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10/2012 <strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
Backstube:<br />
Knuspriges Brot<br />
frisch aus<br />
dem Ofen<br />
Schnelle Küche:<br />
Genuss in<br />
30 Minuten<br />
Selbst gemacht:<br />
Winterwarme<br />
Maschenmode<br />
Halloween:<br />
Schaurig-schöne<br />
Deko-Ideen<br />
<strong>Erntezeit</strong><br />
<strong>Köstliche</strong> <strong>Kürbisrezepte</strong><br />
€ 3,00<br />
Österreich: € 3,40<br />
Schweiz: SFR 4,60<br />
<strong>Ratgeber</strong>-<br />
Kalender 2013<br />
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INHALT Oktober 2012<br />
6<br />
<strong>Köstliche</strong><br />
<strong>Kürbisrezepte</strong><br />
48<br />
30-Minuten-Küche<br />
16<br />
Leckere Kuchen<br />
aus Rührteig<br />
58<br />
Das schmeckt<br />
der Haut<br />
Kaffee, Tee oder<br />
Schokolade?<br />
90<br />
Sport<br />
Gut für Körper<br />
<strong>und</strong> Seele<br />
136 Apulien<br />
120<br />
Kohlgemüse für jeden Geschmack<br />
ESSEN, TRINKEN<br />
Pf<strong>und</strong>skerle:<br />
<strong>Köstliche</strong> <strong>Kürbisrezepte</strong> 6<br />
Backen im Oktober: Kürbiskuchen 14<br />
Gerührt, nicht geknetet:<br />
Kuchen aus Rührteig 16<br />
Backen: Brot <strong>und</strong> Brötchen 22<br />
Kulinarisches Quiz 29<br />
Extra: Pistazien 30<br />
Küchenkalender 33<br />
Bestseller-Rezepte unserer Leser 34<br />
Ganz edel: Schweinemedaillons 36<br />
Kulinarische Reise: Apulien 40<br />
Marktbummel 44<br />
Schätze im Glas: Rote Bete 46<br />
Kurz <strong>und</strong> gut:<br />
Schnelle Rezepte in 30 Minuten 48<br />
Rezeptverzeichnis 54<br />
Büchertipps 54<br />
Übrigens: Tipps zum Kochen <strong>und</strong> Backen<br />
mit Äpfeln 55<br />
Herstellernachweis 153<br />
SCHÖNHEIT, WELLNESS<br />
Das Schmeckt der Haut:<br />
Kaffee, Tee oder Schokolade? 58<br />
Natürliche Schönmacher: Sanddorn 64<br />
MODE, KREATIV<br />
Mode in Gewürzfarben 68<br />
Kinderland 72<br />
Kreativ-Werkstatt 74<br />
Halloween-Deko 76<br />
Maschenmode: Winterwarm 82<br />
Herstellernachweis 153<br />
GESUNDHEIT, MEDIZIN<br />
Sport 90<br />
Starker Rücken durch sanftes Training 96<br />
Muskelentspannung nach Jacobson 98<br />
Potamos 102<br />
Hilfen im Alter: Erfüllte Rente 106<br />
Aktiv gegen ... Depressionen 108<br />
Krankheiten-ABC: F <strong>und</strong> G 110<br />
Nüsse 112<br />
FAMILIE, KIND, ALLTAG<br />
Roswitha Stemmer-Beer:<br />
Zärtlichkeit in jedem Alter 114<br />
Blick in die Zeit:<br />
Die Welt im Tunnelblick 128<br />
WOHNEN, GARTEN, NATUR<br />
Mein schönes Zuhause: Herbst 118<br />
Kohlgemüse für jeden Geschmack 120<br />
Wildrosen:<br />
Aus Blüten werden Früchte 124<br />
FREIZEIT, FERIEN, UNTERHALTUNG<br />
Tolle Prämien für unsere Leser 112–113<br />
Apulien 136<br />
Kurzgeschichte:<br />
Das Schimmern in deinen Augen 142<br />
Neues vom <strong>Ratgeber</strong>-DINO:<br />
Wie wär’s mal mit Chinesisch 148<br />
Rätselauflösungen <strong>und</strong> Gewinner 154<br />
Sudoku 155<br />
Kreuzwort-Preisrätsel 56, 156<br />
<strong>Vorschau</strong> 158<br />
Impressum <strong>und</strong> Herstellernachweis 153<br />
4 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
5
Mehr als 850 Kürbissorten, vom kleinen<br />
Zierkürbis bis zu zentnerschweren Exemplaren,<br />
gibt es, die als Dekoration oder für köstliche<br />
süße oder herzhafte Gerichte Verwendung finden.<br />
Jetzt im Herbst sind die Winterkürbisse reif <strong>und</strong> können<br />
geerntet werden. Der verholzte Stiel ist dabei ein Zeichen<br />
für Qualität, weil man daran erkennen kann, dass der<br />
Kürbis nicht zu früh geerntet wurde, Haltbarkeit <strong>und</strong><br />
Aroma würden unter einer zu frühen Ernte leiden. Ihre<br />
Schale ist meist dick <strong>und</strong> fest, deshalb kommen sie in<br />
der Regel geschält zum Einsatz. Winterkürbisse<br />
können bis zu 50 kg oder mehr wiegen, der gelbe oder<br />
rote „Zentner“ sagt das schon im Namen. Für die<br />
Rezepte auf den folgenden Seiten empfehlen wir Ihnen<br />
kleinere, aromatische Moschus kürbisse wie den<br />
Hokkaido- oder den Butternut-Kürbis.<br />
Scharfes Kalbsragout<br />
mit Kürbis<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
800 g Kalbsbraten,<br />
300 g rote Zwiebeln,<br />
1 − 2 rote Pfefferschoten,<br />
40 g Butterschmalz,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
20 g Mehl,<br />
1 TL edelsüßes Paprikapulver,<br />
½ TL rosenscharfes<br />
Paprikapulver,<br />
200 ml Weißwein,<br />
600 ml Kalbsfond,<br />
1 − 2 Lorbeerblätter,<br />
400 g Hokkaidokürbis.<br />
Für die Gremolata:<br />
1 B<strong>und</strong> Petersilie,<br />
2 Bio-Zitronen.<br />
Das Kalbfleisch in Würfel schneiden.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong> würfeln.<br />
Die Pfefferschoten halbieren,<br />
Samen <strong>und</strong> Stielansätze entfernen,<br />
das Fruchtfleisch in kleine Würfel<br />
schneiden.<br />
Das Fleisch portionsweise im heißen<br />
Butterschmalz r<strong>und</strong>herum<br />
scharf anbraten, herausnehmen<br />
<strong>und</strong> beiseitestellen. Die Zwiebeln<br />
mit den Pfefferschoten im restlichen<br />
Fett kurz glasig dünsten. Das<br />
Fleisch wieder zugeben, mit Salz<br />
<strong>und</strong> Pfeffer würzen.<br />
Das Mehl <strong>und</strong> beide Paprikagewürze<br />
darüberstreuen <strong>und</strong> unterrühren.<br />
Den Wein <strong>und</strong> 400 ml Fond<br />
angießen. Die Lorbeerblätter zugeben.<br />
Das Fleisch zugedeckt etwa<br />
1 St<strong>und</strong>e schmoren.<br />
In der Zwischenzeit den Kürbis in<br />
Spalten schneiden, entkernen <strong>und</strong><br />
würfeln. Nach etwa 60 Minuten<br />
Schmorzeit mit dem restlichen<br />
Fond zum Fleisch geben. Weitere<br />
25 − 30 Minuten zugedeckt garen.<br />
Für die Gremolata die Petersilie abbrausen,<br />
trockenschütteln <strong>und</strong> die<br />
dicken Stiele entfernen. Die Blättchen<br />
fein hacken. Die Zitronen<br />
heiß waschen <strong>und</strong> gut trockenreiben.<br />
Die Schale dünn anreiben. Mit<br />
der Petersilie vermischen.<br />
Das Kalbsragout nochmals abschmecken,<br />
eventuell nachwürzen.<br />
Auf vier vorgewärmte Teller<br />
verteilen, mit der Gremolata bestreut<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 2 St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
45 g Eiweiß, 16 g Fett,<br />
13 g Kohlenhydrate,<br />
417 kcal (1743 kJ); 1,1 BE.<br />
6 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
KÜRBIS<br />
Kartoffel-Gratin<br />
mit Kürbis<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
1 TL Butter,<br />
500 g Hokkaido-Kürbis,<br />
500 g festkochende Kartoffeln,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
400 g Sahne,<br />
frisch geriebene Muskatnuss,<br />
150 g Cheddarkäse.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Die Knoblauchzehe<br />
quer halbieren <strong>und</strong> eine ofenfeste<br />
Auflaufform mit hohem Rand<br />
mit den Schnittflächen ausreiben.<br />
Anschließend die Form mit Butter<br />
ausfetten.<br />
Den Kürbis halbieren, die Kerne<br />
<strong>und</strong> Fasern herauslösen. Den Kürbis<br />
schälen <strong>und</strong> in etwa 2 cm große<br />
Würfel schneiden. Die Kartoffeln<br />
waschen, schälen <strong>und</strong> auf dem Gemüsehobel<br />
in etwa 2 mm dünne<br />
Scheiben schneiden.<br />
Zuerst eine Lage Kartoffelscheiben<br />
dachziegelartig einschichten, darauf<br />
eine Schicht Kürbiswürfel geben.<br />
Mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen.<br />
Auf diese Weise weiterverfahren,<br />
bis das Gemüse aufgebraucht ist.<br />
Die Sahne mit Muskat kräftig würzen<br />
<strong>und</strong> über das Gemüse gießen.<br />
Im heißen Backofen etwa 20 Minuten<br />
backen.<br />
Den Käse reiben <strong>und</strong> nach dieser<br />
Garzeit über das Gratin streuen. In<br />
weiteren 20 − 25 Minuten goldgelb<br />
überbacken.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
15 g Eiweiß, 44 g Fett, 22 g Kohlenhydrate,<br />
545 kcal (2282 kJ); 1,8 BE.<br />
Vorsicht, bitter!<br />
Bevor Sie es verarbeiten, probieren<br />
Sie das Kürbisfruchtfleisch<br />
sicherheitshalber roh.<br />
Wenn es bitter schmeckt, sollten<br />
Sie es nicht verwenden.<br />
Der bittere Geschmack kann<br />
von giftigen Cucurbitacinen<br />
kommen, die Magen-Darm-<br />
Beschwerden verursachen<br />
können. Mit der Fruchtreife<br />
nimmt der Gehalt an Cucurbitacin<br />
zu. Deshalb können<br />
manche Kürbissorten, z.B. der<br />
Flaschenkürbis, jung geerntet<br />
verzehrt werden, während sie<br />
reif bitter schmecken.<br />
Kürbis gefüllt mit Curry-<br />
Kürbis-Spinat<br />
Titelrezept<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für die Füllung:<br />
500 g Kürbisfruchtfleisch ( z. B.<br />
Muskat- oder Hokkaidokürbis),<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
1 Zwiebel,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
1 walnussgroßes Stück Ingwer,<br />
2 EL Öl,<br />
2ELCurry,<br />
100 ml Gemüsefond,<br />
150 ml passierte Tomaten,<br />
250 g Blattspinat,<br />
1 EL körniger Senf,<br />
30 g Kürbiskerne.<br />
Außerdem:<br />
4 kleine Kürbisse.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas<br />
Stufe 2 − 2 ½) vorheizen. Die<br />
Kürbisse gründlich waschen<br />
<strong>und</strong> abtrocknen. Einen Deckel<br />
abschneiden, die Kürbisse<br />
aushöhlen. Innen salzen<br />
<strong>und</strong> pfeffern. Auf ein<br />
Backblech setzen <strong>und</strong> im Backofen<br />
10 − 15 Minuten garen. Die<br />
Kürbisse müssen formstabil, das<br />
Fruchtfleisch bissfest bleiben.<br />
Für die Füllung das Kürbisfruchtfleisch<br />
klein würfeln. Die Zwiebel<br />
<strong>und</strong> die Knoblauchzehe pellen<br />
<strong>und</strong> fein würfeln. Den Ingwer schälen<br />
<strong>und</strong> ebenfalls fein würfeln.<br />
Das Öl in einem Topf erhitzen, Kürbiswürfel,<br />
Zwiebel, Knoblauchzehe<br />
<strong>und</strong> Ingwer darin andünsten. Den<br />
Curry darüberstreuen <strong>und</strong> kurz anschwitzen.<br />
Den Gemüsefond angießen,<br />
die passierten Tomaten zugeben<br />
<strong>und</strong> den Kürbis nicht zu<br />
weich dünsten.<br />
Den Spinat gründlich waschen,<br />
verlesen <strong>und</strong> gegebenenfalls harte<br />
Stiele entfernen. Den Spinat zum<br />
Kürbis geben <strong>und</strong> unter Rühren<br />
2 − 3 Minuten mitdünsten. Den<br />
Senf einrühren, mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
Die Kürbiskerne in einer kleinen<br />
Pfanne kurz rösten, dann unter das<br />
Gemüse mischen.<br />
Zum Servieren das Gemüse in<br />
die kleinen Kürbisse füllen.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 6 g Eiweiß,<br />
10 g Fett, 9 g Kohlenhydrate,<br />
151 kcal (633 kJ); 0,8 BE.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
9
KÜRBIS<br />
Kürbis-BBQ-Soße<br />
(Rezept für 7 − 8 WECK®-Gläser)<br />
Mini-Tulpenform à 220 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
1 kg Kürbisfruchtfleisch,<br />
80 g Zwiebeln,<br />
2 Knoblauchzehen,<br />
3 Chilischoten,<br />
3 EL Tomatenmark,<br />
1 TL gemahlener Kreuzkümmel,<br />
3 EL Olivenöl,<br />
BBQ ist die<br />
jugendliche<br />
Schreibweise von<br />
Barbecue, auf<br />
gut Deutsch „Grill“.<br />
Servieren Sie die<br />
Soße zu Gegrilltem,<br />
aber auch zu<br />
Kurzgebratenem<br />
oder Käse.<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
250 g Orangensaft,<br />
300 g Zucker.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe2−2½)<br />
vorheizen. Den Kürbis in<br />
Stücke schneiden, in Alufolie wickeln<br />
<strong>und</strong> im heißen Backofen in<br />
etwa 45 Minuten weich garen. Aus<br />
dem Ofen nehmen, die Folie entfernen,<br />
das Fruchtfleisch fein pürieren.<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Knoblauchzehen<br />
schälen <strong>und</strong> fein hacken. Die Chilischoten<br />
halbieren, Stielansatz, Samen<br />
<strong>und</strong> Trennwände entfernen,<br />
das Fruchtfleisch fein hacken. Mit<br />
dem Tomatenmark, Kreuzkümmel<br />
<strong>und</strong> Olivenöl verrühren.<br />
Das Kürbispüree mit der Zwiebelmischung<br />
in einen Topf geben.<br />
Salz, Pfeffer, Orangensaft <strong>und</strong> Zucker<br />
zugeben. Unter Rühren aufkochen<br />
lassen. Die Hitze reduzieren,<br />
die Soße 30 Minuten köcheln lassen.<br />
Nochmals abschmecken.<br />
Die Grillsoße in die vorbereiteten<br />
sauberen Einkochgläser füllen, dabei<br />
zum Rand hin etwa 2 cm frei<br />
lassen, damit die Soße, die sich<br />
beim Einkochen ausdehnt, dann<br />
nicht zwischen Einkochring <strong>und</strong><br />
Glasrand herausgepresst wird.<br />
Die Gläser mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> Einweck-Klammern verschließen.<br />
Im 100° C-heißen Wasserbad<br />
60 Minuten einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich 60 Minuten Einkochzeit<br />
bei 100° C.<br />
Nährwert pro Glas (bei 8 Gläsern)<br />
ca.: 2 g Eiweiß, 5 g Fett,<br />
47 g Kohlenhydrate,<br />
244 kcal (1020 kJ).<br />
Kürbiskonfitüre<br />
mit Äpfeln<br />
(Rezept für 12 WECK®-Gläser)<br />
Sturzform à 165 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
700 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
200 g Äpfel,<br />
20 g frische Ingwerwurzel,<br />
200 ml Orangensaft,<br />
80 ml Zitronensaft,<br />
1 kg Zucker.<br />
Das Kürbisfruchtfleisch in kleine<br />
Würfel schneiden. Die Äpfel schälen,<br />
vierteln, das Kerngehäuse entfernen.<br />
Ebenfalls in kleine Würfel<br />
schneiden. Den Ingwer schälen<br />
<strong>und</strong> fein reiben. Alles in einen entsprechend<br />
großen Topf geben,<br />
Orangensaft, Zitronensaft <strong>und</strong> Zucker<br />
zufügen <strong>und</strong> alles unter gelegentlichem<br />
Rühren 20 − 25 Minuten<br />
köcheln lassen. Gelierprobe<br />
durchführen. Die Konfitüre in vorbereitete<br />
saubere Einkochgläser<br />
füllen, diese mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> Einweck-Klammern<br />
verschließen. Im 90° C-heißen<br />
Wasserbad 10 Minuten einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich 30 Minuten<br />
Einkochzeit bei 90° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.:<br />
1 g Eiweiß, 89 g Kohlenhydrate,<br />
366 kcal (1531 kJ).<br />
Kürbis-Schoko-<br />
Plätzchen<br />
(Rezept für etwa 75 Stück)<br />
Zutaten:<br />
250 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
z. B. Butternut-Kürbis,<br />
200 g weiche Butter,<br />
150 g Vollrohrzucker,<br />
1 Ei, Mark einer Vanilleschote,<br />
1 Prise Salz,<br />
80 g gehackte Walnüsse,<br />
50 g gehackte dunkle<br />
Schokolade (65 % Kakao),<br />
2 cl Orangenlikör,<br />
250 g Dinkelmehl,<br />
1 TL Weinsteinbackpulver.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas<br />
Stufe 2 − 2 ½) vorheizen. Das<br />
Kürbisfruchtfleisch in Alufolie<br />
wickeln <strong>und</strong> im heißen Backofen<br />
etwa 45 Minuten garen. Herausnehmen<br />
<strong>und</strong> abkühlen lassen,<br />
dann im Mixer fein pürieren.<br />
Die Butter mit dem Zucker schaumig<br />
rühren. Das Ei <strong>und</strong> das erkaltete<br />
Kürbispüree unterrühren. Vanillemark,<br />
Salz, Walnüsse, Schokolade<br />
<strong>und</strong> Likör unterrühren. Das Mehl<br />
mit dem Backpulver mischen <strong>und</strong><br />
zum Schluss unterrühren.<br />
Den Backofen auf 175° C (Gas Stufe<br />
2) vorheizen. Ein Backblech mit<br />
Backpapier auslegen. Mit einem<br />
Teelöffel kleine Häufchen in ausreichendem<br />
Abstand auf das Backblech<br />
setzen. In der Mitte des vorgeheizten<br />
Backofens 10 − 12 Minuten<br />
backen. Herausnehmen <strong>und</strong><br />
auf einem Kuchengitter auskühlen<br />
lassen. Nach Belieben mit Puderzucker<br />
besieben.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¾ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
1 g Eiweiß, 3 g Fett,<br />
5 g Kohlenhydrate,<br />
52 kcal (219 kJ).<br />
10 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
11
KÜRBIS<br />
Herbstliche<br />
Kürbis-Käse-Suppe<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für die Suppe:<br />
500 g Hokkaido-Kürbis,<br />
200 g Kartoffeln,<br />
100 g Möhren,<br />
1 Apfel,<br />
60 g Zwiebeln,<br />
1 Chilischote,<br />
2 EL Rapsöl,<br />
800 ml Gemüsebrühe,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
200 g Schmelzkäse mit<br />
Kräutern.<br />
Außerdem:<br />
100 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
1 Apfel, Salzwasser,<br />
Kerbelblättchen <strong>und</strong><br />
Schnittlauchspitzen<br />
zum Garnieren.<br />
Den Kürbis waschen,<br />
halbieren, mit einem<br />
Löffel<br />
die Kerne <strong>und</strong> fasrigen Anteile entfernen.<br />
Die Hälften schälen, das<br />
Fruchtfleisch in Würfel schneiden.<br />
Die Kartoffeln <strong>und</strong> Möhren waschen<br />
<strong>und</strong> schälen, den Apfel<br />
schälen, halbieren <strong>und</strong> das Kerngehäuse<br />
entfernen. Die Zwiebeln<br />
pellen. Alles ebenfalls würfeln. Die<br />
Chilischote halbieren, Stielansatz,<br />
Samen <strong>und</strong> Trennwände entfernen,<br />
das Fruchtfleisch klein schneiden.<br />
Das Öl in einem großen Topf erhitzen,<br />
das Gemüse darin anschwitzen.<br />
Die Brühe angießen <strong>und</strong> mit<br />
Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />
Zum Kochen bringen, dann die<br />
Hitze reduzieren <strong>und</strong> die Suppe<br />
etwa 20 Minuten köcheln lassen,<br />
bis das Gemüse ganz weich ist.<br />
Vom Herd nehmen <strong>und</strong> mit dem<br />
Pürierstab fein zerkleinern. Die<br />
Suppe wieder auf den Herd stellen,<br />
den Schmelzkäse zugeben <strong>und</strong><br />
unter Rühren darin schmelzen.<br />
Sollte die Suppe zu dickflüssig<br />
sein, noch etwas Gemüsebrühe<br />
zugeben. Nochmals abschmecken.<br />
Zum Garnieren das Kürbisfruchtfleisch<br />
in kleine Würfel schneiden.<br />
Den Apfel schälen, vierteln <strong>und</strong><br />
das Kerngehäuse entfernen, die<br />
Viertel ebenfalls fein würfeln. Beides<br />
in leicht gesalzenem Wasser<br />
bissfest garen. Abseihen <strong>und</strong> abtropfen<br />
lassen.<br />
Die Kürbissuppe in vorgewärmten<br />
Tellern anrichten. Mit den Kürbis<strong>und</strong><br />
Apfelwürfeln sowie den Kräutern<br />
garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion<br />
ca.: 11 g Eiweiß,<br />
26 g Fett,<br />
23 g Kohlenhydrate,<br />
366 kcal (1533 kJ);<br />
1,9 BE.<br />
Salat von roten<br />
Linsen <strong>und</strong> Kürbis<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten für den Salat:<br />
400 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
z. B. Butternut-Kürbis,<br />
150 g Staudensellerie,<br />
500 ml Gemüsebrühe,<br />
¼ TL gemahlener Koriander,<br />
300 g rote Linsen.<br />
Für das Dressing:<br />
10 g frische Ingwerwurzel,<br />
40 g weiße Zwiebel,<br />
1 kleine Chilischote,<br />
2 − 3 EL Obstessig,<br />
1 Prise Zucker,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
8 EL Olivenöl,<br />
1 EL fein geschnittenes<br />
Koriandergrün.<br />
Außerdem:<br />
Korianderblättchen<br />
zum Garnieren.<br />
Das Kürbisfruchtfleisch in etwa<br />
½ cm große Würfel schneiden. Den<br />
Staudensellerie putzen, eventuell<br />
vorhandene Fäden abziehen, die<br />
Stangen ebenfalls würfeln. Die<br />
Gemüsebrühe mit dem Koriander<br />
erhitzen, Kürbis- <strong>und</strong> Staudenselleriewürfel<br />
darin bissfest garen.<br />
Abseihen, die Brühe dabei auffangen<br />
<strong>und</strong> wieder in den Topf geben.<br />
Die Brühe erneut erhitzen. Die Linsen<br />
in einem Sieb kalt abbrausen,<br />
kurz abtropfen lassen, dann in die<br />
Brühe geben <strong>und</strong> darin 10 − 12 Minuten<br />
kochen. Die Linsen abgießen<br />
<strong>und</strong> gut abtropfen lassen. Die<br />
Linsen <strong>und</strong> das Gemüse in eine<br />
Schüssel geben.<br />
Für das Dressing den Ingwer schälen,<br />
die Zwiebel pellen. Beides sehr<br />
fein würfeln. Die Chilischote halbieren,<br />
von Stielansatz, Samen <strong>und</strong><br />
Trennwänden befreien, anschließend<br />
sehr fein hacken.<br />
Den Essig mit Zucker, Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer verrühren, das Öl untermischen.<br />
Ingwer, Zwiebel, Chili <strong>und</strong><br />
Koriandergrün zugeben. Das Dressing<br />
zu den Linsen geben, durchmischen<br />
<strong>und</strong> zugedeckt 1 St<strong>und</strong>e<br />
ziehen lassen. Nochmals abschmecken.<br />
Mit Koriandergrün gar -<br />
nieren <strong>und</strong> servieren.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten,<br />
zusätzlich Marinierzeit.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 20 g Eiweiß,<br />
28 g Fett, 45 g Kohlen -<br />
hydrate, 509 kcal (2129 kJ); 3,8 BE.<br />
12 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
BACKEN<br />
im Oktober<br />
Nehmen Sie für diesen<br />
Kuchen das Fruchtfleisch<br />
der aromatischen<br />
Moschuskürbisse, zum<br />
Beispiel von einem<br />
Butternut-Kürbis.<br />
Kürbiskuchen<br />
(Rezept für 12 Stücke)<br />
Zutaten für den Mürbeteig:<br />
300 g Mehl,<br />
120 g Puderzucker,<br />
150 g Butter,<br />
1 Ei (M),<br />
1 Msp. Salz,<br />
etwa 2 EL Wasser<br />
nach Bedarf.<br />
Für die Kürbisfüllung:<br />
900 g Kürbis,<br />
80 g Akazienhonig,<br />
2 Eier (M),<br />
je 1 Msp. gemahlener<br />
Zimt,<br />
Ingwer, Nelken <strong>und</strong><br />
geriebene Muskatnuss,<br />
2 cl Rum,<br />
20 g Pfeilwurzmehl (aus dem<br />
Reformhaus, ersatzweise<br />
Weizenstärke).<br />
Außerdem:<br />
Hülsenfrüchte zum<br />
Blindbacken,<br />
1 Eigelb, 1 EL Wasser,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Das Mehl mit dem Puderzucker<br />
auf eine Arbeitsfläche sieben,<br />
in der Mitte eine Mulde<br />
formen. Die Butter in Stückchen<br />
auf dem Mehlrand verteilen,<br />
das Ei, das Salz <strong>und</strong><br />
das Wasser in die Mulde geben. Alles<br />
mit einer Palette oder einem<br />
großen Messer zu Krümeln hacken,<br />
dann rasch zu einem glatten Mürbeteig<br />
zusammenkneten.<br />
Den Teig zu einer Kugel formen, in<br />
Folie wickeln <strong>und</strong> 1 St<strong>und</strong>e im<br />
Kühlschrank ruhen lassen.<br />
In der Zwischenzeit den Kürbis<br />
schälen <strong>und</strong> von den Kernen sowie<br />
dem fasrigen Inneren befreien. Es<br />
sollten 500 g Fruchtfleisch übrig<br />
bleiben.<br />
Das Fruchtfleisch in Würfel schneiden,<br />
mit Honig, den Eiern, den<br />
Gewürzen, Rum <strong>und</strong> Pfeilwurzmehl<br />
pürieren.<br />
1 Den Teig etwa 5 mm dick auf einer<br />
leicht bemehlten Arbeitsfläche<br />
ausrollen. Mithilfe des Rollholzes in<br />
eine Obstkuchenform von 24 cm Ø<br />
legen.<br />
2 Den restlichen Teig zu einer Kugel<br />
formen <strong>und</strong> damit den Teig am<br />
Formenrand andrücken. Überstehenden<br />
Teig abschneiden.<br />
3 Den Backofen auf 200° C (Gas<br />
Stufe 3) vorheizen. In den Teigboden<br />
mehrmals mit einer Gabel einstechen.<br />
Mit einem entsprechend<br />
großen Stück Pergamentpapier<br />
auslegen <strong>und</strong> mit den Hülsenfrüchten<br />
füllen. Im heißen Backofen<br />
10 Minuten vorbacken.<br />
4 Die Form aus dem Ofen nehmen,<br />
die Hülsenfrüchte mit dem<br />
Pergamentpapier herausheben.<br />
Den Boden etwas abkühlen lassen.<br />
Die Kürbismasse auf den vorgebackenen<br />
Boden geben, die Oberfläche<br />
glatt streichen. Den Kürbiskuchen<br />
bei gleicher Temperatur in<br />
30 − 35 Minuten fertig backen. Aus<br />
dem Ofen nehmen, auf ein Kuchengitter<br />
stellen <strong>und</strong> auskühlen<br />
lassen.<br />
Die Backofentemperatur auf 180° C<br />
(Gas Stufe 2 − 2 ½) reduzieren.<br />
Den restlichen Teig nochmals<br />
5 mm dick ausrollen <strong>und</strong> beliebige<br />
Plätzchen ausstechen. Ein Backblech<br />
mit Backpapier auslegen, die<br />
Plätzchen darauflegen. Das Eigelb<br />
mit dem Wasser verquirlen, die<br />
Plätzchen damit bestreichen. In<br />
der Mitte des heißen Backofens<br />
8 − 10 Minuten backen. Aus dem<br />
Ofen nehmen <strong>und</strong> auf einem Kuchengitter<br />
auskühlen lassen.<br />
Den Kürbiskuchen aus der Form<br />
lösen. Die gebackenen Plätzchen<br />
mit Puderzucker besieben <strong>und</strong> den<br />
Kürbiskuchen damit garnieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
6 g Eiweiß, 13 g Fett, 38 g Kohlenhydrate,<br />
296 kcal (1239 kJ).<br />
1<br />
2<br />
3<br />
KÜRBISKUCHEN<br />
4<br />
14 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
Schokoladenkuchen<br />
mit Kokosbuttercreme<br />
(Rezept für 16 Stücke)<br />
Zutaten für den Teig:<br />
150 g Mehl,<br />
50 g Speisestärke,<br />
15 g Kakaopulver,<br />
4 gestrichene TL Backpulver,<br />
200 g Zucker,<br />
1 Prise Salz,<br />
4 Eier (M),<br />
200 g weiche Butter,<br />
3 EL Milch.<br />
Für die Buttercreme:<br />
1 Päck. Vanillepuddingpulver,<br />
100 ml Milch,<br />
400 ml Kokosmilch,<br />
30 g Zucker,<br />
4 cl Kokoslikör<br />
(nach Geschmack),<br />
250 g Butter (Zimmer-<br />
temperatur),<br />
100 g Zucker.<br />
Zum Verzieren:<br />
100 g gehackte Haselnüsse,<br />
Kakaopulver zum Besieben,<br />
marmorierte Schoko-Pistazien-<br />
Blüten (Schoko-Rolle Pistazie,<br />
ersatzweise weiße Schokoladenröllchen).<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Einen Backring<br />
in Blütenform von 26 cm Ø mit<br />
Backpapier einschlagen oder den<br />
Boden einer 26er-Springform mit<br />
Backpapier auslegen. Die Form auf<br />
ein Backblech stellen.<br />
Für den Teig das Mehl, die Speisestärke,<br />
das Kakao- <strong>und</strong> Backpulver<br />
in eine Schüssel sieben. Zucker,<br />
Salz, Eier, weiche Butter <strong>und</strong> Milch<br />
hinzufügen <strong>und</strong> mit den Rührbesen<br />
des Handrührgerätes zunächst<br />
auf niedrigster Stufe, dann auf<br />
höchster Stufe in 2 − 3 Minuten zu<br />
einem glatten Teig verrühren.<br />
Den Teig in die vorbereitete Backform<br />
füllen, die Oberfläche glatt<br />
streichen. Im heißen Backofen<br />
etwa 30 Minuten backen. Stäbchenprobe<br />
durchführen. Aus dem<br />
Ofen nehmen, auf ein Kuchengitter<br />
stellen <strong>und</strong> erkalten lassen, am<br />
besten über Nacht. Am nächsten<br />
Tag aus der Form lösen <strong>und</strong> einmal<br />
waagerecht halbieren.<br />
Die Haselnüsse auf ein Backblech<br />
geben <strong>und</strong> in der Restwärme des<br />
Backofens golden rösten. Herausnehmen,<br />
abkühlen lassen <strong>und</strong> zum<br />
Verzieren beiseitestellen.<br />
Für die Buttercreme das Puddingpulver<br />
mit etwa 5 EL Milch anrühren.<br />
Die restliche Milch mit Kokosmilch<br />
<strong>und</strong> Zucker in einem Topf<br />
zum Kochen bringen. Das angerührte<br />
Puddingpulver<br />
einrühren <strong>und</strong> unter Rühren<br />
einige Male aufwallen<br />
lassen. Vom Herd nehmen,<br />
den Kokoslikör unterrühren.<br />
Den Pudding<br />
in eine Schüssel umfüllen,<br />
mit Frischhaltefolie<br />
zudecken, damit sich<br />
keine Haut bilden kann,<br />
<strong>und</strong> auf Zimmertemperatur<br />
abkühlen lassen.<br />
Wenn Butter <strong>und</strong> Pudding<br />
die gleiche Tem -<br />
peratur haben (da die<br />
Creme sonst gerinnt), die<br />
Butter mit dem Zucker cremig<br />
rühren. Den Pudding löffelweise<br />
unterrühren. Von der<br />
Creme etwa 100 g abnehmen <strong>und</strong><br />
beiseitestellen.<br />
Den unteren Tortenboden auf eine<br />
Tortenplatte legen <strong>und</strong> gleichmäßig<br />
mit der Buttercreme bestrei-<br />
chen. Den oberen Boden aufsetzen.<br />
In den Kühlschrank stellen, bis<br />
die Creme fest geworden ist.<br />
Die Torte ringsum mit der restlichen<br />
Creme einstreichen, den<br />
Rand mit den gerösteten Haselnüssen<br />
einstreuen. Die Tortenoberfläche<br />
mit Kakao besieben.<br />
Die Torte mit den Pistazienblüten<br />
oder weißen Schokoladenröllchen<br />
verzieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich diverse Kühl<strong>und</strong><br />
Wartezeiten.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 5 g Eiweiß,<br />
30 g Fett, 36 g Kohlenhydrate,<br />
435 kcal (1822 kJ).<br />
Kuchen aus Rührteig sind einfach herzustellen, sind robuster <strong>und</strong> bleiben<br />
länger frisch als zum Beispiel Biskuit. Durch ihre festere Struktur lassen<br />
sich auch schwerere oder größere Stückchen wie gehackte Nüsse,<br />
Schokolade oder Früchte problemlos einarbeiten.<br />
16 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
17
RÜHRTEIGKUCHEN<br />
Orangen-<br />
Schoko-Kuchen<br />
(Rezept für 16 Stücke)<br />
Zutaten für den Rührteig:<br />
250 g Butter,<br />
125 g Zucker,<br />
abgeriebene Schale einer<br />
halben Bio-Orange,<br />
1 Prise Salz,<br />
4 Eier (M),<br />
4 cl Orangenlikör<br />
(ersatzweise Orangensirup),<br />
250 g Mehl,<br />
3 gestrichene TL Kakaopulver,<br />
1 TL gemahlener Zimt,<br />
1 Prise gemahl. Gewürznelken,<br />
3 gestrichene TL Backpulver,<br />
150 g Raspelschokolade<br />
„zartbitter“,<br />
100 g gehackte Haselnüsse,<br />
125 ml Orangensaft.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Semmelbrösel<br />
für die Form,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Eine Napfkuchenform<br />
sorgfältig mit Butter<br />
ausstreichen, mit den Semmelbröseln<br />
ausstreuen.<br />
Für den Teig die Butter in einer<br />
Schüssel mit den Rührbesen<br />
des Handrührgerätes geschmeidig<br />
rühren. Nach <strong>und</strong> nach Zucker,<br />
Orangenschale <strong>und</strong> Salz unter<br />
Rühren zufügen. So lange rühren,<br />
bis eine geb<strong>und</strong>ene Masse entstanden<br />
ist.<br />
Die Eier nach <strong>und</strong> nach hinzufügen,<br />
jedes Ei etwa ½ Minute unterrühren,<br />
bevor das nächste zugegeben<br />
wird. Den Likör zugeben <strong>und</strong><br />
kurz unterrühren.<br />
Das Mehl mit dem Kakaopulver,<br />
Zimt, Nelken <strong>und</strong> Backpulver<br />
mischen <strong>und</strong> abwechselnd mit<br />
der Raspelschokolade, den<br />
Haselnüssen <strong>und</strong> dem Orangensaft<br />
bei mittlerer Stufe<br />
kurz unterrühren.<br />
Den Teig in die vorbereitete<br />
Form füllen. Auf dem Rost des<br />
vorgeheizten Backofens etwa<br />
60 Minuten backen. Stäbchenprobe<br />
durchführen.<br />
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen<br />
<strong>und</strong> etwa 10 Minuten in der<br />
Form stehen lassen, dann auf ein<br />
Kuchengitter stürzen. Auskühlen<br />
lassen. Mit Puderzucker besiebt<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Abkühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 5 g Eiweiß,<br />
22 g Fett, 27 g Kohlenhydrate,<br />
333 kcal (1394 kJ).<br />
Napfkuchen mit Nüssen<br />
(Rezept für 18 Stücke)<br />
Zutaten für den Rührteig:<br />
250 g weiche Butter<br />
oder Margarine,<br />
200 g Zucker,<br />
1 Päckchen Vanillezucker,<br />
1 Prise Salz,<br />
4 Eier (M), 1 Eigelb,<br />
375 g Mehl,<br />
125 g Speisestärke,<br />
1 Päckchen Backpulver,<br />
125 ml Milch.<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Form,<br />
1 Eiweiß, 30 g Zucker,<br />
50 g gemahlene Haselnüsse,<br />
2 − 3 Tropfen Bittermandel-<br />
Aroma,<br />
100 g Walnusskerne,<br />
125 g gesiebter Puderzucker,<br />
2 EL Rum (ersatzweise halb<br />
Wasser, halb Zitronensaft).<br />
Den Backofen auf 190° C (Gas Stufe<br />
2 ½ − 3) vorheizen. Eine Napfkuchenform<br />
von 22 cm Ø sorgfältig<br />
ausfetten.<br />
Butter oder Margarine cremig rühren.<br />
Nach <strong>und</strong> nach den Zucker, Vanillezucker,<br />
Salz, Eier <strong>und</strong> Eigelb<br />
unterrühren. Das Mehl mit der<br />
Stärke <strong>und</strong> dem Backpulver mischen<br />
<strong>und</strong> sieben. Abwechselnd<br />
mit der Milch unter den Teig rühren.<br />
Ein Viertel des Teiges in eine<br />
zweite Schüssel geben.<br />
Das Eiweiß steif schlagen, dabei<br />
den Zucker einrieseln lassen. Die<br />
Haselnüsse <strong>und</strong> das Bittermandel-<br />
Aroma unter das abgenommene<br />
Teigviertel rühren, den Eischnee<br />
unterheben.<br />
Ein Drittel des hellen Teiges in die<br />
vorbereitete Napfkuchenform geben.<br />
Darauf die Hälfte des Nussteiges<br />
löffeln, einige Walnüsse darauflegen.<br />
Die Hälfte des übrigen<br />
hellen Teiges daraufgeben <strong>und</strong><br />
den restlichen Nussteig darauf verteilen.<br />
Wieder einige Walnüsse in<br />
den Nussteig drücken. Mit dem<br />
restlichen hellen Teig abschließen.<br />
Im heißen Backofen 50 − 60 Minuten<br />
backen.<br />
Den Napfkuchen aus dem Ofen<br />
nehmen <strong>und</strong> 10 Minuten in der<br />
Form abkühlen lassen, dann auf<br />
ein Kuchengitter stürzen <strong>und</strong> auskühlen<br />
lassen.<br />
Für die Glasur den Puderzucker mit<br />
soviel Rum oder Zitronenwasser<br />
verrühren, dass ein dickflüssiger,<br />
glatter Guss entsteht. Den Napfkuchen<br />
damit überziehen. Mit den<br />
restlichen Walnüssen verzieren,<br />
dabei diese in die noch weiche<br />
Glasur drücken.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¾ St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeiten.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
6 g Eiweiß, 19 g Fett, 43 g Kohlenhydrate,<br />
369 kcal (1543 kJ).<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
19
RÜHRTEIGKUCHEN<br />
Haselnusskuchen<br />
(Rezept für etwa 16 Stücke)<br />
Zutaten für den Rührteig:<br />
6 Eiweiß (L),<br />
150 g Puderzucker,<br />
1 Prise Salz, 25 g Butter,<br />
70 g Mehl,<br />
200 g gemahlene Haselnüsse,<br />
1 TL gemahlener Zimt,<br />
je 1 Prise gemahlener Piment,<br />
Gewürznelken <strong>und</strong> Vanille,<br />
½ TL gemahlener Ingwer,<br />
1 TL abgeriebene Schale<br />
einer Bio-Zit rone,<br />
50 g Ahornsirup,<br />
4 cl Rum.<br />
Zum Besieben:<br />
Puderzucker.<br />
Eine Kastenform mit<br />
Backpapier auskleiden.<br />
Den Backofen<br />
auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Das Eiweiß mit<br />
dem Puderzucker<br />
<strong>und</strong> dem<br />
Salz sehr steif<br />
schlagen. Die<br />
Butter zerlassen<br />
<strong>und</strong> wieder etwas<br />
abkühlen lassen.<br />
Das Mehl sieben<br />
<strong>und</strong> mit den<br />
Nüssen <strong>und</strong> Gewürzen<br />
vermischen.<br />
Zusammen<br />
mit<br />
der Butter,<br />
Ahornsirup<br />
<strong>und</strong> Rum<br />
unter den<br />
Eischnee ziehen.<br />
Den Teig in die<br />
Kastenform füllen, die Oberfläche<br />
glatt streichen. Im heißen Backofen<br />
50 − 55 Minuten backen.<br />
Aus dem Ofen nehmen, in der<br />
Form 10 Minuten abkühlen lassen,<br />
dann auf ein Kuchengitter stürzen.<br />
Das Backpapier entfernen <strong>und</strong> den<br />
Kuchen auskühlen lassen.<br />
Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />
besieben.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 4 g Eiweiß,<br />
9 g Fett, 17 g Kohlenhydrate,<br />
170 kcal (712 kJ).<br />
Bananenkuchen<br />
(Rezept für 8 WECK®-Gläser)<br />
Sturzform à 160 ml Inhalt<br />
Zutaten für den Rührteig:<br />
250 g Butter,<br />
200 g Zucker,<br />
Mark von ½ Vanilleschote,<br />
4 Eier (M),<br />
2 Bananen,<br />
300 g Mehl,<br />
1 Päckchen Backpulver,<br />
125 g gemahlene Haselnüsse.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Brösel für die Gläser,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Die Fettpfanne oder den Rost aus<br />
dem Ofen nehmen, den Backofen<br />
auf 180° C (Gas Stufe 2−2½) vorheizen.<br />
Die Einkochgläser mit Butter<br />
ausstreichen, mit den Semmelbröseln<br />
ausstreuen.<br />
Für den Teig die Butter mit Zucker<br />
<strong>und</strong> Vanillemark schaumig rühren.<br />
Nach <strong>und</strong> nach die Eier unterrühren.<br />
Die Bananen schälen, in Stücke<br />
schneiden <strong>und</strong> mit einer<br />
Gabel musig zerdrücken. Das<br />
Mus (etwa 180 g) unter die<br />
Schaummasse rühren.<br />
Das Mehl mit dem Backpulver sieben,<br />
mit den Nüssen zur Schaummasse<br />
geben <strong>und</strong> unterrühren.<br />
Den Teig in die vorbereiteten Gläser<br />
füllen, auf den kalten Rost oder<br />
die kalte Fettpfanne stellen <strong>und</strong> in<br />
den vorgeheizten Backofen schieben.<br />
25 − 30 Minuten backen. Stäbchenprobe<br />
durchführen.<br />
Aus dem Ofen nehmen <strong>und</strong> etwas<br />
abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter<br />
stürzen <strong>und</strong> auskühlen<br />
lassen. Vor dem Servieren mit Puderzucker<br />
besieben.<br />
Zum Haltbarmachen die Einkochgläser<br />
mit Einkochring, Glasdeckel<br />
<strong>und</strong> Einweck-Klammern verschließen.<br />
Im 100° C-heißen Wasserbad<br />
30 Minuten einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten,<br />
zusätzlich 30 Minuten Einkochzeit<br />
bei 100° C.<br />
Nährwert pro Kuchen ca.:<br />
10 g Eiweiß, 42 g Fett, 64 g Kohlenhydrate,<br />
669 kcal (2800 kJ).<br />
Bananen-<br />
Erdnuss-Kuchen<br />
(Rezept für)<br />
etwa 20 Stücke<br />
Zutaten:<br />
200 g geröstete Erdnüsse<br />
(ungesalzen),<br />
150 g Butter oder<br />
Margarine,<br />
125 g Zucker,<br />
1 Msp. Salz,<br />
2 Eier (M),<br />
165 ml Kokosmilch,<br />
275 g Mehl,<br />
2 gestr. TL Backpulver,<br />
2 reife<br />
Bananen.<br />
Außerdem:<br />
125 g gesiebter<br />
Puderzucker,<br />
1 EL Karamellsirup,<br />
1 − 2 EL Wasser,<br />
30 g ungesalzene<br />
geröstete Erdnüsse,<br />
1 EL gemahlene Pistazien.<br />
Eine Kastenform von 26 − 28 cm<br />
Länge ausfetten. Den Backofen<br />
auf 180° C (Gas<br />
Stufe 2 − 2 ½) vorheizen.<br />
Die Erdnüsse<br />
fein mahlen.<br />
Das Fett cremig rühren,<br />
nach <strong>und</strong> nach Zucker,<br />
Salz, Eier <strong>und</strong> Kokosmilch<br />
unterrühren. Das<br />
Mehl mit dem Backpulver<br />
mischen <strong>und</strong> zügig<br />
unterrühren. Die Bananen<br />
pellen, in Stücke<br />
schneiden <strong>und</strong><br />
mit einer Gabel<br />
musig zerdrücken.<br />
Das Bananenpüree<br />
(etwa 200 g) mit den gemahlenen<br />
Erdnüssen unter den Teig rühren.<br />
In die vorbereitete Kastenform füllen,<br />
die Oberfläche glatt streichen.<br />
Im heißen Backofen 45 − 50 Minuten<br />
backen. Stäbchenprobe durchführen.<br />
Aus dem Ofen nehmen<br />
<strong>und</strong> etwa 10 Minuten in der Form<br />
abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter<br />
stürzen <strong>und</strong> vollständig<br />
auskühlen lassen.<br />
Den Puderzucker mit dem Karamellsirup<br />
<strong>und</strong> dem Wasser zu einem<br />
glatten Guss verrühren. Den<br />
Kuchen damit überziehen. Mit den<br />
Erdnüssen <strong>und</strong> Pistazien bestreuen.<br />
Die Glasur fest werden lassen.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 5 g Eiweiß,<br />
13 g Fett, 27 g Kohlenhydrate,<br />
246 kcal (1028 kJ).<br />
20 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
21
Am liebsten selbst gebacken<br />
<strong>und</strong> knusperfrisch aus dem Ofen<br />
Selbst Brot zu backen<br />
ist nicht allein<br />
vortheilhaft, sondern<br />
das Brot wird auch<br />
weit schmackhafter.<br />
Rockenbrot von lauter<br />
Rocken schmeckt am<br />
besten; allein, wenn der<br />
Rocken theuer ist, kann<br />
man auch halb Rocken<br />
<strong>und</strong> halb Gersten<br />
nehmen, welches doch<br />
schönes Brot gibt ...<br />
Dies findet sich in einem<br />
Büchlein aus dem Jahre 1782,<br />
geschrieben „für ein junges<br />
<strong>Frau</strong>enzimmer, das Küche<br />
<strong>und</strong> Haushalt selbst besorgen<br />
will, aus eigener Erfahrung<br />
ertheilt von einer<br />
Hausmutter“.<br />
Wir meinen, diese Aussage<br />
trifft auch heute noch zu !<br />
Walnussbrot<br />
(Rezept für 1 Brot)<br />
Zutaten:<br />
200 g grob gehackte Walnüsse,<br />
100 g grobes Weizenschrot,<br />
2 TL Puderzucker,<br />
300 g Weizenmehl Type 550,<br />
200 g Roggenmehl Type 1370,<br />
1 Würfel frische Hefe,<br />
1 EL brauner Zucker,<br />
375 ml lauwarme Milch,<br />
3 TL Salz.<br />
Die Walnüsse in einer beschichteten<br />
Pfanne ohne Fettzugabe<br />
unter ständigem Wenden rösten,<br />
bis sie angenehm duften.<br />
Aus der Pfanne nehmen.<br />
Das Weizenschrot ebenfalls in<br />
die Pfanne geben <strong>und</strong> unter<br />
Rühren leicht anrösten. Die Walnüsse<br />
untermischen. Den Puderzucker<br />
darübersieben <strong>und</strong> unter<br />
Rühren karamellisieren lassen. Die<br />
Mischung in eine große Schüssel<br />
geben <strong>und</strong> etwas abkühlen lassen.<br />
Die beiden Mehlsorten darübersieben.<br />
In die Mitte eine Mulde formen,<br />
die Hefe hineinbröckeln <strong>und</strong><br />
mit dem braunen Zucker bestreuen.<br />
Etwas Milch in die Mulde gießen,<br />
die Hefe darin unter Rühren<br />
auflösen, dabei etwas Mehl vom<br />
Rand mit untermischen. Den Ansatz<br />
mit etwas Mehl bestreuen. Zu-<br />
gedeckt an einem warmen <strong>und</strong><br />
zugfreien Ort gehen lassen, bis die<br />
Oberfläche deutliche Risse zeigt.<br />
Das dauert etwa 15 Minuten.<br />
Das Salz auf den Mehlrand geben,<br />
die restliche Milch zugießen <strong>und</strong><br />
von der Mitte aus beginnend alle<br />
Zutaten miteinander verrühren.<br />
Anschließend mit den Knethaken<br />
des Handrührgerätes oder den<br />
Händen einen geschmeidigen Teig<br />
kneten. Erneut zudecken <strong>und</strong> etwa<br />
45 Minuten gehen lassen, bis sich<br />
das Teigvolumen deutlich vergrößert<br />
hat.<br />
Den Teig nochmals durchkneten<br />
<strong>und</strong> zu einem länglichen Laib formen.<br />
Auf ein bemehltes Backblech<br />
legen, die Oberfläche mit Mehl<br />
bestauben <strong>und</strong> zugedeckt erneut<br />
45 Minuten gehen lassen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Das Walnussbrot<br />
etwa 45 Minuten backen. Herausnehmen<br />
<strong>und</strong> auf einem Kuchengitter<br />
auskühlen lassen.<br />
Zubereitungszeit : 3 ¼ St<strong>und</strong>en<br />
inklusive aller Wartezeiten.<br />
Gesamtnährwert ca.: 105 g Eiweiß,<br />
147 g Fett, 465 g Kohlenhydrate,<br />
3592 kcal (15032 kJ).<br />
22 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
BROT UND BRÖTCHEN<br />
Vollkornbrot<br />
(Rezept für 1 Kastenbrot)<br />
Zutaten für den Sauerteig -<br />
ansatz:<br />
250 g Roggenschrot,<br />
100 g Weizenvollkornmehl,<br />
80 g (2 − 3 EL) Sauerteig,<br />
300 ml warmes Wasser.<br />
Für das Brot:<br />
50 g Weizenkörner,<br />
500 g Roggenmehl Type 997,<br />
175 g Weizenmehl Type 550,<br />
25 g Sesamsamen,<br />
25 g Leinsamen,<br />
25 g Sonnenblumenkerne,<br />
1 EL Salz,<br />
1 EL Zuckerrübensirup,<br />
650 g Sauerteig,<br />
500 ml lauwarmes Wasser.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Mehl für die Form.<br />
Für den Sauerteigansatz alle Zutaten<br />
miteinander verrühren. Ein<br />
Stück Klarsichtfolie direkt auf<br />
den Ansatz legen, mit einem Tuch<br />
bedecken <strong>und</strong> 15 − 17 St<strong>und</strong>en an<br />
einem warmen, zugfreien Ort gehen<br />
lassen. Vom Sauerteigansatz<br />
80 g (2 − 3 EL) abnehmen für die<br />
Zubereitung des nächsten Brotes.<br />
Er hält sich 1 − 2 Wochen im Kühlschrank<br />
oder tiefgekühlt bis zu<br />
3 Monate.<br />
Für das Brot die Weizenkörner in einem<br />
Sieb abbrausen, in einen Topf<br />
geben, mit Wasser bedecken. Zum<br />
Kochen bringen <strong>und</strong> etwa 30 Minuten<br />
bei reduzierter Hitze quellen<br />
lassen, bis die Körner weich sind.<br />
Gut abtropfen <strong>und</strong> abkühlen lassen.<br />
Die beiden Mehlsorten, die Weizenkörner,<br />
den Sesam, Leinsamen,<br />
Sonnenblumenkerne <strong>und</strong> das Salz<br />
in einer entsprechend großen<br />
Schüssel miteinander vermischen.<br />
Den Zuckerrübensirup, den Sauerteig<br />
sowie nach <strong>und</strong> nach das Wasser<br />
mit dem Rührlöffel einarbeiten,<br />
bis ein klebriger Teig entsteht. Ein<br />
Stück Klarsichtfolie auflegen, die<br />
Schüssel mit einem Tuch bedecken.<br />
Den Teig an einem warmen<br />
Ort 30 Minuten gehen lassen.<br />
Eine Kastenform von 35 cm Länge<br />
ausfetten <strong>und</strong> mit Mehl ausstreuen.<br />
Den Teig auf einer bemehlten<br />
Arbeitsfläche erneut durchkneten,<br />
dabei so viel Roggenmehl einarbeiten,<br />
dass er sich gut formen<br />
lässt. Einen länglichen Laib formen,<br />
in die Kastenform einlegen.<br />
Mit einem Tuch zudecken <strong>und</strong><br />
2−2½St<strong>und</strong>en ruhen lassen.<br />
Den Backofen auf 200° C (Gas Stufe<br />
3) vorheizen. Die Kastenform mit<br />
dem Vollkornbrot in den heißen<br />
Backofen stellen, gleichzeitig ein<br />
hitzebeständiges Gefäß mit<br />
Wasser hineinstellen. Das Brot<br />
60 − 70 Minuten backen. Auf einem<br />
Kuchengitter auskühlen<br />
lassen.<br />
Zubereitungszeit: ca. 4 St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich 15 − 17 St<strong>und</strong>en<br />
für die Sauerteigbereitung.<br />
Gesamtnährwert ca.:<br />
109 g Eiweiß, 47 g Fett,<br />
723 g Kohlenhydrate,<br />
3753 kcal (15701 kJ).<br />
TIPP<br />
Damit Brot <strong>und</strong> Brötchen<br />
beim Backen schön auf -<br />
gehen, sollte man für<br />
„Beschwaderung” sorgen,<br />
indem man direkt auf den<br />
Boden des Ofens kochendes<br />
Wasser gießt, eine<br />
Tasse Wasser während<br />
der ganzen Backzeit in<br />
den Ofen stellt oder nur zu<br />
Beginn des Backvorgangs<br />
die Seitenwände mit Wasser<br />
besprüht.<br />
Dinkelvollkorn-<br />
Brötchen<br />
(Rezept für 8 Stück)<br />
Zutaten:<br />
500 g Dinkelvollkornmehl,<br />
1 Päckchen Trockenhefe,<br />
