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EasyLinux Windows 8 und Linux (Vorschau)

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easy LINUX !<br />

12.3<br />

Titelthema: <strong>Windows</strong> 8 + <strong>Linux</strong><br />

DVD: OpenSuse 12.3 in 32/64 Bit<br />

easy ! LINUX<br />

OpenSuse 12.3<br />

Brandneue 32- <strong>und</strong> 64-Bit-Version<br />

– KDE 4.10, Gnome 3.6<br />

– Installation auf Festplatte<br />

– LibreOffice 3.6, Kernel 3.7<br />

– auch für die Installation auf<br />

UEFI-Systemen geeignet<br />

– unterstützt Secure Boot<br />

Installationsanleitung im Heft<br />

16 GByte auf 3 DVD-Seiten<br />

02/2013<br />

April – Juni<br />

www.easylinux.de<br />

einfach – klar – benutzerfre<strong>und</strong>lich<br />

Software auf DVD<br />

– VirtualBox: Virtualisierung<br />

– TeamViewer: Remote-Zugriff auf PCs<br />

– Treeline: Einfache Datenbank<br />

– Bluefish: Webseiten-Editor<br />

– Calligra: Alternative Officesuite<br />

Service Kit 02/2013<br />

Updates für (K)Ubuntu 12.10<br />

<strong>und</strong> OpenSuse 12.2 (jeweils 32 Bit)<br />

WINDOWS 8<br />

UND LINUX<br />

Dual-Boot trotz UEFI <strong>und</strong> Secure Boot S. 34<br />

Gemeinsamer Dateizugriff dank Samba S. 44<br />

Beliebte <strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong> 8 S. 48<br />

<strong>Windows</strong> 8 als virtuelle Maschine unter <strong>Linux</strong> S. 52<br />

Guru-Training zu GPT-Partitionstabellen S. 114<br />

<strong>Linux</strong> installieren<br />

OpenSuse 12.3 von der Heft-DVD S. 27 <strong>und</strong> S. 34<br />

Umstieg von 32- auf 64-Bit-<strong>Linux</strong>-Version S. 77<br />

Software-Tests<br />

Vier Homebanking-Programme für <strong>Linux</strong>: Hibiscus,<br />

Moneyplex, KMyMoney <strong>und</strong> MoneyPenny S. 106<br />

Lume: Atmosphärisches Knobelspiel S. 112<br />

Workshops<br />

Steam: Endlich mehr Spiele für <strong>Linux</strong>! S. 56<br />

WLAN-Drucker unter KDE einrichten S. 69<br />

Animierte GIF-Bilder mit Impress erstellen S. 60<br />

25 Seiten Tipps & Tricks<br />

KDE S. 79<br />

Gnome S. 84<br />

Gimp S. 96<br />

Shell S. 102<br />

LibreOffice S. 88<br />

Ubuntu/Mint S. 92<br />

Programme auf DVD<br />

Calligra (12), Darktable (13), Fotoxx (15), Gnome<br />

Wave Cleaner (17), KTorrent (18), Language Tools<br />

für LibreOffice (22), Lifeograph (23), LibreOffice (24)<br />

€ 9,80<br />

Österreich € 10,80<br />

Schweiz sfr 19,60<br />

BeNeLux € 11,25<br />

Italien € 12,75<br />

Spanien € 12,75<br />

4 196177 309803 02


easy LINUX!<br />

EDITORIAL<br />

Editorial<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

die ersten Monate im neuen Jahr bringen<br />

wieder viele neue <strong>Linux</strong>-Versionen (u. a.<br />

OpenSuse 12.3 <strong>und</strong> Ubuntu 13.04), aber<br />

auch das neue <strong>Windows</strong> 8 kommt nun<br />

vorinstalliert auf zahlreichen Discounter-<br />

PCs zu den Anwendern.<br />

Spaß mit UEFI <strong>und</strong> Secure Boot<br />

Microsoft macht sich gerade viele neue<br />

Fre<strong>und</strong>e: Die letzte Neuigkeit vom Betriebssystem-<br />

<strong>und</strong> Office-Hersteller war,<br />

dass MS-Office-Lizenzen an den ersten<br />

Rechner geb<strong>und</strong>en sind, auf dem Anwender<br />

das Programm installieren: Fällt der<br />

PC aus, ist für den Ersatzrechner ein erneuter<br />

Kauf nötig, wenn man darauf Office<br />

2013 weiter nutzen möchte. Hier hat<br />

Microsoft aber einen Rückzieher gemacht<br />

<strong>und</strong> Anfang März mitgeteilt, dass sich Office-Lizenzen<br />

nun doch auf einen anderen<br />

Rechner übertragen lassen [1].<br />

Auch <strong>Windows</strong> 8 macht so richtig Spaß;<br />

die eigenartige Mischung aus Smartphone-<br />

bzw. Tablet-Oberfläche <strong>und</strong> klassischem<br />

Desktop, die einen ständigen<br />

Wechsel zwischen zwei gr<strong>und</strong>verschiedenen<br />

Bedienkonzepten erfordert, bremst<br />

auch hartgesottene <strong>Windows</strong>-Profis aus,<br />

<strong>und</strong> der BIOS-Nachfolger UEFI, den Microsoft<br />

für vorinstallierte <strong>Windows</strong>-8-PCs<br />

vorschreibt, verhindert oder erschwert<br />

die Installation alternativer Betriebssysteme<br />

– sei es eine ältere <strong>Windows</strong>-Version<br />

oder <strong>Linux</strong>.<br />

MS Office 2013 ist für uns kein Thema,<br />

aber der UEFI-Ärger durchaus. Darum ist<br />

diese <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe wieder sehr<br />

<strong>Windows</strong>-lastig geworden. Verstehen Sie<br />

uns nicht falsch: Wir wollen hier nicht für<br />

den Einsatz von <strong>Windows</strong> 8 werben, sondern<br />

raten davon deutlich ab; aber wenn<br />

Sie einen aktuellen PC kaufen, bekommen<br />

Sie in vielen Fällen automatisch dieses<br />

ungare Betriebssystem. Und dann ist guter<br />

Rat teuer, weil die <strong>Linux</strong>-Installation<br />

auf einem solchen Rechner wesentlich<br />

umständlicher als bisher gewohnt ist.<br />

Wir haben uns intensiv mit all den Ärgernissen<br />

auseinander gesetzt, die <strong>Windows</strong><br />

8 <strong>und</strong> UEFI mitbringen, <strong>und</strong> wir geben<br />

unsere Erkenntnisse in der Titelstrecke<br />

dieser Ausgabe an Sie weiter, damit Sie<br />

auch in der „schönen neuen UEFI-Welt“<br />

erfolgreich <strong>Linux</strong> nutzen können.<br />

OpenSuse 12.3<br />

Auf der Heft-DVD finden Sie diesmal die<br />

32- <strong>und</strong> 64-Bit-Versionen der brandneuen<br />

OpenSuse-Version 12.3. Auf klassischen<br />

PCs können Sie noch die 32-Bit-Version<br />

einsetzen <strong>und</strong> damit zum Beispiel eine ältere<br />

32-Bit-OpenSuse-Installation aktualisieren.<br />

Aber wenn Sie ein Multi-Boot-System<br />

mit <strong>Windows</strong> 8 auf UEFI-Hardware<br />

einsetzen wollen, müssen Sie zur 64-Bit-<br />

Version greifen. Und das bringt uns gleich<br />

zum nächsten Thema.<br />

Abschied von den 32ern<br />

Über viele Jahre haben wir – aus guten<br />

Gründen – dazu geraten, <strong>Linux</strong> immer in<br />

der 32-Bit-Version zu installieren, auch<br />

auf modernen 64-Bit-fähigen PCs, denn<br />

viele Software-Drittanbieter haben ihre<br />

Programme nur als 32-Bit-taugliche Pakete<br />

angeboten. Das galt zum Beispiel für<br />

zahlreiche Firefox-Plug-ins <strong>und</strong> auch für<br />

proprietäre Grafikkartentreiber. Diese Probleme<br />

sind inzwischen Vergangenheit,<br />

<strong>und</strong> mit der zunehmenden Verbreitung<br />

von UEFI-Rechnern ist 32-Bit-<strong>Linux</strong> einfach<br />

inkompatibel geworden. Mit dieser<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe vollziehen wir darum<br />

den Wechsel von 32 zu 64 Bit: Das Service<br />

Kit enthält letztmalig Programm- <strong>und</strong><br />

Updatepakete für die bisher von uns unterstützten<br />

32-Bit-Versionen (OpenSuse<br />

12.2 <strong>und</strong> Kubuntu 12.10); ab der kommenden<br />

Ausgabe finden Sie auf den Datenträgern<br />

dann 64-Bit-Software. Im<br />

Workshop Von 32 auf 64 Bit ab Seite 77<br />

erklären wir, was beim Umstieg von einem<br />

32-Bit-System auf 64 Bit zu beachten<br />

ist. (Kurz gesagt: Sie müssen Ihre privaten<br />

Daten sichern <strong>und</strong> neu installieren, weil<br />

es keine Update-Option zwischen den beiden<br />

Architekturen gibt.)<br />

Bald sind zehn Jahre voll<br />

Die erste <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe war Heft<br />

06/ 2003 – im nächsten Heft feiern wir darum<br />

unser zehnjähriges Jubiläum. Haben<br />

Sie Anregungen, mit welchen Verbesserungen<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> in seine zweite Dekade<br />

starten könnte? Dann schicken Sie uns<br />

doch eine E-Mail an redaktion@easylinux.<br />

de. Wir freuen uns auf Ihr Feedback! Nun<br />

viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe.<br />

INFOS<br />

[1] http:// blogs. office. com/ b/ office-news/<br />

archive/ 2013/ 03/ 06/ office-2013-retaillicense-agreement-now-transferable.<br />

aspx (http:// ezlx. de/ d2r1)<br />

Hinweis: Den für diese Ausgabe geplanten Artikel über<br />

E-Books unter <strong>Linux</strong> mussten wir ins nächste Heft verschieben.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

3


ÜBERBLICK<br />

INHALT<br />

106<br />

Homebanking-Programme<br />

für <strong>Linux</strong><br />

gibt es nur wenige.<br />

Wir haben vier aktuelle<br />

Versionen<br />

angesehen.<br />

77<br />

Doppelte Bits: Es ist<br />

Zeit für den Umstieg<br />

auf 64-Bit-<strong>Linux</strong>. Wir<br />

zeigen, wie es geht.<br />

AKTUELL<br />

Editorial .................................................................................................. 3<br />

DVD-Inhalt.............................................................................................. 6<br />

Nachrichten ........................................................................................... 7<br />

Leserbriefe ........................................................................................... 10<br />

Neue Software .................................................................................... 12<br />

Webseiten ............................................................................................ 26<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.3 .................................................................. 27<br />

Mit OpenSuse 12.3 installieren <strong>und</strong> nutzen Sie <strong>Linux</strong> gewohnt<br />

komfortabel. Die Heft-DVD enthält 32- <strong>und</strong> 64-Bit-Versionen <strong>und</strong><br />

bedient damit auch Besitzer eines neuen UEFI-Rechners.<br />

Dual-Boot mit <strong>Windows</strong> 8 .........................................................34<br />

Neue Rechner mit <strong>Windows</strong> 8 machen eine parallele <strong>Linux</strong>-Installation<br />

durch UEFI <strong>und</strong> Secure Boot komplizierter. Wir zeigen<br />

Ihnen Wege zum Dual-Boot-System mit <strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong>.<br />

Netzwerk mit Samba ..................................................................44<br />

Das Samba-Protokoll hilft dabei, von Rechnern mit <strong>Windows</strong> 8<br />

auf Dateien zuzugreifen, die auf einem <strong>Linux</strong>-PC liegen – <strong>und</strong><br />

umgekehrt. Dieser Artikel verrät, wie es geht.<br />

<strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong> ..........................................................48<br />

Langjährige <strong>Linux</strong>-Anwender können einen <strong>Windows</strong>-Rechner<br />

nur noch nutzen, wenn sie lieb gewonnene <strong>Linux</strong>-Tools nachinstalliert<br />

haben. Auch für <strong>Windows</strong> 8 gibt es diverse Zusatzprogramme,<br />

die den gewohnten <strong>Linux</strong>-Komfort nachrüsten.<br />

Der<br />

WINDOWS 8<br />

<strong>Windows</strong> 8 als VM unter <strong>Linux</strong> .....52<br />

Dual-Boot-Betrieb von <strong>Linux</strong> <strong>und</strong> <strong>Windows</strong><br />

8 lässt sich bequem umgehen,<br />

indem Sie <strong>Windows</strong> in einer virtuellen<br />

Maschine installieren. Dann nutzen<br />

Sie zudem Anwendungen beider Systeme<br />

gleichzeitig <strong>und</strong> müssen<br />

seltener booten.<br />

WORKSHOP<br />

Steam: Die <strong>Linux</strong>-Spiele kommen ...........................................56<br />

Im Februar öffnete eine der größten Verkaufsplattformen für<br />

Computerspiele endlich auch für <strong>Linux</strong> ihre Pforten. Der Ein-<br />

kaufsbummel setzt jedoch ein kleines Programm voraus, das<br />

mit einer etwas verwirrenden Benutzeroberfläche aufwartet.<br />

Animierte GIF-Bilder ..............60<br />

Mit den Zeichenwerkzeugen von<br />

LibreOffice basteln Sie im Handumdrehen<br />

tolle bewegte Grafiken,<br />

die Sie in Ihre Präsentationen<br />

einbinden oder als eigenständige<br />

GIF-Dateien speichern können.<br />

Schnelles <strong>Linux</strong> ..........................................................................66<br />

<strong>Linux</strong> läuft auch auf alten PCs prima, heißt es immer. Das gilt<br />

aber nicht für moderne <strong>Linux</strong>-Distributionen mit KDE oder einem<br />

anderen grafisch aufwendigen Desktop. Doch es gibt Alternativen,<br />

mit denen Sie Ihre Altrechner reaktivieren.<br />

WLAN-Drucker............................................................................69<br />

Hardwareprobleme unter <strong>Linux</strong> sind heute eher Ausnahme als<br />

Regel. Das im Artikel exemplarisch gelöste Problem mit einem<br />

Canon-Multifunktionsgerät erklärt auch die generelle Vorgehensweise<br />

beim Umgang mit Treiberproblemen unter <strong>Linux</strong>.<br />

Zugriff auf iPhone & Co. ..............................74<br />

Die Mobilgeräte von Apple sind populär:<br />

Viele Anwender, die ansonsten auf freie<br />

Software <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> schwören, besitzen ein<br />

iPhone, ein iPad oder einen iPod. Apple<br />

sieht leider nur den Betrieb am Mac oder<br />

<strong>Windows</strong>-PC mit iTunes vor.<br />

Umstieg von 32 Bit auf 64 Bit ....................................................77<br />

Wer von einem 32-Bit-<strong>Linux</strong> auf eine 64-Bit-Version umsteigen<br />

möchte, muss neu installieren. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen,<br />

wie Sie diese Aufgabe ohne Datenverlust bewältigen.<br />

4 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


INHALT<br />

56<br />

–<br />

Spiele waren unter<br />

<strong>Linux</strong> lange ein vernachlässigtes<br />

Thema<br />

Steam ändert das.<br />

48 unter<br />

Nützliche Shell- <strong>und</strong> X-<br />

Tools aus der <strong>Linux</strong>-<br />

Welt laufen oft auch<br />

<strong>Windows</strong>.<br />

TIPPS & TRICKS<br />

Besser arbeiten mit KDE ............................................................79<br />

Gnome-Tipps ...............................................................................84<br />

LibreOffice-Tipps ........................................................................88<br />

Knoppix, (K)Ubuntu <strong>und</strong> Mint....................................................92<br />

Effizienter arbeiten mit Gimp ....................................................96<br />

<strong>Linux</strong>-Tipps ..................................................................................98<br />

Know-how für die Kommandozeile .......................................102<br />

GURU-TRAINING<br />

gdisk <strong>und</strong> Parted für GPT-Partitionen ...................................114<br />

Rechner mit der neuen UEFI-Firmware<br />

verwenden ein alternatives<br />

Partitionierungsschema namens<br />

GPT (GUID Partition Table). Mit den<br />

Programmen „gdisk“ <strong>und</strong> Parted<br />

können Sie solche Partitionstabellen<br />

bearbeiten.<br />

TEST<br />

Homebanking-Programme ..........106<br />

Wer sich mit dem Webinterface der<br />

eigenen Bank nicht anfre<strong>und</strong>en kann,<br />

der greift auf ein echtes Homebanking-Programm<br />

zurück. Für <strong>Windows</strong><br />

gibt es davon viele; unter <strong>Linux</strong> ist die<br />

Auswahl begrenzt, <strong>und</strong> es gibt eine<br />

klare Empfehlung.<br />

Adventure: Lume ...........................112<br />

Das Licht erlischt, ein Großvater verschwindet,<br />

<strong>und</strong> ein kleines Mädchen<br />

soll es richten. So beginnt ein zauberhaft<br />

atmosphärisches Knobelspiel,<br />

das der Spieleentwickler State of Play<br />

im wahrsten Sinne des Wortes zusammengeklebt<br />

hat.<br />

SERVICE<br />

<strong>Linux</strong> User Groups 117<br />

Impressum 120<br />

Hardware- u. Bücherservice 121<br />

<strong>Vorschau</strong> <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2013 122<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> – das ist<br />

das Schwerpunktthema dieser<br />

Ausgabe. Ab Seite 34.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

5


AKTUELL<br />

Heft-DVD <strong>und</strong> Service Kit<br />

HEFT-DVD<br />

LibreOffice 4.0.1<br />

LibreOffice ist vom Funktionsumfang<br />

her inzwischen fast<br />

ebenbürtig mit dem Officepaket<br />

von Microsoft. Um den Umtieg<br />

zu erleichtern, passten die Entwickler<br />

das Look & Feel weitgehend<br />

an MS Office an.<br />

Bluefish<br />

Wer unter <strong>Linux</strong> Webseiten erstellt, der<br />

kommt kaum an dem funktionsreichen <strong>und</strong><br />

intuitiv zu bedienenden Tool vorbei.<br />

Calligra<br />

Calligra bietet eine leichtgewichtige Alternative<br />

zu LibreOffice, bringt aber gleichzeitig<br />

auch innovative Funktionen mit.<br />

Darktable<br />

Wer unter <strong>Linux</strong> einen adäquaten Ersatz<br />

für Adobes Bildverwaltung Lightroom<br />

sucht, dem hilft dieses Tool weiter.<br />

AUSSERDEM AUF DVD:<br />

• Fotoxx: Bildbearbeitung<br />

• KTorrent: BitTorrent-Cient<br />

• Lifeograph: Textverarbeitung<br />

Jitsi<br />

Diese Software vereint eine Reihe unterschiedlicher<br />

VoIP-Techniken, auch zur<br />

Übertragung von Videokonferenzen.<br />

TeamViewer<br />

Das für Privatanwender kostenfeie Tool erlaubt<br />

den unkomplizierten Zugriff auf andere<br />

Rechner, auch über Router hinweg.<br />

VirtualBox<br />

Diese Software startet unterschiedlichste<br />

Betriebssysteme wie eine Applikation in<br />

einem Fenster.<br />

Treeline<br />

Das Tool bietet eine einfach zu bedienende<br />

Datenbankanwendung, beispielsweise zum<br />

Verwalten von CD-Sammlungen.<br />

GWC<br />

Der Gnome Wave Cleaner erlaubt es Ihnen,<br />

Ihre digitalisierten Schallplattenaufnahmen<br />

zu entknacksen.<br />

• TaskUnifier: Info-Management<br />

• Linkchecker: Tote Links finden<br />

• Language Tools: Rechtschreibung<br />

SERVICE KIT<br />

Das Service Kit auf der Heft-DVD enthält<br />

alle relevanten Sicherheits- <strong>und</strong> Programmaktualisierungen<br />

für OpenSuse<br />

12.2 <strong>und</strong> Kubuntu 12.10 seit dem Erscheinungstag<br />

der Distributionen. Ein<br />

Upgrade älterer Versionen (beispielsweise<br />

von OpenSuse 12.1 auf OpenSuse<br />

12.2) ermöglicht das Service Kit nicht.<br />

Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete<br />

stammen aus den Original-Downloadquellen<br />

von Novell <strong>und</strong> Canonical.<br />

Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD<br />

identisch mit einem Onlineupdate.<br />

Durch die zeitliche Differenz zwischen<br />

dem Fertigstellen des Datenträgers<br />

<strong>und</strong> dem Erscheinen des Heftes können<br />

jedoch neue Updates auf den Servern der<br />

Distributoren bereitstehen.<br />

OPENSUSE 12.3<br />

Die neue Version 12.3 der beliebten Distribution<br />

OpenSuse bietet <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> in<br />

dieser Ausgabe sowohl in der 32- als auch<br />

der 64-Bit-Version an. Da wir, wie im Editorial<br />

bereits erwähnt, zukünftig nur noch<br />

die 64-Bit-Versionen mit Updates <strong>und</strong> Programmen<br />

unterstützen, empfehlen wir die<br />

Installation der 64-Bit-Variante.<br />

Die aktuelle Release wartet mit einem <strong>Linux</strong>-Kernel<br />

in Version 3.7 auf, unterstützt<br />

UEFI <strong>und</strong> taucht KDE 4.10 in ein elegantes<br />

Schwarz. Der Start der Distribution auf<br />

Rechnern mit aktiviertem Secure Boot gilt<br />

aber noch als experimentell. Das Paketverwaltungsprogramm<br />

Zypper zeigt in der Version<br />

1.8.9 den Installationsfortschritt an.<br />

Das dazugehörige PackageKit-Backend<br />

wurde komplett neu geschrieben. Apper<br />

geht<br />

jetzt flotter<br />

zu Werke <strong>und</strong><br />

blockiert in seiner aktuellen<br />

Version 0.8 Zyp per <strong>und</strong> YaST nicht<br />

mehr. Im Repository finden KDE-Anwender<br />

ein neues Plasmoid, das ebenfalls Aktualisierungen<br />

anstößt.<br />

OpenSuse 12.3 lässt Ihnen die Wahl zwischen<br />

den Desktopumgebungen KDE<br />

4.10, Gnome 3.6, Xfce 4.10, LXDE <strong>und</strong><br />

jetzt auch dem schlanken E17. Das Büropaket<br />

LibreOffice meldet sich mit der Versionsnummer<br />

3.6; die aktuelle Version 4<br />

soll sich jedoch problemlos nachinstallieren<br />

lassen. Den Konkurrenten Calligra<br />

bietet OpenSuse 12.3 in der Version 2.5<br />

an. (Thomas Leichtenstern/tle) n<br />

6 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


News<br />

AKTUELL<br />

NACHRICHTEN<br />

Google Chromebooks für Europa<br />

Google hat angekündigt, dass die beliebten<br />

Chromebooks jetzt auch in Deutschland,<br />

Irland, den Niederlanden, Australien,<br />

Kanada <strong>und</strong> Frankreich erhältlich<br />

sind. Die Geräte stammen von Acer, HP<br />

<strong>und</strong> Samsung. Preise <strong>und</strong> Händler nennt<br />

Google in seiner Mitteilung [1] zwar nicht,<br />

Saturn, Amazon <strong>und</strong> Cyberport bieten jedoch<br />

schon Chromebooks zu Preisen ab<br />

279 Euro an.<br />

Das billigste Gerät ist demnach ein Acer<br />

C710 mit Intel Celeron 847 Prozessor,<br />

2 GByte Hauptspeicher, einer 320 GByte<br />

großen Festplatte, Intel-Grafikkarte <strong>und</strong><br />

einem HDMI-Ausgang. Alle derzeit in<br />

Deutschland angebotenen Chromebooks<br />

Gnome-Erfinder wechselt zu OS X<br />

In einem Blog-Beitrag hat Miguel de<br />

Icaza, der Vater der Desktopumgebung<br />

Gnome <strong>und</strong> von Mono, der <strong>Linux</strong>-Portierung<br />

von Microsofts .NET, jetzt seinen<br />

James Duncan Davidson, O’Reilly Media<br />

besitzen WLAN,<br />

das Samsung-<br />

Modell für<br />

350 Euro hat auch<br />

ein UMTS-Modul. Das von<br />

Google selbst hergestellte<br />

Topgerät namens Pixel, das auch Linus<br />

Torvalds überschwänglich gelobt<br />

hatte, steht allerdings noch nicht zum<br />

Verkauf.<br />

Bislang waren die Chromebooks nur in<br />

den USA erhältlich. Dort tummelte sich<br />

das Samsung-Chromebook nach Angaben<br />

von Google mehrere Wochen an der<br />

Spitze der Amazon-Verkaufscharts im Bereich<br />

Laptops.<br />

Umstieg auf OS X bekannt gegeben. Ohne<br />

es zu merken, hätte er seinen <strong>Linux</strong>-PC<br />

seit 2012 nicht mehr eingeschaltet. Heute<br />

würde er jedem neuen Nutzer einen Mac<br />

empfehlen, auch alle von ihm verschenkten<br />

Computer wären Macs gewesen. An<br />

<strong>Linux</strong> kritisiert de Icaza vor allem die<br />

starke Fragmentierung, die vielen inkompatiblen<br />

Distributionen <strong>und</strong> die Inkompatibilitäten<br />

zwischen einzelnen Versionen<br />

einer Distribution [1].<br />

Das Schlüsselerlebnis soll schließlich ein<br />

Brasilien-Urlaub vor etwa sechs Jahren<br />

gewesen sein. Sein mitgenommenes<br />

Mac-Notebook hätte ohne Probleme in<br />

den Energiesparmodus gewechselt,<br />

WLAN hätte einfach funktioniert <strong>und</strong><br />

der Audiotreiber nicht mittendrin den<br />

Betrieb eingestellt.<br />

Im Gegensatz zu seinem ThinkPad mit<br />

<strong>Linux</strong> hätte er in den drei Wochen Urlaub<br />

weder den Kernel neu kompilieren,<br />

noch mit den Videotreibern kämpfen<br />

müssen. Des Weiteren habe er nicht<br />

nach passenden Paketformaten hinterher<br />

rennen müssen, als Binaries ausgelieferte<br />

Programme hätten auf seinem<br />

Mac einfach immer direkt funktioniert.<br />

(Tim Schürmann/hge)<br />

[1] http:// tirania. org/ blog/ archive/ 2013/ Mar-05. html<br />

(http:// ezlx. de/ d2n5)<br />

Alle Chromebooks<br />

nutzen die <strong>Linux</strong>-Distribution Chrome OS<br />

von Google, die stark auf die Nutzung von<br />

Googles Webanwendungen <strong>und</strong> -diensten<br />

ausgerichtet ist. Neben Android etabliert<br />

Google damit eine zweite <strong>Linux</strong>-basierte<br />

Plattform. (Tim Schürmann/hge)<br />

[1] http:// chrome. blogspot. de/ 2013/ 03/ bringing-chrome<br />

books-to-new-frontiers. html (http:// ezlx. de/ d2n1)<br />

Ubuntu ändert<br />

Release-Modell<br />

Ab der kurz nach Erscheinen<br />

dieser <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe<br />

verfügbaren<br />

Ubuntu-Version<br />

13.04 will das Ubuntu-<br />

Projekt den Supportzeitraum<br />

für die Nicht-<br />

LTS-Varianten von 18<br />

auf neun Monate verkürzen <strong>und</strong> eine Entwicklerversion<br />

einführen.<br />

Beschlossen wurde die Änderung bei<br />

einem Meeting des Technical Board im<br />

März [1]. Mit der Entscheidung wollen<br />

die Entwickler den bisherigen Aufwand<br />

vermeiden, der damit verb<strong>und</strong>en ist,<br />

die Zwischenversionen (12.10, 13.04<br />

usw.) 18 Monate lang mit Patches zu<br />

versorgen.<br />

Zugleich verabschiedet man sich von den<br />

Plänen, eine Rolling Release anzubieten,<br />

<strong>und</strong> will dafür eine permanente Entwicklerversion<br />

zur Verfügung stellen. Wer sich<br />

für diese entscheidet, der soll beim Feature<br />

Freeze einer aktuellen Entwicklerversion<br />

gleich nahtlos auf die nächste Entwicklervariante<br />

migriert werden. (Kristian<br />

Kißling/hge)<br />

[1] http:// ubottu. com/ meetingology/ logs/<br />

ubuntu-meeting/ 2013/ ubuntu-meeting. 2013-03-18-21.<br />

01. log. html (http:// ezlx. de/ d2n2)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

7


AKTUELL<br />

News<br />

VueScan unterstützt mehr Scanner<br />

Hamrick Software hat die neue Version<br />

9.2.10 seines kommerziellen Scanprogramms<br />

VueScan veröffentlicht, die 339<br />

Brother-Scanner unterstützt. Man habe<br />

damit laut Ed Hamrick auf zahlreiche<br />

K<strong>und</strong>enanfragen reagiert.<br />

Insgesamt kennt die Desktopvariante von<br />

Vuescan 2 100 Geräte. Zu den Features<br />

von VueScan gehören Möglichkeiten zur<br />

Farboptimierung beim Scannen verblasster<br />

Dias <strong>und</strong> Drucke, das Scannen im<br />

System Rescue CD 3.4.2<br />

Die System Rescue CD, ein Live-<strong>Linux</strong> für<br />

Datenrettung <strong>und</strong> Partitionierung, ist seit<br />

Anfang März in Version 3.4.2 verfügbar.<br />

Die Entwickler haben als Standard-Kernel<br />

Version 3.4.35 mit Langzeitsupport ausgewählt;<br />

als Alternative steht Version 3.7.10<br />

zur Auswahl. Schon seit Version 3.3.0, die<br />

Ende Januar erschien, ist Version 1.0 des<br />

ExFAT-Dateisystemtreibers an Bord. Weitere<br />

Aktualisierungen (ab Version 3.3.0)<br />

Sonos-Lautsprecher mit <strong>Linux</strong><br />

Sonos vertreibt mit der Playbar einen<br />

Lautsprecher mit integriertem <strong>Linux</strong>-System,<br />

der auf Wunsch ohne einen Zuspieler<br />

Musik aus dem Internet wiedergibt.<br />

Die Playbar [1] nimmt die Musikdaten<br />

entweder über eine Netzwerkbuchse oder<br />

das herstellereigene Drahtlosnetzwerk Sonosnet<br />

entgegen. Letzteres verwendet ein<br />

proprietäres Übertragungsprotokoll, das<br />

seine Daten mit AES 256 verschlüsselt<br />

durch die Luft schickt. Über Sonosnet lassen<br />

sich weitere Audio-Streaming-Geräte<br />

von Sonos mit der Playbar verbinden. Auf<br />

diese Weise können Nutzer etwa ein Musikstück<br />

in mehreren Räumen gleichzeitig<br />

abspielen oder die Playbar mit weiteren<br />

Sonos-Lautsprechern zu einem 5.1-Surro<strong>und</strong>-System<br />

aufrüsten.<br />

Primär soll die Playbar als Ersatzlautsprecher<br />

für die meist recht einfachen Kollegen<br />

eines HD-Fernsehers dienen. Für einen<br />

besseren Klang sorgen insgesamt<br />

neun nebeneinander angeordnete, kleine<br />

Lautsprecher; die Verbindung zum Fernseher<br />

stellt ein Glasfaserkabel her. Die<br />

Playbar nimmt dabei auch Audiomaterial<br />

in Dolby Digital entgegen. Die Steuerung<br />

der Lautstärke erfolgt entweder über die<br />

Batch-Verfahren sowie eine PDF-Ausgabe.<br />

VueScan ist unter <strong>Linux</strong> fast schon ein Urgestein.<br />

Der kommerzielle Anbieter Hamrick<br />

Software aus Phoenix, Arizona, stellt<br />

bereits seit Jahren sein Programm auch<br />

für <strong>Linux</strong> bereit. Die Desktopversion gibt<br />

es auf der VueScan-Webseite [1] in zwei<br />

Varianten: als Standard Edition für 40 US-<br />

Dollar <strong>und</strong> als Professional Edition für 80<br />

Dollar). (Kristian Kißling/hge)<br />

[1] http:// www. hamrick. com/ (http:// ezlx. de/ d2n3)<br />

sind Disk-Archive 2.4.9 <strong>und</strong> NTFS-3g<br />

2013.1.13, so dass alle aktuellen <strong>Windows</strong>-Dateisysteme<br />

gut unterstützt werden.<br />

Daneben gab es Bugfixes für das Network-Manager-Applet<br />

<strong>und</strong> mit Grsync<br />

1.1.1 ein neues GUI für Rynsc.<br />

Mehr Informationen sowie ISO-Images für<br />

CDs <strong>und</strong> USB-Speicher gibt es auf der<br />

Homepage [1]. (Mathias Huber/hge)<br />

[1] http:// www. sysresccd. org/ (http:// ezlx. de/ d2n8)<br />

Fernbedienung des Fernsehers oder mit<br />

einer App für Android, iPhone, iPad, OS X<br />

oder <strong>Windows</strong> – obwohl ein <strong>Linux</strong>-System<br />

die So<strong>und</strong>bar antreibt, gehen <strong>Linux</strong>-Nutzer<br />

hier leer aus.<br />

Als Prozessor soll in der Playbar laut engadget.com<br />

[2] ein Motorola Power-PC<br />

mit 800 MHz zum Einsatz kommen. Die<br />

unverbindliche Preisempfehlung für die<br />

Playbar liegt derzeit bei stolzen 700 Euro.<br />

Weitere Informationen liefert die Produktseite<br />

des Herstellers Sonos. (Tim<br />

Schürmann/hge)<br />

[1] http:// www. sonos. com/ introducing/ playbar<br />

(http:// ezlx. de/ d2n9)<br />

[2] http:// www. engadget. com/ 2013/ 02/ 12/ sonos-playbar<br />

-home-theater-so<strong>und</strong>bar/ (http:// ezlx. de/ d2n10)<br />

CeBIT: <strong>Linux</strong> New Media<br />

Awards 2013<br />

Vom Hottest Open Source Hardware Device<br />

bis zum innovativsten Open-Source-Projekt<br />

– die <strong>Linux</strong> New Media Awards zeichnen<br />

jedes Jahr herausragende Projekte, Organisationen,<br />

Personen <strong>und</strong> Unternehmen für<br />

ihre Verdienste r<strong>und</strong> um <strong>Linux</strong> <strong>und</strong> Open<br />

Source Software aus. Diesmal gewannen<br />

unter anderem Cyanogen Mod, LibreOffice<br />

Impress <strong>und</strong> Linus Torvalds.<br />

Die Gewinner listet ein Artikel auf der <strong>Linux</strong>-Community<br />

[1] auf. (M. Feilner, F.<br />

König, H.-J. Ehren/hge)<br />

[1] http:// www. linux-community. de/ Internal/ Nach<br />

richten/ Preise-fuer-Cyanogen-Mod-Hadoop-Google<br />

-Impress-<strong>und</strong>-Linus-Torvalds (http:// ezlx. de/ d2n4)<br />

Firefox 19 mit<br />

PDF-Betrachter<br />

Firefox 19 ist da <strong>und</strong><br />

bringt als aufregendste<br />

Neuerung einen integrierten<br />

PDF-Betrachter<br />

mit. Dank kleiner<br />

Reparaturen startet<br />

der Browser außerdem<br />

schneller. Auch die HTML-5-Fähigkeiten<br />

haben die Firefox-Entwickler erweitert.<br />

Gefixt wurden einige Bugs, die unter anderem<br />

die Darstellung von WebGL betrafen.<br />

Firefox gibt jetzt richtig an, sich im<br />

privaten Modus zu befinden, wenn man<br />

den Browser mit dem Parameter ‐private<br />

aufruft. Ubuntu-Anwender erhalten automatisch<br />

die neueste Version des Browsers,<br />

der ansonsten auf der Mozilla-Webseite<br />

zum Download bereitsteht [2]. (Kristian<br />

Kißling/hge)<br />

[1] http:// www. mozilla. org/ en-US/ firefox/ 19. 0/<br />

releasenotes/ (http:// ezlx. de/ d2n6)<br />

[2] http:// www. mozilla. org/ en-US/ products/ download.<br />

html? product=firefox-19. 0& os=linux& lang=en-US<br />

(http:// ezlx. de/ d2n7)<br />

8<br />

www.easylinux.de


News<br />

AKTUELL<br />

Skype-Alternative Jitsi<br />

Version 2.0 des sicheren <strong>und</strong> quelloffenen<br />

Voice-over-IP- <strong>und</strong> Instant-Messenger-Programms<br />

Jitsi [1] erlaubt Mehrparteien-Videokonferenzen<br />

über XMPP <strong>und</strong><br />

bringt verbesserte Hot-plug-Unterstützung<br />

für Audiogeräte, ein gänzlich überarbeitetes<br />

GUI sowie die Unterstützung<br />

für Opus (Audio-Codec) <strong>und</strong> VP8 (Video-<br />

Codec) mit.<br />

An Videokonferenzen können laut<br />

Mitteilung des Projekts beliebig<br />

viele Teilnehmer in hoher<br />

Qualität teilnehmen, solange<br />

die Rechenkraft der jeweiligen<br />

Clients zum Dekodieren<br />

der eingehenden<br />

Videodaten ausreicht.<br />

Dafür sorgt die<br />

neue Serverkomponente<br />

namens Jitsi Video-Bridge,<br />

dank der<br />

jeder Teilnehmer seinen<br />

Video-Stream nur einmal an den Server<br />

senden muss. Die Videobridge leitet die<br />

empfangenen Daten dann an alle anderen<br />

Konferenzteilnehmer weiter.<br />

Die Hot-plug-Fähigkeit der Audiogeräte<br />

erlaubt den Wechsel von Mikrofon <strong>und</strong><br />

Lautsprecher während eines Gesprächs,<br />

um etwa von einem Laptop-Mikro zu einem<br />

Headset zu wechseln. Die<br />

neue Benutzeroberfläche von<br />

Jitsi sieht moderner aus <strong>und</strong><br />

integriert sich in die Themes<br />

der unterstützten Betriebssysteme.<br />

Der quelloffene<br />

Audio-Codec Opus verbessert<br />

die Gesprächsqualität,<br />

während VP8<br />

eine Alternative zu<br />

H.264 bietet.<br />

<strong>Linux</strong>-Anwender finden<br />

Jitsi im Downloadbereich<br />

der Webseite [2],<br />

wobei die Software inzwischen<br />

vollständig in die Sprachen<br />

Deutsch, Bulgarisch, Englisch,<br />

Französisch, Italienisch <strong>und</strong> Spanisch<br />

übersetzt wurde. (Kristian Kißling/hge)<br />

[1] https:// jitsi. org/ (http:// ezlx. de/ d2n11)<br />

[2] https:// jitsi. org/ Main/ Download (http:// ezlx. de/ d2n12)<br />

Newsticker<br />

Kofler-E-Book zu OpenSuse 12.3: Michael<br />

Kofler hat sein einsteigertaugliches<br />

E-Book zu OpenSuse in einer an<br />

Version 12.3 angepassten Version herausgebracht.<br />

Die 203 Seiten lange PDF-<br />

Datei kann man auf der Webseite des<br />

Autors kaufen; sie kostet 9,99 Euro.<br />

http://kofler.info/ebooks/opensuse123/<br />

OpenSuse-Box mit Handbuch: Die neue<br />

Version 12.3 ist auch als Boxprodukt mit<br />

beigelegtem Handbuch erhältlich: Die<br />

59,95 Euro teure Schachtel (die es im Abo<br />

auch für 39,95 Euro gibt) enthält neben<br />

zwei DVDs (drei Seiten, mit 32- <strong>und</strong> 64-Bitsowie<br />

Live-Versionen) ein ca. 350 Seiten<br />

langes gedrucktes Handbuch <strong>und</strong> als PDF-<br />

Datei den Titel „<strong>Linux</strong> Essentials – Vorbereitung<br />

auf die Prüfung des <strong>Linux</strong> Professional<br />

Institute“ (250 Seiten). Einen Teil der<br />

Einnahmen spendet der Verlag Open<br />

Source Press an das OpenSuse-Projekt.<br />

http://de.opensuse.org/OpenSUSE_kaufen<br />

(Hans-Georg Eßer/hge)<br />

Die heute führenden Spezialisten stammen oft aus der "Freie Software-Szene" <strong>und</strong> schulen seit<br />

Jahren im <strong>Linux</strong>hotel. Das erklärt die Breite <strong>und</strong> Qualität unseres Schulungsangebotes:<br />

AJAX * Amavis * Android * Angriffstechniken * Apache * Asterisk * BaseX * BayesianAnalysis * Bind * C/C++ * Cassandra *<br />

CiviCRM * Cloud * Cluster * ClusterFS * CouchDB * CSS3 * CUPS * Debian * DHCP * DNS * DNSSEC * Echtzeit <strong>Linux</strong> *<br />

Embedded <strong>Linux</strong> * eXist-db * Faces * FAI * Firewall * Forensik * FreeBSD * FreeRADIUS * GeoExt * Git * Grails * GRASS *<br />

Groovy * hadoop * Hochverfügbarkeit * HTML5 * Hudson * iSCSI * IPv6 * ITSM * Java * JavaScript * Jenkins * Kernel * KVM<br />

* LDAP * LibreOffice * <strong>Linux</strong> * LPI * m23 * MacOSX * MapFish * Mapserver * Maven * Mikrocontroller * MVS/380 * MySQL *<br />

Nagios * Node.js * OpenBSD * OpenLayers * OpenOffice * openQRM * OpenVPN * OPSI * OSGi * OTRS * Perl * PHP *<br />

Postfix * PostgreSQL * Puppet * Python * QuantumGIS * R * Rails * RedHat * Routing * Request-Tracker RT * Ruby * Samba<br />

* SAN * Scala * Scribus * Shell * Sicherheit * SNMP * Spacewalk * Spamfilter * SQL * Struts * Subversion * SuSE * TCP/IP *<br />

Tomcat * Treiber * TYPO3 * Ubuntu * UML * Unix * Univention * Virenfilter * Virtualisierung * VoIP * WebGIS * Webservices *<br />

<strong>Windows</strong> Autoinstall * <strong>Windows</strong>integration * x2go * xen * XML * Xpath * Xquery * z/OS * Zabbix * Zend<br />

Fast 100% der Teilnehmer empfehlen uns weiter. Siehe www.linuxhotel.de<br />

Ja, wir geben es zu <strong>und</strong> haben überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei: Unsere Schulungen machen auch Spaß ;-)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

9


AKTUELL<br />

Leserbriefe<br />

LESERBRIEFE<br />

Tesseract-Problem<br />

[01/​2013,​ Neue​ Software]​ Durch​ Zufall​<br />

habe​ ich​ Eure​ Ausgabe​ 01/​2013​ in​ die​<br />

Hände​bekommen​<strong>und</strong>​den​darin​enthaltenen​Bericht​über​das​neue​Tesseract​auf​<br />

Seite​ 12​ gelesen.​ Schon​ lange​ habe​ ich​<br />

nach​einer​guten​OCR-Software​für​<strong>Linux</strong>​<br />

gesucht,​<strong>und</strong>​ich​glaube,​dass​Tesseract​<br />

das​Zeug​dazu​hat.<br />

Also​schnell​auf​meinem​Rechner​installiert​(Kubuntu​11.10),​<strong>und</strong>​los​geht’s​…,​<br />

oder?​Bei​Versuchen​mit​TIFF-Dateien​von​<br />

XSane​wollte​Tesseract​die​Datei​einfach​<br />

nicht​erkennen​<strong>und</strong>​stürzte​mit​Fehlermeldungen​(„Can’t​read​this​image​type:text_<br />

image.tiff“​<strong>und</strong>​anderen)​ab.​Eine​Google-<br />

Suche​lieferte​die​Lösung​des​Problems:​<br />

Die​Datei​darf​nicht​die​Endung​.tiff,​sondern​nur​.tif​haben.​Das​habt​Ihr​aber​in​<br />

Eurem​Bericht​nicht​erwähnt,​<strong>und</strong>​XSane​<br />

vergibt​eben​die​Dateiendung​.tiff!<br />

Ich​denke,​ein​Anfänger​kann​sich​daran​<br />

schon​ die​ Zähne​ ausbeißen,​ denn​ wer​<br />

vermutet​das​schon?<br />

Stefan Fuhrmann<br />

Weniger Installationsanleitungen<br />

[01/​2013]​Ich​beobachte​schon​seit​Langem,​dass​häufig​Artikel​über​die​Installation​<br />

einer​ neuen​ <strong>Linux</strong>-Version​ erscheinen,​<br />

obwohl​ sich​ eigentlich​ alles​ von​<br />

selbst​ erklärt,​ wenn​ man​ mal​ die​ DVD​<br />

eingelegt​hat.​Das​könnte​also​zukünftig​<br />

kürzer​sein.<br />

Was​ich​aber​vermisse,​ist​eine​Anleitung,​<br />

wie​man​ein​System​retten​kann,​wenn​es​<br />

nicht​mehr​booten​will.​Bei​OpenSuse​gibt​<br />

es​ da​ ja​ die​ Option​ failsafe,​ die​ auf​ die​<br />

Shell​führt.​Vielleicht​könnten​Sie​da​Neulingen​<br />

mal​ Schritt​ für​ Schritt​ eine​ Rettungsaktion​<br />

vorschlagen.​ Oft​ hilft​ es​ ja​<br />

schon,​ wenn​ man​ sich​ richtig​ einloggt​<br />

<strong>und</strong>​ (wenn​ man​ nicht​ mehr​ weiter​<br />

kommt)​ die​ richtigen​ Befehle​ für​ einen​<br />

„geordneten​Rückzug“​eingibt,​ohne​dass​<br />

man​die​meist​noch​vorhandene​Stabilität​<br />

des​ Systems​ antastet.​ Für​ den​ mit​ Unix​<br />

Vertrauten​mögen​das​Binsenweisheiten​<br />

sein,​ aber​ es​ geht​ eben​ auch​ um​ viele​<br />

Neue,​die​wir​für​die​<strong>Linux</strong>-Gemeinde​gewinnen​wollen.<br />

Wolfgang Müller<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>:​<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>​ist​u.​a.​auch​für​<br />

Neueinsteiger​ gedacht,​ die​ keine​ älteren​<br />

Ausgaben​von​<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>​verfügbar​haben;​<br />

darum​gibt​es​zu​jeder​neuen​<strong>Linux</strong>-Distribution​auf​DVD​immer​auch​einen​Installationsartikel,​der​keine​Vorkenntnisse​voraussetzt.​Für​Stammleser​sind​diese​Artikel​nur​eingeschränkt​nützlich,​aber​wir​<br />

hoffen​ja​immer,​mit​der​Zeitschrift​auch​<br />

bisherige​<strong>Windows</strong>-Nutzer​dazu​zu​bringen,​<strong>Linux</strong>​auszuprobieren.<br />

Die​ Systemreparatur​ ist​ ein​ schwieriges​<br />

Thema,​weil​es​beliebig​viele​Möglichkeiten​gibt,​sich​das​System​zu​zerschießen,​<br />

<strong>und</strong>​entsprechend​auch​sehr​viele​Methoden​für​die​Reparatur.​Allein​schon​für​Ihr​<br />

Beispielproblem​ „nicht​ mehr​ booten“​<br />

kann​es​diverse​Ursachen​geben,​etwa​einen​überschriebenen​Bootmanager,​einen​<br />

Fehler​beim​Update​auf​eine​neuere​Kernel-Version​oder​den​Einbau​einer​zusätzlichen​Festplatte.<br />

Wir​setzen​hier​mehr​auf​den​Vorbeugen-<br />

Ansatz,​so​hatten​wir​im​letzten​Heft​z.​B.​<br />

Tipps​ zum​ Distributions-Upgrade​ (<strong>und</strong>​<br />

den​Problemen,​die​dabei​mit​proprietären​<br />

Grafikkartentreibern​ auftreten​ können).​Ansonsten​empfehlen​wir​regelmäßige​Datensicherungen,​damit​nach​einem​<br />

Totalausfall​ die​ persönlichen​ Daten​ da​<br />

sind,​was​<strong>Linux</strong>-Einsteigern​eine​Neuinstallation​des​Systems​erlaubt.<br />

Natürlich​ist​gerade​bei​<strong>Linux</strong>​die​Idee,​<br />

bei​ einem​ Fehler​ neu​ zu​ installieren,​<br />

merkwürdig,​weil​sich​ein​<strong>Linux</strong>-System​<br />

viel​besser​als​z.​B.​ein​<strong>Windows</strong>-System​<br />

reparieren​ lässt,​ aber​ dafür​ sind​ meist​<br />

weit​fortgeschrittene​Kenntnisse​nötig.​In​<br />

unseren​ normalen​ Artikeln​ (außerhalb​<br />

der​ Shell-Tipps​ bzw.​ der​ Rubrik​ Guru-<br />

Training)​verzichten​wir​ja​auf​den​Einsatz​von​Shell-Befehlen,​<strong>und</strong>​wer​mit​der​<br />

Konsole​nicht​umgehen​kann,​hat​nur​geringe​Chancen,​ein​defektes​System​wieder​flott​zu​bekommen.<br />

Hier​ hilft​ nur,​ zum​ <strong>Linux</strong>-Experten​ zu​<br />

werden​–​die​dafür​nötigen​Kenntnisse​<br />

können​wir​aber​in​<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>​nur​an-<br />

satzweise​vermitteln;​mit​unseren​Shell-<br />

Themen​bereiten​wir​den​Boden​für​vertieftes​Arbeiten​mit​den​Kommandozeilentools,​was​dann​Anwender​nach​ausreichend​Training​auch​langfristig​in​die​<br />

Lage​versetzt,​solche​Problemlösungen​<br />

anzugehen.​(hge)​<br />

n<br />

10<br />

www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2008 02/2013


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AKTUELL<br />

Neue Software<br />

NEUE SOFTWARE<br />

Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version.<br />

Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie<br />

die passenden Pakete <strong>und</strong> Installationshinweise.<br />

Calligra-Office-Suite – leichtgewichtige LibreOffice-Alternative<br />

Da viele Anwender die LibreOffice-Suite als<br />

zu umfangreich empfinden, ist ihnen eine<br />

leichtgewichtige Alternative willkommen.<br />

Auch das an die Schreibmaschine angelehnte<br />

Konzept der Textverarbeitungen<br />

kann den frischen Wind vertragen, für den<br />

Calligra Words mit ungewöhnlichen Ideen<br />

sorgt. Leider macht das Programm den ersten<br />

positiven Eindruck mit zahlreichen Abstürzen<br />

zunichte.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Seit Urzeiten gibt es zwei konkurrierende<br />

Programmtypen zum Erstellen von Textdokumenten:<br />

Textverarbeitungsprogramme<br />

für Home- <strong>und</strong> Officenutzer sowie Desktop-<br />

Publishing-Software für professionelle<br />

Printprodukte. Bei Ersteren füllt der Fließtext,<br />

definierte Ränder ausgenommen, die<br />

Abb. 1: Das Calligra-Textprogramm setzt als einziges seiner<br />

Art auf das vom professionellen Desktop-Publishing<br />

bekannte Rahmenkonzept, mit dem sich der Text exakt<br />

auf der Seite verteilen lässt. Leider funktioniert das Programm<br />

nicht immer wie es soll <strong>und</strong> stürzt viel zu oft ab.<br />

ganze Seite. Grafiken lassen sich dagegen<br />

wie Bilderrahmen auf der Seite platzieren.<br />

Desktop-Publishing-Programme behandeln<br />

Text <strong>und</strong> Grafik gleich: Beide füllen vorher<br />

aufgezogene Rahmen aus.<br />

Der rahmenbasierte Ansatz erlaubt eine<br />

genauere Kontrolle des Textflusses als bei<br />

Textverarbeitungsprogrammen, in denen<br />

der Anwender den Text wie auf einer<br />

Schreibmaschine einfach heruntertippt.<br />

Das erspart dafür das Aufziehen des Textrahmens.<br />

Freiheit für den Text<br />

Schon 1998 haben sich die Entwickler<br />

von KOffice, des Vorgängers von Calligra<br />

Office [1], vorgenommen, die Vorteile<br />

beider Ansätze zu kombinieren, <strong>und</strong> zwar<br />

mit einem Konzept von Textrahmen, die<br />

das Programm für jede Seite automatisch<br />

erzeugt. Dennoch bleiben<br />

diese Rahmen nachträglich<br />

skalierbar. So lassen<br />

sich viel leichter Seitenlayouts<br />

erstellen, in denen<br />

der Textfluss sich<br />

nicht an eine Rechteckform<br />

hält (Abbildung 1)<br />

– genau wie bei professionellen<br />

Desktop-Publishing-Programmen.<br />

Da die Calligra-Entwickler<br />

schon einmal dabei waren,<br />

alte Zöpfe abzuschneiden,<br />

haben sie<br />

auch die Menüs fast völlig<br />

abgeschafft: Alle häufig<br />

gebrauchten Funktionen<br />

lassen sich über<br />

rechts angedockte Paletten<br />

steuern, wie sie von<br />

Grafikprogrammen her<br />

bekannt sind. Ein bisschen<br />

erinnert dies an die<br />

Ribbon-Oberfläche [2] neuerer Microsoft-<br />

Office-Versionen.<br />

A- <strong>und</strong> B-Note<br />

Sowohl das Rahmenkonzept als auch die<br />

GUI-Gestaltung haben uns gefallen. Leider<br />

hat ein tiefergehender Test aber vor allem<br />

eines gezeigt: Ein brilliantes Gr<strong>und</strong>konzept<br />

bedeutet noch keine Praxistauglichkeit.<br />

Calligra Words stürzte im Test auf allen System<br />

so oft ab, dass sich damit kaum produktiv<br />

arbeiten ließ. Viele Gr<strong>und</strong>funktionen<br />

hängen <strong>und</strong> haken. So lassen sich zwar Tabellen<br />

aus Calligra Sheets, der Tabellenkalkulation<br />

der Officesuite, einbinden, aber<br />

nicht bearbeiten; der Cursor springt zu einer<br />

ganz anderen Stelle der Seite.<br />

Es gibt für Words mit seinen vielen ungewohnten<br />

Funktionen keine nennenswerte<br />

Dokumentation. Schlimmer noch: Auch<br />

eine Silbentrennung fehlt. Schon allein<br />

deswegen ist es für deutsche Texte, in denen<br />

fast immer lange Wörter vorkommen,<br />

nur eingeschränkt tauglich.<br />

Solider Rest<br />

Die zweite G<strong>und</strong>komponente einer jeden<br />

Officesuite, die Tabellenkalkulation<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Die Textverabeitung Words wirkt auch<br />

nach stolzen 15 Jahren Entwicklung (Vorformen<br />

mitgerechnet) sehr unausgereift.<br />

Obwohl die anderen Komponenten im<br />

Test besser abschneiden, kann man Calligra<br />

als Officesuite daher leider kaum<br />

empfehlen.<br />

Schade ist es dabei um den revolutionären<br />

rahmenbasierten Ansatz von Words,<br />

der durchaus das Potenzial hätte, die<br />

abgedroschene Schreibmaschinen-Metapher<br />

der anderen Textverabeitungen alt<br />

aussehen zu lassen.<br />

12 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Neue Software<br />

AKTUELL<br />

Abb. 2: Die Calligra-Datenbankanwendung Kexi ahmt das<br />

grafische Datenbankkonzept von Microsoft Access <strong>und</strong><br />

Libre Office Base nach. Alle Gr<strong>und</strong>funktionen, die man für<br />

produktives Arbeiten braucht, sind solide umgesetzt.<br />

Sheets, machte zum Glück einen stabileren<br />

Eindruck. Sie hinkt im Funktionsumfang<br />

der LibreOffice-Entsprechung Calc<br />

zwar noch hinterher, doch das muss<br />

kein Nachteil sein, denn wir finden, dass<br />

die bereits enthaltenen Features ausreichen,<br />

um alltägliche Aufgabenstellungen<br />

zu bewältigen.<br />

Die Datenbankanwendung<br />

der Bürosuite<br />

heißt Kexi <strong>und</strong><br />

funktionierte zumindest<br />

bei dem einfachen<br />

Test, einem<br />

Eingabeformular für<br />

eine Datenbanktabelle,<br />

reibungslos<br />

(Abbildung 2).<br />

Auch bei Stage, dem<br />

Präsentationsprogramm,<br />

förderte der<br />

Test keine Probleme<br />

zutage. Wie Power-<br />

Point oder LibreOffice<br />

Impress basiert<br />

das Programm auf<br />

Folien-Gr<strong>und</strong>layouts,<br />

die sich mit Text- <strong>und</strong> Grafikelementen<br />

erweitern lassen.<br />

Der Anwender kann direkt in Stage Linien<br />

oder Pfeile zeichnen <strong>und</strong> Clipart einfügen.<br />

Die aktuelle Version des Programms kennt<br />

animierte Objekte <strong>und</strong> Folienübergänge.<br />

Für Rechner, auf denen Stage nicht installiert<br />

ist, gibt es einen PDF-Export, der allerdings<br />

anders als bei LibreOffice Impress<br />

keine Animationen <strong>und</strong> Effekte erfasst.<br />

Künstlerisch wertvoll<br />

Einen durchwegs guten Eindruck machten<br />

die Grafikprogramme Krita <strong>und</strong> Karbon.<br />

Krita, das Bildbearbeitungsprogramm,<br />

kann mit 16 Bit Farbtiefe <strong>und</strong> dem CMYK-<br />

Farbformat umgehen – beides sind Funktionen,<br />

die Gimp schmerzlich vermissen<br />

lässt. Außerdem sind die Vektorgrafikwerkzeuge<br />

besser als in Gimp.<br />

Das Vektorzeichenprogramm Krita kann<br />

zwar nicht mit dem verbreiteteren Inkscape<br />

mithalten. Wer dessen Funktionsfülle<br />

aber nicht braucht, der kommt mit<br />

dem schlichten Krita leichter zurecht. n<br />

INFOS<br />

[1] Calligra-Office-Suite:<br />

http:// www. calligra-suite. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g1)<br />

[2] Microsofts Ribbon-Oberfläche:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Ribbon<br />

(http:// ezlx. de/ d2g2)<br />

Software auf DVD: Calligra Office<br />

Darktable – professionelle Fotoretusche-Software<br />

Das anders als Photoshop nicht auf allgemeine<br />

Bildbearbeitung, sondern speziell<br />

auf das Optimieren von Digitalfotos getrimmte<br />

Lightroom von Adobe hat bei professionellen<br />

Fotografen viel Anklang gef<strong>und</strong>en.<br />

Das freie Programm Darktable spielt<br />

im Namen auf die Profisoftware an <strong>und</strong><br />

kommt ihr auch in puncto Qualität nahe.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Wie das Programm Fotoxx [1] ist Darktable<br />

[2] kein Allzweck-Bildbearbeitungsprogramm,<br />

sondern eine Fotoretusche-<br />

Software – <strong>und</strong> zwar nach unserer Meinung<br />

die beste frei verfügbare. Das Programm<br />

wendet sich an Profis <strong>und</strong> Amateure<br />

mit hohen Ansprüchen. Dafür fordert<br />

das Programm von seinen Anwendern<br />

auch Geduld <strong>und</strong> Know-how.<br />

Das zweite <strong>Linux</strong>-Fotoretusche-Programm<br />

mit mindestens semiprofessionellem Anspruch,<br />

RawTherapee [3], ist ebenfalls<br />

sehr leistungsfähig. Darum fällt es schwer,<br />

zu entscheiden, welches von den beiden<br />

Programmen das bessere ist. Ausschlaggebend<br />

für die Bewertung von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

war letztlich ein Feature namens Zonensystem<br />

in Darktable.<br />

Probestreifen<br />

Dieses vom amerikanischen Fotografen<br />

Ansel Adams zunächst für die analoge<br />

Schwarzweißfotografie entworfene System<br />

teilt ein Bild in elf Helligkeitskategorien<br />

zwischen 100 Prozent Schwarz <strong>und</strong> 100<br />

Prozent Weiß ein. Adams versuchte, die<br />

Wiedergabe dieser Helligkeitsabstufungen<br />

bei der Entwicklung der Schwarzweißfotos<br />

separat zu beeinflussen, so dass ein<br />

Bild mit perfektem Helligkeits- <strong>und</strong> Kontrastverlauf<br />

entstand.<br />

Zum Glück lässt sich das Prinzip der separaten<br />

Beeinflussung der unterschiedlichen<br />

Bildschattierungen auf dem Computer<br />

Abb. 3: Mit den Schiebereglern des Zonensystems erweitern oder komprimieren Sie<br />

Bildbereiche einer bestimmten Helligkeit. So komponieren Sie Licht <strong>und</strong> Schatten fast<br />

so frei wie ein Maler.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

13


AKTUELL<br />

Neue Software<br />

nachstellen. Dann braucht<br />

man kein Wissen um das<br />

Verhalten von Silbersalzen<br />

mehr, <strong>und</strong> das Ergebnis liegt<br />

in Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nicht Minuten<br />

vor, was das Ausprobieren<br />

deutlich erleichtert.<br />

Was diese Funktion leistet,<br />

demonstriert ein Schnappschuss<br />

im Abendlicht mit<br />

automatischer Belichtung<br />

(Abbildung 3, links). Zwar<br />

hat die Kamera die Abendstimmung<br />

nicht durch zu<br />

starkes Aufhellen ruiniert,<br />

doch dafür verschwindet die<br />

Borke des knorrigen alten<br />

Baumes weitgehend im<br />

Dunkel.<br />

Aufgefächert<br />

Das Zonensystem in Darktable<br />

schafft mit wenigen<br />

Mausklicks Abhilfe. In der<br />

Mitte zwischen den bearbeiteten<br />

Bildern ist seine Benutzeroberfläche<br />

zu sehen. Entscheidend ist der Grauwertestreifen<br />

unter der Miniaturabbildung –<br />

Schwarz <strong>und</strong> Weiß sowie fünf dazwischenliegende<br />

Grauwerte. Wie im unterem<br />

Bereich des Graustreifens sichtbar, lässt<br />

sich die Breite der einzelnen grauen Felder<br />

mit der Maus verändern. Darktable verschiebt<br />

dann die Helligkeit der Bildbereiche,<br />

die diesem Grauton entsprechen.<br />

Wenn Sie die Maus über eines der grauen<br />

Felder bewegen, hebt das Programm den<br />

korrespondierenden Bereich im Bild gelb<br />

hervor. So lässt sich ermitteln, dass die<br />

linken drei Felder von Schwarz bis Mittelgrau<br />

den gesamten Baum repräsentieren.<br />

Ziehen Sie diesen Bereich Richtung Weiß,<br />

hellt dies den Baum auf <strong>und</strong> vergrößert<br />

dessen Kontrastspanne (Abbildung 3,<br />

rechts). Die Rinde wirkt nun plastischer.<br />

Um noch etwas an der Stimmung des Bilds<br />

zu feilen, ist mit dem übrigen Bildbereich<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Darktable bringt ein liebevoll gestaltetes<br />

<strong>und</strong> außerdem vollständig deutsch<br />

übersetztes GUI mit, über das sich außer<br />

den vorgestellten noch viele weitere<br />

nützliche Funktionen aufrufen lassen.<br />

Besonders hervorzuheben ist das<br />

Zonensystem, mit dem Sie den Helligkeitsverlauf<br />

beinahe so kreativ komponieren<br />

wie ein Maler.<br />

Abb. 4: Wirkt das Grün nicht richtig natürlich? Das Farbbereiche-Werkzeug (Mitte oben) färbt alle<br />

gelborangen Bildelemente mit wenigen Mausklicks sattgrün.<br />

genau das Gegenteil passiert: Sein Kontrastumfang<br />

wurde zugunsten des fahlen<br />

Himmels gestaucht, wie sich sich an der<br />

geringen Ausdehnung der Graufelder 4 bis<br />

8 erkennen lässt.<br />

Stimmungsmache<br />

Für einen beinahe echten Caspar David<br />

Friedrich fehlt nun nur noch das obligatorische<br />

Orange des Himmels. Am einfachsten<br />

lässt es sich mit dem Split-Toning-Filter<br />

einfügen, der helle <strong>und</strong> dunkle Bildbereiche<br />

unterschiedlich einfärbt.<br />

Allgemein bleibt festzuhalten: Es gibt kein<br />

besseres Werkzeug, um die Helligkeitsbalance<br />

eines Fotos auszugleichen, als das<br />

Zonensystem in Darktable. Ob es darum<br />

geht, allzu scharfe Kontraste abzumildern<br />

oder schwache Schattierungen aufzuspreizen,<br />

ist egal. Beides gelingt sogar gleichzeitig<br />

in einem Arbeitsschritt.<br />

Vor allem lässt sich das Tool viel leichter<br />

bedienen als das Helligkeitskurven-Werkzeug<br />

in Gimp oder Photoshop. Wenn neun<br />

separat bearbeitbare Helligkeitsstufen<br />

nicht ausreichen oder zu viel sind, genügt<br />

ein Dreh des Mausrads über der Graustufenskala,<br />

um ihre Zahl zu verändern.<br />

Regenbogenfarben<br />

Was für Helligkeitsabstufungen gut ist,<br />

taugt auch für Farbschattierungen. Abbildung<br />

4 zeigt das Farbbereiche-Werkzeug<br />

<strong>und</strong> demonstriert, wie spektakulär es ein<br />

Bild verändern kann. Als ersten Schritt setzen<br />

Sie nach einem Klick auf die kleine Pipette<br />

einen Kontrollpunkt in den zu verändernden<br />

Bildbereich. Darauf erscheint eine<br />

Markierungslinie im Regenbogenspektrum<br />

des Werkzeugunterfensters. Sie kennzeichnet<br />

die Stelle, an der Sie die anfangs gerade<br />

Farbkurve für den gewünschten Effekt biegen<br />

müssen. Dann verändert sich die Farbe,<br />

die der Markierung entspricht.<br />

Auch wenn es etwas kompliziert aussieht,<br />

funktioniert das Werkzeug nach ein wenig<br />

Probieren sehr intuitiv: Sie verschieben<br />

den Kontrollpunkt, der zuvor über einem<br />

orangen Farbfeld lag, in Richtung Grün.<br />

Entsprechend verfärbt sich das Orange im<br />

Bild nach Grün. Vorher sollten Sie noch<br />

den Kontrollpunkt über dem orangen<br />

Spektralbereich mit Hilfe der kleinen dreieckigen<br />

Griffe am unteren Rand des Regenbogenfeldes<br />

über die Markierungslinie<br />

für die Farbe am Kontrollpunkt verschieben.<br />

Dann erfasst Darktable genau die gewünschte<br />

Farbe.<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Fotoxx: S. 15 bis 16 in dieser Ausgabe<br />

[2] Darktable: http:// www. darktable. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g3)<br />

[3] RawTherapee-Webseite:<br />

http:// www. rawtherapee.com/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g4)<br />

Software auf DVD: Darktable<br />

14 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Wissen, wie’s geht.<br />

Neue Software<br />

AKTUELL<br />

Fotoxx – Fotoretusche-Programm mit hervorragender Panoramafunktion<br />

Wer seine Urlaubsfotos vor der Show am<br />

Beamer noch schnell in Form bringen will,<br />

den treibt ein leistungsfähiges, aber hakelig<br />

zu bedienendes Programm wie Gimp<br />

zur Verzweiflung. Mit dem einfach gestrickten<br />

Fotoxx geht vieles ganz schnell.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Fotoretusche-Programme sind Spezialisten<br />

unter den Bildbearbeitungsprogrammen,<br />

die nicht wie Gimp oder Photoshop eine<br />

breite Palette an Bearbeitungsfunktionen<br />

<strong>und</strong> Effekten zur Verfügung stellen. Vielmehr<br />

geht es bei ihnen darum, die technischen<br />

Unzulänglichkeiten von Fotos mit<br />

wenigen Mausklicks auszubügeln.<br />

Auch in dieser Softwaregattung hat Adobe<br />

mit Lightroom [1] die Marktführerschaft<br />

inne. Das heißt aber nicht, dass es nicht<br />

einige brauchbare freie Alternativen gibt.<br />

Die leistungsfähigsten freien Programme,<br />

Darktable [2] <strong>und</strong> RawTherapee [3] verlangen<br />

mit ihren wegen der vielen Einstellungen<br />

überfrachteten Benutzeroberflächen<br />

auch dem Anwender einiges ab. Fotoxx<br />

[4] gibt sich deutlich übersichtlicher.<br />

Eine Unterstützung von Raw-Dateien ist<br />

aber inbegriffen.<br />

Kernfunktionen im Griff<br />

Fotoxx besteht aus drei Hauptansichten:<br />

der Einzelbildansicht (Reiter F), einer Galerieansicht<br />

(G) <strong>und</strong> einer Weltkarte (W),<br />

auf der das Programm Fotos mit eingebetteten<br />

GPS-Koordinaten aus Handys <strong>und</strong><br />

manchen Digitalkameras anordnet. Ein<br />

Klick auf einen der roten Punkte in der<br />

Karte, die dort aufgenommene Fotos symbolisieren,<br />

öffnet diese in der Galerieansicht.<br />

Diese Funktion hilft beim Zuordnen<br />

Abb. 5: Zum Aufhellen von Schlagschatten müssen Sie in Fotoxx bloß einen Regler<br />

nach rechts ziehen.<br />

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02/2013<br />

15


AKTUELL<br />

Neue Software<br />

Fotoxx kombiniert nicht nur Fotoserien zu<br />

Panoramen, es verschmilzt auch mit<br />

wechselnder Belichtung geschossene Aufnahmen<br />

zu einem Bild mit hohem Dynamikumfang<br />

(HDR, High Dynamic Range).<br />

Abbildung 8 zeigt links einen normalen<br />

Schnappschuss mit der Digitalkamera bei<br />

ungünstiger Beleuchtung, rechts das Ergebnis<br />

der Kombination aus drei unterschiedlich<br />

belichteten Bildern.<br />

Abb. 6: Schneller als gedacht verschwindet der Jägerstand mit der Smart-Löschen-<br />

Funktion aus dem Bild.<br />

Abb. 7: Das automatische Zusammenfügen von ohne Stativ aufgenommenen Panoramen<br />

ist eine ausgesprochene Stärke von Fotoxx.<br />

der Urlaubsfotos. Wenn Ihre Digitalkamera<br />

keinen GPS-Empfänger enthält, weisen<br />

Sie Fotos einem Ort zu, indem Sie die<br />

Koordinaten von Hand eintragen.<br />

Fotoxx bietet alle wichtigen Funktionen,<br />

die man von einem Fotoretusche-Programm<br />

erwartet: Es korrigiert die Belichtung<br />

<strong>und</strong> den Helligkeitverlauf <strong>und</strong> gleicht<br />

Farbstiche aus. Besonders einfach zu bedienen<br />

sind dabei die Funktionen Helligkeit<br />

ausgleichen <strong>und</strong> Helligkeit ausdehnen. Erstere<br />

vermindert den viel zu starken Schatten<br />

in Abbildung 5 mit Hilfe eines einzigen<br />

Schiebereglers; Letztere erweitert den Kontrastumfang<br />

von unterbelichteten oder an<br />

trüben Tagen aufgenommenen Fotos.<br />

Zum Entfernen des Rote-Augen-Effekts, der<br />

so manchen mit Blitzlicht aufgenommenen<br />

Schnappschuss ruiniert, genügt ein Mausklick<br />

auf die rote Pupille. Wenn es der Automatik<br />

bei ungünstigen Kontrastverhältnissen<br />

nicht gelingt, die Ausdehnung der Pupille<br />

zu ermitteln, darf der Anwender sie<br />

nach einem Rechtsklick per Hand auswählen.<br />

Auch störende Objekte lassen sich mit<br />

Smart löschen binnen weniger Mausklicks<br />

aus dem Bild verbannen (Abbildung 6).<br />

Klassenprimus<br />

Während Fotoxx bei den bisher vorgestellten<br />

Retuschefunktionen brauchbares Mittelmaß<br />

liefert, brilliert das Programm beim<br />

Zusammensetzen von Panoramen. Abbildung<br />

7 zeigt eine ohne Stativ aus der Hüfte<br />

geschossene Bildfolge. Wie sich an den<br />

Bildrändern erkennen lässt, hat sich der<br />

Ausschnitt beim Drehen auch kräftig vertikal<br />

verschoben. Dennoch fügt die Software<br />

die Bilder automatisch ohne die geringsten<br />

erkennbaren Nähte zusammen.<br />

Realismus statt Magie<br />

Wer Bilder mit magisch leuchtenden<br />

Farben erwartet, wie sie im Internet unter<br />

dem Sichtwort HDR zu finden sind,<br />

ist vom Ergebnis in Fotoxx freilich enttäuscht.<br />

Diese leuchtenden, aber keineswegs<br />

realistisch wirkenden HDR-Bilder<br />

nutzen ein Verfahren zur Überzeichnung<br />

der Farben, das Tone Mapping<br />

oder lokale Kontrastoptimierung heißt.<br />

Es überzeichnet den Kontrast gezielt an<br />

den Stellen, an denen unterschiedliche<br />

Farben aufeinander treffen. Sowohl<br />

Computermonitore als auch Drucker<br />

können nämlich nur einen Bruchteil des<br />

Helligkeitsspektrums darstellen, den das<br />

menschliche Auge wahrnimmt. Lokal<br />

kontrastoptimierte Bilder täuschen dem<br />

Gehirn daher durch die im Übergang gesteigerten<br />

Kontraste einen Farb- <strong>und</strong><br />

Helligkeitsumfang vor, den der Druck<br />

oder der Bildschirm ohne diesen Trick<br />

nicht wiedergeben könnte.<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Lightroom: http:// www. adobe. com/ de/<br />

products/ photoshop-lightroom. html<br />

(http:// ezlx. de/ d2g5)<br />

[2] Darktable: siehe S. 13 bis 14<br />

[3] RawTherapee: http:// www. rawtherapee.<br />

com/ (http:// ezlx. de/ d2g6)<br />

[4] Fotoxx: http:// www. kornelix. com/ fotoxx.<br />

html (http:// ezlx. de/ d2g7)<br />

Software auf DVD: Fotoxx<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Fotoxx gibt sich bei der Fotoretusche<br />

brauchbar <strong>und</strong> glänzt bei Panoramen <strong>und</strong><br />

dem Zusammenfügen von Belichtungsreihen<br />

zu einem detailreichen Bild. Unangenehm<br />

aufgefallen ist das Programm<br />

jedoch leider durch einige Abstürze.<br />

Abb. 8: Eine Dreier-Belichtungsreihe kombiniert Fotoxx zu einem natürlich wirkenden<br />

Foto, dessen Kontrastumfang die Fähigkeiten des Kamerasensors für Einzelbilder übersteigt<br />

(vergleiche Bauch des Stofftiers <strong>und</strong> Stacheln des Plastikballs).<br />

16 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Neue Software<br />

AKTUELL<br />

Gnome Wave Cleaner – Spezialprogramm zur Audiorestorierung<br />

Gnome Wave Cleaner, ein Programm zum<br />

Entklicken von Schallplattenaufnahmen,<br />

fällt nach dem Start zunächst durch eine<br />

altbackene Benutzeroberfläche auf. Da jedoch<br />

die Leistung des Programms stimmt<br />

<strong>und</strong> es ohnehin keine gleichwertige <strong>Linux</strong>-<br />

Alternative gibt, kann man sich mit diesem<br />

Defizit arrangieren.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Es gibt audiophile Zeitgenossen, die sich<br />

immer noch nicht für die ihrer Meinung<br />

nach kalt <strong>und</strong> spröde klingende CD erwärmen<br />

können. Sie ziehen die Vinylscheibe<br />

vor – trotz oder gerade wegen des anhaltenden<br />

Prasselgeräuschs im Hintergr<strong>und</strong>,<br />

das seine Liebhaber an ein behagliches<br />

Kaminfeuer erinnert.<br />

Doch wenn ein Kratzer in der Platte eine<br />

Piano-Passage verhagelt, wird es selbst<br />

eingefleischten Anhängern der Analogtechnik<br />

zu viel. Wer seine Schallplattensammlung<br />

digitalisiert, wünscht sich daher<br />

früher oder später ein Programm, das<br />

solche Störgeräusche herausfiltert. Leider<br />

ist der meistgenutzte freie <strong>und</strong> generell<br />

sehr potente Wave-Editor Audacity [1] dafür<br />

nicht besonders gut gerüstet. Es gibt<br />

unter <strong>Linux</strong> lediglich ein Spezialprogramm<br />

für diese Aufgabe: den Gnome Wave Cleaner<br />

[2] (Abbildung 9).<br />

Vintage pur<br />

Das Programm wirkt beinahe so antiquiert<br />

wie die Vinyltechnologie selbst: An den<br />

ohne Icons gestalten Datei-Öffnen-Dialog<br />

aus der Mitte des letzten Jahrzehnts muss<br />

man sich erst wieder gewöhnen. Beim Bearbeiten<br />

warnt das Programm manchmal<br />

vor einem gefährlich hohen Ressourcenverbrauch<br />

<strong>und</strong> davor, dass die geplante<br />

Bearbeitung lange dauern wird. Doch dabei<br />

orientiert es sich an der typischen Ausstattung<br />

eines Rechners aus dem Jahr<br />

2005. Die Software liest außerdem ausschließlich<br />

unkomprimierte Wave-Dateien<br />

ein, keine MP3s oder gar neuere Komprimierungsformate.<br />

Außerdem schreibt das Programm, um die<br />

Rechnerressourcen zu schonen, alle Änderungen<br />

ohne zwischenzuspeichern direkt<br />

in die Wave-Datei – eine bei der heutigen<br />

RAM-Ausstattung überflüssige Optimierung.<br />

Zwar speichert der Gnome Wave<br />

Cleaner Undo-Daten in einer separaten<br />

Datei, mit der sich alle durchgeführten<br />

Änderungen selbst nach einen Programmabsturz<br />

noch zurücknehmen lassen. Dennoch<br />

ist es ratsam, vor der Bearbeitung<br />

ein Backup anzulegen.<br />

Leistungsstarker Oldtimer<br />

Trotz aller Unzulänglichkeiten des GUI<br />

überzeugen die Rechenalgorithmen des<br />

Programms immer noch: Eine automatische<br />

Entklick-Funktion (Bearbeiten / Declick<br />

Weak <strong>und</strong> Bearbeiten / Declick<br />

Strong) reduziert zumindest die stärkeren<br />

Klicks hörbar. Ein leichtes Prasseln im<br />

Hintergr<strong>und</strong> bleibt zurück, doch das<br />

drängt sich beim Hören deutlich weniger<br />

in den Vordergr<strong>und</strong> als das Geräusch im<br />

Originaltrack.<br />

Allerdings bleiben auch manche besonders<br />

lauten Knackgeräusche stehen, die von tieferen<br />

Kratzern auf der Schallplatte herrühren.<br />

Sie lassen sich schlichtweg nicht per<br />

Software von Drum-Beats unterscheiden,<br />

die natürlich erhalten bleiben müssen.<br />

Für solche Fälle, die zum Glück meist nur<br />

einige Male pro Schallplatte auftreten,<br />

kennt Gnome Wave Cleaner einen manuellen<br />

Modus, bei der Sie den Klick mit der<br />

Maus markieren. Die Software weiß nun,<br />

dass es sich bei dem Zacken im Audiotrack<br />

um ein unerwünschtes Knacken<br />

handelt, <strong>und</strong> bügelt im markierten Bereich<br />

alle Geräuschanteile aus.<br />

Diese manuelle Methode führt, anders<br />

als das automatische Entklicken, zu<br />

praktisch perfekten Ergebnissen. Da jedoch<br />

viele einzelne Handgriffe nötig<br />

sind, um eine ganze LP zu bearbeiten,<br />

liegt die Herausforderung darin, die Arbeitsschritte<br />

so weit wie möglich zu beschleunigen.<br />

Praxistauglich<br />

In der Praxis hat sich folgendes Vorgehen<br />

bewährt: Markieren Sie erst einmal einen<br />

Ausschnitt von etwa 30 Sek<strong>und</strong>en mit der<br />

Maus. Die unter First <strong>und</strong> Last rechts unten<br />

in der Statusleiste angezeigten Werte<br />

im Format Minuten:Sek<strong>und</strong>en:H<strong>und</strong>ertstel<br />

geben Aufschluss über die Größe der Auswahl.<br />

Wenn Sie die Maus im Bereich der<br />

Trennlinie zwischen rechtem <strong>und</strong> linkem<br />

Kanal ziehen, erfasst die Auswahl beide<br />

Stereotracks, sonst nur den, über dem sich<br />

die Maus beim Ziehen befindet.<br />

[B] <strong>und</strong> [E] setzen Marker zu Beginn <strong>und</strong><br />

am Ende der Auswahl, [Z] zoomt auf den<br />

ausgewählten Bereich, im dem nun die<br />

lauten Knackgeräusche als Pegelmaxima<br />

in der Audiowellenform gut sichtbar sind<br />

(Abbildung 9, links).<br />

Wählen Sie nun einen engen Bereich um<br />

eine solche Spitze, zoomen Sie erneut mit<br />

[Z] <strong>und</strong> wiederholen Sie diese Schritte<br />

Abb. 9: Gnome Wave Cleaner ist ein Spezialprogramm für das Entfernen der schallplattentypischen Knackgeräusche (in der Abbildung<br />

links als Spitzen erkennbar, rechts ein isoliertes Knacken).<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

