Business & IT And the Winner is... (Vorschau)
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5/2013_Strategien für den g e S chäftS erfolg<br />
www.businessportal.de<br />
Ausgezeichnete <strong>IT</strong>-Unternehmen:<br />
Alles zum Victor 2013
Service Editorial<br />
Im Zeichen<br />
des Victors<br />
Erleben Sie<br />
<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong><br />
auf dem iPhone<br />
& iPad<br />
Die innovation im b2b-bereich!<br />
Wie der Titel schon zeigt, steht diese Ausgabe ganz im Zeichen des Victors.<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte der WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH waren<br />
insgesamt 1,5 Millionen Leser der Zeitschriften <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong>, Internet Magazin,<br />
PCgo und PC Magazin zusammen aufgerufen, in insgesamt 24 Kategorien die<br />
besten <strong>IT</strong>-Unternehmen und Produkte zu küren. Eine Fachjury, die sich unter<br />
anderem aus den Chefredaktionen der Magazine zusammensetzte, vergab noch<br />
drei zusätzliche Sonderpre<strong>is</strong>e für die Innovation 2013, Brand of <strong>the</strong> Year und<br />
die <strong>IT</strong>-Persönlichkeit. Die Pre<strong>is</strong>verleihung fand am 21. März 2013 im feierlichen<br />
Rahmen in der Bavaria Filmstadt statt. Und es war natürlich kein Zufall, dass der<br />
Victor und die Kul<strong>is</strong>se ein b<strong>is</strong>schen an die Oscar Night im Dolby Theatre in Los<br />
Angeles erinnerten, denn auch wenn der Victor 2013 zum ersten Mal verliehen<br />
wurde, gehört er schon jetzt zu den wichtigsten Pre<strong>is</strong>en der <strong>IT</strong>-Branche. Bilder<br />
und einen Bericht von der Pre<strong>is</strong>verleihung finden Sie ab Seite 10.<br />
Herzlichst Ihr<br />
<strong>And</strong>reas Eichelsdörfer<br />
Chefredakteur<br />
• kompetent<br />
• klar verständlich<br />
• komplett<br />
• kostenlos<br />
Weitere Infos<br />
im App Store.
Inhalt 5.2013<br />
nEwS & tREndS<br />
aktuelles aus dem It-<strong>Business</strong> 6<br />
Victor 2013 Pre<strong>is</strong>verleihung 10<br />
Das Fest der Sieger: Die Leser der <strong>IT</strong>-Zeitschriften<br />
von WEKA küren die besten Firmen<br />
Initiative antrieb Mittelstand 20<br />
Im Zeichen der Digital<strong>is</strong>ierung: Techn<strong>is</strong>che Neuheiten,<br />
Trends und Entwicklungen in der Online-Welt<br />
EU-Report 22<br />
Deutschland blockiert: Der Bund verschleppt die<br />
EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Zahlungsverzugs<br />
It-Recht 24<br />
In der Prax<strong>is</strong> von Doktor App: Gesundheits- und<br />
Medizin-Apps für Mobilgeräte aus rechtlicher Sicht<br />
tItElthEMa<br />
10<br />
aUSGEZEIChnEt!<br />
Sie haben entschieden: Das<br />
sind die <strong>IT</strong>-Firmen des Jahres.<br />
Impressionen von der Victor-<br />
Verleihung in den Bavaria<br />
Filmstudios in München.<br />
MoBIlE BUSInESS<br />
Mobile Strategien 26<br />
Jenseits der App-Flut: Das mobile Internet<br />
hat den Status des „nice to have“ überwunden<br />
Enterpr<strong>is</strong>e Resource Planning 30<br />
Mobilität im Mittelstand: Wie Glory Europe seine<br />
Prozesse auf Smartphones und Tablets überträgt<br />
Smartphone-Schutz 32<br />
(Un-)Sicherheitsfaktor: Das ideale Smartphone<br />
aus Sicht der Informationssicherheit<br />
SPECIal<br />
SoCIal BUSInESS<br />
Mittendrin statt nur dabei: Von der Integration<br />
sozialer Medien profitieren alle Beteiligten 36<br />
Das Ende der E-Mail-Flut: Enterpr<strong>is</strong>e Social Networks<br />
revolutionieren die interne Zusammenarbeit 40<br />
ERP wird sozial: Die agilen, schnellen Arbeitswe<strong>is</strong>en<br />
von heute erfordern neue Lösungsansätze 42<br />
26<br />
StRatEGIE GEFRaGt<br />
Bevor sich Unternehmen<br />
ins mobile<br />
Abenteuer stürzen,<br />
sollten sie grundsätzlich<br />
klären, was<br />
und wen sie damit<br />
erreichen wollen.<br />
4 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
<strong>IT</strong>-STRATEgIEN<br />
<strong>IT</strong>-Security 48<br />
Schutz in der vernetzten Welt: Ganzheitliche Sicherheitsstrategien<br />
gegen dynam<strong>is</strong>che Bedrohungen<br />
Internethandel 52<br />
E-Commerce goes B2B: Erfolgsfaktoren für<br />
Webshops im Geschäftskundenbereich<br />
<strong>IT</strong>-Outsourcing 56<br />
Mehr als Kosten sparen: Wer <strong>IT</strong>-Sourcing nur als<br />
Kostenfaktor begreift, verschenkt Chancen<br />
UNTERNEhmENSfühRUNg<br />
führungskräfte-Entwicklung 60<br />
Superheld in Nadelstreifen: Sieben zentrale<br />
Herausforderungen an den modernen Chef<br />
präsentationstechnik 64<br />
Die Egofalle: Vortragende müssen die Fragen<br />
des Publikums beantworten – nicht ihre eigenen<br />
bEST pRAcTIcE<br />
projektmanagement 68<br />
Struktur statt Chaos: Mit einer zentralen Lösung<br />
steuert der Re<strong>is</strong>ekonzern TUI seine <strong>IT</strong>-Projekte<br />
42<br />
SOZIALE REVOLUTION<br />
Die komplexen, monolith<strong>is</strong>chen ERP-<br />
Systeme der Gegenwart könnten schon<br />
bald der Vergangenheit angehören.<br />
TEST, KAUf & SERVIcE<br />
TEST hardware<br />
> Mehr Garantie, weniger Kosten:<br />
Investitionsschutz bei Output-Systemen 72<br />
> Mausarm ade: Microsoft präsentiert<br />
neue ergonom<strong>is</strong>che Eingabegeräte 73<br />
TEST Software<br />
> Lexware business plus 2013 74<br />
> Haufe Zeugn<strong>is</strong> Manager Premium 76<br />
> Software-Kurztests 78<br />
<strong>Business</strong>-to-<strong>Business</strong>-Forum, Marktplatz 77<br />
Impressum 82<br />
5
News & TreNds Meldungen<br />
SEPA: Herausforderung<br />
und Chance<br />
S<br />
pätestens ab Februar 2014 wird die Single Euro Payments Area (SEPA) europaweit<br />
den Zahlungsverkehr vereinheitlichen. Damit kommt auf alle Unternehmen<br />
einiges an Veränderungen zu. In erster Linie geht es darum, Kunden auf die<br />
Umstellung des b<strong>is</strong>herigen Lastschriftverfahrens auf das SEPA-Lastschriftmandat<br />
hinzuwe<strong>is</strong>en sowie in dessen Rahmen über bevorstehende Abbuchungen vorab<br />
zu informieren. Diese sogenannte Pre-Notification stellt große Herausforderungen<br />
an die Kommunikation der Unternehmen, da eine Vielzahl von Nachrichten unter<br />
Einhaltung vorgegebener Fr<strong>is</strong>ten und strenger Datenschutzrichtlinien transaktionssicher<br />
zugestellt werden müssen. SEPA und die damit verbundenen Rechte und<br />
Pflichten gelten für B2B- aber auch für B2C-Kundenverbindungen.<br />
SEPA dient dazu, dass jeder Bürger und jedes Unternehmen innerhalb Europas<br />
– unabhängig vom Wohn- oder Aufenthaltsort – Euro-Transaktionen in Form<br />
von SEPA-Überwe<strong>is</strong>ung und SEPA-Lastschrift abwickeln kann. Dabei besteht kein<br />
Unterschied mehr zw<strong>is</strong>chen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen. Es<br />
gelten überall die gleichen Bedingungen, Rechte und Pflichten. Alle Zahlungen<br />
sollen einfach, effizient und sicher abgewickelt werden, wie b<strong>is</strong>lang von Kunden<br />
im Inland gewohnt. Die SEPA-Einführung hat zur Folge, dass Unternehmen<br />
bestehende Kommunikationsprozesse im Zahlungsverkehr verändern müssen.<br />
Finanzexperten empfehlen dringend, rechtzeitig auf die neuen Anforderungen zu<br />
reagieren und Unternehmensprozesse entsprechend umzustellen und zu testen.<br />
„Die Einführung des neuen SEPA-Regelwerks darf nicht unterschätzt werden –<br />
insbesondere in Unternehmen, die von einer großen Anzahl an Kunden regelmäßig<br />
Zahlungen per Lastschrift einziehen“, betont Constantin von Mutius, Geschäftsführer<br />
bei der Unternehmensberatung Vertex business consulting GmbH. „Gerade<br />
für diese Unternehmen <strong>is</strong>t die Einführung von SEPA aber auch eine einmalige<br />
Chance für eine strateg<strong>is</strong>che Neuaufstellung der Endkundenkommunikation, und<br />
damit für die Steigerung des Unternehmenserfolgs“, ergänzt von Mutius.<br />
In diesem Zusammenhang empfiehlt der auf Messaging-Technologien spezial<strong>is</strong>ierte<br />
<strong>IT</strong>-Dienstle<strong>is</strong>ter Retarus den Umstieg auf digitale Kommunikationskanäle. „Egal,<br />
ob via Cloud-Fax-Lösung, per E-Mail, über SMS oder auch per EDI, jeder digitale Kanal<br />
<strong>is</strong>t pre<strong>is</strong>werter und schneller als der Ausdruck und Versand per Brief“, erläutert<br />
Eberhard Rohe, Banking- und Finance-Experte bei Retarus. www.retarus.de<br />
Windows XP:<br />
2014 <strong>is</strong>t endgültig Schluss<br />
X<br />
er 8. April 2014 markiert das offizielle Ende von Win-<br />
XP, wie Microsoft bekannt gab. Das Betriebssys-<br />
Ddows<br />
tem kam 2001 auf den Markt und <strong>is</strong>t heute nicht mehr in<br />
der Lage, modernen Anwenderbedürfn<strong>is</strong>sen gerecht zu<br />
werden. „Windows XP <strong>is</strong>t ein Auslaufmodell. Wer die letzten<br />
365 Tage verschläft, setzt die <strong>IT</strong>-Sicherheit samt aller<br />
sensiblen Daten – ob als Unternehmen oder Privatperson<br />
– einem erheblichen R<strong>is</strong>iko aus“, fasst Oliver Gürtler,<br />
Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft<br />
Deutschland, die Situation zusammen. Nach mehreren<br />
Verlängerungen der Extended-Support-Phase von Windows<br />
XP wird diese am 8. April 2014 nun zusammen mit<br />
Office 2003 endgültig eingestellt. Damit wird es für den<br />
Oldtimer unter den Betriebssystemen keinerlei Sicherheitsupdates,<br />
Aktual<strong>is</strong>ierungen und techn<strong>is</strong>chen Support<br />
mehr geben.<br />
Was das konkret bedeutet, erläutert Stefan Schumacher,<br />
Direktor des Magdeburger Instituts für Sicherheitsforschung:<br />
„Windows XP basiert auf längst überholten<br />
Sicherheitsarchitekturen. Damit sind heutzutage<br />
Viren, Spyware, Malware-Angriffe, Botnet-Infektionen<br />
und schlimmstenfalls sogar Datenverlust vorprogrammiert.<br />
Wer jetzt noch auf Windows XP unterwegs <strong>is</strong>t, <strong>is</strong>t<br />
enormen Gefahren ausgesetzt.“ Auch Drittanbieter von<br />
Software-Anwendungen stellen den Support kontinuierlich<br />
ein oder bieten diesen nur noch kostenpflichtig an.<br />
Neue Programme werden für Windows XP gar nicht erst<br />
geschrieben. Hardware-Hersteller stellen zudem keine<br />
Treiber mehr für Windows XP zur Verfügung, sodass<br />
Windows XP-Rechner be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e keine modernen<br />
Druckermodelle erkennen.<br />
Dass Windows XP mehr und mehr aufs Abstellgle<strong>is</strong><br />
wandert, zeigen die kontinuierlich sinkenden Nutzerzahlen.<br />
International liegt der Anteil laut Netapplications<br />
bei 38,7 Prozent. Windows 7 verzeichnet hingegen einen<br />
Nutzungsanteil von rund 45 Prozent und auch Windows 8<br />
<strong>is</strong>t laut Microsoft weiter auf dem Vormarsch.<br />
Microsoft unterstützt Partner, Unternehmen und Privatanwender<br />
mit diversen Tools, Trainings und Materialien,<br />
um veraltete Windows-Versionen reibungslos abzulösen.<br />
In den nächsten zwölf Monaten vollziehen insbesondere<br />
kleine und mittelständ<strong>is</strong>che Unternehmen einen<br />
Wechsel, denn hier werden Migrationsprozesse häufig<br />
kurzfr<strong>is</strong>tig geplant und umgesetzt.<br />
www.microsoft.de<br />
6 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Studie: Immer mehr „Shelfware“<br />
U<br />
nternehmen investieren viel Geld in effizienzsteigernde Technologien<br />
wie neue Softwaresysteme. Eine aktuelle Studie, die Flexera Software<br />
gemeinsam mit IDC durchgeführt hat, kommt zu dem Ergebn<strong>is</strong>, dass ein<br />
erheblicher Teil dieser Investitionen ihren Zweck verfehlt oder gar als<br />
M<strong>is</strong>smanagement zu betrachten <strong>is</strong>t. 44 Prozent der befragten Unternehmen<br />
gaben an, ihr Softwarebudget in den kommenden 18 b<strong>is</strong> 24 Monaten<br />
aufstocken zu wollen.<br />
Gleichzeitig beleuchtet die Studie ein<br />
damit verbundenes Problem: ungenutzte<br />
Software – sogenannte „Shelfware“.<br />
56 Prozent der Befragten (gegenüber 49<br />
Prozent im letzten Jahr) gaben an, dass<br />
mindestens elf Prozent ihrer Software-<br />
Ausgaben auf Shelfware entfallen. 2011<br />
belief sich der Software-Markt laut IDC<br />
auf 325 Milliarden US-Dollar. Die weltweiten<br />
Ausgaben für Shelfware dürften<br />
demnach gewaltig sein.<br />
„Unternehmen passen sich schnell an<br />
wirtschaftliche Gegebenheiten an. Dazu<br />
zählen natürlich Investitionen in effizienzsteigernde<br />
Softwarewerkzeuge “,<br />
sagte Steve Schmidt, Vice President of Corporate Development bei Flexera<br />
Software. „Allerdings können sie häufig nicht sicherstellen, dass diese Assets<br />
optimal eingesetzt werden. Infolgedessen läuft ein unverhältn<strong>is</strong>mäßig<br />
großer Teil der Investitionen ins Leere.“<br />
Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass Unternehmen um die Fehlinvestitionen<br />
bei Software w<strong>is</strong>sen – und das <strong>is</strong>t ein Problem. Ein Drittel aller<br />
Befragten gab an, mit den aktuellen Verfahren für Lizenzmanagement und<br />
Lizenznutzung entweder unzufrieden oder sehr unzufrieden zu sein. Zudem<br />
räumten die Befragten ein, dass sie über keine Systeme verfügen, mit denen<br />
sie die optimale Nutzung ihrer Software gewährle<strong>is</strong>ten können.<br />
_0AG7K_IDC_B<strong>IT</strong>_05.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);08. www.flexerasoftware.com<br />
Apr 2013 14:21:06<br />
<strong>IT</strong>-Trends: Skeps<strong>is</strong><br />
im Mittelstand<br />
M<br />
ittelständ<strong>is</strong>che Unternehmen in Deutschland<br />
lassen sich von den Hypes der <strong>IT</strong>-Welt<br />
kaum beeindrucken. Dies ergab eine Studie,<br />
die die Münchner Kommunikationsagentur<br />
PR-COM im Auftrag von Dell durchgeführt hat.<br />
Befragt wurden dabei <strong>IT</strong>-Verantwortliche aus<br />
über 300 deutschen Unternehmen ab 50 b<strong>is</strong><br />
2000 Mitarbeitern nach ihrer Einschätzung der<br />
aktuellen Trend<strong>the</strong>men Cloud Computing, Big Data,<br />
Bring Your Own Device (BYOD) und Desktop-Virtual<strong>is</strong>ierung.<br />
Alle Branchen waren bei der Befragung<br />
vertreten. Die Teilnehmer konnten die Relevanz der<br />
jeweiligen Themen für ihr Unternehmen durch Schulnoten<br />
bewerten.<br />
Am besten schnitt das Thema Desktop-Virtual<strong>is</strong>ierung<br />
mit der Note 3,3 ab, die anderen Technologien<br />
bekamen gerade noch ein „ausreichend“. Je größer<br />
die Unternehmen, desto eher erkannten die Befragten<br />
eine prakt<strong>is</strong>che Relevanz. Der Unterschied zw<strong>is</strong>chen<br />
der Bewertung der kleinsten und der größten befragten Unternehmen<br />
lag bei etwa einer Note.<br />
Bemerkenswert <strong>is</strong>t, dass gerade kleinere Unternehmen, die durch<br />
den Einsatz von Cloud-Computing-Lösungen stark profitieren können,<br />
dazu eine ziemlich zurückhaltende Meinung haben. Doch Big Data und<br />
BYOD schneiden kaum besser ab: Diese Trends sind trotz „Hype“ für<br />
die Mehrheit der <strong>IT</strong>-Verantwortlichen in den Unternehmen offenkundig<br />
nicht oder noch nicht im Fokus; in größeren Unternehmen scheinen sie<br />
eine gew<strong>is</strong>se Rolle zu spielen, ohne jedoch als in irgendeiner We<strong>is</strong>e<br />
bestimmend angesehen zu werden. Es <strong>is</strong>t offenkundig, dass das Bild,<br />
das die genannten Trends in der <strong>IT</strong>-Öffentlichkeit abgeben, nicht unbedingt<br />
der Einschätzung der Unternehmen entspricht.<br />
www.dell.de<br />
IDC Virtual<strong>is</strong>ation & Cloud Conference 2013<br />
6. Juni 2013 • Hyatt Regency Düsseldorf<br />
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www.idc.de/vcc2013
News & TreNds Meldungen<br />
3D-Drucker auf dem Vormarsch<br />
D<br />
Netzausbau hat<br />
höchste Priorität<br />
reidimensionale Drucker werden sich am Markt durchsetzen und<br />
einen enormen Einfluss auf große Teile der Wirtschaft haben. 81<br />
Prozent aller <strong>IT</strong>K-Unternehmen rechnen damit, dass 3D-Drucker einzelne<br />
Branchen stark verändern. Das ergab eine repräsentative Befra-<br />
er Telekommunikationssektor wird den Netzausbau b<strong>is</strong> 2015 stark<br />
D<br />
vorantreiben. Rund ein Viertel ihrer Umsätze wollen deutsche TKgung<br />
im Auftrag des Hightech-Verbandes B<strong>IT</strong>KOM. „3D-Drucker haben<br />
das Potenzial, schon in wenigen Jahren viele Wirtschaftszweige nachhaltig<br />
und stark zu verändern“, sagte B<strong>IT</strong>KOM-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Bernhard Rohleder zum Start der Hannover Messe. Nicht nur<br />
Güter des täglichen Gebrauchs wie Geschirr und Designgegenstände,<br />
Spielzeug oder Materialien für Heimwerker kann man künftig mit<br />
3D-Druckern zu Hause nach Bedarf herstellen. Langfr<strong>is</strong>tig <strong>is</strong>t denkbar,<br />
dass be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e auch Ersatzteile fürs Auto oder gar Zahnfüllungen<br />
oder Pro<strong>the</strong>sen vor Ort in Werkstätten oder Arztpraxen mit speziellen<br />
3D-Druckern produziert werden.<br />
3D-Drucker kehren die Formgebung<br />
von Gütern um. Sie arbeiten<br />
ähnlich wie Töpfer oder<br />
Maurer: Ein Produkt wird gefertigt,<br />
indem Material schichtwe<strong>is</strong>e<br />
aufgebaut wird – nur<br />
automat<strong>is</strong>ch. Zunächst wird das<br />
Produkt in einem Datensatz als<br />
virtuelles 3D-Modell beschrieben.<br />
Beim Druck dieser Datei<br />
wird in der Regel ein Grundstoff<br />
(me<strong>is</strong>t flüssiger Kunststoff, aber<br />
auch Keramik oder Metall) Schicht<br />
für Schicht per Spritzdüse auf einer<br />
Grundfläche aufgebracht, dann wird die<br />
Fläche millimeterwe<strong>is</strong>e abgesenkt und die neue Lage aufgebracht.<br />
So entsteht aus einer Computerdatei ein dreidimensionales<br />
Unternehmen in die Infrastruktur investieren. Den aufwendigen Ausbau<br />
der Hochgeschwindigkeitsnetze rentabel zu finanzieren, wird aber<br />
immer schwieriger. Gerade regionale Anbieter wollen deswegen ihre<br />
Kosten durch Kooperationen mit Energieversorgern senken, indem sie<br />
systemat<strong>is</strong>ch deren vorhandene Trassen mitbenutzen. Das sind Ergebn<strong>is</strong>se<br />
der Studie „Branchenkompass 2013 Telekommunikation“ von Steria<br />
Mummert Consulting.<br />
Die Kunden machen Druck: Die Nachfrage nach großen Bandbreiten<br />
steigt durch den zunehmenden Konsum von Videos über das Internet,<br />
die Verwendung datenintensiver Apps und den Siegeszug des Cloud<br />
Computing. Die großen Mobilfunkunternehmen stellen deswegen ihre<br />
UMTS- und HSPA-Netze auf die le<strong>is</strong>tungsfähigere LTE-Technologie um.<br />
Auch Festnetze mit hohen Datenraten wie Glasfaser, VDSL und das<br />
vom klass<strong>is</strong>chen Kabelfernsehen bekannte Koaxialnetz sollen weiter<br />
wachsen.<br />
„Die Investitionen in den Netzausbau sind für die Telekommunikationsunternehmen<br />
unausweichlich, denn hohe Datenraten für den<br />
Endkunden sind der entscheidende Erfolgsfaktor in der Branche. Wer die<br />
nicht liefern kann, wird untergehen“, sagt Reinhold Weber, Telekommunikationsexperte<br />
bei Steria Mummert Consulting.<br />
Gleichzeitig wird es für die Netzbetreiber aber immer schwieriger, die<br />
hohen Ausgaben für den Ausbau wieder hereinzubekommen. „Die Kunden<br />
sehen einen zuverlässigen Internetanschluss mit Übertragungsraten<br />
auf dem jeweils aktuellen Stand der Technik als Selbstverständlichkeit<br />
an. Deswegen sind sie in der Regel nicht bereit, mehr dafür zu bezahlen,<br />
wenn sich die Technik und die Datenraten verbessern“, so Weber.<br />
Dieser Herausforderung begegnen die Netzbetreiber mit unterschiedlichen<br />
Produkt.<br />
www.bitkom.org<br />
Strategien, insbesondere durch brancheninterne und branchen-<br />
übergreifende Kooperationen.<br />
www.steria-mummert.de<br />
_09S0V_Konica_minolta_B-<strong>IT</strong>_1-13.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);30. Nov 2012 11:40:46<br />
Jetzt neu!<br />
Das Fachforum zu OPS:<br />
www.ops-blog.de<br />
8 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Sage erweitert Cloud-Portfolio<br />
M<br />
it dem neuen Cloud-Angebot<br />
Sage One geht das brit<strong>is</strong>che<br />
Softwarehaus Sage hierzulande<br />
einen weiteren wichtigen Schritt in<br />
Richtung strateg<strong>is</strong>cher Neuausrichtung.<br />
Die Software-as-a-Service-<br />
Lösung (SaaS) adressiert kleine<br />
Unternehmen mit b<strong>is</strong> zu fünf Mitarbeitern,<br />
die keine Vorkenntn<strong>is</strong>se<br />
in Sachen Buchhaltung haben und<br />
ihre komplette Unternehmensführung<br />
in einer einfach handhabbaren<br />
Software abdecken wollen.<br />
Im Dezember 2010 hatte Sage<br />
unter der neuen Führung von CEO Guy Berruyer seine Web-Strategie vorgestellt. Damals<br />
kündigte das Unternehmen an, seine Produktpalette sukzessive um Dienste aus der<br />
Internetwolke erweitern zu wollen. Inzw<strong>is</strong>chen sind eine Vielzahl an Online-Lösungen<br />
für unterschiedlichste Unternehmensanwendungen, wie Lohnabrechnung und Kundenmanagement<br />
oder Bezahllösungen Teil des deutschen wie internationalen Lösungsportfolios.<br />
So hatte das Unternehmen Ende des letzten Geschäftsjahres (September 2012)<br />
rund 6500 Kunden in Deutschland, die Cloud-Produkte von Sage einsetzten.<br />
„Die Markteinführung der neuen Online-Lösung <strong>is</strong>t ein Meilenstein in der Cloud-Strategie<br />
der Sage Software GmbH“, unterstreicht Deutschland-Geschäftsführer Peter Dewald die<br />
Bedeutung der neuen Software. Und Oliver Herzig, Leiter des Geschäftsbereichs Kleine Unternehmen<br />
bei der Sage Software GmbH, betont: „Mit dem neuen Online-Dienst schließen<br />
wir eine wichtige Lücke in unserem Cloud-Angebot für kleine Unternehmen und Start-ups.“<br />
Die neue Online-Lösung für Rechnungsstellung und Buchhaltung <strong>is</strong>t die erste internationale<br />
Cloud-Lösung aus dem Hause Sage, die auf einer eigenen Plattform entwickelt wurde.<br />
Im Januar 2011 wurde Sage One in Großbritannien und Irland eingeführt. Die Entwickler<br />
der Sage Software GmbH haben das Buchhaltungs- und Rechnungsstellungs-Programm<br />
aus der Wolke in Leipzig komplett auf die deutschen Rechtsverhältn<strong>is</strong>se und länderspezif<strong>is</strong>chen<br />
Gegebenheiten angepasst. Gerade diese Lokal<strong>is</strong>ierung <strong>is</strong>t bei betriebswirtschaftlicher<br />
Software essenziell für den Markterfolg.<br />
www.sageone.de<br />
_09S0V_Konica_minolta_B-<strong>IT</strong>_1-13.pdf;S: 2;Format:(210.00 x 95.00 mm);30. Nov 2012 11:40:46<br />
Keine Konvertierung<br />
O<br />
pen-Xchange hat mit OX Text eine Cloud-basierte<br />
Open-Source-Lösung vorgestellt, mit der sich Dokumente<br />
im Microsoft-Word- und OpenOffice/LibreOffice-<br />
Format direkt im Browser bearbeiten lassen. Beliebig viele<br />
Benutzer können gemeinsam an Dokumenten arbeiten.<br />
Alle Änderungen werden bei allen Teilnehmern in Echtzeit<br />
angezeigt. Im Gegensatz zu anderen Webdiensten zwingt<br />
die Cloud-Lösung von Open-Xchange dem Anwender nicht<br />
die Verwendung eines eigenen Dateiformates auf. Mit OX<br />
Text lassen sich .docx- und .odt-Dateien im Browser lesen<br />
und editieren, ohne diese konvertieren zu müssen. Da nur<br />
die Änderungen und nicht das gesamte Dokument gespeichert<br />
werden, bleiben Formatierungen und Layout des<br />
ursprünglichen Dokumentes vollständig erhalten.<br />
„Die Interoperabilität mit anderen Anwendern und die<br />
Weiternutzung vorhandener Dokumente hatte bei der<br />
Wahl der Architektur von OX Text oberste Priorität”, erklärt<br />
Rafael Laguna, CEO von Open-Xchange. „Neue, proprietäre<br />
Dateiformate sind nach unserer Überzeugung der<br />
falsche Weg, weil sie eine Zusammenarbeit erschweren<br />
und die Anwender zudem wieder an die Nutzung einer<br />
bestimmten Applikation ketten.“ [ rm ]<br />
<br />
www.open-xchange.de<br />
OPS – macht kurzen Prozess mit komplizierten Abläufen<br />
Es hakt im Drucksystem und damit im Workflow, und was Sie das kostet, w<strong>is</strong>sen Sie nicht?<br />
Außerdem: Sind Ihre Daten wirklich sicher gespeichert? Es gibt viel zu entdecken in Ihrem<br />
Druckmanagement. Optimized Print Services, unsere All-in-One-Lösung, dringt in ungeahnte<br />
Tiefen Ihrer Bürowelt vor und setzt gleichzeitig zu Höhenflügen im Service an. Ziel<br />
<strong>is</strong>t die maximale Le<strong>is</strong>tung Ihres Druckmanagements und ein Verbessern aller Prozesse<br />
rund um Ihre Dokumente. Wir erkunden Ihre Systemlandschaft, bewerten und optimieren<br />
Abläufe. Mit einer neuen Infrastruktur, die fortwährend überwacht und analysiert wird.<br />
Lautlos, unauffällig, aber mit faszinierenden Effekten: Setzen Sie jetzt auf OPS!<br />
Infoline: 0800-6 46 65 82 (kostenfrei)<br />
Erleben Sie mehr unter www.ops.info und www.ops-blog.de.<br />
Konica Minolta <strong>Business</strong> Solutions Deutschland GmbH<br />
9
Victor 2013 Pre<strong>is</strong>verleihung<br />
Das Fest<br />
der Sieger<br />
Victor<br />
2013<br />
Zum ersten Mal waren alle Leser der <strong>IT</strong>-Zeitschriften von<br />
WEKA gemeinsam aufgerufen, die besten Firmen aus<br />
24 Kategorien zu wählen. Am 21. März wurden die Pre<strong>is</strong>e<br />
im feierlichen Rahmen überreicht.<br />
<strong>And</strong>reas Eichelsdörfer<br />
Einen Hauch von Hollywood hatte<br />
die lange Nacht des Victors<br />
durchaus. Nur war diesmal nicht<br />
das Dolby Theater Schauplatz der<br />
Feier lichkeiten, sondern die Bavaria<br />
Filmstadt im Süden von München. Insgesamt<br />
28300 Leser haben entschieden,<br />
welche Firmen es in den abgefragten 24<br />
Kategorien auf das Treppchen schafften.<br />
Zusätzlich verlieh eine Experten-Jury, die<br />
sich unter anderem aus den Chefredaktionen<br />
der Magazine zusammensetzte,<br />
drei Sonderpre<strong>is</strong>e: die Innovation des<br />
Jahres, den Brand of <strong>the</strong> Year und die<br />
<strong>IT</strong>-Persönlichkeit des Jahres.<br />
Wir gratulieren allen Siegern!<br />
10 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Oliver Gürtler von Microsoft nimmt<br />
den Victor für die Innovation des<br />
Jahres entgegen. Warum die Wahl auf<br />
Windows 8 fiel, begründete Michael<br />
Suck, Chefredakteur PC Magazin, folgendermaßen:<br />
„Mit Windows 8 hat<br />
Microsoft einen radikalen Schritt<br />
gewagt. Es hat gleich mehrere Welten<br />
miteinander verknüpft, die Handys,<br />
die Mobil-Rechner und stationären<br />
PCs. Windows 8 zeigt durch seine<br />
einzigartige reduzierte Haptik und die<br />
konsequente Ausrichtung auf Touchbedienung<br />
den Weg auf.“<br />
Insbesondere für seine herausragenden<br />
Le<strong>is</strong>tungen bei Forschung und<br />
Entwicklung wurde IBM, vertreten<br />
durch Gerold Gutti, mit dem<br />
Victor 2013 als Brand of <strong>the</strong> Year<br />
ausgezeichnet. <strong>And</strong>reas Eichelsdörfer,<br />
Chefredakteur <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong>, hob dabei<br />
das Engagement von IBM auch in<br />
anderen Forschungsbereichen hervor:<br />
„Mit dem Supercomputer Watson<br />
zeigt IBM, wie Hochle<strong>is</strong>tungstechnologie<br />
erfolgreich für Menschen<br />
eingesetzt werden kann. Seit 2012<br />
nutzt Watson seine immense Rechenpower<br />
auch für die Krebsforschung.“<br />
„Chr<strong>is</strong>toph Rösseler steht wie seine<br />
Produkte ständig unter Strom. Mit<br />
Energie und Leidenschaft kämpft er<br />
für den <strong>IT</strong>-Standort Deutschland und<br />
scheut sich auch nicht, krit<strong>is</strong>che<br />
Entwicklungen in unserer Branche<br />
klar und deutlich anzusprechen. Sein<br />
Engagement <strong>is</strong>t wegwe<strong>is</strong>end für die<br />
Entwicklung eines multimedialen<br />
Connected Home,“ begründete Jörg<br />
Hermann, Chefredakteur von PCgo<br />
und Internet Magazin, die Entscheidung<br />
der Jury, Chr<strong>is</strong>toph Rösseler als<br />
<strong>IT</strong>-Persönlichkeit des Jahres zu<br />
wählen.<br />
11
Victor 2013 Pre<strong>is</strong>verleihung<br />
Victor<br />
Das sind die Gewinner<br />
Insgesamt 27 Victor-Statuen warten hier ungeduldig<br />
darauf, den Pre<strong>is</strong>trägern überreicht zu<br />
werden.<br />
Trotz Lufthansa-Streik und Hunderter gecancelter Flüge<br />
hatten es fast alle der knapp 100 geladenen Gäste<br />
in die Bavaria Filmstadt zur Victor-Verleihung 2013<br />
geschafft.<br />
Kategorie<br />
All-in-One-PC-Systeme<br />
App des Jahres<br />
<strong>Business</strong>-Netz des Jahres<br />
Cloud Innovation<br />
CRM-Lösungen<br />
Document Solutions<br />
ERP-Lösungen<br />
Grafik/Foto/Design<br />
Händler des Jahres<br />
Hoster<br />
Internet Provider<br />
Kaufmänn<strong>is</strong>che Lösungen<br />
Monitore<br />
Multifunktionsgeräte<br />
Multimedia/Streaming<br />
Notebooks<br />
Office-Anwendungen<br />
Online-Dienstle<strong>is</strong>tungen<br />
Suchmaschinen/SEO<br />
Sicherheits-Software<br />
Smarthome<br />
Smartphone<br />
Steuer- und Finanzsoftware<br />
Tablets<br />
Innovation des Jahres<br />
Brand of <strong>the</strong> Year<br />
<strong>IT</strong>-Persönlichkeit des Jahres<br />
Firma<br />
Hewlett-Packard<br />
Google (für Chrome)<br />
Telekom Deutschland<br />
Microsoft Deutschland<br />
SAP Deutschland<br />
Samsung Electronics<br />
Microsoft Deutschland<br />
Adobe Systems<br />
Amazon.de<br />
1&1 Internet<br />
Telekom Deutschland<br />
Haufe-Lexware<br />
Samsung Electronics<br />
Samsung Electronics<br />
AVM<br />
(für Fritz!Box Fon WLAN 7390)<br />
Samsung Electronics<br />
Microsoft Deutschland<br />
Microsoft Deutschland<br />
(für Office 365)<br />
Google<br />
Kaspersky Labs<br />
AVM<br />
Samsung Electronics<br />
Haufe-Lexware<br />
Amazon.de<br />
Microsoft Deutschland<br />
(für Windows 8)<br />
IBM Deutschland<br />
Chr<strong>is</strong>toph Rösseler,<br />
devolo<br />
12<br />
<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2013
Victor 2013 Pre<strong>is</strong>verleihung<br />
Markus Dränert von Haufe-Lexware<br />
(links) freut sich über den ersten und<br />
dritten Platz in der Kategorie Kaufmänn<strong>is</strong>che<br />
Lösungen, aber auch Jörg<br />
Wassink von Sage kann sich sichtlich<br />
über den zweiten Platz freuen.<br />
Die Kategorie CRM: Den ersten<br />
Platz belegt SAP, vertreten durch<br />
Philip Konitzer (Mitte). Platz zwei<br />
und drei gingen an Salesforce mit<br />
Peter Ruchatz (links) und cobra mit<br />
Jürgen Litz (rechts).<br />
Bei den ERP-Lösungen schaffte es<br />
Microsoft (Lutz Jannausch, links im<br />
Bild) ganz nach oben aufs Treppchen,<br />
während Philip Konitzer von<br />
SAP (rechts) sich diesmal mit dem<br />
zweiten Platz begnügen musste.<br />
Kai Riecke, Geschäftsführer der WEKA MEDIA<br />
PUBLISHING GmbH, ließ es sich nicht nehmen,<br />
die Gäste persönlich willkommen zu<br />
heißen und gab ein Update über die erfolgreichen<br />
Online-Aktivitäten des Verlages.<br />
14 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 4.2013
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Victor 2013 Pre<strong>is</strong>verleihung<br />
Oliver Gronau von Microsoft (Mitte)<br />
nahm den Victor für die Kategrie<br />
Cloud Innovation entgegen. <strong>And</strong>reas<br />
Holzapfel von SAP (links) und Gerold<br />
Gutti von IBM (rechts) freuten sich<br />
über den zweiten und dritten Rang.<br />
Und schon wieder klingelte es für Oliver Gronau<br />
(rechts). Diesmal kassierte Microsoft für Office 365<br />
die begehrte Trophäe. Haufe-Lexware, vetreten<br />
durch Markus Dränert (links), belegt mit LexOffice<br />
einen hervorragenden zweiten Platz in der Kategorie<br />
Online-Dienstle<strong>is</strong>tungen.<br />
Der Victor für die Kategorie Document<br />
Solutions nahm Fabian Maiwald<br />
(links) für Samsung entgegen, die Urkunden<br />
für den zweiten und dritten<br />
Platz sicherten sich Elli Körner von HP<br />
und Chr<strong>is</strong>tian Pudzich von Kyocera.<br />
Den ganzen Abend lang gab es zahlreiche<br />
Gelegenheiten für angeregte<br />
Fachgespräche. Von links nach<br />
rechts: Rainer Müller und <strong>And</strong>rea<br />
Rieger von <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> und Gerold<br />
Gutti von IBM.<br />
16 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
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Victor 2013 Pre<strong>is</strong>verleihung<br />
Alleine fünf der 27 Victor-Statuen gingen<br />
an Samsung. Hier nimmt Fabian<br />
Maiwald den ersten Pre<strong>is</strong> für Multifunktionsgeräte<br />
entgegen. Nicht minder<br />
freute sich Bettina Steeger von<br />
Canon über den zweiten Platz.<br />
Die Vetreter der Telekom, von Vodafon und von O2<br />
waren verhindert oder wurden zu Opfern des<br />
Streiks. Darum nahm Chr<strong>is</strong>tina Witt von Strato den<br />
Victor für das beste <strong>Business</strong>-Netz engegen, der<br />
eigentlich an die Telekom gegangen <strong>is</strong>t. Strato<br />
gehört seit 2009 zum Konzern der Telekom.<br />
Die lange Nacht des Victors sollte nicht zu einer<br />
trockenen Angelegenheit werden. Deshalb<br />
wurden die Gäste bestens mit Getränken<br />
und Essen versorgt.<br />
Für Unterhaltung der anderen Art sorgte<br />
das Duo Impressionata. Zum lässigen<br />
Gitarren-Sound von Jan Henning (einer der<br />
gefragtesten Gitarr<strong>is</strong>ten der L.A. Studioszene)<br />
ließ die Künstlerin Brigitte W.<br />
Karasek mit unorthodoxen Malmethoden<br />
ein Victor-Kunstwerk entstehen.<br />
18<br />
<strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
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with 8 total Java EE Server processors on C<strong>is</strong>co UCS B440 M2 servers at 26,118.67 EjOPS compared to RISC-based IBM Power 780 at 16,646.34 EjOPS. SPEC®, SPECjbb®, and SPECjEnterpr<strong>is</strong>e® are<br />
reg<strong>is</strong>tered trademarks of Standard<br />
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Performance Processing Council (TPC). The performance results described here<br />
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.tpc.org as of<br />
1-15-2013. ©2013 C<strong>is</strong>co and/or its affiliates. All rights reserved. All third-party products belong to <strong>the</strong> companies that own<br />
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und anderen Ländern.