350 g lauwarmes Wasser,<br />
1 EL Ahornsirup,<br />
1 EL Rapsöl,<br />
10 g grobkörniges Salz.<br />
Außerdem:<br />
1 Eigelb,<br />
1 EL Wasser,<br />
1 TL Rapsöl,<br />
nach Belieben Mohn- oder<br />
Sesamsamen, Sonnenblumenoder<br />
Kürbiskerne zum<br />
Bestreuen.<br />
Das Dinkelvollkornmehl in einer<br />
Schüssel mit der Trockenhefe mischen.<br />
Nach <strong>und</strong> nach das lauwarme<br />
Wasser, den Ahornsirup <strong>und</strong><br />
das Rapsöl untermengen. Den Teig<br />
gründlich durchkneten. Zuletzt<br />
das Salz zugeben. Mit etwas Mehl<br />
bestreuen <strong>und</strong> 1 − 2 St<strong>und</strong>en zugedeckt<br />
an einem warmen Ort gehen<br />
lassen.<br />
Ein Backblech mit Backpapier auslegen.<br />
Den Teig nochmals gut<br />
durchkneten, dann in 8 Teile teilen<br />
<strong>und</strong> aus jeder Portion ein Brötchen<br />
formen. Auf das vorbereitete Backblech<br />
legen <strong>und</strong> zugedeckt nochmals<br />
mindestens 30 Minuten gehen<br />
lassen.<br />
Den Backofen auf 225° C (Gas Stufe<br />
4) vorheizen. Das Eigelb mit dem<br />
Wasser <strong>und</strong> dem Öl verrühren, die<br />
Brötchen damit r<strong>und</strong>um einpinseln.<br />
Nach Belieben mit Mohn oder<br />
Sesam, Sonnenblumen- oder Kürbiskernen<br />
bestreuen. Im vorgeheizten<br />
Backofen etwa 30 Minuten<br />
backen.<br />
Zubereitungszeit: etwa 3 ½ St<strong>und</strong>en,<br />
inklusive aller Wartezeiten.<br />
Nährwert pro Stück ca.: 11 g Eiweiß,<br />
7 g Fett, 42 g Kohlenhydrate,<br />
271 kcal (1134 kJ); 3,5 BE.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
25
BROT UND BRÖTCHEN<br />
Kürbisbrot<br />
(Rezept für 6 − 8 WECK®-Gläser)<br />
Sturzform à 290 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
300 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
500 g Weizenmehl Type 1050,<br />
2 TL Salz,<br />
1 Würfel frische Hefe (42 g),<br />
40 g Akazienhonig,<br />
100 ml lauwarmes Wasser,<br />
1 Prise geriebene Muskatnuss,<br />
1 Prise gemahlene<br />
Nelken,<br />
1 TL gemahlener Zimt,<br />
1 TL frisch geriebene<br />
Ingwerwurzel,<br />
30 g gehackte Kürbiskerne.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Brösel für die Gläser.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Das Kürbisfruchtfleisch<br />
in Alufolie wickeln,<br />
auf ein Backblech legen <strong>und</strong> im<br />
heißen Backofen etwa 40 Minuten<br />
backen, es muss ganz weich sein.<br />
Die Folie entfernen <strong>und</strong> das Kürbisfleisch<br />
ganz fein pürieren. Auskühlen<br />
lassen.<br />
Mehl <strong>und</strong> Salz in eine Schüssel geben,<br />
in der Mitte eine Mulde formen.<br />
Die Hefe <strong>und</strong> den Honig im<br />
Wasser auflösen, 2 EL Mehl unterrühren<br />
<strong>und</strong> in die Mehlmulde gießen.<br />
Den Vorteig mit etwas Mehl<br />
bestreuen. Zugedeckt an einem<br />
warmen Ort etwa 20 Minuten gehen<br />
lassen.<br />
Das Kürbispüree <strong>und</strong> die Gewürze<br />
zum Vorteig geben <strong>und</strong> alles zu einem<br />
glatten Teig verarbeiten. Mit<br />
etwas Mehl bestreuen <strong>und</strong> zu -<br />
gedeckt etwa 40 Minuten gehen<br />
lassen, bis er sein Volumen verdoppelt<br />
hat. Den Teig nochmals<br />
durchkneten, dabei die Kürbiskerne<br />
unterkneten.<br />
Die Einkochgläser mit Butter ausstreichen,<br />
mit Bröseln ausstreuen.<br />
Den Teig in 6 − 8 Portionen teilen,<br />
r<strong>und</strong> rollen <strong>und</strong> in die vorbereiteten<br />
Gläser füllen. Die Gläser auf das<br />
kalte Backblech stellen. Nochmals<br />
10 Minuten gehen lassen.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Das Blech mit<br />
den Gläsern in den Backofen schieben,<br />
die Kürbisbrote 35 − 40 Minuten<br />
backen. Unbedingt Stäbchenprobe<br />
durchführen. Die Gläser aus<br />
dem Ofen nehmen, auf einem<br />
Kuchengitter abkühlen lassen.<br />
Zum Haltbarmachen die Gläser<br />
mit Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong><br />
Einweck-Klammern verschließen.<br />
Im 100° C-heißen Wasserbad 30 Minuten<br />
einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 3 St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich 30 Minuten Einkochzeit<br />
bei 90° C.<br />
Nährwert pro Glas (bei 8 Gläsern)<br />
ca.: 10 g Eiweiß, 5 g Fett,<br />
51 g Kohlenhydrate,<br />
291 kcal (1219 kJ); 4,3 BE.<br />
Wir freuen uns, Ihnen den<br />
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BROT UND BRÖTCHEN<br />
Kürbisbrötchen<br />
mit Mascarpone-<br />
Kräuter-Dip<br />
(Rezept für etwa 16 Brötchen)<br />
Zutaten:<br />
250 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
250 ml Wasser,<br />
500 g Mehl,<br />
1 Päckchen Trockenhefe,<br />
1 EL Zucker,<br />
1 gehäufter TL Salz,<br />
1 EL Fenchelsamen.<br />
Für den Dip:<br />
250 g Mascarpone,<br />
4 EL Milch,<br />
Salz, Pfeffer aus<br />
der Mühle,<br />
1 B<strong>und</strong> Schnittlauch,<br />
½ B<strong>und</strong> Petersilie,<br />
½ B<strong>und</strong> Dill.<br />
Das Kürbisfruchtfleisch würfeln<br />
<strong>und</strong> mit dem Wasser weich kochen.<br />
Fein pürieren <strong>und</strong> abkühlen<br />
lassen.<br />
Das Mehl mit der Trockenhefe,<br />
dem Zucker <strong>und</strong> dem Salz in einer<br />
Schüssel mischen. Das Kürbispüree<br />
zugeben <strong>und</strong> alles mit den<br />
Knethaken des Handrührgerätes<br />
zu einem glatten Teig verkneten,<br />
eventuell noch etwas Wasser zugeben.<br />
Der Teig soll geschmeidig,<br />
fest <strong>und</strong> formbar sein. Mit einem<br />
Geschirrtuch bedecken <strong>und</strong> an<br />
einem warmen Ort etwa 45 Minuten<br />
gehen lassen. Ein Backblech<br />
mit Backpapier auslegen.<br />
Den Teig auf bemehlter Arbeitsfläche<br />
kurz durchkneten <strong>und</strong> in 16<br />
gleich schwere Portionen teilen.<br />
Jedes Stück mit leicht bemehlten<br />
Händen zu Kugeln formen. Auf das<br />
vorbereitete Backblech setzen, mit<br />
den Fenchelsamen bestreuen.<br />
Nochmals 10 − 15 Minuten zugedeckt<br />
gehen lassen.<br />
Den Backofen auf 200 − 220° C<br />
(Gas Stufe 3 − 4) vorheizen. Die<br />
Brötchen in 15 − 20 Minuten goldbraun<br />
backen.<br />
Für den Dip den Mascarpone mit<br />
der Milch verrühren, mit Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer würzen. Die Kräuter abbrausen<br />
<strong>und</strong> trockenschütteln.<br />
Den Schnittlauch in feine Röllchen<br />
schneiden. Von Petersilie <strong>und</strong> Dill<br />
die dicken Stiele entfernen, die<br />
Blättchen <strong>und</strong> Fähnchen fein<br />
hacken. Die Kräuter unter die<br />
Mascarponecreme rühren.<br />
Zu den Kürbisbrötchen reichen.<br />
Zubereitungszeit: 2 ½ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Brötchen ca.:<br />
4 g Eiweiß, 0,4 g Fett,<br />
24 g Kohlenhydrate,<br />
116 kcal (485 kJ); 2,0 BE.<br />
Nährwert Dip bei 4 Portionen<br />
ca.: 4 g Eiweiß, 30 g Fett,<br />
3 g Kohlenhydrate,<br />
299 kcal (1252 kJ); BE.<br />
Kulinarisches<br />
QUIZ<br />
Testen Sie Ihr Wissen<br />
r<strong>und</strong> um die Küche.<br />
Wir stellen Ihnen einige<br />
Fragen zu verschie denen<br />
Themen dieses <strong>Ratgeber</strong>s.<br />
Sie suchen sich aus den<br />
drei möglichen Antworten<br />
die richtige heraus,<br />
nehmen den dazugehöri -<br />
gen Lösungs buchstaben<br />
<strong>und</strong> bilden damit das<br />
Lösungswort. Raten Sie<br />
mit <strong>und</strong> gewinnen Sie!<br />
1. Pistazien zählt man gern<br />
zu den Nüssen, botanisch<br />
gesehen sind sie jedoch ...<br />
nT ... Scheinfrüchte.<br />
nM ... Steinfrüchte.<br />
nS ... Sammelnussfrüchte.<br />
2. Welcher Bitterstoff macht<br />
Kürbisse ungenießbar?<br />
nR Chlorophyll<br />
nP Curcumin<br />
nU Cucurbitacin<br />
3. Was ist eine Frittata?<br />
nF Ein in der Pfanne gebackenes<br />
Omelett, bei dem oft noch<br />
Gemüse, z.B. Zucchini,<br />
mitgegart wird.<br />
nA Ein Auflauf aus<br />
Pommes frites.<br />
nI Ein Nudelgericht mit<br />
Meeresfrüchten.<br />
Das können Sie im Oktober<br />
gewinnen:<br />
14 Silikon-<br />
Backformensets<br />
von Mastrad<br />
Die Backformen aus Premium-Lebensmittel -<br />
silikon können im Ofen, in der Mikrowelle<br />
sowie im Kühl- <strong>und</strong> Gefrierschrank eingesetzt<br />
werden. Die patentierten starren Griffe sorgen für einen festen Rahmen<br />
<strong>und</strong> sicheren Halt. Sie erlauben so ein leichtes Hineinstellen<br />
der Formen, ohne dass die Teigmasse verrutscht, ebenso wie das<br />
leichte Stürzen des Inhalts. Die Formen sind in schlichtem dunklen<br />
Grau erhältlich <strong>und</strong> brauchen nicht mehr eingefettet zu werden.<br />
Gewinnen Sie eines von 14 Backformen-Sets von Mastrad im Wert<br />
von je 72 €, bestehend aus einer Kastenform, einer r<strong>und</strong>en Form<br />
(26 cm), einer Tarteform (28 cm) <strong>und</strong><br />
einer 6er-Muffinform.<br />
4. Der raupenförmige Knollenziest,<br />
dessen Geschmack<br />
an Schwarzwurzeln <strong>und</strong><br />
Artischocken erinnert,<br />
stammt aus ...<br />
nF ... China.<br />
nP ... Australien.<br />
nE ... Südamerika.<br />
5. Was bewirkt beim Backen<br />
die „Beschwaderung“?<br />
nE Dadurch wird gleichzeitig<br />
der Backofen gereinigt.<br />
nI Die Schwaden aus Wasserdampf<br />
lassen Brot <strong>und</strong><br />
Brötchen besser aufgehen.<br />
nL Die Beschwaderung verhindert<br />
ein Überhitzen des<br />
Backofens.<br />
6. Als „Lende“ oder „Lummer“<br />
bezeichnet man auch ...<br />
nZ ... die Oberschale<br />
beim Schwein.<br />
nN ... ein Schweinefilet.<br />
nE ... die Schweinehüfte.<br />
Lösungswort<br />
n 1 n 2 n 3 n 4 n 5 n6<br />
Es gilt das Lösungswort zu finden, das aus<br />
den Lösungsbuchstaben der richtigen<br />
Antworten zusam menzusetzen ist.<br />
Geben Sie uns dieses per Telefon unter<br />
der Nummer<br />
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durch (ein Anruf aus dem deutschen<br />
Festnetz kostet 0,50 €, ggf. abweichende<br />
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Sie können uns das Lösungswort auch auf<br />
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schicken mit dem Kennwort<br />
„Kulinarisches Quiz 10“.<br />
Adresse, Teilnahmebedingungen sowie<br />
Einsendeschluss auf Seite 155.<br />
28 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
29
Pistazien zählen botanisch gesehen eigentlich zu<br />
den Steinfrüchten, werden aber gern gemeinsam<br />
mit Nüssen gehandelt.<br />
Wie diese besitzen sie leicht verdauliches Eiweiß, hoch -<br />
wertiges Keimöl, energiespendende Kohlenhydrate,<br />
Vitamine (vor allem die der B-Gruppe <strong>und</strong> Vitamin E)<br />
sowie Mineralstoffe (vor allem Phosphor, Eisen <strong>und</strong><br />
Kalzium) <strong>und</strong> Ballaststoffe. Bei reifen Pistazien öffnet<br />
sich der Steinkern, sodass die grünen bis gelben Samen<br />
sichtbar werden. Frisch geknackt schmecken sie wie<br />
alle Nüsse am besten, denn durch den hohen Fettgehalt<br />
können sie bei Kontakt mit Sauerstoff recht schnell<br />
ranzig <strong>und</strong> damit ungenießbar<br />
werden. Kühle <strong>und</strong> trockene<br />
Lagerung ist empfehlenswert.<br />
Honig-Quark-Tarte<br />
(Rezept für 10 Stücke)<br />
Zutaten für den<br />
Mürbeteig:<br />
250 g Mehl,<br />
1 Ei (M), 2 Eigelb (M),<br />
100 g Butter,<br />
100 g Zucker,<br />
abgeriebene Schale<br />
einer Bio-Zitrone,<br />
1 Prise Salz.<br />
Für die Füllung:<br />
20 g gehackte geschälte<br />
Mandeln,<br />
20 g gehackte Pistazien,<br />
50 g Blütenhonig,<br />
200 g Quark.<br />
Zum Bestreuen:<br />
15 g gehackte Pistazien,<br />
15 g gehackte geschälte<br />
Mandeln,<br />
Puderzucker zum Besieben.<br />
Außerdem:<br />
Butter <strong>und</strong> Mehl für<br />
die Springform.<br />
Für den Mürbeteig das Mehl auf<br />
eine Arbeitsfläche sieben. In der<br />
Mitte eine Mulde formen, das Ei<br />
<strong>und</strong> die Eigelbe hineingeben. Die<br />
Butter in Stückchen auf den Mehlrand<br />
setzen, Zucker, Zitronenschale<br />
<strong>und</strong> Salz zugeben.<br />
Alles mit einer Palette oder einem<br />
großen Messer von außen nach innen<br />
zu Krümeln hacken, dann<br />
rasch mit kühlen Händen zu einem<br />
glatten Teig zusammenkneten.<br />
Den Teig zu einer Kugel formen<br />
<strong>und</strong> zugedeckt 1 St<strong>und</strong>e im Kühlschrank<br />
ruhen lassen.<br />
Für die Füllung die Mandeln <strong>und</strong><br />
Pistazien in einer Pfanne ohne Fett<br />
hell rösten. Den Honig zugeben<br />
<strong>und</strong> weitere 2 − 3 Minuten ziehen<br />
lassen. Die Masse abkühlen lassen,<br />
dann zusammen mit dem Quark in<br />
einer Schüssel verrühren.<br />
Den Backofen auf 160° C (Gas Stufe<br />
1 ½) vorheizen. Eine Springform<br />
von 24 cm Ø mit Butter ausstreichen,<br />
mit Mehl ausstreuen.<br />
Den Teig auf einer leicht bemehlten<br />
Arbeitsfläche ausrollen, in die<br />
Form legen <strong>und</strong> einen etwa 2 cm<br />
hohen Rand formen. Die Quark-<br />
Nuss-Mischung auf dem Teig verteilen.<br />
Die Tarte im heißen Backofen etwa<br />
20 Minuten backen. Vorsichtig aus<br />
der Form lösen <strong>und</strong> erkalten lassen.<br />
Mit den Nüssen bestreuen<br />
<strong>und</strong> mit Puderzucker besieben. In<br />
Stücke schneiden. Nach Belieben<br />
mit Vanilleeis servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück ca.:<br />
8 g Eiweiß, 14 g Fett,<br />
34 g Kohlenhydrate,<br />
296 kcal (1238 kJ).<br />
Pikante<br />
Pistazienkugeln<br />
(Rezept für 30 − 35 Kugeln)<br />
Zutaten:<br />
100 g mittelalter Gouda,<br />
150 g milder Blauschimmelkäse,<br />
1 kleine Knoblauchzehe,<br />
50 g Butter,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
100 g roher Schinken,<br />
100 g gehackte Pistazien.<br />
Den Gouda reiben. Den Blauschimmelkäse<br />
in Stücke schneiden.<br />
Die Knoblauchzehe pellen<br />
<strong>und</strong> zerdrücken. Die vorbereiteten<br />
Zutaten mit der Butter schaumig<br />
rühren, mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen.<br />
Den Schinken fein würfeln<br />
<strong>und</strong> unterrühren.<br />
Aus der Käsemasse 30 − 35 Kugeln<br />
formen <strong>und</strong> in den gehackten Pistazien<br />
wälzen. Im Kühlschrank fest<br />
werden lassen.<br />
Zubereitungszeit: 25 Minuten,<br />
zusätzlich Kühlzeit.<br />
Nährwert pro Stück (bei 35 Stück)<br />
ca.: 3 g Eiweiß, 5 g Fett, 0,4 g Kohlenhydrate,<br />
57 kcal (237 kJ); 0,1 BE.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
31
PISTAZIEN<br />
Nutloaf<br />
Brot mit viererlei Nüssen<br />
(Rezept für 2 Brote)<br />
Zutaten:<br />
300 g Weizenvollkornmehl,<br />
300 g Weizenmehl Type 550,<br />
2 ½ TL Salz,<br />
1 Würfel frische Hefe,<br />
375 ml lauwarmes Wasser,<br />
je 75 g Walnuss- <strong>und</strong><br />
Mandelkerne,<br />
je 75 g Pistazien <strong>und</strong><br />
Cashewkerne,<br />
3 EL aromatischer Honig.<br />
Außerdem:<br />
Mehl für das<br />
Backblech.<br />
Die beiden Mehlsorten in einer<br />
Schüssel mischen, in der Mitte eine<br />
Mulde formen. Das Salz auf dem<br />
Mehlrand verteilen. Die Hefe in die<br />
Mulde bröckeln, mit wenig Wasser<br />
auflösen, dabei etwas Mehl vom<br />
Rand mit unterarbeiten. Den Hefevorteig<br />
mit Mehl bestreuen <strong>und</strong><br />
zugedeckt an einem warmen <strong>und</strong><br />
zugfreien Ort etwa 15 Minuten gehen<br />
lassen, bis die Oberfläche Risse<br />
zeigt.<br />
In der Zwischenzeit die vier verschiedenen<br />
Nusssorten mit einem<br />
großen Messer grob hacken.<br />
Den Honig im restlichen Wasser<br />
auflösen. Die Honiglösung nach<br />
<strong>und</strong> nach mit einem Löffel unter<br />
den Vorteig rühren, dabei Mehl<br />
vom Rand mit unterarbeiten. Anschließend<br />
alles mit den Händen<br />
zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.<br />
Die Nüsse unterkneten.<br />
Den Teig zu einer Kugel formen, in<br />
eine Schüssel legen <strong>und</strong> zugedeckt<br />
etwa 90 Minuten gehen lassen,<br />
bis sich sein Volumen verdoppelt<br />
hat.<br />
Ein Backblech dünn mit Mehl bestreuen.<br />
Den Teig nochmals kräftig<br />
durchkneten, dann halbieren. Auf<br />
einer bemehlten Arbeitsfläche zu<br />
zwei r<strong>und</strong>en Broten formen. Auf<br />
das vorbereitete Backblech legen<br />
<strong>und</strong> zugedeckt nochmals etwa<br />
1 St<strong>und</strong>e gehen lassen.<br />
Den Backofen auf 220° C (Gas Stufe<br />
4) vorheizen. Die Brote im heißen<br />
Backofen 15 Minuten backen,<br />
dann die Temperatur auf 175° C<br />
(Gas Stufe 2) reduzieren <strong>und</strong> die<br />
Brote weitere 20 − 25 Minuten backen.<br />
Die Brote sind fertig, wenn<br />
sie beim Klopfen auf die Unterseite<br />
hohl klingen. Aus dem Ofen nehmen<br />
<strong>und</strong> auf einem Kuchengitter<br />
auskühlen lassen.<br />
Zubereitungszeit:<br />
3 ¾ St<strong>und</strong>en inklusive<br />
aller Wartezeiten.<br />
Nährwert pro Brot ca.:<br />
62 g Eiweiß, 83 g Fett,<br />
244 g Kohlenhydrate,<br />
1971 kcal (8246 kJ); 20,3 BE.<br />
KuchenKalender im Oktober<br />
Mo 1. Tomatensuppe, Zucchini-Frittata (S. 50),<br />
Eisbergsalat, Äpfel<br />
Di 2. Endiviensalat, Zwiebelkuchen,<br />
Erdbeerjoghurt<br />
Mi 3. Flädlesuppe, Rosmarinbraten mit<br />
Thymianpolenta, Feldsalat, Mokkacreme<br />
Do 4. gemischter Salat, Nudeln mit Schinken<br />
<strong>und</strong> Champignons aus dem Ofen, Birnen<br />
Fr 5. Kartoffelsalat, gebackener Schellfisch,<br />
Remouladensoße, Schokoladenflammeri<br />
Sa 6. Kerbelsuppe, Hackbraten mit Gemüse -<br />
füllung, Kartoffelpüree, Götterspeise<br />
So 7. Brokkolisuppe, scharfes Kalbsragout<br />
mit Kürbis (S. 6), Bandnudeln, Feldsalat,<br />
Zitronencreme<br />
Mo 8. Grießklößchensuppe,<br />
Kartoffelpuffer mit Apfelmus<br />
Di 9. Wurzeleintopf mit weißen Bohnen,<br />
Quarktaschen<br />
Mi 10. Feldsalat, Hähnchenbrustfilets mit<br />
Kräuterkruste, Reis, Kirschcreme<br />
Do 11. Graupensuppe, Bami Goreng, Mandarinen<br />
Fr 12. Kopfsalat, Heringsauflauf mit Pellkartoffeln,<br />
Himbeerbuttermilch<br />
Sa 13. Blattsalat, Spaghetti mit Pesto,<br />
Ananas mit Sahne<br />
So 14.<br />
Salatteller, gefüllte Putenröllchen<br />
mit Chilisoße, Reis,<br />
Honig-Quark-Tarte (S. 31)<br />
Mo 15. Gaisburger Marsch, Orangencreme<br />
Di 16. Gurkensalat, Schupfnudeln mit<br />
Speckkraut, Schokoladeneis<br />
Fr 19. Spinatsuppe, Rotbarschfilet mit Gemüse,<br />
Reis, Kiwis<br />
Sa 20. Maissalat, Fenchel-Tomaten-Pfanne,<br />
Bandnudeln, Waffeln<br />
So 21.<br />
Salatteller, Schweinekrustenbraten,<br />
Knödel, Brokkoli, Coupe Dänemark<br />
Mo 22. Rucolasalat, Toast Hawaii,<br />
Karamellcreme<br />
Di 23. Waldorfsalat, Omelettes mit Pilzen,<br />
Orangen<br />
Mi 24. Tomatensalat, Orecchiette mit<br />
Brokkoli (S. 41), Tiramisu<br />
Do 25. Endiviensalat, Älplermagronen mit<br />
Apfelschnitzen, Nussmuffins<br />
Fr 26. Brokkolisuppe, Kokosfischfilet mit<br />
Curry gemüse, Reis, Mangos<br />
Sa 27. Champignonsuppe, Grießschnitten<br />
mit Kirschkompott<br />
So 28.<br />
Kopfsalat, Kalbsgulasch mit Steckrüben,<br />
Kartoffelgratin, Mousse au chocolat<br />
Mo 29. herbstliche Kürbis-Käse-Suppe (S. 12),<br />
Apfel-Beignets<br />
Di 30. gemischter Salat, Pressknödel mit Schinken,<br />
Pfirsichkompott<br />
Mi 31. Kartoffelsuppe Büsumer Art, Birchermüesli<br />
Mi 17.<br />
Rote-Bete-Salat,<br />
Rahm-Geschnetzeltes, Spätzle,<br />
rote Grütze mit Vanille soße<br />
Do 18.<br />
gemischter Salat, Kartoffelgratin<br />
mit Kürbis (S. 8), Sanddornjoghurt<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
33
BESTSELLER – REZEPTE<br />
Karin Keßler-Fischer aus<br />
Groß-Umstadt<br />
Kürbisauflauf mit<br />
Lauch <strong>und</strong> Möhren<br />
Zutaten:<br />
1 Zwiebel,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
500 g Möhren,<br />
300 g Lauch,<br />
600 g Kürbisfruchtfleisch<br />
(Hokkaido),<br />
100 g Sonnenblumenkerne,<br />
1 EL Sonnenblumenöl,<br />
Salz, Pfeffer aus<br />
der Mühle,<br />
frischer Ingwer,<br />
Instant-Gemüsebrühe,<br />
4 Eier (M),<br />
200 g Sahne,<br />
100 g fein geraspelter<br />
Gouda.<br />
Außerdem:<br />
Fett für die Form<br />
Zwiebel <strong>und</strong> Knoblauchzehe<br />
pellen <strong>und</strong> fein<br />
würfeln. Die Möhren<br />
waschen, schälen <strong>und</strong><br />
klein würfeln. Den Lauch<br />
putzen <strong>und</strong> waschen, in<br />
feine Streifen schneiden.<br />
Das Kürbisfruchtfleisch<br />
klein würfeln. Die Sonnenblumenkerne<br />
in<br />
einer Pfanne ohne Fett<br />
goldgelb rösten.<br />
Den Backofen auf 180° C<br />
(Gas Stufe2−2½)<br />
vorheizen. Eine entsprechend<br />
große Auflaufform<br />
ausfetten.<br />
Die Zwiebel- <strong>und</strong> Knoblauchwürfel<br />
im Sonnenblumenöl<br />
glasig dünsten.<br />
Die Möhrenwürfel<br />
zugeben <strong>und</strong> einige<br />
Minuten mitdünsten.<br />
Den Lauch <strong>und</strong> die Kürbiswürfel<br />
zugeben <strong>und</strong><br />
unterrühren, die Mischung<br />
einige Minuten<br />
weiterdünsten. Das Gemüse<br />
mit Salz, Pfeffer,<br />
Instant-Gemüsebrühe<br />
<strong>und</strong> fein geriebenem<br />
Ingwer nach Geschmack<br />
würzen. Die Hälfte der<br />
Sonnenblumenkerne<br />
unter das Gemüse mischen.<br />
In die vorbereitete<br />
Auflaufform füllen.<br />
Die Eier mit der Sahne<br />
<strong>und</strong> dem geriebenen<br />
Käse verrühren, gleichmäßig<br />
über das Gemüse<br />
verteilen. Die restlichen<br />
Sonnenblumenkerne<br />
darüberstreuen.<br />
Im heißen Backofen<br />
20 − 25 Minuten backen.<br />
unserer Leser<br />
Fatemeh Hematshahabadi<br />
aus Bonn<br />
Kürbisreis<br />
Zutaten:<br />
400 g Basmati-Reis,<br />
250 g Kürbisstückchen,<br />
2 Zwiebeln,<br />
2ELÖl,<br />
2 EL Zucker,<br />
1 g Safran,<br />
2 EL Butter,<br />
1 EL Salz.<br />
Den Reis mehrmals waschen,<br />
anschließend mit<br />
der doppelten Menge<br />
Wasser einweichen. Das<br />
Kürbisfruchtfleisch in<br />
kleine Würfel schneiden.<br />
Die Zwiebeln pellen <strong>und</strong><br />
fein würfeln. Das Öl in<br />
einem Topf erhitzen, die<br />
Zwiebelwürfel darin<br />
glasig dünsten. Die Kürbisstückchen<br />
zugeben<br />
<strong>und</strong> kurz anbraten, den<br />
Zucker darüberstreuen<br />
<strong>und</strong> leicht karamellisieren<br />
lassen. Von der<br />
Kochstelle nehmen.<br />
Den Safran in 3 − 4 EL<br />
kaltem Wasser quellen<br />
lassen. Mit dem eingeweichten<br />
Reis in einen<br />
zweiten Topf geben,<br />
Butter <strong>und</strong> Salz zufügen.<br />
Unter Rühren erhitzen,<br />
bis die Flüssigkeit kocht.<br />
Dann die Kürbis-Zwiebel-Mischung<br />
zufügen<br />
<strong>und</strong> erhitzen. Den Reis<br />
bei reduzierter Hitze im<br />
geschlossenen Topf<br />
in etwa 20 Minuten<br />
ausquellen lassen.<br />
Mit Spiegelei oder<br />
Geflügel servieren.<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, haben Sie ein besonderes<br />
Rezept, das Sie anderen Lesern vorstellen wollen?<br />
Schicken Sie es uns doch zu! Da wir in der Redaktion bereits<br />
an die Themen des nächsten Frühjahrs denken, freuen wir<br />
uns über saison gerechte Rezepte. Jede Veröffent lichung wird<br />
honoriert (deshalb bitte Bankverbin dung angeben!).<br />
Legen Sie doch Ihr Passfoto bei oder auch ein Bild Ihres<br />
Rezeptes, am besten als digitale Daten (300 dpi).<br />
Bitte beachten Sie, dass wir aus rechtlichen Gründen keine<br />
Rezepte veröffent lichen können, die bereits anderweitig, u.a.<br />
auch im Internet, publiziert worden sind.<br />
Marlene Tadtke aus<br />
Jüchen<br />
Kürbis-Zwetschgen-<br />
Konfitüre<br />
Zutaten:<br />
400 g Kürbisfruchtfleisch,<br />
250 g Zwetschgen,<br />
½ l Apfelsaft,<br />
6 EL Apfelessig,<br />
1 walnussgroßes<br />
Ingwerstück,<br />
3 − 4 Wacholderbeeren,<br />
3 − 4 Pimentkörner,<br />
½ TL Senfkörner,<br />
250 − 300 g Honig,<br />
500 g Gelierzucker.<br />
Astrid Stadick aus<br />
Lahr-Kippenheimweiler<br />
Salat Niçoise<br />
Zutaten:<br />
1 Eisbergsalat,<br />
2 − 3 Dosen Thunfisch,<br />
2 rote Paprikaschoten,<br />
2 − 3 Scheiben Edamer,<br />
1 große Zwiebel,<br />
1 B<strong>und</strong> Kresse,<br />
1 Stängel Liebstöckel.<br />
Das Kürbisfruchtfleisch<br />
in kleine Würfel schneiden.<br />
Die Zwetschgen<br />
waschen, entsteinen <strong>und</strong><br />
vierteln. In einer Schüssel<br />
mit dem Apfelsaft<br />
<strong>und</strong> Apfelessig mischen.<br />
Den Ingwer schälen <strong>und</strong><br />
fein raspeln, mit den<br />
zerstoßenen Wacholderbeeren,<br />
Piment <strong>und</strong><br />
Senfkörnern in ein<br />
Leinensäckchen binden.<br />
Das Gewürzsäckchen zur<br />
Fruchtmischung geben<br />
<strong>und</strong> zugedeckt über<br />
Nacht durchziehen lassen.<br />
Am nächsten<br />
Tag das Säckchen<br />
entfernen.<br />
Für das Dressing:<br />
4ELÖl,<br />
3 − 4 EL Essig,<br />
2 TL geriebenen Meerrettich,<br />
1 Becher Naturjoghurt,<br />
Salz, Pfeffer aus der<br />
Mühle,<br />
Dillspitzen, Schnittlauchröllchen.<br />
Den Eisbergsalat zerpflücken<br />
<strong>und</strong> waschen, gut<br />
abtropfen lassen. Den<br />
Thunfisch in einem Sieb<br />
abtropfen lassen. Die<br />
Paprikaschoten vierteln,<br />
von Stielansatz, Samen<br />
<strong>und</strong> Trennwänden<br />
befreien. Die Viertel in<br />
schmale Streifen schneiden.<br />
Den Edamer in<br />
dünne Streifen schneiden,<br />
die Zwiebel pellen<br />
<strong>und</strong> in Ringe schneiden.<br />
Die Fruchtmasse mit<br />
dem Honig mischen,<br />
langsam zum Kochen<br />
bringen. Einige Minuten<br />
köcheln lassen.<br />
Den Gelierzucker einrühren<br />
<strong>und</strong> nach Herstellerangabe<br />
5 − 6 Minuten<br />
kochen. Die Konfitürenmasse<br />
in vorbereitete<br />
heiße <strong>und</strong> saubere<br />
Gläser füllen <strong>und</strong> diese<br />
sofort verschließen.<br />
Eisbergsalat, Thunfisch,<br />
Pap rika, Edamer <strong>und</strong><br />
Zwiebeln in eine Schüssel<br />
geben. Die Kresse abschneiden,<br />
in einem Sieb<br />
abbrausen, abtropfen<br />
lassen. Die Liebstöckelblätter<br />
vom Stängel zupfen<br />
<strong>und</strong> in feine Streifen<br />
schneiden. Kresse <strong>und</strong><br />
Liebstöckel dazugeben.<br />
Für das Dressing das Öl<br />
mit dem Essig, dem<br />
Meerrettich <strong>und</strong> dem<br />
Joghurt verrühren, mit<br />
Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />
Die Dillspitzen<br />
<strong>und</strong> die Schnittlauchröllchen<br />
zugeben.<br />
Auf dem Salat verteilen,<br />
alles vorsichtig durch -<br />
mischen.<br />
Mit knusprigem<br />
Baguette servieren.<br />
Martina Hess<br />
aus Eppstein<br />
Asia-Nudelsalat mit<br />
Knoblauchgarnelen<br />
Zutaten:<br />
400 g Garnelen<br />
in Knoblauchöl,<br />
500 g Spaghetti,<br />
Salz,<br />
½ rote Chilischote,<br />
2 Knoblauchzehen,<br />
2 Nori-Blätter,<br />
3 Frühlingszwiebeln,<br />
100 g roter Mangold,<br />
4 EL Sesamöl,<br />
4 TL Geflügelbrühe,<br />
Pfeffer aus der Mühle.<br />
Die Garnelen abtropfen<br />
lassen. Die Spaghetti in<br />
reichlich Salzwasser bissfest<br />
kochen, kalt abbrausen<br />
<strong>und</strong> abtropfen lassen.<br />
Die Chilischote putzen<br />
<strong>und</strong> in kleine Würfel<br />
schneiden. Die Knoblauchzehen<br />
pellen <strong>und</strong><br />
fein hacken, die Nori-<br />
Blätter in feine Streifen,<br />
die Frühlingszwiebeln<br />
putzen <strong>und</strong> in Ringe<br />
schneiden. Den Mangold<br />
putzen, in Streifen<br />
schneiden <strong>und</strong> kurz<br />
blanchieren. Abgießen<br />
<strong>und</strong> abtropfen lassen.<br />
Die vorbereiteten Zutaten<br />
in einer Schüssel<br />
mischen. Sesamöl <strong>und</strong><br />
Geflügelbrühe darübergeben,<br />
mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
abschmecken. Vor<br />
dem Servieren 10 Minuten<br />
durchziehen lassen.<br />
34 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
35
SCHWEINEFILET<br />
Hochwertig, zart <strong>und</strong> saftig ist Schweinefilet,<br />
auch Lende oder Lummer genannt.<br />
Im Ganzen gegart, in Scheiben als<br />
Medaillons, pur oder in Soße, dieses edle<br />
Fleischstück ist immer ein Genuss.<br />
Schweinefilet mit<br />
Walnusskruste<br />
(Rezept für 2 Portionen)<br />
Zutaten für das Filet:<br />
4 Schweinemedaillons<br />
von jeweils etwa 75 g,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
1 EL Sonnenblumenöl,<br />
30 g Butter,<br />
100 ml Kalbsjus.<br />
Für die Nusskruste:<br />
60 g Walnusskerne,<br />
20 g entrindetes Weißbrot<br />
vom Vortag,<br />
25 g Butter.<br />
Für das Gemüse:<br />
80 g Knollenziest (ersatzweise<br />
Topinambur oder Schwarz -<br />
wurzeln),<br />
Salz, etwas Zitronensaft,<br />
50 g Möhre,<br />
1 Stangensellerieherz (30 g),<br />
150 g Chicorée,<br />
30 g Butter,<br />
frisch gemahlener Pfeffer,<br />
1 TL Sonnenblumenöl,<br />
10 g Puderzucker.<br />
Außerdem:<br />
10 g schwarze Trüffel<br />
nach Geschmack.<br />
Für die Nusskruste die Walnusskerne<br />
<strong>und</strong> das Weißbrot fein vermahlen.<br />
Die Butter in einer Pfanne zerlassen,<br />
die Brotbrösel darin unter<br />
Rühren goldgelb rösten. Die Nüsse<br />
zugeben <strong>und</strong> kurz mitrösten, die<br />
Mischung dann beiseitestellen.<br />
Für das Gemüse den Knollenziest<br />
unter fließendem Wasser abbürsten<br />
<strong>und</strong> putzen. Wasser in einem<br />
entsprechend großen Topf zum<br />
Kochen bringen, salzen, mit Zitronensaft<br />
versetzen. Die Ziestknollen<br />
darin etwa 8 Minuten garen. Abgießen<br />
<strong>und</strong> kalt abschrecken. Gut<br />
abtropfen lassen.<br />
Die Möhre schälen <strong>und</strong> längs halbieren.<br />
Die Blättchen vom Stangensellerieherz<br />
abschneiden <strong>und</strong><br />
beiseitestellen. Den Sellerie putzen.<br />
Möhre <strong>und</strong> Sellerie in feine<br />
Scheiben schneiden. Das bittere<br />
Ende des Chicorées keilförmig herausschneiden,<br />
die einzelnen Blätter<br />
voneinander trennen, kalt abbrausen<br />
<strong>und</strong> abtropfen lassen.<br />
10 g Butter in einer Kasserolle zerlassen,<br />
Möhren <strong>und</strong> Sellerie zufügen,<br />
leicht salzen <strong>und</strong> pfeffern. In<br />
etwa 8 Minuten leicht anbraten.<br />
Die restliche Butter mit dem Öl<br />
erhitzen, den Puderzucker darübersieben,<br />
den Chicorée einlegen,<br />
salzen, pfeffern <strong>und</strong> mit Zitronensaft<br />
beträufeln. Die Möhren-Sellerie-Mischung<br />
darauf verteilen <strong>und</strong><br />
alles in 5 − 6 Minuten bei schwacher<br />
Hitze karamellisieren.<br />
Parallel dazu die Medaillons salzen<br />
<strong>und</strong> pfeffern. Öl <strong>und</strong> Butter in einer<br />
Pfanne erhitzen. Die Medaillons<br />
mit dem gut abgetropften Knollenziest<br />
bei nicht zu starker Hitze<br />
5 − 6 Minuten braten, dabei das<br />
Fleisch immer wieder mit dem<br />
Bratfond beschöpfen.<br />
Den Backofengrill vorheizen. Den<br />
Knollenziest unter das Gemüse mischen.<br />
Das Fleisch aus der Pfanne<br />
nehmen <strong>und</strong> auf eine hitzebeständige<br />
Platte legen. Die Walnuss-<br />
Brot-Mischung auf den Medaillons<br />
verteilen <strong>und</strong> diese kurz unter dem<br />
heißen Grill gratinieren.<br />
Den Bratensatz in der Pfanne mit<br />
dem Kalbsjus loskochen <strong>und</strong> kurz<br />
etwas einköcheln lassen. Die Soße<br />
abschmecken <strong>und</strong> durch ein Sieb<br />
passieren.<br />
Die Medaillons mit dem Gemüse<br />
auf Tellern anrichten, mit der Soße<br />
umgießen. Mit den Sellerieblättchen<br />
bestreuen <strong>und</strong> nach Geschmack<br />
Trüffelscheibchen darüberhobeln.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 42 g Eiweiß,<br />
66 g Fett, 18 g Kohlenhydrate,<br />
835 kcal (3496 kJ); 1,5 BE.<br />
Knollenziest<br />
Die maximal fingerlangen,<br />
weißgelben, zarten <strong>und</strong> saftigen<br />
Ausläuferknöllchen der Ziestknollen<br />
stammen ursprünglich<br />
aus China. Der Geschmack erinnert<br />
an Schwarzwurzeln <strong>und</strong><br />
Artischocken. Da sich die Rhizome<br />
hauptsächlich zwischen,<br />
nicht an den Knoten selbst verdicken,<br />
entstehen Wurzelkörper,<br />
deren mittlere Glieder stärker<br />
anschwellen als die Basis oder<br />
Spitze. So entsteht die typische,<br />
an Raupen erinnernde Form.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
37
SCHWEINEFILET<br />
Schweinefilet<br />
mit Garnelen<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
12 Schweinefiletmedaillons<br />
(je ca. 50 g),<br />
12 rohe Garnelenschwänze<br />
ohne Schale,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
1 EL Rapsöl,<br />
20 g Butter,<br />
100 ml Kalbsfond,<br />
100 ml Weißwein,<br />
6 cl Crème de Cassis,<br />
100 g Sahne,<br />
1 Spritzer Zitronensaft.<br />
Die Medaillons <strong>und</strong> die Garnelen<br />
mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen. Das Öl<br />
mit der Butter in einer Pfanne erhitzen,<br />
die Medaillons darin von<br />
jeder Seite etwa 3 Minuten braten.<br />
Die Garnelen dazulegen<br />
<strong>und</strong> weitere 2 Minuten braten.<br />
Herausnehmen <strong>und</strong><br />
warm stellen.<br />
Den Bratensatz mit dem Kalbsfond<br />
<strong>und</strong> dem Weißwein ablöschen, um<br />
die Hälfte einköcheln lassen. Cassis<br />
<strong>und</strong> Sahne zugeben <strong>und</strong> erhitzen.<br />
Die Soße mit Salz, Pfeffer <strong>und</strong> Zit -<br />
ronensaft abschmecken. Die Medaillons<br />
<strong>und</strong> die Garnelen in die<br />
Soße einlegen <strong>und</strong> 2 − 3 Minuten<br />
darin ziehen lassen.<br />
Auf vorgewärmten Tellern anrichten<br />
<strong>und</strong> mit Reis <strong>und</strong> einem bunten<br />
Salat servieren.<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
42 g Eiweiß, 18 g Fett,<br />
5 g Kohlenhydrate,<br />
373 kcal (1560 kJ); 0,4 BE.<br />
Bunter Salat mit<br />
Orangendressing<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
200 g gemischte Salatblätter<br />
(z.B. Eisbergsalat, Feldsalat,<br />
Lollo Rosso, Rucola),<br />
100 g Kirschtomaten,<br />
2 Frühlingszwiebeln.<br />
Für das Dressing:<br />
2 EL dunkler Balsamessig,<br />
50 ml frisch gepresster<br />
Orangensaft,<br />
1 EL süße Sojasoße,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
1 Prise Zucker,<br />
4 − 5 EL Sonnenblumenöl.<br />
Die Salate waschen <strong>und</strong> trockenschleudern.<br />
Die Kirschtomaten<br />
waschen, halbieren <strong>und</strong> dabei die<br />
Stielansätze entfernen. Die Frühlingszwiebeln<br />
putzen <strong>und</strong> in dünne<br />
Ringe schneiden.<br />
Für das Dressing Essig mit Orangensaft,<br />
Sojasoße, Gewürzen <strong>und</strong><br />
Öl verrühren.<br />
Die Salatzutaten anrichten, mit<br />
dem Dressing beträufeln. Sofort<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
2 g Eiweiß, 12 g Fett, 5 g Kohlen -<br />
hydrate, 139 kcal (583 kJ); 0,4 BE.<br />
Die vier<br />
Jahreszeiten mit<br />
den Ambiente e<br />
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APULIEN<br />
In Apulien, der flachsten Region Italiens an der Ferse des<br />
Stiefels, ist es im Sommer heiß, im Winter mild. Dank dieses<br />
Klimas gedeihen auf den fruchtbaren Böden der Küsten -<br />
ebenen Mandeln, Oliven, Getreide <strong>und</strong> Tomaten. Apulien ist<br />
auch ein wichtiges Weinbaugebiet, man konzentriert sich<br />
auf die Produktion erstklassiger Weine aus den Rebsorten<br />
Negroamaro <strong>und</strong> Sangiovese. Auf den folgenden Seiten<br />
finden Sie köstliche apulische Gerichte, ab Seite 136<br />
können Sie mit uns auf die Reise gehen <strong>und</strong> Land<br />
<strong>und</strong> Leute kennenlernen.<br />
Kulinarische<br />
Reise<br />
nach Apulien<br />
Hähnchen-Gemüse-Topf<br />
aus Apulien<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 küchenfertiges Hähnchen<br />
(etwa 1,2 kg),<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
600 g Kartoffeln,<br />
120 g Knollensellerie,<br />
150 g Möhren,<br />
150 g Zwiebeln,<br />
2 Knoblauchzehen,<br />
1 gelbe Paprikaschote,<br />
100 g Lauch,<br />
2 EL Olivenöl,<br />
125 ml Weißwein (ersatzweise<br />
Geflügelfond),<br />
250 ml Geflügelfond,<br />
2 Lorbeerblätter,<br />
2 EL fein geschnittene Petersilie,<br />
je 1 TL fein geschnittenen<br />
Rosmarin <strong>und</strong> Thymian,<br />
40 g geriebenen Parmesan,<br />
300 g Tomaten.<br />
Das Huhn unter kaltem Wasser innen<br />
<strong>und</strong> außen sorgfältig abbrausen,<br />
trockentupfen <strong>und</strong> in 8 Teile<br />
zerlegen. Mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen.<br />
Kartoffeln, Knollensellerie <strong>und</strong><br />
Möhren schälen, die Kartoffeln in<br />
Stücke, Sellerie <strong>und</strong> Möhren in 1 cm<br />
große Würfel schneiden.<br />
Zwiebeln <strong>und</strong> Knoblauchzehen<br />
pellen <strong>und</strong> hacken. Die Paprikaschote<br />
halbieren, Stielansatz, Samen<br />
<strong>und</strong> Trennwände entfernen,<br />
das Fruchtfleisch in 1 cm große<br />
Würfel schneiden. Vom Lauch das<br />
Wurzelende entfernen, längs halbieren,<br />
gründlich zwischen den<br />
Blättern waschen <strong>und</strong> in Streifen<br />
schneiden.<br />
Den Backofen auf 180° C (Gas Stufe<br />
2 − 2 ½) vorheizen. Das Öl in einem<br />
Bräter erhitzen, die Hähnchenteile<br />
darin r<strong>und</strong>herum anbraten.<br />
Wieder herausnehmen. Das<br />
vorbereitete Gemüse in den Bräter<br />
geben, anbraten, salzen <strong>und</strong> pfeffern.<br />
Mit dem Wein ablöschen <strong>und</strong><br />
diesen etwas einkochen lassen.<br />
Die Hähnchenteile auf das Gemüse<br />
legen, den Fond angießen. Die Lorbeerblätter<br />
einlegen. Im heißen<br />
Backofen 20 Minuten garen.<br />
Die Kräuter mit dem Parmesan mischen.<br />
Die Tomaten kurz blanchieren,<br />
kalt abschrecken, häuten <strong>und</strong><br />
vierteln. Die Samen <strong>und</strong> Stielansätze<br />
entfernen, die Viertel quer halbieren<br />
<strong>und</strong> um das Hähnchen verteilen.<br />
Die Kräuter-Käse-Mischung<br />
gleichmäßig über das Hähnchen<br />
streuen. In weiteren 10 Minuten<br />
fertig garen. Das Hähnchen mit<br />
dem Gemüse servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 56 g Eiweiß,<br />
32 g Fett, 32 g Kohlenhydrate,<br />
659 kcal (2759 kJ); 2,7 BE.<br />
Orecchiette mit Brokkoli<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
350 g Orecchiette (oder<br />
andere kleine Teigwaren),<br />
Salz,<br />
400 g Brokkoliröschen,<br />
4 Sardellenfilets in Salzlake,<br />
2 Knoblauchzehen,<br />
1 kleine rote, mittelscharfe<br />
Peperoni (etwa 5 g),<br />
5 EL Olivenöl,<br />
Pfeffer aus der Mühle.<br />
Reichlich Salzwasser zum Kochen<br />
bringen, darin die Orecchiette<br />
etwa 15 Minuten kochen. Nach<br />
etwa 5 Minuten die Brokkoliröschen<br />
zugeben.<br />
In der Zwischenzeit die Sardellen<br />
sorgfältig kalt abbrausen <strong>und</strong> trockentupfen.<br />
Die Knoblauchzehen<br />
pellen <strong>und</strong> fein hacken. Die Peperoni<br />
längs halbieren, Stielansatz,<br />
Samen <strong>und</strong> Trennwände entfernen,<br />
das Fruchtfleisch fein würfeln.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
41
APULIEN<br />
Die Nudel-Brokkoli-Mischung in<br />
ein Sieb abgießen, mit kaltem Wasser<br />
abschrecken <strong>und</strong> gut abtropfen<br />
lassen.<br />
In einer Pfanne das Öl erhitzen,<br />
Sardellenfilets, Knoblauch- <strong>und</strong> Peperoniwürfel<br />
darin anbraten. Die<br />
Orecchiette mit dem Brokkoli zufügen,<br />
untermischen <strong>und</strong> erhitzen.<br />
Mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />
Auf vorgewärmten Tellern anrichten,<br />
nach Belieben mit geriebenem<br />
Parmesan bestreut servieren.<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
15 g Eiweiß, 18 g Fett, 63 g Kohlenhydrate,<br />
475 kcal (1989 kJ); 5,3 BE.<br />
Minestra maritata<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 Fenchelknolle,<br />
1 Chicoréekolben,<br />
150 g Möhren,<br />
80 g Staudensellerie,<br />
120 g Lauch,<br />
150 g Weißkraut,<br />
Salz,<br />
80 g roh geräucherter<br />
durchwachsener Speck,<br />
3 EL Olivenöl,<br />
2 Knoblauchzehen,<br />
1 l Gemüsefond,<br />
30 g geriebener Pecorino,<br />
Pfeffer aus der Mühle.<br />
Außerdem:<br />
Fenchelgrün zum Garnieren<br />
Die Fenchelknolle waschen, abtrocknen,<br />
den Wurzelansatz <strong>und</strong><br />
die grünen Stängel abschneiden.<br />
Wenn nötig, die harten äußeren<br />
Rippen entfernen. Den Strunk nur<br />
so weit herausschneiden, dass sich<br />
die Knolle anschließend in zusammenhängende,<br />
3 − 4 mm dicke<br />
Scheiben schneiden lässt. Mit einem<br />
kegelförmigen Schnitt<br />
den bitteren<br />
Strunk aus dem Chicorée herauslösen.<br />
Die Blätter einzeln waschen<br />
<strong>und</strong> gut abtropfen lassen, dann in<br />
1 cm breite Streifen schneiden. Die<br />
Möhren schälen, den Staudensellerie<br />
putzen, dabei eventuell vorhandene<br />
Fäden abziehen. Vom<br />
Lauch das Wurzelende entfernen,<br />
der Länge nach ein-, aber nicht<br />
durchschneiden <strong>und</strong> gründlich<br />
waschen, dabei alle Sand reste zwischen<br />
den Blättern entfernen. Den<br />
Lauch in dünne Scheiben schneiden.<br />
Das Weißkraut in feine Streifen<br />
schneiden.<br />
In einem großen Topf reichlich<br />
Salzwasser erhitzen, darin alle Gemüsesorten<br />
getrennt voneinander<br />
2 Minuten blanchieren. Mit einem<br />
Schaumlöffel aus dem Salzwasser<br />
heben, kalt abschrecken <strong>und</strong> gut<br />
abtropfen lassen.<br />
Den Speck klein schneiden. In einem<br />
großen Topf 1 EL Olivenöl erhitzen,<br />
den Speck darin knusprig<br />
braten. Die Knoblauchzehen pellen<br />
<strong>und</strong> fein hacken, zum Speck<br />
geben <strong>und</strong> kurz mitbraten. Beides<br />
aus dem Topf nehmen.<br />
Den Gemüsefond in einem zweiten<br />
Topf erhitzen. Inzwischen<br />
das Gemüse lagenweise in den<br />
großen Topf schichten. Jede<br />
Gemüseschicht mit der Speck-<br />
Knoblauch-Mischung <strong>und</strong> etwas<br />
geriebenem Käse bestreuen,<br />
mit dem restlichen Olivenöl beträufeln<br />
<strong>und</strong> leicht salzen<br />
<strong>und</strong> pfeffern.<br />
Den heißen Gemüsefond<br />
über das eingeschichtete<br />
Gemüse gießen. Mit dem<br />
restlichen Käse bestreuen.<br />
Den Topfdeckel auflegen,<br />
den Gemüsetopf etwa 30 Minuten<br />
leise köcheln lassen. Noch-<br />
mals abschmecken. Mit dem Fenchelgrün<br />
garniert servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 ¼ St<strong>und</strong>en.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 11 g Eiweiß,<br />
13 g Fett, 9 g Kohlenhydrate,<br />
203 kcal (844 kJ); 0,8 BE.<br />
Pasta e lenticchie<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
200 g kleine braune Linsen,<br />
100 g roh geräucherter<br />
durchwachsener Speck,<br />
1 Zwiebel,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
100 g Staudensellerie,<br />
4 EL Olivenöl,<br />
125 ml Weißwein,<br />
Salz, Pfeffer aus<br />
der Mühle,<br />
200 g Spaghetti,<br />
1 EL fein geschnittenes<br />
Selleriegrün.<br />
Die Linsen in eine<br />
Schüssel geben, mit kaltem<br />
Wasser bedecken<br />
<strong>und</strong> über Nacht quellen<br />
lassen.<br />
Den Speck in kleine Würfel<br />
schneiden. Zwiebel <strong>und</strong> Knoblauch<br />
pellen <strong>und</strong> fein hacken. Die<br />
Selleriestangen waschen, das Grün<br />
entfernen, die Stangen in feine<br />
Scheiben schneiden.<br />
In einem entsprechend großen<br />
Topf 1 EL Olivenöl erhitzen, die<br />
Speckwürfel darin knusprig braten.<br />
Zwiebel, Knoblauch <strong>und</strong> die<br />
Hälfte der Selleriescheiben zugeben<br />
<strong>und</strong> glasig dünsten. Die Linsen<br />
abgießen <strong>und</strong> in den Topf geben.<br />
Mit Wasser bedecken <strong>und</strong> etwa<br />
30 Minuten bei reduzierter Hitze<br />
köcheln lassen.<br />
Den Weißwein <strong>und</strong><br />
bei Bedarf noch etwas Wasser angießen,<br />
die Linsen sollen eine suppige<br />
Konsistenz bekommen. Mit<br />
Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken.<br />
Die Spaghetti in 3 − 5 cm lange<br />
Stücke brechen, mit den restlichen<br />
Selleriescheiben unter die Linsen<br />
mischen <strong>und</strong> weitere 8 − 10 Minuten<br />
mitgaren, bis sie bissfest sind.<br />
Nochmals abschmecken.<br />
Die Pasta auf vorgewärmten<br />
Tellern anrichten, mit<br />
dem restlichen Olivenöl beträufeln<br />
<strong>und</strong> mit Selleriegrün bestreut servieren.<br />
Zubereitungszeit: 1 St<strong>und</strong>e, zusätzlich<br />
Einweichzeit über Nacht.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
22 g Eiweiß, 21 g Fett, 56 g Kohlenhydrate,<br />
527 kcal (2208 kJ); 4,7 BE.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
43
Marktbummel<br />
llllllllllllllllllllll<br />
Kastanienzeit<br />
Ob zum Backen, zum Füllen von<br />
Crêpes, Eclairs oder als Brotaufstrich:<br />
Die Maronen-Crème von<br />
Bonne Maman versüßt kalte<br />
Herbsttage.<br />
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In den Espresso- <strong>und</strong><br />
Cappuccinotassen der Potterie-<br />
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Steinzeug bleiben die<br />
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warm. Passend zu<br />
den Tassen gibt<br />
es hohe<br />
Vorratsdosen<br />
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Frischeverschluss<br />
