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Verbrauch in l/100 km: innerorts 9,6–7,7; außerorts 6,3–5,2; kombiniert 7,5–6,1.<br />
CO 2<br />
-Emission kombiniert in g/km: 199–159.
INHALT 10/11<br />
14<br />
48<br />
ALLE <strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>ER<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
Dacia<br />
Duster dCi 110 FAP 14<br />
Isuzu<br />
VehiCROSS 48<br />
<strong>Jeep</strong><br />
Compass 2.2 CRD Limited 32<br />
Grand Cherokee 3.6 V6 76<br />
Grand Cherokee ZJ 42<br />
<strong>Wrangler</strong> <strong>J8</strong> 20<br />
Mazda<br />
CX-7 2.2 MZR-CD 26<br />
Mercedes<br />
G-Klasse 2.5 TDI 38<br />
Nissan<br />
Murano 2.5 dCi 26<br />
Skoda<br />
Yeti 1.8 TSI DSG 24<br />
Suzuki<br />
Grand Vitara 2.4 34<br />
Jimny 1.3 34<br />
Volvo<br />
XC70 D3 AWD 18<br />
TEST UND TECHNIK <strong>Der</strong> lange Weg nach Dakar 44<br />
Service: Rallye<br />
Gelände-Duster 16<br />
Dauertest-Umbau: Dacia Duster dCi 110 FAP<br />
Cross-Opa? 18<br />
Einzeltest: Volvo XC70 D3 AWD<br />
<strong>Jeep</strong>, <strong>Jeep</strong> hurra! 20<br />
Fahrbericht: <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong> <strong>J8</strong><br />
Sport-Diesel-Parade 26<br />
Doppeltest: Mazda CX-7 MZR-CD, Nissan Murano 2.5 dCi<br />
Wegweiser 32<br />
Einzeltest: <strong>Jeep</strong> Compass 2.2 CRD Limited<br />
Unter Brüdern 34<br />
Familienduell: Suzuki Grand Vitara 2.4 , Suzuki Jimny 1.3<br />
Mars attacks! 48<br />
Fahrbericht: Isuzu VehiCROSS<br />
REPORTAGE<br />
20<br />
Russisch für Anfänger 24<br />
Reise-Report: Skoda Yeti Sochi Experience<br />
G powered by VW 38<br />
Reportage: Trophy Puch 2.5 TDI<br />
Einstiegs-Droge 66<br />
Reportage: 24 Stunden GORM<br />
SPORT UND SZENE<br />
Ruf der Karpaten 70<br />
Transilvania Adventure Trophy<br />
REISE<br />
Über Land – und Wasser 76<br />
Reise: Südafrika und Namibia<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial / Retourkutsche 4<br />
News 6<br />
Leserberatung 52<br />
Börse 54<br />
Termine 65<br />
Impressum / <strong>Vorschau</strong> / Hotte 82<br />
SERVICE<br />
<strong>Der</strong> große Häuptling 42<br />
Gebrauchtwagenberatung: <strong>Jeep</strong> Grand Cherokee ZJ<br />
Hardcore-Einstieg<br />
Cockpit-Report: Redaktions-<br />
Youngster Joe Wörz erklimmt den<br />
66 heißen Stuhl beim GORM 24-h-Race!<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> Verlag AG | Alte Landstraße 21 | 85521 Ottobrunn<br />
Telefon: 089/60 82 1-0 | Fax: 089/60 82 1-200 | www.off-road.de
WELCOME JOE!<br />
NEUZUGÄNGE<br />
Liebe Offroader,<br />
ANLASSER<br />
Hurra, wir haben Verstärkung bekommen!<br />
<strong>Der</strong> <strong>neue</strong> Mann im <strong>OFF</strong><br />
<strong>ROAD</strong>-Team hört auf den Namen<br />
Joachim „Joe“ Wörz. <strong>Der</strong> gebürtige<br />
Bad Rappenauer – nach Julian<br />
Hoffmann der zweite Badener im<br />
Redaktionsteam – wird die kommenden<br />
24 Monate ein Volontariat<br />
bei uns absolvieren. Kein leichtes<br />
Unterfangen, wie Wörz bereits in<br />
den ersten Tagen nach Amtsantritt<br />
feststellen musste: <strong>Der</strong> gute Mann<br />
steht seit 48 Stunden in den Parkanlagen<br />
vor der Redaktion und<br />
muss, mit einem Highlift bewaffnet,<br />
auf Geheiß von CVD Hannes Kollmannsberger<br />
60 Stunden „unplugged“<br />
Luftgitarre spielen.<br />
TAUGLICHKEIT BEWIESEN!<br />
Diesen Monat haben wir einige ganz besondere<br />
Schmankerl für Sie. Das erste<br />
Highlight ist unsere Redaktionsverstärkung:<br />
Volontär Joachim „Joe“ Wörz in<br />
Person. Wir haben den Frischling gleich<br />
als Copiloten auf das GORM 24-Stunden-Rennen<br />
geschickt – nur um zu<br />
checken, ob der Junge auch geländetauglich<br />
ist. Statt der erwarteten, zittrig<br />
unterschriebenen Kündigung kam am<br />
Montag ein absolut begeisterter, von der<br />
Rallye-Droge befallener Redaktions-<br />
Youngster in unser Büro. Joe Wörz ist<br />
seit seiner ersten Offroad-Rallye völlig<br />
aus dem Häuschen – warum, lesen Sie<br />
in seiner GORM-Reportage ab Seite 66.<br />
LESERBRIEF DES MONATS<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 8/2011 „Gebraucht-Check“<br />
ZUM MOND UND ZURÜCK<br />
Kollege Hoffmann haben wir derweil auf<br />
einen Ausflug zum Mond geschickt. Er<br />
sollte das „Raumfahrzeug“ Isuzu VehiCROSS,<br />
das in Zusammenarbeit mit<br />
der NASA entstanden ist, einmal genauer<br />
unter die Lupe nehmen. Nein, Spaß<br />
beiseite: Dieses Gefährt schaut zwar<br />
außerirdisch aus, ist aber ein weitestgehend<br />
gewöhnliches SUV. Was es mit<br />
dem nur 4309 Mal gebauten Isuzu<br />
tatsächlich auf sich hat, klärt Hoffmann<br />
ab Seite 48.<br />
DEN HABEN NUR WIR!<br />
Eine andere, wunderschöne Rarität haben<br />
wir bei Taubenreuther Deutschland<br />
entdeckt: den faszinierenden <strong>Jeep</strong><br />
<strong>Wrangler</strong> <strong>J8</strong>. <strong>Der</strong> sagt Ihnen nichts?<br />
Kann er auch nicht, denn er wurde ausschließlich<br />
für den militärischen Einsatz<br />
entwickelt. Seit 2007 wird dieser Geländekönner<br />
bereits gebaut, aber erst jetzt<br />
kam er über Umwege auf deutschen Boden.<br />
Was den <strong>Jeep</strong> Pick-up <strong>J8</strong> so besonders<br />
macht, lesen Sie ab Seite 20.<br />
Alfons Czerny, Herausgeber<br />
IAA – WIR KOMMEN!<br />
Und während Sie diese Ausgabe der <strong>OFF</strong><br />
<strong>ROAD</strong> in der Hand halten, sind wir schon<br />
wieder für Sie unterwegs, denn unser<br />
IAA-Booklet auf dem Cover bildet nur<br />
den Einstieg der Berichterstattung zur<br />
großen Automobil-Messe in Frankfurt.<br />
Wir schauen uns alle Neuigkeiten rund<br />
um SUV und Geländewagen ganz genau<br />
an – im nächsten Heft gibt’s dann eine<br />
große Strecke aller interessanten News!<br />
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Schreiben Sie uns: redaktion@off-road.de<br />
NEUZUGANG NUMMER 2 –<br />
H<strong>OFF</strong>MANNS COMING-OUT<br />
Gerade-noch-Volontär Julian Hoffmann<br />
macht Männerträume wahr.<br />
Nein, nicht wie Sie denken, Hoffmann<br />
erfüllt sich einen Kindheitstraum:<br />
einen 5,2er-<strong>Jeep</strong> Grand<br />
Cherokee – ein echter V8, darauf<br />
legt er Wert! Nichts Ungewöhnliches,<br />
möchte man meinen, doch<br />
schaut man hinter den dunklen<br />
Vorhang vor Hoffmanns automobiler<br />
Vergangenheit, ist diese Evolution<br />
„ein kleiner Schritt für die<br />
Menschheit und ein großer Schritt<br />
für Hoffmann“.<br />
<strong>Der</strong> Jungkollege war bisher in<br />
einem Smart Roadster Coupé<br />
unterwegs. Gratulation zum<br />
geglückten Coming-out!<br />
Hallo zusammen,<br />
jetzt muss ich doch auch einmal ein paar Zeilen schreiben und mich<br />
gleichzeitig für den Bericht (Gebraucht-Check) über den Mitsubishi L300<br />
bei Euch bedanken.<br />
Dieses Mal war es DER Grund, die <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> zu kaufen. Vielleicht kann<br />
man es sich bereits denken – ich bin stolze Besitzerin eines solchen<br />
Modells.<br />
Mein L300 ist ein Benziner, Baujahr 1990, mit 205 000 km auf dem Tacho<br />
und er zieht mir seit vier Jahren das Geld aus der Tasche. Inzwischen habe<br />
ich auf jeden Fall mehr Geld investiert, als der Wagen 2007 gekostet<br />
Fast wie neu! Britta Hass’ Mitsubishi L 300.<br />
hat. Ich rechne nicht nach, denn dann würde ich schwarz auf weiß sehen, wie verrückt dieser Gebrauchtkauf war. Vor zwei<br />
Monaten war er noch einmal für eine Woche beim Lackierer und sieht nun aus wie neu. „Reparaturstau“ gibt es bei mir also<br />
nicht. Ich verwende den L 300 hauptsächlich als Wohnmobil und fahre damit kreuz und quer durch Skandinavien. In den vier Jahren<br />
sind somit immerhin stattliche 90 000 Kilometer zusammengekommen.<br />
Da er wirklich nicht für schnelles Fahren gebaut wurde und gemütliches Cruisen wesentlich mehr Spaß macht, liegt der Verbrauch<br />
bei verträglichen 10 Liter. Ich liebe seine Ecken und Kanten sowie das Fehlen sämtlicher elektronischer Hilfsmittel und<br />
würde ihn niemals gegen einen Porsche Cayenne, Touareg und Co. eintauschen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Britta Hass, per E-Mail<br />
Liebe Britta,<br />
danke für die nette Reaktion auf Florian Pillaus Gebrauchtcheck. Zuerst stieß die Idee, eine solche Geschichte zu produzieren,<br />
auf allgemeinen Unmut. Wir waren der festen Überzeugung, dass es deutschlandweit nur noch sehr wenige Fahrzeuge dieses<br />
Typs geben dürfte und damit kaum Interesse an einer L 300-Story bestehen würde. Zum Glück blieb Mitsubishi-Junkie Pillau<br />
hartnäckig und brachte die Geschichte ins Heft (anscheinend haben sich wirklich alle L 300-Besitzer bei uns gemeldet – wir<br />
bekamen fast 10 Zuschriften!). Dein L 300 muss jedoch die große Liebe sein. Selbst Fachmann Pillau war ob des optischen Zustandes<br />
total perplex, fing an zu stottern und lief minutenlang verwirrt durch die heiligen Hallen der Redaktion. Wir wünschen<br />
Dir die kommenden Jahre noch viel Spaß mit dem treuen japanischen Wegbegleiter, viele Kilometer auf nördlichen Schottertracks<br />
und allzeit eine gute Rostvorsorge!<br />
4 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
SO ERREICHEN<br />
SIE UNS:<br />
Per E-Mail<br />
<br />
redaktion@off-road.de<br />
Per Post<br />
Redaktion <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
Alte Landstr. 21<br />
85521 Ottobrunn<br />
Per Fax<br />
089-608 21 200<br />
www.off-road.de
RETOURKUTSCHE<br />
DIE TAGE SIND GEZÄHLT ...<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Tourenheft Kroatien<br />
Liebes <strong>OFF</strong>-<strong>ROAD</strong>-Team,<br />
während unseres diesjährigen Kroatienurlaubs<br />
haben wir einige eurer Roadbooktouren<br />
gemacht. Wirklich toll! Wir<br />
waren auch auf Krk und haben das<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Logo gefunden. Es hat uns<br />
gefreut, dass es nach so vielen Jahren<br />
immer noch dort zu finden ist. Allerdings<br />
scheint es im Laufe der Zeit<br />
größer geworden zu sein. Die kurze Tour<br />
war wunderschön. Nur am Ende steht<br />
heute leider eine massive Schranke, die<br />
zusätzlich noch mit einem dicken<br />
Schloss versehen ist – damit hat sich<br />
Offroadfahren auf Krk wohl auch erledigt.<br />
Schade!<br />
Dennoch hatten wir Glück, denn nach<br />
wenigen Minuten kam ein Einheimischer<br />
mit einem Schlüssel vorbei. Er<br />
wollte uns zwar eigentlich zurückfahren<br />
lassen, aber als wir keine Anstalten<br />
machten, umzukehren, hat er die<br />
Schranke aufgeschlossen und uns<br />
durchgelassen. Wir haben uns herzlich<br />
bedankt, entschuldigt und natürlich alle<br />
Schuld auf <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> geschoben ...<br />
Liebe Grüße<br />
Henning Flatt, per E-Mail<br />
DER MUSS AUF DIE STRASSE<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 7/2011<br />
«<strong>Jeep</strong> <strong>J8</strong> Pick-up»<br />
Hallo <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Redaktion,<br />
erst einmal herzlichen Glückwunsch zur<br />
vorletzten Ausgabe, die wirklich mal<br />
wieder überaus gelungen war!<br />
Ihr habt darin über den <strong>Jeep</strong> <strong>J8</strong> von<br />
Taubenreuther berichtet und seid offenbar<br />
an einem Fahrbericht interessiert.<br />
Den kann ich euch zwar nicht liefern,<br />
jedoch einen „Hinterherfahrbericht“<br />
zum jüngsten Ami-Spross.<br />
Auf dem <strong>Jeep</strong> Festival in Gevenich hatte<br />
ich das Vergnügen, hinter und mit dem<br />
<strong>J8</strong> die Tour um Gevenich zu fahren und<br />
war total begeistert. Diese bildhübsche<br />
Dana 60-Hinterachse hat mit dem Blattfederpaket<br />
von Taubenreuther verschränkt,<br />
dass es eine wahre Wonne<br />
war. Das Ding ging dermaßen gut<br />
durch’s Gelände und hatte ordentlich<br />
Dampf. Mit meinem 4.0l XJ Cherokee<br />
war ich jedenfalls nicht kräftiger motorisiert.<br />
<strong>Der</strong> <strong>J8</strong> hat sich meiner Ansicht<br />
nach bestens bewährt und ist ein super<br />
Gefährt, das endlich auf die Straße und<br />
auf Reisen gehört.<br />
Anbei ein Beweisfotos.<br />
Viele Grüße aus Solingen<br />
Stefan Grimm, per E-Mail<br />
Hallo Stefan,<br />
bevor der <strong>J8</strong> auf die Straßen darf, muss<br />
er erst einmal in die <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>! Wir haben<br />
uns den Traum-Pick-up genauer<br />
angeschaut – mehr gibt’s ab Seite 20.<br />
WESTALPEN/PIEMONT<br />
HONIGDACHS AUF ABWEGEN?<br />
<strong>OFF</strong> TOYOTA <strong>ROAD</strong> «Service-Geschichten»<br />
<strong>OFF</strong>-<strong>ROAD</strong>-CAMP 2011<br />
Honey Badger, welch' klangvoller Name.<br />
Was für eine Persönlichkeit steckt da<br />
Bereits zum dritten Mal findet das Toyota <strong>OFF</strong>-<strong>ROAD</strong>-Camp im<br />
wohl dahinter? Ein egozentrischer Besserwisser,<br />
Herzen ein des semi-professioneller<br />
Piemont statt. Offroadstrecken in atemberaubender<br />
Fahrzeugtechniker Bergwelt – in vergangener vier Tagesetappen Tage, erleben Sie unter Anleitung<br />
ein Möchtegern-Intellektueller oder –<br />
erfahrener Tourguides die Faszination der Westalpen.<br />
einfach und geschmacklos – ein Gott<br />
des angelesenen Vom höchsten Halbwissens, befahrbaren wie er Alpengipfel über unbekannte Militärstraßen<br />
über und andere alte geschrieben Schmugglerpfade, hat? auf den schönsten Gelände-<br />
es selbst<br />
Offenbar mag er Monologe über Rallyes<br />
wagen-Strecken der Westalpen.<br />
durch die Mongolei, nimmt kein Blatt RARER SCHWEIZER LANDY<br />
vor den Mund, um auch mal Negatives<br />
klar und deutlich zu sagen, und ist zuweilen<br />
sarkastisch in Bezug auf kleinste<br />
Details ... Sei es, wie es sei, ich als geneigter<br />
Leser Ihres Blattes werde wohl<br />
nicht um den Artikel über Antriebskonzepte<br />
herumkommen – wie im wahren<br />
Leben fehlt der „Dislike“-Button – Facebook<br />
weiß, warum es den nicht gibt ...<br />
Obwohl, ich bin schon gespannt, wie er<br />
in seinen nächsten Ergüssen versteckte<br />
Botschaften über Online-Foren unterbringt.<br />
Und dann? Gibt er sich zu erkennen<br />
oder kommen gar noch ein Artikel<br />
über nukleare Antriebsalternativen,<br />
Schalldämpfer-Leichtbau und eine – unabdingbare<br />
– Story über Normen von<br />
Getriebeölen und deren Füllstände?<br />
Wie heißt es so schön im deutschen<br />
Schlager? „Lass dich überraschen“. Ich<br />
bin mir sicher, dass Sie sich diese Reportage<br />
nicht entgehen lassen werden.<br />
Oder liege ich falsch?<br />
Demütigst Roy DeLool, per E-Mail<br />
Hallo lieber Roy,<br />
zunächst müssen wir dich enttäuschen<br />
– nein, Honey Badger wird sich erst mal<br />
nicht zu erkennen geben. Dafür gibt’s<br />
schon in dieser Ausgabe <strong>neue</strong> Ergüsse<br />
– dieses Mal referiert Herr Badger über<br />
den langen Weg zur Dakar. Na, Interesse<br />
geweckt? Dann auf zur Seite 44!<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> «Angebot»<br />
Hallo <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Redaktion,<br />
ich bin Besitzer dieses seltenen Land<br />
Rover 109 V8 Hard Top „Stage One“ in<br />
absolutem Originalzustand.<br />
Die Entwicklungsgeschichte dieses Modells<br />
ist doch sehr interessant. „BL“,<br />
der damalige Besitzer von Rover, hatte<br />
wenig finanzielle Mittel, den Land Rover<br />
weiterzuentwickeln. LR verlor aber in<br />
den 70ern massiv Marktanteile an<br />
Toyota. <strong>Der</strong>en Land Cruiser hatten die<br />
Motoren-Power, welche Land Rover<br />
fehlte. Darum verbaute man die existierende<br />
Range Rover Technik zu großen<br />
Teilen in den Landy.<br />
Zu meinem Fahrzeug:<br />
Land Rover 109 V8 Hard Top;<br />
EZ Januar 1981; Motor 3530 Kubik,<br />
ca. 90 PS (gedrosselt); ungeschweißter,<br />
unrestaurierter Originalzustand; Laufleistung<br />
rund 50 000 Kilometer.<br />
Es würde mich freuen, von Ihnen zu<br />
hören, falls Sie Interesse an einem<br />
Bericht über dieses rare „Stage One“-<br />
Modell hätten.<br />
Mit freundlichen Grüßen aus der<br />
Schweiz, Pelix Schiess, per E-Mail<br />
Hallo in die Schweiz,<br />
Gratulation zu Ihrem seltenen Schmuckstück<br />
und vielen Dank für die kleine<br />
Land Rover-Geschichtsnachhilfe.
NEWS / NEUHEITEN<br />
AUTO<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> – Webfundstücke<br />
LAND ROVER DEFENDER<br />
NEUER DIESEL!<br />
Sicherheitshosen<br />
Peugeot arbeitet an neuartigen „Safety-<br />
Trousers“. Durch LEDs wird das Abbiegen<br />
sicherer, auch bei einer Panne können<br />
nachfolgende Fußgänger gewarnt werden.<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> – Wirtschafts-News<br />
Auf der Überholspur!<br />
Dacia hat seit der Markteinführung<br />
2005 in Deutschland sechs Modelle etabliert<br />
und über 200 000 Fahrzeuge verkauft. Auch<br />
dieses Jahr kann die Renault-Tochter einen<br />
hohen Absatz erzielen – bereits 20 000<br />
Kunden entschieden sich hierzulande für<br />
einen Dacia. <strong>Der</strong> Duster ist seit seiner<br />
Markteinführung 2010 nicht nur das meistverkaufte<br />
Modell der Marke, sondern auch<br />
das meistverkaufte SUV seiner Klasse.<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> – Wirtschaft-News<br />
<strong>Der</strong> Land Rover Defender erhält zum Modelljahreswechsel einen <strong>neue</strong>n 2,2-Liter-Dieselmotor.<br />
Land Rover bietet den Defender mit einem <strong>neue</strong>n 2,2-Liter-Dieselmotor an. <strong>Der</strong> kleine Vierzylinder-Selbstzünder<br />
kommt serienmäßig mit einem Rußpartikelfilter und erfüllt die Euro-5-Abgasnorm. Die Leistungs- und Verbrauchswerte<br />
bleiben auf dem Niveau des Vorgängeraggregats mit 2,4 Litern Hubraum: Auch der <strong>neue</strong> Motor liefert<br />
122 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment, die Höchstgeschwindigkeit klettert aber von<br />
132 auf jetzt 145 km/h. Im Innenraum gibt's dank einer vollflächigen Motorschallabdeckung<br />
und zweier Ausstattungsfeatures noch mehr Komfort. Mit dem Leder-Paket<br />
sind Teilledersitze und ein Lederlenkrad ab sofort in allen Karosserieversionen<br />
erhältlich, das optionale Offroad-Paket bietet zudem ABS, MTR-Reifen auf Schwerlastfelgen,<br />
eine Anhängerkupplung sowie einen Unterfahrschutz. Auf vielfachen<br />
Kundenwunsch ist der Defender Pick-up jetzt auch mit einer schwarzen Plane<br />
erhältlich, der 110 Double Cab kann außerdem mit einer beigefarbigen Abdeckung<br />
bestellt werden. Für eine <strong>neue</strong>, robuste Optik sorgt die schwarz glänzende Alufelge<br />
im „Saw Tooth“-Design. Sie ist den Karosserieformen Station Wagon und Hard Top<br />
vorbehalten.<br />
INFO: www.landrover.de<br />
MITSUBISHI CONCEPT PX-MIEV<br />
ELEKTRO-ZUKUNFT<br />
Mitsubishi stellt auf der IAA im September ein <strong>neue</strong>s<br />
Crossover-Concept vor. <strong>Der</strong> PX-MiEV ist mit einem Plug-in-<br />
Hybridantrieb ausgestattet: An Vorder- und Hinterachse<br />
kommt jeweils ein Elektromotor zum Einsatz. Die Kraftverteilung<br />
erfolgt variabel über das elektronische Allradsystem<br />
Mitsubishi präsentiert das PX-MiEV-Concept auf der IAA.<br />
E-4WD und einen Differenzialmotor an der Hinterachse. Ein<br />
konventioneller 1,6-Liter-Benziner unterstützt dazu entweder den Antrieb an der Vorderachse oder kommt als stromerzeugender<br />
Generator zum Einsatz. Weitere Innovationen des PX-MiEV sind die wärmereflektierende Lackierung, die<br />
UV-strahlungsabweisende Verglasung, die einzeln klimatisierten Sitze mit Anti-Allergenwirkung sowie die elektronische<br />
Regelung der Luftfeuchtigkeit im Innenraum.<br />
INFO: www.mitsubishi-motors.de<br />
Auf Talfahrt<br />
Die Folgen des starken Bebens in Japan<br />
treffen auch den drittgrößten japanischen<br />
Autohersteller Honda schwer. Seit April<br />
dieses Jahres sank der Gewinn im Vergleich<br />
zum Vorjahr um 88,3 Prozent auf 31,7 Milliarden<br />
Yen (286,6 Millionen Euro). Nun wurde<br />
die Gewinnprognose für das laufende<br />
Geschäftsjahr zwar deutlich nach oben korrigiert<br />
(von 195 auf 230 Milliarden Yen) –<br />
dennoch bleibt ein eklatanter Einbruch von<br />
weit über 50 Prozent.<br />
6 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
BMW X3<br />
Mehr Power!<br />
BMW erweitert ab Herbst 2011 die Motorenpalette<br />
des X3 um den Einstiegsbenziner xDrive20i (184 PS)<br />
und den Sechszylinder-Diesel xDrive35d (313 PS).Dank<br />
serienmäßiger Start-Stopp-Automatik liegt der Norm-<br />
Verbrauch des xDrive20i bei 7,5 Litern (Automatik) bzw. Ab Herbst gibt’s den BMW X3 mit zwei <strong>neue</strong>n Motoren.<br />
7,9 Litern pro 100 Kilometer. Das <strong>neue</strong> Top-Diesel-Aggregat xDrive35d genehmigt sich pro 100 Kilometer nur 6,1 Liter.<br />
Außerdem gibt's den X3 ab Herbst 2011 mit einigen kleinen Neuerungen: Die Parkbremse löst sich dann automatisch,<br />
die Mobilitätsdienste des BMW Conncected Drive sind nochmals erweitert und das Navi-System kommt dank der <strong>neue</strong>n<br />
Real-Time-Traffic-Funktion mit einer präziseren Stauwarnung.<br />
INFO: www.bmw.de<br />
www.off-road.de
NEWS / NEUHEITEN<br />
AUTO<br />
HONDA CR-V<br />
NEUER STYLE<br />
Honda gewährt in Form eines Concept-<br />
Das Honda CR-V-Concept ist dynamisch und aggressiv gestaltet.<br />
Cars einen ersten Ausblick auf die kommende,<br />
vierte Generation des CR-V. Das <strong>neue</strong> Kompakt-SUV wird in den USA ab Ende 2011 erhältlich sein, nach<br />
Europa kommt das Modell ein knappes Jahr später. Die Front des Concept-Cars ist deutlich aggressiver, die<br />
Karosserielinie markanter gestaltet als beim aktuellen Modell. Das vertikale Design der Heckleuchten wurde<br />
nahezu unverändert beibehalten, sie wirken lediglich etwas stärker dreidimensional. Neue, effizientere Motoren<br />
sollen außerdem für niedrigere Verbräuche sorgen.<br />
INFO: www.honda.de<br />
MAZDA CX-5<br />
Weltpremiere!<br />
Mazda feiert auf der IAA 2011 die Weltpremiere<br />
des <strong>neue</strong>n CX-5. Das Kompakt-<br />
Crossover wird in Europa zunächst mit dem<br />
<strong>neue</strong>n Skyactiv-G Zweiliter-Benziner sowie<br />
dem Skyactiv-D 2,2-Liter-Dieselmotor<br />
in zwei Leistungsstufen angeboten.<br />
Die <strong>neue</strong>n Aggregate sollen dank<br />
einem bisher unerreichten Verdichtungsverhältnis<br />
von 14:1<br />
CO 2 -Emissionen von unter 120<br />
g/km ermöglichen.Zu welchen<br />
Preisen der <strong>neue</strong> CX-5 im Frühjahr<br />
2012 erscheint, ist noch<br />
nicht bekannt.<br />
INFO: www.mazda.de<br />
INFO: www.nissan.de<br />
Das Murano Facelift gibt’s mit <strong>neue</strong>m DVD-System.<br />
NISSAN MURANO FACELIFT<br />
Leichtes Lifting<br />
Nissan hat den Murano zum <strong>neue</strong>n Modelljahr leicht<br />
überarbeitet und ihn an die aktuelle Marken-Designlinie<br />
angepasst. Die auffälligste optische Neuerung sind<br />
frische Heckleuchten, die an den Qashqai erinnern.<br />
Außerdem wird der Murano ab sofort mit 18-Zoll-Alus<br />
und zwei <strong>neue</strong>n Lackierungen angeboten. <strong>Der</strong> Innenraum<br />
ist farblich harmonischer gestaltet, optional gibt's<br />
ein DVD-System für Fond-Passagiere. Das Murano<br />
Facelift schlägt mit mindestens 46 450 Euro zu Buche.<br />
SKODA 4X4 ALLDRIVE<br />
Allrad-Preisvorteil<br />
Skoda bietet für Octavia, Superb und Yeti mit Allradantrieb ab sofort <strong>neue</strong><br />
Sondermodelle an.Die „4x4 AllDrive“-Versionen basieren auf der jeweils zweiten<br />
Ausstattungslinie (Ambiente bzw. Ambition) und bieten einen Preisvorteil INFO: www.skoda.de<br />
von bis zu 630 Euro. Die Sonderedition kommt in jedem Fall mit dem Schlechtwegepaket, einem Triebwerkunterbodenschutz<br />
und einer Reifendrucküberwachung. <strong>Der</strong> Yeti wird überdies mit dem Offroad-Assistenten samt Bergabfahrhilfe<br />
ausgeliefert. Eine silberne Dachreling, Alufelgen, Scout-Sitzbezüge und „Safari-Beige“-Metalliclackierung setzen optische<br />
Akzente. <strong>Der</strong> Yeti 4x4 AllDrive mit 1,8-Liter-TSI (160 PS) kostet mindestens 26 790 Euro, für den Octavia Kombi werden<br />
25 290 Euro fällig. Wer zum luxuriösen Kombi Superb greift, muss mindestens 31 190 Euro bezahlen.<br />
www.off-road.de
Cadillac SRX<br />
Highsizing<br />
INFO: www.cadillaceurope.com<br />
AUTO<br />
NEWS / NEUHEITEN<br />
<strong>Der</strong> Cadillac SRX kommt ab August mit<br />
einem 3,6-Liter-V6-Motor (312 PS) auf den<br />
amerikanischen Markt. Das <strong>neue</strong> Triebwerk<br />
ersetzt die bisherige Dreiliter-Maschine mit 268<br />
PS. <strong>Der</strong> Verbrauch soll trotz des größeren<br />
Hubraums dank <strong>neue</strong>m ECO-Modus konstant<br />
bleiben.Dazu spendiert Cadillac dem SRX eine<br />
verbesserte Schalldämmung, eine serienmäßige<br />
Bluetooth-Schnittstelle, ein optional<br />
beheizbares Lenkrad und eine umfangreiche<br />
Liste verschiedener Ausstattungs-Features.<br />
Ob der SRX mit dem <strong>neue</strong>n V6-Motor auch in<br />
Europa angeboten wird, ist noch unklar.<br />
PEUGEOT 4007<br />
Mehr Ausstattung,<br />
weniger Verbrauch<br />
Peugeot gönnt dem 4007 zum Modelljahreswechsel<br />
ein überarbeitetes Motormanagement<br />
und eine bessere Ausstattung. <strong>Der</strong><br />
2,2-Liter-Diesel mit 156 PS soll sich nur noch<br />
6,7 Liter Kraftstoff genehmigen und somit den CO 2 -Ausstoß um 10 g/km senken. Das 6-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe<br />
kommt mit Schaltwippen am Lenkrad und zwei Fahrmodi – Normal und Sport.<br />
Außerdem warten die Modelle „Allure“ und „Active“ mit einer Bluetooth-Freisprecheinrichtung auf. <strong>Der</strong><br />
Einstiegspreis beträgt nach wie vor 34 450 Euro.<br />
INFO: www.peugeot.de<br />
VOLVO OCEAN RACE EDITION<br />
SEGEL-FLAIR<br />
Anlässlich der vierten Volvo Ocean Race<br />
Hochsee-Regatta bietet Volvo eine Sonder-<br />
Edition für die Modelle XC60 und XC70 an.<br />
Exklusive Ausstattungsmerkmale sind neben<br />
den Lederausstattungen „Soft-Beige“ oder<br />
„Off-Black“ diverse Aluminium-Einlagen in der<br />
Mittelkonsole, Alumimium-Verstärkungen an<br />
den Fußmatten, sowie ein <strong>neue</strong>s Felgendesign. Äußerlich warten die Editionsmodelle mit den „Ocean<br />
Race Blue“- und „Electric Silber“-Metalliclackierungen auf. Die Preise beginnen bei 37 270 Euro (XC60)<br />
beziehungsweise 42 430 Euro (XC70).<br />
INFO: www.volvocars.de<br />
TOYOTA RAV4 EV<br />
Unter Strom<br />
Toyota wird zusammen mit Elektro-<br />
Spezialist Tesla eine Elektromotorbetriebene<br />
Version des RAV4 entwickeln.<br />
<strong>Der</strong> <strong>neue</strong> RAV4 EV soll ab<br />
2012 im kanadischen Toyota-Werk<br />
Woodstock vom Band laufen und wird<br />
vorerst nur auf dem US-Markt erhältlich<br />
sein. Toyota unterstützt Tesla bei<br />
der Entwicklung des elektrischen<br />
Antriebsstrangs mit 100 Millionen<br />
US-Dollar. Wie viel das Elektro-SUV<br />
kosten wird, ist noch nicht bekannt.<br />
INFO: www.toyota.com<br />
Toyota und Tesla entwickeln ein RAV4-Modell mit E-Motor.
