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4 April 2013 I € 7,00 A: € 7,70 I CH: sFr. 14,00 I<br />
Vereint<br />
<strong>mit</strong><br />
Italeris Top-<br />
Neuheit in 1:24:<br />
Iveco Stralis<br />
Das führende deutschsprachige Magazin für <strong>Modell</strong>bau<br />
Zvezdas Ju 88 A-17 in 1:72<br />
<strong>Aha</strong>-<strong>Effekt</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>einfachen</strong> <strong>Mitteln</strong>!<br />
So stellen Sie ein <strong>Modell</strong> im Flug dar!<br />
Panzerjäger aus<br />
Meisterhand<br />
AFV Clubs M-18 Panzerjäger in 1:35<br />
Schritt für Schritt zum<br />
perfekten Finish<br />
José Brito zeigt, wie ein Kit veredelt wird<br />
B/NL/L: € 8,20 I N: 100 NOK<br />
• Projekt:<br />
Holz verwittern und<br />
Mooseffekte erzeugen<br />
• Basics:<br />
Tief ziehen: Vacu-Kits Stepby-Step<br />
verbauen – Teil 1<br />
Tarangus’ Saab A32A Lansen in 1:48<br />
Short-Run-<strong>Modell</strong><br />
aufwerten<br />
So gelingt das fast perfekte Facelift
Editorial<br />
MODELLFAN<br />
Modern Times<br />
Berthold Tacke<br />
Verantw. Redakteur<br />
Wer denkt da nicht an Chaplins Stummfilmklassiker?<br />
Aber heute sind die Zeiten<br />
noch viel moderner geworden, als es sich<br />
Chaplin und vielleicht sogar Aldous Huxley<br />
<strong>mit</strong> seiner „Schönen neuen Welt“<br />
vorstellen konnten. So profitieren wir<br />
als Redaktion und Sie als Leser von<br />
MODELLFAN natürlich auch von der<br />
Vernetzung der Informationssysteme<br />
weltweit. Das spiegelt sich in diesem Heft<br />
u. a. auch darin wider, dass wir <strong>mit</strong> José<br />
Brito einen international bekannten Autoren<br />
aus Portugal und ein ebensolches<br />
Schwergewicht <strong>mit</strong> Marc Reusser aus<br />
Pasadena (Kalifornien) <strong>mit</strong> an Bord haben.<br />
Natürlich sind auch Kontakte zu<br />
Autoren via Facebook entstanden und<br />
werden ebendort gepflegt.<br />
Doch um der Wahrheit die Ehre zu geben:<br />
Obwohl es <strong>mit</strong> der Nutzung der vielfältigen<br />
neuen wunderbaren Kommunikationsmöglichkeiten<br />
klappt, fehlt mir<br />
bisweilen noch ein wenig das rechte Gespür<br />
im Umgang <strong>mit</strong> ihnen. So musste<br />
ich bei einer der vielen Skypebesprechungen<br />
der letzten Wochen <strong>mit</strong> Marc<br />
feststellen, dass ich ihn immer gegen<br />
03:00 Uhr Ortszeit Kalifornien kontaktiert<br />
hatte. Da ich ihn aber immer sehr<br />
schnell am „Apparat“ hatte, er recht ausgeschlafen<br />
wirkte und die Gesprächsqualität<br />
so war, als säße er neben mir, hatte<br />
ich mir angewöhnt, ihn kurz vor meiner<br />
Mittagspause zu kontaktieren. Umso erstaunter<br />
und ein wenig peinlich berührt<br />
war ich, als er in einem Nebensatz mal<br />
fallen ließ, wie spät es in Pasadena sei.<br />
Mein Glück war nun, dass ich zufällig an<br />
einen echten Nachtarbeiter geraten war.<br />
Dabei müssen seine Arbeiten nun wirklich<br />
nicht das Tageslicht scheuen, wie er<br />
uns in der MBA bereits mehrfach bewiesen<br />
hat.<br />
In der Hoffnung, Sie <strong>mit</strong> diesem Editorial<br />
nicht um den Schlaf gebracht zu haben,<br />
wünsche ich Ihnen jetzt viel Spaß<br />
bei der MODELLFAN-Lektüre.<br />
Ihr Berthold Tacke<br />
Die aktuelle Umfrage<br />
auf www.modellfan.de<br />
Nach ca. 30 Dienstjahren<br />
müssen wir langsam vom<br />
HUMVEE Abschied nehmen.<br />
Ein Prozess, der im <strong>Modell</strong>bau<br />
sicherlich nicht so schnell<br />
wie in der Realität stattfindet.<br />
Doch wie attraktiv sind für<br />
Sie die zahlreichen modernen<br />
Fahrzeuge der nachfolgenden<br />
Generation?<br />
A) Da der HUMVEE ein Fahrzeug ist, <strong>mit</strong><br />
dem ich quasi groß geworden bin, werde<br />
ich es in seinen zahlreichen Versionen<br />
weiterhin bauen.<br />
B) Die Frage stellt sich so ja eigentlich für<br />
mich nicht, da schließlich auch Heerscharen<br />
von <strong>Modell</strong>bauern noch stets Kübelwagen,<br />
Tiger, Panther und Co. bauen. Warum also<br />
nicht auch weiterhin HUMVEE?<br />
C) Ich bedauere zwar auch das Ausscheiden<br />
des HUMVEE aus dem aktiven Dienst, doch<br />
ich kann mich der Wirkung der Nachfolgefahrzeuge<br />
(cool und imposant) kaum entziehen,<br />
sodass ich wohl in Zukunft eher<br />
diese bauen werde.<br />
Stimmen Sie jetzt ab auf<br />
www.modellfan.de!<br />
Die Umfrage auf www.modellfan.de – Sie haben abgestimmt<br />
Nutzen Sie die Neuheitenankündigungen auch für einen »Frühjahrsputz« im <strong>Modell</strong>baukeller/Bastelzimmer/Bausatzregal?<br />
Die Ankündigung von Neuheiten veranlasst mich, meine Bausatzbestände auf Aktualität<br />
und meinen Bauwillen hin zu überprüfen. So verabschiede ich mich z. B. gerne von einem<br />
Panzer-IV-<strong>Modell</strong> von vor 20 Jahren, wenn sich stattdessen ein aktuelles <strong>Modell</strong> anbietet.<br />
9,8 %<br />
Obwohl ich weiß, dass ich meine alten, technisch überholten Bausätze eher nicht mehr<br />
bauen werde, kann ich mich kaum von ihnen trennen. Einerseits Sentimentalität und andererseits<br />
der niedrige noch zu erzielende Verkaufserlös sprechen dagegen.<br />
Ich komme gar nicht auf die Idee, alte <strong>Modell</strong>e durch neuere Kits auszutauschen. Im<br />
Gegenteil, das Bewahren der alten Bausätze zeigt mir beim Stöbern und Vergleichen <strong>mit</strong><br />
meinen neueren Kits, wie sich Bausätze in meiner aktiven Hobbyzeit entwickelt haben.<br />
43,9 %<br />
46,3 %<br />
Besuchen Sie unsere Internetseiten und machen Sie bei der aktuellen Umfrage <strong>mit</strong>!<br />
modellfan.de 4/2013<br />
3
Inhalt I April 2013<br />
Die Mutter aller Starfighter: Douglas X-3 Stiletto Die Stiletto von Planet Models steht allein auf weiter Flur.<br />
Der Weg zur korrekten Darstellung ist allerdings lang, dafür zeigt sich das 72er-Ergebnis so scharf wie das Original.<br />
SEITE26<br />
Flugzeuge<br />
Klassiker der Luftwaffe: Ju 88 A-17 8<br />
Ganz weit entfernt von einer Zubehörschlacht präsentiert<br />
unser Autor Wolfgang Henrich, wie es <strong>mit</strong> <strong>einfachen</strong><br />
<strong>Mitteln</strong> möglich ist, ein <strong>Modell</strong> spannend und<br />
zugleich dynamisch zu präsentieren.<br />
TITEL<br />
Jets des Kalten Kriegs: Saab Lansen 14<br />
Dass Short-Run-<strong>Modell</strong>e zwar ein wenig mehr Aufmerksamkeit<br />
und Erfahrung seitens des <strong>Modell</strong>bauers verlangen,<br />
trifft auch beim Tarangus-<strong>Modell</strong> zu. Aber das<br />
Ergebnis kann es <strong>mit</strong> den ganz Großen aufnehmen.<br />
TITEL<br />
Erfolgreicher Franzose: SPAD XIII (late) 20<br />
Revell liefert die 48er<br />
SPAD XIII dank Koopera -<br />
tion aus eduard-Formen.<br />
Andreas Martin sucht die<br />
Kit-Unterschiede und<br />
verpasst dem Franzosen<br />
das passende Tarnkleid.<br />
Messerscharf: Douglas X-3 Stiletto 26<br />
Planet Models bietet die „Mutter aller Starfighter“ an.<br />
Wer den Resin-Kit allerdings wie Thomas Hopfensperger<br />
korrekt in Szene setzen will, hat viel Arbeit vor sich.<br />
Militär<br />
Mehr als Papier: VK.45.02(P)H 46<br />
Der VK.45.02(P) war mehr als ein Reißbrettentwurf,<br />
Türme und begonnene Wannen kamen zum Fronteinsatz.<br />
Wie lässt sich der Kit noch verfeinern und in ein fiktives<br />
Tarnkleid setzen? Lothar Limprecht gibt Antworten.<br />
Starker Auftritt: M1114 HUMVEE 52<br />
Bronco liefert ein starkes Abbild des M1114, der im<br />
Original seit fast 30 Jahren im Einsatz steht. Wie lässt<br />
sich der Topbausatz <strong>mit</strong> <strong>einfachen</strong> Bord<strong>mit</strong>teln noch<br />
weiter verfeinern? Tipps dazu lesen Sie hier.<br />
Amerikanischer Panzerjäger:<br />
M-18 Hellcat 60<br />
Wenn José Brito ein <strong>Modell</strong> baut,<br />
dann ist klar, dass er sich<br />
ausgiebig dem<br />
Finish widmet.<br />
So auch bei<br />
dieser amerikanischen<br />
Katze, wo er<br />
Schritt für<br />
Schritt demonstriert,<br />
wie er zum Ziel kommt.<br />
TITEL<br />
4
Reißbrett-Panzer: VK.45.02(P)H Welche Farben<br />
verpasst man einem fiktiven Kampfpanzer?<br />
SEITE46<br />
Topbausatz: M1114 HUMVEE Auch ein fast<br />
perfekter Bausatz lässt sich noch verfeinern …<br />
SEITE52<br />
HMS ILLUSTRIOUS: 350er-Bausatz aufgewertet<br />
<strong>mit</strong> Fotoätzteilen. SEITE 80<br />
Formenneuheit: Iveco Stralis Italeri glänzt<br />
wieder Out-of-Box <strong>mit</strong> alten Tugenden …<br />
SEITE88<br />
Schiffe<br />
Flugzeugträger der Royal Navy: HMS ILLUSTRIOUS 80<br />
Was bringt der Einsatz von Fotoätzteilen bei einem<br />
1:350er-Schiffsmodell? Sehen Sie das Ergebnis am Beispiel<br />
von Airfix’ HMS ILLUSTRIOUS.<br />
Zivilfahrzeuge und Motorräder<br />
Truckers Dream: Iveco Stralis 88<br />
Italeri kehrt dem „New Concept“ den Rücken und<br />
liefert endlich wieder einen Bausatz eines modernen<br />
Trucks <strong>mit</strong> allen interessanten Details. Guido Kehder<br />
hat die Formenneuheit Out-of-Box gebaut und perfekt<br />
in Farbe gesetzt.<br />
TITEL<br />
Rubriken<br />
MODELLFAN Editorial 3<br />
MODELLFAN Bild des Monats 6<br />
MODELLFAN packt aus 34<br />
Fachgeschäfte 40<br />
Figuren im Fokus 42<br />
MODELLFAN liest 70<br />
DPMV-Nachrichten 72<br />
Termine 73<br />
Ausstellung Euro Scale <strong>Modell</strong>ing 94<br />
<strong>Vorschau</strong> und Impressum 98<br />
MODELLBAU<br />
AKADEMIE<br />
Projekt Holz verwittern (Teil 3) 74<br />
Basics Vacu-Bausätze verarbeiten (Teil 1) 78<br />
modellfan.de 4/2013<br />
5
MODELLFAN<br />
Bild des Monats<br />
„Norway 1943“<br />
Aitor Azkue zeigt das Schicksal einer<br />
Crew und ihrer „notgewasserten“<br />
1:32er-Heinkel-He-111. Dieses und<br />
viele weitere <strong>Modell</strong>bau-Highlights<br />
zeigt auch das aktuelle MODELLBAU<br />
Jahrbuch 2013.<br />
Foto: Berthold Tacke<br />
6
modellfan.de 4/2013<br />
7
Junkers Ju 88 A-17 I Maßstab 1:72 I Baubericht<br />
Zvezdas Ju 88 A-17<br />
Torpedobomber in Not<br />
<strong>Aha</strong>-<strong>Effekt</strong> <strong>mit</strong> <strong>einfachen</strong> <strong>Mitteln</strong><br />
Muss es immer teures Zubehör sein? Der erste Teil unserer neuen Ju-88-Reihe<br />
beschäftigt sich <strong>mit</strong> der Frage, ob <strong>mit</strong> ein wenig Eigeninitiative und Geschick ein<br />
Flugzeug direkt aus dem Karton gebaut auch interessant und preiswert präsentiert<br />
werden kann.<br />
Von Wolfgang Henrich<br />
Der klare Acrylstab wirkt beinahe<br />
unsichtbar, sodass die Illusion des<br />
fliegenden Flugzeugs fast perfekt<br />
erscheint.<br />
8
Ohne Zubehör geht es nicht!<br />
Stimmt das wirklich? Bei einem<br />
Bausatz, dessen Wurzeln bis<br />
weit in die <strong>Modell</strong>bauvergangenheit<br />
zurückreichen, ist das ja<br />
noch zum Teil nachvollziehbar. Aber<br />
auch bei einem modernen Bausatz? Man<br />
kann immer noch etwas verbessern, aber<br />
leicht driftet man dann in das sogenannte<br />
AMS (Advanced Modeler Syndrom) ab.<br />
Der Spaß bleibt dabei dann nur allzu häufig<br />
auf der Strecke. Deshalb habe ich für<br />
mich beschlossen, dem ein erfrischendes<br />
EMB (einfach mal bauen) entgegenzusetzen.<br />
Sauberer Bau, eine ordentliche Lackierung<br />
sowie eine etwas ande re<br />
Darstellung <strong>mit</strong> ein wenig Drumherum<br />
sollen das <strong>Modell</strong> auch ohne Zubehör<br />
aus dem Aftermarket-Bereich interessant<br />
machen. Für dieses Projekt habe ich mir<br />
den Ju 88-Bausatz von Zvezda ausgesucht.<br />
Er bietet die Möglichkeit, die Versionen<br />
A-5 und A-17 zu bauen. Deshalb ist<br />
es ratsam, sich vor dem Bau anzusehen,<br />
welche speziellen Bauteile man benötigt,<br />
Das Blau der Meeresoberfläche<br />
bildet einen schönen Kontrast<br />
zu dem in Grüntönen getarnten<br />
Torpedobomber.<br />
und vor allem, welche Löcher in Rumpf<br />
und Flügel für welche Version aufzubohren<br />
sind.<br />
Alle Mann an Bord<br />
Danach ging es an das Cockpit. Zvezda<br />
bietet hier nur eine relativ rudimentäre<br />
Einrichtung, die aus Bodenplatte, Sitzen,<br />
Instrumentenbrett und Funkanlage besteht.<br />
Hier könnte man weiter detaillieren.<br />
Das Cockpit ist aber durchaus ausreichend,<br />
wenn man die beigefügte Besatzung<br />
verwendet. Die schön ausgeführten<br />
Figuren benötigen nur eine effektvolle Lackierung<br />
und werden dann in ihre Positionen<br />
geklebt. So <strong>mit</strong> Besatzung versehen<br />
bleibt nicht mehr viel vom Cockpit<br />
übrig, was man noch einsehen könnte (1).<br />
Der weitere Rumpfzusammenbau verläuft<br />
fast problemlos. Ein paar kleine Sinkstellen<br />
wurden <strong>mit</strong> Mr.Surfacer aufgefüllt<br />
und größere Spalten <strong>mit</strong> heißgezogenem<br />
Gussast verschlossen. Wo immer es geht,<br />
vermeide ich den Einsatz von Spachtelmasse.<br />
In der Regel lassen sich Spalten<br />
<strong>mit</strong> Plastikmaterial verschließen, das <strong>mit</strong><br />
Plastikkleber getränkt wird. Dadurch entsteht<br />
nach dem Aushärten eine feste und<br />
auch leicht gravierbare Verbindung (2).<br />
Flurschaden am Flügel<br />
Am Flügel sollen später Treffer von leichter<br />
Flak und kleinkalibrigen Waffen dargestellt<br />
werden. Oftmals werden solche Einschusslöcher<br />
<strong>mit</strong> einem heißen Nagel oder<br />
Ähnlichem in das Plastik geschmolzen.<br />
Das sieht dann aber auch wie geschmolzenes<br />
Plastik aus. Ich habe zu diesem Zweck<br />
die Bereiche an der Innenseite dünner geschliffen<br />
und einfach <strong>mit</strong> dem Cutter an<br />
der Unterseite von außen nach innen und<br />
an der Oberseite von innen nach außen<br />
durchgedrückt (3, 4). Die Flügel beim Zvezda-Bausatz<br />
sind mehrteilig ausgeführt, um<br />
auch andere Versionen <strong>mit</strong> längerer oder<br />
kürzerer Spannweite zu ermöglichen. Hier<br />
modellfan.de 4/2013<br />
9
Junkers Ju 88 A-17 I Maßstab 1:72 I Baubericht<br />
Nach dem Einsatz sieht die Ju ein<br />
wenig gerupft aus, nun geht’s im<br />
Tiefflug wieder nach Hause.<br />
muss der äußere Flügelbereich stumpf an<br />
den Hauptflügel angeklebt werden. Um einen<br />
späteren Einsatz von Spachtel zu vermeiden,<br />
führe ich diese stumpfe Verklebung<br />
<strong>mit</strong> viel Kleber durch, den ich aus der<br />
Klebestelle hervorquellen lasse. Das Ganze<br />
legt man dann zur Seite und lässt es 48<br />
Stunden durchtrocknen. Danach lässt sich<br />
die Wulst <strong>mit</strong> einem scharfen Skalpell wegschneiden,<br />
verschleifen und gravieren (5).<br />
Der weitere Zusammenbau gestaltet sich<br />
problemlos. Die zeitintensivste Arbeit war<br />
hierbei die Maskierung der Kanzel <strong>mit</strong> ihren<br />
vielen Segmenten. Ich benutze dazu<br />
Tamiya Masking Tape, das ich in kleine<br />
Rechtecke schneide und dann <strong>mit</strong>hilfe eines<br />
Zahnstochers zwischen die Kanzelstreben<br />
drücke. Anschließend wird <strong>mit</strong> einer<br />
neuen Skalpellklinge entlang der<br />
Rahmen randgenau abgeschnitten (6).<br />
Farbenspiel<br />
Nachdem alle notwendigen Teile maskiert<br />
und das <strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> Spiritus gereinigt war,<br />
erhielt es seinen Farbauftrag. Zunächst<br />
lackierte ich die Bereiche der Beschussschäden<br />
<strong>mit</strong> Alclad Aluminium und deckte<br />
sie anschließend unregelmäßig <strong>mit</strong><br />
Auch die Unterseite wurde<br />
nicht vergessen und zeigt<br />
sich entsprechend <strong>mit</strong>genommen.<br />
Junkers Ju 88 A-17<br />
Die Junkers Ju 88 A-17 war eine Torpedobomber-Variante<br />
und basierte auf der Ver -<br />
sion A-4. Sie war <strong>mit</strong> speziellen ETCs zur<br />
Aufnahme von zwei Torpedos ausgerüstet.<br />
Außerdem versuchte man den erhöhten Luftwiderstand<br />
dadurch auszugleichen, dass man<br />
die Bodengondel wegfallen ließ. Zusätzlich<br />
verzichtete man auf die jetzt unnötigen<br />
Sturzflugbremsen. Charakteristisch für die<br />
Version A-17 war zudem eine längliche Beule<br />
an der linken Rumpfseite, die von der Glaskanzel<br />
bis zur Höhe der Flügelwurzel verlief<br />
und die Steuerleitungen für den Torpedoabwurf<br />
verbarg.<br />
Junkers Ju 88 A-4 des KG 77.<br />
Bild: Bundesarchiv, Nr. 101I-417-1766-03A;<br />
Quelle: Wikimedia Commons<br />
10
1 2 3<br />
Nach dem Bemalen <strong>mit</strong> Revell-Acrylfarben<br />
findet die Besatzung ihren Platz im engen<br />
Cockpit.<br />
Spalten auf dem Rumpfrücken werden <strong>mit</strong><br />
dünnflüssigem Kleber und heißgezogenem<br />
Gussast verklebt und verschliffen.<br />
Um den Beschussschaden darzustellen,<br />
wird der Flügel an der Innenseite dünner<br />
geschliffen.<br />
4 5 6<br />
Dann wird der dünner geschliffene Bereich<br />
von innen mehrfach <strong>mit</strong> einem Cutter<br />
durchstoßen und nach außen gedrückt.<br />
Beim stumpfen Verkleben absichtlich übergequollener<br />
Kleber lässt sich nach dem<br />
Durchhärten verschleifen und gravieren.<br />
Die maskierte Kanzel ist bereit, <strong>mit</strong> gering<br />
ausgasendem Industriekleber auf den<br />
Rumpf geklebt zu werden.<br />
Maskol ab. Für die Tarnlackierung verwende<br />
ich RLM-Farben von Gunze Sangyo.<br />
Zunächst erhielt das <strong>Modell</strong><br />
das obligatorische Preshading<br />
in Schwarz (7). Ausnahme<br />
bildete hier der Bereich<br />
am Unterflügel, der<br />
später gelb lackiert werden soll. Hier würde<br />
Schwarz zu stark durchschlagen, die<br />
Bereiche würden einen Blaustich erhalten.<br />
Bei solchen Farben empfiehlt sich ein<br />
Preshading in einem Farbton wie z. B.<br />
Dunkelbraun. Bei der Lackierung gehe ich<br />
grundsätzlich so vor. Als Erstes werden<br />
die Preshading-Bereiche stark lasierend<br />
<strong>mit</strong> den Farben direkt aus dem Glas lackiert.<br />
Anschließend lackiere ich die<br />
inneren Panel-Bereiche <strong>mit</strong> Grundfarben,<br />
die <strong>mit</strong> 75 Prozent Weiß aufgehellt wurden,<br />
in einem unregelmäßigen Muster (8).<br />
In einem dritten Arbeitsgang wird dann ei-<br />
Der <strong>Effekt</strong> des sich drehenden<br />
Propellers wurde durch eine<br />
klare Plastikscheibe dargestellt,<br />
auf der verwischte Propellerblätter<br />
auflackiert sind.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
11
Junkers Ju 88 A-17 I Maß stab 1:72 I Baubericht<br />
Gut zu sehen ist hier der sich<br />
scheinbar drehende Propeller.<br />
ne leicht aufgehellte Grundfarbe noch einmal<br />
über alles lasierend lackiert, bis die<br />
Farben <strong>mit</strong>einander verblendet sind. Dadurch<br />
erhält man eine lebendigere Farboberfläche.<br />
Nachdem auf diese Weise die<br />
gesamte Tarnung aufgebracht ist, wird das<br />
<strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> einer Schicht glänzendem<br />
Klarlack für die Decals vorbereitet.<br />
Von oben fotografiert, zeigt sich der realistisch gealterte Anstrich des Ju-88-<strong>Modell</strong>s.<br />
Auf einen Blick<br />
JUNKERS JU 88 A-5/A-17<br />
Kit 7284 Maßstab 1:72 Hersteller Zvezda Preis ca. 16,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 48 Stunden<br />
Farben: Gunze Acryl: RLM 66, RLM 04, RLM 70, RLM 71, Weiß, Rot,<br />
Silber; Tamiya: Weathering Sets A, B, E; Schmincke: Ölfarben Weiß,<br />
Schwarz, Blau, Sienna<br />
Klebstoff: Tamiya Extra Thin Plastikkleber (87038), Schwanheimer<br />
Industriekleber (19-74010)<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />
„Weichspülen“<br />
Der Decalbogen des Zvezda-Bausatzes ist<br />
überschaubar, sodass das Aufbringen der<br />
Zeichen in kurzer Zeit erledigt ist. Diese<br />
lassen sich gut verarbeiten und sind sauber<br />
gedruckt. Mithilfe von ein wenig<br />
Weichmacher Gunze Mr.Mark Softer legen<br />
sie sich gut auf die Oberfläche und in<br />
alle Fugen. Zum Abschluss erhielt die Maschine<br />
ein Washing <strong>mit</strong> einem dunklen<br />
Braun auf der Oberseite und einem hellerem<br />
Graubraun auf der Unterseite. Weitere<br />
Abnutzungsspuren wurden <strong>mit</strong> Ölfarben<br />
und dem Tamiya Weathering Set<br />
aufgebracht. Hier wurde insbesondere der<br />
Flügelbereich zwischen Rumpf und Motoren<br />
verschmutzt dargestellt, da dort häufig<br />
die Warte ihr Werk verrichteten. Jetzt<br />
war es an der Zeit, die restlichen Kleinteile<br />
anzubringen. Hierbei wich ich etwas<br />
vom üblichen Bau ab, indem ich den Propeller<br />
des rechten Motors in Segelstellung<br />
und den des linken durch eine klare lackierte<br />
Plastikscheibe darstellte.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Wolfgang Henrich<br />
12
7<br />
Das Preshading bildet die Basis für eine<br />
effektvolle Lackierung und sollte gezielt<br />
eingesetzt werden.<br />
Legenden<br />
der Lüfte<br />
8<br />
Die mehrschichtige Lackierung in unterschiedlichen<br />
Schattierungen erzeugt einen<br />
subtilen Alterungseffekt.<br />
Da die Maschine ja im Fluge dargestellt<br />
wird, benötigte ich eine entsprechende<br />
Basis. Diese erstellte ich in kurzer Zeit aus<br />
etwas Alufolie, einem Acrylstab, Gieskeramik<br />
und einem Bilderrahmen aus dem<br />
Ein-Euro-Shop. Die Glasscheibe des Bilderrahmens<br />
wurde entfernt und dieser<br />
zum Schutz vor der feuchten Gieskeramik<br />
<strong>mit</strong> Alufolie ausgelegt. Der Acrylstab wurde<br />
angespitzt, durch die Rückseite des<br />
Rahmens getrieben und verklebt. Zur<br />
Passprobe wurde dann einmal die Ju 88<br />
aufgesteckt (9). Anschließend füllte ich<br />
den Rahmen <strong>mit</strong> Gießkeramik auf. In die<br />
antrocknende Gießkeramik arbeitete ich<br />
anschließend <strong>mit</strong> einem Löffel Wellenmuster<br />
ein. Nachdem alles durchgetrocknet<br />
war, wurde die so gestaltete Oberfläche<br />
in mehreren Stufen (10) <strong>mit</strong> verschiedenen<br />
Blau- und Grüntönen lackiert. Zuletzt<br />
erhielt die Lackierung eine abschließenden<br />
Schicht Glanzlack. So<strong>mit</strong> war in zwei<br />
Stunden reiner Bauzeit eine preiswerte<br />
und passende Basis für unsere fliegende<br />
Ju 88 entstanden. Zuletzt wurde die Junkers<br />
auf den Acrylstab aufgesteckt. Jetzt<br />
konnte sie ihren Flug antreten.<br />
EMB, denn der Spaß zählt!<br />
Ja, EMB hat Spaß gemacht. Und ja, auch<br />
ohne teures Zubehör, nur <strong>mit</strong> ein wenig<br />
Kreativität lässt sich ein aus dem Kasten<br />
gebauter Bausatz zum Blickfang gestalten.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
9<br />
Zur abschließenden Probe wird das <strong>Modell</strong><br />
auf die Basis aufgesetzt und die Festigkeit<br />
des Acrylstabes geprüft.<br />
10<br />
Die Wassergestaltung findet in mehreren<br />
Durchgängen <strong>mit</strong> unterschiedlichen Blauund<br />
Grüntönen statt.<br />
Wolfgang Henrich, geboren<br />
1961, fing bereits in der Jugend<br />
<strong>mit</strong> dem Plastikmodellbau<br />
an. Nach der Berufsausbildung<br />
trat das Hobby allerdings mehr<br />
und mehr in den Hintergrund,<br />
um dann 2002 wiedererweckt<br />
zu werden. Seitdem konzent -<br />
riert er sich auf <strong>Modell</strong>e der<br />
deutschen Luftfahrt bis 1945. Dem Maßstab 1:72<br />
ist er dabei seit seiner Jugend treu geblieben.<br />
Das neue<br />
Heft ist da.<br />
Jetzt am<br />
Kiosk!<br />
<br />
<br />
13
Saab A32A Lansen I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />
Tarangus’ Saab Lansen<br />
Neuer alter Schwede<br />
Face-Lifting für den Short-Run-Bausatz<br />
Was ist zu tun, bevor man eine<br />
Lansen in 1:48 neben eine Draken<br />
oder Viggen stellen kann? Wir<br />
zeigen, wie’s geht.<br />
Von Ingo Degenhardt<br />
Bei Durchsicht des eher übersichtlichen<br />
Kartoninhalts offenbart<br />
sich schnell der Kleinse rien -<br />
charakter (Short Run) des<br />
Tarangus-<strong>Modell</strong>s. Fehlende Positionsstifte<br />
an Rumpf- und Tragflächenhälften,<br />
Schleudersitze aus Resin und<br />
leider auch die recht grobe Ausführung<br />
einiger Bauteile legen Zeugnis davon ab.<br />
Die mir vorliegenden Detailsets von<br />
Maestro Models greifen hier unterstützend<br />
ein. Die Oberflächen verfügen über<br />
feine Gravuren, die nur hier und dort etwas<br />
schwächeln und leichtes Nachgravieren<br />
erfordern. Allerdings hat Tarangus<br />
einige Oberflächendetails vergessen, darunter<br />
auch die Klappen für die vier 20-<br />
mm-Bofors-Kanonen und deren Hülsenauswurföffnungen.<br />
Erstere lassen sich im geschlossenen<br />
Zustand relativ einfach eingravieren, Letztere<br />
habe ich nach der Lackierung <strong>mit</strong><br />
passend zugeschnittenen schwarzen Decalstreifen<br />
dargestellt. Wer die Kanonenklappen<br />
geöffnet, also <strong>mit</strong> sichtbaren Mündungen,<br />
darstellen möchte, hat deutlich<br />
mehr Arbeit vor sich. Das Cockpit ist an<br />
sich nicht schlecht (ausgenommen die<br />
Steuersäulen), das Interior-Set von Maestro<br />
Models enthält aber einige nützliche<br />
Ätzteile, darunter farbig bedruckte Instrumente<br />
und Sitzgurte, die den passabel detaillierten<br />
Resin-Sitzen leider fehlen.<br />
Auch ein Flieger will atmen …<br />
Seitenteile, Rückspiegel und Ruderpedale<br />
sind ebenfalls enthalten (1). Bevor man die<br />
beiden Cockpits aber in eine der Rumpfhälften<br />
einkleben kann, müssen die Lufteinlasskanäle<br />
(Teile 22 und 24) eingebaut<br />
werden. Die Passgenauigkeit lässt hier zu<br />
wünschen übrig, und es fallen bereits die<br />
14
Saab A32A Lansen<br />
Die Lansen wurde Anfang der 1950er-Jahre<br />
für die schwedische Luftwaffe (Flygvapnet)<br />
entwickelt und von 1955 bis 1960 in verschiedenen<br />
Varianten produziert. Die A32A<br />
ist die Jagdbomberversion, daneben war die<br />
Lansen aber auch als Jäger oder Aufklärer<br />
im Einsatz. Hauptaufgabe der A32A während<br />
des Kalten Krieges war es, die schwedische<br />
Küstenlinie abzuriegeln. Hierfür war eine<br />
der Standardbewaffnungen die Rb04C Anti-<br />
Schiffslenkwaffe, von der die Lansen bis zu<br />
drei Stück tragen konnte.<br />
Zuverlässig versah die Lansen bis in die<br />
1990er-Jahre bei der schwedischen Luftwaffe<br />
ihren Dienst. Selbst heute stehen noch<br />
zwei Flugzeuge im Dienst, hauptsächlich<br />
zum Probensammeln in großer Höhe, so zum<br />
Beispiel auch 2010 beim Ausbruch des Vulkans<br />
Eyjafjallajökul auf Island.<br />
Saab 32 Lansen auf der Växjö Airshow 2012.<br />
Bild: Skogatten; Quelle: Wikimedia Commons<br />
Saab Lansen <strong>mit</strong> etwas eigenwilligem<br />
Tarnverlauf im Bugbereich. Der Luftteiler<br />
im Einlass ist ebenfalls gut zu erkennen.<br />
ersten Spachtel- und Schleifarbeiten an,<br />
um Lücke und Absatz im Lufteinlass verschwinden<br />
zu lassen (2). Die Einlässe enden<br />
im Nichts, ver<strong>mit</strong>teln aber durch ihre<br />
Länge eine ausreichende Tiefenillusion.<br />
Hat man auch das Exterior Set von Maestro<br />
zur Verfügung, kann man sich den Einbau<br />
der Luftteiler (54 und 62) sparen, denn entsprechende<br />
Ätzteile sind im Set enthalten.<br />
Aber auch ohne das Set sollten diese völlig<br />
misslungenen Teile auf jeden Fall ersetzt<br />
werden. Im Original handelt es sich um<br />
sehr dünne Bleche, während die Tarangus-<br />
Teile eher an Panzerplatten erinnern. Recht<br />
aufwendig im Einbau, aber später am <strong>Modell</strong><br />
schön anzusehen sind die diversen<br />
Luftein- und -auslassgitter, die das Exterior<br />
Set zu bieten hat (3, 4). Vor dem Einsetzen<br />
der Baugruppen vorderes Cockpit/Bugradschacht<br />
und hinteres Cockpit empfehlen<br />
sich wiederholte Trockenproben, insbesondere<br />
bei Verwendung des Ätzteilsets, da<strong>mit</strong><br />
nichts <strong>mit</strong> den Seitenwänden der Rumpfhälften<br />
kollidiert und das genaue Einpassen<br />
des Cockpits behindert. Im Rumpfbug<br />
ist auch genügend Platz für das notwendige<br />
Gewicht, um das Bugrad der Lansen auf<br />
dem Boden zu halten.<br />
Magerkost beim Triebwerk<br />
Das Triebwerk bzw. dessen Auslass besteht<br />
aus drei Bauteilen, bei denen es sich eher<br />
um eine vage Andeutung des Originals<br />
handelt. Ich habe nach Verkleben der beiden<br />
Rohrhälften das Endstück bis zur umlaufenden<br />
Wulst abgesägt und aus dünnen<br />
Plastikprofilen die Auslasskonstruktion anhand<br />
von Originalfotos neu aufgebaut (5).<br />
Nachdem ich die Innenseiten der Rumpfhälften<br />
mattschwarz bemalt hatte, wurde<br />
das ebenfalls <strong>mit</strong> diversen Alclad II-Farbtönen<br />
bereits komplett lackierte Triebwerksteil<br />
eingebaut. Hierbei ist besonders auf<br />
<strong>mit</strong>tigen Sitz zu achten (6). Die Rumpfhälften<br />
habe ich am Bug beginnend in drei<br />
Abschnitten verklebt. Diese Technik erleichtert<br />
das exakte Ausrichten der Bauteile,<br />
die ja über keine Positionsstifte oder<br />
sonstige Hilfen verfügen. Die Passgenauigkeit<br />
ist gut, nur am Heck musste ich die<br />
untere Klebenaht <strong>mit</strong> einem etwa 0,5 Mil-<br />
modellfan.de 4/2013<br />
15
Saab A32A Lansen<br />
I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />
Sind alle Details eingebaut und die<br />
Lackierung sauber aufgebracht, sieht<br />
man dem <strong>Modell</strong> seine Kleinserienherkunft<br />
nicht mehr an.<br />
limeter starken Plastikstreifen auffüttern,<br />
da es sonst für das Triebwerk etwas eng im<br />
Rumpf geworden wäre. Zur Unterstützung<br />
wurden, die Klebenaht überlappend, noch<br />
einige dünne Plastikprofile in die linke<br />
Rumpfhälfte geklebt (7).<br />
In den Tiefen des Fahrwerksschachts<br />
Während der Bugradschacht nur zwei Ätzteile<br />