NEWS & TRENDS Initiative Antrieb Mittelstand<br />
Im Zeichen der<br />
Digital<strong>is</strong>ierung<br />
Cloud-Lösungen, Datensicherheit bei Facebook & Co. oder der<br />
Weg zur optimalen Firmen-Homepage: Am 22. April drehte<br />
sich in München alles rund um das Thema Digital<strong>is</strong>ierung. Die<br />
dritte Veranstaltung der Serie von „Antrieb Mittelstand“ war<br />
ein voller Erfolg. Rund 500 mittelständ<strong>is</strong>che Unternehmer<br />
informierten sich einen Tag lang über techn<strong>is</strong>che Neuheiten,<br />
Trends und Entwicklungen in der Online-Welt.<br />
Chr<strong>is</strong>tian Rätsch, Leiter KMU bei der<br />
Telekom Deutschland, bei der<br />
Begrüßungsrede in München.<br />
Antrieb Mittelstand<br />
Informationen zur Initiative finden Sie unter<br />
www.antrieb-mittelstand.de. Bei Fragen<br />
und Anregungen – oder wenn Sie als Partner<br />
Teil der Initiative werden möchten –<br />
können Sie sich gerne persönlich an Katrin<br />
Gartenschläger, die Leiterin der Initiative,<br />
wenden.<br />
E-Mail:<br />
K.Gartenschlaeger@external.telekom.de<br />
Weitere Termine im Überblick:<br />
Hannover: 18.6.13<br />
Dresden: 25.6.13<br />
Darmstadt: 29.8.13<br />
Stuttgart: 20.9.13<br />
Köln: 26.9.13<br />
H<br />
olen Sie mehr aus Ihrem Unternehmen<br />
heraus“ – das <strong>is</strong>t der Aufruf<br />
der digitalen Wachstumsinitiative<br />
„Antrieb Mittelstand“. Gemeinsam mit<br />
dem Bundesverband mittelständ<strong>is</strong>che<br />
Wirtschaft (BVMW) hat die Telekom<br />
die Initiative im Jahr 2012 ins Leben<br />
gerufen. Ziel <strong>is</strong>t es, den Mittelstand fit<br />
zu machen für das digitale Zeitalter. Unterstützt<br />
wird das deutschlandweite Aktionsbündn<strong>is</strong><br />
dabei von führenden <strong>IT</strong>und<br />
Telekommunikations unternehmen<br />
– darunter Microsoft, Dell und Nokia.<br />
Die Initiatoren zeigen Möglichkeiten<br />
und Chancen des Internets, um das Geschäft<br />
mittelständ<strong>is</strong>cher Betriebe künftig<br />
noch zeitgemäßer und effizienter zu gestalten.<br />
Dabei geht es um Fragen wie:<br />
Was muss mein Shop im Internet alles<br />
können? Oder: Was soll ich eigentlich<br />
mit der Cloud, von der alle sprechen?<br />
„Antrieb Mittelstand“ gibt Antworten<br />
für die Prax<strong>is</strong> – ohne dabei in „Fachchines<strong>is</strong>ch“<br />
zu verfallen.<br />
Der nächste Schritt<br />
ins digitale Zeitalter<br />
Der Einladung nach München waren<br />
rund 500 Geschäftsführer und Mitarbeiter<br />
kleiner und mittelständ<strong>is</strong>cher<br />
Unternehmen gefolgt. Einen Tag lang<br />
informierten sie sich über Trends, Entwicklungen,<br />
Chancen und vermeidbare<br />
„Schnitzer“ in der Online-Welt.<br />
In Themenforen und prax<strong>is</strong>nahen<br />
Vorträgen erläuterten erfahrene Referenten<br />
etwa, wie sich digitales Arbeiten<br />
auf die Unternehmenseffizienz<br />
auswirkt, wie sich Daten sicher in der<br />
Cloud speichern oder über welche<br />
Online-Wege sich Neukunden gewinnen<br />
lassen. In anschließenden Frageund<br />
D<strong>is</strong>kussionsrunden konnten die<br />
Gäste ihre ganz individuellen Fragen<br />
stellen. Die Experten lieferten anschauliche<br />
Be<strong>is</strong>piele und prax<strong>is</strong>orientierte<br />
Lösungs ansätze.<br />
Nach München <strong>is</strong>t klar: Der Mittelstand<br />
<strong>is</strong>t in der digitalen Welt eingetroffen.<br />
Wirklich angekommen sind viele Betriebe<br />
jedoch noch nicht – die Potenziale<br />
des Internets werden von ihnen<br />
bei Weitem nicht ausgeschöpft: Lediglich<br />
60 Prozent der kleinen und mittleren<br />
Betriebe präsentieren sich mit einer<br />
eigenen Website. Dabei, so das Ergebn<strong>is</strong><br />
einer aktuellen Infratest-Studie, nutzen<br />
rund 76 Prozent der Deutschen das Internet<br />
täglich. Den nächsten Schritt wagen<br />
– so viel steht fest – wollen jedoch<br />
fast alle.<br />
Antrieb Mittelstand online:<br />
Information und Austausch<br />
Nicht nur die Tagesveranstaltungen<br />
liefern Information und Beratung. Auf<br />
der Website der Initiative können sich<br />
Mittelständler über Neuigkeiten aus der<br />
digitalen Welt informieren und Experten-Tipps<br />
einholen. Die Social-Media-<br />
Kanäle Facebook und Twitter dienen<br />
als D<strong>is</strong>kussionsforen. Zudem gibt die<br />
Initiative Studien zum Thema Digital<strong>is</strong>ierung<br />
in Auftrag, deren Ergebn<strong>is</strong>se<br />
künftig ebenfalls auf der Webseite veröffentlicht<br />
werden. [ rm ]<br />
20 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
NEWS & TRENDS EU-Report<br />
Deutschland blockiert<br />
Die von der FDP geführten Bundesmin<strong>is</strong>terien<br />
für Justiz und Wirtschaft<br />
verzögern die pünktliche Umsetzung<br />
der EU-Richtlinie zur Bekämpfung<br />
des Zahlungsverzugs in deutsches<br />
Recht, von der vor allem der Mittelstand<br />
profitieren würde.<br />
Johannes Fritsche<br />
Das Gesetz zur Bekämpfung<br />
vom Zahlungsverzug <strong>is</strong>t<br />
kurz, klar, unkompliziert<br />
und unbürokrat<strong>is</strong>ch.“<br />
Barbara Weiler ■<br />
Mitglied des Europä<strong>is</strong>chen Parlaments<br />
(Fraktion der Progressiven Allianz<br />
der Sozial<strong>is</strong>ten & Demokraten)<br />
T<br />
äglich geraten in der EU Dutzende<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen<br />
in die Insolvenz, weil ihre Rechnungen<br />
nicht beglichen werden. 57<br />
Prozent der Unternehmen in Europa<br />
hatten im Jahr 2012 nach Angaben der<br />
EU-Komm<strong>is</strong>sion mit Liquiditätsproblemen<br />
aufgrund von Zahlungsverzug zu<br />
kämpfen; zehn Prozent mehr als im Jahr<br />
davor. Auch eine Folge der Finanz- und<br />
Eurokr<strong>is</strong>e in Europa.<br />
„Für kleine und mittlere Unternehmen<br />
<strong>is</strong>t es besonders schwer, ihr Recht auf<br />
unverzügliche Rechnungsbegleichung<br />
durchzusetzen, Zahlungsverzug kostet<br />
sie Zeit und Geld und Streitigkeiten<br />
können die Kundenbeziehungen beeinträchtigen“,<br />
erklärt Antonio Tajani, der für<br />
Industrie und Unternehmertum zuständige<br />
Vizepräsident der EU-Komm<strong>is</strong>sion.<br />
Schlechte Zahlungsmoral<br />
Um der schlechten Zahlungsmoral ein<br />
Ende zu setzen, hatte die EU im Februar<br />
2011 die Richtlinie zur Bekämpfung<br />
von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr<br />
verabschiedet. B<strong>is</strong> zum 16. März<br />
2013 sollten die EU-Mitgliedstaaten sie<br />
in nationales Recht umgesetzt haben.<br />
Lediglich neun Staaten haben dies auch<br />
fr<strong>is</strong>tgemäß zu diesem Stichtag getan.<br />
Deutschland <strong>is</strong>t nicht darunter.<br />
„Mit der schlechten Zahlungsd<strong>is</strong>ziplin<br />
muss nun Schluss sein. Die Mitgliedstaaten<br />
müssen jetzt die Richtlinie zum<br />
Zahlungsverzug in ihr innerstaatliches<br />
Recht umsetzen“, fordert Industriekomm<strong>is</strong>sar<br />
Tajani. Konkret geht es um folgende<br />
neue Regeln:<br />
Öffentliche Auftraggeber müssen<br />
grundsätzlich ihre Rechnungen innerhalb<br />
von 30 Tagen bezahlen, für<br />
eng begrenzte Ausnahmefälle gilt eine<br />
Obergrenze von 60 Tagen.<br />
Private Firmen müssen beim Handel<br />
untereinander ebenfalls innerhalb von<br />
30 Tagen zahlen, vertraglich können<br />
b<strong>is</strong> zu 60 Tage vereinbart werden.<br />
Falls kein Vertragspartner grob benachteiligt<br />
wird, sind auch längere<br />
Fr<strong>is</strong>ten möglich.<br />
Sollten strengere nationale Regeln<br />
bestehen, können diese beibehalten<br />
werden.<br />
Bei verspäteter Zahlung wird ein Verzugszins<br />
von acht Prozent über dem<br />
Bas<strong>is</strong>zinssatz fällig und dem Gläubiger<br />
stehen 40 Euro Entschädigung für<br />
Beitreibungskosten zu.<br />
Die neuen Maßnahmen sind insofern<br />
optional für Unternehmen, als diese<br />
das Klagerecht erhalten, aber nicht verpflichtet<br />
sind, es auszuüben.<br />
Unklare Motive<br />
Dass Deutschland mit der Umsetzung<br />
so spät dran <strong>is</strong>t, wundert die Europaabgeordnete<br />
Barbara Weiler. Die Sozialdemokratin<br />
hat bei der Überarbeitung<br />
der EU-Richtlinie vor drei Jahren die<br />
Verhandlungen für das Europaparlament<br />
geführt: „Das Gesetz <strong>is</strong>t mit lediglich 15<br />
Artikeln auf zehn Seiten kurz, klar, unkompliziert<br />
und unbürokrat<strong>is</strong>ch. Deswegen<br />
bin ich erstaunt, dass die Bundesregierung<br />
immer noch so zögerlich <strong>is</strong>t.“<br />
Obwohl zum Be<strong>is</strong>piel der führende<br />
europä<strong>is</strong>che Dachverband UEAPME<br />
des Handwerks sowie der Klein- und<br />
Mittelbetriebe die Neuregelung fast<br />
überschwänglich begrüßte, habe die<br />
Bundesregierung bereits bei den Verhandlungen<br />
2010 auf europä<strong>is</strong>cher Ebene<br />
vehement versucht, die Richtlinie zu<br />
blockieren, weil es angeblich keine Probleme<br />
mit Zahlungsverzug gebe.<br />
„Die liberalen Min<strong>is</strong>terien Wirtschaft<br />
und Justiz in Deutschland verwässern<br />
und verzögern nun auch die Umsetzung“,<br />
krit<strong>is</strong>iert Weiler. Sie hofft jetzt<br />
auf eine Verabschiedung im Bundestag<br />
noch vor der Sommerpause.<br />
Befürchtungen des deutschen Handwerks<br />
und der Bauwirtschaft, dass die<br />
neue Regelung einen Anreiz gibt, direkt<br />
längere Zahlungsfr<strong>is</strong>ten zu vereinbaren,<br />
sind gegenstandslos: „Es bleibt<br />
den Unternehmen unbenommen, weiterhin<br />
die ‚sofortige‘ Zahlung zu verlangen“,<br />
erklärt <strong>And</strong>reas Schwab (CDU),<br />
binnenmarktpolit<strong>is</strong>cher Sprecher der<br />
EVP-Fraktion. [ rm ]<br />
22 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
NEWS & TRENDS <strong>IT</strong>-RECHT<br />
In der Prax<strong>is</strong><br />
von Doktor App<br />
Gesundheits- und Medizin-Apps<br />
werden immer beliebter. Verbraucher<br />
und Patienten, aber auch Ärzte und<br />
Krankenhäuser profitieren davon.<br />
Allerdings fehlen noch einheitliche<br />
Qualitätskriterien, die solche Apps<br />
erfüllen müssen. Auch Fragen des<br />
Datenschutzes sind noch nicht abschließend<br />
geklärt.<br />
Mira Martz<br />
S<br />
eit ein paar Jahren sind gesundheitsbezogene<br />
Apps auf dem Vormarsch.<br />
Laut dem Branchenverband B<strong>IT</strong>-<br />
KOM gab es bereits im Jahr 2011 etwa<br />
15 000 entsprechende Apps für Smartphones<br />
und Tablets in Deutschland –<br />
Tendenz weiter steigend.<br />
Gesundheits- und Medizin-Apps bieten<br />
Verbrauchern einen einfachen Zugang<br />
zu individuellen Gesundheitsinformationen.<br />
Sie bekommen be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e<br />
Informationen über Ihren Blutzucker,<br />
Ihren Blutdruck oder Ihre Sehschärfe.<br />
Sie können Ihre Herzfrequenz messen,<br />
Ihre Lungenfunktion prüfen oder sich<br />
einfach an die Einnahme Ihrer Medikamente<br />
erinnern lassen.<br />
Bei Ärzten und Krankenhäusern steht<br />
eine bessere Vernetzung und Behandlung<br />
der Patienten im Vordergrund. So<br />
erleichtern Apps zum Be<strong>is</strong>piel den Einsatz<br />
der elektron<strong>is</strong>chen Patientenakte<br />
während der V<strong>is</strong>ite. Experten gehen<br />
davon aus, dass die verbesserte Behandlung<br />
in der Zukunft mit einer Effizienzsteigerung<br />
einhergehen und gleichzeitig<br />
für geringere Kosten im Gesundheitssystem<br />
sorgen könnte.<br />
Doch was einerseits effizient und zukunftswe<strong>is</strong>end<br />
erscheint, bringt andererseits<br />
auch R<strong>is</strong>iken mit sich. Denn die<br />
Bandbreite der angebotenen Apps im<br />
Gesundheitswesen <strong>is</strong>t groß. Wie lässt<br />
sich genau ermitteln, welche Gesundheits-<br />
und Medizin-Apps unbedenklich<br />
sind und welche nicht? Können alle Apps<br />
in Krankenhäusern eingesetzt werden<br />
oder gibt es Qualitätskriterien, die eine<br />
Auswahl vereinfachen oder auch verhindern<br />
können? Was <strong>is</strong>t beim Datenschutz<br />
zu beachten? Diese Fragen beschäftigen<br />
derzeit die Experten – b<strong>is</strong>her jedoch<br />
ohne nennenswerte Ergebn<strong>is</strong>se.<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
In Deutschland gilt für Medizinprodukte<br />
das Medizinproduktegesetze (MPG).<br />
Unter die Begriffsbestimmung des Medizinproduktes<br />
in § 3 Nr. 1 MPG fällt auch<br />
Software. Damit eine App als Medizinprodukt<br />
einzuordnen <strong>is</strong>t, bedarf es einer<br />
Zweckbestimmung des Herstellers. Dieser<br />
muss die entsprechende Software<br />
für einen diagnost<strong>is</strong>chen oder <strong>the</strong>rapeut<strong>is</strong>chen<br />
Zweck bestimmen, der in der<br />
Norm (§ 3 Nr. 1 MPG) genannt wird.<br />
Wird eine App als Medizinprodukt<br />
eingestuft, darf sie nur in den Verkehr<br />
gebracht werden, wenn sie eine CE-<br />
Kennzeichnung trägt. Die „grundlegenden<br />
Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen“<br />
verpflichten den Hersteller<br />
zu gewährle<strong>is</strong>ten, dass die Anwendung<br />
des jeweiligen Medizinproduktes keine<br />
Gefährdung für Patienten, Anwender<br />
oder Dritte darstellt und das Produkt<br />
insgesamt ein hohes Sicherheitsniveau<br />
aufwe<strong>is</strong>t. In der Prax<strong>is</strong> erhalten die me<strong>is</strong>ten<br />
Antragsteller die CE-Kennzeichnung<br />
jedoch völlig problemlos.<br />
Was b<strong>is</strong> heute fehlt, <strong>is</strong>t ein entsprechendes<br />
Gütesiegel, das Aufschluss über die<br />
Qualität und den Datenschutz-Standard<br />
der App gibt, da diese Punkte im Rahmen<br />
der CE-Prüfung nicht berücksichtigt<br />
werden. Auch Übertragungswege und<br />
Netzwerkkomponenten sind von der Regelung<br />
des MPG nicht betroffen.<br />
Geltende Datenschutzregeln<br />
Eine ganz entscheidende Rolle beim Einsatz<br />
von Medizin- und Gesundheits-Apps<br />
spielen die Regelungen des Datenschutzes.<br />
Wenn ein App-Anbieter in Deutschland<br />
Daten erhebt und verwendet, sind<br />
grundsätzlich deutsches Datenschutzrecht<br />
und die Spezialvorschriften des Telekommunikationsgesetzes<br />
und des Telemediengesetzes<br />
anwendbar. Häufig sind<br />
es jedoch ausländ<strong>is</strong>che Unternehmen,<br />
die Apps anbieten – die Daten werden<br />
irgendwo auf der Welt gespeichert. Hier<br />
<strong>is</strong>t es in der Prax<strong>is</strong> schwierig, deutsches<br />
Datenschutzrecht durchzusetzen.<br />
Im Verhältn<strong>is</strong> einer Privatperson zum<br />
Anbieter muss im Falle von Gesund-<br />
24 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.20123
heitsdaten eine ausdrückliche Einwilligung<br />
des Betroffenen vorliegen (§ 4 a<br />
Abs. 1,3 BDSG). Das heißt, der Einwilligende<br />
muss über den Zweck der Datenverarbeitung<br />
informiert worden sein,<br />
die Abgabe muss freiwillig erfolgen, und<br />
die Einwilligung muss sich ausdrücklich<br />
auf die Gesundheitsdaten beziehen. Für<br />
App-Anbieter bietet es sich an, die Einwilligung<br />
schon beim ersten Start der<br />
App einzuholen.<br />
Wenn eine Medizin-App von Arzt oder<br />
Krankenhaus zur medizin<strong>is</strong>chen Behandlung<br />
eines Patienten genutzt wird,<br />
gilt das deutsche Datenschutzrecht für<br />
die Speicherung und die Erhebung der<br />
Patientendaten. Werden die Patientendaten<br />
beim App-Anbieter gespeichert,<br />
liegt immer eine Übermittlung zw<strong>is</strong>chen<br />
dem Arzt oder dem Krankenhaus und<br />
dem App-Anbieter vor. Diese Übermittlung<br />
bedarf einer gesetzlichen Grundlage<br />
(be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e § 28 Abs.6-8 BDSG)<br />
oder einer Einwilligung der betroffenen<br />
Patienten.<br />
Eine gesetzliche Ermächtigungsgrundlage<br />
enthält das Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG) im § 28 Abs. 7. Danach<br />
<strong>is</strong>t das Erheben von besonderen Arten<br />
personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9,<br />
darunter fallen auch Gesundheitsdaten)<br />
ferner zulässig, wenn dies zum Zweck<br />
der Gesundheitsvorsorge, der medizin<strong>is</strong>chen<br />
Diagnostik, der Gesundheitsversorgung<br />
oder Behandlung oder für die<br />
Verwaltung von Gesundheitsdiensten<br />
erforderlich <strong>is</strong>t und die Verarbeitung<br />
dieser Daten durch ärztliches Personal<br />
oder durch sonstige Personen erfolgt,<br />
die einer entsprechenden Geheimhaltungspflicht<br />
unterliegen“.<br />
Was <strong>is</strong>t mit der ärztlichen<br />
Schweigepflicht?<br />
Im Verhältn<strong>is</strong> Krankenhaus/Arzt und<br />
App-Anbieter <strong>is</strong>t jedoch auch die strafrechtliche<br />
Vorschrift des § 203 Abs. 1<br />
Nr. 1 StGB zu beachten. Danach unterliegen<br />
Daten, die dem Arzt in seiner<br />
berufl ichen Funktion anvertraut wurden,<br />
der ärztlichen Schweigepflicht.<br />
Sie können demnach nicht einfach an<br />
Dritte, wie etwa einen App-Anbieter,<br />
weitergegeben werden.<br />
Einige Experten versuchen dieses spezielle<br />
Problem durch die Anwendung<br />
des § 11 BDSG zu lösen, wonach in<br />
diesem Fall eine Auftragsdatenverarbeitung<br />
privilegiert werde. <strong>And</strong>ere sehen<br />
dagegen Auftragsdatenverarbeiter (wie<br />
etwa Apps) als berufsmäßige Gehilfen<br />
des Arztes im Sinne des § 203 Abs.3 S.2<br />
StGB an. So fällt unter bestimmten –<br />
unterschiedlich gefassten – Voraussetzungen<br />
die Datenweitergabe an Dienstle<strong>is</strong>ter<br />
nicht unter den Tatbestand des<br />
§ 203 StGB.<br />
Eine abschließende Klärung dieser<br />
Thematik <strong>is</strong>t noch nicht erfolgt und<br />
hängt auch von der einzusetzenden<br />
App ab. Entscheidend <strong>is</strong>t, dass Ärzte<br />
und Krankenhäuser sich genau über<br />
die datenschutzrechtlichen Anforderungen<br />
der jeweiligen App informieren, um<br />
möglichen datenschutzrechtlichen „Lücken“<br />
der App aus dem Weg zu gehen.<br />
Besondere Vorsicht und Prüfung <strong>is</strong>t bei<br />
einer Datenspeicherung im Ausland geboten.<br />
Vor der Nutzung von Apps in<br />
Gesundheitseinrichtungen wird grundsätzlich<br />
empfohlen, einen fachkundigen<br />
Rat einzuholen.<br />
Ausblick<br />
Ärzte und Krankenhäuser sollten bei<br />
der Verwendung von Gesundheits- und<br />
Medizin-Apps die datenschutzrechtlichen<br />
Vorschriften genauestens beachten. Denn<br />
es wird sich me<strong>is</strong>tens um Auftragsdatenverarbeitungen<br />
handeln, die im Hinblick<br />
auf die ärztliche Schweigepflicht sehr krit<strong>is</strong>ch<br />
beurteilt werden und immer besonderer<br />
Vereinbarungen bedürfen.<br />
Außerdem müssen dringend gew<strong>is</strong>se<br />
Qualitätskriterien und Gütesiegel für<br />
Medizin-Apps eingeführt werden, damit<br />
Verbraucher, Patienten wie auch Ärzte<br />
und Krankenhäuser w<strong>is</strong>sen, welche<br />
Anwendungen datenschutzrechtlichen<br />
Standards entsprechen.<br />
In Deutschland müssen darüber hinaus<br />
für die Gesundheits- und Medizin-Apps<br />
einige rechtliche Fragen bezüglich der<br />
genauen Einordnung dringend gelöst<br />
werden, um es den Herstellern zu erleichtern,<br />
solche Apps auf den Markt zu<br />
bringen. Im Interesse von Patienten, Ärzten<br />
und Krankenhäusern sollten unnötig<br />
lange Verfahren vermieden werden, die<br />
eine schnelle Markteinführung der Apps<br />
verhindern. Der Datenschutz darf jedoch<br />
nicht vernachlässigt werden. [ rm ]<br />
Apps helfen Ärzten und Kliniken bei<br />
der Behandlung ihrer Patienten –<br />
etwa beim Einsatz der elektron<strong>is</strong>chen<br />
Patientenakte während einer V<strong>is</strong>ite.<br />
DIE AUTORIN<br />
Mira Martz ■ Volljur<strong>is</strong>tin<br />
Nach Ihrem Staatsexamen war Mira Martz<br />
mehrere Jahre in der Kommunikation tätig.<br />
Als Referentin der ISiCO Datenschutz GmbH<br />
<strong>is</strong>t sie für die Kommunikation und das Marketing<br />
des Beratungsunternehmens zuständig.<br />
Das Le<strong>is</strong>tungsportfolio der ISiCO reicht<br />
von einer ersten R<strong>is</strong>ikoanalyse oder Auditierung,<br />
Stellung des externen Datenschutzbeauftragten,<br />
Compliance-Beratung b<strong>is</strong> hin zur<br />
Umsetzung von <strong>IT</strong>-Sicherheitsmaßnahmen.<br />
25
MOBILE BUSINESS Mobile Strategie<br />
NEUE RUBRIK<br />
26 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Jenseits der<br />
App-Flut<br />
„Jederzeit und überall“ <strong>is</strong>t heute die Dev<strong>is</strong>e jeglicher Online-<br />
Nutzung. Das mobile Internet hat den Status des „nice to<br />
have“ überwunden und wird alters- und regionenübergreifend<br />
privat und geschäftlich genutzt. Auf diese Entwicklung müssen<br />
sich Unternehmen einstellen.<br />
Björn Malcharczyk<br />
Zum betrieblichen Einsatz des mobilen<br />
Internets gehört weit mehr<br />
als die Bereitstellung eines für die<br />
mobile Nutzung optimierten Webportals<br />
(Mobilportal): Mobile Anwendungen<br />
durchdringen zunehmend die<br />
Geschäftsprozesse von Unternehmen.<br />
Die strateg<strong>is</strong>che Integration dieser mobilen<br />
Services und Features, der die Ansammlung<br />
eines fragmentierten „App-<br />
Zoos“ gegenübersteht, wird zukünftig<br />
ein entscheidendes Erfolgskriterium für<br />
Unternehmen sein. Schon in naher Zukunft<br />
werden mehr Menschen mit mobilen<br />
Geräten auf das Internet zugreifen<br />
als über stationäre Systeme.<br />
Die mobilen Services und Devices<br />
verändern das Kommunikations- und<br />
das Konsumverhalten. „Jederzeit und<br />
überall“ lautet das Motto einer neuen<br />
Generation von Online-Nutzern. So<br />
<strong>is</strong>t neben dem „klass<strong>is</strong>chen“ Internet<br />
mit dem mobilen Web ein weiterer,<br />
ein neuer Kanal im selben Medium<br />
mit erheblichem Marktpotenzial entstanden:<br />
So verfügen 38 Prozent der<br />
Bundesbürger über 14 Jahren über ein<br />
Smartphone, bereits jeder Dritte davon<br />
hat das Gerät auch schon zum Online-<br />
Shoppen genutzt.<br />
Neue Herangehenswe<strong>is</strong>e<br />
Vor allem für Unternehmen mit intensiven<br />
Beziehungen zu Endkunden, zum<br />
Be<strong>is</strong>piel Einzelhandel, Banken, Versicherungen,<br />
große Veranstalter, Telekommunikations-Provider<br />
oder Transportunternehmen,<br />
stellt dieser Trend<br />
eine Herausforderung dar, denn der<br />
direkte Weg auf das Endgerät des Kunden<br />
muss mit den richtigen Angeboten<br />
genutzt werden.<br />
Langfr<strong>is</strong>tig aber nicht nur dafür: Wird<br />
„Jederzeit und überall“ zur Norm, dann<br />
sind alle Bereiche der gesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Beziehungen betroffen.<br />
Denn dann erwarten nicht mehr<br />
nur Konsumenten, sondern auch Mitarbeiter,<br />
Geschäftspartner, Lieferanten,<br />
Dienstle<strong>is</strong>ter und Behörden immer und<br />
an jedem Ort miteinander kommunizieren<br />
zu können, Inhalte zu finden und<br />
Prozesse nutzen zu können.<br />
Kunden werden diejenigen Anbieter<br />
von Produkten und Services bevorzugen,<br />
die nicht nur qualitativ und pre<strong>is</strong>-<br />
DER AUTOR<br />
Björn Malcharczyk ■<br />
Leiter Public Relations bei der adesso<br />
mobile solutions GmbH in Dortmund<br />
27
MOBILE BUSINESS Mobile Strategie<br />
Mobile Systeme im<br />
Einzelhandel (I): Diese<br />
Applikation <strong>is</strong>t für<br />
Tablets optimiert.<br />
Mobile Systeme im Einzelhandel (II):<br />
die SportScheck Club-App mit Loyaltyund<br />
Bonus programm.<br />
lich marktfähig sind, sondern jene, die<br />
mittels mobiler Angebote auch unterwegs<br />
Informationen, unterhaltende oder<br />
unterstützende Features und auch direkte<br />
Kauf-, Vergleichs- und Empfehlungsoptionen<br />
anbieten.<br />
Diese Angebote werden aber nur<br />
möglich, wenn die mobilen Anwendungen<br />
und die Geschäftsprozesse<br />
der Unternehmen nicht nebeneinander<br />
ex<strong>is</strong>tieren. Im Spannungsfeld von externer<br />
Kundenerwartung und internen<br />
Kerngeschäftsprozessen <strong>is</strong>t dann mehr<br />
zu le<strong>is</strong>ten als die Bereitstellung eines<br />
mobilen Portals oder von Apps, die<br />
Funktionen aus der herkömmlichen <strong>IT</strong><br />
verfügbar machen.<br />
Damit lässt sich zwar die Erwartungshaltung<br />
der jeweiligen Anspruchsgruppen<br />
vorläufig befriedigen, aber eine zukunftsfähige<br />
Mobility-Strategie <strong>is</strong>t das<br />
nicht. Die dargestellten Entwicklungen<br />
führen zu neuen Herangehenswe<strong>is</strong>en<br />
an <strong>IT</strong>-Prozesse, <strong>IT</strong>-Organ<strong>is</strong>ation und<br />
<strong>IT</strong>-Architekturen und eröffnen eine<br />
neue Dimension im Geschäftsprozessmanagement.<br />
Die strateg<strong>is</strong>che Integration mobiler<br />
Geschäftsprozesse in die prozessualen<br />
Herzkammern der Unternehmen wird<br />
zukünftig ein entscheidendes Erfolgskriterium<br />
für Firmen sein, um sich im<br />
Umfeld volatiler Märkte als Vorreiter der<br />
eigenen Branche zu positionieren sowie<br />
den neuen Kundenanforderungen gerecht<br />
zu werden. Gerade in Mobile-Projekten<br />
muss daher der technolog<strong>is</strong>chen<br />
Real<strong>is</strong>ierung eine fundierte strateg<strong>is</strong>ch<br />
ausgerichtete Analyse vorausgehen; nur<br />
so lassen sich „mobile Eintagsfliegen“<br />
vermeiden.<br />
Strateg<strong>is</strong>che Anforderungen<br />
Strateg<strong>is</strong>ch aufgestellt <strong>is</strong>t ein Mobile-<br />
Projekt dann, wenn die Planungen für<br />
Mobilportale und mobile <strong>Business</strong>-Applikationen<br />
in einem gesamtunternehmer<strong>is</strong>chen<br />
Kontext erfolgen. Primär <strong>is</strong>t<br />
hier nicht die Frage nach Betriebssystemen<br />
und Endgeräten, vielmehr müssen<br />
zunächst zentrale Punkte geklärt werden:<br />
Die Zielgruppe der mobilen Angebote<br />
muss genau definiert und deren<br />
Erwartungshaltung gegenüber mobilen<br />
Angeboten festgestellt sein.<br />
Eine strateg<strong>is</strong>che Vorgehenswe<strong>is</strong>e in<br />
Mobilprojekten <strong>is</strong>t auch dann geboten,<br />
wenn die mobilen Angebote nicht neben<br />
der vorhandenen <strong>IT</strong>-Architektur ein<br />
Eigenleben führen sollen, sondern als<br />
neuer Kanal gleichwertig in die Prozessstrukturen<br />
implementiert werden. Oft<br />
aber wird „Mobile“ als „Insellösung“ eines<br />
einzelnen Unternehmensbereiches<br />
neben ein bestehendes System gestellt<br />
oder nur „angedockt“.<br />
Bestehende Prozesse können sich<br />
mit mobilen Lösungen optimieren lassen<br />
(um be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e Medienbrüche<br />
