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5Mai 2013 · 64. Jahrgang<br />
www.podologie.de<br />
Podo<br />
logie<br />
Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />
Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />
B 3113 E<br />
Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />
<strong>Warzen</strong> <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>behandeln</strong><br />
Wenn es juckt, brennt, schmerzt <strong>und</strong> nässt/Teil III Seite 12<br />
Das richtige Farbkonzept für Ihre Praxis<br />
Wichtig bei der Gestaltung Ihrer Räumlichkeiten/Teil I Seite 18<br />
„Sicherheit auch für Patienten-Daten“<br />
Experten-Interview Seite 26
[Das aktuelle Buch]<br />
Foto: fotolia.de<br />
Theorie der medizinischen Fußbehandlung - Band 1<br />
Dieses Buch befasst sich mit den Gr<strong>und</strong>lagen der Dermatologie <strong>und</strong> den Hautveränderungen<br />
mit Schwerpunkt Fuß. Ausführliche Beschreibungen sind deshalb<br />
den verschiedenen Formen der Hyperkeratose <strong>und</strong> den Nagel veränderungen<br />
gewidmet. Für die manuelle Behandlung werden die dafür gebräuchlichsten<br />
Instrumente genannt.<br />
Klaus Grünewald:<br />
Theorie der medizinischen Fußbehandlung - Band 1<br />
Verlag Neuer Merkur<br />
ISBN 978-3-937346-83-0 • 75,90 Euro<br />
368 Seiten • geb<strong>und</strong>en • 4. überarbeitete Auflage 2012<br />
Jetzt bestellen:<br />
Telefon (0 79 53) 7 18 90 08 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Versandkostenfrei über: www.fachbuchdirekt.de
Editorial<br />
Mit einer anderen Sicht auf Ihren Körper:<br />
Bleiben Sie ges<strong>und</strong>!<br />
Schlagzeilen wie „Übergewicht<br />
durch Überlastung“ oder „Welchen<br />
Einfluss hat das Gehirn auf<br />
Diäten?“ beschäftigten mich in den vergangenen<br />
Wochen sehr intensiv. Ich versichere<br />
Ihnen, das leidige Thema Gewichtsreduktion<br />
fordert mich nicht nur<br />
beruflich, sondern seit vielen Jahren leider<br />
auch privat. Bei Recherchen <strong>und</strong> auch<br />
des eigenen Leidensdrucks wegen wurde<br />
mir bewusst: Vom Wohlfühlgewicht<br />
hängen außer dem perfekten Sitz einer<br />
Jeans zwei existenzielle Faktoren ab: der<br />
aktuelle Grad an Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> somit<br />
die Lebensdauer – <strong>und</strong> das Gehalt oder<br />
der Umsatz eines Selbstständigen.<br />
Weshalb ich mich daran erinnerte? Vor<br />
über zehn Jahren besuchte ich einen Geschäftspartner<br />
in der Schweiz. Im Laufe<br />
des Tages hörte ich mehrmals, er achte<br />
streng auf eine ausgewogene Ernährung,<br />
regelmäßige Mahlzeiten usw. Andernfalls<br />
müsse er Krankheit <strong>und</strong> teure Ausfallzeiten<br />
in seinem Unternehmen in Kauf<br />
nehmen. Was auf mich damals stark<br />
überzogen wirkte, war nun der Anlass,<br />
das „Abnehmen“ aus einem relativ ungewohnten<br />
Blickwinkel zu beleuchten.<br />
Liegt Ihnen „nur“ daran, in möglichst kurzer<br />
Zeit eine vorzeigetaugliche Bikinioder<br />
Badehosenfigur zu formen, empfiehlt<br />
sich konsequentes Fasten <strong>und</strong> striktes<br />
Einhalten von Tipps gängiger Ernährungsratgeber.<br />
Erkennen Sie aber,<br />
vielleicht sogar mit Hilfe meiner Gedanken,<br />
die Brisanz hinter dem Thema<br />
„Körpergewicht“, gratuliere ich Ihnen.<br />
Schließlich geht es um weitaus mehr als<br />
das zu häufige Öffnen Ihrer Kühlschranktür.<br />
Eine längere, ungewollte, krankheitsbedingte<br />
Auszeit durch Selbstausbeutung<br />
oder externen psychischen<br />
Druck mindern die Arbeitsleistung ge-<br />
waltig. Wer jemals<br />
solche Zeiten<br />
erlebte, ahnt<br />
bereits, wofür ich<br />
sensibilisieren<br />
will: Der Körper<br />
ist für Selbstständige<br />
das wertvollste<br />
Betriebskapital!<br />
Vergessen Sie den täglichen Ärger mit<br />
Kilokalorien. Sprechen Sie laut <strong>und</strong> deutlich:<br />
„Den Zustand meines Betriebskapitals<br />
habe ich allein zu verantworten.“<br />
Und „Die Rendite meiner Arbeitskraft<br />
kann ich täglich, stündlich – in jeder Sek<strong>und</strong>e<br />
selbst beeinflussen.“ Ist Ihnen diese<br />
ungewohnte, aber in jedem Sinne heilsame<br />
Übung gelungen? Ich hoffe ja.<br />
Nach Definition der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
(WHO) ist „Ges<strong>und</strong>heit“<br />
gleichbedeutend mit körperlichem, seelischem<br />
<strong>und</strong> sozialem Wohlbefinden. Alle<br />
drei Faktoren können Sie entscheidend<br />
beeinflussen. Schon Turnvater Jahn<br />
wusste, dass ein ges<strong>und</strong>er Geist <strong>und</strong> ein<br />
ges<strong>und</strong>er Körper eng miteinander verknüpft<br />
sind.<br />
Argumente <strong>und</strong> Maßnahmen, die Sie dabei<br />
unterstützen, finden Sie auf den Seiten<br />
21 bis 24. Sollten Sie sich glücklich<br />
schätzen können <strong>und</strong> das unschöne Wort<br />
„dick“ getrost abhaken können, richten<br />
Sie Ihren Blick bitte auf die Studie des<br />
Zukunftsinstituts (Matthias Horx). Experten<br />
forschten nach dem künftigen<br />
Rollenverhalten Mensch/Patient. Die<br />
Studienautoren entwickelten die zentrale<br />
These: „Ges<strong>und</strong>heit“ hängt davon<br />
ab, ob der Einzelne physikalische Energie<br />
aktiviert <strong>und</strong> nutzt, oder ob er Mangelerscheinungen<br />
bis hin zu Krankheiten<br />
entwickelt.<br />
Kürzlich amüsierte mich der Text eines<br />
Frühstücksbrettchens: „Heute mache ich<br />
mir kein Abendbrot. Heute mach ich mir<br />
Gedanken.“ In diesem Sinne wünsche<br />
ich Ihnen neue Erkenntnisse.<br />
Gerhard J. Ernest,<br />
Werbebetriebswirt BAW,<br />
freier Fachjournalist DFJV<br />
Ihr<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013 3
A K A D E M I E<br />
S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />
<strong>Podologie</strong>-Seminare 2013<br />
Kompetenzzentrum für<br />
podologische Weiterbildung<br />
Je Seminar 8 Fortbildungspunkte<br />
nach §125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit<br />
Zertifikat<br />
? 18.05.13 Druckentlastung/Nagelprothetik<br />
am diabetischen Fuß<br />
Beatrix Negel-Riegel<br />
A 08.06.13<br />
Elvi Foss<br />
Hannover<br />
Zusatztermin 8.6.:<br />
1 Tag – 2 Themen<br />
Dermatologische Krankheitsbilder/<br />
Neuropathien am diabetischen Fuß<br />
Würzburg<br />
< 22.06.13 Mykosen beim Diabetiker aus<br />
podologischer Sicht<br />
Anke Niederau Münster/Westfalen<br />
= 03.08.13 Nagelerkrankungen beim<br />
Diabetiker aus podologischer Sicht<br />
Anke Niederau Münster/Westfalen<br />
6 28.09.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des DFS<br />
Elvi Foss Weiskirchen/Saar<br />
@ 26.10.13 paVK aus podologischer Sicht<br />
Beatrix Negel-Riegel Hannover<br />
7 09.11.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des DFS<br />
Elvi Foss Nürnberg<br />
8 09.11.13 Verrucae <strong>und</strong> Clavi<br />
Dr. Pierre Foss Nürnberg<br />
> 16.11.13 Diabetischer Kinderfuß<br />
aus podologischer Sicht<br />
Anke Niederau Hagen<br />
9 07.12.13 Umgang mit chronisch Kranken<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
des DFS<br />
Elvi Foss Münster/Westfalen<br />
: 07.12.13 Dermatologische Krankheitsbilder<br />
Dr. Pierre Foss Münster/Westfalen<br />
1302008<br />
Gebühr: jeweils 109,- Euro zzgl. MwSt., Seminarunterlagen, -getränke <strong>und</strong> Mittagessen.<br />
Bei Buchung von zwei Seminaren 5% Rabatt, bei Buchung von 3 Seminaren 10% Rabatt.<br />
Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE mit umfangreichem Seminarskript<br />
8 Weiterbildungspunkte nach § 125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V mit Zertifikat<br />
Anmeldecoupon per Fax +49 89/318905-38<br />
Anmeldung/Rücktritt: Gleich nach dem Erhalt Ihrer<br />
An mel dung senden wir Ih nen eine Eingangsbestätigung<br />
mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der<br />
Se mi nar ge bühr erhalten Sie zum Anmeldeschlusstermin<br />
eine Rechnung, die gleich zeitig als An melde be stätigung<br />
Anmeldung<br />
Hiermit melde ich mich<br />
ver bind lich zu folgender<br />
Veranstaltung an:<br />
n Ich bin <strong>Podologie</strong>-Abonnent/-in. K<strong>und</strong>ennummer <strong>und</strong> Gutscheine unbedingt bei Anmeldung angeben.<br />
Nachträgliche Gewährung von Rabatten ist ausgeschlossen.<br />
n Ich bin rhw-Abonnent/-in.<br />
K<strong>und</strong>ennr.<br />
dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre Teil -<br />
nahme stor nieren, müssen wir die gesamte Gebühr in<br />
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dem Anmelde schluss, müs sen wir 25,– Euro Bearbei -<br />
tungs ge bühr erheben.<br />
n Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />
Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Er satz -<br />
per son als Vertretung schicken.<br />
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Absage: Der Veranstalter<br />
Verlag Neuer Merkur<br />
GmbH behält sich das<br />
Recht vor, die Se mi nare<br />
aus wichtigem Gr<strong>und</strong><br />
ab zusagen.<br />
Änderungen <strong>und</strong> Irrtümer<br />
vor behalten.<br />
n Seminar Nr.<br />
n Seminar Nr.<br />
n Seminar Nr.<br />
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n Ja, ich bin einverstanden,<br />
dass Sie mich ggf. per E-Mail/<br />
Telefon über weitere Verlags -<br />
angebote informieren.<br />
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Straße/Nr.<br />
Datum/Unterschrift<br />
PLZ/Ort<br />
E-Mail<br />
Podo<br />
logie<br />
Mit meiner Unterschrift erkenne ich die oben genannten Bedingungen zu Anmeldung <strong>und</strong> Rücktritt an.<br />
#<br />
Ansprechpartner:<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon:<br />
(0 89) 31 89 05-54,<br />
Fax:<br />
(0 89) 31 89 05-38<br />
Coupon ausschneiden,<br />
ggf. kopieren <strong>und</strong><br />
einsenden an:<br />
vnm-Akademie,<br />
Postfach 60 06 62,<br />
81206 München
Inhalt<br />
Editorial<br />
Mit einer anderen Sicht auf Ihren Körper:<br />
Bleiben Sie ges<strong>und</strong>! 3<br />
Aktuelles<br />
Termine 6<br />
Jetzt „mit an Bord“:<br />
ZFD engagiert sich für den PODOLOGIE Award! 6<br />
Machen Sie mit beim <strong>Podologie</strong> Award 2013 6<br />
Beauty International in Düsseldorf:<br />
Spitzenposition als Leitmesse bestätigt 7<br />
Für Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene:<br />
Spangen-Seminare in kleinen Gruppen 7<br />
Im Fokus<br />
Verbandsmaterialien <strong>und</strong> -techniken/Teil II:<br />
Auf die W<strong>und</strong>e kommt es an! 8<br />
Die Auswahl des Verbandsmaterials<br />
<strong>und</strong> die richtige<br />
Verbandstechnik entscheiden<br />
mit über den Heilungsverlauf<br />
einer W<strong>und</strong>e. Deshalb<br />
ist es auch erforderlich,<br />
alles Wichtige über W<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> deren Heilungsprozess<br />
zu wissen. Lesen<br />
Sie zudem im zweiten Beitrag unserer Serie, was eine<br />
W<strong>und</strong>auflage über den Zustand einer W<strong>und</strong>e verrät.<br />
Für die Praxis<br />
Wenn es juckt, brennt, schmerzt <strong>und</strong> nässt/Teil III:<br />
<strong>Warzen</strong> <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>behandeln</strong> 12<br />
Unsere Experten für Sie 17<br />
Titelbild: © virtabo - Fotolia.com<br />
Bereits eine mikroskopisch<br />
kleine Hautläsion oder eine<br />
von Feuchtigkeit aufgequollene<br />
Haut reicht aus, um sich<br />
mit <strong>Warzen</strong>viren zu infizieren.<br />
Vor allem Menschen mit geschwächtem<br />
Immunsystem<br />
sind hier gefährdet; ab S. 12<br />
Dieser Ausgabe liegen Beilagen der Firma Darius<br />
Chylinski GmbH, Elmshorn, sowie des Verlages<br />
Neuer Merkur, München, bei. Wir bitten um fre<strong>und</strong>liche<br />
Beachtung.<br />
Journal<br />
Wichtig bei der Gestaltung<br />
Ihrer Räumlichkeiten/Teil I:<br />
Das richtige Farbkonzept<br />
für Ihre Praxis 18<br />
Als selbstständig Tätige:<br />
XXL kann Sie teuer zu stehen kommen! 21<br />
Moderne Untersuchungsmethoden<br />
im Überblick/Teil VI: Szintigrafie 25<br />
Recht & Geld<br />
Experten-Interview:<br />
„Sicherheit auch für Patienten-Daten“ 26<br />
Vorsteuerabzug:<br />
Eindeutige Rechnungsmerkmale sind erforderlich 28<br />
Bei Mini- <strong>und</strong> Midijobs:<br />
Verdienstgrenzen sind gestiegen 28<br />
Ausbildung & Job<br />
Erfolgsfaktor Empfehlungsmarketing/Teil I:<br />
Über Empfehlungen neue K<strong>und</strong>en gewinnen 30<br />
Produkte<br />
Intensive Pflege für die Fußhaut<br />
SÜDAcare Creme-Schaum Intensiv<br />
von IONTO Health & Beauty GmbH 33<br />
Hautverträgliche Händedesinfektion<br />
RUCK ® Händedesinfektion PLUS<br />
von Hellmut Ruck GmbH 33<br />
Rasche Hilfe bei Hyperkeratosen<br />
DiaTWISTER<br />
von Busch & Co. KG 33<br />
Schutz vor Mykosen<br />
Mykored ® Fußpflegemittel<br />
von Franz Lütticke GmbH 33<br />
Frische für Füße <strong>und</strong> Beine<br />
GEHWOL ® Frische-Balsam<br />
von Eduard Gerlach GmbH 33<br />
Pflege & Schutz<br />
Spirularin VS Fluid<br />
von Ocean Pharma GmbH 33<br />
Spangenbefestigung leicht gemacht<br />
UNGUISAN ® Blue Light System<br />
von Greppmayr GmbH 34<br />
Sechs neue, praktische Instrumente<br />
BAEHR Zangen<br />
von Gustav Baehr GmbH 34<br />
Impressum 34<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/13 5
Aktuelles<br />
Termine<br />
14.09.–15.09.2013 COSMETICA<br />
Wiesbaden Kosmetik-Fachmesse<br />
Rhein-Main-Hallen Wiesbaden<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
28.09.2013 Seminar: Der professionelle<br />
Wermelskirchen Umgang mit chronisch Kranken<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
05.10.–06.10.2013 Fuss 2013<br />
Kassel<br />
Fachmesse <strong>und</strong> Kongress für<br />
Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger,<br />
Stadthalle Kassel<br />
Info: Zentralverband der Podologen<br />
<strong>und</strong> Fußpfleger Deutschlands<br />
e. V. (ZFD)<br />
Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />
E-Mail m.geismann@zfd.de<br />
26.10.–27.10.2013 Beauty Forum<br />
München Kosmetik-Fachmesse für<br />
professionelle Kosmetik<br />
Messe München<br />
Info: Health and Beauty Trade<br />
Fairs GmbH<br />
Telefon (07 21) 1 65–0<br />
E-Mail info@health-andbeauty.com<br />
09.11.2013 Seminar: Neuropathie bei<br />
Nürnberg Menschen mit DFS: eine<br />
schwierige Erkrankung mit<br />
vielen Gesichtern<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
09.11.2013 Seminar: <strong>Warzen</strong> <strong>und</strong> Hühner-<br />
Nürnberg augen am Fuß des Diabetikers<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
16.11.–17.11.2013 COSMETICA<br />
Berlin<br />
Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Berlin<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–155<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
07.12.2013 Seminar: Der professionelle<br />
Münster<br />
Umgang mit chronisch Kranken<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Ulrich Bartel<br />
Telefon (089) 31 89 05–54<br />
E-Mail ulrich.bartel@<br />
vnmonline.de<br />
Jetzt „mit an Bord“:<br />
ZFD engagiert sich für den PODOLOGIE Award!<br />
Der Zentralverband der Podologen<br />
<strong>und</strong> Fußpfleger Deutschlands<br />
e. V. (ZFD) engagiert sich<br />
für den PODOLOGIE Award der<br />
Zeitschrift PODOLOGIE. Chefredakteurin<br />
Dr. Angelika Schaller,<br />
sprach mit Dirk Reher, dem Präsidenten<br />
des ZFD.<br />
Herr Reher, was hat Sie dazu bewogen,<br />
den Preis aktiv mit zu unterstützen?<br />
Dirk Reher: Wir haben schon seit<br />
einiger Zeit in Erwägung gezogen,<br />
einen Preis für besonderes<br />
berufliches Engagement im Bereich<br />
der <strong>Podologie</strong> ins Leben zu<br />
rufen. Deshalb begrüßen wir es<br />
sehr, dass es nun den PODOLO-<br />
GIE Award gibt; <strong>und</strong> aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> engagiert sich auch der<br />
ZFD für diese Auszeichnung <strong>und</strong><br />
unterstützt den Award.<br />
Warum halten Sie eine solche<br />
Auszeichnung für wichtig?<br />
Machen Sie mit beim<br />
Dirk Reher,<br />
Präsident des<br />
Zentralverbandes<br />
der<br />
Podologen<br />
<strong>und</strong> Fußpfleger<br />
Deutschlands<br />
(ZFD)<br />
Dirk Reher: Wer mit sehr viel Engagement<br />
den Beruf der Podologin/des<br />
Podologen ausübt, <strong>und</strong><br />
wer erkannt hat, dass ein breites<br />
Wissensspektrum gerade im medizinischen<br />
Bereich unerlässlich<br />
ist, der stärkt gleichzeitig die Reputation<br />
des Berufes in der Öffentlichkeit.<br />
Für einen noch jungen<br />
Berufszweig ist dies besonders<br />
wichtig. Außerdem sollte derjenige,<br />
der beruflich hochmotiviert ist, auch<br />
Anerkennung erfahren. Nicht zuletzt<br />
kann ein solcher Preis zudem zusätzliche<br />
Motivation für berufliches Engagement<br />
im Hinblick auf Weiterbildung sein.<br />
Und schließlich ist in vielen anderen Berufszweigen<br />
eine Auszeichnung für besondere<br />
Leistungen Gang <strong>und</strong> Gäbe. Warum<br />
sollte es also nicht auch im Bereich<br />
der <strong>Podologie</strong> einen Award geben?<br />
Was wünschen Sie sich im Hinblick auf<br />
diese Ausschreibung?<br />
Dirk Reher: Wir vom ZFD würden es ausgesprochen<br />
begrüßen, <strong>und</strong> wir wären sehr<br />
erfreut, wenn sich viele Podologinnen <strong>und</strong><br />
Podologen angesprochen fühlten <strong>und</strong> an<br />
der Ausschreibung teilnähmen. Denn<br />
nur so kann sich ein Preis etablieren, der<br />
ja letztlich auch für den Gewinner eine<br />
besondere Auszeichnung ist.<br />
Herr Reher, wir bedanken uns für das Interview<br />
<strong>und</strong> freuen uns, dass der ZFD als<br />
größter Berufsverband den PODOLOGIE<br />
Award unterstützt!<br />
Podo<br />
logie Award 2013<br />
<strong>und</strong> gewinnen Sie 2000,- Euro sowie je einen Einkaufs-Gutschein<br />
über 250,- Euro der Sponsoren.<br />
Bitte reichen Sie folgende Unterlagen* ein: Ihr Podologen-<br />
Zeugnis, Belege von Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen von 1/2012<br />
bis 7/2013, einen Nachweis dass Sie Abonnentin/Abonnent<br />
der Zeitschrift PODOLOGIE sind bzw. einen Nachweis Ihrer<br />
Mitgliedschaft beim ZFD e.V., eine kurze schriftliche Begründung,<br />
warum Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für Sie so wichtig<br />
sind. Nennen Sie zudem ein Beispiel aus Ihrem Praxisalltag,<br />
bei dem Sie Ihr erweitertes Wissen nutzbringend für<br />
einen Patienten einsetzen konnten (wie zum Beispiel das<br />
Erkennen einer Thrombose).<br />
Schicken Sie Ihre Unterlagen an: Verlag Neuer Merkur, z. Hd.<br />
