26.02.2014 Aufrufe

Traktor Classic Solide, aber anspruchsvoll - HANOMAG GRANIT im Traktor-Check (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wertgutachten für Ihren Schlepper: Darauf kommt es an!<br />

DAS MAGAZIN FÜR HISTORISCHE LANDMASCHINEN<br />

3/2013 APR/MAI<br />

5,50 €<br />

A: € 6,30 | CH: SFR 11,00 | I : € 7,45 | LUX: € 6,50<br />

Sichere Verschraubungen:<br />

Keine Schraube mehr locker!<br />

SUPER TRAC 1600 TVL<br />

SCHLÜTERS GIGANT<br />

PROFI<br />

TIPPS<br />

<strong>HANOMAG</strong> <strong>GRANIT</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Traktor</strong>-<strong>Check</strong><br />

Auf dem Weg zum Klassiker:<br />

<strong>Solide</strong>, <strong>aber</strong> <strong>anspruchsvoll</strong><br />

Riesig: Fahr D 800<br />

100 PS und sechs Zylinder!<br />

Spurensuche Un<strong>im</strong>og<br />

Wie die Erfolgsstory begann<br />

IHC D-436 Standard<br />

Gut und günstig restauriert


Neues für Ihren Alten<br />

CLASSIC PARTS ERSATZTEILE<br />

Jetzt bei Ihrem<br />

Landmaschinen-<br />

Fachhändler.<br />

PASSEND FÜR: DEUTZ, EICHER, FAHR, FENDT, FORDSON, GÜLDNER,<br />

<strong>HANOMAG</strong>, KRAMER, MAN, MASSEY FERGUSON, MC CORMICK,<br />

MWM, PORSCHE DIESEL, RENAULT, SCHLÜTER, STEYR<br />

Der neue<br />

Katalog<br />

2012/2013<br />

ist da!<br />

Von Deutz, Hanomag, Massey Ferguson bis hin zu Porsche Diesel:<br />

Der neue Katalog <strong>GRANIT</strong> CLASSIC PARTS 2012/2013 bietet ein<br />

umfangreiches Sort<strong>im</strong>ent an Ersatzteilen für jeden Oldt<strong>im</strong>er-Freund.<br />

Auf 480 Seiten zeigt der Katalog fortan über 4.000 anschaulich<br />

dargestellte Ersatzteile, darunter auch 800 Artikel, die neu ins<br />

Sort<strong>im</strong>ent aufgenommen wurden.<br />

Ihr Landmaschinen-Fachhändler hält den neuen Katalog gerne für<br />

Sie bereit. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über den Fachhandel.<br />

<strong>GRANIT</strong> PARTS - Wilhelm Fricke GmbH - www.granit-parts.com


EDITORIAL<br />

Von Ulf Kaack | Verantwortlicher Redakteur<br />

Ausmotten, volltanken,<br />

durchstarten …<br />

Schrauben,<br />

Fahren,<br />

Träumen<br />

Liebe <strong>Traktor</strong>freunde,<br />

wir wollen spannend für Sie bleiben – ausgewogen, bodenständig und<br />

dabei ab und zu über den Tellerrand der Oldt<strong>im</strong>erei blicken. Auch in<br />

diesem Heft erwartet Sie deshalb Neues: So beginnt in dieser Ausgabe<br />

eine neue Serie, in der sich Klaus Tietgens der Geschichte der Geräte -<br />

träger und Systemschlepper ann<strong>im</strong>mt. Wie <strong>im</strong>mer mit großer Sach -<br />

kenntnis und fachlicher Präzision geschrieben. Im Panorama finden Sie<br />

ab sofort Exoten und Fundstücke aus dem legendären Bildarchiv von Udo<br />

Paulitz. Zehntausende von Dias aus mehr als drei Jahrzehnten<br />

hortet der bekannte Fotograf darin und zeigt Ihnen nun regelmäßig<br />

seine ganz speziellen Schätze mit den dazugehörigen technischen und<br />

historischen Informationen.<br />

Ein Blick auf unseren Veranstaltungskalender<br />

sagt: Die Saison beginnt!<br />

Mit der Granit-Eckhauber-Reihe der Hanomag n<strong>im</strong>mt Bodo Wistinghausen<br />

<strong>im</strong> <strong>Traktor</strong>check diesmal einen Schlepper auf der Schwelle vom Youngzum<br />

Oldt<strong>im</strong>er unter die Lupe. Gerade für Hobby-Neueinsteiger interessante<br />

Fahrzeuge, sind die Mittelklasse-Hannoveraner doch oftmals günstig zu<br />

haben und bei allem technischen Anspruch ihrer Konstruktion mit relativ<br />

überschaubarem Aufwand wieder auf Vordermann zu bringen.<br />

Frühlingshafte Temperaturen künden in diesen Tagen vom nahen Anfang<br />

der kommenden Oldt<strong>im</strong>ersaison. Die Schneeräumschilde wurden für die<br />

nächsten Monate wieder in die äußerste Ecke der Scheune verbannt. In<br />

zahlreichen Schrauberwerkstätten werden nun die <strong>Traktor</strong>en ausgemottet<br />

und fit gemacht für die erste Ausfahrt des Jahres.<br />

Ich wünsche uns allen einen guten<br />

Start in eine abwechslungsreiche und<br />

schadensfreie <strong>Traktor</strong>saison und wie<br />

<strong>im</strong>mer an dieser Stelle, Ihnen viel<br />

Freude mit dieser neuen Ausgabe von<br />

TRAKTOR CLASSIC.<br />

Das neue<br />

Heft ist da.<br />

Jetzt am<br />

Kiosk!<br />

Ulf Kaack<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Foto: Jens Frommann<br />