zu vermeiden). Vor allem werden aber<br />
auch neue Prozesse mit den mobilen<br />
Möglichkeiten initiiert.<br />
Ein Be<strong>is</strong>piel hierfür sind die schadenregulierenden<br />
Apps der Versicherer:<br />
28 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Per Smartphone können Versicherte<br />
nun selbst und unterwegs Schäden<br />
melden und Fotos davon an das Versicherungsunternehmen<br />
schicken. Dieser<br />
Prozess <strong>is</strong>t zunächst einmal ein<br />
neuer Vorgang und bestehende Prozesse<br />
müssen angepasst oder sogar<br />
neu entwickelt werden.<br />
Denn die Herangehenswe<strong>is</strong>e „Was<br />
haben wir schon als Prozess und jetzt<br />
setzen wir einfach Mobile drauf...“ führt<br />
nicht zu einem Nutzwert der mobilen<br />
Lösungen. Die zentrale Frage bleibt<br />
auch hier: „Was erwarten meine Kunden<br />
und welche neuen Möglichkeiten<br />
habe ich damit – und was muss in der<br />
eigenen <strong>IT</strong> angepasst werden?“.<br />
Mobile Geschäftsprozesse<br />
Es geht also bei einer Mobile-Strategie<br />
nicht nur um die Verlagerung von Geschäftsvorgängen<br />
auf mobile Devices.<br />
Prakt<strong>is</strong>ch muss „herausgefiltert“ werden,<br />
welche Prozesse des Kerngeschäftes des<br />
Unternehmens sich sinnvollerwe<strong>is</strong>e mobil<br />
abbilden lassen und ob dies sinnvollen<br />
Nutzen stiftet. Typ<strong>is</strong>che Fragen<br />
sind dann:<br />
Kann die geplante Applikation als<br />
zusätzliche Marketingmaßnahme zur<br />
Steigerung der Markenbekann<strong>the</strong>it<br />
beitragen?<br />
Lässt sich durch den Einsatz zeitgemäßer<br />
mobiler Lösungen das Marken-<br />
oder Unternehmens-Image verbessern?<br />
Braucht man eine Applikation zur Vertriebsunterstützung<br />
und/oder eine zur<br />
Optimierung ausschließlich innerbetrieblicher<br />
Geschäftsprozesse?<br />
Dazu ein Be<strong>is</strong>piel: „Umsatzsteigerung<br />
durch mehr Kundenbesuche pro Vertriebsmitarbeiter<br />
pro Tag“ <strong>is</strong>t ein Ziel<br />
für die Optimierung des eigenen Vertriebs.<br />
Damit der Vertrieb mehr Zeit für<br />
Kundenbesuche hat, soll mittels mobiler<br />
Applikation der Prozess der Besuchsvor-<br />
und -nachbereitung verbessert<br />
werden. Ziele und Zielgruppen sind so<br />
definiert.<br />
Eine mobile Applikation, mit der ein<br />
Vertriebsmitarbeiter immer und überall<br />
Zugriff auf die Kundendaten und die<br />
relevanten Vertriebsdokumente hat und<br />
in der er seine Besuchsberichte elektron<strong>is</strong>ch<br />
erfasst beziehungswe<strong>is</strong>e übermittelt,<br />
würde einen entscheidenden<br />
Mehrwert bieten. Synchron<strong>is</strong>iert sich<br />
die Applikation möglicherwe<strong>is</strong>e noch<br />
mit dem Backoffice, sodass er unterwegs<br />
noch zusätzliche Termine auf<br />
seiner aktuellen Route entgegennehmen<br />
kann, so <strong>is</strong>t es sehr<br />
wahrscheinlich, dass die<br />
definierten Ziele erreicht<br />
werden.<br />
Fazit<br />
Ein fragmentierter<br />
„App-Zoo“ wird weder<br />
dem Unternehmen<br />
noch dem Kunden<br />
großen Nutzen bringen.<br />
Es gibt bereits genügend<br />
„App-Leichen“<br />
auf Smartphones, die<br />
bestenfalls einmal heruntergeladen,<br />
aber nie wieder<br />
genutzt wurden.<br />
In der Prax<strong>is</strong> haben Unternehmen,<br />
die sich heute mit dem Thema<br />
Mobile <strong>Business</strong> befassen, zudem<br />
noch weitere Herausforderungen. Sie<br />
sind seitens der Kunden und auch Mitarbeiter<br />
einer drängenden Nachfrage<br />
ausgesetzt und stehen vor einer zunehmend<br />
unübersichtlichen Landschaft<br />
von Betriebssystemen und vor allem<br />
Devices.<br />
Während sich die Technologien in der<br />
<strong>Business</strong>-<strong>IT</strong> in den letzten Jahren me<strong>is</strong>t<br />
in Richtung einer Standard<strong>is</strong>ierung bewegt<br />
haben, hat das Ökosystem „Mobile“<br />
offenkundig Freude an der Vielfalt.<br />
Zentrale und jeder Entscheidung vorhergehende<br />
Fragestellungen sind aber<br />
„Was will das Unternehmen mit ‚Mo bile‘<br />
erreichen?“, „Wen will es erreichen?“,<br />
„Wie <strong>is</strong>t die Erwartungshaltung der potenziellen<br />
Anwender?“ und „Was soll<br />
die mobile Lösung erreichen helfen?“<br />
. [ rm ]<br />
Im Idealfall sind<br />
mobile Systeme in<br />
ihre eigenen Ökosysteme<br />
eingebettet.<br />
29
MOBILE BUSINESS Enterpr<strong>is</strong>e Resource Planning<br />
Mobilität im<br />
Mittelstand<br />
Studien zeigen, dass schon in vier Jahren weltweit 350 Millionen<br />
Berufstätige mit Smartphones oder Tablets arbeiten werden.<br />
Lohnen sich mobile Geräte und Apps auch in kleinen und<br />
mittleren Unternehmen? Verbessern sich die Arbeitsabläufe<br />
tatsächlich? Der techn<strong>is</strong>che Service von Geldmaschinenhersteller<br />
Glory Europe hat es ausprobiert. Ein Erfahrungsbericht.<br />
Das Unternehmen<br />
Glory Europe<br />
Die Serviceabteilung von Glory Europe<br />
wartet und repariert rund 50 000 Münzzähl<br />
automaten und Geldsortiermaschinen<br />
in Deutschland, unter anderem bei<br />
Banken, Casinos, im Einzelhandel und bei<br />
Geldtransportunternehmen. Insgesamt<br />
arbeiten bei dem japan<strong>is</strong>chen Konzern<br />
rund 7 000 Mitarbeiter, 80 davon in der<br />
Serviceabteilung in Bruchsal.<br />
Entwickelt für<br />
den Mittelstand:<br />
SAP <strong>Business</strong> One<br />
SAP <strong>Business</strong> One <strong>is</strong>t eine ERP-Lösung, die<br />
speziell auf die Bedürfn<strong>is</strong>se kleiner und<br />
mittlerer Unternehmen zugeschnitten <strong>is</strong>t.<br />
Mit der Software integrieren Unternehmen<br />
ihre Kernfunktionen in eine einheitliche<br />
Plattform, haben ihre Lagerhaltung im Griff<br />
und steuern ihre Prozesse zentral – von der<br />
Bestellung b<strong>is</strong> zum Warenausgang. Alles<br />
lässt sich mit der App für SAP <strong>Business</strong> One<br />
auch mobil per iPhone oder iPad erledigen:<br />
Kontakte einsehen, Geschäftsdaten und Berichte<br />
abrufen, Bilanzen auswerten oder auf<br />
Lagerbestände und Pre<strong>is</strong>l<strong>is</strong>ten zugreifen.<br />
Erfahren Sie mehr unter:<br />
www.sap.de/einfach<br />
D<br />
ie Serviceabteilung von Glory<br />
Europe kümmert sich ausschließlich<br />
um die Instandhaltung von<br />
Geldautomaten, Münzzählmaschinen<br />
und Banknoten-Recyclern. „Unsere Techniker<br />
im Außendienst haben inzw<strong>is</strong>chen<br />
alle Smartphones dabei“, erzählt René<br />
Grönert, <strong>IT</strong>-Manager bei Glory Europe.<br />
„Die mobilen Anwendungen sind direkt<br />
mit SAP <strong>Business</strong> One verbunden. Das <strong>is</strong>t<br />
eine integrierte ERP-Lösung, die alle Geschäftsbereiche<br />
miteinander verknüpft.<br />
Dadurch bekommen unsere Mitarbeiter<br />
auch beim Kunden alle Informationen,<br />
die sie brauchen: Maschinendaten, Wartungsintervalle,<br />
verbaute Ersatzteile, Vertragsdetails.“<br />
Muss ein Techniker spontan zum Kunden,<br />
ruft er vorab die gesamte H<strong>is</strong>torie auf<br />
dem Smartphone ab. Er weiß, welches<br />
Teil wann ausgetauscht wurde und wann<br />
die nächste Wartung fällig <strong>is</strong>t. So kann er<br />
die Maschine reparieren und gegebenenfalls<br />
gleich warten. Die Automaten fallen<br />
so nicht länger aus als nötig, der Kunde<br />
spart Kosten und der Service viel Zeit.<br />
Mobil im Tresor<br />
„Natürlich könnten unsere Außendienstmitarbeiter<br />
auch mit ihren Laptops auf<br />
alle Daten zugreifen. Doch dafür benötigen<br />
sie Zeit zum Hochfahren, me<strong>is</strong>tens<br />
noch eine Akkuladestation und eine<br />
Sitzgelegenheit“, sagt Grönert. „Mit<br />
mobilen Endgeräten geht es schneller<br />
und <strong>is</strong>t bequemer.“ Einzige Schwierigkeit:<br />
Die Techniker arbeiten oft in Kellerräumen<br />
mit beschichteten Fenstern<br />
oder in Tresoren. Dort <strong>is</strong>t der Handy-<br />
Empfang in der Regel schlecht. „Unsere<br />
mobile Lösung läuft daher auch offline<br />
und loggt sich automat<strong>is</strong>ch zur Datenübertragung<br />
ein, wenn das Smartphone<br />
wieder Netz hat“, so Grönert.<br />
Liquidität erhöht<br />
Der Techniker dokumentiert die Wartung<br />
oder Reparatur direkt vor Ort. Statt Reparaturzettel<br />
auszufüllen, die am Ende des<br />
Tages in die Zentrale geschickt werden,<br />
trägt er in das System ein, was er gemacht<br />
und welche Ersatzteile er verbaut<br />
hat. Daraus wird automat<strong>is</strong>ch die Rechnung<br />
generiert, die an das ERP-System<br />
SAP <strong>Business</strong> One und schließlich an den<br />
Kunden geschickt wird. „Das verbessert<br />
unsere Liquidität, denn wir können unsere<br />
Rechnungen schneller versenden und<br />
werden früher bezahlt“, so Grönert.<br />
Auch die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen<br />
VDE-Prüfungen dokumentiert<br />
das System fast automat<strong>is</strong>ch: Nach jeder<br />
Reparatur muss die Elektrik der Geldund<br />
Münzzählautomaten erneut überprüft<br />
werden – be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e werden<br />
die Isolationswiderstände und Betriebsspannungen<br />
gemessen und damit ausgeschlossen,<br />
dass ein Anwender einen<br />
Stromschlag bekommt. Die Techniker<br />
von Glory Europe bestätigen die Kontrolle<br />
in ihrem Smartphone. Der Nachwe<strong>is</strong><br />
wird dann automat<strong>is</strong>ch per Fax oder Mail<br />
an den Kunden geschickt, der das wichtige<br />
Dokument archiviert.<br />
Ohne mobile Lösungen kann sich <strong>IT</strong>-<br />
Manager René Grönert sein Unternehmen<br />
nicht mehr vorstellen: „Die me<strong>is</strong>ten<br />
unserer Servicemitarbeiter sind ständig<br />
unterwegs und nur selten im Büro.<br />
Abends nach Kundenterminen noch<br />
mal den Rechner hochzufahren und<br />
mühselig alles einzutippen, würde viel<br />
Zeit und Geduld kosten. So geht alles<br />
schnell und unkompliziert.“ [ rm ]<br />
30 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Der Ausstattungs-Hit!<br />
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MOBILE BUSINESS Smartphone-Schutz<br />
(Un-)Sicherheitsfaktor<br />
Immer häufiger statten Unternehmen ihre Mitarbeiter mit aktuellen<br />
Smartphones aus. Damit haben sie nicht nur Zugriff auf ihre geschäftlichen<br />
Mails, Kalenderdaten und Kontakte, sondern zunehmend auch auf andere<br />
krit<strong>is</strong>che Firmendaten etwa aus dem CRM- oder ERP-System. Was für mobile<br />
Mitarbeiter sehr nützlich sein kann, bereitet den <strong>IT</strong>-Verantwortlichen<br />
häufig schlaflose Nächte.<br />
Udo Adlmanninger<br />
32 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Wenn all die vertraulichen Firmendaten<br />
per Smartphone<br />
abgerufen werden können,<br />
wie einfach <strong>is</strong>t es dann für<br />
einen potenziellen Angreifer, ebenfalls<br />
Zugriff darauf zu bekommen? Wie kann<br />
der Schutz der Daten zuverlässig umgesetzt<br />
werden und welche Lücken bestehen<br />
derzeit eigentlich? In der aktuellen<br />
Situation gibt es aus Security-Sicht bei<br />
Smartphones zwei gravierende techn<strong>is</strong>che<br />
Themenbereiche, die gelöst werden<br />
müssen.<br />
Datenschutz versus Bedienkomfort<br />
Zum einen gilt es, die Daten auf dem<br />
Gerät vor dem Zugriff Fremder zu<br />
schützen. Ein mobiles Telefon geht<br />
verloren oder wird gestohlen – wie gut<br />
sind die darauf vorhandenen Informationen<br />
dann geschützt? Bei den aktuellen<br />
Betriebssystemen können Daten<br />
zumindest teilwe<strong>is</strong>e auf den Geräten<br />
verschlüsselt werden.<br />
Der Schlüssel für den Zugriff <strong>is</strong>t aber<br />
die PIN, die zum Fre<strong>is</strong>chalten des Gerätes<br />
verwendet wird. Je nachdem, wie<br />
lange und wie komplex diese <strong>is</strong>t, ergibt<br />
sich das Schutzniveau der Daten. Zu-<br />
mindest dann, wenn man das Thema<br />
Jailbreak außen vor lässt, bei dem dieser<br />
Schutz ausgehebelt werden kann.<br />
Eine Vorgabe für die Qualität und die<br />
Länge der PIN lässt sich mit Bordmitteln<br />
oder mit Mobile-Device-Management-<br />
Lösungen erreichen. Zusätzlich gibt es<br />
im Verlustfall in der Regel die Möglichkeit,<br />
ein sogenanntes Remote Wiping<br />
durchzuführen, also die Daten per Fernzugriff<br />
zu löschen.<br />
Das Problem dabei: Bei einem Diebstahl<br />
des Gerätes und dem Entfernen der<br />
SIM-Karte <strong>is</strong>t kein Remote Wiping mehr<br />
möglich. Das stellt also nicht die ideale<br />
Lösung für den Schutz der Daten dar,<br />
besonders wenn es sich um krit<strong>is</strong>che und<br />
sehr vertrauliche Daten handelt.<br />
Eine Alternative dazu <strong>is</strong>t die Installation<br />
eines verschlüsselten Containers,<br />
in dem die vertraulichen Daten abgelegt<br />
werden. Dies bedingt aber, dass die<br />
Apps, die mit den Daten interagieren,<br />
sich ebenfalls in dem Container befinden,<br />
da sonst ein Zugriff nicht möglich<br />
<strong>is</strong>t. Das heißt, dass be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e der<br />
Mail-Client, der im Hersteller-Betriebssystem<br />
enthalten <strong>is</strong>t, nicht verwendet<br />
werden kann.<br />
DER AUTOR<br />
Udo Adlmanninger ■ verantwortlich für<br />
den Bereich Vertrieb bei der Secaron AG. Er<br />
verfügt über umfangreiche Projekterfahrungen<br />
in der Informationssicherheit, speziell in<br />
den Bereichen Sicherheitsmanagement,<br />
R <strong>is</strong>ikomanagement, <strong>Business</strong> Continuity<br />
Management und Netzwerksicherheit.<br />
33
MOBILE BUSINESS Smartphone-Schutz<br />
Auf vielen Mobilgeräten<br />
lagern sensible Firmendaten,<br />
die entsprechend<br />
geschützt werden müssen.<br />
Der einzige wirkungsvolle<br />
Schutz vor mobilen<br />
Angriffen <strong>is</strong>t das Verbot<br />
von Apps – keine allzu<br />
prak tikable Lösung.<br />
Zusätzlich erkauft man sich den höheren<br />
Schutz der Daten mit einem<br />
Verlust an Usability, da sich der Benutzer<br />
zuerst gegenüber dem Container<br />
au<strong>the</strong>nt<strong>is</strong>ieren muss, bevor er auf<br />
die dort enthaltenen Apps und Daten<br />
zugreifen kann. Mittlerweile gehen die<br />
Hersteller dazu über, entsprechende<br />
Lösungen in die Betriebssysteme einzubauen<br />
– etwa das Sandboxing des<br />
Exchange- Accounts unter Apples iOS<br />
ab Version 5 oder die Möglichkeit der<br />
kompletten Verschlüsselung des Speichers<br />
unter <strong>And</strong>roid 4.0.<br />
Alternativ dazu lassen sich natürlich<br />
krit<strong>is</strong>che Daten, besonders Mail-Anhänge,<br />
auch durch Verschlüsselung schützen,<br />
be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e per PGP oder durch<br />
Information-Rights-Management-Lösungen<br />
(IRM). IRM gibt es aktuell noch<br />
nicht für alle Dateitypen, allerdings werden<br />
die Lösungen dazu vielfältiger:<br />
Adobe Reader für PDF-Dokumente für<br />
iOS, <strong>And</strong>roid und BlackBerry,<br />
IRM auf Windows Phone 7 für Office-<br />
Dokumente,<br />
GigaTrust für Office-Dokumente,<br />
PDF-, Text- und Bilddateien für iOS,<br />
<strong>And</strong>roid und BlackBerry.<br />
Werden andere Dateitypen verwendet,<br />
kann der Mail-Anhang auf dem Gerät<br />
nicht geöffnet werden. Auch hier haben<br />
wir uns also einen höheren Schutz mit<br />
einem Verlust an Usability erkauft, allerdings<br />
geht hier die Entwicklung in die<br />
richtige Richtung, wie wir meinen.<br />
Gefahr aus dem App Store<br />
Der zweite große Showstopper <strong>is</strong>t der<br />
jeweilige App Store. Lädt sich der Anwender<br />
eine neue App herunter, die einen<br />
Trojaner enthält, muss das Smartphone<br />
erst gar nicht gestohlen werden<br />
– es kann dann krit<strong>is</strong>che Daten automat<strong>is</strong>ch<br />
an Dritte versenden. Der Schutz<br />
hängt hier ausnahmslos am Betreiber<br />
des App Stores.<br />
Der einzige Schutz, den Mobile-Device-Management-Lösungen<br />
bieten, <strong>is</strong>t<br />
es, dem Anwender die Installation von<br />
Apps zu verbieten – und ihm damit<br />
die Nutzung des Smartphones zu vermiesen.<br />
Wer möchte schon ein neues<br />
Smartphone ohne die Möglichkeit, die<br />
netten kleinen Apps zu installieren, die<br />
die mobile Internetnutzung gleich viel<br />
schöner und interessanter machen?<br />
Neben den techn<strong>is</strong>chen Aspekten<br />
gibt es hier, wie fast immer, auch eine<br />
rechtliche Komponente, die alles noch<br />
etwas komplizierter macht. Speziell mit<br />
dem Thema Bring Your Own Device<br />
(BYOD) haben wir uns eine neue Hürde<br />
gebaut.<br />
Benutzt der Mitarbeiter sein privates<br />
Smartphone für dienstliche Zwecke,<br />
stellt sich zunächst die Frage, wer für<br />
den Verlust des Gerätes haftet und für<br />
einen Ersatz sorgen muss. Zudem ergeben<br />
sich Probleme, sobald der Mitarbeiter<br />
das Unternehmen verlässt. Ein<br />
Remote Wiping des gesamten Gerätes<br />
verbietet sich, da dann natürlich auch<br />
die privaten Daten des Gerätebesitzers<br />
verloren gehen.<br />
Vieles von dem, was die Nutzung eines<br />
Smartphones interessant macht, wird<br />
vonseiten der <strong>IT</strong>-Sicherheit erschwert<br />
oder komplett unmöglich gemacht. Derzeit<br />
gibt es keine Lösung, die Daten zu<br />
schützen, ohne die Benutzbarkeit des<br />
Gerätes einzuschränken.<br />
34 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Wie könnte eine Lösung in Zukunft<br />
aussehen? Security-Einschänkungen<br />
werden in der Regel nur dann akzeptiert,<br />
wenn sie erstens wirtschaftlich<br />
sinnvoll und zweitens für den Benutzer<br />
vollkommen transparent sind. Mit<br />
den aktuellen Lösungen <strong>is</strong>t dies entweder<br />
nicht möglich oder das Sicherheitsniveau<br />
entspricht nicht dem Schutzbedürfn<strong>is</strong><br />
besonders krit<strong>is</strong>cher Daten.<br />
Intelligente Lösungen sind gefragt<br />
Wie beschrieben, gibt es die Möglichkeit,<br />
einen Teil der Daten auf dem<br />
Smartphone verschlüsselt abzulegen –<br />
je nach Lösung <strong>is</strong>t dies auf allen Plattformen<br />
zumindest für einen Großteil<br />
der Daten möglich, siehe IRM. Die<br />
Sicherheit hängt dabei allerdings an der<br />
PIN, die für die Fre<strong>is</strong>chaltung des Gerätes<br />
verwendet wird. Diese <strong>is</strong>t in der<br />
Regel vier Zeichen lang. Sie kann zwar<br />
verlängert werden, aber wer tippt gerne<br />
jedes Mal zehn Zeichen ein, wenn<br />
sich das Gerät sperrt? Wenn also der<br />
gesamte Schutz der Daten an der Au<strong>the</strong>nt<strong>is</strong>ierung<br />
hängt, dann muss diese<br />
eben verbessert werden.<br />
In der <strong>IT</strong>-Sicherheit haben wir hier<br />
das Mittel der 2-Faktor-Au<strong>the</strong>nt<strong>is</strong>ierung<br />
– also zwei Faktoren aus den Möglichkeiten<br />
„W<strong>is</strong>sen“, „Besitz“ und „Sein“.<br />
Es gibt zwar bereits Smartphones mit<br />
Fingerprintsensor, allerdings bleibt es<br />
dann bei einem (biometr<strong>is</strong>chen) Faktor.<br />
Allein damit gibt es also kein Mehr an<br />
Sicherheit. Hinzu kommt, dass der Fingerprintsensor<br />
separat zu betätigen <strong>is</strong>t,<br />
also wiederum die Usability reduziert.<br />
Eine aus meiner Sicht optimale Lösung<br />
wäre es, wenn zum Fre<strong>is</strong>chalten des Gerätes<br />
die Eingabe einer PIN erforderlich<br />
wäre und bei dieser Eingabe direkt am<br />
Touchscreen der Fingerabdruck ausgelesen<br />
würde. Für den Benutzer bedeutete<br />
das keinerlei Änderung zur aktuellen<br />
Situation, aber für die Sicherheit wäre<br />
es ein großer Schritt nach vorn, da es<br />
auf diese We<strong>is</strong>e eine echte 2-Faktor-Au<strong>the</strong>nt<strong>is</strong>ierung<br />
gäbe. Im Ergebn<strong>is</strong> lägen<br />
die Daten verschlüsselt auf dem Gerät<br />
und der Zugriff hinge vom W<strong>is</strong>sen (PIN)<br />
und dem Sein (Fingerprint) ab.<br />
Um das Gerät auch vor Jailbreaks zu<br />
schützen, könnte zusätzlich eine Pre-<br />
Boot Au<strong>the</strong>ntication analog zu Notebooks<br />
mit verschlüsselten Festplatten<br />
erfolgen. Diese Au<strong>the</strong>nt<strong>is</strong>ierung wird<br />
bei jedem Neustart verlangt und verhindert<br />
somit die Möglichkeit, einen<br />
Jailbreak zu installieren.<br />
Bleibt noch das Problem mit den Trojanern,<br />
die über die Apps auf das Gerät<br />
gelangen. Einerseits werden wir uns daran<br />
gewöhnen müssen, dass zukünftig<br />
auch Virenscanner auf dem Smartphone<br />
Anwendung finden, andererseits helfen<br />
hier speziell für die Speicherung von<br />
Firmendaten Information-Rights-Management-Lösungen,<br />
sobald diese verfügbar<br />
sind.<br />
Da ein Smartphone in der Regel immer<br />
online <strong>is</strong>t, stellt die Anfrage des IRM-<br />
Clients am zentralen Service im Unternehmen<br />
kein Problem dar. Eine Überprüfung,<br />
welche Rechte der Anwender<br />
hat, und was er mit bestimmten Dateien<br />
machen darf, <strong>is</strong>t also jederzeit möglich.<br />
Auch wenn die Datei von einem Trojaner<br />
versendet wird, bleibt sie so trotzdem<br />
geschützt.<br />
Auch die rechtliche Problematik mit<br />
privaten Geräten im Firmenumfeld lässt<br />
sich dadurch einfach lösen. Scheidet der<br />
Mitarbeiter aus dem Unternehmen aus,<br />
so werden ihm die Rechte an Firmendaten<br />
und -anwendungen per IRM entzogen.<br />
Er hat die Daten zwar nach wie vor<br />
auf seinem privaten Gerät, kann sie aber<br />
nicht mehr lesen oder bearbeiten.<br />
Fazit<br />
Ein adäquater Schutz von krit<strong>is</strong>chen<br />
Informationen auf dem Smartphone <strong>is</strong>t<br />
durchaus möglich und sollte sich auch<br />
wirtschaftlich abbilden lassen. Wann<br />
die Hersteller (von Smartphones und<br />
von Softwarelösungen) so weit sind,<br />
<strong>is</strong>t natürlich eine andere Frage. Dies<br />
wird stark davon abhängen, ob sich<br />
die Anwender in verstärktem Maße für<br />
Datenschutz- und Datensicherungs<strong>the</strong>men<br />
interessieren beziehungswe<strong>is</strong>e die<br />
Unternehmen Druck auf die Hersteller<br />
ausüben.<br />
Derzeit lässt sich durchaus ein gesteigertes<br />
Interesse feststellen, nicht zuletzt<br />
durch Veröffentlichungen zu Datenverlusten,<br />
die einen Großteil der Bevölkerung<br />
betreffen oder die auf allgemeines<br />
Interesse stoßen. Zusätzlich werden zukünftig<br />
Smartphones beim Verlust von<br />
vertraulichen Informationen weiter in<br />
den medialen Mittelpunkt rücken und<br />
die Awareness der Benutzer weiter steigen<br />
lassen. [ rm ]<br />
Per Mobile Device<br />
Management kann die<br />
<strong>IT</strong>-Abteilung wichtige<br />
Sicherheitseinstellungen<br />
übertragen.<br />
35
SPECIAL Social <strong>Business</strong><br />
36 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Mittendrin<br />
statt nur dabei<br />
Unternehmen, die innovativ und zeitgemäß handeln wollen, sollten die Integration von Social-<br />
Media-Plattformen im eigenen Geschäftsinteresse ernst nehmen und in diese Richtung progressiv<br />
voranschreiten. Die Mitarbeiter sollten auf diese Internettribünen unbedingt Zugriff haben, um für<br />
ihre Aufgaben die darin geführten Informationen und W<strong>is</strong>sensstände voll nutzen zu können.<br />
<strong>And</strong>reas Schulz-Dieterich<br />
Die größten Online-Shops in<br />
Deutschland verzeichneten nach<br />
einer Erhebung von Nielsen<br />
Media Research im Januar 2013<br />
Besucherrekorde. Bei Amazon klickten<br />
sich knapp 23 Millionen Besucher ins<br />
Angebot ein, bei eBay waren es 20 Millionen,<br />
bei Otto sechs Millionen und bei<br />
Tchibo mehr als vier Millionen. Selbst<br />
bei Nummer neun und zehn der Hitl<strong>is</strong>te,<br />
Conrad und Ikea, schauten noch jeweils<br />
fast drei Millionen Besucher vorbei.<br />
Bei solch gigant<strong>is</strong>chen Klickraten und<br />
Verkaufschancen lohnt es sich mittlerweile<br />
auch für mittlere und kleine Anbieter,<br />
den Umsatzschatz, der für sie im<br />
Internet schlummert, zu heben. Doch<br />
allein auf die Klicks der Besucher zu<br />
warten, reicht heute für die Anbieter im<br />
digitalen Raum bei Weitem nicht aus.<br />
Durch ihre Präsenz in Social-Media-<br />
Plattformen wie Facebook, Twitter, Wiki<br />
& Co. können sie direkt mit potenziellen<br />
Kunden in Kontakt treten, sie so von<br />
den Vorzügen ihrer Produkte überzeugen,<br />
ihre Kundenbeziehungen pflegen<br />
und die Kundenbindung über die Zeit<br />
verstärken.<br />
Besonders für Unternehmen der<br />
Konsumgüterindustrie lohnt das Engagement<br />
in Social-Media-Plattformen<br />
als Kommunikations- und Interaktionsmedium.<br />
Doch bevor die ersten Mitar-<br />
beiter das Social-Media-Angebot des<br />
Unternehmens für die Öffentlichkeit<br />
sichtbar erweitern, stehen einige Vorarbeiten<br />
an. Sie sind sowohl techn<strong>is</strong>cher<br />
als auch organ<strong>is</strong>ator<strong>is</strong>cher beziehungswe<strong>is</strong>e<br />
menschlicher Natur.<br />
Techn<strong>is</strong>che Voraussetzungen<br />
Der Portalauftritt des Unternehmens<br />
ebenso wie die Arbeitsplätze der beteiligten<br />
Mitarbeiter – PCs und mobile<br />
Geräte – müssen auf das neue Kommunikations-<br />
und Interaktionsparadigma<br />
ausgerichtet werden. Kollaborative Anwendungen<br />
sollten im schnellen Zugriff<br />
dieser Mitarbeiter stehen, damit sie darüber<br />
mit den potenziellen und bestehenden<br />
Kunden flexibel Informationen<br />
und Dokumente austauschen können.<br />
Für diesen Austausch sollte zudem<br />
analysiert werden, welche Daten und<br />
Inhalte die Mitarbeiter an ihren PCs<br />
oder mobilen Geräten zusätzlich brauchen.<br />
Gegebenenfalls müssen die Mitarbeiter<br />
an PCs und Smartphones Zugriff<br />
auf weitere interne Anwendungen<br />
und Datenbanken erhalten, um die<br />
Informationsanforderungen der Social-<br />
Media-Teilnehmer ad hoc bedienen zu<br />
können.<br />
Der Aufwand für die techn<strong>is</strong>che Real<strong>is</strong>ierung<br />
<strong>is</strong>t abhängig davon, um welche<br />
Kanäle das Social-Media-Angebot des<br />
DER AUTOR<br />
<strong>And</strong>reas Schulz-Dieterich ■<br />
<strong>Business</strong> Consultant bei Materna<br />
37
SPECIAL Social <strong>Business</strong><br />
Mit der Präsenz in Plattformen<br />
wie Facebook,<br />
Twitter & Co. können<br />
Firmen ihre Kundenbindung<br />
verbessern.<br />
Auf dem Weg zum<br />
Digital Commerce<br />
Laut Thorben Fasching, dem stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der Fachgruppe<br />
E-Commerce im Bundesverband Digitale<br />
Wirtschaft (BVDW), hat der interaktive Handel<br />
