SchiffsModell Showboat Golddigger (Vorschau)
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- Seite 5 und 6: IEN Maschinenkanone und zwei Maschi
- Seite 7 und 8: des Modells war dieses aber sofort
- Seite 9 und 10: Modellbautechnik Kuhlmann: Folkeboo
- Seite 11 und 12: Liebe Vereinsvorstände und Schrift
- Seite 13 und 14: tische Anlage vom Typ Tamir II, das
- Seite 15 und 16: Bild 19: Antennen am Mast des Model
- Seite 17 und 18: Sonderheft Journal Dampf & Heißluf
- Seite 19 und 20: Etwas Wind bläst doch IOM-Vorsitze
- Seite 21 und 22: faserverbundwerkstoffe GFK/CFK- Sta
- Seite 23 und 24: LiFePos probehalber auf der GfK-Pla
- Seite 25 und 26: Ihr Fachgeschäft und Servicepartne
- Seite 27 und 28: Folkeboot „Peter Pan“ PETER BUR
- Seite 29 und 30: Skûtsje „Trouwe Hulp“ Die „H
- Seite 31 und 32: ANGERMÜNDE von Peter Sager Patroui
- Seite 33 und 34: Es ist natürlich so, dass die meis
- Seite 35 und 36: Um die Baustufenbilder nicht ausdru
- Seite 37 und 38: Fimo schien mir nicht das geeignete
- Seite 39 und 40: Oft im Einsatz: diverse Feilen trie
- Seite 41 und 42: Die montierten Motorgrundplatten im
- Seite 43 und 44: Der Ruderausleger Nach unzähligen
- Seite 45 und 46: Super-Prämie* Pilar - E. Hemmingwa
- Seite 47 und 48: taucht auf... jetzt als E-Paper bei
- Seite 49 und 50: Dipl.-Ing. Ludwig Retzbach Akkus un
- Seite 51 und 52: zum einen sehr handlich sein, zum a
IM DEZEMBER<br />
E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />
MOTORSCHIFFE<br />
C. Lange: SMS SCHAMIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Dr. G. Miel: Serie Wachboote der Volksmarine<br />
U-Boot-Abwehrschiff Typ 201-m . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
H. Bursch: OTTO BEHR in 1:20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
SEGELSCHIFFE<br />
I. Blüm: Deutsche Meisterschaft der IOM-Klasse . . . . . . . . . . 18<br />
P. Burgmann: 25 Jahre Swiss Mini Sail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
S. Groothoff: Das „Starboot“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Der letzte Teil unserer Serie über die RIVA-Werft befasst sich mit<br />
den Booten, die nach der Übernahme durch die FERRETTI-<br />
Group konzipiert wurden. Seite 62<br />
LADETECHNIK<br />
G. Grabaum: Wo kommt der Strom her ...? . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
VERSCHIEDENES<br />
E. Fordinal: 4. Fielmann-Cup in Eberswalde . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
B. Elbel: Serie Superyachten, RIVA Shipyard, Teil 3 . . . . . . . . 62<br />
N. Haag: Schaufahren in der Vestestadt Coburg . . . . . . . . . . 73<br />
POWERBOATS<br />
C. Fischer, M. Wenny: HPR 135 GOLDDIGGER . . . . . . . . . . . . 38<br />
RC-TECHNIK<br />
D. Jaufmann: AVS 2, eine aktive Vorladeschaltung . . . . . . . . . 48<br />
Zum 25. Jubiläum der Swiss Mini Sail in Bern gab es wieder etliche<br />
Modellbau-Leckerbissen zu bewundern. P. Burgmann war für<br />
die <strong>SchiffsModell</strong> vor Ort. Seite 26<br />
RENNBOOTE<br />
D. Jaufmann: Die Propellerbox . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
RUBRIKEN<br />
Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Wo kommt der Strom her ...? In diesem Fall ausnahmsweise mal<br />
nicht aus der Steckdose, sondern aus dem Alukoffer! Was es<br />
damit auf sich hat, erklärt uns G. Grabaum. Seite 22<br />
UNSER TITELBILD<br />
Dass Powerboats schnell sind und mit Leistung protzen, ist<br />
nichts Neues, aber die Modelle von Christian Fischer sind<br />
außen und innen auch noch wahre Schönheiten. Seite 38<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 3
MOTORSCHIFFE<br />
D<br />
as aufstrebende Deutsche Kai-<br />
serreich unter Kaiser Wilhelm<br />
II. hatte, wie alle anderen eu-<br />
ropäischen Großmächte sei-<br />
nerzeit auch, Ambitionen, in<br />
den Besitz von Kolonien zu gelangen. Nach<br />
dem zweiten von China verlorenen Opiumkrieg<br />
gegen England und Frankreich wurden<br />
China Handelsverträge aufgezwungen,<br />
welche das Land für den westlichen Handel<br />
öffneten. Auch Deutschland suchte in China<br />
einen Handels- und Marinestützpunkt.<br />
Im Jahr 1896 kam somit die Ermordung<br />
zweier deutscher Missionare sehr gelegen,<br />
China einen Pachtvertrag auf 99 Jahre für<br />
das Pachtgebiet Kiatschou aufzuzwingen.<br />
Angesichts eines vor der Küste liegenden<br />
Kreuzergeschwaders blieb den militärisch<br />
unterlegenen Chinesen nichts anderes übrig,<br />
als den Vertrag im März 1898 zu unterschreiben.<br />
CHRISTIAN LANGE<br />
SMS SCHAM<br />
Wegen der erniedrigenden Behandlung der<br />
Chinesen durch die Großmächte wuchs die<br />
Fremdenfeindlichkeit und es kam zu immer<br />
mehr Unruhen und Übergriffen auf die europäischen<br />
„Langnasen“. Dies erforderte<br />
um die Jahrhundertwende dringend die<br />
Stationierung kleiner Kriegsschiffe, die in<br />
der Lage waren, weiter als die dort bisher<br />
stationierten Kanonenboote flussaufwärts<br />
zu fahren, um den Schutz deutscher Staatsbürger<br />
zu übernehmen und diese im Krisenfall<br />
evakuieren zu können.<br />
Da ein Neubau nicht schnell genug zur Verfügung<br />
stand, kaufte das Deutsche Reich<br />
auf Vorschlag des Chefs des Kreuzergeschwaders<br />
am 1.11.1899 von der Kowloon-<br />
Werft in Hong Kong die im Juni des Jahres<br />
vom Stapel gelaufene Dampfbarkasse<br />
„Tong Cheon“. Das Boot hatte eine Verdrängung<br />
von 36 t, eine Länge von 24 m,<br />
eine Breite von 3,6 m und einen Tiefgang<br />
von 1,4 m. Mit der 100 PS starken 2-Zyl.-<br />
Expansionsmaschine kam die Barkasse<br />
auf eine Geschwindigkeit von 10 Knoten.<br />
Der Aktionsradius betrug 450 Seemeilen.<br />
Die Bewaffnung bestand aus einer 3,7-cm-<br />
4<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
IEN<br />
Maschinenkanone und zwei Maschinengewehren.<br />
Zum Schutz gegen Gewehrfeuer<br />
wurden an den Seiten des Bootes 10 bis 12<br />
Stahlplatten befestigt, die mit je drei Schießscharten<br />
versehen waren. Am 20.10.1900<br />
wurde das Boot mit Besatzungsmitgliedern<br />
des Kanonenbootes LUCHS in Dienst gestellt<br />
und erhielt Kanton als Stationsgebiet.<br />
Es zeigte sich jedoch schnell, das die kleine<br />
SCHAMIEN den gestellten Aufgaben nicht<br />
genügte. In Deutschland wurden darauf<br />
hin bei Schichau Elbing die Flusskanonenboote<br />
TSINGTAO und VATERLAND in Auftrag<br />
gegeben. In der kurzen Dienstzeit der<br />
SMS SCHAMIEN soll die chinesische Bevölkerung<br />
im Einsatzgebiet recht dankbar<br />
für den gewährten Schutz vor Flusspiraten<br />
gewesen sein. Als das Flusskanonenboot<br />
TSINGTAO zum Einsatz bereit stand, wurde<br />
am 02.02.1904 die SCHAMIEN außer<br />
Dienst gestellt und für 8000,– Silber-Dollar<br />
an eine Firma in Hong Kong verkauft.<br />
Das Modell<br />
Angeregt durch den Bericht von Herrn S.<br />
Borgschulze über die SCHAMIEN im „Logbuch“<br />
1/1980 und den von Herrn Salemke<br />
gezeichneten Plan des Bootes, entschloss<br />
ich mich, dieses doch recht kleine Vorbild<br />
als Fahrmodell nachzubauen. Nach der Prüfung<br />
der vorhandenen Technik wurde mir<br />
klar, dass der Maßstab 1:100 doch etwas<br />
zu klein für mein Projekt war, das Modell in<br />
1:87 jedoch zu realisieren wäre. Sicherlich<br />
wäre es derzeit dank der inzwischen fantastisch<br />
klein und leicht gewordenen RC-<br />
Technik möglich, das Boot auch in 1:100 mit<br />
rund 40 g Verdrängung zu bauen. Ich wollte<br />
jedoch schon vorhandene Technikkomponenten<br />
verwenden und begann mit dem<br />
Bau des Rumpfes als Tiefziehkern.<br />
Aus 19-mm-MDF wurde der Rumpf mit<br />
Schablonen in Form geschliffen. Nun baute<br />
ich in schon oft beschriebener Weise einen<br />
Tiefziehkasten aus Sperrholz. In diesem befestigte<br />
ich eine Rumpfhälfte, darüber verschraubte<br />
ich mit einem Holzrahmen eine 1-<br />
mm-Polystyrolplatte. Mit zwei Heißluftfönen<br />
erwärmte ich nun den Kunststoff, bis dieser<br />
zu glänzen anfing, um sofort danach die<br />
Vakuumpumpe einzuschalten. Der entstehende<br />
Unterdruck zog das Polystyrol über<br />
den Kern. Nach einem zweiten Arbeitsgang<br />
und dem Heraustrennen der Rumpfschalen<br />
dämpfte das erste Wiegen der Schalen meine<br />
Freude: Mit 40 g war der Rumpf einfach<br />
viel zu schwer geworden. Ein weiteres Verringern<br />
der Materialstärke kam aber nicht<br />
in Frage, da der Boden des Bootes bereits<br />
unangenehm dünn war. Also entschloss ich<br />
mich, eine Silikonkautschukform zu gießen<br />
und den Rumpf aus GfK zu erstellen. Ein<br />
1,5 mm starker Kiel wurde zwischen die<br />
Rumpfschalen geklebt und dank der glatten<br />
Oberfläche des Tiefziehrumpfes konnte<br />
ich schon nach kurzer Schleifarbeit davon<br />
eine Form aus Silikonkautschuk abnehmen.<br />
Während der erzwungenen Pause durch<br />
das Ausvulkanisieren des Kautschuks<br />
wurde schon einmal eine 1,5 mm starke<br />
Welle aus V2A mit einem Stevenrohr aus<br />
2,5-mm-Messingrohr angefertigt. Die Enden<br />
des Stevenrohres stauchte ich in einem<br />
konischen Gesenk mit leichten Hammerschlägen<br />
zusammen, anschließend bohrte<br />
ich die Enden auf der Drehbank auf 1,5 mm<br />
Ø auf. So lassen sich kleine, nicht stark belastete<br />
Wellen leicht und schnell herstellen.<br />
Die recht spärlichen Aufbauten fertigte ich<br />
aus 0,5-mm-ABS. Teilweise wurden diese<br />
noch mit Planken aus Kirschbaumfurnier<br />
belegt. Für die Oberlichter verwendete ich<br />
fertige Ätzteile der Firma Zinnecker. Nach<br />
dem Entformen des Kerns laminierte ich<br />
mit zwei bis drei Lagen 25 g/m²-Gewebe<br />
und Epoxidharz den Rumpf. Dieser wog<br />
ca. 9 g und hatte somit ein akzeptables<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
5
Gewicht. In diesen baute ich nun das Stevenrohr<br />
ein. Als Antriebsmotor kam ein<br />
Faulhaber 1624/6 V mit Goldbürsten zum<br />
Einsatz. Dieses „Nobelmotörchen“ treibt<br />
eine Dreiblattschraube aus dem Bausatz<br />
der USS OLYMPIA von Revell an. Der erste<br />
Antriebsakku war ein 4,8 V/220-mAh-Sinterzellenakku,<br />
der über eine Servoelektronik<br />
den Motor versorgt. Diese Kombination<br />
erwies sich als ausgesprochen gelungen,<br />
sie ließ Fahrzeiten von über eineinhalb<br />
Stunden zu, die ich jedoch nur selten ausgeschöpft<br />
habe, da der Aktionsradius des<br />
Modells allein aufgrund der Größe recht<br />
beschränkt ist. Der 2-K-Empfänger stammt<br />
von Futaba und wiegt ohne Gehäuse nur<br />
12 g. Als Ruderservo kam ein Mikroservo<br />
zum Einsatz. Das Ruder habe ich aus<br />
0,5-mm-Messingblech gearbeitet.<br />
Nachdem alle Teile eingebaut und auf ihre<br />
Funktion hin überprüft waren, konnte ich<br />
das Deck aus 0,5-mm-ABS einkleben. Mir<br />
war von Anfang an klar, dass eine Wartung<br />
der Technik durch das Sonnensegel nahezu<br />
unmöglich sein würde. Um für den Fall<br />
der Fälle irgendwann einmal die Akkus<br />
ersetzen zu können, habe ich jedoch den<br />
Kesselraumaufbau mit dem Schornstein<br />
abnehmbar gestaltet. Mit einem Süllrand<br />
und etwas Fett wurde das Modell abgedichtet.<br />
Wie gut diese Vorsichtsmaßnahme war,<br />
zeigte sich, als die SCHAMIEN von einem<br />
Zerstörer in voller Fahrt gerammt wurde. Sie<br />
schwamm anschließend kieloben auf dem<br />
Wasser, nach dem Bergen und Trocknen<br />
So praktisch<br />
lässt sich das<br />
Modell transportieren<br />
Die Bierkiste hat es in sich!<br />
6 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
des Modells war dieses aber sofort wieder<br />
einsetzbar.<br />
Auch das Deck ist mit Kirschbaumfurnier<br />
beplankt. Dabei hat sich der Modellbaukleber<br />
von Faller bzw. Revell besonders bewährt.<br />
Zum einen kann man den Klebstoff<br />
auf die einzelnen Planken mit der Kanüle<br />
oder dem Pinsel sehr gut auftragen, zum<br />
anderen lassen sich die Planken an Deck<br />
noch eine Weile ausrichten. Danach wurden<br />
die Aufbauten an ihren Plätzen befestigt.<br />
Die Streben und Stützen der Sonnensegel<br />
habe ich aus 0,5-mm-Messingdraht gebaut,<br />
das Sonnensegel selbst besteht aus 5 cm<br />
breitem Schleifenband, das auf die Streben<br />
geklebt wurde. Anschließend schnitt ich die<br />
überstehenden Ränder mit einem scharfen<br />
Messer ab. Durch eine anschließende Kur<br />
mit diversen verdünnten Farben hat die<br />
Persenning erst ihr richtiges Aussehen erhalten.<br />
Die Bugzier stellte ich selbst als Ätzteil<br />
her. Aus 0,2-mm-ABS arbeitete ich die<br />
Schutzschilde, die an den Streben befestigt<br />
wurden.<br />
Lackiert ist das Modell unter der Wasserlinie<br />
rotbraun, das Überwasserschiff ist weiß,<br />
der Schornstein safrangelb mit schwarzer<br />
Kappe. Das solchermaßen werftneu gepönte<br />
Boot erschien mir aber zu kitschig, und<br />
so wurde es gleich mit diversen Farben<br />
und viel Verdünnung einer gründlichen Alterung<br />
unterworfen. So vergammelt wird die<br />
SCHAMIEN im Original wohl nie ausgesehen<br />
haben, aber nach meinem Geschmack<br />
sieht sie so viel lebendiger aus, vor allem<br />
nachdem die Besatzung (einige Figuren<br />
von Preiser) an Bord gegangen ist.<br />
Um den Akku laden zu können, befindet<br />
sich achtern eine große Bierkiste an Deck,<br />
welche (mit einem Bügelkontakt ausgestattet)<br />
gleichzeitig auch zum Ein- und Ausschalten<br />
dient.<br />
Nach sieben Jahren Betriebszeit hatte der<br />
Akku seinen Geist ausgehaucht, so dass<br />
ein Wechsel des Stromspenders stattfinden<br />
musste. Dafür wurde das Sonnensegel<br />
durch ein vorsichtiges Erhitzen der Stützen<br />
mit einem Feuerzeug komplett abgenommen,<br />
um so über die Kesselraumabdeckung<br />
an die „Innereien“ zu kommen. Der nun zum<br />
Einsatz kommende neue NiMH-Akku mit<br />
4,8 V/300 mAh wiegt sogar 10 g weniger<br />
als die bisherigen Sinterzellen und dadurch<br />
erhielt ich die Möglichkeit, einen Seuthe-<br />
Dampferzeuger Nr. 5 einzubauen. Dieser<br />
arbeitet bereits ab 4,5 V. Mit dem weißen<br />
Qualm der „Holzfeuerung“ ist die Wirkung<br />
des kleinen, nur 110 g wiegenden Modells<br />
nochmals gestiegen. Die Fahrzeit beträgt<br />
jetzt ungefähr eine halbe Stunde und ist für<br />
das Boot, welches ich nur auf kleinen und<br />
ruhigen Gewässern einsetze, mehr als ausreichend.<br />
Ich freue mich jedenfalls immer wieder,<br />
wenn das kleine dampfende Modell die Aufmerksamkeit<br />
der Zuschauer auf sich zieht.<br />
Abschließend sei gesagt, dass die SCHA-<br />
MIEN ein recht ungewöhnliches Kriegsschiffsmodell<br />
ist, welches trotz des Maßstabes<br />
von 1:87 noch gut zu meiner kleinen<br />
1:100-Ostasien-Flotte passt und mir schon<br />
eine Menge Spaß bereitet hat.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
Gisela und Helmut Scharbaum<br />
Fulmar, Tringa und Lucky Girl<br />
Drei außergewöhnliche Modelle klassischer Segelyachten<br />
nach Originalplänen von William Fife III<br />
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RUBRIKEN<br />
<br />
<br />
Neu bei Bosch<br />
Modellbauer und Heimwerker, die punktgenau<br />
bohren wollen, können künftig auf die<br />
Tischbohrmaschine PBD 40 von Bosch zurückgreifen.<br />
Durch ihre technische Ausstattung<br />
ist sie besonders präzise und sehr<br />
einfach zu bedienen: Ein 710 Watt starker<br />
Universalmotor ersetzt den klassischen<br />
Riemenantrieb. Dadurch lässt sich die<br />
Drehzahl stufenlos per Drehknopf regulieren.<br />
Das lästige Umspannen des Riemens<br />
wie bei herkömmlichen Tischbohrmaschinen<br />
entfällt. Die PBD 40 verfügt zudem<br />
über zwei Gänge und eine Konstant-<br />
Elektronik, die beim Bohren in harte Materialien<br />
ein Abfallen der Geschwindigkeit<br />
verhindert.<br />
Die Antriebseinheit ist so gelagert, dass<br />
sich der gesamte Motorblock beim Senken<br />
des Bohrers mit bewegt, statt nur das Bohrfutter<br />
selbst. Auf diese Weise bleibt die Arbeitshöhe<br />
konstant und muss nicht – wie<br />
sonst üblich – von unten nach oben korrigiert<br />
werden, um kleinere Werkstücke zu<br />
bearbeiten. Besonderen Komfort für den<br />
Nutzer verspricht das digitale Display, an<br />
dem sich die gewählte Drehzahl und die erreichte<br />
Bohrtiefe jederzeit ablesen lassen.<br />
So kann man den Bohrvorgang optimal<br />
steuern und überwachen.<br />
Der Bohrer wird per Stellrad mit Softgrip-<br />
Oberfläche abgesenkt. Gehalten wird er<br />
von einem hochwertigen Schnellspannbohrfutter<br />
mit Sicherungsring. Dieser verhindert,<br />
dass sich das Bohrfutter festfrisst<br />
oder sich unbeabsichtigt öffnet. Im Gegen-<br />
satz zu handgeführten Bohrmaschinen<br />
taucht der Bohrer der PBD 40 immer senkrecht<br />
ins Werkstück ein. Dank integriertem<br />
Tiefenstopp lassen sich auf diese Weise<br />
selbst präzise Sackloch-Bohrungen in Reihe<br />
durchführen. Die exakte Position des<br />
Bohrlochs wird bei Bedarf durch ein Laserkreuz<br />
markiert. Für eine gute Ausleuchtung<br />
der Arbeitsstelle sorgt das ebenfalls<br />
zuschaltbare LED-Licht. Weiteren Komfort<br />
bietet der robuste Arbeitstisch. Eine V-Nut<br />
in der Fußplatte sorgt dafür, dass runde<br />
Werkstücke wie Rohre sicher aufliegen. Fixieren<br />
lassen sich diese dann per Schnellspann-Klemme.<br />
Schmale Werkstücke wie<br />
Kanthölzer und -profile werden mit Hilfe eines<br />
Parallel-Anschlags in die gewünschte<br />
8 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Modellbautechnik Kuhlmann:<br />
Folkeboot mit 50 cm Länge<br />
Position gebracht. Integrierte T-Schlitze<br />
dienen darüber hinaus der Aufnahme von<br />
Schraubstöcken, die als Bosch-Zubehör<br />
erhältlich sind.<br />
Die Tischbohrmaschine PBD 40 ist ab sofort<br />
zum empfohlenen Verkaufspreis von<br />
€ 329,99 inkl. MwSt im Handel erhältlich.<br />
Der Parallel-Anschlag und die Schnellspann-Klemme<br />
sind im Lieferumfang enthalten.<br />
http://www.bosch-do-it.de<br />
Für die Standmodell-Version liegt ein fertig<br />
aus Kunststoff gegossener Kiel dem Bausatz<br />
bei, für die ferngesteuerte Variante ist<br />
auch ein Bleikiel lieferbar. Mast und Baum<br />
liegen dem Bausatz bei, ebenso alle Beschläge.<br />
Der Bausatz ist derzeit als Einführungspreis<br />
für € 260,– erhältlich, für ein<br />
Fertigmodell werden € 860,– fällig.<br />
Modellbautechnik Kuhlmann<br />
Feuerdornstr. 3<br />
D-33699 Bielefeld<br />
Tel. 05202/925743<br />
Mobil 0173/5126231<br />
scalemodelle@aol.com<br />
www.segelboot-modelle.de<br />
Neu bei<br />
Modellbautechnik Kuhlmann<br />
ist der Bausatz für ein „Folkeboot“ mit 50<br />
cm Länge. Hier ist echter Bootsbau in Miniatur<br />
angesagt, und das in Mahagoni und<br />
Teak! Als Lohn für die Arbeit darf man sich<br />
an den klassischen Linien des Rumpfes<br />
und an der flachen Kajüte erfreuen, die<br />
dem Folkeboot zu seinem unnachahmlichen<br />
Erscheinungsbild verhelfen, in das<br />
sich Mann und Frau gleichermaßen verlieben<br />
können.<br />
Dabei kann das Modell ohne viel Unordnung<br />
und Staub zu verbreiten auch in der<br />
Wohnung zusammengebaut werden, da<br />
das ganze Boot im CAD konstruiert worden<br />
ist und die Bauteile passgenau CNCgefräst<br />
sind. Da ein echtes Teak-Stabdeck<br />
für dieses kleine Modell zu aufwendig<br />
wäre, wurden die Decksfugen ins 1-mm-<br />
Sperrholz gelasert, das sieht täuschend<br />
echt aus und spart viel Arbeit. Alle Planken<br />
sind schon auf Form gefräst und passen<br />
sich somit problemlos der Rumpfkontur an,<br />
in einigen Spanten sind Anschläge für die<br />
genaue Position der Planken eingefräst.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
9
Neu bei Krick<br />
CN Development & Media<br />
Container-Bausätze von Sievers<br />
Neu bei Modellbau Sievers<br />
sind Container-Bausätze. Für den Zusammenbau<br />
gibt es vorgefräste Polystyrolplatten<br />
in verschiedenen Stärken und Maßstäben.<br />
Nach der Montage des Grundgerüstes werden<br />
die Profilplatten mit dünnflüssigem Sekundenkleber<br />
oder Aceton aufgeklebt. Die<br />
Container-Bausätze gibt es in vier verschiedenen<br />
Maßstäben und zwei Größen.<br />
Manfred Sievers<br />
Portlandstr 5<br />
30629 Hannover<br />
Tel. 0511/581125<br />
info@modellbau-sievers.de<br />
Neu bei Graupner<br />
O.S. ist seit über 75 Jahren ein Begriff für<br />
qualitativ hochwertige und zuverlässige Verbrennungsmotoren.Vier<br />
Brushless-Motoren<br />
erweitern ab sofort das Lieferprogramm.<br />
Durch ein neues einzigartiges, integriertes<br />
Kühlsystem und die weltweit bekannte O.S.-<br />
Fertigungsqualität setzt die neue OMA-<br />
Brushless-Serie neue Maßstäbe. Die vier ab<br />
sofort lieferbaren Brushless-Motoren entsprechen<br />
den bisherigen Verbrennungsmotorgrößen<br />
.25, .30, .40 und .50. Motorträger,<br />
Befestigungsschrauben, Goldbuchsen mit<br />
Schrumpfschlauch sowie eine Leistungstabelle<br />
sind im Lieferumfang enthalten. Weitere<br />
Brushless Motoren sind bei O.S. in Planung.<br />
www.graupner.de<br />
ist der Baukasten für ein Knarr, ein Wikingerboot<br />
aus dem 11. Jahrhundert. Als Knarr<br />
(mitunter auch Knorre) wird ein Last-Segelschiff<br />
