-, CD-, DVD- und
SACD-Wiedergabe werden Albeninformationen
sowie Cover vom Musik- und Videoerkennungsdienst
Gracenote geladen und auf einem
angeschlossenen Fernsehbildschirm angezeigt.
Funkverbindung
Dank der ausreichenden Beschriftung und farbigen
Markierungen an Steuerzentrale und
Lautsprechern gestaltet sich der Aufbau recht
einfach. Die Anschlusskabel können Sie ins Innere
der Standlautsprecher verlegen, sodass
dem Kabelsalat im Wohnzimmer Einhalt geboten
wird. Augenscheinlich noch eleganter soll
die Verbindung zwischen Steuerzentrale und
den Surround-Lautsprechern sein. Diese findet
kabellos zwischen Sender und Sonys S-Air-Funkempfänger
statt, Kabel müssen aber weiterhin
vom mitgelieferten Empfänger zu den Lautsprechern
quer durch den Raum verlegt werden.
Dadurch nimmt das System mehr Platz ein als
es schafft. Interessant ist hingegen die Option,
mit einem zusätzlichen S-Air-Empfänger Musiksignale
in weitere Hörzonen zu senden oder
ein 7.1-Surround-Set aufzubauen. Bei erster
Inbetriebnahme führt Sie der benutzerfreundliche
Einrichtungsvorgang durch die Internet-,
Schnellstart- und Gracenote-Einstellungen, anschließend
erfolgt eine automatische Raumeinmessung.
Die ermittelten Ergebnisse präsentierten
sich in Sony-typischer guter Qualität mit
maximalen Abstandsabweichungen von gerade
einmal zehn Zentimetern.
Volle Blu-ray-Packung
Für Ungeduldige bietet Sonys BDV-E970W eine
Schnellstartfunktion, nach deren Aktivierung
das Gerät innerhalb von vier Sekunden (s) aus
dem Stand-by-Schlaf erwacht. Im Gegenzug
steigt jedoch der Leistungsbedarf im ausgeschalteten
Zustand auf üppige 9,4 Watt (W).
Sparsame Filmliebhaber deaktivieren die Funktion,
dann pendelt sich der Stand-by-Betrieb bei
0,3 W ein und das Hauptmenü erscheint nach
19 s. Der für die Nutzung von BD-Java-Inhalten
obligatorische Speicher ist intern verbaut und im
Test vergingen lediglich 26 s, bis der Player unsere
anspruchsvollen BD-Java-Testdiscs anzeigte.
Die Komplettanlage unterstützt von Werk aus
3D-Blu-rays und im Testlabor verlief die Wiedergabe
ohne Beanstandung. Eingelegte DVDs
wertet das Set ansprechend auf und die Skalierung
gelingt fehlerfrei, eine Referenzschärfe
wird allerdings nicht geboten. Beim De-Interlacing
arbeitet die Autoerkennung verlässlich und
stellt sich so auf Film- oder Videomaterial ein.
Ersteres ist die Paradedisziplin des BDV-E970W
und selbst unsere anspruchsvollsten Testsequenzen
wurden nahezu flimmerfrei wiedergegeben.
Bei Videomaterial kommt es hingegen
zu Artefakten, außerdem weisen Kanten Treppenstrukturen
auf. Die zuschaltbare Rauschunterdrückung
gliedert sich in drei Punkte und reduziert
nicht nur Bildfehler, sondern bearbeitet
auch Konturen. Das Ergebnis überzeugt, ein minimales
Rauschen ist aber selbst in der höchsten
Stufe noch wahrnehmbar, dafür wird das Bild
nicht in seiner Schärfe beeinträchtigt.
Neutraler Begleiter
Bei der Lautsprecherkonstruktion setzt Sony
auf verschiedene Konzepte: Die Standlautsprecher
arbeiten nach dem Bassreflex-Prinzip, der
Center als Breitbandlautsprecher und der Subwoofer
setzt auf das nach unten abstrahlende
Downfire-Verfahren. Sprecherstimmen waren
kaum verfärbt und wurden im oberen Frequenzbereich
mit einer Natürlichkeit wiedergegeben,
von der sämtliche über den Center ausgegebenen
Signalquellen profitierten. Ab einer Trennfrequenz
von ca. 700 Hertz werden die darunter
liegenden Signalanteile von den beiden Frontkanälen
übernommen. Das etwas eigenwillige
Konzept ist auf die geringe Größe der verbauten
Konusmembran im Center zurückzuführen. Da
die Frontkanäle mit einigen Unausgeglichenheiten
im Sprachbereich zu kämpfen haben, ist
die klangliche Stabilisierung im Zusammenspiel
mit dem Center jedoch als positiv zu bewerten.
Die im Hochtonbereich ausgeglichenen Frontlautsprecher
gefielen vor allem durch ihre gute
Lokalisation im Stereopanorama. Eine etwas zu
vordergründige Präsenzanhebung der beiden
Surround-Kanäle sorgte hingegen für einige
Unausgeglichenheiten im Gesamtklangbild. Gemessen
an der Kombination aus Wiedergabequalität
und Funktionsumfang ist Sony mit dem
BDV-E970W ein wahrer Allrounder gelungen,
der zusammengestellten Einstiegsheimkinosets
klanglich Konkurrenz macht und diese preislich
unterbietet.
Ausstattung/
Verarbeitung
24/30
Benutzerfreundlichkeit
22/30
Wiedergabequalität
31/40
Wertung 77 von 100
Lautstärke
sehr leise, bei Datenzugriffen
minimal hörbar
Layer-Wechsel DVD sichtbar
Startvorgang langsam (19 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) schnell (26 s)
Stromverbrauch
Betrieb 23 W 60 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
0,3 W
0 W > 1 W
Box 1
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Front Subwoofer Center
Der nahezu lineare Frequenzgang des Centers wird durch
das eingeschränkte Frequenzspektrum erkauft
Das On-Screen-Menü auf dem Fernseher ist logisch
aufgebaut und intuitiv bedienbar
Sonys Portal Bravia Internet Video ist eine kostenfreie
Video-on-Demand-Plattform mit zahlreichen Angeboten
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 127

HD
TVXXL
Samsung HT-C9959W
AUSGABE 1.2011
HT-C9959W
Hersteller
Samsung
Preis
1999 Euro
Info
www.samsung.de
Maße
49 x 16,4 x 2,9 cm
Gewicht
2,3 kg
Farben
Silber
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
HDMI 1.4 (ARC) ja
3D-Ausgabe
ja
3D-Formate
Frame-Packing
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern, beiliegend)
BD-Live-Speicher ja (intern)
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE
DVD-Video/DVD-R/RW/+R/
+RW, CD-Audio/CD-R/
CD-RW
Datenformate AVI, MKV, WMV, MP4,
MPEG, MP3, WMA, JPEG
Internetdienste Google Maps, Twitter, Youtube,
Facebook, Picasa,
Internetbrowser u. v. a.
Lautsprecher 7.1 Kanäle
Kabellänge (F/C/S) ca. 4,7 m/3,6 m/4,7 m
Einmessautomatik ja
Klangregelung ja
Decoder-Höhenkanäle ja
Dynamikanpassung nein
iPod/USB
ja (Dockingstation)/ ja
Schlanke Designanlage
Samsung beweist mit seiner neuesten 3D-fähigen Komplettanlage eindrucksvoll, dass auch
die dünnsten Lautsprecher großen Klang wiedergeben können. Ob dabei die Bedienung
und Bildwiedergabe mithalten, erfahren Sie im folgenden Test.
VON TORSTEN PLESS UND DENNIS SCHIRRMACHER
Samsungs Komplettset besteht aus einem Siebenkanallautsprechersystem, bei dem Sie die beiden Rear-Speaker
auch als Höhenkanäle nutzen können. Sämtliche Anschlüsse sind im Subwoofer integriert
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung
128 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Mit dem HT-C9959W präsentiert
Samsung ein vollwertiges 7.1-Surround-Set,
das neben echtem
Rundumklang auch die plastische Darstellung
von 3D-Blu-rays beherrscht. Das silberfarbene
Set weiß durch die gebürstete Aluminiumfront
in Design und Verarbeitung zu überzeugen.
Die beiden Front- und Surround-Lautsprecher
sind an massive Stative mit Tellerfüßen gekoppelt.
Die Steuereinheit mit integriertem Player
folgt dieser Optik: Hauptabspielfunktionen und
Quellenauswahl befinden sich auf angenehmer
Höhe und die berührungsempfindliche, ausfahrbare
Oberfläche sorgt für Komfort. Dreht
man an dem kreisrunden Display, wird zeitgleich
die Lautstärke reguliert. Blu-rays, DVDs
und CDs finden an der seitlichen Öffnung ihren
Einschub, keine Laufwerkslade stört das gelungene
Design. Auch die Fernbedienung reiht sich
mit ihrer Chromumrandung äußerlich perfekt in
das Set ein. Aufseiten der Anschlüsse herrscht
dagegen Ebbe: Einem analogen und optischen
Audioeingang sowie zwei HDMI-Inputs steht
nur noch ein HDMI-1.4-Ausgang zur Seite.
Komplettiert wird das Anschlusspanel mit einer
Netzwerkschnittstelle, einem USB-Anschluss
und einem Steckplatz für ein zusätzliches
WLAN-Modul.
Fast kabellos
Leider verzichtet Samsung auf einen bebilderten
Quick-Start-Guide und so gestaltet sich der
Aufbau der zahlreichen Einzelkomponenten
nicht wirklich intuitiv. Für die beiden Rückkanäle
und die Steuerzentrale liegen dem Set zwei Halterungen
zur Wandmontage bei. Als undurchdacht
empfanden wir das Wireless-Rear-Modul,
das eine kabellose Anbindung der rückwärtigen
Lautsprecher erlaubt, aber unausweichlich den
seitlichen Surround-Lautsprechern zugeordnet
ist. Da Sie den linken und rechten Kanal gemeinsam
mit dem Modul verbinden müssen,
bleibt der Kabelsalat nicht aus. Die beiden noch
weiter im Raum angeordneten Rear-Speaker
sind zudem auf eine Verbindung zum Media-
Receiver angewiesen. Einzige Alternative: Dank
integrierter Pro-Logic-IIz-Schaltung lassen sich
die Rücklautsprecher als Höhenkanäle verwenden.
Überzeugen konnte uns der Einrichtungsvorgang,
bestehend aus Bildformatwahl,
automatischer Klangkalibrierung und Netzwerkeinrichtung,
denn das Bedienkonzept ist
schlüssig und die ermittelten Ergebnisse präzise.
Schnellstarter
Kaum ist der Einschaltknopf gedrückt, ist
Samsungs HT-C9959W auch schon einsatzbereit.
Mit einem Startvorgang von zehn Sekunden
(s) setzt die Komplettanlage Bestmarken.
Beim Einlesen einer Blu-ray Disc mit komplexen
BD-Java-Inhalten lässt sich das System hingegen
Zeit und Sie rund 46 s warten – das ist lediglich
ein befriedigender Wert. Der für BD-Java obligatorische
Speicher ist indes intern verbaut. Im
Testlabor überzeugte das Heimkinosystem mit
tadellosen Messwerten und garantiert durchweg
eine unverfälschte Wiedergabe. Während
des Betriebs unter wohnzimmertauglichen Pegeln
schwankte der Leistungsbedarf zwischen
25 und 40 Watt (W), Heimkinodimensionen
werden bereits ab 75 W erreicht – im Standby-Betrieb
sind es 2 W. Letzterer Wert geht
aufgrund des verbauten Statusdisplays gerade
noch konform mit den Ökodesignrichtlinien der
EU, die Anfang dieses Jahres in Kraft getreten
sind. Neben dem tadellosen Blu-ray-Betrieb gibt
sich das System auch sehr Multimedia-freundlich,
es spielte über einen USB-Stick neben Xvid
in Standardauflösung sogar Full-HD-Material
(1 920 × 1 080 Bildpunkte) im MKV-Container
ab. Lediglich Apples Quicktime-Format bleibt
Ihnen verwehrt. Im Test funktionierte die Darstellung
von 3D-Blu-rays mit allen aktuellen
Filmen problemlos, auf Wunsch können die
3D-Filme auch in 2D ausgegeben werden. Bei
der DVD-Zuspielung errechnet das System effektiv
die fehlenden Bildpunkte, um die Full-
HD-Auflösung zu erreichen. Der De-Interlacer
greift bei Filmmaterial nicht konstant und es
kommt vermehrt zu kurzem Kantenflimmern.
Vielschichtige Szenen bringen ihn komplett aus
dem Tritt. Bei der komplexen Zusammensetzung
von Videomaterial schlägt sich das System
stringenter und zeigt fast durchweg ein ruhiges
Bild. An die beiden HDMI-Eingänge angeschlossene
Zuspieler werden lediglich unbearbeitet
weitergereicht und sind von der internen
Veredlung ausgenommen.
Umfassender Raumklang
Während die Front- und seitlichen Surround-
Lautsprecher drei Aluminiummembranen zieren,
kommen im Center zwei und in beiden Rear-
Speakern jeweils ein Mitteltöner zum Einsatz, der
Hochtöner ist dagegen bei allen Lautsprechern
identisch. Sämtliche Lautsprecher werden mit
dem Subwoofer verbunden, der alle Endstufen
beinhaltet. Entgegen dem äußerlich sehr massiven
Auftreten wird der Eindruck durch leichte
Durchschwingungseffekte in der Praxis etwas
getrübt. Klanglich weiß Samsungs Komplettset
dennoch fast ausnahmslos zu überzeugen, denn
die 7.1-Anlage spielt bei tiefen Bassimpulsen dynamisch
auf und gibt feinste Details feinzeichnerisch
wieder. Lediglich eine leichte Färbung führt
zu einer teilweise künstlichen Stimmwiedergabe.
Von kleinen Nachteilen abgesehen, vermag
Samsungs HT-C9959W mehr als eine bloße
Aufwertung des Fernsehtons und macht die anfänglichen
Installationsprobleme durch eine gute
Wiedergabequalität mehr als wett.
Ausstattung/
Verarbeitung
26/30
Benutzerfreundlichkeit
21/30
Wiedergabequalität
34/40
Wertung 81 von 100
Lautstärke
sehr leise, bei Datenzugriffen
minimal hörbar
Layer-Wechsel DVD sichtbar
Startvorgang sehr schnell (10 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) langsam (46 s)
Stromverbrauch
Betrieb 26 W 75 W
< 10 W > 100 W
Stand-by 2 W
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
0 W > 1 W
Box 1
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Front Subwoofer Center
Der Frequenzverlauf zeigt sich sehr ausgeglichen mit einer
leichten Anhebung der unteren Mitten
Das Hauptmenü beinhaltet neben den Hauptfunktionen
Top-Internetangebote als Schnellanwahl
Samsungs Internet@TV bietet neben den Standards auch
eigene Anwendungen und Apps
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 129

HD
TVXXL
Philips HTS9520
AUSGABE 1.2011
HTS9520
Hersteller
Preis
Info
Maße
Gewicht
Farben
HD-Audio-Decoder
HD-Audio-Bitstream
HDMI 1.4 (ARC)
3D-Ausgabe
3D-Formate
DLNA
Wi-Fi
BD-Live-Speicher
Disc-Formate
Datenformate
Internetdienste
Lautsprecher
Kabellänge (F/C/S)
Einmessautomatik
Klangregelung
Höhenkanäle
Dynamikanpassung
iPod/USB
Philips
1250 Euro
www.philips.de
43,7 × 7,5 × 34,2 cm
4,2 kg
Silber
ja
ja
ja
ja
Frame-Packing
ja
ja (extern, nicht
beiliegend)
extern (nicht beiliegend)
Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE
DVD-Video/DVD-R/RW/+R/
+RW, CD-Audio/CD-R/
CD-RW
AVCHD, DivX Plus HD,
MPEG-2, H.264, MKV,
Xvid, WMV, AAC, MP3,
WMA
Tagesschau, Youtube,
Wetter.com, Kino.de,
Internetbrowser u. v. a.
5.1 Kanäle
ca. 4,3 m/3,3 m/8,6 m
nein
ja
nein
ja
ja (Dockingstation)/ja
Klang von allen Seiten
Aufbau und Betriebsbereitschaft in weniger als fünf Minuten: Was bei einem zusammengewürfelten
Heimkinosystem kaum realisierbar ist, schafft das neueste Komplettset aus dem
Hause Philips spielend.
VON TORSTEN PLESS UND DENNIS SCHIRRMACHER
Das 5.1-Lautsprecherset enthält Front- und Surround-Lautsprecherpärchen, die sowohl frontal als auch seitlich
abstrahlen. Komplettiert wird das Set durch einen Center-Speaker sowie einen passiven Subwoofer
Bilder: Auerbach Verlag, Philips
130 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Philips kombiniert mit dem HTS9520 einen
Blu-ray-Player, Mehrkanalverstärker
und 5.1-Surround-Lautsprecher in einem
System. Die Hauptsteuerzentrale und die Satellitenlautsprecher
bestechen durch ihr Design,
hochwertige Aluminiumgehäuse und saubere
Verarbeitung. Die Menüführung erfolgt entweder
über die berührungsempfindliche Oberfläche
direkt am Gerät oder über die äußerst
griffige Fernbedienung. Das Anschlussfeld
zeigt sich spartanisch: Neben zwei analogen
Audioeingängen stehen ein optischer und ein
koaxialer Input bereit. An Ausgängen bietet das
System eine HDMI-Schnittstelle in der Version
1.4. Alternativ stehen Ihnen nur ein Komponenten-
sowie Composite-Videoanschluss zur Verfügung.
Per LAN-Schnittstelle oder über optionalen
WLAN-USB-Adapter lässt sich das System
in das eigene Heimnetzwerk integrieren. Bilder,
Musik und Videos streamen Sie vom Computer
aus (DLNA-Standard). Sobald Sie online sind
können Sie das großzügige Philips-Net-TV-Angebot
nutzen, das eine Vielzahl an Onlineportalen
bereithält.
Ersteinrichtung
Der Aufbau des HTC9520 verläuft ohne Probleme
und ist dank bebildertem Quick-Start-
Guide von jedermann durchführbar. Durch die
farbigen Markierungen und zusätzliche Beschriftungen
an Player und Lautsprechern wird ein
schnelles und verpolungsfreies Anschließen garantiert.
Nach der ersten Inbetriebnahme erfolgt
die Lautsprecher- und Raumanpassung. Diese
wird jedoch nicht vom System automatisch
vorgenommen, sondern muss vom Nutzer manuell
durchgeführt werden. Die genauen Lautsprecherabstände
lassen sich im Hauptmenü
noch nachjustieren. Philips’ Komplettset braucht
nach dem Einschalten rund 33 Sekunden (s), bis
das Hauptmenü erscheint und Sie Zugriff auf die
Blu-ray-Wiedergabe haben oder Einstellungen
vornehmen können. Der längere Startvorgang
ist auf die Verstärkerfunktionen zurückzuführen.
Nach dem Einlegen unserer Test-Blu-rays
mit anspruchsvollen BD-Java-Inhalten flimmerten
die ersten Bilder nach 28 s über den Bildschirm.
Erfreulich: Das Laufwerk ist während der
Wiedergabe kaum hörbar. Leider hat die Komplettanlage
keinen internen Speicher für die BD-
Java-Nutzung verbaut und Sie müssen extern
einen USB-Stick mit mindestens einem Gigabyte
anschließen. Typisch für Philips: Sie können die
Untertitel verschieben, sodass Texte außerhalb
der schwarzen Balken angezeigt werden. Die
Wiedergabe von 3D-Blu-rays war zum Testzeitpunkt
noch nicht freigeschaltet, das Update
ist aber ab sofort verfügbar. Die Messungen in
unserem Testlabor attestieren dem Gerät eine
perfekte Farbwiedergabe nach HDTV-Norm.
Findet eine DVD im Laufwerksschacht Platz,
rechnet der Videoprozessor die eingehenden
Signale effizient in die Full-HD-Auflösung mit
1 920 × 1 080 Bildpunkten um. Bei der Vollbildwandlung
schlägt sich das Komplettset wacker
und fügt Filmbilder auf hohem Niveau zusammen.
Lediglich in komplexen Szenen ist der De-
Interlacer überfordert und quittiert die Zuspielung
mit einem Flimmern. Bei der aufwendigen
Wandlung von Videomaterial zeigt das Set leichte
Schwächen und Treppeneffekte an Konturen
mindern den guten Bildeindruck. Im Einstellungsmenü
können Sie die native Ausgabe des
Bildes einstellen, so wird das Signal ohne Weiterbearbeitung
ausgegeben. Detaillierte Bildeinstellungen
bietet das Set nicht, Sie können lediglich
auf einige Voreinstellungen bei der Farbwiedergabe
zurückgreifen.
360Sound
Die kleinen Satelliten bestehen aus vier Lautsprechern,
von denen ein Hoch- und Mitteltöner
nach vorn und zwei weitere Mitteltonmembranen
jeweils um 90 Grad versetzt abstrahlen.
Die von außen identischen Lautsprecher wiesen
im Test leichte Differenzen im Hochtonbereich
auf, was zulasten einer neutralen Wiedergabe
geht. Der Subwoofer ist ein Direktstrahler in
einem Bassreflexgehäuse, angetrieben wird er
nicht durch interne Endstufen, sondern wie die
restlichen Lautsprecher durch den Media-Receiver.
Richtig entfalten kann sich das 360Sound-
Prinzip mit der entsprechenden Soundoption,
fortan wird der Klang in alle Richtungen verteilt.
Deaktivieren Sie im Einstellungsmenü 360Sound,
werden nur noch die nach vorn gerichteten
Lautsprecher angesprochen, was je nach Quellmaterial
durchaus sinnvoll sein kann, um den
Diffusschall zu minimieren. Zur individuellen
Klanganpassung bietet das System verschiedene
Voreinstellungen von Action bis Sport, mit bereits
vorkonfigurierten Equalizer-Einstellungen.
Leider lassen sich diese nicht deaktivieren, sodass
immer eine gewisse Klangbeeinflussung
gegeben ist. Das Klassik-Preset zeigte sich dabei
noch am neutralsten. In unserem akustisch optimierten
Hörraum ergab sich ein insgesamt etwas
unausgewogenes Klangverhältnis mit einer
leicht künstlichen Mittenabbildung. Die Überbetonung
sorgte für eine enorme Lautheit des
Komplettsystems, generell kann sich die Dynamikfähigkeit
aber hören lassen. Zusammen mit
dem sehr präsenten Hochtonbereich erscheint
das Set etwas auf Effekthascherei getrimmt,
was aber nur sehr anspruchsvollen Hörern negativ
aufstoßen wird. Die Basswiedergabe lieferte
mit etwas Experimentierfreudigkeit bei der
Subwoofer-Platzierung adäquate Ergebnisse.
Gemessen an der zukunftssicheren Ausstattung
und guten Verarbeitung darf Philips’ HTC9520
als Preistipp angesehen werden.
Ausstattung/
Verarbeitung
25/30
Benutzerfreundlichkeit
23/30
Wiedergabequalität
32/40
Wertung 80 von 100
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Layer-Wechsel DVD unsichtbar
Startvorgang langsam (33 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) schnell (28 s)
Stromverbrauch
Betrieb 28,2 W 75 W
< 10 W > 100 W
Stand-by 0,1 W
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
0 W > 1 W
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Center Subwoofer Front
Die Anhebung in den oberen Mitten und Höhen sorgt für
deren (ungewollt) heftige Durchsetzungskraft
Die korrekte Lautsprecherverbindung lässt sich mittels
Testton nachträglich überprüfen
Philips‘ Onlineangebot lässt kaum noch Wünsche offen
und beinhaltet selbst eine Routennavigation
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 131

HTS9140
Hersteller
Philips
Preis
1249 Euro
Info
www.philips.de
Maße
95,5 × 15,5 × 9,6 cm
Gewicht
6,6 kg
Farben
Silber
Subwoofer
ja (kabelgebunden)
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
HDMI 1.4
ja
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern, nicht beiliegend)
BD-Live-Speicher nein
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
DVD-Video/-R/-RW/
+R/+RW, CD-Audio/
-R/-RW, VCD, SVCD
Datenformate AVI, DivX, MKV, WMV,
AVCHD, JPEG, GIF, PNG,
MP3, WMA, WAV
Internetdienste Videoload, Tagesschau,
Bild.de, Youtube, Kino.de,
Arte u. v. a.
Einmessautomatik nein
A/V-Synchronisierung ja
Klangregelung ja (Tiefen, Mitten, Höhen
und Presets)
Dynamikanpassung ja
iPod/USB
ja (Dockingstation)/ja
3D-Ausgabe
ja
3D-Formate
Frame-Packing
HD
TVXXL
Philips HTS9140
AUSGABE 1.2011
Rundum versorgt
Die Soundbar-Oberklasse von Philips wirbt neben dem edlen Äußeren mit besonders geringer
Bautiefe und modernen Features wie Blu-ray-3D-Wiedergabe und Netzwerkfunktionen. Der
ideale Problemlöser im Kampf gegen flachen Klang?
VON CHRISTIAN HILL UND JENS VOIGT
Philips‘ HTS9140 ist die Antwort für alle, die vor der Installation eines Surround-Lautsprechersets zurückschrecken.
Der Basslautsprecher ist leider zwingend auf eine Kabelverbindung angewiesen
Bilder: Auerbach Verlag, Philips
132 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Den rundum gelungenen Ersteindruck
will Philips durch effektvoll platzierte,
edle Designelemente unterstreichen,
allerdings besteht nur die Frontblende aus gebürstetem
Aluminium, während die Rückseite
des Gerätes gänzlich aus Kunststoff gefertigt
ist. Dafür hat Philips sämtliche Anschlüsse hinter
abnehmbaren Verdeckungen versteckt, sodass
Steckverbindungen bei einer Wandmontage nicht
stören und die Leitungen idealerweise unauffällig
in einen Kabelkanal geführt werden können.
Volles Programm
Die letzten beiden Ziffern der Typenbeschreibung
HTS9140 verdeutlichen, dass diese Soundbar optisch
am besten mit einem 40-Zoll-Fernseher harmoniert.
Bei einer Wandmontage unterhalb des
Flachbildschirms sollte darauf geachtet werden,
genügend Abstand zwischen beiden Geräten
einzuplanen. Das ist nötig, weil die Philips-Lösung
über ein Slot-in-Laufwerk verfügt, das die optischen
Medien an der Gehäuseoberseite entgegennimmt.
Kenner wissen, dass sich bei solchen
Laufwerktypen das Risiko von eindringendem
Staub erhöht, außerdem sind sie in der Regel
lauter als klassische Schubladenvarianten. Diese
Vorbehalte konnte Philips allerdings ausräumen,
denn das Laufgeräusch ist erfreulich niedrig.
Die Lesegeschwindigkeit des Laufwerks bewegt
sich dabei auf mittlerem Niveau – nicht zu langsam,
nicht überschnell. Ähnliches lässt sich von
der SD-Skalierung behaupten: Hochgerechnetes
SD-Material wirkt immer etwas verrauscht und
dezent unscharf. Dafür bringt die Vollbildkonvertierung
so schnell nichts aus dem Tritt und sie
zeigt nach einem kurzen „Einrasten“ ein scharfes
Kinobild von DVD-Quellen. Blu-ray Discs stellt die
Soundbar mit guter Detailzeichnung im korrekten
Bildformat 1 080p24 dar und selbst 3D-Inhalte
zeigten keine Probleme. Bei der Übermittlung der
Videosignale zum Fernseher präsentierte sich die
Soundbar flexibel. Das Gerät bietet neben dem
standardkonformen digitalen HDMI-Ausgang
auch analoge Komponenten- und Composite-
Schnittstellen an. Im Systemmenü kann für sämtliche
Outputs die Auflösung festgelegt werden,
alternativ springt die automatische Erkennung
zuverlässig in die Bresche.
Tonangebend
Neben der Unterstützung aller gängigen Medien
sowie von UKW-Radio und CD-Text ist Philips’
HTS9140 vollständig Blu-ray-Disc-kompatibel. Die
hochauflösenden Audioformate von Dolby und
DTS werden ebenfalls wiedergegeben und sollten
Bild und Ton einmal nicht im Einklang spielen,
hilft die Audioverzögerung, die Synchronität zu
wahren. Im Netzwerkbereich besteht die Option,
die kabelgebundene LAN-Anbindung mit einem
als Zubehör erhältlichen WLAN-USB-Stick auf
drahtlose Kommunikation zu erweitern. Auf beiden
Wegen ergeben sich mit dem hauseigenen
Net TV, der Einspielung von Software-Updates
und dem DLNA-kompatiblen Streaming von Musik
vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Prima: Philips
setzt keine proprietäre Server-Software auf dem
PC voraus, sondern harmoniert mit gängigen
Anwendungen wie „Twonky Media Server“ oder
„Windows Media Player“ ab Version 11. Dabei
gestaltet sich die Anmeldung am Netzwerk sehr
einfach und unkompliziert, wozu auch die zielführende
Schritt-für-Schritt-Anleitung im Handbuch
beiträgt. Wir wollen nicht unterschlagen, dass
auch an einen MP3-Link für das Andocken von
Multimedia-Playern sowie an eine iPod-Schnittstelle
gedacht wurde. Per USB lassen sich dabei
aber unverständlicherweise nicht alle Audioformate
wiedergeben, die per Netzwerkstream
unterstützt werden.
Nachbesserungen erwünscht
Die Ersteinrichtung des HTS9140 gestaltet sich
denkbar intuitiv. Zu den ersten Schritten der Ambisound-Einrichtung
gehört die Eingabe einiger
Daten im Audiomenü: die akustische Beschaffenheit
der Seitenwände des Wohnraumes, die
Platzierung der Soundbar, ihre Aufstellhöhe und
die Entfernung zum Zuhörer. Daraus errechnet
das System die aus seiner Sicht idealen Klangoptimierungen.
In den Standardeinstellungen ergibt
sich für Stereo ein Klangbild mit guter bis sehr
guter Sprachverständlichkeit, das im Ambisound-
Modus stark unter den Nebeneffekten der Basisbreitenerweiterung
leidet. Verfärbungen im
Klangbild und eine überzogene Ansteuerung
des Subwoofers sollten daher durch manuelle
Nachregelung an die individuellen Vorlieben angepasst
werden. Die Wiedergabe von Musik und
Umgebungsgeräuschen in Filmen steht ebenfalls
unter den beschriebenen Einflüssen. Wer sich hier
blind den Gerätevorgaben ausliefert, kitzelt nicht
das Optimum aus den durchaus beachtlichen
tonalen Möglichkeiten des Systems heraus – ein
automatisches Einmesssystem hätte hier Abhilfe
schaffen können.
Klangassistent
Mit ihrer umfangreichen Ausstattung ist die
Philips-Soundbar mehr als nur bloße Aufwertung
des meist mäßigen Flachbild-TV-Klangs. Dank der
geringen Bautiefe von lediglich 9,6 Zentimetern
und des ausgefeilten Designs ist die HTS9140
mitnichten ein unansehnlicher Klotz, der unter
dem HD-Fernseher den Ton angibt. Zudem
schlägt man bei dieser Anschaffung zwei Fliegen
mit einer Klappe, denn durch den integrierten
3D-Blu-ray-Player und weitreichende Multimedia-
und Internetfunktionen holt man sich ein
modernes Unterhaltungsgerät ins Wohnzimmer,
auch wenn integriertes WLAN das Produkt noch
mehr abgerundet hätte.
Ausstattung/
Verarbeitung
28/30
Benutzerfreundlichkeit
25/30
Wiedergabequalität
30/40
Wertung 83 von 100
Lautstärke
leise, Datenzugriffe hörbar
Layer-Wechsel DVD unsichtbar
Startvorgang langsam (20 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) gut (35 s)
Stromverbrauch
Betrieb 31 W 70 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
6 dB
0 dB
–6 dB
0,1 W
0 W > 1 W
Screenshot 2
30 Hz
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Front
Der Frequenzgang zeigt einen deutlichen Fokus auf den
Tiefton- und Sprachbereich
Bei Philips-Produkten Standard: ein übersichtliches Menü
mit großen Symbolen und deutlich lesbarer Schrift
Ein Assistent hilft bei der schnellen Anpassung der Klangeigenschaften
an die Wohnumgebung
Wärmebild
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 133

SC-BFT800
HD
TVXXL
Panasonic SC-BFT800
Hersteller
Panasonic
Preis
799 Euro
Info
www.panasonic.de
Maße
103,5 × 18,8 × 8,5 cm
Gewicht
5,5 kg
Farben
Schwarz
Subwoofer
ja (drahtlos)
HD-Audio-Decoder ja
HD-Audio-Bitstream ja
HDMI 1.4
ja
DLNA
ja
Wi-Fi
ja (extern, nicht beiliegend)
BD-Live-Speicher nein
Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/-RE,
DVD-Video/-R/-RW/-RAM,
+R/+RW, CD-Audio/-R/-RW
Datenformate MPEG-2, MPEG-4, AVI,
DivX, MKV, AVCHD, MP3,
WAV, JPEG, GIF, PNG
Internetdienste Tagesschau, Eurosport,
Youtube, Bild, Picasa u. v. a.
Einmessautomatik nein
A/V-Synchronisierung ja
Klangregelung ja (Presets)
Dynamikanpassung ja (nur Dolby-Quellen)
iPod/USB
ja/ja
3D-Ausgabe
ja
3D-Formate
Frame-Packing
AUSGABE 1.2011
Ungebunden
Panasonics Soundbar setzt neben einer Vollausstattung und 3D-Fähigkeit auf einen drahtlos
angebundenen Tiefbass und präsentiert sich zusätzlich mit einigen Besonderheiten. Grund
genug für uns, den Alleskönner einem Test zu unterziehen.
VON CHRISTIAN HILL UND TORSTEN PLESS
Die Frontlade der Soundbar kann in beide Richtungen zur Seite fahren und gibt dann entweder das Blu-ray-
Laufwerk oder das iPod-Dock frei. Auf einen Komponentenanschluss hat Panasonic verzichtet
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic
134 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Testergebnisse
Ist die Blu-ray-Player-Soundbar-Kombination
von Panasonic einmal aus der Verpackung
befreit, fallen sofort einige besondere Merkmale
der SC-BFT800 ins Auge. Die zentrale
Einheit des Kits, die Soundbar, liegt für ihre
Ausmaße nicht gerade schwer in der Hand.
Erfreulicherweise ist der Standfuß bereits vormontiert,
wodurch nach Verbindung mit Stromnetz
und Fernseher dem Einstieg ins Blu-ray-
Erlebnis keine weiteren Hürden im Weg stehen.
Alternativ findet sich im Lieferumfang eine
passende Halterung für die Wandmontage. Die
Verarbeitung dürfte hingegen noch ein wenig
hochwertiger ausfallen, denn die Frontlade der
SC-BFT800 besteht lediglich aus Kunststoff.
Gesunde Schärfe
Einfach genial fällt bei Panasonic die Kombination
aus Soundbar, Blu-ray-Laufwerk und iPod-
Integration aus: Je nach Betriebsmodus gibt die
Frontblende das entsprechende Element frei
und Sie können Ihren Apple-Player unsichtbar
in die Soundbar integrieren. Panasonic erlaubt
die Steuerung Ihres iPods über die Soundbar
oder die Steuerung der Soundbar über Ihren
iPod. Die Abdeckung des Blu-ray-Laufwerks
birgt im Betrieb aber nicht nur Vorteile: Rotiert
eine eingelegte Disc, vermag die Frontkonstruktion
die Laufwerksgeräusche nur unzureichend
zu dämpfen. Das Laufwerk selbst ist denen der
Blu-ray-Player-Mittelklasse von Panasonic nicht
unähnlich. Auch hier fallen die Wartezeiten
überdurchschnittlich hoch aus. Während der
Wiedergabe erwartet den Zuschauer ein von
Panasonic-Playern gewohnt scharfes und farbtreues
Bild. Die SC-BFT800 kann dabei auch den
Modus mit 24 Vollbildern erzwingen und so Kinofilme
originalgetreu wiedergeben. Auch zum
aktuellen 3D-Standard ist die SC-BFT800 kompatibel
und weist mit aktuellen 3D-Filmen eine
fehlerfreie Darstellung auf. Wird zur DVD gegriffen,
zeigt die interne Bildverarbeitung, was
in ihr steckt. Die Videoprozessoren der Soundbar
wandeln die vielfach geringere Pixelanzahl
der DVD auf heute übliche Full-HD-Auflösung
um. Sollte die notwendige Vollbildkonvertierung
bei DVDs einmal nicht optimal ablaufen,
hilft es, den Filmmodus zu erzwingen. Während
der DVD-Wiedergabe zeigt sich ein Nachteil
im sonst guten Bedienungskonzept: Untermenüs
können, im Gegensatz zur Blu-ray-Navigation,
über die Fernbedienung nicht gezielt
aufgerufen werden.
Tiefenfunk
Die Soundbar trägt in ihrem Inneren ein klassisches
2-Wege-Lautsprechersystem, sprich pro
Stereoseite einen Hoch- und einen Mitteltöner,
ergänzt um Bassreflexöffnungen an den Seiten.
Auch wenn sie kaum tiefer als ein herkömmlicher
Flachbildfernseher ist, erweist sich die
Tonqualität aufgrund der frontseitigen Treiberanordnung
als überlegen. Der Klang wird direkt
auf den Hörer abgestrahlt und geht nicht erst
den Umweg über die Rückwand. Für den richtigen
Tiefgang sorgt zusätzlich der Subwoofer.
Kabelsalat wird dabei der Kampf angesagt,
kommunizieren die beiden Komponenten doch
per Funk miteinander. Nach dem Einschalten
erkennen sich die beiden Geräte automatisch.
Der Subwoofer arbeitet aktiv – das heißt, dass
er eine eigene Stromversorgung benötigt. Dessen
optisch ansprechender Auftritt steht jedoch
nicht gänzlich im Einklang mit der Qualität der
verwendeten Materialien. Eine massivere Konstruktion
würde die auftretenden Gehäuseschwingungen
effektiver bekämpfen. Macht
die Soundbar von außen noch einen sehr geradlinigen
Eindruck, so ist der Frequenzgang
des Systems doch mit einigen deutlichen Unebenheiten
versehen. Kräftige Bassimpulse, wie
sie bei sehr actionreichen Blu-ray Discs vorkommen,
überträgt die Panasonic-Kombination nur
träge und bringt dabei den ganzen Raum zum
Vibrieren. Bei höheren Pegeln setzt sich auch
die Soundbar in Bewegung, deren Resonanzen
sich je nach Aufstellungsort auf den Fernseher
übertragen können. Was der Tieftonbereich zu
viel hat, fehlt der Panasonic-Lösung hingegen
in den Höhen. Der beschnittene Hochtonbereich
liefert während der Filmwiedergabe nur
wenig Details und beraubt Musikinstrumente
ihrer Obertöne. Sprecherstimmen klingen tiefmittig
gefärbt und es fehlt an Präsenz. Abhilfe
schaffen Sie hier nur über die vorgegebenen
Klangpresets. Am besten gefiel uns die Voreinstellung
„Hell“, mit der sich die Sprachverständlichkeit
deutlich steigern lässt. Die zahlreichen
Klangverbreiterungsmodi wie Dolby
Virtual Speaker erfüllen zwar ihren Zweck,
vermögen es jedoch nicht, eine echte 5.1-Surround-Anlage
zu ersetzen. Den flachen Klang
aktueller Fernseher wertet das System trotz dieser
Einschränkungen wirkungsvoll auf.
Einsteigerset
Panasonics Soundbar kann durch zahlreiche
Innovationen wie den drahtlosen Subwoofer
oder die gelungene iPod-Integration besonders
Einsteiger überzeugen. Im Gegensatz zu einem
ungleich teureren Multikanalset müssen Sie allerdings
mit langen Ladezeiten, hörbaren Laufwerksgeräuschen
und einer unausgeglichenen
tonalen Wiedergabe vorliebnehmen. Sehr
überzeugend ist dagegen die Leistung der Videosektion,
deren Prozessoren mit der Blu-ray-
Player-Geräteklasse konkurrieren können. Auch
bei diesem Gerät gilt: eine sinnvolle Investition,
wenn ein Mehrkanalset zu viel des Guten ist
und nebenbei ein aktueller Blu-ray-3D-Player
angeschafft werden soll.
Ausstattung/
Verarbeitung
27/30
Benutzerfreundlichkeit
23/30
Wiedergabequalität
28/40
Wertung 78 von 100
Lautstärke
hörbar
Layer-Wechsel DVD sichtbar
Startvorgang langsam (20 s)
Ladezeit Blu-ray (BD-J) langsam (49 s)
Stromverbrauch
Betrieb 30 W 50 W
< 10 W > 100 W
Stand-by
6 dB
0 dB
–6 dB
30 Hz
Front
Mit der Einstellung „Hell“ ist der Frequenzgang ausgeglichen,
jedoch in den Höhen immer noch abgesenkt
Das Hauptmenü präsentiert sich schlicht und passt sich automatisch
an Art und Anzahl der verfügbaren Medien an
Per Kabel oder optionalem WLAN-Dongle erweitern sich
die Möglichkeiten um DLNA-Streaming und Webdienste
Wärmebild
0,5 W
0 W > 1 W
100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz
10kHz 20kHz
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Audio 135

Der Weg zum guten Klang
Heimkinokomplettanlagen liefern mittlerweile sehr gute Ergebnisse zu einem attraktiven
Preis. Wenn es aber um Erweiterbarkeit und Zukunftssicherheit geht, kommen Sie an Einzelkomponenten
kaum vorbei. Wir erklären Ihnen, wie Sie neben hochauflösenden Bildern auch
den guten Ton ins Wohnzimmer holen.
VON TOrSTEN PlESS
Den Einstieg zum Kinoklangerlebnis für zu Hause erhalten Sie mit einem Satellitenlautsprecherset,
wie dem KEF KHT3005 und dem Cabasse Eole 2. Der Tieftonbereich
wird komplett vom Subwoofer übernommen
Bereits AV-Receiver ab einem Preis von 400 Euro und Blu-ray-Player ab 200 Euro
werden mit den neuesten Technologien ausgestattet. Die 3-D-Wiedergabe ist für
die aktuellen AV-Modelle kein Problem
Bilder: Auerbach Verlag, Cabasse, Denon, KEF, Oehlbach, Onkyo, Philips, Real Cable, Sony
136 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Lautsprecheraufstellung
Die Grundlage einer optimalen
Mehrkanal-Lautsprecheranordnung
folgt der Empfehlung ITU-R BS.775-1
der International Telecommunication
Community. Dabei kommen fünf
Lautsprecher, drei vor dem Hörplatz
und zwei dahinter, zum Einsatz. Bei
idealer Aufstellung entfällt eine anschließende
Abstandskorrektur, da
die Hörentfernung zu allen Speakern
identisch ist. Zu beachten ist
SL
dabei nur, dass die Membranen
auf den Hörplatz ausgerichtet werden.
Das beste Klangbild erzielen Sie,
wenn Sie die Lautsprecher wie rechts
abgebildet anordnen und auf Ohrhöhe
platzieren, dies gilt insbesondere
für die Frontlautsprecher links
und rechts.
SUB1
C
FL
FR
30° 30°
90°
90°
150° 150°
SBL
SBR
SR
Korrekte Verkabelung
Im Gegensatz zu den restlichen
Heimkinokomponenten werden
Lautsprecher noch immer analog
gespeist. Beim Kauf neuer Kabel
sollten Sie auf deren Querschnitt
achten und die Kabellänge auf den
tatsächlich benötigten Abstand anpassen.
Ein Querschnitt von zweieinhalb
Quadratmillimetern ist bei
Satellitensystemen ausreichend. Um
ein verpolungsfreies Anschließen
zu garantieren, sollten Sie vor der
Verkabelung auf eine ausreichende
Markierung des Plus- und Minuspols
achten und diese notfalls noch ergänzen.
Aktuelle AV-Receiver werden
Sie bei einer automatischen Raumeinmessung
zusätzlich über einen
verpolten Anschluss informieren.
Automatische Einmessung
Alle aktuellen AV-Receiver verfügen
über eine automatische Lautsprechereinmessung.
Dazu schließen Sie
das mitgelieferte Einmessmikrofon
an Ihren AV-Receiver an und positionieren
es an Ihrem Haupthörplatz.
Je nach Hersteller und verwendetem
Messverfahren werden nun einzelne
Impulse, weißes Rauschen oder
Musik nacheinander aus jedem
Lautsprecher wiedergegeben. Das
Mikrofon misst dabei die Entfernung
zum Hörplatz, die Lautstärke sowie
den Frequenzgang der Lautsprecher
und berechnet ein zu Ihrem Set-up
passendes Ergebnis. Dabei empfiehlt
sich jedoch immer eine manuelle
Überprüfung und eventuelle Anpassung
der Messergebnisse.
Abstands- und Pegelkorrektur
Nur selten bieten die räumlichen Gegebenheiten
die Möglichkeit einer
korrekten Mehrkanalaufstellung.
Stehen die Surround-Lautsprecher
zu nah am Hörplatz, wirken Effekte
zu direkt und die räumliche Tiefe
eingeschränkt. Abhilfe schafft eine
manuelle Abstandskorrektur: Messen
Sie die Abstände zwischen dem
Hörplatz und den einzelnen Lautsprechern
und tragen Sie diese im
passenden Menü ein. Der AV-Receiver
korrigiert nun auf zeitlicher Ebene
die räumlichen Abweichungen.
Unter Zuhilfenahme eines Schallpegelmessgerätes
sollten Sie die Lautstärkepegel
so einstellen, dass auf
allen Kanälen ein konstanter Wert
angezeigt wird.
Übernahmefrequenz
Die Übernahmefrequenz beschreibt
die unterste Grenze, bis zu der den
Lautsprechern Signale zugeführt
werden. Je nach AV-Receiver haben
Sie die Möglichkeit, Ihre Lautsprecher
als „Large“ oder „Small“ zu bestimmen
und eine exakte Trennfrequenz
anzugeben. Kompakte Lautsprecher
und Minisatelliten sollten aufgrund
ihrer Abmessungen immer auf
„Small“ gestellt werden. Als Trennfrequenz
für kleinere Speaker empfiehlt
sich ein Wert von 80 Hertz (Hz),
Satelliten sollten bei 100 bis 150 Hz
von Bassgeräuschen befreit werden.
Die Übernahmefrequenz am Subwoofer
selbst können Sie umgehen
oder alternativ auf die höchstmögliche
Trennfrequenz einstellen.
Signalzuspielung
Die eleganteste Verbindung zwischen
Blu-ray-Player und AV-Receiver ist
ein HDMI-Kabel, sodass Sie mit nur
einer Leitung HD-Audio- und HD-Videomaterial
übertragen können. Mit
der Einstellung „Bitstream“ wird das
Tonsignal über HDMI ausgegeben
und anschließend vom AV-Receiver
decodiert. Damit kommen Sie in den
Genuss der aktuellen HD-Tonformate
Dolby True HD, DTS-HD MA und
Dolby Digital Plus. Sollte Ihr Receiver
diese Formate nicht decodieren
können, müssen Sie den Ausgang im
Menü auf „PCM“ stellen. Für HD-Video
gilt: Den Player und AV-Receiver
auf „Auto“ oder „1 080p“ konfigurieren,
damit die hochauflösenden
Bilder auch zum Display gelangen.
Audio 137

Hochauflösender
Fernsehgenuss
Immer mehr attraktive HD-Inhalte werden verschlüsselt übertragen.
Welche Mehrwerte Sie im Vergleich zum Free-TV erwarten dürfen,
erfahren Sie in unseren Hintergrundartikeln
T-Entertain
Bildqualität auf Topniveau,
nicht nur für Sportfans
Sky HD
Der Pay-TV-Sender überrascht
mit echten 3D-Inhalten
Astra HD Plus
Alle Fakten zur verschlüsselten
Ausstrahlung der HD-Privatsender
HbbTV
Weshalb Internet und Fernsehen
zukünftig zusammenwachsen
138 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Bilder: Auerbach Verlag, Astra, Deutsche Telekom AG, Sky

HD Inhalte 139

HDTV nach Maß
Es gibt mittlerweile viele Wege, um an die hochauflösenden
Bilder zu gelangen. Wir vergleichen den
klassischen Fernsehempfang mit alternativen Möglichkeiten
und bewerten Quantität und Qualität.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Internetangebote haben sich dank aktueller
HD-Filme zu einer echten Alternative gegen-
über Sat und Kabel gemausert
Sky-HD-Sender im Kabel
Alle Sky-HD-Sender sehen Sie bei Net Cologne, S+K
Servicekabel und Wilhelm Tel
Sieben Sky-HD-Sender sehen Sie bei Kabel Deutschland,
Kabel BW, Tele Columbus, Primacom, Versatel Telekabel,
Marienfeld Multimedia und RFT Kabel Brandenburg
Unitymedia bietet einen HD-Sender nach Wahl
Quelle: Sky.de
Bilder: Anixe, Apple, Auerbach Verlag, Das Erste, Deutsche Telekom AG, Everystockphoto/Jason Gulledge, Maxdome, Microsoft, Pro Sieben, RTL, Sat 1, Sky, Sony
140 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Nach einer langen Dürrephase streift
Deutschland den Titel des HDTV-
Entwicklungslandes langsam ab,
auch wenn das Angebot an frei verfügbaren
hochauflösenden Sendern je nach Empfangsweg
noch überschaubar ist. Darüber hinaus
senden die Öffentlich-Rechtlichen und Privatsender
nur wenig echtes HD-Material, ein
Großteil der Sendungen (rund 80 Prozent) wird
lediglich hochskaliert. Wir zeigen Ihnen, über
welche Wege Sie an native, also echte HD-
Inhalte gelangen.
Für Sportbegeisterte
Ein Blick auf unsere Übersicht zeigt, dass
Freunde des hochauflösenden Sports zwei
Möglichkeiten haben: entweder das Angebot
von Sky oder T-Entertain. Die volle Fußballpackung
gibt es nur gegen Bares, der Umfang
fällt je nach Anbieter unterschiedlich opulent
aus. So kommen Sie ausschließlich bei T-Entertain
(„Liga total!“) in den Genuss aller Spiele der 1.
und 2. Bundesliga in HD. Sky bietet das Topspiel
der Woche und die Bundesligakonferenz
hochauflösend an. Darüber hinaus offeriert
der Pay-TV-Anbieter ausgewählte Spiele der
Premier, Champions sowie Europa League und
des DFB-Pokals. Im Gegensatz zu T-Entertain laufen
bei Sky auch weitere hochauflösende Sportangebote
wie etwa Golf oder Tennis. Neben
Sky Sport HD 1 und dem jüngst aufgeschalteten
Sky Sport HD 2 baut Eurosport HD das Portfolio
weiter aus. Die Formel 1 gibt es neuerdings auch
in HDTV zu bestaunen. Formel-1-Chef Bernie
Ecclestone löste somit seine Aussage aus dem
Spätsommer des vergangenen Jahres ein, in der
er die HD-Produktion der Rennen für 2011 ankündigte.
In der Vergangenheit wurden immer
wieder technische Hürden für die ausschließlich
in SD-Auflösung vorliegenden Bilder genannt.
Vor allem die vibrationsanfälligen Cockpit-Kameras
haben Probleme verursacht. Dieses Hinderniss
gilt nun als beseitigt und auch die Bilder aus dem
Cockpit sollen nun hochaufgelöst zugeliefert
werden. Bei den Öffentlich-Rechtlichen sehen
Sie nur einige Fußballspiele, etwa Länderspiele,
sowie die „Sportschau“ hochauflösend. Bei den
privaten HD-Ablegern sieht es mittlerweile gut
aus, Sat 1 sendet ausgewählte Spiele der Champions
League in HD und RTL HD überzeugt mit
hochauflösenden Boxkämpfen und eben der Formel
1. Bei iTunes, Maxdome und den Streaming-
Diensten der Playstation 3 und Xbox 360 müssen
Sie dagegen komplett auf Sportinhalte verzichten.
Couchkino
Die IPTV-Anbieter Maxdome, Apple TV, Videoload
(integriert in T-Entertain) und die Videoportale
der Spielkonsolen bieten ausschließlich Videoinhalte
auf Abruf (Video-on-Demand) an. Die Vielfalt
des HD-Angebotes ist eingeschränkt, aber
durchaus aktuell. So hatte jeder Anbieter aktuelle
Filme zum Testzeitpunkt im Angebot. Aber auch
ältere Blockbuster wie zum Beispiel „Spider-Man
2“ sind zu finden. Im Film- und Serienbereich
überzeugt Sky mit vier HD-Sendern, Disney Cinemagic
HD richtet sich dabei vornehmlich an die
Kleinen. Zeigen die Video-on-Demand-Angebote
aktuelle Filme nahezu zeitgleich zur Veröffentlichung
auf Blu-ray Disc oder DVD, hinkte Sky
etwas hinterher. Seit Neuestem können Sie aber
auch hier über Sky Select HD aktuelle Filme in bester
Bildqualität abrufen, das Angebot ist derzeit
jedoch nur über Satellit zugänglich. Im Doku-Segment
sorgen bei Sky drei hochauflösende Kanäle
für Abwechslung. Im Gegensatz zu den privaten
HD-Sendern sendet der Pay-TV-Anbieter im Übrigen
ausschließlich natives HD-Material. RTL HD
und Co. setzen auf hochauflösende Kinofilme
und aktuelle US-Serien. Die entsprechenden Lizenzen
erkaufen die Privatsender nicht zuletzt
durch den Aufzeichnungs- und Kopierschutz –
die frei empfangbaren Öffentlich-Rechtlichen
haben bei Hollywood hingegen einen schweren
Stand. Bestes Beispiel war die HD-Ausstrahlung
von „Harry Potter“, die statt des echten HD-Materials
nur eine hochskalierte SD-Version beinhaltete.
Hochauflösende Dokus sehen Sie auf ARD
und ZDF dagegen häufiger als bei den Privaten.
Eine Frage des Preises
Egal über welchen Empfangsweg, Bezahlfernsehen
verlangt nach einer monatlichen Grundgebühr
und die HD-Sender kosten extra. So
liegt allen Sky-Konfigurationen immer das „Sky
Welt“-Paket (16,90 Euro) zugrunde, dem je-
Sky lockt Sportliebhaber mit hochauflösenden Bildern der
Fußballbundesliga. So übertragen sie die jeweiligen Konferenzen
und ausgewählte Topspiele in HD
Bei T-Entertain kommen Sie in den Genuss aller Spiele der
Bundesliga, natürlich in HD. Zudem können Sie dank IPTV
auf zahlreiche interaktive Extras zugreifen
Auch bei den klassischen Empfangswegen legt Sky nach,
so baute der Sender sein HD-Angebot um drei weitere Programme
aus und Sky Select ist nun auch in HD verfügbar
Alle Angebote in der Übersicht: Hier sehen Sie HDTV ganz nach Ihrem Geschmack
ARD/ZDF HD HD Plus (RTL
HD und Co.)
iTunes Maxdome Playstation 3/
Xbox 360
Sky
T-Entertain
(Videoload)
Fußball
ausgewählte
Spiele (Länderspiele,
„Sportschau“)
ausgewählte
Spiele
nein nein nein Bundesligakonferenz,
Topspiel der Woche,
ausgewählte Spiele
der Premier League,
Championsleague,
Europa League, DFB-
Pokal-Spiele
alle Spiele
der 1. Bundesliga
und
2. Bundesliga
Formel 1 nein ja nein nein nein ja nein
sonstiger
ja (z.B. ja (Boxen) nein nein nein ja (etwa Golf, nein
Sport
Wintersport,
Leichtathletik)
Tennis, Radsport)
Dokus ja, vereinzelt nein nein ja nein ja ja, aber nur
vereinzelt,
etwa auf
Anixe HD
Filme/
Serien
selten (meist
hochskaliert)
ja (manche
hochskaliert)
ja ja ja ja ja
Die neuen Sky-HD-Sender sind vor allem für Filmfreunde
interessant. Jüngst lief etwa „Avatar“. Aber auch das Sportangebot
wird stetig erweitert
HD-Inhalte 141

Apple mischt im IPTV-Markt kräftig mit und bietet mit
Apple TV eine hochwertige Hardware an. Die Maximalauflösung
beläuft sich auf 1 280 x 720 Pixel mit Vollbildern
Neben den reinen Streaming-Boxen haben Sie bei
Maxdome die Möglichkeit, das sogenannte Media Center
TV mit eingebautem Satellitenempfänger zu erstehen
doch neuerdings die HD-Sender Discovery HD,
National Geographic HD, History HD und
Eurosport HD innewohnen. Das Paket ergänzen
Sie auf Wunsch weiter, etwa um „Sky Film“ (16
Euro), die HD-Sender schlagen dann nochmals
mit zehn Euro zu Buche. Bei drei Paketen halbiert
sich der Aufschlag für HD. Ähnlich verhält es sich
bei T-Entertain. Das Entertain-Grundpaket bildet
die Ausgangskonfiguration und neben den
üblichen SD-Sendern beinhaltet es einen Telefon-
und Internetanschluss der Deutschen Telekom.
Für die HD-Angebote müssen Sie zusätzlich
VDSL beantragen, das aber längst nicht an
allen Orten verfügbar ist. Außerdem haben Sie
bei T-Entertain Zugriff auf die Onlinevideothek
Videoload. Die Ausleihgebühren belaufen sich
auf maximal 3,99 Euro und der Film ist nach dem
Anschauen für 24 Stunden abspielbar. Bestimmte
HD-Filme können Sie auch kaufen, diese kosten
14,99 Euro. Nach dem Mieten oder Kaufen stehen
die Filme nahezu sofort zur Verfügung, der
Download findet während der Wiedergabe im
Hintergrund statt.
Qualität im Netz
Maxdome und Apple TV bieten ihre Inhalte
ausschließlich mit 1 280 × 720 Bildpunkten
und Vollbildern an, einzig Microsoft will mit
der 1 080p-Auflösung bei Streaming-Angeboten
am Thron der Blu-ray rütteln. Sky und die
privaten HD-Sender setzen indes auf 1 080i,
während die Öffentlich-Rechtlichen aktuell
noch an 720p festhalten. Anders als bei der
Telekom ist für das Streaming über die Xbox
360 kein VDSL-Anschluss nötig, Microsoft
schreibt eine Mindestbandbreite von vier Megabit
pro Sekunde vor. Das gestreamte Video
passt sich während der Wiedergabe automatisch
der vorhandenen Bandbreite an, das Niveau
einer Blu-ray wird aber auch mit schnellen
Leitungen verfehlt.
Freier Empfang in Maßen
Während das HD-Angebot vielfältig ausfällt,
gestaltet sich die Empfangbarkeit eingeschränkt
und Sie sollten einen „Zwangsreceiver“ einkalkulieren.
Beim Anbieter Maxdome stellt der
Computer kaum Ersatz zum hauseigenen Media-Center
dar, denn die meisten HD-Angebote
lassen sich nur über den abgestimmten Receiver
abrufen. Auf Wunsch hat dieser einen digitalen
Satellitenempfänger integriert. Der iTunes-
Zugang zu den hochauflösenden Filmen von
Apples Filmportal ist strikt an die Empfangsbox
Apple TV gebunden und das T-Entertain-
Angebot können Sie ausschließlich über einen
speziellen IPTV-Receiver des Anbieters nutzen.
Sky ist offiziell durch zertifizierte Receiver oder
ein CI-Plus-Modul empfangbar, während Pro
Sieben HD und Co. ebenfalls einen HD-Plustauglichen
Receiver oder einen Flachbildfernseher
mit CI-Plus-Slot voraussetzen. In puncto
Aufnahme verweigern RTL HD und Co. die
Archivierung, bei Sky (Ausnahme CI Plus) und
T-Entertain sind hochauflösende Mitschnitte
hingegen kein Problem.
HDTV komplett: Empfang und Kosten auf einen Blick
Anbieter/Plattform Voraussetzung Inhalte Vorteile Nachteile Kosten
Free-TV
Kabel (DVB-C*),
Satellit (DVB-S)
Sport, Dokus,
Filme, Serien
nur wenige Inhalte echtes
HD
HD-Plus-Plattform
Kabel (DVB-C**), Satellit
(DVB-S), geeigneter Fernseher
mit CI-Plus-Schnittstelle
bzw. kompatibler DVB-C-/S-
Receiver
Sport, Dokus,
Filme, Serien
Sportgroßereignisse (EM,
WM) kostenlos in HD,
Öffentlich-Rechtliche bei allen
Kabelanbietern verfügbar,
Dolby Digital 5.1
viele Hollywood-Filme und
US-Serien in HD, Formel 1 in
HD, Dolby Digital 5.1
nur wenige Inhalte echtes
HD,
spezieller HD-Plus-Receiver
oder Fernseher mit CI-Plus-
Schnittstelle nötig
Gebühren für den Kabel- oder IPTV-Anschluss,
GEZ-Gebühr
zusätzlich 50 Euro pro Jahr
Pay-TV
Kabel (DVB-C***), Satellit
(DVB-S), geeignetes Empfangsgerät
Sport, Dokus,
Filme, Serien
umfangreiches Gesamtangebot,
Formel 1 in HD, Dolby
Digital 5.1
eingeschränkte Verfügbarkeit,
hohe Zusatzkosten
16,90 Euro bis 59,90 Euro monatlich (bis Mitte
des Jahres günstigere Paketpreise) Sky Select
HD: 4 Euro pro Film
Video-on-Demand Apple TV, Internetanschluss Filme, Serien viele US-Serien in HD, Dolby
Digital 5.1
spezielle Streaming-Boxen,
Media-Receiver oder Computer,
Internetanschluss
Internetanschluss, PS3,
Xbox 360
Filme, Serien
umfangreiches Serienportfolio
der privaten HD-Sender,
Dolby Digital 5.1
Filme einfache Handhabung, 1 080p,
Dolby Digital 5.1
Filmangebot eingeschränkt,
aber weitestgehend aktuell,
gibt maximal 1280 × 720
Pixel aus
Filmangebot eingeschränkt,
aber weitestgehend aktuell;
gibt maximal 1280 × 720
Pixel aus
Filmangebot eingeschränkt,
aber weitestgehend aktuell
Leihgebühr: 3,99 bis 4,99 Euro,
Kaufpreis: bis 13,99 Euro
Leihgebühr: 3,99 Euro bis 4,99 Euro,
Kaufpreis: bis 19,99 Euro
Leihgebühr: 3,99 Euro bis 4,99 Euro,
Kaufpreis: bis 19,99 Euro
IPTV
Internetanschluss bei der
Deutschen Telekom, spezieller
IPTV-Receiver
Sport, Dokus,
Filme, Serien
alle Bundesligaspiele in HD,
aktuelle Filme über Videoload
in HD (kostet extra), Dolby
Digital 5.1
Telefon-/Internetanschluss
nicht frei wählbar, VDSL
Pflicht, eingeschränkte
Verfügbarkeit
je nach Paket: 37,95 Euro bis 59,95 Euro im Monat
(beide inkl. VDSL 25), alle Bundesligaspiele
in HD („Liga total! HD“) 19,95 Euro zusätzlich,
HD-Inhalte über Videoload leihen für 24 Stunden
0,99 bis 3,99 Euro, Kaufpreis: 14,99 Euro
Internetanschluss bei Alice
DSL, spezieller Receiver
Filme, Serien,
Nachrichten,
Sport, Dokus
günstiger Preis, Video-on-Demand-Angebot
enthält über
150 kostenlose Filme
Telefon-/Internetanschluss
nicht frei wählbar, schnelle
DSL-Verbindung Voraussetzung
für HD, erst fünf
HD-Sender verfügbar
Basispreis 19,90 Euro für DSL-Flatrate zzgl. 4,90
Euro/Monat für TV/VoD, HD-Media-Receiver-
Miete 2,90 Euro/Monat oder einmalig 99,90
Euro, HD-Media-Rekorder 8,90 Euro/Monat
oder einmalig 229,90 Euro, Filme aus VoD-
Angebot je nach Angebot bis 9,90 Euro
*nur ARD HD und ZDF HD bei allen Kabelnetzbetreibern **nur über Primacom und Tele Columbus ***Verfügbarkeit siehe Kasten S. 140
142 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Jetzt bestellen unter
www.heftkaufen.de

Private in HD auf Sendung
Heimlich, aber keinesfalls still und leise mausert sich die verschlüsselte HD-Plus-Plattform zu
einer festen Größe im deutschen HD-Alltag. Mit immer größerer Programmvielfalt und vereinfachten
Empfangsmöglichkeiten will Astra auch die letzten Kritiker überzeugen.
VON CHRISTIAN HILL
Mit Legacy-Modul für HD Plus geeignete Receiver
PVR/2 100 CI HD,
HD 200 CI, HD 190 CI,
HD 225 CI
1600 HD CI,
1700 HD, 1900 HD/
HD II, 4400 HD PVR,
4500 HD PVR
CI 400 HD
Köln II SB 981 HD,
Bonn SB 966 HD
PVR/2 100 CI HD,
SL 100 HD, SL 90 HD
Imperial HD 2 Plus,
Imperial HD 2 CI
Max S 600 HD C
iCord HD HDCI 2010 UFS 903, UFS 904, UFS
912, UFS 922
TV-Modellreihen ST01
und STC02
DR3002HD,
DR-HD301,
DR-1000HDE
EasyOne S-HD 2,
EasyOne TC-8000 HD
MX 04 HDCI, MX 92 Digicorder HD S2,
Digicorder HD,
Digit HD-8S
S-HD 100, 2S-HD 940 HD 1100, HD 6000 S,
HD 7100 S/TS, HD 8000
S/TS/CS, HD 8500 S, VT-1
M150/M150 Plus/
M150/12, M160,
M200, M100/2HD
DSR 6600 HDC
SDR400 HD,
SDR502 HD,
SDR621 HD
TT-select S950 HD
PVR, TT-select S850
HDTV
OR 234, OR 285,
OR 294
TVs Achat 7-in-1,
Saphir 7-in-1 und
Rubin 7-in-1
easy ZAP 1.9 HD CI
HD-1000 SCI,
HD-1100 SCI,
HD-2000 SCI
Diginova HD, TD 3000
HD, TD 3500 HD,
Telsky S 300 HD
Bilder: Kathrein, Legacy, RTL 2, SES Astra, Sport 1
144 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Rechtzeitig vor dem ersten Geburtstag der
HD-Plus-Plattform wurde der Internetshop
bereitgestellt. Dies geschah nicht
ohne Grund, denn mit dem Jubiläum fiel für die
ersten Nutzer von HD Plus auch der Hammer,
denn das kostenlose Startangebot zur Einführung
versprach lediglich ein Jahr freie Nutzung
der Sender. Dieser Zeitraum ist nun natürlich
vorüber und für einige heißt es jetzt zum ersten
Mal, die jährliche Nutzungsgebühr in Höhe von
50 Euro zu entrichten. Eine Verlängerung des
Abonnements ist aber auch ohne das Hinterlassen
der eigenen Adressdaten – sprich anonym –
möglich. Dazu muss lediglich im Fachhandel eine
entsprechende Verlängerungsgutschrift erworben
werden. Diese enthält sowohl eine einmalige
Kartennummer und zur zusätzlichen Sicherheit
eine verdeckte, 16-stellige PIN-Nummer. Mit
diesen beiden Zahlenkombinationen kann man
online auf der Webseite der HD-Plus-Plattform
seine Zugangsberechtigung verlängern oder reaktivieren.
Kleiner Tipp hierzu: Um den vollen
Berechtigungszeitraum effektiv auszuschöpfen,
warten Sie zunächst auf eine entsprechende
Nachricht Ihres Empfangsgerätes und aktivieren
Sie erst dann die Verlängerung. Die Nachricht erscheint
in der Regel einige Tage vor dem Ablauf
des Abonnements.
Es werde HD
Neben den Zugangscodes lässt sich ebenfalls das
heiß ersehnte Legacy-Modul erwerben, welches
einer Reihe von Satellitenreceivern und Fernsehmodellen
auf Basis der CI-Norm (nicht CI Plus) die
Entschlüsselung der HD-Plus-Programme ermöglicht.
Diese HD-fähigen Geräte kamen bereits vor
dem Start der Plattform auf den Markt, wurden
aber in weiser Voraussicht der jeweiligen Hersteller
unter Nutzung der Update-Funktion vorbehaltlich
für HD Plus fit gemacht (siehe Liste updatefähiger
Receiver auf der vorherigen Seite). Hierfür ist
jedoch im Vorfeld zwingend eine Aktualisierung
der jeweiligen Receiver-Firmware notwendig.
Dieser Vorgang geschieht entweder automatisch
oder per Download der nötigen Dateien direkt
von der Herstellerseite des Empfangsgerätes. Das
jeweilige Update ist meist namentlich als „Legacy
Modul Firmware“ gekennzeichnet. Der Webshop
der HD-Plus-Plattform weist vor dem Kauf
ausdrücklich auf das nötige Update der eigenen
Hardware hin. Und mehr noch: Vor dem Kauf wird
durch Auswahl des eigenen Receiver-Modells aus
einer vorgegebenen Liste geprüft, ob der Empfänger
überhaupt geeignet ist. Somit ist ein Fehlkauf
nahezu ausgeschlossen. Das Modul selbst schlägt
mit einem Preis von 99 Euro zu Buche. Dies sind
immerhin 20 Euro mehr, als Besitzer von Geräten
mit CI-Plus-Unterstützung entrichten müssen. Die
Betreiber der HD-Plus-Plattform rechtfertigen den
höheren Preis durch einen erhöhten Entwicklungsaufwand
und die Verwendung anspruchsvollerer
Technik, was jedoch in Insider-Kreisen nicht ohne
Kritik gesehen wird. In beiden Fällen (sowohl bei
Kauf eines Legacy- als auch eines CI-Plus-Moduls)
ist im Kaufpreis bereits eine Karte im Wert von
50 Euro enthalten. Diese ist freigeschaltet und
muss nicht manuell aktiviert werden. Mit der ersten
Nutzung im Gerät wird die Karte im System
der Plattform automatisch registriert, ab diesem
Zeitpunkt tickt dann die Uhr, bis nach Ablauf der
Jahresfrist eine Auffrischung der Zugangsberechtigung
fällig wird.
Digitale Fesseln
Mit dem Legacy-Modul und der damit verbundenen
Freischaltung von HD Plus retten die Nutzer
sogar liebgewonnene Vorteile in den Fernsehalltag,
die mit einer CI-Plus-Kombination
nicht möglich sind. Dies betrifft vor allem die
Besitzer von solchen Empfangsgeräten, die Programme
aufzeichnen oder für die Aufnahme von
Signalen vorbereitet sind (PVR-ready). Denn im
Gegensatz zu CI-Plus-Geräten gelten mit dem
Legacy-Modul nicht die rigorosen Aufnahmeeinschränkungen.
Das System erlaubt somit das Mitschneiden
der Programminhalte der Sender für
eine spätere Betrachtung – einzig das Spulen und
Überspringen von Werbung bleiben untersagt. Damit
wollen die Privatsender, die ihren Gewinn aus
Werbung erwirtschaften, das Überspringen ebenjener
profitablen Einnahmequelle unterbinden.
Des Weiteren werden die Aufnahmen verschlüsselt
abgelegt. Damit wird eine spätere Nachbearbeitung
oder die Wiedergabe z. B. am heimischen
PC verhindert. Kurzum: Es gelten auch mit der
Legacy-Lösung weitreichende Einschränkungen
für die Nutzer, die den Betreibern bereits seit dem
Start der HD-Plus-Plattform die Kritik der Free-TV-
Anhänger einbrachten.
Netzwerkzuwachs
Trotz der Beschränkungen kann die HD-Plus-
Plattform einen stetigen Zuwachs an Inhalten
verbuchen. Bereits am 1. November ging der
DSF-Nachfolgesender Sport 1 in seiner hochauflösenden
Variante auf Sendung – und setzte von
Anfang an auf HD Plus. Mit RTL 2 HD schickt die
RTL-Sendergruppe schon ihren dritten HD-Ableger
ins Rennen um die (HD-Plus-)Zuschauergunst.
Sixx HD vervollständigte die Aufschaltungen im
letzen Jahr. Einziger Wermutstropfen für Astras
Ambitionen: Der Pay-TV-Anbieter Sky ist bislang
noch nicht in der HD-Plus-Familie angekommen.
Dennoch versammelt sich ein Jahr nach dem Start
schon ein ansehnliches Grüppchen an HD-Programmen
auf der HD-Plus-Plattform. Die Sender
sehen in der Gebühr eine Chance, die entstehenden
Mehrkosten zu decken und den Werbepartnern
sowie Filmverleihern eine sichere Plattform
zur Verfügung zu stellen, die den Rechteinhabern
mehr Optionen eröffnet als die Verbreitung übers
Free-TV. Bleibt nur zu hoffen, dass dadurch der
Anteil an nativem HD-Material stetig steigt und
manche fragwürdigen Nutzereinschränkungen
in Zukunft gelockert werden. Mit der Formel 1
gesellt sich in diesem Jahr schon Anreiz hinzu,
denn das Rennspektakel wird erstmalig in voller
HD-Auflösung auf RTL HD gesendet.
Das Legacy-Modul wurde von vielen HD-Willigen sehnlichst
erwartet, denn dieses ermöglicht bei älteren HD-
Receivern erst das Entschlüsseln der privaten HD-Sender
Nachwuchs: Mit RTL 2 HD, Sport 1 HD und Sixx HD füllt sich
langsam, aber stetig das Angebot der HD-Plus-Plattform
mit weiteren Sendern
Mit der weltweit beliebten Rennserie Formel 1 reiht sich
ein weiteres Sporthighlight in den Kalender für Ausstrahlungen
in HD ein. RTL HD überträgt die Rennen live
Der HD-Plus-Kunde wird automatisch vom System darauf
hingewiesen, dass sich der Berechtigungszeitraum dem
Ende zuneigt
HD-Inhalte 145

Himmlische Neuigkeiten
Mehr HD, endlich 3D, neue Verschlüsselung, weniger Gebühr: Das sind die Fakten, die
die aktuelle Entwicklung von Pay-TV-Anbieter Sky charakterisieren. Wir fassen alle Änderungen
und Neuigkeiten zusammen.
VON CHRISTIAN HILL UND RICARDO PETZOLD
Welcher HD-Sender kommt mit welchem Sky-Paket?
„Sky Welt“ – Basispaket „Sky Film“ „Sky Sport“
Bilder: Sky Deutschland AG
146 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Die Sensation gleich vorweg: Sky hat
den ersten 3D-Sender in Deutschland
in Betrieb genommen. Diese
Tatsache ist aber schon das Aufsehenerregendste
daran – die Fakten der Sky-3D-Ausstrahlung
sind etwas ernüchternder. Gesendet
wird das Signal im Side-by-Side-Verfahren mit
einer Auflösung von 1080i50, was bedeutet,
dass das 3D-Bild nur über die halbierte
horizontale Auflösung verfügt. Des Weiteren
ist das Programmangebot noch sehr überschaubar:
Eine Handvoll Sendungen aus den
Bereichen Film, Sport und Dokumentation rotieren
in einer Dauerschleife und werden nur
von einem Informationsblock unterbrochen.
Hin und wieder gibt es das 3D-Konzert der
Fantastischen Vier sowie ausgewählte Spiele
der Fußballbundesliga und Eishockey zu sehen.
Auch wenn die Inhalte noch fehlen, so kann
dem ersten 3D-Sender Deutschlands trotz der
Side-by-Side-Einbußen zumindest ein durchweg
gutes 3D-Bild bescheinigt werden. Die
Darstellungen haben einen nicht zu übertriebenen
Effekt; sollten doch Bildfehler auftreten,
liegt das meist an der 3D-TV-Elektronik.
Weniger für mehr
Das Beste an Sky 3D jedoch ist: Als Abonnent
erhalten Sie den Sender nahezu gratis. Wer keinen
3D-Fernseher sein Eigen nennt, bekommt
aber nur die nebeneinandergequetschten Bilder
zu Gesicht. Erfreulich ist, dass das Abo-Modell
mehrfach zugunsten der Kunden erneuert wurde.
Der wohl mächtigste Schritt ist dabei die Änderung
von Preis und Angebot des Basispaketes.
Dieses bekommen Abonnenten nun bereits für
16,90 Euro im Monat – und zwar inklusive der
vier HD-Sender. Mit drei Dokumentationskanälen
und einem Sportangebot ist die Palette
zwar nicht breit gefächert, doch mit der Buchung
eines der Extrapakete stehen weitere HD-
Kanäle zur Verfügung. Im Moment bietet die
Münchener Bezahlplattform ein verlockendes
Angebot für Sky-Einsteiger an. Passend zur
Bundesliga-Rückrunde zahlen Neukunden bei
Abschluss eines 12-Monats-Abos für die ersten
sechs Monate 24,90 Euro für „Sky Welt“ plus
ein Premiumpaket nach Wahl und sieben zusätzliche
HD-Sender. Nach Ablauf dieser Zeitspanne
erhöht sich der monatliche Preis auf 33,90
Euro, wobei für die HD-Aufschaltung zehn Euro
zusätzlich anfallen. Das volle Programm mit allen
Paketen und Sendern kostet nach diesem
Preismodell zunächst 34,90 Euro, schlägt jedoch
nach Ablauf des halben Jahres mit insgesamt
59,90 Euro (inklusive HD-Sender) zu Buche.
Darüber hinaus hat Sky das Angebot des eigenen
HD-Portfolios in den letzten Monaten sukzessive
aufgestockt. Mittlerweile strahlt der
Pay-TV-Anbieter insgesamt zwölf HD-Sender
aus, so man den 3D-Sender hinzunimmt. Zur
ursprünglichen Gruppe hinzugekommen sind die
Sender Sky Cinema Hits HD und Sky Action HD
im Filmpaket sowie Sky Sport HD 2 und ESPN
America HD. Freude an den neuen Sendern haben
derzeit nur Sky-Abonnenten, die ihre Programme
über Satellit beziehen oder Kunde des
Anbieters Kabel BW sind. Wie bereits bei den im
Sommer 2010 neu aufgeschalteten Filmsendern
sind aktuelle Sky-HD-Programmerweiterungen
bei Kabel Deutschland, der Primacom und
Unitymedia sowie in vielen weiteren Kabelnetzen
nicht verfügbar.
Neue Wege
Die Senderplattform Sky befindet sich derzeit im
Umbruch und geht auch sonst neue Wege. Bereits
im Dezember zeigte sich das Management
flexibel und kreativ, indem es die Sender Cinema
Hits und Cinema HD durch Sky Christmas und
Sky Christmas HD ersetzte. Zu sehen gab es für
die Zuschauer ein inhaltlich abgestimmtes und
abwechslungsreiches Programm inklusive einiger
Highlights, wie z. B. die Triologie „Der Pate“
und auch die Filmklassikerreihe „Sissi“ erstmalig
in nativem HD. Krönender Abschluss war wohl
Camerons Rekordfilm „Avatar“, der ebenfalls
erstmals in Deutschland über die Mattscheibe
flimmerte. Das Jahr 2011 bringt einige neue
Anreize für den (potenziellen) Sky-Kunden.
So wird neben der Fußballbundesliga auch die
Formel-1-Saison als HD-Premiere hochauflösend
dargeboten. Doch nicht nur inhaltlich tut sich
etwas, auch einigen aktuellen technischen Entwicklungen
musste die Sendergruppe Rechnung
tragen. Das Gros der aktuellen Fernsehgeräte
ist mit CI-Plus-Schnittstellen ausgestattet, was
den Einsatz des externen Receivers überflüssig
erscheinen lässt. Dennoch war der Empfang des
Pay-TV-Anbieters nur über inoffizielle Umwege
möglich und der parallele Zugriff auf die privaten
HD-Sender zog meist einen Modulwechsel nach
sich. Um diese Mankos zu beheben, hat sich Sky
dazu durchgerungen, ebenfalls CI-Plus-Module
zu unterstützen. Leider ist das zertifizierte Sky-
CI-Plus-Modul (Sat-Empfang) derzeit an einen
Exklusivvertrieb mit den Anbietern Humax, Technisat
und Samsung geknüpft. Weitere Kooperationen
sind laut Sky bereits in Planung. Einzig
Kunden von Kabel Deutschland wird das CI-Plus-
Modul ohne Zwangsbindung angeboten.
Weitere Kanäle
Seit dem 4. Februar dieses Jahres hat Sky auf
einem bereits letztes Jahr angemieteten Transponder
des Satelliten Astra 19,2 Grad Ost ein
neues Highlight etabliert. Hier finden sich jetzt
die On-Demand-Kanäle von Sky Select HD und
Sky-Kunden können gegen einen Obolus zusätzliche
3D- und HD-Film-Blockbuster bestellen.
Das Angebot folgt dabei einem Programmplan,
es stehen jedoch immer verschiedene Filme und
ausgewählte Events bereit, welche vom Kunden
zu einer gewünschten Zeit abgerufen werden
können. Die Tickets für die Filme kosten zwischen
ein und vier Euro. Nachts finden sich auf
diesen Sendeplätzen die HD-Ableger der Erotiksender
Blue Movie 1 und 2.
Deutschlands erster 3D-Sender kommt von Sky und wird
bis Ende des Jahres für jeden Abonnenten mit Zusatzpaket
automatisch freigeschaltet
Die Programmschleife des 3D-Senders ist noch eingeschränkt.
Das Side-by-Side-Signal wird derzeit mit Film-,
Sport- und Dokumaterial gefüttert
Jahresabschlussgeschenk: Sky beglückte seine Kunden im
Dezember unter anderem mit dem Megablockbuster
„Avatar“ oder erstmals der „Sissi“-Trilogie in HD
Neben der bekannten Bundesligakonferenzschaltung in HD
kann seit der Rückrunde der Saison 2010/11 das Sonntagsspiel
auch in 3D betrachtet werden
HD-Inhalte 147