in Deutschland 2012 ein Umsatzvolumen<br />
von fast 40 Milliarden Euro erreicht. Er<br />
fordert trotz dieser positiven Entwicklung,<br />
dass die öffentliche Wahrnehmung für Digital<br />
Commerce – dem medienübergreifenden<br />
Einkaufserlebn<strong>is</strong> von Online, Social Media<br />
und Mobile – verstärkt werden müsse, insbesondere<br />
durch die Anbieter im Internet.<br />
Der BVDW hat zehn Thesen zur Zukunft von<br />
Digital Commerce aufgestellt. Der Verband<br />
geht unter anderem davon aus, dass<br />
die Kunden verstärkt darauf Wert legen<br />
werden, alle Produkte jederzeit auf jedem<br />
Kanal erwerben zu können;<br />
die Anbieter ihre Strategie demzufolge<br />
um weitere Kanäle werden erweitern<br />
müssen;<br />
dem Großteil der Transaktionen im Digital<br />
Commerce eine Informationssuche in<br />
Social Media vorausgehen wird, mit dann<br />
einer hohen Wahrscheinlichkeit zum<br />
Kaufabschluss;<br />
sich die Kommunikation im Marketing<br />
von einer One-to-Many-(Broadcast)-<br />
Kommunikation hin zu einer vernetzten<br />
Many-to-Many-Kommunikation auf Augenhöhe<br />
mit den Kunden wandeln wird.<br />
Unternehmens erweitert werden soll.<br />
Fertige Online-Dienste wie Facebook<br />
& Co. bringen ihre techn<strong>is</strong>che Infrastruktur<br />
mit, während die Integration<br />
von Blogs oder Chats in das eigene Unternehmensportal<br />
mit mehr Aufwand<br />
verbunden <strong>is</strong>t. So individuell, wie das<br />
Unternehmen seinen Kunden gegenüber<br />
auftreten möchte, so individuell<br />
sind auch die Aufwendungen für die<br />
techn<strong>is</strong>che Umsetzung.<br />
Die Web-2.0-Elemente müssen auf<br />
die Zielgruppen, die erreicht werden<br />
sollen, und auf die Kanäle, die dazu<br />
genutzt werden sollen, abgestimmt<br />
werden. Nicht zu vergessen sind die<br />
Vorkehrungen für <strong>IT</strong>-Sicherheit und <strong>IT</strong>-<br />
Compliance. Trotz offener Online-Kommunikation<br />
und -Interaktion müssen die<br />
Sicherheits- und Compliance-Vorgaben<br />
jederzeit nachprüfbar und nachwe<strong>is</strong>lich<br />
eingehalten werden, ebenso die Datenschutzbestimmungen.<br />
Spezial<strong>is</strong>ierte Dienstle<strong>is</strong>ter wie Materna<br />
schließen die Lücken zw<strong>is</strong>chen den<br />
Produktofferten und dem Anspruch,<br />
daraus eine unternehmensspezif<strong>is</strong>che<br />
Lösung zu formieren mit speziellen Beratungspaketen.<br />
Im Fall von Materna <strong>is</strong>t<br />
dieses modular aufgebaut und verficht<br />
eine zykl<strong>is</strong>che Vorgehenswe<strong>is</strong>e. Das ermöglicht<br />
Unternehmen einen schrittwe<strong>is</strong>en<br />
Ausbau ihrer Präsenzen in Social-<br />
Media-Plattformen nach dem Prinzip<br />
„Think Big – Start Small“.<br />
Organ<strong>is</strong>ator<strong>is</strong>che Voraussetzungen<br />
Weil die Kommunikation in Social Media<br />
formlos, unplanbar und netzwerkartig<br />
verläuft, müssen die beteiligten<br />
Unternehmen sich organ<strong>is</strong>ator<strong>is</strong>ch und<br />
personell gut vorbereiten. So brauchen<br />
diejenigen Mitarbeiter, die im Namen<br />
des Unternehmens teilnehmen, umfassende<br />
markt- und unternehmensbezogene<br />
Informationen sowie die<br />
Handlungsfreiheit, um kurzfr<strong>is</strong>tig und<br />
kompetent in den Medien agieren zu<br />
können.<br />
Langwierige Freigabeprozesse über<br />
die geprägten Hierarchieebenen können<br />
die Außenwahrnehmung des Unternehmens<br />
beeinträchtigen, gegebenenfalls<br />
sogar schädigen. Idealerwe<strong>is</strong>e<br />
sollte sich das Unternehmen auf mögliche<br />
Shitstorms vorbereiten, unter anderem,<br />
indem sie ein Kr<strong>is</strong>enteam und<br />
die notwendigen Kr<strong>is</strong>enprozesse vorab<br />
festlegen.<br />
Mit steigender Bedeutung von Social<br />
Media für die Außendarstellung eines<br />
Unternehmens wird auch die Anzahl<br />
der damit betrauten Mitarbeiter steigen,<br />
be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e in der PR-Abteilung oder<br />
beim Support. Darüber hinaus könnte<br />
es erforderlich werden, Mitarbeiter aus<br />
weiteren Fachabteilungen direkt oder<br />
indirekt einzubeziehen, um in sozialen<br />
Netzwerken schnell, kompetent und<br />
glaubwürdig auftreten zu können. Dies<br />
alles erfordert eine sorgfältige Planung<br />
und Vorbereitung.<br />
Wie beratungs- und investitionsintensiv<br />
das Projekt „Integration von Social-<br />
Media-Plattformen“ letztlich ausfällt, <strong>is</strong>t<br />
auch vom aktuellen Real<strong>is</strong>ierungsstand<br />
und der Online-Geschäftsstrategie des<br />
Unternehmens abhängig. Eine 10-Punkte-Checkl<strong>is</strong>te<br />
unterstützt Firmen darin,<br />
beides zu bestimmen und festzuhalten,<br />
38 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
um das Projekt an den richtigen Stellen<br />
und mit den richtigen, real<strong>is</strong>t<strong>is</strong>chen<br />
Zielsetzungen erfolgreich zu starten und<br />
Schritt für Schritt erfolgreich zu komplettieren<br />
(siehe Kasten).<br />
Überzeugende Kostenvorteile<br />
Durch die Errichtung eines Social-Media-Auftritts<br />
eröffnen sich Unternehmen<br />
viele Perspektiven, die personellen Aufwendungen<br />
zu reduzieren. Ein erhebliches<br />
Einsparpotenzial steckt im Crowd-<br />
Sourcing, der Nutzung des W<strong>is</strong>sens und<br />
der Zuarbeit aus Internetforen.<br />
So konnte be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e das auf den<br />
Versand von Motorrad-Ersatzteilen spezial<strong>is</strong>ierte<br />
Unternehmen J&P Cycles die<br />
Menge an zu beantwortenden E-Mail-<br />
Anfragen drast<strong>is</strong>ch reduzieren, indem<br />
häufige Kundenanfragen im Firmenblog<br />
veröffentlicht wurden. Inzw<strong>is</strong>chen hat<br />
das Unternehmen erreicht, dass viele<br />
Fragen, die auf seiner Facebook-Seite<br />
gestellt werden, von kompetenten anderen<br />
Kunden beantwortet werden.<br />
Maßnahmen zur Kundenakqu<strong>is</strong>e und<br />
Kundenbindung können im Online-<br />
Kontakt mit Social-Media-Plattformen<br />
deutlich kostengünstiger als zuvor umgesetzt<br />
werden. Durch den intensiven<br />
Online-Dialog lässt sich die Produktund<br />
Dienstle<strong>is</strong>tungsqualität steigern,<br />
ohne in teure Marketing-Maßnahmen<br />
investieren zu müssen.<br />
Der direkte Online-Kontakt zu den<br />
potenziellen und bestehenden Kunden<br />
versetzt das Unternehmen darüber<br />
hinaus in die Lage, aktiv an seiner<br />
Image-Bildung mitzuwirken. Das beugt<br />
einer schlechten Reputation, damit verbundenen<br />
Geschäftsausfällen und kostspieligen<br />
Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Firmen-Images vor. [ rm ]<br />
Im Crowd-Sourcing – der<br />
Nutzung des W<strong>is</strong>sens<br />
der „Internetgemeinde“<br />
– steckt ein erhebliches<br />
Einsparpotenzial.<br />
Social-Media-Integration: Checkl<strong>is</strong>te<br />
Folgende Fragen sollten Unternehmen beantwortet haben, bevor<br />
sie sich in das Abenteuer Social Media stürzen:<br />
06<br />
Wie soll die techn<strong>is</strong>che Plattform für den Social-Media-Auftritt<br />
beschaffen sein, auch mit Blick auf eine schrittwe<strong>is</strong>e<br />
und investitionssichere Erweiterung dieser Plattform?<br />
01<br />
Wozu soll der Social-Media-Auftritt genutzt<br />
werden?<br />
07<br />
Welchen Kosten- und Zeitaufwand werden die einzelnen<br />
durchzuführenden Maßnahmen schätzungswe<strong>is</strong>e nach<br />
02<br />
03<br />
04<br />
Welche techn<strong>is</strong>che und organ<strong>is</strong>ator<strong>is</strong>che/personelle<br />
Bas<strong>is</strong> <strong>is</strong>t dafür bereits gelegt worden?<br />
Welche ertragreichen Zielgruppen sollen fokussiert<br />
werden?<br />
Welche Umsatz-/Ertragsziele sollen im Einzelnen über<br />
diese Zielgruppen in einem zu definierenden Zeitraum<br />
08<br />
09<br />
sich ziehen?<br />
Wer soll für die Installation und später für den Betrieb<br />
der Installation verantwortlich sein?<br />
Wie und wem gegenüber soll künftig intern der Geschäftserfolg<br />
mit Digital Commerce vermarktet werden,<br />
um die Akzeptanz dieser Geschäftsform im Unternehmen<br />
zu stärken?<br />
05<br />
erreicht werden?<br />
Welche Daten, Inhalte und Botschaften müssen zur<br />
Erreichung dieser Ziele bereitgestellt werden?<br />
10<br />
Wie soll dieser Geschäftserfolg gemessen werden?<br />
Welche betriebswirtschaftlich aussagekräftigen Indikatoren<br />
und Messwerte sollen dafür herangezogen werden?<br />
39
SPECIAL Social <strong>Business</strong><br />
Projekt „Zero Email“:<br />
Atos macht ernst<br />
Verwunderung und Skeps<strong>is</strong> – das waren die<br />
ersten Reaktionen, die der internationale<br />
<strong>IT</strong>-Dienstle<strong>is</strong>ter Atos bekam, als er Anfang<br />
2011 ankündigte, innerhalb von drei Jahren<br />
interne E-Mails komplett abzuschaffen. Unsere<br />
heutigen Arbeitsprozesse sind so stark<br />
an das Medium E-Mail gebunden, dass<br />
sich – zumindest zum damaligen Zeitpunkt<br />
– kaum jemand vorstellen konnte, dass es<br />
auch ohne geht.<br />
Doch das Unternehmen hat gute Gründe<br />
für sein „Zero Email“-Projekt: „Wir produzieren<br />
riesige Datenmengen, die unsere<br />
Arbeitsumgebung buchstäblich überwuchern<br />
und auch im privaten Bereich bereits<br />
Überhand nehmen. Daher versuchen wir<br />
bei Atos, jetzt eine Kehrtwende einzuleiten“,<br />
erklärte Thierry Breton, Chairman and<br />
CEO des <strong>IT</strong>-Dienstle<strong>is</strong>ters. Deshalb soll die<br />
interne E-Mail-Kommunikation zw<strong>is</strong>chen<br />
den Mitarbeitern b<strong>is</strong> Ende 2013 vollständig<br />
durch optimierte Anwendungen aus den<br />
Bereichen Kommunikation und Kooperation<br />
sowie durch soziale Medien ersetzt werden.<br />
Ein spannendes Experiment – das viele<br />
Unternehmen mit großem Interesse verfolgen.<br />
Denn auch anderswo hat man<br />
erkannt, dass das Instrument E-Mail dem<br />
gestiegenen Kommunikationsbedarf im<br />
Big-Data-Zeitalter schlicht nicht gewachsen<br />
<strong>is</strong>t und dringend durch besser geeignete<br />
Werkzeuge ersetzt werden sollte.<br />
Das Ende der<br />
E-Mail-Flut<br />
Ursprünglich war die E-Mail nur ein einfaches Kommunikationsmittel.<br />
Als Werkzeug zur Zusammenarbeit im Unternehmen stößt<br />
die Technologie heute aber mehr und mehr an ihre Grenzen. Wer<br />
Hunderte von Mails pro Tag abarbeiten muss, <strong>is</strong>t nur noch selten<br />
produktiv. Deshalb suchen viele Unternehmen eine Alternative –<br />
und offensichtlich gibt es diese bereits: Enterpr<strong>is</strong>e Social<br />
Networks könnten das Ende der E-Mail-Ära einläuten,<br />
zumindest im Bereich der internen Kommunikation.<br />
Rainer Müller<br />
Können Sie sich einen Arbeitstag<br />
vorstellen, an dem Sie sich zwar<br />
eifrig mit Mitarbeitern oder Kollegen<br />
austauschen, zu diesem<br />
Zweck aber keine einzige E-Mail verschicken<br />
oder lesen müssen? In einigen<br />
Unternehmen <strong>is</strong>t das bereits keine<br />
Utopie mehr. Und wenn das eintrifft,<br />
was uns Analysten prophezeien, könnten<br />
E-Mail-freie Tage bereits in wenigen<br />
Jahren in prakt<strong>is</strong>ch allen Firmen zum<br />
Alltag gehören.<br />
Ausgehend von den USA vollzieht sich<br />
inzw<strong>is</strong>chen auch bei uns ein Wandel,<br />
der die Art und We<strong>is</strong>e, wie wir intern<br />
kommunizieren und zusammenarbeiten,<br />
grundlegend verändern dürfte. 20 Jahre<br />
lang hat uns die E-Mail gute Dienste<br />
gele<strong>is</strong>tet, aber offensichtlich gibt es inzw<strong>is</strong>chen<br />
effizientere Werkzeuge zur<br />
internen Kommunikation und Zusammenarbeit.<br />
Effizienter und besser informiert<br />
Enterpr<strong>is</strong>e Social Network (ESN) heißt<br />
eines dieser neuen Werkzeuge. Es sieht<br />
so ähnlich aus wie Facebook und fühlt<br />
sich auch so an, hat aber nichts zu tun<br />
40 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
mit „Socializing“ und dem Inhalte-Teilen<br />
mit Freunden oder Bekannten. Ein<br />
Enterpr<strong>is</strong>e Social Network <strong>is</strong>t ein nach<br />
außen abgeschlossenes soziales Netzwerk,<br />
mit dem sich Mitarbeiter eines<br />
Unternehmens untereinander verbinden<br />
und vernetzen können – zu jeder<br />
Zeit, an jedem Ort und mit jedem Gerät.<br />
Ziel <strong>is</strong>t es, besser, schneller und genauer<br />
informiert zu arbeiten.<br />
Die Marktforscher von Gartner erwarten,<br />
dass im Jahr 2016 bereits jedes<br />
zweite Unternehmen interne soziale<br />
Medien nutzen wird. In vielen Fällen<br />
soll dieses dann von den Mitarbeitern<br />
als genauso selbstverständlich und unverzichtbar<br />
wahrgenommen werden<br />
wie heute E-Mail oder Telefon.<br />
Die E-Mail <strong>is</strong>t zwar ein ebenso einfach<br />
zu nutzendes wie günstiges Kommunikationsmedium,<br />
eignet sich aber nicht als<br />
Tool zur Team-Zusammenarbeit – und<br />
dennoch wird sie me<strong>is</strong>t dazu verwendet.<br />
Der – oft überflüssige – Versand viel zu<br />
vieler Mails mit unwichtigen oder bereits<br />
bekannten Inhalten oder nur geringfügig<br />
veränderten Dateien an viel zu<br />
viele Empfänger kostet die Beteiligten<br />
viel Zeit, Nerven und Speicherplatz. Mit<br />
Enterpr<strong>is</strong>e Social Networks lassen sich<br />
Dokumente in virtuellen Team-Arbeitsräumen<br />
einfach ablegen und teilen –<br />
einschließlich einer transparenten und<br />
nachvollziehbaren Versionsverwaltung.<br />
D<strong>is</strong>kussionen zu wichtigen, weniger<br />
wichtigen und komplett unwichtigen<br />
Themen lassen sich auf Wunsch weiterhin<br />
verfolgen, verstopfen aber nicht<br />
mehr automat<strong>is</strong>ch den Posteingang.<br />
Weitere Vorteile: Informationen fließen<br />
sehr viel schneller und die Mitarbeiter<br />
sind besser darüber informiert, was im<br />
Unternehmen passiert. Wer Hilfe oder<br />
spezif<strong>is</strong>che Informationen braucht, findet<br />
diese schneller, indem er einfach<br />
eine kurze Frage postet und daraufhin<br />
innerhalb kurzer Zeit Antworten bekommt<br />
– nicht selten von Kollegen, die<br />
er noch gar nicht gekannt hat.<br />
Freches Früchtchen<br />
Eine dieser Lösungen, die die interne<br />
Zusammenarbeit revolu tio nieren sollen,<br />
nennt sich Mango Apps. Bereits mehr als<br />
5 000 Unternehmen nutzen das Enterpr<strong>is</strong>e<br />
Social Network des gleichnamigen Herstellers.<br />
Eingesetzt wird das Tool für die<br />
unternehmensübergreifende Zusammenarbeit<br />
zum Be<strong>is</strong>piel bei Berkshire<br />
Hathaway. Da der M<strong>is</strong>chkonzern aus<br />
über 50 Einzel firmen besteht, können<br />
seine Mitarbeiter unmöglich alle Kollegen<br />
und deren Fachgebiete kennen. Der<br />
Unternehmensverbund nutzt MangoApps<br />
daher für die Suche nach Mitarbeiterprofilen,<br />
um schnell und einfach den oder<br />
die richtigen Kollegen aus einer anderen<br />
Abteilung oder Schwesterfirma zu finden,<br />
etwa weil man deren Expert<strong>is</strong>e für<br />
ein spezielles Projekt benötigt.<br />
Teams arbeiten gemeinsam an Projekten,<br />
Aufgaben, Dokumenten oder Wik<strong>is</strong>.<br />
Alle Inhalte und Online-D<strong>is</strong>kussionen<br />
sind auch mobil nutzbar – dafür sorgen<br />
native Apps für iPhone, iPad, <strong>And</strong>roid,<br />
BlackBerry und Windows Phone. Die<br />
Einarbeitung in das Enterpr<strong>is</strong>e Social<br />
Network erfolgt sozusagen „viral“, wie<br />
bei privaten sozialen Netzwerken auch<br />
braucht niemand eine Schulung dafür.<br />
Die me<strong>is</strong>ten Funktionen von Mango-<br />
Apps sind kostenlos frei verfügbar – ohne<br />
Begrenzung der Nutzerzahl.<br />
Erweiterte Features wie Sicherheits- und<br />
Steuerungsfunktionen oder die Integration<br />
in Actice Directory, Microsoft Office,<br />
SharePoint oder Windows-Fileserver<br />
können im Monats- oder Jahresabo auf<br />
Bas<strong>is</strong> der gewünschten Nutzerzahl dazugebucht<br />
werden. Neben der Nutzung<br />
im Software-as-a-Service-Modell oder<br />
in einer Private Cloud <strong>is</strong>t auch die on-<br />
Prem<strong>is</strong>e-Installation im Firmennetz hinter<br />
der Firewall möglich. [ rm ]<br />
Ich muss leider draußen bleiben:<br />
Immer mehr Firmen versuchen,<br />
ohne interne E-Mails auszukommen.<br />
Für den mobilen Zugriff<br />
auf MangoApps gibt<br />
es native Apps für alle<br />
relevanten Plattformen.<br />
41
SPECIAL Social <strong>Business</strong><br />
ERP wird sozial<br />
Infolge der fortschreitenden Digital<strong>is</strong>ierung <strong>is</strong>t ein fundamentaler<br />
Wandel in der Software-Welt zu beobachten: Komplexe, monolith<strong>is</strong>che<br />
ERP-Systeme werden abgelöst von modernen Werkzeugen,<br />
die für die schnellen, agilen Arbeitswe<strong>is</strong>en im „sozialen“ Zeitalter und<br />
die veränderten Anwendererfahrungen zugeschnitten sind.<br />
Gerhard Knoch<br />
42 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Unternehmen sind dann erfolgreich,<br />
wenn sie es schaffen, sich<br />
auf Neues rasch einzustellen –<br />
insbesondere, wenn es um die<br />
Nutzung neuer Technologien und Kommunikationskanäle<br />
geht. Be<strong>is</strong>piel Dell:<br />
Der Computerhersteller witterte in Twitter<br />
schon früh einen neuen Vertriebskanal,<br />
um gebrauchte Laptops günstig<br />
zu verkaufen – und hatte damit Erfolg.<br />
Die Lektion <strong>is</strong>t einfach: Wer die Folgen<br />
der fortschreitenden Digital<strong>is</strong>ierung<br />
richtig nutzt, gehört zu den Gewinnern.<br />
Aber die Frage <strong>is</strong>t, wie viele Unternehmen<br />
tatsächlich die Möglichkeit haben,<br />
hier aufzuspringen – sind sie doch an<br />
<strong>IT</strong>-Systeme gebunden, die lange vor<br />
dem mobilen und „sozialen” Zeitalter<br />
entwickelt und implementiert wurden.<br />
Alte Zöpfe abschneiden<br />
Zwar prägte Gartner das Akronym ERP<br />
erst im Jahr 1990, doch die zugrunde<br />
liegende Technologie von Material-<br />
Require ments-Planning-Programmen<br />
(MRP) entstand schon in den 1970er-<br />
Jahren. Überall dort, wo Produktivitätssteigerung<br />
der Schlüssel zum Wachstum<br />
war, nahm die Verbreitung von ERP-Systemen<br />
rasant zu.<br />
Anfang des neuen Jahrtausends kamen<br />
die ersten ERP-Systeme mit E-Commerce-<br />
und Supply-Chain-Funktionalität<br />
auf den Markt, um auch die nachgelagerten<br />
Unternehmensprozesse von den<br />
erreichten Produktivitätsvorteilen in der<br />
Fertigung profitieren zu lassen.<br />
In der Theorie klang diese Erweiterung<br />
toll, in der Realität sah dieser<br />
Komplettansatz etwas anders aus: ERP-<br />
Lösungen blähten sich mit immer neuen<br />
Funktionen zu komplexen Systemen<br />
auf, deren Implementierung sich über<br />
Jahre hinzog. Die Investitionen, die<br />
große Unternehmen in solche monolith<strong>is</strong>chen<br />
ERP-Systeme steckten, gingen<br />
nicht selten in die Millionen.<br />
Nach und nach stellten sich weitere<br />
Nachteile heraus. Etwa, dass die mächtigen<br />
Lösungen so gar nicht auf die spezif<strong>is</strong>chen<br />
Bedürfn<strong>is</strong>se der verschiedenen<br />
Branchen angepasst waren. Dass ein<br />
Flugzeugbauer ganz andere Anforderungen<br />
hat als eine Großbäckerei, liegt<br />
auf der Hand – dennoch wurden in der<br />
Vergangenheit quer über Branchen hinweg<br />
die gleichen Systeme eingeführt.<br />
Der Pre<strong>is</strong> dafür: Fehlende branchenspezif<strong>is</strong>che<br />
Funktionalität verursachte in<br />
der Regel noch mehr Komplexität, weil<br />
Unternehmen diesen Mangel durch aufwendige<br />
Modifikationen ausglichen.<br />
Genau diese Anpassungen erschweren<br />
es nun, auf neue Software-Versionen<br />
umzusteigen, um mit Technologieund<br />
Marktveränderungen mitzuhalten:<br />
Tatsächlich haben viele Unternehmen<br />
mit immer neuen Anpassungen und<br />
Erweiterungen wahre Monster-Anwendungen<br />
zusammengebaut, die sie nicht<br />
mehr anzufassen wagen. Jeder Versuch,<br />
eine dieser Anwendungen zu modern<strong>is</strong>ieren<br />
oder mit anderen Systemen zu<br />
integrieren, könnte einen r<strong>is</strong>ikoreichen<br />
Systemausfall nach sich ziehen.<br />
Dennoch besteht Zugzwang: Heute<br />
sind im Tagesgeschäft Geschwindigkeit<br />
und Agilität gefordert. Nichts zu<br />
tun, könnte sich also als ebenso großes<br />
R<strong>is</strong>iko entpuppen. Die gute Nachricht:<br />
Die ERP-Revolution <strong>is</strong>t bereits in vollem<br />
Gang. Die größten Fehler und Defizite<br />
wurden in den vergangenen zehn Jahren<br />
schon in Angriff genommen, sodass<br />
die Software-Branche nun echte Innovationen<br />
in Sachen ERP-Bereitstellung<br />
und -nutzung liefern kann.<br />
Neue Wege beschreiten<br />
Moderne, branchenspezif<strong>is</strong>che Software<br />
mit breiter, vertikaler Funktionalität<br />
<strong>is</strong>t inzw<strong>is</strong>chen verfügbar. In diese<br />
Anwendungen haben Hersteller alle<br />
Industriefunktionen gepackt, die in der<br />
Vergangenheit auf Wunsch von Kunden<br />
individuell entwickelt wurden.<br />
So muss be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e ein Groß bäcker<br />
künftig nicht mehr eine gener<strong>is</strong>che ERP-<br />
Lösung für die Lebensmittelbranche an<br />
seine Anforderungen anpassen, sondern<br />
erhält eine Anwendung, die bereits spezif<strong>is</strong>che<br />
Geschäfts prozesse berücksichtigt<br />
– be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e das Management<br />
unterschiedlicher Ofentemperaturen.<br />
Und dies ohne weitere Anpassungen<br />
direkt im Standard, wodurch der Anwender<br />
Zeit und Kosten bei der Einführung<br />
spart.<br />
Die wertvollen, aber teuren Anpassungen<br />
haben ausgedient. Trotz dieser Vorteile<br />
fragt man sich: „Wie soll das in der<br />
Prax<strong>is</strong> funktionieren? Warum sollte ein<br />
Unternehmen das R<strong>is</strong>iko eines solchen<br />
Wechsels eingehen?”<br />
Der Begriff ERP wird gerade neu definiert.<br />
Verantwortlich dafür sind Social<br />
Media, Mobility und das Cloud-Modell.<br />
DER AUTOR<br />
Gerhard Knoch ■<br />
Vice President ERP EMEA bei Infor<br />
43
SPECIAL Social <strong>Business</strong><br />
In der „neuen ERP-Welt“<br />
folgen Menschen Informationen<br />
und Arbeitsschritten,<br />
nicht umgekehrt.<br />
Ein Blick auf das Technologiekonzept,<br />
auf dem das Internet aufsetzt, liefert<br />
hier eine Antwort: Wir erwarten, dass<br />
im Netz alle Applikationen miteinander<br />
kommunizieren – jederzeit und an jedem<br />
Ort. Wenn jetzt eine einzelne Website<br />
nicht erreichbar <strong>is</strong>t, hat das dann<br />
Auswirkungen auf das gesamte World<br />
Wide Web? Natürlich nicht.<br />
Die Bas<strong>is</strong> des Internets <strong>is</strong>t eine lose<br />
gekoppelte Architektur, die auf standardbasierten<br />
Applikationen wie XML<br />
aufsetzt. Überträgt man dieses Architekturprinzip<br />
auf das Design von Unternehmenssoftware,<br />
lässt sich daraus ein<br />
neuer Evolutionsschritt ableiten.<br />
Technolog<strong>is</strong>cher Hintergrund<br />
Die Idee <strong>is</strong>t also, eng verzahnte Integrationen<br />
zugunsten einer lose gekoppelten<br />
Architektur aufzugeben, in der Anwendungen<br />
XML-Geschäftsdokumente<br />
erzeugen und übertragen. In dieser Umgebung<br />
können Unternehmen Teilbereiche<br />
nach Bedarf modern<strong>is</strong>ieren, ohne<br />
dass das Upgrade einer Operation am<br />
offenen Herzen gleichkommt und die<br />
notwendigen Verbindungen zu anderen<br />
Anwendungen kappt. In der Folge<br />
profitieren Anwenderunternehmen von<br />
kleinen, regelmäßigen Upgrades für ihre<br />
Software alle sechs b<strong>is</strong> acht Wochen,<br />
statt alle paar Jahre Neuerungen aufwendig<br />
zu planen und durchzuführen.<br />
Eine lose gekoppelte Architektur bietet<br />
zudem enorme Flexibilität, wenn es<br />
um die Einführung von Cloud-basierten<br />
Lösungen geht. Zum Be<strong>is</strong>piel kann ein<br />
Fertigungsunternehmen geschäftskrit<strong>is</strong>che<br />
ERP-und Finanzsysteme auf den<br />
eigenen Servern betreiben, während zusätzliche<br />
Anwendungen in der Cloud<br />
laufen – etwa für HR-Prozesse oder Zeiterfassung.<br />
Im Cloud-Modell lassen sich die Lösungen<br />
schneller und ohne große Vorabinvestitionen<br />
implementieren. Ein<br />
ähnliches Szenario <strong>is</strong>t auch für die Bereitstellung<br />
eines Cloud-basierten Re<strong>is</strong>ekostenabrechnungssystems<br />
denkbar,<br />
das nicht das Kerngeschäft betrifft und<br />
nur gelegentlich verwendet wird.<br />
Eine solche Hybrid-Umgebung hat<br />
den Vorteil, dass Anwendungen aktual<strong>is</strong>iert<br />
werden können, ohne dass sich<br />
das auf die anderen Applikationen auswirkt.<br />
Die Wolke wird als „Sandkasten”<br />
immer beliebter für erste Tests, Schulungen<br />
der Anwender und die Pilotphase,<br />
bevor tatsächlich in eine On-Prem<strong>is</strong>e-<br />
Bereitstellung investiert wird.<br />
Wie Lösungen bereitgestellt werden,<br />
entscheidet der Anwender – nicht mehr<br />
der Software-Anbieter. Wichtig für den<br />
Anwender: In puncto Bereitstellungsgeschwindigkeit<br />
und Verfügbarkeit <strong>is</strong>t<br />
es gleichgültig, ob die Informationen<br />
aus einer lokalen Anwendung, aus der<br />
Cloud oder aus einer Hybrid-Bereitstellung<br />
stammen.<br />
Neue Benutzererfahrung<br />
Der Zugriff auf Facebook & Co. vom<br />
Smartphone oder Tablet zu jeder Zeit<br />
und an jedem Ort <strong>is</strong>t gerade für W<strong>is</strong>sensarbeiter<br />
normal, Anwendererfahrungen<br />
wie bei Amazon gelten heute<br />
rund um den Globus als Standard. Genau<br />
dieser Anspruch wird jetzt auch an<br />
die Unternehmenssoftware am Arbeitsplatz<br />
gestellt.<br />
Mitarbeiter wünschen sich eine intuitive<br />
Benutzeroberfläche, die die Navigation<br />
und die Kommunikation einfacher<br />
macht. Das Zusammenspiel von<br />
sozialen Netzwerken, Werkzeugen und<br />
Anwendungen, das durch eine moderne<br />
Oberfläche gefördert werden kann, verändert<br />
das individuelle Arbeitsverhalten<br />
und setzt einzelne Arbeitsschritte in einen<br />
größeren Kontext.<br />
Eine grundlegende Anwendung <strong>is</strong>t<br />
be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e ein News-Feed, den<br />
Mitarbeiter abonnieren und der E-Mails<br />
44 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Ich lese<br />
auf dem<br />
Notebook – und zwar kostenlos!*<br />
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Voraussetzung: Browser und Internetverbindung.