Online blättern oder Testabo<br />

mit Prämie bestellen unter:<br />

www.autoclassic.de/abo


INHALT<br />

Heft 3/2013<br />

24<br />

Un<strong>im</strong>og<br />

Die Wurzeln des Alleskönners<br />

Fahr D 800<br />

Gigantomanie aus Argentinien<br />

44<br />

MIT POSTER<br />

AUF SEITE 50<br />

Schlüter Super Trac 1600 TVL<br />

Traktion Total<br />

36<br />

PORTRÄT<br />

Vom Blender zum Blickfang<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, sich mit betagten<br />

<strong>Traktor</strong>en auseinanderzusetzen. Georg Hammann<br />

restaurierte seinen Porsche Junior auf<br />

individuelle Weise. 30<br />

Supernase aus Freising<br />

Anfang der 1980er-Jahre präsentierte die<br />

Motoren-fabrik Anton Schlüter den Super Trac.<br />

Der optische Auftritt beeindruckte, die Zugkraft<br />

setzte Maßstäbe. 36<br />

Roter Riese<br />

TITEL<br />

Der Fahr D 800 sprengt den Rahmen der bislang<br />

bekannten Fahr-Schlepper. Klaus Tietgens fuhr<br />

den Sechszylinder und erforschte seine Herkunft. 44<br />

Dankbarer Patient<br />

TITEL<br />

TITEL<br />

Die Wiederbelebung eines grundsoliden IHC D-436<br />

Standard war nicht frei von Unwägbarkeiten, blieb<br />

<strong>aber</strong> überschaubar. 66<br />

SERVICE<br />

Auf dem Weg zum Klassiker<br />

Mit ihrer Eckhaubergeneration schuf die Hanomag<br />

eine völlig neue Schlepperbaureihe. Eines der<br />

erfolgreichsten Modelle war die Drei zylinder-<br />

Granitserie – diesmal bei uns <strong>im</strong> <strong>Traktor</strong>-<strong>Check</strong>. 12<br />

Schraube locker<br />

TITEL<br />

Die Sicherung von Schrauben ist eine Wissenschaft<br />

für sich. Marcel Schoch hat einen Experten gefragt,<br />

wie es richtig geht. 74<br />

Wertschätzung fürs<br />

Schätzchen<br />

Oftmals besitzen historische <strong>Traktor</strong>en<br />

einen erheblichen Wert, der ent -<br />

sprechend versichert werden will.<br />

Dann muss ein Gutachten her. 78<br />

TITEL<br />

Digitaltacho für den Klassiker<br />

S<strong>im</strong>ple technische Lösungen, die obendrein noch<br />

wenig kosten, können oftmals viel Mehrwert haben.<br />

Hier eine kleine Tüftelei. 86<br />

4


TRAKTOR<br />

C H E C K<br />

Hanomag Granit 500/1, 501 und 501 E<br />

<strong>Solide</strong> Mittelklässler aus Hannover<br />

12<br />

GESCHICHTE<br />

Aus der Not geboren<br />

Die Un<strong>im</strong>og-Geburtsstunde schlug <strong>im</strong> Jahre 1946<br />

in einer traditionsreichen Silber warenfabrik in<br />

Schwäbisch Gmünd. Heino Schütte machte sich auf<br />

Spurensuche der frühen Entwicklungs geschichte<br />

TITEL<br />

des legendären Universal-Motor-Gerätes. 24<br />

Chronik 1953: Auf die Zwölf<br />

Die 51. DLG-Wanderausstellung zeigte: Leichtbau<br />

und Vielseitigkeit standen <strong>im</strong> Fokus der Zukunfts -<br />

planungen. 42<br />

Zugpferde und Packesel<br />

In unserer neuen Serie berichten wir über die<br />

Entwicklung eines einst wegweisenden Schlepperkonzeptes:<br />

den Geräteträger. 88<br />

OilPull, Row Crop & Co.<br />

Gern blicken die Autoren der <strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong><br />

über den Tellerrand, in diesem Fall in ein Trak -<br />

torenmuseum in South Dakota in den USA. 90<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Der besondere Schlepper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Panorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Kleinanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Günther, der Treckerfahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

Kommentar, Quiz, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

Die Schatztruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

TRAKTOREN<br />

IN DIESER<br />

AUSGABE Porsche-Diesel Junior 30<br />

Advance Rumely „OilPull” Z . . 91<br />

Belarus MTS-50 Super. . . . . . . . 6<br />

Case 15-27 . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

Deutz MTZ 320 . . . . . . . . . . . . 94<br />

Deutz F1L 612/53 . . . . . . . . . . 42<br />

Fahr D 800 . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Fahr D 12 N, NH . . . . . . . . . . . 42<br />

Fahr D 60 L . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Fahr D 540 A . . . . . . . . . . . . . 46<br />

GT 124, RS 09 . . . . . . . . . . . . . 89<br />

Güldner G 40 S . . . . . . . . . . . . 86<br />

Hanomag Granit 500/1 . . . . . . 12<br />

Hanomag Granit 501. . . . . . . . 12<br />

Hanomag Granit 501 E . . . . . . 12<br />

Hanomag R 12 . . . . . . . . . . . . 42<br />

IHC D-436 Standard . . . . . . . . 66<br />

Kramer KB 10. . . . . . . . . . . . . 42<br />

Normag G 12 . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Oliver Hart-Parr 80 „Row Crop“. 91<br />