Frau Madeleine Golke, Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München.<br />
Einsendeschluss ist Mittwoch, der 31. Juli 2013.<br />
Die Preisverleihung findet am Samstag, den 05. Oktober<br />
2013, auf der FUSS in Kassel statt.<br />
* Sämtliche Unterlagen unterliegen selbstverständlich dem Datenschutzgesetz.<br />
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6 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
Beauty International in Düsseldorf:<br />
Spitzenposition als Leitmesse bestätigt<br />
Schönheit hat immer<br />
Konjunktur<br />
– das hat die Beauty<br />
International erneut<br />
bewiesen. Insgesamt<br />
kamen an den drei<br />
Messetagen im März<br />
50.000 Fachbesucher<br />
in die Hallen auf dem<br />
Düsseldorfer Messegelände<br />
<strong>und</strong> informierten<br />
sich über das<br />
Angebot der 1.250 Aussteller<br />
<strong>und</strong> Marken aus 41 Ländern.<br />
„Die Beauty Düsseldorf hat<br />
sich als führende Veranstaltung<br />
für Dienstleistungskosmetik<br />
fest etabliert. Das liegt<br />
nicht zuletzt am umfangreichen<br />
Fach- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramm,<br />
das in dieser Fülle<br />
<strong>und</strong> Vielfalt nur in Düsseldorf<br />
geboten wird“, so Joachim<br />
Schäfer, Geschäftsführer der<br />
Messe Düsseldorf GmbH.<br />
Mehr als 130 Beiträge im Fachprogramm<br />
zu den Schwerpunkten<br />
Kosmetik, Nail, Fuß,<br />
Wellness <strong>und</strong> Spa sowie eine<br />
Fülle von Neuheiten <strong>und</strong><br />
Trends sorgten gleichermaßen<br />
für zufriedene Gesichter bei<br />
Besuchern <strong>und</strong> Ausstellern.<br />
Mechtild Geismann, Vizepräsidentin<br />
des Zentralverbands<br />
der Podologen <strong>und</strong> Fußpfleger<br />
Deutschlands e.V. erklärte,<br />
auch für den Fachbereich<br />
Fuß gelte, dass es in Deutschland<br />
keine andere Messe in<br />
dieser Größenordnung gäbe.<br />
„Für uns ist die Beauty Düsseldorf<br />
neben unserer eigenen<br />
Veranstaltung die wichtigste<br />
Messe. Die Vorträge am<br />
Treffpunkt Fuß wurden hervorragend<br />
besucht <strong>und</strong> wir<br />
sind hochzufrieden. Insgesamt<br />
ist die Umgestaltung des Treffpunkts<br />
Fuß sehr positiv zu bewerten.<br />
Das hat die Messe<br />
Düsseldorf super hinbekommen“,<br />
resümierte Mechtild<br />
Geismann.<br />
Die nächste Beauty Düsseldorf<br />
findet von Freitag bis<br />
Sonntag, dem 21. bis 23. März<br />
2014 statt. Aktuelle Informationen<br />
zur Messe gibt es auf<br />
www.beauty.de. red<br />
(Foto: Messe Düsseldorf)<br />
Für Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene:<br />
Spangen-Seminare in kleinen Gruppen<br />
Die Fit for Life GmbH bietet<br />
unter der Leitung von<br />
Dr. med. Norbert Scholz <strong>und</strong><br />
seinen erfahrenen Podologinnen<br />
Spangen-Seminare für<br />
Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene<br />
an. Der erste Anfängerkurs<br />
zur Anwendung von 3TO-<br />
Spangen findet am 07. <strong>und</strong> 08.<br />
Juni 2013 statt. Es folgen Kurse<br />
für Fortgeschrittene Spangenanwender<br />
am 02. <strong>und</strong> 03.<br />
August 2013 sowie am 01. <strong>und</strong><br />
02. November 2013. Der Anfängerkurs<br />
wird mit maximal<br />
vier Teilnehmern durchgeführt,<br />
die Seminare für Fortgeschrittene<br />
sind für maximal<br />
acht Teilnehmer ausgerichtet.<br />
Veranstaltungsort ist die Praxis<br />
für <strong>Podologie</strong> <strong>und</strong> Fußges<strong>und</strong>heit<br />
in Krefeld. Kursprogramme<br />
<strong>und</strong> weitere Informationen<br />
erhalten Sie unter Telefon<br />
(0 21 51) 3 30 71 oder per<br />
Telefax (0 21 51) 39 42 45. red<br />
(Foto: Dr. med. Norbert Scholz)<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013 7
Im Fokus<br />
Verbandsmaterialien <strong>und</strong> -techniken/Teil II:<br />
Auf die W<strong>und</strong>e kommt<br />
es an!<br />
Von Barbara von Wirth M.A., Fachjournalistin, Witten<br />
Die Auswahl des Verbandsmaterials ebenso wie<br />
die richtige Verbandstechnik entscheiden mit<br />
über den Heilungsverlauf einer W<strong>und</strong>e. Wichtig<br />
ist es aber auch, beim Verbandswechsel einen<br />
Blick auf das gebrauchte Material zu werfen.<br />
Denn die W<strong>und</strong>auflage verrät nicht nur eine Menge<br />
über die W<strong>und</strong>e <strong>und</strong> deren Heilungsprozess.<br />
Unter einer W<strong>und</strong>e versteht<br />
man jede Unterbrechung<br />
von zusammenhängendem<br />
Körpergewebe.<br />
Die kann ohne oder mit<br />
einem Substanzverlust einhergehen.<br />
Sie muss entsprechend<br />
ihres Ausmaßes in Breite<br />
<strong>und</strong> Tiefe sowie ihres allgemeinen<br />
Zustandes versorgt<br />
werden. Für Sie als Podologen<br />
bedeutet dies entweder<br />
eine Akutversorgung im Notfall<br />
oder die Versorgung einer<br />
W<strong>und</strong>e nach Maßgabe des<br />
Arztes.<br />
Unterschieden werden W<strong>und</strong>en<br />
nach ihrer Entstehung.<br />
Dies kann auf mechanischem<br />
Weg erfolgen, thermisch, chemisch,<br />
elektrisch oder durch<br />
Strahlen bedingt sein.<br />
Wesentlich für die Unterteilung<br />
von W<strong>und</strong>en ist zudem<br />
ihr Erscheinungsbild. Unterschieden<br />
wird hier in:<br />
z Geschlossene W<strong>und</strong>en: Hier<br />
ist die Oberfläche der Haut<br />
unversehrt, etwa bei einem<br />
Malum perforans unter einem<br />
Hornhautdeckel oder<br />
auch bei einem Hämatom.<br />
z Offene W<strong>und</strong>en: Sie werden<br />
in oberflächliche <strong>und</strong> perforierende<br />
W<strong>und</strong>en unterteilt.<br />
Bei ersteren ist nur die gefäßlose<br />
Epidermis betroffen,<br />
bei letzteren sind alle Schichten<br />
der Haut durchtrennt.<br />
Wichtig ist zudem, ob es sich<br />
um eine akute oder eine chronische<br />
W<strong>und</strong>e handelt (siehe<br />
unten stehenden Kasten).<br />
Um eine W<strong>und</strong>e richtig beurteilen<br />
zu können, ist auch das<br />
Wissen um deren Heilungsverlauf<br />
erforderlich.<br />
Die Phasen der<br />
W<strong>und</strong>heilung<br />
Unabhängig vom Ausmaß des<br />
Gewebeverlustes verläuft<br />
jede W<strong>und</strong>heilung in fünf Phasen.<br />
Diese sind durch spezielle<br />
reparative zelluläre Aktivitäten<br />
gekennzeichnet, die<br />
ineinander übergehen bzw.<br />
sich überlappen. Deshalb sind<br />
sie nicht ganz klar voneinander<br />
zu trennen:<br />
z Hämostase: Hier erfolgt die<br />
Blutgerinnung <strong>und</strong> Gefäßabdichtung.<br />
Daran beteiligt<br />
sind neben den Gefäßwänden<br />
unter anderem die Blutplättchen<br />
(Thrombozyten),<br />
Erythrozyten, Gerinnungsfaktoren<br />
<strong>und</strong> Fibrin. In dieser<br />
Phase werden außerdem<br />
Zytokine <strong>und</strong> Wachstumsfaktoren<br />
freigesetzt, welche<br />
die weißen Blutkörperchen<br />
(Leukozyten) „anlocken“. Damit<br />
beginnt die nächste Phase<br />
der W<strong>und</strong>heilung.<br />
(Foto: © Paul Hartmann AG, Heidenheim)<br />
Chronische W<strong>und</strong>en<br />
Akute W<strong>und</strong>en heilen – je nach Größe des Gewebedefektes<br />
– innerhalb von fünf bis zehn Tagen ab.<br />
Zeigt sich trotz fachgerechter Behandlung innerhalb<br />
von einem bis drei Monaten nach der W<strong>und</strong>entstehung<br />
keine Heilungstendenz, spricht man von einer<br />
chronischen W<strong>und</strong>e. Ist die Ursache für akute W<strong>und</strong>en<br />
ein Trauma, so sind chronische W<strong>und</strong>en oftmals<br />
die Folge einer lokalen Ernährungsstörung des Gewebes.<br />
Diese kann durch venöse, arterielle oder neuropathisch<br />
bedingte Gefäßschädigungen verursacht<br />
sein. Aber auch lokaler anhaltender Druck kann eine<br />
Rolle spielen.<br />
8 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
Im Fokus<br />
Das stört die W<strong>und</strong>heilung<br />
Eine reduzierte Abwehrlage erhöht die Anfälligkeit für eine<br />
W<strong>und</strong>infektion, denn das Immunsystem ist nicht<br />
mehr in der Lage, eingedrungene Keime zu bekämpfen<br />
bzw. zu eliminieren. Störungen des Immunsystems sind<br />
verursacht durch: Unter- oder Mangelernährung, Parasiten-,<br />
Bakterien- <strong>und</strong> Virenbefall, Verbrennungen, Strahlenschäden<br />
im Rahmen der Strahlentherapie, Darmoder<br />
Nierenerkrankungen mit hohem Eiweißverlust <strong>und</strong><br />
zellschädigender (zytostatischer) sowie das Immunsystem<br />
unterdrückender (= immunsuppressiver) Behandlung,<br />
etwa im Rahmen einer Zytostatika- oder AIDS-<br />
Therapie. Hier muss der Patient zur er höhten Vorsicht<br />
gegenüber Infektionen angehalten werden.<br />
Diabetes mellitus wirkt sich nicht nur schwächend auf<br />
das Immunsystem aus, sondern er hat auch eine heilungsverzögernde<br />
Wirkung. Ebenfalls verlangsamt heilen<br />
W<strong>und</strong>en bei einer arteriellen oder venösen Gefäßstörung<br />
ab sowie bei Erkrankungen des rheumatischen<br />
Formenkreises.<br />
z Inflammationsphase: Zu den<br />
Leukozyten zählen auch Monozyten,<br />
die im W<strong>und</strong>gebiet<br />
zu Fresszellen (Makrophagen)<br />
heranreifen. Durch die<br />
so genannte Phagozytose eliminieren<br />
sie Zelltrümmer<br />
(Detritus), Blutgerinnsel, eingedrungene<br />
Bakterien <strong>und</strong><br />
Fremdkörper. Dieser Prozess<br />
wird auch Entzündungsoder<br />
Reinigungsphase bzw.<br />
exsudative Phase genannt.<br />
Typisch hierfür sind Entzündungszeichen<br />
wie Hyperämisierung<br />
<strong>und</strong> Überwärmung<br />
des umliegenden Gewebes.<br />
Durch die gesteigerte<br />
Durchblutung wandern vermehrte<br />
Leukozyten ein. So<br />
enthält W<strong>und</strong>exsudat bis zu<br />
sechsmal mehr Leukozyten<br />
als Blut. Allerdings ist zu viel<br />
Exsudat unter Umständen<br />
ein idealer Nährboden für<br />
Bakterien.<br />
z Proliferationsphase: Etwa am<br />
vierten Tag kommt es zur Einsprossung<br />
feinster Blutgefäße<br />
(Kapillaren) <strong>und</strong> es bildet<br />
sich rotes, grobkörniges<br />
Gewebe, weshalb man auch<br />
von „Granulationsgewebe“<br />
spricht. Es dient als Gewebeersatz<br />
<strong>und</strong> ist zusammen mit<br />
den zunehmenden kleinen<br />
Blutgefäßen die Basis für das<br />
sich nachfolgend entwickelnde<br />
Epithelgewebe. Man spricht<br />
hier auch von der Granulationsphase.<br />
In dieser Phase<br />
sind W<strong>und</strong>auflagen <strong>und</strong><br />
-verbände besonders vorsichtig<br />
zu wechseln, da ansonsten<br />
das neue Gewebe<br />
geschädigt wird.<br />
z Epithelisierungsphase: Etwa<br />
zwischen dem sechsten <strong>und</strong><br />
zehnten Tag beginnt die reparative<br />
Phase mit der Ausreifung<br />
kollagener Fasern.<br />
Die W<strong>und</strong>e zieht sich zusammen<br />
(kontrahiert), das<br />
Granulationsgewebe verliert<br />
an Feuchtigkeit <strong>und</strong> die<br />
kleinen Gefäße nehmen ab.<br />
Es entstehen zunehmend<br />
mehr neue Epithelzellen,<br />
die – ausgehend vom W<strong>und</strong>rand<br />
– das Granulationsgewebe<br />
überziehen. Die Zellen<br />
schieben sich allmählich<br />
übereinander, wodurch<br />
das Epithelgewebe verdickt<br />
<strong>und</strong> widerstandsfähiger wird.<br />
Damit schließt die W<strong>und</strong>heilung<br />
ab.<br />
z Maturationsphase: Dies ist<br />
die Phase, in der es zur Narbenbildung.<br />
Die hämostatische <strong>und</strong> die inflammatorische<br />
Phase werden<br />
häufig als eine Phase gezählt,<br />
ebenso wie die Epithelisierungs-<br />
<strong>und</strong> Maturationsphase.<br />
Deshalb wird bei der W<strong>und</strong>heilung<br />
manchmal auch von<br />
drei Phasen gesprochen.<br />
Tritt bei einem dieser Prozesse<br />
eine Störung auf, zum Beispiel<br />
durch eine Infektion, so<br />
werden auch die nachfolgenden<br />
Heilungsphasen gestört.<br />
Unterschiedliche Arten<br />
der W<strong>und</strong>heilung<br />
Bei der primären W<strong>und</strong>heilung<br />
zeigt sich die W<strong>und</strong>e entweder<br />
oberflächlich, sauber<br />
<strong>und</strong> gut durchblutet, ihre Ränder<br />
sind glatt <strong>und</strong> liegen nah<br />
beieinander. Oder die W<strong>und</strong>e<br />
ist tief, hat aber ebenfalls glatte<br />
W<strong>und</strong>ränder. Hier ist der<br />
Gewebeverlust gering <strong>und</strong> mit<br />
einer Infektion in der Regel<br />
Tiefe W<strong>und</strong>en mit glatten<br />
W<strong>und</strong>rändern entstehen<br />
beispielsweise bei einer<br />
Schnittverletzung oder bei<br />
einem chirurgische Eingriff
Im Fokus<br />
Wenn eine W<strong>und</strong>e belegt ist<br />
Eine W<strong>und</strong>e kann auch<br />
einen schmierigen, gelblichen,<br />
gelb-grünlichen<br />
oder -bräunlichen Belag<br />
zeigen. Dieser besteht<br />
aus Fibrinfäden, abgebauten<br />
weißen Blutkörperchen<br />
sowie Blut <strong>und</strong><br />
ist bei der W<strong>und</strong>heilung<br />
1<br />
normal (Abb. 1).<br />
Zeigt sich jedoch ein<br />
gelblicher, gelblich-grünlicher<br />
oder grünlich-bläulicher<br />
Belag, der faulig<br />
riecht, treten Schmerzen<br />
auf <strong>und</strong> ist das umliegende<br />
Gewebe stark gerötet<br />
<strong>und</strong> überwärmt, besteht 2<br />
der Verdacht auf eine Infektion<br />
(Abb. 2). In diesem Fall muss untersucht werden,<br />
ob eine bakterielle Besiedelung vorliegt, die dann entsprechend<br />
zu <strong>behandeln</strong> ist.<br />
Eiter (lat. „pus“) besteht überwiegend aus Eiweißen, Zell<strong>und</strong><br />
Gewebszerfall. Er ist ein Zeichen für die lokale Einschmelzung<br />
von Gewebe unter dem Einfluss von proteolytischen<br />
Enzymen, die von den Erregern selbst <strong>und</strong>/oder<br />
von der zellulären Immunabwehr gebildet werden. Das Sekret<br />
kann dünnflüssig bis rahmig-dickflüssig sein. Farbe<br />
<strong>und</strong> Geruch hängen dabei von der Art des Eiter erzeugenden<br />
(pyogenen) Bakteriums ab <strong>und</strong> können daher erste<br />
Hinweise auf den Erreger geben. So findet sich gelber Eiter<br />
bei Staphylococcus aureus, dem häufigsten Eitererreger.<br />
Blaugrüner Eiter ist typisch für Pseudomonas aeruginosa.<br />
Ein fötider Geruch weist in der Regel auf eine Infektion<br />
mit Escherichia coli oder Anaerobiern hin. Befindet<br />
sich auch Blut im Eiter, so kann dessen Farbe rosa bis<br />
bräunlich sein.<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Barbara von Wirth, M.A.<br />
Fachjournalistin<br />
Rüsbergstr. 20c<br />
58456 Witten<br />
E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
eher nicht zu rechnen. Die<br />
Ränder der W<strong>und</strong>e verkleben<br />
durch Fibrin <strong>und</strong> wachsen ohne<br />
große Narbenbildung zusammen<br />
bzw. das W<strong>und</strong>bett<br />
epithelisiert ganz normal.<br />
Sollten die W<strong>und</strong>ränder zerklüftet<br />
sein oder nekrotisieren,<br />
ist eine chirurgische Begradigung<br />
(chirurgisches Débridement)<br />
erforderlich.<br />
Bei der „Sek<strong>und</strong>ärheilung“<br />
sind die Reparationsvorgänge<br />
die gleichen wie bei der<br />
primären W<strong>und</strong>heilung. Der<br />
Gewebedefekt wird nach <strong>und</strong><br />
nach mit Granulationsgewebe<br />
aufgefüllt <strong>und</strong> dann zu Narbengewebe<br />
umgebaut. Allerdings<br />
ist hier der Prozess aufwendiger,<br />
störanfälliger <strong>und</strong><br />
er beansprucht weit aus mehr<br />
Zeit. Zur sek<strong>und</strong>ären W<strong>und</strong>heilung<br />
kommt es bei:<br />
z primär verschlossenen, infizierten<br />
W<strong>und</strong>en,<br />
z großen Hautdefekten, die<br />
durch ein Transplantat nicht<br />
zu decken sind,<br />
z tophischen (Ernährungs-)<br />
Störungen des Gewebes (etwa<br />
bei einem Ulcus cruris),<br />
z verschmutzten W<strong>und</strong>en,<br />
z unter Spannung stehenden<br />
W<strong>und</strong>en,<br />
z eitrigen, infizierten W<strong>und</strong>en,<br />
z unvollständigem Débridement<br />
der W<strong>und</strong>e,<br />
z chronischen W<strong>und</strong>en.<br />
Wichtig: die W<strong>und</strong>e<br />
richtig beurteilen<br />
Unerlässlich für die fachgerechte<br />
Versorgung einer W<strong>und</strong>e<br />
ist deren genaue Beurteilung.<br />
Hierbei sind folgende<br />
Aspekte zu beachten:<br />
z Verletzungsart: Handelt es<br />
sich um eine einfache W<strong>und</strong>e,<br />
die sauber erscheint? Oder<br />
ist die Verletzung tief <strong>und</strong><br />
klaffend? Wichtig auch: Wie<br />
sehen die W<strong>und</strong>ränder aus?<br />
Und was hat die W<strong>und</strong>e verursacht?<br />
War es scharfe Gewalt<br />
(wie zum Beispiel bei<br />
einer Schnitt- oder Stichw<strong>und</strong>e)?<br />
Oder handelt es<br />
sich um ein stumpfes Trauma<br />
wie bei einer Schürf-,<br />
Riss-, Platz- oder Quetschw<strong>und</strong>e?<br />
Möglicherweise hat<br />
auch anhaltender Druck die<br />
W<strong>und</strong>e verursacht?<br />
z Lokalisation der W<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
Durchblutung des W<strong>und</strong>gebietes:<br />
Dies beides ist ebenfalls<br />
entscheidend. Denn handelt<br />
es sich um gut durchblutetes<br />
Gewebe, sind die<br />
Heilungschancen besser. Bei<br />
einem eher schlechter durchbluteten<br />
Areal kann es zu einer<br />
Mangelversorgung mit<br />
Sauerstoff <strong>und</strong> Nährstoffen<br />
kommen. Besteht zum Beispiel<br />
ein Ödem im W<strong>und</strong>gebiet,<br />
oder liegt eine Durchblutungsstörung<br />
vor bzw.<br />
zeigt sich eine Nekrose (abgestorbenes<br />
Gewebe), sind<br />
die Heilungschancen deutlich<br />
geringer.<br />
z Zustand der W<strong>und</strong>e: Wieviel<br />
Feuchtigkeit tritt aus? Zu viel<br />
Exsudat kann nicht nur die<br />
Besiedelung mit Keimen begünstigen.<br />
Unter Umständen<br />
ist auch eine Mazeration (Aufweichung)<br />
des W<strong>und</strong>gebietes<br />
die Folge. Eine zu trockene<br />
W<strong>und</strong>e hingegen epithelisiert<br />
schlechter, was ebenfalls<br />
die Heilung verzögert.<br />
z Verschmutzung/Infektion: Eine<br />
starke Verschmutzung der<br />
W<strong>und</strong>e kann sich ebenfalls<br />
negativ auf den Heilungsprozess<br />
auswirken; <strong>und</strong> im<br />
Fall von Eiterbildung ist von<br />
einer Infektion auszugehen<br />
(s. Kasten).<br />
Was verrät die<br />
W<strong>und</strong>auflage?<br />
Sofern es nicht um die Akutversorgung<br />
einer W<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
damit um einen Erstverband<br />
geht, ist es wichtig, die W<strong>und</strong>auflage<br />