SPECIAL Social <strong>Business</strong><br />
Intelligente, schnelle,<br />
agile Arbeitswe<strong>is</strong>en<br />
versprechen neue<br />
Geschäftsmöglichkeiten.<br />
mit breit angelegten Verteilern ablöst.<br />
Ähnlich wie man auf Twitter die Posts<br />
verfolgt, die einen interessieren, folgt<br />
man innerhalb eines sozialen <strong>Business</strong>-<br />
Netzwerks Objekten, die für die eigene<br />
Arbeit relevant sind – etwa Aufträgen,<br />
Bestellungen, Wartungsterminen, Kunden,<br />
Rechnungen oder gar bestimmten<br />
Teilen einer Fertigungsanlage.<br />
Sobald sich der Status eines Objektes<br />
ändert, erhält ein Follower per News-<br />
Feed eine entsprechende Nachricht. Er<br />
kann diese Informationen dann sofort<br />
mit anderen teilen, die in der nachgelagerten<br />
Supply Chain davon betroffen<br />
sein können.<br />
Verknüpfung zw<strong>is</strong>chen Menschen,<br />
Technik und Daten<br />
Wichtig: Dabei handelt es sich nicht um<br />
einen einfachen Chat-Stream außerhalb<br />
der eigentlichen <strong>Business</strong>-Anwendung.<br />
Social <strong>Business</strong> muss in die Anwendung<br />
eingebettet werden, sodass die Objekte<br />
innerhalb des News-Feed im direkten<br />
Bezug zur Anwendung stehen.<br />
Wer also zum Be<strong>is</strong>piel eine Rechnung<br />
prüfen will, weil ihm der Betrag zu<br />
niedrig erscheint, kann auf das Objekt<br />
klicken und damit die zugrunde liegende<br />
ERP-Anwendung aufrufen, um das<br />
Problem in Echtzeit anzupacken. Wenn<br />
diese Korrektur dann in Form eines Updates<br />
weiterverbreitet wird, lässt sich<br />
über das Objekt der gesamte Kontext<br />
nachvollziehen.<br />
Das bedeutet, dass der nächste Empfänger<br />
den Zusammenhang überblickt<br />
und entsprechend agieren kann. Diese<br />
Abfolge von „Follow – Share – Act” definiert<br />
diese neue Generation von ERP:<br />
Menschen folgen Informationen und<br />
Arbeitsschritten, nicht umgekehrt. Diese<br />
sozialen <strong>Business</strong>-Netzwerke sind<br />
intelligent: Sie sind darauf ausgelegt,<br />
bestehende Verknüpfungen zw<strong>is</strong>chen<br />
Menschen, Anwendungen, Maschinen<br />
und Daten zu nutzen – selbst wenn<br />
sich die Mitarbeiter persönlich gar<br />
nicht kennen.<br />
Das System kann sie aktiv nach dem<br />
„Das-sollten-auch-Sie-w<strong>is</strong>sen-Prinzip“<br />
verbinden: Es erkennt alle notwendigen<br />
Verbindungen zw<strong>is</strong>chen Personen und<br />
Abteilungen mit ihren spezif<strong>is</strong>chen Aufgabenbereichen<br />
und ermittelt so einen<br />
„Social Graph”, der das Unternehmen<br />
abbildet. Ein auf ein Social <strong>Business</strong><br />
aufgesetztes ERP-System bietet umfangreiche<br />
Zusammenarbeitsfunktionen, die<br />
sich durch die Integration von mobilen<br />
Funktionen auch außerhalb des klass<strong>is</strong>chen<br />
Arbeitsplatzes fortsetzen lassen.<br />
Fazit<br />
ERP <strong>is</strong>t das Ergebn<strong>is</strong> einer technolog<strong>is</strong>chen<br />
Revolution. Die ursprüng lichen<br />
Fertigungsplanungssysteme von vor<br />
über 30 Jahren, die zu modernen ERP-<br />
Anwendungen geführt haben, sind heute<br />
bereits längst veraltet. Intelligente,<br />
schnelle, agile Arbeitswe<strong>is</strong>en versprechen<br />
neue Geschäftsmöglichkeiten.<br />
Unternehmen müssen jetzt den Wandel<br />
von monolith<strong>is</strong>chen ERP-Lösungen zu<br />
modernen Werkzeugen vollziehen, die<br />
sich an die Anforderungen der modernen<br />
Geschäftswelt anpassen. [ rm ]<br />
46 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Ich lese<br />
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<strong>IT</strong>-STRATEGIEN <strong>IT</strong>-Security<br />
Schutz in der<br />
vernetzten Welt<br />
48 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Die <strong>IT</strong>-Gefahren für Unternehmen steigen exponentiell.<br />
Dafür verantwortlich sind eine hohe Nutzungsdynamik, Cloud<br />
Computing, infizierte Online-Seiten und die geschäftliche<br />
Nutzung privater Endgeräte. Firmen müssen sich daher mit<br />
einem umfassenden Ansatz aus phys<strong>is</strong>chen, virtuellen und<br />
Cloud-basierten Sicherheitslösungen schützen.<br />
Thorsten Rosendahl<br />
Geht es um das Thema Sicherheit,<br />
herrscht in der <strong>IT</strong>-Welt das große<br />
Schweigen. Unternehmen geben<br />
nicht bekannt, welche Schutzmechan<strong>is</strong>men<br />
sie einsetzen oder wann<br />
und wodurch ihre Systeme angegriffen<br />
wurden. Auch die Mitarbeiter möchten<br />
den Befall ihrer Systeme mit Viren,<br />
Trojanern oder Würmern am liebsten<br />
ignorieren.<br />
Doch me<strong>is</strong>t schlagen die eingebauten<br />
Sicherheitslösungen schnell Alarm. In<br />
diesem Fall steht dann der Kollege häufig<br />
in Verdacht, illegale Seiten aufgerufen<br />
zu haben. Die Prüfung der Browser-<br />
H<strong>is</strong>torie zeigt aber me<strong>is</strong>t, dass diese Anschuldigungen<br />
unbegründet sind.<br />
Die größte Gefahr geht nämlich inzw<strong>is</strong>chen<br />
von ganz normalen Internet-<br />
Angeboten aus. So hat die aktuelle Studie<br />
„C<strong>is</strong>co 2013 Annual Security Report“<br />
ermittelt, dass Webshops 21-mal und<br />
Suchmaschinen 27-mal häufiger schädliche<br />
Inhalte aufwe<strong>is</strong>en als Seiten mit<br />
gefälschter Software.<br />
Online-Werbung verbreitet sogar 182-<br />
mal wahrscheinlicher Schadprogramme<br />
als etwa Pornoseiten. Somit müssen<br />
sich Führungsebene, Admin<strong>is</strong>tratoren<br />
und Mitarbeiter von dem Gedanken<br />
verabschieden, dass ein Verbot oder<br />
Verzicht der Nutzung illegaler Angebote<br />
ausreicht, um solche Infektionen der<br />
<strong>IT</strong>-Systeme zu vermeiden.<br />
Der Trend verstärkt sich<br />
Die Gefahr durch herkömmliche Internetseiten<br />
verstärkt sich durch die zunehmende<br />
Verm<strong>is</strong>chung von Berufs- und<br />
Privatleben. So setzen viele Mitarbeiter<br />
berufliche Anwendungen und Geräte<br />
auch privat ein, sei es im Büro, zu Hause<br />
oder unterwegs. Über Online-Shops,<br />
soziale Netzwerke oder Anhänge im<br />
privaten Mail-Account können sie sich<br />
schnell Schadprogramme einfangen und<br />
über das Gerät oder die Anwendung auf<br />
die Firmensysteme übertragen.<br />
Umgekehrt nutzen sie ihre privaten<br />
Geräte auch am Arbeitsplatz – Stichwort<br />
„Bring Your Own Device“ (BYOD). Sind<br />
diese Geräte nicht ausreichend abgesichert,<br />
dienen sie ebenfalls als mögliches<br />
Eingangstor für Schadprogramme auf<br />
die Firmenserver.<br />
Dabei werden die Mitarbeiter vor allem<br />
der jungen Generation immer leichtsinniger.<br />
Gemäß dem „C<strong>is</strong>co Connected<br />
World Technology Report“ machen viele<br />
Mitarbeiter der Generation Y Abstriche<br />
bei der Sicherheit, wenn sie zw<strong>is</strong>chen<br />
Datenschutz und dem Wunsch nach sozialen<br />
und persönlichen Online-Funktionen<br />
abwägen.<br />
So geben sie zum Be<strong>is</strong>piel in sozialen<br />
Netzwerken häufig persönliche Informationen<br />
pre<strong>is</strong>, um Zusatzangebote<br />
zu nutzen. Besonders bemerkenswert<br />
<strong>is</strong>t laut der Studie, dass weltweit mehr<br />
Angehörige der Generation Y sich dabei<br />
wohlfühlen, persönliche Daten an<br />
Shopping-Sites herauszugeben als an<br />
die <strong>IT</strong>-Kollegen in ihrem Unternehmen<br />
– obwohl diese dafür bezahlt werden,<br />
Identitäten und Geräte der Mitarbeiter<br />
zu schützen.<br />
Entsprechend glauben mehr als 90<br />
Prozent der jungen Mitarbeiter, dass<br />
das Zeitalter des Datenschutzes zu Ende<br />
geht – drei von fünf sogar, dass es bereits<br />
vorbei <strong>is</strong>t. So gibt ein Großteil nicht<br />
nur persönliche Daten, sondern auch<br />
unternehmensspezif<strong>is</strong>che Informationen<br />
im Internet pre<strong>is</strong>.<br />
Gleichzeitig erwartet die Generation Y<br />
eine freie Nutzung von sozialen Medien,<br />
neuen Gerätetypen und mobilen Anwendungen<br />
am Arbeitsplatz. So sagen<br />
vier von fünf jungen Mitarbeitern, die<br />
von <strong>IT</strong>-Richtlinien in ihrem Unterneh-<br />
49
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN <strong>IT</strong>-Security<br />
Weltweite Vernetzung<br />
und „Any-to-Any-Kommunikation“<br />
ergeben<br />
neue Herausforderungen<br />
für die <strong>IT</strong>-Sicherheit.<br />
Prax<strong>is</strong>be<strong>is</strong>piel<br />
Schneider Versand<br />
Die Schneider Versandhandelsgruppe hat<br />
früher als andere die Chancen des Internets<br />
erkannt. Bereits 1996 eröffneten die<br />
ersten Töchter virtuelle Netzfilialen. Einen<br />
zentralen Zugangspunkt zum Internet gibt<br />
es nicht, stattdessen schlagen 15 dezentrale<br />
Breakouts in den Niederlassungen die Brücke<br />
ins Internet. Entsprechend wurde die<br />
Security in eine Cloud verlagert.<br />
Cloud-Services von C<strong>is</strong>co decken nun alle<br />
Aspekte von E-Mail-Sicherheit, Spam-Schutz<br />
und Web-Security ab. Auch mobile Endgeräte<br />
sind nahtlos in den Service integriert.<br />
„Nun gelangen nicht mehr alle 250 000<br />
Mails pro Tag auf unsere Server, sondern<br />
nur noch etwa 5 000 – nämlich genau die,<br />
die für unsere Geschäftstätigkeit von Bedeutung<br />
sind“, sagt Arne Klingauf, Projektleiter<br />
im Schneider <strong>IT</strong>-Team.<br />
Das Unternehmen profitiert auch von<br />
einem höheren Sicherheitslevel, von<br />
stark verringertem Aufwand, zentralem<br />
Richtlinien management für alle Internet-<br />
Breakouts sowie einem besseren Kundenservice,<br />
da die Cloud als Puffer einen<br />
E-Mail-Verlust verhindert. Zudem hat das<br />
<strong>IT</strong>-Team nun mehr Zeit für seine Kernaufgaben.<br />
men w<strong>is</strong>sen, dass sie sich nicht daran<br />
halten. Zwei Drittel meinen sogar, dass<br />
die <strong>IT</strong> grundsätzlich kein Recht habe,<br />
ihr Online-Verhalten zu prüfen, nicht<br />
einmal bei der Nutzung firmeneigener<br />
Geräte im Unternehmensnetzwerk.<br />
Internet of Everything<br />
In naher Zukunft wird sich die Gefahrenlage<br />
durch das „Internet of Everything“<br />
weiter erhöhen. Da immer mehr<br />
Menschen, Dinge und Geräte mit dem<br />
Internet verbunden sind, werden auch<br />
immer mehr Daten von immer mehr Orten<br />
über Netzwerke von Unternehmen<br />
und Service-Providern übertragen. Vor<br />
allem Verbindungen zw<strong>is</strong>chen Maschinen<br />
(M2M) wachsen exponentiell.<br />
Dies führt zu einer „Any-to-Any-Kommunikation“,<br />
also der Verbindung von<br />
jedem Gerät und Objekt über alle Netzwerke<br />
mit sämtlichen Cloud-Angeboten<br />
und Anwendungen. B<strong>is</strong> 2020 werden<br />
etwa 50 Milliarden „Dinge“ mit dem Internet<br />
verknüpft sein. Die Anzahl der<br />
Verbindungen wird mehr als 13 Trillionen<br />
betragen. Alleine das Hinzufügen<br />
eines weiteren Objektes wird dann die<br />
Anzahl potenzieller Verbindungen um<br />
weitere 50 Milliarden erhöhen.<br />
Diese neuen Verknüpfungen erzeugen<br />
Datenübertragungen, die in Echtzeit<br />
kontrolliert und geschützt werden<br />
müssen. Zudem sind sie transparent<br />
über das gesamte Netzwerk hinweg zu<br />
überwachen, damit sie nicht kompromittiert<br />
werden und möglicherwe<strong>is</strong>e<br />
irreparable Schäden verursachen.<br />
Bei der Sicherheit verschiebt sich<br />
damit der Fokus weg vom Endpunkt<br />
und der Peripherie hin zum gesamten<br />
Netzwerk. Denn durch die extrem hohe<br />
Dynamik bei Nutzern, Geräten, Anwendungen,<br />
Servern und Netzwerkverbindungen<br />
erhöht sich der Bedarf für einen<br />
intelligenten, umfassenden Sicherheitsansatz,<br />
der gleichzeitig hoch skalierbar<br />
sein muss. Dazu wird in Zukunft die<br />
<strong>IT</strong>-Sicherheit mit dem Ansatz Software<br />
Defined Networks (SDN) kombiniert<br />
werden müssen, um die Kontroll- von<br />
der Datenebene zu trennen.<br />
Prüfung im Netzwerk<br />
Da sich durch BYOD, Cloud Computing<br />
und das Internet of Everything die traditionellen<br />
Netzwerkgrenzen auflösen,<br />
reicht eine klass<strong>is</strong>che Firewall und ein<br />
Intrusion-Prevention-System (IPS) heute<br />
nicht mehr aus. Entsprechend müssen<br />
Netzwerk-Architekturen intelligente<br />
Kontroll- und Endpunkte im gesamten<br />
Internet einfügen.<br />
Denn während Rechenzentren und lokale<br />
Netzwerke sich weitgehend durch<br />
klass<strong>is</strong>che Sicherheitslösungen, ergänzt<br />
mit spezif<strong>is</strong>chen Ansätzen für BYOD<br />
und erweiterten Nutzungsrichtlinien,<br />
schützen lassen, sind für mobile Mitarbeiter<br />
oder Cloud-Anwendungen neue<br />
Architekturen nötig. Dazu gehören vor<br />
allem Cloud-basierte Sicherheitslösun-<br />
50 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Immer mehr Personen,<br />
Objekte und Geräte sind<br />
mit dem Internet verbunden<br />
und damit auch dessen<br />
Gefahren ausgesetzt.<br />
gen für die Web- und E-Mail-Nutzung,<br />
für Kommunikationslösungen und andere<br />
häufig genutzte Anwendungen.<br />
Da Sicherheitslösungen im gesamten<br />
Internet funktionieren und daher<br />
ortsunabhängig sein müssen, basieren<br />
sie nicht nur auf phys<strong>is</strong>chen, sondern<br />
auch auf virtuellen Appliances. Diese<br />
haben sich bei jedem Zugang auf firmenspezif<strong>is</strong>che<br />
Anwendungen oder Infrastrukturen<br />
einzuschalten und daher<br />
auch geräteunabhängig zu sein.<br />
Schließlich kann das Unternehmen<br />
nicht w<strong>is</strong>sen, ob sich der mobile Mitarbeiter<br />
über sein eigenes Smartphone<br />
oder Tablet, ein Gerät eines Freundes<br />
oder Kollegen oder über einen PC im<br />
Internet-Café oder der Hotel-Lobby<br />
einwählt. So erhält der Mitarbeiter mit<br />
aktuellen Sicherheitslösungen bei Nutzung<br />
eines privaten oder öffentlichen<br />
Gerätes zum Be<strong>is</strong>piel nur Internet- und<br />
E-Mail-Zugriff, mit firmeneigenen Geräten<br />
einen vollständigen Zugang ins<br />
Unternehmensnetz.<br />
Aufgrund der hohen Nutzungsdynamik<br />
reichen feste Sicherheitsrichtlinien<br />
für die Kommunikation heute nicht<br />
mehr aus. Stattdessen müssen sie je nach<br />
Person, Aufenthaltsort, Gerät und sonstigen<br />
Kriterien flexibel sein. Dies wird<br />
als Context Awareness bezeichnet.<br />
Externes Management<br />
Eine weitere Herausforderung <strong>is</strong>t die<br />
Aktual<strong>is</strong>ierung und das Management<br />
der Sicherheitslösungen. Da sie Cloudbasiert<br />
sind, liegt es nahe, dass sie zentral<br />
und beliebig skalierbar weltweit<br />
verwaltet werden. Weil dies Unternehmen<br />
selbst oft nicht mit ausreichender<br />
Sicherheit und Zuverlässigkeit oder nur<br />
mit hohem Aufwand erledigen können,<br />
setzen sie hier me<strong>is</strong>t auf externe<br />
Spezial<strong>is</strong>ten.<br />
Diese verwalten und aktual<strong>is</strong>ieren die<br />
Sicherheitseinstellungen der virtuellen<br />
Appliances zentral und bieten dies als<br />
Software as a Service an. Gleichzeitig<br />
kann der Kunde dann seine eigenen fest<br />
installierten Sicherheitssysteme me<strong>is</strong>t<br />
entsprechend reduzieren oder sogar<br />
teilwe<strong>is</strong>e abschaffen und sich die entsprechende<br />
Wartung sparen.<br />
Dies setzt aber voraus, dass der Dienstle<strong>is</strong>ter<br />
die aktuelle Gefahrenlage ständig<br />
prüft und über Sicherheits-Patches in<br />
seinen Lösungen neue Bedrohungen<br />
abwehrt oder auf die Lösung eines Herstellers<br />
vertraut, die im Drei- b<strong>is</strong> Fünf-<br />
Minutentakt Updates an Firewalls, IPS,<br />
E-Mail-Appliances und andere Sicherheitslösungen<br />
verteilt. Nur dann sind<br />
auch geschäftskrit<strong>is</strong>che Prozesse ständig<br />
geschützt. [ rm ]<br />
Da sich die traditionellen Netzwerkgrenzen<br />
auflösen, reicht eine Firewall<br />
zum Schutz nicht mehr aus.<br />
DER AUTOR<br />
Thorsten Rosendahl ■<br />
Security Adv<strong>is</strong>or bei C<strong>is</strong>co Deutschland<br />
51
<strong>IT</strong>-STRATegIen Internethandel<br />
Der autor<br />
Moritz Bachmann ■ Marketing/Sales<br />
bei der Internetagentur netz98<br />
52 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
E-Commerce<br />
goes B2B<br />
Nicht nur im Consumer-Bereich <strong>is</strong>t das Einkaufen im Internet heute gang und gäbe. Auch<br />
Firmenkunden erwarten von ihren Lieferanten professionell gestaltete Onlineshops.<br />
E-Commerce im B2B-Bereich funktioniert ähnlich wie im B2C-Segment. Es gibt aber auch<br />
Unterschiede – wer sie kennt, verbessert seine Erfolgschancen im geschäftlichen Webgeschäft.<br />
Moritz Bachmann<br />
Die Zahlen sprechen für sich:<br />
Laut einer aktuellen Erhebung<br />
des Hightech-Verbands B<strong>IT</strong>KOM<br />
kaufen 86 Prozent aller deutschen<br />
Internetnutzer inzw<strong>is</strong>chen auch<br />
online ein, und 17 Prozent des Umsatzes<br />
erwirtschaften deutsche Unternehmen<br />
mittlerweile über den Onlinekanal.<br />
Auch im <strong>Business</strong>-to-<strong>Business</strong>-Bereich<br />
(B2B) nimmt die Zahl der Onlinekäufe<br />
stetig zu: Mehr als die Hälfte aller deutschen<br />
Unternehmen (54 Prozent) erledigen<br />
ihren Einkauf bereits ganz oder<br />
teilwe<strong>is</strong>e online.<br />
Obwohl der E-Commerce sowohl im<br />
Consumer- als auch im <strong>Business</strong>-Bereich<br />
längst angekommen <strong>is</strong>t, unterscheiden<br />
sich die beiden Zielgruppen nicht nur<br />
in ihrem Einkaufsverhalten, sondern<br />
auch in ihren Bedürfn<strong>is</strong>sen. Doch wo rin<br />
genau liegen diese Unterschiede, und<br />
was muss ein Anbieter beachten, um im<br />
B2B-Handel erfolgreich zu sein?<br />
B2C: Personal<strong>is</strong>iertes<br />
Einkaufserlebn<strong>is</strong><br />
Der „Global Online Shopper Report“<br />
des Payment-Service-Anbieters World-<br />
Pay belegt: 95 Prozent der privaten Onlinekäufe<br />
finden zu Hause statt. Egal,<br />
ob mit dem Tablet auf der Couch oder<br />
mit dem Laptop im Bett – ein Großteil<br />
der Onlinekäufe wird abends von<br />
zu Hause aus getätigt. Bücher, Videos,<br />
Kleidung, Einrichtungsgegenstände,<br />
Elektronik oder Lebensmittel – fast al-<br />
les <strong>is</strong>t heute online verfügbar und kann<br />
rund um die Uhr bestellt werden.<br />
Für den Geschäftserfolg als E-Commerce-Anbieter<br />
<strong>is</strong>t es daher entscheidend,<br />
möglichst alle Kundentypen anzusprechen<br />
und abzuholen, egal, wie sich<br />
das Kaufverhalten darstellt. Für jeden<br />
Kunden (Impulsiv-, Gewohnheitskäufer<br />
oder Smart-Shopper) gibt es mittlerweile<br />
den passenden Einstieg, personal<strong>is</strong>ierte<br />
Empfehlungen und systemgenerierte<br />
Up- und Cross-Selling-Vorschläge.<br />
Das Ziel dabei <strong>is</strong>t, ein möglichst kundenindividuelles<br />
Einkaufserlebn<strong>is</strong> zu<br />
schaffen – mit Anreizen zum Wiederkauf.<br />
Diese Art des E-Commerce hat<br />
sich mittlerweile etabliert und wird von<br />
zahllosen Shopping-Portalen so praktiziert.<br />
B2B: Bedarfsgerechte Hilfe<br />
bei der Warenbeschaffung<br />
Im B2B-Commerce geht es dagegen<br />
weniger um ein individuelles Einkaufserlebn<strong>is</strong>,<br />
sondern vielmehr darum, den<br />
Geschäftskunden bei seiner Warenbeschaffung<br />
bedarfsgerecht zu unterstützen<br />
und eine langfr<strong>is</strong>tige Kundenbeziehung<br />
aufzubauen. Die Produktpalette <strong>is</strong>t in der<br />
Regel wesentlich kleiner und spezieller.<br />
Trotzdem – oder gerade deswegen –<br />
müssen Angebot, Shopgestaltung und<br />
Service genau auf die Bedürfn<strong>is</strong>se der<br />
Unternehmenskunden zugeschnitten<br />
sein. Ein wichtiges Kriterium <strong>is</strong>t be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e<br />
die schnelle Auffindbarkeit<br />
53
<strong>IT</strong>-STRATegIen Internethandel<br />
Ein wichtiges Kriterium<br />
für den B2B-Shop <strong>is</strong>t der<br />
Datenaustausch mit der<br />
Handelssoftware externer<br />
Log<strong>is</strong>tikdienstle<strong>is</strong>ter.<br />
der zume<strong>is</strong>t ohnehin bekannten Artikel.<br />
Auch die Anzeige des verfügbaren Bestands,<br />
der Verpackungseinheiten sowie<br />
die Angabe der genauen Lieferzeiten<br />
sind im B2B-Bereich unverzichtbar.<br />
Da es häufig Bestellungen der gleichen<br />
Artikel gibt, erleichtern und verkürzen<br />
Features wie speicherbare Merkzettel<br />
den Bestellprozess. Im Vergleich<br />
zum B2C-Shop lässt sich zudem der<br />
Kassenbereich verkürzen, da sich die<br />
Nutzer in der Regel per Login anmelden<br />
und die benötigten Daten somit<br />
ohnehin bekannt sind. Ebenfalls kann<br />
auf unterschiedliche Zahlarten me<strong>is</strong>t<br />
verzichtet werden, weil der Kaufbetrag<br />
üblicherwe<strong>is</strong>e auf einen internen Belastungsbeleg<br />
gebucht oder auf Rechnung<br />
bezahlt wird.<br />
Prinzipiell gilt, dass auch B2B-Shops<br />
schnell, übersichtlich aufgebaut und<br />
intuitiv bedienbar sein sollten. Denn<br />
selbst wenn der Use Case für den Shop-<br />
Besuch ein anderer <strong>is</strong>t – die Anforderungen<br />
an seine Bedienbarkeit sind<br />
ident<strong>is</strong>ch. Ein B2B-Onlineshop darf<br />
daher nicht einfach nur ein funktional<br />
erweiterter Produktkatalog sein.<br />
Produktübersichten und auch Produktdetailseiten<br />
sollten übersichtlich<br />
und funktional gestaltet sein. Informationen<br />
wie Abmessungen, Material, Gewicht<br />
oder Bestellmengen sind hierbei<br />
von besonderer Relevanz. Dreh- und<br />
zoomfähige Produktansichten, R<strong>is</strong>szeichnungen<br />
oder Videos können zusätzliche<br />
Orientierung schaffen.<br />
Grundsätzlich sollte der Kunde jederzeit<br />
die Möglichkeit haben, die Produktpalette,<br />
etwa durch das Speichern von<br />
Suchanfragen, Produktkategorien oder<br />
-favoriten, auf das für ihn notwendige<br />
Minimum zu beschränken. Das beschleunigt<br />
den Einkauf und hält den<br />
Aufwand gering.<br />
Während natürlich auch ein B2B-Einkäufer<br />
darauf achtet, die besten Konditionen<br />
zu bekommen, findet man Impulskäufer<br />
oder „Stöberer“ im B2B-Umfeld<br />
eher selten. Ziel muss es also sein, den<br />
Käufer serviceorientiert zu beraten und<br />
bei seinem Arbeitsauftrag zu unterstützen,<br />
sodass er die Ware im Shop bezieht<br />
und als Kunde wiederkommt.<br />
Schnittstellen im B2B-Shop<br />
Die Anbindung an andere <strong>IT</strong>-Systeme,<br />
zum Be<strong>is</strong>piel an Warenwirtschaft oder<br />
Versandlog<strong>is</strong>tik spielt im Geschäftskunden-Shop<br />
eine wichtige Rolle. Um einen<br />
nahtlosen Datenaustausch zu gewährle<strong>is</strong>ten,<br />
<strong>is</strong>t eine vollständige Integra tion<br />
in die bestehende Systemlandschaft unerlässlich.<br />
Ein weiteres wichtiges Kriterium für<br />
einen B2B-Shop <strong>is</strong>t darüber hinaus der<br />
Datenaustausch mit der Versandhandelssoftware<br />
externer Log<strong>is</strong>tikdienstle<strong>is</strong>ter.<br />
Stehen gegebenenfalls sogar mehrere<br />
Log<strong>is</strong>tikdienstle<strong>is</strong>ter hinter dem Shop,<br />
muss gewährle<strong>is</strong>tet sein, dass sich Aufträge<br />
splitten lassen und an die zuständigen<br />
Lager verteilt werden können.<br />
Eine Vollintegration <strong>is</strong>t grundsätzlich<br />
ein aufwendiges und komplexes Vorhaben,<br />
bei dem Erfahrung und Know-how<br />
unerlässlich sind. Unternehmen, die be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e<br />
SAP einsetzen, werden daher<br />
bei der Auswahl von E-Commerce-<br />
Dienstle<strong>is</strong>tern diejenigen bevorzugen,<br />
die bereits Erfahrungen und Referenzen<br />
mit der Integration eines Shops an das<br />
SAP-System haben.<br />
Leadgenerierung für den Vertrieb<br />
Gerade im B2B-Umfeld bietet der Onlineshop<br />
noch weitere Vorteile und<br />
sollte daher nicht nur als reiner Absatzkanal<br />
gesehen werden. Durch die<br />
sinnvolle Verzahnung mit weiteren<br />
Kanälen können echte Synergieeffekte<br />
genutzt werden.<br />
Ein Be<strong>is</strong>piel: Ein techn<strong>is</strong>cher Einkäufer<br />
hat den Auftrag, Informationen und<br />
Pre<strong>is</strong>e über Industriemaschinen einzuholen.<br />
Er besucht einen entsprechenden<br />
Onlineshop und reg<strong>is</strong>triert sich.<br />
Bei seiner Suche findet er ein passendes<br />
Modell, er will aber noch andere<br />
Anbieter aufsuchen und verlässt daher<br />
den Shop. Er speichert sein Suchergebn<strong>is</strong><br />
auf seinem persönlichen<br />
Merkzettel. Das System übermittelt die<br />
54 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
InformationendesNeukundenanden<br />
zuständigenRegionalvertrieb.<br />
Anhand der KundeninformationenkanndieserjetztKontaktmitdemKundenaufnehmenundihnpersönlichzudemProduktberaten.DieAngstvieler<br />
Vertriebsabteilungen davor, dass ein<br />
OnlineshopihreVertriebschancenverringert,<strong>is</strong>tdamitunbegründet.Richtigeingesetzt<strong>is</strong>tderB2B-ShopvielmehreinzusätzlicherKanal,überdenLeadsgeneriertundübermitteltwerdenkönnen.<br />
Be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e lässt sich auch der<br />
VertriebdirektindenShopeinbinden,<br />
sodassderKundeüberseinKontoim<br />
ShopviaE-MailoderChatmitseinemzuständigenAnsprechpartnerkommunizierenkann.Pre<strong>is</strong>verhandlungenoderindividuelleEinkaufskonditionenkönnenaufdieseArtdirektimShopgeführtundvereinbartsowieFreigabenunmittelbarerteiltwerden.<br />
Individuell und international<br />
Insbesondere bei Großkunden sindauchindividuelleShopsdenkbar,diebe<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>eRabatteoderEinkaufsberechtigungenabbilden.DasSzenario:DerKundeloggtsicheinundsiehtseinenPre<strong>is</strong>,derjenachUmsatzoder<br />
Bestellh<strong>is</strong>toriegünstigerausfälltalsder<br />
Standardpre<strong>is</strong>.GleichesgiltbeiWaren,<br />
dieohneGenehmigungnichtverkauftwerdendürfen–zumBe<strong>is</strong>pielGefahrgüter.ErstwennderKundefürdiese<br />
Produktefreigegeben<strong>is</strong>t,erscheinensie<br />
fürihninderÜbersicht.<br />
AuchdieWiederbeschaffungvonProduktenkanndemKundenerleichtertwerden,indemeronlineBeschaffungsl<strong>is</strong>tenanlegenkann,ausdenenerbei<br />
BedarfeineBestellunggeneriert.DerartigeBerücksichtigungenvonkundenindividuellenBesonderheitenkönnenheuteschonvoll-oderteilautomat<strong>is</strong>iertüberdasShop-Systemreal<strong>is</strong>iertwerdenundbietendenNutzernMehrwerte,diefürKaufundbeziehungswe<strong>is</strong>eWiederkaufmitentscheidendsind.<br />
B2BbedeutetauchInternationalität.Jenachdem,welcheKundenbedientwerden,sollteauchderOnlineshopmultilingualaufgesetztwerden,inderRegelzumindestaufEngl<strong>is</strong>ch.FürinternationaleShopsmüssenabernichtnurSprache,WährungundDomainangepasstwerden.AuchrechtlicheAspekteundandereLänderspezifikasolltenvorhergeklärtwerden.<br />
Indenme<strong>is</strong>tenFällenwerdendaherdielokalendeutschenShopssukzessive<br />
umfremdländ<strong>is</strong>cheShop-Versionener-<br />
weitert.B<strong>is</strong>mehrereLänderbarriere-<br />
freianden„Muttershop“angebunden<br />
sind,vergehenjenachAufwandeinige<br />
Monate.<br />
Fazit: Wettbewerbsvorteile nutzen<br />
Betrachtetmandieb<strong>is</strong>herigeEntwick-<br />
lungdesE-CommerceimB2B-Umfeld,<br />
<strong>is</strong>tzuerwarten,dassauchindennächstenJahrenweiterhinkräftigeZuwächseverzeichnetwerden.Dasliegtzumeinendaran,dassdieUnternehmenerkannthaben,wievielPotenzialindiesemKanalsteckt,zumanderenspielendieAnforderungenderGeschäftskundeneineRolle.<br />
DieseerwartenvonihrenLieferantenundPartnernzunehmenddieMöglichkeiteinerdirektenBeschaffungvia<br />
Onlinekanalundlangfr<strong>is</strong>tigwirdder<br />
E-CommerceauchimGeschäftskundenbereichalsSelbstverständlichkeitvorausgesetztwerden.B2B-Anbieter,<br />
diediesheuteschonberücksichtigen,<br />
könnensichaktuellalsonochWettbewerbsvorteileverschaffenundihreKundenbas<strong>is</strong>ausbauen.<br />
Ein Schnellschuss empfiehlt sichdennoch<br />
nicht: Gerade im B2B-Be-<br />
reichwirdauchimOnline-Umfeldein<br />
HöchstmaßanProfessionalitäteingefordert.Undgeradedeswegen<strong>is</strong>teinegründlicheVorbereitungwichtig.NurdurcheinedetailliertePlanungundeinausgereiftesShop-Konzept<strong>is</strong>tesmöglich,<br />
die Zielgruppe individuellanzusprechen,<br />
ihr genau die FunktionalitätenandieHandzugeben,diesiebenötigtundsowohlalsUnternehmen,wieauchalsShop-Betreiberzuüberzeugen.<br />
[ rm ]<br />
Ein positives Einkaufserlebn<strong>is</strong><br />
schätzen nicht<br />
nur Privat verbraucher,<br />
sondern auch Unternehmenskunden.<br />
55
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN <strong>IT</strong>-Outsourcing<br />
Mehr als Kosten<br />
sparen<br />
56 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Unternehmen verfolgen mit dem <strong>IT</strong>-Sourcing insbesondere das<br />
Ziel der Kostenreduzierung. Dabei bietet die Auslagerung der<br />
<strong>IT</strong> oder Teilen davon viele weitere Vorteile. Professionelle<br />
Rechenzentren sorgen oft für eine deutlich bessere, bedarfsorientierte<br />
Skalierbarkeit bei voller Kostenkontrolle und nicht<br />
zuletzt auch für mehr Sicherheit und Hochverfügbarkeit.<br />
Hans-Jürgen Fockel<br />
Die Auslagerung von <strong>IT</strong>-Dienstle<strong>is</strong>tungen<br />
hat sich in den letzten<br />
Jahren als probates Managementwerkzeug<br />
in deutschen<br />