17


AKTUELL<br />

Neue Software<br />

zwei- bis dreimal, bis sich der durch seine<br />

Lautstärke erkennbare Knack bequem herauspicken<br />

lässt (Abbildung 9, rechts).<br />

Dann wählen Sie entweder Bearbeiten /<br />

Declick Manual aus dem Menü oder klicken<br />

auf den Button mit dem Wurzelzeichen<br />

über dem Wellensymbol.<br />

Wählen Sie dann mit [M] wieder den größeren<br />

Bereich zwischen den Markern <strong>und</strong><br />

zoomen Sie ihn mit [Z] in das Bearbeitungsfenster.<br />

Nun können Sie mit der<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Wenn man sich an die veraltete Oberfläche<br />

von Gnome Wave Cleaner gewöhnen<br />

kann, bietet das Programm<br />

vorzügliche Ergebnisse <strong>und</strong> eine zügige<br />

Arbeitsweise.<br />

Maus einen weiteren Klick markieren, <strong>und</strong><br />

das Spiel beginnt von Neuem.<br />

Heraushören<br />

Schneller <strong>und</strong> vermutlich zuverlässiger gelingt<br />

die Auswahl der Störgeräusche mit<br />

der Taste [S] während des Abspielens. Das<br />

Programm stoppt dabei die Wiedergabe<br />

<strong>und</strong> markiert eine halbe Sek<strong>und</strong>e um die<br />

Stelle herum, an der die Wiedergabe angehalten<br />

wurde. In diese Auswahl zoomen<br />

Sie mehrfach mit [Z] hinein.<br />

Neben seiner Hauptdisziplin, der Klick-<br />

Reduktion (Declick), kennt Gnome Wave<br />

Cleaner noch eine Knister-Reduktion (Bearbeiten<br />

/ Decrackle) für alte, abgenutzte<br />

Schallplatten. Da diese jedoch auch den<br />

Höhenanteil des Audiotracks spürbar abstumpft,<br />

sollte sie nur zum Einsatz kommen,<br />

wenn der Geräuschanteil die Aufnahme<br />

sonst unerträglich macht.<br />

Dies gilt auch für die Denoise-Funktion<br />

(allgemeine Geräuschreduktion), die für<br />

Aufnahmen mit guten Plattenspielern ohnehin<br />

nicht gebraucht wird: Diese übertragen<br />

nämlich außer dem Knacken, das<br />

durch Unvollkommenheiten der Vinyloberfläche<br />

entsteht, wenig Störgeräusche<br />

in die Aufnahme.<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Audacity: http:// audacity. sourceforge.<br />

net/ (http:// ezlx. de/ d2g8)<br />

[2] Gnome Wave Cleaner:<br />

http:// gwc. sourceforge. net/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g9)<br />

Software auf DVD: Gnome Wave Cleaner<br />

KTorrent – BitTorrent-Client mit vielen Features<br />

Das Modell, bei dem ein Server eine Datei<br />

an H<strong>und</strong>erte von Downloadern gleichzeitig<br />

ausliefert, ist veraltet: Über das BitTorrent-<br />

Protokoll bietet jeder Downloader heruntergeladene<br />

Teile einer Datei auch gleich wieder<br />

anderen zum Download an.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Wer eine gerade eben erschienene <strong>Linux</strong>-<br />

Distribution über FTP herunterlädt, der<br />

muss manchmal feststellen, dass die Server<br />

überlastet sind <strong>und</strong> der Download<br />

trotz schnellem DSL-Anschluss vor sich<br />

hin schleicht. Ganz anders beim Bezug einer<br />

Datei via BitTorrent [1]: Der geht um<br />

so flüssiger über die Bühne, je<br />

mehr Anwender sie gerade herunterladen.<br />

BitTorrent ist ein in der freien<br />

Softwareszene beliebtes Filesharing-Protokoll,<br />

das ganz<br />

ohne zentrale Server auskommt.<br />

Gleich vorneweg zum<br />

Thema Filesharing: Nicht Filesharing<br />

selbst ist illegal, lediglich<br />

das Verteilen geschützter<br />

Dateien verstößt gegen das Urheberrecht<br />

– unabhängig von<br />

der eingesetzten Methode.<br />

Freiheit teilen<br />

Freie Software herunterzuladen<br />

<strong>und</strong> zu verteilen, ist bekanntlich<br />

nicht verboten. Es<br />

mangelt auch nicht an freien BitTorrent-<br />

Clients. KTorrent [2], das zur KDE-Desktopumgebung<br />

gehörende Programm, ist<br />

einer der komfortabelsten.<br />

Da KTorrent eigentlich schon alle erdenklichen<br />

Features besitzt, stört es nicht, dass<br />

seine Autoren in den letzten Releases nur<br />

Bugfixes beigetragen haben. Im Gegenteil<br />

– gerade weil bei lang dauernden Downloads<br />

nichts mehr nervt, als wenn sich der<br />

Downloadclient vorzeitig verabschiedet,<br />

lohnt sich der Umstieg auf eine aktuelle<br />

Version. Der Download via BitTorrent<br />

schont zunächst einmal die Ressourcen<br />

der Distributoren <strong>und</strong> FTP-Server der Universitäten,<br />

die eigentlich Besseres zu tun<br />

Abb. 10: Torrents statt FTP-Downloads: Wer das komfortable Bit-<br />

Torrent-Programm KTorrent per Mausklick auf einen Torrent-Link<br />

nutzen möchte, der muss dies dem Browser einmal mitteilen.<br />

haben, als die Lastspitzen beim Erscheinen<br />

einer neuen OpenSuse- oder Ubuntu-<br />

Version abzufedern.<br />

Beim BitTorrent-Protokoll muss nur eine<br />

wenige Bytes große Datei mit beschreibenden<br />

Daten, der so genannte Torrent, auf<br />

einem zentralen Server liegen. Alles andere<br />

spielt sich auf den Rechnern der<br />

Downloader ab: Torrent-Clients, die dieselbe<br />

Datei herunterladen, finden sich im<br />

Internet selbständig ohne Zutun einer Zentralstelle.<br />

Geben <strong>und</strong> Nehmen<br />

Jeder Downloader stellt die eben erst heruntergeladenen<br />

Daten dann sofort anderen<br />

Downloadern zu Verfügung.<br />

Da die Daten in kleine<br />

Blöcke aufgeteilt sind, klappt<br />

das schon, bevor der Download<br />

vollständig abgeschlossen<br />

ist. Und darum leidet die<br />

Downloadgeschwindigeit nicht<br />

unter Lastspitzen.<br />

Wenn ein Torrent einmal<br />

läuft, ist er daher nicht mehr<br />

durch einen Ausfall an einer<br />

Stelle totzukriegen. Wegen<br />

der Aufteilung in Blöcke<br />

muss man ihn weder neu<br />

starten noch kommt es zur<br />

Datenkorruption, wenn die<br />

Internetverbindung unvermittelt<br />

abreißt. Selbst durch<br />

ein versehentliches Ausschal-<br />

18 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Neue Software<br />

AKTUELL<br />

ten des Rechners unterbrochene<br />

Downloads lassen sich<br />

wieder starten. Die Software<br />

schreibt nämlich mit, welche<br />

Blöcke bereits vollständig<br />

empfangen sind <strong>und</strong> welche<br />

nicht. Die bereits gespeicherten<br />

gehen gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

verloren.<br />

Für den Anwender ist der<br />

Download einer Datei als<br />

Torrent ganz einfach: Ein<br />

Klick auf den Torrent-Link<br />

genügt. Damit KTorrent hier<br />

zum Zuge kommt, muss das<br />

Programm im Webbrowser<br />

für BitTorrent-Seed-Dateien<br />

eingestellt sein. Abbildung 10 zeigt den<br />

zuständigen Dialog im Browser Firefox.<br />

Ist auf Ihrem Rechner noch nicht KTorrent<br />

ausgewählt, öffnen Sie mit einem<br />

Klick auf Andere Anwendung einen Dialog,<br />

in dem Sie /usr/ bin/ ktorrent aussuchen.<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

BitTorrent ist ein viel moderneres <strong>und</strong><br />

verlässlicheres Protokoll als FTP, das<br />

nicht nur öffentliche Gelder bei den Servern<br />

der Universitäten einspart, sondern<br />

auch dem Downloader Vorteile<br />

bringt: Die Downloads sind sicher gegen<br />

Datenkorruption. In KTorrent lässt sich<br />

bequem festlegen, wie viel Bandbreite<br />

zu einer bestimmten Tageszeit für das<br />

Surfen übrig bleibt.<br />

Abb. 11: Runterladen <strong>und</strong> doch flott surfen: In KTorrent dürfen Sie<br />

in einem Wochenkalender Zeiten auswählen, in denen sich Downloads<br />

bei der Nutzung der Internetverbindung zurückhalten.<br />

Typisch KDE<br />

KTorrent wäre keine typische KDE-Anwendung,<br />

wenn ihre Entwickler nicht<br />

um den einfachen Gr<strong>und</strong>vorgang eine<br />

Menge an Regel-, Überwachungs- <strong>und</strong><br />

Zusatzfunktionen herumgestrickt hätten.<br />

Die Palette reicht von einer Internetsuche<br />

für Torrents (Ansicht / Suchen)<br />

bis zum so genannten Bandbreitenplan<br />

(Ansicht / Bandbreitenplan),<br />

bei dem Sie in einem Wochenkalender<br />

eintragen, wie viel Netzbandbreite für<br />

Torrents zu einer bestimmten Zeit zur<br />

Verfügung steht.<br />

Abbildung 11 zeigt eine Planung, die<br />

KTorrent während der Arbeitszeit für zügiges<br />

Surfen zum Kürzertreten zwingt.<br />

Auch mit einem Rechtsklick auf das Taskleisten-Icon<br />

lässt sich der Download manuell<br />

drosseln oder pausieren.<br />

Sinnvoll ist auch die Herunterfahren-Funktion,<br />

die den<br />

Rechner ausschaltet oder in<br />

den Energiesparmodus versetzt,<br />

sobald alle oder bestimmte<br />

Downloads abgeschlossen<br />

sind.<br />

Auch die Geschwindigkeits<strong>und</strong><br />

Verbindungsdiagramme<br />

in der unteren Hälfte der<br />

Ansicht Torrents sind nicht<br />

nur Spielereien, denn sie erlauben<br />

eine Prognose über<br />

die zukünftige Downloadgeschwindigkeit:<br />

Wenn es<br />

eine ausreichende Zahl an<br />

Gegenstellen gibt, dann sind<br />

keine Geschwindigkeitseinbrüche zu<br />

befürchten.<br />

Der Vollständigkeit halber<br />

Noch wichtiger ist der Reiter Status am unteren<br />

Fensterrand: Nur wenn der Balken<br />

Verfügbare Blöcke durchgängig ausgefüllt<br />

ist, besteht eine Chance auf einen vollständigen<br />

Download, denn nur dann stellen die<br />

verfügbaren Gegenstellen die ganze Datei<br />

zum Download zur Verfügung. n<br />

INFOS<br />

[1] BitTorrent-Protokoll:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Bittorrent<br />

(http:// ezlx. de/ d2g10)<br />

[2] KTorrent: http:// ktorrent. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g11)<br />

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AKTUELL<br />

Neue Software<br />

Language Tools – Grammatik-Check für LibreOffice<br />

Der gewöhnliche LibreOffice-Rechtschreibcheck<br />

prüft nur, ob die einzelnen Wörter<br />

eines Textes in seinem Wörterbuch stehen,<br />

bemerkt also keine falschen Endungen<br />

oder fehlende Wörter. Die Erweiterung<br />

Language Tools rüstet eine zwar nicht perfekt<br />

arbeitetende, aber trotzdem hilfreiche<br />

Grammatikprüfung nach.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Wenn man den Wortlaut eines Satzes bereits<br />

kennt, erfordert es viel Disziplin, ihn<br />

dennoch Wort für Wort <strong>und</strong> Buchstabe für<br />

Buchstabe nach Tippfehlern zu durchkämmen.<br />

Daher hinterlässt der Fehlerteufel bei<br />

längeren Texten trotz Korrekturlesens<br />

meist seine Spuren.<br />

Eine automatische Rechtschreibprüfung<br />

hilft dabei, findet aber nie alle Tippfehler.<br />

Bei Grammtikfehlern wie einer falschen<br />

Endung oder einem ausgelassenen Wort<br />

muss das bei LibreOffice mitgelieferte<br />

Hunspell [1] passen: Es prüft nur einzelne<br />

Wörter ohne Rücksicht auf den Satzzusammenhang.<br />

Vorteil proprietäre Software<br />

Microsoft Word ist hier weiter; dort gibt es<br />

eine Grammatikprüfung. Zwar kommen<br />

Computer mit der deutschen Sprache nie<br />

h<strong>und</strong>ertprozentig klar: Die Grammatikprüfung<br />

lässt manche Fehler durchgehen <strong>und</strong><br />

mahnt auch immer wieder korrekte Passagen<br />

als fehlerhaft an. Doch solange der<br />

Anwender nicht durch zu viele fälschlich<br />

ausgewiesene Korrekturen Zeit verliert, ist<br />

Abb. 12: Die LibreOffice-Erweiterung rüstet den von Word<br />

her bekannten Grammatik-Check nach. Perfekte Sprachkompetenz<br />

darf man dabei nicht erwarten, doch falsche<br />

Adjektivendungen findet die Software in vielen Fällen.<br />

jeder gef<strong>und</strong>ene echte Fehler ein Gewinn.<br />

In diesem Sinne lohnt es sich, die Extension<br />

Language Tools (Abbildung 12) [2]<br />

für LibreOffice zu installieren, die eine<br />

Grammatikprüfung nachrüstet.<br />

Man darf von ihr keine W<strong>und</strong>er erwarten.<br />

Die Erkennungsrate ist für Deutsch spürbar<br />

geringer als bei der proprietären Konkurrenz.<br />

Oft findet die Computerintelligenz aber<br />

falsche Adjektivendungen oder bemerkt,<br />

dass Einzahl oder Mehrzahl von Subjekt<br />

<strong>und</strong> Verb nicht übereinstimmen.<br />

Sie prüft auch, ob Leerzeichen nach Satzzeichen<br />

richtig gesetzt sind, <strong>und</strong> erkennt falsche<br />

Getrennt- <strong>und</strong> Zusammenschreibung<br />

sowie Fehler bei der Klammersetzung. Häufige<br />

Irrtümer bei der Groß- <strong>und</strong> Kleinschreibung<br />

sind ebenfalls programmiert. Typische<br />

Tippfehler wie „das war fasst genug“ sind in<br />

der Datenbank enthalten, die es insgesamt<br />

auf 1 750 Rechtschreibregeln bringt.<br />

Mangelware<br />

Dies ist angesichts der Komplexität der<br />

deutschen Sprache nicht besonders viel.<br />

Die freie Softwarewelt tut sich im Bereich<br />

Rechtschreibhilfen erkennbar schwer. So<br />

schränkt bei den Language Tools die Tatsache,<br />

dass man zum Schreiben von<br />

Rechtschreibregeln zumindest gr<strong>und</strong>legende<br />

Programmierkenntnisse braucht,<br />

den Personenkreis ein, der die freie Software<br />

verbessern könnte.<br />

Es gibt also offenbar nicht genug sprachbegeisterte<br />

Programmierer oder Linguisten<br />

mit Programmierkenntnissen in Personalunion.<br />

Teure Software wie Microsoft<br />

Word, die für diese unter<br />

freiwilligen Mitwirkenden<br />

unbeliebte Aufgabe Spezialisten<br />

bezahlen kann, ist<br />

daher im Vorteil.<br />

Geschenkter Gaul …<br />

Da jedoch die Grammatikprüfung<br />

zum Glück im<br />

Test keinen allzu großen<br />

Aufwand durch zu Unrecht<br />

angemahnte Fehler<br />

verursacht, spricht nichts<br />

dagegen, die bereits programmierten<br />

Rechtschreibregeln<br />

beim Korrekturlesen<br />

einzuspannen.<br />

Zudem sind die Language<br />

Tools mit dem in Libre-<br />

Office integrierten Erweitungs-Manager<br />

schnell installiert: Starten<br />

Sie ihn mit Extras / Extension Manager.<br />

Klicken Sie auf Hinzufügen <strong>und</strong> öffnen Sie<br />

im nächsten Dialog die Erweitungsdatei<br />

LanguageTool-2.0.oxt. Aktivieren Sie dann<br />

unter Extras / Optionen / Spracheinstellungen<br />

/ Linguistik / Verfügbare Sprachmodule<br />

die Language Tools.<br />

Anwender von LibreOffice-Versionen vor<br />

3.5.4 sollten allerdings auf die Language<br />

Tools verzichten, denn dort führt ein Bug<br />

dazu, dass das Programm nach der Installation<br />

teilweise minutenlang zum Starten<br />

braucht. Mit der auf der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-DVD<br />

enthaltenen neuen LibreOffice-Version liefen<br />

die Language Tools im Test stabil; mit<br />

älteren Versionen kam es zu einige Programmabstürzen.<br />

In diesem Fall lassen<br />

sich die Language Tools mit einem Mausklick<br />

wieder deaktivieren – auch wenn<br />

beim Startup-Bug Geduld gefragt ist, bis<br />

das Programm erst einmal läuft.<br />

Wie die Rechtschreibprüfung kennt auch<br />

das Grammatikmodul einen Modus „check<br />

as you type“, der erkannte Grammatikfehler<br />

gleich beim Eintippen mit einer farbigen<br />

Wellenlinie kennzeichnet – für die Unterscheidung<br />

zur normalen Rechtschreibprüfung<br />

wie bei Microsoft Word in Blau.<br />

Sie aktivieren diesen Sofortcheck im bereits<br />

erwähnten Linguistik-Dialog mit Optionen<br />

/ Grammatik während der Eingabe<br />

prüfen. Im Test hat sich allerdings gezeigt,<br />

dass die Grammatikprüfung dabei recht<br />

langsam arbeitet <strong>und</strong> nicht immer alle<br />

Fehler markiert, die sie bei einem mit [F7]<br />

gestarteten Gesamtdurchlauf findet. n<br />

INFOS<br />

[1] Hunspell-Rechtschreibprüfung:<br />

http:// hunspell. sourceforge. net/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g12)<br />

[2] Language Tools: http:// www. language<br />

tool. org/ de/ (http:// ezlx. de/ d2g13)<br />

Software auf DVD: Language Tools<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Bei den Language Tools gibt es hinsichtlich<br />

Fehlererkennung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

noch Verbesserungsbedarf. Trotzdem<br />

hilft das vorhandene Potenzial bei der<br />

nervigen Suche nach Tippfehlern. Da<br />

sich die LibreOffice-Erweiterung mit wenigen<br />

Mausklicks installieren lässt, gibt<br />

es keinen Gr<strong>und</strong>, sie nicht zu nutzen.<br />

22 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Neue Software<br />

AKTUELL<br />

Lifeograph – übersichtliche Journal-Software<br />

Weder sperrige Textverarbeitungen noch<br />

Texteditoren eignen sich so richtig zum<br />

Mitschreiben in der Vorlesung oder am Telefon:<br />

Textverarbeitungen sind mit ihren<br />

vielen Funktionen zu sperrig. In einfachen<br />

Texteditoren lassen sich die Informationen<br />

wegen der fehlenden Formatierungen<br />

schlecht strukturieren. Journal-Programme<br />

wie Lifeograph füllen diese Lücke aus.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Welches Programm startet man, wenn das<br />

Telefon klingelt <strong>und</strong> man schnell etwas<br />

mitschreiben will? Eine schwergewichtige<br />

Textverarbeitung nervt in diesem Fall<br />

schon wegen der langen Startzeiten.<br />

Spezielle Journal- oder Notitzbuch-Anwendungen<br />

eigen sich besser: Sie müssen<br />

darin für einen neuen<br />

Eintrag keine neue Datei anlegen,<br />

sondern können nach<br />

dem Start des Programms<br />

einfach lostippen. Formatierungen<br />

erstellen Sie ähnlich<br />

wie bei einem Wiki mit Hilfe<br />

einfacher Steuerzeichen. Dabei<br />

ist kein Wechsel von der<br />

Tastatur zur Maus nötig, was<br />

das Arbeiten parallel zum Telefonieren<br />

erleichtert.<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Anders als in RedNotebook lassen sich<br />

Notizen in Lifeograph auch mit klassischen<br />

Gliederungen anordnen, was das<br />

Programm vor allem für Kurs- <strong>und</strong> Vorlesungsmitschriften<br />

interessant macht.<br />

Einfach ist gut<br />

Das hier vor einem Jahr vorgestellte<br />

Journal-Programm<br />

RedNotebook [1] überzeugte<br />

durch seine leistungsfähigen<br />

Web-2.0-Techniken, mit deren<br />

Hilfe sich die Einträge<br />

leicht wiederfinden lassen. Etwas<br />

schlichter gibt sich die ansonsten vergleichbare<br />

Software Lifeograph (Abbildung<br />

13) [2]: Sie gruppiert Einträge<br />

nach Themen <strong>und</strong> nach Datum.<br />

Nach dem Start zeigt Lifeograph eine<br />

Übersicht über die bestehenden Tagebücher,<br />

darunter die nur lesbaren Einträge<br />

Lifeograph Manual, das Programmhandbuch<br />

<strong>und</strong> example.diary, das alle Funktionen<br />

der Software vorstellt. Create New in<br />

der leider nur ansatzweise übersetzten Benutzeroberfläche<br />

erzeugt ein neues Tagebuch<br />

im Dateisystem, das Sie dann auch<br />

bearbeiten können.<br />

Das Unterfenster am rechten Fensterrand<br />

ist das Inhaltsverzeichnis des Tagebuchs.<br />

Darin gibt es zwei Typen von<br />

Einträgen: die einem Thema zugeordneten<br />

Einträge (oben in der Liste) sowie<br />

weiter unten die über ihr Datum definierten<br />

Einträge.<br />

Wie Sie in der Abbildung sehen, lassen<br />

sich Datumsbereiche unter einem Namen<br />

zusammenfassen. Außerdem können Sie<br />

jedes datumsbezogene Dokument auf ein<br />

Thema ziehen, womit es sich nachträglich<br />

in einen themenbezogenen Eintrag verwandelt.<br />

Abb. 13: Lifeograph ist eine auf zügiges Tippen optimierte Notizbuch-Software.<br />

Formatierungen entstehen durch simple Steuerzeichen.<br />

Neue Einträge sind zunächst nach Datum geordnet <strong>und</strong><br />

über ein Kalender-Widget aufrufbar, lassen sich aber nachträglich<br />

in eine Gliederung einordnen.<br />

Auch der umgekehrte Weg, das Ziehen eines<br />

an ein Thema geb<strong>und</strong>enen Eintrags<br />

auf einen Datumsbereich, funktioniert.<br />

Dann setzt das Programm den Beginn des<br />

Datumsbereichs als Erstellungsdatum. Ein<br />

Klick auf das Datumsfeld eines geöffneten<br />

Eintrags genügt, um einen anderen Wert<br />

einzustellen.<br />

Ausgezeichnet<br />

Alternativ lassen sich die Einträge mit<br />

Tags auszeichnen. Ein Doppelklick auf<br />

einen Eintrag in der Tagliste links oben<br />

im Fenster beschränkt die Eintragsübersicht<br />

am rechten Fensterrand auf Einträge<br />

mit diesem Tag. Auch eine Volltextsuche<br />

steht zur Verfügung. Bei den Formatierungen<br />

gibt sich Lifeograph minimalistisch:<br />

Die erste Zeile eines Eintrags<br />

wertet das Programm stets als Titel, den<br />

es auch im Übersichtsbaum anzeigt. Alle<br />

mit einem Leerzeichen beginnenden Zeilen<br />

gelten als Zwischenüberschriften.<br />

Dazu kommen noch die Formatierungen<br />

fett (von * umgebener Text), kursiv (Text<br />

zwischen _) sowie durchgestrichen<br />

(Steuerzeichen =). Texte lassen sich so<br />

schnell mit elementaren Formatierungen<br />

auszeichnen, notfalls auch beim Tippen<br />

mit einer Hand.<br />

Lifeograph erkennt auch Web- <strong>und</strong> Mailadressen<br />

<strong>und</strong> stellt sie als anklickbare<br />

Links dar. Verknüpfungen zu anderen<br />

Lifeograph-Einträgen lassen sich durch<br />

Eintippen das Datums in der Form JJJJ.<br />

MM.TT (vierstelliges Jahr, zweistelliger<br />

Monat <strong>und</strong> zweistelliger Tag) oder durch<br />

Ziehen eines Elements aus<br />

der Übersicht in den Text erzeugen.<br />

Anhänglich<br />

Mit file:// oder rel:// verweisen<br />

Sie auf Dateien auf der<br />

Festplatte, rel:// -Links interpretiert<br />

die Software relativ<br />

zum Verzeichnis der Tagebuchdatei.<br />

In beiden Fällen<br />

zeigt Lifeograph bei Grafikdateien<br />

eine verkleinerte <strong>Vorschau</strong><br />

an.<br />

Mit einem Tab eingerückte<br />

Zeilen, die mit * beginnen,<br />

formatiert das Programm als<br />

Listen, 1. startet nummerierte<br />

Aufzählungen, <strong>und</strong> [] erzeugt<br />

Checklisten mit aktivierbaren<br />

<strong>und</strong> deaktivierbaren Kästchen.<br />

Das Programm enthält eine Rechtschreibprüfung<br />

für Deutsch, wenn die entsprechenden<br />

Sprachpakete für Aspell (apspell<br />

<strong>und</strong> aspell-de) installiert sind. Es exportiert<br />

Texte als PDF- oder Textdatei. Wem die<br />

Schriftfaben in der Standardeinstellung<br />

nicht gefallen, der erstellt ein eigenes<br />

Theme. Jedem Journaleintrag lässt sich ein<br />

separates Theme zuweisen.<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] RedNotebook: http:// rednotebook.<br />

sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ d2g17)<br />

[2] Lifeograph: http:// lifeograph. wikidot.<br />

com/ (http:// ezlx. de/ d2g18)<br />

Software auf DVD: Lifeograph<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

23


AKTUELL<br />

Neue Software<br />

LibreOffice – umfangreiche Officesuite<br />

Nicht nur <strong>Linux</strong>-Anwender finden in Libre-<br />

Office eine Alternative zu MS Office. Aber<br />

für <strong>Linux</strong> hat das Programm strategische<br />

Bedeutung, weil es dort weniger Alternativen<br />

gibt. LibreOffice 4.0 zeigt, dass nach<br />

einer Zeit des Stillstands die Zeichen wieder<br />

auf Wachstum stehen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

LibreOffice (Abbildung 14) [1] ist das Gegenstück<br />

zu Microsoft Office in der Welt<br />

der freien Software. Es ist vom Feature-<br />

Umfang vergleichbar <strong>und</strong> ahmt die Redmonder<br />

Officesuite bis in die Menüstruktur<br />

nach, um den Umstieg zu erleichtern.<br />

Allerdings besteht dies Ähnlichkeit vor allem<br />

zu älteren MS-Office-Versionen. Die<br />

Ribbon-Oberfläche von Office 2007 <strong>und</strong><br />

neueren Ausgaben, bei der eine breite<br />

Icon-Leiste die Menüs ersetzt, hat die freie<br />

Bürosoftware nicht übernommen.<br />

Die Nähe zum proprietären Vorbild hat dem<br />

Projekt nicht nur Zustimmung eingebracht.<br />

Alte Kritikpunkte an Microsoft Office (Unübersichtlichkeit,<br />

wenig durchdachte<br />

Menüführung, viele unnütze Features) treffen<br />

auch LibreOffice zumindest zum Teil.<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Ohne LibreOffice wäre <strong>Linux</strong> keine ernsthafte<br />

Alternative für den <strong>Windows</strong>-Desktop.<br />

Das Erscheinen einer neuen Major-<br />

Version ist daher eine gute Nachricht für<br />

Anhänger des freien Betriebssystems.<br />

Schwergewicht<br />

Dennoch bleibt LibreOffice der unumstrittene<br />

Platzhirsch in der <strong>Linux</strong>-Welt, der mit<br />

Abstand die meisten Funktionen bietet:<br />

Die LibreOffice-Familie enthält neben der<br />

Textverarbeitung Writer eine Tabellenkalkulation<br />

(Calc als Entsprechung zu Excel),<br />

eine Präsentationssoftware (Presenter vertritt<br />

PowerPoint) sowie eine grafische Datenbankanwendung<br />

(Base als Ersatz für<br />

Access). Als Zugabe gibt es in der freien<br />

Officesuite ein vollwertiges Zeichenprogramm<br />

(Draw).<br />

Mit dieser Armada an Programmen lassen<br />

sich alle im Büro anfallenden Arbeiten<br />

komfortabel erledigen. Grafisch aufwendige<br />

Textdokumente sind ebenso wenig ein<br />

Problem wie Präsentationen mit raffinierten<br />

Folienübergangseffekten. Dank Base<br />

gelingen Serienbriefe auf der Basis von Datenbankabfragen,<br />

zum Beispiel das vollautomatische<br />

Erstellen von Mahnungen für<br />

alle K<strong>und</strong>en, deren Rechnungen überfällig<br />

sind. Calc bewältigt lange Summenkolonnen<br />

ebenso wie statistische Analysen.<br />

Unter neuer Führung<br />

Version 4.0 ist die erste Major Release unter<br />

dem Namen LibreOffice. Dieser Namenswechsel<br />

ist erfolgt, weil vielen Entwicklern<br />

nach der Übernahme des Softwareriesen<br />

Sun durch Oracle Anfang 2010<br />

die Zukunft der freien Bürosuite Open-<br />

Office ungewiss schien. OpenOffice existiert<br />

parallel zu LibreOffice weiter, doch<br />

alle großen <strong>Linux</strong>-Distributionen sind zu<br />

LibreOffice gewechselt. Bevor Sie die Libre-<br />

Office-4.0-Pakete von der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-DVD<br />

einspielen, deinstallieren Sie die alte Version<br />

auf Ihrem System.<br />

Allzu umfangreich fällt der Katalog der<br />

wichtigen Neuerungen dennoch nicht aus:<br />

Kommentare dürfen sich nun auf Textabschnitte<br />

beziehen, nicht mehr nur auf eine<br />

einzelne Textstelle. Die erste Seite eines<br />

Dokuments, oft eine Titelseite, erhält auf<br />

Wunsch keine Kopf- <strong>und</strong> Fußzeile mehr.<br />

Eingebettete Bilder soll die Software zügiger<br />

anzeigen. Die verwirrenden, nach dem<br />

Blättern auf eine neue Seite vor der endgültigen<br />

Anzeige eingeblendeten Platzhalter<br />

für kaputte Grafiken gehören also der<br />

Vergangenheit an.<br />

Das Zeichenprogramm beherrscht jetzt abger<strong>und</strong>ete<br />

Linienenden. Die bedingte Formatierung<br />

in der Tabellenkalkulation, die<br />

eine Zahl beispielsweise<br />

rot anzeigt, wenn ihr Wert<br />

größer als 100 ist, lässt sich<br />

jetzt auch auf Datums- <strong>und</strong><br />

Textwerte anwenden. Die<br />

Datenbankanwendung<br />

Base greift auch auf das<br />

Adressbuch des Mailprogrammes<br />

Th<strong>und</strong>erbird zu.<br />

Außerdem haben die Entwickler<br />

einige Importfilter<br />

verbessert oder neu hinzugefügt,<br />

was insbesondere<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

Microsoft Office weiter<br />

verbessert. Dazu gesellen<br />

sich noch viele kleinere<br />

Verbesserungen <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Bugfixes. Wem die<br />

Entwicklung von Libre-<br />

Office zu langsam geht,<br />

der sollte bedenken, dass sich OpenOffice<br />

vor einigen Jahren leider in puncto Stabilität<br />

<strong>und</strong> Zuverlässigkeit in keinem besonders<br />

guten Zustand befand. Als The Document<br />

Fo<strong>und</strong>ation das Programm [2] übernahm,<br />

floss daher erst einmal viel Arbeit in<br />

Bereinigungen <strong>und</strong> Fixes.<br />

Inzwischen hat sich die Verlässlichkeit gebessert.<br />

Das Programm startet jetzt sogar<br />

auf älteren Rechnern zügig. Mit der Priorität<br />

auf Bereinigung <strong>und</strong> Glättung lagen die<br />

LibreOffice-Entwickler nach Meinung der<br />

meisten Anwender goldrichtig, denn praktisch<br />

alle denkbaren Features sind ohnehin<br />

schon seit Langem umgesetzt.<br />

Nach einer Zeit des Stillstandes <strong>und</strong> der<br />

Neuorientierung scheint sich LibreOffice<br />

nun wieder auf einem guten Kurs zu befinden.<br />

Das ist auch wichtig für den <strong>Linux</strong>-<br />

Desktop, denn ohne eine Microsoft-Office-<br />

Alternative wären Migrationen zu <strong>Linux</strong><br />

wie die der Münchner Stadtverwaltung [3]<br />

<strong>und</strong>enkbar.<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] LibreOffice: http:// de. libreoffice. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g14)<br />

[2] The Document Fo<strong>und</strong>ation: http:// de. wikipe dia.<br />

org/ wiki/ LibreOffice# The_Document_<br />

Fo<strong>und</strong>ation (http:// ezlx. de/ d2g15)<br />

[3] Münchner LiMux-Projekt:<br />

http:// www. muenchen. de/ rathaus/<br />

Stadtverwaltung/ Direktorium/ LiMux.<br />

html (http:// ezlx. de/ d2g16)<br />

Software auf DVD: LibreOffice<br />

Abb. 14: Ist <strong>und</strong> bleibt unter <strong>Linux</strong> erste Wahl: LibreOffice<br />

(hier die Textverarbeitung Writer) ist eine echte Alternative<br />

zum proprietären Programm Microsoft Office.<br />

24 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Neue Software<br />

AKTUELL<br />

TaskUnifier – vielseitige Task-Management-Software<br />

Reine Mailprogramme sind beinahe ausgestorben:<br />

Evolution, Kontact <strong>und</strong> Th<strong>und</strong>erbird<br />

mit dem Plug-in Lightning verstehen<br />

sich als Informationsmanagement-Systeme,<br />

die außer Mails auch Adressen, Termine<br />

<strong>und</strong> Aufgaben verwalten. Bei der<br />

Aufgabenverwaltung können sie aber von<br />

dem speziell darauf zugeschnittenen Programm<br />

TaskUnifier noch einiges lernen.<br />

✰ ✰ ✰ ✰ ✰<br />

Eigentlich gibt es heute keine Ausrede<br />

mehr, Verpflichtungen zu vergessen:<br />

Schon die Personal-Information-Management-Programme<br />

(PIM-Software) von<br />

KDE <strong>und</strong> Gnome, Kontact <strong>und</strong> Evolution,<br />

oder Th<strong>und</strong>erbird mit der Erweiterung<br />

Lightning, managen Aufgaben <strong>und</strong> Termine<br />

auf dem Computer. Allerdings fehlt<br />

es den Standardlösungen an Komfort: Lediglich<br />

Kontact unterstützt Aufgabenhierarchien,<br />

die bei umfangreichen Listen für<br />

die Übersicht unverzichtbar sind. Noch<br />

wesentlich mehr Funktionen zum Ordnen<br />

<strong>und</strong> Strukturieren langer Aufgabenlisten<br />

bietet das Java-Programm TaskUnifier [1].<br />

DIE REDAKTION MEINT<br />

Gebacken kriegen<br />

Das Programm basiert auf der Getting-<br />

Things-Done-Methode des Amerikaners<br />

David Allen [2], die besonderen Wert auf<br />

die logische Gruppierung zusammengehöriger<br />

Aufgaben legt.<br />

Daher lassen sich die Aufgaben in Task-<br />

Unifier auf vielfältige Weise gruppieren.<br />

Die Anwendung sortiert alle Aufgaben<br />

nach Kontexten, Ordnern, Zielen, Orten<br />

<strong>und</strong> Schlagwörtern. Das klingt etwas<br />

kompliziert, doch die Benutzeroberfläche<br />

des Programms macht es Ihnen<br />

leicht: Zuerst definieren Sie diese Kontexte,<br />

Ordner, Ziele, Orte <strong>und</strong> Schlagwörter.<br />

Dann ordnen Sie Ihre Tasks über<br />

ein praktisches Drop-down-Feld diesen<br />

Kategorien zu (Abbildung 15). Bei manchen<br />

Kategorien sind Mehrfachzuordnungen<br />

möglich.<br />

Die fünf Kategorien entsprechen der verbreiteten<br />

Allen-Methode. Wählen Sie einen<br />

Kontext (zum Beispiel Beruf, Sport,<br />

Bildung), <strong>und</strong> das Programm zeigt Ihnen<br />

alle Aufgaben, die Sie sich in diesem Bereich<br />

vorgenommen haben. Die Ordner<br />

sollten Sie als elektronischen Stellvertreter<br />

des klassischen Aktenordners sehen: Sammeln<br />

Sie dort, was Sie auch in Papierform<br />

gemeinsam abheften würden.<br />

Zielbewusst<br />

Wie wichtig es ist, sich Ziele zu setzen, ist<br />

jedem klar. TaskUnifier hilft, hehre Ziele<br />

in praxisnahe Teilaufgaben zu untergliedern.<br />

Wenn Sie Ihren Aufgaben zusätzlich<br />

noch einen Ort zuweisen, finden Sie mit<br />

einem Klick heraus, was noch zu tun ist,<br />

um das Wochenendhaus für den Sommerurlaub<br />

auf Vordermann zu bringen.<br />

Alle fünf Kategorien erscheinen in einer<br />

Übersicht am linken Fensterrand als ausklappbare<br />

Zweige. Die Software zeigt dabei<br />

an, wie viele Aufgaben jede Kategorie enthält.<br />

Nach Auswahl einer Kategorie listet das<br />

Hauptfenster die zugehörigen Aufgaben.<br />

Zusätzlich zu den Kategorien der Allen-<br />

Methode gibt es noch Filter für unerledigte<br />

oder erledigte Aufgaben, Aufgaben einer<br />

bestimmten Wichtigkeit, heute fällige Aufgaben<br />

oder solche, deren Fälligkeitsdatum<br />

bereits überschritten ist. Sie können auch<br />

eigene Filter definieren, zum Beispiel die<br />

heute fälligen Aufgaben eines bestimmten<br />

Kontexts oder die in den nächsten 14 Tagen<br />

fälligen Aufgaben. Beliebig viele Kriterien<br />

lassen sich logisch mit „<strong>und</strong>“ bzw.<br />

„oder“ verknüpfen.<br />

Gut verlinkt<br />

Jedem Eintag können Sie Kontaktpersonen<br />

aus dem integrierten Adressbuch, Notizen<br />

oder Dateien auf dem Rechner anheften. Die<br />

Tasks lassen sich auch untereinander verlinken.<br />

Zwei Hilfsmittel erleichtern das Erstellen<br />

von Aufgaben: Vorlagen definieren Standardwerte<br />

für die Felder eines Objekts.<br />

Bei der Funktion Mehrere Aufgaben hinzufügen<br />

tippen Sie einfach die Titel mehrerer Aufgaben<br />

ein, die TaskUnifier dann in einem Arbeitsschritt<br />

anlegt. Durch den Einsatz der Tabulator-Taste<br />

lassen sich mit diesem Werkzeug<br />

auch Aufgabenhierarchien erzeugen.<br />

Ein besonderes Highlight des Programms<br />

ist die Kalenderansicht, in der sich Aufgaben<br />

mit eingetragenem Start- oder Fälligkeitsdatum<br />

genau wie in der Aufgabenliste<br />

über Filter ein- oder ausblenden lassen.<br />

Auch eine Volltextsuche ist verfügbar.<br />

Eine große Einschränkung der freien Version<br />

ist, dass das Programm die Daten nur<br />

lokal auf dem Rechner vorhält. Plug-ins<br />

zum Verlinken mit anderen TaskUnifier-<br />

Instanzen, dem Google-Kalender, Google<br />

Tasks sowie dem Onlinedienst Toodledo<br />

kosten zwischen 4 <strong>und</strong> 11 Euro [3]. (Peter<br />

Kreußel/hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] TaskUnifier: http:// www. taskunifier. com/<br />

(http:// ezlx. de/ d2g19)<br />

[2] Getting-Things-Done-Methode:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Getting_<br />

Things_Done (http:// ezlx. de/ d2g20)<br />

[3] Synchronisations-Plug-ins:<br />

http:// www. taskunifier. com/ index. php?<br />

page=plugins (http:// ezlx. de/ d2g21)<br />

Software auf DVD: TaskUnifier<br />

Es ist schade, dass die PIM-Anwendungen<br />

der Desktopumgebungen, besonders<br />

Evolution von Gnome, einfach noch<br />

zu wenig Komfort bieten. Das Java-Programm<br />

TaskUnifier sorgt für deutlich<br />

mehr Ordnung <strong>und</strong> Übersicht, aber die<br />

Synchronisation mit der Google-Cloud ist<br />

nicht kostenlos zu haben.<br />

Abb. 15: Der Aufgabenplaner TaskUnifier bündelt zu erledigende Aufgaben nach Kontexten,<br />

Zielen <strong>und</strong> Orten. Zusätzlich gibt es virtuelle Sammelordner <strong>und</strong> Schlagwörter.<br />

Die Abbildung zeigt das GUI für die Kontext-Zuordnung.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

25


AKTUELL<br />

Webseiten<br />

Angeklickt<br />

©Feng Yu, 123RF<br />

Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen<br />

nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> stellt in jeder<br />

Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie<br />

auch eine dieser Webperlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an redaktion@<br />

easylinux.de mit dem Betreff „Angeklickt“ <strong>und</strong> einer kurzen Beschreibung der<br />

Seite. Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos das jeweils<br />

aktuellste Starter Kit. (Thomas Leichtenstern/tle)<br />

Feedly<br />

Zum 1. Juli 2013 schließt Google den webbasierten<br />

Feedreader Google Reader –<br />

Zeit, sich nach einer Alternative umzusehen.<br />

In der Gunst der Internetgemeinde<br />

hat sich der Dienst Feedly einen guten Namen<br />

gemacht. Er verwaltet die Feeds zwar<br />

gänzlich anders als Googles Reader, aber<br />

deswegen nicht unübersichtlicher, nur<br />

ungewohnt. Um den Umstieg zu erleichtern,<br />

bietet der Service ein Importwerkzeug,<br />

das sämtliche Abonnements von<br />

Googles Service übernimmt.<br />

Beim Berühren das grauen Kästchens mit<br />

drei Querstrichen oben links erscheint ein<br />

Menü, in dem Sie Feeds auswählen <strong>und</strong><br />

deren Ansicht festlegen. Auf der rechten<br />

Seite stehen die einzelnen Feedseiten der<br />

gewählten Kategorie bereit. Klicken Sie<br />

auf einen Eintrag, erscheinen jeweils nur<br />

die News der gewählten Seite.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Wenn auch nicht so mächtig, stellt Feedly<br />

die derzeit beste Alternative zu dem demnächst<br />

abgesetzten Google-Dienst dar. n<br />

INFOS<br />

Web: http:// www. feedly. com/<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Feedreader<br />

Peacekeeper<br />

Welchen Browser nehme ich? Diese häufig<br />

gestellte Gretchenfrage impliziert mehrere<br />

Aspekte. Einer davon ist sicherlich<br />

die Performance. Wer will schon lange<br />

warten, bis eine Seite endlich vollständig<br />

geladen ist?<br />

Eine Antwort darauf gibt das Projekt<br />

Peacekeeper. Es analysiert den Browser<br />

nach verschiedenen Methoden; dazu gehören<br />

das Rendering von HTML <strong>und</strong><br />

HTML 5 sowie die Analyse mit JavaScript.<br />

Auch fortschrittlichere Browsertechniken<br />

wie die Anzeige von WebGL oder Videos<br />

gehören zum Repertoire. Da ein Test alleine<br />

wenig Aussagekraft besitzt, bietet<br />

die Seite die Möglichkeit, installierte<br />

Browser auch miteinander zu vergleichen.<br />

Den dafür notwendigen Link erhalten Sie<br />

mit einem Klick auf Test another browser.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Wer herausfinden möchte, welcher Browser<br />

auf seinem System der performanteste<br />

ist, dem gibt Peacekeeper eine klare Antwort.<br />

n<br />

INFOS<br />

Web: http:// peacekeeper. futuremark. com/<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Browser-Benchmark<br />

Portable <strong>Linux</strong> Apps<br />

Zwar bieten die Repositories der etablierten<br />

Distributoren inzwischen ein reich gefülltes<br />

Arsenal an Software, aber auch<br />

dort ist ein gesuchtes Programm häufig<br />

nicht anzutreffen. Eine zuweilen lohnende<br />

Alternative bietet das Projekt Portable <strong>Linux</strong><br />

Apps.<br />

Die Seite bietet viele Programme ohne<br />

Bibliotheksabhängigkeiten an, die auf<br />

praktisch jedem <strong>Linux</strong>-System ohne die<br />

Installation zusätzlicher Pakete von<br />

Haus aus laufen. Das auf Sourceforge<br />

gehostete Projekt stellt über 200 verschiedene<br />

Anwendungen aus den verschiedensten<br />

Bereichen bereit. Darüber<br />

hinaus bietet es auf einer Extraseite über<br />

100 Spiele an, die Sie ohne weitere Vorbereitung<br />

direkt nach dem Download<br />

spielen können.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> meint:<br />

Runterladen – ausführen: Ohne Installationsorgie<br />

laufen die hier angebotenen<br />

Programme. So kann man sie auch auf<br />

dem USB-Stick mitnehmen.<br />

n<br />

INFOS<br />

Web: http:// portablelinuxapps. org/<br />

Sprache: Englisch<br />

Thema: Portable <strong>Linux</strong>-Programme<br />

26 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Heft-DVD: OpenSuse 12.3<br />

AKTUELL<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.3 installieren<br />

Eins, zwei, drei<br />

Marcel Hilzinger,<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Mit OpenSuse 12.3 installieren <strong>und</strong> nutzen Sie <strong>Linux</strong><br />

gewohnt komfortabel. Die Heft-DVD enthält 32- <strong>und</strong><br />

64-Bit-Versionen <strong>und</strong> bedient damit auch Besitzer eines<br />

neuen UEFI-Rechners.<br />

Mit dieser Anleitung verwandeln<br />

Sie Ihren PC oder Laptop in unter<br />

einer St<strong>und</strong>e in einen <strong>Linux</strong>-<br />

Rechner. Es spielt dabei keine Rolle, ob<br />

auf dem Rechner bereits eine andere <strong>Linux</strong>-Version<br />

oder <strong>Windows</strong> vorinstalliert<br />

ist: OpenSuse verträgt sich mit allen Betriebssystemen.<br />

Wenn Sie einen PC mit<br />

UEFI verwenden (das ist meist dann der<br />

Fall, wenn Sie den PC mit vorinstalliertem<br />

<strong>Windows</strong> 8 gekauft haben), lesen Sie ergänzend<br />

unseren UEFI-Workshop ab Seite<br />

34 in dieser Ausgabe, weil die Einrichtung<br />

auf UEFI-Systemen komplexer ist.<br />

Aller Anfang<br />

Wenn Sie den Ablauf einer <strong>Linux</strong>-Installation<br />

bereits kennen, starten Sie einfach<br />

den Rechner mit eingelegter OpenSuse-<br />

Heft-DVD neu <strong>und</strong> folgen den Anweisungen<br />

der Installationsroutine. Sind Sie bei<br />

einem Punkt unsicher, nutzen Sie<br />

die Hilfefunktion des Installationsprogramms<br />

YaST<br />

oder schauen in diesem Artikel nach.<br />

Wird dies Ihre erste <strong>Linux</strong>-Installation, lesen<br />

Sie diese Anleitung am besten zunächst<br />

komplett <strong>und</strong> starten die Installation<br />

erst im Anschluss. Planen Sie die Parallelinstallation<br />

von OpenSuse, Kubuntu<br />

<strong>und</strong> <strong>Windows</strong> auf einer Platte, empfiehlt<br />

sich zusätzlich unser Artikel über Multi-<br />

Boot-Systeme [3].<br />

Installation von der Heft-DVD<br />

Arbeiten Sie auf Ihrem PC bereits mit einer<br />

älteren Version von OpenSuse, müssen<br />

Sie das System nicht neu installieren,<br />

sondern können ein Upgrade durchführen.<br />

Details dazu lesen Sie im Kasten Upgrade<br />

mit „zypper“. Wichtig ist hier, dass<br />

der Upgrade-Mechanismus nur funktioniert,<br />

wenn die alte <strong>und</strong> neue OpenSuse-<br />

Version dieselbe Prozessorarchitektur<br />

(32 Bit oder 64 Bit) verwenden. Beachten<br />

Sie, dass wir im Folgenden voraussetzen,<br />

dass Ihr PC ein klassisches BIOS (<strong>und</strong><br />

keine neue UEFI-Firmware) verwendet.<br />

Wenn Sie sich hier nicht sicher sind, lesen<br />

Sie den Artikel ab Seite 34.<br />

Für eine Neuinstallation legen Sie die<br />

Heft-DVD ein <strong>und</strong> starten den Rechner<br />

neu. Sie sehen dann den OpenSuse-Bootbildschirm<br />

(Abbildung 1). Startet beim<br />

Booten nicht automatisch die DVD, müssen<br />

Sie zunächst einige Einstellungen im<br />

BIOS Ihres Rechners ändern. Drücken Sie<br />

dazu beim Start des Rechners je nach Hersteller<br />

die Taste [Entf], [F2] oder [F1], damit<br />

Sie in die BIOS-Konfiguration gelangen;<br />

meist finden Sie in den Einschaltmeldungen<br />

einen kurzen Hinweis, welche<br />

Taste Sie dafür drücken müssen. Dann<br />

ändern Sie unter Advanced BIOS Options<br />

oder Boot die Reihenfolge der Laufwerke<br />

so, dass das CD/ DVD-Laufwerk an erster<br />

Stelle steht (First Boot Device).<br />

Neben der Installation befinden sich im<br />

Bootmenü, das Sie zunächst mit [F2] <strong>und</strong><br />

Auswahl von Deutsch auf deutsche Sprache<br />

umstellen, noch weitere Einträge, um<br />

den Rechner auf Hardware-Probleme zu<br />

überprüfen (Speichertest <strong>und</strong> Firmware-<br />

Test) bzw. um bei Problemen ein <strong>Linux</strong>-<br />

System von der DVD zu starten (Rescue<br />

System). Haben Sie den Verdacht, die<br />

DVD sei beschädigt, nehmen Sie Kontakt<br />

mit der Redaktion auf (cdredaktion@easylinux.de).<br />

Defekte DVDs ersetzen wir Ihnen<br />

kostenlos.<br />

Wenn Sie keinen Eintrag auswählen, startet<br />

nach einer Zeit automatisch das auf<br />

der Festplatte installierte System.<br />

Möchten Sie Open-<br />

Suse installieren,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

27


AKTUELL<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.3<br />

wählen Sie über die Pfeiltasten<br />

den Eintrag Installation aus<br />

<strong>und</strong> drücken [Eingabe].<br />

Willkommen bei YaST<br />

Nach der Auswahl von Installation<br />

begrüßt Sie das Open-<br />

Suse-Installations- <strong>und</strong> Systemverwaltungsprogramm<br />

YaST.<br />

Im Willkommensdialog sehen<br />

Sie neben einer Kurzinformation<br />

zum Datenträger die Lizenzvereinbarung<br />

von Novell<br />

sowie die Sprach- <strong>und</strong> Tastaturauswahl.<br />

Mit einem Klick<br />

auf Weiter landen Sie bei der<br />

Auswahl der Installationsart.<br />

Befindet sich auf dem Rechner<br />

schon ein OpenSuse-System,<br />

können Sie dieses aktualisieren (Abbildung<br />

2). Die Installation brechen Sie an jeder<br />

beliebigen Stelle ab, dann erscheint ein<br />

Textmenü. Über dessen Zeilen Installation<br />

starten / Rettungssystem starten landen Sie<br />

im Systemreparaturmodus. Sie sollten<br />

diese Auswahl wirklich nur dann treffen,<br />

wenn Sie Ihr bereits installiertes <strong>Linux</strong>-System<br />

nicht mehr starten können.<br />

Abb. 2: Hier wählen Sie zwischen den Installationsmodi<br />

Neuinstallation oder Aktualisierung.<br />

32 ODER 64 BIT?<br />

Auf der Heft-DVD finden Sie die 32-Bit<strong>und</strong><br />

64-Bit-Versionen von OpenSuse<br />

12.3. Unsere DVD eignet sich zur Installation<br />

auf praktisch allen PCs mit einer<br />

CPU von Intel, AMD oder Via, allerdings<br />

sollte Ihr Rechner über mindestens<br />

512 MByte Hauptspeicher (RAM) <strong>und</strong> einen<br />

mindestens 500 MHz schnellen Prozessor<br />

verfügen. (Die Empfehlungen liegen<br />

bei mindestens 1 GByte RAM <strong>und</strong><br />

2,4-GHz-CPU.)<br />

Haben Sie eine 64-Bit-CPU, können Sie<br />

die 64-Bit-Variante nutzen; auf UEFI-Systemen<br />

müssen Sie dies sogar tun, da die<br />

32-Bit-Version nicht UEFI-kompatibel ist.<br />

Abb. 1: Im Bootmenü der Heft-DVD drücken Sie [F2], um die<br />

Sprache auf Deutsch umzustellen.<br />

OpenSuse richtet die Hardware Ihres<br />

Rechners vollautomatisch ein. Sollten dabei<br />

Probleme auftreten, müssen Sie die<br />

Markierung vor der Checkbox Automatische<br />

Konfiguration verwenden entfernen.<br />

Ein Klick auf Weiter führt Sie zur Zeitzonen-Auswahl.<br />

Hier müssen Sie in der Regel<br />

bei der passenden Sprachauswahl nur<br />

auf Weiter klicken. Im nächsten Installationsfenster<br />

können Sie die gewünschte<br />

Desktopumgebung auswählen.<br />

Desktop <strong>und</strong> Partitionierung<br />

Der Standarddesktop von OpenSuse ist<br />

KDE 4. Sind Sie mit der vorgeschlagenen<br />

Auswahl zufrieden, dann bringt Sie Weiter<br />

zum nächsten Dialog. Entscheiden Sie sich<br />

für Gnome, markieren Sie den Eintrag<br />

Gnome. Für einen Xfce- oder LXDE-Desktop<br />

sowie für spezielle Ansprüche ohne<br />

grafische Oberfläche wählen Sie zunächst<br />

Andere. Hat Ihr Rechner nur 512 MByte<br />

In dieser <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe unterstützen<br />

wir letztmalig die Einrichtung eines<br />

32-Bit-Systems; ab Heft 03/ 2013 werden<br />

Sie <strong>Linux</strong>-Distributionen (in der Regel)<br />

nur noch im 64-Bit-Format auf den<br />

Datenträgern finden, weil auf den sich<br />

nun stärker verbreitenden UEFI-Rechnern<br />

mit <strong>Windows</strong> 8 kein 32-Bit-<strong>Linux</strong> mehr<br />

ohne größeren Aufwand installiert werden<br />

kann.<br />

Der Artikel ab Seite 77 beschreibt zudem<br />

die nötige Vorgehensweise, wenn Sie bereits<br />

mit dieser Ausgabe den Umstieg<br />

von einem 32- auf ein 64-Bit-System erledigen<br />

möchten.<br />

Hauptspeicher oder weniger,<br />

empfiehlt es sich, statt KDE<br />

oder Gnome den schlanken<br />

LXDE-Desktop zu installieren.<br />

Markieren Sie dazu den Eintrag<br />

Andere <strong>und</strong> wählen Sie danach<br />

LXDE aus der Liste.<br />

Unabhängig vom gewählten<br />

Desktop landen Sie im nächsten<br />

Schritt beim Partitionierungsdialog<br />

von YaST. Unter<br />

<strong>Linux</strong> ordnet man jeder Partition<br />

einen so genannten Einhängepunkt<br />

(Mount Point) zu.<br />

Das Pendant zum <strong>Windows</strong>-<br />

Verzeichnis C:\ heißt unter <strong>Linux</strong><br />

Wurzelverzeichnis. Es hat<br />

das Verzeichnis / als Einhängepunkt.<br />

Hier liegt das eigentliche<br />

System. Für / müssen Sie eine eigene<br />

Partition anlegen, da Sie sonst nichts installieren<br />

können. Die Größe der Partition<br />

hängt von der Festplatte ab. Mindestens<br />

10 GByte sollten es sein, mehr als 20 GByte<br />

lohnen sich kaum, wenn Sie unserer Empfehlung<br />

folgen, eine separate Partition für<br />

die im Ordner /home liegenden Benutzerverzeichnisse<br />

anzulegen (siehe unten).<br />

Eine weitere Partition müssen Sie für den<br />

virtuellen Speicher, den so genannten<br />

Swap-Bereich, anlegen. Diese Partition<br />

sollte mindestens so groß wie der Arbeitsspeicher<br />

Ihres Rechners sein. Mit 4 GByte<br />

sind Sie meist auf der sicheren Seite; neuere<br />

PCs haben teilweise auch schon<br />

8 GByte RAM. Der virtuelle Speicher benötigt<br />

keinen Einhängepunkt.<br />

Sie sollten für das Verzeichnis /home<br />

ebenfalls eine separate Partition anlegen,<br />

denn das erleichtert später einen eventuellen<br />

Umstieg auf eine andere <strong>Linux</strong>-Distribution.<br />

/home entspricht dem Verzeichnis<br />

C:\Users unter <strong>Windows</strong>. <strong>Linux</strong> speichert<br />

hier aber nicht nur Dokumente, sondern<br />

auch sämtliche persönlichen Einstellungen,<br />

Schriften, Symbole, Hintergr<strong>und</strong>bilder<br />

<strong>und</strong> so weiter. Je größer /home ist,<br />

desto mehr Platz haben Sie für Ihre Daten.<br />

Wenn Sie sich gegen eine separate<br />

Home-Partition entscheiden, müssen Sie<br />

für die Root-Partition (/) mehr Platz als<br />

die vorgeschlagenen 10 bis 20 GByte veranschlagen.<br />

YaST hat dazu in seinem Partitionierungs-<br />

Angebot bereits die Option Separate<br />

Home-Partition vorschlagen aktiviert.<br />

Wenn Sie nur eine einzelne <strong>Linux</strong>-Partition<br />

verwenden möchten, entfernen Sie<br />

das Häkchen.<br />

28 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Heft-DVD: OpenSuse 12.3<br />

AKTUELL<br />

Wenn sich auf Ihrer Festplatte schon ein<br />

installiertes Betriebssystem befindet, versucht<br />

OpenSuse automatisch, den vorhandenen<br />

Plattenplatz optimal aufzuteilen. In<br />

den meisten Fällen geht das durch Verkleinern<br />

von bestehenden <strong>und</strong> Anlegen von<br />

zusätzlichen Partitionen. In einigen Fällen<br />

schlägt YaST aber auch vor, vorhandene<br />

Partitionen zu löschen, z. B. dann, wenn<br />

Sie statt der Aktualisierung eines installierten<br />

OpenSuse-Systems die Neuinstallation<br />

ausgewählt haben. Durch das Löschen einer<br />

bestehenden Partition gehen aber<br />

sämtliche Daten in dieser Partition verloren.<br />

Achten Sie deshalb besonders auf die<br />

Einträge, die im Vorschlag von YaST rot<br />

markiert sind (Abbildung 3).<br />

Schauen Sie sich den Vorschlag von YaST<br />

genau an <strong>und</strong> entscheiden Sie sich dann<br />

entweder mit einem Klick auf Weiter dafür<br />

oder mit einem Klick auf Partitionsaufbau<br />

erstellen dagegen. Die dritte Möglichkeit<br />

ist, den Vorschlag teilweise anzunehmen<br />

(Schaltfläche Partitionsaufbau<br />

bearbeiten).<br />

Die Checkbox LVM-basierten Vorschlag<br />

erstellen richtet sich an erfahrene Nutzer<br />

mit speziellen Anforderungen an die Partitionierung.<br />

Auch die Option Btrfs als<br />

Standarddateisystem verwenden können<br />

Sie ignorieren <strong>und</strong> sorgen so dafür, dass<br />

YaST die neuen <strong>Linux</strong>-Partitionen mit<br />

dem bisherigen Standarddateisystem Ext4<br />

formatiert; das neuere Btrfs beherrschen<br />

noch nicht alle <strong>Linux</strong>-Distributionen.<br />

Steht Ihnen für die Installation von Open-<br />

Suse eine neue Festplatte zur Verfügung,<br />

wählen Sie den Menüpunkt Partitionsaufbau<br />

erstellen. YaST zeigt dann als Nächstes<br />

den Dialog Vorbereiten der Festplatte<br />

an. Hier markieren Sie die gewünschte<br />

Festplatte <strong>und</strong> klicken auf Weiter. Vorsicht:<br />

YaST löscht dann sämtliche Daten<br />

auf der ausgewählten Festplatte.<br />

Partitionen anlegen<br />

Möchten Sie die Größe der Partitionen<br />

selbst bestimmen oder Spezialeinstellungen<br />

(wie das Verschlüsseln einer Partition)<br />

aktivieren, wählen Sie Partitionsaufbau<br />

bearbeiten oder Benutzerdefinierte<br />

Partitionierung. In beiden Fällen landen<br />

Sie beim Dialog Festplatte vorbereiten: Expertenmodus<br />

(Abbildung 4). Wir beschreiben<br />

im Folgenden, welche Partitionen<br />

Sie für eine erfolgreiche Installation<br />

von OpenSuse benötigen <strong>und</strong> wie Sie<br />

diese anlegen. Bei Auflösungen unter<br />

1280 x 1024 Pixeln zeigt der Dialog den<br />

Abb. 3: Rot markierte Einträge sind Warnungen. Im automatischen Partitionierungsvorschlag<br />

von YaST finden Sie normal nur eine Warnung, in der es ums Verkleinern der<br />

<strong>Windows</strong>-Partition geht.<br />

Text der meisten Buttons vermutlich nur<br />

teilweise an. Mehr Platz schaffen Sie, indem<br />

Sie die linke Spalte ausblenden: Die<br />

drei grauen Punkte sind ein Anfasser, den<br />

Sie nach links ziehen können.<br />

Um eine neue Partition anzulegen,<br />

1<br />

brauchen Sie zunächst genügend leeren<br />

Platz bzw. einen nicht partitionierten<br />

Bereich auf Ihrer Festplatte. Installieren<br />

Sie OpenSuse neben <strong>Windows</strong>, muss<br />

2<br />

UPGRADE MIT „ZYPPER“<br />

OpenSuse bietet die Möglichkeit eines<br />

offiziellen Distributionssprungs über das<br />

Kommandozeilentool zypper. Möchten<br />

Sie die Version 12.2 auf 12.3 auffrischen,<br />

ohne dazu über die DVD installieren<br />

zu müssen, starten Sie zunächst im<br />

installierten System YaST <strong>und</strong> ändern<br />

über Software / Repositories verwalten<br />

bei sämtlichen Paketquellen den Pfad<br />

von 12.2 zu 12.3. Erfahrene Nutzer können<br />

diesen Schritt auch auf der Kommandozeile<br />

vornehmen. Achten Sie darauf,<br />

dass mindestens die Quellen oss <strong>und</strong><br />

update aktiviert sind. Falls Sie PackMan<br />

oder andere zusätzliche Repositories<br />

(etwa für 3-D-Treiber von ATI oder Nvidia)<br />

nutzen, dann sollten Sie diese auch auf<br />

Version 12.3 umstellen.<br />

Haben Sie die Repositories auf Version<br />

12.3 angepasst, öffnen Sie ein Terminalfenster<br />

<strong>und</strong> geben hier drei Befehle<br />

die <strong>Windows</strong>-Partition zuerst verkleinert<br />

werden. Die gewünschte Festplatte<br />

wählen Sie in der Systemansicht aus.<br />

Die Gerätebezeichnung für die erste<br />

Festplatte ist in der Regel /dev/sda. In<br />

der rechten Fensterhälfte zeigt das Partitionierungsmodul<br />

nun die zwei Reiter<br />

Überblick <strong>und</strong> Partitionen an.<br />

Wechseln Sie auf den Reiter Partitionen<br />

<strong>und</strong> wählen Sie die zu verkleinernde<br />

ein. Der Befehl frischt die Liste der verfügbaren<br />

Pakete auf, der zweite lädt<br />

sämtliche Updates herunter, <strong>und</strong> der<br />

dritte installiert dann die Pakete:<br />

sudo zypper refresh<br />

sudo zypper dup -d<br />

sudo zypper dup<br />

Nach einem Neustart sollte Ihr System<br />

auf dem aktuellsten Stand sein. Alternativ<br />

zu diesem Update auf der Kommandozeile<br />

können Sie Ihr System auch ganz<br />

normal über YaST aktualisieren, wie im<br />

Abschnitt Willkommen bei YaST beschrieben.<br />

Alternativ ist auch über die Heft-DVD ein<br />

Upgrade möglich, bei der Aktualisierung<br />

haben Sie dann aber eventuell keinen<br />

Zugriff auf das Internet, was das Nachinstallieren<br />

benötigter ATI- oder Nvidia-Treiber<br />

erschwert [4].<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

29


AKTUELL<br />

Heft-DVD: OpenSuse 12.3<br />

Abb. 4: Im Expertenmodus von YaST können Sie die Platte nach eigenen Vorstellungen<br />

aufteilen. Hier sehen Sie die minimal für <strong>Linux</strong> (<strong>und</strong> ein zusätzlich vorhandenes <strong>Windows</strong>)<br />

benötigten Partitionen.<br />

3<br />

Partition aus, klicken Sie dann auf Größe<br />

ändern <strong>und</strong> geben Sie die neue Größe<br />

für diese Partition an. Nun haben Sie einen<br />

nicht partitionierten Bereich, in dem<br />

Sie die Partition für OpenSuse anlegen.<br />

Wenn Sie für die Installation eine neue<br />

leere oder eine zweite Festplatte verwenden,<br />

können Sie diesen Schritt überspringen<br />

– achten Sie aber auf die Auswahl<br />

der richtigen Festplatte.<br />

Um die neue Partition für das Open-<br />

Suse-System anzulegen, klicken Sie unter<br />

Partitionen auf Hinzufügen.<br />

Abb. 5: Sie müssen mindestens eine Partition<br />

mit dem Einhängepunkt „/“ anlegen.<br />

Wählen Sie als Typ Erweiterte Partition<br />

4<br />

<strong>und</strong> teilen Sie der neuen Partition am<br />

einfachsten sämtlichen freien Speicher<br />

zu (Maximale Größe). Lassen Sie etwas<br />

leeren Platz auf der Festplatte übrig,<br />

können Sie zusätzlich am Ende noch<br />

eine separate FAT-Partition anlegen,<br />

die Sie sowohl von Ihrem <strong>Linux</strong>- als<br />

auch aus Ihrem <strong>Windows</strong>-System aus<br />

ansprechen können. Klicken Sie auf Beenden;<br />

die Übersicht zeigt dann einen<br />

neuen Eintrag vom Typ Extended an.<br />

Klicken Sie erneut auf Hinzufügen, um<br />

5<br />

nun innerhalb der erweiterten Partition<br />

eine logische Partition zu erstellen. Richten<br />

Sie zunächst eine Partition für den<br />

virtuellen Speicher (Swap) ein. Auf<br />

diese Partition schreibt das System,<br />

wenn im Hauptspeicher (RAM) kein<br />

freier Platz mehr ist. Wählen Sie dazu als<br />

Benutzerdefinierte Größe die Größe des<br />

Hauptspeichers in Ihrem Rechner, z. B.<br />

4 GByte, <strong>und</strong> klicken Sie auf Weiter<br />

Abb. 6: Jetzt wird es ernst: Klicken Sie hier auf „Installieren“, richtet YaST OpenSuse<br />

ein. Wählen Sie „Zurück“ <strong>und</strong> dann „Abbrechen“, bleibt das System unverändert.<br />

Markieren Sie den Punkt Partition formatieren<br />

<strong>und</strong> wählen Sie unter Dateisys-<br />

6<br />

tem den Eintrag Swap aus. Unter Einhängeoptionen<br />

soll als Einhängepunkt<br />

ebenfalls swap erscheinen. Ein Klick auf<br />

Beenden legt die Swap-Partition an.<br />

Klicken Sie anschließend wieder auf<br />

7<br />

Hinzufügen <strong>und</strong> geben Sie eine Benutzerdefinierte<br />

Größe von 10 bis 15 GByte<br />

für die Systempartition an. Nach einem<br />

Klick auf Weiter erscheinen die Formatierungsoptionen<br />

für die neue Partition.<br />

Normalerweise werden unter Partition<br />

formatieren das Dateisystem Ext4 <strong>und</strong><br />

unter Partition einhängen ein Schrägstrich<br />

als Einhängepunkt vorgeschlagen<br />

(Abbildung 5). Überprüfen Sie diese<br />

Optionen – wenn alles stimmt, klicken<br />

Sie auf Beenden.<br />

Wenn Sie unserer Empfehlung folgen,<br />

8<br />

eine separate /home-Partition anzulegen,<br />

klicken Sie erneut auf Hinzufügen<br />

<strong>und</strong> markieren die Checkbox Maximale<br />

Größe. Klicken Sie auf Weiter <strong>und</strong> überprüfen<br />

Sie, ob Partition formatieren<br />

markiert <strong>und</strong> Ext4 als Dateisystem vorgeschlagen<br />

wird. Wenn das so ist, brauchen<br />

Sie hier nicht zu ändern. Der<br />

Punkt Partition einhängen sollte bereits<br />

markiert sein, aber den Einhängepunkt<br />

ändern Sie selbst auf /home. Um diese<br />

Partition zu verschlüsseln, aktivieren<br />

Sie die Checkbox Geräte-Verschlüsse-<br />

SKYPE (32 UND 64 BIT)<br />

Skype ist nicht auf dem Installationsdatenträger<br />

enthalten. Wenn Sie das Programm<br />

verwenden möchten, laden Sie<br />

von der Skype-Webseite das 32-Bit-Programmpaket<br />

für OpenSuse 12.1 herunter<br />

– es funktioniert auch unter neueren<br />

Versionen <strong>und</strong> auch auf einer 64-Bit-<br />

OpenSuse-Installation. Skype stellt kein<br />

spezielles 64-Bit-Paket zur Verfügung.<br />

Speichern Sie das Programmpaket direkt<br />

in Ihrem Home-Verzeichnis (/home/benutzer)<br />

<strong>und</strong> öffnen Sie dann über [Alt-F2]<br />

<strong>und</strong> Eingabe von konsole ein Terminalfenster,<br />

in dem Sie den Befehl<br />

sudo zypper in skype-4.1.0.20-suse.i586.rpU<br />

m alsa-plugins-pulse-32bit<br />

(für 64-Bit-<strong>Linux</strong>) eingeben; auf 32-Bit-<strong>Linux</strong>-Installationen<br />

reicht Folgendes:<br />

sudo zypper in skype-4.1.0.20-suse.i586.rpm<br />

Nach Eingabe des Administratorpassworts<br />

(meist mit Ihrem eigenen identisch)<br />

installiert zypper das heruntergeladene<br />

Paket. Danach finden Sie Skype im Startmenü<br />

unter Anwendungen / Skype.<br />

30 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Heft-DVD: OpenSuse 12.3<br />

AKTUELL<br />

Abb. 7: Endergebnis: Der Standarddesktop von OpenSuse 12.3 ist KDE 4.10.<br />

lung – dann fragt YaST Sie nach einem<br />

Passwort für den Zugriff.<br />

Nach einem Klick auf Beenden sollten Sie<br />

jetzt unter Typ mindestens vier Einträge<br />

sehen: Extended, Swap <strong>und</strong> zweimal <strong>Linux</strong><br />

native (sowie die eventuell schon<br />

vorhandenen <strong>Windows</strong>-Partitionen). Sind<br />

Sie mit der Partitionierung fertig, führt Sie<br />

ein Klick auf Übernehmen wieder zum<br />

Dialog Vorschlag für Partitionierung zurück.<br />

Hier setzen Sie die Installation mit<br />

einem Klick auf Weiter fort.<br />

Letzte Schritte<br />

Im Dialog Neuen Benutzer erstellen geben<br />

Sie Ihren Namen, einen Loginnamen (Benutzername)<br />

<strong>und</strong> ein Passwort an. In der<br />

Gr<strong>und</strong>einstellung wird hier die Automatische<br />

Anmeldung vorgeschlagen. Dementsprechend<br />

wird von dem Benutzer beim<br />

Systemstart kein Passwort verlangt.<br />

Möchten Sie aber doch, dass das System<br />

nur nach Eingabe des Passworts gestartet<br />

wird, entfernen Sie hier die Markierung.<br />

In der Gr<strong>und</strong>einstellung benutzt Open-<br />

Suse das angegebene Passwort auch für<br />

den Systemverwalter root. Möchten Sie<br />

für root ein separates Passwort vergeben,<br />

entfernen Sie die Markierung vor der Option<br />

Dieses Passwort für den Systemadministrator<br />

verwenden.<br />

Es folgt der Dialog Installationseinstellungen.<br />

Er listet nochmal alles auf, was YaST<br />

durchführen wird. Per Mausklick auf eine<br />

der grünen Überschriften oder über das<br />

Drop-down-Menü Ändern können Sie die<br />

Einstellungen anpassen. Klicken Sie hier<br />

auf Software, um bereits bei der Einrichtung<br />

zusätzliche Programme für die Installation<br />

auszuwählen; Sie können aber auch<br />

später jederzeit Software nachinstallieren.<br />

Einen Hinweis für Skype-Anwender finden<br />

Sie im Kasten Skype (32 <strong>und</strong> 64 Bit).<br />

Wählen Sie in diesem Dialog Abbrechen,<br />

startet YaST den Rechner nach einer kurzen<br />

Rückfrage neu, ohne am System etwas<br />

zu ändern. Nach einem Klick auf Installieren<br />

<strong>und</strong> einer mit Installieren zu beantwortenden<br />

Sicherheitsabfrage (Abbildung<br />

6) richtet YaST die ausgewählten<br />

Partitionen ein <strong>und</strong> kopiert die Software<br />

von der DVD auf die Festplatte. Der Vorgang<br />

dauert je nach Leistungsfähigkeit des<br />

Rechners zwischen 20 <strong>und</strong> 30 Minuten.<br />

Sie sehen dabei eine kleine Diashow mit<br />

den wichtigsten Features.<br />

Nachdem YaST die ausgewählten Pakete<br />

installiert hat, bootet das System. Da sich<br />

die DVD noch im Laufwerk befindet, sehen<br />

Sie nun wieder den Startbildschirm<br />

der OpenSuse-DVD. Drücken Sie hier einfach<br />

[Eingabe], um von der Festplatte zu<br />

booten. Haben Sie an den Einstellungen<br />

zur automatischen Konfiguration nichts<br />

geändert, richtet YaST nun automatisch<br />

die zentralen Hardwarekomponenten wie<br />

Netzwerk-, Grafik- <strong>und</strong> So<strong>und</strong>karte ein.<br />

Nach Klicks auf Weiter <strong>und</strong> Beenden startet<br />

OpenSuse die grafische Oberfläche<br />

KDE (Abbildung 7).<br />

Falls Sie eine ältere OpenSuse-Installation<br />

aktualisiert haben <strong>und</strong> nach dem Neustart<br />

keinen <strong>Windows</strong>-Eintrag mehr im Bootmenü<br />

finden, hilft der Kasten Kein <strong>Windows</strong><br />

im Bootmenü. Wir wünschen viel<br />

Spaß mit OpenSuse 12.3! (hge) n<br />

INFOS<br />

KEIN WINDOWS IM BOOTMENÜ<br />

Unser Leser Peter Vieweger hat uns darüber<br />

informiert, dass nach einem Upgrade<br />

von OpenSuse 12.2 auf 12.3 (über<br />

eine heruntergeladene Installations-CD)<br />

der <strong>Windows</strong>-Eintrag im Bootmenü verschw<strong>und</strong>en<br />

war. Er hat den Fehler wie<br />

folgt behoben:<br />

Erzeugen Sie mit Root-Rechten im Verzeichnis<br />

/etc/grub.d eine neue Datei na-<br />

1<br />

mens 11_windows.<br />

Diese Datei öffnen Sie im Texteditor <strong>und</strong><br />

2<br />

fügen folgende Zeilen ein:<br />

#! /bin/sh -e<br />

echo "Adding <strong>Windows</strong>" >&2<br />

cat


1Gbit/s<br />

Port


TITEL<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

© Microsoft<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> auf UEFI-Systemen<br />