für<br />
Kaffee oder Tee.<br />
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ca. 26,95 €, Dose<br />
ca. 29,95 €)<br />
Schnitzkunst<br />
Mithilfe der Kürbis-<br />
Schnitz-Sets von<br />
triangle® lassen<br />
sich nicht nur zu<br />
Halloween Kürbisse<br />
verzieren. Mit den<br />
2- <strong>und</strong> 3-teiligen Sets<br />
können Gesichter <strong>und</strong><br />
Ornamente auch in anderes Gemüse<br />
<strong>und</strong> Obst geschnitzt werden. Beim<br />
3-teiligen Set erleichtern ein beid -<br />
seitig geschärfter Löffel <strong>und</strong> eine<br />
Säge das Vorbereiten.<br />
(Je Set zwischen 12,90 € <strong>und</strong> 25 €)<br />
Selbst gebrüht<br />
Ganz einfach nur mit Filter -<br />
tüte, gemahlenem Kaffee<br />
<strong>und</strong> heißem Wasser lassen<br />
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kleine Kaffeemengen<br />
aufbrühen.<br />
Das Gerät<br />
(ohne Becher)<br />
ist in<br />
den Farben<br />
Himbeere,<br />
Weiß,<br />
Pflaume<br />
<strong>und</strong> Senf<br />
erhältlich.<br />
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Schweizer<br />
Rezeptur<br />
Seinen<br />
unverwechselbaren<br />
Geschmack verdanken die<br />
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<strong>und</strong> echtem Cranberrysaft.<br />
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Hals <strong>und</strong> Rachen.<br />
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Streichgenuss<br />
Der Brotaufstrich „Fisch auf’s Brot“ von<br />
Larsen bringt mit den Sorten „Makrele<br />
Tomate“, „Lachs naturell“, „Thunfisch<br />
naturell“, <strong>und</strong> „Lachs Basilikum“ eine<br />
maritime Note auf den Tisch.<br />
(4 x 25-g-Netz ca. 1,89 − 2,19 €)<br />
Die vorgestellten Lebensmittel erhalten Sie im Lebensmittel-Einzel -<br />
handel. Den Herstellernachweis für die übrigen Artikel finden Sie<br />
auf Seite 153. Bei den in Klammern angegebenenProduktpreisen handelt<br />
es sich um die unverbindlichenPreisempfehlungen derHersteller.<br />
Multifunktional<br />
Gleich 3 Funktionen in einem vereint der Vorspeisenteller<br />
„Bread & Dip“ von Vacu Vin. Das Bambusbrett ist Schneidbrett<br />
für Baguette <strong>und</strong> Brötchen <strong>und</strong> gleichzeitig Deckel für die<br />
grüne Servierschale. In den weißen Keramikschälchen können<br />
Dips, Cremes, Butter oder Salzmischungen bereitgehalten<br />
werden. (Ca. 39,95 €)<br />
44 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
45
Hier kommt Farbe<br />
auf den Teller.<br />
Rote Beten sind aber<br />
nicht nur tiefrot, sondern<br />
auch ges<strong>und</strong>, denn ihre<br />
Inhaltsstoffe schützen<br />
Zellen <strong>und</strong> Gefäße.<br />
Da die Rüben ihre Farbe<br />
großzügig abgeben,<br />
sollten Sie Ihre Hände<br />
<strong>und</strong> Kleidung bei der<br />
Zubereitung mit Einmal -<br />
handschuhen <strong>und</strong> Schürze<br />
schützen!<br />
Rote Bete mit Äpfeln<br />
in Würzessig<br />
(Rezept für 8 WECK®-Gläser)<br />
Sturzform à 290 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
2,5 kg Rote Bete,<br />
Salzwasser,<br />
400 g Äpfel,<br />
150 g Schalotten.<br />
Für den Würzessig:<br />
700 ml hochwertiger Weinessig<br />
500 ml Wasser,<br />
1 TL weiße Pfefferkörner,<br />
Schätze<br />
GLAS<br />
6 Gewürznelken,<br />
2 Lorbeerblätter,<br />
5 Pimentkörner,<br />
1 EL Zucker,<br />
1 TL Salz.<br />
Von den Roten Beten die Wurzeln<br />
<strong>und</strong> Blätter abschneiden, ohne die<br />
Knollen zu verletzen, sie würden<br />
beim Garen sonst „ausbluten“. Die<br />
Knollen waschen, in einen großen<br />
Topf geben, mit Salzwasser bedecken<br />
<strong>und</strong> in 45 − 50 Minuten weich<br />
kochen. Zum Ende der Garzeit mit<br />
einem spitzen Messer oder einer<br />
Nadel prüfen, ob die Knollen auch<br />
wirklich durch <strong>und</strong> durch weich<br />
sind. Mit kaltem Wasser abschrecken,<br />
schälen <strong>und</strong> in 0,5 cm dicke<br />
Scheiben schneiden.<br />
Die Scheiben in eine Schüssel legen<br />
<strong>und</strong> mit Essig <strong>und</strong> Wasser<br />
übergießen. Die Äpfel schälen, mit<br />
einem Kernausstecher das Kerngehäuse<br />
entfernen, die Äpfel ebenfalls<br />
in 0,5 cm dicke Scheiben<br />
schneiden. Sofort mit in die Schüssel<br />
legen <strong>und</strong> mit dem Essigwasser<br />
bedecken, damit sie sich nicht verfärben.<br />
Die Schalotten pellen <strong>und</strong><br />
in dünne Ringe hobeln. Mit den<br />
Pfefferkörnern, Gewürznelken,<br />
Lorbeerblättern <strong>und</strong> Pimentkörnern<br />
zu den Roten Beten<br />
geben. Zugedeckt über Nacht<br />
durchziehen lassen.<br />
Am nächsten Tag die Flüssigkeit in<br />
einen Topf abseihen <strong>und</strong> 5 Minuten<br />
kochen lassen, anschließend<br />
Zucker <strong>und</strong> Salz zufügen.<br />
Die Rote-Bete-, Apfel- <strong>und</strong> Schalottenscheiben<br />
in vorbereitete saubere<br />
Einkochgläser schichten. Mit<br />
dem heißen Essigsud übergießen.<br />
Die Gläser mit Einkochring,<br />
Glasdeckel <strong>und</strong> Einweck-<br />
Bezugsquelle für Einkochgläser Seite 153<br />
Klammern verschließen. Im 100° C-<br />
heißen Wasserbad 30 Minuten einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 2 St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich Wartezeit über Nacht<br />
<strong>und</strong> 30 Minuten Einkochzeit<br />
bei 100° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 5 g Eiweiß,<br />
1 g Fett, 33 g Kohlenhydrate,<br />
173 kcal (724 kJ); 2,8 BE.<br />
TIPP<br />
Wenn Sie beim Konfitürekochen<br />
Gelierzucker verwenden wollen,<br />
dann halten Sie sich genau an<br />
die Anleitung auf der Packung.<br />
Mit Gelierzucker zubereitete<br />
Konfitüre ist nicht zum Einkochen<br />
geeeignet. Füllen Sie daher<br />
diese Konfitüre in Geleegläser<br />
mit Schraubdeckel. Das geschlossene<br />
Glas anschließend<br />
auf keinen Fall auf den Kopf stellen!<br />
Unter Umständen sind in der<br />
Beschichtung des Schraub -<br />
deckels schädliche Weichmacher<br />
enthalten, die auf den Inhalt<br />
übergehen könnten.<br />
Rote-Bete-Erdbeer-<br />
Konfitüre<br />
(Rezept für 8 WECK®-Gläser)<br />
Mini-Sturzform à 80 ml Inhalt<br />
Zutaten:<br />
500 g Rote Bete,<br />
300 ml Wasser,<br />
1 Prise Salz,<br />
500 g Erdbeeren (frische oder<br />
tiefgekühlte Früchte),<br />
100 ml Orangensaft,<br />
¼ TL gemahlener Zimt,<br />
1 EL Zitronensaft,<br />
1000 g Zucker (oder 350 g<br />
Gelierzucker 3:1).<br />
Die Roten Beten schälen <strong>und</strong> in<br />
kleine Würfel schneiden. Mit Wasser<br />
<strong>und</strong> Salz in einen Topf geben,<br />
aufkochen, dann zugedeckt bei reduzierter<br />
Hitze in etwa 15 − 20 Minuten<br />
weich garen. Mit dem Mixstab<br />
fein pürieren.<br />
Die Erdbeeren waschen, putzen<br />
<strong>und</strong> gut abtropfen lassen, TK-<br />
Früchte auftauen. Die Erdbeeren in<br />
kleine Stücke schneiden, zum<br />
Rote-Bete-Püree geben. Den Orangensaft<br />
mit Zimt <strong>und</strong> Zitronensaft<br />
unterrühren, den Zucker zugeben.<br />
Alles mischen <strong>und</strong> aufkochen. Unter<br />
Rühren bis zur Gelierprobe köcheln<br />
lassen.<br />
Die Konfitüre heiß in vorbereitete<br />
Einkochgläser füllen. Die Gläser<br />
mit Einkochring, Glasdeckel <strong>und</strong><br />
Einweck-Klammern verschließen.<br />
Im 90° C-heißen Wasserbad 10 Minuten<br />
einkochen.<br />
Zubereitungszeit: 2 St<strong>und</strong>en,<br />
zusätzlich 10 Minuten Einkochzeit<br />
bei 90° C.<br />
Nährwert pro Glas ca.: 2 g Eiweiß,<br />
0,4 g Fett, 53 g Kohlenhydrate,<br />
225 kcal (951 kJ).<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
47
30-MINUTEN-KÜCHE<br />
Tagliatelle mit Lachs<br />
in Kressesoße<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
300 g Lachsfilet ohne Haut,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
2 kleine B<strong>und</strong> Brunnenkresse,<br />
1 Schalotte,<br />
400 g Tagliatelle,<br />
2 EL Olivenöl,<br />
1 Spritzer Zitronensaft,<br />
50 ml Weißwein (ersatzweise<br />
Gemüsebrühe),<br />
100 ml Gemüsebrühe,<br />
100 ml Schlagsahne,<br />
1 EL Butter.<br />
Das Lachsfilet kurz abbrausen, trockentupfen<br />
<strong>und</strong> in 3 cm große<br />
Würfel schneiden. Mit Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer würzen. Die Brunnenkresse<br />
abbrausen, trockenschütteln <strong>und</strong><br />
die Blätter abzupfen. Die Schalotte<br />
pellen <strong>und</strong> fein würfeln.<br />
Die Nudeln in Salzwasser nach Anleitung<br />
bissfest kochen. In einer<br />
Pfanne das Olivenöl erhitzen, die<br />
Schalottenwürfel darin andünsten.<br />
Die Lachswürfel zugeben, mit dem<br />
Zitronensaft beträufeln. Mit dem<br />
Wein ablöschen, die Brühe <strong>und</strong> die<br />
Sahne angießen. Zugedeckt etwa<br />
5 Minuten köcheln lassen.<br />
Den Fond abgießen, mit der Brunnenkresse<br />
<strong>und</strong> der Butter in einen<br />
Mixer geben <strong>und</strong> aufmixen. Die<br />
Nudeln abgießen, abtropfen lassen.<br />
Mit den Lachswürfeln <strong>und</strong> der<br />
Soße anrichten.<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
27 g Eiweiß, 24 g Fett,<br />
70 g Kohlenhydrate,<br />
602 kcal (2521 kJ); 5,8 BE.<br />
Kasseler Minutensteaks<br />
mit süß-saurer<br />
Ananassoße<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
12 Kasseler Minutensteaks<br />
(je ca. 60 g),<br />
2 − 3 EL Rapsöl zum Braten.<br />
Für die Ananassoße:<br />
2 Knoblauchzehen,<br />
100 g Frühlingszwiebeln,<br />
500 g frisches Ananas -<br />
fruchtfleisch,<br />
1 EL Rapsöl, 70 g Ketchup,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
¼ TL Palmzucker (ersatzweise<br />
brauner Zucker),<br />
1 − 2 EL Reisessig,<br />
100 ml Ananassaft.<br />
Außerdem:<br />
Ananassalbei zum Garnieren.<br />
Für die Soße die Knoblauchzehen<br />
pellen <strong>und</strong> fein hacken. Die Frühlingszwiebeln<br />
putzen <strong>und</strong> in feine<br />
Ringe schneiden. Das Ananasfruchtfleisch<br />
klein würfeln. Das<br />
Öl in einer Pfanne oder im<br />
Wok erhitzen, Knoblauchwürfel<br />
<strong>und</strong> Zwiebelringe<br />
darin kurz anbraten. Die<br />
Ananaswürfel zugeben. Ketchup,<br />
Salz, Pfeffer, Zucker,<br />
Essig <strong>und</strong> Saft untermischen,<br />
die Soße 5 Minuten köcheln lassen.<br />
Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Die<br />
Minutensteaks darin beidseits kurz<br />
braten. Mit der Soße anrichten, mit<br />
Salbeiblättchen garnieren. Mit<br />
knusprigem Baguette servieren.<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
31 g Eiweiß, 30 g Fett, 28 g Kohlenhydrate,<br />
512 kcal (2140 kJ); 2,3 BE.<br />
Fürs Kochen braucht man Zeit, die aber<br />
man ch mal nicht ausreichend zur Verfügung<br />
steht. Deshalb hungern oder zum nächsten<br />
Imbiss laufen? Nichts gegen Grillwurst mit<br />
Pommes, aber klingt „Minutensteaks mit süßsaurer<br />
Ananassoße“ nicht viel verlockender?<br />
Taglia telle mit Schinkensoße oder Zucchini-<br />
Frittata? Die Zubereitung der Rezepte auf diesen<br />
Seiten dauert jeweils etwa 30 Minuten. Einem<br />
exzellenten Genuss steht nichts im Weg.<br />
48 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
30-MINUTEN-KÜCHE<br />
Geschnetzeltes<br />
mit Paprika<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
400 g Rinderfilet,<br />
je 1 kleine rote, gelbe <strong>und</strong><br />
grüne Paprikaschote,<br />
1 Zwiebel,<br />
2ELÖl,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
Chilipulver,<br />
150 ml Rinderfond aus dem<br />
Glas (ersatzweise Instant),<br />
150 g Sahne,<br />
100 g Senfgurken,<br />
1 EL gehackte Petersilie.<br />
Das Rinderfilet in Streifen schneiden.<br />
Die Paprikaschoten vierteln,<br />
die Stielansätze, Samen <strong>und</strong> Trennwände<br />
entfernen. Die Viertel kalt<br />
abbrausen <strong>und</strong> in feine Streifen<br />
schneiden.<br />
Die Zwiebel pellen <strong>und</strong> würfeln.<br />
Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen,<br />
das Fleisch darin anbraten.<br />
Die Zwiebelwürfel <strong>und</strong> Paprika -<br />
streifen zugeben <strong>und</strong> kurz mit anschmoren.<br />
Mit etwas Salz, Pfeffer<br />
<strong>und</strong> Chilipulver würzen. Mit dem<br />
Rinderfond ablöschen. Die Sahne<br />
angießen <strong>und</strong> etwa 5 Minuten köcheln<br />
lassen, bis die Soße leicht<br />
cremig ist.<br />
Die Senfgurke klein schneiden, unterrühren<br />
<strong>und</strong> kurz erhitzen. Mit<br />
Salz <strong>und</strong> Pfeffer abschmecken. Mit<br />
gehackter Petersilie bestreut anrichten.<br />
Mit Salzkartoffeln, Spätzle<br />
oder anderen Teigwaren servieren.<br />
Zubereitungszeit: 25 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
24 g Eiweiß, 22 g Fett,<br />
5 g Kohlenhydrate,<br />
308 kcal (1291 kJ); 0,4 BE.<br />
Zucchini-Frittata<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
250 g kleine feste Zucchini,<br />
3 Frühlingszwiebeln,<br />
1 Knoblauchzehe,<br />
4 Zweige frischer Thymian,<br />
1 TL Rosmarinnadeln,<br />
4 EL Olivenöl,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
5 Eier (M),<br />
50 ml Milch.<br />
Die Zucchini waschen, die Enden<br />
entfernen. Die Zucchini längs in<br />
sehr schmale Scheiben, diese quer<br />
in feine Streifen schneiden. Die<br />
Frühlingszwiebeln waschen, putzen,<br />
das junge Grün in feine Röllchen<br />
schneiden, die Knollen fein<br />
würfeln. Den Knoblauch pellen<br />
<strong>und</strong> ebenfalls fein würfeln. Den<br />
Thymian waschen, trockenschüt-<br />
teln <strong>und</strong> die Blättchen von den<br />
Zweigen zupfen. Die Rosmarin -<br />
nadeln fein hacken.<br />
In einer beschichteten Pfanne<br />
3 EL Olivenöl erhitzen. Die<br />
Zucchinistifte, die gehackte<br />
Zwiebel,<br />
Knoblauch <strong>und</strong><br />
Rosmarin hineingeben,<br />
bei<br />
mittlerer Hitze<br />
5 Minuten unter<br />
Rühren andünsten,<br />
ohne<br />
dass das Gemüse<br />
bräunt.<br />
Mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
würzen.<br />
1 Die Eier mit Milch,<br />
etwas Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
verquirlen. Die Hälfte des Thymians<br />
untermischen. Die Eiermischung<br />
über das Zucchinigemüse<br />
gießen, durch Schwenken der<br />
Pfanne gleichmäßig verteilen. Die<br />
Eimasse bei milder Hitze stocken<br />
lassen.<br />
2 Die Frittata wenden, sobald sie<br />
unten goldbraun gebacken ist. Dafür<br />
das Omelett aus der Pfanne auf<br />
einen Teller gleiten lassen.<br />
3 Einen zweiten Teller auf die Frittata<br />
legen, mit beiden Händen die<br />
Teller zusammenhalten <strong>und</strong> die<br />
Frittata wenden.<br />
4 Die umgedrehte Frittata vom<br />
Teller zurück in die Pfanne gleiten<br />
lassen <strong>und</strong> fertig backen.<br />
Mit dem übrigen Thymian bestreuen<br />
<strong>und</strong> sofort servieren.<br />
1 2<br />
3 4<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
11 g Eiweiß, 21 g Fett,<br />
4 g Kohlenhydrate,<br />
249 kcal (1044 kJ); 0,3 BE.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
51
30-MINUTEN-KÜCHE<br />
Asia-Pfanne mit<br />
Schweinefleisch <strong>und</strong><br />
zartem Wokgemüse<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
400 g Schweinefilet,<br />
1 rote Chilischote,<br />
3ELÖl,<br />
3 − 4 EL Sojasoße,<br />
100 g Zuckerschoten,<br />
Salz,<br />
150 g frisches Ananas -<br />
fruchtfleisch,<br />
je 1 rote <strong>und</strong> grüne<br />
Paprikaschote,<br />
100 g Bambusschösslinge<br />
(aus der Dose),<br />
½ Stange Zitronengras,<br />
1 Teebeutel grüner Tee,<br />
150 ml Wasser,<br />
Pfeffer aus der Mühle,<br />
einige Korianderblättchen<br />
zum Garnieren.<br />
Das Schweinefilet in Scheiben<br />
schneiden. Die Chilischote waschen,<br />
halbieren, den Stielansatz,<br />
die Samen <strong>und</strong> Trennwände entfernen,<br />
die Schotenhälften fein<br />
würfeln. 1 EL Öl mit 1 EL Sojasoße<br />
<strong>und</strong> dem Chili mischen, das Fleisch<br />
damit einreiben. 10 − 15 Minuten<br />
zugedeckt im Kühlschrank marinieren.<br />
In der Zwischenzeit die Zuckerschoten<br />
kalt abbrausen, die Enden<br />
entfernen, in schräge Stücke<br />
schneiden. In Salzwasser 1 Minute<br />
blanchieren, herausheben <strong>und</strong> in<br />
Eiswasser abschrecken.<br />
Das Ananasfruchtfleisch in Stücke<br />
schneiden. Die Paprikaschoten<br />
vierteln, die Stielansätze, Samen<br />
<strong>und</strong> Trennwände entfernen. Die<br />
Viertel in feine Streifen schneiden.<br />
Den Bambus ebenfalls fein schneiden.<br />
Das Zitronengras längs vierteln.<br />
Den Tee mit dem kochenden<br />
Wasser <strong>und</strong> den Zitronengrasstücken<br />
aufgießen, kurz ziehen lassen,<br />
dann den Teebeutel entfernen.<br />
Das restliche Öl in einem Wok oder<br />
einer großen Pfanne erhitzen. Das<br />
Fleisch portionsweise darin anbraten,<br />
dann an den Rand schieben.<br />
Die Paprikastreifen in die Mitte geben<br />
<strong>und</strong> unter Rühren 3 − 4 Minuten<br />
braten. Die Pap rika<br />
ebenfalls an den Rand schieben.<br />
Zuckerschoten,<br />
Ananasstücke <strong>und</strong><br />
Bambus in die<br />
Mitte geben <strong>und</strong><br />
1 Minute braten.<br />
Alles mischen.<br />
Den Tee angießen.<br />
Mit der<br />
restlichen<br />
Sojasoße<br />
sowie Salz<br />
<strong>und</strong> Pfeffer<br />
abschme-<br />
cken. 3 − 5 Minuten bei kleiner Hitze<br />
durchziehen lassen. Das Zitronengras<br />
entfernen.<br />
Die Asia-Pfanne mit dem Koriander<br />
garnieren, mit Reis servieren.<br />
Zubereitungszeit: 35 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.: 24 g Eiweiß,<br />
13 g Fett, 11 g Kohlenhydrate,<br />
262 kcal (1100 kJ); 0,9 BE.<br />
Tagliatelle mit<br />
Schinkensoße<br />
(Rezept für 4 Portionen)<br />
Zutaten:<br />
1 kg Tomaten (z. B. Roma-<br />
Rispentomaten)<br />
4 Knoblauchzehen,<br />
200 g luftgetrockneter<br />
Schinken (z. B. Parma<br />
oder San Daniele),<br />
60 g Pinienkerne,<br />
30 g Basilikumblättchen,<br />
40 ml Olivenöl,<br />
350 g Tagliatelle,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle.<br />
Außerdem:<br />
frisch geriebener Parmesan<br />
nach Belieben.<br />
Für die Soße die Tomaten kurz<br />
blanchieren, kalt abschrecken <strong>und</strong><br />
häuten, die Früchte vierteln, dabei<br />
den Stielansatz <strong>und</strong> die Samen<br />
entfernen. Das Fruchtfleisch in<br />
kleine Würfel schneiden. Die Knoblauchzehen<br />
pellen <strong>und</strong> fein hacken.<br />
Den Schinken in 1 cm große<br />
Würfel schneiden. Die Pinienkerne<br />
in einer Pfanne ohne Fett rösten.<br />
Das Basilikum in feine Streifen<br />
schneiden.<br />
Das Olivenöl in einem großen Topf<br />
erhitzen. Die Tomaten <strong>und</strong> den<br />
Knoblauch darin kurz anschwitzen.<br />
Die Hitze reduzieren, die Soße<br />
etwa 10 Minuten köcheln lassen.<br />
In der Zwischenzeit reichlich Salzwasser<br />
zum Kochen bringen, die<br />
Tagliatelle darin bissfest kochen.<br />
Den Schinken <strong>und</strong> die Pinienkerne<br />
zur Soße geben, mit Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
abschmecken. Das Basilikum<br />
unterrühren.<br />
Die Teigwaren abgießen, abtropfen<br />
lassen <strong>und</strong> in eine große<br />
Schüssel geben. Die Soße auf die<br />
Nudeln geben <strong>und</strong> vorsichtig unterheben.<br />
Auf vier vorgewärmten<br />
Tellern anrichten. Nach Belieben<br />
mit frisch geriebenem Parmesan<br />
servieren.<br />
Zubereitungszeit: 30 Minuten.<br />
Nährwert pro Portion ca.:<br />
27 g Eiweiß, 23 g Fett, 66 g Kohlenhydrate,<br />
582 kcal (2435 kJ); 5,5 BE.<br />
Schnelle Küche bedeutet nicht<br />
automatisch schnelle Zubereitung,<br />
denn es gehört auch<br />
Planung <strong>und</strong> Organisation<br />
dazu: Was nützt ein schnelles<br />
Rezept, wenn die Hälfte der<br />
Zutaten fehlt! Planen Sie deshalb<br />
genau, was Sie kochen<br />
wollen, überprüfen Sie den<br />
Vorrat <strong>und</strong> schreiben Sie auf,<br />
was Sie benötigen. Dieser Zeiteinsatz<br />
lohnt sich an anderer<br />
Stelle doppelt!<br />
52 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
Buch-TIPPS<br />
Oktober<br />
2012<br />
Asia-Pfanne mit Schweinefleisch<br />
<strong>und</strong> zartem Wokgemüse 52<br />
Bananen-Erdnuss-Kuchen 21<br />
Bananenkuchen 20<br />
Dinkelvollkorn-Brötchen 25<br />
Geschnetzeltes mit Paprika 50<br />
Hähnchen-Gemüse-Topf<br />
aus Apulien 41<br />
Haselnusskuchen 20<br />
Honig-Quark-Tarte 31<br />
Kalbsragout, scharfes, mit Kürbis 6<br />
Kartoffel-Gratin mit Kürbis 8<br />
Kürbis gefüllt mit Curry-Kürbis-<br />
Spinat 9<br />
Kürbis-BBQ-Soße 10<br />
Kürbis-Käse-Suppe, herbstliche 12<br />
Kürbis-Schoko-Plätzchen 11<br />
Kürbis-Zwetschgen-Konfitüre 35<br />
Gegen Gelenkschmerz<br />
Neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse belegen,<br />
dass Arthrosepatienten<br />
mit der richtigen Ernährung<br />
ihre Schmerzen<br />
lindern können. Diese<br />
Erkenntnisse sind die<br />
Basis für dieses Kochbuch.<br />
Es bietet über 130 Rezepte, mit denen man<br />
auch bei Arthrose nicht auf den Genuss verzichten<br />
muss. Die Gerichte entsprechen den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
der modernen Ernährung <strong>und</strong> schmecken<br />
der ganzen <strong>Familie</strong>.<br />
Sven-David Müller/Christiane Weißenberger:<br />
Das große Arthrose-Kochbuch.<br />
Schlütersche Verlag, 176 S., 26,95 €,<br />
ISBN 978-3-89993-628-5<br />
verzeichnis<br />
Kürbisauflauf mit Lauch<br />
<strong>und</strong> Möhren 34<br />
Kürbisbrot 26<br />
Kürbisbrötchen mit<br />
Mascarpone-Kräuter-Dip 28<br />
Kürbiskonfitüre mit Äpfeln 11<br />
Kürbiskuchen 14<br />
Kürbisreis 34<br />
Minestra maritata<br />
(Gemüsetopf aus Apulien) 42<br />
Minutensteaks, Kasseler,<br />
mit süß-saurer Ananassoße 48<br />
Napfkuchen mit Nüssen 19<br />
Nutloaf 32<br />
Orangen-Schoko-Kuchen 18<br />
Orecchiette mit Brokkoli 41<br />
Pasta e lenticchie 43<br />
Pistazienkugeln 31<br />
Hier finden Sie alle<br />
Rezepte dieser Ausgabe<br />
alphabetisch sortiert.<br />
Rote Bete mit Äpfeln<br />
in Würzessig 46<br />
Rote-Bete-Erdbeer-Konfitüre 47<br />
Salat Niçoise 35<br />
Salat von roten Linsen u. Kürbis 13<br />
Salat, bunter, mit Orangendressing<br />
38<br />
Schokoladenkuchen<br />
mit Kokosbuttercreme 16<br />
Schweinefilet mit Garnelen 38<br />
Schweinefilet mit Walnusskruste<br />
37<br />
Tagliatelle mit Lachs in<br />
Kressesoße 48<br />
Tagliatelle mit Schinkensoße 53<br />
Vollkornbrot 24<br />
Walnussbrot 22<br />
Zucchini-Frittata 50<br />
Nahrungsforscher<br />
Zusammen mit sechs<br />
Gr<strong>und</strong>schulkindern<br />
erforscht Prof. Dietrich<br />
Grönemeyer, wie unsere<br />
Nahrung entsteht, wie<br />
sie verarbeitet <strong>und</strong> zu -<br />
bereitet wird, was unsere<br />
Organe schließlich damit<br />
anstellen, wozu wir Obst,<br />
Gemüse, Fleisch <strong>und</strong> Fisch brauchen <strong>und</strong> warum<br />
es so wichtig ist, dass wir lernen, ges<strong>und</strong>es Essen<br />
zu genießen. Ergänzt wird das Buch durch Kochtipps,<br />
Erklärungen zu Nahrungsbestandteilen<br />
<strong>und</strong> naturheilk<strong>und</strong>liche Hinweise.<br />
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer: Wir Besser-Esser.<br />
Ges<strong>und</strong>e Ernährung macht Spaß.<br />
S. Fischer-Verlag, 280 S., 19,99 €,<br />
ISBN 978-3-10-027307-9<br />
..<br />
Ubrigens<br />
... Äpfel sind das Lieblingsobst der<br />
Deutschen. Jedes Jahr werden<br />
pro Haushalt knapp 20 Kilogramm<br />
dieser Früchte verzehrt.<br />
Werden Äpfel sorgfältig behandelt,<br />
dann bewahren sie ihre<br />
wertvollen Inhaltsstoffe. Durch<br />
die richtige Lagerung lassen sich<br />
die köstlichen Vitamine über die<br />
Wintermonate hinaus bewahren.<br />
Einkauf <strong>und</strong><br />
Aufbewahrung<br />
Äpfel sollten eine glatte <strong>und</strong> glanzfreie<br />
Haut aufweisen. Wie glatt <strong>und</strong><br />
glanzfrei sie jedoch ist, hängt auch<br />
mit der jeweiligen Sorte zusammen.<br />
Die Farbe zeigt je nach Sorte<br />
die Reife an. Sie kann gelb, rot,<br />
grün oder sogar zweifarbig sein. In<br />
diesem Fall spricht man von<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Deckfarbe. Übrigens:<br />
Manche Sorten sind auch im optimalen<br />
Reifezustand grasgrün wie<br />
beispielsweise Greenstar®. Ein gutes<br />
Indiz für die Reife sind schön<br />
braun gefärbte Kerne.<br />
Beim Transport nach Hause sollten<br />
die Früchte nicht gedrückt oder<br />
gequetscht werden. Gleich nach<br />
dem Kauf werden Plastikverpackungen<br />
entfernt.<br />
Der ideale Aufbewahrungsort für<br />
Elstar <strong>und</strong> Co. ist kühl <strong>und</strong> dunkel.<br />
Am besten sind sie also im Keller, in<br />
der Speisekammer oder im Gemüsefach<br />
des Kühlschranks aufgehoben.<br />
Vor dem Verzehr sollten die<br />
,<br />
Äpfel rechtzeitig aus der Kälte geholt<br />
werden. Denn bei Raumtemperatur<br />
entfalten sie ihr volles<br />
Aroma <strong>und</strong> sind gut bekömmlich.<br />
Lagerzeiten<br />
Im Lebensmitteleinzelhandel ist<br />
genussreife Ware fast das ganze<br />
Jahr erhältlich. Da moderne Keller<br />
häufig zu warm sind, werden Äpfel<br />
heute nur noch selten über längere<br />
Zeit zu Hause gelagert. In einem<br />
Gewölbekeller oder einem Keller<br />
mit Temperaturen um 8° C können<br />
Äpfel jedoch problemlos auch<br />
über längere Zeit gelagert werden.<br />
Apfeltypen<br />
Äpfel werden in der Regel in Tafeläpfel<br />
zum Sofortverzehr sowie in<br />
Koch- <strong>und</strong> Backäpfel eingeteilt.<br />
Doch diese Einteilung ist mehr ein<br />
grobes Gr<strong>und</strong>gerüst als unumstößliche<br />
Wahrheit, denn alle Sorten<br />
sind vielfältig einsetzbar<br />
<strong>und</strong> schmecken<br />
sowohl pur als auch auf Kuchen<br />
oder als Kompott.<br />
Süß oder sauer<br />
Für jedes Rezept gibt es den dazu<br />
passenden Apfel. Dabei gilt:<br />
Gegensätze ziehen sich an!<br />
Als Faustregel kann man sich merken:<br />
In süßen Speisen wie Apfelschnee<br />
oder Apfelkuchen kommen<br />
säuerliche Sorten besser zur<br />
Geltung. Sie bringen ein frisches<br />
Aroma mit, das die süße Speise<br />
aufpeppt. Infrage kommen zum<br />
Beispiel Boskoop, Braeburn, Cox<br />
Orange, Gloster, Ingrid Marie <strong>und</strong><br />
Jonagored. Zimt intensiviert übrigens<br />
das natürliche Aroma der<br />
Früchte.<br />
Umgekehrt gilt: In pikanten Gerichten<br />
sind süße Sorten besser<br />
aufgehoben. In Rotkraut, als Füllung<br />
für den Schweinebraten, die<br />
Weihnachtsgans oder im Apfel-<br />
Speck-Eierkuchen sind Gala, Golden<br />
Delicious, Idared, Jonagold,<br />
Pinova <strong>und</strong> Shampion bewährte<br />
Partner.<br />
Für Bratäpfel eignen sich Sorten<br />
mit mürbem Fruchtfleisch wie Elstar<br />
oder Jonagold.<br />
Die Verwendungsarten <strong>und</strong> Beschreibungen<br />
von vielen weiteren<br />
Apfelsorten finden Sie im Internet<br />
unter www.genau-dein-obst.de.<br />
54 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
geländegängiges<br />
Motorrad<br />
Stadt<br />
auf<br />
Kiuschu<br />
(Japan)<br />
ein<br />
Klimagürtel<br />
dt.<br />
R<strong>und</strong>funkpionier<br />
†<br />
Programmiersprache<br />
Schminke<br />
Filmfigur<br />
(Comic)<br />
englisch,<br />
französisch:<br />
Luft<br />
Tierfutter<br />
Erdzeitalter<br />
Preis<br />
des US-<br />
Geldes<br />
einziger<br />
jordanischer<br />
Hafen<br />
ehem.<br />
Nachrichtenbürname<br />
Männer-<br />
i. Moskau<br />
Fragewort<br />
Heroinkonsument<br />
(ugs.)<br />
Begleiter<br />
des<br />
Iason<br />
Kamelschaf<br />
in Südamerika<br />
Lösung<br />
Heil- <strong>und</strong><br />
Gewürzpflanze<br />
kleines<br />
Gewässer<br />
Lendenstücke<br />
vom<br />
Rind<br />
englisch:<br />
Perle<br />
56 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
Schlechtester<br />
im Wettkampf<br />
Gymnastikart<br />
Signalgerät<br />
Hafenstadt<br />
auf<br />
Zypern<br />
englisch:<br />
Schnee<br />
Haushaltsutensil<br />
(Torte)<br />
Geld<br />
zurücklegen<br />
Aufschüttung<br />
katalonischer,<br />
mallorq.<br />
Artikel<br />
Tennisverband<br />
(Abk.)<br />
Hubschrauber<br />
(Kw.)<br />
schlimm<br />
italienische<br />
Adelsfamilie<br />
Teil des<br />
Telefons<br />
Torwart<br />
(engl.)<br />
ugs.:<br />
sehr<br />
viele<br />
Vorname<br />
des US-<br />
Dichters<br />
Po<strong>und</strong><br />
Fluss<br />
durch<br />
Kufstein<br />
(Tirol)<br />
Fremdwortteil:<br />
mit, zusammen<br />
alte<br />
franz. 5-<br />
Centime-<br />
Münze<br />
südafrik.<br />
Airline<br />
(Abk.)<br />
Musiknote<br />
Stadt in<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Ex-<strong>Frau</strong><br />
von Prinz<br />
Charles<br />
(Lady...) †<br />
ein<br />
Hanseat<br />
Angelstock<br />
russ.<br />
Asienforscher<br />
† 1741<br />
WWP2011-9<br />
Kinderspielzeug<br />
indianische<br />
Sprachfamilie<br />
Urlaub<br />
ein<br />
Bindewort<br />
französisch:<br />
ja<br />
süddeutsch:<br />
sowieso<br />
3 x komfortabel<br />
trennen<br />
Preis -<br />
rätsel<br />
10<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
Das praktische<br />
Abfalltrennsystem<br />
GARBO<br />
von Franke ermöglicht<br />
mit<br />
seiner individuellen<br />
Behälteraufteilung<br />
eine sorten -<br />
reine Abfalltrennung von Papier,<br />
Glas, Kunststoff sowie Restmüll. Es<br />
kann auch nachträglich in bestehende<br />
Küchen eingebaut werden.<br />
Passend für 45er-, 50er- <strong>und</strong> 60er-<br />
Unterschränke bietet es je nach<br />
System Platz für Behälter von 8, 12<br />
oder 18 Liter Inhalt. Der leichtgängige<br />
Vollauszug lässt sich durch<br />
seine geringe Einbautiefe auch<br />
mit tieferen Spülbecken kombinieren<br />
<strong>und</strong> schließt mit einem<br />
gedämpften Selbsteinzug. Weitere<br />
Infos unter www.franke.de.<br />
Gewinnen Sie eines von drei<br />
GARBO Abfalltrennsystemen<br />
von Franke.<br />
Es gilt das Lösungswort zu finden, das die<br />
gelb unterlegten Felder in unserem<br />
Kreuzwort-Preisrätsel ergeben. Geben<br />
Sie uns dieses per Telefon unter der Nummer<br />
01378 9090 1020 durch (ein Anruf aus<br />
dem deutschen Festnetz kostet 0,50 €, ggf.<br />
abweichende Tarife aus dem Mobilfunknetz).<br />
Oder schicken Sie uns das Lösungswort auf<br />
einer ausreichend frankierten Postkarte.<br />
Kennwort Preisrätsel 10. Adresse sowie<br />
Teilnahmebedingungen auf Seite 155.<br />
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großer Schrift.<br />
Format: 22,7x 30 cm<br />
Ich bestätige<br />
durch meine<br />
eigenhändige<br />
Unterschrift auf<br />
dem Geschenk-<br />
Coupon, dass ich<br />
die Bestellung<br />
innerhalb einer<br />
Woche,<br />
gerechnet vom<br />
Bestelldatum,<br />
beim <strong>Ratgeber</strong>,<br />
Wehratalstraße 3,<br />
79664 Wehr,<br />
widerrufen kann.<br />
Zur Wahrung der<br />
Frist genügt die<br />
rechtzeitige<br />
Absendung des<br />
Widerrufs.<br />
"<br />
Schicken Sie bitte den<br />
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Ges<strong>und</strong>heitsfragen, zu Wohnen <strong>und</strong> Garten oder der Unter -<br />
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Vorname<br />
Name<br />
Straße <strong>und</strong> Hausnummer<br />
Postleitzahl/Ort<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Telefon-Nr.<br />
10/2012<br />
"
SCHÖNHEIT<br />
Kaffee wirkt stimulierend, Tee <strong>und</strong> Kakao enthalten<br />
wertvolle Biosubstanzen, die das Herz schützen.<br />
Und was von innen guttut, wirkt auch von außen.<br />
Duschgel mit Koffein macht munter, die Aromen aus<br />
weißem Tee versprühen in Body Tonics gute Laune <strong>und</strong><br />
Kakaoextrakte bringen Ihre Schokoladenseite zum<br />
Vorschein. Daher stellt sich – noch vor dem Frühstück –<br />
bereits im Bad die Frage: Kaffee, Tee oder Schokolade?<br />
4<br />
7<br />
6<br />
Kaffee, Tee<br />
oder Schokolade?<br />
Das schmeckt der Haut:<br />
Muntermacher: Koffein<br />
Sie brauchen am Morgen erst mal<br />
einen Kaffee? Ihre Hautzellen vielleicht<br />
auch. Wie ein Café latte wirkt<br />
ein Duschgel mit durchblutungsförderndem<br />
Koffein, das die Zellen<br />
wachrüttelt, während Milchproteine<br />
<strong>und</strong> Zucker die Haut pflegen<br />
<strong>und</strong> mit Feuchtigkeit versorgen (1).<br />
Koffein bringt die Mikrozirkulation<br />
<strong>und</strong> den Zellstoffwechsel in<br />
Schwung <strong>und</strong> bekämpft wirksam<br />
Müdigkeitserscheinungen der Haut,<br />
z. B. in Pflegelotions (2), Gesichtsmasken<br />
mit Kaffee-Aroma (3) <strong>und</strong><br />
Augencremes. Aufgr<strong>und</strong> seines<br />
abschwellenden <strong>und</strong> entwässernden<br />
Effekts ist der Muntermacher<br />
gut gegen dunkle Schatten <strong>und</strong><br />
Schwellungen (4). Speziell Extrakt<br />
aus grünen Kaffeebohnen, die aus<br />
der reifen Frucht des Kaffeebaums<br />
gewonnen werden, wirkt stimulie-<br />
5<br />
Produkte mit „Kaffee“<br />
1 „Juicy Couture Frothy Shower Gel“<br />
über Douglas, 250 ml ca. 38 €.<br />
2 „Lotion Energisante Eclat du Jour“<br />
von Clarins, 125 ml ca. 18 €.<br />
3 Schaebens Kaffee Maske, 5 ml ca. 0,50 €.<br />
4 „Extraordinary Eye Contour Gel“ von Melvita,<br />
15 ml ca. 22 €<br />
2<br />
1<br />
5 „Minceur Intensive<br />
Figurpflege-Konzentrat mit<br />
3-fach-Wirkung“ von Yves<br />
Rocher, 150 ml ca. 27 €.<br />
6 „Intelligence Minceur“<br />
Serum mit Lifting-Effekt für<br />
Problemzonen von Dr. Pierre<br />
Ricaud, 150 ml ca. 24 €<br />
7 „Plantur 39 Phyto-Coffein-<br />
Tonikum“, 200 ml ca. 9 €.<br />
58 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
3<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
59
SCHÖNHEIT<br />
SCHÖNHEIT<br />
rend <strong>und</strong> lässt müde, blasse Gesichtshaut<br />
wieder vor Energie<br />
strahlen (steckt zum Beispiel in einigen<br />
Tagescremes wie der BB<br />
Cream „Miracle Skin Perfector“ von<br />
Garnier).<br />
Grüne Kaffeebohnen sollen dreimal<br />
mehr Power haben als Koffein,<br />
das sich aufgr<strong>und</strong> seiner straffenden<br />
<strong>und</strong> entwässernden Eigenschaften<br />
auch als „Schlankmacher“-Wirkstoff<br />
in Anti-Cellulite-<br />
Produkten bewährt hat (5+6).<br />
Produkte mit „Grünem Tee“<br />
1 „Wu Wei Cremebad“<br />
von Rituals, 500 ml<br />
ca. 13 €.<br />
2 „Thé Vert Eaux Fraîche<br />
Parfumée“ von Roger &<br />
Gallet, 30 ml ca. 20 €.<br />
3 „Total Effects<br />
Feuchtigkeitspflege +<br />
Schutz für sensible Haut“<br />
von Olaz, 50 ml ca. 19 €.<br />
4 „Gesichtswasser<br />
Rose-Granatapfel“<br />
von Primavera,<br />
100 ml ca. 20 €.<br />
5 „Skin Yoga bioLAB<br />
Tipp kaffeebrauner Schönheiten<br />
für streichelzarte Haut: den Körper<br />
einölen <strong>und</strong> dann eine Paste aus<br />
Kaffeegranulat bzw. 5 EL frisch gebrühtes<br />
Kaffeepulver aufmassieren.<br />
Das Ganze anschließend mit viel<br />
Wasser abspülen. Das Peeling löst<br />
abgestorbene Hornschüppchen <strong>und</strong><br />
reinigt porentief.<br />
Einfacher geht’s mit einer fix <strong>und</strong><br />
fertigen Peeling-Paste aus gemahlenen<br />
<strong>und</strong> aromatisch duftenden Arabica<br />
Kaffeebohnen („Kaffee Körperpeeling“<br />
über www.galvagni.de).<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner durchblutungsfördernden<br />
Wirkung wird Koffein<br />
auch in Shampoos <strong>und</strong> Tonics gegen<br />
hormonell bedingten Haarausfall<br />
eingesetzt. Gründlich einmassiert,<br />
soll es die Energieversorgung<br />
der Haarwurzeln verbessern (7).<br />
Cleansing Gel with organic green tea“ von Artdeco,<br />
75 ml ca. 19.50 €.<br />
6 „Belebende Lotion Anti-Müdigkeit“ für Gesicht &<br />
Augen aus der Linie „3 Tees mit Detox Wirkung“<br />
von Yves Rocher, 200 ml ca. 10 €.<br />
7 „Advance China Herbal Eye Treatment“ von<br />
Wei East über www.hse24.de, 16 St. ca. 33 €.<br />
8 „Strahlend sauber“ von Herbal Essences, Shampoo 250 ml<br />
bzw. Spülung 200 ml je ca. 3 €.<br />
2<br />
5<br />
7<br />
Multitalent: Grüner Tee<br />
Grüner Tee hilft beim Relaxen –<br />
nicht nur aus der Tasse. Auch in<br />
Cremebädern (1) <strong>und</strong> Duschgelen<br />
wirkt das frisch-herbe Aroma entspannend.<br />
Stellen Sie sich während<br />
des Badens oder Duschens<br />
vor, Sie würden sich in einem Zen-<br />
Garten inmitten der Teefelder am<br />
Fuße des Fujiyama (japanischer<br />
Vulkanberg) befinden. Je besser<br />
Sie sich „wegbeamen“ können,<br />
8<br />
3<br />
6<br />
4<br />
1<br />
desto eher bekommen Sie den<br />
Kopf frei. Ebenfalls eine Wohltat für<br />
die Seele: Eaux de Toilettes (2) <strong>und</strong><br />
Bodysplashs, mit denen Sie sich<br />
von Kopf bis Fuß in das Aroma von<br />
Tee-Essenz hüllen können. Doch<br />
Grüner Tee ist nicht nur ein Beruhigungsmittel,<br />
sondern auch ein<br />
erstklassiger Abwehrspieler. Reich<br />
an zellschützenden Polyphenolen<br />
hält er freie Radikale in Schach <strong>und</strong><br />
nimmt die Haut vor UV-Strahlen in<br />
Schutz. Daher wird er häufig in<br />
Anti-Age-Produkten, aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
reizlindernden Eigenschaften<br />
auch in Cremes für empfindlichen<br />
Teint eingesetzt (3).<br />
Reinigung mit Grünem Tee hat in<br />
Asien Tradition. Um sich ihren Porzellanteint<br />
zu erhalten, rieben sich<br />
Japanerinnen früher das Gesicht<br />
mit einer Paste aus pulverisierten<br />
Teeblättern <strong>und</strong> Joghurt ein.<br />
Das Geheimrezept für die Reinigung<br />
mit „Jadeschaum“: zwei Teelöffel<br />
Grünteepulver (Matcha) in eine<br />
Schale geben, eine halbe Tasse heißes<br />
Wasser (120 ml) dazugießen. Das<br />
Ganze mit einem Bambusquirl<br />
schön schaumig schlagen, ein<br />
Baumwollpad darin tränken <strong>und</strong><br />
damit das Gesicht abpattern.<br />
Matcha-Teepulver findet sich auch<br />
in modernen Cremes – <strong>und</strong> Grüne<br />
Tee-Essenz in Gesichts-Tonics (4)<br />
<strong>und</strong> milden Reinigungsprodukten<br />
wie Peelings <strong>und</strong> Waschgelen (5).<br />
Von einem französischen Hersteller<br />
gibt es eine ganze Anti-Age-Reinigungslinie,<br />
die aus einem Cocktail<br />
aus Weißem Tee, Grünem Tee <strong>und</strong><br />
Tee aus Madagaskar besteht (6).<br />
Tee kann auch schöne Augen<br />
machen – das weiß jeder, der nach<br />
einem PC- oder Fernsehmarathon<br />
mal ein paar warme Beutel mit<br />
Schwarzem Tee auf die müden Lider<br />
gelegt hat. Schon nach zehn<br />
Minuten sind Schwellungen ab -<br />
geklungen <strong>und</strong> man sieht wieder<br />
klarer. Praktischer: Fix <strong>und</strong> fertige<br />
Pads, die mit Extrakten aus Grünem<br />
Tee getränkt sind <strong>und</strong> die<br />
Augenpartie binnen Minuten beruhigen<br />
<strong>und</strong> erfrischen.<br />
In Shampoos <strong>und</strong> Spülungen helfen<br />
Tee-Essenzen, normales <strong>und</strong><br />
leicht fettendes Haar strahlend<br />
sauber zu bekommen (8).<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner anti-oxidativen<br />
Eigenschaften schützt<br />
Grüntee-Extrakt in<br />
Leave-ins speziell<br />
gefärbtes Haar <strong>und</strong><br />
beugt dem Aus -<br />
bleichen vor.<br />
Der pure<br />
Luxus:<br />
Weißer Tee<br />
Noch mehr Anti-Aging-<br />
Power als Grüner Tee hat<br />
der äußerst seltene Silver Tip<br />
Weißer Tee – man schätzt dreimal<br />
so viel. Das schienen schon die<br />
alten Chinesen geahnt zu<br />
haben – Weißer Tee,<br />
gewonnen aus<br />
den Blattspitzen<br />
des Teeblatts,<br />
galt als die<br />
wesentliche<br />
Ingredienz<br />
des „Elixiers<br />
der<br />
Unsterblichkeit“,<br />
das nur<br />
Kaisern vorbehalten war. Weißer<br />
Tee verdankt seinen Namen dem<br />
weißen, silbrigen Flaum, der die<br />
Teeknospen umschließt. Da seine<br />
Blätter kaum fermentiert werden,<br />
bleiben sämtliche Schutzstoffe, vor<br />
allem die wertvollen Polyphenole<br />
wie EGCG erhalten. Eine Studie der<br />
Universitätsklinik Cleveland belegt,<br />
dass seine Anti-Oxidantien<br />
die Schutzschicht der Haut in besonderem<br />
Maße stärken <strong>und</strong> Freie<br />
Radikale außer Gefecht setzen.<br />
Cremes (1) <strong>und</strong> Seren (2 + 4) mit<br />
Weißem Tee liefern eine geballte<br />
60 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
61
SCHÖNHEIT<br />
SCHÖNHEIT<br />
Produkte mit „Weißem Tee“<br />
1 Komplette Anti-Age-Serie von Lavera,<br />
z.B. „Faces My Age Aufbauende Tagespflege“<br />
von Lavera, 30 ml ca. 14 €.<br />
2 „White Lotus Defining Moment Finish & Korrektur<br />
Serum“ von Wei East über www.hse24.de,<br />
35 ml ca. 45 €.<br />
3 „A Perfect World Deep Cleanser with White Tea“<br />
von Origins, 150 ml ca. 26 €.<br />
4 „Intensiv Vital Serum Rose Granatapfel“<br />
von Primavera, 30 ml 68 €.<br />
Ladung dieser Zellschützer <strong>und</strong><br />
beugen vorzeitigen Fältchen vor.<br />
In Reinigungsprodukten neutralisiert<br />
er Substanzen, bevor sie in<br />
der Haut Oxidationsprozesse auslösen<br />
können, die die Zellalterung<br />
beschleunigen (3). Weißer Tee soll<br />
auch die Aktivität hauteigener Enzyme<br />
drosseln, die den Kollagenaufbau<br />
blockieren – insofern hat<br />
er auch einen sanft straffenden Effekt.<br />
Den macht man sich in Bodylotions<br />
zunutze (z. B. in „SPA White<br />
2<br />
Tea Body Lotion“ von LCN, 200 ml<br />
ca. 20 €). Mit Eau de Cologne, bei<br />
dem eine weiße Teenote den Ton<br />
angibt, können Sie Gelassenheit,<br />
Ruhe <strong>und</strong> Ausgeglichenheit auf<br />
Knopfdruck versprühen (z. B. „Eau<br />
Parfumée au thé blanc“ von Bulgari,<br />
40 ml ca. 49 €). Das zart blumige<br />
Aroma vermittelt ein Gefühl neuer<br />
Kraft <strong>und</strong> macht Lust auf eine Tasse<br />
Tee – statt auf den obligatorischen<br />
Kaffee.<br />
1<br />
4<br />
Zum Dahinschmelzen:<br />
Kakao<br />
Der Traum aller Schokoholics <strong>und</strong><br />
garantiert kalorienfrei: Mal bis zur<br />
Nasenspitze in einem Schokoladenbad<br />
zu versinken (1). Was bisher<br />
nur Besucherinnen exklusiver<br />
Beauty-Tempel vorbehalten war,<br />
gibt es nun auch für die heimische<br />
Wanne: Badekugeln, -Konfekt <strong>und</strong><br />
neuerdings auch -Tafeln, die essbarer<br />
Schoki zum Verwechseln ähnlich<br />
sehen (z. B. Badeschokolade<br />
3<br />
Text: Marina Knippel<br />
von Calendula Natur über Douglas,<br />
1 Stück = 24 Rippen ca. 17 €). Einfach<br />
ein bis zwei Stückchen abbrechen<br />
<strong>und</strong> ins laufende Badewasser<br />
geben. Pflegt die Haut samtweich.<br />
Sie können auch bereits mit einer<br />
Schoko-Duschcreme in den Tag<br />
starten („Chocomania Shower<br />
Cream“ von The Body shop, 250 ml<br />
ca. 6 €) – schon das Aroma, häufig<br />
kombiniert mit einem Spritzer<br />
fruchtiger Orange oder leckerer<br />
Vanille, macht glücklich. Oder Sie<br />
gönnen sich eine „Peeling-Schokolade<br />
auf Zuckerbasis“ (von Stenders,<br />
300 Gramm ca. 13 €, unter<br />
www.stendersshop.de). Feinste<br />
Granulate aus Rohrzucker <strong>und</strong><br />
gemahlenem Kaffee rubbeln in<br />
Kombination mit Kakao sanft den<br />
Grauschleier von der Haut, polieren<br />
sie auf Hochglanz <strong>und</strong> bringen<br />
Ihre Schokoladenseite zum<br />
Vorschein. Sehr sinnlich: eine Massage<br />
mit Öl <strong>und</strong> geschmolzener<br />
Zartbitterschokolade, die bei Kosmetikerinnen<br />
<strong>und</strong> SPAs angeboten<br />
wird. Oder Sie massieren sich<br />
selbst, zum Beispiel mit Schokoladenbutter<br />
(2). Bei Berührung mit<br />
der Haut schmilzt der Kern aus Kakao<br />
wie Schoki in der Sonne.<br />
(Wichtig: kühl lagern – ab 17 Grad<br />
verflüssigt sie sich.) Wichtigste Zutat<br />
in Body-Balsam oder Massageöl<br />
ist die Kakaobutter, die aus den getrockneten,<br />
gerösteten <strong>und</strong> gemahlenen<br />
Bohnen gewonnen<br />
wird. Reich an glättenden Lipiden<br />
<strong>und</strong> feuchtigkeitsspendenden Proteinen<br />
päppelt sie die Haut auf<br />
<strong>und</strong> schützt sie vorm Austrocknen<br />
– ideal für sehr trockene, von Heizungsluft<br />
gebeutelte Haut. Ihre<br />
Polyphenole (Biosubstanzen) sind<br />
wahres Anti-Age-Futter für die<br />
Zellen, haben sie sich doch als<br />
erstklassige Anti-Oxidantien entpuppt,<br />
die freie Radikale in Schach<br />
halten. Klar, dass der Süßstoff auch<br />
in Gesichtscremes (3) <strong>und</strong> Masken<br />
(4) steckt, um kleine Fältchen zu<br />
Produkte mit „Kakao“<br />
1 „Sinnensalz des Jahres Schokotraum“ von tetesept,<br />
60 g Sachet ca. 1,40 €.<br />
2 „Soft Coeur“ von Lush, 30 Gramm ca. 8 €.<br />
(unter www.lush-shop.de)<br />
3 „Crème Prodigieuse Nuit“<br />
von Nuxe, 50 ml ca. 26 €.<br />
4 „Schoko Maske“ mit<br />
Vollmilchschokolade von<br />
Schaebens, 5 ml ca. 0,50 €.<br />
5 „Sweet Lips“ von<br />
2<br />
Lush (Peeling),<br />
ca. 9 €.<br />
6 „Abondance de<br />
Cacao“ Maske<br />
von L’Oréal<br />
Professionnel,<br />
200 ml ca. 20 €.<br />
5<br />
glätten <strong>und</strong> den Teint samtig<br />
schimmern zu lassen. Der perfekte<br />
M<strong>und</strong>schutz für kältegestresste<br />
Lippen: Lipbalm mit nährender<br />
Kakaobutter <strong>und</strong> Schoko-Aroma.<br />
Schön glatt werden sie mit einem<br />