NEWS / NEUHEITEN AUTO ZUBEHÖR<br />
Volkswagen Passat SUV<br />
XXL-SUV<br />
Wem selbst der Touareg zu klein ist,<br />
der kann sich auf das Passat-SUV freuen:<br />
<strong>Der</strong> Siebensitzer ist für das Geschäftsjahr<br />
2016 geplant, beschlossene Sache ist das<br />
Projekt aber noch nicht. Das Mega-SUV<br />
wäre etwa fünf Meter lang und somit noch<br />
größer als ein derzeit erhältlicher Touareg.<br />
Als Produktionsstandort würde sich das<br />
Chattanooga-Werk in den USA eignen, wo<br />
derzeit der US-Passat vom Band rollt.<br />
Warranty Direct<br />
Horror auf Rädern<br />
<strong>Der</strong> britische Garantie-Versicherer Warranty<br />
Direct hat ein fiktives Horror-Fahrzeug<br />
zusammengestellt, welches die schlechtesten<br />
Teile unterschiedlicher Automodelle<br />
vereint. <strong>Der</strong> rollende Frankenstein namens<br />
„Mk1“ würde mindestens einmal im Monat<br />
liegenbleiben – allein die Reparaturkosten<br />
ohne Inspektion, TÜV und Ölwechsel<br />
würden sich auf jährlich 2355 Euro belaufen.<br />
Man nehme das BMW M3-Fahrwerk, den<br />
Motor des MG TF, die Bremsen aus dem<br />
Audi A8, das Getriebe des Land Rover Freelander,<br />
dazu eine Volvo C70-Lenkung sowie<br />
die Zündung des Mercedes Vito – fertig ist<br />
die Horrorkiste. Beim Dessert bedient man<br />
sich der Klimaanlage des Seat Alhambra,<br />
sowie der Heizung und Lüftung aus dem<br />
Konzernbruder Toledo. Wohl bekomm’s!<br />
Carrera RC Dune Jumper<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
ABT Q3 / TIGUAN<br />
Satte Power<br />
Edel-Tuner ABT hat zwei <strong>neue</strong> Modelle des Volkswagen-Konzerns<br />
aufgemotzt. <strong>Der</strong> 2.0 TDI im Tiguan Facelift-Modell leistet dank einer<br />
optimierten Motorelektronik 170 PS (Serie: 140 PS) beziehungsweise<br />
195 PS (Serie:170 PS).<strong>Der</strong> Turbo-Benziner mit 1,4 Litern Hubraum kommt<br />
von serienmäßigen 160 auf satte 210 PS.Neben der Leistungssteigerung<br />
verleiht ABT dem VW auch <strong>neue</strong> Fahrwerksfedern, ein Aero-Paket, ein<br />
Heckschürzenset mit 4-Rohr-Endschalldämpfer sowie einen Heckflügel<br />
und einen Komplettradsatz mit 245er-Bereifung. Auch Q3-Fahrer kommen<br />
auf ihre Kosten: <strong>Der</strong> 2.0 TSI wird in der stärksten Version statt der<br />
serienmäßigen 211 PS nach dem ABT-Motortuning 250 PS leisten, die 170-PS-Variante kommt auf 210 PS. Aus den beiden<br />
Zweiliter-Selbstzündern kitzelt ABT – ebenso wie im Tiguan – 170 und 195 PS. Neue Seitenleisten, ein ABT-Frontgrill sowie<br />
eine Front- und Heckschürze samt Dachspoiler runden das Tuning optisch ab. Die Preise für die einzelnen Komponenten<br />
TUNING!<br />
sind noch nicht bekannt.<br />
INFO: www.abt-sportsline.de<br />
MATZKER DEFENDER<br />
Aufwertung<br />
Land Rover-Spezialist Matzker bietet ab sofort zwei Interieur-Luxus-Sets für den Defender an. Das „SE“-Programm<br />
(795 Euro) umfasst ein Ledersportlenkrad mit Adapternarbe, einen Aluminium-Handbremshebel sowie einen Aluminium-<br />
Pedalsatz. Das „Experience“-Paket für 845 Euro kommt dazu mit einer edlen Leder-Schaltkulisse. Die nötigen TÜV-Teilegutachten<br />
werden kostenlos mitgeliefert.<br />
INFO: Matzker KFZ-Technik | Telefon: 0221/5463236 | www.matzker.de<br />
Wüsten-Renner<br />
Autorennbahn-Hersteller Carrera bietet<br />
ab sofort einen <strong>neue</strong>n RC-Buggy namens<br />
„Dune Jumper“ an. Das spaßige, ferngesteuerte<br />
Gerät (Maßstab 1:12) beschleunigt<br />
auf bis zu 30 km/h und punktet mit 30<br />
Minuten Fahrzeit und nur knapp eineinhalb<br />
Stunden Ladezeit. Dazu bietet der Wüstenrenner<br />
ein voll gefedertes Fahrwerk und<br />
eine Differenzialsperre für den Offroad-<br />
Einsatz. Die 27-Mhz-Frequenz erlaubt<br />
vollständig stufenloses Lenken und<br />
Beschleunigen. Kostenpunkt: ca. 99 Euro.<br />
INFO: www.carrera-rc.com<br />
FORD F-SERIE<br />
Brandgefahr<br />
Ford ruft 1,1 Millionen Pick-ups in den USA und Kanada<br />
zurück. Verantwortlich sind Korrosionsprobleme an<br />
den Tank-Halterungen: Rosten diese durch und fällt der<br />
Tank herunter, besteht hohe Brandgefahr. Bereits acht<br />
Brände sind dem Hersteller bekannt,bei drei Fällen brannten<br />
die Autos sogar ganz aus. Betroffen sind die Modelle<br />
F150, F250 sowie die Lincoln Blackwood-Pick-ups aus den<br />
Jahren 1997-2004.<br />
F-Serie: Rostende Tankhalter sorgen für Brandgefahr.<br />
www.off-road.de
ZUBEHÖR<br />
NEWS / NEUHEITEN<br />
www.jagenundfischen.de<br />
Das <strong>neue</strong> Ex-Tec Hubdach für Land Rover Defender bietet zwei Ausstellfenster mit Moskito-Schutznetzen.<br />
INFO: Ex-Tec GmbH | Telefon: 09438/1556 | www.ex-tec.de<br />
EX-TEC VIEW TENT<br />
Hubdach mit Ausblick<br />
JETZT IN<br />
AUGSBURG<br />
Land Rover-Spezialist Ex-Tec bietet ab sofort eine <strong>neue</strong> Hubdach-Variante für den Defender an. Das „View Tent“ ist eine<br />
Weiterentwicklung der bewährten „Space-Tec“-Hubdächer und bietet zwei zusätzliche Ausstellfenster, die mit feinmaschigen<br />
Moskito-Schutznetzen oder optionalen Klarsichtscheiben ausgerüstet werden können. Die beiden Fenster sowie die Heckklappe<br />
lassen sich auf zwei Arten öffnen: Entweder rollt man die Abdeckung nach oben, fixiert sie mit Druckknöpfen am<br />
Alu-Rahmen des Space-Tec oder man stellt sie mit Hilfe der mitgelieferten Ausstellstangen schräg nach außen. Zwei Alu-<br />
Zwischenrahmen bilden eine solide Kastenkonstruktion, auf die das Originaldach aufgesetzt wird – so ist das Hubdach nur<br />
wenige Zentimeter höher als der serienmäßige Defender. Kostenpunkt: 7190 Euro.<br />
INFO: Rameder | Telefon: 0800/58775864 | www.rameder.de Programm.<br />
SENNER TUNING AUDI Q5<br />
Asphalt-Jäger<br />
Audi-Tuner Senner verleiht dem Q5 2.0 TDI das gewisse<br />
Etwas: Dank Performance-Sportluftfilter, Power-Converter<br />
und Tuning fürs elektrische Gaspedal erhält das SUV eine Leistungssteigerung<br />
auf 215 PS (Serie:170 PS).Um die Diesel-Kraft<br />
zu zügeln, kommt eine Hochleistungsbremsanlage aus dem<br />
Hause Brembo zum Einsatz. Die Abgase werden über eine zweiflutige<br />
Edelstahl-Auspuffanlage mit 100-mm-Endrohren entsorgt. Ein schwarzer<br />
Kühlergrill,ein Dachkantenspoiler,ein Heckschürzeneinsatz und Radhausverbreiterungen<br />
vom Q7 runden das optische Erscheinungsbild ab.<br />
Für einen satten Auftritt sorgen riesige 22-Zoll-Alufelgen auf 265er-<br />
Schlappen und eine 45/40-Millimeter-Tieferlegung. Im Innenraum setzt<br />
Senner großzügig Karbon-Applikationen ein, die Mittelarmlehne, die<br />
Tachoabdeckung, die Türgriffe und das Leder-Lenkrad weisen dazu<br />
orangefarbene Ziernähte auf.<br />
RAMEDER ANHÄNGERKUPPLUNGEN<br />
Robuste Lösung<br />
Anhänger-Spezialist Rameder konzentriert sich derzeit auf<br />
robuste Lösungen fürs Gelände. Für jedes Terrain gibt es passende<br />
Anhängerfahrgestelle und spezielle Kupplungen, die für den gröberen<br />
Einsatz geeignet sind. Die Sonderbauform, bei der Traverse und<br />
Flanschkugel zwei getrennte Einheiten bilden, die miteinander verschraubt<br />
sind, ist baubedingt belastbarer und gleichzeitig flexibler<br />
als herkömmliche Anhängerkupplungen. Für Fans amerikanischer<br />
Geländewagen hat Rameder auch einen Adapter für US-Systeme im<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
TUNING!<br />
Senner Audi Q5: Große Räder, breite Spur.<br />
INFO: www.senner-tuning.de<br />
BESTE<br />
UMSATZCHANCEN<br />
AUF SÜD-<br />
DEUTSCHLANDS<br />
NUMMER 1<br />
• Jagd- und Angelbedarf<br />
• Jagd- und Angelreisen<br />
• Jagd- und Angelbekleidung<br />
• Trachten und Trachtenschmuck<br />
• Geländefahrzeuge<br />
• Jagdhunde<br />
• Greifvögel<br />
• Rahmenprogramm<br />
und vieles mehr<br />
Tel. 0821-2572-204<br />
info@jagenundfischen.de<br />
JETZT IN:<br />
AUGSBURG<br />
19. – 22. Januar 2012<br />
MIT GROSSEM <strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>-BEREICH
NEWS / NEUHEITEN<br />
Discovery Parts<br />
AUTO ZUBEHÖR<br />
Disco-Sport-Treffen<br />
Am 15. und 16. Oktober startet das<br />
größte Land Rover Discovery- und Range<br />
Rover Sport-Treffen in Saverne – selbstverständlich<br />
sind auch andere Land Rover-<br />
Modelle erwünscht. In gemütlicher Runde<br />
am Lagerfeuer sollen Erfahrungen ausgetauscht<br />
und eine schöne Zeit verbracht werden.<br />
Die Kosten pro Fahrzeug betragen bei<br />
Voranmeldung 15 Euro am Tag, bei Anmeldung<br />
vor Ort 18 Euro. Eine Übernachtung<br />
auf dem Campingplatz kostet 8 Euro.<br />
INFO: www.discoveryparts.de<br />
KOS-Motorsport<br />
<strong>Wrangler</strong> mit<br />
Nebenabtrieb<br />
Das KOS-Team hat einen Nebenabtrieb<br />
für die <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong>-Modelle YJ und TJ mit<br />
Automatik und Schaltgetriebe entwickelt.<br />
Die Betätigung erfolgt mechanisch mit einer<br />
Übersetzung von 1:1, der Abgang liegt<br />
rechts hinten. Die Markteinführung ist für<br />
September 2011 geplant, Preise wurden<br />
aber noch nicht genannt.<br />
INFO: www.kos-motorsport.de<br />
3Dog Camping<br />
Timemax hat ein <strong>neue</strong>s Rostschutzsystem<br />
auf lösungsmittelfreier<br />
Fett-Basis entwickelt, das für<br />
TIMEMAX<br />
alle Fahrzeuge, insbesondere aber<br />
ENDLICH ROSTFREI<br />
für Geländewagen, optimalen<br />
Schutz bieten soll. Das extrem<br />
kriechfähige Material dringt auch<br />
durch Schmutz in Hohlräume auf Blech und Rahmen des Fahrzeugs. <strong>Der</strong> Kunde bekommt nach der Behandlung beim<br />
Korrosionsexperten ein 20-Jahre-Scheckheft gegen Durchrostung mit regelmäßigen Nachkontrollen und einer Dokumentation<br />
über den Zustand des Fahrzeugs. Außerdem kann man das System online bei Timemax bestellen, um die<br />
Behandlung selbst vornehmen zu können.<br />
INFO: www.timemax.de<br />
TREKKING TANGO<br />
LEICHT UND SIMPEL<br />
<strong>Der</strong> französische Zelt-Hersteller Trekking hat ein <strong>neue</strong>s Dachzelt<br />
namens „Tango“ im Programm. Es besteht aus ABS und ist zu 100 Prozent<br />
recycelbar. Dank der Acrylbeschichtung bietet es guten Schutz<br />
vor Hitze und UV-Strahlung. Das 210x140 cm große Zelt wiegt nur 36<br />
Kilogramm und kann abgenommen werden, sodass eine Dachbox entsteht.<br />
Kostenpunkt: 1780 Euro.<br />
INFO: www.trekking.fr<br />
Das Trekking-Dachzelt wiegt nur 36 kg.<br />
BROSSBOX AMAROK<br />
Gut verstaut<br />
Zubehör-Hersteller Brossbox hat ein umfangreiches<br />
Staukistensystem für den VW Amarok im Programm.<br />
Neben einer optisch ansprechenden Laderaumwanne aus<br />
Aluminium (1619 Euro) bietet Brossbox auch platzsparende<br />
Seitenboxen in mehreren Ausführungen (ab 699 Euro)<br />
sowie Werkzeugboxen (ab 793 Euro) an. Eine Pick-up-Box<br />
INFO: www.brossbox.de<br />
schlägt mit mindestens 711 Euro zu Buche.<br />
Platzsparend kochen<br />
3Dog Camping hat ein <strong>neue</strong>s Küchenmodul<br />
mit Kocher-Spüle-Kombination und<br />
zwei Gaskochfeldern im Programm. Die<br />
Armaturen sind in der Spüle montiert und<br />
somit vor Beschädigungen geschützt. Die<br />
technische Ausrüstung wie Wasserpumpe,<br />
Gasflasche und Stromversorgung sind<br />
platzsparend integriert und lassen genügend<br />
Stauraum für größere Töpfe und<br />
sperriges Kochgeschirr. Ärger mit Streichhölzern<br />
gehört dank Piezo-Zündung der<br />
Vergangenheit an: Die beiden Gaskochfelder<br />
lassen sich auch bei Wind problemlos<br />
anschalten. Die mobile Küche kostet<br />
inklusive aller Installationen 1990 Euro.<br />
INFO: www.3dogcamping.eu<br />
LAND ROVER DEFENDER DC100<br />
Neuer<br />
Ausblick!<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
LAST MINUTE!<br />
<strong>Der</strong> DC100 kommt mit riesigen Felgen und drei Türen.<br />
Land Rover gibt auf der IAA im September einen Ausblick<br />
auf den <strong>neue</strong>n Defender. Die Studie DC100 ist aber<br />
noch weit vom einem endgültigen Modell entfernt: „<strong>Der</strong><br />
DC100 ist noch kein seriennahes<br />
Konzept,<br />
sondern der Anfang<br />
einer vierjährigen<br />
Reise,<br />
um einen <strong>neue</strong>n<br />
Defender zu<br />
entwickeln“, so<br />
Gerry McGovern<br />
(Design-Direktor<br />
Land Rover). <strong>Der</strong> Produktionsstart<br />
des Nachfolger-<br />
Modells ist für 2015 geplant. INFO: www.landrover.de<br />
www.off-road.de
XTRA VIEL PLATZ …<br />
Bis zu 1.691 l<br />
Kofferraum-<br />
Volumen<br />
2. Sitzreihe<br />
geteilt<br />
verschiebbar<br />
… FÜR XTRA VIELE EXTRAS<br />
Bluetooth 2.0<br />
Schnittstelle<br />
ZUM XTRA KLEINEN PREIS: AB 23.990 € 1<br />
18“ Leichtmetallfelgen<br />
Bi-Xenon-<br />
Scheinwerfer<br />
Sitzheizung<br />
vorn<br />
Dass der Outlander ein Raumwunder mit umfangreicher Sicherheitsausstattung ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen.<br />
Mit dem Einbau von vielen weiteren Extras wird er jetzt auch noch zum Preiswunder: Denn das Sondermodell „XTRA” gibt es<br />
jetzt mit bis zu 6.200 € 2 Preisvorteil! Alle Extras und Motorenvarianten (z. B. als besonders laufruhiger und verbrauchsarmer<br />
MIVEC-Dieselmotor) sowie extra attraktive Finanzierungsangebote gibt’s bei Ihrem Mitsubishi Vertriebspartner oder unter:<br />
Infoline 0800 2121888 (kostenfrei).<br />
www.mitsubishi-motors.de<br />
1<br />
Unverbindliche Preisempfehlung der MITSUBISHI MOTORS Deutschland GmbH ab Importlager, zuzüglich Überführungskosten für den Outlander 2.0 MIVEC 2WD<br />
„XTRA”, 108 kW (147 PS), Verbrauch kombiniert 7,7 l/100 km (innerorts 10,0 l/außerorts 6,4 l), CO 2<br />
-Emission von 178 g/km gemäß<br />
Messverfahren RL 715/2007/EG [Euro 5] in der gegenwärtig geltenden Fassung. 2 „XTRA”-Preisvorteil gegenüber einem vergleichbar ausgestatteten<br />
Serienmodell. Angebote bei allen teilnehmenden Mitsubishi Vertriebspartnern, gültig bis 30.09.2011.
DAUERTEST-UMBAU<br />
DACIA DUSTER<br />
Gelände-Duster<br />
<strong>Der</strong> Dacia Duster begleitet uns seit 10 Monaten. Von Anfang an waren wir von seinem sensationellen Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis und seiner erstaunlichen Gelände-Performance überzeugt. Jetzt treiben wir es auf die<br />
Spitze: Unser Dauertester wird bei Taubenreuther in Kulmbach auf maximale Offroadtauglichkeit getrimmt.<br />
STATION 1: FEDERUMBAU<br />
Die alte Feder wird mittels Federspanner ausgebaut, …<br />
… dann wird das Feder-Dämpferbein …<br />
It’s taking me higher: Mit den <strong>neue</strong>n Fahrwerksfedern (links im Bild) liegt<br />
unser Dacia circa 30 bis 35 Millimeter höher als im serienmäßigen Zustand.<br />
Wie verschaffe ich mir möglichst<br />
günstig eine größere Bodenfreiheit?<br />
Ganz klar: Mit einem Bodylift oder noch<br />
besser mit <strong>neue</strong>n Fahrwerksfedern. Im<br />
Falle des Dacia Duster bringt dieser Eingriff<br />
rund 30 bis 35 Millimeter an Höhe. Eine lohnende<br />
Investition, immerhin kosten die vier<br />
Federn insgesamt nur 187 Euro. Und wirklich<br />
kompliziert ist der Eingriff auch nicht:<br />
Zunächst wird das serienmäßige Feder-<br />
Dämpferbein aus seinen originalen Aufnahmen<br />
gelöst – dazu werden zwei<br />
Schrauben im Radhaus und eine unter der<br />
Motorhaube aufgedreht. Jetzt wird die Feder<br />
vom Feder-Dämpferbein genommen:<br />
Mit einem speziellen Federspanner wird<br />
14 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11 www.off-road.de
STATION 2: RAD-REIFEN-KOMBI<br />
Satter Unterschied: Uns gefällt der <strong>neue</strong>, grobe Look!<br />
Heißluft für bessere Freigängigkeit.<br />
Größer, breiter, gröber: Auf unseren Dauertest-Duster ziehen wir Goodyear<br />
<strong>Wrangler</strong> AT/SA (225/70 R16) auf Fünfspeichen-Alus von Com4Wheels.<br />
DIE KOSTEN<br />
Material (5 Felgen 585 €, 5 Reifen ca. 575 €) 1160 €<br />
Montage (ca. 1 Stunde) 58 €<br />
Gesamtkosten 1218 €<br />
Benötigtes Werkzeug: Montier- und Wuchtmaschine,<br />
Drehmomentschlüssel (Schlagschrauber), Heißluftföhn<br />
Nach dem Einbau der Höherlegungsfedern<br />
passen auch größere Räder auf<br />
den Duster. Damit gewinnen wir nochmal<br />
ein kleines Stück Bodenfreiheit (+1,8<br />
mm) und haben gleichzeitig eine größere<br />
Auswahl bei den Reifen. Unseren<br />
Dauertest-Dacia rüsten wir auf Goodyear<br />
<strong>Wrangler</strong> AT/SA der Dimension 225/70<br />
R16 um. Die All-Terrain-Reifen versprechen<br />
dank des gröberen Profils ein besseres<br />
Offroad-Gripniveau als die serienmäßigen<br />
reinen Straßenreifen (Dimension:<br />
215/65 R16).<br />
FÜR DIE OPTIK …<br />
… gibt’s <strong>neue</strong> Alufelgen von Com4Wheels<br />
(7,0x16). Damit die Freigängigkeit der <strong>neue</strong>n<br />
Rad-Reifen-Kombination auch bei eingeschlagenen<br />
Vorderreifen gegeben ist,<br />
müssen die Plastikverkleidungen im Radhaus<br />
mit dem Heißluftföhn bearbeitet und<br />
nach außen gedrückt werden.<br />
STATION 3: VERMESSEN/EINTRAGEN<br />
Fahrwerksvermessung: Nach der Feder-Montage müssen die Spur und der Sturz<br />
in jedem Fall neu eingestellt werden – nur der Fachmann hat das nötige Gerät.<br />
Ganz wichtig für die eigene Sicherheit:<br />
Nachdem die <strong>neue</strong>n, höheren Fahrwerksfedern<br />
verbaut worden sind, muss<br />
die Spur in jedem Fall neu eingestellt werden.<br />
Wer sich die 80 Euro für die Fahrwerksvermessung<br />
sparen möchte, zahlt<br />
am Ende drauf: Die Reifen fahren sich<br />
unterschiedlich ab, außerdem ist das Fahrverhalten<br />
beeinträchtigt. Die <strong>neue</strong>n Federn<br />
und die gröberen, größeren Gummis<br />
(jeweils mit Teilegutachten) müssen dazu<br />
in jedem Fall in den Fahrzeugschein eingetragen<br />
werden. Das kostet neben der<br />
Zeit für den TÜV-Besuch circa 60 Euro.<br />
DIE KOSTEN<br />
Vermessung ca. 80 €<br />
Eintragung ca. 60 €<br />
… an den originalen Aufnahmen im Radkasten … … und unter der Motorhaube befestigt. Die Kofferraum-Verkleidung erschwert das Arbeiten.<br />
sie unter Spannung gesetzt – so lässt sie<br />
sich vom Dämpfer abnehmen und die <strong>neue</strong><br />
Feder kann eingesetzt werden. Die Montage<br />
des aufgerüsteten Feder-Dämpferbeins<br />
erfolgt ebenfalls an den originalen Aufnahmepunkten.<br />
Das Teil wird also wieder mit<br />
zwei Schrauben im Radhaus und einer unter<br />
der Motorhaube befestigt. An der Hinterachse<br />
ist der Eingriff etwas komplizierter:<br />
Die Plastikverkleidungen müssen erst<br />
abgenommen werden, bevor die obere<br />
Schraube gelöst werden kann. Das verlangt<br />
nach Fingerspitzengefühl: Fasst man<br />
die Plastikteile zu grob an, können die<br />
Clips brechen – und die Verkleidung<br />
anschließend nicht mehr fixieren.<br />
DIE KOSTEN<br />
Material (4 Federn) 187 €<br />
Montage (ca. 3 Stunden) 173 €<br />
Gesamtkosten 360 €<br />
Benötigtes Werkzeug: Federspanner,<br />
Schlagschrauber, Schraubenschlüssel<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 15
DAUERTEST-UMBAU<br />
DACIA DUSTER<br />
STATION 4: DACHTRÄGER<br />
Ist der Dachträger erst mal zusammengesetzt, muss …<br />
… er nur noch kurz montiert werden.<br />
<strong>Der</strong> Dachgepäckträger kann mit vielen Features bestückt werden: In unserem<br />
Fall gibt’s einen Reserveradträger und stylische Zusatzscheinwerfer.<br />
DIE KOSTEN<br />
Material (Querträger und Füße) 222 €<br />
Material (Reserveradträger) 177 €<br />
Montage Dachgepäckträger (1,5 Stunden) 87 €<br />
Material (Zusatzscheinwerfer) + Montage (4 Std.) 440 €<br />
Gesamtkosten 926 €<br />
Zugegeben, jetzt geht’s hauptsächlich<br />
um die Optik: Für den robusten<br />
Geländewagen-Look bietet Taubenreuther<br />
einen stylischen Dachgepäckträger<br />
mit Zusatzscheinwerfern und einen<br />
Reserveradhalter an.<br />
<strong>Der</strong> Dachträger allein kostet nur circa<br />
222 Euro, zusammen mit dem Reserveradträger<br />
(177 Euro) und der Montage (1,5<br />
Stunden, 87 Euro) kommen wir also auf<br />
insgesamt 486 Euro. Die Zusatzscheinwerfer<br />
mit den passenden Halterungen<br />
schlagen dann noch einmal mit circa 209<br />
Euro zu Buche. Richtig teuer wird das<br />
aber erst, wenn sie auch leuchten sollen:<br />
Um die Scheinwerfer mit Strom zu versorgen,<br />
müssen kleine Löcher in das Dacia-Dach<br />
gebohrt und der Innenraum-<br />
Himmel abgenommen werden.<br />
Das kostet viel Zeit – und Geld. Für die<br />
Montage braucht ein qualifizierter Mechaniker<br />
circa 4 Stunden – Kostenpunkt:<br />
231 Euro. Ganz klar: Das ist ausschließlich<br />
ein Nice-to-have. <strong>Der</strong> Reserveradhalter<br />
dagegen macht Sinn: Die größeren<br />
Goodyear <strong>Wrangler</strong> AT/SA passen nämlich<br />
nicht in die originale Radmulde unter<br />
dem Kofferraumboden.<br />
STATION 5: SEILWINDE<br />
Die portable Winde findet unter dem Kofferraum Platz.<br />
Einfach einhängen, sichern – winchen.<br />
Multimount-System: Die Seilwinde wird mit einem Adapter an der Abschleppöse<br />
befestigt, der Strom kommt mittels Booster-Kabel aus der originalen Batterie.<br />
Zum ultimativen Offroad-Duster<br />
fehlt jetzt nur noch eines: Eine Seilwinde<br />
für den Fall der Fälle. Bei Taubenreuther<br />
gibt’s hierfür gleich zwei Systeme:<br />
Die Multimount-Lösung erlaubt den<br />
Einsatz einer Winde sowohl an der Front<br />
als auch am Heck – dazu müssen die<br />
Stoßstangen nicht einmal angepasst<br />
werden. Mit einem Adapter kann die kleine<br />
Seilwinde an den Abschleppösen befestigt<br />
werden, der Dacia also je nach Bedarf<br />
nach vorne oder hinten gewincht<br />
werden. Für die Stromversorgung wird –<br />
je nach Kundenwunsch – entweder ein<br />
Kabel fest verlegt oder ein spezielles<br />
Booster-Kabel mitgeliefert, welches dann<br />
an den Polen der Batterie angeschlossen<br />
wird. In unserem Duster kommt die Seilwinde<br />
in Verbindung mit dem Booster-<br />
Kabel zum Einsatz. So kostet das System<br />
genau 1097 Euro. Die einzelnen Komponenten<br />
können unter dem Kofferraumboden<br />
verstaut werden: Die Seilwinde<br />
findet im Reserverad Platz, das Kabel, die<br />
Fernbedienung sowie der Adapter für<br />
die Abschleppösen in den seitlichen<br />
Fächern. Natürlich kann Taubenreuther<br />
auch eine feste Winde installieren – da<br />
die Einbauzeit hier bei circa fünf Stunden<br />
liegt, kostet die klassische Lösung aber<br />
satte 2180 Euro.<br />
DIE KOSTEN<br />
Portable Winde 1097 €<br />
Feste Winde inkl. Einbau 2180 €<br />
16 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
Fazit<br />
Wer möchte, kann seinen Duster effektiv auf größere Geländetauglichkeit trimmen: Ein Feder-Umbau, der circa 30 mm Bodenfreiheit bringt, kostet samt Montage nur 360 Euro.<br />
Die gröberen Räder sind deutlich teurer – für sie muss man mit <strong>neue</strong>n Alufelgen gut 1200 Euro bezahlen. Einen Dachgepäckträger gibt’s schon ab 300 Euro, die portable Multimount-<br />
Winde für knapp 1100 Euro. Trotzdem: Wir haben noch nicht genug. Mit Kotflügel- und Spurverbreiterungen der Hofmann GmbH geht’s in der nächsten Ausgabe weiter!<br />
Limitiertes Sondermodell K 4.650 T 250 Jubilee<br />
Jubiläumspreis<br />
€ 249, 99<br />
Unverbindliche Preisempfehlung inkl. MwSt.<br />
komplett mit Flächenreiniger<br />
T 250 T-Racer<br />
wassergekühlter Motor<br />
Plug‘n‘Clean-Schnellwechsel system<br />
50 Millionen Hochdruckreiniger.<br />
Eine Idee geht um die Welt.<br />
Millionen Menschen erleben täglich den strahlenden Unterschied, den ein Kärcher<br />
Hochdruckreiniger macht. Einen Unterschied, den Sie jetzt mit uns feiern können.<br />
Zum Beispiel mit dem K 4.650 Jubilee, unserem attraktiven Jubiläums-Paket mit<br />
umfassender Ausstattung. Willkommen auf der sauberen Seite des Lebens!<br />
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EINZELTEST<br />
VOLVO XC70 D3 AWD<br />
CROSS-OPA?<br />
Als Volvo vor 15 Jahren einen höhergelegten Kombi baute, konnte man dieses<br />
Fahrzeug noch schwer einordnen. 2012 geht der XC70 in das 15. Produktionsjahr.<br />
Wir sehen nach, was aus dem Crossover der ersten Stunde geworden ist.<br />
Audi allroad, BMW X6 oder<br />
um beim Kunden zu punkten.<br />
schalter eine Start-Stopp-Funktion<br />
Nissan Qashqai – sie spukten<br />
Volvo hat den XC70 also mit reich-<br />
an der Ampel Sprit spart, läuft die<br />
höchstens in den Köpfen einiger<br />
lich Sicherheits-Features gespickt.<br />
Automatikversion weiter, glänzt<br />
Entwickler herum, als Volvo 1997<br />
den V70 Cross Country auf den<br />
Markt brachte. Einen hochbeinigen<br />
5 ZYLINDER, 163 BIS 215 PS<br />
Geschulte Ohren erkennen den<br />
dafür aber durch weiche Gangwechsel.<br />
Den versprochenen<br />
Verbrauch von unter sieben Liter<br />
Kombi mit automatisch zuschal-<br />
2,4-Liter-Turbodiesel am typischen<br />
erreicht der Automatik-XC70 im<br />
tendem Allradantrieb.<br />
Grummeln eines Fünfzylinders.<br />
Alltagsbetrieb nie: Mit achteinhalb<br />
Er heißt mittlerweile XC70 und<br />
Er werkt vibrationsarm, aber im<br />
Litern muss man rechnen. Schließ-<br />
darf getrost als eines der erfolg-<br />
mittleren Drehzahlbereich für ein<br />
lich wollen auch knapp zwei Ton-<br />
reichsten Crossover überhaupt<br />
Premium-Auto etwas zu präsent.<br />
nen durch die Lande gewuchtet<br />
bezeichnet werden. Denn er hat<br />
Die 163 PS starke D3-Version dürfte<br />
werden. Diese Pfunde lässt die<br />
im Gegensatz zu einem VW Golf<br />
nur Kilometermillionären, deren<br />
sehr leichtgängige, jedoch wenig<br />
Country (1990-1991) als einer der<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit auf<br />
Gefühl vermittelnde Lenkung<br />
Urväter dieses Segments bis heute<br />
überlebt. Ein traktionsstarker<br />
Haldex-Allrad und 19,5 Zentimeter<br />
Luft unterm Bodenblech reichen<br />
aber inzwischen nicht mehr aus,<br />
der Autobahn jenseits von 160<br />
km/h liegt, zu schwach sein. Für<br />
die gibt es die gut 2500 Euro teurere<br />
D5-Variante des Fünfzylinders<br />
mit 215 PS. Während im Hand-<br />
schnell vergessen.<br />
Höchst empfehlenswert ist das<br />
optional in der Härte einstellbare<br />
Fahrwerk. Während die Comfortstellung<br />
sänftenartig weich und<br />
Warnleuchten an der A-Säule zeigen<br />
Autos im toten Winkel an. Die Straße<br />
wird mit Kameras zur Fußgängererkennung<br />
und mit Radar gescannt.<br />
<strong>Der</strong> langstreckentaugliche<br />
Kombi<br />
punktet selbst<br />
im Stau. Mit<br />
Automatik<br />
funktioniert<br />
das Abstandsradar<br />
auch im<br />
Stop-and-go-<br />
Verkehr.
1<br />
2<br />
3<br />
Schöner Wohnen auf Schwedisch: Materialien und Farben lassen sich individuell zusammenstellen.<br />
Die Bedienung des Navis erfolgt über Drehknöpfe rechts in der Mittelkonsole. Die<br />
früher auf der Rückseite des Lenkrads angeordneten Tasten sind verschwunden.<br />
<strong>Der</strong> Navimonitor ist nicht mehr versenkbar, dafür zeigt das Display auch die eingestellte<br />
Innenraumtemperatur und die Funktion der Sitzheizung an.<br />
Eine Kamera zeigt auf Knopfdruck die Straße links und rechts des Fahrzeugs an. Dies kann<br />
das Ausfahren aus unübersichtlichen Grundstückseinfahrten sicherer machen.<br />
ziemlich unterdämpft zu langen<br />
Autobahnetappen passt, ist der<br />
Sport- und Advanced-Modus auch<br />
für kurvige Landstraßen und den<br />
Hängerbetrieb geeignet.<br />
AKTIVE SICHERHEIT<br />
Das Paket der Assistenzsysteme<br />
(1950 Euro) umfasst neben einem<br />
radargestützten Abstandstempomaten<br />
mit gar vorzüglicher Funktion<br />
auch im Stop-and-go-Verkehr<br />
eine Fußgängererkennung<br />
mit Notbremsfunktion, einen<br />
Abstandswarner, einen (zuweilen<br />
etwas übereifrigen) Spurwechsel-<br />
Assistenten, der Fahrzeuge im<br />
toten Winkel anzeigt, sowie einen<br />
Müdigkeitswarner, der die Auf-<br />
VOLVO XC70 D3 AWD<br />
Abmessungen in mm<br />
Höhe: 1.604<br />
870-990<br />
510<br />
930<br />
490<br />
2<br />
merksamkeit des Fahrers misst<br />
und bei Bedarf zur Pause rät. Da<br />
haben die Schweden den für sie<br />
typischen Sicherheitsanspruch<br />
ganz neu interpretiert.<br />
Ein Kletterer für schroffes Gelände<br />
ist der XC70 nicht, wohl aber das<br />
Lieblings- und Einsatzfahrzeug<br />
vieler Tierärzte. <strong>Der</strong> beste Beweis,<br />
dass der Schwede auf ausgefahrenen<br />
Feld- und Waldwegen gut<br />
zurechtkommt.<br />
Mit seinem zeitlosem Design, einer<br />
modernen Sicherheitsausstattung<br />
und dem Talent für lange Strecken<br />
und schlechte Wege verweist der<br />
XC70 so manchen Crossover-<br />
Jungspund auf die Plätze. ■<br />
T | Gerhard Bieber F | Volvo<br />
725<br />
1.210<br />
Radstand: 2.815 Spur v/h: 1.614/1.580<br />
Länge: 4.838<br />
Breite: 1.870<br />
Stehhöhe: 1.950<br />
Innenraum (mm):<br />
Sitzhöhe über Straße:<br />
510-630, Ellbogenfreiheit<br />
v/h: 1.530/1.530<br />
Kniefreiheit h: 110-390<br />
Laderaum (mm):<br />
Länge: 1.100-1880, Breite:<br />
1.130-1.330, Höhe: 810,<br />
Ladekantenhöhe: 705,<br />
Vol. (VDA): 575-1.600 L<br />
1<br />
3<br />
MOTOR / GETRIEBE<br />
Prinzip/Zylinderzahl-Bauart/Einbaulage<br />
Ventile pro Zylinder/Nockenwellen<br />
Verdichtung/Aufladung/LLK<br />
Hubraum/Bohrung x Hub<br />
cm 3 /mm<br />
Leistung kW (PS)/min -1<br />
Drehmoment Nm/min -1<br />
Gemischaufbereitung/Schadstoffklasse<br />
Getriebe<br />
Übersetzungen 1./2./3./4./5./6.<br />
2Gelände/Achse/Rückw.<br />
KAROSSERIE / FAHRWERK<br />
Fahrzeugaufbau<br />
Radführung<br />
Bremsanlage<br />
Lenkung (Umdrehungen)<br />
Wendekreis<br />
Räder<br />
vorn<br />
hinten<br />
vorn<br />
hinten<br />
m<br />
Felgen; Reifen (Basis)<br />
Felgen; Reifen (Testwagen)<br />
Testwagenbereifung<br />
MESSWERTE / GEWICHTE<br />
Höchstgeschwindigkeit<br />
km/h 195<br />
Beschleunigung<br />
0 - 80 km/h s 7,4<br />
30 - 100 km/h s 10,7<br />
0 - 130 km/h s 17,3<br />
0 - 160 km/h s 28,0<br />
Zwischenspurt (Kickdown)<br />
60 - 100 km/h s 6,9<br />
80 - 120 km/h s 8,7<br />
Tachoabweichung<br />
bei 30/50/100/130 km/h<br />
real km/h 30/48/98/127<br />
Verbrauch<br />
Diesel<br />
Tankinhalt<br />
L 70<br />
Normverbrauch gemäß EU-Zyklus<br />
innerorts/außerorts/Mix<br />
L/100 km 8,7/5,7/6,8<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Testverbrauch L/100 km 8,6<br />
Gewichte<br />
Leer/zul. Gesamtgew. kg 1.931/2.400<br />
Anhängelast ungebremst/gebremst kg 750/2.100<br />
Stützlast/Dachlast<br />
kg 90/100<br />
PREISE*/AUSSTATTUNG<br />
Basispreis<br />
Testwagenpreis<br />
Einstiegsmodell<br />
ABS/ESP<br />
Automatik<br />
Tempomat/Abstands-Tempomat<br />
Navigationssystem/Freisprecheinrichtung<br />
Lederausstattung/Leichtmetallfelgen<br />
Klimaanlage/Klimaautomatik<br />
Xenon-Scheinwerfer/Kurvenlicht<br />
Einparkhilfe/Rückfahrkamera<br />
aktive Fahrwerksregelung/Glasschiebedach 1.350/1.100<br />
* Beträge in Euro inkl. MwSt.; S= Serienausstattung; – = nicht lieferbar<br />
FAHRZEUGUNTERHALT*<br />
Versicherungskosten**<br />
Haftpflicht<br />
Teilkasko<br />
Vollkasko<br />
Kfz-Steuer<br />
Werkstattintervalle<br />
Garantie/Gewährleistung<br />
Technik / Messwerte / Kosten<br />
Volvo XC70 D3 AWD<br />
Diesel/5-Reihe/vorn quer<br />
4/zwei oben liegende<br />
16,5:1/1x/1x<br />
2.400/81,0 x 93,2<br />
120 (163)/4.000<br />
420/1.500-2.500<br />
Common-Rail-DI/Euro 5<br />
Sechsstufen-Automatikgetriebe<br />
4,15/2,37/1,56/1,50/0,86/0,69<br />
–/3,60/3,39<br />
selbsttragende Kombikarosserie<br />
5 Türen, 5 Sitze<br />
Einzelradaufhängung an<br />
unterem Dreiecksquerlenker<br />
McPherson-Federbein<br />
Einzelradaufhängung an<br />
Quer- und Schräglenkern<br />
Schraubenfeder<br />
ABS, EBV, ESP, HDC<br />
innenbelüftete Scheibe<br />
massive Scheibe<br />
Zahnstangen-Servo (2,8)<br />
11,5<br />
7,0x16 Zoll; 215/65 R16<br />
7,5x18 Zoll; 235/50 R18<br />
Pirelli Scorpion Zero<br />
42.830 (XC70 D3 AWD Kinetic)<br />
62.520 (XC70 D3 AWD Summum)<br />
40.180 (XC70 DRIVe Frontantrieb)<br />
S/S<br />
2.100<br />
S/1.950 (Fahrassistenz-Paket)<br />
1.560/610<br />
1.690/S<br />
–/S<br />
1.370/S bei Xenonlicht<br />
ab 510/–<br />
476 (TK 18)<br />
218 (TK 23)<br />
672 (TK 19)<br />
346<br />
30.000 km/1 Jahr<br />
2 Jahre Garantie ohne km Begrenzung<br />
* Jahreskosten; ** Tarife der HUK-Coburg Allgemeine: Standort München, 100% Beitragssatz, Neuwagen,<br />
private Nutzung; Haftpflicht mit unbegrenzter Deckung, Teilkasko ohne SB, Vollkasko mit 300<br />
SB inkl. Teilkasko mit 150 SB; SB=Selbstbeteiligung; TK=Typklasse<br />
Automatisch zuschaltender Allradantrieb, elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung<br />
(Haldex 4. Generation), Kraftverteilung 100/0-50/50; Sperrfunktion v/M/h: –/Lamelle/–,<br />
Traktionskontrolle; Stabilisatoren vorn und hinten<br />
Wattiefe<br />
300<br />
k.A.<br />
19° 24°<br />
<strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>- PROFILE<br />
Böschungswinkel Rampenwinkel Böschungswinkel<br />
Bodenfreiheit v/h: 195/210 mm<br />
Bauchfreiheit:<br />
250 mm<br />
Diag. Achsverschränkung: 134 mm<br />
Steigfähigkeit:<br />
k.A.<br />
Gesamtuntersetzung (max.):14,95:1<br />
Kriechgeschw. (min.): 5,4 km/h<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
19
FAHRBERICHT<br />
JEEP WRANGLER <strong>J8</strong><br />
<strong>Jeep</strong>, <strong>Jeep</strong> hurra!<br />
Alle 30 Jahre, so sagt eine Zen-Weisheit, passiert etwas Automobil-Gutes. Stimmt! 1977 stellte das Thrust-<br />
SSC den Geschwindigkeitsweltrekord für Landfahrzeuge auf. 2007 brachte <strong>Jeep</strong> den <strong>J8</strong> auf den Markt.<br />
Würde man den Namen<br />
<strong>Jeep</strong> <strong>J8</strong> auf Englisch aussprechen,<br />
käme so etwas wie<br />
„Tschiep Tschieyt“ heraus. Sicher<br />
siast fragen, ob es nicht V8 statt<br />
<strong>J8</strong> heißen müsste und ob es sich<br />
andernfalls nicht eher um einen<br />
Toyota Land Cruiser handle – die-<br />
lich tatsächlich auch. Aber nein,<br />
es ist kein Tippfehler.<br />
<strong>Der</strong> <strong>J8</strong> ist ein waschechter <strong>Jeep</strong><br />
und zudem kein Fahrzeug, das<br />
Tchibo-Shop bestellen können.<br />
Ja, es hat einen Grund, warum Sie<br />
noch nie etwas von diesem Modell<br />
gehört haben: <strong>Der</strong> <strong>J8</strong> kommt<br />
würde jeder zweite Motor-Enthu-<br />
ses Buschtaximodell gibt es näm-<br />
Sie mal eben am Wochenende im<br />
aus Ägypten und Israel und wur-<br />
BREIT UND GROSS: Goodyear <strong>Wrangler</strong> Duratrac (315/70 R17).<br />
FÜR ALLE FÄLLE: Das Winden-Kraftwerk hört auf den Namen „Warn PowerPlant“.<br />
NUR VOM FEINSTEN: <strong>Der</strong> Alu
SATTE VERSCHRÄNKUNG: <strong>Der</strong> <strong>Jeep</strong> <strong>J8</strong> muss sich selbst vor einem Rubicon-Modell kaum verstecken.<br />
HARDCORE-TECHNIK: Taubenreuther verpasst dem <strong>J8</strong> Koni-Stoßdämpfer und eine ARB-Sperre.<br />
de allein für den militärischen<br />
uns ein mehr als guter Grund, den<br />
und Tuner normalen <strong>Jeep</strong>s erst<br />
werk liefert circa 400 Newton-<br />
Markt entwickelt. An eine zivile<br />
<strong>J8</strong> einmal genauer unter die Au-<br />
mühsam nachträglich implantie-<br />
meter und etwa 160 PS in der<br />
Nutzung wurde nie gedacht. So<br />
gen zu nehmen.<br />
ren müssen. Eine riesige Brems-<br />
Basisversion und hat mit dem<br />
gesehen ist er genau das Gegenteil<br />
zu den vielen zumindest<br />
volksmündlich weichgespülten<br />
TUNED BY – JEEP<br />
Chrysler, also die Jungs, die <strong>Jeep</strong>s<br />
anlage auf Dana-60-Hinterachse,<br />
die den Einsatz von Felgen in<br />
mindestens 17 Zoll fordert. Unter<br />
ehemals anfälligen 2,5-Liter-Motor<br />
aus früheren <strong>Jeep</strong>s der 90er<br />
Jahre nichts mehr gemeinsam.<br />
SUV, die unseren europäischen<br />
bauen, spendieren dem <strong>J8</strong> von<br />
der Haube schlägt ein italieni-<br />
Genug Power, um im Feld 8 Per-<br />
Automarkt zurzeit regelrecht<br />
Haus aus all die feinen Sachen,<br />
sches Herz, der 2,8-Liter-Turbo-<br />
sonen oder 1300 Kilogramm<br />
überschwemmen. Und das ist für<br />
die viele ambitionierte Umbauer<br />
diesel von VM Motori. Das Trieb-<br />
Zuladung zu transportieren und<br />
minium-Unterfahrschutz kommt von ASFIR.<br />
ERKENNUNGSMERKMAL: <strong>Der</strong> seitliche Filter …<br />
… versorgt den Motor selbst nach fünf Stunden Sandsturm noch mit frischer Luft.