Dual-Boot trotz UEFI<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Neue Rechner mit <strong>Windows</strong> 8 machen eine parallele <strong>Linux</strong>-Installation durch UEFI <strong>und</strong> Secure<br />

Boot komplizierter. Wir zeigen Wege zum Dual-Boot-System mit <strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong>.<br />

Es ist ausnahmsweise nicht die Kacheloberfläche<br />

von <strong>Windows</strong> 8, die<br />

für Ärger sorgt: Alle PCs mit der<br />

neuen <strong>Windows</strong>-Version setzen auf einen<br />

BIOS-Nachfolger namens EFI oder UEFI,<br />

der das Bootkonzept des PCs gr<strong>und</strong>legend<br />

verändert. Dazu gesellt sich mit GPT noch<br />

ein neues Partitionierungsschema für Festplatten,<br />

<strong>und</strong> die dritte Hürde nennt sich Secure<br />

Boot: Als Teil von UEFI sorgt Secure<br />

Boot dafür, dass nur mit einem geeigneten<br />

Schlüssel signierte Betriebssystem-Bootloader<br />

auf dem Rechner starten dürfen – womit<br />

die meisten <strong>Linux</strong>-Installations-DVDs<br />

zunächst außen vor bleiben.<br />

In diesem Artikel erklären wir die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

der neuen <strong>Windows</strong>-PC-Welt <strong>und</strong><br />

zeigen, wie Sie trotz aller Änderungen zu<br />

einem Dual-Boot-System mit <strong>Windows</strong> 8<br />

<strong>und</strong> <strong>Linux</strong> kommen.<br />

Bye-bye, BIOS!<br />

Seit den Anfangstagen der „IBM-kompatiblen<br />

Personal Computer“ sind PCs mit einem<br />

Startprogramm ausgestattet, welches das<br />

Betriebssystem auf der Festplatte finden<br />

<strong>und</strong> aktivieren kann. Das BIOS (Basic Input/<br />

Output System) ist außerdem traditionell<br />

für diverse Einstellungen der Hardware<br />

zuständig. Meist nutzen Anwender die dort<br />

verfügbaren Funktionen nur, um die Bootreihenfolge<br />

zu ändern, damit sie z. B. von<br />

einem eingesteckten USB-Stick oder von einer<br />

DVD booten können. Bei älteren PCs<br />

konnte man im BIOS auch Festplatten <strong>und</strong><br />

Diskettenlaufwerke sowie die verbauten<br />

Erweiterungskarten konfigurieren.<br />

Das klassische BIOS erwartet, dass angeschlossene<br />

Datenträger eine ebenso klassische<br />

Partitionierung mit den bekannten<br />

primären, erweiterten <strong>und</strong> logischen Partitionen<br />

besitzen (oder – etwa bei Disketten<br />

– gar nicht partitioniert sind). Der<br />

BIOS-Nachfolger UEFI (Unified Extensible<br />

Firmware Interface) ist hier flexibler <strong>und</strong><br />

kommt sowohl mit klassisch partitionierten<br />

Platten als auch mit der neuen Plattenaufteilung<br />

im GPT-Format zurecht.<br />

Eine GPT (GUID Partition Table) kennt<br />

keine primären oder logischen Partitionen,<br />

sondern verwaltet auf einheitliche<br />

Weise eine Vielzahl von Partitionen. <strong>Linux</strong><br />

kann mit diesem System schon länger<br />

umgehen, u. a., weil Apple es schon seit<br />

einigen Jahren für die Festplatten in seinen<br />

Mac-Rechnern verwendet.<br />

Die UEFI-Einstellungen <strong>und</strong> auch das<br />

UEFI-Bootmenü erreichen Sie über eine<br />

spezielle Taste (oder Tastenkombination),<br />

die Sie beim Einschalten des Rechners gedrückt<br />

halten, bis ein Menü erscheint; auf<br />

dem Testrechner war das [Esc]. Aus dem<br />

Menü gelangen Sie über einen Eintrag Enter<br />

Setup (oder Ähnlich) zu den UEFI-Einstellungen.<br />

Je nach Hersteller navigieren<br />

Sie durch dieses Setup genauso wie früher<br />

durch die BIOS-Einstellungen.<br />

UEFI meiden<br />

Dieser Artikel ist lang, <strong>und</strong> er präsentiert<br />

verschiedene Möglichkeiten, die Sie ausprobieren<br />

könnten, um <strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong><br />

<strong>Linux</strong> in einer UEFI-basierten Konfiguration<br />

zu nutzen – die wichtigste Aussage<br />

ist aber: Lassen Sie es lieber! Wir sind im<br />

Test mit einem neuen Notebook (Asus<br />

N56VZ-S4066H) auf etliche Probleme gestoßen,<br />

die teilweise dazu führten, dass<br />

sich weder <strong>Windows</strong> noch <strong>Linux</strong> starten<br />

ließen. Kombinieren Sie das mit der bei<br />

<strong>Windows</strong> 8 üblichen schweren Macke,<br />

dass die Hersteller keine Wiederherstellungs-DVDs<br />

ausliefern <strong>und</strong> die Recovery-<br />

Partition auf der Festplatte nach einigen<br />

Aktionen nicht mehr erkannt wurde, dann<br />

kann es ein Desaster bedeuten.<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> der damit eingeführte<br />

BIOS-Nachfolger UEFI sabotieren also in<br />

vielen Fällen die <strong>Linux</strong>-Nutzung. Besser<br />

sieht es aus, wenn Sie auf <strong>Windows</strong> verzichten<br />

können: Eine Installation von <strong>Linux</strong><br />

(mit Löschen des <strong>Windows</strong>-Systems)<br />

klappt in den meisten Fällen problemlos.<br />

Mit OpenSuse 12.3 <strong>und</strong> Kubuntu 12.10 ist<br />

uns die Installation im UEFI-Modus gelungen,<br />

<strong>und</strong> wir beschreiben weiter unten die<br />

nötigen Schritte. Es ist hier nicht möglich,<br />

einfach die Vorschläge der Installationsroutinen<br />

zu übernehmen, wie es bei klassisch<br />

aufgeteilten Festplatten üblich ist.<br />

34 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


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TITEL<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

Haben Sie <strong>Windows</strong> 8 übrigens separat<br />

gekauft <strong>und</strong> als Update über<br />

ein <strong>Windows</strong> 7 installiert, sind Sie<br />

von den Problemen in der Regel<br />

nicht betroffen – denn Rechner<br />

mit vorinstalliertem <strong>Windows</strong> 7<br />

verwenden noch das alte Partitionierungsschema<br />

<strong>und</strong> besitzen ein<br />

klassisches BIOS. Daran ändert<br />

sich auch durch ein Update von<br />

<strong>Windows</strong> 7 auf Version 8 nichts.<br />

Nur die neuen Rechner, die mit<br />

vorinstalliertem <strong>Windows</strong> 8 ausgeliefert<br />

werden, nutzen zwingend<br />

UEFI <strong>und</strong> die GPT-Partitionierung.<br />

Zurück zu BIOS <strong>und</strong> MBR<br />

Möchten Sie beide Betriebssysteme auf einem<br />

Rechner nutzen, <strong>und</strong> möchten Sie<br />

die Installation im UEFI-Modus nicht riskieren,<br />

können Sie mit folgender Vorgehensweise<br />

<strong>Windows</strong> 8 im klassischen<br />

BIOS-Modus neu installieren:<br />

Sichern Sie Ihre privaten Daten (auf der<br />

1<br />

<strong>Windows</strong>-Partition).<br />

Rufen Sie beim Einschalten des Rechners<br />

die Firmware-Einstellungen (das<br />

2<br />

UEFI-Setup, das in der Regel ähnlich wie<br />

bei älteren Rechnern das BIOS aussieht)<br />

auf, deaktivieren Sie dort Secure Boot<br />

<strong>und</strong> Fast Boot (falls diese aktiv sind),<br />

<strong>und</strong> aktivieren Sie das CSM (Compatibility<br />

Support Module), um den klassischen<br />

BIOS-Support zu nutzen.<br />

Booten Sie ein <strong>Linux</strong>-Live-System <strong>und</strong><br />

3<br />

legen Sie mit parted (siehe Guru-Training<br />

in dieser Ausgabe) eine klassische<br />

(MBR-)Partitionstabelle sowie darin<br />

eine <strong>Windows</strong>-Partition <strong>und</strong> zwei oder<br />

mehr <strong>Linux</strong>-Partitionen an. Dieser<br />

Schritt löscht das installierte <strong>Windows</strong>.<br />

Installieren Sie <strong>Windows</strong> 8 in die erste<br />

4<br />

Partition. (Beim Booten der <strong>Windows</strong>-<br />

DVD muss sich der Rechner immer<br />

noch im CSM-Modus befinden.)<br />

Installieren Sie schließlich <strong>Linux</strong>, wie<br />

5<br />

Sie es von älteren Rechnern her gewohnt<br />

sind. Im BIOS-Modus mit einer<br />

MBR-Partitionstabelle spielt es<br />

keine Rolle, welche <strong>Windows</strong>-Version<br />

Sie verwenden.<br />

Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass<br />

Ihnen in vielen Fällen die <strong>Windows</strong>-Installations-DVD<br />

fehlt, die für eine Einrichtung<br />

nötig ist. Da Sie bereits (mit dem<br />

Rechner) für die <strong>Windows</strong>-Lizenz bezahlt<br />

haben, möchten Sie wahrscheinlich nicht<br />

erneut Geld für eine weitere Lizenz ausgeben<br />

– was nachvollziehbar ist, <strong>und</strong> die<br />

Abb. 1: Der „EFI“-Ordner auf der EFI-Partition enthält für<br />

jedes startfähige Betriebssystem einen Unterordner.<br />

Redaktion betrachtet (mit der Mehrheit<br />

der Kommentatoren in anderen Medien<br />

übereinstimmend) das Verhalten der Hersteller,<br />

die keine Installations-DVD für<br />

<strong>Windows</strong> 8 mitliefern, als Abzocke im<br />

großen Stil.<br />

Haben Sie noch von einem nicht länger<br />

genutzten Rechner eine <strong>Windows</strong>-Installations-DVD<br />

(mit <strong>Windows</strong> 7 oder Vista),<br />

können Sie auch diese verwenden <strong>und</strong> ersparen<br />

sich damit gleich das Erlernen der<br />

neuen Kacheloberfläche von <strong>Windows</strong> 8.<br />

Wenn Sie den neuen Rechner aber gerade<br />

wegen <strong>Windows</strong> 8 gekauft haben, ist das<br />

keine Lösung.<br />

Ausweg Virtualisierung<br />

Können oder wollen Sie weder <strong>Windows</strong><br />

neu installieren noch eine <strong>Linux</strong>-<strong>Windows</strong>-<br />

Parallelinstallation im UEFI-Modus ausprobieren,<br />

bleibt als Alternative nur noch die<br />

Einrichtung einer virtuellen Maschine, in<br />

der Sie <strong>Linux</strong> nutzen. Für gelegentliche Arbeiten<br />

mit <strong>Linux</strong> reicht eine VM-Installation<br />

völlig aus; das gilt insbesondere für<br />

leistungsfähige PCs mit schnellen Prozessoren,<br />

viel RAM <strong>und</strong> einer großen Platte.<br />

Wir empfehlen als Virtualisierungsprogramm<br />

das freie VirtualBox [1]; dessen<br />

Einrichtung <strong>und</strong> die Installation von <strong>Linux</strong><br />

haben wir in einem älteren Artikel bereits<br />

beschrieben [2]. Das funktioniert unter<br />

<strong>Windows</strong> 8 genauso wie unter älteren<br />

<strong>Windows</strong>-Versionen.<br />

Alle aktuellen <strong>Linux</strong>-Distributionen laufen<br />

in VirtualBox problemlos; wir haben<br />

es für diesen Artikel nochmals mit Open-<br />

Suse 12.3 <strong>und</strong> Kubuntu 12.10 ausprobiert.<br />

In der VM erzeugen die Installationsprogramme<br />

auf der virtuellen Platte<br />

eine klassische Partitionstabelle, was alle<br />

Probleme löst.<br />

Echte <strong>Linux</strong>-Fans werden sich damit aber<br />

nicht zufrieden geben. Darum folgen nun die<br />

Beschreibungen, wie Sie zu einer<br />

echten Parallelinstallation gelangen.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen zu UEFI<br />

Eigentlich könnte UEFI die Parallelinstallation<br />

mehrerer Betriebssysteme<br />

deutlich leichter machen,<br />

denn es ist damit nicht mehr nötig,<br />

ein spezielles Bootmenü zu erzeugen,<br />

das eine Auswahl der Betriebssysteme<br />

anbietet. Jede Festplatte<br />

mit GPT-Partitionierung besitzt<br />

eine spezielle EFI-Partition (im<br />

FAT-Format), in welcher die Installationsroutinen<br />

von <strong>Windows</strong>, <strong>Linux</strong><br />

& Co. einen eigenen Unterordner im<br />

Verzeichnis /EFI erzeugen können, der die<br />

für das Booten nötigen Dateien enthält.<br />

Beim Einschalten des Rechners startet<br />

dann ein Standardbetriebssystem, <strong>und</strong><br />

durch Drücken einer Taste erscheint alternativ<br />

ein UEFI-Menü, das neben eventuell<br />

vorhandenen bootfähigen DVDs oder USB-<br />

Sticks auch alle auf der Platte eingerichteten<br />

Betriebssysteme anbietet.<br />

Die aktuellen <strong>Linux</strong>-Distributionen beherrschen<br />

das nötige Installationsprozedere<br />

aber noch nicht vollautomatisch:<br />

Während Sie auf Rechnern mit klassischen<br />

MBR-Partitionstabellen einfach das<br />

Installationsprogramm durchlaufen lassen<br />

<strong>und</strong> alle Vorgaben mit OK akzeptieren<br />

können, führt der gleiche Ansatz bei vielen<br />

UEFI-Systemen zu einem Ergebnis, bei<br />

dem entweder nur <strong>Windows</strong>, nur <strong>Linux</strong><br />

oder keines der beiden Systeme startet.<br />

Mit den richtigen Kenntnissen können Sie<br />

diese Hürde aber meistern, indem Sie die<br />

Standardeinstellungen anpassen. Dafür ist<br />

es wichtig zu verstehen, wie UEFI-Systeme<br />

von GPT-Platten booten.<br />

Die zentrale Anlaufstelle beim Systemstart<br />

ist die Partitionstabelle, die bei GPT Informationen<br />

über bis zu 128 Partitionen verwalten<br />

kann. Vor der GPT liegt noch eine<br />

klassische MBR-Partitionstabelle, die allerdings<br />

nur einen schützenden Eintrag enthält,<br />

der angibt, dass die ganze Festplatte<br />

in Verwendung ist – das soll verhindern,<br />

dass ältere Tools (die GPT nicht kennen)<br />

die Platte im MBR-Schema bearbeiten.<br />

Die Firmware sucht in der Tabelle eine EFI-<br />

Partition, die im klassischen FAT-Format<br />

formatiert sein muss. Darauf muss es einen<br />

Ordner EFI geben, der für jedes installierte<br />

<strong>und</strong> startbare Betriebssystem einen Unterordner<br />

(beliebigen Namens) enthält (Abbildung<br />

1). Für <strong>Windows</strong> liegt dort in der<br />

Regel ein Ordner Microsoft, <strong>und</strong> OpenSuse<br />

36 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

TITEL<br />

BACKUP MIT ACRONIS TRUE IMAGE 2013<br />

Für die Sicherung einer kompletten<br />

Festplatte (inklusive der Aufteilung in<br />

Partitionen) gibt es diverse Tools. Erste<br />

Experimente mit dem gratis erhältlichen<br />

Paragon Backup & Recovery 2012<br />

Free [3] zeigten aber, dass diese Software<br />

noch nicht <strong>Windows</strong>-8-kompatibel<br />

ist <strong>und</strong> dort den Start verweigert.<br />

Fündig wurden wir mit dem Konkurrenzprodukt<br />

Acronis True Image 2013 [4] –<br />

das gibt es zwar nicht gratis, aber eine<br />

Testversion können Sie nach Registrierung<br />

mit Ihrer Mailadresse 30 Tage<br />

ohne Kosten verwenden: Das reicht<br />

aus, um die <strong>Linux</strong>-Installation auszuprobieren<br />

<strong>und</strong> im Notfall den ursprünglichen<br />

Zustand des Rechners wiederherzustellen.<br />

Datensicherung<br />

Für das Backup nutzen Sie wahlweise<br />

das unter <strong>Windows</strong> installierte Programm<br />

True Image oder die auf einen<br />

bootfähigen USB-Stick übertragene Version;<br />

die Programmoberfläche ist in<br />

beiden Varianten gleich. Diesen bootfähigen<br />

Stick, der ein <strong>Linux</strong>-System <strong>und</strong><br />

das Programm True Image enthält, erstellen<br />

Sie aus dem <strong>Windows</strong>-Programm<br />

heraus über den Acronis Media<br />

Builder. Sie brauchen ihn später für<br />

eine eventuelle Wiederherstellung auf<br />

jeden Fall, darum sollte dies der erste<br />

Schritt sein.<br />

Danach können Sie die gesamte Festplatte<br />

inklusive der Partitionierungsdaten<br />

auf eine externe Platte sichern. Die<br />

Backup-Platte kann deutlich kleiner<br />

sein, denn True Image kopiert die<br />

Platte nicht 1:1, sondern komprimiert.<br />

Die gesamte Sicherung landet in einer<br />

Archivdatei mit der Endung .tib.<br />

Um den gesicherten Systemzustand<br />

wiederherzustellen, booten Sie den PC<br />

mit eingestecktem USB-Stick <strong>und</strong> wählen<br />

im UEFI-Bootmenü den USB-Stick<br />

aus. Es erscheint dann ein kleines Auswahlmenü,<br />

in dem Sie sich für Option 1<br />

(True Image) entscheiden.<br />

Wenn das System fertig gestartet hat,<br />

erscheint das Hauptfenster von True<br />

Image. Schließen Sie nun die externe<br />

Festplatte an, auf der das Backup gespeichert<br />

ist, <strong>und</strong> geben Sie dem System<br />

ein paar Sek<strong>und</strong>en Zeit, die neue<br />

Platte zu erkennen.<br />

Klicken Sie dann links auf den dritten<br />

Punkt Recovery <strong>und</strong> anschließend<br />

rechts auf die Schaltfläche Nach Backup<br />

durchsuchen. Es erscheint dann ein Datei-öffnen-Dialog<br />

im <strong>Windows</strong>-Stil; links<br />

sehen Sie die erkannten Datenträger.<br />

Ihre USB-Platte sollte einen Eintrag der<br />

Form Wechsellaufwerk (X:) oder Volume<br />

(X:) (mit einem Laufwerksbuchstaben X)<br />

haben – gibt es mehrere solche Einträge,<br />

müssen Sie zunächst feststellen,<br />

auf welchem der Datenträger sich das<br />

Backup befindet, denn das Programm<br />

zeigt nicht die Datenträgernamen (Volumes)<br />

an. Bei unseren Tests hat True<br />

Image die externe USB-Platte nicht immer<br />

auf Anhieb erkannt; in dem Fall hilft<br />

es, das USB-Kabel zu ziehen <strong>und</strong> neu<br />

einzustecken.<br />

Sie sind an der richtigen Stelle gelandet,<br />

wenn Sie rechts in der Inhaltsübersicht<br />

einen Ordner Meine Backups entdecken.<br />

Dieser enthält für jedes<br />

Backup ein Unterverzeichnis, <strong>und</strong> darin<br />

befindet sich eine Datei mit der Endung<br />

.tib – die wählen Sie aus <strong>und</strong> klicken<br />

dann auf OK.<br />

Sie landen dann wieder im Hauptfenster,<br />

<strong>und</strong> hier finden Sie rechts unter<br />

Images die gerade ausgewählte Datei.<br />

Klicken Sie diese mit der rechten<br />

Maustaste an <strong>und</strong> wählen Sie aus dem<br />

Kontextmenü Recovery.<br />

Es erscheint eine Abfrage zur Recovery-<br />

Methode: Übernehmen Sie hier die Voreinstellung<br />

Recovery kompletter Laufwerke<br />

<strong>und</strong> Volumes <strong>und</strong> klicken Sie auf<br />

Weiter.<br />

Im nächsten Schritt zeigt das Programm<br />

eine Übersicht der im Backup<br />

enthaltenen Partitionen an. Wählen Sie<br />

hier das ganze Laufwerk aus, indem<br />

Sie ganz oben bei Laufwerk 1 ein Häkchen<br />

setzen (Abbildung 2). Klicken Sie<br />

dann erneut auf Weiter.<br />

Nun legen Sie fest, auf welche Platte<br />

Sie zurücksichern möchten. Wenn Sie<br />

nur eine eingebaute Platte haben, gibt<br />

es hier keine Wahlmöglichkeit. Andernfalls<br />

müssen Sie sicherstellen, dass<br />

Sie die korrekte Festplatte überschreiben.<br />

Aktivieren Sie auch das Häkchen<br />

vor Disk-Signatur wiederherstellen <strong>und</strong><br />

klicken Sie auf Weiter.<br />

True Image zeigt nun eine Warnung an,<br />

dass Sie alle Partitionen auf dem Ziellaufwerk<br />

löschen müssen – bestätigen<br />

Sie diese mit OK.<br />

Abschließend erscheint eine Zusammenfassung<br />

der Schritte, die das Programm<br />

unternehmen wird. Starten Sie<br />

den Wiederherstellungsprozess mit einem<br />

Klick auf Fertig stellen. Eine Fortschrittsanzeige<br />

informiert Sie über die<br />

aktuellen Aktionen <strong>und</strong> verrät auch, wie<br />

viel Zeit bis zum Abschluss verbleibt;<br />

auf unserem Testgerät lag die Schätzung<br />

allerdings deutlich daneben.<br />

(Statt angenommener sieben Minuten<br />

dauerte der Prozess eher eine halbe<br />

St<strong>und</strong>e.) Schließlich sollte die Meldung<br />

Recovery erfolgreich abgeschlossen<br />

erscheinen.<br />

Schließen Sie dieses Dialogfenster <strong>und</strong><br />

anschließend auch das Programmfenster.<br />

Nach wenigen Sek<strong>und</strong>en erscheint<br />

wieder das True-Image-Startmenü (mit<br />

weißer Schrift auf schwarzem Gr<strong>und</strong>).<br />

Schalten Sie an dieser Stelle den Rechner<br />

aus, klemmen Sie den USB-Stick<br />

<strong>und</strong> die externe Backup-Platte ab <strong>und</strong><br />

starten Sie neu: Jetzt sollte <strong>Windows</strong><br />

wieder wie vor dem <strong>Linux</strong>-Installationsversuch<br />

starten.<br />

Wiederherstellung<br />

Abb. 2: Bei der Rücksicherung wählen Sie die gesamte Platte mit allen Partitionen<br />

aus, um den Ursprungszustand wiederherzustellen.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

37


TITEL<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

<strong>und</strong> Ubuntu werden dort während der Installation<br />

Verzeichnisse opensuse bzw.<br />

ubuntu anlegen. Der bestehende Inhalt der<br />

EFI-Partition darf bei der <strong>Linux</strong>-Einrichtung<br />

also nicht gelöscht werden, sonst kann<br />

<strong>Windows</strong> nicht mehr starten.<br />

Auswahl der <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

Bevor Sie sich an die <strong>Linux</strong>-Installation<br />

machen, ist es wichtig, eine geeignete Distributionsversion<br />

auszuwählen. UEFIkompatibel<br />

sind nur die 64-Bit-Varianten,<br />

so dass Sie die bisher von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten<br />

(<strong>und</strong> auf DVD verteilten)<br />

32-Bit-Versionen hier nicht verwenden<br />

können. OpenSuse 12.3 finden Sie auf der<br />

Heft-DVD dieser Ausgabe sowohl in der<br />

32- als auch in der 64-Bit-Version; achten<br />

Sie beim Booten also darauf, die richtige<br />

(64-Bit-)Version zu nutzen.<br />

Im Test konnten wir mit OpenSuse 12.3<br />

(64 Bit) die besten Ergebnisse erzielen,<br />

weswegen wir Ihnen zum Einsatz dieser<br />

Distribution raten. Das schon etwas ältere<br />

Kubuntu 12.10 (64 Bit) konnten wir auch<br />

erfolgreich installieren. Allerdings wurde<br />

dabei der Bootmanager Grub nicht ganz<br />

korrekt eingerichtet, was aber nicht weiter<br />

tragisch war, weil sich beide Betriebssysteme<br />

durch Auswahl im UEFI-Bootmenü<br />

starten ließen.<br />

Schritte vor der Installation<br />

Wenn Sie auf einem UEFI-Rechner mit<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>Linux</strong> installieren, kann –<br />

Abb. 3: Deaktivieren Sie in den UEFI-Einstellungen Fast Boot <strong>und</strong> CSM.<br />

auch wenn Sie unsere Anleitung exakt<br />

umsetzen – vieles schiefgehen. Darum<br />

sollten Sie möglichen Problemen vorbeugen.<br />

Zwar gibt es auf vielen <strong>Windows</strong>-8-Festplatten<br />

eine Wiederherstellungspartition<br />

(„Recovery“-Partition), die im Normalbetrieb<br />

nicht sichtbar ist <strong>und</strong> die für das Zurückspielen<br />

der Werkskonfiguration gedacht<br />

ist – aber nach Fehlern bei der Partitionierung<br />

ist das Booten des darauf installierten<br />

<strong>Windows</strong>-Systems eventuell<br />

nicht möglich; so ist es uns auch bei unseren<br />

Tests ergangen.<br />

Die früher üblichen Programme, mit<br />

denen Anwender einen Satz von Wiederherstellungs-DVDs<br />

erzeugen konnten,<br />

fehlen auf aktuellen <strong>Windows</strong>-8-<br />

Rechnern, <strong>und</strong> auch die eventuell mit<br />

dem Rechner ausgelieferten DVDs enthalten<br />

nun nur noch Treiber zum Nachinstallieren<br />

<strong>und</strong> kein vollständiges<br />

<strong>Windows</strong>-8-System. In der Konsequenz<br />

heißt das: Wenn Sie die Platte vollständig<br />

unbrauchbar gemacht haben (das<br />

gilt auch für einen Ausfall durch Hardwaredefekte<br />

an der Platte), ist keine<br />

Wiederherstellung möglich; die Gerätehersteller<br />

empfehlen dann, den Rechner<br />

zur Reparatur einzuschicken: Das<br />

wäre unerfreulich.<br />

Darum ist es für solche Rechner besonders<br />

wichtig, dass Sie vorab sicherstellen,<br />

auch nach einer fehlgeschlagenen Installation<br />

zumindest das <strong>Windows</strong>-System<br />

wiederherstellen zu können:<br />

Prüfen Sie, ob Sie eine bzw. mehrere<br />

1<br />

Wiederherstellungs-DVDs (mit <strong>Windows</strong>,<br />

speziell für Ihren Rechner) besitzen<br />

– nach unseren Erfahrungen dürfte<br />

das unwahrscheinlich sein.<br />

Schauen Sie, ob es auf Ihrem Rechner<br />

2<br />

Software gibt, mit der Sie selbst einen<br />

Satz Wiederherstellungs-DVDs brennen<br />

können.<br />

Wenn Sie im ersten oder zweiten Schritt<br />

3<br />

Erfolg hatten, prüfen Sie, ob Sie von<br />

der Wiederherstellungs-DVD auch booten<br />

können. Andernfalls müssen Sie<br />

Software von einem anderen Anbieter<br />

einsetzen, um ein Backup zu erstellen<br />

– mehr dazu im Kasten Backup mit<br />

Acronis True Image 2013.<br />

Sichern Sie private Daten auf dem PC<br />

4<br />

– eine Wiederherstellung bringt nur<br />

das System im Auslieferungszustand<br />

zurück.<br />

Abb. 4: Eine <strong>Windows</strong>-NTFS-Partition können Sie im OpenSuse-Installer bequem verkleinern<br />

<strong>und</strong> damit Platz für <strong>Linux</strong> schaffen.<br />

OpenSuse 12.3 im UEFI-Modus<br />

installieren<br />

Diese Anleitung bezieht sich auf die<br />

64-Bit-Version von OpenSuse 12.3 – verwenden<br />

Sie auf UEFI-Rechnern nicht die<br />

32-Bit-Version! OpenSuse erlaubt wahlweise<br />

die Installation im Secure-Boot-<br />

Modus.<br />

Starten Sie den Rechner im UEFI-Modus<br />

(mit oder ohne Secure Boot) mit<br />

1<br />

deaktiviertem Fast Boot <strong>und</strong> deaktiviertem<br />

CSM (Abbildung 3) <strong>und</strong> booten<br />

Sie das System auf der DVD. Falls das<br />

Bootmenü mehrere DVD-Einträge anbietet,<br />

wählen Sie den mit UEFI-Kennung<br />

aus.<br />

Alle Einstellungen (bis auf den Partitionierungsvorschlag)<br />

übernehmen<br />

2<br />

Sie.<br />

38 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

TITEL<br />

Wenn YaST nach der Partitionierung<br />

3<br />

fragt, lehnen Sie den Vorschlag ab,<br />

wählen stattdessen die Option Partitionsaufbau<br />

erstellen <strong>und</strong> dann Benutzerdefinierte<br />

Partitionierung (für Experten).<br />

Vorsicht: Der Installer erkennt die Partitionstypen<br />

eventuell nicht korrekt; im<br />

Test wurde eine <strong>Windows</strong>-Recovery-<br />

Partition als <strong>Linux</strong> native angezeigt. Sie<br />

erkennen diese an einer ungewöhnlich<br />

geringen Größe (im Beispiel 20 GByte)<br />

<strong>und</strong> sollten Sie bei den weiteren Schritten<br />

in Ruhe lassen.<br />

Verkleinern Sie die <strong>Windows</strong>-Systempartition<br />

oder löschen Sie eine vorhan-<br />

4<br />

dene Datenpartition – auf vielen Rechnern<br />

legt <strong>Windows</strong> eine Datenpartition<br />

(Laufwerk D:) an, die im Auslieferungszustand<br />

leer ist: Die ist ein guter Kandidat<br />

fürs Löschen.<br />

Zum Löschen einer <strong>Windows</strong>-Datenpartition<br />

klicken Sie diese mit der<br />

rechten Maustaste an, wählen im<br />

Kontextmenü den Eintrag Löschen<br />

<strong>und</strong> bestätigen. Das Verkleinern ist<br />

fast genauso schnell erledigt: Dazu<br />

5<br />

6<br />

klicken Sie die Partition<br />

mit rechts an,<br />

wählen aus dem Kontextmenü<br />

Größe ändern,<br />

aktivieren im<br />

folgenden Fenster (Abbildung<br />

4) die Option<br />

Benutzerdefinierte<br />

Größe <strong>und</strong> tragen ins<br />

Feld die neue Größe in<br />

GByte ein (zum Beispiel<br />

200 GB).<br />

Dann legen Sie mit einem<br />

Rechtsklick auf<br />

/dev/ sda <strong>und</strong> Auswahl von Partition<br />

hinzufügen aus dem Kontextmenü zwei<br />

<strong>Linux</strong>-Partitionen an. Im Dialog wählen<br />

Sie danach Benutzerdefinierte Größe,<br />

stellen 8 GByte für den Swap-Bereich<br />

ein <strong>und</strong> klicken auf Weiter. Wählen Sie<br />

Partition formatieren / Dateisystem:<br />

Swap <strong>und</strong> übernehmen Sie unter Partition<br />

einhängen die Vorgabe swap. Ein<br />

Klick auf Beenden schließt das Erzeugen<br />

der Swap-Partition ab.<br />

Für die <strong>Linux</strong>-Datenpartition wählen<br />

Sie erneut Partition hinzufügen,<br />

Abb. 5: Wichtig bei der OpenSuse-Installation ist, dass<br />

Sie nach dem Anlegen der <strong>Linux</strong>-Partitionen auch die EFI-<br />

Bootpartition unter „/ boot/ efi“ einhängen.<br />

7<br />

übernehmen diesmal die vorgeschlagene<br />

Größe (das erzeugt eine maximal<br />

große Partition im freien Bereich),<br />

klicken auf Weiter <strong>und</strong> übernehmen<br />

im folgenden Dialog alle<br />

Voreinstellungen (Dateisystem Ext4,<br />

Einhängepunkt /). Wieder trägt ein<br />

Klick auf Beenden die neue Partition<br />

in die Tabelle ein.<br />

Suchen Sie jetzt nach der EFI-Partition<br />

von <strong>Windows</strong>, sie hat als Typ EFI<br />

boot <strong>und</strong> ein FAT-Dateisystem (im<br />

Beispiel ist das die erste Partition<br />

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39


TITEL<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

zweite der beiden Einträge, beim Versuch,<br />

den ersten zu starten, beschwert sich die<br />

Firmware über eine ungültige Signatur.<br />

Abb. 6: So soll es bei der OpenSuse-Installation aussehen: zwei neue <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />

<strong>und</strong> Zugriff auf die EFI-Partition über „/ boot/ efi“.<br />

/dev/ sda1). Klicken Sie den Eintrag mit Zusammenfassung, die Sie mit einem<br />

der rechten Maustaste an <strong>und</strong> wählen Klick auf Weiter bestätigen.<br />

Sie aus dem Kontextmenü Bearbeiten. Setzen Sie die Installation wie gewohnt<br />

Diese Partition dürfen Sie nicht formatieren,<br />

sondern nur einhängen: Aktivie-<br />

prüfen Sie, dass unter Systemstart der<br />

9<br />

fort. In der finalen Zusammenfassung<br />

ren Sie rechts die Option Partition einhängen<br />

<strong>und</strong> wählen Sie im Drop-down- steht. Außerdem aktivieren Sie an glei-<br />

Eintrag Bootloader-Typ: GRUB2-EFI<br />

Menü Einhängepunkt den Eintrag / cher Stelle die Option Enable Secure<br />

boot/ efi aus (Abbildung 5). Schließen Boot Support (aber nur, falls Sie im Secure-Boot-Modus<br />

installieren – ande-<br />

Sie die Konfiguration mit einem Klick<br />

auf Beenden ab.<br />

renfalls lassen Sie die Option deaktiviert).<br />

Um hier etwas zu ändern, kli-<br />

Sie können nun die neue Partitionierung<br />

(Abbildung 6) prüfen <strong>und</strong> mit cken Sie den grünen Titel Systemstart<br />

8<br />

Übernehmen bestätigen. YaST warnt, an. Klicken Sie abschließend in der Zusammenfassung<br />

rechts unten auf In-<br />

dass die EFI-Partition unformatiert verwendet<br />

wird; diese Warnung können stallieren <strong>und</strong> im nächsten Dialogfenster<br />

Installation bestätigen nochmals auf<br />

Sie mit Ja wegklicken. Es erscheint eine<br />

Installieren.<br />

Nach der Installation mit<br />

aktivierter Secure-Boot-<br />

Unterstützung gibt es im<br />

UEFI-Bootmenü zwei neue<br />

Einträge opensuse <strong>und</strong><br />

opensuse-secureboot (Abbildung<br />

7) – wenn der<br />

Rechner im Secure-Boot-<br />

Abb. 7: OpenSuse unterstützt seit der neuen Version 12.3 Modus läuft, funktioniert<br />

auch Secure Boot.<br />

(wie zu erwarten) nur der<br />

Kubuntu 12.10 im UEFI-Modus<br />

installieren<br />

Diese Anleitung bezieht sich auf die<br />

64-Bit-Version von Kubuntu 12.10 – verwenden<br />

Sie auf UEFI-Rechnern nicht die<br />

32-Bit-Version! Secure Boot zu nutzen, ist<br />

mit Kubuntu 12.10 noch nicht möglich;<br />

aber es erscheint ja kurz nach dieser <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe<br />

die neue Version 13.04.<br />

Die Multi-Ubuntu-DVD aus <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/ 2013 (mit Ubuntu <strong>und</strong> Kubuntu 12.10<br />

in 32- <strong>und</strong> 64-Bit-Versionen) war auf dem<br />

Testrechner nicht bootfähig, weil sie keinen<br />

UEFI-kompatiblen Bootsektor enthält.<br />

(Sie lässt sich nur auf BIOS-Rechnern<br />

oder auf UEFI-Rechnern mit aktivierter<br />

BIOS-Emulation CSM booten.) Sie<br />

können diese DVD aber dennoch verwenden:<br />

Kopieren Sie dazu einfach die<br />

Datei /isos/ kubuntu-12.10-desktopamd64.iso<br />

von der DVD auf Ihren PC <strong>und</strong><br />

brennen Sie dieses ISO-Image mit einem<br />

Brennprogramm auf einen DVD-Rohling.<br />

(Mit 934 MByte Größe ist das Image zu<br />

groß für einen CD-Rohling.) Das Image<br />

entspricht exakt der Downloadversion<br />

von Kubuntu 12.10 (64 Bit).<br />

So gehen Sie vor, um Kubuntu 12.10 im<br />

UEFI-Modus zu installieren:<br />

Stellen Sie sicher, dass der Rechner<br />

1<br />

im UEFI-Modus (ohne Secure Boot)<br />

startet.<br />

Booten Sie von der DVD. Falls das<br />

2<br />

Bootmenü mehrere DVD-Einträge anbietet,<br />

wählen Sie den Eintrag mit UEFI-<br />

Kennung.<br />

BOOT REPAIR<br />

Anwender von Ubuntu <strong>und</strong> Kubuntu können<br />

bei Bootproblemen versuchen, die<br />

Bootkonfiguration automatisch mit dem<br />

Programm Boot Repair [5] zu reparieren.<br />

Dazu booten Sie die Ubuntu-Live-CD<br />

Ubuntu Rescue Remix [6] (Version 12.04<br />

ist die aktuellste Fassung) <strong>und</strong> sorgen dafür,<br />

dass das laufende System Zugriff aufs<br />

Internet hat: Die WLAN-Konfiguration erreichen<br />

Sie über das Icon oben links. (Beachten<br />

Sie bei der WLAN-Passwort-Eingabe,<br />

dass der Rescue Remix eine englische<br />

Tastenbelegung verwendet, also Y <strong>und</strong> Z<br />

vertauscht sind <strong>und</strong> die Sonderzeichen<br />

auf falschen Tasten liegen.)<br />

Abb. 10: Boot Repair ist leicht zu bedienen;<br />

führen Sie alle empfohlenen<br />

Reparaturen („recommended“) durch.<br />

Starten Sie dann das Rettungstool über<br />

[<strong>Windows</strong>], Eingabe von repair <strong>und</strong> Auswahl<br />

des Treffers Boot Repair. Das Programm<br />

untersucht einige<br />

Sek<strong>und</strong>en lang die<br />

Systemkonfiguration<br />

<strong>und</strong> zeigt danach ein<br />

Warnfenster an, das<br />

darauf hinweist,<br />

dass es eine EFI-<br />

Firmware gef<strong>und</strong>en<br />

hat. Mit OK klicken<br />

Sie es weg. Klicken<br />

Sie dann auf den<br />

oberen Punkt Recommended<br />

repair (empfohlene Reparatur,<br />

Abbildung 10) <strong>und</strong> bestätigen Sie die Abfrage<br />

im Folgedialog mit Yes.<br />

Der Rest läuft automatisch:<br />

Das Programm<br />

lädt eventuell benötigte<br />

Dateien aus dem<br />

Internet nach <strong>und</strong> erledigt<br />

die Änderungen<br />

an der Bootkonfiguration.<br />

Wenn es seine<br />

Arbeit fertiggestellt<br />

hat, können Sie testen,<br />

ob es erfolgreich<br />

gearbeitet hat.<br />

40 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

TITEL<br />

Beim Willkommensdialog stellen Sie verbauten Hauptspeicher.<br />

Bei 4 GByte RAM<br />

3<br />

die Sprache auf Deutsch <strong>und</strong> entscheiden<br />

sich für die rechte Option Kubuntu empfehlen sich<br />

installieren.<br />

4 096 MByte Swap, bei<br />

Lehnen Sie den Partitionierungsvorschlag<br />

ab <strong>und</strong> klicken Sie stattdessen chend 8 192 MByte<br />

8 GByte RAM entspre-<br />

4<br />

auf Manuell.<br />

Swap. Die zweite Partition<br />

ist die Datenpartition,<br />

sie wird mit dem<br />

Dateisystem Ext4 formatiert,<br />

erhält den Einhängepunkt<br />

/ <strong>und</strong> darf<br />

den gesamten freien<br />

Plattenplatz nutzen<br />

(Abbildung 8).<br />

Abb. 8: Im freien Bereich auf der Platte legen Sie eine<br />

Suchen Sie in der Partitionsübersicht<br />

nach der<br />

Swap- <strong>und</strong> eine Datenpartition für Kubuntu an.<br />

Verkleinern oder löschen Sie nun eine<br />

7<br />

5<br />

<strong>Windows</strong>-Partition. Auf vielen Rechnern<br />

EFI-Partition, in der Regel ist das gleich dem Tool Boot Repair zu reparieren<br />

legt <strong>Windows</strong> eine Datenparti-<br />

die erste Partition (/dev/ sda1), das ist (siehe Kasten Boot Repair).<br />

tion (Laufwerk D:) an, die im Auslieferungszustand<br />

leer ist: Die ist ein Installer kennzeichnet die EFI-Partition aber nicht zwingend der Fall. Kubuntus<br />

Fazit<br />

guter Kandidat fürs Löschen. (Dazu<br />

markieren Sie die Partition <strong>und</strong> klicken<br />

auf Delete.) Gibt es nur eine einzige<br />

<strong>Windows</strong>-Partition, wählen Sie<br />

diese aus <strong>und</strong> verkleinern sie über<br />

Markieren <strong>und</strong> Auswahl von Change.<br />

Im folgenden Dialog Edit Partition<br />

in der Spalte Verwendung mit efi. Unter<br />

der Partitionstabelle sehen Sie, wo der<br />

Installer den Bootloader einrichten will.<br />

Die Vorgabe /dev/ sda ist nicht passend;<br />

wählen Sie hier stattdessen die EFI-Partition<br />

aus, im Beispiel /dev/ sda1 (Abbildung<br />

9).<br />

Mit der Anleitung aus diesem Artikel<br />

sollte die Parallelinstallation von <strong>Linux</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Windows</strong> 8 gelingen – auf die eine<br />

oder andere Weise. Haben Sie beim Experimentieren<br />

einen Fehler gemacht, können<br />

Sie <strong>Windows</strong> dank der Datensicherung<br />

wiederherstellen <strong>und</strong> einen weiteren<br />

stellen Sie unter New partition size in Sie können dann auf Jetzt installieren Anlauf wagen. Oder Sie beschreiben auf<br />

megabytes eine neue Größe (in<br />

8<br />

klicken. Während der Installer arbeitet, einer der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Mailinglisten (für<br />

MByte) ein. Sie müssen das dann<br />

noch gesondert bestätigen, weil der<br />

stellt er noch ein paar Fragen; hier gehen<br />

Sie wie bei einer normalen Kubuntu-Installation<br />

Ubuntu <strong>und</strong> OpenSuse), wie Sie vorgegangen<br />

sind <strong>und</strong> was dabei nicht geklappt<br />

Installer direkt danach Änderungen<br />

vor.<br />

hat [7]. (hge)<br />

n<br />

an der Partitionstabelle vornimmt,<br />

was sich dann nicht mehr rückgängig<br />

Nach der Installation auf unserem Testrechner<br />

war Kubuntu das Standardsystem,<br />

INFOS<br />

machen lässt.<br />

das automatisch startet, wenn Sie [1] VirtualBox: https:// www. virtualbox. org/<br />

Danach legen Sie zwei <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />

an: zuerst eine Swap-Partition, menü fanden sich zwar auch Einträge für [2] Artikel zur Installation von VirtualBox<br />

den Computer einschalten. Im Grub-Boot-<br />

(http:// ezlx. de/ d2h1)<br />

6<br />

deren Größe Sie in MByte angeben.<br />

Wählen Sie die Größe abhängig vom<br />

<strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> für die <strong>Windows</strong>-Recovery-Partition,<br />

die allerdings beide nicht<br />

funktionierten. <strong>Windows</strong><br />

zu booten, war trotzdem<br />

möglich, aber nur direkt<br />

über das UEFI-Menü, das<br />

Sie wieder über Drücken<br />

der richtigen Taste (z. B.<br />

[Esc]) beim Einschalten<br />

erhalten. In diesem Menü<br />

finden sich alle bootfähigen<br />

Betriebssysteme. Der<br />

<strong>Windows</strong>-Eintrag startet<br />

<strong>Windows</strong>, daneben gibt<br />

es hier auch zwei Einträge<br />

ubuntu, die beide Kubuntu<br />

aktivieren.<br />

Kommt es anschließend<br />

unter <strong>Windows</strong>: Hans-Georg Eßer,<br />

„<strong>Linux</strong> rein virtuell“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/ 2012,<br />

S. 52 ff., http:// www. linux-community.<br />

de/ artikel/ 25170 (http:// ezlx. de/ d2h2)<br />

[3] Paragon Backup & Recovery 2012 Free:<br />

http:// www. paragon-software. com/ de/<br />

home/ br-free/ (http:// ezlx. de/ d2h3)<br />

[4] Acronis True Image 2013: http:// www.<br />

acronis. de/ homecomputing/ products/<br />

trueimage/ (http:// ezlx. de/ d2h4)<br />

[5] Boot Repair: https:// help. ubuntu. com/<br />

community/ Boot-Repair<br />

(http:// ezlx. de/ d2h5)<br />

[6] Ubuntu Rescue Remix:<br />

http:// ubuntu-rescue-remix. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d2h6)<br />

[7] <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Mailinglisten: http:// www.<br />

easylinux. de/ Kontakt/ Mailinglisten<br />

Abb. 9: Nachdem Sie die <strong>Linux</strong>-Partitionen angelegt <strong>und</strong><br />

den Ort für den Bootloader korrigiert haben, können Sie<br />

mit der Installation starten.<br />

zu Bootproblemen, können<br />

Sie versuchen, die<br />

Bootkonfiguration mit<br />

(http:// ezlx. de/ d2h7)<br />

Software auf DVD: OpenSuse 12.3 (32/ 64 Bit)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

41


TITEL<br />

Netzwerk mit Samba<br />

© ccvision<br />

Gegenseitiger Dateizugriff von <strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong><br />

Zwischen den Welten<br />

Martin Loschwitz<br />

Das Samba-Protokoll hilft dabei, von Rechnern mit <strong>Windows</strong> 8 auf Dateien zuzugreifen, die<br />

auf einem <strong>Linux</strong>-PC liegen – <strong>und</strong> umgekehrt. Dieser Artikel verrät, wie es geht.<br />

<strong>Linux</strong> <strong>und</strong> <strong>Windows</strong> – das war lange<br />

Zeit eine schwierige Beziehung. Als<br />

auf Desktops noch absolute <strong>Windows</strong>-Dominanz<br />

herrschte <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> vorrangig<br />

als Kommandozeilen-Betriebssystem<br />

der Nerds verschrien war, klappte es<br />

mit dem Austausch von Dateien zwischen<br />

den beiden Welten nur schwerlich. Denn<br />

die Erwartungshaltung war klar: entweder<br />

<strong>Windows</strong> oder <strong>Linux</strong>. Das ist heute anders:<br />

Das Samba-Protokoll ist eine freie<br />

Implementierung der von<br />

<strong>Windows</strong> angebotenen Dateifreigabedienste<br />

<strong>und</strong> vermittelt<br />

so zwischen dem Betriebssystem<br />

aus Redmond <strong>und</strong> dem<br />

mit dem Pinguin. Wer also<br />

<strong>Windows</strong>- <strong>und</strong> <strong>Linux</strong>-Rechner<br />

besitzt, kann über Samba von<br />

<strong>Linux</strong> aus auf Dateien zugreifen,<br />

die auf einem <strong>Windows</strong>-<br />

Host liegen, <strong>und</strong> kann ebenso<br />

seine persönlichen Dateien für<br />

die Nutzung auf einem <strong>Windows</strong>-Rechner<br />

freigeben. Auch<br />

mit der neuesten Verson von<br />

<strong>Windows</strong>, <strong>Windows</strong> 8, funktioniert das –<br />

der Artikel beschreibt im Folgenden, wie<br />

Sie den Dateizugriff einrichten.<br />

Vorbereitungen<br />

Damit der Dateiaustausch funktioniert,<br />

sind ein paar Punkte zu beachten. Wichtig<br />

ist vor allem die Firewall-Konfiguration der<br />

betroffenen Systeme – das gilt sowohl für<br />

die Clients wie auch für den Host, auf dessen<br />

Dateien der Zugriff erfolgen soll.<br />

Abb. 1: Unter Ubuntu müssen Sie die eventuell aktivierte<br />

Firewall öffnen, damit der Zugriff übers Samba-Protokoll klappt.<br />

Auf der <strong>Windows</strong>-Seite sind in der Regel<br />

keine Anpassungen nötig. Das gilt jedenfalls<br />

dann, wenn Sie auf die internen Sicherheitsfunktionen<br />

des Systems zurückgreifen,<br />

also zum Beispiel die integrierte<br />

Firewall von <strong>Windows</strong> 8 verwenden. Erkennt<br />

<strong>Windows</strong>, dass Sie den Zugriff auf<br />

Dateien von anderen Hosts aus erlauben<br />

möchten, schaltet es die dafür benötigten<br />

Ports ganz von alleine frei <strong>und</strong> sorgt so<br />

für korrektes Funktionieren.<br />

Anders sieht es aus, wenn Sie<br />

die Firewall eines anderen<br />

Herstellers nutzen. Leider<br />

kann dieser Artikel nicht auf<br />

alle Programme dieser Art eingehen,<br />

denn es gibt sehr viele<br />

Lösungen. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt<br />

aber: Typischerweise bieten<br />

die Programme unter der Bezeichnung<br />

<strong>Windows</strong>-Dateifreigabe<br />

oder einem ähnlichen<br />

Eintrag die Option, die für<br />

Samba benötigten Firewall-<br />

Ports per Klick zu öffnen.<br />

Sollte Ihr Programm diese<br />

44 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Netzwerk mit Samba<br />

TITEL<br />

Möglichkeit nicht bieten, hilft<br />

ein Blick in die Dokumentation<br />

des Herstellers.<br />

Firewall unter <strong>Linux</strong><br />

Auch auf <strong>Linux</strong>-Seite gibt es<br />

eine Firewall; diese ist bei<br />

OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu in das<br />

System integriert, bei beiden<br />

Systemen jedoch ab Werk abgeschaltet.<br />

Ob Änderungen<br />

nötig sind, hängt insbesondere<br />

davon ab, ob Sie die<br />

Firewall aktiviert haben <strong>und</strong><br />

welche Art von Dateizugriff zwischen<br />

<strong>Windows</strong> <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> Sie nutzen möchten:<br />

Wenn Sie von <strong>Linux</strong> aus auf Freigaben<br />

eines <strong>Windows</strong>-Rechners zugreifen,<br />

brauchen Sie nichts zu ändern, denn<br />

diese Art von Zugriff ermöglichen die<br />

Firewalls von Kubuntu <strong>und</strong> OpenSuse in<br />

der Voreinstellung.<br />

Um den Zugriff von <strong>Windows</strong> auf Dateien<br />

eines <strong>Linux</strong>-Hosts zu erlauben, sind<br />

für Samba Ports freizuschalten. Open-<br />

Suse erledigt das während des Setups<br />

von Samba automatisch, unter Ubuntu<br />

müssen Sie selbst Hand anlegen:<br />

Samba-Ports in Ubuntu freischalten<br />

Installieren Sie über die Paketverwaltung<br />

das Paket gufw, das die grafische<br />

1<br />

Konfiguration der Firewall erlaubt.<br />

Starten Sie gufw – wenn an dieser Stelle<br />

2<br />

der Schalter neben dem Label Status<br />

auf OFF steht, ist die Firewall deaktiviert,<br />

<strong>und</strong> Sie können die folgenden<br />

Schritte überspringen.<br />

Andernfalls klicken Sie auf Unlock <strong>und</strong><br />

3<br />

geben Ihr Passwort ein. Dann rufen Sie<br />

den Menüpunkt Bearbeiten / Regel hinzufügen<br />

auf.<br />

Klicken Sie auf das Feld, das mit Anwendung<br />

übertitelt ist, <strong>und</strong> wählen Sie<br />

4<br />

Service aus. Im Feld rechts daneben klicken<br />

Sie auf Samba.<br />

Klicken Sie auf Add, um die Firewall-<br />

5<br />

Regel zu aktivieren. Damit ist die<br />

Firewall-Konfiguration abgeschlossen<br />

(Abbildung 1).<br />

<strong>Windows</strong> 8: Heimnetzgruppen aus<br />

dem Weg räumen<br />

Die in <strong>Windows</strong> 7 eingeführten Heimnetzgruppen<br />

funktionieren gut, wenn im Netzwerk<br />

nur Rechner unterwegs sind, die<br />

dieses Feature unterstützen. Das schließt<br />

<strong>Linux</strong>-Rechner aus, denn die Funktion<br />

steht nur unter <strong>Windows</strong> 7 <strong>und</strong> <strong>Windows</strong><br />

Abb. 2: Die Heimnetzgruppen sind in <strong>Windows</strong> seit Version 7 ein<br />

Thema, im Samba-Setup stören sie aber nur.<br />

8 zur Verfügung. Für das Zusammenspiel<br />

von <strong>Linux</strong> <strong>und</strong> <strong>Windows</strong> via Samba-Protokoll<br />

sind Heimnetzgruppen schlecht,<br />

denn sie verhindern sämtliche klassische<br />

Samba-Kommunikation. Damit aus <strong>Windows</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Linux</strong> trotzdem ein Paar wird,<br />

ist es deshalb notwendig, vorhandene<br />

Heimnetzgruppen zu entfernen. Das geht<br />

unter <strong>Windows</strong> so:<br />

Öffnen Sie über das Symbol in der<br />

1<br />

Startleiste den Explorer <strong>und</strong> geben Sie<br />

in das Suchfeld oben Systemsteuerung<br />

ein – öffnen Sie im Anschluss die Systemsteuerung.<br />

Klicken Sie bei Netzwerk <strong>und</strong> Sicherheit<br />

2<br />

auf Heimnetzgruppen- <strong>und</strong> Freigabeoptionen<br />

wählen.<br />

Klicken Sie im nächsten Fenster (Abbildung<br />

2) auf Heimnetzgruppe verlas-<br />

3<br />

sen <strong>und</strong> im nächsten Fenster auf den<br />

gleichnamigen Eintrag.<br />

Mit einem Klick auf Fertigstellen schließen<br />

Sie den Vorgang ab. Danach ist der<br />

4<br />

Zugriff auf das <strong>Windows</strong>-System über<br />

das SMB-Protokoll möglich.<br />

<strong>Windows</strong>-Shares unter <strong>Linux</strong> nutzen<br />

Die erste Aufgabe besteht üblicherweise<br />

darin, von einem <strong>Linux</strong>-Host auf die Dateien<br />

zuzugreifen, die auf einem <strong>Windows</strong>-<br />

Rechner liegen. Von Vorteil ist dabei die<br />

Tatsache, dass unter <strong>Windows</strong> 8 Freigaben<br />

für die wichtigsten Ordner ab Werk eingerichtet<br />

sind; dazu gehören beispielsweise<br />

auch die persönlichen Ordner der Benutzer.<br />

Eine fertige <strong>Windows</strong>-8-Installation<br />

mit angelegtem Benutzer ermöglicht diesem<br />

den Zugriff auf seine Dateien ohne<br />

weiteres Zutun, vorausgesetzt, dass eventuelle<br />

Heimnetzgruppen wie beschrieben<br />

deaktiviert sind. So klappt der einfache Zugriff<br />

unter OpenSuse <strong>und</strong> Kubuntu:<br />

Starten Sie den KDE-Dateimanager Dolphin<br />

<strong>und</strong> klicken Sie oben links auf<br />

1<br />

Netzwerk.<br />

4<br />

5<br />

Wenn Sie die IP-Adresse Ihres<br />

<strong>Windows</strong>-PCs kennen,<br />

2<br />

klicken Sie rechts auf den<br />

Eintrag Netzwerk unmittelbar<br />

unter der Icon-Leiste –<br />

es steht danach remote:/ in<br />

der Adresszeile.<br />

Geben Sie die Adresse<br />

3<br />

smb:// Benutzer@IP/ Freigabe<br />

ein, wobei Sie Benutzer<br />

durch Ihren <strong>Windows</strong>-<br />

Benutzernamen ersetzen,<br />

die echte IP-Adresse des<br />

Zielsystems eingeben <strong>und</strong><br />

statt Freigabe den Namen der Freigabe<br />

eintragen. Das könnte z. B. Users/ Benutzer<br />

sein, wobei auch hier Benutzer<br />

wieder durch den tatsächlichen Benutzernamen<br />

zu ersetzen ist. Drücken Sie<br />

dann [Eingabe]. Geben Sie Ihr <strong>Windows</strong>-Benutzerpasswort<br />

ein; im Anschluss<br />

erscheint der Inhalt der Freigabe<br />

im Dolphin-Fenster.<br />

Falls Sie die IP-Adresse des <strong>Windows</strong>-<br />

Systems oder den Namen der Freigabe<br />

nicht kennen, können Sie in<br />

Schritt 2 alternativ auf Samba-Freigaben<br />

klicken. Dann erscheint die Liste<br />

der Arbeitsgruppen, die das System<br />

gef<strong>und</strong>en hat. Wählen Sie die Arbeitsgruppe<br />

aus, zu der der <strong>Windows</strong>-<br />

Rechner gehört (das ist in der Standardkonfiguration<br />

Workgroup), <strong>und</strong><br />

klicken Sie dann auf den Hostnamen<br />

des <strong>Windows</strong>-Rechners.<br />

Geben Sie Ihr Benutzerkennwort ein.<br />

Danach können Sie per Mausklick zwischen<br />

den verschiedenen Freigaben des<br />

<strong>Windows</strong>-Systems navigieren. Wenn<br />

Sie das Dolphin-Fenster schließen, ist<br />

das System wieder im gleichen Zustand<br />

wie vor dem Prozedere. Ein Einhängen<br />

der Freigabe in das lokale Dateisystem<br />

ist nicht erfolgt.<br />

Freigaben dauerhaft einbinden<br />

Der Zugriff über den KDE-Dateimanager<br />

Dolphin bietet einige Vorteile: Er ist leicht<br />

zu realisieren <strong>und</strong> bedingt keine Konfigurationsarbeit.<br />

Allerdings birgt diese Vorgehensweise<br />

auch ein Problem: Der Zugriff<br />

geschieht „virtuell“ nur innerhalb<br />

von Dolphin – andere Anwendungen bleiben<br />

außen vor. Das muss nicht sein:<br />

Samba-Freigaben können Sie auch mounten,<br />

also direkt in das Dateisystem integrieren,<br />

so dass die dort verfügbaren Daten<br />

allen Tools zur Verfügung stehen. Das<br />

kleine Werkzeug smb4k bietet ein prakti-<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

45


TITEL<br />

Netzwerk mit Samba<br />

Abb. 3: Mit „smb4k“ greifen Sie unter <strong>Linux</strong><br />

auf Samba-Freigaben zu.<br />

sches GUI, um ein solches Set up zu<br />

erreichen. So sorgen Sie mit smb4k<br />

dafür, dass Samba-Shares wie lokale<br />

Partitionen verwendbar sind.<br />

Die Anleitung gilt in gleicher Weise<br />

für OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu:<br />

Installieren Sie über die Paketverwaltung<br />

das Paket smb4k.<br />

1<br />

Starten Sie smb4k danach über<br />

den gleichnamigen Eintrag im<br />

K-Menü.<br />

Klicken Sie im smb4k-Hauptfenster unten<br />

auf Netzwerkumgebung. Hier sollte<br />

2<br />

ein Eintrag für die Arbeitsgruppe, zu<br />

der Ihr <strong>Windows</strong>-System gehört, bereits<br />

vorhanden sein. Klicken Sie doppelt darauf,<br />

um die Suche nach PCs in diesem<br />

Netzwerk anzustoßen.<br />

Klicken Sie auf den Namen Ihres <strong>Windows</strong>-Rechners<br />

<strong>und</strong> melden Sie sich<br />

3<br />

dann mit Ihrem <strong>Windows</strong>-Benutzernamen<br />

<strong>und</strong> Passwort am <strong>Windows</strong>-Rechner<br />

an. Sie sehen eine Liste der verfügbaren<br />

Freigaben (Abbildung 3).<br />

Klicken Sie doppelt auf die Freigabe,<br />

4<br />

die Sie lokal einbinden möchten. Im<br />

Anschluss daran fragt das System Sie<br />

nach dem Administratorkennwort;<br />

smb4k legt dann im Ordner smb4k in<br />

Ihrem Home-Verzeichnis einen Unterordner<br />

an <strong>und</strong> hängt die Freigabe dort<br />

ein, das heißt, es mountet sie an dieser<br />

Stelle.<br />

Ab sofort erscheint die Freigabe auch in<br />

5<br />

der Seitenleiste von Dolphin, wo sie per<br />

Mausklick direkt zugänglich ist. Aus<br />

anderen Anwendungen heraus greifen<br />

Sie auf die Dateien zu, indem Sie als<br />

Pfad /home/ Benutzer/ smb4k/ Name angeben,<br />

wobei Sie Benutzer durch Ihren<br />

<strong>Linux</strong>-Benutzernamen <strong>und</strong> Name durch<br />

den Namen der Freigabe ersetzen.<br />

Einen Haken hat die Sache noch: Wenn<br />

Sie smb4k beenden <strong>und</strong> Ihr <strong>Linux</strong>-System<br />

neustarten, wäre nach dem Neustart die<br />

eingehängte Freigabe verschw<strong>und</strong>en. Das<br />

lässt sich durch eine Konfigurationsänderung<br />

von smb4k umgehen:<br />

Rufen Sie in smb4k den Menüpunkt<br />

1<br />

Einstellungen / Smb4k einrichten auf<br />

<strong>und</strong> wählen Sie links den Eintrag Freigaben<br />

aus.<br />

Setzen Sie einen Haken bei Vormals benutzte<br />

Freigaben beim Programmstart<br />

2<br />

wieder einbinden <strong>und</strong> klicken Sie danach<br />

auf OK.<br />

Ab sofort aktiviert smb4k die Freigabe<br />

bei jedem Programmstart – wenn Sie<br />

smb4k zu einem Autostart-Objekt in <strong>Linux</strong><br />

machen, stehen die Freigaben<br />

künftig nach jedem Login zur Verfügung.<br />

Umgekehrt: <strong>Linux</strong>-Freigaben unter<br />

<strong>Windows</strong><br />

Auch der umgekehrte Weg ist möglich:<br />

<strong>Linux</strong>-Dateien sollen auf <strong>Windows</strong>-PCs<br />

ja vielleicht genauso zur Verfügung stehen,<br />

<strong>und</strong> auch hier führt Samba zum<br />

Ziel. Voraussetzung ist allerdings, dass<br />

auf dem <strong>Linux</strong>-System ein Samba-Server<br />

eingerichtet ist, der <strong>Windows</strong> den Zugriff<br />

erlaubt. Unter Ubuntu <strong>und</strong> Open-<br />

Suse lässt sich Samba einfach einrichten.<br />

OpenSuse-Anwender gehen folgendermaßen<br />

vor:<br />

Starten Sie das Werkzeug zur Systemverwaltung<br />

YaST über das K-Menü.<br />

1<br />

Wählen Sie in YaST den Eintrag Netzwerkdienste<br />

aus <strong>und</strong> klicken Sie dann<br />

auf Samba-Server.<br />

Tragen Sie den Namen der Workgroup<br />

2<br />

ein, in welcher der Samba-Server Mitglied<br />

werden soll. Wenn unter <strong>Windows</strong><br />

nichts anderes eingetragen ist,<br />

empfiehlt sich der Standardwert WORK-<br />

GROUP.<br />

In Schritt 2 wählen Sie Kein Domänen-<br />

3<br />

Controller aus <strong>und</strong> klicken dann auf<br />

Weiter.<br />

Sie gelangen nun zur Übersichtsseite.<br />

4<br />

OpenSuse richtet viele Freigaben von<br />

sich aus ein, dazu gehören auch die<br />

persönlichen Verzeichnisse der Benutzer<br />

samt aller Unterordner.<br />

In der Regel ist<br />

der Registerreiter Freigaben<br />

also uninteressant<br />

– wenn Sie aber<br />

einen weiteren Ordner<br />

freigeben wollen, tun<br />

Sie das dort.<br />

Wichtig sind die<br />

5<br />

Firewall-Einstellungen<br />

im Reiter Start (Abbildung<br />

4). Wenn Sie die<br />

Suse-Firewall aktiviert<br />

haben, stellen Sie hier<br />

Abb. 4: OpenSuse erlaubt über YaST eine einfache<br />

Samba-Konfiguration. Hier lässt sich bei Bedarf<br />

auch die Firewall für Samba öffnen.<br />

6<br />

per Mausklick sicher, dass Rechner<br />

auch tatsächlich den Samba-Server<br />

kontaktieren dürfen. Schließen Sie den<br />

Vorgang per Klick auf OK ab.<br />

Samba integriert sich unter <strong>Linux</strong> nicht<br />

in die systemweite Benutzerverwaltung,<br />

sondern pflegt seine eigene Datenbank.<br />

Die ist in der Standardkonfiguration<br />

leer. Sie müssen, damit der<br />

Zugriff als Benutzer klappt, noch das<br />

Samba-Passwort für Ihren eigenen Benutzer<br />

setzen. Dazu ist ein kleiner Ausflug<br />

auf die Kommandozeile nötig: Mit<br />

[Alt-F2] <strong>und</strong> Eingabe von konsole ins<br />

Schnellstartfenster öffnen Sie ein Terminalfenster,<br />

der darin eingegebene<br />

Befehl<br />

sudo smbpasswd -a Benutzer<br />

legt den Nutzer an. Das Programm fragt<br />

nach zwei Passwörtern: Beim ersten<br />

handelt es sich um Ihr <strong>Linux</strong>-Passwort<br />

<strong>und</strong> beim zweiten um das Passwort,<br />

das Sie später unter <strong>Windows</strong> für den<br />

Zugriff auf die <strong>Linux</strong>-Freigabe nutzen<br />

müssen.<br />

Konfiguration unter Kubuntu<br />

Kubuntu geht mit dem Thema Samba etwas<br />

weniger professionell um. Ein speziel-<br />

Abb. 5: Unter Ubuntu ist mehr Handarbeit notwendig,<br />

um den Samba-Server zur Kooperation zu überreden.<br />

46 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Netzwerk mit Samba<br />

TITEL<br />

3<br />

les Werkzeug für die Konfiguration gibt es<br />

nicht. Trotzdem können Sie Samba auch<br />

hier nutzen. Voraussetzung dafür ist die<br />

Installation des Paketes samba über die<br />

Paketverwaltung.<br />

Die Ubuntu-Pakete enthalten eine Samba-<br />

Konfigurationsdatei, die der von Open-<br />

Suse in weiten Teilen entspricht. Allerdings<br />

bietet Ubuntu keine Möglichkeit,<br />

die Workgroup über ein GUI festzulegen.<br />

Wenn Ihre <strong>Windows</strong>-Rechner zu einer anderen<br />

Workgroup als WORKGROUP gehören,<br />

müssen Sie den Eintrag von Hand ändern.<br />

Überhaupt lässt sich unter Ubuntu<br />

ein kurzer Ausflug auf die Kommandozeile<br />

nicht verhindern, weil ab Werk die<br />

Authentifizierung von Samba abgeschaltet<br />

ist, so dass jeder Login fehlschlägt. Gehen<br />

Sie so vor:<br />

Mit [Alt-F2] <strong>und</strong> Eingabe von kdesu kate<br />

1<br />

/etc/samba/smb.conf ins Schnellstartfenster<br />

öffnen Sie die Samba-Konfiguration<br />

im Editor. Scrollen Sie zur Zeile<br />

# security = user <strong>und</strong> entfernen Sie das #<br />

am Anfang der Zeile.<br />

Scrollen Sie an die Stelle in der Datei,<br />

2<br />

die mit ; [homes] anfängt, <strong>und</strong> entfernen<br />

Sie in dieser <strong>und</strong><br />

den beiden folgenden<br />

Zeilen das ; am Anfang<br />

der Zeile. Setzen Sie<br />

außerdem den Wert<br />

hinter browsable auf<br />

yes (Abbildung 5).<br />

Speichern Sie danach<br />

die Datei.<br />

Mit [Alt-F2] <strong>und</strong> Eingabe<br />

von konsole öffnen<br />

Sie ein Terminalfenster.<br />

Geben Sie dort<br />

die Befehle<br />

sudo service smbd restart<br />

sudo service nmbd restart<br />

Abb. 6: Unter <strong>Windows</strong> sehen Sie den Samba-Server in<br />

der Seitenleiste links am Rand.<br />

ein, um Samba neu zu<br />

starten.<br />

Legen Sie im Anschluss<br />

analog zu Schritt 6 der<br />

OpenSuse-Anleitung mit smbpasswd ein<br />

Samba-Passwort für Ihren Benutzer an.<br />

Danach ist Samba auch unter Ubuntu bereit<br />

für den Einsatz.<br />

Nach der Konfiguration des Samba-Servers<br />

auf der <strong>Linux</strong>-Maschine ist der Zugriff<br />

vom <strong>Windows</strong>-Computer aus möglich.<br />

Im Explorer links unter Netzwerk<br />

lassen sich die Mitglieder einer Arbeitsgruppe<br />

anzeigen, <strong>und</strong> in der Liste taucht<br />

dann auch die <strong>Linux</strong>-Freigabe auf (Abbildung<br />

6). (hge)<br />

n<br />

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TITEL<br />

<strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong><br />

©bytedust, 123RF<br />

<strong>Windows</strong> 8: Shell <strong>und</strong> andere <strong>Linux</strong>-Tools nachrüsten<br />

<strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong><br />

Hans-Georg Eßer<br />

Langjährige <strong>Linux</strong>-Anwender können einen <strong>Windows</strong>-Rechner nur noch nutzen, wenn sie<br />

lieb gewonnene <strong>Linux</strong>-Tools nachinstalliert haben. Auch für <strong>Windows</strong> 8 gibt es diverse Zusatzprogramme,<br />

die den gewohnten <strong>Linux</strong>-Komfort nachrüsten.<br />

Manchmal heißt es „verkehrte<br />

Welt“: Vor zehn Jahren waren<br />

für die Bedienung eines <strong>Linux</strong>-<br />

PCs noch prof<strong>und</strong>e Shell-Kenntnisse erforderlich,<br />

denn die grafischen Oberflächen<br />

waren uneinheitlich, <strong>und</strong> GUIs für<br />

die Systemkonfiguration gab es nur ansatzweise.<br />

<strong>Linux</strong>-Einsteiger, die von <strong>Windows</strong><br />

kamen, stöhnten darum oft wegen<br />

erzwungener Ausflüge in die Shell. Wer<br />

dann aber ein paar Jahre mit <strong>Linux</strong> gearbeitet<br />

hat <strong>und</strong> dabei die Leistungsfähigkeit<br />

der Shell-Tools zu schätzen gelernt hat,<br />

stört sich unter <strong>Windows</strong> oft daran, dass<br />

eben diese Werkzeuge dort fehlen.<br />

Was widersprüchlich klingt, ist aber verständlich,<br />

dann was man noch nicht<br />

kennt, kann man auch nicht<br />

beurteilen, <strong>und</strong> reine <strong>Windows</strong>-Anwender<br />

sind den Umgang<br />

mit der Kommandozeile<br />

eben nicht gewohnt.<br />

<strong>Windows</strong> 8 hat nun den Einsatz<br />

der Tastatur noch weiter<br />

reduziert; in der Erwartung,<br />

dass sich Touchscreens künftig<br />

weiter verbreiten, möchten<br />

viele Bedienelemente lieber mit<br />

dem Finger berührt als mit der<br />

Maus angeklickt werden, was<br />

die Hände noch mehr von der<br />

Tastatur entfernt. Doch auch<br />

unter <strong>Windows</strong> können Sie<br />

problemlos die lieb gewonnenen <strong>Linux</strong>-<br />

Anwendungen nachinstallieren. Sie laufen<br />

ausnahmslos im klassischen Desktopmodus<br />

von <strong>Windows</strong>, erlauben also das gewohnte<br />

Hantieren mit vielen parallel geöffneten<br />

Fenstern. Wir stellen in diesem Artikel<br />

die wichtigsten Programme vor, die Sie<br />

unter <strong>Windows</strong> 8 nachinstallieren können,<br />

um damit fast genauso produktiv wie auf<br />

einem <strong>Linux</strong>-PC zu arbeiten.<br />

Cygwin-Tools<br />

Neben ein paar großen Programmpaketen,<br />

die es für <strong>Linux</strong> <strong>und</strong> <strong>Windows</strong> gibt (etwa<br />

LibreOffice oder Gimp), können Sie <strong>Windows</strong><br />

auch dank H<strong>und</strong>erter von portierten<br />

Tools beinahe in eine vollständige Unix-<br />

Abb. 1: Die Paketauswahl im Cygwin-Installer zeigt die Programme<br />

nach Kategorien sortiert an; Sie können hier auch suchen<br />

(im Beispiel nach „ssh“).<br />

Umgebung verwandeln. Am einfachsten<br />

geht das über die Installation von cygwin:<br />

Damit landen bei einer Vollinstallation<br />

nicht nur die beliebteste Shell (Bash) <strong>und</strong><br />

ein X-Server auf dem <strong>Windows</strong>-Rechner,<br />

sondern Sie erhalten fast alle wichtigen<br />

grafischen <strong>und</strong> Kommandozeilenprogramme,<br />

die auch <strong>Linux</strong> bietet.<br />

<strong>Windows</strong> besitzt auch einen eigenen Kommandozeilenmodus,<br />

mit dem man allerdings<br />

eher selten in Berührung kommt. Das<br />

liegt unter anderem daran, dass die Standard-Shell<br />

(„Eingabeaufforderung“ cmd.<br />

exe) nicht besonders leistungsfähig ist <strong>und</strong><br />

der deutlich bessere Nachfolger Power-<br />

Shell vielen <strong>Windows</strong>-Nutzern noch unbekannt<br />

<strong>und</strong> für Fre<strong>und</strong>e der <strong>Linux</strong>-Bash<br />

schwer zu erlernen ist.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> versucht zwar in<br />

den meisten Artikeln, Shell-<br />

Kontakte zu vermeiden, weil<br />

viele Umsteiger die Verwendung<br />

einer Befehlszeile irritierend<br />

finden, in unserer Rubrik<br />

„Guru-Training“ ermuntern<br />

wir aber dennoch zum Einsatz<br />

der Shell, weil damit vieles<br />

schneller geht.<br />

Wer sich mit der Shell vor einem<br />

<strong>Linux</strong>-Einstieg unter <strong>Windows</strong><br />

vertraut machen möchte<br />

(<strong>und</strong> auch, wer schon Shell-<br />

Anhänger unter <strong>Linux</strong> ist), in-<br />

48 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


<strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong><br />

TITEL<br />

stalliert die Cygwin-Tools: Hier gibt es neben<br />

der Shell bash in der aktuellen Version<br />

4.1.10 auch weitere Zusatzprogramme<br />

wie tar, gzip, bzip2, grep, Tcl/ Tk<br />

<strong>und</strong> einen X-Server für <strong>Windows</strong>.<br />

Cygwin-Installation<br />

Die Installation ist leicht: Auf der Cygwin-<br />

Webseite [1] klicken Sie auf den Link setup.exe<br />

im Abschnitt Current Cygwin DLL<br />

version; damit laden Sie den Installer herunter.<br />

Nach einem kurzen Begrüßungstext<br />

fragt das frisch gestartete Setupprogramm,<br />

in welches Verzeichnis Sie die Cygwin-<br />

Tools installieren möchten. Hier können<br />

Sie die Vorgabe C:\cygwin akzeptieren.<br />

Wählen Sie einen Mirror-Server – die Cygwin-Pakete<br />

werden auf verschiedenen<br />

Rechnern im Internet vorgehalten – <strong>und</strong><br />

entscheiden Sie dann, welche Programme<br />

das Installationsprogramm herunterlädt<br />

(Abbildung 1). Wollen Sie mit ssh (Secure<br />

Shell) auf <strong>Linux</strong>-Rechner im Netz zugreifen,<br />

wählen Sie von Hand das Paket<br />

openssh aus. Um grafische Cygwin-Anwendungen<br />

im X-Server laufen zu lassen,<br />

benötigen Sie das Paket xinit (das diverse<br />

weitere Pakete als Abhängigkeiten mitinstalliert).<br />

Im Zweifelsfall akzeptieren Sie<br />

die Vorauswahl, die eine gute Mischung<br />

klassischer Shell-Tools einrichtet.<br />

Nach dem Download der ausgewählten<br />

Pakete werden sie entpackt, <strong>und</strong> der Installer<br />

legt einen neuen Eintrag Programme<br />

/ Cygwin / Cygwin Bash Shell im<br />

Startmenü an – wählen Sie diesen Eintrag<br />

aus oder klicken Sie auf das neue Cygwin-<br />

Icon auf dem Desktop, um die Standard-<br />

Shell bash unter <strong>Windows</strong> zu starten. Es<br />

gibt auch eine Cygwin-Kachel <strong>und</strong> eine<br />

weitere für den Cygwin-X-Server in der<br />

neuen <strong>Windows</strong>-Startseite (Abbildung 2),<br />

so dass Sie nicht erst manuell auf den<br />

Desktop wechseln müssen, um die Shell<br />

zu starten.<br />

Wollen Sie später weitere Programmpakete<br />

ergänzen, starten Sie einfach erneut<br />

über die Webseite (oder aus dem Downloadordner<br />

heraus) das Setupprogramm.<br />

Die bereits installierten Pakete erkennt<br />

Abb. 3: Zwei Cygwin-Terminalfenster auf dem <strong>Windows</strong>-8-Desktop: Auch der Dateimanager<br />