Porsche Junior . . . . . . . . . . . . 30<br />

Pr<strong>im</strong>us PD 1 E . . . . . . . . . . . . 43<br />

Pr<strong>im</strong>us „Packesel“ . . . . . . . . . 89<br />

Schlüter Super Trac 1600 TVL . 36<br />

Un<strong>im</strong>og-Prototypen . . . . . . . . 24<br />

Ursus Bambi . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Wallis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

5


DER BESONDERE SCHLEPPER<br />

Belarus MTS-50 Super<br />

6


DER BESONDERE SCHLEPPER<br />

BELARUS MTS-50 SUPER<br />

Seit Jahrzehnten am Ostseestrand <strong>im</strong> Einsatz ist dieser<br />

Belarus MTS-50 Super. Der unverwüstliche Radtraktor ist<br />

das Arbeitstier der Fischereigenossenschaft Heringsdorf auf<br />

Usedom. Der MTS-50 Super gilt als langlebig und wartungsarm.<br />

Ab 1970 wurde er als Nachfolger des MTS-50 in Minsk/<br />

Weißrussland gebaut. Unter der Haube arbeitet ein Vier -<br />

zylinder-Dieselmotor, der eine Leistung von 60 PS aus<br />

4.752 Kubikzent<strong>im</strong>etern Hubraum schöpft. Die max<strong>im</strong>ale<br />

Geschwindigkeit wurde mit 26,7 Stundenkilometern an -<br />

gegeben. Die Zwillingsbereifung auf der Hinterachse war<br />

natürlich ebensowenig serienmäßig wie die Frontgewichte.<br />

Auch nach Einführung des ZT wurden die eine Klasse tiefer<br />

angesiedelten, <strong>aber</strong> auch entsprechend billigeren und<br />

wendigeren MTS-Schlepper von den LPGs in großer Zahl<br />

beschafft. Die Schlepper aus Minsk genießen in den neuen<br />

Bundesländern noch <strong>im</strong>mer hohe Anerkennung. Ihre Technik<br />

ist – typisch (weiß-)russisch – großzügig d<strong>im</strong>ensioniert<br />

und übersichtlich ausgeführt.<br />

Foto: Dr. Sven Claußen<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

7


PANORAMA<br />

Neuigkeiten und Rückblicke<br />

OLDTIMERTREFFEN DER ALTEISENFREUNDE<br />

Schaupflügen mit dem Deutz-Tandem<br />

Einmalig und legendär: der Nachbau des Deutz-Tandem-Prototypen.<br />

Die Alteisenfreunde Twistringen-Neubruchhausen<br />

haben wir <strong>im</strong> aktuellen<br />

<strong>Traktor</strong>en Jahrbuch ausgiebig vorgestellt.<br />

Und auch der Nachbau des atemberaubenden<br />

Deutz-Tandem-Prototypen durch<br />

zwei Mitglieder des Clubs sorgte <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr für Gesprächsstoff in der<br />