Peeling aus duftender Schokolade<br />
<strong>und</strong> warmer Vanille (5). Zum Anbeißen!<br />
Das Lippenpeeling am<br />
besten abends machen – <strong>und</strong> die<br />
Lippen tagsüber gut vor Kälte <strong>und</strong><br />
UV-Strahlen schützen. Wer will,<br />
kann Kakao-Extrakte auch im Haar<br />
verteilen – mit einem Shampoo<br />
oder einer Maske, die feinen Haaren<br />
im Handumdrehen mehr Fülle<br />
<strong>und</strong> Spannkraft verleiht (6). Und<br />
wer zwischendurch Lust auf Süßes<br />
verspürt: Schokoladen-Seife parat<br />
legen. So haben Sie was von dem<br />
leckeren Aroma bei jedem<br />
Waschgang – <strong>und</strong><br />
Ihre Hände duften<br />
verführerisch gut.<br />
4<br />
3<br />
1<br />
6<br />
62 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
SCHÖNHEIT<br />
Nicht nur einen, sondern gleich zwei<br />
natürliche Schönmacher hat der<br />
wilde Sanddornstrauch im Angebot:<br />
Sein Beerenfruchtfleisch birgt ein<br />
carotinreiches, zart tönendes After-<br />
Sun-Öl, seine Kerne ein sanft<br />
glättendes, Feuchtigkeit spendendes<br />
Hautpflegeöl.<br />
<strong>Köstliche</strong>s Wildobst<br />
Er ist ein Muster an Genügsamkeit,<br />
braucht wenig Wasser, kaum<br />
Nährstoffe <strong>und</strong> kommt mit den<br />
unwirtlichsten Böden zurecht –<br />
kein W<strong>und</strong>er, dass der ursprünglich<br />
aus Asien stammende Sanddornstrauch<br />
(Hippophae rhamnoides)<br />
problemlos in Europa Fuß<br />
fassen konnte. Schon seit über<br />
17000 Jahren begrünt er hierzulande<br />
sandige Böschungen <strong>und</strong><br />
Flussufer, fühlt sich vor allem in<br />
den Dünen an Nord- <strong>und</strong> Ostseeküste<br />
wie daheim. „Grün“ allerdings<br />
kann man das Erscheinungsbild<br />
des Sanddorns kaum<br />
nennen. Eher schimmern seine<br />
schmalen Blättchen bläulich-grau,<br />
die Rinde braun bis silbrig <strong>und</strong> die<br />
ab August heranreifenden Beeren<br />
in leuchtendem Orange.<br />
Natürliche Schönmacher<br />
Auf die ebenso schmucken wie<br />
wohlschmeckenden Früchte haben<br />
es im Herbst nicht nur zahlreiche<br />
Wildvogelarten abgesehen.<br />
Auch wir Menschen schätzen<br />
Sanddornbeeren sehr, trocknen<br />
sie gerne für herb-fruchtige Tees<br />
oder bereiten köstliche Marmeladen<br />
<strong>und</strong> Säfte daraus zu. Wenn<br />
nur das Pflücken etwas einfacher<br />
wäre! Neben den dornengespickten<br />
Zweigen erschwert vor allem<br />
die saftig-weiche Konsistenz der<br />
Früchte die Ernte. Wer Sanddornbeeren<br />
zupfen will, ohne sie dabei<br />
zu quetschen, sollte die Fruchtzweige<br />
im Ganzen abschneiden,<br />
zu Hause in eine Tüte packen <strong>und</strong><br />
für einige St<strong>und</strong>en in die Tiefkühltruhe<br />
legen. Anschließend lassen<br />
sich die Beeren ohne große Mühe<br />
von den Zweigen klopfen <strong>und</strong><br />
nach dem Wiederauftauen sofort<br />
zu Saft oder Mus pressen.<br />
Reich an Vitaminen<br />
<strong>und</strong> Ölen<br />
Dass sich der Ernteaufwand lohnt,<br />
steht außer Frage. Sanddornbeeren<br />
schmecken nämlich nicht nur<br />
lecker, sie zählen auch zu den<br />
gesündesten Obstarten überhaupt!<br />
So bergen 100 Gramm<br />
ihres orangeroten Fruchtfleischs<br />
bis zu 1000 mg Vitamin C, dazu<br />
reichlich Beta-Carotin, ein Farbstoff,<br />
den unser Körper ganz nach<br />
Bedarf in lebensnotwendiges<br />
Vitamin A umbauen kann. Ergänzt<br />
wird das Ges<strong>und</strong>heitspaket<br />
durch Vitamin B1, B2, B6, B9 sowie<br />
das seltene B12, durch Vitamin K<br />
<strong>und</strong> E, wertvolle Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente <strong>und</strong> – man mag<br />
es kaum glauben – hochwertige<br />
ungesättigte Fettsäuren.<br />
Tatsächlich gehört Sanddorn zu<br />
den wenigen Obstarten, die nicht<br />
nur in den Kernen, sondern auch<br />
im Fruchtfleisch Fettsäuren enthalten<br />
<strong>und</strong> somit gleich zwei<br />
verschiedene, sehr begehrte<br />
Speise- (<strong>und</strong> Hautpflege-) Öle<br />
liefern.<br />
Typisch für das Fruchtfleischöl ist<br />
seine tief orangerote Farbe, was<br />
von immens hohen Beta-Carotin-<br />
Gehalten zeugt. Insbesondere<br />
reifer, etwas trockenerer Haut tut<br />
Beta-Carotin ausgesprochen gut,<br />
da es Feuchtigkeit binden, Alterungsprozesse<br />
bremsen <strong>und</strong> die<br />
Neubildung von Zellen anregen<br />
kann. Auch als Sonnenschutz-,<br />
vor allem aber als After-Sun-Lotion<br />
eignet sich das Fruchtfleischöl<br />
des Sanddorns prima. Zwar blockt<br />
das enthaltene Beta-Carotin nur<br />
geringe Mengen an UV-Licht. Dafür<br />
fängt es eifrig freie Radikale,<br />
jene zellzerstörenden Sauerstoffverbindungen,<br />
die sich in sonnenstrapazierter<br />
Haut besonders<br />
gerne bilden.<br />
Natürliches<br />
Bräunungsmittel<br />
Ein weiterer Pluspunkt für das<br />
Fruchtfleischöl: Regelmäßig (verdünnt!)<br />
aufgetragen, reichert sich<br />
das enthaltene Beta-Carotin nach<br />
<strong>und</strong> nach im Hautfettgewebe an,<br />
was eine zarte, sehr natürlich aussehende<br />
Bräunung bewirkt. Auch<br />
ein einheitlicheres Hautbild lässt<br />
sich mit Sanddorn-Fruchtfleischöl<br />
erzielen. So gleichen sich helle,<br />
schwächer pigmentierte Stellen<br />
allmählich den durch Sonnenlicht<br />
dunkler gefärbten Partien an <strong>und</strong><br />
sorgen auf diese Weise für einen<br />
ebenmäßigeren Teint. Doch die<br />
Verwendung bitte nicht übertreiben!<br />
Als ideale Einsatzkonzentration<br />
in Pflegemitteln gelten drei<br />
bis fünf Prozentanteile. Dosiert<br />
man das farbintensive <strong>und</strong> durch<br />
den hohen Vitamin-C-Gehalt<br />
doch recht saure Öl höher, reagiert<br />
empfindliche Haut bisweilen<br />
mit Irritationen.<br />
Gerne großzügig dürfen Sie<br />
hingegen mit Sanddorn-<br />
Kernöl umgehen. Anders als das<br />
Fruchtfleischöl enthält es weder<br />
färbendes Beta-Carotin noch<br />
ansäuerndes Vitamin C. Dafür ist<br />
Sanddorn-Kernöl besonders reich<br />
an Alpha-Linolensäure, eine dreifach<br />
ungesättigte Fettsäure, die<br />
nachweislich nicht nur die Zell -<br />
erneuerung fördert, sondern<br />
auch sehr viel Feuchtigkeit bindet<br />
<strong>und</strong> die Haut damit w<strong>und</strong>erbar<br />
geschmeidig hält.<br />
64 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
65
SCHÖNHEIT<br />
Reichhaltige<br />
Feuchtigkeitscreme<br />
Zutaten:<br />
Fettphase: 15 ml Sanddorn-Kernöl,<br />
15 g Sheabutter, 4 g Tegomuls<br />
(pflanzlicher Emulgator; erhältlich<br />
in Hobbythek-Läden oder<br />
Apotheken);<br />
Wasserphase: 60 ml Rosen-,<br />
Hamamelis-, Orangenblütenoder<br />
stilles Mineralwasser; zum<br />
Beduften: 10 – 15 Tropfen Ihres<br />
ätherischen Lieblingsöls.<br />
Zubereitung <strong>und</strong> Anwendung:<br />
Zutaten der Fettphase in ein<br />
Becherglas geben <strong>und</strong> im Wasserbad<br />
auf kleiner Flamme einschmelzen.<br />
Wasserphase in ein<br />
zweites Becherglas gießen <strong>und</strong><br />
dieses ebenfalls ins warme Wasserbad<br />
stellen. Sobald sich die<br />
Temperatur beider Phasen angeglichen<br />
hat (nach ca. 5 Minuten),<br />
Fettphase in eine Schüssel gießen<br />
<strong>und</strong> die Wasserphase unter<br />
stetem Rühren langsam dazugeben.<br />
Im kalten Wasserbad kräftig<br />
weiterrühren, bis die Creme auf<br />
Handwärme abgekühlt ist. Dann<br />
das ätherische Öl unterrühren. Die<br />
fertige Creme in mehrere kleine,<br />
zuvor heiß ausgespülte Tiegel abfüllen<br />
<strong>und</strong> im Kühlschrank aufbewahren.<br />
Haltbarkeit: ca. 2 Monate.<br />
Regenerierende Vitaminmaske<br />
Zutaten: 4 EL Quark, 1 TL Honig, 1 EL Sanddornsaft oder -mus,<br />
evtl. 1 – 2 TL zartschmelzende Haferflocken zum Binden.<br />
Zubereitung <strong>und</strong> Anwendung: Alle Zutaten zu einer gut verstreichbaren<br />
Masse anrühren <strong>und</strong> auf die gereinigte Gesichtshaut auftragen.<br />
Nach 20 Minuten Einwirkzeit mit lauwarmem Wasser abspülen.<br />
Text <strong>und</strong> Foto Seite 66: Stefanie Schäffer<br />
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+ CREME NUR<br />
6,50 EURO<br />
Zart tönende Schüttellotion<br />
Zutaten: 30 ml Rosenwasser, 20 ml Distel-, Soja- oder Sonnenblumenöl,<br />
2,5 ml (ca. ½ TL oder 20 Tropfen) Sanddorn-Fruchtfleischöl, evtl. 5 –<br />
10 Tropfen ätherisches Rosen- oder preisgünstigeres Geranienöl.<br />
Zum Abfüllen: ein mind. 80 ml fassendes Sprüh- oder Pumpfläschchen<br />
(z. B. Essig/Öl-Sprüher).<br />
Zubereitung <strong>und</strong> Anwendung: Alle Zutaten in das zuvor heiß aus -<br />
gespülte Fläschchen füllen <strong>und</strong> vor jeder Anwendung kräftig durchschütteln.<br />
Haltbarkeit: ca. 3 Monate.<br />
Diese Pflegecreme<br />
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66 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
Senf<br />
3<br />
MODE IM HERBST<br />
Curry<br />
Paprika<br />
Die Mode im<br />
Herbst mag<br />
warme Farben<br />
<strong>und</strong> bedient sich<br />
gerne im<br />
Gewüzregal.<br />
Kombiniert wird<br />
häufig Ton-in-<br />
Ton, aber auch<br />
mit eleganten<br />
Grautönen oder<br />
ausdrucksstarkem<br />
Schwarz.<br />
1<br />
1 Seidenkleid von<br />
Looxent, Gr. 34 – 46, ab<br />
239 €; Clutch von Abro<br />
aus Rindleder mit Kroko-Prägung,<br />
29x13x3 cm,<br />
149 €, erhältlich bei<br />
Peter Hahn.<br />
2 Gürtel von Brax aus<br />
Rindsleder, ca. 50 €.<br />
3 Hut aus Wollfilz, ca.<br />
80 €, bei Madeleine.<br />
4 Artdeco Couture<br />
Lipstick ca. 14 €.<br />
5 Ciaté Crème-Nagellack<br />
ca. 10 €.<br />
6 Anny Nagellack<br />
ca. 9,50 €.<br />
7 Tasche von Looxent<br />
aus Rindveloursleder<br />
mit Tragegriffen aus<br />
Lederimitat,<br />
30x25x15 cm, ca. 100 €,<br />
bei Peter Hahn.<br />
4<br />
8 Blazer im<br />
Designer-Stil mit<br />
kostbaren Fancygarnen<br />
<strong>und</strong><br />
dezentem<br />
Glitzereffekt.<br />
Leicht tailliert<br />
mit asymmetrischem<br />
2-Wege-<br />
Zipp, Gr. 34 – 46,<br />
ab 349 € bei<br />
Madeleine.<br />
8<br />
6<br />
7<br />
2<br />
5
MODE IM HERBST<br />
1<br />
4<br />
5<br />
8<br />
4<br />
2<br />
3<br />
6<br />
1 Kaschmirpullover,<br />
Gr. 36 –<br />
46, ab 149 €, erhältlich bei<br />
Peter Hahn.<br />
2 Markante Uhr mit Wechselsystem<br />
für Lünette <strong>und</strong> Band, 219 € von<br />
Marc Coblen.<br />
3 Stiefelette von Gabor,<br />
Gr. 2,5 – 9,5, ca. 110 €.<br />
4 Karo-Blazer,<br />
Gr. 34 – 46, ab ca.<br />
90 €; Hut ca. 50 €<br />
7<br />
<strong>und</strong> Schal ca. 20 €, alles bei Heine.<br />
5 Blazer, Gr. 34 – 46, ab 180 € bei Madeleine.<br />
6 Veloursleder-Pumps von 5th Avenue bei<br />
Deichman, Gr. 36 – 41, ca. 40 €.<br />
7 Pumps aus Kaffir-Lack von Gabor,<br />
Gr. 2,5 – 8, ca. 90 €.<br />
8 Ärmelloses Jerseykleid ab 70 € <strong>und</strong><br />
Viskose-Rolli ab 25 €, Gr. 36 – 48;<br />
Tasche ca. 100 €, alles bei Wenz.<br />
70 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
MODE<br />
Links: Strickjacke ca.<br />
94 €, Rolli 16,50 €<br />
<strong>und</strong> Kleid 62,50 €,<br />
alles erhältlich für<br />
Kinder von 2 bis<br />
12 Jahren von<br />
Petit Bateau.<br />
Bluse aus Voile (Baumwolle/<br />
Seide) in den Gr. 104 – 158<br />
ab ca. 43 € <strong>und</strong> Baumwollhose<br />
in den Gr. 92 – 164<br />
ab ca. 43 € erhältlich<br />
bei<br />
Cyrillus.<br />
Links: Jacke<br />
81,50 €, Rolli<br />
31,50 € <strong>und</strong><br />
Cordhose<br />
56,50 €,<br />
alles<br />
erhältlich<br />
für Kinder<br />
von 2 bis<br />
12 Jahren<br />
von Petit<br />
Bateau.<br />
Vorhang auf für Gelb!<br />
In diesem Herbst darf die Gute-Laune-Farbe bei<br />
keinem Auftritt fehlen – mal spielt sie die modische<br />
Hauptrolle, mal wird sie sparsam eingesetzt<br />
als Tüpfelchen auf dem „i“.<br />
Winterstiefel links erhältlich<br />
in den Gr. 24 – 38 ab ca.<br />
100 € von Kavat.<br />
Baumwoll-<br />
Poloshirt<br />
2-In-1 ab<br />
ca. 43 € <strong>und</strong><br />
Denim-Hose<br />
ab ca. 40 €,<br />
erhältlich in<br />
den Gr. 92 –<br />
176 bei<br />
Cyrillus.<br />
72 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
73
KREATIV<br />
ANLEITUNG OHRRINGE:<br />
Auf 30 cm Ziegenlederr<strong>und</strong>riemen einen<br />
Ohrhaken fädeln, den Lederriemen zur<br />
Hälfte legen <strong>und</strong> dann den Ohrhaken mit<br />
einem Überhandknoten fixieren. Metall-<br />
Radl <strong>und</strong> Magic Flair Perle auffädeln <strong>und</strong><br />
mit einem Überhandknoten fixieren,<br />
die Enden abschneiden.<br />
Den zweiten Ohrring ebenso herstellen.<br />
Vorschläge für<br />
farbenfrohe<br />
Kreationen.<br />
Lassen Sie sich<br />
inspirieren!<br />
TÜRKENBUNDKNOTEN:<br />
Schmucke<br />
Stücke<br />
Mit schimmernden Perlen,<br />
Lederbändern <strong>und</strong> einer<br />
einfachen Technik entstehen<br />
im Handumdrehen<br />
zauberhafte Schmuckstücke.<br />
Die Perlen können Sie in<br />
unterschiedlichen<br />
Farbharmonien ganz<br />
individuell zusammenstellen.<br />
ANLEITUNG :<br />
45 cm Kunstlederband r<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
45 cm farbigen Ziegenlederr<strong>und</strong>riemen<br />
mit der Schere anschrägen,<br />
dann die Perlen sowie den<br />
Türkenb<strong>und</strong>knoten (siehe Steppschritte)<br />
auffädeln <strong>und</strong> in die Mitte<br />
schieben. Schneiden Sie die<br />
Enden gleich <strong>und</strong> bringen Sie<br />
den Schmuckverschluss an.<br />
riemen mit der Schere anschrägen,<br />
dann die Perlen sowie den Türkenb<strong>und</strong><br />
(siehe Steppschritte) auffädeln<br />
<strong>und</strong> in die Mitte schieben.<br />
Die Lederriemen entsprechend<br />
Ihrem Handgelenk kürzen <strong>und</strong> in<br />
den Magnetverschluss kleben.<br />
ANLEITUNG ARMBAND:<br />
22 cm Kunstlederband r<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
22 cm farbigen Ziegenlederr<strong>und</strong>-<br />
ÜBERHAND-<br />
KNOTEN:<br />
Den geknüpften einfachen Türkenb<strong>und</strong>knoten auf<br />
1,5 cm Durchmesser ziehen. Fädeln Sie 2-mal parallel<br />
vom Anfang entlang des Knotenverlaufs. Die Enden<br />
bis auf 1 cm abschneiden <strong>und</strong> mit einer Pinzette in<br />
den Knoten schieben, evtl. mit etwas Schmuckkleber<br />
fixieren. (Innendurchmesser 0,5 cm beachten.)<br />
MATERIAL FÜR DAS SET IN SILBER-<br />
TÖNEN LINKS von RAYHER HOBBY:<br />
7 1 Dose Glas-Großloch-Perlen „Magic<br />
Flair“, 12 mm Ø, anthrazit (14 562 572)<br />
7 1 Dose Glas-Großloch-Perlen „Magic<br />
Flair“, 13 mm Ø, bergkristall<br />
(14 564 801)<br />
7 1 Beutel Kunstlederband r<strong>und</strong>, genäht,<br />
Ø 4 mm, schwarz (83 022 01)<br />
7 1 Beutel Ziegenleder R<strong>und</strong>riemen,<br />
schwarz (83 018 01).<br />
7 1 Beutel Ziegenleder R<strong>und</strong>riemen,<br />
weiß (83 018 02)<br />
7 4 Stück Metall-Radl (22 026 48)<br />
7 4 Stück Metall-Perlen (22 129 48)<br />
7 1 Beutel Ohrhaken (21 071 22)<br />
7 1 Stück Schmuckverschluss mit<br />
Karabiner (21 557 22)<br />
7 1 Stück Kunststoff Magnetschließe<br />
r<strong>und</strong>, schwarz (21 896 01)<br />
7 etwas Schmuckkleber (33 397 00)<br />
74 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
75
KREATIV<br />
Wenn wieder dicke<br />
Nebelschwaden die Welt in weiße<br />
Schleier hüllen, ist jedes Jahr aufs<br />
Neue Hochsaison für Geister,<br />
Gespenster <strong>und</strong> alle, die sich gerne<br />
gruseln. Am 31. Oktober ist dann<br />
schließlich Halloween, das Fest,<br />
an dem die Kelten vor mehr als<br />
zwei Jahrtausenden den letzten<br />
Tag ihres Jahres mit einem großen<br />
Fest feierten.<br />
Die Kelten<br />
glaubten fest<br />
daran, dass in der<br />
Nacht zum 1. November die Seelen der<br />
Verstorbenen auf die Erde zurückkämen, um<br />
ihre Häuser noch einmal zu besuchen.<br />
Sie entfachten deshalb große Feuer, um ihnen<br />
die Orientierung zu erleichtern. Schließlich<br />
hatten sie große Angst vor umherirrenden<br />
Seelen, die verzweifelt durch die Nacht spukten<br />
<strong>und</strong> friedliche Passanten erschreckten.<br />
Bis heute hält sich der Brauch, in dieser Nacht<br />
Gäste einzuladen, sich zu verkleiden <strong>und</strong> mit<br />
furchterregenden Fratzen <strong>und</strong> Dekorationen<br />
die Geister zu vertreiben.<br />
Lassen Sie sich inspirieren! Werden Sie kreativ<br />
<strong>und</strong> machen Sie mit beim schaurig-schönen<br />
Halloween-Bastelspaß.<br />
stimmungsvoll<br />
<strong>und</strong> schaurig-schön …<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
77
KREATIV<br />
Kugeln im Blätterrausch (Abb. unten)<br />
MATERIAL<br />
m teilbare Styroporkugeln, Ø 25 cm <strong>und</strong> 30 cm<br />
m ca. 25 Hagebutten, ca. 10 Eicheln <strong>und</strong> ca. 14 Kastanien<br />
m Ahornblätter<br />
m Peddigrohr in Orange<br />
m Strohblumennadeln, 2,5 cm lang<br />
m 2 Steine<br />
m Styroporkleber <strong>und</strong> Heißkleber<br />
m Bindedraht in Braun, Ø 0,35 mm<br />
Die Anleitung für die Windlichter links<br />
<strong>und</strong> die lustigen Zapfenvögel finden<br />
Sie auf Seite 80.<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Die Styroporkugeln teilen <strong>und</strong> einen<br />
Stein hineinlegen. Styroporkleber am<br />
Rand auftragen <strong>und</strong> die andere Hälfte<br />
der Kugel fest andrücken.<br />
Die Ahornblätter mit Strohblumen -<br />
nadeln dachziegelartig auf den Kugeln<br />
befestigen. Darauf die Eicheln, Hage -<br />
butten <strong>und</strong> Kastanien mit Heißkleber<br />
fixieren. Die Kugel locker kreuz <strong>und</strong><br />
quer mit Peddigrohr umwickeln <strong>und</strong><br />
dieses an einigen Stellen mit Draht <strong>und</strong><br />
Heißkleber fixieren.<br />
Geisterservietten<br />
MATERIAL<br />
m Weiße Stoff- oder feste<br />
Papierservietten<br />
m je ein Trinkglas<br />
m schwarzer Filz oder<br />
schwarzer Karton<br />
m Schere<br />
m Alleskleber oder Stoffkleber<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Eine weiße Serviette ganz auseinanderfalten<br />
<strong>und</strong> über ein umgedrehtes<br />
Glas legen. Die Ecken der<br />
Serviette in das Glas stecken.<br />
Aus schwarzem Filz oder schwarzem<br />
Karton 2 Ovale für die Augen<br />
ausschneiden <strong>und</strong> auf den Stoff<br />
kleben.<br />
Den so entstandenen Geist auf<br />
einem Teller arrangieren.<br />
78 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
79
KREATIV<br />
Windlichter (von Seite 79)<br />
Schräge Vögel<br />
Buchtipps<br />
MATERIAL<br />
m Transparentpapier in Gelb <strong>und</strong> Orange<br />
m Trinkgläser<br />
m Schwarzer Karton<br />
m Alleskleber (z. B. von Pritt)<br />
m transparentes Klebeband (z. B. von Tesa)<br />
m Teelicht<br />
m Physalis<br />
m Teller<br />
m Bleistift<br />
m Schere<br />
m Zick-Zack-Schere<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Transparentpapier so zuschneiden, dass es<br />
um das Trinkglas passt. Die Ränder mit der<br />
Zickzackschere schneiden.<br />
Die Umrisse von Halloween-Motiven, z. B. einer<br />
Katze oder Hexe mit Kochtopf (aus Servietten<br />
oder einem Kindermalbuch) aus schwarzem<br />
Karton schneiden.<br />
Die Motive aus Karton hinter das Transparentpapier<br />
kleben.<br />
Das Papier mit Klebeband in das Trinkglas<br />
kleben. Ein Teelicht ins Glas stellen <strong>und</strong> das<br />
Ganze mit Physalis auf einem Teller arrangieren.<br />
„Herbstinspirationen“ liefert eine Fülle<br />
farbenprächtiger Deko-Ideen für jedes<br />
Zuhause. Frechverlag, Topp 5176, 12,90 €.<br />
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MATERIAL pro Vogel<br />
m 2 Schwarzkiefernzapfen<br />
in unterschiedlichen<br />
Größen<br />
m 1 Erdnuss mit Schale<br />
m 2 kleine Haselnüsse<br />
m 2 Sternanise für die Füße<br />
m 1 Ast, 4 cm Ø, 25 cm lang<br />
zum Draufsetzen von<br />
3 Vögeln<br />
m Juteschnur zum Aufhängen<br />
des Astes (zum Beispiel<br />
vor einem Fenster)<br />
m Cutter<br />
m Dünner Allesmarker<br />
in Schwarz<br />
m Buntstift in Weiß<br />
SO WIRD’S GEMACHT<br />
Bei dem großen Zapfen die Spitze herausbrechen <strong>und</strong><br />
an diesen Bruchstellen den Zapfen auf den Ast kleben:<br />
Die flachen Seiten der Zapfen zeigen nach oben.<br />
Den kleineren Zapfen mit der flachen Seite nach unten<br />
als Kopf auf den größeren kleben.<br />
Zwei Haselnüsse mit den flachen Seiten nach außen<br />
als Augäpfel zwischen die Schuppen des kleineren<br />
Zapfen kleben. Mit dem weißen Stift r<strong>und</strong>e Augen<br />
aufmalen <strong>und</strong> mit dem schwarzen Allesmarker die<br />
Pupillen andeuten.<br />
Für den Schnabel die Erdnuss mit dem Cutter halbieren,<br />
eine schwarze Schnabellinie aufmalen <strong>und</strong><br />
zwischen die Zapfenschuppen kleben.<br />
Aus den Anissternen jeweils drei Spitzen heraus -<br />
brechen <strong>und</strong> den Rest als Krallen unterhalb des<br />
Körpers direkt auf den Ast kleben.<br />
Den Ast mit einer Juteschnur aufhängen, zum Beispiel<br />
frei im Raum oder am Fenster.<br />
Tipp: Die Zapfen lassen sich am besten mit einer<br />
Klebepistole zusammenkleben bzw. auf dem Ast<br />
fixieren, da die Lücken zwischen den Schuppen<br />
mit Klebstoffmasse ausgefüllt werden müssen.<br />
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<strong>Ratgeber</strong><br />
<strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
J. WECK GmbH u. Co. KG • Verlag<br />
Wehratalstraße 3 • 79664 Wehr
SELBST GESTRICKT<br />
Stola (Abb. links)<br />
Größe: Äußere Breite [Strukturmuster]<br />
ca. 50 cm, mittlere Breite [Rippenmuster]<br />
ca. 39 cm; Länge ca. 180 cm.<br />
Maschenmode winterwarm<br />
MATERIAL<br />
SMC select Tweed Deluxe (54% Alpaka<br />
[superfine], 32 % Schurwolle, 14 % Polyamid,<br />
Lauflänge ca. 80 m/50 g), 250 g in Ecru/Grau<br />
Fb 07193 <strong>und</strong> je 100 g in Lila/Schwarz Fb<br />
07106 <strong>und</strong> Flieder/Grau Fb 07105. Stricknd<br />
Nr. 6 – 7 <strong>und</strong> eine Sticknadel ohne Spitze.<br />
STRICKMUSTER<br />
Knötchenrandm: Die Randm in jeder R<br />
rechts stricken.<br />
Rippenmuster: Ungerade M-Zahl.<br />
In Hinr nach der Knötchenrandm 1 M links,<br />
1 M rechts im Wechsel str, mit 1 M links,<br />
Knötchenrandm enden; in Rückr die M str,<br />
wie sie erscheinen.<br />
Strukturmuster: Ungerade M-Zahl.<br />
1. <strong>und</strong> 2. R: Alle M rechts stricken.<br />
3. <strong>und</strong> 4. R: Im Rippenmuster stricken.<br />
Die 1. bis 4. R stets wiederholen.<br />
Maschenprobe: Im Strukturmuster:<br />
14 M <strong>und</strong> 20 – 21 R = 10 cm x 10 cm.<br />
Im Rippenmuster, in der Breite ungedehnt<br />
gemessen: 18 M <strong>und</strong> 20 R = 10 cm x 10 cm.<br />
ANLEITUNG<br />
71 M in Lila/Schwarz anschlagen <strong>und</strong> im<br />
Strukturmuster 38 R in Lila/Schwarz <strong>und</strong><br />
36 R in Flieder/Grau str = 36 cm Höhe.<br />
Weiter in Ecru/Grau 2 R rechte M, dann im<br />
Rippenmuster arbeiten. In 144 cm Höhe 1 R<br />
rechte M in Ecru/Grau str, dann die M stilllegen.<br />
Für das 2. Teil 71 M in Lila/Schwarz anschlagen<br />
<strong>und</strong> im Strukturmuster 38 R in Lila/Schwarz<br />
<strong>und</strong> 36 R in Flieder/Grau str, dann die M stilllegen.<br />
Die Teile mit der linken Seite nach oben gegeneinander<br />
legen, dann die M beider Nadeln<br />
in Ecru/Grau mit Maschenstichen verbinden.<br />
10/2012 <strong>Ratgeber</strong><br />
83
SELBST GESTRICKT<br />
SELBST GESTRICKT<br />
Damenpullover<br />
Gr. 32/34, 36/38, 40/42, 44/46,<br />
48/50<br />
Die Angaben für die einzelnen<br />
Größen stehen von der kleinsten<br />
bis zur größten Größe<br />
hintereinander, jeweils durch<br />
Bindestriche getrennt. Eine Angabe<br />
allein gilt für alle Größen.<br />
MATERIAL<br />
SMC select Apiretto (55 % Polyamid,<br />
35 % Schurwolle [Merino,<br />
superwash], 10 % Angora, LL ca.<br />
105 m / 50 g), 400-400-450-500 -<br />
500 g in Schiefer Fb 08114, 100 g in<br />
Aqua Fb 08152 <strong>und</strong> je 50 g in Sand<br />
Fb 08126, Flieder Fb 08105 <strong>und</strong><br />
Burg<strong>und</strong> Fb 08144.<br />
Stricknadeln Nr. 5 ½ – 6 <strong>und</strong> eine<br />
40 cm lange R<strong>und</strong>stricknadel Nr. 5.<br />
STRICKMUSTER<br />
Rippenmuster: 2 M rechts, 2 M<br />
links im Wechsel stricken.<br />
Jacquardmuster: Glatt rechts<br />
[Hinr rechte M, Rückr linke M]<br />
nach der Strickschrift str.<br />
Achtung: Es sind nur die Hinr<br />
gezeichnet, in den Rückr die M in<br />
den Farben str, wie sie erscheinen<br />
– 1 Kästchen = 1 M <strong>und</strong> 2 R in der<br />
Höhe; das Muster ist 78 R hoch!<br />
Beidseitig zusätzlich je 1 Randm<br />
immer mit beiden Fäden stricken.<br />
1x die 1. bis 78. R stricken.<br />
Maschenprobe: Mit Nadeln Nr.<br />
5 ½ – 6 im Rippenmuster:<br />
16 M <strong>und</strong> 19 R = 10 x 10 cm.<br />
Im Jacquardmuster: 16 M = 10 cm<br />
breit, 78 R = 44 cm hoch.<br />
ANLEITUNG<br />
Rückenteil: 74-78-82-90-98 M in<br />
Schiefer mit Kreuzanschlag anschlagen,<br />
dann im Rippenmuster<br />
str, die 1. Hinr mit Randm, 1 M<br />
rechts, 2 M links beginnen <strong>und</strong><br />
gegengleich enden.<br />
In 44-42-40-39-38 cm Höhe für die<br />
Armausschnitte beids 1x 4-4-4-6-<br />
8 M abk. Weiter für die Raglanschrägungen<br />
beids in jeder 2. R<br />
19x-21x-23x-24x-25x 1 M abnehmen.<br />
Dafür Randm <strong>und</strong> 1 M rechts<br />
str, dann 2 M rechts zusammenstr;<br />
bis 4 M vor Ende der R str, dann<br />
1 Überzug arb [1 M rechts abheben,<br />
1 M rechts str <strong>und</strong> die abgehobene<br />
M überziehen], 1 M rechts,<br />
Randm. Danach die restl 28-28-28-<br />
30-32 M für den Halsausschnitt<br />
abketten.<br />
Vorderteil: Wie das Rückenteil str,<br />
jedoch nach den Armausschnitten<br />
für die Raglanschrägungen in<br />
jeder 2. R nur 17x-19x-21x-22x-23x<br />
1 M abnehmen.<br />
Strickschrift für das Jacquardmuster<br />
Rapport<br />
Farbaufteilung<br />
= 1 M in Sand<br />
= 1 M in Flieder<br />
= 1 M in Aqua<br />
= 1 M in Schiefer<br />
= 1 M in Burg<strong>und</strong><br />
Zugleich in ca. 61 cm Höhe – es<br />
sind noch 40-40-40-42-44 M auf<br />
der Nadel – für den Halsausschnitt<br />
die mittleren 12-12-12-14-<br />
16 M gerade, beids davon in jeder<br />
2. R 1x 3 <strong>und</strong> 2x 2 M, danach die<br />
restlichen 3 M abketten.<br />
Linker Ärmel: 56-60-60-60-60 M<br />
in Sand mit Kreuzanschlag anschlagen,<br />
1 Rückr links, dann im<br />
Jacquardmuster str, dafür den<br />
Rapport stets wiederholen <strong>und</strong><br />
entsprechend enden, beids zusätzlich<br />
je 1 Randm str. Dabei für<br />
die Ärmelschrägungen beids für<br />
Mütze<br />
Kopfumfang: ca. 52 – 54 cm.<br />
MATERIAL<br />
SMC select Apiretto (55 % Polyamid,<br />
35 % Schurwolle [Merino,<br />
superwash], 10 % Angora, LL ca.<br />
105 m/50 g), 50 g in Schiefer Fb<br />
08114 <strong>und</strong> je 50 g oder Garnreste<br />
in Aqua Fb 08152 <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong> Fb<br />
08144. Je eine 40 cm lange R<strong>und</strong>stricknadel<br />
Nr. 4 <strong>und</strong> Nr. 4 ½ – 5<br />
sowie ein Nadelspiel Nr. 4 ½ – 5.<br />
STRICKMUSTER<br />
Bündchenmuster: 1 M re, 1 M li im<br />
Wechsel stricken.<br />
Größe 40/42 in jeder 24. R 2x 1 M –<br />
für Größe 44/46 in jeder 14. R 5x<br />
1 M – für Größe 48/50 in jeder<br />
10. R 4x 1 <strong>und</strong> in jeder 8. R 4x 1 M<br />
zunehmen; für Größe 32/34 <strong>und</strong><br />
für Größe 36/38 gerade hoch str<br />
= 56-60-64-70-76 M.<br />
In 44 cm Höhe weiter in Schiefer<br />
im Rippenmuster stricken.<br />
In 45 cm Höhe für die Armausschnitte<br />
beidseitig 1x 4-4-4-6-8 M<br />
abk, dann die Raglanschrägung<br />
an der rechten Kante wie beim<br />
Rückenteil, an der linken Kante<br />
wie beim Vorderteil str. Nach der<br />
Glatt rechts: Hinr re M, Rückr li M;<br />
in Rd nur re M str.<br />
Jacquardmuster: Glatt re nach<br />
der Strickschrift des Pullovers str<br />
= 14 Rd. Es ist jede Rd gezeichnet,<br />
1 Kästchen = 1 M.<br />
1x die 8. bis 21. Rd stricken.<br />
Maschenprobe: Mit Nadeln Nr.<br />
4 ½ – 5 glatt rechts: 16 M <strong>und</strong> 26<br />
Rd = 10 cm x 10 cm. Die 14 Rd<br />
Jacquardmuster sind 7 cm hoch.<br />
ANLEITUNG<br />
80 M mit der R<strong>und</strong>stricknd Nr. 4<br />
<strong>und</strong> Schiefer anschl <strong>und</strong> 5 cm im<br />
Bündchenmuster str.<br />
Weiter mit der R<strong>und</strong>stricknd Nr.<br />
4 ½ – 5 glatt re 1 Rd in Schiefer str,<br />
letzten Abnahme der linken Kante<br />
an dieser Seite für den Halsausschnitt<br />
in jeder 2. R noch 2x 3 M,<br />
danach die restlichen 6 M abk.<br />
Rechter Ärmel: Gegengleich str.<br />
Fertigstellung: Die Teile spannen<br />
<strong>und</strong> unter feuchten Tüchern<br />
trocknen lassen. Die Raglannähte,<br />
dann Ärmel- <strong>und</strong> Seitennähte<br />
schließen. Aus dem Halsausschnitt<br />
mit der R<strong>und</strong>stricknadel<br />
<strong>und</strong> Schiefer 64-64-64-68-72 M<br />
aufnehmen <strong>und</strong> 12 cm im Rippenmuster<br />
str, dann die M abketten.<br />
dabei verteilt 32 M zunehmen<br />
[rechts verschränkt aus dem<br />
Querfaden str] =112 M. Weiter die<br />
8. bis 21. Rd des Jacquardmusters<br />
str = 8x der Rapport von 14 M.<br />
Nach den 14 Rd weiter in Schiefer<br />
arb, dabei in der 2. Rd die Abnahmen<br />
beginnen.<br />
Dafür 7x jede 16. M markieren <strong>und</strong><br />
diese M mit der davorliegenden<br />
M rechts zusammenstr. Diese Abnahmen<br />
an den gleichen Stellen<br />
in jeder 2. Rd 14x wiederholen [bei<br />
entsprechender M-Zahl auf das<br />
Nadelspiel wechseln]. Die restl<br />
8 M mit dem Arbeitsfaden fest<br />
zusammenziehen.<br />
Gesamthöhe = ca. 24 cm.<br />
Rückenteil<br />
Vorderteil<br />
linker Ärmel,<br />
Größe 32/34 <strong>und</strong><br />
36/38<br />
linker Ärmel,<br />
Größe 40/42, 44/46<br />
<strong>und</strong> 48/50<br />
Tasche<br />
Größe: ca. 35 cm x 8 cm x 40 cm.<br />
MATERIAL<br />
SMC select Apiretto (55 % Polyamid,<br />
35 % Schurwolle [Merino,<br />
superwash], 10 % Angora, Lauflänge<br />
ca. 105 m/50 g), 150 g in Schiefer<br />
Fb 08114, <strong>und</strong> je 50 g in Aqua<br />
Fb 08152, Sand Fb 08126, Flieder<br />
Fb 08105 <strong>und</strong> Burg<strong>und</strong> Fb 08144.<br />
Je eine 80 cm lange R<strong>und</strong>stricknadel<br />
Nr. 4 – 4 ½ <strong>und</strong> Nr. 4 ½ – 5 <strong>und</strong><br />
eine dünnere Hilfsnadel sowie<br />
eine Häkelnadel Nr. 4,5 – 5.<br />
Außerdem ein Stück feste Pappe,<br />
ca. 35 cm x 8 cm groß sowie ein<br />
Paar Taschengriffe nach Wahl<br />
[z. B. von Prym].<br />
STRICKMUSTER<br />
Perlmuster: 1 M re, 1 M links im<br />
Wechsel str; das Muster in jeder<br />
R/Rd versetzt arbeiten.<br />
Glatt rechts: In Rd nur rechte M<br />
stricken.<br />
Jacquardmuster: Glatt rechts<br />
nach der Strickschrift des Pullovers<br />
str. Es ist jede Rd gezeichnet,<br />
1 Kästchen = 1 M!<br />
1x die 1. bis 39. Rd stricken.<br />
Maschenprobe: Mit Nadeln Nr.<br />
4 ½ – 5 im Perlmuster: 17 M <strong>und</strong><br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
85
SELBST GESTRICKT<br />
SELBST GESTRICKT<br />
27 R/Rd = 10 cm x 10 cm. Die 39 Rd<br />
Jacquardmuster sind 19 cm hoch.<br />
ANLEITUNG<br />
Für den Taschenboden mit Nadel<br />
Nr. 4 ½ – 5 <strong>und</strong> einem glatten Extrafaden<br />
60 M anschl, dann in<br />
Schiefer in R im Perlmuster str.<br />
In ca. 8 cm Höhe, nach 20 R, die M<br />
stilllegen. Den Extrafaden abtrennen<br />
<strong>und</strong> die 60 M mit der Hilfsnadel<br />
auffangen.<br />
Nun die 60 M der Nadel im Perlmuster<br />
str, aus der Seitenkante<br />
des Bodens 13 M aufnehmen, die<br />
60 M der Hilfsnadel im Perlmuster<br />
str, dann noch 14 M aus der<br />
Seitenkante aufnehmen = 147 M.<br />
Mädchenpulli mit<br />
Rollkragen (von Seite 88)<br />
Größe 116/122 <strong>und</strong> 128/134<br />
Die Angaben für Größe 128/134<br />
stehen in Klammern.<br />
Steht nur eine Angabe, so gilt<br />
diese für beide Größen.<br />
MATERIAL<br />
Lana Grossa Qualität „Mille II ”<br />
(50 % Merino extrafein, 50 % Acryl,<br />
LL = 55 m/50 g), ca. 500 (550) g<br />
Orange (Fb 51), Stricknadeln Nr. 7<br />
<strong>und</strong> 1 kurze R<strong>und</strong>stricknadel Nr. 7.<br />
STRICKMUSTER<br />
Rippenmuster: 2 M li, 2 M re im<br />
Wechsel.<br />
Glatt li: Hinr li, Rückr re.<br />
Zopf 1 (4 M): Siehe Diagramm 1.<br />
Dargestellt sind nur Hinr. In den<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
1 Rd links str, dabei an jeder<br />
Taschenseite verteilt 3 M zunehmen<br />
[links verschränkt aus dem<br />
Querfaden str] = 153 M.<br />
Danach im Perlmuster arbeiten.<br />
In 16 cm Höhe ab Boden weiter im<br />
Jacquardmuster str = 17x den<br />
Rapport von 9 M. In der 9. Rd 1 M<br />
zunehmen [rechts verschränkt<br />
aus dem Querfaden str] = 154 M<br />
bzw. 11x den Rapport von 14 M. In<br />
der 20. Rd 1x 2 M rechts zusammenstr<br />
= 153 M. Nach der 39. Rd<br />
weiter in Schiefer 1 Rd re, dann im<br />
Perlmuster arb. In 38 cm Höhe<br />
weiter mit Nadel Nr. 4 – 4½ glatt<br />
rechts str. In 42 cm Höhe die M<br />
abketten.<br />
Rückr alle M li str. Die 1. – 4. R stets<br />
wdh. 1 Kästchen = 1 M <strong>und</strong> 2 R.<br />
Zopf 2 (14 M): Siehe Diagramm 2.<br />
Dargestellt sind nur Hinr. In den<br />
Rückr M str., wie sie erscheinen.<br />
Die 1. – 18. R stets wdh. 1 Kästchen<br />
= 1 M <strong>und</strong> 2 R.<br />
Maschenprobe: Mit Nadeln Nr. 7:<br />
14 M Zopf 2 = 10 cm breit; 4 M Zopf 1<br />
= 2,5 cm breit; 18 M Zopf 1 <strong>und</strong> 2 =<br />
12,5 cm breit; 18 R 10 cm hoch.<br />
ANLEITUNG<br />
Rückenteil: 62 (66) M mit Nadeln<br />
Nr. 7 anschlagen <strong>und</strong> in der 1. R<br />
die M wie folgt einteilen: Randm,<br />
1 (3) M glatt li, * 4 M Zopf 1, 14 M<br />
Zopf 2, ab * noch 2 x wdh., 4 M<br />
Zopf 1, 1 (3) M glatt li, Randm. In 44<br />
(47) cm Gesamthöhe für den Halsausschnitt<br />
die mittl. 22 M abk.<br />
Diagramm 1 Diagramm 2<br />
4 M<br />
3<br />
1<br />
1<br />
14 M<br />
17<br />
15<br />
13<br />
11<br />
9<br />
7<br />
5<br />
3<br />
1<br />
Fertigstellung: Das Teil spannen<br />
<strong>und</strong> unter feuchten Tüchern trocknen<br />
lassen.<br />
Die obere Kante 2 cm nach innen<br />
umschlagen <strong>und</strong> gegennähen.<br />
Die Bruchkante in Schiefer behäkeln.<br />
Dafür den Faden anmaschen<br />
<strong>und</strong> 1 Luftm, dann feste M häkeln,<br />
mit 1 Kettm in die Anfangs-Luftm<br />
enden. Die 2. Rd mit 1 Luftm beginnen,<br />
dann * mit 1 Picot [3 Luftm <strong>und</strong><br />
1 feste M in die 1. der 3 Luftm], 1 feste<br />
M übergehen, 1 feste M in die folgende<br />
feste M, ab * wiederholen, enden<br />
mit 1 Kettm in die Anfangs-Luftm.<br />
Die Taschenbügel annähen.<br />
Die Pappe auf den Taschenboden<br />
legen.<br />
In 45 (48) cm Gesamthöhe die je<br />
20 (22) Schulter-M abk.<br />
Vorderteil: Wie das Rückenteil<br />
arb. In 40 (43) cm Gesamthöhe für<br />
den Halsausschnitt die mittl. 16 M<br />
abk. <strong>und</strong> beide Hälften getrennt<br />
beenden. Für die R<strong>und</strong>ung in<br />
jeder 2. R 1 x 2 M <strong>und</strong> 1 x 1 M abn.<br />
In 45 (48) cm Gesamthöhe die je<br />
20 (22) Schulter-M abk.<br />
Ärmel: 32 M mit Nadeln Nr. 7 in<br />
Orange oder in Zyklam anschlagen<br />
<strong>und</strong> in der 1. R die M wie folgt einteilen:<br />
Randm, 4 M glatt li, 4 M Zopf<br />
1, 14 M Zopf 2, 4 M Zopf 1, 4 M glatt<br />
li, Randm. Für die Ärmelschräge in<br />
der 9. R 1 x 1 M, dann in jeder 8. R<br />
40(43) 4 1<br />
8<br />
12(14)<br />
20(22)<br />
17(18)<br />
28(30)<br />
35(38,5)<br />
16(17)<br />
10<br />
6(7)<br />
35(38,5)<br />
6 x 1 M (in jeder 8. R 5 x 1 M, dann in<br />
jeder 6. R 2 x 1 M) beids. zun. = 46<br />
(48). Die zugenommenen M in glatt<br />
li str. In 35 (38,5) cm Gesamthöhe<br />
alle M abk. 2. Ärmel ebenso arb.<br />
Jungenpulli mit<br />
Schalkragen (von Seite 89)<br />
Größe 122/128 <strong>und</strong> 134/140<br />
Die Angaben für Größe 134/140<br />
stehen in Klammern.<br />
Steht nur eine Angabe, so gilt<br />
diese für beide Größen.<br />
MATERIAL<br />
Lana Grossa Qualität „Mille II ”<br />
(50 % Merino extrafein, 50 % Acryl,<br />
LL = 55 m/50 g), ca. 550 (600) g<br />
Senfgelb (Fb 46), Stricknadeln Nr. 7.<br />
STRICKMUSTER<br />
Rippenmuster: 2 M li, 2 M re im<br />
Wechsel.<br />
Glatt li: Hinr li, Rückr re.<br />
Zopf 1 (4 M): Siehe Diagramm 1<br />
vom Mädchenpulli (Seite 86).<br />
Dargestellt sind nur Hinr. In den<br />
Rückr alle M li str. Die 1. – 4. R stets<br />
wdh. 1 Kästchen = 1 M <strong>und</strong> 2 R.<br />
Zopf 2 (14 M): Siehe Diagramm 2<br />
vom Mädchenpulli (Seite 86).<br />
Dargestellt sind nur Hinr. In den<br />
<br />
Fertigstellung: Schulternähte<br />
schließen. Aus dem Halsausschnitt<br />
ca. 56 M auffassen.<br />
Mit der R<strong>und</strong>stricknadel Nr. 7 im<br />
Rippenmuster ca. 16 cm in<br />
Rückr M str., wie sie erscheinen.<br />
Die 1. – 18. R stets wdh. 1 Kästchen<br />
= 1 M <strong>und</strong> 2 R.<br />
Maschenprobe: Mit Nadeln Nr. 7:<br />
14 M Zopf 2 = 10 cm breit;<br />
4 M Zopf 1 = 2,5 cm breit;<br />
18 M Zopf 1 <strong>und</strong> 2 = 12,5 cm breit;<br />
18 R 10 cm hoch.<br />
ANLEITUNG<br />
Rückenteil: 64 (68) M mit Nadeln<br />
Nr. 7 anschlagen <strong>und</strong> in der 1. R<br />
die M wie folgt einteilen: Randm,<br />
2 (4) M glatt li, * 4 M Zopf 1, 14 M<br />
Zopf 2, ab * noch 2 x wdh., 4 M<br />
Zopf 1, 2 (4) M glatt li, Randm. In<br />
49 (52) cm Gesamthöhe für den<br />
Halsausschnitt die mittl. 22 M abk.<br />
In 50 (53) cm Gesamthöhe die je<br />
21 (23) Schulter-M abk.<br />
Vorderteil: Wie das Rückenteil arb.<br />
In 40 (43) cm Gesamthöhe für den<br />
Halsausschnitt die mittl. 8 M abk.<br />
<strong>und</strong> beide Hälften getrennt beenden.<br />
Mit der linken Vorderteilhälfte<br />
weiterarb. Für die Ausschnittschräge<br />
am linken Rand in jeder 2. R 7 x 1<br />
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Schweiz: 0848-332266<br />
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R<strong>und</strong>en str. M abk., wie sie<br />
erscheinen. Seiten <strong>und</strong><br />
Ärmelnähte schließen.<br />
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M abn.: (Hinr) die 2. <strong>und</strong> 3. letzte M<br />
re zusstr., Randm. In 45 (48) cm<br />
Gesamthöhe die je 21 (23) Schulter-<br />
M abk. Rechte Vorderteilhälfte<br />
gegengleich beenden, dabei in<br />
der Hinr die Abnahmen wie folgt<br />
arb.: Randm, 1 einfacher Überzug<br />
(= 1 M re abh., die folg. M re str.,<br />
dann die abgeh. M überziehen).<br />
Ärmel: 32 M mit Nadeln Nr. 7 anschlagen<br />
<strong>und</strong> in der 1. R die M wie<br />
folgt einteilen: Randm, 4 M glatt li,<br />
4 M Zopf 1, 14 M Zopf 2, 4 M Zopf 1,<br />
4 M glatt li, Randm. Für die Ärmelschräge<br />
in der 9. R 1 x 1 M, dann in<br />
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SELBST GESTRICKT<br />
SELBST GESTRICKT<br />
jeder 8. R 6 x 1 M (in jeder 8. R 5 x 1<br />
M, dann in jeder 6. R 2 x 1 M)<br />
beids. zun. = 46 (48). Die zugenommenen<br />
M in glatt li str. In 35<br />
(38,5) cm Gesamthöhe alle M abk.<br />
2. Ärmel ebenso arb.<br />
Set aus Mütze, Schal +<br />
Fäustlingen<br />
Größe 116 - 140<br />
MATERIAL<br />
Lana Grossa Qualität „Cool Wool<br />
Big “ (100 % Reine Schurwolle, LL<br />
= 120 m/50 g), Set A mit Bommel<br />
in Pink: Je ca. 150 g Dunkelgrau<br />
meliert (Fb 617), Hellgrau meliert<br />
(Fb 616), Senfgelb (Fb 903),<br />
Orange (Fb 922), Türkis (Fb 910)<br />
<strong>und</strong> Pink (Fb 690).<br />
Set B mit Bommel in Petrol:<br />
Je ca. 150 g Dunkelgrau meliert (Fb<br />
617), Hellgrau meliert (Fb 616),<br />
Senfgelb (Fb 903), Grün (Fb 909),<br />
Orange (Fb 922) <strong>und</strong> Petrol (Fb 911).<br />
Stricknadeln Nr. 4,5 <strong>und</strong> je 1 Spiel<br />
Stricknadeln Nr. 4 <strong>und</strong> 4,5.<br />
STRICKMUSTER<br />
Rippenmuster 1: 1. R: 3 M re, * 2<br />
M li, 2 M re, ab * stets wdh., 2 M li,<br />
3M re. 2. R: M str., wie sie erscheinen.<br />
Die 1. <strong>und</strong> 2. R stets wdh.<br />
Rippenmuster 2: 2 M re, 2 M li im<br />
Wechsel.<br />
Glatt re in R<strong>und</strong>en: Immer rechte<br />
M str.<br />
Maschenprobe: 22 M <strong>und</strong> 28 R =<br />
10 x 10 cm, leicht gedehnt, Rippenmuster<br />
1 mit Nadeln Nr. 4,5;<br />
20 M <strong>und</strong> 28 R = 10 x 10 cm glatt re<br />
mit Nadeln Nr. 4,5.<br />
ANLEITUNG SCHAL<br />
Streifenfolge A: * 26 R Pink, 6 R<br />
Dunkelgrau meliert, 26 R Türkis,<br />
Fertigstellung: Schulternähte<br />
schließen. Aus dem Halsausschnitt<br />
ca. 60 M in Türkis oder in<br />
Senfgelb auffassen. Mit Nadel Nr.<br />
7 in offener Arbeit im Rippenmuster<br />
ca. 6 cm str. M abk., wie sie<br />
6 R Dunkelgrau meliert, 26 R Orange,<br />
6 R Dunkelgrau meliert, 26 R<br />
Senfgelb, 6 R Dunkelgrau meliert,<br />
26 R Hellgrau meliert, 6 R Dunkelgrau<br />
meliert, ab * noch 1 x wdh.,<br />
26 R Pink. Streifenfolge B: * 26 R<br />
Petrol, 6 R Dunkelgrau meliert,<br />
26 R Orange, 6 R Dunkelgrau meliert,<br />
26 R Grün, 6 R Dunkelgrau<br />
meliert, 26 R Senfgelb, 6 R Dunkelgrau<br />
meliert, 26 R Hellgrau meliert,<br />
6 R Dunkelgrau meliert,<br />
ab * noch 1 x wdh., 26 R Petrol.<br />
Schal: 36 M mit Nadeln Nr. 4,5<br />
für Schal A in Pink,<br />
für Schal B in Petrol<br />
anschlagen. Im Rippenmuster<br />
1 <strong>und</strong> nach<br />
Streifenfolge A oder B str.<br />
Nach Beendigung der<br />
Streifenfolge M<br />
abk., wie sie erscheinen.<br />
Fertigstellung:<br />
Zwei Bommel für<br />
Schal A in Pink, für Schal B in<br />
Petrol mit einem Durchmesser<br />
von ca. 6 cm herstellen.<br />
Schalenden mit dem Anfangs-<br />
bzw. Endfaden zusammenziehen<br />
<strong>und</strong> jeweils<br />
einen Bommel daran befestigen.<br />
MÜTZE<br />
Streifenfolge A:<br />
Je 6 Rd Pink,<br />
Orange, Türkis,<br />
Senfgelb,<br />
erscheinen. Kragen in der vorderen<br />
Mitte links über rechts legen<br />
<strong>und</strong> an der Schmalseite annähen.<br />
Seiten- <strong>und</strong> Ärmelnähte schließen.<br />
Ärmel gedehnt einsetzen.<br />
Hellgrau meliert, Senfgelb = 36<br />
Rd. Streifenfolge B: Je 6 Rd Petrol,<br />
Orange, Grün, Senfgelb, Hellgrau<br />
meliert, Senfgelb = 36 Rd.<br />
Maschenprobe: 20 M / 28 R = 10 x<br />
10 cm in glatt re mit Nadeln Nr. 4,5.<br />
Mütze: 88 M mit Nadeln Nr. 4 in<br />
Dunkelgrau meliert anschlagen.<br />
M gleichmäßig auf das Spiel Nadeln<br />
Nr. 4 verteilen (= 22 M/Nadel)<br />
<strong>und</strong> Arbeit zur Rd schließen.<br />
R<strong>und</strong>enanfang markieren. Im Rippenmuster<br />
2 ca. 12 cm str. Mit dem<br />
Spiel Nadeln Nr. 4,5 in glatt re <strong>und</strong><br />
nach Streifenfolge A oder B weiterarb.<br />
Nach 18 Rd glatt re mit den<br />
Abnahmen für die Kopfform beginnen:<br />
1. Rd: jede 10. <strong>und</strong> 11. M re<br />
zusstr. = 80 M. 8. Rd: jede 9 <strong>und</strong> 10.<br />
M re zusstr. = 72 M. 14. Rd: jede 8.<br />
<strong>und</strong> 9. M re zusstr. = 64 M. 16. Rd:<br />
jede 3. <strong>und</strong> 4. M re zusstr. = 48 M.<br />
17. Rd: jede 2. <strong>und</strong> 3. M re<br />
zusstr. = 32 M. 18.<br />
Rd: immer<br />
2M re<br />
zusstr. = 16 M. Den Arbeitsfaden 2 x<br />
durch die restl. M ziehen. Faden<br />
fest anziehen <strong>und</strong> gut vernähen.<br />
Fertigstellung: Einen Bommel für<br />
Mütze A in Pink, für Mütze B in<br />
Petrol mit einem Durchmesser<br />
von ca. 6 cm herstellen. Bommel<br />
auf die Mützenmitte nähen.<br />
FÄUSTLINGE<br />
Streifenfolge A: 4 Rd Türkis, 2 Rd<br />
Orange, 2 Rd Hellgrau meliert, 2 Rd<br />
Orange, 2 Rd Hellgrau meliert, 4<br />
Rd Pink, 4 Rd Dunkelgrau meliert,<br />
4 Rd Türkis, 2 Rd Hellgrau meliert,<br />
2 Rd Senfgelb, 3 Rd Dunkelgrau<br />
meliert, 4 Rd Senfgelb, 2 Rd Hellgrau<br />
meliert, 2 Rd Orange. = 39 Rd.<br />
Streifenfolge B: 4 Rd Dunkelgrau<br />
meliert, 2 Rd<br />
Grün,<br />
2Rd<br />
Hellgrau<br />
meliert,<br />
2 Rd Petrol,<br />
2 Rd Hellgrau<br />
meliert, 4 Rd Senfgelb,<br />
4 Rd Dunkelgrau<br />
meliert, 4 Rd Orange, 2 Rd<br />
Hellgrau meliert, 2 Rd Petrol,<br />
3 Rd Dunkelgrau meliert, 4 Rd<br />
Senfgelb, 2 Rd Hellgrau meliert,<br />
2 Rd Orange. = 39 Rd.<br />
Linker Fäustling: 32 M mit<br />
Nadeln Nr. 4 für Fäustling A<br />
in Pink, für Fäustling B in<br />
Petrol, anschlagen.<br />
M gleichmäßig auf das<br />
Spiel Nadeln Nr. 4 verteilen<br />
(= je 8 M/Nadel).<br />
Arbeit zur Rd<br />
schließen. R<strong>und</strong>enanfang<br />
markieren<br />
<strong>und</strong> 8 cm im Rippenmuster<br />
2 str. Mit Nadeln Nr.<br />
4,5 in glatt re <strong>und</strong> nach Streifenfolge<br />
A oder B weiterstr. In der 4.<br />
Rd glatt re mit dem Daumenkeil<br />
beginnen: 2. Nadel: aus dem<br />
Querfaden zwischen der 2. <strong>und</strong> 3.<br />
letzten M 1 M re verschränkt zun.,<br />
1 M re, aus dem Querfaden zur<br />
folg. M 1 M re verschränkt zun.,<br />
1 M re. Diese Zunahmen in jeder<br />
2. Rd noch 3 x wdh., dabei die Zunahmen<br />
jeweils vor bzw. nach der<br />
zuletzt zugenommenen M arb.<br />
= 9 Daumenmaschen. M stilllegen.<br />
Mit den übrigen 31 M in Rd weiterarb,<br />
dabei zwischen der 2. <strong>und</strong> 3.<br />
Nadel 1 M zun. = 32 M. Nach insgesamt<br />
32 Rd Streifenfolge die Spitze<br />