der Wikinger bezeichnet, das breiter,<br />
kürzer und insgesamt völliger als die bekannten<br />
Langschiffe gehalten war. Knarren<br />
waren sehr robuste und seetüchtige Schiffe,<br />
die für den Handel und längere Seereisen<br />
bestimmt waren.<br />
Das Modell ähnelt der Knarr, die als Wrack<br />
in der Nähe des Dorfes Skuldelev in Dänemark<br />
gefunden wurde, und die als „Skuldelev<br />
I“ bekannt wurde. Das Original entstand<br />
in Norwegen in der Zeit zwischen 1030 und<br />
1050, als Baumaterial diente vorwiegend Eichen-<br />
und Fichtenholz. Der Baukasten mit<br />
seiner Klinkerbeplankung ist in modernster<br />
Lasertechnik hergestellt. Insbesondere die<br />
Rumpfplanken sind passgenau mit Laser<br />
aus dünnem Sperrholz ausgeschnitten, die<br />
Spanten sind mit Abstufungen für jede einzelne<br />
Planke versehen. Neben den gelaserten<br />
Sperrholzplatten in div. Stärken, einem<br />
Bund Leistenmaterial, Segelstoff und Kleinmaterial<br />
gehören auch zwei Bauplanbögen<br />
sowie eine Anleitung mit vielen Explosionszeichnungen<br />
in Deutsch und Englisch zum<br />
Lieferumfang. Das Modell weist im Maßstab<br />
1:35 eine Länge von 450 mm, eine Breite<br />
von 300 mm und eine Höhe von 400 mm auf.<br />
Der Baukasten ist für € 139,– ab sofort im<br />
Fachhandel erhältlich.<br />
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Die Firma CN Development & Media hat das<br />
Sortiment an hochwertigen Kabeln und Steckern<br />
der hauseigenen Marke YUKI MODEL<br />
erweitert. Erhältlich sind Stecker, Buchsen<br />
sowie Paare für kraftschlüssige und widerstandsarme<br />
elektrische Verbindungen im<br />
RC-Modellbau. Angeboten werden diese in<br />
unterschiedlichen Größen, in 5-Paar- oder in<br />
50er-Vorratsbeuteln und wahlweise in männlicher<br />
oder weiblicher Ausführung. Es handelt<br />
sich im Einzelnen um folgende Typen:<br />
EC3, XT60, TAMIYA mini, TAMIYA, BEC sowie<br />
3-mm- und 5,5-mm-Goldkontakt. Selbstverständlich<br />
werden auch konfektionierte<br />
Ladekabel in den Varianten EC3 und XT60<br />
angeboten.<br />
CN Development & Media<br />
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10 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Liebe Vereinsvorstände und<br />
Schriftführer!<br />
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Modellbaubörse<br />
Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />
jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />
Adresse eingereicht werden:<br />
Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax 07721/8987-50<br />
welz@neckar-verlag.de<br />
Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />
ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />
sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />
Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />
Ausschreibungen und Programme können<br />
nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />
Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />
unter<br />
www.neckar-verlag.de<br />
veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />
haben Vereine die Möglichkeit,<br />
ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />
kostenfrei einzutragen.<br />
21. Modellbau-Börse Sinsheim in der Elsenzhalle<br />
am Samstag, den 28.01.2012 von<br />
08.30–15.00 Uhr für Flug-, Schiffs- und Automodelle.<br />
Es handelt sich um die größte Modellbau-Börse<br />
in Süddeutschland mit über<br />
200 Tischen. Ausstellereinlass ab 07.00 Uhr.<br />
Anfahrt: Autobahn A6 Heilbronn-Mannheim,<br />
Ausfahrt Sinsheim. Reservierungen bei: Ingo<br />
Jackisch, Tel. 07261/13888 (nach 18.00 Uhr),<br />
E-Mail: boerse@mfsv-sinsheim.de<br />
Weitere Infos unter www.mfsv-sinsheim.de<br />
20. Neujahrsfahren SMC Gronau<br />
Herzlich laden wir alle interessierten Schiffsmodellbauer<br />
ein, mit uns auf das neue Jahr<br />
anzustoßen und die erste Modellfahrt zu<br />
unternehmen. Es handelt sich zwar nicht um<br />
ein Schaufahren im herkömmlichen Sinne,<br />
wir können aber versichern, dass das Modellfahren<br />
zu ungewöhnlicher Jahreszeit<br />
nach den vielen Feiertagen eine schöne Abwechslung<br />
ist.<br />
Wir treffen uns am 01.01.2012 um 14.00 Uhr<br />
am Stadtparkteich in Gronau. Kurzfristige<br />
Fragen zur Anfahrt (nicht speziell ausgeschildert,<br />
aber im Zentrum von Gronau leicht<br />
zu finden) oder zur aktuellen Wetterlage bitte<br />
an: Norbert Grote, Sonnenstr. 7, 48599<br />
Gronau, Tel. 02562/4296.<br />
Generelle Informationen finden sich auch<br />
unter www.smcgronau.de. Die Veranstaltung<br />
findet bei jedem Wetter statt, wir können<br />
aber nicht für eine ideal dünne Eisschicht<br />
wie zuletzt an Neujahr 2008 garantieren –<br />
2011 war nur für Modellschwergewichte zum<br />
Eisbrechen geeignet. Eine Anmeldung ist<br />
nicht erforderlich.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
11
MOTORSCHIFFE<br />
Serie: Wachboote der<br />
Volksmarine<br />
DR. G. MIEL<br />
Bild 1: U-Jäger Typ 201-M.<br />
Sammlung: J. Eichardt<br />
U-Boot-Abwehrschiff Typ 201-M<br />
I<br />
n die Reihe der Wachboote bzw. -schiffe<br />
der Volksmarine gehört das UAW-Schiff<br />
vom Typ 201-M insofern, als dass diese<br />
Schiffe die zur U-Bootjagd nachgerüsteten<br />
KS-Schiffe der ersten Generation ablösten.<br />
In den Jahren 1959/60 liefen der damaligen<br />
Seepolizei der DDR 12 UAW-Schiffe vom<br />
Typ 201-M aus sowjetischer Produktion zu<br />
(Bild 1). Diese Schiffe waren speziell für<br />
die U-Jagd konstruiert und wesentlich leistungsfähiger<br />
als die ersten Wachschiffe vom<br />
Typ Seekutter KS I bis III. Ab 1963 übte die<br />
Volksmarine der DDR den ständigen Vorpostendienst<br />
in der südlichen Ostsee aus, d.<br />
h. sie beobachtete ununterbrochen die Bewegungen<br />
der Fahrzeuge der NATO in diesem<br />
Seegebiet, über und unter Wasser. In<br />
dieser Aufgabe bewiesen die U-Jäger vom<br />
Typ 201-M ihre Zuverlässigkeit und Seetüchtigkeit.<br />
Anfang 1961 erhielten die 12<br />
UAW-Schiffe 201-M Vogelnamen: ADLER,<br />
SPERBER, FALKE, HABICHT, REIHER,<br />
BUSSARD, WEIHE, ELSTER, KRANICH,<br />
MÖWE, KORMORAN und ALBATROS.<br />
Der Typ „201-M“ wird daher auch als Typ<br />
ADLER bezeichnet. Mit der Übernahme<br />
der Nachfolgetypen der U-Jäger vom Typ<br />
HAI in den Jahren 1966 bis 1968 durch die<br />
Volksmarine wurden die 12 Einheiten des<br />
Bild 2: U-Jäger 201-M als Wachschiff<br />
der Grenzbrigade Küste<br />
UAW-Schiffes „201-M“ der Grenzbrigade<br />
Küste zur Grenzsicherung überstellt (Bild<br />
2). Neben der Grenzsicherung dienten diese<br />
Fahrzeuge auch weiterhin der UAW-Ausbildung<br />
der Volksmarine. Zur Ausrüstung<br />
des Typs 201-M gehörte eine hydroakus-<br />
12 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
tische Anlage vom Typ Tamir II, das bekannte<br />
25-mm-Zwillingsgeschütz 2M3, vier<br />
fünfrohrige reaktive Wasserbombenwerfer<br />
RBU 1200, zwei Ablaufgerüste für je 12<br />
Bild 3: U-Jäger 201-M als Museumsmodell im Marinemuseum Dänholm<br />
Bild 4: Modell der<br />
201-M auf dem<br />
Modellteich<br />
Bild 7: Der scharfe Bug. Foto: U. Krogmann<br />
Wasserbomben sowie Minenschienen. Mit<br />
dieser Ausrüstung konnte eine effektive U-<br />
Jagd realisiert werden. Da die Volksmarine<br />
nicht über eigene U-Boote verfügte, mussten<br />
für die entsprechenden Übungen bzw.<br />
die praktische Ausbildung polnische oder<br />
sowjetische U-Boote angefordert werden.<br />
Ab 1972 war die Nutzungsgrenze der Einheiten<br />
des Typs 201-M erreicht, sie wurden<br />
planmäßig außer Dienst gestellt und verschrottet.<br />
Technische Daten<br />
Bild 5: Foto: U. Krogmann<br />
Länge ü. a.<br />
Breite ü. a.<br />
Verdrängung<br />
Maschinen<br />
Geschwindigkeit<br />
Fahrbereich<br />
Bewaffnung<br />
Besatzung<br />
42,20 m<br />
6,08 m<br />
215 t (max)<br />
3 x DM D30 mit ges.<br />
5640 PS/4150 kW auf<br />
3 Festpropeller wirkend<br />
27 kn<br />
1500 sm<br />
2 x 2M3, 4 x RBU5-1200,<br />
Wasserbomben, Minen<br />
24 Mann<br />
Das Original ist mit 42,2 m Länge wesentlich<br />
größer als die bisher vorgestellten<br />
Wachschiffe. Im Maßstab 1:50 als Modell<br />
gebaut, erhält man jedoch immer noch einen<br />
für die Vitrine geeigneten Nachbau<br />
mit überschaubarer Größenordnung. Das<br />
Modell des UAW-Schiffes 201-M ist daher<br />
in manchen Marinemuseen zu finden (Bild<br />
3). Aber auch als ferngesteuertes Modell ist<br />
der Typ 201-M ein dankbares Objekt (Bild<br />
4). Gründe dafür sind sicher der schlanke<br />
Rumpf des Modells und seine guten Fahreigenschaften.<br />
Diese Merkmale machen das<br />
Modell für den Bojenkurs der NAVIGA gut<br />
geeignet.<br />
Gegenstand der weiteren Ausführungen ist<br />
das Modell des UAW-Schiffes 201-M von U.<br />
Krogmann (Bild 5), der auch freundlicherweise<br />
die Fotos dafür zur Verfügung stellte.<br />
In der Seitensicht ist die schlanke Linienführung<br />
des Rumpfes gut sichtbar; dies<br />
zeigt auch ganz deutlich der Generalplan<br />
des Modells (Bild 6). Markant ist dabei der<br />
scharfe Bug mit dem senkrechten Unterwasserteil<br />
(Bild 7). Der Blick auf das Modell<br />
Bild 6: Modellbauplan des U-Jägers 201-M.<br />
Quelle: modellbau heute Heft 3/ 1977<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 13
Bild 8a: Foto: U. Krogmann<br />
Bild 9: Ankereinrichtung.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
in der Schrägansicht von vorn und von hinten<br />
(Bilder 8a und b) macht dann deutlich,<br />
dass die meiste und sicher auch interessanteste<br />
Arbeit des Modellbauers in den<br />
Aufbauten steckt. Für die Betrachtung der<br />
Details sei wieder am Bug begonnen. Das<br />
Original wie auch das Modell der 201-M<br />
fährt zwei Buganker (Bild 9). Die gehievten<br />
Anker lagern in massiven Lagern am Bug,<br />
in der Seemannssprache Schweinsrücken<br />
genannt. Die Kettenstopper halten die Anker<br />
sicher, aufgeholt werden die Anker von<br />
einem Maschinenspill. Sollte der Antrieb<br />
des Ankerspills ausfallen, können in den<br />
Spillkopf auch Handspaken eingesteckt<br />
werden. Das Anker aufholen wird dann zur<br />
reinen Muskelarbeit. Auf dem Vordeck erkennt<br />
man hinter dem Ankerspill den Wellenbrecher<br />
und dahinter die reaktiven Wasserbombenwerfer<br />
RBU 1200 (Bild 10). Noch<br />
vor dem Deckshaus ist eines der beiden<br />
Zwillingsgeschütze 2M3 zu sehen (Bild 11).<br />
Der Blick von oben (Bild 12) lässt erkennen,<br />
Bild 10: Reaktive Wasserbombenwerfer<br />
RBU 1200 . Foto: U. Krogmann<br />
Bild 16, oben rechts:<br />
Blick auf den oberen<br />
offenen Fahrstand .<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 11: Buggeschütz 2M3 und<br />
Deckshaus. Foto: U. Krogmann<br />
mit wie viel Liebe, Fleiß und handwerklichem<br />
Geschick der Modellbauer hier am<br />
Werke war. Das gleiche Geschütz wird auch<br />
auf dem Achterdeck gefahren. Dort sind die<br />
Türen in der Verkleidung und die Klappe<br />
zum Nachladen geöffnet (Bilder 13 und 14)<br />
und gewähren so gute Einblicke in das Innere<br />
dieser Waffe. Um den Nachbau dieses<br />
interessanten Details etwas zu erleichtern,<br />
sind die Zeichnungen der Einzelteile auf<br />
Bild 15 dargestellt. Das Deckshaus mit dem<br />
oberen offenen Fahrstand (Bild 16) ist gemessen<br />
an heutigen militärischen Schiffen<br />
dieser Größe doch recht zierlich. Zu der Zeit<br />
Bild 12: Buggeschütz 2M3.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
stand der Signalgast für die Flaggensignale<br />
und die Lichtsignale mit dem Scheinwerfer<br />
noch bei Wind und Wetter ganz oben auf<br />
der Brücke, in diesem Fall hatte er seinen<br />
Platz in der Mitte. Der Kompassstand befand<br />
sich direkt dahinter. Der Rudergänger<br />
bestimmte den Kurs mit einem Metallbügel<br />
an einem Kasten, hinter dem er stand (Bild<br />
17). Die Ruderlage konnte er dann an dem<br />
Anzeigeinstrument direkt im Blickfeld vor<br />
sich ablesen. Der Kontakt und damit die In-<br />
Bild 17: Blick in den Steuerstand.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 13: Buggeschütz 2M3, Einstieg<br />
geöffnet. Foto: U. Krogmann<br />
14 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Bild 19: Antennen am Mast des<br />
Modells „201-M“.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 15: Bauplan und Einzelteilzeichnungen für 2M3.<br />
Quelle: Modellbau heute Heft 4/1972<br />
Bild 20: Ruderjolle.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 8b: Foto: U. Krogmann<br />
Bild 14: Heckgeschütz 2M3, Ladeklappe<br />
geöffnet. Foto: U. Krogmann<br />
Bild 18: Mast mit nautischen Lichtern und<br />
Radom. Foto: U. Krogmann<br />
formationsübermittlung zum Maschinisten<br />
zur Steuerung der drei Dieselmotoren für<br />
den Antrieb erfolgt über die Sprachrohre an<br />
der Stirnseite des Ruderstandes. Die eingestellte<br />
Motordrehzahl war für jede Maschine<br />
an einem Drehzahlmesser im Ruderstand<br />
ablesbar.<br />
Der zweibeinige Mast auf dem Deckshaus<br />
trägt die UKW-Antennen, die Freund-Feind-<br />
Kennanlage, das Radom, die nautischen<br />
Lichter und mehrere Leinen, um (Signal-)<br />
Flaggen zu setzen (Bilder 18 und 19).<br />
Bemerkenswert ist, dass auf dem Schiff<br />
ein kleines Ruderboot, mehr eine Ruder-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 15
Bild 21: Mittschiffsbereich. Foto: U. Krogmann<br />
Bild 24: Seitenansicht der Antriebs- und Ruderanlage.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 22: Wasserbombenablaufgerüst.<br />
Foto: U. Krogmann<br />
Bild 23: Heckansicht mit Rudern und<br />
Propellern. Foto: U. Krogmann<br />
jolle mitgeführt wird (Bild 20). Diese Jolle<br />
konnte mit Hilfe der beiden Schwenkdavits<br />
ausgesetzt und wieder eingeholt werden.<br />
Solche Ruderjollen sieht man auch auf<br />
Bildern von Torpedoschnellbooten aus der<br />
Zeit des Zweiten Weltkrieges bei der US<br />
Navy und der sowjetischen Seekriegsflotte.<br />
Daneben gibt es an Bord die „normalen“<br />
Rettungsmittel wie Schlauchboot, automatisch<br />
aufblasbare Rettungsflöße (Bild 21)<br />
und Rettungsringe.<br />
Auf dem Generalplan (Bild 6) sind verschiedene<br />
Bewaffnungsvarianten als U-<br />
Boot-Jäger, auch als UAW-Schiff (U-Boot-<br />
Abwehr-Schiff) bezeichnet, zu sehen. Für<br />
den Grenzdienst wurden dann letztlich<br />
auch die Wasserbombenablaufgestelle für<br />
je 12 Wasserbomben (Bild 22) entfernt. Die<br />
beiden grünen Tonnen an der Reling auf der<br />
Backbord- und Steuerbordseite neben den<br />
Wasserbombenablaufgestellen sind Nebeltonnen.<br />
Anfangs ließ man die komplette<br />
UAW-Bewaffnung einschließlich der beiden<br />
Torpedorohre für die U-Jagdtorpedos an<br />
Bord, da die Schiffe außer dem Vorpostendienst<br />
in der Grenzbrigade<br />
Küste auch der Ausbildung<br />
und Schulung des UAW-<br />
Nachwuchses dienten.<br />
Abschließend ein Blick auf<br />
den Spiegel des Modells (Bild<br />
23). Er weist in der Vertikalen<br />
einen leichten Knick auf.<br />
Deutlich erkennbar sind neben<br />
den Wasserbomben die<br />
Minenschienen. Unterhalb<br />
der Wasserlinie nicht minder<br />
interessant sind die drei Ruder<br />
und der Antrieb über drei<br />
Propeller (Bild 24).<br />
Betrachtet man sich das<br />
Schiff mit den Augen des<br />
Modellbauers, so ist es sicher ein interessantes,<br />
aber auch seltenes Exemplar,<br />
dessen Nachbau reizt. Hinzu kommt, dass<br />
Jürgen Eichardt den kompletten Plansatz<br />
für dieses Modell in ausgezeichneter Qualität<br />
(mit vielen Einzelteilzeichnungen und<br />
Fotos, einschließlich der Zeichnung für das<br />
Geschütz 2M3) anbietet (www.ship-modeltoday.de).<br />
Solche Unterlagen erleichtern die<br />
Arbeit wesentlich, wenn auch mit dem Bau<br />
des Modells immer noch genug zu tun übrig<br />
bleibt. Wie sagt der Schiffsmodellbauer:<br />
„Der nächste Winter kommt bestimmt und<br />
da will man ja was Sinnvolles zu tun haben.“<br />
16 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
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IOM-Kla<br />
SEGELSCHIFFEA<br />
A<br />
Anfang Oktober gab es in der<br />
AIOM-Klasse ein Novum: Die<br />
Deutsche Meisterschaft, die<br />
in Karlsfeld stattfand, ende-<br />
te nach drei Tagen ohne einen Deutschen<br />
Meister. Schuld daran war der fehlende<br />
Wind, denn die Natur lässt sich leider nicht<br />
organisieren. Alles andere hingegen war<br />
perfekt. Peter Hackls Ziel war es, dass<br />
diese Deutsche Meisterschaft sich von einer<br />
normalen Ranglisten-Regatta abheben<br />
sollte, und das ist ihm in jeder Hinsicht<br />
gelungen.<br />
Peter Hackl, wir stellten ihn und das Karlsfelder<br />
Revier ja schon in der Ausgabe<br />
7/2010 vor, begann sofort mit der Planung<br />
und Organisation, als Anfang des Jahres<br />
die Frage an ihn herangetragen wurde, ob<br />
er die Deutsche Meisterschaft der IOM-<br />
Klasse organisieren möchte.<br />
41 Segler aus allen Teilen der Republik,<br />
aber auch aus Ungarn, Polen, Holland und<br />
Belgien reisten an. Aufgrund der hohen<br />
INGRID BLÜM<br />
Organisator<br />
Peter Hackl<br />
Gruppenfoto mit allen Teilnehmern<br />
„Picanto“ (Design Graham Bantock),<br />
Skipper Hans Dieter Krings<br />
18<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Etwas Wind bläst doch<br />
IOM-Vorsitzender Hans Dieter Krings und Peter Hackl (links) präsentieren<br />
zusammen mit Thaddeus Lampe (rechts) die neue IOM-Flagge<br />
„V7“ (Design Ian Vickers),<br />
Skipper Wolf Weiss und<br />
„Cuulong“, Eigenbau von<br />
Skipper Frank Rudolph<br />
sse<br />
Teilnehmerzahl begann man<br />
bereits am Freitagnachmittag<br />
mit der Vermessung<br />
im extra dafür aufgestellten<br />
Zelt. Zwei zugelassene<br />
Vermesser und vier Helfer<br />
waren vor Ort, so dass die<br />
Vermessung korrekt vorgenommen<br />
werden konnte.<br />
Die Boote wurden mit<br />
allen drei Riggs gewogen,<br />
ebenso die Kiele, die Segel<br />
wurden nachgemessen und<br />
Messpunkte kontrolliert. Erfreulich<br />
war, dass nicht ein<br />
Boot zu leicht war.<br />
Die Vermessung aller 41 Boote konnte<br />
in insgesamt fünf Stunden durchgeführt<br />
werden, so dass die Deutsche Meisterschaft<br />
am Samstag pünktlich um 12.30<br />
Uhr durch den Karlsfelder Bürgermeister<br />
am Seeufer unter den Fahnenmasten eröffnet<br />
werden konnte. Selbst diese Fahnenmasten<br />
waren etwas Besonderes. Peter<br />
Hackl ließ die Holzmasten bei einer Firma<br />
konisch fräsen, transportierte sie dann<br />
nach Hause, lackierte sie dort und montierte<br />
die Beschläge – er ist eben Modellbauer<br />
durch und durch. Aber damit nicht<br />
genug, schließlich buddelte er sie auch<br />
noch eigenhändig ein. Um die Kosten für<br />
die Fahnenmasten zu decken, gab er diese<br />
für Patenschaften frei und dies wurde<br />
belohnt, denn alle Fahnenmasten fanden<br />
Paten, deren Namen auf den Masten noch<br />
verewigt werden.<br />
Zur Eröffnung der Deutschen Meisterschaft<br />
waren jedoch nur vier Masten beflaggt, der<br />
Grund dafür wurde schnell bekannt. Peter<br />
Hackl und Hans Dieter Krings hatten die Idee,<br />
eine eigene Flagge für die IOM-Klassenvereinigung<br />
zu entwerfen. Peter Hackl entwarf<br />
dann eine Flagge, die auch von anderen Nationen<br />
der IOM-Klassenvereinigung mit jeweiliger<br />
Landesflagge genutzt werden kann.<br />
Im Zuge der Begrüßung wurde diese Flagge<br />
dann durch den Klassenvorsitzenden, Hans<br />
Dieter Krings, erstmalig gehisst.<br />
Im Anschluss begann das Warten auf<br />
den Wind. Gelegentlich schien es so, als<br />
wenn sich Wind einstellen wollte, so dass<br />
Wettfahrtleiter Hermann Etzel und Umpire<br />
Thomy Blatter Läufe starteten, aber oftmals<br />
mussten diese wieder abgebrochen<br />
werden. Um einen Deutschen Meister zu<br />
ermitteln, hätten die drei Gruppen, in denen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
Pünktlich zum Ende der Regatta frischte der Wind auf<br />
19
Volle Konzentration<br />
Der spiegelglatte See<br />
„Widget“ (Design Chris Dicks/Überarbeitung<br />
Dave Creed), gebaut von Wolf<br />
Weiss, Skipper Tommy Lühmann und<br />
JOB (Design Jochen Burhenne),<br />
Skipper Gerhard Schmidt<br />
Christian Brandstätter setzt auf<br />
schwarze Segel<br />
gesegelt wurde, jeweils fünf Läufe absolvieren<br />
müssen, aber dies gelang nicht.<br />
Um den vielen Besuchern, die zum Zuschauen<br />
vorbei kamen, und den vielen Gästen<br />
des Biergartens, der stets voll besucht<br />
war, dennoch etwas Unterhaltung zu bieten,<br />
wurden öfter Läufe oder auch Matchraces<br />
gestartet, die dann von Teddy Lampe per<br />
Mikrofon moderiert wurden, was bei den<br />
Zuschauern auf großes Interesse stieß.<br />
Dazu nahmen sich die Segler die Zeit, die<br />
vielen an sie gerichteten Fragen ausführlich<br />
zu beantworten.<br />
Obwohl sie nicht viel segeln konnten, war<br />
die Stimmung unter den Teilnehmern hervorragend.<br />
Dies lag nicht nur an dem schönen<br />
Umfeld, sondern auch an den organisierten<br />