des Exterior Sets als Zusatzdetaillierung<br />
erhalten hat, habe ich im Hauptfahrwerksschacht<br />
noch diverse Kabel<br />
verlegt, die das Original dort in großer<br />
Zahl bevölkern. Auch eine unschöne Auswerfervertiefung<br />
auf der geriffelten Oberfläche<br />
musste verschlossen werden (8).<br />
Der so vorbereitete Fahrwerksschacht<br />
sorgt beim Verkleben der vierteiligen<br />
Tragflächenbaugruppe für die notwendige<br />
Stabilität, muss aber auch exakt eingebaut<br />
werden, denn die vorhandenen Führungen<br />
sorgen nicht automatisch für die<br />
korrekte Position. Die fehlenden Positionslichter<br />
habe ich aus den Tragflächen<br />
ausgeschnitten und anschließend eingeklebtes<br />
Klarsichtmaterial in Blau und Rot<br />
plan verschliffen. Das Exterior Set ersetzt<br />
dann die Bausatzteile für die Grenzschichtzäune,<br />
und nachdem ich noch eine<br />
Aufnahme für das Staurohr gebohrt habe,<br />
sind die Tragflächen fertig zum Einbau.<br />
Das Staurohr selbst habe ich durch zwei<br />
ineinandergeschobene Injektionsnadeln<br />
ersetzt und erst zum Schluss eingeklebt<br />
(9). Mit Unterstützung durch einige in die<br />
Rumpfaufnahmen geklebte Plastikstreifen<br />
lässt sich das Tragflächenteil überraschend<br />
passgenau einsetzen und verkleben.<br />
Die Nacharbeiten halten sich in<br />
erträglichen Grenzen (10). Auf die insgesamt<br />
14 zur Verfügung stehenden Tragflächenpylone<br />
habe ich ebenso verzichtet<br />
wie auf den optionalen Unterrumpfzusatztank,<br />
da ich meine Lansen „clean“ darstellen<br />
wollte.<br />
Hydraulik für Fahrwerk und Haube<br />
Das Exterior Set trägt deutlich zur Verfeinerung<br />
der Fahrwerkskomponenten<br />
bei, kann jedoch deren Mängel auch<br />
nicht völlig ausgleichen. So fehlen<br />
an den Bugfahrwerksklappen und<br />
den inneren Hauptfahrwerks -<br />
klappen die Hydraulikzylinder,<br />
die ich selbst anfertigte (11). Bei der Gelegenheit<br />
habe ich auch am Hinterrumpf<br />
noch ein Loch gebohrt, um dort den Treibstoffablass<br />
– eine Aderendhülse in passender<br />
Größe – einzubauen. Aus einem<br />
gezogenen Stück Gussast entstand die<br />
ebenfalls fehlende Verkleidung der Kameralinse<br />
in der linken Tragflächenwurzel.<br />
Die Kabinenhaube ist nur für den geschlossenen<br />
Einbau vorgesehen. Allerdings<br />
war die Passgenauigkeit für diese<br />
Darstellung zu schlecht, daher habe ich<br />
sie geöffnet dargestellt. Dazu benötigt die<br />
nach links öffnende Haube zunächst einen<br />
Quersteg am unteren Rahmen, der<br />
den aus zwei Injektionsnadeln hergestellten<br />
Hydraulikzylinder aufnimmt. Zwischen<br />
den Cockpits wird es da ein wenig<br />
Im Heckbereich verfeinern<br />
der neu aufgebaute<br />
Triebwerksauslass und<br />
der Treibstoffablass die<br />
Optik des <strong>Modell</strong>s.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Ingo Degenhardt und Lutz Degenhardt (vom fertigen <strong>Modell</strong>)<br />
16
1 2<br />
Die Cockpits sehen <strong>mit</strong> den geätzten Details<br />
sehr ansehnlich aus. Hier muss allerdings<br />
noch Resin-Staub entfernt werden.<br />
Der sehr grobe Anschluss der Lufteinlasskanäle<br />
lässt sich am besten <strong>mit</strong> einem zusammengerollten<br />
Stück Schleifpapier glätten.<br />
3<br />
Um dieses Luftgitter einzubauen, wurde<br />
eine passende Öffnung geschnitten und das<br />
Ätzteil nach dem Einkleben verschliffen.<br />
4<br />
Am fertigen <strong>Modell</strong> zeigt sich die Wirkung<br />
der geätzten Luftgitter, die sowohl filigran<br />
sind als auch Tiefe verleihen.<br />
5<br />
Das Triebwerk<br />
im Rohbau.<br />
Hier muss nur<br />
noch feine<br />
Schleifarbeit<br />
geleistet<br />
werden.<br />
6<br />
Die unzureichende Befestigung des Triebwerks<br />
im Rumpfinneren wird durch einen<br />
eingeklebten Plastikstreifen unterstützt.<br />
7 8<br />
Trotz Cockpit und Bugradschacht bleibt für<br />
Gewichte Platz. Plastikstreifen dienen der<br />
Führung beim Kleben der Rumpfhälften.<br />
Eine ungünstig positionierte Auswerferstelle<br />
ist hier <strong>mit</strong> Miliput aufgefüllt und<br />
passend verschliffen worden.<br />
9<br />
Rechtes Positionslicht aus blauem Klarsichtmaterial<br />
und selbst gebautes Staurohr<br />
aus Injektionsnadeln.<br />
10 11<br />
Mit zusätzlichen Halterungen und Führungen<br />
wird die Tragflächenbaugruppe ohne<br />
Schwierigkeiten <strong>mit</strong> dem Rumpf verklebt.<br />
Die ergänzten Leitungen und vor allem die<br />
Hydraulikzylinder für die inneren Klappen<br />
erhöhen den Realismus in diesem Bereich.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
17
Saab A32A Lansen I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />
Auf einen Blick<br />
SAAB A32A LANSEN<br />
Kit TA4801 Maßstab 1:48 Hersteller Tarangus Preis ca. 75,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 70 Stunden<br />
eng, und ich war gezwungen, die innere<br />
Windschutzscheibe des Copiloten deutlich<br />
zu kürzen, um alles stimmig einbauen zu<br />
können. Ätzteile aus der Restekiste sorgen<br />
noch für ein paar zusätzliche Details am<br />
inneren Kabinenrahmen (12).<br />
Experimente beim Lackieren<br />
Vor der Lackierung bekommt das <strong>Modell</strong><br />
zuerst eine Grundierung <strong>mit</strong> Alclad II<br />
Grey Primer, um noch vorhandene<br />
Schwachstellen besser erkennen zu können.<br />
Nach deren Beseitigung wird die<br />
Grundierung glatt verschliffen, und die eigentliche<br />
Lackierung kann beginnen. Für<br />
die Darstellung der Naturmetall belassenen<br />
Unterseiten in ihren unterschiedlichen<br />
Tönungen habe ich ein wenig experimentiert.<br />
Anstatt verschiedene Alclad-II-<br />
Töne zu verwenden, versuchte ich die Metallschattierungen<br />
durch unterschiedliche<br />
Untergründe zu erreichen (13). Dazu habe<br />
ich einige Bereiche <strong>mit</strong> White Primer und<br />
Eine Besonderheit<br />
der Lansen sind die<br />
weißen Antennen<br />
auf den inneren<br />
Tragflächen – eine<br />
beliebte „Garderobe“<br />
für Pilotenhelme.<br />
Zubehör: Maestro Models Photo Etch: interior (MAX MMP 4809),<br />
exterior (MAX MMP 4810), ladder & FOD (MAX MMP 4812), Maestro<br />
Decals, MMD 4804<br />
Farben: Xtracolor: X116 Green, X110 Forest Green; Alclad 2: ALC306<br />
White Primer, ALC305 Gloss Black Base, ALC302 Grey Primer, ALC310<br />
Klear Kote Gloss, ALC105 Polished Aluminium; Humbrol: Matt Cote;<br />
MIG productions: P409 Wet Effects, P410 Oil & Grease Stain<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />
Gloss Black Base lackiert. Nachdem ich die<br />
nunmehr weiß-grau-schwarze Unterseite<br />
<strong>mit</strong> 4.000 bis 12.000er-Schleifleinen so<br />
glatt wie möglich geschliffen hatte, lackierte<br />
ich im Anschluss <strong>mit</strong> Polished Aluminium<br />
über alles. Der beabsichtigte <strong>Effekt</strong> tritt<br />
auch ein, denn die Metallfarbe zeigt auf<br />
unterschiedlichen Grundierungen verschiedene<br />
Farbeffekte. Naturgemäß verringert<br />
sich dieser <strong>Effekt</strong> aber <strong>mit</strong> zunehmender<br />
Schichtdicke des Polished Alu.<br />
Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht<br />
abzukleben braucht, was bei Alclad-II-Farben<br />
hin und wieder zu unschönen Streifen<br />
nach dem Abziehen des Maskierbandes<br />
führen kann. Für stärkere Kontraste im<br />
Naturmetall-Look ist diese Methode anders<br />
als hier aber nur sehr bedingt geeignet (14).<br />
Als Äquivalent für das Oberseiten-Grün<br />
#325 der schwedischen Luftwaffe gilt allgemein<br />
FS 34079. Obwohl die Originalfarbe<br />
sehr zu Ausbleichungen und Verfärbungen<br />
neigt, habe ich diesen <strong>Effekt</strong> jedoch<br />
dezent dargestellt. Dazu wurden die Oberseiten<br />
zunächst <strong>mit</strong> Xtracolor X116<br />
(FS34102) lackiert und nach dem<br />
Trocknen <strong>mit</strong> leicht aufgehelltem<br />
X110 (FS34079) überlackiert.<br />
Nachdem auch diese Farbschicht<br />
durchgetrocknet<br />
war, bin ich den Oberflä-<br />
12<br />
Haubensteg, Hydraulikzylinder und die<br />
Rohre hinter den Schleudersitzen sind<br />
Eigenanfertigungen.<br />
chen <strong>mit</strong> 8.000er-Schleifleinen zu Leibe<br />
gerückt; insbesondere zentral auf den größeren<br />
Blechen, um dort das hellere Grün<br />
durchscheinen zu lassen. Anschließend<br />
habe ich unverändertes X110 <strong>mit</strong> feinem<br />
Sprühstrahl über sämtliche Gravurlinien<br />
gezogen. Den Abschluss bildeten einige<br />
unregelmäßige Flecken, die ich an verschiedenen<br />
Stellen aufgebracht habe.<br />
Clean und doch verschmutzt<br />
Um die recht verschmutzt erscheinenden<br />
Unterseiten der Lansen darzustellen, habe<br />
ich als Basis eine Schicht Alclad-Klarlack<br />
glänzend aufgespritzt. Es folgte ein Wa -<br />
shing <strong>mit</strong> stark verdünnter dunkelgrauer<br />
Ölfarbe und das Nachziehen der Gravuren<br />
<strong>mit</strong> Tamiya Smoke. Einige Öl- und Rußspuren<br />
vervollständigen die Alterung der<br />
Unterseite. Matten Klarlack habe ich später<br />
nur über das Tamiya Smoke und die Hoheitsabzeichen<br />
gespritzt. Auf der Oberseite<br />
beschränkt sich die Alterung auf ein<br />
schwarz-grünes Washing sowie einige Ölspuren.<br />
Für die Markierungen habe ich<br />
mir den Decalbogen MMD4804 von Maestro<br />
Decals bestellt, der 15 Lansen zur Auswahl<br />
bietet. Verwendet werden diese Decals<br />
zusammen <strong>mit</strong> den Abziehbildern des<br />
Bausatzes, und beide sind von gleich guter<br />
18
13 14<br />
Die für den Naturmetall-Look vorbereitete<br />
Unterseite. Drei verschiedene Alclad-2-<br />
Grundierungen kamen zum Einsatz.<br />
Qualität. Allerdings benötigen sie in bestimmten<br />
Bereichen doch Unterstützung<br />
durch Weichmacher; in meinem Fall Micro<br />
Set und Sol. Die Lackierarbeiten enden <strong>mit</strong><br />
einer Schicht Humbrol Mattlack unter<br />
Hinzugabe einiger Tropfen Seidenmattlack.<br />
Die Unterseite in Polished Aluminum. Der<br />
<strong>Effekt</strong> verschiedenfarbiger Grundierungen<br />
ist hier nur noch schwer zu erkennen.<br />
Endmontage<br />
Bei Anbau des Fahrwerks fällt auf, dass<br />
die Aufnahmen eher schlecht ausgeprägt<br />
sind (Bugfahrwerk) beziehungsweise keine<br />
eindeutige Führung vorhanden ist<br />
(Hauptfahrwerk), sodass der <strong>Modell</strong>bauer<br />
hier selbst für Stabilität und korrekte Ausrichtung<br />
sorgen muss.<br />
So halten sich bei der Tarangus Saab A32A<br />
Lansen Licht und Schatten in etwa die<br />
Waage. Dem gut gelungenen Rumpf, den<br />
Tragflächen- und Fahrwerksteilen stehen<br />
fehlende Details und einige lieblos und rudimentär<br />
ausgefertigte Bauteile gegenüber.<br />
Bringt man hier etwas modellbauerische<br />
Kreativität auf und legt sich eventuell noch<br />
die erwähnten Detail-Sets zu, lässt sich aus<br />
dem Bausatz jedoch ein ansprechendes<br />
<strong>Modell</strong> der Saab Lansen bauen. Das Ätzteilset<br />
für Leiter und Lufteinlassabdeckungen<br />
bietet einen schönen Farbtupfer. Allerdings<br />
ist die Leiter wirklich nicht für<br />
den Ätzteil-Anfänger geeignet (15).<br />
15<br />
Die geätzte Leiter und zwei FOD-Cover von<br />
Maestro sind bereits farbig bedruckt und<br />
müssen nur noch gealtert werden.<br />
Ingo Degenhardt ist Jahrgang<br />
1963 und seit Anfang der<br />
1970er-Jahre begeisterter<br />
Plastikmodellbauer – zunächst<br />
<strong>mit</strong> fast allem, was Airfix im<br />
Programm hatte und vom Taschengeld<br />
bezahlbar war. Später<br />
kam Matchbox dazu und<br />
Anfang der 1980er die Entdeckung<br />
des Maßstabs 1:48. Nach einem mehrjährigen<br />
Wechsel in die 1:35er-Militärfahrzeugszene<br />
ist er nunmehr weitgehend konzentriert auf<br />
Nachkriegsflugzeuge in den Maßstäben 1:72<br />
und 1:48. Die Ausflüge sind seltener geworden,<br />
aber es gibt sie noch.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
10. -14.<br />
April<br />
2013<br />
<br />
<br />
<br />
modellfan.de 4/2013
SPAD XIII (late) I Maßstab 1:48 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Revells SPAD XIII (late)<br />
Erfolgreicher Jäger<br />
Lackieren der französischen Standardtarnung<br />
Dank Kooperation bringt<br />
Revell nun <strong>mit</strong> der SPAD<br />
XIII (late) einen weiteren<br />
1:48er-Bausatz aus eduard-<br />
Formen. Gibt es Kit-<br />
Unterschiede? Und wie<br />
lackiert man die klassische<br />
französische Version?<br />
Von Andreas Martin<br />
Die knapp 90 beigefarbenen eduard-Kunststoffteile<br />
sind in ihrer<br />
Qualität über fast jeden Zweifel<br />
erhaben. Lediglich an einem der<br />
beiden Propeller findet sich an<br />
der Nabe eine Sinkstelle. Ich habe hier auf<br />
die Alternativluftschraube zurückgegriffen,<br />
zumal sich die Bauanleitung über den<br />
zu verwendenden Propeller leider ausschweigt.<br />
Genauso rätseln darf man bei<br />
der Windschutzscheibe. Geboten werden<br />
drei Exemplare, ohne jedoch in der Bauanleitung<br />
auf den versionsspezifischen<br />
Windschutz einzugehen.<br />
Die Decals sind sehr sauber und fehlerfrei<br />
gedruckt. Geboten wird die Markierung<br />
der Maschine von Lt. Swaab, 22nd Aero<br />
Squadron, 2nd Pursuit Group des United<br />
States Air Service, Frankreich 1918, und<br />
von René Fonck, dem <strong>mit</strong> 75 Luftsiegen<br />
führenden französischen Jagdflieger des<br />
Ersten Weltkriegs. Ich entschied mich<br />
spontan für Foncks bunte SPAD.<br />
Umfangreiche Innenansichten<br />
Die Ausstattung des Pilotenarbeitsplatzes<br />
ist äußerst umfangreich und <strong>mit</strong> vielen Details<br />
versehen (1). Besonders gut gefallen<br />
haben mir die zahlreichen Armaturen, die<br />
rund um den Piloten verteilt sind. Mit den<br />
beiliegenden Decals für die Ziffernblätter<br />
lassen sie sich hervorragend reproduzieren<br />
(2). Die Passgenauigkeit gibt ebenfalls keinen<br />
Anlass zu Kritik. Für die Holzdarstellung<br />
der Einrichtung griff ich auf pastöse<br />
Acrylfarbe von Lukas zurück, die auf die<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Andreas Martin<br />
20
Diskussion über die neue<br />
Maschine. Die Figuren<br />
stammen von CMK und<br />
Hecker & Goros.<br />
Der Tarnverlauf wurde <strong>mit</strong> Patafix<br />
abgeklebt, die Farben wurden<br />
<strong>mit</strong> der Airbrush auflackiert.<br />
Revell liefert die SPAD XIII von<br />
eduard <strong>mit</strong> eigenen Decals.<br />
zuvor hellbraun grundierten Teile aufgepinselt<br />
wurde. Die Vorgehensweise ist die<br />
gleiche wie bei der Verwendung von Ölfarbe.<br />
Allerdings trocknet die Acrylfarbe innerhalb<br />
weniger Minuten, und es kann ohne<br />
Zeitverzögerung gearbeitet werden.<br />
Das Rumpfpuzzle<br />
Der Rumpf besteht aus den beiden<br />
Rumpfhälften, dem Rumpfrücken sowie<br />
den Motorabdeckungen oben und unten.<br />
So<strong>mit</strong> gibt es keine Klebenähte in der<br />
Rumpf<strong>mit</strong>te zu verschleifen, die zwangsläufig<br />
die Kühlschlitze der Motorabdeckungen<br />
in Mitleidenschaft gezogen hätten.<br />
Die beiden Rumpfhälften sind etwas<br />
zu schmal ausgefallen und müssen <strong>mit</strong> einem<br />
dünnen Kunststoffstreifen verbreitert<br />
werden (3). Dies gilt auch für den vorderen<br />
Rumpfbereich. Trotz mehrfachen<br />
Trockenpassens der Motorabdeckungen<br />
ergab sich hier dann beim endgültigen<br />
Verkleben eine kleine Diskrepanz zur<br />
Rumpfbreite – danke, Murphy!<br />
Apropos Murphy. Der allseits beliebte<br />
Pechbringer schlug gleich noch mal zu,<br />
und es sollte nicht das letzte Mal gewesen<br />
sein. Beim Dünnerfeilen der beiden nierenförmigen<br />
Wartungsklappen hinter<br />
dem Kühler verabschiedete sich die rechte<br />
Klappe auf Nimmerwiedersehen in die<br />
unendlichen Weiten des Bastelzimmers.<br />
Also machte ich aus der Not eine Tugend.<br />
Viele SPAD XIII flogen ohne diese Wartungsklappen,<br />
also konnte ich sie prob -<br />
lemlos weglassen. Die innen sichtbaren<br />
Spanndrähte bildete ich im Anschluss <strong>mit</strong><br />
gezogenen Gussästen nach. Mehr gibt es<br />
hier auch beim Original nicht zu sehen.<br />
Nachdem der Rumpf so weit zusammengebaut<br />
war, musste ich doch an dem Übergang<br />
links und rechts zwischen Rumpf<br />
und Rumpfrücken etwas nachschleifen.<br />
Die perfekt passende untere Tragfläche<br />
war schnell angebaut. Das Fahrgestell wurde<br />
ebenfalls zusammengeklebt, aber erst<br />
nach der Lackierung montiert. So sparte<br />
ich mir das komplizierte Maskieren.<br />
Der bunte Franzose<br />
Bevor Farbe ins Spiel kam, schattierte ich<br />
die Tragflächenrippen <strong>mit</strong> einem weißen<br />
Farbstift vor (4). Außerdem waren Drahtösen<br />
an entsprechenden Stellen einzulei-<br />
modellfan.de 4/2013<br />
21
SPAD XIII (late) I Maßstab 1:48 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Die SPAD XIII von René Fonck.<br />
Erfolgreicher Fronteinsatz: SPAD XIII (late)<br />
Die SPAD XIII war eine Weiterentwicklung<br />
der SPAD VII, die seit August 1916 äußerst<br />
erfolgreich im Fronteinsatz stand. Wie die<br />
SPAD VII war auch die XIII wieder ein „einstieliger“<br />
Doppeldecker. Die inneren Trag -<br />
flächenstreben dienten lediglich zur Sta -<br />
bilisierung und da<strong>mit</strong> zur Minderung von<br />
Schwingungen der Spanndrähte. Ausgerüstet<br />
<strong>mit</strong> einem stärkeren Hispano-Suiza-Motor<br />
und einem zweiten Maschinengewehr, war<br />
die SPAD XIII etwas größer und schwerer<br />
als die VII, erwies sich aber ebenfalls als<br />
äußerst erfolgreiche Konstruktion. Ihre Stärke<br />
war weniger die Wendigkeit als vielmehr<br />
eine hohe Geschwindigkeit sowie die herausragende<br />
Robustheit. Bei Sturzflügen konnte<br />
die Maschine Geschwindigkeiten bis zu<br />
400 km/h verkraften. Die frühe Version wurde<br />
<strong>mit</strong> abgerundeten Tragflächenenden ausgeliefert.<br />
Später ging man auf Flügel <strong>mit</strong><br />
eckigen Flächenenden wie bei der SPAD VII<br />
über. Die SPAD XIII wurde ab Mai 1917 den<br />
Frontstaffeln zugeführt und entwickelte sich<br />
zum Standardjäger der französischen Fliegertruppe.<br />
Neben Frankreich setzten sie auch<br />
Belgien, die USA, Italien und Großbritannien<br />
ein. Insgesamt wurden knapp 8.500 SPAD<br />
XIII produziert. Nach Kriegsende fand die<br />
SPAD XIII Verwendung bei vielen weiteren<br />
Luftwaffen bis in die 1920er-Jahre.<br />
Flugfähig restaurierte SPAD XIII<br />
Bild: U.S. Air Force, Quelle: Wikimedia Commons<br />
men, durch die später Spanndrähte aus<br />
dünnem Nylongarn gefädelt wurden. Die<br />
späte Version der SPAD XIII wurde grundsätzlich<br />
in einer Fünffarbtarnung auf den<br />
Oberseiten ausgeliefert. Dabei variierte der<br />
Tarnverlauf je nach Herstellerfirma des<br />
Flugzeugs, wobei die Farbtöne immer<br />
gleich waren. Die Tarnung wurde <strong>mit</strong> dem<br />
Pinsel aufgetragen und bestand aus den<br />
Farben Kastanienbraun, Dunkel- und Hellgrün,<br />
Hellbraun/Beige und Schwarz. Die<br />
Unterseiten waren in hellem Beige gehalten.<br />
Wie so oft bei Flugzeugen des Ersten<br />
Weltkrieges gibt es auch hier über die genauen<br />
Farbtöne viele verschiedene Meinungen.<br />
Auch die Farben der einzelnen<br />
Tarnflecken differieren <strong>mit</strong>unter. So wird<br />
z. B. das Seitenruder oft auch in Hellbraun<br />
als Grundfarbe gezeigt. Man hat hier also<br />
einen gewissen Spielraum. Entsprechendes<br />
gilt für die hellblaugraue Kühlerverkleidung<br />
von René Foncks Maschine, die<br />
1 2 3<br />
Die Baugruppen Rumpf und Cockpit plus<br />
Kleinteile sind fertig gebaut und bemalt<br />
und bereit für die Rumpfmontage.<br />
Einige der feinen Details vom Arbeitsplatz<br />
des Piloten. Die Sicherheitsgurte wurden<br />
aus bemalten Papierstreifen hergestellt.<br />
Die Rumpfseitenteile mussten <strong>mit</strong> einem<br />
Streifen Evergreen etwas verbreitert werden.<br />
Danach passte das Oberteil genau.<br />
22
Buntes Gesamtbild: die französische<br />
Mehrfarbentarnung <strong>mit</strong><br />
auffälligen Markierungen.<br />
oft auch in einem sehr hellen Grün dargestellt<br />
wird. Ich richtete mich bei der Tarnung<br />
nach Zeichnungen des „Windsock<br />
Datafile“ Nummer 32 und entschied mich<br />
für folgende Farben: Kastanienbraun =<br />
Gunze H84, Dunkelgrün = Gunze H302,<br />
Hellgrün = Gunze H422, Hellbraun =<br />
Gunze H27 und Schwarz = Tamiya X-18.<br />
Für die Bemalung der Unterseiten verwendete<br />
ich Gunze H313. Das Hellgraublau<br />
der Kühlerverkleidung mischte ich<br />
mir aus verschiedenen Farben.<br />
Im Gegensatz zum Original setzte ich bei<br />
der Lackierung auf die Airbrush. Zur Maskierung<br />
benutzte ich UHU Tack, Papierstreifen<br />
sowie Abdeckband von Tamiya<br />
(5). Anschließend betonte ich die Rudertrennlinien,<br />
die Lüftungsschlitze und die<br />
Blechstöße <strong>mit</strong> schwarzer Wash-Tinte von<br />
Lavado (6). Einige dezente Lackabplatzer<br />
am metallverkleideten Vorderrumpf beleben<br />
das <strong>Modell</strong> zusätzlich.<br />
Die Markierungsfreuden<br />
Eine Spritzlackierung <strong>mit</strong> glänzendem<br />
Klarlack von Tamiya bereitete das <strong>Modell</strong><br />
auf das Aufbringen der sauber gedruckten,<br />
dünnen Decals vor. Deren Verarbeitung<br />
entwickelte sich zur wahren Freude.<br />
Allerdings konnte „Kollege Murphy“ mal<br />
wieder nicht von mir lassen. Das <strong>mit</strong><br />
Weichmacher bepinselte Decal auf dem<br />
linken Seitenruder benötigte erheblich<br />
länger zum Antrocknen als sein Gegenüber.<br />
Und schon hatte ich <strong>mit</strong> dem Finger<br />
das Schiebebild beschädigt. Zum Glück<br />
konnte der Schaden <strong>mit</strong> Farbe und Pinsel<br />
kaschiert werden. Durch ein abschließendes<br />
„zartes“ Übernebeln <strong>mit</strong> glänzendem<br />
Klarlack ergab sich letztendlich das gewünschte<br />
seidenmatte Oberflächenfinish.<br />
Auf einen Blick<br />
SPAD XIII (LATE)<br />
BAUZEIT ‰ ca. 45 Stunden<br />
Die Maserung auf dem Propeller wurde <strong>mit</strong> Ölfarben dargestellt.<br />
Zwischen den beiden MG ist das Zielfernrohr zu erkennen.<br />
Weiter ging es <strong>mit</strong> dem Einbau von Zielfernrohr,<br />
Windschutzscheibe und MG, die<br />
zunächst mattschwarz grundiert und anschließend<br />
<strong>mit</strong> Tamiya XF-56 Metallgrau<br />
trockengemalt wurden. Die Auspuffanlage<br />
habe ich rostbraun gepinselt und danach<br />
<strong>mit</strong> Graphit abgerieben (7). Der Kühler<br />
ist messingfarben gestrichen und <strong>mit</strong><br />
einem weichen Bleistift übermalt (8).<br />
Um das <strong>Modell</strong> etwas zu beleben, wurden<br />
die Rudertrennlinien <strong>mit</strong> schwarzbrauner<br />
Ölfarbe nach der Trockenmalmethode betont<br />
und so auch Abgasspuren erzeugt.<br />
Kit 04657 Maßstab 1:48 Hersteller Revell Preis ca. 14,– €<br />
Zusätzlich verwendetes Material: Simprop Electronic: Spachtelmasse;<br />
Pattex: Sekundenkleber flüssig; Revell: Plastikkleber;<br />
Tamiya: Abdeckband; UHU: Patafix; Evergreen: Kunststoffstäbe;<br />
Gunze Sangyo: Mr.Mark Softer; Kupferdraht, Nylongarn<br />
Farben: Gunze, Revell Aqua, Revell Enamel, Lifecolor, Lukas und<br />
Tamiya nach Vorgaben<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />
4 5 6<br />
Die Rippen der Tragflächen und des Höhenruders<br />
wurden vor dem Lackauftrag <strong>mit</strong><br />
einem weißen Buntstift vorschattiert.<br />
Hellbraun und Hellgrün sind hier bereits<br />
auflackiert. Maskiert wird <strong>mit</strong> UHU Patafix,<br />
Tamiya-Tape und Papier.<br />
Die Trennfugen und Blechstöße wurden<br />
anschließend <strong>mit</strong> einem feinen Pinsel und<br />
schwarzer Wash-Tinte von Lavado betont.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
23
SPAD XIII (late) I Maßstab 1:48 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Sieht zwar übersichtlich aus,<br />
doch in der Verspannung<br />
steckt viel Arbeit.<br />
Im Anschluss montierte ich das Fahrgestell<br />
und widmete mich der Bemalung der<br />
zierlichen Rumpf- und Tragflächenstreben.<br />
Dabei verabschiedete sich eine Strebe,<br />
die aber schnell aus Profilmaterial er gänzt<br />
wurde. Alle Streben wurden zunächst<br />
hellbraun grundiert, dann <strong>mit</strong> Acrylfarbe<br />
die Holzmaserung aufgepinselt und anschließend<br />
die silberfarbenen Spannbänder<br />
sowie die schwarzen Verankerungen<br />
oben und unten aufgemalt. Die Streben<br />
erhielten noch eine leichte Behandlung<br />
<strong>mit</strong> brauner Wash-Tinte und einen seidenmatten<br />
Klarlacküberzug.<br />
Die Verwandlung<br />
Zuerst klebte ich die beiden vorderen<br />
V-förmigen Rumpfstreben ein und richtete<br />
sie aus. Danach leimte ich die beiden<br />
H-förmigen Tragflächenstreben auf den<br />
unteren Flügel und setzte, nachdem der<br />
Kleber etwas angezogen hatte, die obere<br />
Tragfläche auf, richtete sie aus und verklebte<br />
sie. Nach Trocknung brauchten die<br />
äußeren vier Tragflächen- sowie die beiden<br />
hinteren Rumpfstreben nur noch in<br />
ihre zuvor <strong>mit</strong> etwas Klebstoff versehenen<br />
Aufnahmelöcher eingeklipst zu werden.<br />
Etwas nervenaufreibend wurde es beim<br />
Einbau der Querruderbetätigung. Und<br />
schon war Murphy wieder zur Stelle. Von<br />
den beiden Ruderstangen, die parallel zur<br />
hinteren Tragflächenstrebe verlaufen, ist<br />
mir eine beim Bemalen auseinandergebrochen.<br />
Sekundenkleber behob den<br />
Schaden. Die zweite Stange hat sich (mal<br />
wieder) beim Versäubern auf Nimmerwiedersehen<br />
verabschiedet. Aus einer<br />
Kunststoffplatte schnitzte ich Ersatz.<br />
Der letzte größere Arbeitsschritt galt dem<br />
Verspannen des <strong>Modell</strong>s <strong>mit</strong> Nylonfaden,<br />
was dank der Ösen relativ schnell erledigt<br />
war (9). Für die Auskreuzung der Streben<br />
in Flugrichtung verwendete ich dagegen<br />
gezogene Gussäste. Bei der SPAD XIII<br />
sind die vom Rumpf zur oberen Tragfläche<br />
verlaufenden Drähte doppelt ausgeführt<br />
und oft <strong>mit</strong> Stoff ummantelt. Sie<br />
wirken daher wie ein dickerer Spanndraht.<br />
Für die Darstellung verwendete ich<br />
den Nylonfaden doppelt. Die Verspannung<br />
wurde zum Abschluss noch metallgrau<br />
überpinselt. Die Spannschlösser sind<br />
wieder aus gezogenem Gussast dargestellt<br />
und schwarz bemalt. Die Luftschraube<br />
wurde noch hellbraun grundiert und<br />
dann <strong>mit</strong> Ölfarbe auf Holz getrimmt.<br />
Insgesamt ein erstklassiger Bausatz <strong>mit</strong><br />
einem hervorragenden Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. Weiter so, Revell und eduard!<br />
Aufgrund der zahlreichen filigranen Teile<br />
und der <strong>mit</strong>unter etwas komplizierten<br />
Konstruktion ist der Kit allerdings nicht<br />
unbedingt für Anfänger geeignet.<br />
Andreas Martin ist Jahrgang<br />
1962 und wohnt in Frankfurt<br />
am Main. Im Alter von fünf<br />
Jahren hatte er bereits den<br />
ersten Kontakt <strong>mit</strong> einem Plastikbausatz.<br />
Da<strong>mit</strong> war er zwar<br />
völlig überfordert, er hatte nun<br />
jedoch Blut geleckt. Richtig<br />
los <strong>mit</strong> dem klebrigen Hobby<br />
ging es dann <strong>mit</strong> 8, 9 Jahren, wobei im Laufe<br />
der Zeit sämtliche <strong>Modell</strong>baubereiche ausprobiert<br />
wurden. Nach ein paar Jahren Abstinenz<br />
erfolgte Mitte der 1980er-Jahre der Wiedereinstieg<br />
<strong>mit</strong> Motorradmodellen. Seit 1991 ist die<br />
Luftfahrt von den Anfängen bis 1939 Andreas’<br />
Hauptgebiet, wobei der Schwerpunkt eindeutig<br />
auf der Zeit des Ersten Weltkriegs liegt.<br />
7 8 9<br />
Die rostbraun grundierte Auspuffanlage<br />
wurde zusätzlich <strong>mit</strong> Graphit abgerieben.<br />
Der Spritzling dient hier als Greifhilfe.<br />
Der Kühler wurde zuerst messingfarben<br />
bemalt und anschließend vorsichtig <strong>mit</strong><br />
einem weichen Bleistift überrieben.<br />
Der Nylonfaden wird durch die Drahtöse<br />
gefädelt und verklebt, die Klammer hält<br />
ihn dabei bis zur Trocknung auf Spannung.<br />
24
Schlachten, Technik,<br />
Feldherren<br />
Das neue Heft ist da.<br />
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Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Planet Models Douglas X-3 Stiletto<br />
Mutter aller Starfighter<br />
Vom stumpfen Dolch zur geschärften Klinge<br />
Planet Models Stiletto steht allein auf weiter Flur, macht es dem <strong>Modell</strong>bauer aber<br />
nicht einfach. Den Resin-Kit <strong>mit</strong> Bord<strong>mit</strong>teln zu verbessern, ist keine Hexerei. Wie<br />
lässt er sich auch ohne teure Zurüstteile in ein scharfes Spitzenmodell verwandeln?<br />
Von Thomas Hopfensperger<br />
Der Name ist Programm – die Douglas X-3<br />
Stiletto nach aufwendigem Umbau.<br />
26
Die X-3-<strong>Modell</strong>e sind in jeder Größe<br />
eine rare Spezies. In der Urzeit<br />
gab es sie sogar <strong>mit</strong> stimmigen<br />
Proportionen etwa von<br />
Lindberg und Revell teils in exotischen<br />
Maßstäben, in der Neuzeit ist nur<br />
der Resin-Kit von Planet Models verwendbar.<br />
Der verwandte Maintrack-Vacu und<br />
das <strong>Modell</strong> von Mach 2 sind nicht mal als<br />
Umbau-Basis empfehlenswert. Schade,<br />
dass ein so attraktives, immer noch futuristisch<br />
anmutendes Stück Flugzeuggeschichte<br />
so selten und falsch reproduziert<br />
wird, wobei der Jet für jedermann direkt<br />
zugänglich im USAF Museum steht.<br />