zu kontrollieren, bevor<br />
diese entsorgt wird. Denn<br />
die Auflage liefert ebenfalls<br />
ganz entscheidende Informationen:<br />
z Wie sieht die Farbe des darauf<br />
befindlichen W<strong>und</strong>sekrets<br />
aus? Blutig, serös, fibromatös<br />
oder eitrig?<br />
z Wie ist der Geruch?<br />
z Wie ist das Gewicht der W<strong>und</strong>auflage?<br />
Ist die Sekretion der<br />
W<strong>und</strong>e stark? Nimmt die Auflage<br />
genügend Exsudat auf?<br />
Lässt sich ein dickflüssiges<br />
Exsudat auf der W<strong>und</strong>e feststellen,<br />
so ist das ein Zeichen<br />
dafür, dass sich die W<strong>und</strong>auflage<br />
(ihre Beschichtung,<br />
Größe der Poren <strong>und</strong> Aufnahmekapazität)<br />
für die W<strong>und</strong>e<br />
nicht eignet.<br />
z Wie verteilt sich das W<strong>und</strong>sekret?<br />
Erscheint die Verteilung<br />
ungleichmäßig, ist die<br />
W<strong>und</strong>auflage eventuell nicht<br />
richtig positioniert.<br />
All diese Aspekte verraten<br />
nicht nur viel über den Verlauf<br />
der W<strong>und</strong>heilung, sondern<br />
ebenso darüber, ob das<br />
bisher verwendete Verbandsmaterial<br />
das Richtige war, <strong>und</strong><br />
ob der Verband richtig angelegt<br />
wurde. Diese Erkenntnisse<br />
sollten in die weitere Versorgung<br />
der W<strong>und</strong>e einfließen.<br />
Lesen Sie in der nächsten Folge<br />
alles Wichtige zu den einzelnen<br />
Verbandsmaterialien<br />
sowie zum richtigen Anlegen<br />
von Verbänden.<br />
g<br />
(Foto: oben © Lohmann & Rauscher GmbH; unten © Coloplast GmbH)<br />
10 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
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Für die Praxis<br />
Wenn es juckt, brennt, schmerzt <strong>und</strong> nässt/Teil III:<br />
<strong>Warzen</strong> <strong>erkennen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>behandeln</strong><br />
Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />
In der medizinischen Fußpflege gehört die Behandlung<br />
von <strong>Warzen</strong>, lateinisch Verrucae, zum<br />
Alltag. Denn die meist harmlosen, von Papillomaviren<br />
verursachten Hornhautwucherungen treten<br />
bevorzugt auch an den Fußsohlen auf. Besonders<br />
leicht haben es die Viren bei Menschen mit<br />
einer geschwächten Immunabwehr, mit schlecht<br />
durchbluteten Füßen, mit zu trockener <strong>und</strong> rissiger<br />
oder auch zu feuchter Fußhaut.<br />
(Foto: © Dr. med. Norbert Scholz)<br />
Papillomaviren gedeihen besonders<br />
gut in warmer <strong>und</strong><br />
feuchter Umgebung wie etwa<br />
in Duschkabinen oder<br />
Saunen, aber auch in Schuhen.<br />
Hier können sie mehrere<br />
Monate überleben.<br />
Auch nach einer schweren<br />
Erkrankung oder OP sowie<br />
in der Schwangerschaft<br />
ist das Risiko für die Entstehung<br />
von <strong>Warzen</strong> erhöht<br />
Für die gutartigen Hautwucherungen<br />
sind über 40 verschiedene<br />
Unterarten von Papillomaviridae,<br />
humanen Papillomaviren, verantwortlich.<br />
Lediglich Dellwarzen werden<br />
von einem Pockenvirus verursacht.<br />
Die <strong>Warzen</strong>erreger sind so<br />
winzig, dass man sie erst bei einer<br />
80.000-fachen Vergrösserung unter<br />
dem Mikroskop sehen kann.<br />
<strong>Warzen</strong> kommen häufig<br />
vor. Schätzungsweise<br />
r<strong>und</strong> 15 Prozent<br />
aller B<strong>und</strong>esdeutschen<br />
sind davon betroffen. Vor allem<br />
wer oft ins Schwimmbad<br />
geht oder barfuß Sanitäranlagen,<br />
etwa im Fitness-Center,<br />
benutzt, hat besonders „gute<br />
Chancen“, sich an den Füßen<br />
mit humanen Papillomaviren<br />
(HPV) zu infizieren.<br />
Besonders häufig treten <strong>Warzen</strong><br />
bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
auf, da ihr Immunsystem<br />
die Erreger noch nicht ausreichend<br />
bekämpfen kann<br />
<strong>und</strong> eine spezifische Immunantwort<br />
gegen die Viren zunächst<br />
ausbleibt. Dadurch haben<br />
diese leichtes Spiel. <strong>Warzen</strong>viren<br />
werden jedoch generell<br />
vom Immunsystem auch<br />
der meisten Ewachsenen erst<br />
nach längerer Zeit erkannt,<br />
weshalb sie sich ungestört<br />
ausbreiten können. Ebenfalls<br />
häufiger finden sich <strong>Warzen</strong><br />
bei älteren Menschen. Denn<br />
deren Abwehrkräfte lassen<br />
mit den Jahren nach. Dasselbe<br />
gilt für Menschen mit einer<br />
Stoffwechselerkrankung<br />
(wie zum Beispiel Diabetes<br />
mellitus!), einer Allergie oder<br />
Neurodermitis. Allerdings müssen<br />
<strong>Warzen</strong> nicht gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
ansteckend sein.<br />
Nicht nur an den Füßen<br />
Verrucae finden sich nicht nur<br />
an den Fußsohlen. Häufig befallene<br />
Stellen sind auch die<br />
Hände <strong>und</strong> Finger sowie das<br />
Gesicht. Feigwarzen hingegen<br />
treten ausschließlich im Genitalbereich<br />
auf.<br />
Bereits eine mikroskopisch<br />
kleine Hautläsion oder eine von<br />
Feuchtigkeit aufgequollene<br />
Haut reicht aus, um sich mit<br />
<strong>Warzen</strong>viren zu infizieren. Die<br />
Ansteckung erfolgt durch direkten<br />
Hautkontakt mit einem<br />
<strong>Warzen</strong>virenträger, durch virenkontaminierte<br />
Gegenstände<br />
sowie im Fall von Fußsohlenwarzen<br />
durch Barfußgehen.<br />
Denn bei Kontakt mit auf<br />
dem Boden befindlichen virushaltigen<br />
Hornhautpartikeln<br />
können die Papillomaviren in<br />
die Basalzellen der Oberhaut<br />
eindringen. Sie vermehren<br />
sich dann in den Zellkernen<br />
<strong>und</strong> veranlassen die Zellen,<br />
vermehrt Hornhaut zu bilden.<br />
Bis sich eine Warze zeigt, kann<br />
allerdings Zeit vergehen: Die<br />
Inkubationszeit beträgt mehrere<br />
Wochen, Monate oder sogar<br />
Jahre. Bei manchen Menschen<br />
entwickelt sich auch keine<br />
Warze. Dies hängt von der<br />
Virusdosis, der Virulenz sowie<br />
vom Immunsystem der infizierten<br />
Person ab.<br />
12 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/13
Für die Praxis<br />
Kaum ein Entartungsrisiko<br />
<strong>Warzen</strong> werden überwiegend durch so<br />
genannte „low-risk“-HPV ausgelöst, also<br />
HPV-Typen mit sehr geringem Entartungsrisiko.<br />
Deshalb gilt es als unwahrscheinlich,<br />
dass sich aus einer Warze<br />
später ein bösartiger Tumor entwickelt.<br />
Lediglich für Feigwarzen besteht ein<br />
gewisses Risiko: Die an den Genitalien<br />
auftretenden Feigwarzen, auch als<br />
Condylomata acuminata oder Genitalwarzen<br />
bezeichnet, werden von verschiedenen<br />
HPV-Subtypen verursacht,<br />
am häufigsten durch HPV 6 <strong>und</strong> HPV<br />
11, seltener jedoch auch durch HPV 16<br />
<strong>und</strong> HPV 18. Diese können unter anderem<br />
zu Gebärmutterhalskrebs führen.<br />
Typisches Erscheinungsbild<br />
Viruswarzen sind gutartige Epidermisgeschwülste,<br />
die vor allem fern der Körpermitte<br />
vorkommen, da hier die niedrigste<br />
Körpertemperatur vorherrscht.<br />
Kennzeichnend für sie ist ihr typisches<br />
Aussehen: <strong>Warzen</strong> zeigen sich als lokale,<br />
scharf begrenzte, flache oder erhabene,<br />
kleine Knötchen oder Verhärtungen<br />
mit einer rauen Oberfläche, also einer<br />
hornig-dicken Schicht aus Plattenepithelzellen.<br />
Darunter befindet sich oftmals<br />
ein weiches Gewebe, das manchmal<br />
leicht bluten kann. Die Hautwucherungen<br />
treten zudem einzeln oder in Gruppen<br />
auf. Gerade Fußsohlenwarzen, so<br />
genannte Verrucae plantares, können<br />
zudem sehr unangenehm sein, denn sie<br />
verursachen beim Gehen Schmerzen.<br />
Verruca vulgaris<br />
können zudem am Nagelfalz <strong>und</strong> unter<br />
dem Nagel entstehen. Sie sind dann sehr<br />
schmerzhaft, wachsen bisweilen unter<br />
die Nagelplatte ein <strong>und</strong> führen dann häufig<br />
zu einer partiellen Onycholyse.<br />
Verrucae plantares<br />
Ist die Fußsohle befallen, spricht man auch<br />
von Plantar- oder Fußsohlenwarzen – ein<br />
etwas missverständlicher Begriff, da an<br />
den Fußsohlen eben auch Verrucae vulgares<br />
auftreten. Unterteilt werden sie in<br />
Mosaik- <strong>und</strong> Dornwarzen.<br />
z Mosaikwarzen sind sehr flach <strong>und</strong> weißlich<br />
gefärbt. Sie breiten sich nur oberflächlich<br />
an Fußsohlen oder Zehenballen<br />
zunächst vereinzelt, später in einer<br />
beetartig wuchernden Anordnung aus.<br />
Dieser <strong>Warzen</strong>typ rezidiviert häufig,<br />
verursacht jedoch selbst bei vehementer<br />
Ausbreitung normalerweise keine<br />
Beschwerden.<br />
z Dornwarzen: Diese Epithelhyperplasien<br />
können beim Gehen erhebliche<br />
Schmerzen bereiten, da sie durch den<br />
Druck des Körpergewichts nicht nach<br />
außen, sondern endophytisch, das heißt<br />
als dornförmiger Fortsatz, in die Tiefe<br />
wachsen. Dornwarzen kommen überwiegend<br />
am Fußballen <strong>und</strong> auf der Fersenunterseite<br />
vor. Beim Auftreten können<br />
sie infolge der Belastung bis an das<br />
Periost, die sehr empfindliche Knochenhaut<br />
stoßen. Bisweilen schmerzen<br />
sie auch spontan. Die Beschwerden<br />
können dabei bis hin zur Geh- <strong>und</strong> Arbeitsunfähigkeit<br />
führen.<br />
Das Aussehen von Dornwarzen ist charakteristisch:<br />
Meist haben sie eine<br />
(Foto: © Barbara von Wirth)<br />
MYKORED ®<br />
wirkungsvoller Schutz<br />
vor Fuß- <strong>und</strong> Nagelpilz<br />
Schöne Füße,<br />
gute Pflege!<br />
Verrucae vulgares, auch als Stachelwarzen<br />
oder vulgäre <strong>Warzen</strong> bezeichnet,<br />
sind mit 70 Prozent der häufigste <strong>Warzen</strong>typus.<br />
Die stecknadelkopf- bis erbsengroßen,<br />
harten <strong>und</strong> erhabenen Knötchen<br />
oder Papeln verhornen nach einiger Zeit<br />
<strong>und</strong> verfärben sich gräulich. Sie fühlen<br />
sich rau <strong>und</strong> hornig an <strong>und</strong> können sich<br />
beetartig auf der Haut vermehren, insbesondere<br />
dann, wenn die Erreger durch<br />
Aufkratzen der <strong>Warzen</strong> in der Umgebung<br />
verteilt werden.<br />
Verrucae vulgares treten besonders häufig<br />
an Fingern <strong>und</strong> Händen, jedoch auch<br />
an den Füßen auf. Hier zeigen sie sich<br />
meist an den Unterseiten der Zehen sowie<br />
an der Fußsohle. Aber auch die lateralen<br />
Seiten der Zehen können betroffen<br />
sein. An Fingern, Handrücken <strong>und</strong> Fußsohlen<br />
bilden sich die <strong>Warzen</strong> oftmals<br />
kalottenförmig aus, während sie sich in<br />
den Finger- <strong>und</strong> Zehenzwischenräumen<br />
papillomatös entwickeln. Vulgäre <strong>Warzen</strong><br />
Nicht alle <strong>Warzen</strong> sind infektiös<br />
Besonders häufig treten bei alten Menschen<br />
seborrhoische <strong>Warzen</strong> („Alterswarzen“)<br />
auf. Bei diesen vereinzelt oder<br />
auch zahlreich auftretenden warzenartigen<br />
Gebilden handelt es sich um epidermale<br />
Wucherungen, die nicht durch<br />
Viren verursacht werden. Auch wenn<br />
sie ungefährlich sind, sollten sie stets<br />
von einem Hautarzt abgeklärt werden,<br />
denn es besteht die Gefahr der Verwechslung<br />
mit einem malignen Melanom<br />
(schwarzer Hautkrebs).<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/13 13<br />
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info@luetticke.de, www.luetticke.de
Für die Praxis<br />
Typische Erscheinungsbilder von Verrucae vulgares an den Füßen.<br />
Verrucae planae<br />
juveniles …<br />
…treten vor allem an Händen<br />
<strong>und</strong> Gesicht auf. Hierbei<br />
handelt es sich um flache<br />
<strong>Warzen</strong>, mit einer rosa<br />
bis rot gefärbten, glatten<br />
Oberfläche.<br />
Wichtig<br />
Patienten, die sehr viele<br />
<strong>Warzen</strong> haben <strong>und</strong>/oder älter<br />
als 45 Jahre sind, sollten<br />
einen Dermatologen aufsuchen,<br />
damit dieser eine Entartung<br />
ausschließen kann.<br />
Betroffene sollten auf Manipulationen<br />
an einer Warze<br />
verzichten, um diese zu entfernen.<br />
Denn durch eine unsachgemäße<br />
„Behandlung“<br />
(ebenso wie durch Kratzen)<br />
können <strong>Warzen</strong>viren freigesetzt<br />
werden, die unter Umständen<br />
zu einer Selbstansteckung<br />
an anderen Körperstellen<br />
führen.<br />
kaum gewölbte Oberfläche,<br />
die mit einer dicken Hornschwiele<br />
bedeckt ist. Unter<br />
Umständen zeigen sich dunkle<br />
Pünktchen durch Einblutungen<br />
kleiner Gefäße im<br />
Grenzbereich von Leder- <strong>und</strong><br />
Oberhaut. In der Tiefe kann<br />
sich der Durchmesser der<br />
Warze beträchtlich vergrößern.<br />
Nicht selten erreicht er<br />
hier den doppelten Umfang<br />
des äußerlich sichtbaren Teils<br />
der Warze. Besonders im Fersenbereich<br />
können sehr tief<br />
sitzende Dornwarzen beachtliche<br />
Ausmaße annehm e n .<br />
Sie sind dann nur schwer zu<br />
<strong>behandeln</strong>.<br />
Manchmal kein Problem<br />
Zwei Drittel aller <strong>Warzen</strong> bilden<br />
sich innerhalb von zwei<br />
Jahren spontan zurück, da es<br />
der Immunabwehr des Körpers<br />
gelingt, die Viren abzutöten.<br />
Die <strong>Warzen</strong> trocknen<br />
dann aus, <strong>und</strong> das Hornmaterial<br />
schilfert mit der Zeit ab.<br />
Doch auch nach einer Abheilung<br />
ist die Rezidivrate hoch.<br />
Bisweilen reagieren <strong>Warzen</strong><br />
auf so genannte Suggestivmaßnahmen,<br />
also Methoden,<br />
die allein auf dem Wunsch<br />
oder festen Glauben beruhen,<br />
dass die Warze verschwindet.<br />
Im Volksbrauchtum sind zahlreiche<br />
Rituale überliefert, wie<br />
zum Beispiel das Besprechen<br />
von <strong>Warzen</strong>, die gegen die lästigen<br />
Hautgebilde helfen sollen<br />
<strong>und</strong> dies kurioserweise<br />
auch immer wieder tun!<br />
Therapiemöglichkeiten<br />
Versagt jedoch die Suggestion,<br />
sollten konservative Maßnahmen<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Bei einer langen Infektionsdauer<br />
ist eine Selbstheilung<br />
allerdings eher unwahrscheinlich.<br />
Zudem sind diese<br />
<strong>Warzen</strong> meist schwer zu <strong>behandeln</strong>.<br />
Insbesondere bei Patienten<br />
mit einem geschwächten<br />
Immunsystem, etwa bei<br />
Diabetikern, ist dies der Fall.<br />
Deshalb empfiehlt es sich,<br />
Fußsohlenwarzen so früh wie<br />
möglich zu therapieren, auch<br />
um eine Ausbreitung zu verhindern.<br />
Vor allem <strong>Warzen</strong>,<br />
die schmerzhaft sind oder mit<br />
starken kosmetischen oder<br />
funktionellen Störungen einhergehen,<br />
sollten unbedingt<br />
behandelt werden.<br />
Hier stehen eine Reihe unterschiedlicher<br />
Methoden zur<br />
Verfügung. Dabei ist die <strong>Warzen</strong>behandlung<br />
vor allem an<br />
den Fußsohlen, aber auch in<br />
der Nähe von Finger- oder Zehennägeln<br />
meist langwierig<br />
<strong>und</strong> erfordert Geduld; <strong>und</strong><br />
nicht immer ist das Ergebnis<br />
für die Patienten befriedigend,<br />
da es zu Rezidiven kommt. Vor<br />
allem Kinder belasten die wiederholten,<br />
mitunter schmerzhaften<br />
Behandlungen. Je nach<br />
Lokalisation <strong>und</strong> Anzahl kommen<br />
bei <strong>Warzen</strong> unterschiedliche<br />
Strategien zum Einsatz.<br />
z Ätztherapie<br />
Bei dieser Methode werden<br />
lokal säurehaltige Tinkturen,<br />
spezielle Pflaster oder Salben<br />
aufgetragen. Durch die Substanzen<br />
wird die Hornhaut<br />
aufgeweicht. Sie lässt sich<br />
dann, nach einem warmen<br />
Fußbad, schichtweise vom Podologen<br />
oder Arzt abtragen.<br />
Häufig kommt es dabei zu<br />
winzigen, punktförmigen Blutungen<br />
der oberflächlichen<br />
Blutgefäße der Warze, die normalerweise<br />
aber ungefährlich<br />
sind. Anschließend wird die<br />
Lösung oder das lösungshaltige<br />
Pflaster erneut aufgetragen,<br />
um auch die tieferen Anteile<br />
der Warze aufzuweichen.<br />
Die Prozedur wird regelmäßig<br />
wiederholt, bis die Warze vollkommen<br />
verschw<strong>und</strong>en ist.<br />
Dies kann, je nach Größe <strong>und</strong><br />
Dicke der Warze sowie deren<br />
Ausdehnung in der Tiefe der<br />
Haut, mehrere Wochen in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Wer die meist rezeptfreien<br />
Tinkturen zu Hause aufträgt,<br />
sollte die ges<strong>und</strong>e Haut vor<br />
den aggressiven Mitteln schützen<br />
<strong>und</strong> um die Warze herum<br />
mit Vaseline oder einer anderen<br />
fettigen Salbe abdecken.<br />
Hände <strong>und</strong> benutzte Gegenstände<br />
sind nach jeder Behandlung<br />
gründlich zu desinfizieren,<br />
damit die Viren nicht<br />
in anderen Körperbereichen<br />
verteilt werden!<br />
Folgende Substanzen können<br />
bei dieser Art der Behandlung<br />
zum Einsatz kommen:<br />
z Sterilium: Das Hautdesinfektionsmittel<br />
ist die mildeste<br />
Art, <strong>Warzen</strong> durch dessen regelmäßige<br />
Applikation zu<br />
zerstören.<br />
z Salizylsäure (oft in Kombination<br />
mit Milchsäure)<br />
z Trichloressigsäure<br />
z Monochloressigsäure<br />
z Silbernitrat<br />
z Kryotherapie<br />
Bei der Vereisung wird die<br />
Warze mit flüssigem Stickstoff<br />
oder einem Dimethylether<br />
Propan-Gemisch bei unter minus<br />
50 °C vereist. Die Warze<br />
wird dabei ein- oder mehrmals<br />
(Fotos: von links nach rechts © Dr. med. Norbert Scholz, © Ocean Pharma GmbH, © Barbara von Wirth)<br />
14 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/13
Für die Praxis<br />
für einige Sek<strong>und</strong>en mit einem<br />
Wattebausch betupft, der<br />
mit dem Mittel getränkt ist,<br />
oder man sprüht es aus einer<br />
Flasche auf. Dabei wird durch<br />
die Kälte um die Warze herum<br />
eine Erfrierungsblase erzeugt,<br />
auf der die Warze<br />
„schwimmt“. Das <strong>Warzen</strong>gewebe<br />
stirbt dabei ab. Sie wächst<br />
dann nach <strong>und</strong> nach mit den<br />
obersten Hautschichten heraus<br />
<strong>und</strong> fällt innerhalb weniger<br />
Tage von allein ab. Ist die<br />
Warze widerstandsfähig, kann<br />
sie zusätzlich mit dem verschreibungspflichtigen<br />
Zytostatikum<br />
5-Fluoruracil als Tinktur<br />
behandelt werden. Die<br />
Substanz bringt die Warze<br />
zum Verschwinden <strong>und</strong> beseitigt<br />
auch die humanen Papillomaviren.<br />
Sie greift jedoch<br />
die Hautzellen an, weshalb sie<br />
mit großer Sorgfalt zu verwenden<br />
ist. Beetartig wuchernde<br />
Verrucae oder tief reichende<br />