FAHRBERICHT<br />
JEEP WRANGLER <strong>J8</strong><br />
<strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>-FUN-CAR: Die Proportionen des <strong>J8</strong> sind schlicht perfekt. Lieber Gelände-Gott, wenn es dich denn gibt: Warum ist dieser Pick-up dem Militär vorbehalten?<br />
FILIGRAN: Steinschlagschutz für die Scheinwerfer.<br />
GUT GEMIXT: Warn-Winde, ARB-Stoßstange und die Goodyear-Räder sind einfach schön – danke, Taubenreuther!<br />
JÜRGEN TEICHERT, TAUBENREUTHER DEUTSCHLAND<br />
Woher, Herr Teichert?<br />
Julian Hoffmann im Gespräch mit Jürgen<br />
Teichert / Taubenreuther Deutschland<br />
Wie kamen Sie zu Ihrem <strong>J8</strong>? Bleibt<br />
es beim Einzelstück oder werden<br />
Sie weitere Modelle importieren?<br />
Unser <strong>J8</strong> kam von Ägypten nach Holland – von<br />
dort konnten wir ihn zufälligerweise kaufen. Es ist<br />
schwer, an einen <strong>J8</strong> heranzukommen – einfach<br />
22 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 3/11<br />
weil es ein militärisches Fahrzeug ist. Wenn wir<br />
eine Anfrage bekommen, werden wir natürlich<br />
trotzdem versuchen, ein Modell aufzutreiben.<br />
3500 kg anzuhängen. Fahrspaß<br />
inklusive, denn das Fahrzeug<br />
wiegt leer unter 2 Tonnen und ist<br />
damit enorm agil. Die kleine Kehrseite<br />
der Medaille lässt nicht auf<br />
sich warten: Solche Zuladungen<br />
lassen sich nur durch hintere<br />
Blattfedern realisieren.<br />
VERSTÄRKT, VERBESSERT, <strong>J8</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>J8</strong> basiert auf dem erfolgreichen<br />
<strong>Wrangler</strong>-Konzept, was die<br />
Optik sofort erkennen lässt. Aber<br />
alles ist verstärkt: <strong>Der</strong> Rahmen,<br />
das Fahrwerk … Überrollbügel<br />
sind natürlich serienmäßig. Ein<br />
besonderer Clou und in wüstenartigen<br />
Gegenden sicher äußerst<br />
praktisch ist die Luftansaugung,<br />
die laut Hersteller auch im<br />
schlimmsten „Best-of-Lawrenceof-Arabia-Sandsturm“<br />
für mindestens<br />
5 Stunden die Motorversorgung<br />
sicherstellt, ohne<br />
dabei nennenswert an Leistung<br />
zu verlieren.<br />
PIMPED BY TAUBENREUTHER<br />
Aber Gutes kann man meist noch<br />
etwas besser machen. Deshalb<br />
besuchten wir Jürgen Teichert in<br />
Kulmbach – bei Taubenreuther<br />
Deutschland –, um uns seine Version<br />
des <strong>J8</strong> Pick-up vorführen zu<br />
lassen. Jürgen hat sich eines der<br />
wenigen Exemplare organisiert<br />
und es nach allen Regeln der<br />
Kunst gepimpt.<br />
BALLERINA IN GUMMISTIEFELN<br />
Riesige Grobstollenreifen, eine<br />
ARB-Stoßstange <strong>neue</strong>ster Generation<br />
mit fetter Seilwinde finden<br />
wir ganz selbstverständlich. Und<br />
zum Schutz der Lenkung natürlich<br />
einen fraglos unzerstörbaren<br />
Asfir-Unterfahrschutz. Die klassischen<br />
runden Scheinwerfer werden<br />
durch einen dezenten, aber<br />
effektiven Schutzkorb vor gröberen<br />
Steinen geschützt. Dieses<br />
Fahrzeug ruft geradezu danach,<br />
durch Matsch und Moor gescheucht<br />
zu werden. Ein Flair von<br />
www.off-road.de
BEKANNTER AUTOMAT: Die Fünfstufen-Box stammt vom <strong>Wrangler</strong>.<br />
ALL INCLUSIVE: Schaltzentrale für die Vorder- und Hinterachssperre.<br />
HARTPLASTIK: Das Cockpit ist sicher keine Augenweide, dafür kratzfest und leicht auswaschbar.<br />
FREILUFT-FEELING: Das Softtop ist nicht wirklich dicht.<br />
solidem Stahl und die Beweglichkeit<br />
einer Ballerina – in Gummi-<br />
gen, den Zündschlüssel umdrehen<br />
und einen Wochenausflug zu<br />
BEZUGSQUELLE? GIBT’S NICHT<br />
Die Sache hat einen Haken, sogar<br />
zur zuletzt genannten Käufergruppe<br />
aus einer nicht wirklich<br />
stiefeln.<br />
den Pyramiden machen. Aber an-<br />
einen verdammt großen: Das mit<br />
verlässlichen Quelle stammt. Wie<br />
STYLISCH, ABER PRAKTISCH<br />
Jürgen hat sein Schätzchen sehr<br />
ders als bei vielen hippen Lifestyle-Offroadern<br />
der Generation<br />
Playstation-Dashbord, kann man<br />
dem Tchibo-Shop war eben kein<br />
Scherz, man kann den <strong>J8</strong> wirklich<br />
nicht so einfach kaufen. Den gibt<br />
auch immer – wenn Sie einen <strong>J8</strong><br />
wollen, müssen Sie Organisationstalent<br />
beweisen und gut<br />
liebevoll aufgerüstet. Genau die<br />
beim <strong>J8</strong> auch sicher sein, dass<br />
es nur für Einsatzkräfte, Behör-<br />
betucht sein. 50 000 Euro sollten<br />
richtige Menge sinnvoller Acces-<br />
der Trip ohne Probleme verlaufen<br />
den und parapsychologische Ver-<br />
Sie schon zur Hand haben. Neu-<br />
soires, kein überflüssiges Klim-<br />
wird.<br />
einigungen.<br />
Wo-<br />
gierig, ja gierig geworden? Nicht<br />
bim, kein Eisdielenzubehör. Man<br />
bei die Infor-<br />
unser Problem.<br />
■<br />
möchte einstei-<br />
mation<br />
T | Honey Badger F | Uwe Fischer
REISE-REPORT<br />
SKODA YETI SOCHI EXPERIENCE<br />
Russisch<br />
Zur Vorstellung des Yeti TSI mit Direktschaltgetriebe<br />
lud mich Skoda nach Sochi in Russland ein. Eine<br />
Geschichte über Sprachbarrieren, harten Alkohol,<br />
eine unendliche Baustelle – und den echten Yeti.<br />
Und es gibt ihn doch: In den Bergen über Sochi treffe ich – zufälligerweise – auf den echten Yeti.<br />
Streunende Hunde sind keine Seltenheit.<br />
Spurensuche: Hier lief und fuhr ein …<br />
… Yeti, daneben stellte er einen Wegweiser auf.<br />
Ich wollte einen Fahrbericht<br />
schreiben. Die <strong>neue</strong> Kombination<br />
aus Turbobenziner und Direktschaltgetriebe<br />
zum Anlass dieser<br />
Geschichte nehmen. Doch es kam<br />
anders – die Eindrücke der Skoda<br />
Yeti Sochi Experience überwiegen<br />
das Fahrgefühl. <strong>Der</strong> 3-Tage-Russland-Kurztrip<br />
ist mein Highlight des<br />
Sommers!<br />
ENGLISCH? NJET. DEUTSCH? NJET.<br />
Es beginnt schon bei der Ankunft<br />
am Flughafen in Sochi. Ich unterhalte<br />
mich mit meinen Taxi-Fahrern<br />
(Juri und Boris) bestens – ohne nur<br />
ein Wort zu verstehen. Wir lachen<br />
während der ganzen Fahrt – keine<br />
Ahnung, worüber. Am Ende drückt<br />
mir mein vertrauenerweckender,<br />
unangeschnallter und penetrant<br />
telefonierender Fahrer sein Handy<br />
ans Ohr. Seine Schwester ist dran.<br />
In gebrochenem Englisch erklärt sie<br />
mir, dass ihr Bruder mir gerne Sankt<br />
Petersburg zeigen möchte. „He<br />
wants to go for a walk with you.“<br />
Wie bitte? Ich reagiere leicht panisch:<br />
„This is far away! I have to go<br />
to the Skoda-Camp. And then I have<br />
to fly back to Germany.“ „Ähhh …<br />
okay. Give me my brother.“ Sankt<br />
Petersburg haben wir nicht besichtigt<br />
– dafür habe ich Juri’s Nummer<br />
Typisches Straßenbild: Die meisten Autos sind weit über 20 Jahre alt.<br />
Idylle pur: Unterwegs treffen wir immer wieder auf freilaufende Ziegen und Pferde.
für Anfänger<br />
Zur Unterhaltung gibt’s Orientalisches, zum Essen Bohnen<br />
mit Rindfleisch, zum Schlafen ein Vier-Mann-Zelt.<br />
Typisches Bild: Auf einem Plateau weiden Pferde.<br />
und das Angebot, mich bei ihm mel-<br />
Grappa not so strong – 40 percent.“<br />
niert, bleibt für mich ungeklärt. Zur<br />
den zu können, wenn ich mir seine<br />
Ganz klar, ich bin ein Hartei und grei-<br />
Mittagspause erreichen wir ein ebe-<br />
Stadt anschauen möchte. Nur: Wie<br />
fe zum Hardcore-Destillat. Dazu gibt<br />
nes Plateau – und treffen auf den<br />
soll ich ihm das dann erklären?<br />
es Bohnen mit Rindfleisch.<br />
echten Yeti! Ja wirklich, ein Kinder-<br />
STRONG OR NOT SO STRONG?<br />
Unsere erste Nacht verbringen wir<br />
Am nächsten Morgen geht’s endlich<br />
auf Tour – wir fahren auf die<br />
ersten Erhebungen des Kaukasus,<br />
geburtstag für Journalisten. <strong>Der</strong><br />
furchtbar schwitzende Russe unter<br />
dem wolligen Kostüm posiert sogar<br />
im Camp. In meiner Vorstellung mit-<br />
treffen auf Ladas, UAZ und andere<br />
für ein Erinnerungsfoto – perfekt!<br />
ten im Kaukasus – mit Blick auf das<br />
UdSSR-Gefährte. Immer wieder<br />
Die Yeti Experience führt uns wie-<br />
Schwarze Meer. In der Realität mit-<br />
müssen wir abbremsen, denn auf<br />
der zurück nach Sochi, direkt vor<br />
ten in der Olympia-Baustelle – mit<br />
den Schlaglochpisten schlafen die<br />
den Eingang des besten Hotels am<br />
Blick auf die entstehenden Zig-Ster-<br />
Tiere – Kühe, Ziegen, Hunde, Katzen,<br />
Platz. Unser zweites Schlafquartier<br />
ne-Hotels. Meiner Stimmung tut das<br />
Esel, sogar Pferde stören sich nicht<br />
glänzt mit klassischem Plattenbau-<br />
keinen Abbruch, immerhin kann die<br />
am Verkehr. Und der Verkehr nicht<br />
Design, 15 Stockwerken, 1-m 2 -Bä-<br />
Bedienung ein paar Worte Englisch.<br />
an ihnen – die Russen brettern die<br />
dern und bestem Ausblick – auf die<br />
Sie erklärt mir die Getränke-Aus-<br />
Pisten entlang, hupen laut und fah-<br />
unendliche Olympia-Baustelle … ■<br />
wahl: „Grappa strong – 73 percent.<br />
ren weiter. Wie das System funktio-<br />
T | Julian Hoffmann F | Lena Barthelmeß<br />
Im „Offroad“-Park: <strong>Der</strong> Yeti ist und bleibt ein SUV.<br />
Touristen-Attraktion: Mit alten, zu Strand-Cabrios umgebauten Militär-UAZ geht’s über Stock, Stein – und Wasser.
DOPPELTEST<br />
MAZDA VS. NISSAN<br />
Die Sportlerfront mit Anklängen an den 370Z.<br />
Ansteigende Schulterlinie, abfallendes Dach.<br />
CX-7 behaupten, Geländewagen<br />
zu sein. Ihren Hang zur Sportlichkeit<br />
tragen sie hingegen offen zur<br />
Schau: Lange Motorhaube, flache<br />
Silhouette mit ansteigender<br />
Schulterpartie<br />
und nach<br />
hinten stark abfallender<br />
dazu ausgestellte Radhäuser mit<br />
großen Alus.<br />
Bei Nissan bediente man sich<br />
schon bei der ersten Murano-Generation<br />
der Formensprache der<br />
eigenen Sportwagen und auch bei<br />
Mazda findet man Anklänge an die<br />
eigenen sportlichen Modelle. An-<br />
Dachlinie, fänglich war auch die<br />
Motoraus-<br />
Sport-DIESEL-<br />
Lange Zeit wehrten sich der Nissan Murano und der Mazda CX-7 gegen<br />
einen Selbstzünder. Dabei steht er ihnen so gut zu Gesicht!<br />
Höhe: 1.720<br />
2,5 Liter und 190 PS aus vier Zylindern.<br />
Abmessungen in mm<br />
495<br />
490<br />
Böschungswinkel Rampenwinkel Böschungswinkel<br />
26 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
775<br />
1.210<br />
Radstand: 2.825 Spur v/h: 1.610/1.610<br />
Länge: 4.860<br />
Breite: 1.885<br />
Zwei Japaner mit einem Ziel:<br />
Ein SUV bauen, welches wirklich<br />
sportlich dreinschaut. Weder der<br />
Nissan Murano noch der Mazda<br />
Stehhöhe: 1.840<br />
Innenraum (mm):<br />
Sitzhöhe über Straße:<br />
620-690, Ellbogenfreiheit<br />
v/h: 1.550/1.545<br />
Kniefreiheit h: 180-470<br />
Laderaum (mm):<br />
Länge: 920-1.985 Breite:<br />
1.095-1.380, Höhe: 785<br />
Ladekantenhöhe: 775<br />
Vol. (VDA): 402 L - k.A.<br />
Automatisch zuschaltender Allradantrieb, elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung,<br />
Kraftverteilung 100/0 bis 50/50; Sperrfunktion v/M/h: –/Lamelle/–, Traktionskontrolle;<br />
Stabilisatoren vorn und hinten<br />
Wattiefe<br />
k.A.<br />
865-935<br />
930<br />
14°<br />
29° 25°<br />
Nissan Murano<br />
<strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>- PROFILE<br />
Bodenfr. v/h: 170/180 mm<br />
Bauchfreiheit:<br />
190 mm<br />
Diag. Achsverschränkung: 143 mm<br />
Steigfähigkeit:<br />
k.A.<br />
Gesamtuntersetzung (max.):15,96:1<br />
Kriechgeschw. (min.): 5,7 km/h<br />
UNSER FAZIT: Vorderer und hinterer Böschungswinkel sind gar nicht schlecht.<br />
Durch die geringe Bodenfreiheit schrumpft aber der Rampenwinkel. So ist auch<br />
mit dem Nissan offroad nicht mehr viel zu machen.<br />
Keine Wahl: <strong>Der</strong> Murano kommt als Diesel mit Automatik.<br />
Was sie sehen, ist Serie. Nur Bose-Sound und Panoramadach kosten extra.<br />
www.off-road.de
Lange Haube, große Lufteinlässe beim Mazda.<br />
Parade<br />
Coupéhafte Dachlinie und ausgestellte Radhäuser.<br />
wahl der maximalen Agilität und<br />
dem Hauptmarkt beider Modelle,<br />
den USA, geschuldet. Die Benziner<br />
waren in Europa aber wenig beliebt.<br />
Die einzig richtige Entscheidung<br />
für den Diesel fiel 2009.<br />
SELBSTZÜNDEND<br />
Im Mazda kommt seither ein 2,2-<br />
Liter-Aggregat mit 173 PS Leistung<br />
und 400 Newtonmetern Drehmoment<br />
zum Einsatz. Bei Nissan<br />
greift man auf den 2,5-Liter-Motor<br />
Schalten macht Freude. Kurze Wege beim einzigen Getriebe.<br />
aus Pathfinder und Navara zurück,<br />
der in der aktuellen Version 190 PS<br />
leistet und ein maximales<br />
Drehmoment von 450 Newtonmetern<br />
bereitstellt.<br />
Bei keinem unserer Testwagen hat<br />
man die Wahl, wenn es ums Getriebe<br />
geht. <strong>Der</strong> Nissan kommt<br />
stets mit einer<br />
Sechsgangautomatik<br />
zum Kunden,<br />
im CX-7 werden<br />
die Gänge im-<br />
Viel Plastik, unendlich viele Knöpfe. Die Navi-Kontrollen sind am Volant.<br />
mer manuell gewechselt. So sehr<br />
wir uns für den Murano ein Schaltgetriebe<br />
wünschen, so gerne hätten<br />
wir für den CX-7 eine Automatik.<br />
Wenigstens die Option darauf<br />
wäre schön.<br />
<strong>Der</strong> Automat im Nissan ist gut, allerdings<br />
passt er nicht wirklich<br />
Abmessungen in mm<br />
Höhe: 1.645<br />
505<br />
480<br />
Böschungswinkel Rampenwinkel Böschungswinkel<br />
<strong>Der</strong> 2,2-Liter-Motor wirkt stets spritzig.<br />
765<br />
1.100<br />
Radstand: 2.750 Spur v/h: 1.615/1.610<br />
Länge: 4.700<br />
Breite: 1.870<br />
Stehhöhe: 1.935<br />
Innenraum (mm):<br />
Sitzhöhe über Straße:<br />
610-690, Ellbogenfreiheit<br />
v/h: 1.540/1.495<br />
Kniefreiheit h: 195-465<br />
Laderaum (mm):<br />
Länge: 1.015-1.995 Breite:<br />
1.050-1.370, Höhe: 770<br />
Ladekantenhöhe: 765<br />
Vol. (VDA): 445-1.348 L<br />
Automatisch zuschaltender Allradantrieb, elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung,<br />
Kraftverteilung 100/0 bis 50/50; Sperrfunktion v/M/h: –/Lamelle/–, Traktionskontrolle;<br />
Stabilisatoren vorn und hinten<br />
Wattiefe<br />
k.A.<br />
950-1.050<br />
1.000<br />
k.A.<br />
17° 23°<br />
Mazda CX-7<br />
<strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>- PROFILE<br />
Bodenfreiheit v/h: 210/220 mm<br />
Bauchfreiheit:<br />
240 mm<br />
Diag. Achsverschränkung: 156 mm<br />
Steigfähigkeit:<br />
k.A.<br />
Gesamtuntersetzung (max.):15,99:1<br />
Kriechgeschw. (min.): 7,4 km/h<br />
UNSER FAZIT: Bei Geländestufen ist mit dem Mazda nichts zu holen. <strong>Der</strong> vordere<br />
Böschungswinkel nimmt ihm die meisten Geländeambitionen. Auch kann man auf<br />
den Allradantrieb keinen Einfluss nehmen. Gelände? Besser nicht.<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
27
Fahrdynamik-Check<br />
MOTOR / GETRIEBE<br />
Prinzip/Zylinderzahl-Bauart/Einbaulage<br />
Verdichtung/Aufladung/LLK<br />
Hubraum/Bohrung x Hub cm 3 /mm<br />
Leistung kW (PS)/min -1<br />
Drehmoment Nm/min -1<br />
Gemischaufbereitung/Schadstoffkl.<br />
Getriebe<br />
Übersetzungen 1./2./3./4./5./6.<br />
Gelände/Achse/Rückw.<br />
KAROSSERIE / FAHRWERK<br />
Fahrzeugaufbau<br />
Radführung<br />
Bremsanlage<br />
Technik / Messwerte / Kosten<br />
vorn<br />
hinten<br />
vorn<br />
hinten<br />
Lenkung (Umdrehungen)<br />
Wendekreis<br />
m<br />
Räder Felgen; Reifen (Testwagen)<br />
Testwagenbereifung<br />
MESSWERTE / GEWICHTE<br />
Höchstgeschw.<br />
km/h<br />
Beschleunigung<br />
0 - 100 km/h s<br />
0 - 160 km/h s<br />
Zwischenspurt (Kickdown)/Elastizität<br />
60 - 100 km/h / 80 - 120 km/h s<br />
Tachoabweichung<br />
PREISE*/AUSSTATTUNG<br />
Basispreis<br />
Automatikgetriebe<br />
Klimaautomatik<br />
Navigationssystem<br />
Lederausstattung<br />
Xenonscheinwerfer<br />
Mazda CX-7<br />
Diesel/4-R/vorn quer<br />
16,3:1/1x/1x<br />
2.184/86,0 x 94,0<br />
127 (173)/3.500<br />
400/2.000<br />
Common-Rail-DI/Euro 5<br />
Sechsgang-Schaltgetriebe<br />
3,82/2,05/1,29/0,93/0,85/0,71<br />
–/4,19(1.-4.);3,53(5.,6.)/4,14<br />
selbsttr. Kombikarosserie<br />
4 Türen, 5 Sitzplätze<br />
Einzelradaufhängung an<br />
unterem Dreiecksquerl.,<br />
Schraubenfeder<br />
Einzelradaufhängung an<br />
Querlenkern<br />
Schraubenfeder<br />
ABS, EBV, ESP<br />
innenbelüftete Scheibe<br />
innenbelüftete Scheibe<br />
Zahnstangen-Servo (2,9)<br />
12,2<br />
7,5x19 Zoll; 235/55 R19<br />
Bridgestone Dueler Sport<br />
203<br />
9,7<br />
29,9<br />
5,9/7,8<br />
bei 30/50/100/130 km/h real km/h 27/48/96/126<br />
Normverbrauch (Tankinhalt) L Diesel (69)<br />
innerorts/außerorts/Mix/CO 2 L/100 km 9,1/6,6/7,5/199 g/km<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Testverbrauch L/100 km 9,2<br />
Gewichte Leer/zul. Gesamtgew. kg 1.875/2.430<br />
Anhängelast ungebremst/gebremst kg 750/2.000<br />
Stützlast/Dachlast<br />
kg 85/100<br />
31.290<br />
–<br />
S<br />
720<br />
– (S ab Exclusive-Line)<br />
– (S ab Exclusive-Line) S<br />
* Beträge in Euro inkl. MwSt.; S= Serienausstattung; – = nicht lieferbar<br />
FAHRZEUGUNTERHALT*<br />
Versicherungskosten** Haftpflicht 672 (TK 23)<br />
Teilkasko/Vollkasko 255 (TK 24) 1.420 (TK 27)<br />
Kfz-Steuer<br />
Werkstattintervalle<br />
Garantie/Gewährleistung<br />
bis 2012: 367 dann: 387<br />
20.000 km/1 Jahr<br />
3 Jahre / 100 000 km<br />
Nissan Murano<br />
Diesel/4-R/vorn quer<br />
15,0:1/1x/1x<br />
2.488/89,0 x 100,0<br />
140 (190)/4.000<br />
450/2.000<br />
Common-Rail-DI/Euro 5<br />
Sechsgang-Automatikgetriebe<br />
4,20/2,41/1,58/1,16/0,86/0,69<br />
–/v. 3,80, h. 2,47/3,46<br />
selbsttr. Kombikarosserie<br />
4 Türen, 5 Sitzplätze<br />
Einzelradaufhängung an<br />
unterem Dreiecksquerl.,<br />
McPherson-Federbein<br />
Einzelradaufhängung an<br />
Längs- und Querlenker<br />
Schraubenfeder<br />
ABS, EBV, ESP<br />
innenbelüftete Scheibe<br />
innenbelüftete Scheibe<br />
Zahnstangen-Servo (3,1)<br />
11,8<br />
7.5x20 Zoll; 235/55 R20<br />
Yokohama Advan Sport<br />
204<br />
10,1<br />
26,3<br />
6,9/8,2<br />
26/45/94/124<br />
Diesel (82)<br />
10,1/6,8/8,0/210<br />
8,4<br />
1.950/2.495<br />
750/1.585<br />
100/100<br />
45.590<br />
S<br />
S<br />
S<br />
S<br />
672 (TK 23)<br />
255 (TK 24) 1.253 (TK 26)<br />
bis 2012: 417 dann: 437<br />
20.000 km/1 Jahr<br />
3 Jahre / 100 000 km<br />
* Jahreskosten; ** Tarife der HUK-Coburg Allgemeine: Standort München, 100% Beitragssatz, Neuwagen,<br />
private Nutzung; Haftpflicht mit unbegrenzter Deckung, Teilkasko ohne SB, Vollkasko mit 300<br />
SB inkl. Teilkasko mit 150 SB; SB=Selbstbeteiligung; TK=Typklasse<br />
zum willigen und kraftvollen 2,5-Liter-Diesel.<br />
Viel seiner Kraft scheint<br />
im Wandler zu verpuffen.<br />
Das Mazda-Getriebe vermittelt viel<br />
mehr Sportlichkeit. Es ist gut geführt,<br />
die Schaltwege sind kurz.<br />
Nur die Kupplung erscheint für einen<br />
Diesel zu feinfühlig. Nach einer<br />
kurzen Eingewöhnungsphase<br />
stört das jedoch nicht mehr.<br />
Trotz geringerer Leistung hat der<br />
CX-7 dann auch in Sachen Beschleunigung<br />
die Nase vorn. In 9,7<br />
Sekunden erreicht der Mazda aus<br />
dem Stand Tempo einhundert, der<br />
Murano braucht 4 Zehntel länger<br />
(10,1 Sekunde). Bei der Höchstgeschwindigkeit<br />
sind die Kontrahenten<br />
aber fast gleich auf: <strong>Der</strong> CX-7<br />
wird 203 km/h schnell, der Murano<br />
erreicht 204 Stundenkilometer.<br />
HÄRTEGRADE<br />
Weich und komfortabel oder lieber<br />
straff und direkt? Bei der Auslegung<br />
der Fahrwerke haben beide<br />
Hersteller komplett andere<br />
Vorstellungen. Markentypisch hat<br />
man sich bei Mazda für eine recht<br />
straffe Federung entschieden. Die<br />
Karosserie des CX-7 wankt auch<br />
in schnellen Kurven nur wenig,<br />
dafür dringen Fahrbahnunebenheiten<br />
recht deutlich zu den Insassen<br />
durch. Und das nicht nur<br />
spürbar, sondern oft auch hörbar.<br />
Tatsächlich macht der CX-7 auf<br />
verwinkelten Straßen enorm viel<br />
Spaß. Die Fahrwerkshärte kommt<br />
dem SUV hier eher entgegen, als<br />
dass sie stört. Im Grenzbereich<br />
bleibt der Mazda lange neutral,<br />
fängt erst spät an, gut kontrollierbar<br />
zu untersteuern.<br />
Im Nissan geht’s vergleichsweise<br />
ruhig zu. Die Schalldämmung ist<br />
besser, weder Motor- noch Fahrwerksgeräusche<br />
dringen unangenehm<br />
in den Innenraum. Das Fahrwerk<br />
des Murano will dann aber<br />
nicht so wirklich zum Sportwagenäußeren<br />
passen. Komfortabel<br />
und weich gefedert, schluckt es<br />
zwar Unebenheiten fast völlig,<br />
dafür zeigt sich aber schon sehr<br />
schnell eine deutliche Untersteuerungstendenz<br />
des Japaners.<br />
Dazu wankt der Aufbau des Murano<br />
relativ stark. Nähert man sich<br />
dem Grenzbereich auch nur auf<br />
Sichtweite an, regelt einen der<br />
Schleudervermeider sanft, aber<br />
unnachgiebig ein.<br />
HOHER STANDARD<br />
In beiden Japanern findet man bereits<br />
viel Ausstattung vor. Eine echte<br />
Einstiegsvariante bietet aber<br />
nur der Mazda. Unsere Testautos<br />
kamen jeweils in der teuersten<br />
Ausstattungslinie zu uns. Bei Nissan<br />
heißt sie Executive, bei Mazda<br />
bestellt man die Exclusive-Line.<br />
Dann sitzt man in jedem Fall auf<br />
Leder, darf sich über besten Bose-<br />
Sound freuen und dank Rückfahrkamera<br />
zirkelt man problemlos in<br />
jede Lücke. Selbst in der Basis bietet<br />
der Nissan jede nur erdenkliche<br />
Annehmlichkeit. Sogar Xenonlicht<br />
und Navigationssystem sind<br />
schon verbaut. Lediglich das Sonnendach<br />
mit seinen zwei großen<br />
Fensterflächen und das Soundsystem<br />
sind erst im Executive zu haben.<br />
Kauft man diese Ausstattung<br />
nach, werden 2550 Euro fällig.<br />
Beim CX-7 ist das anders. Den<br />
www.off-road.de
Mazda gibt es in drei verschiedenen<br />
Varianten. Nur die Topausstattung<br />
kann mit Xenonlicht und<br />
Leder aufwarten. Das Navigationssystem<br />
ist mit nur 720 Euro Aufpreis<br />
zwar günstig, allerdings ist<br />
der winzige Bildschirm mit seiner<br />
recht mageren Auflösung ebenso<br />
wenig zeitgemäß wie die sehr gewöhnungsbedürftige<br />
Bedienung<br />
Innenraum-Check<br />
über Tasten am Lenkrad. Erst einmal<br />
eingestellt, leitet das Navi zuverlässig,<br />
bis dahin ist es aber ein<br />
nervend langer Weg.<br />
FAZIT<br />
Wieder einmal haben wir zwei<br />
Fahrzeuge, die zwar in der gleichen<br />
Klasse unterwegs sind,<br />
jedoch nur schwer vergleichbare<br />
Features aufweisen. <strong>Der</strong> Nissan ist<br />
ohne Zweifel besser verarbeitet,<br />
verfügt über die noch<br />
komplettere Ausstattung<br />
und überzeugt mit gutem<br />
Reisekomfort und viel<br />
Raum für Passagiere und Gepäck.<br />
Dafür kostet der CX auch in der<br />
Topausstattung noch immer<br />
10 000 Euro weniger als der Basis-<br />
Murano. Abstriche muss man da<br />
eben machen, wobei nur die Bedienung<br />
teilweise wirklich nervt.<br />
Man bekommt aber auch ein recht<br />
<strong>Der</strong> Mazda hat in Sachen Fahrdynamik trotz seiner geringeren<br />
Motorleistung die Nase klar vorn. Abstriche muss<br />
man allerdings beim Komfort machen. <strong>Der</strong> Nissan<br />
beherrscht das entspannte Cruisen deutlich besser, der<br />
Murano wankt aber deutlich mehr und untersteuert stark.<br />
sportliches SUV mit sehr gefälliger<br />
Optik. Und wenn der Öko-Gedanke<br />
zählt: <strong>Der</strong> Nissan ist mit 8,4 Litern<br />
Verbrauch sicher kein Kostverächter,<br />
aber doch gut einen<br />
dreiviertel Liter sparsamer als der<br />
Mazda CX-7 mit 9,2 Litern. ■<br />
T | Marc Ziegler F | Uwe Fischer<br />
<strong>Der</strong> Laderaum des Murano ist breiter als der des Mazda,<br />
hat aber nur 402 Liter Mindestvolumen.<br />
455 Liter Kofferraumvolumen bietet der CX-7 mindestens.<br />
<strong>Der</strong> Platz im Fond ist bei beiden üppig bemessen.<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
29
Ausstattungs-Check<br />
BIEBER RECHNET<br />
Gerhard Bieber,<br />
Testredakteur und leidenschaftlicher Auto-Konfigurator,<br />
errechnet für jedes Fahrzeug das beste Angebot.<br />
Sie sind sich so ähnlich und doch grundverschieden – Mazda CX-7 und Nissan Murano<br />
wurden einst in Japan ersonnen, um mit V6 in den USA, den Golfstaaten oder<br />
Russland Kunden zu erobern. Jetzt sind sie dank Vierzylinder-Dieseltriebwerken endlich<br />
auch europatauglich. Die Entscheidung für den einen und gegen den anderen<br />
fällt auch mit der Wahl des Getriebes: Während es den Mazda bei uns ausschließlich<br />
mit Sechsgang-Handschaltung<br />
gibt, fährt der Nissan stets mit<br />
Sechsstufen-Automatik vor.<br />
WELCHER MOTOR?<br />
Am Diesel kommt man beim Mazda CX-7 eigentlich gar nicht vorbei. Nur ihn gibt es in<br />
allen drei Ausstattungsvarianten. Gleichzeitig ist der Selbstzünder auch insgesamt der<br />
günstigste Motor. Mit Brot-und-Butter-Antrieb hat der 2,2-Liter-Vierzylinder aber<br />
nichts zu tun. 173 PS sollten für adäquate Fortbewegung nun wirklich genügen. Na<br />
dann ist ja alles klar. <strong>Der</strong> Diesel ist beim Mazda die erste Wahl für den, der wirtschaftlich<br />
unterwegs sein will.<br />
Nur, mal unter uns: Es gibt da noch diesen 2,3-Liter-Turbo-Benziner mit 260 PS. Ja,<br />
richtig gelesen, 260 PS in Topausstattung für 37 590 Euro. Spürst du dieses Kribbeln,<br />
das dir sagt: Zuschlagen? Und damit der ewige Taschenrechner im Kopf auch Ruhe<br />
gibt: Beim 260-PS-CX-7 kostet ein PS gerade mal 144 Euro, beim Diesel sind's<br />
zwischen 180 und 211 Euro.<br />
Drum: <strong>Der</strong> 173-PS-Diesel ist zwar 1000 Euro billiger als der vergleichbar ausgestattete<br />
Turbo-Benziner und spart jährlich knapp 900 Euro Unterhalt – aber 260 PS?<br />
Leut', die gibt's nur bei Mazda so günstig!<br />
WELCHE AUSSTATTUNG?<br />
Wer sich – wie ich – in den Benziner vernarrt hat, kommt an der Topausstattung<br />
Exclusive-Line nicht vorbei. Für den Diesel stehen drei Pakete zur Wahl. Prime-,<br />
Center- und auch hier Exclusive-Line. Legt man keinen Wert auf Lederbezüge, Xenonlicht<br />
oder Bose-Sound (alles Serie beim Exclusive), fährt man unterm Strich mit der<br />
Center-Line am besten. Die ist nur 1600 Euro teurer als die Basisausstattung und<br />
bringt dafür Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Rückfahrkamera, Sitzheizung<br />
und CD-Wechsler mit.<br />
Drum: Center-Line für den kleinen Luxus. Alles Nötige ist eh an Bord und ein Navi<br />
kostet immer Aufpreis.<br />
Diese Sonderausstattung muss sein:<br />
Navigation – faires Angebot:<br />
Tagfahrlicht – Sicherheit zum kleinen Preis:<br />
Die Sonderausstattung spar ich mir:<br />
Metallic-Lack – Brillantschwarz ist gratis:<br />
Einparkhilfe 30 <strong>OFF</strong> – der <strong>ROAD</strong> Center-Line 4/11 hat eine Rückfahrkamera:<br />
720 Euro<br />
55 Euro<br />
580 Euro<br />
467 Euro<br />
Den nehmen:<br />
Mazda CX-7 2.2 MZR-CD (173-PS-Turbo-Diesel) Center-Line mit Navi und Tagfahrlicht<br />
für 33 665 Euro.<br />
Davon träumen:<br />
Mazda CX-7 2.3 MZR-CD (260-PS-Turbo-Benziner) Exclusive-Line mit Navi und Tagfahrlicht<br />
für 38 365 Euro.<br />
WELCHER MOTOR?<br />
Auch Nissan bietet beim Murano zwei<br />
Motoren an. Und an der Entscheidung für den Diesel zweifle ich diesmal nicht eine Sekunde.<br />
<strong>Der</strong> 2,5-Liter-Diesel mit 190 PS ist nicht nur knapp 1500 Euro günstiger als der<br />
256 PS starke 3,5-Liter-Benziner, er bleibt auch preiswert. Tag für Tag, Monat für Monat<br />
und Jahr für Jahr. Bei meiner Fahrleistung – rund 20 000 Kilometer per anno – verpulvert<br />
er gegenüber dem Benziner jährlich rund 820 Euro weniger an Sprit, Versicherung und<br />
Steuer. Im direkten Vergleich mit dem Mazda fährt der Nissan (egal ob mit Benzin- oder<br />
Dieselmotor) durch die teurere Versicherungseinstufung und die höheren Forderungen<br />
des Fiskus nicht ganz so sparsam wie der CX-7. Hier schlägt dann zu Buche, dass es den<br />
Nissan stets mit Automatik gibt, was Verbrauch, CO 2 -Emission und damit auch die<br />
Steuer in die Höhe treibt. <strong>Der</strong> Mazda ist dagegen immer ein Handschalter. So gilt auch<br />
für den Murano, was eigentlich für fast alle größeren SUV oder Geländewagen gilt: Für<br />
jeden, der seinen Offroader auch bewegt und ihn nicht nur als regendichte Ablage für die<br />
Gartengeräte nutzt, macht nur der Diesel wirtschaftlich Sinn.<br />
Drum: Murano Diesel – etwas anderes kommt nicht in Frage.<br />
WELCHE AUSSTATTUNG?<br />
Zwei Motoren, zwei Ausstattungen. Da bleibt Nissan sehr nutzerfreundlich. Und wer<br />
einmal im Basis-Murano saß, der fragt sich: Was fehlt hier eigentlich noch? Für 46 450<br />
Euro bringt der nämlich wirklich alles mit, was das Herz begehrt. Automatik, Lederausstattung,<br />
