LinuxUser Linux & Windows 8 (Vorschau)
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<strong>Linux</strong> &<br />
WINDOwS 8<br />
Metadaten in ODF für die Dateisuche nutzen S. 82<br />
Mit Lightread RSS-Feeds bequem offline lesen S. 61<br />
Komplexe HTML-Seiten mit Bordmitteln filtern S. 64<br />
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Deutschland<br />
ÖsterreichEUR 6,30<br />
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12.2012<br />
12.2012<br />
Das Magazin für die Praxis<br />
Handbrake • Lightread • Prescribe • Multimedia-NAS • <strong>Linux</strong> & WIn 8<br />
Parallel Betreiben im Netzwerk und auf demselben PC<br />
<strong>Linux</strong> & <strong>Windows</strong> 8<br />
Im Duett mit Samba S. 38<br />
So umschiffen Sie die fiesen Fußangeln von<br />
<strong>Windows</strong> beim Datentausch über das Netz<br />
Dualboot-Systeme S. 30<br />
Die besten Rezepte für Platzverteilung<br />
und Bootloader beim Parallelbetrieb<br />
<strong>Windows</strong> 8 virtuell S. 26<br />
<strong>Windows</strong> 8<br />
Kostenlose Virtualbox und kommerzielles VMWare im Praxistest:<br />
Wie gut klappen Seamless, USB-3.0-Support und Datentransfers?<br />
Media-Zentrale Qnap TS-219P II S. 74<br />
Kraftvolles Terabyte-NAS mit quelloffener Firmware,<br />
flotten Datenraten und vielen gängigen Diensten<br />
Prescribe S. 70<br />
Kyocera-Drucker<br />
voll ausreizen<br />
Listaller S. 78<br />
RPM und DEB<br />
sinnvoll ergänzen<br />
4 195111 005504 12<br />
Ebenen-PDFs<br />
im Eigenbau S. 58<br />
Mit Scribus und Gimp<br />
teure Software ersetzen<br />
Offroad-Navigation<br />
mit OSM-Karten S. 54<br />
Mit QLandkarte GT und Billig-<br />
Navi unterwegs im Gelände<br />
Cleverer Konverter für Videoclips<br />
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Profile zum fertigen Filmformat für Web, iPod und PC S. 48<br />
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waren gestern! Große Datenmengen finden<br />
auf<br />
den<br />
SAS-Festplatten S-Fes<br />
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editorial<br />
Wen kratzt‘s?<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
<strong>Windows</strong> 8 ist da – das freut<br />
nicht jeden. Das neue Kachel-Interface<br />
von Microsoft orientiert<br />
sich in Sachen Bedienung derart<br />
einseitig an Touchscreen-Anforderungen,<br />
dass der klassische<br />
Desktop-Anwender allein deshalb<br />
schon mehr schlecht als recht damit<br />
klarkommt. Obendrein lässt<br />
sich das neue <strong>Windows</strong> ohne Einbindung<br />
in die Microsoft-Cloud<br />
gar nicht mehr sinnvoll nutzen –<br />
Apple lässt grüßen.<br />
Das ist ganz offensichtlich erklärungsbedürftig:<br />
So schreibt<br />
Microsoft denn auch Händlern,<br />
die Computer mit <strong>Windows</strong> 8 anbieten,<br />
vor, wie sie Demo-Systeme<br />
einzurichten haben. Anhand des<br />
Nutzerkontos der virtuellen Verkaufshelferin<br />
Franziska Fiegler [1]<br />
sollen die Verkäufer dem Kunden<br />
im Laden demonstrieren, wie<br />
<strong>Windows</strong> 8 tickt – ohne persönliche<br />
Daten zu Demozwecken wären<br />
die Neuerungen des Systems<br />
nämlich schlicht nicht zu nutzen.<br />
Parallel dazu behält man sich in<br />
Redmond über geänderte Nutzungsbedingungen<br />
für die eigenen<br />
Online-Dienste vor, „auf Informationen,<br />
die mit Ihrer Verwendung<br />
der Dienste in Verbindung<br />
stehen, zuzugreifen und<br />
diese offenzulegen, einschließlich,<br />
aber nicht beschränkt auf Ihre<br />
persönlichen Informationen und<br />
Inhalte, oder Informationen, die<br />
Microsoft durch Ihre Verwendung<br />
der Dienste über Sie erfasst“ [2].<br />
Daten her oder Funktionen weg –<br />
nicht die feine englische Art.<br />
Dass die Benutzer <strong>Windows</strong> 8<br />
nur zögernd annehmen, verwundert<br />
da wenig. In den ersten fünf<br />
Tagen hätten 4 Millionen Anwender<br />
auf <strong>Windows</strong> 8 aktualisiert,<br />
äußerte sich Microchef Steve Ballmer<br />
Ende Oktober ungewohnt<br />
schmallippig auf der Entwicklerkonferenz<br />
„Build“ in Seattle [3].<br />
Beim Marktstart von <strong>Windows</strong> 7<br />
hörte sich das noch ganz anders<br />
an: Da war von „fantastischen<br />
Verkäufen“ die Rede [4], die schon<br />
binnen zweier Tage „alle Erwartungen<br />
übertroffen“ hätten [5].<br />
Ein besonderes Ei hat man sich<br />
in Redmond obendrein mit <strong>Windows</strong><br />
8 RT – dem ARM-Ableger<br />
des Betriebssystems – und dem<br />
Surface-Tablet gelegt. Selbst hartgesottene<br />
<strong>Windows</strong>-Fanboys wie<br />
der berühmt-berüchtigte Paul<br />
Thurrott ringen angesichts dieser<br />
Kombination sichtlich um Fassung<br />
[6]. Auch die meisten Vorabtester<br />
winken bei dem Thema<br />
ganz schnell ab [7], sogar OEMs<br />
wie Acer halten eigentlich schon<br />
lange angekündigte RT-Tablets<br />
lieber erstmal zurück [8].<br />
Vieles deutet darauf hin, dass<br />
<strong>Windows</strong> 8 sich letztlich als Flop<br />
Vista-artigen Ausmaßes entpuppt.<br />
Bricht also 2013 endlich<br />
das schon so oft kolportierte<br />
„Jahr des <strong>Linux</strong>-Desktops“ an?<br />
Nein, denn der Massenmarkt<br />
steckt mittlerweile unverkennbar<br />
in der Post-Desktop-Ära [9] –<br />
nicht zuletzt durch <strong>Linux</strong>, das ihn<br />
denn auch fest im Griff hat. Allerdings<br />
eben nicht als Desktop, sondern<br />
in Form von Android-Geräten.<br />
Warum das so ist und vermutlich<br />
auch in Zukunft bleibt,<br />
zeigt eine äußerst lesenswerte<br />
Analyse des <strong>Linux</strong>-Foundation-<br />
Chefs Jim Zemlin [10].<br />
Mit <strong>Windows</strong> 8 ändert sich also<br />
für den Desktop-<strong>Linux</strong>-Anwender<br />
wenig – auch technisch, wie die<br />
Artikel im Schwerpunkt beweisen.<br />
Einen Anlass zu Jubelrufen<br />
gibt es zwar nicht, einen Grund<br />
zum Heulen und Zähneknirschen<br />
aber genau so wenig. Der <strong>Linux</strong>-<br />
Desktop bleibt eine Nische – na<br />
und? In der fühlen wir uns weiter<br />
so pudelwohl wie bisher.<br />
Herzliche Grüße,<br />
[1] „Franziska Fiegler“: http:// tinyurl. com/ lu1212‐franziska<br />
Jörg Luther<br />
Chefredakteur<br />
[2] Vertrag über Microsoft-Dienste: http:// tinyurl. com/ lu1212‐ms‐dienste<br />
[3] 4 Millionen Updates auf Win8: http:// heise. de/ -1739982<br />
[4] „Fantastisch verkauft“: http:// heise. de/ -852435<br />
[5] „Alle Erwartungen übertroffen“: http:// heise. de/ -846731<br />
[6] „Redmond, we have a problem“: http:// tinyurl. com/ lu1212‐thurrott<br />
info<br />
[7] „Fachpresse gespalten“: http:// t3n. de/ news/ microsoft‐surface‐rt‐test‐422335/<br />
[8] Acer verschiebt Win-RT-Tablet: http:// tinyurl. com/ lu1212‐acer<br />
[9] <strong>Linux</strong> und die Post-Desktop-Ära: http:// tinyurl. com/ lu1212‐postdesktop<br />
[10] „Welcome to a Post-Desktop World“: http:// tinyurl. com/ lu1212‐zemlin<br />
www.linux-user.de 12 | 12<br />
3
12 | 12<br />
82<br />
Statt das Dateisystem<br />
nach Dokumenten zu<br />
durchwühlen, nutzen Sie<br />
geschickt Metadaten, um Ihre ODF-<br />
Dokumente wiederzufinden.<br />
70<br />
Papier rein, Druckjob abgeschickt,<br />
fertig. Der Alltagsbetrieb beim Drucken<br />
sieht recht übersichtlich aus.<br />
Mit einem passenden Printer von Kyocera und<br />
der Druckersprache Prescribe aktivieren Sie<br />
jedoch verborgene Funktionen, vom Font-Management<br />
bis hin zum Erstellen von Barcodes.<br />
58<br />
Über Ebenen im PDF-Format<br />
visualisieren Sie einfach und ansprechend<br />
beliebige Entwicklungen.<br />
Statt bei Adobe sündteure Software<br />
zum Erstellen zu kaufen, nutzen Sie einfach<br />
freie Programme und sparen so viel Geld.<br />
Heft-DVD<br />
Schwerpunkt<br />
Praxis<br />
Hybryde Evolution v1.. . . . . 6<br />
Ubuntu 12.10............. 8<br />
Heft-DVD-Inhalt .. . . . . . . . 97<br />
Report<br />
Freibier für alle?........ 12<br />
Freie Software als Gesellschaftsmodell:<br />
Das ergibt Perspektiven,<br />
von denen alle profitieren.<br />
Aktuelles<br />
Buchtipp 12/2012 .. . . . . . . 18<br />
Zweimal Gimp 2.8: für Einsteiger<br />
und für digitale Fotografen<br />
Angetestet.............. 20<br />
Aletheia 0.1.1 prüft Webseiten,<br />
HDT 0.5.2 identifiziert Hardware,<br />
Puddletag 1.0.1 bearbeitet Audio-<br />
Metatags, Timeline 0.18.0 visualisiert<br />
Zeitabläufe<br />
Neues rund um <strong>Linux</strong>..... 22<br />
Moneyplex 12 und Softmaker<br />
Office 2012 erschienen, Arduino<br />
Due mit 32-Bit-CPU, KDE Plasma<br />
Active 3 freigegeben<br />
<strong>Windows</strong> 8 virtuell.. . . . . . 26<br />
Wer das Microsoft-Betriebssystem<br />
nur gelegentlich nutzen<br />
will, dem bietet eine virtuelle<br />
Maschine die ideale Lösung dazu.<br />
Doch funktioniert <strong>Windows</strong> 8<br />
auch in Virtualbox und VMware<br />
ohne Probleme?<br />
Dualboot............... 30<br />
Microsoft setzt wieder mehr auf<br />
Kosmetik als auf Innovation –<br />
trotz neuer Oberfläche verfolgt<br />
<strong>Windows</strong> 8 beim Booten dieselben<br />
rückständigen Konzepte wie<br />
schon seine Vorgänger.<br />
Zugriff auf <strong>Linux</strong>-FS...... 34<br />
Seit jeher weigert sich <strong>Windows</strong><br />
beharrlich, andere als die eigenen<br />
Dateisysteme zu unterstützen.<br />
Mit ein paar kleinen Kniffen und<br />
den richtigen Treibern klappt<br />
aber trotzdem der Zugriff auf die<br />
Ext-FS von <strong>Linux</strong>.<br />
<strong>Windows</strong> 8 und Samba.... 38<br />
Mit der neuen Betriebssystem-<br />
Version aus Redmond sind auch<br />
die Karten beim Datentransfer<br />
im Netzwerk via Samba neu gemischt.<br />
Unser Test zeigt, worauf<br />
Sie achten sollten.<br />
Handbrake.............. 48<br />
Drei Klicks und schon ist das<br />
Video konvertiert – so einfach<br />
fällt die Arbeit mit dem flexiblen<br />
Konverter Handbrake.<br />
QLandkarteGT........... 54<br />
Wie gut sich mit dem preiswerten<br />
Outdoor-Navi Medion GoPal<br />
S3857 und der freien Software<br />
QLandkarte GT zwischen Vulkanen<br />
navigieren lässt, zeigt unser<br />
Praxistest in Island.<br />
PDFs mit Ebenen........ 58<br />
Dank der Ebenenfunktion in<br />
Scribus erstellen Sie mit wenigen<br />
Mausklicks ein PDF-Dokument<br />
mit mehreren Ebenen, ohne dabei<br />
Adobe reich zu machen.<br />
Lightread.. . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Mit Google Reader bietet der<br />
Web-Gigant einen praktischen<br />
RSS-Reader für den Browser. Mit<br />
Lightread nutzen Sie den Dienst<br />
bei Bedarf auch offline.<br />
Webseiten filtern .. . . . . . . 64<br />
Die Mühe beim Erstellen eines<br />
kleinen Skriptes zahlt sich über<br />
die Zeit mehrfach aus, wenn die<br />
Ergebnisse einer Websuche dafür<br />
viel übersichtlicher ausfallen und<br />
außerdem vorsortiert erscheinen.<br />
4<br />
12 | 12
Heft-DVDs<br />
Auf den Heft-DVDs dieser Ausgabe befindet<br />
sich ausschließlich Anwendungssoftware.<br />
Die Datenträger enthalten keine jugendgefährdenden<br />
Inhalte.<br />
<strong>Windows</strong> 8 versucht<br />
Microsoft ein<br />
26Mit<br />
neues Kapitel aufzuschlagen. Abseits von der neuen Oberfläche<br />
Metro stellt sich <strong>Linux</strong>-Anwendern wieder einmal die bange Frage,<br />
wie gut das Zusammenspiel klappt. Wir haben den Neuling beim Dualboot,<br />
im Netzwerk und als virtuellen Gast unter die Lupe genommen.<br />
Auf der Heft-DVD:<br />
Neun Desktops auf einen<br />
Streich? Hybryde Evolution<br />
macht es möglich. Der ungewöhnliche<br />
Ansatz erlaubt<br />
den unkomplizierten<br />
Test aktueller Oberflächen.<br />
Netz&System<br />
Kyocera Prescribe II...... 70<br />
Kyocera stattet seine Drucker mit<br />
der Kommandosprache Prescribe<br />
aus, mit der sich auch von der<br />
<strong>Linux</strong>-Shell aus komplexe Druckaufträge<br />
und Stapelverarbeitungsläufe<br />
steuern und viele Handgriffe<br />
automatisieren lassen.<br />
HARDWARE<br />
Qnap NAS TS-219P II .. . . . 74<br />
Lange Zeit waren NAS-Systeme<br />
reine Datenspeicher, mittlerweile<br />
aber wachsen auch in diesem<br />
Bereich Unterhaltungselektronik<br />
und IT zunehmend zusammen.<br />
Ein Paradebeispiel dafür liefert<br />
Qnap mit dem TS-219P II.<br />
Know-how<br />
Listaller.. . . . . . . . . . . . . . . 78<br />
Die Integration von Listaller in<br />
die PackageKit-Infrastruktur eröffnet<br />
neue Perspektiven auf das<br />
plattformübergreifende Installieren<br />
von Software.<br />
Metadaten in ODF.. . . . . . . 82<br />
In einem Bestand von hunderten<br />
von LibreOffice-Dokumenten<br />
finden Sie mit den richtigen<br />
Werkzeugen im Handumdrehen<br />
die gewünschte Datei.<br />
Service<br />
Editorial................. 3<br />
IT-Profimarkt .. . . . . . . . . . 88<br />
Events/Inserenten .. . . . . . 94<br />
Impressum............. 95<br />
<strong>Vorschau</strong> 01/2013........ 96<br />
Mit viel Bedacht arbeiten<br />
die Entwickler am System,<br />
und so erscheint mit Debian<br />
6.0.6 ein Release, das sich<br />
aufgrund seiner Stabilität<br />
ausgezeichnet für den Einsatz<br />
gerade in kritischen<br />
Bereichen eignet.<br />
Passend zur aktuellen<br />
Version legen wir das<br />
Ubuntu-Megapack<br />
neu auf. Mit sechs<br />
Systemen unter<br />
einem Dach haben<br />
Sie immer die passende<br />
Variante zur<br />
Hand. Mehr zum aktuellen<br />
Ubuntu 12.10<br />
lesen Sie ab Seite 8.<br />
Handlich, aber unersetzbar:<br />
Die SysRescCD erweist<br />
sich in vielen Notfällen<br />
am PC als das ultimative<br />
Werkzeug zum<br />
Retten von Daten.<br />
74<br />
Vom reinen Datenspeicher zur<br />
modernen Mediazentrale – das<br />
Qnap NAS TS-219P II erweist<br />
sich als flexibler Speicher, der sich auf die<br />
meisten der gängigen Protokolle versteht.<br />
<strong><strong>Linux</strong>User</strong> DVD-Edition<br />
Hinweis: Haben Sie die DVD-Edition dieser Ausgabe erworben,<br />
finden Sie ab Seite 97 wei tere Informationen zu<br />
den Programmen auf den beiden Datenträgern. Haben Sie<br />
dagegen die güns tigere No-Media-Ausgabe erstanden,<br />
enthält dieses Heft keine Datenträger.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 10 5
heft-dvd<br />
Hybryde <strong>Linux</strong><br />
Schnell mal<br />
alternative Desktops<br />
testen: Das<br />
erfordert entwe-<br />
Neun Desktops in einer Distribution<br />
Alle Neune!<br />
der die Installation<br />
hunderter Pakete<br />
– oder Hybryde<br />
<strong>Linux</strong>, das alle<br />
Oberflächen sauber<br />
unter einem<br />
Dach vereint.<br />
Erik Bärwaldt<br />
README<br />
Hybryde <strong>Linux</strong><br />
Evolution v1<br />
(32 Bit) bootfähig<br />
auf Heft-DVD<br />
Kaum ein PC-Betriebssystem<br />
bietet so viele<br />
unterschiedliche Desktop-Varianten<br />
wie <strong>Linux</strong>.<br />
Die Distribution Hybryde<br />
vereint neun GUIs unter<br />
einem Dach und ermöglicht<br />
es auf diese<br />
Weise, ohne umständliche<br />
Installationen einen<br />
Favoriten zu finden.<br />
<strong>Linux</strong> bietet nicht nur eine unvergleichliche<br />
Vielfalt an Software,<br />
sondern darüber hinaus unzählige<br />
Desktops, sodass für jeden<br />
Geschmack die passende<br />
Oberfläche bereitsteht. Viele Distributionen<br />
bringen eine der großen<br />
Bedienoberflächen KDE oder<br />
Gnome mit. Wer mehr will, greift<br />
zwangsläufig zum Paketmanager.<br />
Für einen kurzen Test erweist<br />
sich die Installation vieler Pakete<br />
allerdings oft als unverhältnismäßiger<br />
Aufwand.<br />
Los geht’s<br />
Wesentlich flexibler zeigt sich das<br />
in Frankreich entwickelte Hybryde<br />
<strong>Linux</strong> [1], das auf Ubuntu<br />
12.04 LTS basiert und aus dem<br />
Stand heraus einen Wechsel zwischen<br />
neun Arbeitsumgebungen<br />
ermöglicht. Dabei verfolgen die<br />
Entwickler ein eigenes Konzept:<br />
Statt die einzelnen Oberflächen<br />
umständlich über eine entsprechende<br />
Option im Login-Manager<br />
zu wechseln, gelingt das Umschalten<br />
per Mausklick in einem<br />
Menü – ohne Logout.<br />
Hybryde <strong>Linux</strong> kommt als rund<br />
1,6 GByte großes ISO-Image, das<br />
bereits alle Desktops enthält [2].<br />
Nach dem Brennen und anschließendem<br />
Start des Systems von<br />
der Live-DVD erscheint zunächst<br />
das Dashboard, eine mittig positionierte<br />
kleine Dock-Leiste. Hier<br />
finden Sie eine große Schaltfläche<br />
Hybryde sowie Icons für den Aufruf<br />
eines Dateimanagers und des<br />
Terminals.<br />
Ein Klick auf die Hybryde-<br />
Schaltfläche öffnet das Hy-Menü,<br />
in dem Sie oben neun unterschiedliche<br />
Desktop-Varianten als<br />
kleine Symbole finden. Zur Auswahl<br />
stehen KDE, Gnome 3,<br />
Gnome Classic, Unity, Enlightenment<br />
E17, LXDE, Xfce, Openbox<br />
und FVWM. Durch einen Klick<br />
auf die Schaltfläche starten Sie<br />
die gewünschte Oberfläche.<br />
Im unteren Bereich des Hy<br />
Menüs finden Sie zusätzlich eine<br />
Reihe von Einträgen, die in die<br />
unterschiedlichen Programmgruppen<br />
verzweigen. Darüber hinaus<br />
bietet ein Auswahlfeld unten<br />
links im Hy-Menü die Möglichkeit,<br />
einen Fenstermanager<br />
auszuwählen. Von Haus aus ist<br />
Compiz eingestellt, sodass diverse<br />
optische Effekte bereits funktionieren.<br />
Alternativ stehen Metacity,<br />
Mutter oder Kwin bereit.<br />
Auf dem Desktop selbst befinden<br />
sich lediglich links oben zwei<br />
Symbole zur Installation des Systems<br />
auf einer Festplatte und<br />
zum Öffnen des Beispiel-Ordners.<br />
Unabhängig vom gewählten<br />
Desktop finden Sie stets rechts<br />
mittig eine kleine Schaltfläche<br />
mit einem kreisförmigen Kreissymbol<br />
in Grün, der zurück ins<br />
Dashboard führt. Bei Bedarf<br />
wechseln Sie innerhalb weniger<br />
Sekunden die Arbeitsumgebung<br />
mit insgesamt drei Mausklicks.<br />
Installation<br />
Die Installation auf der heimischen<br />
Festplatte gestaltet sich etwas<br />
aufwendiger als der Desktop-<br />
Wechsel. Zwar führt Sie die<br />
Ubuntu-Routine Ubiquity in gewohnt<br />
einfacher Weise durch das<br />
gesamte Prozedere, allerdings haben<br />
die Entwickler von Hybryde<br />
6 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Hybryde <strong>Linux</strong><br />
heft-dvd<br />
<strong>Linux</strong> es nicht geschafft, die von<br />
Ubuntu her bekannte Unart der<br />
unvollständigen Sprachunterstützung<br />
zu beheben.<br />
Nach der erfolgreichen Installation<br />
auf mobilen Rechnern ohne<br />
DSL-Anschluss finden Sie daher<br />
zunächst einen Desktop weitgehend<br />
in französischer Sprache<br />
vor, obwohl beim Setup die deutsche<br />
Sprache aktiviert war. Deshalb<br />
gilt es zunächst mithilfe eines<br />
Internetzugangs die nötigen<br />
Pakete aus dem Netz nachzuladen<br />
und zu installieren (Abbildung A).<br />
Danach zeigt sich Hybryde deutlich<br />
eingängiger für den deutschsprachigen<br />
Raum, und zwar unabhängig<br />
vom verwendeten Desktop:<br />
Sie finden nun Menüs wie<br />
Programmnamen und Dialoge nahezu<br />
komplett in gewohnter Anordnung<br />
und deutscher Sprache<br />
vor. Einzige Ausnahme bildet hier<br />
Enlightenment E17, das sich mit<br />
der deutschen Sprache trotz entsprechender<br />
Einstellung nicht<br />
recht anfreunden will.<br />
Das Hy-Menü vermag seine<br />
französische Herkunft ebenfalls<br />
nicht ganz zu verleugnen – allerdings<br />
erschließen sich aufgrund<br />
sprachlicher Ähnlichkeiten die<br />
Funktionen der einzelnen Schaltflächen<br />
selbst ungeübten Nutzern<br />
sehr schnell.<br />
Software-Vielfalt<br />
Ubuntu gehört zu den Distributionen<br />
mit der umfangreichsten<br />
Software-Auswahl schlechthin.<br />
Mehr als 30 000 Programme finden<br />
Sie in unzähligen Repositories.<br />
Selbstverständlich enthält<br />
das Ubuntu-Derivat mit Synaptic<br />
die gewohnt komfortable Oberfläche<br />
für das Paketmanagement.<br />
Sie finden das Tool in den Menüs<br />
der verschiedenen Arbeitsoberflächen.<br />
Doch bereits von Haus<br />
aus bringt Hybryde <strong>Linux</strong> auf der<br />
DVD die gängigsten Programme<br />
mit: LibreOffice liegt in Version<br />
3.5.4.2 bei, der Bildbearbeiter<br />
Gimp findet sich in Version<br />
2.6.12, und Firefox ist in Version<br />
12.0 mit an Bord.<br />
Die meist kleinen Programme, die<br />
vor allem bei den Arbeitsoberflächen<br />
KDE und Gnome zum regulären<br />
Lieferumfang gehören, stehen<br />
dank sorgfältiger Implementation<br />
der entsprechenden Bibliotheken<br />
nahezu durchgängig unter<br />
allen Desktops in den zugehörigen<br />
Gruppen bereit. Das eröffnet<br />
die Möglichkeit, typische KDE-<br />
Programme unter XFCE zu nutzen,<br />
ohne diese komplett nachzuziehen.<br />
Sie finden daher bereits<br />
ab Werk in allen Programmgruppen<br />
eine Fülle von Applikationen,<br />
trotz der auf der DVD lediglich<br />
belegten 1,6 GByte Speicherplatz.<br />
Optisches<br />
Die einzelnen Desktops bieten bereits<br />
eine recht ansprechende Optik.<br />
Darüber hinaus erlaubt es das<br />
Hy-Menü, durch Anklicken der<br />
Schaltfläche Options zusätz liche<br />
Hingucker wie Conky, den Cairo-<br />
Desktop oder auch transparente<br />
Fenster zu aktivieren. Themes<br />
runden bei Bedarf das Erscheinungsbild<br />
nach Wunsch ab.<br />
Im Test zeigten diese Optionen<br />
jedoch in einigen Kombinationen<br />
ernsthafte Probleme: So ist nicht<br />
jede Option auf allen Desktops<br />
sinnvoll, und einige visuelle Gimmicks<br />
stellen erhöhte Anforderungen<br />
an die Hardware. Manche<br />
Effekte erfordern eine OpenGL-<br />
Unterstützung durch die Hardware,<br />
die ältere Grafikkarten<br />
nicht bieten.<br />
Hybryde <strong>Linux</strong> gibt in solchen<br />
Fällen einen entsprechenden Hinweis<br />
aus und schaltet in einen<br />
Fallback-Modus zurück, ohne die<br />
entsprechenden Effekte zu aktivieren.<br />
Eine Ausnahme bildet<br />
auch hier wieder Enlightenment<br />
E17: Der Desktop bietet von Haus<br />
aus bereits sehr umfangreiche visuelle<br />
Effekte, die geschickt in die<br />
Software implementiert sind und<br />
keiner gesonderten Hardware-<br />
Unterstützung mehr bedürfen.<br />
Im Test auf mehreren Rechnern<br />
unterschiedlicher Hardware-Generationen<br />
zeigte die Distribution<br />
einige Schwächen, die jedoch<br />
allesamt auf die Basis Ubuntu zurückzuführen<br />
waren. Wer beispielsweise<br />
ältere Varianten der<br />
beliebten Radeon-Grafikkarten<br />
des Herstellers ATI/AMD in seiner<br />
Hardware verbaut hat, sieht<br />
sich in vielen Fällen mit Grafikfehlern<br />
konfrontiert, die meist<br />
nur ein manueller Wechsel auf<br />
den VESA-Treiber behebt. Dies<br />
betrifft – ebenso wie der berüchtigte<br />
Festplatten-Bug [3] – vor<br />
allem Mobilrechner.<br />
Bei Notebooks fällt zudem nach<br />
wie vor negativ auf, dass das Anpassen<br />
der Helligkeit des Displays<br />
bei vielen Modellen nicht korrekt<br />
funktioniert.<br />
Fazit<br />
Hybryde <strong>Linux</strong> Evolution v1 erweist<br />
sich als eine interessante<br />
neue Distribution, die durchaus<br />
für den Einsatz im Alltag taugt<br />
und sich optisch nicht zu verstecken<br />
braucht. Dass das System<br />
auf der Long-Term-Support-Variante<br />
von Ubuntu aufsetzt, ermöglicht<br />
einen Betrieb über mehrere<br />
Jahre hinweg.<br />
Die nahezu nahtlose Integration<br />
von neun Desktops ermöglicht es,<br />
ohne aufwendige Installation die<br />
neuesten Entwicklungen anzuschauen<br />
und zu testen. (agr) n<br />
[1] Projektseite Hybryde <strong>Linux</strong>:<br />
info<br />
http:// www. hybryde. org/ hybryde_evolution/<br />
[2] Download: http:// www. hybryde. org/<br />
hybryde_evolution/ downloads. php<br />
[3] Infos und Workarounds: http:// wiki.<br />
ubuntuusers. de/ Notebook‐Festplatten‐Bug<br />
A Erst nach der nachträglichen<br />
Installation<br />
einiger Pakete präsentiert<br />
sich die Oberfläche<br />
fast durchgängig in<br />
deutscher Sprache.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 7
heft-dvd<br />
Ubuntu 12.10<br />
Ubuntu 12.10 im Überblick<br />
Flauer Vogel?<br />
Ubuntu 12.10 wirkt wie ein generalüberholtes 12.04 LTS und wartet<br />
mit wenig Überraschungen auf. Zudem finden manche Neuerungen keine<br />
ungeteilte Zustimmung bei den Anwendern. Thomas Drilling<br />
CC BY-NC-SA www.Jhosman.com/en<br />
README<br />
Ubuntu 12.10 wirkt wie<br />
ein Update von Ubuntu<br />
12.04 LTS. Ein neuer<br />
Grafik-Stack bewirkt,<br />
dass die Oberfläche<br />
beim Einsatz der freien<br />
Grafiktreiber insgesamt<br />
etwas träge reagiert.<br />
Auf aktueller Hardware<br />
lässt sich dennoch vernünftig<br />
arbeiten, Unityund<br />
Ubuntu-Fans können<br />
also zugreifen.<br />
Traditionell<br />
nutzt Canonical die<br />
erste neue Version<br />
nach einem Long-Term-<br />
Release, um Ubuntu mit einem<br />
Maximum an neuen Funktionen<br />
auszustatten. Das soll Nutzern<br />
und Entwicklern in den folgenden<br />
regulären Versionen ausreichend<br />
Gelegenheit zum Testen<br />
geben, bevor die Neuerungen<br />
dann in das nächste LTS-Release<br />
einfließen. In dieser Hinsicht<br />
überrascht Ubuntu 12.10 damit,<br />
dass es eher wie eine optimierte<br />
Ausgabe der Ausgabe 12.04 erscheint:<br />
Statt den „Quantal Quetzal“<br />
mit neuen Funktionen vollzustopfen,<br />
haben die Canonical-Entwickler<br />
eher Feinschliff betrieben<br />
– und das an zahlreichen Stellen.<br />
Kernel und Installation<br />
Eine der wichtigsten Neuerungen<br />
besteht darin, dass Canonical<br />
Ubuntu in Form eines weit über<br />
700 MByte großen ISOs ausliefert<br />
[1], das nicht mehr auf eine<br />
CD passt. Das entlastet die Entwickler,<br />
die nicht mehr um jedes<br />
einzelne Paket für das Installationssystem<br />
ringen müssen. Zudem<br />
werden die bisherigen Alternate-Images<br />
überflüssig, was das<br />
Ressourcen-Angebot für Ubuntu<br />
etwas überschaubarer macht.<br />
Außerdem lässt sich das System<br />
statt von CD auch ausgezeichnet<br />
von einem USB-Stick oder via<br />
PXE aus dem Netzwerk starten<br />
und installieren. Zudem kommt<br />
jetzt durchgängig nur noch<br />
der bekannte Installationsassistent<br />
Ubiquity zum<br />
Einsatz, an dessen „Drehbuch“<br />
sich gegenüber früheren<br />
Versionen nicht viel geändert<br />
hat – mit zwei interessanten<br />
Ausnahmen: Haben Sie<br />
sich im ersten Schritt für das<br />
direkte Installieren von Ubuntu<br />
entschieden und erlauben dabei<br />
auch das He runterladen von Aktualisierungen<br />
sowie gegebenenfalls<br />
Paketquellen von Drittanbietern,<br />
dann bietet Ubiquity ab sofort<br />
die Möglichkeit, LVM (Logical<br />
Volume Manager) zu nutzen<br />
und Partitionen zu verschlüsseln<br />
(Abbildung A). Das beherrschte<br />
vorher nur die Alternate-Version.<br />
Die zweite Neuerung: Identifiziert<br />
Ubiquity während der Installation<br />
eine Webcam, dürfen Sie<br />
beim Anlegen der Benutzer-<br />
Accounts gleich Ihr Foto mit den<br />
Benutzerdaten speichern, während<br />
wie von Ubuntu bekannt der<br />
Installer im Hintergrund bereits<br />
mit dem Überspielen von Daten<br />
vom Medium beginnt.<br />
Möchten Sie ein bestehendes<br />
Ubuntu-12.04-System auf die<br />
neue Version aktualisieren, vertrauen<br />
Sie das Update am besten<br />
dem Ubiquity-Installer an. Eine<br />
Aktualisierung aus dem laufenden<br />
System müssten Sie ansonsten<br />
manuell erzwingen, indem Sie<br />
in den Einstellungen für Software-Paketquellen<br />
von Ubuntu<br />
12.04 unter Aktualisierungen die<br />
Benachrichtigungsfunktion für<br />
neue Versionen von Für Langzeitunterstützungsversionen<br />
auf Für<br />
jede neue Version umstellen.<br />
Kernel und PAE<br />
Obwohl auf dem letzten Ubuntu<br />
Developer Summit noch heftig darüber<br />
diskutiert worden war,<br />
Ubuntu 12.10 mit dem aktuellen<br />
<strong>Linux</strong>-Kernel 3.6 auszustatten, beruht<br />
es nun doch auf der Kernel-<br />
Version 3.5, konkret auf der Version<br />
3.5.0-17.28. Offenbar vertrug<br />
sich der Veröffentlichungstermin<br />
von <strong>Linux</strong> 3.6 doch nicht mit dem<br />
Terminraster im Qualitätsmanagement<br />
der Entwickler. Entgegen<br />
anderslautender Aussagen in<br />
der Alpha- und Beta-Phase sowie<br />
in den ersten Release Notes zu<br />
Ubuntu 12.10 setzt die 32-Bit-<br />
Version des Kernels nun doch<br />
nicht zwingend einen Prozessor<br />
mit PAE-Unterstützung (Physical<br />
Address Extension) voraus. Besitzer<br />
von Rechnern mit einer Pentium-M-CPU<br />
der ersten Generation<br />
(„Banias“) oder der frühen<br />
„Dothan“-Versionen können sich<br />
beruhigt zurücklehnen.<br />
Systemstart<br />
Das Thema UEFI Secure Boot bewegt<br />
die <strong>Linux</strong>-Gemeinschaft seit<br />
Wochen und ist auch an Canonical<br />
nicht vorübergegangen. Entgegen<br />
erster Planungen liefert<br />
Canonical nun doch Grub2 als<br />
Bootloader aus, signiert aber weder<br />
den Kernel, noch die Treiber –<br />
8 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Ubuntu 12.10<br />
heft-dvd<br />
auch wenn beim Bootloader der<br />
Installations-DVD wie angekündigt<br />
ein Schlüssel von Microsoft<br />
Verwendung findet, was die Kompatibilität<br />
mit möglichst vielen<br />
Mainboard-Typen gewährleisten<br />
soll. Auf diese Weise bleibt es bei<br />
Ubuntu aber weiter möglich, bei<br />
Bedarf einen eigens gebauten<br />
Kernel einzusetzen.<br />
Der Bootvorgang erfolgt im Vergleich<br />
zu älteren Versionen jetzt<br />
merklich schneller, auch wenn<br />
Ubuntu dabei nach wie vor auf<br />
das eigene System Upstart setzt,<br />
statt wie Fedora und OpenSuse<br />
auf Systemd. Beim ersten Reboot<br />
nach der Installation überrascht<br />
der Anmeldungsmanager Light-<br />
DM mit der neu implementierten<br />
Möglichkeit, sich nicht nur lokal<br />
mit dem im Installer festgelegten<br />
Benutzer-Account anzumelden,<br />
sondern auch mit einem Gastkonto.<br />
Ebenfalls neu ist eine Option<br />
für den Fernzugriff auf andere<br />
Rechner (Abbildung B).<br />
Grafik-Stack<br />
Im Gegensatz zum nicht ganz<br />
taufrischen Kernel kommt Ubuntu<br />
12.10 mit einem brandaktuellen<br />
Grafik-Stack. Als eine der ersten<br />
Distributionen enthält es den<br />
X-Server 1.13 inklusive Mesa 9.0,<br />
das erstmalig das vollständige<br />
OpenGL-3.1-API implementiert.<br />
Die mit Ubuntu 12.10 per Default<br />
genutzten freien Grafiktreiber<br />
können zwar OpenGL 3.1 noch<br />
nicht verwenden, unterstützen<br />
aber die meisten aktuellen Grafikchips<br />
von Nvidia und AMD,<br />
darunter Nvidias Geforce-FX/6/7<br />
und AMDs Radeon-HD-7000-Serie.<br />
Der X-Server 1.13 bietet weicheres<br />
Scrolling und eine verbesserte<br />
Unterstützung für hybride<br />
Grafikchipsätze, die Sie sogar zur<br />
Laufzeit aktivieren können.<br />
Der Composite Manager Compiz<br />
unterstützt in der mitgelieferten<br />
Version 0.98 bereits OpenGL<br />
ES. Fehlt 3D-Hardware-Support,<br />
dann benutzt Compiz für die 3D-<br />
Effekte auf dem Unity-Desktop<br />
ab sofort den Software-Renderer<br />
Llvmpipe. In diesem Fall startet<br />
Unity zwar langsamer und reagiert<br />
insgesamt etwas träger,<br />
läuft dafür aber stabil und ohne<br />
nennenswerte Darstellungsfehler.<br />
Erst nach einem Wechsel auf proprietäre<br />
Grafiktreiber lief Unity<br />
im Test flüssiger.<br />
Übrigens unterstützt der proprietäre<br />
Nvidia-Treiber ab der Version<br />
304.22 RandR vollständig, was<br />
zuvor nur der freie Nouveau-Treiber<br />
konnte. So ist es jetzt mit<br />
dem proprietären Nvidia-Treiber<br />
nicht mehr notwendig, etwa für<br />
den sauberen Multimonitor-<br />
Betrieb auf Nvidias Alternative<br />
nvidia‐settings zurückzugreifen.<br />
Unity<br />
Die augenfälligsten Neuerungen<br />
von Ubuntu 12.10 stecken erwartungsgemäß<br />
im überarbeiteten<br />
Unity-Desktop, der die Versionsnummer<br />
6.6 trägt. Anders als<br />
noch unter Ubuntu 12.04 unterstützen<br />
jetzt offenbar alle Standardanwendungen<br />
die globalen<br />
Menüs am oberen Bildschirmrand.<br />
Ansonsten hat sich an der<br />
grundsätzlichen Bedienung<br />
nichts geändert.<br />
Nach wie vor kümmert sich das<br />
(optisch überarbeitete) Software<br />
Center um das Installieren von<br />
Updates und sucht bei jedem<br />
Start nach vorhandenen Aktualisierungen.<br />
Proprietäre Treiber<br />
dagegen richten Sie bei Ubuntu<br />
12.10 jedoch nicht mehr mithilfe<br />
von Jockey ein: Die Funktion versteckt<br />
sich ab dieser Release in<br />
den Systemeinstellungen unter<br />
Software-Paketquellen im Reiter<br />
Zusätzliche Treiber.<br />
Die Grafiker haben Unity 6.6<br />
mit attraktiveren Symbolen in<br />
den Benachrichtigungsfeldern<br />
ausgestattet, die Icons im Launcher<br />
lassen sich nun fast alle beliebig<br />
platzieren. Davon ausgenommen<br />
sind lediglich der Mülleimer<br />
ganz unten sowie das Symbol<br />
zum Aufruf der Dash-Startseite<br />
ganz oben im Launcher.<br />
Dash<br />
Das Dash lässt sich bekanntlich<br />
mithilfe von Linsen mit nützlichen<br />
Funktionen erweitern. Unity<br />
6.6 bietet eine klarere Trennung<br />
von Rubriken in den Linsen,<br />
zusätzliche Lenses [2] installieren<br />
Sie über das Software-Center (Abbildung<br />
C, folgende Seite) oder<br />
manuell nach dem Muster:<br />
$ sudo apt‐get install unity‐lenU<br />
s‐Name<br />
A Der Ubiquity-Installer<br />
kooperiert jetzt<br />
auch mit LVM.<br />
Ubuntu 12.10 Megapack<br />
bootfähig auf<br />
Heft-DVD 2<br />
B Der Anmeldemanager<br />
kennt jetzt auch<br />
eine Remote-Funktion.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 9
heft-dvd<br />
Ubuntu 12.10<br />
C Zusätzliche Lenses<br />
installieren Sie über<br />
die Paketverwaltung.<br />
D Die umstrittene<br />
Shopping-Lens fördert<br />
bei der Suche auf dem<br />
Desktop auch Ergebnisse<br />
von Amazon und<br />
aus dem Ubuntu One<br />
Music Store zutage.<br />
Ist die umstrittene<br />
Shopping-Lens<br />
installiert und aktiviert<br />
– bei Ubuntu<br />
12.10 die Vorgabe<br />
– blendet die<br />
Desktopsuche im<br />
Dash nicht mehr<br />
nur zum Suchbegriff<br />
passende Dateien<br />
und Programme<br />
ein, sondern<br />
leitet die Anfrage<br />
zusätzlich<br />
an Amazon sowie<br />
den Ubuntu One Music Store weiter.<br />
Dadurch erscheinen zahlreiche<br />
Suchergebnisse, die bei der<br />
Suche in eigenen Dateien und Anwendungen<br />
nicht unbedingt weiterhelfen<br />
(Abbildung D). Zudem<br />
erscheint die – zwar indirekte,<br />
aber faktisch unvermeidliche –<br />
Weitergabe von Daten an Amazon<br />
aus Privacy-Sicht fraglich. Canonical<br />
hat aber inzwischen bereits<br />
auf die entsprechende Kritik reagiert:<br />
Sie können anders als in<br />
den Vorabversionen nun die<br />
Shopping-Lens im neuen Reiter<br />
Suchergebnisse in den Einstellungen<br />
zur Privatsphäre der Systemeinstellungen<br />
mit der Funktion<br />
Online-Suchergebnisse anzeigen<br />
auch deaktivieren. Alternativ entfernen<br />
Sie die nervige Linse komplett,<br />
indem Sie das korrespondierende<br />
Software-Paket über das<br />
Software-Center entfernen. Das<br />
klappt auf der Kommandozeile<br />
mit folgendem Befehl:<br />
$ apt‐get remove unity‐lens‐shopU<br />
ping<br />
Das Dash verfügt aber auch über<br />
nützliche Neuerungen. So zeigt<br />
etwa die Dash-Suche in der Rubrik<br />
Dateien & Ordner (drittes Icon<br />
von links) jetzt je nach Dateityp<br />
bei einem Rechtsklick viele nützliche<br />
Zusatzinformationen in einer<br />
vergrößerten Darstellung.<br />
Dazu zählen beispielsweise zusätzliche<br />
Informationen bei Softwarepaketen<br />
oder die EXIF-Daten<br />
in Fotos. Zudem können Sie die<br />
Datei auch direkt im jeweiligen<br />
Ordner im Dateimanager Nautilus<br />
anzeigen lassen, im zuständigen<br />
Bildbearbeiter öffnen oder<br />
per E-Mail versenden.<br />
Web-Apps<br />
In Unity 6.6 legen Sie im Launcher<br />
nicht mehr nur Programmverknüpfungen<br />
ab, sondern auch<br />
URLs von Webseiten, sogenannten<br />
Web-Apps. So enthält der<br />
Launcher bereits Amazons Webshop<br />
und den Ubuntu One Music<br />
Store. Sobald Sie in Chrome oder<br />
Firefox eine Webseite aufrufen,<br />
für die es eine passende Web-App<br />
gibt, weist Ubuntu Sie darauf<br />
hin. Mit einer Twitter-App verweist<br />
Ubuntu im Benachrichtigungsfeld<br />
auf neue Tweets, mit<br />
der You Tube-App pausieren Sie<br />
Videos mithilfe des Lautstärke-<br />
Menüs. Bislang bleibt das Angebot<br />
an Apps aber recht überschaubar<br />
[3].<br />
Sonstige Neuerungen<br />
Für Aufregung im Vorfeld hatte<br />
der Umstand gesorgt, dass die<br />
Gnome-Entwickler den Dateimanager<br />
Nautilus in Gnome 3.6 weiter<br />
an die Gnome-Shell angepasst<br />
und dabei um zahlreiche Funktionen<br />
beschnitten hatten. Ubuntu<br />
12.10 bringt daher wieder Nautilus<br />
3.4 mit, allerdings von Canonical<br />
so angepasst, dass er perfekt<br />
mit Ubuntu 12.10 harmonisiert.<br />
Was die obligatorischen Paket-<br />
Aktualisierungen angeht, ist noch<br />
erwähnenswert, dass LibreOffice<br />
in der Version 3.6.2 beiliegt und<br />
sich sogar in das HUD-Menü integriert,<br />
was bei der Vorgängerversion<br />
nur mit Plugins klappte.<br />
Fazit<br />
Ubuntu 12.10 wirkt wie ein nachträgliches<br />
Update von Ubuntu<br />
12.04 LTS, aufgrund des neuen<br />
Grafik-Stacks läuft es allerdings<br />
insgesamt etwas träge. Auf aktueller<br />
Hardware lässt sich damit<br />
aber dennoch vernünftig arbeiten.<br />
Unity- und Ubuntu-Fans<br />
können also beruhigt zur neuen<br />
Version greifen. (jlu) n<br />
info<br />
[1] Ubuntu-Download:<br />
http:// www. ubuntu. com/ download<br />
[2] Zusätzliche Lenses:<br />
http:// askubuntu. com/ questions/ 38772/ w<br />
hat‐lenses‐for‐unity‐are‐available<br />
[3] Ubuntu-Web-Apps: http:// bazaar. launchpad.<br />
net/ ~webapps/ webapps‐applications/<br />
trunk/ files/ head%3A/ src/<br />
10 12 | 12<br />
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FOSS als Gesellschaftsmodell<br />
Von der freien Software zur freien Gesellschaft<br />
Freibier für alle?<br />
Freie Software entsteht nach Prinzipien, die Gemeingüter entstehen lassen, an denen jeder teilhaben kann.<br />
Überträgt man das auf die Gesellschaft, ergeben sich völlig neue Perspektiven. Thomas Winde, Frank Hofmann<br />
README<br />
Der Artikel beleuchtet<br />
die These, dass sich<br />
durch eine Übernahme<br />
der FOSS-Prinzipien die<br />
Gesellschaft maßgeblich<br />
zum Positiven verändern<br />
könnte. Ein<br />
Übergang von Lohnarbeit<br />
in freiwillige, gesellschaftliche<br />
Arbeit<br />
könnte dazu beitragen,<br />
Stück für Stück eine<br />
freie Gesellschaft zu erreichen,<br />
in der die Bedürfnisse<br />
aller anerkannt<br />
und umgesetzt<br />
werden können.<br />
Seit 50 Jahren richtet sich die<br />
Produktionsweise und Nutzung<br />
von Soft- und Hardware nahezu<br />
vollkommen kommerziell aus.<br />
Dazu in krassem Gegensatz stehen<br />
die Prinzipien des Modells<br />
der Free Open Source Software<br />
(FOSS). FOSS basiert auf Gemeinschaften<br />
(„Communities“) und<br />
setzt nicht den Austausch materieller<br />
Güter zur Mitwirkung im<br />
Entstehungsprozess oder zur Teilhabe<br />
an den Ergebnissen voraus.<br />
Das Zusammenwirken der einzelnen<br />
Akteure basiert vielmehr<br />
auf einer eigenen Philosophie, bei<br />
der Gemeingüter („Commons“)<br />
entstehen, die wiederum allen zugute<br />
kommen. Das Verhalten<br />
wird dabei eher durch soziale<br />
Normen anstatt von rechtlichen<br />
Regelungen gesteuert. Wer sich<br />
damit näher beschäftigt, stellt<br />
sich unwillkürlich die Frage: Was<br />
würde passieren, wenn man die<br />
FOSS-Prinzipien auf die Gesellschaft<br />
überträgt und so das Gesellschaftsmodell<br />
verändert?<br />
Wie freie Software entsteht<br />
Freie Software entsteht häufig<br />
aus tatsächlichen Bedürfnissen<br />
heraus. Neben der Notwendigkeit<br />
für eine Problemlösung oder einer<br />
Erweiterung von etwas Bestehendem<br />
zählen auch einfach Neugierde<br />
und Spaß an der Freude<br />
dazu. Dabei wird mit Vorhandenem<br />
experimentiert, Neues ausprobiert<br />
und die (Zuverlässigkeits-)Grenzen<br />
bestehender Lösungen<br />
werden erforscht.<br />
Viele Projekte werden zunächst<br />
von Einzelpersonen begonnen,<br />
um die sich im Laufe der Zeit weitere<br />
Interessenten scharen, wie<br />
etwa beim GNU-Projekt oder dem<br />
<strong>Linux</strong>-Kernel. Dadurch variiert<br />
der Kreis der Mitwirkenden an einem<br />
Projekt. Meist bildet sich<br />
schließlich ein fester Kern, der<br />
das Projekt koordiniert und weiter<br />
vorantreibt. Neue Interessenten<br />
kommen hinzu, andere Beitragende<br />
verlassen das Projekt wieder,<br />
bringen sich an anderer Stelle<br />
ein oder gründen etwas vollkommen<br />
Eigenes. Für die angewendete<br />
„Produktionsweise“ der (vorrangigen)<br />
Informationsgüter, wie<br />
Software, Texte, Abbildungen, Audio-<br />
und Video-Daten und Landkarten,<br />
ist das verteilte Speichern<br />
und Bearbeiten der Daten über<br />
große Distanzen charakteristisch.<br />
Der Zugang und die Vernetzung<br />
erfolgen über das Internet, das<br />
über verschiedene Kanäle – E-<br />
Mail, Mailing-Listen, Chat, Twitter,<br />
Blogs und Wikis – auch zur<br />
Kommunikation und zum Austausch<br />
untereinander dient. Dabei<br />
verschwimmen die Kultur-, Länder-<br />
und Sprachgrenzen zunehmend.<br />
Viele <strong>Linux</strong> User Groups<br />
© Superflex<br />
12 12 | 12<br />
www.linux-user.de
FOSS als Gesellschaftsmodell<br />
report<br />
(LUGs) richten regelmäßig lokale<br />
Veranstaltungen aus, an größeren<br />
Treffen beteiligen sich häufig auch<br />
weitere Interessengemeinschaften<br />
wie etwa die German Unix User<br />
Group (GUUG). Solche Konferenzen<br />
mit Fachvorträgen, Ständen,<br />
Ausstellungen und Arbeitstreffen<br />
ermöglichen den direkten, persönlichen<br />
Kontakt untereinander und<br />
bilden den idealen Nährboden für<br />
Neues. Wer einmal an einer solchen<br />
Veranstaltung teilgenommen<br />
hat, kehrt mit vielen Anregungen<br />
zurück. Das weitverbreitete Klischee<br />
des Programmierers im<br />
dunklen Keller, der nicht mit seinem<br />
Gegenüber spricht, lässt sich<br />
dort nicht bestätigen.<br />
FOSS-Erfolgsgeschichte<br />
Die Möglichkeit zur gleichberechtigten<br />
Teilhabe an dem riesigen,<br />
nicht kommerziellen Gemeinschaftsprojekt<br />
FOSS ist für viele<br />
Menschen nur der erste Schritt.<br />
Recht schnell erfolgt die individuelle<br />
Mitwirkung an FOSS entsprechend<br />
der eigenen Fähigkeiten,<br />
etwa als Anwender, Entwickler,<br />
Gestalter, Dokumentierer, Trainer<br />
und Projektkoordinator. Das Debian-GNU/<strong>Linux</strong>-Projekt<br />
dient<br />
hier als herausragendes Beispiel in<br />
Reinform, da alle Rollen vorbildlich<br />
ausgefüllt werden und Debian<br />
zudem vollständig nichtkommerziell<br />
bleibt. Andere <strong>Linux</strong>-Distributionen<br />
entsprechen dem Genannten<br />
nur teilweise, da häufig<br />
auch ein kommerzieller Zweig<br />
existiert, wie bei Fedora (Red Hat)<br />
oder OpenSuse (Suse).<br />
Neben dem Interesse an der<br />
Technik und dem Wunsch, zu wissen,<br />
wie etwas funktioniert, dominiert<br />
das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung<br />
jedes Einzelnen.<br />
Wer die einzelnen Communities<br />
näher beobachtet, der merkt<br />
schnell, dass FOSS-Enthusiasten<br />
nach den folgenden Gesichtspunkten<br />
agieren:<br />
• interessenbasiert: Wozu möchte<br />
ich gern beitragen? Was möchte<br />
ich benutzen?<br />
• verpflichtungsfrei: kein Muss.<br />
Was mache ich gern? Wozu<br />
habe ich Lust?<br />
• dem Können gemäß: Was kann<br />
ich besonders gut? Was möchte<br />
ich Neues dazulernen?<br />
Bei jedem Mitwirkenden trägt die<br />
Motivation zur Mitarbeit eine individuelle<br />
Färbung. Im sichtbaren<br />
Gesamtergebnis bleibt durch die<br />
Vielzahl der Beitragenden keine<br />
Nische unbesetzt, und der Facettenreichtum<br />
verfügbarer Software<br />
wächst stetig. Ähnlich wie früher<br />
in der Wissenschaft üblich, wirkt<br />
FOSS als Bindeglied zwischen<br />
Menschen, die Neues ausprobieren<br />
und die sowohl die erzielten<br />
Ergebnisse, als auch das dabei erworbene<br />
Wissen gemeinsam diskutieren<br />
und mit Gleichgesinnten<br />
teilen möchten (Prinzip der Kooperation<br />
und des Teilens). Dagegen<br />
fehlen ein materialistisches<br />
Denken und die primäre Zielstellung,<br />
mit dem eigenen Beitrag unbedingt<br />
Gewinn zu erwirtschaften.<br />
Stattdessen stehen der Fortschritt,<br />
die Neugierde, der Entdeckerdrang,<br />
der tatsächliche Bedarf<br />
für eine Problemlösung und deren<br />
Praxistauglichkeit im Vordergrund.<br />
Aus dem erbrachten Beitrag<br />
jedes Einzelnen leitet sich<br />
dessen Anerkennung durch die<br />
FOSS-Gemeinschaft ab. Kontinuierliche<br />
und qualitativ hochwertige<br />
Beiträge ermöglichen einen höheren<br />
sozialen Status. Rein materiell<br />
ausgerichtete Statussymbole<br />
treten in den Hintergrund und<br />
spielen nur noch eine deutlich geringere<br />
Rolle als bisher. Das solide<br />
Fachwissen der Mitwirkenden<br />
sorgt für eine große Vielfalt an Lösungen<br />
und entsprechender Alternativen,<br />
aus denen die Beteiligten<br />
ausschließlich dem Zweck entsprechend<br />
auswählen. Da alle Lösungen<br />
frei verfügbar sind, entscheidet<br />
nicht das Budget darüber,<br />
welche Lösung zum Einsatz<br />
kommt, sondern die Frage, welche<br />
Variante am stabilsten und effektivsten<br />
arbeitet. Als weitere Auswahlkriterien<br />
fließen häufig die<br />
Modifizierbarkeit und Dokumentation<br />
sowie die direkte Rückkopplung<br />
zu dem Entwicklerteam<br />
der gewählten Variante mit ein.<br />
Dieses Vorgehen ermöglicht volle<br />
Transparenz sowie individuelle<br />
Erweiterungen und Qualitätskorrekturen,<br />
die als verbessertes Gemeingut<br />
wieder in die FOSS-Gemeinschaft<br />
zurückfließen und ihr<br />
somit zur Verfügung stehen. Als<br />
A Ein Ausschnitt aus<br />
einem freien Stadtplan,<br />
hier das französische<br />
Besançon.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12<br />
13
eport<br />
FOSS als Gesellschaftsmodell<br />
B Eine BBBike-Karte<br />
von Dresden und dem<br />
Elbtal.<br />
Resultat profitiert davon nicht<br />
nur jeder Einzelne für sich allein,<br />
sondern auch in erheblichem<br />
Maße die gesamte Gemeinschaft.<br />
FOSS alltagstauglich<br />
Die FOSS-Gedanken sind Teil einer<br />
Peer Economy (Wirtschaftsform<br />
mit vorrangig gemeinschaftlich<br />
hergestellten Waren) und<br />
umfassen nicht nur die Informationstechnik,<br />
sondern greifen<br />
verstärkt auf andere Bereiche<br />
über und bilden Mischformen.<br />
Sehr bekannt sind das Wikipedia-Projekt<br />
und das daraus entstandene<br />
Wikimedia [1], die sich<br />
heute als Sammlung freier Inhalte<br />
mit Bildern und Zitaten (Wikimedia<br />
Commons), Handbüchern (Wikibooks),<br />
Nachrichten (Wikinews)<br />
sowie Musik versteht. Das Projekt<br />
LibriVox [2] bietet mehr als 5000<br />
freie Hörbücher, darunter Gedichte,<br />
Belletristik, Sachbücher und<br />
Märchen, von unterschiedlichen<br />
Sprechern vorgetragen.<br />
Hilfsmittel zur Orientierung im<br />
Verkehrsgeschehen wie Landkarten,<br />
Routenplaner und Navigationsgeräte<br />