Dornwarzen sind für eine<br />
Kryotherapie ungeeignet, da<br />
dadurch schmerzhafte W<strong>und</strong>en<br />
entstehen können, deren<br />
Abheilung Wochen dauert.<br />
z Chirurgische Behandlung<br />
Besonders hartnäckige, größere<br />
<strong>Warzen</strong> oder tief in das Gewebe<br />
hineinreichende Dornwarzen<br />
können in manchen<br />
Fällen nur operativ unter örtlicher<br />
Betäubung dauerhaft<br />
entfernt werden. Hier kommt<br />
entweder als Instrument ein<br />
„scharfer Löffel“ oder ein Kauter<br />
zum Einsatz: Bei der Kauterisation<br />
handelt es sich um<br />
eine <strong>Warzen</strong>entfernung durch<br />
Elektrokoagulation. Nach lokaler<br />
Betäubung wird die Haut<br />
bis zur Basalschicht der Epidermis<br />
konzentrisch verschmort.<br />
Alle infizierten Zellen<br />
werden dadurch abgetötet<br />
<strong>und</strong> Rezidive zu 70 Prozent<br />
ausgeschlossen. An den Fußsohlen<br />
muss bei dieser Methode<br />
mit schmerzhafter Narbenbildung<br />
gerechnet werden.<br />
Die Kauterisation erfolgt<br />
entweder als alleinige Behandlung<br />
oder direkt im Anschluss<br />
an eine chirurgische Entfernung.<br />
Bei dieser wird die Warze<br />
mit dem scharfen Löffel abgeschabt<br />
bzw. ausgekratzt.<br />
Die Risiken dieser Behandlungsart<br />
sind:<br />
z heftige Schmerzen nach dem<br />
Eingriff,<br />
z eine starke Blutung,<br />
z lange Heilungsdauer, je nach<br />
Lokalisation, Größe <strong>und</strong> Tiefenausdehnung<br />
der Warze,<br />
z Narbenbildung,<br />
z Rezidivbildung: <strong>Warzen</strong> die<br />
nach einer operativen Entfernung<br />
rezidivieren, zeichnen<br />
sich meist durch extreme<br />
Schmerzhaftigkeit <strong>und</strong><br />
Therapieresistenz aus.<br />
z Behandlung mit dem Laser<br />
Hier gibt es zwei Varianten:<br />
Statt mit dem scharfen Löffel<br />
wird die Warze mit einem Laserskalpell<br />
herausgeschnitten.<br />
Risiken, besonders bei der<br />
Anwendung an den Fußsohlen,<br />
sind auch hier heftige anschließende<br />
Schmerzen sowie<br />
Narbenbildung.<br />
Eine neuere Methode ist die<br />
<strong>Warzen</strong>entfernung mit dem<br />
Farbstofflaser. Dieser koaguliert<br />
durch intensive Pulse die<br />
Blutgefäße der <strong>Warzen</strong>wucherung<br />
<strong>und</strong> trocknet diese nach<br />
Tipps für Ihre Patienten<br />
z Niemals Barfuß in Schwimmbädern, Saunen,<br />
Turnhallen oder Hotels laufen.<br />
z Die Füße möglichst trocken <strong>und</strong> warm halten, das<br />
gilt besonders bei bereits vorhandenen <strong>Warzen</strong>.<br />
z Bei der Pflege der Füße <strong>Warzen</strong> stets aussparen,<br />
damit es nicht zu einer Selbstinfektion kommt.<br />
<strong>und</strong> nach aus. Die Methode<br />
ist langwierig <strong>und</strong> beträgt je<br />
nach Größe der Warze oder<br />
des <strong>Warzen</strong>beetes drei bis<br />
fünfzehn oder mehr Behandlungen<br />
im Abstand von zwei<br />
Wochen. Außerdem ist sie unangenehm<br />
bis schmerzhaft, da<br />
die Laserpulse wie die Reize<br />
einer Verbrennung wahrge-<br />
(Foto: © Barbara von Wirth)<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
Alles im Blick<br />
mit der hellen, energiesparenden <strong>und</strong> leichten<br />
Leuchtlupe „ULTRA SLIM XR“<br />
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ideal für Ihre<br />
Praxis<br />
Hausmittel gegen <strong>Warzen</strong><br />
z Ein traditionell verwendetes<br />
Hausmittel gegen <strong>Warzen</strong> ist<br />
Knoblauch. Die Wirkung ist<br />
umstritten, eine zytotoxische<br />
Wirkung des Inhaltsstoffes<br />
Allicin konnte jedoch in Zellkulturen<br />
nachgewiesen werden.<br />
Zudem gibt es Hinweise auf die Effektivität von wässrigem<br />
oder öligem Knoblauchextrakt bei der Behandlung von <strong>Warzen</strong>.<br />
z Die Behandlung mit dem gelben Milchsaft des Schöllkrauts<br />
(„<strong>Warzen</strong>kraut“) gilt in der traditionellen Volksmedizin ebenfalls<br />
als Hausmittel gegen <strong>Warzen</strong>. Aber auch der weiße Milchsaft<br />
von Löwenzahn soll helfen.<br />
<br />
€195,-<br />
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www.baehrshop.de<br />
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<br />
<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/13 15
Für die Praxis<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Christine Preiherr<br />
Fachjournalistin, Autorin<br />
80636 München<br />
Fax (089) 1 29 13 67<br />
E-Mail preiherr@t-online.de<br />
nommen werden. Allerdings<br />
ist diese Therapie nicht invasiv<br />
<strong>und</strong> es kommt selten zu<br />
Rezidiven. Bei tiefen Dornwarzen<br />
hat sich die Methode<br />
jedoch nicht bewährt.<br />
Leider sind gerade Dornwarzen<br />
sehr rezidivfreudig. Erweist<br />
sich die Therapie als<br />
schwierig, können zumindest<br />
die Beschwerden gelindert<br />
werden: Das professionelle<br />
Ablösen der starken Verhornungen<br />
beim Podologen verschafft<br />
eine Druckentlastung<br />
<strong>und</strong> lindert Schmerzen.<br />
Eine große Hilfe ist es auch,<br />
ungeeignete Schuhe zu vermeiden,<br />
die zusätzlichen Druck<br />
auf die Warze ausüben. Ganz<br />
besondere Vorsicht ist bei der<br />
Behandlung von Diabetikern<br />
angezeigt: Säure- oder Kryotherapie<br />
sowie andere Maßnahmen,<br />
die mit einer Verletzung<br />
der Haut einher-gehen,<br />
sollten an Diabetikerfüßen nur<br />
Ärzte vornehmen. Denn dadurch<br />
können W<strong>und</strong>en entstehen,<br />
die am diabetischen<br />
Fuß unter Umständen folgenschwere<br />
W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />
auslösen.<br />
g<br />
(Fotos: © Ocean Pharam GmbH)<br />
Auch bei <strong>Warzen</strong>: Erfolgreich mit den Wirkstoffen der Spirulina-Alge<br />
Viren ebenso wie Bakterien <strong>und</strong> Pilze sind potenziell für einen<br />
Großteil aller Lebewesen gefährlich. Diesem Umstand<br />
sind im Lauf der Evolution zahlreiche Arten zum Opfer gefallen.<br />
Spirulina-Mikroalgen (Arthrospira) – auch als „Blaualgen“<br />
bezeichnet – gibt es jedoch bereits seit 3,6 Milliarden<br />
Jahren. Damit gehören sie zu den ältesten Lebensformen<br />
der Erde, was sie vor allem ihrer hocheffektiven Abwehr gegen<br />
virale <strong>und</strong> mikrobielle Angriffe zu verdanken haben.<br />
Außerdem können sie die Zellteilungsrate stimulieren, <strong>und</strong><br />
dadurch eine beschleunigte Zellregeneration bewirken, was<br />
die rasche Abheilung von Verletzungen<br />
positiv beeinflusst.<br />
Diese erstaunlichen Eigenschaften der<br />
bioaktiven Wirkstoffe von Arthrospira<br />
maxima <strong>und</strong> Arthrospira platensis wurden<br />
von dem Dermatologen <strong>und</strong> Allergologen<br />
Prof. Dr. med. Kristian Reich vom<br />
Dermatologikum Hamburg untersucht 1<br />
<strong>und</strong> die Ergebnisse in der Zeitschrift<br />
„Kosmetische Medizin“ veröffentlicht. 2<br />
Für bioaktive Stoffe aus Arthrospira maxima<br />
<strong>und</strong> platensis wurden Eigenschaften<br />
nachgewiesen, die protektive <strong>und</strong><br />
korrigierende Effekte aufwiesen. Beispielsweise<br />
erhöhen Wirkstoffe aus Arthrospira<br />
maxima die Vitalität von Keratinozyten<br />
<strong>und</strong> steigern deren Proteinbiosynthese<br />
um 20 bis 30 Prozent. Es zeigte<br />
sich auch, dass Calcium Spirulan als<br />
aktive Komponente im Mikroalgenextrakt<br />
ges<strong>und</strong>e Hautzellen gegen das Eindringen<br />
von <strong>Warzen</strong>viren schützt. Bleiben<br />
diese ungeschützt, werden sie durch<br />
das Eindringen von humanen Papilloma<br />
Viren zu Wirtszellen <strong>und</strong> erhalten so auf<br />
Dauer das <strong>Warzen</strong>gewebe. Durch den<br />
Einfluss von Calcium Spirulan können<br />
die nachwachsenden Hautzellen jedoch<br />
geschützt werden. Bei konsequenter Anwendung<br />
entsprechender Produkte verdrängt<br />
<strong>und</strong> ersetzt ges<strong>und</strong>e, geschützte<br />
Haut allmählich das <strong>Warzen</strong>gewebe (s.<br />
Abbildungen). Dies geschieht völlig<br />
schmerzfrei <strong>und</strong> ohne Rezidiv-stimulierende<br />
Gewebsschädigung. In Fallbeobachtungen<br />
bei der Pflege warzenempfindlicher<br />
Haut wurden sehr gute Ergebnisse<br />
erzielt, darunter auch bei Kindern<br />
<strong>und</strong> Patienten mit Diabetes mellitus.<br />
Fallbeispiel einer 40-jährigen Patientin mit einem starken plantaren <strong>Warzen</strong>befall,<br />
bei dem weder Laser-, noch Ätz- oder Kryotherapie geholfen hatten. Die Anwendung<br />
von Spirularin erfolgte von Juli 2009 bis Februar 2011 mit ausgezeichnetem<br />
Erfolg.<br />
1 Zur Anwendung kamen die Hautpflegeprodukte<br />
Spirularin VS Fluid <strong>und</strong> Spirularin Mousse der Firma<br />
Ocean Pharma GmbH.<br />
2 Ästhetische Dermatologie 6/12.<br />
16 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/13
Unsere Experten für Sie<br />
Ich hatte eine K<strong>und</strong>in in der Praxis,<br />
bei der ein Fußnagel extrem eingewachsen<br />
<strong>und</strong> das umgebende Gewebe<br />
stark entzündet <strong>und</strong> mazeriert war.<br />
Soll man einen solchen Fuß baden?<br />
Angelika W., Berlin<br />
Für die Praxis<br />
Elvi Foss<br />
Podologin, examinierte<br />
Krankenschwester,<br />
W<strong>und</strong>therapeutin<br />
WaCert,<br />
Fachautorin <strong>und</strong><br />
Fachreferentin<br />
Elvi Foss: Die Frage ist berechtigt, denn<br />
eigentlich sind diese Fußbäder überflüssig<br />
<strong>und</strong> auch schädlich. Ich will Ihnen<br />
aus meiner Sicht erklären, warum: Häufig<br />
kommen Patienten mit einem ausgeprägten<br />
Unguis incarnatus von einem<br />
Arzt in die podologische Praxis, weil sie<br />
trotz aller Beschwerden eine chirurgische<br />
Intervention vermeiden wollen. Da Ärzte<br />
oftmals noch keinen umfassenden Einblick<br />
haben, was die <strong>Podologie</strong> in einem<br />
solchen Fall leisten kann, geben sie auch<br />
die Empfehlung, den entzündeten Nagel<br />
zu baden.<br />
Das Einwachsen des Nagels kann ja unterschiedlich<br />
stark ausgeprägt sein. Die<br />
„einfachen“ Formen lassen sich durch einen<br />
korrigierenden Nagelschnitt <strong>behandeln</strong>,<br />
in dem die störende Ecke entweder<br />
entfernt oder – wenn möglich – mit einer<br />
nagelkorrigierenden Maßnahme gerettet<br />
wird. Prinzipiell ist das Rausschneiden<br />
der Ecke natürlich nur eine Maßnahme<br />
der „ersten Hilfe“, da das Gewebe auf<br />
diesen störenden Einfluss mit einer Entzündung<br />
reagieren kann <strong>und</strong> von allein<br />
dann nicht mehr abheilt.<br />
Nicht selten bleibt durch unsachgemäßes<br />
R<strong>und</strong>schneiden eines Nagels seitens<br />
des Patienten am Nagelrand ein Sporn<br />
stehen, der in das seitliche Gewebe hineinwächst.<br />
Dieser sitzt oftmals tief unten<br />
im Nagelfalz <strong>und</strong> ist beträchtlich hervorgewachsen.<br />
Bei einem Unguis incarnatus<br />
– ob mit oder ohne Nagelsporn – entzündet<br />
sich das Gewebe durch den ständigen<br />
Druck <strong>und</strong> durch Wachstumsreize<br />
des Nagels auf das Gewebe. Nicht selten<br />
geht diese Entzündung mit einer Infektion<br />
sowie mit Hypergranulationsgewebe<br />
(Caro luxurians) einher. Dieses<br />
zeichnet sich durch Blutungsneigung,<br />
Sekretion <strong>und</strong> Mazeration aus. Das Entzündungssekret<br />
sammelt sich dann im<br />
Nagelfalz <strong>und</strong> verursacht dort eine weitere<br />
Mazeration <strong>und</strong> Entzündung. Wenn<br />
der Fuß nun noch zusätzlich in Badewasser<br />
gestellt wird, fördert das die Mazeration<br />
sowie das Wachstum des Caro<br />
luxurians. Zudem besteht die potenzielle<br />
Gefahr einer weiteren Entzündung, denn<br />
unter Umständen schwemmen die Keime<br />
der Fußhaut in den entzündeten Bereich<br />
hinein. Umgekehrt können aber auch<br />
die Keime des infizierten Nagels auf andere<br />
Bereiche des Fußes übertragen werden.<br />
Hinzu kommt, dass meist Seife oder andere<br />
nicht-antiseptische Zutaten für ein<br />
Fußbad benutzt werden. Diese jedoch<br />
reizen offene, entzündete Haut. Zudem<br />
sind die Behältnisse, in welchen die Patienten<br />
ihre Füße baden, nicht immer hygienisch<br />
einwandfrei. Das eigentliche Problem<br />
beim Baden des Fußes ist jedoch,<br />
dass das erkrankte Gewebe in der Tiefe<br />
nicht abtrocknen <strong>und</strong> ablüften kann. Somit<br />
entsteht eine Dauerfeuchte, welche<br />
die Entzündung aufrechterhält.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich entbindet das Fußbad<br />
auch nicht von einer lokalen antiseptischen<br />
Behandlung zum Beispiel mit Albothyl,<br />
Prontoman ® , Octenisept ® oder<br />
auch mit Iod-Produkten. Es empfiehlt<br />
sich, nach Entfernen des Spornes die<br />
betroffene Zehe mit Tamponaden, antiseptischer<br />
Lokaltherapie, Druckentlastung<br />
sowie W<strong>und</strong>-ruhe zu <strong>behandeln</strong>.<br />
Müssen Schmutz <strong>und</strong> Entzündungssekret<br />
aus der W<strong>und</strong>e geschwemmt werden,<br />
so empfiehlt es sich, diese zu spülen<br />
<strong>und</strong> sie dann mit einer neutralen Flüssigkeit<br />
zu <strong>behandeln</strong>, bevor man antiseptisch<br />
weiterbehandelt.<br />
In meiner Praxis sind die Patienten oft<br />
überrascht, wenn ich vom Fußbaden abrate.<br />
Aber der Erfolg gibt Recht, denn<br />
nach wochenlanger Entzündung ist das<br />
Problem häufig in drei bis vier Tagen behoben.<br />
Das Abheilen ist allerdings nicht<br />
das Ende der Therapie, sondern erst der<br />
Anfang der Nagelkorrektur zur Verhinderung<br />
des erneuten Einwachsens. Hier ist<br />
natürlich auch eine entsprechende Aufklärung<br />
des Patienten zu leisten. Gut ist<br />
es zudem, mit dem Hausarzt in Kontakt<br />
zu treten <strong>und</strong> eine Behandlungserlaubnis<br />
einzuholen. Nach jedem Korrekturschnitt<br />
oder auch nach jeder anderen Maßnahme<br />
müssen dem K<strong>und</strong>en gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
alle Möglichkeiten zur Verhinderung eines<br />
Unguis incarnatus erklärt werden.<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Eky Chan/iStockphoto, piart/iStockphoto<br />
Wie weit<br />
gehst du<br />
für die<br />
Liebe<br />
deines<br />
Lebens?<br />
Christiane Geldmacher<br />
Love@Miriam<br />
Edition 211<br />
ISBN 978-3-937357-71-3<br />
224 Seiten, geb<strong>und</strong>en<br />
14,80 Euro<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/13 17<br />
www.bookspot.de
Journal<br />
Wichtig bei der Gestaltung Ihrer Räumlichkeiten/Teil I:<br />
Das richtige Farbkonzept<br />
für Ihre Praxis<br />
Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />
Sie <strong>und</strong> Ihr Team verbringen täglich zahlreiche<br />
St<strong>und</strong>en in der Praxis, <strong>und</strong> etliche Patienten gehen<br />
ein <strong>und</strong> aus, um etwas für ihr Wohlbefinden<br />
<strong>und</strong> ihre Ges<strong>und</strong>heit zu tun. Deshalb sollten die<br />
Praxisräume ein positives Gefühl vermitteln. Denn<br />
eine fre<strong>und</strong>liche, angenehme Atmosphäre weckt<br />
bei Patienten Vertrauen, motiviert Sie <strong>und</strong> Ihre<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> sorgt bei allen für gute Stimmung.<br />
Ein ansprechendes Praxisdesign ist also wichtig<br />
<strong>und</strong> bedarf keiner kostspieligen Investitionen:<br />
Schon die richtige farbliche Gestaltung macht<br />
selbst weniger optimale Räumlichkeiten sympathisch<br />
<strong>und</strong> verleiht Ihrer Praxis kostengünstig die<br />
gewünschte Ausstrahlung.<br />
Besonders Boden-, Wand<strong>und</strong><br />
Deckenflächen haben<br />
großen Einfluss auf das<br />
Erscheinungsbild <strong>und</strong> die<br />
angestrebte „Identität“<br />
einer Praxis!<br />
Mit Farben lassen sich<br />
ganz gezielt bestimmte<br />
Wirkungen erreichen<br />
– im Praxisbereich bevorzugt<br />
Beruhigung, Entspannung <strong>und</strong><br />
sogar Vertrauen in die Behandlung.<br />
Denn eine durchdachte,<br />
gelungene Farbgebung vermittelt<br />
dem Patienten ganz unbewusst<br />
Feingefühl <strong>und</strong> Kompetenz.<br />
Die Farbgestaltung ist<br />
also auch Ihre Visitenkarte <strong>und</strong><br />
sie enthält eine Botschaft zur<br />
Philosophie Ihrer Praxis.<br />
Mit einer individuellen Farbwahl<br />
für jeden Raum – Empfang,<br />
Wartebereich <strong>und</strong> Behandlungskabinen<br />
– schaffen<br />
Sie ein Ambiente, das dazu<br />
beiträgt, dass Ihre Patienten<br />
gerne wiederkommen – ein<br />
entscheidender Faktor für Ihren<br />
wirtschaftlichen Erfolg!<br />
Darüber hinaus können Sie<br />
aber auch mit der richtigen<br />
Farbgebung räumliche „Unzulänglichkeiten“<br />
geschickt optisch<br />
korrigieren, etwa eine zu<br />
niedrige Decke höher oder eine<br />
sehr schmale Kabine weiter<br />
erscheinen<br />
lassen. Doch egal,<br />
ob Sie nur ein paar farbliche<br />
Akzente setzen wollen oder ein<br />
gr<strong>und</strong>legend neues, ganzheitliches<br />
Farbkonzept für Ihre<br />
Praxis planen – Harmonie ist<br />
oberstes Gebot.<br />
Die Raumatmosphäre<br />
bewusst gestalten<br />
Lassen Sie sich bei der Auswahl<br />
<strong>und</strong> Verteilung der Farben<br />
aber nicht nur von Ihrem<br />
persönlichen Geschmack leiten.<br />
Denn hier geht es nicht<br />
um Ihren privaten Wohnbereich<br />
<strong>und</strong> nicht jede Farbkombination,<br />
die Ihnen persönlich<br />
zusagt, eignet sich<br />
auch für Praxisräume. So sind<br />
größere Flächen beispielsweise<br />
in dunklen Brauntönen<br />
ungeeignet, da sie von vielen<br />
Menschen als düster empf<strong>und</strong>en<br />
werden; <strong>und</strong> das farbliche<br />
Design Ihrer Praxis soll ja<br />
vielmehr eine recht heterogene<br />
Zielgruppe ansprechen.<br />
Pastellfarben sind hier geeignet.<br />
Da sie heiter <strong>und</strong> entspannend<br />
wirken. So sorgen zum<br />
Beispiel sanfte Gelbtöne für eine<br />
sonnige Stimmung, im Ge-<br />
gensatz etwa<br />
zu kühlen Grünvarianten<br />
(„Krankenhausgrün“).<br />
Vor der Planung ist es also ratsam,<br />
sich mit der Wirkung von<br />
Farben im Raum zu beschäftigen.<br />
Auch müssen Sie die<br />
Lichtverhältnisse berücksichtigen.<br />
Denn je nach dem, ob<br />
ein Raum sonnig ist oder nach<br />
Norden liegt, erscheint ein <strong>und</strong><br />
dieselbe Farbe ganz anders.<br />
Ebenfalls wichtig:<br />
die Farbtemperatur<br />
„Warme“ Farben, also solche<br />
mit einem hohen Gelb- oder<br />
Rotanteil, machen Räume für<br />
unser subjektives Empfinden<br />