Xenon, Tempomat, Klimaautomatik, Navi, Regensensor, Sitzheizung, Rückfahrkamera,<br />
Seitenkamera und, und, und …<br />
Mir persönlich fehlt ob dieses opulenten Angebots nichts. Daher ganz klar meine Empfehlung:<br />
Kauft den Basis-Murano, auch wenn der Händler euch noch so sehr den 3800<br />
Euro teureren Executive aufschwatzen will. Für Sitzheizung hinten, größere Alus und<br />
Bose-Sound geb ich das Geld nicht aus.<br />
Drum: Murano, nichts als Murano. <strong>Der</strong> Aufpreis für den Executive lohnt sich nicht.<br />
Diese Sonderausstattung muss sein:<br />
Keine, wirklich keine.<br />
Die Sonderausstattung spar ich mir:<br />
Sun- und Sound Paket – Schiebedach und Bose-Sound für teuer Geld<br />
Metallic-Lack – teuer und schwarz gibt's kostenlos:<br />
2550 Euro<br />
820 Euro<br />
Den nehmen:<br />
Nissan Murano Diesel – so, wie er ist. Einpacken, mitnehmen für 46 450 Euro.<br />
Davon träumen:<br />
Nissan Murano Diesel – ich wiederhole mich. Einpacken, mitnehmen für 46 450 Euro.<br />
30 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
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EINZELTEST<br />
JEEP COMPASS 2.2 CRD LIMITED<br />
WegweiserOptik den<br />
<strong>Der</strong> Compass ist nach seiner Abstinenz wieder<br />
zurück in Deutschland und markiert nun<br />
mit <strong>neue</strong>m Dieselmotor und überarbeiteter<br />
Optik den Einstieg zur Marke <strong>Jeep</strong>.<br />
Im Normalfall ist der <strong>Jeep</strong> ein Fronttriebler.<br />
Die Radbremsen übernehmen die Sperrfunktion.<br />
Ein wenig mehr Flexibilität wäre wünschenswert.<br />
Was so ein bisschen Arbeit<br />
an der Fahrzeugfront alles bewirken<br />
kann. Auf den ersten Blick<br />
sieht der Compass tatsächlich<br />
wie ein völlig <strong>neue</strong>s Fahrzeug aus.<br />
<strong>Der</strong> Vorderwagen gleicht optisch<br />
dem Grand Cherokee, nur etwas<br />
kleiner, versteht sich.<br />
Ab der A-Säule erkennt man dann<br />
wieder den Compass. Hier hat<br />
sich am Design nichts verändert,<br />
die ausgestellten Radhäuser und<br />
die integrierten Griffe der hinteren<br />
Türen sind seit jeher Erkennungsmerkmale<br />
des Compass.<br />
Im Innenraum hat sich viel getan.<br />
Man sitzt zwar noch immer in<br />
einer abwaschbaren Hartplastiklandschaft,<br />
das neu gestaltete<br />
Lenkrad mit Bedienelementen für<br />
Tempomat, Bordcomputer und<br />
Telefon und die aus dem Patriot<br />
entliehene Mittelkonsole wirken<br />
zeitgemäß und weniger wuchtig.<br />
Nach wie vor fallen uns die Sitze,<br />
vor allem die in der zweiten Reihe,<br />
negativ auf. Seitenhalt ist ein<br />
Fremdwort und die Sitzflächen<br />
<strong>Der</strong> <strong>neue</strong> 2.2 CRD löst den bisherigen VW-2-Liter<br />
ab. 23 PS mehr Leistung stehen dem Kompakt-<br />
SUV gut. Die Fahrleistungen sind passabel, der<br />
Durst hält sich derweil in Grenzen.<br />
sind schlicht zu kurz. So liegen die<br />
Beine nicht auf, man sitzt tief und<br />
mit angewinkelten Knien. Was<br />
schon relativ kleine Passagiere<br />
stört, ist für großgewachsene Mitfahrer<br />
auf langen Strecken kaum<br />
zumutbar.<br />
DER NEUE UNTERM BLECH<br />
Beim Blick unter die Motorhaube<br />
finden Kenner nun nicht mehr das<br />
bisher von VW gefertigte 2-Liter-<br />
Pumpe-Düse-Aggregat vor, sondern<br />
einen <strong>neue</strong>n, 2,1 Liter<br />
großen Common-Rail-Diesel aus<br />
dem Motorenwerk Kölleda.<br />
Das Aggregat gibt es in zwei Leistungsstufen<br />
mit 136 und 163 PS,<br />
wobei nur der stärkere Motor mit<br />
Allradantrieb kombiniert wird.<br />
<strong>Der</strong> Unterschied zwischen dem<br />
alten und dem <strong>neue</strong>n Motor ist<br />
deutlich hör- und spürbar. Das<br />
grobe Nageln des TDI gehört der<br />
Vergangenheit an, wodurch es im<br />
Compass nun deutlich ruhiger zugeht.<br />
Die 350 Newtonmeter maximales<br />
Drehmoment stehen<br />
schon bei 1400 Umdrehungen zur<br />
Verfügung. Entsprechend gut<br />
kommt der <strong>Jeep</strong> von der Ampel<br />
weg. <strong>Der</strong> Sprint auf einhundert<br />
km/h ist nach 10,6 Sekunden erledigt,<br />
die Spitzengeschwindigkeit<br />
liegt bei 201 km/h.<br />
Nur das Sechsgang-Schaltgetriebe<br />
finden wir etwas gewöhnungsbedürftig.<br />
Die Übersetzungsverhältnisse<br />
passen gut zum<br />
Motor, nur ist der Schalthebel unpräzise<br />
geführt, wodurch man<br />
schon mal den richtigen Gang<br />
verfehlt. Zudem besitzt das Kupplungspedal<br />
ein gewisses Eigenleben.<br />
Nach Gangwechseln bleibt<br />
es noch kurz auf halbem Weg stehen,<br />
um dann erst in die Ausgangsstellung<br />
zu springen.<br />
FÜR DEN GELÄNDE-AUSFLUG<br />
Die Kraftverteilung im <strong>Jeep</strong> übernimmt<br />
der Freedom-Drive I genannte,<br />
automatisch zuschaltende<br />
Allradantrieb. Eine elektronisch<br />
gesteuerte Lamellenkupplung verteilt<br />
die Antriebskräfte bei Bedarf<br />
www.off-road.de
maximal gleichmäßig zwischen<br />
den Achsen. Im Normalfall ist<br />
man mit Frontantrieb unterwegs.<br />
Auf Wunsch kann man den Antriebsstrang<br />
per Wippschalter<br />
sperren. Dann bleibt das Lamellenpaket<br />
bis 40 km/h geschlossen<br />
und öffnet ab da schrittweise.<br />
Zum Softroader machen ihn am<br />
Ende der mit 20 Grad recht flache<br />
vordere Böschungswinkel (hinten<br />
sind’s 32 Grad) und die geringe<br />
Bodenfreiheit von nur 175 Millimetern<br />
vorne. Die diagonale<br />
Achsverschränkung von 158 Millimetern<br />
fordert schon früh die<br />
Radbremsen. Dennoch ist überra-<br />
JEEP COMPASS 2.2 CRD LIMITED<br />
Abmessungen in mm<br />
Höhe: 1.663<br />
910-980<br />
500<br />
965<br />
450<br />
OBEN: Das Cockpit ist nun deutlich übersichtlicher<br />
und im Vergleich zum Vorgänger auch<br />
besser verarbeitet. Am <strong>neue</strong>n Lenkrad finden<br />
nun auch Bedienelemente Platz.<br />
MITTE: <strong>Der</strong> Laderaum bietet bei umgelegten Sitzen<br />
Platz für 1269 Liter Gepäck. Die fast ebene<br />
Ladefläche ist bis zu 1,86 Meter lang.<br />
LINKS: Die Sitzflächen der Rückbank sind sehr<br />
kurz geraten. Die Kniefreiheit geht in Ordnung.<br />
Für große Mitreisende wird’s aber ziemlich<br />
unbequem. Etwas mehr Seitenhalt wäre ebenfalls<br />
wünschenswert.<br />
schend, wie weit man bei bedachter<br />
Fahrweise mit dem kleinen<br />
<strong>Jeep</strong> kommt. Und das nicht<br />
nur abseits, sondern auch auf der<br />
Straße: Nur 8,5 Liter Diesel genehmigte<br />
sich der Compass.<br />
Nicht schlecht für die Leistung. ■<br />
T | Marc Ziegler F | Christian Nordström<br />
700<br />
1.135<br />
Radstand: 2.635 Spur v/h: 1.520/1.520<br />
Länge: 4.448<br />
Breite: 1.812<br />
Stehhöhe: 1.815<br />
Fazit<br />
<strong>Der</strong> <strong>neue</strong> Compass kann vieles<br />
besser als sein Vorgänger. Mehr<br />
Leistung, gefälligere Optik und<br />
bessere Verarbeitung. Als einziges<br />
Kompakt-SUV der Marke tritt der<br />
kleine <strong>Jeep</strong> ein schweres Erbe an.<br />
Ob er die Erwartungen erfüllen<br />
kann, wird sich zeigen.<br />
Innenraum (mm):<br />
Sitzhöhe über Straße:<br />
620-690, Ellbogenfreiheit<br />
v/h: 1.440/1.430<br />
Kniefreiheit h: 180-500<br />
Laderaum (mm):<br />
Länge: 810-1.860<br />
Breite: 980-1.170, Höhe:<br />
820, Ladekante: 770<br />
Vol. (VDA): 458-1.269 L<br />
MOTOR / GETRIEBE<br />
Prinzip/Zylinderzahl-Bauart/Einbaulage<br />
Ventile pro Zylinder/Nockenwellen<br />
Verdichtung/Aufladung/LLK<br />
Hubraum/Bohrung x Hub<br />
cm 3 /mm<br />
Leistung kW (PS)/min -1<br />
Drehmoment Nm/min -1<br />
Gemischaufbereitung/Schadstoffklasse<br />
Getriebe<br />
Übersetzungen 1./2./3./4./5./6.<br />
2<br />
Gelände/Achse/Rückw.<br />
KAROSSERIE / FAHRWERK<br />
Fahrzeugaufbau<br />
Radführung<br />
Bremsanlage<br />
Lenkung (Umdrehungen)<br />
Wendekreis<br />
Räder<br />
vorn<br />
hinten<br />
vorn<br />
hinten<br />
m<br />
Felgen; Reifen (Basis)<br />
Felgen; Reifen (Testwagen)<br />
Testwagenbereifung<br />
MESSWERTE / GEWICHTE<br />
Höchstgeschw.<br />
km/h 201<br />
Beschleunigung<br />
0 - 80 km/h s 7,2<br />
30 - 100 km/h s 10,6<br />
0 - 130 km/h s 18,3<br />
0 - 160 km/h s 30,5<br />
Elastizität<br />
60 - 100 km/h (4./5.) s 7,6/10,2<br />
80 - 120 km/h (5./6.) s 11,0/11,7<br />
Tachoabweichung<br />
bei 30/50/100/130 km/h<br />
real km/h 29/50/100/129<br />
Verbrauch<br />
Diesel<br />
Tankinhalt<br />
L 51<br />
Normverbrauch gemäß EU-Zyklus<br />
innerorts/außerorts/Mix/CO 2 L/100 km 7,9/5,9/6,6/172 g/km<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Testverbrauch L/100 km 8,5<br />
Gewichte<br />
Leer-/zul. Gesamtgew. kg 1.605-1.655/2.075<br />
Anhängelast ungebremst/gebremst kg 450/2.000<br />
Stützlast/Dachlast<br />
kg 100/68<br />
PREISE*/AUSSTATTUNG<br />
Basispreis<br />
Testwagenpreis<br />
Einstiegsmodell<br />
ABS/ESP<br />
Airbags Fahrer/Beifahrer/Seite v/h<br />
Automatikgetriebe<br />
Klimaanlage/Klimaautomatik<br />
Glasschiebedach<br />
Metalliclackierung<br />
Navigationssystem<br />
Telefon-Freisprecheinrichtung<br />
Boston Accoustics Soundsystem<br />
im Paket ab 1.350<br />
* Beträge in Euro inkl. MwSt.; S= Serienausstattung; – = nicht lieferbar<br />
FAHRZEUGUNTERHALT*<br />
Versicherungskosten**<br />
Haftpflicht<br />
Teilkasko<br />
Vollkasko<br />
Kfz-Steuer (CO 2 -basiert)<br />
Werkstattintervalle<br />
Garantie/Gewährleistung<br />
Technik / Messwerte / Kosten<br />
<strong>Jeep</strong> Compass 2.0 CRD<br />
Diesel/4-R/vorn längs<br />
4/ zwei oben liegende<br />
16,2:1/1x/1x<br />
1.143/83,0 x 99,0<br />
120 (163)/3.600-4.200<br />
320/1.400-3.600<br />
Common-Rail-DI/Euro 5 (DPF)<br />
6-Gang-Schaltgetriebe<br />
3,54/2,05/1,37/0,97/0,90/0,79<br />
–/1.-4.:4,06; 5.,6.:3,45/3,83<br />
selbsttragende Kombikarosserie<br />
4 Türen, Heckklappe, 5 Sitzplätze<br />
Einzelradaufhängung an<br />
unterem Dreiecksquerlenker<br />
McPherson-Federbein<br />
Einzelradaufhängung an<br />
Querlenkern und Längslenker<br />
Schraubenfeder<br />
ABS, EBV, ESP, Berganfahrhilfe<br />
innenbelüftete Scheibe<br />
massive Scheibe<br />
Zahnstangenservolenkung (2,8)<br />
10,8<br />
6,5x17 Zoll; 215/60 R17<br />
7x18 Zoll; 215/55 R18<br />
Continental Conti Premium Contact 2<br />
31.800 (Compass 2.2 CRD Limited)<br />
34.125 (Compass 2.2 CRD Limited)<br />
29.400 (Compass 2.2 CRD Sport)<br />
S/S<br />
S/S/im Paket ab 810/- (Windowbags v/h)<br />
–<br />
S/390<br />
825<br />
ab 450/420<br />
im Paket 1.775<br />
im Paket ab 450<br />
672 (TK 23)<br />
158 (TK 20)<br />
1.024 (TK 24)<br />
bis 2012: 313 dann 333<br />
25.000 km<br />
2 Jahre ohne Kilometerbegrenzung<br />
* Jahreskosten; ** Tarife der HUK-Coburg Allgemeine: Standort München, 100% Beitragssatz, Neuwagen,<br />
private Nutzung; Haftpflicht mit unbegrenzter Deckung, Teilkasko ohne SB, Vollkasko mit 300<br />
SB inkl. Teilkasko mit 150 SB; SB=Selbstbeteiligung; TK=Typklasse<br />
Automatisch zuschaltender Allradantrieb, elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung, Kraftverteilung<br />
variabel 100/0 bis 50/50; Sperrfunktion v/M/h: –/Lamelle/–, Traktionskontrolle;<br />
Stabilisatoren vorn und hinten<br />
Wattiefe<br />
279<br />
20°<br />
20° 32°<br />
<strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>- PROFILE<br />
Böschungswinkel Rampenwinkel Böschungswinkel<br />
Bodenfr. v/h: 275/190 mm<br />
Bauchfreiheit:<br />
190 mm<br />
Diag. Achsverschr.: 158 mm<br />
Steigfähigkeit:<br />
k.A.<br />
Gesamtuntersetzung (max.):14,37:1<br />
Kriechgeschw. (min.): 7,3 km/h<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
33
FAMILIENDUELL<br />
SUZUKI GRAND VITARA VS. JIMNY<br />
Unter BRÜDERN<br />
<strong>Der</strong> Jimny kann richtig was einstecken. Sein<br />
robuster Rahmen und die Starrachsen machen<br />
ihn zum Gelände-König.<br />
Mit dem Jimny und dem Grand Vitara hat Suzuki gleich zwei kurze<br />
Geländewagen im Programm, die so richtig Spaß machen. Zum Familienduell<br />
trafen sich beide nun mit Benzinmotor und Schaltgetriebe.<br />
Keine Grenzen. Die Fahrzeugwinkel sind der<br />
Wahnsinn, der Kleine verschränkt gut und<br />
kriecht mit 2,5 km/h enorm langsam.<br />
Endlich Sommer in Deutschland.<br />
Es ist brütend heiß. Dass<br />
unsere beiden Suzukis Klimaanlagen<br />
an Bord haben, bringt wenig,<br />
denn bei geschlossenem Fenster<br />
sieht man so schlecht aufs Vorderrad.<br />
Langsam erklimmt der Jimny<br />
den angepeilten Felsen. Die<br />
Verschränkung des Offroad-Zwerges<br />
ist immer wieder verblüffend.<br />
Zwei Starrachsen nennt der Kleine<br />
sein Eigen, und das in Zeiten, wo<br />
alle Welt nach Einzelradaufhängung<br />
schreit. Er gehört einer aussterbenden<br />
Art an. Das zeigt sich schon an<br />
der Modellvielfalt. Noch vor zwei<br />
Jahren bekam man den Winzling<br />
auch mit Dieselmotor und sogar<br />
eine Cabriovariante war erhältlich.<br />
BENZINER. DIE EINZIGE WAHL<br />
Zugegeben, der Selbstzünder verlangt<br />
nach Kilometerleistungen,<br />
die man in einem Jimny selten erreicht<br />
und die offene Variante war<br />
im regenreichen Deutschland einfach<br />
nicht rentabel. So blieb uns also<br />
nur die Lieblingsversion der Jäger<br />
übrig: <strong>Der</strong> geschlossene Benziner<br />
mit seinem 86 PS starken<br />
Reihenvierzylinder. Je nach Ausrüstung<br />
wiegt der Jimny gerade mal<br />
1135 Kilogramm. Da reicht die vermeintlich<br />
geringe Power doch für<br />
recht passable Fahrleistungen.14,0<br />
Sekunden für den Sprint aus dem<br />
Stand auf einhundert und eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 153<br />
km/h können sich durchaus sehen<br />
Zuschalt-Allrad und Reduktion per Tastendruck.<br />
FACTS SUZUKI JIMNY<br />
Kunstleder gibt’s im Sondermodell „Style“ serienmäßig.<br />
34 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
Motor<br />
Getriebe<br />
Modelle<br />
Zulassungen<br />
■ Es gibt für den Jimny nur noch einen Motor. Entsprechend<br />
entfallen 100 % der Käufe auf den Benziner.<br />
■ Immerhin 10 % der Kunden fahren einen Jimny mit<br />
Automatikgetriebe. 90 % schalten lieber selbst.<br />
■ Den Jimny gibt es bei uns nur noch in der geschlossenen<br />
Variante, dafür aber in drei Ausstattungslinien. <strong>Der</strong><br />
Ranger richtet sich an Jäger und wird mit 15 % Rabatt<br />
verkauft. <strong>Der</strong> Style ist das <strong>neue</strong>ste Sondermodell.<br />
■ 2010 wurden 4.532 Jimnys in Deutschland verkauft.<br />
www.off-road.de
TESTS IN <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
<strong>Der</strong> sportliche Suzuki macht viel Spaß. Auf<br />
der Straße hat er dank Einzelradaufhängung<br />
und starkem Motor die Nase vorn.<br />
■ Vergleich 3/2009<br />
Daihatsu Terios 1.5<br />
Fiat Panda Cross<br />
Suzuki Grand Vitara 2.4 VVT-i<br />
■ Vergleichstest 7/2009<br />
Daihatsu Terios 1.5<br />
Lada Niva 1.7i<br />
Suzuki Jimny 1.3<br />
■ Fahrbericht 7/2010<br />
Suzuki L<strong>J8</strong>0<br />
Suzuki Jimny<br />
Suzuki Vitara<br />
Suzuki Grand Vitara<br />
lassen. Die eigentliche Stärke des<br />
machen muss. Dazu kommt ein<br />
anderen Welt. Er entspricht dem<br />
kleinen Japaners liegt aber im<br />
Gelände. Hier macht ihm keiner so<br />
schnell etwas vor. Im Normalfall<br />
mit Heckantrieb unterwegs, schal-<br />
Rampenwinkel von 31 Grad. 190<br />
Millimeter Bodenfreiheit mag sich<br />
nicht nach viel anhören, dank starrer<br />
Achsen verändert sie sich aber<br />
gängigen Bild moderner SUV mit<br />
Einzelradaufhängung und einer<br />
deutlich sportlicheren Fahrwerksauslegung.<br />
Völlig klar, der Grand<br />
Mit 165 Millimetern diagonaler Verschränkung<br />
fehlen dem Grand Vitara 20 mm zum<br />
Jimny. Den Unterboden sollte man schützen.<br />
tet man offroad die Vorderachse<br />
niemals. Und eine Verschränkung<br />
Vitara ist der bessere Alltagsbe-<br />
starr zu. Dafür reicht ein Knopf-<br />
von 185 Millimetern diagonal ist<br />
gleiter und mit seinem 2,4-Liter-<br />
druck. Robuster geht’s nicht. Die<br />
für einen Kleinwagen der absolute<br />
Motor und dessen 166 PS macht er<br />
Böschungswinkel sind mit 37 Grad<br />
Hammer.<br />
den Jimny bei jeder Geschwindig-<br />
vorne und 46 Grad hinten fast unschlagbar<br />
gut. Man findet kaum eine<br />
Geländesituation, in der man<br />
ERFOLGREICHER BRUDER<br />
<strong>Der</strong> Grand Vitara erscheint gegen<br />
keit locker nass. Von null auf einhundert<br />
vergehen gerade einmal<br />
10,3 Sekunden, bei Tempo 180 wird<br />
sich Sorgen wegen der Schweller<br />
den Jimny, als käme er aus einer<br />
der Vortrieb elektronisch beendet.<br />
Bedienfehler ausgeschlossen: Allradschalter im Grand Vitara.<br />
FACTS SUZUKI GRAND VITARA<br />
Motor<br />
Karosserie<br />
■ Für den Grand Vitara stehen drei Motoren zu Wahl. Dabei<br />
ist der 1.9 DDiS genannte Diesel mit 60 % der beliebteste.<br />
30 % kaufen den 2.4, jeder 10. Kunde greift<br />
zum Basismodell mit dem 1,6-Liter-Benziner.<br />
■ 60 % der Grand Vitara in Deutschland sind 5-Türer.<br />
Antrieb ■ 10 % verfügen nicht über ein Reduktionsgetriebe –<br />
nämlich genau die mit dem 1,6-Liter-Einstiegsmotor.<br />
Zulassungen<br />
■ 3.224 Grand Vitara wurden 2010 in Deutschland zugelassen.<br />
Die beliebteste Farbe ist Quasar Grey Metallic.<br />
Sportliches Ambiente im Grand Vitara, rätselfreie Ergonomie.<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
35
Fahrdynamik-Check<br />
<br />
KAROSSERIE / INNENRAUM<br />
Länge/Breite/Höhe<br />
Leergewicht/Zuladung max.<br />
GRAND VITARA<br />
4.060/1.810/1.695 mm<br />
1.521-1.584/349 kg<br />
JIMNY<br />
3.665/1.600/1.705 mm<br />
1.135-1.165/285 kg<br />
Kofferrauminhalt<br />
Ranking<br />
Bemerkung<br />
<br />
184 - 964 Liter<br />
★★★<br />
ON<strong>ROAD</strong>-EIGENSCHAFTEN<br />
Hubraum/Leistung<br />
Höchstgeschwindigkeit<br />
0-100/60-100 km/h (4. Gang)<br />
Ranking<br />
Bemerkung<br />
<br />
113 - 778 Liter<br />
★★★<br />
Größeres Auto, mehr Platz im Innenraum. Keine<br />
Überraschung. Die Zuladung ist bei beiden gering.<br />
GRAND VITARA<br />
2.393 cm 3 /166 PS<br />
180 km/h<br />
10,3/10,1 s<br />
★★★<br />
<strong>OFF</strong><strong>ROAD</strong>-EIGENSCHAFTEN<br />
Allradsystem<br />
Bodenfreiheit<br />
Achsverschränkung<br />
Ranking<br />
Bemerkung<br />
<br />
KOSTEN<br />
<strong>OFF</strong>-<strong>ROAD</strong>-Testverbrauch<br />
Versicherung (H/V/T)<br />
Preis<br />
Ranking<br />
Bemerkung<br />
JIMNY<br />
1.328 cm 3 /86 PS<br />
153 km/h<br />
14,0/13,3 s<br />
★★★<br />
<strong>Der</strong> Grand Vitara ist das bedeutend schnellere Auto.<br />
Trotzdem macht der Jimny ähnlich viel Spaß.<br />
GRAND VITARA<br />
permanent<br />
210 mm<br />
165 mm<br />
★★★<br />
JIMNY<br />
manuell zuschaltbar<br />
190 mm<br />
185 mm<br />
★★★<br />
Im Gelände ist der Jimny klar überlegen, obwohl der<br />
Grand Vitara etwas mehr Bodenfreiheit hat.<br />
GRAND VITARA<br />
11,8 Liter<br />
549/1.125/196 €<br />
ab 23.390 €<br />
★★★<br />
JIMNY<br />
8,2 Liter<br />
385/672/125 €<br />
ab 14.990 €<br />
★★★<br />
<strong>Der</strong> Jimny hat das bessere Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. Ein Funcar zum kleinen Preis.<br />
Wenn es möglichst langsam gehen<br />
soll, hat dann wieder der Jimny die<br />
Nase vorn. Mit 2,5 km/h kriecht er<br />
einen Hauch langsamer als sein<br />
großer Bruder mit 3,0 km/h. Auch<br />
wenn der Vitara wie ein straßenorientiertes<br />
SUV aussieht: Unter<br />
dem Blech steckt ein reinrassiger<br />
Geländewagen mit permanentem<br />
Allradantrieb und zweistufigem<br />
Verteilergetriebe. Die Böschungswinkel<br />
sind mit 29 Grad vorne und<br />
36 Grad hinten ebenfalls gut. Und<br />
bei einem Rampenwinkel von 20<br />
Grad verlieren die meisten Überfahrten<br />
ihren Schrecken.<br />
Die Bodenfreiheit kann sich mit<br />
210 Millimetern vorne und 205 Millimetern<br />
hinten auch sehen lassen.<br />
GELÄNDESPASS GARANTIERT<br />
Mit den technischen Daten im Hinterkopf<br />
begeben wir uns ins Gelände<br />
und treiben die beiden Kandidaten<br />
den Langenaltheimer Steilhang<br />
hinauf. Für den starken Vitara<br />
ist das weder im ersten noch im<br />
zweiten Gang ein Problem. Dem<br />
Jimny geht im letzten Drittel etwas<br />
die Luft aus. Hier würden ein paar<br />
Mehr-PS nicht stören. Also entweder<br />
im ersten Gang klettern oder<br />
eben im Hang schalten.<br />
In Verschränkungspassagen kraxelt<br />
der Kleine dem Großen dann<br />
unaufhaltsam davon. Die bessere<br />
Verschränkung gereicht ihm zum<br />
Vorteil. Zudem ist der Jimny enorm<br />
übersichtlich. Die Sicht aufs Vorderrad<br />
ist perfekt. So kann man<br />
zentimetergenau klettern. Und bei<br />
schnellerer Gangart rettet die Starrachse<br />
den Unterboden vor Feindkontakt.<br />
Das ist auch nötig, denn<br />
ohne Sperren müssen manche<br />
Hindernisse einfach mit etwas<br />
Schwung genommen werden.<br />
Zimperlich darf man aber auch<br />
beim Grand Vitara nicht sein. Das<br />
Mitteldifferenzial ist in der Reduktion<br />
zwangsgesperrt, eine weitere<br />
Sperre steht nicht zur Verfügung.<br />
Zudem ist sein Fahrwerk weniger<br />
flexibel als das des Jimny und die<br />
Bodenfreiheit schrumpft bei Verwerfungen<br />
und etwas mehr Geschwindigkeit<br />
gegen null. Wer öfter<br />
ins Gelände geht und das volle,<br />
beeindruckende Potenzial des<br />
Grand Vitara ausnutzen will, der<br />
sollte in einen stabilen Unterbodenschutz<br />
investieren.<br />
AUSFLUG STATT GROSSE REISE<br />
Es ist wenig überraschend, dass<br />
Dreitürer nicht prädestiniert sind,<br />
um mit ihnen auf Weltreise zu<br />
gehen. Tatsächlich sollte man die<br />
beiden kleinen Suzuki eher als<br />
Zweisitzer begreifen, denn als<br />
Familienfahrzeuge. Auf kurzen<br />
Strecken reist man in den beiden<br />
Fonds recht passabel, vorausgesetzt<br />
die vorne Sitzenden sind<br />
nicht zu groß. Erst bei umgeklappten<br />
Sitzen nehmen die Laderäume<br />
mit 778 Litern im Jimny und 964 Litern<br />
im Grand Vitara auch ein<br />
Zwei-Personen-Reisegepäck auf.<br />
In der ersten Reihe sitzt man stets<br />
bequem. <strong>Der</strong> Innenraum des<br />
Grand Vitara gibt einem keine Rätsel<br />
auf. Alle Bedienelemente sind<br />
leicht zu erreichen. Auf Wunsch<br />
gibt’s ein großes Navi von Pioneer.<br />
Den Weg muss man im Jimny<br />
schon alleine finden oder auf ein<br />
tragbares Gerät aus dem Zubehör-<br />
36 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
Jimny<br />
Grand Vitara<br />
katalog zurückgreifen. Für einen<br />
großen, fest verbauten Wegweiser<br />
ist einfach kein Platz in der Mittelkonsole.<br />
Radio, Klimakontrolle und<br />
„Style“-Ausstattung unseres Testautos<br />
auch Annehmlichkeiten mitbringt<br />
wie Kunstledersitze, Sitzheizung<br />
und Dachgepäckträger.<br />
Alltagsbegleiter, wo der Jimny ein<br />
absolutes Funcar bleibt, das man<br />
sich auch als Drittwagen leisten<br />
kann: 16 590 Euro werden für das<br />
DER JIMNY fährt sich trotz seines kleinen<br />
Motors sehr spritzig. Beim Bremsen wird<br />
das Heck des Suzuki sehr leicht. Daran muss<br />
man sich erst mal gewöhnen.<br />
die Tasten für Allrad und Reduktion.<br />
Mehr braucht der Jimny-Fahrer<br />
ohnehin nicht. <strong>Der</strong> kleine Suzuki ist<br />
etwas für Puristen und genau deshalb<br />
lieben wir ihn so. Wobei die<br />
Innenraum-Check<br />
FAZIT<br />
Die kurzen Suzukis sind perfekt für<br />
alle, die im Gelände richtig Spaß<br />
haben wollen. <strong>Der</strong> Grand Vitara ist<br />
zudem selbst dort noch ein guter<br />
Sondermodell „Style“ aufgerufen.<br />
Für den Grand Vitara 2.4 werden<br />
23 390 Euro fällig. Schön, dass es<br />
für so geringes Geld noch echte<br />
Offroader gibt!<br />
■<br />
T | Marc Ziegler F | Uwe Fischer<br />
DER GRAND VITARA macht auf der Straße<br />
viel Spaß. Dank Einzelradaufhängung und<br />
starkem Motor hat er hier stets die Nase<br />
vorn. Ein sechster Gang, um bei Reisetempo<br />
die Drehzahl zu reduzieren, wäre fein.<br />
Jimny<br />
NICHTS ZU MACHEN: Bei<br />
aufgestellten Sitzen fasst<br />
der Jimny maximal ein<br />
Ausflugsgepäck. Verreisen<br />
geht nur zu dritt.<br />
IM FOND ist zumindest für<br />
den Kopf genug Raum vorhanden.<br />
Mitfahrer über<br />
1,80 Metern Körpergröße<br />
müssen sich aber schon<br />
zusammenfalten, um die<br />
Knie unterzubekommen.<br />
184 LITER PASSEN hinter<br />
Reihe zwei des Grand<br />
Vitara. Das reicht auch<br />
schon mal für den<br />
Wocheneinkauf oder für<br />
einen Kurzurlaub.<br />
Grand Vitara<br />
DIE ZWEITE REIHE ist, wenig<br />
verwunderlich, deutlich<br />
luftiger als im Jimny.<br />
Leider schaut man aber auf<br />
die breite B-Säule statt aus<br />
dem Fenster.<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
37
REPORTAGE<br />
TROPHY PUCH 2,5 TDI<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
4X4-FREAKS<br />
G powered by VW<br />
Es ist hinlänglich bekannt, dass ein 230er-Puch G die sprichwörtliche Wurst nicht gerade vom Teller zieht.<br />
Ergo werden den meisten Trophy-Kisten große MB-Aggregate oder gleich Ami-Herzen implantiert. Eike Hennies<br />
– bei der Wolfsburger Autoschmiede für die Bordnetzelektronik zuständig – packt unter die Grazer-Haube ein<br />
vergleichsweise kleines Triebwerk, wie man es aus den VW LT-Modellen kennt: 2,5-Liter-Diesel, 180 Pferde.<br />
„Meinen ersten Geländewagen<br />
erwarb ich mit 14 Jahren<br />
vom Konfirmationsgeld.“ Es begann<br />
bei Eike wie bei vielen mit einem<br />
betagten Suzuki SJ, der dem<br />
deutschen TÜV-Reglement nicht<br />
mehr standhalten konnte und so<br />
für wenig Kohlen über den Tresen<br />
ging. Ein Jahr später nahm der<br />
frühberufene Offroader bereits an<br />
regionalen Trialveranstaltungen<br />
teil, mit 16 Lenzen erstmals an der<br />
Altmark-Trophy in Peckfitz. Es kam<br />
so, wie es kommen musste – Hennies<br />
verfiel dem Sport mit Leib und<br />
Seele, ohne die geringste Chance<br />
auf Besserung!<br />
Mit 18 gibt’s das lange ersehnte<br />
Papier zur legalen Pilotierung vierradgetriebener<br />
Fahrzeuge –<br />
Hennies bucht wie ein Besessener<br />
eine Veranstaltung nach der anderen:<br />
Pomerania, Poland-Adventure-Trophy,<br />
Superkarpata, Saxonia,<br />
Breslau, MT ... <strong>Der</strong> Grundstein für<br />
ein Leben in Matsch und Modder<br />
ist gelegt – unwiederruflich!<br />
WO DIE LIEBE HINFÄLLT<br />
2007 ist es dann endlich so weit:<br />
Nach diversen Ausflügen auf Suzuki,<br />
Daihatsu Rocky, Land Rover<br />
88, Cherokee und Iveco Daily 4x4<br />
lässt Eike die Hosen runter – sein<br />
Traumauto muss her. Fündig wird<br />
der Niedersachse in den Weiten<br />
des WWW. Ein laubgrüner Original-<br />
Puch ist vakant, Eike schlägt zu.<br />
Serienmäßig wird der betagte<br />
Österreicher von einem 230er-<br />
STARKER AUFTRITT: <strong>Der</strong> Hennies-G ist ein Multitalent für Trial, Trophy oder Rallye.<br />
DOPPELPACK: Zweite<br />
Lima für die Winden.<br />
OB
BEKANNTER WOLFSBURGER: 2,5-Liter-VW-TDI-Triebwerk (ca. 180 PS) mit LT-Transportergetriebe. Passt wie angegossen in den Puch!<br />
VORN KEINEN PLATZ MEHR: <strong>Der</strong> Kühler musste zwingend ins Heck und wird mit zwei E-Lüftern auf erträglichen Temperaturen gehalten.<br />
Benziner angetrieben,<br />
ein Zu-<br />
TDI-Triebwerk wird allerdings auf<br />
führung des Transporters ist<br />
stammt. In Verbindung mit der<br />
stand, der einem VW-Mitarbeiter<br />
eine mechanische Einspritzanlage<br />
extrem haltbar, zudem sind die<br />
angepassten Pumpe und dem –<br />
nicht wirklich zu Ehren gereicht.<br />
und größere Düsen umgebaut.<br />
Gangstufen 1 und 2 – im Vergleich<br />
aus einem Audi 200 entliehenen –<br />
Eike will einen Diesel, eine<br />
Somit entfällt für Eike die Angst<br />
zum T4 – sehr kurz übersetzt.<br />
Ladeluftkühler drückt die Kiste<br />
Maschine, die für ihre Langlebigkeit<br />
und Robustheit bekannt ist,<br />
und „greift“ flugs ins Gebrauchtteile-Regal<br />
seines Arbeitgebers.<br />
Das aus Familienkutschen (T4) und<br />
aller Trophy-Sportler, die Elektronik<br />
könne sich bei Wassereinbruch<br />
verabschieden – kein Steuergerät,<br />
keine Probleme!<br />
Getriebemäßig greift Eike eben-<br />
AUFGEBLASEN<br />
1,2 Bar Ladedruck schickt Hennies<br />
auf den variablen VTG-Lader der –<br />
wie könnte es anders sein? –<br />
180 Pferde auf den Prüfstand.<br />
So viel zur motorischen Seite.<br />
GOODIES, DIE DIE SZENE BRAUCHT<br />
Eike gehört nicht zu den Typen, die<br />
den LT-Lasteseln bekannte 2,5er-<br />
falls ins LT-Regal. Die schwere Aus-<br />
ebenfalls aus VW-Beständen<br />
zwanghaft an der Erfindung einer<br />
LIGAT: Halter für Gerstensaft.<br />
G-SHOCKT: 12-Zoll-Airshocks.<br />
DERIVAT: Eigenbau-Luftfilter.<br />
GROSS-KOPF: Modifizierte WARN 8274 mit Gigglepin-Kopf und 2 BOW-Motoren.