Midnight Commander ist verfügbar.<br />

Abb. 2: Die vorgestellten Tools legen Kacheln auf der neuen <strong>Windows</strong>-8-Startseite an.<br />

der Installer <strong>und</strong> lädt sie kein zweites Mal<br />

herunter. Interessant ist beispielsweise<br />

auch der Midnight Commander (mc), ein<br />

Klon des DOS- <strong>und</strong> <strong>Windows</strong>-Klassikers<br />

Norton Commander (Abbildung 3).<br />

Shell-Sitzung<br />

Nach dem Start sehen Sie ein Fenster, das<br />

zunächst nicht wesentlich anders als <strong>Windows</strong>’<br />

Standard-Kommandozeile aussieht:<br />

80 x 25 Zeichen, schwarzer Hintergr<strong>und</strong>,<br />

weiße Schrift. Das Fenster lässt sich in der<br />

aktuellen Cygwin-Version aber beliebig in<br />

Höhe <strong>und</strong> Breite verändern (was mit cmd.<br />

exe nicht möglich ist). Anstelle des sonst<br />

unter <strong>Windows</strong> üblichen C:\-Prompts erscheint<br />

die <strong>Linux</strong>-typische Eingabeaufforderung<br />

$ mit vorangestelltem Hinweis auf<br />

das Arbeitsverzeichnis. In diesem Fenster<br />

können Sie weitestgehend mit den gleichen<br />

Befehlen arbeiten, die Sie auch unter<br />

<strong>Linux</strong> in einem Terminalfenster verwenden.<br />

Ist Ihnen die Terminalschrift in der<br />

Voreinstellung zu klein, können Sie das<br />

schnell ändern: [Strg-+] <strong>und</strong> [Strg- -] vergrößern<br />

bzw. verkleinern die Schrift.<br />

Die Bash gaukelt Benutzern unter <strong>Windows</strong><br />

übrigens eine typische <strong>Linux</strong>-Verzeichnisstruktur<br />

ohne Laufwerksbuchstaben<br />

vor: Alle Cygwin-Dateien liegen in<br />

Verzeichnissen wie /usr, /bin, /var etc.,<br />

Home-Verzeichnisse der Benutzer in<br />

/home. Wer nach den Daten auf den <strong>Windows</strong>-„Laufwerken“<br />

C:, D: usw. sucht, der<br />

wird erst auf den zweiten Blick fündig:<br />

Diese Laufwerke spricht Cygwin über<br />

/cygdrive/ c/ , /cygdrive/ d/ usw. an. Die<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

49


TITEL<br />

<strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong><br />

klassischen Laufwerksbuchstaben können<br />

Sie aber trotzdem verwenden: Mit cd c:<br />

wechseln Sie genauso ins Hauptverzeichnis<br />

von C: wie mit cd /cygdrive/c.<br />

Ihr Home-Verzeichnis /home/ benutzername<br />

ist darum nicht mit dem <strong>Windows</strong>-eigenen<br />

Home-Verzeichnis C:\<br />

Users\benutzername identisch – um bei<br />

Bedarf schnell aus dem Cygwin-Home-<br />

Verzeichnis in den <strong>Windows</strong>-Ordner<br />

wechseln zu können, ist es hilfreich, mit<br />

ln eine symbolische Verknüpfung (einen<br />

Symlink) anzulegen: Dazu geben Sie in<br />

der Shell Folgendes ein:<br />

ln -s /cygdrive/c/Users/benutzername winhU<br />

ome<br />

Geben Sie dann (mit dem Cygwin-Home-<br />

Verzeichnis als Arbeitsverzeichnis) später<br />

das Kommando cd winhome (oder aus einem<br />

beliebigen Ordner heraus cd ~/winhome)<br />

ein, landen Sie direkt im <strong>Windows</strong>-<br />

Home-Verzeichnis, das die gewohnten<br />

Unterordner (Bilder, Eigene Dateien etc.)<br />

enthält.<br />

Kommandos, die unter <strong>Linux</strong> eine mehrfarbige<br />

Ausgabe erzeugen können, tun<br />

dies auch hier: Geben Sie etwa ls -l --color<br />

/ ein, zeigt die Shell das Root-Verzeichnis<br />

aus Sicht der Cygwin-Tools mit farbig formatierten<br />

Einträgen an.<br />

X-Server<br />

Um den X-Server zu starten, klicken Sie<br />

die Kachel Xwin Server an, wodurch auch<br />

automatisch ein Xterm-Fenster erscheint;<br />

im Test startete es allerdings minimiert:<br />

Suchen Sie in der <strong>Windows</strong>-Taskleiste<br />

nach dem Symbol, das ein X <strong>und</strong> ein T<br />

enthält; per Klick darauf wird das Fenster<br />

sichtbar.<br />

Wenn Sie bereits ein Cygwin-Terminalfenster<br />

geöffnet haben, können Sie den<br />

X-Server auch nachträglich über das<br />

Kommando startxwin aufrufen. Schließen<br />

Sie alle X-Fenster, bleibt<br />

der X-Server trotzdem aktiv,<br />

<strong>und</strong> ein weiterer Aufruf von<br />

startxwin schlägt fehl (weil<br />

bereits ein X-Server läuft).<br />

Um in dieser Situation wieder<br />

ein xterm-Fenster auf den<br />

Desktop zu bekommen, geben<br />

Sie die Befehle<br />

export DISPLAY=:0<br />

xterm &<br />

in das Cygwin-Terminalfenster<br />

ein.<br />

Abb. 4: Take Command bietet eine komfortable Oberfläche für die klassische <strong>Windows</strong>-<br />

Shell, unterstützt aber auch die Bash. Zu den <strong>Windows</strong>-Kommandos gibt es Hilfeseiten.<br />

Abb. 5: Die Take Command Console (TCC/ LE) bietet nur den klassischen<br />

Modus mit 80 x 25 Zeichen.<br />

Verzeichnisstruktur<br />

Warum enthält das Wurzelverzeichnis /<br />

gar keine <strong>Windows</strong>-Verzeichnisse <strong>und</strong><br />

stattdessen die bereits erwähnten <strong>Linux</strong>typischen<br />

Einträge /usr, /bin etc.? Alle<br />

Cygwin-Tools sehen die Laufwerks- <strong>und</strong><br />

Verzeichnisstruktur von <strong>Windows</strong> durch<br />

eine Brille – das Verzeichnis, das Sie bei<br />

der Installation angegeben haben (im Beispiel:<br />

C:\cygnus) betrachten die Tools dabei<br />

als Wurzelverzeichnis /. Das hat den<br />

Vorteil, dass sich die Unix-Dateien an den<br />

richtigen Stellen (etwa Programme in /bin<br />

<strong>und</strong> /usr/ bin) befinden, ohne dass diese<br />

Verzeichnisse auch aus <strong>Windows</strong>-Sicht<br />

im Hauptverzeichnis liegen müssten. Alle<br />

„normalen“ <strong>Windows</strong>-Verzeichnisse sind<br />

nur über die bereits erwähnten Pfadangaben<br />

/cygdrive/ c/ usw. verfügbar.<br />

Die Shell-Variable $PATH enthält neben<br />

den Verzeichnissen, in denen sich die<br />

Cygwin-Tools befinden, auch die Standardverzeichnisse,<br />

die Dienstprogramme<br />

von <strong>Windows</strong> enthalten. So starten Sie<br />

z. B. durch Eingabe von cmd den Standard-Kommandointerpreter<br />

(<strong>und</strong> verlassen<br />

ihn wieder mit exit). exit ist übrigens<br />

auch der richtige Befehl, um die<br />

Bash-Shell zu beenden; alternativ drücken<br />

Sie [Strg-D].<br />

Take Command <strong>und</strong> TCC/ LE<br />

Wer komfortabel mit der <strong>Windows</strong>-Shell<br />

cmd.exe, aber auch mit der neueren Power-<br />

Shell <strong>und</strong> der Bash arbeiten will, der kann<br />

das 99 US-Dollar teure Programm Take<br />

Command [2] kaufen: Es wird seit ca. 20<br />

Jahren entwickelt <strong>und</strong> ist Nachfolger der<br />

alternativen DOS-Shell 4DOS, die in den<br />

80er Jahren als Alternative zur Standard-<br />

Shell command.com diente.<br />

Take Command ordnet r<strong>und</strong> um mehrere<br />

über Tabs erreichbare Shells noch zwei<br />

Dateimanagerbereiche an, die z. B.<br />

Drag & Drop eines Dateipfads<br />

in die Shell erlauben (Abbildung<br />

4). Das Programm dient<br />

dabei nicht nur als besseres<br />

Terminalfenster für cmd.exe,<br />

sondern bringt mit der Take<br />

Command Console (TCC)<br />

auch eine aufgebohrte Version<br />

dieses Programms mit,<br />

die zahlreiche zusätzliche<br />

Programme <strong>und</strong> Shell-Variablen<br />

kennt, was vor allem das<br />

Erstellen von Shell-Skripten<br />

erleichtert. Die Größe der Ter-<br />

50 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


<strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong><br />

TITEL<br />

minalschrift ändern Sie bequem<br />

über das Mausrad bei<br />

gedrückter Strg-Taste.<br />

Eine abgespeckte Version von<br />

Take Command ist unter dem<br />

Namen TCC/ LE [3] gratis erhältlich:<br />

In dem Paket befindet<br />

sich die gegenüber cmd.<br />

exe erweiterte Shell TCC, die<br />

auch in Take Command zum<br />

Einsatz kommt. Sie bringt<br />

aber die bekannten Einschränkungen<br />

des normalen<br />

Shell-Fensters mit <strong>und</strong> arbeitet<br />

z. B. nur mit 80 Zeichen<br />

Breite (Abbildung 5). Für alle<br />

von TCC/ LE angebotenen<br />

Shell-Befehle gibt es ausführliche<br />

Hilfeseiten, die sich im <strong>Windows</strong>üblichen<br />

Hilfebrowser öffnen.<br />

Abb. 7: Beim ersten Aufruf einer Anwendung aus dem<br />

Emacs-Zip-Archiv müssen Sie deren Start erlauben.<br />

Abb. 8: Der Texteditor Emacs arbeitet unter <strong>Windows</strong> genau<br />

wie die <strong>Linux</strong>-Version.<br />

Abb. 6: Gvim bietet unter <strong>Windows</strong> klassisches Unix-Feeling<br />

beim Bearbeiten von Dateien.<br />

Editoren: Emacs <strong>und</strong> Vim<br />

Auch die Texteditoren Emacs <strong>und</strong> Vim,<br />

die ganz andere Bedienkonzepte als die<br />

unter <strong>Windows</strong> üblichen Editoren verfolgen,<br />

sind für <strong>Windows</strong> erhältlich. Auf<br />

der Vim-Downloadseite [4] finden Sie die<br />

<strong>Windows</strong>-Version des Editors vim, den<br />

viele <strong>Linux</strong>-Anwender verwenden, weil<br />

er auf praktisch jedem <strong>Linux</strong>- <strong>und</strong> damit<br />

auch Unix-System vorinstalliert ist: Der<br />

Download-Link gvim73_46.exe bringt einen<br />

Installer auf den<br />

<strong>Windows</strong>-Desktop, der<br />

auf die übliche Weise arbeitet.<br />

Entscheiden Sie<br />

sich bei der Konfiguration<br />

des Installationsumfangs<br />

für alles (Full).<br />

Auf dem Desktop landen<br />

schließlich mehrere Icons,<br />

darunter gVim 7.3 <strong>und</strong><br />

gVim Easy 7.3 – wählen<br />

Sie von diesen beiden immer<br />

das erste, um den<br />

Editor zu starten (Abbildung<br />

6). Die Easy-Variante<br />

kennt den mit [Esc]<br />

erreichbaren Kommandomodus<br />

nicht <strong>und</strong> lässt<br />

sich nur über die Menüs<br />

steuern; sie hat also mit<br />

dem echten vi nur wenig<br />

gemeinsam.<br />

Auch Emacs, unter den<br />

klassischen Unix-Editoren<br />

die Alternative zu vi,<br />

gibt es als <strong>Windows</strong>-Paket:<br />

Um es zu installieren,<br />

laden Sie von der<br />

Emacs-Webseite [5] das<br />

aktuellste emacs-…-bini386.zip-Paket<br />

herunter<br />

<strong>und</strong> entpacken es über<br />

den Explorer. Das ausführbare<br />

Programm<br />

emacs.exe liegt im Unterordner<br />

\emacs-24.3\bin; hier finden<br />

Sie auch ein kleines Installationsprogramm<br />

(addpm.<br />

exe), das eine Kachel für die<br />

Startseite erzeugt.<br />

Beim ersten Start von Emacs<br />

(<strong>und</strong> auch beim ersten Aufruf<br />

von addpm.exe) erscheint<br />

unter <strong>Windows</strong> 8 eine Warnung<br />

(Abbildung 7) – wenn<br />

Sie hier einfach auf OK klicken,<br />

startet das Programm<br />

nicht. Stattdessen klicken Sie<br />

auf Weitere Informationen<br />

<strong>und</strong> bestätigen dann im folgenden<br />

Dialog den Start mit<br />

Trotzdem ausführen. Dann<br />

öffnet sich ein Emacs-Fenster, <strong>und</strong> Sie<br />

können wie gewohnt mit dem Editor arbeiten<br />

(Abbildung 8).<br />

SSH mit PuTTY<br />

Schließlich stellen wir noch kurz das<br />

SSH-Programm PuTTY [6] vor: Wenn Sie<br />

unter <strong>Windows</strong> eher per Remote-Login<br />

auf einen <strong>Linux</strong>-PC im lokalen Netz zugreifen<br />

als die Shell-Tools direkt auf der<br />

<strong>Windows</strong>-Maschine auszuführen, dann<br />

ist PuTTY auf jeden Fall eine Empfehlung<br />

wert. Die Terminalemulation benötigt<br />

keine weiteren Tools oder Bibliotheken<br />

<strong>und</strong> erlaubt die komfortable Verwaltung<br />

mehrerer SSH-Zugänge (zu verschiedenen<br />

Rechnern).<br />

Mit den vorgestellten Tools rüsten Sie unter<br />

<strong>Windows</strong> 8 alles nach, was dort fehlt;<br />

so können Sie das Fensterbetriebssystem,<br />

das in der aktuellen Version (außer im<br />

Desktopmodus) gar keine Fenster mehr<br />

kennt, fast mit gewohntem <strong>Linux</strong>-Komfort<br />

bedienen. Übrigens funktionieren alle vorgestellten<br />

Programme auch unter älteren<br />

<strong>Windows</strong>-Versionen, wie XP, Vista <strong>und</strong><br />

<strong>Windows</strong> 7. (hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Cygwin: http:// www. cygwin. com/<br />

(http:// ezlx. de/ d2i1)<br />

[2] Take Command: http:// jpsoft. com/<br />

(http:// ezlx. de/ d2i2)<br />

[3] TCC/ LE: http:// jpsoft. com/ tccle-cmdreplacement.<br />

html (http:// ezlx. de/ d2i3)<br />

[4] Vim: http:// www. vim. org/ download.<br />

php# pc (http:// ezlx. de/ d2i4)<br />

[5] Emacs: http:// ftp. gnu. org/ gnu/ emacs/<br />

windows/ (http:// ezlx. de/ d2i5)<br />

[6] PuTTY: http:// www. chiark. greenend. org.<br />

uk/ ~sgtatham/ putty/ (http:// ezlx. de/ d2i6)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

51


TITEL<br />

<strong>Windows</strong> 8 als VM<br />

<strong>Windows</strong> 8 mit VirtualBox unter <strong>Linux</strong> nutzen<br />

Virtuell reicht auch<br />

Hans-Georg Eßer,<br />

Thomas Leichtenstern<br />

Der Dual-Boot-Betrieb von <strong>Linux</strong> <strong>und</strong> <strong>Windows</strong> 8<br />

lässt sich bequem umgehen, indem Sie <strong>Windows</strong><br />

in einer virtuellen Maschine installieren. Dann<br />

nutzen Sie zudem Anwendungen beider Systeme<br />

gleichzeitig <strong>und</strong> müssen seltener booten.<br />

Nennen Sie die VM am besten <strong>Windows</strong><br />

8, dann erkennt das Programm automatisch<br />

die Betriebssystemversion <strong>und</strong> stellt<br />

die Vorgaben passend ein (1 GByte RAM,<br />

25 GByte Plattenplatz, Abbildung 1). Beachten<br />

Sie aber, dass VirtualBox beim<br />

Start des Gasts stets den kompletten Speicher<br />

in Beschlag nimmt. Lassen Sie also<br />

beim Festlegen des Hauptspeichers für<br />

das Host-System noch genug übrig. Bei<br />

der Konfiguration der virtuellen Platte<br />

können Sie die Option Dynamisch wachsendes<br />

Medium wählen, um nur so viel<br />

Platz auf Ihrer echten Platte zu belegen,<br />

wie die VM wirklich braucht. Wenn der<br />

Assistent für die neue VM seine Arbeit beendet<br />

hat, erscheint die neue VM links im<br />

VirtualBox-Fenster.<br />

©Maxim Basinski, 123RF<br />

Wer in erster Linie unter <strong>Linux</strong><br />

arbeitet <strong>und</strong> <strong>Windows</strong> nur gelegentlich<br />

für ein Programm<br />

bootet, von dem es keine <strong>Linux</strong>-Version<br />

gibt, der kann <strong>Windows</strong> einfach in einer<br />

virtuellen Maschine (VM) installieren:<br />

Wie das geht, beschreibt dieser Artikel.<br />

Sie benötigen dazu aber eine reguläre<br />

Installations-DVD mit <strong>Windows</strong> 8; eine<br />

Recovery-DVD oder ein Backup des bestehenden<br />

<strong>Windows</strong>-Systems sind nicht<br />

geeignet. Auch der umgekehrte Weg (<strong>Linux</strong><br />

in einer VM unter <strong>Windows</strong>) ist<br />

möglich [4].<br />

VirtualBox<br />

VirtualBox [1] gehört mittlerweile zu<br />

Oracle, ist aber weiterhin für die private<br />

Nutzung gratis auf der Webseite erhältlich.<br />

Neben der kostenlosen, proprietären<br />

Version gibt es noch eine GPL-2-Fassung,<br />

die jeder ohne Einschränkung frei verwenden<br />

darf. Allerdings fehlen ihr gegenüber<br />

der proprietären Variante einige<br />

Funktionen, darunter beispielsweise der<br />

USB-2.0-Support.<br />

Im Downloadbereich [2] gibt es u. a. für<br />

OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu passende Pakete.<br />

Alternativ nutzen Sie die auf der Heft-<br />

DVD enthaltene Version. Einen älteren<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Artikel, der sich ausführlich<br />

mit der Einrichtung von VirtualBox beschäftigt,<br />

finden Sie im Heftarchiv auf der<br />

<strong>Linux</strong>-Community-Seite [3].<br />

Start <strong>und</strong> Konfiguration<br />

Nach der Installation starten Sie Virtual-<br />

Box über das K-Menü <strong>und</strong> bestätigen die<br />

Lizenzvereinbarung. Bei Bedarf ändern<br />

Sie über Datei / Globale Einstellungen einige<br />

allgemeine Vorgaben, etwa den Speicherort<br />

für die virtuellen Festplatten<br />

oder die Taste, die Sie<br />

für Aktionen wie Umschalten<br />

in den Vollbildmodus (<strong>und</strong><br />

zurück) verwenden; standardmäßig<br />

ist das die rechte<br />

Strg-Taste [StrgR].<br />

Um eine neue virtuelle Maschine<br />

für <strong>Windows</strong> 8 anzulegen,<br />

klicken Sie im Hauptfenster<br />

auf das Icon Neu.<br />

Daraufhin öffnet sich ein Dialog,<br />

in dem Sie den Namen<br />

sowie das Betriebssystem<br />

eingeben.<br />

Feintuning<br />

Wünschen Sie einen Dateiaustausch zwischen<br />

<strong>Windows</strong>-Gast <strong>und</strong> <strong>Linux</strong>-Wirt,<br />

wechseln Sie in die Rubrik Gemeinsame<br />

Ordner. Ein Klick auf das Ordnersymbol<br />

mit dem grünen Pluszeichen öffnet den<br />

Dialog, in dem Sie das Verzeichnis auswählen<br />

<strong>und</strong> einen Freigabenamen eintragen.<br />

Letzterer erscheint später im <strong>Windows</strong>-Explorer<br />

bei den Netzwerkfreigaben.<br />

Geben Sie z. B. einen Unterordner<br />

Ihres Home-Verzeichnisses (etwa /home/<br />

benutzer/ share) frei, den Sie zuvor für<br />

diesen Zweck anlegen (Abbildung 2) –<br />

<strong>und</strong> beachten Sie, dass auch <strong>Windows</strong>-<br />

Malware, die Sie sich vielleicht einfangen,<br />

Zugriff auf diesen Ordner erhält. Darum<br />

sollten Sie nicht das ganze Home-Verzeichnis<br />

freigeben.<br />

Die Voreinstellungen zur Netzwerkkarte<br />

sollten in der Regel passen. Sie ermöglichen<br />

dem Gast-<strong>Windows</strong> Zugriff aufs Internet<br />

(sofern der <strong>Linux</strong>-PC online ist).<br />

Tragen Sie unter Massenspeicher durch<br />

Klick auf das CD-Icon <strong>und</strong> Auswahl von<br />

Datei für virtuelles CD/ DVD-ROM-Medium<br />

auswählen noch den Pfad zur ISO-Datei<br />

der <strong>Windows</strong>-Installations-DVD ein oder<br />

wählen Sie an derselben Stelle Hostlaufwerk<br />

(sr0), um die VM von einer echten<br />

DVD im Laufwerk zu booten.<br />

<strong>Windows</strong> booten<br />

Um die fertig konfigurierte VM zu starten,<br />

klicken Sie auf das Icon Starten über der<br />

VM-Liste. Dann öffnet sich ein neues Fenster,<br />

in dem die neue Maschine bootet. Um<br />

darin zu arbeiten, klicken Sie mit der Maus<br />

in das Fenster, worauf die Software Maus<br />

<strong>und</strong> Tastatur „einfängt“ <strong>und</strong> deren Einga-<br />

52 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


<strong>Windows</strong> 8 als VM<br />

TITEL<br />

Abb. 1: Beim Einrichten der virtuellen<br />

Maschine vergeben Sie den Namen<br />

„<strong>Windows</strong> 8“.<br />

Abb. 2: Über eine Ordnerfreigabe können<br />

Sie Dateien gemeinsam unter <strong>Linux</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Windows</strong> nutzen.<br />

ben in den Gast umleitet. Mit [StrgR] verlassen<br />

Sie diesen Modus wieder. Ab diesem<br />

Punkt läuft in der VM alles wie beim Startvorgang<br />

eines echten Rechners ab. Der<br />

<strong>Windows</strong>-8-Installer bootet vom ISO-Image<br />

(oder von der DVD) <strong>und</strong> führt Sie durch<br />

die <strong>Windows</strong>-Einrichtung.<br />

VirtualBox bietet für das Gastsystem die<br />

Installation so genannter Gasterweiterungen<br />

an. Diese sorgen unter anderem dafür,<br />

dass der Gast die Maus <strong>und</strong> Tastatur<br />

automatisch „einfängt“, wenn Sie den<br />

Mauszeiger in das Fenster bewegen, <strong>und</strong><br />

erlauben den Zugriff auf die Ordnerfreigaben.<br />

Im <strong>Windows</strong>-8-Gast müssen Sie die<br />

Erweiterungen manuell nachinstallieren.<br />

Rufen Sie dafür bei laufendem <strong>Windows</strong>-<br />

Gast den Menüpunkt Geräte/ Gasterweiterungen<br />

installieren auf. Damit hängt VirtualBox<br />

ein ISO-Image mit der notwendigen<br />

Software in das DVD-Laufwerk des<br />

Gastsystems ein. Bei deren Einrichtung<br />

unter <strong>Windows</strong> müssen Sie mehrmals bestätigen,<br />

dass Sie die Installation dieser<br />

Software zulassen.<br />

Wollen Sie aus der VM heraus auf ein anderes<br />

ISO-Image oder eine echte DVD zugreifen,<br />

rechtsklicken Sie auf das CD-Symbol<br />

am unteren Rand des VM-Fensters<br />

<strong>und</strong> wählen aus dem Kontextmenü eines<br />

der bereits bekannten ISO-Images oder<br />

das Laufwerk aus. Wollen Sie ein neues<br />

Image erstmals nutzen, können Sie auch<br />

hier über Datei für virtuelles CD/ DVD-Medium<br />

auswählen das neue Image auf der<br />

<strong>Linux</strong>-Platte suchen.<br />

Vollbild- <strong>und</strong> Nahtlosmodus<br />

Wenn Sie im virtuellen <strong>Windows</strong> die<br />

Gasterweiterungen installiert haben,<br />

können Sie die Ansicht auf viele Arten<br />

beeinflussen: Um die Desktopgröße zu<br />

ändern, genügt es zum Beispiel, das<br />

VM-Fenster in die gewünschte Größe zu<br />

ziehen – <strong>Windows</strong> passt sich dann automatisch<br />

daran an.<br />

Wollen Sie nur einzelne <strong>Windows</strong>-Programme<br />

nutzen, können Sie in den nahtlosen<br />

Modus wechseln. In diesem blendet<br />

VirtualBox den <strong>Windows</strong>-Desktop<br />

aus <strong>und</strong> zeigt die darin gestarteten Applikationen<br />

direkt als Fenster auf dem <strong>Linux</strong>-Desktop<br />

an. Darüber hinaus erscheint<br />

die Taskleiste am gewohnten<br />

Platz, was es Ihnen ermöglicht, auf einfache<br />

Weise weitere Programme zu starten<br />

(Abbildung 3). Die Anzeige der<br />

Startseite mit den Kacheln funktioniert<br />

hier allerdings nicht; der nahtlose Modus<br />

ist nur für den Betrieb im Desktopmodus<br />

geeignet. Haben Sie versehentlich mit<br />

[<strong>Windows</strong>] zur gekachtelten Startseite<br />

umgeschaltet, drücken Sie einfach erneut<br />

[<strong>Windows</strong>], um die Kacheln wieder verschwinden<br />

zu lassen.<br />

Um zwischen den Ansichten zu wechseln,<br />

rufen Sie entweder den Menüpunkt Maschine<br />

/ Nahtlosen Modus einschalten auf<br />

oder drücken die Tastenkombination<br />

[StrgR-L]. Eine weitere nützliche Variante<br />

ist der Vollbildmodus, den Sie mit [StrgR-<br />

F] ein- <strong>und</strong> wieder ausschalten. Solange<br />

er aktiv ist, verschwindet der <strong>Linux</strong>-Desktop,<br />

<strong>und</strong> Sie können <strong>Windows</strong> 8 so verwenden,<br />

als würde es allein auf der Maschine<br />

laufen – inklusive Kachelstartseite<br />

<strong>und</strong> -anwendungen.<br />

Fazit<br />

Mit einer VirtualBox-VM nutzen Sie <strong>Windows</strong><br />

8 <strong>und</strong> die dort verfügbaren Programme<br />

bequem unter <strong>Linux</strong>, ohne sich<br />

mit Partitionierung <strong>und</strong> den besonderen<br />

Problemen auf UEFI-Rechnern beschäftigen<br />

zu müssen. Allerdings brauchen Sie<br />

für die Einrichtung eine vollwertige <strong>Windows</strong>-8-Installations-DVD,<br />

was für Käufer<br />

eines mit <strong>Windows</strong> 8 vorinstallierten PCs<br />

problematisch sein kann. Haben Sie noch<br />

eine ältere <strong>Windows</strong>-DVD mit Vista oder<br />

<strong>Windows</strong> 7, ist deren Verwendung oft<br />

leichter. (hge)<br />

n<br />

Abb. 3: Im nahtlosen Modus zeigt VirtualBox <strong>Windows</strong>-Programme in separaten Fenstern<br />

auf dem <strong>Linux</strong>-Desktop an. Hier sehen Sie einen Internet Explorer (<strong>Windows</strong>) <strong>und</strong><br />

Firefox (<strong>Linux</strong>). Am unteren Rand liegen die Taskleisten beider Systeme.<br />

INFOS<br />

[1] VirtualBox: http:// www. virtualbox. org/<br />

(http:// ezlx. de/ d2o1)<br />

[2] VirtualBox-Download:<br />

http:// www. virtualbox. org/ wiki/<br />

Downloads (http:// ezlx. de/ d2o2)<br />

[3] VirtualBox-Artikel: Thomas<br />

Leichtenstern, „System im System“,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/ 2011, S. 43 ff., http:// www.<br />

linux-community. de/ artikel/ 22378<br />

(http:// ezlx. de/ d2o3)<br />

[4] <strong>Linux</strong> unter <strong>Windows</strong>: Hans-Georg Eßer,<br />

„<strong>Linux</strong> rein virtuell“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/ 2012,<br />

S. 54 ff., http:// linux-community. de/<br />

artikel/ 25170 (http:// ezlx. de/ d2o4)<br />

Software auf DVD: VirtualBox<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

53


WORKSHOP<br />

Steam<br />

<strong>Linux</strong>-Spiele über Steam kaufen<br />

Unterhaltsame Dampfmaschine<br />

Tim Schürmann<br />

Im Februar öffnete eine der größten Verkaufsplattformen für Computerspiele endlich auch für<br />

<strong>Linux</strong> ihre Pforten. Der Einkaufsbummel setzt jedoch ein kleines Programm voraus, das mit<br />

einer etwas verwirrenden Benutzeroberfläche aufwartet.<br />

©Christopher Potter, sxc.hu<br />

© Klaus Rainer Krieger, Fotolia<br />

2004 ging ein kleiner Aufschrei durch<br />

die Spielewelt: Wer das heiß erwartete<br />

Actionspiel Half-Life 2 spielen<br />

wollte, der musste sich bei einer neuen<br />

Vertriebsplattform namens Steam [1] registrieren.<br />

Entwickler Valve hatte sie geschaffen,<br />

um Mehrspielerpartien besser<br />

koordinieren, die eigenen Spiele selbst<br />

vertreiben <strong>und</strong> die zunehmenden Raubkopien<br />

eindämmen zu können. Viele Spieler<br />

empfanden Steam zunächst als Gängelung,<br />

zumal sie ihre Spiele nun nicht mehr<br />

weiterverkaufen konnten. Das änderte<br />

sich rasch, als weitere Spielehersteller<br />

Steam für sich entdeckten.<br />

Bequemlichkeit siegt<br />

Über Steam können Spieler bequem vom<br />

Sofa aus Spiele über das Internet nachkaufen,<br />

der Gang in ein Geschäft entfällt.<br />

Da sich Steam die Einkäufe merkt, genügen<br />

wenige Mausklicks, um die eigene<br />

Sammlung auf einem neuen Computer<br />

wiederherzustellen. Obendrein hält Steam<br />

die installierten Spiele automatisch auf<br />

dem aktuellen Stand. Schließlich können<br />

die Spieler über Steam auch noch miteinander<br />

kommunizieren <strong>und</strong> sich in Foren<br />

austauschen. Dank dieser Vorteile wuchs<br />

die Akzeptanz für Steam rasant. Immer<br />

mehr angebotene Spiele zogen immer<br />

mehr Nutzer an – Valves Spieleplattform<br />

wurde ein durchschlagender Erfolg.<br />

Zunächst kamen allerdings nur <strong>Windows</strong><strong>und</strong><br />

Apple-/OS-X-Spieler in den Genuss<br />

von Steam. Erst neun Jahre nach ihrem<br />

Start öffnete sich die Verkaufsplattform<br />

im Februar 2013 offiziell auch für <strong>Linux</strong>-<br />

Spiele. Zwar ist das Angebot bei Weitem<br />

noch nicht so umfangreich wie das für<br />

<strong>Windows</strong>-Nutzer, es wächst aber recht<br />

rasant. Neben Action-Blockbustern wie<br />

Team Fortress 2, Counterstrike oder Left<br />

4 Dead 2 finden sich auch viele gewaltlose<br />

Perlen, darunter etwa das Knobelspiel<br />

World of Goo oder das Adventure<br />

The Cave.<br />

Kauf <strong>und</strong> Verwaltung der Spiele erfolgen<br />

über ein kleines Programm, den Steam-<br />

Client. Sie erhalten ihn kostenlos auf der<br />

Steam-Webseite [1]. Dort können Sie auch<br />

vorab im Spieleangebot stöbern. Sofern<br />

neben einem Spiel ein kleiner Pinguin auftaucht,<br />

ist es auch für <strong>Linux</strong> erhältlich.<br />

Schaltzentrale Steam-Client<br />

Der Steam-Client unterstützt derzeit offiziell<br />

nur die <strong>Linux</strong>-Distributionen Ubuntu<br />

(bzw. Kubuntu), er läuft aber auch problemlos<br />

unter OpenSuse, die Installation<br />

erfordert dort aber ein paar zusätzliche<br />

Mausklicks. Wenn Sie mit Kubuntu arbeiten,<br />

gehen Sie so vor, um den Steam-<br />

Client einzurichten:<br />

Klicken Sie auf der Steam-Homepage<br />

1<br />

auf den grünen Knopf Steam jetzt installieren<br />

rechts oben in der Ecke <strong>und</strong><br />

wählen Sie im folgenden Fenster Speichern<br />

unter. Wählen Sie in der linken<br />

Spalte Persönlicher Ordner aus <strong>und</strong> klicken<br />

Sie auf Speichern. Damit<br />

lädt Ihr Browser die Datei<br />

steam_latest.deb in Ihren persönlichen<br />

Ordner herunter.<br />

Rufen Sie im K-Menü unter<br />

2<br />

Rechner den Punkt Persönlicher<br />

Ordner auf <strong>und</strong> klicken<br />

Sie die Datei steam_latest.<br />

deb an.<br />

56<br />

www.easylinux.de


Steam<br />

WORKSHOP<br />

Abb. 1: Dieses Fenster erscheint, wenn Sie<br />

zum ersten Mal den Steam-Client starten.<br />

Im neuen Fenster entscheiden Sie sich<br />

3<br />

für Paket installieren, tippen dann Ihr<br />

Passwort ein <strong>und</strong> klicken auf OK. Kubuntu<br />

installiert jetzt den Steam-Client,<br />

was ein paar Minuten dauern kann.<br />

Schließen Sie anschließend das Fenster.<br />

Im K-Menü erreichen Sie den Steam-<br />

4<br />

Client jetzt auf dem Register Anwendungen<br />

unter Spiele.<br />

Unter OpenSuse sind die folgenden<br />

Schritte für die Einrichtung nötig:<br />

Öffnen Sie das Startmenü <strong>und</strong> rufen Sie<br />

1<br />

auf dem Register Rechner das Programm<br />

YaST auf. Tippen Sie das Administratorpasswort<br />

ein <strong>und</strong> klicken Sie<br />

auf OK. Stellen Sie im YaST-Kontrollzentrum<br />

sicher, dass auf der linken<br />

Seite Software markiert ist, <strong>und</strong> klicken<br />

Sie rechts auf Software-Repositories.<br />

Im nächsten Dialog klicken Sie auf<br />

2<br />

Hinzufügen, wählen Community/ Gemeinschafts-Repositories,<br />

klicken auf<br />

Weiter, setzen in der Liste bei open-<br />

SUSE BuildService – Spiele ein Häkchen<br />

<strong>und</strong> klicken auf OK. Es erscheint dann<br />

das Fenster Nicht verbürgten GnuPG-<br />

Schlüssel importieren. Entscheiden Sie<br />

sich für Vertrauen <strong>und</strong> schließen Sie<br />

3<br />

4<br />

das Fenster YaST2 – Software-Repositories<br />

mit OK.<br />

In YaST springen Sie nun zum Punkt<br />

Software installieren oder löschen. Tippen<br />

Sie links oben in das Feld den Text<br />

Steam ein <strong>und</strong> klicken Sie auf Suchen.<br />

Rechts oben in der Liste erscheint ein<br />

Eintrag steam, den Sie durch Ankreuzen<br />

zur Installation auswählen. Nach<br />

einem Klick auf Akzeptieren installiert<br />

OpenSuse schließlich den Steam-Client.<br />

Sehr wahrscheinlich erscheint dabei ein<br />

Fenster Geänderte Pakete: Klicken Sie<br />

dort einfach auf Fortfahren.<br />

Schließen Sie das YaST-Kontrollzentrum.<br />

Den Steam-Client finden Sie jetzt<br />

im Startmenü auf dem Register Anwendungen<br />

unter Internet.<br />

Kontoführung<br />

Wenn Sie den Steam-Client das erste Mal<br />

starten, begrüßt er Sie mit den englischen<br />

Nutzungsbedingungen. Deutsch können<br />

Sie ihm erst beibringen, nachdem Sie sich<br />

angemeldet haben. Kreuzen Sie also das<br />

Kästchen an <strong>und</strong> klicken Sie auf OK. Anschließend<br />

bringt sich der Steam-Client<br />

selbst auf den neuesten Stand. Nachdem<br />

das Fenster verschw<strong>und</strong>en ist, dauert es<br />

einen Moment, bis die Anmeldung aus<br />

Abbildung 1 erscheint. Sofern Sie bereits<br />

ein Steam-Benutzerkonto besitzen, klicken<br />

Sie auf Login to an existing account<br />

(mit vorhandenem Konto anmelden). Geben<br />

Sie dann Ihren Steam-Benutzernamen<br />

unter Account name <strong>und</strong> das zugehörige<br />

Passwort unter Password ein. Ein Klick<br />

auf Login verschafft Ihnen dann Zutritt<br />

zur Steam-Welt.<br />

Ein neues Steam-Benutzerkonto legen Sie<br />

wie folgt an:<br />

Entscheiden Sie sich für Create new<br />

1<br />

account (neues Konto erstellen). Per I<br />

Agree erkennen Sie zunächst die Nutzungsbedingungen<br />

<strong>und</strong> anschließend<br />

die Datenschutzbestimmungen (Privacy<br />

Policy) an.<br />

Überlegen Sie sich jetzt einen Benutzernamen,<br />

den Sie unter Account name<br />

2<br />

eintragen. Anschließend benötigen Sie<br />

noch ein Passwort, das mindestens acht<br />

Zeichen lang sein <strong>und</strong> aus Buchstaben<br />

<strong>und</strong> Zahlen bestehen muss. Sofern das<br />

Passwort nicht kryptisch genug ist,<br />

merkt Steam dies am unteren Rand an<br />

(Password strength). Wenn Sie ein akzeptables<br />

gef<strong>und</strong>en haben (es erscheint<br />

dann unter Password strength ein<br />

blauer Balken), wiederholen Sie es unter<br />

Retype password (Passwort erneut<br />

eingeben). Mit Next geht es zum nächsten<br />

Schritt.<br />

Sofern der Benutzername bereits vergeben<br />

ist, weist Steam Sie darauf hin. Sie<br />

3<br />

müssen dann einen Schritt zurück<br />

(Back) <strong>und</strong> den Namen anpassen. Andernfalls<br />

geben Sie eine E-Mail-Adresse<br />

ein <strong>und</strong> wiederholen diese unter Confirm<br />

email adress zur Bestätigung. An<br />

diese Adresse sendet Steam wichtige<br />

GROSSBILD<br />

Wenn Sie rechts oben auf Big Picture klicken,<br />

schaltet der Steam-Client auf eine<br />

Vollbilddarstellung um. Gedacht ist sie<br />

eigentlich für Wohnzimmer- <strong>und</strong> Tablet-<br />

PCs. Ihre vereinfachte Benutzeroberfläche<br />

kommt aber auch Einsteigern zu<br />

Gute. Um die Vollbilddarstellung zu verlassen,<br />

klicken Sie rechts oben in der<br />

Ecke auf das Ausschaltsymbol (Beenden)<br />

<strong>und</strong> dann auf Big Picture-Modus beenden.<br />

Abb. 2: Das Hauptfenster des Steam-Clients können Sie wie jedes andere Fenster vergrößern<br />

<strong>und</strong> verkleinern.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

57


WORKSHOP<br />

Steam<br />

Abb. 3: Informationsseiten stellen das Spiel näher vor, in diesem Fall das Spiel The Cave.<br />

Nachrichten <strong>und</strong> auch Kaufbestätigungen.<br />

Mit Next geht es wieder einen<br />

Schritt weiter.<br />

Wenn Sie einmal Ihr Passwort vergessen,<br />

wird Ihnen Steam eine persönli-<br />

4<br />

che Frage stellen. Welche das ist, legen<br />

Sie in der Ausklappliste fest; die<br />

Antwort tragen Sie in das Feld darunter<br />

ein. Mit einem Klick auf Next erstellt<br />

der Steam-Client schließlich Ihr<br />

Benutzerkonto (den Account). Klicken<br />

Sie auf Finish, um die Einrichtung<br />

abzuschließen.<br />

In jedem Fall sehen Sie jetzt das Steam-<br />

Hauptfenster (Abbildung 2). Zunächst<br />

sollten Sie dem Steam-Client Deutsch beibringen.<br />

Dazu rufen Sie ganz links oben<br />

im Menü Steam / Settings auf. Wechseln<br />

Sie zum Register Interface <strong>und</strong> wählen Sie<br />

aus der Ausklappliste ganz oben den<br />

Punkt Deutsch (German). Klicken Sie auf<br />

OK <strong>und</strong> dann auf die Schaltfläche Restart<br />

Steam. Sie müssen jetzt noch einmal Ihr<br />

Passwort eingeben <strong>und</strong> auf Anmelden klicken.<br />

präsentiert der Steam-Client links unter<br />

den Werbebannern die beliebtesten Spiele<br />

(Topseller) <strong>und</strong> alle Neuerscheinungen.<br />

Wenn Sie mit der Bildlaufleiste am rechten<br />

Rand nach unten fahren, finden Sie<br />

einen Kasten Mehr.<br />

Über den Eintrag Spiele gelangen Sie zu<br />

einer Liste mit allen <strong>Linux</strong>-Spielen. Zum<br />

Redaktionsschluss war sie mit etwas unter<br />

80 Einträgen noch recht übersichtlich.<br />

Wenn sich dies in Zukunft ändert, sollten<br />

Sie die Such- <strong>und</strong> Filterfunktionen am<br />

oberen Rand nutzen. Falls Sie sich einmal<br />

verlaufen haben, kommen Sie mit<br />

einem Klick auf Shop immer wieder zur<br />

Startseite zurück.<br />

Wenn Sie sich für ein Spiel interessieren,<br />

klicken Sie seinen Eintrag an. Sie<br />

landen dann auf einer Informationsseite<br />

wie der aus Abbildung 3. Hier finden<br />

Sie unter anderem eine Beschreibung<br />

des Spiels, seine Systemanforderungen,<br />

die Altersfreigabe, den Hersteller <strong>und</strong><br />

ein kleines Video.<br />

Sofern das Spiel kostenlos ist, müssen Sie<br />

nur auf den grünen Knopf Spiel starten<br />

klicken. Der Steam-Client bietet dann direkt<br />

an, das Spiel zu installieren. Zum Redaktionsschluss<br />

gab es allerdings nur<br />

zwei kostenlose Spiele: das Actionspiel<br />

Team Fortress 2 <strong>und</strong> das Strategiespiel<br />

Dwarfs.<br />

Wenn Sie ein Spiel kaufen möchten, verfahren<br />

Sie so:<br />

Klicken Sie auf den grünen Knopf In<br />

1<br />

den Warenkorb. Der Steam-Client zeigt<br />

jetzt den Inhalt Ihres Warenkorbs (Abbildung<br />

4). Auf der rechten Seite finden<br />

Sie Werbung, die dort gezeigten<br />

Spiele kaufen Sie folglich nicht mit. Sie<br />

können weiter im Angebot stöbern, indem<br />

Sie auf Einkauf fortsetzen klicken.<br />

Zum Warenkorb zurück kommen Sie<br />

jederzeit über den grün unterlegten<br />

Link Warenkorb rechts oben. Aus dem<br />

Korb nehmen Sie ein Spiel wieder heraus,<br />

indem Sie es über den unscheinbaren<br />

grauen Link unterhalb seines Preises<br />

Entfernen.<br />

Haben Sie alle Spiele beisammen, klicken<br />

Sie im Warenkorb auf Für<br />

2<br />

mich<br />

Kaufrausch<br />

An neue Spiele gelangen Sie im Shop. Dort<br />

finden Sie nicht nur kommerzielle Spiele,<br />

sondern auch einige kostenlose. Die Bedienung<br />

funktioniert ähnlich wie in einem<br />

Browser. Über den Pfeil ganz links oben<br />

in der Fensterecke gelangen Sie immer<br />

wieder zur vorherigen Seite zurück. Die<br />

<strong>Linux</strong>-Spiele finden Sie gebündelt hinter<br />

dem Knopf <strong>Linux</strong>. Auf der neuen Seite<br />

Abb. 4: Hier liegt im Warenkorb nur das Spiel The Book of Unwritten Tales: The Critter<br />

Chronicles; das Spotlight rechts ist nur Werbung.<br />

58 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Steam<br />

WORKSHOP<br />

Abb. 5: Das Spiel The Cave lobt zahlreiche „Errungenschaften“ aus.<br />

3<br />

selbst kaufen. Wählen Sie dann in der<br />

entsprechenden Ausklappliste eine<br />

Zahlungsmethode <strong>und</strong> tragen Sie die<br />

notwendigen Informationen ein.<br />

Wie es dann weiter geht, hängt von<br />

der Bezahlmethode ab. Im Fall von<br />

PayPal müssen Sie etwa in einem<br />

neuen Fenster die Bezahlung autorisieren.<br />

Abschließend erhalten Sie noch<br />

einmal eine Zusammenfassung, in der<br />

Sie mit einem Haken den Nutzungsbedingungen<br />

zustimmen <strong>und</strong> dann den<br />

Kauf bestätigen.<br />

2<br />

Mehrwert<br />

Alle gekauften <strong>und</strong> heruntergeladenen<br />

Spiele finden Sie wieder, indem Sie am<br />

oberen Fensterrand auf Bibliothek klicken.<br />

Sie sehen hier zwei Spalten, links eine<br />

Liste mit all Ihren Spielen. Wenn Sie eines<br />

davon anklicken, erscheint rechts noch<br />

einmal seine Beschreibung. Einige Spiele,<br />

wie in Abbildung 5 The Cave, loben für<br />

besondere oder bestimmte Leistungen so<br />

genannte Errungenschaften (englisch<br />

„achievements“) aus. Welche Sie davon<br />

erworben haben, sehen Sie im entsprechenden<br />

Bereich. Mit anderen Spielern<br />

treten Sie über die Links am rechten Rand<br />

in Kontakt – etwa in einem passenden Forum<br />

(Link Foren).<br />

Um endlich das Spiel zu spielen, klicken<br />

Sie auf Installieren.<br />

Der Steam-Client prüft jetzt, ob genügend<br />

Speicherplatz auf Ihrer Festplatte<br />

1<br />

frei ist. Die über Ihre Internetverbindung<br />

wandernde Datenmenge zeigt der<br />

Steam-Client leider nicht an; im<br />

schlimmsten Fall ist sie so groß wie der<br />

Erforderliche Festplattenspeicher. Die<br />

errechnete Download-Zeit ist zudem<br />

nur eine Schätzung.<br />

Nach einem Klick auf Weiter erscheinen<br />

die Nutzungsbedingungen des<br />

Spiels. Ihnen müssen Sie Zustimmen.<br />

Kreuzen Sie dann die Option Desktop-<br />

Verknüpfung an. Damit können Sie<br />

später das Spiel mit einem Mausklick<br />

auf ein Symbol auf der Arbeitsfläche<br />

starten.<br />

Nach einem weiteren Klick auf Weiter<br />

3<br />

beginnen Download <strong>und</strong> Installation.<br />

Dies passiert im Hintergr<strong>und</strong>, Sie können<br />

das Fenster also einfach schließen.<br />

Den Fortschritt protokolliert Steam in<br />

der Liste mit Ihren Spielen (hinter Bibliothek).<br />

Werfen Sie dort einen Blick in<br />

die linke Spalte <strong>und</strong> auf den unteren<br />

Fensterrand (Abbildung 6).<br />

Einige Spiele lassen sich schon während<br />

des Downloads beginnen. Kli-<br />

4<br />

cken Sie dazu auf Spielen. Das ist<br />

auch später der richtige Weg, um das<br />

Spiel zu starten.<br />

Mehr Features<br />

Neben dem Kauf von Spielen bietet der<br />

Steam-Client noch weitere interessante<br />

Funktionen. So können Sie unter dem<br />

Punkt Community unter anderem Kontakt<br />

zu Fre<strong>und</strong>en aufnehmen, Interessensgruppen<br />

bilden sowie an Chats <strong>und</strong> Diskussionen<br />

teilnehmen. Sie sollten sich etwas<br />

Zeit nehmen <strong>und</strong> die Menüpunkte <strong>und</strong><br />

Funktionen in Ruhe durchgehen; versehentlich<br />

kaufen können Sie dabei nichts.<br />

Weitere Hilfe finden Sie auf der Supportseite<br />

[2]. Um den Steam-Client wieder zu<br />

beenden, rufen Sie im Menü ganz oben<br />

links Steam / Beenden auf. (hge) n<br />

INFOS<br />

[1] Steam: http:// www. steampowered. com/<br />

(http:// ezlx. de/ d2e1)<br />

[2] Hilfe zu Steam: https:// support.<br />

steampowered. com/<br />

(http:// ezlx. de/ d2e2)<br />

Abb. 6: Den Installationsfortschritt zeigt der Balken am unteren Fensterrand an.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

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59


WORKSHOP<br />

Impress-Workshop<br />

Animierte GIF-Bilder erstellen<br />

In Bewegung<br />

Franz Böhm<br />

Mit den Zeichenwerkzeugen von LibreOffice basteln Sie<br />

im Handumdrehen tolle bewegte Grafiken, die Sie in Ihre<br />

Präsentationen einbinden oder als eigenständige GIF-Dateien<br />

abspeichern können.<br />

Der amerikanische Onlinedienst<br />

CompuServe führte 1987 das Graphics<br />

Interchange Format (deutsch<br />

„Grafikaustausch-Format“) ein. Entwickler<br />

Steve Wilhite bereitete mit der neuen Technik<br />

den Weg für ein buntes Internet, denn<br />

GIF-Dateien ersetzten fortan Schwarzweißbilder.<br />

Das Graphics Interchange Format<br />

überzeugte mit guter, verlustfreier Kompression<br />

bei geringer Farbtiefe. Zum ersten<br />

Mal gab es ein Bildformat, das dank des<br />

Lempel-Ziv-Welch-Algorithmus (kurz<br />

LZW-Algorithmus) deutlich weniger Speicherplatz<br />

benötigte als andere Formate.<br />

Somit war es zum ersten Mal möglich,<br />

große Bilder in vertretbarer Zeit zu übertragen<br />

– sogar per Modem.<br />

Eine Besonderheit des Bildformats ist,<br />

dass es mehrere Einzelbilder in einer<br />

Datei abspeichern kann. Webbrowser<br />

<strong>und</strong> einige andere Betrachtungsprogramme<br />

spielen diese dann zeitverzögert<br />

nacheinander ab. In Zeiten vor<br />

Flash <strong>und</strong> HTML5 stand somit erstmals<br />

eine Technik bereit, um filmähnliche<br />

Sequenzen auf Webseiten unterzubringen.<br />

Animierte GIFs sind nach wie vor<br />

beliebt – viele Sites nutzen die bewegten<br />

Bilder, um auf interessante Bereiche<br />

hinzuweisen oder die Struktur aufzulockern.<br />

In Präsentationen veranschaulichen<br />

sie Veränderungen, Bewegungsabläufe<br />

oder Zusammenhänge.<br />

Animierte GIFs erstellen Sie entweder<br />

mit einem Bildbearbeitungsprogramm<br />

oder mit den Zeichenwerkzeugen von<br />

LibreOffice. Impress, das Präsentationsmodul<br />

der freien Officesuite, bringt einen<br />

einfachen Editor mit, der Zeichenobjekte,<br />

Textobjekte <strong>und</strong> Bilder in Animationen<br />

umwandelt. In diesem Workshop zeigen<br />

wir Schritt für Schritt, wie Sie eine Blume<br />

zum Blühen bringen <strong>und</strong> damit Ihre Folien<br />

aufpeppen. Haben Sie die zugr<strong>und</strong>e<br />

liegende Technik verinnerlicht (siehe<br />

auch Kasten Tipps <strong>und</strong> Tricks für eigene<br />

Animationen), erzeugen Sie auch kom-<br />

© Alexander Kuzovlev, 123RF<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Impress-Workshop<br />

WORKSHOP<br />

pliziertere <strong>und</strong> aufwendigere<br />

Grafiken <strong>und</strong> stellen etwa die<br />

Rotation eines Motors oder<br />

den Bewegungsablauf einer<br />

Maschine dar.<br />

Abb. 2: In vier Schritten erstellen Sie das<br />

erste Blütenblatt der Blume.<br />

Abb. 1: Die Impress-Animation, die Sie in diesem Workshop erstellen,<br />

umfasst 15 einzelne Bilder.<br />

4<br />

Am Anfang war das Blatt<br />

Als Erstes erstellen Sie in Impress<br />

in einer leeren Seiten<br />

ohne Präsentationsvorlagen<br />

zwei Bitmaps. Die eine zeigt<br />

das Ausgangsbild (die offene<br />

Blüte) <strong>und</strong> die andere das<br />

letzte Bild der Serie (die geschlossene<br />

Blüte). Anhand<br />

dieser beiden Vorlagen entwickeln<br />

Sie die restlichen Objekte<br />

der Animation. Abbildung<br />

1 zeigt alle 15 Schritte unseres Beispiels.<br />

Die erste Grafik links oben, die zugleich<br />

die letzte der Animation ist, bildet<br />

eine Blüte mit zehn Blättern <strong>und</strong> einem<br />

fröhlichen Gesicht als Blütenstempel in<br />

der Mitte ab. Die folgende Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie die lachende<br />

Blume malen:<br />

Um das erste Blütenblatt zu zeichnen,<br />

1<br />

entwerfen Sie zunächst einen roten<br />

Kreis, duplizieren ihn <strong>und</strong> verschieben<br />

die Kopie nach rechts. Vorlage für geometrische<br />

Formen finden Sie in der<br />

Zeichnen-Symbolleiste. Der Bereich,<br />

wo sich der erste <strong>und</strong> der zweite Kreis<br />

überlappen, entspricht der Größe des<br />

Blatts (Abbildung 2, Schritt 1).<br />

Markieren Sie beide Kreise, indem Sie<br />

2<br />

die Umschalttaste gedrückt halten <strong>und</strong><br />

die Objekte nacheinander anklicken.<br />

Danach klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste auf die markierten Kreise<br />

<strong>und</strong> wählen aus dem Kontextmenü den<br />

Eintrag Formen / Schneiden. Übrig<br />

bleibt das erste Blütenblatt in seiner<br />

Rohform (Abbildung 2, Schritt 2).<br />

Markieren Sie das ausgestanzte Blütenblatt<br />

<strong>und</strong> klicken dann in der Symbol-<br />

3<br />

leiste Zeichnen auf Punkte oder drücken<br />

Sie [F8], um in den Bearbeitungsmodus<br />

zu wechseln. Die Leiste Punkte<br />

bearbeiten öffnet sich (Abbildung 2,<br />

Schritt 3).<br />

Klicken Sie den untersten Knotenpunkt<br />

des Blatts an <strong>und</strong> dann in der Symbolleiste<br />

auf Symmetrischer Übergang. Der<br />

unterste Teil erscheint nun ger<strong>und</strong>et.<br />

Das erste Blütenblatt der Blume ist fertig<br />

(Abbildung 2, Schritt 4).<br />

Blütezeit<br />

Unsere Blume hat insgesamt<br />

zehn solche Blütenblätter. Die<br />

fehlenden neun erstellen Sie,<br />

indem Sie das Blatt jeweils<br />

kopieren, einfügen <strong>und</strong> dann<br />

die Einzelteile zu einem Kreis<br />

anordnen. Als Hilfestellung<br />

blenden Sie ein Raster ein.<br />

Dazu öffnen Sie den Einrichtungsdialog<br />

für Impress über<br />

Extras / Optionen, klappen<br />

links den Eintrag LibreOffice<br />

Impress auf <strong>und</strong> wählen Raster<br />

(Abbildung 3). Aktivieren<br />

Sie die beiden oberen Checkboxen<br />

Am Raster fangen <strong>und</strong><br />

Raster sichtbar. Im Bereich<br />

Auflösung stellen Sie Horizontal <strong>und</strong> Vertikal<br />

jeweils auf 1,00cm; die Werte für<br />

die Unterteilung rechts daneben (10<br />

Schritte) übernehmen Sie.<br />

Im Bereich Fangen markieren Sie als<br />

einzige Checkbox An den Seitenrändern.<br />

Rechts daneben bestimmen die<br />

Werte neben Einrasten die richtige<br />

Lage <strong>und</strong> die punktgenaue Drehung<br />

Abb. 3: Ein Raster gibt Hilfestellung beim Anordnen der zehn Blütenblätter.<br />

TIPPS UND TRICKS FÜR EIGENE ANIMATIONEN<br />

Je mehr Zwischenschritte Sie erstellen,<br />

umso flüssiger sieht die Animation aus.<br />

Schaffen Sie einen gemeinsamen Hintergr<strong>und</strong><br />

ohne Umrisse oder Muster, der<br />

mindestens die Maße des größten Objekts<br />

hat. So vermeiden Sie, dass das<br />

Kunstwerk später hin- <strong>und</strong> herhüpft.<br />

Wenn Sie eine Animation erzeugen, in der<br />

ein Gegenstand sich von Punkt A nach Punkt<br />

B bewegt, so benötigen Sie einen festen<br />

Raum mit einem Bezugspunkt. Soll beispielsweise<br />

ein Ball durch die Gegend rollen,<br />

zeichnen Sie einen Boden ein, damit die<br />

Illusion einer Vorwärtsbewegung entsteht.<br />

Soll ein ganzer Schriftzug in Bewegung geraten,<br />

erstellen <strong>und</strong> formatieren Sie am<br />

besten zuerst den gesamten Text. Danach<br />

erstellen Sie eine Kopie davon <strong>und</strong> löschen<br />

in dieser schrittweise Buchstabe<br />

für Buchstabe. Auf diese Weise vermeiden<br />

Sie Probleme mit Zeilenumbrüchen<br />

<strong>und</strong> Formatierungen.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

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61


WORKSHOP<br />

Impress-Workshop<br />

der eingefügten Blütenblätter. Da unsere<br />

Blüte aus zehn Blättern bestehen<br />

soll, tragen Sie im Feld Beim Drehen<br />

den Wert 36,00 Grad ein, was einem<br />

Zehntel des Gesamtkreises entspricht.<br />

Die Punktereduktion können Sie übernehmen<br />

<strong>und</strong> die Einrichtung über die<br />

Schaltfläche OK abschließen. Nach diesen<br />

Vorarbeiten geht es jetzt ans Kopieren<br />

der Blätter:<br />

Markieren Sie das vorhandene Blütenblatt,<br />

erstellen Sie über [Strg-C]<br />

1<br />

eine Kopie <strong>und</strong> fügen diese über [Strg-<br />

V] ein.<br />

Klicken Sie nun in der Symbolleiste<br />

2<br />

Zeichnen auf Drehen. Die grünen Markierungspunkte<br />

verwandeln sich in rote<br />

Drehpunkte.<br />

In der Mitte des Objekts sehen Sie den<br />

3<br />

Mittelpunkt als kleinen Kreis dargestellt.<br />

Diesen verschieben Sie nun<br />

nach unten in den gedachten Mittelpunkt<br />

der Blüte.<br />

Nun fassen Sie mit der Maus einen der<br />

4<br />

oberen äußeren Drehpunkte an <strong>und</strong><br />

ziehen die Kopie nach rechts, bis sie<br />

nach 36 Grad selbständig einrastet. Die<br />

Kopie des Blatts erscheint dabei leicht<br />

durchsichtig (Abbildung 4).<br />

Der Rest ist Fleißarbeit – erzeugen Sie nun<br />

genauso die fehlenden acht Blätter <strong>und</strong><br />

schließen Sie damit den Kreis.<br />

Ungeöffnet haltbar<br />

Die geschlossene Blume entsteht aus der<br />

soeben erstellten geöffneten Blüte. Die<br />

beiden Objekte liegen direkt übereinander.<br />

So vermeiden Sie später Verwackler<br />

in der Animation. Und so geht’s:<br />

Kopieren Sie das oberste Blütenblatt<br />

1<br />

mit [Strg-C] <strong>und</strong> fügen es mit [Strg-V]<br />

sofort wieder ein. Die Kopie liegt genau<br />

über dem Original <strong>und</strong> ist bereits<br />

markiert.<br />

Klicken Sie in der Symbolleiste Zeichnen<br />

auf das Symbol Punkte. LibreOffice<br />

2<br />

zeigt nun die Knotenpunkte an (Abbildung<br />

5, Schritt 1).<br />

Abb. 6: Das zweite Animationsobjekt liegt direkt über<br />

dem ersten.<br />

Markieren Sie mit der<br />

3<br />

Maus den oberen Knotenpunkt<br />

<strong>und</strong> entfernen<br />

ihn mit Druck auf<br />

[Rückschritt]. Das Blatt<br />

schrumpft nun zusammen<br />

(Abbildung 5,<br />

Schritt 2).<br />

Um die untere Spitze zu<br />

4<br />

modellieren, wählen Sie<br />

den untersten Knotenpunkt mit der<br />

Maus aus <strong>und</strong> klicken in der Symbolleiste<br />

Punkte bearbeiten auf das Icon Eckpunkt<br />

setzen (Abbildung 5, Schritt 3).<br />

Als Letztes färben Sie das Objekt gelb<br />

5<br />

ein <strong>und</strong> verpassen ihm einen braunen<br />

Umriss. Dazu markieren Sie das Blatt<br />

<strong>und</strong> weisen ihm über die Drop-down-<br />

Menüs Linienfarbe <strong>und</strong> Flächenstil/ -füllung<br />

die beiden Farben zu.<br />

Das erste Blütenblatt der geschlossenen<br />

Blüte ist nun fertig. Kopieren <strong>und</strong> drehen<br />

Sie dieses nun, wie im vorigen Abschnitt für<br />

die geöffnet Blume gezeigt. Den Drehmittelpunkt<br />

verschieben Sie dazu wiederum in<br />

den Mittelpunkt der Blüte. Mit den Pfeiltasten<br />

verrücken Sie das Blatt etwas nach unten,<br />

so dass die Spitze in der Nähe des Drehmittelpunktes<br />

liegt (Abbildung 6, Schritt 1).<br />

Wiederholen Sie den Kopier- <strong>und</strong> Drehvorgang<br />

nun, bis der zweite Kreis geschlossen<br />

ist (Abbildung 6, Schritt 2). Zum Schluss<br />

markieren Sie mit dem Auswahlrahmen die<br />

komplette zweite (geschlossene) Blüte <strong>und</strong><br />

klicken mit der rechten Maustaste darauf.<br />

Aus dem Kontextmenü wählen Sie nun Anordnung<br />

/ Ganz nach hinten. Die beiden<br />

Bildobjekte liegen nun genau übereinander<br />

(Abbildung 6, Schritt 3).<br />

Das Schließen der Blütenblätter verschiebt<br />

momentan noch den Mittelpunkt<br />

des Gesamtobjekts. Damit sich seine<br />

Lage beim Abspielen der Animation nicht<br />

verändern kann, schließen Sie die gesamte<br />

Blüte in einen Rahmen ein. Dazu<br />

ziehen Sie mit der Standardform Rechteck<br />

einen bündigen Rahmen um das gesamte<br />

Objekt. Weisen Sie der umschließenden<br />

Fläche Keine Füllung zu<br />

<strong>und</strong> stellen Sie den Umriss<br />

auf Unsichtbar. So<br />

bietet der Rahmen eine<br />

stabile Lage für die Bilder,<br />

erscheint aber selbst<br />

nicht in der Animation.<br />

Abb. 4: Durch Drehen<br />

platzieren Sie<br />

die Blütenblätter.<br />

Abb. 5: In vier Arbeitsschritten<br />

erzeugen Sie das kleine Blatt für<br />

die geschlossene Blüte.<br />

Das Gesicht zeigen<br />

Als Nächstes zeichnen<br />

Sie ein Gesicht mit geschlossenen<br />

Augen (Abbildung 7,<br />

Schritt 3). Dazu malen Sie zunächst einen<br />

Kreis <strong>und</strong> nutzen dann beispielsweise<br />

das Kurvenwerkzeug aus der<br />

Zeichnen-Symbolleiste, um Augen, Nase<br />

<strong>und</strong> M<strong>und</strong> zu erstellen. Markieren Sie<br />

mit gedrückter Umschalttaste alle Objekte,<br />

also den Kreis <strong>und</strong> die vier Kurven,<br />

klicken Sie mit der rechten Maustaste<br />

auf das Gesicht <strong>und</strong> wählen Sie aus<br />

dem Kontextmenü Gruppieren. Ziehen<br />

Sie das Gesicht über das fertige Animationsobjekt<br />

(Abbildung 6, Schritt 3) <strong>und</strong><br />

bringen Sie es gegebenenfalls über das<br />

Kontextmenü der rechten Maustaste <strong>und</strong><br />

Anordnung / Ganz nach vorn in den<br />

Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Ihr Objekt besteht nun aus drei Teilen.<br />

Im Hintergr<strong>und</strong> liegt die geschlossene<br />

Blüte, darüber der offene Blütenkranz<br />

<strong>und</strong> im Vordergr<strong>und</strong> das Gesicht mit den<br />

geschlossenen Augen. Markieren Sie mit<br />

gedrückter Umschalttaste alle Komponenten<br />

<strong>und</strong> gruppieren Sie diese wiederum<br />

über den gleichnamigen Befehl aus<br />

dem Kontextmenü der rechten Maustaste.<br />

Jetzt kopieren Sie die Objektgruppe<br />

<strong>und</strong> fügen Sie viermal hintereinander ins<br />

Arbeitsblatt ein.<br />

Klicken Sie nacheinander jede Kopie mit<br />

der rechten Maustaste an <strong>und</strong> wählen Sie<br />

aus dem Kontextmenü den Eintrag Gruppierung<br />

betreten. Wechseln Sie dann zum<br />

jeweiligen Gesicht <strong>und</strong> passen Sie die<br />

Transparenz an. Den Hintergr<strong>und</strong> beeinflussen<br />

Sie über Format / Fläche <strong>und</strong> die<br />

Registerkarte Transparenz, den Rahmen<br />

über Format / Linie <strong>und</strong> den Reiter Linie.<br />

Dem letzten Gesicht geben Sie geöffnete<br />

Augen <strong>und</strong> entscheiden sich für Keine<br />

Transparenz bei Linie <strong>und</strong> Fläche. Abbildung<br />

7 zeigt alle vier Stadien für das Gesicht<br />

sowie eine Gesamtkomposition mit<br />

Blüte.<br />

Die Blütte öffnet sich<br />

Die ersten vier Stadien der Animation sind<br />

nun fertig (Abbildung 1, oberste Reihe).<br />

Als fünftes <strong>und</strong> letztes Bild dieser Serie fü-<br />

62 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Impress-Workshop<br />

WORKSHOP<br />

Abb. 8: Mit Hilfe des Dialogs „Animation“<br />

setzen Sie die Einzelteile zu einem<br />

kleinen Film zusammen.<br />

gen Sie nun die geöffnete Blüte ohne Gesicht<br />

mit dem geschlossenen Blütenkranz<br />

im Hintergr<strong>und</strong> ein. Weiter geht es mit<br />

der zweiten Reihe: Kopieren Sie das fünfte<br />

Bild <strong>und</strong> fügen es ein. Löschen Sie in diesem<br />

Exemplar nun eines der geöffneten<br />

Blätter. Dahinter kommt ein geschlossenes<br />

Blütenblatt zum Vorschein. Klicken<br />

Sie mit der rechten Maustaste auf dieses<br />

<strong>und</strong> wählen Sie aus dem Kontextmenü<br />

Anordnung / Ganz nach vorn. Die Blüte<br />

hat nun ein im Vordergr<strong>und</strong> liegendes geschlossenes<br />

Blütenblatt (Abbildung 1, 2.<br />

Reihe, ganz links).<br />

Eine Kopie dieses Objekts ist die Gr<strong>und</strong>lage<br />

für das nächste. Löschen Sie das<br />

zweite geöffnete Blütenblatt <strong>und</strong> bringen<br />

Sie dieses wiederum in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Jede weitere Kopie enthält jeweils ein geöffnetes<br />

Blütenblatt weniger, dafür jeweils<br />

ein geschlossenes mehr. Erstellen Sie auf<br />

diesem Weg so viele Exemplare, bis alle<br />

Blütenblätter geschlossen sind (Abbildung<br />

1, unterste Reihe, ganz rechts). Jetzt<br />

geht es daran, aus allen 15 Einzelteilen<br />

eine Animation zu bauen. Die folgende<br />

Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie die<br />

bewegten Bilder entstehen:<br />

Rufen Sie aus dem Menü Einfügen /<br />

1<br />

Animiertes Bild auf. Es öffnet sich der<br />

Dialog Animation, in dem Sie nun den<br />

Film zusammenstellen.<br />

Markieren Sie das Objekt, das den Auftakt<br />

macht, also die geschlossene<br />

2<br />

Blüte. Aktivieren Sie im unteren Bereich<br />

die Checkbox Bitmapobjekt <strong>und</strong><br />

klicken dann unter Bild auf das Icon<br />

ganz links, um das Objekt zu übernehmen<br />

(Abbildung 8). Im oberen Bereich<br />

zeigt eine <strong>Vorschau</strong>,<br />

was Sie gerade<br />

hinzugefügt haben.<br />

Neben den Schaltflächen<br />

zur Navigation<br />

3<br />

<strong>und</strong> zur Wiedergabe<br />

zeigt ein Feld die Bildnummer<br />

an; hier verändern<br />

Sie nichts. Direkt<br />

daneben stellen Sie die<br />

Anzeigedauer ein. 0,30<br />

Sek<strong>und</strong>en sind ein guter<br />

Wert für die meisten<br />

Bilder; lediglich für die Blume mit den<br />

offenen Augen wählen Sie nachher einen<br />

längeren Zeitraum, etwa eine Sek<strong>und</strong>e.<br />

Markieren Sie nun das nächste Objekt.<br />

4<br />

also die Blüte mit einem geöffneten<br />

Blütenblatt, <strong>und</strong> fügen Sie es wieder<br />

über das erwähnte Symbol zur Animation<br />

hinzu. Ergänzen Sie auf diese<br />

Weise alle Bilder zuerst in aufsteigender<br />

<strong>und</strong> dann wieder in absteigender<br />

Reihenfolge, so dass die Blume<br />

sich öffnet <strong>und</strong> dann wieder schließt.<br />

Achten Sie darauf, für jedes Objekt die<br />

Anzeigedauer einzustellen.<br />

Die Einstellung des letzten Drop-down-<br />

5<br />

Menüs bestimmt die Zahl der Animationsdurchläufe.<br />

Sie können hier die<br />

Vorgabe Max. übernehmen. Das heißt,<br />

LibreOffice spielt den kleinen Film in<br />

Endlosschleife ab.<br />

Bevor Sie nun über die Schaltfläche Erstellen<br />

die Animation erzeugen, prüfen Sie<br />

am besten noch einmal, ob tatsächlich<br />

alle Bilder vorhanden sind <strong>und</strong> ob Sie die<br />

richtige Anzeigedauer eingestellt haben.<br />

Mit den kleinen Pfeilen spielen Sie das<br />

Ganze testweise ab. Sind Sie mit dem Ergebnis<br />

zufrieden, klicken Sie auf Erstellen,<br />

<strong>und</strong> LibreOffice Impress fügt die bewegte<br />

Blume in der aktuellen Folie ein.<br />

Abb. 9: Beim Export von GIF-Dateien<br />

wählen Sie die beiden Optionen „Interlaced“<br />

<strong>und</strong> „Transparent speichern“.<br />

Abb. 7: Sie benötigen insgesamt vier Gesichter, die jeweils<br />

unterschiedlich transparent sind.<br />

Exportschlager<br />

Eine fertige Animation dürfen Sie jederzeit<br />

nachträglich verändern. Ist der Dialog<br />

Animation noch geöffnet, können Sie einfach<br />

durch die Bilder blättern <strong>und</strong> jederzeit<br />

neue Grafiken einfügen. Auch eine<br />

Schaltfläche zum Löschen ist vorhanden.<br />

Navigieren Sie einfach zum Objekt, das<br />

Sie entfernen möchten, <strong>und</strong> klicken Sie<br />

auf das Icon mit dem Tooltip Aktuelles<br />

Bild löschen im Abschnitt Bild. Nach den<br />

Änderungen klicken Sie wieder auf Erstellen,<br />

um die modifizierte Animation ins<br />

Dokument einzufügen.<br />

Haben Sie den Dialog bereits geschlossen,<br />

markieren Sie zuerst die Animation mit<br />

der linken Maustaste <strong>und</strong> wählen dann im<br />

Menü Einfügen wiederum den Eintrag<br />

Animiertes Bild. Setzen Sie nun im Abschnitt<br />

Animationsgruppe ein Häkchen<br />

bei Gruppenobjekt <strong>und</strong> klicken dann im<br />

Bereich Bild auf Objekte einzeln übernehmen.<br />

Jetzt bietet der Dialog wieder alle<br />

Einzelbilder zum Bearbeiten <strong>und</strong> Erstellen<br />

einer neuen Animation an.<br />

Um eine Animation in LibreOffice als eigenständige<br />

GIF-Datei abzuspeichern,<br />

markieren Sie das Objekt mit der linken<br />

Maustaste <strong>und</strong> wählen dann Datei / Exportieren.<br />

Im folgenden Dialog stehen<br />

etliche Grafikformate zur Wahl. Entscheiden<br />

Sie sich hier für GIF – Graphics<br />

Interchange Format (.gif), geben Sie der<br />

Datei einen Namen <strong>und</strong> aktivieren Sie<br />

die Checkbox Selektion. Im nächsten Dialog<br />

setzen Sie jeweils ein Häkchen bei<br />

Interlaced <strong>und</strong> bei Transparent speichern<br />

(Abbildung 9) <strong>und</strong> drücken abschließend<br />

OK.<br />

Führt das bei Ihnen nicht zum Erfolg, <strong>und</strong><br />

ist lediglich ein statisches Bild auf der<br />

Platte gelandet, markieren Sie das animierte<br />

Bild <strong>und</strong> wählen anstelle von Exportieren<br />

den Eintrag Als Grafik speichern<br />

aus dem Kontextmenü der rechten Maustaste<br />

aus. Auch in diesem Fall bietet Ihnen<br />

ein Auswahldialog verschiedene Bildformate<br />

an. Die bewegte Grafik können Sie<br />

nun in anderen Präsentationen oder auf<br />

Webseiten verwenden. (hej)<br />

n<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

63


WORKSHOP<br />

Schlankes <strong>Linux</strong><br />

Lubuntu <strong>und</strong> Puppy <strong>Linux</strong> für ältere PCs<br />

Langsame Kisten<br />

Hans-Georg Eßer<br />

<strong>Linux</strong> läuft auch auf alten PCs prima, heißt es immer.<br />

Das gilt aber nicht für moderne <strong>Linux</strong>-Distributionen<br />

mit KDE oder einem anderen grafisch aufwendigen<br />

Desktop. Doch es gibt Alternativen, mit denen Sie Ihre<br />

Altrechner reaktivieren.<br />

Mit KDE, LibreOffice <strong>und</strong> ein paar<br />

weiteren Anwendungen treiben<br />

Sie auch halbwegs aktuelle<br />

Computer schnell an ihre Grenzen – vor<br />

allem geringer Hauptspeicher <strong>und</strong> eine<br />

langsame CPU machen sich hier schnell<br />

bemerkbar. Wenn Sie ein älteres PC-<br />

Schätzchen, auf dem früher vielleicht<br />

<strong>Windows</strong> XP oder <strong>Windows</strong> 95 lief, mit<br />

<strong>Linux</strong> wieder benutzbar machen möchten,<br />

sollten Sie von den Standard-Distributionen<br />

wie OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu Abstand<br />

halten, denn diese bremsen alte<br />

Hardware genauso aus, wie es eine <strong>Windows</strong>-7<br />

oder -8-Installation täte.<br />

Das liegt nicht am <strong>Linux</strong>-Kernel<br />

selbst, sondern am Ressourcenhunger<br />

der grafischen Oberfläche <strong>und</strong> der<br />

üblicherweise eingesetzten Anwendungen.<br />

LibreOffice, der Adobe Reader <strong>und</strong><br />

viele andere Programme sind einfach<br />

nicht für altersschwache Computer gemacht.<br />

Installieren Sie hingegen eine speziell<br />

für PC-Oldtimer entwickelte oder angepasste<br />

<strong>Linux</strong>-Distribution, macht die<br />

Arbeit wieder Spaß.<br />

In diesem Artikel empfehlen wir Ihnen Lubuntu<br />

für mittelalte <strong>und</strong> Wary Puppy für<br />

die ganz alten PCs. Lubuntu bietet den<br />

Vorteil, als Ubuntu-Variante Zugriff auf die<br />

große Paketauswahl von Ubuntu zu haben.<br />

Für Wary Puppy gilt das nicht: Diese Distribution<br />

verwendet weder Debian- noch<br />

RPM-Pakete, sondern bietet einen grafischen<br />

Paketmanager, der auf eigene<br />

(Puppy-)Repositories zugreift – die darüber<br />

verfügbare Software-Auswahl ist aber<br />

sehr überschaubar.<br />

Lubuntu 13.04<br />

Lubuntu [1] ist einer der zahlreichen<br />

Ubuntu-Ableger, vergleichbar mit Kubuntu<br />

<strong>und</strong> Xubuntu. Während Ubuntu,<br />

Kubuntu <strong>und</strong> Xubuntu jeweils Unity,<br />

KDE bzw. Xfce als Desktops verwenden,<br />

haben die Lubuntu-Entwickler sich für<br />

LXDE, den Lightweight X11 Desktop,<br />

entschieden; das ist der Gr<strong>und</strong> für das<br />

„L“ vor „Ubuntu“.<br />

Lubuntu finden Sie auf der Heft-DVD<br />

der vorherigen Ausgabe (<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/ 2013) in Version 12.10; kurz nach<br />