abendlichen Treffen, bei denen viel<br />
gelacht wurde.<br />
Und so gab es am Ende mit nur drei<br />
gewerteten Läufen zwar keinen Deutschen<br />
Meister in der Klasse IOM, dennoch wurde<br />
diese Regatta wegen des harmonischen<br />
Miteinanders zur Regatta der Herzen<br />
gekürt. Folglich werden sich die Segler noch<br />
lange an diese Veranstaltung erinnern.<br />
Peter Hackl hatte für die Sieger extra Geschenke<br />
aus der Keramikwerkstatt Lösche<br />
besorgt und er ließ es sich nicht nehmen,<br />
auf Basis der drei Läufe eine Siegerehrung<br />
durchzuführen und die Preise zu verteilen.<br />
Auch der Karlsfelder Bürgermeister nahm<br />
an der Siegerehrung teil. Der Klassenvorsitzende<br />
der IOM bedankte sich bei Peter<br />
Hackl für die tolle Deutsche Meisterschaft<br />
und sagte, dass es dennoch einen Deutschen<br />
Meister gibt: den Deutschen Meister<br />
im Organisieren – Peter Hackl.<br />
20<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
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<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 21
LADETECHNIK<br />
… na klar, aus dem Koffer! Aber ganz so<br />
einfach ist es ja auch nicht, denn dazu<br />
wird doch einiges an Material benötigt.<br />
Angefangen beim passenden Koffer über<br />
etwas Holz und GfK-Platten. Da ja als Ladeakku<br />
die LiFePos von SLS (StefansLipo-<br />
Shop, siehe Beitrag in der <strong>SchiffsModell</strong><br />
9/2011) eingesetzt werden sollen, muss<br />
ein Koffer erst einmal den entsprechenden<br />
Platz bieten.<br />
Außerdem muss auch klar sein, was denn<br />
nun alles in den Koffer rein soll. In meinem<br />
Fall zuunterst die LiFePos, dann eine<br />
Etage mit Zubehör, Werkzeug etc., hinzu<br />
kommen der Sender und natürlich das<br />
Ladegerät. Zusätzlich wurde auch noch<br />
ein Netzteil eingeplant. Manch einer wird<br />
nun sagen „Gürtel plus Hosenträger“, aber<br />
dazu später.<br />
Nun wurde ein vorhandener „alter“ Fotokoffer<br />
wieder zum Leben erweckt, der auch<br />
heute noch in dieser Größe zu bekommen<br />
ist, Hersteller ist in diesem Fall die Fa. EM-<br />
Bags in Hamburg. Man kann natürlich auch<br />
andere Koffer nehmen, das bleibt jedem<br />
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Wo kommt der Strom<br />
selbst überlassen. Den Koffer habe ich<br />
erst einmal entkernt und wieder aufgearbeitet.<br />
Der Boden erhielt eine GfK-Platte,<br />
auf der die LiFePos untergebracht werden<br />
sollen, und im Deckel wurde eine Veloursfolie<br />
eingeklebt, damit auch die Optik wieder<br />
stimmt. Was das Holz für die Einsätze bzw.<br />
den Rahmen betrifft, fiel meine Wahl auf<br />
Multiplex-Holz mit 6 mm Stärke. Wenn man<br />
vorab gut plant, kann man sich die Teile im<br />
Baumarkt oder im Holzhandel gleich passend<br />
zuschneiden lassen.<br />
Angefangen wurde mit der GfK-Platte,<br />
die genau in den Boden des Koffers eingepasst<br />
wurde, denn diese Auflagefläche<br />
halte ich hinsichtlich der Akkus für besser<br />
geeignet als Holz. Obwohl im ersten Teil<br />
dieses Beitrages ja noch die Überlegung<br />
anstand, das Ladegerät mit 8s1p zu betreiben,<br />
wurde dies nun bei Planung und<br />
Bau des Koffers verworfen und auf 4s2p<br />
geändert, denn alle anderen Zubehörteile<br />
wie Lötkolben, Heiztasche, Lüfter etc. werden<br />
ja mit 12 Volt betrieben. Nun wurde<br />
Gleich geht’s los: Fotokoffer mit Holz- und GfK-Platten<br />
Leerer und für den Ausbau vorbereiteter Koffer<br />
22 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
LiFePos probehalber auf der GfK-Platte platziert<br />
Der Rahmen für die „erste Etage“<br />
her...?<br />
Neben der Fixierung der LiFePos bietet der Rahmen noch Platz für Zubehörteile<br />
die Platzierung der Zellen im Koffer<br />
festgelegt und ein stabiler Rahmen<br />
zu ihrer Fixierung gebaut. Während<br />
des Transports darf hier keinesfalls<br />
etwas passieren, denn sonst sind<br />
nicht nur Rauchwolken das Ergebnis!<br />
Diesen Rahmen kann man natürlich<br />
auch anders gestalten, um z. B. noch<br />
einiges an Kleinteilen bzw. Zubehör<br />
unterzubringen, das muss jeder für<br />
seinen Zweck entscheiden. Damit<br />
später die Etagen bzw. die Rahmen<br />
optimal aufeinander passen, wird erst<br />
ein kompletter Rahmen in der gesamten<br />
Höhe zusammengeklebt und dann<br />
in der entsprechenden Höhe, wie hier<br />
der Höhe der LiFePos, getrennt. Der<br />
zweite Rahmen wird mit einer entsprechenden<br />
Aufteilung versehen, damit<br />
das Zubehör und der Sender für den<br />
Transport einigermaßen fixiert sind.<br />
Als Boden wird für diesen Rahmen<br />
ebenfalls eine GfK-Platte genommen,<br />
die allerdings eine Öffnung für das<br />
Kabel von den LiFePos haben muss.<br />
Als Kabel kommt hochflexibles 4-mm²-<br />
Silikonkabel mit 4-mm-Goldstecker/-<br />
buchse an den LiFePos zum Einsatz,<br />
am anderen Ende eine Steckverbindung<br />
von Speakon, die lt. Datenblatt des<br />
Herstellers eine Dauerbelastung von 30 A,<br />
kurzzeitig 40 A pro Kontakt aushält. Der<br />
Vorteil ist dabei, dass die Buchse und der<br />
Stecker kodiert sind um eine Fehlkontaktierung<br />
auszuschließen, zusätzlich sind sie<br />
durch einen Verriegelungsmechanismus vor<br />
versehentlichem Lösen geschützt.<br />
Wenn der untere Rahmen für die LiFePos<br />
und die nächste Etage fertig sind, kommt<br />
der „Deckel“ dran. Was soll da nun alles<br />
drauf? Was auf jeden Fall drauf muss, sind<br />
Grundplatte und Rahmen der „zweiten Etage“<br />
Speakon-Steckverbindung im Detail<br />
In dieser Etage finden neben dem Sender noch diverse weitere Teile Platz<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 23
Ganz oben kommen Schaltnetzteil (links) und Ladegerät unter<br />
Erster Praxistest auf dem Powerboat-Treffen in Hamminkeln<br />
die entsprechenden Anschlüsse für das<br />
Netzteil, das Ladegerät und für die LiFe-<br />
Pos. Dazu werden entsprechende Aufnahmen<br />
bzw. Halterungen für die jeweiligen<br />
Buchsen und Schalter angepasst und aus<br />
6-mm-Multiplex-Holz aufgebaut. Wie bereits<br />
erwähnt, kommt hier ein sehr kompaktes<br />
Schaltnetzteil 12 V/40 A von Meanwell drauf<br />
(das wiegt gerade mal 1,7 kg) und natürlich<br />
das Ladegerät. Ebenso kommen auf den<br />
„Deckel“ der Anschluss für das Ladegerät<br />
und ein zusätzlicher Anschluss für Zubehör,<br />
wie z. B. Lötkolben, Lüfter usw. Das Netzteil<br />
von Meanwell kann durch ein kleines<br />
Poti bis ca. 13,7 V eingestellt werden. Da<br />
das Metall-Gehäuse blank ist, wurde es<br />
zusätzlich mit der gleichen grauen Veloursfolie<br />
beklebt wie der Kofferdeckel, nicht wegen<br />
der Optik, sondern hauptsächlich um<br />
mögliche Kurzschlüsse zu vermeiden. Das<br />
Netzteil habe ich schon ca. zwei Jahre ohne<br />
Probleme im Einsatz, so dass es auch hier<br />
wieder genutzt werden sollte. Steht dort,<br />
wo man fahren möchte, doch ein 220-V-<br />
Anschluss zur Verfügung, kann man die<br />
LiFePos zuhause lassen und in den dann<br />
verfügbaren Leerraum können andere Teile<br />
wie z. B. die Fahrakkus reingelegt werden.<br />
Um beide möglichen Betriebsarten nutzen<br />
zu können, kommt in die Leitung des Netzteils<br />
zum Ladegerät ein Kfz-Relais mit 40 A<br />
Schaltleistung hinein, das beim Betrieb des<br />
Netzteils angezogen ist und im Ruhezustand<br />
den Anschluss für die LiFePos auf das<br />
Ladegerät schaltet. Dabei handelt es sich<br />
um ein Relais mit einem Wechsler, sprich<br />
es wird nur der Pluspol umgeschaltet. Da<br />
die Relaiskontakte ja nur im geschlossenem<br />
Zustand belastet werden, ist die Schaltleistung<br />
von 40 A vollkommen ausreichend. Zusätzlich<br />
wird ein beleuchteter Hauptschalter<br />
zwischen die Stromversorgung und das<br />
Ladegerät eingesetzt, so dass jederzeit optisch<br />
sichtbar ist, dass das Ladegerät ok ist.<br />
Auch hier reicht die Lastangabe von 20 A<br />
auf dem Schalter aus, denn die Leistung<br />
wird ja nicht geschaltet, sondern<br />
nur im geschlossenen Zustand<br />
quasi durchgereicht.<br />
Die einzelnen Teile wie Netzstecker<br />
mit Schalter, 4-mm-<br />
Buchsen, Kfz-Relais, Speak-On-<br />
Buchse und Hauptschalter für<br />
das Ladegerät sind bei Conrad<br />
erhältlich, so dass man nicht<br />
diverse Geschäfte abklappern<br />
muss, um die einzelnen Teile zu<br />
finden. Aber das ist natürlich jedem<br />
selbst überlassen, was an<br />
Teilen eingesetzt wird, bzw. was<br />
jedem selbst gefällt.<br />
Nun werden so manche sicherlich<br />
sagen: Was für ein Aufwand,<br />
das tue ich mir nicht an! Aber<br />
auch hier ist zu sagen, dass für<br />
das Hobby in der Regel eine<br />
Menge Geld investiert wird, nur<br />
an der Basis, sprich bei der Ladetechnik,<br />
wird in vielen Fällen<br />
gespart. Leider ist das Hyperion-<br />
Ladegerät in dieser Größe nicht<br />
mehr im aktuellen Sortiment zu<br />
finden, aber sicherlich gibt es<br />
den einen oder anderen Händler,<br />
der dieses Gerät noch vorrätig<br />
hat. Für alle die Interesse haben,<br />
einen Nachbau mit ähnlichen Basis-Komponenten<br />
vorzunehmen,<br />
ganz unten eine Auflistung über<br />
die Teile und wo diese zu finden<br />
sind.<br />
So, der Koffer ist fertig, also<br />
muss er jetzt zum Härtetest ans<br />
Wasser. Da passte es gut, dass<br />
das Powerboat-Treffen in Hamminkeln<br />
genau am Wochenende<br />
nach der Fertigstellung stattfand,<br />
also genau das richtige Timing.<br />
Das Ergebnis: voller Erfolg zur<br />
Premiere! Die LiFePos haben den<br />
Life-Test bestanden; die ganze<br />
Technik wurde um 10.00 Uhr einund<br />
um 18.00 Uhr ausgeschaltet,<br />
aber die 4s2p waren immer noch<br />
nicht ganz leer. Die ganze Zeit<br />
wurden das Hyperion-Ladegerät<br />
und eine Heiztasche betrieben, also eine<br />
Dauerbelastung, die zwar „nur“ bei ca. 1,5 A<br />
liegt, aber dazu kommen ja noch die Ladezyklen.<br />
Geladen wurden insgesamt jeweils<br />
zwei 4s-LiPos mit 4000 und 3000 mAh. Die<br />
4000er wurden an beiden Ausgängen zweimal<br />
mit 4 A geladen, ebenfalls die 3000er<br />
zweimal mit 3 A und zum Schluss noch mal<br />
ein 3000er mit 3 A.<br />
Es hat sich also gezeigt, dass die grundlegende<br />
Idee, diese LiFePos als Ladeakku<br />
einzusetzen, vollkommen richtig war.<br />
Bauteile und Bezugsquellen<br />
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Holz<br />
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Netzanschluss Art.-Nr. 501638<br />
Speakon-Steckverbindung Art.-Nr. 739820<br />
Speakon-Buchse Art.-Nr. 739839<br />
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24 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
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<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 25
SEGELSCHIFFE<br />
Das Ruderboot der „Boston“<br />
25 Jahre Sw<br />
„Heute wird ein guter Tag ...“, tönte es aus<br />
dem Radio, als ich mich früh am Morgen<br />
des 09. September 2011 auf den Weg nach<br />
Bern machte. Aus Anlass des 25. Jubiläums<br />
begann das Swiss Mini Sail Treffen dieses<br />
Jahr schon am Freitag. Für das Wochenende<br />
bis zum Sonntag war bestes Reise- und<br />
Modellbauwetter angesagt: Sonnenschein<br />
und reichlich Grade auf der Temperaturskala.<br />
Von Rastatt ab begleitete mich Mario<br />
Schwarz. Bei zwei Modellbauern im Auto<br />
kam während der Reise keine Langeweile<br />
auf. Als wir entdeckten, dass wir beide am<br />
Thema der Figuren auf dem Schiff arbeiteten,<br />
konnte ich die Ankunft in Bern kaum<br />
noch erwarten.<br />
Gegen Mittag trafen wir am Egelsee ein<br />
und dort konnte ich endlich Marios Schätze<br />
ohne schützende Umhüllung bewundern.<br />
Im Ruderboot der „Boston“ sitzen zwei Figuren,<br />
die Klaus Prystaz und Felix Wehrli<br />
darstellen sollen. Die im Maßstab 1:12<br />
modellierten Figuren sind jeweils nur rekordverdächtige<br />
20 g leicht und dabei noch<br />
beweglich. Ich glaube, der Rudergänger auf<br />
meiner „Maurice & Pierre“ hat allein schon<br />
einen 20 g schweren FIMO-Kopf. Marios<br />
Kniff bei der Geschichte ist der innovative<br />
Einsatz leichter Materialien wie Papier und<br />
Schrumpfschlauch, ergänzt durch Leicht-<br />
FIMO. Bei seiner „Melas“, einem als Hummerfänger<br />
eingesetzten Canot Breton, sitzt<br />
Laterne im Topp<br />
der „Melas“<br />
Bisquine „Pauline“<br />
„Melas“<br />
26 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Folkeboot „Peter Pan“<br />
PETER BURGMANN<br />
Bisquine „Pauline“ nicht. Das Modell des<br />
im französischen Dahouet beheimateten<br />
Schiffes ist dafür viel zu groß. Es ist sogar<br />
so groß, dass Jean-Luc mit ihm bei einer<br />
Begegnung neben dem Original in dessen<br />
Heimathafen her fahren konnte.<br />
Überhaupt waren große Modelle am Freitag<br />
vermehrt auf dem Egelsee in Bern anzutreffen.<br />
Rolf Agatz ließ seine „Peter Pan“<br />
zu Wasser. Das herrlich mit Eichenleisten<br />
beplankte Folkeboot ist im Maßstab 1:5<br />
stolze 150 cm lang. Die fast ein Quadratmeter<br />
große Segelfläche schiebt die 17 kg<br />
Schiffsmasse mühelos durchs Wasser. Das<br />
Folkeboot beruht auf einem dänischen Entwurf,<br />
bei dem die Klassenvorschriften sogar<br />
die Wahl der Hölzer bestimmen. Rolf verriet<br />
mir, dass seine „Peter Pan“ demnächst wohl<br />
ausführlich in der „<strong>SchiffsModell</strong>“ vorgestellt<br />
werden wird.<br />
Franz Amonn konnte sich am Freitag ein<br />
wenig beim Segeln im sanften Wind mit<br />
seiner Côtre de Carantec „Gwagennad“<br />
von der Organisation des Treffens entspan-<br />
iss Mini Sail<br />
Hummerkörbe auf<br />
der „Gwagennad“<br />
der 1:12-Steuermann am Ruder. Die Fernsteuerung<br />
bedient verdeckt im Modell Segelwinde<br />
und Ruder. Die Laterne im Masttopp<br />
ist der Wächter für den LiPo-Akku. Die<br />
„Melas“ basiert auf dem Wasserlinienmodell<br />
„Smutje“ der Fa. Beusch, Mario ergänzte<br />
Matrose an Bord<br />
der „Pauline“<br />
passend das Unterwasserschiff. Mit Zusatzkiel<br />
ist die „Melas“ 300 g schwer und nur 29<br />
cm lang.<br />
Gewichtssorgen plagten Jean-Luc Merck<br />
aus dem französischen Elsass bei der Auswahl<br />
seiner Besatzungsmitglieder für seine<br />
„Gwagennad“<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 27
Die Boote des Nachwuchses<br />
auf dem Wasser<br />
nen. Auch in 1:5 gebaut, bietet ihr Anblick<br />
die Facetten der beruflichen Seefahrt: Die<br />
Hummerkörbe an Bord sind etwa handgroß,<br />
Franz hat ihren Aufbau und die Fertigungsweise<br />
präzise nachgebildet.<br />
Dieselbe Schweizer Perfektion konnte ich<br />
an der von Eduard Bannwart gebauten<br />
„Unicornio“ wiederentdecken. Heute befindet<br />
sich die „Unicornio“ in der Obhut von<br />
Stefan Streit, der das Kleinod behütet. Die<br />
Szenen vom Leben an Deck des Schiffes<br />
sind am besten mit dem Makro-Objektiv zu<br />
entdecken. Da steht ein zeitgemäß gekleidetes<br />
Paar an der Reling. Sie schaut erwartungsvoll<br />
in die Ferne, während er nachdenklich<br />
das Ergebnis der Beobachtungen<br />
im Gesicht seiner Frau zu lesen versucht.<br />
Der Koch bespricht sein neuestes Rezept<br />
mit der überaus hübschen, nur durch den<br />
Vorhang der Takelage zu entdeckenden<br />
Matrosin. In einer schmucken Schatulle ruht<br />
der Sextant, daneben Fernglas und Flüstertüte.<br />
Auf dem Aufbau ist neben den Möwen<br />
der Bottich mit dem Log zu entdecken. Die<br />
frisch gefangenen Fische auf der Luke werden<br />
sicher demnächst in der Kombüse zubereitet.<br />
Am Samstag mehrten sich weiter die Jubiläumsgäste.<br />
Als Stefan Streit uns alle<br />
zur Eröffnungsansprache zusammenrief,<br />
lauschten Teilnehmer aus den Niederlanden,<br />
aus Frankreich, Deutschland und der<br />
Schweiz den Ausführungen. Von bisher 25<br />
Treffen der Swiss Mini Sail fanden 23 am<br />
Egelsee in Bern statt. Die Swiss Mini Sail<br />
kommt ohne Präsidenten oder spezielle<br />
Organe aus, sie lebt vom großen Enthusiasmus<br />
ihrer Mitglieder. Als Sprecher der<br />
Mini Sail Classic unterstrich Klaus Prystaz<br />
die starke Verbundenheit mit der Swiss<br />
Mini Sail, die sich in vielen Doppelmitgliedschaften<br />
wiederspiegelt. So seien die<br />
Übergabe der Jubiläumsgeschenke<br />
Schweizer Vorbild für die Classicer. Für ihn<br />
waren 20 x Bern jeweils wie Weihnachten<br />
und Ostern zusammen und ganz bestimmt<br />
das Mekka der Mini Sail-Idee. Schon im<br />
Juni 1981 veröffentlichte Franz Amonn in<br />
der <strong>SchiffsModell</strong> Gedanken zur Mini Sail.<br />
Das war vor 30 Jahren!<br />
Felix Wehrli ist seit dem 2. Swiss Mini Sail<br />
Treffen am Baggersee dabei. Er überreichte<br />
Details an Deck der „Unicornio“<br />
Die „Swiss<br />
Mini Sailerei“<br />
Der Niedergang<br />
der „Hinano“<br />
28 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Skûtsje<br />
„Trouwe Hulp“<br />
Die „Hinano“<br />
ein linkes und ein rechtes Halbmodell der<br />
„Gwagennad“ als Geschenk der Mini Sail<br />
Classic an Franz und Stefan. Franz reichte<br />
seine Hälfte an Peter Ziegler mit der Begründung<br />
weiter, dass es dessen Initiative<br />
und Beharrlichkeit zu verdanken sei, dass<br />
es die Swiss Mini Sail überhaupt gäbe. Sehr<br />
bewegt nahm Peter das Geschenk aus<br />
Franz‘ Händen entgegen.<br />
Vernickelter Bugspriet<br />
der Staverse Jol<br />
Staverse Jol<br />
Franz zitierte in seiner Rede<br />
die verbindende Kraft des Tauwerks.<br />
Allen Teilnehmern überreichte<br />
er als Jubiläumsgabe<br />
den Schnellbausatz für die<br />
„Swiss Mini Sailerei“. Diese raffiniert<br />
einfache Maschine schließt<br />
sicherlich so manch große Lücke<br />
in unseren Modellbauwerkstätten.<br />
Franz Amonn, Urs und<br />
Stefan Streit schufen aus insgesamt<br />
1.800 Teilen die Bausätze<br />
für 30 vollwertige Maschinen.<br />
Herzlichsten Dank für die Mühe<br />
und die Idee für dieses außergewöhnliche<br />
Geschenk!<br />
Ein Erlebnis der besonderen Art war der<br />
Besuch des Swiss Mini Sail Treffens in<br />
Bern für eine Gruppe 10-jähriger Schüler<br />
der Züricher Schule „Universikum“. Andrea<br />
Gelli von der Swiss Mini Sail hatte an zwölf<br />
Freitagen mit sechs Jungen und einem<br />
Mädchen Modellsegelschiffe gebaut. Das<br />
Schulprojekt begann mit dem Laminieren<br />
des Rumpfes und reichte bis zum Aufrichten<br />
der selbstgebauten Takelage. Bei so viel<br />
Begeisterung und Beharrlichkeit ist uns der<br />
Nachwuchs sicher.<br />
Statt einem Arbeitsschiff brachte diesmal<br />
Felix Wehrli Bootsbau vom Feinsten mit.<br />
Einen 75er Nationalen Kreuzer, getauft auf<br />
den Namen „Hinano“, im Original gebaut<br />
von der namhaften Werft Abeking & Rasmussen.<br />
Wie detailgenau Felix sich dem<br />
Thema widmete, beschreiben die Fotos<br />
besser als viele blumige Worte.<br />
Im Wattenmeer sind die Originale zweier<br />
weiterer Modelle beheimatet. Zum einen<br />
die, oder sagt man das, Skûtsje von Arye<br />
„Unicornio“<br />
Penning aus den Niederlanden.<br />
Ursprünglich wollte Arye das<br />
Schiff seines Vaters nachbauen,<br />
was aber an fehlenden Unterlagen<br />
und Maßstabsproblemen<br />
scheiterte. Auf Basis von Bildern<br />
und Bauplänen der in Rotterdam<br />
liegenden „Maria Helena“ entstand<br />
Aryes „Trouwe Hulp“, als<br />
Skûtsje von 1904 in 1:20.<br />
Ob Rotterdam noch zum Heimatgebiet<br />
der Staverse Jol gehört,<br />
müsste ich erst erforschen. Für<br />
Einheimische wäre die Flagge<br />
mit den charakteristischen roten<br />
Seerosenblättern (es sind also<br />
keine Tulpen, wie ich zuerst vermutete!)<br />
schon ein ganz klares Signal. Manfred<br />
Wiskow erschuf das Modell in seinem<br />
Standardmaßstab von 1:10. Das ungewöhnliche<br />
Plattbodenschiff ohne Seitenschwerter<br />
wurde dadurch 90 cm lang. Die<br />
Staverse Jol wurde Mitte der 30er-Jahre<br />
des 20. Jahrhunderts als Fischereischiff<br />
entwickelt. Heute existieren nur noch wenige<br />
Exemplare mit dieser Aufgabe. Meist<br />
wurde das Schiff zur Yacht umgebaut. Der<br />
Entwurf von Gipon sah eine Plicht vor, in der<br />
sechs Personen ausreichend Platz für beschauliches<br />
Segeln hätten. Das Modell wurde<br />
von Manfred Eiche auf Eiche gebaut und<br />
mit einem Teakdeck versehen, trotzdem ist<br />
es nur 7 kg schwer. Innenausbau und vernickelte<br />
Beschläge verfeinern das Modell. Die<br />
modernen Staverse Jol werden heute aus<br />
Kunststoff gebaut und sogar nach England<br />
und Kanada exportiert.<br />
Und irgendwie war es dann auf einmal<br />
schon später Sonntagnachmittag. Zeit zum<br />
Aufbruch. Wie im Fluge war wieder einmal<br />
die Zeit vergangen. Leckerstes Essen aus<br />
der Kombüse, stellvertretend sei nur das<br />
„Schäufele“-Menü und die reiche Auswahl<br />
an Nachspeisen erwähnt, hatten den Geist<br />
für lehrreiche und unterhaltsame Gespräche<br />
aufnahmebereit gehalten. Danke all den<br />
rührigen Helfern, die die Gaumenfreuden<br />
zubereiteten und im Hintergrund fleißig<br />
waren. Danke für die Gastfreundschaft und<br />