REPORTAGE<br />
TROPHY PUCH 2,5 TDI<br />
SCHÖN WAR GESTERN: Beim Anblick der Fahrgastzelle sträuben sich jedem Luxus-G-Treiber die Haare. Form follows function – Eisen, Alu, Dreck.<br />
KRUMME-NUMMER: „Angepasster“ Schalthebel.<br />
ÜBERBLICK: Die nötigsten Parameter muss der Trophyfahrer im Blick behalten – formschön in Alublech, versteht sich.<br />
HEBELWERK: Klassische MB-G-Sperrenbetätigung.<br />
<strong>neue</strong>n Welt arbeiten.<br />
So ent-<br />
Auto“, sinniert Eike. Aber genau<br />
verdienen. Mein persönliches<br />
decken wir am Trophy G überaus<br />
das macht das Fahrzeug aus. Kein<br />
Highlight – entschuldige Eike – ist<br />
bekannte Komponenten, die sich<br />
Rallye-Geschoss im Gegenwert<br />
der von Hennies patentierte Scha-<br />
im Laufe der letzten Jahre unter<br />
eines Ferrari F40, sondern ein<br />
lensitz-Bierflaschen-Halter.<br />
Für<br />
Sportlern einen Namen gemacht<br />
Projektauto, das zeigt, dass es<br />
bayrische Verhältnisse ein wenig<br />
haben und über viele Wettbe-<br />
auch mit weniger Materialeinsatz<br />
klein geraten, doch für ein kleines<br />
werbskilometer erprobt sind:<br />
gehen kann – und muss!<br />
Pilschen Marke „Krombacher“<br />
Offroad Extrem liefert ein 2,5-Zoll<br />
Airshock-Fahrwerk (12 Zoll Travel),<br />
die mit 2 BOW-Motoren betriebe-<br />
DER BLICK AUFS WESENTLICHE ...<br />
... ist Hennies dabei nicht verloren<br />
allemal ausreichend. Flasche<br />
Nummer zwei dient als Ausgleichsbehälter<br />
im Motorraum.<br />
ne Warn 8274 stammt aus der Fe-<br />
gegangen. „Manche Dinge kannst<br />
Wie gesagt, der Mann hat’s mit<br />
der des englischen Winden-Gurus<br />
du einfach nur für Geld erwerben“,<br />
Getränkebehältern jeglicher Form!<br />
Jim Marsden (Gigglepin4x4) und<br />
was selbst gebaut werden kann,<br />
Die Kühlung sitzt – dezentral zur<br />
auch die groben Silverstone-Stol-<br />
wird in Eigenregie durchgezogen.<br />
Gerstensaft-Versorgung – im<br />
len (35x10,5 R16 MT 117<br />
Beim Rundgang ums Fahrzeug<br />
Heck. „Bauartbedingt, weil vor<br />
Extreme) gehören zum Standard-<br />
könnte man dem Schein erliegen,<br />
dem Triebwerk der mächtige Audi-<br />
programm der Trophy-Szene.<br />
der junge Mann würde seine Bröt-<br />
LLK hängt.“ Versorgt wird das<br />
„Eigentlich ein ganz normales<br />
chen mit einem Getränkehandel<br />
Kühlsystem zum einen mit vor-<br />
40 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 3/11<br />
www.off-road.de
NOT MACHT ERFINDERISCH: Prototypen-Überlaufbehälter Marke Hennies.<br />
FEEL THE AIR: 2 Lufthutzen am Dach versorgen den Kühler mit Frischluft.<br />
JUMPIN’ JACK FLASH: Das Fox-Fahrwerk nimmt – bei guter Einstellung – sämtliche Flugeinlagen gelassen hin.<br />
VERGANGENHEIT: <strong>Der</strong> alte Benziner musste dem Diesel weichen.<br />
beiströmender Luft, die mittels ei-<br />
Während die meisten Trophyfahrer<br />
gewöhnungsbedürftig. <strong>Der</strong> an das<br />
Aggregat ackert mühelos durch<br />
ner gewaltigen Lufthutze am Dach<br />
auf großvolumige Maschinen set-<br />
VW-Transportgetriebe „angepass-<br />
den tiefen Gutch. Sollte es doch<br />
direkt zwischen die Lamellen<br />
zen, bleibt Eike am Boden der Tat-<br />
te“ Schalthebel erinnert mehr an<br />
mal zum Stillstand kommen, hat<br />
geleitet wird. In langsamen und<br />
sachen: „<strong>Der</strong> TDI ist relativ leicht<br />
einen 2CV-Revolver als an den<br />
der Puch bereits serienmäßig zwei<br />
somit<br />
strömungsungünstigen<br />
und leistungsstark – zudem ein be-<br />
Shifter eines Rallyegerätes. Aber<br />
Sperren (HA/VA) an Bord, das<br />
Passagen sorgen zwei mächtige<br />
währtes Großserienprodukt – was<br />
Hennies kommt damit klar und das<br />
muss reichen. Geht auch mit ge-<br />
Elektrolüfter für das Abblasen der<br />
willst du mehr?“<br />
ist die Hauptsache!<br />
sperrten Diffs nichts mehr vor-<br />
Warmluft. Hennies verzichtet im<br />
Vorweggenommen: Das Ding geht<br />
Die Spurrillen werden uferlos tief,<br />
wärts, greift der Copilot zur finalen<br />
Übrigen auf eine Zusatzwasser-<br />
wie die Hölle. <strong>Der</strong> Diesel liefert fet-<br />
der Schlamm im Mammut-Park<br />
Lösung:<br />
8274-Doppelmotorwin-<br />
pumpe – das System funktioniert<br />
tes Drehmoment aus dem Keller<br />
scheint das Fahrzeug geradezu<br />
den stehen sowohl vorn als auch<br />
einwandfrei!<br />
und dreht bis 4000 munter hoch,<br />
aufzusaugen. Das Wolfsburger<br />
hinten zur Verfügung.<br />
■<br />
MAN MAG ES KAUM GLAUBEN ...<br />
... der 2,5er-TDI geht wie die Hölle.<br />
bevor die nächste Gangstufe nachgeschoben<br />
werden muss. Dieses<br />
Unterfangen ist jedoch ein wenig<br />
T | Jörg Kübler F | Fischer
GEBRAUCHTWAGEN JEEP GRAND CHEROKEE I 1993 BIS 1996<br />
<strong>Der</strong> große Häuptling<br />
<strong>Der</strong> erste Granny bietet viel Auto fürs Geld – und auch einen emotionalen V8<br />
<strong>Der</strong> Name sagt es: Mit dem <strong>Jeep</strong><br />
KAROSSERIE & KORROSION<br />
sung, mit möglichen fatalen Folgen<br />
Grand Cherokee brachte Chrysler<br />
Nicht schlimm, eigentlich. Aber<br />
für den Motor. Auch teure Repara-<br />
1993 einen Fullsize-Geländegänger<br />
nach ein paar Jährchen können<br />
turen durch Risse in den Köpfen<br />
heraus, endlich wieder mit Option<br />
dann doch die Schweller über ihre<br />
sind ein bekanntes Diesel-Ärgernis.<br />
auf einen V8. Eigentlich sollte er die<br />
ganze Länge durchrosten, weitere<br />
Erkennbar ist dieser Schaden im<br />
erste, sehr kompakte Baureihe<br />
Kandidaten für vorzeitigen Loch-<br />
Endstadium durch Öl im Kühlwas-<br />
„Cherokee“ (XJ) ablösen. Sie war<br />
fraß sind der vordere Motorhau-<br />
ser und Dampf aus dem Auspuff.<br />
seit 1984 sehr erfolgreich – und<br />
benfalz und der Auspuff-Endtopf.<br />
Die Ottomotoren halten im Schnitt<br />
blieb es dann auch: Chrysler ent-<br />
Sogar die Stege in den Belüftungs-<br />
doppelt so lange wie der Diesel. Bei<br />
schied, den Grand Cherokee und<br />
kanälen der vorderen Bremsschei-<br />
den V8 ist wenig Ärger zu erwar-<br />
den noch von AMC entwickelten<br />
ben können nach mehrjährigen<br />
ten, wenn sie dicht sind, gleich-<br />
Cherokee parallel zu bauen. 1999<br />
Rostangriffen brechen.<br />
mäßig im Leerlauf drehen. Außer<br />
wurde die erste Generation (ZJ)<br />
der Indianer gibt Rauchzeichen<br />
vom Grand Cherokee WJ abgelöst.<br />
DIE MOTOREN<br />
oder dampft, wenn er warmge-<br />
Wegen seiner Dimensionen (4,5<br />
Wenn es denn unbedingt ein Die-<br />
fahren ist. <strong>Der</strong> 4.0 hat bisweilen<br />
Meter Länge, Radstand 2690 mm)<br />
sel sein soll, achten Sie kritisch auf<br />
Probleme mit der Zündanlage.<br />
und der feisteren Technik wiegt der<br />
Wasserpumpe und Ölverlust an<br />
Zudem können die Sensoren der<br />
Die serienmäßig filigrane Pendelstütze des Stabilisators<br />
wurde gegen eine stabilere Ausführung getauscht.<br />
ZJ zwar 250 Kilo mehr als der kompakte<br />
XJ, bleibt in Grundausstattung<br />
aber unter 1900 Kilo Leer-<br />
Ölwanne und hinterem Kurbelwellensimmerring.<br />
Beim Turbolader<br />
sollten Sie den Luftschlauch abzie-<br />
Einspritzanlage ausfallen. Er sollte<br />
kalt spontan starten und sofort rund<br />
laufen. Viel teurer als die Sensoren<br />
Motorisierung<br />
gewicht, denn auch bei<br />
ihm ist die Karosserie<br />
hen, um mit den Fingern eventuelles<br />
Spiel in der Laderwelle zu<br />
sind gerissene Krümmer oder undichte<br />
Kurbelwellensimmerringe.<br />
gewichtssparend mit<br />
erfühlen. Es wäre ein Hinweis auf<br />
Beim manuellen Schaltgetriebe<br />
Unterzügen verstärkt.<br />
eine bevorstehende Selbstauflö-<br />
deuten Hakeln (vor allem des zwei-<br />
Motoren und Getriebe<br />
Von 1993 bis 1995 war der aus dem Cherokee bekannte 4,0-<br />
Liter-AMC-Reihensechser mit 142 kW (193PS) und 225 Nm<br />
erhältlich (ab 1996 mit 138 kW/188 PS), von 1993 bis 1998<br />
der 5,2-Liter-„Magnum-VR8" von Chrysler mit 164 kW (223<br />
PS) und 386 bis 408 Nm. Den auf 5,9 Liter aufgebohrten<br />
Magnum-VR8 mit 177 kW (240 PS) und 468 Nm gab es nur<br />
1998 exklusiv für den Limited LX. Einziger Dieselmotor war<br />
ab 1998 der Reihen-Vierer 425 OHV von VM Motori mit 85<br />
kW (115 PS) und 300 Nm. Ein manuelles 5-Gang-Getriebe<br />
ist die einzige Ausstattung beim Diesel, mit den Ottomotoren<br />
sind Wandlerautomaten verbaut.<br />
<strong>Der</strong> V8 ist der Antrieb der Wahl: <strong>Der</strong> R6 ist kaum sparsamer,<br />
aber lahm, und der Diesel hält nicht lange.<br />
Vor allem Automatikgetriebe und hinteres Differenzial<br />
verlangen nach speziellen Ölsorten.
Technik<br />
Die wichtigsten technischen Merkmale:<br />
ANTRIEB: Manuell zuschaltbarer oder permanenter<br />
Allradantrieb mit Geländestufe (2,73:1) und Differenzialbremse<br />
in der Hinterachse („LSD“ für „Limited Slip<br />
Differential“).<br />
VERBRAUCH: 5.2 ca. 15 Liter, 4.0 ca. 14 Liter Benzin,<br />
2.5 TD ca. 11 Liter Dieselkraftstoff.<br />
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT: 5.2 ca. 190 km/h<br />
AUFBAU: Kombikarosserie mit vier Türen und Heckklappe.<br />
Selbsttragende Karosserie mit Unterzügen<br />
(„unibody“). Fünf Sitzplätze.<br />
FAHRWERK: Zwei Starrachsen mit je vier Längslenkern,<br />
Panhardstab, Schraubenfedern, Querstabilisator.<br />
ten Gangs) und Geräusche auf Ver-<br />
dra-Trac“ bedarf besonderer Be-<br />
Vordere Starrachse<br />
schleißschäden hin. Viel kritischer<br />
achtung: Ist sie kaputt, sperrt sie<br />
Achten Sie auf Spiel in Längs-<br />
ist der vollhydraulisch gesteuerte<br />
das Differenzial. Das erkennt man<br />
lenker- und Lenkgelenken sowie<br />
Automat vor 1996: Er muss schnell,<br />
schnell an starken Verspannungen<br />
gesunde Antriebswellenman-<br />
aber ruckfrei und bei 80 km/h in<br />
in engen Kurven. Eine Reparatur<br />
schetten. Mehr Bodenfreiheit<br />
den Overdrive schalten. Riecht das<br />
(ca. 1000 Euro) lohnt meist nicht,<br />
bringen komplette Fahrwerke<br />
Öl am gezogenen Messstab ver-<br />
allenfalls ein Tausch auf ein NP242<br />
und größere Räder. Die Auswahl<br />
brannt oder sieht es bräunlich aus,<br />
vom Cherokee XJ ohne Viskokupp-<br />
ist gigantisch. Dieser hier liegt<br />
wurde die Schaltbox überlastet. So<br />
lung. Bei der automatischen Sper-<br />
etwa drei Zoll höher.<br />
einen Granny lässt man besser<br />
re der Hinterachse ist es genau<br />
stehen. Ab 1996 ist der Automat<br />
elektronisch gesteuert und viel<br />
umgekehrt: Hier kann die Sperrfunktion<br />
verlorengehen. Häufigste<br />
früherer Baujahre mit Dreiwege-<br />
Die braune Gefahr<br />
standfester.<br />
Ursachen sind eine falsche Ölsorte<br />
bzw. Oxikat auf Euro 2 nach-<br />
ohne Friction Modifier oder hirn-<br />
rüsten und erhalten dann die<br />
DIE ANTRIEBE<br />
loses Fahren im Gelände.<br />
grüne respektive gelbe Plakette.<br />
Die Allradantriebe sind bis 1996<br />
und beim Diesel zuschaltbar (Com-<br />
ABGASE & PLAKETTEN<br />
FAHRWERK<br />
mand-Trac), danach kam „Selec-<br />
Das Facelift 1997 brachte neben<br />
Zwei Starrachsen, jeweils an vier<br />
Trac“ mit Viskokupplung für die<br />
dem Dieselmotor einen Beifah-<br />
Längslenkern, Panhardstab und<br />
Straße und Längssperre in Reduk-<br />
rerairbag und die Abgasnorm<br />
Schraubenfedern, machen den ZJ<br />
tion bzw.<br />
permanenter Allrad-<br />
Euro 2. Die Modelle mit Ottomotor<br />
geländegängig. Auf der Straße<br />
antrieb mit Viskobremse bei allen<br />
Limited, den meisten Sondermodellen<br />
und auf Wunsch auch beim<br />
Laredo („Quadra-Trac“). Mit kurzen<br />
2,72:1 bietet die Geländereduktion<br />
bekommen damit die grüne Feinstaubplakette<br />
und eine günstigere<br />
Steuereinstufung. Nicht nur deshalb<br />
sind sie den Dieselmodellen<br />
vorzuziehen. <strong>Der</strong> relativen Spar-<br />
sollte der Granny zielgenau seine<br />
Bahn ziehen. Knackgeräusche in<br />
Wechselkurven deuten auf verschlissene<br />
Stabi-, Panhardstaboder<br />
Längslenkerbuchsen hin.<br />
Korrosion findet sich zuerst in den Schwellern sowie Klappen-<br />
und Türfalzen. Gut sichtbar: die angeschweißten<br />
Unterzüge. Sie halten zum Glück etwas länger.<br />
Preisspanne<br />
viel Drehmoment und gute Kriech-<br />
samkeit der Selbstzünder steht ja<br />
Testen Sie am angehobenen Hin-<br />
fähigkeit.<br />
Die Viskokupplung im Verteilergetriebe<br />
von „Selec-Trac“ und „Qua-<br />
ihre zweifelhafte Zuverlässigkeit<br />
gegenüber. Heute lassen sich sowohl<br />
Diesel- als auch Ottomotoren<br />
terrad das axiale Spiel: Über drei<br />
Millimeter sind zu viel. ■<br />
T | F Florian Pillau<br />
Ab 2000 Euro kann man einen funktionierenden Granny<br />
finden, meist mit Wartungsstau, ein paar technischen Unzulänglichkeiten<br />
oder verschlissenem Fahrwerk. Richtig<br />
gute 5.2 V8 mit reichhaltiger Ausstattung ab dem 1996er<br />
FAZIT:<br />
Facelift können immer noch 7500 Euro kosten.<br />
Sollte Ihnen zu denken geben, dass zwei <strong>OFF</strong><br />
<strong>ROAD</strong>-Redaktionsmitglieder einen ZJ fahren?<br />
Okay, Amis sind eine echte Glaubensfrage. Sollten<br />
Sie sich für einen ZJ entscheiden, seien Sie<br />
ruhig kritisch, denn das Angebot an gebrauchten<br />
Grannys der ersten Generation ist immer<br />
noch sehr groß.<br />
Verschleiß- und Karosserieteile sowie Technikkomponenten gibt es als preiswerte Nachbauten,<br />
auch Neuteile sind zu überraschend günstigen Tarifen zu bekommen. <strong>Der</strong> ZJ ist dadurch gerade im<br />
Vergleich zu japanischen Offroadern günstig zu unterhalten. <strong>Der</strong> Zubehörmarkt ist riesig, schon die<br />
Fahrwerke und Motortuning-Optionen sind schier unzählbar.<br />
Basteleien an der Elektrik können zu Störungen führen.<br />
Diese hier ist eine Stromversorgung für die Winch.
SERVICE<br />
RALLYE<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
KNOW-HOW<br />
RALLYE-TRAUM: Auf der Dakar fahren nicht nur Werksteams, für Amateure ist sie trotzdem kaum finanzierbar.<br />
DER LANGE<br />
HEISSER STUHL: Auch (oder gerade) auf dem Beifahrerplatz sind die Vorfreude und der Nervenkitzel groß.<br />
NACH DA<br />
Alle Jahre wieder sitzen Tausende<br />
faszinierter Rallyefans gebannt<br />
vor den TV-Geräten und<br />
schauen Eurosport. Gerade ist es<br />
Neujahr geworden und die Abende<br />
sind fest fürs Offroad-Spektakel<br />
eingeplant. Es ist Rallye-Zeit, denn<br />
irgendwo auf der anderen Seite<br />
des Atlantischen Ozeans hat sie<br />
begonnen, die Königin, die Mutter<br />
aller Rallyes – die Dakar!<br />
Ein Name, der Motorsportfans erschaudern<br />
lässt. Diese Rallye gilt<br />
als die härteste aller Prüfungen für<br />
Mensch und Material. Aus endlosen<br />
Steppen geht es über die<br />
Gipfel der Anden und durch die<br />
trockenste und menschenfeindlichste<br />
Wüste der Erde – die Atakama.<br />
14 Tage Motorsport, Abenteuer,<br />
Schweiß und Stress pur.<br />
Wenn Sie sich an dieser Stelle wundern,<br />
wieso die Rallye Dakar heißt,<br />
obgleich sie doch weit entfernt von<br />
der Hauptstadt des Senegal stattfindet,<br />
dann sind Sie kein Motorsportfan<br />
oder haben ein Jahr im<br />
Koma verbracht.<br />
Ich fasse es mal kurz zusammen:<br />
Es gab Ärger in Mauretanien, man<br />
pausierte ein Jahr und zog dann<br />
kurzerhand über den Atlantik.Aber<br />
hier geht es nicht um die Dakar,<br />
hier geht es um Sie, geneigter<br />
Leser! Haben Sie beim Betrachten<br />
der Bilder nicht auch davon<br />
geträumt, einmal eine Rallye zu<br />
bestreiten? Hinter dem Steuer<br />
eines Rallyefahrzeugs zu sitzen,<br />
nur den kurzen Kommandos des<br />
Co-Piloten folgend? Mit ungeheurem<br />
Tempo über Stock und Stein<br />
nach Sekunden zu jagen– Pedal<br />
und Adrenalin auf Anschlag? In fast<br />
jedem von uns schlägt ein Kämpferherz,<br />
wir fühlen tief im Innersten<br />
den unbändigen Wunsch, uns in<br />
unserem Hobby Offroad beweisen<br />
zu können. Es ist ein Urtrieb des<br />
Menschen, sich mit anderen zu<br />
messen. Früher ging es ums Überleben<br />
auf der Jagd nach Beute,<br />
heute ist es der Sport, der uns antreibt<br />
und motiviert. Ja, dazu<br />
gehört auch Motorsport.<br />
Die gute Nachricht: Wenn Sie nicht<br />
gerade über die finanziellen Mittel<br />
eines durchschnittlichen Ölscheichs<br />
verfügen, wird es kein<br />
leichter Weg. Die schlechte Nachricht:<br />
Es könnte verdammt viel<br />
Spaß machen. Wir konzentrieren<br />
uns darauf, ein realistisches Ziel zu<br />
erreichen – die Teilnahme an einer<br />
Die Sonne brennt, ein Geruch von Adrenalin, Staub<br />
und Benzin liegt in der von Motorengeräuschen<br />
geschwängerten Luft. 1200 Kilometer Wald, Wüste,<br />
Widersacher – und Sie mittendrin!<br />
Rallye-Raid ist wie Schach spielen während eines<br />
Fallschirmsprungs – eine Herausforderung für<br />
Körper und Geist. Aber heute möchte ich nicht nur<br />
Rallye in Deutschland oder Europa.<br />
Die Dakar selbst ist so speziell,<br />
dass es mit einer Anmeldung (Nennung)<br />
noch lange nicht getan ist.<br />
Man braucht eine internationale<br />
Rennlizenz, ein speziell nach F.I.A-<br />
Norm (F.I.A. ist die Federation<br />
Internationale del’ Automobile, die<br />
ranghöchste Motorsportbehörde)<br />
homologisiertes Fahrzeug, eine<br />
Million Euro (grobe Schätzung,<br />
beinhaltet natürlich schon das<br />
all-abendliche Bierchen), viel Glück<br />
sowie nachweisbare Rennerfahrung,<br />
um überhaupt in den<br />
erlauchten Kreis der Dakar-Fahrer<br />
aufgenommen zu werden.<br />
Beim Verfassen dieses Artikels<br />
beschloss ich, mich auf eine Fahrzeugklasse<br />
festzulegen, nämlich<br />
die Pkw. Ich hoffe, dass Interessenten<br />
der anderen Fahrzeuggattungen<br />
dennoch genügend Informationen<br />
finden, um auch am Ball<br />
zu bleiben. Zukünftige Truck-Piloten<br />
denken sich bitte immer eine<br />
Nummer größer, Motorradfahrer<br />
und Quadtreiber entsprechend<br />
etwas kleiner.<br />
HINTERN HOCH!<br />
Wie bei den meisten Dingen im<br />
Leben kann man bei einer Rallye<br />
nur dann erfolgreich sein, wenn<br />
man sich ein klares Ziel setzt und<br />
es mit eisernem Willen verfolgt. Ich<br />
weiß, wie einfach es ist, jedes Jahr<br />
aufs Neue zu sagen: „Ja, nächstes<br />
Mal vielleicht“ oder „Ach, das wird<br />
sich schon irgendwann ergeben.“<br />
44 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11 www.off-road.de
ALLES FÜR DEN MOMENT: Rallyes kosten viel Zeit, Nerven und Geld – aber der Adrenalin-Kick ist es wert!<br />
WEG<br />
KAR<br />
WER NICHT FÄHRT, DER SCHRAUBT: Die anspruchsvollen Pisten zehren am Material.<br />
darüber schreiben, wie andere Rallye fahren.<br />
Heute beginnen wir damit, wie Sie zum Helden der<br />
Piste werden. Träumen Sie nicht vom Fahren – fahren<br />
Sie Ihren Traum! Lächerlich? Unmöglich?<br />
Von wegen, jetzt werden echte Brötchen gebacken.<br />
Setzen Sie Ihren Helm auf, schnallen Sie sich an –<br />
gentlemen, please start the engine!<br />
Wird es aber nicht! Klar? Man wird<br />
genauso wenig zufällig Fluglotse,<br />
wie man Rallyefahrerin oder -fahrer<br />
wird. Bevor wir zum Kern der<br />
Sache vorstoßen, komme ich zu<br />
einem der wichtigsten Punkte im<br />
ganzen Projekt: zur Familie. Sprechen<br />
Sie mit Ihrem Partner und Ihrer<br />
Familie über Ihre Pläne, über Ihr<br />
Traum-Ziel. Vergewissern Sie sich,<br />
dass Sie keinen Alleingang starten.<br />
Sie werden den Rückhalt Ihrer<br />
Lieben noch benötigen, teils sogar<br />
sehr stark in Anspruch nehmen<br />
MÜSSEN. Funktioniert das nicht,<br />
wird Ihr „Spleen“ zum Beziehungskiller.<br />
Was einen Rallyeteilnehmer<br />
erwartet, ist um einige Nummern<br />
härter, als in Kiesgruben über kleine<br />
Steinchen zu brettern. Sie brauchen<br />
Geld, Zeit, eine Menge Engagement,<br />
ein Team (dazu gehören<br />
ein fähiger, motivierter Beifahrer,<br />
aber auch Freunde und Familie, die<br />
Sie tatkräftig unterstützen) und<br />
nicht zuletzt Kampfgeist.<br />
Das Thema Beifahrer behandeln<br />
wir erst in der nächsten Folge.<br />
Stattdessen beginnen wir wie in<br />
einer normalen Fahrschule mit der<br />
Theorie. In der ersten Rallye-Fahrstunde<br />
erfahren wir erst einmal<br />
Grundlegendes. Lehnen Sie sich<br />
zurück und lernen Sie entspannt<br />
und ohne Zeitdruck:<br />
LEKTION 1:<br />
WELCHE RALLYE FÜR MICH?<br />
Es gibt in Deutschland etliche Veranstaltungen<br />
mit Rallyecharakter,<br />
die sich meistens an Amateure<br />
richten und keine besonderen<br />
Rennlizenzen (nach FIA-Reglement)<br />
fordern. All diese Veranstaltungen<br />
sind für Einsteiger geeignet.<br />
Sie können mit dem eigenen<br />
Fahrzeug für vergleichsweise kleines<br />
Geld teilnehmen. Exemplarisch<br />
möchte ich folgende Veranstaltungen<br />
nennen: GORM Open, die Baja<br />
Saxonia, die Abenteuerrallye Breslau,<br />
den Rallye Trial Germany sowie<br />
die MT-Series.<br />
GORM steht für German-Offroad-<br />
Masters und hat sich in Deutschland<br />
in den letzten Jahren sehr<br />
stark etabliert, mittlerweile ist es<br />
die offizielle Rallye-Raid-Meisterschaft<br />
des Deutschen Motorsport<br />
Verbands (DMV) und besteht aus<br />
einer Reihe – über das Jahr und die<br />
Republik verteilter – Wettbewerbe,<br />
bei denen man Punkte sammeln<br />
kann. <strong>Der</strong> Vorteil ist, dass man<br />
nicht zwingend alle Veranstaltungen<br />
bestreiten muss und zudem<br />
eine große Auswahl hat.<br />
Die Baja Saxonia ist eine Wochenendveranstaltung,<br />
die in einem<br />
aktiven Tagebau in der Nähe von<br />
Leipzig gefahren wird. Typisch für<br />
eine Baja geht es hier um wirklich<br />
hohe Geschwindigkeiten und lange<br />
Distanzen. Das Nenngeld beträgt<br />
495 Euro. Die Breslau ist das<br />
Urgestein unter den europäischen<br />
Rallyes und besteht seit nunmehr<br />
17 Jahren. Sie zieht – wie auch die<br />
Baja Saxonia – internationales Publikum<br />
an und dauert eine ganze<br />
Woche. Wir reden hier von über<br />
1000 Kilometer reinem Offroaden<br />
in Deutschland und vor allem in<br />
Polen. Neben Geschwindigkeit und<br />
extremer Navigation wird hier<br />
auch Trophycharakter geboten,<br />
was die Breslau zu einer absoluten<br />
Abenteuerrallye macht. Hier betragen<br />
die Teilnahmegebühren pro<br />
Fahrzeug mit Service allerdings<br />
schon etwa 2500 Euro.<br />
Die MT-Series ist ein relativ junges<br />
Projekt unserer polnischen Nachbarn.<br />
Sie bewegt sich im Gebiet<br />
östlich von Stettin, dauert vier<br />
Tage und erfreut sich aufgrund einer<br />
ausgezeichneten Organisation<br />
steigender Beliebtheit. Es gibt nur<br />
ein festes Camp und die Teilnahmegebühr<br />
liegt bei rund 450 Euro<br />
für einen Pkw. Servicefahrzeuge<br />
sind kostenlos, Extra-Personen<br />
zahlen schlappe 75 Kröten. Es gibt<br />
hier zudem die Klassen Cross<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
45
SERVICE<br />
RALLYE<br />
SICHERHEIT GEHT VOR: Ein robuster Überroll<br />
TIEFE WASSERDURCHFAHRTEN gibt’s auf den meisten Offroad-Rallyes, die Auswahl an verschiedenen (auch „trockenen“) Veranstaltungen ist aber groß.<br />
DIESEL VS. BENZINER: Eine Frage des Geldes.<br />
Country (wenig Wasser, viel Speed)<br />
und Trophy (viel Wasser und auch<br />
Speed).<br />
LEKTION 2:<br />
DIE QUAL DER WAHL<br />
Wenn Sie es abwarten können,<br />
dann fangen Sie lieber klein an und<br />
entscheiden sich zum Einstieg für<br />
einen GORM-Lauf oder für die Baja<br />
Saxonia. <strong>Der</strong> Zeitaufwand ist relativ<br />
gering – ein Wochenende reicht<br />
zum Schnuppern. Sie können das<br />
Event also gut nebenbei eintakten.<br />
Bevor wir (Sie) starten, folgen auf<br />
jeden Fall etliche Trainingsstunden,<br />
die Sie langsam an die Materie und<br />
Gangart heranführen werden.<br />
Dazu mehr im nächsten Heft.<br />
LEKTION 3:<br />
WOMIT FAHREN?<br />
Wir haben also einige Events zur<br />
Auswahl, wissen, auf was wir uns<br />
stürzen können und dass wir von<br />
Omas Geburtstagsgeld etwas für<br />
die Startgebühr zurücklegen müssen.<br />
Aber womit fahren wir eigentlich?<br />
Im Fernsehen sieht man<br />
meist nur die Akteure in sündteuren<br />
Hyperspace-Fahrzeugen. Das<br />
liegt daran, dass die Berichterstattung<br />
diverser Fernsehanstalten<br />
einfach stark „kopflastig“ ist: <strong>Der</strong><br />
Kopf der Dakar sind die Spitzenteams<br />
und zu denen wiederum<br />
zählt VW. Daher bekommt man<br />
manchmal nur eine große Touareg-<br />
Race-Show zu sehen. (Für 2012 hat<br />
VW jedoch seinen Rückzug von<br />
der Dakar verkündet, denn man<br />
„macht“ jetzt lieber in WRC). Die eigentlichen<br />
Helden der Rallye, die<br />
ambitionierten Privatiers im Hintergrund<br />
der Kameras, lenken<br />
Fahrzeuge, die wir kennen und mögen.<br />
Hier ist einfach alles vertreten:<br />
Mercedes, Toyota, Nissan, Land<br />
Rover und auch vermeintliche<br />
SUV. Was steht eigentlich in Ihrer<br />
Garage? Oder anders gefragt:<br />
Wenn Sie Rallye fahren wollen, was<br />
schwebt Ihnen denn eigentlich<br />
vor? Diese Frage zu beantworten,<br />
kann sehr knifflig werden und die<br />
Idee, extra für sein großes Ziel ein<br />
<strong>neue</strong>s altes Fahrzeug anzuschaffen,<br />
ist gar nicht so abwegig. Ich<br />
möchte Ihnen hier keine Illusionen<br />
rauben, aber morgens die Baja Saxonia<br />
fahren und mittags die Kinder<br />
von der Schule abholen sind<br />
zwei Dinge, die sich nicht wirklich<br />
miteinander vereinbaren lassen.<br />
LEKTION 4:<br />
SCHON WIEDER GEHT’S UM GELD<br />
Wir benötigen also schon wieder<br />
Kohle: Nun für ein Fahrzeug. Bleiben<br />
wir auf dem Teppich und nehmen<br />
etwas Gebrauchtes aus den<br />
80ern oder 90ern. Sehr beliebt sind<br />
alte Range Rover oder Discoverys<br />
von Land Rover. Aber natürlich<br />
auch alte 460er (Baumuster) Mercedes<br />
G. Leider sind diese Modelle<br />
auch heute noch sehr gefragtes<br />
und exklusives Luxusgut, sodass<br />
für 20 Jahre alte Möhren Traumpreise<br />
verlangt werden. So einfach<br />
funktioniert Kapitalismus! Aber<br />
manchmal kann man ja beim Kumpel<br />
an der Ecke ein Schnäppchen<br />
machen. Prinzipiell gilt: G = gut,<br />
zumindest als Ausgangsbasis.<br />
Bitte, bitte verzichten Sie auf alles,<br />
was mit Blattfedern auf den Hof<br />
gerollt kommt. Ein alter Nissan<br />
Patrol oder Toyotas legendäre J4-<br />
Serie mögen die Offroad-Urgesteine<br />
schlechthin sein, aber beide<br />
sind schwer wie ein Fass Blei und<br />
fahren sich – im Rallye-Einsatz –<br />
wie ein nasser Karton auf Kieselsteinen.<br />
Es sollte schon ein Schraubenfederfahrwerk<br />
sein. Insgesamt<br />
gibt es einige Punkte, die bei der<br />
Vorauswahl des Fahrzeugs berücksichtigt<br />
werden müssen: Stabilität,<br />
Wartungsfreundlichkeit, Kosten für<br />
Reparaturteile sowie Verfügbarkeit<br />
von teilweise dringend nötigen Zusatzkomponenten<br />
für die Umrüstung<br />
zum Rallyerenner.<br />
Bei der Auswahl des Fahrzeuges<br />
möchte ich Ihnen einen Tipp geben,<br />
den ich sonst eher vermeide:<br />
Gehen Sie ins Internet und googeln<br />
Sie den Suchbegriff „Offroad<br />
Rallye“. Auf Seite eins wird sicher<br />
eine Plattform erscheinen, die sich<br />
den Erfahrungsaustausch auf die<br />
Fahnen geschrieben hat und in der<br />
sich aktive Rallyefahrer tummeln.<br />
Stellen Sie Fragen, lesen Sie sich<br />
ein. Jeder Satz mit Stichwörtern<br />
wie „könnte, würde, sollte“ muss<br />
aber konsequent ignoriert werden.<br />
Hier schreiben wahrscheinlich<br />
Diplom-Theoretiker, die nie eine<br />
Rallyestrecke live gesehen haben.<br />
Eine ehrenvolle Alternative wäre<br />
es natürlich, die letzten 28 Ausgaben<br />
der <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> aus dem Keller<br />
zu holen und sie brav zu studieren.<br />
So werden Sie meine Artikel aus<br />
dem Juni- und Juli-Heft 2011 zum<br />
Thema „Fahrwerke“ sicher gut<br />
gebrauchen können. Das Thema<br />
Fahrzeugwahl ist nicht einfach,<br />
und so lustig ein Rallyekäfer auch<br />
sein mag, er ist in keinem Fall der<br />
richtige Start in den Sport. Solche<br />
Spielereien können Sie sich in 5<br />
Jahren erlauben. Sie benötigen ein<br />
Fahrzeug mit Allrad und möglichst<br />
wenig neumodischem Elektronik-<br />
Schnickschnack. Ich habe schon<br />
schier unbezahlbar teure Profifahrzeuge<br />
stehen sehen, weil die<br />
Wegfahrsperre im Steuergerät<br />
nicht richtig deaktiviert wurde. Im<br />
letzten Heft gab es eine Range<br />
Rover Classic Kaufberatung – wäre<br />
das nicht eventuell eine günstige<br />
Basis für Sie?<br />
LEKTION 5:<br />
BASISTECHNIK UND SICHERHEIT<br />
Unabhängig davon, womit Sie<br />
letztendlich an den Start gehen<br />
werden: Einige Dinge gelten für<br />
46 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
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MASSENSTART: Beim 24-Stunden-Rennen der GORM wird im Pulk gestartet – Adrenalin pur!<br />
käfig ist in jedem Fall ein echtes Muss!<br />
KREATIVE KÖPFE entwickeln exotische<br />
Rallye-Autos – mit Erfolg.<br />
LKW ALS RENNMASCHINE: Die schweren Geschosse sind keine Seltenheit.<br />
DIE BRAUT DES NAVIGATORS: Das Roadbook. Ohne das geht gar nichts!<br />
alle Wettbewerbsfahrzeuge, denn<br />
Schauen Sie sich mal einen Land<br />
schale (ein Stück, Lehne ist fest, Sie<br />
wurden extra gebaut und sind<br />
sie betreffen die Sicherheit und<br />
Rover Defender an, der lediglich<br />
sitzen in einer Schale) oder Halb-<br />
selten oder noch nie zum Einsatz<br />
schützen Ihr Leben. Dazu gehört<br />
aufs Dach gekippt ist – schaut oft-<br />
schale (die Lehne ist noch einstell-<br />
gekommen. Bei Letzteren stellt<br />
ganz primär ein Überrollkäfig. Die-<br />
mals platt wie eine Flunder aus.<br />
bar, aber die Seiten geben schon<br />
sich die Frage: Wer hat’s gebaut?<br />
ser formt entweder um die Fahr-<br />
Genauso wichtig wie der Käfig ist<br />
guten Halt). Sitzen Sie bei anderen<br />
Wird es fahren und halten? Oder<br />
gastzelle oder um das gesamte<br />
das Gurtsystem. Jedes moderne<br />
Fahrern Probe, finden Sie Sitze, die<br />
hatte ein Hobbyschrauber zwei lin-<br />
Fahrzeug einen sicheren „Raum“,<br />
Fahrzeug hat natürlich Gurte, doch<br />
Ihrem Luxuskörper schmeicheln.<br />
ke Hände und versucht nun, einen<br />
der im Falle eines Überschlags den<br />
diese können wir für Rennzwecke<br />
Bitte kein Leder. Lieber ein durch-<br />
Haufen automobiler, surrealer<br />
nötigen Schutz bietet. Ein Käfig ist<br />
nicht gebrauchen. Beim Rallyefah-<br />
lässigeres Material, zur besseren<br />
Kunst zu verscherbeln? Wenn Sie<br />
das absolut Wichtigste – ein absol-<br />
ren wird der Gurt permanent aktiv<br />
Aufnahme des Schweißes. Und Sie<br />
im Zweifel sind, nehmen Sie ver-<br />
tes Muss! Bei der Konstruktion<br />
beansprucht, er hält den Fahrer<br />
werden schwitzen – garantiert!<br />
sierte Bekannte und eine Menge<br />
möchte ich Sie bitten, nicht den be-<br />
im Sitz, er fixiert und entlastet<br />
Gurte und Sitze sollten natürlich<br />
Zeit zum ersten Stelldichein mit<br />
freundeten Gas-Wasser-Hygiene-<br />
dadurch unter anderem die<br />
harmonieren. Die Kopfstütze muss<br />
Ihrem eventuellen Rallye-Traum-<br />
Installateur oder einen Freund mit<br />
Wirbelsäule sowie die Organe. Sie<br />
auch wirklich den Kopf stützen<br />