Unternehmen fest etabliert. Dabei bevorzugen<br />
sie als Outsourcing-Dienstle<strong>is</strong>ter<br />
eher Spezial<strong>is</strong>ten als General<strong>is</strong>ten<br />
und verfolgen mit dem <strong>IT</strong>-Sourcing<br />
insbesondere das Ziel der Kostenreduzierung.<br />
Zu diesem Ergebn<strong>is</strong> kommt die Studie<br />
„Aktuelle <strong>IT</strong>-Sourcing-Perspektiven<br />
erkennen und nutzen“ der Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft<br />
PricewaterhouseCoopers (PwC), die<br />
im dritten Quartal 2012 veröffentlicht<br />
wurde.<br />
Durch die Auslagerung von Teilen der<br />
internen <strong>IT</strong>-Infrastruktur an einen externen<br />
Dienstle<strong>is</strong>ter und die einhergehende<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft<br />
können Unternehmen aber weit<br />
mehr als nur Kosten sparen.<br />
Denn beim spezial<strong>is</strong>ierten Dienstle<strong>is</strong>ter<br />
läuft die Unternehmenssoftware auf<br />
modernsten und umfassend gewarteten<br />
Servern und auch die Datensicherung,<br />
Pflege, Aktual<strong>is</strong>ierung sowie Anpassung<br />
der Software erfolgt direkt durch<br />
den Serviceanbieter.<br />
Unternehmen können – je nach individuellem<br />
Bedarf und spezif<strong>is</strong>chen<br />
Anforderungen – somit auch die gesamte<br />
<strong>IT</strong>-Abteilung auslagern. Sie nutzen<br />
die Software wie gehabt, nur dass<br />
man sich darüber hinaus in Sachen <strong>IT</strong><br />
um nichts weiter kümmern muss – und<br />
das zu monatlich festen und optimal<br />
planbaren Kosten.<br />
Diese „Rundum-sorglos-Betreuung“<br />
des <strong>IT</strong>-Sourcings nennen wir bei<br />
LANOS daher „wellness<strong>IT</strong>“, in deren<br />
Rahmen wir für einen maximalen<br />
Wohlfühlfaktor gemeinsam mit den<br />
Unternehmen effektive, wachstumsorientierte<br />
<strong>IT</strong>-Infrastrukturen entwickeln<br />
und zuverlässige, ganzheitliche<br />
<strong>IT</strong>-Services im operativen Betrieb gewährle<strong>is</strong>ten.<br />
Das „wellness<strong>IT</strong>“-Konzept unterstützt<br />
Unternehmen in ihrem Kerngeschäft<br />
und stellt sicher, dass die <strong>IT</strong> diese darin<br />
nicht behindert und für das Unternehmenswachstum<br />
zum Hemmschuh<br />
wird.<br />
<strong>IT</strong>-Sourcing schafft Freiräume<br />
Unternehmen erwarten von ihrer <strong>IT</strong>,<br />
dass sie die intern und extern gerichteten<br />
betriebswirtschaftlichen Prozesse<br />
bestmöglich unterstützt, benötigte<br />
57
<strong>IT</strong>-STRATEGIEN <strong>IT</strong>-Outsourcing<br />
Mit der Auslagerung<br />
der <strong>IT</strong> verfolgen Unternehmen<br />
vielfältige<br />
Ziele über den reinen<br />
Kostenaspekt hinaus.<br />
Informationen bedarfsgerecht bereitstellt<br />
und einen wichtigen Beitrag zur<br />
Wertschöpfung sowie zur Kunden- und<br />
Serviceorientierung le<strong>is</strong>tet.<br />
Die zunehmende Komplexität der <strong>IT</strong>-<br />
Landschaften, wachsende Marktanforderungen<br />
und eingeschränkte Ressourcen<br />
in den <strong>IT</strong>-Abteilungen machen dies<br />
jedoch in der Prax<strong>is</strong> häufig zu einer<br />
Herkules-Aufgabe, die weitreichende<br />
Herausforderungen und R<strong>is</strong>iken mit<br />
sich bringt.<br />
Denn vielfach werden in der heutigen<br />
Unternehmensprax<strong>is</strong> die Ziele nicht an<br />
den strateg<strong>is</strong>chen Notwendigkeiten<br />
oder betrieblichen Prozessen ausgerichtet,<br />
sondern an den techn<strong>is</strong>chen<br />
Möglichkeiten der <strong>IT</strong>. Dies <strong>is</strong>t umso<br />
schwerwiegender, wenn sich dies auf<br />
die Kunden- oder Serviceorientierung,<br />
den Ressourceneinsatz oder die vertriebliche<br />
Effizienz eines Unternehmens<br />
auswirkt.<br />
<strong>IT</strong>-Sourcing <strong>is</strong>t daher heute nicht nur<br />
ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher<br />
<strong>IT</strong>-Strategien, sondern auch ein<br />
wirkungsvolles Instrument, um Menschen,<br />
Prozesse und Technologien im<br />
Sinne der Unternehmensziele optimal<br />
mit einander zu verknüpfen. Das stetig<br />
wachsende Angebot an Cloud-Lösungen<br />
begünstigt die positive Marktentwicklung<br />
nochmals und bietet techn<strong>is</strong>ch<br />
und konzeptionell mehr Freiraum<br />
für eine effektive Umsetzung von <strong>IT</strong>-<br />
Sourcing-Projekten.<br />
Branchen- und Prozess-Know-how<br />
<strong>is</strong>t gefragt<br />
Steuerberater-Kanzleien oder kleine<br />
und mittelständ<strong>is</strong>che Unternehmen,<br />
die vielfach nicht die notwendigen Ressourcen<br />
zum Aufbau und zur Pflege<br />
der betrieblichen <strong>IT</strong>-Infrastruktur zur<br />
Verfügung haben, profitieren in besonderer<br />
We<strong>is</strong>e vom <strong>IT</strong>-Sourcing, da die<br />
immense Kapitalbindung durch den<br />
Kauf beziehungswe<strong>is</strong>e die Modern<strong>is</strong>ierung<br />
der Hardware entfällt.<br />
Damit das Sourcing-Projekt aber auch<br />
zum langfr<strong>is</strong>tigen Erfolg wird, bedarf es<br />
eines <strong>IT</strong>-Dienstle<strong>is</strong>ters, der die Branche,<br />
die Prozesse und die spezif<strong>is</strong>chen<br />
Anforderungen gut kennt. Dass Unternehmen<br />
als Sourcing-Partner spezial<strong>is</strong>ierte<br />
Dienstle<strong>is</strong>ter den General<strong>is</strong>ten<br />
vorziehen, unterstreicht die PwC-Studie<br />
ebenfalls. Denn nur wer System und<br />
58 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Beim spezial<strong>is</strong>ierten<br />
Dienstle<strong>is</strong>ter sind die<br />
Daten me<strong>is</strong>t besser<br />
aufgehoben als im<br />
Unternehmen selbst.<br />
Abläufe beherrscht, <strong>is</strong>t in der Lage, eine<br />
prozessorientierte und effektive <strong>IT</strong>-<br />
Infrastruktur zu konzeptionieren.<br />
Speziell für Steuerberatungskanzleien<br />
bieten Dienstle<strong>is</strong>ter wie LANOS ein umfassendes<br />
Sourcing-Le<strong>is</strong>tungsspektrum<br />
an, um Kanzleien und deren Mandanten<br />
professionell in allen Fragen der<br />
<strong>IT</strong> und in Verbindung mit DATEV-Programmen<br />
zu unterstützen.<br />
Als DATEV-System- und -Lösungspartner<br />
für Unternehmen im Bereich Rechnungswesen<br />
und Warenwirtschaft nimmt<br />
LANOS etwa an detaillierten DATEV-<br />
Schulungsprogrammen und Prüfungen<br />
teil und verfügt somit neben einem<br />
stets aktuellen und fundierten Bas<strong>is</strong>w<strong>is</strong>sen<br />
auch über spezielle DATEV-<br />
Kenntn<strong>is</strong>se. So erhalten Kanzleien und<br />
ihre Mandanten spezif<strong>is</strong>ches Produkt-<br />
Know-how auch in gezielten Anwenderschulungen.<br />
Erfahrene Techniker und Consultants<br />
mit kaufmänn<strong>is</strong>chem Hintergrund, die<br />
speziell für die Betreuung von Kanzleien<br />
und deren Mandanten zertifiziert<br />
sind, helfen Unternehmen im<br />
Zuge der erstmaligen DATEV-Einführung<br />
oder Umstellung auf etwa DATEV<br />
Mittelstand pro bei der gesamten Planung,<br />
Installation und Wartung der<br />
Software inklusive der zugehörigen<br />
Hardware.<br />
Eine fundierte Online-Systempflege<br />
mit ständiger Überwachung der Kernsysteme,<br />
der regelmäßige Update-Service<br />
per Fernwartung und eine kompetente<br />
Service-Hotline sorgen bei<br />
Kanzleien für Sicherheit und System-<br />
Stabilität – unabhängig davon, ob die<br />
Lösungen vor Ort oder auf individuell<br />
konfigurierbaren Serverfarmen direkt<br />
in einem DATEV-Rechenzentrum gehostet<br />
werden.<br />
Die Lösungen in der geschützten<br />
DATEV-Umgebung werden dabei weiterhin<br />
vollständig von den externen<br />
Spezial<strong>is</strong>ten gemanaged, die die individuellen<br />
Abläufe bei den Kunden und<br />
Mandanten kennen. [ rm ]<br />
DER AUTOR<br />
Hans-Jürgen Fockel ■<br />
Geschäftsführer der Lanos GmbH<br />
59
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskräfte-Entwicklung<br />
Superheld in<br />
Nadelstreifen<br />
Morgens das internationale Team per Videokonferenz zum Erfolg<br />
führen, dann das Autonomiebedürfn<strong>is</strong> des demotivierten Mitarbeiters<br />
stärken, schließlich dem eigenen Burnout vorbeugen und sich Leadership-Kompetenzen<br />
erarbeiten: Ist die moderne Führungskraft<br />
endgültig zur „eierlegenden Wollmilchsau“ mutiert? Sieben<br />
Herausforderungen an den Chef von morgen.<br />
Klaus Steven<br />
60 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Die rasanten Veränderungen der<br />
Arbeitswelt und damit des Führungsgeschäftes<br />
haben viele<br />
frühere Gew<strong>is</strong>sheiten zerstört.<br />
Zumindest eine Gew<strong>is</strong>sheit gibt es jedoch:<br />
Die Führungsarbeit wird komplexer,<br />
das Kompetenzprofil der modernen<br />
Führungskraft anspruchsvoller.<br />
Kann die Führungskraft der Aufgabe,<br />
sich zur „eierlegenden Wollmilchsau“<br />
zu entwickeln, überhaupt noch gerecht<br />
werden? Wobei zu bedenken <strong>is</strong>t: Der Alleskönner<br />
läuft immer Gefahr, von allem<br />
etwas zu verstehen, ohne aber in die<br />
Tiefe vorzudringen. Wie lässt sich das<br />
R<strong>is</strong>iko des dilettierenden Alleskönners<br />
ausschließen?<br />
1<br />
Komplexität akzeptieren<br />
und bewältigen<br />
Die Komplexität der W<strong>is</strong>sens- und Informationsgesellschaft<br />
nimmt zu und<br />
<strong>is</strong>t wohl unumkehrbar. Sie überfordert<br />
Führungskräfte und Manager: Sie sehen<br />
sich komplexen Zusammenhängen ausgesetzt,<br />
deren Vielfalt und Unübersichtlichkeit<br />
im schlimmsten Fall lähmend<br />
wirken kann. Und tatsächlich: Jeden<br />
Tag belegen Be<strong>is</strong>piele die Unfähigkeit<br />
insbesondere von Politikern und Führungskräften,<br />
sich in einer immer komplexer<br />
werdenden Wirklichkeit zurechtzufinden.<br />
Allzu sehr sind sie einem linearen<br />
Denken verhaftet, das davon ausgeht,<br />
aus A folge B und aus B folge C. Katastrophen<strong>the</strong>oretiker,<br />
Chaosforscher,<br />
Biologen, Chemiker und Klimaforscher<br />
haben gezeigt: Komplexe Systeme verhalten<br />
sich nie linear, weil es negative<br />
und positive Rückkoppelungen gibt, die<br />
kaum zu prognostizieren sind. Prozesse,<br />
einmal in Gang gekommen, lassen sich<br />
nicht revidieren und entfalten eine unbeherrschbare<br />
Eigendynamik.<br />
Was also tun? Die Frage, ob Führungskräfte<br />
der wachsenden Aufgabenkomplexität<br />
gerecht werden können, <strong>is</strong>t<br />
einfach zu beantworten: Ja! Denn angesichts<br />
der Fakten, die tagtäglich durch<br />
die Realität geschaffen werden, bleibt<br />
ihnen gar nichts anderes übrig – so<br />
die pragmat<strong>is</strong>che Begründung. Larmoyantes<br />
Den-Kopf-in-den-Sand-Stecken<br />
hilft nicht weiter. Vielmehr sollten Führungskräfte<br />
jede Möglichkeit nutzen,<br />
sich diejenigen Fähigkeiten anzueig-<br />
nen, die sie bei der Bewältigung ihrer<br />
Aufgaben unterstützen.<br />
2<br />
Kompetenzlücken<br />
schließen<br />
Die AchieveGlobal-Studie „Die Führungskraft<br />
im 21. Jahrhundert“ hat ergeben,<br />
dass eine moderne Führungskraft<br />
auf sechs Kompetenzfeldern fit<br />
sein sollte. Dazu zählen die Kraft der<br />
Reflexion (Analyse der eigenen Motive,<br />
Ansichten, Einstellungen und Handlungen),<br />
die Werteorientierung (Prinzipien<br />
wie Fairness, Respekt, die Bedeutung<br />
des „übergeordneten Wohls“) sowie der<br />
angemessene Umgang mit Vielfalt und<br />
der Unterschiedlichkeit von Menschen.<br />
Hinzu kommen das Feld „Kreativität<br />
und Innovation“, die Fähigkeit, vertrauensvolle<br />
Beziehungen und Verbindungen<br />
zu anderen Menschen herzustellen,<br />
und schließlich die Kompetenz, mit strateg<strong>is</strong>chem<br />
Weitblick das Unternehmen<br />
derart weiterzuentwickeln, dass es sich<br />
am Markt behaupten kann.<br />
Natürlich erinnert diese Aufzählung<br />
wiederum an die eierlegende Wollmilchsau.<br />
Die angemessene Reaktion<br />
besteht darin, einen ständigen Abgleich<br />
zw<strong>is</strong>chen Soll- und Ist-Zustand der Kompetenz<br />
zu fahren und die Kompetenzlücken<br />
zu schließen. Konkret: Wenn eine<br />
Führungskraft etwa feststellt, dass ihr<br />
die Kompetenz fehlt, ein internationales<br />
Team zu führen, das sich gar nicht mehr<br />
vor Ort zusammenfindet – sondern lediglich<br />
virtuell im virtuellen Konferenzraum<br />
–, muss sie die entsprechenden<br />
Qualifikationen erwerben.<br />
3<br />
Führen im virtuellen<br />
Raum<br />
Konferenzen und Meetings galten<br />
schon in der „alten Welt“ als wenig<br />
effektives Auslaufmodell. Heute sind<br />
virtuelle Videokonferenzen, Microblogs,<br />
Wik<strong>is</strong> und virtuelle Teamräume<br />
auf dem Vormarsch. Doch Mitarbeiter,<br />
die in den Niederlassungen in Rio de<br />
Janeiro, Tokio, Frankfurt und London<br />
sitzen, per Videokonferenz zu motivieren,<br />
gemeinsam eine Aufgabe zu bewältigen,<br />
will ebenso gelernt sein wie<br />
das Feedback geben per Twitter. Zumal<br />
dann, wenn die Führungskraft zu den<br />
älteren Semestern gehört und nicht mit<br />
Social Media aufgewachsen <strong>is</strong>t.<br />
61
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Führungskräfte-Entwicklung<br />
Führungskräften bleibt<br />
gar nichts anderes übrig,<br />
als die zunehmende<br />
Komplexität zu me<strong>is</strong>tern.<br />
Chefs sollen heute<br />
multitaskingfähig sein.<br />
Doch häufig verzetteln<br />
sie sich dabei.<br />
Die Führungskraft muss diese Kompetenzlücke<br />
schließen und sich darauf<br />
einlassen, per Smartphone und<br />
im Chatroom auf Facebook ebenso<br />
professionell führen zu können wie<br />
im Besprechungsraum, wo sie mit dem<br />
Außendienstler Schmitt von Angesicht<br />
zu Angesicht ein konstruktives Motivationsgespräch<br />
moderiert.<br />
4<br />
Mitarbeiter bedürfn<strong>is</strong>orientiert<br />
motivieren<br />
Eine weitere AchieveGlobal-Studie<br />
belegt einen zusätzlichen Komplexitätsschub:<br />
Die Studie beschreibt die<br />
Ergebn<strong>is</strong>se der Forschungen zur Self-<br />
Determination Theory, also zur Selbstbestimmungs<strong>the</strong>orie<br />
der Motivation.<br />
Demnach liegt der Nutzen externer Motivation<br />
zwar in der kurzfr<strong>is</strong>tigen Le<strong>is</strong>tungssteigerung<br />
des Mitarbeiters. Diese<br />
droht sich allerdings schnell zu verflüchtigen:<br />
Ein Abenteuer-Incentive oder<br />
eine andere materielle Belohnung<br />
zieht in der Regel keine langfr<strong>is</strong>tige<br />
Motivation nach sich. Dies le<strong>is</strong>te,<br />
so die Self-Determination Theo ry, nur<br />
die innere Motivation.<br />
Aufgabe der Führungskraft <strong>is</strong>t es<br />
demnach, Arbeitsbedingungen zu<br />
schaffen, die zur nachhaltigen inneren<br />
Motivation führen. Diese entsteht,<br />
wenn sie bei ihrer Führungsarbeit<br />
die psycholog<strong>is</strong>chen Grundbedürfn<strong>is</strong>se<br />
der Mitarbeiter berücksichtigt.<br />
Konkret: Im bedürfn<strong>is</strong>orientierten<br />
Coaching achtet die Führungskraft<br />
darauf, das Kompetenz-, das Zugehörigkeits-<br />
und das Autonomiebedürfn<strong>is</strong><br />
des Mitarbeiters anzusprechen.<br />
Ein Be<strong>is</strong>piel: Innere Motivation<br />
entwickelt sich, wenn ein Mitarbeiter<br />
weiß, dass seine Arbeit und seine Kompetenzen<br />
zur Akzeptanz innerhalb des<br />
Teams führen. Dies bestätigt ihm zum<br />
einen, dass er über Fähigkeiten verfügt,<br />
die der Gruppe weiterhelfen. Das Team<br />
wiederum belohnt dies, indem es dem<br />
Mitarbeiter das Gefühl der Zugehörigkeit<br />
vermittelt.<br />
Mit anderen Worten: Ist eine Führungskraft<br />
in der Lage, den jeweiligen<br />
Motivationsknopf des Mitarbeiters anzusprechen<br />
und dessen Bedürfn<strong>is</strong> nach<br />
Kompetenz, Zugehörigkeit und Autonomie<br />
zu erfüllen, führt dies zur inneren<br />
und nachhaltigen Motivation. Und <strong>is</strong>t<br />
das innere Motivationsfeuer erst einmal<br />
entfacht, kann sie zusätzlich externe<br />
Motivatoren einsetzen, um die Bedürfn<strong>is</strong>befriedigung<br />
noch zu verstärken.<br />
5<br />
Ganzheitlich<br />
führen<br />
Die Bedeutung des partnerschaftlichen<br />
und wertschätzenden Führungsstils<br />
wächst rapide. Mitarbeiter, die vom Chef<br />
Anerkennung erfahren und ständig eine<br />
Rückmeldung zur Qualität ihrer Arbeit<br />
erhalten, identifizieren sich häufiger mit<br />
ihrer Tätigkeit, ihrem Arbeitgeber und<br />
dem Unternehmen. Auch hier hilft der<br />
bedürfn<strong>is</strong>orientierte Coachingansatz<br />
weiter, weil bei diesem der Mitarbeiter<br />
als Mensch in den Blick gerät, der nicht<br />
einfach als Arbeitnehmer einer Tätigkeit<br />
nachgeht, um seinen Lebensunterhalt zu<br />
finanzieren und seine materiellen Bedürfn<strong>is</strong>se<br />
abzudecken. Dem Mitarbeiter<br />
geht es um mehr, nämlich um die Erfüllung<br />
grundlegender, ja ex<strong>is</strong>tenzieller<br />
psycholog<strong>is</strong>cher Grundbedürfn<strong>is</strong>se.<br />
Jeder Mensch möchte als kompetenter<br />
Mitarbeiter wertgeschätzt werden, sich<br />
62 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Die Bedeutung eines<br />
partnerschaftlichen und<br />
wertschätzenden Führungsstils<br />
wächst rapide.<br />
einer Gruppe zugehörig fühlen und<br />
selbstbestimmt arbeiten dürfen. Damit<br />
die Führungskraft dies bei der Mitarbeiterführung<br />
le<strong>is</strong>ten kann, <strong>is</strong>t es zielführend,<br />
die Rahmenbedingungen am<br />
Arbeitsplatz so zu gestalten, dass diese<br />
Wertschätzung möglich <strong>is</strong>t.<br />
6<br />
Ständige Weiterbildung<br />
als Voraussetzung<br />
Die aufgezeigten Felder, die allesamt einem<br />
immer höheren Komplexitätsgrad<br />
unterliegen, bewe<strong>is</strong>en: Ohne den Willen<br />
und die Bereitschaft der Führungskraft<br />
zum lebenslangen Lernen und zur<br />
ständigen Weiterentwicklung geht gar<br />
nichts mehr.<br />
Grundvoraussetzung <strong>is</strong>t mithin eine<br />
Neugier auf das Neue und Ungewohnte.<br />
Für die moderne Führungskraft gibt<br />
es nichts Schlimmeres, als sich auf dem<br />
Erreichten auszuruhen. Was heute als<br />
richtige Strategie anerkannt <strong>is</strong>t, erwe<strong>is</strong>t<br />
sich morgen als kontraproduktiv. Oder<br />
um es mit Heraklit zu sagen: Alles fließt,<br />
alles <strong>is</strong>t in Bewegung. Erforderlich <strong>is</strong>t<br />
ein Höchstmaß an Flexibilität und Anpassungsbereitschaft.<br />
Mitentscheidend <strong>is</strong>t daher die Persönlichkeitsentwicklung<br />
der Führungskraft<br />
– die „Arbeit“ an ihren Überzeugungen<br />
und Einstellungen –, die einen Beitrag<br />
le<strong>is</strong>tet, dass sie die zunehmende,<br />
ja überbordende Komplexität nicht als<br />
Gefahr und Bedrohung sieht, sondern<br />
als Herausforderung definiert.<br />
7<br />
Mit sich selbst<br />
pfleglich umgehen<br />
Im Februar 2013 hat der „Stressreport<br />
Deutschland 2012“ für Aufsehen gesorgt.<br />
Demnach gehören Deutschlands Arbeitnehmer<br />
und Führungskräfte zu einem<br />
Volk der permanent Gestressten und Erschöpften.<br />
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />
und Arbeitsmedizin hat für den<br />
Report 18 000 Menschen befragt.<br />
In dem Stressreport findet sich der<br />
Hinwe<strong>is</strong>, dass viele Führungskräfte ihren<br />
gestressten Mitarbeitern deswegen<br />
nicht helfen können, weil sie selbst<br />
unter erheblichem Druck stehen. „Das<br />
macht es Führungskräften schwer, gesundheitsförderlich<br />
zu führen“, heißt es<br />
in dem Report.<br />
Und darum gehört es – last but not<br />
least – zu den Aufgaben der Führungskraft,<br />
die Prinzipien einer gesundheitsfördernden<br />
Führung zuallererst auf den<br />
Umgang mit sich selbst zu beziehen.<br />
Schon der Managementvordenker Peter<br />
F. Drucker wusste: „Wer sich nicht selbst<br />
führen kann, kann überhaupt niemanden<br />
führen“.<br />
Fazit<br />
Am Ende steht ein Paradox: Bei aller<br />
Komplexität der Führungsarbeit <strong>is</strong>t die<br />
Konzentration auf das Wesentliche notwendig.<br />
Denn die täglich auf uns hereinstürzende<br />
Flut an Informationen<br />
und W<strong>is</strong>sen darf nicht zur Entscheidungsunfähigkeit<br />
führen. Aussortieren,<br />
Wichtiges von Unwichtigem scheiden,<br />
sich von veraltetem W<strong>is</strong>sen trennen –<br />
kurz: „Ent-lernen“ <strong>is</strong>t angesagt.<br />
Die Führungskraft, die über eine klare<br />
V<strong>is</strong>ion und eindeutige Ziele verfügt, die<br />
sie durch das Dickicht der Informationsüberflutung<br />
leiten, kann sich stets<br />
rückversichern, ob sie auf dem richtigen,<br />
also auf „ihrem“ Weg <strong>is</strong>t. [ rm ]<br />
DER AUTOR<br />
Klaus Steven ■ Senior Consultant und<br />
Managing Director der AchieveGlobal<br />
Deutschland GmbH (www.achieveglobal.de).<br />
Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Performance<br />
Improvement, Führungskräfteentwicklung<br />
und internationale Trainingsprojekte.<br />
Er beantwortet die Frage, wie sich in<br />
einem Unternehmen dauerhafte Le<strong>is</strong>tungsverbesserungen<br />
in Führung, Verkauf und<br />
Service erreichen lassen.<br />
63
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Präsentationstechnik<br />
64 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Die Egofalle<br />
Heutige Kommunikation muss auf den Punkt kommen. Immer, überall, jederzeit. Entscheider<br />
haben keine Zeit, sich langatmige Präsentationen anzuhören. Auch wir selbst können uns oft<br />
nicht mehr richtig und gew<strong>is</strong>senhaft vorbereiten. Schnell soll alles gehen. Je mehr wir unter<br />
Druck stehen, umso ungenauer denken und reden wir, umso weniger treffen wir den Nerv<br />
der Zielgruppe. Grund dafür sind gehirnimmanente Kommunikationsfallen, in die wir alle<br />
unbewusst hineintappen. Sie zu kennen, hilft sie zu vermeiden.<br />
Anita Hermann-Ruess<br />
Eine der häufigsten Kommunikationsfallen<br />
<strong>is</strong>t die Egofalle: Der<br />
Präsentierende benutzt die Argumente,<br />
die ihn selbst überzeugen,<br />
die Worte, die ihm gefallen, die Aspekte,<br />
die für ihn selbst wichtig sind. Seine<br />
Sätze fangen bevorzugt mit „Ich“ oder<br />
„Wir“ an: „Wir sind bewährt. Wir haben<br />
120 Standorte. Unsere Produkte haben<br />
eine hervorragende Qualität“. Oder „Ich<br />
benötige...“, „Ich finde...“, „Ich meine...“.<br />
Diese Selbstbeweihräucherung interessiert<br />
die Teilnehmer jedoch wenig, sie<br />
bleiben reserviert und d<strong>is</strong>tanziert.<br />
Der Ego-Präsentierende spricht hauptsächlich<br />
über sich, sein Unternehmen,<br />
sein Produkt. Er wählt die Argumente<br />
aus, die ihn überzeugt haben, nutzt die<br />
Worte, die ihm gefallen, und zeigt die<br />
Aspekte, die er für relevant hält. Er beantwortet<br />
also die Fragen, die er selbst<br />
sich unbewusst (implizit) stellt. Keine<br />
Sekunde fragt er sich: Welche Fragen<br />
hat mein Gegenüber? Was interessiert<br />
ihn? Was mag er? Was braucht er?<br />
Dramaturgie wie in Hollywood<br />
Eine überzeugende Botschaft <strong>is</strong>t jedoch<br />
immer die Antwort auf eine das Publikum<br />
interessierende Frage. Eine der<br />
wichtigsten Fragen, die Frage nach der<br />
Lösung des Problems des Publikums,<br />
sollte gleich ganz am Anfang Ihrer Argumentation<br />
stehen. Ihre Ad-hoc-Präsentation<br />
muss also eine Frage beantworten,<br />
die Ihren Teilnehmern unter den<br />
Fingern brennt. Die Antwort auf diese<br />
brennende Frage <strong>is</strong>t die Key-Message<br />
(der „Punkt“) Ihrer Präsentation.<br />
Da Sie nur das sagen, was Ihr Publikum<br />
interessiert, wird Ihre Präsentation<br />
interessant, relevant und fesselnd<br />
für Ihre Teilnehmer. So sichern Sie sich<br />
von der ersten Sekunde an Aufmerksamkeit<br />
und Wohlwollen. So erzeugen<br />
Sie von der ersten Minute an Spannung<br />
und Motivation.<br />
Die Einleitung hat die Form einer Geschichte,<br />
ähnlich wie Hollywood einen<br />
Film erzählt. Sie beginnt bei einer vertrauten<br />
Situation, bringt ein Problem ins<br />
Spiel, das seinerseits eine Frage auslöst,<br />
die dann Ihre Präsentation beantwortet.<br />
Hauptdarsteller in Ihrem Ad-hoc-Film <strong>is</strong>t<br />
der Empfänger – und Sie sind der Held,<br />
der dessen Rettung präsentiert und der<br />
dadurch zum Schluss sein Happy End<br />
bekommt.<br />
Das limb<strong>is</strong>che<br />
Kommunikationsmodell<br />
Nachdem Sie die Antwort auf die „brennende<br />
Frage“ gegeben und Ihre Lösung<br />
empfohlen haben, ergeben sich wieder<br />
neue Fragen für den Empfänger. Angenommen,<br />
Sie empfehlen nun Ihr Konzept<br />
„Move“. Welche Fragen wird sich<br />
nun Ihr Zuhörer stellen? Er wird zuerst<br />
w<strong>is</strong>sen wollen, was „Move“ überhaupt<br />
<strong>is</strong>t. Erst wenn er das verstanden hat,<br />
wird er sich fragen, warum er Ihrer<br />
Empfehlung folgen soll, was ihm das<br />
bringt. Wenn er den Nutzen verstanden<br />
hat und überzeugt davon <strong>is</strong>t, dass Ihre<br />
Empfehlung für ihn nützlich und richtig<br />
<strong>is</strong>t, wird er sich fragen: Wie sieht die<br />
Lösung genau aus? Wie setze ich „Move“<br />
konkret um?<br />
65
UNTERNEHMENSFÜHRUNG Präsentationstechnik<br />
Präsentationen sollten<br />
die Fragen des Publikums<br />
beantworten – nicht die<br />
eigenen der Referenten.<br />
BUCHTIPP<br />
ad hoc präsentieren<br />
Anita Hermann-Ruess<br />
1. Auflage, <strong>Business</strong><br />
Village 2012, 223 Seiten<br />
ISBN 978-3-8690-187-2<br />
Pre<strong>is</strong>: 21,80 Euro (D)<br />
■ Es <strong>is</strong>t fast wie beim Elevator-Pitch. Sie<br />
haben nur wenig Zeit, Ihre Idee zu präsentieren,<br />
und vor allem kaum Vorbereitungszeit<br />
– alles muss schnell gehen. Nur: Diesmal<br />
versuchen Sie nicht im Fahrstuhl den<br />
Vorstandsvorsitzenden um den Finger zu<br />
wickeln. Diesmal müssen Sie in einer Teamsitzung,<br />
beim Projektreffen, bei einem Kunden<br />
oder in einem Vieraugengespräch mit<br />
dem Chef für einen Aha-Effekt sorgen. Sie<br />
müssen ad hoc charmant, wirkungsvoll und<br />
mit Substanz bege<strong>is</strong>tern. Sie müssen die<br />
überzeugenden Daten, Fakten und Argumente<br />
liefern und freihändig präsentieren.<br />
Die Präsentations- und Rhetorikexpertin<br />
Anita Hermann-Ruess zeigt in diesem Buch,<br />
wie Sie auch unter Zeitdruck immer und<br />
überall überzeugende Ad-hoc-Präsentationen<br />
entwerfen, mit einfachen Mitteln v<strong>is</strong>ual<strong>is</strong>ieren,<br />
einen bleibenden Eindruck hinterlassen<br />
und nachhaltig positiv wirken.<br />
Wenn Sie Ihre Empfehlung oder Lösung<br />
aussprechen, hat also das Publikum<br />
drei Fragen, die Sie dann beantworten:<br />
Was-Fragen: Worum geht es überhaupt?<br />
Was genau <strong>is</strong>t es? Was für Zahlen,<br />
Daten, Fakten gibt es?<br />
Warum-Fragen: Sollen wir es überhaupt<br />
machen? Welchen Nutzen<br />
bringt uns das? Welches sind die Begründungen?<br />
Wie-Fragen: Wir machen es, aber wie?<br />
Wie funktioniert es? Welche Variante?<br />
Welche Schritte?<br />
Die genauen Antworten auf diese<br />
Fragen sind Ihre Überzeugungsmittel.<br />
Das sind nicht immer die, die Sie überzeugt<br />
haben. Und es sind auch nicht<br />
die, die Sie log<strong>is</strong>ch finden. Die besten<br />
Überzeugungsmittel sind die, die Ihre<br />
Teilnehmer überzeugen. Was also den<br />
einen überzeugt, stößt den anderen ab.<br />
Versetzen Sie sich in Ihr Gegenüber.<br />
Überlegen Sie, was für Ihr Publikum<br />
bedeutsam und wichtig <strong>is</strong>t.<br />
Übersetzen Sie Ihr Anliegen in die<br />
Sprache des anderen. Setzen Sie sich<br />
mit dem limb<strong>is</strong>chen Kommunikationsmodell<br />
auseinander, welches Ihnen die<br />
wichtigsten Entscheidertypen vorstellt<br />
und Ihnen zeigt, wie man ihre Zustimmung<br />
und Herzen gewinnt.<br />
Dieser Perspektivwechsel hat es in<br />
sich. Denn drei von vier Menschen ticken<br />
ganz anders als wir selbst. Sie<br />
haben eine komplett andere Überzeugungssoftware<br />
im Gehirn, haben komplett<br />
andere Entscheidungskriterien,<br />
bevorzugen komplett andere Worte,<br />
Argumente und Verpackungen.<br />
Unbewusste Nutzenfragen<br />
Das limb<strong>is</strong>che System – also unser unbewusst<br />
arbeitendes emotionales Gehirn<br />
– entscheidet, ob Ihre Botschaft<br />
überzeugt oder nicht. Nützlich oder<br />
wichtig <strong>is</strong>t für das limb<strong>is</strong>che System nur,<br />
was uns hilft, möglichst gut zu überleben.<br />
Folgende unbewusste Nutzenfragen<br />
werden also durch die limb<strong>is</strong>chen<br />
Hintergrundprogramme, die limb<strong>is</strong>chen<br />
Instruktionen ständig ausgelöst:<br />
Gewinner-Instruktion: Macht es<br />
mich stärker, besser, erfolgreicher als<br />
andere?<br />
Sicherheits-Instruktion: Macht es<br />
mein Leben sicherer, verlässlicher,<br />
vorhersehbarer?<br />
Verbundenheits-Instruktion: Bringt<br />
es mir soziale Geborgenheit und harmon<strong>is</strong>che<br />
Verbundenheit?<br />
Entdecker-Instruktion: Hilft es mir,<br />
Neues zu entdecken? Ist es spannend<br />
und abwechslungsreich?<br />
Es gibt also vier unterschiedliche Belohnungsprogramme.<br />
Je nachdem, ob<br />
wir präz<strong>is</strong>e diese Fragen beantworten,<br />