danke für die Möglichkeit, das Treffen besuchen<br />
zu können! Ich freue mich schon auf<br />
das nächste Swiss Mini Sail-Treffen!<br />
Ach ja, und wer noch mehr zu diesem Thema<br />
lesen will, dem sei das aktuelle Sonderheft<br />
der <strong>SchiffsModell</strong> mit dem Titel<br />
Minisail-Classic empfohlen!<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 29
VERSCHIEDENES<br />
EBERHARD FORDINAL<br />
4. Fielmann-Cup in Eberswalde<br />
Die DUNEN mit ihrem<br />
Spiegelbild<br />
Schon zum vierten Mal hatte der<br />
Modellsportclub Eberswalde zum<br />
Fielmann-Cup an den Clubteich in<br />
Macherslust eingeladen. Der Clubteich ist<br />
ein „Kleinod“ in der Landschaft. Er wurde<br />
seitens des Clubs gepachtet und wird<br />
natürlich dementsprechend gepflegt. Der<br />
Wettbewerbskurs ist vom Frühjahr bis in<br />
den Herbst ununterbrochen aufgebaut,<br />
sodass praktisch ein ganzjähriges Training<br />
möglich ist.<br />
Das nutzten auch die Teilnehmer am Fielmann-Cup:<br />
Sie reisten schon am Freitag<br />
zeitig an und konnten dann noch recht lange<br />
trainieren. Ausgeschrieben waren die<br />
Klassen F2a, F2b, F2c, jeweils Junioren und<br />
Senioren, sowie F4a, F4b, F4c, ebenfalls in<br />
Junioren und Senioren unterteilt. Auch der<br />
traditionelle „Frauenpokal“ wurde wieder<br />
ausgetragen. Jede Teilnehmerin konnte mit<br />
einem Modell in die Wertung kommen. Wer<br />
mehrere Modelle hatte, musste vorher bekannt<br />
geben, welches Modell gewertet werden<br />
sollte. Für den Frauenpokal entfiel die<br />
Bauwertung, es wurde nur die Fahrleistung<br />
gewertet. Die wenigen Starter der dampfgetriebenen<br />
Modelle (F-DS) reihten sich in die<br />
Klasse F2b ein (ohne Bewertung der Maschinenanlage).<br />
Mit seinem tollen Clubteich ist der Eberswalder<br />
Club in der glücklichen Lage, fast<br />
an jedem Wochenende ein Training oder<br />
kleine Wettbewerbe durchzuführen. So werden<br />
auch die internen Wertungsläufe für<br />
die Clubmeisterschaft hier durchgeführt.<br />
Gewertet werden dabei vier Läufe in der<br />
Klasse F4. Der vierte Lauf ist in jedem Jahr<br />
gleichzeitig der überregionale Wettbewerb<br />
des Fielmann-Cups. Die Pokale für diesen<br />
Cup werden von der Fielmann-Filiale<br />
in Eberswalde gestiftet und oft auch von<br />
einem Vertreter dieser Filiale überreicht.<br />
Anwesend waren auch in diesem Jahr viele<br />
befreundete Clubs wie der SMC Pirna und<br />
30<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
ANGERMÜNDE<br />
von Peter Sager<br />
Patrouillenboot von<br />
Eckhard Engmann<br />
Bauprüfung in der Klasse F4c<br />
der MSV Sächsische Schweiz. Der Modellsportclub<br />
aus Rügen fehlte diesmal leider.<br />
Die weiteste Anreise hatte Albert Waschinski<br />
aus Ratzeburg. 40 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer mit 70 Modellen waren am<br />
Start, der Eberswalder Club war natürlich<br />
am stärksten vertreten.<br />
Bedingt durch einige sehr warme Tage<br />
wuchsen die Wasserpflanzen sehr schnell<br />
und mussten ab und zu mit dem Kescher<br />
eingefangen werden. Eine quer über den<br />
Teich gespannte Sperrleine hielt aber die<br />
meisten Pflanzenteile und die Entengrütze<br />
zurück, sodass der Wettbewerb in keiner<br />
Weise gefährdet war. Die wenigen Behinderungen,<br />
die offensichtlich waren, wurden<br />
durch die Möglichkeit der Wiederholung<br />
des Laufs oder auch nur eines Manövers<br />
eliminiert.<br />
Mit der Bauprüfung in den F2-Klassen und<br />
der Fahrprüfung in F4a mit 32 Startern,<br />
begann der Wettbewerb am Samstagvormittag.<br />
Die Bauprüfung wurde diesmal in<br />
„eigener Regie“ unter der Leitung von Eckhard<br />
Engmann durchgeführt. Da konnte<br />
eigentlich nichts schief gehen, denn in der<br />
Prüfungskommission war auch der mehrfache<br />
Weltmeister Peter Sager vertreten.<br />
Als Clubvorsitzender, Wettbewerbsteilnehmer<br />
und Organisator hatte er natürlich alle<br />
Hände voll zu tun. Mit Unterstützung seiner<br />
fleißigen Clubmitglieder wurden die insgesamt<br />
210 Starts in den beiden Tagen und<br />
die Bauwertungen ohne Probleme durchgeführt.<br />
In allen Klassen wurden drei Läufe<br />
gefahren, davon der jeweils schlechteste<br />
Lauf gestrichen. Von den zwei verbliebenen<br />
Läufen wurde der Durchschnitt berechnet<br />
und gewertet. Bei der Bauprüfung errechnete<br />
man den Durchschnitt aus den drei<br />
Schiedsrichterwertungen.<br />
Nur durch die gute Organisation des Ablaufs<br />
konnten die vielen Starts zeitgemäß<br />
durchgeführt werden. Dazu gehörten auch<br />
die Doppelstarts, die sich mittlerweile gut<br />
bewährt haben. Dabei befinden sich immer<br />
BREMEN 9 von Kai Hölzel.<br />
zwei Modelle auf dem Wasser, die zeitlich<br />
versetzt starten und sich dadurch nicht behindern.<br />
Das funktioniert sehr gut. Wenn<br />
doch einmal ein Modell zu schnell sein<br />
sollte, so kann es problemlos warten, denn<br />
mit den heutigen Motorisierungen gibt es ja<br />
ohnehin keine Zeitprobleme mehr. Genrell<br />
werden die meisten Modelle ohnehin viel zu<br />
schnell gefahren.<br />
Acht Teilnehmer waren bei den Junioren in<br />
der Klasse F4a am Start. Hier gab es ein<br />
Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Eberswalder<br />
Sportler Nils Musielak (Vizeweltmeister<br />
2011) und Martin Thies. Beide fuhren<br />
sehr gut, jeder 2 x 100 Punkte. Den Wettbewerb<br />
entschied dann aber Martin Thies mit<br />
einer dritten „Vollen Wertung“ für sich.<br />
Die F4a war auch bei den Senioren mit 24<br />
Teilnehmern die am stärksten belegte Klasse.<br />
Kai Hölzel aus Pirna brachte hier seine<br />
Eckhard Engmann mit seinem<br />
Patrouillenboot (F2b) am Start<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 31
BREMEN 9 an den Start, konnte aber nicht<br />
in die Medaillenränge fahren und landete<br />
auf Platz 10. Der erste Platz war wieder heiß<br />
umkämpft, denn zwei Starter fuhren dreimal<br />
eine 100er-Wertung. So mussten Lutz<br />
Meißner und Ronald Henschel, beide MSC<br />
Eberswalde, den Sieg im Stechen ausfahren.<br />
Damit die Entscheidung schneller erreicht<br />
wird, müssen die Fahrer im Stechen<br />
den Kurs seitenverkehrt absolvieren. Dabei<br />
setzte sich Lutz Meißner mit der besseren<br />
Wertung durch und errang den Sieg in der<br />
Klasse F4a. In dieser Klasse wurden auch<br />
die meisten „Vollen Wertungen“ gefahren.<br />
Obligatorisch war dabei das Läuten der<br />
Schiffsglocke bei jeder „Vollen Wertung“.<br />
Bis zum Platz 9 hatten alle Fahrer 100<br />
Punkte auf ihrem Konto. Die Platzierungen<br />
unterschieden sich nur durch das Ergebnis<br />
im schlechtesten Lauf, dem eigentlichen<br />
Streichlauf. So kam auch Weltmeister Peter<br />
Sager in dieser Klasse nur auf Platz 4.<br />
Das geht schief:<br />
die DUNEN läuft ins<br />
Dock ein<br />
Dampfschiff „San Julian“ schafft das erste<br />
Tor fehlerfrei<br />
Schweres Modell: Frachter LEUNA von Ulli Szadkowski (links)<br />
In der Klasse F4b konnte endlich auch<br />
Kai Hölzel punkten und erkämpfte sich mit<br />
Platz 1 einen der Fielmann-Pokale. Lutz<br />
Meißner schaffte bei gleicher Bauwertung<br />
den zweiten Platz, da er etwas schlechter<br />
gefahren war.<br />
Mit nur acht Startern war die Klasse F4c<br />
nicht gerade stark besetzt. Lutz Meißner<br />
belegte hier einen sehr guten zweiten Platz<br />
und musste sich nur dem Weltmeister Peter<br />
Sager geschlagen geben, der in der Bauwertung<br />
und beim Fahren eine bessere<br />
Wertung bekam. Mit am Start war auch Barbara<br />
Sager mit ihrem amerikanischen Torpedoboot,<br />
sie hatte aber gegen ihren Mann<br />
keine Chance und belegte Platz 7.<br />
Drei Starter in der Klasse F2a machten die<br />
Plätze unter sich aus. So konnte sich der<br />
kleine Lucas Lipowski aus Pirna den dritten<br />
Platz mit seinem Kutter sichern. Eckhard<br />
Engmann aus Eberswalde belegte Platz 2.<br />
Den ersten Platz sicherte sich Peter Sager<br />
mit dem Küstenschutzschiff ANGERMÜN-<br />
DE. Mit diesem Schiff hatte er bei der Weltmeisterschaft<br />
in Bank (Ungarn) im Juli 2011<br />
den vierten Platz erreicht. Besser besetzt<br />
war die Klasse F2b mit neun Teilnehmern.<br />
32 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
Anfahrt ans Dock
Es ist natürlich so, dass die meisten Sportler<br />
mit mehreren Modellen angereist waren<br />
und auch in mehreren Klassen starten. Etwas<br />
benachteiligt war Roland Dressel, der<br />
mit seinem Dampfschiff „San Julian“ in dieser<br />
Klasse starten musste und dann noch<br />
das Pech hatte, dass sein Brenner im zweiten<br />
Lauf ausging. Das reichte nur für Platz<br />
7. Den dritten Platz erkämpfte sich Eckhard<br />
Engmann mit seinem Patrouillenboot. Eine<br />
Überraschung gab es in dieser Klasse, denn<br />
der zweite Platz ging an Manfred Fähnrich<br />
mit seinem Lotsenschoner DUNEN. Durch<br />
einige leichte Böen war das Schiff doch<br />
recht schwer zu steuern, um so erstaunlicher<br />
war, dass er damit den zweiten Platz<br />
erkämpfte. Den musste er aber bei der Einfahrt<br />
ins Dock mit einem Schaden bezahlen:<br />
„Ich habe es knacken gehört, so ein Mist,<br />
wieder etwas ab“, sprach der Skipper und<br />
ging vom Steg. Den Sieg in dieser Klasse<br />
holte sich unangefochten Peter Sager mit<br />
gefolgt von Ursula Engmann auf Platz 2 und<br />
Brigitte Rudolph auf Platz 3, beide mit je 98<br />
Punkten. Barbara Sager hatte mit der Steuerung<br />
ihres Bootes Schwierigkeiten, der<br />
Drehzahlsteller setzte wegen thermischer<br />
Probleme aus und daher reichte es nur zu<br />
Platz 7.<br />
Die gesamte Jahreswertung des Eberswalder<br />
Clubs, die nun mit diesem vierten<br />
Wettbewerb endete, ist noch geheim, sie<br />
wird erst im November mit der Übergabe<br />
des Jahrespokals verkündet.<br />
Mit der erfolgreichen Durchführung dieses<br />
Wettbewerbs ist dem MSC Eberswalde<br />
wieder einmal eine Glanzleistung gelungen.<br />
Nicht nur der gut organisierte Wettbewerbsablauf,<br />
sondern auch das ganze<br />
Drumherum hatten Hand und Fuß. Egal ob<br />
es die schönen Abende am Lagerfeuer oder<br />
die Verpflegung an den drei Tagen war, alles<br />
war gut durchdacht und wurde von den<br />
Clubmitgliedern liebevoll durchgeführt. Das<br />
war kurz zuvor als alter und neuer Weltmeister<br />
aus Bank (Ungarn) zurückgekommen.<br />
Der Eberswalder Club war mit dem<br />
siebenfachen Weltmeister Peter Sager und<br />
vier weiteren Sportlern als stärkster Club<br />
Deutschlands bei der Weltmeisterschaft<br />
(NS) vertreten. Von den 11 deutschen<br />
Medaillen hat allein der Club Eberswalde<br />
vier Stück erkämpft. Nils Musielak errang<br />
eine Silbermedaille in der Klasse F4b Junioren<br />
und Peter Sager schaffte es, einen<br />
ganzen Medaillensatz zu holen: Er erhielt<br />
für seine überragenden Leistungen Gold in<br />
F2b, Silber in F2c und Bronze in F4c. Als<br />
Zugabe gab es noch einen vierten Platz in<br />
der Klasse F2a. Damit hat Peter Sager alle<br />
möglichen Medaillen errungen und ist nun<br />
schon achtfacher Weltmeister. Die Goldmedaille<br />
errang er mit seinem neuen Modell<br />
der BISMARCK. Der Bau dieses Modells<br />
hat sich also gelohnt und schon voll<br />
ausgezahlt. Mit seiner nun schon 20 Jahre<br />
Die SCHARNHORST<br />
von Peter Sager ging<br />
1991 zum ersten Mal<br />
bei der WM in Russland<br />
an den Start. Es<br />
ist das erfolgreichste<br />
Schiffsmodell aller<br />
Zeiten, es wurde vier<br />
Mal Weltmeister<br />
BREITLING in<br />
Rückwärtsfahrt<br />
seinem neuesten Modell, der BISMARCK.<br />
Peter bekam in der Bauwertung und in der<br />
Fahrprüfung mit Abstand die meisten Zähler<br />
und siegte mit 198,67 Punkten.<br />
Leider gingen auch in der Klasse F2c wieder<br />
nur drei Starter auf Kurs. Ulrich Szadkowski<br />
belegte mit seinem Motortanker LEUNA<br />
den dritten Platz. „Eine bessere Platzierung<br />
wäre drin gewesen, aber ich treffe die<br />
Tore nicht“, so sein Ärger. Dafür bekam er<br />
für sein sehr sauber gebautes Modell auch<br />
eine gute Baubewertung. Platz 2 ging an<br />
Siegfried Borchert mit seiner BREITLING.<br />
Da blieb dann ja nur noch einer für den Sieg<br />
übrig und das war erneut Peter Sager mit<br />
seinem Schlachtschiff SCHARNHORST. Mit<br />
198,67 Punkten gewann er auch in dieser<br />
Klasse und belegte damit in vier Klassen<br />
den ersten Platz.<br />
Eine Besonderheit beim Fielmann-Cup ist<br />
der traditionelle Frauenpokal. Mit großer<br />
Begeisterung fahren die Frauen im Feld mit,<br />
werden aber für diesen Pokal extra gewertet.<br />
Neun Frauen und Mädchen kamen in die<br />
Wertung und die drei ersten Plätze gingen<br />
alle an den Eberswalder Verein. Siegerin<br />
wurde Regine Henschel mit 100 Punkten,<br />
Die SCHARNHORST am ersten Tor<br />
reichte vom selbst gebackenen Kuchen<br />
über den Eintopf aus dem Kessel bis hin zu<br />
Wurst und Fleisch vom Grill.<br />
„Es gab keine Vorkommnisse, keine Untergänge<br />
und keine Zusammenstöße. Alles<br />
verlief reibungslos, 28 Pokale wurden vergeben“,<br />
so der abschließende Kommentar<br />
vom Clubvorsitzenden Peter Sager. Peter<br />
alten SCHARNHORST fuhr er immerhin<br />
noch Silber gegen den starken Chinesen<br />
Zhiyong heraus. Nur der etwas ungünstige<br />
Kurs (zu großer Abstand vom Steg) ließ<br />
bei der WM keine bessere Platzierung zu.<br />
Peter kann es eigentlich besser, wie er es<br />
beim Fielmann-Cup mit vier ersten Plätzen<br />
bewiesen hat.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 33
MOTORSCHIFFE<br />
HENNING BURSCH<br />
achdem ich in der Schiffs-<br />
Modell 8/2010 über den<br />
Bau des Rumpfes für dieses<br />
Modell eines 8,5-m-Seeno-<br />
trettungsbootes der DGzRS<br />
berichtet habe, möchte ich in diesem Beitrag<br />
nun auf den Bau des Bootes eingehen.<br />
Bei Modellbau Häger kann man das 8,5-m-<br />
Boot ja als Komplett-Baukasten im Maßstab<br />
1:25 erstehen. Ich wollte aber unbedingt<br />
beim Maßstab 1:20 bleiben, da meine<br />
NEUHARLINGERSIEL und meine im Bau<br />
befindliche HANS HACKMACK ebenfalls in<br />
diesem Maßstab gehalten sind. Für Herrn<br />
Häger war das Vergrößern des Maßstabes<br />
in seinem CAD-System überhaupt kein<br />
Problem, so dass ich sämtliche zum Aufbau<br />
gehörenden Teile recht fix auf meiner<br />
Werkbank hatte. Auch wenn Herr Häger<br />
sich große Mühe mit dem Ausdruck der<br />
Zeichnungen zu seinen Bauteilen macht, so<br />
war es doch gar nicht so einfach nachzuvollziehen,<br />
welches Teil jetzt wofür gedacht<br />
ist, vor allem deshalb, weil es mehrere Teile<br />
gibt, die sich in Größe und Form kaum voneinander<br />
unterscheiden. Also habe ich erst<br />
einmal alle Teile auf dem Fußboden meiner<br />
Werkstatt „verteilt“ und zunächst mit der Zuordnung<br />
begonnen. Herr Häger lieferte netterweise<br />
auch eine CD mit Baustufenfotos<br />
mit, die sehr hilfreich ist und auch per E-Mail<br />
und am Telefon stand er für Rückfragen immer<br />
zur Verfügung.<br />
8,5-m-Boot in 1:20<br />
34 <strong>SchiffsModell</strong> 00/2011
Um die Baustufenbilder nicht ausdrucken<br />
zu müssen, habe ich mir für relativ kleines<br />
Geld einen digitalen Bilderrahmen besorgt,<br />
der nun einen festen Platz in meiner Werkstatt<br />
hat. Noch flugs die Bilder von der CD<br />
auf eine Speicherkarte geladen und nun<br />
konnte es losgehen.<br />
Zuerst wird die Plicht zusammengebaut.<br />
Ich kann hier nur jedem, der sich auch mit<br />
dem Bau dieses Bootes beschäftigt, raten,<br />
gleich an den achteren beiden Ecken im<br />
Plichtboden kleine Ablaufrohre als Lenzrohre<br />
für überkommendes Spritzwasser<br />
einzubauen. Da ich dies nicht gemacht<br />
habe und nachträglich praktisch keine<br />
Möglichkeit besteht, solche Röhrchen<br />
nachzurüsten, muss ich nun nach jeder<br />
Fahrt das übergekommene Wasser mit einer<br />
kleinen Spritze absaugen.<br />
Nachdem die Seitenwände der Plicht sowie<br />
der vordere und hintere Teil mit der Aussparung<br />
für die Bergepforte fertig gestellt sind,<br />
können die Teile auf den Plichtboden aufgeklebt<br />
werden. Generell ist die Passgenauigkeit<br />
der Frästeile wirklich so gut, dass man<br />
sich eigentlich sicher sein kann, ein falsches<br />
Teil erwischt zu haben, sollte einmal eine<br />
größere Abweichung vorhanden sein.<br />
Nach dem Erstellen der Plicht habe ich mit<br />
dem Bau des unteren Teils des geschlossenen<br />
Fahrstandes und der abnehmbaren<br />
Haube des Fahrstandes begonnen. Hier gibt<br />
einem die Zuordnung der Frästeile wirklich<br />
keine Rätsel auf, der Zusammenbau gestaltet<br />
sich recht einfach. Diese Teile müssen<br />
jetzt auch fertig gestellt werden, da dann<br />
die Anpassung des Aufbaus zum Rumpf<br />
bzw. Deck ansteht. Vorher habe ich natürlich<br />
schon die Antriebs- und Steuerungskomponenten<br />
in den Rumpf eingebaut. Beim Antrieb<br />
habe ich mich für einen bürstenlosen<br />
robbe-Außenläufer vom Typ 2824-26 mit<br />
dazu passendem roxxy-Regler der 9er-<br />
Serie entschieden, bei den restlichen Komponenten<br />
fiel die Wahl auf einen Multiplex<br />
Scan-Empfänger vom Typ RX-6 und ein<br />
Mini-Servo von Hitec. Für die Stromversorgung<br />
sind zwei 2s-Dymond-LiPo-Akkus zuständig,<br />
die ganz knapp unter der Plicht auf<br />
der Back-und Steuerbordseite im Heck des<br />
Bootes ihren Platz finden. Hier muss man<br />
nur aufpassen, dass die Akkus nicht zu weit<br />
nach vorne Richtung Bug kommen, ansonsten<br />
wird das kleine Bötchen sehr schnell<br />
buglastig. Im Grunde ist die Anordnung der<br />
Antriebs-und Fernsteuerungskomponenten<br />
fast mit denen des 9,5-m-SRB von Graupner<br />
identisch. Lediglich das Gestänge zwischen<br />
Ruder und Servo, das ja vor dem Antriebsmotor<br />
platziert ist, machte mir etwas<br />
Kopfschmerzen. Bedingt durch die Länge<br />
und das mehrfache Biegen des Messingdrahtes,<br />
der ja ebenfalls unterhalb der Plicht<br />
durchgeführt werden muss, ergab sich ein<br />
schwammig wirkendes Ruder. Ich habe deshalb<br />
den 1,5-mm-Ms-Draht durch kleine mit<br />
Sekundenkleber fixierte Rohrstückchen aus<br />
Polystyrol so unterstützt, dass jetzt kaum<br />
noch Spiel im Rudergestänge vorhanden<br />
ist. Sicherlich könnte man das Ruderservo<br />
auch unter dem Heckbuckel platzieren, was<br />
jedoch den Nachteil hätte, dass man später<br />
kaum noch zu Wartungszwecken an das<br />
Servo heran käme.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 00/2011<br />
35
Der Motor wirkt auf eine 2-mm-Antriebswelle<br />
von Graupner und passt im Übrigen<br />
prima auf die Motorträger-Welleneinheit<br />
von Graupner, die für den SPEED 400 (siehe<br />
ebenfalls 9,5-m-SRB von Graupner)<br />
gedacht ist. Zur Abstützung des Motors<br />
habe ich eine kleine Kunststoffplatte an die<br />
Rumpf-/Kielkontur angepasst und zwischen<br />
Motor und Wellenhalterung platziert. Nun<br />
folgte das Anpassen des Aufbaus an die<br />
Rumpf-/Deckeinheit. Da der Heckbuckel mit<br />
anlaminiert ist und die Plicht mit der Rückwand<br />
an den Heckbuckel anschließt, habe<br />
ich den Heckbuckel als Bezugsmaß für den<br />
zu erstellenden Ausschnitt des unteren geschlossenen<br />
Fahrstandes am Bug benutzt.<br />
Sprich, Plicht und Unterteil des unteren<br />
Fahrstandes zusammengesetzt und am<br />
Heckbuckel angehalten, ergeben sich die<br />
im Bugbereich anzuzeichnenden und wegzuschneidenden<br />
Bereiche. Ein wenig knifflig<br />
wird es noch mal an der Steuerbordseite im<br />
Bereich der Bergepforte, da man hier das<br />
Deck behutsam für die Bergepforte „einkürzen“<br />
muss. Bei diesem Arbeitsschritt gilt<br />
grundsätzlich: Lieber dreimal angepasst,<br />
als einmal zu viel weggeschnitten!<br />
Nachdem ich einen erfolgreichen Funk tionstest<br />
der Fernsteuerungskomponenten und<br />
Antriebseinheit mit probehalber eingesetztem<br />
Aufbau in der Badewanne durchgeführt<br />
hatte, konnte der Aufbau nun endgültig mit<br />
dem Rumpf bzw. dem Deck verklebt werden.<br />
Hierzu habe ich kleine Kiefernholzleisten<br />
mit Sekundenkleber an verschiedenen<br />
Stellen unter das Deck quasi als Unterzüge<br />
geklebt. Diese dienen nun dazu, die Fläche<br />
zwischen Deck und Aufbau so zu vergrößern,<br />
dass der Aufbau eine vernünftige Klebefläche<br />
am Deck vorfindet. Das nur etwa<br />
1,5 mm dünne Laminat des Decks hätte<br />
bei mir hier sicher nicht ausgereicht. Nun<br />
gilt es, etwaige Spalten zu spachteln und<br />
zu verschleifen und nun kann auch die dem<br />
Frästeilesatz beiliegende Schleppschiene<br />
angebracht und festgeklebt werden.<br />
Ein weiteres Thema, welches mich sehr<br />
beschäftigte, war der Sitz im offenen Fahrstand.<br />
Ich habe hier an anderen Modellen<br />
zur Darstellung solcher Schalensitze schon<br />
einige Versuche aus gebogenen Kunststoffplatten<br />
gesehen, die für mich aber nicht in<br />
Frage kamen. Also entschied ich mich, einen<br />
mühevolleren Weg zu gehen: Zunächst<br />