Erscheinen dieser Ausgabe sollte die finale<br />

Version 13.04 als ca. 650 MByte<br />

großes Image auf der Lubuntu-Webseite<br />

verfügbar sein. Wir haben für diesen Artikel<br />

die bei Redaktionsschluss aktuelle<br />

Betaversion angesehen.<br />

LXDE benötigt deutlich weniger Ressourcen<br />

als andere Desktops, was die Distributionsvariante<br />

für ältere Rechner interessant<br />

macht. Wem die Oberfläche gefällt,<br />

der kann das System aber auch auf<br />

einem modernen PC verwenden: Da Lubuntu<br />

exakt dieselben Repositories wie<br />

Ubuntu verwendet, sind alle aktuellen<br />

Softwarepakete verfügbar, <strong>und</strong> es lassen<br />

sich auf Wunsch auch später die großen<br />

Desktops nachinstallieren.<br />

Als Dateimanager steht PCManFM zur<br />

Verfügung; die Anwendung beherrscht<br />

die üblichen Features zum Navigieren im<br />

Dateisystem. Dateien öffnet das Programm<br />

nach einem Doppelklick mit Standardanwendungen,<br />

die mit<br />

dem jeweiligen Dateityp<br />

verknüpft sind. Klappt das<br />

einmal nicht, können Sie<br />

über die Dateieigenschaften<br />

ein neues Standardprogramm<br />

wählen.<br />

©Anna Omelchenko, 123RF<br />

Fenster <strong>und</strong> Menüs<br />

Mit LXDE machen Sie keine Experimente:<br />

Die Oberfläche funktioniert so,<br />

wie man es erwartet. Über das Startmenü<br />

(klassisch links unten in einer Start- <strong>und</strong><br />

Taskleiste) rufen Sie die installierten Programme<br />

auf, Fenster können Sie auf<br />

mehreren (zunächst zwei) Desktops platzieren,<br />

zwischen denen Sie mit [Strg-Alt-<br />

Cursor links] <strong>und</strong> [Strg-Alt-Cursor rechts]<br />

hin- <strong>und</strong> herwechseln, <strong>und</strong> Fenster besitzen<br />

die üblichen Schaltflächen<br />

zum Maximieren, Minimieren<br />

<strong>und</strong> Schließen. Wollen Sie<br />

mehr als zwei Arbeitsflächen<br />

einsetzen, klicken Sie mit<br />

66 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Schlankes <strong>Linux</strong><br />

WORKSHOP<br />

der rechten Maustaste in den<br />

Bereich der Startleiste, der<br />

zwischen den Desktops umschaltet,<br />

<strong>und</strong> wählen aus dem<br />

Kontextmenü die Desktop-Pager-Einstellungen.<br />

Im folgenden<br />

Fenster tragen Sie dann<br />

im Reiter Arbeitsflächen unter<br />

Anzahl der Arbeitsflächen einen<br />

höheren Wert ein (Abbildung<br />

1).<br />

Software-Ausstattung<br />

Lubuntu setzt nicht auf Libre-<br />

Office, denn dieses komplexe Officepaket<br />

ist für ältere Hardware nicht zu empfehlen<br />

– es benötigt auf diesen Geräten zu<br />

viel Speicher <strong>und</strong> läuft nur sehr langsam.<br />

Stattdessen installiert die Distribution die<br />

Textverarbeitung Abiword <strong>und</strong> die Tabellenkalkulation<br />

Gnumeric. Gegenüber<br />

LibreOffice müssen Sie hier im Wesentlichen<br />

Abstriche bei der Liste der Programmfunktionen<br />

machen, aber für den<br />

gelegentlichen Brief <strong>und</strong> ein paar Tabellen<br />

reichen die Programme aus. Sie kommen<br />

auch mit Microsoft-Dokumenten zurecht<br />

<strong>und</strong> können sogar Microsofts neue XML-<br />

Formate (mit Dateiendungen .docx <strong>und</strong> .<br />

xlsx) öffnen. Dabei gehen allerdings alle<br />

Formatierungen verloren; mit dem Libre-<br />

Office-Importfilter für XML-Office-Formate<br />

kann sich der von Abiword nicht vergleichen<br />

(Abbildung 2).<br />

Als Mailclient ist Sylpheed an Bord: Das<br />

Programm erlaubt in der gewohnten dreigeteilten<br />

Ansicht das komfortable Lesen<br />

<strong>und</strong> Erstellen von Mails – allerdings ohne<br />

jegliche HTML-Elemente: Die meisten Unternehmen<br />

<strong>und</strong> auch viele Privatpersonen<br />

verschicken ihre E-Mails HTML-formatiert<br />

Abb. 1: Mehr Arbeitsflächen bietet Ihnen Lubuntus LXDE über<br />

die Desktop-Pager-Einstellungen.<br />

mit eingefügten Bildern (z. B. in fast allen<br />

Firmen-Newslettern), <strong>und</strong> Sylpheed kann<br />

diese nicht ordentlich anzeigen.<br />

Wer also auf den Empfang oder eigenen<br />

Versand von HTML-Mails Wert legt,<br />

kann Sylpheed nicht verwenden. Als Alternative<br />

stehen dann andere Mailprogramme<br />

im Ubuntu-Repository zur Verfügung<br />

– nur sind diese nicht so schlank<br />

wie Sylpheed.<br />

Die Einrichtung eines neuen Mailaccounts<br />

(wahlweise IMAP oder POP) ist<br />

mit Sylpheed schnell erledigt. Besonders<br />

praktisch ist es für Nutzer einer Google-<br />

Mail-Adresse, denn dafür sieht Sylpheed<br />

eine verkürzte Konfiguration vor <strong>und</strong><br />

fragt nur Benutzername <strong>und</strong> Passwort<br />

ab. Wer schon viele Mails auf dem Server<br />

liegen hat, muss sich beim ersten Zugriff<br />

ein wenig gedulden: Das Programm<br />

lädt die Headerzeilen aller Nachrichten<br />

des Eingangsordners herunter <strong>und</strong> ist<br />

erst wieder ansprechbar, wenn diese Aktion<br />

abgeschlossen ist.<br />

Etwas misslungen ist die Anhangerkennung:<br />

Sylpheed betrachtet S/ MIME-Signaturen<br />

als Anhang, <strong>und</strong> auch bei Mails, die<br />

gleichzeitig Text- <strong>und</strong> HTML-<br />

Format enthalten, sieht es im<br />

HTML-Teil einen Anhang (Abbildung<br />

3). Dadurch ist in der<br />

Spalte, die Anhänge kenntlich<br />

macht, praktisch jede Mail<br />

markiert – zur Suche nach<br />

Mails mit echten Attachments<br />

taugt sie darum nicht.<br />

Wary Puppy 5.5<br />

Puppy <strong>Linux</strong> [2] gibt es in vielen<br />

Varianten; eine davon<br />

heißt Wary Puppy [3] <strong>und</strong><br />

wurde speziell für sehr alte Rechner mit<br />

Single-Core-CPUs ab dem Intel 80486 gebaut.<br />

Der hier eingesetzte <strong>Linux</strong>-Kernel<br />

hat die Versionsnummer 2.6.32.59 <strong>und</strong> ist<br />

damit schon ein Klassiker.<br />

Um die Performance zu testen, haben wir<br />

– mangels eines richtig alten Computers –<br />

auf einem älteren IBM ThinkPad T30 (mit<br />

einem Single-Core-Pentium 4 <strong>und</strong><br />

512 MByte RAM) unter dem dort installierten<br />

OpenSuse 11.3 VirtualBox eingerichtet<br />

<strong>und</strong> dann Wary Puppy in einer virtuellen<br />

Maschine mit 128 MByte RAM laufen<br />

lassen. Die zusätzliche Virtualisierungsschicht<br />

<strong>und</strong> der reduzierte Hauptspeicher<br />

sollten Wary Puppy ausreichend ausbremsen,<br />

so dass das Verhalten dem auf<br />

einem noch schwächeren PC entspricht.<br />

Das System hält, was es verspricht: Der<br />

Rechner ist damit benutzbar; allerdings<br />

kann Wary Puppy nicht ansatzweise mit<br />

modernen <strong>Linux</strong>-Versionen mithalten.<br />

Wary Puppy ist ein Live-<strong>Linux</strong>-System,<br />

das beim Booten zunächst einige Fragen<br />

zu Sprache, Tastaturbelegung <strong>und</strong> Zeitzone<br />

sowie zum zu verwendenden X-Server<br />

für die grafische Oberfläche stellt. Hier<br />

Abb. 2: Abiword ist eine schlanke Textverarbeitung, die Lubuntu<br />

automatisch installiert.<br />

Abb. 3: Anhang? Diese Mail hat keinen Anhang; Sylpheed interpretiert<br />

die kombinierte Text-/ HTML-Kodierung falsch.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

67


WORKSHOP<br />

Schlankes <strong>Linux</strong><br />

stehen zwei Varianten zur<br />

Auswahl: Der klassische<br />

X.Org-Server unterstützt zahlreiche<br />

Grafikkarten sehr gut –<br />

darum sollten Sie ihn in einem<br />

ersten Test ausprobieren.<br />

Wenn er eine ältere Karte<br />

nicht erkennt, können Sie<br />

stattdessen die Alternative<br />

Xvesa nutzen, die auf deutlich<br />

mehr Karten funktioniert, dafür<br />

aber langsamer arbeitet<br />

(Abbildung 4).<br />

Der X-Server Xvesa startet<br />

zunächst mit 800 x 600 Pixeln<br />

Auflösung; Sie können<br />

aber direkt nach dem Start über den automatisch<br />

aktivierten Xvesa Video Wizard<br />

versuchen, eine höhere Auflösug<br />

(bis zu 1600 x 1200) auszuwählen.<br />

Läuft das Live-System<br />

dann im grafischen Modus,<br />

können Sie ein paar<br />

Anwendungen ausprobieren.<br />

Auf dem Desktop<br />

findet sich auch ein Install-Icon,<br />

über das Sie<br />

Wary Puppy auf die Festplatte<br />

kopieren können.<br />

Der Installer ist aber nicht<br />

besonders gelungen <strong>und</strong><br />

nur bedingt einsteigertauglich.<br />

Einen Partitionierungsvorschlag<br />

erstellt<br />

„Grub4Dos“.<br />

das Tool nicht, stattdessen startet es<br />

GParted <strong>und</strong> lässt Sie damit von Hand<br />

die Platte partitionieren. Danach installiert<br />

es das System in eine von Ihnen<br />

manuell angelegte <strong>Linux</strong>-Partition. Ein<br />

so eingerichtetes System hat aber noch<br />

keinen Bootmanager – auch<br />

hier müssen Sie selbst Hand<br />

anlegen. Der Installer bietet<br />

zwei Optionen, über die sich<br />

der Bootmanager Grub einrichten<br />

lassen soll, von denen<br />

die erste Variante (Grub<br />

Legacy bootloader config) im<br />

Test aber nicht funktionierte.<br />

Zum Ziel führte der Eintrag<br />

Grub4Dos bootloader config<br />

(Abbildung 5).<br />

Lästig ist auch, das man im<br />

frisch installierten System<br />

nach dem ersten Booten dieselben<br />

Einstellungen neu festlegen<br />

muss, die schon das<br />

Live-System zuvor abgefragt<br />

Abb. 4: Wary Puppy bietet als Alternative den X-Server Xvesa an,<br />

der auf den meisten Grafikkarten funktioniert, dafür aber<br />

schlechtere Performance als der Standardserver bietet.<br />

Abb. 5: Im Test funktionierte<br />

die Einrichtung des<br />

Bootmanagers nur mit<br />

hat: Die bereits bekannten Informationen<br />

überträgt der Installer nicht auf das auf<br />

Platte kopierte System.<br />

Wary Puppy setzt auf den<br />

schlanken Windowmanager<br />

JWM (Joe’s Window<br />

Manager). Auch hier gibt<br />

es eine klassische Start<strong>und</strong><br />

Taskleiste am unteren<br />

Rand, über die Sie installierte<br />

Anwendungen aufrufen<br />

<strong>und</strong> zwischen den<br />

bereits laufenden Programmen<br />

wechseln sowie<br />

minimierte Fenster zurück<br />

auf den Desktop holen<br />

(Abbildung 6).<br />

Neben Wary Puppy gibt es<br />

noch eine Variante namens<br />

Racy Puppy, welche die Entwickler<br />

für die etwas schnelleren (aber immer<br />

noch alten) Rechner empfehlen. Sie nutzt<br />

einen moderneren Kernel, der auch den<br />

Umgang mit Multi-Core-CPUs beherrscht,<br />

während Racy Puppy einen älteren Single-<br />

Abb. 6: So sieht Wary Puppy in 1024 x 768 Pixeln aus.<br />

Core-Kernel 2.6 einsetzt: In alten<br />

PCs gibt es keine Multi-<br />

Core-Prozessoren.<br />

Wary Puppy bringt speziell für<br />

die älteren Rechner eine große<br />

Auswahl an Treibern für diverse<br />

Modems mit, damit über<br />

das alte Schätzchen auch die<br />

Nutzung einer Einwahlverbindung<br />

möglich ist. Einfacher ist<br />

aber der Anschluss ans Netzwerk<br />

über eine Netzwerkkarte,<br />

wenn ein DSL-Router fürs Internet<br />

verfügbar ist.<br />

Fazit<br />

Lubuntu ist ein aktuelles <strong>Linux</strong>-System,<br />

das dieselbe Software wie Ubuntu oder<br />

Kubuntu nutzen kann. Schlank wird es<br />

nur durch die Auswahl der vorinstallierten<br />

Software, also im Wesentlichen den<br />

Verzicht auf KDE/ Gnome, Firefox, Th<strong>und</strong>erbird<br />

<strong>und</strong> LibreOffice. Damit bietet es<br />

auf Rechnern mit wenig RAM <strong>und</strong> einer<br />

halbwegs aktuellen CPU eine gute Möglichkeit<br />

für den <strong>Linux</strong>-Einstieg.<br />

Im Gegensatz dazu ist Wary Puppy für<br />

ganz alte Rechner (bis runter zum<br />

80486-Prozessor) gedacht, was man sich<br />

aber mit deutlichen Abstrichen erkaufen<br />

muss. Unter anderem ist die Installation so<br />

aufwendig, dass <strong>Linux</strong>-Einsteiger dazu auf<br />

Unterstützung durch einen fortgeschrittenen<br />

Nutzer zurückgreifen sollten.<br />

Unsere Empfehlung ist, zunächst Lubuntu<br />

eine Chance zu geben: Wenn Ihr PC damit<br />

ordentlich läuft, sind keine weiteren Experimente<br />

nötig. Stellt sich der Rechner<br />

damit als zu langsam heraus, können Sie<br />

auch Wary Puppy ausprobieren. Zur Orientierung:<br />

Wenn auf dem PC bereits <strong>Windows</strong><br />

XP installiert war, sollte<br />

Lubuntu gut funktionieren.<br />

Für Computer, die mit <strong>Windows</strong><br />

98 oder einer noch älteren<br />

Version betrieben wurden,<br />

ist hingegen eher Puppy <strong>Linux</strong><br />

geeignet. (hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Lubuntu: http:// lubuntu. net/<br />

(http:// ezlx. de/ d2p1)<br />

[2] Puppy <strong>Linux</strong>: http:// puppylinux.<br />

org/ (http:// ezlx. de/ d2p2)<br />

[3] Wary Puppy:<br />

http:// puppylinux. org/ main/<br />

Long-Term-Supported%20<br />

WaryPuppy. htm<br />

(http:// ezlx. de/ d2p3)<br />

68 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


WLAN-Drucker<br />

WORKSHOP<br />

WLAN-Drucker unter KDE einrichten<br />

Kabellos drucken<br />

Thomas Drilling<br />

Hardwareprobleme unter <strong>Linux</strong> sind heute<br />

eher Ausnahme als Regel. Das im Folgenden<br />

exemplarisch gelöste Problem mit einem Canon-Multifunktionsgerät<br />

erklärt auch die generelle<br />

Vorgehensweise beim Umgang mit Treiberproblemen<br />

unter <strong>Linux</strong>.<br />

OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu/ Kubuntu<br />

bieten eine umfassende Hardware-Unterstützung<br />

nebst in der<br />

Regel perfekt funktionierender Hardware-Erkennung,<br />

so dass Sie vermeintlich<br />

nicht unterstützte Hardware keinesfalls<br />

von einen Umstieg auf<br />

<strong>Linux</strong> abhalten sollte. <strong>Linux</strong><br />

kann lediglich allerneueste<br />

Hardware nicht sofort bei deren<br />

Erscheinen unterstützen,<br />

weil die Gerätehersteller<br />

nicht immer die erforderliche<br />

Dokumentation in einer Form<br />

offenlegen, die den <strong>Linux</strong>-<br />

Entwicklern das schnelle<br />

Bauen eigener Kernel-Module<br />

ermöglicht.<br />

Es gibt allerdings auch eine<br />

wachsende Anzahl von Hardware-Anbietern,<br />

die selbst <strong>Linux</strong>-Treiber<br />

entwickeln. Bei<br />

vielen Geräten funktionieren<br />

die Treiber für das jeweilige<br />

Vorgängermodell oder ein<br />

ähnliches Gerät des gleichen<br />

Herstellers recht gut; der unterstützt<br />

dann ggf. nur die<br />

neuesten Funktionen nicht.<br />

Besitzen Sie exotische Hardware-Komponenten,<br />

die Sie<br />

unter <strong>Linux</strong> unbedingt weiter<br />

nutzen müssen oder wollen,<br />

kann es trotzdem nicht schaden,<br />

sich vorab in den Kompatibilitätsdatenbanken<br />

von<br />

OpenSuse [1] oder Ubuntu [2]<br />

zu informieren.<br />

USB-Drucker unter KDE<br />

Drucker <strong>und</strong> die passenden <strong>Linux</strong>-Treiber<br />

einzurichten, ist schon seit Jahren<br />

genauso unproblematisch wie unter<br />

<strong>Windows</strong>. Einen großen Anteil daran<br />

hat das freie Drucksystem CUPS, das in<br />

Abb. 1: KDE erkennt Drucker am USB-Anschluss automatisch.<br />

Abb. 2: Canon gehört zu den Druckerherstellern, die eigene <strong>Linux</strong>-Treiber<br />

entwickeln.<br />

erster Linie den Daemon zur Abwicklung<br />

der Druckaufträge sowie die Architektur<br />

zum Einbinden von Erweiterungen<br />

<strong>und</strong> Filtern (Treibern) bereitstellt.<br />

Daneben helfen diverse freie Treiberprojekte,<br />

darunter das unter der Obhut der<br />

Arbeitsgruppe OpenPrinting<br />

der <strong>Linux</strong> Fo<strong>und</strong>ation entwickelte,<br />

konfigurierbare<br />

Drucksystem Foomatic, das<br />

mit Hilfe von PPD-Dateien<br />

automatisch eine Konfiguration<br />

generiert, die es CUPS<br />

ermöglicht, die Daten optimal<br />

an den Drucker zu senden.<br />

Darüber hinaus wächst<br />

die Anzahl der Druckerhersteller,<br />

die native <strong>Linux</strong>-Treiber<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Um die Zusammenhänge<br />

selbst müssen Sie sich heute<br />

normalerweise nicht mehr<br />

kümmern. Das besorgt stattdessen<br />

das Druckerkonfigurationswerkzeug<br />

Ihres bevorzugten<br />

Desktops. Das Einrichten<br />

eines lokalen, etwa via<br />

USB angeschlossenen Druckers<br />

sollte jedem Einsteiger<br />

ohne Schwierigkeiten gelingen.<br />

KDE erkennt z. B. nach<br />

einem Klick auf Neuer Drucker<br />

normalerweise den angeschlossenen<br />

Drucker (Abbildung<br />

1) <strong>und</strong> gibt Ihnen nach<br />

einem Klick auf Weiter wahlweise<br />

die Möglichkeit, einen<br />

freien Treiber aus der umfang-<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

69


WORKSHOP<br />

WLAN-Drucker<br />

Abb. 4: WLAN-Drucker werden bei korrekt<br />

installiertem herstellereigenen<br />

Treiber über einen speziellen Anschlusstyp<br />

angesprochen.<br />

reichen Datenbank auszuwählen oder den<br />

von Ihnen installierten herstellerspezifischen<br />

Treiber zu benutzen, indem Sie die<br />

passende PPD-Datei auswählen. Meist<br />

stehen für jedes Druckermodell sogar<br />

mehrere Treiberalternativen zur Verfügung,<br />

weil die vom <strong>Linux</strong>-Distributor gepflegte<br />

Treiberdatenbank auf mehreren<br />

Quellen basiert, auch wenn sie sich im<br />

Wesentlichen auf die Arbeit der Arbeitsgruppe<br />

OpenPrinting stützt. Dazu müssen<br />

Sie die Option PPD-Datei bereitstellen aktivieren<br />

<strong>und</strong> können dann mit Hilfe der<br />

Schaltfläche Durchsuchen die gewünschte<br />

PPD-Datei angeben, die in der Regel unter<br />

/usr/ share/ cups/ model zu finden ist.<br />

Herstellertreiber besorgen<br />

Besitzen Sie dagegen einen der heute<br />

recht verbreiteten Drucker mit WLAN-<br />

Schnittstelle, z. B. eines der Modelle der<br />

Pixma-Reihe von Canon, funktioniert das<br />

Erkennen des Druckers über die WLAN-<br />

Schnittstelle nicht, ohne dass sie zuvor<br />

den von Canon zum Download angebotenen<br />

Treiber installieren, <strong>und</strong> auch das<br />

klappt nicht immer. Das Problem sind<br />

nicht die Treiber selbst, sondern das Registrieren<br />

des Anschlusstyps <strong>und</strong> des Geräts<br />

in der Treiberdatenbank.<br />

Im folgenden Beispiel verwenden wir einen<br />

Multifunktionsdrucker der Pixma-<br />

Reihe (MG5520), den wir über den eingebauten<br />

WLAN-Anschluss in Betrieb<br />

nehmen möchten. Den herstellerspezifischen<br />

<strong>Linux</strong>-Treiber für das Gerät finden<br />

Sie inzwischen ohne Umwege direkt<br />

über die Supportseiten von Canon für<br />

Abb. 3: Das Treiberpaket von Canon enthält RPM- <strong>und</strong> Deb-Pakete <strong>und</strong> eine PPD-Datei.<br />

das ausgewählte Modell [3]. Wählen Sie<br />

hier bei Ihr Betriebssystem den Eintrag<br />

<strong>Linux</strong> (Abbildung 2). Umwege über japanische<br />

Canon-Webseiten (wie noch<br />

vor einigen Monaten) sind dazu nicht<br />

mehr erforderlich.<br />

Herstellertreiber installieren<br />

Das <strong>Linux</strong>-Treiberpaket steckt in einem<br />

tar-Archiv, das wiederum drei tar.gz-Archive<br />

enthält, eines für ein Debian-Paket,<br />

eines für ein RPM-Paket <strong>und</strong> eines für die<br />

zugehörige PPD-Datei. Entpacken Sie mit<br />

dem KDE-Archivmanager Ark je nach verwendeter<br />

Distribution entweder das Debian-<br />

(Ubuntu/ Kubuntu) oder das RPM-<br />

Paket (OpenSuse) in Ihrem Home-Verzeichnis<br />

(Abbildung 3).<br />

Sie müssen dazu nur auf Entpacken klicken<br />

<strong>und</strong> in der folgenden Dateiauswahl<br />

das Ziel aussuchen. Das jeweilige Archiv<br />

enthält je nach Version ein Verzeichnis<br />

packages mit den zugehörigen RPM- oder<br />

Debian-Paketen, ein Verzeichnis resources<br />

<strong>und</strong> ein Installationsskript install.sh. Haben<br />

Sie das gewünschte Archiv in Ihrem<br />

Homeverzeichnis entpackt, müssen Sie<br />

hier nur das Installationsskript ausführen.<br />

Dazu öffnen Sie mit [Alt-F2] <strong>und</strong> Eingabe<br />

von konsole ein Terminalfenster <strong>und</strong> geben<br />

darin die folgenden Befehle ein:<br />

cd ~/MG5200series-printer_driver/<br />

sudo ./install.sh<br />

Das Skript tut nichts anderes, als das enthaltene<br />

Debian- oder RPM-Paket zu installieren<br />

<strong>und</strong> den Drucker/ Anschluss<br />

beim Drucksystem bzw. der Treiberdatenbank<br />

zu registrieren. Ist das geschehen,<br />

können Sie den Drucker über das<br />

KDE-Systemeinstellungen-Modul Drucker<br />

einrichten installieren.<br />

Drucker einrichten<br />

Sie müssen dann nur auf Neuer Drucker<br />

klicken, je nach Distribution Ihr Nutzer-<br />

(Ubuntu) oder Root-Passwort (OpenSuse)<br />

eingeben <strong>und</strong> können den Drucker dann<br />

aus der Liste von KDE automatisch identifizierter<br />

Drucker am Anschlusstyp USB<br />

auswählen. Möchten Sie das Gerät wie im<br />

Beispiel über das eingebaute WLAN-Interface<br />

ansprechen, brauchen Sie dagegen<br />

(im Beispiel Canon) den Anschlusstyp<br />

cnijnet. Andere Hersteller verwenden abweichende<br />

Typnamen. Ist das Installa-<br />

Abb. 5: Mit diesem Befehl können Sie Ihren Canon-Drucker manuell in der Datenbank registrieren.<br />

70 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


WLAN-Drucker<br />

WORKSHOP<br />

tionsskript des herstellereigenen Treibers<br />

von Canon ohne Fehlermeldung durchgelaufen,<br />

sollte links in der Liste Anschluss<br />

wählen der Eintrag Druckername MAC-<br />

Adresse auftauchen (Abbildung 4). Ist<br />

das der Fall, können Sie genauso wie bei<br />

einem USB-Drucker fortfahren <strong>und</strong> anschließend<br />

wahlweise einen Treiber aus<br />

der Treiberdatenbank wählen oder zu Ihrer<br />

PPD-Datei navigieren. Tut er das jedoch<br />

nicht, haben Sie entweder ein<br />

Henne-Ei-Problem mit den Netzwerkeinstellungen<br />

des Druckers, oder das Installationsskript<br />

des Canon-Treibers ist nicht<br />

fehlerfrei durchgelaufen. Möglicherweise<br />

trifft auch beides zu. Doch keine Sorge:<br />

Beide Probleme lassen sich lösen.<br />

Abb. 6: Für das manuelle Ansprechen eines WLAN-Anschlusses müssen Sie im Feld für<br />

den Anschlusstyp „Andere“ diese Geräte-URI eingeben.<br />

Abb. 7: Die Druckertreiber-Datenbanken der gängigen Distributionen sollten für jedes<br />

Druckermodell einen oder mehrere passende Treibe bereithalten.<br />

Abb. 8: Das Drucker-Webinterface liefert unter anderem auch die MAC-Adresse.<br />

Anschluss/ Drucker manuell<br />

registrieren<br />

Das Entpacken <strong>und</strong> Installieren der<br />

RPM- oder Debian-Pakete des Treiberpaketes<br />

von Canon sollte immer funktionieren.<br />

Das Registrieren des Anschlusstype<br />

cnijjet jedoch klappt nur bei<br />

Distributionen, die wie Ubuntu/ Kubuntu<br />

Upstart für den Systemstart verwenden,<br />

jedoch nicht bei OpenSuse, das<br />

die Alternative systemd nutzt.<br />

Läuft das Skript bei Ihnen nicht fehlerfrei<br />

durch, installiert es aber immerhin die im<br />

Archiv enthaltenen Debian- bzw. RPM-<br />

Pakete, dann sollten auch die Treiber<br />

nebst zugehöriger PPD-Datei /usr/ share/<br />

cups/ model/ DRUCKERNAME.ppd vorhanden<br />

sein, <strong>und</strong> Sie können den Netzwerkanschluss<br />

Ihres Druckers manuell registrieren.<br />

Das Installieren der im Archiv<br />

enthaltenen Pakete können Sie auch jederzeit<br />

manuell mit Hilfe Ihres bevorzugten<br />

Paketmanagers erledigen.<br />

Zum Registrieren des WLAN-Anschlusses<br />

des Druckers benötigen Sie dessen MAC-<br />

Adresse. Um diese außer über das Menü<br />

Ihres Druckers, einen Aufdruck am Gerät<br />

oder die mitgelieferten Unterlagen auch<br />

über das Netzwerk herauszufinden, müssen<br />

die Netzwerkeinstellungen Ihres Druckers<br />

zu den Ihres Netzwerks bzw. Routers<br />

passen oder der Drucker mit DHCP<br />

konfiguriert sein.<br />

Sind die gerätespezifischen Treiber von<br />

Canon installiert <strong>und</strong> scheitert das Installationsskript<br />

install.sh lediglich aus<br />

den genannten Gründen am Registrieren<br />

des Druckers an der Datenbank, können<br />

Sie das folgende Kommando verwenden,<br />

um die MAC-Adresse im Terminalfenster<br />

zu ermitteln (Abbildung 5), vorausgesetzt<br />

die Netzwerkeinstellungen des<br />

Druckers sind bereits korrekt:<br />

sudo cnijnetprn --search auto<br />

Das Kommando benötigt einige Minuten,<br />

ohne dass es irgendeine Reaktion zeigt.<br />

Das Werkzeug ist Canon-spezifisch. Bei<br />

anderen Herstellern gibt es ähnliche<br />

Tools. Ist das geschehen, können Sie den<br />

Drucker wie folgt ebenfalls auf der Kommandozeile<br />

manuell registrieren:<br />

sudo lpadmin -p Druckername -m Name-PPD-DaU<br />

tei.ppd -v cnijnet:/MAC-Adresse<br />

Den Druckernamen können Sie frei wählen.<br />

Sofern Sie die MAC-Adresse <strong>und</strong> den<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

71


WORKSHOP<br />

WLAN-Drucker<br />

Namen/ Pfad der PPD-Datei<br />

kennen, genügt das lpadmin-<br />

Kommando.<br />

Drucker manuell einrichten<br />

Haben Sie den Drucker/ Anschluss<br />

nebst PPD-Datei mit<br />

lpadmin bei der Treiberdatenbank<br />

registriert, ist es problemlos<br />

möglich, den WLAN-Drucker<br />

über die KDE-Systemeinstellungen<br />

einzurichten. Allerdings taucht nach einem<br />

Klick auf Neuer Drucker in der Liste Anschluss<br />

wählen auf der linken Seite der Typ<br />

nicht<br />

auf. Wählen Sie stattdessen den Anschlusstyp<br />

Andere <strong>und</strong> geben dann rechts im Feld<br />

Geräte-URI eingeben den Eintrag cnijnet:/<br />

MAC-Adresse ein (Abbildung 6), wobei Sie<br />

MAC-Adresse durch die zuvor mit cnijetprn<br />

ermittelte Adresse ersetzen.<br />

Nach einem Klick auf Weiter können Sie mit<br />

der Auswahl des Treibers exakt so fortfahren<br />

wie oben beschrieben, also entweder<br />

eine der angebotenen Treiberalternativen<br />

aus der Datenbank wählen (Abbildung 7)<br />

oder zur installierten PPD-Datei navigieren.<br />

CUPS speichert unter /usr/ share/ cups/ model<br />

die von Hand installierten oder hinzugefügten<br />

PPD-Dateien Ihres speziellen Druckers,<br />

stellt aber auch im Unterverzeichnis<br />

foomatic-db-ppd die vom Foomatic-System<br />

automatisch generierten PPD-Dateien der<br />

Treiberdatenbank zur Verfügung.<br />

Netzwerkeinstellungen<br />

<strong>und</strong> MAC-Adresse<br />

Das Funktionieren der bisher gezeigten<br />

Schritte setzt voraus, dass die Netzwerkeinstellungen<br />

Ihres Druckers zu den Einstellungen<br />

Ihres Netzwerks bzw. Routers passen.<br />

Ist das der Fall, können Sie die benötigte<br />

MAC-Adresse leicht über das Netz oder das<br />

Webinterface des Druckers ermitteln. Andernfalls<br />

passen Sie zunächst die Netzwerkeinstellungen<br />

Ihres Druckers an. Um das<br />

über das eingebaute Webinterface tun zu<br />

können, muss das Netz aber bereits funktionieren,<br />

ein klassisches Henne-Ei-Problem,<br />

weshalb Sie nicht umhin kommen, die Netzwerkeinstellungen<br />

des Druckers zumindest<br />

einmal manuell über dessen Display <strong>und</strong> die<br />

Steuertasten des Geräts vorzunehmen.<br />

Haben Sie die Netzwerkeinstellungen Ihres<br />

Druckers anhand dessen Dokumentation<br />

angepasst, oder ist DHCP voreingestellt,<br />

finden Sie seine MAC-Adresse auch<br />

über das Netzwerk heraus. Sie können<br />

dazu beispielsweise das mitgelieferte<br />

Abb. 9: Auch das Webinterface des Routers kennt die MAC-Adressen<br />

der angeschlossen WLAN-Geräte.<br />

Webinterface (Abbildung 8) oder das<br />

Webinterface Ihres Routers (Abbildung<br />

9) verwenden, der in den WLAN-Einstellungen<br />

auf Wunsch die MAC-Adressen aller<br />

identifizierten WLAN-Geräte anzeigt.<br />

Datenbankeintrag erzwingen<br />

Wird bei Ihnen der WLAN-Anschluss des<br />

Druckes trotz erfolgreicher Installation des<br />

Herstellertreibers nicht erkannt, ist Ihnen<br />

der beschriebene Aufwand des manuellen<br />

Registrierens aber zu groß, hilft es, den<br />

Drucker vorab einmal am USB-Anschluss<br />

zu installieren. Das bewirkt, dass KDE die<br />

Treiberdatenbank aktualisiert. Die Einträge<br />

bleiben auch erhalten, wenn Sie den USB-<br />

Drucker anschließend wieder entfernen.<br />

Installieren Sie den Drucker danach über<br />

den WLAN-Anschluss, sollte der passende<br />

Datenbankeintrag bereits vorhanden sein.<br />

Foomatic-Treiber<br />

Neben dem von Hersteller zur Verfügung<br />

gestellten Treiber in Form der unter /usr/<br />

share/ cups/ model installierten PPD-Datei<br />

können Sie den Drucker in fast allen Fällen<br />

auch mit einem Treiber der Foomatic-Datenbank<br />

betreiben. Klicken Sie dazu in der<br />

KDE-Druckereinrichtung auf Neuer Drucker,<br />

wählen Sie den Anschlusstyp Andere mit<br />

der URI Ihres WLAN-Druckers in der Form<br />

cnijnet:/ MAC-Adresse <strong>und</strong> navigieren Sie<br />

auf der Folgeseite bei der Auswahl Wählen<br />

Sie einen Drucker aus der Datenbank zum<br />

gewünschten Hersteller, im Beispiel Canon,<br />

<strong>und</strong> klicken Sie erneut auf Weiter. KDE bietet<br />

Ihnen dann auf Basis seiner Datenbank<br />

(die wie erwähnt größtenteils auf Modellen<br />

der umfangreichen Foomatic-Datenbank<br />

beruht, aber auch andere Treiberquellen,<br />

wie z. B. Gutenprint-Treiber berücksichtigt)<br />

eine umfangreiche Liste an Modellen an.<br />

Navigieren Sie dann zu dem Modell, welches<br />

Ihrem am nächsten kommt, in der Regel<br />

ein Vorgängermodell der gleichen Baureihe.<br />

Eventuell enthält die Treiberdatenbank<br />

sogar das exakte Modell.<br />

Die Datenbank bietet in der Regel mehrere<br />

passende Treiber zur Auswahl an, etwa einen<br />

Foomatic-Gutenprint-Treiber<br />

oder den CUPS-Gutenprint-Treiber<br />

(Abbildung 10). Hier müssen<br />

Sie experimentieren <strong>und</strong><br />

selbst herausfinden, welcher<br />

Treiber die besten Ergebnisse liefert.<br />

Das bezieht sich weniger auf<br />

das Drucken bzw. auf die Druckqualität,<br />

sondern auf die angebotene<br />

Anzahl an Wartungs- <strong>und</strong><br />

Diagnosefunktionen oder die Unterstützung<br />

spezieller Druckereigenschaften, wie zusätzliche<br />

Papierschächte oder Duplexdruck. Sinnvoll<br />

ist es, zunächst den als „empfohlen“ gekennzeichneten<br />

Treiber zu benutzen.<br />

Leider unterstützen die <strong>Linux</strong>-Treiber im<br />

Vergleich zu den <strong>Windows</strong>-Treibern manche<br />

Wartungsfunktionen wie das Reinigen<br />

der Druckköpfe nicht immer optimal.<br />

Möchten Sie in einem solchen Fall den vollen<br />

Umfang der Servicefunktionen nutzen,<br />

kommen Sie nicht umhin, den Drucker<br />

auch unter <strong>Windows</strong> zu installieren, etwa<br />

in einer virtuellen Maschine, einer Parallelinstallation<br />

oder auf einem zweiten Rechner<br />

im lokalen Netzwerk. Dank WLAN-<br />

Aschluss funktioniert das sogar ohne langwieriges<br />

Umstöpseln von USB-Kabeln.<br />

Drucken im Netz<br />

Wollen Sie Ihren jetzt lokal funktionierenden<br />

<strong>und</strong> über WLAN angeschlossenen Drucker<br />

auch anderen Arbeitsplätzen bzw. anderen<br />

Benutzern im Netz zur Verfügung<br />

stellen, haben Sie dazu unter KDE mehrere<br />

Möglichkeiten. Einerseits können Sie die geschilderte<br />

Prozedur auf jedem PC wiederholen,<br />

denn ein Drucker mit WLAN-Anschluss<br />

ist ein Netzwerkdrucker. Alternativ können<br />

Sie den <strong>Linux</strong>-Rechner auch selbst zum<br />

Printserver machen, indem Sie den Drucker<br />

zum Verwenden im Netz freigeben.<br />

Das geht im KDE-Systemeinstellungen-Modul<br />

Drucker einrichten über Server-Einstellungen:<br />

Aktivieren Sie je nach Bedarf <strong>und</strong> Geschmack<br />

die gewünschten Optionen, auf jeden<br />

Fall die beiden ersten Freigegebene Drucker<br />

auf anderen Rechnern anzeigen <strong>und</strong><br />

Drucker freigeben, die mit diesem Rechner<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Ob Sie eine Einrichtung über<br />

das Netzwerk zulassen oder Benutzern erlauben<br />

möchten, neben den eigenen, alle Druckaufträge<br />

abzubrechen, müssen Sie selbst entscheiden.<br />

Aktivieren Sie dann die jeweiligen<br />

Optionen. Das Drucken über das Internet<br />

sollten Sie hingegen in der Regel nicht erlauben,<br />

es sei denn, Sie benötigen diese Funktion.<br />

Die Zugriffsregeln selbst legen Sie im<br />

Reiter Regeln des jeweiligen Druckers fest.<br />

72 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


WLAN-Drucker<br />

WORKSHOP<br />

nutzer drucken. Die Option <strong>Windows</strong> Printer<br />

via Samba setzt die Freigabe des Druckers<br />

über einen Samba-Server voraus, der standardmäßig<br />

nicht eingerichtet ist.<br />

Installieren Sie den Drucker auf einem<br />

weiteren PC als Netzwerkdrucker mit einem<br />

Klick auf Neuer Drucker in der KDE-<br />

Druckereinrichtung, tauchen im Dialog<br />

Anschluss wählen auf verschiedene Optionen<br />

für den Zugriff auf die Druckerwarteschlange<br />

am ersten <strong>Linux</strong>-PC auf.<br />

Auch wenn die ausführliche Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema Druckertreiber<br />

etwas anderes suggeriert, ist das Installieren<br />

von Druckern bzw. Druckertreibern<br />

unter <strong>Linux</strong> in der Regel leicht – Schwierigkeiten<br />

wie beim geschilderten Einrichten<br />

eines WLAN-Druckers sind die absolute<br />

Ausnahme. (hge)<br />

n<br />

Abb. 10: Die Foomatic-Teiberdatenbank hält meist mehrere Alternativen parat.<br />

Hier können Sie einzelnen Benutzer wahlweise<br />

explizit von der Benutzung des Druckers<br />

ein- oder ausschließen. Da die Option<br />

Drucken zulassen für alle außer diesen Benutzern<br />

der Voreinstellung entspricht, dürfen<br />

aus Sicht von KDE standardmäßig alle Be-<br />

INFOS<br />

[1] Hardware-Kompatiblitätsdatenbank<br />

OpenSuse: http:// de. opensuse. org/<br />

Portal:Hardware (http:// ezlx. de/ d2f1)<br />

[2] Hardware-Kompatiblitätsdatenbank<br />

Ubuntu: http:// www. ubuntu. com/<br />

certification/ catalog (http:// ezlx. de/ d2f2)<br />

[3] Canon-<strong>Linux</strong>-Printerdriver MG 5220:<br />

http:// www. canon. de/ Support/<br />

Consumer_Products/ products/ Fax__<br />

Multifunctionals/ InkJet/ PIXMA_MG_<br />

series/ PIXMA_MG5250. aspx? type=<br />

download& page=1 (http:// ezlx. de/ d2f3)<br />

22. –25. Mai 2013 in Berlin<br />

EUROPE‘S LEADING<br />

OPEN SOURCE EVENT<br />

www.linuxtag.org<br />

Open Source<br />

mobilisiert.<br />

22. + 23.05.2013<br />

OPEN-IT SUMMIT:<br />

Open for Business & Start-ups!<br />

24. + 25.05.2013<br />

2. RootCamp by netways<br />

Keynote-Speaker, Kernel-Entwickler, Arbeitgeber,<br />

Trendsetter <strong>und</strong> Neueinsteiger geben sich vom<br />

22. – 25. Mai 2013 auf dem 19. <strong>Linux</strong>Tag in Berlin<br />

wieder die Hand.<br />

22. Mai 2013: Track – Embedded <strong>Linux</strong> for Industrial Applications<br />

u. a. mit folgenden Speakern:<br />

• Andreas Klinger, Trainer <strong>und</strong> Entwickler für Embedded-<strong>Linux</strong><br />

• Carsten Emde, Geschäftsführer Open Source Automation<br />

Development Lab (OSADL)<br />

• Jan Altenberg, Linutronix GmbH.<br />

24. Mai 2013: OpenStack ® inaugural DACH Day 2013<br />

Speaker sind:<br />

• Jonathan Bryce, Executive Director, OpenStack Fo<strong>und</strong>ation<br />

• Kurt Garloff, VP Engineering Cloud Services, Deutsche Telekom AG<br />

• Monty Taylor, Hewlett Packard (HP)<br />

• Bernhard Wiedemann & Sascha Peilicke, SUSE<br />

• Muharem Hrnjadovic, Rackspace Cloud<br />

• Dr. Wolfgang Schulze, Inktank<br />

• Tobias Riedel, Netways<br />

• Dr. Udo Seidel, Amadeus Data Processing<br />

<strong>Linux</strong>Tag 2013 – where .com meets .org<br />

Hauptmedienpartner:<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

MAGAZIN<br />

02/2013<br />

Partner:<br />

Sponsoring Partner:<br />

73


WORKSHOP<br />

Zugriff auf iPhone & Co.<br />

<strong>Linux</strong>-Zugriff auf Apples iPhone, iPad <strong>und</strong> iPod<br />

Schwer verdauliche Äpfel<br />

Martin Loschwitz<br />

Die Mobilgeräte von Apple sind populär: Viele Anwender, die ansonsten auf freie Software<br />

<strong>und</strong> <strong>Linux</strong> schwören, besitzen ein iPhone, ein iPad oder einen iPod. Apple sieht leider nur<br />

den Betrieb am Mac oder <strong>Windows</strong>-PC mit iTunes vor.<br />

© homestudio, 123RF<br />

Seit Android den Handymarkt erobert,<br />

ist Apples iPhone nur<br />

noch eines von vielen guten<br />

Smartphones. Auch wenn im Netz noch<br />

heftige Diskussionen zwischen Apple<strong>und</strong><br />

Android-Anhängern laufen, verbindet<br />

die meisten Benutzer am Ende<br />

doch derselbe Wunsch: mit dem eigenen<br />

Gerät neben dem Telefonieren<br />

möglichst viele nützliche<br />

<strong>und</strong> lustige Dinge zu tun.<br />

Fein raus ist dabei, wer einen Apple-<br />

Rechner mit OS X benutzt, denn Apple<br />

hat das iPhone fest in sein Ökosystem<br />

integriert <strong>und</strong> gibt Anwendern die Möglichkeit,<br />

nahezu jeden Konfigurationsparameter<br />

des Telefons aus iTunes heraus<br />

zu modifizeren. Ähnlich sieht es<br />

bei <strong>Windows</strong>-Nutzern aus, denn auch<br />

hier steht iTunes zur<br />

Verfügung <strong>und</strong> erlaubt<br />

die iPhone-Konfiguration.<br />

Aber wie verhält es sich<br />

unter <strong>Linux</strong>? Android-Telefone<br />

brauchen keine Verwaltungssoftware,<br />

denn sie setzen<br />

fast ausschließlich auf offene Standards<br />

wie beispielsweise das MTP-<br />

Protokoll zur Dateiübertragung.<br />

Deshalb lassen sie<br />

sich von <strong>Linux</strong>-Rechnern<br />

aus genauso gut<br />

ansprechen wie unter<br />

<strong>Windows</strong> oder<br />

OS X. Das iPhone<br />

mit seiner festen<br />

iTunes-Integration,<br />

also der<br />

Bindung an<br />

ein Tool, das<br />

auf <strong>Linux</strong> gar<br />

nicht portiert<br />

wurde, verursacht<br />

hier ein<br />

wenig Ärger.<br />

So gut wie ein<br />

Android-Gerät<br />

lässt sich ein<br />

iPhone leider<br />

nicht mit <strong>Linux</strong><br />

verheiraten. Das<br />

heißt aber nicht, dass<br />

iPhones <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> gar<br />

nicht zueinander finden –<br />

mit ein paar Tricks <strong>und</strong> Kniffen funktioniert<br />

die Zusammenarbeit.<br />

Technischer Hintergr<strong>und</strong><br />

Zuvor darf allerdings ein kurzer Blick<br />

auf die technischen Gr<strong>und</strong>lagen des<br />

iPhones nicht fehlen. Was macht ein<br />

iPhone so speziell, <strong>und</strong> warum lässt es<br />

sich nicht so mit <strong>Linux</strong> kombinieren,<br />

wie es etwa bei Android-Smartphones<br />

möglich ist? Das liegt im Wesentlichen<br />

an den Protokollen <strong>und</strong> der verwendeten<br />

Software. Schon ein Blick auf den<br />

Stecker macht deutlich, dass die Apple-<br />

Geräte anders sind. Der typische Apple-<br />

Dock-Connector <strong>und</strong> sein Nachfolger<br />

Lightning finden sich ausschließlich an<br />

iPhones, iPads <strong>und</strong> iPods, während die<br />

gesamte Android-Welt herstellerunabhängig<br />

auf Micro-USB schwört.<br />

Ähnlich verhält es sich in Sachen Software:<br />

iOS ist eine Eigenentwicklung von<br />

Apple, die praktisch keine offenen<br />

Schnittstellen für andere Programme<br />

unterstützt <strong>und</strong> so alles außer iTunes<br />

außen vor lässt. So genügt es bei einem<br />

iPhone zum Beispiel nicht, MP3-Dateien<br />

auf den Flash-Speicher des Gerätes zu<br />

kopieren, um sie im iOS-Audioplayer<br />

wiederzugeben. (So einfach geht es mit<br />

Android.) Denn iOS verwaltet die Lieder<br />

intern in einer Datenbank, deren Format<br />

nur iTunes von Haus aus lesen <strong>und</strong> schreiben<br />

kann.<br />

Apple mag Open-Source-Entwicklern das<br />

Format dieser Datenbank auch nicht verraten:<br />

Betriebsgeheimnis. Wollen Entwickler<br />

eine <strong>Linux</strong>-Anwendung schreiben,<br />

die dieses Protokoll beherrscht, sind sie<br />

also auf das so genannte Reverse Engineering<br />

angewiesen. Dabei untersuchen Entwickler<br />

den Datenstrom zwischen iOS-<br />

Gerät <strong>und</strong> Computer <strong>und</strong> versuchen, daraus<br />

Rückschlüsse zu ziehen, um letztlich<br />

74 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Zugriff auf iPhone & Co.<br />

WORKSHOP<br />

einen funktionierenden iTunes-Ersatz für<br />

<strong>Linux</strong> zu schaffen.<br />

Und es geht doch<br />

Wer schon ein iPhone besitzt oder plant,<br />

sich eines anzuschaffen, ist aber trotzdem<br />

nicht zwingend dazu verdammt, dieses<br />

ohne Anschluss an seinen PC zu betreiben.<br />

Die beiden Welten lassen sich wenigstens<br />

so weit verbinden, dass produktives<br />

Arbeiten mit dem iPhone möglich<br />

ist. Dazu gehört z. B. der gemeinsame Zugriff<br />

(von Telefon <strong>und</strong> PC) auf E-Mails,<br />

Kalender- <strong>und</strong> Kontaktdaten.<br />

Die Konfiguration eines solchen Parallel-<br />

Setups ist vor allem mit Hilfe des Android-<br />

Entwicklers Google möglich – Apples<br />

wichtigster Konkurrent, wenn es um mobile<br />

Geräte geht. Ein Google-Account bietet<br />

Mailfunktionen, die sich über Standardprotokolle<br />

ansprechen lassen – <strong>und</strong><br />

die beherrscht das iPhone als Client auch.<br />

Wer seine Mails bereits über Gmail abwickelt,<br />

ist darum fein raus. Denn dann genügt<br />

es, auf dem iPhone einen einen<br />

Gmail-Account einzurichten. Alle mit dem<br />

Zugang verknüpften Daten wie Kontakte<br />

Abb. 1: Aktuelle <strong>Linux</strong>-Distributionen bringen die Bibliothek „libimobiledevice“ mit; sie<br />

ist für das Zusammenspiel mit iOS notwendig.<br />

<strong>und</strong> Kalender stehen danach am iPhone<br />

ebenso zur Verfügung. Der Trick funktioniert<br />

übrigens auch, wenn Sie eine eigene<br />

Domain mit Gmail einsetzen.<br />

Auf dem Desktop lässt sich ein Google-<br />

Mail-Account genauso nutzen, denn das<br />

Standardprotokoll IMAP spricht jeder aktuelle<br />

Mailclient. Auch der Zugriff auf Kalender<br />

wird über diesen Umweg möglich<br />

– Google unterstützt das CalDAV-Protokoll,<br />

das iOS verwendet <strong>und</strong> das sich am<br />

Desktop über viele Clients ebenfalls nutzen<br />

lässt. Wer Th<strong>und</strong>erbird als Mailclient<br />

nutzt, der kann die Erweiterung Lightning<br />

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WORKSHOP<br />

Zugriff auf iPhone & Co.<br />

Abb. 2: Ältere Versionen von iOS, deren iTunes-Datenbank das Format der Version 3<br />

oder kleiner nutzt, können Sie mit Anwendungen wie GtkPod befüllen. Wer ein neues<br />

Datenbankformat nutzt, kommt mit <strong>Linux</strong> derzeit nicht weiter.<br />

installieren: Das ist ein Kalender-Plug-in,<br />

das auch CalDAV beherrscht.<br />

„libimobiledevice“ hilft<br />

Der IMAP-Umweg ermöglicht das effiziente<br />

Arbeiten mit E-Mails <strong>und</strong> Kalendern<br />

auf iOS-Geräten. Doch das ist nur ein ganz<br />

kleiner Teil der vielen Funktionen, die<br />

iOS-Geräte zur Verfügung stellen. Hinzu<br />

kommt, dass Besitzer von iOS-Geräten<br />

manchmal zwingend darauf angewiesen<br />

sind, dass ihr PC mit dem Mobilgerät ordentlich<br />

kommunizieren kann – zum Beispiel<br />

direkt nach dem Kauf des Geräts,<br />

wenn es um die erste Aktivierung geht. In<br />

solchen Fällen kommt die Software libimobiledevice<br />

zur Hilfe: Dabei handelt es<br />

sich um eine Programmbibliothek, welche<br />

die Kommunikation mit iPhone & Co.<br />

auch unter <strong>Linux</strong> erledigen kann.<br />

Die gute Nachricht zuerst: Viele der<br />

gr<strong>und</strong>legenden Funktionen lassen sich mit<br />

libimobiledevice schon nutzen, sogar<br />

dann, wenn auf dem iOS-Gerät die aktuellen<br />

iOS-Versionen ihren Dienst verrichten.<br />

libimobiledevice liegt sämtlichen Distributionen<br />

bei, die <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützt (Abbildung<br />

1), kommt unter Umständen aber<br />

(je nach eingesetzer Distribution) in einer<br />

veralteten Version daher, so dass die Kooperation<br />

mit den allerneuesten iOS-Versionen<br />

nicht funktioniert. Sollte das bei<br />

Ihnen der Fall sein, so hilft nur das Warten<br />

auf ein Update.<br />

Die Bibliothek libimobiledevice erlaubt neben<br />

der Aktivierung des iPhones auch den<br />

Zugriff auf den Flash-Speicher, als wäre<br />

das Gerät eine ganz normale USB-Festplatte.<br />

Der Clou ist, dass eine besondere<br />

Konfiguration für diese Funktion nicht notwendig<br />

ist: Wenn libimobiledevice in einer<br />

hinreichend aktuellen Version vorhanden<br />

ist, erkennen aktuelle Distributionen das<br />

iPhone automatisch <strong>und</strong> ermöglichen den<br />

Zugriff. Dann lässt sich das Apple-Handy<br />

z. B. über die USB-Tethering-Funktion<br />

auch als Modem nutzen, <strong>und</strong> das System<br />

bietet die Einrichtung<br />

eines neuen Netzwerkadapters<br />

an.<br />

Das böse Thema<br />

Musik<br />

Es bleibt schließlich<br />

die Frage, die für iPod-<br />

Benutzer noch wichtiger<br />

als für iPhone-Nutzer ist:<br />

Was ist mit Musik? Genau<br />

das ist der w<strong>und</strong>e Punkt der<br />

iOS-Integration in <strong>Linux</strong>,<br />

hauptsächlich wegen der<br />

bereits erwähnten Probleme<br />

mit der Musikdatenbank<br />

auf iOS-Systemen.<br />

Vereinzelt<br />

schaffen Entwickler es,<br />

in Anwendungen wie<br />

Rhythmbox oder Amarok<br />

Unterstützung für<br />

aktuelle Geräte mit iOS zu<br />

implementieren (die dafür<br />

benötigte Bibliothek heißt<br />

gpod), doch es dauert meistens<br />

nicht lange, bis Apple das von<br />

iTunes verwendete Protokoll erneut<br />

so verändert hat, dass die <strong>Linux</strong>-<br />

Anwendungen nicht mehr fehlerfrei (oder<br />

gar nicht mehr) funktionieren.<br />

Der im Internet noch gelegentlich zu findende<br />

Tipp, die Musiksynchronisation via<br />

WLAN zu erledigen, funktioniert bei aktuellen<br />

Versionen auch nicht mehr zuverlässig,<br />

weil Apple die Lücke im WLAN-Protokoll<br />

von iOS ebenfalls geschlossen hat.<br />

Leider gibt es derzeit also keinen funktionierenden<br />

Weg, von <strong>Linux</strong> aus Musik auf<br />

ein Gerät mit der aktuellsten iOS-Version<br />

zu kopieren, so dass schlimmstenfalls der<br />

Umweg über eine virtuelle Maschine mit<br />

eigener <strong>Windows</strong>- <strong>und</strong> iTunes-Installation<br />

zu gehen ist: Das Durchschleifen von<br />

USB-Geräten funktioniert in aktuellen<br />

Versionen von VirtualBox <strong>und</strong> VMware<br />

problemlos.<br />

Fazit<br />

iOS <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> lassen sich sich nicht als<br />

Traumpaar beschreiben, aber zumindest<br />

ein bisschen Zusammenarbeit ist möglich.<br />

Wer Mails, Kontakte <strong>und</strong> andere Daten<br />

zwischen <strong>Linux</strong>-PC <strong>und</strong> Apple-Handy<br />

synchron halten möchte, kann auf beiden<br />

Geräten dasselbe Konto einrichten. Über<br />

Google funktionieren sogar Kontaktsynchronisation<br />

<strong>und</strong> Kalenderabgleich. Mit<br />

<strong>Linux</strong>-Programmen, welche die Bibliothek<br />

libimobiledevice nutzen, lassen sich<br />

einige Funktionen aktueller iOS-Geräte<br />

nutzen, ein ganz großes<br />

Manko ist jedoch die Tatsache,<br />

dass Musik sich von <strong>Linux</strong> aus<br />

nicht auf Apple-Geräte mit<br />

der aktuellsten iOS-<br />

Version kopieren lässt.<br />

(hge) n<br />

©Valentina Razumova, 123RF<br />

76 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Von 32 nach 64 Bit<br />

WORKSHOP<br />

Von 32 nach 64 Bit<br />

Doppelte Bits<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Wer von einem 32-Bit-<strong>Linux</strong> auf eine 64-Bit-Version<br />

umsteigen möchte, der muss neu installieren. In diesem<br />

Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie diese Aufgabe<br />

ohne Datenverlust bewältigen.<br />

Die neuen UEFI-Rechner dürften die<br />

32-Bit-Versionen der <strong>Linux</strong>-Distributionen<br />

in naher Zukunft obsolet<br />

machen; die 64-Bit-Varianten sind inzwischen<br />

so vollständig, dass ein Umstieg<br />

problemlos ist. Nur sehr alte Rechner besitzen<br />

noch einen 32-Bit-Prozessor, auf<br />

dem kein 64-Bit-<strong>Linux</strong> läuft.<br />

Die gute Nachricht für alle Umsteiger von<br />

32- auf 64-Bit-<strong>Linux</strong> ist, dass persönliche<br />

Daten, wie etwa Officedokumente, Bilder<br />

oder die Musiksammlung, nicht von dieser<br />

Änderung betroffen sind: Lediglich das<br />

Betriebssystem selbst <strong>und</strong> die Anwendungsprogramme<br />

müssen auf 64 Bit umgestellt<br />

werden; sie unterstützen aber anschließend<br />

die gleichen Dateiformate wie<br />

vorher, <strong>und</strong> alle auf der 32-Bit-Version installierten<br />

<strong>Linux</strong>-Programme gibt es auch<br />

als 64-Bit-Variante.<br />

Die schlechte Nachricht ist, dass Sie nicht<br />

einfach über den Upgrademodus des Installationsprogramms<br />

aktualisieren können.<br />

Wenn Sie z. B. auf Ihrem Rechner<br />

aktuell mit OpenSuse 12.2 in der 32-Bit-<br />

Version arbeiten <strong>und</strong> künftig die auf der<br />

Heft-DVD enthaltene OpenSuse-Version<br />

12.3 in 64 Bit nutzen möchten, ist das nur<br />

über eine Neuinstallation (mit Formatieren,<br />

also Überschreiben der bisherigen <strong>Linux</strong>-Partition)<br />

möglich. Der erste Schritt<br />

vor dem Wechsel ist darum ein Backup.<br />

Private Daten sichern<br />

Am einfachsten ist die Sicherung der privaten<br />

Daten auf einem USB-Stick. Diese<br />

gibt es günstig schon mit bis zu 64 GByte<br />

Speicherplatz, was für die meisten Anwender<br />

ausreichen sollte. Wir verwenden<br />

für alle Schritte Shell-Befehle, weil Sie damit<br />

schneller die Aufgaben bewältigen als<br />

etwa mit dem Dateimanager Dolphin. Für<br />

Lösungen, die grafische Tools einsetzen,<br />

finden Sie in der letzten <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Ausgabe<br />

(Heft 01/ 2013) eine Reihe von nützlichen<br />

Artikeln: Dort war Datensicherung<br />

das Titelthema [1,2].<br />

© iofoto, Fotolia<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

77


WORKSHOP<br />

Von 32 nach 64 Bit<br />

Abb. 1: Kein Cross-Upgrade: Der OpenSuse-Installer verweigert<br />

das Upgrade von Version 12.2 (32 Bit) auf 12.3 (64 Bit).<br />

Schließen Sie den USB-Stick an <strong>und</strong> finden<br />

Sie heraus, in welchem Verzeichnis das<br />

System ihn einbindet. Das wird ein Unterordner<br />

von /media sein; im Folgenden gehen<br />

wir davon aus, dass der Ordner /media/​STICK<br />

heißt. Ersetzen Sie also in allen<br />

Schritten STICK durch den korrekten Ordnernamen.<br />

(<strong>Linux</strong> verwendet die Datenträgerbezeichnung<br />

des USB-Sticks als Namen<br />

für das neu erzeugte Unterverzeichnis.)<br />

Öffnen Sie mit [Alt-F2] ein Terminalfenster<br />

<strong>und</strong> melden Sie sich darin als Administrator<br />

root an, indem Sie sudo​su <strong>und</strong><br />

dann Ihr Passwort (Ubuntu) bzw. das<br />

Root-Passwort (OpenSuse, meist mit dem<br />

eigenen Passwort identisch) eingeben.<br />

Prüfen Sie zunächst, ob die Daten passen:<br />

du -sm /home; df -h /media/STICK<br />

Wenn der Platz ausreicht, sichern Sie alle<br />

Home-Verzeichnisse in einer Archivdatei,<br />

die Sie direkt auf den Stick schreiben:<br />

tar czf /media/STICK/home-backup.tgz /home<br />

Paketliste sichern<br />

Falls Sie auf Ihrem bisherigen System aufwendig<br />

sehr viele Programme nachinstalliert<br />

haben, lohnt es sich eventuell, die<br />

Paketliste zu sichern. Auf Debian-basierten<br />

Systemen klappt das mit folgendem<br />

dpkg-Aufruf (siehe auch Tipps 2 <strong>und</strong> 3 auf<br />

Seite 93 dieser Ausgabe):<br />

dpkg --get-selections > Dateiname<br />

OpenSuse verwendet das RPM-Paketformat,<br />

hier geben Sie rpm​-qa​>​Dateiname<br />

ein, um eine Paketliste<br />

zu erstellen. Die so erzeugte<br />

Datei sollten Sie<br />

dann ebenfalls sichern.<br />

Neuinstallation<br />

Wenn Sie sicher sind,<br />

dass Sie alle wichtigen<br />

Dateien gerettet haben,<br />

können Sie die Neuinstallation<br />

einer <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

Ihrer Wahl starten.<br />

Die bisherige Plattenaufteilung<br />

können Sie bei der<br />

Partitionierung übernehmen.<br />

Sie müssen die <strong>Linux</strong>-Root-Partition<br />

aber<br />

formatieren, um alle Spuren<br />

des alten Systems zu<br />

entfernen. Wählen Sie im<br />

Installer vor allem nicht<br />

die Upgrade- oder Aktualisierungsoption<br />

für die alte <strong>Linux</strong>-Version<br />

– selbst, wenn der Installer dies anbieten<br />

sollte. OpenSuse verhindert einen solchen<br />

Versuch (Abbildung 1).<br />

Hatten Sie bisher eine separate Partition<br />

für die Home-Verzeichnisse in /home,<br />

dann binden Sie diese auch im neuen<br />

System wieder unter /home ein <strong>und</strong> geben<br />

an, dass sie nicht (!) formatiert wird.<br />

Die privaten Dateien bleiben dann erhalten,<br />

<strong>und</strong> Sie sparen sich die Rücksicherung<br />

im nächsten Schritt. Das vorher erstellte<br />

Backup ist trotzdem sinnvoll, weil<br />

bei einer <strong>Linux</strong>-Installation immer etwas<br />

schiefgehen kann.<br />

Private Daten zurück kopieren<br />

Die folgenden Schritte sind nur nötig,<br />

wenn Sie keine separate Home-Partition<br />

verwenden <strong>und</strong> durch die Neuinstallation<br />

Ihre privaten Dateien gelöscht haben.<br />

Öffnen Sie im frisch installierten System ein<br />

Terminalfenster <strong>und</strong> werden Sie darin über<br />

sudo​su zum Administrator root; dazu ist<br />

die Eingabe des Root-Passworts (Open-<br />

Suse) bzw. Ihres eigenen Passworts<br />

(Ubuntu) nötig. Dann wechseln Sie mit cd​<br />

/home in den Ordner, der die Home-Verzeichnisse<br />

enthält. Lassen Sie sich den Inhalt<br />

des Ordners mit ls​-l anzeigen; Sie sollten<br />

dort einen Ordner finden, der Ihren Benutzernamen<br />

hat. Benennen Sie ihn mit mv​<br />

name​name.old​um. Falls Sie bereits mehrere<br />

Benutzerkonten angelegt haben, wiederholen<br />

Sie den Schritt für alle hier liegenden<br />

Ordner, so dass nur Verzeichnisse übrig<br />

bleiben, deren Namen auf .old enden.<br />

Abb. 2: „ls -l“ zeigt, dass das Home-Verzeichnis „name“<br />

dem gleichnamigen Benutzer „name“ gehört.<br />

Jetzt können Sie den USB-Stick anschließen<br />

<strong>und</strong> mit dem Kommando<br />

tar xzf /media/STICK/Datei -C /<br />

das gesicherte Archiv mit den Home-Verzeichnissen<br />

entpacken. Die Option -C​/ am<br />

Ende sorgt dafür, dass das Archiv relativ<br />

zum Wurzelverzeichnis entpackt wird; ohne<br />

die Option würde im Arbeitsverzeichnis ein<br />

neuer Unterordner home entstehen. Prüfen<br />

Sie danach, dass die Home-Verzeichnisse<br />

wieder vorhanden sind <strong>und</strong> auch den richtigen<br />

Besitzern gehören – ist das nicht der<br />

Fall, verwenden Sie für jedes Konto den<br />

Befehl chown​-R​name​name.<br />

Dass hier name zweimal als Argument auftaucht,<br />

ist kein Fehler: Vorne steht es für<br />

Ihren Benutzernamen, hinten für den<br />

(identischen) Namen Ihres Home-Verzeichnisses.<br />

Prüfen Sie erneut mit ls​-l, dass<br />

die Besitzverhältnisse stimmen. Wenn es<br />

nur ein Benutzerkonto gibt, sollte die Ausgabe<br />

wie in Abbildung 2 aussehen.<br />

Pakete neu einspielen<br />

Im letzten Schritt können Sie nun noch<br />

die Auswahl der installierten Pakete wiederherstellen.<br />

Unter Ubuntu/ Kubuntu, <strong>Linux</strong><br />

Mint <strong>und</strong> Knoppix erledigen Sie das<br />

mit folgenden drei Befehlen:<br />

sudo dpkg --set-selections < Dateiname<br />

sudo dpkg --yet-to-unpack<br />

sudo apt-get dselect-upgrade<br />

Ersetzen Sie Dateiname durch den Namen<br />

der weiter oben erzeugten Datei.<br />

OpenSuse-Anwender können leider nicht<br />

ähnlich komfortabel die Pakete neu einspielen,<br />

hier ist ein manueller Blick in die<br />

gesicherte Paketliste nötig: Wenn Sie dort<br />

Pakete finden, die auf dem neuen System<br />

fehlen, suchen Sie diese manuell in der<br />

Paketverwaltung von YaST <strong>und</strong> spielen<br />

sie wieder ein.<br />

Damit ist dann alles erledigt: Ab sofort<br />

treibt ein 64-Bit-<strong>Linux</strong> Ihren Computer an,<br />

<strong>und</strong> Sie können ab der kommenden Easy-<br />

<strong>Linux</strong>-Ausgabe auch die Updatepakete auf<br />

der Service-Kit-DVD weiter nutzen, die<br />

wir dann nur noch im 64-Bit-Format bereitstellen.<br />

(hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Backup-Artikel: Hans-Georg Eßer, „Backup<br />

via USB“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/ 2013, S. 36 ff.<br />

[2] Backup über das Netzwerk: Hans-Georg<br />

Eßer, „Backup im Netz“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

01/ 2013, S. 40 ff., http:// linux-community.<br />

de/ artikel/ 28133 (http:// ezlx. de/ d2q1)<br />

78 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


KDE-Tipps<br />

TIPPS & TRICKS<br />

KDE-Tipps<br />

Besser arbeiten mit KDE<br />

Thomas Drilling<br />

KDE bietet mit dem Suchdienst Nepomuk einen semantischen Desktop. Wir stellen<br />

die wichtigsten Nepomuk-Features vor, von denen auch Sie in Zukunft profitieren<br />

können. Daneben gibt es Tipps zu Konqueror, KWallet <strong>und</strong> GTK-Programmen.<br />

01 Ressourcenhunger:<br />

Desktopsuche abschalten<br />

Bei schwacher Hardware mit wenig RAM,<br />

etwa virtuellen Maschinen, Tablets oder<br />

Netbooks, können Sie den Arbeitsspeicher<br />

dadurch entlasten, dass Sie den semantischen<br />

Desktopsuchdienst Nepomuk ganz<br />

abschalten oder die Tätigkeit des Indizierers<br />

Strigi, der seit 2008 Bestandteil von<br />

Nepomuk ist, in vertretbare Schranken<br />

weisen. Der Datei-Indizierer ist für die<br />

Volltextsuche verantwortlich <strong>und</strong> findet<br />

Dateien nicht nur auf Basis ihres Namens,<br />

sondern auch anhand des Inhalts. Dabei<br />

reichern die so genannten Nepomuk-Semantikdienste<br />

den Datenbestand der internen<br />

Datenbank mit Kommentaren,<br />

Stichworten oder Bewertungen an, die Sie<br />

z. B. in Dolphin <strong>und</strong> anderen KDE-Anwendungen<br />

vergeben. Diese können Sie<br />

sichtbar machen, indem Sie in Dolphin<br />

die Seitenleiste Informationen einblenden<br />

(Abbildung 1).<br />

Sämtliche Optionen zum Konfigurieren<br />

oder Ein-/ Ausschalten von Nepomuk finden<br />

Sie in den KDE-Systemeinstellungen<br />

im Bereich Erscheinungsbild <strong>und</strong> Verhalten<br />

der Arbeitsfläche im Modul Desktopsuche.<br />

Im ersten Reiter Gr<strong>und</strong>einstellungen<br />

können Sie den Desktopsuchdienst, den<br />

Indizierer für lokale Dateien <strong>und</strong> den E-<br />

Mail-Indizierer ein- oder ausschalten (Abbildung<br />

2). Mit dem Häkchen bei Nepomuk-Semantik-Dienste<br />

aktivieren schalten<br />

Sie den Nepomuk-Dienst gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ein oder aus. Entfernen Sie das Häkchen,<br />

graut KDE auch die beiden anderen Optionen<br />

aus, weil die dann zwangsläufig nicht<br />

zur Verfügung stehen. Datei- <strong>und</strong> E-Mail-<br />

Indizierer können Sie ansonsten auch<br />

voneinander unabhängig abschalten.<br />

Betriebszustand der<br />

02<br />

Desktopsuche<br />

Bei aktiviertem Datei-Indizierer zeigt dieser<br />

direkt unter der betreffenden Option<br />

die möglichen Betriebszustände an. So<br />

bedeutet Der Datei-Indexer ist inaktiv,<br />

dass Nepomuk den Indizierungsdienst<br />

derzeit nicht ausführt, sondern auf einen<br />

Anlass für eine Aktualisierung wartet,<br />

etwa eine neu erstellte oder geänderte Datei.<br />

So ein Anlass kann auch ein zuvor angelegter<br />

Zeitplan sein.<br />

Ist der Indizierer gerade aktiv, signalisiert<br />

er das mit Dateien im Ordner … werden<br />

indiziert. Er analysiert also gerade Dateien<br />

im angegebenen Ordner. Mit Dateien für<br />

die Desktopsuche werden nach neuen Änderungen<br />

durchsucht signalisiert das Tool,<br />

dass es gerade eine wiederholte Prüfung<br />

nach neuen Dateien in allen festgelegten<br />

Ordnern ausführt. Diese Prüfung dient<br />

dem Auffinden von Dateien, die nicht<br />

über die reguläre Dateisystemüberwachung<br />

gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Im Zustand Der Datei-Indexer ist ausgesetzt<br />

pausiert er: Der Fall tritt entweder<br />

ein, wenn Sie dies als Benutzer entsprechend<br />

veranlassen, oder automatisch,<br />

etwa bei zu wenig Festplattenspeicher<br />

oder im Energiesparmodus (von Net- <strong>und</strong><br />

Notebooks). In diesen Fällen springt der<br />

Indizierer allerdings auch automatisch<br />

wieder an, sobald sich einer der Gründe<br />

geklärt hat, z. B. wieder ausreichend Arbeitsspeicher<br />

zur Verfügung steht.<br />

03 Datei-Indizierer<br />

konfigurieren<br />

Im Reiter Indizierung können Sie durch<br />

Setzen der entsprechenden Häkchen steuern,<br />

welche Dokumenttypen neben normalen<br />

Dokumenttypen in den Index aufgenommen<br />

werden, etwa Bild-, Audio- oder<br />

Videodateien. Außerdem können Sie die<br />

Indizierung mit Hilfe des gleichnamigen<br />

Listenfeldes auf Wunsch auch auf Wechselmedien<br />

ausdehnen (Abbildung 3).<br />

Semantischen Desktop<br />

04<br />

verwenden<br />

Leider missverstehen viele Anwender die<br />

Funktionsweise von Nepomuk <strong>und</strong> reduzieren<br />

ihn auf die Funktion von Strigi,<br />

dem Datei-Indizierer. Nepomuk kann aber<br />

viel mehr <strong>und</strong> bildet die Basis des so genannten<br />

sozial-semantischen Desktops,<br />

bei dem die Datei-Indizierung nur ein Nebenprodukt<br />

ist. Sinn <strong>und</strong> Zweck von Nepomuk<br />

ist es aber, auch Informationen in<br />

den Index aufnehmen zu können, die<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