wagen mit.<br />
viel Freizeit zu beschäftigen. Es bedarf<br />
einer Menge Fachwissen und<br />
Know-how, um so etwas fachmännisch<br />
zu konstruieren und umzu-<br />
brauchen einen guten Gurt – am<br />
besten ein System mit vier oder gar<br />
sechs Punkten. Genauso wie die<br />
Konstruktion eines Überrollkäfigs<br />
können, also hoch genug angebracht<br />
sein. Sie werden später mit<br />
Helm fahren, wenn Sie noch keinen<br />
haben, setzen Sie zum Probesitzen<br />
VORSCHAU<br />
Sie sind auf einem guten Weg. <strong>Der</strong><br />
Winter liegt vor Ihnen und die<br />
setzen.<br />
Einige Veranstaltungen<br />
muss die Montage der Gurte einem<br />
vorerst einen Fahrradhelm Ihrer<br />
nächste Rennsaison startet erst in<br />
halten sich beim Reglement an die<br />
Fachmann überlassen werden.<br />
Junioren auf.<br />
einigen Monaten. In der nächsten<br />
Bestimmungen der FIA oder des<br />
Allerdings erst, wenn auch die<br />
Bedenken Sie bei der Planung des<br />
Folge möchte ich Ihnen die The-<br />
Deutschen Motorsport Verbandes,<br />
passenden Sitze im Fahrzeug sind.<br />
Innenraumes, dass Sie ein oder<br />
men „Beifahrer und Navigation“<br />
die genaue Vorgaben für Material,<br />
Verstrebung, Abstützung und<br />
Schweißtechniken enthalten. Es<br />
gibt für viele Fahrzeuge fertige Käfig-Konstruktionen<br />
und eine Menge<br />
spezialisierter Fachwerkstätten.<br />
LEKTION 6:<br />
DIE RICHTIGEN SITZE<br />
Keine Sorge, hier wird die Situation<br />
etwas entspannter. Kaum ein<br />
Reglement im Amateurbereich<br />
zwei Feuerlöscher unterbringen<br />
müssen.<br />
LEKTION 7:<br />
FERTIG IST NICHT GLEICH FERTIG<br />
An dieser Stelle sei angemerkt,<br />
etwas näher bringen.<br />
IHRE HAUSAUFGABE BIS ZUR<br />
NÄCHSTEN FOLGE<br />
Überlegen Sie doch schon mal, mit<br />
wem Sie dieses Abenteuer teilen<br />
Kostentechnisch müssen Sie hier<br />
schreibt besondere Sitze vor. Aber<br />
dass man immer wieder auch fer-<br />
möchten. Wer soll neben Ihnen auf<br />
zwischen 1000 und 2500 Euro ein-<br />
in weichen Ledersesseln, wie etwa<br />
tige Fahrzeuge kaufen kann. Aller-<br />
dem heißen Stuhl Platz nehmen?<br />
planen. Ein Betrag, der freilich<br />
im <strong>Jeep</strong> Cherokee verbaut, möch-<br />
dings kann man den Begriff „fertig“<br />
Zudem befassen wir uns mit den<br />
wehtut – aber nicht halb so weh,<br />
te man auch freiwillig keine Rallye-<br />
wirklich doppeldeutig verstehen<br />
Themen Fitness, noch mehr Rallye<br />
wie eine gefährliche Verletzung.<br />
veranstaltung verbringen. <strong>Der</strong><br />
und sollte das auch. Es gibt zwei<br />
technik,<br />
(ehrlicher) Kostenrech-<br />
Es gibt Veranstaltungen, die für ge-<br />
komplett fehlende Seitenhalt und<br />
Sorten von Fahrzeugen: Die einen<br />
nung für eine Beispielveranstal-<br />
schlossene Fahrzeuge explizit kei-<br />
die mangelhafte Abstützung des<br />
sind schon etliche Rallyes gefah-<br />
tung und mit der Formulierung<br />
nen Sicherheitskäfig vorschreiben.<br />
Rückens würden schnell zum Ver-<br />
ren, kosten vielleicht nicht mehr<br />
Ihrer Siegesrede. Ich zähle in jedem<br />
Ihnen ist das BITTE egal, Ihr Fahr-<br />
druss führen. Das Zauberwort hier<br />
viel, pfeifen aber aus dem sprich-<br />
Fall auf Sie.<br />
■<br />
zeug wird einen Käfig bekommen!<br />
heißt Sportsitze. Entweder Voll-<br />
wörtlichen letzten Loch. Andere<br />
T | Honey Badger<br />
F | Kübler, Kranz<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
47
FAHRBERICHT<br />
ISUZU VEHICROSS<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
Mars attacks!<br />
1995 entwickelte die NASA in Zusammenarbeit mit Isuzu Motors ein <strong>neue</strong>s Weltraum-Gefährt.<br />
EXKLUSIV<br />
1995 entwickelte die NASA in Zusammenarbeit mit Isuzu Motors ein <strong>neue</strong>s Weltraum-Gefährt.<br />
Mit dem VehiCROSS sollten auf dem Mond und dem Mars ausgedehnte Entdeckungstouren vorgenommen<br />
werden, um die Planeten langsam für den Weltraum-Tourismus zu erschließen …<br />
… nein, das ist natürlich<br />
Quatsch. <strong>Der</strong> VehiCROSS ist ein<br />
weitestgehend normales SUV –<br />
auch wenn er nicht danach aussieht.<br />
Isuzu baute das „außerirdische“<br />
Gefährt nur von 1997 bis<br />
2001 – dann war auch schon wieder<br />
Schluss. <strong>Der</strong> VehiCROSS, der<br />
zweifelsohne so ausschaut, als<br />
wäre er von einem anderen Stern,<br />
entwickelte sich zum Flop. Insgesamt<br />
wurden nur 4309 Exemplare<br />
gebaut.<br />
Auf der Erde wollte ihn also nahezu<br />
niemand – ob es für den VehiCROSS<br />
auf einem anderen Planeten<br />
besser gelaufen wäre,<br />
bleibt ungeklärt. Nur: Warum verkaufte<br />
sich dieses dreitürige SUV<br />
eigentlich nicht?<br />
RÄTSEL ÜBER RÄTSEL<br />
Klar, die Optik ist gewöhnungsbedürftig.<br />
Als ich den VehiCROSS<br />
das erste Mal erblicke, bin ich<br />
tatsächlich davon überzeugt, vor<br />
einem NASA-Fahrzeug zu stehen.<br />
Die Stoßfänger sind unlackiert,<br />
weit nach oben und zu breiten<br />
Radhäusern auch nach außen gezogen.<br />
Dazu gesellen sich Scheinwerfer,<br />
die an die Augen eines Insektes<br />
erinnern. Am Heck fällt vor<br />
allem eines auf: Zwar ist das<br />
Reserverad – geländewagentypisch<br />
– in der Hecktüre untergebracht.<br />
Aber wie, bitte, kommt man da<br />
ran? Von außen zeichnet sich das<br />
Rad allein durch seltsame Karosserie-Rundungen<br />
ab, erst wer den<br />
Isuzu öffnet, kann die Plastikverkleidung<br />
lösen und es herausnehmen<br />
… wäre da nicht ein weiteres<br />
Problem: Wie öffnet man die<br />
Hecktüre?<br />
Ich stehe gefühlte zehn Minuten<br />
hinter dem VehiCROSS, taste<br />
mich an der Plastikabdeckung<br />
entlang und finde doch keinen<br />
Griff. Also rum um das Auto und<br />
im Cockpit nachgeschaut. Gibt es<br />
hier eine Taste zur Entriegelung?<br />
Fehlanzeige. Am Ende ist es ein<br />
kleines Schlüsselloch neben einer<br />
Verschraubung für die weitläufige<br />
Plastikverkleidung – warum einfach,<br />
wenn es auch kompliziert<br />
geht?<br />
UNSCHÖN UND UNSINNIG<br />
<strong>Der</strong> Innenraum bietet wieder<br />
Überraschendes: So außergewöhnlich<br />
und detailreich der Isuzu<br />
von außen gestaltet ist, so<br />
langweilig, angestaubt – einfach<br />
hässlich – ist er im Innern.<br />
Das Armaturenbrett ist eine einzige<br />
Plastikwüste. Die Materialien<br />
wirken billig. Allein die schwarzgraue<br />
Farbkombination des Leder-Lenkrads<br />
ist ein Hit. Wer sich<br />
das Innenleben des VehiCROSS<br />
48 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
VOM ANDEREN STERN: In der Seitenansicht sind die wulstigen, befremdlichen Plastikverkleidungen schön zu sehen.<br />
Dazu gibt’s herausstehende Frontscheinwerfer, amerikanische Positionsleuchten und nachgerüstete DOTZ-Felgen.<br />
WO GEHT’S ZUM RESERVERAD? Von außen ist zwar zu erkennen, dass das Rad in der Hecktüre untergebracht sein<br />
muss, heran kommt aber nur, wem es gelingt, die Türöffnung zu finden und die innere Verkleidung zu lösen.<br />
anschaut, versteht nicht, warum<br />
die Amerikaner, bei denen das<br />
Mond-SUV verkauft wurde, nicht<br />
fleißig zugriffen – immerhin ist er<br />
hier doch ein typisch amerikanisches<br />
Fahrzeug.<br />
Eines mit großem Platzangebot<br />
für die Fondpassagiere: Ist man<br />
erst mal in das Heckabteil geklettert,<br />
kann man alle Gliedmaßen<br />
von sich strecken. Entspannung<br />
pur? Nicht wirklich – der Ausblick<br />
stört. Oder besser: Es stört, dass<br />
es keinen Ausblick gibt. Was haben<br />
sich die Entwickler nur dabei<br />
gedacht, eine riesige, breite Plastikverkleidung<br />
genau da hinzusetzen,<br />
wo im Normalfall das hintere<br />
Fenster zu finden ist? Im<br />
VehiCROSS schauen sich die Hinterbänkler<br />
die Plastik-Maserung<br />
an – von der Landschaft ist<br />
wenig bis nichts zu sehen.<br />
DURSTIG, ABER NICHT SPRITZIG<br />
Startet man den 3,5-Liter-V6-Motor,<br />
fühlt man sich wieder an ein<br />
typisch amerikanisches Auto erinnert:<br />
<strong>Der</strong> Sound ist klasse! <strong>Der</strong><br />
Benziner brüllt bassig aus der<br />
zweiflutigen Auspuffanlage und<br />
macht bis 6500 Umdrehungen<br />
pro Minute richtig Laune. Leider<br />
aber nur wegen seiner Klangkulisse<br />
– im Zusammenspiel mit der<br />
Viergang-Automatik geht es nur<br />
träge vorwärts. Auf 215 PS soll es<br />
das Triebwerk bringen – doch davon<br />
ist wenig zu spüren. Nur langsam<br />
klettert die Nadel des Meilen-Tacho<br />
in Richtung der 70. Umso<br />
schneller bewegt sich der Zeiger<br />
der Tankuhr: Klarer Fall, der V6<br />
ist – nicht zuletzt wegen der<br />
WAS IST DAS? Fondpassagiere schauen im VehiCROSS auf eine<br />
breite Plastikabdeckung – kein Seitenfenster in Sicht!<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
49
GELÄNDE-KÖNNER: <strong>Der</strong> VehiCROSS muss sich auch vor fremden Planeten nicht fürchten – mit dieser Verschränkung kommt er überallhin!<br />
AUTOMATISCHER 4X4: Die Vorderachse schaltet sich<br />
erst bei Schlupf (und in der Geländereduktion) zu.<br />
50 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 7/11<br />
Wandlerautomatik – ein leistungsschwacher<br />
Säufer. Dazu gesellt<br />
sich ein Fahrwerk, das ich<br />
eher als Schiffswerk bezeichnen<br />
würde: Im VehiCROSS geht es fast<br />
schon zu komfortabel zu – über<br />
Bodenwellen schaukelt der Isuzu<br />
lässig, in schnell gefahrenen Kurven<br />
neigt sich die Karosse stark<br />
zur Seite. So stark, wie man es<br />
von ausgewachsenen Offroadern<br />
gewohnt ist – nicht aber von SUV.<br />
VOLL FLEXIBEL<br />
Das liegt sicher auch an der Achstechnik:<br />
Während vorn Einzelradaufhängungen<br />
zum Einsatz kommen,<br />
ist der Isuzu hinten mit einer<br />
klassischen Starrachse versehen.<br />
Die Fahrdynamik leidet darunter,<br />
die diagonale Verschränkung<br />
nicht. <strong>Der</strong> VehiCROSS hebt<br />
auch in verworfenem Mond-<br />
Gelände erst spät ein Rad – und<br />
ist im Zusammenspiel mit seiner<br />
Untersetzung erstaunlich geländetauglich.<br />
FAZIT<br />
<strong>Der</strong> VehiCROSS kommt von einem<br />
anderen Stern. In seiner Zivilisation<br />
ist nicht alles perfekt und<br />
vieles für uns ungewohnt. Aber<br />
genau das fasziniert – bestaunen<br />
wir ihn also.<br />
■<br />
T | Julian Hoffmann F | Uwe Fischer<br />
PLASTIK-LANDSCHAFT: Das Isuzu-Cockpit ist lieblos, billig – einfach hässlich.<br />
Isuzu VehiCROSS<br />
MOTOR<br />
Benzin, 3,5-Liter-V6<br />
Hubraum: 3.494 cm 3<br />
Leistung: 158 kW/215 PS bei 5.400 min -1<br />
max. Drehmom.: 312 Nm bei 3.000 min -1<br />
Schadstoffklasse: Euro 3<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG<br />
automatisch zuschaltender Allradantrieb, in<br />
Geländereduktion gesperrtes Mitteldifferenzial,<br />
Viergang-Automatikgetriebe<br />
FAHRZEUGAUFBAU<br />
selbsttragende Kombikarosserie, 2 Türen,<br />
1 Hecktüre, 4 Sitzplätze<br />
FAHRWERK<br />
vorn:<br />
Einzelradaufhängung,<br />
Schraubenfedern<br />
hinten:<br />
Starrachse,<br />
Schraubenfedern<br />
Räder/Reifen:<br />
245/60 R18<br />
BREMSANLAGE<br />
vorn: innenbelüftete Scheiben<br />
hinten:<br />
massive Scheiben<br />
ABMESSUNGEN / GEWICHTE<br />
L/B/H: 4.130/1.791/1.699 mm<br />
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RATGEBER<br />
BRIEFE AN DIE REDAKTION<br />
Frage des Monats: Oldies im Check<br />
CJ-5 im Gebrauchtcheck?<br />
Die letzten 30 Jahre habe ich mich mehr für die<br />
kleineren Off-Road Modelle im Maßstab 1:8 und 1:10<br />
begeistert; ob mit Elektro- oder Verbrenner-Motor, ob<br />
mit Doppelquerlenkeraufhängung oder Starrachsen<br />
an Blattfedern oder Längslenkern – meist war ein Allradantrieb<br />
verbaut (teils sogar mit von der Fernsteuerung<br />
sperrbaren Differenzialen).<br />
Nun haben meine Frau und ein guter Freund und Land<br />
Cruiser-Fan mir zum 40. einen <strong>Jeep</strong> CJ-5 geschenkt<br />
und ich bin hin und weg. Das „Baby” ist 1982 zur Welt<br />
gekommen und optisch und technisch bis auf ein paar<br />
Lackabplatzer okay.<strong>Der</strong> Vorbesitzer hat das Fahrwerk<br />
auch schon höhergelegt sowie die Lenkung mit 2<br />
Dämpfern versehen, ebenso sind an der Vorderachsfederung<br />
4 Tuning-Dämpfer verbaut. Einzig der<br />
5,9-Liter-V8-AMC-Motor ist beim Vorbesitzer heiß gelaufen<br />
und verliert wohl massenweise Öl. Hier ist leider<br />
eine Generalüberholung notwendig.<br />
Die letzten Wochen hab ich das Internet nach allen<br />
Informationen über CJ-5 und CJ-7 durchpflügt und einiges<br />
über AMC 20, Dana 44 und Co. gesammelt. Super<br />
wäre es aber, wenn ihr als Experten mal einen<br />
Gebrauchtwagencheck des CJ-5 oder CJ-7 machen<br />
könntet (welche Achsen, Getriebe haben welche Vorund<br />
Nachteile). Die zwei sind meiner Meinung nach<br />
echte Legenden und mit 30 Jahren auf dem Buckel<br />
eben schon echte Oldtimer.<br />
Servus aus dem Allgäu<br />
Ralf per E-Mail<br />
Vielen Dank für diesen Hinweis! Natürlich versuchen<br />
wir normalerweise, mit unseren Gebrauchtwagen-Checks<br />
möglichst viele Leser zu erreichen.<br />
Das führt dazu, dass der Fokus auf den beliebtesten<br />
Offroadern aus den letzten zehn Jahren liegt. Allerdings<br />
wollen wir auch immer wieder etwas fürs Herz<br />
bieten. Und was könnte sich da besser eignen als<br />
ein Klassiker wie der Ihre! Denn solche Autos<br />
haben eine starke und engagierte Fangemeinde.<br />
Und deshalb werden sie auch mit 40 oder mehr Jahren<br />
noch interessante Gebrauchtfahrzeuge bleiben.<br />
Ihr Tipp ist also bereits bei uns in der Redaktion<br />
angekommen!<br />
Bisher bewegte Ralf aus dem Allgäu vornehmlich Modelle<br />
durchs Gelände. Jetzt steht ein CJ-5 auf dem Hof.<br />
WELCHE RÄDER AUF DEM MITSUBISHI L200?<br />
Radwechsel<br />
Ich habe mir kürzlich einen 4 Jahre lassen? Und welche maximale Felgenund<br />
Reifengröße kann ich auf dem<br />
alten Mitsubishi L200 Kaot gekauft, auf<br />
dem ich zurzeit die Reifengröße 245/70 L200 fahren, ohne den Pick-up höherzulegen?<br />
Im Voraus vielen Dank für Ihre<br />
R17 fahre.Ich würde gerne BF Goodrich<br />
All-Terrain-Ganzjahresreifen aufziehen. Mühen.Herzliche Grüße aus dem schönen<br />
Oberbergischen Land wünscht<br />
Welche maximale Reifengröße kann<br />
ich auf den 17-Zoll-Felgen fahren, ohne<br />
eine Tachoangleichung vornehmen zu Peter Meiger per E-Mail<br />
Bei dem Baujahr Ihres Mitsubishi ist<br />
leider vor allem das Abgasverhalten des<br />
Fahrzeugtyps der Knackpunkt, deshalb<br />
ist bei den unten vorgeschlagenen, legalen<br />
Umrüstungen ein Tachoangleich<br />
gar nicht vonnöten. Bei Ihrem Fahrzeug<br />
ist die Übersetzung Teil der Betriebserlaubnis,<br />
weil eine Änderung große Auswirkungen<br />
auf das Abgasverhalten nach<br />
sich ziehen kann. Nebenbei ändert sich<br />
auch die in der Zulassung festgelegte<br />
Lärmemission. Bei einer Veränderung<br />
der Sekundärübersetzung, also auch<br />
durch den Abrollumfang von Reifen, darf<br />
sich das Übersetzungsverhältnis um<br />
höchstens acht Prozent verändern, damit<br />
die Genehmigung für das Abgasverhalten<br />
des Fahrzeugtyps nicht erlischt.<br />
Neben 245/70 R17 sind auch<br />
265/60 R17 freigegeben, allerdings mit<br />
einer zusätzlichen Kotflügelverbreiterung.<br />
Das größte Rad, das Sie ohne weitere<br />
Änderung außer einer Verbreiterung<br />
montieren dürfen, hat die Dimension<br />
8x18 ET +35 und darf mit Reifen<br />
in 235/60 R18 und 255/55 R18 bestückt<br />
werden.Auf Felgen in 6x16 ET<br />
+46 werden ohne Änderungen Reifen<br />
in 205R16, 215/80, 225/70,<br />
225/75 sowie 235/70 eingetragen,<br />
auf 6x16 ET +40 205R16 und 245/70,<br />
auf 6x16 ET +38 sind es 225/70,<br />
225/75, 235/70 und 255/70. Alle genannten<br />
Reifen haben einen Durchmesser<br />
von etwa 75 Zentimetern,<br />
was einem Abrollumfang von 2,25<br />
bis 2,28 Metern entspricht, dieser<br />
kann je nach Reifenhersteller bis zu<br />
1,5 % mehr oder 2,5 % weniger betragen.<br />
Eine Änderung muss in die Fahrzeugpapiere<br />
eingetragen werden.<br />
Wenn Sie mögen, können Sie eine<br />
Rad/Reifenänderung aber auch<br />
direkt mit einer TÜV-Prüfstelle abstimmen.<br />
Sie werden erstaunt sein,<br />
wie kooperativ, kreativ und pragmatisch<br />
manche Angestellte dort allen<br />
Gerüchten zum trotz sind.<br />
52 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
Ihr direkter Draht zu uns<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-SPRECHSTUNDE<br />
jeden Mittwoch von 16-17 Uhr Hotline 089/60 821-0<br />
Fragen Sie Ihre <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Redaktion direkt.
Florian Pillau M.A.<br />
Redakteur und Schrauber<br />
beantwortet Ihre Fragen zu Technik, Reifen und Zubehör.<br />
NACHGEHAKT: FELGEN PULVERBESCHICHTEN<br />
Korundstrahlen von Alufelgen?<br />
Beim Lesen des Berichts über das<br />
Aufbereiten von Alufelgen lief mir ein<br />
kalter Schauer über den Rücken,als ich<br />
las, dass euer Fachmann doch tatsächlich<br />
Alufelgen mit Korund strahlt!<br />
Die mir bekannten Fachleute wie<br />
Alufelgen-Aufbereiter/Polierer, Eloxierer<br />
und Glasperlenstrahler raten mir<br />
vom Korundstrahlen bei Alufelgen entschieden<br />
ab. Das greife nicht nur die<br />
Oberfläche und die Materialstabilität<br />
zu stark an, sondern sei noch dazu für<br />
den öffentlichen Straßenverkehr verboten.<br />
Und laut der angegebenen Kontaktangabe<br />
eures Fachmanns hätte<br />
der das laut Expertenmeinung bessere,<br />
schonendere Glasperlenstrahlen<br />
sogar im Repertoire gehabt! Warum<br />
seid ihr denn nicht wenigstens kurz auf<br />
diese für jeden Anwender so wichtige<br />
Frage: Korundstrahlen, Glasperlenstrahlen<br />
oder chemisches Ablaugen<br />
eingegangen?<br />
Jan Ahlrichs per E-Mail<br />
Nach Rücksprache mit unseres<br />
Expertens ,Herrn Maier, haben wir<br />
folgende Antworten bekommen: Bei<br />
vergammelten, vom Salz angefressenen<br />
Felgen ist Materialabtrag nötig.<br />
Mit einem weniger aggressiven<br />
Material als Korund ist das kaum<br />
möglich, mit Glasperlen würde man<br />
die Oberfläche sogar verdichten.<br />
Man nennt das Verfestigungsstrahlen.<br />
Die Folge dieses Verfahrens wäre<br />
aber, dass der Schmutz im Material<br />
eingeschlossen und das Salz unter der<br />
Oberfläche weiterwuchern würde.<br />
Das ist natürlich nicht erwünscht.<br />
Denn ein einen Millimeter tief<br />
eingefressenes Salznest schwächt<br />
durch die Kerbwirkung eine Felge<br />
viel stärker als ein gleichmäßiger<br />
Materialabtrag um den gleichen Betrag.<br />
(Es versteht sich, dass ein Strahlbetrieb<br />
aus Sicherheitsgründen<br />
Felgen ablehnt, bei denen zu viel<br />
Material abgetragen werden müsste).<br />
Vorher und nachher: Rechts die Korundgestrahlte Felge vor dem Pulverbeschichten,<br />
links das fertige Ergebnis. Beschichtung und Korund sind aufeinander abgestimmt.<br />
Zudem wird spezieller Korund in sehr<br />
feiner Körnung eingesetzt, um die<br />
Oberfläche zwar rau, aber eben nicht<br />
verkratert zurückzulassen. Diese<br />
Rauheit ist sogar genau auf das<br />
Beschichtungspulver abgestimmt,<br />
um ein optimales Haftergebnis zu ga-<br />
rantieren. Das wissen auch die<br />
Hersteller von Leichtmetallfelgen.<br />
Würden sie ihre Produkte<br />
vor dem Pulvern nicht strahlen,<br />
hätten sie ständig Reklamationen<br />
wegen abplatzender Beschichtungen.<br />
FRONTSCHUTZBÜGEL<br />
Was ist erlaubt?<br />
Personenschutzbügel: Um eintragungsfähig zu sein, darf der Bügel eine<br />
bestimmte Höhe nicht überschreiten und muss bei einem Aufprall Energie abbauen.<br />
An meinem alten Pick-up wollte ich<br />
2005/66/EG genügen und eine ABE<br />
vor einigen Monaten einen Front-<br />
haben,<br />
dürfen verwendet werden.<br />
schutzbügel eintragen lassen. Doch<br />
Man hat allerdings mehr als nur ihre<br />
der TÜV verweigerte die Eintragung<br />
Bezeichnung geändert.<br />
Sie dürfen<br />
mit der Begründung, die Verletzungs-<br />
eine bestimmte Höhe nicht über-<br />
gefahr bei einem Unfall mit Personen-<br />
schreiten und vor allem müssen sie<br />
schäden sei zu hoch. Allerdings sehe<br />
bei einem Anprall Energie abbauen,<br />
ich hin und wieder <strong>neue</strong>, erst kürzlich<br />
indem sie sich entweder verformen<br />
zugelassene Offroader, die mit einem<br />
oder insgesamt an der Halterung<br />
Bügel am Fahrzeug fahren. Stimmt es,<br />
nachgeben und so die Verletzungs-<br />
dass Frontschutzbügel nicht mehr<br />
gefahr für Fußgänger mindern. Dazu<br />
eingetragen werden, dafür aber Per-<br />
baut der Hersteller meist ein Gummi-<br />
sonenschutzbügel, die ja eigentlich<br />
gelenk in die unteren Befestigungs-<br />
genau das Gleiche sind?<br />
punkte und lässt obere Halterungen<br />
ganz weg.<br />
Peter Meiger per E-Mail<br />
Wenn Bügel und Auto älter sind als<br />
2008 und Sie können dem Prüfer<br />
tragen war, kann er eingetragen wer-<br />
sieht, sollten Sie Ihr Vorgehen mit<br />
Bügel, die der internationalen Typ-<br />
beweisen, dass der Bügel bereits an<br />
den – so viel Bestandsschutz sollte<br />
einem Ingenieur bei einer Prüf-<br />
genehmigung nach der EG-Richtlinie<br />
einem baugleichen Fahrzeug einge-<br />
sein. Da das aber nicht jeder TÜVer so<br />
stelle zuvor abstimmen.<br />
Kontakt: <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> Verlag AG, Alte Landstraße 21, 85521 Ottobrunn, redaktion@off-road.de<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
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❏ Mercedes G Professional Pritschenwagen 3/11<br />
❏ Mercedes G280 CDI Edition PUR 8/09<br />
❏ Mercedes G280 Jacky Ickx 11/09<br />
❏ Mercedes G500 Cabriolet 7/09<br />
❏ Mercedes GLK 220 CDI 4MATIC BlueEFFICIENCY 7/09<br />
❏ Mercedes R-Klasse 2/11<br />
❏ Mini Countryman / D ❏ 9/10 ❏ 5/11<br />
❏ Mini Countryman Cooper S ALL4 11/10<br />
❏ Mitsubishi ASX 1.8 DI-D 8/10<br />
❏ Mitsubishi L200 5/10<br />
❏ Mitsubishi L200 2.5 DI-D+ KOMPAKTTEST 6/09<br />
❏ Mitsubishi Lancer Evolution 12/09<br />
❏ Mitsubishi Outlander 2.2 DI-D TC-SST 5/10<br />
❏ Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D 12/09<br />
❏ Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D 2009 9/09<br />
❏ Mitsubishi Pathfinder 2.5 dCi 8/10<br />
❏ Nissan Juke 1.6 DIG Turbo 7/11<br />
❏ Nissan Murano 2.5 dCi ❏ 9/10 ❏ 3/11<br />
❏ Nissan Navara 3.0 dCi 6/11<br />
❏ Nissan NP300 Dreiseitenkipper 12/09<br />
❏ Nissan Qashqai 5/10<br />
❏ Nissan X-Trail 6/11<br />
❏ Opel Antara 4/11<br />
❏ Porsche Cayenne II 6/10<br />
❏ Porsche Cayenne V6 8/10<br />
❏ Skoda Octavia Scout 7/09<br />
❏ Skoda Yeti 4x4 2.0 TDI ❏ 8/09 ❏ 11/09<br />
❏ Ssang Yong Korando 7/11<br />
❏ Subaru Forester 2.0 X 7/11<br />
❏ Subaru Impreza WRX STi/XV 2.0 D ❏ 5/10 ❏ 1/11<br />
❏ Subaru Outback 2.5i CVT 12/09<br />
❏ Suzuki Grand Vitara, Jimny, LJ 80, Vitara 7/10<br />
❏ Suzuki SX4 11/09<br />
❏ TLC ICON CJ3B VORSTELLUNG 10/10<br />
❏ Toyota FJ Cruiser by EXTREM GELÄNDETEST 9/10<br />
❏ Toyota Free Runner Trail 4.0 V6 4/11<br />
❏ Toyota Hiace Nestle 1/10<br />
❏ Toyota Hilux Michaelis 6/10<br />
❏ Toyota Hilux Nestle 3/10<br />
❏ Toyota Land Cruiser J15 / 3.0 D-4D ❏ 2/10 ❏ 7/11<br />
❏ Toyota Land Cruiser GRJ 71 7/11<br />
❏ Toyota Land Cruiser VDJ79 1/09<br />
❏ Toyota RAV4 D-4D Automatik 11/09<br />
❏ Toyota RAV4 Facelift 8/10<br />
❏ Volvo XC60 11/08<br />
❏ Volvo XC60 2.4D 7/09<br />
❏ Volvo XC60 T6 AWD KOMPAKTTEST 6/09<br />
❏ VW Caddy Maxi 4Motion ❏ 6/09 ❏ 11/10<br />
❏ VW Rockton Expedition 2.0 TDI 5/11<br />
❏ VW T5 Comfortline 4Motion 2.0 BiTDI 4/10<br />
❏ VW Touareg V6 TDI 5/10<br />
❏ VW Touareg V6 TDI BlueMotion KOMPAKTTEST 1/10<br />
❏ VW Touareg V6 TDI BlueMotion GELÄNDETEST 8/10<br />
VERGLEICHSTESTS<br />
❏ Audi A4 allroad quattro 2.0 TDI<br />
Skoda Octavia Scout 2.0 TDI<br />
Subaru Outback Diesel 2.0D 6/10<br />
❏ Audi Q7 3.0 TDI clean Diesel<br />
Porsche Cayenne Diesel<br />
VW Touareg V6 TDI 8/09<br />
❏ BMW X5 xdrive40d<br />
<strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong> Unlimited 2.8 CRD<br />
Toyota Land Cruiser 200 V8 D-4D<br />
VW T5 2.0 TDI 4Motion Multivan<br />
Kia Sorento 2.2 CRDi ZUGFAHRZEUG-Vergleich 7/10<br />
❏ Chevrolet Tahoe<br />
Hyundai ix55<br />
Kia Sorento<br />
Land Rover Discovery 4<br />
Mitsubishi Pajero<br />
Peugeot 4007 7-SITZER-VERGLEICH 6/10<br />
❏ Dacia Duster 1.6 16V<br />
Daihatsu Terios 1.5<br />
Lada Niva 4x4 1.7i<br />
Suzuki Sx4 1.6 VVT DISCOUNTER 1/11<br />
❏ Dacia Duster dCi 110 FAP<br />
Honda CR-V 2.2 i-DTEC<br />
Nissan Qashqai 2.0 dCi<br />
Toyota RAV-4 2.2 D-4D DISCOUNTER 5/11<br />
❏ Land Rover Discovery 4 SDV6<br />
Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D<br />
Nissan Pathfinder V6<br />
Toyota Land Cruiser J15 3.0 D-4D 7/11<br />
❏ Kia Sportage<br />
Mitsubishi ASX<br />
Skoda Yeti 6/11<br />
❏ Ford Ranger<br />
Isuzu D-Max<br />
Mazda BT-50<br />
Mitsubishi L200<br />
Nissan Navara<br />
Toyota Hilux<br />
VW Amarok PICK-UP-MEGATEST 11/10<br />
❏ Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi<br />
Mitsubishi Outlander 2.2 DI-D<br />
Opel Antara 2.2 CDTi<br />
Toyota RAV4 2.2 D-CAT SUV - MEGA-TEST 8/11<br />
❏ <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong> Unlimited<br />
Mitsubishi L200<br />
Land Rover Defender 110 HCPU<br />
Mercedes G Professional Geländetest 3/10<br />
❏ <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong> Unlimited<br />
Land Rover Defender 90<br />
Toyota Landcruiser J15 ZEITREISE 4/11<br />
❏ Land Rover Range Rover Sport 3.0 TDV6<br />
Mercedes-Benz ML 350 CDI<br />
Porsche Cayenne Diesel 5/10<br />
❏ Range Rover TDV8<br />
Toyota Land Cruiser V8<br />
VW Touareg 4.2 TDI 3/11<br />
DOPPELTESTS<br />
❏ Audi Q5 2.0 TDI<br />
BMW X3 xDrive20d 9/11<br />
❏ BMW X3 xDrive 18d<br />
Land Rover Freelander Td4_e 2/10<br />
❏ BMW X5 M<br />
Porsche Cayenne Turbo 11/10<br />
❏ Audi Q7 3.0 TDi<br />
Hyundai ix55 3.0 V6 CRDi 7/11<br />
❏ Dacia Duster 110 FAP 4x4<br />
Ssang Yong Korando D20T 9/11<br />
❏ Ford Kuga 2.0 TDCI<br />
Mitsubishi ASX 1.8 DI-D+<br />
Nissan Qashqai +2 2.0 dCi<br />
Toyota RAV4 2.2 D-4D 10/10<br />
❏ Ford Kuga 2.5 T Automatik/Schalter 8/09<br />
❏ Iveco Massif 3.0 HPT<br />
Land Rover Defender 90 SW 9/09<br />
❏ <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong> Sport 2.8 CRD Automatik/Schalter 6/09<br />
❏ Land Rover 110 PU<br />
Toyota HZJ 79 10/10<br />
❏ Mercedes-Benz Unimog U20<br />
Iveco Daily 4x4 10/09<br />
❏ Honda CR-V i-DTEC<br />
Subaru Forester 2.0D 9/11<br />
❏ Porsche Cayenne Turbo<br />
Range Rover Supercharged 4/10<br />
❏ Suzuki SX4<br />
Skoda Yeti<br />
Nissan Qashqai<br />
Honda CR-V 8/10<br />
❏ Toyota Land Cruiser D-4D<br />
Mitsubishi Pajero Di-D GELÄNDETEST 4/10<br />
FAMILIENDUELLE<br />
❏ BMW X3 xDrive30d<br />
BMW X5 xDrive30d 3/10<br />
❏ <strong>Jeep</strong> Patriot<br />
<strong>Jeep</strong> Grand Cherokee 8/09<br />
❏ Nissan Qashqai<br />
Renault Koleos 5/09<br />
❏ Skoda Yeti<br />
VW Tiguan 2/11<br />
Sie können die einzelnen Hefte wie folgt bestellen:<br />
jeweiligen Test markieren, Coupon ausfüllen und per Post an<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> VERLAG AG<br />
Stichwort: „Bestellung”<br />
Alte Landstraße 21, 85521 Ottobrunn<br />
per Fax: 089/ 608 21-200<br />
per E-Mail: bestellung@off-road.de<br />
Preise: Einzelheft bis Ausgabe 12/93 € 3,50<br />
Einzelheft ab Ausgabe 1/94 € 3,80<br />
zzgl. Versandkosten*<br />
(1 Heft € 1,80; 2-3 Hefte € 2,35; ab 4 Heften € 4,50)<br />
*Ausland abweichend<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße und Hausnummer<br />
PLZ/Ort<br />
Ich zahle :<br />
❏ mit beiliegendem Verrechnungsscheck<br />
❏ mit Master-, ❏ Visa-Card (keine EC-Karte)<br />
gültig bis:<br />
Nr.:<br />
❏<br />
per Bankeinzug:<br />
Kreditinstitut Konto-Nr. BLZ
SEPTEMBER<br />
SPORT&SZENE<br />
3.9. 6. Lauf zum Alpencup in Saalbach/Österreich<br />
Tel.: 0043/662/831512 (Albert Heinrich) oder 0043/662/1909900<br />
(4x4 Club Salzburg)<br />
www.4x4-salzburg.at<br />
3.9. Mudrace-Urbach<br />
Kontakt: msdosjeep@googlemail.com<br />
www.mudrace-urbach.det<br />
3.-4.9. 9. und 10. Lauf des Geländewagenverbundes Rhein-Eifel<br />
in Rollingen/Schoos Luxemburg<br />
Tel.: 02473/4746 (Jürgen Breuer)<br />
www.gwv-rhein-eifel.de<br />
TERMINE: Sport&Szene-Veranstaltungen 2011<br />
24.9. Freies Fahren Offroad-Gelände Barsdorf bei Berlin<br />
Tel.: 0172/3001746 (Jens Paulsen)<br />
www.off-road-tiger.de<br />
24.9. Breslau Rallye Bulgarien in Ungarn/Rumänien/Bulgarien<br />
Tel.: 0172/7373800 (Henrik Strasser)<br />
www.breslau-rallye.com<br />
OKTOBER<br />
1.-3.10. 3. Bergmichl Trophy im <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Park Langenaltheim<br />
Tel.: 0178/2362593 (Jürgen Schmidt)<br />
www.trophy-forum.de<br />
9.-11.9. Offroad-Wochenende und Fun-Trail in Bramsche<br />
Tel.: 01520/8929867 (Christian Plata)<br />
www.orcarnsberg-unna.de<br />
9.-15.9. ONE Trophy in Rumänien<br />
Kontakt: one@one-trophy (Markus Prochatzka)<br />
www.one-trophy.com<br />
2.10. DGM/ 5. Lauf des ORC Nighthunters<br />
in Bramsche<br />
Tel.: 07972/5659 (Michael Gereke)<br />
3.10. 13. Herbsttrial des AC Kellinghusen in Puls bei Schenefeld<br />
Tel.: 04822/4324 (Gerd Birkholz)<br />
www.offroadclub-kellinghusen.de<br />
10.9. 2. MiXXed Trial Offroad-Gelände Dom Esch<br />
Tel.: 0171/9937917 (Bernd Weber)<br />
16.-18.9. 10. <strong>Jeep</strong> Jamboree des <strong>Jeep</strong> Club Austria<br />
in Finkenstein/Kärnten (Österreich)<br />
Tel.: 0043/664/4352525<br />
www.jeepclub.at<br />
16.-18.9. OBRA Trophy in Zbaszyn/Polen<br />
www.nowy4x4dwor.pl<br />
16.-18.9. 4. Treffen der Offroadreisenden in Großheringen/Thüringen<br />
Tel.: 0365/37325 oder 0160/90919223<br />
www.adventure-offroad.de<br />
Dakar 2012<br />
Krasse Jungs!<br />
VW kehrt der Dakar zwar den Rücken – an Nachwuchs<br />
mangelt es diese Saison trotzdem nicht. Das Team<br />
Pewano XC60 RR, welches im Juni dieses Jahres seinen<br />
Team-Gründer Pelle Wallenthiem aufgrund<br />
schwerer Krankheit verlor, entwickelte den Volvo<br />
weiter und rüstete sich für die Dakar 2012.<br />
Anfangs rollte man zaghaft durchs Gelände –<br />
doch bereits in frühen Testphasen stellte man<br />
fest, dass diese Vorsicht nicht nötig war – und<br />
feuerte mit den Renn-Boliden vollgas durchs<br />
Gelände. Kurzerhand lud man dazu den Ex-<br />
Rallye-Champion Mats Karlsson für eine Reihe<br />
von Tests ein und nahm letzten Feinschliff vor.<br />
Niemand weiß, was uns die nächste Dakar<br />
bringt – Teams wie X-raid und G-Force sollten<br />
die Jungs im XC60 RR aber besser gut im Blick<br />
behalten …<br />
7.-9.10. MT-Series in Drawsko/Polen<br />
www.mtrally.pl<br />
14.-16.10. 32. Pomerania in Polen<br />
www.njz.pl<br />
16.10. Clublauf der IG 4x4 Hameln e.V.<br />
Tel.: 05121 / 270206 oder 0171 / 3612104<br />
www.ig4x4-hameln.de<br />
29.-30.10. 2. Trophy Auslese Sachsen<br />
in Gaithain/Sachsen<br />
Tel.: 0171/6986541 (Marc Schäfer)<br />
Termine bitte an:<br />
Redaktion <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
Alte Landstr. 21<br />
85521 Ottobrunn<br />
oder redaktion@off-road.de<br />
Oder tragen Sie sich in die<br />
Internet-Termindatenbank<br />
ein: www.off-road.de<br />
Wir behalten uns vor, die Termine<br />
zu prüfen und freizugeben.<br />
Nächster Redaktionsschluss ist<br />
der 23.09.2011.