wurde der Sitz in seiner Form aus Balsaholz<br />
anhand des Plans der DGzRS vom 8,5-m-<br />
SRB (den man übrigens unbedingt zum<br />
Nachbau des Bootes benötigt) und einiger<br />
Fotos angefertigt. Diese Form habe ich<br />
dann auf der Sitzinnenseite mit einer Kiefernleiste<br />
sozusagen zum „Sitzstempel“ erweitert.<br />
Ein wenig Gießsilikon in eine kleine,<br />
zum Sitz passende Holzschachtel gegossen,<br />
den Sitz mit Hilfe des Stempels hineingedrückt<br />
und fertig ist die Negativform zum<br />
Laminieren eines Schalensitzes. Ich hatte<br />
zunächst versucht, eine Form aus Fimo zu<br />
erstellen, dieser Versuch scheiterte aber.<br />
36 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Fimo schien mir nicht das geeignete Material<br />
zur Erstellung einer Negativform zu sein.<br />
Der Sitz meiner OTTO BEHR entstand dann<br />
beim Laminieren des Rumpfes sozusagen<br />
nebenher: Weißes Gelcoat, ein wenig Glasgewebe<br />
und Harz und die Basis des Sitzes<br />
war geschafft. Nach dem Aushärten konnte<br />
der Sitz ganz einfach durch Bewegen der<br />
Silikonform aus dieser herausgelöst werden.<br />
Nun noch die Haltegriffe mit Sekundenkleber<br />
angebracht und mit der Airbrush<br />
außen in Blassgrün und innen in Schwarz<br />
angesprüht, schon ist der Schalensitz fertig.<br />
Da der Sitz beim Original auf einer „Verbindungsstange“<br />
zwischen Fahrstanddach<br />
und Fahrstandsteuerbordseite ruht, konnte<br />
ich diese Stange aus Kunststoffrohr zwar<br />
vorbiegen, musste den Sitz aber zum Verkleben<br />
mit Tesafilm so gut es geht fixieren.<br />
Für die Verklebung benutzte ich Stabilit Express,<br />
Versuche mit Sekundenkleber waren<br />
gescheitert.<br />
Es folgte nun der Ausbau des Außenfahrstandes<br />
mit seinen Details wie z. B. dem<br />
Steuerrad (aus dem Graupner-Programm),<br />
dem Telefonhörer und einigen Bordinstrumenten,<br />
Schaltern und Fahrhebel. Der<br />
Telefonhörer des Funkgerätes entstand<br />
bei mir wie folgt: 2-mm-Ms-Rohr vorgebogen<br />
und passend abgelängt, an die Enden<br />
jeweils zwei dünne Stücke 4-mm-Ms-Rohr<br />
aufgelötet und das Lot an den 2-mm-Draht<br />
durch Verschleifen angepasst. Jetzt wird<br />
ganz dünner Draht über einen 1,5-mm-Ms-<br />
Draht aufgewickelt und an das eine Ende<br />
des Telefonhörers angelötet und etwas<br />
auseinandergezogen. Schwarz lackiert<br />
ist dann der Telefonhörer mit Kabel fertig<br />
zur Montage auf unserem Fahrstand. Die<br />
OTTO BEHR ist nach meinem Kenntnisstand<br />
das einzige 8,5-m-Boot, das in der<br />
Plicht über eine Holzgräting verfügt. Im<br />
Gegensatz zu den sonst üblichen Gummimatten<br />
ist diese ein echter Hingucker.<br />
Bei meinem Modell war es nun wichtig,<br />
die Gräting vor Montage des Daches fertig<br />
zu haben und einsetzen zu können, da<br />
dies später mit montiertem Dach über dem<br />
Fahrstand fast unmöglich ist. Für die Gräting<br />
kamen kleine Furnierstreifen aus Mahagoniholz<br />
zur Verwendung, die in G4 getränkt<br />
wurden. Dies hat sich im Nachhinein<br />
wegen des überkommenden Spritzwassers<br />
in der Plicht als gute Idee erwiesen, ansonsten<br />
hätte sich die Gräting zwischenzeitlich<br />
sicherlich schon total verzogen.<br />
Der Bau und das Anbringen der weiteren<br />
Bauteile wie Dach, Mast und das Verkleben<br />
der Fenster stellten keine weiteren Schwierigkeiten<br />
dar und gingen zügig vonstatten.<br />
Die Fenster sind im Übrigen durch die vielen<br />
Bohrungen, die die Verschraubung beim<br />
Original imitieren, ein Highlight des Modells.<br />
Geduld war dann eigentlich nur noch bei<br />
dem Erstellen der hinteren roten Streifen<br />
am Heck des Bootes und der roten Streifen<br />
auf dem Heckbuckel erforderlich. Ich habe<br />
diese zunächst aus Papier als Schablone<br />
vorgeschnitten und dann mit Hilfe eines superscharfen<br />
Cutters aus Folie geschnitten<br />
und nach erfolgter Lackierung auf das Modell<br />
aufgeklebt.<br />
Nachdem ich das Modell im letzten Jahr<br />
bereits betrieben hatte, fiel mir irgendwann<br />
auf, warum ich mit der Optik des Modells<br />
von vorne betrachtet nicht so ganz zufrieden<br />
war: Die Fensterlinie an den vorderen<br />
drei Scheiben des unteren Fahrstandes war<br />
nicht ganz stimmig. Nachdem ich dies Herrn<br />
Häger kurz geschildert hatte, schickte er mir<br />
alle Teile für den Bau einer neuen, korrigierten<br />
Haube komplett kostenlos zu. Und das<br />
innerhalb weniger Tage! Davon war ich nun<br />
wirklich begeistert, welcher Hersteller bietet<br />
heutzutage noch einen solch unkomplizierten<br />
Service! Die Fahrbilder zeigen das<br />
Modell mit der neuen, nun korrigierten Variante<br />
des unteren Fahrstandes.<br />
Fahrverhalten<br />
Dank des Brushless-Antriebes ist das Boot<br />
herrlich leise und mehr als nur ausreichend<br />
schnell. Am meisten macht es jedoch Spaß<br />
mit diesem Bötchen durch Wellen zu fahren.<br />
Auch die Wendigkeit des Modells ist bemerkenswert<br />
und steht der des Originals mit Sicherheit<br />
in nichts nach. Man hat bei scharf<br />
gefahrenen Kurven bei hoher Geschwindigkeit<br />
regelrecht das Gefühl, dass das Boot<br />
sehr präzise über das Heck in die vorgegebene<br />
Richtung geht, ohne sich dabei irgendwie<br />
zu neigen. Lediglich das Lenzen<br />
der Plicht mittels Spritze nach jeder Fahrt ist<br />
ein wenig nervend, aber dem könnte man<br />
ja durch den frühzeitigen Einbau von Lenzröhrchen<br />
begegnen.<br />
Ich hoffe nun, jedem, der nach einem kleinen<br />
und handlichen Modell mit hohem<br />
Spaßfaktor sucht, eine Anregung gegeben<br />
zu haben. Für den Anfänger ist der Frästeilesatz<br />
von Herrn Häger zwar nicht unbedingt<br />
geeignet, mir hat der Bau des Modells<br />
jedoch viele schöne Bastelstunden in meiner<br />
Kellerwerkstatt bereitet.<br />
Bezugsquelle: Hartmut Häger,<br />
Tannenweg 32, 18528 Bergen auf Rügen,<br />
Tel. 03838/209863,<br />
www.modellbau-haeger.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 37
POWERBOATS<br />
ie bereits im Fazit des<br />
Berichts zu meinem letz-<br />
ten Modell (HPR06 „Two-<br />
Face“, siehe<br />
SchiffsMo-<br />
dell 11/2010) erwähnt,<br />
war das nächste Projekt zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits geplant. Es sollte wieder ein<br />
Rumpf von Hanspeter Rotschi (www.hprpowerboats.ch)<br />
aus der Schweiz werden<br />
und der HPR 135-Rumpf nebst Hardware<br />
war damals schon bestellt.<br />
Grundsätzlich handelt es sich von der Form<br />
und den Proportionen her um das gleiche<br />
Modell wie beim HPR06, nur ist eben hier<br />
alles etwas größer. Wie der Name schon<br />
vermuten lässt, ist der reine Rumpf von<br />
den Spitzen bis zum Bürzel exakt 135 cm<br />
lang und würde somit mein bisher größtes<br />
Powerboat-Modell werden. Voller Vorfreude<br />
wartete ich deshalb schon auf den Tag, an<br />
dem der Postbote klingeln und ein großes<br />
Paket aus der Schweiz abliefern würde.<br />
Nach ein paar Wochen Wartezeit hatte ich<br />
dann endlich meinen Rumpf in Händen.<br />
Man könnte zwar meinen, „nur“ 20 cm Längenunterschied<br />
zum HPR06 wären nicht<br />
viel, aber als ich die Rümpfe nebeneinander<br />
legte, war ich schon beeindruckt von den<br />
Dimensionen des neuen Projekts. Bestellt<br />
hatte ich den Rumpf wieder in der von mir<br />
bevorzugten Kohlefaseroptik. Es gibt die<br />
Rümpfe auch noch mit Kohlefaser/Aramid-<br />
Hybridgewebe, aber ich finde schwarzes<br />
CfK-Gewebe hat einfach eine edlere Optik.<br />
Hanspeter hat mir einen leichten und trotzdem<br />
noch sehr stabilen Rumpf gezaubert,<br />
auch der Deckel ist aus Kohlefaser. Das<br />
Leergewicht inkl. Deckel beträgt 3100 g,<br />
der Rumpf hat dabei diverse Sandwichverstärkungen<br />
zur Versteifung in wichtigen<br />
Bereichen und die Trennnaht ist in der von<br />
Hanspeter als „Exklusivversion“ bezeichneten<br />
Variante laminiert. D. h. Außer dem<br />
normalem Nahtband wird innen über die<br />
komplette Seitenwand noch einmal eine<br />
weitere Lage Gewebe einlaminiert. Dadurch<br />
wird die Trennnaht zwischen Ober- und Unterschale<br />
als mögliche Schwachstelle eliminiert<br />
und der Rumpf wirkt wie aus einem<br />
Guss. Durch die CfK-Ausführung sind zwar<br />
keine GPS-Messungen mit innerhalb des<br />
Rumpfes platzierten GPS-Geräten möglich,<br />
aber das stört mich nicht, da mir die Höchstgeschwindigkeit<br />
an sich nicht so wichtig ist.<br />
Das zukünftige Design des Bootes stand<br />
eigentlich schon fest, bevor ich mich überhaupt<br />
für einen Rumpf entschieden hatte.<br />
Diesmal sollte es die GOLDDIGGER-Lackierung<br />
werden. In dieses Design hatte ich<br />
mich bereits verliebt, als ich es das erste<br />
Mal auf einem Foto gesehen habe. Dabei<br />
handelt es sich um die Scale-Lackierung<br />
eines 50‘-Outerlimits-Katamarans. Wie bei<br />
der „TwoFace“ habe ich auch bei der GOLD-<br />
DIGGER einige Details und Farben der Lackierung<br />
im Innenausbau weitergeführt, auf<br />
das Feilen von Schriftzügen habe ich bei<br />
diesem Projekt aber vollkommen verzichtet.<br />
Somit ging es dann an das Grundkonzept<br />
des Bootes und die Auswahl des Setups,<br />
CHRISTIAN FISCHER,<br />
MANUEL WENNY<br />
38<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Oft im Einsatz: diverse Feilen<br />
trieb an 8s ergibt sich laut dem Motorenrechner<br />
auf der Homepage von LMT der<br />
max. Wirkungsgrad bei ca. 115 A und einer<br />
Ausgangsleistung von knapp über 3 kW pro<br />
Motor. In diesem Betriebspunkt ergibt sich<br />
eine Lastdrehzahl von ca. 34500 min -1 , das<br />
wobei mich meine Kollegen von der PBS-<br />
Passau wieder bei den Ideen und der Umsetzung<br />
unterstützt haben. Zu Beginn standen<br />
gleich einmal ein paar grundsätzliche<br />
Überlegungen zum Projekt an. Wie das<br />
Leergewicht des Rumpfes bereits vermuten<br />
lässt, sollte das ganze Projekt stark auf<br />
Leichtbau fokussiert sein. Der Schwerpunkt<br />
sollte diesmal also auf der Technik liegen<br />
und nicht wie bei meinem letzten Projekt nur<br />
rein auf der Optik. Eigentlich hatte ich nach<br />
dem TwoFace-Projekt angekündigt, dass in<br />
meinem nächsten Boot überhaupt nichts<br />
mehr gefeilt werden würde – aber wie bei<br />
so vielem im Leben, kam es dann doch wieder<br />
anders. Dazu jedoch mehr im weiteren<br />
Verlauf des Berichts.<br />
Bei der Wahl des Setups habe ich mich für<br />
den Vorschlag von Manuel entschieden: Er<br />
hatte mir als Motorisierung zwei LMT 2260/8<br />
zum Betrieb an je 8s-LiPos empfohlen, als<br />
Regler sollten wieder AS-Modellbau-Regler<br />
zum Einsatz kommen. Das Setup ist dadurch<br />
passend zum Rumpf und zum Kon-<br />
zept relativ leicht, durch die Verwendung<br />
von maximal 8s-LiPos kann man auch noch<br />
die erwähnten Regler verwenden. Will man<br />
mit mehr als 8s fahren, müsste man bei den<br />
Reglern auf Kandidaten wie Schulze XL<br />
40.161 oder YGE 160HV ausweichen.<br />
Die LMT-Motoren (www.lehner-motoren.de)<br />
haben ein Gewicht<br />
von etwa 690 g pro Stück und<br />
sind mit 1233 min -1 /V bei<br />
max. Wirkungsgrad<br />
angegeben.<br />
Beim<br />
Besollte<br />
für die geplante Wunschgeschwindig-<br />
keit von 140–145 km/h völlig ausreichen.<br />
Die Motoren habe ich in der aktuellen<br />
Version inkl. Luftkühlung und einer 8-mm-<br />
Motorwelle bestellt, Qualität und Verarbei-<br />
tung der Motoren sind wie gewohnt auf<br />
höchstem Niveau. Bei den Reglern nahm<br />
ich die schon erwähnten AS 26.200BL<br />
(www.modellbau-regler.de), als geeignete<br />
LiPos habe ich mir vier 4s Zippy Flight-<br />
max 5000 40C empfehlen lassen. Diese<br />
besitzen ein sehr gutes Preis-/Leistungs-<br />
Verhältnis und sind für diese Anwendung<br />
mehr als ausreichend. Zur Verwendung als<br />
8s-Pack wurden jeweils zwei der 4s-LiPos<br />
direkt miteinander verlötet, sie können<br />
somit auch nur als 8s betrieben und gela-<br />
den werden. Dadurch wird die Kabel-<br />
länge stark reduziert, dies minimiert<br />
die Belastung des Reglers be-<br />
ziehungsweise der Konden-<br />
satoren. Verbunden wer-<br />
den die Komponenten<br />
über das bewährte<br />
6-mm-Stecksystem<br />
von LMT, welches<br />
auch in meinen<br />
anderen Booten<br />
zum Einsatz<br />
kommt.<br />
<strong>SchiffsModell</strong>12/2011<br />
39
Die Motorträgersysteme noch als Rohteile<br />
Für die Motorgrundplatten wurde eine Schablone<br />
angefertigt ...<br />
… nach der die Platten aus CfK<br />
ausgesägt wurden<br />
Eines der „Triebwerke“ während der Montage<br />
Die Zwangskühlung mit Hilfe von Lüftern<br />
Der Aufbau<br />
Richtig begonnen hat der Aufbau des Modells<br />
dann mit dem Bau der Motorhalter. In<br />
meinen bisherigen Booten habe ich noch<br />
klassische Motorspanten verwendet, deshalb<br />
sollte es bei diesem Projekt etwas<br />
Besonderes werden. Das Design und der<br />
CAD-Entwurf mit den technischen Zeichnungen<br />
stammen von meinem Kollegen<br />
Manuel. Es basiert auf einem integrierten<br />
Motorträgersystem, das Jörg Marschall<br />
in der Saison 2005 in einer DRIFTER XL<br />
verbaut hat. Die Version von Manuel geht<br />
aber noch einen Schritt weiter, er hat sich<br />
auch die Bezeichnung „Motorträgerkühlaufschwinghaltersystem<br />
mit E-Turbine“ einfallen<br />
lassen. Doch worum handelt es sich<br />
da genau? Grundsätzlich zuerst einmal um<br />
eine „klassische“ Vollmantelkühlung, die mit<br />
einer Länge von 85 mm die gesamte Mantelfläche<br />
des Motors abdeckt. Diese hat wie<br />
üblich zwei Nuten für O-Ringe, welche die<br />
Fixierung und Abdichtung gegenüber dem<br />
Motor übernehmen. An der Außenfläche hat<br />
der Wasserkühlmantel aber an jedem Ende<br />
einen Absatz, auf den ein Halter, ähnlich<br />
dem originalen Aufschwinghalter von LMT,<br />
aufgeklebt wird. Somit lässt sich jeder Motor<br />
mit zwei dieser Halterungen und insgesamt<br />
vier M4-Schrauben im Boot befestigen.<br />
Dadurch ist der Motor sehr stabil befestigt,<br />
kann aber auch sehr schnell ausgebaut werden.<br />
Um den Motor zusätzlich gegen axiale<br />
Verschiebung und Verdrehung zu sichern,<br />
stützt er sich über einen kleinen, am Lagerschild<br />
verschraubten Spant an der vorderen<br />
Motorhalterung ab. Mein Kollege Helmut<br />
„Mudl“ Dietz hatte dann noch die Idee, zusätzlich<br />
eine Zwangskühlung zu integrieren.<br />
Manuel hat den Entwurf anschließend nochmal<br />
überarbeitet und verbessert. Die luftgekühlten<br />
Motoren von LMT besitzen zwar<br />
ein integriertes Lüfterrad, durch die direkte<br />
Koppelung mit der Welle arbeitet dieses<br />
aber nur mit der Motordrehzahl. Deshalb ist<br />
auf der Motorrückseite noch eine Kappe mit<br />
einem 12-V-Hochleistungslüfter mit 40 mm<br />
Durchmesser integriert. Somit ist der Motor<br />
nahezu vollständig gekapselt und sowohl<br />
die Wasser- als auch die Luftkühlung wurden<br />
soweit wie möglich optimiert. Bis auf die<br />
vier Halterungen habe ich sämtliche Teile in<br />
Eigenregie hergestellt. Hergestellt wurden<br />
die Teile aus T6 7075 Flugzeug-Aluminium,<br />
Kohlefaser und Titan, das Gesamtgewicht<br />
liegt trotz der wuchtigen Optik bei nur etwa<br />
150 g pro Motor. Auch bei der GOLDDIG-<br />
GER haben die vorderen Lagerschilde wieder<br />
eine neue Farbe bekommen, dieses Mal<br />
habe ich das Eloxat jedoch nicht mehr in<br />
mühevoller Arbeit per Hand abgeschliffen.<br />
Dank eines Tipps aus dem Forum habe ich<br />
die Teile einfach in einer Lauge (dazu Rohrreiniger<br />
in Wasser auflösen) abgebeizt. Diese<br />
Arbeit sollte aber im Freien durchgeführt<br />
werden! Anschließend wurden alle Aluminiumteile<br />
inkl. des vorderen Lagerschilds Rot<br />
bzw. Schwarz eloxiert.<br />
Eine große Herausforderung war noch die<br />
Durchführung der drei 6-mm²-Motorkabel<br />
durch die Motorendkappe, damit das Endergebnis<br />
auch makellos aussieht.<br />
Natürlich benötigen die Motoren auch eine<br />
Art Befestigungssockel im Boot, dazu habe<br />
ich nach mehreren Versuchsmodellen und<br />
Schablonen zwei Kohlefaserplatten passend<br />
für die Kufen zurecht gefeilt und mit<br />
schwarz eingedicktem Harz einlaminiert.<br />
Natürlich habe ich mich wieder bemüht, die<br />
Klebenähte so gleichmäßig wie möglich zu<br />
gestalten. In den Platten sind selbst gefertigte<br />
Einsätze aus Messing mit M4-Gewinde<br />
eingeklebt und verschraubt, jeder Motor<br />
wird also mit vier rot eloxierten Schrauben<br />
aus Titan im Boot befestigt.<br />
Im nächsten Bauabschnitt habe ich zwei<br />
Kästchen für die beiden Regler hergestellt.<br />
Da die Optik im Innenraum möglichst aufgeräumt<br />
aussehen sollte, habe ich bei diesem<br />
Projekt die Regler komplett verkleidet. Im<br />
Ergebnis sehen sie fast wie zwei kleine geschlossene<br />
Schaltschränke aus, nur eben<br />
etwas edler. Das Gehäuse besteht dabei fast<br />
vollständig aus Kohlefaser oder ist mit Kohlefaserplatten<br />
verkleidet. Nur die Abstandshalter<br />
für den Deckel sowie die Halbschalen<br />
für die Stirnflächen sind aus Aluminium ge-<br />
Kohlefaser und rot eloxiertes Aluminium<br />
im Überfluss<br />
40 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Die montierten<br />
Motorgrundplatten im Modell<br />
Die gefrästen Einsätze sind<br />
verklebt und verschraubt<br />
Die Kästchen im Rohbau, Regler und<br />
Deckel fehlen noch!<br />
… die Feinarbeit erfolgt dann mit<br />
der Feile ...<br />
Entstehung der Stirnflächen für die<br />
Reglerkästchen<br />
Im Deckel wird der Umriss der Lady grob<br />
ausgesägt ...<br />
… bevor die Deckel mit roter Folie<br />
hinterlegt werden<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
41
Auch die Getriebekästen entstehen<br />
aus Alu-Rundmaterial<br />
In den Kästen geht es recht eng zu<br />
Das Rohmaterial für das Gelenk der<br />
Ruderanlage neben dem CAD-Entwurf<br />
Die Rohteile mit den Antriebsrohren<br />
und Verschraubungen<br />
Die edle Optik entschädigt<br />
für die Mühen!<br />
Mit viel Geduld entstehen die Teile<br />
40(!) M1,6-Gewinde, da hat man<br />
sich eine kleine Pause verdient<br />
Fertig montierter Getriebekasten<br />
fertigt. Die Schläuche für die Wasserkühlung<br />
und die Motorkabel werden dabei jeweils<br />
nur durch Löcher in den Stirnflächen<br />
durchgeführt. Für die Akkuanschlüsse habe<br />
ich ein spezielles 6-mm-Stecksystem von<br />
Catpower verwendet, dieses gibt es leider<br />
bei keinem Händler zu kaufen. Die Buchsen<br />
wurden an der Stirnfläche verschraubt, von<br />
innen sind die Akkukabel des Reglers angelötet.<br />
Wenn die Regler komplett verkabelt<br />
und in den Kästchen verbaut sind, wird es<br />
innen dann schon relativ eng. Dies könnte<br />
im geschlossenen Kästchen zu einem Hitzestau<br />
führen. Deshalb sind auch auf jeder<br />
Seite 3 mm breite Schlitze eingearbeitet, die<br />
eine gewisse Luftzirkulation ermöglichen.<br />
In die Deckel der Kästchen hatte ich zuerst<br />
auch nur einfache Schlitze eingefeilt, aber<br />
nach ein paar Kommentaren, sowohl von<br />
Kollegen als auch in einem Forum, habe<br />
ich diese dann nochmals angefertigt. Dazu<br />
Die Stempel der Antriebe habe ich<br />
per Hand aufpoliert<br />
habe ich dann den kurvigen Umriss der<br />
hübschen Dame aus der GOLDDIGGER-<br />
Lackierung in den Deckel gefeilt und dazu<br />
passend mit Goldfolie hinterlegt.<br />
Selbstverständlich entstand auch der Rest<br />
der Hardware wieder in nahezu vollständigem<br />
Eigenbau. An Serienteilen habe ich<br />
nur die original HPR-Antriebsrohre, das<br />
Ruderblatt und die Hydraulikattrappen verwendet,<br />
wobei natürlich auch die Serienteile<br />
von HPR absolut empfehlenswert und<br />
von sehr hochwertiger Qualität sind. Die<br />
Befestigungsstempel, Getriebekästen und<br />
die Teile der Ruderanlage habe ich wieder<br />
auf meiner kleinen Proxxon-Drehbank<br />
und -Fräse in ein paar Stunden Arbeit<br />
Geschafft, die 42 Gewinde sind<br />
geschnitten!<br />
42 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Der Ruderausleger<br />
Nach unzähligen Arbeitsstunden:<br />
die fertige Ruderanlage<br />
hergestellt. Auch für den Blatthalter und<br />
die Getriebekästen hat mir Manuel wieder<br />
wie gewohnt die Entwürfe und die entsprechenden<br />
technischen Zeichnungen als<br />
Vorlage mit dem CAD-Programm erstellt.<br />
Es wird zwar manchmal angezweifelt, aber<br />
den Großteil der Dreh- und Frästeile stelle<br />
ich tatsächlich auf den beiden Proxxon-<br />
Maschinen her. Es sind beides konventionelle<br />
Maschinen, aber mit genug Geduld<br />
Über das Gewebe kommt noch ein<br />
Schrumpfschlauch …<br />
… damit sich eine glatte<br />
Oberfläche ergibt …<br />
… die anschließend noch lackiert<br />
und poliert wird!<br />
und Erfahrung kann man trotzdem fast<br />
alles umsetzen. Ein Bild meiner Werkstatt<br />
ist ja auf dem Foto links unten zu sehen.<br />
Ganz nebenbei werden auch die Arme<br />
durch das viele Kurbeln gut trainiert ...<br />
Natürlich habe ich wie bei den Teilen für<br />