stehen ebenfalls zur<br />
Verfügung. Dabei erfassen Freiwillige<br />
die Geodaten aus eigenem<br />
Interesse heraus Stück für Stück,<br />
übertragen sie in die Datenbank<br />
und komplettieren so die Landkarten.<br />
Neben GinkgoMaps [3]<br />
vermisst das bereits 2004 gestartete<br />
Projekt OpenStreetMap<br />
([4],[5]) die Erde neu und sorgt<br />
dafür, dass es kaum noch weiße<br />
Flecken auf der freien Landkarte<br />
gibt (Abbildung A, vorige Seite).<br />
Jede nützliche Information wird<br />
eingetragen – vom Briefkasten<br />
über Bushaltestellen bis hin zum<br />
Kinderspielplatz. Den dabei erzielten<br />
Detailreichtum bieten<br />
kommerzielle und amtlichen Karten<br />
eher selten. Auf OpenStreetmap<br />
baut neben OpenCycle-<br />
Map [6] auch das Berliner Projekt<br />
BBBike ([7],[8]) auf, beides Kartendienste<br />
für Radfahrer. In einer<br />
zusätzlichen Ebene stellen diese<br />
Informationen zur Straßenbeschaffenheit<br />
bereit (Asphalt,<br />
Kopfsteinpflaster, Waldweg etc.)<br />
sowie das zugehörige Höhenprofil.<br />
Zur Ansicht des Kartenmaterials<br />
gibt es derzeit 38 Varianten.<br />
Abbildung B zeigt links oben die<br />
auf Deutschland zugeschnittene<br />
Karte, rechts daneben die Standarddarstellung<br />
von OSM, links<br />
unten eingetragene Fahrradrouten<br />
und rechts unten die erfassten<br />
Linien des öffentlichen Nahverkehrs.<br />
Verändern Sie in der Karte<br />
Ihre Ansichtsposition, bewegen<br />
sich die anderen Kartenausschnitte<br />
entsprechend mit. Für den<br />
Großraum Berlin bietetBBBike einen<br />
Routenplaner an, der eine<br />
möglichst angenehme, fahrradtaugliche<br />
Wegstrecke ermittelt.<br />
Autofahrer greifen stattdessen<br />
auf Navit [9] zurück, das beispielsweise<br />
auch erfolgreich bei<br />
der Brandenburger Polizei zum<br />
Einsatz kommt [10]. Nach einer<br />
zweijährigen Pilotphase werden in<br />
Kürze 30 Streifenwagen mit dieser<br />
Technik unterwegs sein.<br />
Ohne die passenden Lizenzmodelle<br />
wäre die Realisierung der<br />
vorgestellten Projekte sicherlich<br />
erheblich schwieriger geworden.<br />
Diese Nutzungsvereinbarungen<br />
wurden in den Creative Commons<br />
[11] zusammengefasst und<br />
ermöglichen klare, verständliche<br />
Regeln zur Verwendung der Informationsgüter.<br />
Creative Commons<br />
werden inzwischen weithin<br />
akzeptiert und angewendet.<br />
Darüber hinaus sind auch ähnliche,<br />
urbane Projekte zu nennen,<br />
die verstärkt stadt- und arbeitsprägenden<br />
Einfluss haben. Seit<br />
2009 entstanden in Berlin-Kreuzberg<br />
die Prinzessinnengärten [12]:<br />
Eine ehemalige Brachfläche wurde<br />
durch gemeinnütziges Engagement<br />
in einen Nutzgarten umgewandelt,<br />
der jedem offensteht und<br />
in dem man Obst und Gemüse anbauen<br />
und ernten kann. Eine ähnliche<br />
Richtung schlägt die Open-<br />
Source-Bürogemeinschaft<br />
Büro 2.0 [13] aus Berlin-Neukölln<br />
ein. Seit 2008 praktiziert sie eine<br />
nicht profitorientierte Vermietung<br />
von Büroflächen für IT-Spezialisten,<br />
die vorrangig FOSS-<br />
Komponenten entwickeln sowie<br />
in ihren Kundenprojekten einsetzen.<br />
Das Büro 2.0 beheimatet<br />
derzeit über zwanzig kleinere und<br />
mittlere Unternehmen (KMU) auf<br />
einer Gesamtfläche von über 700<br />
Quadratmeter. Es versteht sich<br />
als ein Ort, an dem die FOSS-<br />
Prinzipien gelebt werden. Das kooperative<br />
Miteinander, bei dem<br />
sich die einzelnen Mitglieder projektbezogen<br />
und in wechselnden<br />
Konstellationen ergänzen, erleichtert<br />
die erfolgreiche Realisierung<br />
komplexer IT-Aufträge.<br />
Freie Hardware<br />
Seit Längerem existieren nicht<br />
nur reine Informationsgüter, sondern<br />
auch freie Soft- und Firmware<br />
für kommerziell ausgerichtete<br />
Hardware-Plattformen. Durch<br />
14<br />
12 | 12 www.linux-user.de
FOSS als Gesellschaftsmodell<br />
report<br />
diese „Befreiung der Hardware“<br />
und das Aufspielen der Alternative,<br />
die häufig der herstellereigenen<br />
Lösung mindestens ebenbürtig<br />
ist, lassen sich die Möglichkeiten<br />
zur Nutzung der Hardware<br />
zum Teil recht stark erweitern.<br />
Das Abspielen von Audio-Daten<br />
im Format Ogg Vorbis gelingt auf<br />
dem Apple iPod und der Nintendo<br />
Playstation Portable/DS mithilfe<br />
modifizierter Firmware. Im Rahmen<br />
des Freifunk-Projekts (Abbildung<br />
C), einer nicht kommerziellen,<br />
regional organisierten Initiative<br />
für freie Funknetze [14],<br />
kommen auf den WLAN-Routern<br />
und Access Points häufig die<br />
<strong>Linux</strong>-Distributionen OpenWRT<br />
und DD-WRT zum Einsatz.<br />
Für mobile Geräte wie Smartphones,<br />
Mobiltelefone, Netbooks<br />
und Tablet-PCs kommt verstärkt<br />
das kommerziell vorangetriebenene<br />
<strong>Linux</strong>-basie Android zum<br />
Einsatz (siehe dazu auch Jörg Luthers<br />
Kommentar in [15]). Die<br />
Free Software Foundation Europe<br />
(FSFE) treibt daher eine Initiative<br />
voran, diese Geräte mit Android<br />
gänzlich zu befreien [16] und bietet<br />
dazu auf ihrer Webseite eine<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitung an<br />
(Abbildung D). Eine ausführliche<br />
Übersicht zu den verschiedenen<br />
mobilen Geräten mit freier Software<br />
bietet die Webseite Tuxmobil<br />
[17], die seit über zehn Jahren<br />
mit viel Liebe zum Detail von<br />
Werner Heuser gepflegt wird.<br />
Im Status des „Anfassbaren“<br />
([18],[19]) bewegen sich Projekte<br />
mit freier oder offener Hardware.<br />
Neben den Plattformen Arduino<br />
[20] existieren Raspberry Pi [21],<br />
Gnublin [22], Grasshopper [23]<br />
und Beagle Board [24] (mit Grafikchip<br />
und Ethernet-Schnittstelle).<br />
Während es sich bei Arduino<br />
um ein Microcontroller-Board mit<br />
dazugehörigem Entwicklungssystem<br />
für den Einstieg handelt,<br />
läuft auf den vier letztgenannten<br />
ein vollständiges <strong>Linux</strong>-System.<br />
Gnublin beispielsweise kommt im<br />
Rahmen der Lehre an der Hochschule<br />
Augsburg in der Vorlesung<br />
„Embedded <strong>Linux</strong>“<br />
zum Einsatz.<br />
Erste Unterstützung<br />
beim Selbstbau<br />
von Prozessorchips<br />
bietet Chipforge<br />
[25]. Etwas<br />
anspruchsvoller ist<br />
sicher der Nachbau<br />
eines Prozessors<br />
der Sun Ultra-<br />
Sparc T1 und T2:<br />
Seit 2006/2007<br />
steht das Chipdesign<br />
unter GPL<br />
und lässt sich im<br />
Rahmen des Projektes<br />
OpenSparc<br />
[26] als VHDL-Beschreibung<br />
einsehen. Realisiert wurden inzwischen<br />
das Telefon OpenMoko<br />
[27] und der MP3-Player Daisy<br />
[28], seit 2006 wird bereits am<br />
Open Source Car (OSCar, [29])<br />
getüftelt.<br />
Eine andere Richtung geht das<br />
Global Village Construction Set<br />
(GVCS, [30]). Es zielt auf die einfache<br />
und preiswerte Herstellung<br />
von einzelnen Bausteinen („lebensgroßes<br />
Lego“), aus denen zunächst<br />
50 Maschinen entstehen<br />
sollen. Bislang existieren prototypisch<br />
unter anderem der Minitraktor<br />
Life Trac (Abbildung E,<br />
nächste Seite), ein Generator, ein<br />
Schweißtisch, ein Hochofen, eine<br />
Dampfmaschine und eine multifunktionale<br />
Backsteinpresse. Alle<br />
CAD-Daten zur Herstellung der<br />
Bauteile und Maschinen liegen<br />
offen und lassen sich von jedermann<br />
frei nutzen. Wer über die<br />
entsprechenden Materialien und<br />
das Können für den Zusammenbau<br />
verfügt, kann sofort loslegen.<br />
Weg zur freien Gesellschaft<br />
Die oben beschriebenen Prinzipien<br />
des Austausches und der Weitergabe<br />
von Wissen existieren bereits<br />
seit Jahrtausenden, wenn<br />
auch in anderen Bereichen unseres<br />
Alltags: Kochrezepte, Kinderspiele<br />
und Hausmittel werden<br />
beispielsweise auf diese Art und<br />
Weise gesammelt, verbessert, angepasst<br />
und von Generation zu<br />
Generation weitergereicht.<br />
Tauschringe oder Nachbarschaftshilfe<br />
[31] stehen jedermann<br />
offen und richten sich häufig<br />
regional aus. Charakteristisch<br />
ist, dass jeder Beitragende nur die<br />
Fähigkeiten mit einbringt, über<br />
die er verfügt und die er auch anbieten<br />
möchte. Der finanzielle<br />
Beitrag steht nicht im Vordergrund,<br />
was jedem Einzelnen die<br />
Teilhabe gestattet, unabhängig<br />
von seiner Lebenssituation. Das<br />
bestehende, bereits angeeignete<br />
Wissen wird anerkannt und behält<br />
somit seinen „Wert“.<br />
Im Mittelalter übernahmen Gilden<br />
die Qualitätssicherung der<br />
durch ihre Mitglieder angebotenen<br />
Leistungen, heute stellen<br />
Fach- und Interessenverbände ein<br />
Äquivalent dazu dar. Bedauerlicherweise<br />
wurde das Bewusstsein<br />
für diese Form des Miteinanders<br />
C Das Freifunk-Netz<br />
in Potsdam, Innenstadt,<br />
mit Knoteninformation.<br />
Glossar<br />
VHDL: Very High Speed<br />
Integrated Circuit Hardware<br />
Description. Eine<br />
Hardware-Beschreibungssprache,<br />
mit der<br />
man digitale Systeme<br />
textbasiert beschreiben<br />
kann.<br />
D Kampagne der<br />
FSFE: „Befreie dein<br />
Android!“<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 15
eport<br />
FOSS als Gesellschaftsmodell<br />
Die Autoren<br />
Thomas Winde bietet<br />
als selbstständiger<br />
Unternehmer Ausflugsfahrten<br />
an und blickt<br />
daneben auf einen<br />
langjährige Erfahrung<br />
als <strong>Linux</strong>-Anwender zurück<br />
(http:// www.<br />
ausflug‐web. de). Als<br />
Mitorganisator der<br />
Chemnitzer <strong>Linux</strong>-Tage<br />
ist er für das Einsteigerforum<br />
verantwortlich.<br />
Auf verschiedenen<br />
Veranstaltungen<br />
hält er Vorträge für<br />
Einsteiger.<br />
Frank Hofmann<br />
(http:// www. efho. de)<br />
hat Informatik an der<br />
Technischen Universität<br />
Chemnitz studiert.<br />
Derzeit arbeitet er in<br />
Berlin im Büro 2.0,<br />
einem Open-Source<br />
Experten-Netzwerk,<br />
als Dienstleister mit<br />
Spezialisierung auf<br />
Druck und Satz. Er ist<br />
Mitgründer des Schulungsunternehmens<br />
Wizards of FOSS und<br />
koordiniert seit 2008<br />
das Regionaltreffen<br />
der <strong>Linux</strong> User Groups<br />
aus der Region Berlin-<br />
Brandenburg.<br />
danksagung<br />
Die Autoren bedanken<br />
sich bei Andreas Tille<br />
und Wolfram Eifler für<br />
deren Anregungen<br />
und Kritik im Vorfeld<br />
dieses Artikels.<br />
immer stärker von einer materiellen<br />
und besitzorientierten Denkund<br />
Handlungsweise verdrängt.<br />
Dieser zwischenmenschliche Umgang<br />
sollte wieder stärker zu den<br />
alten Prinzipien zurückkehren.<br />
Gesellschaft im Wandel<br />
Ein Blick in die Menschheitsgeschichte<br />
zeigt die Entstehung<br />
recht unterschiedlicher Gesellschaftsordnungen.<br />
Nach dem<br />
deutschen Philosophen Karl Marx<br />
zählen dazu unter anderem die<br />
klassenlose Urgesellschaft, die<br />
Sklavenhaltergesellschaften, der<br />
Feudalismus, der Kapitalismus<br />
und der Sozialismus [32]. Die jeweiligen<br />
Gesellschaftsordnungen<br />
haben unterschiedliche Produktionsweisen:<br />
So setzt etwa der Kapitalismus<br />
auf die Marktwirtschaft,<br />
in der die Kräfte des Marktes für<br />
einen Ausgleich zwischen Nachfrage<br />
und Produktion sorgen sollen.<br />
Allerdings bewirkt diese Form<br />
keine Zufriedenheit bei allen Teilen<br />
der Bevölkerung.<br />
In der Marktwirtschaft gehen<br />
die Bedürfnisse des Einzelnen in<br />
der Menge unter. Die angebotenen<br />
Produkte und Leistungen orientieren<br />
sich nur daran, ob sich<br />
bei deren Veräußerung oder Inanspruchnahme<br />
möglichst viel Gewinn<br />
für den Bereitstellenden erzielen<br />
lässt, und ob man viele<br />
Menschen mittels Werbung davon<br />
überzeugen kann, ein Produkt<br />
oder eine Leistung zu benötigen<br />
und zu erwerben.<br />
Aus den unerfüllten Bedürfnissen<br />
ergeben sich gesellschaftliche<br />
Spannungen, die mit einem verstärkten<br />
Auseinanderdriften der<br />
Gesellschaft in Arm und Reich<br />
einhergehen. Da „gearbeitet wird,<br />
um Arbeit zu sparen“, nimmt die<br />
insgesamt für alle verfügbare Arbeit<br />
ab. Rationalisierung und Automatisierung<br />
tragen erheblich zu<br />
diesem Prozess bei und gelten daher<br />
als erstrebenswert.<br />
Für den Einzelnen bedeutet das<br />
aber, dass die zu erbringende Leistung<br />
anspruchsvoller wird, denn<br />
nicht jede Tätigkeit lässt sich in<br />
vollem Umfang durch Maschinen<br />
ersetzen. Gleichzeitig erfolgt eine<br />
erhebliche Verdichtung, Arbeit<br />
verteilt sich auf immer weniger<br />
Menschen. Dabei genießen diejenigen<br />
einen Vorteil, die über ein<br />
überdurchschnittliches Bildungsniveau<br />
verfügen und so die Anforderungen<br />
leichter bewältigen.<br />
In den letzten 150 Jahren wurde<br />
in der kapitalistischen Gesellschaft<br />
das Ziel propagiert, Vollbeschäftigung<br />
und Lohnarbeit seien<br />
die Erfüllung des Lebens.<br />
Das muss aber nicht so sein: Tatsächlich<br />
genügt ein einziger Vollzeitjob<br />
heute vielen Menschen<br />
nicht mehr, um ihren Lebensunterhalt<br />
zu sichern. Daher erscheint<br />
ein Umdenken unumgänglich.<br />
Eckpunkte einer Utopie<br />
Stefan Mertens und Christian<br />
Siefkes beschäftigen sich in ihren<br />
Gemeinschaftsprojekten Oekonux<br />
[33], Peer Economy und dem<br />
Buch „Beitragen statt Tauschen“<br />
([34],[35]) mit der Übernahme<br />
der FOSS-Prinzipien auf alle Lebensbereiche.<br />
Sie untersuchen die<br />
Auswirkungen und Veränderungen<br />
im Handeln der Menschen,<br />
die sich daraus ergeben.<br />
In einer solchen freien Gesellschaft<br />
arbeitet jeder nach seinen<br />
Bedürfnissen, der Schlüssel zum<br />
Erfolg liegt in der Möglichkeit zur<br />
Selbstentfaltung. Zu erwarten ist<br />
eine Kreativitätsexplosion mit erheblicher<br />
Eigendynamik, die dem<br />
Auftrieb von FOSS ähnelt und den<br />
Menschen ein individuelles<br />
„Glücklichsein“ ermöglicht. Eine<br />
echte Herausforderung stellt dabei<br />
die Startphase dar, in der es das<br />
bestehende Denk- und Handlungsmuster<br />
durch etwas Neues<br />
zu ersetzen gilt.<br />
Den Ausgangspunkt bildet die<br />
Einführung eines bedingungslosen<br />
Grundeinkommens, das die<br />
Basis des Lebensunterhaltes<br />
deckt [36]. Arbeit ist dann nur<br />
noch ein „Kann“ und nicht mehr<br />
ein „Muss“, was den notwendigen<br />
Freiraum zur Entfaltung der Menschen<br />
schafft. Die Einführung<br />
setzt nur den politischen Willen<br />
voraus, da nach Ansicht von Mertens<br />
und Siefkes die finanziellen<br />
Spielräume gegeben sind.<br />
Mit diesem einen Schritt verringern<br />
sich Armut, Klassenunterschiede<br />
und Kriminalität – bei einer<br />
gleichzeitigen starken Vereinfachung<br />
der Verwaltungsstrukturen.<br />
Für jeden Einzelnen heißt<br />
das außerdem, dass sich die Lebensqualität<br />
erhöht, belastungsund<br />
stressbedingte Krankheiten<br />
zurückgehen und sich der Stellenwert<br />
von Geld und Einkommen<br />
verringert. Es stellt sich eine<br />
Freude an der geleisteten Tätig-<br />
E Lego in Lebensgröße: Der Traktor Life Trac, einer der Bausteine des Global<br />
Village Construction Sets. (Bild: OpenSourceEcology.org)<br />
16 12 | 12<br />
www.linux-user.de
FOSS als Gesellschaftsmodell<br />
report<br />
keit ein und damit auch eine Motivation<br />
für einen möglichst sinnvollen<br />
gesellschaftlichen Beitrag.<br />
Die Vorreiter positionieren sich in<br />
der Informationstechnik, der Kreativwirtschaft<br />
(Künstler, Musiker,<br />
Architekten) und als Dienstleister<br />
für freiwillig oder ehrenamtlich<br />
erbrachte Tätigkeiten. Gemeinnützige,<br />
gesellschaftliche Arbeit<br />
gibt es vielfach bereits heute – sei<br />
es in der Freiwilligen Feuerwehr,<br />
dem Technischen Hilfswerk, der<br />
See- und Bergwacht, dem Kleingartenverein<br />
oder den bereits genannten<br />
Prinzessinnengärten. Wo<br />
heute schon Etappenziele erreicht<br />
sind, zeigt sich beispielsweise im<br />
afrikanischen BIGNam-Projekt<br />
[37]. Seit 2008 garantiert Namibia<br />
für alle Bewohner einer ausgewählten<br />
Region ein bedingungsloses<br />
Grundeinkommen,<br />
das sogenannte Basic Income<br />
Grant. Infolge der Einführung<br />
wurden alle oben genannten Ziele<br />
bereits erreicht. Das macht deutlich,<br />
dass in allen Bereichen positive<br />
Veränderungen möglich sind.<br />
Zu den europäischen<br />
Vorreitern<br />
zählt auch<br />
die Schweiz<br />
mit ihrer<br />
Initiative<br />
für ein bedingungsloses<br />
Grundeinkommen<br />
[38].<br />
Fazit<br />
Eine allgemeine Übernahme der<br />
FOSS-Prinzipien verspricht die<br />
gesamte Gesellschaft maßgeblich<br />
zum Positiven zu verändern. Ein<br />
Übergang von Lohnarbeit in freiwillige,<br />
gesellschaftliche Arbeit<br />
könnte dazu beitragen, Stück für<br />
Stück eine freie Gesellschaft zu<br />
erreichen, in der die Bedürfnisse<br />
aller anerkannt und umgesetzt<br />
werden können.<br />
Darauf passt am besten ein freies<br />
Bier (Abbildung F), mittlerweile<br />
gebraut nach der Version 4.0 des<br />
Free-Beer-Rezeptes [39]. Wenn<br />
Sie kein Bier mögen, gibt es<br />
immer noch OpenCola als Alternative<br />
[40].<br />
Das Ergebnis des Verdauungsprozesses<br />
entsorgen Sie dann auf<br />
einer freien Toilette: In „Das<br />
utopische Klo“ [41] erzählt Annette<br />
Schlemm über selbiges aus<br />
seiner zukünftigen Vergangenheit.<br />
Nicht alle Utopien lassen<br />
sich sofort und vollständig umsetzen<br />
– aber sie regen zum Nachdenken<br />
darüber an, was möglich<br />
ist. Es wird Zeit für den nächsten<br />
Schritt in der Entwicklung. (jlu) n<br />
F Freies Bier 4.0 nach<br />
dem Rezept von Superflex.<br />
Rezept und<br />
Branding stehen unter<br />
der Lizenz CC-BY-SA<br />
2.5. (Foto: Superflex)<br />
infos und links<br />
[1] Wikimedia: http:// www. wikimedia. org<br />
[2] Freie Hörbücher bei LibriVox: http:// librivox. org<br />
[3] Freie digitale Landkarten: http:// www. ginkgomaps. com<br />
[4] OpenStreetMap: http:// openstreetmap. org<br />
[5] Heidi Jovanovic, „Freie Landkarten, Stadtpläne und Geodaten für alle“:<br />
http:// tinyurl. com/ lu1212‐jovanovic<br />
[6] Fahrradkarten bei OpenCycleMap: http:// www. opencyclemap. org<br />
[7] Fahrradroutenplaner BBBike: http:// www. bbbike. org<br />
[8] Artikel zu BBBike: Christian Bartlau, „ks steht für Kopfsteinpflaster“,<br />
http:// tinyurl. com/ lu1212‐bbbike<br />
[9] Routenplaner Navit: http:// www. navit‐project. org<br />
[10] <strong>Linux</strong> bei der Brandenburger Polizei: Falko Benthin, „Mit Tux auf Streife“,<br />
LU 11/2010, S. 36, http:// www. linux‐community. de/ 21146<br />
[11] Creative Commons: http:// creativecommons. org<br />
[12] Prinzessinnengärten Berlin-Kreuzberg: http:// prinzessinnengarten. net<br />
[13] Bürogemeinschaft Büro 2.0: http:// www. buero20. org<br />
[14] Freifunk: http:// start. freifunk. net<br />
[15] Android und <strong>Linux</strong>: Jörg Luther, „Konvergenzen“, LU 04/2012, S. 3,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 25531<br />
[16] „Befreie Dein Android“: http:// fsfe. org/ campaigns/ android/ android. de. html<br />
[17] Übersicht zu <strong>Linux</strong>-Mobiltelefonen: http:// tuxmobil. de/ phones_linux. html<br />
[18] Übersicht zu freier Hardware: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Freie_Hardware<br />
[19] Open Hardware: http:// wiki. openhardware. org/ Catalog<br />
[20] Arduino-Board: http:// www. arduino. cc<br />
[21] Raspberry Pi: http:// www. raspberrypi. org<br />
[22] Gnublin: http:// www. gnublin. org<br />
[23] Produktseite zu Grasshopper: http:// tinyurl. com/ lu1212‐grasshopper<br />
[24] Beagle Board: http:// beagleboard. org<br />
[25] Chipforge: http:// chipforge. org<br />
[26] OpenSparc: http:// www. opensparc. net<br />
[27] OpenMoko: http:// wiki. openmoko. org<br />
[28] MP3-Player Daisy: http:// www. teuthis. com/ daisy/ index. html<br />
[29] Open Source Car (OSCar): http:// www. theoscarproject. org<br />
[30] Global Village Construction Set (GVCS): http:// opensourceecology. org/ wiki/ Main_Page<br />
[31] Tauschring: http:// www. tauschring. de<br />
[32] Gesellschaftsordnungen: Karl Marx, „Zur Kritik der politischen Ökonomie“,<br />
Vorwort, in: Marx-Engels-Werke, Band 13, S. 9<br />
[33] Oekonux: http:// www. oekonux. de<br />
[34] Peer Economy: Christian Siefkes, „Peer-Produktion“, Beitrag in „Commons“, Hg. Silke<br />
Helfrich/Heinrich-Böll-Stiftung, Transcript Verlag 2012, ISBN 978-3-8376-2036-8,<br />
http:// www. transcript‐verlag. de/ ts2036/ ts2036. php<br />
[35] Christian Siefkes, „Beitragen statt tauschen“, AG SPAK Bücher 2008,<br />
ISBN 978-3-93-0830-99-2, http:// www. peerconomy. org<br />
[36] Interview zum Grundeinkommen: Max Neufeind, „Das bedingungslose<br />
Grundeinkommen macht nicht faul“, http:// tinyurl. com/ lu1212‐neufeind<br />
[37] Basic Income Grant Coalition Namibia: http:// bignam. org<br />
[38] Schweizer Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen: Andreas Molitor,<br />
„Wenn Freiheit keine Angst mehr macht“, http:// tinyurl. com/ lu1212‐molitor<br />
[39] FreeBeer.org: http:// freebeer. org<br />
[40] OpenCola-Softdrink: http:// www. colawp. com/ colas/ 400/ cola467_recipe. html<br />
[41] Freie Toilette: Annette Schlemm, „Das Utopische Klo“,<br />
http:// www. thur. de/ philo/ klo/ uk. htm<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 17
aktuelles<br />
Buchtipp<br />
JJJII<br />
Robert Klaßen<br />
Gimp 2.8,<br />
Der praktische Einstieg<br />
Galileo Verlag, 2012<br />
380 Seiten, 24,90 Euro<br />
ISBN 978-3-8362-1625-8<br />
Bildbearbeitung – etwas konfus erklärt<br />
Wie der Untertitel verdeutlicht,<br />
wendet sich Robert Klaßen mit<br />
diesem Buch an Einsteiger in Sachen<br />
Gimp. Auf rund 400 Seiten,<br />
in 14 Kapiteln gegliedert, hat er<br />
die für die Zielgruppe notwendigen<br />
Informationen zusammengetragen.<br />
Inhaltlich umfasst das<br />
Buch Grundlagen, Programmoberfläche<br />
und Techniken.<br />
Besonders die ersten Kapitel<br />
zeichnen sich dabei durch ein<br />
sehr langsames Lerntempo aus.<br />
So beschreibt der Autor ausführlich<br />
den Dialog zum<br />
Öffnen einer Datei,<br />
was selbst Gimp-<br />
Einsteigern kaum<br />
Neues vermitteln<br />
dürfte. Die Beschreibung<br />
der<br />
(neuen) Oberfläche<br />
erscheint dagegen<br />
berechtigt, da sie<br />
sich immer noch als<br />
eine echte Hürde<br />
erweist.<br />
An manchen Stellen verwendet<br />
Klaßen die Begriffe „Paletten“ und<br />
„Docks“ anders als es die Gimp-<br />
Entwickler im Sinn hatten. Sehr<br />
ausführlich geht er auf das nun im<br />
Detail steuerbare Speichern von<br />
Voreinstellungen ein. Ein Kapitel,<br />
in dem selbst fortgeschrittene Anwender<br />
unter Umständen noch<br />
Neues entdecken. Das Gleiche gilt<br />
für die neuen Pinseldynamiken,<br />
die nicht jeder erfahrene Anwender<br />
kennen dürfte.<br />
Der Schwerpunkt des Buches<br />
liegt ganz deutlich auf einführenden<br />
Themen. Gelegentlich überflutet<br />
er den Leser jedoch mit Informationen,<br />
etwa bei speziellen<br />
Features wie dem Exportieren<br />
von Pfaden. Hier wäre weniger<br />
mehr. Weiterführende Themen<br />
spricht Klaßen nur mit jeweils<br />
einem Beispiel an.<br />
Mit dem Kapitel zu RAW-Fotos<br />
wendet sich Klaßen an fortgeschrittene<br />
Fotografen. Es ist das<br />
kürzeste Kapitel im ganzen Buch<br />
und wirkt daher etwas verloren.<br />
Ausführlicher – und damit für<br />
Anfänger deutlich nützlicher – ist<br />
das sich anschließende Kapitel<br />
zum Thema Pfade. Auf Skripte<br />
und Plugins geht der Autor nur<br />
am Rande ein. Immerhin erwähnt<br />
er „FX Foundry“. Rund 60 Workshops<br />
runden das Buch ab.<br />
Ein Problem dieses Buches ist<br />
der unstrukturierte und daher<br />
beliebig wirkende Aufbau. Wirklich<br />
skurril wirkt die Tatsache,<br />
dass Klaßen <strong>Linux</strong> als Plattform<br />
völlig ignoriert: Bei Plattformspezifischen<br />
Details geht er nur<br />
auf <strong>Windows</strong> und Mac ein.<br />
Der Galileo-Verlag bietet zu seinen<br />
Büchern Bonusmaterial an.<br />
Nach dem Eingeben des Zugangscode<br />
erschien aber im Test nur<br />
die lapidare Meldung: Noch keine<br />
Zusatzangebote verfügbar!<br />
Alles in allem ist „Gimp 2.8“ ein<br />
günstiges Buch, das die Eigenheiten<br />
und Stärken der Software<br />
recht gut zugänglich macht.<br />
JJJJJ<br />
Jürgen Wolf, Jörg Esser<br />
Gimp 2.8<br />
für digitale Fotografie<br />
Galileo Design 2012,<br />
2. aktualisierte Auflage<br />
341 Seiten, 29,90 Euro<br />
ISBN 978-3-8362-1609-8<br />
Ordentlich gemachtes Grundlagenbuch<br />
Auf etwa 340 Seiten haben die<br />
Autoren rund 80 meist einfache<br />
Tutorials zu allen Aspekten der<br />
Bildbearbeitung zusammengefasst.<br />
Die reichlich mit Bildern<br />
versehenen Tutorials umfassen,<br />
zwischen drei und sechs Seiten,<br />
was die Komplexität natürlich begrenzt.<br />
In den meisten Fällen verdeutlichen<br />
Vorher-Nachher-Bilder<br />
die Wirkung, das Kapitel zeigt die<br />
wesentlichen Schritte und<br />
gibt eine Einschätzung<br />
der benötigten<br />
Zeit.<br />
Die Tutorials<br />
selbst sind gut verständlich<br />
aufgebaut<br />
und enthalten alle<br />
wichtigen Informationen<br />
für das Umsetzen.<br />
Sie unterscheiden<br />
sich damit<br />
oft wesentlich von<br />
den im Internet frei veröffentlichten,<br />
obwohl sie oft nicht unbedingt<br />
Neues enthalten.<br />
Das Buch gliedert sich in elf Kapitel,<br />
mit jeweils sechs bis zehn<br />
Tutorials. Die einführenden Kapitel<br />
behandeln grundlegende<br />
Funktionen, die vermutlich jeder<br />
Anwender einmal benötigt. Etwas<br />
spezieller geht es im Kapitel<br />
„Freistellen und Ausrichten“ zu,<br />
einer der häufigsten Aufgaben.<br />
Für schwierige Themen, wie das<br />
Freistellen von feinen Details,<br />
reicht der Platz wiederum nicht.<br />
Das setzt sich auch in den folgenden<br />
Kapiteln fort. Die Autoren<br />
bieten gute Standardkost,<br />
Spezielles bleibt außen vor. Selbst<br />
die vielversprechend klingenden<br />
Kapitel am Ende des Buches bergen<br />
keine Überraschungen. Relativ<br />
großen Raum nehmen Beauty-<br />
Retuschen ein. In Grundlagenexkursen<br />
erklären die Autoren elementare<br />
Funktionen auf sehr einfachem<br />
Niveau.<br />
Mit Jürgen Wolf ist einer von<br />
Galileos erfahrensten Gimp-Autoren<br />
an diesem Buch beteiligt. Wer<br />
daher erwartet, anspruchsvolle<br />
Anleitungen in dem Buch zu finden,<br />
wird enttäuscht. Als Zielgruppe<br />
stehen ganz offensichtlich<br />
Gimp-Einsteiger im Zentrum.<br />
Die zum Buch gehörende DVD<br />
enthält Videomaterial, das einige<br />
Techniken anhand von Beispielen<br />
demonstriert. Vieles wirkt zusammengewürfelt<br />
und überzeugt<br />
nicht gerade durch Stringenz. Ärgerlich,<br />
dass die auf der DVD enthaltene<br />
Software völlig veraltet<br />
ist. Sie stammt von der Gimp-<br />
Version 2.6. Fazit: für knapp 30<br />
Euro ein gut gemachtes, verständliches<br />
Grundlagenbuch mit<br />
vielen Praxistipps. (agr) n<br />
18 12 | 12<br />
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aktuelles<br />
Angetestet<br />
JJJII<br />
Mit Aletheia senden Sie<br />
vordefinierte Abfragen<br />
und ausgefüllte Formulare<br />
an Webseiten. Das<br />
Tool zieht dabei alle wesentlichen<br />
Informationen<br />
aus der Antwort des<br />
Servers und stellt sie<br />
übersichtlich dar.<br />
Aletheia prüft Webseiten auf Sicherheitslücken<br />
Um Fehlern oder Sicherheitslücken<br />
in Webseiten auf die Spur zu<br />
kommen, sollten Sie ein Tool wie<br />
Aletheia zur Hand nehmen. Das<br />
Java-Programm erlaubt das<br />
Versenden einfacher HTML-Requests<br />
und zeigt den vom Webserver<br />
zurückgegebenen Code im<br />
rohen HTML-Format an. Um eine<br />
Anfrage zu starten, geben Sie einfach<br />
deren Adresse ins URL-Feld<br />
ein. Im Request-Bereich zeigt Aletheia<br />
sämtliche Daten der gestellten<br />
Anfrage. Neben dem Host<br />
und dem verwendeten GET-Request<br />
sehen Sie, ob das Tool ein<br />
Keep-Alive gesetzt hat. Die von<br />
Aletheia verwendete Browser-<br />
Kennung passen Sie bei Bedarf<br />
an: Standardmäßig gibt die Software<br />
sich als Lynx-Browser aus,<br />
zur Wahl stehen aber auch Internet<br />
Explorer 6 oder Firefox 3. Der<br />
Response-Bereich enthält die<br />
Antwort des Servers. Neben Informationen<br />
wie Content-Type,<br />
Datum und verwendetem Webserver<br />
zeigt das Tool den zurückgelieferten<br />
HTML-Code an, den<br />
Sie bei Bedarf sichern. Ein Navigationsbaum<br />
am rechten Fensterrand<br />
führt alle auf der Seite enthaltenen<br />
Objekte, Links, Bilder<br />
und Skripte auf. Einfaches Anklicken<br />
genügt, um den jeweiligen<br />
Eintrag zu laden. Die Filter-Option<br />
im Request-Bereich bietet<br />
weitere Möglichkeiten, Aletheia<br />
an die eigenen Anforderungen<br />
anzupassen. Hier lassen sich verschiedene<br />
Authentifizierungsparameter<br />
vorgeben oder externe<br />
Programme definieren, die Aletheia<br />
bei jedem Request aufruft.<br />
Das Pulldown-Menü Processor eröffnet<br />
die Möglichkeit, Formularfelder<br />
einer Seite mit Werten zu<br />
versorgen. Wie moderne Webbrowser<br />
unterstützt Aletheia Reiter.<br />
So prüfen Sie mehrere Web-<br />
Seiten gleichzeitig und wechseln<br />
zwischen den Ergebnissen. Ein<br />
Objekt aus dem Navigationsbaum<br />
in einem neuen Tab zu öffnen, gelingt<br />
nicht: Aletheia lädt das Ergebnis<br />
in den aktuellen Reiter.<br />
Aletheia 0.1.1<br />
Lizenz: GPLv3<br />
Quelle: http:// aletheia. k42b3. com/<br />
JJJJJ<br />
HDT gewährt einen umfassenden<br />
Blick auf die<br />
vorhandene Hardware,<br />
ohne dass Sie dazu einen<br />
Schraubenzieher<br />
ansetzen müssen.<br />
HDT – wissen, was im Rechner steckt<br />
Während bei der Anschaffung<br />
neuer Hardware in der Regel<br />
schon die Werbung mit den inneren<br />
Qualitäten des Rechners aufwartet,<br />
kauft man gerade bei gebrauchten<br />
Geräten mitunter die<br />
Katze im Sack. Mit dem Hardware<br />
Detection Tool, kurz HDT,<br />
erhalten Sie einen detaillierten<br />
Blick auf das Innenleben des<br />
Rechners, ohne den Schraubenzieher<br />
auszupacken. Bei HDT<br />
handelt es sich um ein Com32-<br />
Modul, das direkt auf dem MBR-<br />
Bootloader Syslinux aufsetzt und<br />
daher auch ohne installiertes<br />
<strong>Linux</strong> läuft. HDT liegt sowohl als<br />
ISO- wie auch als 1.44-MByte-<br />
Disketten-Image vor. Eine Version<br />
zum Booten via USB-Stick<br />
fehlt indes. Nach dem Booten des<br />
zu inspizierenden Rechners von<br />
der HDT-CD stehen im Boot-Manager<br />
mehrere HDT-Versionen<br />
zur Auswahl. Bei den mit „cli“ gekennzeichneten<br />
Varianten handelt<br />
es sich um Spielarten des<br />
HDT-Kommandozeilen-Clients.<br />
Er bietet die Möglichkeit, alle Informationen<br />
interaktiv über einzelne<br />
Befehle anzufragen. Für<br />
HDT-Einsteiger und Gelegenheitsnutzer<br />
eignet sich der Menü-<br />
Mode besser: Hier fasst eine<br />
Curses-basierte Oberfläche alle<br />
Informationen übersichtlich in<br />
Bereiche zusammen. Sie erhalten<br />
Informationen zu den vorhandenen<br />
PCI-Geräten und Festplatten,<br />
dem BIOS, der eingebauten<br />
CPU, dem Motherboard und dem<br />
Arbeitsspeicher samt seiner Aufteilung.<br />
Auch Informationen zum<br />
Power-Management via ACPI und<br />
den von der Grafikkarte unterstützten<br />
VESA-Modi liefert HDT.<br />
Informationen zum BIOS, die<br />
nur dessen DMI (Desktop Management<br />
Interface) liefert, lassen<br />
sich jedoch über den Kommandozeilen-Client<br />
abfragen.<br />
Dazu zählen beispielsweise alle<br />
Sicherheitseinstellungen des<br />
BIOS. Der Befehl help sorgt dafür,<br />
dass Sie in der Konsole nicht die<br />
Orientierung verlieren: Er gibt<br />
eine Liste mit allen Befehlen aus,<br />
die im aktuellen Modus zur Verfügung<br />
stehen. Falls der Rechner<br />
PXE unterstützt, lässt sich die<br />
Ausgabe des Konsolen-Clients<br />
außerdem im JSON-Format auf<br />
einen TFTP-Server exportieren –<br />
ein Feature, das jedoch eher beim<br />
Einsatz in Rechenzentren zum<br />
Tragen kommt.<br />
HDT 0.5.2<br />
Lizenz: GPLv2<br />
Quelle: http:// hdt‐project. org/<br />
20 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Angetestet<br />
aktuelles<br />
Puddletag bereitet Meta-Information auf<br />
Die meisten gängigen Audioformate<br />
erlauben das Hinterlegen<br />
von Metadaten. Mit Puddletag<br />
steht ein leistungsfähiger Editor<br />
bereit, der alle gängigen Formate<br />
unterstützt. Das Tool erkennt automatisch<br />
alle Audio-Dateien, sobald<br />
Sie ein Verzeichnis öffnen.<br />
Dabei durchforstet es rekursiv die<br />
Unterverzeichnisse. Alle gefundenen<br />
Informationen listet es tabellarisch<br />
auf. Neben den Dateinamen<br />
zeigt die Ausgabe Informationen<br />
wie Interpret, Titel,<br />
Länge, Bitrate, Genre oder Track<br />
auf der CD. Sie dürfen die Tabelle<br />
ganz nach Gusto erweitern oder<br />
einzelne Spalten entfernen. Über<br />
Puddletag 1.0.1<br />
Lizenz: GPLv3<br />
Quelle:<br />
http:// puddletag. sourceforge. net/<br />
einen Filter lässt sich die Menge<br />
der angezeigten Audio-Dateien<br />
auf eine Auswahl beschränken.<br />
Enthält eine Datei keinerlei<br />
Meta-Informationen, zeigt das<br />
Tool lediglich den Dateinamen<br />
an. Sie können die Daten entweder<br />
händisch nachtragen oder<br />
dazu eine Online-Datenbank wie<br />
Freedb oder Disocgs bemühen.<br />
Befinden sich die gesuchten Informationen<br />
schon im Dateinamen,<br />
bietet Puddletag die Möglichkeit,<br />
diese auszulesen. Auch<br />
den umgekehrten Weg, also das<br />
Erzeugen eines neuen Dateinamens<br />
aus den Informationen, beherrscht<br />
das Tool. Die Zusammensetzung<br />
des Namens aus den<br />
Tags dürfen Sie nach Belieben variieren,<br />
eine Handvoll gängiger<br />
Kombinationen gibt Puddletag<br />
bereits vor. Seine besondere<br />
Stärke offenbart das Werkzeug<br />
beim Batch-Betrieb: Hier genügt<br />
es, alle zu bearbeitenden Dateien<br />
mit der Maus zu markieren und<br />
anschließend die gewünschte Änderung<br />
vorzunehmen. Bei Bedarf<br />
fügt Puddletag Grafiken in die<br />
Metadaten ein.<br />
JJJJI<br />
Puddletag vereinfacht<br />
das Nachbearbeiten von<br />
Metadaten in großen<br />
Audioarchiven durch<br />
einen Stapelbetrieb.<br />
Mit Timeline Ereignisse zeitlich organisieren<br />
Das handliche Tool Timeline hilft gewünschten Kategorien legen<br />
unter anderem beim Organisieren Sie in der Sidebar am linken Fensterrand<br />
an. Jede Kategorie ent-<br />
und Verwalten von Veranstaltungen.<br />
Das Python-Programm hält einen Namen und eine Farbe,<br />
bietet eine einfache, auf wxWidgets<br />
basierende Oberfläche, die heblich erleichtert. Neue Contai-<br />
was die spätere Orientierung er-<br />
Ereignisse oder Veranstaltungen ner definieren Sie beim Anlegen<br />
im zeitlichen Verlauf an einer eines Ereignisses, die Funktion<br />
Zeitachse darstellt. Mittels Kategorien<br />
und Containern fassen Sie Zeitstrahl. Jedes neue Ereignis<br />
findet sich im Pulldown-Menü<br />
dabei die Ereignisse zu logischen können Sie beim Anlegen mit<br />
Gruppen zusammen. Diese Zusammenhänge<br />
stellt Timeline auf Zeitachse sichtbar wird. Optional<br />
einem Text versehen, der in der<br />
einer Zeitachse optisch dar. Die ordnen Sie dem Ereignis außerdem<br />
ein Icon oder eine Beschreibung<br />
zu. Auf Wunsch alarmiert<br />
Timeline 0.18.0<br />
Lizenz: GPLv3<br />
Timeline Sie pünktlich zum<br />
Quelle: http:// thetimelineproj. Event. Der fertige Eintrag erscheint<br />
19:00 in Uhr der Achse, Seite wo 1 er 000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd sourceforge. net/ 18.09.2006 sich<br />
via Drag & Drop verlängern oder<br />
neu positionieren lässt. Über das<br />
Mausrad navigieren Sie in der<br />
Zeitachse. Bei Bedarf exportieren<br />
Sie das Ergebnis im SVG- oder<br />
PNG-Format. Letzteres eignet<br />
sich gut für Webseiten. (jlu) n<br />
JJJII<br />
Timeline stellt Ereignisse<br />
übersichtlich auf<br />
der Zeitachse dar, erfordert<br />
aber prinzipbedingt<br />
eine kurze Einarbeitungsphase.<br />
X23
Aktuelles<br />
Neues rund um <strong>Linux</strong><br />
Power-Zwerg: Der neue<br />
Arduino Due wartet mit<br />
einem 32-Bit-ARM-Prozessor<br />
und 512 KByte Flash auf.<br />
Arduino Due bietet mehr Leistung und Speicher<br />
Der Nachfolger des beliebten<br />
Microcontroller-Boards Arduino<br />
Uno wartet mit einem leistungsstärkeren<br />
Prozessor und<br />
mehr Speicher auf:<br />
Das Modell Arduino<br />
Due basiert auf<br />
dem SoC Atmel<br />
SAM3X8E, das<br />
eine mit 84 MHz<br />
getaktete 32-Bit-<br />
CPU des Types<br />
ARM Cortex-M3<br />
mitbringt (http:// arduino. cc/<br />
en/ Main/ ArduinoBoardDue).<br />
Ein DMA-Controller entlastet<br />
den Prozessor bei speicherintensiven<br />
Aufgaben. Mit an<br />
Bord sind außerdem 96 KByte<br />
SRAM und 512 KByte Flash-<br />
Speicher. Auch in Sachen I/O<br />
lässt sich der Due nicht lumpen<br />
und stellt 54 digitale I/O-<br />
Pins (davon 12 PWM), 12 analoge<br />
Eingänge, 4 Hardware-<br />
UARTs, je zwei 2 DAC- und<br />
TWI-Schnittstellen bereit. Von<br />
den zwei USB-Ports dient einer<br />
zum Programmieren, der andere<br />
lässt sich für HID-Emulationen<br />
oder Ähnliches nutzen.<br />
Zur Bedienung gibt es neben<br />
der Reset-Taste jetzt auch einen<br />
Erase-Button zum Bereinigen<br />
des Flash-Speichers. Probleme<br />
kann es allerdings beim<br />
Einsatz vorhandener Arduino-<br />
Shields mit dem Due geben:<br />
Diese müssen mit der gegenüber<br />
dem Uno von 5 auf 3,3<br />
Volt gesenkten Betriebsspannung<br />
des neuen Arduino klarkommen.<br />
Wie bei allen Arduino-Platinen<br />
handelt es sich<br />
beim Due um Open-Source-<br />
Hardware. Im Shop des Projektes<br />
kostet der Arduino Duo<br />
39 Euro zuzüglich MwSt. und<br />
Versand, was auf einen Gesamtpreis<br />
von rund 50 Euro an<br />
der Haustür hinausläuft. Zu<br />
Redaktionsschluss Ende Oktober<br />
war der erste Schwung<br />
Boards aber ausverkauft. (jlu)<br />
kurz notiert<br />
Um das Secure-Boot-Problem<br />
auf <strong>Windows</strong>-8-Rechnern zu lösen,<br />
will die <strong>Linux</strong> Foundation<br />
von Microsoft einen Schlüssel<br />
erwerben, um einen eigenen im<br />
Quellcode vorliegenden Pre-<br />
Bootloader zu signieren (http://<br />
tinyurl. com/ lu1212‐bootloader).<br />
Dieser startet dann den eigentlichen<br />
Bootloader.<br />
Mit Gparted 0.14.0 lassen sich<br />
physische Volumes verschieben,<br />
vergrößern, verkleinern, prüfen<br />
und löschen, die zu einem LVM2-<br />
Verbund gehören (http:// tinyurl.<br />
com/ lu1212‐gparted).<br />
Bei Gnome formiert sich derzeit<br />
ein Lernprojekt, das sich an weniger<br />
technikversierte Gnome-<br />
Beiträger richtet: die Gnome<br />
University (https:// live. gnome.<br />
org/ GnomeUniversity). Die Themen<br />
der Kurse reichen von „Introduction<br />
to C“ bis zu „API and<br />
Library Design“.<br />
Das Bundesamt für Sicherheit in<br />
der Informationstechnik hat ein<br />
sechsseitiges PDF zum Einsatz<br />
von Ubuntu veröffentlicht (http://<br />
tinyurl. com/ lu1212‐bsi‐basis)<br />
Der freie Flash-Player<br />
Lightspark 0.7 unterstützt jetzt<br />
XML-Sockets sowie Flash-Dateien,<br />
die mit LZMA komprimiert<br />
sind (http:// allievi. sssup. it/<br />
techblog/ ? p=780). Verbesserungen<br />
gibt es für Bitmaps,<br />
Actionscript, XML und JPEG.<br />
Softmaker Office 2012 für <strong>Linux</strong> erschienen<br />
Die Nürnberger Software-<br />
Schmiede Softmaker (http://<br />
www. softmaker. de) hat jetzt<br />
ihre plattformübergreifende<br />
kommerzielle Bürosuite Softmaker<br />
Office 2012 für <strong>Linux</strong><br />
vorgelegt. Das Paket umfasst<br />
die Textverarbeitung Textmaker,<br />
die Tabellenkalkulation<br />
Planmaker und das Präsentationsprogramm<br />
Presentations.<br />
Für das neue Release wurden<br />
die Tabellenkalkulation, die<br />
Textverarbeitung sowie die<br />
Rechtschreibprüfung aufgefrischt,<br />
die jetzt auch Dudenund<br />
Langenscheidt-Wörterbücher<br />
integriert. Softmaker<br />
Office kann mit den Microsoft-<br />
Office-Formaten DOC(X),<br />
XSL(X) und PPT(X) lesend wie<br />
schreibend arbeiten und verarbeitet<br />
diese laut Hersteller<br />
„originalgetreu“. Daneben liest<br />
Plasma Active 3: Neue Basis, neue Anwendungen<br />
Schickes KDE-Derivat für Mobilgeräte mit Touchscreen:<br />
Plasma Active 3.<br />
und schreibt die Suite die Formate<br />
ODF, RTF, HTML und Pocketword<br />
und unterstützt den<br />
direkten PDF-Export. Die auch<br />
für <strong>Windows</strong> erhältliche Bürosuite<br />
kostet in der <strong>Linux</strong>-Version<br />
69,95 Euro, als „Pro“-<br />
Bundle für <strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong><br />
119,95 Euro. Auf der Hersteller-Website<br />
steht eine kostenlose<br />
30-Tage-Demo zum Download<br />
bereit. (mfe/jlu)<br />
Das KDE-Projekt und die<br />
Firma Basyskom haben die<br />
Version 3 von Plasma Active<br />
freigegeben, eine Umgebung<br />
für Mobilgeräte mit Touchscreen<br />
(http:// plasma‐active.<br />
or g ). Statt Meego bildet nun<br />
dessen Fork<br />
Mer den Be-<br />
triebssystem-<br />
Unterbau. Damit<br />
soll sich<br />
auch die Entwicklungsumgebung<br />
rascher<br />
und einfacher<br />
aufsetzen<br />
lassen. Einen<br />
wichtigen Neuzugang bei<br />
den Anwendungen stellt der<br />
Dateibrowser Files dar: Er soll<br />
direkten Zugriff auf alle Dateien<br />
ermöglichen, während<br />
andere mobile Umgebungen<br />
diesen oft hinter Applikationen<br />
verstecken. Ebenfalls neu<br />
ist Okular Active, ein E-Book-<br />
Reader, der auf seinem KDE-<br />
Namensvetter basiert und unter<br />
anderem PDF-, EPUB- und<br />
ODF-Dateien anzeigt. Mit<br />
Kontact und Calligra enthält<br />
Plasma Active 3 zudem einen<br />
ausgewachsenen Groupware-<br />
Client sowie eine freie Bürosuite.<br />
Eine neue Bildschirmtastatur<br />
auf Basis von Maliit<br />
soll den Bedienkomfort verbessern.<br />
Erstmals gibt es auch<br />
einen Addon-Store, der derzeit<br />
einige Wallpapers sowie<br />
freie E-Books aus dem Project<br />
Gutenberg anbietet. (mhu)<br />
22<br />
12 | 12<br />
Das Neueste rund um <strong>Linux</strong>, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />
<strong><strong>Linux</strong>User</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de
Neues rund um <strong>Linux</strong><br />
aktuelles<br />
Moneyplex 12 jetzt auch für 64-Bit-<strong>Linux</strong><br />
Die beliebte kommerzielle<br />
Finanzverwaltungssoftware<br />
Moneyplex ist jetzt in der Version<br />
12 erschienen. Erstmals<br />
gibt es eine native Version für<br />
64-Bit-<strong>Linux</strong>. Die Software des<br />
Frankfurter Herstellers Matrica<br />
(http:// www. matrica. de)<br />
bietet eine vollständige Unterstützung<br />
der standardisierten<br />
HBCI-Schnittstelle. Neben<br />
HBCI via Chipkarte, Diskette<br />
oder PIN/TAN unterstützt<br />
Moneyplex das optische TAN-<br />
Verfahren. Über das Homebanking<br />
hinaus bietet die Software<br />
Funktionen aus den Bereichen<br />
Finanzplanung, Finanzverwaltung<br />
sowie Depot- und Devisenverwaltung.<br />
Zu den wichtigsten<br />
Neuerungen zählen die<br />
Anbindung von Paypal-Konten,<br />
SEPA-Transaktionen, Auslandsüberweisungen,<br />
Lastschriftüberwachung,<br />
das Erzeugen<br />
von Brutto/Netto-Beträgen<br />
sowie die Unterstützung<br />
der DATEV-Schnittstelle.<br />
In der Standardversion kostet<br />
Moneyplex 49,90 Euro, in der<br />
„Pro“-Variante mit einer erweiterten<br />
Devisen- und Aktienverwaltung<br />
59,90 Euro. Das unbeschränkt<br />
mandantenfähige<br />
Moneyplex Business, das Auslandszahlungsverkehr,<br />
DTAUS<br />
und eine DATEV-Anbindung<br />
beherrscht, schlägt mit rund<br />
140 Euro zu Buche. (jlu)<br />
Die Homebanking-Software<br />
Moneyplex 12 bringt zahlreiche<br />
neue Funktionen mit.<br />
Rescatux 0.30 löst Boot-Probleme<br />
Mit Version 0.30 ist eine neue<br />
stabile Release des <strong>Linux</strong>-Rettungssystems<br />
Rescatux (http://<br />
www. supergrubdisk. org/<br />
rescatux/) erschienen, mit dem<br />
sich Probleme defekter <strong>Linux</strong>und<br />
<strong>Windows</strong>-Installationen<br />
beheben lassen. So stellt Rescatux<br />
bei Bedarf den <strong>Linux</strong>-Bootloader<br />
(Grub „Legacy“ und<br />
Grub2) wieder her und erzeugt<br />
die Konfiguration des Bootloaders<br />
neu. Außerdem kann das<br />
Rettungssystem die Passwörter<br />
von <strong>Linux</strong>- und <strong>Windows</strong>-Systemen<br />
zurücksetzen. Die Boot-<br />
CD enthält auch eine Version<br />
der Super Grub2 Disk, die trotz<br />
defekten Bootloaders Systeme<br />
von der Festplatte bootet. Für<br />
weniger erfahrene Anwender<br />
bringt Rescatux einen Wizard-<br />
Mode mit, der schrittweise<br />
durch die Aufgaben führt. (ofr)<br />
Owncloud 4.5 bindet Cloud-Ordner ein<br />
In der neue Version 4.5 der<br />
Synchronisierungs- und File-<br />
Sharing-Software Owncloud<br />
(http:// owncloud. org) haben<br />
die Entwickler vor allem die<br />
Synchronisierung beschleunigt:<br />
Jede Version eines Ordners<br />
oder einer Datei erhält<br />
eine eindeutige ID statt wie<br />
bisher einen Zeitstempel. Bei<br />
der Synchronisierung werden<br />
die IDs miteinander verglichen<br />
und nur noch jene Dateien<br />
übertragen, bei denen<br />
sich die Kennung geändert<br />
Thomas Krenn stiftet Server<br />
hat. So sind beide Seiten wesentlich<br />
schneller auf dem<br />
gleichen Stand, zudem reduziert<br />
sich die Last am Owncloud-Server<br />
deutlich. Darüber<br />
hinaus lassen sich nun<br />
andere Storage-Clouds wie<br />
Amazon S3, Dropbox, Google<br />
Drive oder Strato HiDrive als<br />
eigene Ordner in Owncloud<br />
einbinden. Neu an Bord sind<br />
ein integrierter Player, der<br />
Videos ohne Download abspielt,<br />
sowie ein Plugin für<br />
HTML5-Präsentationen. (jcb)<br />
Der deutsche Server-Hersteller<br />
Thomas Krenn hat acht<br />
Open-Source-Projekten je einen<br />
seiner Low-Energy-Server<br />
spendiert. Die Geförderten<br />
sind die Debian-Variante<br />
Skolelinux, das Softwareverteilungssystem<br />
M23, das<br />
Projekt Raumfahrtagentor.<br />
org, das Smart Meter Volkszaehler.org,<br />
X2go, MapServer,<br />
Kolab und Mageia. Es<br />
handelt sich um eine Aktion<br />
der Thomas Krenn AG in Kooperation<br />
mit dem <strong>Linux</strong>hotel,<br />
Netways und Univention.<br />
Auf http:// thomas‐krenn.<br />
mysuggest. com können Kunden<br />
das Budget durch eigene<br />
Beiträge erhöhen. (mhu) n<br />
<strong>Linux</strong>-Server<br />
Das Administrationshandbuch<br />
948 S., 2. Auflage 2012, 49,90 €<br />
» www.GalileoComputing.de/3051<br />
Wissen, wie´s geht.<br />
Ubuntu 12.04 LTS<br />
Das umfassende Handbuch<br />
1.023 S., 7. Auflage 2012, mit DVD, 39,90 €<br />
» www.GalileoComputing.de/3151<br />
Das Komplettpaket<br />
LPIC-1 & LPIC-2<br />
545 S. und 554 S., 2012, mit 2 DVDs, 59,90 €<br />
» www.GalileoComputing.de/2895<br />
www.GalileoComputing.de<br />
GIMP 2.8<br />
947 S., 2012, komplett in Farbe, mit DVD, 39,90 €<br />
» www.GalileoDesign.de/2548<br />
Wissen, wie’s geht.