Aber wer die Stiletto so spitze findet wie<br />
beispielsweise dieser Autor, muss nicht<br />
warten. Denn <strong>mit</strong> Geduld, Übung und vor<br />
allem Zeit wird alles gut. Obwohl der Bausatz<br />
aus einer überschaubaren Anzahl von<br />
Einzelteilen besteht, lässt sich daraus Outof-Box<br />
nicht so schnell ein ansehnlicher<br />
Jet realisieren, wenn man eine möglichst<br />
vorbildgetreue Replik will. Die Proportionen<br />
sind zwar bei Weitem besser als bei<br />
der Konkurrenz, aber immer noch sehr<br />
von einer echten Originaltreue entfernt.<br />
Viel zu voluminös sind Rumpf und Flügel<br />
geraten – das zu korrigieren habe ich vor<br />
allem <strong>mit</strong>hilfe der frei zugänglichen Pressefotos<br />
des USAF Museums und der<br />
NASA in Angriff genommen.<br />
Alles in allem habe ich die Resin-Menge<br />
am <strong>Modell</strong> um weit mehr als ein Drittel<br />
reduziert (1)! Sämtliche Leitwerke wurden<br />
Geschliffener und polierter Matt- und Glanzlack<br />
lassen die X-3 wie ein größerer Maßstab wirken.<br />
so behandelt. Beim Tragflügel habe ich<br />
neben der Gravur der Panels und der Nieten<br />
auch die Aktuatorenverkleidungen in<br />
eine bedeutend schlankere Form gefeilt<br />
und an die richtigen Positionen versetzt<br />
(2). Vom Umriss her prinzipiell in Ordnung,<br />
hat der Flügel jetzt auch originalgetreu<br />
messerscharfe Kanten.<br />
Das auch im Original etwas kräftiger ausgefallene<br />
Seitenleitwerk wird deutlich kantiger<br />
und facettiert geschliffen, tatsächlich<br />
schon in der Art der viel späteren F-117A<br />
Night Hawk. Die dicken Höhenleitwerke<br />
haben eine viel zu geringe Spannweite und<br />
wurden durch superdünne Eigenbauten<br />
<strong>mit</strong> festen Trimtabs ersetzt. Sie sind austauschbar<br />
konzipiert und oben und unten<br />
unterschiedlich <strong>mit</strong> Titan beplankt, sodass<br />
sich eine asymmetrische Optik ergibt (3).<br />
Auf die Spitze getrieben<br />
Extrem viel Resin-Staub hat die Anpassung<br />
der Flugzeugzelle erzeugt, wobei die<br />
gesamte Oberfläche behandelt wurde. Das<br />
Original ist erheblich schlanker als der<br />
Kit, um das Cockpit habe ich die Rumpfhöhe<br />
um drei Millimeter reduziert, die<br />
Spitze wurde runder, dünner und kegelförmiger.<br />
Zusätzlich fräste ich die Lufteinläufe<br />
für die Aufnahme des Schachtes<br />
und der Triebwerksfront (Eigenbau) frei<br />
(4). Der Kiel und der <strong>mit</strong> einem Plug-In<br />
modellfan.de 4/2013<br />
27
Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Die X-3 sieht im Stand schon schnell aus. Die messerscharfen<br />
Flügel haben keine zehn Zentimeter Spannweite.<br />
reich war alles Resin am Ende nur noch<br />
papierdünn, sodass hier aus Kompromiss<br />
das letzte Quäntchen Originaltreue fehlt<br />
und die Fenster immer noch etwas zu<br />
klein sind. Die falsch geformte, tiefgezogene<br />
Kanzel kann, wie in der Anleitung<br />
angegeben, gar nicht montiert werden, da<br />
um 3,5 Millimeter verlängerte Heckkonus<br />
wurden zudem ebenfalls stark verändert<br />
(5). Ohne die sehr große Materialstärke<br />
beim Kit wären die Änderungen so gar<br />
nicht möglich gewesen. Trotzdem habe<br />
ich öfter das Material durchgeschliffen<br />
und musste hinterfüttern. Im Cockpitbedie<br />
gleiche Form in Resin im Weg ist.<br />
Hier habe ich den Rumpf ausgefräst und<br />
die Haube <strong>mit</strong> getöntem, poliertem „Glas“<br />
aus einer Pastillenverpackung versehen,<br />
um in Form und Farbe näher an das<br />
Vorbild zu kommen (6). Durch den Radikalumbau<br />
konnte ich das douglasgraue<br />
1 2<br />
Das Resin ist an vielen Stellen zu dick. Vorher und nachher:<br />
messerscharfe Flügel wie beim Original nach viel Schleifarbeit.<br />
3<br />
Die zu kleinen Höhenleitwerke (M.) aus dem<br />
Bausatz werden durch detaillierte ersetzt.<br />
4<br />
Auch hier deutlich zu sehen: die korrigierten Aktuatorenverkleidungen<br />
links und neue Panel Lines auf den Tragflächen.<br />
Falsche Form: Der Rumpf verliert durch Schleifen einen Großteil seiner Resin-Masse.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Thomas Hopfensperger<br />
28
Douglas X-3 – vom Überschall-Misserfolg zur Mutter aller Starfighter<br />
Die X-3 von Douglas, absolut treffend<br />
Stiletto (Dolch) genannt, wurde ab 1945<br />
entwickelt, um den Bereich von hoher Geschwindigkeit<br />
und hohen Temperaturen zu<br />
erfor schen. Das neuartige Titan für das<br />
Heck und die Fertigung der extrem dünnen<br />
Flügel verzögerten den Erstflug aber bis<br />
zum 20. Oktober 1952.<br />
Mit den Westinghouse-J-34-Triebwerken war<br />
die Stiletto jedoch extrem untermotorisiert,<br />
statt Mach 2 reichte es gerade mal im Neigungsflug<br />
zu Mach 1.1. So flogen das nach<br />
Skystreak und Skyrocket dritte in der Reihe<br />
der Testflugzeuge von Douglas nur vier Testpiloten<br />
bei 41 Flügen und insgesamt gerade<br />
mal 25 Flugstunden. Die Gene von Mama X-3<br />
waren aber so gut, dass Lockheed das Konzept<br />
1:1 übernahm und die in der Draufsicht<br />
voll übereinstimmende, allerdings einstrahlige<br />
F-104 entwickelte. Diese Tatsache betonte<br />
Douglas dann gerne in der Eigenwerbung.<br />
Das Original (BuNo. 49-2892, NACA 892)<br />
steht heute, inkorrekt lackiert, doch in perfektem<br />
Zustand, im Wright-Patterson-Museum<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> den anderen X-Planes im<br />
wohl schnellsten Flugzeughangar der Welt.<br />
Die X-3 noch <strong>mit</strong> U.S. Air Force-Schriftzug<br />
1954. Foto: NASA, Bild ID E-17348<br />
Die Ansicht zeigt sehr deutlich,<br />
warum die X-3 zu ihrem Spitznamen<br />
Stiletto (Dolch) gekommen ist.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
29
Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Auch hier wurde geschliffen<br />
und der jetzt fili granere<br />
Heckkonus um 3,5 Millimeter<br />
verlängert.<br />
5 6<br />
Die Tiefziehhaube erhielt<br />
neue, hier bereits eingeklebte<br />
Wärmeschutzglas-Scheiben.<br />
Die Markierungen wurden<br />
überwiegend selbst gedruckt,<br />
die Foto-Kreuze und das passende<br />
NACA-Logo stammen<br />
von Tamiyas X-1.<br />
Das für den Kanzeleinbau vorbereitete<br />
Cock pit ist <strong>mit</strong> vielen<br />
Neuteilen nachdetailliert.<br />
7 8<br />
Die Einzelteile<br />
für die<br />
Innereien der<br />
beiden neuen<br />
Lufteinläufe sind<br />
fertig zum Einbau.<br />
30
Cockpitinnere inklusive Eigenbausitz gut<br />
nachdetaillieren. Planet Models liefert da<br />
nur eine Minimalausstattung. Die neue<br />
Armaturenabdeckung und schwarze Instrumente<br />
am Dachhimmel finden durch<br />
die dünneren Wände Platz. Der Boden in<br />
FS 34151 Interior Green dient gleichzeitig<br />
als Einstiegsluke und Ausschussweg<br />
(nach unten) für den Piloten (7).<br />
Triebwerksprobleme 1:1 und 1:72<br />
Ein- und Auslässe hat Planet Models leider<br />
sehr stiefmütterlich behandelt, ohne<br />
nennenswerte Detaillierung ist vorne wie<br />
hinten nach drei Millimetern Schluss. In<br />
Konsequenz hieß das für mich: kompletter<br />
Neuaufbau nach einem Plan von Douglas<br />
und weitreichende Vorarbeiten für<br />
den Einbau. Da ich sehr gute Fotos von<br />
den Innereien hatte, konnte ich scratch relativ<br />
flott alle benötigten Teile aufbauen.<br />
Su-25-Rotoren und Evergreen-Rohre wurden<br />
für die Inletts verwendet, die ich nach<br />
Zusammenbau und Feinschleifen an der<br />
Kante von weißer Lackierung (vorne) und<br />
Naturmetall wieder trennte (8). Die Einläufe<br />
wurden vier Millimeter vorversetzt (9).<br />
Die Grenzschichtplatten fertigte ich ganz<br />
im Stil des Computer Aided Design aus<br />
alten Diskettenhüllen. Montieren konnte<br />
ich diese erst nach der Komplettierung<br />
des Cockpits, da sich Platte und Glasscheibe<br />
im Original sehr nahe kommen<br />
(10). Diese Arbeiten erforderten viel Aufwand,<br />
dafür sind die vordersten <strong>Fan</strong>blades<br />
jetzt sehr schön zu sehen (11). Um innen<br />
die Kante zwischen Weiß und Alu exakt<br />
scharf abzugrenzen, brachte ich umlaufend<br />
je einen silbernen Decal-Streifen an.<br />
Die Afterburner Cans werden ebenso<br />
aus ineinander gesteckten<br />
Messing- und<br />
9<br />
10<br />
Neu gestaltete Lufteinläufe <strong>mit</strong> filigraner<br />
Grenzschichtplatte und Kompressorschaufeln.<br />
Die gebrochene linke Rumpfhälfte zeigt die<br />
Verlängerung des Einlaufs um vier Millimeter.<br />
Der Siegeszug der Computertechnik<br />
ist auch im <strong>Modell</strong>bau<br />
nicht aufzuhalten.<br />
Polystyrol-Teilen<br />
aufgebaut und <strong>mit</strong> Fuel Vents<br />
aus Messing verfeinert (12). Innen fertig<br />
lackiert und poliert, bilden sie den neu positionierten<br />
Rumpfabschluss (13). Bei der<br />
Aufbohraktion der dort gut 20 Millimeter<br />
starken linken Rumpfhälfte brach mir das<br />
ganze Bauteil in Stücke – ja, so ein großer<br />
Bohrer frisst sich gern ins Resin! Fertig<br />
verschliffen, entsprechen die neuen Triebwerk-Pods<br />
endlich dem Original (14).<br />
Auch beim Fahrwerk zeigt sich, dass die<br />
Teile des Kits bei Weitem nicht auf Revellund<br />
Tamiya-Niveau sind. So ersetzte ich<br />
praktisch alle beteiligten Baugruppen. Das<br />
Frontfahrwerk <strong>mit</strong>samt dem Schacht ist<br />
11<br />
modellfan.de 4/2013<br />
31
Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Passprobe der Triebwerke und die Änderungen<br />
an der Hitzeschutzbeplankung.<br />
12<br />
Die Auslässe sind jetzt korrekt detailliert<br />
und mehr als zehnmal so tief wie vorher.<br />
13<br />
Das USAF-Profilfoto ist extrem hilfreich.<br />
Die Fahrwerksteile<br />
wurden komplett neu<br />
aufgebaut, hier auch <strong>mit</strong><br />
resinfarbenen Kit-Teilen.<br />
14 15<br />
Auf einen Blick<br />
DOUGLAS X-3 STILETTO<br />
Kit PLT 045 Maßstab 1:72 Hersteller Planet Models Preis ca. 38,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 130 Stunden<br />
komplett neu angelegt, ausgerüstet <strong>mit</strong> einem<br />
Frontrad von Emhars F-94 (15). Die<br />
Räder des Hauptfahrwerks bestehen jetzt<br />
aus ausgefrästen Hasegawa F-4E-Rädern,<br />
in die Felgen von Italeris A-26 geklebt<br />
wurden. Die filigranen Felgenringe dazu<br />
sind selbst gedreht (16). Beine, Klappen<br />
und Aktuatoren sind ebenso Eigenbau,<br />
Zusätzlich verwendetes Material: Verlinden: Anreibebuchstaben;<br />
Decals: selbst erstellt und von Tamiyas Bell X-1, diverse Scratch-Teile,<br />
Evergreen- und Messingrohre, Draht in verschiedenen Stärken; Emhar:<br />
Vorderrad der F-94; Italeri: Felgen der A-26; Hasegawa: Reifen der<br />
Phantom F-4E<br />
Farben: Revell: Airbrush Email Color Weiß FS 17925 Gloss White,<br />
Farblos Glanz, Farblos Matt; Gunze Sangyo: Polierfarben Stainless<br />
und Titan; Humbrol: 151 FS 34151 Interior Green und angemischtes<br />
Douglas-Blaugrau für das Cockpit<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />
dazu kommt, dass die zwei oberen Klappen<br />
und die Rumpfausschnitte beim Kit<br />
vergessen worden sind. Die meiste Zeit<br />
ging jedoch auf Kosten des großen<br />
Rumpfschachtes, der auf Fotobasis neu<br />
entstand. Bei der Stiletto ist ähnlich wie<br />
bei Fiat G.91 und F-100 ein einzelner großer<br />
Raum angelegt, man kann also bei offenen<br />
Klappen durchs Flugzeug durchsehen.<br />
Alle Teile dazu stammen aus der<br />
Grabbelkiste, auch ein VW-Käfer-Unterboden<br />
von Wiking mischt <strong>mit</strong> (17)!<br />
Genau die muss es sein<br />
Der Kit hat keinerlei filigrane Teile zu bieten,<br />
nach Panels und Nieten gibt es noch<br />
einiges an Außendetails anzufügen. Einlässe<br />
und Auslässe sind ergänzt und zahlreiche<br />
Vents aufgebohrt, wobei 1954 bei<br />
meinem <strong>Modell</strong> noch nicht die berühmten<br />
NACA Inletts, die man jetzt an der X-3 im<br />
Museum sieht, zum Einsatz kamen. Das<br />
kleine Pitot an der vorderen Fahrwerks -<br />
klappe sowie das am Cockpit <strong>mit</strong> seiner<br />
auffälligen Kammform, das weiße Kinnpitot<br />
unter der Nase und den Pitot-Boom aus<br />
Metall <strong>mit</strong> den beiden Anstellwinkelmessern<br />
habe ich neu aufgebaut. Auffällig<br />
sind die von mir nachgerüsteten<br />
roten Fuel Vents hinter<br />
den Flügeln, die<br />
wie die meisten<br />
Auslässe bei mei-<br />
32
Die unbrauchbaren Haupträder<br />
wurden gegen Überbleibsel<br />
aus anderen Kits<br />
ausgetauscht.<br />
Das Ergebnis eines Wochenendes:<br />
der Eigenbau-<br />
Hauptfahrwerksschacht.<br />
16 17<br />
ner Maschine <strong>mit</strong> Stencils durchnummeriert<br />
sind. Der Air-Force-Schriftzug wurde<br />
damals in Schablonen-Optik realisiert und<br />
nur während der wenigen USAF-Flüge<br />
getragen. Von der X-3 im Jahr 1954 gibt es<br />
gutes und ausführliches Bildmaterial. Das<br />
Originalbild der NASA zeigt relativ viele<br />
Stencils, Markierungen und das NACA<br />
Logo. Typisch für die Jets der NACA in<br />
FS 17925 Gloss White lackiert, zeigt die<br />
Maschine diverse Gebrauchs- und Ölspuren.<br />
Die häufigen Polituren der Tragflügel<br />
haben Abriebspuren am angrenzenden<br />
Rumpf hinterlassen. Da die Kit-Decals<br />
nur den inkorrekten Museumszustand<br />
darstellen, habe ich vieles selbst gedruckt<br />
und von Tamiyas X-1 die stimmigen Foto-<br />
Kreuze und das glücklicherweise haargenau<br />
passende NACA-Logo verwendet.<br />
Ja, dieses Mal war es wieder eine längere,<br />
manchmal etwas schaurige, meist aber<br />
schöne Angelegenheit, die X-3 zu bauen.<br />
Da erst die Erfahrung klug macht, habe<br />
ich <strong>mit</strong> diesem Bau wieder einmal dazugelernt.<br />
Zum Beispiel, dass man Extrafreude<br />
empfindet, weil das <strong>Modell</strong>chen<br />
trotz aller Schwierigkeiten wunderbar aussieht.<br />
Und dass ich dann, ja dann, wenn<br />
irgendwann doch mal die perfekte Revell-<br />
Tamigawa-Stiletto aufgelegt wird, ganz genau<br />
weiß, was zu tun ist. Mein neuer Cutter<br />
ist schon ganz scharf darauf …<br />
Thomas Hopfensperger, Jahrgang<br />
1960, ist ein schon früh<br />
erst <strong>mit</strong> 1:100, dann 1:72 infizierter<br />
<strong>Modell</strong>-<strong>Fan</strong> von historisch<br />
exakten Jets ab 1945, wobei<br />
sich aber ab und an auch<br />
mal ein Propeller dreht. Ein<br />
zwischenzeitlicher, der Pubertät<br />
geschuldeter Heilerfolg war<br />
nicht von Dauer, das Wachstum endete folgerichtig<br />
genau bei 1,72 Meter. Der Regensburger<br />
studierte in Augsburg, lebte lange in Würzburg<br />
und ist nun in Pentling seiner Heimatstadt wieder<br />
ganz nah. Geprägt vom Klang von Ginas,<br />
Sabre Dogs und Super Sabres, freute er sich als<br />
Kind schon über Verwandschaftsbesuche in Flughafennähe<br />
und liebt bis heute alles, was schnell<br />
ist und irgendwo mindestens eine Turbine hat.<br />
Trotz der zwei Triebwerke war die<br />
X-3 extrem untermotorisiert. Am<br />
<strong>Modell</strong> sieht der markante Bereich<br />
trotzdem sehr rasant aus.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
33
MODELLFAN<br />
packt aus<br />
Auto<br />
Fujimi<br />
Ferrari F12 Berinetta<br />
Art.-Nr.: RS54, 1:24<br />
N, BS, KST, ÄT, MF<br />
eduard<br />
US 500lb bombs<br />
Art.-Nr.: 648 081, 1:48<br />
N, BS, R, D<br />
Sauber gegossenes und gut detailliertes<br />
Räderset für die 1:48er-<strong>Modell</strong>e<br />
der Fairey Barracuda von Special Hob -<br />
by. Enthalten sind zwei Räderpaare,<br />
die sich in der Ausführung der Radfelge<br />
unterscheiden.<br />
CSW<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
empfehlenswert<br />
Wingnut Wings<br />
Hannover CL.II<br />
Art.-Nr.: 32024, 1:32<br />
N, BS, KST, D, ÄT<br />
Aus 109 Einzelteilen wird am Bauende<br />
der zurzeit schärfste Hengst <strong>mit</strong><br />
Straßenzulassung im Maßstab 1:24<br />
auf Rädern. Als Dreingabe gibt es<br />
feine Ätzteile von KA-Models <strong>mit</strong><br />
allem, was ein <strong>Modell</strong> positiv aufwertet.<br />
Unter der zu öffnenden Haube<br />
findet ein kompletter V12 seinen<br />
Platz, und die Türen können geöffnet<br />
dargestellt werden. Die Liebe zum Detail<br />
hat offensichtlich am Fahrwerk<br />
geendet, denn es fällt stark vereinfacht<br />
aus. Und die Sitzunterteile sind<br />
Bestandteil der Sitzkiste – zum Bemalen<br />
eine suboptimale Lösung. Hier<br />
gibt es also noch Raum für Verbesserungen.<br />
Dennoch insgesamt ein bauenswertes<br />
Topmodell. RFF<br />
umfangreich<br />
leicht<br />
empfehlenswert<br />
Flugzeug<br />
eduard<br />
Bf 109 E Stencils<br />
Art.-Nr.: D48013, 1:48<br />
N, D<br />
Sauber gedruckter Decal-Bogen <strong>mit</strong><br />
Wartungshinweisen für die Bf 109 E.<br />
Enthalten sind genügend Zeichen für<br />
zwei <strong>Modell</strong>e.<br />
CSW<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
brauchbar<br />
Resin-Set <strong>mit</strong> zwei amerikanischen<br />
500-lb-Bomben. Der Guss ist wie im -<br />
mer fehlerfrei, und die Montage des<br />
Bombenkörpers <strong>mit</strong> dem separaten<br />
Leitwerk dürfte kinderleicht sein. Zusätzlich<br />
liegt ein kleiner Decal-Bogen<br />
<strong>mit</strong> passenden Stencils bei. Unter der<br />
Art.-Nr. 648 086 bietet eduard in gleicher<br />
Ausführung auch zwei amerikanische<br />
250-lb-Bomben an. CSW<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
empfehlenswert<br />
eduard<br />
MG 15 guns<br />
Art.-Nr.: 648 085, 1:48<br />
N, BS, RS, ÄT<br />
Die Standardbordwaffe der deutschen<br />
Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Enthalten<br />
sind zwei MG in sehr guter Ausführung<br />
inklusive Magazinen, alter -<br />
nativen Hülsensäcken und Ätzteilen,<br />
unter anderem für die Visiere. CSW<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
empfehlenswert<br />
Brengun Model Accessories<br />
Fairey Barracuda Mk.II wheels<br />
Art.-Nr.: BRL48041, 1:48<br />
N, BS, RS<br />
Wingnut Wings<br />
Fokker D.VII (OAW)<br />
Art.-Nr.: 32030, 1:32<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
Bei allen drei lieferbaren Ausführungen<br />
liegen alle Teile für die jeweilige<br />
Version bei. Lediglich die Decals und<br />
die spezifischen Teile müssen entsprechend<br />
angebracht werden. Die<br />
Teile zeigen in ihrer Feinheit, was im<br />
Moment in Spritzguss geht. So sind<br />
die Lüftungsschlitze der Motorverkleidungen<br />
in atemberaubend dünner<br />
Wandstärke durchbrochen. Selbst die<br />
Beschriftungen der Reifen <strong>mit</strong> Logo<br />
sind deutlich lesbar, und der Motor<br />
stellt schon ein <strong>Modell</strong> im <strong>Modell</strong> dar.<br />
Abgerundet wird das Ganze durch<br />
eine kleine Ätzteilplatine und umfangreiche<br />
Decals, die sich auf sechs<br />
(!) Bögen finden. Hier sind auch<br />
mehrere Lozenge-Tarnschemen und<br />
Spantenstreifen vorhanden. Folgende<br />
Maschinen können dekoriert werden:<br />
Karl Ritscherle, Jasta 60 Mitte<br />
1918; Rudolf Stark, Jasta 35b, Ende<br />
1918; Franz Büchner, Jasta 13, Ende<br />
1918; Ulrich Neckel, Jasta 6, Ende<br />
1918; Willhelm Leusch, Jasta 19,<br />
Ende 1918. Insgesamt wohl das<br />
Beste, was Wingnut bis dato produziert<br />
hat, und so<strong>mit</strong> ein würdiges<br />
„<strong>Modell</strong> des Jahre 2013“. Übrigens:<br />
Die „nur sechs Spannseile“ erleichtern<br />
den Einstig in den Wk1-Flugzeugmodellbau.<br />
HGM<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Nicht nur das Cockpit der imposanten<br />
Hannover CL.II verspricht viel<br />
Bau- und Malspaß. So kann der Motor<br />
in einer High-Quality-Version gebaut<br />
werden (Ventilstößel angegossen<br />
oder einzeln dargestellt). Am MG sind<br />
Kühlmantel, Gurte und MG-Ring-Ätzteile.<br />
Im Leitwerksbereich gibt es<br />
mehrere Optionen zur Auswahl. Die<br />
Bleche der Motorverkleidung sind separat<br />
und alle Kühlschlitze durchbrochen<br />
und megafein wiedergegeben.<br />
Die Tragflächen sind einteilig gegossen,<br />
was den Bauaufwand minimiert.<br />
Für Dioramenfreunde ist der Spritzling<br />
<strong>mit</strong> Accessoires wie Leitern, Verbandskasten,<br />
Pistolen, Kameras und<br />
sogar einem Teddybär als Maskottchen.<br />
Es können vier Versionen <strong>mit</strong><br />
Lozengetarnung gebaut werden. Eleganz<br />
bietet Version 5, eine über alles<br />
hellblaue Maschine. Insgesamt wieder<br />
ein Bausatz <strong>mit</strong> viel Bauspaß und<br />
einem Topmodell als Ergebnis. KKB<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Roden<br />
Pilatus PC-6B-2/H-4 Turbo Porter<br />
Art.-Nr.: 445, 1:48<br />
FoV, BS, KST, DN<br />
Eine weitere Variante der Pilatus PC-6-<br />
Reihe von Roden, diesmal als Wasserflugzeug<br />
unter der Bezeichnung PC-<br />
6B-2/H-4 „Turbo Porter Floatplane“.<br />
Als Markierungsvariante entschied<br />
sich Roden für eine recht exotische<br />
34
Maschine, nämlich für die Turbo Porter<br />
der San José Sharks, einer amerikanischen<br />
Eishockey-Mannschaft. Mit<br />
insgesamt 195 Kunststoff- und Glasteilen<br />
ist dieser Bausatz etwas üppiger<br />
gehalten wie seine Vorgänger. Die<br />
Qualität der Materialien und Decals<br />
lässt sich in der <strong>mit</strong>tleren Qualitätsregion<br />
einordnen.<br />
OPS<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
empfehlenswert<br />
Wingnut Wings<br />
Sopwith Triplane<br />
Art.-Nr.: 32008, 1:32<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
Das neue <strong>Modell</strong> der Sopwith Triplane<br />
ist wieder ein exzellenter Bausatz <strong>mit</strong><br />
höchstem Niveau. Alle Teile sind in<br />
fast perfektem Spritzguss gefertigt.<br />
Ein Rundumsorglospaket, das außer<br />
den Ätzteilen auch einen riesigen<br />
Decal-Bogen <strong>mit</strong> fünf Versionen <strong>mit</strong>bringt:<br />
„4“ Centre d’Aviation Maritime,<br />
1917; N5427 „13“, FHM Maynard, 1(N)<br />
Sqn, 1917; N5429 (Beutemaschine),<br />
Kurt Wüsthoff, Jasta 4, 1917; N6301<br />
„Dusty II“, R.McDonald, 8(N) qpn,<br />
1917; N534 F, FHM Maynard, RP Minifie,<br />
1(N) Sqn 1917. Wer aber meint,<br />
hier einen Easy-Kit vor sich zu haben,<br />
sei gewarnt; die Verspannung dieser<br />
Kiste hat es in sich und ist definitiv<br />
nur <strong>mit</strong> Vorkenntnissen zu meistern.<br />
Trotzdem: In den richtigen Händen<br />
wird auch dieser Meilenstein der Fluggeschichte<br />
ein lohnendes Objekt für<br />
unser so geliebtes Hobby. HGM<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
CMK<br />
Spitfire Mk.I Engine set<br />
Art.-Nr.: 4282, 1:48<br />
N, BS, RS, ÄT<br />
Wunderschön detaillierter Merlin-<br />
Motor für das Tamiya-<strong>Modell</strong> der Spitfire<br />
Mk.I, der <strong>mit</strong> ein wenig Anpassungsarbeit<br />
sicherlich auch an Bausätzen<br />
anderer Anbieter verwendet<br />
werden kann. Erfreulich ist auch, dass<br />
neben dem Motor die Verkleidungbleche<br />
und Wartungsklappen als Extrateile<br />
beiliegen.<br />
CSW<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
empfehlenswert<br />
CMK<br />
Spitfire Mk.Vb Trop Engine Set<br />
Art.-Nr.: 4283, 1:48<br />
N, BS, RS, ÄT<br />
Resin-Set <strong>mit</strong> detailliertem Motor für<br />
das Tamiya-<strong>Modell</strong> der Spitfire Mk.Vb<br />
Trop. Auch hier ist erfreulich, dass<br />
neben dem Motor die Verkleidungsbleche<br />
und Wartungsklappen als Extrateile<br />
beiliegen.<br />
CSW<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
empfehlenswert<br />
Militär<br />
Airfix / Glow2B<br />
Supacat Jackal/Supacat Coyote<br />
Art.-Nr.: A05301/A05302, 1:48<br />
N, BS, KST, D<br />
Airfix liefert die seit Nürnberg 2012<br />
angekündigten Spezialfahrzeuge<br />
aus, und das in überzeugender Qualität.<br />
Die Spritzlinge beider Fahrzeuge<br />
sind großteils gleich, die umfangreichen<br />
Bauteile zeigen sich<br />
sehr fein detailliert bis hin zu Fahrwerk<br />
und Innenraum. Die Türen können<br />
geöffnet, zwei Staukästen ausgeklappt,<br />
Trittgitter an- oder abgeklappt<br />
dargestellt werden. Für den<br />
Coyote liegen neben der dritten<br />
Achse weitere Teile für den verlängerten<br />
Heckaufbau bei. Die Decals<br />
zeigen sich umfangreich, Angaben<br />
dazu finden sich in den ausführlichen<br />
Bauplänen <strong>mit</strong> je einer farbigen<br />
5-Seiten-Ansicht. Ätzteile für<br />
alle Fahrzeuge folgen. HSD<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
MENG<br />
AMX-30B<br />
Art.-Nr.: TS-003, 1:35<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
MENG bringt gleich zu Beginn des<br />
Jahres einen Knaller. Der AMX-30 ist<br />
insgesamt ausgezeichnet detailliert.<br />
Dabei fallen der Fahrwerks- (<strong>mit</strong><br />
Drehstabfederung) und der Heckbereich<br />
um den Motorraum besonders<br />
ins Auge. Für die Montage der beweglichen<br />
Einzelgliederketten liegt eine<br />
Montagehilfe bei, die auch Biegehilfen<br />
für die Ätzteile beinhaltet – vorbildlich!<br />
Die Kanone ist komplett<br />
dargestellt, ebenso liegen alle benötigten<br />
Glasteile aus klarem und eine<br />
Blendenabdeckung aus flexiblem Material<br />
bei. Decals und Bauplan <strong>mit</strong><br />
einer grünen und einer 3-Farb-Va -<br />
riante (5-Seiten-Ansichten) zeigen<br />
sich vorbildlich.<br />
HSD<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
hervorragend<br />
Y-<strong>Modell</strong>e<br />
Bergepanzer Büffel 3 A 1<br />
Art.-Nr.: Y87-233, 1:87<br />
N, BS, RS, ÄT, D<br />
Das <strong>Modell</strong> trägt in allen Belangen<br />
dem Vorbild Rechnung. Ein sehr sauberer<br />
Guss, hervorragende Passgenauigkeit<br />
und Detailtreue, verschiedene<br />
Staukästen zur Wahl, eine Ätzteilplatine<br />
für die SLAT-Gitter, Decals und<br />
eine farbige Bauanleitung lassen<br />
nichts zu wünschen übrig. Mit ein<br />
wenig Geschick lassen sich Kran und<br />
Räumschild ohne große Mühen beweglich<br />
gestalten. Das Ganze ist in<br />
einem stabilen Wellpappkarton sauber<br />
verpackt und zeigt auf dem farbigen<br />
Deckelbild ein fertiges und bemaltes<br />
<strong>Modell</strong>. Mehr geht nicht. JUR<br />
umfangreich<br />
sehr anspruchsvoll<br />
hervorragend<br />
Lion Roar<br />
„Buffalo“ 6x6 MPCV<br />
Art.-Nr.: LAS35019, 1:35<br />
N, BS, ÄT, M<br />
Wer den erstklassigen Buffalo von<br />
Bronco <strong>mit</strong> den markanten Schutzgittern<br />
ausrüsten will, findet hier das<br />
Richtige. Das Set beinhaltet 16 Ätz-<br />
modellfan.de 4/2013<br />
35
MODELLFAN<br />
packt aus<br />
platinen und einige Messingdrähte.<br />
Knifflig wird es bei der Montage von<br />
Kühlergrill und Co. Der ausgezeich -<br />
nete Bauplan in Heftform hilft allerdings<br />
perfekt bei der Montage. Für<br />
den Bau der über 20 Schutzgitter<br />
rund um den Buffalo liegt eine geätzte<br />
Montagehilfe bei. Die benötigten<br />
Stangen sind fertig geätzt und so<strong>mit</strong><br />
bereits auf Länge. In der Lehre lassen<br />
sich die Einzelteile kleben oder verlöten<br />
und anschließend einfach entnehmen.<br />
Wer sich die Arbeit zutraut,<br />
erhält einen absoluten Eyecatcher,<br />
der eigentlich zum Lackieren wieder<br />
mal zu schade ist.<br />
HSD<br />
sehr umfangreich<br />
sehr anspruchsvoll<br />
hervorragend<br />
Arsenal-M<br />
Orion V Containerstapler<br />
Art.-Nr.: 111203531, 1:87<br />
N, BS, RS<br />
Ein in Rapid Prototyping erstelltes und<br />
sehr sauber gegossenes <strong>Modell</strong> steckt<br />
in der Arsenal-M-üblichen Faltschachtel.<br />
Die Anzahl der Bauteile ist übersichtlich<br />
und lässt einen zügigen <strong>Modell</strong>bauerfolg<br />
erwarten. Wie im RP-<br />
Verfahren gewohnt, ist das <strong>Modell</strong> sehr<br />
detailreich und so aufgebaut, dass der<br />
Hebearm wie beim Vorbild voll beweglich<br />
gestaltet werden kann. Die Bauanleitung<br />
ist hinreichend, aber Vorbildfotos<br />
als Hilfe beim Zusammenbau<br />
können nicht schaden. Die Verglasung<br />
der Fahrerkabine erfolgt <strong>mit</strong>tels Folie,<br />
auf der die Scheibenkonturen als kleine<br />
Hilfe beim Ausschneiden schon vorgedruckt<br />
sind.<br />
JUR<br />
übersichtlich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
MR <strong>Modell</strong>bau<br />
Laufräder Ford-Maultier (ICM)<br />
Art.-Nr.: MR-35393/35394, 1:35<br />
NC, BS, RS<br />
Nunmehr sind vier Umrüstsätze für<br />
die Laufrollen und das Leitrad im<br />
Angebot (im Bild jene ohne und <strong>mit</strong><br />
nur zwei Löchern). Es gibt noch die<br />
Laufrollensätze der frühen Ausführung<br />
<strong>mit</strong> vier kleinen Löchern (MR-<br />
35395) und in der späten gewölbten<br />
(MR-35396). Allen Sätzen liegen jeweils<br />
zwei wahlweise verwendbare<br />
andere Laufrollen und jeweilige Leiträder<br />
bei. Für die Originalfahrzeuge<br />
gab es sechs unterschiedliche Laufrollen,<br />
drei unterschiedliche Leiträder<br />
und je nach Hersteller noch<br />
unterschiedliche Triebräder. Hier<br />
empfiehlt sich der Blick in Publikationen<br />
wie „Nuts & Bolts“, Volume<br />
28, über den Gleisketten-LKW „Maultier“<br />
(Sd.Kfz. 3).<br />
LLR<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
sehr empfehlenswert<br />
MR <strong>Modell</strong>bau<br />
Vorderräder Ford-Maultier (ICM)<br />
Art.-Nr.: MR-35397, 1:35<br />
NC, BS, RS<br />
Wer seinem <strong>Modell</strong> des Ford Maultier<br />
von ICM ein möglichst authentisches<br />
Aussehen verleihen möchte, kommt<br />
prinzipiell nicht um diesen Umrüstsatz<br />
umhin. Bei den Ford Maultieren<br />
waren Stahlblechscheibenräder <strong>mit</strong><br />
Flachbettfelge montiert, die durch<br />
fünf Bolzen gehalten waren. Als<br />