die „TwoFace“ auch hier wieder M1,6-V2A-<br />
Schrauben in rauen Mengen verwendet.<br />
Alleine im Blatthalter bzw. im Rudergelenk<br />
sind mit angeschraubten Anlenkungshebeln<br />
bereits 42 (!) Stück davon verbaut, in<br />
jedem Getriebekasten immerhin noch 20<br />
Stück. Vor allem das Schneiden der vielen<br />
Gewinde war wieder eine nervenaufreibende<br />
Arbeit. Jeder kleine Fehler oder gar<br />
der Bruch des Gewindeschneiders würde<br />
einen Neustart bedeuten. Speziell wenn<br />
man sich dem Ende nähert, kommt man<br />
ganz schön ins Schwitzen. Aber mit viel<br />
Geduld und eine paar ruhigen Händen<br />
hat dann glücklicherweise alles beim ersten<br />
Versuch geklappt und ich konnte die<br />
Teile zum Eloxieren verschicken. Nur das<br />
Ruderblatt und die Stempel der Antriebe<br />
wurden nicht eloxiert, sondern „nur“ auf<br />
Hochglanz poliert.<br />
Die nächste Arbeit war dann die Montage<br />
des Ruders sowie der Antriebe mit den<br />
Stempeln und den Getriebekästen. Wie<br />
bei meinem letzten Boot besitzen die Getriebekästen<br />
wieder eine Aufnahme für die<br />
Stevenrohre, diese sind aus Aluminium und<br />
wieder mit Kohlefaser überzogen. Dazu<br />
verwende ich Kohlefaser-Flechtschlauch<br />
mit geeignetem Durchmesser, diesen gibt<br />
es zum Beispiel bei R&G zu kaufen. Der<br />
Flechtschlauch wird mit Epoxidharz getränkt<br />
und über das bereits gebogene Stevenrohr<br />
gezogen und gespannt. Solange<br />
das Harz noch flüssig ist, zieht man einen<br />
passenden Schrumpfschlauch über, der<br />
dann verschrumpft wird. Das sorgt für eine<br />
möglichst glatte Oberfläche nach der Aushärtung.<br />
Für diese Arbeit empfehle ich die Verwendung<br />
von Einweghandschuhen und vor<br />
allem von einem zweiten Paar Hände …<br />
hierfür konnte ich dankenswerterweise meine<br />
bessere Hälfte zur Mithilfe überreden.<br />
Nach der Aushärtung wird der Schrumpfschlauch<br />
entfernt und die Teile mit Klarlack<br />
lackiert. Nach mehreren Zwischenschliffen<br />
und Lackiergängen gibt es die finale Politur,<br />
bis sich der gewünschte Sichtcarboneffekt<br />
einstellt.<br />
Für die vordere Abstützung des Stevenrohres<br />
habe ich mir auch etwas ganz Besonderes<br />
einfallen lassen: Dazu habe ich<br />
zwei dreiecksförmige Halterungen jeweils<br />
aus einem Aluminiumblock gefräst. In die<br />
Spitze des Dreiecks wird das Stevenrohr mit<br />
aufgeklebter Hülse mittels Hochleistungs-<br />
Bild links: Blick in meine<br />
Werkstatt: links die<br />
Drehbank, rechts<br />
die Fräse<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
43
Die Bauteile für die Stevenrohrabstützungen<br />
werden aus Rundmaterial herausgefräst<br />
Gut zu sehen: Details wie Steckdosen und Lüfter<br />
kleber eingeklebt, anschließend wird das<br />
System im Boot auf einem kleinen Sockel<br />
verschraubt. Dadurch sieht es fast so aus,<br />
als würde das Stevenrohr frei schweben.<br />
Einige Kollegen hatten zwar Bedenken wegen<br />
der Klebung, sie hat sich aber bis jetzt<br />
auch im praktischen Einsatz bewährt. Der<br />
Hersteller selbst gibt für den Klebstoff (JBL<br />
Haru 80) eine Zugfestigkeit von 150 kg pro<br />
cm² Klebefläche an.<br />
Schon die Rohteile sehen zum<br />
Anbeißen aus ...<br />
… aber rot eloxiert kommen sie einfach<br />
noch besser<br />
Buchsen mit Halter verklebt und bereit<br />
zur Montage<br />
Eingebautes Stevenrohr mit Abstützung<br />
Fortsetzung im<br />
nächsten Heft<br />
44<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
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Hintergrund: © Gerd Altmann / PIXELIO
Die rot leuchtende LED weist<br />
auf eine Verpolung hin<br />
RC-TECHNIK<br />
DIETER JAUFMANN<br />
B<br />
eim Anschließen von Antriebs<br />
akkus mit höheren Zellenzahlen<br />
an den Brushlessregler sorgt<br />
immer ein heftiger Lichtbogen<br />
mit einem lauten Knall für eine<br />
Schrecksekunde beim Modellbauer. Meis<br />
tens tritt dieses Phänomen ab 5sAkkus auf<br />
und wird bei steigender Zellenzahl immer<br />
stärker.<br />
Allerdings werden durch diesen Vorgang<br />
nicht nur unsere Nerven ziemlich strapaziert,<br />
auch die Goldstecker müssen ihren<br />
Tribut an dieses Phänomen zahlen. Bei<br />
näherer Betrachtung fällt einem sofort auf,<br />
AVS 2<br />
AKTIVE VORLADESCHALTUNG<br />
Etwa eine halbe Sekunde leuchtet<br />
die gelbe LED, nach dem Erlöschen<br />
kann der Akku ohne Funken<br />
angesteckt werden<br />
Normalerweise<br />
gibt es in diesem<br />
Moment einen<br />
kräftigen Funken<br />
48 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Dipl.-Ing. Ludwig Retzbach<br />
Akkus und<br />
Ladegeräte<br />
dass die Oberflächen der vergoldeten Kontaktstecker<br />
nach und nach immer mehr in<br />
Mitleidenschaft gezogen werden. Dadurch<br />
erhöhen sich auch die Übergangswiderstände,<br />
so dass man relativ schnell gezwungen<br />
ist, die Verbindungen zu erneuern.<br />
Zwar kursieren im Internet diverse Bauanleitungen<br />
mit einem simplen Widerstand,<br />
um diesen AnsteckBlitz zu vermeiden,<br />
doch wer mehr von der Materie versteht,<br />
der weiß, dass der Widerstandswert für<br />
jeden Regler und abhängig von der Akkuspannung<br />
unterschiedlich gewählt werden<br />
müsste. Abhilfe schafft an dieser Stelle der<br />
kleine, weiterentwickelte AVS 2 (Aktive Vorladeschaltung)<br />
von www.sinusleistungssteller.de.<br />
Gegenüber dem AVS ist der AVS 2<br />
in der Größe etwas geschrumpft, zugleich<br />
wurde aber die aktive Vorladeschaltung<br />
auf 250 mA erhöht.<br />
Die Lieferung des 20 x 15 mm kleinen<br />
Bausteins samt Bedienungsanleitung<br />
erfolgte prompt innerhalb von<br />
zwei Tagen. Neben der Vorladefunktion<br />
bis 60 Volt zeigt der AVS 2<br />
auch eine eventuelle Verpolung der<br />
Komponenten an. Vor dem ersten<br />
Einsatz ist es allerdings noch notwendig,<br />
an die beiden Kabelenden<br />
des AVS 2 jeweils einen 2mm<br />
Goldstecker anzulöten, dazu<br />
passende Buchsen kommen in<br />
die PlusLeitung zwischen Regler<br />
und Akku.<br />
Nun wird zunächst nur der<br />
MinusPol von Akku und<br />
Regler verbunden, anschließend<br />
die PlusLeitung mit dem AVS.<br />
Nach etwa einer halben Sekunde<br />
erlischt eine helle gelbe LED am<br />
Baustein und signalisiert dem Fahrer, dass<br />
nun die Kondensatoren im Regler aufgeladen<br />
sind. Ohne die geringste Funkenbildung<br />
können nun die Pluspole von Regler<br />
und Akku miteinander verbunden werden.<br />
Der Bedienungsanleitung zufolge kann<br />
der AVS vor der Fahrt wieder abgetrennt<br />
werden, man kann ihn aber auch angeschlossen<br />
lassen. Mit seinen putzigen vier<br />
Gramm Gewicht ist er wohl für kein Modell<br />
zu schwer und er verbraucht ja auch keinen<br />
Strom.<br />
Im Falle einer Verpolung der Anschlüsse<br />
leuchtet sofort eine rote LED auf und signalisiert<br />
dem Fahrer, alle Verbindungen nochmals<br />
zu überprüfen, um eventuell größeren<br />
Schaden zu verhindern.<br />
Fazit<br />
Der AVS 2 ist ein sehr sinnvoller<br />
Begleiter am See und schont deutlich<br />
die Nerven des Fahrers beim<br />
Anschließen des Akkus, außerdem<br />
vermeidet er den Verschleiß<br />
der Steckkontakte. Dank der<br />
hohen Betriebsspannung von<br />
max. 60 Volt kann er eigentlich<br />
mit allen gängigen Reglern<br />
und AkkuAbstimmungen<br />
in unserem Hobby verwendet<br />
werden. Besonders der relativ<br />
günstige Preis von gerade mal<br />
E 15,90 macht den AVS 2 zu einer<br />
sehr lohnenswerten Investition.<br />
Bezugsquelle:<br />
www.sinusleistungssteller.de<br />
Eine komplett überarbeitete<br />
Neuauflage<br />
des Buches<br />
erscheint im<br />
Frühjahr 2012.<br />
Lithium-Akkus haben für<br />
tief greifende Umwälzungen<br />
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Deshalb geht unser<br />
Buch nicht nur ausführlich<br />
auf ver schiedene Varianten<br />
von Lithium-Akkus (so auch<br />
die modernen Eisenphosphat-Zellen)<br />
ein, sondern<br />
gibt auch nütz liche Tipps<br />
für die notwendige La deüberwachung<br />
und zeigt die<br />
Einsatzfelder der verschiedenen<br />
Akkutypen auf. Natürlich<br />
werden auch „Akkuklassiker“<br />
auf Basis von Blei,<br />
Nickel-Cadmium sowie verschiedene<br />
Neuentwicklungen<br />
von Nickel-Metallhydrid-<br />
Zellen behandelt. Breiten<br />
Raum nehmen auch die modern<br />
en prozessorgesteuerten<br />
La de geräte ein.<br />
Zahlreiche Diagramme, Prinzipdarstellungen<br />
und Fotos<br />
tragen zum Verständnis der<br />
Technik bei.<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 49
RENNBOOTE<br />
DIETER<br />
JAUFMANN<br />
Die Propellerbox<br />
D<br />
as A und O bei der Antriebsabstim-<br />
mung am Rennboot ist natürlich<br />
die Wahl des passenden Propel-<br />
lers. An den richtigen Prop fürs je-<br />
weilige Modell tastet man sich in der Regel<br />
mit Testfahrten nach und nach heran. Mit<br />
der Zeit häuft sich dann eine ganze Menge<br />
verschiedener Kunststoff- und Metallpropeller<br />
an, so dass eine gewisse Unordnung bereits<br />
vorprogrammiert ist. Zeitverlust beim<br />
Suchen nach einem bestimmten Prop ist die<br />
lästige Folge. Vor allem bei Metallschrauben<br />
ist eine „schludrige“ Aufbewahrung aber<br />
tunlichst auch aus einem anderen Grund zu<br />
vermeiden. Das perfekte Bearbeiten eines<br />
Metallprops ist mit sehr viel Zeit und Aufwand<br />
verbunden und daher schmerzt es<br />
sehr, wenn die einfach in einer Schachtel<br />
gelagerten Propeller sich beim Transport<br />
völlig unnötig gegenseitig beschädigen. Abhilfe<br />
schafft eine spezielle Propellerbox, die<br />
man sich recht einfach selber bauen kann.<br />
Meinen Vorstellungen nach sollte die Box<br />
50 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
zum einen sehr handlich sein, zum anderen<br />
aber auch ausreichend Platz für die unterschiedlichen<br />
Arten und Größen von Propellern<br />
bieten. Bei meiner Suche nach<br />
einer passenden Basis stieß ich auf<br />
einen 45 x 32 x 8 cm großen Aluminiumkoffer,<br />
der sich für mein Vorhaben<br />
als ideal herausgestellt hat. Da der<br />
Deckel mit seiner Tiefe von 33 mm<br />
etwas flacher ist als das Unterteil,<br />
kommen in diesen alle kleineren Propeller<br />
hinein.<br />
Der erste Arbeitsschritt bestand nun<br />
darin, aus einer 3-mm-Sperrholzplatte<br />
zwei entsprechende Stücke mit<br />
den Innenabmessungen des Koffers<br />
herauszuschneiden. Anschließend<br />
muss man sich entscheiden, wie viele<br />
Props in der Box unterkommen sollen<br />
und dementsprechend wird der vorhandene<br />
Platz bestmöglich aufgeteilt. Am besten<br />
legt man einfach ein paar Propeller auf<br />
die Sperrholzplatten und experimentiert<br />
damit etwas herum. Nach der Aufteilung<br />
braucht man dann nur noch 4-mm-Löcher<br />
in die Platten zu bohren und die<br />
Löcher an der Platten-Hinterseite mit<br />
einem Senkbohrer minimal anzusenken.<br />
Damit das Ganze am Schluss<br />
etwas edler wirkt, habe ich die beiden<br />
Sperrholzplatten noch mit einem Stück<br />
Vliesstoff beklebt. Am Schluss steckt man<br />
passende Senkkopfschrauben ohne gro ßen<br />
Aufwand von der Hinterseite der Platten<br />
durch und sichert sie vorne mit einer passenden<br />
Mutter. Auf diese Stehbolzen werden<br />
die Propeller dann aufgesetzt und mit<br />
einer weiteren Mutter gesichert.<br />
Ohne großen Aufwand ist der neue Propellerkoffer<br />
nun bereits fertig gestellt und<br />
bietet ausreichend Platz für die wertvolle<br />
Sammlung.<br />
Meine Box bietet zum Beispiel im Deckel<br />
Platz für bis zu 61 mittelgroße Propeller (ca.<br />
Octura X450), das Unterteil kann max. 32<br />
große Löffel mit bis zu 82 mm Ø aufnehmen.<br />
Die ganze Planung nebst Umsetzung hat<br />
mich gerade mal etwa zwei bis drei Stunden<br />
Arbeitszeit gekostet und läßt sich somit<br />
problemlos an einem Abend erledigen.<br />
Dr. Günter Miel<br />
Rennbootmodelle<br />
mit Elektromotor<br />
Pfeilschnelle, über das<br />
Wasser dahin gleitende<br />
ferngesteuerte Rennboote<br />
faszinieren Modellbauer<br />
wie Zuschauer<br />
gleichermaßen. Der<br />
Newcomer in diese vielschichtige<br />
und sehr interessante<br />
Materie sucht<br />
nach kompakten und<br />
auf seine Bedürfnisse<br />
zugeschnittene Informationen.<br />
Beim genauen<br />
Hinsehen wird man<br />
nämlich feststellen, dass<br />
neben einigen handwerklichen<br />
Fertigkeiten<br />
auch viele Kenntnisse<br />
über Hydrodynamik, Motoren,<br />
Propeller, Akkus,<br />
Fernsteuerung und natürlich<br />
auch das Fahren<br />
der Modelle erforderlich<br />
sind. Elektro-Rennbootmodelle<br />
sind eine<br />
technisch anspruchsvolle<br />
Materie. Das nötige<br />
Hintergrundwissen,<br />
gepaart mit praktischen<br />
Tipps und Bauvorschlägen<br />
zum erfolgreichen<br />
Einstieg in diese Sparte<br />
des Schiffsmodellbaus<br />
will das vorliegende<br />
Buch vermitteln.<br />
Umfang 120 Seiten<br />
Abbildungen 124<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
51
SEGELSCHIFFE<br />
SIEGHARD GROOTHOFF<br />
E<br />
inen Knickspanter zu bauen, das<br />
wäre mal ganz was anderes. Von<br />
daher kam mir das „Starboot“ ge-<br />
rade recht: Es sieht trotz der Knick-<br />
spantkonstruktion sehr elegant aus,<br />
was vielleicht auch aus dem Längen-/Breitenverhätnis<br />
resultiert (Länge 6,92 m, Breite<br />
1,73 m). Für Nicht-Segler sei angemerkt,<br />
dass das „Starboot“ ein offenes Zweimann-<br />
Kielboot ist und als Einheitsklasse ist es die<br />
älteste Bootsklasse, die als Regattayacht<br />
bei Olympischen Spielen eingesetzt wird.<br />
Der „Star“ wurde 1910 entworfen und hat<br />
bis heute einige Veränderungen erfahren,<br />
wobei u. a. auch Kunststoff als Baumaterial<br />
das ursprünglich verwendete Holz abgelöst<br />
hat. Weiterhin ist das Gaffelrigg zum<br />
einfachen Rigg (Slup) geworden, um nur<br />
Ein Original-„Starboot“<br />
(Quelle: Johann-Nikolaus Andreae)<br />
Der Balsa-Rohbau<br />
Das<br />
„Starboot“<br />
52 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
einmal die wesentlichen Veränderungen zu<br />
nennen. Das „Starboot“ hat auf dem Wasser<br />
ein unverwechselbares Erscheinungsbild,<br />
da die große Segelfläche an dem 10 m hohen<br />
Mast doch sehr ins Auge fällt.<br />
Den Maßstab für meinen Nachbau habe<br />
ich auf 1:4,3 festgelegt, was dann Modellmaße<br />
von 161 cm in der Länge und 40 cm<br />
in der Breite ergab. Der Mast würde dann<br />
eine Länge über Deck von 232 cm erhalten.<br />
Bei der Herstellung des Urmodells bin ich<br />
meiner bewährten Methode treu geblieben:<br />
Spanten aus Hartfaser hergestellt, mit<br />
3-mm-Balsa beplankt, mit 80-g-Gewebe<br />
überzogen und dem Ganzen dann mit 2K-<br />
Spachtel und Filler das Finish gegeben.<br />
Da ich nur ein Modell fertigen wollte,<br />
brauchte ich keine Negativform und konnte<br />
gleich auf das Urmodell laminieren, um<br />
so meinen Abzug zu bekommen. Nachdem<br />
Rumpf und Deck von der Urform getrennt<br />
waren, ging es ans Besäumen sämtlicher<br />
Kanten bzw. das Abtrennen der Plicht. Anschließend<br />
konnten die Hilfsspanten aus<br />
3-mm-Sperrholz eingepasst und verklebt<br />
werden.<br />
Der Sperrholz-Kielkasten für die Kielflosse<br />
aus 4-mm-Aluminium kam als nächstes an<br />
Ort und Stelle. Nun musste noch die kleine<br />
Dämpfungsflosse aus 2-mm-Alu in den<br />
Rumpfboden geklebt werden, an der später<br />
das Ruderblatt seinen Anschlag hat.<br />
Weiterhin konnte ich schon die komplette<br />
Anlenkung inkl. Servobrett für die Ruderanlage<br />
verbauen. Die zwei Segelwinden sind<br />
jeweils auf 10-mm-Alurohre geschraubt, an<br />
denen dann auch die jeweilige Umlaufschot<br />
läuft. Dadurch kann jede Windeneinheit<br />
separat zu Wartungsarbeiten ausgebaut<br />
werden. Akku und Empfänger finden im hinteren<br />
Teil des Bootes ihre Plätze.<br />
Nach der Funktionsüberprüfung konnte<br />
das Deck auf den Rumpf geklebt werden,<br />
anschließend passte ich die herausnehmbare<br />
Plicht an und montierte diese vor.<br />
Nun konnte auch der Mast seinen Standpunkt<br />
erhalten. Der Alumast wurde mit der<br />
Saling und den Beschlägen versehen und<br />
der 104 cm lange Großbaum konnte montiert<br />
werden. Ein selbst genähter Spinnaker<br />
vervollständigte das Rigg bzw. die Segel-<br />
Garderobe.<br />
Jetzt konnte das Boot im Gartenteich das<br />
erste Mal Kontakt mit seinem Element aufnehmen,<br />
um die Wasserlinie festzulegen.<br />
Der Bleianteil belief sich auf 8.500 g. Nachdem<br />
ich dann eine dementsprechende Bleibombe<br />
gefertigt hatte, konnte diese an die<br />
Alu-Kielflosse angeschraubt werden.<br />
Der Rumpf ist entformt, das<br />
Deck härtet noch aus<br />
Die herausnehmbaren<br />
Winden-Einheiten<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
53
Vorbereitungen zur Jungfernfahrt,<br />
diesmal wollte der Erbauer auch mal<br />
mit aufs Foto<br />
Harmonie zwischen<br />
GfK und Alu<br />
Nun war eigentlich alles vorbereitet, um sich<br />
der Jungfernfahrt zu stellen. Erwartungsgemäß<br />
benahm sich das „Starboot“ wie man<br />
es von einem Segelboot erwartet, sprich<br />
es segelte … und zwar besser als erwartet.<br />
Geradeausfahrt und Kurvenverhalten kamen<br />
dem Original sehr nahe und es machte<br />
sehr viel Spaß, dieses Modell über den<br />
Teich zu steuern.<br />
Da folglich keine Umbauten mehr nötig waren,<br />
hätte das Modell nun in Originalfarben<br />
lackiert und somit zum Abschluss gebracht<br />
werden können.<br />
Zur Fertigstellung sollte es allerdings bei mir<br />
nicht mehr kommen, da das nächste Projekt<br />
(ein Fireball) schon in Arbeit war und das<br />
„Starboot“ somit vorzeitig den Besitzer gewechselt<br />
hat.<br />
Der neue Eigner, Herr Ingo Wortmann aus<br />
NRW, hat sich ganze Mühe gegeben, dem<br />
Boot das nötige Finish zu geben. Außerdem<br />
hat er mir noch Fotos vom fertigen Modell<br />
zugesandt, damit ich diesen Bericht auch<br />
vollständig beenden konnte. An dieser Stelle<br />
daher an ihn vielen Dank für seine Bemühungen.<br />
Vom Starboot gibt es inzwischen bei Modellbautechnik<br />
Kuhlmann (www.segelbootmodelle.de)<br />
einen GfK-Rumpf mit Deck sowie<br />
eine Alu-Kielflosse zu kaufen.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Original Modell<br />
Länge ü. a. 6,92 m 1,61 m<br />
Länge KWL 4,72 m 1,10 m<br />
Breite 1,73 m 0,40 m<br />
Masthöhe 10,00 m 2,32 m<br />
Kielgewicht ca. 400 kg ca. 8,5 kg<br />
Ges.-Gewicht 680 kg 13 kg<br />
Maßstab 1:4,3<br />
Das fertig lackierte<br />
„Starboot“<br />
54<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
Sonderheft<br />
EXTRA<br />
Umfang 140 Seiten<br />
DIN A4<br />
Best.-Nr. 42-2011-01<br />
Preis 9,60 [D]<br />
In der Interessengemeinschaft Minisail-Classic haben sich engagierte Schiffsmodellbauer<br />
zusammengeschlossen, die sich dem weitestgehend originalgetreuen Nachbau von Segelschiffsmodellen<br />
verschrieben haben. Dabei sollen die Modelle auch per Fernsteuerung funktionstüchtig<br />
gesegelt werden.<br />
Dieses Sonderheft stellt eine Vielzahl der beeindruckenden Modelle vor, die von den IG-<br />
Mitgliedern gebaut wurden. Weitere Beiträge befassen sich detailliert mit einzelnen Bauabschnitten<br />
bzw. speziellen Besonderheiten beim Bau genau solcher Modelle. Somit kommen<br />
nicht nur diejenigen Leser auf ihre Kosten, die sich über die Modelle der Minisail-Classic<br />
ausführlich informieren wollen, sondern jeder Modellbauer von Segelschiffen kann von den<br />
vorgestellten Bautechniken bzw. Hintergrundinformationen profi tieren.<br />
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der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />
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Magie des Segelns<br />
Franco Pace<br />
Seit mehr als 30 Jahren ist der international<br />
renommierte Yachtfotograf Franco Pace regelmäßig<br />
bei allen spektakulären Events der<br />
Yachtszene anzutreffen. In diesem luxuriös<br />
ausgestatteten, großformatigen Bildband hat<br />
er eine sehr persönliche und ganz besondere<br />
Bildauswahl getroffen: seine 100 besten,<br />
spektakulärsten und teils unter außergewöhnlichen<br />
Bedingungen entstandenen Aufnahmen.<br />
Ob während der Nioulargue, der Antigua<br />
Race Week oder der Cowes Classic, ob vor<br />
Porto Cervo, Saint-Tropez oder Laboe: Stets<br />
setzt er seine Lieblingsobjekte mit gekonnter<br />
Brillanz ins Bild. Sein Gespür für ungewöhnliche<br />
Perspektiven und die dichte<br />
Atmosphäre seiner Aufnahmen haben die<br />
Segelsport-Fotografie der letzten Jahre entscheidend<br />
beeinflusst.<br />
Auf großzügig gestalteten Doppelseiten stellt<br />
Franco Pace die ausgewählten Fotografien<br />
selbst vor. Seine Texte lassen Situationen,<br />
Orte und Begebenheiten, bei denen diese<br />
Bilder entstanden, wieder lebendig werden<br />
und geben dem Buch eine sehr individuelle<br />
Note. Manche dieser Aufnahmen sind fast<br />
schon legendär, viele andere erst noch zu<br />