T-Online stockt IPTV auf
T-Entertain ist der Branchenprimus in Sachen IPTV und brüstet sich mit vielen Programmen
in HDTV-Qualität – erst jüngst wurden weitere aufgeschaltet. Via Video-on-Demand-Angebot
können Sie HD- und sogar 3D-Filme in bester Qualität abrufen und neuerdings auch
Live-Fußballpartien dreidimensional genießen.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
3D-Unterhaltung ist nicht nur bei Videoload garantiert: T-Entertain-Kunden
können sich wöchentlich ohne Aufpreis auf ein plastisches Bundesligaspiel im
Zuge des „Liga total!“-Angebots freuen
Das HDTV-Angebot wird konsequent ausgebaut und um sieben neue HD-Sender
bereichert. Für rund 10 Euro Mehrkosten im Monat kommen vor allem Film- und
Serienfans auf ihre Kosten
Bilder: Deutsche Telekom AG, Warner Home
148 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

In Sachen Übertragungsqualität muss sich
IPTV vor alteingesessenen Übertragungswegen,
etwa über das digitale Kabel, nicht
verstecken. So geht der Telekommunikationskonzern
keine Kompromisse ein und greift auf
das qualitativ hochwertige Satellitensignal zu.
Dieses wird in die Infrastruktur eingespeist und
verlustfrei über das Internet übertragen. Für
den HD-Empfang wird eine VDSL-Anbindung
mit mindestens 25 Megabit die Sekunde vorausgesetzt,
um die versprochene Bildqualität
zu garantieren.
HDTV-Vielfalt
Je nach Abonnement können Sie mittlerweile
15 HD-Sender empfangen. Das Angebot reicht
von den Öffentlich-Rechtlichen und MTVN HD
bis zu den kürzlich aufgeschalteten Sendern
AXN HD, TNT Serie HD, TNT Film HD, Syfy HD,
Classica HD, Sport 1 HD und Planet HD. Bei
diesem Angebot dürfte für jeden etwas dabei
sein und Film-, Serien-, Sport- und Musikfans
gleichermaßen zufriedenstellen. Wer die allumfassende
Unterhaltung möchte, muss zusätzlich
zum Grundpreis (rund 45 Euro, Telefonund
Internetanschluss sind inklusive) 9,95 Euro
monatlich zahlen. Das HD-Angebot „Liga
total!“ lockt mit der hochauflösenden Übertragung
aller Bundesligaspiele für 2011 und
kostet monatlich nochmals rund 20 Euro Aufpreis.
Pünktlich zur Bundesligarückrunde wurde
der Sender BVB total! aufgeschaltet, der alle
Spiele von Borussia Dortmund in HD überträgt.
In Zukunft ist laut der Telekom auch ein Sender
zum Rekordmeister Bayern München denkbar.
Fernab von Sport finden Sie rund 1 500
hochauflösende Filme in der Onlinevideothek
von Videoload, darunter aktuelle Angebote
wie „Shrek 4“. Immer wieder wird auch über
eine Einspeisung der privaten HD-Sender, wie
etwa RTL HD, und des hochauflösenden Angebots
von Sky gemunkelt. Wie Christian Illek,
Marketing-Vorstand bei T-Home, gegenüber
HD+TV mitteilte, befinde man sich in Verhandlungen
mit verschiedenen Anbietern, könne
aber noch kein Ergebnis vortragen.
Zukunftsfernsehen 3D
Bereits seit September 2010 bietet T-Entertain
3D-Inhalte an, die über den Video-on-Demand-Dienst
Videoload abgerufen werden
können. Dabei handelt es sich um aktuelle
3D-Filme, wie etwa den Animationsfilm „Die
Legende der Wächter“. Die Blockbuster werden
im sogenannten Side-by-Side-Verfahren,
wie es auch bei Sky 3D üblich ist, übertragen
und die beiden für den 3D-Eindruck nötigen
Bilder befinden sich in einem Full-HD-Frame
(1 080 i/50). Das hat den Vorteil, dass alle
T-Entertain-Receiver das Signal darstellen können.
Im Zuge des Ansatzes halbiert sich jedoch
die horizontale Auflösung und am Ende
stehen pro Auge nur 960 × 1 080 Bildpunkte
im Halbbildverfahren zur Verfügung. Da die
Perspektive der beiden Bilder in der Regel
aber nur minimal zueinander verschoben ist,
fällt der Auflösungsverlust nicht so stark wie
befürchtet ins Gewicht. Bei einer Präsentation
konnten wir uns von der Darstellungsgüte
überzeugen, das Niveau einer Blu-ray 3D
wird aber nicht erreicht.
Fußball total
Seit einigen Wochen kommen besonders
Sportfans auf ihre Kosten, denn die Telekom
zeigt pro Spieltag eine Sonntagspartie der
Bundesliga live in 3D. Die plastische Produktion
übernimmt dabei die Deutsche Fußball
Liga (DFL), die im gleichen Zuge auch Sky 3D
mit passenden Aufnahmen versorgt. Das Angebot
soll laut der Telekom bis auf Weiteres
kostenlos bleiben. Der 3D-Effekt fällt insgesamt
überzeugend aus, ist aber stark von der
Kameraeinstellung abhängig. So verpufft die
Plastizität in der Totalen weitestgehend, bei
Nahaufnahmen wird dagegen ein verblüffendes
Mittendringefühl generiert. An dieser
Stelle müssen die Verantwortlichen noch an
der Bildsprache feilen, denn erst dann kann
die 3D-Übertragung einen echten Mehrwert
aufweisen. Technisch gesehen ist die Darstellungsqualität
auf hohem Niveau. Einzig die Interpolation
der fehlenden Bildzeilen aufgrund
des Halbbildursprungs erfordert eine potente
Bildelektronik, im Vergleich zu 3D-Filmen geht
etwas Schärfe verloren. Ein eigener 3D-Sender
ist in naher Zukunft nicht geplant, wie Malte
Reinhardt, Pressesprecher Deutsche Telekom,
gegenüber HD+TV mitteilte. Auf die Nachfrage
zur Kundenresonanz entgegnete Reinhardt
amüsiert, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur
wenige über geeignetes 3D-Equipment verfügen,
doch wie schon in den Anfängen von
HDTV ist es vornehmlich die Vollerotik-Branche,
die neue Technologien vorantreibt.
Überarbeitete Receiver-Flotte
Zur Inhalte-Offensive gesellen sich auch neue
Empfangsgeräte hinzu. Der Media Receiver
303 speichert Sendungen auf der internen
Festplatte mit 500 Gigabyte und kommt im
modernen Design daher. Auf dem Massenspeicher
können Sie natürlich auch 3D-Mitschnitte
ablegen. Der Media Receiver 102 soll als Zweitgerät
ohne Festplatte fungieren, kann aber auf
den Speicher des großen Bruders zugreifen
und Inhalte abspielen. Kunden, die in den letzten
anderthalb Jahren einen Receiver gemietet
haben, können diesen gegen ein neues Modell
eintauschen. Dank ausgereifter Hardware
und einem mittlerweile unschlagbaren Portfolio
wird IPTV immer attraktiver und auch im
Vergleich zu herkömmlichen Empfangswegen
müssen Sie dieser Tage keinerlei Kompromisse
eingehen. Das Jahr 2011 steht also mehr denn
je im Zeichen von HDTV respektive 3D, und
dies nicht nur im Bereich Kabel und Satellit,
sondern auch im Internet.
Die Bildqualität zieht mit der des digitalen Satellitenempfangs
gleich und HD-Inhalte erstrahlen dank VDSL mit
großzügigen 25 MBit/s in der bestmöglichen Qualität
Die 3D-Darstellung erfolgt sowohl beim Video-on-Demand-
Dienst Videoload als auch bei der Übertragung der plastischen
Fußballspiele im bekannten Side-by-Side-Format
Wie Dr. Ingo Hofacker, Leiter Consumer-Marketing Telekom,
mitteilte, wird es in naher Zukunft keinen eigenen
3D-Sender geben
Der Media Receiver 303 erstrahlt im neuen Design und hat
eine Festplatte mit 500 Gigabyte integriert. Die kleine Set-
Top-Box heißt künftig Media Receiver 102
HD-Inhalte 149

Neue Programmzeitschrift
Der Start von HbbTV zur letztjährigen IFA kam für viele überraschend schnell, dabei ließ die
Einführung im TV-Bereich noch mehrere Monate auf sich warten. Wir haben der Plattform
unter die Haube geschaut und zeigen Ihnen die aktuellen Möglichkeiten.
VON CHRISTIAN HILL UND THOMAS KÖHRE
Mehr Übersichtlichkeit, bessere Grafiken, moderne Navigation – das sind die
wesentlichen Punkte, mit denen HbbTV die programmunterstützenden Informationen
zeitgerecht aufbereiten will
Die Privatsender sehen in der Plattform noch andere Chancen. Sie dient vor allem
auch als neue Werbeplattform, die aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit an Attraktivität
gewinnt
Bilder: Auerbach Verlag, Ping 24/7
150 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Seit der viel beachteten Messe ist es verdächtig
ruhig um HbbTV geworden.
Dies mag in erster Linie an der geringen
Anzahl verfügbarer HbbTV-Endgeräte und der
niedrigen Verbreitung des Angebotes liegen.
Vielerorts gleichen die erweiterten Informationsoberflächen
noch einer Baustelle, die
Möglichkeiten des neuen Standards könnten
dagegen vielfältiger kaum sein. Voraussetzung
ist lediglich ein digitaler TV-Anschluss sowie
der Zugang zum Internet. HbbTV-Signale sind
dank Netzwerkzugriff unabhängig vom Übertragungsweg
und somit auch über DVB-T und
IPTV empfangbar, allerdings ist das Angebot
derzeit auf DVB-C und DVB-S beschränkt.
Vom Teletext zu HbbTV
Der Teletext in seiner bekannten Form wird
parallel zum laufenden TV-Programm ausgestrahlt
und die sogenannte Austastlücke im
TV-Format PAL ausgenutzt. Die Auswertung
der Seiten findet durch den Teletextdecoder im
Empfangsgerät statt. Meist werden die Textseiten
im Gerät auch zwischengespeichert, um
einen schnellen Seitenzugriff zu ermöglichen.
Ein völlig anderer Ansatz wird bei HbbTV verfolgt:
Die Inhalte gelangen via Internet auf das
Endgerät. Das Internet, wie Sie es vom Computer
her kennen, besteht größtenteils aus dem
WWW, dem World Wide Web. Die Angebote
werden mit dem Internetbrowser, beispielsweise
dem Internet Explorer, dargestellt. Mit einer
1:1-Portierung auf den Fernseher werden Sie
also hinsichtlich der Bedienung nicht glücklich.
HbbTV wählt einen eleganten und bedienungsfreundlichen
Weg: Die Inhalte werden wie beim
Videotext redaktionell vorbereitet auf die Reise
geschickt. Jeder HbbTV-Anbieter nutzt dabei
eine an die eigenen Bedürfnisse und Inhalte angepasste
Form. Im Gegensatz zur Teletextnavigation
erfolgt die Bedienung mithilfe des Steuerkreuzes,
der OK-Taste und der vier Farbtasten.
Der klassische Seitenzugriff mit den Zifferntasten
tritt in den Hintergrund und ist nur noch
beim Zwischenweg vonnöten.
Doppelt verbunden
Das klassische Rundfunksignal gleicht einer Einbahnstraße
– ein Rückkanal zur Kommunikation
mit dem Sender fehlt. Genau dieser wird aber
für eine interaktive Erweiterung, wie HbbTV sie
leisten will, benötigt. Hier muss die Breitbandverbindung
des Internets zu Hilfe genommen
werden. Die TV-Station als Anbieter signalisiert
lediglich über das Sendesignal, dass Informationen
in Form von HbbTV-Inhalten abrufbar sind.
Will der Zuschauer dieses Angebot nutzen,
reicht ein Tastendruck auf der Fernbedienung,
um die Informationen über eine Internetverbindung
abzurufen. Dies hat den Vorteil, dass die
Datenflut wesentlich größer sein kann als beim
aktuellen Videotext, zudem werden die Transponder
des Senders nicht zusätzlich belastet.
Die praktisch grenzenlosen Kapazitäten des Internets
bieten den Stationen alle Möglichkeiten,
die Zusatzinformationen zeitgemäß zu gestalten
und ebenjenen Rückkanal aufzubauen, über
den eine Interaktion mit dem Inhalteanbieter
stattfinden kann.
Mehrsprachig
CE-HTML ist die Sprache, die die Verknüpfung
von Internet und Fernsehen benutzerfreundlich
und vielseitig zugleich bewältigen soll. Zum
Baukasten gehört XHTML, eine erweiterbare
Auszeichnungssprache, die grob die Anordnung,
Einbettung und Darstellung von Informationen
regelt. Für die Designfeinheiten leiht sich
HbbTV die Spezialsprache CSS aus und wandelt
diese für Bedürfnisse von Fernsehgeräten ab.
CSS TV Profil 1.0 sorgt für ausreichend große
Buchstaben und Bilder, sodass diese auch bei
einem vergrößerten Abstand zum Apparat gut
erkennbar sind. Zusätzlich löst es wichtige Navigationsfragen,
denn der Zuschauer ist nicht
auf eine Tastatur angewiesen. Ebenfalls nicht
vergessen wurde eine Skriptsprache, die die gegenseitige
Kommunikation ermöglicht und auf
Benutzereingaben reagiert. Dies eröffnet erst
den weiten Kosmos der Interaktion bis hin zu
möglichen E-Commerce-Anwendungen. Optisch
verbessert gibt sich der bisherige Teletext
im HbbTV-Format. Die Inhalte werden im Design
des HbbTV-Angebots des jeweiligen Programmanbieters
dargestellt. Zu vielen Textseiten
gibt es kleine Bilder oder Infografiken, wie
man es aus dem WWW kennt. Das wichtigste
Plus ist aber die größere Schrift – sie ist nun perfekt
auf großen Flachbildfernsehern zu erkennen.
Die Navigation mittels der Zifferntasten ist
hier weiterhin möglich, alternativ nutzen Sie das
Steuerkreuz auf der Fernbedienung. Die Seiten
laden ebenso schnell wie beim bisherigen Teletext,
aber man ist hier nicht auf eine maximale
Zeichenzahl beschränkt. Mehrseitige Nachrichten
blättern Sie mit dem „Weiter“-Knopf um.
Die Textseiten können außerdem mit Videomaterial
versehen werden, wodurch der Textanbieter
Nachrichtenclips aus den News-Sendungen
des Programms beifügen kann. Mit einem
Tastendruck sind sie abrufbar und starten quasi
sofort. Nebenbei läuft das aktuelle Programm in
einem kleinen Fenster weiter.
Großes Zögern
Auf die automatisch eingeblendeten Hinweise
der HbbTV-Inhalte beim Anwählen eines Senders
stößt der Zuschauer noch selten. Lediglich
acht Kanäle sowie alle dritten Programme der
ARD stellen bereits die internetgestützten Applikationen
bereit. Wer auf HbbTV zugreifen
möchte, benötigt einen der wenigen verfügbaren
Receiver mit entsprechender Unterstützung.
Einen großen Anstieg an Zugriffen wird
es erst geben, wenn die Funktionen in einem
netzwerkfähigen Fernsehgerät zu Ihnen nach
Hause kommen. Philips zeigt in diesem Punkt
die fortgeschrittensten Ansätze und kündigte
Die Menüleiste erscheint nach dem Drücken der roten
Taste auf der Fernbedienung. Mit dem Steuerkreuz und den
farbigen Tasten navigieren Sie durch das HbbTV-Angebot
Die klassische Darstellung des Videotextes können Sie in
Details beeinflussen: Dank der Skriptsprache CSS verändern
Sie Textfelder und Schriftfarbe
Den größten Fortschritt stellt die optische Aufwertung von
Informationen durch hochauflösende Grafiken dar. Diese
waren im Teletext nur ein unansehnlicher Pixelbrei
Das ZDF beschränkt sein HbbTV-Angebot größtenteils auf
Videobeiträge vergangener Sendungen. Die Suche wird
durch sinnvolle Einteilungen in Kategorien erleichtert
HD-Inhalte 151

Die ARD erweitert sukzessive das Angebot. Ein Beispiel ist
der Liveticker von Eins Extra. Dabei kann der Zuschauer
z. B. die Nachrichtenkategorien selbst bestimmen
Neben den Fernsehsendern der ARD-Gemeinschaft werden
auch die per Fernsehfunk verbreiteten Radiokanäle mit
rudimentären HbbTV-Inhalten erweitert
Onlineshopping über den Fernseher mit Hoerbuch-direkt.tv.
Dieser Shop ist zurzeit nur auf der Plattform von Videoweb
zu erreichen, setzt aber auf die gleichen Technologien
Durch den Rückkanal sind auch interaktive Anwendungen,
wie z. B. Umfragen per Fernbedienung, möglich, wie sie
bereits vom Sender Pro Sieben eingesetzt werden
ein baldiges Update für die Geräte mit Net-TV-
Plattform an. Weiterhin unterstützen aktuelle
TV-Modelle von Loewe und Sharp die HbbTV-
Optionen nach Net-TV-Vorbild. Doch was genau
erwartet den geneigten Nutzer hinter den
neuen Möglichkeiten des „roten Knopfs“?
Der erste Kontakt
Werden HbbTV-Inhalte auf dem aktuellen Programm
angeboten, erscheint innerhalb weniger
Sekunden nach dem Einstellen des Kanals ein
roter Knopf auf dem Bildschirm. Dieser weist
darauf hin, dass die rote Taste auf der Fernbedienung
gedrückt werden soll, um das Menü
des HbbTV-Angebots einzublenden. Auf allen
Geräten mit HbbTV sehen die Anwendungen
gleich aus. Auch die Inhalte und die Benutzerführung
unterscheiden sich nicht. Allein dieser
Fakt ist ein großes Plus für die neue Technologie.
Vergleicht man das Durcheinander bei den
verschiedenen Programmoberflächen und firmeneigenen
Standards bei Flachbildfernsehern,
so wird schnell klar, dass nur ein standardisierter
Weg wie HbbTV zielführend ist.
Volles Programm
Das ZDF bietet hauptsächlich Videoschnipsel
aus dem eigenen Programm bzw. Eigenproduktionen
zur nachträglichen Betrachtung an. Dies
erinnert sehr an die aus den Internetauftritten
des ZDF bekannten Mediatheken. Lediglich
Darstellung und Navigation der HbbTV-Inhalte
wurden der veränderten Umgebung angepasst.
Zudem zeigen sich die Kategorien der Beiträge
verfeinert und ermöglichen eine effektivere
Suche von bestimmten Videoschnipseln. Das
Erste verfolgt einen anderen Ansatz beim Experiment
HbbTV. Die Sendergruppe orientiert
sich hierbei an dem der Technologie zugrundeliegenden
Gedanken, also der Modernisierung
des betagten Videotextes. Im Prinzip wird der
gleiche Inhalt wie im Teletext geboten, jedoch
ist dieser anschaulicher dargestellt, leichter auf
dem Bildschirm lesbar und mit echten Bildern
oder Videos versehen – ein wesentlicher Fortschritt
gegenüber dem alten Angebot. Darüber
hinaus hat natürlich auch die ARD die Mediathek
für die HbbTV-Plattform umgesetzt und
erlaubt das nachträgliche Anschauen verpasster
Sendungen. Zusätzlich zeigt sich die ARD experimentierfreudiger
als die öffentlich-rechtlichen
Kollegen. So erlaubt es der obligatorische Programmführer
beispielsweise, bei einer Sendung
von Interesse einen Marker zur Erinnerung zu
setzen. Über den Knopf „Mag ich“ werden Ihre
favorisierten Themen oder Genres verewigt.
Beide Aktionen werden in einem persönlichen
Bereich zusammengefasst und erinnern dann
an Sendungen oder schlagen Beiträge aus dem
aktuellen Programm vor, die den Vorlieben
des Zuschauers entsprechen. Darüber hinaus
steht es dem Nutzer frei, der Oberfläche jederzeit
ein anderes Aussehen oder eine größere
Schrift zu verpassen. Die ARD erweitert ihr
HbbTV-Angebot ständig, so ist inzwischen der
Liveticker von Eins Extra ebenfalls als HbbTV-
Programm anwählbar. Dieser kann interaktiv
an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Die Inhalte erreichen Sie über alle Sender des
ARD-Verbundes hinweg, auch über die digital
verbreiteten Radiokanäle der Rundfunkgemeinschaft.
Diese sind naturgemäß gegenüber den
TV-Sendern im Umfang eingeschränkt und dürfen
auch nicht als Konkurrenz zum digitalen terrestrischen
Rundfunk DAB verstanden werden.
Private Verbreitung
Nur wenige private Kanäle haben bislang das
Potenzial von HbbTV erkannt. Das Spektrum
reicht dabei von liebevoller Umsetzung bis hin
zur Baustelle im Testbetrieb. Letzteres bekommt
man auf Anixe geboten. Die meisten Funktionen
sind hier noch nicht mit sinnvollen Inhalten versehen
oder enden in einer Sackgasse. Das ganze
Gegenteil erwartet den Besucher bei RTL.
Der Privatsender ist HbbTV-Anbieter der ersten
Stunde und hat sich viel Mühe bei der Umsetzung
gegeben. Das Angebot ist optisch sehr
schick. Ein Nachrichtenüberblick in Videoform
ist ebenso vorhanden wie Trailer und Eigenwerbung.
Die Angebote von Pro Sieben und Sat 1
ähneln sich wie ein Ei dem anderen, sind weniger
umfangreich, experimentieren aber auch
mit den technischen Möglichkeiten. So kann
der Nutzer z. B. an einer Umfrage teilnehmen
oder Mini-Spiele ausprobieren. Allen Angeboten
gemein ist der Einfluss von Werbung. Störend
werden Werbeeinblendungen dann, wenn
sie Inhalte und Bedienkonzepte beeinflussen –
so geschehen etwa bei RTL, wo großflächige
Werbung für Eigeninhalte überwiegt. Zusätzlich
eröffnet die Plattform eine ganz neue Dimension
der Senderfinanzierung: direkte Einnahmen
über eingebundene Onlineshops. Der Musikkanal
Yavido macht es vor: Über den eigenen
Musikshop können Sie Lieder und komplette Alben
entsprechend der gerade im TV-Programm
laufenden Musikstücke kaufen. Natürlich muss
sich der Nutzer zur Regelung der Zahlungsmodalitäten
vorher per Internet im Shop registriert
haben. Auch RTL hat Pläne zur Nutzung von
HbbTV auf dem eigenen Homeshoppingsender
bekannt gegeben und bereits einen Testbetrieb
gestartet. Zum Zeitpunkt der Drucklegung wurde
dieser jedoch wieder eingestellt.
Himmlische Zuversicht
HbbTV enthält viel Potenzial für die Verschmelzung
von Internet und Fernsehen. Eine Umsetzung
ist dabei auch mit wenigen technischen
Mitteln möglich. Dies beweist das Angebot des
kleinen Spartensenders Bibel TV. Das Angebot
ist zwar klein, steht jedoch im Einklang mit dem
restlichen Profil. Solche Beispiele lassen hoffen,
dass den Zuschauern in naher Zukunft ein breites
Angebot an HbbTV-Diensten von den Kanälen
zur Verfügung gestellt und das normale Rundfunkprogramm
ansprechend ergänzt wird.
Bilder: Auerbach Verlag, Ping 24/7
152 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Vom Kühlschrank bis zur Pulsuhr,
vom unbestechlichen Test bis zum leckeren Rezept
Praktisch Gut Beraten
Jetzt am kiosk!
Jetzt bestellen unter www.heftkaufen.de
Das neue VerBrauchermaGazin für haus unD Garten

Hinter den Kulissen
Ob LED-Technik, Energiesparen oder der richtige Sitzabstand:
Mit unseren Hintergrundberichten werden Sie garantiert zum
Besserwisser
HD perfekt
So nutzen Sie das Potenzial
Ihres Full-HD-Fernsehers
LCD-Technik durchleuchtet
Wir verraten, was hinter 400 Hertz,
3D und Local Dimming steckt
Ökolabel
Warum die neue Kennzeichnung
nur die halbe Wahrheit verspricht
154 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de Bilder: Loewe, Philips, Sharp, Sony

Service 155

Eine Frage des Abstands
Die Full-HD-Auflösung mit 1 920 × 1 080 Pixeln ist mittlerweile zum Standard bei aktuellen
Flachbildfernsehern gereift; selbst 32-Zoll-Displays locken mit den zwei Millionen Bildpunkten.
In diesem Artikel geben wir Ihnen praktische Tipps zur Aufstellung und zeigen, dass Full-HD
nicht gleich Full-HD ist.
VON DeNNIS ScHIrrMAcHer
2 m
40-Zoll-Full-HD-Display mit
55 Pixeln pro Zoll
Bei einem 40-Zoll-Full-HD-Display befinden sich 55 Pixel auf einem Zoll (2,54 cm).
Bei zwei Metern Betrachtungsabstand kann unser Auge aber nur maximal 37
Pixel pro Zoll wahrnehmen, ein „HD-ready“-Gerät wäre ausreichend
Bilder: Apple, Auerbach Verlag, Disney, Loewe
156 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

und 130 Millionen Rezeptoren in unserem
Auge lassen uns sehen. Dabei
werden Strukturen abhängig vom Abstand
aufgelöst. Das Auflösungsvermögen
des normalsichtigen Auges lässt sich mit einer
Bogenminute (1/60 Grad) beschreiben. Die Einheit
gibt die Fähigkeit an, einzelne Pixel noch
als Punkte wahrnehmen zu können – ab einem
gewissen Betrachtungsabstand verschwimmen
diese zu einer Fläche. So können wir etwa zwei
Pixel gerade noch voneinander unterschieden,
wenn diese jeweils in einem Winkel von 1/60
Grad auseinanderliegend auf unsere Netzhaut
treffen. Es kommt also nicht nur auf die Anzahl,
sondern auch auf die Entfernung der einzelnen
Pixel zueinander an. Mit „dpi“ beschreibt man
die Punktdichte, die angibt, wie viele Pixel in
einem bestimmten Bereich liegen. Bei Bildschirmen
spricht man hier von Pixel per Inch (ppi),
das heißt von der Zahl der Pixel in einem Bereich
von 2,54 Zentimetern (cm). Laut optischen Studien
ist das Auflösungsvermögen des menschlichen
Auges bei einem Meter (m) Betrachtungsabstand
mit rund 76 ppi ausgereizt. Setzt man
das Ergebnis in Bezug zur Bildauflösung und
-fläche, ergibt sich der perfekte Betrachtungsabstand
zu Ihrem Flachbildfernseher.
Mittelpunkt des Wohnzimmers
Seit den 1950er Jahren richten wir unsere
Wohnzimmer nach dem Fernsehgerät aus. Seitdem
hat sich ein Abstand eingebürgert, der
das Vierfache der Bildschirmdiagonale misst.
So müssten Sie sich von einem 42-Zoll-Gerät
(107 cm) rund vier Meter weit entfernt befinden.
Die Auflösung ist seitdem aber rapide
angestiegen und der Sitzabstand sollte für den
optimalen HDTV-Genuss neu angepasst werden.
Sitzen Sie nämlich zu weit weg, macht sich
der Auflösungsgewinn der Full-HD-Auflösung
mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten im Vergleich zu
einem „HD ready“-Gerät mit 1 366 × 768 Pixeln
nicht bemerkbar – das Auflösungsvermögen
unserer Augen kann auf die Entfernung die erhöhte
Pixelanzahl schlicht nicht wahrnehmen
(siehe Kasten S. 156). Heutzutage hat sich für
Full-HD-Fernseher die Faustformel Bildhöhe mal
drei bewährt. Ein 42-Zoll-TV weist eine Bildhöhe
von rund 65 cm auf und mithilfe der Formel erhält
man einen optimalen Betrachtungsabstand
von rund zwei Metern. Allerdings pendelt sich
die maximal wahrnehmbare Punktdichte bei
diesem Abstand auf 37 ppi ein, was einer Auflösung
von 1 366 × 768 Bildpunkten entspricht –
typisch für „HD ready“-Geräte; die Full-HD-Auflösung
ist in diesem Fall also überdimensioniert
und der Auflösungsvorteil nicht sichtbar.
Sichttest und Auflösungsvergleich
In unserem abgedunkelten Testlabor bauten wir
ein Display mit „HD ready“-Auflösung neben
einem Full-HD-Display auf und spielten beiden
über einen HDMI-Splitter parallel den gleichen
hochauflösenden Film zu. Unsere erfahrenen
Testredakteure bestätigten die Berechnungen
und konnten aus zwei Metern Entfernung
keinen Auflösungsvorteil erkennen. Selbst bei
einer Distanz von 1,5 m, der angeblich optimalen
Entfernung für ein 42-Zoll-Full-HD-Display,
fiel das Mehr an Auflösung nur Argusaugen
auf. Demzufolge würden Sie bei einem Betrachtungsabstand
von 3,5 m zwischen einem
Röhrenfernseher mit der SD-Auflösung von
720 × 576 Bildpunkten, einem Full-HD-Display
mit 1 920 × 1 080 Pixeln und sogar einem
zukünftigen UHDTV-Gerät mit 7 680 × 4 320
Bildpunkten kaum einen Unterschied erkennen
(siehe Tabelle).
Full-HD ist nicht gleich Full-HD
Im Fernsehalltag gestaltet sich die Anwendung
der Formel schwieriger, denn der Bildinhalt
und das Umgebungslicht spielen eine entscheidende
Rolle dabei, wie unsere Augen Schärfe
wahrnehmen. So wird das Auflösungsvermögen
des Auges maßgeblich von Kriterien wie
Kontrast und Helligkeit beeinflusst. Befinden
sich etwa zwei helle Punkte vor einem hellen
Hintergrund, ist die Trennbarkeit beider Punkte
nicht mehr gegeben. Ein schwarzer und ein weißer
Punkt garantieren hingegen einen optimalen
Kontrast und somit eine hohe empfundene
Trennbarkeit respektive Schärfe. Der Bildinhalt
und das Umgebungslicht sind also ausschlaggebend
für unsere Schärfewahrnehmung und erst
knackige Kontraste im abgedunkelten Heimki-
Oben sehen Sie ein 42-Zoll-Full-HD-Display so, wie Sie es
aus einem Meter Abstand wahrnehmen. Unten betrachten
Sie aus gleicher Entfernung ein „HD ready“-Gerät
Halten Sie die HDTV XXL nun einen Meter von Ihren Augen
entfernt, wird Ihnen kein Unterschied auffallen, denn
Details nehmen wir auf Entfernung nur noch bedingt wahr
Einige Flachbildfernseher heben dank ihrer Bildelektronik
selbst feinste Details behutsam hervor (rechts); dies
geschieht über das sogenannte Line-Thinning
So profitieren Sie von Full-HD
Optimaler Betrachtungsabstand zur Wahrnehmung der jeweiligen Auflösung
Auflösung/
Bilddiagonale
720 × 576
PAL
1366 × 768
„HD ready“
1920 × 1080
Full-HD
7680 × 4320
UHDTV
42 Zoll (1,07 m) 3,5 m 2 m 1,5 m 0,3 m
50 Zoll (1,27 m) 4 m 2,5 m 1,7 m 0,4 m
95 Zoll (2,4 m)* 6,5 m 4,5 m 3 m 0,8 m
*Projektor
Das maximale Auflösungsvermögen unserer Augen ist limitiert. Steht Ihr Fernseher zu weit weg, profitieren
Sie nicht von einer hohen Auflösung und verschenken Potenzial. Mit unseren Angaben zum
Betrachtungsabstand nutzen Sie das volle Auflösungsvermögen Ihres Flachbildfernsehers
Nachteil der Schärfeanhebung: Aufgrund der pixelbasierten
Kontraststeigerung ist das Bild überbelichtet und
Bildrauschen tritt zutage (rechts)
Service 157

50-Hz-LCDs oder eine schlechte Zwischenbildberechnung
generieren Unschärfen bei bewegten Bildinhalten
Mit optimierter Zwischenbildberechnung erreichen 200-
Hz-LCDs eine ähnlich gute Bildschärfe wie Plasmas
Artefakte und Doppelkonturen sind typische Fehler einer
Zwischenbildberechnung. Die Fehleranfälligkeit ist dabei
stark vom zugespielten Material abhängig
LCD
50 Hz
LCD
100 Hz
*Backlight Blinking im Takt der
Bildwiederholfrequenz
LCD
200 Hz
LED-LCD* Plasma
LCD-TVs berechnen Zwischenbilder, um die Verweildauer
jedes Einzelbildes zu verkürzen und so die Bewegungsschärfe
zu verbessern. Plasma-TVs und LED-LCDs mit
Backlight Blinking „löschen“ jedes Einzelbild nach der Darstellung
– das erhöht die Schärfe, führt aber zum Flimmern
no garantieren das optimale Schärfeerlebnis.
Die Hersteller von LCDs und Plasmas machen
sich diesen Umstand zunutze und je nach Arbeitsweise
der Schärferegulierung erstrahlen
selbst Full-HD-Bilder noch plastischer. Dabei
wird der Kontrast einzelner Pixel erhöht, indem
dunkle Bildpunkte weiter abgedunkelt und helle
weiter aufgehellt werden. So wird auch der
Kontrast zwischen einzelnen Details verstärkt,
im gleichen Zuge werden mehr Feinheiten hervorgehoben
und das Bild erscheint subjektiv
schärfer. Wenn die Bildverarbeitung aber nicht
intelligent arbeitet, sprich das Bild nicht in Abschnitten
analysiert wird, kann es zu Bildfehlern
kommen und Details treten hervor, die eigentlich
im Verborgenen liegen sollten (siehe Bild 4,
S. 157). Als Beispiel für die statische Bildschärfe
ziehen wir die getesteten Edge-LED-LCDs
Panasonic TX-L42V20 und Samsung UE46C8790
heran. Ersterer schärft Bildinhalte auf die beschriebene
Weise nach und erhöht dabei den
Schärfeeindruck bei statischen Bildinhalten
(siehe Bild 3, S. 157).
Verwischeffekt
Bei Bewegtbildern kommt es hingegen auf
die Güte der Zwischenbildberechnung an
und in diesem Punkt haben Fernseher mit einer
200-Hertz-Signalverarbeitung die Nase
vorn. Eine effiziente Zwischenbildberechnung
ist für LCDs verpflichtend, da die Bilderzeugung
schnelle Bewegungen verwischt darstellt.
Die Zwischenbildberechnung steigert
die Bildfrequenz, so wird die Anzeigedauer
für jedes Einzelbild minimiert und die empfundene
Schärfe erhöht. Das Ergebnis ist dabei
maßgeblich von der Signalverarbeitung
des TVs abhängig, denn die künstlich erzeugten
Bilder werden in einer Echtzeitanalyse
geschätzt, deren Qualität von Hersteller zu
Hersteller schwankt.
Plasmafernseher sind aufgrund ihrer impulsartigen
Bilderzeugung auch ohne künstlich
eingefügte Bilder nahezu frei von Unschärfen,
lediglich das Nachleuchten des Phosphors kann
farbige Doppelkonturen provozieren. Um Unschärfen
bei LCDs zu vermeiden, setzen die Hersteller
bei Geräten mit LED-Beleuchtung auf das
Backlight Blinking, bei dem die LEDs in festen
Intervallen ein- und ausgeschaltet werden. Die
Nachleuchtzeit eines Bildes wird so verringert.
Sonys 3D-LED-LCD HX905 beeindruckt im
3D-Modus mit einer tadellosen Bildschärfe
ohne den Einsatz einer Zwischenbildberechnung.
Dafür werden die LEDs in Synchronisation
mit der Bildwiederholfrequenz (bei
3D-Blu-rays 48 Bilder pro Sekunde) ein- und
ausgeschaltet. Über das Verfahren nähern sich
die Hersteller der impulshaften Bilderzeugung
eines Plasmas an, während des Prozesses verliert
der LED-LCD aber einen Großteil seiner
Leuchtkraft und die für ein LC-Display perfekte
Bildschärfe geht mit einem sichtbaren
Bildflackern einher. Die Ansteuerung der LEDs
mit einer höheren Bildwiederholrate ist nur in
Kombination mit einer Zwischenbildberechnung
sinnvoll, andernfalls würde der Vorteil
der plasmaähnlichen Bilderzeugung verloren
gehen, da man sich der konstant hinterleuchteten
Bilderzeugung eines herkömmlichen LCDs
annähern würde (siehe Grafik unten). Auch die
Qualität der Zuspielung nimmt maßgeblich auf
den Schärfeeindruck Einfluss, dabei bildet die
Blu-ray Disc mit ihren 1 920 × 1 080 Bildpunkten
derzeit das Optimum. Da Flachbildfernseher,
anders als eine Röhre, über eine feste Auflösung
verfügen, müssen Inhalte mit geringerer
Pixelanzahl immer auf die volle Auflösung
hochgerechnet werden. Bei der Skalierung
werden die fehlenden Bildpunkte mit künstlich
errechneten Pixeln aufgefüllt, so sieht eine DVD
auf einem Full-HD-Gerät immer unschärfer aus
als eine Blu-ray.
Sofa-Ausrichtung
Bei Flachbildfernsehern unterhalb von 40 Zoll
ist die Full-HD-Auflösung nur bedingt sinnvoll,
denn Sie müssten sich rund einen Meter vor
dem TV befinden, um das volle Potenzial der
hochauflösenden Bilder wahrzunehmen. Bei
einem Betrachtungsabstand von zwei Metern
würden Sie selbst bei einer Größe von 42 Zoll
keinen Unterschied zu einem „HD ready“-Gerät
mit 1 366 × 768 Bildpunkten erkennen können;
das Auflösungsvermögen unserer Augen ist
hier der limitierende Faktor.
Die Full-HD-Auflösung ist aber keinesfalls obsolet,
denn nur sie bildet Filme von Blu-ray
Discs nativ ab. Außerdem verstärkt sie den
Trend zu immer größeren Bildschirmdiagonalen
und stellt dabei sicher, dass Sie selbst in
kleinen Wohnzimmern bei Displays jenseits
der 50-Zoll-Grenze stets die perfekte HDTV-
Qualität genießen können. Vor allem bei einer
großflächigen Projektion lassen die zwei Millionen
Bildpunkte echte Kinoatmosphäre aufkommen.
Die UHDTV-Auflösung mit 7 680 × 4 320
Bildpunkten ist für das heimische Wohnzimmer
überdimensioniert, denn der Auflösungsvorteil
macht sich bei einem üblichen Betrachtungsabstand
nicht bermerkbar. Dennoch könnte sie in
Zukunft bei autostereoskopischen 3D-Displays
eine große Rolle spielen, denn hier werden die
für den 3D-Eindruck nötigen Perspektiven nicht
von einer aktiven Shutter-Brille, sondern von einer
speziellen Schicht am Display direkt erzeugt.
Diese halbiert im gleichen Zuge die Auflösung,
dank UDHTV sind aber genügend Bildpunkte
für den hochauflösenden 3D-Spaß ohne Brille
vorhanden, und dies sogar für mehrere Sitzplätze.
Beim Fernseher- oder Beamer-Kauf sollten
Sie neben Ihren individuellen Ansprüchen auch
immer die Bildverarbeitung des Wunschgerätes
im Auge behalten, denn deren Güte lässt Full-
HD-Bilder je nach Hersteller schärfer erscheinen.
Unsere Tests unterstützen Sie dabei und
geben Ihnen Auskunft über die Qualität der
statischen und Bewegtbildschärfe.
158 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

LCD-Technik durchleuchtet
Der technologische Fortschritt schreitet im Flachbild-TV-Bereich vehement voran, doch welche
echten Verbesserungen dahinterstecken, bleibt meist im Verborgenen. Wir haben ins
Innere der aktuellen LED-LCD-Modelle geschaut, um die Geheimnisse zu lüften.
VON ChrIsTIaN TrOzINskI
Bilder: Auerbach Verlag, Sony
Zwischenbildberechnungen auf 200-Hz-Basis vervierfachen die Bildfrequenz und
mindern Unschärfen im Idealfall auf ein ansprechendes Niveau. Sony hat die Technik
sehr gut im Griff, allgemein schwankt die Qualität je nach Hersteller
Sonys Direct-LED-Serie HX905 kombiniert die 200-Hz-Zwischenbildberechnung
mit wandernden Schwarzbalken. Somit generiert der Fernseher 200 echte Bilder
plus 200 abgestimmte Schwarzbilder – die Bildschärfe steigt auf 400-Hz-Niveau
Service 159

In modernen LED-LCDs sind die Leuchtdioden oftmals nur
im Rahmenbereich integriert und können die Helligkeit
lediglich für das gesamte Bild bzw. spaltenweise steuern
Die Königsdisziplin stellt die Direct-LED-Beleuchtung dar
(links). Leuchtdioden werden über die Bildfläche verteilt,
was eine gezielte Helligkeitssteuerung möglich macht
Sonys LX905-Modelle (links) greifen auf Edge-LEDs zurück,
die HX905-Modelle (rechts) sind dagegen mit Direct-LEDs
ausgestattet. Äußerlich wirken beide TVs fast baugleich
In Sonys HX905-Serie strahlen die im Hintergrund verteilten
LEDs nach oben. Das austretende Licht wird durch
Diffusorplatten umgeleitet – dies verringert die Bautiefe
Drei Technologien buhlen derzeit um das
Interesse der LCD-Konsumenten: LED,
3D und die Erzeugung der besten Bildschärfe,
plakativ beworben mit 100, 200 oder
gar 400 Hertz (Hz). Im Gegensatz zur Plasmatechnologie
stellen LCD-Fernseher Bilder nicht
zeitlich befristet dar (kurzes Aufleuchten und automatisches
„Löschen“), sondern wechseln den
Inhalt erst, wenn das darauffolgende Bild das
vorhergehende ablöst. Dies sorgt für einen flimmerfreien
Eindruck, allerdings ergibt sich infolge
der Schaltzeiten und unserer Wahrnehmung ein
Verschwimmen der einzelnen Bilder.
Beschleunigte Schärfe
Um die bilderzeugenden Flüssigkristalle schneller
in die gewünschte Position zu bewegen,
kann auf eine Overdrive-Technik zurückgegriffen
werden. Hierbei wird eine höhere Spannung
als eigentlich benötigt angelegt, wodurch die
Flüssigkristalle schneller in die entsprechende
Position gezwungen werden. Dies erfordert
eine Analyse des nachfolgenden Bildes, denn
die dargestellte Bildinformation muss am Ende
mit dem gelieferten Signal übereinstimmen.
Durch angepasste Korrekturwerte kann eine
exakte Zeitdauer für die benötigte Überspannung
berechnet werden. Der Nachteil des
Overdrive-Verfahrens ist die Abklingphase, also
das Zurückdrehen der Flüssigkristalle, die im
Gegensatz zur Ansteuerung nicht beschleunigt
erfolgt, denn weniger als keine Spannung kann
nicht angelegt werden. Um feinere Abstufungen
zwischen den gelieferten Signalen zu gewährleisten
und die Ansteuerung der Flüssigkristalle
innerhalb aufeinanderfolgender Bilder präziser
zu gestalten, greifen die meisten Hersteller auf
Zwischenbildberechnungen zurück. Dabei werden
neue Informationen auf Basis der bestehenden
Signale generiert, die ursprünglich nicht im
Videosignal vorhanden sind. Sonys Motionflow
100 verdoppelt die Ausgangsbildfrequenz, je
nach Eingangssignal (z. B. 60 Hz) werden bis
zu 120 Bilder dargestellt. Motionflow 200 vervierfacht
die eingehende Bildfrequenz, was in
der Praxis bis zu 240 Bildern pro Sekunde entspricht
(Zuspielung ebenfalls in 60 Hz). Wichtig:
Das Fernsehprogramm läuft nicht schneller
und meist auch nicht sichtbar flüssiger ab, es
ändert sich allein die Bildschärfe bei schnellen
Bewegungsphasen. Für unsere Wahrnehmung
ist das gelieferte Videosignal mit 50 oder 60 Bildern
völlig ausreichend, um auch während einer
Sportübertragung kein Bildruckeln wahrzunehmen;
die Steigerung auf 200 oder 240 Bilder
erzeugt somit nicht automatisch ruckelfreiere
Bilder. In Kinofilmen sieht es allerdings ganz anders
aus, dort werden nur 24 Bilder pro Sekunde
geliefert, die mittels Motionflow ruckelfreier
wirken. Das bekannte Kinogefühl geht dabei
aber verloren und Filmen haftet ein Videolook
an. Bislang gelingt es keiner Zwischenbildberechnung,
sämtliche Unschärfen zu beseitigen,
denn die Ansteuerung der Flüssigkristalle
bzw. Bildpunkte eines LCD-Fernsehers erfolgt
nicht beliebig schnell und unabhängig. Um den
Schärfeeindruck nochmalig zu verbessern, müssen
nicht benötigte Bildinformationen ausgeblendet
werden, was erst durch die Einführung
von Leuchtdioden als Hintergrundbeleuchtung
möglich wurde.
Kontrastplus
Statt Leuchtstoffröhren zur Lichterzeugung einzusetzen,
schlummern in immer mehr LCD-TVs
kleine Leuchtdioden, die den Fernsehern eine
schlankere Bauform und bessere Energieeffizienz
bescheren. Der gebräuchliche Name
LED-TV ist dabei irreführend, denn die Leuchtdioden
dienen einzig der Lichterzeugung, nicht
aber der gesamten Bilddarstellung. Diese wird
(auch bei den als LED-TV gekennzeichneten
Modellen) durch die Kombination der groben
LED-Beleuchtung und der Flüssigkristalle als pixelgenaues
Helligkeitsventil gewährleistet. Statt
einer einzigen LED-Beleuchtungstechnik setzen
die Hersteller zwei unterschiedliche Verfahren
ein. Die einfachste Variante stellt die Edge-LED-
Technik dar, bei der die Leuchtdioden im oberen
und unteren Rahmenbereich angeordnet sind.
Hierbei strahlen die LEDs meist von der Bildober-
und -unterkante zur Bildmitte, ein Diffusor
verteilt das Licht gleichmäßig. Hinsichtlich der
Bildqualität bieten Edge-LEDs kaum Vorteile zur
bewährten Leuchtstoffröhre: Der theoretische
Maximalkontrast steigt zwar in schwindelerregende
Höhen, doch in der Praxis bewegt sich die
Bildqualität von Edge-LED-LCDs auf dem Niveau
„normaler“ LCD-Fernseher. Es besteht lediglich
die Möglichkeit, das Bild in seiner Gesamtheit
heller oder dunkler erscheinen zu lassen – eine
gezielte Regulierung einzelner Bereiche durch
die LED-Beleuchtung ist nicht möglich. Abhilfe
schafft hier das Spaltendimming: Die jeweils
gegenüberliegenden LEDs werden zeitgleich
angesteuert, weshalb die linke Bildhälfte, Bildmitte
und rechte Bildhälfte eine abweichende
Helligkeit aufweisen können. Um das maximale
Kontrast- und Schärfepotenzial der LCD-Technologie
auszuloten, ist eine Direct-LED-Anordnung
vonnöten. Hierbei werden die LEDs vollflächig
hinter dem LCD-Panel verbaut. Mittels intelligenter
Ansteuerung wird die Helligkeit über die
gesamte Bildfläche unabhängig gesteuert. Somit
ist es möglich, in einem Bild das Weltall tiefschwarz
und Planeten hell darzustellen. Sind die
Helligkeitsinformationen nur wenige Bildpunkte
groß, stößt auch die Direct-LED-Technik an ihre
Grenzen: Die LEDs leuchten immer mehrere Bildpunkte
aus, eine pixelgenaue Ansteuerung ist
nicht realisierbar.
LEDs als Bildschärfemotor
Eine LED-Hintergrundbeleuchtung kann nicht
nur den Bildkontrast, sondern auch die Bildschärfe
verbessern. Schaltet man die Leuchtdioden
synchron zum Bildsignal aus und ein (Backlight
Blinking), werden zusätzliche Schwarzphasen
160 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

erzeugt, die ähnlich der Plasmatechnologie den
Bildinhalt „löschen“. Dieser Prozess vermindert
die Bildhelligkeit, die Bildschärfe gestaltet sich
aber mit aktivierter Zwischenbildberechnung
nahezu perfekt. Deren Einsatz ist weiterhin vonnöten,
um die Bildfrequenz auf ein flimmerfreies
Niveau zu steigern; ohne diese würde ein 50-
oder 60-Hz-Flackern bei aktiviertem Backlight
Blinking auftreten. Das Aus- und Einschalten
der LED-Segmente ist auch bei Edge-LED-LCDs
denkbar, allerdings bleibt der erwünschte Erfolg
(eine sichtbare Verbesserung der Bildschärfe)
meist aus. Der Grund: Die Flüssigkristalle eines
LCD-Fernsehers werden innerhalb einer Matrix
spalten- und zeilenweise und somit nicht exakt
zeitgleich angesprochen, weshalb die Hintergrundbeleuchtung
diesem Umstand Rechnung
tragen muss. Sonys 400-Hz-Technik schaltet
die Direct-LED-Segmente zeilenweise von oben
nach unten in Sekundenbruchteilen aus und ein,
was nachweislich eine sehr gute Bildschärfe garantiert
und allen Edge-LED-LCD-Technologien
überlegen ist. Letztere können diesen Effekt nur
simulieren, wenn die LED-Segmente am linken
und rechten Bildrand angeordnet sind. Doch
nicht nur im 2D-Betrieb bietet Sonys Backlight
Blinking Vorteile, auch die dreidimensionale Darstellung
profitiert davon.
Plastisches 3D-Vergnügen
Um Bilder dreidimensional wahrzunehmen,
müssen zwei unterschiedliche Perspektiven unsere
Augen erreichen – in der Realität geschieht
dies zeitgleich, bei den aktuellen 3D-Fernsehern
zeitversetzt. Da der Fernseher bzw. die Display-
Fläche die Bilder immer im gleichen Winkel
ausgibt, muss die Trennung der Perspektiven
gesondert erfolgen. Durch 3D-Shutter-Brillen
werden diese dem linken und rechten Auge
zugewiesen, indem immer nur ein Brillenglas
die abgestimmten Links-/Rechts-Bilder passieren
lässt oder abblockt. Wie im vorigen Absatz
beschrieben, erfolgt der Bildaufbau eines
LCD-Fernsehers nicht für jeden Bildpunkt exakt
zeitgleich. Die Links-/Rechts-Bilder zeigen trotz
200-Hz-Bildberechnung ein Übersprechen –
Doppelkonturen und Geisterschatten sind die
Folge. Sony löst dieses Problem durch die Beschleunigung
der Bildfrequenz auf 200 Hz und
eine synchronisierte LED-Beleuchtung, im Gegensatz
zum 2D-Betrieb ist Motionflow aber
deaktiviert. Statt Zwischenbildern werden die
vorhandenen Links-/Rechts-Bilder zeitweise wiederholt,
um eine vollflächige Darstellung zu gewährleisten.
Die Shutter-Brille öffnet die Gläser
zu jenen Zeitpunkten, in denen das gesamte linke
oder rechte Bild dargestellt wird. In Kombination
mit wandernden Schwarzbalken, die nicht
benötigte Bildanteile ausblenden, findet kein
störendes Übersprechen ins andere Bild statt.
Aufgrund der doppelten Bilddarstellung sind
Fehler dennoch nicht ausgeschlossen, meist zeigen
sich unruhige Verläufe während Kameraschwenks,
die wie Schnittmarken anmuten. Rechnerisch
erzeugt Sonys 200-Hz-Technik folgende
Bildfrequenz im 3D-Modus: 50 Prozent der
dargestellten Inhalte zeigen die Links-/Rechts-
Bilder nicht exakt getrennt und beide Brillengläser
bleiben zu diesen Zeitpunkten geschlossen;
zudem werden die LEDs deaktiviert – es findet
somit ein doppelter Ausschluss statt. Die verbleibenden
sichtbaren 100 Bilder pro Sekunde
wandern abwechselnd zum linken und rechten
Auge, sodass effektiv nur 50 Bilder je Auge die
Gläser passieren, was zu einem wahrnehmbaren
Flimmern führt. Die vergleichsweise kurzen Öffnungs-
und langen Verschlussphasen der Brillengläser
bedingen einen zweiten Nachteil: Die
Bildhelligkeit sinkt rapide, da die gewünschten
Informationen nur noch kurz aufleuchten. Um
zumindest während der Darstellung der Links-/
Rechts-Bilder die maximal mögliche Helligkeit zu
gewährleisten, steuert Sony die LEDs mit maximaler
Leistung an.
3D mit Komfort
Das dreidimensionale Fernsehen entfacht nicht
nur bei Technikbegeisterten eine Sogwirkung,
doch die notwendige 3D-Brille stellt nach wie
vor eine Hemmschwelle dar. Sonys Ansätze
wirken auf dem Papier plausibel: Neben einer
Abschottung gegenüber äußeren Lichtquellen
verhindern die Brillen ein Bildflackern in Kombination
mit der Raumbeleuchtung. Da Shutter-Brillen
dem Links-rechts-Bildwechsel nicht
nur durch Öffnen und Schließen des jeweiligen
Glases Rechnung tragen, sondern ebenfalls als
Polfilter agieren, wird das Licht der Raumbeleuchtung
gleichfalls blockiert oder hindurchgelassen.
Durch das schnelle Ein- und Ausblenden
kommt es somit zum wahrnehmbaren Flackern.
Sony umgeht dieses Problem, indem die Brillen
das Licht der Raumbeleuchtung immer hindurchlassen,
während der Bildwechsel getrennt
vollzogen wird. Die Polfilter arbeiten somit nur in
einer Ebene, passend zu den gerichteten Lichtwellen
des Fernsehers. In der Praxis erweist sich
dieser Ansatz aber als noch nicht ausgereift,
denn zum einen flimmert das 3D-Fernsehbild
aufgrund der niedrigen Bildfrequenz, zum anderen
führen geringe Kopfbewegungen zum
Verlust des 3D-Effektes, denn die Filter arbeiten
nur bei exakter Ausrichtung mit dem
Fernseher zusammen.
Visueller Fortschritt
Die LCD-Technik hat sich in den letzten Jahren
konsequent weiterentwickelt und Verbesserungen
wie eine LED-Hintergrundbeleuchtung
mit Local Dimming sowie Zwischenbildberechnungen
samt zeilenweisem Backlight Blinking
verhindern Unschärfen sowie Kontrastverluste.
Der noch jungen 3D-Technik fehlt es keinesfalls
an visuellen Qualitäten, mit der potenziellen
Nachfolgegeneration sollte das derzeit auftretende
Bildflimmern aber reduziert und die Helligkeit
gesteigert werden, damit 3D-Spielfilme augenfreundlicher
konsumiert werden können.
Im 3D-Modus erzeugt Sonys HX905-Serie keine neuen Zwischenbilder,
sondern stellt die vorhandenen doppelt dar,
um die vollflächige Abbildung zu gewährleisten
Dank wandernder Schwarzbalken (nicht mit dem bloßen
Auge sichtbar) erscheinen 3D-Aufnahmen nahezu frei von
Doppelkonturen – das Bild flimmert jedoch leicht
Durch die langen Schwarzphasen sinkt die Helligkeit im
3D-Modus rapide. Stellt das Display die Links-/Rechts-Bilder
vollflächig dar, arbeiten die LEDs kurzzeitig unter Volllast
Fernseher und Shutter-Brillen wirken als eigenständige
Polfilter. Verändern Sie die Ausrichtung der Brille zum
Display, erfolgt die Bildtrennung nicht mehr exakt (rechts)
Service 161

Standpunktfrage
Bild ist nicht gleich Bild, besonders wenn man von der
üblichen frontalen Betrachtungsposition abweicht. Wir
haben nicht nur die Herstellerangaben hinterfragt, sondern
auch nach Lösungsansätzen gesucht.
VON CHristiaN HiLL UND CHristiaN trOZiNsKi
Das Bild eines LCD-Fernsehers mit VA-Panel vermittelt einen
farbenfrohen und kontrastreichen Eindruck, allerdings
nur bei frontaler Betrachtung
Im Gegensatz dazu wird bei einem seitlichen Schnappschuss
das Ausmaß der Aufhellung und Farbverfälschung
sichtbar – das Bild bleicht aus
Elektrode
Elektrode
dunkel
Flüssigkristalle
(aus-Zustand)
VA-Panel: Die Flüssigkristalle stehen nahezu senkrecht zwischen
den Glasplatten. Sind diese im angeregten Zustand, wird das
Licht umpolarisiert, sodass es den zweiten Filter passieren kann
Flüssigkristalle
(aus-Zustand)
dunkel
Elektrode
hell
hell
Polfilter
Polfilter
Flüssigkristalle
(Ein-Zustand)
Elektrisches
Feld
Flüssigkristalle
(Ein-Zustand)
IPS-Panel: Die Flüssigkristalle richten sich parallel zu den
Glasplatten aus und rotieren stets in gleicher Ebene – mit
positivem Einfluss auf den Betrachtungswinkel
LCD-Hersteller werben mit Blickwinkeln
von bis zu 178 Grad, doch in der Praxis
bleichen Farben meist ab zehn Grad Abweichung
aus und der Bildkontrast schwindet
auf den seitlichen Sitzplätzen dahin. Somit sind
diese Angaben mit Vorsicht zu genießen, denn
am Rande des Spektrums erfüllt bereits ein
Mindestkontrast von 10 : 1 die Norm, für ein erträgliches
Fernsehbild ist dieser aber absolut unzureichend.
Dabei ist das Blickwinkelphänomen
bei LCD-Fernsehern keinesfalls neu und diese
Schwäche seit den Anfangstagen bekannt.
Man könnte meinen, dass seitdem die Panel-
Hersteller Herr des Problems geworden wären.
Tatsächlich existieren einige Lösungsansätze, jedoch
scheinen diese im Kampf um den Kunden
keine Rolle zu spielen. Stattdessen rücken in der
Werbung andere Marketing-Mittel, wie beispielsweise
riesige Kontrastverhältnisangaben,
in den Vordergrund.
Das verdrillte Molekül
Den namensgebenden Werkstoff des LCD, den
Flüssigkristall, muss man sich als Molekülkette
vorstellen, die sowohl flüssige als auch kristalline
Eigenschaften aufweist. Aufgrund dieses
Umstands ist er beweglich wie ein Fluid, kann
aber auch einfallendes Licht polarisieren, wie es
für Feststoffe typisch ist. Diese speziellen Eigenschaften
macht man sich für die Bilderzeugung
zunutze, indem die Flüssigkristalle zwischen
zwei Glasplatten in einzelne Zellen eingeschlossen
werden. Diese Zellen entsprechen den einzelnen
Bildpunkten (engl. Pixel), die das Bild
aufbauen. Das Licht der Hintergrundbeleuchtung
wird zunächst durch einen Polarisationsfilter
geleitet, bevor es die Flüssigkristalle erreicht.
Bei einem VA-Panel stehen die Flüssigkristalle
senkrecht und das Licht passiert die Schicht
ungehindert (keine Spannung angelegt). Ist der
zweite Polarisationsfilter senkrecht zum ersten
ausgerichtet, kann das Licht diesen nicht passieren;
steht er parallel zum ersten, geht das Licht
hindurch. Man spricht hierbei von „Normally-
Black“ (Display ist im Ruhezustand dunkel) oder
„Normally-White“ (Display ist im Ruhezustand
hell). Um die Flüssigkristalle in eine abweichende
Ausrichtung zu zwingen, hat man auf den beiden
anliegenden Glasplatten nahezu durchsichtige
Elektroden angebracht. Wird durch diese
nun ein elektrisches Feld angelegt, richten sich
die Flüssigkristalle neu aus und die Umpolarisation
des Lichts findet statt. Mehrere Schwächen
des LC-Displays sorgen für Kontrast- und Farbverluste
bei verändertem Betrachtungswinkel.
So gelingt es, das LC-Panel bei entsprechendem
Blickwinkel zu „durchschauen“ und somit in
die aktivierte Hinterleuchtung des Displays zu
blicken. Eine weitere systembedingte Schwäche
ist in der Ausrichtung der Flüssigkristalle zu
suchen: Je weiter entfernt sich die Kristalle von
der Elektrode befinden, desto ungenauer gerät
die Ansteuerung. So kann es passieren, dass ein
Teil des Lichts zur Seite abgelenkt oder gebrochen
wird, was in farblichen Ungenauigkeiten,
Aufhellungen und Kontrastschwächen oder
eingeschränkten Farbräumen mündet.
Horizonterweiterung
Es existieren bereits verschiedene Lösungsansätze,
die sich dieser Problematik annehmen.
Hersteller versuchen beispielsweise, durch
geschickte Anordnung von Filtern den seitlichen
Blick durch das Panel einzuschränken.
Eine wesentlich effektivere Lösung verspricht
das IPS-Panel: Hierbei sind die Flüssigkristalle
ausschließlich stab- und gleichförmig ausgerichtet.
Die Elektroden sind nur auf einer Seite
der Flüssigkristallschicht angebracht und das
elektrische Feld verläuft nunmehr parallel zu
ihr. Infolgedessen können die Kristalle über
weite Strecken hinweg äußerst gleichmäßig
ausgerichtet werden und das Display erstrahlt
heller, weil eine lichtabsorbierende Elektrodenschicht
entfällt. Dadurch kann sich das Bild
gleichmäßig in alle Richtungen ausbreiten und
von allen Seiten klar und unverfälscht betrachtet
werden. Doch kein Vorteil ohne Nachteil:
Die gleichförmige Ausrichtung der Kristalle
verhindert eine effektive Lichtblockade und
somit auch ein tiefes Schwarz. IPS-Displays
schimmern bläulich, der Kontrasteindruck in
dunklen Räumen kann nicht überzeugen. Um
tiefes Schwarz und einen optimalen Blickwinkel
zu gewährleisten, wäre eine aufwendige
LED-Hintergrundbeleuchtung mit einer Vielzahl
von Segmenten in Kombination mit einem IPS-
Panel vonnöten. Aufgrund des Kostenfaktors
und der eingeschränkten Panel-Verfügbarkeit
wird dieser Aufwand von den Herstellern
aber meist gemieden und stattdessen auf die
Plasmatechnologie verwiesen.
162 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Qualitätsgarant Ökolabel?
Im Zuge der Ökodesign-Richtlinien finden sich auf aktuellen Flachbildfernsehern seit Ende
2010 Labels, die Auskunft über den Leistungsbedarf des Geräts geben. Der Ansatz der EU
verschweigt dabei aber einen essenziellen Punkt: die Bildqualität. Wir schildern die neuesten
Entwicklungen und zeigen Ihnen einen alternativen Ansatz auf.
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Philips‘ sogenannte Econova-Serie ergattert die Klasse A+ und kann neben der
Energieeffizienz auch beim Bild überzeugen. Sharps aktuelle 800er-Serie gibt sich
dank Quattron-Technik gleichermaßen sparsam
Um üppig ausgestattete TVs mit integrierter Festplatte und Doppelempfangsteil
nicht zu benachteiligen, arbeitet die Formel mit flexiblen Werten. Internet- und
Netzwerkfunktionen werden jedoch außen vor gelassen
Service 163

Klassendifferenz
Mit der A-Klasse ist das Ende der Fahnenstange
noch nicht erreicht, die von
Haushaltsgeräten bekannten Plus-
Auszeichnungen gelten bisher aber
nur als Zusatzklassen und sollen erst
in Zukunft verpflichtend zum Einsatz
kommen. Auf dem Label sind indes
immer nur sieben Klassen abgebildet
(obere Grafik), derzeit geht die Skala
von A bis G und erst im Jahr 2020 soll
das Label nur noch die Klassen A+++
bis D abbilden (untere Grafik). Seit
dem 20. Dezember 2010 dürfen Hersteller
das Label verwenden, aufgrund
inhaltlicher Korrekturen wird sich die
breite Einführung aber noch um einige
Monate verzögern. Ab 30. November
2011 wird das Ökolabel für die Hersteller
dann verpflichtend.
I
I
A
B
C
D
E
F
G
A +++
A ++
A+
A
B
C
D
II
II
Leistungsaufnahme
Die Einstufung eines Flachbildfernsehers
mit 42 Zoll in die Klasse A+++
impliziert einen Leistungsbedarf von
24 Watt (W) oder weniger. Nach
Stand der heutigen Technik ist ein
derartiger Wert jedoch nicht zu erreichen.
Die Grenzen, bevor ein Gerät
ab- oder aufsteigt, schwanken indes
innerhalb der Klassen. So beträgt
etwa der Spielraum innerhalb der
Klasse A+ bei einem Gerät derartiger
Größe 38 bis 54 W und der Bereich ist
mit Schwankungen von bis zu 16 W
sehr eng abgesteckt. Mit 45 W bietet
die D-Klasse den größten Spielraum,
sie dient als eine Art Auffangbecken.
Die E- und F-Einstufungen weisen
dann wiederum nur einen Puffer von
rund 20 W auf.
107 42
A +++ Max: 24 W
A ++ Max: 37 W
A + Max: 54 W
A
B
C
D
E
F
G
Max: 70 W
Max: 98 W
Max: 139 W
Max: 185 W
Max: 208 W
Max: 230 W
> 230 W
Watt-Angaben im Detail
Die Angabe für die Leistungsaufnahme
zeichnet in Verbindung mit der
Bildschirmfläche für die Einstufung in
die jeweilige Klasse verantwortlich.
Der Jahresenergieverbrauch in Kilowattstunden
(kWh) basiert auf einem
Vier-Stunden-Betrieb pro Tag, 365
Tage im Jahr. Die Angabe ist je nach
TV-Modell aber leicht irreführend:
Philips Direct-LED-LCD 46PFL9705K
erreicht nach EU-Vorgaben einen Jahresbedarf
von 144 kWh (obere Grafik).
In diesem Modus sind jedoch die LEDs
in ihrer Leuchtkraft gedrosselt und
der TV wird unter seinen Fähigkeiten
betrieben. Nach der Aktivierung „optimales
Bild“ im Menü steigt der Kontrast
immens, der Jahresbedarf pendelt
sich dann aber bei 241,6 kWh ein.
98,6
144
117 46
LED-Beleuchtung
Derzeit buhlen zwei LED-LCD-Technologien
um Ihr Interesse: Edge-LED-
LCDs mit Rahmenbeleuchtung (oben)
und Direct-LED-LCDs mit vollflächiger
Hintergrundbeleuchtung (unten). Bei
hellen Bildinhalten arbeitet die Edge-
LED-Technik konkurrenzlos Strom
sparend. Werden aber kleine helle
Flächen dargestellt, reduziert sich
die Leuchtdichte meist automatisch,
sodass vor allem Filminhalte nicht so
plastisch wie mit anderen Bildtechnologien
erscheinen. Bei kleinen hellen
Flächen vor dunklem Hintergrund
kann sich die Direct-LED-Beleuchtung
nicht nur visuell besser, sondern
auch energiesparender in Szene setzen
– was aus der EU-Messung aber
nicht hervorgeht.
Sharps Ansatz
Aktuelle Flachbildfernseher von
Sharp sind durchweg in den Klassen
A und A+ angesiedelt. Die Bilder
erstrahlen trotz Werkseinstellungen
ausreichend hell, was auf den Einsatz
der effizienten Edge-LED-Beleuchtung
und der Quattron-Technik zurückzuführen
ist, die das vierte Subpixel
Gelb sehr dominant darstellt.
Farbkalibriert wirkt das Bild zunehmend
flauer und die Bildhelligkeit
fällt schwächer aus. In der oberen
Abbildung wird die Szene mit den
Werkseinstellungen dargestellt und
unten sehen Sie den Kinomodus. Als
Wiedergabegerät dient in diesem
Fall ein Sharp Edge-LED-LCD der
aktuellen 925er-Serie, die nach EU-
Richtlinien in der A-Klasse rangiert.
Alternative Methode
In China will eine Messmethode
für den dortigen Markt den Spagat
zwischen Darstellungsgüte und
Energieeffizienz meistern. Dabei
setzen die Tester auf eine vergleichbare
Testsequenz wie die EU und
auch die Bildschirmfläche spielt eine
essenzielle Rolle bei der Einstufung.
Der Unterschied besteht darin, dass
die Bildhelligkeit über die gesamte
Fläche berücksichtigt und mit obiger
Grafik beurteilt wird. Im Zuge dessen
errechnet sich dann die durchschnittliche
Leuchtkraft. Die bewertete
Energieeffizienz geht so mit einer optimalen
Bildqualität einher und wirkt
alltagstauglicher als die aktuelle EU-
Richtlinie, die flaue Bilder begünstigt
(Bildvergleich unten).
Bilder: Auerbach Verlag, Philips, Sharp, Sony Pictures, Warner Home Video
164 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Jetzt HD+TV im Abo sichern
und tolle Prämie kassieren!
Ihr Ratgeber für Audio,
Video und Heimkino
2-Jahres-Abo HD+TV
+ 5 m HDMI-Kabel
– High Quality ohne Zuzahlung!
2-Jahres-Abo HD+TV
+ HDMI-Switch-Box
– 4 HDMI-Input-Buchsen und 1 HDMI-Output-Buchse
– 4 Schalter, um die Eingabegeräte auszuwählen
– digital, unkomprimiert, Highspeed
– unterstützt digitale Auflösungen gemäß Standard 1 080i
Zuzahlung nur 10 EUR
CES-NEUHEITEN 2011 | TOSHIBA 46WL768 | SONY KDL-52HX905 | LOEWE ART LED | LG 47LEX8 | PHILIPS ECONOVA | JVC DLA-X7 | SONY VPL-VW90ES
02
11
NR. 2 MÄRZ/APRIL 2011 www.hdplustv.de Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90
EU-ÖKOLABEL
Auf diese Hinweise
müssen Sie beim
Fernsehkauf achten
ANDROID-TV
Erster Internetfernseher
mit Google-Software
3D-BEAMER
Sony VPL-VW90ES
gegen JVC DLA-X7
KOMBIPLAYER
Blu-ray-Rekorder für
Fernsehen und Film
HD-AUFNAHME
Sony-Camcorder oder
Canon-Spiegelreflex?
SONY KDL-52HX905
LED-LCD mit Local Dimming,
3D-Technik und 400 Hertz
Vernetzt, multimedial und 3D
Samsung macht TVs rahmenlos
Italien, Spanien, Slowenien: 6,75 Griechenland: 7,60 Slowakei: 8,00
NEUES INHALTE WISSEN KAUFBERATUNG 5 JAHRE TV-TESTS
LOEWE ART LED
Alleskönner für HbbTV,
Internet und Fernsehen
SMART
TVs
TOSHIBA 46WL768
Test und Farboptimierung
PHILIPS ECONOVA
A+ Stromsparweltmeister
LG 47LEX8
Was bringt Nano-Full-LED?
001_HD201102_Titelv5_SK.indd 1 28.01.11 11:30
Dieses Angebot finden Sie auch unter www.auerbach-verlag.de/abo
Ja, ich abonniere HD+TV als 2-Jahres-Abo – 12 Ausgaben zum Preis von 54,90 EUR
Das Abonnement gilt für zwei Jahre und verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr zu den dann geltenden Abo-Konditionen, wenn nicht binnen 7 Tage nach
Erhalt des 11. Heftes per Post oder Fax gekündigt wurde. Die Zusendung der Prämie erfolgt nach eingegangener Zahlung. Außerdem gelten die Allgemeinen
Geschäftsbedingungen der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot gilt nur in Deutschland und solange der Vorrat reicht.
Bitte deutlich in Druckschrift ausfüllen:
Ich wähle folgende Prämie:
5 m HDMI-Kabel
ohne Zuzahlung
Firma, Abteilung
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
HDMI-Switch-Box
Zuzahlung: 10 EUR
PLZ
Ort
Sobald der Gesamtbetrag bei uns eingegangen ist, erhalten Sie Ihre
Prämie zugeschickt.
Ich bezahle per Kreditkarte per Bankeinzug per Rechnung
Daten für die Zahlung per Kreditkarte:
Name des Karteninhabers
Kartennummer
Kartenprüfnummer
Gültigkeit der Karte
Visa Mastercard American Express
Daten für die Zahlung per Bankeinzug:
Kontoinhaber
Kontonummer
Bankleitzahl
Geldinstitut
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von 2 Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20,
04229 Leipzig, per Post oder Fax widerrufen kann. Maßgeblich ist der Tag der Absendung (Poststempel genügt).
Bitte einsenden an:
Auerbach Verlag
und Infodienste GmbH
– Leserservice –
Lauchstädter Straße 20
04229 Leipzig
oder per Fax an:
(03 41) 1 49 55-11
oder schnell im Internet:
www.auerbach-verlag.de/abo
Datum, Unterschrift
Einfach ausschneiden, ausfüllen und per Fax an (03 41) 1 49 55-11 oder mit der Post einsenden.