wärmer; kalte Farben, die<br />
überwiegend Grün <strong>und</strong> Blau<br />
enthalten, lassen uns Räume,<br />
so zeigen Studien, um mehrere<br />
Grad kälter erscheinen<br />
<strong>und</strong> wir frieren darin leichter<br />
als in Räumen, die in einer warmen<br />
Farbe gestrichen sind.<br />
Temperatureindrücke können<br />
durch Farben ausgeglichen<br />
werden: Die gefühlte Temperatur<br />
von nach Norden gelegenen<br />
<strong>und</strong> damit kühleren Räumen<br />
steigt mit einem Wandanstrich<br />
in warmem Gelb oder<br />
Orange, nach Süden gelegene,<br />
wärmere Räume vertragen<br />
auch Flächen in kühlem<br />
(Foto: © svort - Fotolia.com)<br />
18 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
Journal<br />
Grün oder Blau. Neben der<br />
Warm-Kalt-Empfindung beeinflussen<br />
Farben auch unser<br />
Gewichtsempfinden: Gegenstände<br />
in dunklen Farben erscheinen<br />
uns schwerer als solche<br />
in hellen Farben. Die<br />
Kunst besteht also darin, die<br />
unterschiedlichen Praxisbereiche<br />
so zu gestalten, dass<br />
Raumfunktion <strong>und</strong> -gefühl in<br />
Einklang sind. Wichtig: Farben<br />
sollen dabei unterstützen,<br />
aber kein Eigenleben führen.<br />
Vier Farbmodelle<br />
für Praxen<br />
Eintönig weiße Flure, Behandlungs-<br />
<strong>und</strong> Wartezimmer, beige<br />
oder graue Bodenbeläge<br />
– dieser Art nüchtern-aseptische<br />
Praxisräume wirken langweilig,<br />
<strong>und</strong> auf manchen K<strong>und</strong>en<br />
gar abschreckend <strong>und</strong> wenig<br />
Vertrauen erweckend. Dennoch<br />
wird reines Weiß häufig<br />
für die Wände <strong>und</strong> Einrichtung<br />
einer Praxis gewählt, um<br />
Hygiene <strong>und</strong> Sauberkeit zu<br />
signalisieren. Die tatsächliche<br />
Botschaft von Weiß freilich ist:<br />
Sterilität, Unpersönlichkeit, ja<br />
sogar Kälte. Große Weißflächen<br />
eignen sich also nicht,<br />
eine wohltuende Raumstimmung<br />
zu erzeugen. Hier empfiehlt<br />
es sich, mindest farbige<br />
Akzente zu setzen. Soll die Atmosphäre<br />
Ihrer Räumlichkeiten<br />
gemütlich, anregend, zurückhaltend<br />
oder beruhigend<br />
sein? Neugier wecken oder<br />
vertraut erscheinen? Im modernen<br />
Praxismarketing gibt<br />
es vier Typen von Praxisdesigns,<br />
die auf vier Basis-Farbmodellen<br />
beruhen. Diese Typisierung<br />
mit klaren gestalterischen<br />
Rezepturen ist ein<br />
neues Element in der Einrichtung<br />
von Praxen. Sie folgt<br />
dem vorherrschenden Trend<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen – weg<br />
von einer Krankheits- hin zu<br />
einer Ges<strong>und</strong>heitsorientierung,<br />
die das Wohlbefinden<br />
des Menschen herstellen <strong>und</strong><br />
erhalten soll. Hinsichtlich der<br />
psychologischen Wirkung auf<br />
Patienten setzen die vier Farbmodelle<br />
unterschiedliche<br />
Schwerpunkte:<br />
z Die Präventivpraxis<br />
Die für dieses Modell gewählten<br />
Farben bilden das<br />
thematische Gr<strong>und</strong>gerüst der<br />
Gestaltung. Licht <strong>und</strong> Möblierung<br />
werden auf dieses hin<br />
ausgerichtet.<br />
Farbflächen werden großzügig,<br />
also nicht kleinteilig in Szene<br />
gesetzt; im Vordergr<strong>und</strong><br />
stehen eher gedämpfte, mitteltonige<br />
Rot- <strong>und</strong> Rot-Orangenuancen<br />
sowie deren Komplementärfarben,<br />
also grünlich<br />
getönte Grau- <strong>und</strong> Beigeschattierungen<br />
(Abb. 1 nächste Seite).<br />
Provokative Kontraste sind<br />
hier tabu. Die beiden komple-<br />
mentären Farbspektren sollen<br />
sich harmonisch ergänzen,<br />
nicht konkurrieren. Dieses<br />
Farbmodell strebt eine<br />
besinnliche Atmosphäre an<br />
Farben wirken auf<br />
Psyche <strong>und</strong> Körper<br />
Bei der Innenraumgestaltung<br />
wird ein wichtiger Faktor<br />
meist unterschätzt: Die positive<br />
oder negative Wirkung<br />
von Räumen auf unsere seelisch-körperliche<br />
Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Dies betrifft nicht nur Räume, in<br />
denen eine Behandlung stattfindet,<br />
sondern generell alle Räume, in<br />
denen Menschen leben <strong>und</strong> arbeiten. So<br />
zeigt die wissenschaftliche Forschung: Farben greifen in biochemische<br />
<strong>und</strong> biophysikalische Prozesse des menschlichen<br />
Körpers ein <strong>und</strong> beeinflussen unsere Organfunktionen genauso<br />
wie unsere Psyche. Farbe <strong>und</strong> Licht sind pure Energie, die<br />
nicht nur auf unsere Stimmung wirken, sondern auch eine physiologische<br />
Wirkung haben. Farben beeinflussen den Kreislauf<br />
<strong>und</strong> das Nervensystem <strong>und</strong> unsere körperliche Leistungsfähigkeit.<br />
Sind wir bestimmten Farben längere Zeit ausgesetzt,<br />
spüren wir deren Wirkung – je länger der Einfluss <strong>und</strong> je gesättigter<br />
die Farbe, desto stärker. Rot beispielsweise regt Herz<br />
<strong>und</strong> Kreislauf an, wirkt vitalisierend <strong>und</strong> blutdrucksteigernd <strong>und</strong><br />
stimuliert die Bildung roter Blutkörperchen. Blau wiederum hat<br />
einen beruhigenden Einfluss auf das Nervensystem, wirkt<br />
kühlend, schmerzlindernd <strong>und</strong> entzündungshemmend. Allerdings<br />
empfinden nicht alle Menschen die Wirkung in gleicher<br />
Weise, zudem ändert sich unsere individuelle Reaktion auf Farben<br />
im Laufe des Lebens. In jedem Fall aber gilt: Wo immer<br />
Menschen sich aufgehoben <strong>und</strong> sicher fühlen sollen, empfiehlt<br />
es sich, Farben sorgfältig auszuwählen – also gerade in<br />
Praxisräumen. Im Ges<strong>und</strong>heitsmarketing ist diese Erkenntnis<br />
längst Standard: Zur Praxisgründung gehört unverzichtbar eine<br />
durchdachte Raum- <strong>und</strong> Farbplanung.<br />
(Grafik: © Klaus von Wirth)<br />
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(Fotos: © Gharieni Group GmbH)<br />
1 2<br />
3 4<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Christine Preiherr<br />
Fachjournalistin, Autorin<br />
80636 München<br />
Fax (089) 1 29 13 67<br />
E-Mail preiherr@t-online.de<br />
<strong>und</strong> sieht vor, jeden einzelnen<br />
Raum stets aus zwei bis drei Farbtönen<br />
heraus zu gestalten.<br />
z Die Wohlfühlpraxis<br />
Sie bietet eine kleine Insel der<br />
Ruhe <strong>und</strong> des Zu-Sich-Findens.<br />
Die Farbtöne dieses Modells<br />
sind hell <strong>und</strong> warm bis<br />
hin zu Naturtönen. Die Palette<br />
zeigt vor allem feminin-mütterliche<br />
bis fre<strong>und</strong>lich-kindliche<br />
Farben. Hierzu zählen besonders<br />
Gelb, Orange <strong>und</strong> Terrakotta,<br />
kombiniert mit gebrochenen<br />
Weißabstufungen<br />
(Abb. 2); <strong>und</strong> damit Farben, die<br />
einen Querschnitt alters- <strong>und</strong><br />
geschlechtsunspezifischer<br />
Vorstellungen von „Gemütlichkeit“repräsentieren.<br />
Die Wohlfühlpraxis<br />
zielt auf eine Atmosphäre<br />
von Empathie <strong>und</strong><br />
Geborgenheit ab. Besonderer<br />
Wert wird hier auf einen sympathischen<br />
Empfang, auf Leichtigkeit<br />
<strong>und</strong> Geborgenheit sowie<br />
auf Komfort, Helligkeit<br />
<strong>und</strong> sanfte Frische gelegt.<br />
z Die Angst-/Stressfreipraxis<br />
Die farbliche Komposition dieser<br />
Räumlichkeiten vermittelt<br />
ein sensibel abgestimmtes Bild<br />
aus Zartheit <strong>und</strong> Zuwendung,<br />
Kühle <strong>und</strong> Reduktion, aber<br />
auch Wärme <strong>und</strong> Geborgenheit.<br />
Dieses Modell soll Patienten<br />
ablenken, auf angenehme<br />
Gedanken bringen <strong>und</strong> so<br />
entspannen. Doch darf die<br />
farbliche Gestaltung keinesfalls<br />
nur auf Beruhigung abzielen.<br />
Sie soll auch Konzentration<br />
<strong>und</strong> innere Sammlung<br />
fördern. Dazu geeignet sind<br />
Töne wie warmes (also einen<br />
hohen Rotanteil enthaltendes)<br />
Mittelblau, Azur <strong>und</strong> Lichtgrau,<br />
Beige, Ocker <strong>und</strong> ein<br />
wenig Orange (Abb. 3).<br />
z Die Regenerativ-Praxis<br />
Das vierte Farbmodell basiert<br />
auf den Gr<strong>und</strong>tönen Grün,<br />
Blau <strong>und</strong> Sand (Abb. 4). Nicht<br />
mit Kraft, sondern maßvoll<br />
<strong>und</strong> sanft weckt diese Farbpalette<br />
Assoziationen von<br />
Wachstum <strong>und</strong> Naturidylle.<br />
Sie enthält viel Grün <strong>und</strong> einen<br />
Hauch neblig-wässriger<br />
Trübung. Höchstens ein oder<br />
zwei Töne der Farbreihe sind<br />
von mittlerer Intensität. Sie<br />
spielen jedoch nur eine akzentuierende<br />
Rolle <strong>und</strong> haben<br />
quantitativ einen geringen<br />
Anteil. Das regenerativ wirkende<br />
Ambiente verzichtet<br />
ansonsten strikt auf jede Art<br />
von starken Reizen <strong>und</strong> einer<br />
Überreizung der Sinne, also<br />
auch auf kräftige Farben. Weiche,<br />
pastellige Nuancen, fließende<br />
Farbübergänge sind<br />
hier tonangebend.<br />
Lesen Sie im zweiten Teil, wie<br />
sich mit der richtigen Farbgebung<br />
Räumlichkeiten optisch<br />
im Hinblick auf Schnitt<br />
<strong>und</strong> Größe optimieren lassen.<br />
Wir danken Herrn Martin<br />
Schenzer von der Gharieni<br />
Group GmbH für die Erstellung<br />
der Fotos.<br />
g<br />
20 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
Journal<br />
Als selbstständig Tätige:<br />
XXL kann Sie teuer<br />
zu stehen kommen!<br />
Gerhard J. Ernest, Fachjournalist DFJV, Iphofen<br />
Steigende Arbeitsbelastung <strong>und</strong> Leistungsdruck<br />
sind enorm angestiegen. Mit der Folge: Wir leben<br />
ungesünder! Stress, mangelnde Bewegung, unges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung <strong>und</strong> starker Alkoholkonsum<br />
sind die Ursache für starkes Übergewicht, Diabetes<br />
Typ 2, Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz oder<br />
Darmkrebs; <strong>und</strong> diese Risikofaktoren bzw.<br />
Erkrankungen sind immer mehr auf dem Vormarsch.<br />
Doch die „Vorboten“ – nachlassende<br />
körperliche ebenso wie geistige Leistungsfähigkeit<br />
– gestehen sich viele Menschen oftmals erst<br />
(zu) spät ein. Dabei sind Selbstständige auf ihr<br />
„Betriebskapital Nr. 1“, körperlich <strong>und</strong> geistig fit<br />
zu sein, angewiesen. Denn jeder krankheitsbedingte<br />
Ausfall kostet Geld <strong>und</strong> kann sogar<br />
bis zur Existenzgefährdung gehen.<br />
(Foto: © hartphotography - Fotolia.com)<br />
Einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Pricewaterhouse-<br />
Coopers zufolge sind die eingangs<br />
genannten chronischen<br />
Erkrankungen weltweit für 60<br />
Prozent aller Todesfälle verantwortlich.<br />
Vor allem Übergewicht<br />
ist hier der Risikofaktor<br />
Nr. 1.<br />
Statistiken zeigen, dass die<br />
Lebenserwartung von 40-Jährigen<br />
mit Übergewicht oder<br />
Adipositas um drei bis sechs<br />
Jahre geringer ist, als die von<br />
Menschen mit Normalgewicht.<br />
Eine ausgeprägte Adipositas<br />
kann sogar bis zu 20<br />
Lebensjahre kosten.<br />
Besteht Übergewicht über längere<br />
Zeit, ist es Wegbereiter<br />
für zahlreiche Beschwerden<br />
<strong>und</strong> Krankheiten. Kurzatmigkeit<br />
bei körperlicher Belastung,<br />
Schlafapnoe, Rücken<strong>und</strong><br />
Gelenkschmerzen sind<br />
zunächst noch die eher „harmlosen“<br />
Folgen.<br />
Männer: Sie leben<br />
ungesünder<br />
Laut Forsa-Umfrage entscheiden<br />
sich Männer allerdings<br />
meist erst dann für eine Diät,<br />
wenn der Hausarzt eindringlich<br />
warnt. Hingegen lassen<br />
sich Frauen vom herrschenden<br />
Schönheitsideal zur Gewichtreduzierung<br />
verleiten.<br />
Außerdem würden sie gerne<br />
experimentieren. Von Kohlsuppen-Diät,<br />
Vollmond-Diät<br />
bis hin zur Obstkur werde variiert.<br />
Männer hingegen würden<br />
versuchen, sich das Essen<br />
tagsüber zu verkneifen,<br />
um zuhause oftmals alles mit<br />
einer Mahlzeit nachzuholen.<br />
Weitere männliche Negativ-<br />
Eigenschaften: Zu fettes, kalorienreiches<br />
Essen, zu wenig<br />
Bewegung sowie Alkohol- <strong>und</strong><br />
Nikotinkonsum.<br />
So w<strong>und</strong>ert es nicht, dass 58<br />
Prozent aller deutschen Männer<br />
zu dick sind. Damit liegen<br />
sie an der Spitze in Europa, so<br />
das Europäische Statistikamt<br />
Eurostat. Die Frauen hierzulande<br />
sind im Durchschnitt<br />
zwar schlanker, doch immerhin<br />
bringen 41 Prozent von ihnen<br />
zu viel Gewicht auf die<br />
Waage. Dies ist das Ergebnis<br />
des Gender Datenreports des<br />
B<strong>und</strong>esministeriums für Familie,<br />
Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />
Jugend.<br />
Falls Sie zur Gruppe der Menschen<br />
mit Übergewicht zählen,<br />
stellt sich die Frage, wie<br />
Sie Ihre persönliche Leistungsfähigkeit,<br />
aber auch Ihre Lebensfreude<br />
erhalten oder steigern<br />
können. Ratschläge wie<br />
eine gesündere Ernährung,<br />
mehr Bewegung usw. sind bekannt<br />
<strong>und</strong> zunächst müßig.<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Veränderung des Lebensstils<br />
ist Erkenntnis. Schätzen<br />
Sie also Ihre Situation realistisch<br />
ein <strong>und</strong> machen Sie<br />
sich mögliche Risiken bewusst.<br />
Als leichtes bis mäßiges Übergewicht<br />
gilt ein Body Mass Index<br />
(BMI) von 25 bis 29,9. Ab<br />
einem BMI von 30 spricht man<br />
von Adipositas (Fettleibigkeit).<br />
Auch wenn zu viele Kilos<br />
auf der Waage eine Frage<br />
der erblichen Veranlagung<br />
sind – die Lebensweise entscheidet<br />
über das Gewicht!<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013 21
Journal<br />
Auch Gicht tritt bei Übergewichtigen<br />
zwei bis dreimal<br />
häufiger auf als bei Menschen<br />
mit einem normalen<br />
Körpergewicht<br />
Schließlich hängt Ihre<br />
berufliche Existenz nicht<br />
zuletzt auch von Ihrer<br />
Ges<strong>und</strong>heit ab!<br />
Auswirkungen von A-Z<br />
Im Folgenden finden Sie die<br />
Auswirkungen eines (unbewusst)<br />
riskanten Umgangs mit<br />
Ihrem wertvollsten „Kapital“<br />
von A bis Z.<br />
z Alzheimer: Schwedische Wissenschaftler<br />
haben kürzlich<br />
festgestellt, dass zunehmender<br />
Bauchumfang nach dem<br />
40. Lebensjahr das Risiko um<br />
das Dreifache erhöht, im Alter<br />
an Alzheimer zu erkranken.<br />
Ähnliche Zusammenhänge<br />
erforscht der Neuroimmunologe<br />
Professor Dr. Ingo Bechmann<br />
mit seinem Team an der<br />
Universität Leipzig. So könnte<br />
Fettgewebe um die Körpermitte<br />
eine Entzündung der<br />
Zellen des Gehirns begünstigen.<br />
Entscheidend für das Erkrankungsrisiko<br />
scheint dabei<br />
auch die Fettverteilung zu<br />
sein. Je mehr Bauchfett, um<br />
so höher steigt das Risiko.<br />
Diabetes-Risiko einschätzen<br />
Ein einfaches Maß zur Risikoeinschätzung ist die Messung<br />
des Taillenumfangs. Denn hat sich viel Fett im<br />
Bauchbereich eingelagert, steigt das Risiko für die<br />
Entstehung eines Typ-2-Diabetes. Aber auch die<br />
Gefahr für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung nimmt zu.<br />
Für Frauen steigt das Ges<strong>und</strong>heitsrisiko bereits ab<br />
einem Taillenumfang von 80 cm; ab 88 cm ist das<br />
Risiko stark erhöht. Bei Männern liegt die bedenkliche<br />
Grenze bei 94 cm. Ab 102 cm Bauchumfang<br />
wird es bei ihnen kritisch.<br />
Übergewicht fällt nicht vom Himmel<br />
Viele Übergewichtige bauen ihre Fettschicht still <strong>und</strong> leise<br />
auf, ohne sich die wachsende Leibesfülle einzugestehen.<br />
Um jährlich auch nur ein Kilo zuzulegen, braucht es<br />
täglich nur etwa 20 Kalorien mehr, als der Körper für den<br />
Energiebedarf pro Tag benötigt. Das heißt zum Beispiel:<br />
5 g Nudeln, das Viertel eines Apfels oder 2,5 g Butter.<br />
z Arthrose: Übergewichtige leiden<br />
zwei bis drei mal häufiger<br />
an Gelenkverschleiß als<br />
Normalgewichtige. Einer Studie<br />
zufolge sind Beschwerden<br />
an den Hüft-, Knie- oder Sprunggelenken<br />
geradezu vorprogrammiert.<br />
Arthrose-Experten<br />
<strong>und</strong> die Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung (DGE) erklären:<br />
Spezielle Arthrose-Diäten gebe<br />
es nicht. Allerdings kann<br />
sich ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ausgewogene<br />
Kost auf den Verlauf einer<br />
Arthrose positiv auswirken.<br />
z Bluthochdruck: Übergewicht,<br />
fördert auch die Entstehung<br />
einer Hypertonie. Wer zu viel<br />
wiegt, hat ein dreifach höheres<br />
Risiko als ein Normalgewichtiger.<br />
Forscher fanden<br />
jetzt heraus, warum dies so ist:<br />
Der Botenstoff ANP sorgt<br />
dafür, dass die Muskulatur der<br />
Gefäßwände entspannt <strong>und</strong><br />
der Körper verstärkt Harn ausscheidet.<br />
Damit wirkt der Eiweißstoff<br />
als natürlicher Blutdrucksenker.<br />
Bei stark übergewichtigen<br />
Menschen findet<br />
sich ANP nur in sehr reduziertem<br />
Maße im Blut. Gr<strong>und</strong> hierfür<br />
ist Insulin: Mit deutlich zu<br />
vielen Kilos ist häufig ein erhöhter<br />
Insulinspiegel verb<strong>und</strong>en;<br />
<strong>und</strong> das Hormon sorgt für<br />
den Abbau von ANP. Mögliche<br />
Folge ist eine Arteriosklerose,<br />
die oftmals für die Entstehung<br />
einer koronaren Herzkrankheit<br />
verantwortlich ist<br />
ebenso wie für Herzinfarkt <strong>und</strong><br />
Schlaganfall. Folgeneiner Hypertonie<br />
sind zudem chronische<br />
Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen<br />
sowie Augen<strong>und</strong><br />
Nierenschäden.<br />
z Burnout: Eine deutliche Gewichtszunahme<br />
steht oftmals<br />
auch in direktem Zusammenhang<br />
mit chronischer Erschöpfung,<br />
die bis zum psychischen<br />
Zusammenbruch führen kann.<br />
Vor allem im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
Tätige leiden relativ häufig<br />
darunter ebenso wie selbstständig<br />
Tätige. Weitere Faktoren,<br />
welche die Entstehung<br />
der Krankheit (die auch mit<br />
Depressionen einhergeht) begünstigen,<br />
sind jahrelange falsche<br />
Ernährung sowie Schlaf<strong>und</strong><br />
Bewegungsmangel. Eine<br />
Optimierung der Erwerbsarbeit<br />
ist deshalb gerade für<br />
Selbstständige unerlässlich.<br />
z Depression: Übergewicht,<br />
<strong>und</strong> Depressionen begünstigen<br />
sich gegenseitig. Denn<br />
zum einen belastet Übergewicht<br />
die Seele, zum anderen<br />
haben Menschen mit Depressionen<br />
ein erhöhtes Risiko dick<br />
zu werden. Experten gehen<br />
heute davon aus, dass Stoffwechselstörungen<br />