Bereifung nutzte man Reifen der<br />
Größe 190-20. Im Bausatz sind zwar<br />
vergleichbare Felgen enthalten, die<br />
jedoch ein unzutreffendes und da<strong>mit</strong><br />
falsches Profil aufweisen. Die<br />
Angussstelle ist minimal gehalten<br />
und kann zugleich als Auflagefläche<br />
dienen.<br />
LLR<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
sehr empfehlenswert<br />
CMK<br />
MO-120-RT-60<br />
Art.-Nr.: RA 051, 1:35<br />
N, BS, RS<br />
Das Resin-Komplettmodell des modernen<br />
Granatwerfers (120 mm rifled<br />
towed mortar model F1) kommt ohne<br />
Ätzteile aus. Die sehr sauber gegossenen<br />
und fein detaillierten Resin-<br />
Teile lassen sich problemlos entgraten<br />
und anhand des <strong>einfachen</strong><br />
Bauplans <strong>mit</strong> Explosionszeichnung,<br />
Farbhinweisen und drei Seitenrissen<br />
(Fahr- und Feuerstellung) leicht<br />
montieren.<br />
HSD<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
sehr empfehlenswert<br />
Trumpeter / Faller<br />
Italian PUMA 4x4 AFV<br />
Art.-Nr.: 05525, 1:35<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
Nicht zu verwechseln <strong>mit</strong> dem SPz<br />
PUMA der Bundeswehr, liefert Trumpeter<br />
hier einen beeindruckenden<br />
kleinen Bausatz des italienischen<br />
Einsatzfahrzeugs, das es auch als 6x6<br />
gibt. So klein die Fahrzeugabmessungen<br />
auch sind, so üppig detailliert<br />
und ausgestattet zeigt sich der Bausatz.<br />
Fahrer-, Dach- und Turmluke<br />
sind offen darstellbar, die beiden Seiten-<br />
und die Hecktür leider nicht.<br />
Dafür gilt es, allein über 50 Ätzteile<br />
zu verarbeiten und auch sonst zeigt<br />
man sich von der Teilevielfalt positiv<br />
überrascht. Farbangaben (zwei farbige<br />
5-Seiten-Ansichten) und Decals<br />
finden sich für ein weißes UN-Fahrzeug<br />
und eine Version in 3-Farben-<br />
Tarnung.<br />
HSD<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Zvezda<br />
Tiger I Ausf. E (Early Production)<br />
Art.-Nr.: 3646, 1:35<br />
N, BS, KST, D<br />
Jedem seinen Tiger I – und auch Zvezda<br />
hat nun eine frühe Version im Programm,<br />
die gut detailliert und <strong>mit</strong> einigen<br />
inneren Werten daherkommt.<br />
Neben dem Hauptspant vor dem Turm<br />
finden sich in der Wanne noch die einfach<br />
dargestellten Tanks und Lüfter;<br />
die hinteren beiden Lüfterklappen,<br />
die <strong>mit</strong>tige Motorraum- und die Fahrer-<br />
und Funkerluke <strong>mit</strong> Periskopen<br />
lassen sich offen darstellen. Der Turm<br />
glänzt <strong>mit</strong> einer recht umfangreichen<br />
und ordentlich detaillierten Inneneinrichtung<br />
und offenen Luken. Leider<br />
wurde nicht das System der Einzelglieder-<br />
und Segmentketten vom T-90<br />
übernommen, hier liegen jeweils<br />
zweigeteilte Weichplastikketten bei,<br />
die verschweißt werden sollen. Auf<br />
Ätzteile wird ebenfalls verzichtet. Insgesamt<br />
eine solide Variante des Tiger<br />
I <strong>mit</strong> Bemalungsvorschlägen und<br />
Decals für zwei Fahrzeuge und Farbangaben<br />
für Humbrol. HSD<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
empfehlenswert<br />
Academy / Academy Europe<br />
German King Tiger „Last<br />
Production“<br />
Art.-Nr.: 13229, 1:35<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
36
Nachdetaillierung; die hält sich aber in<br />
Grenzen. Neben allen benötigten Glasteilen<br />
liegen Reifen aus sehr hartem,<br />
aber flexiblem Material und Decals für<br />
drei Einsatzfahrzeuge bei. HSD<br />
Jedem seinen Tiger II – Academy liefert<br />
nun nach dem gelungenen Hetzer<br />
auch eine eigene „späte Version“. Die<br />
Wanne verfügt über eine komplette<br />
Drehstabfederung, der Turm zumindest<br />
über ein vollständiges Geschütz<br />
und Lukendetails, die Ketten liegen<br />
als Einzelglieder und Segmente bei,<br />
alle Wannendetails zeigen sich fein<br />
detailliert. Dazu gibt es zwei gut gestaltete<br />
Figuren und einen Satz Decals<br />
von Cartograph, <strong>mit</strong> denen sich nicht<br />
nur die Tarnuniformen für die beiden<br />
gestalten lassen, sondern auch die<br />
kleinen Kreise auf einer der Panzer-<br />
Tarnungen. Der Baupan liefert davon<br />
zwei Ausführungen aus dem Mai 1945<br />
und ist gut gestaltet, Farbangaben<br />
gibt es auf dem Karton für sechs Hersteller,<br />
und einige sinnige Ätzteile liegen<br />
auch bei – was will der Tiger-<br />
Freund mehr.<br />
HSD<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Heller / Glow2B<br />
VBCI „Afghanistan“<br />
Art.-Nr.: 81147, 1:35<br />
N, BS, KST, D<br />
Heller legt hier deutlich zu, was Qualität,<br />
Umfang und Detaillierung im<br />
Gegensatz zu älteren 1:35er-Kits betrifft.<br />
Das moderne 8-Rad-Fahrzeug als<br />
Gegenstück zum BOXER besitzt eine<br />
recht vollständige Inneneinrichtung<br />
im Fahrer- und Kampfraum, besonders<br />
Fahrwerks- und Turmdetails zeigen<br />
sich fein und umfangreich detailliert,<br />
Luken sind auch offen darstellbar.<br />
Selbst die nicht ganz einfach umzusetzende<br />
Zusatzpanzerung wird gut<br />
dargestellt. Hier helfen Fotos der Originale<br />
bei der eventuell anstehenden<br />
sehr umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Raumfahrt<br />
Great Wall Hobby<br />
TIANGONG-1 & Spacecraft<br />
SHENZHOU-8<br />
Art.-Nr.: L4804, 1:48<br />
N, BS, KST, D<br />
Der Bausatz der beiden chinesischen<br />
Raumfahrzeuge zeigt sich in 1:48 beeindruckend.<br />
Die wenigen Bauteile<br />
sind schnell montiert und gut detailliert,<br />
der Bauplan ist übersichtlich gestaltet.<br />
Für die Präsentation liegt ein<br />
groß dimensionierter Sockel plus geätztem<br />
Typenschild in chinesischer<br />
Sprache bei, einige wenige Decals ergänzen<br />
den ansprechenden Kit. Für<br />
die Bemalung steht lediglich eine farbige<br />
Draufsicht der angekoppelten<br />
Module zur Verfügung, Detailangaben<br />
fehlen. Die kleine Raumstation<br />
für drei Mann Besatzung gibt es auch<br />
ohne das Versorgungsmodul (L4805).<br />
Die Originale absolvierten 2011 erstmals<br />
eine bemannte Mission. HSD<br />
übersichtlich<br />
leicht<br />
sehr empfehlenswert<br />
Hasegawa / Faller<br />
Unmanned Space Probe VOYAGER<br />
Art.-Nr.: 54002, 1:48<br />
N, BS, KST<br />
Hasegawa bringt uns hier ein Stück<br />
Geschichte näher, und das in gelungener<br />
Bausatzform. Seit 1977 zieht<br />
die kleine Sonde ihre Bahn, Star Trek<br />
hat die imaginäre Voyager 6 im Kirk-<br />
Film „Star Trek – der Film“ zum Thema<br />
gemacht. Der einfache, aber gut detaillierte<br />
Bausatz erfordert eine sorgfältige<br />
Bemalung, die sich nach klar<br />
strukturiertem Bauplan recht umfangreich<br />
gestaltet. Wer sich für<br />
Raumfahrt interessiert, sollte sich<br />
diesen Kit nicht nur ansehen. HSD<br />
übersichtlich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Schiffe<br />
GoldMedalModels<br />
Ätzteilesatz für moderne britische<br />
Kriegsschiffe<br />
Art.-Nr.: 70015, 1:700<br />
WA, BS, ÄT<br />
Keine wirkliche Neuheit, aber dennoch<br />
empfehlenswert ist dieses Set, <strong>mit</strong><br />
dem sich die Wiederauflage der HMS<br />
TIGER von Revell hervorragend supern<br />
lässt. Filigrane Originalteile sind im<br />
Bausatz altersbedingt eher sehr solide<br />
ausgeführt. Im Zubehörset finden sich<br />
Teile für den Hauptmast, für den Radarmast<br />
inkl. Radargerät sowie Relings<br />
und <strong>Fan</strong>gnetze für das Helikopterdeck.<br />
Letztere sind leider etwas overscale,<br />
sodass man diese einkürzen sollte.<br />
Dennoch ist dieses Set für ein detailliertes<br />
<strong>Modell</strong> unabdingbar. MKA<br />
umfangreich<br />
sehr anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Airfix / Glow2B<br />
Type 45 Destroyer<br />
Art.-Nr.: 12203, 1:350<br />
N, BS, KST, D<br />
Mit dem Bausatz lassen sich alle<br />
Einheiten dieser modernen Schiffsklasse<br />
bauen, wobei drei unterschiedliche<br />
Ausrüstungszustände<br />
(Be waffnung) möglich sind. Namensschilder,<br />
Kennungen und Wappen<br />
aller sechs Schiffe plus die beiden<br />
roten Drachen, die ursprünglich<br />
den Bug der HMS Dragon zierten, liegen<br />
bei. Der hellgraue Kunststoff der<br />
203 Teile ist sehr weich und teilweise<br />
auch verhältnismäßig dickwandig,<br />
dafür aber leicht zu verarbeiten. Der<br />
Rumpf ist viergeteilt in Deck, zwei<br />
Seitenteile und Unterwasserschiff<br />
<strong>mit</strong> Spanten, was auch den Bau eines<br />
Wasserlinienmodells ermöglicht. Formentechnisch<br />
ist die DARING für Airfix<br />
ein enormer Fortschritt. Auf eine<br />
glatte Innenform werden die Außenteile<br />
aufgeklebt. Deren Oberflächen<br />
sind so viel detaillierter und feingliedriger<br />
dargestellt. Dafür gibt es<br />
an den Kanten stumpf aneinander<br />
gesetzte störende Nahtstellen. Hangar,<br />
Gangway und Rettungsboot-Stationen<br />
können offen oder geschlossen<br />
dargestellt werden, die Brücke<br />
zeigt eine rudimentäre Inneneinrichtung,<br />
und zwei verschiedene Hubschrauber-Typen<br />
liegen bei. Die Bauanleitung<br />
führt in 90 einfach nach -<br />
vollziehbaren Schritten zum fertigen<br />
<strong>Modell</strong> und wartet <strong>mit</strong> einer farbigen<br />
4-Seiten-Ansicht unter Angabe von<br />
Humbrol-Farben auf. WKE<br />
umfangreich<br />
anspruchsvoll<br />
sehr empfehlenswert<br />
Revell<br />
Flower Class Corvette Platinum<br />
Edition<br />
Art.-Nr.: 05112, 1:72<br />
WA, BS, KST, M, H, ÄT, DN<br />
Endlich ist der gesuchte Kit wieder<br />
verfügbar, und das in einer ganz besonderen<br />
Art. Enthalten sind ein<br />
selbstklebendes Lasercut-Holzdeck,<br />
Messingdrehteile für Masten, Bewaff-<br />
modellfan.de 4/2013<br />
37
MODELLFAN<br />
packt aus<br />
Bewertung<br />
Inhalt<br />
Anwendung<br />
Empfehlung<br />
• übersichtlich<br />
• umfangreich<br />
• sehr umfangreich<br />
• leicht<br />
• anspruchsvoll<br />
• sehr anspruchsvoll<br />
• brauchbar<br />
• empfehlenswert<br />
• sehr empfehlenswert<br />
• hervorragend –<br />
bei einer herausragenden<br />
Leistung<br />
nung und Flaggenstöcke, eine Ankerkette<br />
aus Metall, ein Ätzteilebogen<br />
für Relings, Geschütz, Oberlichter,<br />
Schotten, Bullaugeneinfassungen inklusive<br />
Ablaufrinnen und vieles mehr.<br />
Die Bauanleitung ist Revell-typisch<br />
übersichtlich und leitet den <strong>Modell</strong>bauer<br />
in 172 Schritten zum Ziel.<br />
Wichtig ist darauf zu achten, welches<br />
Standardteil durch ein Ätzteil ersetzt<br />
werden soll. Zusätzlich zu der normalen<br />
Bauanleitung gibt es ein beidseitig<br />
bedrucktes farbiges DIN-A3-Blatt,<br />
welches Farbfotos <strong>mit</strong> der Positionierung<br />
von Metall- und Ätzteilen sowie<br />
dem Holzdeck beinhaltet. Für die<br />
CAMPANULA und die SNOWBERRY<br />
gibt es Bemalungsanweisungen. Der<br />
Decal-Bogen ist im Verhältnis zum<br />
Bausatzumfang eher klein geraten<br />
und beinhaltet die Schiffsnummern,<br />
das Geschützsymbol der SNOWBERRY<br />
und Rumpf- und Aufbautenmarkierungen.<br />
Zusätzlich komplettieren ein<br />
Blatt <strong>mit</strong> Signalflaggen und eine<br />
Rolle Takelgarn den Bausatz. Für erfahrene<br />
<strong>Modell</strong>bauer. MKA<br />
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Abkürzungen<br />
ÄT – Ätzteile, AN – Aufkleber neu,<br />
BS – Bausatz, CS – Conversion Set,<br />
D – Decals, DN – Decals neu,<br />
FM – Fertigmodell, FMZR – Fertigmodell<br />
<strong>mit</strong> Zurüstteilen, FV – Farbvariante,<br />
FoV – Formvariante, H – Holz,<br />
GK – Gießkeramik, KM – Kartonmodellbau,<br />
KST – Kunststoff (Spritzguss),<br />
M – Metallteile, MF – Maskierfolien,<br />
N – Neuheit (neues Werkzeug),<br />
NC – Neuheit Conversion,<br />
NK – Neuheit Kooperation, P – Papier,<br />
PS – Plastiksheet, RS – Resin,<br />
VB – Vacu-Bausatz, VT – Vacu-Teile,<br />
WA – Wiederauflage<br />
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Humbrol / Glow2B<br />
Enamel-Farben<br />
Art.-Nr.: 1, 225, 250<br />
N, Farben<br />
Humbrol ergänzt die Enamel-Farbpalette<br />
um die Nummer 1 Primer Grau,<br />
225 Matt Middle Stone und 250 Matt<br />
Desert Sand. 225 eignet sich für die<br />
Bemalung moderner britischer Fahrzeuge<br />
wie die der neuen 48er-„Operation<br />
Herrick“-Serie, Nummer 250 (Altrosa)<br />
passt gut in die Reihe britischer<br />
Farben Zweiter Weltkrieg. Der Primer<br />
haftet, wie erste Versuche zeigen, auf<br />
nahezu allem.<br />
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Lifecolor / Astromodel<br />
Easy 3 – Contrast & Desaturation<br />
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German AFV Dunkelgelb<br />
Art.-Nr.: MS 01<br />
N, Farben<br />
Grundfarbenset (Acryl, 22-ml-Kunststoffdosen<br />
<strong>mit</strong> Schraubverschluss)<br />
für die späten sandfarbenen Lackierungen<br />
der Wehrmacht <strong>mit</strong> dem<br />
Grundton Dunkelgelb UA 250, UA 249<br />
zum Aufhellen sowie UA 251 zum Abdunkeln.<br />
HSD<br />
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MIG productions<br />
Metal Power<br />
Art.-Nr.: Abt 200, Abt 205, Abt 210<br />
N, Ölfarben<br />
Zuwachs gibt es auch in der Palette<br />
der Ölfarben. Neu sind die Metallfarben<br />
200 (Gold), 205 (Silber) und 210<br />
(Kupfer). Die Farben sind leicht grobkörnig<br />
und decken nicht ganz so gut,<br />
was an den Farbpartikeln an sich<br />
liegt. Die Verarbeitung erfolgt <strong>mit</strong><br />
Pinsel, Airbrush oder Tuch. HSD<br />
umfangreich<br />
leicht<br />
empfehlenswert<br />
MIG productions<br />
Pigments<br />
Art.-Nr.: P045, P046, P047, P048,<br />
P049<br />
N, Pigmente<br />
Auch die Range der Pigmente wird<br />
erweitert um P045 Faded Corsair<br />
Blue, P046 Old Aluminium, P047<br />
Dark Granit, P048 Faded Green und<br />
P049 Fresh Green. Inhalt je Plastikdose<br />
<strong>mit</strong> Klappdeckel sind 20 Milliliter<br />
Pulver, aufzutragen <strong>mit</strong> Pinsel,<br />
Tuch oder Finger.<br />
HSD<br />
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MIG productions<br />
Wash<br />
Art.-Nr.: P303, P304, P305<br />
N, Washes<br />
38
Neue Washes auf Enamel-Basis von<br />
MIG productions sind P303 Dirty<br />
Glass Wash, P304 Mud Splash Wash<br />
und P305 Moss Green Wash. Diese<br />
etwas größeren Plastikflaschen <strong>mit</strong><br />
Schraubverschluss beinhalten je 75<br />
Milliliter Flüssigkeit. Bei Verwendung<br />
sollte das <strong>Modell</strong> vorher <strong>mit</strong> Acryl-Farben<br />
bemalt werden. HSD<br />
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The Filter<br />
Art.-Nr.: P-423, P-424, P-425<br />
N, Filter<br />
Zuwachs erhält auch das umfangreiche<br />
Filterprogramm: P-423 Dark Green<br />
Grey, P-424 Japan Navy Blue und<br />
P-425 Green for Allied Tanks. Die Plastikflaschen<br />
<strong>mit</strong> Schraubverschluss<br />
beinhalten je 35 Milliliter, die Verarbeitung<br />
erfolgt <strong>mit</strong> der Airbrush. HSD<br />
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TWS1045 Boxer Radsatz (Revell) 24,95<br />
STZ043 BTR-60 Radsatz (Trump) 21,95<br />
STZ044 BTR-40P Radsatz (Trump) 17,95<br />
BLAST Models Resin 90-<br />
35186 Merkava III D Update (Meng) 26,75<br />
35188 Mine Roller für M-ATV (Panda) 44,99<br />
35191 French Infantry Afghanistan 14,40<br />
35192 French Tanker Afghan. (VBCI) 14,40<br />
35193 Modern French Infant. Eqiupment External Operations 16,60<br />
35195 AMX-30 Update & Stowage Set (für MENG) 23,99<br />
LEGENDS Resin 95-<br />
LF0134 US Sniper Team (Training) 23,95<br />
LF0136 US Sniper Team camouflaged 23,95<br />
LF0139 US Special Forces Sergeant 11,50<br />
LF0140 US Special Forces Team (2 Fig.) 21,50<br />
LF1253 T-62 Fender Tanks 14,99<br />
LF1254 M4A3E8 Sherman Deatil Set 17,20<br />
LF1255 IDF Tiran 4 Conversion (Basis T-55 Tamiya) 64,99<br />
VERLINDEN Resin 85-<br />
VP2752 Monte Cassino Vignette 38,50<br />
VP2753 US 75mm Sherman Ammo, Crew & Beladung 35,50<br />
VP2754 Panzerwerk, schwere Drehbank 64,99<br />
HOBBY FAN Resin 12-<br />
HF717 Sdkfz 263 Crew (2 Figuren) 26,50<br />
HF718 Büssing Crew (4 Figuren) 49,99<br />
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P35147 03 Ladegut, Waage, Sackkarre 17,20<br />
P35163 sof. Büromöbel 21,99<br />
P35245 sof. Bahnsignal WWII 23,60<br />
P35378 03 US M5 Generator & Zubehör 18,60<br />
P35427 sof. Gartenbank (lasercut) 7,25<br />
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modellfan.de 4/2013<br />
41
Figuren<br />
MODELLFAN<br />
im Fokus<br />
von Joachim Goetz<br />
Airfix<br />
British Vehicle Crew<br />
Art.-Nr.: A03702<br />
1:48, Spritzkunststoff,<br />
8 Figuren und Zubehör<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Neben den „British Army Troops“<br />
(A03701) liefert das zweite Set der<br />
„Operation Herrick Afghanistan“ acht<br />
im Umfeld von Fahrzeugen agierende<br />
Figuren und Fahrer. Die Soldaten sind<br />
für Spritzguss-Figuren anatomisch<br />
gut umgesetzt und ebenso detailliert<br />
– das gilt auch für die Waffen.<br />
Herausforderung dürfte die Tarnbemalung<br />
sein. Die Gesichter sind etwas<br />
einfach umgesetzt, auch hier hilft eine<br />
sorgfältige Bemalung.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Black Dog<br />
US Woman Soldier & War<br />
Journalist<br />
Art.-Nr.: F35064<br />
1:35, Resin,<br />
8 Teile, 2 Figuren<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Wo auch immer auf der Welt militärische<br />
Einsätze stattfinden, sind auch<br />
Fotoreporter und Kamerateams anzutreffen.<br />
Das neueste Figurenset von<br />
Black Dog zeigt einen dieser Bildjournalisten,<br />
der seine Einsatzpause dazu<br />
nutzt, eine leicht bekleidete Soldatin<br />
abzulichten. Der Resin-Guss ist<br />
wie gewohnt tadellos und der Zusammenbau<br />
der Miniaturen geht leicht<br />
von der Hand. Der Fotograf trägt eine<br />
Kombination aus militärischer und<br />
ziviler Kleidung und kann relativ frei<br />
bemalt werden. Die Dame ist <strong>mit</strong><br />
Tarnhose und Bikini bekleidet. Eine<br />
nette Idee, die sicherlich als Blickfang<br />
auf einem Diorama oder auch als<br />
eigenständige Vignette einen bleibenden<br />
Eindruck hinterlässt!<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Israel Army Tank Crew Set<br />
Art.-Nr.: F35067<br />
1:35, Resin,<br />
9 Teile, 2 Figuren<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Israel gehört zu den Ländern, in denen<br />
eine militärische Präsenz zum alltäglichen<br />
Leben gehört. So gibt es natürlich<br />
auch einiges an Potenzial und<br />
Ideen für uns <strong>Modell</strong>bauer. Da der Figurenmarkt<br />
<strong>mit</strong> israelischen Soldaten<br />
bislang eher spärlich gesät ist, kommen<br />
die neuen Miniaturen von Black<br />
Dog gerade recht. Die zwei modernen<br />
Panzerfahrer, die gerade ihr Fahrzeug<br />
verlassen haben, um die Gegend auszukundschaften,<br />
sind einwandfrei in<br />
hellgrauem Resin gefertigt und zeigen<br />
viele fein modellierte Details. Mit wenigen<br />
Handgriffen und Austausch der<br />
Köpfe können die Figuren auch prob -<br />
lemlos und schnell zu Infanteristen<br />
umgemodelt werden.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Dragon<br />
French Infantry Sedan 1940<br />
Art.-Nr.: 6738<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
ca. 60 Teile, 4 Figuren<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Das Figurenset zeigt vier französische<br />
Soldaten auf dem Weg in die<br />
Schlacht. Alle Miniaturen sind detailreich<br />
und sehr dynamisch in Szene<br />
gesetzt. Die <strong>Modell</strong>ierung ist erstklassig<br />
und der Spritzguss in hellgrauem<br />
Kunststoff in der bekannt sehr guten<br />
Dragon-Qualität ausgeführt. Zahlreiche<br />
Ausrüstungsgegenstände sind im<br />
Packungsumfang enthalten, sodass<br />
die Männer <strong>mit</strong> allerlei Gerödel ausgestattet<br />
werden können. Da sich die<br />
französischen Uniformen zwischen<br />
dem Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />
nur wenig verändert haben, sind diese<br />
Figuren auch ohne größere Umbauten<br />
in den letzen Kriegsjahren<br />
des Ersten Weltkriegs einsetzbar. Als<br />
Bemalungsvorlage kann das gute Packungsbild<br />
genutzt werden.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Rommel & Staff, North Africa<br />
1942<br />
Art.-Nr.: 6723<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
ca. 50 Teile, 4 Figuren<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Der Wüstenfuchs Erwin Rommel ist<br />
einer der bekanntesten Heerführer<br />
des Zweiten Weltkriegs und daher von<br />
fast jedem Figurenhersteller in jedem<br />
üblichen Maßstab modelliert worden.<br />
Nun gibt es auch einen Rommel aus<br />
dem Hause Dragon – dieses Mal allerdings<br />
<strong>mit</strong> seinem gesamten Stab. Der<br />
Generalfeldmarschall weist eine außergewöhnlich<br />
gut getroffene Ähnlichkeit<br />
<strong>mit</strong> dem Original auf und ist<br />
in seinem typischen langen Ledermantel<br />
modelliert. Auch die weiteren<br />
Offiziere können überzeugen. Die<br />
Montage der Miniaturen ist einfach<br />
durchzuführen, lediglich an den<br />
Kontaktstellen der Mäntel ist ein<br />
wenig Schleifarbeit erforderlich. Wer<br />
ein Afrika-Diorama in der Planung<br />
hat, der findet <strong>mit</strong> diesem Set eine<br />
interessante Bereicherung seiner<br />
Szenerie.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Games Workshop/Citadel<br />
Karl Franz auf Todesklaue<br />
28 mm, Spritzkunststoff,<br />
ca. 100 Teile, 3 Figuren + Greif<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Auch in dieser Ausgabe stellen wir<br />
weitere interessante <strong>Fan</strong>tasy-Figuren<br />
aus dem Hause Games Workshop vor.<br />
Karl Franz auf seinem Fabelwesen,<br />
dem Greif, der halb Greifvogel und<br />
halb Raubtier in sich vereinigt, fasziniert.<br />
Das Reittier kann wahlweise<br />
doppelköpfig oder <strong>mit</strong> gepanzertem<br />
Adlerkopf ausstaffiert werden. Als<br />
Reiter stehen drei Varianten zur Verfügung:<br />
als Erstes Karl Franz in voller<br />
Rüstung, dann ein imperialer Feldherr<br />
oder ein Meisterzauberer. Eine mehrseitige<br />
bebilderte Bauanleitung lässt<br />
keine Fragen bei der Montage offen.<br />
Für die Bemalung sind Erfahrung und<br />
Können gefragt, da die Miniatur viele<br />
filigrane und aufwendig zu bemalende<br />
Details aufweist. Nicht nur für <strong>Fan</strong>tasy-<strong>Fan</strong>s<br />
beachtenswert.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Chaos Demons, Dämonenprinz<br />
28 mm, Spritzkunststoff,<br />
ca. 50 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Ein weiteres Highlight stellt der Dämonenprinz<br />
dar. Auch wenn diese Figur<br />
schon seit Längerem erhältlich<br />
ist, ist sie dennoch eine Vorstellung<br />
42
in der FiF wert. Mit einer Größe von<br />
etwa acht Zentimetern gibt sie dem<br />
ambitionierten Figurenmaler genügend<br />
Spielraum für eine individuelle<br />
Bemalung. Besonders die Haut des<br />
Dämons und die vielen kleinen Details,<br />
die erstklassig modelliert sind,<br />
versprechen puren Malspaß. Die Montage<br />
ist auch von Neulingen gut umzusetzen,<br />
und <strong>mit</strong> ein wenig Geduld<br />
und etwas Flüssigspachtel sind alle<br />
Vorarbeiten schnell abgeschlossen,<br />
sodass die Figur für eine phantasievolle<br />
Farbgebung bereit steht!<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Hochgeborener der Dunkelelfen<br />
auf schwarzem Drachen<br />
28 mm, Spritzkunststoff,<br />
ca. 80 Teile, 3 Figuren + Drachen<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Das Elfenvolk ist ein fester Bestandteil<br />
in der <strong>Fan</strong>tasy-Figurenwelt. Das<br />
Set des Drachenreiters zeigt einen<br />
eindrucksvollen Vertreter dieser Gattung.<br />
Mit einer stattlichen Gesamthöhe<br />
von fast 25 Zentimetern ergibt<br />
diese Miniatur einen schönen Blickfang.<br />
Der Zusammenbau ist dank der<br />
gut durchdachten Bauanleitung<br />
leicht und schnell zu bewerkstelligen<br />
und stellt auch den Ungeübten vor<br />
keine nennenswerten Probleme. Als<br />
Bemalungsgrundlage dienen die Packungsfotos<br />
auf der Vorder- und<br />
Rückseite – oder aber man lässt einfach<br />
mal seine Phantasie spielen.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Chaosritter<br />
28 mm, Spritzkunststoff,<br />
ca. 80 Teile, 5 Figuren + 5 Pferde<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Fünf düster wirkende Ritter auf fünf<br />
martialischen Reittieren sind Inhalt<br />
dieses Figurensets aus der Figurenschmiede<br />
der Warhammer-Serie. Die<br />
Chaosritter machen ihrem Namen alle<br />
Ehre und lassen sich in verschiedenen<br />
Posen und <strong>mit</strong> unterschiedlicher<br />
Bewaffnung zusammensetzen.<br />
Da jede Miniatur <strong>mit</strong><br />
zahlreichen feinen Details versehen<br />
ist, kann sich der Figurenmaler mal<br />
so richtig austoben und sein Können<br />
in der Darstellung von Metallen, Leder,<br />
Knochen und Fellen unter Beweis<br />
stellen.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Khemrische Kriegssphinx/<br />
Nekrosphinx<br />
Art.-Nr.: 99120217007<br />
28 mm, Spritzkunststoff,<br />
ca. 90 Teile, 5 Figuren + Sphinx<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Dieser Bausatz bietet die Möglichkeit,<br />
eine Khemrische Kriegssphinx, eine<br />
riesige löwenhafte Statue, oder eine<br />
Nekrosphinx, ein flügelbewehrtes Albtraumwesen,<br />
zu kreieren. Beide Varianten<br />
haben ein altägyptisches Aussehen,<br />
das <strong>mit</strong> vielen Hiroglyphen,<br />
ägyptischen Zeichen und Formen unterstrichen<br />
wird. Diese martialisch wirkenden<br />
Fabelwesen gefallen durch ihre<br />
Detailverliebtheit und den großen<br />
Spielraum, den sie dem Figurenmaler<br />
bieten. Der Zusammenbau ist durch<br />
die großzügig gehaltene Schritt-für-<br />
Schritt-Bauanleitung auch von Ungeübten<br />
einfach durchzuführen und<br />
leicht verständlich. Da ein großer Teil<br />
der Figur <strong>mit</strong> Rüstungsteilen bedeckt<br />
ist, kann man sich bei der Bemalung<br />
<strong>mit</strong> Gold- und anderen Metalltönen<br />
richtig austoben. Ebenfalls fordern die<br />
beiliegenden Gruftkrieger den <strong>Modell</strong>bauer<br />
zu einer feinen und detaillierten<br />
Bemalung geradezu heraus. Wer sich<br />
einmal auf dem <strong>Fan</strong>tasy-Gebiet versuchen<br />
will, dem ist die Kriegssphinx<br />
wärmstens ans Herz zu legen.<br />
Hervorragend<br />
Hecker & Goros<br />
Adelige um 1700<br />
Art.-Nr.: KSHG 253<br />
1:72, Weißmetall,<br />
3 Teile, 3 Figuren<br />
Die neuesten Miniaturen aus dem<br />
Hause Hecker & Goros zeigen drei<br />
Adelige um 1700 in prachtvollen Gewändern.<br />
Die Herren, die im 1:72er-<br />
Maßstab gradfrei in Weißmetall produziert<br />
sind, gefallen vor allem durch<br />
die hervorragende Wiedergabe der<br />
zeitgenössischen Kleidung. Ebenso<br />
wurden auch die pompösen Perücken<br />
und die breitkrempigen Hüte nicht<br />
außer Acht gelassen. Als Bemalungshilfe<br />
dient, wie üblich, ein Farbfoto.<br />
Sicherlich lassen sich aber in Fachbüchern<br />
oder im Internet noch<br />
zahlreiche weitere Farbvorlagen<br />
entdecken.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
ICM<br />
WWII Soviet Partisans<br />
Art.-Nr.: 35631<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
43 Teile, 4 Figuren<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Partisanen waren gefürchtete Gegner<br />
an allen Fronten des Zweiten Weltkriegs.<br />
Diese meist aus wenigen Mitgliedern<br />
bestehenden Gruppen agierten<br />
im Geheimen und waren äußerst<br />
effektiv. Oftmals bedienten sich diese<br />
Kampfeinheiten aus Beutewaffenbeständen<br />
oder wurden von der regulären<br />
Armee unterstützt. Das<br />
Set von ICM beinhaltet vier Figuren.<br />
Die aus der Sowjetunion<br />
stammenden Männer unterschiedlichen<br />
Alters tragen zeitgenössische<br />
ländliche Kleidung<br />
und einer eine Kossaken-Uniform.<br />
Ausstaffiert sind die Partisanen <strong>mit</strong><br />
russischen Waffen und einer erbeuteten<br />
deutschen MP40. Der Zusammenbau<br />
lässt sich problemlos durchführen<br />
und verlangt nur wenig Nacharbeit.<br />
Als Bemalungsgrundlage dient<br />
das Packungsbild, oder man lässt seiner<br />
Phantasie freien Lauf. Eine wirklich<br />
gut umgesetzte Idee.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
modellfan.de 4/2013<br />
43
Figuren<br />
MODELLFAN<br />
im Fokus<br />
von Joachim Goetz<br />
Live Resin<br />
US-Army Modern Soldier<br />
Art.-Nr.: LRM-35001<br />
1:35, Resin,<br />
44 Teile, 1 Figur<br />
Art.-Nr.: LRM-35002<br />
47 Teile, 1 Figur<br />
Art.-Nr.: LRM-35003<br />
43 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Wenn man den <strong>Modell</strong>euren von Live<br />
Resin eines nicht nachsagen kann,<br />
dann ist es, dass sie schlecht recherchieren.<br />
Die Aufzählung der nachempfunden<br />
Ausrüstungsgegenstände<br />
auf der Packung, die an den Figuren<br />
zu finden sind, liest sich wie eine lange<br />
Einkaufsliste im Army-Shop. Die<br />
Miniaturen, die im 3D-Rapid Prototyping<br />
entstanden sind, gehören zu<br />
den besten, die zur Zeit auf dem Figurenmarkt<br />
zu bekommen sind. Die<br />
Teilevielfalt ist einfach überwältigend.<br />
So sind mehr als 40 einzelne<br />
Bauteile pro Figur die Regel. Was den<br />
einen freut, ist für den anderen eher<br />
nervenaufreibend. Es macht schon<br />
etwas Mühe, die extrem kleinen Ausrüstungsgegenstände<br />
wie Nachtsichtgerät<br />
oder Helmkamera am richtigen<br />