generieren wir überzeugende (belohnende)<br />
Argumente oder (bestrafende)<br />
Einwände und Angriffe. Daraus entstehen<br />
vier Arten von Argumenten.<br />
Manche Zuhörer mit dominanter Gewinner-Instruktion<br />
fragen sich be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e<br />
bei Warum-Fragen unbewusst:<br />
„Rechnet sich das?“ <strong>And</strong>ere mit dominanter<br />
Sicherheitsinstruktion fragen<br />
66 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
sich: „Bringt das alles B<strong>is</strong>herige durcheinander?“<br />
Die mit einem dominanten<br />
limb<strong>is</strong>chen Programm „Verbundenheit“<br />
fragen sich: „Werde ich mich damit<br />
wohlfühlen?“ Und unbewusst fragt sich<br />
ein Vierter mit dominantem limb<strong>is</strong>chem<br />
Entdeckerprogramm: „Bringt uns das<br />
weiter? Ist es aufregend?“<br />
Beantworten Sie also die impliziten<br />
Fragen Ihrer Zuhörer – und nicht Ihre<br />
eigenen. Differenzieren Sie die impliziten<br />
Fragen nach dem limb<strong>is</strong>chen Empfängertyp.<br />
Wir müssen heutzutage nicht<br />
im Nebel stochern und wild mit Argumenten<br />
um uns werfen in der Hoffnung,<br />
dass eines trifft. Die Gehirnforschung<br />
kann uns nämlich ganz genau zeigen,<br />
wie unsere Worte und Argumente präz<strong>is</strong>e<br />
wirken.<br />
Dass wir das Werte- und Belohnungssystem<br />
getroffen haben, erkennen wir<br />
an der Reaktion des Gegenübers, vor allem<br />
an seiner Körpersprache. Er kommt<br />
näher, sein Gesicht entspannt sich, seine<br />
Augen fangen an zu leuchten, er nickt.<br />
Das Belohnungssystem <strong>is</strong>t angesprungen,<br />
kurbelt nun positive Botenstoffe an<br />
und markiert Ihre Botschaft mit diesen<br />
positiven Emotionen.<br />
Gute Kommunikatoren suchen drei b<strong>is</strong><br />
vier treffende Argumente aus, die präz<strong>is</strong>e<br />
das Werte- und Belohnungssystem<br />
ihres Gegenübers treffen. Erfolgreiche<br />
Kommunikatoren tappen also nicht in<br />
die Falle, in die 80 Prozent der Menschen<br />
tappen: auf das eigene Antriebsund<br />
Belohnungssystem einzuzahlen. Sie<br />
vermeiden die Egofalle. Sie lernen in<br />
der Sprache des anderen zu sprechen,<br />
ein zwei Schritte auf den anderen zuzugehen,<br />
um Resonanz und Verbindung<br />
zu erzeugen.<br />
Implizite limb<strong>is</strong>che Fragen<br />
nach Belohnung<br />
Mehr<br />
Gewinn<br />
Schneller<br />
Intelligent<br />
Rechnet sich<br />
Steigert Gewinne<br />
Effektiv<br />
Mehr Ressourcen<br />
Verhindert Verluste<br />
Für jeden das treffende Argument<br />
Nun kommen wir zu einer der stärksten<br />
Waffen, die Sie in diesem Zusammenhang<br />
kennen sollten: zu der Limbic-<br />
Pitch. In der Limbic-Pitch sprechen Sie<br />
in einer Ad-hoc-Präsentation nacheinander<br />
alle vier Belohnungsprogramme<br />
an. Dadurch wird sichergestellt, dass für<br />
jeden ein treffendes Argument dabei <strong>is</strong>t,<br />
und dass Ihre Präsentation mit limb<strong>is</strong>cher<br />
Begehrlichkeit aufgeladen wird.<br />
In einer limb<strong>is</strong>chen Ad-hoc-Präsentation<br />
werden also alle vier Typen „belohnt“<br />
und somit überzeugt, motiviert und bege<strong>is</strong>tert.<br />
Schauen wir uns das Vorgehen<br />
an einem Be<strong>is</strong>piel an.<br />
Angenommen, wir kennen unsere Entscheider<br />
nicht, weil wir vor einer unbekannten<br />
Gruppe präsentieren oder wir<br />
sie noch nie getroffen haben. Es wäre<br />
in diesen Fällen sehr sinnvoll, alle vier<br />
Typen beziehungswe<strong>is</strong>e Instruktionen<br />
anzusprechen.<br />
Gewinn/Durchsetzung: Rechnet sich,<br />
da die Kundengewinnungsquote um<br />
28,5 % steigt.<br />
Sicherheit/Kontrolle: Sichert uns die<br />
Kontrolle über den Kundengewinnungsprozess.<br />
Verbundenheit/Gemeinschaft: Vertieft<br />
die Beziehung zum Kunden.<br />
Entdeckung/Fortschritt: Fasziniert<br />
und bege<strong>is</strong>tert neue Zielgruppen, und<br />
wir haben in Zukunft die Nase vorne.<br />
Fazit<br />
Mit der Limbic-Pitch haben Sie eines der<br />
schnellsten und effektivsten Überzeugungsmittel,<br />
die Sie im Nu vorbereiten<br />
und mit der Sie sicher treffen. Damit<br />
sind Sie den me<strong>is</strong>ten Kollegen und Mitbewerbern<br />
voraus und können jederzeit<br />
und ad hoc Ihre Idee durchsetzen und<br />
ihr Ziel erreichen.<br />
Die Limbic-Pitch empfinden alle Entscheider<br />
als außerordentlich überzeugend,<br />
denn sie spricht automat<strong>is</strong>ch ihren<br />
Wert an und nennt noch weitere<br />
limb<strong>is</strong>che Zusatznutzen. Dadurch werten<br />
wir unsere Argumentation auf und<br />
laden sie mit limb<strong>is</strong>cher Begehrlichkeit<br />
auf: mit der Aussicht auf viel Belohnung,<br />
mit Aussicht auf viel von dem,<br />
was Ihrem Gegenüber wichtig und<br />
wertvoll <strong>is</strong>t. [ rm ]<br />
Warum soll ich es tun?<br />
Mehr<br />
Sicherheit<br />
Einfacher<br />
Bewährt<br />
Weniger Fehler<br />
Vereinfacht Prozesse<br />
Effizient<br />
Mehr Kontrolle<br />
Verhindert Krankheit<br />
Mehr<br />
Verbundenheit<br />
Schöner<br />
Gerecht<br />
Mehr Zufriedenheit<br />
Gefällt Mitarbeitern<br />
Elegant<br />
Mehr Anziehung<br />
Verhindert Einsamkeit<br />
DIE AUTORIN<br />
Mehr<br />
Innovation<br />
Inspirierender<br />
Innovativ<br />
Zukunftssicher<br />
Bege<strong>is</strong>terndes Design<br />
Einzigartig<br />
Mehr Spaß<br />
Verhindert Langeweile<br />
Der Limbic-Pitch <strong>is</strong>t ein<br />
Argumentationsturbo,<br />
der immer, überall und<br />
sicher funktioniert.<br />
Anita Hermann-Ruess ■ Inhaberin der<br />
Kommunikationsberatung Hermann-Ruess<br />
und Partner. Die Expertin zum Thema Präsentieren<br />
und Rhetorik berät seit 15 Jahren<br />
Unternehmen und coacht Führungskräfte,<br />
Mitarbeiter und Vertriebsteams.<br />
67
BEST PRACTICE Projektmanagement<br />
Struktur<br />
statt Chaos<br />
Das Unternehmen<br />
TUI Deutschland GmbH<br />
Die TUI Deutschland GmbH <strong>is</strong>t eine hundertprozentige<br />
Tochtergesellschaft der<br />
TUI Travel PLC. TUI Deutschland hat im Geschäftsjahr<br />
2011 mit einem Umsatz von 17,5<br />
Milliarden Euro die führende Stellung des<br />
Unternehmens im europä<strong>is</strong>chen Re<strong>is</strong>emarkt<br />
untermauert. Dazu tragen derzeit allein in<br />
Deutschland über 5 000 Mitarbeiter bei, davon<br />
rund 2 600 in den konzerneigenen Re<strong>is</strong>ebüros,<br />
1 650 in der Zentrale in Hannover,<br />
90 in den regionalen Verkaufsleitungen und<br />
140 in den TUI Flughafenstationen.<br />
Der Bereich <strong>IT</strong>-Management (<strong>IT</strong>M) bei TUI<br />
Deutschland verantwortet die gesamte<br />
techn<strong>is</strong>che Infrastruktur des Re<strong>is</strong>everanstalters.<br />
Rund 120 Mitarbeiter kümmern sich<br />
hier um die Konzeption, Einführung und Betreuung<br />
neuer Lösungen für die einzelnen<br />
Fachbereiche.<br />
Hunderte von <strong>IT</strong>-Projekten bei TUI Deutschland wurden früher<br />
in einer einzigen Excel-Tabelle verwaltet. Um sich nicht weiter<br />
zu verzetteln, beschloss der Re<strong>is</strong>everanstalter, den Microsoft<br />
Project Server 2010 inklusive einem unternehmensweiten Projektportfolio-Management<br />
einzuführen. Die zentrale Lösung ermöglicht<br />
jetzt ein projektübergreifendes Berichtswesen, schnelle<br />
Übersichten zur Ressourcenauslastung und einheitliche<br />
Vorlagen.<br />
Lauren Reimler<br />
R<br />
amona Riestig <strong>is</strong>t Geschäftsführerin<br />
eines Münchner Re<strong>is</strong>ebüros. Als<br />
einen der größten internationalen<br />
Anbieter hat die Re<strong>is</strong>everkehrskauffrau<br />
den Veranstalter TUI mit im Portfolio.<br />
Über eine spezielle Buchungsoberfläche<br />
namens IRIS.plus von TUI kann sie<br />
den Kunden die verschiedenen Angebote<br />
des Re<strong>is</strong>everanstalters vorlegen.<br />
„Doch erscheinen auf eine Anfrage oft<br />
mehrere Ergebn<strong>is</strong>se. Das heißt, ein und<br />
denselben Flug gibt es für meinetwegen<br />
fünf unterschiedliche Pre<strong>is</strong>e“, berichtet<br />
die Unternehmerin. Da habe man es<br />
schwer, auf einen Blick zu differenzieren,<br />
welches Angebot welche Zusatzservices<br />
mitbringt, um den jeweiligen<br />
Pre<strong>is</strong> zu rechtfertigen.<br />
„Der Kunde muss dann oft länger warten,<br />
b<strong>is</strong> ich ihm auseinanderklamüsert<br />
habe, wofür er was zu zahlen hätte.“<br />
Und weil die selbstständige Kauffrau<br />
kundenorientiert denkt, hat sie sich<br />
beim TUI Service Center gemeldet mit<br />
der Bitte, an dieser Stelle etwas mehr<br />
Übersicht zu schaffen.<br />
Verirrt im Projektdschungel<br />
Als Frau Riestigs Mail beim Service Center<br />
eingeht, hat sich der Center-Leiter<br />
bereits eine Notiz gemacht – mittlerweile<br />
haben sich schon 14 Re<strong>is</strong>ebüros bei<br />
seinem Team gemeldet, die genau dasselbe<br />
Problem haben wie Ramona Riestig<br />
aus München: Die TUI-Oberfläche<br />
zeigt noch nicht alle relevanten Daten<br />
an. Diese Notiz leitet das Service-Center<br />
dann weiter an den Bereich <strong>IT</strong>-Management.<br />
Und dort gelangt die Notiz<br />
zu guter Letzt auf dem Schreibt<strong>is</strong>ch des<br />
zuständigen Projektleiters, einem IRIS.<br />
plus-Betreuer.<br />
„Es war klar, dass man hier was machen<br />
muss“, berichtet der Projektmanager.<br />
Und bereits im nächsten Meeting<br />
mit allen <strong>IT</strong>M-Projektleitern erhielt dieses<br />
neue Projekt „Mehr Übersichtlichkeit<br />
für IRIS.plus“ grünes Licht. Doch<br />
als Volker Pellny, dem als Abteilungsleiter<br />
des Bereichs <strong>IT</strong>M schließlich die<br />
Abwicklung des Projektes zufiel, die<br />
riesige Excel-L<strong>is</strong>te öffnet, die den rund<br />
120 Teammitgliedern im Bereich <strong>IT</strong>-<br />
Management zur Verwaltung der Projekte<br />
dient, schiebt er die Maus be<strong>is</strong>eite<br />
und meint: „So kann das nicht<br />
weitergehen!“<br />
Schwierige<br />
Informationsbeschaffung<br />
Die besagte Datei verwaltete zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits mehr als 250 Projekte.<br />
Dabei wurde jeder Projektantrag in<br />
einer eigenen Excel-Datei erstellt. Hat<br />
das Board diesen Antrag freigegeben,<br />
wurde das Projekt per Makro in die riesige<br />
„Freigabedatei“ überspielt. Wollte<br />
man dann Dinge wie den Projektstatus,<br />
den aktuellen Kostenrahmen oder die<br />
Verfügbarkeit von Ressourcen eruieren,<br />
musste man zum Telefon greifen,<br />
eine Mail schreiben oder persönlich<br />
vorsprechen.<br />
Außerdem hatte jeder Projektleiter<br />
selbstverständlich Lese- und Schreibzugriff<br />
auf sein Projekt und konnte<br />
68 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
die Daten ändern und speichern. Das<br />
heißt, es gab unzählige Kopien dieser<br />
Datei in den unterschiedlichsten Stadien<br />
der Planung. Ebenso schwierig<br />
wie die Informationsbeschaffung über<br />
Projektstand und Ressourcenauslastung<br />
waren auch die Auswertungsmöglichkeiten<br />
– herauszufinden, wie sich zum<br />
Be<strong>is</strong>piel Kosten und Nutzen eines Projektes<br />
zueinander verhalten, war ex trem<br />
zeitintensiv.<br />
Und so ließ sich natürlich auch keine<br />
sinnvolle Portfolioanalyse bewerkstelligen,<br />
geschweige denn die Steuerung<br />
der Projekte in einem Portfolio. So entstand<br />
der neue Auftrag: Einführung eines<br />
einheitlichen Projektmanagementsystems<br />
inklusive Ressourcensteuerung<br />
und Portfolioanalyse.<br />
Bewährter Genehmigungsprozess<br />
„Da wir prakt<strong>is</strong>ch von null gestartet<br />
sind und der Microsoft Project Server<br />
gew<strong>is</strong>se Freiheiten zur individuellen<br />
Anpassung bietet wie zum Be<strong>is</strong>piel<br />
die Definition kundenspezif<strong>is</strong>cher Felder,<br />
haben wir uns für dieses System<br />
entschieden. Natürlich hat in diese<br />
Entscheidung auch mit hineingespielt,<br />
dass wir bereits das ganze Haus mit<br />
Office 2010 ausgerüstet hatten“, berichtet<br />
Volker Pellny.<br />
Ebenfalls ein wichtiger Punkt bei der<br />
Neugestaltung des Projektmanagementsystems<br />
war, den bewährten Projektgenehmigungsprozess<br />
weiter beizubehalten.<br />
Das heißt, dass die Projektideen vor<br />
der Übernahme in den Project Server<br />
erst einmal an das Board des <strong>IT</strong>-Management<br />
geschickt werden, bestehend<br />
aus dem CIO, den vier Abteilungsleitern<br />
sowie Vertretern des <strong>IT</strong>-Controllings.<br />
Dort wird die Idee dann geprüft, als<br />
Projekt genehmigt und mit einem Budget<br />
ausgestattet.<br />
Zusammen mit dem Full-Service-Provider<br />
TPG The Project Group zog TUI<br />
Deutschland dann die Implementierung,<br />
Schulung und den Live-Betrieb in nur<br />
rund acht Monaten durch. Dafür legten<br />
die Teams von TUI und TPG erst einmal<br />
einen detaillierten Fahrplan fest. Denn<br />
neben der Einführung eines unternehmensweiten<br />
Projektmanagementsystems<br />
sollte Volker Pellny ja auch das Projektportfolio-Management<br />
etablieren.<br />
„Das allerdings sollte erst im zweiten<br />
Schritt kommen – erst einmal ein<br />
koordiniertes Projektmanagement in<br />
die Gänge kriegen, dann das Portfolio-<br />
Tool.“ Anhand dieser Anforderungen<br />
wurden dann in den Workshops die<br />
Phasenpläne aufeinander abgestimmt<br />
und ein Projektstrukturplan festgelegt.<br />
Schnelle Umsetzung<br />
Das System sollte dabei so aufgesetzt<br />
werden, dass Projektideen erst einmal<br />
außerhalb des Project Clients, also über<br />
die Web App des Project Servers, gesammelt<br />
werden können. Sobald dann<br />
eine Idee vom <strong>IT</strong>-Management Board<br />
für gut befunden und als Projekt genehmigt<br />
wird, erfolgt die weitere Projektsteuerung<br />
direkt im Client.<br />
Hier kann der Projektleiter dann die<br />
Detailplanung vornehmen, zum Be<strong>is</strong>piel<br />
die Ressourcen sinnvoll einteilen<br />
und die Zeitplanung erstellen. „Diese<br />
Trennung und Abfolge <strong>is</strong>t bei unseren<br />
Leuten recht gut angekommen. Denn<br />
so müssen unsere Mitarbeiter nicht für<br />
jede Idee gleich ein Projekt im Client<br />
anlegen, der als Expertentool sehr viele<br />
Funktionen bietet.“<br />
Mit einem Pilotteam von sechs Anwendern<br />
startete dann im Februar der Test.<br />
Die Neulinge in Sachen softwaregestütztes<br />
Projektmanagement ließen sich TUIintern<br />
zunächst einmal im Umgang mit<br />
der neuen Software schulen. Auch von<br />
TPG kam im Anschluss ein erfahrener<br />
Trainer ins Haus, der dann vor allem auf<br />
die techn<strong>is</strong>chen Feinheiten des Project<br />
Servers einging.<br />
Als die sechs Pilotanwender die Theorie<br />
beherrschten, erhielten sie auch<br />
gleich eine schwierige Aufgabe. Sie<br />
sollten die komplexe Excel-Tabelle, in<br />
Mit fast 74 000 Mitarbeitern<br />
und über 30<br />
Millionen Kunden <strong>is</strong>t<br />
die TUI AG Europas<br />
größter Re<strong>is</strong>ekonzern.<br />
69
BEST PRACTICE Projektmanagement<br />
In einem gemeinsamen<br />
Ressourcenpool werden<br />
alle Projekte, Abwesenheiten<br />
und das Tagesgeschäft<br />
verwaltet.<br />
Es gab unzählige Kopien einer<br />
Excel-Datei mit über 250 <strong>IT</strong>-Projekten<br />
in unterschiedlichsten<br />
Planungsstadien. Herauszufinden,<br />
wie sich zum Be<strong>is</strong>piel Kosten<br />
und Nutzen eines Projektes<br />
zueinander verhalten, war<br />
ex trem zeitintensiv.“<br />
Volker Pellny, ■ Abteilungsleiter des Bereichs<br />
<strong>IT</strong>M bei der TUI Deutschland GmbH<br />
der b<strong>is</strong>lang alle Projekte verwaltet wurden,<br />
zerlegen und jedes Projekt einzeln<br />
im Project Server anlegen – inklusive<br />
sämtlicher Stammdaten und Zeitpläne.<br />
Während dieser Phase ließ Volker<br />
Pellny weitere 60 Mitarbeiter aus dem<br />
<strong>IT</strong>-Management-Bereich intern schulen.<br />
Seit Abschluss der Schulungen arbeitet<br />
nun das gesamte Team der Projektleiter<br />
erfolgreich mit der neuen Microsoft-<br />
Lösung.<br />
So können die Teammitglieder nicht<br />
nur relevante Daten für ihr Projekt einsehen,<br />
die Projektleiter haben so auch<br />
zum ersten Mal die Möglichkeit, mit einem<br />
gemeinsamen Ressourcenpool zu<br />
arbeiten, über den alle Projekte, längere<br />
Abwesenheiten und das Tagesgeschäft<br />
verwaltet werden. Das, so bestätigen die<br />
Projektmitarbeiter, bedeutet eine deutliche<br />
Erleichterung für die Projektplanung.<br />
Denn nun müssen sie die Abgleiche<br />
nicht mehr manuell durchführen,<br />
voneinander abweichende L<strong>is</strong>ten gibt<br />
es nicht mehr.<br />
Herausforderung<br />
Projektportfolio-Management<br />
Nachdem die Rückmeldungen der Mitarbeiter<br />
über das neue System überwiegend<br />
positiv waren, konnte sich Volker<br />
Pellny mit dem Projektteam an die Einführung<br />
des Projektportfolio-Managements<br />
machen. „Leicht war das nicht“,<br />
erinnert sich der Projektmanager.<br />
Denn bei TUI gibt es drei Strategiesäulen,<br />
die es beim Portfolio-Management<br />
zur berücksichtigen gilt: Zum einen<br />
die Strategie von TUI Deutschland,<br />
zum andern die der Mutterfirma TUI<br />
Travel PLC in England und zu guter<br />
Letzt noch die eigens für <strong>IT</strong>-Projekte<br />
geltende <strong>IT</strong>-Strategie. Die Lösung war,<br />
so der Projektleiter, aus jeder Strategiesäule<br />
ein eigenes Portfolio zu schnüren.<br />
„Aber hier brauchte ich wieder Unterstützung“,<br />
beschreibt er das weitere<br />
Vorgehen. Denn diese drei Portfolios<br />
sinnvoll zu verwalten, war eine große<br />
Herausforderung.<br />
In Vorgesprächen und einem intensiven<br />
Workshop mit TPG ergab sich<br />
schließlich ein gangbarer Weg: „Legt<br />
nun ein Projektleiter ein neues Projekt<br />
an, muss er bereits an dieser Stelle –<br />
neben üblichen Dingen wie Anfangstermin<br />
und Ressourcenanforderungen<br />
– Informationen angeben, über die sich<br />
dieses Projekt dem jeweiligen Port folio<br />
zuordnen lässt. Wir im <strong>IT</strong>M-Bereich haben<br />
für jedes unserer vier Ziele wie zum<br />
Be<strong>is</strong>piel die ‚Onlin<strong>is</strong>ierung‘ eine Skala<br />
ausgearbeitet, anhand derer sich bestimmen<br />
lässt, wie sehr dieses Projekt zu<br />
diesem Ziel passt.“<br />
Das heißt, der Projektleiter muss eines<br />
von fünf Kästchen anklicken und<br />
damit angeben, ob sein Projekt sehr<br />
stark, stark, mittel, eher weniger oder<br />
gar nicht zum Ziel „Onlin<strong>is</strong>ierung“ beiträgt.<br />
Dieses Verfahren <strong>is</strong>t viel leichter,<br />
als prozentuale Gewichtungen festlegen<br />
zu müssen, da die Kriterien für<br />
sich sprechen.<br />
Ausblick<br />
Im nächsten Schritt sollen Änderungswünsche<br />
und Verbesserungsvorschläge<br />
durch die Anwender aufgenommen und<br />
umgesetzt werden. Außerdem hat sich<br />
das positive Feedback der Mitarbeiter<br />
aus dem <strong>IT</strong>-Management in den Fachbereichen<br />
herumgesprochen. Nach und<br />
nach wird demnach ein Rollout in allen<br />
anderen Fachabteilungen durchgeführt,<br />
in denen Projektarbeit auf der Tagesordnung<br />
steht.<br />
Abgeschlossen wurde die Implementierung<br />
bereits in den Bereichen <strong>Business</strong><br />
Intelligence, Inhouse Consulting<br />
und Flug-Einzelplatz. Ebenso wird derzeit<br />
daran gearbeitet, das vorhandene<br />
System als Lösung für alle Gesellschaften<br />
der TUI Travel PLC einzusetzen.<br />
[ rm ]<br />
70 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
D-NETZ QUAL<strong>IT</strong>Ä<br />
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Basic in den ersten 24 Monaten für 19,99 €/Monat,<br />
danach<br />
29,9999 €/Monat.<br />
Ein Smartphone gibt<br />
es auf Wunsch dazu,<br />
z.B.<br />
Samsung<br />
Galaxy S4 für einmalig 349,99 €. Dann entfällt dieser Pre<strong>is</strong>vorteil. Alternativ <strong>is</strong>t das Samsung Galaxy S4 für 0,–€im Tarif 1&1 All-Net-Flat Pro für 49,99 €/Monat erhältlich. Einmaliger Bereitstellungspre<strong>is</strong><br />
29,90 €, keine Versandkosten. 24 Monate Mindestvertragslaufzeit.
test, kauf & service Office Printing<br />
Mehr Garantie,<br />
weniger kosten<br />
Bei der Anschaffung von Hardware<br />
wird immer stärker auf Folgekosten<br />
und Investitionsschutz geachtet.<br />
Gerade bei Output-Systemen kann sich<br />
eine detaillierte Betrachtung dieser<br />
Punkte besonders auszahlen.<br />
Anja Eichelsdörfer<br />
kurZPrOfiL<br />
Xpress-Serie<br />
samsung electronics GmbH<br />
Pre<strong>is</strong>: ab 119 Euro (Drucker) und ab 169 Euro (Multifunktion)<br />
www.samsung.de<br />
Monochrome A4-Laserdrucker und Multifunktionsgeräte,<br />
26 – 28 ppm, Bildtrommel und Toner separat, USB, LAN, WLAN<br />
W<br />
achsende Energiekosten, Sparzwang,<br />
Effizienzsteigerung etc.<br />
– jetzt wird jedes <strong>IT</strong>-Device mit<br />
der Lupe auf Energieverbrauch, Wartungsarmut,<br />
Haltbarkeit etc. untersucht.<br />
Und bei keiner anderen Gerätekategorie<br />
sind die Leute so geimpft wie beim<br />
Thema Drucker. Die Meinung, Drucker,<br />
die billig in der Anschaffung sind, haben<br />
hohe Folgekosten, hat sich über die<br />
Jahre in unseren Köpfen manifestiert.<br />
Sicher <strong>is</strong>t es gut, wenn die Verbrauchskosten<br />
niedrig sind, aber es gibt noch<br />
ein paar andere Faktoren, die bei der<br />
Wahl des richtigen Output Devices eine<br />
große Rolle spielen. Der korean<strong>is</strong>che<br />
Druckerhersteller Samsung setzt genau<br />
hier an und versucht neben Tempo,<br />
Qualität und Verbrauchskosten den oft<br />
beschworenen Mehrwert zu schaffen.<br />
Separater Toner<br />
Im Bereich der Laserdrucker <strong>is</strong>t beim<br />
Verbrauchsmaterial das Kassettensystem<br />
weit verbreitetet. Hier bilden die Bildtrommel<br />
und die Tonerkartusche eine<br />
Einheit. Ist der Toner aufgebraucht, wird<br />
mit dem Toner auch die Bildtrommel<br />
getauscht. Das hat zwar den Vorteil,<br />
dass eine fr<strong>is</strong>che, fehlerfreie Bildtrommel<br />
bei jedem Tonerwechsel den Dienst<br />
aufnimmt, aber es entstehen höhere<br />
Kosten und mehr Müll (oder Transportaufwand<br />
beim Recyceln).<br />
Samsung bietet für seine neuen monochromen<br />
Laserdrucker und Multifunktionsgeräte<br />
der Xpress-Serie ein von der<br />
Bildtrommel getrenntes Tonersystem<br />
an. Das Besondere dabei <strong>is</strong>t, dass beim<br />
Tausch der Tonerkartusche nur diese<br />
gewechselt wird und nicht zum Wechsel<br />
die komplette Einheit Toner/Bildtrommel<br />
entnommen wird. Das spart Zeit<br />
und minimiert Fehlerquellen.<br />
Durch die Verwendung der Tonerkartuschen<br />
mit hoher Reichweite können<br />
laut Hersteller die Verbrauchskosten so<br />
erheblich gesenkt werden.<br />
Die neue Xpress-Serie besteht aus den<br />
Druckermodellen Xpress M2625D (26<br />
ppm) und Xpress M2825ND/DW (28<br />
ppm) und den Multifunktionsgeräten<br />
M2675FN (26 ppm) und M2875FD/FW<br />
(28 ppm). Die W-Modelle verfügen über<br />
WLAN-Anschluss.<br />
Lange Garantie<br />
Um einen hohen Investitionsschutz<br />
zu gewähren, bietet Samsung auf die<br />
neuen Xpress-Drucker besonders lange<br />
Garantiezeiten. Insgesamt <strong>is</strong>t es ein<br />
Zeitraum von drei Jahren, in dem sich<br />
der Anwender keine Sorgen um Defekte<br />
oder Reparaturen machen muss. Lange<br />
Garantiezeiten sind übrigens me<strong>is</strong>t nicht<br />
das Indiz für einen besonderen Servicegedanken<br />
eines Herstellers, sondern<br />
eher dafür, dass der Hersteller von der<br />
Qualität seines Produktes so überzeugt<br />
<strong>is</strong>t, dass er besonders lange Garantiezeiten<br />
anbieten kann, ohne im Endeffekt<br />
dabei draufzuzahlen.<br />
Mehr Wert<br />
Neben den eben erwähnten beiden<br />
Punkten Verbrauchsmaterial und Garantie<br />
bieten die Drucker der Xpress-Serie<br />
auch noch andere Vorteile. Ein ganz besonders<br />
nützliches Feature <strong>is</strong>t die Print-<br />
Screen-Taste. Die me<strong>is</strong>ten von uns kennen<br />
das Problem. Man will nur kurz<br />
eine Info aus dem Web oder eine E-Mail<br />
ausdrucken, doch mit der Mail oder der<br />
Info aus dem Web werden noch drei,<br />
vier oder mehr Seiten ausgedruckt, die<br />
man eigentlich gar nicht drucken wollte.<br />
Mit der Print-Sreen-Taste wird auf<br />
Knopfdruck nur der Bildschirminhalt<br />
gedruckt, sonst nichts. Die Funktion<br />
wird direkt am Drucker gestartet, ganz<br />
ohne Treibereinstellungen oder andere<br />
Windowsfunktionen. Das spart Papier,<br />
Toner und Energie.<br />
Damit <strong>is</strong>t die L<strong>is</strong>te der besonderen<br />
Features der neuen Druckerserie von<br />
Samsung noch lange nicht zu Ende,<br />
aber sie würde den Rahmen des Artikels<br />
sprengen. Aber die Aktivitäten<br />
von Samsung zeigen mal wieder, mit<br />
welchem Ehrgeiz die Koreaner Spitzenpositionen<br />
in den verschiedensten<br />
Marktsegmenten anstreben. [ ae ]<br />
72 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Mausarm ade<br />
Menschen mit Bildschirmarbeitsplätzen leiden oft unter unergonom<strong>is</strong>cher Hardware.<br />
Verspannung oder noch ernstere Erkrankungen des Bewegungsapparates sind die Folgen.<br />
Abhilfe verspricht das Natural Ergonomic Desktop 7000 von Microsoft.<br />
5.2013<br />
sehr gut<br />
Wer viel mit Tastatur und Maus arbeitet,<br />
weiß, was die Folgen sein können. Das<br />
Spektrum reicht von Verspannungen b<strong>is</strong> hin<br />
zum RSI-Syndrom (Repetive Strain Injury Syndrom),<br />
besser bekannt als Mausarm. Das Problem:<br />
Computerperipherie wurde b<strong>is</strong>lang unter<br />
techn<strong>is</strong>chen und nicht unter ergonom<strong>is</strong>chen<br />
Aspekten designt. Deshalb zwingen uns die<br />
Geräte zu einer unnatürlichen Haltung, und das<br />
über Stunden ohne viel Bewegung. Die Hand<br />
auf der Maus wird nach oben angewinkelt, auf<br />
der Tastatur werden beide Hände nach außen<br />
gedreht. Hersteller von Eingabegeräten wie<br />
Microsoft haben dieses Problem erkannt und<br />
bieten ergonom<strong>is</strong>che designte Tastaturen und<br />
Mäuse an. Wir haben uns das Natural Ergonomic<br />
Desktop 7000 mal genauer angesehen.<br />
Origami lässt grüßen<br />
Das Set erreicht uns in einer hübschen Verkaufsverpackung.<br />
Die Maus befindet sich unter<br />
einer Art durchsichtigen Bl<strong>is</strong>terverpackung,<br />
sodass man sie im Laden schon mal zur Probe<br />
anfassen kann, ohne die Verpackung zu öffnen.<br />
Wer vorhat, Maus und Tastatur wieder zu<br />
verpacken (z.B. bei Rücksendungen), sollte die<br />
grundlegenden Falttechniken des Origami beherrschen.<br />
Die Inbetriebnahme des Sets <strong>is</strong>t dagegen<br />
denkbar einfach. Mitgelieferte Batterien einsetzen,<br />
USB-Sender am PC anstecken, fertig.<br />
Der USB-Sender <strong>is</strong>t sehr klein, stört also nicht,<br />
und quittiert jede Aktion der Maus oder Tastatur<br />
mit dem Aufleuchten einer LED. Allzu weit<br />
weg von dem Sender sollte man die Hardware<br />
nicht platzieren, sonst kommt es gerne mal zu<br />
kleineren Aussetzern bei der Maus.<br />
Nicht im Zweifingersystem<br />
Das Keyboard <strong>is</strong>t recht ausladend und liegt<br />
satt auf dem Schreibt<strong>is</strong>ch. Schon beim ersten<br />
Auflegen der Hände spürt man den entspannenden<br />
Effekt. Die Handballen ruhen sanft auf<br />
der angenehm weichen Auflage, der Winkel<br />
der Handgelenke <strong>is</strong>t natürlich. Durch eine geschwungene<br />
Kunststoffle<strong>is</strong>te, die an der Unterseite<br />
vorne eingeklippt wird, verändert sich der<br />
vertikale Winkel der Tastatur, sie kippt quasi<br />
nach hinten weg. Bei den ersten Tippversuchen<br />
wird schnell klar, dass dieses System sich nur<br />
für 10-Finger-blind-Tipper eignet. Menschen,<br />
die nach dem Adlersystem tippen (über der<br />
Tastatur kre<strong>is</strong>en, dann zustoßen), werden sich<br />
deutlich schwerer tun und vor allem nicht von<br />
der Ergonomie profitieren. Aber auch Profitipper<br />
brauchen eine gew<strong>is</strong>se Zeit, um sich an das<br />
neue System zu gewöhnen.<br />
Ganz anders gestaltet sich das bei der Maus.<br />
Sie sieht zugegebenermaßen etwas klobig aus,<br />
aber hier sitzt alles da, wo es hingehört. Entscheidend<br />
bei der Maus <strong>is</strong>t allerdings die richtige<br />
Haltung. Am besten legt der Nutzer seine<br />
rechte Hand mit der Außenkante auf die T<strong>is</strong>chplatte<br />
(Händeschüttelposition) und lässt dann<br />
die Hand entspannt auf die Maus fallen. Für<br />
Linkshänder <strong>is</strong>t die Ergomaus natürlich nichts.<br />
■ Mit knapp 90 Euro <strong>is</strong>t Natural Ergonomic<br />
Desktop 7000 von Microsoft für ein Tastaturset<br />
mit Maus nicht ganz billig. Durch die Verminderung<br />
oder das Verschwinden von Beschwerden<br />
amort<strong>is</strong>iert sich das Set sehr schnell. Vor<br />
allem Unternehmen könnten an einer Verringerung<br />
von Mitarbeiterfehlzeiten, die durch<br />
einen Mausarm ausgelöst werden, durchaus<br />
interessiert sein. [ Anja Eichelsdörfer / ae ]<br />
Microsoft Natural Ergonomic Desktop 7000<br />
Urteil: sehr gut<br />
Pre<strong>is</strong>: 89,99 Euro<br />
www.microsoft.de<br />
Ergonom<strong>is</strong>ches Tastatur/Maus-Set,<br />
kabellos, USB-Sender<br />
73