Ökosparfüchse
Nicht erst seit Umweltschockern wie Emmerichs „2012“ achten immer mehr Verbraucher
darauf, wie stromhungrig ihre Neuanschaffungen sind. Wir haben für Sie überprüft, wie es
aktuell um den Stromverbrauch von LCDs und Plasmas steht.
VON ChriStiaN hiLL
Das bereits von anderen Haushaltsgeräten bekannte Energielabel der EU wird
dieses Jahr auch für Fernsehgeräte Pflicht. Dann hat der Kunde schon im Fachmarkt
den direkten Vergleich
Neben anderen technischen Aspekten ist der Stromsparfaktor zum wichtigen
Marketing-Instrument der Hersteller von Edge-LED-Geräten geworden, hier
ersichtlich am Beispiel der Eco-Kampagne von Sony
Bilder: Auerbach Verlag, Sony
166 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Durch das gestiegene ökologische Bewusstsein
und kontinuierlich kletternde
Energiepreise hängt die Kaufentscheidung
bei der Neuanschaffung eines Flachbildfernsehers
immer mehr vom Stromverbrauch
ab. Spätestens mit der Einführung der neuen
Energieplaketten dürfte sich das Konsumverhalten
schlagartig ändern: Wie bei Haushaltsgeräten
werden Fernseher mit dem „A“-Logo
einem Gerät der „B“- oder „C“-Klasse vorgezogen
werden. Dies ist den Herstellern von Plasma-
und Flüssigkristalldisplays durchaus bewusst
und beide Lager arbeiten fieberhaft daran, ihre
Produkte hinsichtlich der Leistungsaufnahme
weiterzuentwickeln.
Backlight vs. Plasmazelle
Der wesentliche Unterschied zwischen den Display-Konkurrenten
besteht darin, wie das Bild
zum Leuchten gebracht wird. Beim Plasmapanel
leuchten die einzelnen Bildpunkte selbst: Mit Gas
gefüllte Kammern werden gezündet und durch
kleine „Lichtexplosionen“ entsteht das Bild. Dabei
gilt: Je heller der gesamte Bildinhalt, umso
mehr Zellen müssen wiederholt aktiviert werden.
Weil bei sehr hellen Sequenzen die Stromaufnahme
zu hoch ausfallen würde, wird der Zündimpuls
entsprechend begrenzt, sodass die Bildfläche
insgesamt matter erscheint. Hinzu kommt,
dass aus Gründen der Reaktionszeitverkürzung
die nicht aktiven Zellen unter einer Grundspannung
gehalten werden, um sie bei Bedarf schneller
zünden zu können.
Bei LC-Displays hingegen ist die Bildfläche selbst
nicht in der Lage, die nötige Helligkeit zu erzeugen.
Das komplette Panel muss daher von einer
Lichtquelle hinterleuchtet werden. Ursprünglich
kamen hier Kaltkathodenleuchtstoffröhren zum
Einsatz, die wesentlich zum Stromverbrauch der
LCD-TVs beitrugen. Den Umbruch brachte der
Einsatz von Leuchtdioden (LEDs), die nicht nur
die Bildqualität verbessern, sondern sich auch
positiv auf die Leistungsaufnahme der Geräte
auswirken. Diese ist vor allem abhängig davon,
wie viele dieser LEDs verbaut sind. Die geringste
Anzahl findet sich dabei in den aktuellen Edge-
LED-Geräten, die nur wenige Hundert Lichterzeuger
im Display-Rahmen benötigen und damit
auch als besonders verbrauchsarm gelten. Sie
sollen hier als direkte Konkurrenz zur Plasmavariante
antreten.
Der Parcours
Um die verschiedenen Display-Typen vergleichen
zu können, mussten für alle Testgeräte vergleichbare
Grundvoraussetzungen geschaffen werden.
Da der Stromverbrauch maßgeblich von der Display-Helligkeit
abhängt, wurden alle Geräte vor
der Messung auf eine einheitliche Leuchtstärke
kalibriert. Daraufhin wurde eine erste Testserie
von Standbildern durchlaufen. Dieses Bildmaterial
beinhaltete unterschiedliche Graustufen und soll
die Abhängigkeit des jeweiligen Flachbildschirmtyps
vom Bildinhalt verdeutlichen. Darauf folgte
eine Messung unter Zuhilfenahme von Bewegtbildsequenzen,
um das Stromverbrauchsverhalten
in Alltagssituationen zu simulieren. Zum Einsatz
kamen „Die Mumie“, ein Ausschnitt aus einem
Fußballspiel und eine Nachrichtensendung. Diese
wurden über einen genormten Zeitraum hinweg
wiedergegeben und der Durchschnittsverbrauch
für die entsprechende Zeitdauer wurde notiert.
Alt gegen neu
Als Erstes durchliefen die Plasma-TVs, vertreten
durch den neuen Panasonic TX-P42GW20 und
das zwei Jahre ältere Modell TH-42PZ80, das
Verfahren. Schon beim Standbildtest zeigen sich
gravierende Unterschiede. Bei einem nahezu vollflächig
weißen Testbild verbraucht der ältere Plasmavertreter
PZ80 stattliche 410 Watt (W), während
das aktuelle Modell mit 288 W um einiges
darunter liegt. Auch beim Schwarzbild zeigt sich
ein Unterschied: Hier braucht der PZ80 116 W,
während der GW20 sich mit gerade einmal 60 W
begnügt. Dieser Unterschied setzt sich durch die
ganze Testserie fort. Dies zeigt, wie viel sich innerhalb
von zwei Jahren im Plasmalager getan
hat. NeoPDP heißt die Technologie, die dies ermöglicht.
Dabei ist es den Entwicklern nicht nur
gelungen, die Plasmakammern in mehrfacher
Hinsicht zu optimieren. Auch der Haltimpuls hat
sich verringert.
Ob NeoPDP aber gegen die LED-LCDs eine Chance
hat, ist fraglich. Die Leuchtdioden sind nicht
nur platzsparend, auch deren Verbrauch ist sehr
gering. In den Edge-LED-LCDs werden nur wenige
Hundert im Display-Rahmen untergebracht.
Der Leistungshunger ist dementsprechend begrenzt.
Zum Beweis traten zwei aktuelle Edge-
LED-Geräte zum Test an: der Sony KDL-40NX805
und der Samsung UE46C7700. Der Sony begnügte
sich im Schnitt mit 96 W, der Samsung
verbrauchte wegen der größeren Bilddiagonale
etwa 104 W. Hierbei muss beachtet werden,
dass, im Gegensatz zur Plasmatechnologie, der
Stromverbrauch nur bedingt bildinhaltsabhängig
ist. So benötigt der Panasonic in dunklen Sequenzen
teilweise sogar weniger Leistung als die LED-
LCDs, im Alltagsverbrauch wird er jedoch selbst
vom größeren Samsung unterboten.
Nur Gewinner
Im direkten Vergleich muss sich die Plasmatechnik
immer noch dem LC-Display geschlagen geben,
sofern hier die Edge-LED-Hinterleuchtung
zum Einsatz kommt. Jedoch sind die modernen
Plasmapanels längst nicht mehr die Stromfresser,
die sie einmal waren. Darüber hinaus liefern die
Plasmageräte ein kontraststarkes Bild und sind
deshalb bei Cineasten sehr beliebt. Das Edge-
LED-Backlight beschert den LC-Displays sehr
geringe Verbrauchswerte, dafür müssen bei der
Ausleuchtung und Blickwinkelstabilität Abstriche
gemacht werden. Eine Entscheidung nimmt Ihnen
das neue Energiesparlogo somit nicht ab:
die Wahl zwischen Bildqualität und geringerem
Stromverbrauch.
Panasonic tX-P42GW20
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
testsequenz
Beim Plasmapanel ist der Verbrauch stark vom Bildinhalt
abhängig, wie hier beim Panasonic GW20. Dies gilt auch im
Alltagsvergleich zwischen Nachrichten und Spielfilm
Stromverbrauch in Watt
Vergleich Plasma-tVs
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Weißbild Schwarzbild
Der direkte Vergleich zwischen alter und neuer Plasmageneration
zeigt, wie viel Einsparung mit der NeoPDP-Technologie
möglich ist
Stromverbrauch in Watt
Panasonic PZ80
Vergleich Plasma-tV und LED-LCD
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Weißbild Schwarzbild
Direkter Vergleich Edge-LED und NeoPDP. Wegen helligkeitsabhängiger
Verbrauchswerte muss sich der GW20 bei
dunklen Sequenzen nicht verstecken
Stromverbrauch in Watt
Stromverbrauch in Watt
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Weißbild
Panasonic GW20
Panasonic PZ80
Schwarzbild
Panasonic GW20
Samsung C7700
Panasonic GW20
testsequenz
Nachrichten
Panasonic PZ80
Panasonic GW20
Gesamtverbrauch*
*testsequenzen bestehend
aus Film- und tV-Material
Samsung C7700
Film
Panasonic GW20
Samsung C7700
Sony NX805
Durchschnittsverbrauch im Alltagsbetrieb. Die Egde-LED-
Technik beweist ihre Sparsamkeit. Cineasten freuen sich
über die neue sparsamere Plasmageneration
Service 167

Spurenbeseitigung
Jeder kennt sie – die unvermeidlichen Flecken auf Display-Oberflächen. Profireiniger versprechen
Abhilfe, sind aber meist kostspielig. Wir haben getestet, ob diese Mittel ihre Versprechen
halten können und wie sie gegenüber klassischen Hausmitteln abschneiden.
VON CHRISTIAN HILL
Produkt Lieferumfang UVP
Fellowes
Deluxe Flat Screen
TV Cleaning and
Protector Kit
Monster Cable
Screenclean
250 ml Reinigungsflüssigkeit,
250 ml
Schutzmittel, 2
Mikrofasertücher
237 ml Reinigungsflüssigkeit
plus kleine
Flasche (45 ml) für
unterwegs, 2 Mikrofasertücher
21 Euro
20 Euro
Solch arge Verschmutzungen treten in Wirklichkeit nur selten auf. Dennoch
mussten sich die Profiputzmittel unserem Härtetest unterziehen, den nicht alle
Reinigungshilfen mit Bravour meisterten
Allsop
Clearview Plus
Oehlbach
Click & Clean
45 ml Reinigungsflüssigkeit,
1 Mikrofaserapplikator
125 ml Reinigungsgel,
2 Mikrofasertücher
13 Euro
25 Euro
Der Lieferumfang der verschiedenen Putzmittel ist sehr unterschiedlich. So reicht
die Menge der beiliegenden Reinigungsflüssigkeit von 45 bis 250 Milliliter. Allen
gemein ist die löbliche Beigabe mindestens eines Mikrofasertuches
Bilder: Auerbach Verlag, Sharp
168 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Verschmutzungen auf der Mattscheibe
sind ein nahezu alltägliches Phänomen,
das durch den Trend zur spiegelnden
Front immer deutlicher zutage tritt. Diese ist eine
willkommene Einladung für feine Staubteilchen,
die wie ein Magnet an der Oberfläche des Panels
anhaften. Die Herkunft der Fingerabdrücke
ist hingegen oftmals ein Mysterium; nicht zuletzt
unbewusstes Berühren des Bildschirms z. B. beim
Anschalten des Geräts oder Zurechtrücken des
Panels lässt schnell die ungeliebten Flecken erscheinen.
Fakt ist, dass die natürliche Fettabscheidung
der Haut ideal an der Display-Oberfläche
haftet und sich an den betroffenen Stellen ein
Schmierfilm bildet, der sich ungleich schwieriger
entfernen lässt, als das lediglich durch schwachen
Elektromagnetismus gehaltene Staubkorn.
Alte Prinzipien
Das wohl älteste Putzmittel der Welt ist das reine
Wasser. Aus diesem Grund haben wir zunächst
einmal versucht, ohne chemische Hilfsmittel unserem
(künstlich) verschmutzten 46-Zoll-Fernseher
wieder eine klare Mattscheibe zu verpassen.
Sehr wichtig ist dabei die Wahl der Putzhilfe.
Die Oberflächen von Flachbildschirmen sind allgemein
sehr anfällig für Kratzer. Daher wird an
dieser Stelle von jeglichen Papier- oder Küchentüchern
abgeraten. Infolge der rauen Oberfläche
greifen diese Schutzschichten aller Art an und
es bilden sich mehr oder weniger tiefe Rillen
im Material. Besser geeignet sind weiche Stofftücher,
wobei sogenannte Mikrofasertücher die
besten Erfolgschancen verheißen. Die besonders
fein verwebten Kunstfasern besitzen wesentlich
mehr Berührungspunkte und sorgen damit für
bessere und materialschonende Putzergebnisse.
Trotzdem sollten Staubrückstände und grobe
Verschmutzungen vorher entfernt werden,
da auch diese zu ungewollten Kratzern auf der
Display-Oberfläche führen können. Soweit die
Grundlagen. Doch wie werden sich die altbewährten
Mittel gegen die Konkurrenz aus dem
Labor behaupten?
Mit Wasser und Mikrofaserputztuch bewaffnet,
zeigten sich bereits sehr gute Ergebnisse. Selbst
arg verschmutzte Stellen strahlten nach einiger
Wischarbeit wieder in altem Glanz. An dieser
Stelle sei erwähnt, dass das Mikrofasertuch keinesfalls
triefend nass sein sollte, ein leichtes Anfeuchten
einer Tuchecke reicht vollkommen aus.
Nach mehreren Minuten intensiver kreisförmiger
Wischbewegungen war die Putzprozedur mit
zufriedenstellendem Ergebnis beendet. Jedoch
offenbarte sich gleich eine auffällige Schwäche:
Die Display-Oberfläche war immer noch statisch
geladen. Bereits nach wenigen Minuten setzten
sich Staubkörner auf der Oberfläche ab. Des Weiteren
waren nach wie vor Schlieren zu erkennen.
Die spezialisierten Kontrahenten versprechen hier
Abhilfe. Den Anfang machte das Produkt der Firma
Monster Cable. Beim Test fiel sofort auf, dass
die Front des Gerätes wesentlich schneller wieder
im alten Glanz erstrahlte. Die Reinigungsflüssigkeit
verteilte sich in einem äußerst dünnen Film
auf der Oberfläche und löste sämtliche Fettrückstände
sowie andere Verschmutzungen. Wie von
Zauberhand verschwand der dünne Film ohne
das Hinterlassen größerer Rückstände zeitnah
wieder von der Bildfläche. Jedoch verliert auch
dieses Produkt den Staubtuchtest, denn von einer
antistatischen Wirkung der Flüssigkeit kann
keine Rede sein. In dieser Disziplin soll das Produkt
des britischen Herstellers Fellowes punkten.
Dieser liefert zusätzlich eine zweite Sprühdose
mit der Aufschrift „TV Protector“, deren Inhalt
angeblich die Staubanziehung und eine erneute
Verschmutzung verhindern soll. Tatsächlich hinterlässt
die Schutzflüssigkeit einen nahezu unsichtbaren
Film auf der Oberfläche. Doch auch
dieser blockiert die anziehende Wirkung des
Panels nicht vollständig, sodass immer noch –
wenn auch weitaus weniger – Staubpartikel
haften bleiben. Auf der anderen Seite weist
dieser Schutzfilm wie versprochen das Hautfett
bei Berührung ab.
Temporivalen
Der dritte Anbieter im Bunde ist die irische Firma
Allsop. Deren Reinigungsset bietet die geringste
Menge Reinigungsflüssigkeit und fällt sonst nur
durch den „Applikator“ auf. Dieser ist im Prinzip
ein Mikrofasertuch mit einer Plastikgriffeinfassung.
Im Putzeinsatz konnte der Applikator
weniger überzeugen, da das direkte Putzgefühl
gestört wird. Seine Stärken spielt das Utensil
lediglich bei der Rand- und Eckenreinigung der
Paneleinfassung aus. Anders als bei der Konkurrenz
und wider besseres Wissen wird das
Reinigungsmittel der Firma Oehlbach direkt auf
die zu reinigende Fläche aufgesprüht. Um ein
vorschnelles Ablaufen zu verhindern, hat der Zubehörhersteller
eine Flüssigkeit mit höherer Viskosität
gewählt. Allerdings verreibt sich dieses
Säuberungsgel vergleichsweise schlecht, sodass
der Tempovorsprung gegenüber der Reinigung
mit Wasser dahinschmilzt. Von der beworbenen
Antistatik konnten wir ebenfalls nichts beobachten:
Staubpartikel blieben im Test weiterhin unvermindert
an der Panelfront haften.
Remis
Einen übermächtigen Vorteil gegenüber den
üblichen Hausmitteln bieten die spezialisierten
Putzhilfen nicht, besonders an der versprochenen
antistatischen Wirkung hapert es.
Unbestritten besser sind die Profis in der Putzgeschwindigkeit:
Während beim Reinigen mit
Wasser nachpoliert werden muss, verflüchtigten
sich die Putzmittel, ohne größere Spuren
zu hinterlassen. Einzig das Reinigungsgel von
Oehlbach konnte uns in diesem Punkt nicht
überzeugen. Wer also des Öfteren die Mattscheibe
säubern muss, ist mit den Mitteln aus
dem Handel gut beraten. Für gelegentliches
Entfernen von Fingerabdrücken und Staub reichen
aber auch Wasser, ein Mikrofasertuch
und etwas Geduld.
Es reicht aus, das Mikrofasertuch leicht anzufeuchten. Eine
völlige Durchnässung verlängert unnötig das Polieren und
ablaufendes Wasser könnte in die Elektronik eindringen
Mehr als Wasser und ein handelsübliches Mikrofasertuch
ist meist nicht nötig, um verwertbare Säuberungsergebnisse
zu erzielen. Jedoch benötigt diese Methode Zeit
Beim Gebrauch der Mittel ist es wichtig, diese auf das Mikrofasertuch
zu sprühen, da Flüssigkeitsmenge und Sprührichtung
nicht vollständig kontrolliert werden können
Ein häufiges Problem ist das Reinigen der Display-Einfassung.
Mit dem Applikator der Firma Allsop gelingt dies einfacher,
sonst ist das Utensil bei der Reinigung eher hinderlich
Service 169

Für Sie getestet:
333
Mehr als Blu-rays
Einkaufsplaner:
Die Toptitel 2010 nach
Genre & Wertung sortiert
Übersicht:
Alle Blu-ray-Tests des
Vorjahres auf einen Blick

Blu-ray 3D
Ob mittels Flachbildfernseher
oder Projektor, 3D macht mittlerweile
auch zu Hause richtig
Spaß. Wir haben die besten
Scheiben auf ihre Tiefenwirkung
geprüft
Avatar 3D
Bilder: 20th Century Fox Home, Disney Home, Warner Home Video
Handlung und Film: In den zweieinhalb Stunden Laufzeit
wird die Geschichte des querschnittsgelähmten US-
Marinesoldaten Jake Sully (Sam Worthington) erzählt.
Selbst die immens weiterentwickelte Medizin bietet
keine Lösung für sein Problem. Da kommt ihm das
militärische Avatar-Forschungsprojekt der RDA (Ressources
Development Administration) gerade recht. Jakes
genetische Eignung führt zu seiner Versetzung auf den
entlegenen Planeten Pandora, der im Gegensatz zur
Erde seine Urwüchsigkeit bewahrt hat. Die dort vorherrschende
Lebensform sind die Na’vi, mit denen die
Menschen Kontakt aufnehmen wollen. Um das zu erreichen,
züchtet das Militär in der Basis „Hell’s Gate“
aus dem genetischen Material des Urvolks zu diesem
Zweck geeignete Körper. Per Seelenwanderung (technisch
erklärt durch ein futuristisches Headset) gelangt
Jakes Geist in den über drei Meter großen, blauen Avatar,
was für ihn einen kompletten Neubeginn bedeutet. Er
kann in der für Menschen giftigen Atmosphäre atmen,
ist stärker, schneller und widerstandsfähiger als zuvor.
Doch das Wichtigste ist: Er kann wieder laufen. Zeitnah
trifft er die Na’vi-Prinzessin Neytiri (Zoe Saldana), die ihn
wegen seiner tölpelhaften Bewegungsart im Dschungel
zur Schnecke macht. Zugleich kommt hier ein weiterer
hochinteressanter Aspekt zum Zuge: Die Na’vi besitzen
die Fähigkeit, in den Geist der Tiere einzudringen, um
mit ihnen zu kommunizieren. Für Jake bedeutet das in
einem kaum greifbaren abstrakten Sinne einen weiteren
Seelentransfer während seiner bestehenden Seelenwanderung.
All diese Ereignisse verändern seine Sicht auf
die Natur, die Welt und das Leben für immer, was ihm
Der dreidimensionale Dschungel von Pandora saugt
Sie förmlich ein
die Rückkehr in seinen schwachen, vergifteten Körper
erschwert. Die Frage ist jetzt: Wird er sein bisheriges
Menschsein aufgeben und bei den Na’vi bleiben?
Blu-ray 3D: Sobald man in der Eröffnungssequenz mit
den Cryo-Kammern angekommen ist, packt einen wieder
das große Staunen, das wohl jeder gespürt hat, der
damals „Avatar“ zum ersten Mal gesehen hat. Die ersten
Sekunden bringen also den erhofften 3D-Aha-Effekt,
man wird förmlich hineingesogen in den Bildschirm.
Die Tiefenwirkung ist stellenweise wirklich atemberaubend,
wird zwischendurch immer wieder etwas dezenter
eingesetzt, nur um dann erneut kräftig anzuziehen.
Insgesamt wird eine gute Abmischung zwischen sehr
plastischen und eher unauffälligen Sequenzen erreicht,
was den Seheindruck stets angenehm, abwechslungsreich
und in keiner Weise anstrengend macht. Besonders
beeindruckt hat uns die Sequenz, in der Jake vor dem
wütenden Thanator flüchtet: Trotz extrem dynamischer
Kamerabewegungen und Unmengen von Details bleibt
der Gesamteindruck stets scharf, fokussiert und mit
einer guten räumlichen Tiefe ausgestattet. Doch bei aller
Begeisterung: Ganz perfekt ist der 3D-Genuss nur mit
einem entsprechend hochwertigen Display. Die schiere
Menge der Bildebenen, der unglaublich vielfältigen Details,
die jede einzelne Szene beleben, stellen 3D-Fernseher
der ersten Generation vor Schwerstaufgaben. Immer
dann, wenn Objekte zu weit in den Vordergrund ragen
oder mit auffälligen Tiefenunschärfen gearbeitet wird,
können sich Doppelkonturen einschleichen. Die aktuelle
Gerätegeneration präsentiert die anspruchsvolle Blu-ray
3D aber fehlerfrei.
Originaltitel: Avatar 3D
Land/Jahr: US, GB/2009
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: James Cameron
Darsteller: Sam Worthington, Zoe Saldana,
Sigourney Weaver
Laufzeit: 162 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: vorerst nur im Panasonic-Bundle
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: man endlich „Avatar“ auch in den eigenen vier
Wänden dreidimensional erleben kann. Technisch gesehen handelt es
sich bisher um die beste Blu-ray 3D am Markt!
Technik 10/10
Bildqualität 10/10
Tonqualität 10/10
3D-Effekt 9,5/10
1
Top-Liste
Avatar 179
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 180
Jagdfieber 180
Monster und Aliens 181
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 181
Ich – Einfach unverbesserlich 181
Deep Sea 181
Dinosaurier – Giganten Patagoniens 181
Streetdance 3D 181
Der Polarexpress 182
Shrek-3D-Collection 182
Cats And Dogs – Die Rache der Kittiy Kahlohr 182
Coraline 182
Monster House 182
Ice Age 3 182
Demnächst
Alice im Wunderland 3D
Auch wenn der Film nur nachträglich
in die dritte Dimension
transferiert wurde, wartet die
plastische Version auf Blu-ray
3D mit einem hohen Schauwert
auf und lässt Tim Burtons
Interpretation von „Alice im Wunderland“ noch effektvoller
und immersiver erscheinen.
Vertrieb: Disney Home VÖ: 10. Februar 2011
Legende der Wächter 3D
Das Animationsspektakel rund
um die Eule Soren glänzt mit einer
unglaublichen Detailverliebtheit
und Plastizität. Das Medium der
Blu-ray 3D wird an dieser Stelle
voll ausgenutzt und die epische
Eulenschlacht kann mit einer glasklaren Darstellung
selbst der Vorzeige-3D-Blu-ray „Avatar“ Paroli bieten.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 25. Februar 2011
Blu-ray-Tests 171

Blu-ray 3D
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte 3D
Handlung: Wer kennt sie nicht, die scheinbar unendlich
oft verfilmte Geschichte von Ebenezer Scrooge,
dessen miesepetriges Weihnachtsempfinden von drei
Heimsuchungen in die feierlichste Stimmung seines
Lebens gewandelt wird? Robert Zemeckis’ („Zurück in
die Zukunft“) Interpretation wagt sich jedoch wesentlich
weiter in die traumwandlerische Läuterung des
alten Griesgrams, als dies standardmäßige Dickens-
Verfilmungen bisher taten.
Film: So gestaltet sich beinahe der komplette Film als
märchenhafte Verfolgungsjagd durch das nächtliche
London, die sich schrittweise in einen wahrhaften
Albtraum verwandelt. Fliegt Jim Carreys CGI-Scrooge
zunächst noch durch herzerwärmende Kindheitserinnerungen,
wandeln sich die Bilder zu bitterschwarzen
Trauergemälden, die den Horror der Zukunft in einer
beängstigenden Endgültigkeit präsentieren.
Blu-ray 3D: Durch die zahlreichen Flugsequenzen,
die eine perfekte Demonstration dessen geben, was
ein richtiger 3D-Einsatz im Film bewirken kann, gestaltet
sich das Filmschauen als schwindelerregende
Achterbahnfahrt, die es in solch einem Schärfegrad
derzeit auf keiner anderen 3D-Blu-ray zu entdecken
gibt. Von Überanstrengung kann hier trotzdem nicht
die Rede sein, denn die Filmemacher fanden stets
genau den Mittelweg zwischen Entspannung und purer
Begeisterung. Die räumliche Tiefe so vorsichtig und
zugleich wirkungsvoll einzusetzen, ist eine echte Meisterleistung,
hier hat Robert Zemeckis ganze Arbeit
geleistet. Der Anblick der detailliert ausstaffierten Inneneinrichtungen
sowie der samtig fallenden Schneeflocken,
die in scheinbar grenzenlosen Tiefenebenen
übereinandergelegt wurden, ist so real, dass man
sich glatt in der virtuellen Weihnachtswelt verliert und
den Alltag unbemerkt hinter sich lässt. Das 3-Disc-Set
besteht aus der Blu-ray 3D, der normalen Film-Blu-ray
samt weiterem Bonusmaterial sowie einer Digital Copy
auf DVD.
Originaltitel: A Christmas Carol 3D
Land/Jahr: US/2009
Vertrieb: Disney Home
Bildformat: MVC, 2.40 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Jim Carrey, Colin Firth,
Gary Oldman
Laufzeit: 95 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 18. November 2010
Film 6/10
Empfehlenswert, weil: dieser Weihnachtstraum schon in 2D gut aussieht,
in 3D jedoch seine volle Stärke ausspielt. Disneys erste Blu-ray
3D ist wie eine Freifahrt durch eine Themenpark-Attraktion.
Technik 9,5/10
2
Hochaufgelöst und extrem plastisch: „Disneys Eine
Weihnachtsgeschichte“ bietet ein tolles 3D-Erlebnis
Vor allem die räumliche Tiefe beeindruckt nahezu in
jeder Szene und öffnet das Fenster zur Filmwelt
Bildqualität 10/10
Tonqualität 9/10
3D-Effekt 9/10
Jagdfieber 3D
Handlung: Eigentlich lebt der Bär Boog nicht seiner
Art entsprechend, sondern vielmehr wie ein Mensch.
Er haust in einer Garage, kuschelt mit einem Teddybär
namens Mr. Dinkleman und tritt als Artist in Shows auf.
Eines Tages rettet er dem Hirsch Elliot das Leben, der
seinerseits glaubt, dass Boog von Menschen gefangen
gehalten wird. Dieser will aber gar nicht befreit werden.
Nach einem Einbruch in einen Laden wird er jedoch von
seinem Frauchen ausgesetzt und muss sich nun mit
Elliot in der Wildnis beweisen.
Film: Die Geschichte ist simpel und schnell durchschaut,
dennoch wirken die Charaktere ungemein sympathisch
und die wortwitzigen Dialoge und schrägen Situationen
verheißen einen netten Filmabend – und der
Animationsfilm fühlt sich auf der Blu-ray 3D pudelwohl.
Vor allem die Charaktere sind sehr ausmodelliert und
profitieren extrem von der 3D-Darstellung
Blu-ray 3D: Bis auf die flachen, weil gezeichneten Matte-Painting-Hintergründe
stechen hier kleinste Details
sprichwörtlich ins Auge. So kommt es schon einmal
vor, dass Elliots pausenlos plapperndes Mundwerk
aus dem Bildschirm ragt, als wolle der Hirsch gefüttert
werden. Diesem Drang sollten Sie jedoch besser
widerstehen, ebenso wie jenem, die Chips, Pizzareste
und Bonbons vom Boden aufzusammeln, die Boog in
seinem kunterbunten Zuckerrausch in Ihr Wohnzimmer
schnipst. Die Blu-ray 3D von „Jagdfieber“ ist durch ihre
extrem hohe Schärfe, eine sehr gute dreidimensionale
Grundtiefe, den Detailgrad und den plastischen Kontrast
die perfekte Scheibe für einen begeisternden
Familienabend vor dem 3D-Fernseher. Es gibt einige
wenige Stellen, in denen Elemente des Vordergrunds
In wenigen Szenen stechen Elemente so weit hervor,
dass die Augen diese nur schwer fokussieren können
so weit herausragen, dass die Augen sie nicht mehr
richtig erfassen können und dadurch überanstrengt
werden. Solche Szenen kommen jedoch nur selten vor,
wodurch sich der Stresspegel in Grenzen hält. Die Audioabmischung
gestaltet sich eher zurückhaltend, hier
gibt es höchstens während der Wildwassertour oder
der Kämpfe „Waldtier gegen Stadtmensch“ gewisse
Aha-Momente, die mit dem Grad der visuellen Reize
gleichziehen. Nachsichtigerweise können Sie auch im
Menü bestimmen, ob Sie die 3D- oder die 2D-Variante
des Films sehen wollen.
Originaltitel: Open Season 3D
Land/Jahr: US/2006
Vertrieb: Sony Pictures Home
Bildformat: MVC, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: R. Allers, J. Culton, A. Stacchi
Sprecher: Jürgen Vogel, Thomas Heinze,
Alexandra Neldel
Laufzeit: 86 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 16. November 2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: Boogs Ausflug in die Natur hochgradig witzig
ist und die 3D-Darstellung ausgezeichnet ausfällt. So kuschelig wie
dieser Bär sah bisher noch kein 3D-Vieh aus.
Technik 9/10
Bildqualität 10/10
Tonqualität 8/10
3D-Effekt 9/10
3
Bilder: Disney Home, Sony Pictures Home
172 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Eurovideo, Paramount Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures Home, Universum, Warner Home Video
Monster und Aliens 3D
4 Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 3D 5
Was hier für ein 3D- und Actionfeuerwerk
Die Tiefenwirkung ist stets gut bis
abgebrannt wird, gehört
sehr gut, schauen Sie sich nur einmal
eindeutig mit zum Spektakulärsten,
die Szene in New York mit den Hunderten
was man als stolzer Besitzer einer
von Taxis an. Die Sequenz, in der
kompletten 3D-Ausstattung vorführen
Flint auf einen gigantischen Spaghet-
kann. Positiv zu erwähnen ist
tiwirbelsturm zuläuft und die Kamera
vor allem der Umstand, dass trotz
ihn extrem dynamisch von hinten verfolgt,
des teilweise atemlosen (Schnitt-)Tempos des Films die
ist einfach nur atemberaubend. Ähnlich spektakulär
schier überbordende Flut an dreidimensionalen Effekten
ist auch der Moment, als sich der geniale Erfinder mit den
immer Schritt hält. Das bekannte Phänomen, dass liebenswerten Glubschaugen energisch über einen Tisch zu
schnelle Kameraschwenks und dynamische Schnittfolgen
seinem Vater lehnt, quasi aus dem Bildschirm heraus und
gewöhnlich Gift für eine makellose räumliche Dar-
mitten ins eigene Gesicht. Dieser Film ist ein Schlaraffen-
stellung sind, ist hier so gut wie nie zu beobachten. land, in das man sich nur allzu gerne hineinsaugen lässt.
Originaltitel: Monsters vs. Aliens 3D
US/2009
Vertrieb: Paramount Home Film 7/10
Bildformat: MVC, 2.35 : 1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Empfehlenswert, weil: die 20-Meter-Frau
Susan und ihre tierische Monstercrew die
aktuellen Möglichkeiten und das große Potenzial
Regie: R. Letterman, C. Vernon
der 3D-Blu-ray in einem unglaublich
Sprecher: Ralf Möller, Oliver Kalkofe
unterhaltsamen Film auf den Punkt bringen.
Laufzeit: 94 min
Technik 9/10
FSK: ab 6 Jahren
Bild 9,5/10
Ton 8,5/10
vorerst nur im Samsung-
Starttermin:
Bundle erhältlich
3D-Effekt 9/10
Originaltitel: Cloudy With A Chance Of Meatballs 3D US/2003
Vertrieb: Sony Pictures Home Film 6/10
Bildformat: MVC, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: es kaum eine andere
Blu-ray auf dem Markt gibt, die die Möglichkeiten
der Technik so konsequent und routiniert
Regie: P. Lord, C. Miller
einsetzt. Die 3D-Version macht aus einem guten
Sprecher: Robin Kahnmeyer,
Film ein großartiges Stück Entertainment!
Luisa Wietzorek
Technik 9/10
Laufzeit: 90 min
Bild 9,5/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 1. Juni 2010
3D-Effekt 9/10
Ich – Einfach unverbesserlich 3D 6 Deep Sea 3D
7
Die Umsetzung des in nativem 3D
Bis auf wenige anstrengende Szenen
geplanten und produzierten Films
faszinierten vor allem die ho-
auf Blu-ray 3D ist nahezu makellos.
he Detailfülle und die glasklare,
Abzüge gibt es für die „nur“ gute
räumliche Tiefe. Mit solch einem
Tiefenausdehnung und (sehr selten)
guten 3D-Effekt wünschen wir uns
zu entdeckende Doppelkonturen
auch zukünftige Umsetzungen von
(besonders bei scharfkantigen Häuserfronten
Dokumentationen. Einzige Mankos
oder beim Zeitlupeneffekt an der Schießbude sind höchstens das fehlende Bonusmaterial sowie der
gut zu erkennen). Ansonsten begeistern zahlreiche dynamische
nicht vorhandene Lossless-Ton. Bei der Kürze des Films
„Into-the Face“-Effekte (Nahaufnahmen der hätte durchaus noch mehr Material auf die Scheibe
Gesichter, schwereloser Minion, Spitze von Grus Fahrzeug)
gepasst. Immerhin stellen die 40 Minuten Hauptfilm
und auch die spektakuläre Achterbahnfahrt im keine Dauerbelastung für Ihre Augen dar, weshalb ei-
Vergnügungspark wirkt ähnlich mitreißend wie im Kino. ne Überanstrengung nahezu ausgeschlossen ist.
Originaltitel: Despicable Me 3D
US/2010 Originaltitel: Deep Sea 3D
CA, US/2006
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 8,5/10
Bildformat: MVC, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: sich der Aniamtionsspaß
im wahrsten Sinne des Wortes
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
wie eine Achterbahnfahrt anfühlt und
Regie: C. Renaud, P. Coffin die 3D-Einstellungen echten Schauwert
Sprecher: Oliver Rohrbeck, Jan
aufweisen.
Delay, Nana Spier Technik 9/10
Laufzeit: 95 min
Bild 10/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 3. Februar 2011
3D-Effekt 8,5/10
Dinosaurier – Giganten Patagoniens 3D
Dieser unterhaltsame Ausflug nach
Patagonien erweckt per Computeranimation
gigantische Dinosaurier
zum Leben, genau dort, wo sie
vor Millionen von Jahren gelebt
haben. Was einem bei diesem
für die IMAX-Kinos produzierten
Titel sofort ins Auge fällt, ist die wirklich unglaubliche
Tiefenausdehnung, die hier beinahe permanent
erreicht wird. Der 3D-Effekt geht ins Extrem und erlangt
dadurch stellenweise eine atemberaubende Qualität
und Realität. Im Gegenzug muss man dafür mit
Sequenzen leben, die unser Sehen einfach überfordern.
Originaltitel: Dinosaurs – Giants Of Patagonia 3D
CA/2007
Vertrieb: Eurovideo
Film 6,5/10
Bildformat: MVC, 1.78 : 1
Empfehlenswert, weil: die dritte Dimension
noch besser erahnen lässt, wie anders das
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Leben auf der Erde einst gewesen sein muss.
Regie: Marc Fafard
Nach dem Genuss dieser Scheibe ist unsere
Lust auf „Jurassic Park 4“ enorm gestiegen!
Sprecher: –
Technik 8/10
Laufzeit: 41 min
Bild 9/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 9. Dezember 2010
3D-Effekt 8/10
8
Vertrieb:
Warner Home Video Film 9,5/10
Bildformat: MVC, 1.78 : 1 Empfehlenswert, weil: die Unterwasserdoku
Tonformat: DD 5.1
mit den skurrilen Wesen aussieht, als
würde Tim Burton für sie verantwortlich
Regie:
Howard Hall
zeichnen. Ohne Zweifel ist „Deep Sea“ derzeit
die beste 3D-Doku am Markt.
Sprecher: –
Technik 9/10
Laufzeit: 45 min
Bild 9,5/10
FSK:
ab 6 Jahren Ton 9/10
Starttermin: 3. Dezember 2010 3D-Effekt 8,5/10
Streetdance 3D
Für die Aufnahmen wurde neben der
neuartigen Red-One-Kamera auch
die SI-2K-Digitalkamera von Silicon
Imaging verwendet, was sich in den
flexiblen Aufnahmen bemerkbar
macht. Dennoch zeigen sich immer
wieder Schwächen bei der Schärfe,
die bei der Konsumierung der 3D-Version glücklicherweise
kaum auffallen. Der Wechsel zwischen großer räumlicher
Tiefe (während der Tanzeinlagen) und entspannender
Flachheit geht geschmeidig vonstatten, eine gewisse
Grundtiefe bleibt stets vorhanden. Trotz der 3D-Inhalte
hält die Scheibe auch noch 65 Minuten SD-Bonus bereit.
Originaltitel: Streetdance 3D
Vertrieb: Universum
Bildformat: MVC, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: M. Giwa, D. Pasquini
Darsteller: Richard Winsor,
Nichola Burley
Laufzeit: 99 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 5. November 2010
9
GB/2010
Film 6/10
Empfehlenswert, weil: die Suche nach dem Superstar
in 3D richtig Spaß macht. Technisch macht
die Disc einiges her und als Vortänzer zeigt dieser
Titel, wie man’s richtig macht. Aber lassen Sie sich
nicht von der Anaglyphen-Version reinlegen.
Technik 7,5/10
Bild 7,5/10
Ton 7,5/10
3D-Effekt 8/10
Monster und Aliens 3D
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 3D
Ich – Einfach unverbesserlich 3D
Deep Sea 3D
Dinosaurier – Giganten Patagoniens 3D
Streetdance 3D
Blu-ray-Tests 173

Blu-ray 3D
Der Polarexpress 3D
Shrek-3D-Collection
Cats And Dogs – Die Rache der Kitty Kahlohr 3D
Coraline 3D
Monster House 3D
Ice Age 3 3D
10
Der Polarexpress 3D
James Cameron hat mit seinem weiterentwickelten
Performance-Capturing-
Verfahren inzwischen die Messlatte
für die überzeugende Verschmelzung
von Schauspielkunst und Computeranimation
deutlich nach oben gesetzt –
im direkten Vergleich sehen die Figuren
aus dem „Polarexpress“ dagegen im wahrsten Sinne
des Wortes alt aus. Doch das neue 3D-Verfahren kommt
dem etwas angestaubten Film zugute, bringt Dynamik
und Lebendigkeit hinein und ist bis auf wenige kritische
Szenen, die einem schon leicht die Augen verdrehen, angenehm
und mit einer überzeugenden Grundtiefe umgesetzt.
Originaltitel: The Polar Express 3D
US/2004
Vertrieb: Warner Home Video Film 7/10
Bildformat: MVC, 2.40 : 1
Empfehlenswert, weil: die charmante Reise
in die Kindheit eine plastische Neuauflage
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
verdient hat und alle, die den Film noch
Regie: Robert Zemeckis
nicht kennen, sollten der soliden 3D-
Fassung eine Chance geben.
Darsteller: Tom Hanks
Technik 8/10
Laufzeit: 100 min
Bild 8/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 3. Dezember 2010
3D-Effekt 7,5/10
12
Cats And Dogs – Die Rache der Kitty Kahlohr 3D
Zwar haben wir es hier einmal mehr
mit einem Titel zu tun, der nicht in
nativem 3D konzipiert und gefilmt,
sondern nachträglich in die dritte
Dimension konvertiert wurde, allerdings
können wir Entwarnung geben,
das Ergebnis bei „Cats And Dogs“
ist weit weniger enttäuschend als etwa bei „Kampf der
Titanen“. Es sorgt zwar nicht für Begeisterungsstürme,
schadet dem Film aber auch in keiner Weise. Dennoch
muss die Frage gestattet sein, ob es tatsächlich einen
triftigen Grund gab, diese mehr als harmlose Agentenparodie
auf vier Pfoten in die dritte Dimension zu holen.
Originaltitel: Cats & Dogs: The Revenge Of Kitty Galore 3D US, AU/2010
Vertrieb: Warner Home Video Film 5/10
Bildformat: MVC, 1.78 : 1
Empfehlenswert, weil: vor allem die ganz
Kleinen mit den tierischen Stars glücklich
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
werden dürften. Für alle anderen bietet
Regie: Brad Peyton
der Film immerhin eine solide Technik
Sprecher: Tommi Piper,
nebst 3D-Effekt.
Heiner Lauterbach Technik 8/10
Laufzeit: 82 min
Bild 9/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 13. Dezember 2010
3D-Effekt 7/10
11
Shrek-3D-Collection
Der Erwartungshaltung nach dürfte
Teil vier das technische Glanzstück
der Box sein. Und tatsächlich wirkt
hier alles noch einen Tick organischer
und die Grundtiefe lässt an keiner
Stelle zu wünschen übrig. Kleinste
Elemente wie etwa Staubpartikel, die
alle ihre eigene Tiefenebene zu besitzen scheinen, sind zu
jeder Zeit schön anzuschauen. Entscheidungen zu Kamerafahrten
sowie zur Perspektivwahl wurden verstärkt unter
Berücksichtigung des 3D-Aspekts getroffen, weshalb es
trotz der eher statischen Tiefendynamik sehr viel Spaß
macht, dem bunten Treiben auf dem Bildschirm zu folgen.
Originaltitel: Shrek-3D-Collection
US/2001–2010
Vertrieb: Paramount Home Film 8/10
Bildformat: MVC, 1.78 : 1/2.40 : 1 Empfehlenswert, weil: die „Shrek“-
Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 7.1 (engl.)
Märchen alle in einer Box vereint sind und
in sauberem 3D die Blicke auf sich ziehen.
Regie: A. Adamson, V. Jenson, K. Hierbei handelt es sich um deutlich mehr
Asbury, C. Vernon u. a. als nur ein simples Werbegeschenk.
Sprecher: S. Hehn, E. Schweins
Technik 8/10
Laufzeit: 370 min
Bild 9/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8,5/10
vorerst nur im Samsung-
Starttermin:
Bundle erhältlich
3D-Effekt 7/10
13
Coraline 3D
Der Vorspann zieht einen schnell
ins Geschehen, gefällt mit akzeptabler
Tiefenwirkung und plastischer
Schriftdarstellung. Besonders die
Szenen, in denen einzelne Objekte
direkt auf den Zuschauer zukommen,
sorgen immer wieder für den
berühmten 3D-Aha-Effekt. Der extreme Glanz auf den Haaren
der Figuren wirkt noch einmal lebendiger als auf der
ohnehin schon sehr guten regulären Blu-ray. Insgesamt
merkt man der Produktion aber eine gewisse Zurückhaltung
beim 3D-Einsatz an – ein wenig mehr Mut zum
kalkulierten Risiko wäre hier definitiv angebracht gewesen.
Originaltitel: Coraline 3D
US/2008
Vertrieb: Universal Pictures Film 9/10
Bildformat: MVC, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: die eigentlich
aus der Mode gekommene Stop-Motion-
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.), Dolby Digital
Animation mit der aktuellen dreidimensionalen
Regie: Henry Selick
Technik eine ganz neue Qualität und
Sprecher: Luisa Wietzorek,
Lebendigkeit gewinnt.
Bettina Weiß
Technik 8/10
Laufzeit: 101 min
Bild 10/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 7. April 2011
3D-Effekt 6,5/10
Monster House 3D
14 Ice Age 3 3D
15
Deckungsgleich mit der gruseligen
Die erste halbe Stunde des Films
Sounduntermalung ge-
ist in Sachen Dreidimensionalität
winnt das Gezeigte nur in den
insgesamt eher enttäuschend. Man
Spuksequenzen des Hauses an
merkt doch deutlich, dass „Ice Age
räumlicher Tiefe. Zwischendrin
3“ eines der allerersten großen 3Dist
weder die akustische noch die
Projekte war: Die Anzahl der Effekte
visuelle 3D-Komponente richtig
ist limitiert, außerdem hat man immer
wahrnehmbar, echte Überraschungsmomente bleiben
das Gefühl, dass die Produzenten die Technik mit
aus. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass leicht angezogener Handbremse eingesetzt haben, um
es an den entsprechenden Stellen aber auch den das Publikum nicht zu erschlagen. In der Mitte wird das
meisten Sinn ergibt und es regietechnisch sicherlich
Seherlebnis schon etwas ausgeprägter, aber keineswegs
so gewollt ist, dass jeder dreidimensionale Ein-
so spektakulär, wie man das von einem in nativem 3D
druck mit dem Haus in Verbindung gebracht wird. produzierten Film dieser Größenordnung erwarten darf.
Originaltitel: Monster House 3D
US/2006
Vertrieb: Sony Pictures Home Film 7/10
Bildformat: MVC, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: der gezielt eingesetzte
3D-Effekt für einen angenehmen
Grusel sorgt und die herrlich schräge
Regie: Gil Kenan
Atmosphäre an den familientauglichen
Sprecher: Maximilian Artajo,
Horrortrash der 1980er Jahre erinnert.
Johannes Walenta Technik 8,5/10
Laufzeit: 90 min
Bild 9,5/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 16. September 2010
3D-Effekt 6,5/10
Originaltitel: Ice Age 3 3D
US/2009
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 6,5/10
Bildformat: MVC, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: ein Ausflug in die
Eiszeit mit Sid und Freunden immer ein gelungener
Spaß ist – was man von der 3D-Umset-
Tonformat: DTS 5.1, (engl.) DTS-HD MA 7.1
Regie: Carlos Saldanha
zung nicht durchgängig behaupten kann, da
Sprecher: Otto Waalkes, Arne Elsholtz
bleibt für Teil vier noch viel Luft nach oben.
Laufzeit: 94 min
Technik 8/10
FSK: ab 0 Jahren
Bild 9,5/10
Ton
Starttermin: vorerst nur im Panasonic-
9,5/10
Bundle erhältlich
3D-Effekt 5/10
Bilder: 20th Century Fox Home, Paramount Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures, Warner Home Video
174 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Action
Was kann es Besseres geben als
einen zünftigen Actionkracher,
der einen den Alltag für eine Weile
vergessen lässt? Hier finden
Sie jede Menge davon!
Bilder: Warner Home Video
Sherlock Holmes
Handlung und Film: In Sherlock Holmes’ großem Leinwandabenteuer
stellt Regisseur Guy Ritchie dem Publikum
eine völlig neue Interpretation des Urtyps aller
Detektive vor. Mehr Action, mehr Spannung und mehr
Abenteuer bevölkern nun das viktorianische London
um 1893, weshalb der Film mit einer rasanten Kutschfahrt
beginnt. Während Dr. John Watson (Jude Law)
und Inspektor Lestrade (Eddie Marsan) noch ihre Revolver
überprüfen, arbeitet wie üblich Holmes’ Gehirn
schneller, als Pferde laufen können. Er checkt bereits
die Lage am Bestimmungsort. Anderthalb Prügeleien
später trifft sein Chronist und getreuer Partner Watson
ein, um noch vor der Polizei die actionreiche Drecksarbeit
zu erledigen und die meisten Mitglieder einer
okkulten Veranstaltung aufzumischen, inklusive des
Zeremonienmeisters Lord Blackwood (Mark Strong),
der verhaftet und alsbald zum Tode verurteilt wird.
Die Exekution erfolgt prompt per Galgen, sodass der
Fall ad acta gelegt werden kann und sich die beiden
wieder erbaulicheren Themen zuwenden dürfen: der
Auflösung des gemeinsamen Haushalts, denn Watson
wird heiraten. Doch dann geschieht das Unerwartete.
Ein Friedhofswärter will Blackwood lebendig gesehen
haben, und tatsächlich liegt anstelle seiner Leiche nun
ein ganz anderer Mann in dem Grab. Zurückgekehrt
von den Toten verbreitet der Schwarzmagier nun mit
seiner Geheimgesellschaft in ganz London Angst und
Schrecken. Zeit also für das dynamische Detektivduo,
den rationalen Tatsachen hinter den übernatürlichen
Ereignissen auf die Schliche zu kommen, und das auf
die erdenklich unterhaltsamste Weise. Kein Zweifel, der
Lord Blackwood (Mark Strong) prophezeit Holmes
(Robert Downey Jr.) weitere Morde nach seinem Tod
neue „Holmes“ ist Popcorn-Kino pur, die Darsteller sind
in ihrer charmanten Art einfach grandios. Aber auch
das reicht nicht aus, um den flachen Handlungsinhalt
in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Geschichte ist
simpel, das kann man nicht verbergen.
Blu-ray: Für die beeindruckenden Zeitlupenaufnahmen
der Holmes-O-Vision benutzte Kameramann Philippe
Rousselot die Hochgeschwindigkeitskamera Phantom
Gold, die auch schon dem Prolog von „Zombieland“ zur
makellosen, weil scharfen und kontrastreichen Ästhetik
verhalf. Grundsätzlich liegt die Bildqualität der Warner-
Blu-ray weit über dem Durchschnitt. Das geringe Farbspektrum
simuliert passend das von Schornsteinen gesäumte,
versmogte London um die Jahrhundertwende.
Wenn es etwas gibt, das Guy Ritchies schnelle Action
noch beschleunigen kann, dann ist es Hans Zimmers
fulminanter Soundtrack. Die dynamischen Kompositionen
üben einen permanenten Druck aus und lassen
den Zuschauer kaum zu Atem kommen. Der professionelle
Mix ist luftig und erzeugt mit den stimmungsvoll
beigemischten Atmo-Sounds eine räumliche Weite, die
ihresgleichen sucht. Hier stimmt einfach alles, von
der sauberen Kanaltrennung über die Deutlichkeit der
Dialoge bis hin zur temporeichen Dynamik. Die Bonusausstattung
konzentriert sich auf den Maximum
Movie Mode, der den laufenden Film gelegentlich in
den Hintergrund rückt, damit Regisseur Guy Ritchie die
Herausforderungen des Drehs erläutern kann. Zusätzlich
werden Storyboards, Bild-in-Bild-Kommentare, Artworks
und eine Zeitlinie über die wichtigsten Ereignisse
in Holmes’ Leben eingeblendet.
Originaltitel: Sherlock Holmes
Land/Jahr: US, DE/2009
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DD 5.1, Dolby True HD 5.1 (engl.)
Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law,
Rachel McAdams
Laufzeit: 128 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 28. Mai 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: Robert Downey Jr. und Jude Law eine bemerkenswert
unterhaltsame Zweimannshow abhalten, die zwar rein gar
nichts mit einem Krimi gemein hat, dafür aber absolut stylish ist.
Technik 8,5/10
Bildqualität 8/10
Tonqualität 9,5/10
Bonusmaterial 8/10
1
Top-Liste
Sherlock Holmes 175
Iron Man 2 176
Kick-Ass 176
Green Zone 177
Largo Winch – Tödliches Erbe 177
Lucky Number Slevin 177
Little Big Soldier 177
Das A-Team – Der Film 177
Die Maske des Zorro 177
Terminator – Die Erlösung 178
Centurion 178
Mulan – Legende einer Kriegerin 178
Apocalypto 178
Red Cliff 178
Tiger & Dragon 178
Demnächst
Lethal Weapon
Erstmals gibt es die komplette Reihe
in einer Box auf Blu-ray zu kaufen.
Neben den vier aufwendig
restaurierten Filmen ist eine exklusive
Bonusdisc mit vier neuen und
umfangreichen Hintergrunddokumentationen
von Regisseur Richard Donner enthalten,
für den Extrahunger ist also auch bestens gesorgt.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 19. November 2010
Salt
Was für ein Glücksfall, dass Angelina
Jolie Tom Cruise die Hauptrolle
im Agentenhit „Salt“ kurz
vor Drehbeginn noch vor der Nase
wegschnappte. So macht die intelligente
Hatz durch das fiktive
Kalter-Krieg-Szenario doppelt so viel Spaß – hier wird
gekonnt mit gängigen Genrekonventionen gebrochen.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 6. Dezember 2010
175
Blu-ray-Tests 175

Action
Iron Man 2
Handlung: Teil eins endete mit dem Knalleffekt, dass Tony
Stark (R. Downey Jr.) vor aller Welt zugab, der Mann hinter
der stählernen Maske zu sein. Inzwischen sieht er sich unter
immensem Druck vonseiten der Regierung, die ihn dazu
drängen will, die fortschrittlichste Waffentechnologie
der Welt mit dem amerikanischen Militär zu teilen. Die Lage
wird schließlich richtig unangenehm, als sich herausstellt,
dass auch seine Gegner mächtig aufgerüstet haben
und mittlerweile über eine vergleichbare Anzugtechnik
verfügen. Sein Gegner Ivan Vanko (M. Rourke) alias
Whiplash ist lediglich Erfüllungsgehilfe für die Großmannssucht
des Industriellen Justin Hammer, der mit seinem eigenen
Waffenunternehmen händeringend nach Anschluss
an die überlegene Technik von Stark Industries sucht.
Ivan (Mickey Rourke) ist etwas erbost, dass er einen
neuen Kakadu untergeschoben bekommt
Robert Downey Jr. spielt erneut den egozentrischen
Playboy in gewohnt charmanter Art
Film: Sam Rockwell spielt diesen rücksichtslosen Kapitalisten
mit sichtlichem Spaß an der Sache und positioniert
seine Figur so als durchaus ernst zu nehmendes Gegengewicht
für einen abermals toll aufgelegten Robert Downey
Jr. „Iron Man 2“ spart nicht an Ideen, die über den Horizont
eines in sich geschlossenen und nach völlig eigenen
Regeln funktionierenden Comicuniversums hinausgehen.
Am deutlichsten werden die Themen Militär- und Kapitalismuskritik
herausgearbeitet, doch auch der Sub-
Plot um die Suche nach einer alternativen Energiequelle
kommt nicht zu kurz.
Blu-ray: Die Bilder der Blu-ray sind durchgängig scharf
und detailreich, farblich nicht zu sehr nachbearbeitet,
sodass ein eher realistischer als übertrieben comicähnlicher
Look erzielt wird. Den makellosen, sehr technischen
Gesamteindruck ohne jeglichen Anflug von sichtbarem
Korn bezahlt man allerdings mit einem recht flachen,
nicht besonders plastischen Bild. Die Actionszenen bieten
jede Menge Futter für die heimische Boxenanlage, mit krachenden
Bässen und sehr guter Signalortung fühlt man
sich bei den Kämpfen des Öfteren mittendrin statt nur
dabei. Die Special Features bieten mit Audiokommentar,
großem Making-of, verschiedenen Featurettes und zahlreichen
entfallenen Szenen ein ausführliches Angebot.
Originaltitel: Iron Man 2
Land/Jahr: US/2010
Vertrieb: Concorde
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Jon Favreau
Darsteller: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow,
Scarlett Johansson
Laufzeit: 125 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 7. Oktober 2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: man hier eine pralle Comicverfilmung mit starker
Action und tollen Darstellern bekommt – die sehr hohen Erwartungen,
die Teil eins ausgelöst hat, werden fast zu hundert Prozent erfüllt.
Technik 8/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 7/10
2
Kick-Ass
Handlung: Dave Lizewski (A. Johnson) ist ein ganz
normaler Teenager, der seine Nachbarschaft nach
Leibeskräften sicherer machen möchte, ganz so,
wie es seine Comicvorbilder Superman und Co.
praktizieren. Dass ihn jedoch nicht einmal das bei
Ebay ersteigerte Kostüm zu einem Superhelden
macht, erfährt er schmerzhaft bei seinem ersten
Einsatz. Natürlich ist Dave nicht der einzige maskierte
Gangster-Jäger. So trifft er auf den schwer
bewaffneten Vigilanten Big Daddy (N. Cage) und
seinen brutal vorgehenden Kompagnon, einen perfekt
trainierten Klingenschwinger mit unstillbarem
Blutdurst, dem Hang zu derben Kraftausdrücken
und dem Körper eines elfjährigen Mädchens.
Film: Hier scheiden sich dann auch die Geister. Die
„Hör zu, Junge. Ich erklär’s Dir noch ein letztes Mal.
Ich bin nicht Batman und das ist auch nicht Robin ...“
einen stoßen sich an der verherrlichten Brutalität,
die anderen an der zu geringen Vigilanten-Kritik.
Wiederum andere denken gar nicht über die Botschaft
des Films nach und sehen ihn einfach als
unterhaltsame schwarze Komödie. Doch eines kann
man dem Film nicht absprechen: Er ist absolut
stylish. Im starken Kontrast zu seinem bisherigen
OEuvre setzt Jungregisseur Matthew Vaughn („Layer
Cake“) auf knallig-bunte Farben und eine helle Umgebung
kombiniert mit total schräger Musik.
Blu-ray: Fast so, als breche er mit all seinen
bisherigen Stilmitteln, bedient sich Vaughn einer
leichten Überbelichtung sowie diverser (Tiefen-)
Unschärfen am Bildrand, die sich manchmal leider
auch über das ganze Bild ziehen. Konturen bleiben
In so einem Aufzug kann man eigentlich nur blöde
aus der Wäsche schauen: Kick-Ass (Aaron Johnson)
dennoch stets gut sichtbar, dank des gut eingepegelten
Kontrasts. Der Audiomix konzentriert sich
auf die Unterhaltungen und wurde mit einer bemerkenswerten
Dynamik ausgestattet. Sehr schön
brennt sich vor allem der eingängige Soundtrack
ein, der den Spaßfaktor der akustisch imposant
umgesetzten Action höher schraubt. Über zwei
Stunden lang entführt das HD-Bonusmaterial in
die Welt der Vigilanten. Fünf prall gefüllte Galerien
zeigen John Romita Jr.s Zeichnungen und
die Produktionsdesigns.
Originaltitel: Kick-Ass
Land/Jahr: GB, US/2010
Vertrieb: Universal Pictures Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Nicolas Cage, Aaron Johnson,
Chloe Moretz
Laufzeit: 118 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 16. September 2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: der Look so frisch wirkt. Ansonsten ist das
Filmkonzept eher kontrovers zu betrachten: ernstes Thema, kunterbunt
als Komödie verkleidet, garniert mit einer großen Portion Action.
Technik 8,5/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 8/10
3
Bilder: Concorde, Universal Pictures Home
176 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: 20th Century Fox Home, Constantin, KSM, Sony Pictures Home, Sunfilm, Universal Pictures Home
Green Zone
4 Largo Winch – Tödliches Erbe 5
Jason Bourne im Irak mit politisch-kritischem
Die Figur des Largo Winch, eines
Hintergrund
jungen, unangepassten Außen-
und Greengrass’scher Wackelkamera
seiters und Weltenbummlers, der
– so könnte man „Green
plötzlich an die Stelle seines Vaters
Zone“ oberflächlich beschreiben.
gestellt wird, basiert auf einer in
Jedoch wird das Heldentum des
Frankreich sehr populären Comicvorlage.
Protagonisten Miller (M. Damon)
Mit dem Film soll der Figur
zurückgefahren, um auch einigen Post-9/11-Mechanismen
ein aufpoliertes Image verliehen werden, um daraus
Platz einzuräumen. Der Handkameraeinsatz be-
eine Filmreihe à la James Bond zu kreieren. Technisch
wirkt ausschließlich in dunklen Sequenzen extremes bietet die Scheibe wenig Anlass zur Kritik. Die fast
Bildrauschen und Kontrastschwächen, was von den durchgängig sehr gute Bildschärfe, klare und passende
restlichen, überdurchschnittlichen Parametern und dem Farben, ein fehlerloser Schwarzwert und ein guter Kontrast
schockierend realistischen Actionsound relativiert wird.
sorgen für ein überdurchschnittlich gutes Bild.
Originaltitel: Green Zone
ES, US, FR, GB/2010
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 7,5/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: Greengrass einer
der wenigen Regisseure ist, die es verstehen,
atemlose Spannung aufzubauen
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Paul Greengrass
und sie über die volle Laufzeit des Films
Darsteller: Matt Damon, Yigal Naor,
aufrechtzuerhalten.
Greg Kinnear
Technik 8/10
Laufzeit: 114 min
Bild 7/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 10/10
Starttermin: 29. Juli 2010
Bonus 7/10
Originaltitel: Largo Winch
Vertrieb: Sunflim
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Regie: Jérôme Salle
Darsteller:
Tomer Sisley, Kristin Scott
Thomas, Mélanie Thierry
Laufzeit: 108 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 20. November 2009
FR/2008
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: „Largo Winch“
zumindest Ambitionen hat, seinem großen
Vorbild, James Bond, nachzueifern. Ein
solider und unterhaltsamer Thriller vor
beeindruckender Kulisse.
Technik 8/10
Bild 8,5/10
Ton 8,5/10
Bonus 7/10
Lucky Number Slevin
6 Little Big Soldier
7
Die Geschichte von Pechvogel
Für seinen neuesten großen Actionstreich
Slevin (J. Hartnett) ist zu kompliziert,
nahm sich Chinas Enter-
um sie in wenigen Zeilen wiederzugeben.
tainer Nummer eins, Jackie Chan,
Nur so viel: Einige Ver-
das Thema Frieden zur Brust, um es
wechslungen führen dazu, dass er
in einem erfrischend witzigen Plot
von fiesen Gangstern gejagt wird.
zu verpacken und es seinen Fans in
Aus willkürlich aneinandergereiht
Form eines 95-minütigen, Martialanmutenden
Szenenfolgen wird ein gekonnter kausaler Arts-geprägten Vater-Sohn-Gesprächs zu präsentieren.
Bogen geschlagen, samt unvorhersehbarem Plot-Twist. Zwei verfeindete Soldaten müssen miteinander auskommen
Die Tonspur klingt sehr auf die Mitte gepresst, nur
und kämpfen sich durchs altertümliche China mit al-
gelegentlich wird der Zuschauer in ein Surround- lerlei gefahrvollen Überraschungen. Die visuelle Qualität
Feeling versetzt. Das Bild ist, abgesehen von einigen ist dank neuester Aufnahmetechnik gesichert, das einzig
Kontrastschwächen, äußerst scharf und detailreich. Störende ist die vorrangig entfärbte, staubbraune Optik.
Originaltitel: Lucky Number Slevin
US/2006 Originaltitel: Da Bing Xiao Jiang
CN, HK/2010
Vertrieb: Constantin
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Regie: Paul McGuigan
Darsteller: Bruce Willis, Josh
Hartnett, Lucy Liu
Laufzeit: 110 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 20. Mai 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: auch Quentin Tarantino
seinen Spaß an dem Film gehabt hätte, wenn
er nicht schon von Paul McGuigan umgesetzt
worden wäre. Der Film ist ein intelligenter und
einzigartiger Crime-Thriller.
Technik 7/10
Bild 8/10
Ton 7/10
Bonus 5/10
Das A-Team – Der Film
Hannibal, Face, Murdock und B. A., eine
Handvoll Mexikaner, explodierende
Scheunen, Helikopter mit Raketenwerfer
– welcher Junge konnte sich in
den 1980er und 1990er Jahren schon
der Magie dieser Serie entziehen?
Das volle Gefühl bringt Joe Carnahans
Neuverfilmung nicht zurück, dennoch macht er etwas,
das nicht viele Actionregisseure können: Er inszeniert
einen Mordsspaß. Der Extended Cut bringt eine solide
Technik mit. Der Kontrast ist bisweilen höher angesetzt
als üblich und in den Nachtszenen versagt das Schwarz.
Auch der Sound ist zu undynamisch und laut abgemischt.
Originaltitel: The A-Team
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Joe Carnahan
Darsteller: Liam Neeson, Bradley
Cooper, Quinton Jackson
Laufzeit: 119/133 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 10. Dezember 2010
8
US/2010
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: Hannibal es liebt,
wenn ein Plan funktioniert! In dem Fall geht
er deshalb auf, weil sich der Film und die
Action nicht wirklich ernst nehmen. Schon
mal ’nen fliegenden Panzer gesehen?
Technik 7,5/10
Bild 8/10
Ton 7,5/10
Bonus 7/10
Vertrieb: KSM
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Sheng Ding
Darsteller: Jackie Chan, Leehom
Wang, Peng Lin
Laufzeit: 95 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 15. November 2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: Jackie Chan einfach
all das beherzigt, was sich seine Fans
von ihm wünschen – ein Entertainer,
dessen natürlicher Lebensraum die große
Leinwand ist.
Technik 7/10
Bild 7/10
Ton 8/10
Bonus 6/10
Die Maske des Zorro
Wenn Anthony Hopkins zu alt für
seinen Job als maskierter spanischer
Rächer wird, dann gibt er seine
Maske gern an Antonio Banderas
weiter – eine logische Konsequenz,
wenn man bedenkt, dass allein Banderas’
spanischer Akzent Frauenherzen
zum Schmelzen bringt. Das Rapier schwingende
Vorbild für Batman und eine Reihe weiterer Superhelden
darf natürlich nur astreines Schwarz in Kombination
mit einem vorzeigbaren Kontrast vorweisen,
auch wenn bei der Schärfe Nachholbedarf besteht. Die
Oscar®-Nominierung für den Ton ist absolut verdient.
Originaltitel: The Mask Of Zorro
US, DE/1998
Vertrieb: Sony Pictures Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: Sie besser kein „Z“
in Ihre Brust geritzt bekommen wollen. Also
geben Sie dem klassischsten aller Superhelden
Regie: Martin Campbell
lieber eine Chance! Außerdem ist
Darsteller: Anthony Hopkins,
der Sound bisweilen hörenswert.
Antonio Banderas Technik 7,5/10
Laufzeit: 138 min
Bild 7/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 10. Dezember 2009 Bonus 7/10
9
Green Zone
Largo Winch – Tödliches Erbe
Lucky Number Slevin
Little Big Soldier
Das A-Team – Der Film
Die Maske des Zorro
Blu-ray-Tests 177

Action
Terminator – Die Erlösung
Centurion
Mulan – Legende einer Kriegerin
Apocalypto
Red Cliff
Tiger & Dragon
Terminator – Die Erlösung
Nun ist es passiert, Skynet hat die
atomare Katastrophe herbeigeführt
und die letzten Überlebenden
müssen sich gegen gnadenlose
Killerroboter verteidigen. Zwischen
den Trümmern sammelt sich John
Connor (C. Bale) eine eigene kleine
Armee zusammen, um den Terminatoren innerhalb
ihrer Maschinenfestung den Garaus zu machen.
Der glatte, fast monochrome Look beeindruckt mit
Referenzwerten und trotz zurückhaltender Soundeffekte
jagen dem Betrachter gruselige Metallgeräusche
einen wohligen Schauer über den Rücken.
Originaltitel: Terminator Salvation
US, DE, UK, IT/2009
Vertrieb: Sony Pictures Home Film 6/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: das „Mad Max“-
Flair bei dieser Postapokalypse absolut
stimmig ist und es viele Seitenhiebe zum
Regie: McG
guten alten ersten „Terminator“-Film sowie
Darsteller: Christian Bale, Sam
zu Teil zwei gibt.
Worthington
Technik 8,5/10
Laufzeit: 117 min
Bild 9/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 9,5/10
Starttermin: 30. November 2009 Bonus 7,5/10
Mulan – Legende einer Kriegerin
Ja, es gibt „Mulan“ auch als Realverfilmung.
Die Disney-Studios sind
nicht die Einzigen, die das chinesische
Volksgedicht um die mutige
Kriegerprinzessin interpretieren dürfen.
Natürlich haben auch die Chinesen
ein Recht darauf, ihre eigenen Sagen
auf Film zu bannen. Und die vorliegende Version kann
sich durchaus hören lassen, denn die räumliche Klangkulisse
der Schlachten nimmt geradezu epische Ausmaße
an. Bildtechnisch mangelt es an Schärfe und teilweise
wirken die Aufnahmen wie mit einem Schleier verhangen.
Als Extras gibt es u. a. ein Making-of und Interviews.
Originaltitel: Hua Mulan
Vertrieb: Ascot Elite Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Jingle Ma, Wei Dong
Darsteller: Wei Zhao, Jaycee Chan,
Rongguang Yu
Laufzeit: 114 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 28. September 2010
Centurion
Ein Survival-Film, der im Jahr 117
vor Christus spielt, ist durchaus
innovativ. Beginnt die Handlung
wie das blutige Tutti einer großen
Verstümmelungssinfonie samt massivem
Hack-Rhythmus, setzt sie sich
mit einer spannungsgeladenen Verfolgungsjagd
der (noch) überlebenden Römer fort. An
ihre Fersen heftet sich nämlich die schöne, aber tödliche
Fährtenleserin Etain (Olga Kurylenko). Was bei „Centurion“
wirklich überrascht, ist die beeindruckende Schärfe.
Durch sie und den hohen Kontrast kommen die rauen Texturen
der entfärbten, grauen Bilder exzellent zur Geltung.
Originaltitel: Centurion
Vertrieb: Highlight
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Regie: Neil Marshall
Darsteller:
Michael Fassbender, Dominic
West, Andreas Wisniewski
Laufzeit: 97 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 30. September 2010
11
GB/2010
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: „Centurion“ wie ein
gewaltiges Medley aus den bekanntesten
Schlachtenepen ist. Durch seine Horrornote
erlangt er sogar eine individuelle
Qualität.
Technik 7/10
Bild 8,5/10
Ton 8/10
Bonus 4,5/10
Apocalypto
Mel Gibsons bildgewaltiger Ausflug
in die Welt der Mayas erzählt die
simple und dennoch perfekt funktionierende
Abenteuergeschichte eines
Kriegers, dessen Dorf von einem
konkurrierenden Stamm überfallen
und versklavt wird. Dabei kommt die
Geschichte nahezu ohne Worte aus, wodurch die alles
sagende Körpersprache eine neue Form des visuellen Erzählens
meistert. Unterstützt wird die Urwaldatmosphäre
von dem weiten Klangraum, der die Naturgeräusche und
den Hall realistisch auf alle Kanäle projiziert. Besonderes
Augenmerk verdient zudem die rhythmische Musik.
Originaltitel: Apocalypto
Vertrieb: Highlight
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DD 5.1, PCM 5.1 (Maya)
Regie: Mel Gibson
Darsteller: Rudy Youngblood,
Dalia Hernández
Laufzeit: 138 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 19. November 2009
13
US/2006
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: Gibsons Maya-Spektakel
(in Originalsprache) ein audiovisuelles
Highlight ist, das zwar alte Heldenschemen
bedient, sich aber um neue Wege des
Erzählens bemüht.
Technik 7/10
Bild 8/10
Ton 9/10
Bonus 3,5/10
Red Cliff
14 Tiger & Dragon
15
Aus einem fünfstündigen Zweiteiler
Ang Lees monumentales Martialzu
einen 150 Minuten langen Film
Arts-Kunstwerk um die Unvergäng-
fabrizieren, war sicherlich keine
lichkeit der Liebe eröffnete chinesischen
leichte Entscheidung, macht sie doch
Filmepen dieser Art das
aus einem rigorosen Schlachten-
westliche Kino. 2001 erhielt „Tiger
epos mit Tiefgang und hochgradiger
& Dragon“ gleich zehn Oscar®-
Starbesetzung eine eher unpersönliche
Nominierungen in nahezu sämt-
Erfahrung. Zumindest bei den Bildern tobt sich lichen Kategorien, ein neuer Rekord für einen jenseits der
Regisseur John Woo kräftig aus. Diese glänzen mit USA gedrehten Film. In Anbetracht seines Alters ist die
herausragend inszenierten Riesengemälden aus Menschen,
Körnung des manchmal vernebelten, farblich inakkuramen
Fahnen und Kriegsgerät. Während Nahaufnahten
Bildes entschuldbar. Die hinteren Boxen werden aus-
mit referenzwürdiger Detailgenauigkeit überzeugen,
schließlich von der Musik beansprucht. Ansonsten liefert
schwächeln Massenszenen leider bei der Schärfe. die Tonspur dumpfe Dialoge und klare
Schwertgefechte.
Originaltitel: Chi Bi
Vertrieb: Constantin
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD 5.1
Regie: John Woo
Darsteller: Tony Leung, Takeshi
Kaneshiro
Laufzeit: 148 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 5. November 2009
10
12
CN, US/2009
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: „Mulan“ imposante
Bilder bietet, wie man sie vom chinesischen
Kino gewohnt ist. Mit der gezeichneten
Disney-Version hat das allerdings nichts
gemein.
Technik 7/10
Bild 7/10
Ton 8,5/10
Bonus 4,5/10
CN/2008
Film 6,5/10
Empfehlenswert, weil: der Historienfilm
trotz der enormen inhaltlichen Schnittwunden
nichts von seiner kompromisslosen
Bildgewalt einbüßt. Allerdings fehlt der
Ausbau der Individuen.
Technik 7,5/10
Bild 8,5/10
Ton 9/10
Bonus 5/10
Originaltitel: Wo Hu Cang Long
CH, HK, US/2000
Vertrieb: Kinowelt
Film 8,5/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: Ang Lee mit seiner
filmischen Lyrik der westlichen Welt
die Schönheit des chinesischen Kinos
Regie: Ang Lee
offenbarte. Der Klassiker unter den Wuxia-
Darsteller: Chow Yun-Fat, Michelle
Geschichten.
Yeoh, Zhang Ziyi Technik 5/10
Laufzeit: 120 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 5,5/10
Starttermin: 11. Dezember 2009 Bonus 3,5/10
Bilder: Ascot Elite Home, Constantin, Highlight, Kinowelt, Sony Pictures Home
178 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Concorde Home, Stock.xchng
Shutter Island
Handlung: Die Romanvorlage von Dennis Lehane, der
auch schon die Story für Clint Eastwoods „Mystic River“
geliefert hatte, ist ein kunstvoll konstruiertes Mystery-
Puzzle um die seltsamen Vorkommnisse in einer Irrenanstalt
auf einer entlegenen Insel irgendwo vor der
amerikanischen Ostküste. US-Marshal Teddy Daniels
(Leonardo DiCaprio) versucht gemeinsam mit seinem
Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) das mysteriöse Verschwinden
einer Patientin aufzuklären – hinter der abgeklärten
Fassade des undurchschaubaren Anstaltsleiters
(Ben Kingsley) vermutet er finstere Machenschaften
und unethische Experimente. In einem Rundumschlag
will er das Geheimnis der Insel lösen, doch verliert
er dabei nach und nach selbst die Kontrolle über die
Ereignisse und auch über seine eigene Wahrnehmung.
Film: Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio – das ist
mittlerweile ein ähnlich erfolgreiches und unzertrennliches
Regisseur-Schauspieler-Gespann wie Steven
Spielberg und Tom Hanks oder Tim Burton und Johnny
Depp. Bereits in „Gangs Of New York“, „Aviator“ und
„The Departed“ trug ihre Zusammenarbeit Früchte.
Bei „Shutter Island“ war es dann schon keine Überraschung
mehr, dass die komplexe und anspruchsvolle
Hauptfigur wieder von einem der anerkanntermaßen
besten Schauspieler unserer Tage verkörpert wurde.
DiCaprio trägt die Geschichte von der ersten Minute
an. Er gibt seinen Charakter als wild entschlossenen
Einzelgänger, der immer wieder von den Geistern der
Vergangenheit eingeholt wird und an der Bürde seiner
Taten von einst trotz aller Bemühungen, ein guter und
aufrichtiger Mensch zu sein, zu zerbrechen droht. Seine
Zu Beginn scheint noch alles seinen gewohnten Gang
zu gehen auf dieser mysteriösen Insel
Wandlung vom selbstsicheren Gesetzeshüter zum an
sich und der ganzen Welt zweifelnden Nervenbündel
ist ein konsequent angelegter und schauspielerisch
beeindruckend vorgetragener Prozess, den man über
die gesamte Laufzeit gebannt verfolgt. „Shutter Island“
ist auf den ersten Blick ein klassischer Krimi mit ordentlich
Thriller-Anteilen, der allerdings ganz schnell seine
wahre Tiefe und seine zahlreichen Bedeutungs- und
Handlungsebenen offenbart. Ab und an fühlt man sich
sogar wohlig an David Lynch erinnert – man ist sich einfach
nicht mehr sicher, was für ein Spiel der Ausnahmeregisseur
hier mit einem treibt. Irgendwann scheinen
alle Toten lebendig und alle Lebenden tot zu sein und
Begriffe wie Wahrheit oder Wirklichkeit verlieren bis
zum starken finalen Twist beinahe jegliche Bedeutung.
Blu-ray: „Shutter Island“ ist Heimkino pur. Die Blu-ray
glänzt mit gestochen scharfen Bildern und einem sehr
guten Detailgrad; die leicht entsättigten Farben passen
perfekt zur bedrohlichen Atmosphäre der Handlung.
In keiner einzigen Szene macht sich unangenehmes
Bildrauschen bemerkbar, der Kontrast ist stets optimal
gewählt und bringt die landschaftlich spektakulären
Drehorte auf der Insel voll zur Geltung. Obwohl im Audiobereich
die zahlreichen und engagiert synchronisierten
Dialoge klar im Mittelpunkt stehen, begeistern auch
gelegentliche Surround-Highlights wie die markigen
Donnerschläge und der peitschende Regen während
eines tobenden Unwetters auf der Insel. Sowohl die
deutsche als auch die englische Spur liegen in DTS-HD
Master Audio 5.1 vor und sorgen für ein gleichermaßen
hohes Niveau in beiden Sprachfassungen.
Originaltitel: Shutter Island
Land/Jahr: US/2010
Vertrieb: Concorde Home
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Mark Ruffalo,
Ben Kingsley
Laufzeit: 138 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 2. August 2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: Regielegende Martin Scorsese ein fesselndes
Mystery-Puzzle gelingt, das einen lange im Dunkeln tappen lässt und
mit der schlüssigen Auflösung für einen gelungenen Aha-Effekt sorgt.
Technik 7,5/10
Bildqualität 9/10
Tonqualität 7,5/10
Bonusmaterial 6/10
1
Thriller/
Spannung
Heute schon eine Schießerei
gehabt? Wenn nicht, tauchen
Sie doch ein in die
Welt gnadenloser
Spannung.
Top-Liste
Shutter Island 179
Sieben 180
Collateral 180
Der Ghostwriter 181
Das Urteil – Jeder ist käuflich 181
Eiskalte Engel 181
Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen 181
Ohne Schuld 181
Public Enemy No. 1 181
State Of Play 182
Defiance 182
Public Enemies 182
Vergebung 182
The Football Factory 182
Sin Nombre 182
Demnächst
Inception
Der wohl wichtigste Film des Jahres
spielt nicht nur mit den Träumen
der Protagonisten wie mit einem
Dominospiel. Auch den Zuschauern
verdreht es die Gedanken, wenn
durch Zerrspiegel Unendlichkeiten
geschaffen und ganze Städte wie Briefpapier zusammengefaltet
werden. Ein absolutes Muss für Filmfans.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 3. Dezember 2010
Schwerkraft
Im Leben läuft einfach viel zu viel nach
Plan, sodass es schnell öde wird. Regisseur
Maximilian Erlenwein weiß Rat
für solche Situationen und präsentiert
mit „Schwerkraft“ einen technisch
zwar nicht ganz ausgereiften, dafür
aber inhaltlich umso attraktiveren Thriller. Einmal aus
der Gesellschaft ausbrechen bitte, heißt hier die Devise.
Vertrieb: Eurovideo VÖ: 28. Oktober 2010
Blu-ray-Tests 179

Thriller/Spannung
Sieben
Nicht nur diese Szene bleibt einem lange im Gedächtnis
haften, wenn man den Film einmal gesehen hat
Gwyneth Paltrow sorgt mit ihrer ruhigen Performance
für Wärme und Menschlichkeit in all dem Grauen
Handlung: David Finchers Meisterwerk von 1995 entführt
uns in eine Welt, in der es keine Helden gibt, in der die Großstadt
ein dreckiger, grauer Moloch voller Feindlichkeit und
Verfall ist. Hier ermitteln die Detectives Somerset (Morgan
Freeman) und Mills (Brad Pitt) in einer unfassbar grausamen
Mordserie, in der jede der bestialischen Einzeltaten eine der
sieben biblischen Todsünden widerspiegelt. Je näher die
beiden Detectives der Aufklärung des Falles kommen, desto
tiefer werden sie auch persönlich in den Abgrund gezogen.
Film: Auf brutale, aber intelligente Weise werden in
„Sieben“ die Sünden unserer Gesellschaft thematisiert
und demonstriert, dass niemand ohne Schuld ist. Brad
Pitt und Morgan Freeman schaffen es imponierend, ihre
Rollen auszufüllen, ergänzen sich zu Ideal und gescheitertem
Ideal und werden perfekt vom großartigen
Kevin Spacey als Psychokiller John Doe komplettiert.
Blu-ray: Für alle Heimkino-Begeisterten hält Warners Premium-Collection-Ausgabe
von „Sieben“ ein ganz besonderes
Schmankerl bereit. In der Bonusabteilung findet sich der
Punkt „Mastering für das Heimkino“, in dem geneigten
Blu-ray-Enthusiasten erklärt wird, wo die Schwierigkeiten
im Filmmastering liegen. Hier gibt es u. a. Filmsequenzen zu
sehen, in denen zwischen überarbeitetem und Originalvideomaterial
hin- und hergeschaltet werden kann. Doch wie ist
das vorgestellte Mastering gelungen? „Durchweg gut“ darf
die Antwort lauten: Die Bildqualität erlaubt sich kaum Fehler,
lediglich ein leichtes Bildrauschen ist von Zeit zu Zeit auf
hellen Flächen wahrnehmbar. Bildschärfe und Kontrast geben
aber keinen Anlass zur Klage, sodass sich am Ende ein
homogener visueller Eindruck ergibt. Auch im Audiobereich
erwarten den Zuschauer keine Todsünden, Abmischung und
Räumlichkeit sind sehr gut gelungen. In fast jeder Szene ist
die kalte Unruhe der Großstadt omnipräsent: prasselnder
Regen, surrendes Neonlicht und Verkehrsgeräusche drängen
aus allen Kanälen und unterstützen so die dichte Atmosphäre.
Die Bonussektion bietet weiterhin Interessantes zur
Filmentstehung; einige zusätzliche Szenen befriedigen alle,
die vom „Sieben“-Horror nicht genug bekommen können.
Originaltitel: Se7en
Land/Jahr: US/1995
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 2.40 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: David Fincher
Darsteller: Morgan Freeman, Brad Pitt,
Gwyneth Paltrow
Laufzeit: 126 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 1. Oktober 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: David Fincher ein düsteres Meisterwerk gelungen
ist, in dem die Sünden der Gesellschaft auf brutale Art angeprangert
werden und die Story immer wieder zu überraschen weiß.
Technik 7/10
Bildqualität 7/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 7/10
2
Collateral
Handlung: In „Collateral“ spielt Tom Cruise den
Auftragskiller Vincent, der den Taxifahrer Max (Jamie
Foxx) dazu zwingt, ihn zu fünf seiner zukünftigen
Opfer zu fahren. Dadurch macht er sich der
Mitwisserschaft schuldig. Als Max dann erfährt,
wer Vincents fünftes Opfer sein soll, muss er sich
schnellstens etwas überlegen, um den Soziopathen
aufzuhalten.
Film: Regisseur Michael Mann liefert hier einen
vergleichsweise minimalistischen Psychothriller –
„Collateral“ schafft es, seine beiden Hauptcharaktere
langsam, aber stetig aufzubauen. Durch die
zahlreichen gesprächsarmen Szenen und Einstellungen
soll der Zuschauer die Charaktere allein
durch die Mimik begreifen. Auch aus diesem Grund
Eine Nacht, die Max (Jamie Foxx) nicht so schnell vergessen
wird – es geht um Leben und Tod
setzten sich Michael Mann und Tom Cruise lange
vor den Dreharbeiten zusammen, um Vincents komplette
Vergangenheit zu strukturieren. Die Methoden,
mit denen Michael Mann seine Darsteller auf
ihre Rollen vorbereitet, sind berühmt-berüchtigt. So
ließ er den gebürtigen New Yorker Cruise als Fedex-
Lieferanten tarnen und in einem Einkaufszentrum
ein Paket ausliefern. Dadurch sollte der Darsteller
wieder ein Gefühl für Anonymität bekommen.
Blu-ray: Die Farbgebung der Blu-ray präsentiert
sich sehr kühl, aber dennoch gesättigt und bringt
die Stimmung in den Straßenschluchten von L. A.
perfekt auf den Punkt. Allerdings ist der visuelle
Eindruck durch das sehr körnige Bild etwas getrübt.
Der Kontrast schwächelt in einigen Szenen auch
Grau meliert und mit erschreckender Kälte im Blick
verkörpert Tom Cruise den Auftragskiller Vincent
auffällig, was aber durchaus als Stilmittel durchgehen
kann. Die deutsch synchronisierte Tonspur liegt
lediglich im Dolby-Digital-Format vor: Die Stimmen
klingen meist sehr gepresst, die Brillanz fehlt fast
gänzlich. Der Surround-Mix wurde dezent, aber
gekonnt umgesetzt und bindet den Zuschauer durch
Straßenakustik und gelegentliche Effektsounds gut
ins Geschehen ein. Die Bonusfeatures gibt es leider
nur in SD, allerdings sind diese überaus informativ
und liebevoll zusammengestellt. Nach dem Makingof
des Films ist man definitiv schlauer.
Originaltitel: Collateral
Land/Jahr: US/2004
Vertrieb: Paramount Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Michael Mann
Darsteller: Tom Cruise, Jamie Foxx,
Jada Pinkett Smith
Laufzeit: 120 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 14. Mai 2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: Michael Mann weiß, was einen guten Film ausmacht
– eine tragische Geschichte, glaubhafte Charaktere und viel
Spannung. Top besetzt unterhält „Collateral“ zu jeder Sekunde.
Technik 7/10
Bildqualität 7/10
Tonqualität 7/10
Bonusmaterial 6/10
3
Bilder: Paramount Home, Warner Home Video
180 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: 20th Century Fox Home Kinowelt Home, Koch Media, Splendid, Universum
Der Ghostwriter
4 Das Urteil – Jeder ist käuflich 5
Der britische Ex-Premierminister
Im Mittelpunkt dieser John-Grisham-
Adam Lang sucht händeringend
Verfilmung steht ein Geschworenengericht,
nach einem talentierten Ghostwriter
das über Schuld oder
für seine Memoiren, die er teuer an
Unschuld eines Waffenherstellers
einen Verlag verkauft hat und nun
an einem Amoklauf entscheiden
binnen eines Monats abliefern muss.
muss. Der nicht ganz neue Gerichtsthriller
Die Wahl fällt auf einen in der Branche
kann sich auf Blu-ray sehen
nur als „Geist“ bekannten Autor, der das lukrative lassen. Ein sauberes, rauscharmes Bild mit guten Kontrasten
Angebot annimmt, ohne zu ahnen, auf welches Wagnis
sowie ordentlicher Bewegt- und Detailschärfe
er sich einlässt. Die Blu-ray verbreitet von Minute eins überzeugen. Die DTS-Tonspur kommt frontlastig, aber
an perfektes Kinofeeling, begeistert mit überzeugendem detailliert und mit annehmbarer Dynamik daher. Im
Schwarzwert, tollem Kontrast und exzellenter Schärfe. Bonusteil gibt es den Audiokommentar, ein 12-minütiges
Der Gesamteindruck beim Sound ist ebenfalls hochwertig.
Making-of sowie ein halbes Dutzend Featurettes.
Originaltitel: The Ghost
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Roman Polanski
Darsteller: Ewan McGregor, Pierce
Brosnan, Kim Cattrall
Laufzeit: 128 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 16. September 2010
FR, DE, GB/2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: dieser furiose Mix
aus intensivem Kammerspiel und nervenaufreibendem
Politthriller mit großartiger
Besetzung, ausgesuchten Bildern und aktuellem
zeitgeschichtlichem Bezug punktet.
Technik 7,5/10
Bild 9/10
Ton 8/10
Bonus 6/10
Originaltitel: Runaway Jury
US/2003
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: tolle Darsteller und
ein spannender Plot „Das Urteil“ schlichtweg
zum nächsten sehenswerten Grisham-
Regie: Gary Fleder
Film machen. Dank solider Technik wird
Darsteller: John Cusack, Gene
auch die Blu-ray zur Empfehlung.
Hackman, Rachel Weisz Technik 6,5/10
Laufzeit: 122 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 25. Juni 2010
Bonus 5/10
Eiskalte Engel
6 Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen 7
„Eiskalte Engel“ basiert auf dem Roman
Von Abel Ferraras Original aus dem
„Gefährliche Liebschaften“ von
Jahre 1992 ist bei Werner Herzogs
Choderlos de Laclos. Regisseur Roger
Remake nur noch wenig übrig geblieben.
Kumble verlagerte die Handlung aus
Die eigentliche Krimi-Handlung
dem Paris des 18. Jahrhunderts in
ist raffiniert konstruiert und toll ausgearbeitet,
das gegenwärtige New York. Das Bild
doch Nicolas Cage sieht
ist auf gutem Niveau: Der Schwarzwert
die Geschichte lediglich als Bühne,
ist optimal eingestellt und nur in wenigen Szenen auf der er sich nach Lust und Laune austoben darf. Größ-
schwächelt die Schärfe. Der Sound ist in DTS-HD MA 5.1 tes Manko der Blu-ray ist die nur durchschnittliche Schärfe,
abgemischt und zeichnet sich durch eine gute Räumlichkeit
auch der Detailgrad im Hintergrund geht regelmäßig
aus. Für die Dialoge der Schauspieler wird leider nur in die Knie. Der perkussionsgetriebene Score füllt volltönend
der Center angesteuert. Als Extras gibt‘s ein Making-of,
den Raum und ergänzt die Bilder passend. Als Zuga-
Interviews mit den Darstellern und geschnittene Szenen. be bekommt man ein Making-of sowie starke Interviews.
Originaltitel: Cruel Intentions
US/1999 Originaltitel: The Bad Lieutenant: Port Of Call – New Orleans US/2009
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Roger Kumble
Darsteller: Reese Witherspoon,
Ryan Phillippe
Laufzeit: 97 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 18. Februar 2010
Originaltitel: Pour Elle
Vertrieb: Koch Media
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Fred Cavayé
Darsteller: Vincent Lindon, Diane
Kruger, Lancelot Roch
Laufzeit: 96 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 26. Februar 2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: witzige Dialoge und
eiskalte Protagonisten für prima Unterhaltung
sorgen. Die ehemalige Vampirjägerin
Sarah Michelle Gellar zeigt, dass sie sich
auch in anderen Rollen behaupten kann.
Technik 7/10
Bild 7,5/10
Ton 7,5/10
Bonus 6,5/10
Ohne Schuld
Dieser Film vermag es auch ohne
überdimensionale Stunt-Einlagen
oder Spezialeffekte, den Adrenalinpegel
senkrecht nach oben zu treiben.
In erster Linie ist es die absolute
Glaubhaftigkeit der brisanten
Situationen, die den Zuschauer
fesselt. Wie beim Genrekollegen „Die Bourne Identität“
und dessen Nachfolgern ist eine unterkühlte Türkisnote
festzustellen; Kontrast und Detailschärfe pushen sich
gegenseitig hoch. So gut wie keine Schwächen zeigt
der Heimkinosound, welcher jedweden Raum gut projiziert
und simulierte Geräuschquellen gezielt einsetzt.
8
FR/2008
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: dies ein Thriller
voller Hochspannung ist; nach ähnlichem
Rezept wie „The International“ oder „Die
Bourne Identität“, nur weitaus realistischer
und aufreibender. Unbedingt anschauen!
Technik 6/10
Bild 7,5/10
Ton 8,5/10
Bonus 2,5/10
Vertrieb: Splendid
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Werner Herzog
Darsteller: Nicolas Cage, Eva
Mendes, Val Kilmer
Laufzeit: 122 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 27. August 2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: Nicolas Cage alles
aus sich und der tollen Story herausholt.
Wenn der vielzitierte Ausdruck „Tour de
Force“ jemals angebracht war, dann für
diesen Film.
Technik 6,5/10
Bild 7/10
Ton 7/10
Bonus 5/10
Public Enemy No. 1
Er hat 40 Morde begangen, unzählige
Banken ausgeraubt und mehrere
Anschläge verübt. Nicht ohne
Grund wurde Jacques Mesrine zu
Frankreichs und Kanadas Staatsfeind
Nummer eins. Doch wie wurde
aus einem einfachen Jungen solch
ein skrupelloser Verbrecher? Um den Charme der
1960er und 1970er Jahre so authentisch wie möglich
einzufangen, ist das Filmmaterial in blau-rötlichen (Teil
eins) bzw. grün-bräunlichen Tönen (Teil zwei) gehalten.
Sobald die Actionszenen einsetzen, baut sich eine
angenehme, Spannung erzeugende Räumlichkeit auf.
Originaltitel: L’Instinct De Mort /L’Ennemi Public N°1 FR, CA/2010
Vertrieb: Universum
Film 7/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 5
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: von dieser in Frankreich
sehr bekannten Geschichte bisher
in Deutschland wenig bekannt war. Richets
Regie: Jean-François Richet Verfilmung bietet eine gute Abbildung der
Darsteller: Vincent Cassell, Ludivine
wahren Persönlichkeit Mesrines.
Sagnier, Mathieu Amalric Technik 7/10
Laufzeit: 114/134 min
Bild 8,5/10
FSK: ab 18 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 20. November 2009 Bonus 5/10
9
Der Ghostwriter
Das Urteil – Jeder ist käuflich
Eiskalte Engel
Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen
Ohne Schuld
Public Enemy No. 1
Blu-ray-Tests 181