schwerpunkt<br />
Win8 in der VM<br />
README<br />
<strong>Windows</strong> als Zweitsystem<br />
in der virtuellen<br />
Maschine, stellt zweifelsfrei<br />
eine elegante<br />
Lösung dar, in der das<br />
System quasi als Applikation<br />
läuft. Ob und wie<br />
die derzeitigen Marktführer<br />
im Desktop-Bereich,<br />
Virtualbox und<br />
VMware Workstation,<br />
<strong>Windows</strong> 8 unterstützen,<br />
klärt der Test.<br />
<strong>Windows</strong> 8 unter VMware und Virtualbox<br />
Zu Gast bei<br />
Freunden<br />
<strong>Windows</strong>-Gelegenheitsnutzern<br />
bietet<br />
eine virtuelle Maschine die<br />
ideale Lösung. Doch funktioniert<br />
<strong>Windows</strong> 8 auch in Virtualbox<br />
und VMware ohne Probleme?<br />
Virtualbox 4.2.2<br />
LU/virtualbox<br />
Thomas Leichtenstern<br />
Ganz ohne <strong>Windows</strong> ist das Leben<br />
zuweilen doch recht mühsam<br />
– nicht zuletzt deshalb,<br />
weil für<br />
einige Programme<br />
unter<br />
<strong>Linux</strong> einfach noch<br />
keine probaten Alternativen existieren.<br />
Wege aus dem Dilemma<br />
gibt es genügend. Der einfachste:<br />
Sie starten die gewünschte Software<br />
unter Umgehung von <strong>Windows</strong><br />
mit Wine. Allerdings funktionieren<br />
die Programme häufig<br />
nicht oder nicht vollständig wie<br />
gewünscht. Als zweite Alternative<br />
kommt ein parallel installiertes<br />
System infrage. Das erweist sich<br />
für viele sicherlich als die beste<br />
Lösung, hat aber den Nachteil,<br />
dass Sie dann jedes Mal das System<br />
neu booten müssen, wenn<br />
Sie lediglich ein <strong>Windows</strong>-Programm<br />
benötigen.<br />
© Arina Zaiachin, 123RF<br />
Den goldenen Mittelweg bieten<br />
virtuelle Maschinen, die <strong>Windows</strong><br />
wie eine Applikation starten und<br />
sämtliche Funktionen des Systems<br />
zur Verfügung stellen. Inzwischen<br />
sind die Techniken dieser<br />
Programme so ausgereift,<br />
dass sich im Normalgebrauch<br />
kaum mehr ein Unterschied zwischen<br />
<strong>Windows</strong> in der virtuellen<br />
Maschine und auf einem physikalischen<br />
Rechner feststellen lässt.<br />
Eine Einschränkung bleibt allerdings:<br />
Für Spiele eignen sich virtuelle<br />
Maschinen nur bedingt;<br />
hier erscheint eine native Installation<br />
in den meisten Fällen als<br />
die bessere Wahl.<br />
Die Protagonisten auf dem Markt<br />
für Desktop-Virtualisierung heißen<br />
Virtualbox [1] und VMware<br />
Workstation [2]. Ob und<br />
wie beide mit dem neuen<br />
<strong>Windows</strong> 8 kooperieren,<br />
untersuchen wir<br />
im Folgenden.<br />
VMware<br />
Im August dieses Jahres<br />
legte der Hersteller VMware<br />
die neunte Release<br />
seiner kommerziellen<br />
Software VMware Workstation<br />
auf. Der Preis für<br />
eine Neulizenz beträgt<br />
170 Euro, das Upgrade kostet<br />
70 Euro. Als wichtigste<br />
Neuerung preist das Unternehmen<br />
die Unterstützung<br />
von <strong>Windows</strong> 8 an, weswegen<br />
es dann auch nicht verwundert,<br />
dass der Einrichtungsdialog<br />
für die virtuelle Maschine<br />
ein entsprechendes Profil in der<br />
32- und 64-Bit-Variante anbietet<br />
(Abbildung A).<br />
Die anschließende Installation<br />
von <strong>Windows</strong> lief damit im Test<br />
ohne Probleme durch. Positiv fällt<br />
auf, dass <strong>Windows</strong> 8 bereits eine<br />
rudimentäre VMware-Unterstützung<br />
mitbringt: So wechseln<br />
Maus und Tastatur nahtlos in die<br />
virtuelle Maschine, sobald der<br />
Mauszeiger das Fenster mit der<br />
<strong>Windows</strong>-Installation berührt.<br />
Erweiterungen<br />
Möchten Sie das volle Potenzial<br />
des Systems in der virtuellen Maschine<br />
ausschöpfen, gilt es aber<br />
dennoch, die Gast-Erweiterungen<br />
nachzuinstallieren. Im gestarteten<br />
System klicken Sie dafür im<br />
Menüpunkt VM auf den Eintrag<br />
Install VMware Tools…. Damit<br />
hängt die Software in der virtuellen<br />
Maschine ein ISO-Image im<br />
DVD-Laufwerk ein, welches die<br />
Gast-Erweiterungen enthält.<br />
Um die Installation zu starten,<br />
genügt es, darin auf setup zu klicken.<br />
Im folgenden Dialog legen<br />
Sie fest, welche Treiber und Funk<br />
26 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Win8 in der VM<br />
schwerpunkt<br />
tionen Sie installieren möchten<br />
(Abbildung B). Die Software<br />
bringt für so gut wie alle Bereiche<br />
des Systems speziell angepasste<br />
Treiber mit, welche das Handling<br />
deutlich verbessern.<br />
Dazu zählt unter anderem die<br />
dynamische Größenanpassung<br />
des Gastes an das Format des ihn<br />
umgebenden Fensters. Sie aktivieren<br />
diese Funktion, indem Sie<br />
die Checkbox hinter dem Menüpunkt<br />
View | Autosize | Autofit<br />
guest aktivieren. Wählen Sie dagegen<br />
Center Guest, passt sich die<br />
Größe des Fensters künftig an die<br />
des Gastsystems an.<br />
Möchten Sie direkt auf dem<br />
<strong>Linux</strong>-Desktop mit <strong>Windows</strong>-Applikationen<br />
arbeiten, nutzen Sie<br />
dazu den sogenannten Unity-Modus.<br />
Sie erreichen ihn im Menü<br />
unter View | Unity. Er isoliert die<br />
laufenden Programme vom <strong>Windows</strong>-Desktop<br />
(Abbildung C, folgende<br />
Seite) und stellt sie auf<br />
dem von <strong>Linux</strong> dar. Damit Sie alle<br />
Programme von <strong>Windows</strong> erreichen,<br />
hat VMware einen Starter<br />
gebastelt, der beim Aktivieren<br />
von Unity oben rechts erscheint.<br />
Nicht ganz nahtlos<br />
Allerdings funktioniert dieser<br />
Modus lediglich in der Desktop-<br />
Ansicht. Starten Sie ihn in der<br />
Kachel-Ansicht, bleibt der Desktop<br />
leer. Ganz optimal klappt der<br />
Unity-Modus aber auch in der<br />
Desktop-Ansicht nicht. Klicken<br />
Sie beispielsweise im Explorer auf<br />
ein Bild, öffnet sich eine bildschirmfüllende<br />
App und zeigt es<br />
an. Schließen Sie diese, gelangen<br />
Sie zunächst zu den Kacheln und<br />
erst danach wieder zum Desktop.<br />
Ohne Fehl und Tadel funktioniert<br />
dagegen das Drag & Drop<br />
von Dateien sowohl aus dem<br />
Gastsystem heraus als auch<br />
hi nein. Genauso perfekt verhielt<br />
sich <strong>Windows</strong> 8 bei der Zusammenarbeit<br />
mit der gemeinsamen<br />
Zwischenablage. Sowohl einzelne<br />
Dateien als auch ganze Verzeichnisbäume<br />
transferierte VMware<br />
Workstation problemlos vom<br />
Wirt zum Gast und zurück. Das<br />
klappt auch für Texte oder URLs,<br />
die Sie so per Copy & Paste zwischen<br />
der virtuellen und realen<br />
Maschine tauschen.<br />
Verbindung nach außen<br />
Völlig problemlos verläuft auch<br />
das Einbinden von Wirtsordnern<br />
in das Gastsystem. Diese Funktion<br />
finden Sie in den Settings der<br />
virtuellen Maschine unter Options<br />
| Shared Folders. Hier legen<br />
Sie fest, mit welchem Namen das<br />
gewünschte Verzeichnis im Gastsystem<br />
erscheint. Allerdings bindet<br />
VMware dieses nicht direkt<br />
als Laufwerk ein, sondern als vmware-host<br />
im Netzwerk. Um dem<br />
Share einen Laufwerksbuchstaben<br />
zuzuweisen, klicken Sie es<br />
mit der rechten Maustaste an und<br />
wählen aus dem Kontextmenü<br />
Netzwerklaufwerk verbinden. Noch<br />
einfacher geht es, indem Sie in<br />
der oben beschriebenen Konfiguration<br />
den Punkt Map as a network<br />
drive in <strong>Windows</strong> guests aktivieren.<br />
In diesem Fall weist VMware<br />
dem Share selbstständig einen<br />
Laufwerksbuchstaben zu und<br />
hängt ihn direkt ein.<br />
Ein wichtiger Punkt für virtuelle<br />
Maschinen ist, wie gut die Software<br />
die reale USB-Schnittstelle<br />
durchschleift. Hier gibt sich VMware<br />
Workstation keine Blöße.<br />
Exotische Geräte wie Smartphones<br />
erkannte das Gastsystem<br />
im Test sofort und erlaubte den<br />
Zugriff darauf wie an einem realen<br />
PC (Abbildung D, folgende<br />
Seite). Ebenso verhielt es sich<br />
beim Anschluss eines externen<br />
USB-DVD-Brenners, den die VMware<br />
korrekt im Gast bereitstellte<br />
und sowohl das Lesen als auch<br />
das Schreiben von Daten ermöglichte.<br />
Von den fünf getesteten<br />
USB-Sticks erkannte VMware alle<br />
sofort und band sie ins System<br />
ein. Auch die angeschlossene<br />
Webcam stand binnen weniger<br />
Augenblicke zum Einsatz bereit.<br />
Lediglich ein DVB-T-Stick von<br />
Pinnacle war mangels Treiber<br />
nicht ohne Weiteres zur Arbeit zu<br />
bewegen. Sofern der Wirt eine<br />
USB-3-Schnittstelle besitzt, unterstützt<br />
VMware diese. Allerdings<br />
gilt es, sie zunächst in den<br />
Settings unter USB Controller zu<br />
aktivieren, indem Sie aus dem<br />
Dropdown-Menü neben USB<br />
Compatibility den Eintrag USB 3.0<br />
auswählen.<br />
Steht ein angeschlossenes USB-<br />
Gerät nicht direkt in der virtuellen<br />
Maschine zur Verfügung –<br />
etwa, weil es vom Wirt belegt ist<br />
– wechseln Sie im Menü nach<br />
VM | Removable Devices. In der<br />
unteren Hälfte zeigt das Ausklappmenü<br />
alle gefundenen USB-<br />
Geräte an. Um eines davon zu aktivieren,<br />
bewegen Sie den Mauszeiger<br />
darauf und wählen aus<br />
dem Untermenü Connect (Disconnect<br />
from Host).<br />
Probleme ergaben sich in VMware<br />
Workstation bei der Audio-<br />
A Version 9 des VMware<br />
Desktops bringt<br />
das passende Profil für<br />
die Installation von<br />
<strong>Windows</strong> 8 mit.<br />
B Die Gast-Erweiterungen<br />
von VMware<br />
bieten eine ganze<br />
Reihe zusätzlicher<br />
Treiber, die speziell<br />
der Kooperation zwischen<br />
<strong>Windows</strong> 8 und<br />
der virtuellen Maschine<br />
dienen.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 27
schwerpunkt<br />
Win8 in der VM<br />
C Wer es bevorzugt,<br />
seinen <strong>Linux</strong>-Desktop<br />
auch beim Gebrauch<br />
von <strong>Windows</strong>-Tools zu<br />
sehen, dem ermöglicht<br />
Unity das. Zusätzlich<br />
bietet dieser Modus einen<br />
Programmstarter,<br />
Glossar<br />
der <strong>Windows</strong> 8 inzwischen<br />
fehlt.<br />
MTP: Media Transfer<br />
Protocol zum Übertragen<br />
von Dateien via<br />
USB zum PC oder Drucker,<br />
benötigt dazu jedoch<br />
anders als sein<br />
Vorgänger PTP (Picture<br />
Transfer Protocol) gerätespezifische<br />
Treiber.<br />
Wiedergabe. Hier nerven in der<br />
Grundeinstellung permanente<br />
Störgeräusche und Verzerrungen.<br />
Für Abhilfe sorgt das Umstellen<br />
der physical Soundcard in den Settings<br />
von Auto detect auf ALSA<br />
default sound card. Eine 3D-Video-<br />
Unterstützung bietet VMware für<br />
<strong>Windows</strong> 8 derzeit nicht an. Mau<br />
sieht es auch mit der integrierten<br />
Drucker unterstützung aus. Sie<br />
soll es eigentlich ermöglichen,<br />
etwa über Netzwerkdrucker zu<br />
drucken. Nach dem Aktivieren<br />
der Funktion zeigte <strong>Windows</strong><br />
auch alle Drucker im Netz an (Abbildung<br />
E) und erlaubt es, darüber<br />
zu drucken. Allerdings erschienen<br />
die Ausdrucke im Test<br />
jeweils als unbrauchbarer Postscript-Plaintext.<br />
Virtualbox<br />
Auch Oracles für Privatanwender<br />
kostenfreie Virtualisierungssoftware<br />
Virtualbox spendierten die<br />
Entwickler ab Version 4.2 eine<br />
<strong>Windows</strong>-8-Unterstützung. Im<br />
Test lief die Installation von <strong>Windows</strong><br />
8 mit den Vorgaben völlig<br />
reibungslos ab. Auch für diese virtuelle<br />
Maschine bringt das System<br />
aus Redmond eine Mausund<br />
Tastaturintegration mit.<br />
Die Gast-Erweiterungen von<br />
Virtualbox richten Sie ein, indem<br />
Sie im Menü Geräte | Gast-Erweiterungen<br />
installieren… anklicken.<br />
Technisch geschieht dann das<br />
Gleiche wie bei VMware: Die Software<br />
hängt ein ISO-Image im<br />
DVD-Laufwerk ein, in dem sich<br />
die Treiber befinden. Ein Klick<br />
auf VBox<strong>Windows</strong>Additions startet<br />
ihre Installation.<br />
Schon der Umfang der Erweiterung<br />
von nur 9 MByte für das<br />
32-Bit-<strong>Windows</strong> lässt vermuten,<br />
dass Virtualbox wesentlich<br />
weniger Treiber mitbringt als<br />
VMware. Das zeigt sich auch an<br />
vielen Stellen, an denen die Software<br />
lange nicht so sauber arbeitet<br />
wie der Konkurrent.<br />
Auch Virtualbox bietet einen<br />
Nahtlosmodus für Programme,<br />
den Sie entweder über Anzeige |<br />
Nahtlosen Modus einschalten aktivieren<br />
oder über [Host]+[L]. Als<br />
Host-Taste fungiert in der Grundeinstellung<br />
die rechte [Strg]-Taste.<br />
Auf dem gleichen Wege schließen<br />
Sie den Modus wieder. Anders<br />
als bei VMware fehlt jedoch<br />
bei Virtualbox der Programmstarter.<br />
Der Modus zeigt entsprechend<br />
lediglich bereits geöffnete<br />
Programme und die Taskleiste an.<br />
Der Vollbildmodus ([Host]+[F])<br />
erweckt den Eindruck, das virtualisierte<br />
System laufe nativ auf<br />
dem Rechner. Eine Besonderheit<br />
stellt die Option Skalierten Modus<br />
einschalten ([Host]+[C]) dar. Mit<br />
ihr verändern Sie die Proportionen<br />
des Desktops durch Ziehen<br />
an den Fensterrändern nach eigenen<br />
Wünschen.<br />
D Selbst vergleichsweise<br />
komplizierte<br />
USB-Verbindungen per<br />
MTP bekam das kommerzielle<br />
VMware<br />
prob lemlos in den Griff.<br />
Von drinnen nach draußen<br />
Die nächste Hürde im Parcours<br />
stellt der Datenaustausch zwischen<br />
Gast und Wirt dar. Obwohl<br />
die entsprechenden Schalter im<br />
Setup der Virtual Appliance aktiv<br />
waren, weigerte sich Virtualbox<br />
standhaft, jede Art von Datei<br />
28 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Win8 in der VM<br />
schwerpunkt<br />
oder Verzeichnis via Drag & Drop<br />
oder Copy & Paste vom Gast in<br />
den Wirt und umgekehrt zu<br />
transferieren. Die einzige Art von<br />
Daten, die auf diesem Wege den<br />
Gast verlassen, sind kopierte<br />
Textschnipsel oder URLs.<br />
Allerdings bietet auch Virtualbox<br />
die Möglichkeit, Verzeichnisse<br />
des Wirtsystems im Gast einzuhängen.<br />
Die Vorgehensweise ist<br />
dabei identisch mit der von VMware:<br />
Der gewünschte Ordner<br />
landet als Netzwerk-Share im<br />
Gast (Abbildung F). Über diese<br />
Schnittstelle klappte der Datentransfer<br />
problemlos, wenn auch<br />
vergleichsweise umständlich.<br />
Kein Anschluss?<br />
Anders als bei VMware erscheint<br />
bei Virtualbox beim Einstecken<br />
von USB-Devices kein Popup, das<br />
darauf hinweist und es mit einem<br />
Klick auf die Bestätigung in der<br />
VM einbindet. Bei Virtualbox gilt<br />
es stattdessen, nach dem Einstecken<br />
des USB-Geräts per Rechtsklick<br />
auf das USB-Symbol in der<br />
unteren Leiste das Kontext-Menü<br />
aufzurufen und daraus das gewünschte<br />
Gerät zu wählen.<br />
Bereits in der einfachsten Kategorie,<br />
dem Erkennen und Einbinden<br />
von USB-Sticks, kam es allerdings<br />
schon zu Haklern und Fehlern.<br />
Einige Sticks erkannte Virtualbox<br />
gar nicht, einen anderen<br />
funktionierte er flugs zur „USB-<br />
Tastatur“ um. Letztendlich ließen<br />
sich von den fünf Prüflingen nur<br />
zwei ohne Schmerzen ins System<br />
integrieren.<br />
Ähnlich verhielt es sich mit dem<br />
Anschluss von Android-Smartphones,<br />
die in den neueren Versionen<br />
das vergleichsweise anspruchsvolle<br />
Übertragungsprotokoll<br />
MTP verwenden. In einigen<br />
Fällen zeigte Virtualbox den Inhalt<br />
des Gerätes schleppend, aber<br />
nicht vollständig an. Ein Öffnen<br />
der enthaltenen Ordner war nicht<br />
möglich. In anderen Fällen erkannte<br />
die Software zwar das Device,<br />
ohne jedoch den Inhalt anzuzeigen.<br />
Ein Blick in die Geräteverwaltung<br />
sorgte für Klarheit:<br />
<strong>Windows</strong> erkannte offenbar das<br />
Gerät nicht korrekt und installierte<br />
deswegen keinen Treiber.<br />
Weniger Probleme bereitete Virtualbox<br />
der angeschlossene USB-<br />
DVD-Brenner. Hier unterstützte<br />
die Software problemlos sowohl<br />
dessen Lese- als auch Schreibfunktion.<br />
Die angeschlossene<br />
Webcam identifizierte <strong>Windows</strong><br />
ebenfalls korrekt. Wie auch Konkurrent<br />
VMware scheiterte die<br />
Software jedoch mangels passendem<br />
Treiber an dem Pinnacle<br />
DVB-T-Stick.<br />
Bei der Tonwiedergabe in der<br />
virtuellen Maschine sorgten regelmäßige<br />
leise Knackser für Verdruss.<br />
Linderung erbrachte das<br />
Umstellen der verwendeten Audio-Infrastruktur<br />
von Pulse Audio<br />
auf ALSA-Audio-Treiber in der Rubrik<br />
Audio des Setups. Zwar verschwanden<br />
die Störgeräusche damit<br />
nicht komplett, traten jedoch<br />
wesentlich seltener auf als zuvor.<br />
Das Verwenden der virtuellen<br />
Soundkarte ICH AC97 beseitigte<br />
das Phänomen praktisch gänzlich.<br />
Da <strong>Windows</strong> diese aber nicht<br />
automatisch erkennt, gilt es zunächst,<br />
im Gast den Geräte-Manager<br />
zu starten. Danach rechtsklicken<br />
Sie auf den Eintrag Audio-<br />
Controller mit dem gelben Ausrufezeichen<br />
und wechseln im Kontextmenü<br />
in die Rubrik Treibersoftware<br />
aktualisieren…. Die Anwahl<br />
von Automatisch nach aktueller<br />
Treibersoftware suchen? installiert<br />
den Treiber.<br />
Ein weiterer Vorteil der virtuellen<br />
Soundkarte ICH AC97: Sie ermöglicht<br />
wesentlich höhere Lautstärkepegel<br />
als die voreingestellte<br />
Intel HD Audio.<br />
[1] Virtualbox: http:// www. virtualbox. org<br />
[2] VMware: http:// www. vmware. com<br />
info<br />
Fazit<br />
VMware und <strong>Windows</strong> 8 interagieren<br />
weitgehend zuverlässig<br />
miteinander und lassen die Grenzen<br />
zwischen Gast und Wirt verschwimmen.<br />
Lediglich die nicht<br />
ganz unproblematische Soundwiedergabe<br />
und die unbrauchbaren<br />
Ausdrucke trübten das Bild<br />
der 170 Euro teuren Software.<br />
Lob und Anerkennung heimste<br />
sie dagegen bei Drag & Drop sowie<br />
Copy & Paste ein, die sie mustergültig<br />
unterstützte. Anders<br />
verhält es sich da bei Virtualbox.<br />
Hier funktionierten viele Features<br />
nur unzureichend, die mäßige<br />
USB-Unterstützung gibt Anlass<br />
zur Kritik. Dabei gilt es zu<br />
berücksichtigen, dass Oracle die<br />
Software für Privatanwender kostenfrei<br />
anbietet. Wer ein beinahe<br />
perfektes System möchte, greift<br />
also besser zu VMware und investiert<br />
170 Euro. Wer mit einigen<br />
Abstrichen bei der Interoperabilität<br />
leben kann, ist mit Virtualbox<br />
zum Nulltarif gut bedient. (tle) n<br />
E Der Schein trügt:<br />
Zwar erlaubt die Erweiterung<br />
das Drucken<br />
aus der virtuellen Maschine<br />
heraus, jedoch<br />
unter Missachtung des<br />
Ursprungsformates.<br />
Im Drucker lagen jeweils<br />
Plaintext-Postscript-Ausdrucke.<br />
F Wie auch VMware<br />
bindet Virtualbox freigegebene<br />
Wirtsordner<br />
als Netzwerk-Shares<br />
in <strong>Windows</strong> ein.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 29
schwerpunkt<br />
Win8/<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />
<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong> im Dualboot<br />
Ausgelatscht<br />
Microsoft setzt wieder einmal mehr auf Kosmetik als auf Innovation – trotz neuer Oberfläche verfolgt <strong>Windows</strong> 8<br />
beim Booten im Wesentlichen dieselben rückständigen Konzepte wie seine Vorgänger. Jörg Luther<br />
System Rescue CD 3.0<br />
bootfähig auf<br />
Heft-DVD Seite A<br />
README<br />
Trotz Schreckgespenstern<br />
wie UEFI Secure<br />
Boot lassen sich <strong>Linux</strong><br />
und <strong>Windows</strong> 8 fürs<br />
Ers te genauso einfach<br />
von derselben Platte<br />
booten, wie das auch<br />
bisher schon der Fall<br />
war. Allerdings ist<br />
derzeit noch völlig<br />
unklar, ob das<br />
auch bei der<br />
nächsten Generation<br />
von <strong>Windows</strong>-8-präparierten<br />
PCs so<br />
noch der Fall<br />
sein wird.<br />
Schlechte Angewohnheiten legt<br />
man nur schwer ab. Das gilt nicht<br />
nur für Menschen, sondern offenbar<br />
auch für Betriebssysteme – zumindest,<br />
wenn sie aus Redmond<br />
kommen. 1982 durfte MS-DOS<br />
1.25 noch getrost annehmen, sich<br />
allein auf dem Boot-Medium zu<br />
tummeln – schließlich startete es<br />
von Diskette. Festplatten spielten<br />
erst ein Jahr später ab MS-DOS<br />
2.0 für den neu he rausgebrachten<br />
IBM PC eine Rolle.<br />
Zehn Jahre später hätte Microsoft<br />
zumindest wissen können,<br />
dass die Koexistenz mit anderen<br />
Betriebssystemen künftig wichtig<br />
werden würde. Technisch wäre das<br />
schon damals kein Problem gewesen,<br />
wie 1992 OS/2 2.1 für <strong>Windows</strong><br />
3.1 demonstrierte: Es integrierte<br />
eine entsprechende Microsoft-Installation<br />
beim Einrichten<br />
gleich mit. Auch andere reizvolle<br />
OS-Alternativen standen bereits<br />
zur Verfügung, nicht zuletzt verschiedene<br />
PC-Unixe. In Finnland<br />
fand gerade ein von einem Studenten<br />
zusammengestrickter, unixoider<br />
Betriebssystemkern mit dem<br />
seltsamen Namen „<strong>Linux</strong>“ zu einer<br />
passenden Lizenz: der GPL. Dieser<br />
Kernel paarte<br />
sich in den<br />
© Grzegorz Rejniak, sxc.hu<br />
darauffolgenden Jahren eng mit<br />
den Userland-Tools des GNU-Projektes,<br />
und das resultierende Betriebssystem<br />
GNU/<strong>Linux</strong> wurde<br />
schnell derartig populär, dass<br />
Micro soft gut beraten gewesen<br />
wäre, eine Parallelinstallation auf<br />
<strong>Windows</strong>-Rechnern zu unterstützen.<br />
Aber auch 2002 ignorierte<br />
<strong>Windows</strong> XP nach wie vor fröhlich<br />
die Tatsache, dass es außer in<br />
Redmond auch andernorts interessante<br />
Betriebssysteme gab.<br />
30 Jahre nach MS-DOS 1.25<br />
wirkt 2012 auch <strong>Windows</strong> 8 in<br />
dieser Hinsicht noch völlig zurückgeblieben:<br />
Wie die Vorgänger<br />
bügelt es bei der Installation ungefragt<br />
seinen Bootsektor auf die<br />
Festplatte, auch wenn dort bereits<br />
ein anderer Bootloader<br />
liegt. Dabei ignoriert Microsoft<br />
penetrant die Tatsache, dass<br />
Millionen Anwender <strong>Windows</strong><br />
nicht als alleiniges Betriebssystem<br />
verwenden möchten, ja noch<br />
nicht einmal als primäres OS.<br />
Apropos primär: Während sich<br />
moderne Betriebssysteme<br />
wie <strong>Linux</strong> mit einer beliebigen<br />
Ecke auf der Festplatte<br />
begnügen –<br />
Hauptsache, dort<br />
30<br />
12 | 12<br />
www.linux-user.de
Win8/<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />
schwerpunkt<br />
bleibt noch genügend freier Platz<br />
– versteift sich <strong>Windows</strong> 8 in antiquierter<br />
Manier auf die Installation<br />
in einer primären Partition.<br />
Dies ist dann auch die erste Hürde,<br />
die es zu überwinden gilt, will<br />
man <strong>Windows</strong> 8 auf einem <strong>Linux</strong>-<br />
Rechner einrichten.<br />
Platz schaffen<br />
Zwar besteht <strong>Windows</strong> 8 auf der<br />
Verwendung einer primären Partition,<br />
doch diese muss nicht<br />
zwangsläufig ganz vorne auf der<br />
Platte liegen. Das eröffnet die<br />
Möglichkeit, im Falle eines Falles<br />
eine bereits bestehende erweiterte<br />
Partition zu verkleinern, um<br />
Platz für das Microsoft-Betriebssystem<br />
zu schaffen. Dies erledigen<br />
Sie am besten bereits vorab<br />
unter <strong>Linux</strong> mithilfe eines Tools<br />
wie Gparted (Abbildung A). Mit<br />
diesem legen Sie auf dem freigeschaufelten<br />
Platz sinnigerweise<br />
auch gleich eine neue primäre<br />
Partition für <strong>Windows</strong> an.<br />
Optional spendieren Sie <strong>Windows</strong><br />
8 auch noch, wie von <strong>Linux</strong><br />
gewohnt, eine eigene Swap-Partition.<br />
Eine dort lagernde Auslagerungsdatei<br />
müssen Sie allerdings<br />
später in den Systemeigenschaften<br />
von <strong>Windows</strong> unter Erweitert |<br />
Leistung manuell einrichten und<br />
aktivieren. Immerhin ist es <strong>Windows</strong><br />
egal, wo diese sich befindet<br />
– sie darf auch in einer erweiterten<br />
Partition liegen. Über die angemessene<br />
Größe scheiden sich<br />
die Geister: 1,5-mal Hauptspeicher<br />
gilt als Faustregel, doch bei<br />
aktuellen Hauptspeichergrößen<br />
von 4 GByte und mehr betreiben<br />
viele <strong>Windows</strong>-Nutzer das Betriebssystem<br />
auch problemlos<br />
ganz ohne Auslagerungsdatei.<br />
Die <strong>Windows</strong>-8-Partition selbst<br />
sollte wenigstens 12 GByte groß<br />
sei, um später im laufenden Betrieb<br />
nicht binnen Kurzem vollzulaufen.<br />
Das genügt aber lediglich<br />
für erste Experimente mit dem Betriebssystem<br />
– möchten Sie über<br />
den Lieferumfang hinaus Programme<br />
einrichten, gilt es, entsprechenden<br />
Platz hinzuzurechnen.<br />
Das gilt auch dann, wenn Sie<br />
<strong>Windows</strong> 8 ein zusätz liches Laufwerk<br />
für Daten (auch das darf in<br />
einer logischen Parti tion liegen)<br />
spendieren: Das Micro soft-<br />
Betriebssystem legt sämtliche benutzerspezifischen<br />
Informationen<br />
auf der primären Partition unter<br />
C:\Users\Benutzer\ ab, wobei recht<br />
schnell beacht liche Datenmengen<br />
zusammenkommen.<br />
Haben Sie eine Swap-Partition<br />
für <strong>Windows</strong> vorgesehen, können<br />
Sie diese noch in <strong>Linux</strong> vorab mit<br />
NTFS formatieren, damit das<br />
Microsoft-Betriebssystem diese<br />
gleich beim ersten Start einhängt<br />
und mit einem Laufwerksbuchstaben<br />
versieht. Unbedingt notwendig<br />
ist das aber nicht, denn der<br />
Swap-Space lässt sich ebenso wie<br />
eine eventuelle <strong>Windows</strong>-Datenpartition<br />
später über die Tools des<br />
Microsoft-Betriebssystems noch<br />
einrichten. Auch das Formatieren<br />
der Installationspartition dürfen<br />
Sie sich getrost sparen und <strong>Windows</strong><br />
8 das während der Systemeinrichtung<br />
erledigen lassen.<br />
<strong>Windows</strong> 8 installieren<br />
Jetzt geht es ans Einrichten von<br />
<strong>Windows</strong> 8. Nach dem Booten<br />
vom entsprechenden Medium<br />
fragt der Microsoft-Installer zunächst<br />
die gewünschte Systemsprache<br />
sowie den Product Key ab<br />
und fordert zum Abnicken der<br />
Lizenzbedingungen auf. Anschließend<br />
offeriert die Routine das Upgrade:<br />
… einer bestehenden <strong>Windows</strong>-Instanz,<br />
für eine Neueinrichtung<br />
wählen Sie hier die<br />
Option Benutzerdefiniert: ….<br />
Der Installer fragt nun den gewünschten<br />
Installationsort ab.<br />
Hier wählen Sie die vorbereitete<br />
Partition an, klicken auf Laufwerks<br />
optionen (erweitert) rechts<br />
unterhalb der Partitionsliste und<br />
lassen die Routine die Partition<br />
Formatieren (Abbildung B). Haben<br />
Sie dagegen während der Vorbereitung<br />
lediglich Platz für eine <strong>Windows</strong>-Partition<br />
freigemacht, können<br />
Sie diese jetzt mit Neu anlegen<br />
und anschließend Formatieren.<br />
Nach dem Erledigen anstehender<br />
Partitionierungsarbeiten starten<br />
Sie über Weiter den eigentlichen<br />
Installationsvorgang. Die Einrichtungsroutine<br />
kopiert nun die Daten<br />
in die <strong>Windows</strong>-Partition,<br />
zieht gegebenenfalls Updates<br />
nach und startet den Rechner anschließend<br />
neu. Anschließend<br />
können Sie einige Einstellungen<br />
treffen, dann gilt es, ein Benutzerkonto<br />
anzulegen.<br />
Zwar kennt <strong>Windows</strong> 8 immer<br />
noch ein Lokales Konto, für dessen<br />
Einrichtung Sie Microsoft keine<br />
persönlichen Daten überlassen<br />
müssen, doch bietet dieses nur<br />
eine eingeschränkte Funktionalität.<br />
Als Standard fungiert dagegen<br />
ein Microsoft-Konto in der<br />
Cloud des Herstellers, für das Sie<br />
zumindest eine E-Mail-Adresse,<br />
Ihr Geschlecht sowie die Postleitzahl<br />
Ihres Wohnortes angeben<br />
müssen. Nur mit einem solchen<br />
Konto können Sie Apps aus dem<br />
<strong>Windows</strong> Store herunterladen sowie<br />
Einstellungen und Daten über<br />
mehrere Geräte synchronisieren.<br />
Für das Verwenden klassischer<br />
A So geht’s: <strong>Windows</strong><br />
8 benötigt eine<br />
primäre Partition, hier<br />
/dev/sda4. Weitere<br />
Laufwerke, etwa für<br />
Daten oder eine Auslagerungsdatei<br />
(hier<br />
/ dev/sda6), dürfen sich<br />
in einer logischen Partition<br />
befinden.<br />
B Über den Schalter<br />
Laufwerksoptionen<br />
(erweitert) blendet der<br />
<strong>Windows</strong>-8-Installer<br />
Funktionen zum Anlegen,<br />
Erweitern, Löschen<br />
und Formatieren<br />
von Partitionen ein.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 31
schwerpunkt<br />
Win8/<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />
C Die Super Grub Disk erkennt in aller Regel die korrekte <strong>Linux</strong>-<br />
Partition automatisch und bietet diese direkt zum Booten an.<br />
D Möchten Sie es ganz genau wissen, lassen Sie sich von der SGD<br />
sämtliche auf der Platte liegenden Grub-Konfigurationen anzeigen.<br />
Listing 1<br />
<strong>Windows</strong>-Programme auf dem<br />
Desktop allerdings genügt ein lokales<br />
Konto völlig, ein Cloud-Konto<br />
bei Microsoft können Sie bei<br />
Bedarf jederzeit später anlegen.<br />
Nach der Auswahl des Kontentyps<br />
und der Eingabe der Authentifizierungsdaten<br />
bestätigen Sie<br />
die Eingaben noch einmal mit einem<br />
Klick auf Fertig stellen. Der<br />
Rechner startet nun in die neue<br />
Kachel-Oberfläche von <strong>Windows</strong>.<br />
Dorthin führt nun auch jeder<br />
Neustart des Rechners, weil <strong>Windows</strong><br />
den <strong>Linux</strong>-Bootloader – alle<br />
gängigen Distributionen verwenden<br />
heute Grub2 – rücksichtslos<br />
überschrieben hat. Dem gilt es, im<br />
nächsten Schritt abzuhelfen.<br />
Grub wiederherstellen<br />
Alle Eventualitäten beim Wiederherstellen<br />
des Bootsektors abzudecken,<br />
würde mit Leichtigkeit einen<br />
eigenen Artikel füllen. Eine<br />
gut strukturierte Aufstellung zu<br />
diesem Thema liefert ein exzellenter<br />
Blogeintrag im Ubuntuusers-<br />
Wiki [1]. Doch dank Grub2 erfordert<br />
es in aller Regel keinerlei größere<br />
Kopfstände, wieder zum alten<br />
Bootloader zurückzukehren:<br />
# grub‐setup /dev/sda<br />
# update‐grub<br />
Generating grub.cfg ...<br />
Found linux image: /boot/vmlinuz‐3.2.0‐29‐generic‐pae<br />
Found initrd image: /boot/initrd.img‐3.2.0‐29‐generic‐pae<br />
Found memtest86+ image: /boot/memtest86+.bin<br />
Found <strong>Windows</strong> 8 (loader) on /dev/sda4<br />
Found Debian GNU/<strong>Linux</strong> (wheezy/sid) on /dev/sda5<br />
Alle Daten dazu lagern noch in der<br />
ursprünglichen Root-Partition. Es<br />
fehlen nun lediglich die Grub-<br />
Kernkomponenten boot.img und<br />
core.img im MBR – die hat <strong>Windows</strong><br />
überschrieben.<br />
Am einfachsten lassen diese sich<br />
wiederherstellen, indem man in<br />
das ursprüngliche <strong>Linux</strong>-System<br />
bootet und von dort den Bootsektor<br />
repariert. Das erledigen Sie<br />
am schnellsten und einfachsten<br />
mithilfe der Super Grub Disk [2].<br />
Diese zählt zum Inventar klassischer<br />
Rettungsdistributionen wie<br />
der System Rescue CD [3], die Sie<br />
auch auf allen Ausgaben unserer<br />
<strong><strong>Linux</strong>User</strong> Rescue CD finden.<br />
Starten Sie also den Rechner<br />
von einer Ausgabe der System<br />
Rescue CD neu, und wählen Sie in<br />
deren Bootmenü den Punkt F)<br />
Run system tools from floppy disk<br />
image…. Im folgenden Menü finden<br />
Sie ganz unten den Punkt<br />
SGD: Super Grub Disk, über den<br />
Sie die Super Grub Disk starten.<br />
Sie erkennt in aller Regel die vorher<br />
verwendete Grub-Konfiguration<br />
automatisch und bietet das<br />
Booten in die entsprechende Partition<br />
als ersten Menüpunkt auf<br />
ihrer Liste an (Abbildung C).<br />
Wollen Sie aber absolut auf<br />
Nummer sicher gehen, wählen Sie<br />
stattdessen den dritten Menüpunkt<br />
an, Detect any GRUB2 configuration<br />
file ( grub.cfg ). Die SGD<br />
durchforstet nun alle Partitionen<br />
nach infrage kommenden Bootkonfigurationen<br />
und bietet diese<br />
zur Auswahl an. Bei unserer Testkonfiguration<br />
aus Abbildung A erkennt<br />
sie korrekt die installierten<br />
Distributionen Ubuntu 12.04.1<br />
auf der primären Partition /dev/<br />
sda2 und ZevenOS-Neptune auf<br />
der logischen Partition / dev/sda5<br />
(Abbildung D).<br />
Durch Anwahl des entsprechenden<br />
Menüpunktes booten Sie nun<br />
direkt in die vor der Installation<br />
von <strong>Windows</strong> 8 aktive Systempartition<br />
– in unserem Beispiel<br />
Ubuntu auf /dev/sda2. Hier starten<br />
Sie ein Terminal und melden<br />
sich darin als administrativer Benutzer<br />
root an. Nun sind Sie nur<br />
noch zwei kurze Befehle von der<br />
funktionierenden Multiboot-<br />
Lösung entfernt.<br />
Im ersten Schritt installieren Sie<br />
die Grub-Kernkomponenten wieder<br />
im MBR. Dazu dient der Befehl<br />
grub‐setup /dev/sda. Hier müssen<br />
Sie die Angabe /dev/sda für die<br />
erste Festplatte gegebenenfalls<br />
durch die Angabe desjenigen Devices<br />
ersetzen, auf dem Sie den<br />
Bootsektor restaurieren möchten.<br />
Anschließend rufen Sie update‐grub<br />
auf, um den Bootloader eine neue<br />
Konfigurationsdatei erstellen zu<br />
lassen, welche die neue <strong>Windows</strong>-<br />
Installation gleich einschließt.<br />
Den kompletten Ablauf des Vorgangs<br />
für unser Beispiel sehen Sie<br />
in Listing 1.<br />
Gegebenenfalls können Sie nun<br />
manuell [4] oder mit einem Tool<br />
wie dem Grub2-Editor [5] noch<br />
etwas Pretty-Printing in den<br />
32 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Win8/<strong>Linux</strong>-Dualboot<br />
schwerpunkt<br />
Grub2-Konfigurationsdateien<br />
vornehmen, um den Bootscreen<br />
optisch attraktiver zu gestalten.<br />
Ansonsten starten Sie den Rechner<br />
jetzt einfach neu und finden<br />
sich dann im gewohnten Bootmenü<br />
wieder, das nun auch einen<br />
Eintrag für das frisch installierte<br />
<strong>Windows</strong> 8 umfasst.<br />
Insel der Seligen<br />
Dank der Fähigkeiten von Grub2<br />
stellt der umgekehrte Fall, das<br />
Nachrüsten von <strong>Linux</strong> auf einem<br />
mit <strong>Windows</strong> 8 vorinstallierten<br />
Rechner, Sie vor keinerlei Probleme.<br />
Die Installer aller gängigen<br />
Distributionen bieten gegebenenfalls<br />
an, ehedem von <strong>Windows</strong> belegten<br />
Platz für <strong>Linux</strong> freizuschaufeln.<br />
Zudem läuft <strong>Linux</strong> ebenso<br />
gut von einer logischen Partition<br />
wie von einer primären, sodass es<br />
leicht fällt, ein Plätzchen für das<br />
Betriebssystem zu finden. Der inzwischen<br />
zum Standard avancierte<br />
Bootloader Grub2 bindet beim<br />
Einrichten von <strong>Linux</strong> die <strong>Windows</strong>-Partition<br />
gleich automatisch<br />
in sein Bootmenü mit ein.<br />
Allerdings dürfte spannend<br />
werden, wie lange sich <strong>Linux</strong>-Anwender<br />
noch auf dieser Insel der<br />
Seligen sonnen dürfen. Ungemach<br />
steht bereits vor der Tür:<br />
Mit dem von Microsoft für <strong>Windows</strong>-8-PCs<br />
obligatorisch gefordertem<br />
UEFI Secure Boot steht<br />
potenziell Ärger ins Haus. Das<br />
liegt nicht zuletzt daran, dass<br />
zwischen den verschiedenen Distributionen<br />
nur wenig Einigkeit<br />
darüber besteht, wie diese Funktion<br />
wohl am besten für <strong>Linux</strong> zu<br />
implementieren sei.<br />
UEFI Secure Boot<br />
Immerhin hat sich nun endlich<br />
die <strong>Linux</strong> Foundation der Sache<br />
angenommen, wie <strong><strong>Linux</strong>User</strong> es<br />
bereits vor einem halben Jahr<br />
vorgeschlagen hatte [6]. Damit<br />
scheint derzeit zumindest das<br />
Problem der Schlüsselverwaltung<br />
für UEFI Secure Boot einer Lösung<br />
nahe. Allerdings gehen die<br />
faktischen Lösungsansätze der<br />
Entwickler von Fedora, OpenSuse<br />
und Ubuntu, die sich alle derzeit<br />
intensiv mit dem Problem beschäftigen,<br />
nicht unbedingt in<br />
dieselbe Richtung. Ein recht vielversprechendes<br />
Konzept hat Fedoras<br />
UEFI-Spezialist Matthew<br />
Garrett [7] auf Anregung der Suse-Entwickler<br />
[8] immerhin bereits<br />
teilweise in Code umgesetzt.<br />
Die vorgeschlagene Lösung basiert<br />
auf einem dreistufigen Ansatz:<br />
Der mit dem Microsoft-<br />
Schlüssel oder einem anderen<br />
Plattform-Key (PK) signierte<br />
Bootloader-Stub „Shim“ (das englische<br />
Wort bedeutet so viel wie<br />
Beilagscheibe oder Distanzblech)<br />
lädt den eigentlichen Bootloader<br />
Grub2 nach. Dabei prüft Shim,<br />
durch den Key Exchange Key<br />
(KEK) autorisiert, die Validität<br />
des Bootloaders anhand von Machine<br />
Owner Keys (MOKs), die in<br />
einer Datei lagern (Abbildung E).<br />
Dies ermöglicht, jederzeit neue<br />
MOKs in der entsprechenden Datenbank<br />
zu hinterlegen, sodass<br />
jede Distribution UEFI Secure<br />
Boot verwenden kann, ohne sich<br />
dazu von Microsoft eine Signatur<br />
holen zu müssen.<br />
Doch noch ist nichts in Stein gemeißelt,<br />
was das <strong>Linux</strong>-Bootkonzept<br />
für die nächste Generation<br />
von PCs angeht. Das Problem<br />
wird ohnehin frühestens mit dem<br />
diesjährigen Weihnachtsgeschäft<br />
akut, wenn die Industrie die ersten<br />
Rechner mit <strong>Windows</strong> 8 und<br />
aktiviertem UEFI Secure Boot<br />
ausliefert. Da Microsoft in den<br />
Spezifikationen für das <strong>Windows</strong>-<br />
8-Label ohnehin vorschreibt, dass<br />
die Secure-Boot-Funktion sich deaktivieren<br />
lassen muss, steht jedoch<br />
nicht zu befürchten, dass<br />
sich <strong>Linux</strong> nicht mehr installieren<br />
ließe – es bootet dann eben ohne<br />
diese Funktion.<br />
Fazit<br />
Fürs Erste leben also <strong>Windows</strong> 8<br />
und <strong>Linux</strong> weiterhin wie bisher<br />
kommod nebeneinander auf der<br />
Rechnerfestplatte. Wirkliche<br />
Neuerungen bei den Bootverfahren<br />
bringt frühestens die nächste<br />
oder gar übernächste Runde im<br />
Release-Zyklus der großen Distributionen;<br />
auch Hardware, mit der<br />
sich Features wie UEFI Secure<br />
Boot und deren Auswirkungen<br />
testen ließen, ist derzeit schwer<br />
zu beschaffen. Wir bleiben aber<br />
am Ball und hoffen, Ihnen in einer<br />
der nächsten Ausgaben mehr<br />
und Konkreteres zum Thema verraten<br />
zu können. (jlu) n<br />
info<br />
[1] Grub2 reparieren: http:// wiki. ubuntuusers.<br />
de/ GRUB_2/ Reparatur<br />
[2] Super Grub Disk:<br />
http:// www. supergrubdisk. org<br />
[3] System Rescue CD:<br />
http:// www. sysresccd. org<br />
[4] Grub2-Workshop: Andreas Bohle,<br />
„Ladehemmung“, LU 01/2010, S. 74,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 19918<br />
[5] Grub2-Editor: Tim Schürmann, „Neues<br />
Design“, LU 07/2012, S. 80, http:// www.<br />
linux‐community. de/ 25923<br />
[6] UEFI Secure Boot: Jörg Luther, „Nicht schon<br />
wieder“, LU 07/2012, S. 3, http:// www.<br />
linux‐community. de/ 26369<br />
[7] Blog von Matthew Garrett:<br />
http:// mjg59. dreamwidth. org<br />
[8] „SUSE and Secure Boot: The Details“:<br />
https:// www. suse. com/ blogs/<br />
uefi‐secure‐boot‐details/<br />
E Das von Suse-Entwicklern<br />
vorgeschlagene<br />
und vom Fedora-<br />
Spezialisten Matthew<br />
Garrett bereits teilweise<br />
implementierte<br />
Verfahren soll jeder<br />
Distribution den Zugang<br />
zu UEFI Secure<br />
Boot ermöglichen.<br />
(Bild: Suse)<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 33
schwerpunkt<br />
<strong>Linux</strong>-FS unter Win8<br />
<strong>Linux</strong>-Dateisysteme<br />
unter <strong>Windows</strong> 8 nutzen<br />
Passend<br />
gemacht<br />
Seit jeher weigert sich <strong>Windows</strong>, andere als die eigenen Dateisysteme zu unterstützen.<br />
Mit ein paar Tricks klappt es aber trotzdem mit den Ext-FS von <strong>Linux</strong>. Thomas Leichtenstern<br />
© Pixpack, 123RF<br />
README<br />
Ext2fsd 0.5.1<br />
LU/ext2fsd/<br />
<strong>Linux</strong> Reader<br />
LU/linux‐reader/<br />
In Version 8 verwehrt<br />
Microsoft seinem <strong>Windows</strong><br />
wieder die Zusammenarbeit<br />
mit anderen<br />
Dateisystemen als den<br />
eigenen. Entsprechend<br />
gilt: Wer mit <strong>Windows</strong><br />
auf eine <strong>Linux</strong>-Partition<br />
zugreifen möchte, der<br />
braucht dafür die passenden<br />
Tools.<br />
Als ein Hemmschuh bei der gemeinsamen<br />
Arbeit mit <strong>Linux</strong> und<br />
<strong>Windows</strong> auf einem Rechner erweist<br />
sich seit eh und je die Inkompatibilität<br />
der verwendeten<br />
Dateisysteme. Während <strong>Linux</strong> in<br />
dieser Hinsicht deutlich zugelegt<br />
hat und sowohl NTFS- als auch<br />
FAT-Dateisysteme anstandslos erkennt,<br />
weigert sich Microsoft<br />
nach wie vor beharrlich, andere<br />
Dateisysteme als die eigenen zu<br />
unterstützen. Das gilt auch für<br />
die Version <strong>Windows</strong> 8.<br />
Dieses Missstandes haben sich<br />
aber bereits vor Jahren diverse<br />
Projekte angenommen und Software<br />
vorgestellt, die es erlaubt,<br />
1 Anders als es die Projektseite verspricht, ist Ext2<br />
IFS for <strong>Windows</strong> nicht mit <strong>Windows</strong> 8 kompatibel.<br />
auf die <strong>Linux</strong>-Dateisysteme auch<br />
unter <strong>Windows</strong> zuzugreifen. Ein<br />
Test zeigt, ob das unter dem aktuellen<br />
<strong>Windows</strong> 8 weiterhin anstandslos<br />
funktioniert. Dazu kam<br />
als System die 32-Bit-Variante<br />
von <strong>Windows</strong> 8 zum Einsatz, wir<br />
prüften den Zugriff auf die Dateisysteme<br />
Ext2/3/4 sowie Reiserfs<br />
und Btrfs.<br />
FS-Treiber<br />
Die mit Abstand eleganteste Variante<br />
wäre es, wenn <strong>Windows</strong><br />
selbst ohne spezielle Hilfsmittel<br />
transparent auf die <strong>Linux</strong>-Dateisysteme<br />
zugreifen könnte. Diesen<br />
Ansatz verfolgt das schon ältere<br />
Projekt Ext2 IFS for<br />
<strong>Windows</strong> [1], das<br />
vorgeblich <strong>Windows</strong><br />
8 unterstützen<br />
soll. Beim ersten<br />
Aufruf des Programms<br />
erscheint<br />
jedoch lediglich<br />
eine Fehlermeldung<br />
(Abbildung<br />
1) des Inhalts, dass es mit<br />
dieser Version von <strong>Windows</strong><br />
nicht kompatibel sei.<br />
Die danach angestoßene Installation<br />
im Kompatibilitätsmodus<br />
<strong>Windows</strong> Vista SP3 lief zwar ohne<br />
weitere Fehlermeldungen durch,<br />
jedoch blieb auch hier der gewünschte<br />
Effekt aus: Den <strong>Linux</strong>-<br />
Dateisystemen ließen sich mit<br />
dem IFS Drives Control Panel item<br />
aus der Systemsteuerung zwar<br />
Laufwerksbuchstaben zuweisen,<br />
ein Zugriff auf die Volumes war<br />
jedoch nicht möglich.<br />
Ein anderer Kandidat aus der<br />
Riege der Dateisystemtreiber<br />
nennt sich Ext2fsd [2]. Anders als<br />
der Name suggeriert, unterstützt<br />
Ext2fsd laut Projektseite nicht<br />
nur sämtliche Ext-Dateisysteme,<br />
sondern auch Reiserfs und HPFS.<br />
Eine weitere Besonderheit: Der<br />
Treiber unterstützt das Journal<br />
von Ext3 und vermeidet damit<br />
mögliche Inkonsistenzen im<br />
Dateisystem. Die meisten anderen<br />
Tools aus diesem Dunstkreis<br />
34 12 | 12<br />
www.linux-user.de
<strong>Linux</strong>-FS unter Win8<br />
schwerpunkt<br />
dagegen hängen Ext-Dateisysteme<br />
in der Regel als Ext2 unter<br />
Umgehung des Journals ein.<br />
Ein Blick auf die Ext2fsd-Seite<br />
verheißt jedoch erst einmal<br />
nichts Gutes: Das letzte Update<br />
stammt vom Juli 2011. Von <strong>Windows</strong><br />
8 ist keine Rede, der offizielle<br />
Support reicht bis <strong>Windows</strong><br />
7. Von solchen Details lassen wir<br />
uns aber nicht abschrecken und<br />
versuchen unser Glück auf einer<br />
<strong>Windows</strong>-8-Maschine.<br />
Auch hier ergibt sich beim Start<br />
das gleiche Bild wie bei Ext2 IFS:<br />
This programm cannot be installed<br />
on <strong>Windows</strong> NT version 6.1.8.000<br />
or later. Im Kompatibilitätsmodus<br />
<strong>Windows</strong> 7 klappt die Installation<br />
des Treibers dann doch – allerdings<br />
mit dem gleichen Resultat<br />
wie zuvor bei Ext2 IFS: Ein Ansprechen<br />
der <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />
war zunächst nicht möglich. Das<br />
änderte sich allerdings nach einem<br />
Neustart des Systems.<br />
Ext2fsd unterstützt im Test<br />
Ext2 und Ext3 schreibend und lesend,<br />
Ext4 dagegen zunächst nur<br />
im Lesemodus. Um auch auf solche<br />
Partitionen schreibend zuzugreifen,<br />
klicken Sie im Ext2 Volume<br />
Manager (Abbildung 2) mit der<br />
rechten Maustaste auf die entsprechende<br />
Partition und wählen<br />
aus dem Kontextmenü Show properties.<br />
Dann klicken Sie auf den<br />
Button Ext2 Properties. Im neuen<br />
Fenster entfernen Sie das Häkchen<br />
vor Mount volume in read only<br />
mode und bestätigen die Änderung<br />
mittels Apply. Ungeachtet<br />
der nun erscheinenden Meldung,<br />
erst ein Neustart würde den<br />
Schreibzugriff aktivieren, war das<br />
im Test sofort der Fall.<br />
Sofern sich Partitionen nicht<br />
auf Wechseldatenträger befinden,<br />
empfiehlt es sich, ihnen einen<br />
festen Laufwerksbuchstaben zuzuordnen.<br />
Das erreichen Sie, indem<br />
Sie im Ext2 Volume Manager<br />
beim Mappen des Laufwerkes<br />
(Change Drive Letters) den Punkt<br />
Create a permanent MountPoint via<br />
Session Manager aktivieren. Das<br />
hat in erster Linie den Vorteil,<br />
dass die Laufwerke direkt nach<br />
dem Booten bereitstehen. Mit der<br />
vorgegebenen Einstellung Automatic<br />
mount via MountMgr erscheinen<br />
sie erst nach dem Start<br />
des Ext2 Volume Managers. Hier<br />
handelt es sich allerdings nicht<br />
um einen Fehler des Programms:<br />
Der Effekt ist der Tatsache geschuldet,<br />
dass <strong>Windows</strong> das Aktivieren<br />
von Enable Ext2Mgr autostart<br />
fröhlich ignoriert.<br />
Der einzige Wermutstropfen an<br />
Ext2fsd: Das auf der Projekt-<br />
Website versprochene Einhängen<br />
von Reiserfs- oder Btrfs-Systemen<br />
unterstützt Ext2fsd unter<br />
<strong>Windows</strong> 8 derzeit nicht.<br />
Dateimanager<br />
Wer nur gelegentlich auf <strong>Linux</strong>-<br />
Partitionen zugreifen möchte, dem<br />
genügt es sicherlich, ein Tool zu<br />
besitzen, mit dem er temporär beispielsweise<br />
in Form eines Dateibrowsers<br />
darauf zugreifen kann.<br />
Das vom kommerziellen Anbieter<br />
Diskinternals kostenfrei zur<br />
Verfügung gestellte Programm<br />
<strong>Linux</strong> Reader [3] kennt neben<br />
den Ext-Systemen auch Reiserfs.<br />