entdecken. Allen gemein aber ist jener charakteristische<br />
Zauber, der die Aufnahmen<br />
von Franco Pace so einmalig macht, nämlich<br />
die Magie des Segelns.<br />
Dieser Bildband zeigt aber nicht nur die<br />
spektakulärsten Bilder von Franco Pace, er<br />
gibt auch einzigartige Einblicke in seine Arbeit<br />
und sein fotografisches Lebenswerk.<br />
Seine besondere Liebe gehört den klassischen<br />
Yachten, deren Charme er mit seinem<br />
ganz eigenen Blick immer wieder auf außergewöhnliche<br />
Weise eingefangen hat. Im Laufe<br />
der Jahre entwickelte er seine typische<br />
Handschrift: Seine Fotos sind dokumentarisch<br />
scharf bis ins letzte Detail des Hintergrundes<br />
und doch voller Poesie. Aus seinen<br />
Bildern spricht immer die Liebe zum Objekt<br />
und die Liebe zum Meer.<br />
Durch sein außergewöhnliches Format, die<br />
herausragende Papierqualität und das im<br />
wahrsten Sinne des Wortes beeindruckende<br />
Gewicht von 2,4 Kilogramm ist dieses Buch<br />
ein absolutes Muss für jeden Liebhaber<br />
technisch anspruchsvoller Yachtfotografie.<br />
Aber nicht nur deshalb ist es der absolute<br />
Geheimtipp als Geschenk für denjenigen<br />
Segel-Liebhaber, der schon „alles“ an Segel-<br />
Büchern im Regal stehen hat.<br />
200 Seiten, 127 Farbfotos, sechs s/w-Fotos,<br />
Format 29 x 37 cm, geb. mit Schutzumschlag,<br />
€ (D) 49,90, € (A) 51,30, sFr 69,90,<br />
ISBN 978-3-7688-3318-9), Delius Klasing<br />
Verlag, Bielefeld<br />
Radioaktiv bis in alle<br />
Ewigkeit – Das Schicksal der<br />
PRINZ EUGEN<br />
Ingo Bauernfeind<br />
Die Geschichte der PRINZ EUGEN, eines<br />
Schweren Kreuzers der ehemaligen deutschen<br />
Kriegsmarine, ist einmalig und zeigt<br />
bis heute ihre Nachwirkungen.<br />
Nach Kriegsende fiel das Schiff als Kriegsbeute<br />
an die USA, die es zusammen mit 90<br />
weiteren Zielschiffen für die Atombombentests<br />
im Bikini-Atoll im Pazifik verwendete.<br />
Ziel dieser „Operation Crossroads“ war die<br />
Erforschung der Auswirkung von Kernwaffenexplosionen<br />
auf Flottenverbände und deren<br />
Einsatzfähigkeit. Aufgrund ihrer modernen<br />
und geschweißten Bauweise stellte die<br />
PRINZ EUGEN ein wichtiges Testobjekt dar.<br />
Obwohl er zwei nukleare Explosionen überstand,<br />
sank der verstrahlte Kreuzer schließlich<br />
aufgrund von Leckagen 1946 im Kwajalein-Atoll,<br />
wo sein Heck bis heute aus dem<br />
Wasser ragt.<br />
Der Autor stellt die zusammengefasste Einsatzgeschichte<br />
der PRINZ EUGEN dar, die<br />
Übergabe an die USA, die folgende Erpro-<br />
bung der Waffensysteme, die Teilnahme an<br />
den Atombombentests sowie das Schicksal<br />
der zwangsevakuierten Bikinianer. Die Geschichte<br />
der PRINZ EUGEN bietet die<br />
Grundlage für eine kritische Beurteilung der<br />
Kernwaffentests und deren Auswirkungen<br />
bis in die Gegenwart. Zusätzlich wird der Leser<br />
auf einen spektakulären Tauchgang in<br />
die Vergangenheit zum Ruheplatz der<br />
PRINZ EUGEN mitgenommen.<br />
Als besonderes Dankeschön erhält jeder<br />
Käufer einen passwortgeschützten Online-<br />
Zugang zu einer einzigartigen Videodokumentation<br />
„PRINZ EUGEN – Tauchgang in<br />
die Vergangenheit“, welche die Erkundung<br />
des Schiffes visuell vervollständigt.<br />
176 Seiten, 21 x 27 cm, zahlr. Farb-Abb.,<br />
geb. mit Schutzumschlag, € (D) 24,95, € (A)<br />
25,60, sFr 34,90, ISBN 978-3-8132-0928-0,<br />
Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg<br />
Faszination U-Boot<br />
Historische Unterseeboote<br />
aus aller Welt<br />
Stefan Lipsky/Barbara Post<br />
U-Boote üben eine große Faszination auf<br />
die Menschen aus. Weltweit ist das Interesse<br />
an historischen U-Booten nicht nur ungebrochen,<br />
es nimmt sogar zu. Vor zwölf<br />
Jahren waren 150 Boote in Museen oder als<br />
schwimmende Exponate in den Häfen ausgestellt.<br />
Mittlerweile ist diese Zahl auf 220<br />
angestiegen.<br />
Diese Veröffentlichung widmet sich der<br />
spannenden Geschichte dieser Boote, die<br />
als Zeugnisse der Technikgeschichte bewahrt<br />
werden. Vorgestellt werden Unterseeboote<br />
aus aller Welt. Ein alphabetisches<br />
Register sowie eine Chronologie der Museumsboote<br />
nach Baujahren dienen der<br />
schnellen Orientierung. In der Rubrik „Stichworte“<br />
gehen die Autoren auf verschiedene<br />
U-Boot-Themen ein. Ein spannendes Buch<br />
also für alle U-Boot- oder Marineinteressierten!<br />
160 Seiten, 26 x 24 cm, zahlr. Farb-Abb.,<br />
geb. mit Schutzumschlag, € (D) 29,95, € (A)<br />
30,80, sFr 41,90, ISBN 978-3-8132-0930-3,<br />
Verlag E.S. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg<br />
58 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
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Enzyklopädie des historischen<br />
Schiffsmodellbaus<br />
von Wolfram zu Mondfeld / Barbara zu Wertheim (Hrsg.)<br />
Band 5.1<br />
Boote<br />
ISBN 978-3-7883-1174-2<br />
Umfang 120 Seiten<br />
Best.-Nr. 50-5.1<br />
Preis 19,80 [D]<br />
Lieferbar ab<br />
01.12.2011<br />
Aus dem Inhalt:<br />
• Rettungsboote<br />
• Ausbau von Beibooten<br />
• Beiboote in der Antike • Paddel, Skull und Riemen<br />
• Beiboote bis Ende 15. Jhd. • Ausrüstung von Beibooten<br />
• Beiboote bis Ende 16. Jhd. • Takelung von Beibooten<br />
• Beiboote bis Ende 17. Jdh. • Bootsfl aggen<br />
• Beiboote bis Ende 18. Jhd. • Beiboote 19. bis 20. Jhd.<br />
• Lagerung von Beibooten in der Kuhl<br />
• Lagerung von Beibooten über der Kuhl<br />
• Lagerung von Beibooten auf Hüttendächern<br />
• Davits<br />
• Walfangboote<br />
Übersicht<br />
Band 1 Modelle und Vorkenntnisse (lieferbar)<br />
Band 2 Material und Werkzeug (lieferbar)<br />
Band 3.1 Der Rumpf (lieferbar)<br />
Band 3.2 Der Rumpf (lieferbar)<br />
Band 4 Die Ausrüstung<br />
Band 5.1 Boote (erscheint am 01.12.2011)<br />
Band 5.2 Kleinfahrzeuge (erscheint am 18.04.2012)<br />
Band 6 Sichtbare Schiffsmaschinen<br />
Band 7 Masten und Rahen (lieferbar)<br />
Band 8 Taue, Blöcke und Segel (lieferbar)<br />
Band 9 Stehendes Gut (lieferbar)<br />
Band 10 Laufendes Gut<br />
Band 11 Allerlei Exoten<br />
Band 12 Flaggen, Lexikon und Nachträge<br />
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VERSCHIEDENES<br />
BERT ELBEL<br />
Neues aus der Welt der<br />
Traumyachten<br />
Das Portrait einer italienischen<br />
Vorzeige-Werft Teil 3<br />
Der Mythos lebt<br />
Wie schon die Überschrift dieses dritten<br />
und letzten Teils der RIVA-Dokumentation<br />
erahnen lässt, war der Beginn des neuen<br />
Jahrtausends ein Schicksalsjahr für RIVA<br />
– und zwar im positiven Sinne.<br />
Doch knüpfen wir zunächst einmal an Barilanis<br />
Austritt aus dem Werft-Management<br />
an, welcher im Juli 1996 erfolgte. Einer<br />
der Gründe für seine Entscheidung waren<br />
die immer kürzer werdenden Bauzyklen<br />
der jeweils aktuellen Modelle. Dies lag vor<br />
allem am britischen ROLLS ROYCE-Management,<br />
welches frei nach der umsatzorientierten<br />
Geschäftsphilosophie arbeitete:<br />
Keine Stückzahlen = kein Gewinn =<br />
raus aus dem Programm. So kam es, dass<br />
ab 1997 keine neuen Modelle mehr entwickelt<br />
wurden und somit nur noch vorproduzierte<br />
bzw. fertige Yachten verkauft werden<br />
konnten. Alles in allem ein unhaltbarer Zustand,<br />
durch den die Werft kurz vor dem<br />
Aus stand. Sowohl RIVA-Mitarbeiter als<br />
auch Bootseigner waren einhellig der Ansicht,<br />
dass die Werft niemals an die Briten<br />
hätte verkauft werden dürfen. Italienisches<br />
Design gehöre in italienische Hände, lautete<br />
der Tenor, und so löste die Nachricht,<br />
dass 1999 eine erste Kontaktaufnahme mit<br />
FERRETTI erfolgt war, große Freude und<br />
Erwartungen aus. Um es kurz zu machen:<br />
Im Mai 2000 übernahm die italienische<br />
FERRETTI-Group, ein heute international<br />
geachteter Zusammenschluss italienischer<br />
Werften, zu 100% das Geschäftskapital<br />
der RIVA SHIPYARD von der britischen<br />
Vickers Group.<br />
Norberto Ferretti, Gründer und Vorsitzender<br />
der FERRETTI-Group, hatte in den<br />
ersten Jahren des neuen Jahrtausends<br />
neben der ursprünglichen FERRETTI-<br />
Yard eine ganze Reihe exklusiver und<br />
renommierter italienischer Werften unter<br />
dem Dach „seiner“ Group vereinigt. Hierzu<br />
62<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
59´ MERCURIUS<br />
70´ DOLCE VITA<br />
zählen PERSHING, ITAMA, BERTRAM,<br />
MOCHI, FERRETTI CUSTOM LINE und<br />
CRN, wobei alle einzelnen Werften bzw.<br />
Hersteller unter ihrem eigenen Label weiterarbeiten.<br />
Nun kam also auch noch RIVA<br />
hinzu, und so führte Norberto Ferretti das<br />
Unternehmen zusammen mit Giancarlo<br />
Galeone im Management an die Weltspitze<br />
der Yacht-Industrie. Italienisches Design<br />
ist damals wie heute weltweit gefragt, und<br />
die neuen RIVAs stellen eine einzigartige<br />
Kombination aus Design und technischen<br />
Innovationen dar, was man später an den<br />
einzelnen Modellen noch sehen wird.<br />
Beflügelt von der Tatsache, endlich wieder<br />
unter heimischer Regie Yachten entwerfen,<br />
bauen, vor allem aber auch verkaufen zu<br />
können, begann das neue Design- und<br />
Entwicklungsteam in Sarnico mit Mauro<br />
Micheli an der Spitze fast mit Übereifer die<br />
Planung neuer Modelle. Leider zahlt sich<br />
solcher Übereifer nicht immer aus, und<br />
so wurden die ersten beiden Neuentwicklungen,<br />
eine wunderschöne Offshore- und<br />
eine FlybridgeYacht, zwar von der Presse<br />
hoch gelobt, doch blieben die Verkaufszahlen<br />
eher mager: Das Design beider Boote<br />
hatte sich noch nicht wirklich vom eher<br />
klassischen Stil vergangener RIVA-Offshorer<br />
lösen können, und so verschwand<br />
die 59 Fuß lange Offshore-Yacht mit dem<br />
Namen MERCURIUS genauso schnell<br />
wieder aus dem Verkaufsprogramm wie<br />
die 70 Fuß lange DOLCE VITA.<br />
Den ersten „Aha-Effekt“ erreichte Micheli<br />
dann mit den wirklich neu designten Modellen<br />
72´ SPLENDIDA und 84´ CANTA-<br />
TA. Beide Yachten waren Offshorer mit<br />
großem elektrisch zu öffnendem Verdeck,<br />
welche sehr an die PREDATOR-Line der<br />
72´ SPLENDIDA<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
63
84´ CANTATA<br />
britischen SUNSEEKER-Werft erinnerten.<br />
Letztlich waren beide Modelle aber auch<br />
nicht sehr lange im Angebot, doch stellten<br />
sie eine Art Übergang zwischen dem<br />
vormals klassischen, zum heute eleganten<br />
RIVA-Design dar. Mit diesen beiden Yachten<br />
begann aber auch der heute sprichwörtliche<br />
Siegeszug der RIVA-typischen,<br />
kleinen und exklusiven Details, wie auch<br />
der technischen Innovationen. Als Beispiele<br />
mögen die drehbare Sitzgruppe im Heck<br />
der SPLENDIDA und die Relingdetails der<br />
CANTATA gelten.<br />
Der erste wirkliche Paukenschlag und Erfolg<br />
gelang dem RIVA Design-Team dann<br />
mit der neuen<br />
AQUARIVA<br />
Dieses neu entwickelte 33-Fuß-Boot ist bis<br />
heute eine Hommage an die wunderschöne<br />
AQUARAMA und sollte folglich auch der<br />
offizielle Nachfolger werden – allerdings mit<br />
neuer und moderner Technik sowie exklusiven<br />
Details. Als die ersten Zeichnungen<br />
durch die Presse gingen, hatten Pessimisten<br />
auch gleich wieder etwas zu nörgeln:<br />
Wie kann man denn einen AQUARAMA-<br />
Nachfolger aus GfK bauen und dann nachträglich<br />
mit Mahagoni beplanken? Man<br />
kann, wie RIVA erfolgreich beweisen sollte,<br />
denn dieses wunderschöne Runaboat ist<br />
bis heute in verschiedenen Versionen im<br />
Programm und eines der meistverkauften<br />
Modelle. Dieser Erfolg basiert wohl auch<br />
hier wieder auf der gekonnten Kombination<br />
von zeitgenössischem und modernem Stil,<br />
der unmissverständlich ausdrückt: Ich bin<br />
eine RIVA! Die bereits weiter oben angesprochenen<br />
Details machen die AQUARI-<br />
VA dann auch einzigartig.<br />
Basierend auf dem Erfolg der ersten 33er<br />
folgte dann logisch und RIVA-typisch die<br />
Mutation zur AQUARIVA SUPER. Dieses<br />
Boot ist mit zwei Yanmar 6 LY3/UTP-Motoren<br />
bestückt, die eine Top-Speed von<br />
satten 41 kn ermöglichen – genug für ein<br />
10 m langes Runaboat. Die Krönung dieses<br />
Modells stellen aber die beiden exklusiven<br />
und limitierten Modelle<br />
AQUARIVA by GUCCI<br />
und by Marc Newson<br />
dar. Beide Modelle wurden im Herbst des<br />
vergangenen Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt,<br />
und könnten unterschiedlicher<br />
nicht sein. Die GUCCI wurde von Mauro<br />
AQUARIVA by Marc Newson<br />
Micheli in Zusammenarbeit mit Frida Giannini,<br />
der Inhouse-Designerin bei GUCCI,<br />
entworfen. Die Komposition von schneeweißer<br />
Lackierung mit ausgesuchtem, einheitlich<br />
rotem Mahagoniholz, gepaart mit<br />
den wunderschönen Details von Giannini<br />
AQUARIVA<br />
64 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
AQUARIVA by GUCCI<br />
gelang bei der 44er ein weiteres<br />
Mal der Spagat zwischen<br />
klassischem und modernem<br />
Design, wohingegen die 52er<br />
endlich an das aktuelle Design<br />
der internationalen Mitbewerber<br />
anknüpfen konnte<br />
– natürlich nicht ohne den<br />
nötigen „RIVA-Aha-Effekt“.<br />
Während bei vielen Mitbewerbern<br />
auf dem Markt fast jeder<br />
Offshorer um 40 Fuß Länge<br />
bereits einen Geräteträger<br />
SUNRIVA<br />
ließen ein edles und<br />
wunderschönes Boot<br />
entstehen – fast zu<br />
schade zum Fahren.<br />
Eifrige <strong>SchiffsModell</strong>-Leser<br />
werden sich erinnern, dass ich<br />
die GUCCI in meinem Bericht über die<br />
Messe „boot 2011“ vorgestellt hatte. Beim<br />
Betreten des Bootes auf dem RIVA-Stand<br />
blieb mir fast der Atem weg – edler und<br />
schöner geht’s kaum noch, wobei man über<br />
Geschmack natürlich nicht streiten sollte!<br />
Die zweite limitierte Variante ist die AQUA-<br />
RIVA by Marc Newson. Der gebürtige Australier<br />
erinnert ein wenig an Colani, weniger<br />
wegen der runden Design-Formen,<br />
sondern eher durch die Tatsache, dass es<br />
fast nichts gibt, an das er designtechnisch<br />
nicht schon Hand angelegt hätte. Bis auf<br />
ein Boot halt, und dieses Ziel erreichte er<br />
nun in der Zusammenarbeit mit RIVA. Auch<br />
diese AQUARIVA ist etwas ganz Besonderes<br />
und auf 22 Boote limitiert. Vor allem die<br />
verwendeten Materialien sind mehr als nur<br />
eine technische Innovation. Das textilbasierte,<br />
aber holzähnliche Laminat „Phenol<br />
Composite“ wurde in der ersten Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts entwickelt und war ein<br />
Vorläufer des allseits bekannten GfK. Für<br />
den leicht unterkühlten High-Tech-Look<br />
sorgte dann die Verwendung von eloxiertem<br />
Aluminium sowie die grauen Farbtöne.<br />
Natürlich strotzt auch diese AQUARIVA<br />
wieder vor wunderschönen kleinen Details,<br />
wie zum Beispiel elektrisch voll versenkbaren<br />
Klampen. Somit nimmt die 33er bis<br />
heute mit über 200 verkauften Exemplaren<br />
eine Sonderstellung bei den aktuellen RI-<br />
VAs ein. Bleibt zum Schluss noch die<br />
SUNRIVA<br />
im 33-Fuß-Segment der Werft zu erwähnen,<br />
welche auf Basis der AQUARIVA entstanden<br />
ist. Mit ihrem Center-Steuerstand<br />
und den großzügigen Sonnenliegen stellt<br />
dieses 33er-Modell auch wieder etwas<br />
Besonderes dar. Leider waren hier die<br />
Verkaufszahlen nicht ganz so gut, weshalb<br />
das Boot im aktuellen RIVA-Katalog nicht<br />
mehr aufgeführt ist.<br />
Angespornt durch den Erfolg der AQUA-<br />
RIVA wollte man recht schnell neue bzw.<br />
ähnliche und größere Offshorer auf den<br />
Markt bringen, die endlich als würdige<br />
Nachfolger der 59´ MERCURIUS angesehen<br />
werden konnten. So entstanden fast<br />
zeitgleich die<br />
44´ RIVARAMA und<br />
52´ RIVALE<br />
Mit diesen beiden Modellen war der neuerliche<br />
Siegeszug der Werft dann endgültig<br />
besiegelt. Optisch wie designtechnisch<br />
oder mindestens einen „Minimast“ hat,<br />
bleibt RIVA bei einem „cleanen“ Design,<br />
ohne jegliche Flügel oberhalb der Windscreen.<br />
Genau diese schnörkellose und<br />
elegante Linie macht das gewisse Etwas<br />
der 13,4 m langen und 41 kn schnellen<br />
RIVARAMA aus. Etliche technische Besonderheiten<br />
zeichnen die RIVARAMA aus,<br />
wozu vor allem die beiden elektronisch gesteuerten<br />
Getriebe zählen, welche eine extrem<br />
hohe Beschleunigung, gepaart mit einer<br />
schnellen Aufgleitphase des Rumpfes<br />
realisieren. Dies erinnert ungeübte Skipper<br />
zwangsläufig an das Beschleunigungsver-<br />
44´ RIVARAMA<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 65
44´ RIVARAMA<br />
52´ RIVALE<br />
mögen eines üppig motorisierten Sportwagens.<br />
Ein weiteres Highlight stellt der<br />
futuristische Steuersitz dar, welcher über<br />
elektrisch ausfaltbare Elemente rechts und<br />
links auf drei Sitzflächen erweitert werden<br />
kann.<br />
Neben den klassischen Farben Cremeweiß<br />
und Navyblue wagte RIVA mit der 44er<br />
zum ersten Mal den Versuch moderner Lackierungen<br />
mit Metallicfarben. Wie die Verkaufszahlen<br />
beweisen, mit Erfolg, denn die<br />
Farben Chocolat-, Silber-, und Atlanticblue-<br />
Metallic sind eindeutig in der Überzahl<br />
gegenüber den einfachen Lackierungen.<br />
Keine Frage, dass das Bugdeck und der<br />
Boden der Plicht mit edlem hochglanzlackiertem<br />
Holz glänzen.<br />
Ähnliches gilt auch für die etwas größere<br />
RIVALE. Auch hier bietet RIVA Metallic-<br />
Lackierungen an, wobei die beiden Töne<br />
Bronce- und Silbermetallic eindeutig überwiegen.<br />
Vor allem aber heißt im Fall der<br />
52er „größer“ auch mehr Platz für luxuriösen<br />
Lebensraum unter Deck – inkl. einer<br />
Mannschaftskabine im Heck des Bootes.<br />
Falls der Eigner jedoch lieber selbst am<br />
Ruder steht, kann er die voll ausgestattete<br />
Kabine auch als Gästekabine nutzen.<br />
Ansonsten ist die RIVALE ein wirkliches<br />
„Lifestyle“-Boot mit allem erdenklichen Luxus,<br />
hier zum ersten Mal auch mit einer<br />
Tendergarage im Heck für ein kleines RIB.<br />
Mit 2 x 900 PS ist das 16 m lange Boot<br />
38 kn schnell.<br />
Um an den halbherzigen Versuch der<br />
beiden Modelle SPLENDIDA und CANTA-<br />
TA anzuknüpfen, versuchte sich Micheli<br />
mit seinem Designteam an einem neuen<br />
Hardtop-Modell, der<br />
63´ VERTIGO<br />
und endlich mit dem gebührenden Erfolg.<br />
Ein weiteres Mal gelang Mauro Micheli ein<br />
stilistisches Meisterwerk. Waren ältere Modelle<br />
zum Ende der 90er-Jahre eher noch<br />
klassisch gestylt, entwickelte sich nun<br />
langsam eine neue und unverwechselbare<br />
RIVA-Linie, nämlich die Kombination von<br />
futuristischen Linien mit den typisch edlen<br />
RIVA-Details.<br />
Die extrem flach geneigte Glasscheibe hinter<br />
dem in den Aufbau integrierten Geräteträger<br />
ist elektrisch versenkbar. So gibt es<br />
im Inneren der Yacht immer genug Licht,<br />
egal ob im geschlossenen oder geöffneten<br />
Zustand. Auf dem bereits für die RIVARA-<br />
MA entwickelten erweiterbaren Steuersitz<br />
hat der Skipper die 2 x 1.360 Pferdchen<br />
der 63er auch bei 40 kn Top-Speed gut im<br />
Griff. Der Anblick der kleinen aber feinen<br />
Details unterstreicht wieder einmal die<br />
Aussage: Eine feine RIVA. Doch Norberto<br />
Ferretti wollte mehr. Angespornt durch den<br />
66<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2010
neuerlichen Erfolg seiner Marke RIVA sollten<br />
es vor allem endlich größere Yachten<br />
sein. Um nicht wie Carlo Riva in die gleiche<br />
Falle des unmöglichen Transportes vom<br />
Lago d´Iseo zum Mittelmeer zu geraten,<br />
kaufte er im Jahre 2004 eine zweite Werft<br />
für RIVA in La Spezia an der Ligurischen<br />
Küste. Fortan wurden alle „kleineren“ Yachten<br />
bis zur 63´ VERTIGO in Sarnico und<br />
alle größeren bis zur 115‘ ATHENA in La<br />
Spezia gebaut. Sehr schnell stellte sich<br />
heraus, das dies ein richtiger Schritt war,<br />
denn Mitte der 2000er-Jahre, also vor der<br />
letzten Wirtschaftskrise, hatten Norbertos<br />
RIVAs Hochkonjunktur.<br />
In fast jährlichem Rhythmus präsentierte<br />
die Werft neue Modelle und jedes einzelne<br />
traf immer genau den Geschmack der<br />
RIVA-Clientel. Die Modellpalette wuchs<br />
seither stetig, nur eine Lücke musste noch<br />
geschlossen werden, denn es fehlte immer<br />
noch eine richtige Flybridge-Yacht im<br />
15-Meter-Segment. Aber auch diese neue<br />
Herausforderung meisterte Micheli mit Bravour,<br />
er schuf die<br />
SPORTRIVA 56´<br />
Da Erwartungen an eine solche Yacht<br />
durch Mitbewerber wie SUNSEEKER, AZI-<br />
MUT und andere internationale Werften<br />
recht hoch waren, griff Michelis Team sehr<br />
tief in die Designkiste, und wie das Foto<br />
der 56er zeigt, war das ein gelungener<br />
Griff. Wem die äußeren Linien der Yacht<br />
gefallen, der sollte einmal genauer hinsehen<br />