Thriller/Spannung
State Of Play
Defiance
Public Enemies
Vergebung
The Football Factory
Sin Nombre
10
State Of Play
Der vielschichtige Politthriller basiert
auf einer sechsteiligen Mini-Serie
der BBC und wurde in diesem Remake
auf zwei Stunden eingedampft.
„State Of Play“ ist eine spannende
Verschwörungs- und Enthüllungsgeschichte
in sehr klassischer Manier,
die dank guter Besetzung und intelligentem Drehbuch
überzeugen kann. In Sachen Technik und Ausstattung
gibt die Blu-ray ein solides, wenn auch unspektakuläres
Bild ab. Die Soundkulisse kommt sauber und stimmig daher.
Im Bonusteil finden sich ein Making-of, mehrere entfernte
Szenen sowie zwei informative Bild-in-Bild-Spuren.
Originaltitel: State Of Play
US/2009
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 7/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Empfehlenswert, weil: der solide
Oldschool-Politthriller im modernen Gewand
daherkommt. Nur ein paar Klischees
Regie: Kevin Macdonald und Vorhersehbarkeiten trüben den guten
Darsteller: Russell Crowe, Ben
Gesamteindruck.
Affleck, Robin Wright Technik 7/10
Laufzeit: 125 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 12. Oktober 2009 Bonus 6/10
12
Public Enemies
Anfang der 1930er Jahre erwirbt sich
John Dillinger (Johnny Depp) mit diversen
Bankrauben einen berühmtberüchtigten
Namen in der Öffentlichkeit.
FBI-Agent Melvin Purvis
(Christian Bale) heftet sich ihm an
die Fersen. Auf Blu-ray ergeben sich
dank der verwendeten Technik ein optimaler Schärfeeindruck
und gute Kontrastwerte. Auch die etwas eigenwillige,
weil teils dokumentarisch anmutende Originaltonspur
punktet mit qualitativ hochwertiger Abmischung
und sauberen Dialogen. Der Bonusteil ist umfangreich
und bietet massenhaft Infos zu den 1930er Jahren.
Originaltitel: Public Enemies
US/2009
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 7/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: der rasante Thriller
seine teilweise aufblitzende Genialität durch
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
die äußerst intelligente Inszenierung brenzliger
Regie: Michael Mann
Situationen sowie durch die herausra-
Darsteller: Johnny Depp, Christian
gende Leistung der Schauspieler erlangt.
Bale, David Wenham Technik 7/10
Laufzeit: 140 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 10. Dezember 2009 Bonus 7/10
11
Defiance
Wie in „Last Samurai“ (2003) fährt
Regisseur Edward Zwick sein bewährtes
Widerstand-gegen-eine-
Mehrheit-Schema ab, das trotz
einiger Handlungslängen der Atmosphäre
zuträglich ist. Wen das
monotone Waldambiente über die
137 Filmminuten nicht stört, der bekommt ein atmosphärisch
dichtes Antikriegsdrama geboten. Matte
Farben, hoher Kontrast, wenige Unschärfen – die ausweglosen
Situationen schlagen sich auch in den tristen
Bildern nieder. Die Waldgeräusche und Stimmen der
Flüchtlinge erlangen dreidimensionale Authentizität.
Originaltitel: Defiance
US/2008
Vertrieb: Paramount Home Film 6,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 5
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Empfehlenswert, weil: hier eine außergewöhnliche
Geschichte atmosphärisch dicht
wiedergegeben wird. Vielleicht ist das Ganze
Regie: Edward Zwick
eine Spur zu langatmig erzählt, aber die
Darsteller: Daniel Craig, Jamie Bell,
Schauspieler machen einiges wieder wett.
Liev Schreiber
Technik 7,5/10
Laufzeit: 137 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 1. Oktober 2009
Bonus 5,5/10
13
Vergebung
Der dritte Teil der „Millennium Trilogie“
knüpft genau an der Stelle
an, an welcher der zweite Teil die
Zuschauer ohne Auflösung zurückgelassen
hatte. Lisbeth Salanders
(Noomi Rapace) Gegenspieler sind
dieselben, die sie vor Jahren schon
einmal auf so traumatische Art und Weise aus dem
Verkehr gezogen hatten – das Finale nimmt seinen
Lauf. Passend zur Grundstimmung des Filmes dominieren
eher dunkle Farben, auch wenn die gesättigten
Blau- und Orangetöne durchaus Kinofeeling erzeugen
können. Auch der Sound ist wieder überaus stimmig.
Originaltitel: Luftslottet Som Sprängdes
DE, SE/2009
Vertrieb: Warner Home Video Film 7,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 5
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: der Abschluss
der „Millennium Trilogie“ dramaturgisch
solide in Szene gesetzt wurde und man zum
Regie: Daniel Alfredson letzten Mal mit der blendend agierenden
Darsteller: Noomi Rapace, Mikael
Hauptdarstellerin mitfiebern kann.
Nyqvist, Lena Endre Technik 6/10
Laufzeit: 141 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 4. Oktober 2010
Bonus 2,5/10
The Football Factory
14 Sin Nombre
15
Jedes Wochenende ziehen Tommy
In bester „City Of God“-Tradition entschließt
(Danny Dyer) und seine Freunde
sich Willy (Edgar Flores) aus
durch die Straßen, auf der Suche
seiner von Gewalt und Trostlosigkeit
nach einer möglichst blutigen
gezeichneten Welt auszubrechen
Schlägerei mit den Hooligans des
und ein neues Leben jenseits der
gegnerischen Fußballklubs. Mögen
mexikanischen Grenze zu beginnen.
einige der Schauspieler auch Laien
Seine Essenz aus ständigem Unwohlsein
gewesen sein, in Sachen Bild und Ton waren zweifellos
und tiefgründigem Mitgefühl zieht das kontrast-
Profis am Werk. Das gut ausgeleuchtete Bild weist eine reiche Drama auch aus der gelblich-grünen Farbgebung
makellose Schärfe und einen dementsprechend hohen und den meist sehr guten Lichtverhältnissen. Dramenorientiert
Detailreichtum auf. Der Sound ist gut abgemischt, die
und nahezu musikfrei gesellt sich der Sound zu
Dialoge sind verständlich. Das Bonusmaterial liefert u. a. den einprägsamen Bildern. Ein preisgekrönter Kurzfilm
eine zweiteilige Dokumentation zum Thema Hooligans. sowie 13 unveröffentlichte Szenen ergänzen den Film.
Originaltitel: The Football Factory
GB/2004
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 7/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: man hier einen
ungeschönten Einblick in die Welt der
Hooligans bekommt. Fußball als Mittel zum
Regie: Nick Love
Zweck; Prügeln bis zum Umfallen. Davor
Darsteller: Danny Dyer, Frank
etwas Koks, hinterher Sex – harter Tobak.
Harper, Tarner Hassan Technik 6,5/10
Laufzeit: 91 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 20. Mai 2010
Bonus 5,5/10
Originaltitel: Sin Nombre
Vertrieb: Prokino
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Cary Fukunaga
Darsteller: Edgar Flores, Paulina
Gaitan, Diana García
Laufzeit: 95 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 28. Oktober 2010
MX, US/2009
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: das Flüchtlingsdrama
interessant gestrickt ist und mit
sehr glaubhaften Jungdarstellern und
einem unvorhersehbaren Plot überzeugt.
Anschauen lohnt sich!
Technik 6/10
Bild 7/10
Ton 7,5/10
Bonus 4/10
Bilder: Kinowelt Home, Paramount Home, Prokino, Universal Pictures Home, Warner Home Video
182 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home Video
Alien Anthology
Handlung und Film: Als Ridley Scott 1979 „Alien – Das
unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ in die Kinos
brachte, erweiterte er die Grenzen der Science-Fiction in
einem Maße, das das gesamte Genre für immer verändern
sollte. Der gezielte Einsatz von Horror-, Action- und Suspense-Elementen
formte ein zeitloses Meisterwerk, das bis
heute nichts von seiner unerreicht klaustrophobischen Atmosphäre
eingebüßt hat. Das Design des Aliens (gestaltet
vom schweizerischen Ausnahmekünstler H. R. Giger) hatte
eine ungeahnte Bildkraft und entwickelte sich quasi über
Nacht zu einer unverwechselbaren Marke der Popkultur.
Hinzu kam mit der Figur der Ellen Ripley – perfekt besetzt
mit einer knallharten Sigourney Weaver – die erste weibliche
Actionikone der Kinogeschichte. Teil zwei unter der
Regie von James Cameron verlagerte sieben Jahre später
den Schwerpunkt dann auf Action und eine temporeichere
Inszenierung, ohne dabei den Geist des Originals zu verraten.
Er setzte dem ursprünglichen Kampf Frau gegen Alien
eine mit schwerem Geschütz ausgestattete Armada von
Marines entgegen, die eine verzweifelte Schlacht gegen
eine ganze Horde von Aliens führte – ob man nun diese
eher actionbetonte Variante bevorzugt oder die pure Science-Fiction-Essenz
des Originals, ist reine Geschmackssache;
beide Filme sind absolut auf Augenhöhe und jeder
für sich ein Meilenstein des Genres. Das Who‘s who der
Filmemacherzunft setzte sich auch 1992 bei Teil drei fort:
David Fincher nahm auf dem Regiestuhl Platz und schuf
eine leicht religiös-philosophisch angehauchte Fortsetzung,
die sicherlich als hoffnungslosester und düsterster
Teil des Franchise angesehen werden kann. Wählt man die
erweiterten Fassungen der Filme an, wird man übrigens
Bereits vier Mal glänzte Sigourney Weaver in ihrer
Paraderolle als Lieutenant Ellen Ripley
vom jeweiligen Regisseur in einer kurzen Einleitung über
die Unterschiede zur Kinoversion aufgeklärt. Besonders die
Special Edition von Jean-Pierre Jeunets viertem Teil („Alien:
Resurrection“, 1997) gefällt dabei mit einigen erweiterten
Szenen, die den schwächsten Part der Serie deutlich aufwerten
und mit einem apokalyptischen alternativen Ende
vielleicht den einen oder anderen Enttäuschten endgültig
auch mit diesem Teil versöhnen könnten.
Blu-ray: Die größte Überraschung in Sachen Bild ist
vielleicht, dass den Transfers das Kunststück gelingt, in
allen vier Teilen das exakt gleiche Feeling zu verbreiten,
was der gesamten Tetralogie ein bisher unerreichtes Maß
an Schlüssigkeit und Zusammengehörigkeit verleiht. Ganz
gleich, ob man sich das Original von 1979 oder einen der
Nachfolger anschaut: Die Schärfe ist auf gutem bis sehr
gutem Niveau, eine stets sichtbare leichte Kornstruktur (bei
Teil vier übrigens am markantesten) verleiht den Bildern
den typisch griffigen, dreckigen „Alien“-Look. Beim Sound
ist dagegen eine stetige Steigerung zu hören: Während Teil
eins noch sehr zurückhaltend mit Raumklang und Effekten
ist, drehen die Sequels ordentlich auf und erreichen mit
druckvollerem Sound, mehr Subwoofer-Einsatz und lebendiger
Surround-Einbindung sehr gute Testwerte. Allein mit
der detaillierten Auflistung sämtlicher enthaltener Bonusfeatures
hätten wir locker zwei Seiten füllen können – das
gesamte Material zu sichten, ist eine halbe Lebensaufgabe
und wird jedem „Alien“-Jünger Freudentränen in die Augen
treiben. Enthalten ist das komplette Bonusmaterial der
DVD-Box „Alien Quadrilogy“ aus dem Jahre 2003 plus
Unmengen an neuen, Blu-ray-exklusiven Inhalten, die komplett
in High Definition präsentiert werden.
Originaltitel: Alien Anthology
Land/Jahr: US, GB/1979–1997
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1/2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Ridley Scott, James Cameron, David
Fincher, Jean-Pierre Jeunet
Darsteller: S. Weaver, L. Henriksen, J. Hurt
Laufzeit: 487 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 26. November 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: diese bis zum Rand gefüllte „Alien“-Box
ein unnachahmlich großes Rundum-glücklich-Geschenk an alle
Science-Fiction-Liebhaber dieser Welt ist.
Technik 8,5/10
Bildqualität 8/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 10/10
1
Science-
Fiction
Die Zukunft, unendliche Weiten
... genug Platz für unendlich
viele Science-Fiction-Blu-rays.
Hier finden Sie nur die besten.
Top-Liste
Alien Anthology 183
Minority Report 184
Zurück in die Zukunft 184
Apollo 13 185
Das Ding aus einer anderen Welt 185
Star Trek: Raumschiff Enterprise – Season 3 185
Stargate (S. E.) 185
Predators 185
Krieg der Welten 185
Gamer 186
Total Recall 186
Repo Men 186
Surrogates 186
The Book Of Eli 186
Armageddon 186
Demnächst
Star Wars – The Clone Wars (2. Staffel)
22 Episoden auf drei Blu-rays rund um
die Abenteuer von Obi-Wan Kenobi,
Anakin Skywalker und vielen anderen
bekannten Jedis erwarten den „Star
Wars“-Fan in diesem hochwertigen, silber
glänzenden Digibook samt Prägedruck
von Yoda. Darin befindet sich außerdem ein 68-seitiges,
herausnehmbares Buch mit den Produktions-Artworks.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 12. November 2010
Blade Runner – Final Cut
Der absolute Science-Fiction-Klassiker ist
zwar schon ewig als Final Cut auf Blu-ray
erhältlich, wurde aber nun nach der Neuauflage
als Premium-Edition in diesem
Jahr erneut als normale 2-Disc-Edition
herausgegeben. Wer ihn also noch nicht
als Bestandteil seiner Sammlung sieht, sollte sich dieses restaurierte
Schmuckstück des Genres unbedingt sichern.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 1. Oktober 2010
183
Blu-ray-Tests 183

Science-Fiction
Minority Report
Handlung: Wie sieht eine komplett überwachte Gesellschaft
aus, deren Mörder noch vor ihrer Tat gestellt und verurteilt werden?
Die Precrime-Organisation macht es möglich und garantiert
den Bürgern Washington D. C.s vollkommene Sicherheit.
Der einzige Preis ist der Verlust der persönlichen Freiheit und
die Gefahr, dass man selbst irgendwann in der Kältekammer
landet – denn ohne Tat gibt es auch keine Beweise und ohne
die ist ein Missbrauch des Systems kaum nachvollziehbar. Genau
dies erfährt Precrime-Ermittler John Anderton (Tom Cruise)
am eigenen Leibe, weshalb er nach Wegen sucht, sämtliche
biometrischen Überwachungsmaßnahmen zu umgehen und
seine Unschuld zu beweisen.
Film: Tom Cruises Flucht vor der Zukunftspolizei gehört zum
Besten, was Spielberg jemals produziert hat. Kaum ein anderer
Ethan Hunt, ach nein, John Anderton (Tom Cruise) auf
einer unmöglichen Mission
Science-Fiction-Film weist so viel Tiefe, so zahlreiche moralische
Zerwürfnisse und so geniale technologische Ideen auf.
Kein Wunder, entstammt die facettenreiche Handlung doch der
Feder von Amerikas Science-Fiction-Größe Philip K. Dick. Der
Autor, der schon die Vorlagen zu den Alltime-Favorites „Blade
Runner“ und „Total Recall“ lieferte, spielt auch in „Minority
Report“ mit moralisch fragwürdigen Sozialexperimenten.
Blu-ray: Das digitale Remastering erfolgte anhand eines 4K-
Scans, was schon einmal auf eine generös herausgestellte
Schärfe hindeutet. Das Bild ist klar, die Kanten scharf, die vielfältigen
Texturen gut sichtbar und ansprechend integriert. Zum
futuristischen Stil des Films gehören die für anamorphe Linsen
typischen Lens-Flare-Effekte sowie die geminderte Farbsättigung.
Zappen Sie in dem benutzerfreundlichen Kapitelmenü
Kurios: Auf der Flucht vor dem System wegen eines
noch nicht begangenen Verbrechens
durch die einzelnen Abschnitte, fallen in den helleren Sequenzen
das extrem weiche Licht und ein unglaublich starkes
Rauschen auf (z. B. Kapitel 17). Zusammen mit dem Soundtrack
von John Williams und den futuristischen Zukunftsgeräuschen
geraten die Actionszenen zu einem akustischen „Star Wars“-
Erlebnis. Die mit über drei Stunden Material vollgepumpte
Bonussektion teilt sich in die ehemaligen DVD-Features und die
HD-exklusiven Beiträge. Allen voran steht allerdings der interaktive
Zukunftsführer, in dem Steven Spielberg die wichtigsten
futuristischen Aspekte zur Sprache bringt.
Originaltitel: Minority Report
Land/Jahr: US/2002
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Tom Cruise, Max von Sydow,
Neal McDonough
Laufzeit: 145 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 23. April 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: diese Philip-K.-Dick-Verfilmung extrem
facettenreiche Spannung und starke Motive bietet und die Extras
einiges über die Zukunft verraten.
Technik 8,5/10
Bildqualität 7/10
Tonqualität 9/10
Bonusmaterial 9/10
2
Zurück in die Zukunft
Doc und Marty lesen die Zeitung von morgen. Bis
2015 ist es ja nicht mehr so weit hin ...
Handlung: Vor 25 Jahren reiste ein Junge namens Marty
McFly (Michael J. Fox) in das Jahr 1955, um seine Eltern
zusammenzubringen und damit seine eigene Existenz zu
retten. An seiner Seite der verrückte Doc Brown (Christopher
Lloyd) mit wirrer Sturmfrisur und einer Vorliebe für
DeLoreans. Zwei weitere Sequels mit nahtlosen
Übergängen und Referenzen zu den Vorgängern
führten die beiden in das (nicht mehr allzu
ferne) Jahr 2015 und den Wilden Westen.
Film: Auch nach einem Vierteljahrhundert ist „Zurück
in die Zukunft“ noch immer ein Garant für beste
Spielfilmunterhaltung. Die perfekte Mischung
aus lockerem Coming-of-Age-Drama und überdrehter
Zeitreisekomödie wirkt frisch und unverbraucht wie
bei der Premiere und gewinnt durch den hohen Nostalgiebonus,
der den Zuschauer wohlig in eigenen
Erinnerungen schwelgen lässt, an Qualität und Kultpotenzial
hinzu. Gönnt man sich die gesamte Trilogie
an einem Filmabend, dann wird man sich ganz
schnell wieder daran erinnern, dass dies eine der gelungensten
und zeitlosesten Filmreihen überhaupt ist.
Blu-ray: Macht man sich tatsächlich bewusst, dass man
es hier mit Material zu tun hat, das teilweise bereits
über 25 Jahre alt ist, dann muss man den Verantwortlichen
für das Remastering wirklich ein Kompliment
aussprechen: Die Abenteuer von Marty und Doc Brown
sahen nie besser aus als auf diesem aufwendig nachbearbeiteten
Blu-ray-Set. Besonders der gelungene Schärfe-
und Detailgrad ist eine wirkliche Überraschung,
wobei Teil eins von 1985 den vier Jahre jüngeren Sequels
Der DeLorean: Ein Kultauto durch und durch. Beim
Kauf sollten Sie auf den Fluxkompensator achten
hier nur minimal nachsteht. Beim Probehören wird Ihnen
ein ähnliches Missverhältnis auffallen: Das Original
(im selbst damals nicht mehr taufrischen Dolby Stereo
aufgenommen) fällt doch deutlich gegen Teil zwei und
drei ab, die mit immer wieder eingestreuten Surround-
Sounds heutige Standards erfüllen. Das Highlight ist
aber ganz klar das circa zweieinhalbstündige Bonusmaterial.
Die umfangreiche Extraabteilung gefällt unter
anderem mit exklusiv für die Jubiläumsausgabe produzierten
Featurettes und vermittelt ein ganz ähnliches
Gefühl wie die Filme selbst.
Originaltitel: Back To The Future – 25th Anniversary Trilogy
Land/Jahr: US/1985–1990
Vertrieb: Universal Pictures Home
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Michael J. Fox, Christopher Lloyd,
Lea Thompson
Laufzeit: 342 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 28. Oktober 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: es ein Kultfilm ist und eine kurze Reise in
das Jahr 2011 zeigte, dass Sie mit dieser Blu-ray-Sammlung definitiv
glücklicher sind als ohne.
Technik 8/10
Bildqualität 8/10
Tonqualität 7/10
Bonusmaterial 9,5/10
3
Bilder: 20th Century Fox Home, Universal Pictures Home
184 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: 20th Century Fox Home, Kinowelt Home, Paramount Home, Universal Pictures Home
Apollo 13
4 Das Ding aus einer anderen Welt 5
Ron Howards Oscar®-prämierter
Wem kann man vertrauen, wenn nahezu
Spielfilm ist sehr nah am tatsächlichen
jeder in der Umgebung von einem ge-
Ablauf der Ereignisse um Apollo 13,
fährlichen Subjekt außerirdischer Herkunft
der sicherlich berühmtesten und eindrucksvollsten
infiziert sein könnte? Noch nicht
Mission in der Geschichte
einmal sich selbst. John Carpenters
der Raumfahrt. An Bord der Apollo 13
Horror-Meilenstein setzt auch heute
überwiegt dank ordentlicher Kontraste
noch spannungsgeladene Akzente,
und guter Schärfe der positive Eindruck, auch wenn zu Beginn besonders deshalb, weil man ihn nicht mehr zwingend im
eine eher verschwommene Optik und die starke Körnung auffallen.
Kontext des Kalten Krieges betrachten muss. Das qualitativ
Die saubere DTS-Tonspur kommt typisch für ihre Pro-
hochwertige Mastering erfreut sich einer beachtlichen
duktionszeit beinahe exklusiv aus den Frontlautsprechern. Grundschärfe, sauberer Kontraste und einer überwiegend
Dafür überzeugt der Bonusteil mit viel Abwechslung, zwei guten Farbgebung. Lediglich bei einigen Weitwinkelaufnahmen
informativen Text-in-Bild-Spuren und guter Gesamtlaufzeit.
und Totalen knickt der Schärfeeindruck merklich ein.
Originaltitel: Apollo 13
US/1995
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: der zeitlose Klassiker
nicht nur sehr spannende Unterhaltung
DTS 5.1, DTS-HD MA
Tonformat:
5.1 (engl.)
bietet, sondern auch einen detaillierten
Regie: Ron Howard
Bericht der tatsächlichen Geschehnisse –
Darsteller: Tom Hanks, Bill Paxton,
eben typisch Ron Howard.
Kevin Bacon
Technik 7/10
Laufzeit: 139 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 27. Mai 2010
Bonus 7/10
Star Trek: Raumschiff Enterprise – Season 3
In qualitativer Hinsicht können die im
Jahr 2007 restaurierten Episoden vollkommen
überzeugen. Viele Effekte,
Außenaufnahmen und sogar die Titelmusik
wurden komplett neu produziert
und nahtlos integriert. Grundschärfe
sowie Farbgebung des HD-Materials
sind mehr als in Ordnung, Schwankungen in Schärfe und Kontrast
müssen aufgrund des altersschwachen Filmmaterials in
Kauf genommen werden. Die umfangreiche Bonusabteilung
dürfte selbst bei Fans Anerkennung finden. Unter anderem
enthält die Box alternative Versionen der „Enterprise“-
Pilotfilme „Der Käfig“ sowie „Spitze des Eisbergs“.
Originaltitel: Star Trek
US/1968
Vertrieb: Paramount Home Film 9/10
Bildformat: VC-1, 1.33 : 1
Empfehlenswert, weil: die finale Staffel der
Tonformat: DD Mono, DTS-HD MA 7.1 alten „Enterprise“ auf Blu-ray wieder alles
Regie: Marc Daniels, Anton
Leader, Herb
Wallerstein u. a.
bietet, was das unendlich große Trekker-
Herz begehrt.So aufwendig werden nicht
einmal Kinofilme restauriert.
Darsteller: Leonard Nimoy, William
Shatner, Nichelle Nichols
Technik 6,5/10
Laufzeit: 1349 min
Bild 7/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 5/10
Starttermin: 4. Februar 2010
Bonus 7,5/10
Predators
Profikiller gegen Predatoren, wer wird
siegreich aus dieser Auseinandersetzung
hervorgehen? Robert Rodriguez’ unterhaltsame
Filmproduktion zum gefährlichsten
Jäger des Universums bleibt seinen
Wurzeln treu und sieht sich mehr als
Hommage an das Original denn als simple
Fortsetzung. Am hohen Kontrast kann sich der Zuschauer
so lange erfreuen, bis die Nacht hereinbricht, denn dann lässt
das tiefe Schwarz nach. Die Hauptfarbe ist das Grün-Türkis
der Wälder, vor dem sich die rötlichen Fleischtöne der Protagonisten
sehr gut abzeichnen. Aus den Rundumboxen hätte
für unseren Geschmack mehr Dschungel drängen können.
Originaltitel: Predators
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
DTS 5.1, DTS-HD MA
Tonformat:
5.1 (engl.)
Regie: Nimród Antal
Darsteller: Adrien Brody, Alice
Braga, Danny Trejo
Laufzeit: 106 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 5. November 2010
6
US/2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: die extrem dichte
Stimmung wie bei Arnies erster Konfrontation
mit dem Predator vor über zwanzig Jahren
erscheint – nur eben noch wesentlich
videospielartiger.
Technik 7,5/10
Bild 8/10
Ton 8,5/10
Bonus 6/10
Originaltitel: The Thing
US/1982
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 9/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: „Das Ding aus einer
DTS 5.1,
anderen Welt“ ein wichtiger und nach wie
Tonformat:
DTS–HD MA (engl.) vor sehenswerter Meilenstein des Science-
Regie: John Carpenter
Fiction/Horror-Genres ist. Doch Vorsicht:
Darsteller: Kurt Russell, Donald
Der Film verursacht Paranoia!
Moffat, Wilford Brimley Technik 7/10
Laufzeit: 107 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 6/10
Starttermin: 4. März 2010
Bonus 6,5/10
Stargate (S. E.)
Roland Emmerichs Sternenreisevision
gilt als Initiator einer großen
Science-Fiction-Popkultur. Verschiedene
Ausführungen um das Mysterium
Sternentor flackern seit Jahren
über unsere Bildschirme. Grund genug,
den Serienpaten noch einmal
zu würdigen. Es gibt massenhaft HD-exklusive Extras
auf der Scheibe. Das Bild wurde weitgehend geschärft,
allerdings wirken die überschärften Uralt-CGI-Effekte
nun etwas merkwürdig. Der Kontrast lässt in düsteren
Sequenzen zu wünschen übrig und der Tonspur fehlt die
Brillanz, während die Synchronisation sehr gepresst wirkt.
Originaltitel: Stargate
US/1994
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Kurt Russell, James
Spader, Mili Avital
Laufzeit: 121/130 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 15. April 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: Roland Emmerichs
Vision einer Sternenreise trotz technischer
Überholtheit Science-Fiction-Kult bleibt.
Als Zeugnis der ersten CGI-Effekte ist es
zudem ein interessantes Zeitdokument.
Technik 7/10
Bild 6/10
Ton 7/10
Bonus 8/10
8 9
Krieg der Welten
Außerirdische Invasoren greifen die
Erde an, oder sind es doch Terroristen,
die es auf die Staaten abgesehen haben?
Kritisch betrachtet ist „Krieg
der Welten“ ein sehr politischer Film
mit fragwürdigen Botschaften. Ohne
diesen Kontext gestaltet er sich allerdings
als überaus solide Actionkost samt Special-Effect-
Gewitter, turmhohen Tripods und bedrohlich bombastischem
Surround-Erlebnis, das die ganze Nachbarschaft
erschüttert. Für den entfärbten Look wählte Spielberg
das Bleach-Bypass-Verfahren, dass dem Film eine unheimliche,
kontrastreiche Grundstimmung verleiht.
Originaltitel: War Of The Worlds
US/2005
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 6,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: der Angriff aus einer
Dolby Digital 5.1, DTS-HD anderen Welt genauso bedrohlich und martialisch
klingt, wie man sich das vorstellt.
Tonformat:
MA 5.1 (engl.)
Regie: Steven Spielberg Klasse! Vorher Nachbarn informieren nicht
Darsteller: Tom Cruise, Dakota
vergessen.
Fanning
Technik 8/10
Laufzeit: 116 min
Bild 7/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 14. Mai 2010
Bonus 8/10
7
Apollo 13
Das Ding aus einer anderen Welt
Star Trek: Raumschiff Enterprise – Season 3
Stargate (S. E.)
Predators
Krieg der Welten
Blu-ray-Tests 185

Science-Fiction
Gamer
Total Recall
Repo Men
Surrogates
The Book Of Eli
Armageddon
Gamer
10 Total Recall
11
Schon „Crank“ und „Crank 2“ spielten
Urlaub auf dem Mars kann so schön
sehr stark mit Elementen aus der Videospielwelt.
sein. Doch Arnold Schwarzenegger
In „Gamer“ lassen die durch-
möchte unbedingt einen Actiontraum
geknallten Regietalente Neveldine
samt gefährlicher Agentenrolle, weshalb
und Taylor ihrem Spieltrieb nun vollends
er auf dem roten Himmelskörper
freien Lauf. Statt virtuelle Figuren
sehr seltsame Überraschungen mit
steuern die Videospieler hier echte
Mutanten und frechen Taxiautomaten
Menschen in gefährlichen Kriegsspielen und kranken Sozialexperimenten.
erlebt. Ob das alles wirklich ein Traum ist, kann er nur
Mit der temporeichen Art der Kamerafüh-
herausfinden, wenn er sein Gedächtnis wiedererlangt. Für
rung, den schnellen Schnitten sowie sehr harten Kontrasten die hochwertige Blu-ray-Edition kaufte Kinowelt neues Bonusmaterial,
bei extremer Schärfe erzeugen die Bilder ein schwindelerregendes
unter anderem einen 23-minütigen HD-Bei-
Mittendrin-Gefühl. Massiv eingesetzte Rundumeffekte
trag über die Spezialeffekte im Film. Insgesamt ergeben
holen Sie in die rauschhaft brutale Welt von „Gamer“. sich über 86 Minuten Bonusmaterial plus
Kommentare.
Originaltitel: Gamer
Vertrieb: Universum
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Mark Neveldine,
Brian Taylor
Darsteller: Gerard Butler, Michael C.
Hall, Amber Valletta
Laufzeit: 94 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 4. Juni 2010
US/2009
Film 5,5/10
Empfehlenswert, weil: der „Gamer“-Trip
ein rasantes Zerrbild unserer heutigen
Welt zeigt. Wem der überkontrastierte
„Crank 2“-Look gefiel, der wird sich auch
hier wie zu Hause fühlen.
Technik 8,5/10
Bild 8,5/10
Ton 8,5/10
Bonus 8,5/10
Originaltitel: Total Recall
US/1990
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: es kaum einen
Science-Fiction-Film mit einer fantasiereicheren
Marskolonie gibt, von der noch
Regie: Paul Verhoeven
nicht einmal sicher ist, ob sie nur in Arnies
Darsteller: Arnold Schwarzenegger,
Träumen existiert.
Sharon Stone
Technik 6/10
Laufzeit: 111 min
Bild 5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 5,5/10
Starttermin: 17. Juni 2010
Bonus 7/10
Repo Men
12 Surrogates
13
Geldeintreiber sind schon übel. Gegen
Den menschlichen Geist in einen ma-
Organeintreiber wirken diese
kellosen Maschinenkörper zu verfrach-
aber wie Peanuts. Kann der Kunde
ten, hört sich verführerisch an, kann
seinen Kredit nicht rechtzeitig abbezahlen,
aber auch gewaltig in die Hose gehen,
wird ihm die davon finan-
wie dieser Film beweist. Vielleicht sollte
zierte, künstliche Innerei mehr oder
Bruce Willis mal einen dieser neumodisch
minder fachmännisch entfernt. Es
blauen Na’vi-Avatare ausprobie-
braucht nicht viel, um hier eine spitzbübische Satire auf ren, denn „Surrogates“ hat zwar viele gute Ideen bzw. viel
das bestehende Wirtschaftssystem zu erkennen. Wechselhafte
Potenzial, spielt es aber nie richtig aus. Kontrastreich und
Bildschärfe mit partiellen Defiziten paart sich mit übertrieben kräftiger Farbsättigung bleibt „Surrogates“
mit nicht wahrnehmbarem Rauschen sowie sinnvoll eingesetzten
seinen Comicwurzeln treu. Ansätze generöser 3D-Sounds
Farben. Der basslastige Sound macht einfach sind wahrnehmbar, ein Mittendrin-Gefühl bleibt trotzdem
nur Druck – nichts für Audiophile mit sensiblen Ohren. aus. Empfohlen sei der Bonusbeitrag „Ein perfekteres Ich“.
Originaltitel: Repo Men
US, CA/2010
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Empfehlenswert, weil: „Repo Men“ viel von
„Uhrwerk Orange“ und „Minority Report“
hat. Stilistisch bleibt er jedoch leider recht
Regie: Miguel Sapochnik unentschlossen, weshalb er keineswegs an
Darsteller: Jude Law, Forest Whitaker,
seine großen Vorbilder heranreicht.
Alice Braga
Technik 6,5/10
Laufzeit: 119 min
Bild 8/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 21. Oktober 2010 Bonus 3,5/10
Originaltitel: Surrogates
Vertrieb: Disney Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA
5.1 (engl.)
Regie: Jonathan Mostow
Darsteller: Bruce Willis, Radha
Mitchell, Rosamund Pike
Laufzeit: 88 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 20. Mai 2010
US/2009
Film 6,5/10
Empfehlenswert, weil: die Ideen des
gezeigten Gedankenexperiments von talentierten
Querdenkern stammen und darüber
hinaus sogar unterhalten. Mit mehr Tiefe
hätte er das Zeug zum Kultstreifen.
Technik 6,5/10
Bild 7/10
Ton 8/10
Bonus 5/10
The Book Of Eli
14 Armageddon
Wenn nach der großen Apokalypse nur
Einen Willis für alle Fälle sollte die Welt
noch der Glaube bleibt, der einen aufrecht
immer parat haben, denn bedroht ein
hält, dann greift man schon ein-
gefährlicher Asteroid das Überleben der
mal zu unkonventioneller Brutalität,
Menschheit, weiß Bruce Rat. Mit seinem
sobald jemand auch noch diesen entwenden
Film-Schwiegersohn Ben Affleck
möchte, oder? Die actionreiche
fliegt er zum Weltraumkoloss, um ihn
Bibelstunde mit Denzel Washington
von innen zu sprengen. Zwei Männer,
ist keine leichte Kost, da sie sich selbst ein wenig zu ernst eine Mission und eine besorgte Liv Tyler, die zu Hause auf
nimmt und dabei an einigen Stellen über die Stränge beide wartet – dank ansprechender HD-Frischzellenkur
schlägt. Dennoch ist die monochrome Atmosphäre stimmig
sehen die Helden in ihren Raumanzügen schnittiger aus
und die Bildsprache äußerst ansprechend, aufgrund als je zuvor. Füllig, brachial und perfekt gemischt strah-
des kreativen Lichteinsatzes, der flackernden Momentaufnahmen
len die Effektsounds aus allen Boxen und versetzen den
und ungewöhnlicher Kameraperspektiven. geneigten Zuschauer gänzlich in ein Surround-Feeling.
Originaltitel: The Book Of Eli
US/2010 Originaltitel: Armageddon
US/1998
Vertrieb: Universal Pictures Home
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Albert Hughes, Allen
Regie:
Hughes
Darsteller: Denzel Washington, Gary
Oldman, Mila Kunis
Laufzeit: 118 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 26. August 2010
Film 5,5/10
Empfehlenswert, weil: es sich hierbei
um ein sepiafarbenes, optisch sehr
durchdachtes Apokalypsen-Gemälde
handelt, das ansonsten standardmäßige
Action bietet.
Technik 7,5/10
Bild 8,5/10
Ton 7/10
Bonus 7/10
Vertrieb: Disney Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1,
DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Michael Bay
Darsteller: Bruce Willis
Laufzeit: 150 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 20. Mai 2010
15
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: Bruce Willis nicht
umsonst immer und immer wieder die Welt
vor der endgültigen Katastrophe rettet.
Schließlich sollen die Leute ja alle seine
Filme schauen.
Technik 5,5/10
Bild 7/10
Ton 8/10
Bonus 2/10
Bilder: Disney Home, Kinowelt Home, Universal Pictures Home, Universum
186 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Fantasy
Exotische Fantasy-Welten
und sagenumwobene
Kreaturen in erlesenster
Bildqualität erwarten Sie
in dieser Rubrik.
Bilder: 20th Century Fox Home, Sony Pictures Home, Warner Home Video
Avatar – Extended Edition
Handlung und Film: Den Oscar® als bester Film
gewann „Avatar“ nicht, was bei der simplen, wenn
auch funktionierenden Story nicht weiter verwundert.
Dafür trug er immens zur Digitalisierung der Kinosäle
bei, ebenso pushte er die 3D-Technologie. Ein
ganz besonderes Weihnachtsgeschenk macht James
Cameron aktuell all jenen, die von seiner visuell und
tricktechnisch bahnbrechenden Science-Fiction-Oper
gar nicht genug bekommen können. Zwar sucht man
die 3D-Fassung für zu Hause auch in dieser Version
vergeblich, doch im Gegensatz zur in puncto Ausstattung
enttäuschenden Erstveröffentlichung im Frühjahr
2010 hat man sich diesmal in Sachen Bonusmaterial
so richtig ins Zeug gelegt. Ach übrigens: Wenn Sie die
reguläre Blu-ray von „Avatar“ bereits Ihr Eigen nennen
und Sie sich schon vorab einen kleinen Einblick in das
neue Bonusmaterial der Extended Collector’s Edition
verschaffen wollen, dann haben Sie ab sofort Gelegenheit
dazu: Einfach die Disc einlegen und unter dem
Menüpunkt „Live Extras“ per BD-Live verschiedene
Clips streamen oder downloaden. Der inzwischen mit
weitem Abstand erfolgreichste Film der Kinogeschichte
(über 2,7 Milliarden Dollar an den Kassen weltweit)
erscheint in der Extended Collector’s Edition auf drei
prall gefüllten Blu-rays. Disc eins bietet den Film in
gleich drei unterschiedlichen Versionen: So hat man
die Wahl zwischen der Originalversion, der erweiterten
Kinofassung (die mit acht zusätzlichen Minuten
Anfang September noch einmal in unsere Kinos kam)
und dem völlig neuen Extended Collector’s Cut, der
mit insgesamt 16 Minuten an zusätzlichen Szenen
Nie zuvor sahen Aliens so menschlich aus – das revolutionäre
Performance Capturing macht’s möglich
aufwartet, inklusive eines alternativen Anfangs auf
der Erde. Auf den Scheiben zwei und drei kann man
dann so richtig eintauchen in die fantastische und
komplexe Welt von Pandora – insgesamt acht Stunden
an Extras versprechen die Vollbedienung mit Makingofs,
geschnittenen Szenen, Interviews und sonstigen
Bonusschmankerln.
Blu-ray: Technisch gesehen ist das Set nahezu perfekt.
Sowohl die Realaufnahmen als auch die CGI-Sequenzen
fügen sich sehr gut zusammen. Beides besitzt eine
unglaubliche Kanten- und Detailschärfe, die wir bisher
in diesem Maße noch bei keinem Blockbuster auf Bluray
gesehen haben. In Begleitung der kräftigen und
ausgeglichenen Farben ist die Optik ein wahres Fest
für die Augen. Nichts bleibt im Verborgenen, digitales
Rauschen ist so gut wie unsichtbar. Diese Sterilität
gibt dem Ganzen einen vehementen Videospiellook, an
den man sich aber schnell gewöhnt. Ein winzig kleiner
Wermutstropfen zeigt sich in den real aufgenommenen
Laborszenen, deren Kunstlicht den Kontrast nach unten
drückt. Das vergisst man jedoch schnell wieder, wenn
es in die Wildnis geht. Somit überwiegt die visuelle
Makellosigkeit bei Weitem. Der Klang der Scheibe
erscheint in seinem Qualitätsanspruch fast surreal.
Alles, was der Zuschauer von Pandora sieht, hört er
auch – und darüber hinaus noch viel mehr. Jeder einzelnen
kriegerischen Auseinandersetzung und Flugsequenz
wohnt eine berauschende räumliche Tiefe inne,
mit atemberaubenden Rundumeffekten. Aber auch die
stilleren Szenen glänzen mit einem breiten Soundspektrum
und einer akkuraten Projektion des Raumes.
Originaltitel: Avatar – Extended Collector’s Edition
Land/Jahr: US, GB/2009
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: James Cameron
Darsteller: Sam Worthington, Zoe Saldana,
Sigourney Weaver
Laufzeit: 162/170/178 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 15. November 2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: die Extended Collector’s Edition endlich den würdigen
Rahmen für den erfolgreichsten Film aller Zeiten bietet – die Technik
ist top und das Bonusmaterial diesmal mehr als reichlich.
Technik 10/10
Bildqualität 10/10
Tonqualität 10/10
Bonusmaterial 10/10
1
Top-Liste
Avatar – Extended Collector’s Edition 187
Der Herr der Ringe – Die Spielfilm-Trilogie 188
Wo die wilden Kerle wohnen 188
Going Postal 189
Prince Of Persia – Der Sand der Zeit 189
Alice im Wunderland 189
The Legend Of Goemon 189
In meinem Himmel 189
Kampf der Titanen 189
Das Kabinett des Doktor Parnassus 190
Percy Jackson – Diebe im Olymp 190
Der Sternwanderer 190
Hogfather 190
Die Twilight Saga – New Moon 190
The Color Of Magic 190
Demnächst
Final Fantasy VII
Endlich hat der Director’s Cut auch
seinen Weg nach Deutschland gefunden.
Die erweiterten Szenen ergänzen
das im Musikclip-Stil geschnittene Actionspektakel
und zeigen mehr aus dem
Leben von Cloud Strife, dem Helden des
siebten Teils der erfolgreichsten Rollenspielserie der Welt.
Die Blu-ray wird in Sachen Schärfe sicher Referenzklasse.
Vertrieb: Sony Pictures Home VÖ: 9. Dezember 2010
Harry Potter und der Feuerkelch
(Ultimate Edition)
Wer nicht genug bekommen kann von
Harry, der sollte sich die ersten vier
Teile der Saga in der Ultimate Edition
besorgen. Wer eines der dicken
Pakete öffnet, dem springt sofort die
volle Portion magischer Unterhaltung entgegen, im Falle des
vierten Jahrgangs zwei Bonusdiscs und ein Begleitbuch.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 12. November 2010
187
Blu-ray-Tests 187

Fantasy
Der Herr der Ringe – Die Spielfilm-Trilogie
Handlung und Film: Über „Der Herr der Ringe“ zu schreiben,
ist gar nicht mal so leicht: Nahezu jeder Filmbegeisterte hat die
Trilogie mehrmals im Kino oder zu Hause bewundert und die
Filme sind bereits im Fernsehprogramm ein gern gesehener
Gast. Die Veröffentlichung auf Blu-ray kommt dennoch einem
Wunder gleich, denn gut ein halbes Jahrzehnt hielt Warner
die bestmögliche Qualität im Archiv versteckt und fast schien
es, als ob Gollum seine Finger im Spiel gehabt hätte. Mit „Der
Herr der Ringe“ auf Blu-ray können Sie nun die Wartezeit
auf den „Hobbit“ (der leider immer noch keinen konkreten
Starttermin hat) gut überbrücken, denn in besserer Bild- und
Tonqualität gab es die beeindruckenden Fantasy-Aufnahmen
noch nie zu bestaunen. Das Design der Kreaturen, die Qualität
der Kostüme sowie die Mischung aus Miniaturmodellen
und Computereffekten regen auch heute noch zum Träumen
an. Somit ist es nicht verwunderlich, dass „Der Herr der
Ringe“ 2003 mit elf Oscars® ausgezeichnet wurde und nachfolgend
unzählige Film- und Videospielproduktionen inspirierte.
Blu-ray: Die technische Umsetzung der Blu-ray ist grundsätzlich
gut bis sehr gut gelungen, allerdings fallen doch einige qualitative
Unterschiede – besonders zwischen den beiden ersten
Teilen – ins Auge. Hinsichtlich Schärfe und Detailgrad etwa hat
„Die zwei Türme“ eindeutig die Nase vorn. Auch bei Kontrasten
und Körnung zeigen sich Unterschiede. Teil eins kämpft
stellenweise mit etwas zu grober Körnung und überzogenen
Kontrasten, was wiederum auf Kosten der Details besonders in
den Schattenbereichen geht. Die leichte farbliche Nachbearbeitung
der gesamten Trilogie dürfte Hardcore-Fans auffallen und
möglicherweise sogar stören. Die englische DTS-HD-MA-6.1-
Tonspur wird Liebhaber besonders freuen, nicht nur wegen
der gesteigerten Kanalmenge, sondern vor allem aufgrund der
hervorragenden Heimkinoabmischung. Der deutsche DD-5.1-
(EX)-Mix kann da natürlich nicht mithalten, obgleich sich trotz
reduzierter Dynamik auch keine echten Schwächen auftun. Die
drei Filme auf Blu-ray werden komplettiert von drei Bonusdiscs,
die allerdings nur in DVD-Form vorliegen und den identischen
Inhalt der DVD-Kinotrilogie beinhalten. Hier hätten wir uns
zumindest eine Aufwertung in HD-Qualität gewünscht.
Originaltitel: The Lord Of The Rings
Land/Jahr: NZ, US/2001–2003
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 2.40 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 6.1 (engl.)
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Elijah Wood, Ian McKellen, Viggo
Mortensen
Laufzeit: 558 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 6. April 2010
Film 10/10
Empfehlenswert, weil: Peter Jackson den Traum aller Tolkien-Jünger wahr
gemacht hat, nämlich die komplexe Welt und die epische Geschichte von
Mittelerde auf der großen Leinwand wirklich zum Leben zu erwecken.
Technik 7,5/10
Bildqualität 7/10
Tonqualität 8,5/10
2
Neben all dem Schlachtenlärm und den heroischen
Worten darf auch eine unsterbliche Liebe nicht fehlen
Neun Gefährten auf dem entbehrungsreichen Weg
nach Mordor – in einer kongenialen Verfilmung
Bonusmaterial 7/10
Wo die wilden Kerle wohnen
Handlung: Der etwa 11-jährige Max, der sich von seiner
Mutter und Schwester missverstanden fühlt, träumt sich –
in sein Wolfskostüm gehüllt – auf eine einsame Insel,
wo er zum König einer Gruppe gefährlich aussehender,
im Herzen aber sympathischer Monster gekürt wird. Mit
ihnen lebt und spielt Max, bis er Heimweh bekommt und
nach Hause zurücksegelt, um dort wiederum festzustellen,
dass er nur einen Augenblick verschwunden war.
Film: Der Film ist geprägt von allen möglichen Facetten
typisch kindlichen Verhaltens: von wildem Spaß und
echter Freundschaft über Ausgrenzung und Feindschaft
bis hin zu irrationaler Wut und Halsstarrigkeit. Jegliches
Geschehen ist streng aus der Perspektive des Kindes
erzählt, weshalb Dialoge, Handlungen und das Verhalten
der Figuren meist (authentisch) infantil wirken.
Immer wieder erstaunlich, zu welch bewegenden
Leistungen die Schauspielknirpse in der Lage sind
Dennoch ist Max’ Abenteuer kein Kinderfilm, sondern
am ehesten eine eindringliche, weil allumfassende
Erinnerung an die Kindheit; eine raue Parabel auf
Schönheit und Schmerz jener Zeit bis hin zum eigenen
Begreifen des Verlustes der Unschuld. Das Setting,
die Darsteller, Kameraführung und Musikbegleitung
transportieren den melancholischen Grundgedanken
des Films hervorragend. Hauptdarsteller Max
Records überzeugt in jeder Sekunde des Films, genau
wie die Monster aus Jim Hensons Kreaturenschmiede,
deren ausdrucksstarke (Gesichts-)Animationen
einen perfekten Grad von Echtheit erreichen.
Blu-ray: Sieht man vom wackeligen und rohen Kamerastil
ab, überzeugen Schärfe, Farbwirkung und
Schwarzwert der Blu-ray. Die leichte Körnung des
Ein Kuschelmonster wie es im Buche steht – die „wilden
Kerle“ sind einfach nur zum Knuddeln
analogen Materials steht dem Film gut, kleinere
Ausrutscher bei den Kontras-ten stören letztlich
nicht. Die musiklastige Soundkulisse glänzt mit annehmbarer
Räumlichkeit, guter Dynamik und exzellenter
Dialogverständlichkeit. Die Abmischung
protzt zwar nicht mit Effekten, stellenweise wird die
Existenz eines Subwoofers aber ausgenutzt. Neben
einem sehenswerten 20-minütigen Kurzfilm überzeugt
das Bonusmaterial in Form von knapp einem
Dutzend interessanter, teils sehr witziger Doku-F
eaturettes zur Entstehung.
Originaltitel: Where The Wild Things Are
Land/Jahr: US/2009
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 2.40 : 1
Tonformat: DD 5.1
Regie: Spike Jonze
Darsteller: Max Records, Mark Ruffalo, James
Gandolfini
Laufzeit: 101 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 23. April 2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: die visuell fantastische Kinderbuchadaption ihre
Botschaft in suggestiven, stilistisch einzigartigen Bildern transportiert.
Ein außergewöhnlicher Film, den man für sich entdecken sollte.
Technik 7,5/10
Bildqualität 7,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 6/10
3
Bilder: Warner Home Video
188 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Kinowelt Home, Paramount Home, Splendid, Warner Home Video
Going Postal
4 Prince Of Persia – Der Sand der Zeit 5
Mit „Going Postal“, das hierzulande unter
Frei nach Ubisofts kultiger Videospiel-
dem Buchtitel „Ab die Post“ bekannt
reihe wird die dramatische Geschichte
ist, suchten sich die Produzenten genau
des Straßenjungen Dastan erzählt, der
den richtigen Stoff aus, um die Scheibenwelt
zum Adoptivkind des Königshauses
ein Stück weiter in die Realität
avanciert. In Sachen Bildqualität gibt
zu rücken. Dass die inzwischen dritte
es fast nur Positives zu sehen. Sicherlich
Verfilmung allerdings so gut gelingen
muss man sich an den farblich stark
würde, wie die vorliegende Adaption von Jon Jones, überraschte verfremdeten Stil erst einmal gewöhnen, doch die Geschichte
selbst die kritischsten Fans. Für die Sky-Produktion fanden spielt nun mal im Orient, und zu diesem Setting passt dieses
eindeutig HD-Kameras Anwendung – das sieht man sofort extreme Stilmittel ausgezeichnet. Lassen Sie sich bei den Extras
an der bedingungslosen Schärfe. Welche Lebendigkeit Ankh
nicht täuschen – unter dem Menüpunkt „Sand der Zeit“
Morporks Straßen von sich geben, verdeutlicht die formidabel verbirgt sich ein Bonushighlight. Der mächtige Sound macht
synchronisierte Audiospur. Auch die Extras sind gut aufgestellt. die Scheibe zu einem wirklich gelungenen Gesamtpaket.
Originaltitel: Going Postal
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Jon Jones
Darsteller: Richard Coyle, David
Suchet, Timothy West
Laufzeit: 185 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 15. November 2010
GB/2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: man hier die bisher
beste Terry-Pratchett-Verfilmung bekommt –
großartig besetzt und mit dem unschlagbaren
„Scheibenwelt“-Humor gesegnet
kommt hier garantiert keine Langeweile auf.
Technik 7,5/10
Bild 8/10
Ton 8,5/10
Bonus 6,5/10
Originaltitel: Prince Of Persia: The Sands Of Time
US/2010
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: man mit diesem
Streifen einen klassischen Abenteuerfilm
im modernen Gewand erleben kann, der
Regie: Mike Newell
auf Blu-ray seinen ganzen Zauber und seine
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Gemma
technische Brillanz voll ausspielt.
Arterton, Ben Kingsley Technik 8/10
Laufzeit: 116 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 30. September 2010 Bonus 8/10
Alice im Wunderland
6 The Legend Of Goemon
7
Missverstanden als zauberhaftes Märchen
Die Figur des Goemon beruht auf
oder gar „Avatar“-3D-Nachfolger
einem realen Samurai, der im 16.
enttäuschte Tim Burtons „Alice im
Jahrhundert in Japan lebte. In zahlreichen
Wunderland“ die Erwartungshaltung
Theaterstücken und sogar
vieler Kinogänger. Doch als aufwendige
in einer Reihe von Computerspielen
Fantasy-Literatur-Verfilmung mit einem
wurde die Legende des Meisterdiebs
angenehmen Schuss Regie-Exzentrik
verarbeitet. Auch „Casshern“-Regisseur
kann man mit diesem Ausflug in den Kaninchenbau schon
Kazuaki Kiriya hat sich des Stoffes angenommen
jede Menge Spaß haben. Die technischen Parameter können und einen überraschend spannenden Realanime geschaffen.
sich absolut sehen lassen. Durch den exzessiven Einsatz
Um eine gewisse Comicatmosphäre zu er-
von kunterbunten Computergrafiken bewegen sich Schärfe schaffen, wurde viel mit weichem Licht, dem Kontrast
und Kontrast fast immer im oberen Bereich. Das Sounddesign
und den Farben gespielt. Auch der Ton überzeugt schon
ist wie eine akustische Erweiterung der Leinwand. in den ersten Minuten mit einer sehr guten
Räumlichkeit.
Originaltitel: Alice In Wonderland
US/2010
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 7,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: eine solide Realverfilmung
des „Alice“-Stoffs mit wirklich
Regie: Tim Burton
schön designten Kreaturen immer ein Grund
Darsteller:
ist, sich verzaubern zu lassen – noch dazu,
Johnny Depp, Mia
wenn sie von Tim Burton stammt.
Wasikowska, Helena
Bonham Carter
Technik 7,5/10
Laufzeit: 108 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 10/10
Starttermin: 22. Juli 2010
Bonus 4/10
Originaltitel: The Legend Of Goemon
JP/2009
Vertrieb: Splendid
Film 8/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: das spannende
Martial-Arts-Spektakel im Manga-Style
durch ausgesprochen pfiffige Charaktere
Regie: Kazuaki Kiriya
und fantastische, einfallsreiche Kulissen
Darsteller: Yôsuke Eguchi, Takao
prima unterhält.
Ôsawa, Ryoko Hirosue Technik 7/10
Laufzeit: 128 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 28. Mai 2010
Bonus 4,5/10
In meinem Himmel
8 Kampf der Titanen
Als Thriller mit starkem Mystery-Überbau
Der Plot dieses reinrassigen Blockbu-
punktet diese Geschichte um ein
sters ist ganz klar auf die mythischen
junges Mädchen, das nach ihrem Tod
Konfrontationen mit den großartig designten
ihrer Familie helfen will, ihren Mörder
Monstern ausgelegt. Inhaltlich
zu fassen. Der Großteil des Films bietet
bietet das Kostüm- und CGI-Spektakel
ausgewogen-hochwertige Bilder und
leider nicht allzu viel. Für die Extras
eine natürliche Farbgebung. Ab und
spricht der „Maximum Movie Mode“
an wird der Kontrast stark angehoben, was aber stets als mit Bild-in-Bild und zehn anwählbaren Kurzbeiträgen. Per
eindeutiges Stilmittel ersichtlich ist. Der Sound ist durchweg BD-Live lässt sich zudem auch noch ein knapp halbstündiges
überzeugend, die atmosphärische Musik füllt den Raum Making-of streamen – Onlineanbindung vorausgesetzt. Ansonsten
gut aus, die zahlreichen Effekte sind immer gut ortbar auf
ist die Technik äußerst stabil, manche Einstellungen
alle Lautsprecher verteilt. Die beigelegte Bonusdisc verfolgt bewegen sich in Schärfe und Kontrast auf Referenzniveau.
in innovativer Weise den Entstehungsprozess des Films. Der Sound ist ein stabiler Actionmix mit ordentlichen Tiefen.
Originaltitel: The Lovely Bones
US, UK, NZ/2009 Originaltitel: Clash Of The Titans
GB, US/2010
Vertrieb: Paramount Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA
5.1 (engl.)
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Saoirse Ronan,
Stanley Tucci
Laufzeit: 135 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 19. August 2010
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: dieser visuell
berauschende und inhaltlich überzeugende
Mystery-Thriller mit außergewöhnlichen
Schauspielern besetzt ist und interessante
und innovative Extras zeigt.
Technik 8/10
Bild 9/10
Ton 7/10
Bonus 8/10
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA
5.1 (engl.)
Regie: Louis Leterrier
Darsteller: Sam Worthington,
Gemma Arterton, Mads
Mikkelsen
Laufzeit: 106 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 10. August 2010
9
Film 6,5/10
Empfehlenswert, weil: Leterrier ein Actionfeuerwerk
ohne Verschnaufpause abbrennt
und zwei Stunden routiniertes, aber unterhaltsames
Popcorn-Kino ab und zu einfach
mal drin sein müssen.
Technik 8/10
Bild 8,5/10
Ton 9/10
Bonus 6,5/10
Going Postal
Prince Of Persia – Der Sand der Zeit
Alice im Wunderland
The Legend Of Goemon
In meinem Himmel
Kampf der Titanen
Blu-ray-Tests 189

Fantasy
Das Kabinett des Doktor Parnassus
Percy Jackson – Diebe im Olymp
Der Sternwanderer
Hogfather
Die Twilight Saga – New Moon
The Color Of Magic
Das Kabinett des Doktor Parnassus 10 Percy Jackson – Diebe im Olymp 11
Heath Ledgers letztes Werk hinterlässt
Wenn man, ohne die Romane gelesen
auf Blu-ray einen ähnlich „vielfältigen“
zu haben, ganz unvoreingenommen
Eindruck wie der gesamte Film. Von
an diesen Film herangeht, dann kann
begeisterndem Eye Candy (strahlende
man mit Percy und seinen Freunden
Farben und detailreiche, plastische Bilder)
zwei wirklich kurzweilige Stunden
bis hin zu unerklärlichen Ausfällen
verbringen. „Diebe im Olymp“ bietet
(starkes Bildrauschen und ein milchigtrüber
ein ansehnliches Actionfeuerwerk und
Schleier in Nachtszenen) ist alles dabei. Die Sound- hübsch anzusehende CGI-Schauwerte am laufenden Band.
ingenieure bewiesen da ein deutlich besseres Händchen: Das Bild genügt hohen Ansprüchen, gefällt mit kräftigen
Ständig gibt’s was auf die Ohren, und das in bestechender Farben, starker Grundschärfe und einem hohen Detailgrad.
Qualität und überzeugender Räumlichkeit. Die Bonussektion Die Abmischung orientiert sich am temporeichen Stil des
blendet einen auf den ersten Blick mit einem riesigen Angebot, Films, die dynamischen Unterschiede zwischen Dialogen
entpuppt sich dann aber „nur“ als gehobener Durchschnitt.
und Effekten sind teilweise schon zu extrem geraten.
Originaltitel: The Imaginarium Of Doctor Parnassus US/2009
Vertrieb: Concorde Home
Film 7/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: ein Film es nur selten
schafft, sich allen Konventionen zu entziehen
und ein ganz eigenes Wunderland
Regie: Terry Gilliam
aus Schein und Sein auf den Bildschirm
Darsteller: Heath Ledger, Johnny
zu zaubern.
Depp, Jude Law
Technik 7,5/10
Laufzeit: 123 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 1. Juli 2010
Bonus 7/10
Originaltitel: Percy Jackson And The Olympians US, CA/2010
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 6,5/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat:
Regie:
Darsteller:
DTS 5.1, DTS-HD MA
5.1 (engl.)
Chris Columbus
Sean Bean, Pierce
Brosnan, Uma Thurman
Laufzeit: 119 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 16. Juli 2010
Empfehlenswert, weil: die spaßige Aneinanderreihung
von Figuren und Motiven der
griechischen Mythologie in einem Setting
stattfindet, das sich verdächtig nach Harry
Potter anfühlt und ähnlich viel Spaß macht.
Technik 8/10
Bild 8,5/10
Ton 8/10
Bonus 7/10
Der Sternwanderer
12 Hogfather
13
Abgesehen von der Exposition gibt sich
Als Buchvorlage für diesen vor Satire
„Der Sternwanderer“ überraschend
und britischem Humor strotzenden Film
unvorhersehbar. Man kann beinahe darauf
diente der Fantasy-Roman „Schweins-
vertrauen, dass ein aufkeimendes
galopp“ aus der „Scheibenwelt“-Serie
Fantasy-Klischee nach dem anderen mit
von Terry Pratchett. An der Qualität des
viel Kreativität gekippt oder ad absurdum
Bildes gibt es nicht viel auszusetzen.
geführt wird. Qualitativ bringt die
Es treten weder Nachzieheffekte noch
Veröffentlichung des Films ein gutes Mittelmaß zustande, Bildrauschen auf. Der DTS-HD-MA-5.1-Ton ist von hohem
Grundschärfe, Kompression und Farbdarstellung können Niveau, aber sehr frontlastig eingestellt. Die Dialoge werden
überzeugen. Am Ton gibt es nur wenig zu bemängeln. Effekte
über den Center-Speaker abgespielt und die vorderen
und Umgebungsgeräusche der DD-5.1-Spur kommen sauber, linken und rechten Boxen unterstützen musikalisch die
detailliert und in guter Räumlichkeit zur Geltung. Im Bonusteil Atmosphäre. Unter vielen anderen spannenden Extras ist in
der BD überzeugt das knapp einstündige Making-of in HD. der Bonusabteilung ein 14-minütiges Making-of enthalten.
Originaltitel: Stardust
Vertrieb: Paramount Home
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1
DD 5.1, DTS-HD MA
Tonformat:
5.1 (engl.)
Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Michelle Pfeiffer, Claire
Danes, Ian McKellen
Laufzeit: 127 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 4. Februar 2009
GB, US/2007
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: der besondere
Charme des Films über das übliche Fantasy-Einerlei
weit hinausgeht und dadurch
einen nachhaltigen, wunderbar guten
Eindruck hinterlässt.
Technik 6,5/10
Bild 7/10
Ton 8/10
Bonus 5/10
Die Twilight Saga – New Moon
Der zweite Teil der Vampirsaga hat u. a.
dem Regiewechsel zu Chris Weitz ein
fragwürdiges Ergebnis zu verdanken.
Während der erste Teil von Charaktereinführungen
und dem Aufbau einer
langen Geschichte lebte, verrennt sich
die Verfilmung des zweiten Teils in unnötige
Längen. Optisch kann sich das Gebotene sehen
lassen. Sowohl die Schärfe als auch der Kontrast befinden
sich auf hohem Niveau. Auch der Ton kann überzeugen, vor
allem in den Actionszenen ist das Abbild sehr räumlich und
dynamisch. Die über drei Stunden langen Extras beinhalten
ein sechsteiliges Making-of und eine Bild-in-Bild-Funktion.
Originaltitel: New Moon
Vertrieb: Concorde Home
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Chris Weitz
Darsteller:
Kristen Stewart, Robert
Pattinson, Anna Kendrick
Laufzeit: 131 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 15. April 2010
14
US/2009
Film 6/10
Empfehlenswert, weil: die ansprechende
Inszenierung und der tolle Soundtrack den
Überschuss an Längen der teenietauglichen
Verfilmung weitestgehend abfedern können.
Insgesamt fehlt es aber an Tiefe.
Technik 8/10
Bild 8/10
Ton 7,5/10
Bonus 8/10
Originaltitel: Hogfather
Vertrieb: Eurovideo
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Vadim Jean
Darsteller:
David Jason, Marc
Warren, Michelle Dockery
Laufzeit: 193 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 13. November 2009
GB/2006
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: einem so ein
schweinemäßig spannendes und saugutes
Weihnachtsabenteuer mit viel schwarzem
britischem Humor nicht alle Jahre über
den Weg läuft.
Technik 6,5/10
Bild 7/10
Ton 6,5/10
Bonus 6,5/10
15
The Color Of Magic
Und noch eine äußerst gute
„Scheibenwelt“-Adaption – Terry
Pratchetts Universum ist einfach unerschöpflich.
Auch die Spezialeffekte können
sich für eine TV-Produktion sehen
lassen. Der hohe Kontrast unterstützt
das Fantasy-Flair und nähert sich klassischen
Kinoproduktionen an. Beim Sound glänzt vor allem
das Finale mit kreativ fabrizierten Schreckensgeräuschen von
allen Seiten. Ansonsten wird der Rundumsound eher spärlich
gehandhabt und maximal für das Höhlenecho oder die Musik
ausgenutzt. Drei Interviews, unter anderem mit dem „Scheibenwelt“-Autor
selbst, beschließen das Bonusprogramm.
Originaltitel: The Colour Of Magic
GB/2008
Vertrieb: Eurovideo
Film 7/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: das erste „Scheibenwelt“-Abenteuer
von Pratchett nicht mit Gags
und skurrilen Fantasy-Kreaturen geizt – wie
Regie: Vadim Jean
einst die legendäre BBC-Produktion „Per Anhalter
Darsteller: durch die Galaxis“ nach Douglas Adams.
David Jason, Sean Astin,
Tim Curry
Technik 6/10
Laufzeit: 197 min
Bild 7/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 13. November 2009 Bonus 3,5/10
Bilder: 20th Century Fox Home, Concorde Home, Eurovideo, Paramount Home
190 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Drama
Filme voller Liebe, voller Konflikte,
voller unvergesslicher Momente –
all die vielfältigen Facetten des
Lebens finden sich in diesen großartigen
Dramen wieder.
Bilder: Alive, Capelight Pictures, Paramount Home
Der Soldat James Ryan
Handlung: Nachdem Captain John Miller (Tom Hanks)
die Hölle von Omaha Beach überstanden hat, bekommt
er einen außergewöhnlichen Auftrag: Mit einer Handvoll
Männer soll er im von Deutschen nur so wimmelnden
Frankreich einen einzelnen Soldaten ausfindig machen.
Dessen drei Brüder sind innerhalb kürzester Zeit gefallen,
weshalb man der trauernden Mutter nun zumindest
noch einen ihrer Söhne wohlbehalten zurück in die
Heimat schicken will. Dieser Plot, der in Grundzügen auf
wahren Begebenheiten basiert, wirft einige Fragen auf.
Es ist schon fast ein philosophischer Ansatz, der die ganze
Zeit mehr oder minder deutlich mitschwingt und den
bunt zusammengewürfelten Haufen immer wieder an
seiner Mission zweifeln lässt: Wie viel ist ein Menschenleben
wert? Lohnt es sich und ist es zu verantworten,
acht Männer zu riskieren, um einen Einzelnen zu retten?
Film: Dass die Geschichte um die symbolträchtige, aber
fragwürdige Rettungsaktion das unglaubliche Niveau der
ersten halben Stunde nicht durchgängig halten kann,
ist zu verschmerzen – am Ende entsteht dennoch ein
beeindruckendes Panorama vom Kampf der Amerikaner
für eine freie Welt. Der angenehm unpatriotische Ton,
den Spielberg dabei anschlägt, wird durch einen kleinen,
aber sehr wirkungsvollen Kunstgriff weiter unterstrichen:
In einer Rahmenhandlung stellt er dem heftigen Kampfgeschehen
den gealterten Private Ryan (Matt Damon) gegenüber,
der das Leben, das ihm durch das Opfer seiner
Kameraden geschenkt wurde, noch einmal Revue passieren
lässt. Was vom Krieg übrig bleibt, ist weder Sieg
noch Stolz noch Heldentum – sondern nur Verzweiflung,
Trauer und unendliches Leid. Aus der Flut der derzeitigen
Tom Hanks‘ Darstellung von Captain John Miller gewinnt
gerade durch ihre starke Zurückgenommenheit
Veröffentlichungen ragt „Der Soldat James Ryan“ schon
allein aufgrund seiner unbestrittenen Klasse heraus. Bei
der Verleihung der Oscars® wurde er 1998 mit fünf Auszeichnungen
bedacht, unter anderem für die beste Kamera
und die beste Regie. Das Duell gegen „Shakespeare
In Love“ in der Königskategorie „Bester Film“ verlor er
wohl nur, weil mit Terrence Malicks „Der schmale Grat“
ein sehr ähnlich gelagerter Film im Rennen war.
Blu-ray: Die Umsetzung auf Blu-ray unterstreicht diesen
Ausnahmestatus des Films. Janusz Kaminskis spektakuläre
Bilder wirken intensiver denn je, sind dynamisch und
kontrastreich und verlieren dennoch nicht ihren ganz
speziellen dreckigen Look. Besonders die Aufnahmen
der Handkamera wissen zu begeistern: typisch verwackelt
und doch gestochen scharf, ein Paradoxon, das erst
die Blu-ray möglich macht. Der Sound ist schlichtweg
spektakulär, Räumlichkeit, Signalortung und Dynamik
bewegen sich auf Referenzniveau, sowohl bei der englischen
als auch der deutschen Tonspur. Ein qualitativer
Unterschied zwischen den unterschiedlichen Audiocodecs
ist praktisch nicht auszumachen. Der Film erscheint
standesgemäß in einer 2-Disc-Ausgabe (auch als limitierte
Steelbook-Edition), es gibt also Bonusmaterial
satt. Unter anderem beinhaltet dieses eine Einführung
zum Film von Regisseur Steven Spielberg, ein Featurette
über die Neuerschaffung des Omaha Beach sowie
aufschlussreiche Einblicke in die (ebenfalls Oscar®prämierte)
Arbeitsweise der Soundabteilung. Absolutes
Highlight ist aber eine 90-minütige Dokumentation über
originale Filmaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg,
präsentiert von Tom Hanks höchstpersönlich.
Originaltitel: Saving Private Ryan
Land/Jahr: US/1998
Vertrieb: Paramount Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Tom Hanks, Matt Damon, Giovanni
Ribisi
Laufzeit: 169 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 21. Mai 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: einer der überzeugendsten Antikriegsfilme der
letzten Jahre mit einer der denkwürdigsten Szenen der Filmgeschichte
endlich in High Definition zu haben ist.
Technik 8,5/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 9,5/10
Bonusmaterial 7,5/10
1
Top-Liste
Der Soldat James Ryan 191
Black Hawk Down 192
Mystic River 192
Die Fremde 193
Kundun 193
Walhalla Rising 193
A Single Man 193
Antichrist 193
Magnolia 193
Invictus – Unbezwungen 194
A Serious Man 194
Das weiße Band 194
Blind Side – Die große Chance 194
City Of Life And Death 194
Ein Prophet 194
Demnächst
The Runaways
Videoclip-Regisseurin Floria Sigismondi
(die u. a. schon mit Marilyn
Manson, David Bowie oder Muse
zusammenarbeitete) begeistert mit
einem modernen, zeitgemäßen
Bandporträt für die MTV-Generation;
in aufregend-psychedelischer Bildsprache erzählt und
mit den Jungstars Stewart und Fanning ideal besetzt.
Vertrieb: Capelight Pictures VÖ: 22. Oktober 2010
Eine Karte der Klänge von Tokio
Die viel zitierten Vergleiche mit „Lost
In Translation“ kommen nicht von ungefähr,
auch wenn dessen Genialität
nicht erreicht wird. Anstelle der subtilen
Komik tritt hier allgegenwärtige
Trauer, die von einer ebenso leidenschaftlichen
wie vergänglichen Liebe zwischen zwei verlorenen
und doch verzweifelt suchenden Seelen erhellt wird.
Vertrieb: Alive VÖ: 29. Oktober 2010
Blu-ray-Tests 191

Drama
Black Hawk Down
Handlung und Film: Wer „Black Hawk Down“ in dieser
HD-Qualität sieht, wird uns zustimmen, dass diese Scheibe
einen der besten Filmtransfers aufweist, die es derzeit
auf dem Markt gibt. Doch zunächst zur Filmwertung: Als
Ridley Scotts („Gladiator“) Kriegsdrama Ende 2001 in die
Kinos kam, stand ein Großteil der Welt noch unter dem
Schock, den die Terroranschläge des 11. Septembers
hinterließen. Besonders in den USA hatte zu diesem
Zeitpunkt kaum einer den Nerv, die Verfilmung des größten
amerikanischen Militärdesasters seit Vietnam über
sich ergehen zu lassen. Scotts Filmjuwel erntete daher
nicht den Ruhm, den es verdient hätte. Neun Jahre später
sehen die Kritiker das Ganze in einem anderen Licht. Es
hat das Zeug zum absoluten Klassiker, eine Riege von aufstrebenden
Stars (Josh Hartnett, Ewan McGregor, Orlando
Bloom, Eric Bana) als Einheit der US-Armee in einem
schwarzen Helikopter über der somalischen Hauptstadt
Mogadischu schweben zu sehen, libellengleich und lautlos.
Ihr als Kurzeinsatz geplanter Eingriff beinhaltet das
Auffinden des Kriegsstifters Mohamed Aidid. Als jedoch
zwei Hubschrauber abgeschossen werden, versprengt es
die Soldaten in die unübersichtlichen Häuserschluchten
der Stadt und sie geraten in heftige Bürgerkriegskämpfe.
Bei der Flucht wird vor allem ein Motto immer wieder
debattiert: „Keiner wird zurückgelassen“.
Blu-ray: Wie anfangs schon angedeutet, ist das Bild
absolut bemerkenswert. Es gibt nur einen Ausdruck, der
es treffend beschreiben kann: rasiermesserscharf. Scotts
kunstvolles „Zweifarbgemälde“ zeigt tiefstes Schwarz
bei immens hohem Kontrast. Alles, was ins Licht ragt
und nicht im Dunkel verschwindet, ist unglaublich detailliert.
Das Filmkorn wurde so belassen, weil es dem
orange-grünen Kriegsgemälde zu einem unvergesslichen,
stilistischen Look verhilft. Gleiche Begeisterung trifft uns
beim Ton, der uns direkt in die Straßen Mogadischus holt
und durch saubere Kanaltrennung eine atemberaubend
realistische Signalortung erzeugt. Über 200 Minuten an
Bonusmaterial machen die Blu-ray nahezu perfekt.
Originaltitel: Black Hawk Down
Land/Jahr: US/2001
Vertrieb: Universum
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Josh Hartnett, Ewan McGregor, Tom
Sizemore
Laufzeit: 144 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 3. September 2010
Film 8,5/10
2
Empfehlenswert, weil: „Black Hawk Down“ ein absoluter Klassiker ist
und das Soldatentum kritisch und facettenreich betrachtet. Zudem
liegt der grandiose Film auf einer tadellosen Blu-ray vor. Kaufen!
Technik 8,5/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 9,5/10
Josh Hartnett hat längst bewiesen, dass er viel mehr
zu bieten hat als ein gewinnendes Lächeln
Der lebensgefährliche Häuserkampf ist mit einer Intensität
inszeniert, die einem schier den Atem raubt
Bonusmaterial 7/10
Mystic River
Handlung: Fünfundzwanzig Jahre nachdem die drei
Freunde Sean, Jimmy und Dave aufgrund eines tragischen
Vorfalls den Kontakt verloren, bringt ein
ebensolches Ereignis sie wieder zusammen: Jimmys
19-jährige Tochter wird ermordet aufgefunden und für
Sean, der in diesem Fall als Polizist ermittelt, rückt
der damals vergewaltigte Dave in den Mittelpunkt der
Verdächtigen. Offenbar hat der introvertierte Familienvater
etwas zu verbergen und selbst Daves Frau
glaubt irgendwann an die Schuld ihres Mannes. In
einer Spirale von Anschuldigungen, Verdrängung und
Selbstjustiz wird aus dem vermeintlichen Täter bald
ein konkretes Opfer.
Film: Das oft zitierte Schlagwort „Filmkunst“ ist
für „Mystic River“ sicher nicht zu hoch gegriffen
und generell geeignet, um Clint Eastwoods Spätwerk
treffend zu charakterisieren. Im Laufe der Jahre hat
er inzwischen eine ganz eigene cineastische Handschrift
entwickelt. Sein Steckenpferd, das Drama,
perfektionierte er Schritt für Schritt mit unaufdringlichen
und doch höchst raffinierten erzählerischen
Mitteln, mit Themen, die das Publikum etwas angehen,
es einfach packen: Liebe, Hass, moralische
Zerwürfnisse – Krieg und Frieden, Leben und Tod.
Viele erstklassige Darsteller und eine gleichermaßen
spannende wie emotionale Erzählung zeichnen
diese gesellschaftskritische Romanverfilmung im
Speziellen aus. Das naturalistisch gehaltene, doch
gleichfalls aufwendig inszenierte Drama erzeugt
seine visuelle Ästhetik ganz ohne Effekthascherei.
Blu-ray: Das Bild hinterlässt, abgesehen von leichten
Einbußen in der Schärfe, keinerlei schlechten
Eindruck. Gleiches gilt auch für die deutsche DD-5.1-
Tonspur: Die realitätsnahe Abmischung ist von hervorragender
Qualität und zuweilen sogar von einer für
dieses Genre eher untypischen Räumlichkeit beseelt.
Die Bonusabteilung bietet neben einem aufschlussreichen
Audiokommentar, Making-of und Doku-Feature
zusätzlich knapp zwei Stunden Interviews mit
Hintergrundinformationen zu Regisseur und Hauptdarstellern.
Originaltitel: Mystic River
Land/Jahr: US/2003
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 2.40 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Sean Penn, Tim Robbins,
Kevin Bacon
Laufzeit: 138 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 12. Februar 2010
Film 9,5/10
3
80 Jahre und kein bisschen leise – Clint Eastwood
wird nicht müde, sein Lebenswerk zu erweitern
Nach zahlreichen Nominierungen klappte es für Sean
Penn bei „Mystic River“ endlich mit dem Oscar®
Empfehlenswert, weil: die großartige Geschichte um gescheiterte Freundschaft,
Moral und Verdrängung atmosphärisch dicht gefilmt ist und sehr
ansprechend auf das hochauflösende Medium umgesetzt wurde.
Technik 7,5/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 5,5/10
Bilder: Universum, Warner Home Video
192 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Ascot Elite Home, Kinowelt Home, Majestic Home, Sunfilm, Universum
Die Fremde
4 Kundun
5
Feo Aladags aufrüttelnder Film über
Der in Marokko gedrehte Film zeigt
die fatalen Auswirkungen des Ehrbegriffes
die Entdeckung der 14. Inkarnation
in der türkischen Kultur
des Dalai Lama, die Einführung in
fühlt sich ganz tief ein in die Befindlichkeiten
sein Amt sowie das Leben an den
eines ganzen Volkes.
Höfen in Lhasa, bevor die Chinesen
Was Sibel Kekilli in ihrer Rolle als
das geistige Oberhaupt der Tibeter
Gestrandete zwischen den Kulturen
zur Flucht zwangen. Scorsese
leistet, ist schlichtweg atemberaubend. Die Blu-ray bietet
schafft es, eine gedanklich ferne Welt durch meisterhafte
ein durchgängig starkes Bild mit leicht entsättigten Bildästhetik, grandiose Schnitte und die minimalis-
Farben; die oftmals langen Einstellungen punkten mit tische Musik von Philip Glass zum Leben zu erwecken.
einem klaren und ruhigen Gesamteindruck. Der Soundmix
Der Transfer auf Blu-ray ist überaus gelungen: Trotz
transportiert die Dialoge in perfekter Qualität – die eines Alters von dreizehn Jahren ist das Bild scharf
Extras vertiefen das schwierige Thema des Hauptfilms. und farblich gesättigt, auch der Kontrast überzeugt.
Originaltitel: Die Fremde
Vertrieb: Majestic Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Feo Aladag
Darsteller: Sibel Kekilli, Nizam
Schiller, Florian Lukas
Laufzeit: 120 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 27. August 2010
DE/2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: ein Tabuthema
hier filmisch beeindruckend aufgearbeitet
wird. Ein erschütternder Film, der Kraft
kostet und Aufmerksamkeit fordert und ein
schwieriges Problem differenziert angeht.
Technik 7,5/10
Bild 8/10
Ton 7/10
Bonus 7/10
Originaltitel: Kundun
US/1997
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: Scorsese das Kunststück
gelingt, in eine fremde Kultur und das
komplexe Glaubensgebäude der Tibeter
Regie: Martin Scorsese
einzutauchen. Die Bilder haben große
Darsteller: Gyurme Tethong, Tencho
Strahlkraft und bleiben lange haften.
Gyalpo, Tenzin Topjar Technik 7,5/10
Laufzeit: 134 min
Bild 8/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 20. Mai 2010
Bonus 6/10
Walhalla Rising
6
Dieses kunstvoll gefilmte Wikinger-
A Single Man
7
November 1962, irgendwo in Kalifornien:
epos bietet in einigen Szenen kristallklare
George Falconer (Colin
Bilder voller Kraft und Poesie,
Firth), ein gutaussehender, alleinstehender
wie man sie in dieser Qualität bisher
und wohlhabender
selten gesehen hat. Der brütende,
Mann, macht sich in seiner geschmackvoll
düstere Score bringt den Subwoofer
und edel eingerichte-
zum Kochen und trägt entscheidend
ten Apartmentwohnung bereit zum
zur hypnotischen Stimmung des Films bei. Die Blu-ray gibt Sterben. Der Film zeigt ihn also am letzten Tag seines
das Ausgangsmaterial nahezu unverfälscht wieder und
Lebens. Das gewagte Experiment mit den fast
sorgt so für ein audiovisuelles Highlight, das den äußerst ausschließlich im Sepialook gehaltenen Bildern ist in
anspruchsvollen Streifen zu einem rundum gelungenen technischer Hinsicht nicht vollständig gelungen. Beim
Gesamtkunstwerk macht. Sowohl Interview als auch Sound stehen die Dialoge und der Score über allem,
Audiokommentar mit dem Regisseur sind zu empfehlen. besonders Letzterer ist räumlich filigran aufgefächert.
Originaltitel: Valhalla Rising
DK, GB/2009 Originaltitel: A Single Man
US/2009
Vertrieb: Sunfilm
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Regie: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Mads Mikkelsen, Maarten
Stevenson, Gary Lewis
Laufzeit: 93 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 5. November 2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: dieses einzigartige
Experiment (irgendwo zwischen Arthouse-
Perle und verstörendem Wikingerepos)
ganz neue Wege in Sachen Bildsprache und
Storytelling findet.
Technik 7,5/10
Bild 8,5/10
Ton 8/10
Bonus 6/10
Antichrist
Lars von Triers Selbstfindungstrip
ins Unterbewusstsein ist ein hartes
Stück Filmkunst und ein großes dazu.
Die Mastering-Qualität der Blu-ray
ist hervorragend, gerade die Eröffnungssequenz
in Schwarz-Weiß verdeutlicht
das anhand guter Schärfeund
Kontrastwerte. In etwas zu strengem Naturalismus
präsentiert sich die Tonspur des Films. Die centerlastigen
Dialoge werden nur subtil durch den Score erweitert.
Die zweistündige, in mehrere Kapitel untergliederte HD-
Doku zur Entstehung und Umsetzung von „Antichrist“
vermittelt eindrucksvoll die wichtigen Aspekte des Films.
Originaltitel: Antichrist
Vertrieb: Ascot Elite Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Charlotte Gainsbourg,
Willem Dafoe
Laufzeit: 104 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 18. März 2010
8
DK, DE, FR, SE, IT, PL/2009
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: Lars von Triers
Urschreitherapie bahnbrechend und kompromisslos
völlig neue Wege beschreitet
und gleichermaßen meisterlich in der Umsetzung
wie visionär in der Thematik ist.
Technik 7/10
Bild 8/10
Ton 5,5/10
Bonus 7/10
Vertrieb: Universum
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Tom Ford
Darsteller: Colin Firth, Julianne
Moore, Nicholas Houl
Laufzeit: 97 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 27. August 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: man hier ein Gedicht
von einem Film vor sich hat, wie man es nur
alle paar Jahre zu Gesicht bekommt. Colin
Firth porträtiert einen gebrochenen Mann,
mit Zurückhaltung, Stil und viel Emotion.
Technik 6,5/10
Bild 6,5/10
Ton 7/10
Bonus 6/10
Magnolia
Mit „Magnolia“ schuf Paul Thomas
Anderson anno 1999 eine epische
Studie über das Leben, das bekanntlich
immer noch die unglaublichsten
Geschichten schreibt. Während die
bunt zusammengewürfelten Charaktere
anfangs nur wenig Substanz
erwarten lassen, entwickelt der langsam voranschreitende
Film eine immense Tiefe. Die Blu-ray gefällt:
Natürliche Farben, satte Kontraste und kaum sichtbares
Bildrauschen beeindrucken auch elf Jahre nach
der Premiere. Die dominante Musik von Aimee Mann
wertet den dialog- und frontlastigen Film stilvoll auf.
Originaltitel: Magnolia
US/1999
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 8,5/10
Bildformat: VC-1, 2.40 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: Paul Thomas
Andersons melancholischer und zugleich
ungeschönter Blick auf das Miteinander
Regie: Paul Thomas Anderson ans Herz geht und gegen Ende mit wahrhaft
Darsteller: Tom Cruise, Julianne
biblischen Ausmaßen verblüfft.
Moore, William H. Macy Technik 7/10
Laufzeit: 188 min
Bild 8,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 4. März 2010
Bonus 5/10
9
Die Fremde
Kundun
Walhalla Rising
A Single Man
Antichrist
Magnolia
Blu-ray-Tests 193