REPORTAGE<br />
24 STUNDEN GORM<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
LIVE DABEI!<br />
EIN<br />
Hoher Besuch: Die Dakar-erfahrene Ellen Lohr startete<br />
beim 24-h-Rennen in einem seriennahen ML.<br />
Showstart in Schwerin: Organisator Jörg Sand eröffnet<br />
das 24-Stunden-Rennen vor 15 000 Zuschauern.<br />
Joe Wörz, <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Redaktions-Youngster,<br />
steigt<br />
zu Beginn seiner Volontariats-Karriere<br />
im 24-Stunden-Rennen<br />
der GORM<br />
auf den heißen Stuhl! Ein<br />
Live-Report aus dem<br />
Renn-Cockpit.<br />
Trotz defekter Länkslenker erreicht der Lennson CC den zweiten Platz in der Klasse T1!<br />
Zu meiner Verteidigung: Ich<br />
road Extrem). Ich eile zum Fah-<br />
mitfahren.<br />
Ich bekomme vom<br />
willst? Letzte Chance auszustei-<br />
wusste nicht, auf was ich<br />
rerlager, möchte wissen, was pas-<br />
Mechaniker einen Helm mit Funk<br />
gen!“ Plötzlich Panik: Mein Herz<br />
mich da eingelassen habe.<br />
siert ist: War’s das für Ralf? Er ent-<br />
verpasst, die wichtigsten Grund-<br />
pumpt mit Hochdruck, die eng an-<br />
<strong>Der</strong> <strong>neue</strong> Volontär, ein absoluter<br />
gegnet mir locker: „Eine Leitung<br />
lagen erklärt: „Hier hast du ’nen<br />
liegenden Gurte erschweren das<br />
Grünschnabel, soll zum 24-Stun-<br />
war zu nahe am Krümmer, hat<br />
Knopf, damit kannst du uns in der<br />
Atmen und fixieren mich fest im<br />
den-Rennen der GORM? Und<br />
plötzlich Feuer gefangen. Konnte<br />
Boxengasse anfunken. Da vorne<br />
harten Schalensitz.<br />
dann auch noch selbst als Copilot<br />
ins Auto steigen?<br />
Die ersten drei Stunden schaue<br />
es aber noch löschen.“ Hallo,<br />
geht’s noch? Die Kiste hat gebrannt<br />
– und der will weiterfah-<br />
hast ’ne Stoppuhr, da drückst einfach<br />
jede Runde drauf. Mehr ist es<br />
nicht. Zurücklehnen, Spaß ha-<br />
LIEBER GOTT – LASS MICH LEBEN!<br />
Jan fährt aus der Boxengasse, gibt<br />
ich mir die Sache lieber wohl-<br />
ren? Unglaublich, der Kerl!<br />
ben!“ Während Jan neben mir ent-<br />
voll Stoff. Er jagt den 3,5-Liter-V6<br />
behütet von außen an. Schon kurz<br />
nach Beginn des Rennens wird<br />
ein Fahrzeug in die Boxengasse<br />
JETZT WIRD’S ERNST!<br />
Um 18 Uhr ist es dann so weit: Ich<br />
spannt, fange ich an zu beten. <strong>Der</strong><br />
Mechaniker schaut ein letztes<br />
Mal zu mir ins Cockpit und sagt<br />
in die erste Kurve, als ginge es um<br />
Leben und Tod. Lieber Gott, falls<br />
wir uns überschlagen – und davon<br />
geschleppt – es ist Ralf Berlits<br />
soll bei Jan Holtz (Team mara-<br />
grinsend: „Na, bist du dir immer<br />
gehe ich jetzt einfach mal aus –,<br />
Monster „Victory One“ (Team Off-<br />
thonrally.com) in seinem Pajero<br />
noch sicher, dass du mitfahren<br />
lass Jan beim Käfigschweißen<br />
66 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11
24 Stunden GORM 2011<br />
STIEGS-DROGE<br />
Es ist 3.24 Uhr. Als stände ich unter Drogen, torkele ich aus<br />
Es ist 3.24 Uhr. Als stände ich unter Drogen, torkele ich aus<br />
Ralf Berlits 450-PS-Monster. Meine Vernunft sagt mir: „Hör’<br />
damit auf, es macht dich noch süchtig!“ Doch die Droge<br />
hatte mich längst in ihren Bann gezogen ... -<br />
Nach nur 6 Runden scheidet Uwe Zirbes<br />
(r.) mit einem Motorschaden aus<br />
Bandscheibenkiller: Ralf Berlit fährt mit<br />
seinem Victory 1 auf den dritten Platz (T1).<br />
Buggys und Quads haben auf<br />
der Piste klar die Nase vorn.<br />
ganze Arbeit geleistet haben!<br />
Mein Körper ist angespannt, meine<br />
Füße wollen das Bodenblech<br />
durchbrechen. Bei jedem Stoß<br />
grüßen die Bandscheiben – wann<br />
genau fliegt wohl die erste Achse?<br />
Das kann nicht gesund sein –<br />
weder für das Auto noch für mich.<br />
Ich bin sprachlos, überwältigt,<br />
bringe keinen Ton heraus.<br />
SCHLUSS MIT LUSTIG!<br />
Dann plaudert Jan aus dem Nähkästchen:<br />
„Hast ja sicher mitbekommen,<br />
dass sich an der Karosserie-Aufnahme<br />
ein paar Schrauben<br />
selbstständig gemacht haben.<br />
Wir müssen jetzt das Material<br />
schonen – sonst würde ich<br />
nicht so langsam fahren.“ Ja ne, is<br />
klar! <strong>Der</strong> hat sie doch nicht mehr<br />
alle! Das nennt der Material schonen?<br />
Ich verstehe die Welt nicht<br />
mehr, erkundige mich vorsichtig,<br />
was passiert, wenn die letzten<br />
Schrauben auch noch den Geist<br />
aufgeben. „Dann is’ Schluss mit<br />
lustig“, sagt Jan schmunzelnd. In<br />
meinen Gedanken beginnt ein<br />
unschönes Kopfkino. Zum Glück<br />
fahren wir nach einer Runde in die<br />
Boxengasse – das Problem muss<br />
behoben werden. Ich steige verschwitzt<br />
mit hochrotem Kopf aus.<br />
Jans Vater fragt mich: „Na, wie<br />
war’s?“ „Bandscheibe zwei und<br />
drei defekt, Nummer vier läuft auf<br />
Reserve, ab Nummer 7 kein Gefühl.<br />
Aber dem Auto geht’s gut!“<br />
Nach einer Stunde Schrauben<br />
geht es wieder auf die Piste, und<br />
Jan hat nicht zu viel versprochen:<br />
Er rast mit mehr als 100 km/h<br />
über die schnelle Gerade, fängt<br />
das Auto nach jedem Sprung wieder<br />
ein und meint: „Da musst du<br />
halt cool bleiben, wenn du in der<br />
Luft bist, bloß nicht das Lenkrad<br />
verziehen.“ Sein Wort in Gottes<br />
Ohr! Kopfkino – schon wieder! Wir<br />
rasen durch Gruben, springen<br />
über Hügel, auf die ich zu Fuß<br />
nicht käme – unfassbar, unbeschreiblich.<br />
Adrenalinrausch pur.<br />
Nach zweieinhalb Stunden Bandscheibengymnastik<br />
fahren wir in<br />
die Boxengasse, das Grinsen hat<br />
sich in mein Gesicht eingebrannt.<br />
Ja wirklich, langsam fängt die Sache<br />
an, mir Spaß zu machen! Erst<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
67
REPORTAGE<br />
24 STUNDEN GORM<br />
Eikes Ludolf-G macht Laune –<br />
erst recht ohne Stoßdämpfer!<br />
Gegen den Polaris hat der giftgrüne<br />
Power-Unimog keine Chance.<br />
24-h-Dauerbelastung: Die<br />
Laune ist trotzdem bestens.<br />
Gebrochene Länkslenker: Das Team um<br />
Ingo Kaldarasch muss jetzt Gas geben!<br />
Das etwas andere Presseauto: Robert Kranz ist<br />
mit einem 911 Safari Dakar-Nachbau unterwegs.<br />
Daniel Jurk fährt nur 18 Runden –<br />
diese aber verdammt schnell!<br />
einmal beruhigen, Eindrücke ver-<br />
„Besser ist es. Du wirst mir noch<br />
Sachen über die Strecke, bügelt<br />
Stellen anspannen, sonst gibt’s<br />
arbeiten, bei einem Bierchen im<br />
sehr dankbar sein!“ Ich bekomme<br />
nahezu alle Unebenheiten aus.<br />
Prellungen und blaue Flecke.<br />
Lager des Offroad Extrem-Teams<br />
entspannen. Es ist halb zwei in<br />
der Nacht, ich bin müde, schlafe<br />
noch eine Brille, denn im komplett<br />
scheibenlosen Victory schluckt<br />
man gerne mal Staub. Ralfs Blick<br />
Immer wieder laufen wir auf<br />
langsamere Teilnehmer auf. Hupen<br />
müssen wir beim Überholen<br />
HURRA! ICH LEBE!<br />
Überglücklich, noch am Leben zu<br />
fast ein.<br />
wird ernst und starr, er fegt aus<br />
nicht, die anderen hören den<br />
sein, steige ich nach der dritten<br />
SCHELLER, HÄRTER, BRUTALER!<br />
Was tun? Adrenalin ist die Ant-<br />
der Boxengasse, der aufgeblasene<br />
6-Liter-Corvette-Motor schiebt<br />
den Victory gefühlt grenzenlos<br />
Hemi-V8 früh genug und machen<br />
brav Platz – andernfalls wird die<br />
Strecke einfach um ein paar Zen-<br />
Runde benebelt aus dem blauen<br />
Monster. Ralf steht grinsend<br />
neben mir: „Und?“ Ich kann nicht<br />
wort! Ich bin geil auf mehr!<br />
nach vorne.<br />
timeter verbreitert. Nach der ers-<br />
anders, schüttele nur noch den<br />
Am besten noch heftiger, noch<br />
Ralf ist erbarmungslos. Von dem<br />
ten Runde bin ich fertig, möchte<br />
Kopf: „Du bist wahnsinnig –<br />
schneller. Die T1-Klasse muss es<br />
schier unendlich verfügbaren Fe-<br />
mit dem Leben abrechnen. Meine<br />
einfach wahninnig!“ Ich bin seit<br />
sein. Im richtigen Lager bin ich ja<br />
derweg seiner Fox-Dämpfer nutzt<br />
Bandscheiben können diese<br />
22 Stunden auf den Beinen, mein<br />
schon. Ralf sagt nicht nein, möch-<br />
er in diesem Rennen nur 40 Milli-<br />
Belastung unmöglich zwei weite-<br />
Körper ist am Ende und braucht<br />
te mich für drei Runden in seinem<br />
meter – das Fahrwerk ist brett-<br />
re Runden überstehen! Doch, sie<br />
eine Pause.<br />
450-PS-Monster mitnehmen. Sein<br />
hart und zerlegt meine Wirbel-<br />
können – und müssen. Es ist zwei<br />
Nach einem erholsamen Schlaf<br />
Mechaniker schnallt mich an,<br />
säule in kompakte Einzelteile.<br />
Uhr, plötzlich steigen neben mir<br />
(drei Stunden) und einem deftigen<br />
zieht die Gurte so stramm, dass<br />
Nach jeder langsamen, extrem<br />
Raketen in den Himmel – Feuer-<br />
Frühstück (Bier) fühle ich mich<br />
ich keine Luft mehr bekomme.<br />
holprigen Passage freue ich mich<br />
werk! Für so etwas habe ich kei-<br />
erholt und bereit für weitere<br />
„Muss das so fest sein?“, frage ich<br />
auf die schnelle Gerade – hier<br />
ne Zeit, muss auf die Strecke ach-<br />
Schandtaten. Ich gehe zum Fah-<br />
unsicher.<br />
Er lacht und meint:<br />
fliegt der Rennbolide mit 140<br />
ten, den Körper an den richtigen<br />
rerlager, halte Ausschau nach ei-<br />
PLATZIERUNGEN T1 Pkw Seriennahe Geländewagen<br />
01 Hinz/Hennies/Dziambor Mercedes G 44 Runden<br />
02 Kaldarasch/Hering/Beck Mercedes G 40 Runden<br />
03 Berlit Victory 1 <strong>Jeep</strong> 39 Runden<br />
PLATZIERUNGEN T2 Pkw Prototypen<br />
01 Möbus Mitsubishi Pajero 54 Runden<br />
02 Schulz/Schulz Mercedes G 46 Runden<br />
03 Holtz/Holtz Mitsubishi Pajero 44 Runden<br />
PLATZIERUNGEN Teamklasse Pkw<br />
01 Krüger/Krüger Mitsubishi Pajero 58 Runden<br />
02 Thaler/Thaler Mercedes G 56 Runden<br />
PLATZIERUNGEN T3 Buggys & ATV<br />
01 Breckwoldt Polaris RZR 68 Runden<br />
02 Jahn Polaris RZR 59 Runden<br />
03 Gröger Polaris RZR 46 Runden<br />
68 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
Ellen Lohr fährt trotz technischer<br />
Probleme 41 Runden!<br />
Wenn’s hart auf hart kommt, wird auch<br />
mal das mobile Schweißgerät ausgepackt.<br />
Ralf Schulz kommt nach 46 Runden<br />
auf den zweiten Platz der T2-Klasse.<br />
ner letzten Mitfahrgelegenheit. Ich<br />
Material mehr ist, gilt es auch<br />
kurz vor Schluss einen Schaden<br />
Erfolge erzielt hat und den Ehr-<br />
will es noch einmal wissen, bin an-<br />
keines zu schonen – Eike ballert<br />
am vorderen linken Portal, wird<br />
geiz besitzt, möglichst bald in T1<br />
gesteckt durch all die verrückten<br />
ohne Rücksicht auf Verluste über<br />
geschient und schleppt sich mit<br />
zu fahren. Ein knallharter Ralf Ber-<br />
Draufgänger! Ich muss mich ge-<br />
die Strecke. Noch zwei Runden, ei-<br />
letzter Kraft als Dritter der Proto-<br />
lit, der unglaubliche 21,5 Stunden<br />
dulden, darf gegen halb eins mit Ei-<br />
ne Stunde Zeit. Ich bin am Fiebern,<br />
typen-Klasse ins Ziel.<br />
am Stück gefahren ist. Oder auch<br />
ke Hennies in Ludolfs ehemaligem<br />
Breslau-Boliden bis Rennende mitfahren<br />
– welch Ehre! Eike warnt<br />
mich vor: „Drei Stoßdämpfer sind<br />
rufe Eike alle paar Minuten die<br />
Uhrzeit zu, um ihn anzuheizen.<br />
Plötzlich laufen wir auf zwei<br />
Mitfahrer auf, die Strecke ist rechts<br />
FAZIT?<br />
Lernt man die Leute und den<br />
Sport mit all seinen Facetten<br />
ein Eike Hennies, der bis zum Ende<br />
trotz großer Schäden für den<br />
Sieg kämpfte. Alle haben sie eines<br />
gemeinsam: Die Liebe zu einem<br />
komplett platt, da kommt nur noch<br />
kaum mehr befahrbar – aber wen<br />
kennen, bekommt man Appetit<br />
irren Sport – und meinen größten<br />
Metall auf Metall – ist nicht mehr<br />
juckt’s? Wir wollen den Sieg! Ein<br />
auf mehr! Ein junger Jan Holtz,<br />
Respekt!<br />
■<br />
lustig. Wir müssen uns aber beei-<br />
kurzer heftiger Schlag, dann<br />
der binnen kürzester Zeit einige<br />
T Joe Wörz | F Robert Kranz<br />
len. Noch drei Runden, dann kön-<br />
poltert es unter meinen Füßen.<br />
nen wir den Klassensieg holen!“<br />
Das muss Eike mir nicht zwei Mal<br />
sagen, meine Bandscheiben existieren<br />
ohnehin nicht mehr. Also<br />
rein in die Kiste und los! Ein Traum,<br />
dieser Ludolf-G ohne Dämpfer. Ist<br />
<strong>Der</strong> vierte Stoßdämpfer hat sich<br />
verabschiedet. Und nochmal: Wen<br />
juckt’s? Wir heizen weiter. Fünf<br />
Minuten vor Rennende kommen<br />
wir ins Ziel – als Sieger der Klasse<br />
T1. Ehre, wem Ehre gebührt! Jan<br />
So sehen Sieger aus:<br />
Eike und sein Team<br />
siegen trotz kaputtem<br />
Fahrwerk in der<br />
T2-Klasse – und ich<br />
bin mittendrin!<br />
wie Schiffschaukel fahren, nur<br />
rauscht mit seinem Pajero als Drit-<br />
schöner – und schneller. Wo kein<br />
ter (T2) ins Ziel, Ralf Berlit erleidet<br />
PLATZIERUNGEN T4 Lkw bis 7,5 Tonnen<br />
01 Finkel Mercedes Unimog 45 Runden<br />
02 Zirbes Steyr 33 Runden<br />
03 Uli Müller GMC K7 28 Runden<br />
PLATZIERUNGEN Q1 + Q2 Quads<br />
01 Weber/Weber Suzuki. 67 Runden<br />
02 Rowney Suzuki 66 Runden<br />
03 Heyer k.A. 63 Runden<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
69
SPORT&SZENE TRANSILVANIA ADVENTURE TROPHY 2011<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
EXTREM!<br />
Transilvania Adventure Trophy 2011<br />
RUF DER KARPATEN<br />
Die legendäre Transilvania Adventure Trophy feierte heuer ihr zehnjähriges<br />
Bestehen. <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong>-Reporter und Manager des deutschen Teams Felix Maxim<br />
war live vor Ort. Ein Bericht über extreme Prototypen, nahezu unerreichbare<br />
Checkpoints und ein Volk, das offroadbegeisterter kaum sein könnte.<br />
Zum 10-jährigen Jubiläum<br />
haben sich Veranstalter und Renndirektor<br />
Virgil Marin und sein Team<br />
einige <strong>neue</strong> Strecken und Aufgaben<br />
einfallen lassen, um den<br />
Teilnehmern eine noch bessere<br />
Veranstaltung bieten zu können.<br />
Die Strecken waren, verglichen<br />
mit den letzten Jahren, kürzer,<br />
dafür wesentlich schwieriger. Es<br />
wurde nicht jeden Tag nach Roadbook<br />
gefahren, sondern auch<br />
einen Tag rein nach GPS-Koordinaten.<br />
Sonntags versammelten sich<br />
einige Tausend Zuschauer, um die<br />
fast 80 Geländeboliden live zu<br />
erleben und zu bestaunen – die<br />
Rumänen sind ein offroadbegeistertes<br />
Volk! Das deutsche, in<br />
der Extrem-Klasse teilnehmende<br />
Team Renner/Huber startete als<br />
erstes und absolvierte die Sonderprüfung<br />
schnell und ohne Schäden.<br />
Eine saubere Vorstellung<br />
boten auch die Ungarn um den<br />
vierfachen TAT-Gewinner Csaba<br />
Boros sowie das rumänische Top-<br />
Team der Gebrüder Kiraly (TomCat)<br />
und der Dakar-erprobte Gabi Nicolae<br />
im Nissan-Proto.Andere hatten<br />
es sichtlich schwerer, erste Überschläge<br />
gab es schon nach 30<br />
Metern gefahrener Strecke. Einige<br />
luden ihren schwer beschädigten<br />
Rennboliden bereits nach dem<br />
Prolog auf den Anhänger.<br />
Am Montag wurde nach Roadbook<br />
gefahren. Die Strecke war ca. 50<br />
Kilometer lang. An vielen Stellen<br />
war guter Orientierungssinn gefragt,<br />
es wurden häufig lange<br />
Strecken nach Kompass gefahren.<br />
Bei der kleinsten Abweichung ist<br />
hier der Anschluss verloren. Trotzdem,<br />
es war zum Aufwärmen<br />
gedacht. Allerdings hatten einige<br />
Teams Probleme mit der Technik<br />
wie auch mit der Orientierung und<br />
kamen nur sehr schwer voran. Die<br />
schnellsten brauchten für die<br />
Tagesstrecke 5 Stunden, andere<br />
waren noch bis spät in die Nacht<br />
unterwegs.<br />
Am Dienstag wurde rein nach<br />
GPS-Koordinaten gefahren.Wieder<br />
war Orientierungssinn gefragt, die<br />
Copiloten mussten den kürzesten,<br />
einfachsten Weg finden, um punkten<br />
zu können. Als Erstes kam an<br />
diesem Tag das ungarische Team<br />
mit Csaba Boros im Ziel an, gefolgt<br />
vom nur 3 Minuten entfernten<br />
Team Deutschland. Den dritten<br />
Platz erreichte die rumänische<br />
Mannschaft Kiraly/Nicolae.<br />
Am Mittwoch wurden erneut<br />
Roadbooks verteilt, die Strecke<br />
war mit einigen Gemeinheiten<br />
gespickt. Manche Stellen waren<br />
nicht einmal zu Fuß zu bewältigen,<br />
sondern ausschließlich mit dem<br />
Auto. Den wohl schwierigsten Teil<br />
der Strecke bildete ein Checkpoint,<br />
der tief in einer Schlucht<br />
aufgestellt war. Viele Teams entschieden<br />
sich angesichts des 150<br />
Meter tiefen Steilhangs gegen<br />
den Checkpoint und kassierten<br />
Strafpunkte. Dennoch wagten es<br />
neben dem deutschen unter<br />
anderen auch das spanisch/<br />
englische, österreichische und<br />
das ungarische Team.<br />
Am vorletzten Tag der TAT galt es,<br />
sich in der Königsetappe – der<br />
längsten und heftigsten Strecke<br />
der ganzen Woche – zu beweisen.<br />
Zudem schlichen sich an zwei Stel-<br />
70 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
Prototypen der Extraklasse: Das Suzuki-Nissan-Proto-Team<br />
Andanut/Georgescu erreichte den 3. Platz der Extrem-Wertung.<br />
Das BGS-Team aus Bukarest/Rumänien<br />
startete mit zwei riesigen US-Warrior-Buggys.<br />
len Fehler in das Roadbook: Die<br />
Entfernungsangaben<br />
stimmten<br />
nicht. Für viele Teilnehmer ein<br />
ernstes Problem. Ein erfahrener<br />
Copilot war Grundvoraussetzung,<br />
um die Fehler auszumerzen.<br />
Die ersten Teilnehmer, die den<br />
Anschluss fanden,<br />
waren die<br />
Rumänen Kiraly/Nicolae. Nur 30<br />
Minuten später traf das deutsche<br />
unmöglich. An manchen Stellen<br />
ist das Dacia Duster-Werksteam<br />
sche Team Andanut/Georgescu.<br />
Extrem-Team Renner/Huber ein.<br />
war das Wasser fast 2 Meter tief.<br />
von der Hobby-Sektion, das eine<br />
Das Extrem-Team Deutschland<br />
Nach 14 Stunden hatten es ledig-<br />
Hier galt es, den Motor rechtzeitig<br />
unglaubliche Fahrt in teils über ei-<br />
musste sich trotz aller Anstren-<br />
lich drei Teams bis zum Etappen-<br />
auszuschalten und mit der Seil-<br />
nen Meter tiefem Wasser spekta-<br />
gungen wie schon im Vorjahr mit<br />
ziel geschafft. Einige fuhren per<br />
winde weiterzukommen. Fast alle<br />
kulär und souverän absolvierte. In<br />
dem vierten Platz zufriedengeben.<br />
Hänger zurück ins Camp, andere<br />
Beifahrer liefen oder schwammen<br />
der Extrem-Kategorie gewannen<br />
Die zehnte Transilvania Adventure<br />
verbrachten die Nacht im Wald.<br />
vor den Wagen. Manche fluteten<br />
die Gebrüder Kiraly aus Rumänien.<br />
Trophy war ein voller Erfolg. Die<br />
Für einen krönenden Abschluss<br />
ihre Motoren, andere keilten sich<br />
Sie nahmen Csaba Boros und sei-<br />
Strecken waren einmalig, die Ver-<br />
der Trophy sorgte am Freitag eine<br />
zwischen Felsen fest. Es kamen<br />
nem Teamkollegen Szilard Magyar<br />
pflegung wie jedes Jahr super und<br />
Spezialaufgabe: 1,5 Kilometer<br />
aber (früher oder später) alle an –<br />
nach vier Erstplatzierungen den<br />
die Organisation um Virgil Marin<br />
Wasserfahrt – ohne ein gut vor-<br />
manche auf eigenen Rädern,<br />
Sieg und verdrängten sie diesmal<br />
und sein Team einfach spitze.<br />
bereitetes Fahrzeug mit Ansaug-<br />
andere abgeschleppt von Team-<br />
auf einen guten zweiten Platz. <strong>Der</strong><br />
Fazit: Wir freuen uns schon jetzt<br />
schnorchel war eine Durchfahrt<br />
kameraden. Einer Erwähnung wert<br />
dritte Platz ging an das rumäni-<br />
auf 2012!<br />
■<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
71
SPORT&SZENE TRANSILVANIA ADVENTURE TROPHY 2011<br />
Die Kiraly-Brüder waren mit<br />
einem TomCat unterwegs.<br />
Dacia Duster im Offroad-Trimm: Das rumänische<br />
Werksteam startete in der Hobby-Klasse.<br />
Wer fahren will, muss sägen:<br />
Viele Bäume versperrten den<br />
Weg zu den Checkpoints.<br />
Das deutsche Extrem-Team: Adi Ruhaltinger,<br />
Otto Huber, Robert Kelkso<br />
und Christoph Renner (v.l.n.r.).<br />
Nächtliche Umbau-Aktion: Otto<br />
Huber und Harry Dietrich tauschten<br />
die Hinterachse des Bad Hornet.<br />
DIE DEUTSCHEN TEAM<br />
<strong>Der</strong> Startschuss zur Transilvania Samurai in der Hobby-Kategorie.<br />
Adventure Trophy 2011 in Deva, Manche von ihnen sind Wiederholungstäter,<br />
andere das erste Mal<br />
Rumänien, fiel auch dieses Jahr<br />
wieder in der zweiten Juli-Woche. bei der TAT. Nachdem wir im<br />
Das Team Germany trat mit vier Vorjahr einen stolzen vierten Platz<br />
Fahrzeugen in zwei Kategorien an. erreicht haben, wollten wir dieses<br />
In der Kategorie Extrem fuhren Jahr mit unseren Extrem-Fahrzeugen<br />
auf das Siegertreppchen<br />
Otto Huber und sein Copilot Adi<br />
Ruhaltinger mit ihrem Hybriden steigen.<br />
„Bad Hornet“, einer Kreuzung zwischen<br />
einer Mercedes G-Klasse mung, 32 Grad, pralle Sonne und<br />
Sonntag, Prolog: Volksfest-Stim-<br />
und einem <strong>Jeep</strong>, sowie Christoph Tausende Zuschauer.<br />
Renner mit seinem zweiten Copiloten<br />
Gabor Csoka in ihrem Toyo-<br />
erstes Team, ließen sich von der<br />
Christoph und Otto starteten als<br />
ta Land Cruiser. Unsere „Rookies“ Aufgabe nicht beeindrucken und<br />
Rudi Frankenberger und Marcus fuhren das Ding locker nach Hause.<br />
Andere hatten es nicht so<br />
Grimm, Ulli Barth sowie René<br />
Rosin starteten mit 2 Suzuki leicht: Die ersten Autos über-<br />
72 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
Spezialprobe am Freitag: Größte<br />
Belastung für alle Kühlerdeckel.<br />
Unterwegs wurden Schäden kurzerhand<br />
von den Piloten repariert.<br />
Wo geht’s weiter? Roadbook-Fehler<br />
machten es<br />
den Copiloten schwer.<br />
Schwimm-Einlage: Auf der<br />
TAT laufen die Copiloten nicht<br />
voraus, sie schwimmen.<br />
S AUF DER TAT 2011<br />
schlugen sich nach gerade einmal<br />
30 Metern. <strong>Der</strong> Anfang war nicht<br />
selten schon das Ende. Rudis Samurai<br />
im Hobby-Team kämpfte mit<br />
Motorproblemen und kam nur<br />
schleppend voran.<br />
Am Montag verfolgte uns – ähnlich<br />
wie schon im Vorjahr – das Pech.<br />
Nach nur 10 km Roadbook hatte<br />
Ottos „Bad Hornet“ Elektrik-Probleme,<br />
die wir noch lösen konnten.<br />
Nachdem sich die hintere Differenzialsperre<br />
und einige Minuten<br />
Hybride dank unserer Mechaniker<br />
Andy, Bobo und Harry zwar wieder<br />
voll einsatzfähig, der Tag allerdings<br />
verloren. Mit 900 Strafpunkten erreichten<br />
wir nur den zehnten<br />
Platz. An Rudis Samurai, der nach<br />
wie vor nicht laufen wollte, stellten<br />
wir ein verbogenes Pleuel fest.<br />
Keine gute Bilanz!<br />
Dienstags ging auch für uns die<br />
Sonne auf: Anstelle von Roadbooks<br />
bekamen wir eine ganze<br />
Liste von GPS-Koordinaten. Dieser<br />
später beide vorderen Homokineten<br />
Tag lief einfach perfekt, das<br />
verabschiedet hatten, kam der<br />
Bolide aber nur noch mit Mühe ins<br />
Camp. Fünf Stunden und einige<br />
Schweißtropfen später war der<br />
Extrem-Team im Land Cruiser und<br />
Bad Hornet kam auf dem zweiten<br />
Platz ins Ziel, nur 3 Minuten hinter<br />
Csaba Boros, dem vierfachen TAT-<br />
Die Suche nach der<br />
Ideallinie: Wo wincht es<br />
sich am besten?<br />
PLATZIERUNGEN TAT 2011 „Extrem“<br />
01 Gabi Nicolae + Valentin Capota Taifun Proto 1<br />
Dan Kiraly + Barna Kiraly Defender 90 Tom Cat 2063 Minuten<br />
02 Csaba Boros + Zsolt Zsernoviczky <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong><br />
Szilard Magyar + Krisztián Kovács Mercedes Proto 2213 Minuten<br />
03 Crinu Andanut + Cornel Zamfirescu Toyota 80 Proto<br />
Adrian Georgescu + Ancuta Georgescu Suzuki 2622 Minuten<br />
04 Christoph Renner + Robert Kelkso Toyota LC<br />
Otto Huber + Adolf Ruhaltinger Mercedes G 3111 Minuten<br />
05 Harald Seyfried + Chris Neller <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong><br />
Mario Eckhardt + Christian Dross <strong>Jeep</strong> <strong>Wrangler</strong> 3297 Minuten<br />
PLATZIERUNGEN TAT 2011 „Hobby“<br />
01 Fabio Nascetti + Bucur Milancovici Suzuki<br />
Costin Fintana + Andrei Hazgan Toyota 939 Minuten<br />
02 Maurilio Zani + Ioana Nistor Defender 90<br />
Sorin Parvulescu + Laura Adela Cocis Suzuki 1011 Minuten<br />
03 Josep Meler Moreno + Pedro Calleja Gasulla Nissan Patrol<br />
Marcos Torondel + Alberto Casado Solano Defender 1324 Minuten<br />
04 Elias Sarantavgas + Christos Papagiannakis Defender 90<br />
Andreas Sarantopoulos + Alexandros Perros Defender 90<br />
1326 Minuten<br />
05 Christof von Luttich + Didier Nelissen VW Iltis<br />
Koen De Ridder + Tudor Timotin Toyota 1582 Minuten
Wenn schon, dann richtig: LR-Umbau aus England.<br />
BGS-Proto aus den USA: Nicht alle Fahrzeuge<br />
werden nach DIN-Norm gebaut …<br />
Wadde hadde dudde da? Schaltzentrale auf Holländisch.<br />
Vor dem Start in den Prolog: Letzte Anweisungen<br />
für Dan und Alexandra Suiaga.<br />
Abschluss-Party: Gabor Csoka und<br />
Robert Kelkso in bester Laune!<br />
Mechaniker-Alltag: Nachts wird<br />
geschraubt, tags geschlafen.<br />
Große Winde für große Taten!<br />
Gewinner, und landete in der Ge-<br />
zeuge 150 Meter in die Tiefe ab.<br />
uns zu schaffen.Am Abend fanden<br />
Auswertung mussten wir ent-<br />
samtwertung auf dem neunten<br />
Unten angekommen stellten<br />
nur drei Teams den Weg ins Ziel –<br />
täuscht feststellen, dass die vielen<br />
Platz. Tagesbestzeit – und das oh-<br />
wir fest, dass die Strecke von<br />
viele kamen nicht einmal über das<br />
Strafpunkte vom ersten Tag auch<br />
ne den geringsten Schaden. Rudis<br />
Hunderten abgestürzter Bäumen<br />
erste Drittel hinweg.<br />
durch eine gewonnene Tageswer-<br />
Samurai hatten wir währenddes-<br />
blockiert wurde. Die Copiloten Adi<br />
Unser Team kam als zweites an, 15<br />
tung, eine Zweit- und eine Dritt-<br />
sen einer Radikalkur unterzogen:<br />
und Gabor mutierten mit ihren<br />
Minuten nach dem Tagessieger.<br />
Platzierung nicht mehr wettge-<br />
Mit <strong>neue</strong>r Zündung und frisch ein-<br />
Motorsägen zu Waldarbeitern,<br />
Unsere zwei Hobby-Piloten schaff-<br />