Im eigenen Dateiexplorer (Abbildung<br />
3) erlaubt es den Zugriff<br />
auf die Dateisysteme, allerdings<br />
nur lesend.<br />
Das mehr oder weniger in sich<br />
geschlossene Programm kennt<br />
auch kein Drag & Drop oder<br />
Copy & Paste von Verzeichnissen<br />
und Dateien. Um solche zu transferieren,<br />
gilt es, jedes Mal eine relativ<br />
umständliche Prozedur auszuführen:<br />
Sie klicken zunächst<br />
mit der rechten Maustaste auf die<br />
gewünschte Datei oder das Verzeichnis<br />
und wählen aus dem<br />
Kontextmenü Save. Danach erscheint<br />
ein Dialog, der zunächst<br />
feststellt, dass Sie eine Datei sichern<br />
möchten. Hier blättern Sie<br />
via Next zum Abschnitt, in dem<br />
Sie das Zielverzeichnis anwählen.<br />
Im letzten Dialog erscheinen die<br />
im Ordner enthaltenen Dateien,<br />
die Sie einzeln per Checkbox anoder<br />
abwählen.<br />
Nach einem ähnlichen Prinzip<br />
funktioniert das Tool Explore2fs<br />
[4]. Es bringt einen eigenen<br />
Dateibrowser mit, in dem es<br />
links in einer Spalte die gefundenen<br />
Partitionen anzeigt und<br />
rechts davon deren Inhalt. Im Test<br />
2 Der Ext2 Volume<br />
Manager des Dateisystemtreibers<br />
Ext2fsd<br />
bietet eine ganze Reihe<br />
von Möglichkeiten, die<br />
<strong>Linux</strong>-Partitionen zu<br />
verwalten.<br />
3 Der <strong>Linux</strong> Reader<br />
erlaubt lediglich den<br />
lesenden Zugriff auf<br />
<strong>Linux</strong>-Partitionen, unterstützt<br />
dafür aber<br />
auch den auf Reiserfs.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 35
schwerpunkt<br />
<strong>Linux</strong>-FS unter Win8<br />
4 Dank einer<br />
Plugin-Schnittstelle<br />
erlaubt es der Total<br />
Commander, unter anderem<br />
Erweiterungen<br />
für <strong>Linux</strong>-Dateisysteme<br />
nachzuladen.<br />
5 Nach der<br />
Installation der Erweiterungen<br />
erlaubt der<br />
Total Commander den<br />
Zugriff auf die <strong>Linux</strong>-<br />
Partitionen in der Rubrik<br />
Netzwerk – vorausgesetzt,<br />
er wurde mit<br />
administrativen Rechten<br />
gestartet.<br />
erkannte das Tool zwar alle Ext-<br />
Partitionen, weigerte sich jedoch,<br />
deren Inhalt anzuzeigen – und<br />
war damit nicht zu gebrauchen.<br />
Eine weitere Alternative bietet<br />
das Sharewareprogramm Total<br />
Commander [5], dessen Testversion<br />
auf einen Monat Laufzeit begrenzt<br />
ist. Das Freischalten der<br />
Software schlägt mit 40 Schweizer<br />
Franken zu Buche. Einen der<br />
größten Vorzüge der Software<br />
stellt die Plugin-Schnittstelle dar,<br />
die es erlaubt, die Funktionalität<br />
des Dateibrowsers in viele Richtungen<br />
zu erweitern – unter anderem<br />
um eine Unterstützung<br />
von <strong>Linux</strong>-Dateisystemen.<br />
Um diese Erweiterungen zu installieren,<br />
klicken Sie im Menü auf<br />
Konfigurieren und darin auf Einstellungen.<br />
Im Einstellungsdialog<br />
(Abbildung 4) wechseln Sie in die<br />
Rubrik Plugins und klicken darin<br />
auf den Button Herunterladen neben<br />
Neue Plugins von ghisler.com<br />
herunterladen.<br />
Daraufhin<br />
öffnet sich<br />
im Browser<br />
die Download-Seite<br />
[6]<br />
mit den<br />
Plug ins. Im<br />
Abschnitt<br />
File system<br />
extensions<br />
finden Sie<br />
die Erweiterungen,<br />
die<br />
den Zugriff<br />
unter anderem<br />
auf <strong>Linux</strong>-Dateisysteme erlauben.<br />
Nach dem Download der<br />
Zip-Datei mit der jeweiligen Extension<br />
entpacken Sie diese. Zum<br />
Vorschein kommt unter anderem<br />
eine Datei mit der Endung .wfx,<br />
bei der es sich um das eigentliche<br />
Plugin handelt.<br />
Öffnen Sie danach in der Konfiguration<br />
von Total Commander<br />
unter Plugins die Rubrik Dateisystem-Plugins<br />
(.WFX) mit einem<br />
Klick auf Konfigurieren rechts daneben.<br />
Um das neue Plugin einzubinden,<br />
klicken Sie auf Hinzufügen<br />
und navigieren im Dateibrowser<br />
in das Verzeichnis, in das<br />
Sie die Erweiterung entpackt haben.<br />
Hier klicken Sie die gewünschte<br />
WFX-Datei an und bestätigen<br />
mit Öffnen. Danach steht<br />
das Plugin zum Einsatz bereit.<br />
Wir testeten die Plugins<br />
Ext2+Reiser 1.6 sowie DiskInternals<br />
Reader 2012/06/07. Um die<br />
Tools zu nutzen, müssen Sie den<br />
Dateibrowser mit Admin-Rechten<br />
starten, sonst können Sie<br />
keine <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />
einhängen. Beide Plugins<br />
arbeiten nach demselben<br />
Prinzip und legen in der<br />
Netzwerkumgebung von Total<br />
Commander neue Einträge<br />
an (Abbildung 5).<br />
Ein Doppelklick auf einen<br />
solchen Eintrag bringt<br />
die Liste der gefundenen<br />
Partitionen zu Vorschein,<br />
die Sie wiederum mit einem<br />
Doppelklick öffnen.<br />
Ein Nachteil, den beide<br />
Plugins teilen: Sie greifen jeweils<br />
nur lesend auf die Partitionen zu.<br />
Beide erlauben es aber, die Inhalte<br />
per Drag & Drop zu kopieren.<br />
Während beide Plugins problemlos<br />
Ext2- und Ext3-Partitionen<br />
öffneten, führte der Versuch,<br />
mit Ext2+Reiser eine Ext-4-Partition<br />
anzusprechen, zum Absturz<br />
des Dateimanagers. Deutlich stabiler<br />
präsentierte sich der Disk-<br />
Internals Reader, der sowohl die<br />
Ext4-Partition als auch die mit<br />
Reiserfs formatierte öffnete.<br />
Fazit<br />
Wenn es für Sie wichtig ist, auf<br />
alle Partitionen unter <strong>Windows</strong><br />
und <strong>Linux</strong> gleichermaßen zuzugreifen,<br />
kommen Sie an Ext2/3/4<br />
nicht vorbei. Für Reiserfs gibt es<br />
bislang nur eine rudimentäre Unterstützung<br />
auf der <strong>Windows</strong>-Seite,<br />
für Btrfs gar keine.<br />
Wollen Sie unter <strong>Windows</strong> regelmäßig<br />
auf <strong>Linux</strong>-Partitionen<br />
zugreifen, sind Sie mit dem Treiber<br />
Ext2fsd gut bedient. Er erlaubt<br />
zwar nur den Zugriff auf<br />
Ext-Dateisysteme, das dafür bei<br />
allen drei Versionen sowohl<br />
lesend als auch schreibend.<br />
Die einfachste Variante, um<br />
schnell einen Blick auf die <strong>Linux</strong>-<br />
Partitionen zu werfen, bietet der<br />
<strong>Linux</strong> Reader von Diskinternals.<br />
Ihm haften jedoch die Makel an,<br />
dass er nur lesenden Zugriff auf<br />
die Partitionen gewährt und die<br />
Inhalte umständlich transferiert.<br />
Einen Mittelweg beschreitet der<br />
Total Commander: Mit entsprechenden<br />
Plugins ausgerüstet, erlaubt<br />
auch er den Zugriff auf die<br />
<strong>Linux</strong>-Dateisysteme, allerdings<br />
auch nur lesend. (tle) n<br />
[1] Ext2 IFS: http:// www. fs‐driver. org<br />
[2] Ext2fsd: http:// www. ext2fsd. com<br />
[3] <strong>Linux</strong> Reader:<br />
info<br />
http:// www. diskinternals. com/ linux‐reader/<br />
[4] Explore2fs:<br />
http:// www. chrysocome. net/ explore2fs/<br />
[5] Total Commander: http:// www. ghisler. com<br />
[6] Total Commander Plugins:<br />
http:// www. ghisler. com/ plugins. htm<br />
36 12 | 12<br />
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Bank
schwerpunkt<br />
<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />
<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong> im Netz<br />
Flotter Tanz<br />
Der Datenaustausch über das Netzwerk zwischen <strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong><br />
lässt sich mit wenigen Handgriffen einrichten. Dabei gilt es jedoch,<br />
die ein oder andere Stolperstelle zu vermeiden. Thomas Drilling<br />
© Benjamin Haas, 123RF<br />
README<br />
Der gegenseitige Zugriff<br />
auf Ressourcen im Netz<br />
zwischen <strong>Windows</strong> und<br />
<strong>Linux</strong> im Allgemeinen<br />
und <strong>Windows</strong> 8 und<br />
<strong>Linux</strong> im Speziellen gilt<br />
zwar als alter Hut und<br />
verläuft oft weitgehend<br />
selbsterklärend, scheitert<br />
aber in der Praxis<br />
immer wieder an Kleinigkeiten.<br />
Dieser Artikel<br />
fasst die grundsätzlichen<br />
Schritte, Methoden,<br />
Konzepte und Szenarien<br />
für Sie zusammen.<br />
Beim Vernetzen von <strong>Linux</strong> und<br />
<strong>Windows</strong> 8 mittels Datei- und<br />
Druckfreigaben spielt auf der<br />
<strong>Linux</strong>-Seite Samba eine entscheidende<br />
Rolle. Ob das Ganze transparent,<br />
mit geringem oder großem<br />
Konfigurationsaufwand beziehungsweise<br />
gar nicht funktioniert,<br />
hängt von vielen Dingen<br />
ab. Zwar spielen im Peer-to-Peer-<br />
Networking die Rollen von Client<br />
und Server keine Rolle, doch<br />
müssen Sie unter <strong>Linux</strong> jeden<br />
Host durch Installieren des Paketes<br />
samba zum Samba-Server machen,<br />
damit er CIFS/SMB-Dienste<br />
anbieten kann. Zum Einbinden<br />
von <strong>Windows</strong>-Freigaben genügt<br />
dagegen das Einrichten des Paketes<br />
smbclient. Wir erläutern im<br />
Folgenden das einfache Vernetzen<br />
im Peer-to-Peer-Betrieb zwischen<br />
<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong>, wobei<br />
wir Ihnen helfen, typische<br />
Stolperstellen zu umgehen.<br />
Scheitert bei Ihnen der Zugriff<br />
auf gegenseitige Freigaben zwischen<br />
<strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong> 8,<br />
heißt das nicht unbedingt, dass<br />
Sie etwas falsch gemacht haben.<br />
Dass XP, Vista, <strong>Windows</strong> 7 und<br />
<strong>Windows</strong> 8 nicht miteinander reden,<br />
kommt selbst in homogenen<br />
<strong>Windows</strong>-Netzen vor und liegt<br />
unter anderem daran, dass<br />
Microsoft immer wieder neue<br />
Technologien einbaut, die eine<br />
Kommunikation erschweren.<br />
Theorie und Praxis<br />
Als Paradebeispiel gelten die mit<br />
<strong>Windows</strong> 7 eingeführten „Heimnetzgruppen“,<br />
die Microsoft zwar<br />
als Vereinfachung anpreist, die jedoch<br />
die Kommunikation mit allem<br />
erschweren, was nicht <strong>Windows</strong><br />
7 oder 8 heißt. Das Funktionieren<br />
dieser Heimnetzgruppen<br />
stützt sich beispielsweise auf das<br />
Web Service Dynamic Discovery<br />
(WSD, früher UPnP genannt).<br />
Hinzu kommen zusätzliche Verfahren,<br />
die reibungslos ineinandergreifen<br />
müssen, damit die Verbindungsaufnahme<br />
klappt, etwa<br />
das Propagieren von Netzwerkdiensten<br />
via Network Location<br />
Awareness (NLA).<br />
Auch beim Erkennen von Netzwerken<br />
in reinen Microsoft-Umgebungen<br />
helfen bei <strong>Windows</strong> 7<br />
und 8 neue Techniken, so etwa<br />
die Link Layer Topology Discovery<br />
(LLTD). Seit <strong>Windows</strong> Vista<br />
stehen die Propagierung und Erkennung<br />
unter der Kontrolle der<br />
Firewall, sodass die vier möglichen<br />
Netztypen Öffentliches Netzwerk,<br />
Domänen-, Arbeitsplatz- und<br />
Heimnetzwerk eine wichtige Rolle<br />
spielen, geht es darum, Clients im<br />
Netz zu propagieren und zu finden.<br />
Netzwerke ohne Domänen-<br />
Controller identifiziert <strong>Windows</strong><br />
über die Gateway-Adresse des jeweiligen<br />
Netzwerk-Interfaces,<br />
wobei NLA jedes einzelne Gerät<br />
hinter dem Gateway anhand seiner<br />
MAC-Adresse erkennt, die es<br />
via ICMP und ARP ermittelt.<br />
Samba simpel bis komplex<br />
Beim für sich schon nicht unproblematischen<br />
Abbilden von <strong>Windows</strong>-Networking<br />
mithilfe von<br />
Samba auf <strong>Linux</strong> kommt erschwerend<br />
hinzu, dass Samba zuverläs-<br />
38 12 | 12<br />
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<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />
schwerpunkt<br />
sig Accounts und Berechtigungen<br />
abbilden oder Maschinen-Konten<br />
handhaben muss. Wer wissen<br />
möchte, wie viele Optionen bei einem<br />
laufenden Samba-Server gesetzt<br />
sind, kann sich die jeweiligen<br />
Default-Werte mit testparm ‐v<br />
ansehen.<br />
Eine typische smb.conf, wie sie<br />
bei jeder Samba-Default-Konfiguration<br />
auf die Festplatte gelangt,<br />
erweist sich dagegen als recht<br />
überschaubar. Sie besteht aus einer<br />
übersichtlichen [global]-Sektion<br />
und Standardfreigaben für<br />
die Home- und Logon-Verzeichnisse<br />
sowie Drucker. Das liegt daran,<br />
dass Samba viele Werte bereits<br />
vorgibt, die Sie daher nicht<br />
explizit setzen müssen – das testparm-Kommando<br />
zeigt sie an.<br />
Allerdings existieren für viele<br />
Parameter mindestens zwei komplementäre<br />
Schreibweisen, wie<br />
etwa writeable = yes und readonly<br />
= no. Sind gegenseitige Freigaben<br />
zwar prinzipiell sichtbar, scheitert<br />
aber der Zugriff, dann liegt<br />
oft ein Authentifizierungsproblem<br />
vor. Samba bildet die verschiedenen<br />
Netzwerk- und Freigabe-Modi<br />
von <strong>Windows</strong>-LANs<br />
mithilfe des Parameters security<br />
=... ab, wobei heutzutage nur<br />
noch user und ads oder domain von<br />
Bedeutung sind.<br />
Durchblick bei Samba<br />
Fast alle Distributionen installieren<br />
zumindest die Client-Pakete<br />
smbclient und smbfs oder cifs-util<br />
automatisch, in der Regel auch das<br />
Paket samba-tools. Das Paket smbclient<br />
enthält neben einer Reihe<br />
von Kommandozeilen-Werkzeugen<br />
zum Umgang mit Samba-Ressourcen<br />
auch den Kommandozeilen-Client<br />
smbclient, mit dem Sie<br />
von einem <strong>Windows</strong>- oder Samba-<br />
Server angebotene Ressourcen anzeigen<br />
oder sich gegebenenfalls<br />
auch mit einer Art FTP-artigem<br />
Client verbinden können.<br />
In den Paketen smbfs beziehungsweise<br />
cifs-utils verbergen<br />
sich die verschiedenen Mount-<br />
Utilities und virtuelle Dateisysteme.<br />
Das Paket<br />
cifs-utils beherbergt<br />
beispielsweise<br />
das auf<br />
<strong>Linux</strong>-Clients aktuell<br />
verwendete<br />
Netzwerkdateisystem<br />
cifs-vfs,<br />
das seit einiger<br />
Zeit das ältere,<br />
nicht mehr gewartete<br />
smbfs ersetzt.<br />
Meist<br />
steckt im Paket<br />
smbfs nur noch<br />
ein Wrapper, der<br />
aus Kompatibilitätsgründen dafür<br />
sorgt, dass Sie Smbfs und Cifs synonym<br />
benutzen können. Desktops<br />
wie KDE und Gnome sorgen<br />
heute auch für das automatische<br />
Nachinstallieren des Samba-Servers<br />
in Form des Paketes samba,<br />
sobald Sie im jeweiligen Dateimanager<br />
eine Freigabe einrichten.<br />
Fokus<br />
Da fast alle Distributionen heute<br />
Vorkonfigurationen mitbringen,<br />
um die Samba-Konfiguration zu<br />
vereinfachen, beschränken wir uns<br />
im Folgenden auf das Nötigste.<br />
Ausschließen wollen wir Verbindungsprobleme,<br />
die auf Hardwarefehlern,<br />
einer nicht korrekten<br />
In einer gewöhnlichen <strong>Windows</strong>-Arbeitsgruppe („Workgroup“)<br />
gelten alle Hosts als Peers, keiner hat also<br />
die volle Kontrolle über einen anderen. Sämtliche Benutzerkonten<br />
liegen lokal auf dem jeweiligen PC.<br />
Möchten Sie sich auf einer Freigabe eines Hosts in<br />
der Arbeitsgruppe anmelden, brauchen Sie ein Konto<br />
exakt auf diesem Host. Die Arbeitsgruppe selbst ist<br />
nicht durch ein Passwort geschützt. Physisch müssen<br />
sich aber sämtliche Hosts der Arbeitsgruppe im<br />
gleichen lokalen Netzwerk oder Subnetz befinden.<br />
Die mit <strong>Windows</strong> 7 eingeführten und auch von <strong>Windows</strong><br />
8 unterstützten Heimnetzgruppen stellen einen<br />
Spezialfall der Arbeitsgruppen dar. Sie vereinfachen<br />
zwar durch ein eigenes, speziell entwickeltes Homegroups-Protokoll<br />
das gemeinsame Nutzen von Bildern,<br />
Musik, Videos, Dokumenten und Druckern im<br />
Heimnetzwerk, funktionieren aber ausschließlich in<br />
<strong>Windows</strong> 7 und <strong>Windows</strong> 8 – nicht aber mit Samba<br />
und <strong>Linux</strong>-PCs.<br />
Eine Heimnetzgruppe ist mit einem Kennwort geschützt,<br />
das die Mitglieder der Heimnetzgruppe nur<br />
einmal eingeben müssen, nämlich beim Hinzufügen<br />
TCP/IP-Konfiguration, fehlerhaftem<br />
Routing oder Ähnlichem beruhen.<br />
Zugriffsprobleme aufgrund<br />
von Firewall-Einstellungen, Rechten<br />
oder Authentifizierungsproblemen<br />
erläutern wir nur bei Bedarf<br />
im jeweiligen Beispiel, ebenso<br />
wie <strong>Windows</strong>-seitige Eigenarten<br />
der Sichtbarkeit, wie etwa Propagierung<br />
von Netzwerk ressourcen<br />
oder deren Indizierung.<br />
Vorgreifend sei an dieser Stelle<br />
noch darauf hingewiesen, dass jeder<br />
Zugriff auf eine <strong>Windows</strong>-<br />
Ressource einen gleichlautenden<br />
Benutzer-Account auf dem <strong>Linux</strong>-<br />
Rechner erfordert. Theoretisch<br />
können Sie den korrespondierenden<br />
<strong>Linux</strong>-Benutzernamen immer<br />
A KDE kann selbst<br />
nach <strong>Windows</strong>-8-Freigaben<br />
suchen.<br />
<strong>Windows</strong>-Networking<br />
des Computers zur Heimnetzgruppe. Sofern ein <strong>Windows</strong>-Host<br />
zu einer Heimnetzgruppe gehört, müssen<br />
Sie diese verlassen, sollen Freigaben unter <strong>Linux</strong><br />
sichtbar sein.<br />
Im Gegensatz zum Heimnetzwerk gibt es beim<br />
Domain-basierten <strong>Windows</strong>-Networking stets einen<br />
oder mehrere Server, die sich um Sicherheit und Berechtigungen<br />
für alle Hosts in der Domäne kümmern.<br />
Nur Domänen-Benutzer erhalten Zugriffsrechte<br />
und können sich mit ihren Account-Daten<br />
nebst Passwort an jedem beliebigen Computer in<br />
der Domain anmelden, ohne dass dazu ein lokales<br />
Konto auf diesem Computer erforderlich wäre.<br />
Ein <strong>Linux</strong>-Host mit Samba kann als Domänencontroller<br />
für eine <strong>Windows</strong>-NT-Domäne fungieren beziehungsweise<br />
mit OpenLDAP und Kerberos die zentrale<br />
Benutzerauthentifizierung in der <strong>Windows</strong>-Domäne<br />
zur Verfügung stellen. Mit Samba 4 kann der Samba-<br />
Domain-Controller sogar selbst ein Active Directory<br />
zur Verfügung stellen; die Samba-4-Implementation<br />
enthält dann bereits Kerberos und OpenLDAP. Solche<br />
Lösungen zielen aber eher auf Firmennetze ab.<br />
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12 | 12 39
schwerpunkt<br />
<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />
B Soll die Kommunikation<br />
mit <strong>Linux</strong><br />
klappen, darf der<br />
<strong>Windows</strong>-8-PC keine<br />
Heimnetzgruppe bereitstellen<br />
oder einer<br />
solchen angehören.<br />
C Über Heimnetzgruppen-<br />
und Freigabeoptionen<br />
auswählen in<br />
der Systemsteuerung<br />
verlassen Sie die<br />
Heimnetzgruppe.<br />
mit dem Befehl useradd anlegen,<br />
sollten dabei aber mit ‐M dafür<br />
sorgen, dass der Befehl kein<br />
Home-Verzeichnis anlegt und<br />
über ‐s /sbin/nologin oder ‐s/bin/<br />
false keine Shell zur Verfügung<br />
stellt. Einfacher gelingt das mit<br />
dem Kommando smbpasswd.<br />
Um das Anlegen einer synchronen,<br />
lokalen Benutzerdatenbank<br />
kommen Sie nur herum, wenn es<br />
im Netz einen Password-Server<br />
gibt – etwa, wenn Samba als<br />
Domain-Controller fungiert oder<br />
Teil einer <strong>Windows</strong>-Domäne ist.<br />
SMB-Clients<br />
Moderne Desktops wie KDE und<br />
Gnome bieten transparente Mechanismen,<br />
um entfernte CIFS-<br />
Freigaben auf Basis<br />
eines virtuellen<br />
Dateisystems<br />
zu nutzen, ohne<br />
dass der Nutzer<br />
dazu Root-Rechte<br />
benötigt. So lassen<br />
sich <strong>Windows</strong>-<br />
oder Samba-Freigaben<br />
im<br />
jeweiligen Dateimanager<br />
im Prinzip<br />
direkt verwenden,<br />
ohne dass<br />
Sie dafür irgendwelche<br />
zusätzlichen<br />
Pakete installieren<br />
müssten. Die Funktionalität<br />
ist dann zwar eingeschränkt,<br />
genügt aber für einfache Aktionen<br />
wie das Kopieren von Daten.<br />
Beide Desktops bieten dazu die<br />
Möglichkeit, im lokalen Netz nach<br />
Freigaben zu suchen. Abbildung A<br />
(vorige Seite) zeigt das am Beispiel<br />
von KDE. Technisch nutzt<br />
KDE sogenannte Kio-Slaves, um<br />
CIFS-Freigaben einzubinden, die<br />
entsprechende Syntax lautet:<br />
smb://Benutzer@Server/Freigabe<br />
Sie können Kio-Slaves wie smb://<br />
überall in KDE verwenden, wo das<br />
Eingeben der URL auf diese Weise<br />
möglich ist, etwa in Dolphin, Rekonq<br />
oder Konqueror. Dazu müssen<br />
Sie nur gegebenenfalls die Navigationsleiste<br />
mit [Strg]+[L] einblenden.<br />
Allerdings unterstützt<br />
KDE beim Zugriff auf diese Art<br />
und Weise nicht alle Funktionen<br />
des CIFS-Protokolls. Zudem können<br />
nicht alle Programme auf eine<br />
derart zugänglich gemachte Freigabe<br />
zugreifen. So scheitert der<br />
Zugriff typischerweise bei unter<br />
KDE ausgeführten GTK-Programmen,<br />
wie LibreOffice, Gimp oder<br />
dem Adobe Reader.<br />
Soll der Zugriff auf via KDE zur<br />
Verfügung gestellten CIFS-Ressourcen<br />
auch für andere Programme<br />
möglich sein, installieren Sie<br />
das Paket smb4k und hängen die<br />
Freigaben über dessen Kommandos<br />
smb4k_mount ein [1]. Zudem<br />
bietet KDE auch die Möglichkeit,<br />
SMB-Freigaben dauerhaft über<br />
den Netzwerk-Assistenten und<br />
die URL remote:/ zu mounten.<br />
Auch Gnome-Nutzer durchsuchen<br />
ohne das Installieren von zusätzlicher<br />
Software das lokale<br />
Netz nach CIFS-Freigaben (<strong>Windows</strong><br />
8 oder Samba), lassen diese<br />
in Nautilus anzeigen und greifen<br />
darauf zu, als wären es lokale Ressourcen.<br />
Gnome benutzt dazu das<br />
virtuelle Dateisystem GVFS, das<br />
unter Gnome auch den Zugriff auf<br />
FTP-, SFTP- und WebDAV-Freigaben<br />
erlaubt. Auch GVFS unterstützt<br />
jedoch nicht alle Funktionen<br />
des CIFS-Protokolls und eignet<br />
sich daher ebenfalls nur zur<br />
gelegentlichen Verwendung.<br />
Falls Sie also Freigaben dauerhaft<br />
benötigen, sollten Sie auf jeden<br />
Fall einen permanenten<br />
Mountpunkt einrichten und diesen<br />
als Verknüpfung in Dolphin<br />
oder Nautilus unter Orte ablegen.<br />
Permanent mounten<br />
Beim permanenten Einbinden von<br />
CIFS-Freigaben kommt wie eingangs<br />
erwähnt bei allen Distributionen<br />
das virtuelle Dateisystem<br />
CIFS-VFS zum Einsatz, der Nachfolger<br />
von SMBFS. Damit binden<br />
Sie Freigaben systemweit ein. Anders<br />
als GVFS unterstützt CIFS-<br />
VFS sämtliche Optionen des CIFS-<br />
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<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />
schwerpunkt<br />
Protokolls. Zum Einhängen von<br />
CIFS-Freigaben kommt das Programm<br />
mount.cifs zum Einsatz.<br />
Übrigens gilt für alle Netzwerklaufwerke,<br />
dass Sie, anders<br />
als bei lokalen Volumes, stets die<br />
Option sync beziehungsweise<br />
_ netfs (etwa beim Einbinden eines<br />
iSCSI-Targets) verwenden<br />
sollten, um Datenverlusten beim<br />
Zusammenbruch der Netzwerkverbindung<br />
oder bei Nichtverfügbarkeit<br />
des Servers vorzubeugen.<br />
Außerdem ist es bei permanent<br />
eingehängten Netzwerk-Freigaben<br />
sinnvoll, die Interfaces nicht<br />
vom Network-Manager verwalten<br />
zu lassen, sondern manuell unter<br />
/etc/network/interfaces (Debian,<br />
Ubuntu) beziehungsweise /etc/<br />
sysconfig/network‐scripts (Red Hat<br />
& Co.) zu konfigurieren, da die<br />
Distributionen den Network-Manager<br />
erst nach dem Anmelden<br />
des Benutzers aktivieren.<br />
Heimnetz loswerden<br />
Im den folgenden Beispielen erfolgte<br />
der Zugriff auf <strong>Windows</strong>-8-<br />
Freigaben von Ubuntu 12.04 LTS<br />
aus, die Schritte lassen sich aber<br />
problemlos auf andere Distributionen<br />
übertragen. Stellen Sie zum<br />
Nachvollziehen aller im Folgenden<br />
skizzierten Zugriffsverfahren<br />
zunächst sicher, dass mindestens<br />
die Pakete samba, smbclient und<br />
cifs-vfs installiert sind, was alle<br />
gängigen Distributionen per Default<br />
erledigen. Das optionale Installieren<br />
der Pakete samba-tools<br />
und des Wrappers smbfs erweist<br />
sich oft ebenfalls als nützlich.<br />
Möchten Sie Dateien oder Verzeichnisse<br />
unter <strong>Windows</strong> 8 zur<br />
Verwendung für <strong>Linux</strong> freigeben,<br />
gehen Sie wie folgt vor: Stellen<br />
Sie zunächst sicher, dass Sie unter<br />
<strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong> mit einem<br />
gleichlautenden Benutzer-<br />
Account angemeldet sind. Alternativ<br />
legen Sie auf <strong>Linux</strong>-Seite<br />
mit dem Befehl smbpasswd ‐a User<br />
einen Samba-Benutzer mit passendem<br />
Benutzernamen an.<br />
In der Kachel-Oberfläche von<br />
<strong>Windows</strong> 8 wählen Sie die Desktop-App<br />
an. Klicken<br />
Sie dann in<br />
der – relativ gewohnten<br />
–<br />
Desktop-Ansicht<br />
auf das<br />
Symbol für den<br />
Dateimanager in<br />
der Taskleiste,<br />
und kontrollieren<br />
Sie im Navigationsbereich<br />
des Explorers,<br />
ob der <strong>Windows</strong>-PC<br />
nicht<br />
bereits zu einer<br />
Heimnetzgruppe<br />
gehört beziehungsweise<br />
selbst eine solche<br />
erstellt hat<br />
(Abbildung B).<br />
Tut er das doch, rufen Sie in der<br />
Systemsteuerung den Bereich<br />
Netzwerkumgebung auf, um die<br />
Heimnetzgruppe wieder verlassen<br />
zu können.<br />
Klicken Sie dann in der Systemsteuerung<br />
im Bereich Netzwerk<br />
und Internet auf Heimnetzgruppenund<br />
Freigabeoptionen auswählen<br />
(Abbildung C) und im sich hier<br />
öffnenden Dialog Heimnetzgruppen-Einstellungen<br />
ändern im Bereich<br />
Weitere Heimnetzgruppen-<br />
Aktionen auf Heimnetzgruppe verlassen<br />
…. Im daraufhin erscheinenden<br />
Dialog Heimnetzgruppe<br />
verlassen klicken Sie auf den<br />
gleichnamigen Schalter und –<br />
nachdem <strong>Windows</strong> 8 mit dem<br />
dazu erforderlichen<br />
automatischen<br />
Anpassen<br />
von Rechten,<br />
Benutzer- und<br />
Gruppeneinstellungen<br />
fertig ist<br />
(Fortschrittsbalken)<br />
– auf<br />
die Schaltfläche<br />
Fertig stellen.<br />
Der <strong>Windows</strong>-<br />
PC ist jetzt vorbereitet,<br />
um<br />
Verzeichnisse<br />
zur gemeinsamen<br />
Verwendung mit <strong>Linux</strong> im<br />
ganz normalen Arbeitsgruppen-<br />
Modus vorzunehmen.<br />
Netzwerkprofile<br />
Öffnen Sie dazu das Netzwerk und<br />
Freigabecenter im erwähnten Systemsteuerungsmodul,<br />
und prüfen<br />
Sie zunächst, ob das verwendete<br />
Netzwerkprofil Privat lautet. Öffnen<br />
Sie dazu erneut im Bereich<br />
Netzwerk und Internet den Dialog<br />
Heimnetzgruppen- und Freigabeoptionen<br />
auswählen und klicken hier<br />
diesmal auf Erweiterte Freigabeeinstellungen<br />
ändern. Hier können Sie<br />
für jedes einzelne von <strong>Windows</strong><br />
verwaltete Netzwerkprofil Privat,<br />
Gast oder Öffentlich und Alle Netz-<br />
D Mit diesen Netzwerkprofil-Einstellungen<br />
klappt die Verbindung<br />
mit <strong>Linux</strong>.<br />
E Die Erweiterte Freigabe<br />
erlaubt ein granulares<br />
Steuern der<br />
Freigabe-Rechte.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 41
schwerpunkt<br />
<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />
F Die Berechtigung<br />
Vollzugriff umfasst bei<br />
einer <strong>Windows</strong>-Freigabe<br />
neben dem Lesen<br />
und Schreiben auch<br />
das Ändern der Berechtigungen<br />
auf<br />
Dateisystem-Ebene.<br />
G Samba bildet die<br />
unter <strong>Windows</strong> gesetzten<br />
Berechtigungen<br />
exakt als Unix-<br />
Zugriffsrechte ab.<br />
werke getrennt eigene Einstellungen<br />
in den Bereichen Netzwerkerkennung,<br />
Datei- und Druckfreigabe,<br />
sowie Heimnetzgruppen-Verbindungen<br />
vornehmen. Für unser Beispielszenario<br />
einer gegenseitigen<br />
Freigabe von Verzeichnissen zwischen<br />
<strong>Windows</strong> und <strong>Linux</strong> im<br />
Peer-Betrieb wählen Sie den Netzwerktyp<br />
Privat, damit <strong>Windows</strong> 8<br />
die zugehörigen Firewall-Einstellungen<br />
nutzt.<br />
Danach setzen Sie im Profil Privat<br />
die Freigabe-Einstellungen<br />
nach Ihren Bedürfnissen, indem<br />
Sie das Profil mit einem Klick auf<br />
den Abwärtspfeil rechts oben ausfalten.<br />
Im privaten Netz können<br />
und sollten Sie auf jeden Fall die<br />
Netzwerkerkennung einschalten.<br />
Per Default schließt das<br />
bei <strong>Windows</strong> 8 auch die<br />
Option Automatisches<br />
Setup von Geräten ?.. mit<br />
ein, die Sie aber deaktivieren.<br />
Die Erkennungstechnologien<br />
dagegen<br />
erweisen sich meist als<br />
nützlich. Neben Browse-<br />
Diensten aus der <strong>Windows</strong>-Frühgeschichte,<br />
die übrigens auch Samba<br />
mit den Optionen local<br />
master = yes und os level<br />
= Level emuliert, nutzt<br />
<strong>Windows</strong> 8 auch fortgeschrittene<br />
Erkennungstechnologien<br />
wie das erwähnte<br />
LLTD, was das Füllen der Netzwerkumgebung<br />
mit Ressourcen<br />
enorm beschleunigen kann.<br />
Aktivieren Sie jetzt außerdem<br />
die Option Datei- und Druckfreigabe<br />
aktivieren und – besonders<br />
wichtig für das Zusammenspiel<br />
mit <strong>Linux</strong> – deaktivieren Sie die<br />
Default-Option Die Verwaltung der<br />
Heimnetzgruppen- Verbindungen<br />
ermöglichen (empfohlen) zugunsten<br />
der Option Benutzerkonten<br />
und Kennwörter zum Herstellen von<br />
Verbindungen mit anderen Computern<br />
verwenden (Abbildung D, vorige<br />
Seite). Dann klicken Sie auf<br />
Änderungen speichern, worauf<br />
<strong>Windows</strong> 8 das Administratorkennwort<br />
anfordert. Abschließend<br />
weist <strong>Windows</strong> 8 darauf hin,<br />
dass Sie sich vom Computer abund<br />
wieder anmelden müssen, damit<br />
die Änderungen greifen.<br />
Jetzt können Sie daran gehen,<br />
das gewünschte Verzeichnis freizugeben.<br />
Navigieren Sie dazu im<br />
<strong>Windows</strong> Explorer dorthin, wählen<br />
Sie im Kontextmenü des Verzeichnisses<br />
den Punkt Eigenschaften,<br />
und wechseln Sie dann zum<br />
Reiter Freigabe. Im Beispiel verwenden<br />
wir als freizugebendes<br />
Verzeichnis den Ordner Downloads<br />
im Home-Verzeichnis des<br />
angemeldeten Benutzers. Praktischerweise<br />
ist Downloads aufgrund<br />
des gewählten Netzwerk-<br />
Profils bereits als öffentlicher<br />
Ordner des Benutzers freigegeben.<br />
Unter dem angezeigten Netzwerkpfad<br />
finden Sie die Schaltfläche<br />
Freigabe, mit der Sie das Verzeichnis<br />
ergänzend auch für andere<br />
Benutzer freigeben, indem Sie<br />
den gewünschten Benutzername<br />
im dafür vorgesehenen Eingabefeld<br />
im Dialog Personen für die<br />
Freigabe auswählen eintragen und<br />
dann auf Hinzufügen klicken. Der<br />
gewählte Nutzer muss unter <strong>Windows</strong><br />
und <strong>Linux</strong> existieren.<br />
Möchten Sie den Ordner mit gezielten<br />
Berechtigungen für ausgewählte<br />
Benutzer oder Gruppen<br />
ausstatten, klicken Sie auf Erweiterte<br />
Freigabe, aktivieren im gleichnamigen<br />
Dialogfeld das Ankreuzfeld<br />
Diesen Ordner freigegeben und<br />
tragen einen frei wählbaren Freigabenamen<br />
ein (weitere Kommentare<br />
sind optional). Ferner können<br />
Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche<br />
Berechtigungen gezielt Benutzer<br />
und Gruppen hinzufügen<br />
und diesen jeweils die Berechtigungen<br />
Vollzugriff, Ändern oder<br />
Lesen gewähren beziehungsweise<br />
wieder entziehen. Auch hier dürfen<br />
Sie über Hinzufügen weitere<br />
Benutzer hinzufügen.<br />
Im Beispiel aus Abbildung E<br />
(vorige Seite) beschränkt sich der<br />
Zugriff auf die eben eingerichtete<br />
Freigabe aufgrund des gesetzten<br />
Defaults (Lesen für Jeder) auf eine<br />
Leseberechtigung. Um schreiben-<br />
42 12 | 12<br />
www.linux-user.de
<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />
schwerpunkt<br />
H Unter KDE<br />
und Gnome lassen<br />
sich Freigaben<br />
mithilfe eines<br />
Kontextmenüs<br />
direkt<br />
im Dateimanager<br />
einrichten.<br />
I <strong>Windows</strong> 8 findet<br />
Freigaben auf <strong>Linux</strong>-<br />
PCs zwar sofort problemlos,<br />
kann sie aber<br />
erst mit einer korrekten<br />
Samba-Konfiguration<br />
auch nutzen.<br />
den Zugriff zu erlangen, müssen<br />
Sie die Berechtigungen auf Ändern<br />
oder Vollzugriff setzen. Diese<br />
Rechte sollten Sie aber nicht jedem<br />
gewähren, sondern auf einzelne<br />
Benutzer beschränken.<br />
Um etwa dem User drilling vollen<br />
Zugriff zu gestatten, klicken Sie<br />
bei Freigabeberechtigungen auf Hinzufügen<br />
und geben im sich öffnenden<br />
Dialog Benutzer und Gruppen<br />
auswählen im Feld Geben Sie den zu<br />
verwendenden Objektnamen ein den<br />
gewünschten Benutzernamen ein.<br />
Dann klicken Sie auf Namen überprüfen<br />
und, falls <strong>Windows</strong> den Namen<br />
findet, auf OK. Der zusätzliche<br />
Benutzer sollte dann im oberen<br />
Teil des Dialoges Freigabeberechtigungen<br />
bei Gruppen- oder Benutzernamen<br />
auftauchen, und Sie<br />
können die Rechte Vollzugriff oder<br />
Ändern für diesen Benutzer auf<br />
Zulassen setzen (Abbildung F).<br />
Ab sofort sollte der Zugriff von<br />
<strong>Linux</strong> aus auf diesen Ordner klappen.<br />
Samba bildet die im Beispiel<br />
aus Abbildung F gesetzten <strong>Windows</strong>-Berechtigungen<br />
auf den<br />
Wert 755 ab, wie ein Blick in den<br />
Dialog Zugangsberechtigungen unter<br />
KDE offenbart (Abbildung G).<br />
<strong>Linux</strong>-Shares für <strong>Windows</strong> 8<br />
Um unter <strong>Linux</strong> Dateien oder Verzeichnisse<br />
für die Nutzung unter<br />
<strong>Windows</strong> 8 freizugeben, müssen<br />
Sie unter <strong>Linux</strong> einen Samba-Server<br />
aufsetzen. Wie Sie das gegebenenfalls<br />
„zu Fuß“ erledigen, haben<br />
wir bereits anlässlich der Einführung<br />
von <strong>Windows</strong> 7 in einem<br />
Artikel sehr ausführlich beschrieben<br />
([2],[3]).<br />
Geben Sie allerdings unter KDE<br />
in Dolphin oder unter Gnome in<br />
Nautilus ein Verzeichnis über die<br />
entsprechenden<br />
Dialoge des Dateimanagers<br />
frei,<br />
nehmen die meisten Distributionen<br />
die dazu erforderlichen<br />
Schritte automatisch vor: Sie richten<br />
also den Samba-Server samt<br />
passender Konfigurationsdatei<br />
und einer Konfiguration für die<br />
gewünschten Freigaben ein. Wählen<br />
Sie beispielsweise unter Kubuntu<br />
im Kontextmenü des freizugebenden<br />
Verzeichnisses in<br />
Dolphin den Eintrag Eigenschaften<br />
und wechseln zum Reiter Freigabe,<br />
bietet die Distribution von<br />
sich aus an, Samba zu installieren.<br />
Ist das erledigt, navigieren Sie<br />
erneut zum Reiter Freigabe im<br />
Kontextmenü des gewünschten<br />
Verzeichnisses, aktivieren das<br />
Ankreuzfeld Mit Samba freigeben<br />
(Microsoft <strong>Windows</strong>), verändern<br />
falls gewünscht den (per Default<br />
mit dem Verzeichnisnamen identischen)<br />
Namen der Freigabe und<br />
legen dann die Berechtigungen<br />
fest. Ein weiteres Ankreuzfeld erlaubt<br />
beispielsweise das Konfigurieren<br />
einer Gastanmeldung. Als<br />
Berechtigungen stehen über diesen<br />
Weg Volle Kontrolle, Nur lesen<br />
und Verweigern für die Objekte<br />
Everyone, smbguest sowie den Besitzer<br />
(in Abbildung H drilling)<br />
zur Verfügung.<br />
Samba-Kenner wundern sich<br />
hier zu Recht, dass eine auf diese<br />
Art eingerichtete Freigabe nicht<br />
in der Freigabe-Sektion der Samba-Konfigurationsdatei<br />
/etc/samba/smb.conf<br />
auftaucht. Das liegt<br />
daran, dass das gezeigte Verfahren<br />
lediglich dazu dient, dass jeder<br />
Benutzer einfache Freigaben<br />
aus seinem eigenen Heimatverzeichnis<br />
mithilfe von Dolphin<br />
(KDE) oder Nautilus (Gnome)<br />
ohne Root-Rechte einrichten<br />
kann. Es beruht auf dem Tool net<br />
usershare, beziehungsweise nautilus‐share<br />
(Gnome). Solche einfachen<br />
Freigaben verwaltet KDE im<br />
Verzeichnis /var/lib/samba/<br />
usershares und nicht in der<br />
Samba-Konfigurationsdatei, zu<br />
deren Bearbeitung Root-Rechte<br />
erforderlich wären.<br />
Der Zugriff auf eine solche Freigabe<br />
von <strong>Windows</strong> 8 aus klappt<br />
unkompliziert: Sie klicken im Navigationsbereich<br />
des Explorers<br />
auf den Eintrag Netzwerk, woraufhin<br />
sich die Anzeige rechts<br />
davon im Bereich Computer nach<br />
und nach mit Einträgen füllt.<br />
Dort erscheint auch der Hostname<br />
Ihres <strong>Linux</strong>/Samba-Servers.<br />
Ein Doppelklick auf den<br />
Rechnernamen fördert einen Anmeldedialog<br />
zutage. Das Login<br />
scheitert beim ersten Versuch allerdings<br />
wie in Abbildung I gezeigt<br />
mit dem Hinweis, dass <strong>Windows</strong><br />
8 sich nicht mit dem ange-<br />
<strong>Windows</strong>: Vollzugriff vs. Ändern<br />
In der <strong>Windows</strong>-Rechte-Philosophie besteht zwischen den Berechtigungen<br />
Vollzugriff und Ändern bei NTFS-Dateisystemen ein erheblicher<br />
Unterschied, auch wenn die Bezeichnungen ähnliche<br />
Auswirkungen suggerieren. Mit dem Recht Ändern können Sie Dateien<br />
oder Ordner zwar ändern und damit auch löschen, doch erst<br />
der Vollzugriff schließt auch das Recht ein, die NTFS-Berechtigungen<br />
für diesen Ordner zu ändern. Kombinieren Sie gewöhnliche<br />
Verzeichnisrechte im lokalen NTFS-Dateisystem mit Freigabe-Rechten,<br />
zählt immer das restriktivere Recht. Darf ein Benutzer<br />
also die Freigabe nur Lesen, steht auch auf <strong>Linux</strong>-Seite nur<br />
das Lese-Recht zur Verfügung, selbst wenn Sie unter <strong>Windows</strong><br />
auf Verzeichnisebene (NTFS) Vollzugriff gewähren. <strong>Windows</strong>-Freigaben,<br />
die Sie im praktischen Alltag dauerhaft benötigen, sollten<br />
Sie daher in jedem Fall über CIFS-VFS permanent einhängen. Die<br />
möglichen Optionen lehnen sich an jene von smbmount an [5].<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 43
schwerpunkt<br />
<strong>Windows</strong> 8 und Samba<br />
J Das Tool Smbclient<br />
macht <strong>Windows</strong>-Freigaben<br />
auf der Befehlszeile<br />
sichtbar.<br />
gebenen Benutzernamen am<br />
Samba-Server anmelden lässt –<br />
selbst wenn Sie auf <strong>Windows</strong>und<br />
<strong>Linux</strong>-Seite den gleichen<br />
Account verwenden. Das liegt<br />
wiederum unter Ubuntu/Kubuntu<br />
daran, dass Ubuntu beim Installieren<br />
des Paketes samba eine<br />
per Default nicht funktionierende<br />
Konfigurationsdatei /etc/samba/<br />
samb.conf hinterlässt. Diese gilt es,<br />
in zumindest einem wichtigen<br />
Punkt in der Sektion [global] an<br />
das geschilderte Szenario anzupassen:<br />
Entfernen Sie das Semikolon<br />
(wie die Raute in der Samba-Konfiguration<br />
ein Kommentarzeichen)<br />
aus der Zeile security<br />
= user, um den benutzerbasierten<br />
Security-Level von Samba zu aktivieren.<br />
Dann fügen Sie direkt<br />
darunter folgende Zeile ein:<br />
username map = /etc/samba/smbusers<br />
Anschließend legen Sie mit sudo<br />
smbpasswd ‐a User gefolgt von einem<br />
frei wählbaren Password einen<br />
neuen Samba-Benutzer auf<br />
dem <strong>Linux</strong>-PC an, dessen Name<br />
exakt so lautet, wie der Nutzername<br />
auf dem <strong>Windows</strong>-8-Rechner.<br />
Danach starten Sie<br />
den Samba-Server<br />
mit sudo service<br />
smbd restart neu.<br />
Nun sollte der<br />
Zugriff von<br />
<strong>Windows</strong>-8-Seite<br />
wie gezeigt<br />
funktio nieren.<br />
Dauerhafte Freigabe<br />
Für eine dauerhaft vorhandene<br />
Freigabe müssen Sie mit Root-<br />
Rechten eine Share-Sektion in<br />
der Samba-Konfigurationsdatei<br />
/ etc/samba/smb.conf nach dem<br />
Muster aus Listing 1 anlegen.<br />
Mögliche weitere Optionen finden<br />
sich in der offiziellen deutschen<br />
Übersetzung der Samba-<br />
Dokumentation [4]. Nach einem<br />
Neustart des Servers mit sudo<br />
service smbd restart lässt sich die<br />
neue Freigabe von <strong>Windows</strong> 8 aus<br />
auf die gleiche Art und Weise<br />
erreichen wie eine einfache User-<br />
Freihabe via net usershare.<br />
Berechtigungseinstellungen für<br />
das entsprechende Verzeichnis im<br />
Kontextmenü von Dolphin spielen<br />
hier keine Rolle, da es sich um<br />
eine vollwertige Freigabe via smb.<br />
conf handelt.<br />
Übrigens liefern fast alle Distributionen<br />
auch grafische Werkzeuge<br />
zur Samba-Konfiguration<br />
mit – Ubuntu etwa neben dem<br />
Samba-eigenen Swat auch system‐config‐samba<br />
und gadmin‐samba.<br />
Ferner lässt sich mit Webmin eine<br />
webbasierte Samba-Konfiguration<br />
vornehmen.<br />
Fazit<br />
Samba-Networking stellt für viele<br />
erfahrene <strong>Linux</strong>-Anwender nichts<br />
Neues dar, sondern ist praktizierter<br />
Alltag. Trotzdem scheitert<br />
manchmal die Kommunikation<br />
zwischen <strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong>,<br />
was gelegentlich, aber nicht immer,<br />
an Neuerungen auf <strong>Windows</strong>-Seite<br />
liegt. Was <strong>Windows</strong> 8<br />
angeht, funktioniert das Netzwerkeln<br />
immerhin nicht anders<br />
als bei <strong>Windows</strong> 7 – hat man sich<br />
erstmal mit der neuen Oberfläche<br />
vertraut gemacht. Bei etwaigen<br />
Verbindungsproblemen ist es<br />
wichtig zu wissen, dass unter<br />
<strong>Windows</strong> 8 das Verhalten von<br />
Netzwerkprofilen der Kontrolle<br />
der hauseigenen Firewall obliegt,<br />
dass eine Reihe von neueren Erkennungs-<br />
und Propagierungsfunktionen<br />
zur Kommunikation<br />
mit <strong>Linux</strong> häufig besser ausgeschaltet<br />
bleiben, und dass die per<br />
Default eingesetzten Heimnetzgruppen<br />
ausschließlich innerhalb<br />
der <strong>Windows</strong>-7/8-Welt funktionieren.<br />
(jlu) n<br />
Listing 1<br />
[Freigabename]<br />
# Pfad<br />
path = /Pfad/zu/den/Daten<br />
# Kommentar dazu<br />
comment = "Meine Daten"<br />
available = yes<br />
browseable = yes<br />
# Kein Zugriff für Gäste<br />
guest ok = no<br />
# Angemeldete Benutzer haben<br />
Schreibzugriff<br />
writeable = yes<br />
Troubleshooting<br />
In <strong>Windows</strong>-Netzwerken müssen Clients unabhängig<br />
von einer korrekten TCP/IP-Konfiguration Bestandteil<br />
einer Domäne oder einer Arbeitsgruppe sein, damit<br />
die automatischen Propagierungs- beziehungsweise<br />
Erkennungsfunktionen so funktionieren, wie sie sollen.<br />
Andernfalls bleibt die Netzwerkumgebung des<br />
<strong>Windows</strong>-Rechners leer.<br />
Haben Sie den Verdacht, dass bei korrekten IP- und<br />
Firewall-Einstellungen (der Rechner reagiert auf Pingund<br />
ICMP-Anfragen) ein Rechner nur deshalb nicht in<br />
der Netzwerkumgebung auftaucht, weil der LLTD unter<br />
<strong>Windows</strong> 8 nicht tut, was er soll, oder der NLA<br />
einfach zu lange braucht, dann können Sie eine<br />
existente Freigabe durch Eingeben von \\Rechner<br />
in der Adresszeile des Explorers auch direkt sichtbar<br />
machen und gegebenenfalls verbinden. Dasselbe erledigt<br />
der Befehl net use \\Rechner auf der Kommandozeile<br />
oder Powershell.<br />
Von <strong>Linux</strong> können Sie via Dolphin oder Nautilus über<br />
die URL smb://Workgroup/Rechner direkt auf Freigaben<br />
zugreifen. Alternativ funktioniert auch das Navigieren<br />
in Dolphin über Orte | Netzwerk | Workgroup.<br />
Möchten Sie genau wissen, welche Freigaben auf<br />
einem <strong>Windows</strong>-8-Host zur Verfügung stehen, geben<br />
Sie unter <strong>Linux</strong> den Befehl smbclient ‐L Hostname<br />
ein (Abbildung J). Das Kommando zeigt alle Freigaben<br />
für den aktuell angemeldeten Benutzer. Mit der<br />
Option ‐U=User klappt das auch für andere Benutzer.<br />
info<br />
[1] Smb4k einsetzen: Frank Wieduwilt,<br />
„Grenzgänger“, LU 07/2006, S. 76,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 9908<br />
[2] Samba-Server einrichten: Markus Klimke,<br />
„Tanzschule“, LU 02/2010, S. 32,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 20086<br />
[3] Samba-Fileserver: Eric Amberg, „Netzwerk<br />
im Gleichschritt“, LU 04/2008, S. 28,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 15412<br />
[4] Mount.cifs: http:// gertranssmb3. berlios.<br />
de/ output/ mount. cifs. 8. html<br />
[5] Deutsche Samba-Dokumentation: http://<br />
gertranssmb3. berlios. de/ output/<br />
44 12 | 12<br />
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Einsendeschluss ist der 15.12.2012<br />
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praxis<br />
Handbrake<br />
Videodateien konvertieren mit Handbrake<br />
Im Fokus<br />
Drei Klicks, und schon ist das Video konvertiert –<br />
so leicht fällt diese sonst lästige Arbeit mit dem<br />
flexiblen Konverter Handbrake. Erik Bärwaldt<br />
© Fontane, Fotolia<br />
README<br />
Handbrake 0.9.8<br />
LU/handbrake/<br />
Auf die Schnelle ein<br />
Video für das Android-<br />
Smartphone konvertieren?<br />
Kein Problem mit<br />
Handbrake: Der vielseitige<br />
Konverter glänzt<br />
nicht nur mit Profi-Optionen,<br />
sondern zusätzlich<br />
mit einem hilfreichen<br />
Satz von vordefinierten<br />
Profilen für<br />
viele Geräte.<br />
<strong>Linux</strong> gehörte lange Zeit nicht<br />
zu den bevorzugten Multimedia-<br />
Plattformen. In den letzten Jahren<br />
entstanden jedoch zunächst<br />
im Audio-Bereich und dann auch<br />
für das Bearbeiten von Videos<br />
viele interessante Programme.<br />
Dabei reicht das Spektrum mittlerweile<br />
von Applikationen zum<br />
gelegentlichen Bearbeiten multimedialer<br />
Inhalte bis hin zu Lösungen<br />
für professionelle Ansprüche.<br />
Das Programm Handbrake<br />
[1] glänzt durch einfache Bedienelemente,<br />
eignet sich aber<br />
trotzdem für anspruchsvolle Aufgaben.<br />
Installation<br />
Das Programm findet sich als installierbares<br />
Paket zum Download<br />
auf vielen Internetseiten. Für<br />
Ubuntu nutzen Sie ein PPA, um<br />
die Software zu installieren (Listing<br />
1). Das manuelle Kompilieren<br />
des Quellcodes, den Sie auf<br />
der Projektseite finden [2], gestaltet<br />
sich alles andere als trivial,<br />
weil es eine stattliche Zahl an<br />
Bibliotheken voraussetzt.<br />
Hinzu kommt ein weiteres Problem:<br />
Käuflich erworbene Video-<br />
DVDs weisen fast durchgehend<br />
eine als Kopierschutz gedachte<br />
CSS-Verschlüsselung auf. Möchten<br />
Sie die Medien für den privaten<br />
Gebrauch auf die heimische<br />
Festplatte kopieren, gilt es, zunächst<br />
die Bibliothek Libdvdcss2<br />
zu installieren. Schon aus patentrechtlichen<br />
Gründen liefern jedoch<br />
nahezu alle Distributionen<br />
diese Software nicht von Haus<br />
aus mit [3], zudem ist die Legalität<br />
des Einsatzes in Deutschland<br />
juristisch nicht abschließend geklärt<br />
(siehe Kasten Juristisches).<br />
Handbrake liegt in zwei Varianten<br />
vor, als skriptingfähiges Kommandozeilenprogramm<br />
und als<br />
Gtk-Version, die eine komfortabel<br />
und intuitiv zu bedienende Oberfläche<br />
bietet (Abbildung A). Das<br />
Programm eignet sich wegen der<br />
sehr rechenintensiven Arbeit<br />