Drama
Invictus – Unbezwungen
A Serious Man
Das weiße Band
Blind Side – Die große Chance
City Of Life And Death
Ein Prophet
Invictus – Unbezwungen
„Invictus“ ist eine gelungene Mischung
aus Mandela-Biopic, lehrreicher
Geschichtsstunde und
mitreißendem Sportfilm. Das leicht
sichtbare Filmkorn verbreitet echte
Kinoatmosphäre. Gleich auf den
ersten Blick hat man das Gefühl,
einen typischen Eastwood anzuschauen: Klassisch-gediegene
Bilder mit weitgehend natürlicher Farbgebung
dominieren. Die Highlights in puncto Sound finden sich
überwiegend in den Arenen, schreiende Spieler und das
Publikum umgeben den Zuschauer von allen Seiten.
Das Bonusmaterial nutzt das Medium Blu-ray gut aus.
Originaltitel: Invictus
US/2009
Vertrieb: Warner Home Video Film 7,5/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: Clint Eastwood ein
Stück (Sport-)Geschichte zum Leben erweckt
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
und Morgan Freeman eine wahre Bravourleistung
Regie: Clint Eastwood
abliefert, die Nelson Mandela ein wür-
Darsteller: Morgan Freeman, Matt
diges schauspielerisches Denkmal setzt.
Damon, Tony Kgoroge Technik 7,5/10
Laufzeit: 134 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 18. Juni 2010
Bonus 7,5/10
Das weiße Band
Die Stärke des mehrfach preisgekrönten
Films liegt zweifellos in
der Mischung aus Genauigkeit und
Subtilität. Ausgefeilte Dialoge und
eine präzise umgesetzte Kameraarbeit
überlassen nichts dem Zufall.
Dennoch wirkt nichts aufgesetzt,
vordergründig oder gar belehrend. Das Schwarz-
Weiß-Bild überrascht mit einer hohen Bildschärfe und
einem großen Spektrum an Grautönen. Bei Weitem
nicht so überzeugend wirkt der Ton. Der dramaturgisch
sinnvolle Verzicht auf eine Filmmusik macht den sehr
front- und centerlastigen Audioeindruck noch stärker.
Originaltitel: Das weiße Band
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Michael Haneke
Darsteller: Christian Friedel, Ernst
Jacobi, Ulrich Tukur
Laufzeit: 144 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 5. März 2010
10
12
AU, DE, FR, IT/2009
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: ein beklemmendes,
subtil und dennoch unmissverständlich
dargebotenes Bild einer Dorfgemeinschaft
im Vorkriegsdeutschland
gezeichnet wird.
Technik 6/10
Bild 9/10
Ton 5/10
Bonus 4,5/10
A Serious Man
Man weiß oft nicht, ob man lachen
oder weinen soll, und gerade diese
Gratwanderung zwischen Drama und
schwarzer Komödie macht die große
Qualität dieses jüngsten Streichs
der Coen-Brüder aus. Bildtechnisch
macht die Blu-ray so gut wie nichts
falsch, lediglich der Schärfegrad und die Qualität der
Details lassen noch Luft nach oben. Der Sound steht im
Dienst der Dialoge, die jederzeit klar und präzise rüberkommen.
Gelegentliche Surround-Einsätze runden den
gelungenen Mix ab. Die Extras sind üppig, 90 Minuten
an Featurettes, Making-of und Interviews überzeugen.
Originaltitel: A Serious Man
Vertrieb: Universum
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Ethan und Joel Coen
Darsteller: Michael Stuhlbarg,
Richard Kind, Adam Arkin
Laufzeit: 106 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 13. August 2010
11
US, UK, FR/2009
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: sich hinter der
kauzigen, absurden, oftmals komischen
Fassade ein tieftrauriger Film über ein ganz
normales Durchschnittsleben versteckt,
das unvermittelt aus den Fugen gerät.
Technik 7,5/10
Bild 8,5/10
Ton 7/10
Bonus 6,5/10
13
Blind Side – Die große Chance
Der märchenhafte Aufstieg des
Michael Oher vom obdachlosen Problemkind
zum Star der National Football
League sorgte in den USA für
Schlagzeilen – und im letzten Jahr für
volle Kinosäle. Wie man es von solch
einer großen Produktion erwarten
darf, überzeugt die Bildqualität – leichte Einbußen bei
Kontrast und Schärfe sorgen für minimale Abzüge. Der
Sound spielt nicht ganz in derselben Liga, besonders in
den (wenigen) Football-Sequenzen hätten wir uns mehr
Bass und Signalortung gewünscht. Die Bonusabteilung
punktet mit guter Auswahl und interessantem Inhalt.
Originaltitel: The Blind Side
US/2009
Vertrieb: Warner Home Video Film 7,5/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: es eine wahre Geschichte
ist, die Kraft gibt und Mut schenkt.
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Sandra Bullock zeigt sich von einer neuen,
Regie: John Lee Hancock ungewohnten, sehr resoluten Seite und hält
Darsteller: Sandra Bullock, Quinton
den gesamten Film auf Kurs.
Aaron, Tim McGraw Technik 7,5/10
Laufzeit: 129 min
Bild 8,5/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 30. Juli 2010
Bonus 6/10
City Of Life And Death
14 Ein Prophet
15
1937: Die Japaner besetzen große
„Ein Prophet“ ein ist episches,
Teile Chinas und begehen an den
zweieinhalbstündiges Mammutwerk
Landesbewohnern unheimliche
über den Aufstieg eines Kleinkriminellen
Gräueltaten. Aus verschiedenen
zur grauen Eminenz „sei-
Perspektiven beleuchtet der Film
nes“ Gefängnisses. Die zahlreichen
die Schrecknisse des Krieges auf
Vergleiche mit „Der Pate“ scheinen
sehr kritische und unparteiische
auf den ersten Blick gewagt,
Art und Weise. Bemerkenswert ist die überragende doch kommen sie nicht von ungefähr. Der Titel glänzt
Bildsprache und Kameraarbeit, nicht nur in den Massenszenen,
mit rauen, farblich leicht gedämpften Bildern voller
in denen Tausende von Statisten vor der Charakter. Das Sounddesign ist mit passabler Räum-
Kamera agieren. Musik wird nur selten eingespielt, lichkeit und gelegentlicher, sehr präziser Signalortung
Dynamik, Räumlichkeit und Abmischung vermitteln
ebenfalls ansprechend, lediglich die deutschen Syn-
die Stimmung der jeweiligen Situation sehr gut. chronsprecher wirken stellenweise etwas
gelangweilt.
Originaltitel: Nanjing! Nanjing!
HK/2009
Vertrieb: KSM
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.20 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: „City Of Life And
Death“ als Antikriegsdrama perfekt
funktioniert. Seine Ästhetik zieht er aus
Regie: Chuan Lu
den unheimlich einprägsamen Schwarz-
Darsteller: Lu Jianxiong, Hideo
Weiß-Bildern.
Nakaizumi, Yuanyuan Gao Technik 7/10
Laufzeit: 135 min
Bild 8,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 11. Oktober 2010 Bonus 3,5/10
Originaltitel: Un Prophète
Vertrieb: Sony Pictures Home
Bildformat: MPEG-4, 1.77 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Jaques Audiard
Darsteller: Tahar Rahim, Niels
Arestrup, Adel Bencherif
Laufzeit: 155 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 19. August 2010
FR, IT/2009
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: die ausladende
Studie über die Regeln und Gesetze des
Mikrokosmos Gefängnis gleichzeitig eine
imposante Chronik des Aufstiegs vom Kleinkriminellen
zum Gangsterboss ist.
Technik 7/10
Bild 8,5/10
Ton 7/10
Bonus 5,5/10
Bilder: KSM, Sony Pictures Home, Universum, Warner Home Video
194 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Komödie
Lachen ist ja bekanntlich immer
noch die beste Medizin – wir
empfehlen Ihnen diese Komödienperlen,
damit Sie gut und humorvoll
durch die kalte Jahreszeit
kommen.
Almost The Truth
Bilder: Alive, Eagle Rock, Universal Pictures Home
Handlung und Film: Am 5. Oktober 1969 um 23 Uhr
begann eine neue Zeitrechnung. Nichts war mehr so
wie zuvor: Für alle Comedians (einschließlich der noch
ungeborenen) tickte die Uhr ab diesem Zeitpunkt
anders. Und für die BBC sowieso, denn an diesem
Abend ging „Monty Python’s Flying Circus“ das erste
Mal auf Sendung. Pünktlich zum 40. Geburtstag der
Pythons erschien eine Doppel-Blu-ray mit dem Titel
„Monty Python: Almost The Truth – The Lawyer’s Cut“.
Summa summarum findet sich auf den Scheiben in
sieben Stunden und 43 Minuten alles, was es über die Pythons
zu sagen gibt, garniert mit Ausschnitten aus ihrer
TV-Show und anderen spektakulären Fernsehaufnahmen.
Den Hauptteil machen die Interviews aus, in denen die
Pythons alles erzählen, was ihnen zu sich und der Welt
noch so einfällt – trotz des inzwischen hohen Alters. Und
das ist eine Menge. Das Beeindruckende daran ist – wenn
man das überhaupt so sagen darf – die Ernsthaftigkeit,
mit der die Interviewten das Phänomen „Monty Python“
vor dem Auge der Zuschauer aufrollen, trotz aller Späße
oder (selbst-)ironischer Seitenhiebe. Sinnvollerweise ist
das Material in sechs verschiedene Episoden gegliedert,
die so halbwegs chronologisch aufeinander aufbauen.
Dabei werden die bekanntesten Highlights der Truppe
natürlich auch am ausführlichsten gewürdigt.
Es ist zum Beispiel schwer zu sagen, welchen Einfluss es
auf die Darstellung der Kirchengeschichte gehabt hätte,
wenn die Pythons „Das Leben des Brian“ nicht gedreht
hätten. Nach den „Flying Circus“-Sketchen und „Ritter
der Kokosnuss“ war es das dritte, aber mit Sicherheit
das anspruchsvollste und letztendlich nachhaltigste
Legenden bei der Arbeit: John Cleese hat als Mitglied
der Pythons Comedy-Geschichte geschrieben
Projekt der Pythons. Also kein Wunder, dass dem Film
fast eine komplette Episode auf der Blu-ray gewidmet ist.
Blu-ray: Es steht völlig außer Frage, dass man mit der
Jubiläumsausgabe zum 40. Geburtstag Monty Pythons
eine Ausnahmescheibe (bzw. derer zwei) in der Hand
hält. Allerdings ist die Frage erlaubt, ob es denn unbedingt
eine Blu-ray sein muss. Die Antwort lautet: Ja.
Dennoch gibt es, wenn auch nicht überraschend, einige
Einschränkungen. Die Blu-ray ist in 1 080i produziert und
das Bild wirkt trotz der Mischung aus aktuellen Interviews
und zahlreichen Archivaufnahmen einigermaßen
homogen und auch in hoher Auflösung recht ansehnlich.
Die Interviews sind überwiegend vor dunklen Hintergründen
gefilmt, sodass man sich ganz und gar auf die Mimik
der Interviewten konzentrieren kann. Da macht es Spaß,
auf der Blu-ray mit anzuschauen, wie beispielsweise die
Lachfältchen von John Cleese so langsam in Bewegung
geraten. Der englische Ton ist sowohl in 5.1 als auch in
Stereo abgemischt. Auch wenn außer beim grandiosen
Intro-Song wenig Sourround-Gefühl aufkommt, sind die
Dialoge, besonders bei den aktuellen Interviews, sehr
gut verständlich und durchaus satt abgemischt. Die
Extras sind vor allem eine Sammlung von all dem, was
nicht in die Episoden reingepasst hat; einigermaßen
thematisch sortiert. Es gibt fast zweieinhalb Stunden
weitere Interviewausschnitte oder Beiträge, wie den über
eine Parade des „seltsamen Ganges“ oder ein Take über
Python-Fan Elvis Presley. Dazu findet man noch sieben
Originalsketche aus dem „Flying Circus“ sowie eine Galerie
mit Grafiken von Terry Gilliam. All das sollte reichen,
die Zeit bis zum 50. Geburtstag auszufüllen.
Originaltitel: Monty Python: Almost The Truth – The Lawyer’s Cut
Land/Jahr: US/2009
Vertrieb: Eagle Rock
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DD 5.1 (engl.), LPCM 2.0 (engl.)
Regie: Bill Jones, Alan G. Parker,
Benjamin Timlett
Darsteller: Eric Idle, John Cleese, Michael Palin
Laufzeit: 323 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 23. Oktober 2009
Film 10/10
Empfehlenswert, weil: alles, was Monty Python über sich zu sagen
hat, in dieser Box enthalten ist. Wirklich alles und wirklich die Wahrheit,
meistens jedenfalls. Zeitloses Dokument eines zeitlosen Humors.
Technik 6/10
Bildqualität 6/10
Tonqualität 6/10
Bonusmaterial 6/10
1
Top-Liste
Monty Python: Almost The Truth 195
Friendship! 196
LOL 196
Clerks – Die Ladenhüter (OmU) 197
Chasing Amy 197
Knight And Day 197
Zweiohrküken 197
Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück 197
Liebe Mauer 197
Lila Lila 198
Bubba Ho-Tep 198
The Ladykillers 198
Lange Beine, kurze Lügen 198
Date Night 198
Männer die auf Ziegen starren 198
Demnächst
Männertrip
Ein Roadmovie der etwas anderen
Art: Jonah Hill und Russell
Brand, die Comedy-Superstars
aus den USA, machen sich auf den
feucht-fröhlichen Weg von London
quer durch die Staaten bis
nach Los Angeles. Mit an Bord: Sex, Drugs, jede
Menge Rock ’n’ Roll und Lacher am laufenden Band!
Vertrieb: Universal Pictures Home VÖ: 6. Januar 2011
I Love You Phillip Morris
Wer auf der Suche nach einem
wirklich ungewöhnlichen Film abseits
ausgetretener Story-Pfade
und festgelegter Genregrenzen ist,
der könnte bei „I Love You Phillip
Morris“ fündig werden. Die überraschende
Komödie mit Jim Carrey vereint Gaunerballade
und schwule Liebesgeschichte in einem erfrischenden Mix.
Vertrieb: Alive VÖ: 5. November 2010
Blu-ray-Tests 195

Komödie
Friendship!
Handlung: Die Mauer ist gefallen, die ganze Welt blickt auf
die DDR und David Hasselhoff singt am Brandenburger Tor
„I’ve Been Looking For Freedom“. Inmitten des kollektiven
Jubels beschließen die besten Freunde Veit (Friedrich Mücke)
und Tom (Matthias Schweighöfer) mit ihrem Begrüßungsgeld
nach San Francisco, dem „westlichsten Punkt
der Welt“, aufzubrechen. Bewaffnet mit einem Pulli, drei
Schlüpfern, Strümpfen und Seife begeben sich die beiden
auf die große Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Leider reicht das Geld nur bis New York, doch das
hält die beiden „Ossis“ nicht auf – der Rest der Strecke
wird eben getrampt! Mit besten Englischkenntnissen à la
„Friendship!“ und kreativen Aufreißersprüchen wie „Ich bin
ein einsamer Kommunist auf der Suche nach Liebe“ stolpern
Die Welt ist groß und New York sowieso, da verlieren
die Jungs aus der DDR schon mal die Orientierung
sie von einem Fettnäpfchen ins nächste. Im Laufe der Handlung
werden sie immer einfallsreicher, um ihren Traum verwirklichen
zu können. So strippen die beiden in russischen
Uniformen zur DDR-Nationalhymne oder verkaufen „echte“
Mauerstücke aus Berlin, um ihr Reisebudget aufzustocken.
Film: In „Friendship!“ steht aber nicht die DDR-Nostalgie im
Vordergrund, sondern die Freundschaft der Protagonisten.
Von Tag zu Tag wird das Band zwischen Tom und Veit stärker
und schließlich durch eine Frau (Alicja Bachleda-Curus) auf
eine harte Probe gestellt. Regisseur Markus Goller gelingt es
mit seiner erfrischenden Komödie auf eindrucksvolle Weise,
ein riesiges Land und seine mannigfaltigen Persönlichkeiten
aus unterschiedlichsten Blickwinkeln einzufangen. Bekannte
und auch weniger bekannte Seiten Amerikas werden auf
Matthias Schweighöfer zählt zu den markantesten
Gesichtern einer jungen Schauspielergeneration
unterhaltsame und augenzwinkernde Weise abgefeiert.
Blu-ray: In Sachen Bildqualität überzeugt die Disc mit
einem hohen Niveau. Es treten kaum Unschärfen auf und
der Schwarzwert ist optimal eingestellt. Der Sound lässt
gelegentlich mit Spezialeffekten, die über die hinteren
Boxen ausgegeben werden, und vor allem mit dem tollen
Raumklang des Soundtracks aufhorchen. An Extras wurde
nicht gespart: Neben einem Englischkurs sind unter anderem
Interviews, ein Making-of und diverse Outtakes auf der
Scheibe enthalten.
Originaltitel: Friendship!
Land/Jahr: DE/2009
Vertrieb: Sony Pictures Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Markus Goller
Darsteller: Matthias Schweighöfer, Friedrich
Mücke, Cameron Goodman
Laufzeit: 109 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 9. September 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: die zwei grundsympathischen Ossis nach dem
Fall der Mauer nicht nur das Land der unbegrenzten Möglichkeiten,
sondern auch die Herzen der Zuschauer im Sturm erobern.
Technik 8/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 7/10
2
LOL
Handlung: Die 16-jährige Lola (Christa Theret) wurde
während der Sommerferien von ihrem Freund betrogen.
Nachdem sie sich von ihm getrennt hat, beleidigt
er sie in der Schule ständig als Schlampe. Ihr bester
Kumpel Maël (Jérémy Kapone) hält fest zu „Lol“ und
bald wird aus der Freundschaft mehr. Von all dem
Gefühlschaos bekommt ihre Mutter Anne (Sophie Marceau)
nur durch Lolas Tagebuch mit. Schockiert ist sie
darüber, dass ihre Tochter Joints raucht, heimlich Konzerte
aufsucht und bereits auf Tuchfühlung mit Jungs
geht. Anne sucht Hilfe bei einer Psychotherapeutin,
doch bald wird ihr klar, dass sie selbst es ist, die nicht
so recht mit der Liebe klarkommt.
Film: Wer sich „LOL“ ansieht (im Internet übrigens
das gängige Kürzel für „Laughing Out Loud“), fühlt
Als Erwachsener liebt man vielleicht tiefer, doch den
Zauber der ersten Liebe vergisst man nie mehr
Was mag nur ihr Geheimnis sein? Sophie Marceau
steht noch immer für pure Schönheit und Weiblichkeit
sich sofort an den Streifen „La Boum“ zurückerinnert.
Das Ganze wird dann durch Sophie Marceau, die in
dem französischen Kultfilm von 1980 die 13-jährige
Vic spielte, abgerundet. Mit viel Witz und Esprit zeigt
Regisseurin Lisa Azuelos, dass Eltern und Jugendliche
trotz des Generationsunterschieds und der immer moderneren
Kommunikationsmittel ganz ähnliche Sorgen
und Nöte haben und dadurch viel voneinander lernen
können.
Blu-ray: Nicht nur der Anspruch dieser Teeniekomödie
ist von hohem Niveau, auch das Bildmaterial
ist qualitativ hochwertig. Außer ein paar Unschärfen
und störenden Nachzieheffekten gibt es kaum etwas
auszusetzen. Der Schwarzwert ist optimal eingestellt
und die Darstellung der Farben ist sehr authentisch gelungen.
Auch der Sound, der passend aus generationsübergreifenden
Songs wie dem Rolling-Stones-Hit „You
Can’t Always Get What You Want“ zusammengestellt
wurde, ist herausragend. Keinerlei Kratzgeräusche
oder sonstige Fehler sind zu hören. Durch eine gute
Aufteilung der Signale auf die Boxen entsteht eine angenehme
Raumklang- und Kinoatmosphäre. Genauso
spritzig wie im Hauptfilm geht es auch in den Extras
zu: In dem 29-minütigen Making-of ist die Entstehung
von „LOL“ zu sehen, wobei manch ein Darsteller amüsante
Kommentare und Posen macht.
Originaltitel: LOL (Laughing Out Loud)
Land/Jahr: FR/2008
Vertrieb: Eurovideo
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Lisa Azuelos
Darsteller: Sophie Marceau, Christa Theret,
Jérémy Kapone
Laufzeit: 102 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 18. Februar 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: „LOL“ endlich mal eine Teeniekomödie mit
Niveau ist. Frankreich, Party, verliebte Jugendliche, eine verrückte
Oma – „La Boum“ lässt grüßen und die Fete geht weiter!
Technik 8/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 7,5/10
3
Bilder: Eurovideo, Sony Pictures Home
196 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: 20th Century Fox, Buena Vista Home, Universal Pictures Home, Warner Home Video
Clerks – Die Ladenhüter (OmU)
Mit „Clerks“ legte Kevin Smith den
Grundstein für seine New-Jersey-Reihe.
Kleines Budget, schamlose und
dennoch intelligent-witzige Dialoge
sowie eine Aneinanderreihung abstruser
Situationen machen diesen
Film aus, der längst Kult geworden
ist. Als der Regisseur erfuhr, dass „Clerks“ auf Blu-ray
erscheinen soll, war er entsetzt. Eigentlich, so erzählt
er grinsend, sei „Clerks“ ja die Antithese für alles, wofür
„Blu-ray“ jetzt stehe. Als Ausgleich für die mittelmäßige
Technik bekommt man das Making-of von „Clerks“ und
„Jay und Silent Bob schlagen zurück“ im Doppelpack.
Originaltitel: Clerks
US/1994
Vertrieb: Buena Vista Home Film 9/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: die Kultkomödie
von Kevin Smith das typisch amerikanische
Lebensgefühl genau auf den Punkt
Regie: Kevin Smith
trifft. Billig gedreht, dabei aber herrlich
Darsteller: Brian O’Halloran, Jeff
abgedreht.
Anderson, Kevin Smith Technik 6/10
Laufzeit: 92 min
Bild 5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 5/10
Starttermin: 3. Dezember 2009 Bonus 7/10
Knight And Day
Tom Cruise und Cameron Diaz entwickeln
als ungleiches Gespann aus
abgezocktem Superagenten und
überfordertem Sidekick eine hochamüsante
und mitreißende Energie.
Der Romantic-Comedy-Einschlag von
„Knight And Day“ funktioniert und
sorgt zwischen all den Explosionen und Schießereien
für das nötige Quäntchen Abwechslung und Auflockerung.
Passend zum schicken Blockbuster-Stil des Films
zeigt sich der Transfer auf Blu-ray von seiner besten
Seite. Mit Adleraugen kann man minimales Bildrauschen
wahrnehmen; das war es aber auch schon mit der Kritik.
Originaltitel: Knight And Day
US/2010
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: die temporeich inszenierte
Daueraction und die amüsanten Wortgefechte
zwischen Cruise und Diaz für gute
Regie: James Mangold
Unterhaltung sorgen – die Blu-ray glänzt mit
Darsteller: Tom Cruise, Cameron
tollen Bildern und starkem Sound.
Diaz, Peter Sarsgaard Technik 8/10
Laufzeit: 110/117 min
Bild 9,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 26. November 2010 Bonus 6/10
Chasing Amy
Comiczeichner Holden (Ben Affleck)
und sein „Nachmaler“ Banky (Jason
Lee) lernen auf einer Comic-Convention
die Zeichnerin Alyssa (Joey Lauren
Adams) kennen. Holden verliebt sich
in Alyssa, ohne zu wissen, dass sie
eigentlich lesbisch ist. Es entwickeln
sich Konflikte, es entspannen sich brillante Dialoge und
schließlich bahnen sich mehrere Coming-outs an, ohne
dass es am Ende eine Lösung gibt – zumindest keine einfache.
Die Extras sind angenehm umfangreich. Exklusiv
auf der Blu-ray beschreibt eine mehr als 80-minütige Dokumentation
sehr ausführlich die Entstehung des Films.
Originaltitel: Chasing Amy
US/1997
Vertrieb: Buena Vista Home Film 8,5/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: man Ben Affleck hier
jung und unschuldig und sehr unbekümmert
erleben kann – fast jedenfalls. Ein zu
Regie: Kevin Smith
Herzen gehender, frech-romantischer Film
Darsteller: Joey Lauren Adams,
mit einer wunderbaren Hauptdarstellerin.
Ben Affleck, Jason Lee Technik 6,5/10
Laufzeit: 113 min
Bild 6/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 3. Dezember 2009 Bonus 6,5/10
Zweiohrküken
Der Beziehungsalltag hat die Protagonisten
aus „Keinohrhasen“ eingeholt.
Ludo (Til Schweiger) und Anna
(Nora Tschirner) leben nun schon
zwei Jahre als Paar. Als Maria und
Ralf, die Expartner der beiden, wieder
in ihr Leben treten, ist der Boden
bereitet für amüsante und amouröse Verwicklungen,
aus denen man eine gute und spaßige Komödie stricken
kann. Spaß macht es auch, die auf der zweiten
Scheibe beigelegten Extras zu durchstöbern. Zu empfehlen
sind hier vor allem die kommentierten Deleted
Scenes – besonders der Faltenhund hat es uns angetan!
Originaltitel: Zweiohrküken
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: Dolby True HD 5.1
Regie: Til Schweiger
Darsteller: Til Schweiger, Nora Tschirner,
Matthias Schweighöfer
Laufzeit: 124 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 27. August 2010
5
7
DE/2009
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: die freche Mischung
aus „Manta Manta“ und „Keinohrhasen“
funktioniert – wer den Stil mag, bekommt
eine feine Komödie geboten; einen hinreißend
alternden Schweiger inklusive.
Technik 7,5/10
Bild 8/10
Ton 8,5/10
Bonus 6/10
Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück 8 Liebe Mauer
9
Die Bildqualität der mit einer interessanten
Regisseur Peter Timm richtet seinen
und augenzwinkernden
komödiantisch angelegten Aufklä-
Erzählstruktur aufwartenden Verfilmung
rungsfilm über die DDR vor allem
von Helen Fieldings Roman
an ein junges Publikum. Die Liebesrungsfilm
ist nahezu perfekt. Nur gelegentlich
geschichte um Franzi und Sascha
schleichen sich Unschärfen
bietet systemkritische Untertöne.
oder verschwimmende Konturen
Das Bildmaterial ist farblich durch
ins Blickfeld, am Schwarzwert sowie an der natürlichen
Brauntöne an die späten 1980er Jahre angepasst. Nur
Farbgebung gibt es nichts zu kritteln. Abzüge wenige Szenen sind unscharf und durch ein leichtes Film-
gibt es hingegen beim Ton der blauen Scheibe, denn korn geprägt. Auch der Ton bietet hohe Qualität: Räumlich
die Frontlastigkeit ist ein echtes Manko. Viel zu selten
gut ausgesteuerte Soundeffekte sorgen für eine
werden die seitlichen und hinteren Boxen ausgelastet. angenehme Atmosphäre. Im Bonusteil der Disc befinden
Die Extras sind in Ordnung, aber leider nur in SD. sich Making-of, verpatzte Szenen und eine Fotogalerie.
Originaltitel: Bridget Jones’s Diary
GB, FR/2001
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: die Verfilmung ein
Muss für Bridget-Jones-Liebhaberinnen
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
ist, denn die Dreiecksgeschichte mit Renée
Regie: Sharon Maguire
Zellweger, Colin Firth und Hugh Grant gewinnt
Darsteller: Renée Zellweger, Colin
auf Blu-ray noch einmal hinzu.
Firth, Hugh Grant Technik 6,5/10
Laufzeit: 97 min
Bild 9/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 6/10
Starttermin: 5. November 2009 Bonus 4,5/10
4
6
Originaltitel: Liebe Mauer
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: Dolby True HD 5.1
Regie: Peter Timm
Darsteller: Felicitas Woll, Maxim
Mehmet, Anna Fischer
Laufzeit: 107 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 27. August 2010
DE/2009
Film 6,5/10
Empfehlenswert, weil: die bewährte
Romeo-und-Julia-Formel auch zwischen Ost
und West bestens funktioniert. Die sympathischen
Jungdarsteller tun ihr Übriges für
die beschwingte Mauerkomödie.
Technik 7,5/10
Bild 8/10
Ton 8,5/10
Bonus 5/10
Clerks – Die Ladenhüter
Chasing Amy
Knight And Day
Zweiohrküken
Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück
Liebe Mauer
Blu-ray-Tests 197

Komödie
Lila Lila
Bubba Ho-Tep
The Ladykillers
Lange Beine, kurze Lügen
Date Night
Männer die auf Ziegen starren
Lila Lila
David (Daniel Brühl) hat sich in die
hübsche Marie (Hannah Herzsprung)
verliebt. Doch leider will diese nichts
von ihm wissen. Da kommt ihm
ein altes Manuskript, das er in der
Schublade eines Nachttischschränkchens
findet, gerade recht. Ob er mit
dem Roman, den er gar nicht selbst geschrieben hat,
ihr Herz erobern kann? Bild- und Tonqualität der Komödie
erreichen ein leicht überdurchschnittliches Niveau.
Der Sound ist stark auf die Front abgemischt und nur
wenige Effekte werden eingestreut. Als Extras sind ein
Making-of und Interviews mit Cast und Crew enthalten.
Originaltitel: Lila Lila
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: Dolby True HD 5.1
Regie: Alain Gsponer
Darsteller: Daniel Brühl, Hannah
Herzsprung, Henry Hübchen
Laufzeit: 107 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 27. August 2010
The Ladykillers
Der Streifen mit Alec Guinness aus
dem Jahre 1955 bedient sich des
typischen schwarzen Humors aus
Großbritannien. Mittlerweile wirken
einige komödiantische Einlagen
etwas angestaubt und vorhersehbar,
doch „The Ladykillers“ ist und
bleibt ein Kultfilm. Bei einer aufwendigen Restauration
wurde das über fünfzig Jahre alte Bildmaterial digital
von Schmutz, Staub und anderen Artefakten befreit.
Entsprechend gut ist die Qualität der Blu-ray. Als Extras
sind auf der Disc Interviews mit Terry Gilliam, Allan
Scott, Ronald Harwood und Terence Davies enthalten.
Originaltitel: The Ladykillers
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 2.0
Regie: Alexander Mackendrick
Darsteller: Alec Guinness, Cecil
Parker, Peter Sellers
Laufzeit: 91 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 18. Februar 2010
10
DE/2009
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: „Lila Lila“ eine
schöne Verfilmung und gute Umsetzung der
Literaturvorlage geworden ist. Wer deutsche
Filme mag, sollte für die Blu-ray einen
Platz in seinem Regal freihalten!
Technik 6/10
Bild 7/10
Ton 6,5/10
Bonus 4/10
12
GB/1955
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: der zeitlose Klassiker
auch nach über 50 Jahren noch mit
seiner liebevollen und charmanten Art und
viel britischem Humor verzückt. Eine Komödie,
die man gesehen haben sollte!
Technik 6/10
Bild 7/10
Ton 6/10
Bonus 4,5/10
Bubba Ho-Tep
Ein bisschen wie „Armee der Finsternis“
wirkt es schon, wenn
Bruce Campbell als extrem cooler
Elvis Monster jagt. Allerdings passt
sich das Erzähltempo dem Jahrgang
seines Protagonisten an – also immer
schön gemächlich. Zusammen
mit seinem schwarzen Freund John F. Kennedy tritt
er gegen den ältesten Bewohner des Altersheims an.
Klingt verrückt – ist es auch. Auf der beigelegten Bonus-
DVD lässt sich der Schauplatz des Schreckens auf
eigene Faust erkunden. Hinter jeder Tür gibt es Extras,
z. B. Interviews oder Betrachtungen über den King.
Originaltitel: Bubba Ho-Tep
Vertrieb: EMS
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Don Coscarelli
Darsteller: Bruce Campbell,
Ossie Davis, Ella Joyce
Laufzeit: 92 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 26. Februar 2010
11
US/2002
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: „Bubba Ho-Tep“ einfach
alles hat, was ein guter Film braucht:
Elvis, Kennedy, eine Mumie, halb nackte
Frauen, Skarabäen – ach ja, und er spielt in
einem Altersheim.
Technik 5,5/10
Bild 6/10
Ton 6/10
Bonus 5/10
13
Lange Beine, kurze Lügen
In der vom resoluten Direktor Kirkpatrick
(Bruce Willis) geführten St.
Donovan Highschool werden die Prüfungsfragen
für den Abschlusstest
gestohlen. Mitschülerin Francesca
Fachini (Mischa Barton) bittet Bobby
Funke (Reece Thompson), Redakteur
der Schülerzeitung, den Dieb ausfindig zu machen – der
scheint schnell gefunden. Das Bild auf der Blu-ray sieht
auch nach näherem Hinsehen noch sehr gut aus: satte,
klare Farben, eine sehr gute Bildschärfe, Kontrast und
Schwarzwert sind in Ordnung. Als Extras finden sich
Making-of und ausgelassene sowie erweiterte Szenen.
Originaltitel: Assassination Of A High School President US/2008
Vertrieb: Capelight Pictures Film 7,5/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: das intelligent und
ansehnlich in Szene gesetzte Verwirrspiel
aus der Highschool mehr Substanz hat, als
Regie: Brett Simon
man auf den ersten Blick glauben mag. Bruce
Darsteller: Bruce Willis, Mischa
Willis macht selbst in der Nebenrolle Spaß.
Barton, Reece Thompson Technik 6,5/10
Laufzeit: 93 min
Bild 8/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 12. Februar 2010 Bonus 3,5/10
Date Night
14 Männer die auf Ziegen starren 15
Was könnte eine langweilig gewordene
Glauben Sie an paranormale Kräf-
Beziehung besser auffrischen
te, die dem Menschen innewohnen?
als ein kleines Agentenabenteuer mit
Dann könnte diese abgedrehte Komödie
vielen Schießereien und rasanten
mit George Clooney und Ewan
Autoverfolgungsjagden? Rein gar
McGregor das Richtige für Sie sein!
nichts, weshalb sich das langjährige
Kontrast und Schärfe befinden sich
Ehepaar Phil (Steve Carell) und
szenenabhängig auf sehr hohem bis
Claire (Tina Fey) auch prompt daran macht, eine der mittlerem Niveau. Ist Ersteres nicht gegeben, liegen
aufregendsten „Date Nights“ des Lebens zu verbringen. hauptsächlich Fokusfehler vor. In den dunklen Kerkern
Soundtechnisch macht sich eine hohe Dynamik bemerkbar,
nehmen die Einzelheiten verschlingenden Schwarzflä-
die bei aufkommender Action Motorengeräusche chen wegen des hohen Kontrasts überhand. Körnung
und Musik über die Dialoge hebt. Rund 58 Minuten ist nicht wahrnehmbar, weshalb die detailreichen und
HD-Extras zeigen vorzüglich die Arbeit des Regisseurs. scharfen Szenen und Close-ups sehr gut rüberkommen.
Originaltitel: Date Night
US/2010
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5. (engl.)
Empfehlenswert, weil: „Date Night“ auf
bewährte Muster baut, die ausgezeichnet
funktionieren und dank sympathischer
Regie: Shawn Levy
Hauptdarsteller eine vorzeigbare Qualität
Darsteller: Steve Carrell, Tina Fey,
gewinnen.
Mark Wahlberg
Technik 6,5/10
Laufzeit: 101 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 17. September 2010 Bonus 6/10
Originaltitel: The Men Who Stare At Goats
US, GB/2009
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: es kaum einen
anderen Film gibt, der mit der Mischung
aus tatsächlichen historischen Fakten und
Regie: Grant Heslov
einem wirklich unglaublichen Plot eine so
Darsteller: George Clooney, Jeff
herrlich absurde Komödie zaubert.
Bridges, Kevin Spacey Technik 6,5/10
Laufzeit: 93 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 5. August 2010
Bonus 5/10
Bilder: 20th Century Fox, Capelight Pictures, EMS, Kinowelt Home, Warner Home Video
198 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Romantik
Von der locker-leichten romantischen
Komödie bis hin zur
sehnsuchtsvollen Romanze
alter Schule – hier finden Sie
alles, was das Herz begehrt.
Up In The Air
Bilder: Eurovideo, Kinowelt Home, Paramount Home
Handlung: Ryan Bingham ist Geschäftsmann: smart,
adrett, erfolgreich, immer unterwegs. Erst in 10 000
Metern Höhe fühlt er sich wirklich zu Hause, er ist die
Verkörperung der ersten Klasse. Sein Job: Menschen
in allen Ecken der USA im Auftrag ihrer Firmen mehr
oder weniger schonend beibringen, dass sie entlassen
sind. Sein Ziel: Zehn Millionen Bonusmeilen auf seinem
Vielfliegerkonto, was bisher erst sechs Menschen
gelungen ist. Zugegeben, das klingt nicht gerade nach
dem üblichen Charmebolzen, für den George Clooney
eigentlich prädestiniert ist. Aber dieser etwas kaltherzig
scheinende Kapitalist wächst einem schneller ans Herz
als man das zu Beginn der Geschichte für möglich hält.
Film: Thematisch passt „Up In The Air“ perfekt in diese
wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Auch wenn Walter
Kirns gleichnamiger Roman bereits vor neun Jahren erschienen
ist, sind Probleme wie Massenarbeitslosigkeit
und Budgetkürzungen aktueller denn je. Dass Arbeit
manchmal sogar mehr als das halbe Leben ist, wird
einem während der Entlassungsgespräche und anhand
der verzweifelten oder wütenden Reaktionen der wie
vor den Kopf gestoßenen Menschen sehr bewusst. „Der
Film zur Wirtschaftskrise“ wäre als Slogan sicher eine
Überlegung wert gewesen, doch beschreibt das wirklich
nur einen kleinen Teil dieses vielschichtigen filmischen
Universums. Die Story sprüht nur so vor wunderbaren
Einfällen und wahrhaftigen Augenblicken zwischen den
Darstellern. Sie findet eine perfekte Balance aus inhaltlichem
Anspruch und großartiger Unterhaltung, zwischen
tragischen und komischen Momenten. Am Ende
geht es um ganz traditionelle Werte wie Freundschaft,
Anna Kendrick setzt Akzente und lässt sich von ihren
etablierten Kollegen keinesfalls an die Wand spielen
Liebe und den Zusammenhalt in der Familie. Darum, wie
jeder von uns auf seiner ganz eigenen Suche nach dem
Glück ist und dabei findet, strauchelt oder scheitert – je
nachdem, oder von allem ein bisschen.
Blu-ray: „Up In The Air“ ist ein toller Film, da gibt es
wohl keine zwei Meinungen. Dass es gar ein großer
Film hätte werden können, ahnt man, wenn man sich
die unglaublichen Bonusszenen anschaut. Ganze 23
Minuten an zusätzlichem Material sind auf der Blu-ray
verewigt – vollständig nachbearbeitet in Bild und Ton
und von einer inhaltlichen Qualität, die dem Hauptfilm
in nichts nachsteht. Paramount liefert eine Umsetzung
auf Blu-ray, die zum Besten gehört, was man derzeit in
den Regalen findet. Es erwarten einen beinahe makellose
Bilder mit einem natürlichen, lebensnahen, sehr
plastischen Look. Der Kontrast ist durchgehend gut
ausbalanciert: Es finden sich weder überstrahlende
Helligkeit, noch im Dunkel verschwindende Details bei
weniger ausgeleuchteten Sequenzen.
Der deutsche Mix in Dolby Digital 5.1 gefällt mit sehr
guter Dialogverständlichkeit und einer ausgewogenen
Abmischung. Hat man sich einmal für eine angenehme
Lautstärke entschieden, muss man die Fernbedienung
nicht mehr in die Hand nehmen. Die Schauspieler bleiben
immer im Fokus, auch bei gelegentlich etwas
aktiverer Geräuschkulisse, zum Beispiel an den geschäftigen
Flughäfen oder in einer überfüllten Diskothek.
Lediglich mit dem Bass hat man es hier etwas zu gut
gemeint: Ein leichtes Übersteuern war an dieser Stelle
nicht zu überhören. Die hinteren Lautsprecher werden
nur sehr sporadisch ins Geschehen eingebunden.
Originaltitel: Up In The Air
Land/Jahr: US/2009
Vertrieb: Paramount Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Jason Reitman
Darsteller: George Clooney, Vera Farmiga, Anna
Kendrick
Laufzeit: 109 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 4. Juni 2010
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: dieser Film einer jener seltenen Glücksfälle
ist, bei dem sich Kunst und Unterhaltung perfekt die Waage halten.
Dazu gibt’s einen George Clooney in Bestform – was will man mehr?
Technik 7,5/10
Bildqualität 9/10
Tonqualität 7/10
Bonusmaterial 6/10
1
Top-Liste
Up In The Air 199
Tatsächlich ... Liebe 200
Abbitte 200
Stolz und Vourteil 201
Julie & Julia 201
Remember Me 201
This Is Love 201
How To Be – Das Leben ist kein Wunschkonzert 201
Adventureland 201
Evet, ich will! 202
The Girl Next Door 202
Wenn Liebe so einfach wäre 202
Die Frau des Zeitreisenden 202
Sex And The City 2 202
Zusammen ist man weniger allein 202
Demnächst
Das Leuchten der Stille
Gerade wenn man glaubt, das Märchen
von der Liebe auf den ersten
Blick sei schon oft genug erzählt worden,
wagt sich ein neuer Streifen an
dieses Thema, um es in altbewährter
Erzähltradition zu präsentieren.
Lasse Hallström gelingt ein klassischer Liebesfilm zwischen
wunderbarer Leichtigkeit und zartbitterer Schwermut.
Vertrieb: Kinowelt Home VÖ: 21. Oktober 2010
Same Same But Different
Detlev Buck liefert mit „Same
Same But Different“ seinen besten
Film seit Langem ab. Die Verfilmung
der Lebensgeschichte von Benjamin
Prüfer ist eine wunderbar schwebende
Romanze geworden, die
ganz auf die Kraft ihrer Schauspieler und die flirrende
Atmosphäre ihres exotischen Schauplatzes vertraut.
Vertrieb: Eurovideo VÖ: 11. November 2010
Blu-ray-Tests 199

Romantik
Tatsächlich … Liebe
Handlung und Film: Bei der im Jahr 2003 in den Kinos
gelaufenen britisch-amerikanischen Koproduktion handelt
es sich um einen Episodenfilm über die schönste Sache der
Welt: die Liebe. Die zehn teilweise kunstvoll ineinander verwobenen
Geschichten erzählt Regisseur und Autor Richard
Curtis („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, „Bridget Jones –
Schokolade zum Frühstück“) mit sehr sympathischem
Humor, aber auch tragischen Momenten und vor allem viel
Gefühl. Da ist zum Beispiel der betrogene Schriftsteller
Jamie Bennett (Colin Firth), der nach Frankreich fährt
und die portugiesische Haushälterin Aurelia (Lúcia Moniz)
kennenlernt, die kein Wort Englisch versteht. Oder der
kleine Sam (Thomas Sangster), der das erste Mal verliebt
ist und versucht, die Aufmerksamkeit seiner Angebeteten
zu bekommen. Als Lichtdoubles für einen Pornofilm lernen
sich John (Martin Freeman) und Judy (Joanna Page) kennen
und lieben. Und dann wäre da noch der abgetakelte Ex-Star
Billy Mack (Bill Nighy), der es mit einer Weihnachtsversion
von „Love Is All Around You“ noch einmal wissen
will und dabei alle Register des schlechten Geschmacks
zieht. Emotionales Highlight des Ganzen ist sicherlich das
wunderbare Liebesdreieck um Juliet (Keira Knightley), die
eine der schönsten Liebeserklärungen der Filmgeschichte
bekommt – ganz ohne Worte, und die wieder einmal
beweist, dass sie wie gemacht ist für solch mitreißende
Rollen zum Verlieben.
Blu-ray: Neben einem guten Schwarzwert weist die Blu-ray
einen hohen Detailgrad sowie einen angenehmen Kontrast
auf. Lediglich in schlecht ausgeleuchteten Momenten tritt
ein Schärfeverlust zutage und die Einstellungen sind verrauscht.
Beim Klang enttäuscht „Tatsächlich … Liebe“ durch
seine Frontlastigkeit. Schade, denn der Film lebt von den
zahlreichen Songs, die stellenweise auch als die Episoden
verknüpfendes Element eingesetzt werden. Die Extras überzeugen
– wenn auch nur in Standard Definition – mit einer
Fülle an Hintergrundinformationen (zum Beispiel über die
Lieder), entfallenen Szenen (die interessant und witzig sind)
und einem gelungenen, Making-of.
Originaltitel: Love Actually
Land/Jahr: GB, US/2003
Vertrieb: Universal Pictures Home
Bildformat: MPEG-4, 1.77 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Richard Curtis
Darsteller: Liam Neeson, Colin Firth, Emma
Thompson
Laufzeit: 135 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 5. November 2009
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: die Einführung der Protagonisten und die Verknüpfung
der zahlreichen Liebesgeschichten überaus gelungen ist,
was man durchaus auch von der Optik behaupten kann.
Technik 7/10
2
Bildqualität 8/10
Tonqualität 5,5/10
Jede einzelne der Episoden hat ihr eigenes Tempo,
ihre ganz besonderen Höhepunkte
Der Film reiht einen wunderbaren Moment an den
anderen und verblüfft einen immer wieder aufs Neue
Bonusmaterial 8/10
Abbitte
Handlung: Das komplexe Drama des Engländers
Joe Wright fasziniert mit einer hochinteressanten
Dreieckskonstellation. Die 13-jährige
Briony (Saoirse Ronan) besitzt eine ausufernde
Fantasie. Aus der Ferne beobachtet sie, wie ihre
große Schwester Cecilia (Keira Knightley)
von Gärtner Robbie (James McAvoy) erniedrigt wird.
Ein kurzer Perspektivwechsel entschlüsselt den Vorfall
als Missverständnis und offenbart eine kompromisslose
Liebe zwischen den beiden. In Brionys Kopf
jedoch entsteht das Bild eines Lüstlings. Auf der
nächtlichen Suche nach zwei vermissten Jungen wird
sie kurz darauf Zeuge einer Vergewaltigung. Vor der
Polizei identifiziert sie Robbie als Täter, der daraufhin
verurteilt wird. Was sie jedoch wirklich sah, ist ihr
selber schleierhaft. In den Folgejahren wird ihr das
immer bewusster und sie versucht, mit der Schwere
ihrer Schuld fertigzuwerden.
Film: Was sich hier wie eine schmalzige Liebesstory
liest, entpuppt sich als eine äußerst intelligente Komposition
eines einschneidenden Ereignisses, das aus
verschiedenen Perspektiven betrachtet wird. Selbst
der Zuschauer vermag es kaum, die Realitäten auseinanderzuhalten
und wird am Ende von einer tiefgründigen
Auflösung überrascht – präsentiert von der nun
77-jährigen Briony (Vanessa Redgrave), die die Geschichte
in einem Bestseller verarbeitet hat. Visueller
Höhepunkt des Films ist die Szene am Strand von Dünkirchen:
Ohne sichtbaren Schnitt zeichnet Regisseur
Joe Wright ein gewaltiges Gemälde von einem Strand
voller Soldaten, in einer Inszenierung, die mit nur einem
Schauplatz Robbies Leben im Krieg perfekt vermittelt.
Blu-ray: Lobenswert stellt sich der Soundmix auf den
vorderen beiden Boxen in den Vordergrund, da er
sehr schön den Geräuschquellen bzw. Kamerabewegungen
folgt. Die Stimmen sind einen Tick zu leise,
rückwärtige Ambientesounds, Hall und Musik dagegen
sinnvoll untergebracht. Sieben unveröffentlichte
Szenen, ein Making-of und ein Kurzfeaturette über die
Romanadap-tion machen 39 Minuten Unterhaltung in
SD aus.
Originaltitel: Atonement
Land/Jahr: GB, FR/2007
Vertrieb: Universal Pictures Home
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Joe Wright
Darsteller: Keira Knightley, Saoirse Ronan,
Vanessa Redgrave
Laufzeit: 123 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 3. Mai 2010
Film 9,5/10
3
„Abbitte“ schafft den Spagat zwischen anspruchsvollem
Drama und bedingungsloser Romantik
Keira Knightley hat einfach ein Händchen für die
großen und tragischen Rollen
Empfehlenswert, weil: die junge Briony wie ein Stürme entfachender
Schmetterling das Schicksal ihrer Mitmenschen verändert, was ihr
jedoch erst im Alter wirklich bewusst wird. Absolut sehenswert!
Technik 6,5/10
Bildqualität 8/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 4/10
Bilder: Universal Pictures Home
200 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Concorde Home, Disney Home, Eurovideo, Kinowelt Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures Home
Stolz und Vorurteil
4 Julie & Julia
5
„Stolz und Vorurteil“ basiert auf Jane
Regisseurin Nora Ephron hat sich
Austens gleichnamigem Roman aus
entschlossen, dem Zuschauer den
dem Jahre 1813. Dementsprechend
(auf wahren Ereignissen beruhenden)
geht es hier um die Mittelschicht
Weg von zwei Hobbyköchinnen, die
des 18. Jahrhunderts, vor allem um
schließlich zu einiger Berühmtheit
die Frauen, deren wichtigstes Ziel
gelangen, als parallele Handlungsstränge
der gesellschaftliche Aufstieg durch
anzubieten. Zu zwei Frauen
eine Heirat war. Die Qualität des Bildmaterials zeichnet und zwei Küchen gehören natürlich auch zwei Männer.
sich durch eine solide Grundschärfe aus, Schwarzwert Was dem Streifen und vor allem der Rolle Julia Childs
und Kontrast sind optimal eingestellt. Abgemischt in (Meryl Streep) den romantischen Touch gibt, ist die Beziehung
DTS 5.1 erzeugt der Ton eine angenehme Atmosphäre.
zu ihrem Mann (Stanley Tucci). Wenn die beiden ih-
Neben einem alternativen Ende erhält man im Bonusteil rer Zuneigung durch kleine Gesten und liebevoll gewählte
Tipps für die „Kunst des Datings im 18. Jahrhundert“. Worte Ausdruck verleihen, geht einem das Herz auf.
Originaltitel: Pride And Prejudice
FR, GB/2005
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 8/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: sich die beiden
Protagonisten in erfrischenden Dialogen
voller Stolz und Vorurteil angiften. Eine
Regie: Joe Wright
leichte Romanze, in der keine Langeweile
Darsteller: Keira Knightley, Carey
aufkommt.
Mulligan, Donald Sutherland Technik 7,5/10
Laufzeit: 127 min
Bild 8/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 27. Mai 2010
Bonus 6,5/10
Originaltitel: Julie & Julia
Vertrieb: Sony Pictures Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Norah Ephron
Darsteller: Meryl Streep, Amy
Adams, Stanley Tucci
Laufzeit: 123 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 11. März 2010
US/2009
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: die sympathischen
Darsteller mit viel Spielfreude und in gleich
zwei Epochen die Liebe zum Kochen und die
Lust zu lieben feiern. Das Rezept für diesen
Film hat mit Sicherheit gestimmt!
Technik 7,5/10
Bild 8,5/10
Ton 6,5/10
Bonus 7/10
Remember Me
6
Eine Geschichte von Liebe, Freundschaft
This Is Love
7
Zwei Menschen, zwei Leben, zwei
und Vertrauen – ein Film über
Schicksale. Keine leichte Kost von
Wut, Zorn, Vergessen und Vergebung:
Regisseur Matthias Glasner, dafür
All das ist „Remember Me“.
ein umso entspannteres visuelles
Spätestens mit diesem Film sollte
Gefüge. Das ist kein Wunder, denn
man Robert Pattinson als ernst zu
die hochauflösenden Bilder wurden
nehmenden Schauspieler entdecken.
mit einer Red-One-Kamera eingefangen
Bei der technischen Umsetzung erlaubt sich die Disc
– eine außergewöhnliche Schärfe ist da schon
wenige Schwächen, die Farben erstrahlen lebendig und fast Grundvoraussetzung. Der Ton ist auf einem fast
natürlich. Die Tonspur konzentriert sich auf den ruhig ebenso hohen Niveau: Atmo-Sounds wie Regen oder
dahingleitenden Soundtrack, der die Bilder jederzeit Straßengeräusche gliedern sich perfekt in die organische
ideal unterstreicht, bleibt ansonsten aber unspektakulär.
Soundkulisse ein. Über dreieinhalb Stunden Ex-
Audiokommentar und Making-of bilden die Extras. tras sind ein zusätzlicher Kaufgrund für die Scheibe.
Originaltitel: Remember Me
US/2010 Originaltitel: This Is Love
DE/2009
Vertrieb: Concorde Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Allen Coulter
Darsteller:
Robert Pattinson, Emilie
de Ravin, Pierce Brosnan
Laufzeit: 113 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 30. August 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: das ruhig erzählte
Drama um das schwierige Verhältnis
zwischen Eltern und Kindern auch die
magischen ersten Tage einer aufblühenden
Liebe wunderbar zeichnet.
Technik 7/10
Bild 9/10
Ton 7/10
Bonus 5/10
How To Be – Das Leben ist kein Wunschkonzert
Das Leben ist kein Wunschkonzert!
Das muss auch Musiker Art (Robert
Pattinson) feststellen, der mitten in
seiner „Viertellebens-Krise“ steckt.
Ob da ein obskures Selbsthilfebuch
der richtige Weg zum Glück ist?
In puncto Bild- und Tonqualität hat
„How To Be“ gut abgeschnitten. Es fehlt allerdings an Detailschärfe
und das Bild ist leicht verrauscht. Der kultverdächtige
Soundtrack könnte viele Fans für sich gewinnen.
An Bonusmaterial wurde nicht gespart; so wurden ein
20-minütiges Making-of, entfallene und erweiterte Szenen
sowie das Casting von Robert Pattinson hinzugefügt.
Originaltitel: How To Be
Vertrieb: Eurovideo
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Oliver Irving
Darsteller:
Robert Pattinson, Rebecca
Pidgeon, Powell Jones
Laufzeit: 84 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 15. Oktober 2009
8
GB/2008
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: einem hier auf sympathische
und gewitzte Art und Weise nahegebracht
wird, dass man im Leben nie auslernt.
Gepaart mit viel britischem Humor avanciert
dieser Film zum kleinen Geheimtipp!
Technik 7/10
Bild 7/10
Ton 7,5/10
Bonus 6,5/10
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Matthias Glasner
Darsteller:
Corinna Harfouch, Jürgen
Vogel, Devid Striesow
Laufzeit: 111 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 20. Mai 2010
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: Matthias Glasner
die Entstehung verzweifelter Zuneigung aus
der Einsamkeit heraus präzise beobachtet
und seziert. Zu lieben bedeutet auch zu
leiden – das war schon immer so.
Technik 8/10
Bild 9/10
Ton 8,5/10
Bonus 6/10
Adventureland
Statt einer aufregenden Europatour
muss James (Jesse Eisenberg) den
Sommer als Aushilfskraft in einem
Vergnügungspark verbringen. Auf
den ersten Blick keine rosigen
Aussichten, dennoch steht ihm die
schönste Zeit seines Lebens bevor,
inklusive der ersten Liebe mit Em (Kristen Stewart). Stellt
sich nur die Frage, ob Bildrauschen, überbordender Kontrast
und eine unsaubere Fokussierung mit zum 1980er-
Jahre-Look gehören? Viel passiert auch beim 5.1-Sound
nicht. Die Stereoabmischung ist gut, während sich hinten
nur ganz leise Musik und Stimmengewirr abzeichnen.
Originaltitel: Adventureland
US/2009
Vertrieb: Disney Home
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: Greg Mottola mit diesem
Film einen bittersüßen und humorvollen
Schwank aus seiner Jugend erzählt, über die
Regie: Greg Mottola
Trostlosigkeit eines Ferienjobs und die hoffnungsvolle
Darsteller: Jesse Eisenberg, Kristen
Schönheit kleiner Momente.
Stewart, Bill Hader Technik 6/10
Laufzeit: 107 min
Bild 6/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 2. Juni 2010
Bonus 4,5/10
9
Stolz und Vorurteil
Julie & Julia
Remember Me
This Is Love
How To Be – Das Leben ist kein Wunschkonzert
Adventureland
Blu-ray-Tests 201

Romantik
Evet, ich will!
The Girl Next Door
Wenn Liebe so einfach wäre
Die Frau des Zeitreisenden
Sex And The City 2
Zusammen ist man weniger allein
Evet, ich will!
Liebe ist alles – und ohne die Liebe
ist alles nichts. Getreu diesem Motto
leben und handeln sämtliche Figuren
in dieser schlagfertigen und herrlich
romantischen Culture-Clash-Komödie
des deutsch-türkischen Regisseurs
Sinan Akkus. Bild und Ton der
Produktion erreichen ein leicht überdurchschnittliches
Niveau. Extremes Bildrauschen in einer ungünstig ausgeleuchteten
Barszene und die oft zu leise abgemischte
Musik sind die gravierendsten Schönheitsfehler. Die
Extras sind mehr als einen flüchtigen Blick wert, das
halbstündige Making-of in HD geht wirklich in die Tiefe.
Originaltitel: Evet, ich will!
Vertrieb: S.A.D.
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 6.1
Regie: Sinan Akkus
Darsteller: Oliver Korittke, Lale Yavas,
Heinrich Schafmeister
Laufzeit: 98 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 25. Juni 2010
10
DE/2009
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: das merkwürdige
Verhalten deutsch-türkischer Paare
zur Heiratssaison für eine gelungene
Multikulti-Komödie aus deutschen Landen
mit durchaus subtilem Humor sorgt.
Technik 6,5/10
Bild 6,5/10
Ton 6/10
Bonus 6,5/10
12
Wenn Liebe so einfach wäre
Jane (Meryl Streep) hat eine Affäre
mit Jake (Alec Baldwin) – so weit
nichts Besonderes, könnte man
meinen. Wenn da nicht das pikante
Detail wäre, dass die beiden sich bereits
ihr halbes Leben lang kennen,
drei erwachsene Kinder miteinander
haben und seit über zehn Jahren in Scheidung leben. Die
technische Umsetzung des Films ist weitgehend gelungen:
Das Bild bietet gehobenen Blu-ray-Durchschnitt mit
kräftigen natürlichen Farben und einem guten Schärfegrad.
Die deutsche Tonspur enttäuscht vom Raumklang
her, bringt die Dialoge aber klar und deutlich rüber.
Originaltitel: It‘s Complicated
US/2009
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 7,5/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: das Dream-Team
Meryl Streep, Alec Baldwin und Steve
Martin uns zwei Stunden lang Witz, Romantik
Regie: Nancy Myers
und Situationskomik in Perfektion
Darsteller: Meryl Streep, Alec
beschert.
Baldwin, Steve Martin Technik 6,5/10
Laufzeit: 120 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 27. Mai 2010
Bonus 5,5/10
11
The Girl Next Door
Matthew (Emile Hirsch) gehört nicht
gerade zu den beliebtesten Jungs
an seiner Highschool. Er will aus seinem
spießigen Dasein ausbrechen,
traut sich aber nicht, bis die hübsche
Blondine Danielle (Elisha Cuthbert)
ins Nachbarhaus zieht und die beiden
sich immer näherkommen. Das Bildmaterial zeichnet
sich durch eine solide Grundschärfe aus. Nur in helleren
Sequenzen ist eine starke Filmkörnung zu sehen und der
Kontrast nimmt etwas ab. Der DTS-Sound ist von guter
Qualität. Als Bonus gibt es zusätzliche Szenen und einen
unterhaltsamen Aufklärungsfilm aus den 1960er Jahren.
Originaltitel: The Girl Next Door
US/2004
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: der typische Coming-of-Age-Film,
in dem Jugendliche sich
gegen Autoritäten auflehnen und ihre Identität
Regie: Luke Greenfield
finden, hier mit einem angenehmen
Darsteller: Elisha Cuthbert, Emile
Schuss „American Pie“ versetzt wird.
Hirsch, Timothy Olyphant Technik 7/10
Laufzeit: 110 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 2. Juni 2010
Bonus 4,5/10
13
Die Frau des Zeitreisenden
Wegen eines genetischen Defekts
wird Henry (Eric Bana) ungewollt zum
Zeitreisenden. Er wird regelmäßig
durch die Zeit geworfen und zwar
häufig in die Nähe von Personen
und Orten, die eine wichtige Rolle in
seinem Leben spielten und spielen.
Gesättigte Farben mit einem warmen, leicht orangenen
Grundton ziehen sich durch den Film – Schärfe und
Detailreichtum sind gut. Auch der Sound passt sich der
Stimmung des Filmes an. Der Ton kommt weitgehend aus
der Front, die Dialoge aus dem Center. Die Extras fallen
mit zwei insgesamt 45-minütigen Featurettes knapp aus.
Originaltitel: The Time Traveller‘s Wife
US/2009
Vertrieb: Warner Home Video Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DD 5.1
Empfehlenswert, weil: der Film trotz der
Herausforderung, Henrys Zeitreisen jedes
Mal logisch einzuordnen, mit dem Thema
Regie: Robert Schwentke und dem Spiel der Protagonisten mitten
Darsteller: Rachel McAdams,
ins Herz trifft.
Eric Bana, Alec Ferris Technik 6/10
Laufzeit: 108 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 5. Februar 2010
Bonus 4,5/10
Sex And The City 2
14 Zusammen ist man weniger allein 15
Wir wollen gar keinen Hehl daraus
Als Vorlage für diesen Streifen wurde
machen, dass bei dieser Fortsetzung
Anna Gavaldas gleichnamiger
so einiges schiefgelaufen ist. Aber
Roman verwendet, der in Frankreich
echte Fans wird das nicht zu sehr stören,
zum Bestseller avancierte – Audrey
sie können auch mit dem zweiten
Tautou verleiht der Geschichte Charme
Kinoauftritt von Sarah Jessica Parker
und Esprit. Die Bilder bieten eine gute
und ihren Mädels viel Spaß haben.
Grundschärfe, allerdings zeigt sich
Wie schon bei Teil eins beeindruckt auf technischer Seite intensives Bildrauschen auf den helleren Flächen. Nur
vor allem die Bildqualität – mit leuchtenden, kraftvollen in wenigen Szenen werden die Surround-Boxen für einen
Farben erwachen die unzähligen Details der Bilder zum leichten Widerhall angesteuert. Musikalisch abgerundet
Leben, wirken wie aus einem Fashion-Magazin entsprungen.
wird die Romanze von typischen französischen Melodien.
Die Extras sind bunt, abwechslungsreich und Mit den Extras geizt die Disc leider: Außer einem 29-mi-
ausgesprochen gesprächig; also ganz im Stil der Serie. nütigen Making-of sind keine innovativen Boni enthalten.
Originaltitel: Sex And The City 2
US/2010
Vertrieb: Warner Home Video Film 5,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: die vielen ganz
wunderbaren Momente einige ärgerliche
(Drehbuch-)Ausrutscher wieder einigermaßen
Regie: Michael Patrick King
ausgleichen. Fans können ohnehin zwei
Darsteller: Sarah Jessica Parker,
Punkte auf die Filmwertung aufschlagen.
Christin Davis, Kim Cattrall Technik 7,5/10
Laufzeit: 147 min
Bild 9/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 22. Oktober 2010 Bonus 6,5/10
Originaltitel: Ensemble, C‘Est Tout
FR/2007
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 6,5/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: schnelle Schnitte
und die auf 97 Minuten zusammengepresste
Story dennoch einen romantischen
Regie: Claude Berri
Film mit undurchsichtigen Charakteren und
Darsteller: Audrey Tautou, Guillaume
unerwartetem Wendepunkt ergeben.
Canet, Laurent Stocker Technik 6,5/10
Laufzeit: 97 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 27. Mai 2010
Bonus 4/10
Bilder: 20th Century Fox Home, S.A.D., Universal Pictures Home, Warner Home Video
202 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Wunder einer Winternacht
Handlung: „Wunder einer Winternacht“ erzählt die Geschichte
des kleinen Nikolas, dessen Eltern und kleine
Schwester ums Leben kommen. Fortan lebt er als Waise
in dem kleinen, lappischen Dorf und wird von Jahr zu Jahr
an eine andere Familie weitergereicht, die für ihn sorgt.
Am Tag des Abschieds schenkt er aus Dankbarkeit jedem
Kind des Hauses eine Schnitzerei. Und so entsteht
ein wunderbarer Brauch, der erst nachlässt, als sich in
einem harten Winter keine Dorfbewohner mehr finden,
die ihn aufnehmen können. Es bleibt ihnen nur noch
die Option, den Jungen dem niederträchtigen Schreiner
Isakki zu überlassen.
Film: Perfekt inszeniert berührt die herzerwärmende Geschichte
sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen
und verursacht unvermeidlich Weihnachtsgefühle.
Allein die finnische Winterlandschaft macht den kurzweiligen
und eher kurzen Film zu einem kleinen Juwel.
Ebenso werten die Darsteller den Film erstklassig auf.
Blu-ray: Der Blu-ray-Transfer erscheint vollauf solide,
sämtliche Werte bewegen sich im gehobenen Bereich.
Das satte Schwarz ist jeder blütenweißen Schneelandschaft
gewachsen. Getreu dem Titel spielt sich
die Handlung größtenteils in der Nacht ab, daher
verschwindet vieles im geheimnisvollen Dunkel. Statt
Bildrauschen gibt es hier zum Glück nur Schneegestöber.
Tonal entschied man sich für die weniger dynamische
Variante; umso besser, denn so können die
jüngeren Zuschauer der Handlung unaufgeregt folgen.
Die hinteren Kanäle erhalten ausschließlich sanfte
Musiksignale, eine ruhige Atmosphäre wird also auch
hier bevorzugt.
Originaltitel: Joulutarina
Land/Jahr: FI/2007
Vertrieb: KSM
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Juha Wuolijoki
Darsteller: Hannu-Pekka Björkman, Otto
Gustavsson
Laufzeit: 77 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 13. September 2010
Film 9,5/10
Empfehlenswert, weil: es sich bei dieser Geschichte ohne Frage um
eine der schönsten Weihnachtsgeschichten überhaupt handelt. Eine
wahre Bereicherung fürs festliche Filmbouquet.
Technik 6/10
1
Familie
Filme für Groß und Klein
machen in großer Runde am
meisten Spaß und sollten daher
nie allein genossen werden.
Bilder: Constantin/Highlight, Kinowelt Home, KSM, Sony Pictures Home, Universum
Hannu-Pekka Björkman ist mit seinem Rauschebart
der ideale Weihnachtsmann – einfach zauberhaft
Vorstadtkrokodile 2
Die coolste Bande ist zurück: Die
Ferien könnten so schön sein, doch
dann erfahren Olli und Maria, dass
ihre Eltern arbeitslos geworden sind.
Die Firma der beiden steht plötzlich
vor dem Bankrott. Nun sollen
alle Werkshäuser geräumt und verkauft
werden. Olli und Maria müssen in eine andere
Stadt ziehen und die Krokodile werden sich wohl
oder übel auflösen. Klar, dass die Bande alles daransetzt,
die Drahtzieher hinter den bösen Machenschaften
der Firma aufzudecken. Mit „Vorstadtkrokodile 2“
gelingt Regisseur Christian Ditter eine spannende Fortsetzung
des Kinderfilms. Während es im ersten Teil noch
um den Umgang mit Behinderten ging, steht diesmal
die Problematik der Arbeitslosigkeit im Vordergrund.
Bildtechnisch ist die Blu-ray auf einem hohen Niveau.
Allerdings lässt die Schärfe in einigen Szenen etwas
nach und eine leichte Filmkörnung ist zu sehen. Es treten
dezente Nachzieheffekte auf, die den Filmgenuss jedoch
nicht weiter beeinträchtigen. Der Sound zeichnet sich vor
allem durch eine gute Räumlichkeit aus: Effekte wie Reifenquietschen
reißen den Zuschauer sofort in den Bann.
Die Sprachausgabe bei den Dialogen ist recht leise.
Originaltitel: Vorstadtkrokodile 2
DE/2010
Vertrieb: Constantin/Highlight Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Empfehlenswert, weil: hier ein wirklich
spannender und gelungener Kinderfilm
vorliegt, den man sich mit der gesamten
Regie: Christian Ditter
Familie anschauen kann. Da kommen auch
Darsteller: Nick Romeo Reimann,
Erwachsene auf ihre Kosten.
Fabian Halbig, Nora Tschirner Technik 7/10
Laufzeit: 92 min
Bild 8/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 12. August 2010
Bonus 5/10
Bildqualität 7/10
Tonqualität 6,5/10
Bonusmaterial 5/10
2 3
Der Junge und der Wolf
Jedes Jahr im Sommer wird im Nomadenstamm
der Ewenen ein junger
Mann ausgewählt, die Rentierherde
in den Steppen Sibiriens zu
hüten. Diesmal wurde Sergei die
ehrenvolle Aufgabe übertragen,
die Rentiere auf die höher gelegene
Ebene zu überführen und vor ihren Angreifern –
den Wölfen – zu schützen. Es dauert auch nicht lange,
da findet er die ersten Spuren der Tiere. Verzückt
von den niedlichen Welpen zögert er, seine Waffe
einzusetzen und freundet sich mit dem Rudel an.
Ein Jahr lang begleitete Luc Jacquet die Ewenen, um
diesen eindrucksvollen Abenteuerfilm zu erschaffen,
der mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen Sibiriens
überzeugt. Die Wölfe werden aus unterschiedlichen
Perspektiven gezeigt: Einmal als gefährliche
Räuber, die sich auf die fast wehrlosen Rentiere stürzen
und andererseits als knuddelige Welpen, die vor
ihrer Höhle sitzen und erste Heulversuche starten.
Technisch gesehen ist die Bildqualität der Blu-ray auf
einem hohen Niveau. Auch kleinste Details sind zu
erkennen. Der Ton wiederum klingt etwas dumpf, dafür
wird man mit einer guten Räumlichkeit entschädigt.
Originaltitel: Loup
FR/2009
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Nicolas Vanier
Darsteller:
Nicholas Brioudes, Pom
Klementieff, Min Man Ma
Laufzeit: 106 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 20. Mai 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: hier wunderschöne
Landschafts- und Tieraufnahmen Sibiriens
geboten werden. Eine herzergreifende Story –
alles in allem ein wirklich sehenswerter
Abenteuerfilm für die ganze Familie.
Technik 7/10
Bild 8,5/10
Ton 7,5/10
Bonus 5,5/10
Top-Liste
Wunder einer Winternacht 203
Vorstadtkrokodile 2 203
Der Junge und der Wolf 203
Fünf Freunde 204
G-Force – Agenten mit Biss 204
Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer 204
Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft 204
Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des Bösen M 204
Die rote Zora 204
Demnächst
Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-Land
Eine Flaschenpost klärt Pippi über
den Verbleib ihres Vaters bei den
Piraten auf und lässt sie mit ihren
Freunden auf große Abenteuerreise
gehen. Erstmals gibt es den
Kinderfilmklassiker nach Astrid
Lindgren nun auch in HD-Qualität zu bestaunen, eine
Investition, die nicht nur Kindern Freude bereiten wird.
Vertrieb: Universum VÖ: 15. Oktober 2010
Karate Kid
Wer Jackie Chan als Kung-Fu-
Meister hatte, braucht sich um seine
Wehrhaftigkeit in den dunklen
Gassen dieser Welt keine Sorgen
mehr zu machen. Wie das Original
von 1984 überbringt auch dieser
Film die aufmunternde Botschaft, dass man mit Kampfgeist
und Rücksicht so einiges im Leben erreichen kann.
Vertrieb: Sony Pictures Home VÖ: 25. November 2010
Blu-ray-Tests 203

