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Modell Fan Aha-Effekt mit einfachen Mitteln (Vorschau)

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4 April 2013 I € 7,00 A: € 7,70 I CH: sFr. 14,00 I<br />

Vereint<br />

<strong>mit</strong><br />

Italeris Top-<br />

Neuheit in 1:24:<br />

Iveco Stralis<br />

Das führende deutschsprachige Magazin für <strong>Modell</strong>bau<br />

Zvezdas Ju 88 A-17 in 1:72<br />

<strong>Aha</strong>-<strong>Effekt</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>einfachen</strong> <strong>Mitteln</strong>!<br />

So stellen Sie ein <strong>Modell</strong> im Flug dar!<br />

Panzerjäger aus<br />

Meisterhand<br />

AFV Clubs M-18 Panzerjäger in 1:35<br />

Schritt für Schritt zum<br />

perfekten Finish<br />

José Brito zeigt, wie ein Kit veredelt wird<br />

B/NL/L: € 8,20 I N: 100 NOK<br />

• Projekt:<br />

Holz verwittern und<br />

Mooseffekte erzeugen<br />

• Basics:<br />

Tief ziehen: Vacu-Kits Stepby-Step<br />

verbauen – Teil 1<br />

Tarangus’ Saab A32A Lansen in 1:48<br />

Short-Run-<strong>Modell</strong><br />

aufwerten<br />

So gelingt das fast perfekte Facelift


Editorial<br />

MODELLFAN<br />

Modern Times<br />

Berthold Tacke<br />

Verantw. Redakteur<br />

Wer denkt da nicht an Chaplins Stummfilmklassiker?<br />

Aber heute sind die Zeiten<br />

noch viel moderner geworden, als es sich<br />

Chaplin und vielleicht sogar Aldous Huxley<br />

<strong>mit</strong> seiner „Schönen neuen Welt“<br />

vorstellen konnten. So profitieren wir<br />

als Redaktion und Sie als Leser von<br />

MODELLFAN natürlich auch von der<br />

Vernetzung der Informationssysteme<br />

weltweit. Das spiegelt sich in diesem Heft<br />

u. a. auch darin wider, dass wir <strong>mit</strong> José<br />

Brito einen international bekannten Autoren<br />

aus Portugal und ein ebensolches<br />

Schwergewicht <strong>mit</strong> Marc Reusser aus<br />

Pasadena (Kalifornien) <strong>mit</strong> an Bord haben.<br />

Natürlich sind auch Kontakte zu<br />

Autoren via Facebook entstanden und<br />

werden ebendort gepflegt.<br />

Doch um der Wahrheit die Ehre zu geben:<br />

Obwohl es <strong>mit</strong> der Nutzung der vielfältigen<br />

neuen wunderbaren Kommunikationsmöglichkeiten<br />

klappt, fehlt mir<br />

bisweilen noch ein wenig das rechte Gespür<br />

im Umgang <strong>mit</strong> ihnen. So musste<br />

ich bei einer der vielen Skypebesprechungen<br />

der letzten Wochen <strong>mit</strong> Marc<br />

feststellen, dass ich ihn immer gegen<br />

03:00 Uhr Ortszeit Kalifornien kontaktiert<br />

hatte. Da ich ihn aber immer sehr<br />

schnell am „Apparat“ hatte, er recht ausgeschlafen<br />

wirkte und die Gesprächsqualität<br />

so war, als säße er neben mir, hatte<br />

ich mir angewöhnt, ihn kurz vor meiner<br />

Mittagspause zu kontaktieren. Umso erstaunter<br />

und ein wenig peinlich berührt<br />

war ich, als er in einem Nebensatz mal<br />

fallen ließ, wie spät es in Pasadena sei.<br />

Mein Glück war nun, dass ich zufällig an<br />

einen echten Nachtarbeiter geraten war.<br />

Dabei müssen seine Arbeiten nun wirklich<br />

nicht das Tageslicht scheuen, wie er<br />

uns in der MBA bereits mehrfach bewiesen<br />

hat.<br />

In der Hoffnung, Sie <strong>mit</strong> diesem Editorial<br />

nicht um den Schlaf gebracht zu haben,<br />

wünsche ich Ihnen jetzt viel Spaß<br />

bei der MODELLFAN-Lektüre.<br />

Ihr Berthold Tacke<br />

Die aktuelle Umfrage<br />

auf www.modellfan.de<br />

Nach ca. 30 Dienstjahren<br />

müssen wir langsam vom<br />

HUMVEE Abschied nehmen.<br />

Ein Prozess, der im <strong>Modell</strong>bau<br />

sicherlich nicht so schnell<br />

wie in der Realität stattfindet.<br />

Doch wie attraktiv sind für<br />

Sie die zahlreichen modernen<br />

Fahrzeuge der nachfolgenden<br />

Generation?<br />

A) Da der HUMVEE ein Fahrzeug ist, <strong>mit</strong><br />

dem ich quasi groß geworden bin, werde<br />

ich es in seinen zahlreichen Versionen<br />

weiterhin bauen.<br />

B) Die Frage stellt sich so ja eigentlich für<br />

mich nicht, da schließlich auch Heerscharen<br />

von <strong>Modell</strong>bauern noch stets Kübelwagen,<br />

Tiger, Panther und Co. bauen. Warum also<br />

nicht auch weiterhin HUMVEE?<br />

C) Ich bedauere zwar auch das Ausscheiden<br />

des HUMVEE aus dem aktiven Dienst, doch<br />

ich kann mich der Wirkung der Nachfolgefahrzeuge<br />

(cool und imposant) kaum entziehen,<br />

sodass ich wohl in Zukunft eher<br />

diese bauen werde.<br />

Stimmen Sie jetzt ab auf<br />

www.modellfan.de!<br />

Die Umfrage auf www.modellfan.de – Sie haben abgestimmt<br />

Nutzen Sie die Neuheitenankündigungen auch für einen »Frühjahrsputz« im <strong>Modell</strong>baukeller/Bastelzimmer/Bausatzregal?<br />

Die Ankündigung von Neuheiten veranlasst mich, meine Bausatzbestände auf Aktualität<br />

und meinen Bauwillen hin zu überprüfen. So verabschiede ich mich z. B. gerne von einem<br />

Panzer-IV-<strong>Modell</strong> von vor 20 Jahren, wenn sich stattdessen ein aktuelles <strong>Modell</strong> anbietet.<br />

9,8 %<br />

Obwohl ich weiß, dass ich meine alten, technisch überholten Bausätze eher nicht mehr<br />

bauen werde, kann ich mich kaum von ihnen trennen. Einerseits Sentimentalität und andererseits<br />

der niedrige noch zu erzielende Verkaufserlös sprechen dagegen.<br />

Ich komme gar nicht auf die Idee, alte <strong>Modell</strong>e durch neuere Kits auszutauschen. Im<br />

Gegenteil, das Bewahren der alten Bausätze zeigt mir beim Stöbern und Vergleichen <strong>mit</strong><br />

meinen neueren Kits, wie sich Bausätze in meiner aktiven Hobbyzeit entwickelt haben.<br />

43,9 %<br />

46,3 %<br />

Besuchen Sie unsere Internetseiten und machen Sie bei der aktuellen Umfrage <strong>mit</strong>!<br />

modellfan.de 4/2013<br />

3


Inhalt I April 2013<br />

Die Mutter aller Starfighter: Douglas X-3 Stiletto Die Stiletto von Planet Models steht allein auf weiter Flur.<br />

Der Weg zur korrekten Darstellung ist allerdings lang, dafür zeigt sich das 72er-Ergebnis so scharf wie das Original.<br />

SEITE26<br />

Flugzeuge<br />

Klassiker der Luftwaffe: Ju 88 A-17 8<br />

Ganz weit entfernt von einer Zubehörschlacht präsentiert<br />

unser Autor Wolfgang Henrich, wie es <strong>mit</strong> <strong>einfachen</strong><br />

<strong>Mitteln</strong> möglich ist, ein <strong>Modell</strong> spannend und<br />

zugleich dynamisch zu präsentieren.<br />

TITEL<br />

Jets des Kalten Kriegs: Saab Lansen 14<br />

Dass Short-Run-<strong>Modell</strong>e zwar ein wenig mehr Aufmerksamkeit<br />

und Erfahrung seitens des <strong>Modell</strong>bauers verlangen,<br />

trifft auch beim Tarangus-<strong>Modell</strong> zu. Aber das<br />

Ergebnis kann es <strong>mit</strong> den ganz Großen aufnehmen.<br />

TITEL<br />

Erfolgreicher Franzose: SPAD XIII (late) 20<br />

Revell liefert die 48er<br />

SPAD XIII dank Koopera -<br />

tion aus eduard-Formen.<br />

Andreas Martin sucht die<br />

Kit-Unterschiede und<br />

verpasst dem Franzosen<br />

das passende Tarnkleid.<br />

Messerscharf: Douglas X-3 Stiletto 26<br />

Planet Models bietet die „Mutter aller Starfighter“ an.<br />

Wer den Resin-Kit allerdings wie Thomas Hopfensperger<br />

korrekt in Szene setzen will, hat viel Arbeit vor sich.<br />

Militär<br />

Mehr als Papier: VK.45.02(P)H 46<br />

Der VK.45.02(P) war mehr als ein Reißbrettentwurf,<br />

Türme und begonnene Wannen kamen zum Fronteinsatz.<br />

Wie lässt sich der Kit noch verfeinern und in ein fiktives<br />

Tarnkleid setzen? Lothar Limprecht gibt Antworten.<br />

Starker Auftritt: M1114 HUMVEE 52<br />

Bronco liefert ein starkes Abbild des M1114, der im<br />

Original seit fast 30 Jahren im Einsatz steht. Wie lässt<br />

sich der Topbausatz <strong>mit</strong> <strong>einfachen</strong> Bord<strong>mit</strong>teln noch<br />

weiter verfeinern? Tipps dazu lesen Sie hier.<br />

Amerikanischer Panzerjäger:<br />

M-18 Hellcat 60<br />

Wenn José Brito ein <strong>Modell</strong> baut,<br />

dann ist klar, dass er sich<br />

ausgiebig dem<br />

Finish widmet.<br />

So auch bei<br />

dieser amerikanischen<br />

Katze, wo er<br />

Schritt für<br />

Schritt demonstriert,<br />

wie er zum Ziel kommt.<br />

TITEL<br />

4


Reißbrett-Panzer: VK.45.02(P)H Welche Farben<br />

verpasst man einem fiktiven Kampfpanzer?<br />

SEITE46<br />

Topbausatz: M1114 HUMVEE Auch ein fast<br />

perfekter Bausatz lässt sich noch verfeinern …<br />

SEITE52<br />

HMS ILLUSTRIOUS: 350er-Bausatz aufgewertet<br />

<strong>mit</strong> Fotoätzteilen. SEITE 80<br />

Formenneuheit: Iveco Stralis Italeri glänzt<br />

wieder Out-of-Box <strong>mit</strong> alten Tugenden …<br />

SEITE88<br />

Schiffe<br />

Flugzeugträger der Royal Navy: HMS ILLUSTRIOUS 80<br />

Was bringt der Einsatz von Fotoätzteilen bei einem<br />

1:350er-Schiffsmodell? Sehen Sie das Ergebnis am Beispiel<br />

von Airfix’ HMS ILLUSTRIOUS.<br />

Zivilfahrzeuge und Motorräder<br />

Truckers Dream: Iveco Stralis 88<br />

Italeri kehrt dem „New Concept“ den Rücken und<br />

liefert endlich wieder einen Bausatz eines modernen<br />

Trucks <strong>mit</strong> allen interessanten Details. Guido Kehder<br />

hat die Formenneuheit Out-of-Box gebaut und perfekt<br />

in Farbe gesetzt.<br />

TITEL<br />

Rubriken<br />

MODELLFAN Editorial 3<br />

MODELLFAN Bild des Monats 6<br />

MODELLFAN packt aus 34<br />

Fachgeschäfte 40<br />

Figuren im Fokus 42<br />

MODELLFAN liest 70<br />

DPMV-Nachrichten 72<br />

Termine 73<br />

Ausstellung Euro Scale <strong>Modell</strong>ing 94<br />

<strong>Vorschau</strong> und Impressum 98<br />

MODELLBAU<br />

AKADEMIE<br />

Projekt Holz verwittern (Teil 3) 74<br />

Basics Vacu-Bausätze verarbeiten (Teil 1) 78<br />

modellfan.de 4/2013<br />

5


MODELLFAN<br />

Bild des Monats<br />

„Norway 1943“<br />

Aitor Azkue zeigt das Schicksal einer<br />

Crew und ihrer „notgewasserten“<br />

1:32er-Heinkel-He-111. Dieses und<br />

viele weitere <strong>Modell</strong>bau-Highlights<br />

zeigt auch das aktuelle MODELLBAU<br />

Jahrbuch 2013.<br />

Foto: Berthold Tacke<br />

6


modellfan.de 4/2013<br />

7


Junkers Ju 88 A-17 I Maßstab 1:72 I Baubericht<br />

Zvezdas Ju 88 A-17<br />

Torpedobomber in Not<br />

<strong>Aha</strong>-<strong>Effekt</strong> <strong>mit</strong> <strong>einfachen</strong> <strong>Mitteln</strong><br />

Muss es immer teures Zubehör sein? Der erste Teil unserer neuen Ju-88-Reihe<br />

beschäftigt sich <strong>mit</strong> der Frage, ob <strong>mit</strong> ein wenig Eigeninitiative und Geschick ein<br />

Flugzeug direkt aus dem Karton gebaut auch interessant und preiswert präsentiert<br />

werden kann.<br />

Von Wolfgang Henrich<br />

Der klare Acrylstab wirkt beinahe<br />

unsichtbar, sodass die Illusion des<br />

fliegenden Flugzeugs fast perfekt<br />

erscheint.<br />

8


Ohne Zubehör geht es nicht!<br />

Stimmt das wirklich? Bei einem<br />

Bausatz, dessen Wurzeln bis<br />

weit in die <strong>Modell</strong>bauvergangenheit<br />

zurückreichen, ist das ja<br />

noch zum Teil nachvollziehbar. Aber<br />

auch bei einem modernen Bausatz? Man<br />

kann immer noch etwas verbessern, aber<br />

leicht driftet man dann in das sogenannte<br />

AMS (Advanced Modeler Syndrom) ab.<br />

Der Spaß bleibt dabei dann nur allzu häufig<br />

auf der Strecke. Deshalb habe ich für<br />

mich beschlossen, dem ein erfrischendes<br />

EMB (einfach mal bauen) entgegenzusetzen.<br />

Sauberer Bau, eine ordentliche Lackierung<br />

sowie eine etwas ande re<br />

Darstellung <strong>mit</strong> ein wenig Drumherum<br />

sollen das <strong>Modell</strong> auch ohne Zubehör<br />

aus dem Aftermarket-Bereich interessant<br />

machen. Für dieses Projekt habe ich mir<br />

den Ju 88-Bausatz von Zvezda ausgesucht.<br />

Er bietet die Möglichkeit, die Versionen<br />

A-5 und A-17 zu bauen. Deshalb ist<br />

es ratsam, sich vor dem Bau anzusehen,<br />

welche speziellen Bauteile man benötigt,<br />

Das Blau der Meeresoberfläche<br />

bildet einen schönen Kontrast<br />

zu dem in Grüntönen getarnten<br />

Torpedobomber.<br />

und vor allem, welche Löcher in Rumpf<br />

und Flügel für welche Version aufzubohren<br />

sind.<br />

Alle Mann an Bord<br />

Danach ging es an das Cockpit. Zvezda<br />

bietet hier nur eine relativ rudimentäre<br />

Einrichtung, die aus Bodenplatte, Sitzen,<br />

Instrumentenbrett und Funkanlage besteht.<br />

Hier könnte man weiter detaillieren.<br />

Das Cockpit ist aber durchaus ausreichend,<br />

wenn man die beigefügte Besatzung<br />

verwendet. Die schön ausgeführten<br />

Figuren benötigen nur eine effektvolle Lackierung<br />

und werden dann in ihre Positionen<br />

geklebt. So <strong>mit</strong> Besatzung versehen<br />

bleibt nicht mehr viel vom Cockpit<br />

übrig, was man noch einsehen könnte (1).<br />

Der weitere Rumpfzusammenbau verläuft<br />

fast problemlos. Ein paar kleine Sinkstellen<br />

wurden <strong>mit</strong> Mr.Surfacer aufgefüllt<br />

und größere Spalten <strong>mit</strong> heißgezogenem<br />

Gussast verschlossen. Wo immer es geht,<br />

vermeide ich den Einsatz von Spachtelmasse.<br />

In der Regel lassen sich Spalten<br />

<strong>mit</strong> Plastikmaterial verschließen, das <strong>mit</strong><br />

Plastikkleber getränkt wird. Dadurch entsteht<br />

nach dem Aushärten eine feste und<br />

auch leicht gravierbare Verbindung (2).<br />

Flurschaden am Flügel<br />

Am Flügel sollen später Treffer von leichter<br />

Flak und kleinkalibrigen Waffen dargestellt<br />

werden. Oftmals werden solche Einschusslöcher<br />

<strong>mit</strong> einem heißen Nagel oder<br />

Ähnlichem in das Plastik geschmolzen.<br />

Das sieht dann aber auch wie geschmolzenes<br />

Plastik aus. Ich habe zu diesem Zweck<br />

die Bereiche an der Innenseite dünner geschliffen<br />

und einfach <strong>mit</strong> dem Cutter an<br />

der Unterseite von außen nach innen und<br />

an der Oberseite von innen nach außen<br />

durchgedrückt (3, 4). Die Flügel beim Zvezda-Bausatz<br />

sind mehrteilig ausgeführt, um<br />

auch andere Versionen <strong>mit</strong> längerer oder<br />

kürzerer Spannweite zu ermöglichen. Hier<br />

modellfan.de 4/2013<br />

9


Junkers Ju 88 A-17 I Maßstab 1:72 I Baubericht<br />

Nach dem Einsatz sieht die Ju ein<br />

wenig gerupft aus, nun geht’s im<br />

Tiefflug wieder nach Hause.<br />

muss der äußere Flügelbereich stumpf an<br />

den Hauptflügel angeklebt werden. Um einen<br />

späteren Einsatz von Spachtel zu vermeiden,<br />

führe ich diese stumpfe Verklebung<br />

<strong>mit</strong> viel Kleber durch, den ich aus der<br />

Klebestelle hervorquellen lasse. Das Ganze<br />

legt man dann zur Seite und lässt es 48<br />

Stunden durchtrocknen. Danach lässt sich<br />

die Wulst <strong>mit</strong> einem scharfen Skalpell wegschneiden,<br />

verschleifen und gravieren (5).<br />

Der weitere Zusammenbau gestaltet sich<br />

problemlos. Die zeitintensivste Arbeit war<br />

hierbei die Maskierung der Kanzel <strong>mit</strong> ihren<br />

vielen Segmenten. Ich benutze dazu<br />

Tamiya Masking Tape, das ich in kleine<br />

Rechtecke schneide und dann <strong>mit</strong>hilfe eines<br />

Zahnstochers zwischen die Kanzelstreben<br />

drücke. Anschließend wird <strong>mit</strong> einer<br />

neuen Skalpellklinge entlang der<br />

Rahmen randgenau abgeschnitten (6).<br />

Farbenspiel<br />

Nachdem alle notwendigen Teile maskiert<br />

und das <strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> Spiritus gereinigt war,<br />

erhielt es seinen Farbauftrag. Zunächst<br />

lackierte ich die Bereiche der Beschussschäden<br />

<strong>mit</strong> Alclad Aluminium und deckte<br />

sie anschließend unregelmäßig <strong>mit</strong><br />

Auch die Unterseite wurde<br />

nicht vergessen und zeigt<br />

sich entsprechend <strong>mit</strong>genommen.<br />

Junkers Ju 88 A-17<br />

Die Junkers Ju 88 A-17 war eine Torpedobomber-Variante<br />

und basierte auf der Ver -<br />

sion A-4. Sie war <strong>mit</strong> speziellen ETCs zur<br />

Aufnahme von zwei Torpedos ausgerüstet.<br />

Außerdem versuchte man den erhöhten Luftwiderstand<br />

dadurch auszugleichen, dass man<br />

die Bodengondel wegfallen ließ. Zusätzlich<br />

verzichtete man auf die jetzt unnötigen<br />

Sturzflugbremsen. Charakteristisch für die<br />

Version A-17 war zudem eine längliche Beule<br />

an der linken Rumpfseite, die von der Glaskanzel<br />

bis zur Höhe der Flügelwurzel verlief<br />

und die Steuerleitungen für den Torpedoabwurf<br />

verbarg.<br />

Junkers Ju 88 A-4 des KG 77.<br />

Bild: Bundesarchiv, Nr. 101I-417-1766-03A;<br />

Quelle: Wikimedia Commons<br />

10


1 2 3<br />

Nach dem Bemalen <strong>mit</strong> Revell-Acrylfarben<br />

findet die Besatzung ihren Platz im engen<br />

Cockpit.<br />

Spalten auf dem Rumpfrücken werden <strong>mit</strong><br />

dünnflüssigem Kleber und heißgezogenem<br />

Gussast verklebt und verschliffen.<br />

Um den Beschussschaden darzustellen,<br />

wird der Flügel an der Innenseite dünner<br />

geschliffen.<br />

4 5 6<br />

Dann wird der dünner geschliffene Bereich<br />

von innen mehrfach <strong>mit</strong> einem Cutter<br />

durchstoßen und nach außen gedrückt.<br />

Beim stumpfen Verkleben absichtlich übergequollener<br />

Kleber lässt sich nach dem<br />

Durchhärten verschleifen und gravieren.<br />

Die maskierte Kanzel ist bereit, <strong>mit</strong> gering<br />

ausgasendem Industriekleber auf den<br />

Rumpf geklebt zu werden.<br />

Maskol ab. Für die Tarnlackierung verwende<br />

ich RLM-Farben von Gunze Sangyo.<br />

Zunächst erhielt das <strong>Modell</strong><br />

das obligatorische Preshading<br />

in Schwarz (7). Ausnahme<br />

bildete hier der Bereich<br />

am Unterflügel, der<br />

später gelb lackiert werden soll. Hier würde<br />

Schwarz zu stark durchschlagen, die<br />

Bereiche würden einen Blaustich erhalten.<br />

Bei solchen Farben empfiehlt sich ein<br />

Preshading in einem Farbton wie z. B.<br />

Dunkelbraun. Bei der Lackierung gehe ich<br />

grundsätzlich so vor. Als Erstes werden<br />

die Preshading-Bereiche stark lasierend<br />

<strong>mit</strong> den Farben direkt aus dem Glas lackiert.<br />

Anschließend lackiere ich die<br />

inneren Panel-Bereiche <strong>mit</strong> Grundfarben,<br />

die <strong>mit</strong> 75 Prozent Weiß aufgehellt wurden,<br />

in einem unregelmäßigen Muster (8).<br />

In einem dritten Arbeitsgang wird dann ei-<br />

Der <strong>Effekt</strong> des sich drehenden<br />

Propellers wurde durch eine<br />

klare Plastikscheibe dargestellt,<br />

auf der verwischte Propellerblätter<br />

auflackiert sind.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

11


Junkers Ju 88 A-17 I Maß stab 1:72 I Baubericht<br />

Gut zu sehen ist hier der sich<br />

scheinbar drehende Propeller.<br />

ne leicht aufgehellte Grundfarbe noch einmal<br />

über alles lasierend lackiert, bis die<br />

Farben <strong>mit</strong>einander verblendet sind. Dadurch<br />

erhält man eine lebendigere Farboberfläche.<br />

Nachdem auf diese Weise die<br />

gesamte Tarnung aufgebracht ist, wird das<br />

<strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> einer Schicht glänzendem<br />

Klarlack für die Decals vorbereitet.<br />

Von oben fotografiert, zeigt sich der realistisch gealterte Anstrich des Ju-88-<strong>Modell</strong>s.<br />

Auf einen Blick<br />

JUNKERS JU 88 A-5/A-17<br />

Kit 7284 Maßstab 1:72 Hersteller Zvezda Preis ca. 16,– €<br />

BAUZEIT ‰ ca. 48 Stunden<br />

Farben: Gunze Acryl: RLM 66, RLM 04, RLM 70, RLM 71, Weiß, Rot,<br />

Silber; Tamiya: Weathering Sets A, B, E; Schmincke: Ölfarben Weiß,<br />

Schwarz, Blau, Sienna<br />

Klebstoff: Tamiya Extra Thin Plastikkleber (87038), Schwanheimer<br />

Industriekleber (19-74010)<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />

„Weichspülen“<br />

Der Decalbogen des Zvezda-Bausatzes ist<br />

überschaubar, sodass das Aufbringen der<br />

Zeichen in kurzer Zeit erledigt ist. Diese<br />

lassen sich gut verarbeiten und sind sauber<br />

gedruckt. Mithilfe von ein wenig<br />

Weichmacher Gunze Mr.Mark Softer legen<br />

sie sich gut auf die Oberfläche und in<br />

alle Fugen. Zum Abschluss erhielt die Maschine<br />

ein Washing <strong>mit</strong> einem dunklen<br />

Braun auf der Oberseite und einem hellerem<br />

Graubraun auf der Unterseite. Weitere<br />

Abnutzungsspuren wurden <strong>mit</strong> Ölfarben<br />

und dem Tamiya Weathering Set<br />

aufgebracht. Hier wurde insbesondere der<br />

Flügelbereich zwischen Rumpf und Motoren<br />

verschmutzt dargestellt, da dort häufig<br />

die Warte ihr Werk verrichteten. Jetzt<br />

war es an der Zeit, die restlichen Kleinteile<br />

anzubringen. Hierbei wich ich etwas<br />

vom üblichen Bau ab, indem ich den Propeller<br />

des rechten Motors in Segelstellung<br />

und den des linken durch eine klare lackierte<br />

Plastikscheibe darstellte.<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Wolfgang Henrich<br />

12


7<br />

Das Preshading bildet die Basis für eine<br />

effektvolle Lackierung und sollte gezielt<br />

eingesetzt werden.<br />

Legenden<br />

der Lüfte<br />

8<br />

Die mehrschichtige Lackierung in unterschiedlichen<br />

Schattierungen erzeugt einen<br />

subtilen Alterungseffekt.<br />

Da die Maschine ja im Fluge dargestellt<br />

wird, benötigte ich eine entsprechende<br />

Basis. Diese erstellte ich in kurzer Zeit aus<br />

etwas Alufolie, einem Acrylstab, Gieskeramik<br />

und einem Bilderrahmen aus dem<br />

Ein-Euro-Shop. Die Glasscheibe des Bilderrahmens<br />

wurde entfernt und dieser<br />

zum Schutz vor der feuchten Gieskeramik<br />

<strong>mit</strong> Alufolie ausgelegt. Der Acrylstab wurde<br />

angespitzt, durch die Rückseite des<br />

Rahmens getrieben und verklebt. Zur<br />

Passprobe wurde dann einmal die Ju 88<br />

aufgesteckt (9). Anschließend füllte ich<br />

den Rahmen <strong>mit</strong> Gießkeramik auf. In die<br />

antrocknende Gießkeramik arbeitete ich<br />

anschließend <strong>mit</strong> einem Löffel Wellenmuster<br />

ein. Nachdem alles durchgetrocknet<br />

war, wurde die so gestaltete Oberfläche<br />

in mehreren Stufen (10) <strong>mit</strong> verschiedenen<br />

Blau- und Grüntönen lackiert. Zuletzt<br />

erhielt die Lackierung eine abschließenden<br />

Schicht Glanzlack. So<strong>mit</strong> war in zwei<br />

Stunden reiner Bauzeit eine preiswerte<br />

und passende Basis für unsere fliegende<br />

Ju 88 entstanden. Zuletzt wurde die Junkers<br />

auf den Acrylstab aufgesteckt. Jetzt<br />

konnte sie ihren Flug antreten.<br />

EMB, denn der Spaß zählt!<br />

Ja, EMB hat Spaß gemacht. Und ja, auch<br />

ohne teures Zubehör, nur <strong>mit</strong> ein wenig<br />

Kreativität lässt sich ein aus dem Kasten<br />

gebauter Bausatz zum Blickfang gestalten.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

9<br />

Zur abschließenden Probe wird das <strong>Modell</strong><br />

auf die Basis aufgesetzt und die Festigkeit<br />

des Acrylstabes geprüft.<br />

10<br />

Die Wassergestaltung findet in mehreren<br />

Durchgängen <strong>mit</strong> unterschiedlichen Blauund<br />

Grüntönen statt.<br />

Wolfgang Henrich, geboren<br />

1961, fing bereits in der Jugend<br />

<strong>mit</strong> dem Plastikmodellbau<br />

an. Nach der Berufsausbildung<br />

trat das Hobby allerdings mehr<br />

und mehr in den Hintergrund,<br />

um dann 2002 wiedererweckt<br />

zu werden. Seitdem konzent -<br />

riert er sich auf <strong>Modell</strong>e der<br />

deutschen Luftfahrt bis 1945. Dem Maßstab 1:72<br />

ist er dabei seit seiner Jugend treu geblieben.<br />

Das neue<br />

Heft ist da.<br />

Jetzt am<br />

Kiosk!<br />

<br />

<br />

13


Saab A32A Lansen I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />

Tarangus’ Saab Lansen<br />

Neuer alter Schwede<br />

Face-Lifting für den Short-Run-Bausatz<br />

Was ist zu tun, bevor man eine<br />

Lansen in 1:48 neben eine Draken<br />

oder Viggen stellen kann? Wir<br />

zeigen, wie’s geht.<br />

Von Ingo Degenhardt<br />

Bei Durchsicht des eher übersichtlichen<br />

Kartoninhalts offenbart<br />

sich schnell der Kleinse rien -<br />

charakter (Short Run) des<br />

Tarangus-<strong>Modell</strong>s. Fehlende Positionsstifte<br />

an Rumpf- und Tragflächenhälften,<br />

Schleudersitze aus Resin und<br />

leider auch die recht grobe Ausführung<br />

einiger Bauteile legen Zeugnis davon ab.<br />

Die mir vorliegenden Detailsets von<br />

Maestro Models greifen hier unterstützend<br />

ein. Die Oberflächen verfügen über<br />

feine Gravuren, die nur hier und dort etwas<br />

schwächeln und leichtes Nachgravieren<br />

erfordern. Allerdings hat Tarangus<br />

einige Oberflächendetails vergessen, darunter<br />

auch die Klappen für die vier 20-<br />

mm-Bofors-Kanonen und deren Hülsenauswurföffnungen.<br />

Erstere lassen sich im geschlossenen<br />

Zustand relativ einfach eingravieren, Letztere<br />

habe ich nach der Lackierung <strong>mit</strong><br />

passend zugeschnittenen schwarzen Decalstreifen<br />

dargestellt. Wer die Kanonenklappen<br />

geöffnet, also <strong>mit</strong> sichtbaren Mündungen,<br />

darstellen möchte, hat deutlich<br />

mehr Arbeit vor sich. Das Cockpit ist an<br />

sich nicht schlecht (ausgenommen die<br />

Steuersäulen), das Interior-Set von Maestro<br />

Models enthält aber einige nützliche<br />

Ätzteile, darunter farbig bedruckte Instrumente<br />

und Sitzgurte, die den passabel detaillierten<br />

Resin-Sitzen leider fehlen.<br />

Auch ein Flieger will atmen …<br />

Seitenteile, Rückspiegel und Ruderpedale<br />

sind ebenfalls enthalten (1). Bevor man die<br />

beiden Cockpits aber in eine der Rumpfhälften<br />

einkleben kann, müssen die Lufteinlasskanäle<br />

(Teile 22 und 24) eingebaut<br />

werden. Die Passgenauigkeit lässt hier zu<br />

wünschen übrig, und es fallen bereits die<br />

14


Saab A32A Lansen<br />

Die Lansen wurde Anfang der 1950er-Jahre<br />

für die schwedische Luftwaffe (Flygvapnet)<br />

entwickelt und von 1955 bis 1960 in verschiedenen<br />

Varianten produziert. Die A32A<br />

ist die Jagdbomberversion, daneben war die<br />

Lansen aber auch als Jäger oder Aufklärer<br />

im Einsatz. Hauptaufgabe der A32A während<br />

des Kalten Krieges war es, die schwedische<br />

Küstenlinie abzuriegeln. Hierfür war eine<br />

der Standardbewaffnungen die Rb04C Anti-<br />

Schiffslenkwaffe, von der die Lansen bis zu<br />

drei Stück tragen konnte.<br />

Zuverlässig versah die Lansen bis in die<br />

1990er-Jahre bei der schwedischen Luftwaffe<br />

ihren Dienst. Selbst heute stehen noch<br />

zwei Flugzeuge im Dienst, hauptsächlich<br />

zum Probensammeln in großer Höhe, so zum<br />

Beispiel auch 2010 beim Ausbruch des Vulkans<br />

Eyjafjallajökul auf Island.<br />

Saab 32 Lansen auf der Växjö Airshow 2012.<br />

Bild: Skogatten; Quelle: Wikimedia Commons<br />

Saab Lansen <strong>mit</strong> etwas eigenwilligem<br />

Tarnverlauf im Bugbereich. Der Luftteiler<br />

im Einlass ist ebenfalls gut zu erkennen.<br />

ersten Spachtel- und Schleifarbeiten an,<br />

um Lücke und Absatz im Lufteinlass verschwinden<br />

zu lassen (2). Die Einlässe enden<br />

im Nichts, ver<strong>mit</strong>teln aber durch ihre<br />

Länge eine ausreichende Tiefenillusion.<br />

Hat man auch das Exterior Set von Maestro<br />

zur Verfügung, kann man sich den Einbau<br />

der Luftteiler (54 und 62) sparen, denn entsprechende<br />

Ätzteile sind im Set enthalten.<br />

Aber auch ohne das Set sollten diese völlig<br />

misslungenen Teile auf jeden Fall ersetzt<br />

werden. Im Original handelt es sich um<br />

sehr dünne Bleche, während die Tarangus-<br />

Teile eher an Panzerplatten erinnern. Recht<br />

aufwendig im Einbau, aber später am <strong>Modell</strong><br />

schön anzusehen sind die diversen<br />

Luftein- und -auslassgitter, die das Exterior<br />

Set zu bieten hat (3, 4). Vor dem Einsetzen<br />

der Baugruppen vorderes Cockpit/Bugradschacht<br />

und hinteres Cockpit empfehlen<br />

sich wiederholte Trockenproben, insbesondere<br />

bei Verwendung des Ätzteilsets, da<strong>mit</strong><br />

nichts <strong>mit</strong> den Seitenwänden der Rumpfhälften<br />

kollidiert und das genaue Einpassen<br />

des Cockpits behindert. Im Rumpfbug<br />

ist auch genügend Platz für das notwendige<br />

Gewicht, um das Bugrad der Lansen auf<br />

dem Boden zu halten.<br />

Magerkost beim Triebwerk<br />

Das Triebwerk bzw. dessen Auslass besteht<br />

aus drei Bauteilen, bei denen es sich eher<br />

um eine vage Andeutung des Originals<br />

handelt. Ich habe nach Verkleben der beiden<br />

Rohrhälften das Endstück bis zur umlaufenden<br />

Wulst abgesägt und aus dünnen<br />

Plastikprofilen die Auslasskonstruktion anhand<br />

von Originalfotos neu aufgebaut (5).<br />

Nachdem ich die Innenseiten der Rumpfhälften<br />

mattschwarz bemalt hatte, wurde<br />

das ebenfalls <strong>mit</strong> diversen Alclad II-Farbtönen<br />

bereits komplett lackierte Triebwerksteil<br />

eingebaut. Hierbei ist besonders auf<br />

<strong>mit</strong>tigen Sitz zu achten (6). Die Rumpfhälften<br />

habe ich am Bug beginnend in drei<br />

Abschnitten verklebt. Diese Technik erleichtert<br />

das exakte Ausrichten der Bauteile,<br />

die ja über keine Positionsstifte oder<br />

sonstige Hilfen verfügen. Die Passgenauigkeit<br />

ist gut, nur am Heck musste ich die<br />

untere Klebenaht <strong>mit</strong> einem etwa 0,5 Mil-<br />

modellfan.de 4/2013<br />

15


Saab A32A Lansen<br />

I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />

Sind alle Details eingebaut und die<br />

Lackierung sauber aufgebracht, sieht<br />

man dem <strong>Modell</strong> seine Kleinserienherkunft<br />

nicht mehr an.<br />

limeter starken Plastikstreifen auffüttern,<br />

da es sonst für das Triebwerk etwas eng im<br />

Rumpf geworden wäre. Zur Unterstützung<br />

wurden, die Klebenaht überlappend, noch<br />

einige dünne Plastikprofile in die linke<br />

Rumpfhälfte geklebt (7).<br />

In den Tiefen des Fahrwerksschachts<br />

Während der Bugradschacht nur zwei Ätzteile<br />

des Exterior Sets als Zusatzdetaillierung<br />

erhalten hat, habe ich im Hauptfahrwerksschacht<br />

noch diverse Kabel<br />

verlegt, die das Original dort in großer<br />

Zahl bevölkern. Auch eine unschöne Auswerfervertiefung<br />

auf der geriffelten Oberfläche<br />

musste verschlossen werden (8).<br />

Der so vorbereitete Fahrwerksschacht<br />

sorgt beim Verkleben der vierteiligen<br />

Tragflächenbaugruppe für die notwendige<br />

Stabilität, muss aber auch exakt eingebaut<br />

werden, denn die vorhandenen Führungen<br />

sorgen nicht automatisch für die<br />

korrekte Position. Die fehlenden Positionslichter<br />

habe ich aus den Tragflächen<br />

ausgeschnitten und anschließend eingeklebtes<br />

Klarsichtmaterial in Blau und Rot<br />

plan verschliffen. Das Exterior Set ersetzt<br />

dann die Bausatzteile für die Grenzschichtzäune,<br />

und nachdem ich noch eine<br />

Aufnahme für das Staurohr gebohrt habe,<br />

sind die Tragflächen fertig zum Einbau.<br />

Das Staurohr selbst habe ich durch zwei<br />

ineinandergeschobene Injektionsnadeln<br />

ersetzt und erst zum Schluss eingeklebt<br />

(9). Mit Unterstützung durch einige in die<br />

Rumpfaufnahmen geklebte Plastikstreifen<br />

lässt sich das Tragflächenteil überraschend<br />

passgenau einsetzen und verkleben.<br />

Die Nacharbeiten halten sich in<br />

erträglichen Grenzen (10). Auf die insgesamt<br />

14 zur Verfügung stehenden Tragflächenpylone<br />

habe ich ebenso verzichtet<br />

wie auf den optionalen Unterrumpfzusatztank,<br />

da ich meine Lansen „clean“ darstellen<br />

wollte.<br />

Hydraulik für Fahrwerk und Haube<br />

Das Exterior Set trägt deutlich zur Verfeinerung<br />

der Fahrwerkskomponenten<br />

bei, kann jedoch deren Mängel auch<br />

nicht völlig ausgleichen. So fehlen<br />

an den Bugfahrwerksklappen und<br />

den inneren Hauptfahrwerks -<br />

klappen die Hydraulikzylinder,<br />

die ich selbst anfertigte (11). Bei der Gelegenheit<br />

habe ich auch am Hinterrumpf<br />

noch ein Loch gebohrt, um dort den Treibstoffablass<br />

– eine Aderendhülse in passender<br />

Größe – einzubauen. Aus einem<br />

gezogenen Stück Gussast entstand die<br />

ebenfalls fehlende Verkleidung der Kameralinse<br />

in der linken Tragflächenwurzel.<br />

Die Kabinenhaube ist nur für den geschlossenen<br />

Einbau vorgesehen. Allerdings<br />

war die Passgenauigkeit für diese<br />

Darstellung zu schlecht, daher habe ich<br />

sie geöffnet dargestellt. Dazu benötigt die<br />

nach links öffnende Haube zunächst einen<br />

Quersteg am unteren Rahmen, der<br />

den aus zwei Injektionsnadeln hergestellten<br />

Hydraulikzylinder aufnimmt. Zwischen<br />

den Cockpits wird es da ein wenig<br />

Im Heckbereich verfeinern<br />

der neu aufgebaute<br />

Triebwerksauslass und<br />

der Treibstoffablass die<br />

Optik des <strong>Modell</strong>s.<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Ingo Degenhardt und Lutz Degenhardt (vom fertigen <strong>Modell</strong>)<br />