Platz zu fixieren. Wer aber die nötige<br />
Geduld aufbringt und eine ruhige<br />
Hand hat, der wird <strong>mit</strong> erstklassigen<br />
modernen US-Army-Soldatenfiguren<br />
belohnt, die sich jedem Vergleich<br />
stellen können. Dabei zeigt sich das<br />
Zubehör überragend. Bislang sind<br />
drei Figuren erschienen, wobei<br />
sich Nummer 01 und 02 lediglich<br />
in der Kopfbedeckung, der Ausrüstung<br />
und Bewaffnung unterscheiden.<br />
Hervorragend<br />
MB MasterBox<br />
Women of WWII era<br />
Art.-Nr.: MB35148<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
44 Teile, 4 Figuren<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Die vier Mädels aus dem MB Master-<br />
Box-Programm in typischer Kleidung<br />
der 1940er-Jahre lassen sich sowohl<br />
auf militärischen wie auch ideal auf zivilen<br />
Dioramen im 35er Maßstab einsetzen.<br />
Gerade bei der Vielzahl der in<br />
den letzen Wochen erschienenen und<br />
angekündigten Automobile der frühen<br />
1940er Jahre lassen sich interessante<br />
Ideen umsetzen. Warum nicht einmal<br />
eine Straßenszene <strong>mit</strong> Einkaufspassagen<br />
oder einem Café gestalten? Die<br />
Frauen sind in lässiger Haltung modelliert<br />
und tragen elegante und sportliche<br />
Sommerkleider. Die Montage ist<br />
problemlos und als Bemalungshilfe<br />
dient das Packungsbild.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
British and American paratroopers,<br />
WWII era, Friendly boxing<br />
match<br />
Art.-Nr.: MB35150<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
62 Teile, 9 Figuren<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Ich bin jedes Mal überrascht über die<br />
Kreativität des MB-Teams. Auch die<br />
neueste Figurenpackung stellt dies<br />
wieder einmal schlagkräftig unter Beweis.<br />
Um sich die Zeit vor dem nächsten<br />
Einsatz zu vertreiben, haben britische<br />
und amerikanische Fallschirmjäger<br />
kurzerhand einen kleinen Boxkampf<br />
organisiert. Die beiden Boxer<br />
werden durch jeweils ein Team anfeuert.<br />
Die schöne Idee ist erstklassig<br />
umgesetzt und die Figuren gefallen<br />
durch ihr Zusammenspiel. Anatomie<br />
und Bewegungen sind absolut stimmig<br />
modelliert und auch der Zusammenbau<br />
ist ohne Schwierigkeiten<br />
durchzuführen. Die Männer finden sicherlich<br />
so manchen Platz auf einem<br />
Flugplatz-Diorama oder können auch<br />
als Vignette begeistern.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
MENG<br />
Middle Easterners<br />
Art.-Nr.: HS-001<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
23 Teile, 4 Figuren<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Passend zu den bereits erschienen<br />
Pick Ups gibt es nun eine vierköpfige<br />
Familie afghanischer Zivilisten als<br />
komplettes Figurenset. Es beinhaltet<br />
einen Mann, einer Frau in der traditionellen<br />
Burka und zwei kleine Kin-<br />
der in farbenfroher Kleidung. Der<br />
Plastikspritzguss zeigt sich sauber<br />
und gratfrei, was eine einfache Montage<br />
gewährleistet. Die aus wenigen<br />
Teilen bestehenden Miniaturen sind<br />
schnell zusammengesetzt und bedürfen<br />
nur minimaler Nacharbeit. Als<br />
Farbvorschlag dient das Packungsbild<br />
oder man recherchiert ein wenig im<br />
Internet nach passenden Vorlagen.<br />
Die kleine Familie eignet sich hervorragend,<br />
um einem Nah-Ost-Diorama<br />
den nötigen Farbtupfer zu geben und<br />
ist auch deswegen uneingeschränkt<br />
zu empfehlen.<br />
Sehr empfehenswert<br />
SKP Model<br />
Winston Churchill<br />
Art.-Nr.: SKP 187<br />
1:35, Resin,<br />
4 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
„No sports!“ Das war der bekannte<br />
Ausspruch des britischen Premierministers<br />
Winston Churchill, der nun als<br />
35-fache Verkleinerung und in Resin<br />
gegossen im Sortiment von SKP-Models<br />
erschienen ist. Bekleidet <strong>mit</strong><br />
typischem Hut und langem schwarzen<br />
Mantel ist die Figur bestens geeignet<br />
für einen Truppenbesuch oder<br />
aber auch für den Einsatz als zivile<br />
Person. Der Guss ist einwandfrei und<br />
bedarf so gut wie keiner Nacharbeit.<br />
Die Gesichtszüge dieser Persönlichkeit<br />
des Zweiten Weltkriegs sind sehr<br />
gut umgesetzt und machen die Miniatur<br />
ausgesprochen interessant.<br />
Empfehlenswert<br />
44
Praxiswissen für <strong>Modell</strong>bauer.<br />
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kommt um diese Konstruktion nicht herum. Was<br />
lässt sich neben dem Bau „Out-of-Box“ am<br />
VK.45.02 <strong>mit</strong> Porsche-Turm noch verfeinern?<br />
Von Lothar Limprecht<br />
Dragon ist es wieder gelungen, flexibel<br />
und kreativ zugleich eines<br />
dieser höchst interessanten deutschen<br />
Panzerprojekte im <strong>Modell</strong><br />
auferstehen zu lassen: den Porsche<br />
VK.45.02 Tiger II <strong>mit</strong> hinten liegendem<br />
Turm. Entsprechende 1:35er-<strong>Modell</strong>e<br />
<strong>mit</strong> hinten und vorne liegendem Turm liefert<br />
auch HobbyBoss.<br />
Dragon fertigt für diesen Kit die Oberwanne<br />
sowie einige Spritzgussäste neu<br />
und ergänzt sie durch diverse aus anderen<br />
46
Für das Foto <strong>mit</strong> Hintergrund wurde provisorisch eine Rückwand<br />
plus Bodenplatte <strong>mit</strong> zerstoßenen Ziegelsteinen zusammengestellt.<br />
VK.45.02(P) Turm hinten<br />
Aufgrund der Erfahrungen <strong>mit</strong> dem russischen T-34 forderte das deutsche<br />
Heereswaffenamt Entwürfe für Panzerkampfwagen, die größer<br />
und in jeder Hinsicht besser waren als alle damaligen alliierten Entwicklungen.<br />
Nach den Ausschreibungs-Spezifikationen vom August<br />
1942 begannen sowohl die Porsche KG in Stuttgart als auch Henschel<br />
& Sohn in Kassel <strong>mit</strong> den Vorarbeiten. Bei der Konstruktion wurde<br />
Wert auf gute defensive Fähigkeiten, bessere Bewaffnung und stärkeren<br />
Schutz <strong>mit</strong> Vorrang vor hoher Geschwindigkeit gelegt. Porsche<br />
entwickelte den Typ 180 <strong>mit</strong> benzin-elektrischem und als 181 <strong>mit</strong><br />
hydraulischem Antrieb, zudem schlug man vor, den Turm vorne oder<br />
hinten aufzusetzen. Die Komplettierung des VK.45.02(P) gedieh jedoch<br />
nur im Reißbrettstadium, begonnene Wannen wurden zum Panzerjäger<br />
Ferdinand und die ersten 50 der vorgesehenen Drehtürme im<br />
durch das Heereswaffenamt ausgewählten Henschel-Entwurf VK 4503<br />
(H) eingebaut. Im Übrigen wurde am 27. Juni 1944 die <strong>mit</strong> 33 Tigern<br />
I und 12 Tigern II neu ausgestattete schwere Panzerabteilung 503 an<br />
die Westfront verlegt, wo sie ab 11. Juli 1944 zum Einsatz kam. Sie<br />
war so<strong>mit</strong> Vorlage<br />
für die Verbandskennung<br />
des hier gezeigten<br />
<strong>Modell</strong>s.<br />
Der Reißbrettpanzer VK.45.02<br />
(Porsche) von Dragon erhielt<br />
alternative Decals von Archer.<br />
Tiger II, Frankreich,<br />
Juni 1944<br />
Foto: Bundesarchiv,<br />
Bild 101I-721-0397-29,<br />
Wagner, CC-BB-SA; Quel -<br />
le: Wikipedia Commons<br />
Bausätzen. Einige Objekte lassen sich<br />
durch Ätzteile besonders hervorheben, so<br />
das Werk- und Schanzzeug oder die Heckklappe<br />
<strong>mit</strong> MP- und Pistolenports am<br />
Turm. Leider ist der Turm innen nur marginal<br />
ausgestattet. Zudem vermisst man<br />
sichtbare Ausrüstungsteile wie Antennen<br />
und Fliegerbekämpfungsgerät.<br />
Der Zusammenbau des porsche-typischen<br />
Fahrgestells bereitet keine Probleme und<br />
geht flott von der Hand. Beim Einbau des<br />
Bug-MG beachten, dass das zwingend nötige<br />
Bauteil TK2 weder erwähnt noch gezeichnet<br />
wurde, dafür aber andere Bauteile<br />
(J25, 26 und 29) überflüssig sind. Die<br />
beiden Träger (A15, 16) sind falsch beschriftet.<br />
Auch liegen zwei Tarnscheinwerfer<br />
nur für die Montage an der linken Fahrzeugseite<br />
bei. Leider lassen sich diverse<br />
weitere, aber glücklicherweise nur kleine<br />
Unzulänglichkeiten nahezu überall in der<br />
Bauanleitung ent decken, die alle zu erwähnen<br />
den Rahmen sprengen würde.<br />
Wesentlicher ist jedoch, dass Dragon die<br />
komplette Montageanleitung für die KwK<br />
<strong>mit</strong> ihrer Lafettierung im Turm nicht in<br />
die Bauanleitung aufgenommen und zudem<br />
noch in der Bauteilübersicht als überzählig<br />
schraffiert hat (1). Dies ist nach meiner<br />
Einschätzung jedoch zugleich der<br />
wirklich einzige „Hammer“ am Bausatz –<br />
aber dank verfügbarer Bauteile durchaus<br />
zu beheben.<br />
Die Passgenauigkeit der Bauteile ist insgesamt<br />
ausgezeichnet. Sie sind verzugsfrei,<br />
an allen sichtbaren Stellen ohne jeg-<br />
modellfan.de 4/2013<br />
47
VK.45.02(P)H I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Der Kommandant ist dem Fundus<br />
entnommen und stammt aus<br />
einer alten Verlinden-Produktion.<br />
8<br />
Abstandsanzeiger, Antennen und Antennenfüße<br />
wurden aus eigenen Beständen ergänzt,<br />
hinzu kam ein Unterlegklotz.<br />
4<br />
Das Werk- und Schanzzeug erhielt modifizierte<br />
Montageplätze, die echten Metallseile auf beiden<br />
Seiten wurden <strong>mit</strong> Ösen aus Zinn versehen.<br />
6<br />
10<br />
9<br />
Nach der sandgelben Grundierung wurden<br />
Klebepads aufgebracht und dazwischen die<br />
beiden anderen Tarnfarben auflackiert.<br />
Von diesem Streifenmuster gab es vergleichbare<br />
Anstriche bei Tiger II der sPzAbt<br />
101 in der Normandie im Sommer 1944.<br />
11<br />
Durch die über Turm und Wanne geführten<br />
Klebepads muss später der Bereich unter<br />
dem Turmheck noch nachlackiert werden.<br />
48
7<br />
Die Lafettierung des Geschützes<br />
ist nicht vorgesehen und so<strong>mit</strong><br />
in der Bauanleitung nicht angegeben,<br />
Teile liegen aber bei.<br />
Ein Einsatzfahrzeug wäre nicht ohne<br />
ein Fliegerabwehr-MG ausgeliefert<br />
worden, daher wurde auch das <strong>Modell</strong><br />
Dank Grabbelkiste nachgebessert.<br />
1<br />
2<br />
Wird das Metallrohr verwendet,<br />
sollte das Geschütz ein Gegengewicht<br />
aus Blei erhalten, um es in<br />
der Waage halten zu können.<br />
5<br />
Die ergänzte Rohrstütze entstammt einem<br />
alten Panther-Bausatz. Sie wäre am Original<br />
sicher montiert, um die Stabilität der<br />
Rohrzurrung im Turm zu entlasten.<br />
3<br />
12<br />
Hier empfiehlt es sich, Farbe und Pigmente<br />
in dunkelrotem Ton aufzutragen, so, als ob<br />
dort die Grundierung zu sehen wäre.<br />
Die DS-Gleisketten ließen sich leicht aufziehen<br />
und verhalten sich, einmal an das Laufwerk<br />
angepasst, auch beständig formstabil.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
49
VK.45.02(P)H I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Die Besatzung <strong>mit</strong><br />
Figuren aus dem Fundus<br />
von vor über 15 Jahren<br />
passt gut zum <strong>Modell</strong>.<br />
liche Auswerferstellen und auch gussgratfrei.<br />
Das Geschütz kann in der einteiligen<br />
Version <strong>mit</strong> einem beiliegenden Alurohr<br />
oder in der geteilten Version aus Spritzgussbauteilen<br />
gestaltet werden. Da bei<br />
den ersten „Königstigern“ <strong>mit</strong> Porsche-<br />
Turm beides vorkam, entschied ich mich<br />
Auf beiden Kettenabdeckungen unterhalb<br />
des Turmes wurden zusätzliche<br />
Feuer löscher angebracht.<br />
für das einteilige Geschütz. Da<strong>mit</strong> dieses<br />
aus Aluminium gedrehte Teil beweglich<br />
montiert werden kann, benutzte ich als<br />
Gegengewicht ein Senkblei (Angelzubehör)<br />
und schabte davon so viel Blei ab, bis<br />
das Rohr in der Waage verblieb (2). Die<br />
beiden neuen DS-100-Ketten passen sich<br />
dem Laufwerk passgenau an, vorausgesetzt,<br />
sie werden stramm sowohl im<br />
Rücklauf als auch über die Zähne der Antriebsräder<br />
gezogen (3). Für die beiden<br />
Antennenhalterungen am Fahrzeugheck<br />
sind keine Stabantennen <strong>mit</strong> Antennenfüßen<br />
im Bausatz vorhanden (4). Sie wurden<br />
durch je einen 1,4-m- und 2-m-Antennenstab<br />
für Fu 5 beziehungsweise<br />
Fu 7 aus der Grabbelkise ergänzt.<br />
Ebenso erhielt mein Versuchsfahrzeug<br />
zusätzlich eine Rohrstütze (5), zumal es<br />
ohne eine derartige Halterung höchst unwahrscheinlich<br />
gewesen sein dürfte, dass<br />
das schwere und lange Geschützrohr bei<br />
strammer Geländefahrt nicht auf die<br />
Oberwanne aufgeschlagen wäre.<br />
Die für die Gestaltung der beiden Abschleppseile<br />
beiliegenden Metalldrähte<br />
weisen zwar eine gute Struktur auf, sind<br />
aber wenig biegsam und müssen zudem<br />
passend abgelängt werden (6). Da der Haltering<br />
für das Fliegerbeschussgerät im<br />
Bausatz überzählig vorhanden ist, selbiges<br />
aber nicht, war dieses Detail ebenfalls aus<br />
der Restesammlung zu ergänzen (7).<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Lothar Limprecht<br />
50
Die rechte Antenne ist auf<br />
einen 80-Zentimeter-Stab für<br />
die Kommunikation <strong>mit</strong> Panzer -<br />
grenadieren gekürzt worden.<br />
Um diesen Projektpanzer, von dem im<br />
Gegensatz zu den „Papierpanzern“ bereits<br />
erste Wannen existierten, zu<br />
einem „Einsatzleben“ zu erwecken,<br />
galt es, zwei Besatzungs<strong>mit</strong>glieder<br />
aus dem Fundus auszuwählen<br />
und entsprechend auf dem <strong>Modell</strong><br />
zu drapieren (8).<br />
Eine fiktive Kolorierung<br />
Der in der Bemalungsanweisung aufgeführten<br />
Angabe von Khakigrün statt Olivgrün<br />
(RAL 6003) ist nicht zu folgen. Da<br />
auf Darstellungen Tiger II der 1./sPzAbt<br />
101 aus dem Juni 1944 einen Tarnanstrich<br />
zeigen, bei dem sandgelbe Streifen Olivgrün<br />
und Schokoladenbraun voneinander<br />
trennten, sollte ein solcher Anstrich auch<br />
meinen Porsche-Tiger zieren.<br />
Angesichts der bisherigen guten Erfahrungen<br />
beim Airbrushen <strong>mit</strong> Patafix von<br />
UHU war es naheliegend, diese Klebepads<br />
auch hier zu nutzen. Über den sandfarbenen<br />
Grundanstrich wurden Klebepads<br />
gezogen und dazwischen die beiden<br />
anderen Tarnfarben gesetzt (9). Nach ausreichender<br />
Trocknung wurden die Klebepads<br />
entfernt und das auffallende Streifenmuster<br />
zeigte sich (10). Lediglich unter<br />
dem Turm musste nachgearbeitet werden,<br />
da dieser Bereich beim Airbrushen<br />
abgedeckt war (11). Hier empfiehlt sich eine<br />
Eigenkreation aus Farbe und Pigmenten<br />
in dunkelroter Farbe, so, als ob dort<br />
noch die Grundierung zu sehen wäre (12).<br />
Das Werk- und Schanzzeug<br />
wurde in modifizierter<br />
Form und nicht exakt nach<br />
Bauanleitung angebracht.<br />
Das <strong>Modell</strong> des VK.45.02(P) <strong>mit</strong> hinten liegendem<br />
Turm stellt unzweifelhaft eine Bereicherung<br />
der Fahrzeugpalette deutscher<br />
Weltkrieg-II-Panzer dar und beinhaltet viel<br />
Bastelspaß <strong>mit</strong> diesem Panzerprojekt.<br />
Literatur:<br />
Walter J. Spielberger: „Der Panzerkampfwagen<br />
TIGER und seine Abarten“, Band 7 der Reihe<br />
Militärfahrzeuge, Motorbuchverlag, Stuttgart<br />
Auf einen Blick<br />
VK.45.02(P)H<br />
Kit 6657 Maßstab 1:35 Hersteller Dragon Preis ca. 54,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 50 Stunden<br />
Zusätzlich verwendete Materialien: Dragon: German Tank<br />
Antenna Set (3819); Archer Fine Transfer: Decals Tiger Mix #3<br />
(AR35157), Tiger battalion insignias (AR35135); Jamara: Sekundenkleber<br />
Skin (zähflüssig – grüne Kappe); Revell: Contacta<br />
Professional; MIG productions: Pigmente MIG 023 Black Smoke,<br />
033 Dark Mud, 230 Old Rust, 414 Track Brown, Pigment Fixer<br />
Farben: Vallejo Model Air: RAL 7028 Surface Primer Dunkelgelb,<br />
011 Tank Green, 025 Dark Yellow, 041 Tank Brown, 081 Tank Dark<br />
Yellow, 057 Schwarz, 059 Mattlack<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />
Lothar Limprecht, geboren<br />
1950 in Friedberg/Hessen, ist<br />
verheiratet und hat zwei erwachsene<br />
Kinder. <strong>Modell</strong>bau<br />
betreibt er seit über 30 Jahren.<br />
Seine ersten Erfahrungen <strong>mit</strong><br />
dem Medium Plastikspritzguss<br />
gewann er als Zehnjähriger<br />
beim Bau von Häusern für die <strong>Modell</strong>eisenbahn.<br />
Nach mehreren Jahren des Flugzeugmodellbaus<br />
in 1:32 wechselte er 1985 zu Militärfahrzeugen<br />
im Maßstab 1:35 und legte dabei seinen Interessensschwerpunkt<br />
auf Sonderfahrzeuge sowie<br />
Projekte der EDW und Japans. Aber auch zeitgenössische<br />
Fahrzeuge finden immer dann sein<br />
Interesse, wenn sich diese den ersten Jahren<br />
der Bundeswehr und NATO widmen.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
51
M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Broncos M1114 Up-Armored Vehicle<br />
Starker Hummer<br />
Der Topbausatz erhält Zusatzdetails<br />
Der HUMVEE steht bereits fast 30 Jahre im Dienst.<br />
Viele Spritzgusshersteller führen mehr als eine Version<br />
dieses allradgetriebenen Mehrzweckfahrzeugs im<br />
Programm. Bronco Models liefert Out-of-Box eine der<br />
besten. Was bringt eine zusätzliche Detaillierung?<br />
Von Helge Schling<br />
Die Decals entsprechen<br />
einem HUMVEE des 95th<br />
Military Police Battalion,<br />
16th Military Police<br />
Brigade (Airborne).<br />
52
Bis auf „Hütchen”,<br />
Kanister, Gasflasche<br />
und Tasche von Pro<br />
Art models findet<br />
sich alles im Kit.<br />
Der Mk-19 Granatwerfer aus dem Kit ist sehr<br />
gut, der von Live Resin aber noch besser.<br />
Feines Kit-Detail:<br />
Die Schutzklappe<br />
vor dem Tankeinfüllstutzen<br />
ist<br />
offen darstellbar.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
53
M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Der von Bronco angebotene M1114<br />
stellt eine der Hauptversionen<br />
seit dem Irak-Einsatz dar. Die<br />
Besatzung wird durch Panzerglas,<br />
Panzerplatten und -türen<br />
zusätzlich geschützt. Der aufwendig gestaltete<br />
Bausatz gibt diese und alle<br />
wei teren relevanten Details sehr gut wieder.<br />
Zudem punktet der Kit <strong>mit</strong> einer<br />
recht umfangreichen Inneneinrichtung<br />
<strong>mit</strong> Funkanlage, Waffen und Zubehör<br />
plus offenen Türen, Motorraum- und<br />
Heckklappen. Die beiliegenden Ätzteile<br />
sind teils sehr winzig und filigran (1), auch<br />
die weitere Detaillierung fordert einen<br />
eher erfahrenen <strong>Modell</strong>bauer. Ein Vorteil<br />
des durchdachten Kits ist unter anderem<br />
der mögliche Bau in Sektionen, sodass bis<br />
zur Endmontage noch eine entspannte<br />
Bemalung aller Details möglich ist.<br />
Interessante Radkonstruktion<br />
Die Baugruppen gliedern sich in Fahrwerk,<br />
Karosserie <strong>mit</strong> Türen, Motorhaube<br />
und Dach <strong>mit</strong> Heckklappen. Wer Räder<br />
und Türen bis zum Schluss nicht montiert,<br />
tut sich einen Gefallen. Neben einer<br />
tollen Fahrwerks- und Rahmendarstellung<br />
überzeugen die Räder (2). An die dank aufwendigem<br />
Formenbau einteilig produzierte<br />
und profilierte jeweilige Lauffläche<br />
werden rechts und links die Felgen <strong>mit</strong><br />
den Reifenflanken nahtlos angeklebt. Die<br />
Türen bestehen aus je einem Innen- und<br />
Außenteil <strong>mit</strong> dazwischen liegender Scheibe<br />
und einem geätzten Türschloss (3). Die<br />
Funkanlage ist ein Schmuckstück, leider<br />
fehlt es an der Verkabelung, und auch eine<br />
Anleitung dafür sucht man im ansonsten<br />
perfekten, teils farbigen Bauplan vergebens.<br />
Die fand ich auf der Homepage<br />
von Pro Art models – eine exzellente Hilfestellung<br />
für den Bau von modernen US-<br />
Funkanlagen. Mangels Bleidraht entstanden<br />
alle Kabel aus Kupferlitzen, auch das<br />
Spiralkabel für das Mikrofon (4, 5).<br />
Je nach Ausführung verfügen die Originale<br />
über 2- oder 3-Punkt-Gurte. Auf den<br />
Sitzen <strong>mit</strong> übertrieben dargestellten Ausformungen<br />
liegen nun einfache Bauchgurte<br />
aus Tamiya-Tape <strong>mit</strong> Gurtschlössern<br />
aus Resin (teils abgeformte Ätzteile)<br />
(6). Die „Peitschen“ entstanden aus<br />
Sheet nach Fotos, die<br />
Gurtschlösser lieferte wieder<br />
mal Pro Art models.<br />
Die Decals für das Armaturenbrett<br />
sind sauber gedruckt,<br />
aber teils etwas zu<br />
groß geraten (7). Einige<br />
filigrane geätzte Details<br />
sind dem Formenbau geschuldet,<br />
das Verkleben<br />
erfolgt am besten <strong>mit</strong><br />
möglichst dünnflüssigem<br />
Sekundenkleber,<br />
den man zum Beispiel<br />
<strong>mit</strong> einer Skalpell-Klinge<br />
zwischen die Bauteile<br />
laufen lässt (8). Der Einbau<br />
der sehr filigranen Brems- und Gaspedale<br />
sollte erst nach Fertigstellung und<br />
Bemalung der Armaturenbrett-/Scheibenrahmenbaugruppe<br />
erfolgen.<br />
Kleinzeug für den Kofferraum<br />
Der Stauraum im Heck lässt die Möglichkeit<br />
offen, hier Waffen zu lagern, wahlweise<br />
das beiliegende .50 cal. oder einen<br />
ebenfalls <strong>mit</strong>gelieferten Mk-19-Granatwerfer.<br />
Auch hier fehlen die Spanngurte,<br />
sie entstanden aus Ätzteilen von E.T. Model<br />
(9). Für die Mun-Kästen gibt’s fein gedruckte<br />
Decals, da<strong>mit</strong> werden auch die<br />
AT4-Panzerfaust und die winzigen <strong>mit</strong>gelieferten<br />
GPS-Empfänger dekoriert. Extrem<br />
fein detailliert und <strong>mit</strong> geätzten Gittern<br />
versehen sind die Lüfterabdeckungen<br />
hinten links über dem<br />
Radkasten (10, 11). Auf der<br />
Heckklappe lässt sich<br />
wahlweise eine geätzte<br />
Schutzplatte montieren,<br />
an der zwei Varianten von<br />
Hinweisschildern angeklebt<br />
werden können (12).<br />
Dafür liegen ebenfalls Decals<br />
bei. Für das jeweilige<br />
Schild selbst ist ein Stück<br />
Sheet notwendig, die Maße<br />
gibt der Bauplan vor.<br />
Ein weiteres sehr schön<br />
umgesetztes Detail ist der<br />
abklappbare Reserveradhalter,<br />
dem ich einen Zap-<br />
Die Räder bestehen<br />
jeweils aus einer einteiligen<br />
Lauffläche<br />
und den beiden Flanken<br />
<strong>mit</strong> Felgen.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Helge Schling<br />
54
1 2 3<br />
Schwer oder formbautechnisch nicht in<br />
Kunststoff darstellbare Kleinteile liegen<br />
dem Bausatz zusätzlich als Ätzteile bei.<br />
Der Rahmen <strong>mit</strong> allen Anbauteilen ist<br />
Out-of-Box bereits sehr gut detailliert und<br />
leider später quasi nicht mehr zu sehen.<br />
Die detaillierten Türen bestehen aus je<br />
einem Außen- und Innenteil <strong>mit</strong> geätztem<br />
Türschloss und eingelegter Panzerscheibe.<br />
4 5 6<br />
Die Kommunikationsanlage ist ausgesprochen<br />
gut detailliert. Lediglich die Verkabelung<br />
und ein Plan dazu fehlen im Bausatz.<br />
Alle Kabel wurden aus Kupferdraht ergänzt.<br />
Einen ausgezeichneten Plan dazu liefert<br />
Pro Art models auf der eigenen Homepage.<br />
Wie fast in allen Bausätzen müssen auch<br />
hier die Sicherheitsgurte ergänzt werden.<br />
Diese entstanden aus Tamiya-Tape.<br />
7 8 9<br />
Die Decals für den Innenraum liegen bei,<br />
sind sauber gedruckt, fallen aber bis auf<br />
den Bildschirm fast alle zu groß aus.<br />
Einige der geätzten Details sind dem<br />
Formenbau geschuldet. Sie wurden <strong>mit</strong><br />
dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt.<br />
E.T. Model liefert eine universelle Ätzplatine<br />
<strong>mit</strong> sehr fein strukturierten Spanngurten<br />
und detaillierten Verschlüssen.<br />
10 11 12<br />
Wie präzise Bronco Models den Formenbau<br />
umsetzt, zeigen unter anderem die Bauteile<br />
für die Lüfterabdeckung im Heck.<br />
Die Lamellen sind sehr dünn ausgebildet<br />
und werden von innen zusätzlich <strong>mit</strong> fein<br />
geätztem Gittermaterial detailliert.<br />
An der geätzten Platte können Hinweis-/<br />
Warnschilder montiert werden; zwei Alternativen<br />
liegen als Decals im Bausatz bei.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
55
M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Die Türen können offen angebaut<br />
werden, hier sind sie<br />
lediglich lose angesteckt.<br />
fen aus Messingdraht spendierte. Wer die<br />
<strong>mit</strong>gelieferte Panzerfaust nach Bauplan<br />
oben vor der großen Heckklappe anbringen<br />
will, sollte Halterungen/Gurte basteln,<br />
sonst gelangt die Waffe schon beim<br />
Anfahren in Feindeshand.<br />
Neue Details für die Heckklappe<br />
An der oberen großen Heckklappe befinden<br />
sich innen zwei maßstäblich sehr<br />
dünne Dämpfer. Zusätzlich baute ich die<br />
beiden kurzen Stahlseile <strong>mit</strong> Federn nach,<br />
die den Öffnungsweg/Anschlag begrenzen.<br />
Diese „Stahlseile“ entstanden aus 0,3-<br />
mm-Stahldraht, die Feder aus darum<br />
gewickeltem 0,25 Millimeter dünnem<br />
Kupferdraht (13). Zudem fehlt ein langer<br />
Sicherungsriemen, der von der Klappe<br />
links bis in die Wanne verläuft. Er dient<br />
auch dazu, die Klappe leicht wieder schließen<br />
zu können. Am <strong>Modell</strong> lässt sich das<br />
ganz einfach <strong>mit</strong>tels eines Streifens zugeschnittenenm<br />
Tapes, olivgrün bemalt,<br />
darstellen. Dann ging es an die typische<br />
Wüstenfarbe. Der Bauplan bietet vier farbige<br />
5-Seiten-Ansichten, drei in Sandgelb<br />
und eine im NATO-3-Farben-Anstrich.<br />
Die grüne Herausforderung<br />
Fotos sandfarben umlackierter Originale<br />
zeigen schon mal den schwarzen Rahmen<br />
der 3-Farben-Tarnung und eine grün verbliebene<br />
Inneneinrichtung. Dieser Herausforderung<br />
wollte ich mich stellen, warum<br />
auch immer. Sieht gut aus – stimmt,<br />
ist aber auch sehr aufwendig abzukleben<br />
13 14 15<br />
Die im Kit fehlenden Wegbegrenzungsseile<br />
für die Heckklappe werden aus 0,3-mm-<br />
Stahl- und 0,25-mm-Kupferdraht dargestellt.<br />
Der ursprünglich im 3-Ton-Anstrich geplante<br />
HUMVEE sollte nun eine einsatzmäßige<br />
sandfarbene Außenlackierung erhalten.<br />
Nach Auftrag der hellen Sandfarbe 89 von<br />
Revell wurde hier bereits <strong>mit</strong>tels Airbrush<br />
<strong>mit</strong> Humbrol 110 dunkel abschattiert.<br />
56
und zu bemalen. Aber man gönnt sich ja<br />
sonst wenig Abwechslung in eher eintönigen<br />
Wüstentarnanstrichen (14, 15).<br />
Der Rahmen wurde also <strong>mit</strong> Schwarz<br />
(Aquacolor) von Revell gespritzt, die Details<br />
erhielten ihre entsprechende Farbe<br />
dank Humbrol Enamel. Die Baugruppenaufteilung<br />
erleichtert die Arbeit deutlich,<br />
trotzdem entwickelte sich die leichtsinnig<br />
angestrebte Farbkombination zum Malmarathon.<br />
Die Räder sollten erst ganz<br />
zum Schluss montiert werden.<br />
Eine bunte Laderaumklappe<br />
Zudem hatte ich mir vorgenommen, das<br />
triste Sandgelb <strong>mit</strong> einer bunt getarnten<br />
Laderaumklappe zu krönen, der imaginäre<br />
Vorgänger wurde wohl durch Beschuss<br />
zur Auswechslung gezwungen. Wie gesagt<br />
– man gönnt sich ja sonst nichts. Die<br />
BW-Farben lieferte ein Set von Gunze, die<br />
Farbtöne zeigen sich sehr korrekt. Der etwas<br />
kräftiger aufgetragene passende<br />
NATO-Filter von MIG glich alles an. Da<br />
die vorgesehene Beschriftung „Military<br />
Police“ auf den dunklen Tarnfarben nicht<br />
zu lesen wäre, erfolgte eine weitere Truppenumbemalung.<br />
Zwei in Sandgelb auflackierte<br />
Streifen lieferten die neue Basis<br />
für die Decal-Lesbarkeit (16).<br />
Einige Malarbeit erforderte auch die Waffenstation<br />
auf dem Dach. Die <strong>mit</strong>gelieferten<br />
Waffen sind fein und korrekt detailliert,<br />
trotzdem musste der geplante Mk-19-<br />
Granatwerfer der brillanten Alternative von<br />
Live Resin weichen. Die kam kurz vor Fertigstellung<br />
und überzeugte wie zu erwarten<br />
auf ganzer Linie. Die Arbeit <strong>mit</strong> diesen<br />
erstklassig detaillierten und gegossenen<br />
Resin-Teilen entwickelt sich, <strong>mit</strong> entsprechender<br />
Ruhe angegangen, zum reinen<br />
Bastelspaß (17). Das .50 cal. von Bronco<br />
fand später zusammen <strong>mit</strong> einigen Mun-<br />
Kästen, einer Sporttasche, einem Kanister<br />
und einer Gasflasche von Pro Art models<br />
sowie einer Wasserflasche aus dem Kit im<br />
Stauraum den jeweils vorgesehenen Platz.<br />
HMMWV, Hummer oder HUMVEE?<br />
Bereits ab Ende 1979, Anfang 1980 entwickelte<br />
AM General den HMMWV, einen allradgetriebenen<br />
Geländewagen für alle möglichen<br />
Einsatzzwecke des US Militärs als<br />
Ersatz für M151 Ford Mutt und Co. Der 1983<br />
ursprünglich abgeschlossene Vertrag lief<br />
über 1,2 Milliarden Dollar für 55.000 Fahrzeuge<br />
<strong>mit</strong> der Option für weitere 15.000<br />
Stück. Da<strong>mit</strong> ist der HMMWV einer der teuersten<br />
Geländewagen, aber auch einer der<br />
erfolgreichsten. Die Ursprungsausführung<br />
zeigte bereits in ersten Einsätzen Schwächen<br />
in Bezug auf den Schutz der Besatzung – so<br />
wurden die Fahrzeuge für die jeweiligen Verwendungszwecke<br />
immer wieder um- und aufgerüstet.<br />
Die aktuell eingesetzten Fahrzeug-<br />
Untertypen sind schwer gepanzert und<br />
bewaffnet. Besonders die Einsätze im Irak<br />
und danach prägen das aktuelle Aussehen<br />
und die Ausrüstung. Angetrieben wird der<br />
HMMWV von einem V8-Dieselmotor. AM Ge-<br />
Unter der offen<br />
darstellbaren<br />
Haube verbirgt<br />
sich eine detaillierte<br />
Motorraumsilhouette.<br />
neral vergab neben der offiziellen Bezeichnung<br />
HMMWV (High Mobility Multipurpose<br />