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79


TIPPS & TRICKS<br />

KDE-Tipps<br />

Abb. 1: Dolphins Seitenleiste „Informationen“ zeigt Metadaten von Dateien an.<br />

keine Entsprechung in Dateien haben.<br />

Sind Leistungsengpässe nicht Ihr Problem,<br />

machen Sie sich doch mit der Funktionsweise<br />

von Nepomuk vertraut <strong>und</strong><br />

profitieren Sie von vielen Vorteilen.<br />

Nepomuk macht die von zahlreichen<br />

KDE-Programmen unterstützte Verschlagwortung<br />

(auch Stichworte oder<br />

Tags genannt) systemweit verfügbar. So<br />

fließen die in einzelnen KDE-Programmen<br />

gespeicherten Stichworte in eine<br />

gemeinsame Basis für alle KDE-Anwendungen<br />

ein: Das ist die Virtuoso-Datenbank.<br />

Anstatt den semantischen Suchdienst<br />

wie oben beschrieben abzuschalten,<br />

setzen Sie jetzt den Haken bei Nepomuk-Semantik-Dienste<br />

aktivieren <strong>und</strong><br />

bei Nepomuk-Datei-Indexer aktivieren.<br />

Nun können Sie im Reiter Indizierung<br />

festlegen, welche Dateitypen (normale<br />

Datei, Audio-, Video- oder Bilddatei) der<br />

Indizierer berücksichtigen soll (Abbildung<br />

4). Mit einem Klick auf Erweitert<br />

können Sie unerwünschte Dateitypen<br />

explizit ausschließen.<br />

Im letzten Reiter Erweiterte Einstellungen<br />

können Sie außerdem gezielt einstellen,<br />

wieviel Arbeitsspeicher Nepomuk maximal<br />

verwenden darf. Ein Verringern des<br />

Wertes geht zu Lasten der Suchgeschwindigkeit.<br />

Der Indizierer nimmt seine Arbeit<br />

auf, sobald Sie das zugehörige Häkchen<br />

setzen.<br />

05 Nepomuk-Steuerprogramm<br />

verfügbar machen<br />

Haben Sie den Nepomuk-Suchdienst eingeschaltet,<br />

startet unmittelbar die erste<br />

Indizierung <strong>und</strong> erfasst auch die erwähnten<br />

Metadaten. Das kann beim ersten<br />

Mal durchaus länger dauern, allerdings<br />

wird die erste gr<strong>und</strong>legende Basis-Indizierung<br />

nur einmal durchgeführt. Der<br />

Systemabschnitt der KDE-Kontrollleiste<br />

informiert automatisch über Aktivitäten<br />

des Indizierers. Allerdings ist die Voreinstellung<br />

so, dass die Kontrollleiste den<br />

Nepomuk-Dienst betreffende Informationen<br />

automatisch, also nur dann anzeigt,<br />

wenn etwas passiert – z. B., wenn die<br />

erste Basis-Indexierung erledigt ist. Sie<br />

können die Einstellungen des Systemabschnitts<br />

der Kontrollleiste aber so abändern,<br />

dass dieser ein Icon anzeigt, über<br />

das Sie den Zustand des Suchdienstes jederzeit<br />

einsehen können.<br />

Gehen Sie dazu wie folgt vor: Klicken Sie<br />

mit rechts in einen freien Bereich des Systemabschnitts,<br />

den Sie am rechten Rand<br />

der KDE-Kontrollleiste finden, wählen Sie<br />

im Kontextmenü den Eintrag Einstellungen<br />

für „Systemabschnitt der Kontrollleiste“<br />

<strong>und</strong> navigieren Sie hier zum Abschnitt<br />

Einträge. Ändern Sie dann beim<br />

Element Datei-Indizierung für die Desktopsuche<br />

im Listenfeld Sichtbarkeit die<br />

Voreinstellung Automatisch auf Immer<br />

sichtbar (Abbildung 5).<br />

Die Kontrollleiste zeigt dann ab sofort im<br />

Systemabschnitt das Nepomuk-Symbol.<br />

Per Linksklick darauf öffnen Sie das Steuerprogramm<br />

für Nepomuk, das auch die<br />

Anzahl der aktuell erfassten Dateien anzeigt<br />

(Abbildung 6). Außerdem können<br />

Sie hier z. B. die Indizierung mit einem<br />

Klick auf die gleichnamige Schaltfläche<br />

aussetzen. Das Gleiche erreichen Sie<br />

auch etwas schneller über das Kontextmenü<br />

des Steuerprogramms, indem Sie<br />

mit rechts auf das Nepomuk-Symbol in<br />

der Kontrollleiste klicken. Allerdings<br />

heißt der Eintrag hier anders (Datei-Indizierung<br />

unterbrechen).<br />

Abb. 2: Hier schalten Sie den semantischen Desktop Nepomuk sowie<br />

den Datei- oder E-Mail-Indizierer ein.<br />

Abb. 3: Auf Wunsch darf sich der Wirkungsbereich des Indizierers<br />

auch auf Wechselmedien erstrecken.<br />

80 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


KDE-Tipps<br />

TIPPS & TRICKS<br />

mit einer Bewertung von drei Sternen<br />

oder Bilder, die sich über Stichworte einer<br />

bestimmten Themengruppe zuordnen lassen,<br />

suchen, wechseln Sie von Dateiname<br />

(Voreinstellung) auf Inhalt <strong>und</strong> markieren<br />

dann darunter die gewünschten Suchoptionen.<br />

Ferner haben Sie durch Anklicken<br />

einer der beiden Schaltflächen Ab hier<br />

(Ordnername) <strong>und</strong> Überall die Möglichkeit,<br />

den Startpunkt der Suche festzulegen<br />

(Abbildung 8).<br />

Abb. 4: Welche Dateitypen Nepomuk bearbeitet, können Sie hier festlegen.<br />

Eigene Metadaten<br />

06<br />

anlegen<br />

Sobald der Indizierer erstmals alle bestehenden<br />

Metadaten erfasst <strong>und</strong> in die Nepomuk-<br />

Datenbank geschrieben hat, können Sie<br />

auch eigene Metadaten anlegen. So können<br />

Sie z. B. in Dolphin mit einem Klick auf Ansicht<br />

Seitenseitenleisten / Informationen<br />

oder mit [F11] rechts die Seitenleiste Informationen<br />

einblenden. Die zeigt zu jeder im<br />

Dateimanager gewählten Datei Stichwörter,<br />

Bewertungen <strong>und</strong> Kommentare an, falls es<br />

welche gibt. Sie können die Informationen<br />

auch selbst eingeben. Eine Bewertung vergeben<br />

Sie, indem Sie die Zahl der gewünschten<br />

(anfangs ausgegrauten) Sterne anklicken,<br />

die dann gelb werden.<br />

Um ein Stichwort oder einen Kommentar<br />

einzugeben, klicken Sie auf den gleichnamigen<br />

Link. Der Sinn der Stichwörter ist,<br />

verschiedene Dateien zu einem bestimmten<br />

Thema gruppieren zu können. Kommentare<br />

dagegen gelten immer exklusiv<br />

für diese Datei.<br />

Metadaten für die Dolphin-<br />

07<br />

Anzeige auswählen<br />

Welche Information Dolphin an dieser<br />

Stelle anzeigt, können Sie für jeden Dateityp<br />

(Text, Ordner, Bilder, Musik) getrennt<br />

festlegen, indem Sie im Bereich der Seitenleiste<br />

das Kontextmenü mit einem Rechtsklick<br />

aufrufen (Abbildung 7). Sie können<br />

die Stichwörter auch in Konqueror anzeigen<br />

<strong>und</strong> nutzen. Dazu müssen Sie den<br />

Menüpunkt Ansicht / Zusätzliche Informationen<br />

aufrufen <strong>und</strong> dann das Häkchen<br />

beim gewünschten Metadatentyp setzen.<br />

Stichwörter oder Kommentare erscheinen<br />

dann direkt unter der Datei.<br />

Mit Nepomuk<br />

08<br />

nach Dateien suchen<br />

Sinn der ganzen Mühe um den semantischen<br />

Desktop ist letztendlich, dass Sie<br />

mit Dolphin auf sehr komfortable Weise<br />

suchen können. Möchten Sie z. B. ganz<br />

allgemein sämtliche Orte in Dateisystem,<br />

einschließlich der Kommentare, Stichworte<br />

<strong>und</strong> Bewertungen nach dem eingegebenen<br />

Begriff durchsuchen, verwenden<br />

Sie das Suchfeld, dass Sie mit [Strg-F]<br />

oder per Klick auf das Fernglassymbol in<br />

der Symbolleiste einblenden.<br />

Klicken Sie vor dem Abschicken der Suche<br />

oben rechts auf Mehr Optionen, können<br />

Sie die Suche exakter eingrenzen.<br />

Möchten Sie z. B. ausschließlich Bilder<br />

Nepomuk in<br />

09<br />

KDE-Version 4.10<br />

Bei der aktuellen KDE-Version 4.10 hat<br />

der KDE-Entwickler Vishesh Handa den<br />

Datei-Indizierer Strigi entfernt <strong>und</strong> einen<br />

komplett neuen Ersatz geschrieben. Die<br />

Desktopsuche mit Nepomuk hat hier eine<br />

zusätzliche Verwaltungsoberfläche für<br />

Such-Tags erhalten, <strong>und</strong> ein neuer Nepomuk<br />

Cleaner gibt Ihnen die Möglichkeit,<br />

die Nepomuk-Datenbank aufzuräumen,<br />

wobei das Tool z. B. doppelte Metadaten<br />

oder leere Stichworte findet.<br />

Sie erreichen die neuen Nepomuk-Tools<br />

am einfachsten, indem Sie Nepomuk im<br />

Suchfeld des Kickoff-Startmenüs eingeben.<br />

KDE 4.9 verwendet noch Strigi. Die<br />

mit Erscheinen dieses Heftes verfügbaren<br />

Versionen OpenSuse 12.3 <strong>und</strong> Kubuntu<br />

13.04 bringen dagegen KDE 4.10 mit.<br />

10 Konqueror:<br />

Webkürzel verwenden<br />

Trotz unbestreitbarer Vorteile von Chrome<br />

<strong>und</strong> Firefox spricht unter KDE auch einiges<br />

dafür, Konqueror als Browser zu verwenden,<br />

zumindest gelegentlich oder<br />

wenn Sie Konqueror ohnehin als Dateimanager<br />

benutzen. Einer der Gründe für<br />

das Surfen mit Konqueror sind die so genannten<br />

Webkürzel. Geben Sie wp: easy<br />

linux in der Eingabezeile von Konqueror<br />

ein, ruft Konqueror automatisch die Wikipedia-Seite<br />

auf <strong>und</strong> startet dort eine Suche<br />

mit dem Suchbegriff „easy linux“.<br />

Abb. 5: Sie können den Systemabschnitt der KDE-Kontrollleiste so einrichten, dass Sie<br />

den Nepomuk-Suchdienst von hier aus steuern können.<br />

Abb. 6: Das Nepomuk-Steuerprogramm<br />

rufen Sie über die Kontrollleiste auf.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

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81


TIPPS & TRICKS<br />

KDE-Tipps<br />

Abb. 8: Die Suchfunktion in Dolphin nutzt die vom Indizierer angelegte Datenbank.<br />

Abb. 7: Welche Informationen Dolphin in<br />

der Seitenleiste anzeigt, können Sie gezielt<br />

konfigurieren. Dolphin nutzt die<br />

vom Indizierer angelegte Datenbank.<br />

Weitere nützliche Webkürzel sind etwa gg<br />

für Google <strong>und</strong> ggi für die Google-Bildersuche<br />

(Google Images). Eine vollständige<br />

Liste der verfügbaren Webkürzel finden<br />

Sie über Einstellungen / Konqueror einrichten<br />

im Bereich Surfen im Internet. Klicken<br />

Sie hier auf Web-Kürzel. Sie können<br />

Webkürzel generell aktivieren oder deaktivieren<br />

oder jedes gewünschte Webkürzel<br />

durch Setzen des Häkchens zur einem<br />

bevorzugten Webkürzel machen. Aktivieren<br />

Sie dann oben die Option Nur bevorzugte<br />

Web-Kürzel verwenden, stehen auch<br />

nur diese zur Verfügung. Außerdem können<br />

Sie das Verhalten jedes Kürzels mit<br />

einem Klick auf Ändern anpassen.<br />

GTK-Anwendungen unter<br />

11<br />

KDE verwenden<br />

Viele KDE-Anwender nutzen auch unter<br />

KDE populäre GTK-Anwendungen, wie<br />

etwa Firefox, Th<strong>und</strong>erbird, Gimp oder<br />

LibreOffice. Die unterscheiden sich ohne<br />

weitere Anpassungen optisch deutlich<br />

von KDE-Anwendungen. Insbesondere <strong>Linux</strong>-Einsteiger<br />

erwarten aber, dass alle<br />

Anwendungen in einem einheitlichen<br />

Look & Feel erscheinen. Kubuntu <strong>und</strong><br />

OpenSuse lösen das Problem, indem Sie<br />

standardmäßig das Paket oxygen-gtk installieren.<br />

Das Oxygen-Team ist innerhalb<br />

des KDE-Projekts für ein einheitliches<br />

Aussehen des Desktops verantwortlich.<br />

Das oxygen-gtk-Paket passt Icons, Themes<br />

<strong>und</strong> Farbschemata von GTK-Anwendungen<br />

an den KDE-Desktop an.<br />

Ähnliche Möglichkeiten gab es auch vorher<br />

schon; mit denen waren die KDE-Entwickler<br />

aber nicht zufrieden. Sollten auch<br />

bei Ihnen GTK-Anwendungen anders aussehen,<br />

prüfen Sie, ob das Paket oxygengtk<br />

installiert ist, <strong>und</strong> holen das falls nötig<br />

mit der Paketverwaltung nach. Danach<br />

schauen Sie in den KDE-Systemeinstellungen<br />

im Bereich Allgemeines Erscheinungsbild<br />

<strong>und</strong> Verhalten mit einem Klick auf<br />

Erscheinungsbild von Anwendungen im<br />

Modul GTK+-Stile <strong>und</strong> Schriftarten nach,<br />

ob auch der GTK-Stil auf oxygen-gtk steht,<br />

<strong>und</strong> ändern ihn, falls das nicht der Fall ist<br />

(Abbildung 9).<br />

Es gibt auch noch andere Möglichkeiten,<br />

das Erscheinungsbild von GTK-Anwendungen<br />

an KDE anzupassen. Unter Open-<br />

Suse können Sie alternativ auch das Paket<br />

oxygen-molekule verwenden, das ebenfalls<br />

ein speziell auf KDE-Anwendungen<br />

zugeschnittenes GTK-<br />

Theme ist. Eine einheitliche<br />

Oberfläche verspricht<br />

auch das Installieren des<br />

qtcurve-Themes, das es<br />

z. B. für OpenSuse in beiden<br />

Geschmacksrichtungen,<br />

also GTK im KDE-<br />

Look <strong>und</strong> KDE 4 im GTK-<br />

Look gibt.<br />

Das „Modden“ von GTK-<br />

Anwendungen funktioniert<br />

aber nur mit Programmen,<br />

die das Anpassen ihrer Ressourcen<br />

erlauben. Ein Klassiker unter den weit<br />

verbreiteten Tools, die sich gegen solche<br />

Anpassungen sperren, ist etwa der Adobe<br />

Reader.<br />

12 KWallet-Passwort<br />

zurücksetzen<br />

KWallet heißt die digitale Brieftasche des<br />

KDE-Desktops. Sie verwaltet Kennwörter<br />

<strong>und</strong> ist ein Single-Sign-on-Dienst. Haben<br />

Sie Ihr Passwort für die digitale Brieftasche<br />

vergessen, wird Sie z. B. Chrome<br />

oder ein anderes Programm, das Passwörter<br />

darin speichert, unablässig mit einer<br />

Dialogbox belästigen, die zur Eingabe des<br />

KWallet-Passworts auffordert.<br />

Sie können das Passwort nicht anzeigen<br />

lassen, sondern nur zurücksetzen <strong>und</strong><br />

sich dann ein neues überlegen. Allerdings<br />

gehen dabei auch sämtliche von KWallet<br />

verwalteten Passwörter verloren, so dass<br />

Sie nach dem Zurücksetzen an zahlreichen<br />

anderen Stellen Ihre jeweiligen Passwörter<br />

erneut eingeben müssen. Zum Zurücksetzen<br />

von KWallet müssen Sie nur<br />

den Ordner kdewallet im unsichtbaren<br />

Unterverzeichnis .kde/ share/ apps/ Ihres<br />

Home-Verzeichnisses löschen.<br />

13 KDE-Ressourcenhunger<br />

reduzieren<br />

Um KDE seinen Ressourcenhunger abzugewöhnen,<br />

deaktivieren Sie Desktop-<br />

Abb. 9: Mit dem Paket „oxygen-gtk“ erscheinen GTK-Anwendungen<br />

im KDE-Look.<br />

82 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


KDE-Tipps<br />

TIPPS & TRICKS<br />

Abb. 10: Animationen zu deaktivieren,<br />

spart erheblich Arbeitsspeicher.<br />

effekte, allen voran Animationen oder die<br />

oben beschriebene Desktopsuche. Die<br />

Maßnahme spart erheblich Arbeitsspeicher<br />

<strong>und</strong> CPU-Zeit. Und so geht's:<br />

Zum Deaktivieren der Animationen klicken<br />

Sie in den KDE-Systemeinstel-<br />

1<br />

lungen im Bereich Allgemeines Erscheinungsbild<br />

<strong>und</strong> Verhalten auf Erscheinungsbild<br />

von Anwendungen <strong>und</strong> wählen<br />

dort das Modul Stil.<br />

Klicken Sie dann rechts neben dem Lis-<br />

2<br />

tenauswahlfeld Stil der Bedienelemente<br />

auf Einrichten. Im folgenden Dialogfenster<br />

entfernen Sie das Häkchen bei<br />

Animationen aktivieren (Abbildung<br />

10).<br />

Bleiben Sie im Modul Stile <strong>und</strong> wechseln<br />

Sie zum Reiter Feineinstellungen. Hier<br />

haben Sie beim Listenauswahlfeld Grafische<br />

Effekte die Möglichkeit, eine Voreinstellung<br />

auszuwählen, die zu Ihrem<br />

Prozessor <strong>und</strong> der verwendeten Bildschirmauslösung<br />

passt. KDE stellt den<br />

Wert normalerweise automatisch ein.<br />

Möchten Sie dennoch die kleinstmögliche<br />

Beanspruchung erzwingen, wählen<br />

Sie den Eintrag Niedrige Bildschirmauflösung<br />

<strong>und</strong> langsamer Prozessor (Abbildung<br />

11).<br />

Abb. 11: Auch die Auswahl des richtigen CPU-Typs spart CPU-Zeit.<br />

Sie können die Desktopeffekte auch<br />

ganz oder selektiv deaktivieren. Da KDE<br />

4 Arbeitsflächeneffekte standardmäßig<br />

verwendet, wenn ein passender 3-D-<br />

Treiber installiert ist, prüfen Sie dazu,<br />

ob in den KDE-Systemeinstellungen im<br />

Bereich Erscheinungsbild <strong>und</strong> Verhalten<br />

der Arbeitsfläche bei Arbeitsflächen-Effekte<br />

im Reiter Allgemein das Häkchen<br />

bei Arbeitsflächeneffekte beim Start aktivieren<br />

gesetzt ist, <strong>und</strong> deaktivieren die<br />

Funktion. Entfernen Sie außerdem die<br />

beiden Häkchen unter Einfache Effekt-<br />

Einrichtung.<br />

Nicht unterstützte KDE-<br />

14<br />

Effekte finden<br />

Mit [Alt-Umschalt-F12] können Sie Arbeitsflächeneffekte<br />

zur Laufzeit ein- oder<br />

ausschalten. Ist die Funktion deaktiviert,<br />

zeigt KDE beim Aktivieren der Arbeitsflächeneffekte<br />

automatisch an, welche von<br />

ihnen nicht funktionieren. (Abbildung<br />

12) (hge) n<br />

Abb. 12: KDE zeigt automatisch an, welche Arbeitsflächeneffekte nicht funktionieren.<br />

COMMUNITY-EDITION<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

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83<br />

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TIPPS & TRICKS<br />

Gnome-Tipps<br />

Tipps <strong>und</strong> Tricks zu Gnome<br />

Gnome-Tipps<br />

Heike Jurzik<br />

Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung<br />

für <strong>Linux</strong>. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmäßig<br />

Nützliches <strong>und</strong> Praktisches für die alternative grafische<br />

Oberfläche vor.<br />

Nautilus: Ständig die Adresszeile<br />

01<br />

einblenden<br />

Mit [Strg-L] oder über Gehe zu / Ort<br />

blenden Sie im Dateimanager am oberen<br />

Rand eine Adresszeile ein, über die Sie<br />

mittels einer Pfadangabe schnell zu einem<br />

bestimmten Ort wechseln. Wer<br />

diese Leiste gerne dauerhaft anzeigen<br />

möchte, der findet keine Option dafür in<br />

den Nautilus-Einstellungen. Das Feature<br />

versteckt sich im Konfigurations-Editor<br />

DConf-Editor.<br />

Installieren Sie zunächst das Paket<br />

dconf-editor, falls es noch nicht auf Ihrem<br />

System vorhanden ist. Danach<br />

starten Sie das Programm über die Aktivitäten.<br />

Wechseln Sie in der linken<br />

Leiste der Anwendung in die Abteilung<br />

org / gnome / nautilus / preferences.<br />

Rechts aktivieren Sie dann über einen<br />

Mausklick den Schlüssel always-use-location-entry.<br />

Nautilus: Zugriffsrechte per<br />

02<br />

Mausklick ändern<br />

Über den Gnome-Dateimanager dürfen Sie<br />

für Ihre eigenen Dateien bestimmen, wer<br />

diese lesen, schreiben <strong>und</strong> ausführen darf<br />

[1]. Dazu klicken Sie mit der rechten<br />

Maustaste auf eine Datei oder ein Verzeichnis,<br />

suchen aus dem Kontextmenü<br />

den Eintrag Eigenschaften aus <strong>und</strong> wechseln<br />

dann auf den Reiter Zugriffsrechte.<br />

Ganz oben steht der Name des Besitzers.<br />

(Das sollten bei eigenen Daten Sie sein.)<br />

Direkt darunter entscheiden Sie über das<br />

Drop-down-Menü, ob Sie lesen, schreiben<br />

oder ausführen oder alles dürfen.<br />

Für Verzeichnisse sieht der Dialog leicht<br />

anders aus, <strong>und</strong> das erwähnte Menü bietet<br />

Ordneroptionen wie Dateien nur auflisten,<br />

Auf Dateien zugreifen <strong>und</strong> Dateien<br />

erstellen <strong>und</strong> löschen an. Zusätzlich definieren<br />

Sie alle diese Rechte für Gruppen<br />

in der Mitte des Dialogfensters <strong>und</strong> für<br />

alle anderen ganz unten. Handelt es sich<br />

um fremdes Dateieigentum, <strong>und</strong> Sie wollen<br />

als Administrator die Rechte verändern,<br />

starten Sie Nautilus über [Alt-F2]<br />

<strong>und</strong> Eingabe von gksudo nautilus.<br />

Profilbild für eigenen<br />

03<br />

Account setzen<br />

Klicken Sie rechts oben im Panel auf Ihren<br />

Benutzernamen, öffnet sich das so genannte<br />

Benutzermenü, über das Sie unter<br />

anderem die Systemeinstellungen öffnen,<br />

den Benutzer wechseln, sich abmelden,<br />

den Bildschirm sperren <strong>und</strong> den Rechner<br />

herunterfahren. Klicken Sie auf den Avatar<br />

neben Ihrem Benutzernamen, öffnet<br />

das direkt die Konfigurationsmöglichkeiten<br />

für Ihren eigenen Account in den Systemeinstellungen.<br />

Um den grauen Avatar<br />

durch ein nettes Bild zu ersetzen, klicken<br />

Sie rechts auf das Symbol mit dem Kopf<br />

<strong>und</strong> suchen ein neues aus dem bunten<br />

Angebot aus (Abbildung 1).<br />

Gefällt Ihnen keiner der mitgelieferten<br />

Schnappschüsse, bringt Sie ein Klick auf<br />

Nach weiteren Bildern suchen in einen Dateiauswahldialog.<br />

Dieser zeigt in der Voreinstellung<br />

den Ordner Bilder in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis an. Über die Orte in<br />

der linken Leiste <strong>und</strong> die Knöpfe oben im<br />

Dialog navigieren Sie jedoch schnell zu einem<br />

anderen Verzeichnis <strong>und</strong> suchen ein<br />

hübsches Foto aus. Ist dieses zu groß, erscheint<br />

ein kleines Quadrat, das Sie mit<br />

der Maus über den gewünschten Ausschnitt<br />

schieben. Das Profilbild erscheint<br />

fortan im Benutzermenü <strong>und</strong> in einigen<br />

anderen Anwendungen, die Informationen<br />

zum Account anzeigen.<br />

84<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013


Gnome-Tipps<br />

TIPPS & TRICKS<br />

Zeitgesteuerte Jobs<br />

04<br />

mit Gnome Schedule<br />

Gnome Schedule ist ein grafisches<br />

Frontend für Cron<br />

<strong>und</strong> at [2]. Es greift Ihnen<br />

beim Erstellen <strong>und</strong> Verwalten<br />

zeitgesteuerter Aufgaben<br />

unter die Arme. Unter<br />

den von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten<br />

Distributionen installieren<br />

Sie das Paket<br />

gnome-schedule, falls es<br />

noch nicht vorhanden ist.<br />

Danach starten Sie die Anwendung<br />

über die Aktivitäten,<br />

suchen dort nach aufg<br />

<strong>und</strong> klicken Geplante Aufgaben an. Alternativ<br />

geben Sie gnome-schedule in ein<br />

Terminal- oder Schnellstartfenster ([Alt-<br />

F2]) ein; um das Programm mit Administratorrechten<br />

zu starten, stellen Sie<br />

gksudo voran <strong>und</strong> geben danach Ihr eigenes<br />

Passwort ein. Auf diese Weise<br />

richten Sie nicht nur Jobs für den Benutzer<br />

root ein, sondern auch für alle anderen<br />

Accounts des Systems.<br />

Klicken Sie auf Neu, um eine neue Aufgabe<br />

zu erstellen. Im nächsten Dialog<br />

(Abbildung 2) entscheiden Sie, ob es sich<br />

um einen wiederkehrenden Job (Eine Aufgabe,<br />

die in bestimmten Zeitabständen<br />

ausgeführt wird) oder etwas Einmaliges<br />

(Eine einmal auszuführende Aufgabe)<br />

handelt. Details zu den beiden Varianten<br />

lesen Sie in den folgenden Tipps.<br />

Über die dritte Schaltfläche (Eine Aufgabe<br />

aus einer vordefinierten Vorlage)<br />

wählen Sie eine eigene Vorlage aus.<br />

Gnome Schedule ermöglicht es Ihnen,<br />

Aufgaben als Vorlagen abzuspeichern<br />

<strong>und</strong> diese jederzeit wiederzuverwenden,<br />

zum Beispiel als Muster für etwas<br />

Neues. Das vierte Symbol von rechts in<br />

Abb. 1: Über die Systemeinstellungen suchen Sie ein Profilbild<br />

für Ihren Account aus.<br />

der Werkzeugleiste öffnet den Dialog<br />

zum Verwalten der Vorlagen.<br />

Gnome Schedule: Aufgabe<br />

05<br />

einmal ausführen<br />

Um einen einmaligen Job zu definieren,<br />

klicken Sie auf Neu <strong>und</strong> dann die mittlere<br />

Schaltfläche. Im folgenden Dialogfenster<br />

(Abbildung 3) tragen Sie im oberen Feld<br />

eine Beschreibung ein, wenn Sie möchten.<br />

Handelt es sich um ein grafisches<br />

Programm, aktivieren Sie die Checkbox<br />

X-Anwendung direkt unter dem Eingabefeld.<br />

Legen Sie nun das Datum <strong>und</strong> die<br />

Uhrzeit fest. Wenn Sie auf die Schaltfläche<br />

Kalender klicken, klappt ein Feld aus,<br />

in dem Sie bequem zum gewünschten Datum<br />

navigieren.<br />

Anschließend tragen Sie ins Feld Aufgabe<br />

den Programmaufruf ein. Um auf Nummer<br />

sicher zu gehen, wählen Sie sowohl<br />

für das Programm (hier /usr/bin/totem)<br />

als auch für angegebene Dateien (hier<br />

/home/ gnomie/ Musik/ Going-Home.mp3)<br />

den vollen Pfad aus. Tipp: Um den kompletten<br />

Pfad zu einer ausführbaren Datei<br />

zu ermitteln, können Sie das Kommando<br />

which in einem Terminalfenster<br />

zu Hilfe nehmen:<br />

$ which totem<br />

/usr/bin/totem<br />

Optional fügen Sie den Job über<br />

die Schaltfläche unten links als<br />

Vorlage hinzu. Ein Klick auf Anwenden<br />

speichert alles. Im<br />

Hauptfenster erscheint die Aufgabe<br />

nun in der Liste. Über das<br />

Icon mit dem Stift oder einen<br />

Doppelklick öffnen Sie den Konfigurationsdialog<br />

erneut, um<br />

Änderungen vorzunehmen.<br />

Praktisch ist auch das Symbol<br />

mit dem Zahnrad: Darüber führen Sie eine<br />

Aufgabe sofort aus, z. B. um zu testen,<br />

dass Ihre Einstellungen passen.<br />

Gnome Schedule: Wiederkehrende<br />

06<br />

Jobs einrichten<br />

Möchten Sie eine Aufgabe einrichten, die<br />

Gnome Schedule regelmäßig wiederholt,<br />

klicken Sie auf Neu <strong>und</strong> dann auf Eine<br />

Aufgabe, die in bestimmten Zeitabständen<br />

ausgeführt wird. Im folgenden Dialog tragen<br />

Sie zunächst eine optionale Beschreibung<br />

<strong>und</strong> einen Befehl ein. Auch bei den<br />

wiederkehrenden Jobs können Sie volle<br />

Pfade zum Programm <strong>und</strong> den Dateien<br />

eintragen. Aus dem Drop-down-Menü unter<br />

dem Feld Befehl wählen Sie Vorgegebenes<br />

Verhalten, Ausgabe unterdrücken,<br />

X-Anwendung oder X-Anwendung: Ausgabe<br />

unterdrücken aus – je nachdem, was<br />

für einen Job Sie definieren.<br />

Jetzt geht es ans Feintuning für die<br />

Zeiteinstellungen. Hier gelten im Wesentlichen<br />

die Syntaxregeln von Cron, die ein<br />

älterer Artikel in unserer Schwesterzeitschrift<br />

<strong>Linux</strong>User [2] ausführlich beschreibt.<br />

Auswendig lernen müssen Sie<br />

Abb. 2: Wenn Sie eine neue Aufgabe in Gnome Schedule einrichten,<br />

sehen Sie diesen Auswahldialog.<br />

Abb. 3: In diesem Dialogfenster planen Sie einmalige Aufgaben.<br />

Ein kleiner Kalender hilft bei der Wahl des richtigen Datums.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

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85


TIPPS & TRICKS<br />

Gnome-Tipps<br />

Abb. 4: Dieser wiederkehrende Job beendet montags bis freitags jeweils um 12:30 Uhr<br />

alle eigenen Gwibber-Prozesse <strong>und</strong> schließt damit das Chatprogramm.<br />

diese aber nicht – Gnome Schedule bringt<br />

dafür Felder <strong>und</strong> Einrichtungsdialoge mit<br />

Checkboxen mit (Abbildung 4). Beachten<br />

Sie, dass für Minute Werte von 0 bis 59<br />

oder * möglich sind, bei St<strong>und</strong>e 0 bis 23<br />

oder *, Tag akzeptiert 1 bis 31 oder *, Monat<br />

1 bis 12 oder * <strong>und</strong> Wochentag 0 bis 7<br />

oder *. Bei den Wochentagen stehen sowohl<br />

0 als auch 7 für Sonntag.<br />

Abbildung 4 zeigt ein Beispiel, das an<br />

den Arbeitstagen der Woche (Montag bis<br />

Freitag, also 1-5) jeweils um 12:30 Uhr<br />

den Chatclient Gwibber schließt. Als Befehl<br />

kommt killall zum Einsatz [3]. Er versucht,<br />

alle Prozesse mit Namen gwibber<br />

ordnungsgemäß zu beenden, gibt dem<br />

Chatprogramm also noch die Chance, beispielsweise<br />

offene Dateien zu schließen,<br />

bevor der Spaß vorbei ist. Sie müssen übrigens<br />

keine Angst haben, dass das Kommando<br />

auch Gwibber-Prozesse anderer<br />

Anwender beendet, wenn Sie Gnome<br />

Schedule als normaler Benutzer (ohne<br />

Administratorrechte) gestartet haben.<br />

Alle Prozessorkerne<br />

07<br />

im Einsatz?<br />

Enthält Ihr Rechner einen Prozessor mit<br />

zwei oder noch mehr Kernen, <strong>und</strong> haben<br />

Sie den Verdacht, dass das System nicht<br />

mit voller Leistung läuft, verrät der Gnome-<br />

Systemmonitor mehr dazu. Geben Sie in<br />

die Suchmaske der Aktivitäten sy ein <strong>und</strong><br />

starten Sie die Systemüberwachung. Auf<br />

dem Reiter Ressourcen sehen Sie verschiedene<br />

Graphen, darunter die CPU-Chronik,<br />

die Speicher- <strong>und</strong> Auslastungschronik <strong>und</strong><br />

eine Netzwerk-Chronik. Hat das System<br />

eine Mehrkern-CPU richtig erkannt, so sehen<br />

Sie im oberen Bereich pro CPU einen<br />

Graphen, der die jeweilige Prozessorauslastung<br />

des Kerns darstellt.<br />

Benachrichtigungen ein- <strong>und</strong><br />

08<br />

ausblenden<br />

Wenn Sie einen Wechseldatenträger einlegen,<br />

wenn jemand über ein Chatprogramm<br />

eine Sofortnachricht an Sie schickt oder<br />

wenn das System oder ein Programm Ihnen<br />

etwas anderes Wichtiges mitteilen möchte,<br />

blendet Gnome in der Voreinstellung am<br />

unteren Bildschirmrand entsprechende<br />

Nachrichten ein. Selbst wenn Sie diese zunächst<br />

wegklicken, können Sie alle Benachrichtigungen<br />

wieder anzeigen, indem Sie<br />

mit der Maus an den unteren rechten Rand<br />

fahren oder [<strong>Windows</strong>-M] drücken.<br />

Um das Feld wieder verschwinden zu lassen,<br />

drücken Sie einfach [Esc]. Möchten<br />

Sie während der Arbeit nicht gestört werden<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich die Benachrichtigungen<br />

dann betrachten, wenn Sie Zeit<br />

<strong>und</strong> Muße dafür haben, blenden Sie die<br />

automatischen Pop-ups über das Benutzermenü<br />

oben rechts im Panel aus. Ziehen Sie<br />

dazu den Schalter neben Benachrichtigungen<br />

nach links (Abbildung 5) – das bringt<br />

die Desktopumgebung zum Schweigen.<br />

Kniffe für die<br />

09<br />

mittlere Maustaste<br />

Die mittlere Maustaste stellt unter <strong>Linux</strong><br />

<strong>und</strong> auch in der Gnome Shell einige Sonderfunktionen<br />

bereit, mit denen Sie manchen<br />

Arbeitsschritt abkürzen. Viele der<br />

gezeigten Kniffe gelingen auch auf anderen<br />

<strong>Linux</strong>-Desktops, einige davon sind<br />

Gnome-spezifisch. Eine mittlere Taste<br />

setzt nicht zwingend eine Maus mit drei<br />

Tasten voraus. Auch viele Radmäuse <strong>und</strong><br />

sogar Touchpads können Sie dafür nutzen.<br />

Bei Radmäusen reicht es oft aus, auf<br />

das Mausrad zu drücken. Bei Mäusen mit<br />

nur zwei Tasten emulieren Sie den Mittelklick,<br />

indem Sie die rechte <strong>und</strong> linke<br />

Maustaste gleichzeitig betätigen. Heutige<br />

X-Server bieten das Feature in der Regel<br />

automatisch an.<br />

Einige Touchpads unterstützen sogar das<br />

Klopfen mit einem oder mehreren Fingern.<br />

Hat Ihr Laptop oder Netbook ein<br />

solches Gerät, schauen Sie in den Systemeinstellungen<br />

in der Abteilung Hardware /<br />

Maus <strong>und</strong> Touchpad nach, ob das Feature<br />

aktiviert ist. Wechseln Sie dazu auf den<br />

Reiter Touchpad <strong>und</strong> setzen Sie ein Häkchen<br />

bei Mausklicks per Touchpad freischalten.<br />

(Besitzer von Desktoprechnern<br />

ohne Touchpad sehen diesen Reiter im<br />

Konfigurationsdialog übrigens nicht, sondern<br />

können sich nur den Einstellungen<br />

der Maus zuwenden.)<br />

Die meisten <strong>Linux</strong>er kennen den Trick,<br />

mit der linken Taste Text zu kopieren <strong>und</strong><br />

diesen ohne Umweg über die Zwischenablage<br />

mit der mittleren Taste einzufügen.<br />

Das klappt auch über Anwendungsgrenzen<br />

hinweg: Markieren Sie beispielsweise<br />

per Doppelklick in die Browser-Adressleiste<br />

eine URL <strong>und</strong> fügen Sie diese dann<br />

mit der mittleren Maustaste in ein Officedokument<br />

ein – fertig.<br />

Abb. 5: Über den kleinen Schieberegler<br />

im Benutzermenü deaktivieren Sie die<br />

automatischen Nachrichten am unteren<br />

Desktoprand.<br />

86<br />

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02/2013


Gnome-Tipps<br />

TIPPS & TRICKS<br />

Wenn Sie in einem Webbrowser, Officedokument<br />

oder sogar im Gnome-Terminal<br />

mit der linken Maustaste auf einen<br />

freien Bereich in einem Scrollbalken klicken,<br />

landen Sie nicht etwa genau dort,<br />

sondern blättern in einem festen Abstand<br />

(meist eine Seite) in diese Richtung. Nehmen<br />

Sie hier die mittlere Maustaste <strong>und</strong><br />

klicken auf die Leiste, springt der Fokus<br />

genau an die Stelle im Dokument. Apropos<br />

Browser: In den meisten davon können<br />

Sie mit der mittleren Maustaste auf<br />

einen Link klicken, um diesen in einem<br />

neuen Reiter zu öffnen.<br />

Auch die Aktivitäten aus der Gnome-Shell<br />

nutzen die mittlere Taste. Klicken Sie mit<br />

dieser auf ein Icon im Dash oder in der<br />

Anwendungsanzeige in den Aktivitäten,<br />

öffnet das ein Programmfenster auf einer<br />

neuen Arbeitsfläche. Nautilus, der Gnome-<br />

Dateimanager, hat der mittleren Maustaste<br />

ebenfalls eine besondere Bedeutung zugewiesen.<br />

Klicken Sie damit auf einen Ordner,<br />

öffnet Nautilus diesen in einem neuen<br />

Tab, klicken Sie auf eine Datei, wirkt das<br />

wie ein Doppelklick auf diese, <strong>und</strong> die<br />

Standardanwendung öffnet sie.<br />

Abb. 6: Die Zeichentabelle „gucharmap“ stellt auch Sonderzeichen zur Verfügung, die<br />

Sie nicht über die Tastatur direkt eingeben können. Hier landet der Inhalt der Zwischenablage<br />

in einem Abiword-Dokument.<br />

Sonderzeichen finden <strong>und</strong><br />

10<br />

eingeben<br />

Auch wenn Ihre Tastatur sie nicht enthält,<br />

können Sie doch etliche Zeichen aus den<br />

meisten Schriftsystemen der Welt eingeben,<br />

betrachten <strong>und</strong> ausdrucken. Ein besonders<br />

praktischer Helfer kommt in Form<br />

der Gnome-Zeichentabelle, die Sie entweder<br />

über die Aktivitäten (zeich einzugeben<br />

reicht) oder ein Schnellstart- beziehungsweise<br />

Terminalfenster über den Befehl<br />

gucharmap starten. Das Programm enthält<br />

alle Unicodezeichen <strong>und</strong> damit akzentuierte<br />

<strong>und</strong> mathematische Zeichen sowie<br />

viele andere Symbole. Um das jeweilige<br />

Zeichen grafisch darstellen zu können,<br />

muss auf dem Computer das passende<br />

TTF-Paket installiert sein.<br />

Am oberen Rand des Programmfensters<br />

sehen Sie eine Menü- <strong>und</strong> Werkzeugleiste.<br />

Letztere enthält Ausklappmenüs, in denen<br />

Sie Schriften aussuchen, den Stil <strong>und</strong> die<br />

Größe einstellen. Darunter sehen Sie in der<br />

linken Seitenleiste die Schriftsysteme,<br />

rechts daneben die dazugehörigen Zeichen<br />

in einer Tabelle <strong>und</strong> Details zum Font. Sie<br />

können nun entweder einzelne Sonderzeichen<br />

in die Zwischenablage kopieren oder<br />

direkt ganze Textblöcke. Klicken Sie doppelt<br />

auf ein Zeichen in der Tabelle oder<br />

markieren Sie eines mit der linken Maustaste<br />

<strong>und</strong> drücken [Eingabe], so erscheint<br />

es im Feld unten Zu kopierender Text. Erst<br />

wenn Sie daneben auf Kopieren klicken,<br />

landet alles aus dem Feld in der Zwischenablage,<br />

<strong>und</strong> Sie können den Text nun zum<br />

Beispiel mit [Strg-V] in ein anderes Programm<br />

einfügen (Abbildung 6).<br />

Evolution: Daten sichern <strong>und</strong> wiederherstellen<br />

11<br />

Das Gnome-Mailprogramm legt seine Einstellungen,<br />

die Mails, heruntergeladene<br />

News, das Adressbuch, die Kalender <strong>und</strong><br />

so weiter sämtlich in versteckten Ordnern<br />

im eigenen Home-Verzeichnis unterhalb<br />

von ~/ .config/ evolution <strong>und</strong> ~/ .local/<br />

share/ evolution ab. Sie könnten diese Verzeichnisse<br />

von Hand sichern oder in automatischen<br />

Backups erfassen, Evolution<br />

bietet aber eine eigene Funktion zum Sichern<br />

<strong>und</strong> Wiederherstellen an, die sich<br />

auch anbietet, um die Konfiguration <strong>und</strong><br />

die Daten auf einen anderen Rechner umzuziehen.<br />

Um ein Backup zu erstellen, rufen Sie im<br />

Menü Datei den Punkt Evolution-Daten sichern.<br />

Im folgenden Dateiauswahldialog<br />

dürfen Sie einen Speicherort festlegen <strong>und</strong><br />

den vorgeschlagenen Namen der Sicherung<br />

verändern. Das Programm schlägt<br />

von sich aus einen Namen vor, der das<br />

aktuelle Datum enthält. Als Dateiformat<br />

verwendet das Programm ein komprimiertes<br />

tar.gz-Archiv.<br />

Ähnlich einfach klappt die Wiederherstellung:<br />

Über Datei / Evolution-Daten wiederherstellen<br />

<strong>und</strong> Auswahl eines solchen<br />

tar.gz-Archivs lesen Sie alles wieder ein.<br />

Zusätzlich beantworten Sie in diesem Fall<br />

eine Sicherheitsabfrage, ob Sie wirklich<br />

fortfahren wollen. Sie haben hier noch<br />

einmal die Möglichkeit, den Vorgang abzubrechen.<br />

(hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Guru-Training zu Zugriffsrechten:<br />

Heike Jurzik, „Zutritt verboten!“,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 12/ 2005, S. 78 ff.,<br />

http:// www. easylinux. de/ 2005/ 12/<br />

078-chmod/ (http:// ezlx. de/ d2d1)<br />

[2] Artikel zu Cron <strong>und</strong> at: Heike Jurzik,<br />

„Punktlandung“, <strong>Linux</strong>User 02/ 2006,<br />

S. 94 ff., http:// www. linux-community.<br />

de/ artikel/ 9812 (http:// ezlx. de/ d2d2)<br />

[3] Artikel zur Steuerung von Prozessen:<br />

Hans-Georg Eßer, „Prozesse im Griff“,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 04/ 2008, S. 122 ff., http://<br />

www. easylinux. de/ 2008/ 04/ 122-guru/<br />

(http:// ezlx. de/ d2d3)<br />

GLOSSAR<br />

TTF: Die Abkürzung steht für TrueType<br />

Font. Es handelt sich um einen Standard<br />

zur Schriftdarstellung auf Bildschirmen<br />

<strong>und</strong> Druckern. TrueType-<br />

Schriften stehen unter <strong>Windows</strong>, OS X<br />

<strong>und</strong> auch <strong>Linux</strong> zur Verfügung. Einige<br />

davon landen bereits bei der Installation<br />

der Distribution auf der Platte, andere<br />

rüsten Sie nach. Dazu suchen Sie<br />

einfach im Paketmanager nach Paketen,<br />

die ttf am Anfang des Namens<br />

enthalten.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

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87


TIPPS & TRICKS<br />

LibreOffice<br />

LibreOffice-Tipps<br />

Besser arbeiten<br />

mit LibreOffice<br />

Franz Böhm<br />

Die LibreOffice-Tipps zeigen, wie Sie eigene Konstanten für Calc erstellen, Formeln ohne Änderungen<br />

kopieren, Erweiterungen für die Bürosuite finden, Fotos optimieren <strong>und</strong> Verknüpfungen<br />

zu eingebetteten Bildern lösen.<br />

Eigene Konstanten<br />

01<br />

für Calc erstellen<br />

Vielen mathematischen Berechnungen liegen<br />

Konstanten zugr<strong>und</strong>e. LibreOffice liefert<br />

die wichtigsten davon frei Haus. Dazu<br />

gehört beispielsweise die Kreiszahl Pi<br />

(PI()). Um die Fläche eines Kreises mit<br />

dem Radius 7 zu berechnen, verwenden<br />

Sie diesen Befehl:<br />

=7^2*PI()<br />

Reichen die vorhandenen Konstanten<br />

nicht aus, können Sie jederzeit eine eigene<br />

Sammlung erstellen, um etwa die<br />

Mehrwertsteuer oder einen Bruttobetrag<br />

zu berechnen oder um einen Fälligkeitstag<br />

zu bestimmen. Um eine neue Funktion<br />

mit einer eigenen Konstante anzulegen,<br />

rufen Sie den Menüpunkt Einfügen<br />

/ Namen / Festlegen auf. Im folgenden<br />

Dialogfenster definieren Sie nun einen<br />

Namen, einen Bereich <strong>und</strong> einen<br />

Geltungsbereich.<br />

Ins Feld Name gehört ein Bezeichner für<br />

die neue Konstante, beispielsweise<br />

MWSt19 zur Berechnung der Mehrwertsteuer<br />

in Höhe von 19 %, oder Fälligkeit,<br />

um den Fälligkeitstag von Rechnungen zu<br />

ermitteln. Neben Bereich tragen Sie den<br />

passenden Wert oder die gewünschte Formel<br />

ein. Für das Mehrwertsteuer-Beispiel<br />

steht hier 0,19. Soll eine Konstante namens<br />

Fälligkeit immer den Tag anzeigen,<br />

der genau einen Monat nach der Rechnungsstellung<br />

liegt, tragen Sie die folgende<br />

Formel ein:<br />

=DATUM(JAHR(HEUTE());MONAT(HEUTE())+1;TAG(U<br />

HEUTE()))<br />

Ein Klick auf Hinzufügen speichert die<br />

neue Konstante. Sie können nun direkt<br />

damit rechnen <strong>und</strong> im Tabellenblatt etwa<br />

=100 * MWSt19 oder =Fälligkeit eingeben.<br />

Eine Übersicht über alle selbst erstellten<br />

Einträge präsentiert ein Dialog,<br />

den Sie über Einfügen / Namen / Verwalten<br />

oder mit der Tastenkombination [Strg-<br />

F3] öffnen (Abbildung 1).<br />

Calc: Formeln ohne<br />

02<br />

Änderungen kopieren<br />

LibreOffice passt die Bezüge in Formeln<br />

normalerweise automatisch an. Manchmal<br />

wollen Sie jedoch eine exakte Kopie<br />

ohne Änderung an der Formel erstellen –<br />

auch das ist möglich. Um die Formel einer<br />

einzigen Zelle zu kopieren, markieren Sie<br />

zunächst die Zelle mit der enthaltenen<br />

Formel. Diese erscheint nun in der Bearbeitungsleiste.<br />

Wechseln Sie dorthin <strong>und</strong><br />

kopieren Sie den Inhalt mit [Strg-C] in die<br />

Zwischenablage. Danach verlassen Sie<br />

mit [Esc] die Formelzelle. Wechseln Sie in<br />

eine neue Zelle <strong>und</strong> klicken Sie in die Bearbeitungsleiste<br />

oder drücken [F2]. Danach<br />

fügen Sie die Formel mit [Strg-V] aus<br />

der Zwischenablage unverändert ein.<br />

Wollen Sie einen größeren Bereich, zum<br />

Beispiel eine ganze Spalte, kopieren, ist<br />

das Vorgehen zu umständlich. Die folgende<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt,<br />

wie Sie hier mit der Funktion Suchen & Ersetzen<br />

zum Ziel kommen:<br />

Markieren Sie den ganzen Bereich<br />

1<br />

(also alle Zellen) mit den Formeln,<br />

Abb. 1: In wenigen Schritten erstellen Sie<br />

eigene Konstanten für die Arbeit in Calc.<br />

Hiere sehen Sie alle Eigenkreationen.<br />

Abb. 2: Um ganze Bereiche mit Formeln<br />

ohne Änderungen zu kopieren, nutzen<br />

Sie die Funktion „Suchen & Ersetzen“.<br />

Abb. 3: Mit dieser Tabelle ermitteln Sie<br />

den zweiten Sonntag im Juni.<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


LibreOffice<br />

TIPPS & TRICKS<br />

Abb. 4: Vorher (links) <strong>und</strong> nachher (rechts): Draw hat den Dunstschleier entfernt, <strong>und</strong> die Farben leuchten wieder.<br />

die Sie ohne Änderungen kopieren<br />

möchten.<br />

Drücken Sie [Strg-H] oder gehen Sie<br />

2<br />

über das Menü Bearbeiten, um den Dialog<br />

Suchen & Ersetzen zu öffnen.<br />

Ins Feld Suchen nach tragen Sie ein<br />

3<br />

Gleichheitszeichen (=) ein. Darunter<br />

schreiben Sie bei Ersetzen durch eine<br />

Raute (#) hin.<br />

Klappen Sie den Dialog über die Schaltfläche<br />

Mehr Optionen aus. Setzen Sie<br />

4<br />

ein Häkchen bei Nur in Selektion. Alle<br />

anderen Checkboxen deaktivieren Sie.<br />

Aus dem Drop-down-Menü Suchen in<br />

wählen Sie den Eintrag Formeln aus<br />

(Abbildung 2).<br />

Klicken Sie abschließend auf Ersetze<br />

5<br />

alle, <strong>und</strong> LibreOffice wandelt die Formeln<br />

in normalen Text um. Diesen<br />

können Sie nun markieren, in die Zwischenablage<br />

einfügen <strong>und</strong> an anderer<br />

Stelle wieder einfügen.<br />

Nach Abschluss der Kopier- <strong>und</strong> Einfügearbeiten,<br />

vergessen Sie nicht, das Rautezeichen<br />

wieder durch ein Gleichheitszeichen<br />

zu ersetzen, um die Formeln wieder<br />

zu aktivieren.<br />

Calc: Wann ist denn<br />

03<br />

Muttertag?<br />

Muttertag ist traditionell am zweiten<br />

Sonntag im Mai. Haben Sie gerade keinen<br />

Kalender zur Hand, ermitteln Sie das genaue<br />

Datum einfach in LibreOffice Calc.<br />

Schreiben Sie in A1 das Kalenderjahr als<br />

vierstellige Zahl, zum Beispiel 2013. In A2<br />

tragen Sie danach folgende Formel ein:<br />

=DATUM(A1;5;1)+(7-WOCHENTAG(DATUM(A1;5;1);U<br />

2))+7<br />

Wenn Sie die Zelle A2 anschließend formatieren<br />

<strong>und</strong> im Feld Format-Code beispielsweise<br />

NNNNT. MMMM JJJJ eintragen,<br />

erscheint dort als Ergebnis Sonntag,<br />

12. Mai 2013. Im Hintergr<strong>und</strong> passiert dabei<br />

folgende Berechnung: Ausgehend vom<br />

01. Mai des in A1 eingetragenen Kalenderjahrs<br />

rechnet Calc so viele Wochentage<br />

hinzu, bis der erste Sonntag erreicht ist.<br />

Durch die Addition von weiteren sieben<br />

Tagen erhalten Sie dann den zweiten<br />

Sonntag im Mai.<br />

Calc: So berechnen Sie<br />

04<br />

den Vatertag<br />

Vatertag in Deutschland ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

am kirchlichen Feiertag Christi Himmelfahrt,<br />

also dem 40. Tag nach Ostern. Das<br />

ist der Donnerstag nach dem fünften<br />

Sonntag nach Ostern. 2013 fällt der Tag<br />

auf den 9. Mai. Um das Datum mit Calc<br />

zu überprüfen, können Sie die Formel<br />

=OSTERSONNTAG(Jahr) verwenden. In<br />

die r<strong>und</strong>en Klammern gehört die Jahreszahl.<br />

Zu diesem Datum zählen Sie einfach<br />

39 Tage (also fünf Wochen plus vier<br />

Tage) hinzu:<br />

=OSTERSONNTAG(2013)+39<br />

In Österreich feiern die Menschen den Vatertag<br />

hingegen immer am zweiten Junisonntag,<br />

dieses Jahr also am 9. Juni. Mit<br />

der folgenden Formel berechnen Sie den<br />

zweiten Sonntag eines Monats:<br />

=A2-1-WOCHENTAG(A2-B2;3)+7*C2<br />

Als Gr<strong>und</strong>lage legen Sie eine Tabelle für<br />

die Basisdaten an. Da Sie den zweiten Junisonntag<br />

ermitteln wollen, schreiben Sie<br />

beispielsweise in die Zelle A2 das Datum<br />

des Ersten des betreffenden Monats <strong>und</strong><br />

daneben den gesuchten Wochentag als<br />

Zahl. Da die Zählung mit 1=Montag beginnt<br />

<strong>und</strong> mit 7=Sonntag endet, steht<br />

hier also eine 7. In die nächste Spalte tragen<br />

Sie die gesuchte Stelle im Monat ein.<br />

Hier steht also eine 2, da Sie den zweiten<br />

Sonntag meinen. Schreiben Sie jetzt in die<br />

Ergebniszelle die gerade gezeigte Formel,<br />

<strong>und</strong> LibreOffice verrät den zweiten Junisonntag<br />

(Abbildung 3).<br />

Alternativ können Sie auch diese Formel<br />

hier benutzen, um den Vatertag in Österreich<br />

zu berechnen:<br />

=DATUM(A2;6;1)-1-WOCHENTAG(DATUM(A2;6;1)-7U<br />

;3)+7*2<br />

In dieser Variante benötigen Sie nur<br />

noch das vierstellige Kalenderjahr in der<br />

Zelle A2.<br />

Draw: Urlaubsfotos<br />

05<br />

optimieren<br />

Mit dem Zeichenprogramm der Officesuite<br />

verbessern Sie in wenigen Mausklicks<br />

Bilder <strong>und</strong> Fotos. Die Farben strahlen<br />

wieder, die Kontraste stimmen, <strong>und</strong><br />

das Bild ist schärfer (Abbildung 4). Dazu<br />

öffnen Sie den Schnappschuss in einem<br />

Draw-Arbeitsblatt. Die Software blendet<br />

automatisch die Symbolleiste Bild ein, die<br />

Sie alternativ über das Menü Ansicht /<br />

Symbolleisten von Hand ein- <strong>und</strong> ausschalten.<br />

Diese Leiste steht in allen Libre-<br />

Office-Modulen zur Verfügung, <strong>und</strong> so<br />

helfen die enthaltenen Werkzeuge auch<br />

bei der Erstellung eines Flyers oder einer<br />

Präsentation.<br />

Die wichtigsten Funktionen finden Sie hinter<br />

den beiden Schaltflächen Grafikfilter<br />

(Symbol mit dem Zauberstab) <strong>und</strong> Farbe<br />

(Farbeimer-Icon). Ist das Foto beispielsweise<br />

zu hell oder zu dunkel, klicken Sie<br />

auf den Farbeimer <strong>und</strong> passen dann ganz<br />

unten den Gammawert an. Die Skala reicht<br />

von 0,1 (ganz dunkel) bis 10,0 (ganz hell).<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

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89


TIPPS & TRICKS<br />

LibreOffice<br />

Abb. 5: Per Mausklick definieren Sie in diesem Dialog,<br />

welche Icons sich auf einer Symbolleiste befinden.<br />

Alternativ beeinflussen Sie die Helligkeit<br />

über das Feld hinter der Sonne. Hier tragen<br />

Sie Werte zwischen -100 (ganz dunkel)<br />

<strong>und</strong> 100 (ganz hell) ein. Weiterhin im<br />

Angebot: ein Feld für den Kontrast <strong>und</strong><br />

drei für die RGB-Farbwerte (Rot, Grün,<br />

Blau), die ebenfalls alle Werte zwischen<br />

-100 <strong>und</strong> 100 akzeptieren.<br />

Noch plastischer erscheint ein Foto, wenn<br />

Sie aus dem Grafikfilter-Abrissmenü über<br />

das dritte Symbol von links der oberen<br />

Reihe die Schärfe beeinflussen. Jeder<br />

Klick auf das Icon erhöht die Kantenkontraste.<br />

Alle Änderungen wirken sich direkt<br />

auf das Bild aus, <strong>und</strong> wenn nötig, machen<br />

Sie über die Schaltfläche oder [Strg-Rückschritt]<br />

einzelne oder alle Arbeitssritte<br />

rückgängig.<br />

Zwischen den beiden genannten Schaltflächen<br />

für die Grafikfilter <strong>und</strong> Farbe finden<br />

Sie ein Drop-down-Menü für den Grafikmodus.<br />

Die Voreinstellung ist hier<br />

Standard, das heißt, Draw zeigt das Bild<br />

im Original an. Als weitere Optionen bietet<br />

das Menü Graustufen, Schwarz/ Weiß<br />

<strong>und</strong> Wasserzeichen. Letztere Funktion<br />

hellt ein Foto so weit auf, dass Sie es unter<br />

einen Text als Hintergr<strong>und</strong>bild schieben<br />

können. Entspricht diese automatisch<br />

gewählte Transparenz nicht Ihren Vorstellungen,<br />

passen Sie den Wert in dem kleinen<br />

Feld in der Bild-Symbolleiste von<br />

Hand an (0 % = nicht durchsichtig,<br />

100 % = total transparent).<br />

tionsumfang. Im Internet<br />

finden Sie darüber hinaus<br />

etliche weitere Erweiterungen,<br />

Extensions genannt,<br />

mit denen Sie die Anwendung<br />

aufrüsten <strong>und</strong> den<br />

eigenen Bedürfnissen anpassen.<br />

Neben den Libre-<br />

Office-Erweiterungen dürfen<br />

Sie in der Regel auch<br />

die OpenOffice-Extensions<br />

verwenden. Zahlreiche<br />

Wörterbücher, Dokumentvorlagen,<br />

Gallery-Pakete<br />

<strong>und</strong> sogar zusätzliche Import-/<br />

Exportfilter finden<br />

Sie unter [1], [2] <strong>und</strong> [3]<br />

zum Download. Die Extensions<br />

haben sämtlich die<br />

Dateiendung .oxt.<br />

Die eigentliche Installation starten Sie entweder<br />

per Doppelklick auf die .oxt-Datei<br />

im Dateimanager Ihrer Desktopumgebung<br />

oder über den Extension Manager, den Sie<br />

in LibreOffice über das Menü Extras auf<br />

den Plan rufen. Dort klicken Sie dann auf<br />

Hinzufügen <strong>und</strong> navigieren im Dateiauswahldialog<br />

zur heruntergeladenen Erweiterung.<br />

Nach einem Klick auf OK erscheint<br />

eine Dialogbox mit den Lizenzbedingungen,<br />

denen Sie zustimmen müssen – die<br />

meisten Extensions stehen unter einer<br />

freien Lizenz. Danach starten Sie die<br />

Officesuite neu.<br />

Einige Erweiterungen nisten sich in einem<br />

neuen Menüeintrag Extras / Add-ons ein,<br />

andere finden Sie in eigenen Symbolleisten<br />

oder über eine eigene Tastenkombination.<br />

Der Extension Manager bietet zudem<br />

an, Erweiterungen zu deaktivieren, zu<br />

entfernen oder nach Aktualisierungen zu<br />

schauen.<br />

„Zuletzt benutzte Dokumente“<br />

07<br />

mit mehr Einträgen<br />

Alle LibreOffice-Module merken sich, welche<br />

Dateien Sie zuletzt geöffnet haben.<br />

Die Liste finden Sie im Menü Datei; sie<br />

zeigt in der Voreinstellung zehn Einträge<br />

an. Reicht das nicht aus, binden Sie einfach<br />

ein zusätzliches Drop-down-Menü in<br />

die Standardsymbolleiste ein:<br />

Öffnen Sie den Konfigurationsdialog<br />

1<br />

über Extras / Anpassen <strong>und</strong> wechseln<br />

Sie dort zum dritten Reiter Symbolleisten.<br />

Wählen Sie aus dem Drop-down-Menü<br />

2<br />

neben Symbolleiste den Eintrag Standard<br />

aus. Im Feld Symbolleisteninhalt<br />

sehen Sie nun alle Icons der Leiste.<br />

Setzen Sie ein Häkchen bei URL laden<br />

3<br />

(Abbildung 5) <strong>und</strong> bestätigen Sie über<br />

OK. In der Symbolleiste taucht nun das<br />

neue Drop-down-Menü mit allen kürzlich<br />

geöffneten Dokumenten auf.<br />

Erscheint Ihnen diese lange Liste zu unübersichtlich,<br />

probieren Sie die Extension<br />

History Manager [4] aus. Diese spielen Sie<br />

wie im vorigen Tipp gezeigt ein. Nach einem<br />

Neustart von LibreOffice nistet sich<br />

das Add-on im gleichnamigen Menü unter<br />

Extras ein. Nach dem Start geben Sie einfach<br />

ins Feld Change Size die Anzahl der<br />

Menüeinträge ein, die Sie in Datei / Zuletzt<br />

benutzte Dokumente sehen möchten.<br />

Doppelzeilige Texte in<br />

08<br />

LibreOffice Writer<br />

Einzelne Begriffe oder mehrere Wörter<br />

stellen Sie in Writer übereinander (Abbildung<br />

6). Solche Gruppen wandern gemeinsam,<br />

wenn Sie Textteile verschieben.<br />

Um doppelzeilig zu schreiben, öffnen<br />

Sie die allgemeinen Programmeinstellungen<br />

über Extras / Optionen. Klappen<br />

Sie links den Bereich Spracheinstellungen<br />

auf <strong>und</strong> wählen Sie Sprachen. In<br />

der unteren Fensterhälfte setzen Sie dann<br />

ein Häkchen bei Unterstützung von asiatischen<br />

Sprachen aktivieren. Bestätigen<br />

Sie die Einstellung über OK.<br />

Als Nächstes schreiben Sie den Text. Tippen<br />

Sie zunächst das obere Wort, dann<br />

ein Leerzeichen <strong>und</strong> dann das untere.<br />

Wollen Sie mehrere Wörter bündeln <strong>und</strong><br />

übereinander stellen, achten Sie darauf,<br />

dass Sie in den einzelnen Gruppen geschützte<br />

Leerzeichen verwenden. Diese<br />

erreichen Sie entweder über das Menü<br />

Einfügen / Formatierungszeichen oder<br />

über die Tastenkombination [Strg-Umschalt-Leertaste].<br />

Markieren Sie dann die beiden Begriffe<br />

oder Wörtergruppen <strong>und</strong> rufen Sie aus<br />

Neue Extensions<br />

06<br />

für LibreOffice<br />

Die Bürosuite bietet schon in der Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

einen beachtlichen Funk-<br />

Abb. 6: Formatieren Sie den Fließtext in Writer doppelzeilig, um beispielsweise Synonyme<br />

für den Leser anzubieten.<br />

90 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


LibreOffice<br />

TIPPS & TRICKS<br />

Abb. 8: Via „Verknüpfungen bearbeiten“ lösen Sie die Verknüpfungen<br />

zu externen Bilddateien <strong>und</strong> betten diese ins Dokument ein.<br />

Abb. 7: Über „Ganze Seite“ <strong>und</strong> „Inhalte synchronisieren“<br />

erstellen Sie einen Bogen mit gleichen Etiketten.<br />

dem Menü Format / Absatz auf. Auf<br />

dem Reiter Ausrichtung wählen Sie unten<br />

im Bereich Text-an-Text im Dropdown-Menü<br />

Ausrichtung die Einstellung<br />

Unten aus. Danach gehen Sie im Menü<br />

Format zum Punkt Zeichen, wechseln<br />

zum Register Asiatisches Layout <strong>und</strong><br />

setzen ein Häkchen bei Doppelzeilig<br />

schreiben. Die beiden Wörter beziehungsweise<br />

Gruppen erscheinen nun<br />

zweizeilig <strong>und</strong> in halber Größe. Passen<br />

Sie zum Schluss noch die Schriftgröße<br />

an den Rest des Textes an.<br />

Writer: Viele Etiketten<br />

09<br />

auf einem Blatt<br />

LibreOffice Writer enthält eine Vorlage,<br />

mit der Sie in Windeseile Etiketten erstellen<br />

<strong>und</strong> ausdrucken. Sie finden die Funktion<br />

über Datei / Neu / Etiketten. Auf<br />

dem ersten Reiter namens Etiketten legen<br />

Sie die Aufschrift <strong>und</strong> die Größe fest. Der<br />

zweite Tab namens Format erlaubt die<br />

Definition eigener Abstände, der Höhe<br />

<strong>und</strong> Breite sowie der Seitenränder. Auf<br />

dem letzten Reiter (Zusätze) bestimmen<br />

Sie schließlich, ob Sie nur ein einzelnes<br />

Etikett oder eine ganze Seite mit Etiketten<br />

drucken.<br />

Aktivieren Sie die Checkbox Ganze Seite<br />

<strong>und</strong> darunter die Option Inhalte synchronisieren<br />

(Abbildung 7), so produziert<br />

die Textverarbeitung nach einem Klick<br />

auf den Button Neues Dokument ein<br />

ganzes Blatt mit Aufklebern. Um nachträglich<br />

die Beschriftung zu ändern, bearbeiten<br />

Sie das erste Etikett links oben<br />

<strong>und</strong> betätigen dann die Schaltfläche Etiketten<br />

synchronisieren. Writer übernimmt<br />

die Anpassung dann für die restlichen<br />

Etiketten.<br />

Einzelne Etiketten<br />

10<br />

ändern<br />

Der automatische Abgleich<br />

über den Knopf Etiketten<br />

synchronisieren ist möglich, weil<br />

die einzelnen Aufkleber miteinander verknüpft<br />

sind. Es handelt sich bei einem Etikett<br />

streng genommen um formatierte<br />

Textrahmen, deren Eigenschaften Sie betrachten,<br />

wenn Sie doppelt auf den grauen<br />

Rahmen klicken. Alle auf der Seite enthaltenen<br />

Etiketten sind also fest mit dem ersten<br />

verbandelt.<br />

Möchten Sie eines der anderen Etiketten<br />

bearbeiten, so geht das nur, wenn Sie<br />

vorher die Verknüpfung zum ersten lösen.<br />

Dazu positionieren Sie den Cursor<br />

im ersten Aufkleber <strong>und</strong> wählen aus<br />

dem Menü Bearbeiten / Verknüpfungen<br />

/ Verknüpfungen bearbeiten. Im folgenden<br />

Dialog markieren Sie ein einzelnes<br />

Element oder alle <strong>und</strong> klicken danach<br />

auf Lösen. LibreOffice fragt zur Sicherheit<br />

noch einmal nach, denn dieser Vorgang<br />

kann nicht mehr rückgängig gemacht<br />

werden. Daher sollte die Aufhebung<br />

einer solchen Verknüpfung immer<br />

als Letztes passieren.<br />

Schnelle Berechnungen<br />

11<br />

in Textdokumenten<br />

Sind Sie mit Schreibarbeiten beschäftigt<br />

<strong>und</strong> wollen zwischendurch kleinere Berechnungen<br />

durchführen, müssen Sie<br />

Writer dazu nicht verlassen oder einen<br />

Feldbefehl beziehungsweise ein Makro<br />

bemühen. Geben Sie einfach in das Textdokument<br />

den mathematischen Ausdruck<br />

ein, zum Beispiel:<br />

3000 + 564<br />

Markieren Sie das Ganze mit der Maus<br />

<strong>und</strong> drücken dann die Tastenkombination<br />

[Strg-+]. Writer berechnet daraufhin<br />

den ausgewählten Text, also die Zahlen,<br />

<strong>und</strong> kopiert das Ergebnis in die Zwischenablage.<br />

Über [Strg-V] können Sie<br />

die Lösung einfügen, <strong>und</strong> im Dokument<br />

erscheint 3564. Achtung: Betätigen Sie<br />

sofort [Strg-V], überschreibt die Textverarbeitung<br />

den markierten Text mit dem<br />

Ergebnis.<br />

Alle Grafiken<br />

12<br />

in Dokument einbinden<br />

Sie haben in einem Dokument alle Grafiken<br />

als Verknüpfungen hinzugefügt<br />

<strong>und</strong> möchten es nun an einen anderen<br />

Benutzer weitergeben. Um dem Empfänger<br />

die Handhabung zu erleichtern, wollen<br />

Sie alle Bilder nun direkt einbetten.<br />

Das geht komfortabel über das Menü Bearbeiten<br />

/ Verknüpfungen. Im folgenden<br />

Dialogfenster sehen Sie alle mit dem Dokument<br />

verknüpften Grafiken. Sie können<br />

nun wahlweise einzelne Bilder mit<br />

gedrückter Strg-Taste markieren oder<br />

über [Strg-A] direkt alle erfassen (Abbildung<br />

8). Anschließend klicken Sie<br />

auf Lösen <strong>und</strong> bestätigen die Sicherheitsabfrage.<br />

Da Sie diesen Schritt nicht<br />

rückgängig machen können, erstellen<br />

Sie am besten vorher eine Kopie des Originaldokuments.<br />

(hej)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] LibreOffice-Erweiterungen:<br />

http:// extensions. libreoffice. org/<br />

extension-center (http:// ezlx. de/ d2a1)<br />

[2] LibrePlanet-Wiki:<br />

http:// libreplanet. org/ wiki/<br />

Group:OpenOfficeExtensions/ List<br />

(http:// ezlx. de/ d2a2)<br />

[3] OpenOffice-Extensions:<br />

http:// extensions. services. openoffice.<br />

org/ de (http:// ezlx. de/ d2a3)<br />

[4] History Manager:<br />

http:// extensions. services. openoffice.<br />

org/ project/ histmngr<br />

(http:// ezlx. de/ d2a4)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

91


TIPPS & TRICKS<br />

Ubuntu, <strong>Linux</strong> Mint <strong>und</strong> Knoppix<br />

Tipps <strong>und</strong> Tricks zu Ubuntu, <strong>Linux</strong> Mint <strong>und</strong> Knoppix<br />

Ubuntu, <strong>Linux</strong> Mint<br />

<strong>und</strong> Knoppix<br />

Heike Jurzik<br />

Ubuntu, <strong>Linux</strong> Mint <strong>und</strong> Knoppix basieren auf der Distribution<br />

Debian – wir verraten Tricks <strong>und</strong> Kniffe, welche die Arbeit<br />

auf diesen Systemen angenehmer machen.<br />

“Lisa”<br />

Mint: Backup der persönlichen<br />

01<br />

Daten mit eingebautem Tool<br />

<strong>Linux</strong> Mint bringt von Haus aus ein praktisches<br />

Backupwerkzeug mit, das sowohl<br />

Ihre persönlichen Daten als auch die installierten<br />

Programme sichert. Damit eignet<br />

es sich ideal, um beim Erscheinen einer<br />

neuen Distributionsversion das alte<br />

System zu sichern, den Nachfolger neu<br />

einzuspielen <strong>und</strong> dann die gewünschten<br />

Daten wiederherzustellen. Alternativ können<br />

Sie wie auf allen Debian-basierten<br />

Systemen eine Aktualisierung on-the-fly<br />

durchführen, wie es der Tipp 04 zeigt. So<br />

erstellen Sie ein Backup der persönlichen<br />

Dateien:<br />

Öffnen Sie das Programm über das<br />

1<br />

Mint-Menü / Administration / Datensicherungswerkzeug<br />

<strong>und</strong> geben Sie auf<br />

Aufforderung Ihr eigenes Passwort ein.<br />

Anschließend arbeiten Sie mit administrativen<br />

Rechten <strong>und</strong> dürfen somit auch<br />

systemweite Einstellungen <strong>und</strong> Dateien<br />

sichern.<br />

Sichern Sie zunächst die persönlichen<br />

2<br />

Dateien, indem Sie links<br />

oben auf die Schaltfläche<br />

Sicherungsdateien klicken.<br />

Wählen Sie im folgenden<br />

Dialog (Abbildung 1) als<br />

Quelle das eigene Home-<br />

Verzeichnis oder – falls Sie<br />

mehrere Benutzer eingerichtet<br />

haben – den gesamten<br />

Ordner /home aus.<br />

Im Drop-down-Menü Ziel<br />

3<br />

suchen Sie nun ein Medium<br />

für die Sicherungskopie<br />

4<br />

5<br />

aus. Am besten verwenden Sie dazu<br />

eine externe Festplatte oder ein USB-<br />

Medium mit genügend freiem Speicher.<br />

Ein Dateiauswahldialog hilft bei der<br />

Navigation zum richtigen Gerät.<br />

Klappen Sie auch die erweiterten Einstellungen<br />

aus. Hier tragen Sie optional<br />

eine Beschreibung ein. Im Drop-down-<br />

Menü Ausgabe ist in der Voreinstellung<br />

Struktur erhalten aktiv. Alternativ stehen<br />

hier verschiedene Archivformate<br />

(.tar, .tar.gz <strong>und</strong> .tar.bz2) zur Verfügung.<br />

Für Ihr eigenes Home-Verzeichnis<br />

ist die Defaulteinstellung richtig gewählt.<br />

Wollen Sie jedoch Daten von einer<br />

NTFS- oder FAT-Partition sichern,<br />

entscheiden Sie sich am besten für eines<br />

der Archivformate, auch wenn das<br />

länger dauert. Auf diese Weise sichern<br />

Sie auch Dateieigenschaften, die sonst<br />

verloren gehen würden.<br />

Beim ersten Backup können Sie das<br />

Drop-down-Menü Überschreiben getrost<br />

ignorieren. Es wird bei einem Folgebackup<br />

interessant, wenn Sie dieses<br />

Abb. 1: In diesem Dialogfenster nehmen Sie die Einstellungen für<br />

das Backup der persönlichen Daten vor.<br />

aktualisieren möchten. Dann dürfen Sie<br />

hier entscheiden, wann die Anwendung<br />

eine Datei überschreibt: Niemals, Größe<br />

stimmt nicht überein, Änderungsdatum<br />

stimmt nicht überein, Prüfsumme<br />

stimmt nicht überein oder Immer.<br />

Aktivieren Sie als Letztes noch die<br />

6<br />

Checkboxen Integrität bestätigen, wenn<br />

Sie möchten, dass das Programm die<br />

Signatur jeder Datei nach dem Backup<br />

prüft. Berechtigungen beibehalten <strong>und</strong><br />

Zeitstempel beibehalten sollten Sie<br />

ebenfalls mit einem Häkchen versehen.<br />

Mit einem Klick auf Vor geht’s weiter.<br />

Im nächsten Dialog dürfen Sie gezielt<br />

7<br />

Dateien oder Ordner ausschließen, die<br />

Sie nicht sichern möchten. Auf diese<br />

Weise sparen Sie Platz.<br />

Nachdem Sie ein letztes Mal auf Vor geklickt<br />

haben, zeigt eine Übersicht noch einmal<br />

an, welche Einstellungen Sie für das<br />

Backup gewählt haben. Sie können hier die<br />

Quelle, das Ziel, die Beschreibung usw.<br />

kontrollieren. Ist alles in Ordnung, starten<br />

Sie über Anwenden das Backup. Alternativ<br />

gehen Sie zurück <strong>und</strong> verändern<br />

die Vorgaben. Ein Fortschrittsbalken<br />

hält Sie anschließend<br />

auf dem Laufenden.<br />

Auch wenn Sie der Anwendung<br />

<strong>und</strong> den Mint-Entwicklern<br />

vertrauen, sollten Sie das<br />

Backup auf jeden Fall prüfen,<br />

bevor Sie Ihr System neu aufsetzen.<br />

Kontrollieren Sie am<br />

besten, ob das Tool wirklich<br />

alle Dateien <strong>und</strong> Verzeichnisse<br />

erfasst hat. Haben Sie als Ziel-<br />

92 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Ubuntu, <strong>Linux</strong> Mint <strong>und</strong> Knoppix<br />

TIPPS & TRICKS<br />

format ein Archiv gewählt,<br />

öffnen Sie dieses in einem<br />

Archivmanager <strong>und</strong> werfen<br />

einen Blick auf den Inhalt.<br />

Mint: Installierte<br />

02<br />

Programme sichern<br />

Ähnlich wie im vorigen Tipp<br />

gehen Sie vor, um die installierten<br />

Programme Ihres Mint-<br />

Rechners zu sichern. Starten<br />

Sie wiederum das Backupwerkzeug,<br />

geben Sie Ihr Kennwort<br />

ein <strong>und</strong> wählen Sie dann<br />

Softwareauswahl sichern. Als<br />

Erstes suchen Sie ein Ziel aus;<br />

auch hier empfiehlt sich ein<br />

Medium außerhalb des eigenen<br />

Rechners wie eine externe<br />

Festplatte oder ein ausreichend<br />

großer USB-Stick. Nach<br />

einem Klick auf Vor zeigt das<br />

Programm die Pakete an, die<br />

Sie selbst zu Mint hinzugefügt<br />

haben – also nicht das Gr<strong>und</strong>system,<br />

das sowieso bei einer<br />

Installation entsteht (Abbildung<br />

2).<br />

Per Mausklick können Sie<br />

gezielt Pakete abwählen, die<br />

Sie nicht ins Backup aufnehmen<br />

möchten. Alternativ selektieren<br />

Sie alle oder keine<br />

Pakete über die beiden<br />

Schaltflächen Alles auswählen <strong>und</strong> Die gesamte<br />

Auswahl aufheben. Über Anwenden<br />

starten Sie den Sicherungsvorgang.<br />

Auch hier informiert ein Dialogfenster,<br />

wenn der Vorgang abgeschlossen ist. Auf<br />

dem Zielmedium sollten Sie nun eine<br />

Textdatei finden, deren Name mit software_selection_mint<br />

beginnt, einen Datumsstring<br />

enthält <strong>und</strong> auf .list endet,<br />

z. B. software_selection_mint@2013-03-<br />

01-1127-package.list. Diese Sicherung<br />

stammt also vom 1. März 2013; das Programm<br />

hat sie um 11:27 Uhr erstellt.<br />

Abb. 2: Mints Backuptool sichert auf Wunsch eine Liste der installierten<br />

Pakete, um z. B. einen anderen Rechner damit zu bestücken.<br />

Abb. 3: In der Datei „/etc/apt/sources.list“ passen Sie die Paket-Repository-Einträge<br />

an die neue Distributionsversion an.<br />

Mint: Softwareauswahl-Backup<br />

03<br />

wieder einspielen<br />

Um auf einem frischen System die ehemals<br />

genutzten Programme wieder zu installieren,<br />

haben Sie zwei Möglichkeiten:<br />

Sie können entweder das grafische Backupprogramm<br />

nutzen, das die beiden letzten<br />

Tipps vorgestellt haben, oder auf der<br />

Kommandozeile drei Befehle eingeben.<br />

Im Datensicherungswerkzeug klicken Sie<br />

nach dem Start auf Softwareauswahl wiederherstellen,<br />

suchen dann im Dropdown-Menü<br />

die Datei mit der Paketliste<br />

aus <strong>und</strong> klicken auf Vor. Nach kurzer Zeit<br />

sollte die Meldung erscheinen, dass der<br />

Vorgang abgeschlossen ist, <strong>und</strong> Sie können<br />

das Programm über Klick auf Schließen<br />

beenden.<br />

Alternativ erledigen Sie dasselbe auf der<br />

Kommandozeile. Dazu finden Sie zunächst<br />

heraus, wo die Paketliste liegt. <strong>Linux</strong><br />

Mint hängt externe Datenträger unterhalb<br />

von /media ins Dateisystem ein.<br />

Angenommen, die Softwareauswahl befindet<br />

sich in /media/ INTENSO, lesen Sie<br />

als Erstes die Liste mit dem dpkg-Kommando<br />

ein:<br />

sudo dpkg --set-selections < /media/INTENSU<br />

O/software_selection_mint@2013-03-01-1133-U<br />

package.list<br />

Eine Rückmeldung gibt dieser Befehl<br />

nicht aus. Beachten Sie den Operator<br />


TIPPS & TRICKS<br />

Ubuntu, <strong>Linux</strong> Mint <strong>und</strong> Knoppix<br />

Als Nächstes passen Sie die<br />

3<br />

Liste der Paketquellen an.<br />

Dazu bearbeiten Sie die Datei<br />

/etc/ apt/ sources.list mit<br />

Rootrechten in einem Texteditor,<br />

zum Beispiel über<br />

den Befehl gksudo gedit<br />

/etc/apt/sources.list. Ersetzen<br />

Sie überall maya durch<br />

nadia <strong>und</strong> precise durch<br />

quantal (Abbildung 3).<br />

Bringen Sie nun die Liste<br />

4<br />

der verfügbaren Pakete auf<br />

den neuesten Stand <strong>und</strong><br />

geben dazu wieder Folgendes<br />

ein:<br />

apt-get update<br />

Stoßen Sie nun das Upgrade an:<br />

5<br />

apt-get dist-upgrade<br />

Bevor es losgeht, sehen Sie, was das<br />

System im Zuge der Aktualisierung herunterladen<br />

möchte <strong>und</strong> wie viel Speicherplatz<br />

das verbrauchen wird. Nachdem<br />

Sie dies mit Druck auf [J] oder<br />

[Eingabe] abgenickt haben, startet APT<br />

das Upgrade auf Nadia.<br />

Während des Upgrades stellt das System<br />

sehr wahrscheinlich immer mal wieder<br />

Fragen, vor allem zu Konfigurationsdateien<br />

auf Ihrem Rechner (Abbildung 4).<br />

Wissen Sie genau, dass Sie keine wichtigen<br />

Änderungen an der entsprechenden<br />

Datei vorgenommen haben, können Sie<br />

mit [Y] oder [I] die neue Version verwenden.<br />

Die alte Datei wird dabei nicht einfach<br />

gelöscht – Sie finden sie immer als<br />

Kopie an derselben Stelle (Dateiendung<br />

.dpkg-old). Um die Unterschiede zwischen<br />

der eigenen <strong>und</strong> der neuen Variante zu<br />

vergleichen, können Sie [D] drücken. Im<br />

Hintergr<strong>und</strong> startet das Programm diff<br />

<strong>und</strong> zeigt hinter + die Einträge der neuen<br />

Datei <strong>und</strong> hinter - die alten Einstellungen<br />

an [1]. Möchten Sie die alte Version behalten,<br />

drücken Sie [N] oder [O]. Die neue<br />

Datei landet trotzdem auf der Platte <strong>und</strong><br />

trägt die Dateiendung .dpkg-dist.<br />

LISTING 1: „DF“-BEISPIELAUFRUF<br />

$ df -h<br />

Dateisystem Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf<br />

/dev/sda5 15G 7,4G 6,5G 54% /<br />

...<br />

/dev/sda8 55G 24G 28G 46% /home<br />

/dev/sdb1 17.4G 4,0K 17.4G 1% /media/INTENSO<br />

Abb. 4: Bevor die Installationsroutine Konfigurationsdateien des<br />

Systems ersetzt, fragt sie nach.<br />

Ist alles ohne Fehlermeldungen durchgelaufen,<br />

geben Sie zur Sicherheit noch<br />

einmal apt-get upgrade ein, um zu prüfen,<br />

dass wirklich alle Pakete auf dem<br />

aktuellsten Stand sind. Danach starten<br />

Sie den Rechner über das Kommando<br />

reboot neu.<br />

(K)Ubuntu: Speicherplatz auf USB-<br />

05<br />

Stick anzeigen<br />

Wenn Sie wie im nächsten Tipp gezeigt<br />

ein (K)Ubuntu-Image oder das einer<br />

anderen <strong>Linux</strong>-Distribution auf ein<br />

USB-Medium schreiben möchten, um<br />

davon den Rechner zu booten, ist es<br />

praktisch, wenn Sie vorher in Erfahrung<br />

bringen können, wie viel freier<br />

Platz vorhanden ist. In der Voreinstellung<br />

zeigt KDEs Dateimanager Dolphin<br />

diese Informationen nicht an. Sie blenden<br />

Sie aber am unteren Rand des Programmfensters<br />

ein, indem Sie auf den<br />

Schraubenschlüssel klicken, Dolphin<br />

einrichten wählen, in der linken Seitenleiste<br />

auf Allgemein klicken, rechts den<br />

Reiter Statusleiste anklicken <strong>und</strong> dann<br />

ein Häkchen bei Speicherplatz-Informationen<br />

anzeigen setzen.<br />

Nautilus unter Unity oder Gnome zeigt<br />

diese Statuszeile ebenfalls nicht von<br />

vornherein an. Klicken Sie im Menü Ansicht<br />

auf Statusleiste, um die gewünschten<br />

Informationen am unteren<br />

Rand einzublenden. Eine<br />

Möglichkeit, diese fest über<br />

den Einrichtungsdialog des<br />

Dateimanagers zu verankern,<br />

gibt es nicht.<br />

Sofern Sie Fan der Kommandozeile<br />

sind, können Sie sich<br />

den Blick in den Dateimanager<br />

sparen. Egal, welche<br />

Desktopumgebung Sie verwenden,<br />

zeigt das Kommando<br />

df auf der Shell an,<br />

auf welchen Geräten <strong>und</strong><br />

Partitionen Platz verfügbar<br />

ist. Listing 1 zeigt einen Beispielaufruf.<br />

Die Option -h<br />

sorgt für eine besser lesbare Ausgabe.<br />

Ein USB-Datenträger mit der Gerätedatei<br />

/dev/ sdb1 ist unter /media/ INTENSO ins<br />

Dateisystem eingehängt <strong>und</strong> bietet noch<br />

17,4 GByte Platz.<br />

(K)Ubuntu: Bootfähigen USB-Stick<br />

06<br />

erstellen<br />

CD- <strong>und</strong> DVD-Laufwerke gehören zu einer<br />

langsam aussterbenden Spezies. Netbooks<br />

verzichten meist von vornherein<br />

auf ein solches Laufwerk, <strong>und</strong> auch andere<br />

mobile Geräte setzen auf USB. Um<br />

Ubuntu oder eines der Derivate auf einen<br />

solchen Rechner zu bringen, benötigen<br />

Sie daher einen speziell präparierten USB-<br />

Stick. Einen Wechseldatenträger, von dem<br />

aus Sie Ubuntu installieren können, erstellen<br />

Sie problemlos unter <strong>Windows</strong><br />

(entsprechende Software fördert eine<br />

Suchmachine zutage) <strong>und</strong> auf anderen <strong>Linux</strong>-Distributionen.<br />

Wir zeigen in der<br />

nächsten Schritt-für-Schrittanleitung, wie<br />

Sie einen Ubuntu-USB-Stick erzeugen:<br />

Klicken Sie in Kubuntu auf das K unten<br />

1<br />

links <strong>und</strong> geben in die Suchmaske start<br />

ein, um das Programm zu starten. Unter<br />

Unity suchen Sie über das Dash<br />

nach derselben Zeichenkette. Beide<br />

Desktops starten eine an sie angepasste<br />

Variante desselben Programms. Unter<br />

Kubuntu ist das usb-creator-kde, unter<br />

Ubuntu usb-creator-gtk.<br />

Richten Sie zunächst per Klick auf Weiter<br />

im oberen Bereich die Quelle ein.<br />

2<br />

Hier dürfen Sie CDs/ DVDs oder ISO-<br />

Images auswählen.<br />

Die untere Hälfte zeigt alle gef<strong>und</strong>enen<br />

3<br />

USB-Medien an. Per Klick auf die<br />

Schaltfläche Datenträger löschen formatiert<br />

die Anwendung eingesteckte Sticks<br />

(Abbildung 5) <strong>und</strong> bespielt sie mit ei-<br />

94 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Ubuntu, <strong>Linux</strong> Mint <strong>und</strong> Knoppix<br />

TIPPS & TRICKS<br />

4<br />

5<br />

nem FAT32-Dateisystem.<br />

Beachten Sie, dass dazu Administratorrechte<br />

erforderlich<br />

sind. Die Anwendung<br />

fragt automatisch nach dem<br />

Passwort.<br />

Im unteren Bereich dürfen<br />

Sie optional noch festlegen,<br />

ob Sie auf dem USB-Gerät<br />

einen persistenten Bereich<br />

für persönliche Daten anlegen<br />

wollen. Die Größe dieses<br />

reservierten Extrabereichs,<br />

wie (K)Ubuntu ihn<br />

nennt, definieren Sie mit<br />

dem Schieberegler.<br />

Über Klick auf die Schaltfläche<br />

Startmedium erstellen<br />

stoßen Sie den Schreibvorgang<br />

an. Anschließend können Sie mit<br />

dem neuen Bootmedium einen Rechner<br />

beglücken.<br />

Knoppix: Aussehen des Desktops<br />

07<br />

konfigurieren<br />

Farben, Symbole, Mauszeiger, Schriften<br />

<strong>und</strong> die Fensterdekoration passen Sie für<br />

die Live-Distribution mit dem Werkzeug<br />

LXAppearance an. Sie starten es über das<br />

LXDE-Menü / Einstellungen / Erscheinungsbild<br />

anpassen. Auf dem ersten Reiter<br />

namens Fenster konfigurieren Sie den<br />

farblichen Look der Programmfenster, der<br />

Titelleisten <strong>und</strong> die Farbe von Auswahlknöpfen<br />

oder Checkboxen. Wählen Sie<br />

einfach aus der linken Leiste ein Theme<br />

aus; rechts daneben erscheint eine <strong>Vorschau</strong><br />

(Abbildung 6). Unter dem <strong>Vorschau</strong>bereich<br />

stellen Sie über Schrift die<br />

Schriftart <strong>und</strong> -größe ein. Klicken Sie auf<br />

die Schaltfläche, um einen Auswahldialog<br />

Abb. 6: Der LXDE-Desktop hat sein eigenes Werkzeug,<br />

das die farbliche Gestaltung der Arbeitsumgebung<br />

konfiguriert.<br />

Abb. 5: Der (K)Ubuntu-Startmedienersteller formatiert eingesteckte<br />

USB-Medien mit einem FAT32-Dateisystem, das Sie unter<br />

<strong>Windows</strong> <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> lesen <strong>und</strong> schreiben können.<br />

zu starten, der ebenfalls in einer <strong>Vorschau</strong>funktion<br />

präsentiert wie das Ergebnis<br />

aussieht.<br />

Auf dem zweiten Tab dürfen Sie ein ausgesuchtes<br />

Farbschema selbst verändern.<br />

Dazu aktivieren Sie zunächst die Checkbox<br />

Angepasstes Farbschema benutzen.<br />

Erst danach sind die Einstellungen für<br />

Normale Fenster, Fenstertext, Ausgewählte<br />

Elemente <strong>und</strong> Minihilfe aktiv. Klicken Sie<br />

danach auf eine Farbfläche, um Ton, Sättigung<br />

<strong>und</strong> Wert zu verändern. Praktisch:<br />

Mit der kleinen Pipette nehmen Sie eine<br />

Farbe aus der Umgebung, einem Programmfenster<br />

oder Ähnlichem auf.<br />

Der Reiter Symbolthema beeinflusst das<br />

Aussehen der Icons allgemein. Über 20<br />

verschiedene Sammlungen mit Symbolen<br />

stehen zur Auswahl. Über Installieren<br />

spielen Sie zudem ein heruntergeladenes<br />

Theme ein, falls die vorinstallierten Icons<br />

nicht gefallen. Gleiches gilt für den Mauszeiger<br />

(nächster Tab). Ist bei<br />

den vorinstallierten Symbolsammlungen<br />

keine geeignete<br />

dabei, laden Sie eine aus dem<br />

Internet herunter <strong>und</strong> spielen<br />

sie über Installieren ein. LXDE<br />

arbeitet mit gängigen GTK+-<br />

Themes zusammen. Eine große<br />

Sammlung von Desktophintergründen,<br />

Themes, Mauszeiger-<br />

Icons, Fonts, So<strong>und</strong>s <strong>und</strong> mehr<br />

finden Sie auf der Gnome-Look-<br />

Seite [2].<br />

Während Sie die verwendete<br />

Schriftart auf dem ersten Reiter<br />

einstellen, schalten Sie unter<br />

Schrift das Antialiasing<br />

(Kantenglättung) <strong>und</strong> das<br />

Subpixel-Hinting ein. Beides<br />

sorgt dafür, dass Fonts auf<br />

Bildschirmen mit geringer<br />

Auflösung besser aussehen.<br />

Ob die Werkzeugleisten nur<br />

Text, nur Symbole oder beides<br />

anzeigen, wie groß die<br />

Icons auf dem Desktop sind<br />

<strong>und</strong> ob das System akustische<br />

Signale ausgibt, definieren<br />

Sie schlussendlich unter<br />

Andere.<br />

Knoppix: Auflösung im<br />

08<br />

Betrieb anpassen<br />

Das Live-System erkennt die<br />

meiste Hardware bereits beim<br />

Booten, so auch die Grafikkarte.<br />

Der X-Server sorgt anschließend<br />

für die Konfiguration des Monitors<br />

oder mehrerer Bildschirme <strong>und</strong><br />

passt die Konfiguration gegebenenfalls<br />

dynamisch an. Verwenden Sie Knoppix<br />

auf älterer Hardware, so können Sie ebenfalls<br />

vor dem Start mit so genannten<br />

Cheatcodes eine Auflösung bestimmen.<br />

Auf dem Desktop steht Ihnen zudem das<br />

Werkzeug ARandR zur Verfügung, ein<br />

grafischer Aufsatz für XRandR („RandR“<br />

= „Resize and Rotate“), mit dem Sie per<br />

Mausklick Auflösung, Position <strong>und</strong> sogar<br />

Drehung der angeschlossenen Geräte einrichten.<br />

Sie starten das Tool per Klick auf das<br />

kleine Bildschirmsymbol im LXDE-Panel<br />

oder über das Hauptmenü / Einstellungen<br />

/ ARandR. Die meisten Menüeinträge sind<br />

selbsterklärend. Alle eingerichteten Grafikkarten<br />

finden Sie unter Ausgabegeräte<br />

<strong>und</strong> stellen nun für diese die gewünschten<br />

Werte ein. Ein Klick auf das grüne Häkchen<br />

wendet die Änderungen an. Optional<br />

können Sie ein einmal erstelltes Layout<br />

auch abspeichern. Dazu wählen Sie Layout<br />

/ Speichern unter. In der Voreinstellung<br />

landen diese Profile im versteckten<br />

Ordner ~/ .screenlayout im eigenen<br />

Home-Verzeichnis. Um ein Profil zu einem<br />

späteren Zeitpunkt neu einzulesen,<br />

starten Sie ARandR <strong>und</strong> wählen Layout /<br />

Öffnen. (hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Artikel zu diff: Heike Jurzik, „Der feine<br />

Unterschied“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 10/ 2004,<br />

S. 83 ff., http:// www. easylinux. de/ 2004/<br />

10/ 083-guru-diff/ (http:// ezlx. de/ d2c1)<br />

[2] Gnome-Look: http:// www. gnome-look.<br />

org/ (http:// ezlx. de/ d2c2)<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

95


TIPPS & TRICKS<br />

Gimp<br />

Anwendertipps <strong>und</strong> kleine Kniffe zu Gimp<br />

Effizienter arbeiten<br />

mit Gimp<br />

Unsere Tipps <strong>und</strong> Tricks bringen<br />

Ihnen Gimp-Funktionen <strong>und</strong> -Arbeitstechniken<br />

näher. Diesmal zeigen<br />

wir, wie Sie kleine Hautunreinheiten heilen, Pop-Art-Bilder zaubern <strong>und</strong><br />

mit Schärfe beziehungsweise Unschärfe tolle Effekte erzielen.<br />

Claudia Meindl<br />

Muttermale, Hautflecken & Co.<br />

01<br />

entfernen<br />

Hautunreinheiten, kleinen Verletzungen,<br />

Flecken <strong>und</strong> ähnlichen Dingen rücken<br />

Sie in Gimp mit dem Heilen-Werkzeug<br />

zu Leibe. Dieser Reparaturpinsel eignet<br />

sich ideal, wenn Sie keine größeren Veränderungen<br />

durchführen, sondern nur<br />

kleine Makel beheben möchten, denn<br />

das Werkzeug berücksichtigt die Struktur<br />

eines ausgewählten Bereichs. Sie aktivieren<br />

es über das Bildmenü Werkzeuge<br />

/ Malwerkzeuge / Heilen oder die<br />

Taste [H]. Rufen Sie mit einem Doppelklick<br />

auf das Symbolbild<br />

die Werkzeugeinstellungen<br />

auf <strong>und</strong> konfigurieren<br />

Sie die Pinselspitze,<br />

Größe, Dynamik <strong>und</strong><br />

Weiches Zeichnen.<br />

Danach markieren Sie<br />

mit der Maus <strong>und</strong> gedrückter<br />

Strg-Taste den<br />

Bildbereich, dessen unschöne<br />

Stellen Sie kaschieren<br />

möchten. Der<br />

Mauszeiger erscheint<br />

nun als Fadenkreuzsymbol<br />

(Abbildung 1), <strong>und</strong><br />

Sie führen nun Schritt<br />

für Schritt die Sanierungsarbeiten<br />

durch.<br />

Dazu klicken Sie einmal<br />

oder mehrmals mit der linken Maustaste<br />

auf die entsprechenden Stellen. Um die<br />

Arbeit zu erleichtern, experimentieren<br />

Sie mit den Pinselspitzen. Es kann sinnvoll<br />

sein, eine Spitze mit weichen Kanten<br />

zu wählen, die größer als der Reparaturbereich<br />

ist.<br />

Pop-Art-Kunstwerke in<br />

02<br />

Gimp erstellen<br />

Mit Gimp gestalten Sie im Handumdrehen<br />

kreative Kunstwerke im Pop-Art-Stil, in<br />

leuchtenden Farben <strong>und</strong> mit Zeitungsdruck-Mustern.<br />

Die folgende Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitung zeigt, wie’s geht.<br />

Öffnen Sie das gewünschte Bild <strong>und</strong> erstellen<br />

Sie zwei Duplikate über<br />

1<br />

das<br />

Abb. 1: Mit Gimp führen Sie kleine Schönheitskorrekturen<br />

durch <strong>und</strong> verhelfen Fotomodellen zu einer reinen<br />

Haut. Dabei unterstützt Sie das „Heilen“-Werkzeug.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Bildmenü Ebene / Ebene duplizieren.<br />

Im Ebenenstapel sollten Sie das Ausgangsbild<br />

anschließend in dreifacher<br />

Ausführung sehen.<br />

Blenden Sie über einen Klick auf das<br />

Auge die beiden unteren Kopien aus<br />

<strong>und</strong> aktivieren Sie dann die oberste<br />

Ebene im Stapel. In dieser kehren Sie<br />

die Farben über das Bildmenü Farben /<br />

Invertieren um.<br />

Öffnen Sie den Dialog Gaußscher Weichzeichner<br />

über Filter / Weichzeichnen.<br />

Übernehmen Sie die Voreinstellung für<br />

den horizontalen <strong>und</strong> vertikalen Weichzeichnenradius<br />

(5) <strong>und</strong> bestätigen Sie<br />

über OK.<br />

Stellen Sie den Modus der Ebene über<br />

das gleichnamige Drop-down-Menü<br />

von Normal auf Abwedeln. Aktivieren<br />

Sie über das Auge die darunter liegende<br />

Ebene. Das Bild sollte nun wie<br />

eine Bleistiftzeichnung aussehen. Um<br />

die Kontraste der Kanten zu erhöhen,<br />

manipulieren Sie die Farbkurve (Farben<br />

/ Kurven). Blenden Sie die <strong>Vorschau</strong><br />

ein, um die Auswirkungen im<br />

Originalfoto zu sehen. Über OK bestätigen<br />

Sie die Änderungen.<br />

Fassen Sie die oberste Ebene im Stapel<br />

mit der darunter liegenden zusammen,<br />

indem Sie mit der rechten Maustaste<br />

darauf klicken <strong>und</strong> aus dem Kontextmenü<br />

Nach unten vereinen wählen.<br />

Jetzt entfernen Sie die Farben. Dazu<br />

öffnen Sie den Dialog Farbton / Sättigung<br />

aus dem Bildmenü Farben. Tragen<br />

Sie im Feld Sättigung den Wert<br />

-100 ein <strong>und</strong> bestätigen Sie mit OK.<br />

Kontrollieren Sie, dass der Ebenenmodus<br />

noch auf Abwedeln steht.<br />

Machen Sie die unterste Ebene per<br />

Klick auf das Auge sichtbar. Schieben<br />

Sie diese Ebene nun mit der Maus an<br />

die oberste Position. Als Modus suchen<br />

Sie aus dem Drop-down-Menü Überlagern<br />

aus.<br />

Legen Sie über die Tastenkombination<br />

[Umschalt-Strg-N] eine neue transparente<br />

Ebene an <strong>und</strong> schieben Sie sie mit<br />

der Maus an die zweite Stelle im Stapel.<br />

Als Modus wählen Sie Multiplikation<br />

aus. Das sorgt dafür, dass die Umrisszeichnung<br />

erhalten bleibt, wenn Sie<br />

Bereiche mit Farben ausmalen. Bei Bedarf<br />

können Sie natürlich weitere transparente<br />

Ebenen im Modus Multiplikation<br />

für die Malerarbeiten erzeugen.<br />

Das Ergebnis sollte wie in Abbildung 2<br />

aussehen.<br />

96 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Gimp<br />

TIPPS & TRICKS<br />

dard gibt es allerdings nicht, so dass Sie<br />

für die meisten Bilder eigene Lösungen<br />

finden müssen. Entspricht das Ergebnis<br />

Ihren Wünschen, schließen Sie den Vorgang<br />

über Klick auf OK ab.<br />

Abb. 2: Setzen Sie den Ebenenmodus auf „Multiplikation“, um die Umrisse der Zeichnung<br />

beim Ausmalen zu erhalten. Um die Übersicht zu verbessern, können Sie natürlich<br />

auch mehrere solcher Ebenen einrichten.<br />

Wenn Sie das Einfärben abgeschlossen<br />

9<br />

haben, klicken Sie mit der Maus auf die<br />

oberste Ebene <strong>und</strong> rufen über Filter /<br />

Verzerren / Zeitungsdruck einen Filter<br />

auf, der die typischen Pop-Art-Strukturen<br />

erzeugt. Die Standardeinstellungen<br />

liefern bereits gute Ergebnisse.<br />

Optional passen Sie die Zellgröße im<br />

Bereich Auflösung an, um das Muster<br />

grober oder feiner zu gestalten (Abbildung<br />

3).<br />

Schärfe bis ins<br />

03<br />

letzte Detail<br />

Möchten Sie verschwommene Fotos verbessern<br />

<strong>und</strong> nachträglich schärfen, nehmen<br />

Sie den Filter Unscharf maskieren<br />

aus dem Menü Filter / Verbessern zur<br />

Hilfe. Über die Schieberegler Radius,<br />

Menge <strong>und</strong> Schwellwert nehmen Sie die<br />

Feinjustierungen vor. Je nach Einstellung<br />

Abb. 3: Der Filter „Zeitungsdruck“ rastert die Fotos <strong>und</strong><br />

verpasst ihnen so den typischen Pop-Art-Look.<br />

verschärfen Sie die Kanten im Bild, ohne<br />

jedoch den Bildkontrast zu steigern.<br />

Dabei legt Radius fest, wie viele Pixel das<br />

Zeichenprogramm im Schärfeumfeld in<br />

die Kontrasterhöhung einrechnet. Die<br />

Skala reicht von 0,1 bis 500. Ein hoher<br />

Radiuswert wirkt allerdings unnatürlich.<br />

Menge regelt die Stärke der Schärfung.<br />

Hier wählen Sie einen Wert zwischen 0,0<br />

<strong>und</strong> 10.0. Auch hier sorgt ein zu hoher<br />

Wert dafür, dass das Ergebnis übertrieben<br />

wirkt. Mittels Schwellwert definieren<br />

Sie, wie unterschiedlich die Farben<br />

zweier Pixel sind <strong>und</strong> schärfen diese so,<br />

dass Gimp sie als Kanten betrachtet. Hier<br />

dürfen Sie einen Wert zwischen 0 <strong>und</strong><br />

255 aussuchen. So schützen Sie ähnliche<br />

Farben oder gleichmäßige Farbverläufe<br />

vor dem Schärfen.<br />

Da sich die drei Faktoren gegenseitig beeinflussen,<br />

sollten Sie sich langsam herantasten<br />

<strong>und</strong> die Einstellungen<br />

nach <strong>und</strong><br />

nach verändern. Die<br />

<strong>Vorschau</strong> im Dialog<br />

bietet Ihnen einen<br />

ersten Eindruck. Geringe<br />

Unschärfe im<br />

Bild beheben Sie beispielsweise<br />

mit einem<br />

kleinen Radius<br />

(Werte unter 10), einem<br />

moderaten<br />

Schwellwert von maximal<br />

20 <strong>und</strong> einer<br />

Menge von weniger<br />

als 1,5. Einen allgemeingültigen<br />

Stan-<br />

Gezielt Unschärfe<br />

04<br />

einsetzen<br />

Nachdem Sie im vorigen Tipps gelernt<br />

haben, wie Sie verschwommene Fotos<br />

schärfen, zeigen wir nun, wie Sie Unschärfe<br />

gezielt als Effektmittel verwenden<br />

<strong>und</strong> so Bildern nachträglich eine geringe<br />

Tiefenschärfe (auch Schärfentiefe<br />

genannt) geben. Das kann sinnvoll sein,<br />

um bestimmte Motive besonders hervorzuheben.<br />

In der Fotografie kommt die Methode<br />

beispielsweise bei Makro- oder Portraitaufnahmen<br />

zum Einsatz. Dabei erscheint<br />

der Hintergr<strong>und</strong> möglichst unscharf,<br />

<strong>und</strong> der Fokus liegt somit auf<br />

dem Objekt oder einer Person im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Haben Sie dies bei der Aufnahme<br />

nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt,<br />

bearbeiten Sie das Foto<br />

einfach in Gimp:<br />

Öffnen Sie das Bild <strong>und</strong> aktivieren Sie<br />

1<br />

im Werkzeugkasten die Freie Auswahl<br />

(Taste [F]). Überprüfen Sie in den<br />

Einstellungen des Werkzeugs, dass<br />

bei Modus die Optionen Aktuelle Auswahl<br />

ersetzen <strong>und</strong> Kanten glätten aktiviert<br />

sind. Um einen fließenden<br />

Übergang des geplanten Unschärfebereichs<br />

zu erzeugen, wählen Sie zusätzlich<br />

Kanten ausblenden <strong>und</strong> stellen<br />

hier einen Radius zwischen 10<br />

<strong>und</strong> 15 % ein.<br />

Malen Sie einen Umriss um das Motiv,<br />

2<br />

das Sie gerne hervorheben möchten.<br />

Danach drehen Sie das Ganze über<br />

Auswahl / Invertieren um, da Sie ja den<br />

umliegenden Bereich unschärfer machen<br />

wollen.<br />

Rufen Sie nun aus dem Menü Filter /<br />

3<br />

Weichzeichnen / Weichzeichnen auf.<br />

Gimp wendet den Filter direkt <strong>und</strong><br />

ohne Einstellungsmöglichkeiten auf<br />

den markierten Bereich an.<br />

Sollte die Weichzeichnung zu moderat<br />

ausfallen, probieren Sie es mit dem Filter<br />

Gaußscher Weichzeichner, der Möglichkeiten<br />

zur Justierung bietet. Im entsprechenden<br />

Dialogfenster legen Sie die<br />

Stärke der Weichzeichnung von Hand<br />

fest. Experimentieren Sie ruhig mit den<br />

Radiuseinstellungen, bis Ihnen das Ergebnis<br />

gefällt. (hej)<br />

n<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

97


TIPPS & TRICKS<br />

<strong>Linux</strong><br />

Kniffe, die Sie kennen sollten<br />

<strong>Linux</strong>-Tipps<br />

Diesmal stellen wir Ihnen einige praktische Kniffe zu<br />

Firefox <strong>und</strong> Th<strong>und</strong>erbird vor. Der Browser hat einen<br />

neuen PDF-Betrachter <strong>und</strong> verwendet Schlüsselwörter<br />

für Lesezeichen, <strong>und</strong> das Mailprogramm machen<br />

wir fit für IMAP <strong>und</strong> viele Mailfolder.<br />

Florian Effenberger<br />

Firefox: PDF-Dateien direkt<br />

01<br />

im Browser anzeigen<br />

Dateien im Portable Document Format (Endung<br />

.pdf) tummeln sich im Netz zuhauf.<br />

Hard- <strong>und</strong> Softwarehersteller nutzen das<br />

Format gerne für ihre Dokumentationen,<br />

<strong>und</strong> auch elektronische Bücher <strong>und</strong> Zeitschriften<br />

gelangen so zum Leser. Wenn Sie<br />

bisher einen Link zu einer PDF-Datei in<br />

Firefox angeklickt haben, stellte der Browser<br />

Sie vor die Wahl: Wollen Sie die Datei<br />

im Standardprogramm, in einer anderen<br />

Anwendung öffnen oder herunterladen?<br />

In die neueste Firefox-Version 19 hat Mozilla<br />

nun eine Funktion zur direkten Anzeige<br />

von PDF-Dokumenten integriert.<br />

Wenn Sie einen Link anklicken, der auf<br />

Abb. 1: Firefox 19 zeigt PDF-Dateien jetzt<br />

direkt im Browserfenster an.<br />

eine solche Datei zeigt, so startet automatisch<br />

der integrierte Betrachter (Abbildung<br />

1). Über die beiden Pfeilsymbole können<br />

Sie im Dokument blättern <strong>und</strong> im Feld daneben<br />

direkt zu einer Seite springen. Mit<br />

den Plus- <strong>und</strong> Minusknöpfen zoomen Sie<br />

hinein oder heraus, <strong>und</strong> das Drop-down-<br />

Menü Automatischer Zoom bietet verschiedene<br />

Vergrößerungsstufen an.<br />

Ganz links blenden Sie über einen Klick<br />

auf das Icon eine Seitenleiste ein. In dieser<br />

zeigen Sie entweder Thumbnails der<br />

Seiten oder die Dokumentstruktur an. Der<br />

vierte Knopf von rechts startet das PDF im<br />

Präsentationsmodus <strong>und</strong> wechselt zur<br />

Vollbildansicht. Daneben finden Sie ein<br />

Symbol, um die Datei auszudrucken. Einige<br />

Dateien zeigt der Browser noch fehlerhaft<br />

an. So kommt es etwa vor, dass<br />

Grafiken fehlen oder die Schrift unleserlich<br />

ist. In diesem Fall klicken Sie auf das<br />

zweite Symbol von rechts, das ein Blatt<br />

Papier mit einem Pfeil nach unten zeigt.<br />

Speichern Sie die Datei auf der lokalen<br />

Festplatte ab, um sie wie gewohnt mit einem<br />

Betrachter Ihrer Wahl zu öffnen.<br />

Firefox: PDF-Betrachter<br />

02<br />

deaktivieren<br />

Gefällt Ihnen die eingebaute PDF-Anzeige<br />

gar nicht, können Sie das neue Feature<br />

schnell wieder deaktivieren. Dazu öffnen<br />

Sie über das Menü Bearbeiten / Einstellungen<br />

<strong>und</strong> wechseln zum Tab Anwendugen.<br />

Geben Sie ins Suchfeld pdf als Filter<br />

ein <strong>und</strong> klicken Sie auf den Eintrag Portable<br />

Document Format. Im Drop-down-<br />

Menü unter Aktion wählen Sie nun anstelle<br />

von <strong>Vorschau</strong> in Firefox zum Beispiel<br />

Jedes Mal nachfragen, Datei speichern,<br />

Dokument-Betrachter verwenden<br />

(Standard) oder eine andere Anwendung.<br />

Firefox: Schlüsselwörter für Lesezeichen<br />

setzen<br />

03<br />

Die Firefox-Bookmarks können Sie mit<br />

Schlüsselwörtern versehen <strong>und</strong> damit die<br />

Suche im Netz beschleunigen. Anstelle<br />

erst auf eine Suchmaschine, Wikipedia,<br />

Ebay oder ein anderes Portal zu gehen<br />

<strong>und</strong> den Suchbegriff einzutippen, können<br />

Sie mit einem Schlüsselwort direkt über<br />

die Adresszeile des Browsers nach etwas<br />

fahnden. Die folgende Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung zeigt am Beispiel der deutschen<br />

Wikipedia-Seite [1], wie’s geht:<br />

Öffnen Sie die Seite wie gewohnt, z. B.<br />

1<br />

über Eingabe von http://de.wikipedia.<br />

org in die Firefox-Adresszeile.<br />

Tippen Sie dort ins Feld Suchen den gewünschten<br />

Begriff ohne Leerzeichen<br />

2<br />

ein. Lautet das Wort etwa Ubuntu, öffnet<br />

sich der Artikel mit der URL http://<br />

de.wikipedia.org/wiki/Ubuntu.<br />

Daraus leiten Sie ab, dass Sie einzelne<br />

3<br />

Wiki-Artikel jeweils über http://de.<br />

98 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


<strong>Linux</strong><br />

TIPPS & TRICKS<br />

Abb. 2: Mit den Lesezeichen-Schlüsselwörtern<br />

ersparen Sie sich viel Tipparbeit.<br />

4<br />

5<br />

wikipedia.org/wiki/ <strong>und</strong> den an diese<br />

Adresse gehängten Artikelnamen finden.<br />

Erstellen Sie nun über Lesezeichen /<br />

Alle Lesezeichen anzeigen <strong>und</strong> Klick auf<br />

Verwalten ein neues Lesezeichen.<br />

Im folgenden Dialogfenster vergeben<br />

Sie einen passenden Namen, zum Beispiel<br />

Wikipedia-Shortcut. Im Feld<br />

Adresse tragen Sie die herausgef<strong>und</strong>ene<br />

URL zusammen mit dem Platzhalter<br />

%s für den Artikelnamen ein:<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/%s<br />

Nun definieren Sie im gleichnamigen<br />

6<br />

Feld das Schlüsselwort (nicht zu verwechseln<br />

mit dem Schlagwort darüber).<br />

Wählen Sie etwas Kurzes <strong>und</strong><br />

Prägnantes, das Sie schnell in die<br />

Adresszeile tippen können, etwa wiki.<br />

Optional können Sie eine Beschreibung<br />

7<br />

eintragen. Speichern Sie abschließend<br />

das neue Lesezeichen über Klick auf<br />

Hinzufügen ab (Abbildung 2).<br />

Um nun den Wikipedia-Artikel zum freien<br />

Betriebssystem zu öffnen, tippen Sie in<br />

die Adresszeile wiki linux. Ähnlich funktioniert<br />

das Ganze mit anderen Webseiten.<br />

Nach Eingabe des Suchbegriffs kopieren<br />

Sie einfach die URL <strong>und</strong> ersetzen dann<br />

das Suchwort durch %s. Für das Onlinewörterbuch<br />

LEO [2] lautet die Adresse<br />

beispielsweise http:// dict. leo. org/ #/<br />

search=%s&searchLoc=0&resultOrder=<br />

Abb. 3: Über eine Option bringen Sie Th<strong>und</strong>erbird<br />

bei, welche Präfixe Antworten markieren.<br />

basic&multiwordShowSingle=on – der<br />

Suchbegriff steht direkt hinter search=.<br />

Th<strong>und</strong>erbird: Internationale<br />

04<br />

Antwortpräfixe<br />

Ein häufiges Ärgernis in E-Mail-Unterhaltungen<br />

sind unübersichtliche Betreffzeilen<br />

wie Re: Antw: Antwort: Treffen am Mittwoch.<br />

Solche Rattenschwänze entstehen,<br />

weil sich nicht alle Mailclients an die Konvention<br />

halten, Antworten mit Re: zu<br />

kennzeichnen. Th<strong>und</strong>erbird erkennt dann<br />

nicht, dass es sich um eine Antwort handelt<br />

<strong>und</strong> fügt die Vorsilbe zum Betreff<br />

hinzu. Der nächste Client verhält sich genauso,<br />

<strong>und</strong> spätestens bei der dritten oder<br />

vierten Mail ist das Chaos komplett. Die<br />

Lösung für dieses Dilemma ist einfach:<br />

Die Entwickler haben bereits eine Funktion<br />

versteckt, mit der Sie dem Programm<br />

beibringen, was neben Re: ebenfalls eine<br />

Antwort markiert.<br />

Klicken Sie neben Suchfeld rechts auf das<br />

Icon mit den Streifen <strong>und</strong> wählen Sie Einstellungen<br />

/ Einstellungen (den Menüeintrag<br />

gibt es wirklich zweimal). Wechseln<br />

Sie in die Abteilung Erweitert ud dort zum<br />

Reiter Allgemein. Klicken Sie auf Konfiguration<br />

bearbeiten <strong>und</strong> bestätigen Sie, dass<br />

Sie vorsichtig sein werden. Im folgenden<br />

Dialog about:config haben Sie Zugriff auf<br />

alle internen <strong>und</strong> versteckten Einstellungen<br />

von Th<strong>und</strong>erbird, weshalb<br />

Sie wirklich aufpassen sollten –<br />

eine falsche Einstellung kann<br />

fatale Folgen haben!<br />

Tippen Sie ins Feld neben Suchen<br />

den Begriff mailnews.localizedRe<br />

ein. Klicken Sie danach<br />

doppelt auf den gleichnamigen<br />

Eintrag. Im folgenden Fenster<br />

(Abbildung 3) geben Sie durch<br />

Kommata getrennt alle Präfixe<br />

ein, die das Mailprogramm zusätzlich<br />

zu Re: als Hinweis auf<br />

eine Antwort verstehen soll,<br />

zum Beispiel AW,Aw,Antwort,Antw. Bestätigen<br />

Sie anschließend über OK <strong>und</strong><br />

schließen Sie den Einrichtungsdialog.<br />

Nach einem Neustart erkennt Th<strong>und</strong>erbird<br />

nun auch Antwortvorsilben, die vom<br />

Standard abweichen.<br />

Th<strong>und</strong>erbird: Alle IMAP-Ordner<br />

05<br />

aktualisieren<br />

Die meisten E-Mail-Provider unterstützen<br />

heutzutage neben POP auch IMAP zum<br />

Abrufen der elektronischen Post. Das Internet<br />

Message Access Protocol hat den<br />

Vorteil, dass alle Nachrichten auf dem<br />

Server verbleiben, so dass Sie problemlos<br />

mit mehreren Computern gleichzeitig darauf<br />

zugreifen können. Besonders komfortabel<br />

sind Dienste, die gleichzeitig ein<br />

automatisches Filtern auf dem Server erlauben,<br />

um beispielsweise Newsletter<br />

oder Mailinglisten direkt in eigene Ordner<br />

zu verschieben. Das erspart Ihnen, dass<br />

Sie in allen Ihren Mailprogrammen eigene<br />

Filter einrichten müssen.<br />

Auch Th<strong>und</strong>erbird unterstützt den Abruf<br />

per IMAP, aber die Sache hat einen<br />

Haken: In der Voreinstellung prüft das<br />

Programm nur den Posteingang auf neue<br />

Nachrichten. Um also in einem Ordner<br />

mit einem Newsletter nach neuen Mails<br />

zu schauen, müssen Sie diesen jedes<br />

Mal öffnen.<br />

Abb. 4: Die Auflistung ungelesener Ordner ist unübersichtlich<br />

<strong>und</strong> sortiert die Ordner nicht hierarchisch oder nach Konten.<br />

Abb. 5: Die Erweiterung Advanced Unread Folders sorgt für<br />

mehr Überblick in der Seitenleiste.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

99


TIPPS & TRICKS<br />

<strong>Linux</strong><br />

Auch für dieses Problem bietet<br />

der im vorigen Tipp erwähnte<br />

about:config-Dialog eine Lösung.<br />

Die gesuchte Option<br />

heißt mail.server.default.<br />

check_all_folders_for_new. Die<br />

Standardeinstellung lautet<br />

false, das heißt Th<strong>und</strong>erbird<br />

schaut nicht in allen Ordnern<br />

nach neuer Post. Klicken Sie<br />

den Eintrag doppelt an, um<br />

ihn zu aktivieren. In der Spalte<br />

Wert steht nun true, <strong>und</strong> die<br />

Zeile ist fett hervorgehoben,<br />

was anzeigt, dass Sie die Standardeinstellung<br />

verändert haben.<br />

Nach einem Programmneustart<br />

inspiziert Th<strong>und</strong>erbird<br />

künftig alle IMAP-Ordner<br />

<strong>und</strong> schaut nach neuer Post.<br />

Th<strong>und</strong>erbird: Erweiterte<br />

06<br />

ungelesene Ordner<br />

Wer viele Ordner in Th<strong>und</strong>erbird verwaltet,<br />

der verliert mitunter die Übersicht, wo<br />

sich ungelesene Nachrichten befinden.<br />

Th<strong>und</strong>erbird bringt zwar von Haus aus<br />

eine Möglichkeit mit, in der linken Seitenleiste<br />

nur Ordner mit neuer Mail aufzulisten,<br />

doch die Anzeige ist leider nicht besonders<br />

aussagekräftig (Abbildung 4).<br />

Weder zeigt das Programm die dazugehörigen<br />

Mailkonten an noch die hierarchische<br />

Struktur der Postfächer. Zur Ordneransicht<br />

mit der ungelesenen Post wechseln<br />

Sie über die Th<strong>und</strong>erbird-Menüleiste<br />

(<strong>und</strong> nicht über den rechten Menüknopf)<br />

Ansicht / Ordner / Ungelesene. Ist die Menüleiste<br />

bei Ihnen ausgeblendet, bringen<br />

Sie diese über einen Rechtsklick auf einen<br />

leeren Tabbereich <strong>und</strong> Aktivieren der<br />

Checkbox wieder zum Vorschein.<br />

Ordnung in der Seitenleiste <strong>und</strong> den ungelesenen<br />

Nachrichten verspricht die Erweiterung<br />

Advanced Unread Folders [3], die<br />

Sie direkt in Th<strong>und</strong>erbird installieren.<br />

Wählen Sie aus dem Menü den Eintrag<br />

Add-ons <strong>und</strong> tippen Sie ins Suchfeld advanced<br />

unread. Per Klick auf Installieren<br />

spielen Sie die Erweiterung ein. Danach<br />

starten Sie das Mailprogramm neu.<br />

Ab sofort steht im Menü Ansicht / Ordner<br />

/ der neue Punkt Ungelesene Ordner (Erweitert)<br />

zur Verfügung. Aktivieren Sie<br />

diesen, erscheinen die<br />

Ordner übersichtlich<br />

strukturiert, <strong>und</strong> die ungelesenen<br />

Nachrichten<br />

erhalten den richtigen<br />

Abb. 6: Dieses praktische Add-on lädt in einem Rutsch alle oder<br />

nur bestimmte Links einer Webseite herunter.<br />

Abb. 7: Bei Bedarf deaktivieren<br />

Sie auch diesen Hinweis.<br />

Kontext, da Th<strong>und</strong>erbird nun nach Konten<br />

sortiert (Abbildung 5).<br />

Firefox: Alle Dateien<br />

07<br />

herunterladen<br />

Enthält eine Webseite viele einzelne Dateien,<br />

die Sie auf den eigenen Computer<br />

herunterladen möchten, so müssen Sie jeden<br />

einzelnen Link anklicken, einen Speicherort<br />

wählen <strong>und</strong> den Download bestätigen.<br />

Schneller geht’s mit der Firefox-Erweiterung<br />

DownThemAll! [4]. Das Addon<br />

ermöglicht es, in einem Rutsch etwa<br />

alle PDF-Dokumente oder alle Bilder einer<br />

Seite auf die Festplatte zu befördern. Nach<br />

dem Besuch der Add-on-Seite klicken Sie<br />

auf Zu Firefox hinzufügen <strong>und</strong> bestätigen<br />

im folgenden Dialog nach kurzer Wartezeit<br />

Jetzt installieren. Über die Schaltfläche<br />

Jetzt neu starten schließen Sie die Installation<br />

ab.<br />

Für einen ersten Test besuchen Sie doch<br />

einfach die <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Webseite mit unserer<br />

Community Edition [5], die zahlreiche<br />

PDF-Dateien enthält. Um ein Archiv der<br />

bisher erschienenen Ausgaben anzulegen,<br />

müssen Sie dank der neuen Erweiterung<br />

nicht mehr jeden Link einzeln anklicken<br />

<strong>und</strong> speichern. Stattdessen klicken Sie mit<br />

der rechten Maustaste auf einen freien Bereich<br />

der Seite <strong>und</strong> wählen aus dem Kontextmenü<br />

den Eintrag DownThemAll!. Das<br />

folgende Dialogfenster listet alle auf der<br />

aktuellen Seite enthaltenen<br />

Links.<br />

Diese können Sie nun<br />

noch im Bereich Filter<br />

beschränken. Per Checkbox<br />

suchen Sie aus, ob Sie<br />

etwa alle Dateien, bestimmte<br />

Grafiken, Dokumente, Videos<br />

oder anderes herunterladen<br />

(Abbildung 6). Dass ein Filter<br />

aktiv ist, erkennen Sie daran,<br />

dass in der Linkliste nun bestimmte<br />

Einträge hellgelb hinterlegt<br />

sind. Wählen Sie außerdem<br />

ein Downloadverzeichnis<br />

aus. Per Start geht’s<br />

los. Das Statusfenster informiert<br />

über den Fortschritt,<br />

<strong>und</strong> nach kurzer Zeit sollte<br />

das Archiv mit allen PDF-Dateien<br />

fertig sein.<br />

Firefox: Downloadhinweis<br />

ausblenden<br />

08<br />

In der Voreinstellung weist Sie<br />

der Browser mit einer kurzen<br />

Einblendung am Bildschirmrand auf beendete<br />

Downloads hin (Abbildung 7). Falls<br />

Sie dieser Hinweis stört, blenden Sie ihn mit<br />

einem kleinen Eingriff in den erweiterten<br />

Einstellungen aus. Tippen Sie dazu in die<br />

Adresszeile about:config ein. Es erscheint<br />

der gleiche Hinweis wie bei Th<strong>und</strong>erbird<br />

(siehe Tipp 04), dass Sie hier Veränderungen<br />

mit Vorsicht vornehmen sollten.<br />

Ins Suchfeld geben Sie dann browser.<br />

download.manager.showAlertOnComplete<br />

ein, woraufhin die gleichnamige Option in<br />

der unteren Liste erscheint. Die Einstellung<br />

steht standardmäßig auf true, das<br />

heißt, Firefox blendet den Hinweis ein.<br />

Ein Doppelklick auf die Zeile ändert den<br />

Wert zu false. Der Fettdruck zeigt wiederum<br />

an, dass Sie hier etwas modifiziert<br />

haben. Schließen Sie den about:config-<br />

Dialog, <strong>und</strong> Sie bleiben künftig von der<br />

Anzeige zu fertiggestellten Downloads<br />

verschont. (hej)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Deutsche Wikipedia: http:// de. wikipedia.<br />

org/ wiki/ (http:// ezlx. de/ d2j1)<br />

[2] LEO-Wörterbücher:<br />

http:// dict. leo. org/ (http:// ezlx. de/ d2j2)<br />

[3] Advanced Unread Folders:<br />

https:// addons. mozilla. org/ de/<br />

th<strong>und</strong>erbird/ addon/ advanced-unreadfolders/<br />

(http:// ezlx. de/ d2j3)<br />

[4] DownThemAll!: https:// addons. mozilla.<br />

org/ de/ firefox/ addon/ downthemall/<br />

(http:// ezlx. de/ d2j4)<br />

[5] Community Edition von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>:<br />

http:// www. easylinux. de/ CE<br />

(http:// ezlx. de/ d2j5)<br />

100 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


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TIPPS & TRICKS<br />

Shell<br />

Know-how für die Kommandozeile<br />

Shell-Tipps<br />

Erfahrene <strong>Linux</strong>-Nutzer schwören auf flexible<br />

Kommandozeilentools, mit denen sich manche<br />

Aufgabe schneller bewältigen lässt als in grafischen<br />

Programmen. Wir stellen die wichtigsten<br />

Anwendungen vor, um auch Einsteiger zu einem<br />

Ausflug in die Shell zu ermutigen.<br />

Heike Jurzik<br />

01 Benutzerverwaltung<br />

auf der Shell<br />

Alle von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> unterstützten Distributionen<br />

stellen grafische Programme<br />

zur Verfügung, um Benutzeraccounts zu<br />

verwalten (Abbildung 1). So fügen Sie<br />

mit wenigen Mausklicks neue Benutzer<br />

hinzu, entfernen nicht mehr benötigte<br />

oder modifizieren bestehende. Wenn Sie<br />

lieber auf der Shell arbeiten, etwa weil<br />

Sie administrative Aufgaben auf einem<br />

entfernten Server durchführen, dann nutzen<br />

Sie die Kommandos für die Benutzerverwaltung.<br />

Die drei Befehle useradd, usermod <strong>und</strong><br />

userdel legen neue Accounts an, verändern<br />

existierende <strong>und</strong> löschen nicht<br />

mehr benötigte. Sowohl unter OpenSuse<br />

als auch unter Ubuntu gehören die<br />

Werkzeuge zum Standardlieferumfang.<br />

Das Paket pwdutils (OpenSuse) bzw.<br />

passwd (Ubuntu) stellt sie bereit. Alle<br />

Kommandos greifen ins System ein <strong>und</strong><br />

benötigen daher Root-Rechte. Stellen Sie<br />

darum bei den in den nächsten drei<br />

Tipps gezeigten Befehlen jeweils sudo<br />

voran <strong>und</strong> authentifizieren Sie sich mit<br />

Ihrem Passwort.<br />

Einen neuen Account<br />

02<br />

hinzufügen („useradd“)<br />

Neue Benutzer erstellen Sie mit dem Kommando<br />

useradd. Um eine Kurzübersicht<br />

über alle Optionen zu erhalten, geben Sie<br />

unter Ubuntu den Befehl ohne weitere Parameter<br />

ein; unter OpenSuse blendet<br />

‐ ‐ help die Liste ein. Praktischerweise<br />

bringt useradd bestimmte Standardeinstellungen<br />

zum Anlegen der neuen<br />

Accounts mit, so dass Sie sich nicht alle<br />

Aufrufoptionen merken müssen. Um diese<br />

in Erfahrung zu bringen, geben Sie unter<br />

Ubuntu Folgendes ein:<br />

sudo useradd -D<br />

Auch hier weicht die OpenSuse-Syntax<br />

leicht ab; das Kommando lautet stattdessen:<br />

sudo useradd --show-defaults<br />

Abb. 1: Benutzernamen, Passwörter, Zugriffsrechte – das alles <strong>und</strong> noch einiges mehr<br />

konfigurieren Sie auf den meisten Systemen mit einer grafischen Anwendung (hier in<br />

der Ubuntu-Benutzerverwaltung).<br />

Abbildung 2 zeigt die Defaultwerte für<br />

OpenSuse (links) <strong>und</strong> Ubuntu (rechts) nebeneinander.<br />

Auf beiden Distributionen<br />

nutzt das Programm diese Variablen beim<br />

Erstellen neuer Accounts, so dass es ausreicht,<br />

sudo useradd benutzer zu tippen.<br />

Ein Home-Verzeichnis für die persönlichen<br />

Daten legt der Befehl nicht an. Um<br />

102 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Shell<br />

TIPPS & TRICKS<br />

dieses gleich mit zu erstellen, tippen Sie<br />

daher auf beiden Systemen:<br />

sudo useradd -m benutzer<br />

Im Aufruf ersetzen Sie benutzer durch den<br />

Namen des Accounts. Ein anschließender<br />

Blick ins neue Home-Verzeichnis zeigt,<br />

dass dieses existiert <strong>und</strong> ein paar gr<strong>und</strong>legende<br />

Konfigurationsdateien sowie einige<br />

Ordner (nur OpenSuse) enthält. Zur Anzeige<br />

auf der Shell können Sie das Kommando<br />

ls nutzen; verwenden Sie die Option<br />

‐a, um versteckte Dateien (also solche,<br />

die mit einem Punkt beginnen) einzublenden:<br />

$ sudo useradd -m petronella<br />

$ ls -a /home/petronella<br />

. .. .bash_logout .bashrc examples<br />

.desktop .profile<br />

Verantwortlich für den Inhalt sind die<br />

Vorlagen im Verzeichnis /etc/ skel. Bei<br />

Ubuntu-Systemen liegen dort lediglich die<br />

vier Dateien, die das letzte Listing zeigt.<br />

OpenSuse bringt dort zusätzlich einige<br />

versteckte <strong>und</strong> sichtbare Ordner sowie etliche<br />

weitere Konfigurationsdateien unter.<br />

Alle Account-Verwaltungstools – die<br />

Shell-Werkzeuge <strong>und</strong> auch die grafischen<br />

Programme – kopieren den Inhalt von<br />

/etc/ skel als Gr<strong>und</strong>gerüst für neue Benutzer<br />

in deren Home-Verzeichnis.<br />

Damit sich der neue Benutzer auch anmelden<br />

kann, geben Sie diesem noch ein<br />

Passwort. Dazu verwenden Sie den Befehl<br />

passwd zusammen mit dem neuen Benutzernamen.<br />

Auf Aufforderung tippen Sie<br />

das neue Kennwort <strong>und</strong> wiederholen es,<br />

um Vertipper auszuschließen:<br />

$ sudo passwd petronella<br />

Geben Sie ein neues UNIX-Passwort ein:<br />

Geben Sie das neue UNIX-Passwort erneut ein:<br />

passwd: Passwort erfolgreich geändert<br />

Beachten Sie, dass bei der Passworteingabe<br />

keine Sternchen als visuelles Feedback<br />

erscheinen, Sie also „blind“ tippen.<br />

Interessante „useradd“-<br />

03<br />

Optionen<br />

Wie Sie im vorigen Tipp gesehen haben,<br />

ist die Arbeit mit useradd dank der Standardoptionen<br />

ein Kinderspiel. Das Programm<br />

hat allerdings noch mehr zu bieten<br />

<strong>und</strong> setzt über Aufrufoptionen viele<br />

individuelle Eigenschaften des neuen<br />

Accounts. Soll das Home-Verzeichnis beispielsweise<br />

ein anderes als /home/benutzer<br />

sein, können Sie dieses über die Option<br />

‐d definieren: sudo useradd ‐m ‐d<br />

/media/scratch musik legt einen neuen<br />

Benutzer namens musik an <strong>und</strong> erzeugt<br />

für ihn das Verzeichnis /media/scratch als<br />

Home. Das Anlegen klappt nur, wenn das<br />

nächst höhere Verzeichnis (im Beispiel<br />

/media) schon vorhanden ist.<br />

Um einen Benutzer direkt beim Anlegen<br />

außer zur Standardgruppe users (ID 100)<br />

zu weiteren Gruppen hinzuzufügen, verwenden<br />

Sie auf beiden Distributionen den<br />

Schalter ‐G. Dahinter geben Sie durch<br />

Kommata getrennt <strong>und</strong> ohne Leerzeichen<br />

eine Liste von Gruppen an. (Welche auf<br />

Ihrem System verfügbar sind, verrät ein<br />

Blick in die Datei /etc/ group.) Ein Benutzer<br />

überprüft selbst mit dem Kommando<br />

groups, welchen Gruppen er angehört:<br />

$ sudo useradd -m petronella -G adm,cdrom,U<br />

sudo,dip,plugdev,lpadmin,sambashare<br />

$ sudo su - petronella<br />

$ whoami<br />

petronella<br />

$ groups<br />

petronella adm cdrom sudo dip plugdev lpadU<br />

min sambashare<br />

Auch ein eigenes Skeleton-Verzeichnis mit<br />

der Gr<strong>und</strong>ausstattung (‐k ordner auf beiden<br />

Systemen) <strong>und</strong> eine Standard-Shell (‐s) dürfen<br />

Sie definieren. Der Schalter ‐f nummer<br />

bestimmt die Anzahl der Tage, nach denen<br />

der Account verfällt, wenn das Passwort abgelaufen<br />

ist, <strong>und</strong> ‐e datum legt einen Zeitpunkt<br />

fest, am welchem Tag der Account<br />

abläuft <strong>und</strong> das System ihn deaktiviert.<br />

Einen Account modifizieren<br />

04<br />

(„usermod“)<br />

Einen bestehenden Benutzeraccount können<br />

Sie mit einem einzigen Befehl verändern<br />

– ohne sämtliche Konfigurationsdateien<br />

bearbeiten zu müssen. Dabei hilft<br />

Ihnen das Programm usermod, das im<br />

Wesentlichen ähnliche Parameter wie<br />

useradd kennt. Um einen Benutzer umzubenennen,<br />

nehmen Sie ‐l zu Hilfe. Mit<br />

dem folgenden Befehl wird aus petronella<br />

der Account petrosilie:<br />

sudo usermod -l petronella petrosilie<br />

Beachten Sie, dass das Home-Verzeichnis<br />

nach wie vor /home/ petronella heißt <strong>und</strong><br />

dass die enthaltenen Dateien <strong>und</strong> Verzeichnisse<br />

auch immer noch dem User petronella<br />

gehören. Der folgende Aufruf benennt<br />

auf Ubuntu- <strong>und</strong> OpenSuse-Systemen<br />

petronella in petrosilie um <strong>und</strong> bewegt<br />

den Inhalt des Home-Verzeichnisses<br />

Abb. 2: OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu haben<br />

„useradd“ unterschiedliche Standardeinstellungen<br />

verpasst.<br />

(‐m) in das neue Home-Verzeichnis (‐ d<br />

/home/petrosilie). Zusätzlich ändert das<br />

Kommando die Gruppenzugehörigkeit der<br />

enthaltenen Dateien, so dass sie zur<br />

Gruppe users mit der ID 100 gehören:<br />

$ sudo usermod petronella -l petrosilie -gU<br />

100 -m -d /home/petrosilie<br />

$ ls -la /home/petrosilie/<br />

...<br />

-rw-r--r-- 1 petrosilie users 220 Apr 3 U<br />

2012 .bash_logout<br />

-rw-r--r-- 1 petrosilie users 3637 Sep 19 U<br />

15:42 .bashrc<br />

...<br />

Wenn Sie einen Account zu weiteren Gruppen<br />

hinzufügen möchten, können Sie<br />

ebenfalls usermod zu Hilfe nehmen. Dazu<br />

setzen Sie zuerst die Option ‐a (englisch<br />

„append“ = „anhängen“) <strong>und</strong> definieren<br />

dann hinter ‐G die weiteren Gruppen:<br />

sudo usermod -a -G audio,cdrom petrosilie<br />

Vergessen Sie den Schalter ‐a, trägt usermod<br />

den Account aus allen Gruppen aus<br />

<strong>und</strong> nur in die ein, die hinter ‐G stehen.<br />

Einen Account<br />

05<br />

entfernen („userdel“)<br />

Das dritte Programm im B<strong>und</strong>e heißt userdel<br />

<strong>und</strong> entfernt Accounts vom System.<br />

Geben Sie hinter dem Befehl einfach nur<br />

den Benutzernamen an, bleibt das Home-<br />

Verzeichnis auf der Platte. Um es gleich<br />

mit zu entfernen, verwenden Sie zusätzlich<br />

den Parameter ‐r:<br />

sudo userdel -r petronella<br />

Eine Sicherheitsabfrage findet nicht statt.<br />

Erstellen Sie also vorher ein Backup, falls<br />

Sie eventuell noch einmal auf die Daten<br />

zugreifen möchten.<br />

Standardeinstellungen für<br />

06<br />

„useradd“ ändern<br />

Abbildung 2 zeigt die Standardwerte<br />

für neue Benutzeraccounts, wie sie<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

103


TIPPS & TRICKS<br />

Shell<br />

OpenSuse- <strong>und</strong> Ubuntu-Systeme<br />

setzen. Als Standardgruppe wählen<br />

beide Systeme users mit der<br />

ID 100, das Home-Verzeichnis<br />

befindet sich unterhalb von<br />

/home, <strong>und</strong> der Account läuft<br />

nie ab (EXPIRE=). Als Standard-<br />

Shell vergibt OpenSuse /bin/<br />

bash, Ubuntu /bin/ sh (ein symbolischer<br />

Link auf /bin/ dash).<br />

Beide Distributionen definieren<br />

/etc/ skel als Verzeichnis mit den<br />

gr<strong>und</strong>legenden Konfigurationsdateien<br />

(siehe Tipp 02) <strong>und</strong> erstellen<br />

kein Spoolverzeichnis für<br />

E-Mails. OpenSuse definiert zusätzlich<br />

die Zugehörigkeit zur<br />

Gruppe video <strong>und</strong> setzt auf diesem<br />

Wege eine umask.<br />

Jede einzelne Einstellung können<br />

Sie mit einem Parameter beeinflussen<br />

<strong>und</strong> für einen Aufruf neu setzen,<br />

wie es der Tipp 03 zeigt. Alternativ<br />

definieren Sie unter<br />

Ubuntu über ‐D <strong>und</strong> unter Open-<br />

Suse über ‐ ‐ save‐defaults neue Defaultoptionen.<br />

Hinter die jeweilige Option<br />

schreiben Sie einfach weitere Parameter.<br />

Die meisten davon bewirken bei den beiden<br />

Distributionen dasselbe. Hinter ‐g definieren<br />

Sie auf beiden Systemen eine<br />

neue Standardgruppe über deren ID, hinter<br />

‐s eine Standard-Shell.<br />

OpenSuse kennt darüber hinaus einige<br />

weitere Optionen, um neue Accounts zu<br />

beschreiben. Die Distribution akzeptiert<br />

hinter ‐G den Namen einer Standardgruppe,<br />

hinter ‐k ein Skeleton-Verzeichnis<br />

<strong>und</strong> hinter ‐U eine umask.<br />

YouTube-Videos herunterladen mit<br />

07<br />

„youtube-dl“<br />

Im Netz tummeln sich zahlreiche Werkzeuge<br />

<strong>und</strong> diverse Browser-Plug-ins, die<br />

Videos von beliebten Portalen wie You-<br />

Tube, MyVideo, Clipfish, Dailymotion<br />

GLOSSAR<br />

umask: Das Kommando umask gibt<br />

neu angelegten Dateien direkt bestimmte<br />

Zugriffsrechte. Die Eingabe<br />

des Befehls ohne weitere Optionen<br />

zeigt die Voreinstellung als vierstellige<br />

Oktalzahl an. Diese zeigt nicht etwa<br />

an, welche Rechte das Kommando<br />

setzt, sondern welche es entzieht. Ein<br />

Artikel aus dem Jahr 2004 erklärt ausführlich,<br />

wie’s geht [1].<br />

Abb. 3: Mit dem Python-Programm „youtube-dl“ laden Sie bequem Videodateien von YouTube<br />

<strong>und</strong> anderen Plattformen herunter, ohne spezielle Plug-ins im Browser installieren zu müssen.<br />

<strong>und</strong> so weiter herunterladen. Wer gerne<br />

auf der Shell arbeitet, der sollte sich das<br />

kleine Python-Programm youtube‐dl anschauen<br />

[2]. Auf der Downloadseite finden<br />

<strong>Windows</strong>-Anwender eine ausführbare<br />

.exe-Datei; <strong>Linux</strong>er laden die Anwendung<br />

entweder über den Browser oder mit wget<br />

herunter [3]:<br />

wget http://youtube-dl.org/downloads/2013.U<br />

02.25/youtube-dl<br />

Das Tool benötigt Python in Version 2.6,<br />

2.7, 3.3 oder neuer, was alle von Easy-<br />

<strong>Linux</strong> unterstützten Distributionen in<br />

den Paketquellen bereitstellen. Wenn<br />

Sie das Programm systemweit verfügbar<br />

machen möchten, dann können Sie es<br />

nach /usr/ local/ bin verschieben; alternativ<br />

ist ein Ordner namens bin im eigenen<br />

Home-Verzeichnis ein guter Platz.<br />

Vor dem ersten Start machen Sie die heruntergeladene<br />

Datei ausführbar:<br />

chmod +x youtube-dl<br />

Liegt das Downloadtool im eigenen Home-<br />

Verzeichnis, <strong>und</strong> befindet dieses sich<br />

nicht im Pfad, starten Sie es mit vorangestelltem<br />

Punkt <strong>und</strong> Schrägstrich (siehe<br />

dazu auch die Shell-Tipps aus der Ausgabe<br />

01/ 2012 [4]). Überprüfen Sie als Erstes,<br />

ob eventuell eine neuere Version bereitsteht<br />

– damit testen Sie gleichzeitig, ob<br />

das Programm richtig arbeitet:<br />

$ ./youtube-dl -U<br />

youtube-dl is up-to-date<br />

(2013.02.25)<br />

Welche Plattformen das Tool in der aktuellen<br />

Version unterstützt, verrät der Schalter<br />

‐ ‐ list‐extractors. Um einen Film herunterzuladen,<br />

reicht es, hinter dem Befehl<br />

die URL anzugeben, die Sie beispielsweise<br />

einfach aus dem Browserfenster kopieren<br />

können. youtube‐dl gibt einige Statusmeldungen<br />

auf der Shell aus <strong>und</strong> legt die Datei<br />

im aktuellen Verzeichnis ab (Abbildung<br />

3). (hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Artikel zu chmod, chown, chgrp<br />

<strong>und</strong> umask: Heike Jurzik, „Gleiches<br />

Recht für alle?“, <strong>Linux</strong>User 07/ 2004,<br />

S. 69 ff., http:// www. linux-community.<br />

de/ artikel/ 6383 (http:// ezlx. de/ d2k1)<br />

[2] youtube-dl-Webseite:<br />

http:// rg3. github. com/ youtube-dl/<br />

(http:// ezlx. de/ d2k2)<br />

[3] Guru-Training zu wget: Heike Jurzik,<br />

„Spieglein, Spieglein, an der Wand“,<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 04/ 2004, S. 78 ff.,<br />

http:// www. easylinux. de/ 2004/ 04/<br />

078-wget/ (http:// ezlx. de/ d2k3)<br />

[4] Mehr zu $PATH: Heike Jurzik,<br />

„Shell-Tipps“, <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 01/ 2012,<br />

S. 99 ff., http:// www. easylinux. de/ 2012/<br />

01/ 099-shell-tipps/ (http:// ezlx. de/ d2k4)<br />

104 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


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TEST<br />

©Jakub Krechowicz, 123RF<br />

Finanzverwaltung mit <strong>Linux</strong><br />

Viermal Homebanking<br />

Martin Loschwitz<br />

Wer sich mit dem Webinterface der eigenen Bank nicht anfre<strong>und</strong>en kann, der greift auf ein<br />

echtes Homebanking-Programm zurück. Für <strong>Windows</strong> gibt es davon viele, unter <strong>Linux</strong> ist<br />

die Auswahl begrenzt, <strong>und</strong> es gibt eine klare Empfehlung.<br />

Homebanking wird immer beliebter.<br />

Kein W<strong>und</strong>er – schließlich ist<br />

es nur schwer einzusehen, als<br />

Bankk<strong>und</strong>e in eine Bankfiliale zu gehen<br />

<strong>und</strong> dort von Hand Aufträge abzugeben,<br />

die anschließend ohnehin von Computern<br />

weiter bearbeitet werden. Doch die Tatsache,<br />

dass viele Banken ihre ganz eigene<br />

Vorstellung davon haben, wie Homebanking<br />

funktionieren sollte, sorgt bei K<strong>und</strong>en<br />

immer wieder für Verdruss. Wer z. B.<br />

regelmäßig sein Kreditinstitut wechselt,<br />

der weiß, dass es große Unterschiede bei<br />

Funktionalität <strong>und</strong> Bedienung der Webseiten<br />

gibt. Können Sie das Webinterface<br />

von Bank A im Schlaf bedienen, gilt das<br />

für die Seite von Bank B noch lange nicht.<br />

Die regelmäßige Nutzung mehrerer Konten<br />

bei verschiedenen Banken bedeutet<br />

darum das genaue Gegenteil von Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />

Hier kommen Homebanking-Programme<br />

ins Spiel: Sie ermöglichen es, die Homebanking-Funktionen<br />

zu nutzen, ohne dafür<br />

deren Webseiten zu besuchen. Stattdessen<br />

läuft auf dem Computer des Anwenders<br />

ein eigens für diesen Zweck entworfenes<br />

Programm, das sich um die Kommunikation<br />

mit dem Server der Bank kümmert.<br />

Sind mehrere Konten bei unterschiedlichen<br />

Banken zu verwalten, spielen Homebanking-Programme<br />

ihre Stärken voll aus,<br />

denn auch diese Art des Umgangs mit<br />

Bankkonten ist gr<strong>und</strong>sätzlich möglich –<br />

unter der gleichen Oberfläche führen Benutzer<br />

dann Überweisungen auf all ihren<br />

Konten aus <strong>und</strong> informieren sich per Mausklick<br />

über den Stand aller Zugänge.<br />

<strong>Windows</strong> hui, <strong>Linux</strong> pfui<br />

Allerdings gehört die Finanzbranche nicht<br />

gerade zu denen, die besonders schnell-<br />

lebig wären – für <strong>Linux</strong>-Benutzer hieß das,<br />

dass das Vergnügen des Homebankings<br />

mit eigenen Programmen erst deutlich später<br />

als bei <strong>Windows</strong> losging. Namhafte<br />

Hersteller boten schnell Software für <strong>Windows</strong><br />

an, dazu gehören z. B. WISO <strong>und</strong><br />

Quicken – beide enthalten ein Homebanking-Modul.<br />

Entsprechende Programme<br />

für <strong>Linux</strong> ließen jedoch auf sich warten,<br />

<strong>und</strong> bis heute steht <strong>Linux</strong>-Anwendern<br />

nicht eine so große Auswahl zur Verfü-<br />

Abb. 1: Hibiscus kommt im Tandem mit Jameica auf das System <strong>und</strong> macht die HBCI-<br />