Szene und für eine spannende Story in<br />

der Ausgabe 5/2012 von TRAKTOR<br />

CLASSIC. Beides – den Club und den<br />

giftgrünen Knicklenker – kann man<br />

kennenlernen. Und zwar am 20. und<br />

21. April be<strong>im</strong> 4. Oldt<strong>im</strong>ertreffen der Alteisenfreunde<br />

auf dem Gelände der Alten<br />

Ziegelei in Twistringen. Bis zu 500 historische<br />

<strong>Traktor</strong>en erwarten die Veranstalter.<br />

Eines der Highlights des Treffens wird<br />

das Schaupflügen mit besagtem Deutz-<br />

Tandem sein. Informationen gibt es unter<br />

www.alteisenfreunde.com <strong>im</strong> Internet<br />

oder direkt von Martin Born – Tel. (0162)<br />

805 64 83 oder alteisenfreunde@gmx.de<br />

ALLES WAS DAS HERZ BEGEHRT<br />

Bulldog-Messe mit neuen Terminen<br />

In Nienburg<br />

werden erstmals<br />

die Hallenpflugmeisterschaften<br />

ausgetragen.<br />

Zum 15. Mal geht in diesem Jahr die Bulldog-Messe<br />

an den Start. Die aktuellen Termine:<br />

am 6.und 7. April in der Josephvon-Fraunhofer-Halle<br />

in Straubing, am<br />

4. und 5. Mai in der Deula-Halle in Nienburg/Weser<br />

sowie am 26. und 27. Oktober<br />

in der Hessenhalle in Alsfeld.<br />

Nicht nur Ersatzteile und Zubehör –<br />

neu und gebraucht – werden hier feilgeboten,<br />

auch ganze Maschinen sind bei<br />

den Messen <strong>im</strong> Angebot. Die zahlreichen<br />

Aussteller aus dem In- und Ausland haben<br />

nahezu alles <strong>im</strong> Programm, was der<br />

<strong>Traktor</strong>fahrer zum Betreiben seines historischen<br />

Fahrzeuges benötigt. „Von ganzen<br />

Bauelementen wie Getrieben, Motoren<br />

und Kotflügeln bis hin zur kleinsten<br />

Schraube gibt es teils originale Ersatzteile<br />

oder erstklassige Reproduktionen“, so Organisator<br />

Pitt Dorn. „Auch die großen<br />

Fachverlage sind mit Literatur vertreten.“<br />

Immer mehr Zuspruch findet die Modellsammlerfraktion.<br />

Die ersten Modell-Neuerscheinungen<br />

für 2013/14 werden bereits<br />

von den Händlern angeboten. Ob<br />

Bekleidung oder Vereinsbedarf, Shirts,<br />

Caps oder Fahnen und Pins – die Auswahl<br />

ist entsprechend groß. Übrigens: Im<br />

Rahmen der Bulldog-Messe <strong>im</strong> niedersächsischen<br />

Nienburg wird erstmalig eine<br />

Hallenpflugmeisterschaft ausgetragen. Infos<br />

unter: www.bulldog-messe.de<br />

TICKETS ZU GEWINNEN!<br />

14.-16. JUNI 2013<br />

Klassikwelt<br />

Bodensee 2013<br />

Diese Messe ist <strong>im</strong> Süden der Republik<br />

das Maß der Dinge, wenn es um Klassiker<br />

zu Lande, <strong>im</strong> Wasser und in der Luft<br />

geht: Die Klassikwelt Bodensee in Friedrichshafen,<br />

die in diesem Jahr vom 14.<br />

bis 16. Juni stattfindet. Exklusiv für die<br />

Leser von TRAKTOR CLASSIC verlosen<br />

wir zehn Mal je zwei Eintrittskarten!<br />

Einfach das Stichwort „Klassikwelt<br />

Bodensee“ auf einer Postkarte notieren<br />

und an die Redaktion TRAKTOR CLAS-<br />

SIC, Infanteriestraße 11a in 80797 München<br />

senden. Oder bequem per E-Mail:<br />

gewinnspiel@traktorclassic.de. Achtung:<br />

Den Absender dabei nicht vergessen.<br />

Einsendeschluss ist der 3. Mai 2013. Wir<br />

wünschen allen Teilnehmern viel Glück!<br />

cker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Tic<br />

16. und 17. März 2013<br />

16. Odenwälder Teilemarkt<br />

in Seehe<strong>im</strong>-Jugenhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Schuldorf<br />

In zwei Hallen und auf 3.000 Quadratmetern Freigelände<br />

Sonderausstellungen: Verdampfer-Schlepper, Lanz-<strong>Traktor</strong>en, Modelle<br />

(06257) 819 98, bulldogmarkt@web.de<br />

Ort: 64342 Seehe<strong>im</strong>-Jugenhe<strong>im</strong><br />

www.bulldogmarkt.de<br />

20. April 2013<br />

11. Bulldog- und Schleppertreffen<br />

in Zwickau-Auerbach<br />

Rundfahrt der Teilnehmer, Schauvorführung mit<br />

Fortschritt-Dreschsatz und Strohpresse<br />

Steffen Wagner, (0375) 440 04 82, stewa07@t-online.de<br />

Ort: 08066 Zwickau-Auerbach<br />

www.bulldogfreunde-zwickau.de<br />

8


Fundstücke<br />

aus dem Bildarchiv von<br />

Udo Paulitz<br />

Aufgespürt: Fiat-Diesel-<br />

Tragschlepper 211 R<br />

Als Fotograf und Autor ist Udo Paulitz seit Jahrzehnten ein Urgestein der Szene. Zahlreiche<br />

Bücher über Nutzfahrzeuge hat er verfasst, sein Bildarchiv ist eine wahre<br />

Schatzkammer, die er <strong>im</strong>mer an dieser Stelle für unsere Leser öffnet und einen besonderen<br />

Exoten vorstellt.<br />

<br />

<br />

Die 1899 gegründeten Turiner Fiat-Werke<br />

stellten <strong>im</strong> Jahr 1918 ihren ersten<br />

<strong>Traktor</strong> auf die Räder. Dies war ein aus<br />

einem früheren Artillerieschlepper entwickeltes<br />

Modell mit 6,2-Liter-Motor<br />

mit hängenden Ventilen. Bis 1929 konnte<br />

das Unternehmen seine jährliche<br />

Schlepperproduktion auf mehr als 1.000<br />

Einheiten steigern. Nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkrieges ging die <strong>Traktor</strong>enfertigung<br />