Familie
Fünf Freunde
G-Force – Agenten mit Biss
Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer
Hachiko
Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des Bösen M
Die rote Zora
Fünf Freunde
Fünf Freunde, das sind: Julian,
Dick, Anne, George und Timmy,
der Hund. Wer kennt sie nicht, die
Abenteuer der „Fünf Freunde“. Die
Kultfernsehserie aus den 1970er Jahren
basiert auf der Buchreihe der
britischen Autorin Enid Blyton. Eine
ganze Generation Jugendlicher fieberte jedem Abenteuer
der Truppe entgegen. Für die Restauration der Serie
nutzte man sowohl die englische Originalfassung als
auch Masterbänder der deutschen Synchronisation.
Das Material wurde in HD-Qualität digital nachbearbeitet,
sodass der 1970er-Jahre-Look erhalten blieb.
Originaltitel: The Famous Five US/1978, 1979
Vertrieb: Universum
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1
Tonformat: DD 2.0 Mono
Empfehlenswert, weil: der „Fünf Freunde“-
Hype einfach weitergeht! Platz machen im
Regal – die Kultserie zieht in die deutschen
Regie: u. a. Peter Duffell Wohnzimmer ein und sorgt für gemütliche
Darsteller: Marcus Harris, Michelle
Familienabende.
Gallagher, Gary Russel Technik 5,5/10
Laufzeit: 650 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 5/10
Starttermin: 8. Oktober 2010
Bonus 5,5/10
Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer
Eins ist klar, Nanny McPhee vermittelt
traditionelle Werte. Wer seine
Lektion lernt, findet kurioserweise
auch die alte Schachtel immer attraktiver.
Ihre Schönheitsnummer
zieht sie solange durch, bis ihre
Schützlinge sie für unentbehrlich
halten, nur um dann wie Mary Poppins die Flatter
zu machen. Die eingesetzte Audiodynamik entfaltet
wahre Soundmagie. Die wunderbar vielfarbigen
Panoramen vom Lande sowie die warm getönten Innenaufnahmen
sind nicht immer ganz scharf, weisen
aber einen sehr gut eingepegelten Kontrast auf.
Originaltitel: Nanny McPhee And The Big Bang UK, FR, US/2010
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 6/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: das Kindermädchen
Nanny McPhee allen Alleinerziehenden
zeigt wie’s geht. Wer keinen magischen
Regie: Susanna White
Stock besitzt, bringt die Rasselbande mit
Darsteller: Emma Thompson, Maggie
dieser Blu-ray zur Ruhe.
Gyllenhaal, Ralph Fiennes Technik 7/10
Laufzeit: 109 min
Bild 8,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 5. August 2010
Bonus 4/10
G-Force – Agenten mit Biss
Eine Gruppe Meerschweinchenagenten
soll mittels militärischer
Ausbildung und allerlei Nanotechnik
einen Küchengeräte-Konzernchef mit
Weltherrschaftsambitionen überführen.
Der Einsatz geht gründlich
schief, weshalb die infolgedessen
unehrenhaft entlassenen Spec-Ops-Nager die Sache
auf eigene Pfote zu Ende bringen müssen. Der Mix aus
Realfilm und Animation ist visuell gelungen. Bild- und
Tonqualität sind erwartungsgemäß hoch und bedürfen
kaum der Kritik. Auf der Blu-ray gibt es etwa eine
halbe Stunde Bonusmaterial mit Untertiteln zu sehen.
Originaltitel: G-Force
Vertrieb: Disney Home
Bildformat: MPEG-4, 2.40 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Hoyt Yeatman
Darsteller:
Bill Nighy, Zach
Galifianakis, Will Arnett
Laufzeit: 85 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 25. Februar 2010
5
US/2009
Film 5,5/10
Empfehlenswert, weil: die aufwendige Produktion
den x-ten Aufguss des immer gleichen
Konzepts kaschiert. Für Kids ist diese
Unterhaltung in Ordnung, Eltern kämpfen
womöglich mit Gähnattacken.
Technik 8/10
Bild 9,5/10
Ton 9/10
Bonus 5/10
Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft
Hachiko ist wohl der berühmteste
Hund Japans. Seine Treue wird so
sehr geschätzt, dass ihm zu Ehren
eine Statue errichtet wurde. Lasse
Hallström verlagert die Story in die
USA. Die Emotionalität wird vor allem
durch den Einblicke in Hachikos
Wahrnehmung erreicht. Dafür wurden einige Szenen
aus der Hundeperspektive aufgenommen.
Umrahmt wird das Gesamtbild von klassischer Musik,
welche sowohl die tragischen als auch lustigen Momente
sehr gut versinnbildlicht. In den Extras erfahren
Sie mehr über die Zusammenarbeit mit Hunden.
Originaltitel: Hachiko: A Dog‘s Story
US, UK/2009
Vertrieb: Prokino
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: es sich hier um einen
emotionsgeladenen Hundefilm handelt –
Langeweile kommt garantiert nicht auf. Der
Regie: Lasse Hallström
knuffige Vierbeiner stiehlt dem Starschauspieler
Darsteller: Richard Gere die Schau.
Richard Gere, Joan Allen,
Sarah Roemer
Technik 6/10
Laufzeit: 93 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 12. Mai 2010
Bonus 4/10
Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des Bösen M 8 Die rote Zora
9
Der zehnte Vollmond leuchtet
Leider erreicht der Film von Regisseur
über der Nacht und Arthur kann
Peter Kahane weder das Niveau
endlich wieder den Minimoys einen
des Buches noch der jugoslawischen
Besuch abstatten. Doch eine
TV-Serie „Die rote Zora“. Das rothaa-
Spinne überreicht ihm ein Reiskorn,
rige Mädchen, das in der Vorlage so
auf dem „Hilfe“ eingraviert
stark ist, dass sie es locker mit jedem
ist. Sofort ist klar: Die Minimoys
Jungen aufnehmen kann, ist mit Linn
sind in Gefahr. Selbst auf kleinste Details ist bei der Reusse nicht ideal besetzt. Auch die eigentliche Sozialkritik
CGI-Animation der Miniaturwelt geachtet worden. Unterlegt
bleibt auf der Strecke und somit ist der Streifen nur ein
ist der Film mit klassischer Musik und dem oberflächlicher Kinderfilm. Die Landschaftsaufnahmen
im „Chipmunks“-Stil abgemischten Lady-Gaga-Song wirken wie aus einem Urlaubskatalog und der in DTS-
„Pokerface“. Besonders hervorstechend ist die gute HD 5.1 abgemischte Sound überzeugt durch eine hohe
Verteilung der Soundeffekte auf die einzelnen Boxen. Qualität. Bonusmaterial ist auf der Disc kaum zu finden.
Originaltitel: Arthur Et La Vengeance De Maltazard
FR/2009
Vertrieb: Universum
Film 5,5/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: der zweite Teil
der französischen „Arthur“-Trilogie mit
seinen liebevoll gestalteten Figuren und
Regie: Luc Besson
detailreichen CGI-Animationen für beste
Sprecher: Bill Kaulitz, Nena,
Familienunterhaltung sorgt.
Jan-David Rönfeldt Technik 7,5/10
Laufzeit: 94 min
Bild 9/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 7. Mai 2010
Bonus 4,5/10
4
6
Originaltitel: Die rote Zora
DE, SE/2008
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 6/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: hier ein tolles
Buch beziehungsweise eine spannende
Kinderserie, die einen revolutionären und
Regie: Peter Kahane
solidarischen Charakter um die Waisenkinderbande
Darsteller: versprühte, neu verfilmt wurde.
Linn Sara Reusse , Jakob
Knoblauch, Mario Adorf Technik 6,5/10
Laufzeit: 99 min
Bild 8/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 5. November 2009 Bonus 3/10
7
Bilder: Disney Home, Prokino, Universum, Universal Pictures Home
204 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Rom – The Complete Collection
Handlung: Die fiktive Erzählung kreist um das Schicksal
zweier Soldaten, die im alten Rom Aufstieg und Fall G. J.
Caesars sowie dessen Nachfolger Augustus erleben. Über
zwei Staffeln nimmt der Zuschauer an bedeutenden Ereignissen
der römischen Hochkultur auf dem Weg zum Kaiserreich
teil – detailliert, ausschweifend und perfekt inszeniert.
Film: Tatsächlich ist die TV-Serie an Opulenz kaum zu überbieten.
Sie ist nach „The Pacific“ die wohl teuerste Fernsehproduktion
aller Zeiten: Allein für die erste Staffel wurden
über 100 Millionen Dollar ausgegeben. Gute Schauspieler,
solide Skripte und äußerst freizügige Darstellungen von Sex
und Gewalt (FSK 18) garantieren beste Unterhaltung – pädagogisch
wertvolles Geschichtswissen inklusive.
Blu-ray: Auch auf technischer Ebene wird offensichtlich,
dass „Rom“ nicht an einem Tag gedreht wurde, sondern
dass hier jemand viel Zeit und Geld investierte. Abgesehen
von einigen szenenabhängigen Kontrast- und Schärfeschwächen
bietet die Blu-ray nämlich einen perfekten
Bildeindruck. Das Material weist eine angenehme Körnung
und warme, satte Farbigkeit auf und besticht durch seine
hohe Schärfe. Die deutsche Lossless-Tonspur bietet gerade
in Actionszenen hervorragende Räumlichkeit; auch bei
Dialogen und Musikuntermalung kann sie überzeugen.
Besonders aber das HD-Bonusmaterial der insgesamt zehn
Blu-rays hat es in sich: Die aufwendigen Dokus und Zusatzinformationen,
die vielen Audiokommentare sowie ausführliche
Making-ofs beider Staffeln geben ein ausgesprochen
gutes Bild ab. Sowohl die interaktiven Stammbäume aller
handelnden Personen als auch die textliche Bild-in-Bild-
Spur mit nützlichen Hintergrundinfos lassen den Bonusteil
wirklich herausragen.
Originaltitel: Rome – The Complete Collection
Land/Jahr: US, GB/2005–2007
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Michael Apted, Allen Coulter u. a.
Darsteller: Kerry Condon, Lindsay Duncan, Kevin
McKidd
Laufzeit: 1 191 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 20. November 2009
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: Sex, Gewalt und Geschichte in einer der
teuersten TV-Serien die perfekte Mischung zur Langzeitunterhaltung
ergeben und das Komplettset technisch vollkommen überzeugt.
Technik 8,5/10
1
Serien
Egal xxxxx ob Mystery, Action oder
Drama: Auf Blu-ray sehen
Ihre Lieblings-TV-Helden einfach
besser aus und lästige
Werbepausen verschwinden.
Bilder: 20th Century Fox Home, Warner Home Video
Nicht an nur einem Tag gedreht: „Rom“ ist eine der
aufwendigsten TV-Serien aller Zeiten
Smallville – Die komplette achte Staffel
In dieser Season scheint „Smallville“
endgültig erwachsen geworden zu
sein: Clark Kent ist angehender Journalist
in Metropolis, bildet mit Lois
Lane ein dynamisches Reporterduo
(und mehr? es knistert gewaltig zwischen
den beiden) und rettet als kostümierter
Superheld regelmäßig die Welt. Das bekannte
Setting aus den Comics ist also endlich erreicht. Dazu
gibt es zwei neue, undurchschaubare Gegenspieler – Tess
Mercer und Davis Bloome (aka Doomsday) betreten die
Bühne. Trotz des Ausstiegs von zwei der beliebtesten
Figuren – M. Rosenbaum als Lex Luthor und K. Kreuk alias
Lana Lang – gelingt es den „Smallville“-Machern auch in
der achten Staffel, durch intelligente Stories und komplexe
Charaktere zu begeistern. Die Bildqualität der Scheibe lässt
einen eher an einen Kinofilm denken als an eine TV-Produktion:
Leuchtende Farben, gute Schärfe und kleinste Details
bei den häufigen Luftaufnahmen machen einfach Spaß. Die
Soundumsetzung kann dieses uneingeschränkte Heimkinoniveau
leider nicht halten. Unser Tipp: Geben Sie der
Originaltonspur eine Chance und Sie werden mit einem Surround-Gewitter
belohnt. Als Bonus gibt es auf der letzten
Disc zwei Dokumentationen in HD sowie entfallene Szenen.
Originaltitel: Smallville – The Complete Eighth Season US/2008–2009
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: Dolby Digital 2.0,
Dolby Digital 5.1 (engl.)
Regie: Rick Rosenthal, Allison
Mack u. a.
Darsteller: Tom Welling, Erica
Durance
Laufzeit: 933 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 21. Mai 2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: die achte Staffel mit
gutem Spannungsbogen, vielseitigen Bösewichten
sowie ein wenig Romantik und
Comedy eine stimmige Mischung erreicht und
endlich erwachsen geworden zu sein scheint.
Technik 7/10
Bild 7,5/10
Ton 6/10
Bonus 6,5/10
Bildqualität 9/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 8/10
2 3
The Mentalist – Die komplette erste Staffel
Auch wenn der Titel nach Uri Geller
klingt – hier geht es nicht um Verbrechensbekämpfung
durch übernatürliche
Kräfte. Im Gegenteil: Protagonist
Patrick Jane, der früher seinen
Lebensunterhalt als selbst ernannter
Hellseher und Medium verdiente, ist
geläutert und bestreitet jegliche Magiebegabung, seit er vor
Jahren den Zorn eines Serienmörders auf sich zog und dabei
Frau und Kind verlor. Trotzdem verfügt er über eine derart gesteigerte
Wahrnehmung, dass er durch bloße Analyse seiner
Umwelt Zusammenhänge ans Licht bringen kann, die anderen
verborgen bleiben. So hilft er der Polizei bei schwierigen
Mordfällen – auch um vielleicht den Mörder seiner Familie
zu finden. Simon Baker scheint dabei wie geschaffen für die
Rolle des ironisch-smarten, stets adretten Psycho-Onkels.
Auch qualitativ machen die vier Discs (23 Folgen) einen
guten Eindruck: Das Bild besticht durch seine Detailschärfe,
gute Kontraste und einen gesättigten, warmen Farblook.
Die deutsche Stereotonspur bietet eine saubere Abmischung,
kann aber aufgrund fehlender Räumlichkeit und
eingeschränkter Dynamik keine Preise gewinnen. Der knapp
einstündige Bonusteil auf Disc vier enthält das Making-of,
ein kurzes Featurette sowie ein paar verpatzte Szenen.
Originaltitel: The Mentalist – The Complete First Season US/2008
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DD 2.0, DD 5.1 (engl.)
Regie: Chris Long, Charles
Beeson u. a.
Darsteller: Simon Baker, Robin
Tunney
Laufzeit: 997 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 5. März 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: der charmante
Hauptcharakter sowie die erstklassige Inszenierung
sich angenehm aus dem Brei
sonstiger US-Krimiserienkost abheben.
Technik 6,5/10
Bild 8,5/10
Ton 5,5/10
Bonus 5/10
Top-Liste
Rom – The Complete Collection 205
Smallville – Die komplette achte Staffel 205
The Mentalist – Die komplette erste Staffel 205
Supernatural – Die komplette erste Staffel 206
24 – Season Seven 206
Fringe (1. Staffel) 206
Terminator: S.C.C. – Die komplette 2. Staffel 206
Die Sopranos (1. Staffel) 206
Prison Break (4. Staffel) 206
Demnächst
Fringe (2. Staffel)
Der anfangs etwas lustlose „Akte X“-
Klon von „Lost“-Erfinder J. J. Abrams
hat sich im zweiten Jahr zu einem
echten Hingucker entwickelt: Der episodenübergreifende
Handlungsbogen
um die mysteriöse Parallelwelt
birgt ungeahntes Potenzial, das die Drehbuchautoren
und die Schauspieler zu Höchstleistungen anspornt.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 3. Dezember 2010
24 (8. Staffel)
Jack Bauer is back – zum achten
und wahrscheinlich allerletzten
Mal. Die finale Staffel der bahnbrechenden
Actionserie setzt
wie immer auf das bewährte Echtzeitprinzip
und reiht einen spannungsgeladenen
Cliffhanger an den nächsten, bis
zum finalen Showdown, der der Serie alle Ehre macht.
Vertrieb: 20th Century Fox Home VÖ: 26. November 2010
Blu-ray-Tests 205

Serien
Supernatural – Die komplette erste Staffel
24 – Season Seven
Fringe (1. Staffel)
Terminator: S.C.C. – Die komplette 2. Staffel
Die Sopranos (1. Staffel)
Prison Break (4. Staffel)
Supernatural – Die komplette erste Staffel
Das Erfolgsgeheimnis von „Supernatural“?
Männer und Monster!
Die ungleichen Brüder Sam (Jared
Padalecki) und Dean (Jensen Ackles)
sind moderne Geisterjäger – und zwar
nicht wie die überdrehten „Ghostbusters“,
sondern lässig und cool, mit der
Knarre im Anschlag und immer dem passenden Spruch auf
den Lippen. In jeder neuen Folge machen sie Jagd auf den
Dämon der Woche – in stylishen Bildern, die in wirklich
guter Qualität auf der BD vorliegen. Im ergiebigen Bonusteil
schlägt das Fanherz höher, nur der magere Soundmix
trübt ein wenig den durchweg guten Gesamteindruck.
Originaltitel: Supernatural – The Complete First Season US/2005
Vertrieb: Warner Home Video Film 7/10
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Empfehlenswert, weil: die zwei ungleichen
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Brüder für gute Unterhaltung und gepflegten
Grusel in Serie sorgen. Zudem runden
Regie: David Nutter, Kim
Manners u. a.
die brillanten Bilder und der ausufernde
Bonusteil das Set überzeugend ab.
Darsteller: Jared Padalecki, Jensen
Ackles
Technik 7/10
Laufzeit: 946 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 25. Juni 2010
Bonus 7,5/10
Fringe (1. Staffel)
Wen ruft man, wenn Schmetterlinge
zu rasiermesserscharfen Waffen werden
oder in wenigen Sekunden die
komplette Besatzung eines Flugzeugs
schmilzt? Da Mulder und Scully ausgedient
haben, sind nun Agent Dunham,
Peter Bishop und der Wissenschaftler
Dr. Walter Bishop an der Reihe, den Grenzfällen des FBI
nachzugehen. Die Mischung aus „Akte X“ und „24“ geht
als Mystery-Serie vollkommen auf, außerdem glänzt jede
Folge mit aufwendigen Spezialeffekten. Technisch ist die
„Fringe“-BD jedoch nur Durchschnitt, als Bonus gibt es
u. a. für jede Folge ein kurzes Making-of einer Szene.
Originaltitel: Fringe – The Complete First Season
US/2008
Vertrieb: Warner Home Video Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.),
DTS 5.1
Empfehlenswert, weil: „Fringe“ wie eine
geglückte Neuauflage von „Akte X“ daherkommt
– ein bisschen unterkühlt, ziemlich
Regie: Alex Graves u. a.
mystisch und überaus spannend. Eine
Darsteller: John Noble, Joshua
exzellente Umsetzung.
Jackson, Anna Torv Technik 6/10
Laufzeit: 1 040 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 20. November 2009 Bonus 5/10
24 – Season Seven
Als die Thrillerserie um eine US-
Antiterroreinheit 2001 anlief, revolutionierte
sie das Fernsehen mit ihrem
unglaublichen Echtzeitkonzept. Mit
jeder folgenden Staffel ebbte der Hype
um Jack Bauer allerdings ab; nach
der schwachen sechsten Season gewinnt
der siebte 24-Stunden-Trip des Terroristenjägers
jedoch wieder an Fahrt. Die vorliegende 6-Disc-Edition
präsentiert sämtliche 24 Folgen im wohlbekannten
„24“-Look, mit Überbelichtung, hochgeschraubtem Kontrast
und abgesenkten Farben. Der DTS-5.1-Mix ist wie bei
fast allen TV-Produktionen leider zu frontlastig geraten.
Originaltitel: 24 – Season Seven
US/2009
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: Jack Bauers siebenter
Tag als neurotischer Antiterrorist
durch den gewohnten, speziellen Look und
Regie: Tony Scott
die Dynamik des Konzepts besonders im
Darsteller: Kiefer Sutherland, Mary
Heimkino einiges zu bieten hat.
Lynn Rajskub
Technik 6,5/10
Laufzeit: 106 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 25. Februar 2010 Bonus 6/10
Terminator: S.C.C. – Die komplette 2. Staffel
Wir schreiben das Jahr 1999: Sarah
und John Connor werden von Skynet
und dem FBI gejagt. Nach einer Zeitreise
ins Jahr 2007 setzen die beiden alles
daran, die Machtergreifung Skynets
im Jahr 2011 zu verhindern. Unterstützung
erhalten sie von Johns Onkel
aus der Zukunft und einer „umgepolten“ Terminatorin namens
Cameron Philips. Die aufgrund schwacher US-Quoten
nach dieser zweiten Staffel abgesetzte TV-Serie glänzt
auf BD mit hoher Bildqualität. Leider ist die deutsche
Stereotonspur nur mittelmäßig, es mangelt an Räumlichkeit
und Dynamik, dafür gibt es ausreichend HD-Extras.
Originaltitel: Terminator: The Sarah Connor Chronicles US/2007–2009
Vertrieb: Warner Home Video Film 6,5/10
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DD 2.0, DD 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: das „Terminator“-
Franchise es in den letzten Jahren nicht
Regie: Charles Beeson, Jeffrey
G. Hunt u. a.
einfach hatte, aber „Terminator“-Fans der
technisch aufwendigen Produktion sicher
Darsteller: Lena Headey, Thomas
einiges abgewinnen können.
Dekker, Summer Glau Technik 6/10
Laufzeit: 971 min
Bild 8/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 5/10
Starttermin: 12. Februar 2010 Bonus 5/10
Die Sopranos (1. Staffel)
8 Prison Break (4. Staffel)
9
Mafiaboss Tony Soprano leidet unter
In der vierten Staffel nähert sich der
starken Stresssymptomen, denn er
längste Gefängnisausbruch der Fernsehgeschichte
muss zwei Familien managen und beide
seinem Ende. Michael
sind drauf und dran, ihn ins Grab
Scofield und Co. machen sich auf, der
zu bringen: Auf der einen Seite seine
allmächtigen Company die Stirn zu
Frau, Kinder sowie die lästige Mutter,
bieten, um ihr das Handwerk zu legen
auf der anderen muss das „Müllentsorgungsunternehmen“,
und sich selbst endgültig zu be-
die Mafia, am Laufen gehalten freien. Die visuelle Qualität der sechs Discs reicht schon
werden. Lässt man sich auf die vielfach ausgezeichnete nahe an die großer Hollywood-Produktionen heran, auch
Kultserie ein, wird man mit einem intelligenten Mix aus wenn der dynamische Schnitt Unschärfen in Close-ups
Komik und Drama belohnt. Blu-ray-technisch fallen das mit sich bringt. Zwar ist die Tonabmischung wenig räumlich,
leicht überschärfte Bild, der wenig beeindruckende Stereoton
für eine TV-Produktion reichen die Ambientesounds
sowie der recht spärliche Bonusteil negativ auf. jedoch aus. Ein paar SD-Featurettes runden das Set ab.
Originaltitel: The Sopranos – The Complete First Season US/1999
Vertrieb: Warner Home Video Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 2.0,
DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: David Chase u. a.
Darsteller: James Gandolfini, Edie
Falco, Lorraine Bracco
Laufzeit: 675 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 4. Dezember 2009
4
6
Empfehlenswert, weil: Tony Sopranos stressiges
Doppelleben nicht nur eine simple Mafiasoap,
sondern „Der Pate“ unter den Serien ist
und man nicht einmal Fan des Mafia–Genres
sein muss, um die Serie zu schätzen.
Technik 3,5/10
Bild 4/10
Ton 4/10
Bonus 3/10
Originaltitel: Prison Break 4 – The Final Season US/2005–2009
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.),
DTS 5.1
Regie: Kevin Hooks u. a.
Darsteller: Dominic Purcell, Wentworth
Miller, Amaury Nolasco
Laufzeit: ca. 960 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 2. Dezember 2009
5
7
Empfehlenswert, weil: es auch die letzte
Staffel schafft, über 22 Folgen unheimlich
spannend zu bleiben und der weltlängste
Gefängnisausbruch in den technischen
Bereichen punkten kann.
Technik 5,5/10
Bild 7/10
Ton 6,5/10
Bonus 3/10
0
Bilder: 20th Century Fox Home , Warner Home Video
206 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Animation
Trickfilme gehören schon
immer zur absoluten Bildreferenz
und verzaubern
mit großartigen, fantasiereichen
Geschichten.
Bilder: Disney Home, Studio Ghibli
Küss den Frosch
Film und Handlung: Handgezeichnete Trickfilme wären
unzeitgemäß und rentierten sich nicht mehr, hieß es
2003, als die Disney Studios sämtliche Zeichentische
verkauften und zahlreichen Künstlern den Job kündigten.
Binnen weniger Monate wurde klassisches 2D für tot
erklärt. Der Grund dafür war einfach: Die Geldgeber interpretierten
den immensen Erfolg der CGI-Animationen
des Hauses Pixar falsch. Sie machten die computergestützte
Visualisierung der Filme, die längerfristig
gesehen rentabler ist, für den Ansturm auf die Kinos
verantwortlich. Nach dem Führungswechsel im Jahr
2006 und der Übernahme von Pixar wurden die Pforten
des gezeichneten Films jedoch erneut aufgestoßen.
„Küss den Frosch“ ist das lange erwartete Ergebnis nach
einer über dreijährigen Trickfilmabstinenz. Die Protagonistin
Tiana (gesprochen von Cassandra Steen) muss
ihren Lebensunterhalt hart erarbeiten. Ihr Ziel klar vor
Augen, schuftet die hübsche Kellnerin Tag und Nacht,
um sich den Traum vom eigenen Restaurant erfüllen zu
können. Doch wie das Schicksal so spielt, schnappt ein
anderer ihr die Immobilie weg. Frauenschwarm Prinz
Naveen (Roger Cicero) wiederum kriegt von alledem
nichts mit, denn er hat ganz andere Sorgen. Als Lebemann
schlauchte er sich immer bei seinen Eltern durch,
bis diese ihm den Geldhahn zudrehten. Seine einzige
Hoffnung liegt bei einer materiell motivierten Hochzeit,
damit er seinen Lebensstil fortführen kann. Doch noch
bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen kann, verwandelt
ihn der Voodoo-Priester Dr. Facilier in einen Frosch.
Wie es der Zufall will, treffen sich Naveen und Tiana
und küssen sich ... mit ungeahnten grünen Folgen. Um
Was sich liebt, das leckt sich: „Küss den Frosch“
steckt voller amüsanter Einfälle
die Animation der Figuren so realistisch wie möglich zu
gestalten, bestellten sich die Künstler eine riesige Kiste
voller Frösche, beobachteten sie und studierten deren
Bewegungsabläufe. Schließlich wurden alle Äußerlichkeiten,
die man in menschlichen Kreisen als hässlich
oder eklig erachtet, weggelassen und diese niedlichen
quakenden Gesellen geschaffen. Wie schon zu Zeiten
von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ bediente
man sich im weitesten Sinne des Rotoscope-Verfahrens.
Hierfür ließ man echte Darsteller vor karierten Hintergründen
die Rollen spielen sowie die Tänze aufführen
und benutzte die Aufnahmen später als Vorlage für die
Zeichnungen. Unzählige Fotos vom alten New Orleans
und dem Bayou-Sumpf dienten der Inspiration bei der
Farbgestaltung, die je nach Stimmungslage variiert.
Blu-ray: Zurück zu den Wurzeln der 2D-Animation heißt
auch gleichzeitig zurück zum Disney-typischen Gesang.
Zwischen den Songs verstreicht nur sehr wenig Zeit,
weshalb es auch sehr angenehm ist, dass die Synchronsprecher
der Hauptfiguren ausgebildete Sänger sind.
In New Orleans regiert eben der Jazz, das steht außer
Frage und reicht als Rechtfertigung für die spontanen
Gesangseinlagen vollkommen aus. Verschiedene Musikstile
wie Jazz und Blues verknüpft Songwriter Randy
Newman zu einer erfrischenden Komposition, die in
der deutschen DTS-5.1-Variante leider ein wenig flach
klingt. Um das gelungene Comeback des handgezeichneten
Zeichentricks zu würdigen, sparte Disney nicht
an hochwertigen Extras. Zusätzliche Szenen und eine
Menge Material über die Entstehung des Animationshits
unterhalten auch nach dem Film weiter.
Originaltitel: The Princess And The Frog
Land/Jahr: US/2009
Vertrieb: Disney Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD 5.1 (engl.)
Regie: Ron Clements, John Musker
Sprecher: Cassandra Steen, Roger Cicero,
Thomas-Nero Wolff
Laufzeit: 97 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 15. April 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: Disney mit „Küss den Frosch“ ein gelungenes
Comeback der 2D-Animation startete. Wer diese Art von Zeichentrick
vermisst hat, wird von diesem Film begeistert sein.
Technik 8,5/10
Bildqualität 10/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 7/10
1
Top-Liste
Küss den Frosch 207
Toy Story 2 208
Evangelion 2.22 – You Can (Not) Advance 208
#9 209
Ghost In The Shell 2: Innocence 209
Summer Wars 209
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 209
Monster und Aliens 209
Drachenzähmen leicht gemacht 209
Der fantastische Mr. Fox 210
Das Mädchen, das durch die Zeit sprang 210
Robots 210
Sword Of The Stranger 210
Professor Layton und die ewige Diva 210
Lucky Luke – Go West 210
Demnächst
Ponyo – Das grosse Abenteuer am Meer
Auf den ersten Blick erscheinen die
Studio-Ghibli-Filme wie Zeichentrickfilme
für Kinder. Bei näherem Hinsehen
entfalten sich aber verträumte
Geschichten, die auch Erwachsene
ansprechen und dem Zauber
von Ponyo der kleinen Meerjungfrau kann man sich nur
schwer entziehen. Disney Adieu, es lebe Studio Ghibli.
Vertrieb: Studio Ghibli VÖ: 18. März 2011
Bambi
Echte Klassiker sterben nie, da
kann auch Studio Ghibli nichts
ausrichten. „Bambi“ kommt mit
einem erstklassigen restaurierten
Bild auf die heimischen Bildschirme.
Der 7.1-Sound wurde
komplett neu aufgearbeitet kommt nun im hochauflösenden
und verlustfrei komprimierten Tonformat daher..
Vertrieb: Disney Home VÖ: 10. März 2011
Blu-ray-Tests 207

Animation
Toy Story 2
Handlung und Film: Die Handlung von „Toy Story 2“ rankt
sich um eine Entführung. Vier Jahre nach dem ersten Abenteuer
von Woody, Buzz und Co. brachten die Erfolgsgaranten
Disney und Pixar den zweiten Teil des beliebten Trickfilms in
die Kinos. Das Abenteuer für Kinder und Erwachsene beginnt
auf dem Straßenflohmarkt. Andy ist ins alljährliche Cowboylager
gefahren und seine Mutter nutzt die Gelegenheit,
altes Spielzeug von ihrem Sohnemann zu verkaufen. Woody
(Peer Augustinski) spielt den Helden und will den ausrangierten
quietschenden Pinguin Wheezy vor dem Verkauf
retten. Dabei gerät er aber selbst zwischen die Fronten. Der
Hühnermann, ein windiger Geschäftemacher, entführt ihn,
weil er in der Puppe eine Geldquelle erkennt (Woody ist ein
begehrtes Sammlerstück). Er bringt ihn zu einem „Künstler“,
Die Mischung aus guter Story und gewitzter Selbstreferentialität
geht auch in Teil zwei voll auf
der den Cowboy „aufpoliert“. Zurück beim Hühnermann
lernt Woody das Cowgirl Jessie, das Pferd Bull und andere
Figuren kennen. Gemeinsam sollen sie an ein Wild-West-Museum
in Japan verscheuert werden. Aber seine „ehemaligen“
Spielzeugfreunde, allen voran Space-Ranger Buzz Lightyear
(Walter von Hauff), haben Woody natürlich nicht vergessen
und leiten eine große Befreiungsaktion ein. Auch der zweite
Teil der Spielzeuggeschichte behandelt das große Thema
Freundschaft. Die sympathischen Figuren aus Andys Zimmer
erkennen, dass sie zusammen stark sind und so ihren Freund
Woody aus den Klauen des Hühnermanns befreien können.
Blu-ray: Es gib jedoch einen großen Unterschied zum ersten
Teil der Spielzeug-Saga auf Blu-ray: Der Ton in „Toy
Story 2“ ist qualitativ hochwertiger, der Hörgenuss lässt
Rette sich, wer kann! „Toy Story 2“ steckt voller wunderbarer
Ideen und unterhaltsamer Szenen
fast keine Wünsche offen. Zusammen bilden die Dynamik
und die Räumlichkeit des Tons, die sehr gute Synchronisation
und Verständlichkeit, der hohe Kontrast und die
Schärfe des Bildes ein Ensemble für ein grandioses Kinoerlebnis
zu Hause. Auch in Sachen Extras lässt sich
die Blu-ray nicht lumpen und ist mit empfehlenswertem
Zusatzmaterial ausgestattet. Neben BD-Live bietet die
Scheibe dem Zuschauer unter anderem ein Profil des Regisseurs
John Lasseter, Musikvideos und eine Geschichte zur
Entstehung eines Animationsfilms.
Originaltitel: Toy Story 2
Land/Jahr: US/1999
Vertrieb: Disney Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD 5.1 (engl.)
Regie: John Lasseter
Sprecher: Peer Augustinski,
Walter Hauff
Laufzeit: 92 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 11. März 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: Woody, Buzz und die anderen Spielzeuge sich
in ihr zweites spannendes Abenteuer stürzen. Wer den sympathischen
Cowboy und den furchtlosen Buzz Lightyear mag, wird die Disc lieben.
Technik 8,5/10
Bildqualität 9/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 8,5/10
2
Evangelion 2.22 – You Can (Not) Advance
Handlung: In der nahen Zukunft löscht ein als „Second
Impact“ verzeichnetes naturwissenschaftliches
Phänomen die halbe Weltbevölkerung aus und reißt
ein tiefes Loch in die Erde. Großstädte werden vom
Militär versuchsweise zu Hightech-Festungen umfunktioniert.
Eine davon ist Tokyo-3, in deren Zentrum das
Hauptquartier des Nerv-Unternehmens steht – jenes
Konzerns, der die Menschheit offiziell vor den Angriffen
sogenannter Engel schützen will. Ihre mächtigste
Waffe im Kampf gegen diese Invasoren sind die EVAs,
übergroße Kampfmaschinen, die von auserwählten
14-Jährigen gesteuert werden. Die Protagonisten Shinji
Ikari, Rei Ayanami und Asuka Langley kämpfen gemeinsam
gegen die Engel. Das eingespielte Trio bekommt
Zuwachs aus England: Mari Makinami Illustrious.
Anspruchsvoll, episch und komplex: Die Welt von
„Evangelion“ fordert den Zuschauer ständig heraus
Auch mit aufregenden, dynamisch inszenierten
Actionsequenzen wird nicht gespart
Film: Mit diesem Neuzugang signalisiert der Film unmissverständlich
die dramatische Richtungsänderung,
die er gegenüber der Serie einschlägt. Die Handlung
versteht sich nämlich als Variante der ursprünglichen
Erzählung, nicht als Kopie. Führte der erste Film mit
einer zur Serie identischen Handlung in die Welt der EVAs
ein, dekonstruiert nun der zweite den „Evangelion“-
Mythos vollkommen. Der Fortsetzungscharakter mag
für Kenner des Stoffs gelungen sein, Neueinsteiger
werden jedoch mit der sehr eng gedrängten Handlung
und den wirren Gefechten nur wenig anfangen können.
Blu-ray: Wie bei Animationen üblich gibt es an den visuellen
Parametern nur wenig auszusetzen. So geht das
weiche Licht als kontrastminderndes Stilmittel durch und
auch das leichte Banding (also unsaubere Helligkeitsverläufe)
fällt nur bei genauestem Hinsehen auf. Der Rundumsound
lässt vor allem in der Nerv-Schaltzentrale seine
Muskeln spielen. Monsterkämpfe trumpfen mit überragenden
Effekten auf. Mit der Musik ergibt sich daraus
eine 6.1-Abmischung, die Hollywood-Niveau erreicht.
Leider ist die Synchronisation nur mittelmäßig gelungen.
Wirkt das 22-minütige, unkommentierte Hauptbonusfeature
„Rebuild Of Evangelion: 2.02“ auf den ersten
Blick ungewöhnlich, erhält es mit der parallelen Lektüre
des beigelegten 20-seitigen Booklets nachhaltigen
Erklärungscharakter.
Originaltitel: Evangelion Shin-Gekijõban: Ha
Land/Jahr: JP/2009
Vertrieb: Universum
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 6.1
Regie: Masayuki, Kazuya Tsurumaki
Sprecher: Hannes Maurer, Julia Ziffer,
Samia Little Elk
Laufzeit: 112 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 17. September 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: es sich hierbei um eine klasse Kinoumsetzung
eines perfekten Anime-Klassikers handelt, die am besten nach der Rezeption
des ersten Teils zu genießen ist. Nichts für „Evangelion“-Einsteiger!
Technik 8/10
Bildqualität 9,5/10
Tonqualität 9/10
Bonusmaterial 5,5/10
3
Bilder: Disney Home, Universum
208 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Kazé, Paramount Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures Home, Universum
#9
Jahre nach dem Ende der Menschheit
erwacht die Puppe „9“ zum Leben. Ohne
Stimme und Erinnerung erkundet sie
eine postapokalyptische Welt und orientiert
sich dabei wie ein Neugeborenes
in der Umgebung. Schon bald trifft 9 auf
Artgenossen und fortan versuchen sie,
gemeinsam hinter das Geheimnis ihrer Existenz zu kommen.
Bildtechnisch gibt es Abzüge durch die eintönig düstere
Farbgestaltung und einen durchschnittlichen Detailgrad. Umrahmt
wird das Ganze von Danny Elfmans Musikstücken, die
sich in die Gedankenwelt der Zuschauer einschleichen. Besonders
ein Kurzfilm wertet das reichhaltige Bonusmaterial auf.
Originaltitel: 9
US/2009
Vertrieb: Universal Pictures Home Film 7/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: die Animationsperle
DTS 5.1,
in ihrer Grundidee großartig ist, auch wenn
Tonformat:
DTS-HD MA 5.1 (engl.) sie in der Ausführung nicht ganz zu Ende
Regie: Shane Acker
gedacht wurde. Herausragende Qualität gewinnt
der Film durch sein geniales Design.
Sprecher: Timmo Niesner, Fred
Maire, Erich Ludwig Technik 8,5/10
Laufzeit: 79 min
Bild 9/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 22. Juli 2010
Bonus 7,5/10
Summer Wars
Eines Tages hackt ein Fremder die digitale
Infrastruktur Japans und stürzt
sämtliche Systeme ins blanke Chaos.
Nachdem Kenji erkennt, dass er nicht
ganz unschuldig an dem Vorfall ist,
gibt er sein Bestes, um die Ordnung
wiederherzustellen – an seiner Seite:
die komplette Verwandtschaft seiner Angebeteten Natsuki.
Kritik an dem Anime hat höchstens die deutsche Synchronisation
verdient, die qualitativ weit hinter dem Original liegt. Die
Scheibe erreicht in puncto Bildqualität in den Animatrix-ähnlichen
Kämpfen fast Referenzniveau, einziges Manko: In den Alltagsszenen
könnten die Linien noch etwas klarer hervortreten.
Originaltitel: Samâ Wôzu
Vertrieb: Kazé
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Mamoru Hosoda
Sprecher: Tobias Diakow, Katrin
Heß, Milena Karas
Laufzeit: 114 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 26. November 2010
JP/2009
Film 9,5/10
Empfehlenswert, weil: Hosoda nach „Das
Mädchen, das durch die Zeit sprang“ ein
überragendes neues Meisterwerk abliefert,
das den Titel „Anime des Jahres“ durchaus
verdient hat.
Technik 6/10
Bild 9/10
Ton 8/10
Bonus 1/10
Ghost In The Shell 2: Innocence
Der Cyborg-Polizist Batö macht sich
an die Lösung eines verworrenen
Falles, bei dem weibliche Puppen, die
eigentlich als Sexspielzeuge dienen,
plötzlich ihre Besitzer ermorden. Bei
seinen Ermittlungen stößt Batö auf
ein Geflecht an organisierter Kriminalität.
Die Gesamtschärfe der Blu-ray ist für eine Animation
nur Durchschnitt: Ab und an rauscht das Bild merklich,
Artefakte oder sonstige Bildfehler finden sich aber
nicht. Die Tonqualität der Produktion ist dafür exzellent.
Großartige Räumlichkeit und ein atmosphärischer Soundtrack
sprechen für die Heimkinotauglichkeit des Films.
Originaltitel: Inosensu: Kôkaku Kidôtai
JP/2004
Vertrieb: Universum
Film 8/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: die Story komplex,
spannend und handwerklich erstklassig
ist – dieser Cyberthriller eignet sich nicht
Regie: Mamoru Oshii
nur für Anime-Fans, sondern könnte auch
Sprecher: Hasso Zorn, Tilo Schmitz,
jedem Science-Fiction-Liebhaber gefallen.
Heidrun Bartholomäus Technik 7,5/10
Laufzeit: 100 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 26. März 2010
Bonus 5/10
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen
Der Erfinder Flint Lockwood will die
Menschen mit seinen Erfindungen
glücklich machen und konstruiert eine
Maschine, die Wasser in Essen verwandelt.
Jedoch macht sich die geniale Erschaffung
selbstständig und zieht von
dannen. Als eines Abends anstelle von
Wassertropfen Hamburger vom Himmel fallen, nimmt das
große Fressen seinen Lauf. Das Bild präsentiert sich äußerst
scharf und kontrastreich, auch kleinste Details kommen
zur Geltung. Beim Sound wurde ganze Arbeit geleistet, nur
die deutsche Synchronisation ist stark auf die Front abgemischt,
was der Raumtiefe zuweilen ihre Stimmigkeit raubt.
Originaltitel: Cloudy With A Chance Of Meatballs
US/2009
Vertrieb: Sony Pictures Home Film 6/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, DD 5.1
Empfehlenswert, weil: man die liebevoll
gestaltete Welt einfach gesehen haben sollte.
Regie: Phil Lord, Christopher
Miller
Trotz teilweiser Vorhersehbarkeit bietet
sie Unterhaltung nonstop. Die Charaktere
Sprecher:
könnten jedoch eine Spur tiefgehender sein.
Robin Kahnmeyer, Melanie
Pukaß, Sebastian Schulz Technik 9/10
Laufzeit: 86 min
Bild 9,5/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 1. Juni 2010
Bonus 9/10
Monster und Aliens
8 Drachenzähmen leicht gemacht 9
Was ist die beste Lösung, wenn plötzlich
Das traditionelle Ritual des Drachenzähtischer
aus heiterem Himmel ein giganmens,
das den Wikingernachwuchs ins
Alien-Roboter auftaucht und
Mannesalter überführen soll, bereitet
amerikanische Großstädte zerstört?
Hicks Bauchschmerzen. Doch als es ihm
Ganz klar, man setzt eine Horde von
gelingt, mit einem jungen Nachtschattendrachen
Monstern darauf an. Die durchgeknallte
eine tiefe Freundschaft
Komödie stellt eine Hommage an die B-
aufzubauen, sind seine Zweifel an der
Movies der 1950er Jahre dar. Künstlich im Rechner entstanden,
Lebensart seines Volkes, das in den Drachen lediglich einen
weist die Filmwelt immer genau den richtigen Kontrast, todbringenden Feind sieht, endgültig geweckt. Die komplett
die korrekte Helligkeit und eine bedingungslose Schärfe auf. am Computer erstellten Szenen glänzen mit nahezu perfekten
Durch die gelungene deutsche Synchronisation kommen Bildparametern. Abzüge gibt es beim Schwarzwert: Dunkle
die Wortwitze sehr gut rüber. Eine atmosphärische Räumlichkeit
Flächen wirken nicht immer satt. Die Soundkulisse punktet
ist gegeben, wenn auch nicht permanent präsent. mit starker Räumlichkeit und sehr präziser
Signalortung.
Originaltitel: Monsters vs Aliens
US/2009
Vertrieb: Paramount Home Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: hier eine witzige
DD 5.1, Dolby True HD Hommage an alle B-Movies vorliegt, die das
Tonformat:
5.1 (engl.)
Publikum schon in den 1950er Jahren mit Auseinandersetzungen
Regie: Rob Letterman, Conrad
Vernon
zwischen Werwolf-Zombies
und Alien-Kakerlaken begeisterten.
Sprecher: Diana Amft, Ralf Moeller, Technik 8/10
Oliver Kalkofe
Laufzeit: 94 min
Bild 10/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 23. Oktober 2009 Bonus 5/10
4
6
Originaltitel: How To Train Your Dragon
US/2010
Vertrieb: Paramount Home Film 7,5/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: der drollige CGI-Spaß
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
(mit liebenswerten und detailliert ausgearbeiteten
Figuren) eine gelungene Coming-of-
Regie: Dean DeBlois, Chris
Age-Story samt angenehm unaufdringlicher
Sanders
humanistischer Botschaft bietet.
Sprecher: Dominic Raacke, Emilia
Schüle, Daniel Axt Technik 7,5/10
Laufzeit: 98 min
Bild 9/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 22. Oktober 2010 Bonus 6/10
5
7
#9
Ghost In The Shell 2: Innocence
Summer Wars
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen
Monster und Aliens
Drachenzähmen leicht gemacht
Blu-ray-Tests 209

Animation
Der fantastische Mr. Fox
Das Mädchen, das durch die Zeit sprang
Robots
Sword Of The Stranger
Professor Layton und die ewige Diva
Lucky Luke – Go West
Der fantastische Mr. Fox 10 Das Mädchen, das durch die Zeit sprang 11
Der fantastische Mr. Fox ist es leid,
Die siebzehnjährige Makoto versucht
ein geregeltes und normiertes Leben
ganz unbedarft, die Beziehungslandschaft
zu leben: Er steckt in einer waschechten
ihrer Umgebung zu verändern
Midlife-Crisis. Also macht er sich
und springt nach Lust und Laune durch
eines Nachts auf die Jagd, entdeckt
die Zeit. Doch nichts bleibt ohne Konsequenzen
seine natürlichen Instinkte wieder
und jedes Gedankenexpe-
und zettelt nebenbei einen Kleinkrieg
riment hat mindestens einen Haken …
mit den örtlichen Bauern an. Abgesehen vom stellenweise Die HD-Auflösung bringt die japanische Animationskunst
nicht perfekten Schwarzwert begeistern Detailgrad und noch besser zur Geltung und macht die detailverliebten Umgebungen
Schärfe durchweg. Weniger lobenswert ist hingegen der
und vollen Farben zu einem visuellen Hochgenuss.
Sound: Sparsame Umgebungsgeräusche, viel Stille zwischen
Der Soundtrack setzt auf klassische Streicher, die ein wenig
den Dialogen – der hochgelobte Score von Alexandre undynamisch erscheinen. Rundumeffekte kommen häufig
Desplat bleibt im Mix durchgehend etwas zu leise. zum Einsatz und überraschen mit schwungvollen Elementen.
Originaltitel: The Fantastic Mr. Fox
US/2009
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1,
DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Wes Anderson
Sprecher:
Christian Berkel, Andrea
Sawatzki, Joachim
Tennstedt
Laufzeit: 87 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 17. September 2010
Empfehlenswert, weil: der Animationshit
als außergewöhnlicher Film abseits des
Mainstreams sowohl mit einer tiefgründigen
Story als auch mit dem großen
Charme der Stop-Motion-Technik punktet.
Technik 7/10
Bild 9,5/10
Ton 5/10
Bonus 6,5/10
Originaltitel: Toki Wo Kakeru Shôjo
JP/2006
Vertrieb: Kazé
Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Empfehlenswert, weil: Hosodas Meisterwerk
mit seinem Mix aus Humor, Spannung
und Romantik einfach jeden anspricht. Der
Regie: Mamoru Hosoda perfekte Anime sowohl in der Form als auch
Sprecher: Anne Helm, Daniel
im einfallsreichen Inhalt.
Schlauch, Norman Matt Technik 5,5/10
Laufzeit: 100 min
Bild 8,5/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 25. Juni 2010
Bonus 1/10
Robots
12 Sword Of The Stranger
Bisher führte der Roboter Rodney ein
Kotaro wird von Mingkriegern durch
recht bescheidenes Leben. Als er jedoch
ganz Japan gejagt. Ein namenloser
flügge wird, zieht es ihn in die
Ronin rettet ihn aus seiner Misere
Großstadt, denn dort will er seine Erfindungen
und begleitet ihn auf seiner Reise.
an den Mann bringen. Das Vor-
Allerdings gibt es noch einen weiteren
haben droht zu scheitern, doch glücklicherweise
Verfolger, der den Sinn des Lebens
stehen ihm Fender und
darin sieht, einen würdigen Gegner zu
Konsorten zur Seite. Detailreiche Texturen und satte Farben finden. Farblich zeigt der Film kaum Volltöne, besitzt dafür
sind ein Fest für die Sinne, nur bei größeren Kamerafahrten aber klar abgegrenzte Farben. Gelegentliche Bewegungsunschärfen
erscheint gelegentlich ein Rauschen auf den Oberflächenstrukturen.
und Ruckelkamera sorgen für authentische Action.
Die achterbahnartige Action bietet ausreichend Von der unprofessionellen deutschen Synchronisation ist
Spielraum für klangintensive Erlebnisse. Wirklich große abzuraten, dafür erzeugt der Ton eine gute räumliche Tiefe
Begeisterungsrufe löst der DTS-Sound jedoch nicht aus. mit adäquater Quellenortung und weitem Soundspektrum.
Originaltitel: Robots
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Regie: Chris Wedge
Sprecher: Michael Herbig, Sarah
Connor, Oliver Kalkofe
Laufzeit: 83 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 6. August 2010
US/2005
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: hier mit vielen
tollen Ideen für solide Unterhaltung der
ganzen Familie gesorgt wird – leider ist
das Ganze ein klein wenig mit actionreichem
Slapstick überfrachtet.
Technik 7,5/10
Bild 9,5/10
Ton 9/10
Bonus 5/10
13
Originaltitel: Sutorenjia: Mukô Hadan
JP/2007
Vertrieb: Splendid
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: hier klassische Samurai-Action
im hochwertigen Anime-Gewand
geboten wird. Was „Sword Of The Stranger“
Regie: Masahiro Andô
inhaltlich fehlt, macht er audiovisuell wieder
Sprecher: Kyle Rideout, Naoto Takenaka,
wett. Empfehlenswert!
Tomoya Nagase Technik 7,5/10
Laufzeit: 102 min
Bild 10/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 26. Februar 2010 Bonus 3,5/10
Professor Layton und die ewige Diva 14 Lucky Luke – Go West
Professor Layton und Luke erinnern
Die Dalton-Brüder sind ihrer gerechten
sich an einen Fall, der sie in eine ominöse
Strafe wieder einmal entflohen. Doch
Opernvorstellung führte. Sämt-
Lucky Luke ist in der Stadt und legt
liche Gäste kauften sich eine Karte,
den Gangstern das Handwerk. Keine
um nach der Vorstellung an das Elixier
Frage, die Story ist klassischer Wesder
ewigen Jugend heranzukommen.
ternstoff und bietet nicht wirklich
Doch nur ein Gast kann sie erlangen –
Neues. Dafür ist es aber auch ein mit
schnell findet sich das Publikum in einem tödlichen Spiel Action und Gags gespickter Lucky-Luke-Film, der funktioniert.
wieder. Vom Animationsstil der Nintendo-DS-Spiele wichen
Der eigentliche Grund für den Kauf der Disc ist
die Produzenten glücklicherweise keinen Deut ab. So werden
das Bild, das mit seiner makellosen Linienführung erneut
die handgezeichneten Umgebungen durch sorgfältig de-
beweist, wie gut Trickfilme in HD aussehen können. Eben-
signte CG-Animationen ergänzt. Soundtechnisch legte man so beeindruckend ist die Synchronisation, der es aber
hauptsächlich Wert auf Musik und Gespräche sowie Effekte. im Vergleich zum Originalton an räumlicher Tiefe fehlt.
Originaltitel: Reiton Kyôju To Eien No Utahime
JP/2009 Originaltitel: Tous À L’Ouest: Une Aventure De Lucky Luke FR/2007
Vertrieb: Kazé
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Masakazu Hashimoto
Sprecher: Mario Hassert, Sophia
Längert, Kristina von
Weltzien
Laufzeit: 98 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 22. Oktober 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: die Rätsel besser
sind als bei Holmes – romantisches,
mysteriöses Krimi-Spektakel für die ganze
Familie. Insbesondere Ratefüchse und Krimi-Liebhaber
haben hiermit ihren Spaß.
Technik 6/10
Bild 9/10
Ton 8/10
Bonus 1/10
Vertrieb: Ascot Elite Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Olivier Jean-Marie
Sprecher:
Lambert Wilson, Clovis
Cornillac, François Morel
Laufzeit: 87 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 18. März 2010
15
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: wir schon immer
den berühmten Cowboy Lucky Luke so
sehen wollten. Mit der Jolly-Jumper-Höchstgeschwindigkeit
jagt er von einem visuellen
Highlight zum nächsten.
Technik 6,5/10
Bild 10/10
Ton 7/10
Bonus 2,5/10
Bilder: 20th Century Fox Home, Ascot Elite Home, Kazé, Splendid
210 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Klassiker
Kommen Sie mit auf einen Streifzug
quer durch die Filmgeschichte –
Klassiker erstrahlen dank High
Definition in neuem Glanz.
Psycho
Bilder: Splendid, Stockk.xchng, Universal Pictures Home
Handlung: Marion Crane (Janet Leigh) hat ihren Arbeitgeber
gehörig übers Ohr gehauen, um sich jenseits
ihres bisherigen Büro-Daseins ein Leben in Freiheit
und vor allem an der Seite ihres Zukünftigen Sam (John
Gavin) erkaufen zu können. Nun gerät sie mit dem gestohlenen
Geld direkt vom Regen in die Traufe, denn was
sie nun erwartet, prägte gleich mehrere Generationen
von Kinogängern und Filmfreunden. Die beschwerliche
Reise führt sie am berüchtigten Bates Motel vorbei, das
für sie eine völlig neue Art von Schrecken bereithält.
Getrieben vom Dominanzwahn seiner Mutter, spielt der
Motelbesitzer Norman (Anthony Perkins) ein krudes
Spiel mit seinem neusten Gast. Ein Spiel, das Marions
langsam auflodernde Angst zu einem Leuchtfeuer purer
Panik macht und unter anderem in der berühmtesten
Duschszene der Filmgeschichte kulminiert.
Film: Über den filmhistorischen Stellenwert von Alfred
Hitchcocks „Psycho“ ist in den vergangenen fünfzig
Jahren so gut wie alles gesagt worden. Kaum ein anderer
Film gilt nach so langer Zeit noch immer als nahezu
perfektes Paradebeispiel einer ganzen Filmgattung –
wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen,
dass das ganze Subgenre des Psychothrillers völlig zu
Recht nach diesem Meisterwerk des Suspense benannt
ist. Im Erscheinungsjahr 1960 war Hitchcock mit diesem
Film seiner Zeit in beinahe jedem Aspekt voraus, ganz
gleich, ob man die komplett durchpsychologisierten Figuren,
die unglaublich dynamischen Schnittfolgen oder
das überraschende Ende als Beispiel anführt.
Blu-ray: Zum fünfzigsten Geburtstag veröffentlicht
Universal nun eine Jubiläumsedition, die tatsächlich
Gestatten: Alfred Hitchcock, Meister des Suspense
und weltbekannter Kultregisseur
das komplette Rundum-sorglos-Paket für jeden bietet,
der sich auch nur ansatzweise für „Psycho“ interessiert.
Nie zuvor sah dieser Klassiker besser aus:
Die knackige Schärfe der Großaufnahmen begeistert
und selbst kleinste Details wie Nummernschilder oder
Schriftzüge in den Hintergründen bleiben erkennbar. Ab
und an entdeckt man zwar noch leichte Abnutzungserscheinungen
auf dem restaurierten Filmmaterial, doch
tragen diese ebenso wie das charakteristische leichte
Korn zum griffigen Look der edlen Schwarz-Weiß-Bilder
bei. Nie zuvor klang die berühmte Duschszene so beeindruckend
und zeitgemäß; zumindest, wenn man die
englische Tonspur wählt, für die in einem aufwendigen
Verfahren der ursprüngliche Monomix behutsam in eine
homogene 5.1-Surround-Spur aufgesplittet wurde. Die
deutsche Variante in Dolby Digital 2.0 bleibt hier im
direkten Vergleich leider weit zurück. Und nie zuvor
konnte man mittels der Extras so tief eintauchen in
die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte und den
Mythos, der über die Jahre um dieses kleine filmische
Universum gewachsen ist. In annähernd drei Stunden
entdeckt man in einer fantastischen Auswahl an Featurettes
verschiedenste Aspekte, angefangen von Hitchcocks
persönlichen Kommentaren zu seinem Werk über
die Ansichten von anderen Filmemachern und Wegbegleitern
wie François Truffaut bis hin zu den entscheidenden
Auswirkungen auf die gesamte Filmwelt, die
der Film nach seiner Premiere während der folgenden
Jahre noch haben sollte. Der ausführliche und hörenswerte
Audiokommentar stammt von Hitchcock-Experte
Stephen Rebello.
Originaltitel: Psycho
Land/Jahr: US/1960
Vertrieb: Universal Pictures Home
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DD 2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Alfred Hitchcock
Darsteller: Anthony Perkins, Janet Leigh,
John Gavin
Laufzeit: 109 min
FSK: ab 12 Jahren
Starttermin: 16. September 2010
Film 9,5/10
Empfehlenswert, weil: einer der wichtigsten Filme aller Zeiten hinter
dem Duschvorhang auf Sie wartet – in einer beinahe perfekten
Jubiläumsedition.
Technik 7,5/10
Bildqualität 8/10
Tonqualität 5/10
Bonusmaterial 9/10
1
Top-Liste
Psycho 211
Die durch die Hölle gehen 212
Der Exorzist 212
James Bond – Lizenz zum Töten 213
Der unsichtbare Dritte 213
The Untouchables 213
Charlie Chaplin: Der große Diktator 213
Der Zauberer von Oz 213
Die glorreichen Sieben 213
Außer Atem 214
Gremlins – Kleine Monster 214
007 – Der Mann mit dem goldenen Colt 214
Charlie Chaplin: Moderne Zeiten 214
Serpico 214
Flammendes Inferno 214
Demnächst
Spartacus
Kirk Douglas als rebellischer
Gladiator Spartacus in einer epischen,
detailverliebten Produktion
voll altmodischem Charme.
Dazu Laurence Olivier und Jean
Simmons unter der Regie von
Stanley Kubrick: Diese Scheibe lebt und atmet den
Mythos Monumentalfilm in jeder einzelnen Sekunde.
Vertrieb: Universal Pictures Home VÖ: 2. Dezember 2010
Gangs Of New York (Remastered)
Martin Scorseses nicht unumstrittenes
Zeit- und Sittengemälde
über die blutigen Anfänge
des „Big Apple“ begeistert in
der „Remastered Deluxe Version“
mit generalüberholter Technik
und erweiterter Bonusabteilung. Hier lohnt sich
ein Wiederentdecken in Full-HD-Auflösung definitiv!
Vertrieb: Splendid VÖ: 3. Dezember 2010
211
Blu-ray-Tests 211

Klassiker
Die durch die Hölle gehen
Handlung: Drei Freunde, denen das ganze Leben noch
offenstand. Drei Freunde, die in den Vietnamkrieg zogen.
Drei Freunde, die dem grausamen russischen Roulette ihrer
Gefangenschaft eigentlich nie entkommen sind: Aus der
überglücklichen Hochzeitsfeier von Steven (John Savage)
wird eine Abschiedsfeier für die in den Krieg ziehenden
Soldaten und ehe sie sichs versehen, befinden sie sich
mitten im unmenschlichen Horror, den die Kriegshölle für
sie bereithält. Als sie in vietnamesische Gefangenschaft
geraten, werden sie von ihren Wärtern gezwungen, russisches
Roulette zu spielen. Nachdem sich Steven dadurch
einen irreparablen Schaden zufügt, ersinnt Michael (Robert
De Niro) einen risikoreichen Plan zu ihrer Flucht. Diese
gelingt allerdings nur unter großen Opfern, weshalb lediglich
zu Trümmern zerbrochene Schicksale zurückbleiben.
Film: Michael Ciminos „Die durch die Hölle gehen“ ist
neben Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ (1979) und
Oliver Stones „Platoon“ (1986) das wohl Schonungsloseste
und Beste, was je an Spielfilmen über den Vietnamkrieg
gedreht wurde. Cimino lässt sich bei der Einführung seiner
Figuren Zeit, bevor er das Grauen des Krieges hereinbrechen
lässt. Durch die Dreigliederung des Werkes gelingt
ein sowohl eindringliches als auch zutiefst verstörendes
Porträt der amerikanischen Gesellschaft im Kontext von
Krieg und Patriotismus, das zu Recht mit fünf Oscars®
ausgezeichnet wurde.
Blu-ray: Aufgrund des alten Filmmaterials stören immer
wieder der steile Kontrast sowie gelegentliche Unschärfen
und Bildrauschen bei dunklen Aufnahmen. Panoramabilder
hingegen bieten einen erheblichen Mehrwert gegenüber
der DVD. Allerdings begeistert der deutsche Mono-HD-
Sound wenig: Die allgemeine Frontlastigkeit und die wenig
zufriedenstellende Synchronisation schmälern hier den
auditiven Genuss und auch Explosionen klingen eindimensional
und kratzend. Neben der ansprechenden Verpackung
(ein „Buch“ im Pappschuber samt 20-seitigem Booklet mit
einem Kommentar des Filmkritikers Ryan Gilbey) begeistern
auch die Bonusfeatures – wenn auch allesamt in SD.
Originaltitel: The Deer Hunter
Land/Jahr: US/1978
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 1.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Regie: Michael Cimino
Darsteller: Robert De Niro, Christopher Walken,
Meryl Streep
Laufzeit: 183 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 18. September 2009
Film 10/10
Empfehlenswert, weil: das umstrittenste russische Roulette der
Filmgeschichte mit einer genialen Besetzung und einem unschlagbar
guten Drehbuch auftrumpft – ein Muss für Filmfreunde.
Technik 6/10
2
Eine Hochzeitsfeier wird zur letzten schönsten Erinnerung
des kleinen Freundeskreises
Im Krieg angekommen, gibt es kein Zurück mehr vor
dem Albtraum, der aus Menschen Wracks macht
Bildqualität 6/10
Tonqualität 4/10
Bonusmaterial 8/10
Der Exorzist
Sieht zwar nach Kindesmisshandlung aus, jedoch
treibt der Exorzist „nur“ die bösen Geister aus
Handlung und Film: Es gibt nur eine Handvoll Genrefilme,
die über die Jahre nichts, aber auch gar
nichts von ihrer ursprünglichen Faszination verloren
haben. William Friedkins „Der Exorzist“ von 1973
gehört ohne Zweifel dazu. Die geradlinige Story um
die kleine Regan, die von einem Dämon besessen
scheint und fortan diversen Versuchen der Teufelsaustreibung
ausgesetzt ist, basiert auf einem
wahren Fall, der sich 1949 in den USA zugetragen
haben soll. Die noch heute überraschend unheimliche
und extrem beängstigende Wirkung, die
die Kombination aus unschuldigem Kind und abgrundtief
Bösem hervorruft, ist sowohl dem völlig
entfesselten Schauspiel der damals erst elfjährigen
Linda Blair als auch den überzeugenden Spezialeffekten
zu verdanken. Die beinahe nüchterne Erzählweise,
die eine dokumentarische Atmosphäre erzeugt
und die Grenze zwischen angenehmem Grusel und
echtem Grauen bald verwischen lässt, trägt ebenso
ihren Anteil am ungebrochenen Kultstatus dieses
Horror-Urgesteins. Kein Wunder also, dass selbst
Horror-Ikone John Landis den „Exorzist“ als den unheimlichsten
Film betitelt.
Blu-ray: Die nun vorliegende 2-Disc-Edition beinhaltet
die Original-Kinofassung und den um elf Minuten
erweiterten Director’s Cut des Regisseurs. Auf beiden
Scheiben tummeln sich zahlreiche Bonusfeatures,
unter anderem ein Vergleich der beiden Versionen.
Der Transfer des aufgefrischten Filmmaterials kann
sich besonders in Sachen Schärfe sehen lassen,
Die kleine Regan kommt sehr früh in die Pubertät –
gegen ihre Akne sollte sie mal Weihwasser versuchen
auch wenn heutige Standards ansonsten nicht erreicht
werden. Die stets vorhandene leichte Körnigkeit
wird regelmäßig zum echten Problem, wenn
besonders dunkle Szenen oder großformatige Totalen
abgebildet werden. Sehr überzeugend ist der
äußerst detaillierte und mit prächtiger Signalortung
auftrumpfende Raumklang. Die verstörende und bedrohliche
Stimmung der Szenen wird so noch einmal
enorm gesteigert, wozu auch das charakteristische
Hauptthema von Mike Oldfield immer wieder hervorragend
beiträgt.
Originaltitel: The Exorcist
Land/Jahr: US/1973
Vertrieb: Warner Home Video
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: William Friedkin
Darsteller: Ellen Burstyn, Max von Sydow,
Linda Blair
Laufzeit: 122/132 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 22. Oktober 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: dieser Genreklassiker nichts von seiner grandiosen
Wirkung verloren hat und auf Blu-ray besonders in Sachen
Sound und Extras noch einmal stark hinzugewinnt.
Technik 7,5/10
Bildqualität 6/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 8,5/10
3
Bilder: Kinowelt Home, Warner Home Video
212 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: 20th Century Fox Home, Kinowelt Home, Paramount Home, Warner Home Video
James Bond – Lizenz zum Töten 4 Der unsichtbare Dritte
5
Bond Nummer 16 aus dem Jahre 1989
Im Mittelpunkt des gewitzten Thriller-Klassikers
ist zweifellos eines der Highlights
steht der smarte Wer-
der Reihe. Man mag zu Aushilfsagent
befachmann Roger Thornhill (Cary
Timothy Dalton, der Bond lediglich
Grant), dessen zufällige Verwicklung
zwei Mal verkörperte, stehen wie
in eine Spionageaffäre ihn zum Gejagten
man will – Story und Action sind einfach
skrupelloser Gangster macht.
top und es macht immer wieder
Die optische Restaurierung des 50
Spaß, diesen unverwüstlichen Klassiker anzuschauen. Jahre alten Materials ist tadellos gelungen und macht den
Das klare und präzise Bild überrascht einen wirklich. Klassiker zum Blu-ray-Pflichtkauf. Die leider einkanalige,
Besonders wenn man das Alter der Produktion berücksichtigt,
im Übrigen saubere deutsche Tonspur ist ein Wermuts-
ist hier hervorragende Arbeit geleistet worden. tropfen. Echte Fans lauschen stattdessen der Dolbyim
Ähnlich Positives gibt’s beim Sound zu vermelden: Angenehm
True-HD-remasterten Originaltonspur. Mit über dreiein-
dynamisch und druckvoll schallt er aus den Boxen. halb Stunden Extras bleiben hier kaum Wünsche
offen.
Originaltitel: Licence To Kill
Vertrieb: 20th Century Fox Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS 5.1
Regie: John Glen
Darsteller: Timothy Dalton, David
Hedison, Benicio Del Toro
Laufzeit: 133 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 16. Juli 2010
US/1989
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: Timothy Daltons
zweiter und letzter Auftritt als kompromissloser
Doppelnull-Agent auf Blu-ray ganz
besonders glänzt, egal ob man etwas mit
dem Aushilfsagenten anfangen kann.
Technik 7/10
Bild 8/10
Ton 7/10
Bonus 6,5/10
The Untouchables
Chicago: Das organisierte Verbrechen
und der illegale Alkoholhandel
unter den Fittichen von Gangster-
Boss Al Capone (R. De Niro) lähmen
die Menschen. Doch eines Tages entschließt
sich Eliot Ness (K. Costner)
zusammen mit einer kleinen Truppe
Gesetzestreuer gegen die Korruption vorzugehen. Als
seien die wundervollen Stadtkulissen an sich nicht schon
einen Blick wert, so wird dem Zuschauer mit der Blu-ray-
Umsetzung zusätzlich vor Augen geführt, wie grandios
ein über 20 Jahre alter Film auf das HD-Medium transferiert
werden kann. Das Bild sieht schlichtweg toll aus.
Originaltitel: The Untouchables
US/1987
Vertrieb: Paramount Home Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Empfehlenswert, weil: der spannende,
grandios gespielte und pathetische Klassiker
des Gangster-Films den Zuschauer
Tonformat: DD 2.0, DTS-ES 6.1 (engl.)
Regie: Brian De Palma
mit einem glänzenden HD-Bild sowie mit
Darsteller: Kevin Costner, Sean
unschlagbarer Starpower besticht.
Connery, Robert De Niro Technik 6,5/10
Laufzeit: 119 min
Bild 8/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 6/10
Starttermin: 8. Oktober 2009 Bonus 5,5/10
Der Zauberer von Oz
Dorothy, ihr Hund Toto, ein Wirbelsturm
und „Over The Rainbow“ – wer
die Geschichte von Oz nicht kennt,
der verweigert sich vermutlich schon
seit vielen Jahren erfolgreich dem
Weihnachtsprogramm im Fernsehen.
Judy Garland erreichte mit der Verfilmung
von 1939 ihren Kultstatus, und nun gibt es den Film
in sattesten Technicolor-Bildern auch auf Blu-ray zu bewundern.
Anlässlich des 70. Geburtstags des Klassikers
„Der Zauberer von Oz“ befinden sich neben mehr als 16
Stunden Bonusmaterial auf zwei Blu-ray Discs auch zahlreiche
Sammlerstücke in der Ultimate Collector’s Edition.
Originaltitel: The Wizard Of Oz
US/1939
Vertrieb: Warner Home Video Film 9/10
Bildformat: VC-1, 1.33 : 1
Empfehlenswert, weil: „Somewhere Over
The Rainbow, Way Up High ...“ – mehr muss
Tonformat: DD Mono, Dolby True HD 5.1 (engl.)
dazu nicht gesagt werden, außer, dass das
Regie: Victor Fleming
Bonusmaterial verzaubert, und vergessen
Darsteller: Judy Garland,
Sie nicht die roten Technicolor-Schuhe.
Ray Bolger, Bert Lahr Technik 6/10
Laufzeit: 101 min
Bild 5,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 5,5/10
Starttermin: 16. Oktober 2009 Bonus 7,5/10
6
8
Originaltitel: North By Northwest
US/1959
Vertrieb: Warner Home Video Film 9/10
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DD Mono, Dolby True HD (engl.)
Empfehlenswert, weil: eigentlich jeder
Zuschauer genauso wie Cary Grant für einen
Spion gehalten und gejagt werden könnte.
Regie: Alfred Hitchcock
Daher besser vorher diesen liebevoll gemasterten
Darsteller: Cary Grant, Eva Marie
Thriller schauen.
Saint, James Mason Technik 6,5/10
Laufzeit: 136 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 4,5/10
Starttermin: 4. Dezember 2009 Bonus 6,5/10
Charlie Chaplin: Der große Diktator
Ein phänomenaler Film voller unvergesslicher
Szenen: Der Tanz mit der
Weltkugel zu Wagners „Lohengrin“-
Vorspiel ist Filmhistorie pur, voller
Poesie und Schönheit; ein geniales
Bild für den Größenwahn Hitlers
und gleichzeitig zum Totlachen komisch.
Die leidenschaftlichen Reden des Film-Hynkels,
aufbrausend vorgetragen (bzw. vorgehustet) im von
Chaplin erdachten Fake-Deutsch, sind schlicht legendär.
Der technische Gesamteindruck macht durchaus Spaß,
auch weil sich das Bildrauschen oder Beschädigungen
auf den Originalrollen in erträglichen Grenzen halten.
Originaltitel: The Great Dictator
US/1940
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 10/10
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1
Tonformat: Mono DTS-HD MA
Empfehlenswert, weil: Chaplins wichtigster
Film Slapstick in Perfektion, legendäre
Leinwandmomente und eine tief berührende,
Regie: Charles Chaplin
humanistische Botschaft in sich
Darsteller:
Charles Chaplin,
Charles Chaplin
vereint.
Technik 5/10
Laufzeit: 125 min
Bild 5/10
FSK: ab 6 Jahren
Ton 4/10
Starttermin: 6. Mai 2010
Bonus 6/10
Die glorreichen Sieben
Das Remake von Akira Kurosawas
„Die sieben Samurai“ war die Initialzündung
für eine neue und unromantische
Form des Westerns, die Sergio
Leone erst vier Jahre später salonfähig
machen sollte. Trotz einiger
Umstände beim Dreh – so wurde
teilweise scharfe Munition verschossen – wurde der Film
fertiggestellt und nun für Blu-ray-Zwecke überarbeitet.
Das Bild wurde geschärft und farblich gesättigt, der
Kontrast schwächelt allerdings. Die 5.1-Tonspur wirkt
sehr obligatorisch, wird allerdings durch den legendären
Soundtrack von Elmer Bernstein aufgewertet.
Originaltitel: The Magnificent Seven
US/1960
Vertrieb: 20th Century Fox Home Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.), DTS 5.1
Empfehlenswert, weil: der Film mit seiner
geklauten Story einfach so durchkam und
zum Kult wurde – sozusagen ein uramerikanisches
Regie: John Sturges
Meisterwerk mit japanischen
Darsteller: Yul Brynner, Eli Wallach,
Wurzeln.
Steve McQueen
Technik 6/10
Laufzeit: 124 min
Bild 6/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 4/10
Starttermin: 14. Mai 2010
Bonus 8/10
7
9
James Bond – Lizenz zum Töten
Der unsichtbare Dritte
The Untouchables
Charlie Chaplin: Der große Diktator
Der Zauberer von Oz
Die glorreichen Sieben
Blu-ray-Tests 213

Klassiker
Außer Atem
10
Außer Atem
Das Drama über ein todgeweihtes
Paar in Paris machte aus Jean-Paul
Belmondo über Nacht einen Star. Die
stimmige Chemie zwischen ihm und
Jean Seberg bezauberte Millionen
weltweit. Legendär wurde „Außer
Atem“ jedoch durch den dynamischen
Jump-Cut-Stil, den Godard angeblich aus der Not heraus
einführte. Schwarzwert und Grauskala erscheinen sehr
gut überarbeitet, das Filmkorn ist glücklicherweise angenehm.
Der Stereoton kommt ganz ohne Störgeräusche
aus. Phänomenal erscheint die Bonussektion mit u. a.
analytischen Betrachtungen über den Menschen Godard .
11
Gremlins – Kleine Monster
Kein grelles Licht, kein Wasser auf
den Pelz und vor allem nach Mitternacht
nichts mehr zu essen – das
sind die eisernen Regeln, an die sich
jeder Mogwai-Besitzer halten sollte.
Natürlich verstößt Protagonist Billy
(Zach Galligan) dagegen, weshalb
sich sein Freund Gizmo plötzlich von einer Horde kleiner
grüner Bösewichte umgeben sieht. Die Bildschärfe
lässt deutlich zu wünschen übrig und in den zahlreich
dunkleren Szenen verlieren sich mögliche Details oft
in einer großen schwarzen Fläche. Nur in den helleren
Szenen wirken die Farben einigermaßen gesättigt.
Originaltitel: À Bout De Souffle
FR/1960
Originaltitel: Gremlins
US/1984
Vertrieb:
Kinowelt Home
Film 9/10
Vertrieb:
Warner Home Video
Film 8,5/10
Gremlins – Kleine Monster
007 – Der Mann mit dem goldenen Colt
Bildformat: MPEG-4, 1.37 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 2.0
Regie: Jean-Luc Godard
Darsteller: Jean-Paul Belmondo,
Jean Seberg
Laufzeit: 90 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 18. Februar 2010
Empfehlenswert, weil: den meisten
aktuellen Liebesdramen der Schwung und
die Frische fehlen, die Godard bereits 1960
mit diesem Film bzw. mit seinem Jump-Cut
etablierte.
Technik 5,5/10
Bild 4/10
Ton 4/10
Bonus 9/10
12
007 – Der Mann mit dem goldenen Colt
Von einer goldenen Munitionskugel
herausgefordert, tritt James Bond (R.
Moore) in seinem neunten Abenteuer
gegen den ehemaligen KGB-Killer
Scaramanga (C. Lee) an. Der letzte
Bond-Film, der in Zusammenarbeit
mit Guy Hamilton produziert wurde,
reicht an seine Vorgänger bei Weitem nicht heran. Die
Story ist nicht sehr einfallsreich und schnell durchschaut.
Dafür überrascht die Qualität von Bild und Ton, die trotz
des hohen Alters von über 35 Jahren auf hohem Niveau
ist. Leider ist der 5.1-Sound sehr stark auf die Front
abgemischt und die Synchronisation klingt etwas dumpf.
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DD 5.1
Regie: Joe Dante
Darsteller: Zach Galligan, Hoyt
Axton, Corey Feldman
Laufzeit: 106 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 23. Oktober 2009
Empfehlenswert, weil: der Mogwai Gizmo
so verdammt niedlich ist, dass man ihn
am liebsten zu Tode knuddeln möchte.
Über diese Blu-ray sollten Sie besser kein
Wasser vergießen.
Technik 5,5/10
Bild 6,5/10
Ton 6,5/10
Bonus 4/10
13
Charlie Chaplin: Moderne Zeiten
Dies ist Charlie Chaplins finale Verbeugung
vor dem Stummfilm, in
einer Zeit, als alle Welt bereits die
Revolution des Tonfilms feierte. Ein
Film wie ein anklagender Aufschrei
gegen die Verrohung der Arbeitswelt
und die katastrophalen Folgen von
Massenarbeitslosigkeit. Und ganz nebenbei ist dies auch
eine der schönsten und unschuldigsten Liebesgeschichten,
die man auf der Leinwand überhaupt entdecken
kann. Bei den Extras bekommt man eine fundierte Einführung
sowie eine sehenswerte Retrospektive. Der Rest
der Technik gleicht der Blu-ray von „Der große Diktator“.
Originaltitel: The Man With The Golden Gun
GB/1974
Originaltitel: Modern Times
US/1936
Vertrieb:
20th Century Fox Home
Film 7/10
Vertrieb:
Kinowelt Home
Film 8,5/10
Charlie Chaplin: Moderne Zeiten
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: keine Bond-Sammlung
ohne Roger Moore und den „goldenen
Colt“ auskommt. Zudem ist die Bildqualität
Regie:
Darsteller:
Guy Hamilton
Roger Moore,
für ihr Alter durchaus ansprechend.
Technik 7/10
Christopher Lee
Bild 8/10
Laufzeit: 125 min
Ton 6,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Bonus 6/10
Starttermin: 16. Juli 2010
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1
Tonformat: Mono DTS-HD MA
Regie: Charles Chaplin
Darsteller: Charles Chaplin,
Paulette Goddard
Laufzeit: 87 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 6. Mai 2010
Empfehlenswert, weil: dies einer der
schönsten Stummfilme, ein kraftvolles
Plädoyer für menschenwürdige Arbeit
und ein Loblied auf die universelle Macht
der Liebe ist.
Technik 5/10
Bild 6/10
Ton 4/10
Bonus 5,5/10
Serpico
Flammendes Inferno
Serpico
Mit der perfekten Besetzung (Al Pacino)
porträtiert Lumet den New Yorker
Polizisten Frank Serpico. Zwischen
Recht und Unrecht wird zu Serpicos
Zeit nicht mehr unterschieden, die
Prinzipien des N. Y. P. D. sind eine
Farce, Schmiergelder bestimmen den
polizeilichen Alltag im Big Apple. Pacino stellt den jungen
Cop als visionären und niemals desillusionierten Arm des
Gesetzes dar, welcher der Polizeikorruption – und somit
seinen eigenen Reihen – den Kampf ansagt. Das alte
Bildmaterial weist noch rege Kontrastschwächen auf, die
Schärfe und die Farbgebung wurden allerdings aufgepeppt.
Originaltitel: Serpico
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 2.0
Regie: Sidney Lumet
Darsteller: Al Pacino,
John Randolph
Laufzeit: 130 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 6. Mai 2010
14
US, IT/1973
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: Al Pacino gar kein
so schlechter „Dirty Harry“ ist. Mit Sicherheit
zwar eine Reaktion auf den riesigen
Eastwood-Erfolg, jedoch auch mit eigener
dynamischer Lumet-Note.
Technik 5/10
Bild 5/10
Ton 6/10
Bonus 4/10
15
Flammendes Inferno
Die Einweihung eines Wolkenkratzers
wird zu einer unausweichlichen
Feuersbrunst, da hier mal wieder die
bösen Geldgeber am falschen Ende
gespart haben. Und mittendrin Hollywoods
Filmgrößen Steve McQueen
und Paul Newman, die gemeinsam
versuchen, das völlige Desaster zu verhindern. Ab und zu
kommt es zu deutlichen Nachzieheffekten – insgesamt
überzeugt das Bild jedoch mit einer guten Schärfe. Der
Ton wurde neu abgemischt und in DD 2.0 auf der Scheibe
abgelegt. Neben 45 Minuten entfallenen Szenen befinden
sich noch zahlreiche weitere Specials auf der Scheibe.
Originaltitel: The Towering Inferno
US/1974
Vertrieb: Warner Home Video Film 7/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DD 2.0, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: das immense
Aufgebot an großen Hollywood-Stars kaum
größer sein könnte und die Mutter aller
Regie: John Guillermin, Irwin Allen Katastrophenfilme nicht umsonst drei
Darsteller: Steve McQueen, Paul
Oscars® erhielt.
Newman, Faye Dunaway Technik 6,5/10
Laufzeit: 165 min
Bild 7/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 4. Dezember 2009 Bonus 5,5/10
Bilder: 20th Century Fox Home, Kinowelt Home, Warner Home Video
214 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Horror
Hat es da eben in der Ecke
wirklich geknackt oder war
es nur die überschäumende
Fantasie als Resultat des letzten
guten Horrorfilmabends?
Pandorum
Bilder: Capelight Pictures, Paramount Home, Sunfilm
Handlung: Inmitten der Dunkelheit eines riesigen
Raumschiffes erwachen die beiden Astronauten Payton
(Dennis Quaid) und Bower (Ben Foster) in ihren
Tiefschlafkapseln. Scheinbar birgt das Raumschiff die
letzten Menschen der zerstörten Erde. Zudem scheint
irgendetwas nicht zu stimmen. Die Energieversorgung
steht kurz vor dem Zusammenbruch und alle Schotts
sind fest verriegelt. Bower macht sich, per Funk von
Payton geführt, auf den Weg durch die Luftschächte,
um von dort aus zum Hauptreaktor zu gelangen und
den Blackout abzuwenden. Während die maßgeblichen
Erinnerungen langsam zurückkehren, müssen die beiden
Astronauten feststellen, dass sie nicht die einzigen
wachen Geister an Bord sind.
Film: Der Science-Fiction-Genremix des deutschen
Regisseurs Christian Alvart („Antikörper“) lebt primär
von seinen gut gemachten Kulissen, einer soliden
Darstellerleistung sowie einigen überraschenden Wendungen.
Anstatt nur einen plumpen Kampf Mensch
gegen fremde Kreatur zu dokumentieren, baute Alvart
noch einige weitere Spannungskomponenten ein, um
der Handlung etwas mehr Struktur zu verleihen. Die Bedrohung
ist dadurch allgegenwärtig, auch wenn die Protagonisten
ihre Herkunft bzw. ihren Ursprung eigentlich
nie ganz erfassen können. Fans gruseliger Science-Fiction-Filme
kommen hier also definitiv auf ihre Kosten.
Das weniger geneigte Publikum könnte sich jedoch
an den Längen in der Handlung und am teils zu konstruiert
wirkenden Plot stören. Gerade das sorgt aber
zum Ende hin für so manchen Aha-Effekt, der leichte
Schwächen im Mittelteil wieder vergessen lässt. Dass
Was geht in Paytons Kopf vor? Werden ihn die seltsamen
Kreaturen kriegen?
hier „Resident Evil“-Regisseur Paul W. S. Anderson die
Produktion leitete, ist unschwer an dem unverwechselbaren
Look erkennbar. Gedreht wurde ebenfalls im
Studio Babelsberg mit einer deutschen Crew und auch
die Inszenierung der Kreaturen ähnelt stark den weltbekannten
Zombiespielen bzw. deren Verfilmungen. Mit
einem Einspielergebnis von weltweit nur knapp 20,6
Millionen US-Dollar erfüllte der Filmerfolg leider nicht
wirklich die Erwartungen der Geldgeber. Eigentlich
schade, denn nach „Event Horizon“ ist „Pandorum“
sicherlich ein absolut ebenbürtiger Geheimtipp, den
kein Genrefreund verpassen sollte.
Blu-ray: Weil Dunkelheit und spärliche Notbeleuchtung
im Film ohnehin überwiegen, fallen die gute Grundschärfe,
die Ausgewogenheit der Kontraste sowie die
grundsätzlich hohe Klarheit des Bildes besonders positiv
ins Auge. Kleinere szenenabhängige Ausrutscher
bei Schwarzwert und Rauschpegel stören nicht. Die
ausgeprägte Räumlichkeit und das gute Sounddesign
unterstützen das visuelle Geschehen besonders im
Heimkino optimal.
Damit nicht genug: Die Blu-ray kommt mit einem vorzeigbaren
Bonusteil daher, der neben einigermaßen
umfangreichen Standards in HD auch eine sehenswerte
Bild-in-Bild-Spur mit Storyboards sowie einen
deutschen Audiokommentar anzubieten hat. Kurzum:
„Pandorum“ ist eine handwerklich gut gemachte,
spannungsgeladene und sogar leicht epische Science-
Fiction-Mär, die Genrefans auf jeden Fall überzeugen
und alle anderen dank hoher technischer Qualität nicht
enttäuschen wird.
Originaltitel: Pandorum
Land/Jahr: US, DE/2009
Vertrieb: Paramount Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD HR 5.1
Regie: Christian Alvart
Darsteller: Dennis Quaid, Ben Foster,
Antje Traue
Laufzeit: 104 min
FSK: ab 17 Jahren
Starttermin: 22. April 2010
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: Horror, dessen Ursache man anfänglich nicht
greifen kann, immer der beste Horror ist. Das Ende wird Sie wirklich
überraschen.
Technik 8/10
Bildqualität 8,5/10
Tonqualität 9,5/10
Bonusmaterial 6,5/10
1
Top-Liste
Pandorum 215
[Rec] 2 216
Pontypool – Radio Zombie 216
Sweeney Todd 217
Wolfman 217
Durst 217
Poseidon 217
Daybreakers 217
Cold Prey 2 – Resurrection 217
Splice 218
Nightmare Detective 218
Dread 218
Orphan – Das Waisenkind 218
So finster die Nacht 218
My Bloody Valentine 3D 218
Demnächst
2001 Maniacs 2
Die beschauliche Gemeinde
Pleasant Valley lädt erneut zum
kannibalistischen Festbankett in
Gedenken an den amerikanischen
Bürgerkrieg. Die Einwohner quälen
Yankees zum Spaß. Offenbar
reichte der erste Teil nicht aus, um 2001 gefallene Südstaatler
zu rächen. Aber dazu sind Fortsetzungen ja da.
Vertrieb: Sunfilm VÖ: 14. Januar 2011
Infestation
Intelligenter Horror ist rar, da ist so
ein Film wie „Infestation“ eine echte
Entdeckung. Ein Wochenende verbringt
die gesamte Menschheit in
Ohnmacht, kurz darauf ist die Erde
von Rieseninsekten bevölkert. Nehmen
Sie die unterhaltsamsten Spielarten zum Thema und
Sie erhalten in etwa ein Bild von dieser kreativen Komödie.
Vertrieb: Capelight Pictures VÖ: 19. November 2010
Blu-ray-Tests 215