test, kauf & service Lexware business plus 2013<br />
Die Buchhaltung<br />
mit dem Plus<br />
Lexware mobile:<br />
Geschäftszahlen to go<br />
Termin vor Ort beim Kunden und die Dokumente<br />
liegen auf dem Schreibt<strong>is</strong>ch im Büro?<br />
Kein Problem! Mit dem Cloud-Service Lexware<br />
mobile lassen sich die wichtigsten Daten<br />
zahlreicher Lexware-Lösungen jetzt auch von<br />
unterwegs aus abrufen. Egal, ob es darum<br />
geht, schnell den Lagerbestand oder den<br />
Pre<strong>is</strong> eines Artikels zu überprüfen, zurückliegende<br />
Angebote oder Rechnungen anzusehen<br />
oder einfach nur eine Telefonnummer<br />
herauszusuchen – mit der neuen Web-App<br />
von Lexware benötigen Anwender nur eine<br />
Internetverbindung, und schon haben sie<br />
per Tablet, Laptop oder Smartphone jederzeit<br />
auch von unterwegs Zugriff auf wichtige<br />
Kunden-, Artikel und Belegdaten.<br />
Der Cloud-Service Lexware mobile basiert<br />
auf Microsoft Azure. Alle Daten sind in einem<br />
auf Sicherheit geprüften und zertifizierten<br />
Micro soft-Rechenzentrum gespeichert.<br />
Firewalls und Verschlüsselungsverfahren sichern<br />
die Daten mehrfach. Für welche Produkte<br />
Lexware mobile im Einzelnen verfügbar <strong>is</strong>t,<br />
erfahren Sie hier: www.mobile.lexware.de<br />
Die Kundenakte zeigt den Stand einer<br />
Geschäftsbeziehung auf einem Blick.<br />
Buchhaltung und Warenwirtschaft decken oft schon den kaufmänn<strong>is</strong>chen<br />
Bedarf kleiner und mittelständ<strong>is</strong>cher Betriebe. Mit<br />
Lexware business plus 2013 haben Unternehmen beides – und<br />
sie können ihre Geschäftszahlen via Lexware mobile auf Tablet<br />
und Smartphone überallhin mitnehmen.<br />
Björn Lorenz<br />
A<br />
ngebote schreiben, Rechnungen<br />
stellen, Einkäufe bezahlen – all<br />
das sind Aufgaben, die in kaufmänn<strong>is</strong>cher<br />
Hinsicht zum Kerngeschäft<br />
eines Unternehmens gehören. In vielen<br />
Betrieben entfällt mehr als 90 Prozent<br />
des gesamten Buchungsaufkommens<br />
auf das sogenannte operative<br />
Geschäft.<br />
Wer ein kaufmänn<strong>is</strong>ches Komplettpaket<br />
wie Lexware business plus 2013<br />
einsetzt, kann parallel zum unausweichlichen<br />
„Papierkram“ den Großteil<br />
der Buchhaltung gleich miterledigen.<br />
Einmal eingerichtet, erstellt das Programm<br />
die dazugehörigen Buchungssätze<br />
automat<strong>is</strong>ch. Für Unternehmen<br />
eine Chance, den Beratungsbedarf<br />
deutlich zu reduzieren – oder sogar<br />
ganz einzusparen. Die Investitionskosten<br />
von knapp 300 Euro sind damit<br />
schnell wieder eingespielt.<br />
Effizient und benutzerfreundlich<br />
Lexware business plus führt die beiden<br />
Programme Lexware faktura+auftrag<br />
und Lexware buchhalter in einem Komplettpaket<br />
zusammen. Zielgruppe sind<br />
vor allem kleine und mittelständ<strong>is</strong>che<br />
Unternehmen, die entweder keine Angestellten<br />
haben oder die Lohnabrechnung<br />
grundsätzlich dem Steuerberater<br />
überlassen.<br />
Beide Anwendungen nutzen eine<br />
gemeinsame Datenbank. Bereichsübergreifende<br />
Prozesse, wie be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e<br />
der Verkauf auf Rechnung inklusive<br />
Buchung, sind komfortabel und<br />
lückenlos abgebildet. Der Buchungssatz<br />
wird von der Auftragsbearbeitung<br />
automat<strong>is</strong>ch in den Buchungsstapel<br />
der Finanzbuchhaltung gelegt. Das reduziert<br />
den Verwaltungsaufwand und<br />
minimiert gleichzeitig die Gefahr von<br />
Buchungsfehlern.<br />
Lexware business plus folgt als kaufmänn<strong>is</strong>che<br />
Software professionellen<br />
Standards, was sich etwa in der Buchungsmaske<br />
oder der Artikelverwaltung<br />
widerspiegelt. Trotzdem <strong>is</strong>t es<br />
gelungen, die le<strong>is</strong>tungsstarke Software<br />
einfach, transparent und benutzerfreundlich<br />
zu gestalten.<br />
Statt Nutzer mit einer Vielzahl von<br />
Schaltflächen und Symbolen zu überfordern,<br />
arbeitet Lexware business plus<br />
mit intelligenten Aufklappmenüs, die<br />
über strukturierte Diagramme den jeweils<br />
nächsten log<strong>is</strong>chen Schritt anzeigen.<br />
Hinzu kommt eine Plausibilitätskontrolle,<br />
die auf Unstimmigkeiten wie<br />
etwa fehlende Kontenzuordnungen<br />
hinwe<strong>is</strong>t.<br />
Integrierter Newsdienst<br />
Ebenso hilfreich <strong>is</strong>t der integrierte<br />
Newsdienst, der neue Nachrichten –<br />
zum Be<strong>is</strong>piel zu Updates – direkt in<br />
die Software einblendet. Mit der Volltextsuche<br />
lassen sich Programm- und<br />
Online-Ressourcen parallel durchforsten,<br />
sodass bei Fragen auch Tipps aus<br />
den Supportseiten oder dem Anwenderforum<br />
im Internet erscheinen.<br />
Während der Eingabe sorgen Buchungsvorlagen,<br />
vorbelegte Aufklappmenüs<br />
oder die intelligente Kontensuche<br />
für eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit.<br />
Zusätzlich <strong>is</strong>t Lexware business<br />
plus mit einem integrierten Fachportal<br />
ausgerüstet, das kaufmänn<strong>is</strong>ches Bas<strong>is</strong>w<strong>is</strong>sen<br />
und aktuelle Themen aus dem<br />
Rechnungswesen vermittelt. Einsteiger<br />
können zudem auf kostenlose Online-<br />
74 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Schulungen und E-Trainings zurückgreifen,<br />
um sich in die Software einzuarbeiten.<br />
Volles Programm<br />
Der Funktionsumfang <strong>is</strong>t in beiden Programmbereichen<br />
hoch: Viel Freiraum<br />
gibt es be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e bei der Pre<strong>is</strong>gestaltung,<br />
die für viele Unternehmen ein<br />
wichtiges Instrument der Kundenbindung<br />
<strong>is</strong>t. Neben allgemeinen Nachlässen<br />
und Mengenrabatten, lassen sich<br />
auch Pre<strong>is</strong>l<strong>is</strong>ten für Kunden oder spezielle<br />
Aktionen definieren. Lagerbestände<br />
werden von Lexware business plus<br />
automat<strong>is</strong>ch korrigiert.<br />
Wer zusätzlich Bestandsvorgaben<br />
pflegt, wird von der Software erinnert,<br />
sobald krit<strong>is</strong>che Grenzwerte unterschritten<br />
sind. Automat<strong>is</strong>che Bestellvorschläge<br />
begrenzen zudem den Verwaltungsaufwand<br />
im Einkauf. Hinzu kommen<br />
nützliche Details wie etwa die Artikelreservierung,<br />
die den Überblick behält,<br />
wenn über mehrere Kanäle verkauft<br />
wird. Stückl<strong>is</strong>ten verwalten Artikel aus<br />
mehreren Einzelpositionen.<br />
Bei größeren Aufträgen sorgen Teillieferungen<br />
dafür, dass Kunden nicht<br />
allzu lange warten. In der Buchhaltung<br />
sind die zusätzlichen Buchungsperioden<br />
erwähnenswert, mit denen sich<br />
Abschlussbuchungen komfortabel umsetzen<br />
lassen. Kassenbuch und Online-<br />
Banking sind bei Einstiegslösungen keine<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
Mit aktuellen Zahlen<br />
zum Geschäftstermin<br />
Bei den neuen Funktionen der Ver sion<br />
2013 fällt vor allem Lexware mobile ins<br />
Auge (siehe auch Kasten links). Der<br />
Cloud-Dienst stellt ab sofort wichtige<br />
Kennzahlen und Informationen aus der<br />
Warenwirtschaft mobil bereit. Hierzu<br />
sind die Geschäftsdaten zunächst per<br />
Menüeintrag manuell in die Datenwolke<br />
zu laden. Lexware mobile bereitet die<br />
Zahlen anschließend für den Webzugriff<br />
auf. Die Darstellung wird an das jeweils<br />
benutzte Endgerät angepasst, sodass<br />
weder eine mobile App noch spezielle<br />
Hardware erforderlich sind.<br />
Neben Kunden- und Artikeldaten können<br />
auch Umsatzübersichten abgerufen<br />
werden. Diese reichen b<strong>is</strong> zu 12 Monate<br />
zurück und lassen sich mit Vorjahresvergleichen<br />
kombinieren. Die Säulendiagramme<br />
sind übersichtlich und auch<br />
auf kleinen Bildschirmen leicht zu interpretieren.<br />
Mit Lexware mobile können Servicetechniker<br />
die Verfügbarkeit von Ersatzteilen<br />
prüfen, Vertriebsmitarbeiter<br />
den Status der Geschäftsbeziehungen<br />
aufrufen und Firmenchefs in Verhandlungen<br />
mit aktuellen Zahlen glänzen.<br />
Neben Lexware mobile ergänzen bei<br />
Bedarf weitere Cloud-Komponenten –<br />
etwa für Online-Backups oder Customer<br />
Relationship Management (CRM) – das<br />
kaufmänn<strong>is</strong>che Paket.<br />
Verbesserte Auftragsbearbeitung<br />
Eine weitere – wenn auch weniger<br />
spektakuläre – Neuerung <strong>is</strong>t die general<br />
überholte Auftragsbearbeitung. Hier<br />
können Anwender die einzelnen Positionen<br />
eines Angebotes mit Artikelfotos<br />
bebildern – und ersparen sich damit<br />
ellen lange Detailbeschreibungen. Zudem<br />
lassen sich Aufträge direkt im Recherchefenster<br />
duplizieren oder drucken.<br />
In der Artikelübersicht werden ab sofort<br />
Lagerort und Gewicht eingeblendet.<br />
Im Bereich der Finanzbuchhaltung<br />
setzt Lexware business plus aktuelle und<br />
kommende gesetzliche Anforderungen<br />
um. Hierzu gehört vor allem die Übermittlung<br />
der elektron<strong>is</strong>chen Bilanz via<br />
ELSTER-Schnittstelle an das Finanzamt.<br />
Hier hilft ein Ass<strong>is</strong>tent bei der Zuordnung<br />
selbst erstellter Konten.<br />
In der ELSTER-Zentrale sorgt zudem<br />
eine chronolog<strong>is</strong>che Übersicht für mehr<br />
Transparenz. Sie l<strong>is</strong>tet alle verschickten<br />
Meldungen auf. Wie vom Gesetzgeber<br />
gefordert, erfolgt der Datenaustausch<br />
mit den Finanzbehörden ausschließlich<br />
über das au<strong>the</strong>ntifizierte Verfahren.<br />
Fazit<br />
Lexware business plus 2013 hat es in<br />
sich. Auch wenn die mobile Version<br />
noch am Anfang ihrer Entwicklung<br />
steht, dürfte sie auf viele Anwender wie<br />
eine Befreiung wirken. Statt sich in Kundengesprächen<br />
hinter dem Notebook<br />
zu verschanzen, reicht jetzt ein dezenter<br />
Blick aufs Smartphone, um sich zu<br />
informieren.<br />
Fachlich <strong>is</strong>t Lexware business plus<br />
eine solide, ausgereifte Software, mit<br />
der kleine und mittelständ<strong>is</strong>che Betriebe<br />
für alle Lebenslagen gerüstet sind.<br />
Erwähnenswert sind die ausgeprägte<br />
Benutzerfreundlichkeit, der hohe<br />
Funktionsumfang und die zahlreichen<br />
Schnittstellen. [ rm ]<br />
KURZPROFIL<br />
Lexware business plus 2013<br />
Haufe-Lexware GmbH & Co. KG<br />
Pre<strong>is</strong>: 299,90 Euro<br />
www.lexware.de<br />
MeRKMaLe: Lexware business plus 2013 umfasst<br />
die beiden Bereiche Warenwirtschaft und Finanzbuchhaltung.<br />
Beide teilen sich eine gemeinsame Datenbank<br />
und sind in gemeinsamen Prozessen verknüpft.<br />
Zusätzliche Dienste aus der Cloud ergänzen den Funktionsumfang.<br />
Hierzu gehören be<strong>is</strong>pielswe<strong>is</strong>e die<br />
Adressprüfung, der Check der Umsatzsteuer-ID, ein<br />
Online-Backup oder die mobile Lösung Lexware<br />
mobile.<br />
ZIeLgRUPPe: Ex<strong>is</strong>tenzgründer, Freiberufler, kleine<br />
und mittelständ<strong>is</strong>che Unternehmen.<br />
VORteILe: Lexware business plus 2013 überzeugt<br />
mit einer übersichtlichen, verständlichen Benutzerführung.<br />
Das umfangreiche Berichtswesen liefert in<br />
den Bereichen Warenwirtschaft und Finanzbuchhaltung<br />
professionelle Auswertungen. Für schnelle<br />
Informationen steht ein <strong>Business</strong> Cockpit zur<br />
Verfügung.<br />
ScHnIttSteLLen: ASCII, Microsoft Office, PDF,<br />
ELSTER (Finanzbehörden), DATEV (Buchhaltung/<br />
Steuerberater), Lexware eRechnung, 1&1 Shopsysteme,<br />
Lexware eCRM, elektron<strong>is</strong>ches Handelsreg<strong>is</strong>ter,<br />
ELENA (Betriebsprüfer-Export), Datanorm (elektron<strong>is</strong>che<br />
Kataloge).<br />
75
TEST, KAUF & SERVICE Haufe Zeugn<strong>is</strong> Manager Premium<br />
Durchbruch bei der<br />
Zeugn<strong>is</strong>erstellung<br />
Über Arbeitszeugn<strong>is</strong>se lässt sich<br />
vortrefflich streiten. Entsprechend<br />
aufwendig <strong>is</strong>t die Erstellung. Der<br />
Service Haufe Zeugn<strong>is</strong> Manager<br />
Premium sorgt für Rechtssicherheit,<br />
effiziente Abstimmungsprozesse und<br />
eine transparente Zeugn<strong>is</strong>verwaltung.<br />
Björn Lorenz<br />
KURZPROFIL<br />
Haufe Zeugn<strong>is</strong> Manager<br />
Premium<br />
Haufe-Lexware GmbH & Co. KG<br />
Pre<strong>is</strong>: auf Anfrage<br />
www.haufe.de/zeugn<strong>is</strong>manager<br />
Internetzugang, aktueller Webbrowser, PDF-Viewer<br />
A<br />
rbeitszeugn<strong>is</strong>se sind eine W<strong>is</strong>senschaft<br />
für sich: Spitzfindige<br />
Sprachregelungen und unzählige<br />
ungeschriebene Gesetze führen selbst<br />
erfahrene Autoren schnell aufs Glatte<strong>is</strong>.<br />
Selbst vermeintlich gut gemeinte<br />
Worte haben häufig keinen rechtlichen<br />
Bestand. Verständlich, dass die Zeugn<strong>is</strong>erstellung<br />
nicht gerade zur Lieblingsbeschäftigung<br />
fachlicher Führungskräfte<br />
gehört. Dementsprechend lang <strong>is</strong>t die<br />
Bearbeitungszeit.<br />
Haufe Zeugn<strong>is</strong> Manager Premium vereinfacht<br />
die Zeugn<strong>is</strong>erstellung – zum<br />
Be<strong>is</strong>piel mit transparenten Prozessen<br />
und vorformulierten Textbausteinen.<br />
Das entlastet Vorgesetzte und Personalverantwortliche,<br />
verschafft der Personalabteilung<br />
Rechtssicherheit und reduziert<br />
die Wartezeit für die Mitarbeiter.<br />
Effizienter Erstellungsprozess<br />
Haufe Zeugn<strong>is</strong> Manager Premium <strong>is</strong>t<br />
eine webbasierte, mandantenfähige<br />
Software mit unbegrenzter Nutzerzahl.<br />
Detaillierte Benutzerrechte und Rollen<br />
erlauben es, einzelne Mitarbeiter<br />
auf Gesellschaften, Standorte und Unternehmensbereiche<br />
zu verteilen. Ein<br />
Internetbrowser genügt, um auf den<br />
Dienst zurückzugreifen. Das hat vor allem<br />
den Vorteil, dass sich Vorgesetzte<br />
flexibel in den Erstellungsprozess einklinken<br />
können – selbst wenn sie gerade<br />
auf Geschäftsre<strong>is</strong>e sind oder im<br />
Home Office arbeiten.<br />
Die Zeugn<strong>is</strong>erstellung funktioniert<br />
nach dem Baukastenprinzip: Einmal<br />
eingegebene Daten – etwa zum Unternehmen<br />
oder zu einzelnen Mitarbeitern<br />
– können jederzeit wiederverwendet<br />
werden. Mitarbeiterinformationen<br />
lassen sich via Schnittstelle aus vorhandenen<br />
Unternehmenslösungen<br />
importieren.<br />
Tätigkeitsbeschreibungen und Beurteilungen<br />
sind als Textbausteine hinterlegt.<br />
Mithilfe des Textbausteinmanagers<br />
können Personalmitarbeiter mit wenigen<br />
Handgriffen einen ersten Zeugn<strong>is</strong>entwurf<br />
erstellen. Vorgesetzte und HR<br />
werden per E-Mail über Fortschritte im<br />
Prozess informiert. Ein Link führt dann<br />
direkt zum betreffenden Dokument.<br />
Vereinfachtes Bewertungsschema<br />
Während sich Tätigkeitsbeschreibungen<br />
direkt anpassen lassen, erleichtert<br />
ein vereinfachtes Bewertungsschema<br />
mit Auswahlfeldern die Mitarbeiterbeurteilung.<br />
Selbst erstellte Textbausteinvarianten<br />
können als firmenspezif<strong>is</strong>che<br />
Bausteine hinterlegt werden. Stockt<br />
der Freigabeprozess, übernimmt eine<br />
automat<strong>is</strong>che Erinnerungsfunktion den<br />
Weckruf. Neu erstellte Zeugn<strong>is</strong>se und<br />
Textbausteine lassen sich als Varianten<br />
speichern, übersetzen oder geschlechtsspezif<strong>is</strong>ch<br />
anpassen.<br />
Gleichzeitig sorgt der Haufe Zeugn<strong>is</strong><br />
Manager Premium für ein transparentes<br />
Zeugn<strong>is</strong>management. Sämtliche Zeugn<strong>is</strong>se<br />
werden zentral verwaltet. Selbst<br />
in umfangreichen Zeugn<strong>is</strong>pools führen<br />
Such- und Filterfunktionen schnell<br />
zum Ziel. Textbausteine und Vorlagen<br />
gewährle<strong>is</strong>ten eine innerbetriebliche<br />
Standard<strong>is</strong>ierung. Das erhöht nicht nur<br />
die Rechtssicherheit, sondern stützt mit<br />
einem einheitlichen Sprachstil auch die<br />
Corporate Identity.<br />
Fazit<br />
Mit dem Haufe Zeugn<strong>is</strong> Manager Premium<br />
schlagen mittelständ<strong>is</strong>che und<br />
große Unternehmen gleich mehrere<br />
Fliegen mit einer Klappe: Die effiziente<br />
Zeugn<strong>is</strong>erstellung entlastet Vorgesetzte<br />
und Personalmitarbeiter. Gleichzeitig<br />
verkürzen sich damit auch die Durchlaufzeiten.<br />
Vordefinierte Texte sorgen<br />
für Rechtssicherheit und eine Corporate<br />
Identity der Zeugn<strong>is</strong>sprache.<br />
Unterm Strich steigt die Qualität der<br />
Arbeitszeugn<strong>is</strong>se, während gleichzeitig<br />
die Prozesskosten sinken. Eine Investition,<br />
die sich schnell rentiert. [ rm ]<br />
76 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
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TEST, KAUF & SERVICE Software<br />
Das Büro in der Tasche<br />
Die Version 2013 des kaufmänn<strong>is</strong>chen Komplettpaketes Lexware financial office pro 2013<br />
beschert Anwendern neben gesetzlichen Anpassungen und Prozessverbesserungen erstmals<br />
auch eine mobile Version – zur Freude von Außendienstlern und Geschäftsre<strong>is</strong>enden.<br />
5.2013<br />
hervorragend<br />
Lexware financial office pro 2013<br />
Urteil: hervorragend<br />
Pre<strong>is</strong>: 599,00 Euro<br />
www.lexware.de<br />
Windows XP/V<strong>is</strong>ta/7/8, Pentium IV PC<br />
2 GHz, 2 GB RAM<br />
Kompakt, kostengünstig, umfangreich:<br />
Lexware financial office pro 2013 <strong>is</strong>t eine<br />
der besten kaufmänn<strong>is</strong>chen Komplettlösungen<br />
für kleine Arbeitsgruppen. Die mandantenfähige<br />
Software <strong>is</strong>t mit drei Lizenzen ausgestattet,<br />
die sich flexibel erweitern lassen. Mit Blick auf<br />
den Funktionsumfang gehören Warenwirtschaft,<br />
Finanzbuchhaltung und Lohnabrechnung zum<br />
Standard. Zudem können zusätzliche Cloud-<br />
Funktionen wie CRM oder Online-Backup hinzugebucht<br />
werden.<br />
Neu in der Version 2013 <strong>is</strong>t die mobile Komponente<br />
Lexware mobile, die Geschäftszahlen,<br />
Kunden- oder Artikeldaten online im Webbrowser<br />
veröffentlicht. Außendienstler können<br />
damit unterwegs auf aktuelle Daten zugreifen,<br />
ohne die Kollegen im Büro zu belästigen. Geschäftszahlen<br />
werden in übersichtlichen graf<strong>is</strong>chen<br />
Diagrammen präsentiert, wobei auch an<br />
Vorjahresvergleiche gedacht wurde. Allerdings<br />
sind die Daten manuell in die Cloud zu laden.<br />
Weitere Neuerungen gibt es in der Finanzbuchhaltung<br />
zu entdecken: Hier <strong>is</strong>t ein Ass<strong>is</strong>tent hinzugekommen,<br />
der Anwender dabei unterstützt,<br />
selbst erstellte Konten der elektron<strong>is</strong>chen Bilanz<br />
zuzuordnen. Die wird ab diesem Jahr für alle<br />
bilanzierungspflichtigen Unternehmen Pflicht.<br />
Ausgebaut wurde die ELSTER-Zentrale: Hier l<strong>is</strong>tet<br />
eine Versandh<strong>is</strong>torie alle ans Finanzamt verschickten<br />
Meldungen übersichtlich auf. In der<br />
Lohnabrechnung erinnert das ELSTER-Modul an<br />
den pünktlichen Versand der Lohnsteueranmeldungen.<br />
Zudem lassen sich ab sofort alle Monate<br />
des Vorjahres korrigieren. B<strong>is</strong>lang war im April<br />
Schluss. Im Bereich der Warenwirtschaft können<br />
kaufmänn<strong>is</strong>che Dokumente mit Artikelfotos versehen<br />
werden. Ein speziell in der Angebots phase<br />
nützliches Feature, das einem umfangreiche Produktbeschreibungen<br />
erspart.<br />
■ Lexware financial office pro <strong>is</strong>t ein solides<br />
kaufmänn<strong>is</strong>ches Komplettpaket, das in der Version<br />
2013 mit nützlichen Funktionen überzeugt.<br />
Dank Eingabehilfen, Plausibilitätskontrolle und<br />
der integrierten Online-Fachbiblio<strong>the</strong>k können<br />
sich sogar Einsteiger schnell einarbeiten. Auf<br />
die weitere Entwicklung der mobilen Version<br />
darf man gespannt sein. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
Eine Frage der Sicherheit<br />
5.2013<br />
sehr gut<br />
Langmeier Backup 8 Advanced<br />
Urteil: sehr gut<br />
Pre<strong>is</strong>: 49,90 Euro<br />
www.langmeier-software.com<br />
Windows XP/V<strong>is</strong>ta/7/8, Pentium PC,<br />
512 MB RAM<br />
Das herausragende Feature von Langmeier Backup 8 Advanced <strong>is</strong>t die hohe Arbeitsgeschwindigkeit.<br />
Abgesehen davon überzeugt die Backup-Software mit einem inzw<strong>is</strong>chen<br />
ausgereiften Funktionsumfang. Gesichert wird wahlwe<strong>is</strong>e auf Netzwerk- oder Bandlaufwerken,<br />
opt<strong>is</strong>chen Medien oder externen Festplatten. Automat<strong>is</strong>ierungswerkzeuge starten die Sicherung<br />
zum Be<strong>is</strong>piel beim Einlegen eines Mediums oder Anstöpseln des Laufwerks. Ein permanentes<br />
Backup <strong>is</strong>t allerdings nicht vorgesehen.<br />
Vordefinierte Routinen vereinfachen die Einrichtung der E-Mail-Sicherung, wobei jedoch keine<br />
Exchange-Server-Strukturen unterstützt werden. Die Daten können wahlwe<strong>is</strong>e komprimiert oder<br />
als Abbild gespeichert werden. In der Version 8 <strong>is</strong>t Langmeier Backup Advanced in der Lage, bootfähige<br />
CD-ROMs und USB-Sticks zu erstellen. Die Benutzeroberfläche glänzt mit neuem Anstrich:<br />
Die Symbole sind jetzt groß genug, um sie auf Touchscreens mit dem Finger zu bedienen.<br />
■ Langmeier Backup Advanced arbeitet flott und <strong>is</strong>t leicht zu verstehen. Die Datensicherung<br />
lässt sich flexibel auf unterschiedliche Szenarien ausrichten. Lediglich die permanente Sicherung<br />
im Hintergrund fehlt. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
78 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
Lernen plus W<strong>is</strong>sen<br />
Haufe Finance Office Premium <strong>is</strong>t mehr als ein webbasiertes Fachinformationssystem.<br />
Die Kombination mit E-Trainings und Online-Seminaren sichert der Plattform die W<strong>is</strong>senshoheit<br />
im Rechnungswesen.<br />
Im Rechnungswesen ändern sich die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen fast täglich.<br />
Fachbücher oder Loseblattsammlungen sind arbeitsintensiv<br />
und schnell veraltet; Informationen<br />
aus dem Internet nicht zuverlässig genug. Das<br />
Online-Fachinformationssystem Haufe Finance<br />
Office Premium kombiniert die techn<strong>is</strong>che Überlegenheit<br />
des Internets mit der Verlässlichkeit<br />
etablierter Fachkompendien. Anwender profitieren<br />
von einem Nachschlagewerk, dessen Inhalt<br />
permanent gepflegt wird. Le<strong>is</strong>tungsstarke Suchfunktionen<br />
helfen, die passenden Passagen zu<br />
finden. Die Benutzerführung <strong>is</strong>t verständlich und<br />
zielführend. Aktuelle Themen und Nachrichten<br />
erscheinen direkt auf der Startseite. Die sorgfältige<br />
Verknüpfung mit weiterführenden Artikeln<br />
und Arbeitshilfen erleichtert es Nutzern, sich intuitiv<br />
in komplexe Themen einzuarbeiten.<br />
Inhaltlich deckt Haufe Finance Office Premium<br />
die Bereiche Finanzen, Rechnungswesen, Controlling<br />
und Steuern ab. Neben umfangreichen<br />
Kommentaren zum Bilanz- und Steuerrecht sind<br />
mehr als 1 000 Gesetze sowie unzählige Richtlinien,<br />
Urteile und Verwaltungsvorschriften enthalten.<br />
Hinzu kommen Tabellen, Kalkulatoren,<br />
Checkl<strong>is</strong>ten oder Musterbriefe. Aktuelle Themen<br />
wie der Jahresabschluss 2012 werden in übersichtlichen<br />
Kompendien zusammengefasst.<br />
Doch Haufe Finance Office Premium <strong>is</strong>t mehr<br />
als ein Nachschlagewerk: Geschickt kombinieren<br />
die Entwickler Fachw<strong>is</strong>sen mit prakt<strong>is</strong>chen<br />
Lerninhalten. E-Trainings vermitteln aktuelle<br />
Themen in überschaubaren didakt<strong>is</strong>chen Einheiten.<br />
Übungen vertiefen den Lernstoff. Da jeder<br />
selbst bestimmt, wann gelernt wird, entfallen<br />
neben Seminar- und Re<strong>is</strong>ekosten auch Abwesenheitszeiten.<br />
Rund zehn Stunden Lernzeit sind pro<br />
Anwender im Paket enthalten. Hinzu kommen<br />
jährlich 20 Online-Seminare, die sich mit aktuellen<br />
Themen auseinandersetzen.<br />
■ Haufe Finance Office Premium kombiniert<br />
Fachw<strong>is</strong>sen und Weiterbildung. Das inhaltliche<br />
Spektrum <strong>is</strong>t gewaltig. Dennoch <strong>is</strong>t das Nachschlagewerk<br />
übersichtlich, informativ und<br />
leicht zu bedienen. Die monatliche Nutzungsgebühr<br />
erübrigt häufig den Kauf zusätzlicher<br />
Fachbücher. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
5.2013<br />
hervorragend<br />
Haufe Finance Office Premium<br />
Urteil: hervorragend<br />
Pre<strong>is</strong>: 988,89 Euro jährliche Nutzungsgebühr<br />
www.haufe.de<br />
Aktueller Webbrowser, z.B. Internet<br />
Explorer, Chrome oder Firefox, Windows-,<br />
Linux- oder Mac-OS-X-Rechner<br />
Angestaubter Spesenritter<br />
Die Programmoberfläche von SD-Re<strong>is</strong>ekosten gleicht einem Kulturschock: Seit Mitte der<br />
90er-Jahre, als die Software das Licht der Welt erblickte, hat sich kaum etwas verändert.<br />
Opt<strong>is</strong>ch gehört SD-Re<strong>is</strong>ekosten ins Seniorenheim. Doch hat man sich an die skurrile Oberfläche<br />
erst einmal gewöhnt, sind die Dialoge recht flott zu bedienen.<br />
SD-Re<strong>is</strong>ekosten hat vor allem zwei Pluspunkte: Es <strong>is</strong>t die günstigste Abrechnung am Markt und<br />
die Buchungsdaten lassen sich flexibel an Lohn- und Finanzbuchhaltungsprogramme exportieren.<br />
Unterstützt wird neben dem DATEV- auch das Text-Format, wobei an manuellen Eingriffen<br />
allerdings kaum ein Weg vorbeiführt. Mitgeliefert wird zudem ein elektron<strong>is</strong>ches Fahrtenbuch,<br />
das den Anforderungen der Finanzbehörden entspricht.<br />
■ Opt<strong>is</strong>ch ein Relikt vergangener Tage <strong>is</strong>t SD-Re<strong>is</strong>ekosten die günstigste Lösung mit Herstellersupport.<br />
Mit Blick auf die Zielgruppe Geschäftsre<strong>is</strong>ende sind wohl bei Re<strong>is</strong>ekostenabrechnung<br />
als auch beim Fahrtenbuch die Weichen längst in Richtung Cloud- beziehungswe<strong>is</strong>e Mobile<br />
Computing gestellt. [ Björn Lorenz / rm ]<br />
5.2013<br />
befriedigend<br />
SD-Re<strong>is</strong>ekosten 2013<br />
Urteil: befriedigend<br />
Pre<strong>is</strong>: ab 34,90 Euro<br />
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256 MB RAM<br />
79
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Bereichsleiter: Jörg Hermann<br />
Chefredakteur: <strong>And</strong>reas Eichelsdörfer (ae, v. i. S. d. P.)<br />
E-Mail: aeichelsdoerfer@wekanet.de<br />
Redaktion: Rainer Müller (rm)<br />
Schlussredaktion: Astrid Hillmer-Bruer<br />
Autoren dieser Ausgabe: Udo Adlmanninger, Moritz Bachmann, Anja<br />
Eichelsdörfer, Hans-Jürgen Fockel, Johannes Fritsche, Anita Hermann-Ruess,<br />
Gerhard Knoch, Björn Lorenz, Björn Malcharczyk, Mira Martz, Lauren<br />
Reimler, Thorsten Rosendahl, <strong>And</strong>reas Schulz-Dieterich, Klaus Steven<br />
Redaktionsass<strong>is</strong>tenz: Gerlinde Drobe<br />
Titellayout: Doro<strong>the</strong>a Voss<br />
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Anzeigend<strong>is</strong>position: Petra Otte (-1479) potte@wekanet.de<br />
Sonderdrucke: <strong>And</strong>rea Rieger (-1170), arieger@wekanet.de<br />
Anzeigenpre<strong>is</strong>e: Es gilt die Pre<strong>is</strong>l<strong>is</strong>te Nr. 15 vom 1.1.2013<br />
Ihr Kontakt zum Anzeigenteam:<br />
Telefon: 089 25556-1111, Fax: 089 25556-1196<br />
Verlag<br />
Anschrift des Verlags:<br />
WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH,<br />
Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar bei München,<br />
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Vertriebs-/Marketingleitung: Robert Riesinger (-1485)<br />
ISSN: 1614-628X<br />
Vertrieb Handel: MZV, Moderner Zeitschriften-Vertrieb<br />
GmbH & Co. KG, Ohmstr. 1, 85716 Unterschleißheim<br />
Leitung Herstellung: Marion Stephan<br />
Technik: JournalMedia GmbH, Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar<br />
Druck: L.N. Schaffrath DruckMedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Materna, Werner Mützel, Kai Riecke<br />
Erscheinungswe<strong>is</strong>e: <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> erscheint zwölfmal jährlich<br />
Abovertrieb/Einzelheftnachbestellung und Kundenservice:<br />
Burda Direct GmbH, Postfach 180, 77649 Offenburg<br />
Ein Hubert Burda Media Unternehmen<br />
Telefon 0781 6394548, Fax 0781 6394549, weka@burdadirect.de<br />
Bezugspre<strong>is</strong>e für 12 Ausgaben <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong><br />
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Das Jahresabonnement <strong>is</strong>t nach Ablauf des ersten Jahres jederzeit<br />
kündbar. Sollte die Zeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlag zu<br />
vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch<br />
auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.<br />
Alleinige Gesellschafterin der WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH <strong>is</strong>t<br />
die WEKA Holding GmbH & Co. KG, K<strong>is</strong>sing, vertreten durch ihre<br />
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82 <strong>Business</strong>&<strong>IT</strong> 5.2013
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