nicht für ältere Computer: Rechner<br />
mit Einkern-Prozessoren geraten<br />
schnell an ihre Leistungsgrenzen.<br />
Es empfiehlt sich somit<br />
auf jeden Fall ein PC mit Dual-<br />
Core-Prozessor und einer Taktfrequenz<br />
von mehr als 2 GHz, um<br />
die Aufgaben in vertretbarem<br />
Zeitrahmen zu erledigen.<br />
Erster Start<br />
Für Einsteiger empfiehlt sich der<br />
Einsatz der Variante mit grafischer<br />
Oberfläche an. Diese bietet<br />
gegenüber der Version für die<br />
Kommandozeile einen schnellen<br />
und unkomplizierten Zugriff auf<br />
die sehr vielfältigen Parameter.<br />
Diese stellen Sie über die Gtk-<br />
Oberfläche schnell und ohne langes<br />
Studieren ein.<br />
Sie finden die GUI-Version nach<br />
der Installation im Startmenü in<br />
der Gruppe Unterhaltungsmedien<br />
oder Multimedia, je nach verwendeter<br />
Distribution. Handbrake<br />
48 12 | 12<br />
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Handbrake<br />
praxis<br />
Die meisten kommerziellen Anbieter<br />
verschlüsseln ihre Video-DVDs mit<br />
dem Content Scrambling System<br />
CSS. Seit der Novellierung des Urheberrechts<br />
vom 13. September 2003<br />
gelten gemäß §95a UrhG in Deutschland<br />
Maßnahmen als illegal, wenn sie<br />
dem Umgehen eines „wirksamen“ Kopierschutzes<br />
dienen. Das CSS-System<br />
ist jedoch bereits seit geraumer Zeit<br />
entschlüsselt, sodass (gerichtlich) geklärt<br />
werden müsste, ob hier noch<br />
eine Wirksamkeit gegeben ist.<br />
Juristisches<br />
Gerichte in verschiedenen europäischen<br />
Ländern haben in der Vergangenheit<br />
bereits die Illegalität von Methoden<br />
zum Umgehen im Falle des<br />
CSS-Systems angezweifelt und entsprechende<br />
Klagen folgerichtig abgewiesen.<br />
In Deutschland steht dagegen<br />
eine abschließende Bewertung<br />
der Wirksamkeit der CSS-Verschlüsselung<br />
noch aus, sodass derzeit der<br />
Einsatz der entsprechenden Bibliothek<br />
Libdvdcss zumindest in einer<br />
rechtlichen Grauzone liegt.<br />
versteht sich als Videokonverter,<br />
der nahezu alle gängigen Formate<br />
liest und bei Bedarf ins MP4- sowie<br />
MKV-Format umwandelt. Die<br />
Software akzeptiert als Datenquelle<br />
ein optisches Medium oder<br />
eine lokal gespeicherte Datei.<br />
Nach einem Klick auf die Schaltfläche<br />
Source oben links im Programmfenster<br />
und der anschließenden<br />
Auswahl einer Quelldatei<br />
oder eines Datenträgers scannt<br />
Handbrake zunächst den Inhalt<br />
des Mediums und listet anschließend<br />
– sofern vorhanden – Kapitel,<br />
Titel und Dauer der angegebenen<br />
Quelle auf. Aus dieser Liste<br />
wählen Sie die für das Konvertieren<br />
vorgesehenen Inhalte per<br />
Mausklick aus.<br />
Bevor Sie jedoch zur Tat schreiten,<br />
lohnt es sich, die Oberfläche<br />
des Programms zu erkunden:<br />
Eine große Leiste mit Schaltflächen<br />
direkt unterhalb der Menüleiste<br />
am oberen Fensterrand ermöglicht<br />
den schnellen Zugriff<br />
auf wichtige Funktionen des Programms.<br />
In den Bereichen Source<br />
und Destination geben Sie die<br />
Quell- sowie Zieldatei an. Hier<br />
haben Sie bereits die Möglichkeit,<br />
einige grundlegende Einstellungen<br />
in Bezug auf das Ergebnis<br />
vorzunehmen: Möchten Sie das<br />
Video im Internet publizieren<br />
oder für Apples iPod 5G optimieren,<br />
so setzen Sie Häkchen vor<br />
den Optionen Web optimized oder<br />
iPod 5G Support. Handbrake verkleinert<br />
das zu bearbeitende Video<br />
in diesem Fall auf eine für<br />
den Zweck angemessene Dateigröße.<br />
Auf der rechten Seite finden<br />
Sie in einer Baumansicht vordefinierte<br />
Profile, über die Sie<br />
entsprechend den Anforderungen<br />
von iPod, iPhone oder Android-<br />
Smartphone den richtigen Satz<br />
an Parametern mit einem Klick<br />
laden. Im unteren Bereich des<br />
Programmfensters finden sich<br />
sechs Gruppen von Parametern,<br />
verteilt auf Reiter, die Sie durch<br />
Anklicken aufrufen. Hier nehmen<br />
Sie in den Fenstern Video, Audio,<br />
Subtitles, H.264 und Chapters alle<br />
für das Ergebnis relevanten Einstellungen<br />
vor.<br />
In der Voreinstellung verwendet<br />
Handbrake den H.264-Codec, gestattet<br />
jedoch auch das Arbeiten<br />
mit dem Format MPEG-4. Zusätzlich<br />
haben Sie die Möglichkeit,<br />
bei beiden Formaten die<br />
Frame-Rate individuell zu konfigurieren,<br />
um mit unterschiedlichen<br />
TV-Normen kompatibel zu<br />
bleiben. Üblicherweise übernimmt<br />
die Software die Einstellungen<br />
aus der Quelldatei.<br />
Rechts daneben stellen Sie bei<br />
Bedarf zusätzlich die Datenstromrate<br />
bei der Wiedergabe des<br />
konvertierten Videos ein, optional<br />
auch die Größe der Zieldatei.<br />
Diese Option erweist sich insbesondere<br />
dann als Vorteil, wenn<br />
Sie HD-Videos so komprimieren<br />
müssen, dass das Ergebnis auf<br />
eine CD-ROM passt. Allerdings<br />
steht diese Möglichkeit nur bis<br />
Version 0.9.5 bereit, ab Handbrake<br />
0.9.6 hat der Entwickler sie<br />
entfernt. Er empfiehlt, stattdessen<br />
über die Bitrate die Größe der<br />
Datei zu kalkulieren.<br />
Haben Sie die Optionen Bitrate<br />
(kbps): aktiviert und zum Verbessern<br />
der Bildqualität bei starken<br />
Kompressionsraten gleichzeitig<br />
links im Fenster ein Häkchen vor<br />
2-Pass-Encoding gesetzt, dann<br />
dauert das Umwandeln – je nach<br />
A Die grafische Oberfläche<br />
von Handbrake<br />
erlaubt einen schnellen<br />
Zugriff auf die<br />
wichtigen Funktionen.<br />
Detailliertere Dialoge<br />
finden sich in den jeweiligen<br />
Reitern am<br />
unteren Rand.<br />
Listing 1<br />
$ sudo add‐apt‐repository ppa:stebbins/handbrake‐releases<br />
$ sudo aptitude update<br />
$ sudo aptitude install handbrake‐gtk handbrake‐cli<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 49
praxis<br />
Handbrake<br />
B Im Reiter Video<br />
konfigurieren Sie die<br />
Auflösung, Größe der<br />
Zieldatei oder die<br />
Kompressionsrate.<br />
Leistung des Systems – in der Regel<br />
drei bis vier Mal so lange wie<br />
die Spieldauer des ursprünglichen<br />
Videos (Abbildung B).<br />
Korrespondierend zu den im<br />
Fenster Video einzustellenden<br />
Optionen verfeinern Multimedia-<br />
Profis im Fenster H.264 die Parameter<br />
für die Ausgabe. Je nach<br />
Anzahl der Modifikationen<br />
schlägt sich dies jedoch in einer<br />
nochmals längeren Dauer beim<br />
Bearbeiten nieder.<br />
Akustisches<br />
Der Konverter lässt Sie auch beim<br />
Bearbeiten der Tonspuren nicht<br />
im Stich: Handbrake unterstützt<br />
viele gängige Formate und ermöglicht<br />
es, unterschiedliche Audio-Spuren<br />
zu nutzen.<br />
Insbesondere bei kommerziellen<br />
Produktionen liegt die Tonspur in<br />
mehreren Sprachen auf dem Datenträger.<br />
Möchten Sie in der<br />
Zieldatei ebenfalls unterschiedliche<br />
Varianten bereitstellen, klicken<br />
Sie im Fenster Audio auf das<br />
Auswahlfeld Track. Dadurch listet<br />
die Software zunächst die im<br />
Quellmedium vorhandenen Audio-Spuren<br />
auf.<br />
Die Variante, die Sie zuerst auswählen,<br />
übernimmt Handbrake<br />
mit den Standardeinstellungen in<br />
die darunterliegende Liste.<br />
Möchten Sie eine weitere<br />
Spur hinzufügen, klicken<br />
Sie einfach auf die<br />
Schaltfläche mit dem grünen<br />
Pluszeichen und wählen<br />
im Auswahlfeld Track<br />
eine andere Variante aus.<br />
Diese erscheint ebenfalls<br />
in der Liste darunter.<br />
Darüber hinaus bietet die Software<br />
die Option, die Audio-Spuren<br />
zu modifizieren. Üblicherweise<br />
kommen bei kommerziellen<br />
Produktionen Bitraten von<br />
160 kbit/s bei Abtastraten („Sampling-Raten“)<br />
von 44,1 kHz. Die<br />
so aufgenommenen Audio-Spuren<br />
bieten nahezu CD-Qualität.<br />
Handbrake gestattet nicht nur,<br />
diese Raten zu verändern, sondern<br />
bietet obendrein unterschiedliche<br />
Codecs zum Konvertieren<br />
an, wobei Sie die Möglichkeit<br />
haben, jede Spur einzeln zu<br />
modifizieren.<br />
Auch hier gilt: Das Konvertieren<br />
von Tonmaterial nimmt unter<br />
Umständen sehr viel Zeit in Anspruch.<br />
Andererseits ist es sinnvoll,<br />
Bitrate und Abtastrate zu<br />
verringern, wenn Sie einen Clip<br />
stark komprimieren möchten, um<br />
die Zieldatei möglichst klein zu<br />
halten. Tun Sie das innerhalb der<br />
Grenzen, bleiben die Qualitätseinbußen<br />
für das menschliche<br />
Ohr kaum hörbar.<br />
Möchten Sie bei einer vorhandenen<br />
Quelldatei die Audio- von der<br />
Video-Spur trennen und die Zieldatei<br />
ohne Ton speichern, so wählen<br />
Sie ganz einfach im Auswahlfeld<br />
Track die Option No Audio<br />
(Abbildung C).<br />
Bei sehr stark schwankender Dynamik<br />
der originalen Aufnahme<br />
bietet Handbrake ein weiteres<br />
Schmankerl, um später das ständige<br />
Nachjustieren der Lautstärke<br />
zu vermeiden: Durch einen Klick<br />
auf das kleine Lautsprecher-Symbol<br />
rechts im Fenster Audio schalten<br />
Sie die Dynamic Range Compression<br />
(DRC) ein. Mithilfe eines<br />
dann erscheinenden Reglers definieren<br />
Sie, wie weit die Software<br />
leise und laute Passagen eines<br />
Films einander näher bringt.<br />
Je höher der dabei eingestellte<br />
Wert, desto geringer fällt der dynamische<br />
Unterschied in der konvertierten<br />
Audio-Spur aus. Bei<br />
starker Annäherung der dynamischen<br />
Werte kommt es jedoch<br />
vor, dass laute Passagen verzerrt<br />
klingen, sodass Sie hier maximal<br />
einen Mittelwert wählen sollten.<br />
Um die Dynamik-Anpassung auszuschalten,<br />
schieben Sie den<br />
Lautstärkeregler einfach ganz<br />
nach unten.<br />
Untertitel<br />
Viele Filme – insbesondere weniger<br />
stark nachgefragte Produktionen<br />
aus dem Ausland – bieten<br />
keine deutschsprachigen Audio-<br />
Spuren. Hier greifen die Produzenten<br />
zum Untertitel als kostengünstiger<br />
Alternative zur Synchronisation.<br />
Falls die Videoquelle<br />
Untertitel in verschiedenen<br />
Sprachen aufweist und Sie diese<br />
in die Zieldatei übernehmen<br />
möchten, klicken Sie dazu einfach<br />
im Programmfenster auf den Reiter<br />
Subtitles und wählen anschließend<br />
in der Auswahlliste Track<br />
den gewünschten Untertitel aus.<br />
C Der Videokonverter Handbrake bietet detaillierte Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
für die Audio-Spuren eines Videos.<br />
D Untertitel ersetzen in vielen Produktionen die oft teure Synchronisation<br />
der gesprochenen Dialoge.<br />
50 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Handbrake<br />
praxis<br />
Durch einen weiteren Klick auf<br />
die Schaltfläche + Track erscheint<br />
die gewählte Sprache in der Liste.<br />
Mit dieser einfachen Methode integrieren<br />
Sie mehrere Untertitel<br />
in ein Video. Um ein späteres<br />
Trennen der Untertitel vom eigentlichen<br />
Film zu verhindern,<br />
verknüpfen Sie die gewählten Untertitel<br />
fest mit der Video-Datei,<br />
indem Sie in der Liste die Option<br />
Burned In aktivieren.<br />
Einige Filme nutzen für die Anzeige<br />
der Untertitel sogenannte<br />
SRT-Dateien. Dabei handelt es<br />
sich um einfache Textdateien, die<br />
über Zeitstempel sicherstellen,<br />
dass Film und Untertitel synchron<br />
ablaufen. Liegen für Ihre<br />
Quellinhalte SRT-Dateien mit Untertiteln<br />
vor, so integrieren Sie<br />
diese problemlos in die Zieldatei,<br />
indem Sie die SRT-Datei über einen<br />
Klick auf die Schaltfläche +<br />
Import SRT und Auswahl im Dateimanager<br />
auswählen.<br />
Handbrake bietet auch hier die<br />
Option, mehrere SRT-Dateien einzubinden<br />
und auf Wunsch ebenfalls<br />
mit dem Film fest zu verknüpfen.<br />
Versehentlich verbundene<br />
Untertitel entfernen Sie mit einem<br />
Klick auf die Schaltfläche mit<br />
dem Minuszeichen (Abbildung D).<br />
Bildliches<br />
Hochauflösende Filme benötigen<br />
sehr viel Speicherplatz. Daher ergibt<br />
sich oft die Notwendigkeit,<br />
HD-Videos oder andere hochauflösende<br />
Quellen mit einer niedrigeren<br />
Auflösung abzuspeichern,<br />
möglichst ohne Einbußen bei der<br />
Qualität. Auch der Wechsel vom<br />
Format 4:3 auf 16:9 macht häufig<br />
ein Ausrichten des Bildes nötig,<br />
um unschöne schwarze Balken an<br />
den oberen und unteren Rändern<br />
zu vermeiden.<br />
Handbrake erlaubt es, diese Arbeiten<br />
in einem Durchgang mit<br />
dem eigentlichen Konvertieren<br />
der Daten vorzunehmen. Um die<br />
Auflösung und den Formfaktor<br />
des Videos anzupassen, klicken<br />
Sie im Hauptfenster oben rechts<br />
auf die Schaltfläche Picture Settings.<br />
Handbrake öffnet nun ein<br />
neues Fenster mit Optionen, in<br />
dem Sie im Reiter Dimensions auf<br />
der linken Seite zunächst die Bildgröße<br />
festlegen.<br />
Sie können hier wahlfrei Teile<br />
des ursprünglichen Bildes pixelgenau<br />
an allen vier Seiten abschneiden,<br />
indem Sie die Anzahl<br />
der zu entfernenden Pixel in die<br />
dafür vorgesehenen Felder eintragen.<br />
Zuvor gilt es jedoch, bei der<br />
E Das Fenster Picture<br />
Settings ermöglicht<br />
sehr genaue Einstellungen<br />
in Bezug auf<br />
das Seitenverhältnis<br />
von Bildmaterial und<br />
Ausgabe.<br />
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12 | 12 51
praxis<br />
Handbrake<br />
F Mit der Log-Funktion<br />
kommen Sie Problemen<br />
beim Wandeln<br />
schnell auf die Spur.<br />
G Bei Bedarf halten<br />
Sie Aufträge in der<br />
Warteschlange an oder<br />
werfen sie komplett<br />
aus dem Spooler.<br />
Option Auto Crop das entsprechende<br />
Häkchen zu entfernen:<br />
Nur so eröffnet die Software<br />
überhaupt die Möglichkeit, manuell<br />
Werte einzugeben.<br />
Daneben bietet Handbrake über<br />
die rechts daneben befindlichen<br />
Gruppen Storage und Display auch<br />
die Möglichkeit, den Video-Standard<br />
zu wechseln und die Seitenverhältnisse<br />
anzupassen. Die unterschiedlichen<br />
Formate speichern<br />
Filme in verschiedenen Seitenverhältnissen<br />
ab – ohne eine<br />
entsprechende Korrektur gibt der<br />
Videoplayer diese verzerrt und<br />
mit schwarzen Rändern wieder.<br />
Das sogenannte anamorphe Encoding<br />
wirkt dem entgegen: Es<br />
speichert ausschließlich die bildlich<br />
relevanten Teile eines Filmes,<br />
nicht jedoch die bei Inhalten im<br />
16:9-Format auf herkömmlichen<br />
4:3- oder 16:10-Wiedergabegeräten<br />
sichtbaren horizontalen<br />
schwarzen Streifen. Beim anamorphen<br />
Encoding entsteht daher<br />
ein verzerrtes Bild. Der<br />
Video player skaliert bei der Wiedergabe<br />
das Material automatisch,<br />
um das Bild im korrekten<br />
Seitenverhältnis wiederzugeben.<br />
Dazu greift er auf die im Film hinterlegten<br />
Daten zurück.<br />
Handbrake erlaubt es, in solchen<br />
Fällen durch Modifikationen<br />
in der Gruppe Storage das Seitenverhältnis<br />
für die abzuspeichernden<br />
Inhalte anzupassen oder für<br />
den Videoplayer in der Gruppe<br />
Display die Optionen für die Wiedergabe<br />
zu definieren.<br />
Beachten Sie beim Anpassen der<br />
Seitenverhältnisse, dass die gängigen<br />
Fernsehnormen PAL und<br />
NTSC andere Auflösungen nutzen<br />
als die im IT-Bereich üblichen<br />
Video-Standards. Daher arbeitet<br />
Handbrake im Reiter Display mit<br />
anderen Werten als im Reiter Storage,<br />
um so ein optimales Ergebnis<br />
zu erzielen. Voreingestellt behält<br />
die Software das Seitenverhältnis<br />
bei und rechnet geänderte<br />
Parameter automatisch um (Abbildung<br />
E, vorherige Seite).<br />
Volle Kontrolle<br />
Aufgrund von Änderungen beim<br />
Verarbeiten von Codecs kommt es<br />
bei den ersten Schritten mit<br />
Handbrake vor, dass die Software<br />
Video-DVDs nicht korrekt erkennt<br />
oder im Programm eigentlich<br />
vorhandene Optionen nicht<br />
bereitstellt. In vielen Fällen gehen<br />
solche Probleme auf fehlende Bibliotheken<br />
zurück.<br />
Um die Ursache für den Fehler<br />
schnell zu finden und Abhilfe zu<br />
ermöglichen, bietet Handbrake<br />
eine Log-Funktion mit der Möglichkeit,<br />
die Datei im Programmfenster<br />
anzusehen. Sie klicken<br />
dazu lediglich auf die Schaltfläche<br />
Activity Window oben rechts im<br />
Hauptfenster und erhalten daraufhin<br />
die aktuelle Liste der Meldungen<br />
in einem gesonderten<br />
Fenster (Abbildung F).<br />
hängig von der Quelle des Materials.<br />
Das bedeutet, dass Sie lokal<br />
abgespeicherte Filme mit Videos<br />
von optischen Datenträgern im<br />
Spooler mischen dürfen. Die aktuelle<br />
Warteschlange mit den einzelnen<br />
Aufträgen holen Sie durch<br />
einen Klick auf Show Queue auf<br />
den Bildschirm. Über Add to<br />
Queue fügen Sie dem Spooler weitere<br />
Aufträge hinzu.<br />
Mithilfe der Schaltfläche Edit<br />
bearbeiten Sie nachträglich die<br />
Parameter. Einen laufenden Auftrag<br />
unterbrechen Sie durch einen<br />
Klick auf die Schaltfläche Pause.<br />
Möchten Sie Aufträge komplett<br />
aus der Warteschlange löschen,<br />
klicken Sie nach dem Markieren<br />
des gewünschten Auftrages rechts<br />
auf die Schaltfläche mit dem roten<br />
Kreuz (Abbildung G).<br />
Fazit<br />
Handbrake ist genau die richtige<br />
Software, wenn Sie die beim Konvertieren<br />
von Videos die volle<br />
Kontrolle behalten möchten. Das<br />
Programm wandelt nicht nur alle<br />
möglichen Formate in MP4- oder<br />
MKV-Container, sondern ermöglicht<br />
außerdem im gleichen Arbeitsgang<br />
das Bearbeiten von Untertiteln,<br />
Audio-Spuren, Auflösungen<br />
und Seitenverhältnissen.<br />
Dabei glänzt die Software – sofern<br />
Sie die grafische Variante<br />
einsetzen – mit einem einfachen<br />
Bedienkonzept, das wenig Aufwand<br />
beim Einarbeiten erfordert.<br />
Einziges Manko des Programms<br />
sind die Ansprüche an die Hardware:<br />
Ältere Maschinen benötigen<br />
sehr viel Zeit, um einen kompletten<br />
Spielfilm zu konvertieren.<br />
Möchten Sie öfter als nur gelegentlich<br />
Videos konvertieren,<br />
sollten Sie in kraftvolle Komponenten<br />
investieren. (agr) n<br />
info<br />
Schlange stehen<br />
Handbrake ermöglicht das automatisierte<br />
Abarbeiten mehrerer<br />
Aufträge in einem Spooler. Dabei<br />
arbeitet die Warteschlange unab-<br />
[1] Handbrake: http:// handbrake. fr<br />
[2] Quellcode: http:// sourceforge. net/<br />
projects/ handbrake/ files/ 0. 9. 8/<br />
HandBrake‐0. 9. 8. tar. bz2/ download<br />
[3] Vorkompilierte Pakete:<br />
http:// pkgs. org/ download/ libdvdcss2<br />
52 12 | 12<br />
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praxis<br />
Outdoor-Navigation<br />
Medion GoPal S3857 und QLandkarte GT<br />
Offroad unterwegs<br />
Wie gut sich mit dem preiswerten Outdoor-Navigationsgerät<br />
Medion GoPal S3857 und der freien Software QLandkarte GT<br />
zwischen Vulkanen navigieren lässt, zeigt unser Praxistest in Island.<br />
Dr. Karl Sarnow<br />
© Fred Fokkelman, sxc.hu<br />
README<br />
QLandkarte GT<br />
LU/qlandkarte/<br />
Wie die freie Software<br />
QLandkarte GT verwendet<br />
auch das preiswerte<br />
Outdoor-Navigationssystem<br />
Medion GoPal<br />
S3875 die Daten von<br />
OpenStreetMap als<br />
Grundlage. Zwar werkelt<br />
das Navi mit einer proprietären<br />
Variante der<br />
Daten, dennoch eröffnet<br />
die identische Basis die<br />
Möglichkeit einer fruchtbaren<br />
Indoor-Outdoor-<br />
Kooperation.<br />
Als hätte Aldi es gewusst: Gerade<br />
rechtzeitig vor einem geplanten<br />
Island-Urlaub bot der Discounter<br />
das Outdoor-Navi Medion GoPal<br />
S3857 [1] preisgünstig an. Das für<br />
159 Euro erhältliche Gerät erschien<br />
umso interessanter, als ein<br />
Blick in die Spezifikationen die<br />
„Erweiterung mit zusätzlichen<br />
OpenStreetMap-Karten für beliebige<br />
Regionen“ versprach – und<br />
damit die mühelose Integration in<br />
eine auf OSM-Daten basierende<br />
Software-Umgebung.<br />
Technische Details<br />
Das Gerät mit 3 Zoll Bildschirmdiagonale<br />
(7,62 cm) und Touchscreen<br />
kommt in einem robusten<br />
Gummigehäuse. Zum Lieferumfang<br />
gehören auch ein Netzteil,<br />
ein USB-Kabel eine Fahrradhalterung<br />
sowie eine DVD mit <strong>Windows</strong>-Software.<br />
Intern werkelt ein<br />
400-MHz-Prozessor von<br />
Samsung, als Betriebssystem<br />
dient <strong>Windows</strong> Mobile.<br />
Der integrierte SiRFStar-III-GPS-<br />
Chip sorgt für den Empfang der<br />
Satellitensignale, 128 MByte<br />
RAM und 8 GByte interner Speicher<br />
stehen für die Verarbeitung<br />
des Kartenmaterials zur Verfügung.<br />
Dieses besteht aus einem<br />
Satz komprimierter OSM-Karten<br />
für Europa und einer topographischen<br />
Rasterkarte für Deutschland<br />
(1:100 000). Zusätzlich sorgt<br />
ein Luftdrucksensor für die Verfügbarkeit<br />
von Höhendaten.<br />
Das transflektive Farbdisplay des<br />
S3857 sorgt bei der Bedienung<br />
durch helle Hintergrundbeleuchtung<br />
für gute Lesbarkeit. Zum<br />
Stromsparen erlischt die Beleuchtung<br />
nach einiger Zeit und wird<br />
erst beim erneuten Berühren des<br />
Schirms wieder aktiv. Auch bei<br />
ausgeschaltetem Backlight lässt<br />
A Das S3857 als Massenspeicher am <strong>Linux</strong>-Rechner (hier einem EeePC).<br />
54 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Outdoor-Navigation<br />
praxis<br />
sich das Display aber noch ablesen,<br />
zumindest, wenn man es entsprechend<br />
in die Sonne hält – der<br />
reflektive Anteil des transflektiven<br />
Bildschirms macht es möglich.<br />
Berühren Sie den Schirm nicht<br />
allzu häufig, lässt sich die vom<br />
Hersteller angegebene Akkulaufzeit<br />
von 8 Stunden problemlos erreichen.<br />
Im Praxistest ließen wir<br />
das Gerät mit vollem Akku während<br />
eines Tagesausflugs eingeschaltet,<br />
trotzdem verfügte es<br />
abends noch über Akku-Reserven.<br />
Etikettenschwindel<br />
Zwar verspricht Medion in der<br />
Spezifikation nur eine Zusammenarbeit<br />
mit <strong>Windows</strong> XP bis 7, doch<br />
sobald Sie das S3857 mithilfe des<br />
beiliegenden Kabels via USB mit<br />
einem <strong>Linux</strong>-PC verbinden, erscheint<br />
das Gerät dort als Massenspeicher.<br />
Über die Verzeichnisse<br />
kann dann der Datentransfer<br />
stattfinden (Abbildung A).<br />
Allerdings fällt auf, dass die vermeintlichen<br />
OpenStreetMap-Karten<br />
in einem Format mit der Dateiendung<br />
.ebdm vorliegen. Dieses<br />
proprietäre Dateiformat namens<br />
MicroMap [2] basiert zwar auf<br />
OpenStreetMap-Daten, erweist<br />
sich aber als stark bearbeitete und<br />
komprimierte Variante. Entsprechende<br />
Daten lassen sich nur über<br />
den GoPal-Assistenten, eine auf<br />
der DVD beiliegende <strong>Windows</strong>-<br />
Software, von einem Medion-Server<br />
beziehen – das aber<br />
immerhin kostenlos.<br />
Bei der von Medion<br />
versprochenen „Erweiterung<br />
mit zusätzlichen<br />
OpenStreetMap-Karten“<br />
handelt es sich also um<br />
eine Irreführung, denn<br />
die von OSM bereitgestellten<br />
Daten lassen<br />
sich auf dem S3857<br />
nicht nutzen. Auch die<br />
Angabe „für beliebige<br />
Regionen“ stimmt nicht<br />
so ganz: Das Standard-<br />
Kartenmaterial des Gerätes<br />
bietet außerhalb<br />
Europas nur eine Weltansicht.<br />
Ergänzend kann man vom<br />
Medion-Server kostenlos Übersichtskarten<br />
für Asien/Pazifik, Afrika,<br />
Süd/Mittel/Nordamerika sowie<br />
Höhendaten für Deutschland,<br />
Österreich, die Schweiz und<br />
Frankreich herunterladen. Wer detaillierte<br />
Karten für diese Gebiete<br />
benötigt, braucht ein Android-<br />
Smartphone und die kostenpflichtige<br />
Software Nav-<br />
Droyd [3]. Damit lassen sich<br />
Karten der gesamten Welt im<br />
EBDM-Format herunterladen<br />
und dann auf dem S3857 unter<br />
/ map/osm speichern [4].<br />
Wenigstens klappt die Kooperation<br />
mit freier Software beim Einspielen<br />
und Auslesen von Tracks<br />
über GPX-Dateien. Sie speichern<br />
eigene Tracks im Verzeichnis / GPX/<br />
import ab und importieren sie anschließend<br />
über das Extras-Menü<br />
in den Datenbestand des S3857.<br />
Umgekehrt können Sie mit dem<br />
S3857 aufgezeichnete Tracks nach<br />
dem Export via Extras aus dem<br />
Verzeichnis / GPX/export des Navis<br />
auf den <strong>Linux</strong>-Rechner kopieren.<br />
Insbesondere Letzteres hilft außerordentlich<br />
beim Auswerten<br />
der Daten mithilfe der freien Software<br />
QLandkarte GT.<br />
Was kann das Gerät?<br />
In erster Linie zeigt das S3857 unterwegs<br />
den eigenen Standort an.<br />
Nach dem Einschalten erscheint<br />
aber zunächst ein Hauptmenü mit<br />
den Einträgen<br />
Ziele<br />
und Wege, Karte, Extras und Einstellungen.<br />
Ein Fingerdruck auf<br />
Karte fördert die Umgebungskarte<br />
des aktuellen Standortes im eingestellten<br />
Kartenformat zutage. Ein<br />
Fingertippen auf den Knopf mit<br />
dem Zahnrad erlaubt, als Kartenformat<br />
wahlweise Rad und Wandern<br />
(Standardeinstellung), Straße<br />
(OSM) oder DE_BKG einzustellen.<br />
Beim letzten Format handelt es<br />
sich um ein recht grobes topographisches<br />
Rasterformat; bessere<br />
Karten lassen sich über den bereits<br />
erwähnten GoPal-Assistenten<br />
gegen Entgelt beziehen.<br />
Im Format Rad und Wandern<br />
zeigt das S3857 auch Fußwege<br />
und Wanderpfade an, weshalb das<br />
Gerät es für die Outdoor-Navigation<br />
als Standard nutzt. Während<br />
2 Das Medion GoPal<br />
S3857 kommt in einem<br />
robusten Gummigehäuse<br />
und lässt sich<br />
bequem per Touchscreen<br />
bedienen.<br />
Der Autor<br />
Karl Sarnow ist seit<br />
den Tagen des TRS-80<br />
ein Fan des eigenen<br />
Computers. Der Lehrer<br />
für Mathematik,<br />
Physik und Informatik<br />
entwarf früher Vernetzungskonzepte<br />
unter<br />
<strong>Linux</strong> sowie entsprechende<br />
Anwendungen<br />
für Schulen und hat<br />
darüber auch ein Buch<br />
geschrieben (http://<br />
tinyurl. com/ lu1212‐<br />
sarnow). Seit seiner<br />
Pensionierung widmet<br />
er sich seinen Hobbys<br />
Fotografie, Reisen und<br />
Astronomie.<br />
Glossar<br />
GPX: GPS Exchange Format.<br />
Das von der Firma<br />
TopoGrafix entwickelte<br />
und auf XML basierende<br />
Dateiformat steht unter<br />
einer offenen Lizenz [5].<br />
C Nach dem Start von<br />
QLandkarte GT wählen<br />
Sie die Karte — OSM —<br />
(unten links), damit das<br />
Programm Verbindung<br />
zum OpenStreetMap-<br />
Server aufnimmt. Auf<br />
der gezeigten Karte sehen<br />
Sie die Tagesausflüge<br />
eines Island-Urlaubes<br />
als verschiedenfarbige<br />
Tracks.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 55
praxis<br />
Outdoor-Navigation<br />
D Der Reiter für die<br />
Tracks im Hauptmenü<br />
zeigt die Informationen<br />
über die einzelnen<br />
Tracks an.<br />
E Der höchste Punkt<br />
des Laki Vegur (F206,<br />
„Weg zu den Laki-Kratern“)<br />
auf Island ist erreicht.<br />
Das S3857 befindet<br />
sich auf 773 Meter<br />
Höhe. Es sind 3<br />
Stunden und 31 Minuten<br />
der 10:23h dauernden<br />
Tour vergangen,<br />
und es wurden 61 von<br />
insgesamt 130 Kilometern<br />
zurückgelegt.<br />
des Island-Urlaubes des Autors<br />
verblüffte das Navi mit der Anzeige<br />
selbst von Jeep-Pisten, die nur<br />
allradgetriebene Fahrzeugen befahren<br />
dürfen. Hier zeigt sich die<br />
hohe Qualität des OpenStreet-<br />
Map-Ausgangsmaterials.<br />
In der Kartendarstellung stellt<br />
das S3857 bis zu sechs Knöpfe<br />
bereit (Abbildung B, vorige Seite).<br />
Mit den Plus- und Minuszeichen<br />
zoomen Sie in die Karte hinein<br />
oder heraus. Ein roter Aufnahme-Button<br />
schaltet die Track-<br />
Aufzeichnung ein beziehungsweise<br />
wieder aus. Ein Stecknadelknopf<br />
markiert die aktuelle Position<br />
als Wegpunkt.<br />
Haben Sie über das Menü Ziele<br />
und Wege ein Wegziel eingestellt,<br />
dann lassen sich über den Knopf<br />
mit der Flagge die Zielführung<br />
wieder ausschalten oder Informationen<br />
über den Weg zum Ziel abrufen.<br />
Die Zielführung fällt allerdings<br />
rudimentär aus: Auf dem<br />
Bildschirm erscheint Offroad-typisch<br />
lediglich ein Leitstrahl zum<br />
Zielobjekt, mehr nicht.<br />
QLandkarte GT<br />
Zu den am häufigsten genutzten<br />
Funktionen dürfte das Aufzeichnen<br />
von Tracks zählen. Nach Abschluss<br />
der Aufzeichnung exportieren<br />
Sie den Track als GPX-Datei<br />
und kopieren diese via USB-<br />
Port auf den <strong>Linux</strong>-PC, wo dann<br />
QLandkarte GT die Regie über die<br />
Auswertung übernimmt. Beim<br />
Start des Programms, das sich in<br />
den Repositories vieler Distributionen<br />
findet, sollte eine Internet-Verbindung<br />
zur Verfügung<br />
stehen, wenn Sie mit den aktuellen<br />
OSM-Karten arbeiten wollen.<br />
Im Fenster von QLandkarte GT<br />
taucht zunächst eine Karte der<br />
ganzen Welt auf. Mit der Maus<br />
und den Plus- und Minus-Tasten<br />
(oder dem Scrollrad der Maus)<br />
schieben und zoomen Sie auf den<br />
gewünschten Kartenausschnitt.<br />
Um nun die mit dem S3857 aufgezeichneten<br />
Tracks wie in Abbildung<br />
C (vorige Seite) darzustellen,<br />
müssen Sie die Geodaten<br />
über den Menüpunkt Datei | Geodaten<br />
laden Strg+L als GPX-Datei<br />
laden. Dabei können Sie im Menü<br />
zur Dateiauswahl gleich mehrere<br />
Tracks angeben, alternativ laden<br />
Sie die Tracks nacheinander. Um<br />
beim Einspielen eines neuen<br />
Tracks den vorher geladenen<br />
nicht zu verlieren, wählen Sie gegebenenfalls<br />
den Menüpunkt Datei<br />
| Geodaten hinzufügen Alt+A.<br />
Mit Tracks arbeiten<br />
Nach dem Laden der Tracks zeigt<br />
QLandkarte GT diese auf der Karte<br />
an. Um einen Track zu analysieren,<br />
aktivieren Sie den Reiter<br />
für Tracks im Hauptmenü (Abbildung<br />
D). Nun können Sie jeden<br />
Track editieren (etwa ihm eine<br />
andere Farbe geben), ihn analysieren<br />
oder die Anzeige ein- und<br />
ausschalten. Ein Rechtsklick mit<br />
Maus auf den Track öffnet das<br />
entsprechende Kontextmenü.<br />
Mit einem Linksklick auf den<br />
Track starten Sie die eigentliche<br />
Analyse. QLandkarte GT stellt<br />
den Track nun fetter dar, auf der<br />
Karte öffnet sich zusätzlich sein<br />
Höhenprofil. Positionieren Sie<br />
nun den Mauszeiger über den<br />
Track, erscheinen die gemessenen<br />
Daten des entsprechenden Punktes<br />
in der Karte (Abbildung E),<br />
gleichzeitig markiert das Programm<br />
ihn im Höhenprofil.<br />
Eine genauere Analyse des in Abbildung<br />
E gezeigten Weges um<br />
den Laki-Krater herum zeigt: Das<br />
S3857 befand sich offensichtlich<br />
in der Hosentasche des Autors,<br />
denn der Parkplatz liegt etwa<br />
100m unter dem höchsten Punkt.<br />
In der Zoomstufe 1 zeigt sich auch<br />
die Genauigkeit des S3857 (Abbildung<br />
F): Die linearen Abschnitte<br />
markieren die entsprechenden Interpolationen<br />
zwischen den aufgezeichneten<br />
Track-Punkten. Die<br />
aufgezeichneten Tracks hüpfen<br />
info<br />
[1] Medion GoPal S3857:<br />
http:// tinyurl. com/ lu1212‐s3857<br />
[2] OneStepAhead:<br />
http:// www. onestepahead. de<br />
[3] Navdroyd Map Manager:<br />
http:// navdroyd. com/ map‐manager/<br />
[4] Forum zu Medion-Outdoor-Navis:<br />
http:// forum. pocketnavigation. de/ forum10<br />
00328‐medion‐gopal‐outdoor‐geraete/<br />
[5] Dateiformat GPX:<br />
http:// www. topografix. com/ GPX. asp<br />
56 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Outdoor-Navigation<br />
praxis<br />
selbst in der höchsten<br />
Zoomstufe nur geringfügig<br />
um die OpenStreet-<br />
Map-Wege herum, die<br />
Abweichung liegt unter<br />
einem Meter.<br />
Fazit<br />
Für alle, die gerne abseits<br />
asphaltierter Straßen<br />
unterwegs sind, erweist<br />
sich das Medion<br />
GoPal S3857 als preiswertes<br />
und ausreichend<br />
genaues Navigationsgerät. Offroad-Fans<br />
zeichnen mit dem Gerät<br />
auf dem Armaturenbrett oder<br />
in einer entsprechenden Halterung<br />
die gefahrenen Tracks auf. In<br />
der Praxis hält das Navi dabei mit<br />
einer Akkuladung über 10 Stunden<br />
durch, wie Abbildung E beweist.<br />
Ärgerlich ist allerdings das<br />
zwar auf OSM-Daten beruhende,<br />
jedoch proprietär formatierte<br />
Kartenmaterial für das S3857.<br />
QLandkarte GT erweist sich als<br />
idealer Partner des Navis für das<br />
Auswerten der gefahrenen Tracks.<br />
Als Bindeglied zwischen dem<br />
S3857 und der freien Software<br />
dient die dabei gemeinsame Kartenbasis<br />
OpenStreetMap. Tracks<br />
und Wegpunkte lassen sich im<br />
GPX-Format via USB-Schnitt stelle<br />
austauschen, und das in beiden<br />
Richtungen: Wer etwa einsame<br />
Gegenden mit einem Offroad-<br />
Fahrzeug bereist, wird die Möglichkeit<br />
schätzen, vorab die Tankstellen<br />
auf dem Weg zu markieren<br />
und ins S3857 einzuspielen, bevor<br />
er auf große Fahrt geht. Auch wer<br />
seine Fotos mit einer geografischen<br />
Markierung versehen möchte<br />
(Geotagging), kann über die<br />
Track-Analyse und die EXIF-Daten<br />
des entsprechenden Schnappschusses<br />
leicht den genauen Aufnahmeort<br />
lokalisieren. (jlu) n<br />
F Die Genauigkeit der<br />
Trackaufzeichnung des<br />
S3857 stimmt sehr gut<br />
mit den OpenStreet-<br />
Map-Karten überein.<br />
Maximale Abweichungen<br />
im Meter-Bereich<br />
genügen für die Einsatzzwecke<br />
eines<br />
Amateurs völlig.<br />
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12 | 12 57<br />
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praxis<br />
PDF-Ebenen<br />
Adobe Reader mit Ebenen nutzen<br />
Leicht<br />
durchschaubar<br />
Dank der Ebenenfunktion in Scribus erstellen Sie mit wenigen Mausklicks<br />
ein PDF-Dokument mit mehreren Ebenen. Walter Eisenhauer<br />
© Vancanjay, sxc.hu<br />
README<br />
Dank eines einfachen<br />
Tricks in Scribus haben<br />
Sie die Möglichkeit,<br />
PDF-Dokumente mit<br />
mehreren Ebenen zu erstellen.<br />
Auf diese Weise<br />
sparen Sie viel Geld,<br />
das ansonsten für kommerzielle<br />
Tools anfiele.<br />
Wer den Adobe Reader regelmäßig<br />
nutzt, der kennt die auf der<br />
linken Seite vorhandene Ansicht<br />
Ebene. Diese Form der Darstellung<br />
kommt normalerweise eher<br />
in DTP- oder Bildbearbeitungssoftware<br />
zum Einsatz. Tatsächlich<br />
verfügt der Reader jedoch<br />
über eine Funktion, mit der Sie<br />
solche Ebenen zumindest ansehen<br />
und aktivieren oder deaktivieren.<br />
Bleibt aber die Frage: Wie<br />
gelangen die Ebenen in das Dokument<br />
hinein?<br />
A Das Bildbearbeitungsprogramm Gimp versteht sich auf den<br />
Import von PDF-Dokumenten.<br />
Diese Frage kam auch in einem<br />
kleinen Unternehmen auf, das<br />
seinen Kunden als Dienstleistung<br />
unter anderem das Visualisieren<br />
betriebswirtschaftlicher Daten<br />
anbietet. Dafür steht in der Regel<br />
aber nur ein schmales Budget zur<br />
Verfügung. So tauchte die Frage<br />
auf, wie sich ein PDF mit Ebenen<br />
wohl erstellen ließe. Ein Anruf bei<br />
Adobe ergab die Antwort, dass<br />
der Anbieter für das dazu notwendige<br />
Software-Paket einen<br />
Preis von rund 1500 Euro veranschlagt.<br />
Das legte die Suche nach<br />
einer anderen Lösung nahe, die<br />
sich preiswerter umsetzen lässt.<br />
Freie Alternative<br />
Aufgrund einer Affinität zu <strong>Linux</strong><br />
und dem Hang zum Testen neuer<br />
Technologien lag es nahe, nach einer<br />
Lösung auf Basis von Open-<br />
Source-Software zu suchen. Als<br />
Testsystem diente ein Rechner<br />
mit Ubuntu 12.04 LTS. Er verfügte<br />
bereits über eine stattliche<br />
Ausstattung an Grafik- und Office-Programmen,<br />
darunter Libre-<br />
Office, Softmaker Office, die Calligra-Suite,<br />
die Bildbearbeitungssoftware<br />
Gimp, das DTP-Programm<br />
Scribus und natürlich der<br />
Adobe Reader.<br />
Ebenen sind für das Darstellen<br />
von technischen oder betriebswirtschaftlichen<br />
Daten nicht uninteressant.<br />
Im Gegensatz zu<br />
nacheinander angeordneten Seiten,<br />
zwischen denen Sie hin- und<br />
herblättern, bieten sie die Möglichkeit,<br />
in der gleichen Seite Daten<br />
einzublenden. Effekte wie<br />
zeitliche Entwicklungen, die Bewegungen<br />
von Kunden oder die<br />
Anzeige von Vermessungsdaten<br />
für verschiedene Bauabschnitte<br />
lassen sich damit effektiv und informativ<br />
in Szene setzen.<br />
Im Beispiel fiel die Wahl bei den<br />
Anwendungen auf Software, die<br />
unter <strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong> läuft.<br />
Das nächste Kriterium war, Software<br />
zu nutzen, die beste Ergebnisse<br />
garantiert – also erprobte<br />
Programme mit einer soliden<br />
Code-Basis. Für das Erstellen von<br />
Ebenen kristallisierten sich als<br />
mögliche Lösungen – je nach Format<br />
des Ausgangsmaterials – zumindest<br />
Gimp und das DTP-Programm<br />
Scribus heraus.<br />
58 12 | 12<br />
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PDF-Ebenen<br />
praxis<br />
B Die Map-Software Marble unterstützt den Export von Kartenmaterial<br />
unter anderem ins Bitmap-Format PNG.<br />
C Gleicher Ausschnitt, andere Basiskarte: So entstehen die Daten, aus<br />
denen Sie später die Ebenen erstellen.<br />
Das Bildbearbeitungsprogramm<br />
Gimp kommt dann zum Einsatz,<br />
wenn die digitalen Daten, die als<br />
Ebenen zum Zug kommen sollen,<br />
im PDF-Format vorliegen: Gimp<br />
importiert diese Dateien ohne<br />
Probleme (Abbildung A). Anschließend<br />
haben Sie die Möglichkeit,<br />
das importierte Ergebnis<br />
noch zu bearbeiten und in ein zu<br />
Scribus kompatibles Format zu<br />
exportieren.<br />
Richtig exportieren<br />
Für den Export eignet sich das<br />
TIFF-Format, da es die Daten unkomprimiert<br />
speichert und dadurch<br />
eine hohe Qualität verspricht.<br />
Sollten Sie lieber JPEG<br />
benutzen, achten Sie beim Export<br />
darauf, die Einstellung für den<br />
Grad der Kompression auf 100<br />
Prozent zu erhöhen. Das verspricht<br />
ein besseres Ergebnis.<br />
Liegen die Daten schon im gewünschten<br />
Grafikformat vor,<br />
bleibt Ihnen der Umweg über<br />
Gimp erspart.<br />
Als Grundlage für das Beispiel<br />
kommt ein Ausschnitt aus einer<br />
Karte der freien Map-Software<br />
Marble zum Einsatz (Abbildung<br />
B). Marble offeriert für den<br />
Export der Daten nur das PNG-<br />
Format, vermag aber diverses<br />
Kartenmaterial zu laden. Deshalb<br />
kommt für die zweite Karte der<br />
gleiche Ausschnitt zum Einsatz,<br />
aber eine andere Basiskarte als<br />
Hintergrund (Abbildung C). Damit<br />
sind die beiden Karten für einen<br />
einfachen Layer erstellt.<br />
Jetzt geht es daran, die Ebenen<br />
einzubauen. Dazu nutzen Sie das<br />
DTP-Programm Scribus, das einen<br />
Vergleich mit kommerziellen<br />
Produkten nicht zu scheuen<br />
braucht – insbesondere, wenn Sie<br />
dabei zusätzlich feststellen, dass<br />
die nachfolgende Lösung mit der<br />
kostenpflichtigen Microsoft-Software<br />
nicht funktioniert.<br />
Scribus und seine vielen Funktionen<br />
füllen ganze Bücher. Für<br />
diesen Artikel reicht es jedoch<br />
aus, sich mit den Funktionen auseinanderzusetzen,<br />
die man zum<br />
Einbauen der Ebenen im Adobe<br />
Reader benötigt.<br />
Grundeinstellungen<br />
Auf der Startseite von Scribus<br />
nehmen Sie die Grundeinstellungen<br />
für die spätere Formatierung<br />
vor. Diese wirken sich auf das gesamte<br />
Dokument aus. Abbildung<br />
D zeigt dabei die Einstellungen,<br />
die für das Beispiel zum<br />
Einsatz kamen. Verwenden Sie<br />
ein möglichst großes Format –<br />
Sie wollen ja nichts ausdrucken,<br />
sondern im Viewer anzeigen.<br />
Wenn die Qualität sehr gut ausfällt,<br />
spricht nichts dagegen, als<br />
Ausgabegröße Formate bis DIN<br />
A0 zu wählen.<br />
Entsprechen die Daten nicht<br />
dem von Ihnen angestrebten Ergebnis,<br />
dann besteht die Möglichkeit,<br />
diese mit Gimp nachträglich<br />
zu bearbeiten und dabei die DPI-<br />
Zahl zu erhöhen. Unter <strong>Windows</strong><br />
bietet sich an, dies mit IrfanView<br />
zu erledigen.<br />
Auf der Arbeitsoberfläche von<br />
Marble sehen Sie einen Rahmen,<br />
der mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
nicht komplett ins Fenster<br />
der Applikation passt. Verkleinern<br />
Sie die Bildfläche so, dass<br />
Sie den Rahmen sehen. Unten<br />
links finden sich die Controls für<br />
den Zoomfaktor. Verändern Sie<br />
diesen Prozentwert durch die<br />
Symbole mit den Lupen, dann<br />
verändert sich der Ausschnitt.<br />
Über [F2] und [F6] schalten Sie in<br />
Scribus die Ebenen und die Eigenschaften<br />
an.<br />
Eingepasst<br />
Ziehen Sie nun einen Bildrahmen<br />
in den inneren Rahmen des noch<br />
leeren Fensters. Das Symbol für<br />
den Bildrahmen finden Sie in der<br />
oberen Leiste. Im separaten Fenster<br />
Ebene sehen Sie, dass dort die<br />
Ebene 1 schon vorhanden ist. Nun<br />
bewegen Sie die Maus in das<br />
Fenster, das nun einen Rahmen<br />
aufweist, der innerhalb des Fensters<br />
gekreuzte Linien anzeigt. Da-<br />
Glossar<br />
DPI: Dot per Inch. Maßstab<br />
für die Dichte der<br />
Informationen in einem<br />
digitalen Bild.<br />
D In den Ein stellungen<br />
von Marble wählen Sie<br />
als Basis ein der Qualität<br />
des Ausgangsmaterials<br />
angepasstes, möglichst<br />
großes Format.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 59
praxis<br />
PDF-Ebenen<br />
E Nach dem Laden<br />
des Bildes passen Sie<br />
über den Eigenschaften-Dialog<br />
den Rahmen<br />
an und benennen<br />
diesen bei Bedarf um.<br />
F Liegen die Ebenen<br />
nicht vollkommen<br />
deckungsgleich, wie in<br />
diesem Beispiel, sehen<br />
Sie, dass im PDF tatsächlich<br />
alle Ebenen<br />
vorhanden sind.<br />
rin rufen Sie das Kontextmenü<br />
auf und laden das Bild über den<br />
entsprechenden Menüpunkt.<br />
Suchen Sie das Bild, das Sie hier<br />
importieren wollen, in unserem<br />
Beispiel marble1. Noch passt es<br />
nicht in den Rahmen. Im Beispiel<br />
sehen Sie, dass das Ergebnis als<br />
ein kleiner Teil oben links angeordnet<br />
ist. Deshalb rufen Sie jetzt<br />
im Fenster Eigenschaften das Untermenü<br />
Bild. Dort aktivieren Sie<br />
Rahmen anpassen und akzeptieren<br />
die Einstellung der Proportionen.<br />
Danach fügt sich das Bild exakt in<br />
den Rahmen ein. Da dieser eine<br />
nicht unbedingt eingängige Bezeichnung<br />
trägt, klicken Sie in<br />
den Ebenendialog und ändern<br />
den Namen so um, dass er passt.<br />
Im Fenster Ebenen finden Sie<br />
unten eine Schaltfläche mit einem<br />
Pluszeichen. Über diese fügen<br />
Sie eine neue Ebene hinzu,<br />
die sich sofort über die erste Ebene<br />
setzt. Je nachdem, was Sie mit<br />
Scribus außerdem machen möchten,<br />
stimmt das Verhalten mit<br />
dem Workflow überein.<br />
In diesem Beispiel<br />
soll die zweite Ebene<br />
unter der ersten sitzen.<br />
Deshalb wählen<br />
Sie den Pfeil an, der<br />
nach unten zeigt,<br />
und setzen die neue<br />
Ebene damit eine<br />
Stufe tiefer. Ändern<br />
Sie den Ebenennamen<br />
so, dass er logisch<br />
zur jenem der<br />
ersten Ebene passt.<br />
Das ist wichtig, da<br />
der Adobe Reader<br />
später bei der Ausgabe genau diesen<br />
Namen als Ebene anzeigt.<br />
Um das zweite Bild einzufügen,<br />
schalten Sie die erste Ebene aus.<br />
Dazu klicken Sie in das Kästchen<br />
unter dem Symbol mit dem Auge<br />
bei der ersten Ebene. Nun wiederholen<br />
Sie den Vorgang wie oben<br />
für die erste Ebene beschrieben.<br />
Hier gilt es exakt zu arbeiten: Sollen<br />
die beiden Ebenen später so<br />
erscheinen, dass sich die Informationen<br />
ergänzen, dann benötigen<br />
Sie absolute Deckungsgleichheit.<br />
Um dies zu erreichen, gilt es sicherzustellen,<br />
dass der Rahmen<br />
exakt so sitzt wie beim ersten<br />
Bild. Eine Hilfe bietet dabei wieder<br />
das Fenster Eigenschaften. Unter<br />
X,Y,Z finden sich die genauen<br />
Definitionen der Parameter. Diese<br />
Werte notieren Sie und geben<br />
sie nach dem Zeichnen der zweiten<br />
Ebene auch für diese ein.<br />
Schalten Sie nun die erste Ebene<br />
wieder ein. Damit Sie auch die<br />
untere Ebene sehen, klicken Sie<br />
auf die obere Ebene und ändern<br />
den Wert ihrer Transparenz. Statt<br />
100 Prozent kommt<br />
im Beispiel 60 Prozent<br />
als Wert zum<br />
Einsatz. Denselben<br />
Wert stellen Sie für<br />
die zweite Ebene<br />
ein.<br />
Damit sind alle<br />
Vorbereitungen abgeschlossen.<br />
Nun<br />
geht es daran, das<br />
Ergebnis mit allen<br />
Ebenen ins PDF-Format<br />
zu exportieren. Sobald Sie<br />
diesen Menüpunkt wählen, erscheint<br />
ein kleines Fenster, mit<br />
Fehlerhinweisen, die Sie getrost<br />
Ignorieren. Im darauf folgenden<br />
Fenster geben Sie den Pfad zum<br />
Speichern an sowie die Formateinstellungen,<br />
die später für<br />
Adobe wichtig sind. Die korrekten<br />
Einstellungen zeigt Abbildung E.<br />
Da in einem perfekten Bild<br />
nicht zu sehen ist, dass beide<br />
Ebenen integriert sind, wurde für<br />
Abbildung F absichtlich keine<br />
perfekte Überdeckung erzeugt,<br />
sondern eine leichte Verzerrung.<br />
Durch diese Unschärfe sehen Sie,<br />
dass der Adobe Reader tatsächlich<br />
beide Ebenen anzeigt und Sie somit<br />
die Möglichkeit haben, diese<br />
ein- und auszublenden, ohne<br />
gleich viel Geld zu auszugeben.<br />
Falls Sie mit dieser Lösung öfters<br />
arbeiten möchten, empfiehlt<br />
es sich, zum Schluss die Daten<br />
noch im Scribus-eigenen Format<br />
abzuspeichern. Damit bleiben alle<br />
Daten im Rohform vorhanden,<br />
und Sie haben so eine Vorlage für<br />
Änderungen parat.<br />
Fazit<br />
Wer den Adobe Reader nicht mag,<br />
hat im Bezug auf das Darstellen<br />
der Ebenen im PDF-Format<br />
schlechte Karten – zumindest unter<br />
<strong>Windows</strong>. In den Tests fand<br />
sich kein zweites Programm für<br />
das Microsoft-Betriebssystem,<br />
das diese Möglichkeit bietet. Unter<br />
<strong>Linux</strong> dagegen lassen sich mit<br />
dem Programm Karbon aus der<br />
Calligra-Suite die Ebenen anzeigen<br />
sowie ein- und ausschalten.<br />
Die Zeit zum Probieren mit eingerechnet,<br />
gelang es im Test binnen<br />
gut einer Stunde, die vorliegende<br />
Lösung zu erarbeiten. Eine<br />
Stunde Arbeit, 1500 Euro gespart.<br />
Bei sehr hochwertigen Karten war<br />
es möglich, auf die geschilderte<br />
Weise Ergebnisse zu erzeugen, die<br />
im Adobe Reader bis zu einer Vergrößerung<br />
um den Faktor 3000<br />
keine Verpixelung aufwiesen. So<br />
präsentieren Sie Daten auf ansprechende<br />
Art. (agr) n<br />
60 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Lightread<br />
praxis<br />
Google Reader nutzen<br />
mit dem Offline-Reader Lightread<br />
Steter Fluss<br />
© Freetrader, sxc.hu<br />