arb.: 1. <strong>und</strong> 3. Nadel: 1 M re, 1 M<br />
wie zum Linksstr. abh., 1 M re, dann<br />
die abgeh. M überziehen, restl. M<br />
re. 2. <strong>und</strong> 4. Nadel: Alle M bis auf<br />
die letzten 3 M re str., dann 2 M re<br />
zusstr., 1 M re. Die Abnahmen in<br />
der folg. 2. Rd noch 1 x wdh., dann<br />
in jeder Rd noch 4 x wdh. Die restl.<br />
8 M mit dem Arbeitsfaden zusammenziehen.<br />
Faden gut vernähen.<br />
Daumen: Die stillgelegten 9 Daumenmaschen<br />
wieder in Arbeit<br />
nehmen <strong>und</strong> für Fäustling A in<br />
Petrol, für Fäustling B in Senfgelb<br />
weiterarb., dabei aus dem Daumensteg<br />
1 M herausstr. = 10 M. Die<br />
M auf 3 Nadeln des Spiels Nr. 4,5<br />
verteilen. Nun ca. 8 – 10 Rd rechte<br />
M str. Mit dem Arbeitsfaden die<br />
10 M zusammenziehen. Faden gut<br />
vernähen.<br />
Rechter Fäustling: Wie linker<br />
Fäustling, die Zunahmen für den<br />
Daumenkeil jedoch am Anfang<br />
der 3. Nadel arb.: 1 M re, aus dem<br />
Querfaden zur folg. M 1 M re<br />
verschränkt zun., 1 M re, aus dem<br />
Querfaden zur folg. M 1 M re<br />
verschränkt zun.<br />
88 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
Anleitungen für die Pullis<br />
auf Seite 86 / 87<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
89
Sport<br />
Gut für den Körper<br />
<strong>und</strong> die Seele<br />
Müde, lustlos oder<br />
einfach nur faul?<br />
Zugegeben:<br />
Ein Faulenzertag<br />
ist schön –<br />
doch sollte das<br />
die Belohnung<br />
nach körperlicher<br />
Bewegung sein!<br />
Sportlich aktive<br />
Menschen beugen<br />
Krankheiten vor <strong>und</strong><br />
sind in der Regel<br />
gesünder,<br />
kommunikativer<br />
<strong>und</strong> ausgeglichener<br />
als Bewegungsmuffel.<br />
Bereits in der Antike schätzte man<br />
Leibesübungen, <strong>und</strong> sportliche<br />
Wettkämpfer galten als Helden.<br />
Heute bestätigt uns die moderne<br />
Medizin ein altes Wissen: Körperliche<br />
Bewegung trainiert den Organismus,<br />
beugt Krankheiten vor,<br />
hält fit <strong>und</strong> fördert den Genesungsprozess.<br />
Viele junge <strong>und</strong><br />
ältere Menschen sind bereits bewegungsaktiv<br />
– doch nach den<br />
Krankheitsstatistiken sind es noch<br />
zu wenige.<br />
Sport –<br />
was bedeutet das?<br />
Der Oberbegriff Sport fasst verschiedene<br />
Bewegungs-, Spiel- <strong>und</strong><br />
Wettkampfformen als Leistungs<strong>und</strong><br />
Breitensport zusammen. Hinzugekommen<br />
sind einige Spaß<strong>und</strong><br />
Extremsportarten. Ob man<br />
nun Sport individuell, in einer<br />
Mannschaft, mit Fre<strong>und</strong>en, im Fitnessstudio,<br />
in einem Sportverein,<br />
in einer Behindertengruppe oder<br />
als reine Freizeit betreibt: Alle Formen<br />
der Bewegung basieren auf<br />
einer Anforderung an körperliche<br />
Leistung.<br />
Sportliche Aktivität bedeutet, seinem<br />
Körper mehr abzufordern als<br />
die Leistung, die er über den<br />
normalen Alltag erbringen muss.<br />
Wenn Sie als Bewegungsmuffel<br />
tagtäglich einen sitzenden Beruf<br />
ausüben <strong>und</strong> plötzlich anstatt den<br />
Aufzug in den dritten Stock zu<br />
nehmen die Treppen laufen, macht<br />
sich die Mehranforderung an den<br />
Organismus bemerkbar. Probieren<br />
Sie es aus: Sie kommen aus der<br />
Puste, schaffen den Weg nach<br />
oben nur mühsam, vielleicht rast<br />
das Herz <strong>und</strong> die Beinmuskeln<br />
schmerzen – ein deutliches Zeichen<br />
dafür, dass Ihr Körper den<br />
plötzlichen Anforderungen nicht<br />
gewachsen ist.<br />
Folgen von körperlicher<br />
Inaktivität<br />
Ein Großteil der Bevölkerung<br />
kommt dank moderner Technik<br />
ohne große Muskelanstrengung<br />
bequem durch den Alltag. Es ist<br />
jedoch eine biologische Tatsache,<br />
dass die Funktionen unseres Organismus<br />
auf körperliche Arbeit hin<br />
angelegt sind. Werden diese natürlichen<br />
Systeme zu wenig beansprucht,<br />
nimmt zwangsläufig die<br />
Leistungsfähigkeit ab – die Körperstrukturen<br />
verkümmern ohne Arbeitsanforderung<br />
zunehmend auf<br />
Kosten der Ges<strong>und</strong>heit: Die Wirbelsäule,<br />
die Gelenke <strong>und</strong> die Sehnen<br />
versteifen. Die untrainierte Muskulatur,<br />
die unsere Knochen in jede<br />
gewünschte Bewegungsrichtung<br />
mitziehen soll, nimmt an Muskelkraft<br />
deutlich ab. Dies hat negative<br />
Folgen für unsere Beweglichkeit<br />
<strong>und</strong> für unsere Körperhaltung:<br />
Eine arbeitskräftige Rücken- <strong>und</strong><br />
Die passende Ausrüstung<br />
SPORT<br />
Bauchmuskulatur hält das Skelett<br />
aufrecht <strong>und</strong> schützt die Wirbelsäule.<br />
Körpersysteme arbeiten Hand in<br />
Hand. Auch der Herz-Kreislauf, die<br />
Gefäße <strong>und</strong> die Atmung sind auf<br />
Bewegung angewiesen: Für eine<br />
körperliche Anstrengung benötigt<br />
der Organismus – vor allem die<br />
Muskulatur – eine größere Blut-,<br />
Sauerstoff- <strong>und</strong> Nährstoffmenge.<br />
Damit wird das Herz dazu angeregt,<br />
mehr Blut in den Körper zu<br />
pumpen. Körperliche Mehrleistung<br />
bedeutet auch immer eine<br />
tiefere Atmung. Wir atmen vermehrt<br />
Sauerstoff ein, der mit dem<br />
Blut jede Körperzelle erreicht.<br />
Ohne den regelmäßigen Anreiz<br />
nehmen auch die Funktionen von<br />
Atmung <strong>und</strong> Herz-Kreislauf deutlich<br />
ab. Es drohen mit der Zeit<br />
Herz-, Gefäß- <strong>und</strong> Atemwegs -<br />
erkrankungen.<br />
In vielen Ländern belegen Studien,<br />
dass eine erhebliche Anzahl an<br />
Todesfällen durch körperliche Aktivität<br />
vermieden werden könnten.<br />
Zu jedem Sport gehört die passende<br />
Ausrüstung – im Sommer wie im Winter.<br />
Dazu gehören atmungsaktive Sommer<strong>und</strong><br />
Winterbekleidung, gutes Schuhwerk,<br />
entsprechender Kopfschutz bei Sonneneinstrahlung oder<br />
Kälte <strong>und</strong> eine Schutzbrille für die Augen. Lassen Sie sich in<br />
einem Fachgeschäft beraten. Denn wer sparen will <strong>und</strong><br />
Billigprodukte erwirbt, kann seine Ges<strong>und</strong>heit gefährden.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
91
SPORT<br />
Dabei geht es insbesondere um<br />
Herzinfarkt, Hirnschlag, aber auch<br />
Dickdarmkrebs <strong>und</strong> Diabetes mellitus<br />
(Zuckerkrankheit).<br />
Fitsein oder<br />
Höchstleistungen?<br />
Für den Ges<strong>und</strong>heitssport bedeutet<br />
Fitsein eine gute allgemeine<br />
Gesamtverfassung des Organismus,<br />
eine genügende körperliche<br />
Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> eine psychische<br />
Belastbarkeit. Körperfunktionen<br />
<strong>und</strong> Psyche stehen in einem<br />
engen Zusammenhang, weswegen<br />
auch die psychische Verfassung<br />
von der Körperbewegung<br />
profitiert. Für einen Durchschnittsmenschen<br />
geht es also nicht um<br />
Höchstleitungen, sondern um ges<strong>und</strong>e<br />
Bewegung. Das Vermögen<br />
zu sportlichen Leistungen ist sehr<br />
individuell: Für den Untrainierten<br />
ist es bereits ein guter Anfang,<br />
viele Wege in der Woche zu Fuß zu<br />
gehen anstatt zu fahren, <strong>und</strong> die<br />
Wegstrecken langsam zu steigern.<br />
Für den sportgewöhnten 50-Jährigen<br />
ist das eine Kleinigkeit: Er läuft<br />
vielleicht regelmäßig 10 km pro<br />
Tag.<br />
Die persönlichen Leistungsziele<br />
sollten schrittweise erreicht werden<br />
<strong>und</strong> sich nach dem aktuellen<br />
Leistungsvermögen richten. Der<br />
Körper reagiert mit Anpassung auf<br />
die Mehranforderung – das ist gewollt<br />
als Training. Die Grenzen der<br />
Belastbarkeit zu überschreiten<br />
kann sich ins Gegenteil umkehren.<br />
Die Folgen reichen von einer<br />
kurzfristigen Muskelübersäuerung<br />
bis hin zu einem gefährlichen<br />
Zusammenbruch des Kreislaufs.<br />
Eine gute Körperertüchtigung<br />
erfordert zudem immer mehrere<br />
Arten von Bewegungen, deren<br />
Schwerpunkte auf der Verbesserung<br />
der Beweglichkeit, der Kraft<br />
<strong>und</strong> des Dauerleistungsvermögens<br />
(Ausdauer) liegen müssen.<br />
Auch zu einseitige Sportarten<br />
können mit der Zeit schaden.<br />
Gr<strong>und</strong>regeln<br />
Ob Sie nun mit Laufen, Schwimmen,<br />
Gymnastik, Seniorenturnen<br />
oder Radfahren beginnen wollen:<br />
Jeder Anfang ist schwer. Überwinden<br />
Sie Ihren „inneren Schweineh<strong>und</strong>“<br />
<strong>und</strong> setzten Sie sich feste<br />
Zeiten, die dann mit der Zeit zur<br />
Routine werden.<br />
Wenn eine Erkrankung besteht,<br />
sprechen Sie mit Ihrem Arzt Etappenziele<br />
ab. Nach dem Biorhythmus<br />
gibt es Tageszeiten, in denen<br />
sich unser Körper besonders gut<br />
auf Sport einstellt. Sie liegen etwa<br />
zwischen 10 <strong>und</strong> 12 Uhr <strong>und</strong> zwischen<br />
17 <strong>und</strong> 20 Uhr. Dass Sport nur<br />
dann etwas bringt, wenn man sich<br />
total auspowert, ist ein Vorurteil.<br />
Sport ist für die Ges<strong>und</strong>heit da –<br />
Perfektionismus <strong>und</strong> Leistungsdruck<br />
sind hier fehl am Platz.<br />
Für die Verteilung des Trainings -<br />
reizes gilt: lieber öfter wenig als<br />
einmal zu viel. Wenn Sie sich also<br />
einen 60-Minuten-Lauf als Ausdauertraining<br />
vorgenommen haben,<br />
sollten Sie ihn zumindest zu<br />
Sportbeginn auf dreimal 20 Minuten<br />
verteilen. Dies sollten Sie auch<br />
für das Training von Beweglichkeit<br />
<strong>und</strong> Kraft beachten.<br />
Das Warm-up (Aufwärmen) ist eine<br />
notwendige Vorbereitung auf jede<br />
sportliche Tätigkeit, um Verletzungen<br />
zu vermeiden. Der Körper<br />
kann nicht von null auf h<strong>und</strong>ert<br />
gebracht werden, er braucht eine<br />
Vorbereitungszeit. Ein Warm-up<br />
beginnt mit allmählich steigernden<br />
Bewegungen bei niedriger<br />
Intensität. Beispiele sind locker auf<br />
der Stelle laufen <strong>und</strong> leichtes Dehnen<br />
(Stretching) oder Anspannen<br />
<strong>und</strong> Entspannen von Muskelgruppen.<br />
Das Warm-up pumpt Blut in<br />
die Körperperipherie, die Gefäße<br />
erweitern sich, Muskeln, Sehnen<br />
<strong>und</strong> Bänder werden elastischer.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich sollten Sie 20 Prozent<br />
der Trainingszeit mit dem<br />
Aufwärmen verbringen.<br />
Gleiches gilt für das Cool-down<br />
(leichte Übungen oder Auslaufen<br />
nach der sportlichen Aktivität),<br />
damit der Körper langsam von<br />
h<strong>und</strong>ert auf null gebracht wird.<br />
Wie ist die<br />
Belastungsgrenze?<br />
Für Hobbysportler reicht es aus, Atmung<br />
<strong>und</strong> Körpersignale zu beobachten.<br />
Wer sich zum Beispiel beim<br />
Laufen nebenher noch gut unterhalten<br />
kann, trainiert entspannt<br />
<strong>und</strong> richtig. In sich hineinzuhören<br />
ist häufig sinnvoller als komplizierte<br />
Trainingsregeln. Rhythmus <strong>und</strong><br />
Intensität der Atmung sind ein<br />
Abbild körperlicher Belastung.<br />
Bei einem ges<strong>und</strong>en aeroben Ausdauertraining<br />
ist die Sauerstoffaufnahme<br />
höher als der Sauerstoffverbrauch.<br />
Werden die Grenzen<br />
überschritten, kehrt sich das<br />
Verhältnis um: Der Aktive keucht.<br />
Indikatoren einer Überforderung<br />
sind stockende Atmung, Pressatmung<br />
oder „nach Luft schnappen"<br />
sowie eine Hechelatmung (schneller<br />
Rhythmus). Man kann sich nicht<br />
mehr unterhalten – Alarmsignale,<br />
auf die Sie hören sollten.<br />
Ein direktes Körpersignal ist auch<br />
der Muskelkater bei überbeanspruchter<br />
Muskulatur. Oder der<br />
Körper reagiert mit der Ausschüttung<br />
des Stresshormons Cortisol.<br />
Damit wird der positive Effekt des<br />
Sports wie Hebung der Stimmung<br />
<strong>und</strong> Stärkung der Immunabwehr,<br />
gleich wieder zunichte gemacht.<br />
Wichtig sind auch Pausen. Der<br />
Körper verbraucht Energie <strong>und</strong> ermüdet.<br />
In der Pause nach dem Training<br />
füllt er seine Energiereserven<br />
wieder auf <strong>und</strong> ist leistungsfähiger<br />
als vor dem Training (Superkompensation).<br />
Sie steigern Ihre Leistung,<br />
wenn Sie genau zu diesem<br />
Zeitpunkt wieder mit dem Training<br />
einsetzen. Ungefähre Richtwerte<br />
sind: ein bis zwei Tage Pause zwischen<br />
dem Ausdauertraining <strong>und</strong><br />
zwei bis vier Tage bei intensivem<br />
Krafttraining. Sind Sie sehr fit,<br />
können Sie früher wieder starten.<br />
Erholungspuls <strong>und</strong><br />
Trainingszustand<br />
Das Absinken der Pulsfrequenz<br />
nach einer Belastung (Erholungspuls)<br />
kennzeichnet den Grad der<br />
Erholungsfähigkeit <strong>und</strong> ermöglicht<br />
Ihnen Rückschlüsse auf Ihren<br />
Trainingszustand. Je schneller die<br />
Herzfrequenz nach einer Belastung<br />
sinkt, desto besser ist der Trainingszustand.<br />
Um den Erholungspuls<br />
zu bestimmen, müssen Sie<br />
unmittelbar nach der Belastung<br />
den Belastungspuls ermitteln.<br />
Dazu zählen Sie fünfzehn Sek<strong>und</strong>en<br />
Ihren Puls an Handgelenk<br />
oder Halsschlagader <strong>und</strong> multiplizieren<br />
den Wert mit vier. Der Belastungspuls<br />
muss spätestens zehn<br />
Sek<strong>und</strong>en nach Belastungsende<br />
gemessen werden, da er zu Beginn<br />
der Erholungsphase steil abfällt.<br />
Beim Untrainierten sinkt die Herzfrequenz<br />
in den ersten drei Minuten<br />
nach einer Belastung um etwa<br />
40 Schläge. Nach einem regel -<br />
mäßigen sechswöchigen Training<br />
kann der Puls schon um über 60<br />
Schläge sinken. Nach fünf Minuten<br />
sollte der Puls wieder unter 100<br />
Schläge pro Minute liegen.<br />
Sie erkennen die Leistungssteigerung<br />
am sinkenden Ruhepuls <strong>und</strong><br />
der möglichen Steigerung des<br />
Belastungspulses. Außerdem an<br />
der größer werdenden Differenz<br />
zwischen Belastungspuls minus<br />
Ruhepuls <strong>und</strong> am Vermögen, mehr<br />
Schritte pro Atemzyklus ohne<br />
Hecheln beim Laufen oder Walken<br />
machen zu können. Fortgeschrittene<br />
können die Belastung an einer<br />
Pulsuhr ablesen: Ein Brustgurt<br />
misst die elektronischen Impulse,<br />
die das Herz bei seiner Kontraktion<br />
auslöst. Er verstärkt das Signal <strong>und</strong><br />
funkt es an die Digital-Uhr am<br />
Handgelenk. Hier kann der Puls<br />
abgelesen werden.<br />
Trinken, trinken <strong>und</strong><br />
nochmals trinken<br />
Durchschnittliche Freizeitsportler<br />
verlieren durch Schwitzen bei Körperbelastung<br />
0,5 bis 1 Liter Wasser<br />
92 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
93
SPORT<br />
pro St<strong>und</strong>e. Dabei gehen auch<br />
Mineralstoffe verloren. Um Durststrecken<br />
zu vermeiden, sollte der<br />
Wasserspeicher bereits vorher aufgefüllt<br />
werden. Außerdem sollten<br />
Sie auch während der Aktivitäten<br />
trinken. Das Gehirn meldet den<br />
Durst erst, wenn bereits ein bis<br />
zwei Liter Flüssigkeit im Körper<br />
fehlen. Was der Körper an Wasser<br />
verliert, fordert er zurück – deshalb<br />
auch nach dem Training an das<br />
Trinken denken. Um den Bedarf zu<br />
decken, sind keine speziellen Elektrolytgetränke<br />
nötig. Empfehlenswert<br />
sind während des Sports<br />
isotonische Getränke:<br />
2/3 Wasser <strong>und</strong> 1/3 Obstsaft.<br />
Vor, während <strong>und</strong> nach dem Sport<br />
sollten Sie genügend Kohlenhydrate<br />
zu sich nehmen, aber beginnen<br />
Sie den Sport nicht mit vollem<br />
Magen. Die letzte Mahlzeit sollte<br />
etwa zwei St<strong>und</strong>en zurückliegen.<br />
Vermieden werden sollten größere<br />
Mengen Traubenzucker. Er ist zwar<br />
eine sehr schnell verwertbare<br />
Energiequelle, aber bereits nach<br />
kurzer Zeit verbrannt. Gerade bei<br />
längeren Aktivitäten wie Radtouren<br />
kann es zu dem Phänomen des<br />
Unterzuckers kommen. Man wird<br />
unruhig <strong>und</strong> nervös, zittrig <strong>und</strong><br />
fühlt sich schwach auf den<br />
Beinen. In einer akuten<br />
Situation nehmen Sie<br />
ein isotonisches Getränk zu sich. In<br />
dieser Situation ist auch Traubenzucker<br />
als schnelle Energiehilfe<br />
sinnvoll. Unterzucker vermeidet<br />
man durch leichte Mahlzeiten<br />
(zum Beispiel Banane) <strong>und</strong> Pausen<br />
zwischendurch.<br />
Ausdauer- oder<br />
Kraftsport?<br />
Da bleibt zum Schluss die Frage<br />
offen, welche Sportart zu Ihnen<br />
passt <strong>und</strong> wo Ihr Schwerpunkt<br />
liegen sollte. Wer Ausdauerfähigkeiten<br />
trainieren möchte, muss<br />
über längere Zeit seine Muskulatur<br />
wiederholt anspannen. Die Ausdauerleistung<br />
beeinflusst nicht<br />
nur Muskeln, Herz-Kreislauf <strong>und</strong><br />
Atmung, sondern auch das Blut<br />
<strong>und</strong> den Stoffwechsel mit positiven<br />
Effekten, zum Beispiel bei Bluthochdruck.<br />
Ausdauersportarten<br />
wie Laufen, Nordic Walking, Radfahren<br />
oder Schwimmen bekämpfen<br />
bereits kurzfristig mit jeder<br />
Trainingseinheit die Ermüdung<br />
des Körpers. Langfristig ökonomisiert<br />
es die Herz- <strong>und</strong> Atmungs -<br />
tätigkeit für eine bessere Blut-,<br />
Sauerstoff- <strong>und</strong> Nährstoffversorgung<br />
des Organismus <strong>und</strong> damit<br />
auch für mehr Leistungsfähigkeit.<br />
Kraft ist in der Trainingslehre ein<br />
Maß für die Überwindung von Widerständen<br />
durch den Aufbau der<br />
Muskelspannung.<br />
Obwohl bereits bei einer Ausdauerleistung<br />
Muskeln beansprucht<br />
werden, geschieht dies beim Krafttraining<br />
mit statischen <strong>und</strong> dynamischen<br />
Übungen gezielter. So ist<br />
es zum Beispiel sinnvoll, bei Rücken-<br />
<strong>und</strong> Haltungsproblemen die<br />
Rücken- <strong>und</strong> Bauchmuskulatur mit<br />
kräftigenden Übungen zu stärken.<br />
Wer den Fitnessgeräten eines<br />
Studios nicht vertraut, kann sich<br />
Übungen mit leichten Gewichten<br />
oder Terabändern zeigen lassen<br />
oder sich an eine Rückenschule<br />
wenden. Achten Sie auf jeden Fall<br />
auf die Professionalität mit ausgebildeten<br />
Übungsleitern <strong>und</strong> fragen<br />
Sie bei Problemen nach, um den<br />
Körper vor unsachgemäßem Training<br />
zu schützen.<br />
Auch der Spaß-Faktor sollte bei der<br />
Auswahl eine Rolle spielen, damit<br />
Sie regelmäßig dabeibleiben,<br />
denn auf eine „Ab-<strong>und</strong>-zu-Bewegung“<br />
reagiert der Körper nicht.<br />
Testen Sie doch mal etwas Neues<br />
aus. Viele Studios <strong>und</strong> Vereine bieten<br />
Probest<strong>und</strong>en an. Im Zweifelsfall<br />
kann Ihr Arzt mit Ihnen zusammen<br />
eine sinnvolle Entscheidung<br />
treffen. Oder Sie kombinieren zum<br />
Beispiel Übungen für die Muskelkraft<br />
mit Schwimmen oder Laufen<br />
für die Ausdauer – das wäre ideal.<br />
Sie können sich für nichts entscheiden?<br />
Dann gehen Sie wenigstens<br />
viel spazieren <strong>und</strong> erhöhen<br />
dabei schrittweise die Weglänge<br />
<strong>und</strong> das Tempo. Aber fangen Sie<br />
etwas an <strong>und</strong> führen Sie es regelmäßig<br />
aus – in jedem Alter, es ist<br />
nie zu spät.<br />
Text: Martina Kasper<br />
Das bringt Ihnen körperliche Aktivität<br />
Herz-Kreislauf-Kapazität<br />
Unter körperlicher Anstrengung beginnt der Körper, seine<br />
Muskeln zu kräftigen, dies gilt auch für die Herzmuskulatur.<br />
Das Herz stößt vermehrt Blut aus <strong>und</strong> muss im Ruhezustand<br />
weniger schnell schlagen. Die Folge: Durch regelmäßige<br />
erhöhte Körperbelastung wird der Herzmuskel<br />
leistungsfähiger.<br />
Immunsystem<br />
Sport treibt den Stoffwechsel <strong>und</strong> die Abwehrfunktionen des<br />
Körpers an. Der Organismus kann Erreger besser bekämpfen.<br />
Die Neigung zum Beispiel zu Erkältungen nimmt deutlich ab<br />
(gestärkte Immunabwehr).<br />
Kontrolle des Körpergewichtes<br />
Außer dem Energieverbrauch (etwa 300 bis 400 Kilokalorien<br />
für eine St<strong>und</strong>e intensiver Gymnastik) beeinflusst Sport auch<br />
den Energieverbrauch im Ruhezustand (Gr<strong>und</strong>umsatz).<br />
Regelmäßiges körperliches Bewegen hält die Muskelmasse<br />
stabil, ohne sie zu vergrößern. Je mehr Muskeln ein Mensch<br />
hat, umso höher ist sein Gr<strong>und</strong>umsatz. Damit kann das<br />
Gewicht leichter gehalten werden.<br />
Cholesterinspiegel<br />
Regelmäßige Bewegung senkt das schlechte Cholesterin (LDL)<br />
<strong>und</strong> erhöht das gute Cholesterin (HDL).<br />
Risikominimierung für Diabetes mellitus<br />
Muskelarbeit verbraucht Energie, auch in Form von Zucker.<br />
Der Blutzuckerspiegel sinkt ab <strong>und</strong> parallel auch der Bedarf an<br />
Insulin (Blutzucker senkendes Hormon). Menschen mit<br />
Neigung zu Diabetes sollten daher besonders nach dem Essen<br />
regelmäßig eine leichte körperliche Aktivität ausüben.<br />
Knochenschw<strong>und</strong><br />
Sport stärkt die Knochen – sie werden härter <strong>und</strong> dicker.<br />
Nach der Wachstumsphase bis ins Erwachsenenalter nimmt<br />
die Knochenmasse stetig ab. Deshalb sollte von Kindheit an<br />
die Bewegung gefördert werden, um Osteoporose zu<br />
vermeiden.<br />
Vorzeitiges Altern<br />
Sporttreibende Menschen bleiben im Alter länger fit<br />
als Gleichaltrige ohne körperliche Bewegung.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
95
RÜCKENTRAINING<br />
Starker<br />
durch Rücken<br />
sanftes<br />
Training<br />
Wer sich regelmäßig<br />
bewegt, tut auch dem<br />
Rücken etwas Gutes.<br />
Dabei kommen nicht<br />
nur Gerätetraining oder<br />
Krankengymnastik<br />
infrage. Sanfte<br />
Trendsportarten wie<br />
Yoga, Pilates, Tai Chi<br />
oder Nordic Walking<br />
bieten vielen Menschen<br />
die Möglichkeit, die<br />
Muskulatur auf<br />
schonende Art <strong>und</strong><br />
Weise zu trainieren.<br />
Yoga –<br />
Entspannung<br />
für Körper <strong>und</strong> Geist<br />
In Westeuropa steht Yoga vor allem<br />
für die körperlichen Übungen, die<br />
sogenannten Asanas. Durch die<br />
bewusste Verbindung von Atmung<br />
<strong>und</strong> Bewegung entsteht ein<br />
inneres <strong>und</strong> äußeres Gleichgewicht.<br />
Regelmäßig durchgeführt, beugen<br />
Yoga-Übungen Rückenschmerzen<br />
vor, indem sie für Tiefenent -<br />
spannung sorgen. „Aufgr<strong>und</strong> von<br />
Stress <strong>und</strong> Muskel verhärtungen<br />
entstehen oftmals Kopf-, Nacken<strong>und</strong><br />
Rückenbeschwerden“, weiß<br />
Dr. Reinhard Schneiderhan, Wirbelsäulenspezialist<br />
<strong>und</strong> Orthopäde in<br />
München. Während der Asanas lösen<br />
sich viele Blockaden in diesen<br />
Bereichen. Allgemein fördert Yoga<br />
Körperwahrnehmung <strong>und</strong> Koordinationsvermögen<br />
<strong>und</strong> stärkt zudem<br />
die gesamte Muskulatur.<br />
Pilates –<br />
Starkes Powerhouse<br />
stützt den Rücken<br />
In den 20er-Jahren entwickelte<br />
Joseph Hubertus Pilates ein Körpertraining,<br />
das zur Verbesserung von<br />
Haltung <strong>und</strong> Konstitution dienen<br />
sollte. Im Zentrum des nach ihm<br />
benannten Trainings, das unter anderem<br />
auch Elemente der rhythmischen<br />
Sportgymnastik, von Balletttanz<br />
<strong>und</strong> Yoga aufgreift, steht<br />
das sogenannte Powerhouse. Unter<br />
diesem Begriff verstand er die<br />
Stützmuskulatur im unteren halben<br />
Bauchbereich, die einen maßgeblichen<br />
Einfluss auf Körperhaltung<br />
<strong>und</strong> Wirbelsäule nimmt.<br />
„Regelmäßiges Training stärkt die<br />
Bauch- <strong>und</strong> Rückenmuskulatur<br />
<strong>und</strong> sorgt somit für ein starkes<br />
Muskelkorsett“, sagt der Wirbelsäulenspezialist.<br />
Tai Chi –<br />
Kampfkunst als<br />
Bewegungstraining<br />
Ursprünglich entstand das chinesische<br />
Schattenboxen als Kampfkunst,<br />
die zur Selbstverteidigung<br />
diente. Inzwischen erfreut sich die<br />
vereinfachte Form des Tai Chi nicht<br />
mehr nur in seinem Herkunftsland<br />
China sehr großer Beliebtheit,<br />
sondern erreichte auch Europa.<br />
Mit fließenden <strong>und</strong> streckenden<br />
Bewegungen schont Tai Chi den<br />
Rücken. „Dabei entstehen keine<br />
ruckartigen Bewegungen, die den<br />
Rücken oder die Gelenke belasten“,<br />
bestätigt Dr. Schneiderhan. Da das<br />
Training Beweglichkeit <strong>und</strong> Körperhaltung<br />
verbessert, gelangen<br />
die Rückenmuskeln wieder in ihre<br />
natürliche Position <strong>und</strong> entspannen<br />
sich.<br />
Nordic Walking –<br />
Laufen auf die<br />
sanfte Art<br />
Als Ausdauersport stellt Nordic<br />
Walking eine gute Ergänzung zu<br />
anderen sanften Sportarten dar.<br />
Beim Training bringt die Laufsportart<br />
den gesamten Organismus in<br />
Schwung <strong>und</strong> kurbelt dadurch die<br />
Nährstoffversorgung an, auch im<br />
Bereich der Wirbelsäule. „Im Gegensatz<br />
zum Joggen schont diese<br />
sanfte Art des Laufens die Gelenke<br />
<strong>und</strong> eignet sich somit auch für ältere<br />
Menschen“, so der Orthopäde.<br />
Bei geringem Tempo kann Walking<br />
sogar während einer Rehabilitation<br />
ausgeübt werden.<br />
Bei richtiger Ausführung eignen<br />
sich diese Trainingsformen auch<br />
für Menschen, die bereits unter<br />
Rückenproblemen leiden. Beim<br />
Training gilt: Sobald Schmerzen<br />
auftreten, sollten die Betroffenen<br />
die Übung auslassen.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.orthopaede.com<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
97
MUSKELENTSPANNUNG<br />
Muskeln<br />
Jacobson<br />
Es ist ganz still im<br />
Raum, eine ruhige<br />
<strong>und</strong> entspannte<br />
Atmosphäre. Die<br />
Teilnehmer sitzen im<br />
Halbkreis, halten die<br />
Augen geschlossen,<br />
legen ihre Hände<br />
entspannt in den Schoß.<br />
Sie spannen ihre<br />
Muskeln an, spüren<br />
diese Spannung, das<br />
Loslassen der Muskeln<br />
<strong>und</strong> die anschließende<br />
Wärme, die durch<br />
den gesamten Körper<br />
strömt – die sogenannte<br />
Muskelentspannung<br />
nach Jacobson.<br />
Susanne Bergner ist eine der Teilnehmer,<br />
sie macht erstmals mit bei<br />
der Muskelentspannung nach Jacobson.<br />
Sie hat viel Positives darüber<br />
gehört <strong>und</strong> gelesen: Sie soll<br />
mit zur körperlichen Entspannung<br />
beitragen; vermutlich ähnlich wie<br />
autogenes Training dachte Susanne<br />
Bergner. Genaueres wusste sie<br />
aber – noch – nicht.<br />
Mittlerweile ist sie ziemlich neugierig<br />
geworden <strong>und</strong> wollte es<br />
selbst ausprobieren. Susanne<br />
Bergner meldete sich bei einem<br />
Kurs über progressive Muskelentspannung<br />
nach Jacobson bei der<br />
Volkshochschule an. Ähnliche Kurse<br />
gibt es auch bei verschiedenen<br />
örtlichen Kneipp-Vereinen oder in<br />
Arzt-Praxen.<br />
Die Kursleiterin dieses Volkshochschulkurses<br />
hieß Petra Streich-<br />
Strenge, eine Dipl.-Psychologin, die<br />
das richtige Händchen für ihre Teilnehmer<br />
hatte: Mit ihrer angenehmen<br />
weichen, ruhigen Stimme<br />
erklärt sie die einzelnen Schritte<br />
der progressiven Muskelentspannung,<br />
fragt nach <strong>und</strong> lässt die Teilnehmer<br />
mit ihren Empfindungen<br />
nie alleine. Bis die Teilnehmer die<br />
totale Entspannung spüren, heißt<br />
es üben..., üben..., <strong>und</strong> immer<br />
wieder üben – täglich – egal wo.<br />
Ein paar Minuten in ruhiger Atmosphäre<br />
reichen bereits für die<br />
progressive Muskelentspannung<br />
nach Edm<strong>und</strong> Jacobson.<br />
Ein Arzt aus Amerika<br />
entdeckte die<br />
Muskelentspannung<br />
Edm<strong>und</strong> Jacobson war Arzt in<br />
Amerika <strong>und</strong> entwickelte eine<br />
Entspannungstherapie mit einem<br />
mehr physiologischen als psychologisch<br />
orientierten Ansatz. „Diese<br />
sogenannte progressive Relaxation<br />
beinhaltet bestimmte aufeinander<br />
aufbauende Übungen mit<br />
dem Endziel, in kurzer Zeit totale<br />
Entspannung für den Körper zu<br />
erreichen“, erklärt Petra Streich-<br />
Strenge. „Schritt für Schritt werden<br />
bestimmte Muskelgruppen angespannt<br />
<strong>und</strong> wieder entspannt.<br />
Somit kann man auch in angespannten<br />
Situationen schnell <strong>und</strong><br />
effektiv entspannen.“<br />
Diese Methode greift sehr stark die<br />
Tradition des Ostens (= Ostasiens)<br />
auf. Durch die Konzentration auf<br />
den Körper werden die körper -<br />
eigenen Kräfte mobilisiert <strong>und</strong><br />
gestärkt.<br />
„Diese Entspannungsphasen haben<br />
auch Auswirkungen auf den<br />
psychischen Zustand“, so Dr. Michael<br />
Estner, Arzt für Allgemeinmedizin<br />
<strong>und</strong> Naturheilverfahren in<br />
Dortm<strong>und</strong>. „Denn es gibt meistens<br />
keine starke Muskelanspannung<br />
ohne seelische Anspannung <strong>und</strong><br />
umgekehrt. Eine seelische Anspannung<br />
kann sich auflösen, sobald<br />
sich der Körper entspannt!<br />
Dabei sinken Herzschlag <strong>und</strong> Blutdruck,<br />
die Gehirnaktivität wird<br />
schwächer.“<br />
Das sollten<br />
Sie wissen:<br />
Verschiedene<br />
Volkshochschulen,<br />
<strong>Familie</strong>nbildungssstätten<br />
<strong>und</strong> auch Arztpraxen<br />
bieten die Kurse<br />
„Progressive<br />
Muskelentspannung<br />
nach Jacobson“ an.<br />
In der Regel dauern sie<br />
10 Wochen. Es empfiehlt<br />
sich bequeme Kleidung<br />
zu tragen <strong>und</strong> eine Decke<br />
mitzubringen. Um den<br />
gewünschten Erfolg zu<br />
erzielen, sollten die<br />
gelernten Übungen<br />
mehrmals täglich<br />
zu Hause wiederholt<br />
werden.<br />
98 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
99
Einfache Übungen für Sie<br />
Nun kann es mit der Muskelentspannung nach Jacobson<br />
losgehen (diese Übungen werden von Ihnen fünf Sek<strong>und</strong>en<br />
gehalten, die Spannung dann schnell lösen <strong>und</strong><br />
ca. 20 Sek<strong>und</strong>en nachspüren):<br />
Füße: Die Zehen zur Faust ballen<br />
Füße: Die Zehen spreizen<br />
Unterschenkel: Die Beine ausstrecken <strong>und</strong> dabei die<br />
Fersen leicht vom Boden abheben<br />
Unterschenkel: Die Fersen gegen eine Unterlage drücken<br />
Becken: Pobacken zusammenkneifen <strong>und</strong> Schließmuskel<br />
von Blase <strong>und</strong> Darm anspannen<br />
Bauch: Den Bauch vorwölben <strong>und</strong> wieder einziehen<br />
Brust: Tief einatmen <strong>und</strong> die Brust weiten <strong>und</strong> stoßweise<br />
wieder ausatmen<br />
Schultern: Schultern vor die Brust ziehen <strong>und</strong><br />
wieder loslassen<br />
Schultern: Schultern nach hinten ziehen <strong>und</strong> die<br />
Schulterblätter dabei zusammendrücken<br />
Arme: Hände zur Faust ballen, gegen den Unterarm ziehen<br />
Arme: Hände zur Faust ballen <strong>und</strong> gegen den<br />
Oberarm ziehen<br />
Hände: zur Faust ballen<br />
Hände: Finger spreizen<br />
Gesicht: Grimassen schneiden, Kussm<strong>und</strong>, Augenbrauen<br />
nach oben <strong>und</strong> unten ziehen, Nase kräuseln, Augen<br />
zukneifen<br />
Körper: Alle Übungen, die auf die einzelnen Muskelpartien<br />
abgestimmt sind, anspannen <strong>und</strong><br />
wieder lösen<br />
Das bedeutet: Bei einer Muskelanspannung<br />
ziehen sich die Muskelfasern<br />
zusammen; bei einer Lockerung<br />
lösen sie sich wieder. Eine<br />
gewisse Gr<strong>und</strong>spannung, die von<br />
den Nervenimpulsen vorgegeben<br />
wird, bleibt immer bestehen. Diese<br />
Spannung heißt medizinisch Muskeltonus.<br />
Er sorgt dafür, dass die<br />
Muskelfasern stets ein wenig angespannt<br />
bleiben. Während des<br />
Schlafens, der körperlichen Arbeit,<br />
durch Stress oder Ängste kann sich<br />
dieser Tonus von Fall zu Fall auch<br />
mal verändern. Die richtige Anwendung<br />
der Muskelentspannung<br />
springt hier helfend ein <strong>und</strong> kann<br />
für ein inneres Gleichgewicht<br />
sorgen.<br />
Diese progressive Muskelentspannung<br />
ist sehr wirkungsvoll <strong>und</strong><br />
wird von daher auch gerne<br />
während einer Verhaltenstherapie<br />
eingesetzt, um bei Patienten, die<br />
unter Angststörungen leiden,<br />
diese in den Griff zu bekommen.<br />
Aber auch bei Kopfschmerzen,<br />
Schlafstörungen, Rückenschmerzen<br />
<strong>und</strong> vor allen Dingen bei Stress<br />
ist die Muskelentspannung nach<br />
Jacobson sehr nützlich.<br />
Die Wirksamkeit ist bewiesen: In 75<br />
Prozent der Studien wurden deutliche<br />
Symptomverbesserungen festgestellt,<br />
in 60 Prozent Verbesserungen<br />
des Allgemeinzustandes! Die<br />
einzige Voraussetzung: Man muss<br />
dieser Entspannungstechnik positiv<br />
gegenüberstehen.<br />
Wirkt sich auch positiv<br />
bei Ängsten aus<br />
Edm<strong>und</strong> Jacobson erkannte schon<br />
frühzeitig diese positive Wirkung<br />
auf vielerlei Angstzustände. Dazu<br />
die erfahrene Diplom-Psychologin<br />
Petra Streich-Strenge: „Viele Patienten<br />
finden durch Muskelentspannung<br />
Unterstützung bei ihrer<br />
Angstbewältigung.“<br />
Wichtig bei der Durchführung der<br />
Übungen ist es, bequeme Kleidung<br />
zu tragen, die Schuhe auszuziehen<br />
<strong>und</strong> den Boden zu spüren.<br />
Die Übungen können im Liegen<br />
auf einer Gymnastikmatte oder<br />
einer dicken warmen Decke, im<br />
Sitzen (zum Beispiel im Büro) oder<br />
im Stehen durchgeführt werden.<br />
Susanne Bergner beginnt die erste<br />
Übung auf ihrer neuen Gymnastikmatte.<br />
Dabei achtet sie bewusst<br />
auf die richtige Bauchatmung. Sie<br />
legt – nach Anweisung – ihre Hand<br />
auf den Bauch, den Daumen in<br />
der Nähe des Bauchnabels. Sie<br />
schließt dabei ihre Augen <strong>und</strong> atmet<br />
tief ein <strong>und</strong> wieder aus. Ihr<br />
Bauch hebt <strong>und</strong> senkt sich genau<br />
dort, wo auch ihre Hand liegt. Und<br />
dann atmet sie normal weiter. Ein<br />
Gefühl der Ruhe fließt durch ihren<br />
Körper. „Ich fühle mich kuschelig<br />
warm – <strong>und</strong> müde“, sagt Susanne<br />
Bergner.<br />
Bei Stress:<br />
Stretching<br />
Nicht immer gelingen diese Übungen<br />
auf Anhieb. Mögliche Ursachen<br />
können eine innere Unruhe<br />
sein, Stress oder Alltagsprobleme.<br />
Der Körper kommt nicht zur Ruhe,<br />
das Herz rast, der Puls schlägt wie<br />
eine kleine Trommel. Schweißausbrüche<br />
kommen manchmal noch<br />
hinzu. Sollten diese Symptome<br />
auftreten, ist das Stretching genau<br />
richtig. Es ist die ideale Ergänzung<br />
zur Muskelentspannung.<br />
Dabei wird ein Muskel bis zu 30<br />
Sek<strong>und</strong>en in einer gleich starken<br />
Dehnung gehalten. Danach die<br />
Muskeln einfach ausschütteln.<br />
Stretchingübungen<br />
• Die Ferse mit gestrecktem Bein<br />
auf die Sitzfläche eines Stuhles<br />
legen <strong>und</strong> dabei die Hände auf<br />
das durchgedrückte Knie drücken.<br />
Ein Ziehen in den Oberschenkeln<br />
macht sich spürbar<br />
bemerkbar; die Muskelfasern<br />
werden auseinandergezogen.<br />
• Gerade vor einen Stuhl stehen<br />
<strong>und</strong> sich mit einer Hand auf<br />
dem Stuhl abstützen. Mit der<br />
anderen Hand den Fuß bis<br />
zum Po ziehen.<br />
BuchTipp<br />
Die überarbeitete Neuauflage<br />
des GU <strong>Ratgeber</strong>s „Progressive<br />
Muskelentspannung“ vermittelt<br />
die Mehode eingängig <strong>und</strong><br />
leicht verständlich. Damit erste<br />
Erfolge rasch spürbar werden,<br />
gibt es auf der begleitenden<br />
Audio-CD angeleitete<br />
Übungen.<br />
MUSKELENTSPANNUNG<br />
• Die Arme auf einer Tischplatte<br />
ablegen. Die Unterarme nach<br />
oben strecken <strong>und</strong> diese Anspannung<br />
so lang wie möglich<br />
halten.<br />
„Mir hat diese progressive Muskelentspannung<br />
sehr gut geholfen,<br />
ich bin nach jedem Kurs wesentlich<br />
ruhiger geworden“, freut sich<br />
Susanne Bergner, „zur Nachahmung<br />
bestens geeignet.“<br />
Text: Sabine Neumann<br />
Informationen im Internet<br />
www.progressivemuskelentspannung.com<br />
Dr. Friedrich Hainbuch:<br />
„Progressive Muskelentspannung. Lust zum Üben“<br />
80 Seiten, Klappenbroschur mit Übungs-CD.<br />
Gräfe <strong>und</strong> Unzer Verlag, 16,99 €.<br />
ISBN 978-3-8338-1817-2<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
101
Wohlbefinden <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit – dieser<br />
Aufgabe widmet<br />
sich Potamos.<br />
Dr. A. H. Barth <strong>und</strong><br />
Rosemarie Holzer,<br />
Begründer des<br />
Potamos-<br />
Acidosezentrums,<br />
bieten ein<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
Lebensprogramm an,<br />
mit dem acidotische<br />
Lymphblockaden<br />
gelöst <strong>und</strong> so<br />
Krankheiten<br />
vorgebeugt<br />
beziehungsweise<br />
gelindert werden.<br />
Rosemarie Holzer ist seit vielen Jahren<br />
erfolgreich als Acidosetherapeutin<br />
<strong>und</strong> Autorin tätig. Sie leitet<br />
zusammen mit Dr. med. A. H. Barth<br />
das Potamos-Acidosezentrum in<br />
Britzingen im Markgräflerland. Acidose<br />
leitet sich vom lateinischen<br />
acidus = sauer ab <strong>und</strong> bedeutet<br />
Übersäuerung.<br />
Im Therapiekonzept von Potamos<br />
wird von der latenten Acidose<br />
(= versteckte Übersäuerung im Gewebe)<br />
gesprochen. Eine optimale<br />
Entsäuerung <strong>und</strong> Zufuhr von Basen<br />
gelingt nur, wenn die Lymphe<br />
im Körper flüssig <strong>und</strong> durchlässig<br />
ist. Die Lymphe (= lateinisch für<br />
klares Quellwasser) wurde in der<br />
Medizin bisher eher mit negativer<br />
Bedeutung in Zusammenhang gebracht,<br />
zum Beispiel Lymphödemen,<br />
Lymphknoten, Lymphkrebs.<br />
Der Naturheilarzt Dr. med. A. H.<br />
Barth hat eine eigene „Lympho -<br />
logische Ganzheitstherapie“ ent -<br />
wickelt. Er sieht die Lymphe als<br />
zentralen Punkt zur Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Unser Körper besteht aus mehreren<br />
Billionen Zellen. Jede von<br />
ihnen ist von Lymphe umgeben.<br />
Alles, was die Zelle braucht, wird<br />
über die Lymphe bereitgestellt.<br />
Umgekehrt werden in der Zelle<br />
anfallende Abfallstoffe über die<br />
Lymphe entsorgt. Der Zustand der<br />
Lymphe entscheidet somit darüber,<br />
wie gut die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />
einer Zelle funktioniert <strong>und</strong><br />
wie gut die Zelle ihre jeweilige<br />
Aufgabe erfüllen kann. Dies<br />
schafft den Nährboden für Krankheiten<br />
<strong>und</strong> Immunschwächen. Bei<br />
Verfestigung der Lymphe (Gelzustand)<br />
weist sie auf lokale Störungen<br />
hin, bei Verflüssigung (Solzustand)<br />
auf Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Das Ges<strong>und</strong>heitsprogramm von<br />
Potamos (= griechisch für Fluss)<br />
soll zahlreichen Krankheiten entgegenwirken,<br />
indem es versucht,<br />
Verfestigungen vorzubeugen beziehungsweise<br />
sie zu beseitigen,<br />
um die Lymphe wieder zum Fließen<br />
zu bringen.<br />
Sauer macht nicht lustig<br />
Stress, mangelnde oder exzessive<br />
Bewegung, zu viel süße <strong>und</strong> fette<br />
Nahrungsmittel können in unserem<br />
Körper Säuren bilden. Fleisch,<br />
Wurst, tierische Milchprodukte, Zucker,<br />
Weißmehle, Kaffee <strong>und</strong> Alkohol<br />
bringen unseren Säure-Basen-<br />
Haushalt aus dem Gleichgewicht.<br />
Die Lymphflüssigkeit unseres Körpers<br />
ist ein wesentlicher Faktor für<br />
eine ges<strong>und</strong>e Säure-Basen-Balance.<br />
Das Lymphsystem wird durch<br />
ein Zuviel an Fremdeiweißen wie<br />
tierischen Milchprodukten gestört.<br />
Unser Stoffwechsel versucht diese<br />
Säuren auszugleichen, indem er<br />
auf körpereigene Basenreserven<br />
(Mineralien) zurückgreift. Er verwendet<br />
die in den Knochen, Knorpeln<br />
<strong>und</strong> Zähnen eingelagerten<br />
Mineralien wie Kalzium <strong>und</strong> Magnesium<br />
zur Neutralisierung. Ist im<br />
Lymphsystem für längere Zeit ein<br />
Überschuss an Säuren, kann es zu<br />
Gelenk- beziehungsweise Bindegewebserkrankungen<br />
wie Rheuma,<br />
Gicht <strong>und</strong> Cellulite kommen.<br />
Auch Bluthochdruck, Übergewicht,<br />
Untergewicht, Migräne <strong>und</strong><br />
Verdauungsprobleme können Folgen<br />
einer Übersäuerung sein.<br />
Deshalb wird in der Regel eine<br />
Ernährung empfohlen, die aus 80<br />
Prozent basischen <strong>und</strong> 20 Prozent<br />
säurehaltigen Lebensmitteln besteht.<br />
Kranke Menschen, zum Beispiel<br />
Krebskranke, sollten sich zu<br />
100 Prozent basisch ernähren. Basische<br />
Lebensmittel sind unter anderem<br />
Kartoffeln, Linsen, Kräuter,<br />
saisonales <strong>und</strong> regionales Obst <strong>und</strong><br />
Gemüse.<br />
Das Leben in<br />
Fluss bringen<br />
102 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
LYMPHBLOCKADEN<br />
Basenpulver als Nahrungsergänzungsmittel<br />
unterstützt den blockadelösenden<br />
Effekt.<br />
Wie erkennt man<br />
die Übersäuerung<br />
Acidotische Lymphblockaden werden<br />
bei Potamos über einen Diagnosegriff<br />
oder visuelle Diagnostik<br />
festgestellt. Beispiele für das Erkennen<br />
von Übersäuerung sind<br />
rote Augen, rissige Nägel, rote<br />
M<strong>und</strong>winkel, rote Füße <strong>und</strong> Hornhaut<br />
an den Füßen.<br />
Übersäuerung lässt sich auch über<br />
Kinesiolgoie <strong>und</strong> den Urin (Lakmusteststreifen)<br />
nachweisen.<br />
4 Gr<strong>und</strong>typen<br />
nach Potamos<br />
Im Acidosezentrum werden für die<br />
Behandlung 4 Gr<strong>und</strong>typen unterschieden:<br />
1. Quelltyp<br />
eher voluminös, hochgezogene<br />
Schultern, Kurzatmigkeit,<br />
bewegt sich gemütlich über<br />
Schwimmen, Meditation,<br />
spazieren.<br />
2. Verhärtungstyp<br />
dünn, sehr sportlich (zum<br />
Beispiel Marathonläufer), festes<br />
Becken, Bauch ist bretthart,<br />
flache Brustatmung, steif,<br />
als hätte er einen „Stock<br />
verschluckt“. Bewegt sich<br />
viel mit Laufen, Wandern,<br />
Tennis, Klettern.<br />
3. Mischtyp: Apfelform<br />
Bauch gequollen, Hohlkreuz,<br />
Kurzatmigkeit, meist Milcheiweißunverträglichkeit<br />
<strong>und</strong> zu<br />
viel tierisches Eiweiß (Stier -<br />
nacken).<br />
4. Mischtyp: Birnenform<br />
wirkt schlank, schmaler Oberkörper,<br />
Hohlkreuz. Ab Taille<br />
abwärts massiv gequollen.<br />
Meist Milcheiweiß- <strong>und</strong><br />
Glutenunverträglichkeit.<br />
Quelltyp<br />
Verhärtungstyp<br />
ALYB by Potamos<br />
Das Therapie-Konzept ALYB by<br />
Potamos (Aktiv gegen Lymphblockaden)<br />
beinhaltet sowohl therapeutische<br />
Anwendungen wie die<br />
Acidose-Lymphmassage, als auch<br />
Hilfe zur Selbsthilfe in Form von<br />
der Acidose-Selbstmassage.<br />
Die Acidose-Selbstmassage wurde<br />
von <strong>Frau</strong> Holzer entwickelt. Sie ist<br />
eine Art Meridian- <strong>und</strong> Reflex -<br />
zonenmassage, wobei verfestigtes<br />
Gewebe gelöst <strong>und</strong> belebt wird.<br />
Die Acidose-Lymphgymnastik ist<br />
eine Bewegung an den Gelenken,<br />
eher meditativ, langsam <strong>und</strong> bewusst,<br />
eine Mischung aus Yoga<br />
<strong>und</strong> Qigong. Beides kann nach<br />
einer kurzen Einführung zu Hause<br />
selbst durchgeführt werden.<br />
Ein weiterer Punkt von ALYB ist die<br />
Acidose-Naturküche, welche basenüberschüssig,<br />
tiermilcheiweiß<strong>und</strong><br />
glutenfrei ist. Potamos setzt<br />
nicht auf Diäten, sondern auf Individualität.<br />
Man sollte nur essen,<br />
was einem auch guttut. Einfache<br />
Rezepte, schnelle Zubereitung, Kochen<br />
mit Freude, Essen mit Genuss,<br />
danach richtet sich die Acidose-<br />
Naturküche. Sie wird unterteilt in:<br />
Schonkost<br />
als Darmschonung geeignet für<br />
Kinder, ältere Menschen <strong>und</strong> Kranke,<br />
oder als Reduktionskost.<br />
Säure-Fasten<br />
zu Darmschulung <strong>und</strong> Darmaufbau.<br />
Sie ist geeignet, um schmackhaft<br />
zu fasten, indem nur säure -<br />
arme Lebensmittel verwendet<br />
werden. Ist durch den Verzicht auf<br />
tierisches Eiweiß auch gut geeignet<br />
für Vegetarier <strong>und</strong> Veganer.<br />
Gourmetkost<br />
für den genussvollen Alltag. Sie ist<br />
die gehobene Kost aus der Acidose-Naturküche.<br />
Fleisch, Fisch, Bio-<br />
Weine, gehaltvolle Desserts <strong>und</strong><br />
Kuchen können auf den Speiseplan.<br />
Eine Woche für ein<br />
ges<strong>und</strong>es Leben<br />
Mitten im Schwarzwald fand diesen<br />
Sommer im Hotel Vier Jahreszeiten<br />
am Schluchsee zum 1. Mal<br />
die Potamos-Ges<strong>und</strong>heitswoche<br />
statt. Das Hotel, das regelmäßig<br />
mit außergewöhnlichen Wellnessangeboten<br />
von sich reden macht,<br />
arbeitet zusammen mit <strong>Frau</strong> Holzer<br />
<strong>und</strong> Herrn Dr. Barth. Vorträge, Fragest<strong>und</strong>en<br />
mit Dr. Barth, gemeinsame<br />
Mahlzeiten der Naturküche<br />
<strong>und</strong> Acidose-Lymphmassagen<br />
wurden im Hotel angeboten. Zusätzlich<br />
bietet das Hotel im normalen<br />
Rahmenprogramm kostenlos<br />
die Progressive Muskelentspannung<br />