und sich solche Details wie die bis<br />
zum Windshield des oberen Steuerstandes<br />
hin verlängerte Windschutzscheibe oder<br />
63´ VERTIGO<br />
die elegante Inneneinrichtung aus hellem<br />
Teakholz im Salon ansehen. Bei der Präsentation<br />
der SPORTRIVA während der<br />
„boot 2008“ in Düsseldorf hatte ich die<br />
Möglichkeit, die Yacht zu besichtigen und<br />
muss sagen: Ich habe bisher noch nie<br />
ein so helles und optisch luftiges Interieur<br />
gesehen. Die großen Fensterflächen<br />
tragen zu diesem Gefühl natürlich ebenso<br />
bei, wie das bereits erwähnte helle Holz.<br />
Ein besonderes stilistisches Highlight ist<br />
der Aufgang zur Flybridge: Der Fuß des<br />
SPORTRIVA 56´<br />
Geräteträgers wurde in der Mitte halbiert<br />
und die verchromte Treppe hinauf zur Fly<br />
dazwischen integriert. Die speziell für die<br />
56er entwickelte Metallicfarbe „Römisch<br />
Bronce“ ist nur für dieses eine RIVA-Modell<br />
verfügbar und patentiert. Die Kombi dieser<br />
avantgardistischen Farbe mit dem hellen<br />
Interieur ist einfach nur wunderschön.<br />
Ansonsten handelt es sich natürlich um<br />
eine echte RIVA, die mit ihren beiden 900<br />
PS starken Turbodieseln eine Geschwindigkeit<br />
von 32 Knoten erreicht. Fast zeitgleich<br />
wurde auch die Reihe der Open-<br />
Modelle mit der<br />
68´ EGO<br />
erweitert, womit eine Länge von knapp<br />
21 m erreicht wurde. Die optische Basis<br />
der VERTIGO ist natürlich sehr gut zu<br />
erkennen – eben alles nur eine Nummer<br />
größer und luftiger. Dieser Wiedererkennungswert<br />
ist ja sicher auch gewollt, frei<br />
nach dem Motto: Never change a winning<br />
team. Übernommen wurde auch die erfolgreiche<br />
Farbkombi von dunklem Rumpf und<br />
hellem Aufbau bzw. Interieur.<br />
Bereits im Zeitraum des Eigentümer-Wechsels<br />
von ROLLS ROYCE zu FERRETTI<br />
hatte die Werft ziemlich erfolglos versucht,<br />
im Segment der Mini-Mega-Yachten, also<br />
im 25-m-Bereich, Fuß zu fassen. Dieser<br />
für RIVA komplizierte Zeitpunkt macht es<br />
schwierig, diese Yacht in einen fest definierten<br />
Zeitraum zu legen. Obwohl die<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2010<br />
67
80´ OPERA selbstverständlich eine echte<br />
RIVA ist, erlag man bei Entwicklung dieser<br />
Yacht wieder dem Fehler, zu klassische<br />
Formen zu verwenden. Ein Vergleich mit<br />
der MERCURIUS bestätigt später, warum<br />
diese Mega-RIVA kein Erfolg wurde. Da<br />
es jedoch nichts gibt, was nicht verbessert<br />
werden kann, entwickelte man aus der<br />
80er die<br />
85´ OPERA<br />
deren äußere Linien vorsichtig an die Optik<br />
der erfolgreichen Open-Modelle angelehnt<br />
wurden. Aber auch Details der 56´<br />
SPORT RIVA findet man bei der neuen<br />
Mega wieder. Hierzu zählen vor allem die<br />
großen Fensterflächen inkl. der nach oben<br />
gezogenen Windschutzscheibe. Und siehe<br />
da: Der Verkaufserfolg stellte sich nun auch<br />
hier ein. Das Styling der kleinen Mega gehört<br />
zum schönsten in dieser Klasse, wozu<br />
nicht nur die schnörkellosen und homogenen<br />
Linien, sondern auch die extravagante<br />
Farbkombi von tiefblauem Rumpf und perlweißem<br />
Aufbau beitragen. Mit ihren beiden<br />
1.948 PS starken MTU-Turbodieseln ist die<br />
85er 33 kn schnell, was für diese Größe<br />
eher ungewöhnlich ist.<br />
68´ EGO<br />
Doch RIVA ruht sich auch in diesem Bereich<br />
nicht auf seinen Lorbeeren aus, denn<br />
tief sitzt die Erinnerung an die negativen,<br />
vergangenen Zeiten. Natürlich hatte auch<br />
FERRETTI und somit auch RIVA mit den<br />
wirtschaftlichen Problemen der letzten<br />
drei Jahre zu kämpfen, doch vermutlich<br />
gerade deswegen setzt man im Werft-Management<br />
auf neue und innovative Modelle.<br />
Dies gilt natürlich einmal mehr für die<br />
Flybridge-Serie, da mit der 56er ja anfangs<br />
nur ein Modell vorhanden war. Der Ausbau<br />
der Fly-Serie hört auf die Namen<br />
75´ VENERE und<br />
86´ DOMINO<br />
womit Michelis Team ein weiteres Mal sein<br />
Fingerspitzengefühl für verkaufsfähiges<br />
Design unter Beweis stellt. Während die<br />
75er ganz klar ein verkleinerter Ableger<br />
der OPERA ist, stellt die DOMINO eine<br />
komplette Neuentwicklung dar. Anhand<br />
dieses Bootes wird klar, in welche Richtung<br />
das Design kommender RIVAs gehen<br />
wird.<br />
Obwohl es sich bei der 86er um eine reinrassige<br />
Flybridge-Yacht handelt, findet man<br />
gerade in den Linien des Aufbaus Ähnlichkeiten<br />
mit den flachen Open-Modellen der<br />
Werft wieder. Durch die größeren Dimensionen<br />
ergeben sich hierdurch große Liege-<br />
und Sitzflächen im Bug wie auch in der<br />
Plicht – ganz so, wie bei der Predator-Serie<br />
von SUNSEEKER. Die Farbkombination<br />
von komplett metallicsilberner Außenhaut<br />
mit braunen Fensterflächen und beigem Interieur<br />
bzw. Leder ergibt eine faszinierende<br />
Optik. Auch diese Mini-Mega glänzt wieder<br />
mit großen Fensterflächen sowie einer<br />
elektrisch voll versenkbaren Glaswand als<br />
Abtrennung vom Salon zur Plicht. Somit ist<br />
85´ OPERA<br />
68 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
75´ VENERE<br />
auch hier eher das Gefühl einer großen<br />
Open denn einer Flybridge-Yacht gegeben.<br />
Dass die DOMINO nicht nur schnell aussieht,<br />
sondern das auch ist, wird durch<br />
zwei MTU 16V 2000 M93-Motoren erreicht,<br />
die eine Top-Speed von 38 kn ermöglichen.<br />
Damit ist auch dieses RIVA-Modell rundum<br />
gelungen.<br />
Vom Erfolg der OPERA angespornt, entwickelte<br />
man das vorläufige Top-Modell der<br />
Werft, die<br />
115´ ATHENA<br />
86´ DOMINO<br />
welche natürlich einen ganz besonderen<br />
Status hat. Da FERRETTI die Wirtschaftsprobleme<br />
einigermaßen gut überstanden<br />
hat – die Pleite stand auch hier kurzfristig<br />
vor der Tür – steigen auch bei RIVA die<br />
Absatzzahlen langsam wieder an. Dies<br />
beflügelt bei den internationalen Mitbewerbern<br />
vor allem den Größenbereich<br />
115´ ATHENA<br />
oberhalb von 30 m, weshalb FERRETTI<br />
neben seiner Hausmarke auch mit RIVA in<br />
diese Kategorie einsteigen wollte. Obwohl<br />
auch hier die Messlatte durch Vorreiter<br />
wie HEESSEN oder CANTIERI di PISA<br />
sehr hoch lag, entwarf das RIVA-Design-<br />
Team eine der außergewöhnlichsten 35-m-<br />
Yachten die ich kenne. Nichts erinnert an<br />
plumpe Halbgleiter oder barocke Stylingformen<br />
– die 115er sieht kleiner aus als sie<br />
in Wirklichkeit ist, was durch einen Speed<br />
von 27 kn noch unterstrichen wird.<br />
Die Skylounge, welche in den Geräteträger<br />
auf dem Flydeck integriert wurde, verleiht<br />
der Yacht ihre ganz besondere Eleganz.<br />
Die Fotos sagen hierzu natürlich wieder<br />
einmal mehr als tausend Worte.<br />
In Tabelle 1 sind diejenigen RIVA-Modelle<br />
gelistet, welche nicht mehr produziert werden,<br />
Tabelle 2 spiegelt den aktuellen Stand<br />
des RIVA-Programms wieder (Tabellen<br />
am Ende des Beitrages). Weder der Text,<br />
noch die aufgelisteten Modelltypen geben<br />
die Entwicklung chronologisch wieder, hier<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011 69
115´ ATHENA<br />
habe ich mich einfach an die Größe der<br />
Modelle gehalten, da die unterschiedliche<br />
Weiterentwicklung der einzelnen<br />
Modelltypen zu verschachtelt ist.<br />
Bislang fehlen noch die Beschreibungen<br />
dreier Boote, deren Existenz bzw. Präsentation<br />
ganz explizit auf den Arbeitseifer<br />
des RIVA-Design-Teams zurückzuführen<br />
ist. Natürlich wäre dieser Beitrag<br />
ohne die top-aktuellen Modelltypen<br />
unvollständig. Da ist als Erstes die nun<br />
aktuell kleinste RIVA mit dem Namen<br />
27´ ISEO<br />
zu nennen, wobei der Name natürlich<br />
als Hommage an den Geburtsort der<br />
RIVA-Werft, den Lago d´Iseo, zu werten ist.<br />
Das 8 m lange Spaßboot wird in erster Linie<br />
als Tender für größere Yachten dienen,<br />
doch kann es auch als Wasserski-Zugboot<br />
oder einfach nur „Just-for-Fun“ genutzt<br />
werden. Zum ersten Mal findet man bei<br />
einer RIVA keine freilaufende Antriebswelle<br />
mehr, sondern einen MERCRUISER Z-<br />
Drive. Mit dieser 27er ist RIVA endlich ein<br />
größenmäßig und optisch würdiger Nachfolger<br />
für die AQUARAMA gelungen – natürlich<br />
in typischer RIVA-Manier mit edlem<br />
Lack und hochglanzlackiertem Mahagoni.<br />
Für die Verwendung bei jeder Wetterlage<br />
hat die ISEO ein elektrohydraulisches Biminitop.<br />
Das zweite brandneue Modell ist die<br />
27´ ISEO<br />
70<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
92´ DUCHESSA<br />
92´ DUCHESSA<br />
Angespornt vom Erfolg des Flaggschiffes<br />
ATHENA, stellte man der 115er eine kleine<br />
Schwester zur Seite, die mit ihren 28 m<br />
Länge aber auch schon ein recht stattliches<br />
Format hat. Das Mini-Mega-Format überzeugt<br />
wieder durch seine außergewöhnliche<br />
Farbgebung sowie sein extravagantes<br />
Styling. Micheli versuchte hier zum ersten<br />
Mal bei einer RIVA, die bei fast allen Werften<br />
aktuellen und beliebten rechteckigen<br />
Fenster im Rumpf zu integrieren. Auch in<br />
der 92er werden wie bei der ATHENA wieder<br />
MTU-Maschinen vom Typ 16V 2000<br />
M93 installiert, die mit ihren insgesamt 4870<br />
PS eine Top-Speed von 28 kn ermöglichen.<br />
Das letzte neue Modell ist die<br />
63´ VIRTUS<br />
Motiviert vom Erfolg der 52´ RIVALE, entwickelte<br />
das Design-Team auf dieser Basis<br />
die 11 Fuß längere 63´ VIRTUS. Wie neu<br />
diese Offshore-Yacht ist, zeigt die Tatsache,<br />
dass es noch keinerlei Fotos von diesem<br />
Modell gibt. Lediglich eine Grafik sowie die<br />
passenden Zeichnungen beweisen, dass<br />
hier wieder ein absolutes Highlight auf<br />
uns zukommt. RIVA bezeichnet die 63er<br />
als das Flaggschiff seiner „Open-Line“,<br />
und wer einmal eine RIVALE betreten hat,<br />
kann sich eine Vorstellung machen, was<br />
da gerade in Sarnico entsteht.<br />
Der mit knapp 20 m Länge bisher größte<br />
Offshorer der Werft zeigt einmal mehr,<br />
wie viel Platz für Luxus und Lifestyle bei<br />
diesen Maßen zur Verfügung steht. Ob es<br />
sich um die beiden großen Sonnenliegen<br />
(eine auf dem Bugdeck, die zweite auf der<br />
Tendergarage im Heck) handelt, um die<br />
geräumige Plicht mit großer Sitzgruppe,<br />
den komfortablen Steuerstand mit großem<br />
Sideboard mit Kühlschrank und Barbecue-<br />
Grill oder den geräumigen Salon im Unterdeck,<br />
flankiert von drei komplett ausgestatteten<br />
Kabinen inkl. der Eignerkabine – hier<br />
fehlt es an nichts.<br />
Auch technisch wird die Yacht auf dem<br />
neuesten Stand der Dinge sein: Zum ersten<br />
Mal integrierten die Naval-Designer<br />
Wellentunnel in den Rumpf einer RIVA,<br />
womit sie zwei Dinge erreichten: Erstens<br />
lassen sich die Antriebswellen so sehr<br />
flach einbauen, was den Tiefgang verringert,<br />
womit die 63er auch in flachen<br />
Buchten ankern kann, und zweitens erhöht<br />
sich die Effektivität der beiden Antriebe, da<br />
durch den flachen Wellenwinkel der Schub<br />
der Propeller fast waagerecht umgesetzt<br />
wird. Zwei MAN 12 Zyl.-Turbodiesel mit je<br />
1850 PS beschleunigen die VIRTUS auf<br />
max. 40 kn, wer möchte da nicht einmal<br />
am Steuer sitzen!<br />
Damit wären wir nun am Ende der dreiteiligen<br />
RIVA-Story angekommen, wenn da<br />
nicht noch eine erwähnenswerte Pressemeldung<br />
von Anfang 2011 wäre, die ein<br />
teils ängstliches Echo bei<br />
vielen Yachtwerften auslöste:<br />
RIVA will oberhalb der<br />
115-Fuß-Marke in den Megayacht-Markt<br />
einsteigen. Mauro<br />
Micheli, der mit seinem Büro<br />
63´ VIRTUS<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 12/2011<br />
71
Megayacht-Entwurf<br />
Officina Italiana Design in Zusammenarbeit<br />
mit RIVA das<br />
gesamte Modell-Programm der<br />
Werft entworfen hat, entwickelte<br />
verschiedene Formate zwischen<br />
50 und 80 m Länge. In Zusammenarbeit<br />
mit CRN, ebenfalls<br />
ein Mitglied der FERRETTI-<br />
GROUP, sollen diese Yachten<br />
in Ancona gebaut werden. Diese<br />
Zusammenarbeit stellt eine<br />
Neuauflage dar, da dort bereits<br />
zwischen 1970 und 1978 sieben<br />
Motoryachten zwischen 23 und<br />
30 m von Carlo RIVA in Auftrag<br />
gegeben worden waren. Das<br />
Rendering zeigt die 68-m-Yacht,<br />
die unverwechselbare Designelemente<br />
der 86´ DOMINO<br />
zeigt, auch wenn es sich hier<br />
um einen Dreidecker handelt.<br />
Sobald ein Eigner gefunden ist,<br />
wird mit dem Bau der Superyacht<br />
begonnen werden – die<br />
Fachwelt ist bereits jetzt gespannt<br />
auf das Ergebnis.<br />
Am Schluss angekommen hoffe<br />
ich nun, dass Ihnen das Lesen<br />
der RIVA-Story genauso viel<br />
Spaß gemacht hat, wie mir das<br />
Recherchieren und Schreiben.<br />
Ich wünsche Norberto Ferretti<br />
jedenfalls auch weiterhin viel<br />
Erfolg für RIVA, und natürlich<br />
auch für seine anderen Werften.<br />
Damit bleibt letztlich nur noch<br />
die Frage: Wann gibt es endlich<br />
einmal ein schönes und modernes<br />
RIVA-Boot als RC-Modell,<br />
außer den beiden bekannten<br />
RTR-Modellen, die eine RIVA-<br />
RAMA als Vorbild haben? Es<br />
wird Zeit, eine der oben beschriebenen<br />
Yachten neben das<br />
AQUARAMA-Überangebot zu<br />
stellen. Nicht, dass ich etwas<br />
gegen diesen wunderschönen<br />
Mahagoni-Klassiker hätte, aber<br />
RIVA ist eben nicht mehr nur<br />
gleichbedeutend mit klassischen<br />
Mahagoni-Runaboats.<br />
Nicht mehr erhältliche Modelle<br />
Name Länge (m) Breite (m) Antrieb Leistung (PS) Speed<br />
33´ AQUARIVA 10,07 2,80 2 x Welle 2 x 380 42 kn<br />
33´ SUNRIVA 10,04 2,80 2 x Welle 2 x 370 42 kn<br />
59´ MERCURIUS 18,58 4,72 2 x Welle 2 x 1050 37 kn<br />
70´ DOLCE VITA 21,30 5,40 2 x Welle 2 x 1150 35 kn<br />
72´ SPLENDIDA 22,00 5,40 2 x Welle 2 x 1300 37 kn<br />
80´ OPERA 25,38 6,20 2 x Welle 2 x 2000 33 kn<br />
84´ CANTATA 25,77 6,08 2 x Welle 2 x 1825 35 kn<br />
Aktuell erhältliche Modelle<br />
Name Länge (m) Breite (m) Antrieb Leistung (PS) Speed<br />
27´ ISEO 8,24 2,50 1 x Z-Drive 260–320 31 kn<br />
33´ AQUARIVA SUPER<br />
33´ AQUARIVA<br />
10,07 2,80 2 x Welle 2 x 380 41 kn<br />
GUCCI + NEWSON 10,45 3,43 2 x Welle 2 x 380 41 kn<br />
44´ RIVARAMA 13,40 3,88 2 x Welle 2 x 800 41 kn<br />
52´ RIVALE 16,12 4,61 2 x Welle 2 x 900 38 kn<br />
56´ SPORTRIVA 17,57 4,64 2 x Welle 2 x 900 32 kn<br />
63´ VERTIGO 19,57 4,80 2 x Welle 2 x 1360 40 kn<br />
63´ VIRTUS 19,65 4,80 2 x Welle 2 x 1360 40 kn<br />
68´ EGO / SUPER 20,82 5,45 2 x Welle 2 x 1623 39 kn<br />
75´ VENERE 23,00 5,72 2 x Welle 2 x 1623 33 kn<br />
85´ OPERA SUPER 26,02 6,20 2 x Welle 2 x 1948 33 kn<br />
86´ DOMINO 26,40 6,20 2 x Welle 2 x 2435 38 kn<br />
92´ DUCHESSA 28,23 6,75 2 x Welle 2 x 2435 30 kn<br />
115´ ATHENA 35,40 7,08 2 x Welle 2 x 2775 27 kn<br />
72 <strong>SchiffsModell</strong> 12/2011
VERSCHIEDENES<br />
NORBERT HAAG<br />
A<br />
m 02. Oktober trafen sich wieder<br />
etliche Schiffsmodellbauer aus<br />
dem Raum Coburg und Kronach<br />
im Freibad AQUARIA der Stadt Coburg zum<br />
3. Schiffsmodellschaufahren. Unterstützt<br />
wurde diese Gruppe von Modellbauern aus<br />
dem Nürnberger Land sowie aus dem Südthüringer<br />
Raum.<br />
Bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen<br />
um 27 °C wurden den zahlreich erschienenen<br />
Besuchern über 30 Schiffsmodelle<br />
mit all ihren Funktionen vorgeführt<br />
und alle Fragen verständlich und ausgiebig<br />
beantwortet. Auch in diesem Jahr gab es<br />
wieder einige schöne Großmodelle zu bewundern,<br />
so zum Beispiel den schweren<br />
Kreuzer SEYDLITZ, zwei UBoote der TY<br />
PHOONKlasse im Maßstab 1:100 mit 1,70<br />
Meter Länge und 20 kg Gewicht und auch<br />
den über 20 kg schweren Kranponton WAL<br />
Schaufahren in der<br />
Vestestadt Coburg<br />
TK10, welcher mit zwei VoithSchneider<br />
Antrieben über eine gute Manövrierbarkeit<br />
verfügt, aber auch im Schleppverband gemeinsam<br />
mit dem Schlepper KARL unterwegs<br />
war.<br />
Ein besonderes Highlight war erneut das<br />
„Fahren unter Hochseebedingungen“ im<br />
Wellenbecken bei gut einem Meter hohen<br />
Wellen. Auf den jeweiligen Modellmaßstab<br />
umgerechnet wären das schon richtige<br />
Monsterwellen. Diesmal fanden nur vier<br />
Modellbauer den Mut, ihre Modelle den<br />
tosenden Wassermassen zu übergeben.<br />
Diese Vorführungen kommen jedes Mal<br />
bei den Besuchern sehr gut an und wurden<br />
an diesem Tag dreimal wiederholt. Die<br />
Kapitäne müssen dabei hochkonzentriert<br />
fahren, damit ihre Modelle diesem „Sturm“<br />
trotzen können. Anzumerken sei noch,<br />
dass es keine Verluste gab. Viel zu schnell<br />
neigte sich dieser Tag dem Ende zu, und<br />
als man abends noch in geselliger Runde<br />
beisammen saß, wurden schon Pläne für<br />
die Veranstaltung im kommenden Jahr geschmiedet.<br />
Zum Schluss gilt an dieser Stelle unser<br />
herzlichster Dank der SÜC Coburg für die<br />
Überlassung dieser fantastischen Freibadanlage<br />
und der Jugendfeuerwehr Coburg<br />
für die tatkräftige Unterstützung. Der Jugendfeuerwehr<br />
wurden auch alle Eintrittsgelder<br />
dieser Veranstaltung gespendet.<br />
Ebenso geht natürlich der Dank an alle beteiligten<br />
Modellbauer.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 00/2011<br />
73
Demnächst in der<br />
FlyCamOne HD 720p im Einsatz<br />
Eine „tierische“ Familiengeschichte<br />
... und noch vieles andere mehr!<br />
Aus aktuellem Anlass kann es<br />
zur Verschiebung angekündigter<br />
Beiträge kommen.<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
(ohne Kleinanzeigen)<br />
Seite<br />
arkowood . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
bacuplast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Bald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Bastler Zentrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Berlinski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 21, 57<br />
Conrad Electronic . . . . . . . . . . . . . . . . . U 3<br />
Eichardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
EMC-Vega . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Faber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Graupner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 2<br />
Gundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Kult-U-Boot<br />
ALVIN<br />
„Boomboat“ SQUIRREL<br />
1/2012<br />
ist ab dem 29. 12. bei Ihrem Händler!<br />
Seite<br />
Hobby-Lobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Horizon Hobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />
JOJO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Krick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Lassek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
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Impressum<br />
Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />
1820, 78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />
+ 49 (0) 77 21 / 89 87-0,<br />
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Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70) 9389701.<br />
Volksbank eG, Villingen-Schwenningen (BLZ<br />
694 900 00) 8915<br />
Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />
Beate Holtzhauer<br />
Redaktion:<br />
Hans-Jörg Welz, Postfach 1820,<br />
78008 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />
Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />
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Grafik und Layout:<br />
Dietmar Schenk<br />
Anzeigen:<br />
Klaus Pechmann + 49 (0) 77 21 / 89 87-72<br />
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Es gilt Anzeigentarif Nr. 8 vom 1.1.2009<br />
Marketing:<br />
Rita Riedmüller<br />
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Vertrieb:<br />
Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />
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Monika Fritschi<br />
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Druck:<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />
Woche des Monats.<br />
Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />
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Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />
Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />
erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />
zurückerstattet.<br />
Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />
Babu:<br />
Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />
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WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />
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© 2011 Neckar-Verlag GmbH<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />
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34.Jahrgang<br />
ist auf umweltfreundlichem<br />
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zu beachten.<br />
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