infolge des großen Nachholbedarfs<br />

steil nach oben. Im Frühjahr 1957<br />

wurde das neue Einstiegsmodell mit<br />

dem treffenden Beinamen „La Piccola“<br />

aus der Taufe gehoben. Nachfolger dieses<br />

Typ 18 wurde 1958 der 211 R, dem<br />

man zahlreiche Varianten zur Seite stellte.<br />

Neben dem Standardschlepper gab es<br />

einen Tragschlepper, welcher die Möglichkeit<br />

des Zwischenachs-Geräteanbaus<br />

bot. Auch eine Schmalspurversion<br />

wurde in kleinen Stückzahlen produziert.<br />

Es war ein einfacher, gut durchkonstruierter,<br />

mit 907 kg Eigengewicht<br />

sehr leichter Kleintraktor mit großer Bodenfreiheit,<br />

was für Pflegearbeiten besonders<br />

wichtig war. Unter seiner dunkelgelben<br />

Haube arbeitete ein 20 PS<br />

starker, wassergekühlter Zweizylinder-<br />

Dieselmotor aus Fiat-Produktion, der<br />

seine Leistung bei 2.300 Touren erzeugte.<br />

Das Antriebsaggregat hatte 1.135 cm 3<br />

Hubraum und war mit einem 6/2-Gang-<br />

Getriebe selbsttragend verblockt. Dieses<br />

umfasste den Geschwindigkeitsbereich<br />

von 1,9 bis 20,3 km/h. Alle diese Eigenschaften<br />

prädestinierten den kleinen<br />

Italiener für kleine Höfe, Nebenerwerbsbetriebe<br />

oder als Zweit- oder Pflegeschlepper<br />

für größere Höfe. Dieses hierzulande<br />

seltene <strong>Traktor</strong>modell wurde<br />

1965 durch den Typ 215 abgelöst.<br />

Special<br />

für nur € 9,90<br />

ker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Ticker + Tick<br />

4. und 5. Mai 2013<br />

11. Hauenebersteiner – Oldt<strong>im</strong>er – <strong>Traktor</strong>entreffen<br />

mit gemeinsamer Ausfahrt am Sonnabend um 14.00 Uhr<br />

Jürgen Sax, Favoritestraße 48, 76532 Baden-Baden, Tel. (0163) 143 64 55<br />

oder Klaus Bretzinger Tel. (07221) 604 06<br />

Ort: 76532 Baden-Baden-Haueneberstein<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013


PANORAMA<br />

Historisches und Wissenswertes<br />

MARKANTES AUS BRANCHE UND SZENE<br />

Meilensteine<br />

Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse … Was war wichtig in der Branche, bei den Herstellern und in der Szene?<br />

Klaus Tietgens hat in seinem <strong>Traktor</strong>-Kalendarium rückwärts geblättert und erinnert an dieser Stelle an die<br />

wichtigsten Begebenheiten. Eine informative Reise in die Vergangenheit.<br />

Mit Auslieferung<br />

des letzten 514<br />

Allrad (50 PS)<br />

endete bei Kramer<br />

<strong>im</strong> März 1973<br />

der „klassische“<br />

Schlepperbau.<br />

Vor 40 Jahren ...<br />

… gaben die Kramer-Werke in Überlingen und Gutmadingen einen<br />

traditionsreichen Geschäftszweig auf. Mit einem 514 Allrad<br />

verließ am 15. März 1973 der letzte Ackerschlepper klassischer<br />

Bauart die Produktionsstätte. Die schwindende Nachfrage<br />

in den kleinen Klassen hatte den einst bedeutenden Hersteller<br />

seit den 1960er-Jahren zunehmend Marktanteile gekostet. Neue,<br />

technisch aufwändige Modelle ernteten viel Anerkennung, fanden<br />

aufgrund hoher Preise jedoch zu wenige Käufer. Nachdem<br />

die Produktion der Zugmaschinen und Geländefahrzeuge bereits<br />

1972 ausgelaufen war, folgte nun der letzte von mehr als<br />

80.000 Standardschleppern. Der von 1974 bis 1980 in geringer<br />

Stückzahl gebaute Zweiwege-Trac 1014 konnte nur bedingt an<br />

diese Tradition anknüpfen. Das Werk konzentrierte sich fortan<br />

auf Bau- und Industriemaschinen, die bereits seit den späten<br />

1960er-Jahren den Löwenanteil des Umsatzes bestritten.<br />

Vor 45 Jahren ...<br />

... wurden die Fendt-Schlepper eckig. Die Ende 1966 mit dem Favorit<br />

4 präsentierte Form avancierte zum Markengesicht für die<br />

komplette Modellpalette. Auf die <strong>im</strong> März 1968 eingeführten Farmer-Typen<br />

2 DE, 2 E, 3 S und 4 S mit 35 bis 55 PS folgten drei Monate<br />

später der Fix 2 E mit 22/24 PS und der Farmer 1 E mit 30 PS.<br />

Modifikationen unter dem Blech betrafen unter anderem stärkere<br />

Motoren und verbesserte Hydraulikanlagen. Das Farmer-S-Programm<br />

mit dem modernen TWS-Feinstufen-Synchrongetriebe<br />

wurde bis 1970 auf vier Typen von 42 bis 65 PS ausgeweitet, und<br />

darüber standen schließlich drei Favorit-Modelle mit 80 bis<br />

110 PS starken Sechszylindermotoren <strong>im</strong> Angebot. Im Frühjahr<br />

1972 wurde diese Baureihe nach rund 40.000 Exemplaren durch<br />

die optisch ähnlichen, technisch verfeinerten Serien 100 und 600<br />

abgelöst. Nur das erst kurz zuvor vorgestellte 34-PS-Einstiegsmodell<br />

Farmer 1 D konnte sich noch bis 1974 <strong>im</strong> Programm halten.<br />

Der Fendt Farmer 4 S (55 PS) war ab März 1968 der stärkere<br />

Bruder des Farmer 3 S mit dem modernen TWS-Getriebe.<br />

Der 315 (33 PS)<br />

war von 1965 bis<br />

1968 der zweitkleinste Fiat-<br />

Schlepper und fand in Deutschland<br />

fast 1.200 Käufer.<br />

Vor 50 Jahren ...<br />

... fand erstmals ein italienischer Hersteller den Weg auf den<br />

deutschen Markt. Parallel zum Abverkauf ihres eigenen 20-PS-<br />

Typs S 20 übernahm die Firma Stihl den Vertrieb 30 und 40 PS<br />

starker Fiat-Schlepper, die – damals noch ungewöhnlich – wahlweise<br />

mit Allradantrieb lieferbar waren. Während Stihl sich bald<br />

aus dem Schleppergeschäft zurückzog, gründete Fiat <strong>im</strong> Juni<br />