Mit Google Reader bietet der Web-Gigant einen praktischen<br />
RSS-Reader für den Browser. Mit dem Programm Lightread<br />
nutzen Sie den Dienst bei Bedarf offline. Vincze-Aron Szabo<br />
Blogs und Nachrichtenseiten<br />
konkurrieren mit unzähligen Beiträgen<br />
um die Gunst und Aufmerksamkeit<br />
der Leser. Selbst<br />
Viellesern fällt es da schwer, den<br />
Überblick zu behalten. Jede Website<br />
täglich – eventuell sogar<br />
mehrmals – mit den Browser anzusteuern,<br />
erweist sich da schnell<br />
als unmöglich.<br />
Zuvorkommenderweise bieten<br />
die meisten Internetseiten seit<br />
dem Start des Web 2.0 sogenannte<br />
RSS-Feeds an, mit denen Sie<br />
die neuesten Schlagzeilen und<br />
Beiträge komfortabel verfolgen.<br />
Zum Aufrufen oder Abonnieren<br />
der Feeds dient eine passende<br />
Software: Ein solcher Reader lädt<br />
die abonnierten Nachrichten<br />
he runter. Anschließend prüft er,<br />
welche Beiträge Sie noch nicht gelesen<br />
haben, und wie viele neue<br />
Artikel es in der Summe gibt.<br />
Zu den wohl bekanntesten Programmen<br />
dieser Art unter <strong>Linux</strong><br />
gehört Liferea [1], der unter anderem<br />
eine Schnittstelle zu Google<br />
Reader mitbringt. Daneben entstand<br />
im Rahmen des Programmierwettbewerbes<br />
Ubuntu App<br />
Showdown mit Lightread [2] eine<br />
würdige Alternative für Nutzer<br />
von Googles Lesedienst [3].<br />
Setzen Sie die Version 12.04<br />
(„Precise Pangolin“) von Ubuntu<br />
ein, haben Sie die Möglichkeit,<br />
Lightread direkt über das Software<br />
Center zu installieren. Dazu<br />
gilt es aber, vorher das Repository<br />
Extras von Ubuntuupdates.org<br />
auf dem System zu konfigurieren.<br />
Das erledigen Sie mithilfe der<br />
Kommandos aus Listing 1.<br />
Danach finden Sie die Software<br />
im Software-Center, wo Sie nur<br />
noch nach lightread zu suchen<br />
brauchen. Einen Mausklick später<br />
ist das Programm installiert. Nutzer<br />
anderer Distributionen schauen<br />
derzeit in die Röhre, ihnen<br />
bleibt lediglich der Griff zum<br />
Quellcode und Compiler.<br />
Erste Schritte<br />
Der Einsatz von Lightread setzt<br />
zwangsläufig ein Konto bei Google<br />
voraus, da das Programm seine<br />
Listing 1<br />
$ sudo apt‐key adv ‐‐recv‐keys ‐‐keyserver keyserver.ubuntu.com<br />
3E5C1192<br />
$ sudo sh ‐c 'echo "deb http://extras.ubuntu.com/ubuntu/ precise main"<br />
>> /etc/apt/sources.list.d/extras.list'<br />
$ sudo apt‐get update<br />
Lightread 1.2.2<br />
LU/lightread/<br />
README<br />
Google bietet mit dem<br />
Reader eine komfortable<br />
Sammelstelle für<br />
Nachrichten aus RSS-<br />
Feeds an. Möchten Sie<br />
die Beiträge offline lesen,<br />
drängt sich<br />
Lightread als maßgeschneiderte<br />
Software<br />
geradezu auf.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 61
praxis<br />
Lightread<br />
A Lightread setzt<br />
zwingend ein entsprechendes<br />
Konto bei<br />
Google voraus.<br />
B Die durchdachte<br />
Oberfläche und die<br />
zeitgemäße Optik der<br />
Inhalte erlauben einen<br />
intuitiven Umgang mit<br />
der Software.<br />
Daten von dessen Dienst Google<br />
Reader bezieht. Nach dem ersten<br />
Start fordert die Software Sie auf,<br />
die Daten für das Google-Konto<br />
in die Felder Email und Password<br />
einzugeben (Abbildung A).<br />
Klicken Sie im Anschluss auf<br />
Sign in, um sich anzumelden.<br />
Lightread gleicht dann seine lokalen<br />
Datenbestände mit denen auf<br />
dem Server ab. Die Dauer des<br />
Vorgangs hängt vom Datendurchsatz<br />
und der Anzahl an Abonnements<br />
ab. In einigen Testläufen<br />
zeigte die Applikation an dieser<br />
Stelle allerdings nach einiger Zeit<br />
keine Reaktion mehr – dann half<br />
stets nur ein Neustart weiter.<br />
Hilfsfunktionen<br />
Im Anschluss an die erste Synchronisation<br />
öffnet sich die Oberfläche,<br />
über die Sie die Abonnements<br />
verwalten (Abbildung B).<br />
Ähnlich wie bei gängigen Mailprogrammen<br />
wie etwa Thunderbird<br />
teilt sich die Oberfläche des<br />
Programms in drei nebeneinanderliegende<br />
Bereiche auf.<br />
In der linken Spalte finden Sie die<br />
Abonnements wieder, wie sie<br />
auch im Interface der Google-Seite<br />
auftauchen. Über den Abos sehen<br />
Sie noch drei Schalter für die<br />
Anzeige von allen Artikeln, den<br />
ungelesenen oder nur den favorisierten<br />
Artikeln (Abbildung C).<br />
Haben Sie ein Abonnement ausgewählt,<br />
erscheinen alle entsprechenden<br />
Beiträge aus dieser<br />
Gruppe in der zweiten Spalte.<br />
Neue, ungelesene Artikel zeigt<br />
das Programm wie gewohnt in<br />
fetter Schrift und mit einem weißen<br />
Hintergrund hinterlegt. Klicken<br />
Sie den Beitrag an, sehen Sie<br />
dessen Inhalt im Lesebereich auf<br />
der rechten Seite. Haben Sie einen<br />
neuen Artikel geöffnet, ändert<br />
sich die Anzeige in der zweiten<br />
Spalte: Der Eintrag erscheint<br />
grau hinterlegt.<br />
Für das Darstellen der Inhalte<br />
verwendet Lightread ein eigenes<br />
Design, sodass alle Artikel einheitlich<br />
erscheinen, unabhängig<br />
davon, aus welcher Quelle sie<br />
stammen. In Artikel integrierte<br />
Videos, zum Beispiel von You-<br />
Tube, zeigt Lightread nicht selbst<br />
an, sondern reicht sie an ein separates<br />
Programm durch.<br />
In den meisten Fällen klappt die<br />
Anzeige von Text und Grafik fehlerfrei.<br />
Sofern ein aufgerufener<br />
Beitrag jedoch besondere Kniffe<br />
beim Formatieren des Textes verwendet,<br />
gibt Lightread diese in<br />
manchen Fällen allerdings nicht<br />
richtig wieder.<br />
Hilfsfunktionen<br />
Alle weiteren Funktionen erreichen<br />
Sie über die übersichtliche<br />
Leiste am unteren Fensterrand.<br />
So finden Sie unterhalb der Abonnements<br />
zwei Schalter für das<br />
Synchronisieren mit dem Dienst<br />
Google Reader (siehe Kasten<br />
Überall synchron) und das Hinzufügen<br />
eines neuen Abos.<br />
Unterhalb der Übersicht steht<br />
links ein Knopf zum Markieren<br />
aller Einträge als gelesen. Außerdem<br />
finden Sie hier die Suchfunktion,<br />
über die Sie die Liste der Artikel<br />
nach beliebigen Begriffen<br />
durchforsten, was das Handhaben<br />
von Abonnements mit sehr<br />
vielen Artikeln dann ganz erheblich<br />
vereinfacht.<br />
Zu weiteren wichtigen Funktionen<br />
führen die Icons unterhalb<br />
des Lesebereichs. So haben Sie<br />
hier etwa die Möglichkeit, den geöffneten<br />
Artikel über das Sternsymbol<br />
als wichtig zu markieren.<br />
Solcher Art markierte Artikel finden<br />
Sie dann über Starred in der<br />
linken Spalte leicht wieder. Die<br />
Schaltfläche mit dem Kreissymbol<br />
erlaubt es, einen bereits gelesenen<br />
Artikel wieder als ungelesen<br />
zu markieren.<br />
Überall synchron<br />
Der große Vorteil von Google Reader<br />
liegt auf der Hand: Sie haben<br />
von überall aus den Zugriff auf Ihre<br />
Abonnements und wissen immer,<br />
was Sie schon gelesen haben. Besitzen<br />
Sie zum Beispiel ein Android-<br />
Smartphone, bietet sich auch dort<br />
der Einsatz von Google Reader an.<br />
Selbstverständlich gibt es für diesen<br />
Zweck entsprechende Apps,<br />
allen voran die hauseigene App<br />
„Google Reader“ [4]. Als schöne Alternative<br />
erweist sich der gReader,<br />
den es in einer kostenlosen und in<br />
einer kostenpflichtigen Pro-Version<br />
gibt. Dieser bietet einige Funktionen<br />
mehr und unterstützt zudem ein<br />
dunkleres Theme, das das Lesen<br />
am Smartphone um einiges angenehmer<br />
macht.<br />
62 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Lightread<br />
praxis<br />
Auch das Teilen von Artikeln ist<br />
in Lightread bereits vorgesehen.<br />
Unterhalb des Artikels befindet<br />
sich dazu eine Schaltfläche mit einem<br />
Pfeilsymbol (Share). Darüber<br />
senden Sie den jeweils geöffneten<br />
Artikel an die Dienste Pocket<br />
oder Instapaper (siehe Kasten<br />
Später lesen).<br />
Haben Sie viele Feeds abonniert<br />
und kommen oft mit dem Lesen<br />
nicht recht nach, dann sollten Sie<br />
auf jeden Fall über das Zahnrad-<br />
Icon unten rechts im Programmfenster<br />
die Einstellungen aufrufen.<br />
Dort haben Sie die Möglichkeit,<br />
das Intervall zu korrigieren,<br />
in dem die Applikation nach neuen<br />
Beiträgen sucht.<br />
Außerdem stellen Sie hier ein, wie<br />
das Programm mit gelesenen,<br />
nicht gelesenen und favorisierten<br />
Beiträgen verfährt: Mit Always<br />
sorgen Sie dafür, dass die entsprechenden<br />
Artikel von der Platte<br />
fliegen. Wem das zu schnell zu<br />
unübersichtlich gerät, der nutzt<br />
die angebotenen Zeiträume, um<br />
die Reihen der Beiträge von Zeit<br />
zu Zeit zu lichten.<br />
Fazit<br />
Als einziges echtes Manko an<br />
Lightread fällt auf, dass dem Programm<br />
eine Druckfunktion fehlt.<br />
Hier bietet sich der Umweg über<br />
einen Browser an, indem Sie den<br />
Artikel dort öffnen und ausdrucken.<br />
Dazu klicken Sie in der<br />
Übersicht der Artikel mit der<br />
rechten Maustaste auf den entsprechenden<br />
Eintrag und wählen<br />
die Funktion Open in Browser.<br />
Trotz dieses Wermutstropfens<br />
und der bislang fehlenden deutschen<br />
Lokalisierung hinterließ<br />
Lightread im Test einen guten<br />
Eindruck. Das Programm bietet<br />
alle Funktionen, die Sie benötigen,<br />
um Google Reader am PC<br />
ohne Browser zu nutzen. (agr) n<br />
[1] Liferea: http:// liferea. sourceforge. net<br />
info<br />
[2] Lightread: https:// launchpad. net/ lightread<br />
[3] Ubuntu App Showdown:<br />
Thomas Drilling, „Seltene Perlen“,<br />
C Die Anzeige der<br />
Abonnements gleicht<br />
der im Interface der<br />
Google-Webseite.<br />
Später lesen<br />
<strong><strong>Linux</strong>User</strong> 10/2012, S. 48,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 27112<br />
Hinter Pocket verbirgt sich ein webbasierter<br />
Dienst, der es erlaubt, Inhalte<br />
zum späteren Lesen oder Betrachten<br />
zu speichern [5]. Bis vor Kurzem hieß<br />
dieser Dienst „Read it later“. Instapaper<br />
sammelt ebenfalls Artikel für das<br />
spätere Lesen auf anderen Endgeräten<br />
als dem PC [6]. Das Einspeisen in<br />
Netzwerke wie Google Plus oder Facebook<br />
sowie per Mail ist nicht möglich.<br />
[4] Google-Reader-App:<br />
https:// play. google. com/ store/ apps/<br />
details? id=com. google. android. apps. reader<br />
[5] Pocket: http:// getpocket. com<br />
[6] Instapaper: http:// www. instapaper. com<br />
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praxis<br />
Webseiten filtern<br />
Webseiten filtern mit Bordmitteln<br />
Scharf analysiert<br />
Die Mühe beim Erstellen eines kleinen Skriptes<br />
zahlt sich über die Zeit mehrfach aus, wenn die<br />
Ergebnisse einer Websuche dafür viel übersichtlicher<br />
ausfallen und außerdem vorsortiert erscheinen.<br />
Goran Mladenovic<br />
© Ctr, sxc.hu<br />
README<br />
Beispiel-Skripte<br />
LU/webseiten/<br />
Jedes <strong>Linux</strong>-System<br />
bringt bereits ein umfangreiches<br />
Toolset mit.<br />
Ein Beispiel zeigt, wie<br />
Sie mit diesen Werkzeugen<br />
Webseiten gezielt<br />
auswerten, um Zeit und<br />
unnötige Arbeit zu sparen.<br />
So haben Sie im<br />
Handumdrehen einen<br />
eigenen Webcrawler<br />
programmiert.<br />
Viele Jobbörsen erlauben spezifische<br />
Abfragen, wie zum Beispiel<br />
die Angabe von Ort und Beruf als<br />
Filter und das Ordnen der Ergebnisse<br />
nach bestimmten Kriterien.<br />
Allerdings liefert eine solche Abfrage<br />
in der Praxis nicht selten<br />
Ergebnisse, die nutzlos sind und<br />
nicht wirklich einer spezifischen<br />
Suche entsprechen.<br />
Oft tauchen an erster Stelle sogenannte<br />
Premium-Angebote auf,<br />
und viele der darauf folgenden<br />
Stellenangebote stammen von<br />
Zeitarbeitsunternehmen oder Arbeitsvermittlern<br />
oder sind aus einem<br />
anderen Grund wertlos für<br />
die Suche nach einer interessanten<br />
Tätigkeit. Anhand der Stellenbörse<br />
von Meinestadt.de zeigen<br />
wir, wie Sie Stellenangebote gezielt<br />
filtern und interessante Einträge<br />
deutlich markieren.<br />
Abbildung A zeigt eine typische<br />
Abfrage, die einen bestimmten<br />
Beruf und Ort berücksichtigt und<br />
die Ergebnisse nach Abstand zum<br />
Ort geordnet anzeigt. Die Felder<br />
in der Eingabemaske der Webseite<br />
nehmen die dafür vorgesehenen<br />
Daten auf. Gleich an erster<br />
Stelle sehen Sie zum Beispiel drei<br />
„Premium“-Stellenangebote, die<br />
nur deshalb oben stehen, weil der<br />
Kunde dafür zahlt – der spezifischen<br />
Suche entsprechen sie aber<br />
oft nicht.<br />
Nachgefragt<br />
Um das Ergebnis zu modifizieren,<br />
gilt es als Erstes herauszufinden,<br />
woher die Daten kommen. Die<br />
URL der Abfrage sehen Sie in der<br />
Adresszeile des Browsers. Listing<br />
1 zeigt die im Beispiel verwendete.<br />
Dort sehen Sie hinter<br />
dem dritten Schrägstrich die<br />
Ortsangabe bad‐sassendorf, dahinter<br />
mit jobwrds=Sachbearbeiter die<br />
Berufsbezeichnung und hinter orderby=<br />
die Angabe km für das Sortieren<br />
nach Entfernung vom Ort.<br />
Der Quelltext von HTML-Dateien<br />
liest sich mit etwas Übung ebenfalls<br />
ganz einfach: Die überwiegende<br />
Menge der Informationen<br />
liegt als Klartext vor, und durch<br />
einfache HTML-Tags erkennen<br />
Sie Bestandteile wie Überschrift,<br />
Absatz oder andere Elemente einer<br />
Webseite. Links bestehen in<br />
der Regel aus einem öffnenden<br />
Tag und einem schließenden<br />
. Das Attribut href innerhalb<br />
des Tags nimmt dann die<br />
URL für den Link auf. Innerhalb<br />
des Tags steht der Text, den Besucher<br />
einer Webseite im Browser<br />
als Linktext sehen.<br />
Um mit Grep die Online-Abfrage<br />
nach Stellenangeboten zu filtern,<br />
ist es erforderlich, den<br />
Quelltext an das Filterprogramm<br />
zu übergeben. Dazu nutzen Sie<br />
das Kommandozeilen-Tool Wget:<br />
Über dessen Option ‐O ‐ schreiben<br />
Sie den Inhalt einer URL auf<br />
die Standardausgabe. Mit diesem<br />
64 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Webseiten filtern<br />
praxis<br />
Wissen fragen Sie mithilfe von<br />
Wget ganz einfach die Stellenangebote<br />
in Dortmund für den Beruf<br />
des Sachbearbeiters nach Entfernung<br />
geordnet ab und schreiben<br />
das Ergebnis auf die Standardausgabe,<br />
um dieses weiterzuverarbeiten<br />
(Listing 2).<br />
Diese URL ermitteln Sie, indem<br />
Sie die Werte in der Stellenbörse<br />
in die dafür vorgesehenen Felder<br />
eingeben und sich die Ergebnisse<br />
dann nach Entfernung geordnet<br />
ansehen. Geben Sie probeweise<br />
den Befehl in eine Shell ein, um<br />
zu sehen, wie Wget den Quelltext<br />
auf die Standardausgabe schreibt.<br />
Wichtig dabei: Setzen Sie die URL<br />
in Hochkommas, damit die Shell<br />
die komplette URL als ein Wort<br />
interpretiert und dem Tool entsprechend<br />
übergibt.<br />
Nachdem der erste Schritt getan<br />
ist, gehen Sie daran, die einzelnen<br />
Stellenangebote aus dem<br />
Quelltext zu filtern. Wenn Sie<br />
sich den Quelltext näher anschauen,<br />
sehen Sie, dass Links auf<br />
Standard-Stellenangebote in einer<br />
ganz bestimmten Form auftreten<br />
– Listing 3 zeigt ein Beispiel.<br />
Die URL des Stellenangebotes<br />
beginnt also mit http und endet<br />
mit einer Zeichenkette in<br />
Form von id=12345678. Listing 4<br />
demonstriert eine entsprechende<br />
Abfrage mit Grep.<br />
Da Sie einen regulären Ausdruck<br />
an den Filter übergeben, setzen<br />
Sie die Option ‐E zusammen mit<br />
der Option ‐o ein, um ausschließlich<br />
das reine Ergebnis zu erhalten.<br />
Nun gilt es, die einzelnen<br />
Bausteine zusammenzusetzen:<br />
Öffnen Sie eine Shell und geben<br />
die Zeile aus Listing 5 (nächste<br />
Seite) ein. Haben Sie alles richtig<br />
gemacht, erhalten Sie eine ähnliche<br />
Ausgabe wie dort.<br />
Wenn Sie nun noch einmal die<br />
Ergebnisse im Browser betrachten,<br />
dann finden Sie unter den<br />
Stellenangeboten einen Bereich,<br />
der etwa zur Navigation durch die<br />
Seiten des Ergebnisses dient. Die<br />
Ziffern enthalten Links auf eventuelle<br />
Folgeseiten. Im Grunde genommen<br />
verbirgt sich dahinter<br />
dieselbe URL wie in der ersten<br />
Abfrage, nur mit dem Zusatz<br />
&start=Zahl. Hier gilt es, den<br />
höchsten Wert zu ermitteln.<br />
Das erledigt der Befehl aus Listing<br />
6 auf der nächsten Seite. Er<br />
filtert zuerst alle Zeilen mit<br />
start=Zahl über Grep heraus.<br />
Durch den anschließenden Sed-<br />
Befehl schneiden Sie den String<br />
start= weg, weil nur die Zahl dahinter<br />
interessiert. Die übrig gebliebenen<br />
Zahlenwerte sortiert<br />
die Shell über den Befehl sort ‐n<br />
in numerischer Reihenfolge. Mit<br />
tail ‐n 1 schneiden Sie den<br />
höchsten Wert heraus.<br />
Nun haben Sie alle Grundlagen<br />
beisammen, um ein kleines Skript<br />
zu erstellen, das vollständig automatisiert<br />
die Stellenangebote filtert.<br />
Es besteht insgesamt aus<br />
drei Dateien, wobei eine Datei einfach<br />
nur unerwünschte Ausdrücke<br />
in Stellenangeboten enthält. Diese<br />
heißt im Beispiel schwarzeListe,<br />
und darin finden sich die Ausdrücke<br />
aus Listing 7 (nächste Seite).<br />
Diese Liste dient im Skript für das<br />
Tool Grep als Grundlage, um Stellenangebote<br />
nach diesen Ausdrücken<br />
auszusortieren.<br />
In dem kleinen Skript benötigen<br />
Sie drei Integer-Werte, die Sie jeweils<br />
mit declare ‐i Variable initialisieren.<br />
Der Variablen runner<br />
weisen Sie gleich den Wert 11 zu,<br />
da dieser dazu dienen wird, um<br />
Seite 2 der Suchergebnisse durchsuchen<br />
zu lassen. Anschließend<br />
gibt es drei Variablen, die Sie sofort<br />
mit Werten belegen, um die<br />
ersten zwei für die Zusammenstellung<br />
der URL zu benutzen.<br />
Die dritte dient dazu, eine eigene<br />
HTML-Datei mit Stellenangeboten<br />
zu erstellen, womit Sie dann<br />
auch sofort beginnen.<br />
A Aus einer unübersichtlichen<br />
Liste von<br />
Einträgen entsteht mit<br />
ein paar einfachen<br />
Hilfsmitteln eine<br />
schlanke Liste mit eindeutigen<br />
Einträgen.<br />
http://jobs.meinestadt.de/bad‐sassendorf/suche?jobwrds=<br />
Sachbearbeiter&orderBy=km<br />
Listing 1<br />
Listing 2<br />
wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/dortmund/suche?jobwr<br />
ds=Sachbearbeiter&orderBy=km'<br />
Sachbearbeiter/in Rechnungswesen Standort:<br />
Dortmund<br />
Listing 3<br />
grep ‐Eo 'http://jobs.meinestadt.de/[a‐z\‐]+/standard\?id<br />
=[0‐9]+'<br />
Listing 4<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 65
praxis<br />
Webseiten filtern<br />
B Das Ergebnis in der<br />
selbst erstellten Webseite<br />
glänzt mit mehr<br />
Übersicht und verbesserter<br />
Funktionalität.<br />
Listing 5<br />
Die Anweisung ab Zeile 12 in Listing<br />
8 erstellt die Datei Stellenangebote.html<br />
und schreibt die ersten<br />
HTML-Tags hinein. Das geschieht<br />
mit einem HERE-Dokument,<br />
welches das Skript mittels<br />
Cat in die Datei schreibt (Zeile 13<br />
bis 19). Anschließend ermittelt<br />
das Skript, wie viele Seiten das<br />
Ergebnis der Abfrage bei Meinestadt.de<br />
hat (Zeile 21).<br />
Die gesamte Anweisung steht in<br />
Klammern, um die Ausgabe in der<br />
Variablen zahl abzuspeichern.<br />
Während der Laufzeit braucht<br />
das Programm einen Zwischenspeicher<br />
– den legt das Skript mit<br />
dem Befehl in Zeile 23 an.<br />
Im Hauptteil des Skriptes holt<br />
dieses die Inhalte der bekannten<br />
URL mittels Wget ab und leitet<br />
die Ausgabe dann an eine For-<br />
Schleife weiter, um alle Treffer abzuarbeiten.<br />
Die Shell übernimmt<br />
$ wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/dortmund/suche?jo<br />
bwrds=Sachbearbeiter&orderBy=km' | grep ‐Eo 'http://jobs.<br />
meinestadt.de/[a‐z\‐]+/standard\?id=[0‐9]+'<br />
http://jobs.meinestadt.de/dortmund/standard?id=14023970<br />
http://jobs.meinestadt.de/dortmund/standard?id=11337961<br />
http://jobs.meinestadt.de/dortmund/standard?id=13449829<br />
Listing 6<br />
wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/dortmund/suche?iwc=<br />
1&jobwrds=Sachbearbeiter&orderBy=km' | grep ‐Eo<br />
'start=[0‐9]+' | sed 's/start=//' | sort ‐n | tail ‐n 1<br />
die Treffer, die Grep ausfindig<br />
macht, in Form eines Arrays. Danach<br />
haben Sie die Möglichkeit,<br />
diesen Befehl wieder direkt in<br />
eine For-Schleife einzubauen.<br />
Durch den Grep-Befehl erhalten<br />
Sie die Links auf die Stellenangebote,<br />
die Sie – jedes für sich –<br />
durch das Kommando wget ‐O<br />
zwischenspeicher $x; herunterladen<br />
und erst einmal in die Datei<br />
zwischenspeicher schreiben. Mit<br />
dem darauf folgenden Grep-Kommando<br />
suchen Sie in dieser Datei<br />
nach Treffern aus der Datei<br />
schwarzeListe und weisen den<br />
Wert der Standardausgabe der<br />
Variablen b zu.<br />
Da Sie in der Datei nicht nur<br />
Links auf Stellenangebote darstellen<br />
wollen, sondern auch die<br />
passende Job-Bezeichnung dazu<br />
brauchen, müssen Sie irgendwie<br />
an die Headline des Stellenangebotes<br />
kommen. Ein Blick in den<br />
Quelltext eines Stellenangebotes<br />
fördert den Quelltext aus Listing<br />
9 zutage.<br />
Listing 7<br />
Vermittlung von Arbeitskräften<br />
Arbeitsvermittler<br />
Arbeitsvermittlung<br />
Personalvermittlung<br />
Zeitarbeit<br />
Überlassung von Arbeitskräften<br />
An dieser Stelle<br />
greifen Sie in die<br />
Trickkiste, um<br />
eine Grep-Abfrage<br />
zu gestalten,<br />
die aus dem<br />
Quellcode die<br />
Headline heraussucht:<br />
Sie suchen<br />
einfach nach dem<br />
Klassen-Attribut<br />
mt‐jobdetail‐title,<br />
ermitteln mit<br />
der Option ‐n die<br />
Zeilennummer,<br />
in der die Zeichenkette<br />
steht,<br />
und rechnen die<br />
Variable $nm um<br />
eins hoch: Nun<br />
wissen Sie, in welcher Zeile der<br />
Titel der Stelle steht.<br />
Jetzt haben Sie alle erforderlichen<br />
Daten, um Links auf Stellenangebote<br />
in eine eigene HTML-<br />
Datei zu verpacken. Den Befehl,<br />
der die Daten in die Datei schreibt,<br />
finden Sie in der Zeile 41 von Listing<br />
8. Um die Links im HTML-<br />
Dokument voneinander abzusetzen,<br />
kommt das Blockelement<br />
zum Einsatz, das den eigentlichen<br />
Link einfasst. Den beiden<br />
aufeinander folgenden Echo-<br />
Befehlen übergeben Sie ein Gemisch<br />
aus Hochkommata und Variablen,<br />
die das Skript zur Laufzeit<br />
durch Werte ersetzt. Damit wäre<br />
der erste Teil des Links komplett.<br />
Jetzt gehen Sie daran, die Bezeichnung<br />
der Stelle einzufügen.<br />
Das geschieht mittels Sed, wobei<br />
der Befehl wieder in Klammern<br />
steht, um den Befehl in einer Subshell<br />
auszuführen. Durch die um 1<br />
erhöhte Variable $nm wissen wir,<br />
in welcher Zeile die Headline des<br />
Angebotes steht. Mit Sed schneiden<br />
Sie die Zeile aus, indem Sie<br />
die Option ‐n nutzen, um die Ausgabe<br />
nicht explizit angegebener<br />
Zeilen zu unterdrücken. Als Argument<br />
übergeben Sie $nm'p', was<br />
für die Ausgabe der Zeile sorgt.<br />
Der Ausdruck in Zeile 42<br />
schreibt eine Warnung unter den<br />
Link, wenn der Jobtitel mit ei-<br />
66 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Webseiten filtern<br />
praxis<br />
Listing 8<br />
01 #!/bin/bash<br />
02 <br />
03 declare ‐i zahl<br />
04 declare ‐i runner<br />
05 declare ‐i nm<br />
06 runner=11<br />
07 <br />
08 # Hier kann man was ändern<br />
09 suchwort=Sachbearbeiter<br />
10 stadt=dortmund<br />
11 datei=Stellenangebote.html<br />
12 <br />
13 cat > $datei > ${datei}; echo > zwischenspeicher;<br />
30 done<br />
31 <br />
32 while test $runner ‐le $zahl # hier entweder $zahl oder eine<br />
buchstäbliche Zahl einsetzen.<br />
33 do<br />
34 wget ‐O ‐ 'http://jobs.meinestadt.de/'$stadt'/suche<br />
?iwc=1&jobwrds='$suchwort'&orderBy=km&start='$runner | \<br />
35 for x in $(grep ‐Eo 'http://jobs.meinestadt.de/<br />
[a‐z\‐]+/standard\?id=[0‐9]+');<br />
36 do<br />
37 echo $x<br />
38 wget ‐O zwischenspeicher $x;<br />
39 b=$(grep ‐Eo ‐f schwarzeListe zwischenspeicher);<br />
40 nm=$(grep ‐n 'mt‐jobdetail‐title' zwischenspeicher<br />
| grep ‐Eo '[0‐9]+');<br />
41 nm=nm+1;<br />
42 echo ''$(sed ‐n<br />
$nm'p' zwischenspeicher)'' >> ${datei}<br />
43 echo '<br />
'$b'' >> ${datei};<br />
44 echo > zwischenspeicher;<br />
45 done<br />
46 runner=runner+10<br />
47 done;<br />
48 echo "" >> $datei<br />
nem Eintrag in der Datei schwarze‐<br />
Liste übereinstimmt. Die Variable<br />
$b übernimmt dabei die Funktion<br />
eines Zwischenspeichers.<br />
Natürlich soll das Skript alle Seiten<br />
des Ergebnisses auswerten.<br />
Dabei kommt die Variable $zahl<br />
zum Einsatz, in der der höchste<br />
Wert für den Parameter start=<br />
steckt. Die Variable $zahl kommt<br />
innerhalb einer Schleife als Kriterium<br />
für das Ende der Durchläufe<br />
zum Zuge (Zeile 31).<br />
Für die korrekte URL der folgenden<br />
Seiten hängen Sie &start=<br />
'$runner' an die ursprüngliche<br />
URL. Die Variable $runner hat im<br />
ersten Durchlauf den Wert 11,<br />
und durch den Zusatz &start=11<br />
erhalten Sie die Ergebnisse 11 bis<br />
20. Dadurch, dass sich die Variable<br />
$runner bei jedem Durchlauf um 10<br />
erhöht, erhalten wir auch weitere<br />
eventuell folgende Seiten, die unser<br />
Tool auswerten kann. Zu guter<br />
Letzt schließen Sie die HTML-Datei<br />
mit einem echo ""<br />
>> $datei. Wie sie im Browser aussieht,<br />
zeigt Abbildung B.<br />
Fazit<br />
Ein eigener Webcrawler ist mit<br />
Bordmitteln schnell gestrickt.<br />
Wer weiß, wo er die benötigten<br />
Werkzeuge findet und welche<br />
Möglichkeiten diese bieten, der<br />
stellt im Handumdrehen ein effektives<br />
Skript zusammen.<br />
Das entspricht im klassischen<br />
Sinne dem, was neuhochdeutsch<br />
Quick & Dirty heißt: Ein hochfunktionales<br />
Gebilde, das seine<br />
Arbeit zuverlässig verrichtet, jedoch<br />
an den, der es lesen und verstehen<br />
will, gehobene Ansprüche<br />
stellt. Für eine weitere Fingerübung<br />
böte es sich an, die einzelnen<br />
Bestandteile in eine klare<br />
Struktur zu bringen und den Ablauf<br />
eventuell zu modularisieren<br />
– falls der neue Job einem noch<br />
so viel Zeit lässt. (agr) n<br />
Der Autor<br />
Goran Mladenovic gehört<br />
nicht unbedingt<br />
zu den typischen Entwicklern.<br />
Er spricht<br />
mehrere Fremdsprachen<br />
und versteht<br />
sich außerdem gut<br />
auf Programmiersprachen.<br />
<br />
Qualitätskontrolleur/in Sachbearbeiter Wareneingang<br />
<br />
Listing 9<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 67
netz&system<br />
Kyocera Prescribe II<br />
© Billy Alexander, sxc.hu<br />
Effektiver Drucken mit Prescribe II<br />
Mächtig Druck<br />
Kyocera stattet seine Drucker mit der Kommandosprache Prescribe aus, mit der sich auch von der <strong>Linux</strong>-Shell aus<br />
komplexe Druckaufträge und Stapelverarbeitungsläufe steuern und viele Handgriffe automatisieren lassen. Harald Zisler<br />
README<br />
Komplexe Druckaufträge<br />
erfordern Benutzereingriffe<br />
am Drucker.<br />
Bei Druckern, die die<br />
Sprache Prescribe II<br />
verstehen, lassen sich<br />
viele Handgriffe automatisieren.<br />
Ein konsequentes<br />
Nutzen weiterer<br />
Leistungsmerkmale<br />
der Drucker vermindert<br />
Rechner- und<br />
Netzbelastung.<br />
Listing 1<br />
Die Druckermodelle von Kyocera<br />
und Kyocera-Mita (auch unter anderen<br />
Marken im Handel) sowie<br />
solche mit „Prescribe-Karte“<br />
(etwa von Lexmark) sind mit der<br />
Kommandosprache Prescribe II<br />
ausgestattet. Über diese lassen<br />
sich viele Konfigurationsanweisungen<br />
automatisch vornehmen<br />
sowie Optionen für textbasierte<br />
Ausdrucke steuern.<br />
Grundlagen<br />
Die Prescribe-Kommandos erreichen<br />
den Drucker nicht, wenn die<br />
Ausgabe über den gewöhnlichen<br />
Druckertreiber läuft. Es gilt die<br />
Textdatei mit den Befehlen also<br />
„unbehandelt“ an den Drucker zu<br />
!R! FRPO R1,0; CMNT Kein Weiterdrucken von anderer<br />
Papierquelle;<br />
PSRC 0;<br />
CMNT Handeinzug wählen;<br />
EXIT;<br />
Das ist das Titelblatt<br />
!R! PSRC 1;<br />
1;EXIT;<br />
Das ist der Rest<br />
CMNT Jetzt Einzug von Papierkassette<br />
senden. Dies erreichen Sie bei<br />
Cups mit folgendem Befehl:<br />
$ lpr ‐o raw ‐PDrucker Datei<br />
Wollen Sie reine Textseiten drucken,<br />
muss der darin verwendete<br />
Zeichensatz (UTF-8,<br />
ISO-8859-15, CP850, etc.) mit<br />
der Einstellung des Druckers<br />
übereinstimmen, ansonsten verursachen<br />
Umlaute Probleme.<br />
Beim Ausdruck von <strong>Linux</strong> aus<br />
fehlen auch die vom Drucker erwarteten<br />
CR-Zeichen („Wagenrücklauf“)<br />
am Zeilenende, sodass<br />
das Druckbild immer weiter verschoben<br />
erscheint.<br />
Das Problem mit den Umlauten<br />
lässt sich umgehen, indem man<br />
mittels recode den Zeichensatz<br />
der Druckdatei beispielsweise von<br />
UTF-8 nach MSDOS umwandelt:<br />
$ recode UTF‐8..MSDOS Datei<br />
Dabei löst sich, zumindest beim<br />
Umwandeln nach MSDOS, auch<br />
das Problem der fehlenden Zeilenvorschübe<br />
in Wohlgefallen auf:<br />
Recode setzt auch diese passend<br />
an die Zeilenenden. Ansonsten<br />
ließen sie sich im Falle eines Falles<br />
auch per Kommadozeilentool<br />
unix2dos hinzupraktizieren.<br />
Prescribe-Kommandos beginnen<br />
stets mit !R! und enden in<br />
der Regel mit EXIT;, wobei das Semikolon<br />
am Ende wichtig ist.<br />
Kommentare erzeugen Sie mit<br />
der Aweisung CMNT Text;.<br />
Statusabfragen<br />
Nicht alle Druckermodelle verfügen<br />
über ein Display, mit dessen<br />
Hilfe man im Funktionsmenü navigiert.<br />
Um trotzdem zu erfahren,<br />
ob es für den Drucker bereits in<br />
Kürze ein Toner-Kit zu beschaffen<br />
gilt, tippen Sie einfach in einem<br />
Terminal:<br />
$ echo '!R! STAT; EXIT;' | lpr ‐U<br />
o raw ‐Plp<br />
Der Statusdruck für den Service-<br />
Techniker funktioniert auf ganz<br />
ähnliche Weise. Hierbei bekommt<br />
die STAT-Anweisung den Wert 1:<br />
$ echo '!R! STAT 1; EXIT;' | lprU<br />
‐o raw ‐Plp<br />
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netz&system<br />
Kyocera Prescribe II<br />
A Die per Prescribe<br />
angeforderte Font-<br />
Liste eines Druckers.<br />
Der Autor<br />
Harald Zisler beschäftigt<br />
sich seit den frühen<br />
90er-Jahren beruflich<br />
und privat mit<br />
Unix, FreeBSD und<br />
<strong>Linux</strong>. Zu Technik- und<br />
EDV-Themen verfasst<br />
er Zeitschriftenbeiträge<br />
und Bücher.<br />
Aktuell ist sein Werk<br />
„Computer-Netzwerke“,<br />
erschienen<br />
bei Galileo Press.<br />
Listing 2<br />
B Die aus<br />
Listing 4 resultierende<br />
Ausgabe des Druckes.<br />
Als Druckername dient im Beispiel<br />
lp, auf dem <strong>Linux</strong>-Rechner<br />
läuft das Drucksystem Cups.<br />
Mehrere Einzüge nutzen<br />
Sie wollen ein Deckblatt auf farbigem<br />
Papier und weitere Ausdrucke<br />
auf weißem Papier erstellen.<br />
Das farbige Papier liegt in der<br />
Universalzufuhr. Listing 1 zeigt<br />
das Umschalten zwischen den Papierquellen.<br />
Beachten Sie die<br />
Kommentare in der Druckdatei<br />
(CMNT ...).<br />
Das Kommando PSRC wählt bei<br />
neueren Druckermodellen die Papierquelle.<br />
Ältere Druckermodelle<br />
verstehen dagegen nur das Kommando<br />
FRPO. Hier müssten Sie !R!<br />
FRPO R4,0;EXIT; für den Handeinzug<br />
und !R! FRPO R4,1;EXIT; für<br />
die Kassette 1 verwenden.<br />
Mit dem Bedrucken von Vorderund<br />
Rückseite sparen Sie Papier<br />
und Porto. Listing 2 zeigt das<br />
!R! FRPO N4,1; CMNT Duplex, binden lange Seite; EXIT;<br />
Das ist duplex<br />
...<br />
!R! FRPO N4,0; CMNT Duplex aus; EXIT;<br />
Umschalten mit dem FRPO-Befehl,<br />
den auch ältere Druckermodelle<br />
verstehen. Alternativ funktioniert<br />
bei neueren Modellen DUPX.<br />
Bei beiden Kommandos gelten die<br />
gleichen Parameter: Eine 0 schaltet<br />
das Duplexen aus, 1 steht für<br />
Binden lange Seite, 2 für Binden<br />
kurze Seite – das gilt auch für das<br />
FRPO-Kommando. Binden lange Seite<br />
dient als Einstellung für das<br />
Herstellen eines Heftes oder Buches<br />
im Hochformat, Binden kurze<br />
Seite für das Querformat oder<br />
auch für Endloslisten.<br />
Prescribe gestattet es, mit dem<br />
Befehl SPO innerhalb eines Druckjobs<br />
vom Hoch- aufs Querformat<br />
und umgekehrt zu wechseln (Listing<br />
3). Hier dienen die Buchstaben<br />
L („Landscape“, Querformat)<br />
und P („Portrait“, Hochformat)<br />
als Parameter.<br />
Fonts anwählen<br />
Für das Lesen von Fließtexten<br />
eignen sich eher Proportionalschriften<br />
wie Arial oder Times<br />
New Roman, bei Tabellen, Zahlenkolonnen<br />
und Datenbank-Ausgaben<br />
erleichtern spaltenrichtige<br />
Schriften (Courier, DejaVu Sans<br />
Mono) die Lesearbeit. Prescribe<br />
Listing 3<br />
...<br />
!R! SPO L; CMNT Querformat ein;<br />
EXIT;<br />
Querformat<br />
!R! SPO P; CMNT Hochformat ein;<br />
EXIT;<br />
...<br />
kann die Druckerfonts umschalten.<br />
Zunächst aber brauchen Sie<br />
eine Übersicht darüber, was Ihr<br />
Drucker an Schriften bietet (Abbildung<br />
A). Hierfür geben Sie in<br />
der Shell ganz einfach folgendes<br />
Kommando ein:<br />
$ echo '!R! FLST;EXIT;' | lpr ‐oU<br />
raw<br />
Der Drucker gibt daraufhin eine<br />
mehrseitige Auflistung mit<br />
Schriftproben aus. Mit dem SFNT-<br />
Befehl wählen Sie die gewünschte<br />
Schrift aus. Die Fontliste in Abbildung<br />
A zeigt alternativ einen<br />
Hinweis auf das Kommando FSET,<br />
das Sie hierfür ebenso verwenden<br />
können. Zum SFNT-Befehl gehört<br />
zusätzlich die Größenangabe in<br />
Punkten, so wie Sie dies zum Beispiel<br />
von herkömmlichen Textverarbeitungen<br />
kennen.<br />
Das Beispiel in Listing 4 und Abbildung<br />
B zeigt eine Druckausgabe<br />
mit einem Kopfbereich in Proportionalschrift<br />
und einer klei-<br />
Listing 4<br />
!R! SFNT 'Helvetica',12; CMNT<br />
Helvetica 12 Pkt.; EXIT;<br />
Das ist die Überschrift in<br />
Helvetica<br />
!R! SFNT 'Courier',10; CMNT<br />
Courier 10 Pkt.; EXIT;<br />
+‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐+<br />
| text | zahl | orgnr |<br />
+‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐+<br />
| öäüßÖÄÜ | 98.76 | 1 |<br />
| öäüßÖÄÜ | 150.15 | 4 |<br />
| neu | 123.67 | 3 |<br />
| ohne | | 5 |<br />
+‐‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐‐+‐‐‐‐‐‐‐+<br />
(4 rows)<br />
72 12 | 12<br />
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Kyocera Prescribe II<br />
netz&system<br />
nen Tabelle, die dagegen in spaltenhaltiger<br />
Schrift gesetzt ist.<br />
Barcode erzeugen<br />
Das BARC-Kommando ermöglicht<br />
die Erstellung von Barcodes durch<br />
den Drucker selbst. Sie müssen in<br />
jedem Fall den Barcode-Typ [1]<br />
sowie die „Nutzlast“ angeben. Im<br />
Beispiel aus Listing 5 (Abbildung<br />
C zeigt die entsprechende Ausgabe)<br />
bewirkt das Flag Y die zusätzliche<br />
Ausgabe der Barcode-Information<br />
im Klartext.<br />
Das ist ein EAN‐13‐Barcode:<br />
Listing 5<br />
!R! BARC 12,Y,'9772045070003';<br />
EXIT<br />
Printserver zurücksetzen<br />
Wenn Sie einen gebrauchten Kyocera-Drucker<br />
mit Printserver erwerben,<br />
möchten Sie ihn sicher<br />
für Ihr eigenes Netzwerk konfigurieren.<br />
Allerdings erhält<br />
man die Gebrauchtgeräte<br />
selten in<br />
zurückgesetztem Zustand.<br />
Auch hier hilft<br />
Prescribe weiter, der<br />
Befehl zum Zurücksetzen<br />
lautet:<br />
$ echo '!R! EGRE; EXIT;' | lpr ‐U<br />
o raw ‐Plp<br />
Allerdings findet sich das Kommando<br />
nicht in der normalen Dokumentation<br />
von Prescribe, die<br />
Benutzung erfolgt also auf eigene<br />
Gefahr. Der Autor dieses Artikels<br />
hat es damit allerdings erfolgreich<br />
geschafft, seinen Kyocera<br />
FS-1900 zurückzusetzen und war<br />
danach in der Lage, die Netzwerkkonfiguration<br />
und Kennwortvergabe<br />
neu vorzunehmen. Wichtig<br />
ist, dass Sie nach Absetzen dieses<br />
Befehls den Drucker aus- und<br />
wieder einschalten.<br />
Dokumentation<br />
Die aktuelle Dokumentation befindet<br />
sich in den beiden Dateien<br />
ComRefE.pdf und TechRefE.pdf auf<br />
der beim Drucker mitgelieferten<br />
Treiber-CD. Fehlt diese bei einem<br />
Gerät, können Sie das entsprechende<br />
CD-Image auch direkt von<br />
der Kyocera-Mita-Website [2] herunterladen.<br />
(jlu) n<br />
[1] Barcodes nutzen: Harald Zisler,<br />
info<br />
Schwarz-Weiß-Malerei“, LU 09/12, S. 80,<br />
http:// www. linux‐community. de/ 26425<br />
[2] Prescribe-Dokumentation:<br />
http:// www. kyoceramita. de<br />
C So erscheint auf<br />
dem Drucker der Barcode<br />
aus Listing 5.<br />
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hardware<br />
Qnap NAS TS-219P<br />
NAS-System TS-219P II von Qnap<br />
Funktionsträger<br />
Lange Zeit arbeiteten NAS-Systeme als reine Datenspeicher, mittlerweile aber wachsen hier IT und<br />
Unterhaltungselektronik zusammen. Ein Paradebeispiel dafür liefert Qnap mit dem TS-219P II. Erik Bärwaldt<br />
README<br />
NAS-Server als zentrale<br />
Speicherstationen erfreuen<br />
sich inzwischen<br />
dank der immer stärker<br />
wachsenden Datenflut<br />
im Heimbereich großer<br />
Beliebtheit. Der in Taiwan<br />
ansässige Hersteller<br />
Qnap macht mit Embedded<br />
<strong>Linux</strong> aus seinen<br />
NAS-Systemen dabei<br />
gleich eine komplette<br />
Medienzentrale.<br />
Glossar<br />
NAS: Network Attached<br />
Storage. Am Netzwerk<br />
angeschlossener Massenspeicher,<br />
im Gegensatz<br />
zu Direct Attached<br />
Storage am Rechner.<br />
JBOD: „Just a bunch of<br />
Disks“. Betriebsmodus<br />
eines RAID-Controllers,<br />
bei dem er die angeschlossenen<br />
Festplatten<br />
als ein einziges<br />
Laufwerk anspricht.<br />
Speicherkapazität kann man nie<br />
genug bekommen. Besonders die<br />
ambitionierten Multimedia-Liebhaber<br />
sind in regelmäßigen Abständen<br />
gezwungen, sich nach<br />
größeren Festplatten umzusehen.<br />
Abhilfe verspricht hier ein zentraler<br />
Speicherserver (NAS), der die<br />
Daten zentral speichert und allen<br />
Workstations zur Verfügung<br />
stellt.<br />
NAS-Systeme erhält man in allen<br />
Größenordnungen und für<br />
viele Einsatzzwecke. Die Vorteile<br />
eines dedizierten NAS-Systems<br />
gegenüber einzelnen externen<br />
Festplatten:<br />
• Die Daten lagern gut verwaltbar<br />
an zentraler Stelle.<br />
• Beim Aufrüsten oder<br />
nach Ausfällen lassen<br />
sich die Festplatten<br />
unkompliziert und<br />
schnell wechseln.<br />
• Ein NAS bietet als<br />
Computersystem Zusatzfunktionen,<br />
die<br />
einfache externe Festplatten<br />
nicht besitzen.<br />
Im Markt der professionellen<br />
NAS-Systeme hat<br />
sich Qnap [1] international<br />
bereits einen Namen<br />
gemacht. Aber auch für<br />
kleinere Netzwerke und<br />
Einzelplatzsysteme bietet<br />
das Unternehmen aus<br />
Taiwan eine Vielzahl von<br />
Speicherlösungen an.<br />
Der Proband<br />
Zum Test erhielten wir<br />
ein Qnap-NAS des Typs<br />
TS-219P II (siehe Tabelle<br />
Technische Daten). Das<br />
für zwei interne SATA-<br />
Festplatten ausgelegte System<br />
eignet sich nicht zuletzt aufgrund<br />
des handlichen Thin-Client-Formats<br />
bestens für den heimischen<br />
Gebrauch).<br />
Die vertikal im Gehäuse angeordneten,<br />
hotswap-fähigen Laufwerkskäfige<br />
nehmen dabei entweder<br />
3,5-Zoll- oder kleinere<br />
2,5-Zoll-Festplatten auf (Abbildung<br />
A). Passende Schrauben zur<br />
Befestigung der Festplatten im<br />
Käfig liefert Qnap bereits mit.<br />
Die Käfige werden mit einem an<br />
der Frontseite befindlichen Arretierhebel<br />
im Gehäuse mechanisch<br />
fest verriegelt. Allerdings bot unserer<br />
Testgerät keine Möglichkeit,<br />
den Verschlussmechanismus<br />
durch ein integriertes Schloss gegen<br />
ein versehentliches oder bewusstes<br />
Entfernen der Datenträger<br />
zu sichern.<br />
Neben den beiden internen Festplattenanschlüssen<br />
weist das<br />
NAS-Gehäuse eine stattliche Anzahl<br />
an externen Buchsen auf: So<br />
finden sich zwei eSATA- und drei<br />
USB-2.0-Anschlüsse sowie die für<br />
die Netzintegration erforderliche<br />
Gigabit-Ethernet-Schnittstelle<br />
(Abbildung B). Die beiden internen<br />
Festplatten arbeiten standardmäßig<br />
im JBOD-Modus ohne<br />
Redundanz, lassen sich bei Bedarf<br />
aber auch als Stripe- (RAID 0)<br />
oder Mirror-Set (RAID 1)<br />
konfigurieren.<br />
Qnap hat in das<br />
kompakte Gehäuse<br />
des TS-219P II ein<br />
Embedded-Computersystem<br />
mit einer<br />
Armada300-CPU des<br />
Herstellers Marvell<br />
gepackt. Dieser Einkern-Prozessor<br />
taktet<br />
mit einer Frequenz<br />
von 2 GHz<br />
und greift auf 512<br />
MByte Arbeitsspeicher<br />
zu. Mit zwei<br />
3,5-Zoll-Festplatten<br />
bestückt, wiegt das<br />
TS-219P II rund 2,5<br />
Kilogramm. Das Gerät<br />
kommt mit einer<br />
vorbildlich unter der<br />
GPLv3 lizenzierten<br />
Embedded-<strong>Linux</strong>-Variante<br />
[2] als Betriebssystem.<br />
Diese<br />
lässt sich inklusive<br />
ihres Quellcodes [3]<br />
74 12 | 12<br />
www.linux-user.de<br />
© Qnap
Qnap NAS TS-219P<br />
hardware<br />
A Die beiden hotswap-fähigen<br />
Laufwerkskäfige des<br />
TS-219P II bieten zwar eine<br />
stabile Verriegelung, lassen<br />
sich aber nicht absperren.<br />
B Auf der Gehäuserückseite<br />
des TS-<br />
219P II finden sich je<br />
zwei eSATA- und USB-<br />
Ports sowie das Gbit-<br />
Ethernet-Interface.<br />
von der Herstellerseite<br />
beziehen. Qnap hat es<br />
sich dabei zur Aufgabe gemacht,<br />
für alle seine Geräte<br />
die <strong>Linux</strong>-Firmware<br />
zu veröffentlichen und<br />
publiziert auch regelmäßig<br />
Updates.<br />
Oberflächliches<br />
Qnap liefert <strong>Windows</strong>- und Mac-<br />
OS-X-Applikationssoftware für<br />
diverse Dienste des NAS auf CD-<br />
ROM mit. Als <strong>Linux</strong>-Nutzer konfigurieren<br />
Sie die verschiedenen<br />
Funktionen des Gerätes wesentlich<br />
einfacher und ganz ohne<br />
Software-Installation über die<br />
Firmware des TS-219P II: Sie rufen<br />
nach dem Anschluss des NAS-<br />
Servers ans Netz im Webbrowser<br />
auf einem Client die IP-Adresse<br />
http://169.254.100.100:8080 auf.<br />
Dazu gilt es vorher den PC mit einer<br />
festen IP-Adresse im gleichen<br />
Subnetz auszustatten, die Kommunikation<br />
mit dem NAS-System<br />
zu ermöglichen.<br />
Sie können eine feste IP-Adresse<br />
komfortabel per grafischer Einstellung<br />
in distributionsspezifischen<br />
Konfigurationstools wie<br />
YaST oder dem Mandriva Control<br />
Center eingeben. In diesem Einstellungsdialog<br />
geben Sie zudem<br />
als Gateway die IP-Adresse des<br />
NAS-Servers an, als Netzmaske<br />
die Zeichenfolge 255.255.0.0. Alternativ<br />
konfigurieren Sie die<br />
LAN-Schnittstelle auf der Kommandozeile<br />
mit dem Befehl<br />
# ifconfig Interface 169.254.100U<br />
.1 netmask 255.255.0.0<br />
Die angegebene Schnittstelle<br />
muss dabei dem verwendeten<br />
Hardware-Interface entsprechen,<br />
das meist die Bezeichnung eth0<br />
Hardware<br />
Hersteller<br />
Typ<br />
CPU<br />
RAM<br />
Festplatten<br />
Qnap (http:// www. qnap. com)<br />
TS-219P II<br />
Marvell Armada 300, 2 GHz<br />
512 MB<br />
trägt. Anschließend starten Sie<br />
mittels /etc/init.d/network restart<br />
die Netzwerkanbindung neu, um<br />
die neuen Einstellungen zu aktivieren.<br />
Nun greifen Sie via Webbrowser<br />
auf die grundlegende<br />
Konfigurationsoberfläche des<br />
Qnap-Servers zu (Abbildung C).<br />
Zunächst müssen Sie die in das<br />
System eingebauten Harddisks<br />
formatieren und die Embedded-<br />
<strong>Linux</strong>-Firmware auf den Festplatten<br />
installieren. Auf der mit dem<br />
NAS-System mitgelieferten CD-<br />
ROM finden Sie ein Abbild der<br />
angepassten Firmware, das Sie<br />
durch einen Klick auf die Schaltfläche<br />
Heraufladen installieren.<br />
Anschließend gilt es, den Servernamen<br />
zu definieren, Benutzer<br />
und Passwörter anzulegen sowie<br />
die Konfiguration des Netzwerkes<br />
vorzunehmen.<br />
Technische Daten<br />
2 x SATA II, 2,5/3,5 Zoll, max. 8 TByte gesamt<br />
Externe Anschlüsse 3 x USB 2.0, 2 x eSATA, 1 x Gigabit-LAN (IEEE 802.11n<br />
optional per USB-Adapter)<br />
Abmessungen (HxBxT) 168,5 x 102 x 225 mm<br />
Netzteil<br />
extern, 60 Watt<br />
Stromverbrauch (1) Betrieb 16W, Schlafmodus 8W (mit zwei 500GB-HDDs)<br />
Straßenpreis (ca.) 300 Euro (ohne Festplatten)<br />
Leistung<br />
Benutzer bis zu 2048<br />
Benutzergruppen bis zu 256<br />
Verbindungen bis zu 256 simultan<br />
Transferrate (max.) (2) Lesen 96,4 MByte/s, Schreiben 107,9 MByte/s<br />
Videokameras bis zu 2<br />
Druckerserver bis zu 3 USB-Drucker<br />
Software<br />
Betriebssystem Embedded <strong>Linux</strong><br />
Dateisysteme intern Ext3/4, extern Ext3/4, FAT32, HFS+, NTFS<br />
Netzwerk<br />
IPv4, IPv6, DHCP Client/Server, HTTP, HTTPS, Telnet,<br />
SSH, iSCSI, SNMP, UPnP, Bonjour<br />
Netzwerk-FS<br />
AFP, FTP, CIFS/SMB, NFS, WebDAV<br />
(1)<br />
Herstellerangabe, (2) Testergebnis<br />
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12 | 12 75
hardware<br />
Qnap NAS TS-219P<br />
C Die ersten<br />
Einstellungen für den<br />
Qnap TS-219P II nehmen<br />
Sie per Schnellkonfiguration<br />
vor.<br />
D Die grundlegende<br />
Konfiguration des TS-<br />
219P II nehmen Sie in<br />
wenigen Schritten vor.<br />
In zwei letzten Schritten aktivieren<br />
Sie die gewünschten Server-<br />
Funktionen des NAS-Systems<br />
und stellen die Betriebsparameter<br />
der Festplatten ein, wobei Sie hier<br />
gegebenenfalls einen RAID-Verbund<br />
anlegen (Abbildung D).<br />
Nach dieser Grundkonfiguration<br />
können Sie Ihr neues NAS-System<br />
problemlos in das bestehende<br />
Intranet einbinden.<br />
Feinjustierung<br />
Neben der Schnellkonfiguration<br />
bietet die Qnap-Software zusätzlich<br />
eine sehr komfortable Bedienoberfläche,<br />
um detailliertere<br />
Einstellungen vorzunehmen. Sie<br />
erreichen die Verwaltungsprogramme<br />
im Webbrowser durch<br />
den Aufruf der IP-Adresse des<br />
NAS-Systems. Sollte Ihnen diese<br />
nicht bekannt sein, weil Sie in Ihrem<br />
Intranet einen DHCP-Server<br />
nutzen, so finden Sie die Adresse<br />
Ihres NAS-Speichers problemlos<br />
mithilfe eines IP-<br />
Scanners wie<br />
Nmap heraus.<br />
Das Qnap-Webfrontend<br />
stellt<br />
unterschiedliche<br />
Schnell-Links bereit,<br />
die Sie durch<br />
Anklicken des<br />
entsprechenden<br />
Symbols erreichen.<br />
Nach der<br />
Eingabe von Benutzernamen und<br />
Passwort landen Sie auf einem<br />
zweigeteilten Bildschirm, der<br />
rechts in einem großen Bereich<br />