Horror
[Rec] 2
Handlung: Was zur Hölle geht nur in diesem unter Quarantäne
gestellten Apartmenthaus vor? „[Rec] 2“ setzt genau dort
an, wo der erste Teil endet. Die Reporterin Angela Vidal (Manuela
Velasco) wird brutal in die Dunkelheit gezogen und die
potenzielle Rettung naht wie in so vielen Fällen zu spät. Diesmal
ist es eine bis unter die Zähne bewaffnete Spezialeinheit,
die in bester „Resident Evil“-Manier das Haus infiltriert
und für einen nebulösen Auftraggeber Proben sammeln soll.
Erneut verfolgt der Zuschauer das komplette Geschehen aus
Sicht eines Kameramannes, der für die Dokumentation des
Einsatzes zuständig ist. Der Clou daran: Seine Teamkollegen
besitzen allesamt Helmkameras, die entweder als Bild-im-
Bild in unteren Bildschirmbereich auftauchen oder zur vollen
Größe aufgezoomt werden. Film: Dass sich der Doku-Stil seit
Liebes Kind! Jetzt nur nicht in die Nase beißen, ansonsten
gibt es einen Zombie mehr
dem Ruckelspektakel „Cloverfield“ gehörig weiterentwickelt
hat, zeigt hier die ruhige Kameraführung, die dennoch
puren Realismus suggeriert. Angeführt wird das Team vom
undurchsichtigen Operationsleiter Dr. Owen (Jonathan Mellor),
der die in der Dunkelheit lebenden Geschöpfe offenbar
mit Heilssymbolen im Zaum halten kann. Und gerade diese
christliche Komponente scheint irgendwie fehl am Platz zu
sein, da sie aus dem naturwissenschaftlichen Ansatz (Virus
erzeugt Zombies) etwas Metaphysisches, weniger Authentisches
macht. Trotz alledem dürfte „[Rec] 2“ mit den extrem
gut inszenierten Terrorsequenzen für so einige Jubelrufe bei
den Horrorfans sorgen.
Blu-ray: Überraschenderweise weist ein Großteil der dunklen
„[Rec] 2“-Szenen weder Probleme mit störendem
Unheimliche Geräusche klettern aus allen Ritzen und
schockieren die Teenager bis ins Mark
Bildrauschen noch mit falsch eingepegeltem Schwarz
auf. Diese Faktoren brechen erst ein, wenn Lichtquellen
wie Leuchtstoffröhren hinzukommen, dann ist auch
der anständige Kontrast gefährdet. Bis auf die Aufnahmen
mit den Helmkameras stimmt ansonsten die Schärfe.
Zur echten Bedrohung geraten die Aufnahmen aber
erst durch den beängstigend realistischen Soundmix.
Sollte es unerwartet hinter Ihnen grunzen, steht gewiss
einer der Blut sabbernden Bewohner des Apartmenthauses
im eigenen Wohnzimmer.
Originaltitel: [Rec] 2
Land/Jahr: ES/2009
Vertrieb: Universum
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Jaume Balagueró, Paco Plaza
Darsteller: Jonathan Mellor, Manuela Velasco,
Óscar Zafra
Laufzeit: 84 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 20. August 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: die Atmosphäre des Horrorapartments
unschlagbar authentisch ist, wodurch die kreischenden, rennenden
Zombies Teil Ihrer Wohnung werden.
Technik 7/10
Bildqualität 6,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 5,5/10
2
Pontypool – Radio Zombie
Handlung: Über das kleine Städtchen Pontypool
weiß Radiomoderator Grant Mazzy (Stephen McHattie)
neben entlaufenen Katzen und Verkehrsbehinderungen
wenig zu berichten. Doch eines Tages zieht
ein Virus unaufhaltsam durch den Ort und macht
Menschen zu angriffslustigen, hungrigen Zombies.
Grant und seine Crew verschanzen sich im Radiosender,
um den einzigen Kontakt zur Außenwelt zu
halten. Ausgelöst wird diese Epidemie über die englische
Sprache, vor allem Wörter wie Liebling, Schatz
und Baby sind infiziert. Und es gibt noch ein Problem:
es ist Valentinstag!
Film: Im Gegensatz zu anderen Zombiefilmen, in
denen literweise Blut fließt, bleibt in „Pontypool“
viel der Vorstellungskraft überlassen. Spannung
Radiomoderator Grant Mazzy (Stephen McHattie)
kann die Klappe einfach nicht halten
wird durch Andeutungen und audiovisuelle Suggestion
erreicht. Genretypisch ist allerdings wieder
der Schauplatz des Zombiestreifens: Die gesamte
Story spielt sich in einem kleinen Raum des Radiostudios
bzw. vor minimalistischer Kulisse ab. Doch
gerade das ist es, was seinen Appeal ausmacht.
Wie in einem George-Romero-Film sind die Untoten
hier hauptsächlich das Druckmittel, das die unterschiedlichsten
Figuren zusammenbringt und auf
engstem Raum Moral und Ethik hinterfragende Sozialexperimente
durchspielen lässt. Sollen sie nun
versuchen, über das Radio um Hilfe zu rufen, oder
infizieren sie damit auch noch den Rest der Welt?
Blu-ray: Regisseur Bruce McDonald spielt förmlich
mit dem Sound. Die Dialoge der Hauptdarsteller
Durch Sprache infizierte Zombies bedrohen die
Menschheit – oder ist es eine Revolution?
stehen im Vordergrund und sämtliche Informationen
über die „Zombie-Invasion“ werden nur via
Radio übertragen. Leider ist die Abmischung des
Tons in DTS-HD MA 5.1 auf der Blu-ray nicht so
gelungen. Hauptsächlich wird der Center angesteuert,
die hinteren Boxen werden nur gelegentlich zur
Unterstützung des Gruselfaktors einbezogen. Um
den Film düster erscheinen zu lassen, sind die Bilder
überwiegend dunkel gehalten. Darunter leidet jedoch
der Kontrast, wodurch das Material wie mit einem
braunen Schleier verhüllt wirkt.
Originaltitel: Pontypool
Land/Jahr: CA/2008
Vertrieb: Eurovideo
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Bruce McDonald
Darsteller: Stephen McHattie, Lisa Houle,
Georgina Reilly
Laufzeit: 96 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 13. November 2009
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: dieser Film intelligenter ist als die meisten
seiner Genregenossen. Ohne viel Blut und Action kitzelt er trotzdem
gehörig an den Nerven, Baby!
Technik 6,5/10
Bildqualität 7,5/10
Tonqualität 8/10
Bonusmaterial 4/10
3
Bilder: Eurovidio, Universum
216 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Escot Elite Home, Sunfilm, Universal Pictures, Warner Home Video
Sweeney Todd
4
Der singende, Kehlen auf schlitzende
Wolfman
5
Die Geschichte eines Mannes, der
Barbier (J. Depp) aus der Fleet Street
sich bei Vollmond in eine reißende
lässt seine Opfer nach begangener
Bestie verwandelt, ist gefühlt so
Tat durch den Fleischwolf drehen,
alt wie die Zeit selbst und wurde
über offener Flamme brutzeln und
mit dem „Wolfman“-Film von 1941
mit einem hausgemachten Teig zu
vollends zum Klassiker. Auch in der
schmackhaften Fleischpasteten verarbeiten.
aktuellen Neuauflage jagt der Sohn
Dass fast keiner der Darsteller professioneller eines Landbesitzers (Benicio Del Toro) zunächst dem
Sänger ist, merkt man ihren Arien gar nicht an. Der englische
Untier hinterher, um dann erschrocken festzustellen,
Originalton mit Untertiteln ist daher unumgänglich dass er selbst das Wesen sein könnte. Farblich stark
und klingt, wie man es von einem Tim-Burton-Musical nachbearbeitete Bilder verbreiten eine passend kühle
erwartet. Das Bild ist mit einem Filter versehen, der
Atmosphäre im viktorianischen Blackmoor. Per BD-
u. a. die Gesichter der Protagonisten weichzeichnet. Live lässt sich sogar das Original von 1941 streamen.
Originaltitel: Sweeney Todd
US/2007 Originaltitel: The Wolfman
US/2010
Vertrieb: Warner Home Video Film 7/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: Dolby True HD 5.1, DD 5.1
Empfehlenswert, weil: Burton und Depp
das morbide Gothic-Dream-Team schlechthin
sind. Wir empfehlen den Film bei einer
Regie: Tim Burton
schön saftigen Fleischpastete mit einer
Darsteller: Johnny Depp, Helena
Extraportion Gehacktem.
Bonham Carter
Technik 7,5/10
Laufzeit: 116 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 17. Juli 2008
Bonus 7/10
Vertrieb: Universal Pictures Film 6,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: die klassischste
aller Werwolfgeschichten hier in einem
Tonformat: DTS 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
neuen, schmucken und vor allem
Regie: Joe Johnston
soundtechnisch ausgereiften Gewand
Darsteller: Benicio Del Toro, Emily
präsentiert wird.
Blunt, Anthony Hopkins Technik 7,5/10
Laufzeit: 119 min
Bild 7/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 5. August 2010
Bonus 7,5/10
Durst
6 Poseidon
7
Park Chan-Wook ist für seine drastischen
Bereits nach 20 Minuten lässt
und schonungslosen Bilder
Wolfgang Petersen seine Poseidon
bekannt, die weder vor sexuellen
von der Riesenwelle verschlingen und
noch vor brutalen Darstellungen
dennoch schafft er das Kunststück,
zurückschrecken. So wird dem Zuschauer
die Spannung bis zum Ende hochzuden
in „Durst“ keine der Todsünhalten.
Er liefert einen schnörkellosen
vorenthalten, die der durch eine
Katastrophenfilm, handwerklich perfekt
Transfusion von Vampirblut in ein Geschöpf der Nacht
und mit beeindruckendem Materialaufwand präsen-
verwandelte Priester Sang-hyeon (K. Song) begeht. Ab tiert. Sowohl das knackige und detailreiche Bild als auch
dem zweiten Filmdrittel werden aus den freundlichen der brachiale Sound lassen die DVD-Version ziemlich alt
hellen Bildern dunkle Nachtszenerien mit gut ausbalanciertem
aussehen. Besonders in den zahlreichen Szenen, in denen
Kontrast- und Detailgrad. Der ansonsten ruhige das tobende Meer seine ganze Kraft entfaltet, lässt die
Audiomix hält einige akustische Überraschungen bereit. heimische Surround-Anlage heftig die Muskeln spielen.
Originaltitel: Bakjwi
KR/2009 Originaltitel: Poseidon
US/2006
Vertrieb: Ascot Elite Home
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Park Chan-Wook
Darsteller: Kang-ho Song, Ok-bin
Kim, Hae-sook Kim
Laufzeit: 134 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 18. Februar 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: selbst Kafka die
menschliche Triebhaftigkeit nicht so
selbstironisch, blutig und pointensicher
durch den Kakao ziehen könnte wie Park
Chan-Wook.
Technik 6/10
Bild 7,5/10
Ton 7/10
Bonus 3/10
Daybreakers
Eine durchgestylte Blutsauger-Society
jagt die übrigen Menschen, um
auch den letzten Tropfen Blut aus ihnen
auszusaugen. Doch die Nahrung
wird knapp und die Gefahr immer
größer, dass aus zivilisierten Vampiren
darbende, wilde Bestien werden.
Das größte Plus an dem Film ist wohl Ethan Hawke,
der als „vegetarischer“ Intellektueller nach Nahrungsalternativen
forscht. Die stylishen Bilder bringen kalte
Farben, wechselhafte Schärfe und gelegentliches Rauschen
mit sich. Trotz verzerrter Dialoge gibt es einprägsame
Atmo-Effekte und düstere Musik zu bestaunen.
Originaltitel: Daybreakers
AU, US/2009
Vertrieb: Sunfilm
Film 7,5/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Empfehlenswert, weil: diese Parabel auf
die zivilisierte, ausbeuterische Welt stilistish
eindrucksvolle Bilder liefert und von
Regie: Michael und Peter Spierig der Grundstimmung her absolut dicht ist.
Darsteller: Ethan Hawke, Willem
Einmal zubeißen bitte!
Dafoe, Sam Neill Technik 6/10
Laufzeit: 98 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 6/10
Starttermin: 27. August 2010
Bonus 6/10
8
Vertrieb: Warner Home Video Film 7/10
Bildformat: VC-1, 2.35 : 1
Tonformat: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1 (engl.)
Empfehlenswert, weil: dies die furiosere,
actiongeladenere Alternative zu „Titanic“
ist. Ein Panik schürender, gut inszenierter
Regie: Wolfgang Petersen Katastrophenfilm, der in der Masse nicht
Darsteller: Kurt Russell, Richard
untergehen sollte.
Dreyfuss, Emmy Rossum Technik 7/10
Laufzeit: 98 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 16. April 2010
Bonus 5,5/10
Cold Prey 2 – Resurrection
Im Nachfolger des norwegischen
Slasher-Erfolgs wird ein Krankenhaus
nebst jungem Nachtpersonal
zum Spielplatz des Gletscherspalten-
Triebtäters aus Teil eins. Doch keine
Sorge, wie im Vorgänger stehen
auch hier Atmosphäre und Suspense
statt Massenmord und meterhohe Blutfontänen im
Vordergrund. Leichte Kontrastschwäche, suboptimale
Schärfe und teils merkliches digitales Rauschen sind
verschmerzbare Kritikpunkte beim Bild. Der qualitativ
solide Achtkanalton klingt reichlich frontlastig,
geizt dafür aber nicht mit guter Dynamik und Effekten.
Originaltitel: Fritt Vilt II
Vertrieb: Sunfilm
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Regie: Mats Stenberg
Darsteller:
Ingrid Bolsø Berdal, Marthe
Snorresdotter Rovik
Laufzeit: 89 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 5. Februar 2010
NO/2008
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: die Produktion
aus dem eisigen Norden dank solider
Besetzung und Inszenierung selbst
Gore-Experten das Blut in den Adern
gefrieren lässt.
9
Technik 6,5/10
Bild 6,5/10
Ton 8/10
Bonus 4,5/10
Sweeney Todd
Wolfman
Durst
Poseidon
Daybreakers
Cold Prey 2 – Resurrection
Blu-ray-Tests 217

Horror
Splice
Nightmare Detective
Dread
Orphan – Das Waisenkind
So finster die Nacht
My Bloody Valentine 3D
Splice
Ein künstliches Wesen, das nicht so
recht in die Welt der Menschen passen
will, wurde schon oft in Horrorfilmen
thematisiert. Doch „Splice“
ist irgendwie anders, thematisiert
mehr das Familienleben, ist mehr
Parabel für die junge Elternschaft.
Die von Delphine Chanéac gespielte, zwiespältige Kreatur
fasziniert mehr als jedes andere Frankenstein-Monster.
Für einen aktuellen Film ist das Bild nicht immer überzeugend.
Besonders das matte Schwarz macht dem
Kontrast zu schaffen. Leider wirkt der Ton unglaublich
gedrungen, Mitten und Tiefen gibt es zu wenig.
Originaltitel: Splice
Vertrieb: Universum
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Vincenzo Natali
Darsteller: Adrien Brody, Delphine
Chanéac, Sarah Polley
Laufzeit: 107 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 3. Dezember 2010
Dread
Wo die „Hellraiser“-Filme noch
von surrealem und groteskem Horror
lebten, hält bei Clive Barkers
„Dread“ eine subtil bedrückende
Grundstimmung Einzug. Ein Projekt,
das sich mit Angst und deren Bewältigung
beschäftigt, entgleist und die
beteiligten Studenten bringen sich an die Grenzen des
psychisch Ertragbaren. Visuell hinterlässt der Streifen
durch grobes Filmkorn und einige verkalkulierte Kameraeinstellungen
einen suboptimalen Eindruck. Die
7.1-Tonspur gefällt, da alle Kanäle ausreichend durch hintergründige
Soundlandschaften angesprochen werden.
Originaltitel: Dread
Vertrieb: Sunfilm
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Regie: Anthony DiBlasi
Darsteller:
Jackson Rathbone, Shaun
Evans, Laura Donnelly
Laufzeit: 94 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 7. Mai 2010
10
CA, FR, US/2009
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: Dren mit einer
Endgültigkeit zur Welt kommt, die nur in
wenigen Filmen so spürbar ist wie hier; soll
man sich davor fürchten oder es bemitleiden?
Das Ende wirkt verstörend.
Technik 5,5/10
Bild 6/10
Ton 6/10
Bonus 4/10
12
GB/2009
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: dieser Titel seine
Lizenz zum Ekeln ausreizt und der grausamsubtile
Horror nichts für Zartbeseitete
ist. Auch Vegetarier sollten die Finger
davon lassen.
Technik 6/10
Bild 5/10
Ton 7,5/10
Bonus 6/10
Nightmare Detective
Mysteriöse Todesfälle pflastern den
Weg der jungen Ermittlerin Keiko.
Was zunächst wie Selbstmord wirkt,
entpuppt sich als übernatürlicher
Tod, der durch Träume hervorgerufen
wurde. Genauer gesagt beschert
Regisseur Shinya Tsukamoto seinen
Darstellern unbeschreibliche Albträume mit den kuriosesten
und angsteinflößendsten Monstern, die das japanische
Kino je gesehen hat. Kontrast und Schwarzwert
lassen zu wünschen übrig, die MPEG-2-komprimierten
Farben wirken ausgebleicht. Tonal kommt der Horror
gut herüber, geringerer Basseinsatz wäre gut gewesen.
Originaltitel: Akumu Tantei
Vertrieb: Sunfilm
Bildformat: MPEG-2, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Regie: Shinya Tsukamoto
Darsteller: Ryûhei Matsuda, Hitomi,
Shinya Tsukamoto
Laufzeit: 101 min
FSK: ab 18 Jahren
Starttermin: 10. September 2010
11
JP/2006
Film 7,5/10
Empfehlenswert, weil: japanischer
Suspense-Horror, der wirklich Angst einflößt,
inzwischen zur Ausnahme geworden
ist. Die Traumdarstellungen sind absolut
kultverdächtig.
Technik 5,5/10
Bild 5/10
Ton 6/10
Bonus 5/10
Orphan – Das Waisenkind
Ganz so dämonisch wie Regan aus
„Der Exorzist“ ist Esther (Isabelle
Fuhrman) nicht, dafür ist das kleine
Horrorkind aber wesentlich hinterhältiger
und authentischer. Anstatt
den Kopf unnatürlich weit zu drehen,
erschlägt sie vor den anderen Kindern
des Hauses einen Vogel oder spielt die Eltern so gegeneinander
aus, dass zum Schluss nicht nur Tränen fließen.
Das perfide Geheimnis hinter Esthers Sadismus wird in
überschärften, verrauschten Bildern präsentiert. Die geringe
Anzahl akustischer Schockeffekte hat einen durchaus
positiven Effekt: Wenn sie kommen, dann richtig!
Originaltitel: Orphan
Vertrieb: Kinowelt Home
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Jaume Collet-Serra
Darsteller:
Vera Farmiga, Peter
Sarsgaard, Isabelle Fuhrman
Laufzeit: 123 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 18. März 2010
13
US, CA, DE, FR/2009
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: aus dem vermeintlichen
Horror schnell ein Thriller wird, bei
dem man sich allerdings nie sicher ist, ob
nicht doch noch ein Dämon aus Esthers
Hals springt.
Technik 6/10
Bild 6,5/10
Ton 6,5/10
Bonus 4/10
So finster die Nacht
14 My Bloody Valentine 3D
15
Unter dem Titel „Let Me In“ schlägt
Alle zehn Jahre zum Valentinstag
die amerikanische Neuverfilmung
kommt der psychopathische Spitzhackenschwinger
seit Oktober 2010 in Hollywood
Harry Warden aus
Wellen. Doch so viel anders als das
seinem Bergwerksstollen, um den
schwedische Original ist sie auch
Tag mit einer gebührenden Portion
wieder nicht. Die stille Beziehung
Blut zu feiern. Wer möchte, kann
zwischen dem Jungen und dem jahrhundertealten
sich den Film auch mit aufgesetzter
Vampirmädchen wird durch die sehr unter-
Farbfilterbrille in 3D anschauen, sollte sich dann aber
kühlte Art der schwedischen Jungdarsteller noch stärker nicht über die extreme Farbverfremdung und andere
akzentuiert, weshalb sich Horrorfans lieber das introvertierte
visuelle Verschlechterungen wundern. Das Bild ist nur
Coming-of-Age-Drama von Tomas Alfredson zu mittelmäßig, zumindest der ordentliche Kontrast sorgt
Gemüte führen sollten. Hier punkten die traumhaft eingesetzten
in dunkleren Sequenzen für den Durchblick. 18 Mi-
Tiefenunschärfen mit ihrer hypnotischen Wirkung. nuten geschnittene Szenen sind das
Bonushighlight.
Originaltitel: Låt Den Rätte Komma In
SE/2008
Vertrieb: Ascot Elite Home Film 7,5/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: Dolby True HD 5.1
Empfehlenswert, weil: so ein kindliches
Vampirdasein genügend Stoff bietet, um ein
unerwartet andersartiges Drama jenseits
Regie: Tomas Alfredson der Hollywood-Klischees zu erzählen.
Darsteller: Kåre Hedebrant, Lina
Intim, unterkühlt, unheimlich stark.
Leandersson, Ika Nord Technik 5,5/10
Laufzeit: 114 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 16 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 30. September 2009 Bonus 2/10
Originaltitel: My Bloody Valentine 3D
US/2009
Vertrieb: Kinowelt Home
Film 5,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (7.1 engl.)
Empfehlenswert, weil: der Valentinstag sowieso
nur eine kommerzielle Veranstaltung
ist, die durch einen Geistesgestörten mit
Regie: Patrick Lussier
Spitzhacke und Hang zum Töten durchaus
Darsteller: Jensen Ackles, Jaime
aufgewertet wird.
King, Betsy Rue
Technik 6,5/10
Laufzeit: 99 min
Bild 5,5/10
FSK: ab 18 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 6. November 2009 Bonus 5,5/10
Bilder: Ascot Elite Home, Kinowelt Home, Sunfilm, Universum
218 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Polyband, Universum, Warner Home Video
Unsere Ozeane
Film und Handlung: Dicht unter der Meeresoberfläche
tummeln sich Makrelen in Schwärmen. Über dem Wasser
spähen Meeresvögel auf ihre Beute und stürzen sich
kopfüber, ähnlich kleinen Luftgeschwadern, ins feuchte
Element. Wie Raketen schlagen sie in der Fischmasse
ein. Die Kamera schwenkt um, ein Hai macht Jagd auf
eine reichhaltige Mahlzeit. Daneben ein paar Delfine,
die den Schwarm aus dem gleichen Motiv aufsuchen –
eine von Hollywood inszenierte Schlacht könnte kaum
imposanter sein. Plötzlich durchbricht von unten ein
riesiger Wal das Spektakel und zersprengt die einzelnen
Parteien in sämtliche Meeresrichtungen. Jedem, der
das sieht, wird sofort klar, dass er die wohl aufwendigste
Unterwasserdokumentation aller Zeiten vor sich
hat. Mit ihrem Film erklären die Regisseure Jacques
Perrin und Jacques Cluzaud den Ozeanen ihre Liebe –
eine Liebe, die sie während der Dreharbeiten zu
„Nomaden der Lüfte“ entdeckten. Bei den Flügen über
Wasser stellten sie fest, dass es in der Unterwasserwelt
eine ähnliche, wenn nicht sogar größere Freiheit gibt als
die des weiten Wolkenreichs. Diese Emotion zu vermitteln,
soweit es das Medium Film zulässt, gelingt ihnen
rigoros. Jeder Schnitt passt und die Motive versetzen
Sie in eine völlig andere Welt.
Blu-ray: Welche Tiere Sie gerade auf dem Bildschirm
sehen, erfahren Sie nur, wenn Sie den ebenfalls von der
Disc angebotenen „Entdecker-Modus“ aktivieren. Dann
nämlich kompensieren die eingeblendeten Texttafeln
einen Großteil der fehlenden Fakten. Beim ersten Mal
Schauen raten wir jedoch zum Normalmodus. Genießen
Sie zunächst die Bilder als reines Kunstwerk, bevor
So haben Sie unsere Ozeane noch nie gesehen – die
Doku gleicht einem Hollywood-Blockbuster
Sie Ihren Wissensdurst stillen. Und, das muss betont
werden, es ist ein künstliches Werk, mit Tieren und
Naturphänomenen zwar, aber diese sind so in Szene
gesetzt, dass sie einen ästhetischen Reiz auf den Betrachter
ausüben. Zum Beispiel wird die Erkundung des
Weltalls durch eine startende Rakete symbolisiert, die
sich romantisiert in den Augen eines Leguans spiegelt.
Aus dem All transformiert sich wiederum der faszinierende
Lebensraum des Meeres, in dem sich so viele wundersame
Kreaturen befinden, dass es ein eigener Planet sein
könnte. Jede hydrodynamische Bewegung der Meeresbewohner
versetzt den Zuschauer akustisch unter die Meeresoberfläche.
Die vielfältige, sehr räumlich umgesetzte
Geräuschkulisse erspart Ihnen jeden Tauchlehrgang, das
Erlebnis ist nahezu perfekt. Gleichwohl gestaltet sich die
Musikuntermalung emotional mitreißend, eine für Dokumentationen
ausgesprochen ungewohnte und daher
sehr willkommene Zutat. Auch die Bildqualität überzeugt
ohne Ausnahme. Die Motive werden von der sehr guten
Schärfe getragen und auch beim Colourgrading wurde
nichts falsch gemacht. Dass bei größeren Tiefen manchmal
das Licht nicht ganz optimal wirkt und dadurch
der Kontrast etwas abfällt, ist nur logisch und daher
entschuldbar. Kurzum, die Technik ist atemberaubend,
hier stimmt einfach alles. Sagenhafte 110 Minuten Bonusmaterial
befindet sich auf der Disc – und das mit dem
qualitativ gleich hohen Anspruch wie bei allem anderen.
Erforschen Sie u. a. im „Behind the Scenes“-Feature 52
Minuten lang die Drehbedingungen, ergänzt durch ein
Making-of. Der Kurzfilm „Chalutage“ demonstriert einen
Tag im Leben eines Schleppnetzfischers.
Originaltitel: Océans
Land/Jahr:
Vertrieb:
FR, CH, ES/2009
Universum
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie:
Sprecher:
Laufzeit:
FSK:
Jacques Perrin, Jacques Cluzaud
Matthias Brandt
101 min
ab 6 Jahren
Starttermin: 24. September 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: nach „Unsere Erde“ dies die zweite perfekt
inszenierte Dokumentation auf einer überwältigend hochwertigen
Blu-ray ist. Genießen Sie diese Bilder bei einem Glas Wein.
Technik 9,5/10
Bildqualität 9/10
Tonqualität 10/10
Bonusmaterial 10/10
1
Doku
Auch Dokumentationen wie
„Unsere Ozeane“ oder
„Begegnungen am Ende der
Welt“ profitieren auf Blu-ray
ungemein – entdecken Sie die
Wunder der Welt in Ihrem
Wohnzimmer!
Top-Liste
Unsere Ozeane 219
Begegnungen am Ende der Welt 220
Tortuga 220
Unsere Welt 221
Bis an die Grenzen des Universums 221
First Descent 221
Die größten Naturereignisse 221
Grand Canyon Adventure 3D 221
Bionik 221
Das Geheimnis der Flamingos 222
IMAX: Fantastische Höhlen 222
El Sistema 222
Expedition Alaska 222
Ice Road Truckers 222
The Last Giants – Wenn das Meer stirbt 222
Demnächst
Life
Die britische BBC ist seit Jahren eine
der ersten Adressen für sorgsam
recherchierte und hochwertig produzierte
Naturdokumentationen.
Die erste Staffel dieser neuen ambitionierten
Reihe beschäftigt sich
in zehn Episoden mit den außerordentlichen Verhaltensweisen
der verschiedensten Exemplare der Tierwelt.
Vertrieb: Polyband VÖ: 15. Februar 2011
Deep Sea 3D
„Deep Sea 3D“ gehört zu den
zahlreichen Dokumentationen,
die in den vergangenen Jahren
bereits in den beliebten (aber seltenen)
IMAX-Kinos für Zuschauer
gesorgt haben. Das von hochwertigen
Kameras aufgenommene Unterwasser-Bildmaterial
sollte auf Blu-ray perfekt zur Geltung kommen.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 3. Dezember 2010
Blu-ray-Tests 219

Dokumentation
Begegnungen am Ende der Welt
Film und Handlung: Wenn Werner Herzog sich in die
Antarktis aufmacht, um einen Dokumentarfilm über die
südlichste Stadt der Welt und die Wunder des Kontinents
aus Eis zu drehen, dann kann man davon ausgehen, dass
dabei keine harmlose und leicht verdauliche Kost mit
niedlichen Pinguinen entstanden ist. Doch was er in seinem
Oscar®-nominierten Meisterwerk „Begegnungen am Ende
der Welt“ auf Zelluloid bannt, ist selbst für ihn ein faszinierendes
Sammelsurium des Unerwarteten: mal abseitig und
grotesk bis zur Schmerzgrenze, dann wieder atemberaubend
schön, dass es einem die Sprache verschlägt. Er führt
lange, intensive Gespräche mit „professionellen Reisenden
und Träumern“, die es alle aus ganz unterschiedlichen
Gründen an dieses sprichwörtliche Ende der Welt verschlagen
hat. Doch seien sie nun Wissenschaftler, Überlebenstrainer
oder nur einfacher Gabelstaplerfahrer in der trostlosen
Betonwüste der Forschungsstation McMurdo: Eine
ähnliche Geisteshaltung, eine große Sehnsucht nach dem
Unbekannten, vielleicht sogar dem Unerreichbaren, scheint
sie alle zu vereinen. Wie nebenbei begeistert Kameramann
Peter Zeitlinger dann auch noch mit unglaublichen und faszinierenden
Unterwasseraufnahmen unter der Kathedrale
des ewigen Eises. In der unwirtlichen Kälte und Dunkelheit
des Eismeeres fängt er in ansprechender Schärfe Kreaturen
ein, die gleichsam Faszination wie Schaudern hervorrufen.
Herzog formuliert an einer Stelle den Gedanken, dass
das Leben schlichtweg deswegen an Land gegangen sein
könnte, um dem Grauen in den Tiefen zu entfliehen –
also Angst als Triebfeder der Evolution … der Film ist
voll von solch faszinierenden und kontroversen Thesen.
Blu-ray: Die außerweltliche Qualität dieser Szenen wird
durch einen sehr präzisen und differenzierten Raumklang
nur noch gesteigert – eine Kakophonie aus Robbenrufen
unter Wasser klingt nicht einmal mehr entfernt nach uns
bekanntem Leben. Über sechs Stunden abwechslungsreiche
Extras auf der beigelegten Bonusdisc (u. a. eine
Podiumsdiskussion mit Werner Herzog) machen die Veröffentlichung
schließlich perfekt.
Originaltitel: Encounters At The End Of The World
Land/Jahr: US/2007
Vertrieb: Polyband
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Werner Herzog
Sprecher: Werner Herzog
Laufzeit: 99 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 26. November 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: dieser Film viel mehr ist als nur eine weitere
bildmächtige Doku über die Antarktis, er ist Außenseiterporträt und
filmisch-philosophisches Essay zugleich – ein echter Herzog eben!
Technik 8,5/10
2
Bildqualität 8/10
Tonqualität 8,5/10
Die zahlreichen Aufnahmen unter dem Eis sind von
außergewöhnlicher Schönheit
Werner Herzog fragt nach Geisteskrankheit und Homosexualität
bei Pinguinen – faszinierend!
Bonusmaterial 9/10
Tortuga
Film und Handlung: Irgendwo an der Küste Floridas
schlüpft unter einer schützenden Schicht aus Sand
eine winzige Meeresschildkröte aus ihrem Ei, um sich
anschließend ans Tageslicht zu kämpfen. Dann erst
beginnt ihr eigentlicher Kampf ums Überleben, denn
schon die 40 Meter Sandstrand, die das Jungtier auf
seinem Weg ins rettende Nass überwinden muss,
werden durch die Anwesenheit hungriger Seevögel
zum reinen Glücksspiel. Und auf der sich anschließenden
Wanderung durch die Meere warten unzählige
weitere Gefahren auf das junge, noch weich
gepanzerte Lebewesen.
Natürlich konnte das Filmteam unter der Regie von
Emmy®-Preisträger Nick Stringer nicht ein und dieselbe
Schildkröte über 25 Jahre lang auf ihrer langen
Reise durch die Ozeane begleiten. Selbst wenn
der gefahrvolle Weg der Schildkröte aufgrund seiner
starken Handlungsstraffung und der belletristischen
Form der Erzählung immer wieder etwas plakativ und
märchenhaft überzeichnet wirkt, sind wissenschaftlicher
Gehalt sowie Prägnanz der Dokumentation
doch offensichtlich. Blu-ray: Bei der Bebilderung und
Vertonung wurden offensichtlich keine Kompromisse
gemacht. Besonders die Unterwasser- und Nahaufnahmen
beeindrucken mit hohem handwerklichem
Niveau. Schwankungen in der Bildqualität treten
nur selten auf, es überwiegt ein optimaler Eindruck
in Bezug auf die Schärfe. An vielen Stellen wird
der Zuschauer dagegen staunender Zeuge modernster
Aufnahmetechnik: Etwa ganz am Anfang, wenn
die HD-Kamera den gefahrvollen Strandweg aus
der Schildkrötenperspektive filmt – in gestochen
scharfen Bildern. Die hohe Qualität spiegelt sich
auch in der Audioabteilung wider. Dramaturgisch
adäquater Musikeinsatz und glasklare Effekte werden
geboten, und die erfreuen sich einer soliden
Räumlichkeit. Dass Hannelore Elsners Erzählerstimme
lediglich aus dem Center-Lautsprecher kommt,
stört angesichts der sehr guten Verständlichkeit
nicht. Im Bonusteil der Disc befindet sich u. a. ein
elfminütiges Making-of.
Originaltitel: Turtle: The Incredible Journey
Land/Jahr: UK, AT/2009
Vertrieb: Polyband
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Nick Stringer
Sprecher: Hannelore Elsner
Laufzeit: 80 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 23. April 2010
Film 8/10
3
Empfehlenswert, weil: die Doku einfach spannend und durchweg
interessant ist. „Tortuga“ bezeugt seine gelungene Balance aus Information
und Familienentertainment in eindrucksvollen Bildern.
Technik 7,5/10
Bildqualität 9/10
Das Leben einer Meeresschildkröte ist spannend und
zugleich auch voller Gefahren
Überlebenskampf – die kleine Schildkröte muss 40
Meter Sandstrand ins rettende Nass überwinden
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 5,5/10
Bilder: Polyband
220 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Eurovideo, Polyband, Sunfilm
Unsere Welt
Nicolas Hulots Dokumentation soll
Aufmerksamkeit wecken für Probleme,
die offensichtlich sind und
doch ignoriert werden. Nahrungsmittel
und Wasser verschwinden täglich –
Milliarden von Menschen wandern
aus ihrer Heimat aus: Die Szenerie
erweckt den Eindruck, einen völlig anderen Planeten
zu betrachten. Immer wieder stechen Radiosendungen
aus der Masse an Klängen hervor. Es wird sogar von der
Räumlichkeit der 7.1-Abmischung Gebrauch gemacht.
Visuell ergibt sich ein durchschnittliches, meist überbelichtetes
Bild mit einem annähernd optimalen Kontrast.
Originaltitel: Le Syndrome Titanic
FR/2009
Vertrieb: Sunfilm
Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Empfehlenswert, weil: Hulots aufrüttelndes
Werk zeigt, wie die Welt wirklich ist.
Dabei handelt es sich weniger um eine
Regie: Nicolas Hulot,
Jean-Albert Lièvre
Naturdoku, sondern mehr um eine Doku
über die Menschheit.
Sprecher: k. A.
Technik 6/10
Laufzeit: 97 min
Bild 7/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 9. Juli 2010
Bonus 4,5/10
First Descent
Wenn Snowboarder Shaun White
sein Brett unter die Füße schnallt
und im Schnee die unglaublichsten
Sprünge und Tricks vollführt, dann
zücken die Wertungsrichter regelmäßig
die Höchstnoten. In dieser
dynamisch gefilmten Doku macht er
sich mit vier weiteren Weltklasseboardern auf den Weg
nach Alaska, um die atemberaubende erste Abfahrt
von einem der gefährlichsten Gletscher der Welt in
Angriff zu nehmen. Die beeindruckenden Bilder gefallen
mit blendendem Weiß und guter Schärfe, der tolle
Indie-Rock-Soundtrack kommt druckvoll aus den Boxen.
Originaltitel: First Descent
US/2010
Vertrieb: Sunfilm
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1
Empfehlenswert, weil: diese Disc ein ganz
heißer Tipp für jeden ist, der sich auch nur
ansatzweise für Wintersport im Allgemeinen
Regie: Kemp Curly, Kevin Harrison und Snowboarding im Besonderen interessiert.
Darsteller: Shaun White, Hannah
Einige Aufnahmen sind sensationell!
Teter, Tony Hawk Technik 7/10
Laufzeit: 111 min
Bild 8/10
FSK: ab 12 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 10. September 2010 Bonus 5,5/10
Bis an die Grenzen des Universums
Diese einzigartige Dokumentation
führt den Zuschauer durch die Weiten
von Raum und Zeit, bis an die Grenzen
des technischen Fortschritts und
der Vorstellungskraft der Physiker
und Astronomen. Dabei werden nicht
nur bekannte Planeten unseres Sonnensystems
genauer unter die Lupe genommen, sondern
auch ferne Galaxien näher erforscht. Ermöglicht wird dies
mit modernster CGI-Technik und spektakulären High-Definition-Aufnahmen.
Der Kommentar ist stark auf die Front
abgemischt, jedoch sorgen die spacige Hintergrundmusik
und Geräusche aus dem All für eine leichte Räumlichkeit.
Originaltitel: Journey To The Edge Of The Universe UK, CA/2008
Vertrieb: Polyband
Film 9/10
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Empfehlenswert, weil: es sich hierbei
um eine spannende und gleichzeitig auch
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
beeindruckende Dokumentation handelt,
Regie: Yavar Abbas
die den Betrachter bis an die menschlichen
Grenzen des Universums führt.
Sprecher: k. A.
Technik 6/10
Laufzeit: 96 min
Bild 8/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 8,5/10
Starttermin: 26. Februar 2010 Bonus 1,5/10
Die größten Naturereignisse
Ein beeindruckenderes Thema als
die Weltwunder, die uns die Natur
beschert, kann es eigentlich gar
nicht geben. Systematisch arbeitet
sich die sechsteilige BBC-Reihe
durch einzelne Phänomene. Der Mittelpunkt
einer jeden Episode ist die
jährliche Wandlung eines Lebensraums und die damit
verbundene Umstellung der Tierwelt. Da die Produktion
für das TV erstellt wurde, sind der Bildkontrast
sowie die Schärfe sehr wechselhaft. Die Musikuntermalung
wirkt stets entspannend, ohne sich in ihrer
Dynamik zu stark an den Geschehnissen zu orientieren.
Originaltitel: Nature‘s Great Events
US, UK/2009
Vertrieb: Polyband
Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: hier eine rundum
gelungene Dokumentation vorliegt, die
zwar Naturspektakel zeigt, dabei aber nicht
Regie: k. A.
ihre eigentliche Erklärfunktion vernachlässigt.
Darsteller: David Attenborough,
Mehr davon!
Joe Stevens
Technik 6/10
Laufzeit: 300 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 6/10
Starttermin: 26. November 2010 Bonus 6/10
Grand Canyon Adventure 3D 8 Bionik
Die Dokumentation „Grand Canyon
Die dreiteilige Dokumentation befasst
Adventure” war in Europa die erste
sich mit der Frage, warum die
finalisierte waschechte 3D-Blu-ray.
Natur der menschlichen Technologie
Der Zuschauer wird auf eine atemberaubende
evolutionsbedingt immer eine Spur
Wildwasserfahrt auf dem
voraus ist. Wie gelingt es Geckos,
Colorado River mit spektakulären
kopfüber an Oberflächen zu laufen?
räumlichen Effekten mitgenommen.
Wie erschafft man einen Stoff, der so
Schöne Tiefeneindrücke und Staffelungseffekte lassen stabil und flexibel ist wie Spinnenfäden? Verschiedene
die majestätische Landschaft des Grand Canyon zum Universitäten nehmen diese Fähigkeiten näher unter die
Greifen nahe erscheinen. Die malerischen Bilder werden Lupe. Auf Blu-ray offenbart sich die Doku mit Hochglanzaufnahmen
immer wieder durch Songs der Dave Matthews Band
als regelrechter Augenschmaus. Superzeit-
begleitet, was ausgezeichnet funktioniert und den Film lupe und Elektronenmikroskop machen es möglich, die
in eine unterhaltende Docutainment-Richtung lenkt. Wunder bis ins Detail zu analysieren und nachzuahmen.
Originaltitel: Grand Canyon Adventure: River At Risk US/2008
Vertrieb: Eurovideo
Film 7/10
Bildformat: MVC, 2.35 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: die Dokumentation
mit zahlreichen beeindruckenden Schauwerten
überzeugt – die dritte Dimension
Regie: Greg MacGillivray verleiht entscheidenden Mehrwert, ist aber
Darsteller: Robert F. Kennedy Jr., Wade
nicht immer ganz perfekt umgesetzt.
Davis, Shana Watahomigie Technik 7,5/10
Laufzeit: 45 min
Bild 9/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 30. Juni 2010
Bonus 6,5/10
4
6
Originaltitel: Nature Tech
Vertrieb: Polyband
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Alfred Vendl
Sprecher: k. A.
Laufzeit: 150 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 23. April 2010
5
7
9
AT/2006
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: Tiere und Natur
beeindruckende Fähigkeiten haben, die
dem Menschen seit jeher Rätsel aufgeben.
„Bionik“ beleuchtet, wie die Wissenschaft
jene Fähigkeiten nachzuahmen versucht .
Technik 6/10
Bild 8/10
Ton 8/10
Bonus 2/10
Unsere Welt
Bis an die Grenzen des Universums
First Descent
Die größten Naturereignisse
Grand Canyon Adventure 3D
Bionik
Blu-ray-Tests 221

Dokumentation
Das Geheimnis der Flamingos
IMAX: Fantastische Höhlen
El Sistema
Expedition Alaska
Ice Road Truckers
The Last Giants
10
Das Geheimnis der Flamingos
Eine große Flamingokolonie lebt am
Lake Natron in Tansania. Sobald der
Natronsee durch die starke Hitze verdunstet,
entstehen dicke Salzkrusten
auf der Oberfläche des Gewässers.
Säugetiere und viele andere
Vogelarten meiden diese Salzinseln
aufgrund des Futtermangels. Für die Flamingos hingegen
ist dies ein optimaler Ort, um ihren Nachwuchs auszubrüten.
Mit überwältigender Schärfe sind sogar kleinste
Details, wie das von Salzkristallen verklebte Gefieder
der Jungtiere, erkennbar. Unterlegt wird die Brutpflege
von typischen Umgebungsgeräuschen des Lake Natron.
Originaltitel: The Crimson Wing: Mystery Of The Flamingos US/2008
Vertrieb: Disney Home
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Empfehlenswert, weil: Disney hier kunstvoll
das spannende und geheimnisvolle
Leben der Flamingos am Lake Natron
Regie: Matthew Aeberhard,
Leander Ward
präsentiert. Ein gelungenes Comeback der
Doku-Tradition Disneys.
Sprecher: k. A.
Technik 7/10
Laufzeit: 78 min
Bild 7/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 15. April 2010
Bonus 6,5/10
12
El Sistema
Vor 30 Jahren gründete der Musiker
und Politiker José Antonio Abreu in
Venezuela ein nationales Musikschulsystem.
Über 300 000 Kinder
des gesamten Landes beteiligen sich
an diesem. Mittlerweile zählen einige
von ihnen zu den berühmtesten
Musikern der Welt. Musikalisch hinterlegt wurde der
Film mit Aufnahmen von Orchesterauftritten der Kinder
von El Sistema. Durch eine vorteilhafte Aufteilung der
Signale entsteht eine angenehme Räumlichkeit. Das
Bildmaterial zeichnet sich durch eine gute Schärfe aus,
keinerlei Artefakte oder Bildrauschen sind zu erkennen.
Originaltitel: El Sistema DE, FR, SZ, JP, VE, EE, FI, PL, CA, SE/2008
Vertrieb: Alive
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM
Empfehlenswert, weil: in „El Sistema“ eine
Geschichte über Kinder und Jugendliche
Venezuelas erzählt wird, die durch ihre
Regie: Paul Smaczny, Maria Stodtmeier Musik auf ein besseres und leichteres
Darsteller: Jose Antonio Abreu,
Leben hoffen.
Gustavo Dudamel Technik 7/10
Laufzeit: 101 min
Bild 8/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 30. Oktober 2009 Bonus 5,5/10
11
IMAX: Fantastische Höhlen
Für die Dokumentation hievte das Expeditionsteam
tonnenschwere IMAX-
Kameras in Grönlands tiefe Eishöhlen,
durch den tropischen Dschungel
Mexikos und in das labyrinthartige
Höhlensystem des Grand Canyon.
Die visuellen Eindrücke sind immens
und durch die Wissenschaftler spannend erzählt. Belohnt
wird die Anstrengung der Dokumentarfilmer mit einer
kräftigen Farbgebung und einem hohen Detailgrad, der
durch die wechselhafte Schärfe relativiert wird. Großes
Lob geht an die Vertonung, die der Expedition mit Hintergrundeffekten
eine abenteuerliche Dynamik verleiht.
Originaltitel: Journey Into Amazing Caves
US/2001
Vertrieb: Eurovideo
Film 8/10
Bildformat: VC-1, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: es sich hierbei
um eine solide, kurzweilige und vor allem
beeindruckende IMAX-Doku handelt. Deren
Regie: Stephen Judson
Schauwerte überwiegen zwar den Informationsgehalt,
Darsteller: sind jedoch spannend inszeniert.
Nancy Holler Aulenbach,
Hazel Barton
Technik 6/10
Laufzeit: 39 min
Bild 7/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 18. Februar 2010 Bonus 4/10
13
Expedition Alaska
Sechs Wissenschaftler begeben
sich auf eine abenteuerliche Expedition
in die Wildnis von Alaska,
um den Klimawandel durch die Erderwärmung
zu erforschen. Dabei
setzen sie sich mehrmals erhöhter
Lebensgefahr aus. Diese Mühen haben
sich auch gelohnt: Das Bildmaterial weist kaum
Nachzieheffekte auf, nur bei den Aufnahmen mit digitalem
Zoom schwächelt die Detailschärfe etwas. Der
Ton hingegen ist sehr stark auf das Center ausgerichtet
und auf Umgebungsgeräusche wie Tierstimmen
oder Meeresbrausen wurde weitgehend verzichtet.
Originaltitel: Expedition Alaska
GB, US/2008
Vertrieb: Polyband
Film 7/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: hier dem Zuschauer
durch teilweise etwas überspitzte Actionszenen
der Ernst der globalen Klimaerwärmung
Regie: Genma Atwal, Michael
Brown, Nicolas Brown nähergebracht wird. So waghalsig ha-
ben Sie noch kein Forschungsteam gesehen.
Darsteller: k. A.
Technik 7/10
Laufzeit: 96 min
Bild 8,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 27. November 2009 Bonus 6/10
Ice Road Truckers
14 The Last Giants – Wenn das Meer stirbt 15
Angefangen als Erfolgsepisode einer
Jedes Jahr sterben Tausende von Wa-
Doku-Serie namens „Dangerous
len in unseren Ozeanen. Gründe da-
Missions“, arbeitete sich „Ice Road
für sind die Überfischung, aber auch
Truckers“ mit der Zeit zu einem
Netze, in denen sich die Tümmler
ganz eigenen Serienformat hoch,
verfangen und jämmerlich ersticken.
das echten Kultstatus besitzt. So
Durch die Industrialisierung sind
erzählen die 13 Episoden der ersten
mittlerweile alle 80 Walarten vom
Staffel von der Mystik kanadischer Eisstraßen, Aussterben bedroht. Doch es gibt auch Menschen wie
die zum einen Gefahren bergen, zum anderen aber Katharina Heyer, die sich engagieren und den Tieren helfen.
auch mit hohen Gewinnen locken. Durchschnittlich
Die bewegenden Aufnahmen sind handwerklich gut
hingegen zeigen sich Bild und Ton. Im Gegensatz zu gefilmt, jedoch ist die technische Qualität des Bildmaterials
anderen Formaten dieser Art ist die Musik glücklicherweise
eher Durchschnitt. Der Sound dagegen überzeugt und
etwas dynamischer auf alle Boxen verteilt. der Kommentar punktet mit seiner guten Verständlichkeit.
Originaltitel: Ice Road Truckers – The Complete Season 1 US/2007
Vertrieb: Sunfilm
Film 7/10
Bildformat: MPEG-2, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: es sich hierbei um eine
echte Kultserie handelt. Jeder der Trucker
ist eine gestandene Arbeiternatur. Der Respekt
Regie: Matt Greenstone
vor ihrem Job und der hohe Sympathie-
Darsteller: Hugh Rowland, Alex
faktor machen die Serie so sehenswert.
Debogorski, Thom Beers Technik 5,5/10
Laufzeit: 585 min
Bild 5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 5/10
Starttermin: 10. September 2010 Bonus 6/10
Originaltitel: The Last Giants
Vertrieb: KSM
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Daniele Grieco
Darsteller: Katharina Heyer
Laufzeit: 96 min
FSK: ab 6 Jahren
Starttermin: 16. August 2010
DE, ES/2009
Film 7/10
Empfehlenswert, weil: in „The Last Giants“
auf eindrucksvolle und eindringliche Art
zum Ausdruck gebracht wird, wie ernst es
mit dem eigentlich allseits bekannten drohenden
Aussterben der Wale wirklich ist.
Technik 5,5/10
Bild 4,5/10
Ton 7/10
Bonus 4,5/10
Bilder: Alive, Disney Home, Eurovideo, KSM, Polyband, Sunfilm
222 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Musik
An Ihre Ohren lassen Sie
nur makellose, unverfälschte
Klänge? Dann
sind Musik-Blu-rays
genau das Richtige für Sie.
Bilder: Naxos, Universal Music, Warner Home Video
U2 – 360 Degrees
FIlm und Handlung: Von bösen Rockbuben kann man
bei U2 mit Sicherheit nicht sprechen. Viel eher noch
sind die vier Iren das genaue Gegenteil: die gute Seite
des Rock – gekommen, um der Menschheit ins schlechte
Gewissen zu reden. Die zweifellos politisch korrekteste
Rockband der Welt kaufte für ihre „360 Degrees“-
Tour sogar CO2-Zertifikate, damit die hohe Treibhausbelastung
des gigantischen Projekts ausgeglichen wird.
Dabei ist „gigantisch“ fast noch eine Untertreibung: Die
Bühnenkonstruktion genannt „The Claw“, ein riesiges
raumschiffartiges Gestell in der Optik einer Roboterkralle,
ist mal eben die größte der Welt. Dank dieser
können die Zuschauer um die Band herum stehen. Doch
das ist noch nicht alles, vielmehr soll damit die große
Distanz zwischen Publikum und Band überwunden werden
– eine Vision Bonos, die der Tournee ihren Namen
gab. Aus logistischen Gründen mussten drei identische
Konstruktionen gebaut werden (ist der Aufbau doch sehr
anspruchsvoll und der Zeitplan recht eng gestrickt),
von denen jede ungefähr 30 Millionen US-Dollar wert
ist. Das Soundsystem gilt als das bisher technisch
umfangreichste und gewaltigste, das je bei einer Großveranstaltung
zum Einsatz kam. Analog zum visuellen
Konzept ist auch hier das Ziel, mit Hilfe einer 360-Grad-
Beschallung jeden einzelnen Fan zu erreichen, egal ob
er nun in der ersten oder aber in der letzten Reihe seiner
Lieblingsband zujubelt. Bereits im Juni 2009 startete
das Stadionspektakel mit zwei Konzerten im Camp Nou
in Barcelona und wurde in Europa fortgesetzt. Weil die
Konzertserie so erfolgreich war, wurde „360 Degrees“
kurzerhand um ein weiteres Jahr verlängert – die Tour
Eine der größten Bands aller Zeiten auf einer der
spektakulärsten Tourneen aller Zeiten
dauert also noch heute an. Insgesamt touren U2 durch
30 Länder auf fünf Kontinenten und besuchen neben
Regionen, in denen sie nie zuvor gespielt haben, auch
Gebiete, die sie seit Jahrzehnten ausgelassen haben.
Also, wer noch eine Karte für die spektakuläre und
mittlerweile preisgekrönte Show der vier Iren erstehen
möchte, hat bis Juli 2011 die Chance dazu. Es kursieren
bereits Gerüchte, dass U2 im Sommer oder Herbst
2011 noch zehn weitere Konzerte in Europa planen, der
Großteil davon natürlich in Großbritannien und Irland.
Für alle anderen bietet die uns vorliegende Blu-ray, ein
Mitschnitt des Konzerts in Pasadena, Kalifornien, einen
fast gleichwertigen Ersatz.
Blu-ray: Nach dem Einlegen der Scheibe wird man zunächst
von einer kleinen Rahmenhandlung empfangen,
um sich dann direkt in den Rose Bowl katapultieren zu
lassen. Von der ersten Sekunde an ist man dann dank
genialer Soundräumlichkeit mitten im Geschehen. Die
anfänglichen rockigen Titel werden mit sehr schnellen
Schnitten visualisiert, sodass man zunächst meinen
könnte, statt eines Livekonzerts einen „James Bond“-
Film zu sehen. Dass der Kontrast leicht übersteuert ist
und die Farben Rot, Blau und Schwarz stark dominieren,
verdichtet die Out-of-this-World-Atmosphäre, wird
aber letztlich nicht jedermanns Sache sein. Dennoch
herrscht schnell das Gefühl vor, hier etwas Rasant-Außerirdischem
beizuwohnen. Zur Ruhe kommt man dann
erst wieder bei den langsameren Songs, von denen das
wunderschöne „Stuck In A Moment“ den Anfang bildet.
Nach dem zweistündigen Trip kann man sich noch mit
einer Fülle an Extras befassen.
Originaltitel: U2 – 360 Degrees At The Rose Bowl
Land/Jahr: US/2010
Vertrieb: Universal Music
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1
Tonformat: PCM Stereo, DD 5.1, DTS-HD MA 5.1
Regie: Tom Krueger
Musiker: Paul David Hewson, David Howell Evans,
Larry Mullen Junior, Adam Clayton
Laufzeit: 129 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 4. Juni 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: U2 mit dieser Konzertreihe Geschichte schreiben
und man (fast) live mit dabei ist. Wer keine Karte bekommen hat,
kann diese Show der Superlative nun zu Hause genießen.
Technik 6,5/10
Bildqualität 6,5/10
Tonqualität 9,5/10
Bonusmaterial 7,5/10
1
Top-Liste
U2 – 360 Degrees At The Rose Bowl 223
The Killers – Live From Royal Albert Hall 224
Incognito – Live In London 224
Ladies & Gentlemen ... The Rolling Stones! 225
Michael Bublé – Caught In The Act 225
Dire Straits – Alchemy Live 226
Bon Jovi – Live At Madison Square Garden 226
George Michael – Live In London 226
The Cure – Trilogy 226
Santana – Live At Montreux: Hymns For Peace 226
Herbert von Karajan – Memorial Concert 226
Arcadi Volodos – Live In Vienna 227
Phil Collins – Going Back 227
Barbra Streisand – One Night Only 227
Diana Krall – Live in Rio 227
Michael Jackson’s This Is It 227
Chickenfoot – Get Your Buzz On Live 227
Demnächst
John Corigliano: Circus Maximus
Naxos’ erste reine Audio-Blu-ray ist
großer Anlass zur Freude, denn was es
hier zu hören gibt, ist wirklich außergewöhnlich.
Zusätzlich zur Stage-Band
marschiert auch noch eine zweite
durch den Saal bzw. um den Hörer
herum. Das Ergebnis ist eine rauschhafte Klangerfahrung
mit sehr dynamischen Momenten und erhabenem Sound.
Vertrieb: Naxos VÖ: 1. November 2010
Elvis On Tour
Die Konzert-Blu-ray begleitet den
King Of Rock ’n’ Roll auf seiner
Livetour von 1972 durch 15 amerikanische
Städte. Dank der Multiple-
Screen-Technik ist Elvis gleichzeitig
aus mehreren Perspektiven auf dem
Schirm zu bewundern. Trotz des hohen Alters präsentiert
sich das Gebotene in angemessener technischer Qualität.
Vertrieb: Warner Home Video VÖ: 13. August 2010
Blu-ray-Tests 223

Musik
The Killers – Live From Royal Albert Hall
Film und Handlung: Mitten in der Wüste Nevadas, in der
Casinostadt Las Vegas, meldete sich Brandon Flowers auf
eine Zeitungsannonce von Dave Keuning. Die gemeinsame
Vorliebe für die Band Oasis verband die beiden sofort und
sie beschlossen, zusammen Musik zu machen. Durch ein
Casting wurden schnell die restlichen Bandmitglieder Ronnie
Vanucci und Mark Stoermer gefunden. Um sich in einer
Stadt, die vor lauter Künstlern fast überquillt, überhaupt
durchzusetzen, bedarf es jedoch viel Mut und harter Arbeit.
Auch die Proben waren nicht unbedingt angenehm. In einer
Garage übten die vier Jungs bei Temperaturen von bis zu 40
Grad Celsius. Doch das Schwitzen hatte sich gelohnt und
The Killers, die zuvor in vielen kleineren Clubs auftraten,
sorgten plötzlich für Wirbel in der Presse von Vegas. Um
noch erfolgreicher zu werden, begaben sich die vier nach
England und eroberten von da aus mit vielen neuen Songs
die Welt. Mit Hits wie „Somebody Told Me“ und „Human“
stürmten sie die Charts. Bei ihrer letzten Festivaltour durch
Europa spielten The Killers im Juli 2009 zwei Abende in der
legendären Londoner Royal Albert Hall. Wer für diese Konzerte
keine Karte erwerben konnte, der wird sich über die
gelungene Veröffentlichung auf Blu-ray freuen. Die Band
gab ihre besten Songs aus den bisher insgesamt vier veröffentlichten
Alben zum Besten. Mit dabei auch die Dauerohrwürmer:
„Read My Mind“ und „Jenny Was A Friend Of Mine“.
Blu-ray: In guter HD-Qualität besticht der Silberling mit
scharfen Bildern aus der ersten Reihe und sogar aus
der Fanperspektive. Ab und an taucht zwar ein leichtes
Bildrauschen auf, das beeinträchtigt den Konzertgenuss
aber nicht weiter. Der DTS-HD-MA-5.1-Ton zeugt von hohem
Niveau und sorgt mit seinem Rundum-sound für eine
angenehme Konzertatmosphäre. Bei den Extras haben
sich The Killers auch nicht lumpen lassen. Neben fünf Bonus-Performances
der Songs „Tranquilize“, „Human“, „Mr.
Brightside“, „Smile Like You Mean It“ und „When You Were
Young“ befinden sich im Behind-the-Scenes-Material
Interviews, bei denen auch Fans und das Backstage-Team
zu Wort kommen.
Originaltitel: The Killers – Live From Royal Albert Hall
Land/Jahr: GB/2009
Vertrieb: Universal Music
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1
Regie: Dick Carruthers
Musiker: Brandon Flowers, Dave Keuning,
Ronnie Vanucci, Mark Stoermer
Laufzeit: 119 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 6. November 2009
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: The Killers das Publikum mit viel Glamour in
ihren Bann ziehen. Wer den Auftritt in der Royal Albert Hall verpasst
hat, wird mit der Disc einen guten Ersatz finden.
Technik 8/10
Bildqualität 8/10
Tonqualität 8/10
2
Brandon Flowers ist momentan sicherlich einer der
charismatischsten Frontmänner überhaupt
Mit viel Exzentrik und aufwendiger Bühnentechnik
beweisen die Killers ihre Vorliebe für den Glam-Rock
Bonusmaterial 7,5/10
Incognito – Live In London
Film und Handlung: Das große Jubiläumskonzert
von Jean-Paul „Bluey“ Maunicks Projektband Incognito
war ohne Zweifel eines der ganz großen Highlights
im Jazz-Jahr 2009. Für alle, die den weiten
Weg nach London nicht extra auf sich genommen
haben (was einige Hardcore-Fans aus Australien
oder Südamerika durchaus getan haben, wie man
im ausführlichen und aufschlussreichen Interview
mit Bluey in den Extras erfährt), bietet sich mit der
Blu-ray nun die Möglichkeit, sich ganz bequem zu
Hause noch einmal in beste Feierlaune versetzen
zu lassen. Passend zum 30-jährigen Jubiläum der
Band bevölkern bei einigen Stücken tatsächlich
über 30 Vollblutmusiker die Bühne und verbreiten
eine Stimmung und eine Lebensfreude, dass man
Multi-Instrumentalist Jean-Paul „Bluey“ Maunick ist
kreativer Kopf hinter dem Jazz-Projekt Incognito
Die Liebe zur Musik bestimmt sein Leben, das merkt
man auch in den Interviews ganz deutlich
kaum noch stillsitzen kann, sondern voll und ganz
in der ansteckenden Energie der Musik aufgeht. Die
für Jazz-Verhältnisse sehr große Halle der Londoner
Indigo Arena füllen Incognito mühelos mit Leben. In
den begeisterten Gesichtern der Zuschauer kann
man das ganz besondere Feeling, das von Anfang an
zwischen den herausragenden Künstlern und dem
begeisterten Publikum herrscht, deutlich ablesen.
Locker wechselnd zwischen Soul, Funk, Jazz und
Fusion bekommt man fast drei Stunden Livemusik
vom Feinsten mit großartigen Vocals beispielsweise
von Jocelyn Brown, Vanessa Haynes und dem grandiosen
Tony Momrelle.
Blu-ray: Die Stimmen erreichen gleichmäßig von
vorn und hinten die Ohren, was anfangs gewöhnungsbedürftig
ist, im Laufe des Konzertes allerdings
immer besser funktioniert – zumal Gitarren
und Drums angenehm wuchtig von vorn kommen
und die Bläsersektion immer wieder tolle Akzente
von links setzt. Das enthusiastische Publikum wird
auch während der Songs nie völlig aus dem Mix
ausgeblendet. Die hinteren Lautsprecher verbreiten
immer eine ordentliche Portion Konzertatmosphäre.
Zum tollen Gesamteindruck passt das gute Bild: Keinerlei
Rauschen oder sonstige Bildfehler trüben das
Sehvergnügen, der Detailgrad ist hoch.
Originaltitel: Incognito – Live In London
Land/Jahr: GB/2009
Vertrieb: In-Akustik GmbH
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM 5.1, PCM 2.0
Regie: Neil Gordon
Musiker: Jean-Paul Maunick, Maysa Leak, Tony
Momrelle, Jocelyn Brown
Laufzeit: 168 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 26. Februar 2010
Film 8/10
Empfehlenswert, weil: man hier die volle Packung in Sachen Liveerlebnis
erhält – über zweieinhalb Stunden lang heizen einem mehr
als zwei Dutzend Vollblutmusiker ein.
Technik 7,5/10
Bildqualität 7,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 6,5/10
3
Bilder: In-Akustik GmbH, Universal Music
224 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Ladies & Gentlemen ... The Rolling Stones!
Film und Handlung: Die Herren Jagger und Co. gingen im Sommer
1972 zum siebten Mal in Nordamerika auf Tour, um ihr
neuestes Album „Exile On Main Street“ zu präsentieren. Aber
es stellte sich ziemlich schnell heraus, dass hier viel mehr
ablief als eine für diverse Rockbands typische Promotion-
Tour. Ein legendäres Event wurde kreiert! Allein um die 20 000
Tickets zum Stones-Konzert im New Yorker Madison Square
Garden hatten sich 560 000 Fans beworben. Die Karten, die
pro Stück nur sechs Dollar kosteten, mussten schließlich
ausgelost werden. Damit die übrigen Fans aber nicht leer
ausgingen, wurde zwei Jahre später die Produktion „Ladies
& Gentlemen ... The Rolling Stones“ in den Kinos gezeigt.
Zunächst vorgeführt in ausgewählten Lichtspielhäusern trat
der Konzertstreifen seinen Siegeszug durch ganz Amerika an.
Unter vielen Stones-Anhängern gilt der Rockfilm als bestes in
Bild und Ton dokumentiertes Konzert der Gruppe aller Zeiten.
Blu-ray: Das Originalmaterial befand sich in einem sehr
schlechten Zustand, sodass eine aufwendige Res-tauration
erfolgen musste. Das Konzert ist nur aus einer Perspektive
gedreht und sehr dunkel gehalten. Die Background-Musiker
verschwinden somit fast vollständig; einzig die Rolling
Stones werden durch fokussierte Bühnenscheinwerfer in
Szene gesetzt.
Überraschend hingegen ist der gute Zustand der Tonspuren:
Es sind kaum Störgeräusche auszumachen. Schon im Menü
kann der Zuschauer zwischen der DTS-HD-MA-, Dolby-Digital-5.1-
und der unkomprimierten PCM-Spur wählen. Mängel
treten bei der Dynamik auf, da manche Tiefen und Höhen nicht
erreicht werden – teilweise sind Gesangsparts nicht ganz
verständlich. Eine angenehme Räumlichkeit wird durch einen
leichten Widerhall über die hinteren Boxen erzielt.
An Extras wurde bei der Disc nicht gespart. Auf der Scheibe
sind zusätzliche Aufnahmen von den Tourneeproben
in Montreux enthalten, bei denen die Songs „Shake
Your Hips“, „Tumbling Dice“ und „Bluesberry Jam“ performt
werden. Weiterhin umfasst das Bonusmaterial ein
Testinterview mit Mick Jagger aus dem Jahr 1972 sowie ein
aktuelles Interview von 2010.
Originaltitel: Ladies & Gentlemen … The Rolling Stones
Land/Jahr: US/1972
Vertrieb: Eagle Records
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM
Regie: Rollin Binzer
Musiker: Mick Jagger, Keith Richards, Charlie
Watts, Bill Wyman, Mick Taylor
Laufzeit: 82 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 8. Oktober 2010
Film 9/10
Empfehlenswert, weil: es sich hier um ein legendäres Konzert einer
legendären Rockband handelt – also Platz machen im Regal, denn die
Scheibe ist ein Muss für jede gute Musik-Blu-ray-Sammlung!
Technik 6/10
Bildqualität 4,5/10
Tonqualität 6/10
4
Mick Jagger wie er leibt und lebt – die Bühne scheint
sein wahres zu Hause zu sein, bis heute
Das Flair und der Charme der 1970er Jahre kommen
in vielen kleinen Details zum Tragen
Bonusmaterial 7/10
Michael Bublé – Caught In The Act
Film und Handlung: Noch nicht einmal 35 Jahre jung
und die Welt des Swing liegt ihm bereits zu Füßen:
Michael Bublé hat einfach alles, was man braucht,
um auf der großen Showbühne zu bestehen, das
Aussehen, eine außergewöhnliche Stimme, einfach
das Zeug zum Entertainer. Die Parallelen zum
legendären Frank Sinatra liegen bei seinem breiten
Repertoire an Songs und der Klangfarbe seines
Gesangs natürlich auf der Hand. Doch Bublé schafft
es seit Beginn seiner Karriere, ein etwas anderes
Publikum, abseits der ganz traditionellen Standards,
für seine Musik zu gewinnen. Das dürfte vor
allem am doch recht deutlichen Pop-Einfluss seiner
Alben liegen. Und damit umgeht er auch geschickt
den direkten Vergleich mit der Legende des Swing,
den er bei aller Liebe und allen Vorschusslorbeeren
doch nur verlieren könnte. Dass es aber allemal für
einen spektakulären und unvergesslichen Abend im
Wiltern Theatre in Los Angeles reicht, davon kann
man sich auf seiner neuesten Live-Blu-ray „Caught
In The Act“ selbst ein Bild machen.
Blu-ray: Die Setlist ist schlichtweg sensationell, ein
Klassiker jagt den nächsten („I’ve Got You Under My
Skin“, „Sway“, „Come Fly With Me“). Außerdem sorgen
immer wieder tolle Bublé-Eigenkompositionen,
wie beispielsweise der Welthit „Home“, für eine
Gänsehaut bei den Zuschauern. Charismatische
Überraschungsgäste wie Laura Pausini (mit der er
das hinreißende Duett „You‘ll Never Find Another
Love Like Mine“ anstimmt) oder Chris Botti an der
Trompete lassen das Publikum in Begeisterungsstürme
ausbrechen. Der Fokus der Abmischung
liegt klar auf Michael Bublés samtweicher Stimme,
doch auch seine gut aufgelegte Big Band kommt
nicht zu kurz und weiß besonders mit wuchtigen,
in Mark und Bein gehenden Bässen zu gefallen. In
der Bonussektion bekommt man für 20 Minuten
einen Backstage-Pass überreicht, sprich einen Blick
hinter die Kulissen mit Michael Bublé in der Rolle
des charmanten und gewitzten Gastgebers und
Moderators.
Originaltitel: Michael Bublé – Caught In The Act
Land/Jahr: US/2009
Vertrieb: Warner Music
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0
Regie: David Horn
Musiker: Michael Bublé
Laufzeit: 88 min
FSK: ab 0 Jahren
Starttermin: 10. Juli 2009
Film 8,5/10
Empfehlenswert, weil: der kanadische Swing-Entertainer einfach
eine klasse Show voller Ohrwürmer und lieb gewonnener Evergreens
liefert. Auch die Qualität der Disc ist weitestgehend in Ordnung.
Technik 6,5/10
5
Bilder: Warner Music
Gaststars wie Laura Pausini bringen viel Abwechslung
und Atmosphäre in das Konzert ein
Aussehen wie ein Model und eine Stimme zum Niederknien:
Michael Bublé hat das ganze Paket
Bildqualität 6,5/10
Tonqualität 7/10
Bonusmaterial 6/10
Blu-ray-Tests 225

Musik
Dire Straits – Alchemy Live
Bon Jovi – Live At Madison Square Garden
George Michael – Live In London
The Cure – Trilogy
Santana – Live At Montreux: Hymns For Peace
Herbert von Karajan – Memorial Concert
Dire Straits – Alchemy Live
Mit ihrem legendären „Alchemy
Live“-Konzert 1983 in London etablierten
sich die Dire Straits endgültig
als geniale Liveband und sicherten
sich einen Platz im Rock-Olymp. Ein
grandios konzipiertes Set an Songs
macht das Konzert zu jeder Sekunde
unterhaltend. Die passende Atmosphäre wird durch
einen Widerhall und den Jubel des Publikums auf den
hinteren Kanälen erzeugt – so wird der Eindruck erweckt,
live dabei zu sein. Das Bild relativiert diese Empfindung
allerdings: Störend körnig und farblich falsch dargestellt
präsentiertes sich im typischen Look der 1980er Jahre.
Originaltitel: Dire Straits – Alchemy Live
GB/2010
Vertrieb: Universal Music
Film 9/10
Bildformat: MPEG-4, 1.33 : 1
Tonformat: PCM, DTS-HD MA 5.1
Empfehlenswert, weil: die Jungs um Mark
Knopfler noch heute die Massen begeistern.
Wer einen nostalgischen Trip in die
Regie: Peter Sinclair
Vergangenheit der Dire Straits wagen will,
Musiker: Mark Knopfler, Alan Clark,
ist mit „Alchemy Live“ richtig beraten.
John Illsley, Hal Lindes Technik 6/10
Laufzeit: 170 min
Bild 3,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 14. Mai 2010
Bonus 6/10
George Michael – Live In London
Mit dem Titel „Waiting“ eröffnet
George Michael seine Show und betritt
mit den Worten „Here I am“ die
Bühne. Der Saal tobt, ausgelöst von
einem Nummer-eins-Hit nach dem
anderen sowie der dazu passenden
Lichtershow im Discostyle. Der
Hauptanteil des Bildmaterials ist lupenrein und überzeugt
mit einer sehr guten Farbdarstellung. Der Sound
weist keinerlei Kratzgeräusche auf, ist aber sehr stark auf
die Front abgemischt. Eine Aufteilung der Signale beim
Perspektivwechsel der Kamera ist nicht erfolgt. Die Rears
werden zur Erzeugung eines leichten Widerhalls genutzt.
Originaltitel: George Michael – Live In London
GB/2008
Vertrieb: Universal Music
Film 7,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: George Michaels
Themenrepertoire von Liebe, Frieden und
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM Party bis zu Politik reicht. Durch die große
Regie: Andy Morahan
Vielfalt der Songs entsteht ein angenehmes
Konzertfeeling.
Musiker: George Michael
Technik 7,5/10
Laufzeit: 134 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 4. Dezember 2009 Bonus 7/10
Bon Jovi – Live At Madison Square Garden
Nach 25 Jahren Bühnenerfahrung auf
der ganzen Welt kehren Jon Bon Jovi
und Band in den Madison Square
Garden zurück, um dort ihre erfolgreiche
„Lost Highway World Tour“ zu
beenden. Gespielt werden nicht nur
Dauerohrwürmer wie „Have A Nice
Day“, sondern auch Lieder, die nicht so häufig zu hören
sind. Echte Liveatmosphäre kommt jedoch nicht auf, dominieren
Jon Bon Jovis Stimme sowie die Geräusche des
jubelnden Publikums doch zu stark den 5.1-Mix. Teilweise
entsteht sogar ein unangenehmer Doppelwiderhall. Eingefleischte
Fans werden sich über die vielen Extras freuen.
Originaltitel: Bon Jovi – Live At Madison Square Garden US/2008
Vertrieb: Universal Music
Film 8/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM
Empfehlenswert, weil: Bon Jovi mit
emotionalen Balladen und Ohrwurm-Dauerbrennern
den Madison Square Garden in
Regie: Phil Griffin
New York rocken – mehr muss man einfach
Musiker Jon Bon Jovi, Richie Sambora,
nicht sagen.
Tico Torres, David Bryan Technik 7/10
Laufzeit: 125 min
Bild 8/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 6/10
Starttermin: 20. November 2009 Bonus 7/10
The Cure – Trilogy
Verwuscheltes Haar, Smokey Eyes
und roter Lippenstift, das sind die
Markenzeichen des Robert Smith.
2002 sollten in Berlin die wichtigsten
Alben („Pornography“,
„Disintegration“, „Bloodflowers“)
der Bandgeschichte bei einem Liveauftritt
hintereinander weggespielt werden. Das Konzert
war schnell ausverkauft, doch glücklicherweise
wurde dieses schwarze Highlight auf Film festgehalten
und sogar auf Blu-ray veröffentlicht. Das Bildmaterial
zeichnet sich durch eine solide Qualität aus.
Der Sound ist sehr stark auf die Front abgemischt.
Originaltitel: The Cure – Trilogy
GB/2002
Vertrieb: Edel Music
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0
Empfehlenswert, weil: drei der wichtigsten
Alben der Band in einem atemberaubenden
Konzert hintereinander weggespielt und
Regie: Nick Wickham
sogar auf Blu-ray festgehalten wurden – ein
Musiker: R. J. Smith, S. Gallup, P.
wahres Highlight für alle Fans.
S. Thompson, J. Cooper Technik 7/10
Laufzeit: 181 min
Bild 7,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 18. Februar 2009 Bonus 7,5/10
Santana – Live At Montreux: Hymns For Peace 10 Herbert von Karajan – Memorial Concert 11
Mit einer Reihe von Gästen spielte
Das Lebenswerk des 1989 verstorbenen
Santana „Hymns For Peace“, also
Meisterdirigenten Herbert von
Songs über Frieden und Verständnis.
Karajan wurde 2008 in Form eines
Darunter sind Evergreens von
Konzerts der Berliner Philharmoniker
Bob Marley, Bob Dylan und John
gewürdigt. Beethoven, Bach sowie
Lennon, die auf eine außergewöhnliche,
die „Pathétique“ von Tschaikowsky
neue Art interpretiert werden.
standen auf dem Programm. Das Bild
Zu den Gästen zählten u. a. Chick Corea und Herbie der Blu-ray ist leider recht flach und vor Farbverschiebungen
Hancock; sie verleihen den ausgesuchten Melodien die
nicht gefeit. Die verlustfreie PCM-Tonspur erreicht
passenden Stimmen. Die Bildqualität der Disc ist recht in puncto Signalortung und klanglichem Detailreichtum
passabel. In manchen Sequenzen fehlt es an Schärfe, fast Referenzwerte. Das Streicherensemble ist in der
ab und zu kommt es zu Doppelkonturen und Nachzieheffekten.
Raumtiefe und -breite gut differenzierbar. Selbst kleins-
Der klare HD-Sound ist sehr frontlastig. te Unsauberheiten können wahrgenommen
werden.
Originaltitel: Santana – Live At Montreux: Hymns For Peace CH/2004
Vertrieb: Edel Music
Film 8/10
Bildformat: VC-1, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: Carlos Santana mit
bekannten, außergewöhnlich interpretierten
Tonformat: DTS-HD HR 5.1, DD 2.0
Evergreens von Bob Marley, John
Regie: Thierry Amsallem
Lennon und Bob Dylan eine Botschaft für
mehr Frieden und Verständnis sendet.
Musiker: Carlos Santana
Technik 7/10
Laufzeit: 160 min
Bild 6,5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 6,5/10
Starttermin: 20. November 2009 Bonus 7,5/10
6
8
Originaltitel: Herbert von Karajan – Memorial Concert AT/2009
Vertrieb: Naxos
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Tonformat: PCM 5.1, PCM 2.1
Empfehlenswert, weil: die Dirigentenlegende
Herbert von Karajan damit zum
100. Geburtstag gebührend geehrt wird.
Regie: Agnes Méth
Die verlustfreie Tonspur klingt einfach
Musiker: Seiji Ozawa,
überwältigend.
Anne-Sophie Mutter Technik 6,5/10
Laufzeit: 113 min
Bild 6/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 10/10
Starttermin: 9. März 2010
Bonus 4/10
7
9
Bilder: Edel Music, Naxos, Universal Music
226 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Bilder: Eagle Records, Edel Music, Sony BMG, Sony Music
Arcardi Volodos – Live In Vienna 12 Phil Collins – Going Back
13
Der russische Klavierpoet Arcadi
Auch nach dem Ende seiner Livekarriere
Volodos gilt als einer der wohl besten
wollte Phil Collins weiter im
Pianisten dieser Tage. Im März
Musikgeschäft mitmischen und so
2009 beehrte der sympathische Russe
veröffentlichte er 2010 das Studio-
den Musikverein Wien mit einer
album „Going Back“, in dem er be-
anderthalbstündigen Vorstellung.
kannte Motown-Songs covert. Collins
Übermenschlich dynamisch und fast
hat bei der Zusammenstellung des
schon perfekt spielt er sich durch die Epochen direkt in Albums Soulmusik ausgewählt, die ihn in seiner Jugendzeit
das Herz des Hörers. Die Tatsache, dass sich das Bild der
und in seinem weiteren Leben stark beeinflusst
Blu-ray auf DVD-Niveau bewegt und dass Bonusfeatures hat oder gar seine musikalische Entwicklung prägte.
fehlen, wird von der unglaublichen Performance Volodos’ Bildtechnisch weist die Blu-ray kaum Schwächen auf.
relativiert. Die Tonspur liegt allerdings nur in Dolby Digital
Die Instrumente sind separat auf die Lautsprecher ver-
5.1 vor, was einem solchen Musiker nicht gerecht wird. teilt, was für eine angenehme Konzertatmosphäre
sorgt.
Originaltitel: Volodos – Live In Vienna
AT/2009
Vertrieb: Sony Music
Film 10/10
Bildformat: MPEG-2, 1.77 : 1
Empfehlenswert, weil: Arcadi Volodos
zurzeit als einer der wichtigsten Pianisten
Tonformat: DD 5.1
gehandelt wird – und das zu Recht. Der
Regie: Michael Beyer
sympathische Russe zieht den Hörer mit
mutigen Interpretationen in seinen Bann.
Musiker: Arcadi Volodos
Technik 4,5/10
Laufzeit: 89 min
Bild 5/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7/10
Starttermin: 15. Januar 2010
Bonus 2/10
Originaltitel: Phil Collins – Going Back
US/2010
Vertrieb: Eagle Records
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Empfehlenswert, weil: Phil Collins Songs,
die ihn in seiner Jugendzeit und in seinem
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM weiteren Leben stark beeinflusst haben, auf
Regie: Joe Thomas
seine unnachahmliche Art und Weise neu
interpretiert.
Musiker: Phil Collins
Technik 7,5/10
Laufzeit: 98 min
Bild 8/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 9/10
Starttermin: 29. Oktober 2010 Bonus 5,5/10
Barbra Streisand – One Night Only 14 Diana Krall – Live in Rio
15
Barbra Streisand – ein Name, der
Die gebürtige Kanadierin füllt seit
seit mittlerweile über 50 Jahren für
Jahren die Konzerthallen dieser Welt,
schauspielerische und musikalische
begeistert auf jeder neuen Platte mit
Unterhaltung auf höchstem Niveau
gelungenen Interpretationen und Arrangements
steht. Nur live ist es ruhiger geworden
beliebter Jazz-Standards
um sie. Umso bemerkenswerter
sowie ausgefeilten Eigenkompositionen.
also ihr Konzert im September 2009,
Das Set, das sie bei ihrem
das man nun auf einer gelungenen Blu-ray auch im Konzert in der brasilianischen Metropole im Jahre 2008
eigenen Heimkino genießen kann. Ausgewählte Fans zum Besten gab, konzentriert sich auf Songs aus ihrem
und langjährige Freunde hatten das Privileg, bei dieser
Album „Quiet Nights“ (2009). Erstaunlicherweise bie-
einmaligen Sondervorstellung dabei zu sein. Um tet die Dolby-Digital-Spur den überzeugendsten Kom-
das Konzert in der bestmöglichen Tonqualität zu erleben,
promiss aus unverfälschter und direkter Soundkulisse
sollte man unbedingt zur PCM-Spur greifen. und einem angenehm natürlichen Surround-Erlebnis.
Originaltitel: Barbra Streisand – One Night Only
US/2009 Originaltitel: Diana Krall – Live In Rio
BR/2008
Vertrieb: Sony Music
Film 8/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Empfehlenswert, weil: die große alte Dame
des Jazz in einem exklusiven Klubkonzert
Tonformat: Dolby True HD, PCM 2.0 brilliert. Dabei wird ihre lange und erfolgreiche
Karriere in einer Best-of-Setlist
Regie: Scott Lochmus
zusammengefasst.
Musiker: Barbra Streisand
Technik 6/10
Laufzeit: 90 min
Bild 6/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 8/10
Starttermin: 30. April 2010
Bonus 4,5/10
16
Michael Jackson’s This Is It
Michael Jackson plante, im Sommer
2009 in der O2-Arena seine Abschiedskonzertreihe
zu starten. Tragischerweise
kam er einige Wochen
davor durch eine Überdosis an Medikamenten
ums Leben. 50 Konzerte
mussten abgesagt werden, an deren
Realisierung Jackson vier Jahre gearbeitet hatte. Umso
wertvoller waren die Dokumentationsaufnahmen der Proben.
Das Bild- und Soundmaterial der Dokumentation ist
von unterschiedlicher Qualität. Da die Aufnahmen eher für
den Privatgebrauch gemacht wurden, ist das Ausgangsmaterial
ohne Konzept oder Drehbuch gefilmt worden.
Originaltitel: Michael Jackson’s This Is It
US/2009
Vertrieb: Sony BMG
Film 7/10
Bildformat: MPEG-4, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM
Empfehlenswert, weil: Michael Jackson in
den letzten Tagen vor seinem viel zu frühen
Tod bei den Vorbereitungen für „This Is It“
Regie: Kenny Ortega
zu sehen ist. Viel Herzblut steckte er in die
Musiker: Michael Jackson
Verwirklichung seiner Abschiedskonzerte.
Laufzeit: 111 min
Technik 7/10
FSK: ab 6 Jahren
Bild 6,5/10
Starttermin: 25. Februar 2010
Ton 7/10
Bonus 8/10
Vertrieb: Edel Music
Film 7,5/10
Bildformat: MPEG-4, 1.78 : 1
Empfehlenswert, weil: Es sich hierbei um
ein intimes und atmosphärisches Konzert
Tonformat: DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0 einer der ganz großen weiblichen Stimmen
Regie: David Barnard
des Jazz unserer Zeit handelt – einfach
(r)einlegen und genießen!
Musiker: Diana Krall
Technik 6,5/10
Laufzeit: 110 min
Bild 6/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 20. Mai 2009
Bonus 6/10
17
Chickenfoot – Get Your Buzz On Live
Der wilde Hühnerhaufen aus hartgesottenen
Rockern (Sammy Hagar,
Michael Anthony, Joe Satriani und
Chad Smith) bedient sich aus dem
breit gefächerten Fundus des Rock.
Gerade Songs wie „My Kinda Girl“
oder „Get It Up“ mutieren zum Ohrwurm,
was vor allem Satrianis genialen Soloeinlagen zu
verdanken ist. Einen furiosen Abschluss legt die Band
mit „My Generation“ hin. Der stimmliche Beitrag von
Hagar ist etwas enttäuschend, mühevoll krächzt er in
das Mikro und das Alter des ranghöchsten Hahns ist
deutlich spürbar. Bild und Ton sind von guter Qualität.
Originaltitel: Chickenfoot – Get Your Buzz On Live
US/2009
Vertrieb: Eagle Records
Film 6,5/10
Bildformat: MPEG-2, 1.85 : 1
Tonformat: DTS-HD MA 7.1, DD 2.0
Empfehlenswert, weil: Chickenfoot einfach
ein verrückter Hühnerhaufen sind, der mit
seinen klassischen Hardrock-Klängen so
Regie: Daniel E. Catullo III manches Rockerherz zum Jubeln bringen
Musiker: Sammy Hagar, Michael Anthony,
dürfte.
Joe Satriani, Chad Smith Technik 6/10
Laufzeit: 97 min
Bild 7/10
FSK: ab 0 Jahren
Ton 7,5/10
Starttermin: 30. April 2010
Bonus 4,5/10
Arcadi Volodos – Live In Vienna
Phil Collins – Going Back
Barbra Streisand – One Night Only
Diana Krall – Live in Rio
Michael Jackson’s This Is It
Chickenfoot – Get Your Buzz On Live
Blu-ray Tests 227