1964 seine eigene Importzentrale, die Fiat <strong>Traktor</strong>en GmbH in<br />

Kirchseeon bei München. Ein Ausbau des Vertriebsnetzes sowie<br />

Modifikationen und Erweiterungen der Modellpalette zeigten<br />

Wirkung. 1979 rückte Fiat zum zweitstärksten Importeur hinter<br />

MF auf, lieferte den 20.000sten Schlepper in Deutschland aus<br />

und erreichte in den 1980er-Jahren Marktanteile von über fünf<br />

Prozent. Heutzutage agiert der italienische Konzern mit den<br />

Marken New Holland, CaseIH und Steyr, die hierzulande von<br />

Heilbronn aus vertrieben werden.<br />

Klaus Tietgens<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

10


NEU UND GIGANTISCH: TRAKTORMUSEUM BODENSEE<br />

Land und Technik<br />

In Gebhardsweiler am<br />

Bodensee entsteht derzeit<br />

eines der größten<br />

deutschen <strong>Traktor</strong>enmuseen.<br />

Auf über<br />

10.000 Quadratmetern<br />

werden mehr als 150<br />

Fahrzeuge vom ame -<br />

rikanischen Prärieschlepper<br />

des frühen<br />

20. Jahrhunderts über<br />

internationale Bestseller<br />

und Kuriositäten<br />

der folgenden Jahrzehnte bis hin zu Großgeräten der 1960er- und<br />

1970er-Jahre präsentiert. Zeitgenössische Accessoires wie Räder,<br />

Anbauraupen und Werkstatteinrichtungen bringen Abwechslung<br />

ins Ausstellungsgeschehen. Die Eröffnung ist für<br />

den 28. März geplant, und am 6. April lädt das Museum zum<br />

„Treffen der <strong>Traktor</strong>-Freunde 2013“. Die Besucher dieses sogenannten<br />

Profi-Tages erwartet eine Sonderschau mit seltenen und<br />

außergewöhnlichen Glühkopfschleppern. Infos: <strong>Traktor</strong>museum<br />

Bodensee, Gebhardsweiler 1, 88690 Uhldingen-Mühlhofen,<br />

www.traktormuseum.de<br />

KAROSSERIE-BLECHSCHERE VON HAZET<br />

Schneiden wie<br />

durch Butter<br />

Eine neue Karosserie-Blechschere gibt es <strong>im</strong> Programm von Hazet.<br />

Mit einer Gesamtlänge von 180 mm ist sie kompakt d<strong>im</strong>ensioniert<br />

und ermöglicht so das Arbeiten auf engstem Raum und mit<br />

kleinsten Konturen. Der Nutzer kann mit ihr durchlaufend gerade<br />

Schnitte und Figurenschnitte machen. Der Scherenkopf ist <strong>im</strong><br />

Gesenk geschmiedet. Das gute Hebelverhältnis garantiert eine<br />

opt<strong>im</strong>ale Leistung ohne großen Kraftaufwand. Die Schneiden -<br />

längen betragen 20 mm. Geeignet ist die Schere für Blechstärken<br />

bis zu 1,2 mm. Das 200 g leichte Werkzeug kann entweder linksoder<br />

rechtsschneidend geliefert werden. Weitere Informationen<br />

gibt es <strong>im</strong> Online-Katalog unter www.hazet.de und <strong>im</strong> autorisierten<br />

Fachhandel.<br />

WWW.TRAKTORCLASSIC.DE<br />

Sie haben abgest<strong>im</strong>mt:<br />

Die <strong>Traktor</strong>en-Szene wächst Jahr für Jahr beständig. Und damit<br />

auch die Nachfrage nach historischen Schleppern bei einem<br />

gleichzeitig schrumpfenden Angebot. Schnäppchen werden <strong>im</strong>mer<br />

seltener. Wo begeben Sie sich be<strong>im</strong> <strong>Traktor</strong>enkauf auf die Suche?<br />

Das Internet ist für mich die erste Wahl – Ebay, Foren, Online-Anbieter ...<br />

50,1%<br />

Der Anzeigenteil der Fach- und Tagespresse ist für mich die Infoquelle Nr. 1!<br />