Assistenten anbietet sowie links<br />
eine Ordnerstruktur für die verschiedenen<br />
Dienste (Abbildung<br />
E). Die einzelnen Ordner<br />
verzweigen dabei zu unterschiedlichen<br />
Administrationswerkzeugen,<br />
die alle unter der gleichen<br />
Oberfläche residieren.<br />
Serverdienste<br />
Qnap gibt seinen NAS-Lösungen<br />
eine sehr umfangreiche Unterstützung<br />
an Protokollen und<br />
Diensten mit auf den Weg, sodass<br />
sich der Einsatz nicht auf ein reines<br />
Ablagemedium für Dateien<br />
beschränkt, sondern Sie aus dem<br />
Gerät zusätzlich einen Multimedia-,<br />
Backup-, Web- oder FTP-Server,<br />
einen Download- oder Videoüberwachungs-<br />
oder sogar einen<br />
Druckerserver machen können.<br />
Die Option des Druckerservers<br />
dürfte insbesondere in kleinen<br />
Heimnetzwerken von Interesse<br />
sein: Dort gibt es oft Drucker mit<br />
USB-Anschluss, die keinen entsprechenden<br />
Server implementieren.<br />
Um einen solchen Drucker<br />
im Netz allen Arbeitsplätzen zur<br />
Verfügung zu stellen, schließen<br />
Sie ihn einfach an den TS-219P II<br />
an, konfigurieren dessen Druckerserver<br />
über die Webadministration<br />
und binden diesen anschließend<br />
auf den Arbeitsplatzrechnern<br />
unter <strong>Linux</strong> ein. So können<br />
Sie an Ihrem NAS-System bis<br />
zu drei USB-Drucker betreiben.<br />
Multimediales<br />
Nahezu alle aktuellen Geräte der<br />
Heimunterhaltung wie auch viele<br />
EDV-Komponenten unterstützen<br />
inzwischen den UPnP-Standard,<br />
mit dessen Hilfe einzelne Systeme<br />
direkt miteinander kommunizieren,<br />
ohne den PC als Kontrollinstanz.<br />
Auch der Qnap TS-<br />
219Ü II beherrscht UPnP und<br />
kann daher als multimediale Speicher-<br />
und Streaming-Zentrale für<br />
das Heimnetzwerk fungieren.<br />
Nach der entsprechenden Konfiguration<br />
im Webbrowser ermöglicht<br />
das Qnap-NAS die Wiedergabe<br />
unterschiedlichster gespeicherter<br />
Daten auf einem UPnPfähigen<br />
Bildschirm, wobei als<br />
Steuergerät verschiedene Spielkonsolen,<br />
der PC oder auch HiFi-<br />
Systeme oder Medienplayer dienen<br />
können.<br />
Aber auch eine Video-Überwachung<br />
neuralgischer Punkte realisieren<br />
Sie mit dem Qnap-NAS, einem<br />
UPnP-fähigen Monitor sowie<br />
ebenfalls UPnP-geeigneten<br />
Videokameras im Nu.<br />
Sie können mit dem TS-219P II<br />
maximal zwei Videokameras steuern.<br />
Diese sprechen Sie über den<br />
Webbrowser an, die gewonnenen<br />
Daten geben Sie direkt wieder<br />
oder zeichnen Sie in Echtzeit auf.<br />
Die Firmware unterstützt dabei<br />
viele PTZ-IP-Kameras führender<br />
Hersteller wie Axis, D-Link, Level<br />
One, Linksys und Panasonic.<br />
76 12 | 12<br />
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Qnap NAS TS-219P<br />
hardware<br />
In der Ära der Cloud-Dienste gehört<br />
es für professionelle Speicherlösungen<br />
schon zur Pflicht,<br />
diese zu unterstützen. Der Qnap<br />
TS-219P II kann dabei mehrere<br />
gängige Cloud-Dienste zum Backup<br />
oder auch zur Synchronisation<br />
von Daten nutzen. Damit eröffnen<br />
Sie für die auf dem NAS gelagerten<br />
Daten zusätzliche Speichermöglichkeiten<br />
zur Datensicherung<br />
und späteren Wiederherstellung.<br />
Durch das Einbinden<br />
von zusätzlicher Sicherungssoftware<br />
wie Acronis True Image legen<br />
Sie beispielsweise Images<br />
kompletter Client-Festplatten auf<br />
dem NAS-Speicher und in der<br />
Cloud ab. So minimieren Sie die<br />
Gefahr eines Datenverlustes.<br />
info<br />
[1] Qnap: http:// www. qnap. com<br />
[2] Qnap-Firmware:<br />
http:// www. qnap. com/ de/ index. php?<br />
lang=de& sn=400& c=351& sc=3377& t=2<br />
[3] QOS-Download: http:// sourceforge. net/<br />
projects/ qosgpl/ ? source=directory<br />
[4] Debian 6.0 installieren: http:// wiki. qnap.<br />
com/ wiki/ Debian_6. 0_%28squeeze%29_<br />
ins tallieren_auf_Qnap_TS‐219<br />
Sicherheit<br />
Qnap hat in seiner Embedded-<br />
<strong>Linux</strong>-Firmware alle wichtigen<br />
Sicherheitsmechanismen für die<br />
jeweiligen Einsatzbereiche berücksichtigt.<br />
Insbesondere der<br />
Betrieb der NAS-Geräte in Verbindung<br />
mit der Cloud sowie als<br />
Web- oder FTP-Server bedingen<br />
erhöhte Sicherheitsansprüche.<br />
Auch den Fernzugriff auf die<br />
NAS-Datenträger über das Internet<br />
wickelt das Qnap-Gerät verschlüsselt<br />
ab. So gehören SSLund<br />
SSH-geschützte Verbindungen<br />
und der Datenabgleich mittels<br />
Rsync über SSH ebenso zum<br />
Funktionsumfang wie auch eine<br />
ausgefeilte Benutzer- und Gruppenverwaltung,<br />
die Ihnen das<br />
Sperren von IP-Adressen ermöglicht<br />
und natürlich auch sehr detaillierte<br />
Richtlinien zur Freigabe<br />
von Ordnern und Laufwerken zulässt.<br />
Die entsprechenden Konfigurationen<br />
nehmen Sie im Webbrowser<br />
unter dem Turbo Station-<br />
Assistenten vor sowie im Ordner<br />
Zugriffskontrolle (Abbildung F).<br />
Damit Sie als Administrator<br />
stets den Überblick über die Aktivitäten<br />
der laufenden Dienste behalten<br />
und im Problemfall eingreifen<br />
können, besitzt die Qnap-<br />
Firmware umfangreiche Protokollfunktionen.<br />
Die Log-Dateien<br />
sehen Sie im Administrationsprogramm<br />
im Ordner Systemadministration<br />
| Systemprotokolle ein.<br />
Eventuell notwendige Benachrichtigungen<br />
können Sie darüber<br />
hinaus im Ordner Systemadministration<br />
| Benachrichtigung konfigurieren.<br />
Damit gewährleisten Sie<br />
eine permanente Überwachung<br />
der laufenden Dienste.<br />
Fazit<br />
Das Qnap TS-219P II beeindruckt<br />
durch hohe Leistung und ausgefeilte<br />
Bedienung. Aufgrund seiner<br />
Speicherkapazität von bis zu 8<br />
TByte und des umfassenden<br />
Dienste-Portfolios eignet es sich<br />
gleichermaßen als Me dienzentrale<br />
im heimischen Einsatz<br />
oder als zentraler Speicher im<br />
kleinen Unternehmen. Die eingängige<br />
Verwaltungssoftware ermöglicht<br />
auch Anfängern der Einstieg<br />
auf Anhieb. Um die vielfältigen<br />
Funktionen des NAS zu verstehen,<br />
muss man allerdings etwas<br />
Zeit investieren.<br />
Da Qnap die <strong>Linux</strong>-Firmware des<br />
NAS-Systems sehr sorgfältig<br />
pflegt und obendrein den Quellcode<br />
offengelegt hat, können Sie<br />
auf die Entwicklung auch selbst<br />
direkten Einfluss nehmen. Zusätzlich<br />
leistet der Hersteller<br />
Hilfe stellung, wenn Sie die Qnap-<br />
Firmware auf dem NAS-System<br />
durch ein Standard-<strong>Linux</strong>-System<br />
ersetzen wollen [4], sodass eigenen<br />
Experimenten hier keine<br />
Grenzen gesetzt sind. (jlu) n<br />
E Für die detaillierte<br />
Konfiguration bietet<br />
Qnap eine übersichtliche<br />
Oberfläche.<br />
Glossar<br />
PTZ: Pan, Tilt, Zoom:<br />
schwenken, neigen,<br />
zoomen.<br />
F Das Optionsmenü<br />
bietet eine extreme<br />
Funktionsvielfalt.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 77
know-how<br />
Listaller<br />
© Swer_rock, sxc.hu<br />
README<br />
Software-Installation aus<br />
systemeigenen und anderen Quellen<br />
Nahtlos<br />
eingepasst<br />
Die Integration von Listaller in die PackageKit-Infrastruktur<br />
eröffnet neue Perspektiven auf das plattformübergreifende<br />
Installieren von Software. Thomas Drilling<br />
Listaller hat als Versuch<br />
einer plattformübergreifenden<br />
Paketmanagementlösung<br />
begonnen.<br />
Mittlerweile integriert es<br />
sich gut in die vorhandene<br />
Infrastruktur von<br />
PackageKit. Mit den darauf<br />
aufbauenden Frontends<br />
verwalten Sie dann<br />
komfortabel Software<br />
aus den distributionseigenen<br />
Repositories sowie<br />
Programme, die<br />
über den Listaller ins<br />
Sys tem gelangt sind.<br />
Das Paketmanagement von <strong>Linux</strong><br />
symbolisiert einerseits den ultimativen<br />
Vorteil gegenüber <strong>Windows</strong>.<br />
Auf der anderen Seite scheitern<br />
Einsteiger trotz aller unbestreitbaren<br />
Vorteile einer konsistenten<br />
Paketdatenbank regelmäßig<br />
an der Tatsache, dass verschiedene<br />
Konzepte zur Software-Installation<br />
unter <strong>Linux</strong> existieren.<br />
Die zwei weitverbreiteten, jedoch<br />
zueinander inkompatiblen Systeme<br />
RPM und DEB sowie die Möglichkeit,<br />
Software aus den Quellen<br />
zu übersetzen, tragen viel zur Unübersichtlichkeit<br />
bei.<br />
Da wundert es kaum, dass es<br />
seit Jahr und Tag Bemühungen<br />
gibt, Einsteiger von den Details<br />
der einzelnen Formate fernzuhalten<br />
und ein übergreifendes Paketformat<br />
nebst zugehörigem Werkzeug<br />
zu implementieren, das<br />
durch die Bank auf den meisten<br />
Distributionen funktioniert. Zu<br />
den aktuellen und ehemaligen<br />
Vertretern der Kategorie gehören<br />
Autopackage, MojoSetup oder<br />
ZeroInstall.<br />
Alleskönner<br />
Der von Richard Hughes seit<br />
2007 entwickelten Schnittstelle<br />
zum Paketmanagement, Package-<br />
Kit [1], kommt in diesem Zusammenhang<br />
ebenfalls eine zentrale<br />
Bedeutung zu. Sie stellt ein Interface<br />
für unterschiedlichste Paketsysteme<br />
bereit (siehe Kasten Mit<br />
den richtigen Rechten).<br />
Für die Entwicklung von Listaller<br />
ist das Projekt Autopackage von<br />
besonderer Bedeutung. Es<br />
stammt aus dem Jahr 2002 und<br />
hatte die einfache Installation von<br />
(Third-Party-)Software zum Ziel,<br />
unabhängig von der verwendeten<br />
<strong>Linux</strong>-Distribution. Autopackage<br />
funktioniert relativ einfach: Im<br />
Prinzip verbirgt sich dahinter ein<br />
Shell-Skript, das das zu installierende<br />
Programm bereits enthält<br />
und das – bis auf die Bash – keine<br />
zusätzliche Software braucht.<br />
Idealerweise sollte der gesamte<br />
Installationsprozess keine Interaktion<br />
mit dem Benutzer erfordern.<br />
Abhängigkeiten lösen die<br />
Paketverwaltungen in der Regel<br />
automatisch auf.<br />
Zweckehe<br />
Allerdings ging es mit dem Projekt<br />
nicht wie gewünscht voran.<br />
Mike Hearn hat die Software acht<br />
Jahre lang entwickelt. Im Jahr<br />
2010 stellte er jedoch die Arbeit<br />
daran ein und bündelte seine<br />
Kräfte mit dem Projekt Listaller<br />
[2]. Letzteres startete Matthias<br />
Klumpp 2007 als Experiment,<br />
um herauszufinden, wie aufwendig<br />
es wäre, ein universelles Interface<br />
zu entwickeln, das alle unter<br />
<strong>Linux</strong> relevanten Arten von Software<br />
verwaltet.<br />
Durch den Zusammenschluss<br />
mit Listaller erschienen den Entwicklern<br />
einige Bestandteile von<br />
Autopackage obsolet. Auch das<br />
Format der Pakete passten sie an<br />
die Spezifikation von Listaller an.<br />
Trotz einiger bemerkenswerten<br />
Fortschritte insbesondere bei der<br />
aktuellen Version 0.5.5 hat das<br />
neue Projekt bisher allerdings den<br />
experimentellen Status nicht verlassen:<br />
Es gibt also noch keine<br />
„offizielle“ Version der Software.<br />
Der Entwickler arbeitet übrigens<br />
parallel für OpenSuse am<br />
AppStream-Projekt ([3],[4]) mit<br />
und gehört zu den Upstream-Entwicklern<br />
von PackageKit. Sein<br />
Listaller-Projekt hat kein geringeres<br />
Ziel, als das Installieren eines<br />
Paketes auf verschiedenen Distri-<br />
78 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Listaller<br />
know-how<br />
butionen so einfach und sicher<br />
wie möglich zu machen – und das<br />
bei bestmöglicher Integration in<br />
die Mutterdistribution. Zusätzlich<br />
kooperiert Klumpp mit dem<br />
Projekt ZeroInstall.<br />
Seit der Version 0.3a arbeitet<br />
das Programm Listaller mit<br />
PackageKit als Backend zusammen<br />
und profitiert somit über<br />
dessen Schnittstelle zu PolicyKit<br />
in Bezug auf die Rechteverwaltung.<br />
Außerdem ermöglicht diese<br />
Kooperation, dass Frontends, die<br />
auf PackageKit aufsetzen, zusätzlich<br />
die mit Listaller installierten<br />
Pakete sehen und verwalten.<br />
Das Listaller-eigene Paketformat<br />
namens IPK erlaubt es, auf<br />
sehr einfache und flexible Weise<br />
Software auf beliebigen Distributionen<br />
zu installieren. Matthias<br />
Klumpp betont allerdings immer<br />
wieder, dass Listaller keinesfalls<br />
das bestehende Paketmanagement<br />
ersetzen soll, sondern es lediglich<br />
ergänzt.<br />
Die Skripte des Listaller-Paketformates<br />
IPK weisen eine ganz<br />
ähnliche Syntax auf wie die von<br />
Debian-Paketen. Die Software<br />
komprimiert die Packages automatisch<br />
mit LZMA und ermöglicht<br />
es außerdem, sie mit GPG zu<br />
signieren. Seit der Version 0.4b<br />
lagern große Teile der ursprünglichen<br />
Funktionen in separaten<br />
Bibliotheken, was das Schreiben<br />
neuer Frontends in anderen Sprachen<br />
erleichtert.<br />
Einen in älteren Versionen von<br />
Listaller noch vorhandenen internen<br />
Software-Katalog hat der<br />
Entwickler inzwischen mit der<br />
Begründung gekippt, dass es keinen<br />
Sinn mache, den inzwischen<br />
sehr guten Software-Stores der<br />
Distributionen (wie etwa dem<br />
Ubuntu Software Center) eine<br />
weitgehend ähnliche Technologie<br />
mit gleichen Funktionen gegenüberzustellen.<br />
Über einen distributionsübergreifenden<br />
Store für<br />
Kaufsoftware denkt Klumpp hingegen<br />
durchaus nach und will<br />
dazu in Zukunft mit dem Pappi-<br />
Projekt [5] kooperieren.<br />
AppStream<br />
Anfang 2011 geriet die Arbeit am<br />
Listaller-Projekt merklich ins Stocken.<br />
Klumpp sah sich sogar in<br />
seinem eigenem Blog [6] im Februar<br />
2011 genötigt, die ursprünglichen<br />
Ziele des Projektes vorerst<br />
für gescheitert zu erklären. Als<br />
Grund gab er den selbst auferlegten<br />
Perfektionismus an, in Verbindung<br />
mit einem latenten Mangel<br />
an fähigen Entwicklern.<br />
Paradoxerweise hatte diese Verzögerung<br />
auch mit dem ebenfalls<br />
unter Beteiligung von Matthias<br />
Klumpp vorangetriebenen<br />
AppStream-Projekt zu tun. Bei<br />
AppStream handelt es sich um den<br />
Versuch, aufbauend auf Package-<br />
Kit ein einheitliches Softwaremanagement<br />
für die distributionseigenen<br />
Pakete zu entwickeln. Es<br />
stammt aus der Feder bekannter<br />
Entwickler aus unterschiedlichen<br />
Distributionscommunities.<br />
Aufgrund der gemeinsamen Anstrengungen<br />
war bald klar, das<br />
AppStream im Bereich des klassischen<br />
Paketmanagements fast alles<br />
besser erledigte als Listaller.<br />
Letzterer ermöglicht dagegen mit<br />
seinen Build-tools und dem IPK-<br />
Format ein echtes Setup über<br />
Grenzen hinweg.<br />
Versionssprung<br />
Listaller ist jedoch keineswegs<br />
tot: Die im Mai des Jahres erschienene<br />
Version 0.5.4 brachte<br />
bereits zahlreiche Neuerungen.<br />
Matthias Klumpp hat nicht nur<br />
die gesamte Codebasis quasi neu<br />
geschrieben, sondern diese in die<br />
drei Teile listaller‐core, listaller‐devtools<br />
und listaller‐gui aufgeteilt<br />
(siehe Kasten Listaller intern,<br />
nächste Seite).<br />
Das Modularisieren vereinfacht<br />
nicht nur das Verwalten des<br />
Codes, sondern ermöglicht, in<br />
Zukunft einzelne Module unabhängig<br />
zu veröffentlichen. Tritt<br />
ein Fehler im GUI-Modul auf,<br />
lässt sich dieser nun schnell beheben,<br />
ohne dass ein neues Release<br />
das gesamte Paket umfassen<br />
müsste. Das Gleiche gilt für die<br />
Entwickler-Tools.<br />
A Entwickler Matthias<br />
Klumpp stellt für<br />
Ubuntu ein PPA zum<br />
Installieren bereit.<br />
Listaller 0.5.5<br />
LU/listaller/<br />
Mit den richtigen Rechten<br />
Das seit 2007 von Richard Hughes entwickelte PackageKit arbeitet<br />
als Abstraktionsschicht zu den unterschiedlichen Paketverwaltungen.<br />
Dabei nutzt es PolicyKit zum Überprüfen der Berechtigungen<br />
und D-Bus für die Interprozesskommunikation. Ein Daemon<br />
startet bei Bedarf zum Abwickeln der Aktionen. Alternativ zu<br />
D-Bus kommunizieren Applikationen über eine eigens geschriebene<br />
Bibliothek mit dem Framework.<br />
Hughes hat in einer sehr ausführlichen Präsentation alle wichtigen<br />
Details rund um die Software und deren Idee zusammengestellt<br />
(PDF, [9]). Darin kritisiert er, dass die bisherige Entwicklung<br />
von Paketformaten zwar technisch erstklassige Produkte hervorgebracht<br />
habe, der Anwender aber oft verloren vor konfusen Dialogen<br />
oder kryptischen Fehlermeldungen stünde. Die Idee von<br />
PackageKit: Es will in einer weiteren Schicht für mehr Klarheit<br />
und Einfachheit sorgen.<br />
Während anfangs nur Fedora (ab F9) und Foresight <strong>Linux</strong> 1.4.1<br />
die Technik nutzten, wechselte Kubuntu als erste Debian-basierte<br />
Distribution ab Version 9.04 auf PackageKit. Heute sind<br />
die KDE-Frontends Apper und KPackageKit und das Gnome-<br />
Frontend Gnome-Package mit der Schnittstelle kompatibel.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 79
know-how<br />
Listaller<br />
B Entwickler, die ihre<br />
Software im Listaller-<br />
Format paketieren<br />
wollen, brauchen zudem<br />
die listaller-tools.<br />
Listaller intern<br />
Das Kernmodul enthält alles, was<br />
Sie zum Betrieb des Programms<br />
unbedingt benötigen, darunter<br />
wichtige Anwendungen für die<br />
Kommandozeile und grundlegende<br />
Bibliotheken. Die Devtools<br />
enthalten alles, was zum Bauen<br />
von IPK-Paketen notwendig ist.<br />
Was das Verwalten der Software<br />
angeht, klinkt sich die Applikation<br />
in PackageKit ein. Das bedeutet,<br />
dass Listaller generell alle<br />
Programme kennt, die mit dem<br />
Framework zusammenarbeiten.<br />
Matthias Klumpp hat bei der Version 0.5.4 beinahe die komplette<br />
Code-Basis überarbeitet, beziehungsweise neu entwickelt.<br />
War Listaller anfangs noch in Pascal programmiert, entschied<br />
sich Klumpp später für Vala als Programmiersprache, was eine<br />
bessere Integration mit den anderen unter Verwendung der Glibc<br />
geschriebenen Programmen erlaubt. Zudem ließ sich der Pascal-<br />
Code relativ leicht in Vala-Code umschreiben. Derzeit befindet<br />
sich der Management-Teil des Programms in der Transformation<br />
von Pascal zu Vala, der IPK-Installer beruht weiterhin auf Pascal.<br />
Erst nach und nach will der Entwickler die Tools für die Kommandozeile<br />
portieren.<br />
Zurzeit erlauben die IPK-Spezifikationen Entwicklern, die ihre<br />
Software mit diesem System verteilen möchten, noch relativ<br />
viele Freiheiten. Nach Rücksprache mit den AppStream-Entwicklern<br />
will Klumpp aber die Möglichkeiten künftig einschränken, darunter<br />
die Installation in systemeigene Verzeichnisse oder das<br />
Nachladen von nativen Paketen aus dem Netz. Ferner will er das<br />
Tool Runapp modifizieren, um Listaller-Anwendungen in Zukunft<br />
in einer Sandbox auszuführen. Das minimiert das Risiko, das<br />
Sys tem zu beschädigen. Als Sandbox-Technologie kommt Arkose<br />
zum Einsatz.<br />
Updates für diese Programme ziehen<br />
Sie alternativ über die<br />
PackageKit-Frontends nach. Umgekehrt<br />
können auf PackageKit<br />
aufbauende Paketmanager wie<br />
Apper auch reine Listaller-Anwendungen<br />
verwalten.<br />
Mit Listaller 0.5.4 ermöglicht es<br />
die Software, ein Paket für mehrere<br />
Prozessorarchitekturen zu<br />
erstellen. Nur wenige Wochen<br />
nach der Version 0.5.4 schob<br />
Matthias Klumpp die zurzeit aktuelle<br />
Version 0.5.5 nach. Mit<br />
Version 0.6 plant er, die Software<br />
als stabil zu kennzeichnen.<br />
Listaller unterstützt allerdings<br />
aus den oben angeführten Gründen<br />
ausschließlich Anwendungen,<br />
jedoch keine Pakete mit komplexen<br />
Abhängigkeiten, wie Gnome<br />
oder KDE. Ebenfalls tabu sind<br />
Systemkomponenten und Systembibliotheken.<br />
Für diese gilt es,<br />
weiter die originalen Werkzeuge<br />
der Distribution zu verwenden.<br />
Erster Test<br />
Haben Sie Listaller installiert, ist<br />
der Weg frei, um unter KDE mit<br />
Apper jede Form von Anwendung<br />
zu verwalten – egal, ob Sie diese<br />
via Autopackage, LOKI, IPK-<br />
Setup oder dem Paketmanagement<br />
der Distribution installiert<br />
haben. Möchten Sie den unter der<br />
GPLv3 lizenzierten Listaller ausprobieren,<br />
dann gelingt das zurzeit<br />
am einfachsten unter Kubuntu,<br />
weil auf Lauchpad ein PPA [7]<br />
existiert, das Sie einfach in Ihr<br />
System integrieren (Abbildung<br />
A). Nutzen Sie eine andere<br />
Distributionen, müssen Sie Listaller<br />
aus den Quellen übersetzen.<br />
Das Integrieren der PPA-<br />
Quelle funktioniert zum Beispiel<br />
über das Werkzeug beziehungsweise<br />
den Menü-Eintrag Einstellungen<br />
| Paketquellen in Synaptic,<br />
sofern Sie die GTK-Paketverwaltung<br />
unter KDE installieren<br />
möchten.<br />
Nach einem Klick auf Neu laden<br />
installieren Sie wahlweise über<br />
Synaptic, das Kommandozeilentool<br />
Apt-get oder mit dem KDE-<br />
Frontend Apper eine aktualisierte<br />
Version 0.7.5-1 von PackageKit<br />
sowie das Paket listaller (für das<br />
Listaller-Kernsystem). Ubuntu<br />
12.04 LTS „Precise Pangolin“<br />
bringt von Haus aus die Version<br />
0.7.2-4 von PackageKit in den eigenen<br />
Paketquellen mit.<br />
Eine spezielle GUI benötigen Sie<br />
unter KDE (Kubuntu) nicht, da<br />
viele Funktionen von Listaller in<br />
dem auf PackageKit basierenden<br />
Apper bereitstehen. Sie können<br />
allerdings über die genannte PPAinfo<br />
[1] PackageKit: http:// www. packagekit. org/<br />
[2] Listaller: http:// listaller. tenstral. net/<br />
[3] AppStream-Projekt: http:// distributions.<br />
freedesktop. org/ wiki/ AppStream<br />
[4] AppStream (Gitorious):<br />
http:// gitorious. org/ appstream<br />
[5] Personal Application Installer:<br />
http:// linux‐appstore. de<br />
[6] Blog von Matthias Klumpp:<br />
http:// blog. tenstral. net/ 2011/ 02/ die‐zuku<br />
nft‐des‐listaller‐projektes. html<br />
[7] Listaller-PPA: https:// launchpad. net/<br />
~ximion/ +archive/ packagekit<br />
[8] Listaller-Demo-Software:<br />
http:// listaller. tenstral. net/ examples/<br />
worldofgoo‐demo‐package. html<br />
[9] Präsentation zu PackageKit:<br />
http:// www. hughsie. com/ public/<br />
introduction‐to‐packagekit. pdf<br />
80 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Listaller<br />
know-how<br />
Paketquelle auch das Paket apperappsetup<br />
einrichten, das erweiterte<br />
Listaller-Funktionen in Apper<br />
aktiviert. An Gnome-Frontends<br />
stehen über die genannte Paketquelle<br />
zudem die Werkzeuge listaller-gnome-manager<br />
und listallergnome-setup<br />
zur Verfügung.<br />
Möchten Sie Third-Party-Tools<br />
mit Listaller selbst einpacken,<br />
müssen Sie zudem das Paket listaller-tools<br />
installieren (Abbildung<br />
B). Versierte Nutzer, die<br />
eine top aktuelle Apper-Version<br />
aus den Quellen installieren<br />
möchten, müssen für vollen Listaller-Support<br />
den Quellcode mit<br />
der Option ‐DLISTALLER=ON übersetzen.<br />
Zu den erweiterten, in Apper<br />
enthaltenen Funktionen gehört<br />
etwa die Möglichkeit, Pakete unter<br />
/home/users zu installieren, sowie<br />
das Update normaler Pakete<br />
über den Listaller-eigenen Updater.<br />
Darüber hinaus können<br />
Entwickler Update-Quellen für<br />
ihre Software automatisch<br />
aus dem Quellcode<br />
des Projektes generieren.<br />
Möchten Sie außerdem<br />
auch testen, wie Sie mit<br />
Listaller Pakete im IPK-<br />
Format installieren, stehen<br />
derzeit lediglich einige<br />
wenige Demo-Anwendungen<br />
auf der Projektseite<br />
[8] bereit. Um<br />
ein solches Paket einzurichten,<br />
öffnen Sie es mit dem Package-<br />
Kit-Frontend Ihrer Wahl (Apper<br />
oder Gnome-PackageKit).<br />
Fazit<br />
Listaller beruht auf einem gut<br />
durchdachten Konzept und bietet<br />
zudem den Vorteil der hohen Integration<br />
mit existenten Technologien.<br />
Daraus resultiert ein hoher<br />
Grad an Nutzerfreundlichkeit,<br />
denn mit Listaller können<br />
Sie einerseits weiterhin mit Ihren<br />
gewohnten Frontends (etwa Apper<br />
oder Gnome-PackageKit) Anwendungen<br />
aus den Paketquellen<br />
einrichten, aber auch solche Anwendungen<br />
verwalten oder entfernen,<br />
die Sie auf anderem Wege<br />
installiert haben.<br />
Die Nützlichkeit und damit<br />
letztendlich das Potenzial, neue<br />
Softwarepakete künftig in einem<br />
systemunabhängigen Format installieren<br />
zu können, hängt allerdings<br />
letztlich ganz von der Bereitschaft<br />
der Entwicklergemeinde<br />
ab, Pakete im Listaller-eigenen<br />
IPK-Format zu schnüren. (agr) n<br />
F IPK-Pakete installieren<br />
Sie einfach per<br />
Klick, beziehungsweise<br />
Kontextmenü<br />
Öffnen mit | Apper.<br />
Digitales aBO<br />
linuxUser: Das Monatsmagazin für die Praxis<br />
DigisUB *<br />
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know-how<br />
Suche in ODF<br />
Automatisiert in LibreOffice-Dokumenten suchen<br />
Flink<br />
durchleuchtet<br />
© MajaFOTO, sxc.hu<br />
In einem Bestand von Hunderten von LibreOffice-<br />
Dokumenten finden Sie mit Odtgrep im Handumdrehen<br />
die gewünschte Datei. Frank Hofmann<br />
Skripte<br />
LU/metadaten/<br />
OpenOffice und LibreOffice speichern<br />
in der Standardeinstellung<br />
Daten im Open Document Format<br />
ODF ab [1]. Wer seine Dokumente<br />
nicht allein über Ordner oder Dateinamen<br />
organisieren möchte,<br />
dem ermöglicht das Format mittels<br />
Metadaten die Suche über etliche<br />
Zusatztools (siehe Kasten<br />
Suchmaschinen für den Desktop).<br />
Um dieses Feature voll auszureizen,<br />
gilt es, sich mit dessen Feinheiten<br />
vertraut zu machen.<br />
Metadaten eingeben<br />
Die Offenheit und ausführliche<br />
Dokumentation von ODF vereinfacht<br />
die Suche in den Dateien erheblich.<br />
Allerdings speichern bislang<br />
nur wenige Anwender Metadaten<br />
in Dokumenten – entweder<br />
aus Unwissenheit oder schlicht,<br />
weil der Aufwand zu hoch erschien.<br />
Dabei ist die Arbeit oft<br />
flink erledigt und hilft später<br />
schnell zu erfassen, worum es im<br />
Dokument ging.<br />
Unter Datei | Eigenschaften öffnen<br />
Sie den Reiter Beschreibung<br />
und füllen die vier Felder Titel,<br />
Thema, Schlüsselworte und Kommentar<br />
mit möglichst aussagekräftigen<br />
Begriffen aus. Als Kom-<br />
README<br />
OpenOffice und Libre-<br />
Office nutzen zum Speichern<br />
der Dokumente<br />
ein komprimiertes Format,<br />
das bei Bedarf<br />
etliche Zusatzinformationen<br />
aufnimmt. Sofern<br />
Sie diese sorgfältig eintragen,<br />
finden Sie darüber<br />
leicht eine bestimmte<br />
Datei wieder.<br />
Wir zeigen, was Sie dabei<br />
beachten sollten.<br />
Suchmaschinen für den Desktop<br />
Bei der Suche nach Dateien kommen zunehmend entsprechende<br />
Spezialprogramme zum Einsatz, die sogenannten<br />
Desktop-Suchmaschinen. Dazu zählen neben Google Desktop<br />
die Aufsteiger Metatracker [11], Imgseek [12],<br />
Strigi [13] und Terrier [14]. Beim bekannten Vorreiter Beagle<br />
stockt mittlerweile die Entwicklung. Für die Suche in einem<br />
umfangreicheren Datenbestand eignet sich die Kombination<br />
aus den beiden Apache-Projekten Lucene [15] und Solr [16].<br />
Eine Suchmaschine verarbeitet die Daten in mehreren Phasen.<br />
Sie indexiert und klassifiziert vorab Dokumente, um<br />
später anhand dieser Informationen zu entscheiden, ob ein<br />
Dokument aus dem Datenbestand zu einer Suche passt.<br />
Falls ja, kommt es in die Liste der Treffer. Für die Klassifikation<br />
orientiert sich eine Suchmaschine an vier Faktoren:<br />
dem Format des Dokumentes, dessen Metadaten, der<br />
Struktur des Textes und am tatsächlichen Inhalt.<br />
Die Metadaten helfen dabei, den Inhalt eines Dokumentes<br />
thematisch zuzuordnen. Dazu beschreiben sie diesen beispielsweise<br />
anhand von Schlüsselworten. Liegen keine<br />
Metadaten vor, versuchen die Suchmaschinen über den<br />
Inhalt der Dokumente Informationen abzuleiten. Dabei kommen<br />
Methoden aus der Sprachwissenschaft sowie statistische<br />
Verfahren zum Einsatz.<br />
Beim Strukturieren des Textes helfen Formatvorlagen, die<br />
zusätzlich einen barrierefreien Zugriff ermöglichen. Über<br />
diesen greift auch die Suchmaschine auf die Daten zu und<br />
ermittelt so die einzelnen Bestandteile des Dokumentes.<br />
Ohne diese zusätzliche Information besteht ein Dokument<br />
aus Sicht der Suchmaschine nur aus gleichwertigem, unstrukturiertem<br />
Text. Weitere Informationen und Beispiele zu<br />
den Vorlagen finden sich in den Wikis von Open- und Libre-<br />
Office ([17],[18],[19]).<br />
82 12 | 12<br />
www.linux-user.de
Suche in ODF<br />
know-how<br />
mentar bietet sich eine Zusammenfassung<br />
des Inhalts an. Ein<br />
Klick auf OK speichert die Daten<br />
(Abbildung A).<br />
Metadaten auslesen<br />
Ein ODF-Dokument besteht aus<br />
einer Reihe von XML-Dateien mit<br />
fest vorgegebenen Dateinamen,<br />
die in einem Zip-Archiv lagern.<br />
Wenden Sie hingegen das Kommando<br />
file auf eine Datei aus<br />
OpenOffice oder LibreOffice an,<br />
erhalten Sie als Rückgabewert<br />
OpenDocument Text, für eine Calc-<br />
Tabelle hingegen OpenDocument<br />
Spreadsheet (Abbildung B).<br />
Gemäß der Definition des Formates<br />
findet sich die Beschreibung<br />
für den Dateityp in der im<br />
Archiv enthaltenen Datei mimetype,<br />
die explizit unkomprimiert an erster<br />
Stelle im Archiv liegt, sodass<br />
das Auslesen ohne Entpacken gelingt.<br />
Packen Sie ein entsprechendes<br />
Dokument mit dem Kommando<br />
unzip Datei aus, erhalten Sie die<br />
in der Tabelle ODF-Dokumente:<br />
Bestandteile erwähnten Dateien.<br />
Detaillierte Angaben<br />
Aus diesen Dateien ist für Sie zunächst<br />
nur die XML-Datei meta.<br />
xml interessant, da sie die Meta-<br />
Informationen zum Dokument<br />
beinhaltet. Dazu zählen der Titel,<br />
das Thema, die Beschreibung sowie<br />
die Schlüsselwörter. Weiterhin<br />
merkt sich die Office-Suite<br />
das Erstellungsdatum, die Dauer<br />
des Bearbeitens und die Anzahl<br />
der Editiervorgänge (editing cycles).<br />
Zusätzlich finden sich statistische<br />
Angaben sowie die Programmversion,<br />
mit der Sie das<br />
Dokument bearbeitet haben.<br />
Dateiname<br />
mimetype<br />
content.xml<br />
meta.xml<br />
settings.xml<br />
styles.xml<br />
Configurations2<br />
META‐INF/manifest.xml<br />
Thumbnails/thumbnail.png<br />
Für die Suche in der XML-Datei<br />
über die Kommandozeile bietet<br />
sich das Tool xml_grep aus den<br />
XML-Twig-Tools [2] an. Der Knoten<br />
dc:description aus dem XML-<br />
Baum enthält die Beschreibung.<br />
Listing 1 zeigt, wie Sie dessen Inhalt<br />
auslesen. Als Ergebnis erzeugt<br />
das Tool zunächst ein valides<br />
XML-Dokument mit dem gewünschten<br />
Knoten (oben), mit<br />
dem Parameter ‐‐text_only gibt es<br />
nur den Inhalt des Knotens aus<br />
(unten). Die Ausgabe eignet sich<br />
zum Weiterverarbeiten mit anderen<br />
Werkzeugen.<br />
Möchten Sie alle Meta-Informationen<br />
zum Dokument anzeigen,<br />
hilft Ihnen das Shell-Skript<br />
odtinfo.sh (Listing 2). Es funktioniert<br />
ähnlich wie pdfinfo, welches<br />
die Metadaten zu PDF-Dokumenten<br />
anzeigt. Sie rufen es über die<br />
Kommandozeile mit der Datei als<br />
Parameter auf (Listing 3, folgende<br />
Seite).<br />
Das Skript entpackt aus dem Archiv<br />
zunächst nur die Datei mit<br />
den Meta-Informationen (meta.<br />
xml). Danach liest es die Informationen<br />
zu den gewünschten Knoten<br />
ein und gibt diese formatiert<br />
und mit Erläuterung auf der Standardausgabe<br />
wieder aus.<br />
ODF-Dokumente: Bestandteile<br />
Bedeutung<br />
MIME-Type-Information<br />
Inhalte des Dokumentes als XML-Datei<br />
Meta-Informationen zum Dokument<br />
Dokumentspezifische Einstellungen<br />
Dokumentspezifische Formatierungen<br />
Bestandteile des Dokumentes<br />
Liste aller weiteren Dateien mit MIME-Typ<br />
<strong>Vorschau</strong> der ersten Dokumentenseite<br />
A Mit nur wenigen<br />
Angaben in den Eigenschaften<br />
eines Dokuments<br />
erhöhen Sie die<br />
Chance, später schnell<br />
das richtige Dokument<br />
wiederzufinden.<br />
Listing 1<br />
$ xml_grep "dc:description" meta.xml<br />
<br />
<br />
<br />
irgendwas<br />
<br />
<br />
$ xml_grep ‐‐text_only "dc:description" meta.xml<br />
irgendwas<br />
#!/bin/bash<br />
if [ $# ‐ne 1 ]; then<br />
echo "usage: odtinfo filename"<br />
exit 1<br />
fi<br />
filename="$1"<br />
which xml_grep > /dev/null<br />
if [ $? ‐ne 0 ]; then<br />
echo "cannot find xml_grep"<br />
exit 1<br />
fi<br />
grep="xml_grep ‐‐text_only"<br />
oometa="//office:document‐meta/office:meta"<br />
filecontent=$(unzip ‐p "$filename" meta.xml)<br />
title=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/dc:title")<br />
subject=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/dc:subject")<br />
description=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />
dc:description")<br />
keywords=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />
meta:keyword" | tr ‐s '\n' ' ')<br />
creationdate=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />
meta:creation‐date" | tr 'T' ' ')<br />
editingcycles=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />
meta:editing‐cycles")<br />
editingduration=$(echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />
meta:editing‐duration")<br />
generator=`echo $filecontent | $grep "$oometa/<br />
meta:generator"`<br />
echo "<br />
file: $filename"<br />
echo "<br />
title: $title"<br />
echo "<br />
subject: $subject"<br />
echo " description: $description"<br />
echo "<br />
keywords: $keywords"<br />
echo " creation date: $creationdate"<br />
echo " editing cycles: $editingcycles"<br />
echo "edition duration: $editingduration"<br />
echo "<br />
generator: $generator"<br />
Listing 2<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 83
know-how<br />
Suche in ODF<br />
C Loook hilft<br />
bei der Suche in<br />
ODF-Dokumenten.<br />
B File erkennt den<br />
Typ des Dokumentes –<br />
Text oder Tabelle.<br />
Listing 3<br />
$ ./odtinfo.sh tatort.odt<br />
file: tatort.odt<br />
Neben dem Auswerten der Meta-<br />
Informationen steht häufig die<br />
Frage im Vordergrund, welches<br />
Dokument den oder die Suchbegriffe<br />
enthält. Einige wenige Dokumente<br />
durchstöbern Sie vielleicht<br />
noch per Hand über die<br />
grafische Oberfläche, bei einer<br />
größeren Menge an Dateien hilft<br />
oft nur ein Automatismus, um<br />
zum Ziel zu kommen. Ein Stöbern<br />
im Web fördert zwei Lösungen<br />
dafür zutage: Loook [3] und<br />
Odtgrep [4].<br />
Mit grafischer Oberfläche<br />
Hinter Loook verbirgt sich ein<br />
Python-Skript mit einer TK-<br />
Oberfläche (Abbildung C). Nach<br />
der Angabe des Verzeichnisses<br />
und der Suchbegriffe listet es alle<br />
passenden Dateien auf. Bei Odtgrep<br />
handelt es sich um ein einfach<br />
gehaltenes Shell-Skript, das<br />
zunächst im Verzeichnis rekursiv<br />
nach ODT-Dateien sucht und aus<br />
diesen dann die gewünschte Information<br />
filtert.<br />
title: Tatort ‐ ein Überblick<br />
subject: Fernsehserie<br />
description: Überblick zur Fernsehserie Tatort<br />
(ARD) ‐ Historie, Drehorte, Darsteller (entnommen aus<br />
Wikipedia)<br />
keywords: Tatort, Krimi, Fernsehen, ARD<br />
creation date: 2012‐08‐27 21:51:05<br />
editing cycles: 1<br />
edition duration: PT00H02M17S<br />
generator: OpenOffice.org/3.2$<strong>Linux</strong>OpenOffice.<br />
org_project/320m19$Build‐9505<br />
Listing 4<br />
$ ./odtgrep.sh . Hamburg<br />
Suchbegriff gefunden in dresden.odt<br />
Suchbegriff gefunden in hamburg.odt<br />
Suchbegriff gefunden in praxis.odt<br />
Suchbegriff gefunden in tatort.odt<br />
Listing 5<br />
#!/bin/bash<br />
if [ $# ‐ne 2 ]; then<br />
echo "Benutzung: odtgrep‐sed<br />
Pfad Ausdruck"<br />
exit 1<br />
fi<br />
find $1 ‐name "*.odt" | while<br />
read datei<br />
do<br />
unzip ‐ca "$datei" content.<br />
xml | sed 's/]*>/ /g' | grep<br />
‐qli "$2"<br />
if [ $? ‐eq 0 ]; then<br />
echo "Suchbegriff gefunden<br />
in " $datei<br />
fi<br />
done<br />
Das Verzeichnis übergeben Sie<br />
beim Aufruf als ersten Parameter.<br />
Danach extrahiert Odtgrep aus<br />
jeder Datei den Dokumentinhalt<br />
(content.xml) und stöbert darin<br />
mittels Grep nach dem Suchbegriff,<br />
den Sie als zweiten Parameter<br />
übergeben. Treffer schreibt<br />
das Skript auf die Standardausgabe,<br />
dann setzt es die Suche bei<br />
der nächsten Datei fort. Listing 4<br />
zeigt eine Suche nach dem Muster<br />
Hamburg im aktuellen Verzeichnis,<br />
repräsentiert durch den einzelnen<br />
Punkt.<br />
Aufgrund der Einfachheit unterscheidet<br />
das Skript nicht zwischen<br />
Knotenbezeichnern und<br />
tatsächlichem Inhalt: Es meldet<br />
also unter Umständen unzutreffende<br />
Fundstellen, sogenannte<br />
„false positives“. Mit einem Aufruf<br />
des Stream-Editors Sed filtern<br />
Sie die XML-Knoten heraus (Listing<br />
5). Dazu bekommt Sed als<br />
Parameter einen regulären Ausdruck,<br />
mit dessen Hilfe es alle<br />
überflüssigen Zeichen im Textstrom<br />
durch ein<br />
Leerzeichen ersetzt.<br />
Knoten im XML<br />
entsprechen der<br />
Form Name. Das macht sich<br />
das Skript zunutze: Zunächst<br />
sucht es nach einem Kleiner-als-<br />
Zeichen, auf das eine beliebigen<br />
Menge von Zeichen folgt, die aber<br />
kein Größer-als-Zeichen enthält.<br />
Den Abschluss bildet ein Größerals-Zeichen.<br />
Dieser Trick sowie<br />
weitere Details zum Umgang mit<br />
Sed (und dem ähnlich funktionierenden<br />
Awk) finden Sie im gleichnamigen<br />
Buch [5].<br />
Als Alternative bietet sich das<br />
Werkzeug Deepgrep an. Das<br />
Kommandozeilenwerkzeug, das<br />
zum Paket strigi-utils [6] gehört,<br />
kommt bei der Desktop-Suchmaschine<br />
Strigi als Backend zum<br />
Einsatz. Das Programm bringt<br />
weder Dokumentation noch Manpage<br />
mit, was den Einsatz nicht<br />
unbedingt erleichtert.<br />
Deepgrep durchsucht rekursiv<br />
komprimierte Archive (Tar.gz,<br />
Zip, DEB, RPM) sowie MP3-Dateien,<br />
Microsoft-Office-Dateien<br />
und PDF-Dokumente. Axel Beckerts<br />
Blog liefert eine ausführ-<br />
Listing 6<br />
#!/bin/bash<br />
if [ $# ‐ne 2 ]; then<br />
echo "Benutzung: odtgrep2<br />
Pfad Ausdruck"<br />
exit 1<br />
fi<br />
find $1 ‐name "*.odt" | while<br />
read datei<br />
do<br />
treffer=$(deepgrep "$2"<br />
"$datei" | wc ‐l)<br />
if [ $treffer ‐ne 0 ]; then<br />
echo "Suchbegriff<br />
gefunden in " $datei<br />
fi<br />
done<br />
84 12 | 12<br />
www.linux-user.de
liche Evaluation der Software [7]. Binden Sie sie ins Skript<br />
aus Listing 5 ein, erhalten Sie eine Version analog zu Listing<br />
6. Beide Skripte sind gleichwertig und liefern ein identisches<br />
Ergebnis, wobei Listing 6 etwa um den Faktor 5 bis 10<br />
schneller läuft, da weniger Tools zum Einsatz kommen.<br />
Fazit<br />
Es erstaunt, dass es bisher für den hier beschriebenen Anwendungsfall<br />
noch keine fertigen Pakete gibt – weder in Debian,<br />
noch in anderen Distributionen. Dies wäre mit wenig<br />
Aufwand zu bewerkstelligen und hätte für viele Benutzer einen<br />
praktischen Nutzen im Alltag, um schnell und unkompliziert<br />
Daten in ODF-Dokumenten ausfindig zu machen.<br />
Bei Bedarf passen Sie oben beschriebene Shell-Skripte flink<br />
an andere Office-Formate an. Um Dokumente aus Microsoft<br />
Office zu verarbeiten, stehen beispielsweise die Pakete Catdoc<br />
[8], WV [9] und Docx2txt [10] mit den gleichnamigen<br />
Werkzeugen für die Kommandozeile bereit. (agr) n<br />
info<br />
[1] ODF: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ OpenDocument<br />
[2] Formatspezifisch suchen: Axel Beckert, Frank Hofmann, „Mit Struktur“, LU 06/<br />
2012, S. 82, http:// www. linux‐community. de/ 2540<br />
[3] Webseite zu Loook: http:// www. danielnaber. de/ loook/<br />
[4] Desktop-Suche für OpenOffice-Dokumente:<br />
http:// lists. debian. org/ debian‐user‐german/ 2012/ 02/ msg00316. html<br />
[5] Handbuch Sed & Awk: Dale Dougherty, Arnold Robbins, „Sed & Awk“,<br />
O’Reilly-Verlag, 2. Auflage 1997, ISBN 978-1-56592-225-5<br />
[6] Strigi-Utils: http:// packages. debian. org/ squeeze/ strigi‐utils<br />
[7] Evaluation von Deepgrep:<br />
http:// noone. org/ blog/ English/ Computer/ Debian/ CoolTools/ deepgrep. futile<br />
[8] Catdoc: http:// packages. debian. org/ squeeze/ catdoc<br />
[9] WV: http:// packages. debian. org/ squeeze/ wv<br />
[10] Docx2txt: http:// packages. debian. org/ wheezy/ docx2txt<br />
[11] Metatracker: http:// projects. gnome. org/ tracker/<br />
[12] Imgseek: http:// www. imgseek. net<br />
[13] Strigi: http:// sourceforge. net/ projects/ strigi/<br />
[14] Terrier Search Engine: http:// www. terrier. org<br />
[15] Apache Lucene: http:// lucene. apache. org/ core/<br />
[16] Apache Solr: http:// lucene. apache. org/ solr/<br />
[17] Formatvorlagen: http:// www. ooowiki. de/ FormatVorlagen<br />
[18] LibreOffice-Hilfe: http:// help. libreoffice. org/ Writer/ Templates_and_Styles/ de<br />
[19] Formatvorlagen für LibreOffice:<br />
http:// borumat. de/ libreoffice‐writer‐tipps# fulltoc‐anliegen‐formatvorlagen<br />
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iTechnology GmbH 22083 Hamburg, Osterbekstrasse 90b 49 (0) 40 / 69 64 37 20 www.itechnology.de √ √ √ √<br />
JEL Ingenieurbuero 23911 Einhaus, Hauptstr. 7 04541-8911-71 www.jeltimer.de √<br />
beitco - Behrens IT-Consulting 26197 Ahlhorn, Lessingstr. 27 04435-9537330-0 www.beitco.de √ √ √ √ √<br />
talicom GmbH 30169 Hannover, Calenberger Esplanade 3 0511-123599-0 www.talicom.de √ √ √ √ √<br />
primeLine Solutions GmbH 32549 Bad Oeynhausen, Dornenbreite 18a 0 57 31 / 86 94 0 www.primeline-solutions.de √ √ √ √<br />
teuto.net Netzdienste GmbH 33602 Bielefeld, Niedenstr. 26 0521-96686-0 www.teuto.net √ √ √ √ √<br />
MarcanT GmbH 33602 Bielefeld, Ravensberger Str. 10 G 0521-95945-0 www.marcant.net √ √ √ √ √ √<br />
Hostserver GmbH 35037 Marburg, Biegenstr. 20 06421-175175-0 www.hostserver.de √<br />
LINET Services GmbH 38122 Braunschweig, Am alten Bahnhof 4b 0531-180508-0 www.linet-services.de √ √ √ √ √ √<br />
OpenIT GmbH 40599 Düsseldorf, In der Steele 33a-41 0211-239577-0 www.OpenIT.de √ √ √ √ √<br />
<strong>Linux</strong>-Systeme GmbH 45277 Essen, Langenbergerstr. 179 0201-298830 www.linux-systeme.de √ √ √ √ √<br />
<strong>Linux</strong>hotel GmbH 45279 Essen, Antonienallee 1 0201-8536-600 www.linuxhotel.de √<br />
OpenSource Training Ralf Spenneberg 48565 Steinfurt, Am Bahnhof 3-5 02552-638755 www.opensource-training.de √<br />
Intevation GmbH 49074 Osnabrück, Neuer Graben 17 0541-33508-30 osnabrueck.intevation.de √ √ √ √<br />
Sigs Datacom GmbH 53842 Troisdorf, Lindlaustraße 2c 02241-2341-201 sigs-datacom.de √<br />
uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de √ √ √ √<br />
LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de √ √ √ √ √<br />
saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de √ √ √ √ √<br />
LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com √ √ √ √<br />
ORDIX AG 65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 13 0611-77840-00 www.ordix.de √ √ √ √ √<br />
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in-put Das <strong>Linux</strong>-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de √ √ √ √ √ √<br />
Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de √ √ √<br />
<strong>Linux</strong> Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com √ √ √ √ √<br />
<strong>Linux</strong>Land International GmbH 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-99341441 www.linuxland.de √ √ √ √ √ √<br />
Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de √ √ √ √ √<br />
B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de √ √ √ √ √<br />
ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de √ √ √ √ √ √<br />
OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Waldemar-Klink-Str. 10 0911-3474544 www.ostc.de √ √ √ √ √ √<br />
Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de √ √ √<br />
pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.net √ √ √ √ √<br />
fidu.de IT KG 95448 Bayreuth, Ritter-v.-Eitzenb.-Str. 19 (0) 921 / 16 49 87 87 - 0 www.linux-onlineshop.de √ √ √ √<br />
Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de √ √ √ √ √<br />
RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch √ √ √<br />
CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch √ √ √<br />
Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch √ √ √ √ √<br />
Würth Phoenix GmbH IT-39100 Bozen, Kravoglstraße 4 +39 0471 56 41 11 www.wuerth-phoenix.com √ √ √ √<br />
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linux.usergroups<br />
Im Folgenden die Liste der uns bekannten <strong>Linux</strong>-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschreibung,<br />
Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />
Aachen<br />
Aachen<br />
Ahaus<br />
Ahlen/Westfalen<br />
Ahrtal<br />
Aichach<br />
Allershausen<br />
Altdorf /<br />
Nürnberg<br />
Amberg<br />
Ansbach<br />
Aschaffenburg<br />
Augsburg<br />
Backnang<br />
Bad Brückenau<br />
Bad Driburg<br />
Bad Hersfeld<br />
Bad Wildungen<br />
Bamberg<br />
Basel (CH)<br />
Bautzen<br />
Bayreuth<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Berlin /<br />
Friedrichshain-<br />
Kreuzberg<br />
Berlin /<br />
Lichtenrade<br />
Berlin /<br />
Marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Bern (CH)<br />
Biel / Bienne /<br />
Seeland (CH)<br />
Aachener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(ALUG)<br />
http://www.alug.de<br />
Computer-Club an der RWTH<br />
Aachen e.V. (CCAC)<br />
http://www.ccac.rwth-aachen.<br />
de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />
http://www.lugah.de<br />
LUG Ahlen<br />
http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />
http://www.ahrlug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Aichach<br />
http://www.lug-aichach.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ampertal<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.net<br />
GNU/<strong>Linux</strong> User Group Altdorf<br />
(GLUGA)<br />
http://www.gluga.de<br />
Open-Source-Stammtisch<br />
Amberg (amTuxTisch)<br />
http://www.amtuxtisch.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ansbach<br />
(LUGAN)<br />
http://www.lug-an.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Aschaffenburg<br />
(LUGAB)<br />
http://www.lugab.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Augsburg<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Backnang<br />
http://www.lug-bk.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bad Brückenau<br />
BrunoZehe@web.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bad Driburg<br />
http://www.bdpeng.de.vu<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Hersfeld<br />
http://www.lugh.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bad Wildungen<br />
http://linuxheaven.cjb.net<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bamberg<br />