nach Jabobsen, Rückenfit-<br />
Kurse, Wassergymnastik <strong>und</strong> mit<br />
Stretch&Relax gezielte Dehnübungen<br />
für die Muskulatur an.<br />
Die nächste Potamos-Ges<strong>und</strong>heitswoche<br />
im Vier Jahreszeiten<br />
findet vom 17. bis 24. Februar 2013<br />
statt. Werden Sie Ihrer Ges<strong>und</strong>heit<br />
zuliebe aktiv!<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.potamos.de<br />
www.vjz.de<br />
Buchtipp<br />
Rosemarie Holzer,<br />
Dr. med. A. H. Barth:<br />
Die Acidose-Selbstmassage.<br />
ISBN 978-3-9811851-7-1<br />
Dieser <strong>Ratgeber</strong> enthält ein<br />
vollständiges Programm von<br />
bewährten Übungen – alles<br />
anschaulich mit Abbildungen<br />
präsentiert. Fachbeiträge von<br />
Dr. med. A.H. Barth erläutern<br />
die Notwendigkeit eines<br />
intakten Lymphsystems.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
105
Erfüllte Rente<br />
Nehmen Sie den<br />
Ruhestand<br />
nicht zu wörtlich<br />
Die meisten Senioren<br />
erleben den Ruhestand<br />
positiv. Dennoch fehlen<br />
manch einem der geregelte<br />
Tagesablauf <strong>und</strong> die<br />
kollegialen Kontakte.<br />
Hinzu kommt, dass selbst<br />
gewohnte Tätigkeiten mit<br />
den Jahren mehr Kraft<br />
kosten. Wer seine Zeit neu<br />
strukturiert, Ruhe <strong>und</strong><br />
Aktivität in Einklang<br />
bringt <strong>und</strong> sich bei Bedarf<br />
helfen lässt, kann an<br />
Lebensqualität gewinnen.<br />
Wer heute in den Ruhestand geht,<br />
ist dank medizinischem Fortschritt<br />
<strong>und</strong> Wohlstand im Allgemeinen<br />
gesünder <strong>und</strong> leistungsfähiger als<br />
Gleichaltrige in früheren Zeiten.<br />
Das eröffnet jede Menge Möglichkeiten<br />
– führt aber gleichzeitig zu<br />
hohen Erwartungen an den neuen<br />
Lebensabschnitt. Am besten, Sie<br />
geben Ihrem Alltag weiterhin feste<br />
Strukturen, etwa, indem Sie morgens<br />
pünktlich aufstehen. Überlegen<br />
Sie sich rechtzeitig, was Sie in<br />
den kommenden Tagen <strong>und</strong> Wochen<br />
unternehmen möchten – das<br />
verhindert gleichermaßen Langeweile<br />
wie plötzlichen Zeitdruck.<br />
Suchen Sie sich ein Hobby –<br />
beschäftigte Senioren sind erfahrungsgemäß<br />
zufriedener. Lernen<br />
Sie zum Beispiel eine Sprache, ein<br />
kreatives handwerkliches Hobby<br />
oder gehen Sie zum Tanzen – dann<br />
kommen Sie obendrein regelmäßig<br />
unter Leute <strong>und</strong> können neue<br />
Kontakte knüpfen.<br />
Wichtig ist, die Konzentration fit<br />
zu halten, zum Beispiel mit Lesen<br />
oder Kreuzworträtseln, so fördern<br />
Sie weiterhin die grauen Zellen.<br />
Nehmen Sie sich aber nur so viel<br />
vor, wie Sie stressfrei bewältigen<br />
können. Reservieren Sie etwa einen<br />
Tag für den Haushalt. Planen<br />
Sie neben Aktivitäten auch feste<br />
Erholungszeiten ein, in denen sie<br />
gezielt entspannen <strong>und</strong> sich ausruhen<br />
können. Das Schöne am<br />
Ruhestand ist ja, dass Sie Ihre Zeit<br />
frei einteilen können.<br />
Nehmen Sie Hilfe an!<br />
Wenn Sie bestimmte Dinge nicht<br />
mehr alleine schaffen wie beispielsweise<br />
schwere Dinge heben,<br />
scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu<br />
bitten. Früher oder später können<br />
Sie sich bestimmt bei den Fre<strong>und</strong>en,<br />
Nachbarn oder der <strong>Familie</strong> revanchieren,<br />
etwa indem Sie sich<br />
als Babysitter anbieten oder etwas<br />
leckeres kochen.<br />
Wichtig ist auch im Ruhestand, geregelte<br />
Schlafenszeiten einzuhalten,<br />
6 St<strong>und</strong>en pro Nacht werden empfohlen.<br />
Bei Bedarf können Sie gern<br />
ein Mittagsschläfchen machen, allerdings<br />
maximal eine halbe St<strong>und</strong>e,<br />
da die erfrischende Wirkung sich<br />
sonst ins Gegenteil verkehrt <strong>und</strong><br />
den Tag über müde macht.<br />
Bleiben Sie aktiv<br />
Viele Rentner nehmen den Ruhestand<br />
nur allzu wörtlich: Laut einer<br />
Studie bewegt sich nur jeder Siebte<br />
der über 60-Jährigen regelmäßig.<br />
Dabei profitieren<br />
gerade ältere<br />
Menschen<br />
von regelmäßiger<br />
Bewegung.<br />
Mit Ausdauersportarten<br />
wie<br />
Wandern, Aquafitness,<br />
Schwimmen<br />
oder Radfahren<br />
stärken sie das Herz-<br />
Kreislauf-System, fördern<br />
Kraft <strong>und</strong> Beweglichkeit.<br />
Damit der Wiedereinsteiger oder<br />
Neueinsteiger auch das passende<br />
Sportangebot findet, sollte er im<br />
Vorfeld einige Punkte bedenken:<br />
• Welches Angebot interessiert<br />
mich <strong>und</strong> könnte mir Spaß<br />
machen?<br />
RUHESTAND<br />
• Möchte ich in der Natur oder<br />
in einer Halle Sport treiben?<br />
• Welche Ziele möchte ich erreichen?<br />
Zum Beispiel Training<br />
des Herz-Kreislauf-Systems,<br />
Rückenschmerzen vorbeugen,<br />
Geselligkeit beim Sport?<br />
• Hat der Trainer Erfahrungen<br />
mit Seniorensport?<br />
• Hat in meinem Bekanntenkreis<br />
jemand Lust, das Angebot<br />
mitzumachen?<br />
• Lässt sich die Sportstätte<br />
gut erreichen?<br />
• Was sagt mein Arzt zu<br />
meinem Vorhaben?<br />
So kann bei guter Ges<strong>und</strong>heit der<br />
neue Lebensabschnitt beginnen –<br />
freuen Sie sich auf Ihre Rente!<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
107
DEPRESSIONEN<br />
Empfindungen wie<br />
Freude, Glück, aber<br />
auch Traurigkeit<br />
gehören zu unserem<br />
Gefühlsleben.<br />
Daher sind auch<br />
Stimmungsschwankungen<br />
normal.<br />
Bei manchen<br />
Menschen überwiegen<br />
jedoch die<br />
Niedergeschlagenheit<br />
<strong>und</strong> die depressive<br />
Stimmung.<br />
Häufigste Ursache<br />
ist die seelische<br />
Überbelastung,<br />
die unser Leben<br />
maßgebend<br />
beeinflusst.<br />
Trübe Aussichten<br />
Depression stammt vom Lateinischen<br />
„deprimere“ <strong>und</strong> bedeutet<br />
„herunterdrücken“ oder „unterdrücken“.<br />
Die so beschriebene Stimmungslage<br />
charakterisiert das<br />
Krankheitsbild der Depression. Als<br />
Auslöser wirken oft ungünstige<br />
Lebensveränderungen wie Krankheit,<br />
Tod, Beziehungskonflikte<br />
oder Arbeitsplatzverlust.<br />
Lichtmangel wie im Herbst verstärken<br />
die Symptome, wenn die<br />
Natur ihre Farben verändert: Alles<br />
wird dunkler, trüber <strong>und</strong> trauriger.<br />
Nebelschwaden ziehen übers Land<br />
<strong>und</strong> trüben weiter die Aussicht.<br />
Kein W<strong>und</strong>er, dass man trübsinnig<br />
wird, sich im Bett verkriechen <strong>und</strong><br />
nur noch schlafen möchte.<br />
Die gedrückte Stimmungslage ist<br />
das Hauptmerkmal einer Depression.<br />
In diesem Zustand fühlen sich<br />
die Betroffenen lustlos <strong>und</strong> niedergeschlagen,<br />
haben kein Interesse<br />
an Aktivitäten, fühlen sich erschöpft<br />
<strong>und</strong> müde. Nervosität <strong>und</strong><br />
Konzentrationsstörungen können<br />
ebenso auftreten wie psychosomatische<br />
Beschwerden. Darunter<br />
versteht man körperliche Sympto-<br />
me durch rein psychische Ursachen,<br />
das heißt die Seele beeinflusst<br />
den Körper. Kopfschmerzen,<br />
Rückenbeschwerden, Magen- <strong>und</strong><br />
Darm-Probleme, Herzrasen oder<br />
Schlafstörungen sind dafür typisch.<br />
Jede Organfunktion kann<br />
durch die depressive Psyche beeinflusst<br />
werden <strong>und</strong> oft liegen<br />
mehrere psychosomatische Beschwerden<br />
vor. Umgekehrt beeinflussen<br />
auch körperliche Probleme<br />
unsere Psyche. So kann eine langwierige<br />
chronische Erkrankung zu<br />
Depressionen führen.<br />
Professionelle Hilfe<br />
Auswege bietet zunächst der ärztliche<br />
Rat. Eine Untersuchung <strong>und</strong><br />
ausführliche Anamnese lässt eine<br />
vorübergehende depressive Verstimmung<br />
von der echten Depression<br />
unterscheiden, die ohne erkennbare<br />
Ursache auftritt <strong>und</strong> eine<br />
ausgeprägte Form annimmt.<br />
Die Behandlung beinhaltet sogenannte<br />
Antidepressiva <strong>und</strong> eine<br />
Psychotherapie, um mit den Auslösern<br />
– meist sind es ja äußere Lebensumstände<br />
– besser umgehen<br />
zu lernen.<br />
In leichten bis mittelschweren Fällen<br />
helfen Präparate mit Extrakten<br />
aus Johanniskraut aus der Apotheke.<br />
Johanniskraut ist stimmungsaufhellend.<br />
Die Wirkung setzt allerdings<br />
erst nach etwa zwei Wochen<br />
ein. Johanniskraut wird täglich eingenommen<br />
<strong>und</strong> ist gut verträglich.<br />
Die asiatische Wurzel Ginseng<br />
stärkt die Leistungskraft. Hilfe bringen<br />
auch die Aromatherapie (vor<br />
allem Rosenöl) oder die Bachblüten<br />
(Gentian oder Wilde Rose).<br />
Bei Müdigkeit <strong>und</strong> Schlappheit<br />
kann auch ein Mangel an Vitaminen<br />
vorliegen. Achten Sie daher<br />
auf eine ausgewogene <strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />
Ernährung.<br />
Tageslicht im Dunkeln<br />
Ein weiterer Aspekt ist die Erholung.<br />
Gönnen Sie sich regelmäßige<br />
Pausen in Ihrem Alltag, zum Beispiel<br />
durch Entspannungstechniken.<br />
Aber auch ein schönes Duftbad<br />
oder ein gutes Buch können<br />
entspannen. Sprechen Sie mit<br />
Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Verwandten über<br />
Ihre Probleme – soziale Kontakte<br />
können Sie aus Ihrer Isolation herausholen.<br />
Zudem kann man mit<br />
Fre<strong>und</strong>en viele Aktivitäten unternehmen,<br />
zum Beispiel Sport treiben.<br />
Bewegung steigert nicht nur<br />
das körperliche Befinden, sondern<br />
hat auch einen positiven Einfluss<br />
auf die Seele. Man fühlt sich ausgeglichener<br />
<strong>und</strong> belastbarer. Besonders<br />
empfehlenswert sind Sportarten<br />
in der freien Natur wie Walking,<br />
Wandern oder Radfahren – <strong>und</strong><br />
das vor allem bei Tageslicht. Licht<br />
hebt die Stimmung. Daher ist die<br />
Lichttherapie eine Behandlungsmöglichkeit<br />
bei Winterdepression.<br />
Auch fröhliche Farben beeinflussen<br />
positiv, besonders die Farbe<br />
orange. Verteilen Sie orangefarbene<br />
Dekoartikel in der Wohnung.<br />
Ziehen Sie orangefarbene Kleidung<br />
an <strong>und</strong> gehen Sie Bummeln!<br />
Das vertreibt die miese Stimmung.<br />
Text: Dr. Julijana Betzel<br />
108 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
F<br />
Fallot-Tetralogie: Angeborene<br />
Herzfehlbildung mit vier (tetra)<br />
Komponenten: Pulmonalstenose,<br />
Verengung der zur Lunge führenden<br />
Herzklappe, Ventrikelseptumdefekt<br />
(ein Loch in der Wand zwischen<br />
den Herzkammern), fehlerhafte<br />
Lage des Abgangs der<br />
Hauptschlagader (reitende Aorta)<br />
<strong>und</strong> Rechtsherzhypertrophie<br />
(krankhafte Ausweitung der<br />
rechten Herzkammer). Der<br />
Körper ist mit sauerstoffreichem<br />
Blut unterversorgt (Zyanose =<br />
Blau-Anlaufen).<br />
Farbenblindheit: Grau-in-Grau-<br />
Sehen durch den Ausfall der Farbsinneszellen<br />
(Zapfen) in der Netzhaut.<br />
Rotgrünblindheit ist eine<br />
gestörte Wahrnehmung einer<br />
oder mehrerer Farben.<br />
Fazialislähmung: Ausfall des<br />
Gesichtsnervs zum Beispiel durch<br />
Verletzungen (periphere Lähmung)<br />
oder zentral durch Schlaganfall<br />
oder Multiple Sklerose.<br />
Dadurch eingeschränkte Mimik:<br />
Herabhängen des betroffenen<br />
M<strong>und</strong>winkels, erweiterte<br />
Lidspalte (Hasenauge).<br />
110 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
A<br />
DIES&DAS<br />
B<br />
der<br />
KrankheitenC<br />
Fettleber: Fetttropfen lagern sich<br />
innerhalb der Leberzellen ab, die<br />
Leber vergrößert <strong>und</strong> verfärbt<br />
sich. Ursachen sind ein zu großes<br />
Angebot an Fetten, ihr unzureichender<br />
Ab- <strong>und</strong> Umbau, ein<br />
gestörter Abtransport, oft durch<br />
chronischen Alkoholmissbrauch,<br />
Diabetes mellitus <strong>und</strong> Fehl- <strong>und</strong><br />
Mangelernährung.<br />
Fieber: Antwort des Körpers auf<br />
zahlreiche Krankheitsprozesse.<br />
Einige Erkrankungen zeigen<br />
bestimmte Fieberkurven als<br />
diagnostischer Hinweis.<br />
Fissur: Einschnitt oder Spalte des<br />
Körpers. Beispiel Analfissur mit<br />
strichförmigen Einrissen der Haut<br />
beziehungsweise Schleimhaut.<br />
Fistel: Unnatürlicher röhrenförmiger<br />
Gang zwischen einem Hohl -<br />
organ <strong>und</strong> einem anderen Organ<br />
oder zur Körperoberfläche, zum<br />
Beispiel arterio-venöse Fistel<br />
zwischen Arterien <strong>und</strong> Venen.<br />
Fraktur: Knochenbruch in drei<br />
Formen: traumatisch durch<br />
Gewalteinwirkung, pathologisch<br />
durch einen krankhaft veränderten<br />
Knochen ohne Gewaltein -<br />
wirkung oder spontan als Ermüdungsfraktur<br />
infolge starker<br />
Belastung. Bei der offenen Fraktur<br />
durchbohrt ein Knochen die Haut.<br />
Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME): Durch Zecken übertragene<br />
Virusinfektion des Gehirns<br />
<strong>und</strong> der Hirnhaut. Vorbeugung<br />
durch allgemeinen Schutz in<br />
Waldgebieten (zum Beispiel<br />
Kleidung), aktive Impfung.<br />
Furunkel: Durch Bakterien verursachte<br />
Entzündung einer oder<br />
mehrerer Haarfollikel.<br />
GGallenkolik: Schmerzhafte<br />
Krämpfe im rechten Bauchbereich<br />
zum Beispiel durch Gallensteine,<br />
die die Gallenblase oder die<br />
Gallengangwände reizen beziehungsweise<br />
dort eingeklemmt<br />
werden.<br />
Ganglion: Gutartige Geschwulst<br />
(im Volksm<strong>und</strong>: Überbein) vor<br />
allem an Gelenkkapseln oder<br />
Sehnenscheiden zum Beispiel<br />
an den Fingern bei Rheuma.<br />
Gangrän: Durch eine fehlende<br />
Durchblutung abgestorbenes<br />
Gewebe (Nekrose; Volksm<strong>und</strong>:<br />
W<strong>und</strong>brand). Therapie: chirurgische<br />
Entfernung (Amputation).<br />
Gastritis: Akute oder chronische<br />
Entzündung der Magenschleimhaut<br />
entweder durch Auto -<br />
immunprozesse, Infektion mit<br />
Helicobacter pylori (Bakterien)<br />
oder Gallensaft, der in den<br />
Magengelangt.<br />
Gerstenkorn (Hordeolum): Bakterielle<br />
Entzündung des Augenlides<br />
mit schmerzhafter Schwellung.<br />
Text: Martina Kasper<br />
Geschlechtskrankheiten: Sexuell<br />
übertragbare Krankheiten durch<br />
Viren, Bakterien, Pilze, Einzeller,<br />
Gliederfüßer. Beispiele: Syphilis<br />
(Lues), Tripper (Gonorrhoe),<br />
weicher Schanker (Ulcus molle),<br />
das Lymphogranuloma inguinale,<br />
HIV, AIDS, Hepatitis B, Herpes<br />
genitalis.<br />
Gicht: Störung des Harnsäurestoffwechsels<br />
mit Ablagerungen<br />
(Harnsäurekristalle) in Knorpeln,<br />
Sehnen, Sehnenscheiden,<br />
Schleimbeuteln <strong>und</strong> Nieren. Typisches<br />
Erstsymptom ist die akute,<br />
schmerzhafte Schwellung des<br />
Großzehengr<strong>und</strong>gelenkes.<br />
Änderung der Ernährungsgewohnheiten<br />
(purinarme Kost)<br />
ist unumgänglich.<br />
Glaukom: Grüner Star mit Erhöhung<br />
des Augeninnendrucks <strong>und</strong><br />
zunehmendem Verlust von Nervenfasern<br />
bis hin zu Erblindung.<br />
Gonarthritis: Entzündung des<br />
Kniegelenkes durch Bakterien<br />
(eitrige Form) oder bei rheumatischen<br />
Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen,<br />
aktiver Arthrose.<br />
Symptome: Überwärmung,<br />
Rötung <strong>und</strong> eventuell ein Kniegelenkserguss.<br />
Gonorrhoe: Bakterielle Geschlechtskrankheit<br />
(Tripper)<br />
durch Infektion mit Gonokokken.<br />
Grippe: Infektion mit Influenza-<br />
Viren, das ist die echte Grippe<br />
(dagegen werden grippale Infekte<br />
durch wesentlich harmlosere<br />
Viren verursacht). Vorbeugung<br />
durch Grippeimpfung.<br />
DEBORAH I. MORISSON<br />
„Mein Herz schlägt zweimal”<br />
Als die attraktiven eineiigen Zwillinge ihre Kreuzfahrt zu den<br />
Kanarischen Inseln antreten, lüftet Simone, die Claudia vor<br />
Jahren übel mitgespielt hat, aus Unachtsamkeit ihr wohl<br />
gehütetes Geheimnis. Es kommt zu einem tragischen Vorfall<br />
auf dem Luxusliner! Claudia wird in eine kriminelle Rolle<br />
gedrängt...Durch ihr perfektes doppeltes Rollenspiel an Bord<br />
gelingt es ihr die Tragödie zu vertuschen. Doch dann steht ihr auf dem Frankfurter<br />
Flughafen die gefürchtete Konfrontation mit Rudolf bevor, der eigentlich<br />
seine <strong>Frau</strong> zurückerwartet...Emotionaler, spannender, facetten reicher Roman -<br />
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112 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
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Das Essen von Nüssen wirkt sich<br />
vorteilhaft auf den Cholesteringehalt<br />
im Blut aus. Forschungsergenisse<br />
zeigen, dass der tägliche<br />
Verzehr von Nüssen den Blutspiegel<br />
des schädlichen LDL-<br />
Cholesterins senken <strong>und</strong> damit<br />
das Risiko von Herzerkrankungen<br />
reduzieren kann. Dabei<br />
scheint die Nusssorte keinen<br />
großen Einfluss auf den Effekt zu<br />
haben. Alle Nüsse sind reich an<br />
pflanzlichen Proteinen, ungesättigten<br />
Fettsäuren, Ballaststoffen,<br />
Mineralien sowie Antioxidantien.<br />
Bereits eine Handvoll Walnüsse<br />
zum Beispiel reicht, um einen<br />
ges<strong>und</strong>heitsfördernden Effekt zu<br />
erreichen.<br />
Pistazien –<br />
weniger kalorienreich<br />
als gedacht<br />
Pistazien enthalten viel Fett, dieses<br />
ist allerdings sehr hochwertig.<br />
R<strong>und</strong> 90 Prozent sind ungesättigte<br />
Fettsäuren; davon 55<br />
Prozent einfach-ungesättigt <strong>und</strong><br />
32 Prozent mehrfach-ungesättigt.<br />
Beim Verzehr von Pistazien<br />
werden allerdings weniger Kalorien<br />
aufgenommen als gedacht,<br />
das haben Forscher des amerikanischen<br />
Landwirtschaftsministeriums<br />
(USDA) bekannt gegeben.<br />
Die Forscher empfehlen eine<br />
tägliche Portion von 30 Gramm,<br />
das sind etwa 49 Nüsse. Und die<br />
enthalten etwa 160 Kalorien. Übrigens<br />
ist ein Pistazien-Snack, bei<br />
dem die Nüsse erst geöffnet<br />
werden müssen, sättigender,<br />
als wenn die schon<br />
geschälten Nüsse gleich<br />
gegessen werden. Außerdem<br />
lässt sich anhand der<br />
Schalen bewusst nach -<br />
vollziehen, wie viel schon<br />
verzehrt wurde.<br />
Bedingungen für die<br />
Gewährung einer Prämie<br />
Die Bestellung für den mindestens<br />
einjährigen Bezug (12 Hefte) der Zeitschrift<br />
<strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
muss die vollständige Anschrift des<br />
neugeworbenen Abonnenten <strong>und</strong><br />
dessen eigenhändige Unterschrift<br />
tragen. Dadurch verpflichtet er sich,<br />
die ihm bekannten Bezugsbedingungen<br />
zu erfüllen <strong>und</strong> den <strong>Ratgeber</strong> auf<br />
eigene Rechnung zu beziehen <strong>und</strong><br />
selbst zu bezahlen.<br />
Für widerrufene <strong>Ratgeber</strong>-<br />
Bestellungen entfällt der Anspruch<br />
auf eine Prämie. Gleichfalls behält<br />
sich der Verlag das Recht vor, die<br />
Werbeprämie erst dann auszuliefern,<br />
wenn der neue <strong>Ratgeber</strong>-<br />
Abonnent die erste Bezugsgeldrechnung<br />
bezahlt hat.<br />
Die Werbeprämie kann nur an eine<br />
Adresse in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
gesandt werden. Der Prämienversand<br />
ins Ausland ist nicht möglich.<br />
Der Werber bezieht den <strong>Ratgeber</strong><br />
mindestens noch so lange weiter, wie<br />
er ihn seinerzeit bestellt hat. Mit der<br />
neugeworbenen <strong>Ratgeber</strong>-Bestellung<br />
ist weder die Abbestellung noch die<br />
Umschreibung des eigenen oder eines<br />
anderen Abonnements verb<strong>und</strong>en.<br />
Eigen- <strong>und</strong> Geschenk-<br />
Abonnements<br />
werden nicht prämiert.<br />
Die Zeitschrift <strong>Ratgeber</strong> wird vom<br />
neuen Abonnenten auf die Dauer<br />
von mindestens einem Jahr (12 Hefte)<br />
bestellt. Das Bezugsgeld ist erst nach<br />
Erhalt der Rechnung, der vorgedruckte<br />
Überweisungsformulare beigefügt<br />
sind, zu bezahlen.<br />
Nach Ablauf der einjährigen<br />
Bezugszeit wird das <strong>Ratgeber</strong>-Abonnement<br />
automatisch fortgesetzt,<br />
wenn es nicht mindestens sechs<br />
Wochen vorher schriftlich bei<br />
J. Weck GmbH u. Co. KG, Verlag,<br />
Wehratalstr. 3, 79664 Wehr,<br />
gekündigt worden ist.<br />
Der neugeworbene Abonnent darf<br />
in den letzten 6 Monaten nicht<br />
Bezieher des <strong>Ratgeber</strong> gewesen sein.<br />
Diese Bedingungen gelten auch für<br />
die Zeitschrift <strong>Ratgeber</strong> Plus.<br />
Sie beweisen uns Ihre Treue <strong>und</strong> Ihr Vertrauen, indem Sie uns weiterempfehlen.<br />
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mindestens 1 Jahr geworben. Meine Prämie erhalte ich nach Zahlungseingang.<br />
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Diese Prämien gibt es bis Ende Januar 2013.
PSYCHOLOGIE<br />
Roswitha Stemmer-Beer<br />
lebt <strong>und</strong> arbeitet in Eisenbach im Hochschwarzwald<br />
als psychologische Lebensberaterin <strong>und</strong> Autorin<br />
mehrerer Bücher.<br />
Das Wort<br />
Zärtlichkeit hat<br />
seine besondere<br />
Ausstrahlung.<br />
Dabei scheint uns<br />
das kleine Wort<br />
„zart“ nicht<br />
zu genügen. Wir<br />
haben es noch<br />
weicher gemacht –<br />
zu: zärtlich.<br />
Unsere Empfin dungen<br />
konnten hier gar<br />
nicht zartfühlend,<br />
empfindsam, süß<br />
<strong>und</strong> liebevoll<br />
genug sein.<br />
In jedem Lebensalter<br />
Zärtlichkeit hat in jedem Lebensalter<br />
einen hohen Rang. Wenn die<br />
Sehnsucht nach Zärtlichkeit nicht<br />
mehr geweckt <strong>und</strong> erwidert wird,<br />
vereinsamen wir. Wir verkümmern<br />
langsam, zuerst gefühlsmäßig,<br />
dann körperlich, wir verlieren die<br />
Lust am Leben – vom Lebensglück<br />
gar nicht zu reden. Viele alte Menschen<br />
klagen: „Ich habe niemanden<br />
mehr, der mich noch einmal<br />
streichelt.“ Franziska, 78, seit 4 Jahren<br />
verwitwet, meint: „Nein, nicht<br />
der Sex, seine Umarmung fehlt mir,<br />
der Körper, seine Wärme, der ganze<br />
Mensch. Aber, meine ich, es hat<br />
sich etwas verändert: Die Umarmungen<br />
der Kinder spüre ich jetzt<br />
länger <strong>und</strong> intensiver. Das ist auch<br />
schön.“<br />
Formulieren wir Zärtlichkeit einmal<br />
anders, neutraler, <strong>und</strong> sagen:<br />
Jeder Mensch braucht die aufmerksame,<br />
fre<strong>und</strong>liche Berührung.<br />
Eine Berührung, die speziell diesem<br />
Menschen gilt.<br />
Beim Säugling fördern zärtliche<br />
Berührungen emotionale Geborgenheit,<br />
Erkennen, Kontakt, Entwicklung<br />
des Gehirns <strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt dadurch Persönlichkeit <strong>und</strong><br />
Intelligenz. Ein Sensorium an Gefühlen,<br />
an Empfindungen, die<br />
nicht vielfältig genug sein können,<br />
wird geweckt. Der Kontakt von<br />
Haut zu Haut <strong>und</strong> liebevolle Hände,<br />
die weiche Stimme der Mutter<br />
zeigen dem kleinen Kind, es ist gut<br />
angekommen in der Welt. Es spürt<br />
die tiefe Zuneigung. Dieses Erlebnis<br />
ist lebenswichtig <strong>und</strong> ein intensives<br />
Gefühl von Anfang an.<br />
Das mag sich in den darauffolgenden<br />
Kinderjahren ändern. Heranwachsende<br />
lösen sich in ihren<br />
Welteroberungsgelüsten von den<br />
Eltern ab, Berührungen <strong>und</strong> Zärtlichkeiten<br />
werden als Fesseln erlebt.<br />
Das Kind kann abwehrend<br />
<strong>und</strong> „kratzbürstig“ reagieren. Nur<br />
selten schmiegen sich Kinder –<br />
besonders Jungen – noch einmal<br />
an, als ob sie sich rückversichern<br />
wollten.<br />
Sobald die Pubertät einsetzt <strong>und</strong><br />
die ersten erotischen Gefühle erwachen,<br />
keimt auch wieder erneut<br />
das Verlangen nach Zärtlichkeit<br />
auf, das sich nun aber auf den<br />
künftigen Liebespartner bezieht.<br />
Jugendliche verspüren plötzlich<br />
eine Zärtlichkeit, die ihnen noch<br />
unbekannt ist. Sie schließt die ganze<br />
Welt mit ein. Romantische Gefühle<br />
können auftauchen: Und ob<br />
sie nun beim Erwachen der Natur<br />
im Frühling wahrgenommen werden<br />
oder bei cooler Musik, beim<br />
Lesen eines Buches oder beim<br />
Spüren von Sonne auf der Haut:<br />
Wellen von zärtlichen Empfindungen<br />
gegenüber der Welt öffnen<br />
das Herz der Jugend gerade dann,<br />
wenn die Liebe bisher noch erotisch<br />
unerfüllt war.<br />
Worin liegt die<br />
Kraft der Zärtlichkeit?<br />
Es ist nicht einfach, etwas mit Worten<br />
zu umschreiben, was eigentlich<br />
Berührungen viel besser zeigen<br />
können. Wahrscheinlich ist<br />
Zärtlichkeit eine Mischung aus<br />
sinnlicher Erfüllung <strong>und</strong> aus Sehnsucht,<br />
denn auch in ihr ist bereits<br />
Zärtlichkeit enthalten. Zwischen<br />
beiden keimt die Zärtlichkeit heran.<br />
Die zärtlich-glücklichen Erfahrungen<br />
aus frühen Kindheitstagen<br />
sind Erfahrungen von Einigkeit<br />
<strong>und</strong> Innigkeit. Sehen wir es anders<br />
<strong>und</strong> bio-chemisch nüchtern:<br />
Auch durch Berühren werden die<br />
Glücks-Hormone wie Serotonin,<br />
Dopamin <strong>und</strong> Oxytocin freigesetzt.<br />
Wir fühlen uns angenommen, aufgehoben<br />
<strong>und</strong> geborgen.<br />
Berührungen als eine nonverbale<br />
Kommunikation äußern sich in<br />
Gesten der Zugewandtheit <strong>und</strong><br />
Zuneigung. Oft sind es nur kurze,<br />
flüchtige Berührungen. Und trotzdem:<br />
Sie können anregen <strong>und</strong><br />
stimulieren. Sie motivieren. Zärtlichkeiten<br />
verändern Einstellungen<br />
<strong>und</strong> Verhalten. Sie bilden Vertrauen<br />
<strong>und</strong> können beruhigen. Aus<br />
Vertrauen kann Hingabe werden.<br />
114 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
115
PSYCHOLOGIE<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Und mehr noch: Einfache Berührungen<br />
haben eine erstaunliche<br />
Kraft. Sie können heilen. Berührungen,<br />
Handauflegen, Massagen<br />
können Schmerzen lindern, Ängste,<br />
Depressionen <strong>und</strong> Aggressionen<br />
abbauen. Berührungen stärken<br />
Partnerschaft, <strong>Familie</strong>nsinn<br />
<strong>und</strong> Teamgeist.<br />
Zärtlichkeit ist eine<br />
Sache der Haut<br />
Die Haut ist unser größtes Kontakt<strong>und</strong><br />
Sinnesorgan, ca. 2 qm groß<br />
<strong>und</strong> ca. 20 - 40 kg schwer (mit Fettgewebe).<br />
Ausgestattet mit freien<br />
Nervenendigungen <strong>und</strong> Sinnesrezeptoren<br />
ist sie ein sensibles Spür<strong>und</strong><br />
Fühlinstrument. Medizinische<br />
Untersuchungen bestätigen, dass<br />
<strong>Frau</strong>en gegenüber Berührungen<br />
empfänglicher sind. In der Haut einer<br />
<strong>Frau</strong> lägen mehr empfindliche<br />
Nervenendigungen als in der Haut<br />
eines Mannes. Das Bedürfnis nach<br />
Zärtlichkeit sei bei <strong>Frau</strong>en viel größer<br />
als bei Männern. Aber auch ein<br />
Mann würde auf die Dauer unglücklich,<br />
wenn er in seinem Leben<br />
nicht auch zärtliches Streicheln<br />
erleben könnte.<br />
All die schönen beglückenden<br />
Gesten: schnell am Arm anfassen,<br />
die leichte Hand auf der Schulter,<br />
den Arm um die Schulter, Wange<br />
<strong>und</strong> Hand streicheln, die Hand auf<br />
den Kopf legen, das Lächeln <strong>und</strong><br />
die Umarmung zur Begrüßung,<br />
wenn eine oder einer uns übers<br />
Haar streicht oder uns an sich<br />
drückt wie ein Kind – das ist die<br />
Sprache der Zuwendung. So tüchtig,<br />
so alt, so weise, so nüchtern wir<br />
sind, in unseren Gefühlen sind wir<br />
noch Kinder <strong>und</strong> behalten lebenslang<br />
kindliche Bedürfnisse – vor allem<br />
die nach Kontakt, Aufmerksamkeit,<br />
Zärtlichkeit <strong>und</strong> Liebe.<br />
Dies ist bei einem Achtzigjährigen<br />
im Prinzip nicht anders als bei<br />
einem Achtjährigen oder einem<br />
Achtzehnjährigen.<br />
Zärtliche Hände<br />
Zärtlichkeit ist – so scheint es uns<br />
selbstverständlich – gekoppelt an<br />
erotische Liebe. Sicher im Bereich<br />
der erogenen Zonen sitzen die Rezeptoren<br />
am dichtesten. Auch finden<br />
sich freie Nervenendigungen<br />
besonders dicht an Ohrmuschel,<br />
Ohrläppchen, Kinn, Nase, <strong>und</strong> unsere<br />
Fingerspitzen sind Meister im<br />
Fühlen <strong>und</strong> Ertasten. Unsere Hände<br />
schließlich sind Künstler <strong>und</strong><br />
Universalgenies für die unterschiedlichsten<br />
Tätigkeiten wie<br />
Holzhacken, Operieren <strong>und</strong> W<strong>und</strong>en<br />
vernähen, Perlchen in einen<br />
Ring einsetzen, ja auch für so zarte<br />
Beschäftigungen wie das Streicheln.<br />
Professionell arbeiten der Physiotherapeut,<br />
der Masseur, der Friseur,<br />
der Chiropraktiker (<strong>und</strong> immer<br />
auch natürlich die weibliche<br />
Spezies dieser Berufe!) mit der<br />
Geschmeidigkeit ihrer Hände <strong>und</strong><br />
der Kraft der Fingerspitzen. Ein<br />
Mensch pflegt einen anderen <strong>und</strong><br />
tut ihm gut. Gut, das geschieht<br />
professionell, das bezahlt unter<br />
Umständen die Kasse.<br />
Und zuhause? Vielleicht massieren<br />
sich zwei manchmal gegenseitig<br />
den Rücken <strong>und</strong> die Füße, sonst<br />
aber werden Zärtlichkeiten nur<br />
dann eingesetzt, wenn sie direkt<br />
zum intimen Ziel führen, oder? Der<br />
einfache, „zweckfreie <strong>und</strong> ziellose“<br />
Spaziergang auf der Haut des<br />
anderen, dazu haben wir keinen<br />
Nerv? Wir wurden oft von klein auf<br />
nicht verwöhnt mit Streicheln <strong>und</strong><br />
Massieren, sodass erstaunlich viele<br />
kein Sensorium für die Tastatur<br />
ihrer Haut entwickelt haben.<br />
Die „Körper-Sprache“<br />
der Berührung<br />
Zärtlichkeit können wir erlernen.<br />
Wir können sie spielerisch erleben<br />
<strong>und</strong> unsere Fähigkeit zum Zärtlichsein<br />
schulen: Denken Sie an Ihre<br />
zärtliche Stimmung, als Sie als Kind<br />
mit einem kleinen Kätzchen<br />
geschmust haben. Zärtlichkeit ist<br />
kein Ziel, sie ist Selbstzweck. Sie<br />
setzt totale Entspannung voraus.<br />
Auch bei uns gibt es seit mehreren<br />
Jahren Selbsterfahrungsgruppen –<br />
sogenannte „Schulen der Zärtlichkeit“.<br />
Hier wollen Menschen durch<br />
Berührungen <strong>und</strong> Körperkontakte<br />
lernen, ihre verkrampften Gefühle<br />
zu lösen <strong>und</strong> zu entspannen. Ein<br />
immer häufiger geübter Versuch,<br />
den Menschen aus seiner Vereinsamung<br />
herauszuholen <strong>und</strong> ihm ein<br />
Gefühl der Geborgenheit <strong>und</strong> des<br />
Vertrauens zu vermitteln.<br />
Versuchen wir doch einmal ganz<br />
privat <strong>und</strong> spielerisch einen „Testversuch<br />
Haut“. Wir könnten mit<br />
unserem Partner experimentieren.<br />
Wir verbinden die Augen <strong>und</strong> lassen<br />
ihn raten, was sich da auf seinem<br />
Körper bewegt. Was ist das?<br />
Seide, ein Buch, Samt, eine Feder,<br />
Wolle, ein Eiswürfel <strong>und</strong> so weiter?<br />
Körperreize aktivieren das Fühlen.<br />
Oder wir schreiben Buchstaben<br />
auf die Haut, auf Bauch oder Rücken<br />
<strong>und</strong> lassen raten oder schreiben<br />
eine Zahl oder sogar einen<br />
ganzen Satz. Abgesehen von der<br />
Sensibilisierung der Rezeptoren<br />
macht die Aktion Spaß <strong>und</strong> transportiert<br />
(ich verwende bewusst<br />
diesen technischen Begriff!) Freude,<br />
Vertrauen, ein Wohl-Gefühl des<br />
Zueinandergehörens.<br />
Universelle Zärtlichkeit<br />
Liebespartner sind unerschöpflich<br />
darin, die Beweise ihrer Liebe<br />
durch Zärtlichkeiten zu geben <strong>und</strong><br />
selbst entgegenzunehmen. Zwar<br />
ebbt dies ab mit der Zeit, gibt der<br />
Beziehung aber doch, wenn sie<br />
gut ist, Urvertrauen <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit.<br />
Was aber, wenn zärtliche Gesten in<br />
der Partnerschaft <strong>und</strong> intime<br />
Verb<strong>und</strong>enheit nicht mehr vorhanden<br />
sind? Wenn die erotische<br />
Liebe aus irgendeinem Gr<strong>und</strong> verloren<br />
gegangen ist? Könnte dann<br />
nicht eine weiterreichende <strong>und</strong><br />
größere Hinwendung <strong>und</strong> Hingabe<br />
gegenüber dem Partner entstehen,<br />
nämlich eine duldende Form<br />
von Liebe? Zärtlichkeit, die über<br />
das Ich <strong>und</strong> das Du hinausgeht<br />
<strong>und</strong> sich in die Welt hinein öffnet?<br />
Zärtliche Gefühle können wichtiger<br />
werden als erotischer Körperkontakt.<br />
Zärtlichkeit hat viele Gesichter.<br />
Zärtliche Gefühle können aus<br />
Berührungen, geflüsterten Lobes<strong>und</strong><br />
Liebes-Worten, Gedichten,<br />
Musik, Düften <strong>und</strong> Speisen entstehen.<br />
Schwimmen im warmen Wasser<br />
weckt zärtliche Gefühle oder<br />
eine Tasse Tee oder Kaffee mit<br />
Schaum, weiche Luft oder Sonnenstrahlen<br />
auf der Haut oder Wolle,<br />
Samt <strong>und</strong> Seide <strong>und</strong> vieles mehr<br />
wecken köstliche Empfindungen<br />
<strong>und</strong> stimmen die Seele zärtlich.<br />
Zärtlichkeit mit der Welt braucht<br />
meist nicht Worte, aber ein Fühlen,<br />
eine Übereinstimmung mit mir<br />
<strong>und</strong> der Welt: Wir sind mit der Welt<br />
eins.<br />
Auch von der Ahnung der göttlichen<br />
Liebe steckt etwas in unserer<br />
Zärtlichkeit. Sie hat unsere Welt in<br />
unbeschreiblicher Sinnlichkeit erschaffen<br />
<strong>und</strong> lässt sie in jedem immer<br />
wider neu erblühen. Auch in<br />
unserem kleinen Kosmos. Wenn<br />
wir nur wollen. Wir können unsere<br />
Zärtlichkeit als Gleichnis betrachten<br />
zu jener Gefühlsstärke eines<br />
zärtlichen Gottes. Er hört nicht auf,<br />
uns zu suchen <strong>und</strong> zu ersehnen.<br />
Dieses Suchen <strong>und</strong> Sehnen hat er<br />
uns ins Herz gegeben.<br />
Ihre<br />
Meine Anschrift:<br />
Roswitha Stemmer-Beer<br />
<strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
79664 Wehr<br />
Nächstes Thema:<br />
Von der täglichen Trauer<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
117
WOHNEN<br />
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Der Herbst ist gemütlich!<br />
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Spaziergang sammeln <strong>und</strong><br />
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Varianten <strong>und</strong> zwei Größen<br />
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Dekoartikeln <strong>und</strong> Möbeln r<strong>und</strong> um<br />
das Thema Herbst. So passen die<br />
stimmungsvoll flackernden LED-<br />
Echtwachskerzen ohne Brandgefahr<br />
<strong>und</strong> die roten Windlichter aus<br />
m<strong>und</strong>geblasenem Glas mit geschliffenem<br />
Rand <strong>und</strong> floralem Design zu<br />
jedem Herbst-Arrangement.<br />
Ebenfalls ein schönes Detail ist die<br />
biegsame Deko-Girlande mit künstlichen<br />
Deko-Elementen wie Cranberrys,<br />
Eicheln, Ahornblättern <strong>und</strong> Laub,<br />
die auch zu einem Kranz umgeformt<br />
werden kann.<br />
Die Vase aus Glas<br />
ist hervorragend<br />
dafür geeignet,<br />
die F<strong>und</strong>e eines<br />
ausgedehnten<br />
Herbstspaziergangs<br />
zu präsentieren.<br />
Bei DEPOT ist sie<br />
in mehreren<br />
Größen erhältlich.<br />
3<br />
Ein tolles stimmungsvolles Licht zaubert der<br />
Votivkerzenhalter „Blätterfestival“ von<br />
PartyLite. Das in Mattglas eingearbeitete<br />
Blättermotiv bringt Wärme <strong>und</strong> Behaglichkeit<br />
in Ihr Zuhause.<br />
7<br />
6<br />
118 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
KOHLGEMÜSE FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
Kohlgemüse<br />
für jeden Geschmack<br />
Von wegen „Arme-Leute-Essen“!<br />
Ob als deftige<br />
Hausmannskost oder<br />
feine Delikatesse – Kohl<br />
feiert Renaissance in<br />
deutschen Küchen.<br />
Und nicht nur am<br />
Herd weiß man das<br />
Traditionsgemüse wieder<br />
neu zu schätzen! Auch<br />
im Garten überzeugen<br />
Kohlgewächse mit ihrer<br />
enormen Vielfalt, ihrer<br />
guten Wüchsigkeit <strong>und</strong><br />
unkomplizierten Kultur.<br />
Blatt für Blatt ein Genuss<br />
Rukola gehört dazu, desgleichen<br />
Rettich, Kresse <strong>und</strong> Radieschen.<br />
Doch die eigentlichen „Stars“ der<br />
großen Kohlfamilie sind ihre typischen<br />
Vertreter wie zum Beispiel<br />
Weiß- <strong>und</strong> Rotkraut, Wirsing,<br />
Brokkoli <strong>und</strong> Blumenkohl. Die<br />
größte Ähnlichkeit zum Stammvater<br />
der Sippe, dem Wild- oder Ur-<br />
Kohl, lat. Brassica oleracea, haben<br />
sich die sogenannten Blätterkohle<br />
erhalten. Zu ihnen zählen beispielsweise<br />
der in Norddeutschland<br />
so beliebte Grünkohl, ebenso<br />
der italienische Palm- <strong>und</strong> der fiederblättrige<br />
Sibirische Kohl. Vor<br />
allem Letzterer überzeugt auch<br />
Feinschmecker, besitzen seine gedünsteten<br />
Blätter doch ein herrlich<br />
mildes Aroma, wie man es sonst<br />
nur von frühem Wirsing kennt. Wie<br />
alle Blattkohlarten wird auch der<br />
Sibirische Kohl je nach Bedarf in<br />
der Küche Blatt für Blatt beerntet.<br />
KOHLGEMÜSE FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
Sät man ihn Anfang April im Freiland<br />
aus <strong>und</strong> pflanzt ihn bis Anfang<br />
Mai im Abstand von 40 x 40<br />
cm aufs Beet, sind die ersten großen<br />
Blätter schon ab Juni erntereif.<br />
Etwa zur gleichen Zeit, nur etwas<br />
weiter (ca. 50 x 50 cm) wird Palmkohl<br />
gepflanzt. Auch von dieser<br />
Kohlspezialität können Sie bereits<br />
während des Sommers kosten.<br />
Noch besser allerdings schmecken<br />
die Blätter des Palmkohls im<br />
Herbst, wenn sie schon einige kühle<br />
Nächte hinter sich haben. Mindestens<br />
einen knackigen Frost<br />
braucht Grünkohl, ehe er pflückreif<br />
ist. Die tiefen Temperaturen<br />
bewirken einen Umbau von Stärke<br />
in Zucker, was dem doch recht deftigen<br />
Blattgemüse eine angenehm<br />
süße Note verleiht. Während Grünkohl<br />
selbst widrigstem Winterwetter<br />
trotzt, sollte man Palm- <strong>und</strong> Sibirischer<br />
Kohl bei Frost mit Sackleinen<br />
oder Ähnlichem abdecken.<br />
Beide lohnen es mit einem kräftigen<br />
Frühjahrsaustrieb, der einfach<br />
köstlich schmeckt!<br />
Kompost für dicke Köpfe<br />
Noch kein typischer Kopfkohl,<br />
doch auch kein echter Blattkohl<br />
mehr – ob der Butterkohl deshalb<br />
ein wenig aus der Mode gekommen<br />
ist? Wer das feine Gemüse aus<br />
Omas Zeiten heute wieder anbauen<br />
möchte, sollte die Samen bereits<br />
Mitte März im geschützten<br />
Frühbeet oder in Schalen auf der<br />
Fensterbank ausstreuen. Dann<br />
können die Setzlinge ab Mitte April<br />
in Abständen von 40 x 40 cm ausgepflanzt<br />
<strong>und</strong> etwa acht Wochen<br />
später als ganzer, lockerer Kopf<br />
oder blattweise von außen nach<br />
innen geerntet werden.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
121
KOHLGEMÜSE FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
KOHLGEMÜSE FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
Am engsten mit dem Butterkohl<br />
verwandt ist der Wirsing, der – zumindest<br />
als Frühsorte – ähnlich<br />
mild schmeckt, jedoch deutlich<br />
festere Köpfe bildet. Wie alle Kopfkohlarten<br />
gedeiht Wirsing am besten<br />
auf humosem, sehr nährstoffreichem<br />
Boden. Deshalb vor der<br />
Pflanzung (Frühsorten ab April,<br />
Spätsorten im Juni) unbedingt vier<br />
bis fünf Liter Kompost oder 100 g<br />
eines organischen Volldüngers pro<br />
Quadratmeter Beetfläche ausbringen!<br />
Vier <strong>und</strong> acht Wochen nach<br />
der Pflanzung sind dann zwei weitere<br />
Düngergaben mit jeweils<br />
40 g/qm Hornmehl fällig. Auch Wasser<br />
mag Wirsing reichlich. Gießen<br />
Sie daher die Pflanzen bei Trockenheit<br />
ausgiebig <strong>und</strong> hacken Sie das<br />
Beet danach etwas auf, damit sich<br />
Dank seines geringeren<br />
Senfölgehalts schmeckt<br />
Sibirischer Kohl angenehm<br />
mild <strong>und</strong> doch würzig.<br />
die Feuchtigkeit möglichst lange<br />
im Boden hält. Gleiches gilt für den<br />
Anbau von Rot-, Weiß- <strong>und</strong> Spitzkohl,<br />
allesamt wie Wirsing Kopfkohlarten,<br />
die man stets im Ganzen<br />
erntet <strong>und</strong> sofort kocht, dünstet<br />
oder blanchiert beziehungsweise<br />
für den späteren Genuss im<br />
kühlen Keller lagert.<br />
<strong>Köstliche</strong> Blütenknospen<br />
Was Kopfkohl oder „Kraut“ für Liebhaber<br />
der deftigen Küche, ist Blumenkohl<br />
<strong>und</strong> Brokkoli für Gourmets.<br />
Beide zählen zu den sogenannten<br />
Blütenkohlen, deren Blätter<br />
zwar essbar, jedoch längst nicht<br />
so lecker wie die später im Jahr erscheinenden<br />
Blütenknospen sind.<br />
Wie Kopfkohl hat auch Blütenkohl<br />
eine sehr lange Entwicklungszeit.<br />
So kann man im April unter Vlies<br />
angebaute Frühsorten frühestens<br />
Mitte Juni, ab Mai gepflanzte Sommersorten<br />
etwa im August <strong>und</strong><br />
Herbstsorten (Pflanztermin: Juli)<br />
Besonders dicke<br />
Weißkohlköpfe kann man auf<br />
kalkhaltigen, nährstoffreichen<br />
Lehmböden ernten.<br />
frühestens im Oktober ernten.<br />
Wichtig vor allem bei Sommer-<br />
Brokkoli ist der richtige Erntetermin,<br />
da die Knospen an warmen<br />
Tagen oft sehr schnell aufblühen<br />
<strong>und</strong> dadurch ungenießbar werden.<br />
Schneiden Sie die Hauptblume<br />
also lieber etwas früher als zu<br />
spät <strong>und</strong> freuen Sie sich in den Wochen<br />
darauf über stetig nachwachsende,<br />
butterzarte Seitensprosse.<br />
Auch Blumenkohl leidet unter<br />
sommerlicher Hitze, Trockenheit<br />
<strong>und</strong> grellem Sonnenlicht. Um dennoch<br />
schöne weiße Röschen ernten<br />
zu können, sollten die Pflanzen<br />
möglichst frühzeitig bis zum untersten<br />
Blattansatz mit Erde angehäufelt<br />
werden. Die auf diese Weise<br />
zusätzlich entstehenden Wurzeln<br />
verbessern sowohl die Wasser-<br />
als auch die Nährstoffaufnahme.<br />
Hält man die Pflanzen außerdem<br />
gleichmäßig feucht <strong>und</strong><br />
knickt während der Reife die<br />
obersten Blätter als Sonnendach<br />
Im Gegensatz zu Weißkraut<br />
kommt Rotkohl auch mit<br />
halbschattigen Standorten<br />
sehr gut zurecht.<br />
über die Knospen, steht der sommerlichen<br />
Blumenkohl-Ernte nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Stängel – zart<br />
<strong>und</strong> delikat<br />
Das Anhäufeln zur optimalen Wasser-<br />
<strong>und</strong> Nährstoffversorgung hat<br />
sich auch bei vielen anderen Kohlarten<br />
bestens bewährt – nur nicht<br />
bei Kohlrabi, dem mit Abstand<br />
schnellsten Schössling im Kohlgemüsebeet.<br />
Schon sechs bis acht<br />
Wochen nach Frühpflanzung im<br />
April sind die ersten dicken Knollen<br />
reif für den Kochtopf. Wer bis zum<br />
Herbst ernten will, pflanzt – jeweils<br />
im Abstand von zwei bis drei Wochen<br />
– weitere Sätze bis in den August<br />
hinein. Obwohl sonst sehr<br />
pflegeleicht, ist regelmäßiges Gießen<br />
auch bei Kohlrabi Pflicht. Denn<br />
stehen die Pflanzen zu trocken, bilden<br />
sie entweder gar keine oder<br />
eine ungenießbar holzige Knolle<br />
an ihrer Stängelbasis aus.<br />
Damit Blumenkohl schön<br />
weiß bleibt, knickt man im<br />
Sommer die obersten Blätter<br />
als Sonnenschutz ein.<br />
Blauer Kohlrabi ist<br />
trockenheitsverträglicher<br />
als weißer <strong>und</strong> wird daher<br />
nicht so schnell holzig.<br />
Ebenfalls zu den Stängel- oder<br />
Strunk-Kohlarten zählt der Meerkohl,<br />
eine der wenigen Dauergemüsekulturen<br />
im Garten. Während<br />
alle anderen Vertreter der Kohlsippe<br />
meist nur eine Saison, bestenfalls<br />
noch das Frühjahr der zweiten<br />
Saison erleben, bleibt Meerkohl<br />
bei guter Pflege dem Garten viele<br />
Jahre lang treu. Begehrt sind vor<br />
allem die zarten, durch übergestülpte<br />
Kübel gebleichten Frühjahrstriebe,<br />
die wie Spargel zubereitet<br />
werden. Doch auch später im<br />
Jahr liefert die bis zu 80 cm hohe<br />
Pflanze viele schmackhafte Blätter<br />
<strong>und</strong> Stiele. Da die Samen des<br />
Meerkohls Kälte zur Brechung der<br />
Keimruhe benötigen, sät man sie<br />
bereits im Herbst an einer geschützten<br />
Stelle im Garten aus <strong>und</strong><br />
setzt die aufgegangenen Pflänzchen<br />
im darauffolgenden Frühjahr<br />
im Abstand von etwa 60 x 60 cm<br />
an ihren endgültigen Standort.<br />
Wie Meerkohl reichlich Platz<br />
braucht, so braucht dies auch der<br />
bis zu zwei Meter hohe, bei Köchen<br />
wie Kaninchen beliebte Markstammkohl.<br />
Während die Blätter<br />
des Riesenkohls früher <strong>und</strong> auch<br />
heute noch gerne als Tierfutter<br />
verwendet werden, kann man seinen<br />
dicken Strunk in Stücke<br />
schneiden, das Mark herauslösen<br />
<strong>und</strong> dieses wie Kohlrabi zubereiten.<br />
Ausgesät wird der Markstammkohl<br />
im April, ausgepflanzt<br />
im Abstand von ca. 80 x 80 cm Mitte<br />
bis Ende Mai. Je länger die Pflanzen<br />
anschließend wachsen dürfen,<br />