16


1 2<br />

Die Cockpits sehen <strong>mit</strong> den geätzten Details<br />

sehr ansehnlich aus. Hier muss allerdings<br />

noch Resin-Staub entfernt werden.<br />

Der sehr grobe Anschluss der Lufteinlasskanäle<br />

lässt sich am besten <strong>mit</strong> einem zusammengerollten<br />

Stück Schleifpapier glätten.<br />

3<br />

Um dieses Luftgitter einzubauen, wurde<br />

eine passende Öffnung geschnitten und das<br />

Ätzteil nach dem Einkleben verschliffen.<br />

4<br />

Am fertigen <strong>Modell</strong> zeigt sich die Wirkung<br />

der geätzten Luftgitter, die sowohl filigran<br />

sind als auch Tiefe verleihen.<br />

5<br />

Das Triebwerk<br />

im Rohbau.<br />

Hier muss nur<br />

noch feine<br />

Schleifarbeit<br />

geleistet<br />

werden.<br />

6<br />

Die unzureichende Befestigung des Triebwerks<br />

im Rumpfinneren wird durch einen<br />

eingeklebten Plastikstreifen unterstützt.<br />

7 8<br />

Trotz Cockpit und Bugradschacht bleibt für<br />

Gewichte Platz. Plastikstreifen dienen der<br />

Führung beim Kleben der Rumpfhälften.<br />

Eine ungünstig positionierte Auswerferstelle<br />

ist hier <strong>mit</strong> Miliput aufgefüllt und<br />

passend verschliffen worden.<br />

9<br />

Rechtes Positionslicht aus blauem Klarsichtmaterial<br />

und selbst gebautes Staurohr<br />

aus Injektionsnadeln.<br />

10 11<br />

Mit zusätzlichen Halterungen und Führungen<br />

wird die Tragflächenbaugruppe ohne<br />

Schwierigkeiten <strong>mit</strong> dem Rumpf verklebt.<br />

Die ergänzten Leitungen und vor allem die<br />

Hydraulikzylinder für die inneren Klappen<br />

erhöhen den Realismus in diesem Bereich.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

17


Saab A32A Lansen I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />

Auf einen Blick<br />

SAAB A32A LANSEN<br />

Kit TA4801 Maßstab 1:48 Hersteller Tarangus Preis ca. 75,– €<br />

BAUZEIT ‰ ca. 70 Stunden<br />

eng, und ich war gezwungen, die innere<br />

Windschutzscheibe des Copiloten deutlich<br />

zu kürzen, um alles stimmig einbauen zu<br />

können. Ätzteile aus der Restekiste sorgen<br />

noch für ein paar zusätzliche Details am<br />

inneren Kabinenrahmen (12).<br />

Experimente beim Lackieren<br />

Vor der Lackierung bekommt das <strong>Modell</strong><br />

zuerst eine Grundierung <strong>mit</strong> Alclad II<br />

Grey Primer, um noch vorhandene<br />

Schwachstellen besser erkennen zu können.<br />

Nach deren Beseitigung wird die<br />

Grundierung glatt verschliffen, und die eigentliche<br />

Lackierung kann beginnen. Für<br />

die Darstellung der Naturmetall belassenen<br />

Unterseiten in ihren unterschiedlichen<br />

Tönungen habe ich ein wenig experimentiert.<br />

Anstatt verschiedene Alclad-II-<br />

Töne zu verwenden, versuchte ich die Metallschattierungen<br />

durch unterschiedliche<br />

Untergründe zu erreichen (13). Dazu habe<br />

ich einige Bereiche <strong>mit</strong> White Primer und<br />

Eine Besonderheit<br />

der Lansen sind die<br />

weißen Antennen<br />

auf den inneren<br />

Tragflächen – eine<br />

beliebte „Garderobe“<br />

für Pilotenhelme.<br />

Zubehör: Maestro Models Photo Etch: interior (MAX MMP 4809),<br />

exterior (MAX MMP 4810), ladder & FOD (MAX MMP 4812), Maestro<br />

Decals, MMD 4804<br />

Farben: Xtracolor: X116 Green, X110 Forest Green; Alclad 2: ALC306<br />

White Primer, ALC305 Gloss Black Base, ALC302 Grey Primer, ALC310<br />

Klear Kote Gloss, ALC105 Polished Aluminium; Humbrol: Matt Cote;<br />

MIG productions: P409 Wet Effects, P410 Oil & Grease Stain<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />

Gloss Black Base lackiert. Nachdem ich die<br />

nunmehr weiß-grau-schwarze Unterseite<br />

<strong>mit</strong> 4.000 bis 12.000er-Schleifleinen so<br />

glatt wie möglich geschliffen hatte, lackierte<br />

ich im Anschluss <strong>mit</strong> Polished Aluminium<br />

über alles. Der beabsichtigte <strong>Effekt</strong> tritt<br />

auch ein, denn die Metallfarbe zeigt auf<br />

unterschiedlichen Grundierungen verschiedene<br />

Farbeffekte. Naturgemäß verringert<br />

sich dieser <strong>Effekt</strong> aber <strong>mit</strong> zunehmender<br />

Schichtdicke des Polished Alu.<br />

Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht<br />

abzukleben braucht, was bei Alclad-II-Farben<br />

hin und wieder zu unschönen Streifen<br />

nach dem Abziehen des Maskierbandes<br />

führen kann. Für stärkere Kontraste im<br />

Naturmetall-Look ist diese Methode anders<br />

als hier aber nur sehr bedingt geeignet (14).<br />

Als Äquivalent für das Oberseiten-Grün<br />

#325 der schwedischen Luftwaffe gilt allgemein<br />

FS 34079. Obwohl die Originalfarbe<br />

sehr zu Ausbleichungen und Verfärbungen<br />

neigt, habe ich diesen <strong>Effekt</strong> jedoch<br />

dezent dargestellt. Dazu wurden die Oberseiten<br />

zunächst <strong>mit</strong> Xtracolor X116<br />

(FS34102) lackiert und nach dem<br />

Trocknen <strong>mit</strong> leicht aufgehelltem<br />

X110 (FS34079) überlackiert.<br />

Nachdem auch diese Farbschicht<br />

durchgetrocknet<br />

war, bin ich den Oberflä-<br />

12<br />

Haubensteg, Hydraulikzylinder und die<br />

Rohre hinter den Schleudersitzen sind<br />

Eigenanfertigungen.<br />

chen <strong>mit</strong> 8.000er-Schleifleinen zu Leibe<br />

gerückt; insbesondere zentral auf den größeren<br />

Blechen, um dort das hellere Grün<br />

durchscheinen zu lassen. Anschließend<br />

habe ich unverändertes X110 <strong>mit</strong> feinem<br />

Sprühstrahl über sämtliche Gravurlinien<br />

gezogen. Den Abschluss bildeten einige<br />

unregelmäßige Flecken, die ich an verschiedenen<br />

Stellen aufgebracht habe.<br />

Clean und doch verschmutzt<br />

Um die recht verschmutzt erscheinenden<br />

Unterseiten der Lansen darzustellen, habe<br />

ich als Basis eine Schicht Alclad-Klarlack<br />

glänzend aufgespritzt. Es folgte ein Wa -<br />

shing <strong>mit</strong> stark verdünnter dunkelgrauer<br />

Ölfarbe und das Nachziehen der Gravuren<br />

<strong>mit</strong> Tamiya Smoke. Einige Öl- und Rußspuren<br />

vervollständigen die Alterung der<br />

Unterseite. Matten Klarlack habe ich später<br />

nur über das Tamiya Smoke und die Hoheitsabzeichen<br />

gespritzt. Auf der Oberseite<br />

beschränkt sich die Alterung auf ein<br />

schwarz-grünes Washing sowie einige Ölspuren.<br />

Für die Markierungen habe ich<br />

mir den Decalbogen MMD4804 von Maestro<br />

Decals bestellt, der 15 Lansen zur Auswahl<br />

bietet. Verwendet werden diese Decals<br />

zusammen <strong>mit</strong> den Abziehbildern des<br />

Bausatzes, und beide sind von gleich guter<br />

18


13 14<br />

Die für den Naturmetall-Look vorbereitete<br />

Unterseite. Drei verschiedene Alclad-2-<br />

Grundierungen kamen zum Einsatz.<br />

Qualität. Allerdings benötigen sie in bestimmten<br />

Bereichen doch Unterstützung<br />

durch Weichmacher; in meinem Fall Micro<br />

Set und Sol. Die Lackierarbeiten enden <strong>mit</strong><br />

einer Schicht Humbrol Mattlack unter<br />

Hinzugabe einiger Tropfen Seidenmattlack.<br />

Die Unterseite in Polished Aluminum. Der<br />

<strong>Effekt</strong> verschiedenfarbiger Grundierungen<br />

ist hier nur noch schwer zu erkennen.<br />

Endmontage<br />

Bei Anbau des Fahrwerks fällt auf, dass<br />

die Aufnahmen eher schlecht ausgeprägt<br />

sind (Bugfahrwerk) beziehungsweise keine<br />

eindeutige Führung vorhanden ist<br />

(Hauptfahrwerk), sodass der <strong>Modell</strong>bauer<br />

hier selbst für Stabilität und korrekte Ausrichtung<br />

sorgen muss.<br />

So halten sich bei der Tarangus Saab A32A<br />

Lansen Licht und Schatten in etwa die<br />

Waage. Dem gut gelungenen Rumpf, den<br />

Tragflächen- und Fahrwerksteilen stehen<br />

fehlende Details und einige lieblos und rudimentär<br />

ausgefertigte Bauteile gegenüber.<br />

Bringt man hier etwas modellbauerische<br />

Kreativität auf und legt sich eventuell noch<br />

die erwähnten Detail-Sets zu, lässt sich aus<br />

dem Bausatz jedoch ein ansprechendes<br />

<strong>Modell</strong> der Saab Lansen bauen. Das Ätzteilset<br />

für Leiter und Lufteinlassabdeckungen<br />

bietet einen schönen Farbtupfer. Allerdings<br />

ist die Leiter wirklich nicht für<br />

den Ätzteil-Anfänger geeignet (15).<br />

15<br />

Die geätzte Leiter und zwei FOD-Cover von<br />

Maestro sind bereits farbig bedruckt und<br />

müssen nur noch gealtert werden.<br />

Ingo Degenhardt ist Jahrgang<br />

1963 und seit Anfang der<br />

1970er-Jahre begeisterter<br />

Plastikmodellbauer – zunächst<br />

<strong>mit</strong> fast allem, was Airfix im<br />

Programm hatte und vom Taschengeld<br />

bezahlbar war. Später<br />

kam Matchbox dazu und<br />

Anfang der 1980er die Entdeckung<br />

des Maßstabs 1:48. Nach einem mehrjährigen<br />

Wechsel in die 1:35er-Militärfahrzeugszene<br />

ist er nunmehr weitgehend konzentriert auf<br />

Nachkriegsflugzeuge in den Maßstäben 1:72<br />

und 1:48. Die Ausflüge sind seltener geworden,<br />

aber es gibt sie noch.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

10. -14.<br />

April<br />

2013<br />

<br />

<br />

<br />

modellfan.de 4/2013


SPAD XIII (late) I Maßstab 1:48 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Revells SPAD XIII (late)<br />

Erfolgreicher Jäger<br />

Lackieren der französischen Standardtarnung<br />

Dank Kooperation bringt<br />

Revell nun <strong>mit</strong> der SPAD<br />

XIII (late) einen weiteren<br />

1:48er-Bausatz aus eduard-<br />

Formen. Gibt es Kit-<br />

Unterschiede? Und wie<br />

lackiert man die klassische<br />

französische Version?<br />

Von Andreas Martin<br />

Die knapp 90 beigefarbenen eduard-Kunststoffteile<br />

sind in ihrer<br />

Qualität über fast jeden Zweifel<br />

erhaben. Lediglich an einem der<br />

beiden Propeller findet sich an<br />

der Nabe eine Sinkstelle. Ich habe hier auf<br />

die Alternativluftschraube zurückgegriffen,<br />

zumal sich die Bauanleitung über den<br />

zu verwendenden Propeller leider ausschweigt.<br />

Genauso rätseln darf man bei<br />

der Windschutzscheibe. Geboten werden<br />

drei Exemplare, ohne jedoch in der Bauanleitung<br />

auf den versionsspezifischen<br />

Windschutz einzugehen.<br />

Die Decals sind sehr sauber und fehlerfrei<br />

gedruckt. Geboten wird die Markierung<br />

der Maschine von Lt. Swaab, 22nd Aero<br />

Squadron, 2nd Pursuit Group des United<br />

States Air Service, Frankreich 1918, und<br />

von René Fonck, dem <strong>mit</strong> 75 Luftsiegen<br />

führenden französischen Jagdflieger des<br />

Ersten Weltkriegs. Ich entschied mich<br />

spontan für Foncks bunte SPAD.<br />

Umfangreiche Innenansichten<br />

Die Ausstattung des Pilotenarbeitsplatzes<br />

ist äußerst umfangreich und <strong>mit</strong> vielen Details<br />

versehen (1). Besonders gut gefallen<br />

haben mir die zahlreichen Armaturen, die<br />

rund um den Piloten verteilt sind. Mit den<br />

beiliegenden Decals für die Ziffernblätter<br />

lassen sie sich hervorragend reproduzieren<br />

(2). Die Passgenauigkeit gibt ebenfalls keinen<br />

Anlass zu Kritik. Für die Holzdarstellung<br />

der Einrichtung griff ich auf pastöse<br />

Acrylfarbe von Lukas zurück, die auf die<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Andreas Martin<br />

20


Diskussion über die neue<br />

Maschine. Die Figuren<br />

stammen von CMK und<br />

Hecker & Goros.<br />

Der Tarnverlauf wurde <strong>mit</strong> Patafix<br />

abgeklebt, die Farben wurden<br />

<strong>mit</strong> der Airbrush auflackiert.<br />

Revell liefert die SPAD XIII von<br />

eduard <strong>mit</strong> eigenen Decals.<br />

zuvor hellbraun grundierten Teile aufgepinselt<br />

wurde. Die Vorgehensweise ist die<br />

gleiche wie bei der Verwendung von Ölfarbe.<br />

Allerdings trocknet die Acrylfarbe innerhalb<br />

weniger Minuten, und es kann ohne<br />

Zeitverzögerung gearbeitet werden.<br />

Das Rumpfpuzzle<br />

Der Rumpf besteht aus den beiden<br />

Rumpfhälften, dem Rumpfrücken sowie<br />

den Motorabdeckungen oben und unten.<br />

So<strong>mit</strong> gibt es keine Klebenähte in der<br />

Rumpf<strong>mit</strong>te zu verschleifen, die zwangsläufig<br />

die Kühlschlitze der Motorabdeckungen<br />

in Mitleidenschaft gezogen hätten.<br />

Die beiden Rumpfhälften sind etwas<br />

zu schmal ausgefallen und müssen <strong>mit</strong> einem<br />

dünnen Kunststoffstreifen verbreitert<br />

werden (3). Dies gilt auch für den vorderen<br />

Rumpfbereich. Trotz mehrfachen<br />

Trockenpassens der Motorabdeckungen<br />

ergab sich hier dann beim endgültigen<br />

Verkleben eine kleine Diskrepanz zur<br />

Rumpfbreite – danke, Murphy!<br />

Apropos Murphy. Der allseits beliebte<br />

Pechbringer schlug gleich noch mal zu,<br />

und es sollte nicht das letzte Mal gewesen<br />

sein. Beim Dünnerfeilen der beiden nierenförmigen<br />

Wartungsklappen hinter<br />

dem Kühler verabschiedete sich die rechte<br />

Klappe auf Nimmerwiedersehen in die<br />

unendlichen Weiten des Bastelzimmers.<br />

Also machte ich aus der Not eine Tugend.<br />

Viele SPAD XIII flogen ohne diese Wartungsklappen,<br />

also konnte ich sie prob -<br />

lemlos weglassen. Die innen sichtbaren<br />

Spanndrähte bildete ich im Anschluss <strong>mit</strong><br />

gezogenen Gussästen nach. Mehr gibt es<br />

hier auch beim Original nicht zu sehen.<br />

Nachdem der Rumpf so weit zusammengebaut<br />

war, musste ich doch an dem Übergang<br />

links und rechts zwischen Rumpf<br />

und Rumpfrücken etwas nachschleifen.<br />

Die perfekt passende untere Tragfläche<br />

war schnell angebaut. Das Fahrgestell wurde<br />

ebenfalls zusammengeklebt, aber erst<br />

nach der Lackierung montiert. So sparte<br />

ich mir das komplizierte Maskieren.<br />

Der bunte Franzose<br />

Bevor Farbe ins Spiel kam, schattierte ich<br />

die Tragflächenrippen <strong>mit</strong> einem weißen<br />

Farbstift vor (4). Außerdem waren Drahtösen<br />

an entsprechenden Stellen einzulei-<br />

modellfan.de 4/2013<br />

21


SPAD XIII (late) I Maßstab 1:48 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Die SPAD XIII von René Fonck.<br />

Erfolgreicher Fronteinsatz: SPAD XIII (late)<br />

Die SPAD XIII war eine Weiterentwicklung<br />

der SPAD VII, die seit August 1916 äußerst<br />

erfolgreich im Fronteinsatz stand. Wie die<br />

SPAD VII war auch die XIII wieder ein „einstieliger“<br />

Doppeldecker. Die inneren Trag -<br />

flächenstreben dienten lediglich zur Sta -<br />

bilisierung und da<strong>mit</strong> zur Minderung von<br />

Schwingungen der Spanndrähte. Ausgerüstet<br />

<strong>mit</strong> einem stärkeren Hispano-Suiza-Motor<br />

und einem zweiten Maschinengewehr, war<br />

die SPAD XIII etwas größer und schwerer<br />

als die VII, erwies sich aber ebenfalls als<br />

äußerst erfolgreiche Konstruktion. Ihre Stärke<br />

war weniger die Wendigkeit als vielmehr<br />

eine hohe Geschwindigkeit sowie die herausragende<br />

Robustheit. Bei Sturzflügen konnte<br />

die Maschine Geschwindigkeiten bis zu<br />

400 km/h verkraften. Die frühe Version wurde<br />

<strong>mit</strong> abgerundeten Tragflächenenden ausgeliefert.<br />

Später ging man auf Flügel <strong>mit</strong><br />

eckigen Flächenenden wie bei der SPAD VII<br />

über. Die SPAD XIII wurde ab Mai 1917 den<br />

Frontstaffeln zugeführt und entwickelte sich<br />

zum Standardjäger der französischen Fliegertruppe.<br />

Neben Frankreich setzten sie auch<br />

Belgien, die USA, Italien und Großbritannien<br />

ein. Insgesamt wurden knapp 8.500 SPAD<br />

XIII produziert. Nach Kriegsende fand die<br />

SPAD XIII Verwendung bei vielen weiteren<br />

Luftwaffen bis in die 1920er-Jahre.<br />

Flugfähig restaurierte SPAD XIII<br />

Bild: U.S. Air Force, Quelle: Wikimedia Commons<br />

men, durch die später Spanndrähte aus<br />

dünnem Nylongarn gefädelt wurden. Die<br />

späte Version der SPAD XIII wurde grundsätzlich<br />

in einer Fünffarbtarnung auf den<br />

Oberseiten ausgeliefert. Dabei variierte der<br />

Tarnverlauf je nach Herstellerfirma des<br />

Flugzeugs, wobei die Farbtöne immer<br />

gleich waren. Die Tarnung wurde <strong>mit</strong> dem<br />

Pinsel aufgetragen und bestand aus den<br />

Farben Kastanienbraun, Dunkel- und Hellgrün,<br />

Hellbraun/Beige und Schwarz. Die<br />

Unterseiten waren in hellem Beige gehalten.<br />

Wie so oft bei Flugzeugen des Ersten<br />

Weltkrieges gibt es auch hier über die genauen<br />

Farbtöne viele verschiedene Meinungen.<br />

Auch die Farben der einzelnen<br />

Tarnflecken differieren <strong>mit</strong>unter. So wird<br />

z. B. das Seitenruder oft auch in Hellbraun<br />

als Grundfarbe gezeigt. Man hat hier also<br />

einen gewissen Spielraum. Entsprechendes<br />

gilt für die hellblaugraue Kühlerverkleidung<br />

von René Foncks Maschine, die<br />

1 2 3<br />

Die Baugruppen Rumpf und Cockpit plus<br />

Kleinteile sind fertig gebaut und bemalt<br />

und bereit für die Rumpfmontage.<br />

Einige der feinen Details vom Arbeitsplatz<br />

des Piloten. Die Sicherheitsgurte wurden<br />

aus bemalten Papierstreifen hergestellt.<br />

Die Rumpfseitenteile mussten <strong>mit</strong> einem<br />

Streifen Evergreen etwas verbreitert werden.<br />

Danach passte das Oberteil genau.<br />

22


Buntes Gesamtbild: die französische<br />

Mehrfarbentarnung <strong>mit</strong><br />

auffälligen Markierungen.<br />

oft auch in einem sehr hellen Grün dargestellt<br />

wird. Ich richtete mich bei der Tarnung<br />

nach Zeichnungen des „Windsock<br />

Datafile“ Nummer 32 und entschied mich<br />

für folgende Farben: Kastanienbraun =<br />

Gunze H84, Dunkelgrün = Gunze H302,<br />

Hellgrün = Gunze H422, Hellbraun =<br />

Gunze H27 und Schwarz = Tamiya X-18.<br />

Für die Bemalung der Unterseiten verwendete<br />

ich Gunze H313. Das Hellgraublau<br />

der Kühlerverkleidung mischte ich<br />

mir aus verschiedenen Farben.<br />

Im Gegensatz zum Original setzte ich bei<br />

der Lackierung auf die Airbrush. Zur Maskierung<br />

benutzte ich UHU Tack, Papierstreifen<br />

sowie Abdeckband von Tamiya<br />

(5). Anschließend betonte ich die Rudertrennlinien,<br />

die Lüftungsschlitze und die<br />

Blechstöße <strong>mit</strong> schwarzer Wash-Tinte von<br />

Lavado (6). Einige dezente Lackabplatzer<br />

am metallverkleideten Vorderrumpf beleben<br />

das <strong>Modell</strong> zusätzlich.<br />

Die Markierungsfreuden<br />

Eine Spritzlackierung <strong>mit</strong> glänzendem<br />

Klarlack von Tamiya bereitete das <strong>Modell</strong><br />

auf das Aufbringen der sauber gedruckten,<br />

dünnen Decals vor. Deren Verarbeitung<br />

entwickelte sich zur wahren Freude.<br />

Allerdings konnte „Kollege Murphy“ mal<br />

wieder nicht von mir lassen. Das <strong>mit</strong><br />

Weichmacher bepinselte Decal auf dem<br />

linken Seitenruder benötigte erheblich<br />

länger zum Antrocknen als sein Gegenüber.<br />

Und schon hatte ich <strong>mit</strong> dem Finger<br />

das Schiebebild beschädigt. Zum Glück<br />

konnte der Schaden <strong>mit</strong> Farbe und Pinsel<br />

kaschiert werden. Durch ein abschließendes<br />

„zartes“ Übernebeln <strong>mit</strong> glänzendem<br />

Klarlack ergab sich letztendlich das gewünschte<br />

seidenmatte Oberflächenfinish.<br />

Auf einen Blick<br />

SPAD XIII (LATE)<br />

BAUZEIT ‰ ca. 45 Stunden<br />

Die Maserung auf dem Propeller wurde <strong>mit</strong> Ölfarben dargestellt.<br />

Zwischen den beiden MG ist das Zielfernrohr zu erkennen.<br />

Weiter ging es <strong>mit</strong> dem Einbau von Zielfernrohr,<br />

Windschutzscheibe und MG, die<br />

zunächst mattschwarz grundiert und anschließend<br />

<strong>mit</strong> Tamiya XF-56 Metallgrau<br />

trockengemalt wurden. Die Auspuffanlage<br />

habe ich rostbraun gepinselt und danach<br />

<strong>mit</strong> Graphit abgerieben (7). Der Kühler<br />

ist messingfarben gestrichen und <strong>mit</strong><br />

einem weichen Bleistift übermalt (8).<br />

Um das <strong>Modell</strong> etwas zu beleben, wurden<br />

die Rudertrennlinien <strong>mit</strong> schwarzbrauner<br />

Ölfarbe nach der Trockenmalmethode betont<br />

und so auch Abgasspuren erzeugt.<br />

Kit 04657 Maßstab 1:48 Hersteller Revell Preis ca. 14,– €<br />

Zusätzlich verwendetes Material: Simprop Electronic: Spachtelmasse;<br />

Pattex: Sekundenkleber flüssig; Revell: Plastikkleber;<br />

Tamiya: Abdeckband; UHU: Patafix; Evergreen: Kunststoffstäbe;<br />

Gunze Sangyo: Mr.Mark Softer; Kupferdraht, Nylongarn<br />

Farben: Gunze, Revell Aqua, Revell Enamel, Lifecolor, Lukas und<br />

Tamiya nach Vorgaben<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />

4 5 6<br />

Die Rippen der Tragflächen und des Höhenruders<br />

wurden vor dem Lackauftrag <strong>mit</strong><br />

einem weißen Buntstift vorschattiert.<br />

Hellbraun und Hellgrün sind hier bereits<br />

auflackiert. Maskiert wird <strong>mit</strong> UHU Patafix,<br />

Tamiya-Tape und Papier.<br />

Die Trennfugen und Blechstöße wurden<br />

anschließend <strong>mit</strong> einem feinen Pinsel und<br />

schwarzer Wash-Tinte von Lavado betont.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

23


SPAD XIII (late) I Maßstab 1:48 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Sieht zwar übersichtlich aus,<br />

doch in der Verspannung<br />

steckt viel Arbeit.<br />

Im Anschluss montierte ich das Fahrgestell<br />

und widmete mich der Bemalung der<br />

zierlichen Rumpf- und Tragflächenstreben.<br />

Dabei verabschiedete sich eine Strebe,<br />

die aber schnell aus Profilmaterial er gänzt<br />

wurde. Alle Streben wurden zunächst<br />

hellbraun grundiert, dann <strong>mit</strong> Acrylfarbe<br />

die Holzmaserung aufgepinselt und anschließend<br />

die silberfarbenen Spannbänder<br />

sowie die schwarzen Verankerungen<br />

oben und unten aufgemalt. Die Streben<br />

erhielten noch eine leichte Behandlung<br />

<strong>mit</strong> brauner Wash-Tinte und einen seidenmatten<br />

Klarlacküberzug.<br />

Die Verwandlung<br />

Zuerst klebte ich die beiden vorderen<br />

V-förmigen Rumpfstreben ein und richtete<br />

sie aus. Danach leimte ich die beiden<br />

H-förmigen Tragflächenstreben auf den<br />

unteren Flügel und setzte, nachdem der<br />

Kleber etwas angezogen hatte, die obere<br />

Tragfläche auf, richtete sie aus und verklebte<br />

sie. Nach Trocknung brauchten die<br />

äußeren vier Tragflächen- sowie die beiden<br />

hinteren Rumpfstreben nur noch in<br />

ihre zuvor <strong>mit</strong> etwas Klebstoff versehenen<br />

Aufnahmelöcher eingeklipst zu werden.<br />

Etwas nervenaufreibend wurde es beim<br />

Einbau der Querruderbetätigung. Und<br />

schon war Murphy wieder zur Stelle. Von<br />

den beiden Ruderstangen, die parallel zur<br />

hinteren Tragflächenstrebe verlaufen, ist<br />

mir eine beim Bemalen auseinandergebrochen.<br />

Sekundenkleber behob den<br />

Schaden. Die zweite Stange hat sich (mal<br />

wieder) beim Versäubern auf Nimmerwiedersehen<br />

verabschiedet. Aus einer<br />

Kunststoffplatte schnitzte ich Ersatz.<br />

Der letzte größere Arbeitsschritt galt dem<br />

Verspannen des <strong>Modell</strong>s <strong>mit</strong> Nylonfaden,<br />

was dank der Ösen relativ schnell erledigt<br />

war (9). Für die Auskreuzung der Streben<br />

in Flugrichtung verwendete ich dagegen<br />

gezogene Gussäste. Bei der SPAD XIII<br />

sind die vom Rumpf zur oberen Tragfläche<br />

verlaufenden Drähte doppelt ausgeführt<br />

und oft <strong>mit</strong> Stoff ummantelt. Sie<br />

wirken daher wie ein dickerer Spanndraht.<br />

Für die Darstellung verwendete ich<br />

den Nylonfaden doppelt. Die Verspannung<br />

wurde zum Abschluss noch metallgrau<br />

überpinselt. Die Spannschlösser sind<br />

wieder aus gezogenem Gussast dargestellt<br />

und schwarz bemalt. Die Luftschraube<br />

wurde noch hellbraun grundiert und<br />

dann <strong>mit</strong> Ölfarbe auf Holz getrimmt.<br />

Insgesamt ein erstklassiger Bausatz <strong>mit</strong><br />

einem hervorragenden Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis. Weiter so, Revell und eduard!<br />

Aufgrund der zahlreichen filigranen Teile<br />

und der <strong>mit</strong>unter etwas komplizierten<br />

Konstruktion ist der Kit allerdings nicht<br />

unbedingt für Anfänger geeignet.<br />

Andreas Martin ist Jahrgang<br />

1962 und wohnt in Frankfurt<br />

am Main. Im Alter von fünf<br />

Jahren hatte er bereits den<br />

ersten Kontakt <strong>mit</strong> einem Plastikbausatz.<br />

Da<strong>mit</strong> war er zwar<br />

völlig überfordert, er hatte nun<br />

jedoch Blut geleckt. Richtig<br />

los <strong>mit</strong> dem klebrigen Hobby<br />

ging es dann <strong>mit</strong> 8, 9 Jahren, wobei im Laufe<br />

der Zeit sämtliche <strong>Modell</strong>baubereiche ausprobiert<br />

wurden. Nach ein paar Jahren Abstinenz<br />

erfolgte Mitte der 1980er-Jahre der Wiedereinstieg<br />

<strong>mit</strong> Motorradmodellen. Seit 1991 ist die<br />

Luftfahrt von den Anfängen bis 1939 Andreas’<br />

Hauptgebiet, wobei der Schwerpunkt eindeutig<br />

auf der Zeit des Ersten Weltkriegs liegt.<br />

7 8 9<br />

Die rostbraun grundierte Auspuffanlage<br />

wurde zusätzlich <strong>mit</strong> Graphit abgerieben.<br />

Der Spritzling dient hier als Greifhilfe.<br />

Der Kühler wurde zuerst messingfarben<br />

bemalt und anschließend vorsichtig <strong>mit</strong><br />

einem weichen Bleistift überrieben.<br />

Der Nylonfaden wird durch die Drahtöse<br />

gefädelt und verklebt, die Klammer hält<br />

ihn dabei bis zur Trocknung auf Spannung.<br />

24


Schlachten, Technik,<br />

Feldherren<br />

Das neue Heft ist da.<br />

Jetzt am Kiosk!<br />

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Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Planet Models Douglas X-3 Stiletto<br />

Mutter aller Starfighter<br />

Vom stumpfen Dolch zur geschärften Klinge<br />

Planet Models Stiletto steht allein auf weiter Flur, macht es dem <strong>Modell</strong>bauer aber<br />

nicht einfach. Den Resin-Kit <strong>mit</strong> Bord<strong>mit</strong>teln zu verbessern, ist keine Hexerei. Wie<br />

lässt er sich auch ohne teure Zurüstteile in ein scharfes Spitzenmodell verwandeln?<br />

Von Thomas Hopfensperger<br />

Der Name ist Programm – die Douglas X-3<br />

Stiletto nach aufwendigem Umbau.<br />

26


Die X-3-<strong>Modell</strong>e sind in jeder Größe<br />

eine rare Spezies. In der Urzeit<br />

gab es sie sogar <strong>mit</strong> stimmigen<br />

Proportionen etwa von<br />

Lindberg und Revell teils in exotischen<br />

Maßstäben, in der Neuzeit ist nur<br />

der Resin-Kit von Planet Models verwendbar.<br />

Der verwandte Maintrack-Vacu und<br />

das <strong>Modell</strong> von Mach 2 sind nicht mal als<br />

Umbau-Basis empfehlenswert. Schade,<br />

dass ein so attraktives, immer noch futuristisch<br />

anmutendes Stück Flugzeuggeschichte<br />

so selten und falsch reproduziert<br />

wird, wobei der Jet für jedermann direkt<br />

zugänglich im USAF Museum steht.<br />

Aber wer die Stiletto so spitze findet wie<br />

beispielsweise dieser Autor, muss nicht<br />

warten. Denn <strong>mit</strong> Geduld, Übung und vor<br />

allem Zeit wird alles gut. Obwohl der Bausatz<br />

aus einer überschaubaren Anzahl von<br />

Einzelteilen besteht, lässt sich daraus Outof-Box<br />

nicht so schnell ein ansehnlicher<br />

Jet realisieren, wenn man eine möglichst<br />

vorbildgetreue Replik will. Die Proportionen<br />

sind zwar bei Weitem besser als bei<br />

der Konkurrenz, aber immer noch sehr<br />

von einer echten Originaltreue entfernt.<br />

Viel zu voluminös sind Rumpf und Flügel<br />

geraten – das zu korrigieren habe ich vor<br />

allem <strong>mit</strong>hilfe der frei zugänglichen Pressefotos<br />

des USAF Museums und der<br />

NASA in Angriff genommen.<br />

Alles in allem habe ich die Resin-Menge<br />

am <strong>Modell</strong> um weit mehr als ein Drittel<br />

reduziert (1)! Sämtliche Leitwerke wurden<br />

Geschliffener und polierter Matt- und Glanzlack<br />

lassen die X-3 wie ein größerer Maßstab wirken.<br />

so behandelt. Beim Tragflügel habe ich<br />

neben der Gravur der Panels und der Nieten<br />

auch die Aktuatorenverkleidungen in<br />

eine bedeutend schlankere Form gefeilt<br />

und an die richtigen Positionen versetzt<br />

(2). Vom Umriss her prinzipiell in Ordnung,<br />

hat der Flügel jetzt auch originalgetreu<br />

messerscharfe Kanten.<br />

Das auch im Original etwas kräftiger ausgefallene<br />

Seitenleitwerk wird deutlich kantiger<br />

und facettiert geschliffen, tatsächlich<br />

schon in der Art der viel späteren F-117A<br />

Night Hawk. Die dicken Höhenleitwerke<br />

haben eine viel zu geringe Spannweite und<br />

wurden durch superdünne Eigenbauten<br />

<strong>mit</strong> festen Trimtabs ersetzt. Sie sind austauschbar<br />

konzipiert und oben und unten<br />

unterschiedlich <strong>mit</strong> Titan beplankt, sodass<br />

sich eine asymmetrische Optik ergibt (3).<br />

Auf die Spitze getrieben<br />

Extrem viel Resin-Staub hat die Anpassung<br />

der Flugzeugzelle erzeugt, wobei die<br />

gesamte Oberfläche behandelt wurde. Das<br />

Original ist erheblich schlanker als der<br />

Kit, um das Cockpit habe ich die Rumpfhöhe<br />

um drei Millimeter reduziert, die<br />

Spitze wurde runder, dünner und kegelförmiger.<br />

Zusätzlich fräste ich die Lufteinläufe<br />

für die Aufnahme des Schachtes<br />

und der Triebwerksfront (Eigenbau) frei<br />

(4). Der Kiel und der <strong>mit</strong> einem Plug-In<br />

modellfan.de 4/2013<br />

27


Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Die X-3 sieht im Stand schon schnell aus. Die messerscharfen<br />