(GLUGBA)<br />
http://www.lug-bamberg.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Basel (BLUG)<br />
http://www.blug.ch<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bautzen<br />
http://www.lug-bz.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bayreuth<br />
http://www.linux-bayreuth.de<br />
Bergische <strong>Linux</strong>- und Unix-<br />
Enthusiasten u. -Freunde<br />
(BLUEFROGS)<br />
http://www.bluefrogs.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />
http://www.belug.de<br />
Ubuntu Berlin<br />
http://www.ubuntu-berlin.de<br />
<strong>Linux</strong>Works!<br />
http://friedrichshain.homelinux.<br />
org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lichtenrade<br />
(LUGL)<br />
http://www.lugl.net<br />
Open-Source-Fan-Group<br />
Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />
http://www.osfang.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bern (LUGBE)<br />
http://www.lugbe.ch<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Seeland<br />
(LugSeeland)<br />
http://www.lugseeland.ch<br />
Bielefeld<br />
Bitburg-Prüm<br />
Bocholt<br />
Bochum<br />
Bonn<br />
Bonn<br />
Bozen (Südtirol)<br />
Brandenburg<br />
Bremen<br />
Bremerhaven<br />
Bretten<br />
Bruchsal<br />
Buchholz<br />
Nordheide<br />
Burghausen<br />
Böblingen /<br />
Sindelfingen<br />
Celle<br />
Cham<br />
Chemnitz<br />
Coesfeld<br />
Cottbus<br />
Damme<br />
Darmstadt<br />
Datteln<br />
Delitzsch<br />
(Sachsen)<br />
Detmold<br />
Dorfen<br />
Dormagen<br />
Dortmund<br />
<strong>Linux</strong> Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Bielefeld/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergruppe Schneifeltux<br />
http://www.schneifeltux.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />
http://www.blug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bochum<br />
(BGLUG)<br />
http://www.bglug.de<br />
Bonner <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(BOLUG)<br />
http://www.bonn.linux.de/<br />
<strong>Linux</strong>/Unix Usergroup Sankt<br />
Augustin (LUUSA)<br />
http://www.luusa.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />
http://www.lugbz.org<br />
Brandenburger <strong>Linux</strong> User<br />
Group e.V. (BraLUG)<br />
http://www.bralug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Bremen<br />
http://lug-bremen.info<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Bremerhaven<br />
http://www.lug-bhv.de/<br />
Brettener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(BRELUG)<br />
http://www.brelug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bruchsal<br />
http://www.lug-bruchsal.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Buchholz<br />
Nordheide<br />
http://www.lug-buchholznordheide.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Burghausen<br />
http://www.lug-burghausen.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Böblingen/<br />
Sindelfingen (LUGBB)<br />
http://www.lugbb.org<br />
LUG Celle<br />
http://www.lug-celle.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberpfalz<br />
(LUGO)<br />
http://lugo.signum-media.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Chemnitz<br />
(CLUG)<br />
http://www.clug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Coesfeld<br />
http://www.lug-coesfeld.de<br />
Cottbuser <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(COLUG)<br />
http://www.colug.de/<br />
Users of <strong>Linux</strong> Damme (ULD)<br />
http://www.damme.de<br />
<strong>Linux</strong> User Group Darmstadt<br />
(DaLUG)<br />
http://www.dalug.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Datteln (LUGD)<br />
http://www.lug-datteln.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Delitzsch<br />
http://www.lug-delitzsch.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Detmold/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />
http://www.dolug.de<br />
PinguinPower (PP)<br />
http://www.dorlug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Dortmund<br />
(LUGRUDO)<br />
http://www.outerspace.de/<br />
lugrudo/<br />
Dresden<br />
Duisburg<br />
Duisburg<br />
Düsseldorf<br />
Ebstorf<br />
Eggenfelden<br />
Eichsfeld<br />
Eisenach<br />
Elmshorn<br />
Erding<br />
Erkelenz<br />
Erlangen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Essen<br />
Esslingen<br />
Ettlingen / Albtal<br />
Fischbachtal<br />
Flensburg<br />
Frammersbach<br />
Frankfurt<br />
Freiburg<br />
Freiburg<br />
Freising<br />
Friedrichshafen<br />
Fulda<br />
Fürstenfeldbruck<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Dresden<br />
http://lug-dd.schlittermann.de/<br />
Duisburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(DULUG)<br />
http://www.dulug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Duisburg<br />
(LUG-DUI)<br />
http://lugdui.ihg.uni-duisburg.<br />
de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Düsseldorf<br />
(DLUG)<br />
http://www.dlug.de<br />
Ebstorfer <strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />
(ELST)<br />
support@konqi-werkstatt.de<br />
Eggenfeldener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(EgLUG)<br />
http://www.lug-eggenfelden.org<br />
Eichsfelder <strong>Linux</strong> User Group<br />
(EICLUG)<br />
http://linux.eichsfeld.net<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Eisenach<br />
http://lug-eisenach.de/<br />
Computerclub Elmshorn e.V.<br />
http://www.cceev.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Erding<br />
http://www.lug-erding.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Erkelenz<br />
http://www.lug-erkelenz.de<br />
Erlanger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(ERLUG)<br />
http://www.erlug.de<br />
Essener <strong>Linux</strong>-Freunde (ELiF)<br />
http://www.linuxstammtisch.de<br />
Essener <strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />
(ELiSta)<br />
http://members.tripod.de/elista<br />
Essener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(ELUG)<br />
http://www.elug.de<br />
Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />
(Ruhr.pm)<br />
http://ruhr.pm.org/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Esslingen<br />
http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />
de/lug/<br />
LUG Albtal<br />
http://www.lug-albtal.de<br />
<strong>Linux</strong> Usergroup Fischbachtal<br />
(FIBALUG)<br />
http://fibalug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Flensburg<br />
(LUGFL)<br />
http://www.lugfl.de<br />
Frammersbacher LUG<br />
kke@gmx.net<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Frankfurt<br />
http://www.lugfrankfurt.de<br />
Freiburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(FLUG)<br />
http://www.freiburg.linux.de<br />
LUG der Studentensiedlung<br />
Freiburg (StuSieLUG)<br />
http://linux.studentensiedlung.<br />
de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Freising<br />
(LUGFS)<br />
http://www.lug-fs.de<br />
Yet another <strong>Linux</strong> User Group<br />
(YALUG)<br />
http://yalug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Fulda<br />
http://lug.rhoen.de<br />
LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />
Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />
http://lug.ffb.org/<br />
Fürth<br />
Gießen<br />
Gießen<br />
Grafing<br />
Greifswald<br />
Groß-Gerau<br />
Groß-Zimmern<br />
Gummersbach<br />
Guntersblum<br />
Gunzenhausen<br />
Gütersloh<br />
Göppingen<br />
Göttingen<br />
Göttingen<br />
Haiger<br />
Halberstadt<br />
Halle<br />
Hamburg<br />
Hamburg<br />
Hameln<br />
Hanau<br />
Hannover<br />
Hatten<br />
Hattingen<br />
Hegau<br />
Heidenheim<br />
Heilbad<br />
Heiligenstadt<br />
Fürther <strong>Linux</strong>-Usergroup (FLUG)<br />
http://www.fen-net.de/flug<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Gießen (LUGG)<br />
http://www.lugg.de<br />
LUG der Liebig-Schule Gießen<br />
(LioLUG)<br />
http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Grafing (LUGG)<br />
http://www.lug-grafing.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Greifswald<br />
http://www.lug-hgw.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Groß-Gerau<br />
(LUGGG)<br />
http://www.luggg.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Groß-Zimmern<br />
(GROZILUG)<br />
http://www.grozilug.de<br />
Gummersbacher <strong>Linux</strong>-<br />
Usergroup (GULUG)<br />
http://www.gulug.de<br />
Guntersblumer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(GLUG)<br />
http://www.ghks.de/glug/<br />
Gunzenhauser <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(LUGGUU)<br />
http://www.gunnet.de/linux<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Guetersloh/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Filstal<br />
http://lug.fto.de/<br />
Göttinger <strong>Linux</strong> User Group<br />
(GOELUG)<br />
http://www.goelug.de/<br />
Göttinger Unix/<strong>Linux</strong>-<br />
Anwendergruppe (GULAG)<br />
http://gulag.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />
(LDK/LUG)<br />
http://www.ldknet.org/lug/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Halberstadt<br />
http://www.lug-hbs.de<br />
Hallesche <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(HALIX)<br />
http://www.halix.info<br />
LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />
Balista )<br />
http://www.lug-balista.de<br />
Unix-Gruppe der Hamburger<br />
MH e.V.<br />
http://www.hmh-ev.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Weserbergland<br />
(LBW)<br />
http://tux.hm<br />
Hanauer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(HULUG)<br />
http://www.hulug.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Hannover<br />
(LUGH)<br />
http://lug-hannover.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Oldenburg-<br />
Land (LUGOLand)<br />
http://www.lugoland.de<br />
Hattinger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(HatLug)<br />
http://www.hatlug.de<br />
Hegau <strong>Linux</strong> User Gruppe<br />
(Hegau LUG)<br />
http://www.linuxag.hegau.org<br />
<strong>Linux</strong> User Group Heidenheim<br />
http://www.lug-hdh.de<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch <strong>Linux</strong>Node<br />
Eichsfeld<br />
http://linuxnode.eichsfeld.net<br />
90<br />
12 | 12
Usergroups/Markt<br />
service<br />
linux.usergroups<br />
Heilbronn<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Heilbronn<br />
(LUUG HN)<br />
http://www.luug-hn.org<br />
Köln<br />
Kölner Gentoo <strong>Linux</strong> User Group<br />
(KGLUG)<br />
http://www.kglug.de<br />
Herford<br />
Herrenberg<br />
Hesel<br />
Hildesheim<br />
Holzminden<br />
Horrheim<br />
Hoyerswerda<br />
Idstein (Taunus)<br />
Ingolstadt<br />
Iserlohn<br />
Itzehoe<br />
Jena<br />
GNU/<strong>Linux</strong> Usergroup Herford<br />
(GLUGHF)<br />
http://lug-owl.de/LugWiki/<br />
GLUGHF<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch im Gäu<br />
(LiStiG)<br />
http://www.listig.org<br />
CC Ostfriesland - <strong>Linux</strong>-Gruppe<br />
http://www.cco-online.de/linux<br />
Hildesheimer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(NG) (HiLUG-NG)<br />
http://www.hilug-ng.de<br />
Computerclub Hochsolling e.V.<br />
http://www.cch-holzminden.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Vaihingen/<br />
Enz (VLUG)<br />
http://www.vlug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Hoyerswerda<br />
(HOYLUG)<br />
http://linux.griebel-web.eu/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Taunus (LUG-<br />
Taunus)<br />
http://www.lug-taunus.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />
http://www.lug-in.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Iserlohn<br />
http://area51.fh-swf.de/<br />
Computer Club Itzehoe e.V.<br />
(CCIZ)<br />
http://www.cc-itzehoe.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Jena (LUG<br />
Jena)<br />
http://www.lug-jena.de<br />
Köln<br />
Landau<br />
Landshut<br />
Langen (Hessen)<br />
/ Dreieich /<br />
Egelsbach<br />
Langenfeld<br />
Lauf an der<br />
Pegnitz<br />
Leipzig<br />
Lenningen<br />
Lindenberg<br />
Lingen / Rheine<br />
Linz (A)<br />
Lippstadt / Soest<br />
/ Erwitte<br />
Lohr<br />
<strong>Linux</strong>-Workshop Köln (LiWoK)<br />
http://www.uni-koeln.de/<br />
themen/linux/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Landau (LUG-<br />
Landau)<br />
http://www.lug-ld.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Landshut<br />
http://www.lalug.de<br />
Langener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(LaLUG)<br />
http://www.lalug.net<br />
Langenfelder <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(LANLUG)<br />
http://www.lanlug.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lauf a. d.<br />
Pegnitz (LUGLAUF)<br />
http://www.lug-lauf.de<br />
Leipziger <strong>Linux</strong>-Stammtisch<br />
http://www.gaos.org/lug-l/<br />
<strong>Linux</strong> User Group Lenningen<br />
http://linuxusergrouplenningen.<br />
de.vu<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lindau (LugLi)<br />
http://www.allgaeu.org/lugli<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Spelle<br />
http://www.spelle.net/lugs<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Linz (LUGL)<br />
http://www.lugl.at<br />
<strong>Linux</strong> Usergroup Erwitte<br />
http://www.lug-erwitte.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lohr (LUG<br />
Lohr)<br />
http://lug.lohr-am-main.de<br />
vertrieb@jeltimer.de<br />
Wareneingang<br />
Inventuren<br />
<br />
Erfassung mit<br />
Barcodes<br />
100.000 fach<br />
bewährte Qualität<br />
HT-630<br />
Inventuren<br />
Wareneingang<br />
Ausweiserstellung<br />
Zutrittssysteme<br />
Zeiterfassung<br />
Joberfassung<br />
12345678<br />
JEL-MR370<br />
Terminal<br />
als WEBSERVER<br />
Jever<br />
Kaarst<br />
Kaiserslautern<br />
Friesische <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(FriLUG)<br />
http://www.frilug.de<br />
Kaarster <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(KAALUG)<br />
http://www.kaalug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Kaiserslautern<br />
(LUG-KL)<br />
http://www.lug-kl.de<br />
Loitsche<br />
Ludwigsburg<br />
Luxembourg<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Loitsche<br />
(LSL)<br />
http://www.t-online.de/home/<br />
mumumu/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Raum<br />
Ludwigsburg (LuLUG)<br />
http://www.lulug.de<br />
<strong>Linux</strong> Luxembourg (LiLux)<br />
http://www.linux.lu<br />
Kaiserslautern<br />
Karlsruhe<br />
Kassel<br />
Kiel<br />
Kierspe-<br />
Meinerzhagen<br />
Koblenz<br />
Koblenz<br />
Konstanz<br />
Konz<br />
Krefeld<br />
Universität Kaiserslautern<br />
(UNIX-AG)<br />
http://www.unix-ag.uni-kl.<br />
de/~linux/<br />
Karlsruher <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(KaLUG)<br />
http://www.karlsruhe.linux.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Kassel (LUGK)<br />
http://www.lug-kassel.de<br />
LUG Kiel<br />
http://www.lug-kiel.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Märkischer<br />
Kreis (LUGMK)<br />
linuxusergroupmk@netscape.<br />
net<br />
<strong>Linux</strong> User Group Mayen-<br />
Koblenz (LUG-MYK)<br />
http://www.lug-myk.de/<br />
LUG der Universität Koblenz<br />
http://www.colix.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Bodensee<br />
(LLUGB)<br />
http://llugb.amsee.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Konz (TRILUG)<br />
http://www.trilug.fh-trier.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Krefeld<br />
(LUG-KR)<br />
http://www.lug-kr.de<br />
Lübeck<br />
Lüneburg<br />
Lünen<br />
Lörrach<br />
Lörrach<br />
Magdeburg<br />
Marburg<br />
Marktredwitz<br />
Marl<br />
Memmingen<br />
Meppen<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lübeck<br />
http://www.linuxuser-luebeck.<br />
de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lüneburg<br />
(LueneLUG)<br />
http://luene-lug.org<br />
LUG Lünen<br />
http://www.lug-luenen.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Lörrach<br />
(LUGLOE)<br />
http://www.lug-loerrach.de<br />
Lörracher <strong>Linux</strong> Usergroup<br />
(LÖLUG)<br />
http://www.loelug.de<br />
Magdeburger <strong>Linux</strong> User Group<br />
e. V. (MDLUG)<br />
http://www.mdlug.de<br />
Marburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(MRLUG)<br />
http://www.mr-lug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Gruppe Marktredwitz<br />
ststroes@tirnet.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Marl<br />
http://www.lug-marl.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />
http://www.lugal.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Meppen<br />
http://www.lug-meppen.de<br />
Kreuzlingen (CH)<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Kreuzlingen<br />
http://linuxtreff.ch/<br />
Metelen<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Metelen<br />
http://www.linuxdu.de<br />
Kronach<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Kronach<br />
http://www.lug-kronach.de<br />
Mitterteich<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Mitterteich<br />
http://www.linux-mitterteich.de<br />
S. 92<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 12 91
service<br />
Usergroups<br />
linux.usergroups (Fortsetzung von S. 91)<br />
Moers<br />
Mosbach<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München<br />
München Süd-<br />
Ost / Ottobrunn<br />
München Süd-<br />
West<br />
Münster<br />
<strong>Linux</strong>-Usertreffen in Moers<br />
opers@syrinx1.du.gtn.com<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Mosbach<br />
(LUGMOS)<br />
http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />
BSD Social Event München (BSE)<br />
http://bse.42.org<br />
BSD-Usergroup in München<br />
(BIM)<br />
http://berklix.org/bim/<br />
Münchner Gentoo <strong>Linux</strong> User<br />
Group (MGLUG)<br />
http://www.mglug.de<br />
Münchner <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(MUC-LUG)<br />
http://www.muc-lug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ottobrunn<br />
(LUGOTT)<br />
http://www.lug-ottobrunn.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Würmtal<br />
(WLUG)<br />
http://wlug.acos.net<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Münster<br />
(MueSLI)<br />
http://www.mueslihq.de<br />
Oldenburg<br />
Olpe<br />
Osnabrück<br />
Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
Paderborn<br />
Passau<br />
Peine<br />
Pfaffenhofen<br />
(Ilm)<br />
Pforzheim<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Oldenburg<br />
(LUGO)<br />
http://oldenburg.linux.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Olpe<br />
http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Osnabrück<br />
http://www.lugo.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://www.lug-owl.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ostwestfalen-<br />
Lippe (LUG-OWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Paderborn/<br />
<strong>Linux</strong>-/Unix-Usergroup Passau<br />
(LUGP)<br />
http://www.fmi.uni-passau.<br />
de/~lug/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Peine (LUGP)<br />
http://www.lug-peine.org<br />
Hallertux e.V.<br />
http://www.hallertux.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Pforzheim<br />
(LUGP)<br />
http://www.pf-lug.de<br />
Rothenburg o. d.<br />
Tauber<br />
Römerberg /<br />
Speyer<br />
Saalfeld<br />
Saarland<br />
Salem<br />
Salzburg (A)<br />
Sauerland<br />
Schaumburg<br />
Schwabach<br />
Schweinfurt<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Rothenburg<br />
(LUGROT)<br />
http://lugrot.de<br />
LUG Römerberg / Speyer<br />
http://linuxwiki.de/<br />
LugRoemerbergSpeyer<br />
LUG Slf/Ru<br />
http://lug-slf.de<br />
<strong>Linux</strong> User Group Saar e.V.<br />
(LUG Saar)<br />
http://www.lug-saar.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Salem<br />
http://www.lug-salem.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Salzburg<br />
http://www.salzburg.luga.or.at<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Sauerland<br />
http://www.lug-sauerland.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Schaumburg<br />
http://www.lug-schaumburg.de<br />
<strong>Linux</strong> User Schwabach e.V.<br />
(LUSC)<br />
http://www.lusc.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Schweinfurt<br />
http://www.lug-sw.de<br />
Tübingen<br />
Ulm<br />
Untermain<br />
Viersen<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Voralpen (A)<br />
Vorarlberg (A)<br />
Waiblingen<br />
Waldkraiburg<br />
Walsrode<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Tübingen<br />
(LUGT)<br />
http://tuebingen.linux.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ulm (LUGU)<br />
http://lugulm.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Untermain<br />
(LUGU)<br />
http://www.lug-untermain.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Viersen (LUGV)<br />
http://www.lug-viersen.de<br />
<strong>Linux</strong> User Group Villingen-<br />
Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />
http://www.lug-vs.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Voralpen<br />
(VALUG)<br />
http://www.valug.at<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Vorarlberg<br />
(LUGV)<br />
http://www.lugv.at<br />
Computerclub Waiblingen e.V.<br />
http://www.ccwn.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Waldkraiburg<br />
http://www.lug-waldkraiburg.<br />
org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Walsrode<br />
http://www.lug-walsrode.de/<br />
Mönchengladbach<br />
Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
Naumburg<br />
Neubrandenburg<br />
Neuburg an der<br />
Donau<br />
Neuenburg<br />
Nieder-Olm<br />
Niederrhein<br />
Nienburg<br />
Norderstedt<br />
Nordheide<br />
Nußdorf / Aiging<br />
Nürnberg<br />
Oberhausen<br />
Oberkirchen<br />
Oberpfalz<br />
Oberwallis (CH)<br />
Offenburg<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
Mönchengladbach (LUGMOE)<br />
http://www.lugmoe.de<br />
<strong>Linux</strong> Usergroup Mörfelden-<br />
Walldorf (MöWa-LUG)<br />
http://www.moewa-lug.de<br />
<strong>Linux</strong> User Group Naumburg<br />
(LUGNMB)<br />
http://lugnmb.dyndns.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />
http://www.lug-nb.de<br />
LUG Neuburg an der Donau<br />
(LUG ND)<br />
http://www.lug-nd.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Neuenburg<br />
http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />
lugnbg/index.php<br />
Rheinhessener <strong>Linux</strong>-<br />
Gemeinschaft<br />
info@kkcs.de<br />
Niederrheinische <strong>Linux</strong> Unix<br />
User Group (NLUUG)<br />
http://www.nluug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Nienburg<br />
(NILUG)<br />
http://ni-linux.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Norderstedt<br />
(LUGN)<br />
http://www.lug-norderstedt.de<br />
LUUG Nordheide<br />
http://www.luug-nordheide.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTra)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Nürnberg<br />
(LUGNü)<br />
http://www.align.de/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberhausen<br />
(LUGOR)<br />
http://www.linuxob.de<br />
LUG Renchtal-Tuxe<br />
http://tuxe.renchtal.com<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberpfalz<br />
http://www.cham.baynet.<br />
de/lugo/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Oberwallis<br />
(LUGO)<br />
http://www.lugo.ch<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Offenburg<br />
(LUGOG)<br />
http://www.lugog.de<br />
Pirmasens<br />
Potsdam<br />
Preetz<br />
(Schleswig-<br />
Holstein)<br />
Prerow<br />
Quedlinburg<br />
Quickborn<br />
Rathenow<br />
Ravensberg<br />
Ravensburg<br />
Ravensburg<br />
Regensburg<br />
Regensburg<br />
Reutlingen<br />
Rheda-<br />
Wiedenbrück<br />
Rhein-Neckar<br />
Rosenheim<br />
Rostock<br />
Rotenburg<br />
Rotenburg a.d.<br />
Fulda<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Pirmasens<br />
http://www.ic.pirmasens.de<br />
Potsdamer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(UPLUG)<br />
http://www.uplug.de<br />
<strong>Linux</strong> Usergroup Preetz<br />
(PreetzLUG)<br />
http://preetzlug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Prerow<br />
c.dittmann@magrathea.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Quedlinburg<br />
(LUGQLB)<br />
http://www.lug-qlb.de<br />
Quickborner <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(QLUG)<br />
http://www.qlug.net<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Rathenow<br />
http://linux.php4u.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ravensberg<br />
(LUGRAV)<br />
http://www.lugrav.de<br />
Informatik- und Netzwerkverein<br />
Ravensburg e.V (LUGRA)<br />
http://www.infnet.verein.<br />
de/linux/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ravensburg<br />
(LUG)<br />
http://www.yalug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Regensburg<br />
http://www.lugr.de<br />
Regensburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(R-LUG)<br />
http://www.regensburg.franken.<br />
de/rlug/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Reutlingen<br />
http://www.lug-reutlingen.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Rheda-<br />
Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />
http://www.lug-rhwd.de<br />
Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />
e.V. (UUGRN)<br />
http://www.uugrn.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Rosenheim<br />
http://www.lug-rosenheim.org<br />
Rostocker <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
http://linux.baltic.net<br />
Computerverein Rotenburg<br />
(CVR)<br />
http://www.cvr.de/linux<br />
init4 - Die <strong>Linux</strong>-Enthusiasten<br />
(init4)<br />
http://www.init4.de<br />
Schweiz (CH)<br />
Schwerin<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
Seeheim-<br />
Jugenheim<br />
Senftenberg<br />
Siegen<br />
Sindelfingen /<br />
Böblingen<br />
Sinsheim<br />
Speyer<br />
St. Pölten (A)<br />
Stormarn<br />
Stuttgart<br />
Taubertal<br />
Thüringen<br />
Tirol (A)<br />
Traunstein<br />
Trier<br />
Troisdorf /<br />
Siegburg / Spich<br />
Tuttlingen<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Switzerland<br />
http://www.lugs.ch<br />
West-Mecklenburger <strong>Linux</strong>-<br />
Usergroup (WEMELUG)<br />
http://www.wemelug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Stammtisch Schwäbisch<br />
Gmünd (LSSG)<br />
http://www.uliweb.de/lssg<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Darmstadt<br />
http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Senftenberg<br />
(LUGSE)<br />
http://www.lugse.de<br />
UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />
http://www.si.unix-ag.org<br />
Böblingen-Club <strong>Linux</strong>-User-<br />
Gruppe (SinLUG)<br />
http://www.mefia.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Sinsheim<br />
(SiLUG)<br />
http://www.linuxwiki.de/<br />
LugSinsheim<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Ketsch<br />
http://www.lug-ketsch.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup St. Pölten<br />
(LUGSP)<br />
http://www.lugsp.at<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Stormarn<br />
http://www.lug-stormarn.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Stuttgart<br />
(LUGS)<br />
http://www.lug-s.org/<br />
Taubertäler <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(TaLUG)<br />
http://www.talug.de/<br />
Thüringer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(TLUG)<br />
http://www.tlug.de/<br />
Tiroler <strong>Linux</strong> Usergroup (LUGT)<br />
http://www.lugt.at<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Traunstein<br />
(LUGTS)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
<strong>Linux</strong> User Group Trier (LUG<br />
Trier)<br />
http://www.lug-trier.de<br />
Troisdorfer <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(TroLUG)<br />
http://www.trolug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Tuttlingen<br />
http://lug.intuttlingen.de/<br />
Wedel<br />
Weinheim<br />
Weißenbrunn<br />
Wernigerode<br />
Westerwald<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wien (A)<br />
Wiesbaden<br />
Wilhelmshaven<br />
Witten<br />
Wolfsburg<br />
Wolfsburg<br />
Worms<br />
Wuppertal<br />
Würmtal<br />
Würzburg<br />
Würzburg<br />
Zweibrücken<br />
Zwickau<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Wedel (LUG<br />
Wedel)<br />
http://www.lug-wedel.de<br />
Computer-Club Weinheim e.V.<br />
(CCW)<br />
http://ccw.iscool.net<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Kronach<br />
(LUGKR)<br />
http://www.kronachonline.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Wernigerode<br />
(LUGWR)<br />
http://www.lug-wr.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Westerwald<br />
http://www.lug-westerwald.de<br />
<strong>Linux</strong> Usergroup Wien<br />
http://www.viennalinux.at<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Austria (LUGA)<br />
http://www.luga.or.at<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup TU Wien (LLL)<br />
lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Wiesbaden<br />
Penguin Usergroup<br />
http://www.pug.org<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Wilhelmshaven<br />
(LUG-WHV)<br />
http://www.lug-whv.de<br />
Wittener <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(WitLUG)<br />
http://www.witlug.de<br />
Wolfsburger <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(WOBLUG)<br />
http://www.lug.wolfsburg.de<br />
Wolfsburger Unix-Usergroup<br />
(WUUG)<br />
http://www.unix.necoac.de<br />
Wormser <strong>Linux</strong> User Group<br />
(WoLUG)<br />
http://www.wolug.de<br />
Wuppertaler <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(WupLUG)<br />
http://www.wuplug.org<br />
Würmtaler <strong>Linux</strong>-Usergroup<br />
(WLUG)<br />
http://www.wlug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Würzburg<br />
(LUGWUE)<br />
http://www.lugwue.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Würzburg<br />
(WÜLUG)<br />
http://www.wuelug.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Zweibrücken<br />
http://www.lug-zw.de<br />
<strong>Linux</strong>-Usergroup Zwickau<br />
(ZLUG)<br />
http://www.zlug.org<br />
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80331 München<br />
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Hybryde Evolution v1 (6), Videos konvertieren mit<br />
Handbrake (48), Qnap-NAS TS-219P II (74)<br />
Andreas Bohle Inhalt 12/2012 (4), <strong>Vorschau</strong> 01/2013 (96)<br />
Thomas Drilling<br />
Ubuntu 12.10 im Kurztest (8), <strong>Windows</strong> 8 und<br />
Samba (38), Paketmanager Listaller (78)<br />
Walter Eisenhauer PDFs mit mehreren Ebenen erzeugen (58)<br />
Karsten Günther Buchtipps zu Gimp 2.8 (18)<br />
Frank Hofmann Von freier Software zur freien Gesellschaft (12),<br />
ODF-Metadaten zur Suche nutzen (82)<br />
Thomas Leichtenstern <strong>Windows</strong> 8 in der virtuellen Maschine (26),<br />
<strong>Linux</strong>-Dateisysteme unter <strong>Windows</strong> 8 nutzen (34),<br />
Neues auf den Heft-DVDs (97)<br />
Jörg Luther Editorial (3), Neues rund um <strong>Linux</strong> (22),<br />
<strong>Windows</strong> 8 und <strong>Linux</strong> im Dualboot nutzen (30)<br />
Goran Mladenovic Webseiten mit <strong>Linux</strong>-Bordmittel analysieren (64)<br />
Dr. Karl Sarnow Offroad-Navigation mit QLandkarte GT (54)<br />
Vincze-Aron Szabo Offline-Feedreader Lightread für Google (61)<br />
Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (20)<br />
Thomas Winde Von freier Software zur freien Gesellschaft (12)<br />
Harald Zisler Effektiver drucken mit Prescribe II (70)<br />
Inserenten<br />
1&1 Internet AG www.einsundeins.de 19<br />
Android User GY www.android-user.de 63, 73<br />
Easy<strong>Linux</strong> www.easylinux.de 57<br />
Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 21<br />
Galileo Press www.galileo-press.de 23<br />
Hetzner Online AG www.hetzner.de 100<br />
JEL GmbH www.jelgmbh.de 91<br />
<strong>Linux</strong> Magazin www.linux-magazin.de 45<br />
<strong>Linux</strong> Magazine www.linux-magazine.com 93<br />
<strong>Linux</strong>-Hotel www.linuxhotel.de 51<br />
<strong>Linux</strong>-Magazin Academy www.academy.linux-magazin.de 71, 85, 93<br />
<strong>Linux</strong>-Magazin Online www.linux-magazin.de 89, 94<br />
<strong>Linux</strong>-Onlineshop.de www.linux-onlineshop.de 99<br />
<strong><strong>Linux</strong>User</strong> www.linuxuser.de 53, 81, 95<br />
PlusServer AG www.plusserver.de 24, 46, 68, 86<br />
Schlittermann www.schlittermann.de 91<br />
Spenneberg Training www.spenneberg.com 93<br />
Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 93<br />
Strato AG www.strato.de 2, 11<br />
Ubuntu User www.ubuntu-user.de 37<br />
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ONLINE<br />
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<strong><strong>Linux</strong>User</strong> ist eine Monatspublikation der <strong>Linux</strong> New Media,<br />
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Chefredakteur Jörg Luther (v. i. S. d. P.) (jlu)<br />
Stellv. Chefredakteur Andreas Bohle (agr)<br />
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<strong>Linux</strong>-Community<br />
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D / A / CH<br />
USA und andere<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
Andreas Bohle (agr)<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin, Thomas Drilling,<br />
Florian Effenberger, Karsten Günther, Frank Hofmann, Christoph<br />
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Elgin Grabe (Titel und Layout)<br />
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Brian Osborn (Vorstand, verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
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Hermann Plank (Vorstand)<br />
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Michael Seiter <br />
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Darrah Burren <br />
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Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />
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Veronika Kramer <br />
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Heft-PDF Einzelausgabe € 5,50 € 5,50 Sfr 7,15 € 5,50<br />
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<strong>Linux</strong> ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner<br />
freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der<br />
Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet,<br />
nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) der Open Group. Der <strong>Linux</strong>-Pinguin<br />
wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />
durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von<br />
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in einer Publikation der Medialinx AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Beiträge<br />
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Copyright © 1999 - 2012 Medialinx AG ISSN: 1615-4444<br />
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und Österreichs. In der Schweiz: SFr 4,50.<br />
Weitere Preise: www.linux-user.de/produkte<br />
95
VORSCHAU<br />
Das nächste Heft: 01/2013<br />
01/2013 erscheint am 20. Dezember 2012<br />
© Hberends, sxc.hu<br />
TV und Video-Bearbeitung mit <strong>Linux</strong><br />
Kaum etwas ist so gut dokumentiert, wie das moderne<br />
Leben. Auf unzähligen Videos und Tondokumenten<br />
finden sich Komödie und Tragödie aus<br />
dem Alltag wieder. Angesichts dieser Vielfalt an<br />
Multimedia-Material gehören heute Programme<br />
zum Schneiden und Bearbeiten zur Grundausstattung<br />
jedes <strong>Linux</strong>-PCs. Aber die Software starten<br />
reicht nicht, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.<br />
Dazu braucht es auch das Wissen um die richtigen<br />
Tricks und Kniffe. Neben Video-Editoren nehmen<br />
wir in der kommenden Ausgabe auch Hard- und<br />
Software zum Fernsehen unter die Lupe.<br />
Glanzlichter setzen<br />
Geheimnisvolle Glanzlichter,<br />
ex treme Kontraste – der richtige<br />
Effekt an der richtigen Stelle verleiht<br />
selbst einem sonst eher<br />
langweiligen Foto die rechte<br />
Würze. Das Duo PaintSupreme<br />
und IFX-Supreme verpasst Ihren<br />
Fotos die gewisse Note – ob mit<br />
den klassischen Werkzeugen der<br />
Bildbearbeitung, mit einem gänzlich<br />
neuen Element im Bild oder<br />
mit einer Transformation.<br />
Kindersicherung<br />
Wer für Kinder einen Zugang<br />
zum Netz bereitstellt, der tut gut<br />
daran, die Inhalte zu kontrollieren.<br />
Mit einer Kombination aus<br />
dem Proxy Squid sowie dem Paketfilter<br />
im <strong>Linux</strong>-Kernel setzen<br />
Sie eine Firewall auf, die Sie mit<br />
wenigen Handgriffen an die<br />
neuen Bedingungen anpassen.<br />
Blick in den Nachthimmel mit Stellarium<br />
Der Sternenhimmel in einer warmen<br />
Sommernacht ist nicht mit<br />
einem Blick auf den PC-Bildschirm<br />
zu vergleichen. Läuft allerdings auf<br />
dem Computer die freie Astronomie-<br />
Software Stellarium, dann sehen Sie<br />
weit mehr, als das abendliche Firmament<br />
Ihnen bietet – und das von<br />
jedem virtuellen Punkt der Erde.<br />
Ausgabe 04/2012 ist am 11. Oktober 2012 erschienen<br />
© Desislava Dimitrova, 123RF<br />
Sicher kommunizieren<br />
Wenn Sie Informationen und Dokumente<br />
per Mail austauschen<br />
oder sich zum Chat treffen, könnten<br />
andere mitlesen. Wir erklären<br />
die Hintergründe und stellen Programmerweiterungen<br />
und Tools<br />
vor, mit denen Sie die Kommunikation<br />
verschlüsseln und damit<br />
abhörsicher machen.<br />
Die Kraft der Konsole<br />
Die täglichen Arbeiten und auch<br />
die meisten Konfigurationsaufgaben<br />
können Sie komfortabel mit<br />
Tools erledigen, die Sie mit der<br />
Maus bedienen. Doch die maximale<br />
Leistung holen Sie aus dem<br />
<strong>Linux</strong>-System erst dann heraus,<br />
wenn Sie es auf der Konsole mit<br />
Shell-Befehlen bedienen.<br />
Multiboot mit <strong>Windows</strong><br />
Einsteiger wünschen sich meist<br />
eine Parallelinstallation von<br />
<strong>Linux</strong> und <strong>Windows</strong>, und mit den<br />
vielen <strong>Linux</strong>-Distributionen sollte<br />
es zudem möglich sein, beim Booten<br />
zwischen <strong>Windows</strong>, Ubuntu,<br />
OpenSuse und anderen Systemen<br />
zu wählen. Wir zeigen, wie Sie alle<br />
unter einen Hut bringen.<br />
MAGAZIN<br />
© Sony Sivanandan, 123RF<br />
Ausgabe 01/2013 erscheint am 06. Dezember 2013<br />
Die Welt von Plug & Play Mailarchive im Überblick Ubuntu 12.10<br />
Das <strong>Linux</strong>-Magazin erklärt an<br />
ausgewählten Beispielen die Abläufe<br />
im Hintergrund. Es geht um<br />
Streaming per DLNA und UPnP<br />
oder um die Frage, ob der Sonderweg<br />
Avahi zum Ziel führt. Außerdem<br />
beleuchtet ein Beitrag die<br />
Sicherheit in der PnP-Welt.<br />
Mails revisionssicher und gesetzeskonform<br />
speichern, suchen<br />
und ablegen – das ist nicht leicht<br />
und gehört trotzdem zu den geschäftskritischen<br />
IT-Aufgaben jedes<br />
Betriebes. Das nächste Heft<br />
hält nach geeigneter Software für<br />
diesen Zweck Ausschau.<br />
Neben drastischen Änderungen<br />
am Desktop bringt das neue<br />
Ubuntu einige weniger auffällige<br />
Neuerungen im Serverbereich<br />
mit: Kernel 3.5, Open Stack der<br />
Folsom-Release, das aktualisierte<br />
verteilte Speichersystem Ceph<br />
und Apache Tomcat in Version 7.<br />
96<br />
12 | 12<br />
Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.
DVD-Inhalt<br />
service<br />
Neues auf den<br />
Heft-DVDs<br />
CAINE 3.0 für forensische Untersuchungen<br />
An Security-Spezialisten und Forensiker richtet sich das auf Ubuntu basierende Live-System<br />
CAINE 3.0 – der Name steht als Kürzel für Computer Aided Investigative Environment. Das<br />
System verwendet Mate 1.4 als Desktop sowie LightDM als Display-Manager. Daneben<br />
bietet die aus Italien stammende Distribution eine ganze Reihe bewährter Forensik-<br />
Werkzeuge an, darunter beispielsweise Afflib, Autopsy, Bulk Extractor, Foremost,<br />
Xmount sowie die Anwendung Wintaylor des CAINE-Projektleiters Nanni Bassetti. Das<br />
neu hinzugekommene Werkzeug Rbfstab sorgt dafür, dass Medien zur Untersuchung<br />
nur im Lesemodus eingebunden werden, indem es passende Einträge in / etc/fstab<br />
schreibt. Das GUI-Tool Mounter im System-Tray macht das Einhängen von zu untersuchenden<br />
Partitionen komfortabel und signalisiert Lese- und Schreibberechtigungen.<br />
Multi-Desktop-System Hybryde Evolution v1<br />
Schnell mal alternative Desktops testen: Das erfordert entweder<br />
die Installation hunderter Pakete – oder Hybryde Evolution<br />
v1, das neun Oberflächen unter einem Dach vereint. Zur<br />
Auswahl stehen KDE, Gnome 3, Gnome Classic, Unity, Enlightenment<br />
E17, LXDE, XFCE, Openbox und FVWM. Statt die einzelnen Oberflächen umständlich<br />
über den Login-Manager zu wechseln, gelingt das Umschalten per Mausklick<br />
in einem Menü – ganz ohne Logout. Nach Start des Systems erscheint zunächst das<br />
Dashboard, eine mittig positionierte Dock-Leiste. Hier finden Sie eine große Schaltfläche<br />
Hybryde. Ein Klick darauf öffnet das Hy-Menü, über das Sie zwischen den Desktop-<br />
Varianten wechseln. Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 6.<br />
Werkzeugkasten System Rescue CD 3.0<br />
Möchten Sie einen Rechner für die Installation vorbereiten<br />
oder ein lahmendes System wieder auf Trab bringen, dann<br />
finden Sie mit der System Rescue CD 3.0 genau die passende<br />
Distribution dafür. Neben dem Kernsystem bringt sie noch zahlreiche<br />
Floppy-Images mit nützlichen Hilfswerkzeugen mit. Mit deren Hilfe können Sie<br />
unter anderem Festplatten sicher löschen, <strong>Windows</strong>-Passwörter zurücksetzen und einen<br />
Bootloader auf dem Rechner einrichten oder wiederbeleben.<br />
Debian 6.0.6 für stabile Systeme<br />
Das Point-Release Debian 6.0.6 fasst in erster Linie<br />
eine Vielzahl von Bugfixes und Security-Patches zusammen<br />
und liefert damit ein quasi runderneuertes<br />
„Squeeze“ ohne zusätzlichen Update-Bedarf. In etwa<br />
50 Paketen behoben die Entwickler mehr oder weniger<br />
schwere Fehler. Zusätzlich wurde der Installer wegen einiger<br />
dringend notwendiger Fehlerkorrekturen neu erstellt. Auch den Kernel überarbeiteten<br />
die Entwickler und implementierten einige zusätzliche Treiber; Debian nutzt nun<br />
den Kernel 2.6.32.59. Unter anderem wegen unklarer Lizenzbestimmungen in einigen<br />
Dateien entfernte das Projekt einige Pakete. Andere segneten das Zeitliche, weil sie<br />
nicht mehr betreut werden und teils erhebliche Fehler aufweisen. Auf Seite B der ersten<br />
DVD finden Sie die 64-Bit-DVD-Version von Debian 6.0.6. (tle/jlu)<br />
12 | 12 97
Service<br />
DVD-Inhalt<br />
Ubuntu 12.10<br />
„Quantal Quetzal“<br />
Megapack<br />
Die zweite Heft-DVD dieser<br />
Ausgabe, eine Dual-<br />
Layer-Disk mit 9 GByte<br />
Umfang, enthält fünf verschiedene<br />
Varianten von<br />
Ubuntu 12.10, die Sie<br />
wahlweise live starten<br />
oder installieren. Mit von<br />
der Partie sind Ubuntu,<br />
Kubuntu und Xubuntu (je<br />
32 und 64 Bit). Die Ableger<br />
Ubuntu Studio und<br />
Lubuntu finden Sie jeweils<br />
in der 32-Bit-Fassung<br />
auf dem Datenträger.<br />
Der ebenfalls enthaltene<br />
Ubuntu Rescue Remix<br />
(32 Bit, auf Basis von<br />
Ubuntu 12.04) hilft Ihnen<br />
nicht nur beim Vorbereiten<br />
der Festplatte<br />
für die Installation, sondern<br />
bietet auch eine<br />
reichhaltige Auswahl an<br />
Tools, um defekte Systeme<br />
zu reanimieren. Die<br />
ISO-Images aller enthaltenen<br />
Distributionsvarianten<br />
finden Sie im Verzeichnis<br />
/isos der DVD. n<br />
Bei der DVD-Edition von <strong><strong>Linux</strong>User</strong> ist hier der Datenträger eingeklebt (siehe Kasten auf Seite 5).<br />
Bitte wenden Sie sich per E-Mail an cdredaktion@linux-user.de, falls es Probleme mit der Disk gibt.<br />
Die Zeitleisten-Software Timeline 0.18 hilft Ihnen beim Verwalten beispielsweise<br />
von Projekten und Veranstaltungen. Sie stellt sämtliche Einträge<br />
in einem zeitlichen Kontext übersichtlich dar, neue Einträge positionieren<br />
Sie auf der Zeitachse via Drag & Drop.<br />
Das Programm Handbrake 0.9.8 erlaubt, auf die Schnelle Videos in die<br />
verschiedensten Formate zu konvertieren. Die Software glänzt nicht nur<br />
mit Profi-Optionen, sondern bietet zusätzlich einen sehr hilfreichen Satz<br />
von vordefinierten Profilen für viele Geräte.<br />
Um im Wust der Neuigkeiten nicht den Überblick zu verlieren, gilt es, sie<br />
fachmännisch zu verwalten. Der RSS-Feed-Reader Lightread 1.2.2 hilft Ihnen<br />
mit vielen nützlichen Funktionen dabei und erlaubt es obendrein, Beiträge<br />
etwa aus Google Reader auch offline zu lesen.<br />
Der Dateisystemtreiber Ext2fsd 0.51 ermöglicht unter <strong>Windows</strong> das Lesen<br />
von Ext2/3/4-Partitionen sowie den Schreibzugriff auf Ext2 und Ext3.<br />
Mit entsprechenden Einstellungen gelingt auch der schreibende Zugriff<br />
auf Ext4-Partitionen.<br />
Der Speicherdienst Owncloud bietet mit Owncloud 4.5.1 einen universalen<br />
Zugriff auf die in Ihrer privaten Cloud gespeicherten Daten. Ähnlich wie bei<br />
Dropbox lässt sich der Speicher in der Datenwolke mit Apps, Clients und<br />
AKTUELLE PROGRAMME AUF DER HEFT-DVD<br />
via Browser erreichen. Daneben erlaubt die neue Version nun auch das<br />
Einhängen externer Speicherdienste, etwa von Amazon oder Google.<br />
Die Virtualisierungssoftware Virtualbox 4.2.2 erlaubt es, Betriebssysteme<br />
wie eine Anwendung zu starten. Die aktuelle Version bietet das<br />
auch für das neue <strong>Windows</strong> 8 an.<br />
Der Desktop-Wiki-Editor Zim 0.57 eignet sich ideal als Notiz- und Tagebuch.<br />
Er glänzt durch eine Vielzahl nützlicher Funktionen, die Sie bei Bedarf<br />
durch Erweiterungen den eigenen Bedürfnissen anpassen.<br />
Wer sich als Webseitenbetreiber von Googles Analytics emanzipieren<br />
möchte, dem bietet die Analysesoftware Piwik 1.9 die passende Alternative.<br />
Das Tool liefert Ihnen detaillierte Echtzeit-Berichte über die Besucher<br />
Ihrer Homepage, die genutzten Suchmaschinen und Suchbegriffe, die<br />
Sprache, die beliebtesten Seiten und vieles mehr.<br />
Das Tool QLandkarte GT 1.5.1 ermöglicht das Auswerten und Nachbearbeiten<br />
aufgezeichneter GPS-Tracks. Das verwendete Kartenmaterial<br />
stammt von OpenStreetMap.<br />
Mit Puddletag 1.0.1 lesen Sie Meta-Informationen von Audio-Dateien wie<br />
etwa ID3-Tags problemlos aus oder setzen sie neu. Das Tool unterstützt<br />
zahlreiche Meta-Formate und bietet zahlreiche Manipulationsmöglichkeiten.<br />
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Verwendung von 100% regenerativem<br />
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