Whelled Vehicle) den Namen „Hummer“, von<br />
der Truppe wird der HMMWV in der Regel als<br />
HUMVEE bezeichnet. Nachfolgefahrzeuge wie<br />
Oshkosh M-ATV, MRAP Truck oder RG-31 sind<br />
schon seit Längerem im Einsatz und sollen<br />
den HMMWV irgendwann ganz ablösen.<br />
Ein M1114 HMMWV im Camp Adder,<br />
Irak 2006.<br />
Foto: Matthew Zalewski;<br />
Quelle: Wikimedia Commons<br />
16 17 18<br />
Farbtupfer: Die „Austauschklappe“ im<br />
NATO-Tarnmuster erhält zwei beigefarbene<br />
Balken für den Schriftzug „Military Police“.<br />
Der Mk-19 Granatwerfer aus dem Bausatz<br />
ist wirklich gut, die Alternative von Live<br />
Resin aber in Details noch besser.<br />
Kühlmantel und Lauf des .50 cal. wurden<br />
nachgebohrt, die Mun-Kisten erhielten Gurte<br />
aus Tape und Schlösser von E.T. Model.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
57
M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />
Für Drehbarkeit der Reserverad-Halterung<br />
sorgt eine<br />
1-mm-Messingachse.<br />
Die Antennen entstanden aus<br />
über der Flamme gezogenem,<br />
schwarzem Gussast,<br />
die Abspannseile<br />
aus Draht.<br />
Am MG wurden die Löcher im Kühlmantel<br />
und im Lauf nachgebohrt, die Mun-Kisten<br />
erhielten ebenfalls Gurte und Schlösser<br />
von E.T. Model (18). Im Drehring ergänzte<br />
ich nach Fotos einen Riemen, der dem<br />
Gunner als Notsitz dient. Die geätzten Haken<br />
und Ösen dafür stammen wieder von<br />
Pro Art models (19). Ebenfalls pünktlich<br />
vor Fertigstellung lieferte SKP den farbigen<br />
Ersatz für die an sich guten Klarsichtteile<br />
der Lampen. Die Ätzteile lassen sich leicht<br />
<strong>mit</strong> Klarteilekleber von Revell einsetzen<br />
(20). Als Einsetzhilfe diente ein Zahnstocher<br />
<strong>mit</strong> UHU Tac.<br />
Ich habe mich als Grundfarbe<br />
für diese Art von Fahrzeugen<br />
auf Revell 89 eingeschossen;<br />
der Ton stimmt<br />
recht gut <strong>mit</strong> Fotos der Originale<br />
überein. Schatten liefert<br />
Humbrol 110, aufgehellt<br />
wurde <strong>mit</strong> Ölfarbe „buff“ von MIG (502<br />
Abteilung).<br />
Die sehr sauber gedruckten Decals zeigten<br />
sich entgegen sonstiger Erfahrungen<br />
recht störrisch. Erst nach dem Einsatz von<br />
drei verschiedenen Weichmachern wollten<br />
sie sich einigermaßen um Details legen.<br />
Das Ergebnis überzeugt trotzdem<br />
nicht hundertprozentig.<br />
Letzte Ätzteile einsetzen<br />
Die nicht durch SKP-Teile ersetzten seitlichen<br />
Blinker/Reflektoren erhielten <strong>mit</strong>tels<br />
Pinsel eine dünne Schicht Aqua-Silber von<br />
Revell und danach einen Überzug aus orangefarbenem<br />
Glasmallack von DEKA. Anthrazit<br />
von Revell (Enamel) sorgt für dunkle<br />
Reifen, eingepudert <strong>mit</strong> angemischten<br />
Pigmenten (Schmincke, Lukas und MIG).<br />
Erst nach der Endmontage konnten am<br />
Übergang vom Dachteil zum Laderaum<br />
die beiden Ätzteile P23/P24 angeklebt, bemalt<br />
und schattiert werden (21). Beide<br />
Heckklappen wurden <strong>mit</strong> Sekundenkleber<br />
fixiert. Vorsicht hier <strong>mit</strong> den filigranen,<br />
bruchempfindlichen Dämpfern B27. Die<br />
19 20 21<br />
Der ergänzte Gurt aus Tape dient im Original<br />
als Notsitz, die feinen Ösen und Haken<br />
liefert ein Ätzteilsatz von Pro Art models.<br />
Die „Glasteile“ von SKP lassen sich <strong>mit</strong><br />
Contacta Clear <strong>mit</strong>tels Zahnstocher und<br />
etwas UHU Patafix als Halter einsetzen.<br />
Erst nach der kompletten Montage aller<br />
Baugruppen konnten letzte Ätzteile einund<br />
abgeklebt und dann bemalt werden.<br />
58
Auf einen Blick<br />
M1114 UP-ARMORED TACTICAL VEHICLE<br />
Kit CB-35080 Maßstab 1:35 Hersteller Bronco Models Preis ca. 40,– €<br />
Zusätzlich<br />
verwendetes<br />
Material:<br />
Evergreen: diverse<br />
Profile; Tamiya:<br />
Masking Tape; E.T.<br />
Model: Modern US<br />
Army AFV Holder Ties; SKP model: SKP 122<br />
Lampenteile HUMVEE; Pro Art models: Modern<br />
Clamping Tools, Gepäck; Live Resin: LRE35075<br />
Mk-19-3 Granatwerfer; Revell: Contacta Clear;<br />
Kupferdraht, Stahldraht, Sheet 0,5 mm;<br />
MXBON: Sekundenkleber 105, 401, Aktivator<br />
BAUZEIT ‰ ca. 80 Stunden<br />
Farben: DEKA Transparent: Orange 02-10,<br />
Karminrot 02-20; Revell: Enamel 8, 9, 65, 87,<br />
89, Aquacolor 8, 9, 90; Humbrol: 72, 110,<br />
113, 116, 117; Lukas: Ölfarbe 0031 Lichter<br />
Ocker, 0074 Kadmiumrot dunkel; MIG productions:<br />
502 Abt. Ölfarben 035 Buff, 050 Olive<br />
Green, 100 Faded Grey; Schmincke: Ölfarben<br />
116 Deckweiß, 226 Neapelgelb hell, 710 Kaltgrau;<br />
AK interactive: Filter 076, Wash 066;<br />
Model Master: Metalizer Stahlblau, Titan,<br />
Auspuff Metall, Versiegelung, Verdünnung;<br />
Marabu: Mattlack (Enamel), aqua Mattlack;<br />
True Earth: Transparent Wash General Ageing<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />
Helge Schling, Jahrgang 1959,<br />
baut seit über 45 Jahren <strong>Modell</strong>e.<br />
An das Hobby wurde er durch<br />
seinen Vater herangeführt, der<br />
schon damals RC-Segelflug betrieb.<br />
Dem RC-<strong>Modell</strong>bau ist<br />
Helge auch heute noch verbunden.<br />
Während der Zeit als Industriemodellbauer<br />
kam er eher<br />
durch Zufall zum Schreiben von Artikeln für MO-<br />
DELLFAN. Unter dem damalige Redakteur Uwe<br />
La cina wurde er Ressortleiter Militär und ist seit<br />
2003 dessen Nachfolger.<br />
Gebaut wird alles, was interessiert<br />
und Spaß macht,<br />
bevorzugt Militär und Science-Fiction.<br />
Leider reicht<br />
die zur Verfügung stehende<br />
Freizeit angesichts der<br />
vielen tollen Neuheiten<br />
bei Weitem nicht aus.<br />
beiden Antennen entstanden aus Gussast<br />
(über der Flamme gezogen), die „Abspannseile“<br />
aus 0,25-mm-Kupferdraht, die<br />
Haken lieferte (natürlich) Pro Art models.<br />
Wenig Einsicht<br />
Von der Inneneinrichtung sind trotz der<br />
offenen Türen nur <strong>mit</strong> Mühe Details zu sehen,<br />
trotzdem hat sich der Malmarathon<br />
gelohnt. Eyecatcher sind die Funkanlage<br />
und der bepackte Laderaum. Für die passende<br />
Präsentation parkt der HUMVEE inzwischen<br />
in einer Vignette. Die Türen werden<br />
später wohl offen angeklebt. Zwei Figuren<br />
von „Nato in miniatures“ (Art.-Nr.:<br />
USA 016 „Coffee“) baden gerade in Farbe.<br />
Bronco Models liefert <strong>mit</strong> diesem HUM-<br />
VEE einen exzellenten Bausatz, der dank<br />
seiner Detaillierung knapp vor dem Titel<br />
„Perfektes <strong>Modell</strong>“ steht. Dafür fehlen<br />
zwar noch einige Details, aber insgesamt<br />
überzeugt der Bausatz bereits Out-of-Box<br />
auf ganzer Linie, erfordert allerdings einen<br />
erfahrenen <strong>Modell</strong>bauer.<br />
Die „bunte“ Lackierung<br />
<strong>mit</strong> schwarzem Rahmen<br />
und grünem Innenraum<br />
basiert auf Originalfotos.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
59
Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />
AFV Clubs M-18 Hellcat<br />
Amerikanische Katze<br />
Ein solides <strong>Modell</strong> perfekt finishen<br />
Wie werte ich einen guten Basiskit weiter auf? Wie verleihe ich<br />
einem amerikanischen WK-II-Fahrzeug ein überzeugendes Farbfinish?<br />
Fragen, auf die José Brito im Folgenden die Antworten liefert.<br />
Von José Brito; Übersetzung: Berthold Tacke<br />
Der M-18 Hellcat von AFV<br />
Club ist ein schöner Bausatz,<br />
der die besten Voraussetzungen<br />
bietet, ein tolles Replikat<br />
des Vorbildes her -<br />
zustellen. Der Bausatz aus dunkelgrünem<br />
Kunststoff weist sehr feine<br />
Ober flächendetails auf. Die Passgenauig<br />
keit ist in Ordnung, doch nicht<br />
überragend. Der Kit umfasst Decals<br />
für sieben unterschiedliche Markierungsvarianten,<br />
Vinylketten und ein<br />
Metallkanonenrohr. Ich werde Ihnen<br />
nun zeigen, welche Modifizierungen<br />
ich vorgenommen habe und wie ich<br />
beim Finish vorgehe, um aus diesem<br />
Bausatz noch einiges mehr herauszuholen.<br />
Schmutziger M-18 Hellcat,<br />
ganz ungewöhnlich für sonst<br />
so reinliche Katzen.<br />
60
José Brito<br />
GMC M-18 Hellcat<br />
Bei der 76-mm-Selbstfahrlafette (Gun Motor<br />
Carriage GMC) M-18 handelte es sich um einen<br />
amerikanischen Panzerjäger des Zweiten<br />
Weltkriegs. Der Hersteller Buick gab dem<br />
Fahrzeug den Spitznamen „Hellcat“. Es war<br />
<strong>mit</strong> seinen über 80 Stundenkilometern<br />
Höchstgeschwindigkeit das schnellste kettengetriebene<br />
Kampffahrzeug des Krieges.<br />
Die Hellcat-Besatzungen nutzten die Fahrzeuggeschwindigkeit,<br />
um sich gegen Treffer<br />
auf der schwachen Panzerung zu schützen.<br />
Viele deutsche Panther und Tiger wurden<br />
zerstört, da sie ihre Türme nicht schnell<br />
genug drehen konnten, um das Feuer zu<br />
erwidern.<br />
Die Hauptnachteile des M-18 lagen aber<br />
tatsächlich in seiner schwachen Panzerung<br />
und der unbeständigen Leistung der 76-mm-<br />
Kanone gegen die Frontpanzerung der späten<br />
deutschen Panzerentwicklungen wie<br />
z. B. Tiger und Panther. Der oben offene<br />
Hellcat-Turm – ähnlich wie beim M-10 – bot<br />
der Besatzung wenig Schutz vor Scharfschützen,<br />
Granaten und Granatsplittern. So hat<br />
die absolute Priorität der hohen Geschwin-<br />
digkeit zu erheblichen Nachteilen und insgesamt<br />
zu einem eher nicht ausgewogenen<br />
Panzerentwurf geführt.<br />
Dennoch diente der M-18 noch viele Jahre<br />
in den Armeen anderer Staaten. So war noch<br />
in den Neunzigerjahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts ein M-18 bei den serbischen<br />
Verbänden in der Krajina Teil des „Krajina<br />
Express“ genannten Panzerzuges und da<strong>mit</strong><br />
noch fast bis zum Ende der damaligen Bürgerkriegswirren<br />
eingesetzt.<br />
M-18 Hellcat im Ropkey Armor Museum.<br />
Quelle: Wikimedia Commons, Autor: John Schanlaub<br />
Auf einen Blick<br />
GMC M-18 PANZERJÄGER<br />
Kit 35015 Maßstab 1:35<br />
Hersteller AFV Club Preis ca. 30,– €<br />
Zusätzlich verwendetes Material: 1/35<br />
Black Dog, M-18 Accessories Set, T35026;<br />
1/35 Friulmodel, M-18 Hellcat ATL-40; Royal<br />
Model Metallketten (verschiedene Größen);<br />
Metallkabel von RMG Resin Models<br />
Farben: Vallejo Primer and Acrylicfarben (s.<br />
Fotos!); MIG Productions Pigments, Öfarben,<br />
Washes, Filters und Verdünner (s. Fotos!);<br />
weicher Grafitstift<br />
BAUZEIT ‰ ca. 40 Stunden<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />
modellfan.de 4/2013<br />
61
Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />
Kleinteile werden <strong>mit</strong>hilfe von<br />
Deluxe Materials Kleber befestigt.<br />
Der Pin Magic Applikator<br />
erlaubt bei der Platzierung<br />
des Klebers perfekte<br />
Kontrolle.<br />
1<br />
2<br />
Der Kleber Rocket Hot ist so dünnflüssig, dass man sich den<br />
Kapillareffekt zunutze machen kann.<br />
3<br />
Sind Metallketten von Friulmodel wirklich notwendig? Ja,<br />
denn im Gegensatz zu den <strong>mit</strong>gelieferten Vinylketten kann<br />
man <strong>mit</strong> ihnen einen überzeugenden Durchhang schaffen.<br />
4<br />
Eine denkbar<br />
einfache Montagelehre<br />
ist schnell gemacht und<br />
hilft bei der zeitraubenden<br />
Montage der Ketten ungemein.<br />
5<br />
In die gebohrten Löcher<br />
werden nun die Metallstifte<br />
eingeführt.<br />
6<br />
Sind erst einmal die Segmente <strong>mit</strong>einander verbunden, muss nur noch ein<br />
kleines Tröpfchen Sekundenkleber platziert werden, um die Verbindungen<br />
zu fixieren. Ich verwende dazu Deluxe Materials „Rocket Rapid Glue“, der<br />
dünnflüssig genug ist, auch an schwierige Stellen zu gelangen. Überstehende<br />
Drahtenden werden <strong>mit</strong> einem Seitenschneider abgetrennt.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: José Brito<br />
62
Ich ersetze Plastikhaken, -ösen und -haltegriffe häufig durch<br />
welche aus gebogenem Kupfer, Messing oder anderen Metallen.<br />
Dabei ist mir ein Biegewerkzeug oftmals eine große Hilfe.<br />
7<br />
8<br />
Hier sind die neuen Metallteile bereits an Ort und Stelle<br />
eingesetzt.<br />
Das Black Dog, M-18 Accessories Set, T35026 ist<br />
wirklich von hoher Guss- und Passqualität. Da<strong>mit</strong><br />
erhält der Panzerjäger zusätzliches Format.<br />
9<br />
Die zusätzlichen Details verbessern die<br />
Gesamtwirkung erheblich. Jetzt ist das<br />
<strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> seinem neuen Look bereit<br />
für die Bemalung.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
63
Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />
Die Friulketten zeigen hier schon, was sie<br />
draufhaben. Die Wirkung der Schwerkraft<br />
und der daraus resultierende leichte Durchhang<br />
sind anders nur schwer nachzuahmen.<br />
Ebenso ergänzte ich noch Stahlkabel von<br />
der portugiesischen Firma RMG und kleine<br />
Metallketten von Royal Model, bevor ich<br />
den Bausatz bemalte.<br />
10<br />
11<br />
Das ganze <strong>Modell</strong> wurde zunächst <strong>mit</strong> Vallejo<br />
Surface Primer 73608 US Olive Green geairbrusht.<br />
Hier die komplette Wanne.<br />
Amerikanische Fahrzeuge des Zweiten Weltkriegs<br />
sind auch aufgrund der reichlichen Zusatzausrüstung,<br />
die meist außen <strong>mit</strong>geführt wurde, so<br />
interessant.<br />
12<br />
Der Turm<br />
<strong>mit</strong> dem besagten<br />
Primerauftrag. Die<br />
genannten Primer<br />
trocknen sehr schnell<br />
und glatt. Sie sollten<br />
in mehreren sehr<br />
dünnen Schichten<br />
aufgetragen werden.<br />
So bleiben alle<br />
Oberflächendetails<br />
erhalten.<br />
13<br />
64
14<br />
Genau wie beim Primer wird das gesamte <strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> Vallejo<br />
Model Air 71016 US Dark Green in mehreren dünnen Schichten<br />
geairbrusht. Um die Auswirkungen des von oben einfallenden<br />
Sonnenlichts nachzuahmen, werden die oberen Teile des <strong>Modell</strong>s<br />
<strong>mit</strong> Vallejo Model Air 71010 Interior Green geairbrusht.<br />
15<br />
Die Details und Kleinteile werden <strong>mit</strong> Vallejo Model Color bemalt.<br />
Das Weathering beginnt <strong>mit</strong> dem Auftrag von mehreren<br />
dünnen Schichten Ölfarbe, verdünnt <strong>mit</strong> geruchlosem<br />
Terpentin. Die stark verdünnte Ölfarbe wird in<br />
mehreren dünnen Schichten aufgetragen. Das und<br />
verschiedene Farbtöne, <strong>mit</strong> denen die Behandlung<br />
vorgenommen wird, sorgen für mehr Lebendigkeit.<br />
16<br />
Verschiedene Stellen werden<br />
<strong>mit</strong> Mig Productions Standard<br />
Rust Effects, verdünnt <strong>mit</strong><br />
Mig Productions Thinner for<br />
Washes, behandelt.<br />
17<br />
18<br />
Jetzt sind Mig Productions Wet Effects und Damp Earth Mixture<br />
an der Reihe, die <strong>mit</strong> einem feinen Flachpinsel <strong>mit</strong><br />
Strichrichtung von oben nach unten aufgetragen werden.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
65
Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />
Der oben offene Kampfraum,<br />
verheißt für eine Besatzung im<br />
Gefecht nichts Gutes.<br />
19<br />
Kleine Details werden <strong>mit</strong> einem feinen Pinsel, der <strong>mit</strong> dunklem<br />
Washing gesättigt ist, hervorgehoben.<br />
Mit Mig Productions Neutral<br />
Wash werden Pinselstriche,<br />
besonders hier beim<br />
Blackdog-Zubehör,<br />
verblendet.<br />
20<br />
Ketten und Stahlkabel erhalten auch eine Behandlung <strong>mit</strong> Mig<br />
Productions Standard Rust Effects und Light Rust Effects.<br />
22<br />
21<br />
Regenspuren werden hauptsächlich<br />
(wie im echten Leben) an den senkrecht stehenden<br />
Flächen <strong>mit</strong> Mig Productions Rainmarks aufgetragen.<br />
23<br />
Stark verdünnte<br />
Schichten von Earth Wash<br />
und Mud Splash kommen an Bug<br />
und Heck des <strong>Modell</strong>s zum Einsatz.<br />
66
24<br />
Die Staubeffekte werden <strong>mit</strong> Pigmenten erreicht. Dazu sollte man verschiedene<br />
in das Einsatzszenario des Fahrzeugs passende Farben wählen. Auch hier gilt,<br />
dass man es nicht übertreiben sollte. Daher muss man genau schauen, wo beim<br />
Vorbild Staub zu sehen sein dürfte.<br />
25<br />
Um die Pigmente<br />
zu fixieren, verwende<br />
ich Mig Productions Pigment<br />
Fixer. Einfach einige Tröpfchen <strong>mit</strong><br />
dem Pinsel auf die Pigmente fallen und<br />
ohne weitere Berührung trocknen lassen! Erst wenn<br />
der Fixierer verflogen ist, kommen die Pigmente wieder<br />
zum Vorschein und sehen recht realistisch aus.<br />
26<br />
Schlamm wird so erzeugt: Pigmente vermischt <strong>mit</strong> Acrylresin <strong>mit</strong><br />
einem Pinsel aufnehmen und <strong>mit</strong> der Airbrush auf die gewünschte<br />
Fahrzeugstelle pusten.<br />
Anschließend einen Flachpinsel nehmen und<br />
auf die gleichen Stellen Mig Productions Mud<br />
Splash Wash aufspritzen.<br />
27<br />
28<br />
An den<br />
geeigneten<br />
Stellen Öl<br />
und Fettmixtur<br />
auftragen.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
67
Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />
Schließlich noch <strong>mit</strong> einem weichen Grafitstift<br />
respektive Bleistift einige Metallteile hervorheben.<br />
29 30<br />
Das gilt für Panzerkette, Stahlkabel,<br />
Kettchen, Maschinengewehre.<br />
Die Methode ist simpel,<br />
hat aber großen <strong>Effekt</strong>.<br />
31<br />
Schlamm, Dreck, Staub und<br />
viele Farbschattierungen bzw.<br />
Nuancen prägen diesen M-18.<br />
68
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Flugzeug<br />
Dornier Do 26<br />
Flugzeug<br />
Schweizer Luftwaffe<br />
Militär<br />
Jackal & Coyote<br />
Militär<br />
Canadian Leopard C1<br />
Dornier Do 26, Flugzeug Profile<br />
51, von Manfred Griehl und Manfred<br />
Franzke, UNITEC Medienvertrieb,<br />
Stengelheim 2012, Format<br />
210 x 295 mm, Softcover, 48<br />
Seiten, durchgehend deutscher<br />
Text, 94 S/W-Fotos, 6 Farbfotos,<br />
3 zum Teil mehrseitige Farbprofile,<br />
Planskizzen, Preis: 11,80 €<br />
Der neueste Band aus der Reihe „Flugzeug<br />
Profile“ beschäftigt sich in bewährter<br />
Weise <strong>mit</strong> dem in nur sechs<br />
Exemplaren gebauten Transatlantikflugboot<br />
und späteren Transporter der<br />
Deutschen Luftwaffe Dornier Do 26.<br />
Geschildert wird die Entwicklung des<br />
Flugzeugs und sein ziviler Einsatz bei<br />
der Deutschen Lufthansa sowie später<br />
im Zweiten Weltkrieg. Das Heft ist<br />
durchgängig <strong>mit</strong> einer überraschenden<br />
Anzahl guter Fotos versehen.<br />
Diese zeigen die Do 26 nicht nur im<br />
Einsatz; gerade für <strong>Modell</strong>bauer interessant,<br />
befinden sich darunter auch<br />
viele Aufnahmen des Flugzeuginneren<br />
<strong>mit</strong> dem Cockit und den verschiedenen<br />
Besatzungsstationen der insgesamt<br />
siebenköpfigen Crew. Auf zwei Seiten<br />
wird zudem auf die Verwendung der<br />
Do 26 an Bord der beiden Katapultschiffe<br />
der Deutschen Lufthansa OST-<br />
MARK und FRIESENLAND eingegangen.<br />
Die mehrteiligen Profilzeichnungen zeigen<br />
das Flugzeug im attraktiven gelbgrauen<br />
Farbkleid der Lufthansa und als<br />
getarnten Seetransporter der Luftwaffe.<br />
Abgerundet wird das interessante<br />
und empfehlenswerte Heft durch Planskizzen<br />
und Flugbuchauszüge vom Militäreinsatz<br />
in Norwegen. CSW<br />
Schweizer Luftwaffe – Swiss Air<br />
Force, Luftwaffen Profile 3, von<br />
Ralf Peter Walter, UNITEC Medienvertrieb,<br />
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cover, 48 Seiten, durchgehend<br />
deutscher Text, 3 S/W-Fotos,<br />
133 Farbfotos, Preis: 11,80 €<br />
Der dritte Band aus der Reihe „Luftwaffen<br />
Profile“ beschreibt den Aufbau,<br />
die Geschichte und die im Laufe<br />
der Zeit von der Schweizer Luftwaffe<br />
verwendeten Luftfahrzeuge. Dabei<br />
zeichnet die Chronik den Weg der<br />
Streitkraft ab 1949 vom beginnenden<br />
Kalten Krieg bis in die Gegenwart<br />
nach. Teilkapitel beschäftigen sich<br />
<strong>mit</strong> der Beschaffung aktueller Flugzeugmuster<br />
wie dem als Tiger-Teilersatz<br />
geplanten schwedischen Kampfflugzeug<br />
Saab Gripen, aber auch <strong>mit</strong><br />
typisch schweizerischen Themen wie<br />
der Einrichtung des Gebirgsschießund<br />
Bombenabwurfplatzes Axalp-<br />
Ebenfluh. Interessant ist auch die<br />
ausführliche Darstellung der bei der<br />
Schweizer Luftwaffe aktuell eingesetzten<br />
Flugzeugtypen und Hubschrauber,<br />
die zum Teil sehr ausführlich<br />
in eigenen Kapiteln beschrieben<br />
werden. Darunter: F-5E/F Tiger II,<br />
F/A-18C/D Hornet, Beechcraft King<br />
Air 350C, DHC-6 Twin Otter, verschiedene<br />
Pilatus-Typen, AS.332M Super<br />
Puma, Eurocopter AS 532UL Cougar<br />
und noch einige mehr. Und natürlich<br />
ist auch der berühmten, <strong>mit</strong> Tiger II<br />
ausgerüsteten Patrouille Suisse ein<br />
eigenes Kapitel gewidmet. Zusammen<br />
genommen also ein interessantes<br />
und zudem informatives Heft. CSW<br />
Jackal (High Mobility Weapons<br />
Platform), Coyote (Tactical Support<br />
Vehicle – Light), Tankograd<br />
– Britisch Special N o 9019, von<br />
Carl Schulze, Tankograd Publishing<br />
– Verlag Jochen Vollert, Paperback,<br />
Format 210 x 295 mm,<br />
64 Seiten, durchgehend deutscher<br />
und englischer Text, 148 Farbfotos,<br />
3 Grafiken, Preis: 14,95 €<br />
Die Entwicklung dieser völlig neuen<br />
Fahrzeuggeneration wurde notwendig,<br />
da die britischen, ursprünglich<br />
für die Guerillakriegsführung vorhandenen<br />
Fahrzeuge für den Einsatz in<br />
Wüsten und Gebirgsregionen nicht<br />
geeignet waren. Zu den modernsten<br />
Entwürfen gehören in dieser Serie das<br />
Feuerunterstützungsfahrzeug JACKAL<br />
1/2/2A High Mobility Weapons Platform<br />
und das taktische Logistikfahrzeug<br />
COYOTE Tactical Support Vehicle<br />
– Light. Der Bildband bringt uns<br />
ein erstklassiges Nachschlagewerk zu<br />
den neuen Bausätzen von Airfix. Der<br />
einführende Textteil ist recht umfangreich,<br />
gefolgt von einer Übersicht<br />
über die Prototypen und Entwicklungen<br />
und ergänzt von zwei<br />
2-Seiten-Ansichten <strong>mit</strong> technischen<br />
Daten. Der folgende Bildteil, zuerst<br />
über den Jackal, lebt von den erstklassigen<br />
Fotos von Fahrzeugen und<br />
Besatzungen in Manöver und Kampfeinsatz.<br />
Über mehrere Seiten werden<br />
zudem ausschließlich Detailaufnahmen<br />
gezeigt, die keine Frage zum<br />
<strong>Modell</strong> offen lassen sollten. Das abschließende<br />
Kapitel widmet sich dem<br />
großteils baugleichen Coyote. HSD<br />
Canadian Leopard C1 in West<br />
Germany 1977–93, Tankograd –<br />
International Special N o 8007,<br />
von Carl Schulze, Tankograd Pub -<br />
lishing – Verlag Jochen Vollert,<br />
Paperback, Format 210 x 295<br />
mm, 64 Seiten, durchgehend<br />
deutscher und englischer Text,<br />
121 Farbfotos, Preis: 14,95 €<br />
Auf der Suche nach einem Nachfolger<br />
für den Kampfpanzer Centurion entschloss<br />
sich Kanada letztendlich für<br />
die Beschaffung des Leopard C1. Bereits<br />
1978 gelangten die ersten Fahrzeuge<br />
an die Truppe. Ein Großteil<br />
davon wurde an die Sabre Sqadrons des<br />
in Westdeutschland stationierten Regiments<br />
der kanadischen Panzertruppe<br />
geliefert. Erst 1993, <strong>mit</strong> Abzug der<br />
Panzertruppe, verließen auch die Panzer<br />
Deutschland. Der Bildband <strong>mit</strong><br />
ausgezeichneten Aufnahmen der kanadischen<br />
Leopard-Varianten aus damaligen<br />
Manövern gibt einen sehr<br />
guten Einblick in die damalige Zeit und<br />
die Fahrzeuge <strong>mit</strong> ihren baulichen Besonderheiten.<br />
Auf die geht auch der<br />
ausführliche Einleitungstext ein. Die<br />
Fotos sind wie üblich erstklassig und<br />
zeigen viele relevante Details der Panzer,<br />
ihre Tarnanstriche und Manövertarnungen.<br />
Die Abarten <strong>mit</strong> Räumschild,<br />
Minenroller und Minenpflug<br />
werden ebenfalls kurz dokumentiert.<br />
Die Abschlusskapitel widmen sich dem<br />
Berge- und Pionierpanzer und dem<br />
Brückenleger. Genau der richtige Band<br />
also als Unterlage für die Wiederauflage<br />
des Leopard 1A4 von Italeri. HSD<br />
70
Militär<br />
M520 Goer & M561 Gama Goat<br />
Militär<br />
Panzer-Kraftwagen<br />
Militär<br />
„Warriors!“<br />
Schiffe<br />
Schiffsmodellbau nach Bauplänen<br />
M520 Goer – M561 Gama Goat,<br />
Knickgelenk-Lastkraftwagen der<br />
US Army im Kalten Krieg, Tankograd<br />
Special N o 3018, von Carl<br />
Schulze, Tankograd Publishing –<br />
Verlag Jochen Vollert, Paperback,<br />
Format 210 x 295 mm, 72 Seiten,<br />
durchgehend deutscher und<br />
englischer Text, 74 Farbfotos,<br />
80 S/W-Fotos, Preis: 14,95 €<br />
Panzer-Kraftwagen, Armored Cars<br />
of the German Army and Freikorps,<br />
Tankograd – World War<br />
One N o 1007, von Rainer Strasheim,<br />
<strong>mit</strong> ergänzenden Bildern<br />
der Jochen Vollert Collection,<br />
Tankograd Publishing – Verlag<br />
Jochen Vollert, Paperback, Format<br />
210 x 295 mm, 96 Seiten,<br />
durchgehend englischer Text,<br />
152 S/W-Fotos, Preis: 25,– €<br />
Schiffsmodellbau nach Bauplänen,<br />
Bautechniken und Lösungswege,<br />
von Günther Slansky, vth<br />
Fachbuch 310 2228, Verlag für<br />
Technik und Handwerk neue Medien<br />
GmbH, Paperback, Format<br />
164 x 230 mm, 248 Seiten,<br />
durchgehend deutscher Text,<br />
280 Farb- und S/W-Fotos, zahlreiche<br />
Zeichnungen, ISBN 978-3-<br />
88180-443-1, Preis: 24,50 €<br />
Die Amerikaner begannen bereits in<br />
den 1950er-Jahren <strong>mit</strong> der Entwicklung<br />
von hochgeländegängigen LKW<br />
für den Armee-Einsatz. Herausragend<br />
waren hier die Knickgelenk-LKW M520<br />
Goer aus 1966 und der M561 Gama<br />
Goat aus 1969. Sie galten angesichts<br />
ihrer Geländegängigkeit als Meilensteine<br />
des LKW-Baus im militärischen<br />
Einsatz. Trotzdem ist über Geschichte<br />
und Einsatz der Fahrzeuge relativ<br />
wenig veröffentlicht worden. Dieser<br />
Band schließt so<strong>mit</strong> eine weitere<br />
Lücke der US Army Fahrzeuggeschichte.<br />
Carl Schulz hat eine respektable<br />
Sammlung von S/W- und Farbfotos<br />
zusammengetragen und <strong>mit</strong> ausführlichen<br />
Bildunterschriften ergänzt.<br />
Bildqualität und Druck zeigen sich wie<br />
üblich sehr gut, dokumentiert werden<br />
die Fahrzeuge vorwiegend im Manöver-Einsatz.<br />
Wie üblich kommen aber<br />
dabei Detailaufnahmen nicht zu kurz,<br />
sodass auch der <strong>Modell</strong>bauer wieder<br />
davon profitiert, der zum Beispiel das<br />
Resin-<strong>Modell</strong> von Perfect Scale in Angriff<br />
nehmen will. Ein Bildband, der<br />
vor allem angesichts der Ungewöhnlichkeit<br />
der Fahrzeuge sehr zu empfehlen<br />
ist.<br />
HSD<br />
Lange vor dem Ersten Weltkrieg experimentierten<br />
Armeen <strong>mit</strong> gepanzerten<br />
Fahrzeugen, ohne den späteren Wert<br />
zu erkennen. So fehlte es beim Ausbruch<br />
des Krieges an technisch ausgereiften<br />
Fahrzeugen. Auch die Deutschen<br />
riefen umgehend ein Programm<br />
ins Leben, um das Thema zu forcieren<br />
und gepanzerte Fahrzeuge von diversen<br />
Herstellern entwickeln und produzieren<br />
zu lassen. Erfolg und Stückzahlen<br />
fielen eher gering aus, sodass<br />
letztendlich auch zahlreiche erbeutete<br />
Fahrzeuge zum Einsatz kamen. Der<br />
Bildband beschreibt die Entwicklungen<br />
der an Ost- und Westfront eingesetzten<br />
deutschen Fahrzeuge von<br />
Ehrhard, Daimler und Büssing sowie<br />
Beutefahrzeuge von Minerva, Austin,<br />
Garford-Putilov, Lancia, Fiat, Peugeot,<br />
Packard und andere, die unter<br />
dem Eisernen Kreuz im Krieg und später<br />
im Freikorps bis 1920 eingesetzt<br />
wurden. Fahrzeugabbildungen aus<br />
dieser Zeit belegen etwas die Hälfte<br />
der Seiten. Die Bildqualität ist überwiegend<br />
sehr gut, und auch Figurenmaler<br />
kommen angesichts der zahl -<br />
reichen Abbildungen von Soldaten<br />
auf ihre Kosten. Also unbedingt mal<br />
ansehen.<br />
HSD<br />
„Warriors“ – US OPFOR Hohenfels<br />
1990–2007, 1st Battalion, 4th<br />
(US) Infantry Regiment, Band<br />
52 der Reihe Fahrzeug Profile,<br />
von Walter Böhm, UNITEC-Medienvertrieb,<br />
Paperback, Format<br />
210 x 295 mm, 48 Seiten, 128<br />
Farbfotos, durchgehend deutscher<br />
Text, Preis: 11,80 €<br />
Die beiden noch genutzten ober -<br />
pfälzischen Truppenübungsplätze in<br />
Grafenwöhr und Hohenfels in Südostdeutschland<br />
stellen derzeit die<br />
modernsten Truppenübungsplätze in<br />
Europa dar. Hier absolvieren vor<br />
allem US Truppen neben NATO-Partnern<br />
für ihre weltweiten Einsätze im<br />
Verantwortungsbereich der USAREUR<br />
umfangreiche Trainingsprogramme.<br />
Walter Böhm dokumentiert einen Abschnitt<br />
aus der 200-jährigen Geschichte<br />
des 1st Battalion, 4th Infantry Regiment<br />
„Warriors“, das seit 1990 in<br />
Hohenfels für die Feinddarstellung<br />
zuständig ist, also die Übungsgegner<br />
stellt (Opposing Force/OPFOR). Die<br />
zahlreichen informativen Aufnahmen<br />
stammen vor allem aus Manöver-Einsätzen<br />
und zeigen die für die Feinddarstellung<br />
umgebaute, vielfältige<br />
Fahrzeugpalette dieser Einheit. So<br />
werden etwa M113 als BMP, M966<br />
HMMWV als BRDM und M60 als T-80<br />
genutzt, Bell UH-1H stellen russische<br />
Mi-24 Kampfhubschrauber dar. Für<br />
den <strong>Modell</strong>bauer sind neben den teils<br />
simplen Umbauten sicher die unterschiedlichen<br />
Tarnbemalungen interessant.<br />
Zudem bieten die Bilder erstklassige<br />
Vorlagen für verschmutzte<br />
Fahrzeuge.<br />
HSD<br />
Dank der zahlreichen hochwertigen<br />
Spritzgussbausätze in allen Bereichen<br />
gerät der Selbstbau von Einzelteilen<br />
bis hin zu kompletten <strong>Modell</strong>en<br />
immer mehr ins Hintertreffen. Die<br />
Schiffsmodellbauer gehen da noch<br />
eher den Weg des Baus von Ausrüstungsgegenständen<br />
ein, nicht nur,<br />
wenn es sich um RC-<strong>Modell</strong>e handelt.<br />
Wer sich in diesem Bereich einmal an<br />
Eigenbauten heranwagen möchte<br />
und noch wenig Erfahrung hat, sollte<br />
sich diesen Band einmal ansehen.<br />
Neben den Grundlagen wie der Einrichtung<br />
einer Werkstatt geht der<br />
Autor ausführlich auf den Bau aller<br />
möglicher Teile und Baugruppen bis<br />
hin zu kompletten Schiffen <strong>mit</strong> Spantrümpfen<br />
ein. Dabei kommen alle<br />
Schiffstypen vom Schlepper bis zum<br />
U-Boot zur Sprache, ebenso Ausrüstungsgegenstände<br />
wie Kräne, Beiboote,<br />
U-Boot-Türme, Winden, Bullaugen,<br />
Türen, Lüfter, Lampen,<br />
Decks geschütze, Ladeluken, Klampen,<br />
Schäkel oder Kompassgehäuse,<br />
Möbel und was es auf Schiffen auch<br />
immer zu finden gibt. Nicht nur zum<br />
Reinschnuppern interessant. HSD<br />
modellfan.de 4/2013<br />
71
Nachrichten<br />
MODELLFAN<br />
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seiten ist der Deutsche Plastik-<strong>Modell</strong>bau-Verband.<br />
REVELL intern: Airbrush-System ORBIS<br />
Seit 2011 ist Revell <strong>mit</strong> einem speziell für Kinder<br />
und Jugendliche entwickelten Airbrush-System<br />
<strong>mit</strong> Namen ORBIS auf dem Markt. Der Erfolg war<br />
so nachhaltig, dass hierfür eine eigene Produktgruppe<br />
auf die Beine gestellt wurde. Frau Ute Seliger,<br />
die die meisten DPMV-Mitgliederclubs bis<br />
dahin (und auch weiterhin) als Kontaktperson bei<br />
Material-Anfragen für <strong>Modell</strong>bauausstellungen<br />
kennen, begleitete die Marke von Anfang an <strong>mit</strong>.<br />
Grund genug, über „ORBIS“ einmal genauer nachzufragen<br />
…<br />
Frau Seliger, wie kam es dazu, dass Revell ein<br />
Airbrush-System speziell für Kinder und Jugendliche<br />
auf den Markt bringen wollte, obwohl<br />
gerade in diesem Alter Konsolenspiele<br />
& Co. eindeutig Spitzenreiter in der Freizeitbeschäftigung<br />
sind?<br />
Ute Seliger: Die Firma Revell ist stets auf der Suche<br />
nach Ideen, um einerseits <strong>Modell</strong>bau für Kinder und<br />
Jugendliche zugänglich und interessant zu machen,<br />
andererseits aber auch neue Themen für diese Zielgruppe<br />
zu besetzen, die Kreativität, Motorik und<br />
fantasievolles Gestalten fördern. Zudem hat Revell<br />
jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Airbrush und<br />
Farben und ist so<strong>mit</strong> prädestiniert, ein derartiges<br />
System zu entwickeln. Insbesondere die Begeisterung<br />
und das Interesse von Kindern und Jugendlichen<br />
bei Airbrush-Präsentationen gaben uns den<br />
Ansporn, ein geeignetes System zu entwickeln, um<br />
„kinderleichtes“ Airbrushen zu ermöglichen.<br />
Bei <strong>Modell</strong>bausätzen dauert die Entwicklung<br />
bis zur Produktionsreife<br />
etwa ein Jahr. Wie war das<br />
hier der Fall, und hat der<br />
Name „ORBIS“ eine besondere<br />
Bedeutung, oder ist es<br />
eine Abkürzung?<br />
Seliger: Die Idee eines Kinder-Airbrush-Systems<br />
gab es schon seit<br />
mehreren Jahren. Übliche Arbeiten<br />
beim traditionellen Airbrushen wie<br />
das Reinigen der Pistole, Nadeln wechseln und Farbe<br />
umfüllen mussten natürlich eliminiert werden. Das<br />
heutige System arbeitet <strong>mit</strong> einem wartungsfreien<br />
Kompressor und einer speziellen Spritzpistole <strong>mit</strong><br />
Easy-Color-Click-Farbpatronen. Dies garantiert „kinderleichtes“<br />
Airbrushen. Die Entwicklung des ORBIS<br />
Airbrush Systems dauerte zirka eineinhalb Jahre.<br />
Die Bedeutung des Namens ORBIS entstand ein<br />
bisschen durch die Formgebung, da der Kompressor<br />
rund wie eine Weltkugel ist. In erster Linie<br />
handelt es sich jedoch schon um einen <strong>Fan</strong>tasienamen,<br />
der sowohl für Mädchen als auch für Jungen<br />
gleichermaßen geeignet ist.<br />
Bei der Markteinführung des ORBIS auf der Spielwarenmesse<br />
in Nürnberg im Jahr 2011 wurde es<br />
<strong>mit</strong> dem „ToyAward“ ausgezeichnet. Wo<strong>mit</strong> kann<br />
man diese Auszeichnung in etwa vergleichen,<br />
wenn es sich nicht um einen modellbauspezifischen<br />
Artikel handeln würde, und welchen Stellenwert<br />
hat die Auszeichnung für Revell?<br />
Seliger: Der ToyAward wurde von einer kompetenten<br />
Fachjury, bestehend aus internationalen<br />
Fachhändlern, Pädagogen und Spielzeugexperten,<br />
verliehen. Der Preis wurde in der Kategorie „Teenager<br />
und Family“ verliehen und ist sozusagen der<br />
„Oscar“ der Spielwarenmesse. Kriterien für den<br />
ToyAward sind Spielspaß, Kreativität, Sicherheit<br />
und Material. Angesichts des vielfältigen Angebots<br />
im Spielwarenfachhandel sieht Revell diese<br />
Auszeichnung als wertvolles Qualitätssiegel und<br />
Entscheidungshilfe für den Endverbraucher.<br />
Wird das Sortiment an Zubehör für ORBIS in<br />
Zukunft noch weiter ausgebaut, oder gibt es<br />
vielleicht Verbesserungen an dem Gerät?<br />
Seliger: Das ORBIS-Sortiment steht noch am Anfang<br />
seiner Möglichkeiten und ist so<strong>mit</strong> selbstverständlich<br />
weiter ausbaufähig. Das zeigt schon<br />
die Entwicklung des Startsortimentes bis heute.<br />
Begonnen wurde zunächst <strong>mit</strong> dem Basis-Set<br />
(Kompressor und Spritzpistole) und entsprechendem<br />
Zubehör (Farbpatronen und Schablonen)<br />
für Papier (und alle saugenden Untergründe). Parallel<br />
folgte eine Einführung der Tattoo-Farben<br />
für das Sprühen direkt auf die Haut. Seit letztem<br />
Jahr liefern wir Farbpatronen und Schablonen für<br />
Textilien, wobei wir bemüht sind, bei den Schablonen-Themen<br />
auch weiterhin interessante Lizenzen<br />
zu besetzen. In diesem Jahr kommen Farben<br />
und selbstklebende Schablonen für Fenstermalerei<br />
(Window Color, Glas Design) auf den<br />
Markt, und selbstverständlich wird an weiteren<br />
Entwicklungen gearbeitet.<br />
Erste Optimierungen am Gerät wurden bereits<br />
nach Auslieferungsstart vorgenommen. Im weiteren<br />
Verlauf der Produktion haben wir zudem<br />
noch die Geräuschentwicklung des Kompressors<br />
deutlich reduziert.<br />
Jeder <strong>Modell</strong>bauclub, der Mitglied im DPMV ist,<br />
hat von Revell quasi als Weihnachtsgeschenk<br />
einen ORBIS zum Einsatz bei Bastelaktionen<br />
geschenkt bekommen.<br />
An dieser Stelle ein gemeinschaftliches<br />
„Dankeschön“<br />
für dieses<br />
unerwartete Präsent! Doch wie<br />
kam diese Aktion zustande?<br />
Seliger: Initiator dieser Aktion war Ullrich<br />
Taubert, Leiter der Produktentwicklung<br />
Plastikmodellbau. Hintergrund ist es, dieses<br />
System von <strong>Modell</strong>bauern testen<br />
zu lassen, um beispielsweise<br />
zu prüfen, inwieweit ORBIS<br />
für den <strong>Modell</strong>bau eingesetzt<br />
werden könnte. Normale und flächige<br />
Lackierungen sowie das „Altern“<br />
von <strong>Modell</strong>en wären dabei<br />
vielleicht erste Einsatzmöglichkeiten.<br />
Obendrein leisten die Plastikmodellbau-Clubs<br />
Nachwuchsarbeit durch unzählige<br />
Veranstaltungen im Bereich Bastel-<br />
Aktionen auf Messen, an Schulen und bei öffentlichen<br />
Events. Da viele dieser Veranstaltungen<br />
auch von Mädchen besucht werden, geben wir<br />
den Clubs <strong>mit</strong> ORBIS ein Werkzeug an die Hand,<br />
<strong>mit</strong> dem sie diese Zielgruppe an kreatives Arbeiten<br />
heranführen können. Der Kreativität sind hier keine<br />
Grenzen gesetzt, und schon <strong>mit</strong> wenig Übung können<br />
die Kids beeindruckende Ergebnisse erzielen.<br />
Vielen Dank an Ute Seliger für diesen interessanten<br />
Blick hinter die Kulissen.<br />
Die Rubrik „Revell intern“ wird in loser Folge fortgesetzt.<br />
Bernd Heller/<strong>Modell</strong>bauclub Koblenz<br />
72
Anschrift des DPMV<br />
Geschäftsstelle: Thomas Gernhuber<br />
Am Sportplatz 1, D-19303 Tewswoos<br />
Homepage: www.dpmv.de<br />
<strong>Modell</strong>bau verbindet!<br />
Normalerweise kennt man als Eltern die Schule aus den Erzählungen seiner<br />
Kinder, den Berichten am Elternabend und Geschichten, die einem andere erzählen.<br />
Den Unterricht selbst bekommt man nicht <strong>mit</strong> – und das ist bestimmt<br />
auch gut so. Doch hatte ich nun die Gelegenheit, die Klasse meiner Tochter<br />
„live“ zu erleben. Mein Vorschlag einer <strong>Modell</strong>bauaktion wurde an der „Johann<br />
Christoph Blumhardt Schule“ (JCBS) in Lohmersheim freudig aufgegriffen.<br />
Im Rahmen des Kunstunterrichts<br />
gestalteten wir<br />
die berühmten Faller-Häuschen.<br />
Vom DPMV bekamen<br />
wir die Häuschen sowie Farben<br />
und Werkzeug von Revell<br />
(DANKE!). Die Lehrer<br />
änderten den Stundenplan,<br />
sodass wir vier Stunden am<br />
Das bastelnde Klassenzimmer an der JCBS.<br />
Stück bauen und gestalten<br />
konnten. Die Ergebnisse<br />
konnten sich wahrlich sehen<br />
lassen: Herzen, Gesichter, Spinnen oder ein Fachwerk zierten die Wände und<br />
Dächer. Mit Flocken beklebte Gussäste ergaben wunderschöne Ranken. Noch<br />
nie hatte ich eine so kreative Klasse erlebt – und ich habe schon viele Nachwuchsaktionen<br />
geleitet. Alle waren <strong>mit</strong> viel Eifer dabei. Auch die Lehrer waren<br />
beeindruckt. Wer wollte, bekam noch ein <strong>Modell</strong> als Motivation zum Dranbleiben<br />
<strong>mit</strong> nach Hause. Dank dem DPMV war das alles möglich. Wenn sich für<br />
Sie die Gelegenheit bietet, an einer Schule aktiv zu werden, nutzen Sie sie! Es<br />
macht allen Spaß und verbindet.<br />
Jürgen Crepin (SIM)<br />
<br />
<br />
<br />
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Termine von DPMV-Mitgliedern<br />
Alle aktuellen Termine finden Sie im Internet auf www.modellfan.de<br />
6./7. April 2013<br />
5. Euro Model Expo, Westmünsterlandhalle, Am Sportzentrum 7,<br />
46359 Heiden. Info: www.euromodelexpo.jimdo.com<br />
13./14. April 2013<br />
11. Ausstellung der IG Plastikmodellbau Regensburg,<br />
Landgasthof Prößl, Lorenzer Str. 2, 93138 Hainsacker. Info:<br />
www.igpm-regensburg.de oder Nancy Proft, Tel. 09402/504 20 45<br />
14. April 2013<br />
Ausstellung des PMC-Fritzlar-Homberg e.V. und 25-jähriges Vereinsjubiläum,<br />
Stadthalle Homberg, Ziegenhaier Str. 19, 34576 Homberg.<br />
Info: www.pmc-fritzlar-homberg.de<br />
28. April 2013<br />
10. Ausstellung der <strong>Modell</strong>baufreunde Siegen, Festhalle Wilnsdorf,<br />
Grebenstr. 30–32, 57234 Wilnsdorf. Info: www.modellbaufreundesiegen.de<br />
oder Bernd Muscheid, Tel. 0175/825 38 65<br />
4./5. Mai 2013<br />
7. DPMV Konvent, Mehrzweckhalle Eichhecke, Grebenstr. 30–32, 34233<br />
Fuldatal. Info: www.dpmv.de oder Matthias Muth, Tel. 039292/289 93<br />
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modellfan.de 4/2013<br />
73
Kompetent Know-how aufbauen:<br />
Die <strong>Modell</strong>bauakademie (MBA) liefert in Form von Kursen, Tipps, Werkzeugvorstellungen,<br />
Projekten und Basics Anregungen und Erfahrungen für Ihr Hobby.<br />
Sammeln Sie diese Seiten und bauen Sie so Ihr eigenes kleines „MBA-Archiv“ auf!<br />
Die <strong>Modell</strong>bau<br />
Akademie<br />
INHALT:<br />
Projekt Holz verwittern (Teil 3) S. 74<br />
Basics Vacu-Kits bearbeiten (Teil 1) S. 78<br />
Der finale Touch plus<br />
Flechten und Moose<br />
Wie lassen sich die bisherigen Ergebnisse weiter optimieren? Folgen Sie uns u. a.<br />
bei der I<strong>mit</strong>ation von Flechten und Moosen.<br />
Von Marc Reusser<br />
Dieser Schiffsrumpf vereint bereits<br />
alle Arbeitsergebnisse in sich, die<br />
wir Ihnen in dieser kleinen Reihe<br />
zum Thema „Holz verwittern“<br />
nahegebracht haben.<br />
74
1 2<br />
Um ausgeblichene Stellen und die Maserung hervorzuheben, einen<br />
<strong>mit</strong> verdünnten Dust-Effects getränkten Pinsel das Holzstück ent -<br />
langziehen. Achtung – das Holzstück dabei nicht einfach washen!<br />
Das Zwischenergebnis nach den bisherigen Behandlungsschritten.<br />
Wichtig ist u. a. bei den Arbeiten, dass man nicht zu gleichmäßig<br />
vorgeht, da das schnell unnatürlich aussieht.<br />
3<br />
Verwittertes Holz zeigt in der Regel auch verschiedene Braunschattierungen. Diese trage<br />
ich <strong>mit</strong> einem schmalen (drei Millimeter) angewinkelten Pinsel auf. Dazu verwende ich<br />
leicht verdünntes AK interactive Dark Mud.<br />
Sicher, man kann es auch auf die<br />
Spitze treiben <strong>mit</strong> der natur -<br />
getreuen Wiedergabe von Holz.<br />
Und wenn Sie dachten, dass Sie<br />
nach der Lektüre der ersten beiden<br />
Teile unserer kleinen Reihe nun in<br />
Sachen Holzverwitterung schon alles gesehen<br />
und gelernt hätten, dann werden<br />
Sie heute sehen, dass dem noch nicht so<br />
war. Denn einem natürlichen Baumaterial<br />
wie Holz sieht man es eben an, wenn es<br />
der Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum<br />
ausgesetzt ist (6).<br />
Ebenso ist Holz ein Material, ganz gleich,<br />
ob vom Menschen bearbeitet oder nicht,<br />
das früher oder später die Heimstatt von<br />
Moosen und Flechten wird. Zur Darstellung<br />
von Moos (7) und Gelbflechten (11)<br />
zeigen wir Ihnen daher ebenfalls einfache<br />
Methoden. Und Sie werden sehen, dass<br />
sich auch Ihre Holzdarstellung so wundersam<br />
belebt und Farbtupfer bekommt.<br />
4<br />
Leicht verdünntes Streaking Grime in<br />
feinen Lagen (bis zum gewünschten<br />
Farbeffekt) auftragen.<br />
5<br />
Dunklere braune Flecken und feuchtes Erscheinungsbild. Holz, das<br />
an feuchten Stellen oder generell feuchter Witterung ausgesetzt<br />
ist, erhält <strong>mit</strong> Streaking Grime und Fresh Mud den richtigen …<br />
6<br />
… Anstrich. Dann Fresh Mud von unten (feuchtere Pfahlstelle)<br />
nach oben (trockener) <strong>mit</strong> einem weichen Baumwolltuch verstreichen.<br />
So werden zusätzlich überstarke Farbeffekte verblendet.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
75
7<br />
Grünes Moos entsteht bei mir aus einer 1:1-Mischung weißen<br />
Gips‘ von Woodland Scenics und Vallejo Acrylfarben #827 „Lime<br />
Green“ und #857 „Golden Olive“ (Farbmischverhältnis 70:30).<br />
8<br />
Wenn erst einmal die Gips-Farbmischung getrocknet ist, nutze ich<br />
einen kleinen Pinsel und verblende <strong>mit</strong> kaum verdünntem Slimy<br />
Grime Light die Moosstellen <strong>mit</strong> dem Stamm.<br />
9<br />
Für gelbgrünliche Flechten verwende ich eine Mischung aus<br />
AK interactive #085 Track Rust und MIG productions #P043<br />
Khaki Russian Faded, die ich in Maserungsrichtung auftrage.<br />
11<br />
10<br />
Dann werden <strong>mit</strong> einem in geruchlosem Terpentin getränkten<br />
Pinsel die Pigmente der „Flechten-Pigmentmischung“ verdünnt<br />
und schließlich <strong>mit</strong> der Umgebung verblendet.<br />
Gewöhnliche Gelbflechte: Untergrund und Umgebung präparierte<br />
ich <strong>mit</strong> einem Drybrush der 75:25-Mischung von Game<br />
Color #038 Scofulous Brown und Vallejo #987 Medium Grey.<br />
Fotos: Marc Reusser<br />
76
Die gleichen Farben<br />
bei gleichem Mischungsverhältnis<br />
verrührte ich nun im<br />
Verhältnis 1,5:1 <strong>mit</strong><br />
weißem Gips. Dann<br />
werden die einzelnen<br />
Flechtentupfen <strong>mit</strong><br />
dem Zahnstocher, wie<br />
im Bild zu sehen,<br />
aufgetragen.<br />
12<br />
13<br />
Ränder und Reste abgestorbener Flechten haben eine fast schon weißliche Erscheinung.<br />
Um das wiederzugeben, verwendete ich eine Mischung von Vallejo #987 Medium Grey und<br />
weißem Gips. Da diese Tupfen kleiner sind, kam ein spitzerer Zahnstocher zum Einsatz.<br />
14<br />
Hier noch einmal das fertige Resultat und die dafür verwendeten<br />
Materialien, um die Gewöhnliche Gelbflechte (Xanthoria parientina)<br />
im <strong>Modell</strong> darzustellen.<br />
Auch dieses Exponat, dessen<br />
Vor bilder so oder so ähnlich in<br />
den Häfen, Kanälen bzw. Gewässern<br />
zu finden sind, ist ein Ergebnis<br />
vieler in dieser kleinen Reihe<br />
vorgestellter Techniken. Aber sehen<br />
Sie live meine Techniken bei meinen<br />
Vorträgen für die MODELLBAU<br />
AKADEMIE auf der EURO MODEL<br />
EXPO in Heiden am 6. und 7. April.<br />
modellfan.de 4/2013
Arbeiten <strong>mit</strong> alternativen Konzepten<br />
Tief gezogen<br />
Vacu-Bausätze Step-by-Step bauen – Teil 1<br />
Vacu-Bausätze wurden in den letzten Jahren durch Resin bis auf wenige Ausnahmen<br />
vom Markt verdrängt. Firmen wie MiniArt setzen gerade im Dioramenbau<br />
wieder auf Vacu. Wie lassen sich solche Bausätze verarbeiten? Von Lothar Limprecht<br />
Mit Vacu-Bausätzen gestaltete<br />
man erstmals vor über 30 Jahren<br />
besondere <strong>Modell</strong>e, die es<br />
mangels Spritzgussbausätzen<br />
oder Umbauteilen aus Resin<br />
noch nicht gab. Vacu-Bausätze entstehen<br />
aus erwärmten Polystyrol-Platten, die über<br />
oder in eine Form <strong>mit</strong>tels Unterdruck (Vakuum)<br />
„tiefgezogen“ werden. Die Luft<br />
wird dabei durch zahlreiche kleine Kanäle<br />
in der Form abgesaugt. Die Einzelteile<br />
müssen dann aus der tiefgezogenen Platte<br />
geschnitten, angepasst, geschliffen, verklebt<br />
und gespachtelt werden. Erschwerend<br />
kam seinerzeit hinzu, dass die Vacu-<br />
Bausätze erst <strong>mit</strong> Eigenanfertigungen von<br />
Bauteilen zu einem sehenswerten <strong>Modell</strong><br />
gestaltet werden konnten. So lag zum Beispiel<br />
oft Flugzeugen kein Fahrwerk bei, für<br />
viele Militärfahrzeuge mussten Bausätze<br />
hinzugekauft werden, um etwa das Fahrwerk<br />
und die Ketten zu erhalten. Alles also<br />
sehr viel Arbeit, die wir uns heute dank<br />
des überquellenden Angebotes an Bausätzen<br />
und Zubehör aus Spritzguss- und Ätzteilen,<br />
Metall und Resin zumeist ersparen<br />
können. MiniArt bietet allerdings eine<br />
vielfältige Dioramengestaltung durch<br />
Häuser, Hütten, Zäune und Schuppen sowie<br />
komplette Straßenzeilen <strong>mit</strong> und ohne<br />
Ruinen an. Die großen Bauteile sind<br />
als Vacu-Bausatz konzipiert, Fensterrahmen,<br />
Türen, Zäune und anderes liegen<br />
dagegen als Spritzguss-Bauteile bei. Diese<br />
Kombination macht durchaus Sinn, und<br />
der Zusammenbau birgt kein Geheimnis.<br />
Der Bausatz „German Street“<br />
lässt eine vielfältige Gestaltung<br />
erwarten und bietet für ein<br />
Diorama genügend Freiraum.<br />
Alle Fotos: Lothar Limprecht<br />
78
Die Basis der Arbeit: links eine noch<br />
unbearbeitete Vacu-Platte, rechts ein<br />
Bauteil, aus seiner Platte herausgelöst.<br />
Herausgelöst werden die Teile <strong>mit</strong>tels schar -<br />
fem Messer oder spitzer Ahle. Kleinteile<br />
lassen sich <strong>mit</strong> einer Spitzzange entfernen.<br />
Mit Messer/Ahle mehrmals an der Kante<br />
des Bauteils entlangschneiden, bis es sich<br />
von der Umgebungsplatte zu lösen beginnt.<br />
Möglichst nicht in das Bauteil selbst hineinschneiden,<br />
dann <strong>mit</strong> leichtem Druck und<br />
Zug das überschüssige Material abziehen.<br />
Ein Stahllineal unterstützt, wenn es keine<br />
Führungskante für das Schneidewerkzeug<br />
gibt. Die Türöffnung später ausschneiden.<br />
Da<strong>mit</strong> Öffnungen bruchfrei geschnitten<br />
werden, das Schneidewerkzeug wechselseitig<br />
links und rechts, oben und unten ansetzen.<br />
Ist das Bauteil aus der Vacu-Platte gelöst,<br />
<strong>mit</strong> grobem Schleifpapier plan aufliegend<br />
schleifen, schleifen und nochmals schleifen.<br />
An den „Bruchkanten“ der Bauteile <strong>mit</strong> Rundund<br />
Kantfeilen die noch vorhandenen Reste<br />
abschleifen oder vorsichtig abschneiden.<br />
Es ist ratsam, Stege zu setzen, die beim Verkleben<br />
der beiden Teile die nötige Stabilität<br />
gegen seitliches Verschieben gewähren.<br />
Das Material, passend zugeschnitten wechselseitig<br />
in den Bauteilen eingeklebt, ent -<br />
stammt den Tür- und Fensterausschnitten.<br />
Die Stege erhöhen die Festigkeit; sie sollten<br />
natürlich nicht höher sein, als es die Tiefe<br />
des gegenüberliegenden Bauteils zulässt!<br />
Zum Verkleben fixiert man die Bauteile <strong>mit</strong><br />
Gummibändern und Klammern und lässt die<br />
Klebungen gut aushärten. ... wird fortgesetzt<br />
modellfan.de 4/2013<br />
79
HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />
Das komplette Schiff von der Steuerbordseite<br />
gesehen. Die vergitterten<br />
Einbuchtungen sind recht gut zu erkennen<br />
und wirken auch dreidimensional.<br />
Airfix’ HMS ILLUSTRIOUS<br />
Die Letzte ihrer Art<br />
Mit Ätzteilen zum Supermodell<br />
Wie geht man beim Bau<br />
eines <strong>Modell</strong>s vor, wenn<br />
man den großflächigen<br />
Einsatz von Photoätzteilen<br />
plant? Begleiten Sie uns<br />
beim Bau der HMS<br />
ILLUSTRIOUS aus dem<br />
Hause Airfix.<br />
Von Othmar Hellinger<br />
Die HMS ILLUSTRIOUS kam<br />
2010 als Formneuheit von Airfix<br />
auf den Markt. Der Bausatz der<br />
„Illu“ zeigt sich recht gut gefertigt<br />
– für den Anfang nicht<br />
schlecht, dachte ich, aber nach etwas genauerem<br />
Hinsehen wurde schnell klar,<br />
dass das Schiff <strong>mit</strong> dem Ätzteilesatz von<br />
WEM wesentlich besser zur Geltung<br />
kommen würde. Also wurde der besagte<br />
Satz in England bestellt, und nach einiger<br />
Verzögerung in der Auslieferung konnte<br />
ich endlich die Ätzteilanleitung studieren.<br />
Das ist auch nötig, wenn man die richtigen<br />
Teile am Original abtrennen und<br />
durch die Ätzteile ersetzen will. Meine „Illu“<br />
orientiert sich am Bauzustand von<br />
2007, als sie im Vorfeld der US-geführten<br />
Übung Joint Task Force Exercise (JTFX)<br />
2007 zum ersten Mal für Landeversuche<br />
<strong>mit</strong> einer MV-22 „Osprey“ zur Verfügung<br />
stand. Im Internet fand ich gute Fotos<br />
von deren Start- und Landeversuchen.<br />
Das passende <strong>Modell</strong> der Osprey entnahm<br />
ich dem Revell Kit der USS Iwo Jima<br />
(05109) in 1:350.<br />
Hangar<br />
Begonnen wird nach Bauanleitung <strong>mit</strong><br />
dem Hangardeck (1), auf dem sich auch<br />
die beiden Aufzüge befinden. Diese können<br />
wahlweise in unterschiedlichen<br />
Höhen eingeklebt werden, was Dioramenbauern<br />
mehrere Möglichkeiten der<br />
Darstellung eröffnet. Meine sind – entsprechend<br />
der dargestellten Szene – bündig<br />
<strong>mit</strong> dem Flugdeck eingebaut. Dazu<br />
kamen die Seitenwände und die Plattfor-<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Othmar Hellinger<br />
80
men, die zur Rumpfaußenwand zeigen.<br />
An diesen werden später die Schlauchboote,<br />
die Abwehrbewaffnung und andere<br />
Kleinigkeiten eingeklebt.<br />
Kiellegung<br />
Nachdem für die Bordwände einige Ätzteile<br />
für Gitter vorgesehen sind, trennte<br />
ich die entsprechenden Stellen heraus (2)<br />
und hinterlegte diese <strong>mit</strong> weißem Plastiksheet<br />
(3). So<strong>mit</strong> war eine leichte Tiefe<br />
respektive Dreidimensionalität am <strong>Modell</strong><br />
in diesen Bereichen gegeben, wenn<br />
die Gitter zum Schluss angebracht werden.<br />
Nach dieser Aktion fügte ich das<br />
Hangardeck <strong>mit</strong> den beiden Rumpfhälften<br />
zusammen, was aber auf den ersten<br />
Versuch nicht so recht klappen<br />
mochte. Mit ein wenig Sekundenkleber<br />
am Bug und an<br />
einigen anderen<br />
Stellen entlang des Hangardecks<br />
konnten die drei Teile dann endlich sauber<br />
verkleben und zum Austrocknen beiseitegelegt<br />
werden (4).<br />
Inselaufbau<br />
In der Zwischenzeit begann ich <strong>mit</strong> den<br />
Inselaufbauten, die später <strong>mit</strong> sehr vielen<br />
Ätzteilen aufgerüstet werden sollten. Ein<br />
wenig Spachtel kommt hier auch zum<br />
Einsatz, da<strong>mit</strong> die Klebenähte nicht mehr<br />
sichtbar sind. Auch sollte die Auflagefläche<br />
zum Deck hin etwas auf einer ebenen<br />
Fläche <strong>mit</strong> Schleifpapier nachgeschliffen<br />
werden. Für die beiden Schornsteine gilt<br />
das ebenfalls (5). Das Flugdeck bedarf<br />
Aus überhöhter Position hat<br />
man volle Sicht auf das Flugdeck<br />
der „Illu” <strong>mit</strong> allen Positionen,<br />
vollgestellt <strong>mit</strong> Flugzeugen und<br />
Hubschraubern.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
81
HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />
Gerade aus der Froschperspektive<br />
beherrscht die Sky-Jump-<br />
Rampe das Erscheinungsbild des<br />
Flugzeugträgers.<br />
Der Flugpark der HMS ILLUSTRIOUS<br />
von der Fahrt im Atlantik 2007 ...<br />
... v. l. n. r.: Harrier GR.7, Seaking SAR, Merlin HM 1 ...<br />
... sowie Seaking AEW 2 (links)<br />
und MV-22 Osprey USMC (rechts).<br />
Der letzte Flugzeugträger seiner Klasse im aktiven Dienst<br />
Die HMS ILLUSTRIOUS wurde 1982 als zweiter<br />
Flugzeugträger in der Invincible-Klasse<br />
in Dienst gestellt. Mitten im Falklandkrieg<br />
wurde die Ausrüstung des Schiffes beschleunigt,<br />
und die „Illu“ löste im August 1982<br />
die INVINCIBLE im Südatlantik ab. Bis 1989<br />
blieb die ILLUSTRIOUS im aktiven Flottendienst<br />
und ging danach in die Reserve über.<br />
Nach einer Wartezeit und einigen Modernisierungen<br />
wurde der Träger 1994 wieder in<br />
Dienst gestellt. Nach einer kurzen Werftzeit<br />
1998 kam der erste richtige Einsatz in Sierra<br />
Leone, wo sie britische Staatsbürger evakuieren<br />
musste. Nach einigen Einsätzen im<br />
Mittelmeer, dem arabischen Golf, dem indischen<br />
Ozean und zur Unterstützung der Afgha -<br />
nistan-Kampagne ging der Flugzeugträger<br />
wieder von 2003 bis 2005 in die Instandsetzung.<br />
Im Juli 2007 wurde auf der „Illu“ <strong>mit</strong><br />
einer MV-22 Osprey des USMC die erste Landung<br />
dieses Typs auf einem ausländischen<br />
Kriegsschiff durchgeführt. Seit der Außerdienststellung<br />
der Harrier-Flotte ist das<br />
Schiff nur noch als Hubschrauberträger unterwegs.<br />
Die ILLUSTRIOUS soll dann voraussichtlich<br />
2014 außer Dienst gestellt werden.<br />
HMS ILLUSTRIOUS am 9. Mai 2009 am<br />
Liegeplatz in Greenwich anlässlich der<br />
Feierlichkeiten für 100 Jahre britische<br />
Marinefliegerei.<br />
Quelle: Wikipedia Commons; Autor: Kto288<br />
auch im Bereich der Sky Jump ein wenig<br />
Nacharbeit (6). Nach dem Verschleifen<br />
gibt es eine kleine Trockenprobe, um später<br />
keine unliebsamen Überraschungen<br />
zu erleben.<br />
Rumpfkomplettierung<br />
Und weiter geht es <strong>mit</strong> dem Zusammenbau<br />
des Rumpfes <strong>mit</strong> dem Unterwasserschiff.<br />
Dies stellte sich als recht schwierig<br />
heraus, da immer wieder die seitlichen<br />
Verklebungen trotz Einsatzes von Sekundenkleber<br />
nicht halten wollten. So verwendete<br />
ich eine Schraubzwinge und<br />
zwei Hölzer, um die Klebestelle in Schach<br />
zu halten (8). Nach einigen Tagen Trocknungszeit<br />
konnten die Klebenaht und<br />
deren Problemzonen dann endlich verspachtelt<br />
werden (9). Dieses Teil erfordert<br />
längere Schleifarbeiten, da<strong>mit</strong> der Rumpf<br />
auch gut in Form kommt und danach bemalt<br />
werden kann (10).<br />
Aufbauten<br />
Den größten Teil der Schiffsaufbauten<br />
macht die Insel aus, die <strong>mit</strong> sehr vielen<br />
Ätzteilen von WEM ausgestattet wird.<br />
Hier muss man die WEM-Anleitung<br />
wirklich unbedingt sorgfältig studieren!<br />
In einigen Fällen mussten viele Originalbilder<br />
der ILLUSTRIOUS herangezogen<br />
werden, um die richtigen Anbaustellen<br />
an der Insel zu finden, da auch die WEM-<br />
Anleitung nicht immer der Weisheit letzter<br />
Schluss war. Dies betrifft zudem mehrere<br />
Ätzteile, für die keine Bauzeichnung<br />
bei WEM vorhanden ist. Da sind wieder<br />
einmal der <strong>Modell</strong>bauerinstinkt und Improvisationsgeschick<br />
gefragt. Aber <strong>mit</strong><br />
viel Geduld, einigen Tassen Kaffee und<br />
gelegentlicher Sucherei von davongesprungenen<br />
Ätzteilen wird man der Teileflut<br />
Herr. Einige große Baugruppen der<br />
Insel sollten aber erst nach dem Festkle-<br />
82
1 2 3<br />
Das Hangardeck <strong>mit</strong> den bereits angebrachten<br />
Seitenwänden und den Einbuchtungen<br />
zur Rumpfaußenwand.<br />
Mit der Trennscheibe auf der Minibohrmaschine<br />
werden die Wände durchbrochen.<br />
Ganz zum Schluss kommt das Ätzteil drauf.<br />
Auf den Rumpfinnenseiten wird Plastik -<br />
sheet angeklebt, da<strong>mit</strong> der Durchbruch<br />
einen Tiefenversatz vorweisen kann.<br />
4 5 6<br />
Nach einigem Tüfteln kleben die Rumpfwände<br />
am Hangardeck fest und können<br />
sauber durchtrocknen.<br />
Die zusammengeklebten Schornsteine sind<br />
bereits gespachtelt und warten auf das Verschleifen<br />
und die Montage auf der Insel.<br />
Das angeklebte Bauteil bei der Sky Jump<br />
verursacht ebenfalls Spachtelaufwand <strong>mit</strong><br />
Schleifen.<br />
7 8 9<br />
Insel im Rohbau <strong>mit</strong> verspachtelten Stellen<br />
entlang der Klebenaht. Auch hier gilt es,<br />
den Spachtel gut trocknen zu lassen.<br />