im Gehirn<br />
die Regulation von Botenstoffen<br />
maßgeblich negativ beeinflussen.<br />
Ein anhaltendes<br />
Gefühl der Hoffnungslosigkeit,<br />
ständiges Grübeln, kreisende<br />
Gedanken, Ängste, ein<br />
anhaltendes Morgentief, der<br />
Verlust sozialer Kontakte, geringes<br />
Interesse <strong>und</strong> fehlende<br />
Motivation sind Gründe, einen<br />
Psychologen oder Arzt<br />
aufzusuchen. Körperliche Beschwerden<br />
einer Depression<br />
können unter anderem Herzrhythmusstörungen<br />
sein, aber<br />
auch Schwindelgefühle, chronische<br />
Rückenschmerzen <strong>und</strong><br />
anhaltende Bauchschmerzen.<br />
z Diabetes Typ 2: Die größte<br />
Gefahr für diesen Diabetes-<br />
Typ geht von Übergewicht aus<br />
(vor allem Fettansammlung im<br />
Bauchbereich). Hierdurch steigt<br />
aber nicht nur das Diabetes-<br />
Risiko, auch die Gefahr eines<br />
Herzinfarkts oder Schlaganfalls<br />
erhöht sich dadurch deutlich.<br />
Denn die stammbetonte Adipositas<br />
(der „dicke Bauch“) ist<br />
häufig mit einer Insulinunempfindlichkeit,<br />
erhöhtem<br />
Blutdruck sowie mit einer Fettstoffwechselstörung<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
Das Risiko für dieses<br />
(Fotos: links © Kokhanchikov; unten © aboikis - beide Fotolia.com)<br />
22 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
„metabolische Syndrom“ oder auch „tödliches<br />
Quartett“ ist bei Übergewichtigen<br />
um das Dreifache erhöht.<br />
z Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Zu viele<br />
Kilos sind das größte Risiko für Erkrankungen<br />
von Herz <strong>und</strong> Kreislauf. Denn<br />
der meist damit verb<strong>und</strong>ene Bluthochdruck<br />
<strong>und</strong> eine oftmals auftretende Erhöhung<br />
der Blutfettwerte fördern die Entstehung<br />
von Arteriosklerose. Die Gefahr:<br />
Schlimmstenfalls kann ein Herzinfarkt<br />
oder Schlaganfall drohen.<br />
Wissenschaftler diskutieren allerdings<br />
derzeit, ob leichtes Übergewicht eine<br />
schützende Wirkung auf die Herzkranzgefäße<br />
hat. Die Untersuchung durch einen<br />
Arzt <strong>und</strong> seine Empfehlungen sind<br />
in diesem Zusammenhang unerlässlich.<br />
Journal<br />
zu anfallsartig auftretenden, länger als<br />
zehn Sek<strong>und</strong>en dauernden Atemstillständen<br />
kommen (siehe hierzu „Schlafapnoe-Syndrom“<br />
nächste Seite).<br />
(Foto: © furmananna - Fotolia.com)<br />
Immer<br />
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z Inkontinenz: Hier spielt das Körpergewicht<br />
eine entscheidende Rolle. R<strong>und</strong> 60<br />
Prozent inkontinenter Frauen wiegen zu<br />
viel. Denn Übergewicht erhöht den Druck<br />
im Bauchraum <strong>und</strong> auf die Blase. Bei einer<br />
gleichzeitig schwachen Beckenboden-muskulatur<br />
kommt es zum unwillkürlichen<br />
Verlust von Urin, besonders bei<br />
körperlicher Belastung. Dies kann beim<br />
Laufen, Treppensteigen, bei abruptem<br />
Aufstehen, dem Tragen schwerer Gegenstände<br />
ebenso wie bei Lachen, Husten<br />
oder Nießen passieren.<br />
z Krebs: Fettleibige sind generell anfälliger<br />
für Krebs. Vermutet wird ein Zusammenhang<br />
zwischen Gewicht <strong>und</strong> Tumorerkrankung<br />
bei Gebärmutter, Leber,<br />
Gallenblase, Brust, Prostata, Dickdarm<br />
<strong>und</strong> den Nieren zu bestehen. „Vor allem<br />
Brustkrebs scheint eng mit der Energiebilanz<br />
zusammenzuhängen: Wie viel Energie<br />
eine Frau über die Nahrung aufnimmt<br />
<strong>und</strong> wie viel sie durch körperliche<br />
Aktivität wieder verbraucht, wirkt sich<br />
möglicherweise über die Beeinflussung<br />
des Hormonspiegels aus. Aber auch andere<br />
Stoffwechseleffekte mit Auswirkungen<br />
auf das Krebsrisiko sind in der<br />
Diskussion“, so der Deutsche Krebsinformationsdienst.<br />
z Atembeschwerden: Fettpolster an Beinen<br />
<strong>und</strong> Po sind weniger gefährlich als<br />
abdominales Fett. Dies ist das Resultat<br />
einer Analyse des Investigations Preventives<br />
et Clinique Center, Paris. Bereits<br />
ein minimales Übergewicht am Bauch<br />
hat eine geringere Lungenleistung zur<br />
Folge. Als Ursache vermuten Wissenschaftler,<br />
dass das Bauchfett die Brustwand<br />
<strong>und</strong> damit die Atemhilfsmuskulatur<br />
sowie das Zwerchfell in ihrer Funktion<br />
einschränkt. Neben Kurzatmigkeit<br />
<strong>und</strong> Atemnot kann es zudem im Schlaf<br />
Wichtig: Die Frage warum?<br />
Nicht nur Bewegungsmangel <strong>und</strong> die<br />
Lust am Essen spielen eine Rolle bei<br />
der Entstehung von Übergewicht. Oftmals<br />
sind es auch psychische Faktoren,<br />
die dazu beitragen, dass man zuviel<br />
<strong>und</strong> das Falsche (Fettiges <strong>und</strong> Süßes)<br />
isst. Weshalb siegt der Frust über<br />
die Vernunft? Ernährungspsychologen<br />
hören es oft von ihren Patienten: Menschen,<br />
die beim Essen regelmäßig über<br />
die Stränge schlagen, leiden häufig unter<br />
einer seelischen Schieflage. Mögliche<br />
Auslöser können sein:<br />
z Stress durch berufliche/private Überlastung<br />
z Emotionen, wie Ärger <strong>und</strong> Angst, das<br />
Gefühl der Ablehnung<br />
z Einsamkeit<br />
z Langeweile<br />
z depressive Stimmung<br />
Sinnvoll ist es zudem, nach Lösungen<br />
zu suchen, die sich mit der jeweiligen<br />
Lebenssituation vereinbaren lassen.<br />
Beispielsweise:<br />
z Testen, ob Muskelentspannung nach<br />
Jacobsen, Meditation oder ein Spaziergang<br />
helfen, psychischen Druck<br />
abzubauen.<br />
z Generell, weder hastig noch unter<br />
Zeitdruck, sondern stets bewusst <strong>und</strong><br />
genussvoll essen.<br />
z Im Alltag über einen längeren Zeitraum<br />
eine Sportart einbauen, die nicht<br />
zu sehr belastet <strong>und</strong> Freude macht.<br />
z Wer sich privat bzw. beruflich ausgelaugt<br />
fühlt, sollte eventuell psychotherapeutische<br />
Hilfe in Anspruch nehmen.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013 23<br />
1304016<br />
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fällen, die man noch nie<br />
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Journal<br />
z Schlafapnoe: Die nächtlichen<br />
Atemstillstände, die während<br />
eines ges<strong>und</strong>en Schlafes mindestens<br />
fünfmal in einer St<strong>und</strong>e<br />
auftreten <strong>und</strong> zehn Sek<strong>und</strong>en,<br />
aber auch bis zu über<br />
einer Minute andauern können,<br />
haben damit zu tun, dass<br />
die Muskultur der oberen<br />
Atemwege (wie die des gesamten<br />
Körpers) erschlafft.<br />
Werden durch den Kollaps des<br />
Gewebes die Atemwege verlegt,<br />
kommt es zu einer Verringerung<br />
der Atmungstiefe<br />
(Hypopnoe) oder einem kompletten<br />
Aussetzen der Atmung<br />
(Apnoe). Auf die unzureichende<br />
Sauerstoffversorgung reaz<br />
Rückenschmerzen: Das Risiko<br />
einer Bandscheibendegeneration<br />
ist für Übergewichtige<br />
doppelt so hoch wie für<br />
Menschen mit Normalgewicht.<br />
Ein schmerzender Rücken<br />
<strong>und</strong> zu viele Kilos nehmen jedoch<br />
jegliche Lust auf körperliche<br />
Aktivität, <strong>und</strong> hier<br />
schließt sich der Kreis. Denn<br />
fehlende Bewegung reduziert<br />
die Sauerstoff- <strong>und</strong> Nährstoffversorgung<br />
sämtlicher Gewebe,<br />
auch der Muskulatur <strong>und</strong><br />
Bandscheiben! Wird die Muskulatur<br />
aber nicht gefordert,<br />
Sporttipps für Gewichtsverlust & mehr Ges<strong>und</strong>heit<br />
z Aquajogging: Ob im Hallenbad oder draußen, gelenkschonendes<br />
Aquafitness ist bei jedem Wetter möglich <strong>und</strong> eine<br />
echte Alternative zum Joggen. Der Sport im Wasser ist die<br />
einfachste Art, alle Muskelgruppen gleichzeitig zu trainieren<br />
<strong>und</strong> dabei die Gelenke zu schonen. Wasserfitness eignet<br />
sich hervorragend für Übergewichtige, die gleichzeitig eine<br />
Ernährungsumstellung durchführen wollen. Fitnesscenter,<br />
Volkshochschulen, Schwimmbäder sowie Schwimm- <strong>und</strong><br />
Sportvereine bieten Kurse an.<br />
z Joggen: Nach wie vor führt Laufen Platz Nr. 1 der Fett verbrennenden<br />
Sportarten an. Für Bewegungsdrang dieser Art<br />
sollte der Hausarzt grünes Licht geben. Wer keine Beschwerden<br />
mit den Gelenken oder dem Herz-Kreislauf-System<br />
hat <strong>und</strong> die 40 noch nicht überschritten hat, kann die<br />
Laufschuhe gleich anziehen.<br />
z Walken: Für stark Übergewichtige oder Einsteiger ist Walking<br />
eine Gelenk schonende, sinnvolle Alternative. Egal wie<br />
strammes Gehen bietet eine gute Möglichkeit ges<strong>und</strong> abzunehmen.<br />
Die schlechte Nachricht lautet „Disziplin ist zwingend<br />
erforderlich!“ Wer sich monatlich nur einmal vom Sofa<br />
aufrafft, verliert kaum die gewünschten Kilos. Ganz selbstverständlich<br />
sollte auch die Umstellung auf eine ausgewogene<br />
Ernährung sein.<br />
Walken ebenso wie Laufen strafft die Muskulatur, stärkt Herz<br />
<strong>und</strong> Kreislauf <strong>und</strong> das Immunsystem. Obendrein werden<br />
Stresshormone abgebaut. So wird der ganze Körper widerstandsfähiger<br />
<strong>und</strong> auch die Psyche profitiert. Bester Zeitpunkt:<br />
Morgens! Möglichst vorher nichts zu essen, weil dann die Fettverbrennung<br />
direkt erfolgt. Möchte man schnell abnehmen,<br />
empfiehlt es sich, nach dem Sport besser zwei bis drei St<strong>und</strong>en<br />
nichts zu essen.<br />
nimmt sie ab. Damit wiederum<br />
hat die Wirbelsäule im<br />
wahrsten Sinne des Wortes zu<br />
wenig Unterstützung, wodurch<br />
die Bandscheiben <strong>und</strong><br />
Wirbel leiden. Die überflüssigen<br />
Pf<strong>und</strong>e belasten zusätzlich<br />
die Wirbelsäule (<strong>und</strong> nicht<br />
selten die Psyche). Die Folge:<br />
Schmerzhafte Verspannungen<br />
nehmen zu, <strong>und</strong> an Wirbeln<br />
wie Bandscheiben zeigen sich<br />
Abnutzungserscheinungen.<br />
Aber auch Rückenschmerzen<br />
<strong>und</strong> Depression sind miteinder<br />
verb<strong>und</strong>en. So zeigen beispielsweise<br />
Untersuchungen<br />
der Universität Bochum, dass<br />
Menschen mit einer depressiven<br />
Stimmungslage eher an<br />
Rückenschmerzen leiden als<br />
psychisch stabile Zeitgenossen.<br />
Umgekehrt beeinflussen<br />
dauernde Schmerzen aber<br />
auch die Psyche. So leidet etwa<br />
jeder zweite Schmerzpatient<br />
häufig unter Antriebslosigkeit<br />
<strong>und</strong> r<strong>und</strong> ein Drittel<br />
unter schmerzbedingten Depressionen.<br />
Anhaltende Nacken- <strong>und</strong> Rückenschmerzen<br />
können jedoch<br />
ebenso Zeichen einer<br />
Depression sein. Das fanden<br />
Wissenschaftler der Universität<br />
von Alberta im kanadischen<br />
Edmonton heraus. Dabei<br />
erscheint der Zusammenhang<br />
auf den ersten Blick nicht<br />
immer eindeutig. Denn Rückenschmerzen<br />
können auch<br />
Zeichen einer „larvierten“ oder<br />
„maskierten“Depression sein,<br />
die sich in körperlichen Symptomen<br />
äußert.<br />
giert das Gehirn mit einer<br />
Weckreaktion, bei welcher der<br />
Betroffene zwar nicht wach<br />
wird, aber erzwungenermaßen<br />
wieder Atem holt. Als direkte<br />
Folge kommt es zudem<br />
zu einer Ausschüttung von<br />
Stresshormonen sowie einer<br />
Erhöhung von Puls <strong>und</strong> Blutdruck.<br />
Darüber hinaus bewirkt<br />
die Schlafapnoe, dass<br />
sich der Betroffene tagsüber<br />
wie „zerschlagen“ fühlt.<br />
R<strong>und</strong> die Hälfte aller Menschen<br />
mit Schlafapnoe weisen<br />
ein behandlungsbedürftiges<br />
Übergewicht auf. Durch die<br />
Fetteinlagerung im Körpergewebe<br />
kommt es auch zu einer<br />
Vergrößerung des Gewebevolumens<br />
auch im Rachenraum.<br />
Dies begünstigt die<br />
nächtlichen Atemaussetzer.<br />
Übrigens: Die Schlafapnoe ist<br />
ein wesentlicher Risikofaktor<br />
für Bluthochdruck, Herzinfarkt<br />
<strong>und</strong> Schlaganfall!<br />
z Thrombose: Übergewicht ist<br />
häufig die Ursache für eine<br />
Bein- oder Beckenvenenthrombose.<br />
Hierbei handelt es sich<br />
um eine Verengung oder den<br />
völligen Verschluss einer tiefen<br />
Leit- oder Muskelvene<br />
durch ein Blutgerinnsel (Thrombus).<br />
Je nach Lage, Art <strong>und</strong><br />
Größe der Thrombose sind die<br />
Symptome sehr unterschiedlich.<br />
Oftmals bemerken die<br />
Betroffenen auch gar nichts<br />
von ihrer Erkrankung. Typische<br />
Zeichen sind unangenehm ziehende<br />
Schmerzen, Spannungs<strong>und</strong><br />
Schweregefühl im Bein<br />
oder Schwellungen <strong>und</strong> rötlich-bläuliche<br />
Verfärbungen.<br />
Wird eine Thrombose zu spät<br />
oder nicht behandelt, kann<br />
dies einen bleibenden Venenschaden<br />
verursachen oder zu<br />
einer lebensgefährlichen Lungenembolie<br />
führen. Im Verdachtsfall<br />
ist deshalb unbedingt<br />
ein Arzt aufzusuchen. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Gerhard J. Ernest<br />
Fachjournalist DFJV<br />
Dr.-Karlheinz-Spielmann-<br />
Straße 14<br />
97346 Iphofen<br />
E-Mail ge@gerhardernest.com<br />
(Foto: © Christophe Fouquin - Fotolia.com)<br />
24 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
Journal<br />
Moderne Untersuchungsmethoden im Überblick/Teil VI:<br />
Szintigrafie<br />
Von Dipl. Ing. Uwe Schlink, Fachjournalist, Witten<br />
Die Szintigrafie ist wie die PET ein bildgebendes<br />
Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik.<br />
Der Wortteil „Szinti“ stammt vom lateinischen<br />
Wort „scintillare“, was so viel bedeutet wie „funkeln“,<br />
„Funken aussenden“. Dabei werden kurzlebige,<br />
radioaktiv markierte Stoffe in die Vene injiziert<br />
oder oral verabreicht, die sich daraufhin<br />
im zu untersuchenden Zielorgan anreichern.<br />
(Fotos: © Bionerd; MBq – beide wikipedia.commons.org)<br />
Im Gegensatz zu radiologischen<br />
Untersuchungen dient<br />
die nuklearmedizinische<br />
Diagnostik nicht dem Aufzeigen<br />
von Organstrukturen; sie<br />
gibt vielmehr Aufschluss über<br />
die Aktivität verschiedener<br />
Gewebe. So lassen sich die<br />
Funktions- <strong>und</strong> Durchblutungsverhältnisse<br />
eines Organs ermitteln.<br />
Die Szintigrafie lokalisiert Entzündungsherde<br />
im Körper<br />
exakt, da in erkrankten Bereichen<br />
der Stoffwechsel schneller<br />
abläuft; aber auch andere<br />
überaktive Regionen können<br />
klar differenziert werden, beispielsweise<br />
in der Schilddrüse<br />
so genannte heiße Knoten<br />
<strong>und</strong> inaktive „kalte Knoten“.<br />
Zudem eignet sich das Verfahren<br />
zur Therapiekontrolle, etwa<br />
um das Resultat einer Herzkranzgefäß-Erweiterung<br />
zu<br />
beurteilen.<br />
Aktivitätszustand einzelner<br />
Organe überprüfen<br />
Welche Stoffe in den Körper<br />
eingebracht werden, hängt<br />
von dem zu untersuchenden<br />
Gewebe ab: Radioaktives Jod-<br />
123 oder Technetium-99m<br />
(verhält sich jodähnlich) reichern<br />
sich besonders gut in<br />
der Schilddrüse an, Thallium-<br />
201 hingegen im Herzmuskel.<br />
Bei der Skelettszintigraphie<br />
werden beispielsweise Diphosphatverbindungen<br />
verwendet,<br />
die infolge des Knochen-<br />
stoffwechsels in die Knochensubstanz<br />
eindringen. Hier dient<br />
ebenfalls Technetium-99m als<br />
radioaktiver Marker; <strong>und</strong> auch<br />
Lungenerkrankungen oder eine<br />
Niereninsuffizienz lassen<br />
sich mit diesem Diagnoseverfahren<br />
feststellen.<br />
Rot zeigt hohe<br />
Strahlungsaktivität<br />
Die von diesen Radiopharmaka<br />
emittierte Gamma-Strahlung<br />
kann mit einem Scanner<br />
oder einer Gammakamera gemessen<br />
<strong>und</strong> rechnergestützt in<br />
Form des Szintigramms sichtbar<br />
gemacht werden. Dieses<br />
stellt sich als ein Strichrasterbild<br />
dar, in dem die Dichte der<br />
Striche der Aktivitätsverteilung<br />
der Gamma-Strahlung<br />
entspricht. Gewebe, die viele<br />
Radiopharmaka enthalten, erscheinen<br />
dunkler als andere.<br />
Bei farbigen Darstellungen<br />
stehen die verschiedenen Farben<br />
für unterschiedlich aktive<br />
Stellen im Gewebe. Rot bedeutet<br />
eine hohe Aktivität.<br />
Die Messung dauert zwischen<br />
zehn Minuten <strong>und</strong> einer St<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> erfolgt in manchen Fällen<br />
sofort nach Verabreichen<br />
des Radiopharmakons, zumeist<br />
jedoch einige Minuten<br />
oder bis zu St<strong>und</strong>en oder gar<br />
Tage später. Die meisten Radionuklide<br />
(die Teilchen des<br />
injizierten Stoffs, die strahlen)<br />
sind jedoch auf eine Halbwertszeit<br />
von weniger als acht<br />
St<strong>und</strong>en ausgelegt, so dass die<br />
Untersuchung entsprechend<br />
rasch ausgeführt wird.<br />
Vergleichsweise geringe<br />
Strahlenexposition<br />
Im Vergleich zu anderen radiologischen<br />
Untersuchungen<br />
ist die Strahlenbelastung beispielsweise<br />
durch eine Schilddrüsen-Szintigrafie<br />
eher gering.<br />
Mit r<strong>und</strong> 0,5 Millisievert<br />
entspricht die Strahlendosis<br />
etwa der einer Mammografie.<br />
Im Gegensatz hierzu belasten<br />
Computertomografien, etwa<br />
von Brust- <strong>und</strong> Bauchraum,<br />
Patienten mit einer 20- bis 40-<br />
fach höheren Strahlung.<br />
Die möglichen Komplikationen<br />
bei einer Szintigrafie sind<br />
als gering einzuschätzen: So<br />
kann bei der Injektion des Radiopharmakons<br />
ein Blutgefäß<br />
verletzt werden <strong>und</strong> auch eine<br />
Infektion ist dabei möglich.<br />
Zudem kann es in Einzelfällen<br />
zu Störungen der Herzfunktion,<br />
beispielsweise zu<br />
Herzrhythmus-Störungen<br />
kommen. Im Allgemeinen verläuft<br />
die Untersuchung jedoch<br />
völlig unproblematisch. g<br />
Patientin unter einer<br />
Gammakamera<br />
zur Schilddrüsen-<br />
Szintigraphie.<br />
Szintigrafie eines Patienten<br />
mit M. Basedow,<br />
einer Schilddrüsenüberfunktion,<br />
vor <strong>und</strong><br />
nach der Behandlung<br />
mit Radioiod.<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. Ing. Uwe Schlink<br />
Meesmannstr. 68<br />
58456 Witten<br />
E-Mail uwe.schlink@<br />
freenet.de<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013 25
Recht & Geld<br />
Experten-Interview:<br />
„Sicherheit auch für<br />
Patienten-Daten“<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />
Haben Sie Bedenken, wenn Sie mit Ihrem Handy<br />
telefonieren, wenn Sie Ihre Homepage ins<br />
Netz stellen oder bei Facebook etwas posten?<br />