21,4%<br />

Ich setzte auf Mund-zu-Mund-Propaganda und höre mich in der Szene um<br />

28,5%<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

BUCH-NEUHEIT<br />

Ästhetik pur: 100 Jahre Claas<br />

Dies ist kein Buch, dies ist ein opulentes<br />

Werk. Be<strong>im</strong> Umblättern jeder Seite<br />

ergreift den Leser ein Anflug von Ehr -<br />

furcht, so wertig und edel ist dieser<br />

mächtige Titel gestaltet. „100 Jahre besser<br />

ernten. CLAAS. Das Buch.“ gönnte<br />

sich der Landmaschinengigant aus Harsewinkel<br />

aus Anlass des 100-jährigen Firmenjubiläums. Ein Familien -<br />

unterneh men, das als innovativer Vorreiter der Branche, als High-<br />

Tech-Produzent und Global Player großen Wert auf die eigene<br />

Historie legt. Wie es sich bei einem solchen Anlass gehört, wird<br />

hier in Wort und Bild rückblickend und vorausschauend ein<br />

Profil eines der international führenden Unternehmen für<br />

Landtechnik gezeichnet. Und weil Claas ein unentwegter Pionier<br />

auf diesem Sektor ist, gerät damit zugleich die rasante Geschichte<br />

der Agrar wirtschaft während der letzten 100 Jahre ins Blickfeld.<br />

Leiden schaft für die Landwirtschaft – sie springt dem Leser auf<br />

jeder Seite des Buches förmlich ins Auge: Sie zeigt sich gleich<br />

eingangs in den ungewöhnlichen, teils surrealistisch anmutenden<br />

Bildern von Boden und Wasser und Licht sowie in der Foto -<br />

strecke von einem Arbeitstag auf dem Feld. Sie spricht aus den<br />

Texten, die ausführlich von den Ingenieursleistungen berichten<br />

und von einem unternehmerischen Denken, bei dem solide<br />

Bodenständig keit und visionärer Wagemut eine ersprießliche<br />

Allianz eingegangen sind. Das offenbart sich ebenso in den teils<br />

erstmals gezeigten Bildern von den Maschinen und ihrer<br />

Fertigung. Und diese Leidenschaft sprüht nicht zuletzt aus den<br />

Porträts, in denen sie alle vorkommen: die Familie Claas von der<br />

Gründergenera tion bis zu den heutigen Inh<strong>aber</strong>n; die Mitarbeiter;<br />