Service
Die besten Blu-rays 2009*
Action/Abenteuer
Sci-Fi/Fantasy
Romantik
Platz
Titel
1 Gladiator 9 8
2 Inglourious Basterds 9 8
3 Casino Royale 8 8,5
4 Der mit dem Wolf tanzt 9 7,5
5 Hot Fuzz 8 8,5
6 Constantine 7,5 8
7 King Kong 7,5 8
8 Crank 2: High Voltage 7,5 8
Arsène Lupin –
9
Der König unter den Dieben
7,5 7,5
10 Cloverfield 8 7,5
11 Das Bourne Ultimatum 8 7,5
12 300 – The Ultimate Experience 6 9
13 Kill Bill – Volume 2 8 7
14 Shoot ’Em Up 6,5 8
15 2012 6 8
16 Forbidden Kingdom 6 8
17 Fluch der Karibik 3 7 7
18 Smokin‘ Aces 7 6,5
Platz
Titel
1 Batman – The Dark Knight 10 8
2 Children Of Men 10 8
3 Terminator 2 – Skynet Fan Edition 9,5 7,5
4 Star Trek 8,5 8,5
5 Hellboy II – Die goldene Armee 8,5 8,5
6 District 9 8,5 8
7 Iron Man 8 8,5
8 I Am Legend 8 8,5
9 Watchmen – Die Wächter 8 8,5
10 X-Men 3: Der letzte Widerstand 7,5 8,5
11 Sin City (Recut XXL-Edition) 8 8
City Of Ember –
12
Flucht aus der Dunkelheit
8,5 7,5
13 Harry Potter und der Halbblutprinz 7 8,5
14 V wie Vendetta 8 7,5
15 Spider-Man 3 7 8
Platz
Titel
1 Der englische Patient 9,5 8
2 Brokeback Mountain 9,5 7
3 Die fabelhafte Welt der Amelie 10 6,5
4 (500) Days Of Summer 9,5 6,5
5 Across The Universe 8 8
Platz
Thriller/Spannung
Drama
Komödie
Titel
Platz
Titel
1 The International 10 8
2 Zodiac 10 8
3 Fight Club 10 7
4 L.A. Confidential 10 7
5 Lost – Staffel 5 9 7,5
Der Pate –
6
The Coppola Restoration (Box)
10 6,5
7 Stirb langsam 4.0 10 6
8 The Sixth Sense 10 6
9 No Country For Old Men 10 6
Operation Walküre –
10
Das Stauffenberg Attentat
8 8
11 Der unsichtbare Dritte 9,5 6
12 Der Mann, der niemals lebte 8 7,5
13 Illuminati 6 9
14 Tödliche Versprechen 8 7
15 Verblendung 8,5 6
Platz
Platz
Titel
1 Gandhi 10 7
2 Walk The Line 8 9
3 Der seltsame Fall des Benjamin Button 8 9
4 Forrest Gump 9 7
5 Tödliches Kommando 9 7
6 Der Vorleser 8 7
7 Das Tagebuch der Anne Frank 10 5
8 The Wrestler 8 6,5
9 Gran Torino 8 6,5
Titel
1 Little Miss Sunshine 9 8
2 Ganz oder gar nicht 9 7,5
3 Willkommen bei den Sch’tis 10 7
4 Radio Rock Revolution 10 7
5 Brügge sehen ... und sterben? 8 7
6 Loriot – Pappa Ante Portas 8,5 6,5
7 Sunshine Cleaning 8 6,5
8 Burn After Reading 8 6,5
9 Hangover 7 6,5
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertung
Technikwertung
6 Slumdog Millionär 8,5 7,5
7 The Fountain 8 7,5
8 Casablanca 9 6,5
9 Australia 7 6,5
Bilder: 20th Century Fox Home, Auerbach Verlag, Disney Home, Edel Music, Kinowelt Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures Home, Universum, Warner Home Video
228 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
* Tests in BlU-rAy TEST 1/2010, nachbestellbar unter www.filmkaufen.de/bluraytest

Horror
Platz
Titel
1 Shaun Of The Dead 9 8,5
2 Zombieland 8,5 8
3 Sleepy Hollow 8 7
4 Zimmer 1408 7 8
5 Drag Me To Hell 8 7
6 American Werewolf In London 9 5,5
7 Scream 7,5 6
8 Orphan 7 6
9 Paranormal Activity 7,5 4,5
AnimationPlatz Titel
1 Wall-E 10 8
2 Oben 8,5 9,5
3 Coraline 9 8,5
4 Nightmare Before Christmas 10 7,5
5 Toy Story 9 8
6 Despereaux – Der kleine Mäuseheld 8,5 7,5
7 Kung Fu Panda 7 9
8 Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los 6,5 8,5
9 Schneewittchen und die sieben Zwerge 8 7
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertung
Technikwertung
Filmwertunwertung
Technik-
Titel
1 Unsere Erde 8,5 8
2 Yellowstone 8,5 7,5
DokuPlatz
3 Vulkane in der Tiefsee 8,5 7,5
4 Sharkwater 8 8
5 Die Reise der Pinguine 8 7
6 IMAX: Hurrikan über Louisiana 8 7
7 Wildes Russland 8,5 6
8 Die Reise des Schmetterlings 8 6,5
9 Home 8 6
Filmwertunwertung
Technik-
Titel
1 Queen – Rock Montreal & Live Aid 10 7
2 John Mayer – Where The Light Is 9 8
Blue Man Group –
MusikPlatz
3 8,5 8,5
How To Be A Megastar Live!
The Who – Live At The Isle Of Wight
4
Festival 1970
10 6
5 Rolling Stones – The Biggest Bang 8 8
6 Die Toten Hosen – Machmalauter 9 7
7 Jeff Beck – Performing This Week 8 7,5
8 Woodstock – 3 Days Of Peace And Musik 8 6
9 Pat Metheny Group – The Way Up (Live) 6 7,5
Testsystem: Der Info- und Bewertungskasten
Im ersten Teil des Kastens finden Sie die wichtigsten
Daten zur beschriebenen Blu-ray Disc
(BD) übersichtlich geordnet aufgelistet. Dazu
zählen u. a. Originaltitel, Produktionsjahr und
-land, Laufzeit, Altersbeschränkung, Regisseur
sowie die Hauptdarsteller. Anhand des Starttermins
können Sie erkennen, wie lange die Blu-ray
bereits auf dem Markt ist.
Bei den Videocodecs haben sich zwei Standardformate
gegenüber dem veralteten DVD-
Codec MPEG-2 durchgesetzt: zum einen Microsofts
VC-1-Codec, der durch Effizienz bei der
Komprimierung punktet, und zum anderen die
Codec-Gruppe MPEG-4 AVC. Diese zeichnet sich
u. a. durch akkurat abgegrenzte Farbinformationen
aus. Das angegebene Bildseitenverhältnis
stimmt im Optimalfall mit dem Ihres Fernsehers
überein (standardmäßig 1.85 : 1), ansonsten erscheinen
auf dem Bildschirm schwarze Balken an
den Rändern. Differenzierter sieht es im Audiobereich
aus, in dem es neben den Standardcodecs
DTS und Dolby Digital auch noch hochauflösende
Varianten wie Dolby Digital Plus und DTS-HD HR
sowie die verlustfrei komprimierten Formate Dolby
True HD und DTS-HD MA gibt. PCM-Tonspuren
kommen dem analogen Original sehr nahe und
sind fast völlig unkomprimiert. Je weniger Informationen
hier fehlen, desto interessanter wird
der Höreindruck bei hoher Lautstärke.
Teil zwei des Kastens hält die Bewertung bereit,
aufgegliedert in Film und Technik. Unter dem
Punkt „Film“ wird die inhaltliche Qualität bewertet,
also die Handlung, die Atmosphäre samt
Ausstattung und audiovisuellem Stil, die Regie
sowie die darstellerischen Leistungen. Mitunter
berücksichtigen wir an dieser Stelle auch die
Spezialeffekte, sofern welche vorhanden sind.
Die Technikbewertung setzt sich aus den Teilbereichen
Bild, Ton und Bonus zusammen. Das
Bild ist der wohl größte Vorteil einer Blu-ray
gegenüber der DVD. Wir analysieren absolute
Werte wie den Schwarzwert, relative Werte
wie den Kontrast und vergleichen die Schärfe
der Details mit Referenzmaterial. Die
Farbdarstellung sollte im Optimalfall
eine kräftige Natürlichkeit ausstrahlen
und ein einigermaßen ausgeglichenes
Spektrum vorweisen. Störungen (wie
z. B. Bildrauschen) werden generell negativ
bewertet. In der Theorie gehen
wir also von einem makellosen Bild
aus und ziehen für jeden festgestellten
Mangel Punkte ab.
Ein guter Ton ist das A und O eines jeden
Films. Ist Ihr heimisches Soundsystem
neutral eingestellt, hören Sie genau
das, was auch der Soundeditor beim
Abmischen in seinem Tonstudio hörte.
Wird ein klanglicher Raum abgebildet?
Ist die Lautstärke dynamisch genug
geregelt oder gar überdynamisch? Wie
wurden die Synchronstimmen ins Verhältnis
zur Musik und zu den Effekten
gesetzt? Für unsere Tests beziehen
wir uns auf die deutsche Tonspur, ziehen jedoch
auch stets das Original zum Vergleich heran.
Beim Bonus spielt neben dem Umfang und der
inhaltlichen Qualität zudem die Präsentation,
also die Menügestaltung, die Lokalisierung oder
ebenso die Aufmachung der Verpackung, eine
ausschlaggebende Rolle. Außerdem schauen wir,
inwiefern es HD-exklusive Boni wie Bild-in-Bild-
Inhalte, hochauflösende Featurettes und Online-
Erweiterungen oder interaktive Anwendungen
gibt bzw. ob sie auch sinnvoll eingesetzt werden.
Originaltitel: The Dark Knight
Land/Jahr: US 2008
Vertrieb: Warner Home
Bildformate: VC-1, 2.40 : 1/1.8 : 1
Tonformat: DD 5.1 , Dolby True HD 5.1 (engl.)
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Heath Ledger, Christian Bale
Laufzeit: 153 min
FSK: ab 16 Jahren
Starttermin: 17. Dezember 2008
Film 10/10
Empfehlenswert, weil: Christopher Nolans „The Dark Knight“ ein absolut
perfekter Thriller mit philosophischem Hintergrund, Action und
einem außergewöhnlichen Heath Ledger als Hauptakteur ist.
Technik 8/10
Bildqualität 9,5/10
Tonqualität 8,5/10
Bonusmaterial 6/10
Blu-ray-Tests 229

HDTV-Fachhändler
Ihr Fachhändler erklärt Ihnen alles zum Thema Audio, Video und Heimkino
Hier sind sie gut beraten!
PLZ 0
Kleiner Aufwand – große
Wirkung!
Erreichen Sie mit einem Eintrag Ihre
Kunden.
Leipzig
Heimkino Klohs
Engertstr. 8 HH
04177 Leipzig
Telefon: (0341) 9405077
Fax: (0341) 9405017
UNI-HIFI Vertriebs GmbH
Goldschmidtstr. 14
04103 Leipzig
Telefon: (0341) 9605050
Fax (0341) 9605060
E-Mail: uni-hifi.leipzig@t-online.de
PLZ 1
Berlin
Megascreen HDTV
Ritterfelddamm 169
14089 Berlin
Telefon: (030) 36433030
Fax (030) 36433050
E-Mail: megascreenhome@aol.com
PLZ 2
Delingsdorf
Happy Cinema
Wiesengrund 1
22941 Delingsdorf
Telefon: (04532) 2679293
URL: www.happycinema.de
Oldenburg
Telepoint
Posthalterweg 2c
26129 Oldenburg
Telefon: (0441) 970990
Fax (0441) 97099101
E-Mail: telepoint.oldenburg@telepoint.de
Leer
Telepoint
Nüttermoorer Str. 2
26789 Leer
Telefon: (0491) 925660
Fax: (0491) 9256668
E-Mail: telepoint.leer@telepoint.de
PLZ 3
Hannover
Art & Voice Medien GmbH
Heimkinosysteme
Davenstedter Str./Bauweg 5
30453 Hannover
Telefon: (0511) 441046
Fax: (0511) 441018
PLZ 4
Dormagen
die nadel – HiFi-Zubehör OHG
Kielerstr. 18
41540 Dormagen
Telefon: (02133) 210433
Fax: (02133) 210435
URL: www.dienadel.de
E-Mail: info@dienadel.de
BesTeLLFOrmuLAr
Ja, ich möchte das Magazin HD+TV in meinem Geschäft verkaufen. Meine Adresse wird ab der nächstmöglichen
Ausgabe im Fachhandelsverzeichnis geführt. Bitte liefern Sie mir ab der nächstmöglichen Ausgabe
_______ Exemplare der HD+TV (Verkaufspreis 4,99 Euro).
Mindestbestellmenge 5 Exemplare. Bei Ausgaben mit CD/DVD bitte den eventuell erhöhten Heftpreis beachten.
Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund der hohen Rabatte kein Remissionsrecht bieten können.
Es gelten folgende Sonderkonditionen:
Kein Risiko: Sie können die Belieferung jederzeit kündigen.*
Menge/Preis (inkl. Porto/Versand) 5 Hefte 17,40 Euro (25 % Rabatt) je Ausgabe
10 Hefte 32,48 Euro (30% Rabatt) je Ausgabe
15 Hefte 45,35 Euro (35% Rabatt) je Ausgabe
Alle angegebenen Preise sind Nettopreise.
Formular ausschneiden,
ausfüllen und einsenden an:
Auerbach Verlag
und Infodienste GmbH
Lauchstädter Str. 20
04229 Leipzig
oder schnell per Fax
(03 41) 1 49 55-11
Ihre Rechnungsanschrift:
Bezahlung:
Firma
per Lastschrift
halbjährlich (2,5 % Rabatt)
per Rechnung
jährlich (5 % Rabatt)
Name/Abteilung
Straße/Hausnummer
PLZ/Ort/Land
BLZ/Geldinstitut
Kontonummer
Kontoinhaber
Telefon/Fax/E-Mail-Adresse
Datum/Ihre Unterschrift
Ort, Datum
unterschrift
* Das Fachhändlerabo verlängert sich automatisch, wenn nicht per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.
230 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

02
11
emsdetten
Beamershop24.net
Gutenbergstr. 2
48282 Emsdetten
Telefon: (02572) 9239120
Fax: (02572) 9239112
URL: www.beamershop24.net
E-Mail: info@beamershop24.net
essen
Borowski GmbH
Antennen- und Elektrotechnik
Weidkamp 178
45356 Essen
Telefon: (0201) 1852780
Fax: (0201) 18527849
URL: www.borowski.de
E-Mail: info@borowski.de
Gelsenkirchen
Hitseller.de GmbH
Hochkampstr. 68 D
45881 Gelsenkirchen
Telefon: (0209) 15780929
Fax: (0209) 15780939
URL: www.hitseller.de
E-Mail: info@hitseller.de
Herne
Heimkino Aktuell
Hülsstr. 9
44625 Herne
Telefon: (02325) 940049
Fax: (02325) 940053
URL: www.HDTVision.de
E-Mail: info@heimkinoaktuell.de
PLZ 5
Köln
Euphonia GmbH
An Groß St. Martin 5
50667 Köln
Telefon: (0221) 9257020
PLZ 6
Offenbach
Hifi im Hinterhof GmbH
Geleitstr. 50
63067 Offenbach
Telefon: (069) 888609
PLZ 7
Gemmrigheim
Scottys – Beamer
Hauptstr. 49
74376 Gemmrigheim
Telefon: (07143) 841401
Fax: (07143) 841400
E-Mail: info@scottys-beamer.de
PLZ 8
münchen
HiFi Concept
Wörthstr. 45
81667 München
Telefon: (089) 4470774
Fax: (089) 4487718
URL: www.hificoncept.de
E-Mail: info@hifi-concept.com
PLZ 9
siegenburg
HiFi Liebl
Anzenbichelstr. 66
93354 Siegenburg
Telefon: (09444) 981782
Fax: (09444) 975845
URL: www.hifi-liebl.de
E-Mail: info@hifi-liebl.de
Jetzt 5 Hefte der HD+TV zum Verkauf
in Ihrem Geschäft sichern und
sie erhalten den eintrag in unser
Fachhandelsverzeichnis
GrATIs dazu!
Werben sie ab nur 17,40 euro* im monat
Ihre Beraterin:
Claudia Fritzsch
Telefon:
EU-ÖKOLABEL
Auf diese Hinweise
müssen Sie beim
Fernsehkauf achten
ANDROID-TV
Erster Internetfernseher
mit Google-Software
3D-BEAMER
Sony VPL-VW90ES gegen
JVC DLA-X7
KOMBIPLAYER
Blu-ray-Rekorder für
Fernsehen und Film
SONY KDL-52HX905
LED-LCD mit Local Dimming,
3D-Technik und 400 Hertz
HD-AUFNAHME
Sony-Camcorder oder
Canon-Spiegelreflex?
TOSHIBA 46WL768
Test und Farboptimierung
Italien, Spanien, Slowenien: 6,75 Griechenland: 7,60 Slowakei: 8,00
NR. 2 MÄRZ/APRIL 20 1 www.hdplustv.de Deutschland: 4, 9 Öste reich: 5,75 Schweiz: SFR 10, 0 BeNeLux: 5,90
LOEWE ART LED
A leskönner für HbbTV,
Internet und Fernsehen
NEUES INHALTE WISSEN KAUFBERATUNG 5 JAHRE TV-TESTS
CES-NEUHEITEN 20 1 | TOSHIBA 46WL768 | SONY KDL-52HX905 | LOEWE ART LED | LG 47LEX8 | PHILIPS ECONOVA | JVC DLA-X7 | SONY VPL-VW90ES
(03 41) 149 55 - 207
*Preise sind Nettopreise.
Vernetzt, multimedial und 3D
Samsung macht TVs rahmenlos
PHILIPS ECONOVA
A+ Stromsparweltmeister
SMART
TVs
LG 47LEX8
Was bringt Nano-Fu l-LED?
001_HD20 102_Titelv5_SK.in d 1 27.01.11 11:59
Anzeige
Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.
Wir machen die
scharfen Preise
diese und mehr als 1 550 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei
Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22
ab 23.3.11
Unsere große
Blu-ray-Auswahl
schon ab 11,99 EUR
Fachhändlerverzeichnis 231

Bewertung Bild und Ton
In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audio- und Videoelektronik im Vordergrund.
Auf dieser Seite erläutern wir Ihnen die technischen Hintergründe unserer Infografiken.
Bildkontrast
In unserer aktuellen Bewertung geben wir für alle Wiedergabegeräte
den minimalen und maximalen Bildkontrast
an. Unsere Messungen unterscheiden sich deutlich
von den Angaben der Hersteller, die ihre Werte meist
nicht bei korrekter Farbdarstellung oder Gammakurve
ermitteln. Wir messen immer den nativen Kontrast (auch
In-Bild-Kontrast). Bei dieser Messung werden Schwarzund
Weißfelder gleichzeitig dargestellt. Der maximale
Bildkontrast wird häufig nur bei dunklen Bildern mit vielen
Schwarzanteilen erreicht. Ein hoher Maximalkontrast
(> 4 000 : 1) ist ein Indiz für eine sehr gute Schwarzdarstellung,
die besonders für Kinofilme von Bedeutung ist.
Ein niedriger Minimalkontrast weist auf Schwächen bei
der Schwarzdarstellung oder eine eingeschränkte Bildhelligkeit
hin.
Kontrast (nativ) Min: 400 : 1, Max: 6 000 : 1
Kontrasteindruck
Der subjektive Kontrasteindruck hängt, anders als eine
Messung in dunkler Umgebung, nicht nur von einem
möglichst hohen Kontrastwert ab, sondern maßgeblich
von der Raumhelligkeit. Ist diese hoch, bestimmt
die Leuchtkraft des Fernsehers, wie plastisch die Bilder
wirken. Auch die Konstruktionsart der Frontscheibe des
Displays spielt hier eine große Rolle. Erreicht ein Fernseher
einen niedrigen Minimalkontrast und zeigt bei Tageslicht
Schwächen, so ist dies ein klares Indiz, dass die
Bildhelligkeit begrenzt ist. Zeigt unsere Bildkontrastangabe
im Heimkinofeld Schwächen, so ist die Schwarzdarstellung
des Displays nur befriedigend; dunkle Bildbereiche
schimmern bläulich oder wirken aufgehellt.
Zudem versorgen wir Sie mit den nötigen Fakten zur
verbauten Kontrastfilterscheibe, damit Sie Spiegelungen
und Kontrastdarstellung in heller Umgebung besser einschätzen
können.
Verzerrungsproduktverhältnis
Es entsteht bei der Anregung des Übertragungssystems
mit einer Grundfrequenz von f 1 kHz. Dabei
ergeben sich in der Audioelektronik Verzerrungen im
geradzahligen oder ungeradzahligen Verhältnis, bezeichnet
als harmonische (f2, f4, usw.) bzw. unharmonische
Verzerrungen ( f3, f5 usw.). Ein „warmer“
oder „kühler“ Klangeindruck ist die Folge.
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
0,9970 1 kHz
1,99401 kHz
2,99113 kHz
3,98818 kHz
4,98522 kHz
7f 8f 9f
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f
5,98204 kHz
6,97931 kHz
7,97636 kHz
8,97340 kHz
9,97044 kHz
Gammakurve
Die Gammakurve beschreibt die Tonwertverteilung hinsichtlich
Schatten, Mitteltönen und Lichtern. Vordefinierte
Gammakurven sollen eine einheitliche Darstellung
des Bildes sicherstellen, bei HDTV wird diese mit 2,2
beschrieben. Das Verhältnis ist exponential und die gemessene
Kurve sollte nicht von der gestrichelten Vorgabelinie
im Diagramm abweichen. Ist dies der Fall, bleicht
das Bild entweder aus (kleinerer Wert) oder Details in
dunklen Bereichen sind schlechter erkennbar (größerer
Wert). Abhängig vom Eingangssignal und der Raumbeleuchtung
sind Werte zwischen 2,2 und 2,5 ideal.
Farbtemperatur
Um neutrale Weiß-, Grau- oder Schwarzflächen nach D65-
Norm darzustellen, sollten sich alle drei Grundfarben der
mittleren Linie annähern. Im linken Bereich erkennen Sie
die Farbtemperatur von dunklen Bildbereichen (schwarz bis
grau), rechts von hellen (grau bis weiß). Liegt z. B. die blaue
Linie oberhalb der Vorgabe, wirkt das Bild bläulich, liegen
die blaue und rote Linie über der grünen, erscheint das Bild
violett eingefärbt. Unabhängig von unserer Farbtemperaturangabe
erkennen Sie bei dieser Messung Schwankungen,
d. h. ob ein Display in dunklen und hellen Bildbereichen unterschiedliche
Farbtemperaturen aufweist.
Farbraum
Damit die Farbdarstellung am Ende genauso ausfällt, wie
der Produzent seine Bilder gestaltete, muss der vorgegebene
Farbraum eingehalten werden. Für HDTV- und Bluray-Bilder
gilt der allgemeine Standard ITU-R BT.709, in
unseren Tests anschaulich dargestellt durch ein Farbdreieck.
Liegen die Messpunkte exakt auf den vorgegebenen
Punkten, gelingt die Farbabbildung neutral. Liegen Punkte
außerhalb des Dreiecks, erscheinen Farben übersättigt, liegen
sie innerhalb des Dreiecks, erscheinen sie „ausgewaschen“.
Eine korrekte Farbdarstellung wird weiterhin nur
gewährleistet, wenn die Helligkeit der Farben exakt abgestimmt
ist. Dies ist in
unserer zweidimensionalen
Darstellung nicht
direkt zu erkennen, wir
weisen deshalb im Testbericht
auf eventuelle
Fehler hin.
Das Testlabor des Auerbach Verlages
Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien
nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anforderungen
nach AQAP 110 und 150. Neben ausführlichen Vergleichstests wird
jedes Gerät mit umfangreichen Messungen auf Herz und Nieren geprüft.
Für Satelliten- und Fernsehsignale kommt der SFU von Rohde &
Schwarz zum Einsatz. Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C
sowie DVB-H ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4
und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der UPV. Mit ihm messen
die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren, Leistungen
und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie AV-Receiver und
DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom Videomessgerät VSA.
Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop, Oszilloskop und Steuereinheit
in einem. HDMI-Analysen führen wir mit Messgeräten der Firmen
Astro und Audio Precision durch. Bild- wie auch Tondaten können so
verlustfrei analysiert werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt
das Testlabor auf das zertifizierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica
Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte und
Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und Projektoren.
Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm kalibriert und erst
nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur gemessen. Somit stellen
die Tester sicher, dass jeder Fernseher oder Projektor vor den Messungen
die gleichen Voraussetzungen erfüllt und den Videonormen
entspricht. Camcorder testen wir mittels „Imatest“-Software und
zertifizierter Testcharts unter genormten Lichtbedingungen. Die
verständliche Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns oberste
Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick für das
Wesentliche.
Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages Hochsensibles Messsystem mit „SatLive“-Software VSA-Videoanalyzer von Rohde & Schwarz Lichtmessgerät CS-200 von Konica Minolta
232 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Farbabbildung
Unser Messverfahren bestimmt sämtliche Farbwerte innerhalb
eines dreidimensionalen Farbsystems, neben der
Tönung messen wir ebenfalls die Luminanz aller Primärund
Sekundärfarben. Als Vorlage dienen die standardisierten
Vorgaben der internationalen Fernmeldeunion
(ITU), entsprechend der TV-Normen (HDTV, PAL, NTSC
usw.). Darüber hinaus bewerten wir die Graustufenabbildung
basierend auf der genormten Farbtemperatur
von 6504 Kelvin. Statt der oftmals ermittelten Zehnstufenskala
messen wir mit einer Präzision von bis zu 256
Graustufen – dies entspricht der Genauigkeit des Quellmaterials.
Ergänzend messen wir die Farb- und Graustufenwerte
bei einer Blickwinkelabweichung von 30 Grad.
SD-Bildverarbeitung
Die Aufbereitung von niedrig aufgelösten Halbbildsignalen
stellt jeden Flachbildfernseher vor besondere Herausforderungen,
denn die fehlenden Bildpunkte müssen
künstlich erzeugt werden. Eine saubere Skalierung
zeichnet sich durch eine hohe Bildschärfe ohne Doppelkonturen
sowie durch klar umrissene Farbkonturen aus.
Die Vollbildkonvertierung erfolgt bei Video- und Filmmaterial
unterschiedlich, weshalb wir die Bewertung
getrennt vornehmen und auf die jeweiligen Schwächen
hinweisen. Komplexe Bildaufbereitungstechnologien
wie eine Kantenglättung bei diagonalen Linienverläufen
oder effektive Rauschminderer wirken sich positiv auf
die Bewertung aus.
Bildschärfe
Wir bewerten nicht nur die statische Bildschärfe, sondern
analysieren auch die Detailabbildung in Bewegungsphasen.
Die Bewegtbildschärfe ist bei LCD-Fernsehern
meist an eine Bildverarbeitung gekoppelt, die
mittels neu generierter Zwischenbilder in den Signalfluss
eingreift. Unser Testverfahren erlaubt die Analyse von
Artefakten, Unschärfen und farbigen Nachziehern. Die
resultierende Bildschärfe ist immer die Kombination aus
Leistungsfähigkeit des verbauten Panels und der nachfolgenden
Bildverarbeitung. Greifen unterschiedliche
Hersteller auf das gleiche Panel, aber unterschiedliche
Bildverarbeitungen zurück, kann die Beurteilung der
Bildschärfe ebenso differenziert ausfallen.
Sichttest
Entgegen der Namensgebung nehmen wir auch beim
Sichttest Messungen vor. Unsere Redakteure überprüfen
im Praxistest die Ausleuchtung der Display-Fläche und
bewerten Bildfehler wie Pixelrauschen, False-Contour-
Effekte, Farbblitzer oder stark reflektierende Kontrastfilterscheiben.
Der Sichttest dient zudem der Kontrolle
aller gemessenen Farb- und Kontrastwerte und deren
Einfluss auf die Bildqualität unter verschiedenen Lichtbedingungen.
Somit stellen wir sicher, dass Sie unter
Heimkinobedingungen und bei Tageslicht die bestmögliche
Bildqualität erleben. Die Blickwinkelabhängigkeit
wird ebenfalls auf die Probe gestellt und Messdaten mit
realen Eindrücken verglichen.
Bildkontrast
Die Messung des Bildkontrasts findet nicht nur durch
vollflächige Schwarz-Weiß-Flächen oder Schachbrettmuster
statt. Illusorische Maximalkontraste fließen bei uns
nicht in die Bewertung ein, alle Displays müssen die maximalen
Bildkontraste unter realistischen Bedingungen
liefern. Hierbei messen wir Schwarz- und Weißflächen
immer zeitgleich in einem Bild. Durch eine stufenlose
Variation der Größe der Schwarz-Weiß-Flächen können
wir die Helligkeitswerte unter praxisnahen Bedingungen
ermitteln. Zusätzlich zur frontalen Sitzposition weisen
wir auf Kontrastverluste bei einer seitlichen Betrachtung
hin. Zudem analysieren wir die Kontrastfilterscheibe auf
Reflexionen und Aufhellung.
Klangqualität
Zusätzlich zur Messung der Bildqualität unterziehen
wir alle Flachbildfernseher einer Messung im akustisch
optimierten Audiotestraum. Wir unterscheiden dabei
zwischen Diffus- und Direktschall. Der ermittelte Frequenzgang
gibt Aufschluss über die Bandbreite der verbauten
Lautsprecher und ob der Hersteller durch Voreinstellungen
lediglich einen voluminösen Klang vorgaukelt.
Neben der Überprüfung der Voreinstellungen kalibrieren
wir die Fernseher auf eine neutrale Wiedergabe und untersuchen
die Lautsprecher auf Verzerrungen und Gehäuseresonanzen
bei hohen Lautstärken. Verfügen Fernseher
über eine automatische Lautstärkeanpassung, fließt deren
Qualität ebenfalls in die Bewertung ein.
Bildschärfe, Bildkontrast, Tonwertverteilung und Farbabbildung
sind das Fundament der Bildqualität eines jeden
Fernsehers und gehen in unser Wertungssystem mit der
gleichen Gewichtung ein. Der Großteil der zu vergebenden
Punkte entfällt auf diese Faktoren, denn sie sind
meist nicht durch externe Quellen beeinflussbar.
Die Aufbereitung von niedrig aufgelösten SD-Signalen
und die gebotene Klangqualität der integrierten Lautsprecher
werden ebenso streng bewertet wie die restlichen
Faktoren, allerdings fließen sie mit einer geringeren
Gewichtung in die Gesamtwertung ein, da die Qualität
durch externe Mittel beeinflusst werden kann.
Testhintergründe 233

Einstellungshilfen für
Fernseher & Projektoren
Philips 42PFL6805
Kontrast 100
Helligkeit 48
Farbe 50
Schärfe 2
Rauschunterdrückung
Farbweiß
Aus
Pixel Precise HD
HD Natural
Motion
Aus
100 Hz Clear LCD Ein
Super Resolution Aus
Farboptimierung
Warm oder Personalisiert
(127, 99, 80)
Aus oder Minimum
Optimale Leistung
Aus
Aus
Gamma 0
Weitere
Einstellungen
Aus
Lichtsensor
je nach Wunsch
Philips 58PFL9955H
Kontrast 60–100
Helligkeit 48
Farbe 48
Schärfe 2
Rauschunterdrückung
Aus
Farbweiß
Warm oder Personalisiert
(127, 108, 85)
Perfect Pixel HD
Perfect Natural
Motion
Aus
400 Hz Clear LCD Ein
Optimale Auflösung
Dynamic Contrast
Dynamische Hintergrundbeleuchtung
MPEG-Artefaktunt.
Farboptimierung
Aus
Aus oder Minimum
Optimales Bild
Aus
Aus
Gamma 0 (alternativ +1)
Weitere
Einstellungen
Aus
Lichtsensor
je nach Wunsch
LG 47LEX8
Perfect Contrast
Dynamische Hintergrundbeleuchtung
MPEG-Artefaktunt.
Hintergrundbeleuchtung
100
Kontrast 90
Helligkeit 50
H. Schärfe 60
V. Schärfe 60
Farbe 52
Tint 0
Experteneinstellungen
Dynamischer
Kontrast
Aus
Rauschunterdrückung
Aus
Schwarzwert Tief
Echtes Kino
Farbskala
Konturverstärkung
Farbtemperatur
True Motion
Ein
Standard
Tief
Warm
Benutzer
Judder 0, Blur 8
234 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

LG 15EL9500
Hintergrundbeleuchtung
100
Kontrast 100
Helligkeit 50
H./V. Schärfe 60/60
Farbe 50
Tint 0
Dynamischer
Kontrast
Aus
Rauschunterdrückung Aus
Gamma
Mittel
Schwarzwert Tief
Echtes Kino
Ein
Tru Motion 100 Hz Hoch
Farbstandard HD
Farbskala
Standard
Konturverstärkung Tief
xvYCC
Automatisch
Expertenmuster Aus
Farbfilter
Aus
Farbtemperatur Warm
Kontrast R/G/B 0/–5/–11
Helligkeit R/G/B 0/–9/0
Farbmanagement alles 0
Toshiba 46WL768
Bildmodus Hollywood 1
Panelhelligkeit
Kontrast 100
Helligkeit 0
je nach Wunsch
Farbe 0 (+5 bei 3D)
Farbton 0
Schärfe 10
Colour Master
Ein
Rot 0/0/0
Grün +15/0/0
Blau –15/0/0
Gelb –1/–3/0
Magenta –2/–10/0
Cyan +2/0/0
Farbtemperatur 3
Dynamische Hintergrundbeleuchtung
Ein
Schwarz-/Weiß-
Level
0
Gammaeinstellung –10 (–5 bei 3D)
Rauschunterdrückung
Aus
Sony KDL-52HX905
Bildmodus
Hintergrundlicht
Kontrast 90
Helligkeit 48
Farbe 50
Farbton 0
Anwender
je nach Umgebungslicht
Farbtemperatur Warm 2
Bildschärfe 20
Dynamische
Rauschunterdrückung
MPEG-Rauschunterdrückung
Motionflow
Aus
Aus
Standard oder Klar
Filmmodus Autom. 1
Schwarzkorrektur
Verb. Kontrastanhebung
Gamma 0
Dyn. LED-Steuerung
Automatischer
Lichtbegrenzer
Aus
Aus
Standard
Aus
Resolution+ 3
Weißbetonung
Aus
Active Vision M200
Pro
Ein
Farbbrillanz
Aus
Bose Videowave
Helligkeit 27
Kontrast 65
Farbe 55
Farbton 50
Bildschärfe 2
Hintergrundb.
überw.
10
Farbtemperatur 1
Gamma 0
Gain R/G/B/ 100/100/70
Filmstabilisierung
10P Weißabgleich
Rot
Grün
Blau
Standard
10/20/30/40/50/60/70/80/90/100
0/–5/–5/–5/–5/ 0/ 0/ 0/ 0/ 0
10/20/30/40/50/60/70/ 80/ 90/100
0/ 0/ 0/ 0/ 0/–5/ 0/–15/–20/–20
10/ 20/ 30/40/50/ 60/70/ 80/ 90/ 100
–15/–10/–10/–5/–5/–15/–5/–35/–35/–40
Weißabgleich
Konturverbesserung
Randverbesserung
Öko-Einstellungen
Energie sparen
Lichtsensor
alle Werte 0 (alternativ
Rot Gain –6, Grün Gain
–7, Rot Bias –1)
Niedrig
Niedrig
je nach Wunsch
je nach Wunsch
Einstellungshilfen 235

Sharp LC-46LE925E
AV-Modus
Film
OPC
je nach Wunsch
Hintergr.-Bel. je nach Wunsch
Kontrast 31
Helligkeit 0
Farbe 0 – 5
Farbton 0
Schärfe + 2
Farbeinst. – Farbton alles 0
Farbeinst. –
Farbsättigung
alles 0
Farbeinst. – Farbwert 0
Farbtemperatur Tief, alles 0
Scanning Backlight 200 Hoch oder Scan
Quad Pixel Plus Aus
Gamma-Anpassung 0
Film-Modus
Aus oder fortgeschritten
Niedrig
Aktiver Kontrast Aus
Rauschunterdrückung Aus
Schwarz/Weiß Aus
OPC-Bereich je nach Wunsch
Metz Primus 55 FHDTV 200 twin R
Helligkeit 50
Kontrast 80
Energieschema
Farbstärke 50
Farbeindruck
Bildschärfe 3–4
Rauschreduktion
Zoom/Panorama
Bildverbesserung
Bewegungskorrektur
Dyn. Kontrast
Dyn. Bildschärfe 0
Bildqualität,
bildinhaltsabhängig
Warm (D65)
Aus oder Leicht
je nach Wunsch
Aus
Video (stark), Film (Aus)
Aus
Loewe Art 46 LED 200 DR+
Kontrast
0–18 (je nach Raumhelligkeit)
Farbintensität 10
Farbtemperatur Soft
Helligkeit 10
Schärfe 2
Digitale Rauschreduktion
(DNC)
Aus
Filmglättung Video Ein, Film Aus
Bildformat
16 : 9 PC (HD)
VBD+
Ein
Auto-Dimmung-Raum je nach Wunsch
Image Active Aus
Bang & Olufsen Beovision 10-40“
Farbe –3
Farbe
Gain R/G/B 255/223/200
Offset R/G/B 30/43/50
B/W Level Expander 000
Flesh Tone Correction 000
DCTI 001
Peaking 003
Panasonic TX-P50VT20E
Modus
Kontrast 35–55
THX oder True Cinema
Helligkeit 0
Farbe 30
Schärfe 4
Farbton
Warm
Colour-
Management
Aus
P-NR
Aus
Gamma
2.2 (helle Räume),
2.4 (dunkle Räume)
Set-up
Intelligent
Frame Creation
Erweiterte Schärfe
Eco-Modus
je nach Wunsch
Mittel
Ein
Samsung UE55C9090
Modus
Film
Hintergrundbeleuchtung je nach Wunsch
Kontrast 95
Helligkeit 45
Schärfe 20–30
Farbe 50
Farbton (G/R) G50/R50
Schwarzton
Aus
Optimalkontrast Aus
Schattendurchzeichnung 0
Gamma 0
Weißabgleich
G/B-Offset 24, B-Gain
20, weitere Werte 25
Hautton –5
Kantenglättung Aus
xvYCC
Aus
LED Motion Plus Kino
Farbtemperatur Warm 2
Digitaler Rauschfilter Aus (bei Artefakten Auto)
MPEG-Rauschfilter Aus
HDMI-Schwarzanp. Gering
Filmmodus Auto 1
200 Hz Motion Plus Benutzerdefiniert
Unschärfeminderung 8
Judder-Minderung Aus
Farbraum
Auto
236 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Sony VPL-VW90ES
Bildmodus Kino 1
Kontrast 90
Helligkeit 48
Farbe 50
Farbton 50
Schärfe 30
Farbtemperatur
Niedrig 1 oder
Benutzerdefiniert 2
Verstärkung R/G/B –10/0/–3
Vorspannung
R/G/B
0/0/–10
MPEG-Rauschunterdrückung
Aus
Gammakorrektur Aus
Kino Schwarz Plus
Adaptive Irisblende Auto 1
Lampenmodus
Hoch
Motionflow
Niedrig
Mitsubishi HC6800
Gamma-Modus Kino
Kontrast –5
Helligkeit 0
Farbtemperatur
Standard
(alternativ Variabel)
Kontrast R/G/B –8/3/0
Helligkeit R/G/B 2/0/2
Farbe –2
Tint 0
Schärfe 1
Sonderfunktionen
Auto-Iris
CTI 1
Eingangspegel
Installation
Lampenmodus
je nach Wunsch
Auto
Standard
JVC DLA-X3
Bildmodus
Kino
Kontrast 0
Helligkeit 0
Farbe 0
Farbton 0
Farbtemperatur 6500 K
Offset R/G/B 0/1/–5
Gamma
Normal
Optik Helligkeit je nach Wunsch
Schärfe 25
Detailaufwertung 25
Farbbereich
Standard
Clear Motion Drive
Aus
Epson EH-TW4400
Farbmodus
Kino 1, x.v.Color oder
Wohnzimmer
Helligkeit 0
Kontrast 0
Farbsättigung 0
Farbton 0
Schärfe
Erweitert
Dünne Linien verstärken 10
Dicke Linien verstärken 10
V-Linien verstärken 0
H-Linien verstärken 0
Super Resolution
2 (3 bei Schärfeeinstellung
von –3)
Farbtemperatur 6500 Kelvin
Hautton 3
Helligkeitsregelung Niedrig
Adaptive Iris-Blende Hohe Geschwindigkeit
Erweitert. Gamma 2,3
Offset RGB
2, –3, 2 (Kino 1), –24,
–6, 1 (Wohnzimmer)
Gain RGB
–9, 0, 2 (Kino 1), 13,
–12, –11 (Wohnzimmer)
Infocus SP8602
Helligkeit 36
Kontrast 56
Schärfe
Hoch
Farbtemperatur Wärmer
Overscan
Aus
Farbraum
Automatisch
Rauschreduzierung 0–50
Hautfarbenkorrektur 0
Film erkennen Aus
Motion Smoothing Aus
Gamma
Film
Farbskala
Automatisch
Verstärk. R/G/B 52/50/50
Offset R/G/B 48/50/50
LG CF3D
Kontrast 95
Helligkeit 45
H. Schärfe 60
V. Schärfe 60
Farbe 45–50
Tint 0
Rauschunterdrückung Aus
Schwarzwert Tief
Echtes Kino
Ein
Trumotion
Aus (Film), Ein (Video)
Farbtemperatur Warm
Weißabgleich Kalibrierung empfohlen
Farben
Alles 0 (Grün Farbton –25,
Magenta Farbton –5)
Runco Q-750i
Helligkeit 100
Kontrast 100
Farbe 100
Tint 100
Schärfe 100
Farbraum
Auto
Gamma 2,0 oder 2,2
Farbtemperatur 5500 K
Color Gamut Auto
SatCo
Aus
RGB-Einstellung Standardwerte
Einstellungshilfen 237

Auf einen Blick:
3D-TVs und -Projektoren
VON DENNIS SCHIRRMACHER
Hersteller/
Bilderzeugung
3D-Fernseher
Ansicht
Bildschirmdiagonalen/
Auflösung
3D-Sensor
integriert
3D-Brille
beiliegend
Konvertierung
2D zu 3D
Verfügbarkeit
Preis
LG LX9500
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
47, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja
ja,
zwei Stück
nein
erhältlich
55 Zoll: 3 699 Euro,
47 Zoll: 2 999 Euro
LG LEX8
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
47, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja
ja,
zwei Stück
nein
erhältlich
55 Zoll: 5 999 Euro,
47 Zoll: 4 999 Euro
LG LW950
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
47, 50, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
k. A. k. A. ja k. A. k. A.
LG LZ970
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
72 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine ja k. A. k. A.
LG LW770
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
47, 50, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine ja k. A. k. A.
LG LW650
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
42, 47, 55, 65 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein, nicht nötig
ja, vier Stück
(Polfilterbrillen)
ja k. A. k. A.
LG LX6500
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
42, 47 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine nein erhältlich
47 Zoll: 2 499 Euro,
42 Zoll: 2 099 Euro
LG LD950
LCD
47 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein, nicht nötig
ja, vier
(Polfilterbrillen)
nein erhältlich 47 Zoll: 1 999 Euro
LG PW350
Plasma
42, 50 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine ja k. A. k. A.
LG PX950
Plasma
50, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine nein erhältlich k. A.
LG PZ570
Plasma
50, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine ja k. A. k. A.
LG PZ950
Plasma
50, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine ja k. A. k. A.
Panasonic VT30
Plasma
55, 65 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja ja Mai 2011 k. A.
Panasonic GT30
Plasma
50, 55, 60, 65 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja April 2011 k. A.
Panasonic ST30
Plasma
Panasonic VT20E
Plasma
Panasonic GT20E
Plasma
Panasonic DT30
Edge-LED-LCD
Philips PFL9955H
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
Philips PFL9705K
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
42, 46, 50, 55, 60, 65,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
42, 46, 50, 65 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
42 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
32, 37 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
58 Zoll, 21 : 9-Format,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
42, 46 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja 2. Quartal 2011 k. A.
ja
ja,
zwei Stück
ja
(nur 42 und 46 Zoll)
erhältlich
ja nein ja erhältlich 42 Zoll: 1 599 Euro
ja nein ja 2. Quartal 2011 k. A.
ja
ja,
zwei Stück
nein erhältlich 58 Zoll: 4 199 Euro
nein nein nein erhältlich
65 Zoll: 4 999 Euro, 50 Zoll: 2 199 Euro,
46 Zoll: 2 099 Euro, 42 Zoll: 1 799 Euro
46 Zoll: 2 999 Euro,
42 Zoll: 2 599 Euro
Bilder: LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Toshiba
238 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Hersteller/
Bilderzeugung
3D-Fernseher
Ansicht
Bildschirmdiagonalen/
Auflösung
3D-Sensor
integriert
3D-Brille
beiliegend
Konvertierung
2D zu 3D
Verfügbarkeit
Preis
Philips PFL8605K
Edge-LED-LCD
40, 46, 52 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein nein nein erhältlich
52 Zoll: 2 899 Euro, 46 Zoll: 2 199 Euro,
40 Zoll: 1 899 Euro
Samsung C9090
Edge-LED-LCD
40, 46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja erhältlich
55 Zoll: 5 999 Euro, 46 Zoll: 4 999 Euro,
40 Zoll: 3 999 Euro
Samsung D8090
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
40, 46, 55, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja 2. Quartal 2011 k. A.
Samsung D7090
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
40, 46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja 2. Quartal 2011 k. A.
Samsung D6500
Edge-LED-LCD
32, 37, 40, 46, 55, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja 2. Quartal 2011 k. A.
Samsung C8790
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
40, 46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja erhältlich
55 Zoll: 3 799 Euro, 46 Zoll: 2 799 Euro,
40 Zoll: 2 299 Euro
Samsung C7700
Edge-LED-LCD
40, 46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja erhältlich
55 Zoll: 3 499 Euro, 46 Zoll: 2 399 Euro,
40 Zoll: 1 899 Euro
Samsung D8090
Plasma
51, 64 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja 2. Quartal 2011 k. A.
Samsung D7000
Plasma
51, 59 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja 2. Quartal 2011 k. A.
Samsung C7790
Plasma
50, 63 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja erhältlich
63 Zoll: 3 499 Euro,
50 Zoll: 1 999 Euro
Samsung C6970
Plasma
50 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja erhältlich 50 Zoll: 1 699 Euro
Sharp LE925E
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
46, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine ja erhältlich
60 Zoll: 4 999 Euro,
46 Zoll: 2 899 Euro
Sony HX925
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, zwei Stück ja Mitte 2011 k. A.
Sony HX905
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
46, 52 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein nein ja erhältlich
52 Zoll: 3 899 Euro,
46 Zoll: 2 899 Euro
Sony HX825
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
k. A. nein ja Mitte 2011
55 Zoll: 2 799 Euro,
46 Zoll: 2 199 Euro
Sony HX725
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
40, 46 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
k. A. nein ja Mitte 2011
46 Zoll: 1 899 Euro,
40 Zoll: 1 499 Euro
Sony NX725
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
40, 46, 55, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
k. A. nein ja Mai 2011
60 Zoll: 3 499 Euro, 55 Zoll: 2 499 Euro,
46 Zoll: 1 899 Euro, 40 Zoll: 1 399 Euro
Sony EX725
Edge-LED-LCD
32, 37, 40, 46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja nein ja März 2011 k. A.
Sony LX905
Edge-LED-LCD
40, 52, 60 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine ja erhältlich
60 Zoll: 4 999 Euro, 52 Zoll: 3 599 Euro,
40 Zoll: 2 499 Euro
Sony NX815
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein ja, eine ja erhältlich 55 Zoll: 3 499 Euro
Sony NX715
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
40, 46 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein ja, eine ja erhältlich
46 Zoll: 2 499 Euro,
40 Zoll: 1 999 Euro
Sony HX805
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)
40, 46 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein nein ja erhältlich
46 Zoll: 2 499 Euro,
40 Zoll: 2 199 Euro
Toshiba ZL1
Direct-LED-LCD mit Local Dimming
55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja k. A. ja 1. Quartal 2011 k. A.
Toshiba WL768
Edge-LED-LCD
40, 46, 55 Zoll,
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
ja ja, eine nein erhältlich
55 Zoll: 3 299 Euro, 46 Zoll: 2 299 Euro,
40 Zoll: 1 999 Euro
3D-Projektoren
LG CF3D
SXRD
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein, nicht nötig
ja, sechs
(Polfilterbrillen)
nein erhältlich 12 999 Euro
JVC DLA-X3/X7/X9
D-ILA
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel nein nein nein erhältlich
X3: 3 999 Euro, X7: 6 999 Euro,
X9: 9 999 Euro
Mitsubishi HC9000D
SXRD
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel
nein
bis April
zwei Stück
nein erhältlich 4 990 Euro
Samsung A8000
DLP
Sharp XV-Z1700
DLP
Sony VPL-VW90ES
SXRD
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel ja ja, eine ja Mitte 2011 k. A.
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel ja ja, zwei Stück nein Mai 2011 3 999 Euro
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel ja ja, zwei Stück ja erhältlich 6 490 Euro
Übersicht: 3D-TVs und 3D-Projektoren 239

HD-Kanäle via Satellit
In unserer Sat-Frequenzübersicht finden Sie alle wichtigen Daten zu den in HDTV
ausgestrahlten Programmen. Die Kanäle sind nach Satellit und Frequenz geordnet.
Sender Sprache Norm Codierung Frequenz Pol. SR FEC
Astra 19,2 Grad Ost
Das Erste HD deu MPEG-4/DVB-S2 – 11 362 horizontal 22000 2/3
ZDF HD deu MPEG-4/DVB-S2 – 11 362 horizontal 22000 2/3
Arte HD deu MPEG-4/DVB-S2 – 11 362 horizontal 22000 2/3
Eins Festival HD (Promo) deu MPEG-4/DVB-S – 12 422 horizontal 27500 3/4
RTL 2 HD deu MPEG-4/DVB-S – 10 832 horizontal 22000 5/6
Servus TV HD Österreich, Servus TV HD Deutschland deu MPEG-4/DVB-S2 – 11 303 horizontal 22000 2/3
RTL HD deu MPEG-4/DVB-S Nagravision 10 832 horizontal 22000 5/6
Vox HD deu MPEG-4/DVB-S Nagravision 10 832 horizontal 22000 5/6
Pro Sieben HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 462 horizontal 22000 2/3
Sat 1 HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 462 horizontal 22000 2/3
Kabel Eins HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 462 horizontal 22000 2/3
Sport 1 HD deu MPEG-4/DVB-S Nagravision 10 832 horizontal 22000 5/6
ORF HD, ORF 2 HD deu MPEG-4/DVB-S2 Cryptoworks 11 303 horizontal 22000 2/3
National Geo. HD deu MPEG-4/DVB-S Nagravision/NDS 11992 horizontal 27500 9/10
History HD deu MPEG-4/DVB-S Nagravision/NDS 11 992 horizontal 22000 2/3
Disney Cinemagic HD deu MPEG-4/DVB-S Nagravision/NDS 11 992 horizontal 22000 2/3
Sky Action HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 10 773 horizontal 27500 9/10
Sky Cinema Hits HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 10 773 horizontal 22000 2/3
Sky Cinema HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 11 914 horizontal 22000 2/3
Sky Sport HD 1 deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 11 914 horizontal 27500 9/10
Sky Sport HD 2 deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 11992 horizontal 27500 9/10
Eurosport HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 11 914 horizontal 27500 9/10
Discovery HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 11 914 horizontal 27500 9/10
Sky 3D deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 12382 horizontal 27500 9/10
ESPN America HD eng MPEG-4/DVB-S2 Nagravision/NDS 12382 horizontal 27500 9/10
TVP HD pol MPEG-4/DVB-S Videoguard 10 862 horizontal 22000 5/6
Orange Cinema HD, Orange Sport HD fra MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 11 171 horizontal 22000 2/3
Canal + Spain HD, Canal + Deportes HD, Canal + D Cine HD spa MPEG-4/DVB-S Nagravision 11 436 vertikal 22000 5/6
AXN HD, Canal + Comedia, Disney Cinemagic, Canal + Deportes HD spa MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 10 729 vertikal 22000 2/3
Mezzo Live HD, Calle 13, Disney Cinemagic HD, National Geo spa MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 10936 vertikal 22000 2/3
Fox Espana, Canal D Cine, Canal + Action, Eurosport 2, Cosmopolitan TV spa MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 10 818 vertikal 22000 2/3
MTV HD fra MPEG-4/DVB-S Mediaguard 11 778 vertikal 27500 3/4
TF 1 HD, France 2 HD, Canal + France HD, National Geo. France fra MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 522 vertikal 22000 5/6
M6 HD, 13ème Rue, Disney Cinemagic, Cinecinema Premiere, Arte HD fra MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 581 vertikal 22000 5/6
Eurosport HD, Ushuaria TV HD, Syfy France HD, Brava HD, Penthouse HD fra MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 670 vertikal 22000 2/3
Hot Bird 13 Grad Ost
BBC HD, TVP 1 HD, BBC Knowledge HD pol MPEG-4/DVB-S2 Conax 10 834 vertikal 27500 3/4
HBO HD pol MPEG-4/DVB-S2 Conax 10 911 vertikal 27500 3/4
MTV HD eng MPEG-4/DVB-S Mediaguard 11 075 vertikal 27500 3/4
TVP HD, N Film HD 2, Cinemax Central Europe HD pol MPEG-4/DVB-S2 Conax 11 258 vertikal 27500 2/3
National Geo. Wild HD, Eurosport 2 HD, N Film HD, Animal Planet HD pol MPEG-4/DVB-S2 Conax 11 258 vertikal 27500 2/3
Canal + Film, Canal + Sport, Eurosport, Filmbox, Nat Geo HD, TVP pol MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 11 278 vertikal 27500 2/3
Discovery HD, N Sport HD, TVN HD, TVN + 1 HD, MGM HD pol MPEG-4/DVB-S Conax 11449 horizontal 27500 3/4
National Geo. HD, Fox Italia HD, Fox Crime HD, Sky Calcio ita MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 758 horizontal 27500 2/3
Sky Calcio, Sky Prima Fila ita MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 843 vertikal 27500 2/3
Sky Sport HD, Sky Sport 2 HD, Sky Sport 3 HD, Sky Calcio ita MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 996 vertikal 27500 2/3
Novasport HD, Novacinema HD, National Geo. HD gre MPEG-4/DVB-S Irdeto 12 130 horizontal 27500 3/4
HBO, Polsat Sport, Discovery, Polsat HD, AXN HD, Cinemax HD, Fox Life pol MPEG-4/DVB-S Nagravision 12 265 vertikal 27500 3/4
Orange Sport, Orange Cinemax fra MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 12 577 horizontal 27500 2/3
Sky Cinema Hits, Sky Cinema Max, Sky Calio 1, Sky Prima Fila HD ita MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 341 vertikal 27500 2/3
Sky Cinema Classics, Sky Cinema + 1, Sky Cinema + 24, Sky Cinema Family ita MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 360 horizontal 27500 2/3
Sky Cinema Max + 1, Sky Cinema Mania, Sky Cinema Italia ita MPEG-4/DVB-S Videoguard 12 418 vertikal 27500 2/3
HD Suisse deu MPEG-4/DVB-S Viaccess 12 399 horizontal 27500 3/4
Türksat 42 Grad Ost
HD EN tur MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 054 horizontal 30000 5/6
Kanal D HD, Eurosport HD, HD Smart, Discovery HD, Star TV HD tur MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 932 horizontal 17 500 3/4
Sinema HD, Sinema 2 HD, BBC Int. HD tur MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 996 vertikal 27500 3/4
Türksat HD Test tur MPEG-4/DVB-S – 11 746 horizontal 27500 5/6
TRT HD tur MPEG-4/DVB-S – 11 042 vertikal 6400 3/4
Hellassat 39 Grad Ost
Film + HD, Eurosport HD, National Geo. HD, Hobby TV HD, Planeta HD eng MPEG-4/DVB-S2 Irdeto 11 012 vertikal 30000 3/4
TVR HD, Pro TV, Sport.ro, Discovery HD Showcase, HBO Romania rum MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 729 vertikal 30000 3/4
Astra 2 28,2 Grad Ost
BBC HD, BBC One HD eng MPEG-4/DVB-S – 10 847 vertikal 22000 5/6
ITV 1 HD eng MPEG-4/DVB-S – 10 832 horizontal 27500 5/6
ITV 1 HD, STV West, ITV Central West eng MPEG-4/DVB-S – 10 936 vertikal 27500 5/6
Sky Sports 2 HD, Sky Movies Screen 1, MTV HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 720 horizontal 29500 3/4
ITV 2 HD, ITV 3 HD, ITV 4 HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 758 horizontal 29500 3/4
Sky Sports 1 HD, Channel 4 HD, Living HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 798 horizontal 29500 3/4
E4UK HD, Sky Arts 2, Eurosport HD, FX UK eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 11 856 vertikal 29500 3/4
Sky Movies Family, Sky Movies Premium, FX UK, Sky Anytime HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 012 vertikal 29500 3/4
Nickelodeon HD, Comedy Central HD, National Geo. HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 090 vertikal 29500 3/4
Sky Movies Modern Greats, Sky Movies Drama, Sky Movies Sci-Fi &
Horror, Sky Movies Comedy
Sky Movies Action, Bio HD UK, Crime & Investigation
Network HD UK, History Ch. HD UK, Nat Geo Wild HD
eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 168 vertikal 29 500 3/4
eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 246 vertikal 29 500 3/4
240 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de
Frequenzen in MHz, Pol. = Polarisation, SR = Symbolrate, FEC = Fehlerkorrektur,* nur sporadisch aufgeschaltet

EU:5,60 ¤ CH:9,60 CHF
täglich aktuell
001_DF201103_Titel-schwarz_SK.indd 1 24.01.11 12:56
1.2011 x.2010 Februar/März Monat/Monat
41 Filme im Test
INCEPTION Seite 74
SALT TOY
STORY 3
AVATAR – BLU-RAY 3D
75 78 81
Universalfernbedienungen
im großen Vergleich ab S. 31
Blu-ray-Heimkino-Sets
von Bose und Teufel S. 38
Österreich: 4,80 €, Schweiz: sfr 7,90,
BeNeLux: 4,80 €, Italien: 5,60 €, Spanien: 5,60 €
Festplattenrekorder mit
zwei Empfangsteilen ab S. 42
Küren Sie die Produkte des
Jahres – über 300 Preise ab S. 11
Denon mit neuer Referenz bei
den Blu-ray-Playern ab S. 54
Videotext wird multimedial:
HbbTV holt Mediatheken und
News auf den Fernseher ab S. 88
001_DT201101_Titel_SK.indd 1 21.12.10 13:43
„
02
11
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK
„Wall Street:
Geld schläft nicht“
Deutschland: 4,50 € EU: 4,90 € Schweiz: 8,70 CHF • Ausgabe 2/11
Ben Affleck:
„The Town“
Serienfieber in HD:
„The Pacific“
001_BR201102_Titelv3_SK.indd 1 24.01.11 15:12
Sender Sprache Norm Codierung Frequenz Pol. SR FEC
Sky Sports News, ESPN America HD, Five HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 266 horizontal 29500 3/4
Discovery HD, Sky Arts UK, Disney Cinemagic, Sci-Fi UK eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 324 vertikal 29500 3/4
ESPN HD, National Geo. HD, Sky 1 HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 344 vertikal 29500 3/4
Sky HD Retail Info, Sky Box Office HD 2, Sky Sports HD 3, Sky Box Office HD 1 eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 363 horizontal 29500 3/4
Sky Movies Indie HD, Sky Anytime HD 3, Sky Movies Classic, Hallmark HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 382 horizontal 29500 3/4
Sky News HD, Sky Anytime HD, Sky Arts HD, Sky 3DTV eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 460 horizontal 29500 3/4
Rush HD eng MPEG-4/DVB-S Videoguard 12 607 vertikal 27500 2/3
Luxury HD eng MPEG-4/DVB-S – 12 643 horizontal 27500 2/3
Badr 4 26 Grad Ost
Dubai Sport HD ara MPEG-4/DVB-S – 12 169 vertikal 27500 3/4
Al Kass HD ara MPEG-4/DVB-S – 12 245 horizontal 27500 3/4
Astra 3A 23,5 Grad Ost
National Geo. HD, Disney Cinemagic HD, History HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 555 vertikal 28500 9/10
Fox HD, Syfy HD, Sport 1 + HD, National Geo. HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 675 vertikal 28500 9/10
Nederland 2 HD, SBS 6 HD nld MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 11 739 vertikal 27500 5/6
Astra HD + Promo, Astra 3D Promo ita MPEG-4/DVB-S2 – 11 720 horizontal 27500 9/10
Astra HD Promo, Brava 3D ita MPEG-4/DVB-S2 – 11 778 vertikal 27500 9/10
Discovery HD Europe, National Geo. NL, Brava HDTV eng MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 11 856 vertikal 27500 5/6
RTL 4 HD, Een HD, Nederland HD nld MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 11 856 vertikal 27500 5/6
CT 1 HD cze MPEG-4/DVB-S Cryptoworks 11 973 vertikal 27500 3/4
Deluxe HD, Classica HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 12 032 horizontal 27500 9/10
Anixe HD, Dance TV HD deu MPEG-4/DVB-S2 – 12 032 horizontal 27500 9/10
Nova HD cze MPEG-4/DVB-S Cryptoworks 12 070 horizontal 27500 3/4
Eurosport HD, History HD, Filmbox HD, Nova Sport HD, Travel HD cze MPEG-4/DVB-S2 Cryptoworks 12 110 horizontal 27500 9/10
Ned 3 HD, Film HD, Sport 1 HD nld MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 129 vertikal 27500 5/6
RTL 7 HD, RTL 5 HD, NET 5 HD, Ketnet HD, Veronica HD nld MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 188 horizontal 27500 5/6
TNT Film HD, TNT Serie HD deu MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 12 565 horizontal 28500 9/10
Eutelsat W2 16 Grad Ost
Supersport HD 1, Supersport HD 2 alb MPEG-4/DVB-S2 Conax 10 719 vertikal 27500 3/4
Digialb HD 1/2/3 alb MPEG-4/DVB-S2 Conax 10 975 horizontal 22500 4/5
National Geo. UK eng MPEG-4/DVB-S2 Conax 10 975 horizontal 22500 4/5
TVR HD rum MPEG-4/DVB-S Viaccess 11 471 vertikal 29950 3/4
Eurobird 9 9 Grad Ost
My Zen HD, HD 1 eng MPEG-4/DVB-S – 11 747 horizontal 27500 3/4
Luxe TV HD eng MPEG-4/DVB-S – 11 804 vertikal 27500 3/4
National Geo HD, Fox HD eng MPEG-4/DVB-S2 Conax, NDS 11 881 vertikal 27500 2/3
FTV HD, Bebe HD, HD 1, IConcert HD, Mezzo Life HD, Penthouse HD eng MPEG-4/DVB-S2 Viaccess 11 881 vertikal 27500 2/3
M2 HD hun MPEG-4/DVB-S – 11 958 vertikal 27500 3/4
Fashion One HD eng MPEG-4/DVB-S2 – 12 034 vertikal 27500 3/4
Penthouse HD 1, Penthouse HD 2, Penthouse HD 3, 3DV Promo eng MPEG-4/DVB-S2 Drecrypt 12 054 horizontal 27500 3/4
Filmbox HD eng MPEG-4/DVB-S2 Conax 12 074 vertikal 27500 2/3
Sundance HD eng MPEG-4/DVB-S Viaccess 12 092 horizontal 27500 3/4
Sport 1 HD deu MPEG-4/DVB-S2 NDS/Conax 11861 horizontal 27500 2/3
RTL HD, Sat 1 HD, Vox HD, Pro Sieben HD, Kabel Eins HD deu MPEG-4/DVB-S2 NDS/Conax 12 284 horizontal 27500 2/3
Kinopokaz HD, High Life, Zhenskiy Mir, HD Life, Kinopokaz 2, HD Sport rus MPEG-4/DVB-S2 Drecrypt 12 303 vertikal 26400 2/3
HD Sport, Eurosport, National Geo., National Geo Wild, MTV HD, Sport 1 rus MPEG-4/DVB-S2 Drecrypt 12 380 vertikal 26400 2/3
Eutelsat W3 7 Grad Ost
Fox Sports, National Geo. Wild, Lig TV, TRT HD, Show TV eng MPEG-4/DVB-S2 Irdeto 2 10 845 horizontal 30000 2/3
National Geo. HD UK, Moviemax Stars HD, Digimax HD eng MPEG-4/DVB-S2 Irdeto 2 10 887 horizontal 30000 2/3
Lig TV HD, Eurosport HD, Sportmax HD, MAX HD, Iz TV tur MPEG-4/DVB-S2 Irdeto 2 10 886 vertikal 30000 2/3
Sirius 4,8 Grad Ost
NRK 1, NRK 2, NRK Super, NRK 3 nor MPEG-4/DVB-S Videoguard 12 341 vertikal 27500 3/4
Viasat Sport HD, MTV HD, TV 2 Sport HD, National Geo. HD UK, DR HD eng MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12 399 vertikal 27500 2/3
TV 1000 HD, SVT HD, TV 2 HD, TV 3 + div. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12437 vertikal 27500 2/3
Viasat Sport HD Norge, Viasat Sport HD Sverige div. MPEG-4/DVB-S2 Videoguard 12456 horizontal 27500 2/3
Thor 0,8 Grad West
Rush HD, Silver HD, National Geo. HD, Nelonen HD eng MPEG-4/DVB-S2 Conax 10 903 vertikal 25000 3/4
TV 2 Norway nor MPEG-4/DVB-S Conax 10 841 vertikal 24500 7/8
TV 2 Film HD, Nelonen HD, DR HD dan/fin MPEG-4/DVB-S2 Conax 10 934 horizontal 25000 3/4
ESPN America HD, Rush HD, National Geo HD, Silver HD swe MPEG-4/DVB-S2 Conax 11 785 horizontal 30000 3/4
M1 HD, CT HD, TV Nova HD, Nova Sport HD, HBO HD swe MPEG-4/DVB-S2 Cryptoworks 11 843 vertikal 30000 3/4
Eurosport HD, Discovery HD, Kanal 5 HD, BBC HD swe MPEG-4/DVB-S2 Conax 12 015 horizontal 30000 3/4
TV 4 HD, TV Norge HD, History Ch. HD, Animal Planet HD swe MPEG-4/DVB-S2 Conax 12 130 horizontal 30000 3/4
Duna TV HD hun MPEG-4/DVB-S – 12 341 vertikal 28000 7/8
Atlantic Bird 3 5 Grad West
Arte HD, France 2 HD, TF 1 HD, M6 HD fra MPEG-2/DVB-S Viaccess 11 096 vertikal 29500 7/8
Orange Foot HD, Orange Cinemax HD fra MPEG-2/DVB-S Viaccess 11 471 vertikal 29500 7/8
Hispasat 30 Grad West
AXN HD, Syfy HD por MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 731 horizontal 30000 3/4
Mov HD, National Geo. HD, Sport TV HD por MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 731 vertikal 29000 3/4
RTP HD, Disney Cinemagic HD, TV Cine 4 HD, Eurosport HD por MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 731 vertikal 29000 3/4
Canal + Espana, Canal + DCine, Canal + Deportes HD por MPEG-4/DVB-S2 Nagravision 11 771 vertikal 30000 3/4
National Geographic HD por MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 012 horizontal 30000 3/4
Syfy HD, Sport TV 1 HD por MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 092 horizontal 30000 3/4
Eurosport HD, AXN HD eng MPEG-4/DVB-S2 Mediaguard 12 052 horizontal 30000 3/4
Lesen Sie auch: DIGITAL FERNSEHEN DIGITAL TESTED
BLU-RAY MAGAZIN
PLUS
CD-ROM
150 Tests Sky mit Abonnentenschub Unitymedia mit CI-Plus
www.digitalfernsehen.de
1 . 2011 Februar/März D: 3,99 €
Die aktuellen Ausgaben sind am
Kiosk erhältlich und beschäftigen
sich mit den TV- und Heimkinotrends
2011 sowie den brandaktuellen
Filmen auf Blu-ray.
SATELLIT 3 KABEL 3 ANTENNE
D: 4,90 ¤
3/2011
BBC UND CO.
Englische TV-Programme uncodiert
über Satellit genießen
HD-VERWEIGERER
Machen Sie Ihrem Unmut bei Kabel
Deutschland und Unitymedia Luft
ORF geknackt
Betriebssystem im Praxischeck
1 ORF und Austriasat illegal decodierbar
www.digitalfernsehen.de
1 Cryptoworks-Decodiersystem ausgehebelt ab S. 14
GOOGLE TV
Erster Fernseher mit Android-
KABELRECEIVER
Boxen mit CI Plus
Kabellos fernsehen
für barrierefreien
Empfang im Test
Fernsehen auf dem iPad
und Netbook S. 49
HEFT IM HEFT
Alle wichtigen HDTV-Twins
Empfangsfrequenzen
im
Drei erweiterbare
Überblick Linux-Receiver mit
Twin-Tuner im Vergleich ab S. 27
3D BEI T-HOME WORKSHOP HYBRIDBOXEN
Bundesliga jetzt auch Einfache Netzwerkeinbindung Individueller TV-Konsum
dreidimensional via IPTV von Multimedia-Boxen dank Smart und Humax
HEIMKINO-HITS
Große Leserwahl: Gewinne im
Gesamtwert von 50 000 Euro
ABSTIMMEN!
Exklusive XXL-Tests: Die Technikknüller 2011
- 21 : 9-Fernseher für Hollywood im Wohnzimmer
www.digital-tested.de
- 3D-Beamer zaubert Kino zum Anfassen ab Seite 21
PERFEKTER
HÖRGENUSS
„Avatar 3D“ plus
Soundbars: Viel Klang, wenig Raum
Standlautsprecher: Hi-Fi pur ab Seite 57
40 Kinokracher
Kopierschutz bei ARD und ZDF
ENTMÜNDIGT!
Öffentlich-rechtliches HDTV nur
noch mit Spezialreceiver? ab Seite 6
BEQUEMER ZAPPEN
ALLES IN EINEM
AUFNAHME LÄUFT
GENIESSEN!
SURFEN!
KOMPETENTE BERATUNG
VON DEN TESTEXPERTEN
BLU-RAY DISC | PLAYSTATION 3 | TECHNIK +++ Wall Street: Geld schläft nicht, The Town, The Expendables, Moon +++
Die neue Heimkinogeneration
Tierisch gut
Phänomenale
Dokumentationen
Die Zukunft
Moon, Tron Legacy,
Cowboys & Aliens
Gewinnen Sie
www.bluray-vision.de
Zahllose wertvolle
Blu-ray-Fansets
85 Blu-ray-Tests
Frequenzübersicht HDTV-Sender 241

Flachbild-TV-Trends 2011
Bereits im Frühjahr starten die Hersteller LG, Panasonic,
Samsung und Sony mit der Einführung der neuen Flachbild-TV-Generation.
Wir sagen Ihnen, was Sie erwartet.
TVXXL
HD
TV
Impressum
Verleger:
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11
Herausgeber:
Stefan Goedecke, Torsten Herres,
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch
Chefredaktion (ViSdP):
Christian Trozinski (CT)
Redaktion:
Uwe Funk (UF), Florian Kriegel (FK), Christian Hill (CH),
Lydia Fischer (LF), Thomas Köhre (TK), Ricardo Petzold (RP),
Torsten Pless (TP), Dennis Schirrmacher (DS), Falko Theuner
(FT), Tiemo Weisenseel (TW), Jens Voigt (JV)
Grafikdesign:
Stefan Kretzschmar, Katharina Schreckenbach (Leitung)
Lektorat:
Thilo Neubacher, Katharina Neumann
Produktbetreuung:
Hirra Hafeez, Verena Rottmann (Leitung)
LGs 3D-Serie LW650 stellt plastische Bilder mittels
Polfilterbrillen dar. Bildflimmern wird so geschickt
vermieden und auch die Helligkeit überzeugt
Die TV-Serie LW9700 von LG wartet mit mannigfaltigen
Onlinefunktionen auf. Eine Markteinführung
hierzulande steht noch aus
Anschrift:
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH
Redaktion HD+TV
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig
leserbriefe@hdplustv.de
www.hdplustv.de
Anzeigen:
Claudia Fritzsch, Tim Kretzschmar, Simone Läßig,
Katleen Lösch, Benjamin Mächler,
Carsten Philipp (Leitung)
Tel. (03 41) 1 49 55-0
Fax (03 41) 1 49 55-11
anzeigen@av.de
Abonnenten:
Katrin Schwede
Tel. (03 41) 1 49 55-13
Fax (03 41) 1 49 55-11
abo@av.de
Vertrieb:
MZV Moderner Zeitschriften
Vertrieb GmbH & Co. KG
Breslauer Straße 5, D-85386 Eching
Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113
info@mzv.de, www.mzv.de
ISSN: 2191-8694
Einzelpreis Deutschland: 14,99 Euro
Sonys Serie HX925 tritt die Nachfolge der HX905-Baureihe
an und bietet neben einer besseren Bildbrillanz
integrierte 3D-Emitter und WLAN. Die 3D-Brillen
wurden ebenfalls überarbeitet
Panasonics Plasmamodelle der VT30-Serie bieten
XXL-3D-Genuss in 55 und 65 Zoll. Der Kontrastfilter
schließt nun nahtlos ab, eine Lautsprecherzeile sorgt
für kräftigen Klang
Samsung bringt mit der D8000-LED-LCD-Serie
rahmenlose Fernseher auf den Markt. Neben einer
Touchscreen-Fernbedienung liegen federleichte 3D-
Brillen bei
Neben Sonys EX-Serie 725 offeriert auch Panasonic
mit den Modellen DT30 3D-fähige LED-LCDs in 32 und
37 Zoll. Dank IPS-Panel überzeugt die Bildqualität
sogar bei seitlicher Betrachtung
Bilder: 20th Century Fox Home, Disney Home, Dreamworks, LG, Panasonic, Samsung, Sony
Druck:
Mayr Miesbach GmbH, Miesbach
© 2011 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig.
Vervielfältigung und Verbreitung von Artikeln, Grafiken, Fotos
durch jedes Medium ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher
Genehmigung des Verlags gestattet.
Die Interviews geben die Meinungen der Interviewpartner
wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen.
Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung
übernommen.
Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für die Richtigkeit
der Angaben übernommen werden. Schutzrechte auf
Produktnamen oder Produkte sind in den einzelnen Artikeln
nicht zwingend erwähnt. Namentliche oder mit Initialen
gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Datenträger und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Die
Zustimmung zum Abdruck wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt
mit der Einsendung von Material, dass dieses frei von Rechten
Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos und
anderem Material erwirbt der Verlag die Rechte daran.
Gerichtsstand ist Leipzig.
242 HDTV XXL | 1.2011 | www.hdplustv.de

Sie sind auf der Suche nach einem umfassenden
Ratgeber zum Thema HD-Audio?
Die Suche hat ein enDe:
Jetzt am Kiosk
und immer aktuell unter www.hdplustv.de
Jetzt bestellen unter www.heftkaufen.de
Ihr Ratgeber für Audio und Heimkino