Laut B<strong>und</strong>esamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
(BSI) steigt die Zahl der ausgenutzten<br />
Sicherheitslücken ständig. Experten für Internet-<br />
Sicherheit zeigen auf Kongressen ihren verblüfften<br />
Zuhörern, wie leicht Mobiltelefon, Computermaus,<br />
Passwörter <strong>und</strong> Social Engineering in<br />
sozialen Netzwerken genutzt werden können,<br />
um an vertrauliche Informationen zu kommen.<br />
<strong>Podologie</strong>-Autorin Dorothea Kammerer sprach<br />
mit Götz Schartner, Geschäftsführer eines<br />
Unternehmens, das sich um solche Sicherheitslücken<br />
kümmert.<br />
Über Sicherheitsprobleme<br />
im Internet ist<br />
zu wenig bekannt<br />
z Wissen die meisten Menschen,<br />
welche Gefahren im<br />
Netz lauern?<br />
Götz Schartner: Viele ahnen,<br />
dass man vorsichtig sein muss.<br />
Nur wissen sie nicht genau,<br />
an welchen Stellen. Dennoch<br />
möchte ich gleich betonen:<br />
Man darf sich auf keinen Fall<br />
abschrecken lassen, sondern<br />
man sollte die neuen Medien<br />
<strong>und</strong> auch Web 2.0, also Blogs,<br />
Twitter <strong>und</strong> soziale Netzwerke<br />
nutzen! Man muss es sogar,<br />
denn sonst wird man heutzutage<br />
aus dem Markt gedrängt.<br />
Auch auf dem Ges<strong>und</strong>heitsmarkt<br />
kommt man nicht mehr<br />
drum herum, denn die meisten<br />
informieren sich im Internet<br />
über Angebote.<br />
Ich möchte niemandem Angst<br />
machen. Aber es gibt zu wenige<br />
Informationen über Sicherheitsprobleme.<br />
Das liegt<br />
auch an der Struktur; das Thema<br />
wird noch zu selten von<br />
wirklichen Fachleuten behandelt.<br />
Damit meine ich Leute,<br />
die in diesem Bereich studiert<br />
haben, wie etwa Informatiker<br />
oder Juristen für Informationsrecht.<br />
Man braucht ein enormes<br />
Wissen, das weder der Laie<br />
noch der Computer-Freak von<br />
nebenan haben kann.<br />
z Sie zeigen in Vorträgen, wie<br />
es um die Sicherheit im Netz<br />
bestellt ist.<br />
Götz Schartner: Ja, wir können<br />
in Live-Hacking-Vorführungen<br />
zeigen, wie schnell <strong>und</strong><br />
relativ einfach sich Handys<br />
finden <strong>und</strong> manipulieren lassen.<br />
Wir demonstrieren, dass<br />
man Handys als Wanzen zum<br />
Abhören von Gesprächen benutzen<br />
kann, wie sich PCs manipulieren<br />
lassen, wie man<br />
E-Mail-Absender fälschen<br />
<strong>und</strong> fremde E-Mails samt Anhang<br />
lesen kann.<br />
Wir beschäftigen uns aber<br />
auch mit den rechtlichen Risiken<br />
für Internetnutzer sowie<br />
Fragen zu Downloads aus dem<br />
Internet. Wir berichten darüber,<br />
dass Auditoren unseres<br />
Hauses es bei Auftragsprüfungen<br />
mehrfach geschafft<br />
haben, per Telefon Kennwörter<br />
zu erfragen, sich per E-Mail<br />
vertrauliche Verträge, K<strong>und</strong>eninformationen<br />
<strong>und</strong> Finanzinformationen<br />
zusenden zu lassen,<br />
die keinesfalls in die Hände<br />
nicht berechtigter Personen<br />
hätten geraten dürfen. Es geht<br />
also nicht nur um die Sicherheit<br />
im Netz, sondern auch allgemein<br />
um einen sorgsamen<br />
Umgang mit Daten.<br />
Götz Schartner<br />
8com GmbH & Co. KG,<br />
Neustadt an der<br />
Weinstraße<br />
z Wie helfen Sie Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Selbstständigen, ihre Daten<br />
<strong>und</strong> Netzwerke sicherer<br />
zu machen?<br />
Götz Schartner: Wir greifen im<br />
Auftrag von K<strong>und</strong>en deren<br />
Netzwerke an, um zu prüfen,<br />
ob es möglich ist, zum Beispiel<br />
aus dem Internet auf diese<br />
Netzwerke zuzugreifen <strong>und</strong><br />
Informationen zu stehlen oder<br />
zu manipulieren.<br />
Als Schutz haben viele Unternehmen<br />
oder Selbstständige<br />
oft nur Firewalls, Proxy Server<br />
<strong>und</strong> Antiviren-Programme<br />
eingesetzt. Leider reicht<br />
das schon lange nicht mehr<br />
aus! In den letzten Jahren<br />
mussten wir einige unserer<br />
Prüfungsangriffe abbrechen,<br />
da wir entdeckten, dass schon<br />
vor uns kriminelle Hacker in<br />
die jeweiligen Firmennetzwerke<br />
eingedrungen waren<br />
<strong>und</strong> Daten gestohlen haben.<br />
Wir wurden auch schon von<br />
Unternehmen zu Hilfe gerufen,<br />
die von Cyberkriminellen<br />
erpresst wurden.<br />
Wir sind übrigens nur beratend<br />
tätig. Wir verkaufen keine<br />
Sicherheitslösungen wie<br />
26 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
Recht & Geld<br />
Firewalls oder eigene IT-<br />
Dienstleistungen zur Absicherung.<br />
Auf diese Weise bewahren<br />
wir Neutralität <strong>und</strong><br />
Unabhängigkeit.<br />
z Viele Leute stellen sorglos<br />
alle möglichen Informationen<br />
über sich ins Netz.<br />
Götz Schartner: Was man selbst<br />
ins Netz stellt, ist nicht das<br />
Problem. Aber Sie müssen gar<br />
nicht alles selbst ins Netz gestellt<br />
haben. Manchen Leuten<br />
kann man fast ihre komplette<br />
Lebensgeschichte erzählen,<br />
von der Schulausbildung über<br />
Mitgliedschaften in Sportvereinen,<br />
Urlaubsreisen <strong>und</strong> Kauf-<br />
Gewohnheiten. Überall im Netz<br />
haben sie ihre Spuren hinterlassen,<br />
etwa auch in Bewertungsportalen.<br />
Findet jemand<br />
das Pseudonym eines Users<br />
heraus, kann er vieles nachverfolgen;<br />
<strong>und</strong> so ein Pseudonym<br />
ist leider sehr einfach<br />
herauszubekommen. Zudem<br />
besteht ja die Möglichkeit, Daten<br />
über soziale Netzwerke<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus zu verknüpfen.<br />
Es ist erschreckend,<br />
wie gläsern man heute ist.<br />
z Werden manche Informationen<br />
gedankenlos weitergegeben?<br />
Götz Schartner: Leider ja. Viele<br />
sind noch gar nicht richtig<br />
sensibilisiert dafür, wie schnell<br />
Daten in falsche Hände geraten<br />
können. Man muss unterscheiden:<br />
Wenn jemand über<br />
sich etwas erzählen möchte,<br />
so kann er Daten preisgeben<br />
so viel er möchte – siehe Facebook.<br />
Das alles hat aber nichts<br />
mit Daten von dritten Personen<br />
zu tun, die beispielsweise<br />
ein Podologe oder ein Arzt<br />
über seine K<strong>und</strong>en bzw. Patienten<br />
speichert.<br />
z Patienten-Daten stellt man<br />
ja auch nicht ins Netz!<br />
Götz Schartner: Aber vielleicht<br />
verschicken Sie Informationen<br />
per E-Mail. Sie wissen<br />
doch: E-Mails sind wie Postkarten,<br />
die jeder lesen kann.<br />
Auch die Anhänge. Wer solche<br />
Daten verschickt, muss<br />
die E-Mails verschlüsseln. Daten,<br />
die in Arztpraxen oder in<br />
Praxen von Heilberufen gespeichert<br />
werden, sind hochsensibel.<br />
Diese Daten sind<br />
durch das B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetz<br />
rechtlich geschützt.<br />
Verstößt eine Praxis dagegen,<br />
kann es ganz schnell zu einer<br />
Prüfung kommen, die dann in<br />
einem Bußgeldverfahren <strong>und</strong><br />
eventuell sogar mit einer Veröffentlichungspflicht<br />
endet.<br />
Und das ist natürlich für keinen<br />
Heilberuf schön, wenn<br />
plötzlich in der lokalen Tageszeitung<br />
oder in einem überregionalen<br />
Blatt steht: „Verstoß<br />
gegen das Datenschutzgesetz<br />
begangen“. Außerdem<br />
kann das sehr teuer werden.<br />
zSind davon alle K<strong>und</strong>en- bzw.<br />
Patienten-Daten betroffen?<br />
Götz Schartner: Selbstverständlich.<br />
Wäre das jeweils<br />
nur der Vor- <strong>und</strong> Nachname,<br />
dann wäre das nicht dramatisch.<br />
Aber meistens stehen verordnete<br />
Medikamente, Pflege-Hinweise<br />
oder Diagnosen,<br />
wie beispielsweise Diabetes<br />
mellitus, dabei. Somit<br />
habe ich klare medizinische<br />
Daten gespeichert. Die müssen<br />
besonders gesichert sein,<br />
<strong>und</strong> dabei geht es nicht nur<br />
um den technischen Schutz.<br />
Wer solche sensiblen medizinischen<br />
Daten speichert, ist<br />
vom Gesetzgeber her verpflichtet<br />
– unabhängig von der<br />
Firmengröße –, einen Datenschutzbeauftragten<br />
zu benennen.<br />
Das sollte zumindest in<br />
medizinischen Bereichen dringend<br />
ein Experte sein.<br />
z Weshalb betonen Sie, dass<br />
das unbedingt ein Experte<br />
sein muss?<br />
Götz Schartner: Ich erlebe immer<br />
wieder, dass irgendjemand<br />
benannt wird, der sich<br />
ein bisschen mit Computern<br />
auskennt. Das kann gründlich<br />
schiefgehen – ich habe schon<br />
viel Unglück gesehen! Wenn<br />
der Datenschutzbeauftragte<br />
nicht genügend Fachk<strong>und</strong>e<br />
hatte, dann ist das fatal. Denn<br />
das bedeutet aus juristischer<br />
Sicht Fahrlässigkeit!<br />
z Sollte man sich auch seine<br />
Homepage von einem Experten<br />
erstellen lassen?<br />
Götz Schartner: Häufig lassen<br />
sich gerade „Einzelkämpfer“<br />
ihre Internetseite von einem<br />
Fre<strong>und</strong> erstellen, der ein bisschen<br />
programmieren kann.<br />
Das ist riskant.<br />
Wenn es eine Sicherheitslücke<br />
in der Programmierung gibt,<br />
<strong>und</strong> jemand hackt die Seite<br />
<strong>und</strong> installiert einen Virus darauf,<br />
kann das für die Besucher<br />
dieser Seite unerfreulich<br />
werden. Stellen Sie sich vor,<br />
20 Leute besuchen Ihre Internetseite,<br />
fangen sich diesen<br />
Virus ein <strong>und</strong> der richtet Schaden<br />
auf deren PCs an. Muss<br />
beispielsweise ein kleines Unternehmen<br />
alle Rechner neu<br />
installieren, dann kann das<br />
schnell mehrere zehntausend<br />
Euro kosten. Der Betreiber der<br />
Seite, von dem das Virus ausging,<br />
muss dafür geradestehen.<br />
Finden Sie den Hacker,<br />
dann können Sie ihn in die<br />
Haftung nehmen, aber das ist<br />
eher unwahrscheinlich.<br />
z Was sollte man bei der Erstellung<br />
einer Homepage beachten?<br />
Götz Schartner: Eine kleine<br />
Praxis sollte sich einen großen<br />
Dienstleistungs-Partner suchen,<br />
der Webseiten als Baukasten-System<br />
anbietet wie<br />
1+1 oder die Telekom. Vor allem<br />
sollte man darauf achten,<br />
dass der Anbieter eine gewisse<br />
Haftung übernimmt.<br />
Unabhängig davon sollte man<br />
immer mit seiner Versicherung<br />
sprechen, ob denn Schäden<br />
durch die eigene Internetseite<br />
in der Betriebshaftpflicht<br />
mitversichert sind. Wenn dem<br />
nicht so ist, sollte man dies<br />
nachholen. Die Versicherungen<br />
haben ihre Angebote dahingehend<br />
aktualisiert.<br />
z Wie überprüft man die IT-<br />
Sicherheit seiner Homepage,<br />
wenn man diese mit Hilfe eines<br />
Baukasten-Systems erstellt<br />
hat?<br />
Götz Schartner: Wenn man Baukasten-Systeme<br />
nutzt, soll-<br />
Bei einem Virenbefall des<br />
eigenen Rechners <strong>und</strong> dadurch<br />
verursachte Schäden<br />
auf anderen PCs, riskiert<br />
man Haftungsansprüche<br />
Im Zusammenhang mit der<br />
eigenen Praxishomepage<br />
auch an die Betriebshaftpflicht<br />
denken!<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013 27
Recht & Geld<br />
8 Buch- <strong>und</strong><br />
Internet-Tipps<br />
Hilker, Claudia: Erfolgreiche<br />
Social-Media-Strategien für<br />
die Zukunft: Mehr Profit<br />
durch Facebook, Twitter,<br />
Xing <strong>und</strong> Co., Verlag Linde,<br />
Wien 2012, 24,90 Euro<br />
ISBN 978-3-709303-68-9<br />
Schartner, Götz: Tatort Plassen<br />
Verlag, geb., 224 Seiten,<br />
19,90 Euro, ISBN-10:<br />
3864701201, ISBN-13:<br />
978-3864701207, erscheint<br />
im Juni 2013<br />
B<strong>und</strong>esamt für Sicherheit in<br />
der Informationstechnik:<br />
www.bsi-fuer-buerger.de<br />
Anbieter von Prüfungs-, Beratungsleistungen<br />
<strong>und</strong> Awarenessmaßnahmen<br />
im Bereich<br />
der Informationssicherheit<br />
www.8com.de<br />
te man darauf achten, die neueste<br />
Version zu installieren<br />
<strong>und</strong> regelmäßig die Webseite<br />
des Anbieters der eingesetzten<br />
Software zu besuchen. Der<br />
reagiert meist sehr schnell auf<br />
Sicherheitslücken <strong>und</strong> bietet<br />
Updates an. Dank vorgefertigter<br />
Update-Scripts können<br />
auch Laien eine solche Aktualisierung<br />
schnell anwenden.<br />
z Inzwischen sehen auch manche<br />
Vertreter von Heilberufen<br />
es als sinnvoll an, einen Blog<br />
ins Leben zu rufen, also eine<br />
Art Tagebuch im Internet.<br />
Denn dieses ist viel lebendiger<br />
als eine Homepage. Müssen<br />
hier dieselben Bedingungen<br />
erfüllt sein wie bei jeder<br />
anderen Internetseite, die man<br />
betreibt?<br />
Götz Schartner: Wenn ich einen<br />
Blog betreibe, bin ich genauso<br />
in der Haftung sowohl<br />
für eventuelle Schäden als<br />
auch für den Inhalt, der auf<br />
meinem Blog zu lesen ist. Lässt<br />
man Kommentare zu, ist man<br />
sogar für deren Inhalte verantwortlich.<br />
Das kann in seltenen<br />
Fällen auch problematisch<br />
werden, wenn ein User<br />
einen Kommentar hinterlässt,<br />
dessen Inhalt in den justiziablen<br />
Bereich geht <strong>und</strong> man das<br />
nicht in einem angemessenen<br />
Zeitraum merkt <strong>und</strong> entfernt.<br />
Außerdem spielt die Frage eine<br />
Rolle: Verdiene ich Geld<br />
mit diesem Blog oder mache<br />
ich das als Nebentätigkeit?<br />
Geld verdienen heißt: Ich biete<br />
zum Beispiel Produkte an<br />
<strong>und</strong> generiere damit ein Geschäft.<br />
In diesem Fall sollte<br />
man sich durchaus mit einem<br />
Juristen unterhalten.<br />
Man kann ganz schnell einmal<br />
Dinge schreiben, die man<br />
nicht schreiben darf, weil man<br />
beispielsweise das Urheberrecht<br />
verletzt oder weil man<br />
Aussagen trifft, für die man in<br />
Haftung genommen werden<br />
kann.<br />
z Gibt es denn keine Bücher,<br />
die wir unseren Lesern empfehlen<br />
können? Man kann sich<br />
doch nicht für jede Frage immer<br />
wieder an IT-Spezialisten<br />
oder Juristen wenden?<br />
Götz Schartner: Es gibt kaum<br />
Bücher zu diesem Thema,<br />
denn das Wissen veraltet zu<br />
schnell. Wenn Sie sich etwas<br />
anschaffen, dann sollte es<br />
wirklich ganz aktuell sein.<br />
z Herr Schartner, wir danken<br />
Ihnen für dieses informative<br />
Gespräch!<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Dorothea Kammerer<br />
Fachjournalistin<br />
Lerchenstr. 27c<br />
82284 Grafrath<br />
E-Mail doro_kammerer@<br />
web.de<br />
Vorsteuerabzug:<br />
Eindeutige Rechnungsmerkmale sind erforderlich<br />
Für Mehrwertsteuerzwecke<br />
sind in Rechnungen detaillierte<br />
Angaben zur Menge<br />
<strong>und</strong> Art der gelieferten Gegenstände<br />
oder auch zum Umfang<br />
einer erbrachten Dienstleistung<br />
erforderlich. Fehlen<br />
diese oder sind sie unzutreffend,<br />
besteht für den Leistungsempfänger<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
kein Anspruch auf Vorsteuerabzug.<br />
Die im Urteilsfall<br />
vorliegenden Rechnungsangaben<br />
beschränkten sich auf<br />
„Personalgestellung – Schreibarbeiten“<br />
sowie „andere Kosten:<br />
... Büromaterial, Porto,<br />
EDV, Fachliteratur". Derartige<br />
allgemeine Bezeichnungen,<br />
ebenso wie zum Beispiel „Fliesenarbeiten“,<br />
allein genügen<br />
nicht den Anforderungen an<br />
eine zum Vorsteuerabzug berechtigende<br />
Leistungsbeschreibung<br />
im Abrechnungspapier<br />
(Quelle: B<strong>und</strong>esfinanzhof, Az.:<br />
XI R 32/10).<br />
bd<br />
Bei Mini- <strong>und</strong> Midijobs:<br />
Verdienstgrenzen sind gestiegen<br />
Seit Jahresbeginn 2013 wurde<br />
die Arbeitsentgeltgrenze<br />
bei Minijobs von 400 auf<br />
450 Euro angehoben. Auch die<br />
Verdienstgrenze hat sich für<br />
das monatliche Gleitzonenentgelt<br />
bei so genannten Midijobs<br />
(400,01 Euro bis 800 Euro)<br />
auf 850 Euro erhöht.<br />
Gleichzeitig wurde die Versicherungspflicht<br />
für geringfügig<br />
Beschäftigte in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung<br />
zur Regel. Arbeitnehmer<br />
können allerdings auf Antrag<br />
von der Versicherungspflicht<br />
befreit werden, so wie sie bisher<br />
auf Antrag die volle Versicherungspflicht<br />
wählen<br />
konnten. Insgesamt also ein<br />
Wechsel von der Opt-in- zur<br />
Opt-out-Möglichkeit (Quelle:<br />
Deutscher B<strong>und</strong>estag).<br />
bd<br />
28 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
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denen Schulmediziner <strong>und</strong> Naturheilk<strong>und</strong>ler, Ernährungs- <strong>und</strong> Stilberater sowie weitere Fachk<strong>und</strong>ige<br />
gleichermaßen zu Wort kommen.<br />
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14,80 Euro | ISBN 978-3-941717-07-7 | 144 Seiten | geb<strong>und</strong>en | 1. Auflage November 2012<br />
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Erfolgsfaktor Empfehlungsmarketing/Teil I:<br />
Über Empfehlungen neue<br />
K<strong>und</strong>en gewinnen<br />
Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />
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Empfehlungsmarketing heißt das Zauberwort.<br />
Gewinnen Sie neue K<strong>und</strong>en durch Empfehlungen.<br />
Denn das ist das wirksamste <strong>und</strong> zugleich<br />
kostengünstigste Marketinginstrument, das Sie<br />
haben. Warum Sie Empfehlungen nicht dem<br />
Glück oder Zufall überlassen sollten <strong>und</strong> wie<br />
Empfehlungsmarketing funktioniert, darüber<br />
informiert unsere zweiteilige Serie.<br />
Fußpflege <strong>und</strong> <strong>Podologie</strong><br />
gehören zu den Unternehmensfeldern,<br />
deren<br />
Erfolg wesentlich davon abhängt,<br />
wie über die Praxis gesprochen<br />
wird. Der gute Ruf<br />
ist daher mitentscheidend über<br />
Ihren beruflichen Erfolg. Umso<br />
wichtiger ist es, Ihre Praxis<br />
durch bereits bestehende K<strong>und</strong>en<br />
positiv ins Gespräch zu<br />
bringen <strong>und</strong> dadurch Neuk<strong>und</strong>en<br />
zu gewinnen.<br />
Klassische Werbemaßnahmen<br />
reichen nicht<br />
auch in Wortwahl<br />
<strong>und</strong> Erscheinungsbild<br />
werbewirksam<br />
sind.<br />
Doch damit sind die Werbemöglichkeiten<br />
längst nicht<br />
ausgeschöpft. Warum? In der<br />
allgemeinen Flut der Informationen<br />
hören Menschen heute<br />
zunehmend eher auf das, was<br />
ihnen nahestehende <strong>und</strong> vertraute<br />
Zeitgenossen, also Verwandte,<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannte,<br />
empfehlen. – R<strong>und</strong> 98 Prozent<br />
aller Informationen, die<br />
uns täglich erreichen, lassen<br />
wir unbeachtet an uns vorüberziehen.<br />
zuta-<br />
ge einen<br />
hohen Vertrauensbonus.<br />