Flügel haben keine zehn Zentimeter Spannweite.<br />

reich war alles Resin am Ende nur noch<br />

papierdünn, sodass hier aus Kompromiss<br />

das letzte Quäntchen Originaltreue fehlt<br />

und die Fenster immer noch etwas zu<br />

klein sind. Die falsch geformte, tiefgezogene<br />

Kanzel kann, wie in der Anleitung<br />

angegeben, gar nicht montiert werden, da<br />

um 3,5 Millimeter verlängerte Heckkonus<br />

wurden zudem ebenfalls stark verändert<br />

(5). Ohne die sehr große Materialstärke<br />

beim Kit wären die Änderungen so gar<br />

nicht möglich gewesen. Trotzdem habe<br />

ich öfter das Material durchgeschliffen<br />

und musste hinterfüttern. Im Cockpitbedie<br />

gleiche Form in Resin im Weg ist.<br />

Hier habe ich den Rumpf ausgefräst und<br />

die Haube <strong>mit</strong> getöntem, poliertem „Glas“<br />

aus einer Pastillenverpackung versehen,<br />

um in Form und Farbe näher an das<br />

Vorbild zu kommen (6). Durch den Radikalumbau<br />

konnte ich das douglasgraue<br />

1 2<br />

Das Resin ist an vielen Stellen zu dick. Vorher und nachher:<br />

messerscharfe Flügel wie beim Original nach viel Schleifarbeit.<br />

3<br />

Die zu kleinen Höhenleitwerke (M.) aus dem<br />

Bausatz werden durch detaillierte ersetzt.<br />

4<br />

Auch hier deutlich zu sehen: die korrigierten Aktuatorenverkleidungen<br />

links und neue Panel Lines auf den Tragflächen.<br />

Falsche Form: Der Rumpf verliert durch Schleifen einen Großteil seiner Resin-Masse.<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Thomas Hopfensperger<br />

28


Douglas X-3 – vom Überschall-Misserfolg zur Mutter aller Starfighter<br />

Die X-3 von Douglas, absolut treffend<br />

Stiletto (Dolch) genannt, wurde ab 1945<br />

entwickelt, um den Bereich von hoher Geschwindigkeit<br />

und hohen Temperaturen zu<br />

erfor schen. Das neuartige Titan für das<br />

Heck und die Fertigung der extrem dünnen<br />

Flügel verzögerten den Erstflug aber bis<br />

zum 20. Oktober 1952.<br />

Mit den Westinghouse-J-34-Triebwerken war<br />

die Stiletto jedoch extrem untermotorisiert,<br />

statt Mach 2 reichte es gerade mal im Neigungsflug<br />

zu Mach 1.1. So flogen das nach<br />

Skystreak und Skyrocket dritte in der Reihe<br />

der Testflugzeuge von Douglas nur vier Testpiloten<br />

bei 41 Flügen und insgesamt gerade<br />

mal 25 Flugstunden. Die Gene von Mama X-3<br />

waren aber so gut, dass Lockheed das Konzept<br />

1:1 übernahm und die in der Draufsicht<br />

voll übereinstimmende, allerdings einstrahlige<br />

F-104 entwickelte. Diese Tatsache betonte<br />

Douglas dann gerne in der Eigenwerbung.<br />

Das Original (BuNo. 49-2892, NACA 892)<br />

steht heute, inkorrekt lackiert, doch in perfektem<br />

Zustand, im Wright-Patterson-Museum<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> den anderen X-Planes im<br />

wohl schnellsten Flugzeughangar der Welt.<br />

Die X-3 noch <strong>mit</strong> U.S. Air Force-Schriftzug<br />

1954. Foto: NASA, Bild ID E-17348<br />

Die Ansicht zeigt sehr deutlich,<br />

warum die X-3 zu ihrem Spitznamen<br />

Stiletto (Dolch) gekommen ist.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

29


Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Auch hier wurde geschliffen<br />

und der jetzt fili granere<br />

Heckkonus um 3,5 Millimeter<br />

verlängert.<br />

5 6<br />

Die Tiefziehhaube erhielt<br />

neue, hier bereits eingeklebte<br />

Wärmeschutzglas-Scheiben.<br />

Die Markierungen wurden<br />

überwiegend selbst gedruckt,<br />

die Foto-Kreuze und das passende<br />

NACA-Logo stammen<br />

von Tamiyas X-1.<br />

Das für den Kanzeleinbau vorbereitete<br />

Cock pit ist <strong>mit</strong> vielen<br />

Neuteilen nachdetailliert.<br />

7 8<br />

Die Einzelteile<br />

für die<br />

Innereien der<br />

beiden neuen<br />

Lufteinläufe sind<br />

fertig zum Einbau.<br />

30


Cockpitinnere inklusive Eigenbausitz gut<br />

nachdetaillieren. Planet Models liefert da<br />

nur eine Minimalausstattung. Die neue<br />

Armaturenabdeckung und schwarze Instrumente<br />

am Dachhimmel finden durch<br />

die dünneren Wände Platz. Der Boden in<br />

FS 34151 Interior Green dient gleichzeitig<br />

als Einstiegsluke und Ausschussweg<br />

(nach unten) für den Piloten (7).<br />

Triebwerksprobleme 1:1 und 1:72<br />

Ein- und Auslässe hat Planet Models leider<br />

sehr stiefmütterlich behandelt, ohne<br />

nennenswerte Detaillierung ist vorne wie<br />

hinten nach drei Millimetern Schluss. In<br />

Konsequenz hieß das für mich: kompletter<br />

Neuaufbau nach einem Plan von Douglas<br />

und weitreichende Vorarbeiten für<br />

den Einbau. Da ich sehr gute Fotos von<br />

den Innereien hatte, konnte ich scratch relativ<br />

flott alle benötigten Teile aufbauen.<br />

Su-25-Rotoren und Evergreen-Rohre wurden<br />

für die Inletts verwendet, die ich nach<br />

Zusammenbau und Feinschleifen an der<br />

Kante von weißer Lackierung (vorne) und<br />

Naturmetall wieder trennte (8). Die Einläufe<br />

wurden vier Millimeter vorversetzt (9).<br />

Die Grenzschichtplatten fertigte ich ganz<br />

im Stil des Computer Aided Design aus<br />

alten Diskettenhüllen. Montieren konnte<br />

ich diese erst nach der Komplettierung<br />

des Cockpits, da sich Platte und Glasscheibe<br />

im Original sehr nahe kommen<br />

(10). Diese Arbeiten erforderten viel Aufwand,<br />

dafür sind die vordersten <strong>Fan</strong>blades<br />

jetzt sehr schön zu sehen (11). Um innen<br />

die Kante zwischen Weiß und Alu exakt<br />

scharf abzugrenzen, brachte ich umlaufend<br />

je einen silbernen Decal-Streifen an.<br />

Die Afterburner Cans werden ebenso<br />

aus ineinander gesteckten<br />

Messing- und<br />

9<br />

10<br />

Neu gestaltete Lufteinläufe <strong>mit</strong> filigraner<br />

Grenzschichtplatte und Kompressorschaufeln.<br />

Die gebrochene linke Rumpfhälfte zeigt die<br />

Verlängerung des Einlaufs um vier Millimeter.<br />

Der Siegeszug der Computertechnik<br />

ist auch im <strong>Modell</strong>bau<br />

nicht aufzuhalten.<br />

Polystyrol-Teilen<br />

aufgebaut und <strong>mit</strong> Fuel Vents<br />

aus Messing verfeinert (12). Innen fertig<br />

lackiert und poliert, bilden sie den neu positionierten<br />

Rumpfabschluss (13). Bei der<br />

Aufbohraktion der dort gut 20 Millimeter<br />

starken linken Rumpfhälfte brach mir das<br />

ganze Bauteil in Stücke – ja, so ein großer<br />

Bohrer frisst sich gern ins Resin! Fertig<br />

verschliffen, entsprechen die neuen Triebwerk-Pods<br />

endlich dem Original (14).<br />

Auch beim Fahrwerk zeigt sich, dass die<br />

Teile des Kits bei Weitem nicht auf Revellund<br />

Tamiya-Niveau sind. So ersetzte ich<br />

praktisch alle beteiligten Baugruppen. Das<br />

Frontfahrwerk <strong>mit</strong>samt dem Schacht ist<br />

11<br />

modellfan.de 4/2013<br />

31


Douglas X-3 Stiletto I Maßstab 1:72 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Passprobe der Triebwerke und die Änderungen<br />

an der Hitzeschutzbeplankung.<br />

12<br />

Die Auslässe sind jetzt korrekt detailliert<br />

und mehr als zehnmal so tief wie vorher.<br />

13<br />

Das USAF-Profilfoto ist extrem hilfreich.<br />

Die Fahrwerksteile<br />

wurden komplett neu<br />

aufgebaut, hier auch <strong>mit</strong><br />

resinfarbenen Kit-Teilen.<br />

14 15<br />

Auf einen Blick<br />

DOUGLAS X-3 STILETTO<br />

Kit PLT 045 Maßstab 1:72 Hersteller Planet Models Preis ca. 38,– €<br />

BAUZEIT ‰ ca. 130 Stunden<br />

komplett neu angelegt, ausgerüstet <strong>mit</strong> einem<br />

Frontrad von Emhars F-94 (15). Die<br />

Räder des Hauptfahrwerks bestehen jetzt<br />

aus ausgefrästen Hasegawa F-4E-Rädern,<br />

in die Felgen von Italeris A-26 geklebt<br />

wurden. Die filigranen Felgenringe dazu<br />

sind selbst gedreht (16). Beine, Klappen<br />

und Aktuatoren sind ebenso Eigenbau,<br />

Zusätzlich verwendetes Material: Verlinden: Anreibebuchstaben;<br />

Decals: selbst erstellt und von Tamiyas Bell X-1, diverse Scratch-Teile,<br />

Evergreen- und Messingrohre, Draht in verschiedenen Stärken; Emhar:<br />

Vorderrad der F-94; Italeri: Felgen der A-26; Hasegawa: Reifen der<br />

Phantom F-4E<br />

Farben: Revell: Airbrush Email Color Weiß FS 17925 Gloss White,<br />

Farblos Glanz, Farblos Matt; Gunze Sangyo: Polierfarben Stainless<br />

und Titan; Humbrol: 151 FS 34151 Interior Green und angemischtes<br />

Douglas-Blaugrau für das Cockpit<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />

dazu kommt, dass die zwei oberen Klappen<br />

und die Rumpfausschnitte beim Kit<br />

vergessen worden sind. Die meiste Zeit<br />

ging jedoch auf Kosten des großen<br />

Rumpfschachtes, der auf Fotobasis neu<br />

entstand. Bei der Stiletto ist ähnlich wie<br />

bei Fiat G.91 und F-100 ein einzelner großer<br />

Raum angelegt, man kann also bei offenen<br />

Klappen durchs Flugzeug durchsehen.<br />

Alle Teile dazu stammen aus der<br />

Grabbelkiste, auch ein VW-Käfer-Unterboden<br />

von Wiking mischt <strong>mit</strong> (17)!<br />

Genau die muss es sein<br />

Der Kit hat keinerlei filigrane Teile zu bieten,<br />

nach Panels und Nieten gibt es noch<br />

einiges an Außendetails anzufügen. Einlässe<br />

und Auslässe sind ergänzt und zahlreiche<br />

Vents aufgebohrt, wobei 1954 bei<br />

meinem <strong>Modell</strong> noch nicht die berühmten<br />

NACA Inletts, die man jetzt an der X-3 im<br />

Museum sieht, zum Einsatz kamen. Das<br />

kleine Pitot an der vorderen Fahrwerks -<br />

klappe sowie das am Cockpit <strong>mit</strong> seiner<br />

auffälligen Kammform, das weiße Kinnpitot<br />

unter der Nase und den Pitot-Boom aus<br />

Metall <strong>mit</strong> den beiden Anstellwinkelmessern<br />

habe ich neu aufgebaut. Auffällig<br />

sind die von mir nachgerüsteten<br />

roten Fuel Vents hinter<br />

den Flügeln, die<br />

wie die meisten<br />

Auslässe bei mei-<br />

32


Die unbrauchbaren Haupträder<br />

wurden gegen Überbleibsel<br />

aus anderen Kits<br />

ausgetauscht.<br />

Das Ergebnis eines Wochenendes:<br />

der Eigenbau-<br />

Hauptfahrwerksschacht.<br />

16 17<br />

ner Maschine <strong>mit</strong> Stencils durchnummeriert<br />

sind. Der Air-Force-Schriftzug wurde<br />

damals in Schablonen-Optik realisiert und<br />

nur während der wenigen USAF-Flüge<br />

getragen. Von der X-3 im Jahr 1954 gibt es<br />

gutes und ausführliches Bildmaterial. Das<br />

Originalbild der NASA zeigt relativ viele<br />

Stencils, Markierungen und das NACA<br />

Logo. Typisch für die Jets der NACA in<br />

FS 17925 Gloss White lackiert, zeigt die<br />

Maschine diverse Gebrauchs- und Ölspuren.<br />

Die häufigen Polituren der Tragflügel<br />

haben Abriebspuren am angrenzenden<br />

Rumpf hinterlassen. Da die Kit-Decals<br />

nur den inkorrekten Museumszustand<br />

darstellen, habe ich vieles selbst gedruckt<br />

und von Tamiyas X-1 die stimmigen Foto-<br />

Kreuze und das glücklicherweise haargenau<br />

passende NACA-Logo verwendet.<br />

Ja, dieses Mal war es wieder eine längere,<br />

manchmal etwas schaurige, meist aber<br />

schöne Angelegenheit, die X-3 zu bauen.<br />

Da erst die Erfahrung klug macht, habe<br />

ich <strong>mit</strong> diesem Bau wieder einmal dazugelernt.<br />

Zum Beispiel, dass man Extrafreude<br />

empfindet, weil das <strong>Modell</strong>chen<br />

trotz aller Schwierigkeiten wunderbar aussieht.<br />

Und dass ich dann, ja dann, wenn<br />

irgendwann doch mal die perfekte Revell-<br />

Tamigawa-Stiletto aufgelegt wird, ganz genau<br />

weiß, was zu tun ist. Mein neuer Cutter<br />

ist schon ganz scharf darauf …<br />

Thomas Hopfensperger, Jahrgang<br />

1960, ist ein schon früh<br />

erst <strong>mit</strong> 1:100, dann 1:72 infizierter<br />

<strong>Modell</strong>-<strong>Fan</strong> von historisch<br />

exakten Jets ab 1945, wobei<br />

sich aber ab und an auch<br />

mal ein Propeller dreht. Ein<br />

zwischenzeitlicher, der Pubertät<br />

geschuldeter Heilerfolg war<br />

nicht von Dauer, das Wachstum endete folgerichtig<br />

genau bei 1,72 Meter. Der Regensburger<br />

studierte in Augsburg, lebte lange in Würzburg<br />

und ist nun in Pentling seiner Heimatstadt wieder<br />

ganz nah. Geprägt vom Klang von Ginas,<br />

Sabre Dogs und Super Sabres, freute er sich als<br />

Kind schon über Verwandschaftsbesuche in Flughafennähe<br />

und liebt bis heute alles, was schnell<br />

ist und irgendwo mindestens eine Turbine hat.<br />

Trotz der zwei Triebwerke war die<br />

X-3 extrem untermotorisiert. Am<br />

<strong>Modell</strong> sieht der markante Bereich<br />

trotzdem sehr rasant aus.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

33


MODELLFAN<br />

packt aus<br />

Auto<br />

Fujimi<br />

Ferrari F12 Berinetta<br />

Art.-Nr.: RS54, 1:24<br />

N, BS, KST, ÄT, MF<br />

eduard<br />

US 500lb bombs<br />

Art.-Nr.: 648 081, 1:48<br />

N, BS, R, D<br />

Sauber gegossenes und gut detailliertes<br />

Räderset für die 1:48er-<strong>Modell</strong>e<br />

der Fairey Barracuda von Special Hob -<br />

by. Enthalten sind zwei Räderpaare,<br />

die sich in der Ausführung der Radfelge<br />

unterscheiden.<br />

CSW<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

empfehlenswert<br />

Wingnut Wings<br />

Hannover CL.II<br />

Art.-Nr.: 32024, 1:32<br />

N, BS, KST, D, ÄT<br />

Aus 109 Einzelteilen wird am Bauende<br />

der zurzeit schärfste Hengst <strong>mit</strong><br />

Straßenzulassung im Maßstab 1:24<br />

auf Rädern. Als Dreingabe gibt es<br />

feine Ätzteile von KA-Models <strong>mit</strong><br />

allem, was ein <strong>Modell</strong> positiv aufwertet.<br />

Unter der zu öffnenden Haube<br />

findet ein kompletter V12 seinen<br />

Platz, und die Türen können geöffnet<br />

dargestellt werden. Die Liebe zum Detail<br />

hat offensichtlich am Fahrwerk<br />

geendet, denn es fällt stark vereinfacht<br />

aus. Und die Sitzunterteile sind<br />

Bestandteil der Sitzkiste – zum Bemalen<br />

eine suboptimale Lösung. Hier<br />

gibt es also noch Raum für Verbesserungen.<br />

Dennoch insgesamt ein bauenswertes<br />

Topmodell. RFF<br />

umfangreich<br />

leicht<br />

empfehlenswert<br />

Flugzeug<br />

eduard<br />

Bf 109 E Stencils<br />

Art.-Nr.: D48013, 1:48<br />

N, D<br />

Sauber gedruckter Decal-Bogen <strong>mit</strong><br />

Wartungshinweisen für die Bf 109 E.<br />

Enthalten sind genügend Zeichen für<br />

zwei <strong>Modell</strong>e.<br />

CSW<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

brauchbar<br />

Resin-Set <strong>mit</strong> zwei amerikanischen<br />

500-lb-Bomben. Der Guss ist wie im -<br />

mer fehlerfrei, und die Montage des<br />

Bombenkörpers <strong>mit</strong> dem separaten<br />

Leitwerk dürfte kinderleicht sein. Zusätzlich<br />

liegt ein kleiner Decal-Bogen<br />

<strong>mit</strong> passenden Stencils bei. Unter der<br />

Art.-Nr. 648 086 bietet eduard in gleicher<br />

Ausführung auch zwei amerikanische<br />

250-lb-Bomben an. CSW<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

empfehlenswert<br />

eduard<br />

MG 15 guns<br />

Art.-Nr.: 648 085, 1:48<br />

N, BS, RS, ÄT<br />

Die Standardbordwaffe der deutschen<br />

Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Enthalten<br />

sind zwei MG in sehr guter Ausführung<br />

inklusive Magazinen, alter -<br />

nativen Hülsensäcken und Ätzteilen,<br />

unter anderem für die Visiere. CSW<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

empfehlenswert<br />

Brengun Model Accessories<br />

Fairey Barracuda Mk.II wheels<br />

Art.-Nr.: BRL48041, 1:48<br />

N, BS, RS<br />

Wingnut Wings<br />

Fokker D.VII (OAW)<br />

Art.-Nr.: 32030, 1:32<br />

N, BS, KST, ÄT, D<br />

Bei allen drei lieferbaren Ausführungen<br />

liegen alle Teile für die jeweilige<br />

Version bei. Lediglich die Decals und<br />

die spezifischen Teile müssen entsprechend<br />

angebracht werden. Die<br />

Teile zeigen in ihrer Feinheit, was im<br />

Moment in Spritzguss geht. So sind<br />

die Lüftungsschlitze der Motorverkleidungen<br />

in atemberaubend dünner<br />

Wandstärke durchbrochen. Selbst die<br />

Beschriftungen der Reifen <strong>mit</strong> Logo<br />

sind deutlich lesbar, und der Motor<br />

stellt schon ein <strong>Modell</strong> im <strong>Modell</strong> dar.<br />

Abgerundet wird das Ganze durch<br />

eine kleine Ätzteilplatine und umfangreiche<br />

Decals, die sich auf sechs<br />

(!) Bögen finden. Hier sind auch<br />

mehrere Lozenge-Tarnschemen und<br />

Spantenstreifen vorhanden. Folgende<br />

Maschinen können dekoriert werden:<br />

Karl Ritscherle, Jasta 60 Mitte<br />

1918; Rudolf Stark, Jasta 35b, Ende<br />

1918; Franz Büchner, Jasta 13, Ende<br />

1918; Ulrich Neckel, Jasta 6, Ende<br />

1918; Willhelm Leusch, Jasta 19,<br />

Ende 1918. Insgesamt wohl das<br />

Beste, was Wingnut bis dato produziert<br />

hat, und so<strong>mit</strong> ein würdiges<br />

„<strong>Modell</strong> des Jahre 2013“. Übrigens:<br />

Die „nur sechs Spannseile“ erleichtern<br />

den Einstig in den Wk1-Flugzeugmodellbau.<br />

HGM<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Nicht nur das Cockpit der imposanten<br />

Hannover CL.II verspricht viel<br />

Bau- und Malspaß. So kann der Motor<br />

in einer High-Quality-Version gebaut<br />

werden (Ventilstößel angegossen<br />

oder einzeln dargestellt). Am MG sind<br />

Kühlmantel, Gurte und MG-Ring-Ätzteile.<br />

Im Leitwerksbereich gibt es<br />

mehrere Optionen zur Auswahl. Die<br />

Bleche der Motorverkleidung sind separat<br />

und alle Kühlschlitze durchbrochen<br />

und megafein wiedergegeben.<br />

Die Tragflächen sind einteilig gegossen,<br />

was den Bauaufwand minimiert.<br />

Für Dioramenfreunde ist der Spritzling<br />

<strong>mit</strong> Accessoires wie Leitern, Verbandskasten,<br />

Pistolen, Kameras und<br />

sogar einem Teddybär als Maskottchen.<br />

Es können vier Versionen <strong>mit</strong><br />

Lozengetarnung gebaut werden. Eleganz<br />

bietet Version 5, eine über alles<br />

hellblaue Maschine. Insgesamt wieder<br />

ein Bausatz <strong>mit</strong> viel Bauspaß und<br />

einem Topmodell als Ergebnis. KKB<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Roden<br />

Pilatus PC-6B-2/H-4 Turbo Porter<br />

Art.-Nr.: 445, 1:48<br />

FoV, BS, KST, DN<br />

Eine weitere Variante der Pilatus PC-6-<br />

Reihe von Roden, diesmal als Wasserflugzeug<br />

unter der Bezeichnung PC-<br />

6B-2/H-4 „Turbo Porter Floatplane“.<br />

Als Markierungsvariante entschied<br />

sich Roden für eine recht exotische<br />

34


Maschine, nämlich für die Turbo Porter<br />

der San José Sharks, einer amerikanischen<br />

Eishockey-Mannschaft. Mit<br />

insgesamt 195 Kunststoff- und Glasteilen<br />

ist dieser Bausatz etwas üppiger<br />

gehalten wie seine Vorgänger. Die<br />

Qualität der Materialien und Decals<br />

lässt sich in der <strong>mit</strong>tleren Qualitätsregion<br />

einordnen.<br />

OPS<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

empfehlenswert<br />

Wingnut Wings<br />

Sopwith Triplane<br />

Art.-Nr.: 32008, 1:32<br />

N, BS, KST, ÄT, D<br />

Das neue <strong>Modell</strong> der Sopwith Triplane<br />

ist wieder ein exzellenter Bausatz <strong>mit</strong><br />

höchstem Niveau. Alle Teile sind in<br />

fast perfektem Spritzguss gefertigt.<br />

Ein Rundumsorglospaket, das außer<br />

den Ätzteilen auch einen riesigen<br />

Decal-Bogen <strong>mit</strong> fünf Versionen <strong>mit</strong>bringt:<br />

„4“ Centre d’Aviation Maritime,<br />

1917; N5427 „13“, FHM Maynard, 1(N)<br />

Sqn, 1917; N5429 (Beutemaschine),<br />

Kurt Wüsthoff, Jasta 4, 1917; N6301<br />

„Dusty II“, R.McDonald, 8(N) qpn,<br />

1917; N534 F, FHM Maynard, RP Minifie,<br />

1(N) Sqn 1917. Wer aber meint,<br />

hier einen Easy-Kit vor sich zu haben,<br />

sei gewarnt; die Verspannung dieser<br />

Kiste hat es in sich und ist definitiv<br />

nur <strong>mit</strong> Vorkenntnissen zu meistern.<br />

Trotzdem: In den richtigen Händen<br />

wird auch dieser Meilenstein der Fluggeschichte<br />

ein lohnendes Objekt für<br />

unser so geliebtes Hobby. HGM<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

CMK<br />

Spitfire Mk.I Engine set<br />

Art.-Nr.: 4282, 1:48<br />

N, BS, RS, ÄT<br />

Wunderschön detaillierter Merlin-<br />

Motor für das Tamiya-<strong>Modell</strong> der Spitfire<br />

Mk.I, der <strong>mit</strong> ein wenig Anpassungsarbeit<br />

sicherlich auch an Bausätzen<br />

anderer Anbieter verwendet<br />

werden kann. Erfreulich ist auch, dass<br />

neben dem Motor die Verkleidungbleche<br />

und Wartungsklappen als Extrateile<br />

beiliegen.<br />

CSW<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

empfehlenswert<br />

CMK<br />

Spitfire Mk.Vb Trop Engine Set<br />

Art.-Nr.: 4283, 1:48<br />

N, BS, RS, ÄT<br />

Resin-Set <strong>mit</strong> detailliertem Motor für<br />

das Tamiya-<strong>Modell</strong> der Spitfire Mk.Vb<br />

Trop. Auch hier ist erfreulich, dass<br />

neben dem Motor die Verkleidungsbleche<br />

und Wartungsklappen als Extrateile<br />

beiliegen.<br />

CSW<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

empfehlenswert<br />

Militär<br />

Airfix / Glow2B<br />

Supacat Jackal/Supacat Coyote<br />

Art.-Nr.: A05301/A05302, 1:48<br />

N, BS, KST, D<br />

Airfix liefert die seit Nürnberg 2012<br />

angekündigten Spezialfahrzeuge<br />

aus, und das in überzeugender Qualität.<br />

Die Spritzlinge beider Fahrzeuge<br />

sind großteils gleich, die umfangreichen<br />

Bauteile zeigen sich<br />

sehr fein detailliert bis hin zu Fahrwerk<br />

und Innenraum. Die Türen können<br />

geöffnet, zwei Staukästen ausgeklappt,<br />

Trittgitter an- oder abgeklappt<br />

dargestellt werden. Für den<br />

Coyote liegen neben der dritten<br />

Achse weitere Teile für den verlängerten<br />

Heckaufbau bei. Die Decals<br />

zeigen sich umfangreich, Angaben<br />

dazu finden sich in den ausführlichen<br />

Bauplänen <strong>mit</strong> je einer farbigen<br />

5-Seiten-Ansicht. Ätzteile für<br />

alle Fahrzeuge folgen. HSD<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

MENG<br />

AMX-30B<br />

Art.-Nr.: TS-003, 1:35<br />

N, BS, KST, ÄT, D<br />

MENG bringt gleich zu Beginn des<br />

Jahres einen Knaller. Der AMX-30 ist<br />

insgesamt ausgezeichnet detailliert.<br />

Dabei fallen der Fahrwerks- (<strong>mit</strong><br />

Drehstabfederung) und der Heckbereich<br />

um den Motorraum besonders<br />

ins Auge. Für die Montage der beweglichen<br />

Einzelgliederketten liegt eine<br />

Montagehilfe bei, die auch Biegehilfen<br />

für die Ätzteile beinhaltet – vorbildlich!<br />

Die Kanone ist komplett<br />

dargestellt, ebenso liegen alle benötigten<br />

Glasteile aus klarem und eine<br />

Blendenabdeckung aus flexiblem Material<br />

bei. Decals und Bauplan <strong>mit</strong><br />

einer grünen und einer 3-Farb-Va -<br />

riante (5-Seiten-Ansichten) zeigen<br />

sich vorbildlich.<br />

HSD<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

hervorragend<br />

Y-<strong>Modell</strong>e<br />

Bergepanzer Büffel 3 A 1<br />

Art.-Nr.: Y87-233, 1:87<br />

N, BS, RS, ÄT, D<br />

Das <strong>Modell</strong> trägt in allen Belangen<br />

dem Vorbild Rechnung. Ein sehr sauberer<br />

Guss, hervorragende Passgenauigkeit<br />

und Detailtreue, verschiedene<br />

Staukästen zur Wahl, eine Ätzteilplatine<br />

für die SLAT-Gitter, Decals und<br />

eine farbige Bauanleitung lassen<br />

nichts zu wünschen übrig. Mit ein<br />

wenig Geschick lassen sich Kran und<br />

Räumschild ohne große Mühen beweglich<br />

gestalten. Das Ganze ist in<br />

einem stabilen Wellpappkarton sauber<br />

verpackt und zeigt auf dem farbigen<br />

Deckelbild ein fertiges und bemaltes<br />

<strong>Modell</strong>. Mehr geht nicht. JUR<br />

umfangreich<br />

sehr anspruchsvoll<br />

hervorragend<br />

Lion Roar<br />

„Buffalo“ 6x6 MPCV<br />

Art.-Nr.: LAS35019, 1:35<br />

N, BS, ÄT, M<br />

Wer den erstklassigen Buffalo von<br />

Bronco <strong>mit</strong> den markanten Schutzgittern<br />

ausrüsten will, findet hier das<br />

Richtige. Das Set beinhaltet 16 Ätz-<br />

modellfan.de 4/2013<br />

35


MODELLFAN<br />

packt aus<br />

platinen und einige Messingdrähte.<br />

Knifflig wird es bei der Montage von<br />

Kühlergrill und Co. Der ausgezeich -<br />

nete Bauplan in Heftform hilft allerdings<br />

perfekt bei der Montage. Für<br />

den Bau der über 20 Schutzgitter<br />

rund um den Buffalo liegt eine geätzte<br />

Montagehilfe bei. Die benötigten<br />

Stangen sind fertig geätzt und so<strong>mit</strong><br />

bereits auf Länge. In der Lehre lassen<br />

sich die Einzelteile kleben oder verlöten<br />

und anschließend einfach entnehmen.<br />

Wer sich die Arbeit zutraut,<br />

erhält einen absoluten Eyecatcher,<br />

der eigentlich zum Lackieren wieder<br />

mal zu schade ist.<br />

HSD<br />

sehr umfangreich<br />

sehr anspruchsvoll<br />

hervorragend<br />

Arsenal-M<br />

Orion V Containerstapler<br />

Art.-Nr.: 111203531, 1:87<br />

N, BS, RS<br />

Ein in Rapid Prototyping erstelltes und<br />

sehr sauber gegossenes <strong>Modell</strong> steckt<br />

in der Arsenal-M-üblichen Faltschachtel.<br />

Die Anzahl der Bauteile ist übersichtlich<br />

und lässt einen zügigen <strong>Modell</strong>bauerfolg<br />

erwarten. Wie im RP-<br />

Verfahren gewohnt, ist das <strong>Modell</strong> sehr<br />

detailreich und so aufgebaut, dass der<br />

Hebearm wie beim Vorbild voll beweglich<br />

gestaltet werden kann. Die Bauanleitung<br />

ist hinreichend, aber Vorbildfotos<br />

als Hilfe beim Zusammenbau<br />

können nicht schaden. Die Verglasung<br />

der Fahrerkabine erfolgt <strong>mit</strong>tels Folie,<br />

auf der die Scheibenkonturen als kleine<br />

Hilfe beim Ausschneiden schon vorgedruckt<br />

sind.<br />

JUR<br />

übersichtlich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

MR <strong>Modell</strong>bau<br />

Laufräder Ford-Maultier (ICM)<br />

Art.-Nr.: MR-35393/35394, 1:35<br />

NC, BS, RS<br />

Nunmehr sind vier Umrüstsätze für<br />

die Laufrollen und das Leitrad im<br />

Angebot (im Bild jene ohne und <strong>mit</strong><br />

nur zwei Löchern). Es gibt noch die<br />

Laufrollensätze der frühen Ausführung<br />

<strong>mit</strong> vier kleinen Löchern (MR-<br />

35395) und in der späten gewölbten<br />

(MR-35396). Allen Sätzen liegen jeweils<br />

zwei wahlweise verwendbare<br />

andere Laufrollen und jeweilige Leiträder<br />

bei. Für die Originalfahrzeuge<br />

gab es sechs unterschiedliche Laufrollen,<br />

drei unterschiedliche Leiträder<br />

und je nach Hersteller noch<br />

unterschiedliche Triebräder. Hier<br />

empfiehlt sich der Blick in Publikationen<br />

wie „Nuts & Bolts“, Volume<br />

28, über den Gleisketten-LKW „Maultier“<br />

(Sd.Kfz. 3).<br />

LLR<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

sehr empfehlenswert<br />

MR <strong>Modell</strong>bau<br />

Vorderräder Ford-Maultier (ICM)<br />

Art.-Nr.: MR-35397, 1:35<br />

NC, BS, RS<br />

Wer seinem <strong>Modell</strong> des Ford Maultier<br />

von ICM ein möglichst authentisches<br />

Aussehen verleihen möchte, kommt<br />

prinzipiell nicht um diesen Umrüstsatz<br />

umhin. Bei den Ford Maultieren<br />

waren Stahlblechscheibenräder <strong>mit</strong><br />

Flachbettfelge montiert, die durch<br />

fünf Bolzen gehalten waren. Als<br />

Bereifung nutzte man Reifen der<br />

Größe 190-20. Im Bausatz sind zwar<br />

vergleichbare Felgen enthalten, die<br />

jedoch ein unzutreffendes und da<strong>mit</strong><br />

falsches Profil aufweisen. Die<br />

Angussstelle ist minimal gehalten<br />

und kann zugleich als Auflagefläche<br />

dienen.<br />

LLR<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

sehr empfehlenswert<br />

CMK<br />

MO-120-RT-60<br />

Art.-Nr.: RA 051, 1:35<br />

N, BS, RS<br />

Das Resin-Komplettmodell des modernen<br />

Granatwerfers (120 mm rifled<br />

towed mortar model F1) kommt ohne<br />

Ätzteile aus. Die sehr sauber gegossenen<br />

und fein detaillierten Resin-<br />

Teile lassen sich problemlos entgraten<br />

und anhand des <strong>einfachen</strong><br />

Bauplans <strong>mit</strong> Explosionszeichnung,<br />

Farbhinweisen und drei Seitenrissen<br />

(Fahr- und Feuerstellung) leicht<br />

montieren.<br />

HSD<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

sehr empfehlenswert<br />

Trumpeter / Faller<br />

Italian PUMA 4x4 AFV<br />

Art.-Nr.: 05525, 1:35<br />

N, BS, KST, ÄT, D<br />

Nicht zu verwechseln <strong>mit</strong> dem SPz<br />

PUMA der Bundeswehr, liefert Trumpeter<br />

hier einen beeindruckenden<br />

kleinen Bausatz des italienischen<br />

Einsatzfahrzeugs, das es auch als 6x6<br />

gibt. So klein die Fahrzeugabmessungen<br />

auch sind, so üppig detailliert<br />

und ausgestattet zeigt sich der Bausatz.<br />

Fahrer-, Dach- und Turmluke<br />

sind offen darstellbar, die beiden Seiten-<br />

und die Hecktür leider nicht.<br />

Dafür gilt es, allein über 50 Ätzteile<br />

zu verarbeiten und auch sonst zeigt<br />

man sich von der Teilevielfalt positiv<br />

überrascht. Farbangaben (zwei farbige<br />

5-Seiten-Ansichten) und Decals<br />

finden sich für ein weißes UN-Fahrzeug<br />

und eine Version in 3-Farben-<br />

Tarnung.<br />

HSD<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Zvezda<br />

Tiger I Ausf. E (Early Production)<br />

Art.-Nr.: 3646, 1:35<br />

N, BS, KST, D<br />

Jedem seinen Tiger I – und auch Zvezda<br />

hat nun eine frühe Version im Programm,<br />

die gut detailliert und <strong>mit</strong> einigen<br />

inneren Werten daherkommt.<br />

Neben dem Hauptspant vor dem Turm<br />

finden sich in der Wanne noch die einfach<br />

dargestellten Tanks und Lüfter;<br />

die hinteren beiden Lüfterklappen,<br />

die <strong>mit</strong>tige Motorraum- und die Fahrer-<br />

und Funkerluke <strong>mit</strong> Periskopen<br />

lassen sich offen darstellen. Der Turm<br />

glänzt <strong>mit</strong> einer recht umfangreichen<br />

und ordentlich detaillierten Inneneinrichtung<br />

und offenen Luken. Leider<br />

wurde nicht das System der Einzelglieder-<br />

und Segmentketten vom T-90<br />

übernommen, hier liegen jeweils<br />

zweigeteilte Weichplastikketten bei,<br />

die verschweißt werden sollen. Auf<br />

Ätzteile wird ebenfalls verzichtet. Insgesamt<br />

eine solide Variante des Tiger<br />

I <strong>mit</strong> Bemalungsvorschlägen und<br />

Decals für zwei Fahrzeuge und Farbangaben<br />

für Humbrol. HSD<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

empfehlenswert<br />

Academy / Academy Europe<br />

German King Tiger „Last<br />

Production“<br />

Art.-Nr.: 13229, 1:35<br />

N, BS, KST, ÄT, D<br />

36


Nachdetaillierung; die hält sich aber in<br />

Grenzen. Neben allen benötigten Glasteilen<br />

liegen Reifen aus sehr hartem,<br />

aber flexiblem Material und Decals für<br />

drei Einsatzfahrzeuge bei. HSD<br />

Jedem seinen Tiger II – Academy liefert<br />

nun nach dem gelungenen Hetzer<br />

auch eine eigene „späte Version“. Die<br />

Wanne verfügt über eine komplette<br />

Drehstabfederung, der Turm zumindest<br />

über ein vollständiges Geschütz<br />

und Lukendetails, die Ketten liegen<br />

als Einzelglieder und Segmente bei,<br />

alle Wannendetails zeigen sich fein<br />

detailliert. Dazu gibt es zwei gut gestaltete<br />

Figuren und einen Satz Decals<br />

von Cartograph, <strong>mit</strong> denen sich nicht<br />

nur die Tarnuniformen für die beiden<br />

gestalten lassen, sondern auch die<br />

kleinen Kreise auf einer der Panzer-<br />

Tarnungen. Der Baupan liefert davon<br />

zwei Ausführungen aus dem Mai 1945<br />

und ist gut gestaltet, Farbangaben<br />

gibt es auf dem Karton für sechs Hersteller,<br />

und einige sinnige Ätzteile liegen<br />

auch bei – was will der Tiger-<br />

Freund mehr.<br />

HSD<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Heller / Glow2B<br />

VBCI „Afghanistan“<br />

Art.-Nr.: 81147, 1:35<br />

N, BS, KST, D<br />

Heller legt hier deutlich zu, was Qualität,<br />

Umfang und Detaillierung im<br />

Gegensatz zu älteren 1:35er-Kits betrifft.<br />

Das moderne 8-Rad-Fahrzeug als<br />

Gegenstück zum BOXER besitzt eine<br />

recht vollständige Inneneinrichtung<br />

im Fahrer- und Kampfraum, besonders<br />

Fahrwerks- und Turmdetails zeigen<br />

sich fein und umfangreich detailliert,<br />

Luken sind auch offen darstellbar.<br />

Selbst die nicht ganz einfach umzusetzende<br />

Zusatzpanzerung wird gut<br />

dargestellt. Hier helfen Fotos der Originale<br />

bei der eventuell anstehenden<br />

sehr umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Raumfahrt<br />

Great Wall Hobby<br />

TIANGONG-1 & Spacecraft<br />

SHENZHOU-8<br />

Art.-Nr.: L4804, 1:48<br />

N, BS, KST, D<br />

Der Bausatz der beiden chinesischen<br />

Raumfahrzeuge zeigt sich in 1:48 beeindruckend.<br />

Die wenigen Bauteile<br />

sind schnell montiert und gut detailliert,<br />

der Bauplan ist übersichtlich gestaltet.<br />

Für die Präsentation liegt ein<br />

groß dimensionierter Sockel plus geätztem<br />

Typenschild in chinesischer<br />

Sprache bei, einige wenige Decals ergänzen<br />

den ansprechenden Kit. Für<br />

die Bemalung steht lediglich eine farbige<br />

Draufsicht der angekoppelten<br />

Module zur Verfügung, Detailangaben<br />

fehlen. Die kleine Raumstation<br />

für drei Mann Besatzung gibt es auch<br />

ohne das Versorgungsmodul (L4805).<br />

Die Originale absolvierten 2011 erstmals<br />

eine bemannte Mission. HSD<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

sehr empfehlenswert<br />

Hasegawa / Faller<br />

Unmanned Space Probe VOYAGER<br />

Art.-Nr.: 54002, 1:48<br />

N, BS, KST<br />

Hasegawa bringt uns hier ein Stück<br />

Geschichte näher, und das in gelungener<br />

Bausatzform. Seit 1977 zieht<br />

die kleine Sonde ihre Bahn, Star Trek<br />

hat die imaginäre Voyager 6 im Kirk-<br />

Film „Star Trek – der Film“ zum Thema<br />

gemacht. Der einfache, aber gut detaillierte<br />

Bausatz erfordert eine sorgfältige<br />

Bemalung, die sich nach klar<br />

strukturiertem Bauplan recht umfangreich<br />

gestaltet. Wer sich für<br />

Raumfahrt interessiert, sollte sich<br />

diesen Kit nicht nur ansehen. HSD<br />

übersichtlich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Schiffe<br />

GoldMedalModels<br />

Ätzteilesatz für moderne britische<br />

Kriegsschiffe<br />

Art.-Nr.: 70015, 1:700<br />

WA, BS, ÄT<br />

Keine wirkliche Neuheit, aber dennoch<br />

empfehlenswert ist dieses Set, <strong>mit</strong><br />

dem sich die Wiederauflage der HMS<br />

TIGER von Revell hervorragend supern<br />

lässt. Filigrane Originalteile sind im<br />

Bausatz altersbedingt eher sehr solide<br />

ausgeführt. Im Zubehörset finden sich<br />

Teile für den Hauptmast, für den Radarmast<br />

inkl. Radargerät sowie Relings<br />

und <strong>Fan</strong>gnetze für das Helikopterdeck.<br />

Letztere sind leider etwas overscale,<br />

sodass man diese einkürzen sollte.<br />

Dennoch ist dieses Set für ein detailliertes<br />

<strong>Modell</strong> unabdingbar. MKA<br />

umfangreich<br />

sehr anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Airfix / Glow2B<br />