desto üppiger fällt die Ernte aus.<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Stefanie Schäffer<br />
Bis spätestens Mitte<br />
August sollte Grünkohl<br />
gepflanzt sein, damit er zu<br />
Winterbeginn erntereif ist.<br />
122 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
123
WILDROSEN<br />
Während die Edelrosen<br />
noch vereinzelt Blüten<br />
entfalten, reifen an den<br />
Wildrosen schon die<br />
Hagebutten. Die<br />
Rosenfrüchte sind ein<br />
dekorativer, aber auch<br />
schmackhafter Schmuck.<br />
Wildrosen<br />
Aus Blüten werden Früchte<br />
Die Fruchtentwicklung ist<br />
bei Edelrosen unerwünscht.<br />
Die welken Blüten<br />
werden während der Saison<br />
immer wieder ausgeschnitten, bevor<br />
sich Fruchtansätze bilden können.<br />
Das regt die Rosenstöcke weiterhin<br />
zur Blütenbildung an. Dagegen<br />
bleiben sie bei den Wildrosen<br />
natürlich erhalten. Die meisten Ar-<br />
ten blühen im Mai <strong>und</strong> Juni je nach<br />
Sorte <strong>und</strong> Wetter nur kurze Zeit.<br />
Nach der Bestäubung durch Bienen<br />
<strong>und</strong> Hummeln entwickeln sie<br />
dann bis zum Herbst die Hagebutten.<br />
Bekannt sind vor allem die<br />
leuchtend roten Früchte der H<strong>und</strong>srose,<br />
lat. Canina, die an Bahndämmen,<br />
auf Brachland oder in Hecken<br />
oft wild wächst. Der starkwüchsi-<br />
ge, stachelige Strauch kann bis<br />
fünf Meter Höhe erreichen. H<strong>und</strong>srosen-Sämlinge<br />
dienen übrigens<br />
als Veredelungs-Unterlagen für<br />
alle Edelrosen-Sorten, also sowohl<br />
für Beetrosen, als auch für Kletterrosen-<br />
<strong>und</strong> Strauchrosen-Züchtungen.<br />
Sie zeichnen sich durch<br />
ihre Vitalität aus, die den Veredelungs-Partnern<br />
zugute kommt.<br />
Edelrosen, die durch Stecklinge<br />
vermehrt werden, sind weniger<br />
wüchsig <strong>und</strong> haben nicht dieselbe<br />
Frosthärte wie die auf H<strong>und</strong>srosen<br />
veredelten Pflanzen.<br />
Hiffenmark<br />
Die Hagebutten der H<strong>und</strong>srose<br />
sind allgemein bekannt. Sie werden<br />
in großen Mengen industriell<br />
zu Marmelade verarbeitet, das in<br />
einigen Regionen als Hiefenmark<br />
oder Hiffenmark im Handel erhältlich<br />
ist. Selbstverständlich kann<br />
diese Marmelade aus Rosenfrüchten<br />
auch selbst gemacht werden.<br />
Die Rosensträucher sind recht ergiebig,<br />
sodass beim Pflücken −<br />
vorsichtshalber mit Schutzhandschuhen<br />
− bald eine ausreichende<br />
Menge an Früchten zusammenkommt.<br />
Das Abschneiden der Blütenansätze,<br />
das Aufschneiden der<br />
Früchte <strong>und</strong> das Entkernen in<br />
Handarbeit ist jedoch ziemlich<br />
langwierig. Es lohnt sich nur, wenn<br />
Marmelade nach besonderer Rezeptur<br />
gekocht wird (z.B. mit Rotwein).<br />
Sonst sind selbst Produkte<br />
mit Bio-Qualität preisgünstig im<br />
Lebensmittelhandel zu bekommen.<br />
Kartoffelrosen<br />
Ergiebiger als die Hagebutten der<br />
H<strong>und</strong>srose sind die Früchte von<br />
Kartoffelrosen, lat. R. rugosa. Diese<br />
Strauchrose wächst aber nur in<br />
wenigen Regionen, insbesondere<br />
in Norddeutschland an der Küste,<br />
wild. Sie stammt ursprünglich aus<br />
Asien <strong>und</strong> ist dort aus Gärten verwildert.<br />
Sonst gedeihen Sträucher<br />
dieser Art nur in Gärten <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Anlagen. Hier kommen<br />
sie gerne bei Straßenpflanzungen<br />
zum Einsatz, weil sie salzverträglich<br />
sind. Anders als die Hagebutten<br />
der H<strong>und</strong>srose, die lange haltbar<br />
sind, werden die Kartoffelrosen-Früchte<br />
schon bald nach der<br />
Reife weich <strong>und</strong> teigig. Sie müssen<br />
also rechtzeitig geerntet werden.<br />
Arbeiten im Oktober<br />
4 Beste Pflanzzeit für alle<br />
Rosen-Typen mit losen<br />
Wurzeln.<br />
4 Rosenstämmchen stützen<br />
nach Pflanzung <strong>und</strong> gut,<br />
aber luftig einpacken (z.B.<br />
mit Holzwolle <strong>und</strong> Acrylfasergewebe).<br />
4 Umgestaltung im Rosengarten<br />
mit Umpflanzarbeiten;<br />
alte Rosen jedoch<br />
nicht mehr umpflanzen!<br />
4 Frostschutz vorbereiten<br />
(Fichtenreisig besorgen,<br />
Stallmist oder Kompost<br />
herrichten).<br />
4 Falllaub im Rosenbeet<br />
entfernen <strong>und</strong> vernichten<br />
(nicht liegen lassen wegen<br />
Pilzinfektionsgefahr!).<br />
4 Rosen im Herbst nur<br />
ausputzen <strong>und</strong> einkürzen<br />
(Rückschnitt erfolgt erst<br />
im Spätwinter).<br />
4 Hagebutten bei Wildrosen<br />
für Singvögel <strong>und</strong> als<br />
Fruchtschmuck erhalten.<br />
4 Zwiebeln im Rosenbeet<br />
pflanzen für das Frühjahr.<br />
4 Wasserleitungen <strong>und</strong> frostempfindliche<br />
Wasser -<br />
becken leeren.<br />
124 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
125
WILDROSEN<br />
Marmelade aus schwarzen Hagebutten der Bibernellrose<br />
Rosen säen<br />
Die Hagebutten der H<strong>und</strong>srose<br />
hängen oft noch im Spätwinter an<br />
den Sträuchern. Die Vögel futtern<br />
diese Früchte erst, wenn sie sonst<br />
nichts mehr finden. Die Wildrosen<br />
sind zu ihrem Arterhalt auf die Vögel<br />
angewiesen. Erst wenn die Kerne<br />
(botanisch Nüsschen) den Vogeldarm<br />
passiert haben, sind sie<br />
keimfähig. Wildrosen-Sämlinge<br />
sind gelegentlich in verwilderten<br />
Gartenecken oder häufiger auf<br />
Brachland zu finden. Die Gärtner<br />
nutzen für die Vermehrung einen<br />
Trick, <strong>und</strong> zwar stratifizieren sie die<br />
Hagebutten. Dazu werden die reifen<br />
Früchte sofort nach der Ernte<br />
aufgeschnitten <strong>und</strong> die Samen in<br />
feuchten Sand eingeschichtet. Sie<br />
gehen dann im nächsten Jahr nach<br />
der Aussaat sehr gleichmäßig auf.<br />
Auf diese Weise lassen sich auch<br />
andere Wildrosen vermehren. Aus<br />
den Früchten von Edelrosen entwickeln<br />
sich keine Jungpflanzen,<br />
die ähnliche Eigenschaften wie die<br />
Mutterpflanze haben. Vielmehr<br />
126 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
bringen sie Sämlinge<br />
hervor, die völlig unterschiedlich<br />
sein können.<br />
Wer möchte, kann versuchsweise<br />
Früchte an<br />
Edelrosen ausreifen lassen<br />
<strong>und</strong> die Samen nach<br />
dem Stratifizieren im<br />
Garten oder in Töpfe aussäen.<br />
Nach der Keimung<br />
dauert es einige Jahre,<br />
bis die Sämlinge blühen.<br />
Dann zeigt es sich, ob sie<br />
brauchbar sind. Jetzt: im<br />
Herbst, wenn die Hagebutten<br />
reifen, ist eine Gelegenheit<br />
für dieses kleine<br />
Experiment.<br />
Vielfalt der Früchte<br />
Hagebutten-Marmelade von H<strong>und</strong>srosen<br />
ist in jedem Lebensmittel-Geschäft<br />
erhältlich. Dagegen sind Produkte<br />
aus anderen Hagebutten selten<br />
zu bekommen. Ungewöhnlich<br />
ist beispielsweise eine Marmelade<br />
von schwarzen Hagebutten. Solche<br />
Früchte bringt die Bibernellrose, lat.<br />
Hagebutten der H<strong>und</strong>srose karamellisiert<br />
R. pimpinellifolia oder auch R. spinosissima,<br />
hervor. Der kleine, sehr<br />
stachelige Strauch ist auch sonst<br />
wegen seiner großen, rahmweißen<br />
Blüten sehenswert. Sie halten jedoch<br />
nicht lange <strong>und</strong> entwickeln<br />
sich bereits im Sommer zu r<strong>und</strong>en<br />
schwarzen Früchten.<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Peter Himmelhuber<br />
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BLICK IN DIE ZEIT<br />
Celina Matt ist ein<br />
aufgewecktes, fröhliches<br />
elfjähriges Mädchen.<br />
Auf den ersten Blick<br />
unterscheidet sie nichts<br />
von Gleichaltrigen. Doch<br />
sie leidet seit ihrer Geburt<br />
an einer fortschreitenden,<br />
unheilbaren Netzhautzerstörung<br />
<strong>und</strong> gilt<br />
bereits als blind.<br />
Celina:<br />
Die Welt im<br />
Tunnelblick<br />
Retinitis pigmentosa<br />
Ansehen kann man ihr das auf den<br />
ersten Blick nicht. Als ich ankomme,<br />
springt sie mit einem Hüpfball<br />
durch den Garten. Ihre Kusine Kira<br />
tobt mit ihr. Sie lachen <strong>und</strong> bewegen<br />
sich ungezwungen. Blind? Ich<br />
beobachte die beiden <strong>und</strong> entdecke<br />
bei Celina lediglich eine Brille.<br />
Sie kommt zielstrebig auf mich zu<br />
<strong>und</strong> gibt mir die Hand. Dann ist sie<br />
wieder weg. Die Mädchen verstehen<br />
sich offenbar gut <strong>und</strong> haben<br />
viel Spaß. Celina beugt sich über<br />
den brusthohen Rand eines gefüllten<br />
Schwimmbassins <strong>und</strong> tastet<br />
die Abdeckplane ab. „Wo ist der andere<br />
Ball?“ ruft sie ein ums andere<br />
Mal. „Der war doch immer hier.“<br />
Ihre Hand gleitet ungeduldig über<br />
die Fläche. „Nein, das ist mein<br />
Schwimmring. Und das die Luftmatratze.“<br />
Ihre Souveränität beeindruckt.<br />
Erklären kann ich mir das nicht.<br />
Aber ihre Mutter Carmen Matt ist<br />
bemüht, mir die Situation zu erklären.<br />
Sie gibt mir zwei Brillen, deren<br />
Gläser zugeklebt sind. Bei der<br />
einen ist in einem Glas ein kleines<br />
Loch zum Durchgucken. Mein<br />
Auge sucht, bis es<br />
den „Ausblick“ findet.<br />
Ich sehe nicht<br />
viel, aber klar. Bei<br />
der anderen Brille<br />
ist in beiden Gläsern<br />
ein Loch. Meine<br />
Augen haben jetzt nicht nur das<br />
Problem, die beiden Sichtfelder zu<br />
finden, sondern auch, die beiden<br />
winzigen Ausschnitte zu koordinieren.<br />
So geht es Celina momentan,<br />
erläutert die Mutter.<br />
Und ich erfahre noch mehr. Die<br />
deutsche Definition von Blindheit<br />
ist relativ eng gefasst. Es gilt der -<br />
jenige als „blind", der auf seinem<br />
besseren Auge auch mit optimaler<br />
Brillenkorrektur eine Sehschärfe<br />
von weniger als zwei Prozent oder<br />
eine andere ähnlich schwerwie-<br />
gende dauerhafte Störung hat wie<br />
beispielsweise die Einschränkung<br />
des Gesichtsfeldes auf weniger als<br />
fünf Grad. Bei Celina ist das so. Ihre<br />
Erkrankung nennt sich Retinitis<br />
pigmentosa (RP) <strong>und</strong> wurde vor<br />
150 Jahren erstmals beschrieben.<br />
Weltweit teilen mit ihr zwei bis drei<br />
Millionen Menschen dieses Schicksal.<br />
In der B<strong>und</strong>esrepublik sind es<br />
30 000 bis 40 000 Patienten.<br />
Ein augenges<strong>und</strong>er Mensch verfügt<br />
über eine Panoramasicht von<br />
etwa 180 Grad. Nicht alle Zonen<br />
sind dabei gleichwertig, denn die<br />
Gesichtsfeldmitte bietet die detaillierteste<br />
Sehschärfe. Die Außenzonen<br />
dienen eher der Orientierung<br />
im Raum. Beim klassischen RP-Verlauf<br />
engt sich das Gesichtsfeld von<br />
außen nach innen ein, bis nur noch<br />
ein Tunnelblick übrig bleibt. Der<br />
ermöglicht zwar das Sehen im<br />
Zentrum, erschwert jedoch erheblich<br />
die Orientierung im Raum. Der<br />
Prozess verläuft in der Regel schleichend<br />
oder schubweise <strong>und</strong> erstreckt<br />
sich über Jahre.<br />
RP zählt gr<strong>und</strong>sätzlich zu den Erbkrankheiten,<br />
die durch genetische<br />
Veränderung verursacht werden.<br />
Das führt im Normalfall erst im<br />
fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt<br />
zur Erblindung. Bei Celina<br />
wurde eine besondere Form diagnostiziert,<br />
die auf einer Mutation<br />
beruht, die bisher noch nie in der<br />
<strong>Familie</strong> vorkam. Merkmal ist eine<br />
relativ frühe diffuse Abnahme der<br />
Sehkraft.<br />
Mit Nase <strong>und</strong><br />
Ohren sehen<br />
Carmen Matt merkte bei Celina<br />
schon als Baby: Mit den Augen<br />
stimmt etwas nicht. Die Augen<br />
waren leicht getrübt. Der Blick erschien<br />
nicht klar. „Das Anschauen<br />
war einfach anders“, erinnert sich<br />
die Mutter. Sie musste in die Hände<br />
klatschen, damit das Kind sie findet.<br />
Wenn Carmen Matt ihr etwas<br />
geben wollte, ergriff Celina den<br />
kleinen Finger <strong>und</strong> tastete sich in<br />
die Hand hinein, um den Gegenstand<br />
zu finden. Wenn sie einer<br />
<strong>Frau</strong> mit Handtasche begegnete,<br />
sagte Celina: „Schau mal, die hat<br />
einen H<strong>und</strong>.“ Sie sah nur Bruch -<br />
stücke <strong>und</strong> kombinierte den Rest<br />
dazu. Blonde <strong>Frau</strong>en hießen bei ihr<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich Lisa, weil sie eine<br />
blonde Lisa kannte. An der Kasse<br />
im Supermarkt konnte es schon<br />
mal passieren, dass Celina, wenn<br />
sie kurz abgelenkt war, plötzlich<br />
eine fremde <strong>Frau</strong> statt ihrer Mutter<br />
umarmte.<br />
Mit vierzehn Monaten ließ Carmen<br />
Matt das Phänomen vom Augenarzt<br />
untersuchen. Der stellte eine<br />
Fehlsichtigkeit von acht Dioptrien<br />
fest, die mit einer Brille korrigiert<br />
wurde. Der normalsichtige Mensch,<br />
der keine Brille braucht, hat null Dioptrien.<br />
Doch trotz dieser Korrektur<br />
lief Celina überall dagegen <strong>und</strong><br />
griff neben die Dinge, die sie<br />
fassen wollte. Der Arzt warb um<br />
Geduld. Die Augen bräuchten drei<br />
Monate, um sich einzustellen.<br />
Doch der Mann einer Kusine von<br />
Carmen Matt stellte als erfahrener<br />
Mediziner fest: Celina hat einen<br />
Tunnelblick. Er vermutete mehr<br />
dahinter <strong>und</strong> empfahl einen Besuch<br />
in der Universitätsklinik.<br />
Celina liest Punktschrift<br />
Verschiedene Professoren begutachteten<br />
das Kind <strong>und</strong> waren sich<br />
rasch in der Diagnose einig: Retinitis<br />
pigmentosa. Entdeckt wurden<br />
zusätzlich weiße Flecken auf der<br />
Netzhaut. Um den Bef<strong>und</strong> nochmals<br />
abklären zu lassen, reisten<br />
Mutter <strong>und</strong> Kind in eine Spezialklinik<br />
nach Regensburg, wo Celina<br />
unter Narkose eingehend untersucht<br />
wurde. Da es sehr unterschiedliche<br />
Formen der Krankheit<br />
gibt, wurde ein genetischer Fingerabdruck<br />
genommen, in der Hoffnung,<br />
etwas über einen schnellen<br />
oder langsamen Verlauf sagen zu<br />
können. Doch weder dort, noch in<br />
einer Fachklinik in der Schweiz war<br />
die Diagnose exakter zu präzisieren.<br />
Denn leider ist die Retinitis<br />
pigmentosa so wenig erforscht,<br />
dass die Experten keine verlässli-<br />
128 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
BLICK IN DIE ZEIT<br />
BLICK IN DIE ZEIT<br />
che Aussage machen konnten. In<br />
den letzten Jahren hat sich bei Celina<br />
das Gesichtsfeld jedoch weiter<br />
eingeschränkt. Ergaben die ersten<br />
Untersuchungen seinerzeit noch<br />
zwölf Grad des normalen Gesichtsfeldes,<br />
sind es inzwischen nur noch<br />
zwei Grad. Daraus ergibt sich, dass<br />
sie medizinisch als blind eingestuft<br />
wird. Sie sieht nur noch im Zentrum.<br />
Aber dank der Brille sieht sie<br />
das scharf. Dort, wo sie sich auskennt,<br />
„scannt“ sie sozusagen im<br />
Gehirn ihr Umfeld ein. Deshalb<br />
bewegt sie sich in bekannter Umgebung<br />
auch relativ sicher. Daheim<br />
in Haus <strong>und</strong> Garten ist sie sicher<br />
unterwegs. „Wenn sie sich einmal<br />
irgendwo anhaut, weiß sie in<br />
Zukunft Bescheid, erzählt Carmen<br />
Matt. Allerdings darf nirgendwo<br />
etwas herumstehen, was da nicht<br />
hingehört. Einmal ist sie über einen<br />
verschobenen Tisch gefallen, ein<br />
anderes Mal über einen Staubsauger,<br />
der nicht aufgeräumt wurde.<br />
Wenn in der Küche der Kühlschrank<br />
oder die Spülmaschine offen stehen,<br />
muss man sie warnen.<br />
Neulich habe eine Fre<strong>und</strong>in bei ihr<br />
übernachten dürfen, erzählt Celina.<br />
Im Dunkeln habe sich die<br />
Fre<strong>und</strong>in an ihr festgehalten. Auf<br />
Celinas Frage: „Was machst Du da?“,<br />
meinte die Fre<strong>und</strong>in: „Ich führe<br />
Dich.“ Darauf Celina lachend. „Ich<br />
komme, glaube ich, in meinem<br />
Haus im Dunkeln besser klar als<br />
Du.“ Carmen Matt kann das bestätigen:<br />
Beim Dunkel-Versteckspiel<br />
ist ihre Tochter unschlagbar. Das<br />
funktioniert sogar im Pool. Dann<br />
orientiert sich Celina an den Geräuschen<br />
des Wassers, die durch<br />
minimale Bewegungen entstehen.<br />
Allerdings hat sie auch schon mit<br />
Türpfosten <strong>und</strong> Bäumen Bekanntschaft<br />
gemacht. Sogar mit einer<br />
Mitschülerin ist sie mal zusammengestoßen<br />
<strong>und</strong> hatte ein blaues<br />
Auge, erzählt sie im Nachhinein<br />
belustigt, tröstet sich aber gleich<br />
wieder mit der Feststellung: Selbst<br />
gut sehende Kinder können mal<br />
gegen eine Glastür laufen.<br />
Das fehlende Augenlicht gleicht<br />
Celina oft, gern <strong>und</strong> verblüffend<br />
geschickt mit einem ausgeprägten<br />
Gehör- <strong>und</strong> Geruchssinn aus. „Das<br />
ist der Hammer“, sagt die Mutter<br />
<strong>und</strong> gibt Beispiele. An Geschenken,<br />
die sie bekommt, riecht Celina,<br />
aus welchem Laden sie stammen.<br />
Egal, ob es sich um Spielzeug<br />
oder um Kleidungsstücke handelt.<br />
Mit dem Nachbarkind hatte Celina<br />
kürzlich mit Puppen gespielt. Am<br />
Ende waren die Puppenkleider alle<br />
durcheinandergeraten. Ihre Spielkameradin<br />
konnte sie nicht mehr<br />
auseinanderhalten. Für Celina –<br />
kein Problem. Sie hielt die Nase<br />
dran <strong>und</strong> sortierte.<br />
Mutter Carmen mit H<strong>und</strong> Benji<br />
Training ist alles<br />
Carmen Matt hat nie lockergelassen,<br />
ihre Tochter nach Kräften zu<br />
fördern. Nach der Diagnose wurden<br />
Fachleute dafür eingesetzt.<br />
Eine <strong>Frau</strong> kam ins Haus, die mit<br />
Celina den Sehrest trainierte. Sie<br />
erinnert sich, dass die Trainerin<br />
einen karierten Stoff dabei hatte,<br />
hinter dem sie eine Taschenlampe<br />
aufleuchten ließ <strong>und</strong> Celina musste<br />
zeigen, wo sich die Lichtquelle<br />
befindet. So übte sie das Fokussieren.<br />
Nächste Anlaufstelle war der<br />
„Lebenshilfe“-Verein. Er engagiert<br />
sich für Menschen mit Behinderung,<br />
Menschen, die von einer<br />
Behinderung bedroht sind, sowie<br />
für deren <strong>Familie</strong>n <strong>und</strong> Angehörige.<br />
Er ist ein Zusammenschluss von<br />
Eltern, Ehrenamtlichen <strong>und</strong> Experten.<br />
Bei der dort angebotenen<br />
Frühförderung war die Handpuppe<br />
Emma ein wichtiges Element. Sie<br />
sprach mit Celina <strong>und</strong> forderte sie<br />
auf, etwas für sie zu kochen. Das<br />
bedeutete, sie musste Gemüse <strong>und</strong><br />
Obst aus Stoff mit Klettverschlüssen<br />
zusammensetzen. Es gehörte<br />
aber auch dazu, nach getaner Arbeit<br />
in der Hängematte einfach zu<br />
entspannen, zu schaukeln <strong>und</strong> loszulassen.<br />
Bis zu drei Therapeuten<br />
bemühten sich spielerisch um<br />
Celinas Entwicklung. Gearbeitet<br />
wurde ebenfalls an der sehr dominanten<br />
Art, die Celina zeitweise an<br />
den Tag legte. Bevorzugt positionierte<br />
sie die Leute in ihrem Umfeld<br />
nach eigenem Gusto. Dort, wo<br />
sie sie platziert hatte, sollten sie<br />
bleiben, damit sie sich besser orientieren<br />
konnte. Auf diese Weise<br />
beherrschte sie ihre Mitmenschen.<br />
Sie bestimmte, wer wo sitzt <strong>und</strong><br />
wer was macht. „Sie war richtig heftig<br />
unterwegs. Das war schlimm“,<br />
bescheinigt ihre Mutter. Manchmal<br />
ging auch eine kämpferische Seite<br />
mit ihr durch <strong>und</strong> sie griff richtiggehend<br />
andere Kinder an. Die Therapeutin<br />
folgerte daraus, das Kind<br />
sei unterfordert. Die Konsequenz:<br />
Celina kam mit fünf Jahren in eine<br />
Schule für Sehbehinderte in der<br />
Nähe. Damals galt sie noch als<br />
schwer sehbehindert. Deshalb sollte<br />
sie dort möglichst rasch mit der<br />
noch verbliebenen Sehkraft Orientierung<br />
<strong>und</strong> Förderung finden.<br />
Sie kam in eine Klasse mit sieben<br />
Jungen <strong>und</strong> zwei Mädchen, die –<br />
im Gegensatz zu ihr – neben der<br />
Sehkraft noch andere Einschränkungen<br />
zu kompensieren hatten.<br />
In dieser Konstellation lernte sie<br />
früh, sich zu artikulieren, Konflikte<br />
zu lösen <strong>und</strong> sich zu wehren.<br />
Celina entwickelte jedoch ebenso<br />
Sensibilität <strong>und</strong> Empathie. Sie<br />
unterstützte einen Jungen mit körperlichen<br />
<strong>und</strong> geistigen Handicaps,<br />
der mit seiner nur leichten<br />
Sehbehinderung für Celina eine<br />
Ergänzung darstellte. „Zusammen<br />
waren sie Hand in Hand wie eine<br />
Person“, erzählt die Mutter.<br />
Da Celinas Sehkraft stärker nachließ<br />
als die der anderen <strong>und</strong> sie<br />
irgendwann als blind einzustufen<br />
war, wurde sie parallel zum Unterricht<br />
in der Sehbehindertenschule<br />
auch noch von der Schloss-Schule<br />
in Ilvesheim bei Mannheim betreut.<br />
Die Beratungsstelle bietet<br />
Frühförderung <strong>und</strong> einen sonderpädagogischer<br />
Dienst zur Unterstützung<br />
integriert beschulter<br />
Kinder mit Sehschädigung an. Zur<br />
Verfügung steht ein breites Spektrum<br />
an diagnostischen, beratenden<br />
<strong>und</strong> unterstützenden Leist -<br />
ungen. Darüber hinaus werden<br />
betroffenen Kindern <strong>und</strong> deren<br />
Eltern BLUBS-Kurse angeboten: Sie<br />
beinhalten besondere Lernan -<br />
gebote zur Unterstützung blinder<br />
<strong>und</strong> sehbehinderter Schüler. Celina<br />
<strong>und</strong> ihre Mutter nahmen daran teil.<br />
Dort geben Spezialisten Hilfestellung<br />
zu Themen wie „Orientierung<br />
<strong>und</strong> Mobilität" oder gestalten individuelle<br />
Förderangebote. Wichtig<br />
ist ebenso die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs.<br />
Das angegliederte<br />
Medienberatungszentrum<br />
für elektronische Hilfsmittel berät<br />
hochgradig sehbehinderte <strong>und</strong><br />
blinde Schüler bei der Arbeitsplatzgestaltung<br />
zu Hause <strong>und</strong> in der<br />
Schule. Dafür werden für die<br />
Sehgeschädigten ständig neue<br />
Medien getestet <strong>und</strong> entwickelt.<br />
Während eines solchen Kurses<br />
lernte Carmen Matt eine Lehrerin<br />
der Blindenschule kennen, die<br />
dringend riet, das spezielle Förderangebot<br />
der Schloss-Schule zu<br />
nutzen, da in der Sehbehindertenschule<br />
für Celina nicht genug<br />
getan werden könne <strong>und</strong> der<br />
Unterricht ihre Leistungsfähigkeit<br />
offenbar nicht ausschöpfte. Weil<br />
Celina sich dort jedoch wohlfühlte,<br />
sahen die Eltern zunächst keinen<br />
Gr<strong>und</strong> zu wechseln. Sie ahnten<br />
nicht, dass zwischen den beiden<br />
Schulkonzepten Welten liegen. Bei<br />
einem Test stellte sich aber heraus,<br />
dass die inzwischen Achtjährige<br />
auf dem Wissenstand der ersten<br />
Klasse Blindenschule war. Das<br />
überzeugte. Also meldeten die Eltern<br />
aufgr<strong>und</strong> der Entfernung zum<br />
südbadischen Lebensmittelpunkt<br />
der <strong>Familie</strong> ihre Tochter im Schloss-<br />
Internat an <strong>und</strong> ließen sie in Ilvesheim<br />
beschulen.<br />
Heimweh<br />
Doch es bahnte sich ein Drama an.<br />
Celina bekam riesengroßes Heimweh.<br />
Das Wochenende zu Hause<br />
war bereits ab Sonntagnachmittag<br />
von Weinkrämpfen dominiert.<br />
Nach einem Jahr der Trennungsqualen<br />
drohten Celina <strong>und</strong> ihre Eltern<br />
an dem psychischen Leid zu<br />
zerbrechen. Carmen Matt kam mit<br />
ihrem Mann überein, sich in Ilvesheim<br />
eine kleine Wohnung zu<br />
suchen <strong>und</strong> Celinas Schulalltag in<br />
dem bevorstehenden vierten <strong>und</strong><br />
fünften Gr<strong>und</strong>schuljahr zu begleiten.<br />
Dafür war sie bereit alles aufzugeben,<br />
was sie am Wohnstandort<br />
aufgebaut hatte. Da war zum einen<br />
ein Halbtagsjob in einer Druckerei,<br />
der kleine selbstständige Ver -<br />
trieb einer Küchenmaschine <strong>und</strong><br />
schließlich der Vorsitz im Verein<br />
Lebenshilfe, der ihr <strong>und</strong> Celina in<br />
den ersten Jahren so beigestanden<br />
hatte <strong>und</strong> für den sie sich inzwischen<br />
verantwortlich engagierte.<br />
Durch das Zusammentreffen glück -<br />
licher Zufälle fand sich eine Ein-<br />
Zimmer-Wohnung, fünf Minuten<br />
von der Schule entfernt. Für die<br />
<strong>Familie</strong> war es wie eine Befreiung.<br />
Die Tochter konnte wieder lachen,<br />
brachte bessere Leistungen in der<br />
Schule <strong>und</strong> ihre permanent abnehmende<br />
Sehkraft stabilisierte sich,<br />
130 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
131
ANZEIGEN<br />
wenn auch auf einem mittlerweile<br />
niedrigen Niveau. Insgesamt bekamen<br />
die Eltern das Gefühl, eine<br />
gute Entscheidung getroffen zu<br />
haben. Mit einer Trainerin hat<br />
Celina inzwischen den Mobilitätsschein<br />
mit einem Blindenstock<br />
gemacht <strong>und</strong> darf ihren Schulweg<br />
damit alleine laufen. Das macht sie<br />
stolz. Im Sommer kommt sie in die<br />
fünfte Gr<strong>und</strong>schulklasse, die für die<br />
besonderen Kinder vorgesehen ist.<br />
In diesem Jahr wird sie noch mal<br />
richtig fit gemacht, um mit den<br />
Computermedien für Blinde selbstständig<br />
ihre Aufgaben bewältigen<br />
zu können. Dafür ist die Schloss-<br />
Schule optimal ausgestattet. Jedes<br />
Kind hat einen Arbeitsplatz mit<br />
allen technischen Komponenten.<br />
Damit auch zu Hause gearbeitet<br />
werden kann, steht in der kleinen<br />
Wohnung in Ilvesheim ein mobiler<br />
Koffer mit Laptop, Spezialtastatur,<br />
Spracherkennungssoftware, Blindenschreibmaschine<br />
sowie Drucker<br />
für Punkt- <strong>und</strong> Schwarzschrift.<br />
Für die Anschaffung haben die Eltern<br />
gekämpft. Von den 17 000 Euro<br />
mussten sie am Ende 3 000 Euro<br />
selber tragen.<br />
132 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
Celina<br />
telefoniert<br />
mit ihrer<br />
Fre<strong>und</strong>in<br />
Diese Voraussetzungen sind wichtig,<br />
wenn Celina ihren Weg machen<br />
soll. Seit geraumer Zeit ist ihr<br />
Sehrest konstant. Das ermutigt.<br />
„Die Psyche hat dabei ein ganz<br />
große Rolle gespielt“, ist Carmen<br />
Matt überzeugt. Celina wirkt<br />
selbstsicher. Sie liest Zeitung <strong>und</strong><br />
Punktschrift erstaunlich souverän.<br />
Als Beweis liest sie mir ein Rezept<br />
aus einer <strong>Ratgeber</strong>-Ausgabe vor<br />
<strong>und</strong> erfühlt eine Geschichte aus ihrem<br />
Lesebuch in Punktschrift. Sie<br />
ist für alles gerüstet. Für ein Schuljahr<br />
werden Mutter <strong>und</strong> Tochter<br />
nun noch die Wochentage in der<br />
kleinen Wohnung in Ilvesheim <strong>und</strong><br />
das Wochenende daheim mit Papa<br />
verbringen.<br />
Zum Schuljahr 2013/2014 möchte<br />
Celina zurück in ihre Heimat ins<br />
Markgräflerland. Dort kann sie in<br />
eine Realschule integriert werden.<br />
Das wird bereits jetzt intensiv vorbereitet.<br />
Schulleiter <strong>und</strong> Lehrer<br />
werden auf die ungewohnte Aufgabe<br />
vorbereitet. Eine Schulbegleitung<br />
ist ebenfalls zu beantragen.<br />
Ihren Berufswunsch hat Celina<br />
längst im Blick: „Physiotherapeutin.<br />
Denn massieren kann ich super.“<br />
Die Zukunft<br />
kann beginnen<br />
Die Weichen sind also gestellt. Die<br />
<strong>Familie</strong> hat die Zukunft fest im<br />
Blick. Carmen Matt ist froh, für den<br />
zweiten Wohnsitz zwar viel aufgegeben,<br />
aber ihren Vorsitz bei der<br />
Lebenshilfe beibehalten zu haben.<br />
Sie wurde inständig darum gebeten<br />
<strong>und</strong> erhielt von den Vereinsmitgliedern<br />
genug Unterstützung,<br />
um ihr Ehrenamt auch aus der<br />
Entfernung weiter wahrnehmen<br />
zu können. Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>und</strong> Besprechungen sind ab Freitagnachmittag<br />
oder in den Ferien<br />
möglich. Sie engagiert sich für<br />
Menschen, die Lebenshilfe brauchen.<br />
„Es ist ein Geben <strong>und</strong> Nehmen“,<br />
sagt sie. „Und es tut mir gut.“<br />
Sobald sie im Sommer 2013 endgültig<br />
zurückkommt, will sie sich<br />
wieder mit ganzer Kraft einbringen.<br />
„Mein Herz ist bei der Lebenshilfe<br />
hängen geblieben“, gesteht<br />
Carmen Matt. Dort fand sie damals<br />
in ihrer größten Verzweiflung<br />
helfende Engel, wie sie es nennt,<br />
<strong>und</strong> wurde in Gesprächen liebevoll<br />
aufgefangen. Gerne gibt sie davon<br />
etwas zurück.<br />
Zu dem Perspektiven-Paket gehört<br />
aber seit fünf Jahren genauso der<br />
H<strong>und</strong> Benji. Er wurde angeschafft,<br />
weil Celina manchmal Panikattacken<br />
bekam, blind zu werden. Benji<br />
gibt ihr Sicherheit, geht überall<br />
mit ihr hin. Heute ist der grauschwarze<br />
Mischling ihr bester<br />
Fre<strong>und</strong>. Kinder wollen die Matts<br />
keine mehr, weil nach Aussage der<br />
Ärzte weitere Nachkommen noch<br />
schwerer beeinträchtigt sein könnten.<br />
Das möchten sie auf keinen<br />
Fall riskieren. Sie sind froh, dass<br />
Celina sich so gut entwickelt. Sie<br />
ist sehr agil <strong>und</strong> längst ist ihr unser<br />
Gespräch langweilig geworden.<br />
Sie geht hinein, holt sich das<br />
Telefon, ruft ihre Fre<strong>und</strong>in an <strong>und</strong><br />
verabredet sich mit ihr. Wie jeder<br />
Teenie verabschiedet sie sich cool<br />
<strong>und</strong> zieht los. „In der Nachbarschaft<br />
kennt sie sich aus“, meint die<br />
Mutter selbstverständlich, „<strong>und</strong><br />
alle kennen sie.“<br />
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10/2012 <strong>Ratgeber</strong> 133
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134 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
Weitere Angebote finden Sie auf Seite 133.<br />
Ihr nächster <strong>Ratgeber</strong> <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong> erscheint am 26. Oktober 2012.<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
135
Apulien (italienisch: Puglia) ist eine im Südosten Italiens gelegene<br />
Region, am Absatz des Stiefels, mit etwa vier Millionen Einwohnern.<br />
Man unterteilt das Gebiet in sechs Provinzen: Foggia, Barletta-<br />
Andria-Trani, Bari, Tarent, Brindisi <strong>und</strong> Lecce. Apuliens<br />
Küstenebenen sind sehr fruchtbar,<br />
es werden vor wiegend Oliven,<br />
Mandeln, Tomaten <strong>und</strong> Wein<br />
angebaut.<br />
Ostuni<br />
Alberobello<br />
Das römische<br />
Amphitheater in Lecce<br />
Der Koloss<br />
von Barletta
AP ULIEN<br />
Bari, die Hauptstadt<br />
Apuliens<br />
Planmäßig landen wir am Spätnachmittag<br />
am Flughafen von Bari.<br />
Mit Sonne <strong>und</strong> sommerlichen Temperaturen<br />
empfängt uns die Stadt.<br />
Wir werden schon von unserer Reiseführerin<br />
Anna Maria erwartet, die<br />
uns auf den Ausflügen durch Apulien<br />
begleiten wird. Wir steigen in<br />
den Bus, der uns zu unserem Hotel<br />
„Palace“ bringt. Bei einem Abendessen<br />
mit landestypischen Speisen<br />
wie z. B. „Orecchiettte con Cime di<br />
Rapa“ (Nudeln mit Stängelkohl)<br />
oder „Fave e cicoria“ (Saubohnen,<br />
Kartoffeln <strong>und</strong> Zichorie) lassen wir<br />
den ersten Tag ausklingen.<br />
Der nächste Tag beginnt mit einem<br />
umfangreichen Frühstück <strong>und</strong><br />
einer anschließenden Tour durch<br />
Bari, die Hauptstadt der Region<br />
Apulien mit etwa 320 000 Einwohnern.<br />
Sie ist eine bedeutende<br />
Hafen- <strong>und</strong> Universitätsstadt. Vom<br />
Hafen aus bieten sich Fährverbindungen<br />
nach Griechenland, Kroatien<br />
<strong>und</strong> Albanien. Daher nennt<br />
man die Stadt auch „Tor zum<br />
Orient“. Bari besitzt einen historischen<br />
Kern <strong>und</strong> einen modernen<br />
Stadtteil. Folgt man der Stadtmauer,<br />
gelangt man zum imposanten<br />
Schloss von Kaiser Friedrich II. von<br />
Staufen (1194 – 1250) mit einem<br />
großen Innenhof, in dem regelmäßig<br />
Theateraufführungen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
stattfinden. Zu den<br />
besonderen Sehenswürdigkeiten<br />
gehört die „Basilica di San Nicola“<br />
(Basilika des Heiligen Nikolaus) aus<br />
dem Jahre 1087. San Nicola ist der<br />
Stadtheilige von Bari.<br />
Unser R<strong>und</strong>gang führt uns in die<br />
„Arco Basso“ (Niedriger Bogen), in<br />
die sogenannte „Nudelgasse“. Hier<br />
haben wir Gelegenheit, den <strong>Frau</strong>en<br />
beim Herstellen von Nudeln<br />
über die Schulter zu blicken.<br />
Wie jeden Tag sitzt Angela Lastello<br />
auch heute an ihrem Tisch <strong>und</strong><br />
fertigt die berühmten apulischen<br />
Nudeln von Hand. Für ein Kilo<br />
„Orecchiette“, das sind Nudeln,<br />
die aussehen wie kleine Öhrchen,<br />
braucht sie etwa 30 Minuten. Vier<br />
Euro kostet das Kilo <strong>und</strong> findet<br />
zahlreiche Abnehmer. Etliche <strong>Frau</strong>en<br />
sitzen in der Gasse an ihren<br />
Tischen <strong>und</strong> gehen ihrem Handwerk<br />
nach, einige singen sogar bei<br />
ihrer Arbeit. Bis zu 10 Kilogramm<br />
fertigt eine <strong>Frau</strong> an einem Tag. Für<br />
den Nudelteig braucht es nicht viel<br />
mehr als Mehl, etwas Salz <strong>und</strong><br />
Wasser, geschickte Hände <strong>und</strong> ein<br />
kleines Küchenmesser. Fasziniert<br />
schauen wir den flinken <strong>Frau</strong>en zu,<br />
kommen ins Gespräch <strong>und</strong> erfahren,<br />
dass die hohe Kunst des<br />
Nudelmachens vielfach von der<br />
Mutter an die Tochter weitergegeben<br />
wird.<br />
Angela bei ihrer<br />
täglichen Arbeit<br />
Auch wir lassen es uns natürlich<br />
nicht nehmen, einige Packungen<br />
der selbst gemachten Nudeln als<br />
Souvenir mitzunehmen.<br />
Von hier aus fahren wir zum Castel<br />
del Monte in Andria, einem wichtigen<br />
Zeugnis der staufischen Architektur.<br />
Castel del Monte<br />
Etwas einsam <strong>und</strong> in karger Landschaft<br />
ragt uns das Castel schon<br />
aus der Ferne entgegen. Man<br />
nennt das Castel auch „Steinerne<br />
Krone Apuliens“. Das Castel del<br />
Monte wurde unter Kaiser Friedrich<br />
II. von 1240 bis 1250 erbaut.<br />
Egal von welcher Seite man sich<br />
dem Castel del Monte nähert, der<br />
achteckige Bau mit einem Kranz<br />
von achteckigen Türmen erscheint<br />
immer gleich. Bemerkenswert ist,<br />
dass die Acht die symbolische Zahl<br />
der Burg ist. Es gibt acht Säle im<br />
Erdgeschoss <strong>und</strong> im ersten Stockwerk,<br />
die in einem Achteck angeordnet<br />
sind. Die acht Türme weisen<br />
wiederum einen achteckigen<br />
Die „Nudelgasse“<br />
in Bari<br />
Gr<strong>und</strong>riss auf. Bis heute weiß man<br />
nicht genau, warum Kaiser Friedrich<br />
II. dieses einzigartige Bauwerk<br />
errichten ließ. Das Castel del Monte<br />
wurde von der UNESCO zum<br />
Weltkulturerbe erklärt.<br />
Barletta<br />
Der nächste Tag führt uns zur Hafenstadt<br />
Barletta. Sehenswert ist<br />
hier der Dom aus dem 12. bis 14.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert, das beeindruckende<br />
Stauferschloss aus dem 13. <strong>und</strong> 16.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert, das heute als Museum<br />
genutzt wird, sowie die große<br />
Bronzestatue „Koloss von Barletta“<br />
(Colosso di Barletta), die Statue<br />
eines römischen Kaisers aus dem<br />
5. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
Alberobello<br />
Die bekannten Trulli in Alberobello<br />
sollen unser weiteres Ziel sein: Alberobello,<br />
eine Ortschaft, die aufgr<strong>und</strong><br />
der Kegelbauten, die man in<br />
Italien Trulli nennt, bekannt wurde.<br />
Trulli gibt es nicht nur in Alberobello,<br />
sondern auch im Umland,<br />
doch in Alberobello sind sie vermehrt<br />
angesiedelt. Die Trulli sind<br />
das Wahrzeichen der Region. Man<br />
findet davon etwa 5 000 im Itria-Tal<br />
(Valle d’Itria), welches als Zentrum<br />
des sogenannten Trulli-Landes gilt.<br />
Allein etwa 1 000 dieser Trulli stehen<br />
in Alberobello. Trulli sind kleine<br />
Wohnhäuser aus Steinquadern<br />
ohne Mörtel, der Sockel ist aus<br />
Kalk, weiß getüncht, <strong>und</strong> das<br />
Kegeldach ist aus unverputzten<br />
Bruchsteinplatten. Die Dächer der<br />
Trulli zieren oft gemalte Zeichen,<br />
christliche <strong>und</strong> weltliche Symbole<br />
wie z. B. Tierkreiszeichen <strong>und</strong> Planetensymbole.<br />
Die kleinen Gebäude<br />
wurden damals von der Regierung<br />
als steuerfrei eingestuft, da<br />
ein Trullo nicht als richtiges Haus<br />
betrachtet wurde. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> bauten sich etliche Bewohner<br />
von Alberobello einen solchen<br />
Trullo <strong>und</strong> es entstand ein ganzer<br />
Ortsteil mit diesen Trulli-Häusern.<br />
Alberobello ist zu einem Touristenmagnet<br />
geworden, der jährlich<br />
viele Besucher anlockt. Der Ort<br />
gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
Wenn man in Alberobello ist, dann<br />
sollte man das „Ristorante L’Aratro“<br />
Fischmarkt in Bari<br />
Castel del Monte<br />
im Zentrum besuchen, ein typisches<br />
Restaurant in einem Trullo<br />
mit gutem Essen <strong>und</strong> nettem Service<br />
in der Via Monte San Michele,<br />
27 (www.ristorantearatro.it).<br />
Der nächste Tag verwöhnt uns<br />
wieder mit strahlendem Sonnenschein<br />
<strong>und</strong> so steht unserer Fahrt<br />
nach Lecce nichts im Wege.<br />
Lecce – „Florenz<br />
des Barocks“<br />
Lecce, die Provinzhauptstadt der<br />
Region Apulien, gehört zu den<br />
schönsten Städten Süditaliens <strong>und</strong><br />
138 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
139
AP ULIEN<br />
liegt auf der Halbinsel Salento. Sie<br />
zählt etwa 97 000 Einwohner. Wegen<br />
der zahlreichen Gebäude<br />
im typischen Barockstil der Stadt<br />
(Lecceser Barock) bezeichnet man<br />
Lecce auch als „Florenz des Barocks“.<br />
Lecce ist für ihre sogenannte<br />
„Pietra Leccese“ bekannt. Hierbei<br />
handelt es sich um honigfarbenen<br />
Tuffstein mit rosa Nuancen,<br />
der für zahlreiche Bauwerke verwendet<br />
wurde <strong>und</strong> ihnen einen<br />
besonderen Charakter verleiht.<br />
Das Herz von Lecce ist auch heute<br />
noch die „Piazza Sant’Oronzo“, wo<br />
sich Einheimische treffen, um ein<br />
wenig zu plaudern. Auf diesem<br />
Platz stehen die Säule mit der<br />
Statue des Heiligen Oronzo, der<br />
„Sedile“ oder „Palazzo Seggio“(das<br />
ehemalige Rathaus der Stadt) <strong>und</strong><br />
das römische Amphitheater.<br />
Durch die Flaniermeile „Via Vittorio<br />
Emanuele“ in der Altstadt mit ihren<br />
zahlreichen hübschen Geschäften<br />
gelangt man zu einem prachtvollen<br />
Platz: der „Piazza del Duomo“.<br />
Abends strahlt er ein besonderes<br />
140 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
Santa Croce<br />
in Lecce<br />
Flair aus, wenn er von einem magischen<br />
gelblichen Licht umhüllt<br />
ist. Ein Beispiel ungewöhnlicher<br />
Schönheit sind die Fassaden der<br />
Kirchen „Santa Croce“, „San Matteo“,<br />
„Santi Niccolò e Cataldo“ –<br />
Paradebeispiele der Barock archi -<br />
tektur.<br />
Viel zu schnell drängt uns Anna<br />
Maria, unsere Reiseführerin, zum<br />
Aufbruch – Ostuni, das nächste<br />
Ziel, wartet schon.<br />
Ostuni, die weiße Stadt<br />
Ostuni liegt in der Provinz Brindisi.<br />
Von der Küstenstraße aus ist die<br />
nur etwa sechs Kilometer entfernt<br />
liegende „weiße Stadt“(Città bianca)<br />
schnell zu erkennen. Kalkgetünchte<br />
weiße Häuser, die perfekt<br />
in die sanfte Hügellandschaft eingebettet<br />
sind, ragen empor <strong>und</strong><br />
verleihen dem Ort einen ganz<br />
besonderen Charme.<br />
Die engen weißen Gässchen erinnern<br />
an Griechenland, denn die<br />
Stadt war einst eine messapische<br />
Siedlung. Auch der Name ist griechischen<br />
Ursprungs (Astunéon)<br />
<strong>und</strong> bedeutet „Neue (Fels-)Burg“.<br />
Das Zentrum der Altstadt bildet<br />
die „Piazza della Libertà“ an der<br />
Grenze von Alt- <strong>und</strong> Neustadt. Aus<br />
den weiß getünchten Häusern<br />
sticht die Kathedrale „Santa Maria<br />
Maddalena“ mit ihrer spätgotischen<br />
Fassade hervor.<br />
Wir schlendern durch die idyllischen<br />
Gässchen <strong>und</strong> kehren in<br />
einem der vielen hübschen Altstadtlokale<br />
ein, um uns mit einem<br />
Cappuccino zu stärken, bevor wir<br />
unseren letzten Abend in der<br />
idyllischen Masseria „Cervarolo“<br />
(www.masseriacervarolo.it) in der<br />
Nähe von Ostuni genießen.<br />
Mit den Gedanken an eine beeindruckende<br />
Landschaft, an die<br />
mediterrane Küche, die landestypischen<br />
Weine besteigen wir am<br />
nächsten Morgen unser Flugzeug<br />
in Bari mit dem Vorsatz: wir kommen<br />
wieder – arrividerci bella Italia<br />
– a presto!<br />
Masserie sind umgebaute<br />
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lvis Presleys Song „Love me tender“ dröhnte<br />
aus dem Autoradio, den Ute gut gelaunt<br />
während ihrer Heimfahrt nach Weiden mitträllerte.<br />
Sie hatte allen Gr<strong>und</strong> dazu, denn als Immobilienmaklerin<br />
hatte sie ein beachtliches Objekt verkauft.<br />
Durch die Verbriefung, die vor einer St<strong>und</strong>e<br />
beim Notar in Amberg stattgef<strong>und</strong>en hatte, war der<br />
Geschäftsabschluss nach langer Verzögerungstaktik<br />
des Käufers nun besiegelt. „Endlich geschafft!“, jubelte<br />
sie <strong>und</strong> betrachtete die vorbeiziehende hügelige<br />
Landschaft, die sich an diesem Spätsommernachmittag<br />
in saftigem Grün präsentierte.<br />
Wurde auch allmählich Zeit. War das ein zäher Bursche!<br />
Wollte den Preis ständig drücken. Erst als ich<br />
den neuen Interessenten ins Spiel brachte – was auch<br />
ein wenig der Wahrheit entsprach – hat er zugegriffen.<br />
Jetzt habe ich wieder finanzielle Reserven. Und<br />
ein kleiner, spontaner Urlaub würde uns auch gut<br />
tun. Julian hat ja noch Ferien. Das Wetter, noch herrlich<br />
warm, wäre ideal für Italien. Oder Griechenland?<br />
Seit Sven so plötzlich <strong>und</strong> unbarmherzig aus unserem<br />
Leben gerissen wurde, ist Julian so ernst geworden<br />
mit seinen zehn Jahren. Er vermisst seinen Vater<br />
auch sehr, genau wie ich, aber er redet nicht darüber.<br />
Er hat seine Trauer in seinem kleinen Herzen verschlossen.<br />
Ich muss mich viel mehr um ihn kümmern<br />
<strong>und</strong> versuchen, ihn wieder aufzuheitern.<br />
Von traurigen Gedanken überschattet liefen ihr ein<br />
paar Tränen über die Wangen. Sie beugte sich zum<br />
Beifahrersitz, um aus ihrer Handtasche ein Taschentuch<br />
zu fischen, riss das Lenkrad ein wenig zur Seite.<br />
Der Wagen kam ins Schleudern. Zu Tode erschrocken<br />
schnellte sie hoch, versuchte gegenzusteuern, doch<br />
zu spät! Ihr Wagen raste über die Böschung, verfing<br />
sich auf halber Höhe in den dichten Sträuchern. Sie<br />
hörte das laute Kratzen der Äste auf dem Autoblech,<br />
dann riss er sich wieder los, es folgte ein dumpfer<br />
Knall, als die holprige Fahrt über den umgepflügten<br />
Acker an einem Baum endete. Dann wurde es still.<br />
„<strong>Frau</strong> Saaldorf? Hören Sie mich?“ Ute, die gerade vor<br />
sich hin geträumt hatte, blinzelte. Irgendjemand<br />
klopfte fest auf ihre Wange, dass es schmerzte. „<strong>Frau</strong><br />
Saaldorf? Ich bin Dr. Möwig. Hören Sie mich?“ Sie<br />
nickte. „Was ist ... denn los?“, brachte sie nur mühsam<br />
über ihre trockenen Lippen. „Sie sind bei uns in der<br />
Klinik in Amberg. Sie hatten einen Autounfall. Wie<br />
fühlen Sie sich?“ „Ah, mein Kopf ...“ Ute versuchte ein<br />
wenig die schweren Augenlider zu heben. „Sie haben<br />
eine Gehirnerschütterung <strong>und</strong> eine Fraktur des rechten<br />
Beins. Wir haben bereits alles versorgt. Jetzt brauchen<br />
Sie viel Ruhe.“ „Herr Doktor ..., ich habe Durst“.<br />
Er lächelte. „Schwester Linda wird sich gleich um sie<br />
kümmern.“ „Danke.“<br />
„Ich bin Schwester Linda. Wie schön, Sie sind ja schon<br />
wach, <strong>Frau</strong> Saaldorf!“, rief die hübsche, Krankenschwester<br />
mit den dunklen langen Haaren. „Ich habe<br />
... solchen Durst.“ „Hier, trinken Sie. Ich habe Ihnen Tee<br />
mitgebracht.“ Sie half ihr vorsichtig hoch. Ute benetzte<br />
ihre Lippen <strong>und</strong> trank ein paar Schluck, bis sich<br />
der dicke Kloß in ihrem M<strong>und</strong> ein<br />
wenig auflöste.<br />
„Danke, tut gut.“ Sie sank wieder erschöpft<br />
in das weiße Kissen zurück.<br />
„Schwester Linda? Wie lange bin<br />
ich schon hier?“ „Seit zwei Tagen.“<br />
„So lange schon? Oh ... ich muss<br />
unbedingt meinen Sohn Julian anrufen!<br />
Ich habe aber mein Handy zu<br />
Hause vergessen. Er ist erst zehn <strong>und</strong> allein zu Hause!“,<br />
stieß sie erschrocken aus, während sie mühsam versuchte,<br />
sich aufzurichten.<br />
„Bleiben Sie liegen, <strong>Frau</strong> Saaldorf. Ich übernehme das<br />
gerne für Sie. Wie ist denn die Nummer?“ Ute gab ihr<br />
die Telefonnummer. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.<br />
Er hat sich bestimmt schon Sorgen gemacht, wo<br />
ich so lange bleibe. Mein armer Julian! Schwester Linda<br />
wählte die Nummer <strong>und</strong> sprach ein paar Worte,<br />