macht werden konnten.<br />
gestelltem Vergaser erwachte er<br />
räumten aus dem Weg, was nötig<br />
ten es endlich, die volle Strecke<br />
Es blieb uns ein guter, hart er-<br />
langsam zu <strong>neue</strong>m Leben.<br />
war. Am Ende war es ein perfekter<br />
schadenfrei zu Ende zu fahren.<br />
kämpfter vierter Platz, den wir aus<br />
Am Tag darauf wurde wieder nach<br />
Tag: In der Tageswertung belegten<br />
Das Rennen endete am Freitag mit<br />
dem Vorjahr verteidigen konnten.<br />
Roadbook gefahren. Christophs<br />
wir den dritten Platz, dazu hatten<br />
einer kurzen und heftigen Spezial-<br />
Unser vom Pech verfolgtes Hobby-<br />
Land Cruiser lief tadellos, Ottos<br />
wir keine Schäden zu verzeichnen.<br />
probe: 1,5 km Wasserfahrt. Wir<br />
Team wurde penetrant mit un-<br />
Hybride kochte aufgrund kleiner<br />
Unser Hobby-Team hatte aller-<br />
erinnerten uns an 2010 – beide<br />
zähligen technischen Problemen<br />
elektrischer Probleme, welche<br />
dings erhebliche Schwierigkeiten<br />
Fahrzeuge wurden damals hoff-<br />
konfrontiert – was leider den letz-<br />
aber schnell beseitigt werden<br />
mit dem Roadbook und an Rudis<br />
nungslos geflutet. Dank der zwei<br />
ten Platz in der Gesamtwertung<br />
konnten. Am Ende des Tages die<br />
Suzuki brach die Fahrwerksauf-<br />
Copiloten, Adi und Gabor, welche<br />
zur Folge hatte. Nach einer großen<br />
Krönung: Ein Checkpoint war in ei-<br />
hängung, sodass er daraufhin nur<br />
die ganze Strecke vor den Autos<br />
Absch(l)uss-Party traten wir am<br />
ner tiefen Schlucht gesetzt. Viele<br />
noch per Hänger den Weg ins<br />
teils liefen,<br />
teils schwommen,<br />
Samstag die Heimreise an – etwas<br />
Teams schauten sich das Horror-<br />
Camp fand.<br />
konnten Otto und Christoph nach<br />
wehmütig, aber doch auch voller<br />
Szenario an, zuckten mit der<br />
Schulter und fuhren weiter. Wir<br />
brauchten die Punkte allerdings,<br />
Am Donnerstag erwartete uns die<br />
zähste wie auch schwierigste<br />
Etappe: Gefährliche Schräglagen,<br />
Einweisung die Ideal-Linie fahren<br />
und kamen schadenfrei ins Ziel.<br />
Dann wurde es spannend: Reichte<br />
Vorfreude aufs nächste Jahr, wo<br />
wir ganz sicher wieder dabei sein<br />
und den Sieg anstreben werden! ■<br />
setzten also kurzerhand die Heck-<br />
sehr steile Abfahrten und knifflige<br />
es bei unserem Extrem-Team für<br />
T/F Felix Maxim<br />
winde an und seilten die Fahr-<br />
Navigationsaufgaben<br />
machten<br />
einen Podiumsplatz? Nach der<br />
Teammanager Deutschland<br />
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<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> EXTREM!<br />
ALLTAG RAUS!<br />
Über Land – und<br />
I’ll be back – das nächste Mal<br />
dann mit einem SRT8.<br />
Sarah Brightman’s „Question of Honour“<br />
schallt aus der Stereo-Anlage und wir fliegen<br />
aus dem Dünengebiet von Sossusvlei.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Jeep</strong> pflügt durch Matsch, Dreck und<br />
Sand, egal wie tief. Ich habe nicht einmal<br />
Luft aus den breiten Schlappen auf 20-Zoll-<br />
Felgen gelassen. Sie surfen einwandfrei mit<br />
Straßendruck.<br />
Kurz zuvor haben wir den im Süden Afrikas<br />
obligatorischen Sonnenuntergangsdrink,<br />
den Sundowner, in der Mitte eines Sees am<br />
Fuße der Sanddünen von Sossusvlei genossen.<br />
Während die ersten 60 Kilometer vom<br />
Nationalpark-Eingangstor bis zu den Dünen<br />
aus einer perfekten Teeroberfläche bestehen,<br />
waren die letzten drei Kilometer tiefer,<br />
roter Sand, schon immer nur Allradlern vorbehalten.<br />
Nun, mit zusätzlich ordentlich<br />
Matsch und Lehm, verdoppelt sich der Offroad-Spaß.<br />
CITYSLICKER MIT WÜSTEN-MAKE-UP<br />
Einfach den Untergrund-Kontrollknopf in der<br />
Mittelkonsole auf „Sand/Matsch“ drehen –<br />
und ab ins Grobe. Die resultierende Traktion<br />
ist phänomenal. Ich habe hier in der Vergangenheit<br />
bereits mit einigen Geländewagen<br />
gekämpft – und da war es staubtrocken. Im<br />
<strong>neue</strong>n <strong>Jeep</strong> mit seinem kräftigen 3,6-Liter-V6,<br />
kombiniert mit Luftfederung, Terrain Traction<br />
und dem elektronischen Limited-Slip-Differenzial,<br />
ist das alles eine mühelose Erfahrung.<br />
Ein paar Tage zuvor, im südafrikanischen<br />
Richtersveld Transfrontier National Park,<br />
76 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> 10/11<br />
www.off-road.de
Wasser<br />
Die heftigsten Niederschläge seit 120 Jahren machten<br />
einen an sich bereits abenteuerlichen Offroad-Trip im<br />
<strong>Jeep</strong> Grand Cherokee Overland von Südafrika nach<br />
Namibia noch etwas „interessanter“.<br />
anfühlen, als würde jemand in Stöckelschuhen<br />
ins Everest-Basecamp schneien.<br />
Nach einer Campingnacht im wenig abenteuerlichen<br />
Minizelt entscheide ich mich für<br />
eine „Abkürzung“ am Fluss entlang und durch<br />
die Berge, um dann zurück auf die Hauptpiste<br />
zu gelangen. Ein paar Harte mit dampfenden<br />
Blechtassen in der Hand schütteln ihre Köpfe,<br />
lachen. Nach einer Stunde haben wir<br />
etwa zehn Kilometer geschafft – und sind<br />
noch nicht einmal in den Bergen. Dort angekommen,<br />
verlangsamt sich das Reisetempo<br />
erheblich – aber es gibt kein Zurück. Ich kann<br />
den Cruisern und Defendern diesen Triumph<br />
einfach nicht gönnen. Also weiter.<br />
Riesige, rutschige Felsen und schlammige Wasserlöcher<br />
lassen die Räder entweder durchkamen<br />
wir etwas näher an die Grenzen des<br />
Amis. Das Gebiet kann nur mit Allrad erkundet<br />
werden, die Strecken sind teilweise<br />
recht haarig. Als wir nach ein paar Stunden<br />
den wunderbaren Campingplatz De Hoop,<br />
direkt am Orange River, erreichen, haben<br />
sich bereits einige südafrikanische Hardcore-Offroader<br />
eingefunden. Die Cruiser,<br />
Defender und Fortuner sind mit allem ausgerüstet,<br />
was der 4x4-Markt zu bieten hat,<br />
von Dachzelt über Seilwinde bis zum Notstrom-Aggregat.<br />
Riesige Lagerfeuer verstärken<br />
noch den Abenteuer-Touch. Und nun<br />
das: ein Cityslicker im Wüsten-Make-up,<br />
ohne Dachgepäckträger und mit erfrischt<br />
wirkenden Insassen. Das muss sich für die<br />
Khakishorts tragenden Hobby-Abenteurer<br />
10/11 <strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong><br />
77
REISE<br />
WRTIHJPRAEIHGJ<br />
Unter Wasser: Das Dünengebiet von<br />
Sossusvlei nach heftigen Niederschlägen.<br />
Freundlich: Die Rezeptionistin in der Vogelstrausskluft-Lodge.<br />
drehen oder meterhoch in der Luft stehen,<br />
während der gegenüberliegende Reifen in den<br />
Granit gepresst wird. Oder wie sich meine Begleiterin<br />
ausdrückt: „<strong>Der</strong> Gummi zwischen Fels<br />
und Felge hat kaum mehr Kondomdicke.“<br />
DIE REIFENPANNE KOMMT – IRGENDWANN<br />
Mein schlimmster Alptraum ist, hier einen<br />
Platten zu haben. Erstens wäre es unmöglich,<br />
diesen, so zwischen die Felsen geklemmt, zu<br />
wechseln. Zweitens: Wie weit würden wir in<br />
diesem Terrain mit einem Notrad kommen? Ich<br />
wusste tief im Innern, die Reifenpanne würde<br />
kommen, ich hatte bisher auf jeder meiner Namibia-Trips<br />
mindestens eine. Aber bitte, wenn<br />
es einen 4x4-Gott gibt, nicht hier und jetzt.<br />
Im Schritt-Tempo navigieren wir durch die<br />
natürlichen Hindernisse und erreichen<br />
schließlich, Stunden später, ein weites, sandiges<br />
Flussbett. Dummerweise ist aufgrund<br />
des Hochwassers am Orange die kleine, zwei<br />
Autos fassende Grenzfähre in Sendelingsdrift<br />
außer Betrieb. Für uns bedeutet das einen<br />
Umweg von ein paar Hundert Kilometern. Für<br />
den <strong>Jeep</strong> kein Problem. Auf Teer, den wir<br />
außerhalb von Alexander Bay wieder unter<br />
die Reifen bekommen, erreicht der Overland<br />
eine nicht unbeträchtliche Reisegeschwindigkeit.<br />
Und für Polizisten mit Radarpistolen<br />
ist die wüste Gegend definitiv zu einsam. Die<br />
vorgeschriebenen 120 km/h werden zur<br />
Richtgeschwindigkeit, zu einem unverbindlichen<br />
Vorschlag. Unglaublich, dass Reifen, die<br />
kurz zuvor fast zu Tode gefoltert wurden, nun<br />
mit Autobahntempo auf dem Asphalt kleben.<br />
Und egal ob nun Teer oder jeglicher andere<br />
Offroad-Untergrund: <strong>Der</strong> Fahrkomfort ist immer<br />
perfekt. Bequeme Ledersitze, entweder<br />
geheizt (prima nach einer feucht-kalten Zeltnacht)<br />
oder gekühlt (gut, wenn der Wagen in<br />
der Sonne geparkt war). In Verbindung mit der<br />
unabhängigen vorderen und hinteren Radaufhängung<br />
frisst das Auto samt Insassen<br />
mühelos die endlos erscheinenden Kilometer.<br />
Düne 45: Jeder<br />
will nach oben.<br />
Schlamm drüber: Die Reifen packen trotzdem noch.
Gut im Futter: Selbst die<br />
Warane sind fetter als sonst.<br />
Rust in Peace: Ein Köcherbaum<br />
wächst durch einen Oldtimer.<br />
Romantischer geht’s nicht: Die<br />
Wolwedans Mountain Suite.<br />
Luftig: Pirsch-Fahrzeug der<br />
Vogelstrausskluft-Lodge.<br />
Dreckskerl: <strong>Der</strong> <strong>neue</strong> Grand<br />
Cherokee macht alles mit.<br />
<strong>Der</strong> Grand ist – nomen est omen – ein großes<br />
und geräumiges Auto, aber er fühlt sich nie<br />
so an. Selbst bei der Anfahrt auf dem engen,<br />
kurvenreichen Bain’s-Kloof-Pass, nördlich von<br />
Kapstadt, neutralisierte der <strong>Jeep</strong> nicht nur die<br />
zahlreichen Schlaglöcher und Wellen der<br />
historischen Bergstraße, er beeindruckte<br />
auch mit einwandfreien Straßenlage.<br />
Dank V6-Power ist der Umweg erstaunlich<br />
schnell gemeistert. Wir queren den Orange<br />
und passieren die südafrikanisch-namibische<br />
Grenze zwischen Vioolsdrift und Noordoewer.<br />
Da wir den Overland nach wie vor<br />
artgerecht einsetzen wollen, verlassen wir<br />
schnell die Hauptdurchgangsstrecke B1 und<br />
folgen dem Verlauf des Orange auf einer<br />
kleinen Piste, der C13, nach Außenkehr.<br />
Dort, wo der Gamkab in den großen Fluss<br />
mündet, wählen wir dessen Bett als Fahrstrecke<br />
Richtung Norden. Vorbei an gewaltigen<br />
Felssteinwänden wühlen wir uns<br />
durch Geröll und Sand. Aber nach dem<br />
Richtersveld wirkt plötzlich alles andere<br />
eher unspektakulär.<br />
Am Rande des Fish River Canyon ändert sich<br />
das wieder. Geografen streiten sich darüber,<br />
ob er nach dem Grand Canyon der zweitgrößte<br />
der Welt ist oder ob ihn der Copper Canyon<br />
in Mexiko noch übertrifft. Völlig egal, es ist<br />
jedenfalls das größte Loch in Afrika.<br />
EIN MEKKA FÜR PETROPHILE REISENDE<br />
Passend zur Gegend übernachten wir in der<br />
Cañon Lodge, deren Natursteinhäuschen<br />
praktisch in der rötlichen Felsen-Landschaft<br />
verschwinden. Für petrophile Reisende ist<br />
das ein paar Kilometer weiter entfernt, direkt<br />
an der Hauptpiste gelegene Cañon Roadhouse<br />
ein wahrhaftes Mekka. Dutzende von<br />
alten Autos, manche nur noch rostbraune<br />
Wracks, gruppieren sich vor und im Restaurant,<br />
das einer alten Lagerhalle nachempfunden<br />
ist. Im geräumigen Innern finden sich 1:1-<br />
Auto-Dioramen, unter anderem eine alte<br />
Einfahrt nur mit Allrad: Südafrikas abenteuerlicher<br />
Richtersveld National Park.<br />
Einsame Spitze: Die Lage der Wolwedans Dune Lodge.
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> Guide SA / NAM<br />
INFORMATIONEN: Vorwahl für Südafrika: 00 27, für Namibia 00264,<br />
danach die Städte-Vorwahl ohne ‚0‘. Südafrika und Namibia sind relativ<br />
sichere Offroad-Reiseziele. Für die in der Reportage empfohlenen<br />
Strecken, vor allem im Richtersveld, empfiehlt es sich allerdings,<br />
mit mindestens zwei Geländewagen zu fahren, da die Routen<br />
weit ab von der Zivilisation liegen.<br />
Folgende südafrikanische 4x4-Websites können bei der<br />
Reisevorbereitung hilfreich sein: www.4x4community.co.za,<br />
www.safaricentre.co.za, www.4x4megaworld.co.za.<br />
ÜBERNACHTEN: Naankuse Lodge & Wildlife Sanctuary: zw. Windhoek<br />
Airport und City, Tel.: 0 61-30-73-38, www.naankuse.com. Stadtnahe<br />
afrikanische Lodge, wo diverse gerettete Tiere, wie Geparden,<br />
gestreichelt werden dürfen. Nur 20 Minuten Fahrzeit vom Windhoek<br />
International Airport. Angelina Jolie und Brad Pitt übernachteten hier<br />
im Dezember 2010. Sie unterstützen Naankuses Ziel, gefährdete Tierarten<br />
im südlichen Afrika zu retten.<br />
Naries Namakwa Retreat: Kleinzee Road, R 355, 27 km westlich von<br />
Springbok, Tel.: 0 21-9 30 45 64, www.naries.co.za. Die wie afrikanische<br />
Rundhütten gestylten, aussichtsreichen drei Mountain Suites sind die<br />
wohl schönste Übernachtungsmöglichkeit im Namaqualand.<br />
Cañon Lodge & Cañon Roadhouse: 20 km bzw. 14 km vom Fish River<br />
Canyon entfernt, Tel.: 0 61-23 00 66, www.gondwana-collection.com.<br />
Geschickt in die felsige, rotbraune Landschaft integrierte Lodge mit<br />
Restaurant im historischen Farmhaus. Das mit reichlich Automobilia<br />
dekorierte Roadhouse ist die Übernachtungsalternative für petrophile<br />
Traveller. Unbedingt den bereits legendären Amarula-Käsekuchen<br />
probieren.<br />
Vogelstrausskluft Lodge: Zwischen Seeheim und Aus an der D 463,<br />
Tel.: 0 63-68 30 86, www.vogelstrausskluft.com. Ruhig und abseits gelegene<br />
Lodge mit privater Offroad-Zufahrt zum Fish River Canyon.<br />
Wolwedans Collection: Im Zentrum des Namib Rand Nature Reserve<br />
(www.namibrand.com) gelegene Lodges, Tel.: 061-23 06 16,<br />
www.wolwedans.com. Es gibt vier verschiedene Lodges auf dem riesigen<br />
Bergwüstengelände zur Auswahl – Dunes Lodge & Desert<br />
Camp, Dune Camp, Private Camp und Boulders Safari Camp – wobei<br />
die 200 m 2 große, offene Mountain View Suite ohne Zweifel alle<br />
anderen Übernachtungsmöglichkeiten im Land toppt.<br />
Little Kulala: Wilderness Safaris, Sossusvlei, Tel. 0 61-27 45 00,<br />
www.wilderness-safaris.com. Wilderness Safaris unterhält derzeit<br />
drei Lodges bei Sossuslei, wobei Little Kulala die exklusivste davon ist.<br />
Jedes Chalet wirkt wie ein kleines Wüstenfort, mit Skybed auf einem<br />
kleinen Türmchen.<br />
Camping: Im Tankwa Karoo National Park, Richtersveld- und Kgalagadi<br />
Transfrontier sowie in Sossusvlei gibt es wunderschöne, staatliche<br />
Campingplätze, die sich über folgende Websites buchen lassen:<br />
www.sanparks.org & www.nwr.com.na.<br />
FAHRZEUGMIETE: Kapstadt verfügt über zahlreiche Autovermietungen.<br />
Es ist empfehlenswert, bereits vor Reiseantritt von zu Hause aus<br />
eine Reservierung vorzunehmen. Achtung: Die meisten Autovermieter<br />
vermieten nur an Personen, die über 25 Jahre alt sind und einen<br />
internationalen Führerschein bei sich haben.<br />
Avis, Tel.: 086-1021111, www.avis.co.za, mehrere Filialen in der Stadt<br />
und am Flughafen.<br />
Hertz, Tel.: 021-9354800, www.hertz.co.za, mehrere Filialen in der Stadt<br />
und am Flughafen.<br />
Value Car Hire, Tel.: 021-3867699, www.valuecarhire.co.za.<br />
Budget, Tel.: 021-4185232, www.budget.co.za.<br />
Britz & 4x4 Rentals, Tel.: 021-9825107, www.britz.co.za<br />
Atlantic Car Hire, Tel.: 021-9344600, www.atlanticcarhire.co.za<br />
Short Shift Rentals, Tel.: 021-5513258, www.shortshiftrentals.com<br />
Scenic Car Hire, Tel.: 021-4391698, www.sceniccarhire.com<br />
Sonstige: www.drivesouthafrica.co.za, www.driveafrica.co.za &<br />
www.africarhire.com.<br />
Safari Equipment Rental: Kapstadt, www.safariequipmentrental.co.za,<br />
vermietet 12-V-Kühlschränke und zusätzliche Fahrzeugbatterien.<br />
Ideal für jene, die kaltes Bier in der Wüste zu schätzen wissen.<br />
LITERATUR: <strong>Der</strong> Autor<br />
dieser Geschichte hat die<br />
Reise-Handbücher „Namibia“<br />
und „Südafrika“<br />
(beide je 22,95 Euro) im<br />
DUMONT-Verlag verfasst.<br />
Mehr Infos auf seiner<br />
Website: www.lossis.com<br />
Obligatorisch: Sundowner auf der Düne.<br />
Werkstatt und eine Tankstelle, die natürlich<br />
zur Bar umfunktioniert wurde.<br />
Auf dem weiteren Weg nach Norden präsentiert<br />
sich Namibia von seiner grünen Seite. Bis<br />
zum Horizont überzieht grüner Flaum Berge<br />
und Täler. Springböcke und Oryx-Antilopen<br />
sind vollgefressen wie nie. Ein witziger Anblick.<br />
Das überschüssige Wasser fließt auf<br />
den niedrigsten Punkt zu – die anfangs erwähnte,<br />
normalerweise knochentrockene<br />
Tonpfanne von Sossusvlei am Fuße der gewaltigen,<br />
roten Dünengebirge. Nicht nur sind<br />
diese nun großflächig begrünt, auch das<br />
Schwimmen im See wirkt fast unwirklich.<br />
TUMMELPLATZ FÜR ERLKÖNIGE<br />
Wem Bier vom Fass, Bratwürste, Schweinshaxen<br />
und Kaffee mit Kuchen abgehen, der<br />
wird in Swakopmund, Deutschlands südlichstem<br />
Nordseebad, fündig. Oder in Namibias<br />
Hauptstadt Windhoek in Joe’s Beer House.<br />
Aber das sollte ja ein möglichst naturnaher<br />
Trip werden. Zwischenzeitlich haben wir<br />
bereits zwei Wüsten „gepackt“ – Namib und<br />
Kalahari –, die semiaride Karoo ist erreicht.<br />
Südlich des Kgalagadi Transfrontier Parks<br />
findet sich noch ein besonderes Stück Teer.<br />
Finanziert von der deutschen Autoindustrie<br />
darf hier, auf dieser öffentlichen Straße, die<br />
sich verkehrsberuhigt und pfeilgerade zwischen<br />
Askham und Upington bis zum Horizont<br />
erstreckt, richtig Stoff gegeben werden.<br />
Riesige gelbe Schilder warnen vor den automobilen<br />
Tieffliegern, die hier mit über 250<br />
km/h vorbeidonnern – ein Tummelplatz für Erlkönige.<br />
Um das 120-km/h-Tempolimit legal zu<br />
ignorieren, bedarf es allerdings eines Permits.<br />
Südlich von Upington folgt dann wieder raue<br />
Schüttelpiste. Aber bisher noch immer ganz<br />
ohne Reifenpanne! Und als diese dann<br />
kommt, behandelt uns der <strong>Jeep</strong> mit Respekt,<br />
Ganz in Weiß: Reifenflicker in Carnavaron.<br />
Experten-Job: Abschminken des<br />
Grand nach 6000 Kilometern.<br />
lässt uns nicht irgendwo in der Botanik mit<br />
dem Notrad hängen. Ich bin sicher, er hat uns<br />
aufgrund der gemeinsamen Erlebnisse als<br />
nette Reisegefährten zu schätzen gelernt.<br />
Beim Einfahren ins Winzkaff Carnarvon, nach<br />
endlosen Waschbrett-Kilometern, meldet sich<br />
der (sehr praktische) Reifenluftdruckmesser<br />
im Bord-Computer piepsend zu Wort: Luftdruckverlust<br />
rechts hinten.<br />
Wir schaffen es bis zu einer Tankstelle, unglaublicherweise<br />
direkt gegenüber dem einzigen<br />
Reifen-Reparatur-Shop der „Stadt“. Natürlich<br />
war der Laden am Sonntag geschlossen,<br />
aber nachdem wir den Besitzer auf seinem<br />
Handy erreicht hatten, kam er innerhalb von<br />
Minuten. Das erste Mal, dass ich einen Typen<br />
in weißen Schuhen, Socken und Hosen einen<br />
Reifen reparieren sehe, während er dabei makellos<br />
sauber bleibt. Wenn man sich das dick<br />
aufgetragene Wüsten-Make-up des <strong>Jeep</strong>s ansieht,<br />
ist das eine enorme Leistung.<br />
SCHLAMMWICKEL FÜR DIE BESATZUNG<br />
Im Grand spürt man noch immer die Gene seines<br />
Urahnen, des kriegserprobten Willys <strong>Jeep</strong>.<br />
Du kannst ihm jedes Hindernis in den Weg<br />
stellen, er meistert es. Und das in dekadentem<br />
Luxus: mit wunderbar abgenähten<br />
Ledersitzen, einem Lederlenkrad mit Echtholzeinsätzen,<br />
die sich auch im Armaturenbrett<br />
wiederfinden, elektrischem Panoramadach,<br />
erstklassiger Audio-Video-Anlage<br />
und dem komfortabelsten und sportlichsten<br />
Fahrverhalten in seiner Klasse.<br />
Nach einer gründlichen Komplettwäsche wirkt<br />
der <strong>Jeep</strong> selbst vor dem Eingang des noblen<br />
Kapstädter One & Only-Hotels nicht mehr fehl<br />
am Platz. Dort haben sich seine Insassen zu einer<br />
Wellness-Behandlung angemeldet. Selbstverständlich<br />
mit Schlammwickel. ■<br />
T | F Dieter Losskarn<br />
www.off-road.de
EIN PARKHAUS FÜR<br />
1,8 MILLIONEN FAHRZEUGE.<br />
1,8 Millionen Fahrzeuge sind<br />
die eine Sache. Was man beim<br />
europaweit größten Automarkt<br />
alles über diese Autos erfahren<br />
kann, die andere. Zum Beispiel<br />
was andere Autofahrer in unserem<br />
Forum über die verschiedenen<br />
Golf-Modelle zu sagen haben.<br />
Oder was unsere eigene Redaktion<br />
bei Tests der verschiedenen<br />
Golf-Generationen herausgefunden<br />
hat. Hier erfahren Sie’s:<br />
www.autoscout24.de<br />
Wir sagen Danke!<br />
Berger Baader Hermes
DOPPELTEST: Kia Sorento 2.2 CRDi | VW Touareg V6 TDI<br />
LIFESTYLE-DUELL<br />
<strong>Der</strong> BMW X1 xDrive18d und der Mini<br />
Cooper SD Countryman entstammen<br />
demselben Hause und werden vom<br />
selben Dieselmotor angetrieben – wer<br />
bietet mehr Auto fürs Geld?<br />
V ORSCHAU 11/11 ERSCHEINT AM 11.10.2011<br />
FAMILIENDUELL: Mini Cooper SD Countryman | BMW X1 xDrive18d<br />
DIE PREISFRAGE<br />
Kia Sorento und VW Touareg sind zwei<br />
ungleiche Konkurrenten: <strong>Der</strong> Volkswagen<br />
kostet völlig nackt knapp 18 000 Euro<br />
mehr als der Basis-Sorento. Ist der satte<br />
Preisunterschied wirklich gerechtfertigt?<br />
K ONTAKT<br />
<strong>OFF</strong> <strong>ROAD</strong> Verlag AG, Alte Landstraße 21<br />
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LESERBRIEFE redaktion@off-road.de<br />
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Österreich 4,35 €, Schweiz 7,60 sFr , Benelux 4,50 €<br />
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Griechenland 5,90 €, Finnland 6,10 €<br />
Slowakei 6,00 €,Slowenien 5,50 €, Ungarn Ft 1360<br />
ERFOLGS-FACELIFT?<br />
Renault hat das Kompakt-SUV Koleos<br />
endlich überarbeitet. Wird der Ladenhüter<br />
jetzt zum Bestseller?<br />
HOTTES WELT<br />
HIGHTECH – ABER ZURÜCK IN DIE STEINZEIT?<br />
Entwickler und Ingenieure geben Vollgas, das Wettrüsten in der<br />
Automobilbranche nimmt kein Ende. Das bedeutet Fortschritt,<br />
könnte man meinen. Doch weit gefehlt! Hochbezahlte Genies<br />
zerbrechen sich zwar Tag für Tag den Kopf, wie man noch mehr<br />
Sicherheit, Komfort und Luxus bieten kann. Doch eines bringen<br />
die schlauen Köpfe nur selten hervor: Eine einfache, intuitive<br />
Bedienbarkeit aller Systeme!<br />
Warum sind Hersteller-Navis – für die oft einige Tausender über<br />
den Tisch gehen – oft so schwierig zu bedienen? Warum<br />
braucht es mitunter mehrere Minuten, um die Zieleingabe zu<br />
finden oder das unübersichtliche Menü zu starten? <strong>Der</strong> Griff<br />
zum Handbuch ist oft unerlässlich. Liegt das an mir? Wieso findet<br />
ein aufpreispflichtiges – 2400 Euro teures – Hersteller-Navi<br />
den Münchener Ost-Bahnhof nicht, mein 90-Euro-Porti aus<br />
dem Elektromarkt hingegen schon? Ich glaub, ich bin im<br />
falschen Film, und greife immer öfter zur guten alten Landkarte!<br />
Nächster Fall. Ein Testwagen mit Kassettendeck – hallo,<br />
gibt's so etwas überhaupt noch? Habe meine letzten Tonbänder<br />
Mitte der Neunziger an Nostalgiker auf dem Flohmarkt<br />
verramscht. CDs? Gerade noch o.k.Wenn jedoch ein simples<br />
CD-Radio mit Beträgen zu Buche schlägt, die mir einen fetten<br />
Urlaub ermöglichen würden, dann ist das nicht mehr zeitgemäß!<br />
Auch hier gibt’s Abhilfe bei den einschlägigen Verdächtigen<br />
– für 200 Euro greife ich gleich zum Kombigerät mit i-Pod-<br />
IAA 2011<br />
Wir sind für Sie auf der großen<br />
Auto-Messe in Frankfurt unterwegs.<br />
Alle interessanten News<br />
lesen Sie im nächsten Heft!<br />
Anschluss und USB-Schnittstelle. Ein<br />
anderes Ärgernis: Die Platzierung<br />
der Bedienelemente. Ich frage mich,<br />
warum ein Warnblinkschalter unzugänglich<br />
hinter einem Vierspeichen-<br />
Lenkrad versteckt ist, warum man zum Erreichen des Wagenhebers<br />
das halbe Fahrzeug demontieren muss und warum ich<br />
ohne technisches Hochschulstudium und Spezialwerkzeug<br />
keine kaputte Leuchteinheit mehr austauschen kann. Ist das<br />
Fortschritt?<br />
An der Tankstelle mache ich mich mit <strong>neue</strong>n Testfahrzeugen<br />
regelmäßig zum Affen:Wo zum Henker ist die Entriegelung der<br />
Tankklappe? Ah verstehe, natürlich unterm Sitz, versteckt im<br />
dunklen Fußraum oder, oder, oder ...Auf der Autobahn flattert<br />
dann plötzlich die Motorhaube – bin wohl beim Tanken versehentlich<br />
an deren Entriegelung gestoßen. Dass die Motorhaube<br />
geöffnet ist, während ich mit 170 über die Autobahn fege, fällt<br />
dem Computer leider nicht auf, stattdessen warnt er mich –<br />
der Umwelt zuliebe – mit nervendem Getöse, dass die Klimatronik<br />
bei geöffnetem Fenster eingeschaltet ist. Ist das wirklich<br />
Fortschritt?<br />
Euer Hotte<br />
Über die Tücken des<br />
täglichen Wahnsinns<br />
DER HÄRTETEST<br />
Das Tiguan Facelift kommt mit 140-<br />
PS-Diesel und Automatik zum ersten<br />
Test. Was kann es on- und offroad?<br />
Wir bitten um Verständnis, dass angekündigte Themen aus Aktualitätsgründen hin und wieder verschoben werden müssen.<br />
IMPRESSUM<br />
REDAKTION redaktion@off-road.de<br />
Herausgeber/Aufsichtsratsvorsitzender/V.i.S.d.P.<br />
Alfons Czerny<br />
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ISSN 0172-4185<br />
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 34<br />
vom 1. Januar 2011 gültig.<br />
Erstverkaufstag dieses Heftes: 6. September 2011<br />
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Alles andere ist Kindergeburtstag.<br />
<strong>Der</strong> Toyota Land Cruiser wird 60.<br />
Seit 60 Jahren steht der Land Cruiser für ausgezeichnete Geländetauglichkeit, kompromisslose<br />
Zuverlässigkeit und beeindruckende Kraft. Diese einzigartigen Eigenschaften legten bereits<br />
1951 den Grundstein zu dem legendären Ruf, der ihn bis heute begleitet. Im Gelände und auf<br />
der Straße setzt er weltweit Maßstäbe und führt so die Erfolgsgeschichte von 6 Dekaden Unverwüstlichkeit<br />
weiter fort. Erfahren Sie selbst, was den Land Cruiser zu einer Legende gemacht hat.<br />
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Kraftstoffverbrauch Land Cruiser in l/100 km kombiniert 8,2–8,1 (innerorts 9,8 –9,7/außerorts 7,3–7,1)<br />
bei CO2-Emissionen kombiniert in g/km von 217–214 nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren.