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LinuxUser Linux & Windows 8 (Vorschau)

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<strong>Linux</strong> &<br />

WINDOwS 8<br />

Metadaten in ODF für die Dateisuche nutzen S. 82<br />

Mit Lightread RSS-Feeds bequem offline lesen S. 61<br />

Komplexe HTML-Seiten mit Bordmitteln filtern S. 64<br />

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Deutschland<br />

ÖsterreichEUR 6,30<br />

Schweiz sfr 11,00<br />

Benelux EUR 6,50<br />

Spanien EUR 7,45<br />

Italien EUR 7,45<br />

12.2012<br />

12.2012<br />

Das Magazin für die Praxis<br />

Handbrake • Lightread • Prescribe • Multimedia-NAS • <strong>Linux</strong> & WIn 8<br />

Parallel Betreiben im Netzwerk und auf demselben PC<br />

<strong>Linux</strong> & <strong>Windows</strong> 8<br />

Im Duett mit Samba S. 38<br />

So umschiffen Sie die fiesen Fußangeln von<br />

<strong>Windows</strong> beim Datentausch über das Netz<br />

Dualboot-Systeme S. 30<br />

Die besten Rezepte für Platzverteilung<br />

und Bootloader beim Parallelbetrieb<br />

<strong>Windows</strong> 8 virtuell S. 26<br />

<strong>Windows</strong> 8<br />

Kostenlose Virtualbox und kommerzielles VMWare im Praxistest:<br />

Wie gut klappen Seamless, USB-3.0-Support und Datentransfers?<br />

Media-Zentrale Qnap TS-219P II S. 74<br />

Kraftvolles Terabyte-NAS mit quelloffener Firmware,<br />

flotten Datenraten und vielen gängigen Diensten<br />

Prescribe S. 70<br />

Kyocera-Drucker<br />

voll ausreizen<br />

Listaller S. 78<br />

RPM und DEB<br />

sinnvoll ergänzen<br />

4 195111 005504 12<br />

Ebenen-PDFs<br />

im Eigenbau S. 58<br />

Mit Scribus und Gimp<br />

teure Software ersetzen<br />

Offroad-Navigation<br />

mit OSM-Karten S. 54<br />

Mit QLandkarte GT und Billig-<br />

Navi unterwegs im Gelände<br />

Cleverer Konverter für Videoclips<br />

So einfach gelangen Sie in Handbrake durch vordefinierte<br />

Profile zum fertigen Filmformat für Web, iPod und PC S. 48<br />

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PreisRAMbazamba<br />

128 GB SSD<br />

2 x 1 TB SAS<br />

32 GB RAM<br />

Hexa Core CPU<br />

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<strong>Linux</strong> Level 6<br />

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keine Einrichtungsgebühr<br />

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Leistung<br />

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1 x 128 GB SSD und 2 x 1 TB SAS<br />

Unlimited<br />

Der neue<br />

e Root ot<br />

Server r Level 6<br />

punktet mit einem<br />

perfekten en<br />

Zusammenspiel me<br />

spiel der Hardware. are. In jeder<br />

er<br />

Situation steht Höchstleistung tu zur Verfügung.<br />

g.<br />

Dank SSD-Drive SD-Dr<br />

Dr<br />

starten Anwendungen ng<br />

n und<br />

Prozesse blitzschnell.<br />

ll.<br />

Ladezeiten eit<br />

waren gestern! Große Datenmengen finden<br />

auf<br />

den<br />

SAS-Festplatten S-Fes<br />

ten (RAID 1) Platz. Für satte Beschleunigung eunigungg sorgt<br />

der Intel Hexa-Core-Prozessor, e-P<br />

ozessor, sor, dem ein großes und schnelles s RAM<br />

zur Seite e steht. t. Minimal ist hier nur eines – der kleine e Preis!<br />

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editorial<br />

Wen kratzt‘s?<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

<strong>Windows</strong> 8 ist da – das freut<br />

nicht jeden. Das neue Kachel-Interface<br />

von Microsoft orientiert<br />

sich in Sachen Bedienung derart<br />

einseitig an Touchscreen-Anforderungen,<br />

dass der klassische<br />

Desktop-Anwender allein deshalb<br />

schon mehr schlecht als recht damit<br />

klarkommt. Obendrein lässt<br />

sich das neue <strong>Windows</strong> ohne Einbindung<br />

in die Microsoft-Cloud<br />

gar nicht mehr sinnvoll nutzen –<br />

Apple lässt grüßen.<br />

Das ist ganz offensichtlich erklärungsbedürftig:<br />

So schreibt<br />

Microsoft denn auch Händlern,<br />

die Computer mit <strong>Windows</strong> 8 anbieten,<br />

vor, wie sie Demo-Systeme<br />

einzurichten haben. Anhand des<br />

Nutzerkontos der virtuellen Verkaufshelferin<br />

Franziska Fiegler [1]<br />

sollen die Verkäufer dem Kunden<br />

im Laden demonstrieren, wie<br />

<strong>Windows</strong> 8 tickt – ohne persönliche<br />

Daten zu Demozwecken wären<br />

die Neuerungen des Systems<br />

nämlich schlicht nicht zu nutzen.<br />

Parallel dazu behält man sich in<br />

Redmond über geänderte Nutzungsbedingungen<br />

für die eigenen<br />

Online-Dienste vor, „auf Informationen,<br />

die mit Ihrer Verwendung<br />

der Dienste in Verbindung<br />

stehen, zuzugreifen und<br />

diese offenzulegen, einschließlich,<br />

aber nicht beschränkt auf Ihre<br />

persönlichen Informationen und<br />

Inhalte, oder Informationen, die<br />

Microsoft durch Ihre Verwendung<br />

der Dienste über Sie erfasst“ [2].<br />

Daten her oder Funktionen weg –<br />

nicht die feine englische Art.<br />

Dass die Benutzer <strong>Windows</strong> 8<br />

nur zögernd annehmen, verwundert<br />

da wenig. In den ersten fünf<br />

Tagen hätten 4 Millionen Anwender<br />

auf <strong>Windows</strong> 8 aktualisiert,<br />

äußerte sich Microchef Steve Ballmer<br />

Ende Oktober ungewohnt<br />

schmallippig auf der Entwicklerkonferenz<br />

„Build“ in Seattle [3].<br />

Beim Marktstart von <strong>Windows</strong> 7<br />

hörte sich das noch ganz anders<br />

an: Da war von „fantastischen<br />

Verkäufen“ die Rede [4], die schon<br />

binnen zweier Tage „alle Erwartungen<br />

übertroffen“ hätten [5].<br />

Ein besonderes Ei hat man sich<br />

in Redmond obendrein mit <strong>Windows</strong><br />

8 RT – dem ARM-Ableger<br />

des Betriebssystems – und dem<br />

Surface-Tablet gelegt. Selbst hartgesottene<br />

<strong>Windows</strong>-Fanboys wie<br />

der berühmt-berüchtigte Paul<br />

Thurrott ringen angesichts dieser<br />

Kombination sichtlich um Fassung<br />

[6]. Auch die meisten Vorabtester<br />

winken bei dem Thema<br />

ganz schnell ab [7], sogar OEMs<br />

wie Acer halten eigentlich schon<br />

lange angekündigte RT-Tablets<br />

lieber erstmal zurück [8].<br />

Vieles deutet darauf hin, dass<br />

<strong>Windows</strong> 8 sich letztlich als Flop<br />

Vista-artigen Ausmaßes entpuppt.<br />

Bricht also 2013 endlich<br />

das schon so oft kolportierte<br />

„Jahr des <strong>Linux</strong>-Desktops“ an?<br />

Nein, denn der Massenmarkt<br />

steckt mittlerweile unverkennbar<br />

in der Post-Desktop-Ära [9] –<br />

nicht zuletzt durch <strong>Linux</strong>, das ihn<br />

denn auch fest im Griff hat. Allerdings<br />

eben nicht als Desktop, sondern<br />

in Form von Android-Geräten.<br />

Warum das so ist und vermutlich<br />

auch in Zukunft bleibt,<br />

zeigt eine äußerst lesenswerte<br />

Analyse des <strong>Linux</strong>-Foundation-<br />

Chefs Jim Zemlin [10].<br />

Mit <strong>Windows</strong> 8 ändert sich also<br />

für den Desktop-<strong>Linux</strong>-Anwender<br />

wenig – auch technisch, wie die<br />

Artikel im Schwerpunkt beweisen.<br />

Einen Anlass zu Jubelrufen<br />

gibt es zwar nicht, einen Grund<br />

zum Heulen und Zähneknirschen<br />

aber genau so wenig. Der <strong>Linux</strong>-<br />

Desktop bleibt eine Nische – na<br />

und? In der fühlen wir uns weiter<br />

so pudelwohl wie bisher.<br />

Herzliche Grüße,<br />

[1] „Franziska Fiegler“: http:// tinyurl. com/ lu1212‐franziska<br />

Jörg Luther<br />

Chefredakteur<br />

[2] Vertrag über Microsoft-Dienste: http:// tinyurl. com/ lu1212‐ms‐dienste<br />

[3] 4 Millionen Updates auf Win8: http:// heise. de/ -1739982<br />

[4] „Fantastisch verkauft“: http:// heise. de/ -852435<br />

[5] „Alle Erwartungen übertroffen“: http:// heise. de/ -846731<br />

[6] „Redmond, we have a problem“: http:// tinyurl. com/ lu1212‐thurrott<br />

info<br />

[7] „Fachpresse gespalten“: http:// t3n. de/ news/ microsoft‐surface‐rt‐test‐422335/<br />

[8] Acer verschiebt Win-RT-Tablet: http:// tinyurl. com/ lu1212‐acer<br />

[9] <strong>Linux</strong> und die Post-Desktop-Ära: http:// tinyurl. com/ lu1212‐postdesktop<br />

[10] „Welcome to a Post-Desktop World“: http:// tinyurl. com/ lu1212‐zemlin<br />

www.linux-user.de 12 | 12<br />

3


12 | 12<br />

82<br />

Statt das Dateisystem<br />

nach Dokumenten zu<br />

durchwühlen, nutzen Sie<br />

geschickt Metadaten, um Ihre ODF-<br />

Dokumente wiederzufinden.<br />

70<br />

Papier rein, Druckjob abgeschickt,<br />

fertig. Der Alltagsbetrieb beim Drucken<br />

sieht recht übersichtlich aus.<br />

Mit einem passenden Printer von Kyocera und<br />

der Druckersprache Prescribe aktivieren Sie<br />

jedoch verborgene Funktionen, vom Font-Management<br />

bis hin zum Erstellen von Barcodes.<br />

58<br />

Über Ebenen im PDF-Format<br />

visualisieren Sie einfach und ansprechend<br />

beliebige Entwicklungen.<br />

Statt bei Adobe sündteure Software<br />

zum Erstellen zu kaufen, nutzen Sie einfach<br />

freie Programme und sparen so viel Geld.<br />

Heft-DVD<br />

Schwerpunkt<br />

Praxis<br />

Hybryde Evolution v1.. . . . . 6<br />

Ubuntu 12.10............. 8<br />

Heft-DVD-Inhalt .. . . . . . . . 97<br />

Report<br />

Freibier für alle?........ 12<br />

Freie Software als Gesellschaftsmodell:<br />

Das ergibt Perspektiven,<br />

von denen alle profitieren.<br />

Aktuelles<br />

Buchtipp 12/2012 .. . . . . . . 18<br />

Zweimal Gimp 2.8: für Einsteiger<br />

und für digitale Fotografen<br />

Angetestet.............. 20<br />

Aletheia 0.1.1 prüft Webseiten,<br />

HDT 0.5.2 identifiziert Hardware,<br />

Puddletag 1.0.1 bearbeitet Audio-<br />

Metatags, Timeline 0.18.0 visualisiert<br />

Zeitabläufe<br />

Neues rund um <strong>Linux</strong>..... 22<br />

Moneyplex 12 und Softmaker<br />

Office 2012 erschienen, Arduino<br />

Due mit 32-Bit-CPU, KDE Plasma<br />

Active 3 freigegeben<br />

<strong>Windows</strong> 8 virtuell.. . . . . . 26<br />

Wer das Microsoft-Betriebssystem<br />

nur gelegentlich nutzen<br />

will, dem bietet eine virtuelle<br />

Maschine die ideale Lösung dazu.<br />

Doch funktioniert <strong>Windows</strong> 8<br />

auch in Virtualbox und VMware<br />

ohne Probleme?<br />

Dualboot............... 30<br />

Microsoft setzt wieder mehr auf<br />

Kosmetik als auf Innovation –<br />

trotz neuer Oberfläche verfolgt<br />

<strong>Windows</strong> 8 beim Booten dieselben<br />

rückständigen Konzepte wie<br />

schon seine Vorgänger.<br />

Zugriff auf <strong>Linux</strong>-FS...... 34<br />

Seit jeher weigert sich <strong>Windows</strong><br />

beharrlich, andere als die eigenen<br />

Dateisysteme zu unterstützen.<br />

Mit ein paar kleinen Kniffen und<br />

den richtigen Treibern klappt<br />

aber trotzdem der Zugriff auf die<br />

Ext-FS von <strong>Linux</strong>.<br />

<strong>Windows</strong> 8 und Samba.... 38<br />

Mit der neuen Betriebssystem-<br />

Version aus Redmond sind auch<br />

die Karten beim Datentransfer<br />

im Netzwerk via Samba neu gemischt.<br />

Unser Test zeigt, worauf<br />

Sie achten sollten.<br />

Handbrake.............. 48<br />

Drei Klicks und schon ist das<br />

Video konvertiert – so einfach<br />

fällt die Arbeit mit dem flexiblen<br />

Konverter Handbrake.<br />

QLandkarteGT........... 54<br />

Wie gut sich mit dem preiswerten<br />

Outdoor-Navi Medion GoPal<br />

S3857 und der freien Software<br />

QLandkarte GT zwischen Vulkanen<br />

navigieren lässt, zeigt unser<br />

Praxistest in Island.<br />

PDFs mit Ebenen........ 58<br />

Dank der Ebenenfunktion in<br />

Scribus erstellen Sie mit wenigen<br />

Mausklicks ein PDF-Dokument<br />

mit mehreren Ebenen, ohne dabei<br />

Adobe reich zu machen.<br />

Lightread.. . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Mit Google Reader bietet der<br />

Web-Gigant einen praktischen<br />

RSS-Reader für den Browser. Mit<br />

Lightread nutzen Sie den Dienst<br />

bei Bedarf auch offline.<br />

Webseiten filtern .. . . . . . . 64<br />

Die Mühe beim Erstellen eines<br />

kleinen Skriptes zahlt sich über<br />

die Zeit mehrfach aus, wenn die<br />

Ergebnisse einer Websuche dafür<br />

viel übersichtlicher ausfallen und<br />

außerdem vorsortiert erscheinen.<br />

4<br />

12 | 12


Heft-DVDs<br />

Auf den Heft-DVDs dieser Ausgabe befindet<br />

sich ausschließlich Anwendungssoftware.<br />

Die Datenträger enthalten keine jugendgefährdenden<br />

Inhalte.<br />

<strong>Windows</strong> 8 versucht<br />

Microsoft ein<br />

26Mit<br />

neues Kapitel aufzuschlagen. Abseits von der neuen Oberfläche<br />

Metro stellt sich <strong>Linux</strong>-Anwendern wieder einmal die bange Frage,<br />

wie gut das Zusammenspiel klappt. Wir haben den Neuling beim Dualboot,<br />

im Netzwerk und als virtuellen Gast unter die Lupe genommen.<br />

Auf der Heft-DVD:<br />

Neun Desktops auf einen<br />

Streich? Hybryde Evolution<br />

macht es möglich. Der ungewöhnliche<br />

Ansatz erlaubt<br />

den unkomplizierten<br />

Test aktueller Oberflächen.<br />

Netz&System<br />

Kyocera Prescribe II...... 70<br />

Kyocera stattet seine Drucker mit<br />

der Kommandosprache Prescribe<br />

aus, mit der sich auch von der<br />

<strong>Linux</strong>-Shell aus komplexe Druckaufträge<br />

und Stapelverarbeitungsläufe<br />

steuern und viele Handgriffe<br />

automatisieren lassen.<br />

HARDWARE<br />

Qnap NAS TS-219P II .. . . . 74<br />

Lange Zeit waren NAS-Systeme<br />

reine Datenspeicher, mittlerweile<br />

aber wachsen auch in diesem<br />

Bereich Unterhaltungselektronik<br />

und IT zunehmend zusammen.<br />

Ein Paradebeispiel dafür liefert<br />

Qnap mit dem TS-219P II.<br />

Know-how<br />

Listaller.. . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

Die Integration von Listaller in<br />

die PackageKit-Infrastruktur eröffnet<br />

neue Perspektiven auf das<br />

plattformübergreifende Installieren<br />

von Software.<br />

Metadaten in ODF.. . . . . . . 82<br />

In einem Bestand von hunderten<br />

von LibreOffice-Dokumenten<br />

finden Sie mit den richtigen<br />

Werkzeugen im Handumdrehen<br />

die gewünschte Datei.<br />

Service<br />

Editorial................. 3<br />

IT-Profimarkt .. . . . . . . . . . 88<br />

Events/Inserenten .. . . . . . 94<br />

Impressum............. 95<br />

<strong>Vorschau</strong> 01/2013........ 96<br />

Mit viel Bedacht arbeiten<br />

die Entwickler am System,<br />

und so erscheint mit Debian<br />

6.0.6 ein Release, das sich<br />

aufgrund seiner Stabilität<br />

ausgezeichnet für den Einsatz<br />

gerade in kritischen<br />

Bereichen eignet.<br />

Passend zur aktuellen<br />

Version legen wir das<br />

Ubuntu-Megapack<br />

neu auf. Mit sechs<br />

Systemen unter<br />

einem Dach haben<br />

Sie immer die passende<br />

Variante zur<br />

Hand. Mehr zum aktuellen<br />

Ubuntu 12.10<br />

lesen Sie ab Seite 8.<br />

Handlich, aber unersetzbar:<br />

Die SysRescCD erweist<br />

sich in vielen Notfällen<br />

am PC als das ultimative<br />

Werkzeug zum<br />

Retten von Daten.<br />

74<br />

Vom reinen Datenspeicher zur<br />

modernen Mediazentrale – das<br />

Qnap NAS TS-219P II erweist<br />

sich als flexibler Speicher, der sich auf die<br />

meisten der gängigen Protokolle versteht.<br />

<strong><strong>Linux</strong>User</strong> DVD-Edition<br />

Hinweis: Haben Sie die DVD-Edition dieser Ausgabe erworben,<br />

finden Sie ab Seite 97 wei tere Informationen zu<br />

den Programmen auf den beiden Datenträgern. Haben Sie<br />

dagegen die güns tigere No-Media-Ausgabe erstanden,<br />

enthält dieses Heft keine Datenträger.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 10 5


heft-dvd<br />

Hybryde <strong>Linux</strong><br />

Schnell mal<br />

alternative Desktops<br />

testen: Das<br />

erfordert entwe-<br />

Neun Desktops in einer Distribution<br />

Alle Neune!<br />

der die Installation<br />

hunderter Pakete<br />

– oder Hybryde<br />

<strong>Linux</strong>, das alle<br />

Oberflächen sauber<br />

unter einem<br />

Dach vereint.<br />

Erik Bärwaldt<br />

README<br />

Hybryde <strong>Linux</strong><br />

Evolution v1<br />

(32 Bit) bootfähig<br />

auf Heft-DVD<br />

Kaum ein PC-Betriebssystem<br />

bietet so viele<br />

unterschiedliche Desktop-Varianten<br />

wie <strong>Linux</strong>.<br />

Die Distribution Hybryde<br />

vereint neun GUIs unter<br />

einem Dach und ermöglicht<br />

es auf diese<br />

Weise, ohne umständliche<br />

Installationen einen<br />

Favoriten zu finden.<br />

<strong>Linux</strong> bietet nicht nur eine unvergleichliche<br />

Vielfalt an Software,<br />

sondern darüber hinaus unzählige<br />

Desktops, sodass für jeden<br />

Geschmack die passende<br />

Oberfläche bereitsteht. Viele Distributionen<br />

bringen eine der großen<br />

Bedienoberflächen KDE oder<br />

Gnome mit. Wer mehr will, greift<br />

zwangsläufig zum Paketmanager.<br />

Für einen kurzen Test erweist<br />

sich die Installation vieler Pakete<br />

allerdings oft als unverhältnismäßiger<br />

Aufwand.<br />

Los geht’s<br />

Wesentlich flexibler zeigt sich das<br />

in Frankreich entwickelte Hybryde<br />

<strong>Linux</strong> [1], das auf Ubuntu<br />

12.04 LTS basiert und aus dem<br />

Stand heraus einen Wechsel zwischen<br />

neun Arbeitsumgebungen<br />

ermöglicht. Dabei verfolgen die<br />

Entwickler ein eigenes Konzept:<br />

Statt die einzelnen Oberflächen<br />

umständlich über eine entsprechende<br />

Option im Login-Manager<br />

zu wechseln, gelingt das Umschalten<br />

per Mausklick in einem<br />

Menü – ohne Logout.<br />

Hybryde <strong>Linux</strong> kommt als rund<br />

1,6 GByte großes ISO-Image, das<br />

bereits alle Desktops enthält [2].<br />

Nach dem Brennen und anschließendem<br />

Start des Systems von<br />

der Live-DVD erscheint zunächst<br />

das Dashboard, eine mittig positionierte<br />

kleine Dock-Leiste. Hier<br />

finden Sie eine große Schaltfläche<br />

Hybryde sowie Icons für den Aufruf<br />

eines Dateimanagers und des<br />

Terminals.<br />

Ein Klick auf die Hybryde-<br />

Schaltfläche öffnet das Hy-Menü,<br />

in dem Sie oben neun unterschiedliche<br />

Desktop-Varianten als<br />

kleine Symbole finden. Zur Auswahl<br />

stehen KDE, Gnome 3,<br />

Gnome Classic, Unity, Enlightenment<br />

E17, LXDE, Xfce, Openbox<br />

und FVWM. Durch einen Klick<br />

auf die Schaltfläche starten Sie<br />

die gewünschte Oberfläche.<br />

Im unteren Bereich des Hy­<br />

Menüs finden Sie zusätzlich eine<br />

Reihe von Einträgen, die in die<br />

unterschiedlichen Programmgruppen<br />

verzweigen. Darüber hinaus<br />

bietet ein Auswahlfeld unten<br />

links im Hy-Menü die Möglichkeit,<br />

einen Fenstermanager<br />

auszuwählen. Von Haus aus ist<br />

Compiz eingestellt, sodass diverse<br />

optische Effekte bereits funktionieren.<br />

Alternativ stehen Metacity,<br />

Mutter oder Kwin bereit.<br />

Auf dem Desktop selbst befinden<br />

sich lediglich links oben zwei<br />

Symbole zur Installation des Systems<br />

auf einer Festplatte und<br />

zum Öffnen des Beispiel-Ordners.<br />

Unabhängig vom gewählten<br />

Desktop finden Sie stets rechts<br />

mittig eine kleine Schaltfläche<br />

mit einem kreisförmigen Kreissymbol<br />

in Grün, der zurück ins<br />

Dashboard führt. Bei Bedarf<br />

wechseln Sie innerhalb weniger<br />

Sekunden die Arbeitsumgebung<br />

mit insgesamt drei Mausklicks.<br />

Installation<br />

Die Installation auf der heimischen<br />

Festplatte gestaltet sich etwas<br />

aufwendiger als der Desktop-<br />

Wechsel. Zwar führt Sie die<br />

Ubuntu-Routine Ubiquity in gewohnt<br />

einfacher Weise durch das<br />

gesamte Prozedere, allerdings haben<br />

die Entwickler von Hybryde<br />

6 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Hybryde <strong>Linux</strong><br />

heft-dvd<br />

<strong>Linux</strong> es nicht geschafft, die von<br />

Ubuntu her bekannte Unart der<br />

unvollständigen Sprachunterstützung<br />

zu beheben.<br />

Nach der erfolgreichen Installation<br />

auf mobilen Rechnern ohne<br />

DSL-Anschluss finden Sie daher<br />

zunächst einen Desktop weitgehend<br />

in französischer Sprache<br />

vor, obwohl beim Setup die deutsche<br />

Sprache aktiviert war. Deshalb<br />

gilt es zunächst mithilfe eines<br />

Internetzugangs die nötigen<br />

Pakete aus dem Netz nachzuladen<br />

und zu installieren (Abbildung A).<br />

Danach zeigt sich Hybryde deutlich<br />

eingängiger für den deutschsprachigen<br />

Raum, und zwar unabhängig<br />

vom verwendeten Desktop:<br />

Sie finden nun Menüs wie<br />

Programmnamen und Dialoge nahezu<br />

komplett in gewohnter Anordnung<br />

und deutscher Sprache<br />

vor. Einzige Ausnahme bildet hier<br />

Enlightenment E17, das sich mit<br />

der deutschen Sprache trotz entsprechender<br />

Einstellung nicht<br />

recht anfreunden will.<br />

Das Hy-Menü vermag seine<br />

französische Herkunft ebenfalls<br />

nicht ganz zu verleugnen – allerdings<br />

erschließen sich aufgrund<br />

sprachlicher Ähnlichkeiten die<br />

Funktionen der einzelnen Schaltflächen<br />

selbst ungeübten Nutzern<br />

sehr schnell.<br />

Software-Vielfalt<br />

Ubuntu gehört zu den Distributionen<br />

mit der umfangreichsten<br />

Software-Auswahl schlechthin.<br />

Mehr als 30 000 Programme finden<br />

Sie in unzähligen Repositories.<br />

Selbstverständlich enthält<br />

das Ubuntu-Derivat mit Synaptic<br />

die gewohnt komfortable Oberfläche<br />

für das Paketmanagement.<br />

Sie finden das Tool in den Menüs<br />

der verschiedenen Arbeitsoberflächen.<br />

Doch bereits von Haus<br />

aus bringt Hybryde <strong>Linux</strong> auf der<br />

DVD die gängigsten Programme<br />

mit: LibreOffice liegt in Version<br />

3.5.4.2 bei, der Bildbearbeiter<br />

Gimp findet sich in Version<br />

2.6.12, und Firefox ist in Version<br />

12.0 mit an Bord.<br />

Die meist kleinen Programme, die<br />

vor allem bei den Arbeitsoberflächen<br />

KDE und Gnome zum regulären<br />

Lieferumfang gehören, stehen<br />

dank sorgfältiger Implementation<br />

der entsprechenden Bibliotheken<br />

nahezu durchgängig unter<br />

allen Desktops in den zugehörigen<br />

Gruppen bereit. Das eröffnet<br />

die Möglichkeit, typische KDE-<br />

Programme unter XFCE zu nutzen,<br />

ohne diese komplett nachzuziehen.<br />

Sie finden daher bereits<br />

ab Werk in allen Programmgruppen<br />

eine Fülle von Applikationen,<br />

trotz der auf der DVD lediglich<br />

belegten 1,6 GByte Speicherplatz.<br />

Optisches<br />

Die einzelnen Desktops bieten bereits<br />

eine recht ansprechende Optik.<br />

Darüber hinaus erlaubt es das<br />

Hy-Menü, durch Anklicken der<br />

Schaltfläche Options zusätz liche<br />

Hingucker wie Conky, den Cairo-<br />

Desktop oder auch transparente<br />

Fenster zu aktivieren. Themes<br />

runden bei Bedarf das Erscheinungsbild<br />

nach Wunsch ab.<br />

Im Test zeigten diese Optionen<br />

jedoch in einigen Kombinationen<br />

ernsthafte Probleme: So ist nicht<br />

jede Option auf allen Desktops<br />

sinnvoll, und einige visuelle Gimmicks<br />

stellen erhöhte Anforderungen<br />

an die Hardware. Manche<br />

Effekte erfordern eine OpenGL-<br />

Unterstützung durch die Hardware,<br />

die ältere Grafikkarten<br />

nicht bieten.<br />

Hybryde <strong>Linux</strong> gibt in solchen<br />

Fällen einen entsprechenden Hinweis<br />

aus und schaltet in einen<br />

Fallback-Modus zurück, ohne die<br />

entsprechenden Effekte zu aktivieren.<br />

Eine Ausnahme bildet<br />

auch hier wieder Enlightenment<br />

E17: Der Desktop bietet von Haus<br />

aus bereits sehr umfangreiche visuelle<br />

Effekte, die geschickt in die<br />

Software implementiert sind und<br />

keiner gesonderten Hardware-<br />

Unterstützung mehr bedürfen.<br />

Im Test auf mehreren Rechnern<br />

unterschiedlicher Hardware-Generationen<br />

zeigte die Distribution<br />

einige Schwächen, die jedoch<br />

allesamt auf die Basis Ubuntu zurückzuführen<br />

waren. Wer beispielsweise<br />

ältere Varianten der<br />

beliebten Radeon-Grafikkarten<br />

des Herstellers ATI/​AMD in seiner<br />

Hardware verbaut hat, sieht<br />

sich in vielen Fällen mit Grafikfehlern<br />

konfrontiert, die meist<br />

nur ein manueller Wechsel auf<br />

den VESA-Treiber behebt. Dies<br />

betrifft – ebenso wie der berüchtigte<br />

Festplatten-Bug [3] – vor<br />

allem Mobilrechner.<br />

Bei Notebooks fällt zudem nach<br />

wie vor negativ auf, dass das Anpassen<br />

der Helligkeit des Displays<br />

bei vielen Modellen nicht korrekt<br />

funktioniert.<br />

Fazit<br />

Hybryde <strong>Linux</strong> Evolution v1 erweist<br />

sich als eine interessante<br />

neue Distribution, die durchaus<br />

für den Einsatz im Alltag taugt<br />

und sich optisch nicht zu verstecken<br />

braucht. Dass das System<br />

auf der Long-Term-Support-Variante<br />

von Ubuntu aufsetzt, ermöglicht<br />

einen Betrieb über mehrere<br />

Jahre hinweg.<br />

Die nahezu nahtlose Integration<br />

von neun Desktops ermöglicht es,<br />

ohne aufwendige Installation die<br />

neuesten Entwicklungen anzuschauen<br />

und zu testen. (agr) n<br />

[1] Projektseite Hybryde <strong>Linux</strong>:<br />

info<br />

http:// www. hybryde. org/ hybryde_evolution/<br />

[2] Download: http:// www. hybryde. org/​<br />

hybryde_evolution/ downloads. php<br />

[3] Infos und Workarounds: http:// wiki.​<br />

ubuntuusers. de/ Notebook‐Festplatten‐Bug<br />

A Erst nach der nachträglichen<br />

Installation<br />

einiger Pakete präsentiert<br />

sich die Oberfläche<br />

fast durchgängig in<br />

deutscher Sprache.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 7


heft-dvd<br />

Ubuntu 12.10<br />

Ubuntu 12.10 im Überblick<br />

Flauer Vogel?<br />

Ubuntu 12.10 wirkt wie ein generalüberholtes 12.04 LTS und wartet<br />

mit wenig Überraschungen auf. Zudem finden manche Neuerungen keine<br />

ungeteilte Zustimmung bei den Anwendern. Thomas Drilling<br />

CC BY-NC-SA www.Jhosman.com/​en<br />

README<br />

Ubuntu 12.10 wirkt wie<br />

ein Update von Ubuntu<br />

12.04 LTS. Ein neuer<br />

Grafik-Stack bewirkt,<br />

dass die Oberfläche<br />

beim Einsatz der freien<br />

Grafiktreiber insgesamt<br />

etwas träge reagiert.<br />

Auf aktueller Hardware<br />

lässt sich dennoch vernünftig<br />

arbeiten, Unityund<br />

Ubuntu-Fans können<br />

also zugreifen.<br />

Traditionell<br />

nutzt Canonical die<br />

erste neue Version<br />

nach einem Long-Term-<br />

Release, um Ubuntu mit einem<br />

Maximum an neuen Funktionen<br />

auszustatten. Das soll Nutzern<br />

und Entwicklern in den folgenden<br />

regulären Versionen ausreichend<br />

Gelegenheit zum Testen<br />

geben, bevor die Neuerungen<br />

dann in das nächste LTS-Release<br />

einfließen. In dieser Hinsicht<br />

überrascht Ubuntu 12.10 damit,<br />

dass es eher wie eine optimierte<br />

Ausgabe der Ausgabe 12.04 erscheint:<br />

Statt den „Quantal Quetzal“<br />

mit neuen Funktionen vollzustopfen,<br />

haben die Canonical-Entwickler<br />

eher Feinschliff betrieben<br />

– und das an zahlreichen Stellen.<br />

Kernel und Installation<br />

Eine der wichtigsten Neuerungen<br />

besteht darin, dass Canonical<br />

Ubuntu in Form eines weit über<br />

700 MByte großen ISOs ausliefert<br />

[1], das nicht mehr auf eine<br />

CD passt. Das entlastet die Entwickler,<br />

die nicht mehr um jedes<br />

einzelne Paket für das Installationssystem<br />

ringen müssen. Zudem<br />

werden die bisherigen Alternate-Images<br />

überflüssig, was das<br />

Ressourcen-Angebot für Ubuntu<br />

etwas überschaubarer macht.<br />

Außerdem lässt sich das System<br />

statt von CD auch ausgezeichnet<br />

von einem USB-Stick oder via<br />

PXE aus dem Netzwerk starten<br />

und installieren. Zudem kommt<br />

jetzt durchgängig nur noch<br />

der bekannte Installationsassistent<br />

Ubiquity zum<br />

Einsatz, an dessen „Drehbuch“<br />

sich gegenüber früheren<br />

Versionen nicht viel geändert<br />

hat – mit zwei interessanten<br />

Ausnahmen: Haben Sie<br />

sich im ersten Schritt für das<br />

direkte Installieren von Ubuntu<br />

entschieden und erlauben dabei<br />

auch das He runterladen von Aktualisierungen<br />

sowie gegebenenfalls<br />

Paketquellen von Drittanbietern,<br />

dann bietet Ubiquity ab sofort<br />

die Möglichkeit, LVM (Logical<br />

Volume Manager) zu nutzen<br />

und Partitionen zu verschlüsseln<br />

(Abbildung A). Das beherrschte<br />

vorher nur die Alternate-Version.<br />

Die zweite Neuerung: Identifiziert<br />

Ubiquity während der Installation<br />

eine Webcam, dürfen Sie<br />

beim Anlegen der Benutzer-<br />

Accounts gleich Ihr Foto mit den<br />

Benutzerdaten speichern, während<br />

wie von Ubuntu bekannt der<br />

Installer im Hintergrund bereits<br />

mit dem Überspielen von Daten<br />

vom Medium beginnt.<br />

Möchten Sie ein bestehendes<br />

Ubuntu-12.04-System auf die<br />

neue Version aktualisieren, vertrauen<br />

Sie das Update am besten<br />

dem Ubiquity-Installer an. Eine<br />

Aktualisierung aus dem laufenden<br />

System müssten Sie ansonsten<br />

manuell erzwingen, indem Sie<br />

in den Einstellungen für Software-Paketquellen<br />

von Ubuntu<br />

12.04 unter Aktualisierungen die<br />

Benachrichtigungsfunktion für<br />

neue Versionen von Für Langzeitunterstützungsversionen<br />

auf Für<br />

jede neue Version umstellen.<br />

Kernel und PAE<br />

Obwohl auf dem letzten Ubuntu<br />

Developer Summit noch heftig darüber<br />

diskutiert worden war,<br />

Ubuntu 12.10 mit dem aktuellen<br />

<strong>Linux</strong>-Kernel 3.6 auszustatten, beruht<br />

es nun doch auf der Kernel-<br />

Version 3.5, konkret auf der Version<br />

3.5.0-17.28. Offenbar vertrug<br />

sich der Veröffentlichungstermin<br />

von <strong>Linux</strong> 3.6 doch nicht mit dem<br />

Terminraster im Qualitätsmanagement<br />

der Entwickler. Entgegen<br />

anderslautender Aussagen in<br />

der Alpha- und Beta-Phase sowie<br />

in den ersten Release Notes zu<br />

Ubuntu 12.10 setzt die 32-Bit-<br />

Version des Kernels nun doch<br />

nicht zwingend einen Prozessor<br />

mit PAE-Unterstützung (Physical<br />

Address Extension) voraus. Besitzer<br />

von Rechnern mit einer Pentium-M-CPU<br />

der ersten Generation<br />

(„Banias“) oder der frühen<br />

„Dothan“-Versionen können sich<br />

beruhigt zurücklehnen.<br />

Systemstart<br />

Das Thema UEFI Secure Boot bewegt<br />

die <strong>Linux</strong>-Gemeinschaft seit<br />

Wochen und ist auch an Canonical<br />

nicht vorübergegangen. Entgegen<br />

erster Planungen liefert<br />

Canonical nun doch Grub2 als<br />

Bootloader aus, signiert aber weder<br />

den Kernel, noch die Treiber –<br />

8 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Ubuntu 12.10<br />

heft-dvd<br />

auch wenn beim Bootloader der<br />

Installations-DVD wie angekündigt<br />

ein Schlüssel von Microsoft<br />

Verwendung findet, was die Kompatibilität<br />

mit möglichst vielen<br />

Mainboard-Typen gewährleisten<br />

soll. Auf diese Weise bleibt es bei<br />

Ubuntu aber weiter möglich, bei<br />

Bedarf einen eigens gebauten<br />

Kernel einzusetzen.<br />

Der Bootvorgang erfolgt im Vergleich<br />

zu älteren Versionen jetzt<br />

merklich schneller, auch wenn<br />

Ubuntu dabei nach wie vor auf<br />

das eigene System Upstart setzt,<br />

statt wie Fedora und OpenSuse<br />

auf Systemd. Beim ersten Reboot<br />

nach der Installation überrascht<br />

der Anmeldungsmanager Light-<br />

DM mit der neu implementierten<br />

Möglichkeit, sich nicht nur lokal<br />

mit dem im Installer festgelegten<br />

Benutzer-Account anzumelden,<br />

sondern auch mit einem Gastkonto.<br />

Ebenfalls neu ist eine Option<br />

für den Fernzugriff auf andere<br />

Rechner (Abbildung B).<br />

Grafik-Stack<br />

Im Gegensatz zum nicht ganz<br />

taufrischen Kernel kommt Ubuntu<br />

12.10 mit einem brandaktuellen<br />

Grafik-Stack. Als eine der ersten<br />

Distributionen enthält es den<br />

X-Server 1.13 inklusive Mesa 9.0,<br />

das erstmalig das vollständige<br />

OpenGL-3.1-API implementiert.<br />

Die mit Ubuntu 12.10 per Default<br />

genutzten freien Grafiktreiber<br />

können zwar OpenGL 3.1 noch<br />

nicht verwenden, unterstützen<br />

aber die meisten aktuellen Grafikchips<br />

von Nvidia und AMD,<br />

darunter Nvidias Geforce-FX/​6/​7<br />

und AMDs Radeon-HD-7000-Serie.<br />

Der X-Server 1.13 bietet weicheres<br />

Scrolling und eine verbesserte<br />

Unterstützung für hybride<br />

Grafikchipsätze, die Sie sogar zur<br />

Laufzeit aktivieren können.<br />

Der Composite Manager Compiz<br />

unterstützt in der mitgelieferten<br />

Version 0.98 bereits OpenGL<br />

ES. Fehlt 3D-Hardware-Support,<br />

dann benutzt Compiz für die 3D-<br />

Effekte auf dem Unity-Desktop<br />

ab sofort den Software-Renderer<br />

Llvmpipe. In diesem Fall startet<br />

Unity zwar langsamer und reagiert<br />

insgesamt etwas träger,<br />

läuft dafür aber stabil und ohne<br />

nennenswerte Darstellungsfehler.<br />

Erst nach einem Wechsel auf proprietäre<br />

Grafiktreiber lief Unity<br />

im Test flüssiger.<br />

Übrigens unterstützt der proprietäre<br />

Nvidia-Treiber ab der Version<br />

304.22 RandR vollständig, was<br />

zuvor nur der freie Nouveau-Treiber<br />

konnte. So ist es jetzt mit<br />

dem proprietären Nvidia-Treiber<br />

nicht mehr notwendig, etwa für<br />

den sauberen Multimonitor-<br />

Betrieb auf Nvidias Alternative<br />

nvidia‐settings zurückzugreifen.<br />

Unity<br />

Die augenfälligsten Neuerungen<br />

von Ubuntu 12.10 stecken erwartungsgemäß<br />

im überarbeiteten<br />

Unity-Desktop, der die Versionsnummer<br />

6.6 trägt. Anders als<br />

noch unter Ubuntu 12.04 unterstützen<br />

jetzt offenbar alle Standardanwendungen<br />

die globalen<br />

Menüs am oberen Bildschirmrand.<br />

Ansonsten hat sich an der<br />

grundsätzlichen Bedienung<br />

nichts geändert.<br />

Nach wie vor kümmert sich das<br />

(optisch überarbeitete) Software<br />

Center um das Installieren von<br />

Updates und sucht bei jedem<br />

Start nach vorhandenen Aktualisierungen.<br />

Proprietäre Treiber<br />

dagegen richten Sie bei Ubuntu<br />

12.10 jedoch nicht mehr mithilfe<br />

von Jockey ein: Die Funktion versteckt<br />

sich ab dieser Release in<br />

den Systemeinstellungen unter<br />

Software-Paketquellen im Reiter<br />

Zusätzliche Treiber.<br />

Die Grafiker haben Unity 6.6<br />

mit attraktiveren Symbolen in<br />

den Benachrichtigungsfeldern<br />

ausgestattet, die Icons im Launcher<br />

lassen sich nun fast alle beliebig<br />

platzieren. Davon ausgenommen<br />

sind lediglich der Mülleimer<br />

ganz unten sowie das Symbol<br />

zum Aufruf der Dash-Startseite<br />

ganz oben im Launcher.<br />

Dash<br />

Das Dash lässt sich bekanntlich<br />

mithilfe von Linsen mit nützlichen<br />

Funktionen erweitern. Unity<br />

6.6 bietet eine klarere Trennung<br />

von Rubriken in den Linsen,<br />

zusätzliche Lenses [2] installieren<br />

Sie über das Software-Center (Abbildung<br />

C, folgende Seite) oder<br />

manuell nach dem Muster:<br />

$ sudo apt‐get install unity‐lenU<br />

s‐Name<br />

A Der Ubiquity-Installer<br />

kooperiert jetzt<br />

auch mit LVM.<br />

Ubuntu 12.10 Megapack<br />

bootfähig auf<br />

Heft-DVD 2<br />

B Der Anmeldemanager<br />

kennt jetzt auch<br />

eine Remote-Funktion.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 9


heft-dvd<br />

Ubuntu 12.10<br />

C Zusätzliche Lenses<br />

installieren Sie über<br />

die Paketverwaltung.<br />

D Die umstrittene<br />

Shopping-Lens fördert<br />

bei der Suche auf dem<br />

Desktop auch Ergebnisse<br />

von Amazon und<br />

aus dem Ubuntu One<br />

Music Store zutage.<br />

Ist die umstrittene<br />

Shopping-Lens<br />

installiert und aktiviert<br />

– bei Ubuntu<br />

12.10 die Vorgabe<br />

– blendet die<br />

Desktopsuche im<br />

Dash nicht mehr<br />

nur zum Suchbegriff<br />

passende Dateien<br />

und Programme<br />

ein, sondern<br />

leitet die Anfrage<br />

zusätzlich<br />

an Amazon sowie<br />

den Ubuntu One Music Store weiter.<br />

Dadurch erscheinen zahlreiche<br />

Suchergebnisse, die bei der<br />

Suche in eigenen Dateien und Anwendungen<br />

nicht unbedingt weiterhelfen<br />

(Abbildung D). Zudem<br />

erscheint die – zwar indirekte,<br />

aber faktisch unvermeidliche –<br />

Weitergabe von Daten an Amazon<br />

aus Privacy-Sicht fraglich. Canonical<br />

hat aber inzwischen bereits<br />

auf die entsprechende Kritik reagiert:<br />

Sie können anders als in<br />

den Vorabversionen nun die<br />

Shopping-Lens im neuen Reiter<br />

Suchergebnisse in den Einstellungen<br />

zur Privatsphäre der Systemeinstellungen<br />

mit der Funktion<br />

Online-Suchergebnisse anzeigen<br />

auch deaktivieren. Alternativ entfernen<br />

Sie die nervige Linse komplett,<br />

indem Sie das korrespondierende<br />

Software-Paket über das<br />

Software-Center entfernen. Das<br />

klappt auf der Kommandozeile<br />

mit folgendem Befehl:<br />

$ apt‐get remove unity‐lens‐shopU<br />

ping<br />

Das Dash verfügt aber auch über<br />

nützliche Neuerungen. So zeigt<br />

etwa die Dash-Suche in der Rubrik<br />

Dateien & Ordner (drittes Icon<br />

von links) jetzt je nach Dateityp<br />

bei einem Rechtsklick viele nützliche<br />

Zusatzinformationen in einer<br />

vergrößerten Darstellung.<br />

Dazu zählen beispielsweise zusätzliche<br />

Informationen bei Softwarepaketen<br />

oder die EXIF-Daten<br />

in Fotos. Zudem können Sie die<br />

Datei auch direkt im jeweiligen<br />

Ordner im Dateimanager Nautilus<br />

anzeigen lassen, im zuständigen<br />

Bildbearbeiter öffnen oder<br />

per E-Mail versenden.<br />

Web-Apps<br />

In Unity 6.6 legen Sie im Launcher<br />

nicht mehr nur Programmverknüpfungen<br />

ab, sondern auch<br />

URLs von Webseiten, sogenannten<br />

Web-Apps. So enthält der<br />

Launcher bereits Amazons Webshop<br />

und den Ubuntu One Music<br />

Store. Sobald Sie in Chrome oder<br />

Firefox eine Webseite aufrufen,<br />

für die es eine passende Web-App<br />

gibt, weist Ubuntu Sie darauf<br />

hin. Mit einer Twitter-App verweist<br />

Ubuntu im Benachrichtigungsfeld<br />

auf neue Tweets, mit<br />

der You Tube-App pausieren Sie<br />

Videos mithilfe des Lautstärke-<br />

Menüs. Bislang bleibt das Angebot<br />

an Apps aber recht überschaubar<br />

[3].<br />

Sonstige Neuerungen<br />

Für Aufregung im Vorfeld hatte<br />

der Umstand gesorgt, dass die<br />

Gnome-Entwickler den Dateimanager<br />

Nautilus in Gnome 3.6 weiter<br />

an die Gnome-Shell angepasst<br />

und dabei um zahlreiche Funktionen<br />

beschnitten hatten. Ubuntu<br />

12.10 bringt daher wieder Nautilus<br />

3.4 mit, allerdings von Canonical<br />

so angepasst, dass er perfekt<br />

mit Ubuntu 12.10 harmonisiert.<br />

Was die obligatorischen Paket-<br />

Aktualisierungen angeht, ist noch<br />

erwähnenswert, dass LibreOffice<br />

in der Version 3.6.2 beiliegt und<br />

sich sogar in das HUD-Menü integriert,<br />

was bei der Vorgängerversion<br />

nur mit Plugins klappte.<br />

Fazit<br />

Ubuntu 12.10 wirkt wie ein nachträgliches<br />

Update von Ubuntu<br />

12.04 LTS, aufgrund des neuen<br />

Grafik-Stacks läuft es allerdings<br />

insgesamt etwas träge. Auf aktueller<br />

Hardware lässt sich damit<br />

aber dennoch vernünftig arbeiten.<br />

Unity- und Ubuntu-Fans<br />

können also beruhigt zur neuen<br />

Version greifen. (jlu) n<br />

info<br />

[1] Ubuntu-Download:<br />

http:// www. ubuntu. com/ download<br />

[2] Zusätzliche Lenses:<br />

http:// askubuntu. com/ questions/ 38772/ w<br />

hat‐lenses‐for‐unity‐are‐available<br />

[3] Ubuntu-Web-Apps: http:// bazaar. launchpad.​<br />

net/ ~webapps/ webapps‐applications/​<br />

trunk/ files/ head%3A/ src/<br />

10 12 | 12<br />

www.linux-user.de


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FOSS als Gesellschaftsmodell<br />

Von der freien Software zur freien Gesellschaft<br />

Freibier für alle?<br />

Freie Software entsteht nach Prinzipien, die Gemeingüter entstehen lassen, an denen jeder teilhaben kann.<br />

Überträgt man das auf die Gesellschaft, ergeben sich völlig neue Perspektiven. Thomas Winde, Frank Hofmann<br />

README<br />

Der Artikel beleuchtet<br />

die These, dass sich<br />

durch eine Übernahme<br />

der FOSS-Prinzipien die<br />

Gesellschaft maßgeblich<br />

zum Positiven verändern<br />

könnte. Ein<br />

Übergang von Lohnarbeit<br />

in freiwillige, gesellschaftliche<br />

Arbeit<br />

könnte dazu beitragen,<br />

Stück für Stück eine<br />

freie Gesellschaft zu erreichen,<br />

in der die Bedürfnisse<br />

aller anerkannt<br />

und umgesetzt<br />

werden können.<br />

Seit 50 Jahren richtet sich die<br />

Produktionsweise und Nutzung<br />

von Soft- und Hardware nahezu<br />

vollkommen kommerziell aus.<br />

Dazu in krassem Gegensatz stehen<br />

die Prinzipien des Modells<br />

der Free Open Source Software<br />

(FOSS). FOSS basiert auf Gemeinschaften<br />

(„Communities“) und<br />

setzt nicht den Austausch materieller<br />

Güter zur Mitwirkung im<br />

Entstehungsprozess oder zur Teilhabe<br />

an den Ergebnissen voraus.<br />

Das Zusammenwirken der einzelnen<br />

Akteure basiert vielmehr<br />

auf einer eigenen Philosophie, bei<br />

der Gemeingüter („Commons“)<br />

entstehen, die wiederum allen zugute<br />

kommen. Das Verhalten<br />

wird dabei eher durch soziale<br />

Normen anstatt von rechtlichen<br />

Regelungen gesteuert. Wer sich<br />

damit näher beschäftigt, stellt<br />

sich unwillkürlich die Frage: Was<br />

würde passieren, wenn man die<br />

FOSS-Prinzipien auf die Gesellschaft<br />

überträgt und so das Gesellschaftsmodell<br />

verändert?<br />

Wie freie Software entsteht<br />

Freie Software entsteht häufig<br />

aus tatsächlichen Bedürfnissen<br />

heraus. Neben der Notwendigkeit<br />

für eine Problemlösung oder einer<br />

Erweiterung von etwas Bestehendem<br />

zählen auch einfach Neugierde<br />

und Spaß an der Freude<br />

dazu. Dabei wird mit Vorhandenem<br />

experimentiert, Neues ausprobiert<br />

und die (Zuverlässigkeits-)Grenzen<br />

bestehender Lösungen<br />

werden erforscht.<br />

Viele Projekte werden zunächst<br />

von Einzelpersonen begonnen,<br />

um die sich im Laufe der Zeit weitere<br />

Interessenten scharen, wie<br />

etwa beim GNU-Projekt oder dem<br />

<strong>Linux</strong>-Kernel. Dadurch variiert<br />

der Kreis der Mitwirkenden an einem<br />

Projekt. Meist bildet sich<br />

schließlich ein fester Kern, der<br />

das Projekt koordiniert und weiter<br />

vorantreibt. Neue Interessenten<br />

kommen hinzu, andere Beitragende<br />

verlassen das Projekt wieder,<br />

bringen sich an anderer Stelle<br />

ein oder gründen etwas vollkommen<br />

Eigenes. Für die angewendete<br />

„Produktionsweise“ der (vorrangigen)<br />

Informationsgüter, wie<br />

Software, Texte, Abbildungen, Audio-<br />

und Video-Daten und Landkarten,<br />

ist das verteilte Speichern<br />

und Bearbeiten der Daten über<br />

große Distanzen charakteristisch.<br />

Der Zugang und die Vernetzung<br />

erfolgen über das Internet, das<br />

über verschiedene Kanäle – E-<br />

Mail, Mailing-Listen, Chat, Twitter,<br />

Blogs und Wikis – auch zur<br />

Kommunikation und zum Austausch<br />

untereinander dient. Dabei<br />

verschwimmen die Kultur-, Länder-<br />

und Sprachgrenzen zunehmend.<br />

Viele <strong>Linux</strong> User Groups<br />

© Superflex<br />

12 12 | 12<br />

www.linux-user.de


FOSS als Gesellschaftsmodell<br />

report<br />

(LUGs) richten regelmäßig lokale<br />

Veranstaltungen aus, an größeren<br />

Treffen beteiligen sich häufig auch<br />

weitere Interessengemeinschaften<br />

wie etwa die German Unix User<br />

Group (GUUG). Solche Konferenzen<br />

mit Fachvorträgen, Ständen,<br />

Ausstellungen und Arbeitstreffen<br />

ermöglichen den direkten, persönlichen<br />

Kontakt untereinander und<br />

bilden den idealen Nährboden für<br />

Neues. Wer einmal an einer solchen<br />

Veranstaltung teilgenommen<br />

hat, kehrt mit vielen Anregungen<br />

zurück. Das weitverbreitete Klischee<br />

des Programmierers im<br />

dunklen Keller, der nicht mit seinem<br />

Gegenüber spricht, lässt sich<br />

dort nicht bestätigen.<br />

FOSS-Erfolgsgeschichte<br />

Die Möglichkeit zur gleichberechtigten<br />

Teilhabe an dem riesigen,<br />

nicht kommerziellen Gemeinschaftsprojekt<br />

FOSS ist für viele<br />

Menschen nur der erste Schritt.<br />

Recht schnell erfolgt die individuelle<br />

Mitwirkung an FOSS entsprechend<br />

der eigenen Fähigkeiten,<br />

etwa als Anwender, Entwickler,<br />

Gestalter, Dokumentierer, Trainer<br />

und Projektkoordinator. Das Debian-GNU/​<strong>Linux</strong>-Projekt<br />

dient<br />

hier als herausragendes Beispiel in<br />

Reinform, da alle Rollen vorbildlich<br />

ausgefüllt werden und Debian<br />

zudem vollständig nichtkommerziell<br />

bleibt. Andere <strong>Linux</strong>-Distributionen<br />

entsprechen dem Genannten<br />

nur teilweise, da häufig<br />

auch ein kommerzieller Zweig<br />

existiert, wie bei Fedora (Red Hat)<br />

oder OpenSuse (Suse).<br />

Neben dem Interesse an der<br />

Technik und dem Wunsch, zu wissen,<br />

wie etwas funktioniert, dominiert<br />

das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung<br />

jedes Einzelnen.<br />

Wer die einzelnen Communities<br />

näher beobachtet, der merkt<br />

schnell, dass FOSS-Enthusiasten<br />

nach den folgenden Gesichtspunkten<br />

agieren:<br />

• interessenbasiert: Wozu möchte<br />

ich gern beitragen? Was möchte<br />

ich benutzen?<br />

• verpflichtungsfrei: kein Muss.<br />

Was mache ich gern? Wozu<br />

habe ich Lust?<br />

• dem Können gemäß: Was kann<br />

ich besonders gut? Was möchte<br />

ich Neues dazulernen?<br />

Bei jedem Mitwirkenden trägt die<br />

Motivation zur Mitarbeit eine individuelle<br />

Färbung. Im sichtbaren<br />

Gesamtergebnis bleibt durch die<br />

Vielzahl der Beitragenden keine<br />

Nische unbesetzt, und der Facettenreichtum<br />

verfügbarer Software<br />

wächst stetig. Ähnlich wie früher<br />

in der Wissenschaft üblich, wirkt<br />

FOSS als Bindeglied zwischen<br />

Menschen, die Neues ausprobieren<br />

und die sowohl die erzielten<br />

Ergebnisse, als auch das dabei erworbene<br />

Wissen gemeinsam diskutieren<br />

und mit Gleichgesinnten<br />

teilen möchten (Prinzip der Kooperation<br />

und des Teilens). Dagegen<br />

fehlen ein materialistisches<br />

Denken und die primäre Zielstellung,<br />

mit dem eigenen Beitrag unbedingt<br />

Gewinn zu erwirtschaften.<br />

Stattdessen stehen der Fortschritt,<br />

die Neugierde, der Entdeckerdrang,<br />

der tatsächliche Bedarf<br />

für eine Problemlösung und deren<br />

Praxistauglichkeit im Vordergrund.<br />

Aus dem erbrachten Beitrag<br />

jedes Einzelnen leitet sich<br />

dessen Anerkennung durch die<br />

FOSS-Gemeinschaft ab. Kontinuierliche<br />

und qualitativ hochwertige<br />

Beiträge ermöglichen einen höheren<br />

sozialen Status. Rein materiell<br />

ausgerichtete Statussymbole<br />

treten in den Hintergrund und<br />

spielen nur noch eine deutlich geringere<br />

Rolle als bisher. Das solide<br />

Fachwissen der Mitwirkenden<br />

sorgt für eine große Vielfalt an Lösungen<br />

und entsprechender Alternativen,<br />

aus denen die Beteiligten<br />

ausschließlich dem Zweck entsprechend<br />

auswählen. Da alle Lösungen<br />

frei verfügbar sind, entscheidet<br />

nicht das Budget darüber,<br />

welche Lösung zum Einsatz<br />

kommt, sondern die Frage, welche<br />

Variante am stabilsten und effektivsten<br />

arbeitet. Als weitere Auswahlkriterien<br />

fließen häufig die<br />

Modifizierbarkeit und Dokumentation<br />

sowie die direkte Rückkopplung<br />

zu dem Entwicklerteam<br />

der gewählten Variante mit ein.<br />

Dieses Vorgehen ermöglicht volle<br />

Transparenz sowie individuelle<br />

Erweiterungen und Qualitätskorrekturen,<br />

die als verbessertes Gemeingut<br />

wieder in die FOSS-Gemeinschaft<br />

zurückfließen und ihr<br />

somit zur Verfügung stehen. Als<br />

A Ein Ausschnitt aus<br />

einem freien Stadtplan,<br />

hier das französische<br />

Besançon.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12<br />

13


eport<br />

FOSS als Gesellschaftsmodell<br />

B Eine BBBike-Karte<br />

von Dresden und dem<br />

Elbtal.<br />

Resultat profitiert davon nicht<br />

nur jeder Einzelne für sich allein,<br />

sondern auch in erheblichem<br />

Maße die gesamte Gemeinschaft.<br />

FOSS alltagstauglich<br />

Die FOSS-Gedanken sind Teil einer<br />

Peer Economy (Wirtschaftsform<br />

mit vorrangig gemeinschaftlich<br />

hergestellten Waren) und<br />

umfassen nicht nur die Informationstechnik,<br />

sondern greifen<br />

verstärkt auf andere Bereiche<br />

über und bilden Mischformen.<br />

Sehr bekannt sind das Wikipedia-Projekt<br />

und das daraus entstandene<br />

Wikimedia [1], die sich<br />

heute als Sammlung freier Inhalte<br />

mit Bildern und Zitaten (Wikimedia<br />

Commons), Handbüchern (Wikibooks),<br />

Nachrichten (Wikinews)<br />

sowie Musik versteht. Das Projekt<br />

LibriVox [2] bietet mehr als 5000<br />

freie Hörbücher, darunter Gedichte,<br />

Belletristik, Sachbücher und<br />

Märchen, von unterschiedlichen<br />

Sprechern vorgetragen.<br />

Hilfsmittel zur Orientierung im<br />

Verkehrsgeschehen wie Landkarten,<br />

Routenplaner und Navigationsgeräte<br />

stehen ebenfalls zur<br />

Verfügung. Dabei erfassen Freiwillige<br />

die Geodaten aus eigenem<br />

Interesse heraus Stück für Stück,<br />

übertragen sie in die Datenbank<br />

und komplettieren so die Landkarten.<br />

Neben GinkgoMaps [3]<br />

vermisst das bereits 2004 gestartete<br />

Projekt OpenStreetMap<br />

([4],[5]) die Erde neu und sorgt<br />

dafür, dass es kaum noch weiße<br />

Flecken auf der freien Landkarte<br />

gibt (Abbildung A, vorige Seite).<br />

Jede nützliche Information wird<br />

eingetragen – vom Briefkasten<br />

über Bushaltestellen bis hin zum<br />

Kinderspielplatz. Den dabei erzielten<br />

Detailreichtum bieten<br />

kommerzielle und amtlichen Karten<br />

eher selten. Auf OpenStreetmap<br />

baut neben OpenCycle-<br />

Map [6] auch das Berliner Projekt<br />

BBBike ([7],[8]) auf, beides Kartendienste<br />

für Radfahrer. In einer<br />

zusätzlichen Ebene stellen diese<br />

Informationen zur Straßenbeschaffenheit<br />

bereit (Asphalt,<br />

Kopfsteinpflaster, Waldweg etc.)<br />

sowie das zugehörige Höhenprofil.<br />

Zur Ansicht des Kartenmaterials<br />

gibt es derzeit 38 Varianten.<br />

Abbildung B zeigt links oben die<br />

auf Deutschland zugeschnittene<br />

Karte, rechts daneben die Standarddarstellung<br />

von OSM, links<br />

unten eingetragene Fahrradrouten<br />

und rechts unten die erfassten<br />

Linien des öffentlichen Nahverkehrs.<br />

Verändern Sie in der Karte<br />

Ihre Ansichtsposition, bewegen<br />

sich die anderen Kartenausschnitte<br />

entsprechend mit. Für den<br />

Großraum Berlin bietetBBBike einen<br />

Routenplaner an, der eine<br />

möglichst angenehme, fahrradtaugliche<br />

Wegstrecke ermittelt.<br />

Autofahrer greifen stattdessen<br />

auf Navit [9] zurück, das beispielsweise<br />

auch erfolgreich bei<br />

der Brandenburger Polizei zum<br />

Einsatz kommt [10]. Nach einer<br />

zweijährigen Pilotphase werden in<br />

Kürze 30 Streifenwagen mit dieser<br />

Technik unterwegs sein.<br />

Ohne die passenden Lizenzmodelle<br />

wäre die Realisierung der<br />

vorgestellten Projekte sicherlich<br />

erheblich schwieriger geworden.<br />

Diese Nutzungsvereinbarungen<br />

wurden in den Creative Commons<br />

[11] zusammengefasst und<br />

ermöglichen klare, verständliche<br />

Regeln zur Verwendung der Informationsgüter.<br />

Creative Commons<br />

werden inzwischen weithin<br />

akzeptiert und angewendet.<br />

Darüber hinaus sind auch ähnliche,<br />

urbane Projekte zu nennen,<br />

die verstärkt stadt- und arbeitsprägenden<br />

Einfluss haben. Seit<br />

2009 entstanden in Berlin-Kreuzberg<br />

die Prinzessinnengärten [12]:<br />

Eine ehemalige Brachfläche wurde<br />

durch gemeinnütziges Engagement<br />

in einen Nutzgarten umgewandelt,<br />

der jedem offensteht und<br />

in dem man Obst und Gemüse anbauen<br />

und ernten kann. Eine ähnliche<br />

Richtung schlägt die Open-<br />

Source-Bürogemeinschaft<br />

Büro 2.0 [13] aus Berlin-Neukölln<br />

ein. Seit 2008 praktiziert sie eine<br />

nicht profitorientierte Vermietung<br />

von Büroflächen für IT-Spezialisten,<br />

die vorrangig FOSS-<br />

Komponenten entwickeln sowie<br />

in ihren Kundenprojekten einsetzen.<br />

Das Büro 2.0 beheimatet<br />

derzeit über zwanzig kleinere und<br />

mittlere Unternehmen (KMU) auf<br />

einer Gesamtfläche von über 700<br />

Quadratmeter. Es versteht sich<br />

als ein Ort, an dem die FOSS-<br />

Prinzipien gelebt werden. Das kooperative<br />

Miteinander, bei dem<br />

sich die einzelnen Mitglieder projektbezogen<br />

und in wechselnden<br />

Konstellationen ergänzen, erleichtert<br />

die erfolgreiche Realisierung<br />

komplexer IT-Aufträge.<br />

Freie Hardware<br />

Seit Längerem existieren nicht<br />

nur reine Informationsgüter, sondern<br />

auch freie Soft- und Firmware<br />

für kommerziell ausgerichtete<br />

Hardware-Plattformen. Durch<br />

14<br />

12 | 12 www.linux-user.de


FOSS als Gesellschaftsmodell<br />

report<br />

diese „Befreiung der Hardware“<br />

und das Aufspielen der Alternative,<br />

die häufig der herstellereigenen<br />

Lösung mindestens ebenbürtig<br />

ist, lassen sich die Möglichkeiten<br />

zur Nutzung der Hardware<br />

zum Teil recht stark erweitern.<br />

Das Abspielen von Audio-Daten<br />

im Format Ogg Vorbis gelingt auf<br />

dem Apple iPod und der Nintendo<br />

Playstation Portable/​DS mithilfe<br />

modifizierter Firmware. Im Rahmen<br />

des Freifunk-Projekts (Abbildung<br />

C), einer nicht kommerziellen,<br />

regional organisierten Initiative<br />

für freie Funknetze [14],<br />

kommen auf den WLAN-Routern<br />

und Access Points häufig die<br />

<strong>Linux</strong>-Distributionen OpenWRT<br />

und DD-WRT zum Einsatz.<br />

Für mobile Geräte wie Smartphones,<br />

Mobiltelefone, Netbooks<br />

und Tablet-PCs kommt verstärkt<br />

das kommerziell vorangetriebenene<br />

<strong>Linux</strong>-basie Android zum<br />

Einsatz (siehe dazu auch Jörg Luthers<br />

Kommentar in [15]). Die<br />

Free Software Foundation Europe<br />

(FSFE) treibt daher eine Initiative<br />

voran, diese Geräte mit Android<br />

gänzlich zu befreien [16] und bietet<br />

dazu auf ihrer Webseite eine<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung an<br />

(Abbildung D). Eine ausführliche<br />

Übersicht zu den verschiedenen<br />

mobilen Geräten mit freier Software<br />

bietet die Webseite Tuxmobil<br />

[17], die seit über zehn Jahren<br />

mit viel Liebe zum Detail von<br />

Werner Heuser gepflegt wird.<br />

Im Status des „Anfassbaren“<br />

([18],[19]) bewegen sich Projekte<br />

mit freier oder offener Hardware.<br />

Neben den Plattformen Arduino<br />

[20] existieren Raspberry Pi [21],<br />

Gnublin [22], Grasshopper [23]<br />

und Beagle Board [24] (mit Grafikchip<br />

und Ethernet-Schnittstelle).<br />

Während es sich bei Arduino<br />

um ein Microcontroller-Board mit<br />

dazugehörigem Entwicklungssystem<br />

für den Einstieg handelt,<br />

läuft auf den vier letztgenannten<br />

ein vollständiges <strong>Linux</strong>-System.<br />

Gnublin beispielsweise kommt im<br />

Rahmen der Lehre an der Hochschule<br />

Augsburg in der Vorlesung<br />

„Embedded <strong>Linux</strong>“<br />

zum Einsatz.<br />

Erste Unterstützung<br />

beim Selbstbau<br />

von Prozessorchips<br />

bietet Chipforge<br />

[25]. Etwas<br />

anspruchsvoller ist<br />

sicher der Nachbau<br />

eines Prozessors<br />

der Sun Ultra-<br />

Sparc T1 und T2:<br />

Seit 2006/​2007<br />

steht das Chipdesign<br />

unter GPL<br />

und lässt sich im<br />

Rahmen des Projektes<br />

OpenSparc<br />

[26] als VHDL-Beschreibung<br />

einsehen. Realisiert wurden inzwischen<br />

das Telefon OpenMoko<br />

[27] und der MP3-Player Daisy<br />

[28], seit 2006 wird bereits am<br />

Open Source Car (OSCar, [29])<br />

getüftelt.<br />

Eine andere Richtung geht das<br />

Global Village Construction Set<br />

(GVCS, [30]). Es zielt auf die einfache<br />

und preiswerte Herstellung<br />

von einzelnen Bausteinen („lebensgroßes<br />

Lego“), aus denen zunächst<br />

50 Maschinen entstehen<br />

sollen. Bislang existieren prototypisch<br />

unter anderem der Minitraktor<br />

Life Trac (Abbildung E,<br />

nächste Seite), ein Generator, ein<br />

Schweißtisch, ein Hochofen, eine<br />

Dampfmaschine und eine multifunktionale<br />

Backsteinpresse. Alle<br />

CAD-Daten zur Herstellung der<br />

Bauteile und Maschinen liegen<br />

offen und lassen sich von jedermann<br />

frei nutzen. Wer über die<br />

entsprechenden Materialien und<br />

das Können für den Zusammenbau<br />

verfügt, kann sofort loslegen.<br />

Weg zur freien Gesellschaft<br />

Die oben beschriebenen Prinzipien<br />

des Austausches und der Weitergabe<br />

von Wissen existieren bereits<br />

seit Jahrtausenden, wenn<br />

auch in anderen Bereichen unseres<br />

Alltags: Kochrezepte, Kinderspiele<br />

und Hausmittel werden<br />

beispielsweise auf diese Art und<br />

Weise gesammelt, verbessert, angepasst<br />

und von Generation zu<br />

Generation weitergereicht.<br />

Tauschringe oder Nachbarschaftshilfe<br />

[31] stehen jedermann<br />

offen und richten sich häufig<br />

regional aus. Charakteristisch<br />

ist, dass jeder Beitragende nur die<br />

Fähigkeiten mit einbringt, über<br />

die er verfügt und die er auch anbieten<br />

möchte. Der finanzielle<br />

Beitrag steht nicht im Vordergrund,<br />

was jedem Einzelnen die<br />

Teilhabe gestattet, unabhängig<br />

von seiner Lebenssituation. Das<br />

bestehende, bereits angeeignete<br />

Wissen wird anerkannt und behält<br />

somit seinen „Wert“.<br />

Im Mittelalter übernahmen Gilden<br />

die Qualitätssicherung der<br />

durch ihre Mitglieder angebotenen<br />

Leistungen, heute stellen<br />

Fach- und Interessenverbände ein<br />

Äquivalent dazu dar. Bedauerlicherweise<br />

wurde das Bewusstsein<br />

für diese Form des Miteinanders<br />

C Das Freifunk-Netz<br />

in Potsdam, Innenstadt,<br />

mit Knoteninformation.<br />

Glossar<br />

VHDL: Very High Speed<br />

Integrated Circuit Hardware<br />

Description. Eine<br />

Hardware-Beschreibungssprache,<br />

mit der<br />

man digitale Systeme<br />

textbasiert beschreiben<br />

kann.<br />

D Kampagne der<br />

FSFE: „Befreie dein<br />

Android!“<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 15


eport<br />

FOSS als Gesellschaftsmodell<br />

Die Autoren<br />

Thomas Winde bietet<br />

als selbstständiger<br />

Unternehmer Ausflugsfahrten<br />

an und blickt<br />

daneben auf einen<br />

langjährige Erfahrung<br />

als <strong>Linux</strong>-Anwender zurück<br />

(http:// www.​<br />

ausflug‐web. de). Als<br />

Mitorganisator der<br />

Chemnitzer <strong>Linux</strong>-Tage<br />

ist er für das Einsteigerforum<br />

verantwortlich.<br />

Auf verschiedenen<br />

Veranstaltungen<br />

hält er Vorträge für<br />

Einsteiger.<br />

Frank Hofmann<br />

(http:// www. efho. de)<br />

hat Informatik an der<br />

Technischen Universität<br />

Chemnitz studiert.<br />

Derzeit arbeitet er in<br />

Berlin im Büro 2.0,<br />

einem Open-Source<br />

Experten-Netzwerk,<br />

als Dienstleister mit<br />

Spezialisierung auf<br />

Druck und Satz. Er ist<br />

Mitgründer des Schulungsunternehmens<br />

Wizards of FOSS und<br />

koordiniert seit 2008<br />

das Regionaltreffen<br />

der <strong>Linux</strong> User Groups<br />

aus der Region Berlin-<br />

Brandenburg.<br />

danksagung<br />

Die Autoren bedanken<br />

sich bei Andreas Tille<br />

und Wolfram Eifler für<br />

deren Anregungen<br />

und Kritik im Vorfeld<br />

dieses Artikels.<br />

immer stärker von einer materiellen<br />

und besitzorientierten Denkund<br />

Handlungsweise verdrängt.<br />

Dieser zwischenmenschliche Umgang<br />

sollte wieder stärker zu den<br />

alten Prinzipien zurückkehren.<br />

Gesellschaft im Wandel<br />

Ein Blick in die Menschheitsgeschichte<br />

zeigt die Entstehung<br />

recht unterschiedlicher Gesellschaftsordnungen.<br />

Nach dem<br />

deutschen Philosophen Karl Marx<br />

zählen dazu unter anderem die<br />

klassenlose Urgesellschaft, die<br />

Sklavenhaltergesellschaften, der<br />

Feudalismus, der Kapitalismus<br />

und der Sozialismus [32]. Die jeweiligen<br />

Gesellschaftsordnungen<br />

haben unterschiedliche Produktionsweisen:<br />

So setzt etwa der Kapitalismus<br />

auf die Marktwirtschaft,<br />

in der die Kräfte des Marktes für<br />

einen Ausgleich zwischen Nachfrage<br />

und Produktion sorgen sollen.<br />

Allerdings bewirkt diese Form<br />

keine Zufriedenheit bei allen Teilen<br />

der Bevölkerung.<br />

In der Marktwirtschaft gehen<br />

die Bedürfnisse des Einzelnen in<br />

der Menge unter. Die angebotenen<br />

Produkte und Leistungen orientieren<br />

sich nur daran, ob sich<br />

bei deren Veräußerung oder Inanspruchnahme<br />

möglichst viel Gewinn<br />

für den Bereitstellenden erzielen<br />

lässt, und ob man viele<br />

Menschen mittels Werbung davon<br />

überzeugen kann, ein Produkt<br />

oder eine Leistung zu benötigen<br />

und zu erwerben.<br />

Aus den unerfüllten Bedürfnissen<br />

ergeben sich gesellschaftliche<br />

Spannungen, die mit einem verstärkten<br />

Auseinanderdriften der<br />

Gesellschaft in Arm und Reich<br />

einhergehen. Da „gearbeitet wird,<br />

um Arbeit zu sparen“, nimmt die<br />

insgesamt für alle verfügbare Arbeit<br />

ab. Rationalisierung und Automatisierung<br />

tragen erheblich zu<br />

diesem Prozess bei und gelten daher<br />

als erstrebenswert.<br />

Für den Einzelnen bedeutet das<br />

aber, dass die zu erbringende Leistung<br />

anspruchsvoller wird, denn<br />

nicht jede Tätigkeit lässt sich in<br />

vollem Umfang durch Maschinen<br />

ersetzen. Gleichzeitig erfolgt eine<br />

erhebliche Verdichtung, Arbeit<br />

verteilt sich auf immer weniger<br />

Menschen. Dabei genießen diejenigen<br />

einen Vorteil, die über ein<br />

überdurchschnittliches Bildungsniveau<br />

verfügen und so die Anforderungen<br />

leichter bewältigen.<br />

In den letzten 150 Jahren wurde<br />

in der kapitalistischen Gesellschaft<br />

das Ziel propagiert, Vollbeschäftigung<br />

und Lohnarbeit seien<br />

die Erfüllung des Lebens.<br />

Das muss aber nicht so sein: Tatsächlich<br />

genügt ein einziger Vollzeitjob<br />

heute vielen Menschen<br />

nicht mehr, um ihren Lebensunterhalt<br />

zu sichern. Daher erscheint<br />

ein Umdenken unumgänglich.<br />

Eckpunkte einer Utopie<br />

Stefan Mertens und Christian<br />

Siefkes beschäftigen sich in ihren<br />

Gemeinschaftsprojekten Oekonux<br />

[33], Peer Economy und dem<br />

Buch „Beitragen statt Tauschen“<br />

([34],[35]) mit der Übernahme<br />

der FOSS-Prinzipien auf alle Lebensbereiche.<br />

Sie untersuchen die<br />

Auswirkungen und Veränderungen<br />

im Handeln der Menschen,<br />

die sich daraus ergeben.<br />

In einer solchen freien Gesellschaft<br />

arbeitet jeder nach seinen<br />

Bedürfnissen, der Schlüssel zum<br />

Erfolg liegt in der Möglichkeit zur<br />

Selbstentfaltung. Zu erwarten ist<br />

eine Kreativitätsexplosion mit erheblicher<br />

Eigendynamik, die dem<br />

Auftrieb von FOSS ähnelt und den<br />

Menschen ein individuelles<br />

„Glücklichsein“ ermöglicht. Eine<br />

echte Herausforderung stellt dabei<br />

die Startphase dar, in der es das<br />

bestehende Denk- und Handlungsmuster<br />

durch etwas Neues<br />

zu ersetzen gilt.<br />

Den Ausgangspunkt bildet die<br />

Einführung eines bedingungslosen<br />

Grundeinkommens, das die<br />

Basis des Lebensunterhaltes<br />

deckt [36]. Arbeit ist dann nur<br />

noch ein „Kann“ und nicht mehr<br />

ein „Muss“, was den notwendigen<br />

Freiraum zur Entfaltung der Menschen<br />

schafft. Die Einführung<br />

setzt nur den politischen Willen<br />

voraus, da nach Ansicht von Mertens<br />

und Siefkes die finanziellen<br />

Spielräume gegeben sind.<br />

Mit diesem einen Schritt verringern<br />

sich Armut, Klassenunterschiede<br />

und Kriminalität – bei einer<br />

gleichzeitigen starken Vereinfachung<br />

der Verwaltungsstrukturen.<br />

Für jeden Einzelnen heißt<br />

das außerdem, dass sich die Lebensqualität<br />

erhöht, belastungsund<br />

stressbedingte Krankheiten<br />

zurückgehen und sich der Stellenwert<br />

von Geld und Einkommen<br />

verringert. Es stellt sich eine<br />

Freude an der geleisteten Tätig-<br />

E Lego in Lebensgröße: Der Traktor Life Trac, einer der Bausteine des Global<br />

Village Construction Sets. (Bild: OpenSourceEcology.org)<br />

16 12 | 12<br />

www.linux-user.de


FOSS als Gesellschaftsmodell<br />

report<br />

keit ein und damit auch eine Motivation<br />

für einen möglichst sinnvollen<br />

gesellschaftlichen Beitrag.<br />

Die Vorreiter positionieren sich in<br />

der Informationstechnik, der Kreativwirtschaft<br />

(Künstler, Musiker,<br />

Architekten) und als Dienstleister<br />

für freiwillig oder ehrenamtlich<br />

erbrachte Tätigkeiten. Gemeinnützige,<br />

gesellschaftliche Arbeit<br />

gibt es vielfach bereits heute – sei<br />

es in der Freiwilligen Feuerwehr,<br />

dem Technischen Hilfswerk, der<br />

See- und Bergwacht, dem Kleingartenverein<br />

oder den bereits genannten<br />

Prinzessinnengärten. Wo<br />

heute schon Etappenziele erreicht<br />

sind, zeigt sich beispielsweise im<br />

afrikanischen BIGNam-Projekt<br />

[37]. Seit 2008 garantiert Namibia<br />

für alle Bewohner einer ausgewählten<br />

Region ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen,<br />

das sogenannte Basic Income<br />

Grant. Infolge der Einführung<br />

wurden alle oben genannten Ziele<br />

bereits erreicht. Das macht deutlich,<br />

dass in allen Bereichen positive<br />

Veränderungen möglich sind.<br />

Zu den europäischen<br />

Vorreitern<br />

zählt auch<br />

die Schweiz<br />

mit ihrer<br />

Initiative<br />

für ein bedingungsloses<br />

Grundeinkommen<br />

[38].<br />

Fazit<br />

Eine allgemeine Übernahme der<br />

FOSS-Prinzipien verspricht die<br />

gesamte Gesellschaft maßgeblich<br />

zum Positiven zu verändern. Ein<br />

Übergang von Lohnarbeit in freiwillige,<br />

gesellschaftliche Arbeit<br />

könnte dazu beitragen, Stück für<br />

Stück eine freie Gesellschaft zu<br />

erreichen, in der die Bedürfnisse<br />

aller anerkannt und umgesetzt<br />

werden können.<br />

Darauf passt am besten ein freies<br />

Bier (Abbildung F), mittlerweile<br />

gebraut nach der Version 4.0 des<br />

Free-Beer-Rezeptes [39]. Wenn<br />

Sie kein Bier mögen, gibt es<br />

immer noch OpenCola als Alternative<br />

[40].<br />

Das Ergebnis des Verdauungsprozesses<br />

entsorgen Sie dann auf<br />

einer freien Toilette: In „Das<br />

utopische Klo“ [41] erzählt Annette<br />

Schlemm über selbiges aus<br />

seiner zukünftigen Vergangenheit.<br />

Nicht alle Utopien lassen<br />

sich sofort und vollständig umsetzen<br />

– aber sie regen zum Nachdenken<br />

darüber an, was möglich<br />

ist. Es wird Zeit für den nächsten<br />

Schritt in der Entwicklung. (jlu) n<br />

F Freies Bier 4.0 nach<br />

dem Rezept von Superflex.<br />

Rezept und<br />

Branding stehen unter<br />

der Lizenz CC-BY-SA<br />

2.5. (Foto: Superflex)<br />

infos und links<br />

[1] Wikimedia: http:// www. wikimedia. org<br />

[2] Freie Hörbücher bei LibriVox: http:// librivox. org<br />

[3] Freie digitale Landkarten: http:// www. ginkgomaps. com<br />

[4] OpenStreetMap: http:// openstreetmap. org<br />

[5] Heidi Jovanovic, „Freie Landkarten, Stadtpläne und Geodaten für alle“:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1212‐jovanovic<br />

[6] Fahrradkarten bei OpenCycleMap: http:// www. opencyclemap. org<br />

[7] Fahrradroutenplaner BBBike: http:// www. bbbike. org<br />

[8] Artikel zu BBBike: Christian Bartlau, „ks steht für Kopfsteinpflaster“,<br />

http:// tinyurl. com/ lu1212‐bbbike<br />

[9] Routenplaner Navit: http:// www. navit‐project. org<br />

[10] <strong>Linux</strong> bei der Brandenburger Polizei: Falko Benthin, „Mit Tux auf Streife“,<br />

LU 11/​2010, S. 36, http:// www. linux‐community. de/ 21146<br />

[11] Creative Commons: http:// creativecommons. org<br />

[12] Prinzessinnengärten Berlin-Kreuzberg: http:// prinzessinnengarten. net<br />

[13] Bürogemeinschaft Büro 2.0: http:// www. buero20. org<br />

[14] Freifunk: http:// start. freifunk. net<br />

[15] Android und <strong>Linux</strong>: Jörg Luther, „Konvergenzen“, LU 04/​2012, S. 3,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 25531<br />

[16] „Befreie Dein Android“: http:// fsfe. org/ campaigns/ android/ android. de. html<br />

[17] Übersicht zu <strong>Linux</strong>-Mobiltelefonen: http:// tuxmobil. de/ phones_linux. html<br />

[18] Übersicht zu freier Hardware: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Freie_Hardware<br />

[19] Open Hardware: http:// wiki. openhardware. org/ Catalog<br />

[20] Arduino-Board: http:// www. arduino. cc<br />

[21] Raspberry Pi: http:// www. raspberrypi. org<br />

[22] Gnublin: http:// www. gnublin. org<br />

[23] Produktseite zu Grasshopper: http:// tinyurl. com/ lu1212‐grasshopper<br />

[24] Beagle Board: http:// beagleboard. org<br />

[25] Chipforge: http:// chipforge. org<br />

[26] OpenSparc: http:// www. opensparc. net<br />

[27] OpenMoko: http:// wiki. openmoko. org<br />

[28] MP3-Player Daisy: http:// www. teuthis. com/ daisy/ index. html<br />

[29] Open Source Car (OSCar): http:// www. theoscarproject. org<br />

[30] Global Village Construction Set (GVCS): http:// opensourceecology. org/ wiki/ Main_Page<br />

[31] Tauschring: http:// www. tauschring. de<br />

[32] Gesellschaftsordnungen: Karl Marx, „Zur Kritik der politischen Ökonomie“,<br />

Vorwort, in: Marx-Engels-Werke, Band 13, S. 9<br />

[33] Oekonux: http:// www. oekonux. de<br />

[34] Peer Economy: Christian Siefkes, „Peer-Produktion“, Beitrag in „Commons“, Hg. Silke<br />

Helfrich/​Heinrich-Böll-Stiftung, Transcript Verlag 2012, ISBN 978-3-8376-2036-8,<br />

http:// www. transcript‐verlag. de/ ts2036/ ts2036. php<br />

[35] Christian Siefkes, „Beitragen statt tauschen“, AG SPAK Bücher 2008,<br />

ISBN 978-3-93-0830-99-2, http:// www. peerconomy. org<br />

[36] Interview zum Grundeinkommen: Max Neufeind, „Das bedingungslose<br />

Grundeinkommen macht nicht faul“, http:// tinyurl. com/ lu1212‐neufeind<br />

[37] Basic Income Grant Coalition Namibia: http:// bignam. org<br />

[38] Schweizer Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen: Andreas Molitor,<br />

„Wenn Freiheit keine Angst mehr macht“, http:// tinyurl. com/ lu1212‐molitor<br />

[39] FreeBeer.org: http:// freebeer. org<br />

[40] OpenCola-Softdrink: http:// www. colawp. com/ colas/ 400/ cola467_recipe. html<br />

[41] Freie Toilette: Annette Schlemm, „Das Utopische Klo“,<br />

http:// www. thur. de/ philo/ klo/ uk. htm<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 17


aktuelles<br />

Buchtipp<br />

JJJII<br />

Robert Klaßen<br />

Gimp 2.8,<br />

Der praktische Einstieg<br />

Galileo Verlag, 2012<br />

380 Seiten, 24,90 Euro<br />

ISBN 978-3-8362-1625-8<br />

Bildbearbeitung – etwas konfus erklärt<br />

Wie der Untertitel verdeutlicht,<br />

wendet sich Robert Klaßen mit<br />

diesem Buch an Einsteiger in Sachen<br />

Gimp. Auf rund 400 Seiten,<br />

in 14 Kapiteln gegliedert, hat er<br />

die für die Zielgruppe notwendigen<br />

Informationen zusammengetragen.<br />

Inhaltlich umfasst das<br />

Buch Grundlagen, Programmoberfläche<br />

und Techniken.<br />

Besonders die ersten Kapitel<br />

zeichnen sich dabei durch ein<br />

sehr langsames Lerntempo aus.<br />

So beschreibt der Autor ausführlich<br />

den Dialog zum<br />

Öffnen einer Datei,<br />

was selbst Gimp-<br />

Einsteigern kaum<br />

Neues vermitteln<br />

dürfte. Die Beschreibung<br />

der<br />

(neuen) Oberfläche<br />

erscheint dagegen<br />

berechtigt, da sie<br />

sich immer noch als<br />

eine echte Hürde<br />

erweist.<br />

An manchen Stellen verwendet<br />

Klaßen die Begriffe „Paletten“ und<br />

„Docks“ anders als es die Gimp-<br />

Entwickler im Sinn hatten. Sehr<br />

ausführlich geht er auf das nun im<br />

Detail steuerbare Speichern von<br />

Voreinstellungen ein. Ein Kapitel,<br />

in dem selbst fortgeschrittene Anwender<br />

unter Umständen noch<br />

Neues entdecken. Das Gleiche gilt<br />

für die neuen Pinseldynamiken,<br />

die nicht jeder erfahrene Anwender<br />

kennen dürfte.<br />

Der Schwerpunkt des Buches<br />

liegt ganz deutlich auf einführenden<br />

Themen. Gelegentlich überflutet<br />

er den Leser jedoch mit Informationen,<br />

etwa bei speziellen<br />

Features wie dem Exportieren<br />

von Pfaden. Hier wäre weniger<br />

mehr. Weiterführende Themen<br />

spricht Klaßen nur mit jeweils<br />

einem Beispiel an.<br />

Mit dem Kapitel zu RAW-Fotos<br />

wendet sich Klaßen an fortgeschrittene<br />

Fotografen. Es ist das<br />

kürzeste Kapitel im ganzen Buch<br />

und wirkt daher etwas verloren.<br />

Ausführlicher – und damit für<br />

Anfänger deutlich nützlicher – ist<br />

das sich anschließende Kapitel<br />

zum Thema Pfade. Auf Skripte<br />

und Plugins geht der Autor nur<br />

am Rande ein. Immerhin erwähnt<br />

er „FX Foundry“. Rund 60 Workshops<br />

runden das Buch ab.<br />

Ein Problem dieses Buches ist<br />

der unstrukturierte und daher<br />

beliebig wirkende Aufbau. Wirklich<br />

skurril wirkt die Tatsache,<br />

dass Klaßen <strong>Linux</strong> als Plattform<br />

völlig ignoriert: Bei Plattformspezifischen<br />

Details geht er nur<br />

auf <strong>Windows</strong> und Mac ein.<br />

Der Galileo-Verlag bietet zu seinen<br />

Büchern Bonusmaterial an.<br />

Nach dem Eingeben des Zugangscode<br />

erschien aber im Test nur<br />

die lapidare Meldung: Noch keine<br />

Zusatzangebote verfügbar!<br />

Alles in allem ist „Gimp 2.8“ ein<br />

günstiges Buch, das die Eigenheiten<br />

und Stärken der Software<br />

recht gut zugänglich macht.<br />

JJJJJ<br />

Jürgen Wolf, Jörg Esser<br />

Gimp 2.8<br />

für digitale Fotografie<br />

Galileo Design 2012,<br />

2. aktualisierte Auflage<br />

341 Seiten, 29,90 Euro<br />

ISBN 978-3-8362-1609-8<br />

Ordentlich gemachtes Grundlagenbuch<br />

Auf etwa 340 Seiten haben die<br />

Autoren rund 80 meist einfache<br />

Tutorials zu allen Aspekten der<br />

Bildbearbeitung zusammengefasst.<br />

Die reichlich mit Bildern<br />

versehenen Tutorials umfassen,<br />

zwischen drei und sechs Seiten,<br />

was die Komplexität natürlich begrenzt.<br />

In den meisten Fällen verdeutlichen<br />

Vorher-Nachher-Bilder<br />

die Wirkung, das Kapitel zeigt die<br />

wesentlichen Schritte und<br />

gibt eine Einschätzung<br />

der benötigten<br />

Zeit.<br />

Die Tutorials<br />

selbst sind gut verständlich<br />

aufgebaut<br />

und enthalten alle<br />

wichtigen Informationen<br />

für das Umsetzen.<br />

Sie unterscheiden<br />

sich damit<br />

oft wesentlich von<br />

den im Internet frei veröffentlichten,<br />

obwohl sie oft nicht unbedingt<br />

Neues enthalten.<br />

Das Buch gliedert sich in elf Kapitel,<br />

mit jeweils sechs bis zehn<br />

Tutorials. Die einführenden Kapitel<br />

behandeln grundlegende<br />

Funktionen, die vermutlich jeder<br />

Anwender einmal benötigt. Etwas<br />

spezieller geht es im Kapitel<br />

„Freistellen und Ausrichten“ zu,<br />

einer der häufigsten Aufgaben.<br />

Für schwierige Themen, wie das<br />

Freistellen von feinen Details,<br />

reicht der Platz wiederum nicht.<br />

Das setzt sich auch in den folgenden<br />

Kapiteln fort. Die Autoren<br />

bieten gute Standardkost,<br />

Spezielles bleibt außen vor. Selbst<br />

die vielversprechend klingenden<br />

Kapitel am Ende des Buches bergen<br />

keine Überraschungen. Relativ<br />

großen Raum nehmen Beauty-<br />

Retuschen ein. In Grundlagenexkursen<br />

erklären die Autoren elementare<br />

Funktionen auf sehr einfachem<br />

Niveau.<br />

Mit Jürgen Wolf ist einer von<br />

Galileos erfahrensten Gimp-Autoren<br />

an diesem Buch beteiligt. Wer<br />

daher erwartet, anspruchsvolle<br />

Anleitungen in dem Buch zu finden,<br />

wird enttäuscht. Als Zielgruppe<br />

stehen ganz offensichtlich<br />

Gimp-Einsteiger im Zentrum.<br />

Die zum Buch gehörende DVD<br />

enthält Videomaterial, das einige<br />

Techniken anhand von Beispielen<br />

demonstriert. Vieles wirkt zusammengewürfelt<br />

und überzeugt<br />

nicht gerade durch Stringenz. Ärgerlich,<br />

dass die auf der DVD enthaltene<br />

Software völlig veraltet<br />

ist. Sie stammt von der Gimp-<br />

Version 2.6. Fazit: für knapp 30<br />

Euro ein gut gemachtes, verständliches<br />

Grundlagenbuch mit<br />

vielen Praxistipps. (agr) n<br />

18 12 | 12<br />

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aktuelles<br />

Angetestet<br />

JJJII<br />

Mit Aletheia senden Sie<br />

vordefinierte Abfragen<br />

und ausgefüllte Formulare<br />

an Webseiten. Das<br />

Tool zieht dabei alle wesentlichen<br />

Informationen<br />

aus der Antwort des<br />

Servers und stellt sie<br />

übersichtlich dar.<br />

Aletheia prüft Webseiten auf Sicherheitslücken<br />

Um Fehlern oder Sicherheitslücken<br />

in Webseiten auf die Spur zu<br />

kommen, sollten Sie ein Tool wie<br />

Aletheia zur Hand nehmen. Das<br />

Java-Programm erlaubt das<br />

Versenden einfacher HTML-Requests<br />

und zeigt den vom Webserver<br />

zurückgegebenen Code im<br />

rohen HTML-Format an. Um eine<br />

Anfrage zu starten, geben Sie einfach<br />

deren Adresse ins URL-Feld<br />

ein. Im Request-Bereich zeigt Aletheia<br />

sämtliche Daten der gestellten<br />

Anfrage. Neben dem Host<br />

und dem verwendeten GET-Request<br />

sehen Sie, ob das Tool ein<br />

Keep-Alive gesetzt hat. Die von<br />

Aletheia verwendete Browser-<br />

Kennung passen Sie bei Bedarf<br />

an: Standardmäßig gibt die Software<br />

sich als Lynx-Browser aus,<br />

zur Wahl stehen aber auch Internet<br />

Explorer 6 oder Firefox 3. Der<br />

Response-Bereich enthält die<br />

Antwort des Servers. Neben Informationen<br />

wie Content-Type,<br />

Datum und verwendetem Webserver<br />

zeigt das Tool den zurückgelieferten<br />

HTML-Code an, den<br />

Sie bei Bedarf sichern. Ein Navigationsbaum<br />

am rechten Fensterrand<br />

führt alle auf der Seite enthaltenen<br />

Objekte, Links, Bilder<br />

und Skripte auf. Einfaches Anklicken<br />

genügt, um den jeweiligen<br />

Eintrag zu laden. Die Filter-Option<br />

im Request-Bereich bietet<br />

weitere Möglichkeiten, Aletheia<br />

an die eigenen Anforderungen<br />

anzupassen. Hier lassen sich verschiedene<br />

Authentifizierungsparameter<br />

vorgeben oder externe<br />

Programme definieren, die Aletheia<br />

bei jedem Request aufruft.<br />

Das Pulldown-Menü Processor eröffnet<br />

die Möglichkeit, Formularfelder<br />

einer Seite mit Werten zu<br />

versorgen. Wie moderne Webbrowser<br />

unterstützt Aletheia Reiter.<br />

So prüfen Sie mehrere Web-<br />

Seiten gleichzeitig und wechseln<br />

zwischen den Ergebnissen. Ein<br />

Objekt aus dem Navigationsbaum<br />

in einem neuen Tab zu öffnen, gelingt<br />

nicht: Aletheia lädt das Ergebnis<br />

in den aktuellen Reiter.<br />

Aletheia 0.1.1<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle: http:// aletheia. k42b3. com/<br />

JJJJJ<br />

HDT gewährt einen umfassenden<br />

Blick auf die<br />

vorhandene Hardware,<br />

ohne dass Sie dazu einen<br />

Schraubenzieher<br />

ansetzen müssen.<br />

HDT – wissen, was im Rechner steckt<br />

Während bei der Anschaffung<br />

neuer Hardware in der Regel<br />

schon die Werbung mit den inneren<br />

Qualitäten des Rechners aufwartet,<br />

kauft man gerade bei gebrauchten<br />

Geräten mitunter die<br />

Katze im Sack. Mit dem Hardware<br />

Detection Tool, kurz HDT,<br />

erhalten Sie einen detaillierten<br />

Blick auf das Innenleben des<br />

Rechners, ohne den Schraubenzieher<br />

auszupacken. Bei HDT<br />

handelt es sich um ein Com32-<br />

Modul, das direkt auf dem MBR-<br />

Bootloader Syslinux aufsetzt und<br />

daher auch ohne installiertes<br />

<strong>Linux</strong> läuft. HDT liegt sowohl als<br />

ISO- wie auch als 1.44-MByte-<br />

Disketten-Image vor. Eine Version<br />

zum Booten via USB-Stick<br />

fehlt indes. Nach dem Booten des<br />

zu inspizierenden Rechners von<br />

der HDT-CD stehen im Boot-Manager<br />

mehrere HDT-Versionen<br />

zur Auswahl. Bei den mit „cli“ gekennzeichneten<br />

Varianten handelt<br />

es sich um Spielarten des<br />

HDT-Kommandozeilen-Clients.<br />

Er bietet die Möglichkeit, alle Informationen<br />

interaktiv über einzelne<br />

Befehle anzufragen. Für<br />

HDT-Einsteiger und Gelegenheitsnutzer<br />

eignet sich der Menü-<br />

Mode besser: Hier fasst eine<br />

Curses-basierte Oberfläche alle<br />

Informationen übersichtlich in<br />

Bereiche zusammen. Sie erhalten<br />

Informationen zu den vorhandenen<br />

PCI-Geräten und Festplatten,<br />

dem BIOS, der eingebauten<br />

CPU, dem Motherboard und dem<br />

Arbeitsspeicher samt seiner Aufteilung.<br />

Auch Informationen zum<br />

Power-Management via ACPI und<br />

den von der Grafikkarte unterstützten<br />

VESA-Modi liefert HDT.<br />

Informationen zum BIOS, die<br />

nur dessen DMI (Desktop Management<br />

Interface) liefert, lassen<br />

sich jedoch über den Kommandozeilen-Client<br />

abfragen.<br />

Dazu zählen beispielsweise alle<br />

Sicherheitseinstellungen des<br />

BIOS. Der Befehl help sorgt dafür,<br />

dass Sie in der Konsole nicht die<br />

Orientierung verlieren: Er gibt<br />

eine Liste mit allen Befehlen aus,<br />

die im aktuellen Modus zur Verfügung<br />

stehen. Falls der Rechner<br />

PXE unterstützt, lässt sich die<br />

Ausgabe des Konsolen-Clients<br />

außerdem im JSON-Format auf<br />

einen TFTP-Server exportieren –<br />

ein Feature, das jedoch eher beim<br />

Einsatz in Rechenzentren zum<br />

Tragen kommt.<br />

HDT 0.5.2<br />

Lizenz: GPLv2<br />

Quelle: http:// hdt‐project. org/<br />

20 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Angetestet<br />

aktuelles<br />

Puddletag bereitet Meta-Information auf<br />

Die meisten gängigen Audioformate<br />

erlauben das Hinterlegen<br />

von Metadaten. Mit Puddletag<br />

steht ein leistungsfähiger Editor<br />

bereit, der alle gängigen Formate<br />

unterstützt. Das Tool erkennt automatisch<br />

alle Audio-Dateien, sobald<br />

Sie ein Verzeichnis öffnen.<br />

Dabei durchforstet es rekursiv die<br />

Unterverzeichnisse. Alle gefundenen<br />

Informationen listet es tabellarisch<br />

auf. Neben den Dateinamen<br />

zeigt die Ausgabe Informationen<br />

wie Interpret, Titel,<br />

Länge, Bitrate, Genre oder Track<br />

auf der CD. Sie dürfen die Tabelle<br />

ganz nach Gusto erweitern oder<br />

einzelne Spalten entfernen. Über<br />

Puddletag 1.0.1<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle:<br />

http:// puddletag. sourceforge. net/<br />

einen Filter lässt sich die Menge<br />

der angezeigten Audio-Dateien<br />

auf eine Auswahl beschränken.<br />

Enthält eine Datei keinerlei<br />

Meta-Informationen, zeigt das<br />

Tool lediglich den Dateinamen<br />

an. Sie können die Daten entweder<br />

händisch nachtragen oder<br />

dazu eine Online-Datenbank wie<br />

Freedb oder Disocgs bemühen.<br />

Befinden sich die gesuchten Informationen<br />

schon im Dateinamen,<br />

bietet Puddletag die Möglichkeit,<br />

diese auszulesen. Auch<br />

den umgekehrten Weg, also das<br />

Erzeugen eines neuen Dateinamens<br />

aus den Informationen, beherrscht<br />

das Tool. Die Zusammensetzung<br />

des Namens aus den<br />

Tags dürfen Sie nach Belieben variieren,<br />

eine Handvoll gängiger<br />

Kombinationen gibt Puddletag<br />

bereits vor. Seine besondere<br />

Stärke offenbart das Werkzeug<br />

beim Batch-Betrieb: Hier genügt<br />

es, alle zu bearbeitenden Dateien<br />

mit der Maus zu markieren und<br />

anschließend die gewünschte Änderung<br />

vorzunehmen. Bei Bedarf<br />

fügt Puddletag Grafiken in die<br />

Metadaten ein.<br />

JJJJI<br />

Puddletag vereinfacht<br />

das Nachbearbeiten von<br />

Metadaten in großen<br />

Audioarchiven durch<br />

einen Stapelbetrieb.<br />

Mit Timeline Ereignisse zeitlich organisieren<br />

Das handliche Tool Timeline hilft gewünschten Kategorien legen<br />

unter anderem beim Organisieren Sie in der Sidebar am linken Fensterrand<br />

an. Jede Kategorie ent-<br />

und Verwalten von Veranstaltungen.<br />

Das Python-Programm hält einen Namen und eine Farbe,<br />

bietet eine einfache, auf wxWidgets<br />

basierende Oberfläche, die heblich erleichtert. Neue Contai-<br />

was die spätere Orientierung er-<br />

Ereignisse oder Veranstaltungen ner definieren Sie beim Anlegen<br />

im zeitlichen Verlauf an einer eines Ereignisses, die Funktion<br />

Zeitachse darstellt. Mittels Kategorien<br />

und Containern fassen Sie Zeitstrahl. Jedes neue Ereignis<br />

findet sich im Pulldown-Menü<br />

dabei die Ereignisse zu logischen können Sie beim Anlegen mit<br />

Gruppen zusammen. Diese Zusammenhänge<br />

stellt Timeline auf Zeitachse sichtbar wird. Optional<br />

einem Text versehen, der in der<br />

einer Zeitachse optisch dar. Die ordnen Sie dem Ereignis außerdem<br />

ein Icon oder eine Beschreibung<br />

zu. Auf Wunsch alarmiert<br />

Timeline 0.18.0<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Timeline Sie pünktlich zum<br />

Quelle: http:// thetimelineproj.​ Event. Der fertige Eintrag erscheint<br />

19:00 in Uhr der Achse, Seite wo 1 er 000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd sourceforge. net/ 18.09.2006 sich<br />

via Drag & Drop verlängern oder<br />

neu positionieren lässt. Über das<br />

Mausrad navigieren Sie in der<br />

Zeitachse. Bei Bedarf exportieren<br />

Sie das Ergebnis im SVG- oder<br />

PNG-Format. Letzteres eignet<br />

sich gut für Webseiten. (jlu) n<br />

JJJII<br />

Timeline stellt Ereignisse<br />

übersichtlich auf<br />

der Zeitachse dar, erfordert<br />

aber prinzipbedingt<br />

eine kurze Einarbeitungsphase.<br />

X23


Aktuelles<br />

Neues rund um <strong>Linux</strong><br />

Power-Zwerg: Der neue<br />

Arduino Due wartet mit<br />

einem 32-Bit-ARM-Prozessor<br />

und 512 KByte Flash auf.<br />

Arduino Due bietet mehr Leistung und Speicher<br />

Der Nachfolger des beliebten<br />

Microcontroller-Boards Arduino<br />

Uno wartet mit einem leistungsstärkeren<br />

Prozessor und<br />

mehr Speicher auf:<br />

Das Modell Arduino<br />

Due basiert auf<br />

dem SoC Atmel<br />

SAM3X8E, das<br />

eine mit 84 MHz<br />

getaktete 32-Bit-<br />

CPU des Types<br />

ARM Cortex-M3<br />

mitbringt (http:// arduino. cc/​<br />

en/ Main/ ArduinoBoardDue).<br />

Ein DMA-Controller entlastet<br />

den Prozessor bei speicherintensiven<br />

Aufgaben. Mit an<br />

Bord sind außerdem 96 KByte<br />

SRAM und 512 KByte Flash-<br />

Speicher. Auch in Sachen I/​O<br />

lässt sich der Due nicht lumpen<br />

und stellt 54 digitale I/​O-<br />

Pins (davon 12 PWM), 12 analoge<br />

Eingänge, 4 Hardware-<br />

UARTs, je zwei 2 DAC- und<br />

TWI-Schnittstellen bereit. Von<br />

den zwei USB-Ports dient einer<br />

zum Programmieren, der andere<br />

lässt sich für HID-Emulationen<br />

oder Ähnliches nutzen.<br />

Zur Bedienung gibt es neben<br />

der Reset-Taste jetzt auch einen<br />

Erase-Button zum Bereinigen<br />

des Flash-Speichers. Probleme<br />

kann es allerdings beim<br />

Einsatz vorhandener Arduino-<br />

Shields mit dem Due geben:<br />

Diese müssen mit der gegenüber<br />

dem Uno von 5 auf 3,3<br />

Volt gesenkten Betriebsspannung<br />

des neuen Arduino klarkommen.<br />

Wie bei allen Arduino-Platinen<br />

handelt es sich<br />

beim Due um Open-Source-<br />

Hardware. Im Shop des Projektes<br />

kostet der Arduino Duo<br />

39 Euro zuzüglich MwSt. und<br />

Versand, was auf einen Gesamtpreis<br />

von rund 50 Euro an<br />

der Haustür hinausläuft. Zu<br />

Redaktionsschluss Ende Oktober<br />

war der erste Schwung<br />

Boards aber ausverkauft. (jlu)<br />

kurz notiert<br />

Um das Secure-Boot-Problem<br />

auf <strong>Windows</strong>-8-Rechnern zu lösen,<br />

will die <strong>Linux</strong> Foundation<br />

von Microsoft einen Schlüssel<br />

erwerben, um einen eigenen im<br />

Quellcode vorliegenden Pre-<br />

Bootloader zu signieren (http://​<br />

tinyurl. com/ lu1212‐bootloader).<br />

Dieser startet dann den eigentlichen<br />

Bootloader.<br />

Mit Gparted 0.14.0 lassen sich<br />

physische Volumes verschieben,<br />

vergrößern, verkleinern, prüfen<br />

und löschen, die zu einem LVM2-<br />

Verbund gehören (http:// tinyurl.​<br />

com/ lu1212‐gparted).<br />

Bei Gnome formiert sich derzeit<br />

ein Lernprojekt, das sich an weniger<br />

technikversierte Gnome-<br />

Beiträger richtet: die Gnome<br />

University (https:// live. gnome.​<br />

org/ GnomeUniversity). Die Themen<br />

der Kurse reichen von „Introduction<br />

to C“ bis zu „API and<br />

Library Design“.<br />

Das Bundesamt für Sicherheit in<br />

der Informationstechnik hat ein<br />

sechsseitiges PDF zum Einsatz<br />

von Ubuntu veröffentlicht (http://​<br />

tinyurl. com/ lu1212‐bsi‐basis)<br />

Der freie Flash-Player<br />

Lightspark 0.7 unterstützt jetzt<br />

XML-Sockets sowie Flash-Dateien,<br />

die mit LZMA komprimiert<br />

sind (http:// allievi. sssup. it/​<br />

techblog/ ? p=780). Verbesserungen<br />

gibt es für Bitmaps,<br />

Actionscript, XML und JPEG.<br />

Softmaker Office 2012 für <strong>Linux</strong> erschienen<br />

Die Nürnberger Software-<br />

Schmiede Softmaker (http://​<br />

www. softmaker. de) hat jetzt<br />

ihre plattformübergreifende<br />

kommerzielle Bürosuite Softmaker<br />

Office 2012 für <strong>Linux</strong><br />

vorgelegt. Das Paket umfasst<br />

die Textverarbeitung Textmaker,<br />

die Tabellenkalkulation<br />

Planmaker und das Präsentationsprogramm<br />

Presentations.<br />

Für das neue Release wurden<br />

die Tabellenkalkulation, die<br />

Textverarbeitung sowie die<br />

Rechtschreibprüfung aufgefrischt,<br />

die jetzt auch Dudenund<br />

Langenscheidt-Wörterbücher<br />

integriert. Softmaker<br />

Office kann mit den Microsoft-<br />

Office-Formaten DOC(X),<br />

XSL(X) und PPT(X) lesend wie<br />

schreibend arbeiten und verarbeitet<br />

diese laut Hersteller<br />

„originalgetreu“. Daneben liest<br />

Plasma Active 3: Neue Basis, neue Anwendungen<br />

Schickes KDE-Derivat für Mobilgeräte mit Touchscreen:<br />

Plasma Active 3.<br />

und schreibt die Suite die Formate<br />

ODF, RTF, HTML und Pocketword<br />

und unterstützt den<br />

direkten PDF-Export. Die auch<br />

für <strong>Windows</strong> erhältliche Bürosuite<br />

kostet in der <strong>Linux</strong>-Version<br />

69,95 Euro, als „Pro“-<br />

Bundle für <strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong><br />

119,95 Euro. Auf der Hersteller-Website<br />

steht eine kostenlose<br />

30-Tage-Demo zum Download<br />

bereit. (mfe/​jlu)<br />

Das KDE-Projekt und die<br />

Firma Basyskom haben die<br />

Version 3 von Plasma Active<br />

freigegeben, eine Umgebung<br />

für Mobilgeräte mit Touchscreen<br />

(http:// plasma‐active.​<br />

or g ). Statt Meego bildet nun<br />

dessen Fork<br />

Mer den Be-<br />

triebssystem-<br />

Unterbau. Damit<br />

soll sich<br />

auch die Entwicklungsumgebung<br />

rascher<br />

und einfacher<br />

aufsetzen<br />

lassen. Einen<br />

wichtigen Neuzugang bei<br />

den Anwendungen stellt der<br />

Dateibrowser Files dar: Er soll<br />

direkten Zugriff auf alle Dateien<br />

ermöglichen, während<br />

andere mobile Umgebungen<br />

diesen oft hinter Applikationen<br />

verstecken. Ebenfalls neu<br />

ist Okular Active, ein E-Book-<br />

Reader, der auf seinem KDE-<br />

Namensvetter basiert und unter<br />

anderem PDF-, EPUB- und<br />

ODF-Dateien anzeigt. Mit<br />

Kontact und Calligra enthält<br />

Plasma Active 3 zudem einen<br />

ausgewachsenen Groupware-<br />

Client sowie eine freie Bürosuite.<br />

Eine neue Bildschirmtastatur<br />

auf Basis von Maliit<br />

soll den Bedienkomfort verbessern.<br />

Erstmals gibt es auch<br />

einen Addon-Store, der derzeit<br />

einige Wallpapers sowie<br />

freie E-Books aus dem Project<br />

Gutenberg anbietet. (mhu)<br />

22<br />

12 | 12<br />

Das Neueste rund um <strong>Linux</strong>, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />

<strong><strong>Linux</strong>User</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de


Neues rund um <strong>Linux</strong><br />

aktuelles<br />

Moneyplex 12 jetzt auch für 64-Bit-<strong>Linux</strong><br />

Die beliebte kommerzielle<br />

Finanzverwaltungssoftware<br />

Moneyplex ist jetzt in der Version<br />

12 erschienen. Erstmals<br />

gibt es eine native Version für<br />

64-Bit-<strong>Linux</strong>. Die Software des<br />

Frankfurter Herstellers Matrica<br />

(http:// www. matrica. de)<br />

bietet eine vollständige Unterstützung<br />

der standardisierten<br />

HBCI-Schnittstelle. Neben<br />

HBCI via Chipkarte, Diskette<br />

oder PIN/​TAN unterstützt<br />

Moneyplex das optische TAN-<br />

Verfahren. Über das Homebanking<br />

hinaus bietet die Software<br />

Funktionen aus den Bereichen<br />

Finanzplanung, Finanzverwaltung<br />

sowie Depot- und Devisenverwaltung.<br />

Zu den wichtigsten<br />

Neuerungen zählen die<br />

Anbindung von Paypal-Konten,<br />

SEPA-Transaktionen, Auslandsüberweisungen,<br />

Lastschriftüberwachung,<br />

das Erzeugen<br />

von Brutto/​Netto-Beträgen<br />

sowie die Unterstützung<br />

der DATEV-Schnittstelle.<br />

In der Standardversion kostet<br />

Moneyplex 49,90 Euro, in der<br />

„Pro“-Variante mit einer erweiterten<br />

Devisen- und Aktienverwaltung<br />

59,90 Euro. Das unbeschränkt<br />

mandantenfähige<br />

Moneyplex Business, das Auslandszahlungsverkehr,<br />

DTAUS<br />

und eine DATEV-Anbindung<br />

beherrscht, schlägt mit rund<br />

140 Euro zu Buche. (jlu)<br />

Die Homebanking-Software<br />

Moneyplex 12 bringt zahlreiche<br />

neue Funktionen mit.<br />

Rescatux 0.30 löst Boot-Probleme<br />

Mit Version 0.30 ist eine neue<br />

stabile Release des <strong>Linux</strong>-Rettungssystems<br />

Rescatux (http://​<br />

www. supergrubdisk. org/​<br />

rescatux/) erschienen, mit dem<br />

sich Probleme defekter <strong>Linux</strong>und<br />

<strong>Windows</strong>-Installationen<br />

beheben lassen. So stellt Rescatux<br />

bei Bedarf den <strong>Linux</strong>-Bootloader<br />

(Grub „Legacy“ und<br />

Grub2) wieder her und erzeugt<br />

die Konfiguration des Bootloaders<br />

neu. Außerdem kann das<br />

Rettungssystem die Passwörter<br />

von <strong>Linux</strong>- und <strong>Windows</strong>-Systemen<br />

zurücksetzen. Die Boot-<br />

CD enthält auch eine Version<br />

der Super Grub2 Disk, die trotz<br />

defekten Bootloaders Systeme<br />

von der Festplatte bootet. Für<br />

weniger erfahrene Anwender<br />

bringt Rescatux einen Wizard-<br />

Mode mit, der schrittweise<br />

durch die Aufgaben führt. (ofr)<br />

Owncloud 4.5 bindet Cloud-Ordner ein<br />

In der neue Version 4.5 der<br />

Synchronisierungs- und File-<br />

Sharing-Software Owncloud<br />

(http:// owncloud. org) haben<br />

die Entwickler vor allem die<br />

Synchronisierung beschleunigt:<br />

Jede Version eines Ordners<br />

oder einer Datei erhält<br />

eine eindeutige ID statt wie<br />

bisher einen Zeitstempel. Bei<br />

der Synchronisierung werden<br />

die IDs miteinander verglichen<br />

und nur noch jene Dateien<br />

übertragen, bei denen<br />

sich die Kennung geändert<br />

Thomas Krenn stiftet Server<br />

hat. So sind beide Seiten wesentlich<br />

schneller auf dem<br />

gleichen Stand, zudem reduziert<br />

sich die Last am Owncloud-Server<br />

deutlich. Darüber<br />

hinaus lassen sich nun<br />

andere Storage-Clouds wie<br />

Amazon S3, Dropbox, Google<br />

Drive oder Strato HiDrive als<br />

eigene Ordner in Owncloud<br />

einbinden. Neu an Bord sind<br />

ein integrierter Player, der<br />

Videos ohne Download abspielt,<br />

sowie ein Plugin für<br />

HTML5-Präsentationen. (jcb)<br />

Der deutsche Server-Hersteller<br />

Thomas Krenn hat acht<br />

Open-Source-Projekten je einen<br />

seiner Low-Energy-Server<br />

spendiert. Die Geförderten<br />

sind die Debian-Variante<br />

Skolelinux, das Softwareverteilungssystem<br />

M23, das<br />

Projekt Raumfahrtagentor.<br />

org, das Smart Meter Volkszaehler.org,<br />

X2go, MapServer,<br />

Kolab und Mageia. Es<br />

handelt sich um eine Aktion<br />

der Thomas Krenn AG in Kooperation<br />

mit dem <strong>Linux</strong>hotel,<br />

Netways und Univention.<br />

Auf http:// thomas‐krenn.​<br />

mysuggest. com können Kunden<br />

das Budget durch eigene<br />

Beiträge erhöhen. (mhu) n<br />

<strong>Linux</strong>-Server<br />

Das Administrationshandbuch<br />

948 S., 2. Auflage 2012, 49,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/3051<br />

Wissen, wie´s geht.<br />

Ubuntu 12.04 LTS<br />

Das umfassende Handbuch<br />

1.023 S., 7. Auflage 2012, mit DVD, 39,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/3151<br />

Das Komplettpaket<br />

LPIC-1 & LPIC-2<br />

545 S. und 554 S., 2012, mit 2 DVDs, 59,90 €<br />

» www.GalileoComputing.de/2895<br />

www.GalileoComputing.de<br />

GIMP 2.8<br />

947 S., 2012, komplett in Farbe, mit DVD, 39,90 €<br />

» www.GalileoDesign.de/2548<br />

Wissen, wie’s geht.


schwerpunkt<br />

Win8 in der VM<br />

README<br />

<strong>Windows</strong> als Zweitsystem<br />

in der virtuellen<br />

Maschine, stellt zweifelsfrei<br />

eine elegante<br />

Lösung dar, in der das<br />

System quasi als Applikation<br />

läuft. Ob und wie<br />

die derzeitigen Marktführer<br />

im Desktop-Bereich,<br />

Virtualbox und<br />

VMware Workstation,<br />

<strong>Windows</strong> 8 unterstützen,<br />

klärt der Test.<br />

<strong>Windows</strong> 8 unter VMware und Virtualbox<br />

Zu Gast bei<br />

Freunden<br />

<strong>Windows</strong>-Gelegenheitsnutzern<br />

bietet<br />

eine virtuelle Maschine die<br />

ideale Lösung. Doch funktioniert<br />

<strong>Windows</strong> 8 auch in Virtualbox<br />

und VMware ohne Probleme?<br />

Virtualbox 4.2.2<br />

LU/virtualbox<br />

Thomas Leichtenstern<br />

Ganz ohne <strong>Windows</strong> ist das Leben<br />

zuweilen doch recht mühsam<br />

– nicht zuletzt deshalb,<br />

weil für<br />

einige Programme<br />

unter<br />

<strong>Linux</strong> einfach noch<br />

keine probaten Alternativen existieren.<br />

Wege aus dem Dilemma<br />

gibt es genügend. Der einfachste:<br />

Sie starten die gewünschte Software<br />

unter Umgehung von <strong>Windows</strong><br />

mit Wine. Allerdings funktionieren<br />

die Programme häufig<br />

nicht oder nicht vollständig wie<br />

gewünscht. Als zweite Alternative<br />

kommt ein parallel installiertes<br />

System infrage. Das erweist sich<br />

für viele sicherlich als die beste<br />

Lösung, hat aber den Nachteil,<br />

dass Sie dann jedes Mal das System<br />

neu booten müssen, wenn<br />

Sie lediglich ein <strong>Windows</strong>-Programm<br />

benötigen.<br />

© Arina Zaiachin, 123RF<br />

Den goldenen Mittelweg bieten<br />

virtuelle Maschinen, die <strong>Windows</strong><br />

wie eine Applikation starten und<br />

sämtliche Funktionen des Systems<br />

zur Verfügung stellen. Inzwischen<br />

sind die Techniken dieser<br />

Programme so ausgereift,<br />

dass sich im Normalgebrauch<br />

kaum mehr ein Unterschied zwischen<br />

<strong>Windows</strong> in der virtuellen<br />

Maschine und auf einem physikalischen<br />

Rechner feststellen lässt.<br />

Eine Einschränkung bleibt allerdings:<br />

Für Spiele eignen sich virtuelle<br />

Maschinen nur bedingt;<br />

hier erscheint eine native Installation<br />

in den meisten Fällen als<br />

die bessere Wahl.<br />

Die Protagonisten auf dem Markt<br />

für Desktop-Virtualisierung heißen<br />

Virtualbox [1] und VMware<br />

Workstation [2]. Ob und<br />

wie beide mit dem neuen<br />

<strong>Windows</strong> 8 kooperieren,<br />

untersuchen wir<br />

im Folgenden.<br />

VMware<br />

Im August dieses Jahres<br />

legte der Hersteller VMware<br />

die neunte Release<br />

seiner kommerziellen<br />

Software VMware Workstation<br />

auf. Der Preis für<br />

eine Neulizenz beträgt<br />

170 Euro, das Upgrade kostet<br />

70 Euro. Als wichtigste<br />

Neuerung preist das Unternehmen<br />

die Unterstützung<br />

von <strong>Windows</strong> 8 an, weswegen<br />

es dann auch nicht verwundert,<br />

dass der Einrichtungsdialog<br />

für die virtuelle Maschine<br />

ein entsprechendes Profil in der<br />

32- und 64-Bit-Variante anbietet<br />

(Abbildung A).<br />

Die anschließende Installation<br />

von <strong>Windows</strong> lief damit im Test<br />

ohne Probleme durch. Positiv fällt<br />

auf, dass <strong>Windows</strong> 8 bereits eine<br />

rudimentäre VMware-Unterstützung<br />

mitbringt: So wechseln<br />

Maus und Tastatur nahtlos in die<br />

virtuelle Maschine, sobald der<br />

Mauszeiger das Fenster mit der<br />

<strong>Windows</strong>-Installation berührt.<br />

Erweiterungen<br />

Möchten Sie das volle Potenzial<br />

des Systems in der virtuellen Maschine<br />

ausschöpfen, gilt es aber<br />

dennoch, die Gast-Erweiterungen<br />

nachzuinstallieren. Im gestarteten<br />

System klicken Sie dafür im<br />

Menüpunkt VM auf den Eintrag<br />

Install VMware Tools…. Damit<br />

hängt die Software in der virtuellen<br />

Maschine ein ISO-Image im<br />

DVD-Laufwerk ein, welches die<br />

Gast-Erweiterungen enthält.<br />

Um die Installation zu starten,<br />

genügt es, darin auf setup zu klicken.<br />

Im folgenden Dialog legen<br />

Sie fest, welche Treiber und Funk­<br />

26 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Win8 in der VM<br />

schwerpunkt<br />

tionen Sie installieren möchten<br />

(Abbildung B). Die Software<br />

bringt für so gut wie alle Bereiche<br />

des Systems speziell angepasste<br />

Treiber mit, welche das Handling<br />

deutlich verbessern.<br />

Dazu zählt unter anderem die<br />

dynamische Größenanpassung<br />

des Gastes an das Format des ihn<br />

umgebenden Fensters. Sie aktivieren<br />

diese Funktion, indem Sie<br />

die Checkbox hinter dem Menüpunkt<br />

View | Autosize | Autofit<br />

guest aktivieren. Wählen Sie dagegen<br />

Center Guest, passt sich die<br />

Größe des Fensters künftig an die<br />

des Gastsystems an.<br />

Möchten Sie direkt auf dem<br />

<strong>Linux</strong>-Desktop mit <strong>Windows</strong>-Applikationen<br />

arbeiten, nutzen Sie<br />

dazu den sogenannten Unity-Modus.<br />

Sie erreichen ihn im Menü<br />

unter View | Unity. Er isoliert die<br />

laufenden Programme vom <strong>Windows</strong>-Desktop<br />

(Abbildung C, folgende<br />

Seite) und stellt sie auf<br />

dem von <strong>Linux</strong> dar. Damit Sie alle<br />

Programme von <strong>Windows</strong> erreichen,<br />

hat VMware einen Starter<br />

gebastelt, der beim Aktivieren<br />

von Unity oben rechts erscheint.<br />

Nicht ganz nahtlos<br />

Allerdings funktioniert dieser<br />

Modus lediglich in der Desktop-<br />

Ansicht. Starten Sie ihn in der<br />

Kachel-Ansicht, bleibt der Desktop<br />

leer. Ganz optimal klappt der<br />

Unity-Modus aber auch in der<br />

Desktop-Ansicht nicht. Klicken<br />

Sie beispielsweise im Explorer auf<br />

ein Bild, öffnet sich eine bildschirmfüllende<br />

App und zeigt es<br />

an. Schließen Sie diese, gelangen<br />

Sie zunächst zu den Kacheln und<br />

erst danach wieder zum Desktop.<br />

Ohne Fehl und Tadel funktioniert<br />

dagegen das Drag & Drop<br />

von Dateien sowohl aus dem<br />

Gastsystem heraus als auch<br />

hi nein. Genauso perfekt verhielt<br />

sich <strong>Windows</strong> 8 bei der Zusammenarbeit<br />

mit der gemeinsamen<br />

Zwischenablage. Sowohl einzelne<br />

Dateien als auch ganze Verzeichnisbäume<br />

transferierte VMware<br />

Workstation problemlos vom<br />

Wirt zum Gast und zurück. Das<br />

klappt auch für Texte oder URLs,<br />

die Sie so per Copy & Paste zwischen<br />

der virtuellen und realen<br />

Maschine tauschen.<br />

Verbindung nach außen<br />

Völlig problemlos verläuft auch<br />

das Einbinden von Wirtsordnern<br />

in das Gastsystem. Diese Funktion<br />

finden Sie in den Settings der<br />

virtuellen Maschine unter Options<br />

| Shared Folders. Hier legen<br />

Sie fest, mit welchem Namen das<br />

gewünschte Verzeichnis im Gastsystem<br />

erscheint. Allerdings bindet<br />

VMware dieses nicht direkt<br />

als Laufwerk ein, sondern als vmware-host<br />

im Netzwerk. Um dem<br />

Share einen Laufwerksbuchstaben<br />

zuzuweisen, klicken Sie es<br />

mit der rechten Maustaste an und<br />

wählen aus dem Kontextmenü<br />

Netzwerklaufwerk verbinden. Noch<br />

einfacher geht es, indem Sie in<br />

der oben beschriebenen Konfiguration<br />

den Punkt Map as a network<br />

drive in <strong>Windows</strong> guests aktivieren.<br />

In diesem Fall weist VMware<br />

dem Share selbstständig einen<br />

Laufwerksbuchstaben zu und<br />

hängt ihn direkt ein.<br />

Ein wichtiger Punkt für virtuelle<br />

Maschinen ist, wie gut die Software<br />

die reale USB-Schnittstelle<br />

durchschleift. Hier gibt sich VMware<br />

Workstation keine Blöße.<br />

Exotische Geräte wie Smartphones<br />

erkannte das Gastsystem<br />

im Test sofort und erlaubte den<br />

Zugriff darauf wie an einem realen<br />

PC (Abbildung D, folgende<br />

Seite). Ebenso verhielt es sich<br />

beim Anschluss eines externen<br />

USB-DVD-Brenners, den die VMware<br />

korrekt im Gast bereitstellte<br />

und sowohl das Lesen als auch<br />

das Schreiben von Daten ermöglichte.<br />

Von den fünf getesteten<br />

USB-Sticks erkannte VMware alle<br />

sofort und band sie ins System<br />

ein. Auch die angeschlossene<br />

Webcam stand binnen weniger<br />

Augenblicke zum Einsatz bereit.<br />

Lediglich ein DVB-T-Stick von<br />

Pinnacle war mangels Treiber<br />

nicht ohne Weiteres zur Arbeit zu<br />

bewegen. Sofern der Wirt eine<br />

USB-3-Schnittstelle besitzt, unterstützt<br />

VMware diese. Allerdings<br />

gilt es, sie zunächst in den<br />

Settings unter USB Controller zu<br />

aktivieren, indem Sie aus dem<br />

Dropdown-Menü neben USB<br />

Compatibility den Eintrag USB 3.0<br />

auswählen.<br />

Steht ein angeschlossenes USB-<br />

Gerät nicht direkt in der virtuellen<br />

Maschine zur Verfügung –<br />

etwa, weil es vom Wirt belegt ist<br />

– wechseln Sie im Menü nach<br />

VM | Removable Devices. In der<br />

unteren Hälfte zeigt das Ausklappmenü<br />

alle gefundenen USB-<br />

Geräte an. Um eines davon zu aktivieren,<br />

bewegen Sie den Mauszeiger<br />

darauf und wählen aus<br />

dem Untermenü Connect (Disconnect<br />

from Host).<br />

Probleme ergaben sich in VMware<br />

Workstation bei der Audio-<br />

A Version 9 des VMware<br />

Desktops bringt<br />

das passende Profil für<br />

die Installation von<br />

<strong>Windows</strong> 8 mit.<br />

B Die Gast-Erweiterungen<br />

von VMware<br />

bieten eine ganze<br />

Reihe zusätzlicher<br />

Treiber, die speziell<br />

der Kooperation zwischen<br />

<strong>Windows</strong> 8 und<br />

der virtuellen Maschine<br />

dienen.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 27


schwerpunkt<br />

Win8 in der VM<br />

C Wer es bevorzugt,<br />

seinen <strong>Linux</strong>-Desktop<br />

auch beim Gebrauch<br />

von <strong>Windows</strong>-Tools zu<br />

sehen, dem ermöglicht<br />

Unity das. Zusätzlich<br />

bietet dieser Modus einen<br />

Programmstarter,<br />

Glossar<br />

der <strong>Windows</strong> 8 inzwischen<br />

fehlt.<br />

MTP: Media Transfer<br />

Protocol zum Übertragen<br />

von Dateien via<br />

USB zum PC oder Drucker,<br />

benötigt dazu jedoch<br />

anders als sein<br />

Vorgänger PTP (Picture<br />

Transfer Protocol) gerätespezifische<br />

Treiber.<br />

Wiedergabe. Hier nerven in der<br />

Grundeinstellung permanente<br />

Störgeräusche und Verzerrungen.<br />

Für Abhilfe sorgt das Umstellen<br />

der physical Soundcard in den Settings<br />

von Auto detect auf ALSA<br />

default sound card. Eine 3D-Video-<br />

Unterstützung bietet VMware für<br />

<strong>Windows</strong> 8 derzeit nicht an. Mau<br />

sieht es auch mit der integrierten<br />

Drucker unterstützung aus. Sie<br />

soll es eigentlich ermöglichen,<br />

etwa über Netzwerkdrucker zu<br />

drucken. Nach dem Aktivieren<br />

der Funktion zeigte <strong>Windows</strong><br />

auch alle Drucker im Netz an (Abbildung<br />

E) und erlaubt es, darüber<br />

zu drucken. Allerdings erschienen<br />

die Ausdrucke im Test<br />

jeweils als unbrauchbarer Postscript-Plaintext.<br />

Virtualbox<br />

Auch Oracles für Privatanwender<br />

kostenfreie Virtualisierungssoftware<br />

Virtualbox spendierten die<br />

Entwickler ab Version 4.2 eine<br />

<strong>Windows</strong>-8-Unterstützung. Im<br />

Test lief die Installation von <strong>Windows</strong><br />

8 mit den Vorgaben völlig<br />

reibungslos ab. Auch für diese virtuelle<br />

Maschine bringt das System<br />

aus Redmond eine Mausund<br />

Tastaturintegration mit.<br />

Die Gast-Erweiterungen von<br />

Virtualbox richten Sie ein, indem<br />

Sie im Menü Geräte | Gast-Erweiterungen<br />

installieren… anklicken.<br />

Technisch geschieht dann das<br />

Gleiche wie bei VMware: Die Software<br />

hängt ein ISO-Image im<br />

DVD-Laufwerk ein, in dem sich<br />

die Treiber befinden. Ein Klick<br />

auf VBox<strong>Windows</strong>Additions startet<br />

ihre Installation.<br />

Schon der Umfang der Erweiterung<br />

von nur 9 MByte für das<br />

32-Bit-<strong>Windows</strong> lässt vermuten,<br />

dass Virtualbox wesentlich<br />

weniger Treiber mitbringt als<br />

VMware. Das zeigt sich auch an<br />

vielen Stellen, an denen die Software<br />

lange nicht so sauber arbeitet<br />

wie der Konkurrent.<br />

Auch Virtualbox bietet einen<br />

Nahtlosmodus für Programme,<br />

den Sie entweder über Anzeige |<br />

Nahtlosen Modus einschalten aktivieren<br />

oder über [Host]+[L]. Als<br />

Host-Taste fungiert in der Grundeinstellung<br />

die rechte [Strg]-Taste.<br />

Auf dem gleichen Wege schließen<br />

Sie den Modus wieder. Anders<br />

als bei VMware fehlt jedoch<br />

bei Virtualbox der Programmstarter.<br />

Der Modus zeigt entsprechend<br />

lediglich bereits geöffnete<br />

Programme und die Taskleiste an.<br />

Der Vollbildmodus ([Host]+[F])<br />

erweckt den Eindruck, das virtualisierte<br />

System laufe nativ auf<br />

dem Rechner. Eine Besonderheit<br />

stellt die Option Skalierten Modus<br />

einschalten ([Host]+[C]) dar. Mit<br />

ihr verändern Sie die Proportionen<br />

des Desktops durch Ziehen<br />

an den Fensterrändern nach eigenen<br />

Wünschen.<br />

D Selbst vergleichsweise<br />

komplizierte<br />

USB-Verbindungen per<br />

MTP bekam das kommerzielle<br />

VMware<br />

prob lemlos in den Griff.<br />

Von drinnen nach draußen<br />

Die nächste Hürde im Parcours<br />

stellt der Datenaustausch zwischen<br />

Gast und Wirt dar. Obwohl<br />

die entsprechenden Schalter im<br />

Setup der Virtual Appliance aktiv<br />

waren, weigerte sich Virtualbox<br />

standhaft, jede Art von Datei<br />

28 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Win8 in der VM<br />

schwerpunkt<br />

oder Verzeichnis via Drag & Drop<br />

oder Copy & Paste vom Gast in<br />

den Wirt und umgekehrt zu<br />

transferieren. Die einzige Art von<br />

Daten, die auf diesem Wege den<br />

Gast verlassen, sind kopierte<br />

Textschnipsel oder URLs.<br />

Allerdings bietet auch Virtualbox<br />

die Möglichkeit, Verzeichnisse<br />

des Wirtsystems im Gast einzuhängen.<br />

Die Vorgehensweise ist<br />

dabei identisch mit der von VMware:<br />

Der gewünschte Ordner<br />

landet als Netzwerk-Share im<br />

Gast (Abbildung F). Über diese<br />

Schnittstelle klappte der Datentransfer<br />

problemlos, wenn auch<br />

vergleichsweise umständlich.<br />

Kein Anschluss?<br />

Anders als bei VMware erscheint<br />

bei Virtualbox beim Einstecken<br />

von USB-Devices kein Popup, das<br />

darauf hinweist und es mit einem<br />

Klick auf die Bestätigung in der<br />

VM einbindet. Bei Virtualbox gilt<br />

es stattdessen, nach dem Einstecken<br />

des USB-Geräts per Rechtsklick<br />

auf das USB-Symbol in der<br />

unteren Leiste das Kontext-Menü<br />

aufzurufen und daraus das gewünschte<br />

Gerät zu wählen.<br />

Bereits in der einfachsten Kategorie,<br />

dem Erkennen und Einbinden<br />

von USB-Sticks, kam es allerdings<br />

schon zu Haklern und Fehlern.<br />

Einige Sticks erkannte Virtualbox<br />

gar nicht, einen anderen<br />

funktionierte er flugs zur „USB-<br />

Tastatur“ um. Letztendlich ließen<br />

sich von den fünf Prüflingen nur<br />

zwei ohne Schmerzen ins System<br />

integrieren.<br />

Ähnlich verhielt es sich mit dem<br />

Anschluss von Android-Smartphones,<br />

die in den neueren Versionen<br />

das vergleichsweise anspruchsvolle<br />

Übertragungsprotokoll<br />

MTP verwenden. In einigen<br />

Fällen zeigte Virtualbox den Inhalt<br />

des Gerätes schleppend, aber<br />

nicht vollständig an. Ein Öffnen<br />

der enthaltenen Ordner war nicht<br />

möglich. In anderen Fällen erkannte<br />

die Software zwar das Device,<br />

ohne jedoch den Inhalt anzuzeigen.<br />

Ein Blick in die Geräteverwaltung<br />

sorgte für Klarheit:<br />

<strong>Windows</strong> erkannte offenbar das<br />

Gerät nicht korrekt und installierte<br />

deswegen keinen Treiber.<br />

Weniger Probleme bereitete Virtualbox<br />

der angeschlossene USB-<br />

DVD-Brenner. Hier unterstützte<br />

die Software problemlos sowohl<br />

dessen Lese- als auch Schreibfunktion.<br />

Die angeschlossene<br />

Webcam identifizierte <strong>Windows</strong><br />

ebenfalls korrekt. Wie auch Konkurrent<br />

VMware scheiterte die<br />

Software jedoch mangels passendem<br />

Treiber an dem Pinnacle<br />

DVB-T-Stick.<br />

Bei der Tonwiedergabe in der<br />

virtuellen Maschine sorgten regelmäßige<br />

leise Knackser für Verdruss.<br />

Linderung erbrachte das<br />

Umstellen der verwendeten Audio-Infrastruktur<br />

von Pulse Audio<br />

auf ALSA-Audio-Treiber in der Rubrik<br />

Audio des Setups. Zwar verschwanden<br />

die Störgeräusche damit<br />

nicht komplett, traten jedoch<br />

wesentlich seltener auf als zuvor.<br />

Das Verwenden der virtuellen<br />

Soundkarte ICH AC97 beseitigte<br />

das Phänomen praktisch gänzlich.<br />

Da <strong>Windows</strong> diese aber nicht<br />

automatisch erkennt, gilt es zunächst,<br />

im Gast den Geräte-Manager<br />

zu starten. Danach rechtsklicken<br />

Sie auf den Eintrag Audio-<br />

Controller mit dem gelben Ausrufezeichen<br />

und wechseln im Kontextmenü<br />

in die Rubrik Treibersoftware<br />

aktualisieren…. Die Anwahl<br />

von Automatisch nach aktueller<br />

Treibersoftware suchen? installiert<br />

den Treiber.<br />

Ein weiterer Vorteil der virtuellen<br />

Soundkarte ICH AC97: Sie ermöglicht<br />

wesentlich höhere Lautstärkepegel<br />

als die voreingestellte<br />

Intel HD Audio.<br />

[1] Virtualbox: http:// www. virtualbox. org<br />

[2] VMware: http:// www. vmware. com<br />

info<br />

Fazit<br />

VMware und <strong>Windows</strong> 8 interagieren<br />

weitgehend zuverlässig<br />

miteinander und lassen die Grenzen<br />

zwischen Gast und Wirt verschwimmen.<br />

Lediglich die nicht<br />

ganz unproblematische Soundwiedergabe<br />

und die unbrauchbaren<br />

Ausdrucke trübten das Bild<br />

der 170 Euro teuren Software.<br />

Lob und Anerkennung heimste<br />

sie dagegen bei Drag & Drop sowie<br />

Copy & Paste ein, die sie mustergültig<br />

unterstützte. Anders<br />

verhält es sich da bei Virtualbox.<br />

Hier funktionierten viele Features<br />

nur unzureichend, die mäßige<br />

USB-Unterstützung gibt Anlass<br />

zur Kritik. Dabei gilt es zu<br />

berücksichtigen, dass Oracle die<br />

Software für Privatanwender kostenfrei<br />

anbietet. Wer ein beinahe<br />

perfektes System möchte, greift<br />

also besser zu VMware und investiert<br />

170 Euro. Wer mit einigen<br />

Abstrichen bei der Interoperabilität<br />

leben kann, ist mit Virtualbox<br />

zum Nulltarif gut bedient. (tle) n<br />

E Der Schein trügt:<br />

Zwar erlaubt die Erweiterung<br />

das Drucken<br />

aus der virtuellen Maschine<br />

heraus, jedoch<br />

unter Missachtung des<br />

Ursprungsformates.<br />

Im Drucker lagen jeweils<br />

Plaintext-Postscript-Ausdrucke.<br />

F Wie auch VMware<br />

bindet Virtualbox freigegebene<br />

Wirtsordner<br />

als Netzwerk-Shares<br />

in <strong>Windows</strong> ein.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 29


schwerpunkt<br />

Win8/​<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />

<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong> im Dualboot<br />

Ausgelatscht<br />

Microsoft setzt wieder einmal mehr auf Kosmetik als auf Innovation – trotz neuer Oberfläche verfolgt <strong>Windows</strong> 8<br />

beim Booten im Wesentlichen dieselben rückständigen Konzepte wie seine Vorgänger. Jörg Luther<br />

System Rescue CD 3.0<br />

bootfähig auf<br />

Heft-DVD Seite A<br />

README<br />

Trotz Schreckgespenstern<br />

wie UEFI Secure<br />

Boot lassen sich <strong>Linux</strong><br />

und <strong>Windows</strong> 8 fürs<br />

Ers te genauso einfach<br />

von derselben Platte<br />

booten, wie das auch<br />

bisher schon der Fall<br />

war. Allerdings ist<br />

derzeit noch völlig<br />

unklar, ob das<br />

auch bei der<br />

nächsten Generation<br />

von <strong>Windows</strong>-8-präparierten<br />

PCs so<br />

noch der Fall<br />

sein wird.<br />

Schlechte Angewohnheiten legt<br />

man nur schwer ab. Das gilt nicht<br />

nur für Menschen, sondern offenbar<br />

auch für Betriebssysteme – zumindest,<br />

wenn sie aus Redmond<br />

kommen. 1982 durfte MS-DOS<br />

1.25 noch getrost annehmen, sich<br />

allein auf dem Boot-Medium zu<br />

tummeln – schließlich startete es<br />

von Diskette. Festplatten spielten<br />

erst ein Jahr später ab MS-DOS<br />

2.0 für den neu he rausgebrachten<br />

IBM PC eine Rolle.<br />

Zehn Jahre später hätte Microsoft<br />

zumindest wissen können,<br />

dass die Koexistenz mit anderen<br />

Betriebssystemen künftig wichtig<br />

werden würde. Technisch wäre das<br />

schon damals kein Problem gewesen,<br />

wie 1992 OS/​2 2.1 für <strong>Windows</strong><br />

3.1 demonstrierte: Es integrierte<br />

eine entsprechende Microsoft-Installation<br />

beim Einrichten<br />

gleich mit. Auch andere reizvolle<br />

OS-Alternativen standen bereits<br />

zur Verfügung, nicht zuletzt verschiedene<br />

PC-Unixe. In Finnland<br />

fand gerade ein von einem Studenten<br />

zusammengestrickter, unixoider<br />

Betriebssystemkern mit dem<br />

seltsamen Namen „<strong>Linux</strong>“ zu einer<br />

passenden Lizenz: der GPL. Dieser<br />

Kernel paarte<br />

sich in den<br />

© Grzegorz Rejniak, sxc.hu<br />

darauffolgenden Jahren eng mit<br />

den Userland-Tools des GNU-Projektes,<br />

und das resultierende Betriebssystem<br />

GNU/​<strong>Linux</strong> wurde<br />

schnell derartig populär, dass<br />

Micro soft gut beraten gewesen<br />

wäre, eine Parallelinstallation auf<br />

<strong>Windows</strong>-Rechnern zu unterstützen.<br />

Aber auch 2002 ignorierte<br />

<strong>Windows</strong> XP nach wie vor fröhlich<br />

die Tatsache, dass es außer in<br />

Redmond auch andernorts interessante<br />

Betriebssysteme gab.<br />

30 Jahre nach MS-DOS 1.25<br />

wirkt 2012 auch <strong>Windows</strong> 8 in<br />

dieser Hinsicht noch völlig zurückgeblieben:<br />

Wie die Vorgänger<br />

bügelt es bei der Installation ungefragt<br />

seinen Bootsektor auf die<br />

Festplatte, auch wenn dort bereits<br />

ein anderer Bootloader<br />

liegt. Dabei ignoriert Microsoft<br />

penetrant die Tatsache, dass<br />

Millionen Anwender <strong>Windows</strong><br />

nicht als alleiniges Betriebssystem<br />

verwenden möchten, ja noch<br />

nicht einmal als primäres OS.<br />

Apropos primär: Während sich<br />

moderne Betriebssysteme<br />

wie <strong>Linux</strong> mit einer beliebigen<br />

Ecke auf der Festplatte<br />

begnügen –<br />

Hauptsache, dort<br />

30<br />

12 | 12<br />

www.linux-user.de


Win8/​<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />

schwerpunkt<br />

bleibt noch genügend freier Platz<br />

– versteift sich <strong>Windows</strong> 8 in antiquierter<br />

Manier auf die Installation<br />

in einer primären Partition.<br />

Dies ist dann auch die erste Hürde,<br />

die es zu überwinden gilt, will<br />

man <strong>Windows</strong> 8 auf einem <strong>Linux</strong>-<br />

Rechner einrichten.<br />

Platz schaffen<br />

Zwar besteht <strong>Windows</strong> 8 auf der<br />

Verwendung einer primären Partition,<br />

doch diese muss nicht<br />

zwangsläufig ganz vorne auf der<br />

Platte liegen. Das eröffnet die<br />

Möglichkeit, im Falle eines Falles<br />

eine bereits bestehende erweiterte<br />

Partition zu verkleinern, um<br />

Platz für das Microsoft-Betriebssystem<br />

zu schaffen. Dies erledigen<br />

Sie am besten bereits vorab<br />

unter <strong>Linux</strong> mithilfe eines Tools<br />

wie Gparted (Abbildung A). Mit<br />

diesem legen Sie auf dem freigeschaufelten<br />

Platz sinnigerweise<br />

auch gleich eine neue primäre<br />

Partition für <strong>Windows</strong> an.<br />

Optional spendieren Sie <strong>Windows</strong><br />

8 auch noch, wie von <strong>Linux</strong><br />

gewohnt, eine eigene Swap-Partition.<br />

Eine dort lagernde Auslagerungsdatei<br />

müssen Sie allerdings<br />

später in den Systemeigenschaften<br />

von <strong>Windows</strong> unter Erweitert |<br />

Leistung manuell einrichten und<br />

aktivieren. Immerhin ist es <strong>Windows</strong><br />

egal, wo diese sich befindet<br />

– sie darf auch in einer erweiterten<br />

Partition liegen. Über die angemessene<br />

Größe scheiden sich<br />

die Geister: 1,5-mal Hauptspeicher<br />

gilt als Faustregel, doch bei<br />

aktuellen Hauptspeichergrößen<br />

von 4 GByte und mehr betreiben<br />

viele <strong>Windows</strong>-Nutzer das Betriebssystem<br />

auch problemlos<br />

ganz ohne Auslagerungsdatei.<br />

Die <strong>Windows</strong>-8-Partition selbst<br />

sollte wenigstens 12 GByte groß<br />

sei, um später im laufenden Betrieb<br />

nicht binnen Kurzem vollzulaufen.<br />

Das genügt aber lediglich<br />

für erste Experimente mit dem Betriebssystem<br />

– möchten Sie über<br />

den Lieferumfang hinaus Programme<br />

einrichten, gilt es, entsprechenden<br />

Platz hinzuzurechnen.<br />

Das gilt auch dann, wenn Sie<br />

<strong>Windows</strong> 8 ein zusätz liches Laufwerk<br />

für Daten (auch das darf in<br />

einer logischen Parti tion liegen)<br />

spendieren: Das Micro soft-<br />

Betriebssystem legt sämtliche benutzerspezifischen<br />

Informationen<br />

auf der primären Partition unter<br />

C:\Users\Benutzer\ ab, wobei recht<br />

schnell beacht liche Datenmengen<br />

zusammenkommen.<br />

Haben Sie eine Swap-Partition<br />

für <strong>Windows</strong> vorgesehen, können<br />

Sie diese noch in <strong>Linux</strong> vorab mit<br />

NTFS formatieren, damit das<br />

Microsoft-Betriebssystem diese<br />

gleich beim ersten Start einhängt<br />

und mit einem Laufwerksbuchstaben<br />

versieht. Unbedingt notwendig<br />

ist das aber nicht, denn der<br />

Swap-Space lässt sich ebenso wie<br />

eine eventuelle <strong>Windows</strong>-Datenpartition<br />

später über die Tools des<br />

Microsoft-Betriebssystems noch<br />

einrichten. Auch das Formatieren<br />

der Installationspartition dürfen<br />

Sie sich getrost sparen und <strong>Windows</strong><br />

8 das während der Systemeinrichtung<br />

erledigen lassen.<br />

<strong>Windows</strong> 8 installieren<br />

Jetzt geht es ans Einrichten von<br />

<strong>Windows</strong> 8. Nach dem Booten<br />

vom entsprechenden Medium<br />

fragt der Microsoft-Installer zunächst<br />

die gewünschte Systemsprache<br />

sowie den Product Key ab<br />

und fordert zum Abnicken der<br />

Lizenzbedingungen auf. Anschließend<br />

offeriert die Routine das Upgrade:<br />

… einer bestehenden <strong>Windows</strong>-Instanz,<br />

für eine Neueinrichtung<br />

wählen Sie hier die<br />

Option Benutzerdefiniert: ….<br />

Der Installer fragt nun den gewünschten<br />

Installationsort ab.<br />

Hier wählen Sie die vorbereitete<br />

Partition an, klicken auf Laufwerks<br />

optionen (erweitert) rechts<br />

unterhalb der Partitionsliste und<br />

lassen die Routine die Partition<br />

Formatieren (Abbildung B). Haben<br />

Sie dagegen während der Vorbereitung<br />

lediglich Platz für eine <strong>Windows</strong>-Partition<br />

freigemacht, können<br />

Sie diese jetzt mit Neu anlegen<br />

und anschließend Formatieren.<br />

Nach dem Erledigen anstehender<br />

Partitionierungsarbeiten starten<br />

Sie über Weiter den eigentlichen<br />

Installationsvorgang. Die Einrichtungsroutine<br />

kopiert nun die Daten<br />

in die <strong>Windows</strong>-Partition,<br />

zieht gegebenenfalls Updates<br />

nach und startet den Rechner anschließend<br />

neu. Anschließend<br />

können Sie einige Einstellungen<br />

treffen, dann gilt es, ein Benutzerkonto<br />

anzulegen.<br />

Zwar kennt <strong>Windows</strong> 8 immer<br />

noch ein Lokales Konto, für dessen<br />

Einrichtung Sie Microsoft keine<br />

persönlichen Daten überlassen<br />

müssen, doch bietet dieses nur<br />

eine eingeschränkte Funktionalität.<br />

Als Standard fungiert dagegen<br />

ein Microsoft-Konto in der<br />

Cloud des Herstellers, für das Sie<br />

zumindest eine E-Mail-Adresse,<br />

Ihr Geschlecht sowie die Postleitzahl<br />

Ihres Wohnortes angeben<br />

müssen. Nur mit einem solchen<br />

Konto können Sie Apps aus dem<br />

<strong>Windows</strong> Store herunterladen sowie<br />

Einstellungen und Daten über<br />

mehrere Geräte synchronisieren.<br />

Für das Verwenden klassischer<br />

A So geht’s: <strong>Windows</strong><br />

8 benötigt eine<br />

primäre Partition, hier<br />

/dev/sda4. Weitere<br />

Laufwerke, etwa für<br />

Daten oder eine Auslagerungsdatei<br />

(hier<br />

/ dev/sda6), dürfen sich<br />

in einer logischen Partition<br />

befinden.<br />

B Über den Schalter<br />

Laufwerksoptionen<br />

(erweitert) blendet der<br />

<strong>Windows</strong>-8-Installer<br />

Funktionen zum Anlegen,<br />

Erweitern, Löschen<br />

und Formatieren<br />

von Partitionen ein.<br />

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12 | 12 31


schwerpunkt<br />

Win8/​<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />

C Die Super Grub Disk erkennt in aller Regel die korrekte <strong>Linux</strong>-<br />

Partition automatisch und bietet diese direkt zum Booten an.<br />

D Möchten Sie es ganz genau wissen, lassen Sie sich von der SGD<br />

sämtliche auf der Platte liegenden Grub-Konfigurationen anzeigen.<br />

Listing 1<br />

<strong>Windows</strong>-Programme auf dem<br />

Desktop allerdings genügt ein lokales<br />

Konto völlig, ein Cloud-Konto<br />

bei Microsoft können Sie bei<br />

Bedarf jederzeit später anlegen.<br />

Nach der Auswahl des Kontentyps<br />

und der Eingabe der Authentifizierungsdaten<br />

bestätigen Sie<br />

die Eingaben noch einmal mit einem<br />

Klick auf Fertig stellen. Der<br />

Rechner startet nun in die neue<br />

Kachel-Oberfläche von <strong>Windows</strong>.<br />

Dorthin führt nun auch jeder<br />

Neustart des Rechners, weil <strong>Windows</strong><br />

den <strong>Linux</strong>-Bootloader – alle<br />

gängigen Distributionen verwenden<br />

heute Grub2 – rücksichtslos<br />

überschrieben hat. Dem gilt es, im<br />

nächsten Schritt abzuhelfen.<br />

Grub wiederherstellen<br />

Alle Eventualitäten beim Wiederherstellen<br />

des Bootsektors abzudecken,<br />

würde mit Leichtigkeit einen<br />

eigenen Artikel füllen. Eine<br />

gut strukturierte Aufstellung zu<br />

diesem Thema liefert ein exzellenter<br />

Blogeintrag im Ubuntuusers-<br />

Wiki [1]. Doch dank Grub2 erfordert<br />

es in aller Regel keinerlei größere<br />

Kopfstände, wieder zum alten<br />

Bootloader zurückzukehren:<br />

# grub‐setup /dev/sda<br />

# update‐grub<br />

Generating grub.cfg ...<br />

Found linux image: /boot/vmlinuz‐3.2.0‐29‐generic‐pae<br />

Found initrd image: /boot/initrd.img‐3.2.0‐29‐generic‐pae<br />

Found memtest86+ image: /boot/memtest86+.bin<br />

Found <strong>Windows</strong> 8 (loader) on /dev/sda4<br />

Found Debian GNU/<strong>Linux</strong> (wheezy/sid) on /dev/sda5<br />

Alle Daten dazu lagern noch in der<br />

ursprünglichen Root-Partition. Es<br />

fehlen nun lediglich die Grub-<br />

Kernkomponenten boot.img und<br />

core.img im MBR – die hat <strong>Windows</strong><br />

überschrieben.<br />

Am einfachsten lassen diese sich<br />

wiederherstellen, indem man in<br />

das ursprüngliche <strong>Linux</strong>-System<br />

bootet und von dort den Bootsektor<br />

repariert. Das erledigen Sie<br />

am schnellsten und einfachsten<br />

mithilfe der Super Grub Disk [2].<br />

Diese zählt zum Inventar klassischer<br />

Rettungsdistributionen wie<br />

der System Rescue CD [3], die Sie<br />

auch auf allen Ausgaben unserer<br />

<strong><strong>Linux</strong>User</strong> Rescue CD finden.<br />

Starten Sie also den Rechner<br />

von einer Ausgabe der System<br />

Rescue CD neu, und wählen Sie in<br />

deren Bootmenü den Punkt F)<br />

Run system tools from floppy disk<br />

image…. Im folgenden Menü finden<br />

Sie ganz unten den Punkt<br />

SGD: Super Grub Disk, über den<br />

Sie die Super Grub Disk starten.<br />

Sie erkennt in aller Regel die vorher<br />

verwendete Grub-Konfiguration<br />

automatisch und bietet das<br />

Booten in die entsprechende Partition<br />

als ersten Menüpunkt auf<br />

ihrer Liste an (Abbildung C).<br />

Wollen Sie aber absolut auf<br />

Nummer sicher gehen, wählen Sie<br />

stattdessen den dritten Menüpunkt<br />

an, Detect any GRUB2 configuration<br />

file ( grub.cfg ). Die SGD<br />

durchforstet nun alle Partitionen<br />

nach infrage kommenden Bootkonfigurationen<br />

und bietet diese<br />

zur Auswahl an. Bei unserer Testkonfiguration<br />

aus Abbildung A erkennt<br />

sie korrekt die installierten<br />

Distributionen Ubuntu 12.04.1<br />

auf der primären Partition /dev/<br />

sda2 und ZevenOS-Neptune auf<br />

der logischen Partition / dev/sda5<br />

(Abbildung D).<br />

Durch Anwahl des entsprechenden<br />

Menüpunktes booten Sie nun<br />

direkt in die vor der Installation<br />

von <strong>Windows</strong> 8 aktive Systempartition<br />

– in unserem Beispiel<br />

Ubuntu auf /dev/sda2. Hier starten<br />

Sie ein Terminal und melden<br />

sich darin als administrativer Benutzer<br />

root an. Nun sind Sie nur<br />

noch zwei kurze Befehle von der<br />

funktionierenden Multiboot-<br />

Lösung entfernt.<br />

Im ersten Schritt installieren Sie<br />

die Grub-Kernkomponenten wieder<br />

im MBR. Dazu dient der Befehl<br />

grub‐setup /dev/sda. Hier müssen<br />

Sie die Angabe /dev/sda für die<br />

erste Festplatte gegebenenfalls<br />

durch die Angabe desjenigen Devices<br />

ersetzen, auf dem Sie den<br />

Bootsektor restaurieren möchten.<br />

Anschließend rufen Sie update‐grub<br />

auf, um den Bootloader eine neue<br />

Konfigurationsdatei erstellen zu<br />

lassen, welche die neue <strong>Windows</strong>-<br />

Installation gleich einschließt.<br />

Den kompletten Ablauf des Vorgangs<br />

für unser Beispiel sehen Sie<br />

in Listing 1.<br />

Gegebenenfalls können Sie nun<br />

manuell [4] oder mit einem Tool<br />

wie dem Grub2-Editor [5] noch<br />

etwas Pretty-Printing in den<br />

32 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Win8/​<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />

schwerpunkt<br />

Grub2-Konfigurationsdateien<br />

vornehmen, um den Bootscreen<br />

optisch attraktiver zu gestalten.<br />

Ansonsten starten Sie den Rechner<br />

jetzt einfach neu und finden<br />

sich dann im gewohnten Bootmenü<br />

wieder, das nun auch einen<br />

Eintrag für das frisch installierte<br />

<strong>Windows</strong> 8 umfasst.<br />

Insel der Seligen<br />

Dank der Fähigkeiten von Grub2<br />

stellt der umgekehrte Fall, das<br />

Nachrüsten von <strong>Linux</strong> auf einem<br />

mit <strong>Windows</strong> 8 vorinstallierten<br />

Rechner, Sie vor keinerlei Probleme.<br />

Die Installer aller gängigen<br />

Distributionen bieten gegebenenfalls<br />

an, ehedem von <strong>Windows</strong> belegten<br />

Platz für <strong>Linux</strong> freizuschaufeln.<br />

Zudem läuft <strong>Linux</strong> ebenso<br />

gut von einer logischen Partition<br />

wie von einer primären, sodass es<br />

leicht fällt, ein Plätzchen für das<br />

Betriebssystem zu finden. Der inzwischen<br />

zum Standard avancierte<br />

Bootloader Grub2 bindet beim<br />

Einrichten von <strong>Linux</strong> die <strong>Windows</strong>-Partition<br />

gleich automatisch<br />

in sein Bootmenü mit ein.<br />

Allerdings dürfte spannend<br />

werden, wie lange sich <strong>Linux</strong>-Anwender<br />

noch auf dieser Insel der<br />

Seligen sonnen dürfen. Ungemach<br />

steht bereits vor der Tür:<br />

Mit dem von Microsoft für <strong>Windows</strong>-8-PCs<br />

obligatorisch gefordertem<br />

UEFI Secure Boot steht<br />

potenziell Ärger ins Haus. Das<br />

liegt nicht zuletzt daran, dass<br />

zwischen den verschiedenen Distributionen<br />

nur wenig Einigkeit<br />

darüber besteht, wie diese Funktion<br />

wohl am besten für <strong>Linux</strong> zu<br />

implementieren sei.<br />

UEFI Secure Boot<br />

Immerhin hat sich nun endlich<br />

die <strong>Linux</strong> Foundation der Sache<br />

angenommen, wie <strong><strong>Linux</strong>User</strong> es<br />

bereits vor einem halben Jahr<br />

vorgeschlagen hatte [6]. Damit<br />

scheint derzeit zumindest das<br />

Problem der Schlüsselverwaltung<br />

für UEFI Secure Boot einer Lösung<br />

nahe. Allerdings gehen die<br />

faktischen Lösungsansätze der<br />

Entwickler von Fedora, OpenSuse<br />

und Ubuntu, die sich alle derzeit<br />

intensiv mit dem Problem beschäftigen,<br />

nicht unbedingt in<br />

dieselbe Richtung. Ein recht vielversprechendes<br />

Konzept hat Fedoras<br />

UEFI-Spezialist Matthew<br />

Garrett [7] auf Anregung der Suse-Entwickler<br />

[8] immerhin bereits<br />

teilweise in Code umgesetzt.<br />

Die vorgeschlagene Lösung basiert<br />

auf einem dreistufigen Ansatz:<br />

Der mit dem Microsoft-<br />

Schlüssel oder einem anderen<br />

Plattform-Key (PK) signierte<br />

Bootloader-Stub „Shim“ (das englische<br />

Wort bedeutet so viel wie<br />

Beilagscheibe oder Distanzblech)<br />

lädt den eigentlichen Bootloader<br />

Grub2 nach. Dabei prüft Shim,<br />

durch den Key Exchange Key<br />

(KEK) autorisiert, die Validität<br />

des Bootloaders anhand von Machine<br />

Owner Keys (MOKs), die in<br />

einer Datei lagern (Abbildung E).<br />

Dies ermöglicht, jederzeit neue<br />

MOKs in der entsprechenden Datenbank<br />

zu hinterlegen, sodass<br />

jede Distribution UEFI Secure<br />

Boot verwenden kann, ohne sich<br />

dazu von Microsoft eine Signatur<br />

holen zu müssen.<br />

Doch noch ist nichts in Stein gemeißelt,<br />

was das <strong>Linux</strong>-Bootkonzept<br />

für die nächste Generation<br />

von PCs angeht. Das Problem<br />

wird ohnehin frühestens mit dem<br />

diesjährigen Weihnachtsgeschäft<br />

akut, wenn die Industrie die ersten<br />

Rechner mit <strong>Windows</strong> 8 und<br />

aktiviertem UEFI Secure Boot<br />

ausliefert. Da Microsoft in den<br />

Spezifikationen für das <strong>Windows</strong>-<br />

8-Label ohnehin vorschreibt, dass<br />

die Secure-Boot-Funktion sich deaktivieren<br />

lassen muss, steht jedoch<br />

nicht zu befürchten, dass<br />

sich <strong>Linux</strong> nicht mehr installieren<br />

ließe – es bootet dann eben ohne<br />

diese Funktion.<br />

Fazit<br />

Fürs Erste leben also <strong>Windows</strong> 8<br />

und <strong>Linux</strong> weiterhin wie bisher<br />

kommod nebeneinander auf der<br />

Rechnerfestplatte. Wirkliche<br />

Neuerungen bei den Bootverfahren<br />

bringt frühestens die nächste<br />

oder gar übernächste Runde im<br />

Release-Zyklus der großen Distributionen;<br />

auch Hardware, mit der<br />

sich Features wie UEFI Secure<br />

Boot und deren Auswirkungen<br />

testen ließen, ist derzeit schwer<br />

zu beschaffen. Wir bleiben aber<br />

am Ball und hoffen, Ihnen in einer<br />

der nächsten Ausgaben mehr<br />

und Konkreteres zum Thema verraten<br />

zu können. (jlu) n<br />

info<br />

[1] Grub2 reparieren: http:// wiki. ubuntuusers.​<br />

de/ GRUB_2/ Reparatur<br />

[2] Super Grub Disk:<br />

http:// www. supergrubdisk. org<br />

[3] System Rescue CD:<br />

http:// www. sysresccd. org<br />

[4] Grub2-Workshop: Andreas Bohle,<br />

„Ladehemmung“, LU 01/​2010, S. 74,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 19918<br />

[5] Grub2-Editor: Tim Schürmann, „Neues<br />

Design“, LU 07/​2012, S. 80, http:// www.​<br />

linux‐community. de/ 25923<br />

[6] UEFI Secure Boot: Jörg Luther, „Nicht schon<br />

wieder“, LU 07/​2012, S. 3, http:// www.​<br />

linux‐community. de/ 26369<br />

[7] Blog von Matthew Garrett:<br />

http:// mjg59. dreamwidth. org<br />

[8] „SUSE and Secure Boot: The Details“:<br />

https:// www. suse. com/ blogs/​<br />

uefi‐secure‐boot‐details/<br />

E Das von Suse-Entwicklern<br />

vorgeschlagene<br />

und vom Fedora-<br />

Spezialisten Matthew<br />

Garrett bereits teilweise<br />

implementierte<br />

Verfahren soll jeder<br />

Distribution den Zugang<br />

zu UEFI Secure<br />

Boot ermöglichen.<br />

(Bild: Suse)<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 33


schwerpunkt<br />

<strong>Linux</strong>-FS unter Win8<br />

<strong>Linux</strong>-Dateisysteme<br />

unter <strong>Windows</strong> 8 nutzen<br />

Passend<br />

gemacht<br />

Seit jeher weigert sich <strong>Windows</strong>, andere als die eigenen Dateisysteme zu unterstützen.<br />

Mit ein paar Tricks klappt es aber trotzdem mit den Ext-FS von <strong>Linux</strong>. Thomas Leichtenstern<br />

© Pixpack, 123RF<br />

README<br />

Ext2fsd 0.5.1<br />

LU/ext2fsd/<br />

<strong>Linux</strong> Reader<br />

LU/linux‐reader/<br />

In Version 8 verwehrt<br />

Microsoft seinem <strong>Windows</strong><br />

wieder die Zusammenarbeit<br />

mit anderen<br />

Dateisystemen als den<br />

eigenen. Entsprechend<br />

gilt: Wer mit <strong>Windows</strong><br />

auf eine <strong>Linux</strong>-Partition<br />

zugreifen möchte, der<br />

braucht dafür die passenden<br />

Tools.<br />

Als ein Hemmschuh bei der gemeinsamen<br />

Arbeit mit <strong>Linux</strong> und<br />

<strong>Windows</strong> auf einem Rechner erweist<br />

sich seit eh und je die Inkompatibilität<br />

der verwendeten<br />

Dateisysteme. Während <strong>Linux</strong> in<br />

dieser Hinsicht deutlich zugelegt<br />

hat und sowohl NTFS- als auch<br />

FAT-Dateisysteme anstandslos erkennt,<br />

weigert sich Microsoft<br />

nach wie vor beharrlich, andere<br />

Dateisysteme als die eigenen zu<br />

unterstützen. Das gilt auch für<br />

die Version <strong>Windows</strong> 8.<br />

Dieses Missstandes haben sich<br />

aber bereits vor Jahren diverse<br />

Projekte angenommen und Software<br />

vorgestellt, die es erlaubt,<br />

1 Anders als es die Projektseite verspricht, ist Ext2<br />

IFS for <strong>Windows</strong> nicht mit <strong>Windows</strong> 8 kompatibel.<br />

auf die <strong>Linux</strong>-Dateisysteme auch<br />

unter <strong>Windows</strong> zuzugreifen. Ein<br />

Test zeigt, ob das unter dem aktuellen<br />

<strong>Windows</strong> 8 weiterhin anstandslos<br />

funktioniert. Dazu kam<br />

als System die 32-Bit-Variante<br />

von <strong>Windows</strong> 8 zum Einsatz, wir<br />

prüften den Zugriff auf die Dateisysteme<br />

Ext2/​3/​4 sowie Reiserfs<br />

und Btrfs.<br />

FS-Treiber<br />

Die mit Abstand eleganteste Variante<br />

wäre es, wenn <strong>Windows</strong><br />

selbst ohne spezielle Hilfsmittel<br />

transparent auf die <strong>Linux</strong>-Dateisysteme<br />

zugreifen könnte. Diesen<br />

Ansatz verfolgt das schon ältere<br />

Projekt Ext2 IFS for<br />

<strong>Windows</strong> [1], das<br />

vorgeblich <strong>Windows</strong><br />

8 unterstützen<br />

soll. Beim ersten<br />

Aufruf des Programms<br />

erscheint<br />

jedoch lediglich<br />

eine Fehlermeldung<br />

(Abbildung<br />

1) des Inhalts, dass es mit<br />

dieser Version von <strong>Windows</strong><br />

nicht kompatibel sei.<br />

Die danach angestoßene Installation<br />

im Kompatibilitätsmodus<br />

<strong>Windows</strong> Vista SP3 lief zwar ohne<br />

weitere Fehlermeldungen durch,<br />

jedoch blieb auch hier der gewünschte<br />

Effekt aus: Den <strong>Linux</strong>-<br />

Dateisystemen ließen sich mit<br />

dem IFS Drives Control Panel item<br />

aus der Systemsteuerung zwar<br />

Laufwerksbuchstaben zuweisen,<br />

ein Zugriff auf die Volumes war<br />

jedoch nicht möglich.<br />

Ein anderer Kandidat aus der<br />

Riege der Dateisystemtreiber<br />

nennt sich Ext2fsd [2]. Anders als<br />

der Name suggeriert, unterstützt<br />

Ext2fsd laut Projektseite nicht<br />

nur sämtliche Ext-Dateisysteme,<br />

sondern auch Reiserfs und HPFS.<br />

Eine weitere Besonderheit: Der<br />

Treiber unterstützt das Journal<br />

von Ext3 und vermeidet damit<br />

mögliche Inkonsistenzen im<br />

Dateisystem. Die meisten anderen<br />

Tools aus diesem Dunstkreis<br />

34 12 | 12<br />

www.linux-user.de


<strong>Linux</strong>-FS unter Win8<br />

schwerpunkt<br />

dagegen hängen Ext-Dateisysteme<br />

in der Regel als Ext2 unter<br />

Umgehung des Journals ein.<br />

Ein Blick auf die Ext2fsd-Seite<br />

verheißt jedoch erst einmal<br />

nichts Gutes: Das letzte Update<br />

stammt vom Juli 2011. Von <strong>Windows</strong><br />

8 ist keine Rede, der offizielle<br />

Support reicht bis <strong>Windows</strong><br />

7. Von solchen Details lassen wir<br />

uns aber nicht abschrecken und<br />

versuchen unser Glück auf einer<br />

<strong>Windows</strong>-8-Maschine.<br />

Auch hier ergibt sich beim Start<br />

das gleiche Bild wie bei Ext2 IFS:<br />

This programm cannot be installed<br />

on <strong>Windows</strong> NT version 6.1.8.000<br />

or later. Im Kompatibilitätsmodus<br />

<strong>Windows</strong> 7 klappt die Installation<br />

des Treibers dann doch – allerdings<br />

mit dem gleichen Resultat<br />

wie zuvor bei Ext2 IFS: Ein Ansprechen<br />

der <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />

war zunächst nicht möglich. Das<br />

änderte sich allerdings nach einem<br />

Neustart des Systems.<br />

Ext2fsd unterstützt im Test<br />

Ext2 und Ext3 schreibend und lesend,<br />

Ext4 dagegen zunächst nur<br />

im Lesemodus. Um auch auf solche<br />

Partitionen schreibend zuzugreifen,<br />

klicken Sie im Ext2 Volume<br />

Manager (Abbildung 2) mit der<br />

rechten Maustaste auf die entsprechende<br />

Partition und wählen<br />

aus dem Kontextmenü Show properties.<br />

Dann klicken Sie auf den<br />

Button Ext2 Properties. Im neuen<br />

Fenster entfernen Sie das Häkchen<br />

vor Mount volume in read only<br />

mode und bestätigen die Änderung<br />

mittels Apply. Ungeachtet<br />

der nun erscheinenden Meldung,<br />

erst ein Neustart würde den<br />

Schreibzugriff aktivieren, war das<br />

im Test sofort der Fall.<br />

Sofern sich Partitionen nicht<br />

auf Wechseldatenträger befinden,<br />

empfiehlt es sich, ihnen einen<br />

festen Laufwerksbuchstaben zuzuordnen.<br />

Das erreichen Sie, indem<br />

Sie im Ext2 Volume Manager<br />

beim Mappen des Laufwerkes<br />

(Change Drive Letters) den Punkt<br />

Create a permanent MountPoint via<br />

Session Manager aktivieren. Das<br />

hat in erster Linie den Vorteil,<br />

dass die Laufwerke direkt nach<br />

dem Booten bereitstehen. Mit der<br />

vorgegebenen Einstellung Automatic<br />

mount via MountMgr erscheinen<br />

sie erst nach dem Start<br />

des Ext2 Volume Managers. Hier<br />

handelt es sich allerdings nicht<br />

um einen Fehler des Programms:<br />

Der Effekt ist der Tatsache geschuldet,<br />

dass <strong>Windows</strong> das Aktivieren<br />

von Enable Ext2Mgr autostart<br />

fröhlich ignoriert.<br />

Der einzige Wermutstropfen an<br />

Ext2fsd: Das auf der Projekt-<br />

Website versprochene Einhängen<br />

von Reiserfs- oder Btrfs-Systemen<br />

unterstützt Ext2fsd unter<br />

<strong>Windows</strong> 8 derzeit nicht.<br />

Dateimanager<br />

Wer nur gelegentlich auf <strong>Linux</strong>-<br />

Partitionen zugreifen möchte, dem<br />

genügt es sicherlich, ein Tool zu<br />

besitzen, mit dem er temporär beispielsweise<br />

in Form eines Dateibrowsers<br />

darauf zugreifen kann.<br />

Das vom kommerziellen Anbieter<br />

Diskinternals kostenfrei zur<br />

Verfügung gestellte Programm<br />

<strong>Linux</strong> Reader [3] kennt neben<br />

den Ext-Systemen auch Reiserfs.<br />

Im eigenen Dateiexplorer (Abbildung<br />

3) erlaubt es den Zugriff<br />

auf die Dateisysteme, allerdings<br />

nur lesend.<br />

Das mehr oder weniger in sich<br />

geschlossene Programm kennt<br />

auch kein Drag & Drop oder<br />

Copy & Paste von Verzeichnissen<br />

und Dateien. Um solche zu transferieren,<br />

gilt es, jedes Mal eine relativ<br />

umständliche Prozedur auszuführen:<br />

Sie klicken zunächst<br />

mit der rechten Maustaste auf die<br />

gewünschte Datei oder das Verzeichnis<br />

und wählen aus dem<br />

Kontextmenü Save. Danach erscheint<br />

ein Dialog, der zunächst<br />

feststellt, dass Sie eine Datei sichern<br />

möchten. Hier blättern Sie<br />

via Next zum Abschnitt, in dem<br />

Sie das Zielverzeichnis anwählen.<br />

Im letzten Dialog erscheinen die<br />

im Ordner enthaltenen Dateien,<br />

die Sie einzeln per Checkbox anoder<br />

abwählen.<br />

Nach einem ähnlichen Prinzip<br />

funktioniert das Tool Explore2fs<br />

[4]. Es bringt einen eigenen<br />

Dateibrowser mit, in dem es<br />

links in einer Spalte die gefundenen<br />

Partitionen anzeigt und<br />

rechts davon deren Inhalt. Im Test<br />

2 Der Ext2 Volume<br />

Manager des Dateisystemtreibers<br />

Ext2fsd<br />

bietet eine ganze Reihe<br />

von Möglichkeiten, die<br />

<strong>Linux</strong>-Partitionen zu<br />

verwalten.<br />

3 Der <strong>Linux</strong> Reader<br />

erlaubt lediglich den<br />

lesenden Zugriff auf<br />

<strong>Linux</strong>-Partitionen, unterstützt<br />

dafür aber<br />

auch den auf Reiserfs.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 35


schwerpunkt<br />

<strong>Linux</strong>-FS unter Win8<br />

4 Dank einer<br />

Plugin-Schnittstelle<br />

erlaubt es der Total<br />

Commander, unter anderem<br />

Erweiterungen<br />

für <strong>Linux</strong>-Dateisysteme<br />

nachzuladen.<br />

5 Nach der<br />

Installation der Erweiterungen<br />

erlaubt der<br />

Total Commander den<br />

Zugriff auf die <strong>Linux</strong>-<br />

Partitionen in der Rubrik<br />

Netzwerk – vorausgesetzt,<br />

er wurde mit<br />

administrativen Rechten<br />

gestartet.<br />

erkannte das Tool zwar alle Ext-<br />

Partitionen, weigerte sich jedoch,<br />

deren Inhalt anzuzeigen – und<br />

war damit nicht zu gebrauchen.<br />

Eine weitere Alternative bietet<br />

das Sharewareprogramm Total<br />

Commander [5], dessen Testversion<br />

auf einen Monat Laufzeit begrenzt<br />

ist. Das Freischalten der<br />

Software schlägt mit 40 Schweizer<br />

Franken zu Buche. Einen der<br />

größten Vorzüge der Software<br />

stellt die Plugin-Schnittstelle dar,<br />

die es erlaubt, die Funktionalität<br />

des Dateibrowsers in viele Richtungen<br />

zu erweitern – unter anderem<br />

um eine Unterstützung<br />

von <strong>Linux</strong>-Dateisystemen.<br />

Um diese Erweiterungen zu installieren,<br />

klicken Sie im Menü auf<br />

Konfigurieren und darin auf Einstellungen.<br />

Im Einstellungsdialog<br />

(Abbildung 4) wechseln Sie in die<br />

Rubrik Plugins und klicken darin<br />

auf den Button Herunterladen neben<br />

Neue Plugins von ghisler.com<br />

herunterladen.<br />

Daraufhin<br />

öffnet sich<br />

im Browser<br />

die Download-Seite<br />

[6]<br />

mit den<br />

Plug ins. Im<br />

Abschnitt<br />

File system<br />

extensions<br />

finden Sie<br />

die Erweiterungen,<br />

die<br />

den Zugriff<br />

unter anderem<br />

auf <strong>Linux</strong>-Dateisysteme erlauben.<br />

Nach dem Download der<br />

Zip-Datei mit der jeweiligen Extension<br />

entpacken Sie diese. Zum<br />

Vorschein kommt unter anderem<br />

eine Datei mit der Endung .wfx,<br />

bei der es sich um das eigentliche<br />

Plugin handelt.<br />

Öffnen Sie danach in der Konfiguration<br />

von Total Commander<br />

unter Plugins die Rubrik Dateisystem-Plugins<br />

(.WFX) mit einem<br />

Klick auf Konfigurieren rechts daneben.<br />

Um das neue Plugin einzubinden,<br />

klicken Sie auf Hinzufügen<br />

und navigieren im Dateibrowser<br />

in das Verzeichnis, in das<br />

Sie die Erweiterung entpackt haben.<br />

Hier klicken Sie die gewünschte<br />

WFX-Datei an und bestätigen<br />

mit Öffnen. Danach steht<br />

das Plugin zum Einsatz bereit.<br />

Wir testeten die Plugins<br />

Ext2+Reiser 1.6 sowie DiskInternals<br />

Reader 2012/​06/​07. Um die<br />

Tools zu nutzen, müssen Sie den<br />

Dateibrowser mit Admin-Rechten<br />

starten, sonst können Sie<br />

keine <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />

einhängen. Beide Plugins<br />

arbeiten nach demselben<br />

Prinzip und legen in der<br />

Netzwerkumgebung von Total<br />

Commander neue Einträge<br />

an (Abbildung 5).<br />

Ein Doppelklick auf einen<br />

solchen Eintrag bringt<br />

die Liste der gefundenen<br />

Partitionen zu Vorschein,<br />

die Sie wiederum mit einem<br />

Doppelklick öffnen.<br />

Ein Nachteil, den beide<br />

Plugins teilen: Sie greifen jeweils<br />

nur lesend auf die Partitionen zu.<br />

Beide erlauben es aber, die Inhalte<br />

per Drag & Drop zu kopieren.<br />

Während beide Plugins problemlos<br />

Ext2- und Ext3-Partitionen<br />

öffneten, führte der Versuch,<br />

mit Ext2+Reiser eine Ext-4-Partition<br />

anzusprechen, zum Absturz<br />

des Dateimanagers. Deutlich stabiler<br />

präsentierte sich der Disk-<br />

Internals Reader, der sowohl die<br />

Ext4-Partition als auch die mit<br />

Reiserfs formatierte öffnete.<br />

Fazit<br />

Wenn es für Sie wichtig ist, auf<br />

alle Partitionen unter <strong>Windows</strong><br />

und <strong>Linux</strong> gleichermaßen zuzugreifen,<br />

kommen Sie an Ext2/​3/​4<br />

nicht vorbei. Für Reiserfs gibt es<br />

bislang nur eine rudimentäre Unterstützung<br />

auf der <strong>Windows</strong>-Seite,<br />

für Btrfs gar keine.<br />

Wollen Sie unter <strong>Windows</strong> regelmäßig<br />

auf <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />

zugreifen, sind Sie mit dem Treiber<br />

Ext2fsd gut bedient. Er erlaubt<br />

zwar nur den Zugriff auf<br />

Ext-Dateisysteme, das dafür bei<br />

allen drei Versionen sowohl<br />

lesend als auch schreibend.<br />

Die einfachste Variante, um<br />

schnell einen Blick auf die <strong>Linux</strong>-<br />

Partitionen zu werfen, bietet der<br />

<strong>Linux</strong> Reader von Diskinternals.<br />

Ihm haften jedoch die Makel an,<br />

dass er nur lesenden Zugriff auf<br />

die Partitionen gewährt und die<br />

Inhalte umständlich transferiert.<br />

Einen Mittelweg beschreitet der<br />

Total Commander: Mit entsprechenden<br />

Plugins ausgerüstet, erlaubt<br />

auch er den Zugriff auf die<br />

<strong>Linux</strong>-Dateisysteme, allerdings<br />

auch nur lesend. (tle) n<br />

[1] Ext2 IFS: http:// www. fs‐driver. org<br />

[2] Ext2fsd: http:// www. ext2fsd. com<br />

[3] <strong>Linux</strong> Reader:<br />

info<br />

http:// www. diskinternals. com/ linux‐reader/<br />

[4] Explore2fs:<br />

http:// www. chrysocome. net/ explore2fs/<br />

[5] Total Commander: http:// www. ghisler. com<br />

[6] Total Commander Plugins:<br />

http:// www. ghisler. com/ plugins. htm<br />

36 12 | 12<br />

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schwerpunkt<br />

<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />

<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong> im Netz<br />

Flotter Tanz<br />

Der Datenaustausch über das Netzwerk zwischen <strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong><br />

lässt sich mit wenigen Handgriffen einrichten. Dabei gilt es jedoch,<br />

die ein oder andere Stolperstelle zu vermeiden. Thomas Drilling<br />

© Benjamin Haas, 123RF<br />

README<br />

Der gegenseitige Zugriff<br />

auf Ressourcen im Netz<br />

zwischen <strong>Windows</strong> und<br />

<strong>Linux</strong> im Allgemeinen<br />

und <strong>Windows</strong> 8 und<br />

<strong>Linux</strong> im Speziellen gilt<br />

zwar als alter Hut und<br />

verläuft oft weitgehend<br />

selbsterklärend, scheitert<br />

aber in der Praxis<br />

immer wieder an Kleinigkeiten.<br />

Dieser Artikel<br />

fasst die grundsätzlichen<br />

Schritte, Methoden,<br />

Konzepte und Szenarien<br />

für Sie zusammen.<br />

Beim Vernetzen von <strong>Linux</strong> und<br />

<strong>Windows</strong> 8 mittels Datei- und<br />

Druckfreigaben spielt auf der<br />

<strong>Linux</strong>-Seite Samba eine entscheidende<br />

Rolle. Ob das Ganze transparent,<br />

mit geringem oder großem<br />

Konfigurationsaufwand beziehungsweise<br />

gar nicht funktioniert,<br />

hängt von vielen Dingen<br />

ab. Zwar spielen im Peer-to-Peer-<br />

Networking die Rollen von Client<br />

und Server keine Rolle, doch<br />

müssen Sie unter <strong>Linux</strong> jeden<br />

Host durch Installieren des Paketes<br />

samba zum Samba-Server machen,<br />

damit er CIFS/​SMB-Dienste<br />

anbieten kann. Zum Einbinden<br />

von <strong>Windows</strong>-Freigaben genügt<br />

dagegen das Einrichten des Paketes<br />

smbclient. Wir erläutern im<br />

Folgenden das einfache Vernetzen<br />

im Peer-to-Peer-Betrieb zwischen<br />

<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong>, wobei<br />

wir Ihnen helfen, typische<br />

Stolperstellen zu umgehen.<br />

Scheitert bei Ihnen der Zugriff<br />

auf gegenseitige Freigaben zwischen<br />

<strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong> 8,<br />

heißt das nicht unbedingt, dass<br />

Sie etwas falsch gemacht haben.<br />

Dass XP, Vista, <strong>Windows</strong> 7 und<br />

<strong>Windows</strong> 8 nicht miteinander reden,<br />

kommt selbst in homogenen<br />

<strong>Windows</strong>-Netzen vor und liegt<br />

unter anderem daran, dass<br />

Microsoft immer wieder neue<br />

Technologien einbaut, die eine<br />

Kommunikation erschweren.<br />

Theorie und Praxis<br />

Als Paradebeispiel gelten die mit<br />

<strong>Windows</strong> 7 eingeführten „Heimnetzgruppen“,<br />

die Microsoft zwar<br />

als Vereinfachung anpreist, die jedoch<br />

die Kommunikation mit allem<br />

erschweren, was nicht <strong>Windows</strong><br />

7 oder 8 heißt. Das Funktionieren<br />

dieser Heimnetzgruppen<br />

stützt sich beispielsweise auf das<br />

Web Service Dynamic Discovery<br />

(WSD, früher UPnP genannt).<br />

Hinzu kommen zusätzliche Verfahren,<br />

die reibungslos ineinandergreifen<br />

müssen, damit die Verbindungsaufnahme<br />

klappt, etwa<br />

das Propagieren von Netzwerkdiensten<br />

via Network Location<br />

Awareness (NLA).<br />

Auch beim Erkennen von Netzwerken<br />

in reinen Microsoft-Umgebungen<br />

helfen bei <strong>Windows</strong> 7<br />

und 8 neue Techniken, so etwa<br />

die Link Layer Topology Discovery<br />

(LLTD). Seit <strong>Windows</strong> Vista<br />

stehen die Propagierung und Erkennung<br />

unter der Kontrolle der<br />

Firewall, sodass die vier möglichen<br />

Netztypen Öffentliches Netzwerk,<br />

Domänen-, Arbeitsplatz- und<br />

Heimnetzwerk eine wichtige Rolle<br />

spielen, geht es darum, Clients im<br />

Netz zu propagieren und zu finden.<br />

Netzwerke ohne Domänen-<br />

Controller identifiziert <strong>Windows</strong><br />

über die Gateway-Adresse des jeweiligen<br />

Netzwerk-Interfaces,<br />

wobei NLA jedes einzelne Gerät<br />

hinter dem Gateway anhand seiner<br />

MAC-Adresse erkennt, die es<br />

via ICMP und ARP ermittelt.<br />

Samba simpel bis komplex<br />

Beim für sich schon nicht unproblematischen<br />

Abbilden von <strong>Windows</strong>-Networking<br />

mithilfe von<br />

Samba auf <strong>Linux</strong> kommt erschwerend<br />

hinzu, dass Samba zuverläs-<br />

38 12 | 12<br />

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<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />

schwerpunkt<br />

sig Accounts und Berechtigungen<br />

abbilden oder Maschinen-Konten<br />

handhaben muss. Wer wissen<br />

möchte, wie viele Optionen bei einem<br />

laufenden Samba-Server gesetzt<br />

sind, kann sich die jeweiligen<br />

Default-Werte mit testparm ‐v<br />

ansehen.<br />

Eine typische smb.conf, wie sie<br />

bei jeder Samba-Default-Konfiguration<br />

auf die Festplatte gelangt,<br />

erweist sich dagegen als recht<br />

überschaubar. Sie besteht aus einer<br />

übersichtlichen [global]-Sektion<br />

und Standardfreigaben für<br />

die Home- und Logon-Verzeichnisse<br />

sowie Drucker. Das liegt daran,<br />

dass Samba viele Werte bereits<br />

vorgibt, die Sie daher nicht<br />

explizit setzen müssen – das testparm-Kommando<br />

zeigt sie an.<br />

Allerdings existieren für viele<br />

Parameter mindestens zwei komplementäre<br />

Schreibweisen, wie<br />

etwa writeable = yes und readonly<br />

= no. Sind gegenseitige Freigaben<br />

zwar prinzipiell sichtbar, scheitert<br />

aber der Zugriff, dann liegt<br />

oft ein Authentifizierungsproblem<br />

vor. Samba bildet die verschiedenen<br />

Netzwerk- und Freigabe-Modi<br />

von <strong>Windows</strong>-LANs<br />

mithilfe des Parameters security<br />

=... ab, wobei heutzutage nur<br />

noch user und ads oder domain von<br />

Bedeutung sind.<br />

Durchblick bei Samba<br />

Fast alle Distributionen installieren<br />

zumindest die Client-Pakete<br />

smbclient und smbfs oder cifs-util<br />

automatisch, in der Regel auch das<br />

Paket samba-tools. Das Paket smbclient<br />

enthält neben einer Reihe<br />

von Kommandozeilen-Werkzeugen<br />

zum Umgang mit Samba-Ressourcen<br />

auch den Kommandozeilen-Client<br />

smbclient, mit dem Sie<br />

von einem <strong>Windows</strong>- oder Samba-<br />

Server angebotene Ressourcen anzeigen<br />

oder sich gegebenenfalls<br />

auch mit einer Art FTP-artigem<br />

Client verbinden können.<br />

In den Paketen smbfs beziehungsweise<br />

cifs-utils verbergen<br />

sich die verschiedenen Mount-<br />

Utilities und virtuelle Dateisysteme.<br />

Das Paket<br />

cifs-utils beherbergt<br />

beispielsweise<br />

das auf<br />

<strong>Linux</strong>-Clients aktuell<br />

verwendete<br />

Netzwerkdateisystem<br />

cifs-vfs,<br />

das seit einiger<br />

Zeit das ältere,<br />

nicht mehr gewartete<br />

smbfs ersetzt.<br />

Meist<br />

steckt im Paket<br />

smbfs nur noch<br />

ein Wrapper, der<br />

aus Kompatibilitätsgründen dafür<br />

sorgt, dass Sie Smbfs und Cifs synonym<br />

benutzen können. Desktops<br />

wie KDE und Gnome sorgen<br />

heute auch für das automatische<br />

Nachinstallieren des Samba-Servers<br />

in Form des Paketes samba,<br />

sobald Sie im jeweiligen Dateimanager<br />

eine Freigabe einrichten.<br />

Fokus<br />

Da fast alle Distributionen heute<br />

Vorkonfigurationen mitbringen,<br />

um die Samba-Konfiguration zu<br />

vereinfachen, beschränken wir uns<br />

im Folgenden auf das Nötigste.<br />

Ausschließen wollen wir Verbindungsprobleme,<br />

die auf Hardwarefehlern,<br />

einer nicht korrekten<br />

In einer gewöhnlichen <strong>Windows</strong>-Arbeitsgruppe („Workgroup“)<br />

gelten alle Hosts als Peers, keiner hat also<br />

die volle Kontrolle über einen anderen. Sämtliche Benutzerkonten<br />

liegen lokal auf dem jeweiligen PC.<br />

Möchten Sie sich auf einer Freigabe eines Hosts in<br />

der Arbeitsgruppe anmelden, brauchen Sie ein Konto<br />

exakt auf diesem Host. Die Arbeitsgruppe selbst ist<br />

nicht durch ein Passwort geschützt. Physisch müssen<br />

sich aber sämtliche Hosts der Arbeitsgruppe im<br />

gleichen lokalen Netzwerk oder Subnetz befinden.<br />

Die mit <strong>Windows</strong> 7 eingeführten und auch von <strong>Windows</strong><br />

8 unterstützten Heimnetzgruppen stellen einen<br />

Spezialfall der Arbeitsgruppen dar. Sie vereinfachen<br />

zwar durch ein eigenes, speziell entwickeltes Homegroups-Protokoll<br />

das gemeinsame Nutzen von Bildern,<br />

Musik, Videos, Dokumenten und Druckern im<br />

Heimnetzwerk, funktionieren aber ausschließlich in<br />

<strong>Windows</strong> 7 und <strong>Windows</strong> 8 – nicht aber mit Samba<br />

und <strong>Linux</strong>-PCs.<br />

Eine Heimnetzgruppe ist mit einem Kennwort geschützt,<br />

das die Mitglieder der Heimnetzgruppe nur<br />

einmal eingeben müssen, nämlich beim Hinzufügen<br />

TCP/​IP-Konfiguration, fehlerhaftem<br />

Routing oder Ähnlichem beruhen.<br />

Zugriffsprobleme aufgrund<br />

von Firewall-Einstellungen, Rechten<br />

oder Authentifizierungsproblemen<br />

erläutern wir nur bei Bedarf<br />

im jeweiligen Beispiel, ebenso<br />

wie <strong>Windows</strong>-seitige Eigenarten<br />

der Sichtbarkeit, wie etwa Propagierung<br />

von Netzwerk ressourcen<br />

oder deren Indizierung.<br />

Vorgreifend sei an dieser Stelle<br />

noch darauf hingewiesen, dass jeder<br />

Zugriff auf eine <strong>Windows</strong>-<br />

Ressource einen gleichlautenden<br />

Benutzer-Account auf dem <strong>Linux</strong>-<br />

Rechner erfordert. Theoretisch<br />

können Sie den korrespondierenden<br />

<strong>Linux</strong>-Benutzernamen immer<br />

A KDE kann selbst<br />

nach <strong>Windows</strong>-8-Freigaben<br />

suchen.<br />

<strong>Windows</strong>-Networking<br />

des Computers zur Heimnetzgruppe. Sofern ein <strong>Windows</strong>-Host<br />

zu einer Heimnetzgruppe gehört, müssen<br />

Sie diese verlassen, sollen Freigaben unter <strong>Linux</strong><br />

sichtbar sein.<br />

Im Gegensatz zum Heimnetzwerk gibt es beim<br />

Domain-basierten <strong>Windows</strong>-Networking stets einen<br />

oder mehrere Server, die sich um Sicherheit und Berechtigungen<br />

für alle Hosts in der Domäne kümmern.<br />

Nur Domänen-Benutzer erhalten Zugriffsrechte<br />

und können sich mit ihren Account-Daten<br />

nebst Passwort an jedem beliebigen Computer in<br />

der Domain anmelden, ohne dass dazu ein lokales<br />

Konto auf diesem Computer erforderlich wäre.<br />

Ein <strong>Linux</strong>-Host mit Samba kann als Domänencontroller<br />

für eine <strong>Windows</strong>-NT-Domäne fungieren beziehungsweise<br />

mit OpenLDAP und Kerberos die zentrale<br />

Benutzerauthentifizierung in der <strong>Windows</strong>-Domäne<br />

zur Verfügung stellen. Mit Samba 4 kann der Samba-<br />

Domain-Controller sogar selbst ein Active Directory<br />

zur Verfügung stellen; die Samba-4-Implementation<br />

enthält dann bereits Kerberos und OpenLDAP. Solche<br />

Lösungen zielen aber eher auf Firmennetze ab.<br />

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12 | 12 39


schwerpunkt<br />

<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />

B Soll die Kommunikation<br />

mit <strong>Linux</strong><br />

klappen, darf der<br />

<strong>Windows</strong>-8-PC keine<br />

Heimnetzgruppe bereitstellen<br />

oder einer<br />

solchen angehören.<br />

C Über Heimnetzgruppen-<br />

und Freigabeoptionen<br />

auswählen in<br />

der Systemsteuerung<br />

verlassen Sie die<br />

Heimnetzgruppe.<br />

mit dem Befehl useradd anlegen,<br />

sollten dabei aber mit ‐M dafür<br />

sorgen, dass der Befehl kein<br />

Home-Verzeichnis anlegt und<br />

über ‐s /sbin/nologin oder ‐s/bin/<br />

false keine Shell zur Verfügung<br />

stellt. Einfacher gelingt das mit<br />

dem Kommando smbpasswd.<br />

Um das Anlegen einer synchronen,<br />

lokalen Benutzerdatenbank<br />

kommen Sie nur herum, wenn es<br />

im Netz einen Password-Server<br />

gibt – etwa, wenn Samba als<br />

Domain-Controller fungiert oder<br />

Teil einer <strong>Windows</strong>-Domäne ist.<br />

SMB-Clients<br />

Moderne Desktops wie KDE und<br />

Gnome bieten transparente Mechanismen,<br />

um entfernte CIFS-<br />

Freigaben auf Basis<br />

eines virtuellen<br />

Dateisystems<br />

zu nutzen, ohne<br />

dass der Nutzer<br />

dazu Root-Rechte<br />

benötigt. So lassen<br />

sich <strong>Windows</strong>-<br />

oder Samba-Freigaben<br />

im<br />

jeweiligen Dateimanager<br />

im Prinzip<br />

direkt verwenden,<br />

ohne dass<br />

Sie dafür irgendwelche<br />

zusätzlichen<br />

Pakete installieren<br />

müssten. Die Funktionalität<br />

ist dann zwar eingeschränkt,<br />

genügt aber für einfache Aktionen<br />

wie das Kopieren von Daten.<br />

Beide Desktops bieten dazu die<br />

Möglichkeit, im lokalen Netz nach<br />

Freigaben zu suchen. Abbildung A<br />

(vorige Seite) zeigt das am Beispiel<br />

von KDE. Technisch nutzt<br />

KDE sogenannte Kio-Slaves, um<br />

CIFS-Freigaben einzubinden, die<br />

entsprechende Syntax lautet:<br />

smb://Benutzer@Server/Freigabe<br />

Sie können Kio-Slaves wie smb://<br />

überall in KDE verwenden, wo das<br />

Eingeben der URL auf diese Weise<br />

möglich ist, etwa in Dolphin, Rekonq<br />

oder Konqueror. Dazu müssen<br />

Sie nur gegebenenfalls die Navigationsleiste<br />

mit [Strg]+[L] einblenden.<br />

Allerdings unterstützt<br />

KDE beim Zugriff auf diese Art<br />

und Weise nicht alle Funktionen<br />

des CIFS-Protokolls. Zudem können<br />

nicht alle Programme auf eine<br />

derart zugänglich gemachte Freigabe<br />

zugreifen. So scheitert der<br />

Zugriff typischerweise bei unter<br />

KDE ausgeführten GTK-Programmen,<br />

wie LibreOffice, Gimp oder<br />

dem Adobe Reader.<br />

Soll der Zugriff auf via KDE zur<br />

Verfügung gestellten CIFS-Ressourcen<br />

auch für andere Programme<br />

möglich sein, installieren Sie<br />

das Paket smb4k und hängen die<br />

Freigaben über dessen Kommandos<br />

smb4k_mount ein [1]. Zudem<br />

bietet KDE auch die Möglichkeit,<br />

SMB-Freigaben dauerhaft über<br />

den Netzwerk-Assistenten und<br />

die URL remote:/ zu mounten.<br />

Auch Gnome-Nutzer durchsuchen<br />

ohne das Installieren von zusätzlicher<br />

Software das lokale<br />

Netz nach CIFS-Freigaben (<strong>Windows</strong><br />

8 oder Samba), lassen diese<br />

in Nautilus anzeigen und greifen<br />

darauf zu, als wären es lokale Ressourcen.<br />

Gnome benutzt dazu das<br />

virtuelle Dateisystem GVFS, das<br />

unter Gnome auch den Zugriff auf<br />

FTP-, SFTP- und WebDAV-Freigaben<br />

erlaubt. Auch GVFS unterstützt<br />

jedoch nicht alle Funktionen<br />

des CIFS-Protokolls und eignet<br />

sich daher ebenfalls nur zur<br />

gelegentlichen Verwendung.<br />

Falls Sie also Freigaben dauerhaft<br />

benötigen, sollten Sie auf jeden<br />

Fall einen permanenten<br />

Mountpunkt einrichten und diesen<br />

als Verknüpfung in Dolphin<br />

oder Nautilus unter Orte ablegen.<br />

Permanent mounten<br />

Beim permanenten Einbinden von<br />

CIFS-Freigaben kommt wie eingangs<br />

erwähnt bei allen Distributionen<br />

das virtuelle Dateisystem<br />

CIFS-VFS zum Einsatz, der Nachfolger<br />

von SMBFS. Damit binden<br />

Sie Freigaben systemweit ein. Anders<br />

als GVFS unterstützt CIFS-<br />

VFS sämtliche Optionen des CIFS-<br />

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<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />

schwerpunkt<br />

Protokolls. Zum Einhängen von<br />

CIFS-Freigaben kommt das Programm<br />

mount.cifs zum Einsatz.<br />

Übrigens gilt für alle Netzwerklaufwerke,<br />

dass Sie, anders<br />

als bei lokalen Volumes, stets die<br />

Option sync beziehungsweise<br />

_ netfs (etwa beim Einbinden eines<br />

iSCSI-Targets) verwenden<br />

sollten, um Datenverlusten beim<br />

Zusammenbruch der Netzwerkverbindung<br />

oder bei Nichtverfügbarkeit<br />

des Servers vorzubeugen.<br />

Außerdem ist es bei permanent<br />

eingehängten Netzwerk-Freigaben<br />

sinnvoll, die Interfaces nicht<br />

vom Network-Manager verwalten<br />

zu lassen, sondern manuell unter<br />

/etc/network/interfaces (Debian,<br />

Ubuntu) beziehungsweise /etc/<br />

sysconfig/network‐scripts (Red Hat<br />

& Co.) zu konfigurieren, da die<br />

Distributionen den Network-Manager<br />

erst nach dem Anmelden<br />

des Benutzers aktivieren.<br />

Heimnetz loswerden<br />

Im den folgenden Beispielen erfolgte<br />

der Zugriff auf <strong>Windows</strong>-8-<br />

Freigaben von Ubuntu 12.04 LTS<br />

aus, die Schritte lassen sich aber<br />

problemlos auf andere Distributionen<br />

übertragen. Stellen Sie zum<br />

Nachvollziehen aller im Folgenden<br />

skizzierten Zugriffsverfahren<br />

zunächst sicher, dass mindestens<br />

die Pakete samba, smbclient und<br />

cifs-vfs installiert sind, was alle<br />

gängigen Distributionen per Default<br />

erledigen. Das optionale Installieren<br />

der Pakete samba-tools<br />

und des Wrappers smbfs erweist<br />

sich oft ebenfalls als nützlich.<br />

Möchten Sie Dateien oder Verzeichnisse<br />

unter <strong>Windows</strong> 8 zur<br />

Verwendung für <strong>Linux</strong> freigeben,<br />

gehen Sie wie folgt vor: Stellen<br />

Sie zunächst sicher, dass Sie unter<br />

<strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong> mit einem<br />

gleichlautenden Benutzer-<br />

Account angemeldet sind. Alternativ<br />

legen Sie auf <strong>Linux</strong>-Seite<br />

mit dem Befehl smbpasswd ‐a User<br />

einen Samba-Benutzer mit passendem<br />

Benutzernamen an.<br />

In der Kachel-Oberfläche von<br />

<strong>Windows</strong> 8 wählen Sie die Desktop-App<br />

an. Klicken<br />

Sie dann in<br />

der – relativ gewohnten<br />

–<br />

Desktop-Ansicht<br />

auf das<br />

Symbol für den<br />

Dateimanager in<br />

der Taskleiste,<br />

und kontrollieren<br />

Sie im Navigationsbereich<br />

des Explorers,<br />

ob der <strong>Windows</strong>-PC<br />

nicht<br />

bereits zu einer<br />

Heimnetzgruppe<br />

gehört beziehungsweise<br />

selbst eine solche<br />

erstellt hat<br />

(Abbildung B).<br />

Tut er das doch, rufen Sie in der<br />

Systemsteuerung den Bereich<br />

Netzwerkumgebung auf, um die<br />

Heimnetzgruppe wieder verlassen<br />

zu können.<br />

Klicken Sie dann in der Systemsteuerung<br />

im Bereich Netzwerk<br />

und Internet auf Heimnetzgruppenund<br />

Freigabeoptionen auswählen<br />

(Abbildung C) und im sich hier<br />

öffnenden Dialog Heimnetzgruppen-Einstellungen<br />

ändern im Bereich<br />

Weitere Heimnetzgruppen-<br />

Aktionen auf Heimnetzgruppe verlassen<br />

…. Im daraufhin erscheinenden<br />

Dialog Heimnetzgruppe<br />

verlassen klicken Sie auf den<br />

gleichnamigen Schalter und –<br />

nachdem <strong>Windows</strong> 8 mit dem<br />

dazu erforderlichen<br />

automatischen<br />

Anpassen<br />

von Rechten,<br />

Benutzer- und<br />

Gruppeneinstellungen<br />

fertig ist<br />

(Fortschrittsbalken)<br />

– auf<br />

die Schaltfläche<br />

Fertig stellen.<br />

Der <strong>Windows</strong>-<br />

PC ist jetzt vorbereitet,<br />

um<br />

Verzeichnisse<br />

zur gemeinsamen<br />

Verwendung mit <strong>Linux</strong> im<br />

ganz normalen Arbeitsgruppen-<br />

Modus vorzunehmen.<br />

Netzwerkprofile<br />

Öffnen Sie dazu das Netzwerk und<br />

Freigabecenter im erwähnten Systemsteuerungsmodul,<br />

und prüfen<br />

Sie zunächst, ob das verwendete<br />

Netzwerkprofil Privat lautet. Öffnen<br />

Sie dazu erneut im Bereich<br />

Netzwerk und Internet den Dialog<br />

Heimnetzgruppen- und Freigabeoptionen<br />

auswählen und klicken hier<br />

diesmal auf Erweiterte Freigabeeinstellungen<br />

ändern. Hier können Sie<br />

für jedes einzelne von <strong>Windows</strong><br />

verwaltete Netzwerkprofil Privat,<br />

Gast oder Öffentlich und Alle Netz-<br />

D Mit diesen Netzwerkprofil-Einstellungen<br />

klappt die Verbindung<br />

mit <strong>Linux</strong>.<br />

E Die Erweiterte Freigabe<br />

erlaubt ein granulares<br />

Steuern der<br />

Freigabe-Rechte.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 41


schwerpunkt<br />

<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />

F Die Berechtigung<br />

Vollzugriff umfasst bei<br />

einer <strong>Windows</strong>-Freigabe<br />

neben dem Lesen<br />

und Schreiben auch<br />

das Ändern der Berechtigungen<br />

auf<br />

Dateisystem-Ebene.<br />

G Samba bildet die<br />

unter <strong>Windows</strong> gesetzten<br />

Berechtigungen<br />

exakt als Unix-<br />

Zugriffsrechte ab.<br />

werke getrennt eigene Einstellungen<br />

in den Bereichen Netzwerkerkennung,<br />

Datei- und Druckfreigabe,<br />

sowie Heimnetzgruppen-Verbindungen<br />

vornehmen. Für unser Beispielszenario<br />

einer gegenseitigen<br />

Freigabe von Verzeichnissen zwischen<br />

<strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong> im<br />

Peer-Betrieb wählen Sie den Netzwerktyp<br />

Privat, damit <strong>Windows</strong> 8<br />

die zugehörigen Firewall-Einstellungen<br />

nutzt.<br />

Danach setzen Sie im Profil Privat<br />

die Freigabe-Einstellungen<br />

nach Ihren Bedürfnissen, indem<br />

Sie das Profil mit einem Klick auf<br />

den Abwärtspfeil rechts oben ausfalten.<br />

Im privaten Netz können<br />

und sollten Sie auf jeden Fall die<br />

Netzwerkerkennung einschalten.<br />

Per Default schließt das<br />

bei <strong>Windows</strong> 8 auch die<br />

Option Automatisches<br />

Setup von Geräten ?.. mit<br />

ein, die Sie aber deaktivieren.<br />

Die Erkennungstechnologien<br />

dagegen<br />

erweisen sich meist als<br />

nützlich. Neben Browse-<br />

Diensten aus der <strong>Windows</strong>-Frühgeschichte,<br />

die übrigens auch Samba<br />

mit den Optionen local<br />

master = yes und os level<br />

= Level emuliert, nutzt<br />

<strong>Windows</strong> 8 auch fortgeschrittene<br />

Erkennungstechnologien<br />

wie das erwähnte<br />

LLTD, was das Füllen der Netzwerkumgebung<br />

mit Ressourcen<br />

enorm beschleunigen kann.<br />

Aktivieren Sie jetzt außerdem<br />

die Option Datei- und Druckfreigabe<br />

aktivieren und – besonders<br />

wichtig für das Zusammenspiel<br />

mit <strong>Linux</strong> – deaktivieren Sie die<br />

Default-Option Die Verwaltung der<br />

Heimnetzgruppen- Verbindungen<br />

ermöglichen (empfohlen) zugunsten<br />

der Option Benutzerkonten<br />

und Kennwörter zum Herstellen von<br />

Verbindungen mit anderen Computern<br />

verwenden (Abbildung D, vorige<br />

Seite). Dann klicken Sie auf<br />

Änderungen speichern, worauf<br />

<strong>Windows</strong> 8 das Administratorkennwort<br />

anfordert. Abschließend<br />

weist <strong>Windows</strong> 8 darauf hin,<br />

dass Sie sich vom Computer abund<br />

wieder anmelden müssen, damit<br />

die Änderungen greifen.<br />

Jetzt können Sie daran gehen,<br />

das gewünschte Verzeichnis freizugeben.<br />

Navigieren Sie dazu im<br />

<strong>Windows</strong> Explorer dorthin, wählen<br />

Sie im Kontextmenü des Verzeichnisses<br />

den Punkt Eigenschaften,<br />

und wechseln Sie dann zum<br />

Reiter Freigabe. Im Beispiel verwenden<br />

wir als freizugebendes<br />

Verzeichnis den Ordner Downloads<br />

im Home-Verzeichnis des<br />

angemeldeten Benutzers. Praktischerweise<br />

ist Downloads aufgrund<br />

des gewählten Netzwerk-<br />

Profils bereits als öffentlicher<br />

Ordner des Benutzers freigegeben.<br />

Unter dem angezeigten Netzwerkpfad<br />

finden Sie die Schaltfläche<br />

Freigabe, mit der Sie das Verzeichnis<br />

ergänzend auch für andere<br />

Benutzer freigeben, indem Sie<br />

den gewünschten Benutzername<br />

im dafür vorgesehenen Eingabefeld<br />

im Dialog Personen für die<br />

Freigabe auswählen eintragen und<br />

dann auf Hinzufügen klicken. Der<br />

gewählte Nutzer muss unter <strong>Windows</strong><br />

und <strong>Linux</strong> existieren.<br />

Möchten Sie den Ordner mit gezielten<br />

Berechtigungen für ausgewählte<br />

Benutzer oder Gruppen<br />

ausstatten, klicken Sie auf Erweiterte<br />

Freigabe, aktivieren im gleichnamigen<br />

Dialogfeld das Ankreuzfeld<br />

Diesen Ordner freigegeben und<br />

tragen einen frei wählbaren Freigabenamen<br />

ein (weitere Kommentare<br />

sind optional). Ferner können<br />

Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche<br />

Berechtigungen gezielt Benutzer<br />

und Gruppen hinzufügen<br />

und diesen jeweils die Berechtigungen<br />

Vollzugriff, Ändern oder<br />

Lesen gewähren beziehungsweise<br />

wieder entziehen. Auch hier dürfen<br />

Sie über Hinzufügen weitere<br />

Benutzer hinzufügen.<br />

Im Beispiel aus Abbildung E<br />

(vorige Seite) beschränkt sich der<br />

Zugriff auf die eben eingerichtete<br />

Freigabe aufgrund des gesetzten<br />

Defaults (Lesen für Jeder) auf eine<br />

Leseberechtigung. Um schreiben-<br />

42 12 | 12<br />

www.linux-user.de


<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />

schwerpunkt<br />

H Unter KDE<br />

und Gnome lassen<br />

sich Freigaben<br />

mithilfe eines<br />

Kontextmenüs<br />

direkt<br />

im Dateimanager<br />

einrichten.<br />

I <strong>Windows</strong> 8 findet<br />

Freigaben auf <strong>Linux</strong>-<br />

PCs zwar sofort problemlos,<br />

kann sie aber<br />

erst mit einer korrekten<br />

Samba-Konfiguration<br />

auch nutzen.<br />

den Zugriff zu erlangen, müssen<br />

Sie die Berechtigungen auf Ändern<br />

oder Vollzugriff setzen. Diese<br />

Rechte sollten Sie aber nicht jedem<br />

gewähren, sondern auf einzelne<br />

Benutzer beschränken.<br />

Um etwa dem User drilling vollen<br />

Zugriff zu gestatten, klicken Sie<br />

bei Freigabeberechtigungen auf Hinzufügen<br />

und geben im sich öffnenden<br />

Dialog Benutzer und Gruppen<br />

auswählen im Feld Geben Sie den zu<br />

verwendenden Objektnamen ein den<br />

gewünschten Benutzernamen ein.<br />

Dann klicken Sie auf Namen überprüfen<br />

und, falls <strong>Windows</strong> den Namen<br />

findet, auf OK. Der zusätzliche<br />

Benutzer sollte dann im oberen<br />

Teil des Dialoges Freigabeberechtigungen<br />

bei Gruppen- oder Benutzernamen<br />

auftauchen, und Sie<br />

können die Rechte Vollzugriff oder<br />

Ändern für diesen Benutzer auf<br />

Zulassen setzen (Abbildung F).<br />

Ab sofort sollte der Zugriff von<br />

<strong>Linux</strong> aus auf diesen Ordner klappen.<br />

Samba bildet die im Beispiel<br />

aus Abbildung F gesetzten <strong>Windows</strong>-Berechtigungen<br />

auf den<br />

Wert 755 ab, wie ein Blick in den<br />

Dialog Zugangsberechtigungen unter<br />

KDE offenbart (Abbildung G).<br />

<strong>Linux</strong>-Shares für <strong>Windows</strong> 8<br />

Um unter <strong>Linux</strong> Dateien oder Verzeichnisse<br />

für die Nutzung unter<br />

<strong>Windows</strong> 8 freizugeben, müssen<br />

Sie unter <strong>Linux</strong> einen Samba-Server<br />

aufsetzen. Wie Sie das gegebenenfalls<br />

„zu Fuß“ erledigen, haben<br />

wir bereits anlässlich der Einführung<br />

von <strong>Windows</strong> 7 in einem<br />

Artikel sehr ausführlich beschrieben<br />

([2],[3]).<br />

Geben Sie allerdings unter KDE<br />

in Dolphin oder unter Gnome in<br />

Nautilus ein Verzeichnis über die<br />

entsprechenden<br />

Dialoge des Dateimanagers<br />

frei,<br />

nehmen die meisten Distributionen<br />

die dazu erforderlichen<br />

Schritte automatisch vor: Sie richten<br />

also den Samba-Server samt<br />

passender Konfigurationsdatei<br />

und einer Konfiguration für die<br />

gewünschten Freigaben ein. Wählen<br />

Sie beispielsweise unter Kubuntu<br />

im Kontextmenü des freizugebenden<br />

Verzeichnisses in<br />

Dolphin den Eintrag Eigenschaften<br />

und wechseln zum Reiter Freigabe,<br />

bietet die Distribution von<br />

sich aus an, Samba zu installieren.<br />

Ist das erledigt, navigieren Sie<br />

erneut zum Reiter Freigabe im<br />

Kontextmenü des gewünschten<br />

Verzeichnisses, aktivieren das<br />

Ankreuzfeld Mit Samba freigeben<br />

(Microsoft <strong>Windows</strong>), verändern<br />

falls gewünscht den (per Default<br />

mit dem Verzeichnisnamen identischen)<br />

Namen der Freigabe und<br />

legen dann die Berechtigungen<br />

fest. Ein weiteres Ankreuzfeld erlaubt<br />

beispielsweise das Konfigurieren<br />

einer Gastanmeldung. Als<br />

Berechtigungen stehen über diesen<br />

Weg Volle Kontrolle, Nur lesen<br />

und Verweigern für die Objekte<br />

Everyone, smbguest sowie den Besitzer<br />

(in Abbildung H drilling)<br />

zur Verfügung.<br />

Samba-Kenner wundern sich<br />

hier zu Recht, dass eine auf diese<br />

Art eingerichtete Freigabe nicht<br />

in der Freigabe-Sektion der Samba-Konfigurationsdatei<br />

/etc/samba/smb.conf<br />

auftaucht. Das liegt<br />

daran, dass das gezeigte Verfahren<br />

lediglich dazu dient, dass jeder<br />

Benutzer einfache Freigaben<br />

aus seinem eigenen Heimatverzeichnis<br />

mithilfe von Dolphin<br />

(KDE) oder Nautilus (Gnome)<br />

ohne Root-Rechte einrichten<br />

kann. Es beruht auf dem Tool net<br />

usershare, beziehungsweise nautilus‐share<br />

(Gnome). Solche einfachen<br />

Freigaben verwaltet KDE im<br />

Verzeichnis /var/lib/samba/<br />

usershares und nicht in der<br />

Samba-Konfigurationsdatei, zu<br />

deren Bearbeitung Root-Rechte<br />

erforderlich wären.<br />

Der Zugriff auf eine solche Freigabe<br />

von <strong>Windows</strong> 8 aus klappt<br />

unkompliziert: Sie klicken im Navigationsbereich<br />

des Explorers<br />

auf den Eintrag Netzwerk, woraufhin<br />

sich die Anzeige rechts<br />

davon im Bereich Computer nach<br />

und nach mit Einträgen füllt.<br />

Dort erscheint auch der Hostname<br />

Ihres <strong>Linux</strong>/​Samba-Servers.<br />

Ein Doppelklick auf den<br />

Rechnernamen fördert einen Anmeldedialog<br />

zutage. Das Login<br />

scheitert beim ersten Versuch allerdings<br />

wie in Abbildung I gezeigt<br />

mit dem Hinweis, dass <strong>Windows</strong><br />

8 sich nicht mit dem ange-<br />

<strong>Windows</strong>: Vollzugriff vs. Ändern<br />

In der <strong>Windows</strong>-Rechte-Philosophie besteht zwischen den Berechtigungen<br />

Vollzugriff und Ändern bei NTFS-Dateisystemen ein erheblicher<br />

Unterschied, auch wenn die Bezeichnungen ähnliche<br />

Auswirkungen suggerieren. Mit dem Recht Ändern können Sie Dateien<br />

oder Ordner zwar ändern und damit auch löschen, doch erst<br />

der Vollzugriff schließt auch das Recht ein, die NTFS-Berechtigungen<br />

für diesen Ordner zu ändern. Kombinieren Sie gewöhnliche<br />

Verzeichnisrechte im lokalen NTFS-Dateisystem mit Freigabe-Rechten,<br />

zählt immer das restriktivere Recht. Darf ein Benutzer<br />

also die Freigabe nur Lesen, steht auch auf <strong>Linux</strong>-Seite nur<br />

das Lese-Recht zur Verfügung, selbst wenn Sie unter <strong>Windows</strong><br />

auf Verzeichnisebene (NTFS) Vollzugriff gewähren. <strong>Windows</strong>-Freigaben,<br />

die Sie im praktischen Alltag dauerhaft benötigen, sollten<br />

Sie daher in jedem Fall über CIFS-VFS permanent einhängen. Die<br />

möglichen Optionen lehnen sich an jene von smbmount an [5].<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 43


schwerpunkt<br />

<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />

J Das Tool Smbclient<br />

macht <strong>Windows</strong>-Freigaben<br />

auf der Befehlszeile<br />

sichtbar.<br />

gebenen Benutzernamen am<br />

Samba-Server anmelden lässt –<br />

selbst wenn Sie auf <strong>Windows</strong>und<br />

<strong>Linux</strong>-Seite den gleichen<br />

Account verwenden. Das liegt<br />

wiederum unter Ubuntu/​Kubuntu<br />

daran, dass Ubuntu beim Installieren<br />

des Paketes samba eine<br />

per Default nicht funktionierende<br />

Konfigurationsdatei /etc/samba/<br />

samb.conf hinterlässt. Diese gilt es,<br />

in zumindest einem wichtigen<br />

Punkt in der Sektion [global] an<br />

das geschilderte Szenario anzupassen:<br />

Entfernen Sie das Semikolon<br />

(wie die Raute in der Samba-Konfiguration<br />

ein Kommentarzeichen)<br />

aus der Zeile security<br />

= user, um den benutzerbasierten<br />

Security-Level von Samba zu aktivieren.<br />

Dann fügen Sie direkt<br />

darunter folgende Zeile ein:<br />

username map = /etc/samba/smbusers<br />

Anschließend legen Sie mit sudo<br />

smbpasswd ‐a User gefolgt von einem<br />

frei wählbaren Password einen<br />

neuen Samba-Benutzer auf<br />

dem <strong>Linux</strong>-PC an, dessen Name<br />

exakt so lautet, wie der Nutzername<br />

auf dem <strong>Windows</strong>-8-Rechner.<br />

Danach starten Sie<br />

den Samba-Server<br />

mit sudo service<br />

smbd restart neu.<br />

Nun sollte der<br />

Zugriff von<br />

<strong>Windows</strong>-8-Seite<br />

wie gezeigt<br />

funktio nieren.<br />

Dauerhafte Freigabe<br />

Für eine dauerhaft vorhandene<br />

Freigabe müssen Sie mit Root-<br />

Rechten eine Share-Sektion in<br />

der Samba-Konfigurationsdatei<br />

/ etc/samba/smb.conf nach dem<br />

Muster aus Listing 1 anlegen.<br />

Mögliche weitere Optionen finden<br />

sich in der offiziellen deutschen<br />

Übersetzung der Samba-<br />

Dokumentation [4]. Nach einem<br />

Neustart des Servers mit sudo<br />

service smbd restart lässt sich die<br />

neue Freigabe von <strong>Windows</strong> 8 aus<br />

auf die gleiche Art und Weise<br />

erreichen wie eine einfache User-<br />

Freihabe via net usershare.<br />

Berechtigungseinstellungen für<br />

das entsprechende Verzeichnis im<br />

Kontextmenü von Dolphin spielen<br />

hier keine Rolle, da es sich um<br />

eine vollwertige Freigabe via smb.<br />

conf handelt.<br />

Übrigens liefern fast alle Distributionen<br />

auch grafische Werkzeuge<br />

zur Samba-Konfiguration<br />

mit – Ubuntu etwa neben dem<br />

Samba-eigenen Swat auch system‐config‐samba<br />

und gadmin‐samba.<br />

Ferner lässt sich mit Webmin eine<br />

webbasierte Samba-Konfiguration<br />

vornehmen.<br />

Fazit<br />

Samba-Networking stellt für viele<br />

erfahrene <strong>Linux</strong>-Anwender nichts<br />

Neues dar, sondern ist praktizierter<br />

Alltag. Trotzdem scheitert<br />

manchmal die Kommunikation<br />

zwischen <strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong>,<br />

was gelegentlich, aber nicht immer,<br />

an Neuerungen auf <strong>Windows</strong>-Seite<br />

liegt. Was <strong>Windows</strong> 8<br />

angeht, funktioniert das Netzwerkeln<br />

immerhin nicht anders<br />

als bei <strong>Windows</strong> 7 – hat man sich<br />

erstmal mit der neuen Oberfläche<br />

vertraut gemacht. Bei etwaigen<br />

Verbindungsproblemen ist es<br />

wichtig zu wissen, dass unter<br />

<strong>Windows</strong> 8 das Verhalten von<br />

Netzwerkprofilen der Kontrolle<br />

der hauseigenen Firewall obliegt,<br />

dass eine Reihe von neueren Erkennungs-<br />

und Propagierungsfunktionen<br />

zur Kommunikation<br />

mit <strong>Linux</strong> häufig besser ausgeschaltet<br />

bleiben, und dass die per<br />

Default eingesetzten Heimnetzgruppen<br />

ausschließlich innerhalb<br />

der <strong>Windows</strong>-7/​8-Welt funktionieren.<br />

(jlu) n<br />

Listing 1<br />

[Freigabename]<br />

# Pfad<br />

path = /Pfad/zu/den/Daten<br />

# Kommentar dazu<br />

comment = "Meine Daten"<br />

available = yes<br />

browseable = yes<br />

# Kein Zugriff für Gäste<br />

guest ok = no<br />

# Angemeldete Benutzer haben<br />

Schreibzugriff<br />

writeable = yes<br />

Troubleshooting<br />

In <strong>Windows</strong>-Netzwerken müssen Clients unabhängig<br />

von einer korrekten TCP/​IP-Konfiguration Bestandteil<br />

einer Domäne oder einer Arbeitsgruppe sein, damit<br />

die automatischen Propagierungs- beziehungsweise<br />

Erkennungsfunktionen so funktionieren, wie sie sollen.<br />

Andernfalls bleibt die Netzwerkumgebung des<br />

<strong>Windows</strong>-Rechners leer.<br />

Haben Sie den Verdacht, dass bei korrekten IP- und<br />

Firewall-Einstellungen (der Rechner reagiert auf Pingund<br />

ICMP-Anfragen) ein Rechner nur deshalb nicht in<br />

der Netzwerkumgebung auftaucht, weil der LLTD unter<br />

<strong>Windows</strong> 8 nicht tut, was er soll, oder der NLA<br />

einfach zu lange braucht, dann können Sie eine<br />

existente Freigabe durch Eingeben von \\Rechner<br />

in der Adresszeile des Explorers auch direkt sichtbar<br />

machen und gegebenenfalls verbinden. Dasselbe erledigt<br />

der Befehl net use \\Rechner auf der Kommandozeile<br />

oder Powershell.<br />

Von <strong>Linux</strong> können Sie via Dolphin oder Nautilus über<br />

die URL smb://Workgroup/Rechner direkt auf Freigaben<br />

zugreifen. Alternativ funktioniert auch das Navigieren<br />

in Dolphin über Orte | Netzwerk | Workgroup.<br />

Möchten Sie genau wissen, welche Freigaben auf<br />

einem <strong>Windows</strong>-8-Host zur Verfügung stehen, geben<br />

Sie unter <strong>Linux</strong> den Befehl smbclient ‐L Hostname<br />

ein (Abbildung J). Das Kommando zeigt alle Freigaben<br />

für den aktuell angemeldeten Benutzer. Mit der<br />

Option ‐U=User klappt das auch für andere Benutzer.<br />

info<br />

[1] Smb4k einsetzen: Frank Wieduwilt,<br />

„Grenzgänger“, LU 07/​2006, S. 76,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 9908<br />

[2] Samba-Server einrichten: Markus Klimke,<br />

„Tanzschule“, LU 02/​2010, S. 32,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 20086<br />

[3] Samba-Fileserver: Eric Amberg, „Netzwerk<br />

im Gleichschritt“, LU 04/​2008, S. 28,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 15412<br />

[4] Mount.cifs: http:// gertranssmb3. berlios.​<br />

de/ output/ mount. cifs. 8. html<br />

[5] Deutsche Samba-Dokumentation: http://​<br />

gertranssmb3. berlios. de/ output/<br />

44 12 | 12<br />

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Einsendeschluss ist der 15.12.2012<br />

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praxis<br />

Handbrake<br />

Videodateien konvertieren mit Handbrake<br />

Im Fokus<br />

Drei Klicks, und schon ist das Video konvertiert –<br />

so leicht fällt diese sonst lästige Arbeit mit dem<br />

flexiblen Konverter Handbrake. Erik Bärwaldt<br />

© Fontane, Fotolia<br />

README<br />

Handbrake 0.9.8<br />

LU/handbrake/<br />

Auf die Schnelle ein<br />

Video für das Android-<br />

Smartphone konvertieren?<br />

Kein Problem mit<br />

Handbrake: Der vielseitige<br />

Konverter glänzt<br />

nicht nur mit Profi-Optionen,<br />

sondern zusätzlich<br />

mit einem hilfreichen<br />

Satz von vordefinierten<br />

Profilen für<br />

viele Geräte.<br />

<strong>Linux</strong> gehörte lange Zeit nicht<br />

zu den bevorzugten Multimedia-<br />

Plattformen. In den letzten Jahren<br />

entstanden jedoch zunächst<br />

im Audio-Bereich und dann auch<br />

für das Bearbeiten von Videos<br />

viele interessante Programme.<br />

Dabei reicht das Spektrum mittlerweile<br />

von Applikationen zum<br />

gelegentlichen Bearbeiten multimedialer<br />

Inhalte bis hin zu Lösungen<br />

für professionelle Ansprüche.<br />

Das Programm Handbrake<br />

[1] glänzt durch einfache Bedienelemente,<br />

eignet sich aber<br />

trotzdem für anspruchsvolle Aufgaben.<br />

Installation<br />

Das Programm findet sich als installierbares<br />

Paket zum Download<br />

auf vielen Internetseiten. Für<br />

Ubuntu nutzen Sie ein PPA, um<br />

die Software zu installieren (Listing<br />

1). Das manuelle Kompilieren<br />

des Quellcodes, den Sie auf<br />

der Projektseite finden [2], gestaltet<br />

sich alles andere als trivial,<br />

weil es eine stattliche Zahl an<br />

Bibliotheken voraussetzt.<br />

Hinzu kommt ein weiteres Problem:<br />

Käuflich erworbene Video-<br />

DVDs weisen fast durchgehend<br />

eine als Kopierschutz gedachte<br />

CSS-Verschlüsselung auf. Möchten<br />

Sie die Medien für den privaten<br />

Gebrauch auf die heimische<br />

Festplatte kopieren, gilt es, zunächst<br />

die Bibliothek Libdvdcss2<br />

zu installieren. Schon aus patentrechtlichen<br />

Gründen liefern jedoch<br />

nahezu alle Distributionen<br />

diese Software nicht von Haus<br />

aus mit [3], zudem ist die Legalität<br />

des Einsatzes in Deutschland<br />

juristisch nicht abschließend geklärt<br />

(siehe Kasten Juristisches).<br />

Handbrake liegt in zwei Varianten<br />

vor, als skriptingfähiges Kommandozeilenprogramm<br />

und als<br />

Gtk-Version, die eine komfortabel<br />

und intuitiv zu bedienende Oberfläche<br />

bietet (Abbildung A). Das<br />

Programm eignet sich wegen der<br />

sehr rechenintensiven Arbeit<br />

nicht für ältere Computer: Rechner<br />

mit Einkern-Prozessoren geraten<br />

schnell an ihre Leistungsgrenzen.<br />

Es empfiehlt sich somit<br />

auf jeden Fall ein PC mit Dual-<br />

Core-Prozessor und einer Taktfrequenz<br />

von mehr als 2 GHz, um<br />

die Aufgaben in vertretbarem<br />

Zeitrahmen zu erledigen.<br />

Erster Start<br />

Für Einsteiger empfiehlt sich der<br />

Einsatz der Variante mit grafischer<br />

Oberfläche an. Diese bietet<br />

gegenüber der Version für die<br />

Kommandozeile einen schnellen<br />

und unkomplizierten Zugriff auf<br />

die sehr vielfältigen Parameter.<br />

Diese stellen Sie über die Gtk-<br />

Oberfläche schnell und ohne langes<br />

Studieren ein.<br />

Sie finden die GUI-Version nach<br />

der Installation im Startmenü in<br />

der Gruppe Unterhaltungsmedien<br />

oder Multimedia, je nach verwendeter<br />

Distribution. Handbrake<br />

48 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Handbrake<br />

praxis<br />

Die meisten kommerziellen Anbieter<br />

verschlüsseln ihre Video-DVDs mit<br />

dem Content Scrambling System<br />

CSS. Seit der Novellierung des Urheberrechts<br />

vom 13. September 2003<br />

gelten gemäß §95a UrhG in Deutschland<br />

Maßnahmen als illegal, wenn sie<br />

dem Umgehen eines „wirksamen“ Kopierschutzes<br />

dienen. Das CSS-System<br />

ist jedoch bereits seit geraumer Zeit<br />

entschlüsselt, sodass (gerichtlich) geklärt<br />

werden müsste, ob hier noch<br />

eine Wirksamkeit gegeben ist.<br />

Juristisches<br />

Gerichte in verschiedenen europäischen<br />

Ländern haben in der Vergangenheit<br />

bereits die Illegalität von Methoden<br />

zum Umgehen im Falle des<br />

CSS-Systems angezweifelt und entsprechende<br />

Klagen folgerichtig abgewiesen.<br />

In Deutschland steht dagegen<br />

eine abschließende Bewertung<br />

der Wirksamkeit der CSS-Verschlüsselung<br />

noch aus, sodass derzeit der<br />

Einsatz der entsprechenden Bibliothek<br />

Libdvdcss zumindest in einer<br />

rechtlichen Grauzone liegt.<br />

versteht sich als Videokonverter,<br />

der nahezu alle gängigen Formate<br />

liest und bei Bedarf ins MP4- sowie<br />

MKV-Format umwandelt. Die<br />

Software akzeptiert als Datenquelle<br />

ein optisches Medium oder<br />

eine lokal gespeicherte Datei.<br />

Nach einem Klick auf die Schaltfläche<br />

Source oben links im Programmfenster<br />

und der anschließenden<br />

Auswahl einer Quelldatei<br />

oder eines Datenträgers scannt<br />

Handbrake zunächst den Inhalt<br />

des Mediums und listet anschließend<br />

– sofern vorhanden – Kapitel,<br />

Titel und Dauer der angegebenen<br />

Quelle auf. Aus dieser Liste<br />

wählen Sie die für das Konvertieren<br />

vorgesehenen Inhalte per<br />

Mausklick aus.<br />

Bevor Sie jedoch zur Tat schreiten,<br />

lohnt es sich, die Oberfläche<br />

des Programms zu erkunden:<br />

Eine große Leiste mit Schaltflächen<br />

direkt unterhalb der Menüleiste<br />

am oberen Fensterrand ermöglicht<br />

den schnellen Zugriff<br />

auf wichtige Funktionen des Programms.<br />

In den Bereichen Source<br />

und Destination geben Sie die<br />

Quell- sowie Zieldatei an. Hier<br />

haben Sie bereits die Möglichkeit,<br />

einige grundlegende Einstellungen<br />

in Bezug auf das Ergebnis<br />

vorzunehmen: Möchten Sie das<br />

Video im Internet publizieren<br />

oder für Apples iPod 5G optimieren,<br />

so setzen Sie Häkchen vor<br />

den Optionen Web optimized oder<br />

iPod 5G Support. Handbrake verkleinert<br />

das zu bearbeitende Video<br />

in diesem Fall auf eine für<br />

den Zweck angemessene Dateigröße.<br />

Auf der rechten Seite finden<br />

Sie in einer Baumansicht vordefinierte<br />

Profile, über die Sie<br />

entsprechend den Anforderungen<br />

von iPod, iPhone oder Android-<br />

Smartphone den richtigen Satz<br />

an Parametern mit einem Klick<br />

laden. Im unteren Bereich des<br />

Programmfensters finden sich<br />

sechs Gruppen von Parametern,<br />

verteilt auf Reiter, die Sie durch<br />

Anklicken aufrufen. Hier nehmen<br />

Sie in den Fenstern Video, Audio,<br />

Subtitles, H.264 und Chapters alle<br />

für das Ergebnis relevanten Einstellungen<br />

vor.<br />

In der Voreinstellung verwendet<br />

Handbrake den H.264-Codec, gestattet<br />

jedoch auch das Arbeiten<br />

mit dem Format MPEG-4. Zusätzlich<br />

haben Sie die Möglichkeit,<br />

bei beiden Formaten die<br />

Frame-Rate individuell zu konfigurieren,<br />

um mit unterschiedlichen<br />

TV-Normen kompatibel zu<br />

bleiben. Üblicherweise übernimmt<br />

die Software die Einstellungen<br />

aus der Quelldatei.<br />

Rechts daneben stellen Sie bei<br />

Bedarf zusätzlich die Datenstromrate<br />

bei der Wiedergabe des<br />

konvertierten Videos ein, optional<br />

auch die Größe der Zieldatei.<br />

Diese Option erweist sich insbesondere<br />

dann als Vorteil, wenn<br />

Sie HD-Videos so komprimieren<br />

müssen, dass das Ergebnis auf<br />

eine CD-ROM passt. Allerdings<br />

steht diese Möglichkeit nur bis<br />

Version 0.9.5 bereit, ab Handbrake<br />

0.9.6 hat der Entwickler sie<br />

entfernt. Er empfiehlt, stattdessen<br />

über die Bitrate die Größe der<br />

Datei zu kalkulieren.<br />

Haben Sie die Optionen Bitrate<br />

(kbps): aktiviert und zum Verbessern<br />

der Bildqualität bei starken<br />

Kompressionsraten gleichzeitig<br />

links im Fenster ein Häkchen vor<br />

2-Pass-Encoding gesetzt, dann<br />

dauert das Umwandeln – je nach<br />

A Die grafische Oberfläche<br />

von Handbrake<br />

erlaubt einen schnellen<br />

Zugriff auf die<br />

wichtigen Funktionen.<br />

Detailliertere Dialoge<br />

finden sich in den jeweiligen<br />

Reitern am<br />

unteren Rand.<br />

Listing 1<br />

$ sudo add‐apt‐repository ppa:stebbins/handbrake‐releases<br />

$ sudo aptitude update<br />

$ sudo aptitude install handbrake‐gtk handbrake‐cli<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 49


praxis<br />

Handbrake<br />

B Im Reiter Video<br />

konfigurieren Sie die<br />

Auflösung, Größe der<br />

Zieldatei oder die<br />

Kompressionsrate.<br />

Leistung des Systems – in der Regel<br />

drei bis vier Mal so lange wie<br />

die Spieldauer des ursprünglichen<br />

Videos (Abbildung B).<br />

Korrespondierend zu den im<br />

Fenster Video einzustellenden<br />

Optionen verfeinern Multimedia-<br />

Profis im Fenster H.264 die Parameter<br />

für die Ausgabe. Je nach<br />

Anzahl der Modifikationen<br />

schlägt sich dies jedoch in einer<br />

nochmals längeren Dauer beim<br />

Bearbeiten nieder.<br />

Akustisches<br />

Der Konverter lässt Sie auch beim<br />

Bearbeiten der Tonspuren nicht<br />

im Stich: Handbrake unterstützt<br />

viele gängige Formate und ermöglicht<br />

es, unterschiedliche Audio-Spuren<br />

zu nutzen.<br />

Insbesondere bei kommerziellen<br />

Produktionen liegt die Tonspur in<br />

mehreren Sprachen auf dem Datenträger.<br />

Möchten Sie in der<br />

Zieldatei ebenfalls unterschiedliche<br />

Varianten bereitstellen, klicken<br />

Sie im Fenster Audio auf das<br />

Auswahlfeld Track. Dadurch listet<br />

die Software zunächst die im<br />

Quellmedium vorhandenen Audio-Spuren<br />

auf.<br />

Die Variante, die Sie zuerst auswählen,<br />

übernimmt Handbrake<br />

mit den Standardeinstellungen in<br />

die darunterliegende Liste.<br />

Möchten Sie eine weitere<br />

Spur hinzufügen, klicken<br />

Sie einfach auf die<br />

Schaltfläche mit dem grünen<br />

Pluszeichen und wählen<br />

im Auswahlfeld Track<br />

eine andere Variante aus.<br />

Diese erscheint ebenfalls<br />

in der Liste darunter.<br />

Darüber hinaus bietet die Software<br />

die Option, die Audio-Spuren<br />

zu modifizieren. Üblicherweise<br />

kommen bei kommerziellen<br />

Produktionen Bitraten von<br />

160 kbit/​s bei Abtastraten („Sampling-Raten“)<br />

von 44,1 kHz. Die<br />

so aufgenommenen Audio-Spuren<br />

bieten nahezu CD-Qualität.<br />

Handbrake gestattet nicht nur,<br />

diese Raten zu verändern, sondern<br />

bietet obendrein unterschiedliche<br />

Codecs zum Konvertieren<br />

an, wobei Sie die Möglichkeit<br />

haben, jede Spur einzeln zu<br />

modifizieren.<br />

Auch hier gilt: Das Konvertieren<br />

von Tonmaterial nimmt unter<br />

Umständen sehr viel Zeit in Anspruch.<br />

Andererseits ist es sinnvoll,<br />

Bitrate und Abtastrate zu<br />

verringern, wenn Sie einen Clip<br />

stark komprimieren möchten, um<br />

die Zieldatei möglichst klein zu<br />

halten. Tun Sie das innerhalb der<br />

Grenzen, bleiben die Qualitätseinbußen<br />

für das menschliche<br />

Ohr kaum hörbar.<br />

Möchten Sie bei einer vorhandenen<br />

Quelldatei die Audio- von der<br />

Video-Spur trennen und die Zieldatei<br />

ohne Ton speichern, so wählen<br />

Sie ganz einfach im Auswahlfeld<br />

Track die Option No Audio<br />

(Abbildung C).<br />

Bei sehr stark schwankender Dynamik<br />

der originalen Aufnahme<br />

bietet Handbrake ein weiteres<br />

Schmankerl, um später das ständige<br />

Nachjustieren der Lautstärke<br />

zu vermeiden: Durch einen Klick<br />

auf das kleine Lautsprecher-Symbol<br />

rechts im Fenster Audio schalten<br />

Sie die Dynamic Range Compression<br />

(DRC) ein. Mithilfe eines<br />

dann erscheinenden Reglers definieren<br />

Sie, wie weit die Software<br />

leise und laute Passagen eines<br />

Films einander näher bringt.<br />

Je höher der dabei eingestellte<br />

Wert, desto geringer fällt der dynamische<br />

Unterschied in der konvertierten<br />

Audio-Spur aus. Bei<br />

starker Annäherung der dynamischen<br />

Werte kommt es jedoch<br />

vor, dass laute Passagen verzerrt<br />

klingen, sodass Sie hier maximal<br />

einen Mittelwert wählen sollten.<br />

Um die Dynamik-Anpassung auszuschalten,<br />

schieben Sie den<br />

Lautstärkeregler einfach ganz<br />

nach unten.<br />

Untertitel<br />

Viele Filme – insbesondere weniger<br />

stark nachgefragte Produktionen<br />

aus dem Ausland – bieten<br />

keine deutschsprachigen Audio-<br />

Spuren. Hier greifen die Produzenten<br />

zum Untertitel als kostengünstiger<br />

Alternative zur Synchronisation.<br />

Falls die Videoquelle<br />

Untertitel in verschiedenen<br />

Sprachen aufweist und Sie diese<br />

in die Zieldatei übernehmen<br />

möchten, klicken Sie dazu einfach<br />

im Programmfenster auf den Reiter<br />

Subtitles und wählen anschließend<br />

in der Auswahlliste Track<br />

den gewünschten Untertitel aus.<br />

C Der Videokonverter Handbrake bietet detaillierte Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

für die Audio-Spuren eines Videos.<br />

D Untertitel ersetzen in vielen Produktionen die oft teure Synchronisation<br />

der gesprochenen Dialoge.<br />

50 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Handbrake<br />

praxis<br />

Durch einen weiteren Klick auf<br />

die Schaltfläche + Track erscheint<br />

die gewählte Sprache in der Liste.<br />

Mit dieser einfachen Methode integrieren<br />

Sie mehrere Untertitel<br />

in ein Video. Um ein späteres<br />

Trennen der Untertitel vom eigentlichen<br />

Film zu verhindern,<br />

verknüpfen Sie die gewählten Untertitel<br />

fest mit der Video-Datei,<br />

indem Sie in der Liste die Option<br />

Burned In aktivieren.<br />

Einige Filme nutzen für die Anzeige<br />

der Untertitel sogenannte<br />

SRT-Dateien. Dabei handelt es<br />

sich um einfache Textdateien, die<br />

über Zeitstempel sicherstellen,<br />

dass Film und Untertitel synchron<br />

ablaufen. Liegen für Ihre<br />

Quellinhalte SRT-Dateien mit Untertiteln<br />

vor, so integrieren Sie<br />

diese problemlos in die Zieldatei,<br />

indem Sie die SRT-Datei über einen<br />

Klick auf die Schaltfläche +<br />

Import SRT und Auswahl im Dateimanager<br />

auswählen.<br />

Handbrake bietet auch hier die<br />

Option, mehrere SRT-Dateien einzubinden<br />

und auf Wunsch ebenfalls<br />

mit dem Film fest zu verknüpfen.<br />

Versehentlich verbundene<br />

Untertitel entfernen Sie mit einem<br />

Klick auf die Schaltfläche mit<br />

dem Minuszeichen (Abbildung D).<br />

Bildliches<br />

Hochauflösende Filme benötigen<br />

sehr viel Speicherplatz. Daher ergibt<br />

sich oft die Notwendigkeit,<br />

HD-Videos oder andere hochauflösende<br />

Quellen mit einer niedrigeren<br />

Auflösung abzuspeichern,<br />

möglichst ohne Einbußen bei der<br />

Qualität. Auch der Wechsel vom<br />

Format 4:3 auf 16:9 macht häufig<br />

ein Ausrichten des Bildes nötig,<br />

um unschöne schwarze Balken an<br />

den oberen und unteren Rändern<br />

zu vermeiden.<br />

Handbrake erlaubt es, diese Arbeiten<br />

in einem Durchgang mit<br />

dem eigentlichen Konvertieren<br />

der Daten vorzunehmen. Um die<br />

Auflösung und den Formfaktor<br />

des Videos anzupassen, klicken<br />

Sie im Hauptfenster oben rechts<br />

auf die Schaltfläche Picture Settings.<br />

Handbrake öffnet nun ein<br />

neues Fenster mit Optionen, in<br />

dem Sie im Reiter Dimensions auf<br />

der linken Seite zunächst die Bildgröße<br />

festlegen.<br />

Sie können hier wahlfrei Teile<br />

des ursprünglichen Bildes pixelgenau<br />

an allen vier Seiten abschneiden,<br />

indem Sie die Anzahl<br />

der zu entfernenden Pixel in die<br />

dafür vorgesehenen Felder eintragen.<br />

Zuvor gilt es jedoch, bei der<br />

E Das Fenster Picture<br />

Settings ermöglicht<br />

sehr genaue Einstellungen<br />

in Bezug auf<br />

das Seitenverhältnis<br />

von Bildmaterial und<br />

Ausgabe.<br />

Die heute führenden Spezialisten stammen oft aus der "Freie Software-Szene" und schulen seit<br />

Jahren im <strong>Linux</strong>hotel. Das erklärt die Breite und Qualität unseres Schulungsangebotes:<br />

AJAX * Amavis * Android * Angriffstechniken * Apache * Asterisk * BaseX * BayesianAnalysis * Bind * C/C++ * Cassandra *<br />

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Embedded <strong>Linux</strong> * eXist-db * Faces * FAI * Firewall * Forensik * FreeBSD * FreeRADIUS * GeoExt * Git * Grails * GRASS *<br />

Groovy * hadoop * Hochverfügbarkeit * HTML5 * Hudson * iSCSI * IPv6 * ITSM * Java * JavaScript * Jenkins * Kernel * KVM<br />

* LDAP * LibreOffice * <strong>Linux</strong> * LPI * m23 * MacOSX * MapFish * Mapserver * Maven * Mikrocontroller * MVS/380 * MySQL *<br />

Nagios * Node.js * OpenBSD * OpenLayers * OpenOffice * openQRM * OpenVPN * OPSI * OSGi * OTRS * Perl * PHP *<br />

Postfix * PostgreSQL * Puppet * Python * QuantumGIS * R * Rails * RedHat * Routing * Request-Tracker RT * Ruby * Samba<br />

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Tomcat * Treiber * TYPO3 * Ubuntu * UML * Unix * Univention * Virenfilter * Virtualisierung * VoIP * WebGIS * Webservices *<br />

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12 | 12 51


praxis<br />

Handbrake<br />

F Mit der Log-Funktion<br />

kommen Sie Problemen<br />

beim Wandeln<br />

schnell auf die Spur.<br />

G Bei Bedarf halten<br />

Sie Aufträge in der<br />

Warteschlange an oder<br />

werfen sie komplett<br />

aus dem Spooler.<br />

Option Auto Crop das entsprechende<br />

Häkchen zu entfernen:<br />

Nur so eröffnet die Software<br />

überhaupt die Möglichkeit, manuell<br />

Werte einzugeben.<br />

Daneben bietet Handbrake über<br />

die rechts daneben befindlichen<br />

Gruppen Storage und Display auch<br />

die Möglichkeit, den Video-Standard<br />

zu wechseln und die Seitenverhältnisse<br />

anzupassen. Die unterschiedlichen<br />

Formate speichern<br />

Filme in verschiedenen Seitenverhältnissen<br />

ab – ohne eine<br />

entsprechende Korrektur gibt der<br />

Videoplayer diese verzerrt und<br />

mit schwarzen Rändern wieder.<br />

Das sogenannte anamorphe Encoding<br />

wirkt dem entgegen: Es<br />

speichert ausschließlich die bildlich<br />

relevanten Teile eines Filmes,<br />

nicht jedoch die bei Inhalten im<br />

16:9-Format auf herkömmlichen<br />

4:3- oder 16:10-Wiedergabegeräten<br />

sichtbaren horizontalen<br />

schwarzen Streifen. Beim anamorphen<br />

Encoding entsteht daher<br />

ein verzerrtes Bild. Der<br />

Video player skaliert bei der Wiedergabe<br />

das Material automatisch,<br />

um das Bild im korrekten<br />

Seitenverhältnis wiederzugeben.<br />

Dazu greift er auf die im Film hinterlegten<br />

Daten zurück.<br />

Handbrake erlaubt es, in solchen<br />

Fällen durch Modifikationen<br />

in der Gruppe Storage das Seitenverhältnis<br />

für die abzuspeichernden<br />

Inhalte anzupassen oder für<br />

den Videoplayer in der Gruppe<br />

Display die Optionen für die Wiedergabe<br />

zu definieren.<br />

Beachten Sie beim Anpassen der<br />

Seitenverhältnisse, dass die gängigen<br />

Fernsehnormen PAL und<br />

NTSC andere Auflösungen nutzen<br />

als die im IT-Bereich üblichen<br />

Video-Standards. Daher arbeitet<br />

Handbrake im Reiter Display mit<br />

anderen Werten als im Reiter Storage,<br />

um so ein optimales Ergebnis<br />

zu erzielen. Voreingestellt behält<br />

die Software das Seitenverhältnis<br />

bei und rechnet geänderte<br />

Parameter automatisch um (Abbildung<br />

E, vorherige Seite).<br />

Volle Kontrolle<br />

Aufgrund von Änderungen beim<br />

Verarbeiten von Codecs kommt es<br />

bei den ersten Schritten mit<br />

Handbrake vor, dass die Software<br />

Video-DVDs nicht korrekt erkennt<br />

oder im Programm eigentlich<br />

vorhandene Optionen nicht<br />

bereitstellt. In vielen Fällen gehen<br />

solche Probleme auf fehlende Bibliotheken<br />

zurück.<br />

Um die Ursache für den Fehler<br />

schnell zu finden und Abhilfe zu<br />

ermöglichen, bietet Handbrake<br />

eine Log-Funktion mit der Möglichkeit,<br />

die Datei im Programmfenster<br />

anzusehen. Sie klicken<br />

dazu lediglich auf die Schaltfläche<br />

Activity Window oben rechts im<br />

Hauptfenster und erhalten daraufhin<br />

die aktuelle Liste der Meldungen<br />

in einem gesonderten<br />

Fenster (Abbildung F).<br />

hängig von der Quelle des Materials.<br />

Das bedeutet, dass Sie lokal<br />

abgespeicherte Filme mit Videos<br />

von optischen Datenträgern im<br />

Spooler mischen dürfen. Die aktuelle<br />

Warteschlange mit den einzelnen<br />

Aufträgen holen Sie durch<br />

einen Klick auf Show Queue auf<br />

den Bildschirm. Über Add to<br />

Queue fügen Sie dem Spooler weitere<br />

Aufträge hinzu.<br />

Mithilfe der Schaltfläche Edit<br />

bearbeiten Sie nachträglich die<br />

Parameter. Einen laufenden Auftrag<br />

unterbrechen Sie durch einen<br />

Klick auf die Schaltfläche Pause.<br />

Möchten Sie Aufträge komplett<br />

aus der Warteschlange löschen,<br />

klicken Sie nach dem Markieren<br />

des gewünschten Auftrages rechts<br />

auf die Schaltfläche mit dem roten<br />

Kreuz (Abbildung G).<br />

Fazit<br />

Handbrake ist genau die richtige<br />

Software, wenn Sie die beim Konvertieren<br />

von Videos die volle<br />

Kontrolle behalten möchten. Das<br />

Programm wandelt nicht nur alle<br />

möglichen Formate in MP4- oder<br />

MKV-Container, sondern ermöglicht<br />

außerdem im gleichen Arbeitsgang<br />

das Bearbeiten von Untertiteln,<br />

Audio-Spuren, Auflösungen<br />

und Seitenverhältnissen.<br />

Dabei glänzt die Software – sofern<br />

Sie die grafische Variante<br />

einsetzen – mit einem einfachen<br />

Bedienkonzept, das wenig Aufwand<br />

beim Einarbeiten erfordert.<br />

Einziges Manko des Programms<br />

sind die Ansprüche an die Hardware:<br />

Ältere Maschinen benötigen<br />

sehr viel Zeit, um einen kompletten<br />

Spielfilm zu konvertieren.<br />

Möchten Sie öfter als nur gelegentlich<br />

Videos konvertieren,<br />

sollten Sie in kraftvolle Komponenten<br />

investieren. (agr) n<br />

info<br />

Schlange stehen<br />

Handbrake ermöglicht das automatisierte<br />

Abarbeiten mehrerer<br />

Aufträge in einem Spooler. Dabei<br />

arbeitet die Warteschlange unab-<br />

[1] Handbrake: http:// handbrake. fr<br />

[2] Quellcode: http:// sourceforge. net/​<br />

projects/ handbrake/ files/ 0. 9. 8/​<br />

HandBrake‐0. 9. 8. tar. bz2/ download<br />

[3] Vorkompilierte Pakete:<br />

http:// pkgs. org/ download/ libdvdcss2<br />

52 12 | 12<br />

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praxis<br />

Outdoor-Navigation<br />

Medion GoPal S3857 und QLandkarte GT<br />

Offroad unterwegs<br />

Wie gut sich mit dem preiswerten Outdoor-Navigationsgerät<br />

Medion GoPal S3857 und der freien Software QLandkarte GT<br />

zwischen Vulkanen navigieren lässt, zeigt unser Praxistest in Island.<br />

Dr. Karl Sarnow<br />

© Fred Fokkelman, sxc.hu<br />

README<br />

QLandkarte GT<br />

LU/qlandkarte/<br />

Wie die freie Software<br />

QLandkarte GT verwendet<br />

auch das preiswerte<br />

Outdoor-Navigationssystem<br />

Medion GoPal<br />

S3875 die Daten von<br />

OpenStreetMap als<br />

Grundlage. Zwar werkelt<br />

das Navi mit einer proprietären<br />

Variante der<br />

Daten, dennoch eröffnet<br />

die identische Basis die<br />

Möglichkeit einer fruchtbaren<br />

Indoor-Outdoor-<br />

Kooperation.<br />

Als hätte Aldi es gewusst: Gerade<br />

rechtzeitig vor einem geplanten<br />

Island-Urlaub bot der Discounter<br />

das Outdoor-Navi Medion GoPal<br />

S3857 [1] preisgünstig an. Das für<br />

159 Euro erhältliche Gerät erschien<br />

umso interessanter, als ein<br />

Blick in die Spezifikationen die<br />

„Erweiterung mit zusätzlichen<br />

OpenStreetMap-Karten für beliebige<br />

Regionen“ versprach – und<br />

damit die mühelose Integration in<br />

eine auf OSM-Daten basierende<br />

Software-Umgebung.<br />

Technische Details<br />

Das Gerät mit 3 Zoll Bildschirmdiagonale<br />

(7,62 cm) und Touchscreen<br />

kommt in einem robusten<br />

Gummigehäuse. Zum Lieferumfang<br />

gehören auch ein Netzteil,<br />

ein USB-Kabel eine Fahrradhalterung<br />

sowie eine DVD mit <strong>Windows</strong>-Software.<br />

Intern werkelt ein<br />

400-MHz-Prozessor von<br />

Samsung, als Betriebssystem<br />

dient <strong>Windows</strong> Mobile.<br />

Der integrierte SiRFStar-III-GPS-<br />

Chip sorgt für den Empfang der<br />

Satellitensignale, 128 MByte<br />

RAM und 8 GByte interner Speicher<br />

stehen für die Verarbeitung<br />

des Kartenmaterials zur Verfügung.<br />

Dieses besteht aus einem<br />

Satz komprimierter OSM-Karten<br />

für Europa und einer topographischen<br />

Rasterkarte für Deutschland<br />

(1:100 000). Zusätzlich sorgt<br />

ein Luftdrucksensor für die Verfügbarkeit<br />

von Höhendaten.<br />

Das transflektive Farbdisplay des<br />

S3857 sorgt bei der Bedienung<br />

durch helle Hintergrundbeleuchtung<br />

für gute Lesbarkeit. Zum<br />

Stromsparen erlischt die Beleuchtung<br />

nach einiger Zeit und wird<br />

erst beim erneuten Berühren des<br />

Schirms wieder aktiv. Auch bei<br />

ausgeschaltetem Backlight lässt<br />

A Das S3857 als Massenspeicher am <strong>Linux</strong>-Rechner (hier einem EeePC).<br />

54 12 | 12<br />

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Outdoor-Navigation<br />

praxis<br />

sich das Display aber noch ablesen,<br />

zumindest, wenn man es entsprechend<br />

in die Sonne hält – der<br />

reflektive Anteil des transflektiven<br />

Bildschirms macht es möglich.<br />

Berühren Sie den Schirm nicht<br />

allzu häufig, lässt sich die vom<br />

Hersteller angegebene Akkulaufzeit<br />

von 8 Stunden problemlos erreichen.<br />

Im Praxistest ließen wir<br />

das Gerät mit vollem Akku während<br />

eines Tagesausflugs eingeschaltet,<br />

trotzdem verfügte es<br />

abends noch über Akku-Reserven.<br />

Etikettenschwindel<br />

Zwar verspricht Medion in der<br />

Spezifikation nur eine Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Windows</strong> XP bis ​7, doch<br />

sobald Sie das S3857 mithilfe des<br />

beiliegenden Kabels via USB mit<br />

einem <strong>Linux</strong>-PC verbinden, erscheint<br />

das Gerät dort als Massenspeicher.<br />

Über die Verzeichnisse<br />

kann dann der Datentransfer<br />

stattfinden (Abbildung A).<br />

Allerdings fällt auf, dass die vermeintlichen<br />

OpenStreetMap-Karten<br />

in einem Format mit der Dateiendung<br />

.ebdm vorliegen. Dieses<br />

proprietäre Dateiformat namens<br />

MicroMap [2] basiert zwar auf<br />

OpenStreetMap-Daten, erweist<br />

sich aber als stark bearbeitete und<br />

komprimierte Variante. Entsprechende<br />

Daten lassen sich nur über<br />

den GoPal-Assistenten, eine auf<br />

der DVD beiliegende <strong>Windows</strong>-<br />

Software, von einem Medion-Server<br />

beziehen – das aber<br />

immerhin kostenlos.<br />

Bei der von Medion<br />

versprochenen „Erweiterung<br />

mit zusätzlichen<br />

OpenStreetMap-Karten“<br />

handelt es sich also um<br />

eine Irreführung, denn<br />

die von OSM bereitgestellten<br />

Daten lassen<br />

sich auf dem S3857<br />

nicht nutzen. Auch die<br />

Angabe „für beliebige<br />

Regionen“ stimmt nicht<br />

so ganz: Das Standard-<br />

Kartenmaterial des Gerätes<br />

bietet außerhalb<br />

Europas nur eine Weltansicht.<br />

Ergänzend kann man vom<br />

Medion-Server kostenlos Übersichtskarten<br />

für Asien/Pazifik, Afrika,<br />

Süd/Mittel/Nordamerika sowie<br />

Höhendaten für Deutschland,<br />

Österreich, die Schweiz und<br />

Frankreich herunterladen. Wer detaillierte<br />

Karten für diese Gebiete<br />

benötigt, braucht ein Android-<br />

Smartphone und die kostenpflichtige<br />

Software Nav-<br />

Droyd [3]. Damit lassen sich<br />

Karten der gesamten Welt im<br />

EBDM-Format herunterladen<br />

und dann auf dem S3857 unter<br />

/ map/osm speichern [4].<br />

Wenigstens klappt die Kooperation<br />

mit freier Software beim Einspielen<br />

und Auslesen von Tracks<br />

über GPX-Dateien. Sie speichern<br />

eigene Tracks im Verzeichnis / GPX/<br />

import ab und importieren sie anschließend<br />

über das Extras-Menü<br />

in den Datenbestand des S3857.<br />

Umgekehrt können Sie mit dem<br />

S3857 aufgezeichnete Tracks nach<br />

dem Export via Extras aus dem<br />

Verzeichnis / GPX/export des Navis<br />

auf den <strong>Linux</strong>-Rechner kopieren.<br />

Insbesondere Letzteres hilft außerordentlich<br />

beim Auswerten<br />

der Daten mithilfe der freien Software<br />

QLandkarte GT.<br />

Was kann das Gerät?<br />

In erster Linie zeigt das S3857 unterwegs<br />

den eigenen Standort an.<br />

Nach dem Einschalten erscheint<br />

aber zunächst ein Hauptmenü mit<br />

den Einträgen<br />

Ziele<br />

und Wege, Karte, Extras und Einstellungen.<br />

Ein Fingerdruck auf<br />

Karte fördert die Umgebungskarte<br />

des aktuellen Standortes im eingestellten<br />

Kartenformat zutage. Ein<br />

Fingertippen auf den Knopf mit<br />

dem Zahnrad erlaubt, als Kartenformat<br />

wahlweise Rad und Wandern<br />

(Standardeinstellung), Straße<br />

(OSM) oder DE_BKG einzustellen.<br />

Beim letzten Format handelt es<br />

sich um ein recht grobes topographisches<br />

Rasterformat; bessere<br />

Karten lassen sich über den bereits<br />

erwähnten GoPal-Assistenten<br />

gegen Entgelt beziehen.<br />

Im Format Rad und Wandern<br />

zeigt das S3857 auch Fußwege<br />

und Wanderpfade an, weshalb das<br />

Gerät es für die Outdoor-Navigation<br />

als Standard nutzt. Während<br />

2 Das Medion GoPal<br />

S3857 kommt in einem<br />

robusten Gummigehäuse<br />

und lässt sich<br />

bequem per Touchscreen<br />

bedienen.<br />

Der Autor<br />

Karl Sarnow ist seit<br />

den Tagen des TRS-80<br />

ein Fan des eigenen<br />

Computers. Der Lehrer<br />

für Mathematik,<br />

Physik und Informatik<br />

entwarf früher Vernetzungskonzepte<br />

unter<br />

<strong>Linux</strong> sowie entsprechende<br />

Anwendungen<br />

für Schulen und hat<br />

darüber auch ein Buch<br />

geschrieben (http://​<br />

tinyurl. com/ lu1212‐<br />

sarnow). Seit seiner<br />

Pensionierung widmet<br />

er sich seinen Hobbys<br />

Fotografie, Reisen und<br />

Astronomie.<br />

Glossar<br />

GPX: GPS Exchange Format.<br />

Das von der Firma<br />

TopoGrafix entwickelte<br />

und auf XML basierende<br />

Dateiformat steht unter<br />

einer offenen Lizenz [5].<br />

C Nach dem Start von<br />

QLandkarte GT wählen<br />

Sie die Karte — OSM —<br />

(unten links), damit das<br />

Programm Verbindung<br />

zum OpenStreetMap-<br />

Server aufnimmt. Auf<br />

der gezeigten Karte sehen<br />

Sie die Tagesausflüge<br />

eines Island-Urlaubes<br />

als verschiedenfarbige<br />

Tracks.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 55


praxis<br />

Outdoor-Navigation<br />

D Der Reiter für die<br />

Tracks im Hauptmenü<br />

zeigt die Informationen<br />

über die einzelnen<br />

Tracks an.<br />

E Der höchste Punkt<br />

des Laki Vegur (F206,<br />

„Weg zu den Laki-Kratern“)<br />

auf Island ist erreicht.<br />

Das S3857 befindet<br />

sich auf 773 Meter<br />

Höhe. Es sind 3<br />

Stunden und 31 Minuten<br />

der 10:23h dauernden<br />

Tour vergangen,<br />

und es wurden 61 von<br />

insgesamt 130 Kilometern<br />

zurückgelegt.<br />

des Island-Urlaubes des Autors<br />

verblüffte das Navi mit der Anzeige<br />

selbst von Jeep-Pisten, die nur<br />

allradgetriebene Fahrzeugen befahren<br />

dürfen. Hier zeigt sich die<br />

hohe Qualität des OpenStreet-<br />

Map-Ausgangsmaterials.<br />

In der Kartendarstellung stellt<br />

das S3857 bis zu sechs Knöpfe<br />

bereit (Abbildung B, vorige Seite).<br />

Mit den Plus- und Minuszeichen<br />

zoomen Sie in die Karte hinein<br />

oder heraus. Ein roter Aufnahme-Button<br />

schaltet die Track-<br />

Aufzeichnung ein beziehungsweise<br />

wieder aus. Ein Stecknadelknopf<br />

markiert die aktuelle Position<br />

als Wegpunkt.<br />

Haben Sie über das Menü Ziele<br />

und Wege ein Wegziel eingestellt,<br />

dann lassen sich über den Knopf<br />

mit der Flagge die Zielführung<br />

wieder ausschalten oder Informationen<br />

über den Weg zum Ziel abrufen.<br />

Die Zielführung fällt allerdings<br />

rudimentär aus: Auf dem<br />

Bildschirm erscheint Offroad-typisch<br />

lediglich ein Leitstrahl zum<br />

Zielobjekt, mehr nicht.<br />

QLandkarte GT<br />

Zu den am häufigsten genutzten<br />

Funktionen dürfte das Aufzeichnen<br />

von Tracks zählen. Nach Abschluss<br />

der Aufzeichnung exportieren<br />

Sie den Track als GPX-Datei<br />

und kopieren diese via USB-<br />

Port auf den <strong>Linux</strong>-PC, wo dann<br />

QLandkarte GT die Regie über die<br />

Auswertung übernimmt. Beim<br />

Start des Programms, das sich in<br />

den Repositories vieler Distributionen<br />

findet, sollte eine Internet-Verbindung<br />

zur Verfügung<br />

stehen, wenn Sie mit den aktuellen<br />

OSM-Karten arbeiten wollen.<br />

Im Fenster von QLandkarte GT<br />

taucht zunächst eine Karte der<br />

ganzen Welt auf. Mit der Maus<br />

und den Plus- und Minus-Tasten<br />

(oder dem Scrollrad der Maus)<br />

schieben und zoomen Sie auf den<br />

gewünschten Kartenausschnitt.<br />

Um nun die mit dem S3857 aufgezeichneten<br />

Tracks wie in Abbildung<br />

C (vorige Seite) darzustellen,<br />

müssen Sie die Geodaten<br />

über den Menüpunkt Datei | Geodaten<br />

laden Strg+L als GPX-Datei<br />

laden. Dabei können Sie im Menü<br />

zur Dateiauswahl gleich mehrere<br />

Tracks angeben, alternativ laden<br />

Sie die Tracks nacheinander. Um<br />

beim Einspielen eines neuen<br />

Tracks den vorher geladenen<br />

nicht zu verlieren, wählen Sie gegebenenfalls<br />

den Menüpunkt Datei<br />

| Geodaten hinzufügen Alt+A.<br />

Mit Tracks arbeiten<br />

Nach dem Laden der Tracks zeigt<br />

QLandkarte GT diese auf der Karte<br />

an. Um einen Track zu analysieren,<br />

aktivieren Sie den Reiter<br />

für Tracks im Hauptmenü (Abbildung<br />

D). Nun können Sie jeden<br />

Track editieren (etwa ihm eine<br />

andere Farbe geben), ihn analysieren<br />

oder die Anzeige ein- und<br />

ausschalten. Ein Rechtsklick mit<br />

Maus auf den Track öffnet das<br />

entsprechende Kontextmenü.<br />

Mit einem Linksklick auf den<br />

Track starten Sie die eigentliche<br />

Analyse. QLandkarte GT stellt<br />

den Track nun fetter dar, auf der<br />

Karte öffnet sich zusätzlich sein<br />

Höhenprofil. Positionieren Sie<br />

nun den Mauszeiger über den<br />

Track, erscheinen die gemessenen<br />

Daten des entsprechenden Punktes<br />

in der Karte (Abbildung E),<br />

gleichzeitig markiert das Programm<br />

ihn im Höhenprofil.<br />

Eine genauere Analyse des in Abbildung<br />

E gezeigten Weges um<br />

den Laki-Krater herum zeigt: Das<br />

S3857 befand sich offensichtlich<br />

in der Hosentasche des Autors,<br />

denn der Parkplatz liegt etwa<br />

100m unter dem höchsten Punkt.<br />

In der Zoomstufe 1 zeigt sich auch<br />

die Genauigkeit des S3857 (Abbildung<br />

F): Die linearen Abschnitte<br />

markieren die entsprechenden Interpolationen<br />

zwischen den aufgezeichneten<br />

Track-Punkten. Die<br />

aufgezeichneten Tracks hüpfen<br />

info<br />

[1] Medion GoPal S3857:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1212‐s3857<br />

[2] OneStepAhead:<br />

http:// www. onestepahead. de<br />

[3] Navdroyd Map Manager:<br />

http:// navdroyd. com/ map‐manager/<br />

[4] Forum zu Medion-Outdoor-Navis:<br />

http:// forum. pocketnavigation. de/ forum10<br />

00328‐medion‐gopal‐outdoor‐geraete/<br />

[5] Dateiformat GPX:<br />

http:// www. topografix. com/ GPX. asp<br />

56 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Outdoor-Navigation<br />

praxis<br />

selbst in der höchsten<br />

Zoomstufe nur geringfügig<br />

um die OpenStreet-<br />

Map-Wege herum, die<br />

Abweichung liegt unter<br />

einem Meter.<br />

Fazit<br />

Für alle, die gerne abseits<br />

asphaltierter Straßen<br />

unterwegs sind, erweist<br />

sich das Medion<br />

GoPal S3857 als preiswertes<br />

und ausreichend<br />

genaues Navigationsgerät. Offroad-Fans<br />

zeichnen mit dem Gerät<br />

auf dem Armaturenbrett oder<br />

in einer entsprechenden Halterung<br />

die gefahrenen Tracks auf. In<br />

der Praxis hält das Navi dabei mit<br />

einer Akkuladung über 10 Stunden<br />

durch, wie Abbildung E beweist.<br />

Ärgerlich ist allerdings das<br />

zwar auf OSM-Daten beruhende,<br />

jedoch proprietär formatierte<br />

Kartenmaterial für das S3857.<br />

QLandkarte GT erweist sich als<br />

idealer Partner des Navis für das<br />

Auswerten der gefahrenen Tracks.<br />

Als Bindeglied zwischen dem<br />

S3857 und der freien Software<br />

dient die dabei gemeinsame Kartenbasis<br />

OpenStreetMap. Tracks<br />

und Wegpunkte lassen sich im<br />

GPX-Format via USB-Schnitt stelle<br />

austauschen, und das in beiden<br />

Richtungen: Wer etwa einsame<br />

Gegenden mit einem Offroad-<br />

Fahrzeug bereist, wird die Möglichkeit<br />

schätzen, vorab die Tankstellen<br />

auf dem Weg zu markieren<br />

und ins S3857 einzuspielen, bevor<br />

er auf große Fahrt geht. Auch wer<br />

seine Fotos mit einer geografischen<br />

Markierung versehen möchte<br />

(Geotagging), kann über die<br />

Track-Analyse und die EXIF-Daten<br />

des entsprechenden Schnappschusses<br />

leicht den genauen Aufnahmeort<br />

lokalisieren. (jlu) n<br />

F Die Genauigkeit der<br />

Trackaufzeichnung des<br />

S3857 stimmt sehr gut<br />

mit den OpenStreet-<br />

Map-Karten überein.<br />

Maximale Abweichungen<br />

im Meter-Bereich<br />

genügen für die Einsatzzwecke<br />

eines<br />

Amateurs völlig.<br />

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12 | 12 57<br />

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praxis<br />

PDF-Ebenen<br />

Adobe Reader mit Ebenen nutzen<br />

Leicht<br />

durchschaubar<br />

Dank der Ebenenfunktion in Scribus erstellen Sie mit wenigen Mausklicks<br />

ein PDF-Dokument mit mehreren Ebenen. Walter Eisenhauer<br />

© Vancanjay, sxc.hu<br />

README<br />

Dank eines einfachen<br />

Tricks in Scribus haben<br />

Sie die Möglichkeit,<br />

PDF-Dokumente mit<br />

mehreren Ebenen zu erstellen.<br />

Auf diese Weise<br />

sparen Sie viel Geld,<br />

das ansonsten für kommerzielle<br />

Tools anfiele.<br />

Wer den Adobe Reader regelmäßig<br />

nutzt, der kennt die auf der<br />

linken Seite vorhandene Ansicht<br />

Ebene. Diese Form der Darstellung<br />

kommt normalerweise eher<br />

in DTP- oder Bildbearbeitungssoftware<br />

zum Einsatz. Tatsächlich<br />

verfügt der Reader jedoch<br />

über eine Funktion, mit der Sie<br />

solche Ebenen zumindest ansehen<br />

und aktivieren oder deaktivieren.<br />

Bleibt aber die Frage: Wie<br />

gelangen die Ebenen in das Dokument<br />

hinein?<br />

A Das Bildbearbeitungsprogramm Gimp versteht sich auf den<br />

Import von PDF-Dokumenten.<br />

Diese Frage kam auch in einem<br />

kleinen Unternehmen auf, das<br />

seinen Kunden als Dienstleistung<br />

unter anderem das Visualisieren<br />

betriebswirtschaftlicher Daten<br />

anbietet. Dafür steht in der Regel<br />

aber nur ein schmales Budget zur<br />

Verfügung. So tauchte die Frage<br />

auf, wie sich ein PDF mit Ebenen<br />

wohl erstellen ließe. Ein Anruf bei<br />

Adobe ergab die Antwort, dass<br />

der Anbieter für das dazu notwendige<br />

Software-Paket einen<br />

Preis von rund 1500 Euro veranschlagt.<br />

Das legte die Suche nach<br />

einer anderen Lösung nahe, die<br />

sich preiswerter umsetzen lässt.<br />

Freie Alternative<br />

Aufgrund einer Affinität zu <strong>Linux</strong><br />

und dem Hang zum Testen neuer<br />

Technologien lag es nahe, nach einer<br />

Lösung auf Basis von Open-<br />

Source-Software zu suchen. Als<br />

Testsystem diente ein Rechner<br />

mit Ubuntu 12.04 LTS. Er verfügte<br />

bereits über eine stattliche<br />

Ausstattung an Grafik- und Office-Programmen,<br />

darunter Libre-<br />

Office, Softmaker Office, die Calligra-Suite,<br />

die Bildbearbeitungssoftware<br />

Gimp, das DTP-Programm<br />

Scribus und natürlich der<br />

Adobe Reader.<br />

Ebenen sind für das Darstellen<br />

von technischen oder betriebswirtschaftlichen<br />

Daten nicht uninteressant.<br />

Im Gegensatz zu<br />

nacheinander angeordneten Seiten,<br />

zwischen denen Sie hin- und<br />

herblättern, bieten sie die Möglichkeit,<br />

in der gleichen Seite Daten<br />

einzublenden. Effekte wie<br />

zeitliche Entwicklungen, die Bewegungen<br />

von Kunden oder die<br />

Anzeige von Vermessungsdaten<br />

für verschiedene Bauabschnitte<br />

lassen sich damit effektiv und informativ<br />

in Szene setzen.<br />

Im Beispiel fiel die Wahl bei den<br />

Anwendungen auf Software, die<br />

unter <strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong> läuft.<br />

Das nächste Kriterium war, Software<br />

zu nutzen, die beste Ergebnisse<br />

garantiert – also erprobte<br />

Programme mit einer soliden<br />

Code-Basis. Für das Erstellen von<br />

Ebenen kristallisierten sich als<br />

mögliche Lösungen – je nach Format<br />

des Ausgangsmaterials – zumindest<br />

Gimp und das DTP-Programm<br />

Scribus heraus.<br />

58 12 | 12<br />

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PDF-Ebenen<br />

praxis<br />

B Die Map-Software Marble unterstützt den Export von Kartenmaterial<br />

unter anderem ins Bitmap-Format PNG.<br />

C Gleicher Ausschnitt, andere Basiskarte: So entstehen die Daten, aus<br />

denen Sie später die Ebenen erstellen.<br />

Das Bildbearbeitungsprogramm<br />

Gimp kommt dann zum Einsatz,<br />

wenn die digitalen Daten, die als<br />

Ebenen zum Zug kommen sollen,<br />

im PDF-Format vorliegen: Gimp<br />

importiert diese Dateien ohne<br />

Probleme (Abbildung A). Anschließend<br />

haben Sie die Möglichkeit,<br />

das importierte Ergebnis<br />

noch zu bearbeiten und in ein zu<br />

Scribus kompatibles Format zu<br />

exportieren.<br />

Richtig exportieren<br />

Für den Export eignet sich das<br />

TIFF-Format, da es die Daten unkomprimiert<br />

speichert und dadurch<br />

eine hohe Qualität verspricht.<br />

Sollten Sie lieber JPEG<br />

benutzen, achten Sie beim Export<br />

darauf, die Einstellung für den<br />

Grad der Kompression auf 100<br />

Prozent zu erhöhen. Das verspricht<br />

ein besseres Ergebnis.<br />

Liegen die Daten schon im gewünschten<br />

Grafikformat vor,<br />

bleibt Ihnen der Umweg über<br />

Gimp erspart.<br />

Als Grundlage für das Beispiel<br />

kommt ein Ausschnitt aus einer<br />

Karte der freien Map-Software<br />

Marble zum Einsatz (Abbildung<br />

B). Marble offeriert für den<br />

Export der Daten nur das PNG-<br />

Format, vermag aber diverses<br />

Kartenmaterial zu laden. Deshalb<br />

kommt für die zweite Karte der<br />

gleiche Ausschnitt zum Einsatz,<br />

aber eine andere Basiskarte als<br />

Hintergrund (Abbildung C). Damit<br />

sind die beiden Karten für einen<br />

einfachen Layer erstellt.<br />

Jetzt geht es daran, die Ebenen<br />

einzubauen. Dazu nutzen Sie das<br />

DTP-Programm Scribus, das einen<br />

Vergleich mit kommerziellen<br />

Produkten nicht zu scheuen<br />

braucht – insbesondere, wenn Sie<br />

dabei zusätzlich feststellen, dass<br />

die nachfolgende Lösung mit der<br />

kostenpflichtigen Microsoft-Software<br />

nicht funktioniert.<br />

Scribus und seine vielen Funktionen<br />

füllen ganze Bücher. Für<br />

diesen Artikel reicht es jedoch<br />

aus, sich mit den Funktionen auseinanderzusetzen,<br />

die man zum<br />

Einbauen der Ebenen im Adobe<br />

Reader benötigt.<br />

Grundeinstellungen<br />

Auf der Startseite von Scribus<br />

nehmen Sie die Grundeinstellungen<br />

für die spätere Formatierung<br />

vor. Diese wirken sich auf das gesamte<br />

Dokument aus. Abbildung<br />

D zeigt dabei die Einstellungen,<br />

die für das Beispiel zum<br />

Einsatz kamen. Verwenden Sie<br />

ein möglichst großes Format –<br />

Sie wollen ja nichts ausdrucken,<br />

sondern im Viewer anzeigen.<br />

Wenn die Qualität sehr gut ausfällt,<br />

spricht nichts dagegen, als<br />

Ausgabegröße Formate bis DIN<br />

A0 zu wählen.<br />

Entsprechen die Daten nicht<br />

dem von Ihnen angestrebten Ergebnis,<br />

dann besteht die Möglichkeit,<br />

diese mit Gimp nachträglich<br />

zu bearbeiten und dabei die DPI-<br />

Zahl zu erhöhen. Unter <strong>Windows</strong><br />

bietet sich an, dies mit IrfanView<br />

zu erledigen.<br />

Auf der Arbeitsoberfläche von<br />

Marble sehen Sie einen Rahmen,<br />

der mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

nicht komplett ins Fenster<br />

der Applikation passt. Verkleinern<br />

Sie die Bildfläche so, dass<br />

Sie den Rahmen sehen. Unten<br />

links finden sich die Controls für<br />

den Zoomfaktor. Verändern Sie<br />

diesen Prozentwert durch die<br />

Symbole mit den Lupen, dann<br />

verändert sich der Ausschnitt.<br />

Über [F2] und [F6] schalten Sie in<br />

Scribus die Ebenen und die Eigenschaften<br />

an.<br />

Eingepasst<br />

Ziehen Sie nun einen Bildrahmen<br />

in den inneren Rahmen des noch<br />

leeren Fensters. Das Symbol für<br />

den Bildrahmen finden Sie in der<br />

oberen Leiste. Im separaten Fenster<br />

Ebene sehen Sie, dass dort die<br />

Ebene 1 schon vorhanden ist. Nun<br />

bewegen Sie die Maus in das<br />

Fenster, das nun einen Rahmen<br />

aufweist, der innerhalb des Fensters<br />

gekreuzte Linien anzeigt. Da-<br />

Glossar<br />

DPI: Dot per Inch. Maßstab<br />

für die Dichte der<br />

Informationen in einem<br />

digitalen Bild.<br />

D In den Ein stellungen<br />

von Marble wählen Sie<br />

als Basis ein der Qualität<br />

des Ausgangsmaterials<br />

angepasstes, möglichst<br />

großes Format.<br />

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12 | 12 59


praxis<br />

PDF-Ebenen<br />

E Nach dem Laden<br />

des Bildes passen Sie<br />

über den Eigenschaften-Dialog<br />

den Rahmen<br />

an und benennen<br />

diesen bei Bedarf um.<br />

F Liegen die Ebenen<br />

nicht vollkommen<br />

deckungsgleich, wie in<br />

diesem Beispiel, sehen<br />

Sie, dass im PDF tatsächlich<br />

alle Ebenen<br />

vorhanden sind.<br />

rin rufen Sie das Kontextmenü<br />

auf und laden das Bild über den<br />

entsprechenden Menüpunkt.<br />

Suchen Sie das Bild, das Sie hier<br />

importieren wollen, in unserem<br />

Beispiel marble1. Noch passt es<br />

nicht in den Rahmen. Im Beispiel<br />

sehen Sie, dass das Ergebnis als<br />

ein kleiner Teil oben links angeordnet<br />

ist. Deshalb rufen Sie jetzt<br />

im Fenster Eigenschaften das Untermenü<br />

Bild. Dort aktivieren Sie<br />

Rahmen anpassen und akzeptieren<br />

die Einstellung der Proportionen.<br />

Danach fügt sich das Bild exakt in<br />

den Rahmen ein. Da dieser eine<br />

nicht unbedingt eingängige Bezeichnung<br />

trägt, klicken Sie in<br />

den Ebenendialog und ändern<br />

den Namen so um, dass er passt.<br />

Im Fenster Ebenen finden Sie<br />

unten eine Schaltfläche mit einem<br />

Pluszeichen. Über diese fügen<br />

Sie eine neue Ebene hinzu,<br />

die sich sofort über die erste Ebene<br />

setzt. Je nachdem, was Sie mit<br />

Scribus außerdem machen möchten,<br />

stimmt das Verhalten mit<br />

dem Workflow überein.<br />

In diesem Beispiel<br />

soll die zweite Ebene<br />

unter der ersten sitzen.<br />

Deshalb wählen<br />

Sie den Pfeil an, der<br />

nach unten zeigt,<br />

und setzen die neue<br />

Ebene damit eine<br />

Stufe tiefer. Ändern<br />

Sie den Ebenennamen<br />

so, dass er logisch<br />

zur jenem der<br />

ersten Ebene passt.<br />

Das ist wichtig, da<br />

der Adobe Reader<br />

später bei der Ausgabe genau diesen<br />

Namen als Ebene anzeigt.<br />

Um das zweite Bild einzufügen,<br />

schalten Sie die erste Ebene aus.<br />

Dazu klicken Sie in das Kästchen<br />

unter dem Symbol mit dem Auge<br />

bei der ersten Ebene. Nun wiederholen<br />

Sie den Vorgang wie oben<br />

für die erste Ebene beschrieben.<br />

Hier gilt es exakt zu arbeiten: Sollen<br />

die beiden Ebenen später so<br />

erscheinen, dass sich die Informationen<br />

ergänzen, dann benötigen<br />

Sie absolute Deckungsgleichheit.<br />

Um dies zu erreichen, gilt es sicherzustellen,<br />

dass der Rahmen<br />

exakt so sitzt wie beim ersten<br />

Bild. Eine Hilfe bietet dabei wieder<br />

das Fenster Eigenschaften. Unter<br />

X,Y,Z finden sich die genauen<br />

Definitionen der Parameter. Diese<br />

Werte notieren Sie und geben<br />

sie nach dem Zeichnen der zweiten<br />

Ebene auch für diese ein.<br />

Schalten Sie nun die erste Ebene<br />

wieder ein. Damit Sie auch die<br />

untere Ebene sehen, klicken Sie<br />

auf die obere Ebene und ändern<br />

den Wert ihrer Transparenz. Statt<br />

100 Prozent kommt<br />

im Beispiel 60 Prozent<br />

als Wert zum<br />

Einsatz. Denselben<br />

Wert stellen Sie für<br />

die zweite Ebene<br />

ein.<br />

Damit sind alle<br />

Vorbereitungen abgeschlossen.<br />

Nun<br />

geht es daran, das<br />

Ergebnis mit allen<br />

Ebenen ins PDF-Format<br />

zu exportieren. Sobald Sie<br />

diesen Menüpunkt wählen, erscheint<br />

ein kleines Fenster, mit<br />

Fehlerhinweisen, die Sie getrost<br />

Ignorieren. Im darauf folgenden<br />

Fenster geben Sie den Pfad zum<br />

Speichern an sowie die Formateinstellungen,<br />

die später für<br />

Adobe wichtig sind. Die korrekten<br />

Einstellungen zeigt Abbildung E.<br />

Da in einem perfekten Bild<br />

nicht zu sehen ist, dass beide<br />

Ebenen integriert sind, wurde für<br />

Abbildung F absichtlich keine<br />

perfekte Überdeckung erzeugt,<br />

sondern eine leichte Verzerrung.<br />

Durch diese Unschärfe sehen Sie,<br />

dass der Adobe Reader tatsächlich<br />

beide Ebenen anzeigt und Sie somit<br />

die Möglichkeit haben, diese<br />

ein- und auszublenden, ohne<br />

gleich viel Geld zu auszugeben.<br />

Falls Sie mit dieser Lösung öfters<br />

arbeiten möchten, empfiehlt<br />

es sich, zum Schluss die Daten<br />

noch im Scribus-eigenen Format<br />

abzuspeichern. Damit bleiben alle<br />

Daten im Rohform vorhanden,<br />

und Sie haben so eine Vorlage für<br />

Änderungen parat.<br />

Fazit<br />

Wer den Adobe Reader nicht mag,<br />

hat im Bezug auf das Darstellen<br />

der Ebenen im PDF-Format<br />

schlechte Karten – zumindest unter<br />

<strong>Windows</strong>. In den Tests fand<br />

sich kein zweites Programm für<br />

das Microsoft-Betriebssystem,<br />

das diese Möglichkeit bietet. Unter<br />

<strong>Linux</strong> dagegen lassen sich mit<br />

dem Programm Karbon aus der<br />

Calligra-Suite die Ebenen anzeigen<br />

sowie ein- und ausschalten.<br />

Die Zeit zum Probieren mit eingerechnet,<br />

gelang es im Test binnen<br />

gut einer Stunde, die vorliegende<br />

Lösung zu erarbeiten. Eine<br />

Stunde Arbeit, 1500 Euro gespart.<br />

Bei sehr hochwertigen Karten war<br />

es möglich, auf die geschilderte<br />

Weise Ergebnisse zu erzeugen, die<br />

im Adobe Reader bis zu einer Vergrößerung<br />

um den Faktor 3000<br />

keine Verpixelung aufwiesen. So<br />

präsentieren Sie Daten auf ansprechende<br />

Art. (agr) n<br />

60 12 | 12<br />

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Lightread<br />

praxis<br />

Google Reader nutzen<br />

mit dem Offline-Reader Lightread<br />

Steter Fluss<br />

© Freetrader, sxc.hu<br />

Mit Google Reader bietet der Web-Gigant einen praktischen<br />

RSS-Reader für den Browser. Mit dem Programm Lightread<br />

nutzen Sie den Dienst bei Bedarf offline. Vincze-Aron Szabo<br />

Blogs und Nachrichtenseiten<br />

konkurrieren mit unzähligen Beiträgen<br />

um die Gunst und Aufmerksamkeit<br />

der Leser. Selbst<br />

Viellesern fällt es da schwer, den<br />

Überblick zu behalten. Jede Website<br />

täglich – eventuell sogar<br />

mehrmals – mit den Browser anzusteuern,<br />

erweist sich da schnell<br />

als unmöglich.<br />

Zuvorkommenderweise bieten<br />

die meisten Internetseiten seit<br />

dem Start des Web 2.0 sogenannte<br />

RSS-Feeds an, mit denen Sie<br />

die neuesten Schlagzeilen und<br />

Beiträge komfortabel verfolgen.<br />

Zum Aufrufen oder Abonnieren<br />

der Feeds dient eine passende<br />

Software: Ein solcher Reader lädt<br />

die abonnierten Nachrichten<br />

he runter. Anschließend prüft er,<br />

welche Beiträge Sie noch nicht gelesen<br />

haben, und wie viele neue<br />

Artikel es in der Summe gibt.<br />

Zu den wohl bekanntesten Programmen<br />

dieser Art unter <strong>Linux</strong><br />

gehört Liferea [1], der unter anderem<br />

eine Schnittstelle zu Google<br />

Reader mitbringt. Daneben entstand<br />

im Rahmen des Programmierwettbewerbes<br />

Ubuntu App<br />

Showdown mit Lightread [2] eine<br />

würdige Alternative für Nutzer<br />

von Googles Lesedienst [3].<br />

Setzen Sie die Version 12.04<br />

(„Precise Pangolin“) von Ubuntu<br />

ein, haben Sie die Möglichkeit,<br />

Lightread direkt über das Software<br />

Center zu installieren. Dazu<br />

gilt es aber, vorher das Repository<br />

Extras von Ubuntuupdates.org<br />

auf dem System zu konfigurieren.<br />

Das erledigen Sie mithilfe der<br />

Kommandos aus Listing 1.<br />

Danach finden Sie die Software<br />

im Software-Center, wo Sie nur<br />

noch nach lightread zu suchen<br />

brauchen. Einen Mausklick später<br />

ist das Programm installiert. Nutzer<br />

anderer Distributionen schauen<br />

derzeit in die Röhre, ihnen<br />

bleibt lediglich der Griff zum<br />

Quellcode und Compiler.<br />

Erste Schritte<br />

Der Einsatz von Lightread setzt<br />

zwangsläufig ein Konto bei Google<br />

voraus, da das Programm seine<br />

Listing 1<br />

$ sudo apt‐key adv ‐‐recv‐keys ‐‐keyserver keyserver.ubuntu.com<br />

3E5C1192<br />

$ sudo sh ‐c 'echo "deb http://extras.ubuntu.com/ubuntu/ precise main"<br />

>> /etc/apt/sources.list.d/extras.list'<br />

$ sudo apt‐get update<br />

Lightread 1.2.2<br />

LU/lightread/<br />

README<br />

Google bietet mit dem<br />

Reader eine komfortable<br />

Sammelstelle für<br />

Nachrichten aus RSS-<br />

Feeds an. Möchten Sie<br />

die Beiträge offline lesen,<br />

drängt sich<br />

Lightread als maßgeschneiderte<br />

Software<br />

geradezu auf.<br />

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12 | 12 61


praxis<br />

Lightread<br />

A Lightread setzt<br />

zwingend ein entsprechendes<br />

Konto bei<br />

Google voraus.<br />

B Die durchdachte<br />

Oberfläche und die<br />

zeitgemäße Optik der<br />

Inhalte erlauben einen<br />

intuitiven Umgang mit<br />

der Software.<br />

Daten von dessen Dienst Google<br />

Reader bezieht. Nach dem ersten<br />

Start fordert die Software Sie auf,<br />

die Daten für das Google-Konto<br />

in die Felder Email und Password<br />

einzugeben (Abbildung A).<br />

Klicken Sie im Anschluss auf<br />

Sign in, um sich anzumelden.<br />

Lightread gleicht dann seine lokalen<br />

Datenbestände mit denen auf<br />

dem Server ab. Die Dauer des<br />

Vorgangs hängt vom Datendurchsatz<br />

und der Anzahl an Abonnements<br />

ab. In einigen Testläufen<br />

zeigte die Applikation an dieser<br />

Stelle allerdings nach einiger Zeit<br />

keine Reaktion mehr – dann half<br />

stets nur ein Neustart weiter.<br />

Hilfsfunktionen<br />

Im Anschluss an die erste Synchronisation<br />

öffnet sich die Oberfläche,<br />

über die Sie die Abonnements<br />

verwalten (Abbildung B).<br />

Ähnlich wie bei gängigen Mailprogrammen<br />

wie etwa Thunderbird<br />

teilt sich die Oberfläche des<br />

Programms in drei nebeneinanderliegende<br />

Bereiche auf.<br />

In der linken Spalte finden Sie die<br />

Abonnements wieder, wie sie<br />

auch im Interface der Google-Seite<br />

auftauchen. Über den Abos sehen<br />

Sie noch drei Schalter für die<br />

Anzeige von allen Artikeln, den<br />

ungelesenen oder nur den favorisierten<br />

Artikeln (Abbildung C).<br />

Haben Sie ein Abonnement ausgewählt,<br />

erscheinen alle entsprechenden<br />

Beiträge aus dieser<br />

Gruppe in der zweiten Spalte.<br />

Neue, ungelesene Artikel zeigt<br />

das Programm wie gewohnt in<br />

fetter Schrift und mit einem weißen<br />

Hintergrund hinterlegt. Klicken<br />

Sie den Beitrag an, sehen Sie<br />

dessen Inhalt im Lesebereich auf<br />

der rechten Seite. Haben Sie einen<br />

neuen Artikel geöffnet, ändert<br />

sich die Anzeige in der zweiten<br />

Spalte: Der Eintrag erscheint<br />

grau hinterlegt.<br />

Für das Darstellen der Inhalte<br />

verwendet Lightread ein eigenes<br />

Design, sodass alle Artikel einheitlich<br />

erscheinen, unabhängig<br />

davon, aus welcher Quelle sie<br />

stammen. In Artikel integrierte<br />

Videos, zum Beispiel von You-<br />

Tube, zeigt Lightread nicht selbst<br />

an, sondern reicht sie an ein separates<br />

Programm durch.<br />

In den meisten Fällen klappt die<br />

Anzeige von Text und Grafik fehlerfrei.<br />

Sofern ein aufgerufener<br />

Beitrag jedoch besondere Kniffe<br />

beim Formatieren des Textes verwendet,<br />

gibt Lightread diese in<br />

manchen Fällen allerdings nicht<br />

richtig wieder.<br />

Hilfsfunktionen<br />

Alle weiteren Funktionen erreichen<br />

Sie über die übersichtliche<br />

Leiste am unteren Fensterrand.<br />

So finden Sie unterhalb der Abonnements<br />

zwei Schalter für das<br />

Synchronisieren mit dem Dienst<br />

Google Reader (siehe Kasten<br />

Überall synchron) und das Hinzufügen<br />

eines neuen Abos.<br />

Unterhalb der Übersicht steht<br />

links ein Knopf zum Markieren<br />

aller Einträge als gelesen. Außerdem<br />

finden Sie hier die Suchfunktion,<br />

über die Sie die Liste der Artikel<br />

nach beliebigen Begriffen<br />

durchforsten, was das Handhaben<br />

von Abonnements mit sehr<br />

vielen Artikeln dann ganz erheblich<br />

vereinfacht.<br />

Zu weiteren wichtigen Funktionen<br />

führen die Icons unterhalb<br />

des Lesebereichs. So haben Sie<br />

hier etwa die Möglichkeit, den geöffneten<br />

Artikel über das Sternsymbol<br />

als wichtig zu markieren.<br />

Solcher Art markierte Artikel finden<br />

Sie dann über Starred in der<br />

linken Spalte leicht wieder. Die<br />

Schaltfläche mit dem Kreissymbol<br />

erlaubt es, einen bereits gelesenen<br />

Artikel wieder als ungelesen<br />

zu markieren.<br />

Überall synchron<br />

Der große Vorteil von Google Reader<br />

liegt auf der Hand: Sie haben<br />

von überall aus den Zugriff auf Ihre<br />

Abonnements und wissen immer,<br />

was Sie schon gelesen haben. Besitzen<br />

Sie zum Beispiel ein Android-<br />

Smartphone, bietet sich auch dort<br />

der Einsatz von Google Reader an.<br />

Selbstverständlich gibt es für diesen<br />

Zweck entsprechende Apps,<br />

allen voran die hauseigene App<br />

„Google Reader“ [4]. Als schöne Alternative<br />

erweist sich der gReader,<br />

den es in einer kostenlosen und in<br />

einer kostenpflichtigen Pro-Version<br />

gibt. Dieser bietet einige Funktionen<br />

mehr und unterstützt zudem ein<br />

dunkleres Theme, das das Lesen<br />

am Smartphone um einiges angenehmer<br />

macht.<br />

62 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Lightread<br />

praxis<br />

Auch das Teilen von Artikeln ist<br />

in Lightread bereits vorgesehen.<br />

Unterhalb des Artikels befindet<br />

sich dazu eine Schaltfläche mit einem<br />

Pfeilsymbol (Share). Darüber<br />

senden Sie den jeweils geöffneten<br />

Artikel an die Dienste Pocket<br />

oder Instapaper (siehe Kasten<br />

Später lesen).<br />

Haben Sie viele Feeds abonniert<br />

und kommen oft mit dem Lesen<br />

nicht recht nach, dann sollten Sie<br />

auf jeden Fall über das Zahnrad-<br />

Icon unten rechts im Programmfenster<br />

die Einstellungen aufrufen.<br />

Dort haben Sie die Möglichkeit,<br />

das Intervall zu korrigieren,<br />

in dem die Applikation nach neuen<br />

Beiträgen sucht.<br />

Außerdem stellen Sie hier ein, wie<br />

das Programm mit gelesenen,<br />

nicht gelesenen und favorisierten<br />

Beiträgen verfährt: Mit Always<br />

sorgen Sie dafür, dass die entsprechenden<br />

Artikel von der Platte<br />

fliegen. Wem das zu schnell zu<br />

unübersichtlich gerät, der nutzt<br />

die angebotenen Zeiträume, um<br />

die Reihen der Beiträge von Zeit<br />

zu Zeit zu lichten.<br />

Fazit<br />

Als einziges echtes Manko an<br />

Lightread fällt auf, dass dem Programm<br />

eine Druckfunktion fehlt.<br />

Hier bietet sich der Umweg über<br />

einen Browser an, indem Sie den<br />

Artikel dort öffnen und ausdrucken.<br />

Dazu klicken Sie in der<br />

Übersicht der Artikel mit der<br />

rechten Maustaste auf den entsprechenden<br />

Eintrag und wählen<br />

die Funktion Open in Browser.<br />

Trotz dieses Wermutstropfens<br />

und der bislang fehlenden deutschen<br />

Lokalisierung hinterließ<br />

Lightread im Test einen guten<br />

Eindruck. Das Programm bietet<br />

alle Funktionen, die Sie benötigen,<br />

um Google Reader am PC<br />

ohne Browser zu nutzen. (agr) n<br />

[1] Liferea: http:// liferea. sourceforge. net<br />

info<br />

[2] Lightread: https:// launchpad. net/ lightread<br />

[3] Ubuntu App Showdown:<br />

Thomas Drilling, „Seltene Perlen“,<br />

C Die Anzeige der<br />

Abonnements gleicht<br />

der im Interface der<br />

Google-Webseite.<br />

Später lesen<br />

<strong><strong>Linux</strong>User</strong> 10/​2012, S. 48,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 27112<br />

Hinter Pocket verbirgt sich ein webbasierter<br />

Dienst, der es erlaubt, Inhalte<br />

zum späteren Lesen oder Betrachten<br />

zu speichern [5]. Bis vor Kurzem hieß<br />

dieser Dienst „Read it later“. Instapaper<br />

sammelt ebenfalls Artikel für das<br />

spätere Lesen auf anderen Endgeräten<br />

als dem PC [6]. Das Einspeisen in<br />

Netzwerke wie Google Plus oder Facebook<br />

sowie per Mail ist nicht möglich.<br />

[4] Google-Reader-App:<br />

https:// play. google. com/ store/ apps/​<br />

details? id=com. google. android. apps. reader<br />

[5] Pocket: http:// getpocket. com<br />

[6] Instapaper: http:// www. instapaper. com<br />

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Telefon 07131 / 2707 274 • Fax 07131 / 2707 78 601 • E-Mail: abo@android-user.de


praxis<br />

Webseiten filtern<br />

Webseiten filtern mit Bordmitteln<br />

Scharf analysiert<br />

Die Mühe beim Erstellen eines kleinen Skriptes<br />

zahlt sich über die Zeit mehrfach aus, wenn die<br />

Ergebnisse einer Websuche dafür viel übersichtlicher<br />

ausfallen und außerdem vorsortiert erscheinen.<br />

Goran Mladenovic<br />

© Ctr, sxc.hu<br />

README<br />

Beispiel-Skripte<br />

LU/webseiten/<br />

Jedes <strong>Linux</strong>-System<br />

bringt bereits ein umfangreiches<br />

Toolset mit.<br />

Ein Beispiel zeigt, wie<br />

Sie mit diesen Werkzeugen<br />

Webseiten gezielt<br />

auswerten, um Zeit und<br />

unnötige Arbeit zu sparen.<br />

So haben Sie im<br />

Handumdrehen einen<br />

eigenen Webcrawler<br />

programmiert.<br />

Viele Jobbörsen erlauben spezifische<br />

Abfragen, wie zum Beispiel<br />

die Angabe von Ort und Beruf als<br />

Filter und das Ordnen der Ergebnisse<br />

nach bestimmten Kriterien.<br />

Allerdings liefert eine solche Abfrage<br />

in der Praxis nicht selten<br />

Ergebnisse, die nutzlos sind und<br />

nicht wirklich einer spezifischen<br />

Suche entsprechen.<br />

Oft tauchen an erster Stelle sogenannte<br />

Premium-Angebote auf,<br />

und viele der darauf folgenden<br />

Stellenangebote stammen von<br />

Zeitarbeitsunternehmen oder Arbeitsvermittlern<br />

oder sind aus einem<br />

anderen Grund wertlos für<br />

die Suche nach einer interessanten<br />

Tätigkeit. Anhand der Stellenbörse<br />

von Meinestadt.de zeigen<br />

wir, wie Sie Stellenangebote gezielt<br />

filtern und interessante Einträge<br />

deutlich markieren.<br />

Abbildung A zeigt eine typische<br />

Abfrage, die einen bestimmten<br />

Beruf und Ort berücksichtigt und<br />

die Ergebnisse nach Abstand zum<br />

Ort geordnet anzeigt. Die Felder<br />

in der Eingabemaske der Webseite<br />

nehmen die dafür vorgesehenen<br />

Daten auf. Gleich an erster<br />

Stelle sehen Sie zum Beispiel drei<br />

„Premium“-Stellenangebote, die<br />

nur deshalb oben stehen, weil der<br />

Kunde dafür zahlt – der spezifischen<br />

Suche entsprechen sie aber<br />

oft nicht.<br />

Nachgefragt<br />

Um das Ergebnis zu modifizieren,<br />

gilt es als Erstes herauszufinden,<br />

woher die Daten kommen. Die<br />

URL der Abfrage sehen Sie in der<br />

Adresszeile des Browsers. Listing<br />

1 zeigt die im Beispiel verwendete.<br />

Dort sehen Sie hinter<br />

dem dritten Schrägstrich die<br />

Ortsangabe bad‐sassendorf, dahinter<br />

mit jobwrds=Sachbearbeiter die<br />

Berufsbezeichnung und hinter orderby=<br />

die Angabe km für das Sortieren<br />

nach Entfernung vom Ort.<br />

Der Quelltext von HTML-Dateien<br />

liest sich mit etwas Übung ebenfalls<br />

ganz einfach: Die überwiegende<br />

Menge der Informationen<br />

liegt als Klartext vor, und durch<br />

einfache HTML-Tags erkennen<br />

Sie Bestandteile wie Überschrift,<br />

Absatz oder andere Elemente einer<br />

Webseite. Links bestehen in<br />

der Regel aus einem öffnenden<br />

Tag und einem schließenden<br />

. Das Attribut href innerhalb<br />

des Tags nimmt dann die<br />

URL für den Link auf. Innerhalb<br />

des Tags steht der Text, den Besucher<br />

einer Webseite im Browser<br />

als Linktext sehen.<br />

Um mit Grep die Online-Abfrage<br />

nach Stellenangeboten zu filtern,<br />

ist es erforderlich, den<br />

Quelltext an das Filterprogramm<br />

zu übergeben. Dazu nutzen Sie<br />

das Kommandozeilen-Tool Wget:<br />

Über dessen Option ‐O ‐ schreiben<br />

Sie den Inhalt einer URL auf<br />

die Standardausgabe. Mit diesem<br />

64 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Webseiten filtern<br />

praxis<br />

Wissen fragen Sie mithilfe von<br />

Wget ganz einfach die Stellenangebote<br />

in Dortmund für den Beruf<br />

des Sachbearbeiters nach Entfernung<br />

geordnet ab und schreiben<br />

das Ergebnis auf die Standardausgabe,<br />

um dieses weiterzuverarbeiten<br />

(Listing 2).<br />

Diese URL ermitteln Sie, indem<br />

Sie die Werte in der Stellenbörse<br />

in die dafür vorgesehenen Felder<br />

eingeben und sich die Ergebnisse<br />

dann nach Entfernung geordnet<br />

ansehen. Geben Sie probeweise<br />

den Befehl in eine Shell ein, um<br />

zu sehen, wie Wget den Quelltext<br />

auf die Standardausgabe schreibt.<br />

Wichtig dabei: Setzen Sie die URL<br />

in Hochkommas, damit die Shell<br />

die komplette URL als ein Wort<br />

interpretiert und dem Tool entsprechend<br />

übergibt.<br />

Nachdem der erste Schritt getan<br />

ist, gehen Sie daran, die einzelnen<br />

Stellenangebote aus dem<br />

Quelltext zu filtern. Wenn Sie<br />

sich den Quelltext näher anschauen,<br />

sehen Sie, dass Links auf<br />

Standard-Stellenangebote in einer<br />

ganz bestimmten Form auftreten<br />

– Listing 3 zeigt ein Beispiel.<br />

Die URL des Stellenangebotes<br />

beginnt also mit http und endet<br />

mit einer Zeichenkette in<br />

Form von id=12345678. Listing 4<br />

demonstriert eine entsprechende<br />

Abfrage mit Grep.<br />

Da Sie einen regulären Ausdruck<br />

an den Filter übergeben, setzen<br />

Sie die Option ‐E zusammen mit<br />

der Option ‐o ein, um ausschließlich<br />

das reine Ergebnis zu erhalten.<br />

Nun gilt es, die einzelnen<br />

Bausteine zusammenzusetzen:<br />

Öffnen Sie eine Shell und geben<br />

die Zeile aus Listing 5 (nächste<br />

Seite) ein. Haben Sie alles richtig<br />

gemacht, erhalten Sie eine ähnliche<br />

Ausgabe wie dort.<br />

Wenn Sie nun noch einmal die<br />

Ergebnisse im Browser betrachten,<br />

dann finden Sie unter den<br />

Stellenangeboten einen Bereich,<br />

der etwa zur Navigation durch die<br />

Seiten des Ergebnisses dient. Die<br />

Ziffern enthalten Links auf eventuelle<br />

Folgeseiten. Im Grunde genommen<br />

verbirgt sich dahinter<br />

dieselbe URL wie in der ersten<br />

Abfrage, nur mit dem Zusatz<br />

&start=Zahl. Hier gilt es, den<br />

höchsten Wert zu ermitteln.<br />

Das erledigt der Befehl aus Listing<br />

6 auf der nächsten Seite. Er<br />

filtert zuerst alle Zeilen mit<br />

start=Zahl über Grep heraus.<br />

Durch den anschließenden Sed-<br />

Befehl schneiden Sie den String<br />

start= weg, weil nur die Zahl dahinter<br />

interessiert. Die übrig gebliebenen<br />

Zahlenwerte sortiert<br />

die Shell über den Befehl sort ‐n<br />

in numerischer Reihenfolge. Mit<br />

tail ‐n 1 schneiden Sie den<br />

höchsten Wert heraus.<br />

Nun haben Sie alle Grundlagen<br />

beisammen, um ein kleines Skript<br />

zu erstellen, das vollständig automatisiert<br />

die Stellenangebote filtert.<br />

Es besteht insgesamt aus<br />

drei Dateien, wobei eine Datei einfach<br />

nur unerwünschte Ausdrücke<br />

in Stellenangeboten enthält. Diese<br />

heißt im Beispiel schwarzeListe,<br />

und darin finden sich die Ausdrücke<br />

aus Listing 7 (nächste Seite).<br />

Diese Liste dient im Skript für das<br />

Tool Grep als Grundlage, um Stellenangebote<br />

nach diesen Ausdrücken<br />

auszusortieren.<br />

In dem kleinen Skript benötigen<br />

Sie drei Integer-Werte, die Sie jeweils<br />

mit declare ‐i Variable initialisieren.<br />

Der Variablen runner<br />

weisen Sie gleich den Wert 11 zu,<br />

da dieser dazu dienen wird, um<br />

Seite 2 der Suchergebnisse durchsuchen<br />

zu lassen. Anschließend<br />

gibt es drei Variablen, die Sie sofort<br />

mit Werten belegen, um die<br />

ersten zwei für die Zusammenstellung<br />

der URL zu benutzen.<br />

Die dritte dient dazu, eine eigene<br />

HTML-Datei mit Stellenangeboten<br />

zu erstellen, womit Sie dann<br />

auch sofort beginnen.<br />

A Aus einer unübersichtlichen<br />

Liste von<br />

Einträgen entsteht mit<br />

ein paar einfachen<br />

Hilfsmitteln eine<br />

schlanke Liste mit eindeutigen<br />

Einträgen.<br />

http://jobs.meinestadt.de/bad‐sassendorf/suche?jobwrds=<br />

Sachbearbeiter&orderBy=km<br />

Listing 1<br />

Listing 2<br />

wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/dortmund/suche?jobwr<br />

ds=Sachbearbeiter&orderBy=km'<br />

Sachbearbeiter/in Rechnungswesen Standort:<br />

Dortmund<br />

Listing 3<br />

grep ‐Eo 'http://jobs.meinestadt.de/[a‐z\‐]+/standard\?id<br />

=[0‐9]+'<br />

Listing 4<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 65


praxis<br />

Webseiten filtern<br />

B Das Ergebnis in der<br />

selbst erstellten Webseite<br />

glänzt mit mehr<br />

Übersicht und verbesserter<br />

Funktionalität.<br />

Listing 5<br />

Die Anweisung ab Zeile 12 in Listing<br />

8 erstellt die Datei Stellenangebote.html<br />

und schreibt die ersten<br />

HTML-Tags hinein. Das geschieht<br />

mit einem HERE-Dokument,<br />

welches das Skript mittels<br />

Cat in die Datei schreibt (Zeile 13<br />

bis 19). Anschließend ermittelt<br />

das Skript, wie viele Seiten das<br />

Ergebnis der Abfrage bei Meinestadt.de<br />

hat (Zeile 21).<br />

Die gesamte Anweisung steht in<br />

Klammern, um die Ausgabe in der<br />

Variablen zahl abzuspeichern.<br />

Während der Laufzeit braucht<br />

das Programm einen Zwischenspeicher<br />

– den legt das Skript mit<br />

dem Befehl in Zeile 23 an.<br />

Im Hauptteil des Skriptes holt<br />

dieses die Inhalte der bekannten<br />

URL mittels Wget ab und leitet<br />

die Ausgabe dann an eine For-<br />

Schleife weiter, um alle Treffer abzuarbeiten.<br />

Die Shell übernimmt<br />

$ wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/dortmund/suche?jo<br />

bwrds=Sachbearbeiter&orderBy=km' | grep ‐Eo 'http://jobs.<br />

meinestadt.de/[a‐z\‐]+/standard\?id=[0‐9]+'<br />

http://jobs.meinestadt.de/dortmund/standard?id=14023970<br />

http://jobs.meinestadt.de/dortmund/standard?id=11337961<br />

http://jobs.meinestadt.de/dortmund/standard?id=13449829<br />

Listing 6<br />

wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/dortmund/suche?iwc=<br />

1&jobwrds=Sachbearbeiter&orderBy=km' | grep ‐Eo<br />

'start=[0‐9]+' | sed 's/start=//' | sort ‐n | tail ‐n 1<br />

die Treffer, die Grep ausfindig<br />

macht, in Form eines Arrays. Danach<br />

haben Sie die Möglichkeit,<br />

diesen Befehl wieder direkt in<br />

eine For-Schleife einzubauen.<br />

Durch den Grep-Befehl erhalten<br />

Sie die Links auf die Stellenangebote,<br />

die Sie – jedes für sich –<br />

durch das Kommando wget ‐O<br />

zwischenspeicher $x; herunterladen<br />

und erst einmal in die Datei<br />

zwischenspeicher schreiben. Mit<br />

dem darauf folgenden Grep-Kommando<br />

suchen Sie in dieser Datei<br />

nach Treffern aus der Datei<br />

schwarzeListe und weisen den<br />

Wert der Standardausgabe der<br />

Variablen b zu.<br />

Da Sie in der Datei nicht nur<br />

Links auf Stellenangebote darstellen<br />

wollen, sondern auch die<br />

passende Job-Bezeichnung dazu<br />

brauchen, müssen Sie irgendwie<br />

an die Headline des Stellenangebotes<br />

kommen. Ein Blick in den<br />

Quelltext eines Stellenangebotes<br />

fördert den Quelltext aus Listing<br />

9 zutage.<br />

Listing 7<br />

Vermittlung von Arbeitskräften<br />

Arbeitsvermittler<br />

Arbeitsvermittlung<br />

Personalvermittlung<br />

Zeitarbeit<br />

Überlassung von Arbeitskräften<br />

An dieser Stelle<br />

greifen Sie in die<br />

Trickkiste, um<br />

eine Grep-Abfrage<br />

zu gestalten,<br />

die aus dem<br />

Quellcode die<br />

Headline heraussucht:<br />

Sie suchen<br />

einfach nach dem<br />

Klassen-Attribut<br />

mt‐jobdetail‐title,<br />

ermitteln mit<br />

der Option ‐n die<br />

Zeilennummer,<br />

in der die Zeichenkette<br />

steht,<br />

und rechnen die<br />

Variable $nm um<br />

eins hoch: Nun<br />

wissen Sie, in welcher Zeile der<br />

Titel der Stelle steht.<br />

Jetzt haben Sie alle erforderlichen<br />

Daten, um Links auf Stellenangebote<br />

in eine eigene HTML-<br />

Datei zu verpacken. Den Befehl,<br />

der die Daten in die Datei schreibt,<br />

finden Sie in der Zeile 41 von Listing<br />

8. Um die Links im HTML-<br />

Dokument voneinander abzusetzen,<br />

kommt das Blockelement<br />

zum Einsatz, das den eigentlichen<br />

Link einfasst. Den beiden<br />

aufeinander folgenden Echo-<br />

Befehlen übergeben Sie ein Gemisch<br />

aus Hochkommata und Variablen,<br />

die das Skript zur Laufzeit<br />

durch Werte ersetzt. Damit wäre<br />

der erste Teil des Links komplett.<br />

Jetzt gehen Sie daran, die Bezeichnung<br />

der Stelle einzufügen.<br />

Das geschieht mittels Sed, wobei<br />

der Befehl wieder in Klammern<br />

steht, um den Befehl in einer Subshell<br />

auszuführen. Durch die um 1<br />

erhöhte Variable $nm wissen wir,<br />

in welcher Zeile die Headline des<br />

Angebotes steht. Mit Sed schneiden<br />

Sie die Zeile aus, indem Sie<br />

die Option ‐n nutzen, um die Ausgabe<br />

nicht explizit angegebener<br />

Zeilen zu unterdrücken. Als Argument<br />

übergeben Sie $nm'p', was<br />

für die Ausgabe der Zeile sorgt.<br />

Der Ausdruck in Zeile 42<br />

schreibt eine Warnung unter den<br />

Link, wenn der Jobtitel mit ei-<br />

66 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Webseiten filtern<br />

praxis<br />

Listing 8<br />

01 #!/bin/bash<br />

02 <br />

03 declare ‐i zahl<br />

04 declare ‐i runner<br />

05 declare ‐i nm<br />

06 runner=11<br />

07 <br />

08 # Hier kann man was ändern<br />

09 suchwort=Sachbearbeiter<br />

10 stadt=dortmund<br />

11 datei=Stellenangebote.html<br />

12 <br />

13 cat > $datei > ${datei}; echo > zwischenspeicher;<br />

30 done<br />

31 <br />

32 while test $runner ‐le $zahl # hier entweder $zahl oder eine<br />

buchstäbliche Zahl einsetzen.<br />

33 do<br />

34 wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/'$stadt'/suche<br />

?iwc=1&jobwrds='$suchwort'&orderBy=km&start='$runner | \<br />

35 for x in $(grep ‐Eo 'http://jobs.meinestadt.de/<br />

[a‐z\‐]+/standard\?id=[0‐9]+');<br />

36 do<br />

37 echo $x<br />

38 wget ‐O zwischenspeicher $x;<br />

39 b=$(grep ‐Eo ‐f schwarzeListe zwischenspeicher);<br />

40 nm=$(grep ‐n 'mt‐jobdetail‐title' zwischenspeicher<br />

| grep ‐Eo '[0‐9]+');<br />

41 nm=nm+1;<br />

42 echo ''$(sed ‐n<br />

$nm'p' zwischenspeicher)'' >> ${datei}<br />

43 echo '<br />

'$b'' >> ${datei};<br />

44 echo > zwischenspeicher;<br />

45 done<br />

46 runner=runner+10<br />

47 done;<br />

48 echo "" >> $datei<br />

nem Eintrag in der Datei schwarze‐<br />

Liste übereinstimmt. Die Variable<br />

$b übernimmt dabei die Funktion<br />

eines Zwischenspeichers.<br />

Natürlich soll das Skript alle Seiten<br />

des Ergebnisses auswerten.<br />

Dabei kommt die Variable $zahl<br />

zum Einsatz, in der der höchste<br />

Wert für den Parameter start=<br />

steckt. Die Variable $zahl kommt<br />

innerhalb einer Schleife als Kriterium<br />

für das Ende der Durchläufe<br />

zum Zuge (Zeile 31).<br />

Für die korrekte URL der folgenden<br />

Seiten hängen Sie &start=<br />

'$runner' an die ursprüngliche<br />

URL. Die Variable $runner hat im<br />

ersten Durchlauf den Wert 11,<br />

und durch den Zusatz &start=11<br />

erhalten Sie die Ergebnisse 11 bis<br />

20. Dadurch, dass sich die Variable<br />

$runner bei jedem Durchlauf um 10<br />

erhöht, erhalten wir auch weitere<br />

eventuell folgende Seiten, die unser<br />

Tool auswerten kann. Zu guter<br />

Letzt schließen Sie die HTML-Datei<br />

mit einem echo ""<br />

>> $datei. Wie sie im Browser aussieht,<br />

zeigt Abbildung B.<br />

Fazit<br />

Ein eigener Webcrawler ist mit<br />

Bordmitteln schnell gestrickt.<br />

Wer weiß, wo er die benötigten<br />

Werkzeuge findet und welche<br />

Möglichkeiten diese bieten, der<br />

stellt im Handumdrehen ein effektives<br />

Skript zusammen.<br />

Das entspricht im klassischen<br />

Sinne dem, was neuhochdeutsch<br />

Quick & Dirty heißt: Ein hochfunktionales<br />

Gebilde, das seine<br />

Arbeit zuverlässig verrichtet, jedoch<br />

an den, der es lesen und verstehen<br />

will, gehobene Ansprüche<br />

stellt. Für eine weitere Fingerübung<br />

böte es sich an, die einzelnen<br />

Bestandteile in eine klare<br />

Struktur zu bringen und den Ablauf<br />

eventuell zu modularisieren<br />

– falls der neue Job einem noch<br />

so viel Zeit lässt. (agr) n<br />

Der Autor<br />

Goran Mladenovic gehört<br />

nicht unbedingt<br />

zu den typischen Entwicklern.<br />

Er spricht<br />

mehrere Fremdsprachen<br />

und versteht<br />

sich außerdem gut<br />

auf Programmiersprachen.<br />

<br />

Qualitätskontrolleur/in Sachbearbeiter Wareneingang<br />

<br />

Listing 9<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 67


netz&system<br />

Kyocera Prescribe II<br />

© Billy Alexander, sxc.hu<br />

Effektiver Drucken mit Prescribe II<br />

Mächtig Druck<br />

Kyocera stattet seine Drucker mit der Kommandosprache Prescribe aus, mit der sich auch von der <strong>Linux</strong>-Shell aus<br />

komplexe Druckaufträge und Stapelverarbeitungsläufe steuern und viele Handgriffe automatisieren lassen. Harald Zisler<br />

README<br />

Komplexe Druckaufträge<br />

erfordern Benutzereingriffe<br />

am Drucker.<br />

Bei Druckern, die die<br />

Sprache Prescribe II<br />

verstehen, lassen sich<br />

viele Handgriffe automatisieren.<br />

Ein konsequentes<br />

Nutzen weiterer<br />

Leistungsmerkmale<br />

der Drucker vermindert<br />

Rechner- und<br />

Netzbelastung.<br />

Listing 1<br />

Die Druckermodelle von Kyocera<br />

und Kyocera-Mita (auch unter anderen<br />

Marken im Handel) sowie<br />

solche mit „Prescribe-Karte“<br />

(etwa von Lexmark) sind mit der<br />

Kommandosprache Prescribe II<br />

ausgestattet. Über diese lassen<br />

sich viele Konfigurationsanweisungen<br />

automatisch vornehmen<br />

sowie Optionen für textbasierte<br />

Ausdrucke steuern.<br />

Grundlagen<br />

Die Prescribe-Kommandos erreichen<br />

den Drucker nicht, wenn die<br />

Ausgabe über den gewöhnlichen<br />

Druckertreiber läuft. Es gilt die<br />

Textdatei mit den Befehlen also<br />

„unbehandelt“ an den Drucker zu<br />

!R! FRPO R1,0; CMNT Kein Weiterdrucken von anderer<br />

Papierquelle;<br />

PSRC 0;<br />

CMNT Handeinzug wählen;<br />

EXIT;<br />

Das ist das Titelblatt<br />

!R! PSRC 1;<br />

1;EXIT;<br />

Das ist der Rest<br />

CMNT Jetzt Einzug von Papierkassette<br />

senden. Dies erreichen Sie bei<br />

Cups mit folgendem Befehl:<br />

$ lpr ‐o raw ‐PDrucker Datei<br />

Wollen Sie reine Textseiten drucken,<br />

muss der darin verwendete<br />

Zeichensatz (UTF-8,<br />

ISO-8859-15, CP850, etc.) mit<br />

der Einstellung des Druckers<br />

übereinstimmen, ansonsten verursachen<br />

Umlaute Probleme.<br />

Beim Ausdruck von <strong>Linux</strong> aus<br />

fehlen auch die vom Drucker erwarteten<br />

CR-Zeichen („Wagenrücklauf“)<br />

am Zeilenende, sodass<br />

das Druckbild immer weiter verschoben<br />

erscheint.<br />

Das Problem mit den Umlauten<br />

lässt sich umgehen, indem man<br />

mittels recode den Zeichensatz<br />

der Druckdatei beispielsweise von<br />

UTF-8 nach MSDOS umwandelt:<br />

$ recode UTF‐8..MSDOS Datei<br />

Dabei löst sich, zumindest beim<br />

Umwandeln nach MSDOS, auch<br />

das Problem der fehlenden Zeilenvorschübe<br />

in Wohlgefallen auf:<br />

Recode setzt auch diese passend<br />

an die Zeilenenden. Ansonsten<br />

ließen sie sich im Falle eines Falles<br />

auch per Kommadozeilentool<br />

unix2dos hinzupraktizieren.<br />

Prescribe-Kommandos beginnen<br />

stets mit !R! und enden in<br />

der Regel mit EXIT;, wobei das Semikolon<br />

am Ende wichtig ist.<br />

Kommentare erzeugen Sie mit<br />

der Aweisung CMNT Text;.<br />

Statusabfragen<br />

Nicht alle Druckermodelle verfügen<br />

über ein Display, mit dessen<br />

Hilfe man im Funktionsmenü navigiert.<br />

Um trotzdem zu erfahren,<br />

ob es für den Drucker bereits in<br />

Kürze ein Toner-Kit zu beschaffen<br />

gilt, tippen Sie einfach in einem<br />

Terminal:<br />

$ echo '!R! STAT; EXIT;' | lpr ‐U<br />

o raw ‐Plp<br />

Der Statusdruck für den Service-<br />

Techniker funktioniert auf ganz<br />

ähnliche Weise. Hierbei bekommt<br />

die STAT-Anweisung den Wert 1:<br />

$ echo '!R! STAT 1; EXIT;' | lprU<br />

‐o raw ‐Plp<br />

70 12 | 12<br />

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netz&system<br />

Kyocera Prescribe II<br />

A Die per Prescribe<br />

angeforderte Font-<br />

Liste eines Druckers.<br />

Der Autor<br />

Harald Zisler beschäftigt<br />

sich seit den frühen<br />

90er-Jahren beruflich<br />

und privat mit<br />

Unix, FreeBSD und<br />

<strong>Linux</strong>. Zu Technik- und<br />

EDV-Themen verfasst<br />

er Zeitschriftenbeiträge<br />

und Bücher.<br />

Aktuell ist sein Werk<br />

„Computer-Netzwerke“,<br />

erschienen<br />

bei Galileo Press.<br />

Listing 2<br />

B Die aus<br />

Listing 4 resultierende<br />

Ausgabe des Druckes.<br />

Als Druckername dient im Beispiel<br />

lp, auf dem <strong>Linux</strong>-Rechner<br />

läuft das Drucksystem Cups.<br />

Mehrere Einzüge nutzen<br />

Sie wollen ein Deckblatt auf farbigem<br />

Papier und weitere Ausdrucke<br />

auf weißem Papier erstellen.<br />

Das farbige Papier liegt in der<br />

Universalzufuhr. Listing 1 zeigt<br />

das Umschalten zwischen den Papierquellen.<br />

Beachten Sie die<br />

Kommentare in der Druckdatei<br />

(CMNT ...).<br />

Das Kommando PSRC wählt bei<br />

neueren Druckermodellen die Papierquelle.<br />

Ältere Druckermodelle<br />

verstehen dagegen nur das Kommando<br />

FRPO. Hier müssten Sie !R!<br />

FRPO R4,0;EXIT; für den Handeinzug<br />

und !R! FRPO R4,1;EXIT; für<br />

die Kassette 1 verwenden.<br />

Mit dem Bedrucken von Vorderund<br />

Rückseite sparen Sie Papier<br />

und Porto. Listing 2 zeigt das<br />

!R! FRPO N4,1; CMNT Duplex, binden lange Seite; EXIT;<br />

Das ist duplex<br />

...<br />

!R! FRPO N4,0; CMNT Duplex aus; EXIT;<br />

Umschalten mit dem FRPO-Befehl,<br />

den auch ältere Druckermodelle<br />

verstehen. Alternativ funktioniert<br />

bei neueren Modellen DUPX.<br />

Bei beiden Kommandos gelten die<br />

gleichen Parameter: Eine 0 schaltet<br />

das Duplexen aus, 1 steht für<br />

Binden lange Seite, 2 für Binden<br />

kurze Seite – das gilt auch für das<br />

FRPO-Kommando. Binden lange Seite<br />

dient als Einstellung für das<br />

Herstellen eines Heftes oder Buches<br />

im Hochformat, Binden kurze<br />

Seite für das Querformat oder<br />

auch für Endloslisten.<br />

Prescribe gestattet es, mit dem<br />

Befehl SPO innerhalb eines Druckjobs<br />

vom Hoch- aufs Querformat<br />

und umgekehrt zu wechseln (Listing<br />

3). Hier dienen die Buchstaben<br />

L („Landscape“, Querformat)<br />

und P („Portrait“, Hochformat)<br />

als Parameter.<br />

Fonts anwählen<br />

Für das Lesen von Fließtexten<br />

eignen sich eher Proportionalschriften<br />

wie Arial oder Times<br />

New Roman, bei Tabellen, Zahlenkolonnen<br />

und Datenbank-Ausgaben<br />

erleichtern spaltenrichtige<br />

Schriften (Courier, DejaVu Sans<br />

Mono) die Lesearbeit. Prescribe<br />

Listing 3<br />

...<br />

!R! SPO L; CMNT Querformat ein;<br />

EXIT;<br />

Querformat<br />

!R! SPO P; CMNT Hochformat ein;<br />

EXIT;<br />

...<br />

kann die Druckerfonts umschalten.<br />

Zunächst aber brauchen Sie<br />

eine Übersicht darüber, was Ihr<br />

Drucker an Schriften bietet (Abbildung<br />

A). Hierfür geben Sie in<br />

der Shell ganz einfach folgendes<br />

Kommando ein:<br />

$ echo '!R! FLST;EXIT;' | lpr ‐oU<br />

raw<br />

Der Drucker gibt daraufhin eine<br />

mehrseitige Auflistung mit<br />

Schriftproben aus. Mit dem SFNT-<br />

Befehl wählen Sie die gewünschte<br />

Schrift aus. Die Fontliste in Abbildung<br />

A zeigt alternativ einen<br />

Hinweis auf das Kommando FSET,<br />

das Sie hierfür ebenso verwenden<br />

können. Zum SFNT-Befehl gehört<br />

zusätzlich die Größenangabe in<br />

Punkten, so wie Sie dies zum Beispiel<br />

von herkömmlichen Textverarbeitungen<br />

kennen.<br />

Das Beispiel in Listing 4 und Abbildung<br />

B zeigt eine Druckausgabe<br />

mit einem Kopfbereich in Proportionalschrift<br />

und einer klei-<br />

Listing 4<br />

!R! SFNT 'Helvetica',12; CMNT<br />

Helvetica 12 Pkt.; EXIT;<br />

Das ist die Überschrift in<br />

Helvetica<br />

!R! SFNT 'Courier',10; CMNT<br />

Courier 10 Pkt.; EXIT;<br />

+‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐+<br />

| text | zahl | orgnr |<br />

+‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐+<br />

| öäüßÖÄÜ | 98.76 | 1 |<br />

| öäüßÖÄÜ | 150.15 | 4 |<br />

| neu | 123.67 | 3 |<br />

| ohne | | 5 |<br />

+‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐+<br />

(4 rows)<br />

72 12 | 12<br />

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Kyocera Prescribe II<br />

netz&system<br />

nen Tabelle, die dagegen in spaltenhaltiger<br />

Schrift gesetzt ist.<br />

Barcode erzeugen<br />

Das BARC-Kommando ermöglicht<br />

die Erstellung von Barcodes durch<br />

den Drucker selbst. Sie müssen in<br />

jedem Fall den Barcode-Typ [1]<br />

sowie die „Nutzlast“ angeben. Im<br />

Beispiel aus Listing 5 (Abbildung<br />

C zeigt die entsprechende Ausgabe)<br />

bewirkt das Flag Y die zusätzliche<br />

Ausgabe der Barcode-Information<br />

im Klartext.<br />

Das ist ein EAN‐13‐Barcode:<br />

Listing 5<br />

!R! BARC 12,Y,'9772045070003';<br />

EXIT<br />

Printserver zurücksetzen<br />

Wenn Sie einen gebrauchten Kyocera-Drucker<br />

mit Printserver erwerben,<br />

möchten Sie ihn sicher<br />

für Ihr eigenes Netzwerk konfigurieren.<br />

Allerdings erhält<br />

man die Gebrauchtgeräte<br />

selten in<br />

zurückgesetztem Zustand.<br />

Auch hier hilft<br />

Prescribe weiter, der<br />

Befehl zum Zurücksetzen<br />

lautet:<br />

$ echo '!R! EGRE; EXIT;' | lpr ‐U<br />

o raw ‐Plp<br />

Allerdings findet sich das Kommando<br />

nicht in der normalen Dokumentation<br />

von Prescribe, die<br />

Benutzung erfolgt also auf eigene<br />

Gefahr. Der Autor dieses Artikels<br />

hat es damit allerdings erfolgreich<br />

geschafft, seinen Kyocera<br />

FS-1900 zurückzusetzen und war<br />

danach in der Lage, die Netzwerkkonfiguration<br />

und Kennwortvergabe<br />

neu vorzunehmen. Wichtig<br />

ist, dass Sie nach Absetzen dieses<br />

Befehls den Drucker aus- und<br />

wieder einschalten.<br />

Dokumentation<br />

Die aktuelle Dokumentation befindet<br />

sich in den beiden Dateien<br />

ComRefE.pdf und TechRefE.pdf auf<br />

der beim Drucker mitgelieferten<br />

Treiber-CD. Fehlt diese bei einem<br />

Gerät, können Sie das entsprechende<br />

CD-Image auch direkt von<br />

der Kyocera-Mita-Website [2] herunterladen.<br />

(jlu) n<br />

[1] Barcodes nutzen: Harald Zisler,<br />

info<br />

Schwarz-Weiß-Malerei“, LU 09/​12, S. 80,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 26425<br />

[2] Prescribe-Dokumentation:<br />

http:// www. kyoceramita. de<br />

C So erscheint auf<br />

dem Drucker der Barcode<br />

aus Listing 5.<br />

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hardware<br />

Qnap NAS TS-219P<br />

NAS-System TS-219P II von Qnap<br />

Funktionsträger<br />

Lange Zeit arbeiteten NAS-Systeme als reine Datenspeicher, mittlerweile aber wachsen hier IT und<br />

Unterhaltungselektronik zusammen. Ein Paradebeispiel dafür liefert Qnap mit dem TS-219P II. Erik Bärwaldt<br />

README<br />

NAS-Server als zentrale<br />

Speicherstationen erfreuen<br />

sich inzwischen<br />

dank der immer stärker<br />

wachsenden Datenflut<br />

im Heimbereich großer<br />

Beliebtheit. Der in Taiwan<br />

ansässige Hersteller<br />

Qnap macht mit Embedded<br />

<strong>Linux</strong> aus seinen<br />

NAS-Systemen dabei<br />

gleich eine komplette<br />

Medienzentrale.<br />

Glossar<br />

NAS: Network Attached<br />

Storage. Am Netzwerk<br />

angeschlossener Massenspeicher,<br />

im Gegensatz<br />

zu Direct Attached<br />

Storage am Rechner.<br />

JBOD: „Just a bunch of<br />

Disks“. Betriebsmodus<br />

eines RAID-Controllers,<br />

bei dem er die angeschlossenen<br />

Festplatten<br />

als ein einziges<br />

Laufwerk anspricht.<br />

Speicherkapazität kann man nie<br />

genug bekommen. Besonders die<br />

ambitionierten Multimedia-Liebhaber<br />

sind in regelmäßigen Abständen<br />

gezwungen, sich nach<br />

größeren Festplatten umzusehen.<br />

Abhilfe verspricht hier ein zentraler<br />

Speicherserver (NAS), der die<br />

Daten zentral speichert und allen<br />

Workstations zur Verfügung<br />

stellt.<br />

NAS-Systeme erhält man in allen<br />

Größenordnungen und für<br />

viele Einsatzzwecke. Die Vorteile<br />

eines dedizierten NAS-Systems<br />

gegenüber einzelnen externen<br />

Festplatten:<br />

• Die Daten lagern gut verwaltbar<br />

an zentraler Stelle.<br />

• Beim Aufrüsten oder<br />

nach Ausfällen lassen<br />

sich die Festplatten<br />

unkompliziert und<br />

schnell wechseln.<br />

• Ein NAS bietet als<br />

Computersystem Zusatzfunktionen,<br />

die<br />

einfache externe Festplatten<br />

nicht besitzen.<br />

Im Markt der professionellen<br />

NAS-Systeme hat<br />

sich Qnap [1] international<br />

bereits einen Namen<br />

gemacht. Aber auch für<br />

kleinere Netzwerke und<br />

Einzelplatzsysteme bietet<br />

das Unternehmen aus<br />

Taiwan eine Vielzahl von<br />

Speicherlösungen an.<br />

Der Proband<br />

Zum Test erhielten wir<br />

ein Qnap-NAS des Typs<br />

TS-219P II (siehe Tabelle<br />

Technische Daten). Das<br />

für zwei interne SATA-<br />

Festplatten ausgelegte System<br />

eignet sich nicht zuletzt aufgrund<br />

des handlichen Thin-Client-Formats<br />

bestens für den heimischen<br />

Gebrauch).<br />

Die vertikal im Gehäuse angeordneten,<br />

hotswap-fähigen Laufwerkskäfige<br />

nehmen dabei entweder<br />

3,5-Zoll- oder kleinere<br />

2,5-Zoll-Festplatten auf (Abbildung<br />

A). Passende Schrauben zur<br />

Befestigung der Festplatten im<br />

Käfig liefert Qnap bereits mit.<br />

Die Käfige werden mit einem an<br />

der Frontseite befindlichen Arretierhebel<br />

im Gehäuse mechanisch<br />

fest verriegelt. Allerdings bot unserer<br />

Testgerät keine Möglichkeit,<br />

den Verschlussmechanismus<br />

durch ein integriertes Schloss gegen<br />

ein versehentliches oder bewusstes<br />

Entfernen der Datenträger<br />

zu sichern.<br />

Neben den beiden internen Festplattenanschlüssen<br />

weist das<br />

NAS-Gehäuse eine stattliche Anzahl<br />

an externen Buchsen auf: So<br />

finden sich zwei eSATA- und drei<br />

USB-2.0-Anschlüsse sowie die für<br />

die Netzintegration erforderliche<br />

Gigabit-Ethernet-Schnittstelle<br />

(Abbildung B). Die beiden internen<br />

Festplatten arbeiten standardmäßig<br />

im JBOD-Modus ohne<br />

Redundanz, lassen sich bei Bedarf<br />

aber auch als Stripe- (RAID 0)<br />

oder Mirror-Set (RAID 1)<br />

konfigurieren.<br />

Qnap hat in das<br />

kompakte Gehäuse<br />

des TS-219P II ein<br />

Embedded-Computersystem<br />

mit einer<br />

Armada300-CPU des<br />

Herstellers Marvell<br />

gepackt. Dieser Einkern-Prozessor<br />

taktet<br />

mit einer Frequenz<br />

von 2 GHz<br />

und greift auf 512<br />

MByte Arbeitsspeicher<br />

zu. Mit zwei<br />

3,5-Zoll-Festplatten<br />

bestückt, wiegt das<br />

TS-219P II rund 2,5<br />

Kilogramm. Das Gerät<br />

kommt mit einer<br />

vorbildlich unter der<br />

GPLv3 lizenzierten<br />

Embedded-<strong>Linux</strong>-Variante<br />

[2] als Betriebssystem.<br />

Diese<br />

lässt sich inklusive<br />

ihres Quellcodes [3]<br />

74 12 | 12<br />

www.linux-user.de<br />

© Qnap


Qnap NAS TS-219P<br />

hardware<br />

A Die beiden hotswap-fähigen<br />

Laufwerkskäfige des<br />

TS-219P II bieten zwar eine<br />

stabile Verriegelung, lassen<br />

sich aber nicht absperren.<br />

B Auf der Gehäuserückseite<br />

des TS-<br />

219P II finden sich je<br />

zwei eSATA- und USB-<br />

Ports sowie das Gbit-<br />

Ethernet-Interface.<br />

von der Herstellerseite<br />

beziehen. Qnap hat es<br />

sich dabei zur Aufgabe gemacht,<br />

für alle seine Geräte<br />

die <strong>Linux</strong>-Firmware<br />

zu veröffentlichen und<br />

publiziert auch regelmäßig<br />

Updates.<br />

Oberflächliches<br />

Qnap liefert <strong>Windows</strong>- und Mac-<br />

OS-X-Applikationssoftware für<br />

diverse Dienste des NAS auf CD-<br />

ROM mit. Als <strong>Linux</strong>-Nutzer konfigurieren<br />

Sie die verschiedenen<br />

Funktionen des Gerätes wesentlich<br />

einfacher und ganz ohne<br />

Software-Installation über die<br />

Firmware des TS-219P II: Sie rufen<br />

nach dem Anschluss des NAS-<br />

Servers ans Netz im Webbrowser<br />

auf einem Client die IP-Adresse<br />

http://169.254.100.100:8080 auf.<br />

Dazu gilt es vorher den PC mit einer<br />

festen IP-Adresse im gleichen<br />

Subnetz auszustatten, die Kommunikation<br />

mit dem NAS-System<br />

zu ermöglichen.<br />

Sie können eine feste IP-Adresse<br />

komfortabel per grafischer Einstellung<br />

in distributionsspezifischen<br />

Konfigurationstools wie<br />

YaST oder dem Mandriva Control<br />

Center eingeben. In diesem Einstellungsdialog<br />

geben Sie zudem<br />

als Gateway die IP-Adresse des<br />

NAS-Servers an, als Netzmaske<br />

die Zeichenfolge 255.255.0.0. Alternativ<br />

konfigurieren Sie die<br />

LAN-Schnittstelle auf der Kommandozeile<br />

mit dem Befehl<br />

# ifconfig Interface 169.254.100U<br />

.1 netmask 255.255.0.0<br />

Die angegebene Schnittstelle<br />

muss dabei dem verwendeten<br />

Hardware-Interface entsprechen,<br />

das meist die Bezeichnung eth0<br />

Hardware<br />

Hersteller<br />

Typ<br />

CPU<br />

RAM<br />

Festplatten<br />

Qnap (http:// www. qnap. com)<br />

TS-219P II<br />

Marvell Armada 300, 2 GHz<br />

512 MB<br />

trägt. Anschließend starten Sie<br />

mittels /etc/init.d/network restart<br />

die Netzwerkanbindung neu, um<br />

die neuen Einstellungen zu aktivieren.<br />

Nun greifen Sie via Webbrowser<br />

auf die grundlegende<br />

Konfigurationsoberfläche des<br />

Qnap-Servers zu (Abbildung C).<br />

Zunächst müssen Sie die in das<br />

System eingebauten Harddisks<br />

formatieren und die Embedded-<br />

<strong>Linux</strong>-Firmware auf den Festplatten<br />

installieren. Auf der mit dem<br />

NAS-System mitgelieferten CD-<br />

ROM finden Sie ein Abbild der<br />

angepassten Firmware, das Sie<br />

durch einen Klick auf die Schaltfläche<br />

Heraufladen installieren.<br />

Anschließend gilt es, den Servernamen<br />

zu definieren, Benutzer<br />

und Passwörter anzulegen sowie<br />

die Konfiguration des Netzwerkes<br />

vorzunehmen.<br />

Technische Daten<br />

2 x SATA II, 2,5/​3,5 Zoll, max. 8 TByte gesamt<br />

Externe Anschlüsse 3 x USB 2.0, 2 x eSATA, 1 x Gigabit-LAN (IEEE 802.11n<br />

optional per USB-Adapter)<br />

Abmessungen (HxBxT) 168,5 x 102 x 225 mm<br />

Netzteil<br />

extern, 60 Watt<br />

Stromverbrauch (1) Betrieb 16W, Schlafmodus 8W (mit zwei 500GB-HDDs)<br />

Straßenpreis (ca.) 300 Euro (ohne Festplatten)<br />

Leistung<br />

Benutzer bis zu 2048<br />

Benutzergruppen bis zu 256<br />

Verbindungen bis zu 256 simultan<br />

Transferrate (max.) (2) Lesen 96,4 MByte/​s, Schreiben 107,9 MByte/​s<br />

Videokameras bis zu 2<br />

Druckerserver bis zu 3 USB-Drucker<br />

Software<br />

Betriebssystem Embedded <strong>Linux</strong><br />

Dateisysteme intern Ext3/​4, extern Ext3/​4, FAT32, HFS+, NTFS<br />

Netzwerk<br />

IPv4, IPv6, DHCP Client/​Server, HTTP, HTTPS, Telnet,<br />

SSH, iSCSI, SNMP, UPnP, Bonjour<br />

Netzwerk-FS<br />

AFP, FTP, CIFS/​SMB, NFS, WebDAV<br />

(1)<br />

Herstellerangabe, (2) Testergebnis<br />

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hardware<br />

Qnap NAS TS-219P<br />

C Die ersten<br />

Einstellungen für den<br />

Qnap TS-219P II nehmen<br />

Sie per Schnellkonfiguration<br />

vor.<br />

D Die grundlegende<br />

Konfiguration des TS-<br />

219P II nehmen Sie in<br />

wenigen Schritten vor.<br />

In zwei letzten Schritten aktivieren<br />

Sie die gewünschten Server-<br />

Funktionen des NAS-Systems<br />

und stellen die Betriebsparameter<br />

der Festplatten ein, wobei Sie hier<br />

gegebenenfalls einen RAID-Verbund<br />

anlegen (Abbildung D).<br />

Nach dieser Grundkonfiguration<br />

können Sie Ihr neues NAS-System<br />

problemlos in das bestehende<br />

Intranet einbinden.<br />

Feinjustierung<br />

Neben der Schnellkonfiguration<br />

bietet die Qnap-Software zusätzlich<br />

eine sehr komfortable Bedienoberfläche,<br />

um detailliertere<br />

Einstellungen vorzunehmen. Sie<br />

erreichen die Verwaltungsprogramme<br />

im Webbrowser durch<br />

den Aufruf der IP-Adresse des<br />

NAS-Systems. Sollte Ihnen diese<br />

nicht bekannt sein, weil Sie in Ihrem<br />

Intranet einen DHCP-Server<br />

nutzen, so finden Sie die Adresse<br />

Ihres NAS-Speichers problemlos<br />

mithilfe eines IP-<br />

Scanners wie<br />

Nmap heraus.<br />

Das Qnap-Webfrontend<br />

stellt<br />

unterschiedliche<br />

Schnell-Links bereit,<br />

die Sie durch<br />

Anklicken des<br />

entsprechenden<br />

Symbols erreichen.<br />

Nach der<br />

Eingabe von Benutzernamen und<br />

Passwort landen Sie auf einem<br />

zweigeteilten Bildschirm, der<br />

rechts in einem großen Bereich<br />

Assistenten anbietet sowie links<br />

eine Ordnerstruktur für die verschiedenen<br />

Dienste (Abbildung<br />

E). Die einzelnen Ordner<br />

verzweigen dabei zu unterschiedlichen<br />

Administrationswerkzeugen,<br />

die alle unter der gleichen<br />

Oberfläche residieren.<br />

Serverdienste<br />

Qnap gibt seinen NAS-Lösungen<br />

eine sehr umfangreiche Unterstützung<br />

an Protokollen und<br />

Diensten mit auf den Weg, sodass<br />

sich der Einsatz nicht auf ein reines<br />

Ablagemedium für Dateien<br />

beschränkt, sondern Sie aus dem<br />

Gerät zusätzlich einen Multimedia-,<br />

Backup-, Web- oder FTP-Server,<br />

einen Download- oder Videoüberwachungs-<br />

oder sogar einen<br />

Druckerserver machen können.<br />

Die Option des Druckerservers<br />

dürfte insbesondere in kleinen<br />

Heimnetzwerken von Interesse<br />

sein: Dort gibt es oft Drucker mit<br />

USB-Anschluss, die keinen entsprechenden<br />

Server implementieren.<br />

Um einen solchen Drucker<br />

im Netz allen Arbeitsplätzen zur<br />

Verfügung zu stellen, schließen<br />

Sie ihn einfach an den TS-219P II<br />

an, konfigurieren dessen Druckerserver<br />

über die Webadministration<br />

und binden diesen anschließend<br />

auf den Arbeitsplatzrechnern<br />

unter <strong>Linux</strong> ein. So können<br />

Sie an Ihrem NAS-System bis<br />

zu drei USB-Drucker betreiben.<br />

Multimediales<br />

Nahezu alle aktuellen Geräte der<br />

Heimunterhaltung wie auch viele<br />

EDV-Komponenten unterstützen<br />

inzwischen den UPnP-Standard,<br />

mit dessen Hilfe einzelne Systeme<br />

direkt miteinander kommunizieren,<br />

ohne den PC als Kontrollinstanz.<br />

Auch der Qnap TS-<br />

219Ü II beherrscht UPnP und<br />

kann daher als multimediale Speicher-<br />

und Streaming-Zentrale für<br />

das Heimnetzwerk fungieren.<br />

Nach der entsprechenden Konfiguration<br />

im Webbrowser ermöglicht<br />

das Qnap-NAS die Wiedergabe<br />

unterschiedlichster gespeicherter<br />

Daten auf einem UPnPfähigen<br />

Bildschirm, wobei als<br />

Steuergerät verschiedene Spielkonsolen,<br />

der PC oder auch HiFi-<br />

Systeme oder Medienplayer dienen<br />

können.<br />

Aber auch eine Video-Überwachung<br />

neuralgischer Punkte realisieren<br />

Sie mit dem Qnap-NAS, einem<br />

UPnP-fähigen Monitor sowie<br />

ebenfalls UPnP-geeigneten<br />

Videokameras im Nu.<br />

Sie können mit dem TS-219P II<br />

maximal zwei Videokameras steuern.<br />

Diese sprechen Sie über den<br />

Webbrowser an, die gewonnenen<br />

Daten geben Sie direkt wieder<br />

oder zeichnen Sie in Echtzeit auf.<br />

Die Firmware unterstützt dabei<br />

viele PTZ-IP-Kameras führender<br />

Hersteller wie Axis, D-Link, Level<br />

One, Linksys und Panasonic.<br />

76 12 | 12<br />

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Qnap NAS TS-219P<br />

hardware<br />

In der Ära der Cloud-Dienste gehört<br />

es für professionelle Speicherlösungen<br />

schon zur Pflicht,<br />

diese zu unterstützen. Der Qnap<br />

TS-219P II kann dabei mehrere<br />

gängige Cloud-Dienste zum Backup<br />

oder auch zur Synchronisation<br />

von Daten nutzen. Damit eröffnen<br />

Sie für die auf dem NAS gelagerten<br />

Daten zusätzliche Speichermöglichkeiten<br />

zur Datensicherung<br />

und späteren Wiederherstellung.<br />

Durch das Einbinden<br />

von zusätzlicher Sicherungssoftware<br />

wie Acronis True Image legen<br />

Sie beispielsweise Images<br />

kompletter Client-Festplatten auf<br />

dem NAS-Speicher und in der<br />

Cloud ab. So minimieren Sie die<br />

Gefahr eines Datenverlustes.<br />

info<br />

[1] Qnap: http:// www. qnap. com<br />

[2] Qnap-Firmware:<br />

http:// www. qnap. com/ de/ index. php?​<br />

lang=de& sn=400& c=351& sc=3377& t=2<br />

[3] QOS-Download: http:// sourceforge. net/​<br />

projects/ qosgpl/ ? source=directory<br />

[4] Debian 6.0 installieren: http:// wiki. qnap.​<br />

com/ wiki/ Debian_6. 0_%28squeeze%29_<br />

ins tallieren_auf_Qnap_TS‐219<br />

Sicherheit<br />

Qnap hat in seiner Embedded-<br />

<strong>Linux</strong>-Firmware alle wichtigen<br />

Sicherheitsmechanismen für die<br />

jeweiligen Einsatzbereiche berücksichtigt.<br />

Insbesondere der<br />

Betrieb der NAS-Geräte in Verbindung<br />

mit der Cloud sowie als<br />

Web- oder FTP-Server bedingen<br />

erhöhte Sicherheitsansprüche.<br />

Auch den Fernzugriff auf die<br />

NAS-Datenträger über das Internet<br />

wickelt das Qnap-Gerät verschlüsselt<br />

ab. So gehören SSLund<br />

SSH-geschützte Verbindungen<br />

und der Datenabgleich mittels<br />

Rsync über SSH ebenso zum<br />

Funktionsumfang wie auch eine<br />

ausgefeilte Benutzer- und Gruppenverwaltung,<br />

die Ihnen das<br />

Sperren von IP-Adressen ermöglicht<br />

und natürlich auch sehr detaillierte<br />

Richtlinien zur Freigabe<br />

von Ordnern und Laufwerken zulässt.<br />

Die entsprechenden Konfigurationen<br />

nehmen Sie im Webbrowser<br />

unter dem Turbo Station-<br />

Assistenten vor sowie im Ordner<br />

Zugriffskontrolle (Abbildung F).<br />

Damit Sie als Administrator<br />

stets den Überblick über die Aktivitäten<br />

der laufenden Dienste behalten<br />

und im Problemfall eingreifen<br />

können, besitzt die Qnap-<br />

Firmware umfangreiche Protokollfunktionen.<br />

Die Log-Dateien<br />

sehen Sie im Administrationsprogramm<br />

im Ordner Systemadministration<br />

| Systemprotokolle ein.<br />

Eventuell notwendige Benachrichtigungen<br />

können Sie darüber<br />

hinaus im Ordner Systemadministration<br />

| Benachrichtigung konfigurieren.<br />

Damit gewährleisten Sie<br />

eine permanente Überwachung<br />

der laufenden Dienste.<br />

Fazit<br />

Das Qnap TS-219P II beeindruckt<br />

durch hohe Leistung und ausgefeilte<br />

Bedienung. Aufgrund seiner<br />

Speicherkapazität von bis zu 8<br />

TByte und des umfassenden<br />

Dienste-Portfolios eignet es sich<br />

gleichermaßen als Me dienzentrale<br />

im heimischen Einsatz<br />

oder als zentraler Speicher im<br />

kleinen Unternehmen. Die eingängige<br />

Verwaltungssoftware ermöglicht<br />

auch Anfängern der Einstieg<br />

auf Anhieb. Um die vielfältigen<br />

Funktionen des NAS zu verstehen,<br />

muss man allerdings etwas<br />

Zeit investieren.<br />

Da Qnap die <strong>Linux</strong>-Firmware des<br />

NAS-Systems sehr sorgfältig<br />

pflegt und obendrein den Quellcode<br />

offengelegt hat, können Sie<br />

auf die Entwicklung auch selbst<br />

direkten Einfluss nehmen. Zusätzlich<br />

leistet der Hersteller<br />

Hilfe stellung, wenn Sie die Qnap-<br />

Firmware auf dem NAS-System<br />

durch ein Standard-<strong>Linux</strong>-System<br />

ersetzen wollen [4], sodass eigenen<br />

Experimenten hier keine<br />

Grenzen gesetzt sind. (jlu) n<br />

E Für die detaillierte<br />

Konfiguration bietet<br />

Qnap eine übersichtliche<br />

Oberfläche.<br />

Glossar<br />

PTZ: Pan, Tilt, Zoom:<br />

schwenken, neigen,<br />

zoomen.<br />

F Das Optionsmenü<br />

bietet eine extreme<br />

Funktionsvielfalt.<br />

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12 | 12 77


know-how<br />

Listaller<br />

© Swer_rock, sxc.hu<br />

README<br />

Software-Installation aus<br />

systemeigenen und anderen Quellen<br />

Nahtlos<br />

eingepasst<br />

Die Integration von Listaller in die PackageKit-Infrastruktur<br />

eröffnet neue Perspektiven auf das plattformübergreifende<br />

Installieren von Software. Thomas Drilling<br />

Listaller hat als Versuch<br />

einer plattformübergreifenden<br />

Paketmanagementlösung<br />

begonnen.<br />

Mittlerweile integriert es<br />

sich gut in die vorhandene<br />

Infrastruktur von<br />

PackageKit. Mit den darauf<br />

aufbauenden Frontends<br />

verwalten Sie dann<br />

komfortabel Software<br />

aus den distributionseigenen<br />

Repositories sowie<br />

Programme, die<br />

über den Listaller ins<br />

Sys tem gelangt sind.<br />

Das Paketmanagement von <strong>Linux</strong><br />

symbolisiert einerseits den ultimativen<br />

Vorteil gegenüber <strong>Windows</strong>.<br />

Auf der anderen Seite scheitern<br />

Einsteiger trotz aller unbestreitbaren<br />

Vorteile einer konsistenten<br />

Paketdatenbank regelmäßig<br />

an der Tatsache, dass verschiedene<br />

Konzepte zur Software-Installation<br />

unter <strong>Linux</strong> existieren.<br />

Die zwei weitverbreiteten, jedoch<br />

zueinander inkompatiblen Systeme<br />

RPM und DEB sowie die Möglichkeit,<br />

Software aus den Quellen<br />

zu übersetzen, tragen viel zur Unübersichtlichkeit<br />

bei.<br />

Da wundert es kaum, dass es<br />

seit Jahr und Tag Bemühungen<br />

gibt, Einsteiger von den Details<br />

der einzelnen Formate fernzuhalten<br />

und ein übergreifendes Paketformat<br />

nebst zugehörigem Werkzeug<br />

zu implementieren, das<br />

durch die Bank auf den meisten<br />

Distributionen funktioniert. Zu<br />

den aktuellen und ehemaligen<br />

Vertretern der Kategorie gehören<br />

Autopackage, MojoSetup oder<br />

ZeroInstall.<br />

Alleskönner<br />

Der von Richard Hughes seit<br />

2007 entwickelten Schnittstelle<br />

zum Paketmanagement, Package-<br />

Kit [1], kommt in diesem Zusammenhang<br />

ebenfalls eine zentrale<br />

Bedeutung zu. Sie stellt ein Interface<br />

für unterschiedlichste Paketsysteme<br />

bereit (siehe Kasten Mit<br />

den richtigen Rechten).<br />

Für die Entwicklung von Listaller<br />

ist das Projekt Autopackage von<br />

besonderer Bedeutung. Es<br />

stammt aus dem Jahr 2002 und<br />

hatte die einfache Installation von<br />

(Third-Party-)Software zum Ziel,<br />

unabhängig von der verwendeten<br />

<strong>Linux</strong>-Distribution. Autopackage<br />

funktioniert relativ einfach: Im<br />

Prinzip verbirgt sich dahinter ein<br />

Shell-Skript, das das zu installierende<br />

Programm bereits enthält<br />

und das – bis auf die Bash – keine<br />

zusätzliche Software braucht.<br />

Idealerweise sollte der gesamte<br />

Installationsprozess keine Interaktion<br />

mit dem Benutzer erfordern.<br />

Abhängigkeiten lösen die<br />

Paketverwaltungen in der Regel<br />

automatisch auf.<br />

Zweckehe<br />

Allerdings ging es mit dem Projekt<br />

nicht wie gewünscht voran.<br />

Mike Hearn hat die Software acht<br />

Jahre lang entwickelt. Im Jahr<br />

2010 stellte er jedoch die Arbeit<br />

daran ein und bündelte seine<br />

Kräfte mit dem Projekt Listaller<br />

[2]. Letzteres startete Matthias<br />

Klumpp 2007 als Experiment,<br />

um herauszufinden, wie aufwendig<br />

es wäre, ein universelles Interface<br />

zu entwickeln, das alle unter<br />

<strong>Linux</strong> relevanten Arten von Software<br />

verwaltet.<br />

Durch den Zusammenschluss<br />

mit Listaller erschienen den Entwicklern<br />

einige Bestandteile von<br />

Autopackage obsolet. Auch das<br />

Format der Pakete passten sie an<br />

die Spezifikation von Listaller an.<br />

Trotz einiger bemerkenswerten<br />

Fortschritte insbesondere bei der<br />

aktuellen Version 0.5.5 hat das<br />

neue Projekt bisher allerdings den<br />

experimentellen Status nicht verlassen:<br />

Es gibt also noch keine<br />

„offizielle“ Version der Software.<br />

Der Entwickler arbeitet übrigens<br />

parallel für OpenSuse am<br />

AppStream-Projekt ([3],[4]) mit<br />

und gehört zu den Upstream-Entwicklern<br />

von PackageKit. Sein<br />

Listaller-Projekt hat kein geringeres<br />

Ziel, als das Installieren eines<br />

Paketes auf verschiedenen Distri-<br />

78 12 | 12<br />

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Listaller<br />

know-how<br />

butionen so einfach und sicher<br />

wie möglich zu machen – und das<br />

bei bestmöglicher Integration in<br />

die Mutterdistribution. Zusätzlich<br />

kooperiert Klumpp mit dem<br />

Projekt ZeroInstall.<br />

Seit der Version 0.3a arbeitet<br />

das Programm Listaller mit<br />

PackageKit als Backend zusammen<br />

und profitiert somit über<br />

dessen Schnittstelle zu PolicyKit<br />

in Bezug auf die Rechteverwaltung.<br />

Außerdem ermöglicht diese<br />

Kooperation, dass Frontends, die<br />

auf PackageKit aufsetzen, zusätzlich<br />

die mit Listaller installierten<br />

Pakete sehen und verwalten.<br />

Das Listaller-eigene Paketformat<br />

namens IPK erlaubt es, auf<br />

sehr einfache und flexible Weise<br />

Software auf beliebigen Distributionen<br />

zu installieren. Matthias<br />

Klumpp betont allerdings immer<br />

wieder, dass Listaller keinesfalls<br />

das bestehende Paketmanagement<br />

ersetzen soll, sondern es lediglich<br />

ergänzt.<br />

Die Skripte des Listaller-Paketformates<br />

IPK weisen eine ganz<br />

ähnliche Syntax auf wie die von<br />

Debian-Paketen. Die Software<br />

komprimiert die Packages automatisch<br />

mit LZMA und ermöglicht<br />

es außerdem, sie mit GPG zu<br />

signieren. Seit der Version 0.4b<br />

lagern große Teile der ursprünglichen<br />

Funktionen in separaten<br />

Bibliotheken, was das Schreiben<br />

neuer Frontends in anderen Sprachen<br />

erleichtert.<br />

Einen in älteren Versionen von<br />

Listaller noch vorhandenen internen<br />

Software-Katalog hat der<br />

Entwickler inzwischen mit der<br />

Begründung gekippt, dass es keinen<br />

Sinn mache, den inzwischen<br />

sehr guten Software-Stores der<br />

Distributionen (wie etwa dem<br />

Ubuntu Software Center) eine<br />

weitgehend ähnliche Technologie<br />

mit gleichen Funktionen gegenüberzustellen.<br />

Über einen distributionsübergreifenden<br />

Store für<br />

Kaufsoftware denkt Klumpp hingegen<br />

durchaus nach und will<br />

dazu in Zukunft mit dem Pappi-<br />

Projekt [5] kooperieren.<br />

AppStream<br />

Anfang 2011 geriet die Arbeit am<br />

Listaller-Projekt merklich ins Stocken.<br />

Klumpp sah sich sogar in<br />

seinem eigenem Blog [6] im Februar<br />

2011 genötigt, die ursprünglichen<br />

Ziele des Projektes vorerst<br />

für gescheitert zu erklären. Als<br />

Grund gab er den selbst auferlegten<br />

Perfektionismus an, in Verbindung<br />

mit einem latenten Mangel<br />

an fähigen Entwicklern.<br />

Paradoxerweise hatte diese Verzögerung<br />

auch mit dem ebenfalls<br />

unter Beteiligung von Matthias<br />

Klumpp vorangetriebenen<br />

AppStream-Projekt zu tun. Bei<br />

AppStream handelt es sich um den<br />

Versuch, aufbauend auf Package-<br />

Kit ein einheitliches Softwaremanagement<br />

für die distributionseigenen<br />

Pakete zu entwickeln. Es<br />

stammt aus der Feder bekannter<br />

Entwickler aus unterschiedlichen<br />

Distributionscommunities.<br />

Aufgrund der gemeinsamen Anstrengungen<br />

war bald klar, das<br />

AppStream im Bereich des klassischen<br />

Paketmanagements fast alles<br />

besser erledigte als Listaller.<br />

Letzterer ermöglicht dagegen mit<br />

seinen Build-tools und dem IPK-<br />

Format ein echtes Setup über<br />

Grenzen hinweg.<br />

Versionssprung<br />

Listaller ist jedoch keineswegs<br />

tot: Die im Mai des Jahres erschienene<br />

Version 0.5.4 brachte<br />

bereits zahlreiche Neuerungen.<br />

Matthias Klumpp hat nicht nur<br />

die gesamte Codebasis quasi neu<br />

geschrieben, sondern diese in die<br />

drei Teile listaller‐core, listaller‐devtools<br />

und listaller‐gui aufgeteilt<br />

(siehe Kasten Listaller intern,<br />

nächste Seite).<br />

Das Modularisieren vereinfacht<br />

nicht nur das Verwalten des<br />

Codes, sondern ermöglicht, in<br />

Zukunft einzelne Module unabhängig<br />

zu veröffentlichen. Tritt<br />

ein Fehler im GUI-Modul auf,<br />

lässt sich dieser nun schnell beheben,<br />

ohne dass ein neues Release<br />

das gesamte Paket umfassen<br />

müsste. Das Gleiche gilt für die<br />

Entwickler-Tools.<br />

A Entwickler Matthias<br />

Klumpp stellt für<br />

Ubuntu ein PPA zum<br />

Installieren bereit.<br />

Listaller 0.5.5<br />

LU/listaller/<br />

Mit den richtigen Rechten<br />

Das seit 2007 von Richard Hughes entwickelte PackageKit arbeitet<br />

als Abstraktionsschicht zu den unterschiedlichen Paketverwaltungen.<br />

Dabei nutzt es PolicyKit zum Überprüfen der Berechtigungen<br />

und D-Bus für die Interprozesskommunikation. Ein Daemon<br />

startet bei Bedarf zum Abwickeln der Aktionen. Alternativ zu<br />

D-Bus kommunizieren Applikationen über eine eigens geschriebene<br />

Bibliothek mit dem Framework.<br />

Hughes hat in einer sehr ausführlichen Präsentation alle wichtigen<br />

Details rund um die Software und deren Idee zusammengestellt<br />

(PDF, [9]). Darin kritisiert er, dass die bisherige Entwicklung<br />

von Paketformaten zwar technisch erstklassige Produkte hervorgebracht<br />

habe, der Anwender aber oft verloren vor konfusen Dialogen<br />

oder kryptischen Fehlermeldungen stünde. Die Idee von<br />

PackageKit: Es will in einer weiteren Schicht für mehr Klarheit<br />

und Einfachheit sorgen.<br />

Während anfangs nur Fedora (ab F9) und Foresight <strong>Linux</strong> 1.4.1<br />

die Technik nutzten, wechselte Kubuntu als erste Debian-basierte<br />

Distribution ab Version 9.04 auf PackageKit. Heute sind<br />

die KDE-Frontends Apper und KPackageKit und das Gnome-<br />

Frontend Gnome-Package mit der Schnittstelle kompatibel.<br />

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12 | 12 79


know-how<br />

Listaller<br />

B Entwickler, die ihre<br />

Software im Listaller-<br />

Format paketieren<br />

wollen, brauchen zudem<br />

die listaller-tools.<br />

Listaller intern<br />

Das Kernmodul enthält alles, was<br />

Sie zum Betrieb des Programms<br />

unbedingt benötigen, darunter<br />

wichtige Anwendungen für die<br />

Kommandozeile und grundlegende<br />

Bibliotheken. Die Devtools<br />

enthalten alles, was zum Bauen<br />

von IPK-Paketen notwendig ist.<br />

Was das Verwalten der Software<br />

angeht, klinkt sich die Applikation<br />

in PackageKit ein. Das bedeutet,<br />

dass Listaller generell alle<br />

Programme kennt, die mit dem<br />

Framework zusammenarbeiten.<br />

Matthias Klumpp hat bei der Version 0.5.4 beinahe die komplette<br />

Code-Basis überarbeitet, beziehungsweise neu entwickelt.<br />

War Listaller anfangs noch in Pascal programmiert, entschied<br />

sich Klumpp später für Vala als Programmiersprache, was eine<br />

bessere Integration mit den anderen unter Verwendung der Glibc<br />

geschriebenen Programmen erlaubt. Zudem ließ sich der Pascal-<br />

Code relativ leicht in Vala-Code umschreiben. Derzeit befindet<br />

sich der Management-Teil des Programms in der Transformation<br />

von Pascal zu Vala, der IPK-Installer beruht weiterhin auf Pascal.<br />

Erst nach und nach will der Entwickler die Tools für die Kommandozeile<br />

portieren.<br />

Zurzeit erlauben die IPK-Spezifikationen Entwicklern, die ihre<br />

Software mit diesem System verteilen möchten, noch relativ<br />

viele Freiheiten. Nach Rücksprache mit den AppStream-Entwicklern<br />

will Klumpp aber die Möglichkeiten künftig einschränken, darunter<br />

die Installation in systemeigene Verzeichnisse oder das<br />

Nachladen von nativen Paketen aus dem Netz. Ferner will er das<br />

Tool Runapp modifizieren, um Listaller-Anwendungen in Zukunft<br />

in einer Sandbox auszuführen. Das minimiert das Risiko, das<br />

Sys tem zu beschädigen. Als Sandbox-Technologie kommt Arkose<br />

zum Einsatz.<br />

Updates für diese Programme ziehen<br />

Sie alternativ über die<br />

PackageKit-Frontends nach. Umgekehrt<br />

können auf PackageKit<br />

aufbauende Paketmanager wie<br />

Apper auch reine Listaller-Anwendungen<br />

verwalten.<br />

Mit Listaller 0.5.4 ermöglicht es<br />

die Software, ein Paket für mehrere<br />

Prozessorarchitekturen zu<br />

erstellen. Nur wenige Wochen<br />

nach der Version 0.5.4 schob<br />

Matthias Klumpp die zurzeit aktuelle<br />

Version 0.5.5 nach. Mit<br />

Version 0.6 plant er, die Software<br />

als stabil zu kennzeichnen.<br />

Listaller unterstützt allerdings<br />

aus den oben angeführten Gründen<br />

ausschließlich Anwendungen,<br />

jedoch keine Pakete mit komplexen<br />

Abhängigkeiten, wie Gnome<br />

oder KDE. Ebenfalls tabu sind<br />

Systemkomponenten und Systembibliotheken.<br />

Für diese gilt es,<br />

weiter die originalen Werkzeuge<br />

der Distribution zu verwenden.<br />

Erster Test<br />

Haben Sie Listaller installiert, ist<br />

der Weg frei, um unter KDE mit<br />

Apper jede Form von Anwendung<br />

zu verwalten – egal, ob Sie diese<br />

via Autopackage, LOKI, IPK-<br />

Setup oder dem Paketmanagement<br />

der Distribution installiert<br />

haben. Möchten Sie den unter der<br />

GPLv3 lizenzierten Listaller ausprobieren,<br />

dann gelingt das zurzeit<br />

am einfachsten unter Kubuntu,<br />

weil auf Lauchpad ein PPA [7]<br />

existiert, das Sie einfach in Ihr<br />

System integrieren (Abbildung<br />

A). Nutzen Sie eine andere<br />

Distributionen, müssen Sie Listaller<br />

aus den Quellen übersetzen.<br />

Das Integrieren der PPA-<br />

Quelle funktioniert zum Beispiel<br />

über das Werkzeug beziehungsweise<br />

den Menü-Eintrag Einstellungen<br />

| Paketquellen in Synaptic,<br />

sofern Sie die GTK-Paketverwaltung<br />

unter KDE installieren<br />

möchten.<br />

Nach einem Klick auf Neu laden<br />

installieren Sie wahlweise über<br />

Synaptic, das Kommandozeilentool<br />

Apt-get oder mit dem KDE-<br />

Frontend Apper eine aktualisierte<br />

Version 0.7.5-1 von PackageKit<br />

sowie das Paket listaller (für das<br />

Listaller-Kernsystem). Ubuntu<br />

12.04 LTS „Precise Pangolin“<br />

bringt von Haus aus die Version<br />

0.7.2-4 von PackageKit in den eigenen<br />

Paketquellen mit.<br />

Eine spezielle GUI benötigen Sie<br />

unter KDE (Kubuntu) nicht, da<br />

viele Funktionen von Listaller in<br />

dem auf PackageKit basierenden<br />

Apper bereitstehen. Sie können<br />

allerdings über die genannte PPAinfo<br />

[1] PackageKit: http:// www. packagekit. org/<br />

[2] Listaller: http:// listaller. tenstral. net/<br />

[3] AppStream-Projekt: http:// distributions.​<br />

freedesktop. org/ wiki/ AppStream<br />

[4] AppStream (Gitorious):<br />

http:// gitorious. org/ appstream<br />

[5] Personal Application Installer:<br />

http:// linux‐appstore. de<br />

[6] Blog von Matthias Klumpp:<br />

http:// blog. tenstral. net/ 2011/ 02/ die‐zuku<br />

nft‐des‐listaller‐projektes. html<br />

[7] Listaller-PPA: https:// launchpad. net/​<br />

~ximion/ +archive/ packagekit<br />

[8] Listaller-Demo-Software:<br />

http:// listaller. tenstral. net/ examples/​<br />

worldofgoo‐demo‐package. html<br />

[9] Präsentation zu PackageKit:<br />

http:// www. hughsie. com/ public/​<br />

introduction‐to‐packagekit. pdf<br />

80 12 | 12<br />

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Listaller<br />

know-how<br />

Paketquelle auch das Paket apperappsetup<br />

einrichten, das erweiterte<br />

Listaller-Funktionen in Apper<br />

aktiviert. An Gnome-Frontends<br />

stehen über die genannte Paketquelle<br />

zudem die Werkzeuge listaller-gnome-manager<br />

und listallergnome-setup<br />

zur Verfügung.<br />

Möchten Sie Third-Party-Tools<br />

mit Listaller selbst einpacken,<br />

müssen Sie zudem das Paket listaller-tools<br />

installieren (Abbildung<br />

B). Versierte Nutzer, die<br />

eine top aktuelle Apper-Version<br />

aus den Quellen installieren<br />

möchten, müssen für vollen Listaller-Support<br />

den Quellcode mit<br />

der Option ‐DLISTALLER=ON übersetzen.<br />

Zu den erweiterten, in Apper<br />

enthaltenen Funktionen gehört<br />

etwa die Möglichkeit, Pakete unter<br />

/home/users zu installieren, sowie<br />

das Update normaler Pakete<br />

über den Listaller-eigenen Updater.<br />

Darüber hinaus können<br />

Entwickler Update-Quellen für<br />

ihre Software automatisch<br />

aus dem Quellcode<br />

des Projektes generieren.<br />

Möchten Sie außerdem<br />

auch testen, wie Sie mit<br />

Listaller Pakete im IPK-<br />

Format installieren, stehen<br />

derzeit lediglich einige<br />

wenige Demo-Anwendungen<br />

auf der Projektseite<br />

[8] bereit. Um<br />

ein solches Paket einzurichten,<br />

öffnen Sie es mit dem Package-<br />

Kit-Frontend Ihrer Wahl (Apper<br />

oder Gnome-PackageKit).<br />

Fazit<br />

Listaller beruht auf einem gut<br />

durchdachten Konzept und bietet<br />

zudem den Vorteil der hohen Integration<br />

mit existenten Technologien.<br />

Daraus resultiert ein hoher<br />

Grad an Nutzerfreundlichkeit,<br />

denn mit Listaller können<br />

Sie einerseits weiterhin mit Ihren<br />

gewohnten Frontends (etwa Apper<br />

oder Gnome-PackageKit) Anwendungen<br />

aus den Paketquellen<br />

einrichten, aber auch solche Anwendungen<br />

verwalten oder entfernen,<br />

die Sie auf anderem Wege<br />

installiert haben.<br />

Die Nützlichkeit und damit<br />

letztendlich das Potenzial, neue<br />

Softwarepakete künftig in einem<br />

systemunabhängigen Format installieren<br />

zu können, hängt allerdings<br />

letztlich ganz von der Bereitschaft<br />

der Entwicklergemeinde<br />

ab, Pakete im Listaller-eigenen<br />

IPK-Format zu schnüren. (agr) n<br />

F IPK-Pakete installieren<br />

Sie einfach per<br />

Klick, beziehungsweise<br />

Kontextmenü<br />

Öffnen mit | Apper.<br />

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linuxUser: Das Monatsmagazin für die Praxis<br />

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know-how<br />

Suche in ODF<br />

Automatisiert in LibreOffice-Dokumenten suchen<br />

Flink<br />

durchleuchtet<br />

© MajaFOTO, sxc.hu<br />

In einem Bestand von Hunderten von LibreOffice-<br />

Dokumenten finden Sie mit Odtgrep im Handumdrehen<br />

die gewünschte Datei. Frank Hofmann<br />

Skripte<br />

LU/metadaten/<br />

OpenOffice und LibreOffice speichern<br />

in der Standardeinstellung<br />

Daten im Open Document Format<br />

ODF ab [1]. Wer seine Dokumente<br />

nicht allein über Ordner oder Dateinamen<br />

organisieren möchte,<br />

dem ermöglicht das Format mittels<br />

Metadaten die Suche über etliche<br />

Zusatztools (siehe Kasten<br />

Suchmaschinen für den Desktop).<br />

Um dieses Feature voll auszureizen,<br />

gilt es, sich mit dessen Feinheiten<br />

vertraut zu machen.<br />

Metadaten eingeben<br />

Die Offenheit und ausführliche<br />

Dokumentation von ODF vereinfacht<br />

die Suche in den Dateien erheblich.<br />

Allerdings speichern bislang<br />

nur wenige Anwender Metadaten<br />

in Dokumenten – entweder<br />

aus Unwissenheit oder schlicht,<br />

weil der Aufwand zu hoch erschien.<br />

Dabei ist die Arbeit oft<br />

flink erledigt und hilft später<br />

schnell zu erfassen, worum es im<br />

Dokument ging.<br />

Unter Datei | Eigenschaften öffnen<br />

Sie den Reiter Beschreibung<br />

und füllen die vier Felder Titel,<br />

Thema, Schlüsselworte und Kommentar<br />

mit möglichst aussagekräftigen<br />

Begriffen aus. Als Kom-<br />

README<br />

OpenOffice und Libre-<br />

Office nutzen zum Speichern<br />

der Dokumente<br />

ein komprimiertes Format,<br />

das bei Bedarf<br />

etliche Zusatzinformationen<br />

aufnimmt. Sofern<br />

Sie diese sorgfältig eintragen,<br />

finden Sie darüber<br />

leicht eine bestimmte<br />

Datei wieder.<br />

Wir zeigen, was Sie dabei<br />

beachten sollten.<br />

Suchmaschinen für den Desktop<br />

Bei der Suche nach Dateien kommen zunehmend entsprechende<br />

Spezialprogramme zum Einsatz, die sogenannten<br />

Desktop-Suchmaschinen. Dazu zählen neben Google Desktop<br />

die Aufsteiger Metatracker [11], Imgseek [12],<br />

Strigi [13] und Terrier [14]. Beim bekannten Vorreiter Beagle<br />

stockt mittlerweile die Entwicklung. Für die Suche in einem<br />

umfangreicheren Datenbestand eignet sich die Kombination<br />

aus den beiden Apache-Projekten Lucene [15] und Solr [16].<br />

Eine Suchmaschine verarbeitet die Daten in mehreren Phasen.<br />

Sie indexiert und klassifiziert vorab Dokumente, um<br />

später anhand dieser Informationen zu entscheiden, ob ein<br />

Dokument aus dem Datenbestand zu einer Suche passt.<br />

Falls ja, kommt es in die Liste der Treffer. Für die Klassifikation<br />

orientiert sich eine Suchmaschine an vier Faktoren:<br />

dem Format des Dokumentes, dessen Metadaten, der<br />

Struktur des Textes und am tatsächlichen Inhalt.<br />

Die Metadaten helfen dabei, den Inhalt eines Dokumentes<br />

thematisch zuzuordnen. Dazu beschreiben sie diesen beispielsweise<br />

anhand von Schlüsselworten. Liegen keine<br />

Metadaten vor, versuchen die Suchmaschinen über den<br />

Inhalt der Dokumente Informationen abzuleiten. Dabei kommen<br />

Methoden aus der Sprachwissenschaft sowie statistische<br />

Verfahren zum Einsatz.<br />

Beim Strukturieren des Textes helfen Formatvorlagen, die<br />

zusätzlich einen barrierefreien Zugriff ermöglichen. Über<br />

diesen greift auch die Suchmaschine auf die Daten zu und<br />

ermittelt so die einzelnen Bestandteile des Dokumentes.<br />

Ohne diese zusätzliche Information besteht ein Dokument<br />

aus Sicht der Suchmaschine nur aus gleichwertigem, unstrukturiertem<br />

Text. Weitere Informationen und Beispiele zu<br />

den Vorlagen finden sich in den Wikis von Open- und Libre-<br />

Office ([17],[18],[19]).<br />

82 12 | 12<br />

www.linux-user.de


Suche in ODF<br />

know-how<br />

mentar bietet sich eine Zusammenfassung<br />

des Inhalts an. Ein<br />

Klick auf OK speichert die Daten<br />

(Abbildung A).<br />

Metadaten auslesen<br />

Ein ODF-Dokument besteht aus<br />

einer Reihe von XML-Dateien mit<br />

fest vorgegebenen Dateinamen,<br />

die in einem Zip-Archiv lagern.<br />

Wenden Sie hingegen das Kommando<br />

file auf eine Datei aus<br />

OpenOffice oder LibreOffice an,<br />

erhalten Sie als Rückgabewert<br />

OpenDocument Text, für eine Calc-<br />

Tabelle hingegen OpenDocument<br />

Spreadsheet (Abbildung B).<br />

Gemäß der Definition des Formates<br />

findet sich die Beschreibung<br />

für den Dateityp in der im<br />

Archiv enthaltenen Datei mimetype,<br />

die explizit unkomprimiert an erster<br />

Stelle im Archiv liegt, sodass<br />

das Auslesen ohne Entpacken gelingt.<br />

Packen Sie ein entsprechendes<br />

Dokument mit dem Kommando<br />

unzip Datei aus, erhalten Sie die<br />

in der Tabelle ODF-Dokumente:<br />

Bestandteile erwähnten Dateien.<br />

Detaillierte Angaben<br />

Aus diesen Dateien ist für Sie zunächst<br />

nur die XML-Datei meta.<br />

xml interessant, da sie die Meta-<br />

Informationen zum Dokument<br />

beinhaltet. Dazu zählen der Titel,<br />

das Thema, die Beschreibung sowie<br />

die Schlüsselwörter. Weiterhin<br />

merkt sich die Office-Suite<br />

das Erstellungsdatum, die Dauer<br />

des Bearbeitens und die Anzahl<br />

der Editiervorgänge (editing cycles).<br />

Zusätzlich finden sich statistische<br />

Angaben sowie die Programmversion,<br />

mit der Sie das<br />

Dokument bearbeitet haben.<br />

Dateiname<br />

mimetype<br />

content.xml<br />

meta.xml<br />

settings.xml<br />

styles.xml<br />

Configurations2<br />

META‐INF/manifest.xml<br />

Thumbnails/thumbnail.png<br />

Für die Suche in der XML-Datei<br />

über die Kommandozeile bietet<br />

sich das Tool xml_grep aus den<br />

XML-Twig-Tools [2] an. Der Knoten<br />

dc:description aus dem XML-<br />

Baum enthält die Beschreibung.<br />

Listing 1 zeigt, wie Sie dessen Inhalt<br />

auslesen. Als Ergebnis erzeugt<br />

das Tool zunächst ein valides<br />

XML-Dokument mit dem gewünschten<br />

Knoten (oben), mit<br />

dem Parameter ‐‐text_only gibt es<br />

nur den Inhalt des Knotens aus<br />

(unten). Die Ausgabe eignet sich<br />

zum Weiterverarbeiten mit anderen<br />

Werkzeugen.<br />

Möchten Sie alle Meta-Informationen<br />

zum Dokument anzeigen,<br />

hilft Ihnen das Shell-Skript<br />

odtinfo.sh (Listing 2). Es funktioniert<br />

ähnlich wie pdfinfo, welches<br />

die Metadaten zu PDF-Dokumenten<br />

anzeigt. Sie rufen es über die<br />

Kommandozeile mit der Datei als<br />

Parameter auf (Listing 3, folgende<br />

Seite).<br />

Das Skript entpackt aus dem Archiv<br />

zunächst nur die Datei mit<br />

den Meta-Informationen (meta.<br />

xml). Danach liest es die Informationen<br />

zu den gewünschten Knoten<br />

ein und gibt diese formatiert<br />

und mit Erläuterung auf der Standardausgabe<br />

wieder aus.<br />

ODF-Dokumente: Bestandteile<br />

Bedeutung<br />

MIME-Type-Information<br />

Inhalte des Dokumentes als XML-Datei<br />

Meta-Informationen zum Dokument<br />

Dokumentspezifische Einstellungen<br />

Dokumentspezifische Formatierungen<br />

Bestandteile des Dokumentes<br />

Liste aller weiteren Dateien mit MIME-Typ<br />

<strong>Vorschau</strong> der ersten Dokumentenseite<br />

A Mit nur wenigen<br />

Angaben in den Eigenschaften<br />

eines Dokuments<br />

erhöhen Sie die<br />

Chance, später schnell<br />

das richtige Dokument<br />

wiederzufinden.<br />

Listing 1<br />

$ xml_grep "dc:description" meta.xml<br />

<br />

<br />

<br />

irgendwas<br />

<br />

<br />

$ xml_grep ‐‐text_only "dc:description" meta.xml<br />

irgendwas<br />

#!/bin/bash<br />

if [ $# ‐ne 1 ]; then<br />

echo "usage: odtinfo filename"<br />

exit 1<br />

fi<br />

filename="$1"<br />

which xml_grep > /dev/null<br />

if [ $? ‐ne 0 ]; then<br />

echo "cannot find xml_grep"<br />

exit 1<br />

fi<br />

grep="xml_grep ‐‐text_only"<br />

oometa="//office:document‐meta/office:meta"<br />

filecontent=$(unzip ‐p "$filename" meta.xml)<br />

title=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/dc:title")<br />

subject=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/dc:subject")<br />

description=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />

dc:description")<br />

keywords=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />

meta:keyword" | tr ‐s '\n' ' ')<br />

creationdate=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />

meta:creation‐date" | tr 'T' ' ')<br />

editingcycles=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />

meta:editing‐cycles")<br />

editingduration=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />

meta:editing‐duration")<br />

generator=`echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />

meta:generator"`<br />

echo "<br />

file: $filename"<br />

echo "<br />

title: $title"<br />

echo "<br />

subject: $subject"<br />

echo " description: $description"<br />

echo "<br />

keywords: $keywords"<br />

echo " creation date: $creationdate"<br />

echo " editing cycles: $editingcycles"<br />

echo "edition duration: $editingduration"<br />

echo "<br />

generator: $generator"<br />

Listing 2<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 83


know-how<br />

Suche in ODF<br />

C Loook hilft<br />

bei der Suche in<br />

ODF-Dokumenten.<br />

B File erkennt den<br />

Typ des Dokumentes –<br />

Text oder Tabelle.<br />

Listing 3<br />

$ ./odtinfo.sh tatort.odt<br />

file: tatort.odt<br />

Neben dem Auswerten der Meta-<br />

Informationen steht häufig die<br />

Frage im Vordergrund, welches<br />

Dokument den oder die Suchbegriffe<br />

enthält. Einige wenige Dokumente<br />

durchstöbern Sie vielleicht<br />

noch per Hand über die<br />

grafische Oberfläche, bei einer<br />

größeren Menge an Dateien hilft<br />

oft nur ein Automatismus, um<br />

zum Ziel zu kommen. Ein Stöbern<br />

im Web fördert zwei Lösungen<br />

dafür zutage: Loook [3] und<br />

Odtgrep [4].<br />

Mit grafischer Oberfläche<br />

Hinter Loook verbirgt sich ein<br />

Python-Skript mit einer TK-<br />

Oberfläche (Abbildung C). Nach<br />

der Angabe des Verzeichnisses<br />

und der Suchbegriffe listet es alle<br />

passenden Dateien auf. Bei Odtgrep<br />

handelt es sich um ein einfach<br />

gehaltenes Shell-Skript, das<br />

zunächst im Verzeichnis rekursiv<br />

nach ODT-Dateien sucht und aus<br />

diesen dann die gewünschte Information<br />

filtert.<br />

title: Tatort ‐ ein Überblick<br />

subject: Fernsehserie<br />

description: Überblick zur Fernsehserie Tatort<br />

(ARD) ‐ Historie, Drehorte, Darsteller (entnommen aus<br />

Wikipedia)<br />

keywords: Tatort, Krimi, Fernsehen, ARD<br />

creation date: 2012‐08‐27 21:51:05<br />

editing cycles: 1<br />

edition duration: PT00H02M17S<br />

generator: OpenOffice.org/3.2$<strong>Linux</strong>OpenOffice.<br />

org_project/320m19$Build‐9505<br />

Listing 4<br />

$ ./odtgrep.sh . Hamburg<br />

Suchbegriff gefunden in dresden.odt<br />

Suchbegriff gefunden in hamburg.odt<br />

Suchbegriff gefunden in praxis.odt<br />

Suchbegriff gefunden in tatort.odt<br />

Listing 5<br />

#!/bin/bash<br />

if [ $# ‐ne 2 ]; then<br />

echo "Benutzung: odtgrep‐sed<br />

Pfad Ausdruck"<br />

exit 1<br />

fi<br />

find $1 ‐name "*.odt" | while<br />

read datei<br />

do<br />

unzip ‐ca "$datei" content.<br />

xml | sed 's/]*>/ /g' | grep<br />

‐qli "$2"<br />

if [ $? ‐eq 0 ]; then<br />

echo "Suchbegriff gefunden<br />

in " $datei<br />

fi<br />

done<br />

Das Verzeichnis übergeben Sie<br />

beim Aufruf als ersten Parameter.<br />

Danach extrahiert Odtgrep aus<br />

jeder Datei den Dokumentinhalt<br />

(content.xml) und stöbert darin<br />

mittels Grep nach dem Suchbegriff,<br />

den Sie als zweiten Parameter<br />

übergeben. Treffer schreibt<br />

das Skript auf die Standardausgabe,<br />

dann setzt es die Suche bei<br />

der nächsten Datei fort. Listing 4<br />

zeigt eine Suche nach dem Muster<br />

Hamburg im aktuellen Verzeichnis,<br />

repräsentiert durch den einzelnen<br />

Punkt.<br />

Aufgrund der Einfachheit unterscheidet<br />

das Skript nicht zwischen<br />

Knotenbezeichnern und<br />

tatsächlichem Inhalt: Es meldet<br />

also unter Umständen unzutreffende<br />

Fundstellen, sogenannte<br />

„false positives“. Mit einem Aufruf<br />

des Stream-Editors Sed filtern<br />

Sie die XML-Knoten heraus (Listing<br />

5). Dazu bekommt Sed als<br />

Parameter einen regulären Ausdruck,<br />

mit dessen Hilfe es alle<br />

überflüssigen Zeichen im Textstrom<br />

durch ein<br />

Leerzeichen ersetzt.<br />

Knoten im XML<br />

entsprechen der<br />

Form Name. Das macht sich<br />

das Skript zunutze: Zunächst<br />

sucht es nach einem Kleiner-als-<br />

Zeichen, auf das eine beliebigen<br />

Menge von Zeichen folgt, die aber<br />

kein Größer-als-Zeichen enthält.<br />

Den Abschluss bildet ein Größerals-Zeichen.<br />

Dieser Trick sowie<br />

weitere Details zum Umgang mit<br />

Sed (und dem ähnlich funktionierenden<br />

Awk) finden Sie im gleichnamigen<br />

Buch [5].<br />

Als Alternative bietet sich das<br />

Werkzeug Deepgrep an. Das<br />

Kommandozeilenwerkzeug, das<br />

zum Paket strigi-utils [6] gehört,<br />

kommt bei der Desktop-Suchmaschine<br />

Strigi als Backend zum<br />

Einsatz. Das Programm bringt<br />

weder Dokumentation noch Manpage<br />

mit, was den Einsatz nicht<br />

unbedingt erleichtert.<br />

Deepgrep durchsucht rekursiv<br />

komprimierte Archive (Tar.gz,<br />

Zip, DEB, RPM) sowie MP3-Dateien,<br />

Microsoft-Office-Dateien<br />

und PDF-Dokumente. Axel Beckerts<br />

Blog liefert eine ausführ-<br />

Listing 6<br />

#!/bin/bash<br />

if [ $# ‐ne 2 ]; then<br />

echo "Benutzung: odtgrep2<br />

Pfad Ausdruck"<br />

exit 1<br />

fi<br />

find $1 ‐name "*.odt" | while<br />

read datei<br />

do<br />

treffer=$(deepgrep "$2"<br />

"$datei" | wc ‐l)<br />

if [ $treffer ‐ne 0 ]; then<br />

echo "Suchbegriff<br />

gefunden in " $datei<br />

fi<br />

done<br />

84 12 | 12<br />

www.linux-user.de


liche Evaluation der Software [7]. Binden Sie sie ins Skript<br />

aus Listing 5 ein, erhalten Sie eine Version analog zu Listing<br />

6. Beide Skripte sind gleichwertig und liefern ein identisches<br />

Ergebnis, wobei Listing 6 etwa um den Faktor 5 bis 10<br />

schneller läuft, da weniger Tools zum Einsatz kommen.<br />

Fazit<br />

Es erstaunt, dass es bisher für den hier beschriebenen Anwendungsfall<br />

noch keine fertigen Pakete gibt – weder in Debian,<br />

noch in anderen Distributionen. Dies wäre mit wenig<br />

Aufwand zu bewerkstelligen und hätte für viele Benutzer einen<br />

praktischen Nutzen im Alltag, um schnell und unkompliziert<br />

Daten in ODF-Dokumenten ausfindig zu machen.<br />

Bei Bedarf passen Sie oben beschriebene Shell-Skripte flink<br />

an andere Office-Formate an. Um Dokumente aus Microsoft<br />

Office zu verarbeiten, stehen beispielsweise die Pakete Catdoc<br />

[8], WV [9] und Docx2txt [10] mit den gleichnamigen<br />

Werkzeugen für die Kommandozeile bereit. (agr) n<br />

info<br />

[1] ODF: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ OpenDocument<br />

[2] Formatspezifisch suchen: Axel Beckert, Frank Hofmann, „Mit Struktur“, LU 06/​<br />

2012, S. 82, http:// www. linux‐community. de/ 2540<br />

[3] Webseite zu Loook: http:// www. danielnaber. de/ loook/<br />

[4] Desktop-Suche für OpenOffice-Dokumente:<br />

http:// lists. debian. org/ debian‐user‐german/ 2012/ 02/ msg00316. html<br />

[5] Handbuch Sed & Awk: Dale Dougherty, Arnold Robbins, „Sed & Awk“,<br />

O’Reilly-Verlag, 2. Auflage 1997, ISBN 978-1-56592-225-5<br />

[6] Strigi-Utils: http:// packages. debian. org/ squeeze/ strigi‐utils<br />

[7] Evaluation von Deepgrep:<br />

http:// noone. org/ blog/ English/ Computer/ Debian/ CoolTools/ deepgrep. futile<br />

[8] Catdoc: http:// packages. debian. org/ squeeze/ catdoc<br />

[9] WV: http:// packages. debian. org/ squeeze/ wv<br />

[10] Docx2txt: http:// packages. debian. org/ wheezy/ docx2txt<br />

[11] Metatracker: http:// projects. gnome. org/ tracker/<br />

[12] Imgseek: http:// www. imgseek. net<br />

[13] Strigi: http:// sourceforge. net/ projects/ strigi/<br />

[14] Terrier Search Engine: http:// www. terrier. org<br />

[15] Apache Lucene: http:// lucene. apache. org/ core/<br />

[16] Apache Solr: http:// lucene. apache. org/ solr/<br />

[17] Formatvorlagen: http:// www. ooowiki. de/ FormatVorlagen<br />

[18] LibreOffice-Hilfe: http:// help. libreoffice. org/ Writer/ Templates_and_Styles/ de<br />

[19] Formatvorlagen für LibreOffice:<br />

http:// borumat. de/ libreoffice‐writer‐tipps# fulltoc‐anliegen‐formatvorlagen<br />

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Frank Hofmann hat Informatik an der Technischen Universität<br />

Chemnitz studiert. Derzeit hat er seinen Arbeitsplatz in der Berliner<br />

Bürogemeinschaft Büro 2.0 (http:// www. buero20. org). Er ist Mitgründer<br />

des Schulungsunternehmens „Wizards of FOSS“. Seit<br />

2008 koordiniert er außerdem das Regionaltreffen der <strong>Linux</strong> User<br />

Groups aus der Region Berlin-Brandenburg.<br />

Danksagung<br />

Der Autor bedankt sich bei Thomas Osterried, Michael Stehmann<br />

und Axel Beckert für deren vielfältige Anregungen und Kritik im Vorfeld<br />

dieses Artikels.<br />

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imunixx GmbH UNIX consultants 01468 Moritzburg, Heinrich-Heine-Str. 4 0351-83975-0 www.imunixx.de √ √ √ √ √<br />

Heinlein Professional <strong>Linux</strong> Support GmbH 10119 Berlin, Schwedter Straße 8/​9b 030-405051-0 www.heinlein-support.de √ √ √ √ √<br />

TUXMAN Computer 10369 Berlin, Anton-Saefkow-Platz 8 030-97609773 www.tuxman.de √ √ √ √ √<br />

Hostserver GmbH 10405 Berlin, Winsstraße 70 030-47375550 www.hostserver.de √<br />

Compaso GmbH 10439 Berlin, Driesener Strasse 23 030-3269330 www.compaso.de √ √ √ √ √<br />

elego Software Solutions GmbH 13355 Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25 030-2345869-6 www.elegosoft.com √ √ √ √<br />

verion GmbH 16244 Altenhof, Unter den Buchen 22 e 033363-4610-0 www.verion.de √ √ √<br />

Logic Way GmbH 19061 Schwerin, Hagenower Str. 73 0385-39934-48 www.logicway.de √ √ √ √<br />

Sybuca GmbH 20459 Hamburg, Herrengraben 26 040-27863190 www.sybuca.de √ √ √ √ √<br />

iTechnology GmbH 22083 Hamburg, Osterbekstrasse 90b 49 (0) 40 / 69 64 37 20 www.itechnology.de √ √ √ √<br />

JEL Ingenieurbuero 23911 Einhaus, Hauptstr. 7 04541-8911-71 www.jeltimer.de √<br />

beitco - Behrens IT-Consulting 26197 Ahlhorn, Lessingstr. 27 04435-9537330-0 www.beitco.de √ √ √ √ √<br />

talicom GmbH 30169 Hannover, Calenberger Esplanade 3 0511-123599-0 www.talicom.de √ √ √ √ √<br />

primeLine Solutions GmbH 32549 Bad Oeynhausen, Dornenbreite 18a 0 57 31 / 86 94 0 www.primeline-solutions.de √ √ √ √<br />

teuto.net Netzdienste GmbH 33602 Bielefeld, Niedenstr. 26 0521-96686-0 www.teuto.net √ √ √ √ √<br />

MarcanT GmbH 33602 Bielefeld, Ravensberger Str. 10 G 0521-95945-0 www.marcant.net √ √ √ √ √ √<br />

Hostserver GmbH 35037 Marburg, Biegenstr. 20 06421-175175-0 www.hostserver.de √<br />

LINET Services GmbH 38122 Braunschweig, Am alten Bahnhof 4b 0531-180508-0 www.linet-services.de √ √ √ √ √ √<br />

OpenIT GmbH 40599 Düsseldorf, In der Steele 33a-41 0211-239577-0 www.OpenIT.de √ √ √ √ √<br />

<strong>Linux</strong>-Systeme GmbH 45277 Essen, Langenbergerstr. 179 0201-298830 www.linux-systeme.de √ √ √ √ √<br />

<strong>Linux</strong>hotel GmbH 45279 Essen, Antonienallee 1 0201-8536-600 www.linuxhotel.de √<br />

OpenSource Training Ralf Spenneberg 48565 Steinfurt, Am Bahnhof 3-5 02552-638755 www.opensource-training.de √<br />

Intevation GmbH 49074 Osnabrück, Neuer Graben 17 0541-33508-30 osnabrueck.intevation.de √ √ √ √<br />

Sigs Datacom GmbH 53842 Troisdorf, Lindlaustraße 2c 02241-2341-201 sigs-datacom.de √<br />

uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de √ √ √ √<br />

LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de √ √ √ √ √<br />

saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de √ √ √ √ √<br />

LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com √ √ √ √<br />

ORDIX AG 65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 13 0611-77840-00 www.ordix.de √ √ √ √ √<br />

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88 12 | 12<br />

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Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de √ √ √<br />

<strong>Linux</strong> Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com √ √ √ √ √<br />

<strong>Linux</strong>Land International GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de √ √ √ √ √ √<br />

Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de √ √ √ √ √<br />

B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de √ √ √ √ √<br />

ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de √ √ √ √ √ √<br />

OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Waldemar-Klink-Str. 10 0911-3474544 www.ostc.de √ √ √ √ √ √<br />

Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de √ √ √<br />

pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.net √ √ √ √ √<br />

fidu.de IT KG 95448 Bayreuth, Ritter-v.-Eitzenb.-Str. 19 (0) 921 / 16 49 87 87 - 0 www.linux-onlineshop.de √ √ √ √<br />

Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de √ √ √ √ √<br />

RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch √ √ √<br />

CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />

Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />

Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 +39 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com √ √ √ √<br />

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Usergroups<br />

linux.usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten <strong>Linux</strong>-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschreibung,<br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Allershausen<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Berlin /<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

Berlin /<br />

Lichtenrade<br />

Berlin /<br />

Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Aachener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwth-aachen.<br />

de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ampertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

GNU/<strong>Linux</strong> User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bad Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergische <strong>Linux</strong>- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

<strong>Linux</strong>Works!<br />

http://friedrichshain.homelinux.<br />

org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böblingen /<br />

Sindelfingen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Coesfeld<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

<strong>Linux</strong> Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

<strong>Linux</strong>/Unix Usergroup Sankt<br />

Augustin (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger <strong>Linux</strong> User<br />

Group e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Böblingen/<br />

Sindelfingen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Coesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbuser <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of <strong>Linux</strong> Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

<strong>Linux</strong> User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Datteln (LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

PinguinPower (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erding<br />

Erkelenz<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Esslingen<br />

Ettlingen / Albtal<br />

Fischbachtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freiburg<br />

Freising<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Duisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />

de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer <strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.org<br />

Eichsfelder <strong>Linux</strong> User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Erding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Erkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlanger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener <strong>Linux</strong>-Freunde (ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essener <strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/elista<br />

Essener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Esslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

<strong>Linux</strong> Usergroup Fischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

LUG der Studentensiedlung<br />

Freiburg (StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Freising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Yet another <strong>Linux</strong> User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />

Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Gießen<br />

Grafing<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Groß-Zimmern<br />

Gummersbach<br />

Guntersblum<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göppingen<br />

Göttingen<br />

Göttingen<br />

Haiger<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Hatten<br />

Hattingen<br />

Hegau<br />

Heidenheim<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Fürther <strong>Linux</strong>-Usergroup (FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://www.lugg.de<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Grafing (LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Groß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbacher <strong>Linux</strong>-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.de<br />

Guntersblumer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhauser <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Filstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttinger <strong>Linux</strong> User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttinger Unix/<strong>Linux</strong>-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />

(LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Weserbergland<br />

(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Oldenburg-<br />

Land (LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattinger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

Hegau <strong>Linux</strong> User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

<strong>Linux</strong> User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch <strong>Linux</strong>Node<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

90<br />

12 | 12


Usergroups/Markt<br />

service<br />

linux.usergroups<br />

Heilbronn<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Heilbronn<br />

(LUUG HN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

Köln<br />

Kölner Gentoo <strong>Linux</strong> User Group<br />

(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

GNU/<strong>Linux</strong> Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - <strong>Linux</strong>-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Hildesheimer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(NG) (HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Computerclub Hochsolling e.V.<br />

http://www.cch-holzminden.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Vaihingen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Köln<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Lingen / Rheine<br />

Linz (A)<br />

Lippstadt / Soest<br />

/ Erwitte<br />

Lohr<br />

<strong>Linux</strong>-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Landau (LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Landshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfelder <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger <strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

<strong>Linux</strong> User Group Lenningen<br />

http://linuxusergrouplenningen.<br />

de.vu<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lindau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Spelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Linz (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

<strong>Linux</strong> Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lohr (LUG<br />

Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

vertrieb@jeltimer.de<br />

Wareneingang<br />

Inventuren<br />

<br />

Erfassung mit<br />

Barcodes<br />

100.000 fach<br />

bewährte Qualität<br />

HT-630<br />

Inventuren<br />

Wareneingang<br />

Ausweiserstellung<br />

Zutrittssysteme<br />

Zeiterfassung<br />

Joberfassung<br />

12345678<br />

JEL-MR370<br />

Terminal<br />

als WEBSERVER<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Friesische <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Loitsche<br />

(LSL)<br />

http://www.t-online.de/home/<br />

mumumu/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

<strong>Linux</strong> Luxembourg (LiLux)<br />

http://www.linux.lu<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Krefeld<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Karlsruher <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Kassel (LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUG Kiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Märkischer<br />

Kreis (LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.<br />

net<br />

<strong>Linux</strong> User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUG der Universität Koblenz<br />

http://www.colix.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Memmingen<br />

Meppen<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lübeck<br />

http://www.linuxuser-luebeck.<br />

de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörracher <strong>Linux</strong> Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburger <strong>Linux</strong> User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Marburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Kreuzlingen (CH)<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Kreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Metelen<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Metelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Kronach<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Mitterteich<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.de<br />

S. 92<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 12 91


service<br />

Usergroups<br />

linux.usergroups (Fortsetzung von S. 91)<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-<br />

Ost / Ottobrunn<br />

München Süd-<br />

West<br />

Münster<br />

<strong>Linux</strong>-Usertreffen in Moers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />

BSD Social Event München (BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup in München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo <strong>Linux</strong> User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Würmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Oldenburg<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Passau<br />

Peine<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

<strong>Linux</strong>-/Unix-Usergroup Passau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Peine (LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Römerberg /<br />

Speyer<br />

Saalfeld<br />

Saarland<br />

Salem<br />

Salzburg (A)<br />

Sauerland<br />

Schaumburg<br />

Schwabach<br />

Schweinfurt<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

<strong>Linux</strong> User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

<strong>Linux</strong> User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Schweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Tübingen<br />

Ulm<br />

Untermain<br />

Viersen<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waiblingen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Tübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Untermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Viersen (LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

<strong>Linux</strong> User Group Villingen-<br />

Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waiblingen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.<br />

org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Mönchengladbach<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Naumburg<br />

Neubrandenburg<br />

Neuburg an der<br />

Donau<br />

Neuenburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhein<br />

Nienburg<br />

Norderstedt<br />

Nordheide<br />

Nußdorf / Aiging<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberkirchen<br />

Oberpfalz<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

<strong>Linux</strong> Usergroup Mörfelden-<br />

Walldorf (MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

<strong>Linux</strong> User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

LUG Neuburg an der Donau<br />

(LUG ND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Neuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/index.php<br />

Rheinhessener <strong>Linux</strong>-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrheinische <strong>Linux</strong> Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Nienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

LUUG Nordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

LUG Renchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Pirmasens<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Prerow<br />

Quedlinburg<br />

Quickborn<br />

Rathenow<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Regensburg<br />

Reutlingen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhein-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

Rotenburg<br />

Rotenburg a.d.<br />

Fulda<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Pirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdamer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

<strong>Linux</strong> Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Quedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborner <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Rathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkverein<br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.<br />

de/linux/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.franken.<br />

de/rlug/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Reutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostocker <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Computerverein Rotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

init4 - Die <strong>Linux</strong>-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Schweiz (CH)<br />

Schwerin<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sindelfingen /<br />

Böblingen<br />

Sinsheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

Taubertal<br />

Thüringen<br />

Tirol (A)<br />

Traunstein<br />

Trier<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg / Spich<br />

Tuttlingen<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

West-Mecklenburger <strong>Linux</strong>-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Stammtisch Schwäbisch<br />

Gmünd (LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Darmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Böblingen-Club <strong>Linux</strong>-User-<br />

Gruppe (SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Sinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertäler <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tiroler <strong>Linux</strong> Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

<strong>Linux</strong> User Group Trier (LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorfer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Tuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Wedel<br />

Weinheim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Wedel (LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

Computer-Club Weinheim e.V.<br />

(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

<strong>Linux</strong> Usergroup Wien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Austria (LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup TU Wien (LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Wiesbaden<br />

Penguin Usergroup<br />

http://www.pug.org<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Wilhelmshaven<br />

(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburger Unix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Wormser <strong>Linux</strong> User Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

Wuppertaler <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtaler <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Würzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Würzburg<br />

(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Zweibrücken<br />

http://www.lug-zw.de<br />

<strong>Linux</strong>-Usergroup Zwickau<br />

(ZLUG)<br />

http://www.zlug.org<br />

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15.-16.11.2012<br />

Summit of Newthinking<br />

newthinking communications GmbH<br />

Schönhauser Allee 6/7<br />

10119 Berlin<br />

http://open-strategies.de<br />

23.-25.11.2012<br />

Libre Office Hackfest<br />

Project Limux<br />

Sonnenstraße 25<br />

80331 München<br />

http://wiki.documentfoundation.org<br />

24.11.-24.12.2012<br />

14. <strong>Linux</strong>Day 2012 Dornbirn<br />

Dornbirn<br />

Österreich<br />

http://www.linuxday.at<br />

26.-30.11.2012<br />

TIC Week<br />

Rincón de la Victoria<br />

Spanien<br />

http://www.ticweek.es/<br />

04.-07.12.2012<br />

AnDevCon IV<br />

Burlingame, CA<br />

USA<br />

http://www.andevcon.com/AndevCon_IV/index.html<br />

09.-14.12.2012<br />

LISA 12<br />

San Diego, CA<br />

USA<br />

http://www.usenix.org/events/lisa12/<br />

10.-12.12.2012<br />

PHP Summit The Ultimate PHP Event<br />

Park Inn by Radisson<br />

Alexanderplatz 7<br />

10178 Berlin<br />

www.php-summit.de<br />

22.-24.02.2013<br />

SCaLE 11x<br />

Los Angeles, CA<br />

USA<br />

http://www.socallinuxexpo.org/scale11x/<br />

26.02.-01.03.2013<br />

GUUG FFG 2013<br />

Fachhochschule Frankfurt am Main<br />

Nibelungenplatz, Gebäude 1<br />

60318 Frankfurt am Main<br />

http://www.guug.de/veranstaltungen/ffg2013/<br />

05.-09.03.2013<br />

CeBIT 2013<br />

Messegelände<br />

30521 Hannover<br />

http://www.cebit.org<br />

22.-25.05.2013<br />

<strong>Linux</strong>Tag 2013<br />

Messegelände Berlin, Halle 7<br />

Messedamm 22<br />

14055 Berlin<br />

http://www.linuxtag.org<br />

13.-19.07.2013<br />

Akademy 2013<br />

Bilbao<br />

Spanien<br />

http://akademy2013.kde.org/<br />

Autoren<br />

Erik Bärwaldt<br />

Hybryde Evolution v1 (6), Videos konvertieren mit<br />

Handbrake (48), Qnap-NAS TS-219P II (74)<br />

Andreas Bohle Inhalt 12/2012 (4), <strong>Vorschau</strong> 01/2013 (96)<br />

Thomas Drilling<br />

Ubuntu 12.10 im Kurztest (8), <strong>Windows</strong> 8 und<br />

Samba (38), Paketmanager Listaller (78)<br />

Walter Eisenhauer PDFs mit mehreren Ebenen erzeugen (58)<br />

Karsten Günther Buchtipps zu Gimp 2.8 (18)<br />

Frank Hofmann Von freier Software zur freien Gesellschaft (12),<br />

ODF-Metadaten zur Suche nutzen (82)<br />

Thomas Leichtenstern <strong>Windows</strong> 8 in der virtuellen Maschine (26),<br />

<strong>Linux</strong>-Dateisysteme unter <strong>Windows</strong> 8 nutzen (34),<br />

Neues auf den Heft-DVDs (97)<br />

Jörg Luther Editorial (3), Neues rund um <strong>Linux</strong> (22),<br />

<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong> im Dualboot nutzen (30)<br />

Goran Mladenovic Webseiten mit <strong>Linux</strong>-Bordmittel analysieren (64)<br />

Dr. Karl Sarnow Offroad-Navigation mit QLandkarte GT (54)<br />

Vincze-Aron Szabo Offline-Feedreader Lightread für Google (61)<br />

Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (20)<br />

Thomas Winde Von freier Software zur freien Gesellschaft (12)<br />

Harald Zisler Effektiver drucken mit Prescribe II (70)<br />

Inserenten<br />

1&1 Internet AG www.einsundeins.de 19<br />

Android User GY www.android-user.de 63, 73<br />

Easy<strong>Linux</strong> www.easylinux.de 57<br />

Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 21<br />

Galileo Press www.galileo-press.de 23<br />

Hetzner Online AG www.hetzner.de 100<br />

JEL GmbH www.jelgmbh.de 91<br />

<strong>Linux</strong> Magazin www.linux-magazin.de 45<br />

<strong>Linux</strong> Magazine www.linux-magazine.com 93<br />

<strong>Linux</strong>-Hotel www.linuxhotel.de 51<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin Academy www.academy.linux-magazin.de 71, 85, 93<br />

<strong>Linux</strong>-Magazin Online www.linux-magazin.de 89, 94<br />

<strong>Linux</strong>-Onlineshop.de www.linux-onlineshop.de 99<br />

<strong><strong>Linux</strong>User</strong> www.linuxuser.de 53, 81, 95<br />

PlusServer AG www.plusserver.de 24, 46, 68, 86<br />

Schlittermann www.schlittermann.de 91<br />

Spenneberg Training www.spenneberg.com 93<br />

Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 93<br />

Strato AG www.strato.de 2, 11<br />

Ubuntu User www.ubuntu-user.de 37<br />

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<strong><strong>Linux</strong>User</strong> ist eine Monatspublikation der <strong>Linux</strong> New Media,<br />

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Chefredakteur Jörg Luther (v. i. S. d. P.) (jlu)<br />

Stellv. Chefredakteur Andreas Bohle (agr)<br />

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<strong>Linux</strong>-Community<br />

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D / A / CH<br />

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Thomas Leichtenstern (tle)<br />

Andreas Bohle (agr)<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin, Thomas Drilling,<br />

Florian Effenberger, Karsten Günther, Frank Hofmann, Christoph<br />

Langer, Tim Schürmann, Vince-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />

Elgin Grabe (Titel und Layout)<br />

Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de und andere<br />

Astrid Hillmer-Bruer, Elke Knitter<br />

Christian Ullrich <br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Brian Osborn (Vorstand, verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

<br />

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Michael Seiter <br />

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Ann Jesse <br />

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Darrah Burren <br />

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Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2012.<br />

Pressevertrieb<br />

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MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />

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Veronika Kramer <br />

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zu erbringen. Infos zu anderen Abo-Formen etc. unter http://www.medialinx-shop.de.<br />

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bei der Post nicht für Zeitschriften gelten.<br />

<strong>Linux</strong> ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner<br />

freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der<br />

Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet,<br />

nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) der Open Group. Der <strong>Linux</strong>-Pinguin<br />

wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von<br />

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in einer Publikation der Medialinx AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Beiträge<br />

übernehmen Redaktion und Verlag keinerlei Haftung.<br />

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95


VORSCHAU<br />

Das nächste Heft: 01/2013<br />

01/2013 erscheint am 20. Dezember 2012<br />

© Hberends, sxc.hu<br />

TV und Video-Bearbeitung mit <strong>Linux</strong><br />

Kaum etwas ist so gut dokumentiert, wie das moderne<br />

Leben. Auf unzähligen Videos und Tondokumenten<br />

finden sich Komödie und Tragödie aus<br />

dem Alltag wieder. Angesichts dieser Vielfalt an<br />

Multimedia-Material gehören heute Programme<br />

zum Schneiden und Bearbeiten zur Grundausstattung<br />

jedes <strong>Linux</strong>-PCs. Aber die Software starten<br />

reicht nicht, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.<br />

Dazu braucht es auch das Wissen um die richtigen<br />

Tricks und Kniffe. Neben Video-Editoren nehmen<br />

wir in der kommenden Ausgabe auch Hard- und<br />

Software zum Fernsehen unter die Lupe.<br />

Glanzlichter setzen<br />

Geheimnisvolle Glanzlichter,<br />

ex treme Kontraste – der richtige<br />

Effekt an der richtigen Stelle verleiht<br />

selbst einem sonst eher<br />

langweiligen Foto die rechte<br />

Würze. Das Duo PaintSupreme<br />

und IFX-Supreme verpasst Ihren<br />

Fotos die gewisse Note – ob mit<br />

den klassischen Werkzeugen der<br />

Bildbearbeitung, mit einem gänzlich<br />

neuen Element im Bild oder<br />

mit einer Transformation.<br />

Kindersicherung<br />

Wer für Kinder einen Zugang<br />

zum Netz bereitstellt, der tut gut<br />

daran, die Inhalte zu kontrollieren.<br />

Mit einer Kombination aus<br />

dem Proxy Squid sowie dem Paketfilter<br />

im <strong>Linux</strong>-Kernel setzen<br />

Sie eine Firewall auf, die Sie mit<br />

wenigen Handgriffen an die<br />

neuen Bedingungen anpassen.<br />

Blick in den Nachthimmel mit Stellarium<br />

Der Sternenhimmel in einer warmen<br />

Sommernacht ist nicht mit<br />

einem Blick auf den PC-Bildschirm<br />

zu vergleichen. Läuft allerdings auf<br />

dem Computer die freie Astronomie-<br />

Software Stellarium, dann sehen Sie<br />

weit mehr, als das abendliche Firmament<br />

Ihnen bietet – und das von<br />

jedem virtuellen Punkt der Erde.<br />

Ausgabe 04/2012 ist am 11. Oktober 2012 erschienen<br />

© Desislava Dimitrova, 123RF<br />

Sicher kommunizieren<br />

Wenn Sie Informationen und Dokumente<br />

per Mail austauschen<br />

oder sich zum Chat treffen, könnten<br />

andere mitlesen. Wir erklären<br />

die Hintergründe und stellen Programmerweiterungen<br />

und Tools<br />

vor, mit denen Sie die Kommunikation<br />

verschlüsseln und damit<br />

abhörsicher machen.<br />

Die Kraft der Konsole<br />

Die täglichen Arbeiten und auch<br />

die meisten Konfigurationsaufgaben<br />

können Sie komfortabel mit<br />

Tools erledigen, die Sie mit der<br />

Maus bedienen. Doch die maximale<br />

Leistung holen Sie aus dem<br />

<strong>Linux</strong>-System erst dann heraus,<br />

wenn Sie es auf der Konsole mit<br />

Shell-Befehlen bedienen.<br />

Multiboot mit <strong>Windows</strong><br />

Einsteiger wünschen sich meist<br />

eine Parallelinstallation von<br />

<strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong>, und mit den<br />

vielen <strong>Linux</strong>-Distributionen sollte<br />

es zudem möglich sein, beim Booten<br />

zwischen <strong>Windows</strong>, Ubuntu,<br />

OpenSuse und anderen Systemen<br />

zu wählen. Wir zeigen, wie Sie alle<br />

unter einen Hut bringen.<br />

MAGAZIN<br />

© Sony Sivanandan, 123RF<br />

Ausgabe 01/2013 erscheint am 06. Dezember 2013<br />

Die Welt von Plug & Play Mailarchive im Überblick Ubuntu 12.10<br />

Das <strong>Linux</strong>-Magazin erklärt an<br />

ausgewählten Beispielen die Abläufe<br />

im Hintergrund. Es geht um<br />

Streaming per DLNA und UPnP<br />

oder um die Frage, ob der Sonderweg<br />

Avahi zum Ziel führt. Außerdem<br />

beleuchtet ein Beitrag die<br />

Sicherheit in der PnP-Welt.<br />

Mails revisionssicher und gesetzeskonform<br />

speichern, suchen<br />

und ablegen – das ist nicht leicht<br />

und gehört trotzdem zu den geschäftskritischen<br />

IT-Aufgaben jedes<br />

Betriebes. Das nächste Heft<br />

hält nach geeigneter Software für<br />

diesen Zweck Ausschau.<br />

Neben drastischen Änderungen<br />

am Desktop bringt das neue<br />

Ubuntu einige weniger auffällige<br />

Neuerungen im Serverbereich<br />

mit: Kernel 3.5, Open Stack der<br />

Folsom-Release, das aktualisierte<br />

verteilte Speichersystem Ceph<br />

und Apache Tomcat in Version 7.<br />

96<br />

12 | 12<br />

Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.


DVD-Inhalt<br />

service<br />

Neues auf den<br />

Heft-DVDs<br />

CAINE 3.0 für forensische Untersuchungen<br />

An Security-Spezialisten und Forensiker richtet sich das auf Ubuntu basierende Live-System<br />

CAINE 3.0 – der Name steht als Kürzel für Computer Aided Investigative Environment. Das<br />

System verwendet Mate 1.4 als Desktop sowie LightDM als Display-Manager. Daneben<br />

bietet die aus Italien stammende Distribution eine ganze Reihe bewährter Forensik-<br />

Werkzeuge an, darunter beispielsweise Afflib, Autopsy, Bulk Extractor, Foremost,<br />

Xmount sowie die Anwendung Wintaylor des CAINE-Projektleiters Nanni Bassetti. Das<br />

neu hinzugekommene Werkzeug Rbfstab sorgt dafür, dass Medien zur Untersuchung<br />

nur im Lesemodus eingebunden werden, indem es passende Einträge in / etc/​fstab<br />

schreibt. Das GUI-Tool Mounter im System-Tray macht das Einhängen von zu untersuchenden<br />

Partitionen komfortabel und signalisiert Lese- und Schreibberechtigungen.<br />

Multi-Desktop-System Hybryde Evolution v1<br />

Schnell mal alternative Desktops testen: Das erfordert entweder<br />

die Installation hunderter Pakete – oder Hybryde Evolution<br />

v1, das neun Oberflächen unter einem Dach vereint. Zur<br />

Auswahl stehen KDE, Gnome 3, Gnome Classic, Unity, Enlightenment<br />

E17, LXDE, XFCE, Openbox und FVWM. Statt die einzelnen Oberflächen umständlich<br />

über den Login-Manager zu wechseln, gelingt das Umschalten per Mausklick<br />

in einem Menü – ganz ohne Logout. Nach Start des Systems erscheint zunächst das<br />

Dashboard, eine mittig positionierte Dock-Leiste. Hier finden Sie eine große Schaltfläche<br />

Hybryde. Ein Klick darauf öffnet das Hy-Menü, über das Sie zwischen den Desktop-<br />

Varianten wechseln. Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 6.<br />

Werkzeugkasten System Rescue CD 3.0<br />

Möchten Sie einen Rechner für die Installation vorbereiten<br />

oder ein lahmendes System wieder auf Trab bringen, dann<br />

finden Sie mit der System Rescue CD 3.0 genau die passende<br />

Distribution dafür. Neben dem Kernsystem bringt sie noch zahlreiche<br />

Floppy-Images mit nützlichen Hilfswerkzeugen mit. Mit deren Hilfe können Sie<br />

unter anderem Festplatten sicher löschen, <strong>Windows</strong>-Passwörter zurücksetzen und einen<br />

Bootloader auf dem Rechner einrichten oder wiederbeleben.<br />

Debian 6.0.6 für stabile Systeme<br />

Das Point-Release Debian 6.0.6 fasst in erster Linie<br />

eine Vielzahl von Bugfixes und Security-Patches zusammen<br />

und liefert damit ein quasi runderneuertes<br />

„Squeeze“ ohne zusätzlichen Update-Bedarf. In etwa<br />

50 Paketen behoben die Entwickler mehr oder weniger<br />

schwere Fehler. Zusätzlich wurde der Installer wegen einiger<br />

dringend notwendiger Fehlerkorrekturen neu erstellt. Auch den Kernel überarbeiteten<br />

die Entwickler und implementierten einige zusätzliche Treiber; Debian nutzt nun<br />

den Kernel 2.6.32.59. Unter anderem wegen unklarer Lizenzbestimmungen in einigen<br />

Dateien entfernte das Projekt einige Pakete. Andere segneten das Zeitliche, weil sie<br />

nicht mehr betreut werden und teils erhebliche Fehler aufweisen. Auf Seite B der ersten<br />

DVD finden Sie die 64-Bit-DVD-Version von Debian 6.0.6. (tle/jlu)<br />

12 | 12 97


Service<br />

DVD-Inhalt<br />

Ubuntu 12.10<br />

„Quantal Quetzal“<br />

Megapack<br />

Die zweite Heft-DVD dieser<br />

Ausgabe, eine Dual-<br />

Layer-Disk mit 9 GByte<br />

Umfang, enthält fünf verschiedene<br />

Varianten von<br />

Ubuntu 12.10, die Sie<br />

wahlweise live starten<br />

oder installieren. Mit von<br />

der Partie sind Ubuntu,<br />

Kubuntu und Xubuntu (je<br />

32 und 64 Bit). Die Ableger<br />

Ubuntu Studio und<br />

Lubuntu finden Sie jeweils<br />

in der 32-Bit-Fassung<br />

auf dem Datenträger.<br />

Der ebenfalls enthaltene<br />

Ubuntu Rescue Remix<br />

(32 Bit, auf Basis von<br />

Ubuntu 12.04) hilft Ihnen<br />

nicht nur beim Vorbereiten<br />

der Festplatte<br />

für die Installation, sondern<br />

bietet auch eine<br />

reichhaltige Auswahl an<br />

Tools, um defekte Systeme<br />

zu reanimieren. Die<br />

ISO-Images aller enthaltenen<br />

Distributionsvarianten<br />

finden Sie im Verzeichnis<br />

/isos der DVD. n<br />

Bei der DVD-Edition von <strong><strong>Linux</strong>User</strong> ist hier der Datenträger eingeklebt (siehe Kasten auf Seite 5).<br />

Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />

Die Zeitleisten-Software Timeline 0.18 hilft Ihnen beim Verwalten beispielsweise<br />

von Projekten und Veranstaltungen. Sie stellt sämtliche Einträge<br />

in einem zeitlichen Kontext übersichtlich dar, neue Einträge positionieren<br />

Sie auf der Zeitachse via Drag & Drop.<br />

Das Programm Handbrake 0.9.8 erlaubt, auf die Schnelle Videos in die<br />

verschiedensten Formate zu konvertieren. Die Software glänzt nicht nur<br />

mit Profi-Optionen, sondern bietet zusätzlich einen sehr hilfreichen Satz<br />

von vordefinierten Profilen für viele Geräte.<br />

Um im Wust der Neuigkeiten nicht den Überblick zu verlieren, gilt es, sie<br />

fachmännisch zu verwalten. Der RSS-Feed-Reader Lightread 1.2.2 hilft Ihnen<br />

mit vielen nützlichen Funktionen dabei und erlaubt es obendrein, Beiträge<br />

etwa aus Google Reader auch offline zu lesen.<br />

Der Dateisystemtreiber Ext2fsd 0.51 ermöglicht unter <strong>Windows</strong> das Lesen<br />

von Ext2/​3/​4-Partitionen sowie den Schreibzugriff auf Ext2 und Ext3.<br />

Mit entsprechenden Einstellungen gelingt auch der schreibende Zugriff<br />

auf Ext4-Partitionen.<br />

Der Speicherdienst Owncloud bietet mit Owncloud 4.5.1 einen universalen<br />

Zugriff auf die in Ihrer privaten Cloud gespeicherten Daten. Ähnlich wie bei<br />

Dropbox lässt sich der Speicher in der Datenwolke mit Apps, Clients und<br />

AKTUELLE PROGRAMME AUF DER HEFT-DVD<br />

via Browser erreichen. Daneben erlaubt die neue Version nun auch das<br />

Einhängen externer Speicherdienste, etwa von Amazon oder Google.<br />

Die Virtualisierungssoftware Virtualbox 4.2.2 erlaubt es, Betriebssysteme<br />

wie eine Anwendung zu starten. Die aktuelle Version bietet das<br />

auch für das neue <strong>Windows</strong> 8 an.<br />

Der Desktop-Wiki-Editor Zim 0.57 eignet sich ideal als Notiz- und Tagebuch.<br />

Er glänzt durch eine Vielzahl nützlicher Funktionen, die Sie bei Bedarf<br />

durch Erweiterungen den eigenen Bedürfnissen anpassen.<br />

Wer sich als Webseitenbetreiber von Googles Analytics emanzipieren<br />

möchte, dem bietet die Analysesoftware Piwik 1.9 die passende Alternative.<br />

Das Tool liefert Ihnen detaillierte Echtzeit-Berichte über die Besucher<br />

Ihrer Homepage, die genutzten Suchmaschinen und Suchbegriffe, die<br />

Sprache, die beliebtesten Seiten und vieles mehr.<br />

Das Tool QLandkarte GT 1.5.1 ermöglicht das Auswerten und Nachbearbeiten<br />

aufgezeichneter GPS-Tracks. Das verwendete Kartenmaterial<br />

stammt von OpenStreetMap.<br />

Mit Puddletag 1.0.1 lesen Sie Meta-Informationen von Audio-Dateien wie<br />

etwa ID3-Tags problemlos aus oder setzen sie neu. Das Tool unterstützt<br />

zahlreiche Meta-Formate und bietet zahlreiche Manipulationsmöglichkeiten.<br />

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