Type 45 Destroyer<br />

Art.-Nr.: 12203, 1:350<br />

N, BS, KST, D<br />

Mit dem Bausatz lassen sich alle<br />

Einheiten dieser modernen Schiffsklasse<br />

bauen, wobei drei unterschiedliche<br />

Ausrüstungszustände<br />

(Be waffnung) möglich sind. Namensschilder,<br />

Kennungen und Wappen<br />

aller sechs Schiffe plus die beiden<br />

roten Drachen, die ursprünglich<br />

den Bug der HMS Dragon zierten, liegen<br />

bei. Der hellgraue Kunststoff der<br />

203 Teile ist sehr weich und teilweise<br />

auch verhältnismäßig dickwandig,<br />

dafür aber leicht zu verarbeiten. Der<br />

Rumpf ist viergeteilt in Deck, zwei<br />

Seitenteile und Unterwasserschiff<br />

<strong>mit</strong> Spanten, was auch den Bau eines<br />

Wasserlinienmodells ermöglicht. Formentechnisch<br />

ist die DARING für Airfix<br />

ein enormer Fortschritt. Auf eine<br />

glatte Innenform werden die Außenteile<br />

aufgeklebt. Deren Oberflächen<br />

sind so viel detaillierter und feingliedriger<br />

dargestellt. Dafür gibt es<br />

an den Kanten stumpf aneinander<br />

gesetzte störende Nahtstellen. Hangar,<br />

Gangway und Rettungsboot-Stationen<br />

können offen oder geschlossen<br />

dargestellt werden, die Brücke<br />

zeigt eine rudimentäre Inneneinrichtung,<br />

und zwei verschiedene Hubschrauber-Typen<br />

liegen bei. Die Bauanleitung<br />

führt in 90 einfach nach -<br />

vollziehbaren Schritten zum fertigen<br />

<strong>Modell</strong> und wartet <strong>mit</strong> einer farbigen<br />

4-Seiten-Ansicht unter Angabe von<br />

Humbrol-Farben auf. WKE<br />

umfangreich<br />

anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

Revell<br />

Flower Class Corvette Platinum<br />

Edition<br />

Art.-Nr.: 05112, 1:72<br />

WA, BS, KST, M, H, ÄT, DN<br />

Endlich ist der gesuchte Kit wieder<br />

verfügbar, und das in einer ganz besonderen<br />

Art. Enthalten sind ein<br />

selbstklebendes Lasercut-Holzdeck,<br />

Messingdrehteile für Masten, Bewaff-<br />

modellfan.de 4/2013<br />

37


MODELLFAN<br />

packt aus<br />

Bewertung<br />

Inhalt<br />

Anwendung<br />

Empfehlung<br />

• übersichtlich<br />

• umfangreich<br />

• sehr umfangreich<br />

• leicht<br />

• anspruchsvoll<br />

• sehr anspruchsvoll<br />

• brauchbar<br />

• empfehlenswert<br />

• sehr empfehlenswert<br />

• hervorragend –<br />

bei einer herausragenden<br />

Leistung<br />

nung und Flaggenstöcke, eine Ankerkette<br />

aus Metall, ein Ätzteilebogen<br />

für Relings, Geschütz, Oberlichter,<br />

Schotten, Bullaugeneinfassungen inklusive<br />

Ablaufrinnen und vieles mehr.<br />

Die Bauanleitung ist Revell-typisch<br />

übersichtlich und leitet den <strong>Modell</strong>bauer<br />

in 172 Schritten zum Ziel.<br />

Wichtig ist darauf zu achten, welches<br />

Standardteil durch ein Ätzteil ersetzt<br />

werden soll. Zusätzlich zu der normalen<br />

Bauanleitung gibt es ein beidseitig<br />

bedrucktes farbiges DIN-A3-Blatt,<br />

welches Farbfotos <strong>mit</strong> der Positionierung<br />

von Metall- und Ätzteilen sowie<br />

dem Holzdeck beinhaltet. Für die<br />

CAMPANULA und die SNOWBERRY<br />

gibt es Bemalungsanweisungen. Der<br />

Decal-Bogen ist im Verhältnis zum<br />

Bausatzumfang eher klein geraten<br />

und beinhaltet die Schiffsnummern,<br />

das Geschützsymbol der SNOWBERRY<br />

und Rumpf- und Aufbautenmarkierungen.<br />

Zusätzlich komplettieren ein<br />

Blatt <strong>mit</strong> Signalflaggen und eine<br />

Rolle Takelgarn den Bausatz. Für erfahrene<br />

<strong>Modell</strong>bauer. MKA<br />

sehr umfangreich<br />

sehr anspruchsvoll<br />

sehr empfehlenswert<br />

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Abkürzungen<br />

ÄT – Ätzteile, AN – Aufkleber neu,<br />

BS – Bausatz, CS – Conversion Set,<br />

D – Decals, DN – Decals neu,<br />

FM – Fertigmodell, FMZR – Fertigmodell<br />

<strong>mit</strong> Zurüstteilen, FV – Farbvariante,<br />

FoV – Formvariante, H – Holz,<br />

GK – Gießkeramik, KM – Kartonmodellbau,<br />

KST – Kunststoff (Spritzguss),<br />

M – Metallteile, MF – Maskierfolien,<br />

N – Neuheit (neues Werkzeug),<br />

NC – Neuheit Conversion,<br />

NK – Neuheit Kooperation, P – Papier,<br />

PS – Plastiksheet, RS – Resin,<br />

VB – Vacu-Bausatz, VT – Vacu-Teile,<br />

WA – Wiederauflage<br />

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Zubehör<br />

Humbrol / Glow2B<br />

Enamel-Farben<br />

Art.-Nr.: 1, 225, 250<br />

N, Farben<br />

Humbrol ergänzt die Enamel-Farbpalette<br />

um die Nummer 1 Primer Grau,<br />

225 Matt Middle Stone und 250 Matt<br />

Desert Sand. 225 eignet sich für die<br />

Bemalung moderner britischer Fahrzeuge<br />

wie die der neuen 48er-„Operation<br />

Herrick“-Serie, Nummer 250 (Altrosa)<br />

passt gut in die Reihe britischer<br />

Farben Zweiter Weltkrieg. Der Primer<br />

haftet, wie erste Versuche zeigen, auf<br />

nahezu allem.<br />

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Lifecolor / Astromodel<br />

Easy 3 – Contrast & Desaturation<br />

Set<br />

German AFV Dunkelgelb<br />

Art.-Nr.: MS 01<br />

N, Farben<br />

Grundfarbenset (Acryl, 22-ml-Kunststoffdosen<br />

<strong>mit</strong> Schraubverschluss)<br />

für die späten sandfarbenen Lackierungen<br />

der Wehrmacht <strong>mit</strong> dem<br />

Grundton Dunkelgelb UA 250, UA 249<br />

zum Aufhellen sowie UA 251 zum Abdunkeln.<br />

HSD<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

sehr empfehlenswert<br />

MIG productions<br />

Metal Power<br />

Art.-Nr.: Abt 200, Abt 205, Abt 210<br />

N, Ölfarben<br />

Zuwachs gibt es auch in der Palette<br />

der Ölfarben. Neu sind die Metallfarben<br />

200 (Gold), 205 (Silber) und 210<br />

(Kupfer). Die Farben sind leicht grobkörnig<br />

und decken nicht ganz so gut,<br />

was an den Farbpartikeln an sich<br />

liegt. Die Verarbeitung erfolgt <strong>mit</strong><br />

Pinsel, Airbrush oder Tuch. HSD<br />

umfangreich<br />

leicht<br />

empfehlenswert<br />

MIG productions<br />

Pigments<br />

Art.-Nr.: P045, P046, P047, P048,<br />

P049<br />

N, Pigmente<br />

Auch die Range der Pigmente wird<br />

erweitert um P045 Faded Corsair<br />

Blue, P046 Old Aluminium, P047<br />

Dark Granit, P048 Faded Green und<br />

P049 Fresh Green. Inhalt je Plastikdose<br />

<strong>mit</strong> Klappdeckel sind 20 Milliliter<br />

Pulver, aufzutragen <strong>mit</strong> Pinsel,<br />

Tuch oder Finger.<br />

HSD<br />

übersichtlich<br />

leicht<br />

empfehlenswert<br />

MIG productions<br />

Wash<br />

Art.-Nr.: P303, P304, P305<br />

N, Washes<br />

38


Neue Washes auf Enamel-Basis von<br />

MIG productions sind P303 Dirty<br />

Glass Wash, P304 Mud Splash Wash<br />

und P305 Moss Green Wash. Diese<br />

etwas größeren Plastikflaschen <strong>mit</strong><br />

Schraubverschluss beinhalten je 75<br />

Milliliter Flüssigkeit. Bei Verwendung<br />

sollte das <strong>Modell</strong> vorher <strong>mit</strong> Acryl-Farben<br />

bemalt werden. HSD<br />

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SIN Industries (MIG productions)<br />

The Filter<br />

Art.-Nr.: P-423, P-424, P-425<br />

N, Filter<br />

Zuwachs erhält auch das umfangreiche<br />

Filterprogramm: P-423 Dark Green<br />

Grey, P-424 Japan Navy Blue und<br />

P-425 Green for Allied Tanks. Die Plastikflaschen<br />

<strong>mit</strong> Schraubverschluss<br />

beinhalten je 35 Milliliter, die Verarbeitung<br />

erfolgt <strong>mit</strong> der Airbrush. HSD<br />

übersichtlich<br />

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TWS1044 Boxer Radsatz (Hobby Boss) 24,95<br />

TWS1045 Boxer Radsatz (Revell) 24,95<br />

STZ043 BTR-60 Radsatz (Trump) 21,95<br />

STZ044 BTR-40P Radsatz (Trump) 17,95<br />

BLAST Models Resin 90-<br />

35186 Merkava III D Update (Meng) 26,75<br />

35188 Mine Roller für M-ATV (Panda) 44,99<br />

35191 French Infantry Afghanistan 14,40<br />

35192 French Tanker Afghan. (VBCI) 14,40<br />

35193 Modern French Infant. Eqiupment External Operations 16,60<br />

35195 AMX-30 Update & Stowage Set (für MENG) 23,99<br />

LEGENDS Resin 95-<br />

LF0134 US Sniper Team (Training) 23,95<br />

LF0136 US Sniper Team camouflaged 23,95<br />

LF0139 US Special Forces Sergeant 11,50<br />

LF0140 US Special Forces Team (2 Fig.) 21,50<br />

LF1253 T-62 Fender Tanks 14,99<br />

LF1254 M4A3E8 Sherman Deatil Set 17,20<br />

LF1255 IDF Tiran 4 Conversion (Basis T-55 Tamiya) 64,99<br />

VERLINDEN Resin 85-<br />

VP2752 Monte Cassino Vignette 38,50<br />

VP2753 US 75mm Sherman Ammo, Crew & Beladung 35,50<br />

VP2754 Panzerwerk, schwere Drehbank 64,99<br />

HOBBY FAN Resin 12-<br />

HF717 Sdkfz 263 Crew (2 Figuren) 26,50<br />

HF718 Büssing Crew (4 Figuren) 49,99<br />

PLUSMODEL 82-<br />

P35147 03 Ladegut, Waage, Sackkarre 17,20<br />

P35163 sof. Büromöbel 21,99<br />

P35245 sof. Bahnsignal WWII 23,60<br />

P35378 03 US M5 Generator & Zubehör 18,60<br />

P35427 sof. Gartenbank (lasercut) 7,25<br />

P35429 03 Wachhäuschen / Schilderhäuschen 12,30<br />

LITERATUR<br />

TANKOGRAD 55-<br />

YUGO<br />

German Panzer an Allied Armour<br />

in Yugoslavia WW II (200 Seiten) 39,00<br />

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TMF213 Tankograd Magazin 2.2013 8,95<br />

1007 WK I Panzer- Kraftwagen 25,00<br />

3019 1st Armored Div. in Germany 14,95<br />

4019 Dtsch. Pzeinheiten in der OZAK 14,95<br />

5041 Bundeswehr Graffiti 14,95<br />

GECON ISAF<br />

5042 Bundeswehr Graffiti 14,95<br />

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7027 Fahrzeuge Schwedisches Heer 14,95<br />

9020 Brit. Challenger I Tank 14,95<br />

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Tanks & Military Vehicles, Art of <strong>Modell</strong>ing Figurines , Figuren International u.v.m.<br />

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USS Erie 1942 Niko 1:700 € 33,60<br />

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Shokaku&Zuikaku Kaiwo Maru Jap.Tran.. Aoshima Morskaya 1:350 Koll. Publ. € € 37,50 14,40<br />

Sur Nippon la Route Maru de Jap.Tran. Pearl Harb. Navires+Histoire Aoshima 1:350 € € 37,50 14,60<br />

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Öffnungszeiten: Donnerstags von 15.00 bis 20.00 Uhr oder<br />

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bitte vorher anrufen.<br />

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Spandauer Damm 49 l 14059 Berlin<br />

Tel.: 030/364 34 851 l Fax: 030/364 34 852<br />

E-Mail: mario.r2@freenet.de<br />

Viele Matchbox Raritäten sind wieder bei uns auf Lager:<br />

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1/72 Matchbox Nr.: 40109 Ju 188 24,99 €<br />

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1/72 Matchbox Nr.: 40017 Bf 109 E 3/4 14,99 €<br />

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Tel. und AB (02454) 1792 · Fax (02454) 6149<br />

Email: ikarus-modellversand@gmx.de<br />

www.ikarus-modellversand.de<br />

Ladenöffnungszeiten:<br />

Mo. geschlossen, Di.–Fr. 14.30–18.30 Uhr, Sa. 10.00–13.00 Uhr<br />

Einhardstraße 1 · 52538 Gangelt<br />

Kamp-Lintfort<br />

Plastikmodellcenter Niederrhein<br />

Inhaber: Peter Meister<br />

47475 Kamp-Lintfort,Oststr. 31,<br />

Telefon 02842/10131<br />

Fax 02842/91770<br />

www.plastikmodellcenter.de<br />

E-Mail: info@plastikmodellcenter.de<br />

Wir führen für Sie:<br />

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*Dragon – DragonArmor*Eduard*Friulmodell*Fujimi*Hasegawa*<br />

*Hobby-Boss*ICM*Italeri*MasterBox*MiniArt*Pegasus*<br />

*Plus-Model*Preiser*Tamiya*Trumpeter*Zvezda*<br />

Farben von<br />

*Gunze-Sanyo*Humbrol*LifeColour*<br />

*Modelmaster*Revell-Aqua*Tamiya*Vallejo*Zitadell*<br />

Werkzeug von *Academy*ACT*Revell*Squadron*Tamiya*<br />

Airbrush von *ACT*Faller*Gabbert*Revell*<br />

Bücher von *Concord*Squadron*Tankograd*<br />

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Öffnungszeiten:<br />

Dienstag, Donnerstag + Freitag: 10.30-13.00 und 14:30-18:00 Uhr<br />

zusätzlich Dienstag + Donnerstag von 20:00-22:30Uhr<br />

Samstag 10.30-16.00 Uhr durchgehend geöffnet<br />

Sonntag 11:30-15:00 Uhr Neuheiteninfo (ohne Verkauf)<br />

Ludwigsburg<br />

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Stefans <strong>Modell</strong>baustudio<br />

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71672 Marbach, Ahornweg 2/2<br />

Tel. 07144/92283 · www.modellbaier.de<br />

Mo. – Sa. 10 – 12, Mo Di Do Fr. 14 - 18 Uhr<br />

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<strong>Modell</strong>bau Kölbel<br />

Ihr Plastikmodellbauspezialist seit 1976<br />

Rabenrodestr. 24a, 38110 Braunschweig, Tel.: 0531 / 29550232 (NEU) – Fax: 0531 / 29566081<br />

www.modellbau-koelbel.de, Email: Koelbel-Braunschweig@t-online.de


Tel.: 0 89 13 06 99-520<br />

E-Mail: helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Lübeck-Stockelsdorf<br />

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München<br />

Würzburg<br />

<strong>Modell</strong>bau Lausmann<br />

Würzburger Str. 115 · 97204 Höchberg<br />

Tel. 09 31- 40 78 65, Fax 0 32 22 -119 98 43<br />

E-Mail: rula-modellbau@arcor.de<br />

Geöffnet: Mi./Fr. 14–17,<br />

Sa. 11–14 Uhr oder nach Absprache<br />

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Farben: Tamiya, Humbrol, WEM, Gunze, MM<br />

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Tel. / Fax +41 (0)61 691 25 26<br />

www.modellbaushop-aeberhardt.ch<br />

Mi – Fr 09-12 & 14-19 h, Sa 09-18 h<br />

www.gravierbedarf.de<br />

Shop: Laser, Fräser,<br />

Gravierplastik, Aluminium,<br />

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Tel./Fax: 0385/5114812<br />

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<strong>Modell</strong>bahnen & Spielwaren D 10789 Berlin Lietzenburger Str. 51<br />

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<strong>Modell</strong>bahn-Pietsch D 12105 Berlin Prühssstr. 34<br />

<strong>Modell</strong>bau Alex Lange D 12161 Berlin Bundesallee 93<br />

Mario’s <strong>Modell</strong>baustudio D 14059 Berlin Spandauer Damm 49<br />

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<strong>Modell</strong>bau Rettkowsky D 20359 Hamburg Paulinenplatz 2<br />

Spiel + Hobby Haus Hartfelder D 22177 Hamburg Bramfelder Chaussee 251<br />

Lampe’s World D 23617 Stockelsdorf Ahrensböker Str. 4-8<br />

Kocks Buchhandlung D 24376 Kappeln Schmiedestr. 26<br />

<strong>Modell</strong>bau-Koenig D 27755 Delmenhorst Hasporter Damm 189<br />

Postleitzahlgebiet 3<br />

<strong>Modell</strong>bahn-Dahlmann D 31139 Hildesheim Albertus-Magnus-Str. 23<br />

Zweirad-Struckmeyer D 32429 Minden Portastr. 72<br />

Heinrichs <strong>Modell</strong>bau D 32760 Detmold Hornsche Str. 137<br />

Raabes Spielzeugkiste D 34123 Kassel Leipziger Str. 133<br />

Bastler-Zentrale D 35390 Giessen Neustadt 28<br />

CO OP Südniedersachsen D 37081 Göttingen Maschmuehlenweg 40<br />

Tiburzy Racing <strong>Modell</strong>bau D 38100 Braunschweig Packhofpassage 12<br />

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Klaus Kramm<br />

<strong>Modell</strong>bahn Matschke D 42281 Wuppertal Schützenstr. 90<br />

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Wagner & Raschka<br />

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Plastikmodellcenter Niederrhein D 47475 Kamp-Lintfort Oststr. 31<br />

WIE - MO D 48145 Münster Warendorfer Str. 21<br />

Peckedrath Handelsgesellschaft D 48653 Coesfeld Letterstr. 6<br />

<strong>Modell</strong>baushop Brechmann D 49377 Vechta Nerenwand 7<br />

Postleitzahlgebiet 5<br />

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Schweiz<br />

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Niederlande<br />

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modellfan.de 4/2013<br />

41


Figuren<br />

MODELLFAN<br />

im Fokus<br />

von Joachim Goetz<br />

Airfix<br />

British Vehicle Crew<br />

Art.-Nr.: A03702<br />

1:48, Spritzkunststoff,<br />

8 Figuren und Zubehör<br />

gute Passgenauigkeit<br />

Neben den „British Army Troops“<br />

(A03701) liefert das zweite Set der<br />

„Operation Herrick Afghanistan“ acht<br />

im Umfeld von Fahrzeugen agierende<br />

Figuren und Fahrer. Die Soldaten sind<br />

für Spritzguss-Figuren anatomisch<br />

gut umgesetzt und ebenso detailliert<br />

– das gilt auch für die Waffen.<br />

Herausforderung dürfte die Tarnbemalung<br />

sein. Die Gesichter sind etwas<br />

einfach umgesetzt, auch hier hilft eine<br />

sorgfältige Bemalung.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Black Dog<br />

US Woman Soldier & War<br />

Journalist<br />

Art.-Nr.: F35064<br />

1:35, Resin,<br />

8 Teile, 2 Figuren<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Wo auch immer auf der Welt militärische<br />

Einsätze stattfinden, sind auch<br />

Fotoreporter und Kamerateams anzutreffen.<br />

Das neueste Figurenset von<br />

Black Dog zeigt einen dieser Bildjournalisten,<br />

der seine Einsatzpause dazu<br />

nutzt, eine leicht bekleidete Soldatin<br />

abzulichten. Der Resin-Guss ist<br />

wie gewohnt tadellos und der Zusammenbau<br />

der Miniaturen geht leicht<br />

von der Hand. Der Fotograf trägt eine<br />

Kombination aus militärischer und<br />

ziviler Kleidung und kann relativ frei<br />

bemalt werden. Die Dame ist <strong>mit</strong><br />

Tarnhose und Bikini bekleidet. Eine<br />

nette Idee, die sicherlich als Blickfang<br />

auf einem Diorama oder auch als<br />

eigenständige Vignette einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlässt!<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Israel Army Tank Crew Set<br />

Art.-Nr.: F35067<br />

1:35, Resin,<br />

9 Teile, 2 Figuren<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Israel gehört zu den Ländern, in denen<br />

eine militärische Präsenz zum alltäglichen<br />

Leben gehört. So gibt es natürlich<br />

auch einiges an Potenzial und<br />

Ideen für uns <strong>Modell</strong>bauer. Da der Figurenmarkt<br />

<strong>mit</strong> israelischen Soldaten<br />

bislang eher spärlich gesät ist, kommen<br />

die neuen Miniaturen von Black<br />

Dog gerade recht. Die zwei modernen<br />

Panzerfahrer, die gerade ihr Fahrzeug<br />

verlassen haben, um die Gegend auszukundschaften,<br />

sind einwandfrei in<br />

hellgrauem Resin gefertigt und zeigen<br />

viele fein modellierte Details. Mit wenigen<br />

Handgriffen und Austausch der<br />

Köpfe können die Figuren auch prob -<br />

lemlos und schnell zu Infanteristen<br />

umgemodelt werden.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Dragon<br />

French Infantry Sedan 1940<br />

Art.-Nr.: 6738<br />

1:35, Spritzkunststoff,<br />

ca. 60 Teile, 4 Figuren<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Das Figurenset zeigt vier französische<br />

Soldaten auf dem Weg in die<br />

Schlacht. Alle Miniaturen sind detailreich<br />

und sehr dynamisch in Szene<br />

gesetzt. Die <strong>Modell</strong>ierung ist erstklassig<br />

und der Spritzguss in hellgrauem<br />

Kunststoff in der bekannt sehr guten<br />

Dragon-Qualität ausgeführt. Zahlreiche<br />

Ausrüstungsgegenstände sind im<br />

Packungsumfang enthalten, sodass<br />

die Männer <strong>mit</strong> allerlei Gerödel ausgestattet<br />

werden können. Da sich die<br />

französischen Uniformen zwischen<br />

dem Ersten und Zweiten Weltkrieg<br />

nur wenig verändert haben, sind diese<br />

Figuren auch ohne größere Umbauten<br />

in den letzen Kriegsjahren<br />

des Ersten Weltkriegs einsetzbar. Als<br />

Bemalungsvorlage kann das gute Packungsbild<br />

genutzt werden.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Rommel & Staff, North Africa<br />

1942<br />

Art.-Nr.: 6723<br />

1:35, Spritzkunststoff,<br />

ca. 50 Teile, 4 Figuren<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Der Wüstenfuchs Erwin Rommel ist<br />

einer der bekanntesten Heerführer<br />

des Zweiten Weltkriegs und daher von<br />

fast jedem Figurenhersteller in jedem<br />

üblichen Maßstab modelliert worden.<br />

Nun gibt es auch einen Rommel aus<br />

dem Hause Dragon – dieses Mal allerdings<br />

<strong>mit</strong> seinem gesamten Stab. Der<br />

Generalfeldmarschall weist eine außergewöhnlich<br />

gut getroffene Ähnlichkeit<br />

<strong>mit</strong> dem Original auf und ist<br />

in seinem typischen langen Ledermantel<br />

modelliert. Auch die weiteren<br />

Offiziere können überzeugen. Die<br />

Montage der Miniaturen ist einfach<br />

durchzuführen, lediglich an den<br />

Kontaktstellen der Mäntel ist ein<br />

wenig Schleifarbeit erforderlich. Wer<br />

ein Afrika-Diorama in der Planung<br />

hat, der findet <strong>mit</strong> diesem Set eine<br />

interessante Bereicherung seiner<br />

Szenerie.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Games Workshop/Citadel<br />

Karl Franz auf Todesklaue<br />

28 mm, Spritzkunststoff,<br />

ca. 100 Teile, 3 Figuren + Greif<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Auch in dieser Ausgabe stellen wir<br />

weitere interessante <strong>Fan</strong>tasy-Figuren<br />

aus dem Hause Games Workshop vor.<br />

Karl Franz auf seinem Fabelwesen,<br />

dem Greif, der halb Greifvogel und<br />

halb Raubtier in sich vereinigt, fasziniert.<br />

Das Reittier kann wahlweise<br />

doppelköpfig oder <strong>mit</strong> gepanzertem<br />

Adlerkopf ausstaffiert werden. Als<br />

Reiter stehen drei Varianten zur Verfügung:<br />

als Erstes Karl Franz in voller<br />

Rüstung, dann ein imperialer Feldherr<br />

oder ein Meisterzauberer. Eine mehrseitige<br />

bebilderte Bauanleitung lässt<br />

keine Fragen bei der Montage offen.<br />

Für die Bemalung sind Erfahrung und<br />

Können gefragt, da die Miniatur viele<br />

filigrane und aufwendig zu bemalende<br />

Details aufweist. Nicht nur für <strong>Fan</strong>tasy-<strong>Fan</strong>s<br />

beachtenswert.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Chaos Demons, Dämonenprinz<br />

28 mm, Spritzkunststoff,<br />

ca. 50 Teile, 1 Figur<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Ein weiteres Highlight stellt der Dämonenprinz<br />

dar. Auch wenn diese Figur<br />

schon seit Längerem erhältlich<br />

ist, ist sie dennoch eine Vorstellung<br />

42


in der FiF wert. Mit einer Größe von<br />

etwa acht Zentimetern gibt sie dem<br />

ambitionierten Figurenmaler genügend<br />

Spielraum für eine individuelle<br />

Bemalung. Besonders die Haut des<br />

Dämons und die vielen kleinen Details,<br />

die erstklassig modelliert sind,<br />

versprechen puren Malspaß. Die Montage<br />

ist auch von Neulingen gut umzusetzen,<br />

und <strong>mit</strong> ein wenig Geduld<br />

und etwas Flüssigspachtel sind alle<br />

Vorarbeiten schnell abgeschlossen,<br />

sodass die Figur für eine phantasievolle<br />

Farbgebung bereit steht!<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Hochgeborener der Dunkelelfen<br />

auf schwarzem Drachen<br />

28 mm, Spritzkunststoff,<br />

ca. 80 Teile, 3 Figuren + Drachen<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Das Elfenvolk ist ein fester Bestandteil<br />

in der <strong>Fan</strong>tasy-Figurenwelt. Das<br />

Set des Drachenreiters zeigt einen<br />

eindrucksvollen Vertreter dieser Gattung.<br />

Mit einer stattlichen Gesamthöhe<br />

von fast 25 Zentimetern ergibt<br />

diese Miniatur einen schönen Blickfang.<br />

Der Zusammenbau ist dank der<br />

gut durchdachten Bauanleitung<br />

leicht und schnell zu bewerkstelligen<br />

und stellt auch den Ungeübten vor<br />

keine nennenswerten Probleme. Als<br />

Bemalungsgrundlage dienen die Packungsfotos<br />

auf der Vorder- und<br />

Rückseite – oder aber man lässt einfach<br />

mal seine Phantasie spielen.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Chaosritter<br />

28 mm, Spritzkunststoff,<br />

ca. 80 Teile, 5 Figuren + 5 Pferde<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Fünf düster wirkende Ritter auf fünf<br />

martialischen Reittieren sind Inhalt<br />

dieses Figurensets aus der Figurenschmiede<br />

der Warhammer-Serie. Die<br />

Chaosritter machen ihrem Namen alle<br />

Ehre und lassen sich in verschiedenen<br />

Posen und <strong>mit</strong> unterschiedlicher<br />

Bewaffnung zusammensetzen.<br />

Da jede Miniatur <strong>mit</strong><br />

zahlreichen feinen Details versehen<br />

ist, kann sich der Figurenmaler mal<br />

so richtig austoben und sein Können<br />

in der Darstellung von Metallen, Leder,<br />

Knochen und Fellen unter Beweis<br />

stellen.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

Khemrische Kriegssphinx/<br />

Nekrosphinx<br />

Art.-Nr.: 99120217007<br />

28 mm, Spritzkunststoff,<br />

ca. 90 Teile, 5 Figuren + Sphinx<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Dieser Bausatz bietet die Möglichkeit,<br />

eine Khemrische Kriegssphinx, eine<br />

riesige löwenhafte Statue, oder eine<br />

Nekrosphinx, ein flügelbewehrtes Albtraumwesen,<br />

zu kreieren. Beide Varianten<br />

haben ein altägyptisches Aussehen,<br />

das <strong>mit</strong> vielen Hiroglyphen,<br />

ägyptischen Zeichen und Formen unterstrichen<br />

wird. Diese martialisch wirkenden<br />

Fabelwesen gefallen durch ihre<br />

Detailverliebtheit und den großen<br />

Spielraum, den sie dem Figurenmaler<br />

bieten. Der Zusammenbau ist durch<br />

die großzügig gehaltene Schritt-für-<br />

Schritt-Bauanleitung auch von Ungeübten<br />

einfach durchzuführen und<br />

leicht verständlich. Da ein großer Teil<br />

der Figur <strong>mit</strong> Rüstungsteilen bedeckt<br />

ist, kann man sich bei der Bemalung<br />

<strong>mit</strong> Gold- und anderen Metalltönen<br />

richtig austoben. Ebenfalls fordern die<br />

beiliegenden Gruftkrieger den <strong>Modell</strong>bauer<br />

zu einer feinen und detaillierten<br />

Bemalung geradezu heraus. Wer sich<br />

einmal auf dem <strong>Fan</strong>tasy-Gebiet versuchen<br />

will, dem ist die Kriegssphinx<br />

wärmstens ans Herz zu legen.<br />

Hervorragend<br />

Hecker & Goros<br />

Adelige um 1700<br />

Art.-Nr.: KSHG 253<br />

1:72, Weißmetall,<br />

3 Teile, 3 Figuren<br />

Die neuesten Miniaturen aus dem<br />

Hause Hecker & Goros zeigen drei<br />

Adelige um 1700 in prachtvollen Gewändern.<br />

Die Herren, die im 1:72er-<br />

Maßstab gradfrei in Weißmetall produziert<br />

sind, gefallen vor allem durch<br />

die hervorragende Wiedergabe der<br />

zeitgenössischen Kleidung. Ebenso<br />

wurden auch die pompösen Perücken<br />

und die breitkrempigen Hüte nicht<br />

außer Acht gelassen. Als Bemalungshilfe<br />

dient, wie üblich, ein Farbfoto.<br />

Sicherlich lassen sich aber in Fachbüchern<br />

oder im Internet noch<br />

zahlreiche weitere Farbvorlagen<br />

entdecken.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

ICM<br />

WWII Soviet Partisans<br />

Art.-Nr.: 35631<br />

1:35, Spritzkunststoff,<br />

43 Teile, 4 Figuren<br />

gute Passgenauigkeit<br />

Partisanen waren gefürchtete Gegner<br />

an allen Fronten des Zweiten Weltkriegs.<br />

Diese meist aus wenigen Mitgliedern<br />

bestehenden Gruppen agierten<br />

im Geheimen und waren äußerst<br />

effektiv. Oftmals bedienten sich diese<br />

Kampfeinheiten aus Beutewaffenbeständen<br />

oder wurden von der regulären<br />

Armee unterstützt. Das<br />

Set von ICM beinhaltet vier Figuren.<br />

Die aus der Sowjetunion<br />

stammenden Männer unterschiedlichen<br />

Alters tragen zeitgenössische<br />

ländliche Kleidung<br />

und einer eine Kossaken-Uniform.<br />

Ausstaffiert sind die Partisanen <strong>mit</strong><br />

russischen Waffen und einer erbeuteten<br />

deutschen MP40. Der Zusammenbau<br />

lässt sich problemlos durchführen<br />

und verlangt nur wenig Nacharbeit.<br />

Als Bemalungsgrundlage dient<br />

das Packungsbild, oder man lässt seiner<br />

Phantasie freien Lauf. Eine wirklich<br />

gut umgesetzte Idee.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

modellfan.de 4/2013<br />

43


Figuren<br />

MODELLFAN<br />

im Fokus<br />

von Joachim Goetz<br />

Live Resin<br />

US-Army Modern Soldier<br />

Art.-Nr.: LRM-35001<br />

1:35, Resin,<br />

44 Teile, 1 Figur<br />

Art.-Nr.: LRM-35002<br />

47 Teile, 1 Figur<br />

Art.-Nr.: LRM-35003<br />

43 Teile, 1 Figur<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Wenn man den <strong>Modell</strong>euren von Live<br />