Schließlich<br />
beruht ihr<br />
Ratschlag auf<br />
eigenen Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> er<br />
wird meist gegeben, ohne damit<br />
eigne kommerzielle Ziele<br />
zu verfolgen.<br />
Deshalb benötigen<br />
Sie Empfehlungen<br />
Durch diese Empfehlungen<br />
Ohne Zweifel – Visitenkarten,<br />
hoffen wir, das Risiko von Fehlentscheidungen<br />
Flyer, Praxisschild <strong>und</strong> -schaufenster<br />
M<strong>und</strong>propaganda<br />
zu minimie-<br />
sowie eine gut gestal-<br />
– aktueller denn je<br />
ren. Das gilt nicht nur, wenn<br />
tete Homepage sind klassische<br />
der Markt aufgr<strong>und</strong> einer Vielzahl<br />
Instrumente, die zum<br />
Mix von Werbemaßnahmen<br />
gehören. Der K<strong>und</strong>e erhält<br />
damit eine Vielzahl an wertvollen<br />
Basisinformationen über<br />
eine Praxis – angefangen vom<br />
Praxisinhaber (<strong>und</strong> seinem<br />
Team) über das Behandlungsspektrum<br />
bis hin zu Öffnungszeiten<br />
<strong>und</strong> Anfahrtsweg. All<br />
dies sind Informationen, die<br />
Deshalb spielen die modernen<br />
Kommunikationsmöglichkeiten<br />
des Internets mit seinen<br />
Foren, Portalen, Communities<br />
oder Blogs heute eine<br />
so wichtige Rolle. Hier finden<br />
Bewertungen, Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> Schilderungen von allem,<br />
was gut oder auch nicht so gut<br />
war, blitzschnell Verbreitung;<br />
<strong>und</strong> Empfehler genießen heutgeboten<br />
von Anbietern <strong>und</strong> An-<br />
schwer zu überblicken<br />
ist. Das gilt vor allem bei<br />
Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />
die sehr komplex <strong>und</strong> erklärungsbedürftig<br />
<strong>und</strong> mit den<br />
„klassischen“ Werbeinstrumenten<br />
nicht einfach zu vermitteln<br />
sind. Hinzu kommt,<br />
Fortsetzung auf S. 32<br />
(Illustration: © thingamajiggs - Fotolia.com)<br />
30 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
Stellenangebote<br />
Fortbildung<br />
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Entwicklungs- <strong>und</strong> Erziehungsberatung<br />
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<strong>und</strong> Berufserfolg<br />
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Ausbildung & Job<br />
Fortsetzung von S. 30<br />
Einschränkungen durch das<br />
Heilmittelwerbegesetz <strong>und</strong><br />
das Gesetz über den unlauteren<br />
Wettbewerb<br />
8 Buchtipps<br />
Friedrich, Kerstin: Empfehlungsmarketing.<br />
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Schüller, Anne M.: Zukunftstrend<br />
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Göttingen 2009, 135 Seiten,<br />
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dass Ihnen als Inhaber einer<br />
fußpflegerischen oder podologischen<br />
Praxis PR in eigner<br />
Sache durch das Heilmittelwerbegesetz<br />
(HWG) <strong>und</strong> das<br />
Gesetz über den unlauteren<br />
Wettbewerb (UWG) nur in einem<br />
festgelegten Rahmen<br />
möglich ist. Danach sind zum<br />
Beispiel Vorher- <strong>und</strong> Nachherfotos<br />
nach Abschluss von<br />
Behandlungen, Hinweise von<br />
Heilsversprechen, die bildliche<br />
Darstellung von körperlichen<br />
Schäden oder Krankheiten<br />
nicht möglich.<br />
Andererseits dürfte es potenziellen<br />
K<strong>und</strong>en der Praxis in<br />
der Regel an der erforderlichen<br />
Fachkenntnis fehlen, um<br />
zu wissen, was genau unter<br />
den jeweiligen im Flyer oder<br />
auf der Homepage aufgelisteten<br />
Behandlungen zu verstehen<br />
ist.<br />
Darüber hinaus wissen Sie als<br />
Fußpflegespezialist nur allzu<br />
gut, wie schwer es für manche<br />
ist, ihre Füße fremden Menschen<br />
anzuvertrauen – auch<br />
wenn es sich dabei um Therapeuten<br />
handelt. Daher spielt<br />
das Bedürfnis nach Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Vertrauen, in „guten Händen“<br />
zu sein, bei der Auswahl<br />
einer passenden Praxis eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Das Vertrauen, von dem die Beziehung<br />
zwischen Ihnen <strong>und</strong><br />
Ihren K<strong>und</strong>en geprägt ist, die<br />
eingeschränkten Werbemöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> die Schwierigkeit<br />
für potenzielle K<strong>und</strong>en,<br />
sich selbst ein Bild über die<br />
vor Ort vorhandenen Fußpflegepraxen<br />
zu machen, sind<br />
Gründe, warum Weiterempfehlungen<br />
für Sie wichtig sind,<br />
um neue K<strong>und</strong>en zu gewinnen.<br />
Hierbei ist der verlässliche<br />
Rat von K<strong>und</strong>en, die bei<br />
Ihnen in der Praxis bereits Erfahrungen<br />
gesammelt haben,<br />
für die Neuk<strong>und</strong>engewinnung<br />
ein geradezu unverzichtbares<br />
Werbemittel.<br />
Empfehlungen auslösen<br />
– aber wie?<br />
Das Aussprechen einer Empfehlung<br />
ist eine höchst emotionale<br />
Angelegenheit, bei der<br />
Faktoren wie Gefühle, Freude,<br />
der Wunsch zu helfen, aber<br />
auch Vertrauen, das K<strong>und</strong>en<br />
ihrem Podologen bzw. ihrem<br />
Fußpfleger entgegenbringen,<br />
eine Rolle spielen. Ihre K<strong>und</strong>en<br />
machen Sie zu Fürsprechern,<br />
indem Sie eine positive<br />
emotionale Beziehung zu<br />
ihnen aufbauen, die von Vertrauenswürdigkeit<br />
<strong>und</strong> Sympathie<br />
geprägt ist.<br />
Darüber hinaus müssen Sie<br />
natürlich auch mit empfehlenswerten<br />
Leistungen aufwarten<br />
können. Empfehlungen<br />
verpflichten zu Höchstleistungen.<br />
Denn entpuppt sich<br />
die Empfehlung als Flop, wäre<br />
der Empfehler blamiert.<br />
Aktive <strong>und</strong> passive<br />
Empfehler<br />
Im Empfehlungsmarketing<br />
kennt man den aktiven <strong>und</strong><br />
den passiven Empfehler. Letzterer<br />
gibt nur dann eine Empfehlung<br />
ab, wenn er darum<br />
gebeten wird.<br />
Die beste Werbung für Ihre<br />
Praxis sind natürlich aktive<br />
Empfehler, die unaufgefordert<br />
positiv über Ihre Praxis <strong>und</strong><br />
Sie berichten, wie zum Beispiel:<br />
„Ich war jetzt in der neu<br />
eröffneten <strong>Podologie</strong>-Praxis.<br />
Ich muss schon sagen, wirklich<br />
hervorragend. Kann ich<br />
nur empfehlen!“<br />
Damit K<strong>und</strong>en, ohne danach<br />
gefragt zu werden, Ihre Praxis<br />
ins Gespräch bringen, müssen<br />
sie von Ihnen <strong>und</strong> Ihrer<br />
Leistung geradezu begeistert<br />
sein; <strong>und</strong> wann sind K<strong>und</strong>en<br />
begeistert <strong>und</strong> beginnen von<br />
sich aus, das Gespräch auf Ihre<br />
Praxis zu bringen? Wenn es<br />
Ihnen gelingt, ihre Erwartungen<br />
deutlich zu übertreffen!<br />
Zunächst müssen Sie aber herausfinden,<br />
was Ihre K<strong>und</strong>en<br />
überhaupt erwarten. Fragen<br />
Sie deshalb nach Wünschen<br />
oder auch Problemen. Fragen<br />
Sie einen Neuk<strong>und</strong>en am besten<br />
gleich bei der Terminvereinbarung,<br />
wie er auf Ihre Praxis<br />
aufmerksam geworden ist.<br />
Sollte er aufgr<strong>und</strong> einer Empfehlung<br />
gekommen sein, erk<strong>und</strong>igen<br />
Sie sich, wer Sie<br />
empfohlen hat <strong>und</strong> wofür.<br />
Denn all diese Informationen<br />
sind für Sie wichtig, um die<br />
Erwartungen des neuen Kun-<br />
den nicht zu enttäuschen.<br />
Denn die Erwartungshaltung<br />
hinsichtlich der empfohlenen<br />
Leistungen ist in diesem Fall<br />
besonders hoch, weshalb sie<br />
unbedingt erfüllt werden müssen.<br />
Sollte das einmal nicht<br />
möglich sein, bieten Sie eine<br />
gleichwertige Alternative an.<br />
Zumindest aber ist eine aufrichtige<br />
Entschuldigung notwendig.<br />
Denn sollte der neue<br />
K<strong>und</strong>e wider Erwarten einen<br />
schlechten Eindruck gewinnen,<br />
kann sich dieser auch auf<br />
den Empfehler übertragen, so<br />
dass sich womöglich beide von<br />
Ihrer Praxis abwenden.<br />
Wichtige Voraussetzung für<br />
ein gut funktionierendes Empfehlungsmarketing<br />
ist eine gut<br />
geführte K<strong>und</strong>endatei, in der<br />
alle relevanten Informationen<br />
festgehalten werden, wie etwa<br />
welche K<strong>und</strong>en von wem<br />
empfohlen wurden oder welche<br />
Leistungen auf die Empfehlung<br />
ausschlaggebend waren.<br />
Halten Sie in der Kartei<br />
des Empfehlers fest, dass<br />
durch ihn Frau X oder Herr Y<br />
als neuer K<strong>und</strong>e gewonnen<br />
werden konnte, so können Sie<br />
sich dafür beim nächsten Besuch<br />
bedanken. Das sollten<br />
Sie auf keinen Fall versäumen.<br />
Denn mit einem „Danke“ von<br />
Ihrer Seite schenken Sie dem<br />
Empfehler Lob <strong>und</strong> Anerkennung;<br />
<strong>und</strong> das wiederum beflügelt<br />
den Empfehler, mit seinen<br />
Empfehlungsaktivitäten<br />
fortzufahren.<br />
Begegnen Sie Ihren Stamm<strong>und</strong><br />
Neuk<strong>und</strong>en mit Aufmerksamkeit<br />
<strong>und</strong> Wertschätzung.<br />
Schon allein damit können Sie<br />
Begeisterung bei ihnen entfachen.<br />
Wie Sie die K<strong>und</strong>enbegeisterung<br />
<strong>und</strong> damit das<br />
„Empfehlungsgeschäft“ darüber<br />
hinaus ankurbeln können,<br />
dazu mehr in der zweiten<br />
Folge.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Susanne Ahrndt<br />
Fachjournalistin<br />
Nockherstraße 52<br />
81541 München<br />
E-Mail susanne.ahrndt@<br />
t-online.de<br />
32 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
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trockene Haut <strong>und</strong> sorgt für ein streichelzartes Hautgefühl.<br />
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Austrocknen, ohne diese zu verkleben <strong>und</strong> ohne<br />
zu fetten. Raue Hautstellen oder Risse in der Haut können<br />
durch regelmäßige Anwendung gemindert werden.<br />
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Hautverträglichkeit auch bei sehr häufiger Anwendung<br />
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auf das Abtragen dicker Hornschwielen, die supergrobe<br />
Körnung (ein schwarzer Ring) ist bestimmt zur Entfernung starker<br />
Verhornungen <strong>und</strong> mit der groben Körnung (ein grüner Ring) lassen<br />
sich sowohl beginnende Verhornungen dosiert entfernen als<br />
auch bereits bearbeitete Hautflächen glätten.<br />
Unter Beachtung der Herstellerangaben können diese Instrumente<br />
mit allen üblichen Mitteln <strong>und</strong> Methoden desinfiziert, gereinigt<br />
<strong>und</strong> sterilisiert werden. Wie alle anderen Busch-Instrumente<br />
für die medizinische Anwendung sind auch die DiaTWISTER<br />
Medizinprodukte mit CE-Zeichen.<br />
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Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />
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Schutz vor Mykosen<br />
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den Feuchtigkeitshaushalt der Haut <strong>und</strong> verbessert die Struktur<br />
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ihrem Onlineshop an unter www.luetticke.de.<br />
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Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstraße 14, Telefon<br />
(0 23 54) 9 09 90, Telefax (0 23 54) 1 34 34, www.luetticke.de,<br />
E-Mail info@luetticke.de<br />
Frische für Füße <strong>und</strong> Beine<br />
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<strong>und</strong> Fußpilz vor. Pfefferminzöl verfügt über viele Vorzüge, die für den<br />
Frische-Balsam genutzt werden können. Studien belegen zum Beispiel<br />
den wirksamen Schutz gegen Erreger wie Pilze <strong>und</strong> Viren. Pflegende<br />
Substanzen wie Harnstoff regulieren die Feuchtigkeit der Haut<br />
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Pflege bei warzenempfindlicher<br />
Haut. Die Anwendung ist kombinierbar mit<br />
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(040) 7 20 21 11, Telefax (040) 7 20 21 35, www.oceanpharma.de,<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013 33
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keine unnötigen Material-Reste. Des Weiteren ist das<br />
UNGUISAN ® Blue Light System sicherer, denn es wird Blau-<br />
Licht statt schädlicher UV-Strahlung verwendet. Dank der speziellen<br />
Spritze ist das Gel genau dosierbar, <strong>und</strong> es werden keine<br />
weiteren Instrumente benötigt. Das elastische Gel passt sich der<br />
Bewegung der Nagelplatte an <strong>und</strong> sichert die Spange dauerhaft.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie beim Hersteller.<br />
g<br />
Greppmayr GmbH, 82061 Neuried, Gautinger Straße 40 a, Telefon<br />
(0 89) 7 59 69 69-0; Telefax (0 89) 7 59 69 69-69, www.greppmayr.<br />
de, E-Mail info@greppmayr.de<br />
Sechs neue, praktische<br />
Instrumente<br />
BAEHR Zangen: Die Fußpflege<strong>und</strong><br />
<strong>Podologie</strong>zangen der BAEHR<br />
Zangenserie werden von einer Solinger<br />
Traditionsschmiede <strong>und</strong> Facharbeitern<br />
mit jahrzehntelanger Erfahrung<br />
in der Instrumentenfertigung<br />
hergestellt. CNC-Bearbeitungen, eine Reihe von handgeführten<br />
Schleifprozessen sowie die scharf gefeilten Schneiden sind<br />
notwendig für die speziellen Anwendungen in der Fußpflege <strong>und</strong><br />
der <strong>Podologie</strong>. Dabei wird ausschließlich ein spezieller rostfreier<br />
Instrumentenstahl verwendet, der den besonderen Anforderungen<br />
an die Elastizität der Zangenschneiden <strong>und</strong> der Temperaturbeständigkeit<br />
zum Sterilisieren erfüllt. Für reflektionsfreies Arbeiten<br />
sind die Oberflächen mattiert gebürstet.<br />
Die verschiedensten Zangenmodelle <strong>und</strong> deren Schneidengeometrien<br />
sind seit Jahrzehnten bewährt <strong>und</strong> gewährleisten ein<br />
vielseitiges Einsatzspektrum; <strong>und</strong> natürlich sind alle Zangen aus<br />
der BAEHR-Serie Medizinprodukte.<br />
Neu sind jetzt eine Hautzange mit gewölbter Schneide, eine<br />
Nagelzange mit leicht gewölbter Schneide, eine Nagelzange mit<br />
eingesetzter Schneide sowie abger<strong>und</strong>eter Spitze <strong>und</strong> Kanten,<br />
jeweils ein Kopfschneider mit einseitiger Spitze <strong>und</strong> zirka 10 cm<br />
Länge bzw. 11,5 cm Länge sowie ein Kopfschneider mit einer<br />
Länge von14 cm. Durch seine feine Spitze kann er auch wie eine<br />
Eckenzange verwendet werden.<br />
g<br />
Gustav Baehr GmbH, 71332 Waiblingen, Max-Eyth-Straße 39,<br />
Telefon (0 71 51) 9 59 02–0, Telefax (0 71 51) 1 84 44, www.<br />
baehr-shop.de, E-Mail info@gustav-baehr.de<br />
Podo<br />
logie<br />
5<br />
64. Jahrgang<br />
Journal für die professionelle<br />
medizinische Fußpflege<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />
E-Mail: angelika.schaller@ vnmonline.de<br />
Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />
Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />
Podologin, W<strong>und</strong>therapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />
Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />
Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />
Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />
Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />
Vertriebs-, Verlags, <strong>und</strong> Anzeigenleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />
Fax: (0 89) 31 89 05-38, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 40a vom 1. 10. 2012<br />
Informationen über Symposien <strong>und</strong> Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-54 (Ulrich Bartel), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />
Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
ABONNENTEN- <strong>und</strong> KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />
65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
<strong>Podologie</strong> erscheint monatlich. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />
Studenten, Schüler <strong>und</strong> Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />
51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />
Versandkosten für Deutschland <strong>und</strong> Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />
Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089)31 89 05-15, Telefax (089) 31 89 05-53<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, K<strong>und</strong>enservice, 74569 Blaufelden<br />
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Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />
Beratung Video: Anja Schuchardt (Magical Media GmbH), E-Mail: anja.schuchardt@vnmonline.de<br />
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(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />
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Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />
Sonderdrucken, Fotokopien <strong>und</strong> Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />
Verlag räumlich <strong>und</strong> mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />
Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung <strong>und</strong> elektronischen<br />
Speicherung auf einem Datenträger <strong>und</strong> in einer eigenen oder fremden Online-<br />
Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am<br />
Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />
Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung <strong>und</strong> Lizensierung für<br />
Übersetzungen <strong>und</strong> als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />
durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />
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Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />
Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />
Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche<br />
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Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />
HypoVereinsbank München Konto Nr. 27 38 775, (BLZ) 700 202 70<br />
Gerichtsstand: München<br />
34 © <strong>Podologie</strong>, LXIV, Heft 5/2013
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1204025 Foto: ©fpm/iStockphoto<br />
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Die <strong>Podologie</strong> berichtet aus der Praxis für die Praxis. Und namhafte Autoren<br />
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Aber auch Mitarbeiterführung, Steuerrecht <strong>und</strong> Selbstmarketing<br />
sind Themen im Heft. Nicht zu vergessen unser Kleinanzeigenteil: Praxisangebote,<br />
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