dann überreichte sie Ute den Hörer. „Ihr Sohn ist jetzt<br />
dran!“ „Danke. Julian? Oh, mein Schatz!“ „Mami? Wo<br />
bist du denn? Ich hatte solche Angst!“, rief er weinerlich.<br />
„Mein Schatz, ich hatte einen Autounfall. Es geht<br />
mir schon wieder gut. Bin hier in der Klinik in Amberg,<br />
mit einem Gipsbein.“ „Tut es sehr weh?“, schniefte<br />
Julian. „Nein, ist auszuhalten. Aber ich muss noch ein<br />
paar Tage in der Klinik bleiben. Jemand muss auf dich<br />
aufpassen <strong>und</strong> dich versorgen. Ich werde gleich Tante<br />
Fanny anrufen, dass sie ein paar Tage zu uns kommt.“<br />
„Nein, nur das nicht! Bitte nicht. Sie ist so schrecklich<br />
streng. Ich kann doch allein auf mich aufpassen. Bin<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
143
KURZGESCHICHTE<br />
KURZGESCHICHTE<br />
schließlich zehn!“ Ute lächelte. „Sie ist aber die Einzige,<br />
Julian, die Zeit hat. Die Tante Maja ist mit ihrem<br />
Verlobten nach Venedig gefahren.“ Plötzlich hatte<br />
Julian eine Idee: „Der Vater von meinem Fre<strong>und</strong> Klaus<br />
kann doch auf mich aufpassen! Ich habe bei Klaus<br />
schon einmal übernachtet. Wäre doch viel praktischer!<br />
Sie wohnen nur zwei Straßen von uns entfernt.“<br />
„Klaus?“ „Ja, Klaus Denglert! Sein Papa ist Architekt<br />
<strong>und</strong> arbeitet sowieso zu Hause.“ Ute gefiel es jedoch<br />
nicht. „Ja, ich entsinne mich. Ich muss es mir durch<br />
den Kopf gehen lassen, Julian. Ich rufe dich zurück.<br />
Bis später!“ „Bis später, Mami!“<br />
Ute überlegte. Zu Hause habe ich zum Glück genug<br />
Vorräte, dass Julian ein paar Tage problemlos überbrücken<br />
kann. Außerdem ist in der roten<br />
Schatulle etwas Bargeld als Reserve.<br />
Doch einen zehnjährigen Jungen sich<br />
allein überlassen? Nein, das kommt<br />
nicht in Frage. Was da alles passieren<br />
kann! Er könnte wildfremde<br />
Leute ins Haus lassen. Schrecklicher<br />
Gedanke!<br />
Julian lehnt<br />
Tante Fanny<br />
kategorisch ab<br />
<strong>und</strong> auf Maja<br />
kann ich momentan<br />
auch nicht zählen.<br />
Ute kannte Julians<br />
Schulfre<strong>und</strong> Klaus. Netter, höflicher<br />
Junge, fand sie. Soll ich wirklich seinen Vater,<br />
einen mir völlig fremden Mann, den ich noch nie<br />
gesehen habe, um Hilfe bitten? Was würde seine <strong>Frau</strong><br />
dazu sagen?, grübelte sie.<br />
Sie beschloss, diese schwerwiegende Entscheidung<br />
auf den Nachmittag zu vertagen, denn das Mittagessen<br />
wurde gerade serviert, in dem sie jedoch von Sorgen<br />
geplagt, nur herumstocherte. Ute überlegte, wie<br />
sie das mit Julian am besten regeln könnte. Solange<br />
sie fit war, konnte sie nach Svens Tod nach einiger Zeit<br />
wieder alles bewältigen, Julians Erziehung <strong>und</strong> ihren<br />
stressigen Job. Doch jetzt setzte sie dieser Unfall<br />
plötzlich außer Gefecht <strong>und</strong> sie stand nun als alleinerziehende<br />
Mutter vor einem Riesenproblem. Das<br />
Medikament fing zu wirken an, ihre Augenlieder wurden<br />
immer schwerer, bis sie in einen tiefen Schlaf fiel.<br />
Ein lautes Geräusch ließ Ute erwachen. Ihr Kopf fühlte<br />
sich schwer wie Blei an. Dann hörte sie wie durch eine<br />
Nebelwand Klopfgeräusche an ihrer Krankenzimmertür.<br />
„Ja?“, flüsterte sie <strong>und</strong> als sich nichts tat räusperte<br />
sie sich <strong>und</strong> rief ein wenig lauter: „Ja, bitte!“ Die Tür<br />
öffnete sich langsam <strong>und</strong> sie erblickte den dunklen,<br />
gelockten Schopf von Julian. „Julian! Du? Wie kommst<br />
du denn hierher?“ „Hallo, Mami!“ Erleichtert lächelnd<br />
kam er schnell an ihr Bett mit einem bunten, fröhlichen<br />
Blumenstrauß in seinen Händen. „Für dich!“ „Oh,<br />
was für w<strong>und</strong>erschöne Blumen. Danke, Julian!“ Sie<br />
umarmte ihn <strong>und</strong> küsste ihn gerührt auf die Wange.<br />
„Aber sag mal, Julian, wie um alles in der Welt<br />
kommst du von Weiden nach Amberg?“<br />
Julian lächelte geheimnisvoll. „Schau<br />
mal da rüber, Mami!“ Die Tür ging erneut<br />
auf <strong>und</strong> ein groß gewachsener<br />
dunkelhaariger Mann, den sie auf<br />
etwa vierzig schätzte, trat zögernd<br />
ein. „Guten Tag, <strong>Frau</strong> Saaldorf. Ich<br />
habe zufällig mitangehört, wie<br />
Julian meinem Klaus von Ihrem<br />
Unfall erzählt hat. Und da sind wir<br />
nun!“ Hinter seinem Rücken winkte<br />
ihr Klaus zu. „Oh hallo, Herr Denglert!<br />
Hallo, Klaus! Ich bin sprachlos.“<br />
„Bevor ich es vergesse ... die Blumen sind<br />
für Sie!“ Er zauberte einen w<strong>und</strong>erschönen<br />
Strauß hinter seinem Rücken hervor. Er hatte<br />
ein sympathisches Lächeln. „Oh! Vielen Dank!“ Ihre<br />
blassen Wangen erglühten in zartem Rot, als er sie<br />
ansah. Irgendetwas in seinen dunklen, schimmernden<br />
Augen, faszinierte sie. Und auch sein Blick glitt<br />
wohlwollend von ihrem eingegipsten Bein, über die<br />
weiße Bettdecke hinauf zu ihrem hübschen Gesicht<br />
mit den blauen Augen, in die er sich einige Sek<strong>und</strong>en<br />
vertiefte.<br />
„Oh! Ich sehe schrecklich aus!“ Ute fuhr sich durch ihr<br />
blondes Haar mit den widerspenstigen Locken. „Da<br />
muss ich aber energisch widersprechen. Sie sind die<br />
hübscheste <strong>Frau</strong> mit Gipsbein, die ich je gesehen<br />
habe.“ „Danke für das Kompliment.“ Sie erwiderte sein<br />
Lächeln, was ihn sehr freute. „Wie geht es Ihnen?“,<br />
fragte er besorgt. „Schon besser. Bin aber noch ein<br />
wenig matt.“ „Sie müssen sich richtig erholen, <strong>Frau</strong><br />
Saaldorf. Julian kann bei uns bleiben, solange sie in<br />
der Klinik sind. Machen Sie sich diesbezüglich keine<br />
Sorgen.“ Ute sah ihn ungläubig an. „Aber ..., ich möchte<br />
Ihnen <strong>und</strong> Ihrer <strong>Frau</strong> nicht zur Last fallen.“<br />
Er schüttelte den Kopf. „Aber ich bitte Sie. Julian ist<br />
herzlich willkommen in unserem Zwei-Männer-Haushalt!“<br />
Sie sah ihn irritiert an. „Meine <strong>Frau</strong> hat uns vor<br />
drei Jahren verlassen“, fügte er leise hinzu <strong>und</strong> senkte<br />
seinen Blick. „Das tut mir aber leid.“ „Wir beide kommen<br />
ganz gut allein klar. Nicht wahr, Klaus?“ „Ja, Papa“,<br />
sagte der blonde Junge mit den dunklen Augen, der<br />
sie traurig ansah. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen<br />
soll.“ Sie war vollkommen überwältigt. „Sag doch<br />
einfach ja!“, drängelte Julian aufgeregt. „Also gut. Ich<br />
danke Ihnen herzlich für Ihr großzügiges Angebot.“<br />
„So, Jungs! Wir werden dann wieder die Heimfahrt<br />
antreten. Gute Besserung! Dürfen wir Sie wieder besuchen?“,<br />
fragte er zaghaft. „Aber natürlich“, sagte sie<br />
leise. „Ich freue mich schon.“ „Bis bald, Mami!“ Julian<br />
umarmte sie mit Tränen in den Augen. „Bis bald. Und<br />
sei schön artig bei Herrn Denglert. Ja? “ „Ist doch klar!“,<br />
versprach ihr Julian. „Gute Besserung, <strong>Frau</strong> Saaldorf!“,<br />
wünschte Klaus. „Danke, Klaus!“ Mit tränenverschleiertem<br />
Blick winkte sie ihnen nach, bis sich die Tür<br />
hinter ihnen leise schloss.<br />
Herr Denglert ist ein sympathischer Mann, genau wie<br />
sein Sohn. Die beiden haben es bestimmt auch nicht<br />
leicht. Er muss für Klaus Vater <strong>und</strong> zugleich auch Mutter<br />
sein. Keine leichte Aufgabe. Und für einen Mann<br />
schon gar nicht. Sie hatte großen Respekt vor diesem<br />
Mann, den sie erst wenige Minuten kannte.<br />
Ute erholte sich schnell von ihrem Unfall, bekam einen<br />
Gehgips <strong>und</strong> durfte die Klinik nach einigen Tagen<br />
wieder verlassen. Julian hatte ihr saubere Kleidung<br />
von zu Hause mitgebracht. Sie schlüpfte in ihr gelbes<br />
Kleid mit den dünnen Trägern, brachte ihre Haare<br />
in Ordnung, schminkte sich ein wenig <strong>und</strong> wartete<br />
voller Ungeduld, denn Herr Denglert ließ es sich<br />
natürlich nicht nehmen, sie mit Julian <strong>und</strong> Klaus zusammen<br />
in der Klinik abzuholen. Und insgeheim<br />
musste sich Ute bei seinem Anblick auch eingestehen,<br />
dass sie sich freute, ihn wiederzusehen. Sie<br />
konnte es kaum erwarten, endlich wieder nach Hause<br />
zu kommen <strong>und</strong> stieg in seinen Wagen. Zu Utes<br />
großem Erstaunen bogen sie aber nicht in ihre Straße<br />
ein. Sie drehte sich kurz um, als sein dunkelblauer<br />
Mercedes einfach vorbeifuhr.<br />
Sie fuhren zwei Straßen weiter, wo er vor seinem<br />
Haus hielt. Ute wollte schon etwas sagen, doch dann<br />
war sie beeindruckt vom großen, schwarzen schmiedeeisernen<br />
Tor, welches lautlos aufschwang, <strong>und</strong> Herr<br />
Denglert seinen Wagen in der breiten Einfahrt parkte,<br />
die beidseitig von einer niedrigen<br />
Buchsbaumhecke umsäumt<br />
war. Dahinter erblickte<br />
sie edle Koniferen zwischen<br />
traumhaften, orange blühenden<br />
Strauchrosen. Ein alter<br />
Baumbestand bildete die<br />
passende Umrahmung für das stattliche Einfamilienhaus<br />
mit Walmdach <strong>und</strong> großen, weißen Sprossenfenstern.<br />
Er sprang aus dem Wagen <strong>und</strong> hielt ihr galant die Beifahrertür<br />
auf:„Bitte auszusteigen, <strong>Frau</strong> Saaldorf!“ Ute<br />
stieg langsam mit ihrem Gipsbein aus, immer noch<br />
sprachlos, während der herrlich süße Duft der orangen<br />
Rosen ihr wie eine Parfümwolke sanft entgegenwehte.<br />
„Ein schönes Haus haben Sie, Herr Denglert.“<br />
„Danke. Es ist mein Elternhaus.“ „Hhmm. Und wie<br />
w<strong>und</strong>erbar die Rosen duften!“, sagte sie leise <strong>und</strong><br />
schloss genüsslich die Augenlider.<br />
„Ja, ich liebe ihren Duft auch sehr. In diesem Jahr sind<br />
die Rosen besonders schön.“ „Ja, eine Blütenpracht,<br />
wie ich sie noch nie gesehen habe. Einfach w<strong>und</strong>erschön!“<br />
Ihr entzückendes Lächeln ließ sein Herz<br />
schneller schlagen. „<strong>Frau</strong> Saaldorf, wir haben eine<br />
kleine Überraschung für Sie.“ „Eine Überraschung für<br />
mich?“ Julian <strong>und</strong> Klaus sahen sich schon ständig<br />
ganz aufgeregt an <strong>und</strong> kicherten.<br />
„Ja! Jetzt komm schon, Mami!“, drängelte Julian, der<br />
förmlich zu platzen drohte. Werner Denglert reichte<br />
ihr seinen Arm. „Darf ich bitten?“ „Sie dürfen!“ Ute<br />
hakte sich bei ihm ein <strong>und</strong> ließ sich zum Haus führen.<br />
Über der großen weißen Eingangstür begrüßte sie<br />
ein großes, mit bunten Blumen bemaltes Plakat:<br />
„Herzlich willkommen, Ute!“ „Oh, ist das entzückend.<br />
144 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012<br />
<strong>Ratgeber</strong><br />
145
KURZGESCHICHTE<br />
Vielen, Dank!“ Gerührt umarmte sie Julian, dann auch<br />
spontan Klaus <strong>und</strong> seinen Vater, der sie leise fragte:<br />
„Ich darf doch Ute <strong>und</strong> Du zu dir sagen?“ „Sehr gerne.“<br />
„Ich bin der Werner!“ „Danke Werner. Ich bin einfach<br />
sprachlos!“ Die beiden Jungs waren bereits ins Haus<br />
gelaufen. „Aber bitte, komm doch weiter, Ute!“<br />
Er führte sie durch die große Diele, den geräumigen<br />
Wohnraum, hinaus auf die große, mit Natursteinen<br />
gepflasterte Terrasse. Vor einer Baumgruppe glitzerte<br />
ein ovaler, türkisfarbener Pool im gleißenden Sonnenlicht.<br />
Daneben Strauchrosen <strong>und</strong> unter einem<br />
weißen Sonnenschirm ein r<strong>und</strong>er, schön gedeckter<br />
Tisch mit gelber Tischdecke, geschmackvollem Kaffeeservice<br />
<strong>und</strong> einer Glasvase mit orangen Rosen.<br />
Klaus <strong>und</strong> Julian trugen gemeinsam eine Sachertorte<br />
mit der Aufschrift: „Herzlich willkommen, Ute!“ „Was<br />
für eine schöne Torte. Ihr seid ja verrückt! Vielen, vielen<br />
Dank!“ Ute stand auf <strong>und</strong> umarmte sie gerührt.<br />
„Und jetzt feiern wir deinen ersten Tag in Freiheit!“,<br />
schlug Werner vor, der die Torte anschnitt <strong>und</strong> ihr das<br />
erste Stück auf ihren Teller legte.<br />
„Eine w<strong>und</strong>erbare Idee!“ Gut gelaunt<br />
verbrachten sie einen angenehmen<br />
Nachmittag im Garten.<br />
Nachdem die Jungs im Pool<br />
herumgetollt hatten, zogen sie<br />
sich ins Haus zurück. Jetzt hatten<br />
Werner <strong>und</strong> Ute Gelegenheit, sich<br />
besser kennenzulernen. Ute erfuhr von ihm, dass er<br />
als Architekt gerade an einem großen Projekt für einen<br />
Supermarkt <strong>und</strong> Eigentumswohnungen arbeitet<br />
<strong>und</strong> bew<strong>und</strong>erte seine Pläne.<br />
Ute erzählte ihm von ihrer Tätigkeit, die natürlich mit<br />
Werners Beruf konform ging <strong>und</strong> sein Interesse<br />
weckte. Insgeheim hatte er diese zierliche <strong>Frau</strong> mit<br />
den sanften blauen Augen schon von Anfang an in<br />
sein Herz geschlossen. Von diesem Tag an telefonierten<br />
sie täglich, trafen sich öfter, besuchten ein<br />
Konzert zusammen <strong>und</strong> kamen sich emotional immer<br />
näher. Ute, die auch große Sympathie für Werner<br />
empfand <strong>und</strong> schon durch seine angenehme Stimme<br />
einen wilden Schwall Schmetterlinge im Bauch spürte,<br />
revanchierte sich ein paar Tage später mit einem<br />
großen Abendessen in ihrem Haus.<br />
146 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
Als sie draußen auf ihrer Terrasse mit ihren Söhnen<br />
gemeinsam das Abendessen genossen, zwischen<br />
rosa Oleanderbüschen bei Kerzenschein <strong>und</strong> rotem<br />
Wein, sagte Werner beeindruckt: „Es hat so w<strong>und</strong>erbar<br />
geschmeckt. Ute, du bist eine fabelhafte Köchin!“<br />
„Oh, danke.“ „Hat toll geschmeckt!“, lobte Klaus, der<br />
sich mit großem Appetit noch ein Stück Filet in<br />
seinen M<strong>und</strong> stopfte. „War sehr lecker, Mami!“ Julian<br />
kaute auch zufrieden mit vollen Backen. „Danke. Das<br />
freut mich. Wenn ihr fertig seid, hätte ich noch einen<br />
Nachtisch. Wer möchte ein Dessert?“ Die Hände von<br />
Klaus, Julian <strong>und</strong> Werner schnellten in die Höhe. Ute<br />
lachte. „Und ich natürlich auch. Also dann vier Mal<br />
Dessert!“ Werner amüsierte sich köstlich <strong>und</strong> lachte.<br />
Julian <strong>und</strong> Klaus spielten Fußball auf dem Rasen,<br />
während Ute das Geschirr auf das Tablett räumte.<br />
Werner sprang sofort auf <strong>und</strong> trug das schwere Tablett<br />
in die Küche. „Danke, Werner. Und danke auch,<br />
dass du meine Blumen während meiner Abwesenheit<br />
so gut versorgt hast. Schau mal, wie w<strong>und</strong>erschön<br />
meine Orchidee blüht!“ „Gern geschehen. Ich<br />
konnte sie doch nicht vertrocknen lassen, wäre<br />
jammerschade gewesen.“ „Ja, das wäre es wirklich.“<br />
Ute holte das Walnusseis <strong>und</strong> das Vanilleeis <strong>und</strong><br />
setzte mit dem Eisportionierer r<strong>und</strong>e Eiskugeln in die<br />
hohen Dessertgläser, die mit Brombeeren <strong>und</strong> Himbeeren<br />
dekoriert wurden. Sie leckte kurz ihre Finger<br />
ab. Als Krönung ein Sahnehäubchen, darüber gehobelte<br />
Schokolade <strong>und</strong> eine Waffel mit einem roten<br />
Papierschirm. Werner betrachte Ute, wie sie geschickt<br />
die herrlichen Eisbecher zauberte. Als sie sich so nah<br />
waren, ergriff er ihre Hand.<br />
Sie sah in seine dunklen Augen, die sie so sehnsüchtig<br />
ansahen, <strong>und</strong> spürte, wie gut ihr seine Nähe tat.<br />
„Du bist eine bezaubernde <strong>Frau</strong>, Ute. Mir kommt es<br />
vor, als wären wir schon ewig zusammen, so vertraut<br />
ist alles. Jeder Tag mit dir ist schön, ganz gleich, was<br />
wir unternehmen. Ich habe mich in dich verliebt“,<br />
gestand er ihr. Ute wurde von ihren Gefühlen <strong>und</strong> seinem<br />
überraschenden Geständnis überwältigt, da sie<br />
genauso fühlte. „Werner, ich liebe dich doch auch.“<br />
„Wirklich?“, fragte er. Als sie lächelnd nickte, nahm er<br />
sie glücklich in seine Arme <strong>und</strong> küsste sie zärtlich auf<br />
ihre weichen Lippen, die so herrlich nach Vanilleeis<br />
schmeckten.<br />
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10/2012<br />
"
DINO in der<br />
Sprachenwelt:<br />
Wie wär’s mal mit Chinesisch?<br />
Hallo, liebe DINO-Fre<strong>und</strong>e!<br />
Bei uns ist es wie überall<br />
wo nette Typen wohnen:<br />
man lebt zusammen, hat<br />
Spaß zusammen, <strong>und</strong><br />
manchmal hört man das<br />
schon von Weitem. Bei<br />
uns ist das genauso. Nur<br />
diesmal, als ich vom<br />
Einkaufen zurückkam,<br />
gab es noch eine Schippe<br />
mehr vom Spaß, denn<br />
schon draußen hörte ich<br />
den Jubelsong „We are<br />
the champions” in<br />
Mega-Lautstärke.<br />
Drinnen ging’s voll ab. RAPPL <strong>und</strong><br />
Timo tanzten um den Tisch <strong>und</strong><br />
wedelten dabei mit Schulheften.<br />
Ich wurde aufgeregt informiert,<br />
dass Timo im Englisch-Aufsatz<br />
eine Eins geschrieben hatte mit<br />
noch einem Extra-Lob vom Lehrer<br />
schriftlich dazu. Woouw! „Und<br />
dabei bin ich doch eher der<br />
Mathe-Typ <strong>und</strong> habe es nicht so<br />
mit Sprachen <strong>und</strong> fantasievoller<br />
Schreiberei“, gab Timo zu <strong>und</strong><br />
wurde von RAPPL begeistert ergänzt:<br />
„Aber dafür hattest du zum<br />
Üben einen Weltklasse-Vokabeltrainer.<br />
Und das war ich!” Jetzt<br />
wurde mir einiges klar. Die beiden<br />
hatten tagelang in RAPPLs Zimmer<br />
Vokabeln wiederholt, <strong>und</strong><br />
jetzt erklärte sich auch, warum<br />
RAPPL dabei oft „mistake” entdeckte<br />
<strong>und</strong> das auch laut durchs<br />
Zimmer trompetete.<br />
Als wieder Ruhe einkehrte, sprachen<br />
wir in schönster Einigkeit<br />
noch darüber, wie gut <strong>und</strong><br />
nützlich es ist, sich auch in einer<br />
Fremdsprache auszukennen, vor<br />
allem, wenn man sich im Ausland<br />
aufhält. Meine Kumpels können<br />
da gut mitreden. RAPPL kennt<br />
sich in afrikanischen Dialekten<br />
aus <strong>und</strong> QUIETSCH in den Sprachen<br />
Südindiens. Na ja, <strong>und</strong> Englisch<br />
ist heute für fast alle jungen<br />
Leute schon ganz selbstverständlich,<br />
auch wenn es nur reicht, im<br />
englischsprachigen Ausland gut<br />
durch den Urlaub zu kommen.<br />
Allerdings im Beruf sieht das später<br />
ganz anders aus, da gewinnt,<br />
wer es kann. Und das kann man<br />
gar nicht früh genug in Auge<br />
<strong>und</strong> Ohr behalten.<br />
Das Thema hatte mich gepackt.<br />
Bisher war immer nur von Englisch<br />
die Rede –, dabei gibt es<br />
noch andere Sprachen, mit denen<br />
man sich schon als Schüler<br />
hobbymäßig beschäftigen kann.<br />
Wenn ich, euer RATGEBER-DINO,<br />
heute die Wahl hätte, würde ich<br />
mich mit Russisch oder Chinesisch<br />
beschäftigen, weil das Sprachen<br />
mit interessantem Schriftbild sind.<br />
Für alle mit anderem Blickwinkel<br />
in die Welt der Sprachen gebe ich<br />
gerne zu: Klar, ich weiß auch, da<br />
gibt es noch andere Schriftbilder –<br />
Arabisch z.B., Hindi oder<br />
Japanisch. Aber<br />
ich habe mir nun<br />
mal die beiden<br />
ausgewählt.<br />
Araber –<br />
arabische<br />
Schriftzeichen<br />
In Russland schreiben sie die<br />
kyrillische Buchstabenschrift, in<br />
China eine Silbenschrift, die kein<br />
Alphabet kennt, aber in verschiedenen<br />
Tonhöhen gesprochen<br />
wird. Die chinesischen Schrift -<br />
zeichen, die auch schon als<br />
„gemalte Wörter” bezeichnet<br />
wurden, erfordern viel Fleiß,<br />
denn schon Schüler lernen ca.<br />
3 000 dieser Silbenzeichen <strong>und</strong><br />
diese Zahl lässt sich locker steigern.<br />
Aber dafür ist Chinesisch<br />
nicht so schwer zu sprechen, wie<br />
man eigentlich vermutet, denn es<br />
gibt weder Deklinationen noch<br />
Konjugationen (also Beugungen).<br />
Hier ein Beispiel: Wenn man auf<br />
Deutsch sagt: „Ich singe ein Lied”,<br />
so heißt das in China kurz <strong>und</strong><br />
bündig: „Ich singen Lied”. Bei uns<br />
setzt man vor jedes Hauptwort<br />
(Substantiv) einen Artikel (der,<br />
die, das), in China ist das einfacher<br />
– Artikel gibt’s nicht. Wenn<br />
jetzt ein schlauer Sinologe (einer,<br />
der Chinesisch studiert hat)<br />
meint, na ja, so einfach, wie<br />
DINO das hier schreibt, ist<br />
es nun wieder<br />
auch nicht,<br />
gebe ich<br />
gerne zu,<br />
dass diese<br />
Sprache<br />
<strong>und</strong> ihr<br />
Schriftbild für<br />
einen Mitteleuropäer sicher<br />
schwerer zu erlernen ist als<br />
unser heimisch gewordenes<br />
Englisch. Doch ich will ja<br />
Appetit machen, anregen,<br />
heute oder morgen etwas<br />
anderes, Fremdes auszuprobieren.<br />
Vielleicht, das weiß<br />
man nie vorher, stellt mancher<br />
Germanin –<br />
Runenschrift<br />
von euch dann fest: „Genau, diese<br />
Fremdsprache ist es für mich!”<br />
Und damit ist dann schon der<br />
Anfang gemacht.<br />
Mit Grunzlauten<br />
fing es an<br />
Wie genau sich Sprache entwickelt<br />
hat, kann man nur vermuten.<br />
Aber sicher hat es mit Lauten<br />
begonnen, die eher an tierische<br />
Maulgeräusche erinnerten. Doch<br />
die Entwicklung zum modernen<br />
Menschen steckt voller Überraschungen.<br />
Auch wenn es unzählige<br />
Jahrtausende dauerte, irgendwann<br />
konnte sich der Mensch<br />
verständigen, konnte Wünsche<br />
148 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
10/2012 <strong>Ratgeber</strong> 149
Ägypter –<br />
Hieroglyphen<br />
oder Befehle weitergeben. Man<br />
schätzt, dass sich eine verständ -<br />
liche Menschensprache vor ca.<br />
100 000 Jahren entwickelt hat.<br />
Erste Wortversuche gab es sicher<br />
schon lange Zeit vorher.<br />
Schriftzeichen sind im Vergleich<br />
dazu viel jünger. Sicher hat es<br />
schon ein, zwei Jahrtausende<br />
vorher erste Versuche gegeben –<br />
aber aus der Zeit ca. 3 200 v. Chr.<br />
kennen wir als erste Schrift die<br />
Keilschrift der Sumerer, die schon<br />
starke Aussagekraft hatte. Die<br />
Zeichen wurden in weichen Ton<br />
geprägt oder in Stein gemeißelt<br />
wie später auch die Hieroglyphen<br />
der alten Ägypter zu Pharaonenzeiten.<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage für unsere<br />
europäischen Schriften gilt die<br />
griechische Schrift. Aus ihr leiten<br />
sich die lateinische, kyrillische –<br />
<strong>und</strong> auch die Runenschrift im<br />
alten Germanien ab.<br />
So viel zur Geschichte von<br />
Schrift <strong>und</strong> Sprache. Jetzt<br />
verrate ich euch in bunter<br />
Reihenfolge noch ein paar<br />
interessante Daten aus der<br />
heutigen Welt der Sprachen.<br />
Ungezählte Dialekte …<br />
• Mehr als 6 000 Sprachen werden<br />
heute in unserer Welt gesprochen.<br />
Eine genau Zahl konnte ich<br />
nicht recherchieren, zu unterschiedlich<br />
waren die Angaben.<br />
Um die Sprachen einander zuordnen<br />
zu können, sind sie weltweit<br />
in ca. 20 Sprachfamilien zusammengefasst.<br />
Doch das wird sich<br />
ändern, denn viele Sprachen<br />
verschwinden im Laufe der<br />
kommenden Jahrzehnte. Sie<br />
werden – von Mutter zu Kind –<br />
einfach nicht weitergegeben<br />
<strong>und</strong> von anderen Sprachen<br />
überlagert.<br />
• Die heute am meisten verbreitete<br />
Sprachfamilie ist die Gruppe<br />
der indo-europäischen Sprachen.<br />
Sie werden von ungefähr der<br />
Hälfte der Erdbevölkerung<br />
gesprochen. Diese Sprachen<br />
umfassen den europäischen<br />
Raum, aber auch Regionen, wo<br />
europäische Sprachen gesprochen<br />
werden, Südamerika z. B.<br />
Doch auch Persisch <strong>und</strong> Hindi<br />
im fernen Indien gehören dazu.<br />
Man glaubt, dass diese gewaltige<br />
Sprachgruppe von einem frühen<br />
Nomadenstamm herrührt, der<br />
zwischen Osteuropa <strong>und</strong><br />
Westasien lebte.<br />
• Zu den ca. 6 000 Sprachen<br />
gehören noch ungezählte Dialekte<br />
<strong>und</strong> M<strong>und</strong>arten weltweit. Allein<br />
der deutsche Sprachraum bietet<br />
dafür beste Beispiele: In Deutschland<br />
wird m<strong>und</strong>artlich geschwätzt,<br />
gebabbelt, geschnackt, <strong>und</strong> bei<br />
einer Nachfrage Richtung Sachsen<br />
hörte ich „mir labern”. Allein<br />
am Dialektklang kann man den<br />
Gesprächspartner zuordnen –<br />
ob man ihn auch versteht, das<br />
ist eine andere Sache. Eine nette<br />
Hamburgerin, die ich zu diesem<br />
Thema befragte, sagte mir<br />
Chinesin –<br />
chinesische<br />
Schriftzeichen<br />
lachend: „Original-Bayrisch klingt<br />
für mich wie Chinesisch. Ich<br />
verstehe kein Wort”. Da ist sicher<br />
etwas dran.<br />
• Die meistgesprochene Sprache<br />
auf unserem Globus ist Chinesisch.<br />
Für viele von euch, liebe<br />
DINO-Fre<strong>und</strong>e, ist das sicher eine<br />
Überraschungs-Info, denn Englisch<br />
rangiert bei den meisten in<br />
der Einschätzung an erster Stelle.<br />
Aber an zweiter Stelle nach<br />
Chinesisch folgt schon Hindi, die<br />
Muttersprache der Inder – noch<br />
vor Spanisch <strong>und</strong> Englisch. Bei<br />
einer Weltbevölkerung von heute<br />
bereits über sieben Milliarden<br />
Menschen könnt ihr euch ungefähr<br />
ausrechnen, wie viele Menschen<br />
welche Sprache sprechen,<br />
also z. B. in indo-europäischen<br />
Sprachen verständigen sich<br />
ca. 3,5 Milliarden Menschen.<br />
• Wenn wir von Chinesisch<br />
sprechen, reden wir von Mandarin-<br />
Chinesisch, das unserem Hochdeutsch<br />
entspricht. Es wird von<br />
ca. 890 Millionen Menschen<br />
gesprochen. Das Hochchinesisch<br />
ist damit die meistgesprochene<br />
Muttersprache der Welt.<br />
Auf „ich will“<br />
kommt es an<br />
Ich höre es, liebe DINO-Fre<strong>und</strong>e,<br />
wie so mancher von euch denkt<br />
oder auch sagt: „DINO hat gut<br />
reden. Einfach mal so Chinesisch<br />
lernen. Und wie soll das gehen?<br />
Wer hilft mir da auf die Sprünge?<br />
Kann man das überhaupt lernen<br />
mit der ganzen Silbenpinselei<br />
statt Buchstaben?” Ja, liebe<br />
Fre<strong>und</strong>e, man kann. Denn man<br />
kann alles, was man will. Aber<br />
denkt daran, was ich eingangs<br />
sagte: Ich will euch nur Appetit<br />
machen auf eine zusätzliche<br />
Sprache – <strong>und</strong> dafür habe ich mir<br />
natürlich etwas Spezielles aus -<br />
gesucht, denn jede unserer europäischen<br />
Sprachen in lateinischer<br />
Schrift – übrigens, das am meisten<br />
verbreitete Alphabet der<br />
Welt! – ist als Empfehlung zwar<br />
genauso gut <strong>und</strong> nützlich, aber<br />
eben viel leichter erlernbar durch<br />
die uns allen geläufigen Buch -<br />
staben. Hätte ich z .B. Spanisch<br />
als Hauptthema gewählt, hätten<br />
die gleichen Meckerer gesagt:<br />
„Ach, DINO, das lerne ich doch<br />
mit Headset auf dem Ohr ganz<br />
easy am PC.”<br />
Nimm Sackboy mit auf die Reise!<br />
In „LittleBIGPlanet PS Vita“<br />
dreht sich alles um Spaß <strong>und</strong> Kreati -<br />
vität. Sackboy entführt die Spieler in<br />
Abenteuer, vollgepackt mit cleveren<br />
Tools, schrägen Charakteren <strong>und</strong> jeder<br />
Menge Action. In diesem Abenteuer für Sackboy<br />
kommen die PS Vita-Features wie der Touchscreen<br />
auf der Vorderseite <strong>und</strong> das Rückseiten-Touchpad<br />
des Systems, die Bewegungs-Funktion, das<br />
Mikrofon sowie die zwei Kameras optimal<br />
zum Einsatz. Somit ist PlayStation Vita auch<br />
der perfekte Begleiter für unterwegs.<br />
Wir verlosen ...<br />
... 1 PS Vita mit „LittleBIGPlanet PS Vita“<br />
<strong>und</strong> eine Sackboy-Figur<br />
... 1 Spiel „LittleBIGPlanet PS Vita“<br />
mit einer Sackboy-Figur<br />
Kennwort: PS Vita<br />
Bitte schicke uns eine ausreichend frankierte Postkarte<br />
mit dem entsprechenden Kennwort. Adresse <strong>und</strong><br />
Teilnahme bedingungen auf Seite 155.<br />
Grieche –<br />
griechische<br />
Schriftzeichen<br />
150 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012
Tja, so ist das – <strong>und</strong> deshalb<br />
meine Empfehlung,<br />
einmal etwas ganz Neues<br />
zu probieren. Um<br />
alsgutes Beispiel<br />
voranzugehen, habe<br />
ich mir in einem<br />
Schreibwaren-Fachgeschäft<br />
einen Filzstift<br />
für Kalligraphie besorgt.<br />
Kalligraphie ist<br />
das Fachwort für Schönschreiben<br />
mit Feder, Filzstift<br />
oder Pinsel. Und dann<br />
wurde geübt, Schriftbeispiele<br />
habe ich mir im Internet abgeguckt.<br />
Nach einigem Mühen<br />
klappte es ganz gut <strong>und</strong> mittlerweile<br />
habe ich schon zweimal ein<br />
selbst gemachtes Kalligraphiebild<br />
gerahmt <strong>und</strong> verschenkt. Toller<br />
Erfolg! Als nützliche Idee möchte<br />
ich das unbedingt weitergeben.<br />
Für das Erlernen von Sprache <strong>und</strong><br />
Schrift gilt: Es gibt Lernmaterial<br />
für Kinder im Fachhandel für jede<br />
Sprache. Wer sich vorher schlau<br />
machen will, sieht ganz einfach<br />
per Suchmaschine ins Internet<br />
<strong>und</strong> sucht sich das Erwünschte<br />
aus. Hierbei könnt ihr e uch von<br />
älteren Geschwistern oder den<br />
Eltern helfen lassen – <strong>und</strong><br />
z. B. das gewählte Buch auf die<br />
Geburtstagswunschliste setzen.<br />
Im nächsten Beitrag geht es<br />
darum, wie man als <strong>Familie</strong><br />
die Weihnachtstage <strong>und</strong><br />
vor allem alle Vorbereitungen<br />
dazu rettet,<br />
denn Mutter hat sich<br />
das Bein gebrochen<br />
<strong>und</strong> fällt als Managerin<br />
der Feier tage aus.<br />
Ich, euer RATGEBER-<br />
DINO, <strong>und</strong> meine<br />
Kumpels RAPPL <strong>und</strong><br />
QUIETSCH haben ein<br />
Hilfs-Programm ausgetüftelt<br />
<strong>und</strong> das wollen<br />
wir euch vorstellen.<br />
Mit Gruß an alle Sprachkünstler<br />
unserer Welt<br />
Hersteller<br />
Marktbummel<br />
koziol »ideas for<br />
friends GmbH,<br />
Werner-von-Siemens-Str. 90,<br />
64711 Erbach.<br />
Tel.: 06062 604-325;<br />
www.koziol.de<br />
Le Creuset GmbH,<br />
Einsteinstr. 44,<br />
73230 Kirchheim/Teck.<br />
Tel.: 07021 97 49-0,<br />
www.lecreuset.de<br />
triangle®/<br />
Hill Metallwaren GmbH,<br />
Friedenstr. 98,<br />
42699 Solingen.<br />
Tel.: 0212 22 115-0,<br />
www.triangle-tools.de<br />
Vacu Vin Shop,<br />
Im Wiesenhof 24,<br />
45527 Hattingen.<br />
Tel.: 02324 9900009,<br />
www.vacu-vin-shop.de<br />
Schätze im Glas<br />
J. WECK GmbH u. Co. KG,<br />
Versandservice,<br />
Wehratalstr. 3, 79664 Wehr.<br />
Tel.: 07761 935-69,<br />
www.shop-weck.de<br />
Mode/Kreativ<br />
Cyrillus, Postfach 110163,<br />
50401 Köln.<br />
Tel.: 0180 5 095095 *,<br />
www.cyrillus.de<br />
Deichmann<br />
Schuhe GmbH Co. KG,<br />
Deichmannweg 9,<br />
45359 Essen.<br />
Tel.: 0800 5020500,<br />
www.deichmann.de<br />
BildNACHWEIS<br />
Teubner Foodfoto;<br />
Food Centrale;<br />
Bonne Maman; Christophorus<br />
Verlag; Flora Press<br />
Agency GmbH; Frechverlag;<br />
koziol; Larsen; Le Creuset;<br />
Rayher Hobby; Ricola;<br />
triangle®; Vacu vin;<br />
Gräfe <strong>und</strong> Unzer/Progressive<br />
Muskelentspannung/<br />
Johannes Rodach<br />
Gabor Shoes AG,<br />
Marienberger Straße 31,<br />
83024 Rosenheim,<br />
Tel.: 08031 8010.<br />
Heinrich Heine GmbH,<br />
76115 Karlsruhe.<br />
Tel.: 0180 5 3636 *,<br />
www.heine.de<br />
Kavat/Skofabriken Kavat<br />
AB, Box 101, 69222 Kumla,<br />
Schweden. Tel.: 0046 19 -<br />
587330, www.kavat.com<br />
Lana Grossa GmbH,<br />
Ingolstädter Straße 86,<br />
85080 Gaimersheim.<br />
Tel.: 08458 61-0,<br />
www.lanagrossa.de<br />
Madeleine<br />
Mode GmbH & Co. KG,<br />
90751 Fürth.<br />
Tel.: 0180 5 300 800 *,<br />
www.madeleine.de<br />
Marc Coblen, Europe B.V.,<br />
Rosbayerweg 149, 1521 RW<br />
Wormerveer, Niederlande.<br />
Tel.: 0031 75 6700203,<br />
www.marccoblen.com<br />
Peter Hahn GmbH,<br />
Peter-Hahn-Platz-1,<br />
73649 Winterbach.<br />
Tel.: 0180 5 708111,<br />
www.peterhahn.de<br />
Petit Bateau GmbH,<br />
Varrentrappstr. 55,<br />
60486 Frankfurt.<br />
Tel.: 069 703667,<br />
www.petit-bateau.de<br />
Rayher Hobby GmbH,<br />
Fockestraße 15,<br />
88471 Laupheim.<br />
Tel.: 07392 7005-0.<br />
Alexander Rochau-, annavee-,<br />
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Tolokonov-, Doris Heinrichs-,<br />
drubig-photo-, electriceye-,<br />
ExQuisine-, fotogestoeber-,<br />
Igor Klimov-, Kahn-, Kurhan-,<br />
Kzenon-, LianeM-, Marion<br />
Neuhauß-, Mi.Ti-, MP2-,<br />
Robert Kneschke-, Sandra<br />
Cunningham-, Smileus-,<br />
Studio Marmilade-, Subbotina<br />
Anna- Fotolia.com<br />
Schachenmayr SMC <strong>und</strong><br />
SMC select ** über Coats<br />
GmbH, Eduardstr. 44,<br />
73084 Salach.<br />
Tel.: 07162 -14-346,<br />
www.knitSMC.com<br />
Wenz Versandhaus,<br />
75165 Pforzheim.<br />
Tel.: 0180 5 4200 *,<br />
www.wenz.de<br />
** Falls im Fachhandel<br />
nicht erhältlich, können<br />
die Garnpakete bestellt<br />
werden bei:<br />
Lindner –<br />
Handarbeiten & mehr,<br />
Untere Römerstr. 37,<br />
94550 Forsthart.<br />
Tel. : 08547-582,<br />
E-Mail: lindner@vilstal.net,<br />
www.handarbeitenlindner.de<br />
Wohnen<br />
Depot,<br />
Gries Deco Company,<br />
Boschstr. 7,<br />
63843 Niedernberg.<br />
www.depot-online.com<br />
PartyLite GmbH,<br />
Heinrich-Fuchs-Str. 96,<br />
69126 Heidelberg.<br />
www.partylite.de<br />
Tchibo,<br />
Tel.: 01805 2885 *;<br />
www.tchibo.de<br />
* Telekom-Tarif: 0,14 €/Min.;<br />
ggf. abweichende Tarife<br />
aus dem Mobilfunknetz.<br />
Titelfoto 10/2012<br />
Food Centrale<br />
Impressum<br />
RATGEBER FRAU UND FAMILIE<br />
erscheint im 106. Jahrgang<br />
monatlich bei<br />
J. WECK GmbH u. Co. KG Verlag<br />
Wehratalstraße 3, 79664 Wehr<br />
Telefon 07761 935-0<br />
Abo-Service DEUTSCHLAND<br />
<strong>und</strong> Österreich:<br />
Telefon: 07761 935-80<br />
Fax: 07761 57691<br />
E-Mail: ratgeber@weck.de<br />
Abo-Service Ausland:<br />
Heuriedweg 19, 88131 Lindau<br />
Telefon: 08382 9631-226<br />
Fax: 08382 9631-227<br />
E-Mail: ratgeber-leserservice@guell.de<br />
Einzelheftpreis € 3,– im Jahres-<br />
Abonnement (12 Hefte) € 29,40.<br />
Zu beziehen durch den Verlag oder<br />
im Zeitschriftenhandel. Konten für<br />
Abonnementszahlungen: Postbank<br />
NL Karlsruhe 2024-751 (BLZ 66010075)<br />
oder Sparkasse Hochrhein<br />
Bad Säckingen 26011221 (BLZ68452290).<br />
IBAN (Int. Bank Account Number):<br />
DE48 6845 2290 0026 0112 21<br />
SWIFT-BIC.: SKHRDE6W<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 52.<br />
Redaktion:<br />
Eberhard Hackelsberger (verantwortl.)<br />
(<strong>Familie</strong>, Garten, Medizin, Touristik)<br />
Renate Heß<br />
(Rezepte, Haushalt, Gastlichkeit)<br />
Anja Kunz<br />
(Mode, Handarbeit, Kosmetik)<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Anita Brockhoff, Heidi Deutschmann,<br />
Jette Greiner, Karin Lohsa,<br />
Barbara Maurer<br />
Layout: Johannes Rötteler,<br />
Diana Läuger, Siegfried Lossau<br />
Anzeigen: E. Hackelsberger (verantwortl.)<br />
Juliane Möller, Kerstin Greim<br />
Vertrieb: Joachim Harant<br />
Druck: Burda GmbH, Offenbg.(Tiefdruck)<br />
Umschlag: Druckhaus Kaufmann,<br />
77907 Lahr (Offset)<br />
Repro: PIXELRAUSCH, 77933 Lahr<br />
design & produktion e. K.<br />
Printed in Germany<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong><br />
Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
Allen Einsendungen bitte Rückporto<br />
bei legen. Nachdruck nur mit<br />
ausdrück licher Genehmigung<br />
des Verlags.
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Wir<br />
gratulieren<br />
Kulinarisches Quiz (S. 35)<br />
Lösungswort: STEAKS<br />
Mit den 2 Campingaz-Grills<br />
Genesco 3 Classic L Deluxe<br />
mit Seitenkocher grillen:<br />
T. Bogner, Stuttgart. –<br />
M. Stein, Mönchengladbach.<br />
Preisrätsel 7/2012<br />
(S. 56)<br />
Das Lösungswort:<br />
BESUCHER<br />
Die 14 Kühltaschen „Be Cool“<br />
von alfi gehen an:<br />
H. Amesmeier, Straubing. –<br />
R. Blau, Waldsee. –<br />
M. Friedrich, Darmstadt. –<br />
G. Gackenheimer, Neuhausen. –<br />
E. Grade, Winterburg. –<br />
G. Hensel, Heltersberg. –<br />
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154 <strong>Ratgeber</strong> 10/2012<br />
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Glückliche Gewinner<br />
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Auflösung <strong>und</strong> Gewinner der<br />
Juli-Rätsel <strong>und</strong> Verlosungen Ihres<br />
RATGEBER <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
E. Holzdörfer, Rosenheim. –<br />
C. Jebok, Ansbach. –<br />
G. Kelch, Wismar. –<br />
E. Paul, Dillenburg. –<br />
C. Sauder, Iserlohn. –<br />
U. Schuler, Titisee-Neustadt. –<br />
D. Seichter, Herzogenaurach. –<br />
C. Seiz, Alfdorf.<br />
Verlosung<br />
„Sonnenklar“<br />
(S. 107)<br />
Die Sonne genießen mit<br />
den 10 Sonnenschutzsets<br />
von Nivea können:<br />
E. Dörflinger, Wangen. –<br />
B. Frank, Harburg. –<br />
M. Hass, Wesel. –<br />
G. Jacob, Berlin. –<br />
M. Lugauer, Rosenheim. –<br />
I. Paehl, Wedemark. –<br />
C. Pohle, Lutherstadt Wittenberg. –<br />
M. Pütz, Heckhuscheid. –<br />
J. Schminke, Würselen. –<br />
N. Stechbarth, Traunreut.<br />
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Verlosung „Switch&Go<br />
Dinos“ (S. 151)<br />
Mit den 4 Sets Switch&Go Dinos<br />
von VTech wird gespielt bei:<br />
N. Geißler, Lübeck. –<br />
S. Helgert, Ötigheim. –<br />
J. Janßen, Horstmar. –<br />
S. Richter, Röderaue.<br />
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6<br />
8<br />
7<br />
3<br />
1<br />
4<br />
9<br />
2<br />
3<br />
8<br />
1<br />
9<br />
2<br />
4<br />
7<br />
6<br />
5<br />
9<br />
2<br />
6<br />
1<br />
7<br />
5<br />
3<br />
4<br />
8<br />
7<br />
5<br />
4<br />
3<br />
8<br />
6<br />
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2<br />
1<br />
6<br />
1<br />
5<br />
8<br />
9<br />
3<br />
2<br />
7<br />
4<br />
4<br />
7<br />
3<br />
6<br />
5<br />
2<br />
8<br />
1<br />
9<br />
8<br />
9<br />
2<br />
4<br />
1<br />
7<br />
6<br />
5<br />
3<br />
SUDOKU 7 (S. 155)<br />
Die Lösungszahl: 815.<br />
Die 5 Jahresabonnements<br />
„RATGEBER <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong>“,<br />
zusammen mit einem Sammeleinband<br />
<strong>und</strong> einem Inhaltsverzeichnis,<br />
gehen an:<br />
P. Henninger, Ettenheim. –<br />
P. Ott, Ottobrunn. –<br />
M. Irmscher, Alsdorf. –<br />
E. Wohlfarth, Duisburg. –<br />
U. Enste, Leipzig.<br />
Super-Rätsel 7/2012<br />
(S. 156/157)<br />
Der Lösungsspruch:<br />
KLEINVIEH MACHT AUCH MIST<br />
Ein Fahrrad für die Natur-Tour, zur<br />
Verfügung gestellt von Kerry Gold<br />
<strong>und</strong> AT Zweirad, hat D. Guschenbauer<br />
aus Denkendorf gewonnen.<br />
8<br />
9<br />
6<br />
7<br />
1<br />
2<br />
5<br />
3<br />
4<br />
3<br />
1<br />
7<br />
9<br />
4<br />
5<br />
8<br />
2<br />
6<br />
5<br />
4<br />
2<br />
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3<br />
6<br />
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9<br />
1<br />
9<br />
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1<br />
6<br />
3<br />
1<br />
6<br />
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3<br />
2<br />
8<br />
7<br />
7<br />
8<br />
3<br />
6<br />
2<br />
1<br />
9<br />
4<br />
5<br />
4<br />
5<br />
1<br />
3<br />
8<br />
9<br />
6<br />
7<br />
2<br />
Über die 20 sebamed-Geschenkkoffer<br />
freuen sich:<br />
R. Becker, Malsch. –<br />
H. Ernst, Hofstetten. –<br />
6<br />
7<br />
9<br />
2<br />
5<br />
4<br />
3<br />
1<br />
8<br />
2<br />
3<br />
8<br />
1<br />
6<br />
7<br />
4<br />
5<br />
9<br />
N. Frei, Troisdorf. –<br />
I. Fröhbrodt, Zeitz. –<br />
R. Gottdang, Merzig. –<br />
V. Heller, Altbach. –<br />
H. Hölle, Völklingen. –<br />
M. Kaiser, Dohna. –<br />
E. Kleinhanß, Wendeburg-<br />
Bortfeld. –<br />
A. Knauer, Neuwied. –<br />
D. Langes, Unna. –<br />
V. Lerch, Ankum. –<br />
A. Müller, Wense. –<br />
S. Porzig, Raschau. –<br />
I. Schömer, Gusenburg. –<br />
W. Schulz, Guben. –<br />
H. Schwickert, Albbruck. –<br />
R. Seifert, Hilpoltstein. –<br />
N. Treptow, Schöneck. –<br />
I. Wanninger, Traitsching.<br />
Die Gewinner der 20 €-<br />
Geldpreise wurden bereits<br />
schriftlich benachrichtigt.<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Wenn Sie an einem Preisrätsel oder an<br />
einer Verlosung aus diesem Heft teilnehmen<br />
möchten, können Sie dies auf zwei<br />
Arten tun:<br />
1. Per Telefon: Jedes Rätsel <strong>und</strong> jede<br />
Verlosung hat eine eigene Telefonnummer.<br />
Sie finden die entsprechende<br />
Telefonnummer direkt beim Rätsel.<br />
Rufen Sie unter dieser Telefonnummer<br />
an <strong>und</strong> geben Sie dann die Lösung oder<br />
das Kennwort <strong>und</strong> Ihre Adresse durch.<br />
(Ein Anruf aus dem deutschen Festnetz<br />
kostet 0,50 €, ggf. abweichende Tarife<br />
aus dem Mobilfunknetz.)<br />
2. Postkarte: Senden Sie eine<br />
ausreichend frankierte Postkarte<br />
(keinen Brief) mit dem entsprechenden<br />
Kennwort sowie gegebenenfalls dem<br />
Lösungswort bzw. -satz an:<br />
RATGEBER <strong>Frau</strong> <strong>und</strong> <strong>Familie</strong><br />
>> Kennwort
Urteilsaufhebung<br />
<strong>Frau</strong>enkleidungsstück<br />
schneller<br />
Lauf<br />
Rheinlastkahn<br />
indische<br />
Laute<br />
22<br />
gern<br />
haben<br />
Tier für<br />
span.<br />
Kampfspiele<br />
bequemes<br />
Sitzmöbel<br />
Briefanrede<br />
weibl.<br />
Märchengestalten<br />
optisch<br />
wahrnehmen<br />
nicht<br />
hinter<br />
30<br />
Gehalt<br />
der<br />
Soldaten<br />
23<br />
Niveau<br />
(engl.)<br />
25<br />
19<br />
zwei<br />
Musizierende<br />
herrenloser<br />
Straßenh<strong>und</strong><br />
kraftvoll<br />
Raubkatze<br />
Gewinner<br />
Ermittlungsbüro<br />
Formentwickler,<br />
Gestalter<br />
12<br />
mietkaufen<br />
Denkschriften<br />
(Kw.)<br />
englisch:<br />
tun,<br />
machen<br />
griech.<br />
Schicksalsgöttin<br />
Brandrückstand<br />
Metallarbeiter<br />
Mitarbeiterin<br />
französisch:<br />
Mutter<br />
29<br />
englischer<br />
Artikel<br />
2<br />
Windschattenseite<br />
Kurort<br />
in<br />
Südtirol<br />
leimen<br />
18<br />
türk.<br />
Anisbranntwein<br />
Zeugnisnote<br />
Fremdwortteil:<br />
mittel<br />
6<br />
arabisch:<br />
Sohn<br />
ein zubereitetes<br />
Gemüse<br />
scheues<br />
Waldtier<br />
9<br />
zuvor<br />
Kraftstoffart<br />
(Kw.)<br />
jede,<br />
jeder<br />
1<br />
Krieger<br />
in der<br />
Ukraine<br />
20<br />
Nebenrolle<br />
beim<br />
Theater<br />
Zaun<br />
aus<br />
Pflanzen<br />
dt.<br />
Schauspieler<br />
†<br />
(Hans)<br />
Vorort<br />
von Los<br />
Angeles<br />
24<br />
Ausrede<br />
große<br />
Räume<br />
28<br />
Staatsführung<br />
griechischer<br />
Buchstabe<br />
Anlegestelle<br />
der<br />
Schiffe<br />
8<br />
Rufname<br />
Eisenhowers<br />
europäische<br />
Halbinsel<br />
Erkältungserscheinung<br />
sprachlos<br />
Blechblasinstrument<br />
31<br />
deutsche<br />
TV-<br />
Anstalt<br />
(Abk.)<br />
künstliche<br />
Weltsprache<br />
US-<br />
Schriftsteller<br />
† 1849<br />
englisch:<br />
Haut<br />
Mietauto<br />
mit<br />
Fahrer<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32<br />
von geringer<br />
Wassertiefe<br />
Opfertische<br />
Uhrkettenanhängsel<br />
aufmüpfig,<br />
widerspenstig<br />
ein<br />
Kartenspiel<br />
degenähnliche<br />
Fechtwaffe<br />
Umgangssprache<br />
Hima-<br />
laja-<br />
Hochebene<br />
11<br />
32<br />
7<br />
16<br />
Abk.:<br />
in Gründung<br />
Hochsprungstil<br />
Bußbereitschaft<br />
Nachkomme<br />
Antilopenart<br />
eine<br />
Nachricht<br />
hören<br />
int.<br />
Kfz-Z.<br />
Türkei<br />
<strong>Frau</strong>enkurzname<br />
21<br />
streng,<br />
nicht<br />
heiter<br />
27<br />
Habe<br />
4<br />
altes<br />
Kodiergerät<br />
Installation,<br />
ästhetisch<br />
Montage<br />
3<br />
altrömische<br />
Silbermünze<br />
Klostervorsteher<br />
Motivation<br />
so<strong>und</strong>sovielte<br />
(math.)<br />
niederträchtig<br />
10<br />
schlecht<br />
Presse<br />
für<br />
nasse<br />
Wäsche<br />
Fahrzeugteil<br />
Gegenteil<br />
von<br />
„Altes“<br />
17<br />
Kfz-Z.<br />
Gelsenkirchen<br />
Totenschrein<br />
<strong>Frau</strong>enname<br />
Anweisung<br />
15<br />
Vorname<br />
v. Schauspieler<br />
Sharif<br />
13<br />
räumliche<br />
Beschränktheit<br />
englisches<br />
Fürwort:<br />
sie<br />
Meinung<br />
Stadt in<br />
Brasilien<br />
(Kw.)<br />
26<br />
Urlaub<br />
niederl.<br />
Stadt an<br />
der Maas<br />
5<br />
14<br />
Super-<br />
Musikdrama<br />
US-<br />
Parlamentsentscheid<br />
Schellfischart<br />
hebräischer<br />
Buchstabe<br />
Arbeitsteam<br />
(Kw.)<br />
Not,<br />
Misere<br />
schweiz.<br />
Kantonshauptstadt<br />
Bewohner<br />
des<br />
Kantons<br />
Uri<br />
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Es gilt den Lösungsspruch zu finden, den die 32 Zahlenfelder in<br />
unserem Kreuzwort-Rätsel ergeben. Geben Sie uns diesen per Telefon<br />
unter der Nummer 01378 9090 1030 durch (ein Anruf aus dem<br />
deutschen Festnetz kostet 0,50 €, ggf. abweichende Tarife aus dem<br />
Mobilfunknetz). Oder schicken Sie uns den Lösungsspruch auf einer<br />
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Adresse sowie Teilnahmebedingungen auf Seite 155.
VORSCHAU<br />
auf November 2012<br />
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