Resin eines nicht nachsagen kann,<br />

dann ist es, dass sie schlecht recherchieren.<br />

Die Aufzählung der nachempfunden<br />

Ausrüstungsgegenstände<br />

auf der Packung, die an den Figuren<br />

zu finden sind, liest sich wie eine lange<br />

Einkaufsliste im Army-Shop. Die<br />

Miniaturen, die im 3D-Rapid Prototyping<br />

entstanden sind, gehören zu<br />

den besten, die zur Zeit auf dem Figurenmarkt<br />

zu bekommen sind. Die<br />

Teilevielfalt ist einfach überwältigend.<br />

So sind mehr als 40 einzelne<br />

Bauteile pro Figur die Regel. Was den<br />

einen freut, ist für den anderen eher<br />

nervenaufreibend. Es macht schon<br />

etwas Mühe, die extrem kleinen Ausrüstungsgegenstände<br />

wie Nachtsichtgerät<br />

oder Helmkamera am richtigen<br />

Platz zu fixieren. Wer aber die nötige<br />

Geduld aufbringt und eine ruhige<br />

Hand hat, der wird <strong>mit</strong> erstklassigen<br />

modernen US-Army-Soldatenfiguren<br />

belohnt, die sich jedem Vergleich<br />

stellen können. Dabei zeigt sich das<br />

Zubehör überragend. Bislang sind<br />

drei Figuren erschienen, wobei<br />

sich Nummer 01 und 02 lediglich<br />

in der Kopfbedeckung, der Ausrüstung<br />

und Bewaffnung unterscheiden.<br />

Hervorragend<br />

MB MasterBox<br />

Women of WWII era<br />

Art.-Nr.: MB35148<br />

1:35, Spritzkunststoff,<br />

44 Teile, 4 Figuren<br />

gute Passgenauigkeit<br />

Die vier Mädels aus dem MB Master-<br />

Box-Programm in typischer Kleidung<br />

der 1940er-Jahre lassen sich sowohl<br />

auf militärischen wie auch ideal auf zivilen<br />

Dioramen im 35er Maßstab einsetzen.<br />

Gerade bei der Vielzahl der in<br />

den letzen Wochen erschienenen und<br />

angekündigten Automobile der frühen<br />

1940er Jahre lassen sich interessante<br />

Ideen umsetzen. Warum nicht einmal<br />

eine Straßenszene <strong>mit</strong> Einkaufspassagen<br />

oder einem Café gestalten? Die<br />

Frauen sind in lässiger Haltung modelliert<br />

und tragen elegante und sportliche<br />

Sommerkleider. Die Montage ist<br />

problemlos und als Bemalungshilfe<br />

dient das Packungsbild.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

British and American paratroopers,<br />

WWII era, Friendly boxing<br />

match<br />

Art.-Nr.: MB35150<br />

1:35, Spritzkunststoff,<br />

62 Teile, 9 Figuren<br />

gute Passgenauigkeit<br />

Ich bin jedes Mal überrascht über die<br />

Kreativität des MB-Teams. Auch die<br />

neueste Figurenpackung stellt dies<br />

wieder einmal schlagkräftig unter Beweis.<br />

Um sich die Zeit vor dem nächsten<br />

Einsatz zu vertreiben, haben britische<br />

und amerikanische Fallschirmjäger<br />

kurzerhand einen kleinen Boxkampf<br />

organisiert. Die beiden Boxer<br />

werden durch jeweils ein Team anfeuert.<br />

Die schöne Idee ist erstklassig<br />

umgesetzt und die Figuren gefallen<br />

durch ihr Zusammenspiel. Anatomie<br />

und Bewegungen sind absolut stimmig<br />

modelliert und auch der Zusammenbau<br />

ist ohne Schwierigkeiten<br />

durchzuführen. Die Männer finden sicherlich<br />

so manchen Platz auf einem<br />

Flugplatz-Diorama oder können auch<br />

als Vignette begeistern.<br />

Sehr empfehlenswert<br />

MENG<br />

Middle Easterners<br />

Art.-Nr.: HS-001<br />

1:35, Spritzkunststoff,<br />

23 Teile, 4 Figuren<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

Passend zu den bereits erschienen<br />

Pick Ups gibt es nun eine vierköpfige<br />

Familie afghanischer Zivilisten als<br />

komplettes Figurenset. Es beinhaltet<br />

einen Mann, einer Frau in der traditionellen<br />

Burka und zwei kleine Kin-<br />

der in farbenfroher Kleidung. Der<br />

Plastikspritzguss zeigt sich sauber<br />

und gratfrei, was eine einfache Montage<br />

gewährleistet. Die aus wenigen<br />

Teilen bestehenden Miniaturen sind<br />

schnell zusammengesetzt und bedürfen<br />

nur minimaler Nacharbeit. Als<br />

Farbvorschlag dient das Packungsbild<br />

oder man recherchiert ein wenig im<br />

Internet nach passenden Vorlagen.<br />

Die kleine Familie eignet sich hervorragend,<br />

um einem Nah-Ost-Diorama<br />

den nötigen Farbtupfer zu geben und<br />

ist auch deswegen uneingeschränkt<br />

zu empfehlen.<br />

Sehr empfehenswert<br />

SKP Model<br />

Winston Churchill<br />

Art.-Nr.: SKP 187<br />

1:35, Resin,<br />

4 Teile, 1 Figur<br />

sehr gute Passgenauigkeit<br />

„No sports!“ Das war der bekannte<br />

Ausspruch des britischen Premierministers<br />

Winston Churchill, der nun als<br />

35-fache Verkleinerung und in Resin<br />

gegossen im Sortiment von SKP-Models<br />

erschienen ist. Bekleidet <strong>mit</strong><br />

typischem Hut und langem schwarzen<br />

Mantel ist die Figur bestens geeignet<br />

für einen Truppenbesuch oder<br />

aber auch für den Einsatz als zivile<br />

Person. Der Guss ist einwandfrei und<br />

bedarf so gut wie keiner Nacharbeit.<br />

Die Gesichtszüge dieser Persönlichkeit<br />

des Zweiten Weltkriegs sind sehr<br />

gut umgesetzt und machen die Miniatur<br />

ausgesprochen interessant.<br />

Empfehlenswert<br />

44


Praxiswissen für <strong>Modell</strong>bauer.<br />

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Mehr als Papier<br />

Streifen-Look für den Porsche-Tiger<br />

Wer sich für Tiger II und Ferdinand interessiert,<br />

kommt um diese Konstruktion nicht herum. Was<br />

lässt sich neben dem Bau „Out-of-Box“ am<br />

VK.45.02 <strong>mit</strong> Porsche-Turm noch verfeinern?<br />

Von Lothar Limprecht<br />

Dragon ist es wieder gelungen, flexibel<br />

und kreativ zugleich eines<br />

dieser höchst interessanten deutschen<br />

Panzerprojekte im <strong>Modell</strong><br />

auferstehen zu lassen: den Porsche<br />

VK.45.02 Tiger II <strong>mit</strong> hinten liegendem<br />

Turm. Entsprechende 1:35er-<strong>Modell</strong>e<br />

<strong>mit</strong> hinten und vorne liegendem Turm liefert<br />

auch HobbyBoss.<br />

Dragon fertigt für diesen Kit die Oberwanne<br />

sowie einige Spritzgussäste neu<br />

und ergänzt sie durch diverse aus anderen<br />

46


Für das Foto <strong>mit</strong> Hintergrund wurde provisorisch eine Rückwand<br />

plus Bodenplatte <strong>mit</strong> zerstoßenen Ziegelsteinen zusammengestellt.<br />

VK.45.02(P) Turm hinten<br />

Aufgrund der Erfahrungen <strong>mit</strong> dem russischen T-34 forderte das deutsche<br />

Heereswaffenamt Entwürfe für Panzerkampfwagen, die größer<br />

und in jeder Hinsicht besser waren als alle damaligen alliierten Entwicklungen.<br />

Nach den Ausschreibungs-Spezifikationen vom August<br />

1942 begannen sowohl die Porsche KG in Stuttgart als auch Henschel<br />

& Sohn in Kassel <strong>mit</strong> den Vorarbeiten. Bei der Konstruktion wurde<br />

Wert auf gute defensive Fähigkeiten, bessere Bewaffnung und stärkeren<br />

Schutz <strong>mit</strong> Vorrang vor hoher Geschwindigkeit gelegt. Porsche<br />

entwickelte den Typ 180 <strong>mit</strong> benzin-elektrischem und als 181 <strong>mit</strong><br />

hydraulischem Antrieb, zudem schlug man vor, den Turm vorne oder<br />

hinten aufzusetzen. Die Komplettierung des VK.45.02(P) gedieh jedoch<br />

nur im Reißbrettstadium, begonnene Wannen wurden zum Panzerjäger<br />

Ferdinand und die ersten 50 der vorgesehenen Drehtürme im<br />

durch das Heereswaffenamt ausgewählten Henschel-Entwurf VK 4503<br />

(H) eingebaut. Im Übrigen wurde am 27. Juni 1944 die <strong>mit</strong> 33 Tigern<br />

I und 12 Tigern II neu ausgestattete schwere Panzerabteilung 503 an<br />

die Westfront verlegt, wo sie ab 11. Juli 1944 zum Einsatz kam. Sie<br />

war so<strong>mit</strong> Vorlage<br />

für die Verbandskennung<br />

des hier gezeigten<br />

<strong>Modell</strong>s.<br />

Der Reißbrettpanzer VK.45.02<br />

(Porsche) von Dragon erhielt<br />

alternative Decals von Archer.<br />

Tiger II, Frankreich,<br />

Juni 1944<br />

Foto: Bundesarchiv,<br />

Bild 101I-721-0397-29,<br />

Wagner, CC-BB-SA; Quel -<br />

le: Wikipedia Commons<br />

Bausätzen. Einige Objekte lassen sich<br />

durch Ätzteile besonders hervorheben, so<br />

das Werk- und Schanzzeug oder die Heckklappe<br />

<strong>mit</strong> MP- und Pistolenports am<br />

Turm. Leider ist der Turm innen nur marginal<br />

ausgestattet. Zudem vermisst man<br />

sichtbare Ausrüstungsteile wie Antennen<br />

und Fliegerbekämpfungsgerät.<br />

Der Zusammenbau des porsche-typischen<br />

Fahrgestells bereitet keine Probleme und<br />

geht flott von der Hand. Beim Einbau des<br />

Bug-MG beachten, dass das zwingend nötige<br />

Bauteil TK2 weder erwähnt noch gezeichnet<br />

wurde, dafür aber andere Bauteile<br />

(J25, 26 und 29) überflüssig sind. Die<br />

beiden Träger (A15, 16) sind falsch beschriftet.<br />

Auch liegen zwei Tarnscheinwerfer<br />

nur für die Montage an der linken Fahrzeugseite<br />

bei. Leider lassen sich diverse<br />

weitere, aber glücklicherweise nur kleine<br />

Unzulänglichkeiten nahezu überall in der<br />

Bauanleitung ent decken, die alle zu erwähnen<br />

den Rahmen sprengen würde.<br />

Wesentlicher ist jedoch, dass Dragon die<br />

komplette Montageanleitung für die KwK<br />

<strong>mit</strong> ihrer Lafettierung im Turm nicht in<br />

die Bauanleitung aufgenommen und zudem<br />

noch in der Bauteilübersicht als überzählig<br />

schraffiert hat (1). Dies ist nach meiner<br />

Einschätzung jedoch zugleich der<br />

wirklich einzige „Hammer“ am Bausatz –<br />

aber dank verfügbarer Bauteile durchaus<br />

zu beheben.<br />

Die Passgenauigkeit der Bauteile ist insgesamt<br />

ausgezeichnet. Sie sind verzugsfrei,<br />

an allen sichtbaren Stellen ohne jeg-<br />

modellfan.de 4/2013<br />

47


VK.45.02(P)H I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Der Kommandant ist dem Fundus<br />

entnommen und stammt aus<br />

einer alten Verlinden-Produktion.<br />

8<br />

Abstandsanzeiger, Antennen und Antennenfüße<br />

wurden aus eigenen Beständen ergänzt,<br />

hinzu kam ein Unterlegklotz.<br />

4<br />

Das Werk- und Schanzzeug erhielt modifizierte<br />

Montageplätze, die echten Metallseile auf beiden<br />

Seiten wurden <strong>mit</strong> Ösen aus Zinn versehen.<br />

6<br />

10<br />

9<br />

Nach der sandgelben Grundierung wurden<br />

Klebepads aufgebracht und dazwischen die<br />

beiden anderen Tarnfarben auflackiert.<br />

Von diesem Streifenmuster gab es vergleichbare<br />

Anstriche bei Tiger II der sPzAbt<br />

101 in der Normandie im Sommer 1944.<br />

11<br />

Durch die über Turm und Wanne geführten<br />

Klebepads muss später der Bereich unter<br />

dem Turmheck noch nachlackiert werden.<br />

48


7<br />

Die Lafettierung des Geschützes<br />

ist nicht vorgesehen und so<strong>mit</strong><br />

in der Bauanleitung nicht angegeben,<br />

Teile liegen aber bei.<br />

Ein Einsatzfahrzeug wäre nicht ohne<br />

ein Fliegerabwehr-MG ausgeliefert<br />

worden, daher wurde auch das <strong>Modell</strong><br />

Dank Grabbelkiste nachgebessert.<br />

1<br />

2<br />

Wird das Metallrohr verwendet,<br />

sollte das Geschütz ein Gegengewicht<br />

aus Blei erhalten, um es in<br />

der Waage halten zu können.<br />

5<br />

Die ergänzte Rohrstütze entstammt einem<br />

alten Panther-Bausatz. Sie wäre am Original<br />

sicher montiert, um die Stabilität der<br />

Rohrzurrung im Turm zu entlasten.<br />

3<br />

12<br />

Hier empfiehlt es sich, Farbe und Pigmente<br />

in dunkelrotem Ton aufzutragen, so, als ob<br />

dort die Grundierung zu sehen wäre.<br />

Die DS-Gleisketten ließen sich leicht aufziehen<br />

und verhalten sich, einmal an das Laufwerk<br />

angepasst, auch beständig formstabil.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

49


VK.45.02(P)H I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Die Besatzung <strong>mit</strong><br />

Figuren aus dem Fundus<br />

von vor über 15 Jahren<br />

passt gut zum <strong>Modell</strong>.<br />

liche Auswerferstellen und auch gussgratfrei.<br />

Das Geschütz kann in der einteiligen<br />

Version <strong>mit</strong> einem beiliegenden Alurohr<br />

oder in der geteilten Version aus Spritzgussbauteilen<br />

gestaltet werden. Da bei<br />

den ersten „Königstigern“ <strong>mit</strong> Porsche-<br />

Turm beides vorkam, entschied ich mich<br />

Auf beiden Kettenabdeckungen unterhalb<br />

des Turmes wurden zusätzliche<br />

Feuer löscher angebracht.<br />

für das einteilige Geschütz. Da<strong>mit</strong> dieses<br />

aus Aluminium gedrehte Teil beweglich<br />

montiert werden kann, benutzte ich als<br />

Gegengewicht ein Senkblei (Angelzubehör)<br />

und schabte davon so viel Blei ab, bis<br />

das Rohr in der Waage verblieb (2). Die<br />

beiden neuen DS-100-Ketten passen sich<br />

dem Laufwerk passgenau an, vorausgesetzt,<br />

sie werden stramm sowohl im<br />

Rücklauf als auch über die Zähne der Antriebsräder<br />

gezogen (3). Für die beiden<br />

Antennenhalterungen am Fahrzeugheck<br />

sind keine Stabantennen <strong>mit</strong> Antennenfüßen<br />

im Bausatz vorhanden (4). Sie wurden<br />

durch je einen 1,4-m- und 2-m-Antennenstab<br />

für Fu 5 beziehungsweise<br />

Fu 7 aus der Grabbelkise ergänzt.<br />

Ebenso erhielt mein Versuchsfahrzeug<br />

zusätzlich eine Rohrstütze (5), zumal es<br />

ohne eine derartige Halterung höchst unwahrscheinlich<br />

gewesen sein dürfte, dass<br />

das schwere und lange Geschützrohr bei<br />

strammer Geländefahrt nicht auf die<br />

Oberwanne aufgeschlagen wäre.<br />

Die für die Gestaltung der beiden Abschleppseile<br />

beiliegenden Metalldrähte<br />

weisen zwar eine gute Struktur auf, sind<br />

aber wenig biegsam und müssen zudem<br />

passend abgelängt werden (6). Da der Haltering<br />

für das Fliegerbeschussgerät im<br />

Bausatz überzählig vorhanden ist, selbiges<br />

aber nicht, war dieses Detail ebenfalls aus<br />

der Restesammlung zu ergänzen (7).<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Lothar Limprecht<br />

50


Die rechte Antenne ist auf<br />

einen 80-Zentimeter-Stab für<br />

die Kommunikation <strong>mit</strong> Panzer -<br />

grenadieren gekürzt worden.<br />

Um diesen Projektpanzer, von dem im<br />

Gegensatz zu den „Papierpanzern“ bereits<br />

erste Wannen existierten, zu<br />

einem „Einsatzleben“ zu erwecken,<br />

galt es, zwei Besatzungs<strong>mit</strong>glieder<br />

aus dem Fundus auszuwählen<br />

und entsprechend auf dem <strong>Modell</strong><br />

zu drapieren (8).<br />

Eine fiktive Kolorierung<br />

Der in der Bemalungsanweisung aufgeführten<br />

Angabe von Khakigrün statt Olivgrün<br />

(RAL 6003) ist nicht zu folgen. Da<br />

auf Darstellungen Tiger II der 1./sPzAbt<br />

101 aus dem Juni 1944 einen Tarnanstrich<br />

zeigen, bei dem sandgelbe Streifen Olivgrün<br />

und Schokoladenbraun voneinander<br />

trennten, sollte ein solcher Anstrich auch<br />

meinen Porsche-Tiger zieren.<br />

Angesichts der bisherigen guten Erfahrungen<br />

beim Airbrushen <strong>mit</strong> Patafix von<br />

UHU war es naheliegend, diese Klebepads<br />

auch hier zu nutzen. Über den sandfarbenen<br />

Grundanstrich wurden Klebepads<br />

gezogen und dazwischen die beiden<br />

anderen Tarnfarben gesetzt (9). Nach ausreichender<br />

Trocknung wurden die Klebepads<br />

entfernt und das auffallende Streifenmuster<br />

zeigte sich (10). Lediglich unter<br />

dem Turm musste nachgearbeitet werden,<br />

da dieser Bereich beim Airbrushen<br />

abgedeckt war (11). Hier empfiehlt sich eine<br />

Eigenkreation aus Farbe und Pigmenten<br />

in dunkelroter Farbe, so, als ob dort<br />

noch die Grundierung zu sehen wäre (12).<br />

Das Werk- und Schanzzeug<br />

wurde in modifizierter<br />

Form und nicht exakt nach<br />

Bauanleitung angebracht.<br />

Das <strong>Modell</strong> des VK.45.02(P) <strong>mit</strong> hinten liegendem<br />

Turm stellt unzweifelhaft eine Bereicherung<br />

der Fahrzeugpalette deutscher<br />

Weltkrieg-II-Panzer dar und beinhaltet viel<br />

Bastelspaß <strong>mit</strong> diesem Panzerprojekt.<br />

Literatur:<br />

Walter J. Spielberger: „Der Panzerkampfwagen<br />

TIGER und seine Abarten“, Band 7 der Reihe<br />

Militärfahrzeuge, Motorbuchverlag, Stuttgart<br />

Auf einen Blick<br />

VK.45.02(P)H<br />

Kit 6657 Maßstab 1:35 Hersteller Dragon Preis ca. 54,– €<br />

BAUZEIT ‰ ca. 50 Stunden<br />

Zusätzlich verwendete Materialien: Dragon: German Tank<br />

Antenna Set (3819); Archer Fine Transfer: Decals Tiger Mix #3<br />

(AR35157), Tiger battalion insignias (AR35135); Jamara: Sekundenkleber<br />

Skin (zähflüssig – grüne Kappe); Revell: Contacta<br />

Professional; MIG productions: Pigmente MIG 023 Black Smoke,<br />

033 Dark Mud, 230 Old Rust, 414 Track Brown, Pigment Fixer<br />

Farben: Vallejo Model Air: RAL 7028 Surface Primer Dunkelgelb,<br />

011 Tank Green, 025 Dark Yellow, 041 Tank Brown, 081 Tank Dark<br />

Yellow, 057 Schwarz, 059 Mattlack<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />

Lothar Limprecht, geboren<br />

1950 in Friedberg/Hessen, ist<br />

verheiratet und hat zwei erwachsene<br />

Kinder. <strong>Modell</strong>bau<br />

betreibt er seit über 30 Jahren.<br />

Seine ersten Erfahrungen <strong>mit</strong><br />

dem Medium Plastikspritzguss<br />

gewann er als Zehnjähriger<br />

beim Bau von Häusern für die <strong>Modell</strong>eisenbahn.<br />

Nach mehreren Jahren des Flugzeugmodellbaus<br />

in 1:32 wechselte er 1985 zu Militärfahrzeugen<br />

im Maßstab 1:35 und legte dabei seinen Interessensschwerpunkt<br />

auf Sonderfahrzeuge sowie<br />

Projekte der EDW und Japans. Aber auch zeitgenössische<br />

Fahrzeuge finden immer dann sein<br />

Interesse, wenn sich diese den ersten Jahren<br />

der Bundeswehr und NATO widmen.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

51


M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Broncos M1114 Up-Armored Vehicle<br />

Starker Hummer<br />

Der Topbausatz erhält Zusatzdetails<br />

Der HUMVEE steht bereits fast 30 Jahre im Dienst.<br />

Viele Spritzgusshersteller führen mehr als eine Version<br />

dieses allradgetriebenen Mehrzweckfahrzeugs im<br />

Programm. Bronco Models liefert Out-of-Box eine der<br />

besten. Was bringt eine zusätzliche Detaillierung?<br />

Von Helge Schling<br />

Die Decals entsprechen<br />

einem HUMVEE des 95th<br />

Military Police Battalion,<br />

16th Military Police<br />

Brigade (Airborne).<br />

52


Bis auf „Hütchen”,<br />

Kanister, Gasflasche<br />

und Tasche von Pro<br />

Art models findet<br />

sich alles im Kit.<br />

Der Mk-19 Granatwerfer aus dem Kit ist sehr<br />

gut, der von Live Resin aber noch besser.<br />

Feines Kit-Detail:<br />

Die Schutzklappe<br />

vor dem Tankeinfüllstutzen<br />

ist<br />

offen darstellbar.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

53


M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Der von Bronco angebotene M1114<br />

stellt eine der Hauptversionen<br />

seit dem Irak-Einsatz dar. Die<br />

Besatzung wird durch Panzerglas,<br />

Panzerplatten und -türen<br />

zusätzlich geschützt. Der aufwendig gestaltete<br />

Bausatz gibt diese und alle<br />

wei teren relevanten Details sehr gut wieder.<br />

Zudem punktet der Kit <strong>mit</strong> einer<br />

recht umfangreichen Inneneinrichtung<br />

<strong>mit</strong> Funkanlage, Waffen und Zubehör<br />

plus offenen Türen, Motorraum- und<br />

Heckklappen. Die beiliegenden Ätzteile<br />

sind teils sehr winzig und filigran (1), auch<br />

die weitere Detaillierung fordert einen<br />

eher erfahrenen <strong>Modell</strong>bauer. Ein Vorteil<br />

des durchdachten Kits ist unter anderem<br />

der mögliche Bau in Sektionen, sodass bis<br />

zur Endmontage noch eine entspannte<br />

Bemalung aller Details möglich ist.<br />

Interessante Radkonstruktion<br />

Die Baugruppen gliedern sich in Fahrwerk,<br />

Karosserie <strong>mit</strong> Türen, Motorhaube<br />

und Dach <strong>mit</strong> Heckklappen. Wer Räder<br />

und Türen bis zum Schluss nicht montiert,<br />

tut sich einen Gefallen. Neben einer<br />

tollen Fahrwerks- und Rahmendarstellung<br />

überzeugen die Räder (2). An die dank aufwendigem<br />

Formenbau einteilig produzierte<br />

und profilierte jeweilige Lauffläche<br />

werden rechts und links die Felgen <strong>mit</strong><br />

den Reifenflanken nahtlos angeklebt. Die<br />

Türen bestehen aus je einem Innen- und<br />

Außenteil <strong>mit</strong> dazwischen liegender Scheibe<br />

und einem geätzten Türschloss (3). Die<br />

Funkanlage ist ein Schmuckstück, leider<br />

fehlt es an der Verkabelung, und auch eine<br />

Anleitung dafür sucht man im ansonsten<br />

perfekten, teils farbigen Bauplan vergebens.<br />

Die fand ich auf der Homepage<br />

von Pro Art models – eine exzellente Hilfestellung<br />

für den Bau von modernen US-<br />

Funkanlagen. Mangels Bleidraht entstanden<br />

alle Kabel aus Kupferlitzen, auch das<br />

Spiralkabel für das Mikrofon (4, 5).<br />

Je nach Ausführung verfügen die Originale<br />

über 2- oder 3-Punkt-Gurte. Auf den<br />

Sitzen <strong>mit</strong> übertrieben dargestellten Ausformungen<br />

liegen nun einfache Bauchgurte<br />

aus Tamiya-Tape <strong>mit</strong> Gurtschlössern<br />

aus Resin (teils abgeformte Ätzteile)<br />

(6). Die „Peitschen“ entstanden aus<br />

Sheet nach Fotos, die<br />

Gurtschlösser lieferte wieder<br />

mal Pro Art models.<br />

Die Decals für das Armaturenbrett<br />

sind sauber gedruckt,<br />

aber teils etwas zu<br />

groß geraten (7). Einige<br />

filigrane geätzte Details<br />

sind dem Formenbau geschuldet,<br />

das Verkleben<br />

erfolgt am besten <strong>mit</strong><br />

möglichst dünnflüssigem<br />

Sekundenkleber,<br />

den man zum Beispiel<br />

<strong>mit</strong> einer Skalpell-Klinge<br />

zwischen die Bauteile<br />

laufen lässt (8). Der Einbau<br />

der sehr filigranen Brems- und Gaspedale<br />

sollte erst nach Fertigstellung und<br />

Bemalung der Armaturenbrett-/Scheibenrahmenbaugruppe<br />

erfolgen.<br />

Kleinzeug für den Kofferraum<br />

Der Stauraum im Heck lässt die Möglichkeit<br />

offen, hier Waffen zu lagern, wahlweise<br />

das beiliegende .50 cal. oder einen<br />

ebenfalls <strong>mit</strong>gelieferten Mk-19-Granatwerfer.<br />

Auch hier fehlen die Spanngurte,<br />

sie entstanden aus Ätzteilen von E.T. Model<br />

(9). Für die Mun-Kästen gibt’s fein gedruckte<br />

Decals, da<strong>mit</strong> werden auch die<br />

AT4-Panzerfaust und die winzigen <strong>mit</strong>gelieferten<br />

GPS-Empfänger dekoriert. Extrem<br />

fein detailliert und <strong>mit</strong> geätzten Gittern<br />

versehen sind die Lüfterabdeckungen<br />

hinten links über dem<br />

Radkasten (10, 11). Auf der<br />

Heckklappe lässt sich<br />

wahlweise eine geätzte<br />

Schutzplatte montieren,<br />

an der zwei Varianten von<br />

Hinweisschildern angeklebt<br />

werden können (12).<br />

Dafür liegen ebenfalls Decals<br />

bei. Für das jeweilige<br />

Schild selbst ist ein Stück<br />

Sheet notwendig, die Maße<br />

gibt der Bauplan vor.<br />

Ein weiteres sehr schön<br />

umgesetztes Detail ist der<br />

abklappbare Reserveradhalter,<br />

dem ich einen Zap-<br />

Die Räder bestehen<br />

jeweils aus einer einteiligen<br />

Lauffläche<br />

und den beiden Flanken<br />

<strong>mit</strong> Felgen.<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Helge Schling<br />

54


1 2 3<br />

Schwer oder formbautechnisch nicht in<br />

Kunststoff darstellbare Kleinteile liegen<br />

dem Bausatz zusätzlich als Ätzteile bei.<br />

Der Rahmen <strong>mit</strong> allen Anbauteilen ist<br />

Out-of-Box bereits sehr gut detailliert und<br />

leider später quasi nicht mehr zu sehen.<br />

Die detaillierten Türen bestehen aus je<br />

einem Außen- und Innenteil <strong>mit</strong> geätztem<br />

Türschloss und eingelegter Panzerscheibe.<br />

4 5 6<br />

Die Kommunikationsanlage ist ausgesprochen<br />

gut detailliert. Lediglich die Verkabelung<br />

und ein Plan dazu fehlen im Bausatz.<br />

Alle Kabel wurden aus Kupferdraht ergänzt.<br />

Einen ausgezeichneten Plan dazu liefert<br />

Pro Art models auf der eigenen Homepage.<br />

Wie fast in allen Bausätzen müssen auch<br />

hier die Sicherheitsgurte ergänzt werden.<br />

Diese entstanden aus Tamiya-Tape.<br />

7 8 9<br />

Die Decals für den Innenraum liegen bei,<br />

sind sauber gedruckt, fallen aber bis auf<br />

den Bildschirm fast alle zu groß aus.<br />

Einige der geätzten Details sind dem<br />

Formenbau geschuldet. Sie wurden <strong>mit</strong><br />

dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt.<br />

E.T. Model liefert eine universelle Ätzplatine<br />

<strong>mit</strong> sehr fein strukturierten Spanngurten<br />

und detaillierten Verschlüssen.<br />

10 11 12<br />

Wie präzise Bronco Models den Formenbau<br />

umsetzt, zeigen unter anderem die Bauteile<br />

für die Lüfterabdeckung im Heck.<br />

Die Lamellen sind sehr dünn ausgebildet<br />

und werden von innen zusätzlich <strong>mit</strong> fein<br />

geätztem Gittermaterial detailliert.<br />

An der geätzten Platte können Hinweis-/<br />

Warnschilder montiert werden; zwei Alternativen<br />

liegen als Decals im Bausatz bei.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

55


M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Die Türen können offen angebaut<br />

werden, hier sind sie<br />

lediglich lose angesteckt.<br />

fen aus Messingdraht spendierte. Wer die<br />

<strong>mit</strong>gelieferte Panzerfaust nach Bauplan<br />

oben vor der großen Heckklappe anbringen<br />

will, sollte Halterungen/Gurte basteln,<br />

sonst gelangt die Waffe schon beim<br />

Anfahren in Feindeshand.<br />

Neue Details für die Heckklappe<br />

An der oberen großen Heckklappe befinden<br />

sich innen zwei maßstäblich sehr<br />

dünne Dämpfer. Zusätzlich baute ich die<br />

beiden kurzen Stahlseile <strong>mit</strong> Federn nach,<br />

die den Öffnungsweg/Anschlag begrenzen.<br />

Diese „Stahlseile“ entstanden aus 0,3-<br />

mm-Stahldraht, die Feder aus darum<br />

gewickeltem 0,25 Millimeter dünnem<br />

Kupferdraht (13). Zudem fehlt ein langer<br />

Sicherungsriemen, der von der Klappe<br />

links bis in die Wanne verläuft. Er dient<br />

auch dazu, die Klappe leicht wieder schließen<br />

zu können. Am <strong>Modell</strong> lässt sich das<br />

ganz einfach <strong>mit</strong>tels eines Streifens zugeschnittenenm<br />

Tapes, olivgrün bemalt,<br />

darstellen. Dann ging es an die typische<br />

Wüstenfarbe. Der Bauplan bietet vier farbige<br />

5-Seiten-Ansichten, drei in Sandgelb<br />

und eine im NATO-3-Farben-Anstrich.<br />

Die grüne Herausforderung<br />

Fotos sandfarben umlackierter Originale<br />

zeigen schon mal den schwarzen Rahmen<br />

der 3-Farben-Tarnung und eine grün verbliebene<br />

Inneneinrichtung. Dieser Herausforderung<br />

wollte ich mich stellen, warum<br />

auch immer. Sieht gut aus – stimmt,<br />

ist aber auch sehr aufwendig abzukleben<br />

13 14 15<br />

Die im Kit fehlenden Wegbegrenzungsseile<br />

für die Heckklappe werden aus 0,3-mm-<br />

Stahl- und 0,25-mm-Kupferdraht dargestellt.<br />

Der ursprünglich im 3-Ton-Anstrich geplante<br />

HUMVEE sollte nun eine einsatzmäßige<br />

sandfarbene Außenlackierung erhalten.<br />

Nach Auftrag der hellen Sandfarbe 89 von<br />

Revell wurde hier bereits <strong>mit</strong>tels Airbrush<br />

<strong>mit</strong> Humbrol 110 dunkel abschattiert.<br />

56


und zu bemalen. Aber man gönnt sich ja<br />

sonst wenig Abwechslung in eher eintönigen<br />

Wüstentarnanstrichen (14, 15).<br />

Der Rahmen wurde also <strong>mit</strong> Schwarz<br />

(Aquacolor) von Revell gespritzt, die Details<br />

erhielten ihre entsprechende Farbe<br />

dank Humbrol Enamel. Die Baugruppenaufteilung<br />

erleichtert die Arbeit deutlich,<br />

trotzdem entwickelte sich die leichtsinnig<br />

angestrebte Farbkombination zum Malmarathon.<br />

Die Räder sollten erst ganz<br />

zum Schluss montiert werden.<br />

Eine bunte Laderaumklappe<br />

Zudem hatte ich mir vorgenommen, das<br />

triste Sandgelb <strong>mit</strong> einer bunt getarnten<br />

Laderaumklappe zu krönen, der imaginäre<br />

Vorgänger wurde wohl durch Beschuss<br />

zur Auswechslung gezwungen. Wie gesagt<br />

– man gönnt sich ja sonst nichts. Die<br />

BW-Farben lieferte ein Set von Gunze, die<br />

Farbtöne zeigen sich sehr korrekt. Der etwas<br />

kräftiger aufgetragene passende<br />

NATO-Filter von MIG glich alles an. Da<br />

die vorgesehene Beschriftung „Military<br />

Police“ auf den dunklen Tarnfarben nicht<br />

zu lesen wäre, erfolgte eine weitere Truppenumbemalung.<br />

Zwei in Sandgelb auflackierte<br />

Streifen lieferten die neue Basis<br />

für die Decal-Lesbarkeit (16).<br />

Einige Malarbeit erforderte auch die Waffenstation<br />

auf dem Dach. Die <strong>mit</strong>gelieferten<br />

Waffen sind fein und korrekt detailliert,<br />

trotzdem musste der geplante Mk-19-<br />

Granatwerfer der brillanten Alternative von<br />

Live Resin weichen. Die kam kurz vor Fertigstellung<br />

und überzeugte wie zu erwarten<br />

auf ganzer Linie. Die Arbeit <strong>mit</strong> diesen<br />

erstklassig detaillierten und gegossenen<br />

Resin-Teilen entwickelt sich, <strong>mit</strong> entsprechender<br />

Ruhe angegangen, zum reinen<br />

Bastelspaß (17). Das .50 cal. von Bronco<br />

fand später zusammen <strong>mit</strong> einigen Mun-<br />

Kästen, einer Sporttasche, einem Kanister<br />

und einer Gasflasche von Pro Art models<br />

sowie einer Wasserflasche aus dem Kit im<br />

Stauraum den jeweils vorgesehenen Platz.<br />

HMMWV, Hummer oder HUMVEE?<br />

Bereits ab Ende 1979, Anfang 1980 entwickelte<br />

AM General den HMMWV, einen allradgetriebenen<br />

Geländewagen für alle möglichen<br />

Einsatzzwecke des US Militärs als<br />

Ersatz für M151 Ford Mutt und Co. Der 1983<br />

ursprünglich abgeschlossene Vertrag lief<br />

über 1,2 Milliarden Dollar für 55.000 Fahrzeuge<br />

<strong>mit</strong> der Option für weitere 15.000<br />

Stück. Da<strong>mit</strong> ist der HMMWV einer der teuersten<br />

Geländewagen, aber auch einer der<br />

erfolgreichsten. Die Ursprungsausführung<br />

zeigte bereits in ersten Einsätzen Schwächen<br />

in Bezug auf den Schutz der Besatzung – so<br />

wurden die Fahrzeuge für die jeweiligen Verwendungszwecke<br />

immer wieder um- und aufgerüstet.<br />

Die aktuell eingesetzten Fahrzeug-<br />

Untertypen sind schwer gepanzert und<br />

bewaffnet. Besonders die Einsätze im Irak<br />

und danach prägen das aktuelle Aussehen<br />

und die Ausrüstung. Angetrieben wird der<br />

HMMWV von einem V8-Dieselmotor. AM Ge-<br />

Unter der offen<br />

darstellbaren<br />

Haube verbirgt<br />

sich eine detaillierte<br />

Motorraumsilhouette.<br />

neral vergab neben der offiziellen Bezeichnung<br />

HMMWV (High Mobility Multipurpose<br />

Whelled Vehicle) den Namen „Hummer“, von<br />

der Truppe wird der HMMWV in der Regel als<br />

HUMVEE bezeichnet. Nachfolgefahrzeuge wie<br />

Oshkosh M-ATV, MRAP Truck oder RG-31 sind<br />

schon seit Längerem im Einsatz und sollen<br />

den HMMWV irgendwann ganz ablösen.<br />

Ein M1114 HMMWV im Camp Adder,<br />

Irak 2006.<br />

Foto: Matthew Zalewski;<br />

Quelle: Wikimedia Commons<br />

16 17 18<br />

Farbtupfer: Die „Austauschklappe“ im<br />

NATO-Tarnmuster erhält zwei beigefarbene<br />

Balken für den Schriftzug „Military Police“.<br />

Der Mk-19 Granatwerfer aus dem Bausatz<br />

ist wirklich gut, die Alternative von Live<br />

Resin aber in Details noch besser.<br />

Kühlmantel und Lauf des .50 cal. wurden<br />

nachgebohrt, die Mun-Kisten erhielten Gurte<br />

aus Tape und Schlösser von E.T. Model.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