Arbeit gut. Allerdings wirkt die Oberfläche etwas unübersichtlich.<br />

106 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Homebanking<br />

TEST<br />

gung, wie es für <strong>Windows</strong> der<br />

Fall ist. Für diesen Artikel haben<br />

wir drei Vertreter der<br />

Homebanking-Gilde angeschaut<br />

<strong>und</strong> herausgef<strong>und</strong>en,<br />

dass Homebanking mit dem<br />

freien Betriebssystem nicht nur<br />

möglich, sondern auch komfortabel<br />

ist. Wir geben einen Überblick<br />

über die Programmfunktionen<br />

von Hibiscus, KMyMoney<br />

<strong>und</strong> Moneyplex <strong>und</strong> beschreiben,<br />

wie sie sich im Alltag<br />

schlagen. Mit MoneyPenny<br />

findet ein viertes Programm im<br />

Kasten auf der letzten Seite<br />

eine kurze Erwähnung.<br />

Abb. 2: Wie Moneyplex bietet auch Hibiscus eine Option, um<br />

Überweisungen zu tätigen, allerdings wirkt diese weniger intuitiv<br />

als bei Moneyplex.<br />

HBCI: DIE GRUNDLAGEN<br />

Vorbereitungen<br />

Vorab steht allerdings ein kurzer<br />

Ausflug in die Welt der Finanztechnik<br />

an. Denn wer nach der Lektüre<br />

dieses Beitrags beschließt, eines der vorgestellten<br />

Programme selbst zu testen, muss<br />

dabei ein paar Dinge im Hinterkopf haben.<br />

(Eine ausführlichere Erklärung der klassischen<br />

Homebanking-Mechanismen finden<br />

Sie im Kasten HBCI: Die Gr<strong>und</strong>lagen.)<br />

Wichtig ist vor allem, dass die Anforderungen<br />

für Homebanking per HBCI sich<br />

von Bank zu Bank unterscheiden. Im Test<br />

diente als Beispielkonto eines bei der<br />

Deutschen Bank – das ließ den Zugriff<br />

über HBCI von Anfang an erst gar nicht<br />

zu, obwohl Homebanking über das normale<br />

Webinterface aktiv war <strong>und</strong> funktionierte.<br />

Des Rätsels Lösung war tief in der<br />

Onlinehilfe der Bankwebseite vergraben:<br />

Man muss zunächst die Funktion HBCI/<br />

FinTS mit PIN/ TAN freischalten. Das geht<br />

direkt in den Konto-Optionen, die wiederum<br />

über den normalen Zugang des Webinterfaces<br />

zu erreichen sind. Zur Aktivierung<br />

der Funktion ist auch eine TAN notwendig;<br />

im Anschluss klappt der Zugriff<br />

über HBCI aber problemlos. Wenn Sie eines<br />

der im Artikel vorgestellten Programme<br />

ausprobieren möchten <strong>und</strong> Probleme<br />

beim Verbindungsaufbau haben,<br />

hilft im Zweifelsfall nur ein<br />

Blick in die Dokumentation<br />

der Bank oder ein Anruf bei<br />

der Servicehotline.<br />

Gar nicht so leicht ist es außerdem,<br />

die Zugangsdaten<br />

herauszufinden, welche die<br />

Programme für den Login<br />

beim Kreditinstitut benötigen.<br />

Auch hier gibt es von Bank zu<br />

Bank Unterschiede. Bei der<br />

Deutschen Bank setzt sich der<br />

Benutzername für den Login<br />

z. B. aus drei Teilen zusammen:<br />

der Nummer der Filiale,<br />

die das eigene Konto führt,<br />

der Kontonummer <strong>und</strong> der<br />

zweistelligen Kennziffer, die<br />

das Konto näher bezeichnet.<br />

Andere Banken verteilen für<br />

HBCI-FinTS-Banking eigene<br />

Benutzerkennungen, <strong>und</strong> auch hier hilft<br />

im Zweifelsfall nur, die Bank zu fragen<br />

<strong>und</strong> sich die nötigen Daten direkt dort zu<br />

beschaffen.<br />

Hibiscus<br />

Hibiscus [1] ist ein Java-Programm für die<br />

wichtigsten Homebanking-Aufgaben. Es<br />

benötigt zwingend ein weiteres Programm<br />

namens Jameica, das für Hibiscus viele<br />

gr<strong>und</strong>legende Funktionen zur Verfügung<br />

stellt. Hibiscus selbst ist ein Plug-in, das<br />

in Jameica zu laden ist. Wer Hibiscus nutzen<br />

will, der braucht also auch Jameica.<br />

Viele Internetnutzer verwenden für die Abwicklung<br />

ihrer Bankgeschäfte seit Jahren<br />

die von ihren Banken zur Verfügung gestellten<br />

Webinterfaces. Homebanking-<br />

Programme kommen immer dann ins<br />

Spiel, wenn die Weboberfläche der eigenen<br />

Bank als zu unkomfortabel empf<strong>und</strong>en<br />

wird oder mehrere Konten gleichzeitig<br />

zu verwalten sind, so dass die Benutzung<br />

einer einheitlichen Oberfläche sinnvoll<br />

ist. Typische Homebanking-Tools wie die<br />

in diesem Test vorgestellten Vertreter<br />

sind aber keine einfachen Frontends, die<br />

im Hintergr<strong>und</strong> auf die Banking-Webseiten<br />

der jeweiligen Banken zugreifen. Wie immer,<br />

wenn es um das Thema Geld geht,<br />

gilt auch bei Homebanking-Software, dass<br />

beinahe nichts dem Zufall überlassen ist.<br />

Wie Homebanking-Software arbeitet, ist<br />

streng festgelegt.<br />

Anders als viele weitere Bereiche der IT<br />

ist das Thema Onlinebanking nach wie vor<br />

eine nationale Angelegenheit. Das in<br />

Deutschland übliche Verfahren beruht auf<br />

einem Protokoll namens HBCI (Homebanking<br />

Computer Interface). Das ist ein<br />

Standard, den anfangs der Zentrale Kreditausschuss<br />

auf den Weg gebracht hat –<br />

heute firmiert diese Institution unter dem<br />

Namen Die Deutsche Kreditwirtschaft.<br />

Anderen Ländern ist HBCI völlig fremd;<br />

schon im deutschsprachigen Ausland,<br />

also in Österreich <strong>und</strong> der Schweiz,<br />

kommt das Protokoll nicht zum Einsatz.<br />

(In beiden Ländern gibt es jeweils eigene<br />

Anwendungen.)<br />

Mittlerweile setzen deutsche Banken nicht<br />

mehr auf das ursprüngliche HBCI, sondern<br />

auf dessen Weiterentwicklung FinTS (Financial<br />

Transaction Services). Im Gegensatz<br />

zum alten HBCI beherrscht FinTS seit<br />

der Revision 3.0 auch die Abwicklung von<br />

Geschäftsfällen über das PIN-/ TAN-Verfahren.<br />

Für Endanwender ist das eine wichtige<br />

Neuerung, denn früher war Homebanking<br />

per Zusatzsoftware nur möglich, wenn ein<br />

Kartenleser für diesen Zweck vorhanden<br />

war. Weil aber nicht jeder beliebige Kartenleser<br />

funktionierte, war der Einsatz von<br />

HBCI-Homebanking oft ein Glücksspiel.<br />

FinTS löst dieses Problem, indem es das<br />

klassische PIN-/ TAN-Verfahren für HBCI-<br />

Verbindungen ermöglicht.<br />

Die Funktionsweise von HBCI ist dabei<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich ganz ähnlich wie die, die<br />

auch beim Homebanking per Webinterface<br />

zum Einsatz kommt: Erst führt der<br />

Benutzer die gewünschten Vorgänge im<br />

Homebanking-Programm durch, dann<br />

schickt er die Änderungen an den Bankserver<br />

<strong>und</strong> legitimiert den Vorgang durch<br />

die Eingabe einer gültigen TAN (Transaktionsnummer).<br />

HBCI kann auch die mobile<br />

TAN getauften TANs verwenden, die dem<br />

Kontoinhaber per SMS auf sein Handy zugestellt<br />

werden.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

107


TEST<br />

Homebanking<br />

schnuppern will, macht sicher keinen<br />

Fehler, wenn er Hibiscus ausprobiert.<br />

Abb. 3: Ein Blick auf das KMyMoney-Hauptfenster zeigt, dass das Programm sich gerade<br />

an professionelle Anwender richtet.<br />

Der Weg zur Hibiscus-Installation ist etwas<br />

steinig – dieser Punkt hat sich im Test<br />

als besonders kritisch erwiesen. Denn fertige<br />

Pakete von Jameica <strong>und</strong> Hibiscus finden<br />

sich weder für OpenSuse noch für<br />

Ubuntu auf der Herstellerseite; zum<br />

Download stehen lediglich .zip-Files bereit.<br />

Nach dem Herunterladen von<br />

Jameica ist per Doppelklick auf jameica.<br />

sh zunächst dessen Assistent für die Konfiguration<br />

zu starten, bei dem gleich auch<br />

ein Jameica-interner Benutzerzugang angelegt<br />

wird. Jameica hat eine eigene Nutzerverwaltung,<br />

so dass mehrere Zugänge<br />

für verschiedene Konten einzurichten sind<br />

– eine Jameica-Installation kann dann von<br />

mehreren Benutzern unabhängig voneinander<br />

genutzt werden.<br />

Ist die Jameica-Installation erledigt, folgt<br />

die eigentliche Hibiscus-Installation. Hibiscus<br />

ist, wie bereits erwähnt, ein Plugin<br />

für Jameica, das sich über den passenden<br />

Button in Jameica einrichten lässt.<br />

Zwar dürfte der gesamte Installationsvorgang<br />

Nutzer nicht vor eine unlösbare Aufgabe<br />

stellen, komfortabel ist er aber nicht.<br />

Anlegen von Daueraufträgen handelt.<br />

Auch Überweisungen nach dem SEPA-<br />

Verfahren lassen sich in Hibiscus über<br />

eine entsprechende Funktion anlegen.<br />

Die Auswertungsfunktionen von Hibiscus<br />

überzeugen auch: Neben der simplen Anzeige<br />

von Kontoauszügen kann Hibiscus<br />

sowohl eine optisch aufbereitete Kurve<br />

des Saldoverlaufs darstellen als auch eine<br />

direkte Gegenüberstellung von Einnahmen<br />

<strong>und</strong> Ausgaben erzeugen. Insgesamt<br />

ist Hibiscus im Test sicher die Anwendung,<br />

die an Moneyplex (siehe unten) am<br />

ehesten herankommt. Ein Kritikpunkt ist,<br />

dass das Tool insgesamt deutlich weniger<br />

aufgeräumt <strong>und</strong> weniger übersichtlich ist<br />

als Moneyplex – wobei das letztlich immer<br />

auch eine Geschmacksfrage ist. Wer<br />

erstmal Homebanking-Luft unter <strong>Linux</strong><br />

KMyMoney<br />

In einer Auflistung gängiger Homebanking-<br />

Programme darf KMyMoney [2] nicht fehlen.<br />

Das Programm hat schon einige Jahre<br />

auf dem Buckel, gibt sich jedoch kein bisschen<br />

altbacken. Das K am Anfang des Namens<br />

verrät, dass KMyMoney sich vorrangig<br />

an KDE-Benutzer wendet <strong>und</strong> auf Qt<br />

aufbaut, also auf der gleichen grafischen<br />

Bibliothek, die auch KDE selbst nutzt (Abbildung<br />

3). Angenehm ist bei KMyMoney<br />

gleich anfangs die Tatsache, dass das Tool<br />

den von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> getesteten Distributionen<br />

als Paket beiliegt. Unter OpenSuse <strong>und</strong><br />

Ubuntu lässt sich KMyMoney also via YaST<br />

bzw. Muon installieren, so dass keine manuelle<br />

Einrichtung nötig ist. Nach der Installation<br />

starten Sie KMyMoney über den<br />

KDE-Menüpunkt Persönliche Finanzverwaltung.<br />

Dann begrüßt Sie der KMyMoney-<br />

Einrichtungsasisstent, der Sie durch die<br />

gr<strong>und</strong>legende Konfiguration führt.<br />

KMyMoney setzt auf das Prinzip der doppelten<br />

Buchführung. Konkret bedeutet<br />

das, dass sich mit KMyMoney im Gr<strong>und</strong>e<br />

zwei Konten führen lassen: einerseits ein<br />

„eigenes“ Konto, in dem Sie Ausgaben<br />

sowie Einnahmen verbuchen; zusätzlich<br />

lässt sich das offizielle Konto mit dem<br />

„privaten“ Konto in KMyMoney verbinden.<br />

Insgesamt ist der Vorgang leider etwas<br />

unintuitiv geraten, denn das Konto,<br />

das Sie unmittelbar nach dem Start von<br />

KMyMoney einrichten, ist eben nur ein<br />

privates Konto. Um dann ein HBCI-fähiges<br />

Konto in KMyMoney hinzuzufügen,<br />

steht im Menüpunkt Einstellungen der<br />

Hibiscus funktioniert gut<br />

Insgesamt hinterlässt Hibiscus (Abbildung<br />

1) im Test einen guten Eindruck.<br />

Direkt nach dem ersten Start des Jameica-<br />

Plug-ins ließ sich das Testkonto bei der<br />

Deutschen Bank problemlos über das<br />

HBCI-FinTS-Verfahren <strong>und</strong> PIN/ TAN einrichten.<br />

Sämtliche Basics des Homebankings<br />

beherrscht Hibiscus aus dem Effeff,<br />

egal, ob es sich um das Durchführen von<br />

Überweisungen (Abbildung 2) oder das<br />

Abb. 4: Auch KMyMoney bietet umfangreiche Statistikfunktionen, die allerdings wieder<br />

nur für Profianwender schnell zu überblicken sind.<br />

108 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Homebanking<br />

TEST<br />

Eintrag AqBanking einrichten<br />

zur Verfügung.<br />

Die Konfiguration des HBCI-<br />

Kontos unterscheidet sich kaum<br />

von den Einrichtungsroutinen<br />

der anderen Programme. Ist das<br />

HBCI-Konto aktiviert, müssen<br />

Sie im letzten Schritt das angelegte<br />

private Konto unter Geldinstitute<br />

per Klick mit der rechten<br />

Maustaste noch mit dem gerade<br />

angelegten Onlinekonto<br />

verbinden.<br />

KMyMoney richtet sich offensichtlich<br />

an Anwender, die zumindest<br />

ein gr<strong>und</strong>legendes Wissen<br />

im Hinblick auf Buchhaltung<br />

haben. Viele Begriffe, die<br />

das Programm wie selbstverständlich verwendet,<br />

dürften nur wenigen Endanwendern<br />

bekannt sein, dazu gehört Umlaufverbindlichkeit<br />

sowie Geldflussstatus (Abbildung<br />

4). Auch eine simple Überweisung<br />

(Abbildung 5) wird für unerfahrene Anwender<br />

zur Geduldsprobe, die passende<br />

Option versteckt sich hinter dem Punkt Geplante<br />

Buchungen links. Wie Hibiscus <strong>und</strong><br />

Moneyplex enthält auch KMyMoney umfangreiche<br />

Statistikfunktionen, welche die<br />

Entwicklung der persönlichen Finanzen optisch<br />

aufbereiten, aber auch bei diesem<br />

Punkt bietet KMyMoney weniger Komfort<br />

als die anderen Anwendungen.<br />

Wer auf der Suche nach einem mächtigen<br />

Werkzeug ist, mit dem sich auch die Firmenbuchhaltung<br />

stemmen lässt, der ist<br />

bei KMyMoney gut aufgehoben. Die Kritikpunkte<br />

betreffen eher normale Endanwender<br />

ohne großes Finanzwissen;<br />

schlecht ist das Programm deshalb nicht.<br />

Für Anfänger oder gelegentliche Onlinebanker<br />

eignen sich Moneyplex oder Hibiscus<br />

aber deutlich besser.<br />

Abb. 5: Das Formular, um Überweisungen aufzugeben, ist bei<br />

KMyMoney etwas gewöhnungsbedürftig <strong>und</strong> wenig intuitiv.<br />

Verfügung. Außerdem gibt es die Free&Easy-<br />

Version, die lediglich einen abgespeckten<br />

Funktionsumfang bietet. Für welche Variante<br />

Sie sich entscheiden, hängt in den<br />

meisten Fällen wohl vorrangig vom Preis ab<br />

– die Gratisvariante kann nur wenig, die<br />

normale Version bringt alle für Endanwender<br />

wichtigen Funktionen mit <strong>und</strong> unterscheidet<br />

sich von der Pro- sowie der Business-Version<br />

vor allem dadurch, dass sie<br />

keine Depotverwaltung <strong>und</strong> keinen DTAUSkompatiblen<br />

Datenexport bietet. Moneyplex<br />

12 für <strong>Linux</strong> kostet 49,90 Euro <strong>und</strong> ist damit<br />

der teuerste Vertreter im Test. Die Pro-Version<br />

schlägt mit 59,90 Euro, die Business-<br />

Version mit 139,90 Euro zu Buche.<br />

Die Moneyplex-Installation<br />

Was bei allen Versionen gleich ist, ist die<br />

einfache Installation: Nach dem Einlegen<br />

der CD, die der Hersteller liefert, erscheint<br />

auf <strong>Linux</strong>-Systemen zunächst<br />

ein Dateimanagerfenster, in<br />

dem sich per Klick der Moneyplex-Installer<br />

starten lässt.<br />

Was nun folgt, erinnert eher an<br />

die typische Installation eines<br />

<strong>Windows</strong>-Programms als an<br />

eine <strong>Linux</strong>-Anwendung. Das<br />

liegt wohl daran, dass Moneyplex<br />

auch für <strong>Windows</strong> verfügbar<br />

ist. Der <strong>Linux</strong>-Installer<br />

gleicht seinem <strong>Windows</strong>-Kollegen<br />

jedenfalls fast vollständig<br />

<strong>und</strong> führt Sie als Anwender<br />

ganz nebenbei sehr komfortabel<br />

durch alle Schritte, die für<br />

die Moneyplex-Einrichtung nötig<br />

sind. Schließlich landet Moneyplex<br />

selbst im Unterordner moneyplex<br />

in Ihrem Home-Verzeichnis. Schade ist,<br />

dass nach der Installation weder auf aktuellen<br />

OpenSuse-Versionen noch unter Kubuntu<br />

ein Menüeintrag für Moneyplex im<br />

K-Menü vorhanden war; dieser ließ sich jedoch<br />

leicht nachrüsten.<br />

Nach dem Programmstart geht die Arbeit<br />

mit Assistenten unmittelbar weiter, denn<br />

Moneyplex lässt Sie auch bei der gr<strong>und</strong>legenden<br />

Einrichtung eines Kontos nicht allein.<br />

Zunächst fordert der Installer Sie auf,<br />

einen neuen Klienten in der internen Moneyplex-Datenbank<br />

anzulegen: Das Programm<br />

lässt sich auch von mehreren Benutzern<br />

verwenden, ohne dass diese Zugriff<br />

auf die Konten anderer Nutzer hätten.<br />

Batch-Übermittlung<br />

Sind alle Zugänge eingerichtet, begrüßt<br />

Moneyplex Sie künftig mit seinem Haupt-<br />

Moneyplex<br />

Der nächste Proband im Test ist das von der<br />

Frankfurter Firma Matrica hergestellte Moneyplex<br />

[3]. Um es gleich vorweg zu nehmen:<br />

Moneyplex war die mit Abstand beste<br />

Software im Test. Das hat mehrere Gründe,<br />

u. a. die sehr gut funktionierende Installationsroutine,<br />

aber auch, dass das Programm<br />

mit umfassenden Assistenten ausgestattet<br />

ist, die den Weg vom ersten Einlegen der<br />

CD bis zur lauffähigen Kontoverwaltung<br />

insgesamt sehr angenehm gestalten.<br />

Moneyplex kommt in vier Versionen daher;<br />

neben der „normalen“ Variante stehen auch<br />

eine Pro- <strong>und</strong> eine Business-Variante zur<br />

Abb. 6: Umfangreiche Statistikfunktionen in Moneyplex ermöglichen es, den Überblick<br />

über die Transaktionen des eigenen Kontos zu behalten.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

109


TEST<br />

Homebanking<br />

fenster, das Ihnen schnellen Zugriff auf<br />

die gängigen Funktionen bietet. Die wichtigste<br />

Funktion von allen stellt dabei sicher<br />

der Button mit der Überschrift Ausführen<br />

bereit. Moneyplex arbeitet im<br />

Batchmodus (Stapelverarbeitung), was<br />

bedeutet, dass nicht jeder Auftrag, den Sie<br />

erteilen, unmittelbar <strong>und</strong> direkt an Ihre<br />

Bank weitergeleitet wird. Stattdessen sammelt<br />

Moneyplex die anstehenden Arbeiten<br />

<strong>und</strong> führt sie zusammen aus, sobald Sie<br />

auf Ausführen klicken <strong>und</strong> die Ausführung<br />

bestätigen. Das ist übrigens auch direkt<br />

nach dem ersten Programmstart nötig,<br />

denn auch das Abrufen der aktuellen<br />

Kontostände ist in Moneyplex eine eigene<br />

Operation. Solange Sie diesen Schritt nicht<br />

durchgeführt haben, zeigt Moneyplex für<br />

das konfigurierte Konto einen Stand von<br />

exakt 0 Euro. Erst nach dem ersten „Ausführen“<br />

sehen Sie die richtigen Zahlen.<br />

Zusatzfunktionen<br />

Moneyplex punktet mit einigen pfiffigen<br />

Extrafunktionen, dazu gehört etwa die<br />

Möglichkeit, PayPal-Konten mit der Software<br />

zu nutzen. Die Einrichtung eines<br />

PayPal-Kontos läuft genauso ab wie die<br />

eines normalen Zugangs; im Anschluss<br />

Abb. 7: Moneyplex versucht Benutzer dort abzuholen, wo sie mit ihrem Wissen sind,<br />

<strong>und</strong> bildet im Überweisungsformular typische Bankdokumente nach.<br />

verwalten Sie ein vorhandenes PayPal-<br />

Konto also wie ein normales Girokonto<br />

bei einer Bank. Ebenfalls clever sind die<br />

in Moneyplex integrierten Funktionen,<br />

über die Sie sich auch einen grafischen<br />

Überblick über Ein- <strong>und</strong> Ausgänge von<br />

Zahlungen auf Ihren Konten über einen<br />

festzulegenden Zeitraum verschaffen (Abbildung<br />

6). Das Programm beherrscht<br />

auch die Basics, also zum Beispiel Überweisungen<br />

(Abbildung 7), auch solche<br />

nach SEPA-Standard.<br />

NICHT GETESTET: MONEYPENNY<br />

Viele deutschsprachige Webseiten, die<br />

sich dem Thema Homebanking unter <strong>Linux</strong><br />

widmen, verweisen bis heute auf MoneyPenny.<br />

Das Programm gibt es schon<br />

recht lange; es wird von der Fachhochschule<br />

Südwestfalen in Iserlohn als studentisches<br />

Projekt entwickelt. Die Beschreibung<br />

auf der Programmwebseite [4]<br />

klingt auf den ersten Blick spannend, aber<br />

die MoneyPenny-Entwicklung scheint eingeschlafen<br />

zu sein, was Nachteile für potenzielle<br />

Anwender hat; auf einen Praxistest<br />

des Programms haben wir verzichtet.<br />

MoneyPenny lässt sich als Live-CD erwerben,<br />

die auf einer älteren Knoppix-Version<br />

basiert <strong>und</strong> alle erforderlichen Werkzeuge<br />

für das Onlinebanking mitbringt.<br />

Nach dem Booten der CD steht ein KDE-<br />

Desktop zur Verfügung, <strong>und</strong> MoneyPenny<br />

lässt sich per Mausklick starten. Anders<br />

als z. B. Moneyplex kann die Software<br />

aus Iserlohn nicht problemlos HBCI mit<br />

PIN-/ TAN-Verfahren nutzen. MoneyPenny<br />

setzt für das Zusammenspiel mit den<br />

meisten Banken einen Kartenleser <strong>und</strong><br />

eine passende Signaturkarte voraus; lediglich<br />

einige Kontotypen der Volksbank<br />

lassen sich alternativ mit HBCI <strong>und</strong> PIN/<br />

TAN nutzen. Die Entwickler der Anwendung<br />

weisen ausdrücklich darauf hin,<br />

dass das Live-System sehr viele HBCIkompatible<br />

Cardreader unterstützt, was<br />

aber nur ein kleiner Trost ist. Denn die<br />

Chipkartenleser kosten meist 30 Euro<br />

oder mehr, <strong>und</strong> für die Beschaffung einer<br />

entsprechenden Karte der eigenen Bank<br />

fallen ebenfalls Kosten an, so dass die<br />

Lösung insgesamt ins Geld geht <strong>und</strong><br />

deutlich teurer als das HBCI-Verfahren<br />

mit PIN <strong>und</strong> TAN ist.<br />

Programmaktualität<br />

Auch was die Aktualität angeht, leistet<br />

sich MoneyPenny einen Lapsus; der<br />

letzte Nachrichteneintrag auf der Website<br />

des Programms datiert auf den Januar<br />

2012, eine Version 3.0 steht lediglich als<br />

Betaversion bereit, jedoch nicht in vorkompilierter<br />

Form sondern zum Selberkompilieren.<br />

Die Idee, ein Homebanking-Programm als<br />

Live-CD anzubieten, ist zwar nett für alle,<br />

die nur mal testen wollen, was die Anwendung<br />

kann. Ein regelmäßig genutztes<br />

Programm sollte sich aber in die gewohnte<br />

Arbeitsumgebung integrieren.<br />

Fazit<br />

Der Test hat gezeigt, dass Homebanking<br />

auch unter <strong>Linux</strong> gut funktioniert. Den<br />

Anwendern bieten sich gleich mehrere<br />

Alternativen. Wer ein echtes Profiwerkzeug<br />

bevorzugt, aber dafür kein Geld<br />

ausgeben möchte, ist bei KMyMoney gut<br />

aufgehoben. Hibiscus ist eine solide Lösung,<br />

die ebenfalls kostenlos zur Verfügung<br />

steht. Gewinner im Test ist Matricas<br />

Moneyplex, das Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<strong>und</strong> umfassende Funktionalität kombiniert,<br />

allerdings auch nicht ganz günstig<br />

ist. MoneyPenny kann mit den anderen<br />

Probanden des Praxistests nicht mehr<br />

mithalten. (hge)<br />

n<br />

INFOS<br />

[1] Hibiscus: http:// www. willuhn. de/<br />

products/ hibiscus/ (http:// ezlx. de/ d2l1)<br />

[2] KMyMoney: http:// kmymoney2.<br />

sourceforge. net/ index-home. html<br />

(http:// ezlx. de/ d2l2)<br />

[3] Moneyplex: http:// www. matrica. de/<br />

produkte/ produktmpx. html<br />

(http:// ezlx. de/ d2l3)<br />

[4] MoneyPenny: http:// www-in. fh-swf. de/<br />

fbin/ roth/ moneypenny. htm<br />

(http:// ezlx. de/ d2l4)<br />

110 <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


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Das Adventure Lume<br />

Denkwürdiger Pappkarton<br />

Tim Schürmann<br />

Das Licht erlischt, ein Großvater verschwindet, <strong>und</strong> ein kleines Mädchen soll es richten. So<br />

beginnt ein zauberhaft atmosphärisches Knobelspiel, das der Spieleentwickler State of Play<br />

im wahrsten Sinne des Wortes zusammengeklebt hat.<br />

Etwas verloren <strong>und</strong> ratlos steht die<br />

kleine Lumi vor dem Haus ihres<br />

Großvaters. Der hatte sie höchstpersönlich<br />

eingeladen, scheint aber nun<br />

spurlos verschw<strong>und</strong>en zu sein. Den einzigen<br />

Hinweis auf seinen Verbleib gibt ein<br />

kleiner Zettel an der Haustür. Demnach<br />

hat sich Lumis Großvater ins Dorf<br />

aufgemacht, um die Ursache eines<br />

größeren Stromausfalls zu klären.<br />

Derweil bittet er Lumi, mit seinen<br />

Erfindungen wieder Strom ins<br />

Haus zu bringen. Allerdings teilt<br />

er dem kleinen Mädchen nicht<br />

mit, wie es das anstellen, geschweige<br />

denn, wie es in das verschlossene<br />

Haus gelangen soll.<br />

Mäusedetektiv<br />

Also muss ihr der Spieler unter die<br />

Arme greifen. Mit dem Mauszeiger<br />

klickt er auf ein Objekt in der<br />

Landschaft, woraufhin Lumi dorthin<br />

läuft <strong>und</strong> den Gegenstand benutzt<br />

oder ihn sich näher ansieht. Einige Gegenstände<br />

kann das Mädchen einstecken <strong>und</strong><br />

später mit anderen Objekten kombinieren.<br />

So gilt es zahlreiche Puzzle zu lösen, was<br />

die Geschichte um den Stromausfall <strong>und</strong><br />

den verschollenen Großvater vorantreibt.<br />

Abb. 1: Durch das Drehen der Platten muss man die Leitungen<br />

wieder richtig zusammenlegen.<br />

Neben Kombinationsrätseln steht man in<br />

Lume auch immer wieder vor klassischen<br />

Denksportaufgaben. So lässt sich die Solaranlage<br />

auf dem Dach nur in Betrieb<br />

nehmen, wenn man zuvor die ziemlich<br />

langen <strong>und</strong> verknoteten Steckverbindungen<br />

wieder korrekt zusammensetzt (Abbildung<br />

1). Darüber hinaus muss<br />

Lumi immer wieder unterschiedliche<br />

Schlösser knacken. Hilfestellungen<br />

liefern unter anderem die<br />

Bücher in der Bibliothek (Abbildung<br />

2), Lumis eigene Kommentare<br />

<strong>und</strong> die im Haus versteckten<br />

kleinen Notizen des Großvaters.<br />

Bastelgeschäft<br />

Die Entwickler von Lume haben<br />

sowohl die Landschaft als auch<br />

die Darsteller aus bunter Pappe<br />

ausgeschnitten, zusammengeklebt,<br />

ausgeleuchtet <strong>und</strong> dann abfotografiert.<br />

So ist eine originelle,<br />

112 www.easylinux.de <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Adventure: Lume<br />

TEST<br />

Abb. 2: Lumi sucht im Bücherregal des Großvaters nach Hinweisen,<br />

die ihr helfen, die Aufgaben zu lösen.<br />

Abb. 3: Bei diesem Puzzle muss man die drei rechts abgebildeten<br />

Schlüssel finden.<br />

fotorealistische Optik mit einer ganz eigenen<br />

Atmosphäre entstanden. Die ungewöhnliche<br />

Grafik war sogar beim Independent<br />

Games Festival 2012 für einen<br />

Preis in der Kategorie „Excellence in Visual<br />

Art“ nominiert.<br />

Lume [1] ist derzeit ausschließlich über<br />

das Internet <strong>und</strong> nur in englischer Sprache<br />

erhältlich. Als <strong>Linux</strong>-Nutzer können<br />

Sie das Spiel entweder über den Vertrieb<br />

Desura [2] oder über Steam [3] erwerben.<br />

Dabei sollten Sie sich für Desura entscheiden:<br />

Während Sie auf Steam 7 Euro berappen<br />

müssen, kostet Lume bei Desura<br />

nur 5 Euro <strong>und</strong> besitzt dort zudem keinen<br />

Kopierschutz.<br />

Installation<br />

Wenn Sie sich für den Kauf über Desura<br />

entscheiden, gibt es eine kleine Stolperfalle<br />

bei der Installation: Sie erhalten ein<br />

Zip-Archiv, das Sie auf Ihrer Festplatte<br />

entpacken müssen. Dazu klicken Sie die<br />

heruntergeladene Datei mit der rechten<br />

Maustaste an <strong>und</strong> wählen Entpacken / Archiv<br />

hierher auspacken. Jetzt müssen Sie<br />

Abb. 4: Über Gedankenblasen erhält Lumi Hinweise.<br />

<strong>Linux</strong> noch explizit mitteilen, dass die dabei<br />

herausgepurzelte Datei ein Programm<br />

ist. Dazu klicken Sie die Datei Lume mit<br />

der rechten Maustaste an, wählen aus<br />

dem Kontextmenü den Eintrag Eigenschaften,<br />

setzen auf dem Register Berechtigungen<br />

den Haken Ausführbar <strong>und</strong> schließen<br />

das Fenster mit OK. Ein Klick auf Lume<br />

startet dann das Spiel.<br />

Leider stellen die Entwickler keine Testversion<br />

bereit. Auf Desura <strong>und</strong> Steam finden<br />

Sie aber ein Video, das einen recht<br />

guten Einblick in den Spielablauf gewährt.<br />

Die stimmungsvolle Hintergr<strong>und</strong>musik<br />

darf übrigens jeder kostenlos von der<br />

Lume-Homepage herunterladen.<br />

Fazit<br />

Als Erstes springt in Lume die ungewöhnliche<br />

Optik ins Auge. Die Idee, ein Adventure<br />

in einer Pappkulisse spielen zu lassen,<br />

ist gleichermaßen originell wie unverbraucht.<br />

Über ihre Bastelbögen <strong>und</strong><br />

den Klebstoff haben die Entwickler allerdings<br />

fast das eigentliche Spiel vergessen.<br />

Die Hintergr<strong>und</strong>geschichte ist zwar nett,<br />

aber auch recht schnell<br />

erzählt <strong>und</strong> unspektakulär.<br />

Als Spieler verbringt<br />

man die meiste Zeit damit,<br />

klassische Denksportaufgaben<br />

zu lösen, die<br />

zudem teilweise recht viel<br />

Gehirnschmalz verlangen.<br />

Knobelexperten, die stetig<br />

dran bleiben, haben Lume<br />

jedoch an einem Nachmittag<br />

durchgespielt.<br />

Trotz dieser Kritikpunkte<br />

macht das Spiel Spaß <strong>und</strong><br />

vor allem Lust auf das<br />

kommende Lumino City (siehe Kasten<br />

Fortsetzung folgt). Wer Adventures <strong>und</strong><br />

insbesondere Knobelspiele mag, der sollte<br />

ruhig seine Geldbörse öffnen <strong>und</strong> die<br />

5 Euro investieren. (hge) n<br />

INFOS<br />

[1] Lume: http:// www. lumegame. com/<br />

(http:// ezlx. de/ d2b1)<br />

[2] Lume auf Desura: http:// www. desura.<br />

com/ games/ lume (http:// ezlx. de/ d2b2)<br />

[3] Lume auf Steam: http:// store.<br />

steampowered. com/ app/ 105100/<br />

(http:// ezlx. de/ d2b3)<br />

[4] Entwicklerblog: http:// www.<br />

stateofplaygames. com/ blog/<br />

(http:// ezlx. de/ d2b4)<br />

Entwickler:<br />

Lizenz:<br />

Preis:<br />

Bezugsquelle:<br />

Voraussetzungen:<br />

LUME<br />

http://www. desura. com/<br />

games/ lume<br />

State of Play<br />

Kommerziell<br />

5 Euro<br />

Aktuelle <strong>Linux</strong>-Distribution<br />

mit aktivierter<br />

3-D-Grafik<br />

FORTSETZUNG FOLGT<br />

Die Entwickler basteln bereits an einer<br />

Fortsetzung des Adventures, die diesmal<br />

in einer Stadt spielen <strong>und</strong> inhaltlich wesentlich<br />

umfangreicher als Lume ausfallen<br />

soll. Das Lumino City getaufte Spiel<br />

soll im Frühling 2013 auf den Markt<br />

kommen. Erste Bilder standen bei Redaktionsschluss<br />

im State-of-Play-Blog<br />

parat [4]. Dort geben die Entwickler auch<br />

einen interessanten Einblick in die Entstehung<br />

der Spiele.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

113


GURU-TRAINING<br />

gdisk <strong>und</strong> parted<br />

Shell-Tools für GPT-Partitionstabellen<br />

GPT-Platten im Griff<br />

Hans-Georg Eßer<br />

Um Platten zu partitionieren, greift man<br />

©Kristian Peetz, fotolia<br />

traditionell zu „fdisk“ – doch mit modernen<br />

GPT-Platten kann das Programm<br />

nicht umgehen. Die Alternativen<br />

heißen „gdisk“ <strong>und</strong> „parted“.<br />

Wie in den Schwerpunktartikeln<br />

dieser Ausgabe schon ausführlich<br />

besprochen, verwenden<br />

neue Rechner (vor allem solche, die mit<br />

<strong>Windows</strong> 8 ausgeliefert werden) eine<br />

neue Firmware namens UEFI [1]. Damit<br />

verb<strong>und</strong>en gibt es auch eine neue Methode,<br />

Festplatten zu partitionieren. GPT<br />

(GUID Partition Table) ist auf Apples<br />

Macs schon länger im Einsatz, für PCs ist<br />

es aber Neuland [2].<br />

Wenn Sie auf einem Rechner mit GPT<br />

fdisk nutzen wollen, um einen Blick auf<br />

die Partitionierung zu werfen, erhalten Sie<br />

wenig brauchbare Information: Statt der<br />

erhofften Tabelle erscheint (nach einer<br />

GPT-Warnung) nur eine einzige Partition<br />

vom Typ GPT, welche die ganze Platte zu<br />

füllen scheint:<br />

susepc:/home/esser # fdisk -l<br />

WARNING: GPT (GUID Partition Table)<br />

detected on '/dev/sda'! The util fdisk<br />

doesn't support GPT. Use GNU Parted.<br />

Disk /dev/sda: 750.2 GB, 750156374016 bytes<br />

[...]<br />

Device Boot Start End U<br />

Blocks Id System<br />

/dev/sda1 1 1465149167 73U<br />

2574583+ ee GPT<br />

Partition 1 does not start on physical<br />

sector bo<strong>und</strong>ary.<br />

nicht, hält aber ältere Partitionierungstools<br />

(die GPT nicht kennen) erfolgreich<br />

davon ab, neue Partitionen nach dem<br />

MBR-Schema zu erzeugen <strong>und</strong> damit Daten<br />

auf der Platte zu löschen.<br />

GPT-Partitionstabellen<br />

GPT (GUID Partition Table) verwendet einen<br />

ganz anderen Aufbau als die bisher<br />

üblichen MBR-Tabellen: Was Sie über primäre,<br />

erweiterte <strong>und</strong> logische Partitionen<br />

wissen, können Sie in der GPT-Welt vergessen.<br />

Es gibt nur noch Partitionen <strong>und</strong><br />

davon (theoretisch) bis zu 128 Stück auf<br />

einer Platte. Das Partitionierungsprogramm<br />

von <strong>Windows</strong> 8 beharrt zwar auf<br />

der Bezeichnung primäre Partition (Abbildung<br />

1), dieser Begriff hat für GPT-<br />

Platten aber keine Bedeutung.<br />

Die Bezeichnungen der einzelnen Partitionen<br />

einer Platte /dev/ sda sind jetzt einfach<br />

durchnummeriert: Sie sprechen diese<br />

über /dev/ sda1, /dev/ sda2 usw. an. Dabei<br />

darf es durchaus Lücken zwischen den<br />

Nummern geben, es ist aber üblich, einfach<br />

fortlaufend Nummern zu verteilen.<br />

GPT fdisk<br />

Am leichtesten gelingt der Einstieg in die<br />

GPT-Partitionierung mit gdisk, dessen<br />

Name eine Abkürzung für GPT-fdisk ist:<br />

Das Tool lehnt sich von der Bedienung<br />

stark an fdisk an <strong>und</strong> weicht nur dort von<br />

dem Klassiker ab, wo es unvermeidbar ist.<br />

Sie brauchen in jedem Fall Root-Rechte für<br />

die Benutzung von gdisk, auch dann, wenn<br />

Sie nur einen Blick auf die vorhandenen<br />

Partitionen werfen wollen. Um als normaler<br />

Anwender wenigstens die Partitionsliste<br />

abzurufen, können Sie den Befehl<br />

cat /proc/partitions<br />

verwenden, finden in der Ausgabe aber<br />

nur Hinweise auf Größe <strong>und</strong> Geräteda-<br />

Was Sie dort sehen, ist der Inhalt des so<br />

genannten Protective MBR. Dieser liegt<br />

als Schutzmechanismus an der Stelle, wo<br />

MBR-basierte Partitionierungstools die<br />

Partitionstabelle erwarten. Der stets einzige<br />

vorhandene Eintrag gibt vor, dass die<br />

gesamte Platte durch eine Partition von<br />

Typ GPT belegt wäre. Das stimmt zwar<br />

Abb. 1: <strong>Windows</strong> spricht bei GPT-Platten durchgängig von „primären Partitionen“, der<br />

Begriff ist hier aber falsch.<br />

114 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


gdisk <strong>und</strong> parted<br />

GURU-TRAINING<br />

tei der jeweiligen Partition.<br />

Für einen ersten Blick auf die<br />

Partitionierung steht die Option<br />

‐l (list) bereit, die allerdings<br />

zwingend die Angabe<br />

einer Gerätedatei (/dev/ sda,<br />

/dev/ sdb etc.) erwartet (Abbildung<br />

2). Bei fdisk ist es<br />

genauso möglich, die Platte<br />

anzugeben, aber dort kann<br />

man das Argument auch<br />

weglassen, <strong>und</strong> fdisk zeigt<br />

dann Informationen über<br />

sämtliche Platten an.<br />

Um die Partitionierung einer<br />

Platte zu bearbeiten, rufen Sie<br />

gdisk mit dem Gerätenamen<br />

der Platte als einzigem Argument<br />

auf, also z. B. so:<br />

gdisk /dev/sda<br />

Das Programm sucht dann nach Partitionstabellen<br />

in verschiedenen Formaten<br />

<strong>und</strong> berichtet über das Resultat der Suche:<br />

Auf einem GPT-System sollten Sie die Einträge<br />

MBR: protective <strong>und</strong> GPT: present<br />

sowie Hinweise auf nicht vorhandene<br />

BSD- <strong>und</strong> APM-Tabellen finden.<br />

Dass Sie nun in gdisk arbeiten, erkennen<br />

Sie am Prompt, der sich zu Command (?<br />

for help): ändert. Sie können sich jederzeit<br />

mit p (print) die aktuellen Partitionierungsdaten<br />

anzeigen lassen. Wie bei fdisk<br />

spiegelt die Anzeige alle bisher geplanten<br />

(aber noch nicht ausgeführten) Änderungen<br />

wider. Sie verlassen das Programm<br />

mit q (quit); dann gehen alle Änderungen<br />

verloren. Erst wenn Sie w (write) eingeben,<br />

schreibt gdisk die neuen Daten in die<br />

Partitionstabelle.<br />

Löschen <strong>und</strong> erzeugen<br />

Mit gdisk können Sie bestehende Partitionen<br />

nicht in der Größe verändern; dafür<br />

benötigen Sie parted (siehe unten). Aber<br />

Sie können nicht länger benötigte Partitionen<br />

löschen <strong>und</strong> im frei gewordenen Bereich<br />

neue erzeugen. Bei neu gekauften<br />

Platten, die in der Regel MBR-partitioniert<br />

sind, können Sie auch eine neue Partitionstabelle<br />

erzeugen:<br />

Mit o löschen Sie die bestehende Partitionierung<br />

vollständig <strong>und</strong> legen eine neue<br />

GPT-Tabelle (sowie einen Protective<br />

MBR) an. gdisk fragt dann nach, ob Sie<br />

das wirklich tun wollen. Antworten Sie<br />

darauf mit Y – auch dieser Schritt wird<br />

erst ausgeführt, wenn Sie die Änderungen<br />

später mit w sichern.<br />

Abb. 2: Die Ausgabe von „gdisk“ ist informativ, sie verrät, welche<br />

Partitionstabellen es gibt.<br />

Über n erstellen Sie eine neue Partition.<br />

Interaktiv sind nun ein paar Fragen zu beantworten.<br />

Zunächst geht es um die Nummer<br />

der anzulegenden Partition<br />

(zwischen 1 <strong>und</strong> 128);<br />

gdisk schlägt selbständig die<br />

nächste freie Nummer vor, so<br />

dass Sie hier einfach [Eingabe]<br />

drücken. Eine Abfrage<br />

zu primären, erweiterten oder<br />

logischen Partitionen (wie bei<br />

fdisk) gibt es hier nicht, weil<br />

GPT diese Konzepte ja nicht<br />

kennt. Weiter geht es mit Anfang<br />

<strong>und</strong> Ende der neuen Partition.<br />

Den Vorschlag für den<br />

Anfang sollten Sie in der Regel<br />

übernehmen; dadurch<br />

bleiben später keine Lücken.<br />

Das Ende der Partition können<br />

Sie gdisk selbst berechnen<br />

lassen, indem Sie eine<br />

Größe in der Form +100M (für<br />

100 MByte) oder +20G (für<br />

20 GByte) angeben. Es fehlt<br />

noch die Angabe des Partitionstyps;<br />

die Vorgabe ist hier<br />

8300 (<strong>Linux</strong> filesystem) – mit L<br />

lassen Sie sich an dieser Stelle<br />

alle bekannten Typen ausgeben.<br />

Bauen Sie eine komplett<br />

neue Platte auf, die auch bootfähig<br />

sein soll, ist z. B. der Typ<br />

ef00 (EFI System) wichtig, denn<br />

UEFI-Systeme benötigen zum<br />

Booten immer eine separate<br />

EFI-Partition, die 100 bis<br />

300 MByte groß sein sollte.<br />

Mit d werden Sie Partitionen<br />

wieder los. Wenn Sie Partitionen<br />

„in der Mitte“ löschen,<br />

bleiben Lücken – Sie können später über<br />

das Kommando s (sort) dafür sorgen,<br />

dass diese Lücken verschwinden. Da-<br />

TABELLE 1: „FDISK“ UND „GDISK“<br />

Funktion fdisk gdisk<br />

Partitionsnamen ändern – c<br />

Partition löschen d –<br />

Detailinformationen zu<br />

– i<br />

Partition<br />

Partitionstypen anzeigen l l<br />

Hilfe m ?<br />

Neue Parition erzeugen n n<br />

Neue Partitionstabelle<br />

o o<br />

erzeugen<br />

Aktuelle Tabelle anzeigen p p<br />

Abbruch (ohne Änderungen) q q<br />

Partitionstyp ändern t t<br />

Geänderte Tabelle schreiben w w<br />

Experten-Optionen x x<br />

Abb. 3: Anders als „gdisk“ kann „parted“ auch anzeigen, mit welchen Dateisystemen<br />

die Partitionen formatiert wurden.<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

115


GURU-TRAINING<br />

gdisk <strong>und</strong> parted<br />

durch ändern sich aber die<br />

Gerätedateinamen von Partitionen,<br />

die nun weiter nach<br />

vorne rücken (z. B. von /dev/<br />

sda7 auf /dev/ sda6).<br />

Nach jedem Änderungsschritt<br />

sollten Sie mit p überprüfen,<br />

ob das Programm so gearbeitet<br />

hat, wie Sie es sich vorgestellt<br />

haben. Schritte rückgängig<br />

zu machen, ist zwar<br />

nicht möglich, aber bei unpassenden<br />

Ergebnissen können<br />

Sie jederzeit mit q die Bearbeitung<br />

abbrechen <strong>und</strong> neu starten. Wollen Sie<br />

die Änderungen auf die Platte schreiben,<br />

geben Sie w ein. Damit beenden Sie<br />

gdisk auch im Anschluss.<br />

Tabelle 1 zeigt die wichtigsten Kommandos,<br />

die gdisk <strong>und</strong> fdisk anbieten, im Vergleich<br />

– für gleiche Aufgaben nutzen Sie<br />

meist das gleiche Kommando.<br />

parted<br />

Das Standardtool für die Bearbeitung von<br />

GPT-Partitionstabellen ist parted, das neben<br />

GPT- auch klassische MBR-Partitionstabellen<br />

kennt. Bevor Sie sich in erste<br />

Tests mit dem Programm stürzen, ist eine<br />

Warnung angebracht: Anders als fdisk<br />

führt parted Kommandos, die Änderungen<br />

an der Platte bewirken, sofort aus. In fdisk<br />

kann man problemlos mit den diversen<br />

Kommandos herumspielen <strong>und</strong> sich immer<br />

wieder mit p den aktuellen Stand ausgeben<br />

lassen; erst ein w schreibt dort die<br />

geänderten Daten in die Partitionstabelle.<br />

Bei parted ist das nicht der Fall. Darum<br />

sollten Sie das Tool nur vorsichtig nutzen.<br />

Es empfiehlt sich, zum Experimentieren<br />

eine leere externe Platte anzuschließen<br />

oder ein leeres Image zu erzeugen: Wenn<br />

Sie genug Platz auf der Platte haben, können<br />

Sie z. B. über<br />

dd if=/dev/zero of=/tmp/testdisk.img bs=1GU<br />

count=5<br />

eine 5 GByte große leere Datei erzeugen<br />

<strong>und</strong> diese dann mit<br />

parted /tmp/testdisk.img<br />

öffnen. Für diese Tests sind nicht mal<br />

Root-Rechte nötig; als normaler Anwender<br />

starten Sie parted durch Angabe des<br />

vollen Pfads /usr/sbin/parted. In einem<br />

ersten Schritt bereiten Sie das Image<br />

dann vor:<br />

(parted) mklabel gpt<br />

WINDOWS WIEDER BOOTEN LASSEN<br />

Da Sie GPT-Platten in der Regel nur auf<br />

Rechnern mit vorinstalliertem <strong>Windows</strong> 8<br />

begegnen, hier ein kleiner Tipp für die <strong>Windows</strong>-Kommandozeile:<br />

Er ist interessant,<br />

wenn <strong>Windows</strong> nicht mehr startet <strong>und</strong> stattdessen<br />

einen Bluescreen mit obskuren Fehlermeldungen<br />

(error 0xc0000225) anzeigt.<br />

Booten Sie dann von einer <strong>Windows</strong>-Installations-DVD,<br />

starten Sie aber nicht<br />

die Installation, sondern wechseln Sie zu<br />

den Wiederherstellungsoptionen. In einem<br />

der Untermenüs können Sie eine<br />

Shell öffnen. Wenn Ihre EFI-Partition die<br />

erste auf der Platte ist, können Sie mit<br />

folgenden Befehlen die Boot-Informationen<br />

von <strong>Windows</strong> reparieren:<br />

Abb. 4: Mit „gparted“ können Sie auch die Größe von vielen Partitionstypen<br />

ohne Datenverlust ändern.<br />

Danach können Sie loslegen <strong>und</strong> z. B.<br />

neue Partitionen in dieser Imagedatei erzeugen.<br />

parted kann diverse weitere Tools<br />

verwenden, um neue Partitionen auch<br />

gleich geeignet zu formatieren, z. B. als<br />

Ext3- oder Ext4-Datenträger.<br />

Wenn Sie mit parted neue Partitionen erzeugen,<br />

gibt sich das Programm etwas<br />

C:\> diskpart<br />

DISKPART> sel disk 0<br />

DISKPART> sel part 1<br />

DISKPART> assign letter=z<br />

DISKPART> exit<br />

Danach ist die EFI-Partition als <strong>Windows</strong>-<br />

Laufwerk Z: ansprechbar, <strong>und</strong> mit<br />

C:\> bcdboot c:\<strong>Windows</strong> /s z: /f UEFI<br />

können Sie das Programm bcdboot neue<br />

Boot-Informationen auf die EFI-Partition<br />

schreiben lassen. Diesen Trick mussten<br />

wir bei unseren Installationsexperimenten<br />

für die Schwerpunktartikel dieser<br />

Ausgabe mehrfach anwenden; er stammt<br />

aus einem Blog-Beitrag [3].<br />

unkomfortabel, weil es nach<br />

exakten Anfangs- <strong>und</strong> Endadressen<br />

fragt <strong>und</strong> keine Vorschläge<br />

unterbreitet. Die meisten<br />

Anwender setzen darum<br />

auf das Tool gparted, das ein<br />

Frontend für parted mit grafischer<br />

Oberfläche ist.<br />

Interessant ist die Arbeit mit<br />

parted aber z. B., wenn Sie detaillierte<br />

Informationen zur<br />

Partitionierung erhalten möchten,<br />

denn es gibt nicht nur alle<br />

vorhandenen Einträge in der Tabelle aus,<br />

sondern schaut auch in jede Partition<br />

hinein <strong>und</strong> versucht, das Dateisystem zu<br />

ermitteln, mit dem diese formatiert wurde.<br />

Abbildung 3 zeigt die Beispielausgabe für<br />

eine GPT-Festplatte, die im Dual-Boot-Betrieb<br />

mit <strong>Windows</strong> 8 <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> eingerichtet<br />

wurde.<br />

gparted<br />

Komfortabel lässt sich parted nur über<br />

gparted nutzen, das viele aktuelle <strong>Linux</strong>-<br />

Distributionen als Partitionierungsprogramm<br />

einsetzen. Abbildung 4 zeigt,<br />

wie das Programm die obige Beispielplatte<br />

nach dem Start anzeigt. Anders<br />

als parted merkt die GUI-Variante alle<br />

Änderungen nur vor <strong>und</strong> führt sie zum<br />

Schluss gemeinsam aus, so dass sich<br />

hier wieder ein Verhalten wie bei fdisk<br />

ergibt. Es ist also wichtig, immer darauf<br />

zu achten, mit welchem der Programme<br />

Sie arbeiten <strong>und</strong> welchen Modus es für<br />

Änderungen nutzt.<br />

Bei unseren Experimenten mit Dual-Boot-<br />

Systemen ergab sich oft eine Situation, in<br />

der <strong>Linux</strong> noch bootete, <strong>Windows</strong> aber<br />

nicht. Darum finden Sie im Kasten <strong>Windows</strong><br />

wieder booten lassen noch einen<br />

Tipp zur Wiederherstellung der <strong>Windows</strong>-<br />

Bootdaten; passend zur Rubrik müssen<br />

Sie auch dort Shell-Tools nutzen. Aber<br />

keine Sorge: Beiträge zu <strong>Windows</strong> werden<br />

nicht die Regel, sie sind in dieser Ausgabe<br />

dem Titelthema geschuldet. (hge) n<br />

INFOS<br />

[1] UEFI: http:// de. wikipedia. org/ wiki/<br />

Unified_Extensible_Firmware_Interface<br />

(http:// ezlx. de/ d2s1)<br />

[2] GPT: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ GUID_<br />

Partition_Table (http:// ezlx. de/ d2s2)<br />

[3] Blog-Beitrag zur <strong>Windows</strong>-Bootreparatur:<br />

http:// qliktips. blogspot. se/<br />

2012/ 11/ fix-windows-8-boot-issue. html<br />

(http:// ezlx. de/ d2s3)<br />

116 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


117<br />

02/2013<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

Usergroups<br />

SERVICE<br />

www.easylinux.de<br />

Aachen<br />

Aachener<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Aachen<br />

Computer-ClubanderRWTH<br />

Aachene.V.(CCAC)<br />

http://www.ccac.rwthaachen.de<br />

Ahaus<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAhaus<br />

(LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

Ahlen/Westfalen<br />

LUGAhlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Ahrtal<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAhrtal<br />

(Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Aichach<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

Allershausen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAmpertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

Altdorf/<br />

Nürnberg<br />

GNU/<strong>Linux</strong>UserGroupAltdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Amberg<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg(amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Ansbach<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAnsbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Aschaffenburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Augsburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAugsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Backnang<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBacknang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

BadBrückenau<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBad<br />

Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

BadDriburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBadDriburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

BadHersfeld<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupHersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

BadWildungen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBadWildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Bamberg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Basel(CH)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBasel(BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Bautzen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Bayreuth<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Bergische<strong>Linux</strong>-<strong>und</strong>Unix-<br />

Enthusiastenu.-Fre<strong>und</strong>e<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Berlin<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBerlin(BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Berlin<br />

UbuntuBerlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

Berlin/<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

<strong>Linux</strong>Works!<br />

http://friedrichshain.<br />

homelinux.org<br />

Berlin/<br />

Lichtenrade<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Berlin/<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf(OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Bern(CH)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBern(LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Biel/Bienne/<br />

Seeland(CH)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSeeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Bielefeld<br />

<strong>Linux</strong>UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Bitburg-Prüm<br />

<strong>Linux</strong>-UsergruppeSchneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Bocholt<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBocholt<br />

(BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Bochum<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonn<br />

Bonner<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Bonn<br />

<strong>Linux</strong>/UnixUsergroupSankt<br />

Augustin(LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Bozen(Südtirol)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBozen<br />

(LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburg<br />

Brandenburger<strong>Linux</strong>User<br />

Groupe.V.(BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Bremen<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischBremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Bremerhaven<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischBremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Bretten<br />

Brettener<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Bruchsal<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBuchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

Burghausen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBurghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Böblingen/<br />

Sindelfingen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBöblingen/<br />

Sindelfingen(LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

Celle<br />

LUGCelle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Cham<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Chemnitz<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupChemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Coesfeld<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupCoesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbus<br />

Cottbuser<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Damme<br />

Usersof<strong>Linux</strong>Damme(ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Darmstadt<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupDarmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Datteln<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDatteln<br />

(LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDelitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Detmold<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Dorfen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDorfen(LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

LINUX.USERGROUPS<br />

ImFolgendendieListederunsbekannten<strong>Linux</strong>-UsergroupsimdeutschsprachigenRauminKurzfassung.Änderungen<strong>und</strong>UpdatesbittederRedaktion(usergroups@medialinx-gruppe.de)mitteilen(Name,Beschreibung,<br />

Treffpunkt,Adresse,Ansprechpartner,Homepage,E-Mail,Telefon,Fax,Mitgliederzahl...).<br />

Dormagen<br />

PinguinPower(PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDortm<strong>und</strong><br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Dresden<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburg<br />

Duisburger<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Duisburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDuisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />

de<br />

Düsseldorf<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDüsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorf<br />

Ebstorfer<strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfelden<br />

Eggenfeldener<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.<br />

org<br />

Eichsfeld<br />

Eichsfelder<strong>Linux</strong>UserGroup<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Eisenach<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupEisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Elmshorn<br />

ComputerclubElmshorne.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Erding<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupErding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Erkelenz<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupErkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlangen<br />

Erlanger<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essen<br />

Essener<strong>Linux</strong>-Fre<strong>und</strong>e(ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essen<br />

Essener<strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/<br />

elista<br />

Essen<br />

Essener<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Essen<br />

PerlMongersimRuhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Esslingen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupEsslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

Ettlingen/<br />

Albtal<br />

LUGAlbtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Fischbachtal<br />

<strong>Linux</strong>UsergroupFischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

Flensburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupFlensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbach<br />

FrammersbacherLUG<br />

kke@gmx.net<br />

Frankfurt<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupFrankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburg<br />

Freiburger<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

Freiburg<br />

LUGderStudentensiedlung<br />

Freiburg(StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

Freising<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupFreising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Friedrichshafen<br />

Yetanother<strong>Linux</strong>UserGroup<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Fulda<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupFulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

Fürstenfeldbruck<br />

LUGdesBürgernetzes<br />

LandkreisFürstenfeldbruck<br />

(LUGFFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürth<br />

Fürther<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Gießen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupGießen(LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

Gießen<br />

LUGderLiebig-SchuleGießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Grafing<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupGrafing<br />

(LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Greifswald<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupGreifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Groß-Gerau<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupGroß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Groß-Zimmern<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupGroß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbach<br />

Gummersbacher<strong>Linux</strong>-<br />

Usergroup(GULUG)<br />

http://www.gulug.info<br />

Guntersblum<br />

Guntersblumer<strong>Linux</strong>-<br />

Usergroup(GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhausen<br />

Gunzenhauser<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Gütersloh<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Göppingen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupFilstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttingen<br />

Göttinger<strong>Linux</strong>UserGroup<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttingen<br />

GöttingerUnix/<strong>Linux</strong>-<br />

Anwendergruppe(GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Haiger<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLahn-Dill-<br />

Kreis(LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

Halberstadt<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupHalberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Halle<br />

Hallesche<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

Hamburg<br />

LUG-BalistaHamburge.V.(LUG-<br />

Balista)<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Hamburg<br />

Unix-GruppederHamburger<br />

MHe.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Hameln<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

Weserbergland(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanau<br />

Hanauer<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Hannover<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupHannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

Hatten<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOldenburg-<br />

Land(LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattingen<br />

Hattinger<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de


118 02/2013<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

Usergroups<br />

SERVICE<br />

118 02/2013<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

Usergroups<br />

SERVICE<br />

www.easylinux.de<br />

www.easylinux.de<br />

www.easylinux.de<br />

Memmingen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAllgäu<br />

(LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

Meppen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupMeppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Metelen<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischMetelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Mitterteich<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupMitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.<br />

de<br />

Moers<br />

<strong>Linux</strong>-UsertreffeninMoers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

Moers<br />

LUGMoers<br />

http://lugmoers.de<br />

Mosbach<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupMosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugMosbach<br />

München<br />

BSDSocialEventMünchen<br />

(BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

München<br />

BSD-UsergroupinMünchen<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

München<br />

MünchnerGentoo<strong>Linux</strong>User<br />

Group(MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

München<br />

Münchner<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

MünchenSüd-<br />

Ost/Ottobrunn<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOttobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

MünchenSüd-<br />

West<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWürmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

Münster<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischMünster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Mönchengladbach<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

Mönchengladbach(LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

<strong>Linux</strong>UsergroupMörfelden-<br />

Walldorf(MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

Naumburg<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupNaumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Neubrandenburg<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

Neubrandenburge.V.(LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

Neuburgander<br />

Donau<br />

LUGNeuburganderDonau<br />

(LUGND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

Neuenburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupNeuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/index.php<br />

Nieder-Olm<br />

Rheinhessener<strong>Linux</strong>-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrhein<br />

Niederrheinische<strong>Linux</strong>Unix<br />

UserGroup(NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Nienburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupNienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

Norderstedt<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupNorderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

Nordheide<br />

LUUGNordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

Nußdorf/Aiging<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupTraunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Nürnberg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupNürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Oberhausen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

Oberkirchen<br />

LUGRenchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Oberpfalz<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

Oberwallis(CH)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Offenburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOffenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Oldenburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Olpe<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOlpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.<br />

de.vu<br />

Osnabrück<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOsnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Paderborn<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Passau<br />

<strong>Linux</strong>-/Unix-UsergroupPassau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

Peine<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupPeine(LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Hallertuxe.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Pforzheim<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupPforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Pirmasens<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischPirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdam<br />

Potsdamer<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

<strong>Linux</strong>UsergroupPreetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Prerow<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupPrerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Quedlinburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupQuedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborn<br />

Quickborner<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Rathenow<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischRathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

Ravensberg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupRavensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Ravensburg<br />

Informatik-<strong>und</strong>Netzwerkverein<br />

Ravensburge.V(LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.<br />

de/linux/<br />

Ravensburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupRavensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Regensburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupRegensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburg<br />

Regensburger<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.<br />

franken.de/rlug/<br />

Reutlingen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupReutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupRheda-<br />

Wiedenbrück(LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Rhein-Neckar<br />

UnixUsergroupRhein-Neckar<br />

e.V.(UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Rosenheim<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupRosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostock<br />

Rostocker<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Hegau<br />

Hegau<strong>Linux</strong>UserGruppe<br />

(HegauLUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Heidenheim<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupHeidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch<strong>Linux</strong>Node<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

Heilbronn<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupHeilbronn<br />

(LUUGHN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

Herford<br />

GNU/<strong>Linux</strong>UsergroupHerford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Herrenberg<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischimGäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

Hesel<br />

CCOstfriesland-<strong>Linux</strong>-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Hildesheim<br />

Hildesheimer<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(NG)(HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Holzminden<br />

ComputerclubHochsollinge.V.<br />

http://www.cch-holzminden.<br />

de/<br />

Horrheim<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupVaihingen/<br />

Enz(VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Hoyerswerda<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupHoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Idstein(Taunus)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupTaunus(LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Ingolstadt<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupIngolstadte.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Iserlohn<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupIserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Itzehoe<br />

ComputerClubItzehoee.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Jena<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupJena(LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Jever<br />

Friesische<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarst<br />

Kaarster<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Kaiserslautern<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Kaiserslautern<br />

UniversitätKaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Karlsruhe<br />

Karlsruher<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

Kassel<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKassel(LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

Kiel<br />

LUGKiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupMärkischer<br />

Kreis(LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.<br />

net<br />

Koblenz<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupMayen-<br />

Koblenz(LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

Koblenz<br />

LUGderUniversitätKoblenz<br />

http://www.colix.org<br />

Konstanz<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupBodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Konz<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKonz(TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Krefeld<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKrefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Kreuzlingen<br />

(CH)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Kronach<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Köln<br />

KölnerGentoo<strong>Linux</strong>User<br />

Group(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Köln<br />

<strong>Linux</strong>-WorkshopKöln(LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Landau<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLandau(LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Landshut<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLandshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langen(Hessen)<br />

/Dreieich/<br />

Egelsbach<br />

Langener<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfeld<br />

Langenfelder<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Laufander<br />

Pegnitz<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLaufa.d.<br />

Pegnitz(LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipzig<br />

Leipziger<strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

Lenningen<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupLenningen<br />

http://<br />

linuxusergrouplenningen.de.vu<br />

Lindenberg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLindau(LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

Lingen/Rheine<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSpelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

Linz(A)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLinz(LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

Lippstadt/<br />

Soest/Erwitte<br />

<strong>Linux</strong>UsergroupErwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

Lohr<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLohr(LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

Loitsche<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischLoitsche<br />

(LSL)<br />

http://www.t-online.de/home/<br />

mumumu/<br />

Ludwigsburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupRaum<br />

Ludwigsburg(LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

Luxembourg<br />

<strong>Linux</strong>Luxembourg(LiLux)<br />

http://www.linux.lu<br />

Lübeck<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLübeck<br />

http://www.linuxuser-luebeck.<br />

de<br />

Lüneburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

Lünen<br />

LUGLünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

Lörrach<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupLörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörrach<br />

Lörracher<strong>Linux</strong>Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburg<br />

Magdeburger<strong>Linux</strong>UserGroup<br />

e.V.(MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Marburg<br />

Marburger<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

Marktredwitz<br />

<strong>Linux</strong>-GruppeMarktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

Marl<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupMarl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

LINUX.USERGROUPS (FORTSETZUNG VON S. 117)


119<br />

02/2013<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

Usergroups<br />

SERVICE<br />

www.easylinux.de<br />

LINUX.USERGROUPS )<br />

Rotenburg<br />

ComputervereinRotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

Rotenburga.d.<br />

Fulda<br />

init4-Die<strong>Linux</strong>-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Rothenburgo.d.<br />

Tauber<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupRothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

Römerberg/<br />

Speyer<br />

LUGRömerberg/Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

Saalfeld<br />

LUGSlf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Saarland<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupSaare.V.<br />

(LUGSaar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Salem<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSalem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Salzburg(A)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSalzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Sauerland<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Schaumburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSchaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Schwabach<br />

<strong>Linux</strong>UserSchwabache.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Schweinfurt<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSchweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Schweiz(CH)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSwitzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

Schwerin<br />

West-Mecklenburger<strong>Linux</strong>-<br />

Usergroup(WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

<strong>Linux</strong>-StammtischSchwäbisch<br />

Gmünd(LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupDarmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

Senftenberg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSenftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

Siegen<br />

UNIX-AGSiegen(Uni-GHSie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Sindelfingen/<br />

Böblingen<br />

Böblingen-Club<strong>Linux</strong>-User-<br />

Gruppe(SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

Sinsheim<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Speyer<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKetsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

St.Pölten(A)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupSt.Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Stormarn<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupStormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Stuttgart<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupStuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertal<br />

Taubertäler<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringen<br />

Thüringer<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tirol(A)<br />

Tiroler<strong>Linux</strong>Usergroup(LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Traunstein<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupTraunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Trier<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupTrier(LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorf/<br />

Siegburg/<br />

Spich<br />

Troisdorfer<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Tuttlingen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupTuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Tübingen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupTübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Ulm<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupUlm(LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Untermain<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupUntermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Viersen<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupViersen<br />

(LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

<strong>Linux</strong>UserGroupVillingen-<br />

Schwenningene.V.(LUG-VSe.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

Voralpen(A)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupVoralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Vorarlberg(A)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupVorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Waiblingen<br />

ComputerclubWaiblingene.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Waldkraiburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWaldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

Walsrode<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWalsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Wedel<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWedel(LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

Weinheim<br />

Computer-ClubWeinheim<br />

e.V.(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Weißenbrunn<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupKronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Wernigerode<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Westerwald<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWesterwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Wien(A)<br />

<strong>Linux</strong>UsergroupWien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

Wien(A)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupAustria(LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

Wien(A)<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupTUWien(LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

Wiesbaden<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWiesbaden<br />

PenguinUsergroup<br />

http://www.pug.org<br />

Wilhelmshaven<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

Wilhelmshaven(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Witten<br />

Wittener<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburg<br />

Wolfsburger<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburg<br />

WolfsburgerUnix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Worms<br />

Wormser<strong>Linux</strong>UserGroup<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

Worpswede<br />

(Hüttenbusch)<br />

<strong>Linux</strong>-Werkstatt<br />

http://linux-werkstatt.<br />

huettenbusch.de<br />

Wuppertal<br />

Wuppertaler<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtal<br />

Würmtaler<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

Würzburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWürzburg<br />

(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

Würzburg<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupWürzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

Zweibrücken<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupZweibrücken<br />

http://www.lug-zw.de<br />

Zwickau<br />

<strong>Linux</strong>-UsergroupZwickau<br />

(ZLUG)<br />

http://www.zlug.org<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> ist eine Publikation der <strong>Linux</strong> New Media, eines Geschäftsbereichs der Medialinx AG.<br />

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Putzbrunner Straße 71, 81739 München<br />

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redaktion@easylinux.de (Feedback),<br />

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info@easylinux.de<br />

Brian Osborn, bosborn@easylinux.de (Vorstand)<br />

Hermann Plank, hplank@easylinux.de (Vorstand)<br />

Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), hgesser@easylinux.de<br />

Thomas Leichtenstern (tle), tleichtenstern@easylinux.de (auch Heft-DVDs)<br />

Heike Jurzik (hej), hjurzik@easylinux.de (auch Schlussredaktion)<br />

Claudia Meindl, Martin Loschwitz<br />

Christian Ullrich, cullrich@easylinux.de<br />

Kristina Fleischer, Mike Gajer, produktion@easylinux.de<br />

Kristina Fleischer,<br />

Bildnachweis für Titelillustration: Maxim Basinski, 123RF<br />

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1<br />

) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />

Schüler- <strong>und</strong> Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer<br />

aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen.<br />

Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage.<br />

Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften<br />

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Das Jahresabonnement verlängert sich ohne Kündigung um ein weiteres Jahr, ist aber jederzeit zur<br />

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Petra Jaser, anzeigen@medialinx-gruppe.de<br />

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<strong>und</strong> weitere Länder Eric Henry, ehenry@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 917 0990<br />

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MZV GmbH & Co. KG • Ohmstraße 1 • 85716 Unterschleißheim<br />

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Vogel Druck <strong>und</strong> Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Autoren<br />

Artikel (Seiten)<br />

Claudia Meindl Tipps: Gimp (96)<br />

Florian Effenberger <strong>Linux</strong>-Tipps (98)<br />

Florian König Nachrichten (7)<br />

Franz Böhm Impress-Workshop (60), Tipps: LibreOffice (88)<br />

Hans-Georg Eßer Editorial (3), Nachrichten (7), OpenSuse-Installation (27),<br />

Dual-Boot mit <strong>Windows</strong> 8 (34), <strong>Linux</strong>-Tools für <strong>Windows</strong> (48),<br />

<strong>Windows</strong> 8 via VirtualBox (52), Schnelles <strong>Linux</strong> (66),<br />

Doppelte Bits (77), gdisk <strong>und</strong> parted (114)<br />

Hans-Jörg Ehren Nachrichten (7)<br />

Heike Jurzik Tipps: Gnome (84), Tipps: Knoppix, Kubuntu <strong>und</strong> Mint (92),<br />

Tipps: Shell (102)<br />

Kristian Kißling Nachrichten (7)<br />

Marcel Hilzinger OpenSuse-Installation (27)<br />

Markus Feilner Nachrichten (7)<br />

Martin Loschwitz Samba für <strong>Windows</strong> <strong>und</strong> <strong>Linux</strong> (44), iOS-Geräte am <strong>Linux</strong>-PC (74),<br />

Homebanking-Software (106)<br />

Mathias Huber Nachrichten (7)<br />

Peter Kreußel Neue Software (12)<br />

Thomas Drilling WLAN-Drucker (69), Tipps: KDE (79)<br />

Thomas Leichtenstern Webseiten (26), <strong>Windows</strong> 8 via VirtualBox (52)<br />

Tim Schürmann Nachrichten (7), <strong>Linux</strong>-Spiele mit Steam (56), Adventure: Lume (112)<br />

Inserenten Web-Seite Seiten<br />

1&1 Internet http://www.eins<strong>und</strong>eins.de 20<br />

Android User http://www.android-user.de 35, 39, 111, 119<br />

ADMIN http://www.admin-magazin.de 119<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> http://www.easylinux.de 47, 75, 83, 101<br />

Galileo Press http://www.galileo-press.de 15<br />

<strong>Linux</strong>-Hotel http://www.linuxhotel.de 9<br />

<strong>Linux</strong>-Onlineshop http://www.linux-onlineshop.de 123<br />

<strong>Linux</strong>User http://www.linux-user.de 105<br />

Medialinx IT-Academy http://www.medialinx-academy.de 121, 121<br />

Messe Berlin http://www.linuxtag.org 73<br />

PlusServer http://www.plusserver.de 32, 42, 54, 64<br />

SoftMaker Software http://www.softmaker.de 19<br />

Stockmayer http://www.stockmayer.de 121<br />

Verion http://www.verion.de 2<br />

Webtropia http://www.webtropia.com/ 124<br />

<strong>Windows</strong> Phone User http://www.windows-phone-user.de/ 11<br />

DVD-PROBLEME<br />

Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen<br />

kommen, die auf einen defekten Datenträger schließen<br />

lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung<br />

an cdredaktion@easylinux.de.<br />

EASYLINUX Community Edition<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> gibt es jetzt auch als Community Edition:<br />

Das ist eine 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der<br />

aktuellen Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des<br />

gedruckten Heftes erscheint.<br />

Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, <strong>und</strong> Sie können<br />

Sie von der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Webseite herunterladen oder<br />

sich in einen Newsletter eintragen <strong>und</strong> sie per E-Mail<br />

erhalten. Mehr Informationen: www.easylinux.de/CE<br />

<strong>Linux</strong> ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds <strong>und</strong> wird von uns mit seiner fre<strong>und</strong>lichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie<br />

etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der <strong>Linux</strong>-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.<br />

Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lichung in einer Publikation der Medialinx AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen <strong>und</strong> zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag.<br />

Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 2003–2013 Medialinx AG ISSN: 1613-1444<br />

120 www.easylinux.de<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 02/2013


Hardware- & Bücherecke<br />

SERVICE<br />

Internet-Quellen zu <strong>Linux</strong> <strong>und</strong> Hardware<br />

HARDWARE- &<br />

BÜCHERECKE<br />

<strong>Linux</strong>-Nutzer sind in der Wahl ihrer<br />

Hardware nicht so frei wie <strong>Windows</strong>-Anwender.<br />

Gerade neue Geräte<br />

werden von <strong>Linux</strong> oft erst mit Verzögerung<br />

unterstützt. Vor dem Kauf eines<br />

Geräts sollte man sich daher informieren,<br />

ob es mit <strong>Linux</strong> kompatibel ist.<br />

Neben Hardware-Links finden Sie hier<br />

auch einige Literaturtipps <strong>und</strong> -Links. All<br />

das soll nur als Anregung dienen. Bevor<br />

Sie sich für ein bestimmtes Buch entscheiden,<br />

sollten Sie online oder in einer Buchhandlung<br />

zumindest ein Kapitel probelesen,<br />

ob Ihnen der Stil gefällt. (hge) n<br />

UNIX-C-C++ Java<br />

Seminare<br />

in Nürnberg<br />

(oder inhouse)<br />

UNIX/<strong>Linux</strong><br />

UNIX/<strong>Linux</strong>-Aufbau<br />

C, C-Aufbau<br />

C++<br />

OOA/OOD (mit UML)<br />

Java<br />

Perl, XML<br />

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Tel.: 0911/505241 • Fax 0911/5009584<br />

EMail: sto@stockmayer.de<br />

http://www.stockmayer.de<br />

HARDWARE ALLGEMEIN<br />

http://de.opensuse.org/Hardware OpenSuse-Hardware-Datenbank (deutsch)<br />

http://www.tldp.org<br />

Das <strong>Linux</strong>-Documentation-Projekt<br />

(englisch)<br />

http://wiki.ubuntuusers.de/hardwaredatenbank<br />

Hardware-Datenbank von ubuntuusers.de<br />

(deutsch)<br />

http://linuxwiki.de/ Tippsammlung zu <strong>Linux</strong> in Wiki-Form (deutsch)<br />

http://www.linux-laptop.net/<br />

Welcher Laptop läuft optimal unter <strong>Linux</strong>? Hier finden Sie<br />

Erfahrungsberichte von Nutzern <strong>und</strong> wertvolle Tipps.<br />

(engl./<br />

deutsch)<br />

http://www.tuxmobil.de/ Tipps zum Einsatz von <strong>Linux</strong> auf Laptops (deutsch)<br />

http://bluez.sourceforge.net Bluetooth unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

http://www.linux-drivers.org/ Link-Sammlung r<strong>und</strong> um Hardware unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

http://www.linux-usb.org/ Informationen über den Betrieb von USB-Geräten unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

KOMMUNIKATION<br />

http://linmodems.org Infos zum Betrieb von <strong>Windows</strong>-only-Modems unter <strong>Linux</strong> (englisch)<br />

http://free.hostdepartment.com/g/<br />

gromitkc/winmodem.html<br />

Infos <strong>und</strong> Kompatibilitätsliste für Winmodems<br />

(englisch/<br />

deutsch)<br />

http://www.isdn4linux.de/faq/ Häufig gestellte Fragen zur Einrichtung eines<br />

(deutsch)<br />

ISDN-Zugangs<br />

http://www.adsl4linux.de/howtos Anleitungen für die Einrichtung eines DSL-Zugangs unter <strong>Linux</strong>,<br />

(deutsch)<br />

sortiert nach DSL-Anbietern <strong>und</strong> Distributionen<br />

http://pcmcia-cs.sourceforge.net Informationen über den Betrieb von PCMCIA-Karten, inklusive<br />

(englisch)<br />

einer Liste der unterstützten Modelle<br />

DRUCKER<br />

http://www.linuxprinting.org Alles zum Thema <strong>Linux</strong> <strong>und</strong> Drucken (englisch)<br />

MULTIMEDIA<br />

http://m4l.berlios.de/cgi-bin/bin/ Tipps zu So<strong>und</strong>-Karten, Kommunikation,<br />

(deutsch)<br />

view/Main/WebHome<br />

Video <strong>und</strong> TV unter <strong>Linux</strong><br />

http://www.gphoto.org/cameras.html Von der Kamera-Software gphoto unterstützte Digitalkameras (englisch)<br />

http://www.sane-project.org/<br />

sane-backends.html<br />

Wird mein Scanner unterstützt?<br />

(englisch)<br />

http://www.alsa-project.org/<br />

alsa-doc<br />

LITERATUR<br />

<strong>Linux</strong> 2013, M. Kofler,<br />

Addison Wesley 2012<br />

ISBN 3-8273-3208-7 (1224 Seiten)<br />

Einstieg in <strong>Linux</strong><br />

S. Wendzel, J. Plötner, Galileo 2012<br />

ISBN 3-8362-1939-5 (421 Seiten)<br />

Gr<strong>und</strong>lagenbuch <strong>Linux</strong><br />

H.-G. Eßer, M. Dölle, Data Becker 2007<br />

ISBN 3-8158-2901-1 (1215 Seiten)<br />

OpenSuse 11.3 – ganz easy<br />

H.-G. Eßer. <strong>Linux</strong> New Media 2010<br />

keine ISBN (181 Seiten)<br />

Vom So<strong>und</strong>-System ALSA unterstützte So<strong>und</strong>karten<br />

(englisch)<br />

Der Klassiker in 12. Auflage: Kofler behandelt nahezu alle Aspekte der Arbeit<br />

mit <strong>Linux</strong>, von der Administration bis hin zu grafischen Anwendungen. Taugt<br />

nicht nur zum Einstieg, sondern auch als universelles Nachschlagewerk.<br />

Einsteigerbuch, das den Zugang über die Shell wählt <strong>und</strong> erst danach grafische<br />

Alternativen vorstellt. Inhalte: u. a. Netzwerk, Serverdienste, Drucken,<br />

Textverarbeitung, Multimedia.<br />

Einführung in <strong>Linux</strong> mit Referenzcharakter. Zielgruppe: Einsteiger <strong>und</strong> fortgeschrittene<br />

Anwender. Behandelt u. a. Installation, Administration, Hardware<br />

<strong>und</strong> Multimedia. Der Schwerpunkt liegt auf Shell-Anwendungen.<br />

Für alle <strong>Linux</strong>-Einsteiger: Das Buch aus der <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Redaktion hilft beim Einstieg<br />

in OpenSuse 11.3. Installation, erste Schritte, Internet <strong>und</strong> Hardware.<br />

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mit Marco Göbel,<br />

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<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013<br />

www.easylinux.de<br />

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18.03.2013 17:07:32 Uhr<br />

121


VORSCHAU<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> 03/2013<br />

erscheint am 11.07.2013<br />

10 Jahre <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong> Enlightenment E17<br />

Ende Mai 2003 ist mit Heft Zu KDE, Gnome, Xfce <strong>und</strong><br />

06/ 2003 die erste <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>- LXDE gibt es seit vielen Jahren<br />

eine Alternative namens<br />

Ausgabe erschienen. Zum Jubiläum<br />

blicken wir auf die zehn Enlightenment, die nur Insidern<br />

bekannt ist.<br />

vergangenen <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong>-Jahre<br />

zurück <strong>und</strong> schauen, was sich Die Enlightenment-Entwickler<br />

haben an der neuen Ver-<br />

geändert hat – nicht nur für<br />

<strong>Linux</strong> selbst, sondern auch bei sion E17 ungewöhnlich lange<br />

den Vorstellungen <strong>und</strong> Erwartungen<br />

von <strong>Linux</strong>-Einsteigern. tures. Wir prüfen mit einem Praxistest, ob sich der Auf-<br />

gearbeitet, <strong>und</strong> sie bietet andernorts unbekannte Fea-<br />

Begleiten Sie uns auf unserer wand gelohnt hat – vielleicht ist Enlightenment auch für<br />

Reise durch die letzte Dekade. Sie eine interessante Option.<br />

E-Books unter <strong>Linux</strong><br />

Ob lange Bahnfahrt, USA-Flug oder Urlaub:<br />

Leseratten, die längere Zeit ihr Zuhause<br />

verlassen, nehmen zur Sicherheit gerne<br />

einen dicken Stapel Bücher mit. E-Book-<br />

Reader, Tablets <strong>und</strong> Smartphones können<br />

dank digitalem Lesestoff das Ge-<br />

päck reduzieren. Wie Sie E-Books<br />

<strong>und</strong> Magazine sinnvoll unter <strong>Linux</strong><br />

verwalten <strong>und</strong> die Sammlung mit<br />

E-Book-Readern synchronisieren,<br />

zeigen wir im nächsten Heft.<br />

Ubuntu <strong>und</strong> Kubuntu 13.04<br />

Die neue Ubuntu-Version 13.04<br />

war bei Redaktionsschluss dieser<br />

Ausgabe noch nicht fertig –<br />

da sie voraussichtlich im April<br />

erscheint, besprechen wir sie in der<br />

kommenden Ausgabe: Neben dem ausführlichen<br />

Test finden Sie dann auch eine Installationsanleitung,<br />

denn auf der Heft-DVD von <strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

03/ 2013 wird Kubuntu 13.04 das Software-Highlight sein.<br />

Die Kubuntu-Variante bringt KDE 4.10.1 mit <strong>und</strong> ist auf<br />

UEFI-Systemen auch Secure-Boot-kompatibel.<br />

© arrow, 123RF<br />

<strong>Vorschau</strong><br />

auf 05/2013<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 18.04.2013<br />

Daten visualisieren<br />

Komplexe Daten schreien geradezu nach einer guten Grafik,<br />

denn in den seltensten Fällen ergeben sich die interessanten<br />

Fakten beim ersten Blick auf die Kolonnen von Ziffern <strong>und</strong><br />

Zahlen. Unter <strong>Linux</strong> haben Sie die Wahl: Es gibt ein reiches<br />

Sortiment mit entsprechenden Applikationen.<br />

Wir werden in der kommenden Ausgabe anhand einiger Beispiele<br />

detailliert erklären, wie Sie eine trockene Formel in eine<br />

selbsterklärende Animation verwandeln oder aus einer Handvoll<br />

chemischer Elemente eine atemberaubende Molekülsimulation<br />

erzeugen.<br />

© Quartarolo, sxc.hu<br />

122<br />

Opus-Tools<br />

Der freie Opus-Codec verspricht verlustfreie Audio-Übertragung.<br />

Wir stellen den IETF-Standard vor, der in die Techniken<br />

bekannter Größen wie Skype <strong>und</strong> Xiph eingeflossen ist, <strong>und</strong><br />

zeigen, wie Sie selbst Opus-Dateien erzeugen.<br />

Arduino-Workshop<br />

Wer sich einen Arduino zulegt, dem steht der Sinn nach einer<br />

praktischen Anwendung. Ohne entsprechende Erfahrung fällt der<br />

Einstieg ins Löten <strong>und</strong> Programmieren aber schwer. Hier hilft ein<br />

Workshop mit praktischen Tipps.<br />

Änderungen der Themen vorbehalten<br />

<strong>Easy<strong>Linux</strong></strong><br />

02/2013


Ihr<strong>Linux</strong>Spezialist<br />

<strong>Linux</strong>-Onlineshop<br />

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<strong>Linux</strong>-Onlineshop<br />

DerName Tuxedo Computers vereintsowohldie Ansprüche als auch das Produktspektrum in<br />

sich: Tuxedo ist im Englischen der Maßanzug. Ebenso steckt darin der Name des<br />

<strong>Linux</strong>-Maskottchen Tux! Tuxedo Computers sind also nicht nur PCs mit <strong>Linux</strong>-Hardware im<br />

Maßanzug,man erkenntsie schon sofortam Namen alssolche!<br />

Nurdortwo Tuxedo draufsteht,istalso auch <strong>Linux</strong>-Hardware im Maßanzug drin :)<br />

Tuxedo BA1301<br />

Tuxedo BC/BX1501<br />

Tuxedo DX15 & 17<br />

Tuxedo BC1701<br />

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1xODD +2xSATA,eSATA,<br />

UMTS,Fingerprint-Sensor<br />

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+1.3MPWebcam<br />

+Betriebssystem:<br />

K/X/Ubuntu,openSUSE,Mint<br />

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Tuxedo One<br />

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RAM<br />

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1.024 MB<br />

2<br />

2.048 MB<br />

3<br />

4.096 MB<br />

4<br />

8.192 MB<br />

RAM Dynamisch<br />

2.048 MB 4.096 MB 8.192 MB 16.384 MB<br />

Festplatte<br />

100 GB 150 GB 200 GB 300 GB<br />

Traffic<br />

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Betriebssysteme<br />

<strong>Windows</strong> 2008 Standard oder Debian 6.0, CentOS 6, openSUSE 12.2, Ubuntu 12.04<br />

.de Domain inkl.<br />

IPv4 Adressen inkl.<br />

IPv6 Subnetz (/64) inkl.<br />

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1<br />

2<br />

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3<br />

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4<br />

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Firewall, Reboot, Recovery, Monitoring, Reverse DNS, Plesk 11 Admin-Panel (für 10 Domains inklusive)<br />

Monatsgr<strong>und</strong>gebühr<br />

ab dem vierten Monat<br />

ab dem vierten Monatsgr<strong>und</strong>gebühr<br />

für die ersten drei Monate<br />

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