Ohne Zwinge ist die Verklebung nicht in<br />
den Griff zu bekommen. So ist auch hier<br />
für das Trocknen ein wenig Geduld nötig.<br />
In dieser Aufnahme erkennt man die<br />
Schwachstellen am Übergang von Rumpfseiten<br />
zum Unterwasserschiff.<br />
10 11 12<br />
Die Anfänge der Lackierung <strong>mit</strong> dem<br />
Brick Red von Humbrol auf dem Unter -<br />
wasserschiff.<br />
Das große Radar: Links das Original aus<br />
dem Kit, rechts das aus Ätzteilen gebaute<br />
von WEM. Ein deutlicher Unterschied!<br />
Der kleine Mastaufsatz <strong>mit</strong> sämtlichen<br />
Ätzteilen. Vom Bausatz stammen nur noch<br />
der Grundmast und der Radarbalken darüber.<br />
13 14 15<br />
Der vordere Mast, <strong>mit</strong> Reling, Plattform<br />
und Gängen verfeinert. So kann er vor der<br />
Montage noch separat bemalt werden.<br />
Die Insel <strong>mit</strong> fast allen anzubauenden<br />
Ätzteilen aus dem WEM-Set braucht schon<br />
viel Zeit und Geduld.<br />
Die sogenannten „Catwalks” erfordern viel<br />
Vorarbeit, da für sie zunächst der nötige<br />
Raum geschaffen werden musste.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
83
HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />
Die fertige „Illu“ wirkt besonders<br />
markant durch die Sprungschanze<br />
für den Start der Harrier.<br />
16 17 18<br />
Geduld ist gefragt! Es heißt nun, Probepassung<br />
auf Probepassung vorzunehmen.<br />
Viele kleine Konsolen müssen rund um die<br />
Catwalks angebracht werden.<br />
Das Schiff in der fertigen Bemalung, aber<br />
noch fehlen alle Decals auf dem Flugdeck.<br />
84
Das Vorderschiff der ILLUSTRIOUS<br />
<strong>mit</strong> den Harrier GR.7, Merlin HM 1<br />
und Seaking AEW 2.<br />
Der Träger in voller Fahrt<br />
auf dem Wasser, vom Hubschrauber<br />
aus gesehen.<br />
ben der Insel am Flugdeck angebaut werden,<br />
da diese sonst in Mitleidenschaft gezogen<br />
werden. Der Vorteil liegt darin,<br />
dass diese Baugruppen wie Radar (11),<br />
kleiner Mastaufsatz (12), vorderer Mast<br />
(13) etc. separat komplett bemalt werden<br />
können, ohne dauernd<br />
das große Bauteil in<br />
Händen zu haben.<br />
Nachdem die<br />
Insel (14) <strong>mit</strong> allen<br />
Teilen von WEM<br />
ausgestattet ist, kann<br />
sie zuerst mal beiseitegelegt<br />
werden.<br />
Catwalks<br />
Nun geht es an die Laufgänge<br />
rund um das Flugdeck. Die Herausforderung<br />
an dieser Aufgabe ist, dass die Originalteile<br />
von Airfix so auseinandergeschnitten<br />
werden müssen, dass die übrig<br />
gebliebenen Plastikteile <strong>mit</strong> den Ätzteilen<br />
von WEM wieder zusammengebaut wer-<br />
den können und dann noch passen (15,<br />
16). Zeitaufwendig gestaltet sich auch das<br />
Anbringen der kleinen Konsolen unterhalb<br />
der Laufgänge (17). Sobald die ganzen<br />
Anbauten am Schiff fertiggestellt<br />
sind, kann es an die Lackierung gehen.<br />
Als Erstes bekommt der Schiffskörper eine<br />
Grundierung in Hellgrau, da<strong>mit</strong> man<br />
noch etwaige Ungenauigkeiten sichtbar<br />
macht. Danach wird das Unterwasserschiff<br />
<strong>mit</strong> dem Brick Red 70 von Humb -<br />
rol bemalt. Nach dem Abkleben dieses<br />
Bereiches wird das Überwasserschiff <strong>mit</strong><br />
US Ghost Grey 127 lackiert. Nach dem<br />
Austrocknen wird nochmals abgeklebt<br />
und der schwarze Wasserlinienstreifen<br />
folgt. Jetzt ist der etwas diffizilere Teil –<br />
das Flugdeck – an der Reihe. Ich klebte<br />
das Deck rundherum komplett ab und lackierte<br />
es <strong>mit</strong> einer Mischung aus Sea<br />
Grey 27 und Light Grey 64 komplett, da<br />
das Original auch eine einheitliche Farbgebung<br />
hat. Hier ist die Bauanleitung<br />
nicht stimmig. Dies betrifft dann auch die<br />
Startlinie, die sich fast in Schwarz vom<br />
Bug bis zum Heck durchzieht. Achtung!<br />
Hier passen natürlich die Decals nicht<br />
mehr. Airfix zeigt den vorderen Teil andersfarbig<br />
als den hinteren. Was tun? Zuerst<br />
einmal die Linie in Weiß vorlackieren<br />
(18). Dann ist das Schiff soweit fertig. Die<br />
Insel kann nun auch schon angebaut werden.<br />
Wie geht es <strong>mit</strong> der Startlinie weiter?<br />
Eigene Decals<br />
Mir kam der Gedanke, diese Decals selbst<br />
zu machen. Also ab ins Grafikprogramm,<br />
und nach dem vorher eingescannten<br />
Muster die Streifen nachzeichnen. Die<br />
Schwierigkeit bestand darin, dass es im<br />
Schriftensatz keine geeignete Schrift gab,<br />
die ich verwenden konnte. So verwendete<br />
ich die Originalvorlagen und „radierte“<br />
im anthrazitfarbenen Streifen die Zahlen<br />
heraus. Da der Streifen am Flugdeck ja<br />
schon weiß war, kam dessen Weiß beim<br />
Abziehbild durch. Die fertigen Vorlagen<br />
habe ich auf Trägerpapier für Tinten-<br />
19 20 21<br />
Die bereits ausgeschnittenen eigenen<br />
Decals für den Startstreifen am Flugdeck.<br />
Verschiedene Gitter warten auf Farbe. Sie<br />
werden zum Schluss am Rumpf angebracht.<br />
Die Schlauchboote, teilweise <strong>mit</strong> Ätzteilen<br />
verfeinert, warten ebenfalls auf ihre Farbe.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
85
HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />
strahldrucker ausgedruckt (19), <strong>mit</strong> einem<br />
Fixierspray besprüht und durchtrocknen<br />
lassen.<br />
Rumpfkomplettierung<br />
Die gesamten Gitter, die an der Schiffsaußenwand<br />
angebrachte werden, lackierte<br />
ich zunächst (20). Mit den entsprechenden<br />
Ätzteilen verfeinerte ich noch<br />
die großen Schlauchboote und bereitete<br />
sie <strong>mit</strong> den kleinen Ausrüstungsgegenständen<br />
für das Lackieren vor (21). Ebenso<br />
geschah dies <strong>mit</strong> den drei ferngesteuerten<br />
Flugabwehrgeschützen (22). Die<br />
fertigen kleinen Baugruppen wurden<br />
dann in die vorher weiß bemalten Einbuchtungen<br />
am Rumpf eingebaut und<br />
die Geschütze an die vorgesehenen Stellen<br />
geklebt. Die bereits angebaute Insel<br />
wurde nun <strong>mit</strong> den bereits zuvor erwähnten<br />
unterschiedlichen kleinen Baugruppen<br />
komplettiert. An diversen Antennenmasten<br />
zog ich noch einige Antennendrähte<br />
aus schwarzen Gussastresten.<br />
An einigen Stellen musste ich dann<br />
noch mal <strong>mit</strong> Pinsel und Farbe ran, um<br />
die Lackierung wiederherzustellen.<br />
Flugzeuge und Hubschrauber<br />
Airfix liefert im Bausatz ja recht gute Luftfahrzeuge.<br />
Nachdem aber WEM und<br />
dann aktuell auch eduard Ätzteile für die<br />
Maschinen anbieten, habe ich mir diese<br />
ebenfalls noch besorgt. Jedes kleine Hubschrauber-<br />
und Flugzeugmodell habe ich<br />
sowohl in der original Kitausführung als<br />
auch in der <strong>mit</strong> Ätzteilen verfeinerten Variante<br />
gebaut (23, 24).<br />
Am aufwendigsten waren die gesamten<br />
Decksmarkierungen, die schon einige<br />
Zeit in Anspruch genommen haben. Zuvor<br />
hatte ich das Deck zwar <strong>mit</strong> Glanzlack<br />
lackiert, aber leider nutzte es bei manchen<br />
Decals nicht, das sogenannte „Silvering”<br />
zu vermeiden. Passiert mir sonst<br />
eher sehr selten. Über alles kommt dann<br />
noch eine Seidenmattlackschicht, und fertig<br />
ist der „fabrikneue“ Träger. Mit verschiedenen<br />
Alterungssets von Tamiya habe<br />
ich einige dezente Alterungsspuren<br />
angebracht, da<strong>mit</strong> das <strong>Modell</strong> realistischer<br />
wirkt.<br />
Den Catwalk bevölkern<br />
Airfix hat <strong>mit</strong> diesem Kit einen modernen<br />
Träger geschaffen, der aber im Original<br />
schon wieder auf der Abrüstungsliste<br />
22 23 24<br />
Die drei ferngesteuerten Goalkeeper<br />
(CIWS) Flugabwehrkanonen <strong>mit</strong> Ätzteilverkleidung<br />
um das Rohr.<br />
Hier der Vergleich beim Seaking Hubschrauber<br />
– links <strong>mit</strong> Ätzteilen und rechts<br />
das original Airfix <strong>Modell</strong>.<br />
Der SAR-Seaking <strong>mit</strong> den eduard-Ätzteilen<br />
aufgewertet findet später seine Parkposition<br />
auf dem Flugdeck direkt an der Insel.<br />
86
Backbordansicht des fertigen<br />
Trägers. Hier kommen die<br />
zahlreichen Ätzteile der Insel<br />
voll zur Geltung.<br />
Die MV-22 Osprey am Heck der „Illu“. Das <strong>Modell</strong> macht sich ganz gut und bietet einen<br />
Größenvergleich zu den anderen Luftfahrzeugen.<br />
steht. Der Kit ist als Basis recht gut ausgeführt,<br />
und <strong>mit</strong> viel Aufwand lässt sich<br />
unter Verwendung sämtlicher Zurüstteile<br />
ein tolles <strong>Modell</strong> bauen. Das Gleiche<br />
gilt natürlich für die gesamten Luftfahrzeuge,<br />
die dann auch sehr fein aussehen<br />
in dieser Größe. Günstig traf es sich natürlich<br />
auch, dass ich zur Darstellung der<br />
ersten Landung einer MV-22 „Osprey“<br />
auf einem Schiff einer fremden Nation<br />
auf ein solches 350er-<strong>Modell</strong> aus dem<br />
eigenen Fundus zurückgreifen konnte.<br />
Um das Schiff noch lebendiger zu machen,<br />
bietet sich darüber hinaus an, das<br />
Deck, die Insel und die Catwalks <strong>mit</strong> Figuren<br />
zu bevölkern. Dies werde ich vielleicht<br />
noch machen, wenn ich die nötige<br />
Zeit dafür habe.<br />
Othmar Hellinger begann<br />
schon im Kindesalter, Plastikund<br />
Kartonmodelle zu bauen.<br />
Sein Schwerpunkt liegt bei<br />
Flugzeugen aller Epochen und<br />
in allen Maßstäben, und wenn<br />
mal Zeit bleibt, fertigt er<br />
auch Schiffe (Flugzeugträger,<br />
Schnell boote und U-Boote)<br />
und Militärfahrzeuge. Othmar Hellinger ist Erster<br />
Vorsitzender des PMC Erding, Fachautor <strong>Modell</strong>bau<br />
bei FLUGZEUG CLASSIC und wohnt in<br />
der Nähe von Freising in Oberbayern.<br />
Die MV-22 „Osprey” am Heck der ILLUSTRIOUS nach der Landung im Juni 2007. Das<br />
<strong>Modell</strong> entstammt dem USS Iwo Jima Kit von Revell in 1:350.<br />
Auf einen Blick<br />
HMS ILLUSTRIOUS (R06)<br />
Kit A50059 Maßstab 1:350 Hersteller Airfix (Glow2B) Preis 69,99 €<br />
Zusätzlich verwendetes Material: WEM PE 35137 und<br />
PE 35132; eduard 99042<br />
Farben: Humbrol: 33, 27, 64, 127, 70; restliche Farben:<br />
Revell und Humbrol, Klarlack Glanz, Klarlack Seidenmatt<br />
Materialien: Kleber Humbrol, Sekundenkleber Artmaster<br />
70.100, Spachtelmasse MMD, verschiedene Schleifpapiere,<br />
Cutter, Skalpelle und Feilen, Tamiya Weatherine Master, Revell<br />
Color Stop, Tamiya Masking Tape, Malerkreppband, Tesafilm<br />
BAUZEIT ‰ ca. 150 Stunden SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ nur für erfahrene <strong>Modell</strong>bauer<br />
modellfan.de 4/2013<br />
87
88<br />
Iveco Stralis I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box
Italeris neuer Iveco Stralis<br />
Truckers Dream<br />
Formenneuheit Out-of-Box perfekt bauen<br />
Nach vier Jahren Vorankündigung und vielen Vermutungen in der Szene liefert<br />
Italeri aktuell den neuen Iveco Stralis aus. Was gibt es bei Bau und Bemalung der<br />
hochinteressanten Formenneuheit Out-of-Box zu beachten? Von Guido Kehder<br />
Das Schlagwort „New Concept“<br />
bedeutet: einteiliger einfacher<br />
Rahmen <strong>mit</strong> angegossenen Kotflügeln<br />
und Tankhälfte, keine<br />
Motornachbildung, im Innenraum<br />
fehlen Seitenwände, Rückwand und<br />
Himmel. Grund dieser Einsparung waren<br />
seinerzeit die Formenkosten, die gesenkt<br />
werden sollten, was bei eingefleischten<br />
<strong>Modell</strong>bauern nicht gerade auf Zustimmung<br />
stößt.<br />
Mit dem IVECO Stralis weicht Italeri von<br />
diesem Konzept wieder ab und liefert dem<br />
ambitionierten <strong>Modell</strong>bauer nun einen<br />
Bausatz <strong>mit</strong> allen wichtigen Details wie<br />
Motor und komplettem Innenleben. Die<br />
Kabine lässt sich kippen und gibt den<br />
Blick auf das Triebwerk frei. Beim Farbdesign<br />
hat man die Wahl zwischen der<br />
realen rot-weißen MONJEAN-Firmenbeschriftung<br />
und der attraktiven schwarzen<br />
Werkslackierung <strong>mit</strong> dem Tattoo-Decal.<br />
Für den Bau standen Testshot-Teile zur<br />
Verfügung, dazu kam ein noch unvollständiger<br />
Bauplan. Daher ergaben sich einige<br />
einfache Nacharbeiten, die im Serienbausatz<br />
nicht mehr nötig sind.<br />
Die Basis: Rahmen und Motor<br />
Der Zusammenbau begann wie üblich<br />
<strong>mit</strong> Rahmen, Achsen und Nebenaggregaten.<br />
Zu Beginn klebte ich alle Teile, die<br />
aus zwei Hälften bestehen, zusammen<br />
und ließ sie ausreichend trocknen.<br />
Die Lenkstange an der Vorderachse sitzt,<br />
wenn man die Achsen <strong>mit</strong> den Lenkschenkeln<br />
montiert hat, sehr dicht an der Achse.<br />
Dies kann man <strong>mit</strong> dem Unterlegen von<br />
0,5 Millimeter dickem Material beheben.<br />
Der Bau des Motors, der aus 18 Teilen besteht,<br />
geht recht schnell von der Hand. Er<br />
lässt sich <strong>mit</strong> entsprechendem Vorbildmaterial<br />
noch weiter detaillieren, macht<br />
aber auch ohne solche Verfeinerungen<br />
später im Rahmen eine gute Figur. Nach<br />
der farblichen Gestaltung wurde bereits<br />
der Motor im Rahmen montiert (1 bis 4).<br />
Viele Details – die Kabine<br />
Die detaillierte Kabine wurde nach Plan<br />
zusammengebaut (5). Am Unterboden im<br />
Bereich vorne links und rechts sollte etwas<br />
Material entfernt werden, da<strong>mit</strong> man den<br />
Boden <strong>mit</strong> Sitzen und Rückwand von un-<br />
Formneuheit, die überzeugt:<br />
der Iveco Stralis von Italeri.<br />
Iveco Stralis<br />
Ein Stralis <strong>mit</strong> Breitreifen, ALCOA-<br />
Felgen und kleinen Kotflügel-Verbreiterungen.<br />
Foto: Italeri<br />
Seit der Markteinführung des Iveco<br />
Stralis im Jahr 2002 verändert sich das<br />
Fahrzeug ständig <strong>mit</strong> den Bedürfnissen<br />
und Ansprüchen der Kunden. Das große<br />
Fahrerhaus „Active Space“ (AS) zeigt<br />
ein innovatives Innenraumkonzept und<br />
wird <strong>mit</strong> Motorleistungen von 400 bis<br />
540 PS angeboten. 2003 erhielt der<br />
Stralis „AS“ die begehrte Auszeichnung<br />
„Truck of the Year“. Die Stralis-Baureihe<br />
wurde durch die kompakteren Fahrerhäuser<br />
„Active Day“ und „Active Time“<br />
erweitert, seit 2004 ergänzt der<br />
Stralis „Executive Space“ das Angebot.<br />
Mit seinem hochwertigen Ausstattungspaket<br />
und exklusiven Sonderausstattungen<br />
bietet er das Optimum für<br />
Langstrecken-Spezialisten. Mit Einführung<br />
der SCR-Technologie 2006 stiegen<br />
Leistung und Drehmoment der Cursor-<br />
Motoren bei gleichzeitig reduziertem<br />
Verbrauch. 2007 wurde ein neues Fahrerhausdesign<br />
(Active Space³) <strong>mit</strong><br />
vergrößertem Innenraum und einer um<br />
zwei Prozent verbesserten Aerodynamik,<br />
mehr Stauvolumen und neuen Innenraum-Materialien<br />
eingeführt. Neu<br />
ab 2008: der Stralis „Super Light“ (SL),<br />
eine gewichtsoptimierte Sattelzugmaschine<br />
<strong>mit</strong> extrem niedrigem Leergewicht<br />
speziell für den Tank- und Silotransport.<br />
2009 erfolgte die Aufrüstung<br />
<strong>mit</strong> einem Blue & Me-System, entwickelt<br />
von Fiat und Microsoft, 2010 wurde<br />
eine neue Generation manueller Getriebe<br />
eingeführt (Ecosplit 4 von ZF).<br />
modellfan.de 4/2013<br />
89
Iveco Stralis I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box<br />
Entgegen dem Vorbild<br />
sind am <strong>Modell</strong> die Seitenverkleidungen<br />
angebaut.<br />
1 2 3<br />
Endlich kein „New Concept“ mehr: der<br />
noch unlackierte, wieder mehrteilige<br />
Rahmen <strong>mit</strong> Anbauteilen und Achsen.<br />
Die Nebenaggregate und Anbauteile sind<br />
wieder fein detailliert und für die erste<br />
Passprobe vor der Lackierung angesteckt.<br />
Der farblich fertig gestaltete Motor <strong>mit</strong><br />
Kühler ist hier bereits fest im Rahmen<br />
eingebaut, die Räder sind montiert.<br />
4 5 6<br />
Fertig: Italeris Formneuheit glänzt durch<br />
den komplettierten Rahmen <strong>mit</strong> allen Anbauteilen,<br />
lackiert nach Plan und Vorbildfotos.<br />
Endlich wieder die volle Detaillierung<br />
auch im Fahrerhaus: der Kabinenboden<br />
<strong>mit</strong> Seiten, Rückwand und Armaturenbrett.<br />
Ebenfalls wieder im Bausatz enthalten: die<br />
Innenverkleidung des Hochdachs. Die Bauteile<br />
sind fertig gestaltet für den Einbau.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Guido Kehder<br />
90
ten einschieben kann. Das Armaturenbrett<br />
sowie die Türverkleidungen sollten<br />
ebenfalls noch nicht eingeklebt werden.<br />
Sie werden später durch die noch offene<br />
Frontscheibe eingesetzt. Gleiches gilt für<br />
die Türverkleidungen. Diese Methode erfordert<br />
zwar etwas Geschick, funktioniert<br />
aber sehr gut. Die Frontscheibe lässt sich<br />
später sogar ohne Kleber passgenau einsetzen<br />
und fällt auch nicht wieder heraus.<br />
Ich empfehle bei der Bemalung, keine zu<br />
dunklen Farbtöne zu verwenden. Die<br />
schlucken viele Details, die man von außen<br />
später kaum noch sieht. Glanzfarben<br />
sind tabu. Ich sehe oft <strong>Modell</strong>e, bei denen<br />
Innendetails unnatürlich glänzen und so<br />
das Gesamtbild stören (6, 7).<br />
Der exakte IVECO-<br />
Schriftzug wird<br />
von der Rückseite<br />
im Grill eingesetzt.<br />
Farbvorschläge<br />
Hier gibt der Bausatz bereits zwei Möglichkeiten<br />
vor: die Werkslackierung „All<br />
Blacks“ <strong>mit</strong> Tattoo und das real existierende<br />
Fahrzeug des Transportunternehmens<br />
MONJEAN aus NRW in Düren <strong>mit</strong> rotweißer<br />
Lackierung und unübersehbarem<br />
Firmennamen. Auf dem Decal-Bogen finden<br />
sich die markanten Schriftzüge plus<br />
passende EU-Nummernschilder. Für die<br />
farbliche Gestaltung im MONJEAN-Design<br />
sind etwas Übung und einige Abklebearbeiten<br />
erforderlich, die sorgfältig<br />
ausgeführt werden müssen. Nach der Entfettung<br />
von Kabine und Stoßstange <strong>mit</strong><br />
handwarmem Wasser und Spül<strong>mit</strong>tel ist es<br />
ratsam, eine Grundierung aufzutragen. Im<br />
Anschluss lackierte ich die Teile in Mattweiß<br />
XF2 von Tamiya. Nach ausreichender<br />
Trocknung folgte der rote Farbauftrag, für<br />
7 8 9<br />
Das fertig gestaltete, gut detaillierte Armaturenbrett<br />
<strong>mit</strong> Lenkrad wurde nach Vorbildfotos<br />
bemalt und wartet auf den Einbau.<br />
Nach Grundierung und Auftrag des weißen<br />
Lacks wurde ein 37 Millimeter breiter<br />
Streifen als Schutz für das Weiß abgeklebt.<br />
Nach der Trocknung wird das Abdeckband<br />
vorsichtig entfernt. Erst jetzt sieht man, ob<br />
überall sauber gearbeitet wurde.<br />
10 11 12<br />
Die Schriftzüge wurden hier erst mal selbst<br />
erstellt, da für die Testshots noch keine<br />
fertigen Decals zur Verfügung standen.<br />
Der Frontgrill ist etwas schwieriger zu<br />
maskieren und erfordert einiges Geschick<br />
und Präzision. Nun wird rot lackiert.<br />
Der Kühlergrill stellt beim Lackieren eine<br />
Herausforderung dar (abkleben, Schriftzüge).<br />
Hinter dem Grill sitzt ein Drahtsieb.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
91
Iveco Stralis I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box<br />
In der „All Black“-Werks -<br />
lackierung macht der IVECO<br />
Stralis eine elegante Figur.<br />
den alles sauber und gewissenhaft abgeklebt<br />
wurde. Hier habe ich <strong>mit</strong> Maler-Klebeband<br />
von TESA („Precision Mask“) sehr<br />
gute Erfahrungen gemacht (gibt es in 30<br />
und 50 Millimeter Breite). Die Seiten werden<br />
im Bereich der Fenster 37 Millimeter<br />
Auf einen Blick<br />
IVECO STRALIS<br />
BAUZEIT ‰ ca. 60 Stunden<br />
von der Unterkante des Daches aus abgeklebt.<br />
Penibel darauf achten, dass das Klebeband<br />
überall gut anliegt, da hier beim<br />
nächsten Farbauftrag die Farbe leicht unterlaufen<br />
kann und man dann nacharbeiten<br />
muss (8, 9). Da<strong>mit</strong> der weiße Streifen<br />
Kit 3869 Maßstab 1:24 Hersteller Italeri Preis ca. 50,– €<br />
Zusätzlich verwendete Materialien: Tesa: Maler-Klebeband<br />
„Precision Mask“ in 30- und 50-mm-Breite, Decal-Folie<br />
Farben: Tamiya: Acryl-Farben Weiß, Rot, Schwarz, Dunkelgrau,<br />
Blaugrau, Silber; Glasurit: HS Racing Clear VOC Nr. 923-135 plus<br />
Härter VOC 3.5 Nr. 929-31 im Mischverhältnis 1:2; Verdünner<br />
Einstellzusatz 352-50; Spiritus<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />
auch auf den Seitenspoilern genau in einer<br />
Flucht liegt, sollten diese an der Kabine<br />
<strong>mit</strong>tels Klebeband fixiert und das Maß für<br />
den Streifen genau abgenommen werden.<br />
Als Rot verwendete ich XF7 von Tamiya.<br />
Die Farben lassen sich sehr gut <strong>mit</strong> handelsüblichem<br />
Spiritus verdünnen, wenn<br />
sie zu dickflüssig für die Airbrush sind.<br />
Da ich den Bausatz zu einem sehr frühen<br />
Zeitpunkt bekam, fertigte ich die Schriftzüge<br />
nach Vorlage selber an.<br />
Als Klarlack verwende ich üblicherweise<br />
einen 2-Komponenten-Autolack von Glasurit,<br />
der sich sehr gut verarbeiten lässt<br />
und sehr schnell hochglänzend trocknet.<br />
Nach der ersten Klarlackschicht brachte<br />
ich die Decals auf (10). Es folgte eine zweite<br />
Schicht Klarlack und eine Trockenzeit<br />
von 24 Stunden. Danach lassen sich die<br />
Teile bereits fester in die Hand nehmen,<br />
ohne Gefahr von Fingerabdrücken. War-<br />
92
Die Schriftzüge der real existierenden Spedition liegen bei. Sie<br />
wurden hier <strong>mit</strong> einem hochglänzenden 2-K-Klarlack überlackiert.<br />
Adé „New Concept“ und hin zu Details: Die Kabine ist wieder<br />
kippbar und gibt das Antriebsaggregat <strong>mit</strong> all seinen Details frei.<br />
In den Befestigungswinkeln am Rahmen<br />
sollten die Löcher nachgebohrt werden.<br />
Am <strong>Modell</strong> wurden die Scheinwerfer und die<br />
Stoßstange nach Fotos vom Original bemalt.<br />
tet man noch etwas länger, lässt sich der<br />
Klarlack auch <strong>mit</strong> sehr feinem Schleifleinen<br />
anschleifen und aufpolieren. Etwas<br />
schwieriger gestaltete sich das Lackieren<br />
des Frontgrills (11, 12). Hier muss aufwendig<br />
maskiert werden. Ich fertigte diese<br />
Maske dank CNC als Folienschnitt an.<br />
Unübliche Montageschritte<br />
Wie schon erwähnt, sollte am Unterboden<br />
im vorderen linken und rechten Bereich<br />
Material weggenommen werden. Auch<br />
wurde das Armaturenbrett noch nicht auf<br />
der Grundplatte befestigt und die Türverkleidungen<br />
sollten noch nicht eingesetzt<br />
werden. Montagereihenfolge: Zuerst das<br />
Glasteil des Oberlichts einsetzen, dann<br />
den „Himmel“ für das Hochdach und danach<br />
den Unterboden <strong>mit</strong> Sitzen, Seitenverkleidung<br />
und Rückwand. Die Türverkleidungen<br />
und das Armaturenbrett werden<br />
anschließend über die noch offene<br />
Frontscheibe eingepasst. Abschließend<br />
kann die Frontscheibe ohne Klebstoff eingesetzt<br />
werden (von oben einschieben<br />
und über die offenen Seitenfenster vorsichtig<br />
nach unten drücken). Letztendlich<br />
erfolgte noch die Kleinteilebemalung.<br />
Mit dem Iveco Stralis bekommt der <strong>Modell</strong>bauer<br />
endlich wieder genau das auf<br />
den Basteltisch, was er sich lange gewünscht<br />
hat. Der Bausatz zeigt sich <strong>mit</strong><br />
über 300 Bauteilen deutlich detaillierter<br />
als die Vorgänger und überzeugt durch<br />
Details und Passgenauigkeit.<br />
Guido Kehder, Jahrgang 1963,<br />
baut seit Anfang der 1980er-<br />
Jahre intensiv ausschließlich<br />
Nutz-, Bau-, Berge- und<br />
Schwerlastfahrzeuge. In erster<br />
Linie stehen für ihn der <strong>Modell</strong>bau<br />
und die handwerkliche<br />
Betätigung im Vordergrund.<br />
Das Hobby ist für Guido seit<br />
dieser Zeit ein fester Bestandteil seiner Freizeitbeschäftigung.<br />
Aber auch moderne Bearbeitungstechniken<br />
wie das CNC-Fräsen und Konstruieren<br />
am PC fließen immer mehr in sein<br />
Hobby ein, und er ist fasziniert von der Genauigkeit<br />
und Filigranität der Bauteile, die man<br />
da<strong>mit</strong> bearbeiten kann. Die Kombination von<br />
<strong>Modell</strong>bau und modernen Verarbeitungstechniken<br />
macht für ihn das Hobby noch interessanter,<br />
als es jetzt bereits ist.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
93
„Fliegende Hollän<br />
MODELLFAN<br />
Events<br />
Trotz Flugzeugschwerpunkts hat die Show des Niederlande-Chapters<br />
der IPMS auch andere, nicht fliegende<br />
Highlights zu bieten.<br />
Von Berthold Tacke<br />
Wie man jedes<br />
Panel betont,<br />
das demonstriert<br />
diese<br />
1:48er-BAE-<br />
Lightning.<br />
94
der“<br />
„Mad to the Max“,<br />
Year 2525, im<br />
Maßstab 1:35. Eine<br />
gelungene Kombination<br />
aus Militaryund<br />
<strong>Fan</strong>tasy-Genre.<br />
Eine wunderschöne Arbeit in 1:72: Fw 190 <strong>mit</strong> einer phantastischen Motorennachbildung.<br />
1:72er P-51 Mustang III in britischen Diensten.<br />
Am 27. Oktober 2012 fand im<br />
Nieuwegein Business Center<br />
bei Utrecht eine der größten<br />
<strong>Modell</strong>baushows auf dem Kontinent<br />
statt. Hier kann man einkaufen,<br />
schauen und staunen. So stellen<br />
zahlreiche SIGs (Special Interest Groups)<br />
hauptsächlich zu maritimen und flugzeugbezogenen<br />
Themen aus. Dennoch<br />
sind auch alle anderen Sparten des Plas-<br />
tikmodellbaus vertreten. Ebenso ist man<br />
nicht ganz so päpstlich bzw. plastikfixiert.<br />
Denn es sind an einigen Ständen in jedem<br />
Jahr auch Kartonmodellbauer <strong>mit</strong><br />
ihren Kunstwerken vertreten. Die ESM<br />
(Euro Scale <strong>Modell</strong>ing) war wie immer<br />
eine Reise wert … aber urteilen Sie anhand<br />
dieses minimalen Fotoausschnitts<br />
der im Wettbewerb dargebotenen Exponate<br />
selbst!<br />
modellfan.de 4/2013<br />
95
MODELLFAN<br />
Events<br />
I-400 vom Heck aus betrachtet.<br />
Hier dominiert die<br />
14-cm-Kanone.<br />
Einer der drei im Hangar <strong>mit</strong>geführten Aichi-<br />
M6A-Seiran-Bomber <strong>mit</strong> dem davor befindlichen,<br />
umlegbaren Kran.<br />
Die Brücke <strong>mit</strong>samt der davor und dahinter liegenden 25-mm-<br />
Drillingsflak-Bewaffnung, Schnorchel und Periskopen sowie den<br />
damals modernsten japanischen Antennenanlagen für See- und<br />
Luftsuchradar.<br />
I-400 bzw. Sen-Toku-Klasse<br />
U-Bootkreuzer in 1:350.<br />
Alle Fotos: Berthold Tacke<br />
Schön zu sehen: das den Hangar abschließende Druckschott<br />
und das vor ihm befindliche dampfbetriebene Katapult.<br />
96
MDD RF-4E Phantom II<br />
der griechischen<br />
Luftwaffe im Jahr<br />
2005. <strong>Modell</strong> 1:48,<br />
Hasegawa, Decals<br />
von Icarus.<br />
Diesmal gewährt die Aufklärer-Phantom<br />
Einblicke in die eigenen Tiefen.<br />
Sonst war es ja schließlich ihr Job,<br />
Einblicke in die Tiefe des feindlichen<br />
Hinterlandes zu verschaffen.<br />
Dieses Detail erklärt auch, weshalb das<br />
<strong>Modell</strong> neben dem Preis „Best of Show“ auch<br />
noch den „IPMS Czech Special Award” erhielt.<br />
Kaum zu glauben,<br />
aber dieser Doppeldecker<br />
Caproni Ca-3<br />
des Ersten Weltkriegs<br />
entstand<br />
in Ron Kootjes<br />
Werkstatt scratch.<br />
modellfan.de 4/2013<br />
97
<strong>Vorschau</strong><br />
Mistel-Umbau Ju 88 G-1 (Hasegawa) und Fw 190 A-8 (Revell) in 1:72<br />
Mistel-Gespanne gehören zu den skurrilsten Flugmaschinen. In 1:72 können bestimmte Varianten<br />
nur durch die Kombination mehrerer Bausätze realisiert werden. Am Beispiel der Mistel 2 <strong>mit</strong><br />
„Elefantenrüssel“-Kampfkopf wird exemplarisch beschrieben, was zu beachten ist.<br />
EA-18G Growler von Hasegawa in 1:48<br />
Im Dezember 2009 ging die EA-18G in<br />
die Serienproduktion. Mit dem kurz darauf<br />
erschienenen <strong>Modell</strong> hat auch Hasegawa<br />
seine F/A-18-Serie im Maßstab<br />
1:48 weiter ausgebaut. MODELL-<br />
FAN stellt das neue Familien<strong>mit</strong>glied<br />
vor und zeigt, wie eine<br />
der Varianten aussehen kann.<br />
Nr. 471 I 4/13 I April I 40. Jahrgang<br />
vereinigt <strong>mit</strong> Kit<br />
Internet: www.modellfan.de<br />
Organ des DPMV<br />
Deutscher Plastik-<strong>Modell</strong>bau-Verband e.V.<br />
Redaktionsanschrift<br />
MODELLFAN, Infanteriestr. 11a, 80797 München<br />
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Redaktion<br />
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Redakteure), Markus Wunderlich (Redaktions-<br />
leiter), Stefan Krüger<br />
Ständige Mitarbeiter<br />
Auto/Motorrad, Militär, Sci-Fi:<br />
HSD, Helge Schling, Detmold<br />
Ausstellungen, <strong>Modell</strong>bauakademie:<br />
BTM, Berthold Tacke, Münster<br />
Figuren: JGS, Joachim Goetz, Iserlohn-Sümmern<br />
Flugzeuge: CSW, Christoph Schnarr, Wesseling<br />
Schiffe: MKA, Martin Kohring, Ahrensburg<br />
Sonderaufgaben: KFH, Kai Feindt, Hamburg<br />
Layout Rico Oehme<br />
Leserservice<br />
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Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 20 vom 1.1.2013<br />
www.verlagshaus-media.de<br />
Druckvorstufe<br />
ludwigmedia, Zell am See (Österreich)<br />
Druck Quad/Graphics, Wyszków, Polen<br />
Verlag<br />
Sd.Kfz.182 Tiger II Ausf B<br />
in 1:35 von Dragon<br />
Der Tiger II von Dragon hat<br />
schon einige Jahre auf dem<br />
Buckel und weist viele Detailfehler<br />
auf. Wie man mehr aus<br />
dem Kit herausholt und ansprechend<br />
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