57


M1114 Up-Armored Tactical Vehicle I Maßstab 1:35 I Bau <strong>mit</strong> Verfeinerungen<br />

Für Drehbarkeit der Reserverad-Halterung<br />

sorgt eine<br />

1-mm-Messingachse.<br />

Die Antennen entstanden aus<br />

über der Flamme gezogenem,<br />

schwarzem Gussast,<br />

die Abspannseile<br />

aus Draht.<br />

Am MG wurden die Löcher im Kühlmantel<br />

und im Lauf nachgebohrt, die Mun-Kisten<br />

erhielten ebenfalls Gurte und Schlösser<br />

von E.T. Model (18). Im Drehring ergänzte<br />

ich nach Fotos einen Riemen, der dem<br />

Gunner als Notsitz dient. Die geätzten Haken<br />

und Ösen dafür stammen wieder von<br />

Pro Art models (19). Ebenfalls pünktlich<br />

vor Fertigstellung lieferte SKP den farbigen<br />

Ersatz für die an sich guten Klarsichtteile<br />

der Lampen. Die Ätzteile lassen sich leicht<br />

<strong>mit</strong> Klarteilekleber von Revell einsetzen<br />

(20). Als Einsetzhilfe diente ein Zahnstocher<br />

<strong>mit</strong> UHU Tac.<br />

Ich habe mich als Grundfarbe<br />

für diese Art von Fahrzeugen<br />

auf Revell 89 eingeschossen;<br />

der Ton stimmt<br />

recht gut <strong>mit</strong> Fotos der Originale<br />

überein. Schatten liefert<br />

Humbrol 110, aufgehellt<br />

wurde <strong>mit</strong> Ölfarbe „buff“ von MIG (502<br />

Abteilung).<br />

Die sehr sauber gedruckten Decals zeigten<br />

sich entgegen sonstiger Erfahrungen<br />

recht störrisch. Erst nach dem Einsatz von<br />

drei verschiedenen Weichmachern wollten<br />

sie sich einigermaßen um Details legen.<br />

Das Ergebnis überzeugt trotzdem<br />

nicht hundertprozentig.<br />

Letzte Ätzteile einsetzen<br />

Die nicht durch SKP-Teile ersetzten seitlichen<br />

Blinker/Reflektoren erhielten <strong>mit</strong>tels<br />

Pinsel eine dünne Schicht Aqua-Silber von<br />

Revell und danach einen Überzug aus orangefarbenem<br />

Glasmallack von DEKA. Anthrazit<br />

von Revell (Enamel) sorgt für dunkle<br />

Reifen, eingepudert <strong>mit</strong> angemischten<br />

Pigmenten (Schmincke, Lukas und MIG).<br />

Erst nach der Endmontage konnten am<br />

Übergang vom Dachteil zum Laderaum<br />

die beiden Ätzteile P23/P24 angeklebt, bemalt<br />

und schattiert werden (21). Beide<br />

Heckklappen wurden <strong>mit</strong> Sekundenkleber<br />

fixiert. Vorsicht hier <strong>mit</strong> den filigranen,<br />

bruchempfindlichen Dämpfern B27. Die<br />

19 20 21<br />

Der ergänzte Gurt aus Tape dient im Original<br />

als Notsitz, die feinen Ösen und Haken<br />

liefert ein Ätzteilsatz von Pro Art models.<br />

Die „Glasteile“ von SKP lassen sich <strong>mit</strong><br />

Contacta Clear <strong>mit</strong>tels Zahnstocher und<br />

etwas UHU Patafix als Halter einsetzen.<br />

Erst nach der kompletten Montage aller<br />

Baugruppen konnten letzte Ätzteile einund<br />

abgeklebt und dann bemalt werden.<br />

58


Auf einen Blick<br />

M1114 UP-ARMORED TACTICAL VEHICLE<br />

Kit CB-35080 Maßstab 1:35 Hersteller Bronco Models Preis ca. 40,– €<br />

Zusätzlich<br />

verwendetes<br />

Material:<br />

Evergreen: diverse<br />

Profile; Tamiya:<br />

Masking Tape; E.T.<br />

Model: Modern US<br />

Army AFV Holder Ties; SKP model: SKP 122<br />

Lampenteile HUMVEE; Pro Art models: Modern<br />

Clamping Tools, Gepäck; Live Resin: LRE35075<br />

Mk-19-3 Granatwerfer; Revell: Contacta Clear;<br />

Kupferdraht, Stahldraht, Sheet 0,5 mm;<br />

MXBON: Sekundenkleber 105, 401, Aktivator<br />

BAUZEIT ‰ ca. 80 Stunden<br />

Farben: DEKA Transparent: Orange 02-10,<br />

Karminrot 02-20; Revell: Enamel 8, 9, 65, 87,<br />

89, Aquacolor 8, 9, 90; Humbrol: 72, 110,<br />

113, 116, 117; Lukas: Ölfarbe 0031 Lichter<br />

Ocker, 0074 Kadmiumrot dunkel; MIG productions:<br />

502 Abt. Ölfarben 035 Buff, 050 Olive<br />

Green, 100 Faded Grey; Schmincke: Ölfarben<br />

116 Deckweiß, 226 Neapelgelb hell, 710 Kaltgrau;<br />

AK interactive: Filter 076, Wash 066;<br />

Model Master: Metalizer Stahlblau, Titan,<br />

Auspuff Metall, Versiegelung, Verdünnung;<br />

Marabu: Mattlack (Enamel), aqua Mattlack;<br />

True Earth: Transparent Wash General Ageing<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />

Helge Schling, Jahrgang 1959,<br />

baut seit über 45 Jahren <strong>Modell</strong>e.<br />

An das Hobby wurde er durch<br />

seinen Vater herangeführt, der<br />

schon damals RC-Segelflug betrieb.<br />

Dem RC-<strong>Modell</strong>bau ist<br />

Helge auch heute noch verbunden.<br />

Während der Zeit als Industriemodellbauer<br />

kam er eher<br />

durch Zufall zum Schreiben von Artikeln für MO-<br />

DELLFAN. Unter dem damalige Redakteur Uwe<br />

La cina wurde er Ressortleiter Militär und ist seit<br />

2003 dessen Nachfolger.<br />

Gebaut wird alles, was interessiert<br />

und Spaß macht,<br />

bevorzugt Militär und Science-Fiction.<br />

Leider reicht<br />

die zur Verfügung stehende<br />

Freizeit angesichts der<br />

vielen tollen Neuheiten<br />

bei Weitem nicht aus.<br />

beiden Antennen entstanden aus Gussast<br />

(über der Flamme gezogen), die „Abspannseile“<br />

aus 0,25-mm-Kupferdraht, die<br />

Haken lieferte (natürlich) Pro Art models.<br />

Wenig Einsicht<br />

Von der Inneneinrichtung sind trotz der<br />

offenen Türen nur <strong>mit</strong> Mühe Details zu sehen,<br />

trotzdem hat sich der Malmarathon<br />

gelohnt. Eyecatcher sind die Funkanlage<br />

und der bepackte Laderaum. Für die passende<br />

Präsentation parkt der HUMVEE inzwischen<br />

in einer Vignette. Die Türen werden<br />

später wohl offen angeklebt. Zwei Figuren<br />

von „Nato in miniatures“ (Art.-Nr.:<br />

USA 016 „Coffee“) baden gerade in Farbe.<br />

Bronco Models liefert <strong>mit</strong> diesem HUM-<br />

VEE einen exzellenten Bausatz, der dank<br />

seiner Detaillierung knapp vor dem Titel<br />

„Perfektes <strong>Modell</strong>“ steht. Dafür fehlen<br />

zwar noch einige Details, aber insgesamt<br />

überzeugt der Bausatz bereits Out-of-Box<br />

auf ganzer Linie, erfordert allerdings einen<br />

erfahrenen <strong>Modell</strong>bauer.<br />

Die „bunte“ Lackierung<br />

<strong>mit</strong> schwarzem Rahmen<br />

und grünem Innenraum<br />

basiert auf Originalfotos.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

59


Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />

AFV Clubs M-18 Hellcat<br />

Amerikanische Katze<br />

Ein solides <strong>Modell</strong> perfekt finishen<br />

Wie werte ich einen guten Basiskit weiter auf? Wie verleihe ich<br />

einem amerikanischen WK-II-Fahrzeug ein überzeugendes Farbfinish?<br />

Fragen, auf die José Brito im Folgenden die Antworten liefert.<br />

Von José Brito; Übersetzung: Berthold Tacke<br />

Der M-18 Hellcat von AFV<br />

Club ist ein schöner Bausatz,<br />

der die besten Voraussetzungen<br />

bietet, ein tolles Replikat<br />

des Vorbildes her -<br />

zustellen. Der Bausatz aus dunkelgrünem<br />

Kunststoff weist sehr feine<br />

Ober flächendetails auf. Die Passgenauig<br />

keit ist in Ordnung, doch nicht<br />

überragend. Der Kit umfasst Decals<br />

für sieben unterschiedliche Markierungsvarianten,<br />

Vinylketten und ein<br />

Metallkanonenrohr. Ich werde Ihnen<br />

nun zeigen, welche Modifizierungen<br />

ich vorgenommen habe und wie ich<br />

beim Finish vorgehe, um aus diesem<br />

Bausatz noch einiges mehr herauszuholen.<br />

Schmutziger M-18 Hellcat,<br />

ganz ungewöhnlich für sonst<br />

so reinliche Katzen.<br />

60


José Brito<br />

GMC M-18 Hellcat<br />

Bei der 76-mm-Selbstfahrlafette (Gun Motor<br />

Carriage GMC) M-18 handelte es sich um einen<br />

amerikanischen Panzerjäger des Zweiten<br />

Weltkriegs. Der Hersteller Buick gab dem<br />

Fahrzeug den Spitznamen „Hellcat“. Es war<br />

<strong>mit</strong> seinen über 80 Stundenkilometern<br />

Höchstgeschwindigkeit das schnellste kettengetriebene<br />

Kampffahrzeug des Krieges.<br />

Die Hellcat-Besatzungen nutzten die Fahrzeuggeschwindigkeit,<br />

um sich gegen Treffer<br />

auf der schwachen Panzerung zu schützen.<br />

Viele deutsche Panther und Tiger wurden<br />

zerstört, da sie ihre Türme nicht schnell<br />

genug drehen konnten, um das Feuer zu<br />

erwidern.<br />

Die Hauptnachteile des M-18 lagen aber<br />

tatsächlich in seiner schwachen Panzerung<br />

und der unbeständigen Leistung der 76-mm-<br />

Kanone gegen die Frontpanzerung der späten<br />

deutschen Panzerentwicklungen wie<br />

z. B. Tiger und Panther. Der oben offene<br />

Hellcat-Turm – ähnlich wie beim M-10 – bot<br />

der Besatzung wenig Schutz vor Scharfschützen,<br />

Granaten und Granatsplittern. So hat<br />

die absolute Priorität der hohen Geschwin-<br />

digkeit zu erheblichen Nachteilen und insgesamt<br />

zu einem eher nicht ausgewogenen<br />

Panzerentwurf geführt.<br />

Dennoch diente der M-18 noch viele Jahre<br />

in den Armeen anderer Staaten. So war noch<br />

in den Neunzigerjahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts ein M-18 bei den serbischen<br />

Verbänden in der Krajina Teil des „Krajina<br />

Express“ genannten Panzerzuges und da<strong>mit</strong><br />

noch fast bis zum Ende der damaligen Bürgerkriegswirren<br />

eingesetzt.<br />

M-18 Hellcat im Ropkey Armor Museum.<br />

Quelle: Wikimedia Commons, Autor: John Schanlaub<br />

Auf einen Blick<br />

GMC M-18 PANZERJÄGER<br />

Kit 35015 Maßstab 1:35<br />

Hersteller AFV Club Preis ca. 30,– €<br />

Zusätzlich verwendetes Material: 1/35<br />

Black Dog, M-18 Accessories Set, T35026;<br />

1/35 Friulmodel, M-18 Hellcat ATL-40; Royal<br />

Model Metallketten (verschiedene Größen);<br />

Metallkabel von RMG Resin Models<br />

Farben: Vallejo Primer and Acrylicfarben (s.<br />

Fotos!); MIG Productions Pigments, Öfarben,<br />

Washes, Filters und Verdünner (s. Fotos!);<br />

weicher Grafitstift<br />

BAUZEIT ‰ ca. 40 Stunden<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />

modellfan.de 4/2013<br />

61


Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />

Kleinteile werden <strong>mit</strong>hilfe von<br />

Deluxe Materials Kleber befestigt.<br />

Der Pin Magic Applikator<br />

erlaubt bei der Platzierung<br />

des Klebers perfekte<br />

Kontrolle.<br />

1<br />

2<br />

Der Kleber Rocket Hot ist so dünnflüssig, dass man sich den<br />

Kapillareffekt zunutze machen kann.<br />

3<br />

Sind Metallketten von Friulmodel wirklich notwendig? Ja,<br />

denn im Gegensatz zu den <strong>mit</strong>gelieferten Vinylketten kann<br />

man <strong>mit</strong> ihnen einen überzeugenden Durchhang schaffen.<br />

4<br />

Eine denkbar<br />

einfache Montagelehre<br />

ist schnell gemacht und<br />

hilft bei der zeitraubenden<br />

Montage der Ketten ungemein.<br />

5<br />

In die gebohrten Löcher<br />

werden nun die Metallstifte<br />

eingeführt.<br />

6<br />

Sind erst einmal die Segmente <strong>mit</strong>einander verbunden, muss nur noch ein<br />

kleines Tröpfchen Sekundenkleber platziert werden, um die Verbindungen<br />

zu fixieren. Ich verwende dazu Deluxe Materials „Rocket Rapid Glue“, der<br />

dünnflüssig genug ist, auch an schwierige Stellen zu gelangen. Überstehende<br />

Drahtenden werden <strong>mit</strong> einem Seitenschneider abgetrennt.<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: José Brito<br />

62


Ich ersetze Plastikhaken, -ösen und -haltegriffe häufig durch<br />

welche aus gebogenem Kupfer, Messing oder anderen Metallen.<br />

Dabei ist mir ein Biegewerkzeug oftmals eine große Hilfe.<br />

7<br />

8<br />

Hier sind die neuen Metallteile bereits an Ort und Stelle<br />

eingesetzt.<br />

Das Black Dog, M-18 Accessories Set, T35026 ist<br />

wirklich von hoher Guss- und Passqualität. Da<strong>mit</strong><br />

erhält der Panzerjäger zusätzliches Format.<br />

9<br />

Die zusätzlichen Details verbessern die<br />

Gesamtwirkung erheblich. Jetzt ist das<br />

<strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> seinem neuen Look bereit<br />

für die Bemalung.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

63


Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />

Die Friulketten zeigen hier schon, was sie<br />

draufhaben. Die Wirkung der Schwerkraft<br />

und der daraus resultierende leichte Durchhang<br />

sind anders nur schwer nachzuahmen.<br />

Ebenso ergänzte ich noch Stahlkabel von<br />

der portugiesischen Firma RMG und kleine<br />

Metallketten von Royal Model, bevor ich<br />

den Bausatz bemalte.<br />

10<br />

11<br />

Das ganze <strong>Modell</strong> wurde zunächst <strong>mit</strong> Vallejo<br />

Surface Primer 73608 US Olive Green geairbrusht.<br />

Hier die komplette Wanne.<br />

Amerikanische Fahrzeuge des Zweiten Weltkriegs<br />

sind auch aufgrund der reichlichen Zusatzausrüstung,<br />

die meist außen <strong>mit</strong>geführt wurde, so<br />

interessant.<br />

12<br />

Der Turm<br />

<strong>mit</strong> dem besagten<br />

Primerauftrag. Die<br />

genannten Primer<br />

trocknen sehr schnell<br />

und glatt. Sie sollten<br />

in mehreren sehr<br />

dünnen Schichten<br />

aufgetragen werden.<br />

So bleiben alle<br />

Oberflächendetails<br />

erhalten.<br />

13<br />

64


14<br />

Genau wie beim Primer wird das gesamte <strong>Modell</strong> <strong>mit</strong> Vallejo<br />

Model Air 71016 US Dark Green in mehreren dünnen Schichten<br />

geairbrusht. Um die Auswirkungen des von oben einfallenden<br />

Sonnenlichts nachzuahmen, werden die oberen Teile des <strong>Modell</strong>s<br />

<strong>mit</strong> Vallejo Model Air 71010 Interior Green geairbrusht.<br />

15<br />

Die Details und Kleinteile werden <strong>mit</strong> Vallejo Model Color bemalt.<br />

Das Weathering beginnt <strong>mit</strong> dem Auftrag von mehreren<br />

dünnen Schichten Ölfarbe, verdünnt <strong>mit</strong> geruchlosem<br />

Terpentin. Die stark verdünnte Ölfarbe wird in<br />

mehreren dünnen Schichten aufgetragen. Das und<br />

verschiedene Farbtöne, <strong>mit</strong> denen die Behandlung<br />

vorgenommen wird, sorgen für mehr Lebendigkeit.<br />

16<br />

Verschiedene Stellen werden<br />

<strong>mit</strong> Mig Productions Standard<br />

Rust Effects, verdünnt <strong>mit</strong><br />

Mig Productions Thinner for<br />

Washes, behandelt.<br />

17<br />

18<br />

Jetzt sind Mig Productions Wet Effects und Damp Earth Mixture<br />

an der Reihe, die <strong>mit</strong> einem feinen Flachpinsel <strong>mit</strong><br />

Strichrichtung von oben nach unten aufgetragen werden.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

65


Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />

Der oben offene Kampfraum,<br />

verheißt für eine Besatzung im<br />

Gefecht nichts Gutes.<br />

19<br />

Kleine Details werden <strong>mit</strong> einem feinen Pinsel, der <strong>mit</strong> dunklem<br />

Washing gesättigt ist, hervorgehoben.<br />

Mit Mig Productions Neutral<br />

Wash werden Pinselstriche,<br />

besonders hier beim<br />

Blackdog-Zubehör,<br />

verblendet.<br />

20<br />

Ketten und Stahlkabel erhalten auch eine Behandlung <strong>mit</strong> Mig<br />

Productions Standard Rust Effects und Light Rust Effects.<br />

22<br />

21<br />

Regenspuren werden hauptsächlich<br />

(wie im echten Leben) an den senkrecht stehenden<br />

Flächen <strong>mit</strong> Mig Productions Rainmarks aufgetragen.<br />

23<br />

Stark verdünnte<br />

Schichten von Earth Wash<br />

und Mud Splash kommen an Bug<br />

und Heck des <strong>Modell</strong>s zum Einsatz.<br />

66


24<br />

Die Staubeffekte werden <strong>mit</strong> Pigmenten erreicht. Dazu sollte man verschiedene<br />

in das Einsatzszenario des Fahrzeugs passende Farben wählen. Auch hier gilt,<br />

dass man es nicht übertreiben sollte. Daher muss man genau schauen, wo beim<br />

Vorbild Staub zu sehen sein dürfte.<br />

25<br />

Um die Pigmente<br />

zu fixieren, verwende<br />

ich Mig Productions Pigment<br />

Fixer. Einfach einige Tröpfchen <strong>mit</strong><br />

dem Pinsel auf die Pigmente fallen und<br />

ohne weitere Berührung trocknen lassen! Erst wenn<br />

der Fixierer verflogen ist, kommen die Pigmente wieder<br />

zum Vorschein und sehen recht realistisch aus.<br />

26<br />

Schlamm wird so erzeugt: Pigmente vermischt <strong>mit</strong> Acrylresin <strong>mit</strong><br />

einem Pinsel aufnehmen und <strong>mit</strong> der Airbrush auf die gewünschte<br />

Fahrzeugstelle pusten.<br />

Anschließend einen Flachpinsel nehmen und<br />

auf die gleichen Stellen Mig Productions Mud<br />

Splash Wash aufspritzen.<br />

27<br />

28<br />

An den<br />

geeigneten<br />

Stellen Öl<br />

und Fettmixtur<br />

auftragen.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

67


Panzerjäger M-18 Hellcat I Maßstab 1:35 I Top-Finish<br />

Schließlich noch <strong>mit</strong> einem weichen Grafitstift<br />

respektive Bleistift einige Metallteile hervorheben.<br />

29 30<br />

Das gilt für Panzerkette, Stahlkabel,<br />

Kettchen, Maschinengewehre.<br />

Die Methode ist simpel,<br />

hat aber großen <strong>Effekt</strong>.<br />

31<br />

Schlamm, Dreck, Staub und<br />

viele Farbschattierungen bzw.<br />

Nuancen prägen diesen M-18.<br />

68


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liest...<br />

Flugzeug<br />

Dornier Do 26<br />

Flugzeug<br />

Schweizer Luftwaffe<br />

Militär<br />

Jackal & Coyote<br />

Militär<br />

Canadian Leopard C1<br />

Dornier Do 26, Flugzeug Profile<br />

51, von Manfred Griehl und Manfred<br />

Franzke, UNITEC Medienvertrieb,<br />

Stengelheim 2012, Format<br />

210 x 295 mm, Softcover, 48<br />

Seiten, durchgehend deutscher<br />

Text, 94 S/W-Fotos, 6 Farbfotos,<br />

3 zum Teil mehrseitige Farbprofile,<br />

Planskizzen, Preis: 11,80 €<br />

Der neueste Band aus der Reihe „Flugzeug<br />

Profile“ beschäftigt sich in bewährter<br />

Weise <strong>mit</strong> dem in nur sechs<br />

Exemplaren gebauten Transatlantikflugboot<br />

und späteren Transporter der<br />

Deutschen Luftwaffe Dornier Do 26.<br />

Geschildert wird die Entwicklung des<br />

Flugzeugs und sein ziviler Einsatz bei<br />

der Deutschen Lufthansa sowie später<br />

im Zweiten Weltkrieg. Das Heft ist<br />

durchgängig <strong>mit</strong> einer überraschenden<br />

Anzahl guter Fotos versehen.<br />

Diese zeigen die Do 26 nicht nur im<br />

Einsatz; gerade für <strong>Modell</strong>bauer interessant,<br />

befinden sich darunter auch<br />

viele Aufnahmen des Flugzeuginneren<br />

<strong>mit</strong> dem Cockit und den verschiedenen<br />

Besatzungsstationen der insgesamt<br />

siebenköpfigen Crew. Auf zwei Seiten<br />

wird zudem auf die Verwendung der<br />

Do 26 an Bord der beiden Katapultschiffe<br />

der Deutschen Lufthansa OST-<br />

MARK und FRIESENLAND eingegangen.<br />

Die mehrteiligen Profilzeichnungen zeigen<br />

das Flugzeug im attraktiven gelbgrauen<br />

Farbkleid der Lufthansa und als<br />

getarnten Seetransporter der Luftwaffe.<br />

Abgerundet wird das interessante<br />

und empfehlenswerte Heft durch Planskizzen<br />

und Flugbuchauszüge vom Militäreinsatz<br />

in Norwegen. CSW<br />

Schweizer Luftwaffe – Swiss Air<br />

Force, Luftwaffen Profile 3, von<br />

Ralf Peter Walter, UNITEC Medienvertrieb,<br />

Stengelheim 2012,<br />

Format 210 x 295 mm, Soft -<br />

cover, 48 Seiten, durchgehend<br />

deutscher Text, 3 S/W-Fotos,<br />

133 Farbfotos, Preis: 11,80 €<br />

Der dritte Band aus der Reihe „Luftwaffen<br />

Profile“ beschreibt den Aufbau,<br />

die Geschichte und die im Laufe<br />

der Zeit von der Schweizer Luftwaffe<br />

verwendeten Luftfahrzeuge. Dabei<br />

zeichnet die Chronik den Weg der<br />

Streitkraft ab 1949 vom beginnenden<br />

Kalten Krieg bis in die Gegenwart<br />

nach. Teilkapitel beschäftigen sich<br />

<strong>mit</strong> der Beschaffung aktueller Flugzeugmuster<br />

wie dem als Tiger-Teilersatz<br />

geplanten schwedischen Kampfflugzeug<br />

Saab Gripen, aber auch <strong>mit</strong><br />

typisch schweizerischen Themen wie<br />

der Einrichtung des Gebirgsschießund<br />

Bombenabwurfplatzes Axalp-<br />

Ebenfluh. Interessant ist auch die<br />

ausführliche Darstellung der bei der<br />

Schweizer Luftwaffe aktuell eingesetzten<br />

Flugzeugtypen und Hubschrauber,<br />

die zum Teil sehr ausführlich<br />

in eigenen Kapiteln beschrieben<br />

werden. Darunter: F-5E/F Tiger II,<br />

F/A-18C/D Hornet, Beechcraft King<br />

Air 350C, DHC-6 Twin Otter, verschiedene<br />

Pilatus-Typen, AS.332M Super<br />

Puma, Eurocopter AS 532UL Cougar<br />

und noch einige mehr. Und natürlich<br />

ist auch der berühmten, <strong>mit</strong> Tiger II<br />

ausgerüsteten Patrouille Suisse ein<br />

eigenes Kapitel gewidmet. Zusammen<br />

genommen also ein interessantes<br />

und zudem informatives Heft. CSW<br />

Jackal (High Mobility Weapons<br />

Platform), Coyote (Tactical Support<br />

Vehicle – Light), Tankograd<br />

– Britisch Special N o 9019, von<br />

Carl Schulze, Tankograd Publishing<br />

– Verlag Jochen Vollert, Paperback,<br />

Format 210 x 295 mm,<br />

64 Seiten, durchgehend deutscher<br />

und englischer Text, 148 Farbfotos,<br />

3 Grafiken, Preis: 14,95 €<br />

Die Entwicklung dieser völlig neuen<br />

Fahrzeuggeneration wurde notwendig,<br />

da die britischen, ursprünglich<br />

für die Guerillakriegsführung vorhandenen<br />

Fahrzeuge für den Einsatz in<br />

Wüsten und Gebirgsregionen nicht<br />

geeignet waren. Zu den modernsten<br />

Entwürfen gehören in dieser Serie das<br />

Feuerunterstützungsfahrzeug JACKAL<br />

1/2/2A High Mobility Weapons Platform<br />

und das taktische Logistikfahrzeug<br />

COYOTE Tactical Support Vehicle<br />

– Light. Der Bildband bringt uns<br />

ein erstklassiges Nachschlagewerk zu<br />

den neuen Bausätzen von Airfix. Der<br />

einführende Textteil ist recht umfangreich,<br />

gefolgt von einer Übersicht<br />

über die Prototypen und Entwicklungen<br />

und ergänzt von zwei<br />

2-Seiten-Ansichten <strong>mit</strong> technischen<br />

Daten. Der folgende Bildteil, zuerst<br />

über den Jackal, lebt von den erstklassigen<br />

Fotos von Fahrzeugen und<br />

Besatzungen in Manöver und Kampfeinsatz.<br />

Über mehrere Seiten werden<br />

zudem ausschließlich Detailaufnahmen<br />

gezeigt, die keine Frage zum<br />

<strong>Modell</strong> offen lassen sollten. Das abschließende<br />

Kapitel widmet sich dem<br />

großteils baugleichen Coyote. HSD<br />

Canadian Leopard C1 in West<br />

Germany 1977–93, Tankograd –<br />

International Special N o 8007,<br />

von Carl Schulze, Tankograd Pub -<br />

lishing – Verlag Jochen Vollert,<br />

Paperback, Format 210 x 295<br />

mm, 64 Seiten, durchgehend<br />

deutscher und englischer Text,<br />

121 Farbfotos, Preis: 14,95 €<br />

Auf der Suche nach einem Nachfolger<br />

für den Kampfpanzer Centurion entschloss<br />

sich Kanada letztendlich für<br />

die Beschaffung des Leopard C1. Bereits<br />

1978 gelangten die ersten Fahrzeuge<br />

an die Truppe. Ein Großteil<br />

davon wurde an die Sabre Sqadrons des<br />

in Westdeutschland stationierten Regiments<br />

der kanadischen Panzertruppe<br />

geliefert. Erst 1993, <strong>mit</strong> Abzug der<br />

Panzertruppe, verließen auch die Panzer<br />

Deutschland. Der Bildband <strong>mit</strong><br />

ausgezeichneten Aufnahmen der kanadischen<br />

Leopard-Varianten aus damaligen<br />

Manövern gibt einen sehr<br />

guten Einblick in die damalige Zeit und<br />

die Fahrzeuge <strong>mit</strong> ihren baulichen Besonderheiten.<br />

Auf die geht auch der<br />

ausführliche Einleitungstext ein. Die<br />

Fotos sind wie üblich erstklassig und<br />

zeigen viele relevante Details der Panzer,<br />

ihre Tarnanstriche und Manövertarnungen.<br />

Die Abarten <strong>mit</strong> Räumschild,<br />

Minenroller und Minenpflug<br />

werden ebenfalls kurz dokumentiert.<br />

Die Abschlusskapitel widmen sich dem<br />

Berge- und Pionierpanzer und dem<br />

Brückenleger. Genau der richtige Band<br />

also als Unterlage für die Wiederauflage<br />

des Leopard 1A4 von Italeri. HSD<br />

70


Militär<br />

M520 Goer & M561 Gama Goat<br />

Militär<br />

Panzer-Kraftwagen<br />

Militär<br />

„Warriors!“<br />

Schiffe<br />

Schiffsmodellbau nach Bauplänen<br />

M520 Goer – M561 Gama Goat,<br />

Knickgelenk-Lastkraftwagen der<br />

US Army im Kalten Krieg, Tankograd<br />

Special N o 3018, von Carl<br />

Schulze, Tankograd Publishing –<br />

Verlag Jochen Vollert, Paperback,<br />

Format 210 x 295 mm, 72 Seiten,<br />

durchgehend deutscher und<br />

englischer Text, 74 Farbfotos,<br />

80 S/W-Fotos, Preis: 14,95 €<br />

Panzer-Kraftwagen, Armored Cars<br />

of the German Army and Freikorps,<br />

Tankograd – World War<br />

One N o 1007, von Rainer Strasheim,<br />

<strong>mit</strong> ergänzenden Bildern<br />

der Jochen Vollert Collection,<br />

Tankograd Publishing – Verlag<br />

Jochen Vollert, Paperback, Format<br />

210 x 295 mm, 96 Seiten,<br />

durchgehend englischer Text,<br />

152 S/W-Fotos, Preis: 25,– €<br />

Schiffsmodellbau nach Bauplänen,<br />

Bautechniken und Lösungswege,<br />

von Günther Slansky, vth<br />

Fachbuch 310 2228, Verlag für<br />

Technik und Handwerk neue Medien<br />

GmbH, Paperback, Format<br />

164 x 230 mm, 248 Seiten,<br />

durchgehend deutscher Text,<br />

280 Farb- und S/W-Fotos, zahlreiche<br />

Zeichnungen, ISBN 978-3-<br />

88180-443-1, Preis: 24,50 €<br />

Die Amerikaner begannen bereits in<br />

den 1950er-Jahren <strong>mit</strong> der Entwicklung<br />

von hochgeländegängigen LKW<br />

für den Armee-Einsatz. Herausragend<br />

waren hier die Knickgelenk-LKW M520<br />

Goer aus 1966 und der M561 Gama<br />

Goat aus 1969. Sie galten angesichts<br />

ihrer Geländegängigkeit als Meilensteine<br />

des LKW-Baus im militärischen<br />

Einsatz. Trotzdem ist über Geschichte<br />

und Einsatz der Fahrzeuge relativ<br />

wenig veröffentlicht worden. Dieser<br />

Band schließt so<strong>mit</strong> eine weitere<br />

Lücke der US Army Fahrzeuggeschichte.<br />

Carl Schulz hat eine respektable<br />

Sammlung von S/W- und Farbfotos<br />

zusammengetragen und <strong>mit</strong> ausführlichen<br />

Bildunterschriften ergänzt.<br />

Bildqualität und Druck zeigen sich wie<br />

üblich sehr gut, dokumentiert werden<br />

die Fahrzeuge vorwiegend im Manöver-Einsatz.<br />

Wie üblich kommen aber<br />

dabei Detailaufnahmen nicht zu kurz,<br />

sodass auch der <strong>Modell</strong>bauer wieder<br />

davon profitiert, der zum Beispiel das<br />

Resin-<strong>Modell</strong> von Perfect Scale in Angriff<br />

nehmen will. Ein Bildband, der<br />

vor allem angesichts der Ungewöhnlichkeit<br />

der Fahrzeuge sehr zu empfehlen<br />

ist.<br />

HSD<br />

Lange vor dem Ersten Weltkrieg experimentierten<br />

Armeen <strong>mit</strong> gepanzerten<br />

Fahrzeugen, ohne den späteren Wert<br />

zu erkennen. So fehlte es beim Ausbruch<br />

des Krieges an technisch ausgereiften<br />

Fahrzeugen. Auch die Deutschen<br />

riefen umgehend ein Programm<br />

ins Leben, um das Thema zu forcieren<br />

und gepanzerte Fahrzeuge von diversen<br />

Herstellern entwickeln und produzieren<br />

zu lassen. Erfolg und Stückzahlen<br />

fielen eher gering aus, sodass<br />

letztendlich auch zahlreiche erbeutete<br />

Fahrzeuge zum Einsatz kamen. Der<br />

Bildband beschreibt die Entwicklungen<br />

der an Ost- und Westfront eingesetzten<br />

deutschen Fahrzeuge von<br />

Ehrhard, Daimler und Büssing sowie<br />

Beutefahrzeuge von Minerva, Austin,<br />

Garford-Putilov, Lancia, Fiat, Peugeot,<br />

Packard und andere, die unter<br />

dem Eisernen Kreuz im Krieg und später<br />

im Freikorps bis 1920 eingesetzt<br />

wurden. Fahrzeugabbildungen aus<br />

dieser Zeit belegen etwas die Hälfte<br />

der Seiten. Die Bildqualität ist überwiegend<br />

sehr gut, und auch Figurenmaler<br />

kommen angesichts der zahl -<br />

reichen Abbildungen von Soldaten<br />

auf ihre Kosten. Also unbedingt mal<br />

ansehen.<br />

HSD<br />

„Warriors“ – US OPFOR Hohenfels<br />

1990–2007, 1st Battalion, 4th<br />

(US) Infantry Regiment, Band<br />

52 der Reihe Fahrzeug Profile,<br />

von Walter Böhm, UNITEC-Medienvertrieb,<br />

Paperback, Format<br />

210 x 295 mm, 48 Seiten, 128<br />

Farbfotos, durchgehend deutscher<br />

Text, Preis: 11,80 €<br />

Die beiden noch genutzten ober -<br />

pfälzischen Truppenübungsplätze in<br />

Grafenwöhr und Hohenfels in Südostdeutschland<br />

stellen derzeit die<br />

modernsten Truppenübungsplätze in<br />

Europa dar. Hier absolvieren vor<br />

allem US Truppen neben NATO-Partnern<br />

für ihre weltweiten Einsätze im<br />

Verantwortungsbereich der USAREUR<br />

umfangreiche Trainingsprogramme.<br />

Walter Böhm dokumentiert einen Abschnitt<br />

aus der 200-jährigen Geschichte<br />

des 1st Battalion, 4th Infantry Regiment<br />

„Warriors“, das seit 1990 in<br />

Hohenfels für die Feinddarstellung<br />

zuständig ist, also die Übungsgegner<br />

stellt (Opposing Force/OPFOR). Die<br />

zahlreichen informativen Aufnahmen<br />

stammen vor allem aus Manöver-Einsätzen<br />

und zeigen die für die Feinddarstellung<br />

umgebaute, vielfältige<br />

Fahrzeugpalette dieser Einheit. So<br />

werden etwa M113 als BMP, M966<br />

HMMWV als BRDM und M60 als T-80<br />

genutzt, Bell UH-1H stellen russische<br />

Mi-24 Kampfhubschrauber dar. Für<br />

den <strong>Modell</strong>bauer sind neben den teils<br />

simplen Umbauten sicher die unterschiedlichen<br />

Tarnbemalungen interessant.<br />

Zudem bieten die Bilder erstklassige<br />

Vorlagen für verschmutzte<br />

Fahrzeuge.<br />

HSD<br />

Dank der zahlreichen hochwertigen<br />

Spritzgussbausätze in allen Bereichen<br />

gerät der Selbstbau von Einzelteilen<br />

bis hin zu kompletten <strong>Modell</strong>en<br />

immer mehr ins Hintertreffen. Die<br />

Schiffsmodellbauer gehen da noch<br />

eher den Weg des Baus von Ausrüstungsgegenständen<br />

ein, nicht nur,<br />

wenn es sich um RC-<strong>Modell</strong>e handelt.<br />

Wer sich in diesem Bereich einmal an<br />

Eigenbauten heranwagen möchte<br />

und noch wenig Erfahrung hat, sollte<br />

sich diesen Band einmal ansehen.<br />

Neben den Grundlagen wie der Einrichtung<br />

einer Werkstatt geht der<br />

Autor ausführlich auf den Bau aller<br />

möglicher Teile und Baugruppen bis<br />

hin zu kompletten Schiffen <strong>mit</strong> Spantrümpfen<br />

ein. Dabei kommen alle<br />

Schiffstypen vom Schlepper bis zum<br />

U-Boot zur Sprache, ebenso Ausrüstungsgegenstände<br />

wie Kräne, Beiboote,<br />

U-Boot-Türme, Winden, Bullaugen,<br />

Türen, Lüfter, Lampen,<br />

Decks geschütze, Ladeluken, Klampen,<br />

Schäkel oder Kompassgehäuse,<br />

Möbel und was es auf Schiffen auch<br />

immer zu finden gibt. Nicht nur zum<br />

Reinschnuppern interessant. HSD<br />

modellfan.de 4/2013<br />

71


Nachrichten<br />

MODELLFAN<br />

Verantwortlich für den Inhalt dieser Seiten ist der Deutsche Plastik-<strong>Modell</strong>bau-Verband.<br />

REVELL intern: Airbrush-System ORBIS<br />

Seit 2011 ist Revell <strong>mit</strong> einem speziell für Kinder<br />

und Jugendliche entwickelten Airbrush-System<br />

<strong>mit</strong> Namen ORBIS auf dem Markt. Der Erfolg war<br />

so nachhaltig, dass hierfür eine eigene Produktgruppe<br />

auf die Beine gestellt wurde. Frau Ute Seliger,<br />

die die meisten DPMV-Mitgliederclubs bis<br />

dahin (und auch weiterhin) als Kontaktperson bei<br />

Material-Anfragen für <strong>Modell</strong>bauausstellungen<br />

kennen, begleitete die Marke von Anfang an <strong>mit</strong>.<br />

Grund genug, über „ORBIS“ einmal genauer nachzufragen<br />

…<br />

Frau Seliger, wie kam es dazu, dass Revell ein<br />

Airbrush-System speziell für Kinder und Jugendliche<br />

auf den Markt bringen wollte, obwohl<br />

gerade in diesem Alter Konsolenspiele<br />

& Co. eindeutig Spitzenreiter in der Freizeitbeschäftigung<br />

sind?<br />

Ute Seliger: Die Firma Revell ist stets auf der Suche<br />

nach Ideen, um einerseits <strong>Modell</strong>bau für Kinder und<br />

Jugendliche zugänglich und interessant zu machen,<br />

andererseits aber auch neue Themen für diese Zielgruppe<br />

zu besetzen, die Kreativität, Motorik und<br />

fantasievolles Gestalten fördern. Zudem hat Revell<br />

jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Airbrush und<br />

Farben und ist so<strong>mit</strong> prädestiniert, ein derartiges<br />

System zu entwickeln. Insbesondere die Begeisterung<br />

und das Interesse von Kindern und Jugendlichen<br />

bei Airbrush-Präsentationen gaben uns den<br />

Ansporn, ein geeignetes System zu entwickeln, um<br />

„kinderleichtes“ Airbrushen zu ermöglichen.<br />

Bei <strong>Modell</strong>bausätzen dauert die Entwicklung<br />

bis zur Produktionsreife<br />

etwa ein Jahr. Wie war das<br />

hier der Fall, und hat der<br />

Name „ORBIS“ eine besondere<br />

Bedeutung, oder ist es<br />

eine Abkürzung?<br />

Seliger: Die Idee eines Kinder-Airbrush-Systems<br />

gab es schon seit<br />

mehreren Jahren. Übliche Arbeiten<br />

beim traditionellen Airbrushen wie<br />

das Reinigen der Pistole, Nadeln wechseln und Farbe<br />

umfüllen mussten natürlich eliminiert werden. Das<br />

heutige System arbeitet <strong>mit</strong> einem wartungsfreien<br />

Kompressor und einer speziellen Spritzpistole <strong>mit</strong><br />

Easy-Color-Click-Farbpatronen. Dies garantiert „kinderleichtes“<br />

Airbrushen. Die Entwicklung des ORBIS<br />

Airbrush Systems dauerte zirka eineinhalb Jahre.<br />

Die Bedeutung des Namens ORBIS entstand ein<br />

bisschen durch die Formgebung, da der Kompressor<br />

rund wie eine Weltkugel ist. In erster Linie<br />

handelt es sich jedoch schon um einen <strong>Fan</strong>tasienamen,<br />

der sowohl für Mädchen als auch für Jungen<br />

gleichermaßen geeignet ist.<br />

Bei der Markteinführung des ORBIS auf der Spielwarenmesse<br />

in Nürnberg im Jahr 2011 wurde es<br />

<strong>mit</strong> dem „ToyAward“ ausgezeichnet. Wo<strong>mit</strong> kann<br />

man diese Auszeichnung in etwa vergleichen,<br />

wenn es sich nicht um einen modellbauspezifischen<br />

Artikel handeln würde, und welchen Stellenwert<br />

hat die Auszeichnung für Revell?<br />

Seliger: Der ToyAward wurde von einer kompetenten<br />

Fachjury, bestehend aus internationalen<br />

Fachhändlern, Pädagogen und Spielzeugexperten,<br />

verliehen. Der Preis wurde in der Kategorie „Teenager<br />

und Family“ verliehen und ist sozusagen der<br />

„Oscar“ der Spielwarenmesse. Kriterien für den<br />

ToyAward sind Spielspaß, Kreativität, Sicherheit<br />

und Material. Angesichts des vielfältigen Angebots<br />

im Spielwarenfachhandel sieht Revell diese<br />

Auszeichnung als wertvolles Qualitätssiegel und<br />

Entscheidungshilfe für den Endverbraucher.<br />

Wird das Sortiment an Zubehör für ORBIS in<br />

Zukunft noch weiter ausgebaut, oder gibt es<br />

vielleicht Verbesserungen an dem Gerät?<br />

Seliger: Das ORBIS-Sortiment steht noch am Anfang<br />

seiner Möglichkeiten und ist so<strong>mit</strong> selbstverständlich<br />

weiter ausbaufähig. Das zeigt schon<br />

die Entwicklung des Startsortimentes bis heute.<br />

Begonnen wurde zunächst <strong>mit</strong> dem Basis-Set<br />

(Kompressor und Spritzpistole) und entsprechendem<br />

Zubehör (Farbpatronen und Schablonen)<br />

für Papier (und alle saugenden Untergründe). Parallel<br />

folgte eine Einführung der Tattoo-Farben<br />

für das Sprühen direkt auf die Haut. Seit letztem<br />

Jahr liefern wir Farbpatronen und Schablonen für<br />

Textilien, wobei wir bemüht sind, bei den Schablonen-Themen<br />

auch weiterhin interessante Lizenzen<br />

zu besetzen. In diesem Jahr kommen Farben<br />

und selbstklebende Schablonen für Fenstermalerei<br />

(Window Color, Glas Design) auf den<br />

Markt, und selbstverständlich wird an weiteren<br />

Entwicklungen gearbeitet.<br />

Erste Optimierungen am Gerät wurden bereits<br />

nach Auslieferungsstart vorgenommen. Im weiteren<br />

Verlauf der Produktion haben wir zudem<br />

noch die Geräuschentwicklung des Kompressors<br />

deutlich reduziert.<br />

Jeder <strong>Modell</strong>bauclub, der Mitglied im DPMV ist,<br />

hat von Revell quasi als Weihnachtsgeschenk<br />

einen ORBIS zum Einsatz bei Bastelaktionen<br />

geschenkt bekommen.<br />

An dieser Stelle ein gemeinschaftliches<br />

„Dankeschön“<br />

für dieses<br />

unerwartete Präsent! Doch wie<br />

kam diese Aktion zustande?<br />

Seliger: Initiator dieser Aktion war Ullrich<br />

Taubert, Leiter der Produktentwicklung<br />

Plastikmodellbau. Hintergrund ist es, dieses<br />

System von <strong>Modell</strong>bauern testen<br />

zu lassen, um beispielsweise<br />

zu prüfen, inwieweit ORBIS<br />

für den <strong>Modell</strong>bau eingesetzt<br />

werden könnte. Normale und flächige<br />

Lackierungen sowie das „Altern“<br />

von <strong>Modell</strong>en wären dabei<br />

vielleicht erste Einsatzmöglichkeiten.<br />

Obendrein leisten die Plastikmodellbau-Clubs<br />

Nachwuchsarbeit durch unzählige<br />

Veranstaltungen im Bereich Bastel-<br />

Aktionen auf Messen, an Schulen und bei öffentlichen<br />

Events. Da viele dieser Veranstaltungen<br />

auch von Mädchen besucht werden, geben wir<br />

den Clubs <strong>mit</strong> ORBIS ein Werkzeug an die Hand,<br />

<strong>mit</strong> dem sie diese Zielgruppe an kreatives Arbeiten<br />

heranführen können. Der Kreativität sind hier keine<br />

Grenzen gesetzt, und schon <strong>mit</strong> wenig Übung können<br />

die Kids beeindruckende Ergebnisse erzielen.<br />

Vielen Dank an Ute Seliger für diesen interessanten<br />

Blick hinter die Kulissen.<br />

Die Rubrik „Revell intern“ wird in loser Folge fortgesetzt.<br />

Bernd Heller/<strong>Modell</strong>bauclub Koblenz<br />

72


Anschrift des DPMV<br />

Geschäftsstelle: Thomas Gernhuber<br />

Am Sportplatz 1, D-19303 Tewswoos<br />

Homepage: www.dpmv.de<br />

<strong>Modell</strong>bau verbindet!<br />

Normalerweise kennt man als Eltern die Schule aus den Erzählungen seiner<br />

Kinder, den Berichten am Elternabend und Geschichten, die einem andere erzählen.<br />

Den Unterricht selbst bekommt man nicht <strong>mit</strong> – und das ist bestimmt<br />

auch gut so. Doch hatte ich nun die Gelegenheit, die Klasse meiner Tochter<br />

„live“ zu erleben. Mein Vorschlag einer <strong>Modell</strong>bauaktion wurde an der „Johann<br />

Christoph Blumhardt Schule“ (JCBS) in Lohmersheim freudig aufgegriffen.<br />

Im Rahmen des Kunstunterrichts<br />

gestalteten wir<br />

die berühmten Faller-Häuschen.<br />

Vom DPMV bekamen<br />

wir die Häuschen sowie Farben<br />

und Werkzeug von Revell<br />

(DANKE!). Die Lehrer<br />

änderten den Stundenplan,<br />

sodass wir vier Stunden am<br />

Das bastelnde Klassenzimmer an der JCBS.<br />

Stück bauen und gestalten<br />

konnten. Die Ergebnisse<br />

konnten sich wahrlich sehen<br />

lassen: Herzen, Gesichter, Spinnen oder ein Fachwerk zierten die Wände und<br />

Dächer. Mit Flocken beklebte Gussäste ergaben wunderschöne Ranken. Noch<br />

nie hatte ich eine so kreative Klasse erlebt – und ich habe schon viele Nachwuchsaktionen<br />

geleitet. Alle waren <strong>mit</strong> viel Eifer dabei. Auch die Lehrer waren<br />

beeindruckt. Wer wollte, bekam noch ein <strong>Modell</strong> als Motivation zum Dranbleiben<br />

<strong>mit</strong> nach Hause. Dank dem DPMV war das alles möglich. Wenn sich für<br />

Sie die Gelegenheit bietet, an einer Schule aktiv zu werden, nutzen Sie sie! Es<br />

macht allen Spaß und verbindet.<br />

Jürgen Crepin (SIM)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Termine von DPMV-Mitgliedern<br />

Alle aktuellen Termine finden Sie im Internet auf www.modellfan.de<br />

6./7. April 2013<br />

5. Euro Model Expo, Westmünsterlandhalle, Am Sportzentrum 7,<br />

46359 Heiden. Info: www.euromodelexpo.jimdo.com<br />

13./14. April 2013<br />

11. Ausstellung der IG Plastikmodellbau Regensburg,<br />

Landgasthof Prößl, Lorenzer Str. 2, 93138 Hainsacker. Info:<br />

www.igpm-regensburg.de oder Nancy Proft, Tel. 09402/504 20 45<br />

14. April 2013<br />

Ausstellung des PMC-Fritzlar-Homberg e.V. und 25-jähriges Vereinsjubiläum,<br />

Stadthalle Homberg, Ziegenhaier Str. 19, 34576 Homberg.<br />

Info: www.pmc-fritzlar-homberg.de<br />

28. April 2013<br />

10. Ausstellung der <strong>Modell</strong>baufreunde Siegen, Festhalle Wilnsdorf,<br />

Grebenstr. 30–32, 57234 Wilnsdorf. Info: www.modellbaufreundesiegen.de<br />

oder Bernd Muscheid, Tel. 0175/825 38 65<br />

4./5. Mai 2013<br />

7. DPMV Konvent, Mehrzweckhalle Eichhecke, Grebenstr. 30–32, 34233<br />

Fuldatal. Info: www.dpmv.de oder Matthias Muth, Tel. 039292/289 93<br />

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<br />

modellfan.de 4/2013<br />

73


Kompetent Know-how aufbauen:<br />

Die <strong>Modell</strong>bauakademie (MBA) liefert in Form von Kursen, Tipps, Werkzeugvorstellungen,<br />

Projekten und Basics Anregungen und Erfahrungen für Ihr Hobby.<br />

Sammeln Sie diese Seiten und bauen Sie so Ihr eigenes kleines „MBA-Archiv“ auf!<br />

Die <strong>Modell</strong>bau<br />

Akademie<br />

INHALT:<br />

Projekt Holz verwittern (Teil 3) S. 74<br />

Basics Vacu-Kits bearbeiten (Teil 1) S. 78<br />

Der finale Touch plus<br />

Flechten und Moose<br />

Wie lassen sich die bisherigen Ergebnisse weiter optimieren? Folgen Sie uns u. a.<br />

bei der I<strong>mit</strong>ation von Flechten und Moosen.<br />

Von Marc Reusser<br />

Dieser Schiffsrumpf vereint bereits<br />

alle Arbeitsergebnisse in sich, die<br />

wir Ihnen in dieser kleinen Reihe<br />

zum Thema „Holz verwittern“<br />

nahegebracht haben.<br />

74


1 2<br />

Um ausgeblichene Stellen und die Maserung hervorzuheben, einen<br />

<strong>mit</strong> verdünnten Dust-Effects getränkten Pinsel das Holzstück ent -<br />

langziehen. Achtung – das Holzstück dabei nicht einfach washen!<br />

Das Zwischenergebnis nach den bisherigen Behandlungsschritten.<br />

Wichtig ist u. a. bei den Arbeiten, dass man nicht zu gleichmäßig<br />

vorgeht, da das schnell unnatürlich aussieht.<br />

3<br />

Verwittertes Holz zeigt in der Regel auch verschiedene Braunschattierungen. Diese trage<br />

ich <strong>mit</strong> einem schmalen (drei Millimeter) angewinkelten Pinsel auf. Dazu verwende ich<br />

leicht verdünntes AK interactive Dark Mud.<br />

Sicher, man kann es auch auf die<br />

Spitze treiben <strong>mit</strong> der natur -<br />

getreuen Wiedergabe von Holz.<br />

Und wenn Sie dachten, dass Sie<br />

nach der Lektüre der ersten beiden<br />

Teile unserer kleinen Reihe nun in<br />

Sachen Holzverwitterung schon alles gesehen<br />

und gelernt hätten, dann werden<br />

Sie heute sehen, dass dem noch nicht so<br />

war. Denn einem natürlichen Baumaterial<br />

wie Holz sieht man es eben an, wenn es<br />

der Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum<br />

ausgesetzt ist (6).<br />

Ebenso ist Holz ein Material, ganz gleich,<br />

ob vom Menschen bearbeitet oder nicht,<br />

das früher oder später die Heimstatt von<br />

Moosen und Flechten wird. Zur Darstellung<br />

von Moos (7) und Gelbflechten (11)<br />

zeigen wir Ihnen daher ebenfalls einfache<br />

Methoden. Und Sie werden sehen, dass<br />

sich auch Ihre Holzdarstellung so wundersam<br />

belebt und Farbtupfer bekommt.<br />

4<br />

Leicht verdünntes Streaking Grime in<br />

feinen Lagen (bis zum gewünschten<br />

Farbeffekt) auftragen.<br />

5<br />

Dunklere braune Flecken und feuchtes Erscheinungsbild. Holz, das<br />

an feuchten Stellen oder generell feuchter Witterung ausgesetzt<br />

ist, erhält <strong>mit</strong> Streaking Grime und Fresh Mud den richtigen …<br />

6<br />

… Anstrich. Dann Fresh Mud von unten (feuchtere Pfahlstelle)<br />

nach oben (trockener) <strong>mit</strong> einem weichen Baumwolltuch verstreichen.<br />

So werden zusätzlich überstarke Farbeffekte verblendet.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

75


7<br />

Grünes Moos entsteht bei mir aus einer 1:1-Mischung weißen<br />

Gips‘ von Woodland Scenics und Vallejo Acrylfarben #827 „Lime<br />

Green“ und #857 „Golden Olive“ (Farbmischverhältnis 70:30).<br />

8<br />

Wenn erst einmal die Gips-Farbmischung getrocknet ist, nutze ich<br />

einen kleinen Pinsel und verblende <strong>mit</strong> kaum verdünntem Slimy<br />

Grime Light die Moosstellen <strong>mit</strong> dem Stamm.<br />

9<br />

Für gelbgrünliche Flechten verwende ich eine Mischung aus<br />

AK interactive #085 Track Rust und MIG productions #P043<br />

Khaki Russian Faded, die ich in Maserungsrichtung auftrage.<br />

11<br />

10<br />

Dann werden <strong>mit</strong> einem in geruchlosem Terpentin getränkten<br />

Pinsel die Pigmente der „Flechten-Pigmentmischung“ verdünnt<br />

und schließlich <strong>mit</strong> der Umgebung verblendet.<br />

Gewöhnliche Gelbflechte: Untergrund und Umgebung präparierte<br />

ich <strong>mit</strong> einem Drybrush der 75:25-Mischung von Game<br />

Color #038 Scofulous Brown und Vallejo #987 Medium Grey.<br />

Fotos: Marc Reusser<br />

76


Die gleichen Farben<br />

bei gleichem Mischungsverhältnis<br />

verrührte ich nun im<br />

Verhältnis 1,5:1 <strong>mit</strong><br />

weißem Gips. Dann<br />

werden die einzelnen<br />

Flechtentupfen <strong>mit</strong><br />

dem Zahnstocher, wie<br />

im Bild zu sehen,<br />

aufgetragen.<br />

12<br />

13<br />

Ränder und Reste abgestorbener Flechten haben eine fast schon weißliche Erscheinung.<br />

Um das wiederzugeben, verwendete ich eine Mischung von Vallejo #987 Medium Grey und<br />

weißem Gips. Da diese Tupfen kleiner sind, kam ein spitzerer Zahnstocher zum Einsatz.<br />

14<br />

Hier noch einmal das fertige Resultat und die dafür verwendeten<br />

Materialien, um die Gewöhnliche Gelbflechte (Xanthoria parientina)<br />

im <strong>Modell</strong> darzustellen.<br />

Auch dieses Exponat, dessen<br />

Vor bilder so oder so ähnlich in<br />

den Häfen, Kanälen bzw. Gewässern<br />

zu finden sind, ist ein Ergebnis<br />

vieler in dieser kleinen Reihe<br />

vorgestellter Techniken. Aber sehen<br />

Sie live meine Techniken bei meinen<br />

Vorträgen für die MODELLBAU<br />

AKADEMIE auf der EURO MODEL<br />

EXPO in Heiden am 6. und 7. April.<br />

modellfan.de 4/2013


Arbeiten <strong>mit</strong> alternativen Konzepten<br />

Tief gezogen<br />

Vacu-Bausätze Step-by-Step bauen – Teil 1<br />

Vacu-Bausätze wurden in den letzten Jahren durch Resin bis auf wenige Ausnahmen<br />

vom Markt verdrängt. Firmen wie MiniArt setzen gerade im Dioramenbau<br />

wieder auf Vacu. Wie lassen sich solche Bausätze verarbeiten? Von Lothar Limprecht<br />

Mit Vacu-Bausätzen gestaltete<br />

man erstmals vor über 30 Jahren<br />

besondere <strong>Modell</strong>e, die es<br />

mangels Spritzgussbausätzen<br />

oder Umbauteilen aus Resin<br />

noch nicht gab. Vacu-Bausätze entstehen<br />

aus erwärmten Polystyrol-Platten, die über<br />

oder in eine Form <strong>mit</strong>tels Unterdruck (Vakuum)<br />

„tiefgezogen“ werden. Die Luft<br />

wird dabei durch zahlreiche kleine Kanäle<br />

in der Form abgesaugt. Die Einzelteile<br />

müssen dann aus der tiefgezogenen Platte<br />

geschnitten, angepasst, geschliffen, verklebt<br />

und gespachtelt werden. Erschwerend<br />

kam seinerzeit hinzu, dass die Vacu-<br />

Bausätze erst <strong>mit</strong> Eigenanfertigungen von<br />

Bauteilen zu einem sehenswerten <strong>Modell</strong><br />

gestaltet werden konnten. So lag zum Beispiel<br />

oft Flugzeugen kein Fahrwerk bei, für<br />

viele Militärfahrzeuge mussten Bausätze<br />

hinzugekauft werden, um etwa das Fahrwerk<br />

und die Ketten zu erhalten. Alles also<br />

sehr viel Arbeit, die wir uns heute dank<br />

des überquellenden Angebotes an Bausätzen<br />

und Zubehör aus Spritzguss- und Ätzteilen,<br />

Metall und Resin zumeist ersparen<br />

können. MiniArt bietet allerdings eine<br />

vielfältige Dioramengestaltung durch<br />

Häuser, Hütten, Zäune und Schuppen sowie<br />

komplette Straßenzeilen <strong>mit</strong> und ohne<br />

Ruinen an. Die großen Bauteile sind<br />

als Vacu-Bausatz konzipiert, Fensterrahmen,<br />

Türen, Zäune und anderes liegen<br />

dagegen als Spritzguss-Bauteile bei. Diese<br />

Kombination macht durchaus Sinn, und<br />

der Zusammenbau birgt kein Geheimnis.<br />

Der Bausatz „German Street“<br />

lässt eine vielfältige Gestaltung<br />

erwarten und bietet für ein<br />

Diorama genügend Freiraum.<br />

Alle Fotos: Lothar Limprecht<br />

78


Die Basis der Arbeit: links eine noch<br />

unbearbeitete Vacu-Platte, rechts ein<br />

Bauteil, aus seiner Platte herausgelöst.<br />

Herausgelöst werden die Teile <strong>mit</strong>tels schar -<br />

fem Messer oder spitzer Ahle. Kleinteile<br />

lassen sich <strong>mit</strong> einer Spitzzange entfernen.<br />

Mit Messer/Ahle mehrmals an der Kante<br />

des Bauteils entlangschneiden, bis es sich<br />

von der Umgebungsplatte zu lösen beginnt.<br />

Möglichst nicht in das Bauteil selbst hineinschneiden,<br />

dann <strong>mit</strong> leichtem Druck und<br />

Zug das überschüssige Material abziehen.<br />

Ein Stahllineal unterstützt, wenn es keine<br />

Führungskante für das Schneidewerkzeug<br />

gibt. Die Türöffnung später ausschneiden.<br />

Da<strong>mit</strong> Öffnungen bruchfrei geschnitten<br />

werden, das Schneidewerkzeug wechselseitig<br />

links und rechts, oben und unten ansetzen.<br />

Ist das Bauteil aus der Vacu-Platte gelöst,<br />

<strong>mit</strong> grobem Schleifpapier plan aufliegend<br />

schleifen, schleifen und nochmals schleifen.<br />

An den „Bruchkanten“ der Bauteile <strong>mit</strong> Rundund<br />

Kantfeilen die noch vorhandenen Reste<br />

abschleifen oder vorsichtig abschneiden.<br />

Es ist ratsam, Stege zu setzen, die beim Verkleben<br />

der beiden Teile die nötige Stabilität<br />

gegen seitliches Verschieben gewähren.<br />

Das Material, passend zugeschnitten wechselseitig<br />

in den Bauteilen eingeklebt, ent -<br />

stammt den Tür- und Fensterausschnitten.<br />

Die Stege erhöhen die Festigkeit; sie sollten<br />

natürlich nicht höher sein, als es die Tiefe<br />

des gegenüberliegenden Bauteils zulässt!<br />

Zum Verkleben fixiert man die Bauteile <strong>mit</strong><br />

Gummibändern und Klammern und lässt die<br />

Klebungen gut aushärten. ... wird fortgesetzt<br />

modellfan.de 4/2013<br />

79


HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />

Das komplette Schiff von der Steuerbordseite<br />

gesehen. Die vergitterten<br />

Einbuchtungen sind recht gut zu erkennen<br />

und wirken auch dreidimensional.<br />

Airfix’ HMS ILLUSTRIOUS<br />

Die Letzte ihrer Art<br />

Mit Ätzteilen zum Supermodell<br />

Wie geht man beim Bau<br />

eines <strong>Modell</strong>s vor, wenn<br />

man den großflächigen<br />

Einsatz von Photoätzteilen<br />

plant? Begleiten Sie uns<br />

beim Bau der HMS<br />

ILLUSTRIOUS aus dem<br />

Hause Airfix.<br />

Von Othmar Hellinger<br />

Die HMS ILLUSTRIOUS kam<br />

2010 als Formneuheit von Airfix<br />

auf den Markt. Der Bausatz der<br />

„Illu“ zeigt sich recht gut gefertigt<br />

– für den Anfang nicht<br />

schlecht, dachte ich, aber nach etwas genauerem<br />

Hinsehen wurde schnell klar,<br />

dass das Schiff <strong>mit</strong> dem Ätzteilesatz von<br />

WEM wesentlich besser zur Geltung<br />

kommen würde. Also wurde der besagte<br />

Satz in England bestellt, und nach einiger<br />

Verzögerung in der Auslieferung konnte<br />

ich endlich die Ätzteilanleitung studieren.<br />

Das ist auch nötig, wenn man die richtigen<br />

Teile am Original abtrennen und<br />

durch die Ätzteile ersetzen will. Meine „Illu“<br />

orientiert sich am Bauzustand von<br />

2007, als sie im Vorfeld der US-geführten<br />

Übung Joint Task Force Exercise (JTFX)<br />

2007 zum ersten Mal für Landeversuche<br />

<strong>mit</strong> einer MV-22 „Osprey“ zur Verfügung<br />

stand. Im Internet fand ich gute Fotos<br />

von deren Start- und Landeversuchen.<br />

Das passende <strong>Modell</strong> der Osprey entnahm<br />

ich dem Revell Kit der USS Iwo Jima<br />

(05109) in 1:350.<br />

Hangar<br />

Begonnen wird nach Bauanleitung <strong>mit</strong><br />

dem Hangardeck (1), auf dem sich auch<br />

die beiden Aufzüge befinden. Diese können<br />

wahlweise in unterschiedlichen<br />

Höhen eingeklebt werden, was Dioramenbauern<br />

mehrere Möglichkeiten der<br />

Darstellung eröffnet. Meine sind – entsprechend<br />

der dargestellten Szene – bündig<br />

<strong>mit</strong> dem Flugdeck eingebaut. Dazu<br />

kamen die Seitenwände und die Plattfor-<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Othmar Hellinger<br />

80


men, die zur Rumpfaußenwand zeigen.<br />

An diesen werden später die Schlauchboote,<br />

die Abwehrbewaffnung und andere<br />

Kleinigkeiten eingeklebt.<br />

Kiellegung<br />

Nachdem für die Bordwände einige Ätzteile<br />

für Gitter vorgesehen sind, trennte<br />

ich die entsprechenden Stellen heraus (2)<br />

und hinterlegte diese <strong>mit</strong> weißem Plastiksheet<br />

(3). So<strong>mit</strong> war eine leichte Tiefe<br />

respektive Dreidimensionalität am <strong>Modell</strong><br />

in diesen Bereichen gegeben, wenn<br />

die Gitter zum Schluss angebracht werden.<br />

Nach dieser Aktion fügte ich das<br />

Hangardeck <strong>mit</strong> den beiden Rumpfhälften<br />

zusammen, was aber auf den ersten<br />

Versuch nicht so recht klappen<br />

mochte. Mit ein wenig Sekundenkleber<br />

am Bug und an<br />

einigen anderen<br />

Stellen entlang des Hangardecks<br />

konnten die drei Teile dann endlich sauber<br />

verkleben und zum Austrocknen beiseitegelegt<br />

werden (4).<br />

Inselaufbau<br />

In der Zwischenzeit begann ich <strong>mit</strong> den<br />

Inselaufbauten, die später <strong>mit</strong> sehr vielen<br />

Ätzteilen aufgerüstet werden sollten. Ein<br />

wenig Spachtel kommt hier auch zum<br />

Einsatz, da<strong>mit</strong> die Klebenähte nicht mehr<br />

sichtbar sind. Auch sollte die Auflagefläche<br />

zum Deck hin etwas auf einer ebenen<br />

Fläche <strong>mit</strong> Schleifpapier nachgeschliffen<br />

werden. Für die beiden Schornsteine gilt<br />

das ebenfalls (5). Das Flugdeck bedarf<br />

Aus überhöhter Position hat<br />

man volle Sicht auf das Flugdeck<br />

der „Illu” <strong>mit</strong> allen Positionen,<br />

vollgestellt <strong>mit</strong> Flugzeugen und<br />

Hubschraubern.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

81


HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />

Gerade aus der Froschperspektive<br />

beherrscht die Sky-Jump-<br />

Rampe das Erscheinungsbild des<br />

Flugzeugträgers.<br />

Der Flugpark der HMS ILLUSTRIOUS<br />

von der Fahrt im Atlantik 2007 ...<br />

... v. l. n. r.: Harrier GR.7, Seaking SAR, Merlin HM 1 ...<br />

... sowie Seaking AEW 2 (links)<br />

und MV-22 Osprey USMC (rechts).<br />

Der letzte Flugzeugträger seiner Klasse im aktiven Dienst<br />

Die HMS ILLUSTRIOUS wurde 1982 als zweiter<br />

Flugzeugträger in der Invincible-Klasse<br />

in Dienst gestellt. Mitten im Falklandkrieg<br />

wurde die Ausrüstung des Schiffes beschleunigt,<br />

und die „Illu“ löste im August 1982<br />

die INVINCIBLE im Südatlantik ab. Bis 1989<br />

blieb die ILLUSTRIOUS im aktiven Flottendienst<br />

und ging danach in die Reserve über.<br />

Nach einer Wartezeit und einigen Modernisierungen<br />

wurde der Träger 1994 wieder in<br />

Dienst gestellt. Nach einer kurzen Werftzeit<br />

1998 kam der erste richtige Einsatz in Sierra<br />

Leone, wo sie britische Staatsbürger evakuieren<br />

musste. Nach einigen Einsätzen im<br />

Mittelmeer, dem arabischen Golf, dem indischen<br />

Ozean und zur Unterstützung der Afgha -<br />

nistan-Kampagne ging der Flugzeugträger<br />

wieder von 2003 bis 2005 in die Instandsetzung.<br />

Im Juli 2007 wurde auf der „Illu“ <strong>mit</strong><br />

einer MV-22 Osprey des USMC die erste Landung<br />

dieses Typs auf einem ausländischen<br />

Kriegsschiff durchgeführt. Seit der Außerdienststellung<br />

der Harrier-Flotte ist das<br />

Schiff nur noch als Hubschrauberträger unterwegs.<br />

Die ILLUSTRIOUS soll dann voraussichtlich<br />

2014 außer Dienst gestellt werden.<br />

HMS ILLUSTRIOUS am 9. Mai 2009 am<br />

Liegeplatz in Greenwich anlässlich der<br />

Feierlichkeiten für 100 Jahre britische<br />

Marinefliegerei.<br />

Quelle: Wikipedia Commons; Autor: Kto288<br />

auch im Bereich der Sky Jump ein wenig<br />

Nacharbeit (6). Nach dem Verschleifen<br />

gibt es eine kleine Trockenprobe, um später<br />

keine unliebsamen Überraschungen<br />

zu erleben.<br />

Rumpfkomplettierung<br />

Und weiter geht es <strong>mit</strong> dem Zusammenbau<br />

des Rumpfes <strong>mit</strong> dem Unterwasserschiff.<br />

Dies stellte sich als recht schwierig<br />

heraus, da immer wieder die seitlichen<br />

Verklebungen trotz Einsatzes von Sekundenkleber<br />

nicht halten wollten. So verwendete<br />

ich eine Schraubzwinge und<br />

zwei Hölzer, um die Klebestelle in Schach<br />

zu halten (8). Nach einigen Tagen Trocknungszeit<br />

konnten die Klebenaht und<br />

deren Problemzonen dann endlich verspachtelt<br />

werden (9). Dieses Teil erfordert<br />

längere Schleifarbeiten, da<strong>mit</strong> der Rumpf<br />

auch gut in Form kommt und danach bemalt<br />

werden kann (10).<br />

Aufbauten<br />

Den größten Teil der Schiffsaufbauten<br />

macht die Insel aus, die <strong>mit</strong> sehr vielen<br />

Ätzteilen von WEM ausgestattet wird.<br />

Hier muss man die WEM-Anleitung<br />

wirklich unbedingt sorgfältig studieren!<br />

In einigen Fällen mussten viele Originalbilder<br />

der ILLUSTRIOUS herangezogen<br />

werden, um die richtigen Anbaustellen<br />

an der Insel zu finden, da auch die WEM-<br />

Anleitung nicht immer der Weisheit letzter<br />

Schluss war. Dies betrifft zudem mehrere<br />

Ätzteile, für die keine Bauzeichnung<br />

bei WEM vorhanden ist. Da sind wieder<br />

einmal der <strong>Modell</strong>bauerinstinkt und Improvisationsgeschick<br />

gefragt. Aber <strong>mit</strong><br />

viel Geduld, einigen Tassen Kaffee und<br />

gelegentlicher Sucherei von davongesprungenen<br />

Ätzteilen wird man der Teileflut<br />

Herr. Einige große Baugruppen der<br />

Insel sollten aber erst nach dem Festkle-<br />

82


1 2 3<br />

Das Hangardeck <strong>mit</strong> den bereits angebrachten<br />

Seitenwänden und den Einbuchtungen<br />

zur Rumpfaußenwand.<br />

Mit der Trennscheibe auf der Minibohrmaschine<br />

werden die Wände durchbrochen.<br />

Ganz zum Schluss kommt das Ätzteil drauf.<br />

Auf den Rumpfinnenseiten wird Plastik -<br />

sheet angeklebt, da<strong>mit</strong> der Durchbruch<br />

einen Tiefenversatz vorweisen kann.<br />

4 5 6<br />

Nach einigem Tüfteln kleben die Rumpfwände<br />

am Hangardeck fest und können<br />

sauber durchtrocknen.<br />

Die zusammengeklebten Schornsteine sind<br />

bereits gespachtelt und warten auf das Verschleifen<br />

und die Montage auf der Insel.<br />

Das angeklebte Bauteil bei der Sky Jump<br />

verursacht ebenfalls Spachtelaufwand <strong>mit</strong><br />

Schleifen.<br />

7 8 9<br />

Insel im Rohbau <strong>mit</strong> verspachtelten Stellen<br />

entlang der Klebenaht. Auch hier gilt es,<br />

den Spachtel gut trocknen zu lassen.<br />

Ohne Zwinge ist die Verklebung nicht in<br />

den Griff zu bekommen. So ist auch hier<br />

für das Trocknen ein wenig Geduld nötig.<br />

In dieser Aufnahme erkennt man die<br />

Schwachstellen am Übergang von Rumpfseiten<br />

zum Unterwasserschiff.<br />

10 11 12<br />

Die Anfänge der Lackierung <strong>mit</strong> dem<br />

Brick Red von Humbrol auf dem Unter -<br />

wasserschiff.<br />

Das große Radar: Links das Original aus<br />

dem Kit, rechts das aus Ätzteilen gebaute<br />

von WEM. Ein deutlicher Unterschied!<br />

Der kleine Mastaufsatz <strong>mit</strong> sämtlichen<br />

Ätzteilen. Vom Bausatz stammen nur noch<br />

der Grundmast und der Radarbalken darüber.<br />

13 14 15<br />

Der vordere Mast, <strong>mit</strong> Reling, Plattform<br />

und Gängen verfeinert. So kann er vor der<br />

Montage noch separat bemalt werden.<br />

Die Insel <strong>mit</strong> fast allen anzubauenden<br />

Ätzteilen aus dem WEM-Set braucht schon<br />

viel Zeit und Geduld.<br />

Die sogenannten „Catwalks” erfordern viel<br />

Vorarbeit, da für sie zunächst der nötige<br />

Raum geschaffen werden musste.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

83


HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />

Die fertige „Illu“ wirkt besonders<br />

markant durch die Sprungschanze<br />

für den Start der Harrier.<br />

16 17 18<br />

Geduld ist gefragt! Es heißt nun, Probepassung<br />

auf Probepassung vorzunehmen.<br />

Viele kleine Konsolen müssen rund um die<br />

Catwalks angebracht werden.<br />

Das Schiff in der fertigen Bemalung, aber<br />

noch fehlen alle Decals auf dem Flugdeck.<br />

84


Das Vorderschiff der ILLUSTRIOUS<br />

<strong>mit</strong> den Harrier GR.7, Merlin HM 1<br />

und Seaking AEW 2.<br />

Der Träger in voller Fahrt<br />

auf dem Wasser, vom Hubschrauber<br />

aus gesehen.<br />

ben der Insel am Flugdeck angebaut werden,<br />

da diese sonst in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden. Der Vorteil liegt darin,<br />

dass diese Baugruppen wie Radar (11),<br />

kleiner Mastaufsatz (12), vorderer Mast<br />

(13) etc. separat komplett bemalt werden<br />

können, ohne dauernd<br />

das große Bauteil in<br />

Händen zu haben.<br />

Nachdem die<br />

Insel (14) <strong>mit</strong> allen<br />

Teilen von WEM<br />

ausgestattet ist, kann<br />

sie zuerst mal beiseitegelegt<br />

werden.<br />

Catwalks<br />

Nun geht es an die Laufgänge<br />

rund um das Flugdeck. Die Herausforderung<br />

an dieser Aufgabe ist, dass die Originalteile<br />

von Airfix so auseinandergeschnitten<br />

werden müssen, dass die übrig<br />

gebliebenen Plastikteile <strong>mit</strong> den Ätzteilen<br />

von WEM wieder zusammengebaut wer-<br />

den können und dann noch passen (15,<br />

16). Zeitaufwendig gestaltet sich auch das<br />

Anbringen der kleinen Konsolen unterhalb<br />

der Laufgänge (17). Sobald die ganzen<br />

Anbauten am Schiff fertiggestellt<br />

sind, kann es an die Lackierung gehen.<br />

Als Erstes bekommt der Schiffskörper eine<br />

Grundierung in Hellgrau, da<strong>mit</strong> man<br />

noch etwaige Ungenauigkeiten sichtbar<br />

macht. Danach wird das Unterwasserschiff<br />

<strong>mit</strong> dem Brick Red 70 von Humb -<br />

rol bemalt. Nach dem Abkleben dieses<br />

Bereiches wird das Überwasserschiff <strong>mit</strong><br />

US Ghost Grey 127 lackiert. Nach dem<br />

Austrocknen wird nochmals abgeklebt<br />

und der schwarze Wasserlinienstreifen<br />

folgt. Jetzt ist der etwas diffizilere Teil –<br />

das Flugdeck – an der Reihe. Ich klebte<br />

das Deck rundherum komplett ab und lackierte<br />

es <strong>mit</strong> einer Mischung aus Sea<br />

Grey 27 und Light Grey 64 komplett, da<br />

das Original auch eine einheitliche Farbgebung<br />

hat. Hier ist die Bauanleitung<br />

nicht stimmig. Dies betrifft dann auch die<br />

Startlinie, die sich fast in Schwarz vom<br />

Bug bis zum Heck durchzieht. Achtung!<br />

Hier passen natürlich die Decals nicht<br />

mehr. Airfix zeigt den vorderen Teil andersfarbig<br />

als den hinteren. Was tun? Zuerst<br />

einmal die Linie in Weiß vorlackieren<br />

(18). Dann ist das Schiff soweit fertig. Die<br />

Insel kann nun auch schon angebaut werden.<br />

Wie geht es <strong>mit</strong> der Startlinie weiter?<br />

Eigene Decals<br />

Mir kam der Gedanke, diese Decals selbst<br />

zu machen. Also ab ins Grafikprogramm,<br />

und nach dem vorher eingescannten<br />

Muster die Streifen nachzeichnen. Die<br />

Schwierigkeit bestand darin, dass es im<br />

Schriftensatz keine geeignete Schrift gab,<br />

die ich verwenden konnte. So verwendete<br />

ich die Originalvorlagen und „radierte“<br />

im anthrazitfarbenen Streifen die Zahlen<br />

heraus. Da der Streifen am Flugdeck ja<br />

schon weiß war, kam dessen Weiß beim<br />

Abziehbild durch. Die fertigen Vorlagen<br />

habe ich auf Trägerpapier für Tinten-<br />

19 20 21<br />

Die bereits ausgeschnittenen eigenen<br />

Decals für den Startstreifen am Flugdeck.<br />

Verschiedene Gitter warten auf Farbe. Sie<br />

werden zum Schluss am Rumpf angebracht.<br />

Die Schlauchboote, teilweise <strong>mit</strong> Ätzteilen<br />

verfeinert, warten ebenfalls auf ihre Farbe.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

85


HMS ILLUSTRIOUS R06 I Maßstab 1:350 I Baubericht<br />

strahldrucker ausgedruckt (19), <strong>mit</strong> einem<br />

Fixierspray besprüht und durchtrocknen<br />

lassen.<br />

Rumpfkomplettierung<br />

Die gesamten Gitter, die an der Schiffsaußenwand<br />

angebrachte werden, lackierte<br />

ich zunächst (20). Mit den entsprechenden<br />

Ätzteilen verfeinerte ich noch<br />

die großen Schlauchboote und bereitete<br />

sie <strong>mit</strong> den kleinen Ausrüstungsgegenständen<br />

für das Lackieren vor (21). Ebenso<br />

geschah dies <strong>mit</strong> den drei ferngesteuerten<br />

Flugabwehrgeschützen (22). Die<br />

fertigen kleinen Baugruppen wurden<br />

dann in die vorher weiß bemalten Einbuchtungen<br />

am Rumpf eingebaut und<br />

die Geschütze an die vorgesehenen Stellen<br />

geklebt. Die bereits angebaute Insel<br />

wurde nun <strong>mit</strong> den bereits zuvor erwähnten<br />

unterschiedlichen kleinen Baugruppen<br />

komplettiert. An diversen Antennenmasten<br />

zog ich noch einige Antennendrähte<br />

aus schwarzen Gussastresten.<br />

An einigen Stellen musste ich dann<br />

noch mal <strong>mit</strong> Pinsel und Farbe ran, um<br />

die Lackierung wiederherzustellen.<br />

Flugzeuge und Hubschrauber<br />

Airfix liefert im Bausatz ja recht gute Luftfahrzeuge.<br />

Nachdem aber WEM und<br />

dann aktuell auch eduard Ätzteile für die<br />

Maschinen anbieten, habe ich mir diese<br />

ebenfalls noch besorgt. Jedes kleine Hubschrauber-<br />

und Flugzeugmodell habe ich<br />

sowohl in der original Kitausführung als<br />

auch in der <strong>mit</strong> Ätzteilen verfeinerten Variante<br />

gebaut (23, 24).<br />

Am aufwendigsten waren die gesamten<br />

Decksmarkierungen, die schon einige<br />

Zeit in Anspruch genommen haben. Zuvor<br />

hatte ich das Deck zwar <strong>mit</strong> Glanzlack<br />

lackiert, aber leider nutzte es bei manchen<br />

Decals nicht, das sogenannte „Silvering”<br />

zu vermeiden. Passiert mir sonst<br />

eher sehr selten. Über alles kommt dann<br />

noch eine Seidenmattlackschicht, und fertig<br />

ist der „fabrikneue“ Träger. Mit verschiedenen<br />

Alterungssets von Tamiya habe<br />

ich einige dezente Alterungsspuren<br />

angebracht, da<strong>mit</strong> das <strong>Modell</strong> realistischer<br />

wirkt.<br />

Den Catwalk bevölkern<br />

Airfix hat <strong>mit</strong> diesem Kit einen modernen<br />

Träger geschaffen, der aber im Original<br />

schon wieder auf der Abrüstungsliste<br />

22 23 24<br />

Die drei ferngesteuerten Goalkeeper<br />

(CIWS) Flugabwehrkanonen <strong>mit</strong> Ätzteilverkleidung<br />

um das Rohr.<br />

Hier der Vergleich beim Seaking Hubschrauber<br />

– links <strong>mit</strong> Ätzteilen und rechts<br />

das original Airfix <strong>Modell</strong>.<br />

Der SAR-Seaking <strong>mit</strong> den eduard-Ätzteilen<br />

aufgewertet findet später seine Parkposition<br />

auf dem Flugdeck direkt an der Insel.<br />

86


Backbordansicht des fertigen<br />

Trägers. Hier kommen die<br />

zahlreichen Ätzteile der Insel<br />

voll zur Geltung.<br />

Die MV-22 Osprey am Heck der „Illu“. Das <strong>Modell</strong> macht sich ganz gut und bietet einen<br />

Größenvergleich zu den anderen Luftfahrzeugen.<br />

steht. Der Kit ist als Basis recht gut ausgeführt,<br />

und <strong>mit</strong> viel Aufwand lässt sich<br />

unter Verwendung sämtlicher Zurüstteile<br />

ein tolles <strong>Modell</strong> bauen. Das Gleiche<br />

gilt natürlich für die gesamten Luftfahrzeuge,<br />

die dann auch sehr fein aussehen<br />

in dieser Größe. Günstig traf es sich natürlich<br />

auch, dass ich zur Darstellung der<br />

ersten Landung einer MV-22 „Osprey“<br />

auf einem Schiff einer fremden Nation<br />

auf ein solches 350er-<strong>Modell</strong> aus dem<br />

eigenen Fundus zurückgreifen konnte.<br />

Um das Schiff noch lebendiger zu machen,<br />

bietet sich darüber hinaus an, das<br />

Deck, die Insel und die Catwalks <strong>mit</strong> Figuren<br />

zu bevölkern. Dies werde ich vielleicht<br />

noch machen, wenn ich die nötige<br />

Zeit dafür habe.<br />

Othmar Hellinger begann<br />

schon im Kindesalter, Plastikund<br />

Kartonmodelle zu bauen.<br />

Sein Schwerpunkt liegt bei<br />

Flugzeugen aller Epochen und<br />

in allen Maßstäben, und wenn<br />

mal Zeit bleibt, fertigt er<br />

auch Schiffe (Flugzeugträger,<br />

Schnell boote und U-Boote)<br />

und Militärfahrzeuge. Othmar Hellinger ist Erster<br />

Vorsitzender des PMC Erding, Fachautor <strong>Modell</strong>bau<br />

bei FLUGZEUG CLASSIC und wohnt in<br />

der Nähe von Freising in Oberbayern.<br />

Die MV-22 „Osprey” am Heck der ILLUSTRIOUS nach der Landung im Juni 2007. Das<br />

<strong>Modell</strong> entstammt dem USS Iwo Jima Kit von Revell in 1:350.<br />

Auf einen Blick<br />

HMS ILLUSTRIOUS (R06)<br />

Kit A50059 Maßstab 1:350 Hersteller Airfix (Glow2B) Preis 69,99 €<br />

Zusätzlich verwendetes Material: WEM PE 35137 und<br />

PE 35132; eduard 99042<br />

Farben: Humbrol: 33, 27, 64, 127, 70; restliche Farben:<br />

Revell und Humbrol, Klarlack Glanz, Klarlack Seidenmatt<br />

Materialien: Kleber Humbrol, Sekundenkleber Artmaster<br />

70.100, Spachtelmasse MMD, verschiedene Schleifpapiere,<br />

Cutter, Skalpelle und Feilen, Tamiya Weatherine Master, Revell<br />

Color Stop, Tamiya Masking Tape, Malerkreppband, Tesafilm<br />

BAUZEIT ‰ ca. 150 Stunden SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ nur für erfahrene <strong>Modell</strong>bauer<br />

modellfan.de 4/2013<br />

87


88<br />

Iveco Stralis I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box


Italeris neuer Iveco Stralis<br />

Truckers Dream<br />

Formenneuheit Out-of-Box perfekt bauen<br />

Nach vier Jahren Vorankündigung und vielen Vermutungen in der Szene liefert<br />

Italeri aktuell den neuen Iveco Stralis aus. Was gibt es bei Bau und Bemalung der<br />

hochinteressanten Formenneuheit Out-of-Box zu beachten? Von Guido Kehder<br />

Das Schlagwort „New Concept“<br />

bedeutet: einteiliger einfacher<br />

Rahmen <strong>mit</strong> angegossenen Kotflügeln<br />

und Tankhälfte, keine<br />

Motornachbildung, im Innenraum<br />

fehlen Seitenwände, Rückwand und<br />

Himmel. Grund dieser Einsparung waren<br />

seinerzeit die Formenkosten, die gesenkt<br />

werden sollten, was bei eingefleischten<br />

<strong>Modell</strong>bauern nicht gerade auf Zustimmung<br />

stößt.<br />

Mit dem IVECO Stralis weicht Italeri von<br />

diesem Konzept wieder ab und liefert dem<br />

ambitionierten <strong>Modell</strong>bauer nun einen<br />

Bausatz <strong>mit</strong> allen wichtigen Details wie<br />

Motor und komplettem Innenleben. Die<br />

Kabine lässt sich kippen und gibt den<br />

Blick auf das Triebwerk frei. Beim Farbdesign<br />

hat man die Wahl zwischen der<br />

realen rot-weißen MONJEAN-Firmenbeschriftung<br />

und der attraktiven schwarzen<br />

Werkslackierung <strong>mit</strong> dem Tattoo-Decal.<br />

Für den Bau standen Testshot-Teile zur<br />

Verfügung, dazu kam ein noch unvollständiger<br />

Bauplan. Daher ergaben sich einige<br />

einfache Nacharbeiten, die im Serienbausatz<br />

nicht mehr nötig sind.<br />

Die Basis: Rahmen und Motor<br />

Der Zusammenbau begann wie üblich<br />

<strong>mit</strong> Rahmen, Achsen und Nebenaggregaten.<br />

Zu Beginn klebte ich alle Teile, die<br />

aus zwei Hälften bestehen, zusammen<br />

und ließ sie ausreichend trocknen.<br />

Die Lenkstange an der Vorderachse sitzt,<br />

wenn man die Achsen <strong>mit</strong> den Lenkschenkeln<br />

montiert hat, sehr dicht an der Achse.<br />

Dies kann man <strong>mit</strong> dem Unterlegen von<br />

0,5 Millimeter dickem Material beheben.<br />

Der Bau des Motors, der aus 18 Teilen besteht,<br />

geht recht schnell von der Hand. Er<br />

lässt sich <strong>mit</strong> entsprechendem Vorbildmaterial<br />

noch weiter detaillieren, macht<br />

aber auch ohne solche Verfeinerungen<br />

später im Rahmen eine gute Figur. Nach<br />

der farblichen Gestaltung wurde bereits<br />

der Motor im Rahmen montiert (1 bis 4).<br />

Viele Details – die Kabine<br />

Die detaillierte Kabine wurde nach Plan<br />

zusammengebaut (5). Am Unterboden im<br />

Bereich vorne links und rechts sollte etwas<br />

Material entfernt werden, da<strong>mit</strong> man den<br />

Boden <strong>mit</strong> Sitzen und Rückwand von un-<br />

Formneuheit, die überzeugt:<br />

der Iveco Stralis von Italeri.<br />

Iveco Stralis<br />

Ein Stralis <strong>mit</strong> Breitreifen, ALCOA-<br />

Felgen und kleinen Kotflügel-Verbreiterungen.<br />

Foto: Italeri<br />

Seit der Markteinführung des Iveco<br />

Stralis im Jahr 2002 verändert sich das<br />

Fahrzeug ständig <strong>mit</strong> den Bedürfnissen<br />

und Ansprüchen der Kunden. Das große<br />

Fahrerhaus „Active Space“ (AS) zeigt<br />

ein innovatives Innenraumkonzept und<br />

wird <strong>mit</strong> Motorleistungen von 400 bis<br />

540 PS angeboten. 2003 erhielt der<br />

Stralis „AS“ die begehrte Auszeichnung<br />

„Truck of the Year“. Die Stralis-Baureihe<br />

wurde durch die kompakteren Fahrerhäuser<br />

„Active Day“ und „Active Time“<br />

erweitert, seit 2004 ergänzt der<br />

Stralis „Executive Space“ das Angebot.<br />

Mit seinem hochwertigen Ausstattungspaket<br />

und exklusiven Sonderausstattungen<br />

bietet er das Optimum für<br />

Langstrecken-Spezialisten. Mit Einführung<br />

der SCR-Technologie 2006 stiegen<br />

Leistung und Drehmoment der Cursor-<br />

Motoren bei gleichzeitig reduziertem<br />

Verbrauch. 2007 wurde ein neues Fahrerhausdesign<br />

(Active Space³) <strong>mit</strong><br />

vergrößertem Innenraum und einer um<br />

zwei Prozent verbesserten Aerodynamik,<br />

mehr Stauvolumen und neuen Innenraum-Materialien<br />

eingeführt. Neu<br />

ab 2008: der Stralis „Super Light“ (SL),<br />

eine gewichtsoptimierte Sattelzugmaschine<br />

<strong>mit</strong> extrem niedrigem Leergewicht<br />

speziell für den Tank- und Silotransport.<br />

2009 erfolgte die Aufrüstung<br />

<strong>mit</strong> einem Blue & Me-System, entwickelt<br />

von Fiat und Microsoft, 2010 wurde<br />

eine neue Generation manueller Getriebe<br />

eingeführt (Ecosplit 4 von ZF).<br />

modellfan.de 4/2013<br />

89


Iveco Stralis I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box<br />

Entgegen dem Vorbild<br />

sind am <strong>Modell</strong> die Seitenverkleidungen<br />

angebaut.<br />

1 2 3<br />

Endlich kein „New Concept“ mehr: der<br />

noch unlackierte, wieder mehrteilige<br />

Rahmen <strong>mit</strong> Anbauteilen und Achsen.<br />

Die Nebenaggregate und Anbauteile sind<br />

wieder fein detailliert und für die erste<br />

Passprobe vor der Lackierung angesteckt.<br />

Der farblich fertig gestaltete Motor <strong>mit</strong><br />

Kühler ist hier bereits fest im Rahmen<br />

eingebaut, die Räder sind montiert.<br />

4 5 6<br />

Fertig: Italeris Formneuheit glänzt durch<br />

den komplettierten Rahmen <strong>mit</strong> allen Anbauteilen,<br />

lackiert nach Plan und Vorbildfotos.<br />

Endlich wieder die volle Detaillierung<br />

auch im Fahrerhaus: der Kabinenboden<br />

<strong>mit</strong> Seiten, Rückwand und Armaturenbrett.<br />

Ebenfalls wieder im Bausatz enthalten: die<br />

Innenverkleidung des Hochdachs. Die Bauteile<br />

sind fertig gestaltet für den Einbau.<br />

Fotos, sofern nicht anders angegeben: Guido Kehder<br />

90


ten einschieben kann. Das Armaturenbrett<br />

sowie die Türverkleidungen sollten<br />

ebenfalls noch nicht eingeklebt werden.<br />

Sie werden später durch die noch offene<br />

Frontscheibe eingesetzt. Gleiches gilt für<br />

die Türverkleidungen. Diese Methode erfordert<br />

zwar etwas Geschick, funktioniert<br />

aber sehr gut. Die Frontscheibe lässt sich<br />

später sogar ohne Kleber passgenau einsetzen<br />

und fällt auch nicht wieder heraus.<br />

Ich empfehle bei der Bemalung, keine zu<br />

dunklen Farbtöne zu verwenden. Die<br />

schlucken viele Details, die man von außen<br />

später kaum noch sieht. Glanzfarben<br />

sind tabu. Ich sehe oft <strong>Modell</strong>e, bei denen<br />

Innendetails unnatürlich glänzen und so<br />

das Gesamtbild stören (6, 7).<br />

Der exakte IVECO-<br />

Schriftzug wird<br />

von der Rückseite<br />

im Grill eingesetzt.<br />

Farbvorschläge<br />

Hier gibt der Bausatz bereits zwei Möglichkeiten<br />

vor: die Werkslackierung „All<br />

Blacks“ <strong>mit</strong> Tattoo und das real existierende<br />

Fahrzeug des Transportunternehmens<br />

MONJEAN aus NRW in Düren <strong>mit</strong> rotweißer<br />

Lackierung und unübersehbarem<br />

Firmennamen. Auf dem Decal-Bogen finden<br />

sich die markanten Schriftzüge plus<br />

passende EU-Nummernschilder. Für die<br />

farbliche Gestaltung im MONJEAN-Design<br />

sind etwas Übung und einige Abklebearbeiten<br />

erforderlich, die sorgfältig<br />

ausgeführt werden müssen. Nach der Entfettung<br />

von Kabine und Stoßstange <strong>mit</strong><br />

handwarmem Wasser und Spül<strong>mit</strong>tel ist es<br />

ratsam, eine Grundierung aufzutragen. Im<br />

Anschluss lackierte ich die Teile in Mattweiß<br />

XF2 von Tamiya. Nach ausreichender<br />

Trocknung folgte der rote Farbauftrag, für<br />

7 8 9<br />

Das fertig gestaltete, gut detaillierte Armaturenbrett<br />

<strong>mit</strong> Lenkrad wurde nach Vorbildfotos<br />

bemalt und wartet auf den Einbau.<br />

Nach Grundierung und Auftrag des weißen<br />

Lacks wurde ein 37 Millimeter breiter<br />

Streifen als Schutz für das Weiß abgeklebt.<br />

Nach der Trocknung wird das Abdeckband<br />

vorsichtig entfernt. Erst jetzt sieht man, ob<br />

überall sauber gearbeitet wurde.<br />

10 11 12<br />

Die Schriftzüge wurden hier erst mal selbst<br />

erstellt, da für die Testshots noch keine<br />

fertigen Decals zur Verfügung standen.<br />

Der Frontgrill ist etwas schwieriger zu<br />

maskieren und erfordert einiges Geschick<br />

und Präzision. Nun wird rot lackiert.<br />

Der Kühlergrill stellt beim Lackieren eine<br />

Herausforderung dar (abkleben, Schriftzüge).<br />

Hinter dem Grill sitzt ein Drahtsieb.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

91


Iveco Stralis I Maßstab 1:24 I Bau Out-of-Box<br />

In der „All Black“-Werks -<br />

lackierung macht der IVECO<br />

Stralis eine elegante Figur.<br />

den alles sauber und gewissenhaft abgeklebt<br />

wurde. Hier habe ich <strong>mit</strong> Maler-Klebeband<br />

von TESA („Precision Mask“) sehr<br />

gute Erfahrungen gemacht (gibt es in 30<br />

und 50 Millimeter Breite). Die Seiten werden<br />

im Bereich der Fenster 37 Millimeter<br />

Auf einen Blick<br />

IVECO STRALIS<br />

BAUZEIT ‰ ca. 60 Stunden<br />

von der Unterkante des Daches aus abgeklebt.<br />

Penibel darauf achten, dass das Klebeband<br />

überall gut anliegt, da hier beim<br />

nächsten Farbauftrag die Farbe leicht unterlaufen<br />

kann und man dann nacharbeiten<br />

muss (8, 9). Da<strong>mit</strong> der weiße Streifen<br />

Kit 3869 Maßstab 1:24 Hersteller Italeri Preis ca. 50,– €<br />

Zusätzlich verwendete Materialien: Tesa: Maler-Klebeband<br />

„Precision Mask“ in 30- und 50-mm-Breite, Decal-Folie<br />

Farben: Tamiya: Acryl-Farben Weiß, Rot, Schwarz, Dunkelgrau,<br />

Blaugrau, Silber; Glasurit: HS Racing Clear VOC Nr. 923-135 plus<br />

Härter VOC 3.5 Nr. 929-31 im Mischverhältnis 1:2; Verdünner<br />

Einstellzusatz 352-50; Spiritus<br />

SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>mit</strong>tel<br />

auch auf den Seitenspoilern genau in einer<br />

Flucht liegt, sollten diese an der Kabine<br />

<strong>mit</strong>tels Klebeband fixiert und das Maß für<br />

den Streifen genau abgenommen werden.<br />

Als Rot verwendete ich XF7 von Tamiya.<br />

Die Farben lassen sich sehr gut <strong>mit</strong> handelsüblichem<br />

Spiritus verdünnen, wenn<br />

sie zu dickflüssig für die Airbrush sind.<br />

Da ich den Bausatz zu einem sehr frühen<br />

Zeitpunkt bekam, fertigte ich die Schriftzüge<br />

nach Vorlage selber an.<br />

Als Klarlack verwende ich üblicherweise<br />

einen 2-Komponenten-Autolack von Glasurit,<br />

der sich sehr gut verarbeiten lässt<br />

und sehr schnell hochglänzend trocknet.<br />

Nach der ersten Klarlackschicht brachte<br />

ich die Decals auf (10). Es folgte eine zweite<br />

Schicht Klarlack und eine Trockenzeit<br />

von 24 Stunden. Danach lassen sich die<br />

Teile bereits fester in die Hand nehmen,<br />

ohne Gefahr von Fingerabdrücken. War-<br />

92


Die Schriftzüge der real existierenden Spedition liegen bei. Sie<br />

wurden hier <strong>mit</strong> einem hochglänzenden 2-K-Klarlack überlackiert.<br />

Adé „New Concept“ und hin zu Details: Die Kabine ist wieder<br />

kippbar und gibt das Antriebsaggregat <strong>mit</strong> all seinen Details frei.<br />

In den Befestigungswinkeln am Rahmen<br />

sollten die Löcher nachgebohrt werden.<br />

Am <strong>Modell</strong> wurden die Scheinwerfer und die<br />

Stoßstange nach Fotos vom Original bemalt.<br />

tet man noch etwas länger, lässt sich der<br />

Klarlack auch <strong>mit</strong> sehr feinem Schleifleinen<br />

anschleifen und aufpolieren. Etwas<br />

schwieriger gestaltete sich das Lackieren<br />

des Frontgrills (11, 12). Hier muss aufwendig<br />

maskiert werden. Ich fertigte diese<br />

Maske dank CNC als Folienschnitt an.<br />

Unübliche Montageschritte<br />

Wie schon erwähnt, sollte am Unterboden<br />

im vorderen linken und rechten Bereich<br />

Material weggenommen werden. Auch<br />

wurde das Armaturenbrett noch nicht auf<br />

der Grundplatte befestigt und die Türverkleidungen<br />

sollten noch nicht eingesetzt<br />

werden. Montagereihenfolge: Zuerst das<br />

Glasteil des Oberlichts einsetzen, dann<br />

den „Himmel“ für das Hochdach und danach<br />

den Unterboden <strong>mit</strong> Sitzen, Seitenverkleidung<br />

und Rückwand. Die Türverkleidungen<br />

und das Armaturenbrett werden<br />

anschließend über die noch offene<br />

Frontscheibe eingepasst. Abschließend<br />

kann die Frontscheibe ohne Klebstoff eingesetzt<br />

werden (von oben einschieben<br />

und über die offenen Seitenfenster vorsichtig<br />

nach unten drücken). Letztendlich<br />

erfolgte noch die Kleinteilebemalung.<br />

Mit dem Iveco Stralis bekommt der <strong>Modell</strong>bauer<br />

endlich wieder genau das auf<br />

den Basteltisch, was er sich lange gewünscht<br />

hat. Der Bausatz zeigt sich <strong>mit</strong><br />

über 300 Bauteilen deutlich detaillierter<br />

als die Vorgänger und überzeugt durch<br />

Details und Passgenauigkeit.<br />

Guido Kehder, Jahrgang 1963,<br />

baut seit Anfang der 1980er-<br />

Jahre intensiv ausschließlich<br />

Nutz-, Bau-, Berge- und<br />

Schwerlastfahrzeuge. In erster<br />

Linie stehen für ihn der <strong>Modell</strong>bau<br />

und die handwerkliche<br />

Betätigung im Vordergrund.<br />

Das Hobby ist für Guido seit<br />

dieser Zeit ein fester Bestandteil seiner Freizeitbeschäftigung.<br />

Aber auch moderne Bearbeitungstechniken<br />

wie das CNC-Fräsen und Konstruieren<br />

am PC fließen immer mehr in sein<br />

Hobby ein, und er ist fasziniert von der Genauigkeit<br />

und Filigranität der Bauteile, die man<br />

da<strong>mit</strong> bearbeiten kann. Die Kombination von<br />

<strong>Modell</strong>bau und modernen Verarbeitungstechniken<br />

macht für ihn das Hobby noch interessanter,<br />

als es jetzt bereits ist.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

93


„Fliegende Hollän<br />

MODELLFAN<br />

Events<br />

Trotz Flugzeugschwerpunkts hat die Show des Niederlande-Chapters<br />

der IPMS auch andere, nicht fliegende<br />

Highlights zu bieten.<br />

Von Berthold Tacke<br />

Wie man jedes<br />

Panel betont,<br />

das demonstriert<br />

diese<br />

1:48er-BAE-<br />

Lightning.<br />

94


der“<br />

„Mad to the Max“,<br />

Year 2525, im<br />

Maßstab 1:35. Eine<br />

gelungene Kombination<br />

aus Militaryund<br />

<strong>Fan</strong>tasy-Genre.<br />

Eine wunderschöne Arbeit in 1:72: Fw 190 <strong>mit</strong> einer phantastischen Motorennachbildung.<br />

1:72er P-51 Mustang III in britischen Diensten.<br />

Am 27. Oktober 2012 fand im<br />

Nieuwegein Business Center<br />

bei Utrecht eine der größten<br />

<strong>Modell</strong>baushows auf dem Kontinent<br />

statt. Hier kann man einkaufen,<br />

schauen und staunen. So stellen<br />

zahlreiche SIGs (Special Interest Groups)<br />

hauptsächlich zu maritimen und flugzeugbezogenen<br />

Themen aus. Dennoch<br />

sind auch alle anderen Sparten des Plas-<br />

tikmodellbaus vertreten. Ebenso ist man<br />

nicht ganz so päpstlich bzw. plastikfixiert.<br />

Denn es sind an einigen Ständen in jedem<br />

Jahr auch Kartonmodellbauer <strong>mit</strong><br />

ihren Kunstwerken vertreten. Die ESM<br />

(Euro Scale <strong>Modell</strong>ing) war wie immer<br />

eine Reise wert … aber urteilen Sie anhand<br />

dieses minimalen Fotoausschnitts<br />

der im Wettbewerb dargebotenen Exponate<br />

selbst!<br />

modellfan.de 4/2013<br />

95


MODELLFAN<br />

Events<br />

I-400 vom Heck aus betrachtet.<br />

Hier dominiert die<br />

14-cm-Kanone.<br />

Einer der drei im Hangar <strong>mit</strong>geführten Aichi-<br />

M6A-Seiran-Bomber <strong>mit</strong> dem davor befindlichen,<br />

umlegbaren Kran.<br />

Die Brücke <strong>mit</strong>samt der davor und dahinter liegenden 25-mm-<br />

Drillingsflak-Bewaffnung, Schnorchel und Periskopen sowie den<br />

damals modernsten japanischen Antennenanlagen für See- und<br />

Luftsuchradar.<br />

I-400 bzw. Sen-Toku-Klasse<br />

U-Bootkreuzer in 1:350.<br />

Alle Fotos: Berthold Tacke<br />

Schön zu sehen: das den Hangar abschließende Druckschott<br />

und das vor ihm befindliche dampfbetriebene Katapult.<br />

96


MDD RF-4E Phantom II<br />

der griechischen<br />

Luftwaffe im Jahr<br />

2005. <strong>Modell</strong> 1:48,<br />

Hasegawa, Decals<br />

von Icarus.<br />

Diesmal gewährt die Aufklärer-Phantom<br />

Einblicke in die eigenen Tiefen.<br />

Sonst war es ja schließlich ihr Job,<br />

Einblicke in die Tiefe des feindlichen<br />

Hinterlandes zu verschaffen.<br />

Dieses Detail erklärt auch, weshalb das<br />

<strong>Modell</strong> neben dem Preis „Best of Show“ auch<br />

noch den „IPMS Czech Special Award” erhielt.<br />

Kaum zu glauben,<br />

aber dieser Doppeldecker<br />

Caproni Ca-3<br />

des Ersten Weltkriegs<br />

entstand<br />

in Ron Kootjes<br />

Werkstatt scratch.<br />

modellfan.de 4/2013<br />

97


<strong>Vorschau</strong><br />

Mistel-Umbau Ju 88 G-1 (Hasegawa) und Fw 190 A-8 (Revell) in 1:72<br />

Mistel-Gespanne gehören zu den skurrilsten Flugmaschinen. In 1:72 können bestimmte Varianten<br />

nur durch die Kombination mehrerer Bausätze realisiert werden. Am Beispiel der Mistel 2 <strong>mit</strong><br />

„Elefantenrüssel“-Kampfkopf wird exemplarisch beschrieben, was zu beachten ist.<br />

EA-18G Growler von Hasegawa in 1:48<br />

Im Dezember 2009 ging die EA-18G in<br />

die Serienproduktion. Mit dem kurz darauf<br />

erschienenen <strong>Modell</strong> hat auch Hasegawa<br />

seine F/A-18-Serie im Maßstab<br />

1:48 weiter ausgebaut. MODELL-<br />

FAN stellt das neue Familien<strong>mit</strong>glied<br />

vor und zeigt, wie eine<br />

der Varianten aussehen kann.<br />

Nr. 471 I 4/13 I April I 40. Jahrgang<br />

vereinigt <strong>mit</strong> Kit<br />

Internet: www.modellfan.de<br />

Organ des DPMV<br />

Deutscher Plastik-<strong>Modell</strong>bau-Verband e.V.<br />

Redaktionsanschrift<br />

MODELLFAN, Infanteriestr. 11a, 80797 München<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99.720<br />

Fax +49 (0) 89.13 06 99.700<br />

E-Mail: redaktion@modellfan.de<br />

Redaktion<br />

Berthold Tacke, Helge Schling (Verantwortliche<br />

Redakteure), Markus Wunderlich (Redaktions-<br />

leiter), Stefan Krüger<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Auto/Motorrad, Militär, Sci-Fi:<br />

HSD, Helge Schling, Detmold<br />

Ausstellungen, <strong>Modell</strong>bauakademie:<br />

BTM, Berthold Tacke, Münster<br />

Figuren: JGS, Joachim Goetz, Iserlohn-Sümmern<br />

Flugzeuge: CSW, Christoph Schnarr, Wesseling<br />

Schiffe: MKA, Martin Kohring, Ahrensburg<br />

Sonderaufgaben: KFH, Kai Feindt, Hamburg<br />

Layout Rico Oehme<br />

Leserservice<br />

Tel. 0180 – 532 16 17 (14 Cent/Min.)<br />

Layout Fax 0180 Holger – R. 532 E. Jürgenliemk 16 20 (14 Cent/Min.)<br />

leserservice@modellfan.de<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

Helmut Kramer<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99.270<br />

helmut.kramer@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Helmut Gassner<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99.520<br />

helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Anzeigendisposition<br />

Johanna Eppert<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99.130<br />

johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 20 vom 1.1.2013<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe<br />

ludwigmedia, Zell am See (Österreich)<br />

Druck Quad/Graphics, Wyszków, Polen<br />

Verlag<br />

Sd.Kfz.182 Tiger II Ausf B<br />

in 1:35 von Dragon<br />

Der Tiger II von Dragon hat<br />

schon einige Jahre auf dem<br />

Buckel und weist viele Detailfehler<br />

auf. Wie man mehr aus<br />

dem Kit herausholt und ansprechend<br />

lackiert, dokumentiert<br />

Dennis Brändle.<br />

Lieber Leser,<br />

Sie haben Freunde, die sich ebenso<br />

für Miniaturen und <strong>Modell</strong>e begeistern<br />

wie Sie? Dann empfehlen Sie uns<br />

doch weiter! Wir freuen uns über jeden<br />

neuen Leser.<br />

Ihr Helge Schling,<br />

Redaktion MODELLFAN<br />

98 MODELLFAN 5/2013 erscheint am 22. April 2013<br />

… oder schon 2 Tage früher im Abonnement<br />

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Hinweis § 86/86a StGB: <strong>Modell</strong>e von Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen und<br />

Figuren aus der Zeit des Dritten Reiches sind im MODELLFAN immer ohne Hakenkreuz<br />

oder sonstige verfassungsfeindliche Symbole abgebildet, unabhängig<br />

davon, ob die Vorbilder Hakenkreuze oder betreffende Symbole trugen<br />

oder nicht. Im Einklang <strong>mit</strong> der deutschen Gesetzeslage sind diese Zeichen<br />

auf Fotos der Originale aber belassen. Soweit solche Fotos im MODELLFAN<br />

veröffentlicht werden, dienen sie zur Berichterstattung über Vorgänge des<br />

Zeitgeschehens und dokumentieren die militärhistorische und wissenschaftliche<br />

Forschung (§ 86 und § 86a StGB). Wer solche Abbildungen aus diesem<br />

Heft kopiert und sie propagandistisch im Sinne § 86 und § 86a StGB verwendet,<br />

macht sich strafbar! Redaktion und Verlag distanzieren sich ausdrücklich<br />

von jeglicher nationalsozialistischen Gesinnung.<br />

Plus Geschenk<br />

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GeraMond Verlag GmbH<br />

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www.geramond.de<br />

Geschäftsführung<br />

Clemens Hahn, Carsten Leininger<br />

Herstellungsleitung Zeitschriften<br />

Sandra Kho<br />

Vertrieb Zeitschriften Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriften handel:<br />

MZV, Moderner Zeitschriften Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

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(A) €7,70, sFr. (CH) 14,00 (bei Einzelversand<br />

zzgl. Versandkosten); Jahresabonnement (12 Hefte)<br />

€75,60 incl. MwSt., im Ausland zzgl. Versandkosten<br />

ISSN 0341–5104<br />

Erscheinen und Bezug<br />

MODELLFAN erscheint monatlich. Sie erhalten MO-<br />

DELLFAN in Deutschland, in Österreich und in der<br />

Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten Zeitschriftenkiosken<br />

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© 2013 by GeraMond Verlag. Die Zeitschrift und alle<br />

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redaktionellen Inhalt: Berthold Tacke, Helge Schling;<br />

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