die Händler und Kunden in aller Welt. Jeder berichtet aus seiner<br />

Warte von ganz persönlichen Erlebnissen - oft witzig, manchmal<br />

anrührend. Geschichten aus der Geschichte der Firma Claas, die<br />

von einem erfolgreichen Unternehmen erzählen und von einer<br />

großen Familie. Und weil die Firma aus dem beschaulichen<br />

Harsewinkel in Westfalen global agiert, entsteht zugleich ein<br />

schillerndes Kaleidoskop vom Säen und Ernten rund um den<br />

Globus. Dieses Buch ist ein Kunstwerk. Frei von Selbstbeweih -<br />

räucherung, denn die Chronologie der Ereignisse allein spricht<br />

für sich. Technische Daten, Tabellen und Grafiken sucht der<br />

Leser indes vergebens. Ohne sie allerdings zu vermissen, wären<br />

doch nüchterne Zahlen und Fakten innerhalb der Philosophie<br />

dieses Werkes vollkommen deplatziert.<br />

100 Jahre besser ernten. CLAAS. Das Buch, 384 Seiten,<br />

mehr als 300 Fotos und Abbildungen, Format 29,8 x 32,5 cm,<br />

gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-7688-3557-2,<br />

Delius Klasing Verlag, 39,90 Euro<br />

Noch mehr Pleiten, Pech und PKW<br />

Groteske Unfälle zum Schmunzeln<br />

Wer den Schaden hat, braucht für den<br />

Spott nicht zu sorgen: Dieser heitere<br />

Fotoband zeigt 111 kuriose Verkehrs -<br />

unfälle aus aller Welt. Vom „Männchen<br />

machenden“ Lkw über mauerbrechende<br />

L<strong>im</strong>ousinen bis zum havarierten<br />

Baufahrzeug. Und weil es dabei <strong>im</strong>mer<br />

bei Blech- und Sachschäden blieb, darf<br />

über die erstaunlichen Schnappschüsse und die humorvollen,<br />

manchmal zynischen Kommentareherzhaft gelacht werden. Eine<br />

originelle Geschenkidee nicht nur für Autofahrer.<br />

Noch mehr Pleiten, Pech und PKW, 96 Seiten, Hardcover,<br />

ISBN 978-3862457236, GeraMond Verlag, 9,99 Euro<br />

11


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Hanomag Granit<br />

<strong>HANOMAG</strong>S ECKHAUBER AUF DEM PRÜFSTAND<br />

Auf dem Weg<br />

Mit ihrer Eckhaubergeneration schuf die Hanomag noch einmal<br />

eine völlig neue Schlepperbaureihe. Eines der erfolgreichsten<br />

Modelle war die Drei zylinder-Granitserie in der 40 PS-Klasse, die<br />

Bodo Wistinghausen hier genauer unter die Lupe n<strong>im</strong>mt.<br />

Es ist gewiss ein wenig spekulativ,<br />

<strong>im</strong> Nachhinein beurteilen zu wollen,<br />

welche Vorstellung die Hannoveraner<br />

Mitte der 1960er-Jahre von<br />

der Zukunft ihrer <strong>Traktor</strong>ensparte hatten.<br />

Schon seit geraumer Zeit besaßen sie mit<br />

der Rheinstahl AG eine branchenfremde<br />

Konzernmutter. Dazu war die Landmaschinensparte<br />

zwar nicht unmittelbar von<br />

der 1969/70 erfolgten Veräußerung der Hanomag-Henschel-Lastwagenfertigung<br />

an<br />

die Da<strong>im</strong>ler-Benz AG betroffen und firmierte<br />

weiterhin unter Rheinstahl-Hanomag.<br />

Wenig später fiel jedoch auch sie der<br />

neuen Konzernstrategie zum Opfer. Dabei<br />

hatte der einstige Branchenpr<strong>im</strong>us erst<br />

1967 die letztmalige Modernisierung seiner<br />

kompletten Fahrzeugpalette vollendet.<br />

Dabei spielte das Äußere offensichtlich<br />

eine größere Rolle als bei früheren Modellen.<br />

Die nüchterne, übersichtlich kantige<br />

Silhouette zeigte auch mit der Kombination<br />

aus Form und Funktion nach außen hin<br />

einen echten Zeitsprung hin zu einem modernen<br />

Industriedesign. Ihr Schöpfer war<br />

der noch heute legendäre technische Gestalter<br />

Louis Lucien Lepoix. Er arbeitete<br />

12


zum Klassiker<br />

Der letzte Modellwechsel in der<br />

Mittelklasse der Hanomag war<br />

optisch vor allem durch das sachlich-kantige<br />

Design erkennbar.<br />

Die Granit-Reihe steht in der<br />

Szene ohne Zweifel an der<br />

Schwelle zum Klassiker-Status.<br />

nicht nur für die <strong>Traktor</strong>ensparte der Hannoveraner,<br />

sondern zeichnete auch für einige<br />

zeitgenössische Hanomag- und Henschel-Lastwagen<br />

verantwortlich.<br />

Nicht nur eine neue Form<br />

Dennoch waren die Modellwechsel mehr<br />

als ein Facelift, sondern summierten sich<br />

schrittweise zu vollständigen Neukonstruktionen.<br />

Dabei blieben die Hanomag-<br />

Leute be<strong>im</strong> bewährten Prinzip der sehr<br />

hohen eigenen Fertigungstiefe. Die meisten<br />

Baugruppen wie Getriebe oder Achsen<br />

kamen ebenso aus dem eigenen Haus<br />

wie die Hydraulik. Dennoch konnten die<br />

neuen Modelle mit etlichen Veränderungen<br />

aufwarten. So waren die Fahrzeuge<br />

bis hinauf zum Mittelklasseschlepper<br />

Granit 500 – in dieser Baugröße hierzulande<br />

praktisch einmalig – als Tragschlepper<br />

mit Wespentaille angelegt. Daneben wurde<br />

durch den ersatzlosen Wegfall des<br />

Halbrahmens die selbsttragende Blockbauweise<br />

realisiert. Außerdem entfiel die<br />

Fronthaube in ihrer Funktion, denn das<br />

obere Verkleidungsteil war angeschraubt.<br />

Zum Betanken mit Diesel und zum Nach-<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

13


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Hanomag Granit<br />

Im Betrieb mit Frontlader<br />

wird die Lenkung oft als<br />

schwergängig empfunden.<br />

Der Wahlhebel für die Hydraulik (vor der<br />

Steckdose) wird <strong>im</strong> Eifer des Einsatzes<br />

schnell mal abgebrochen.<br />

Dem zu flachen Kupplungspedal<br />

wurde eine<br />

zusätzliche Trittplatte<br />

aufgesetzt.<br />

füllen von Motorenöl waren zwei Klappen<br />

eingelassen, die Nebenaggregate konn ten<br />

nur über abnehmbare Seitenteile erreicht<br />

werden. Die erste Variante hatte die Bezeichnung<br />

Granit 500/1. Bis zur Einstellung<br />

der Fertigung <strong>im</strong> Jahr 1970 wurden<br />

zwei weitere Ausführungen lanciert, 501<br />

beziehungsweise 501 E genannt. Wie bekannt<br />

sein dürfte, war damit das Ende der<br />

<strong>Traktor</strong>en aus Hannover nahezu erreicht,<br />

weshalb es kein Nachfolgemodell in der<br />

Mittelklasse mehr gegeben hat. TRAK-<br />

TOR CLASSIC hat drei Besitzer getroffen,<br />

um mit ihnen die Facetten und Eigenheiten<br />

der Modellreihe zusammen zu stellen.<br />

Die Ablösung der Rundhauber hatte<br />

schon 1964 mit der Einführung der Perfekt-Reihe<br />

begonnen – unter Verwendung<br />

eines bei Borgward entwickelten Vierzylinder-Dieselmotors.<br />

Die letzten Modelle<br />

In den nächstgrößeren Typen gelangten<br />

nach wie vor die hauseigenen, den frühen<br />

1950er-Jahren entstammenden Drei- und<br />

Vierzylindermotoren D 21 und D 28 zum<br />

Einsatz. Auch der Granit 500 hatte als Mittelklassemodell<br />

den entsprechenden Dreizylinder.<br />

Der war allerdings schon <strong>im</strong><br />

Rundhauber zum D 21 CR weiterentwickelt<br />

worden – aus dem ursprünglichen<br />

Vorkammerdiesel war ein modernerer<br />

Wirbelkammermotor geworden. Und dieser<br />

wurde auch be<strong>im</strong> Übergang in die<br />

Eckhauberepoche 1966 zunächst weiter<br />

verwendet. Die Treckerfreunde Münster-<br />

Mecklenbeck verfügen über einen 500/1<br />

aus dem ersten Baujahr. Der Vorsitzende<br />

Thomas Höppener ist ein wenig verwundert<br />

über das Interesse am Eckhauber:<br />

„Wir restaurieren regelmäßig Schlepper,<br />

<strong>aber</strong> bei unserem Granit wären wir noch<br />

gar nicht auf die Idee gekommen. Den nutzen<br />

wir noch als Hofschlepper für alle<br />

möglichen anfallenden Arbeiten.“ Und<br />

Zum Abstellen müsste<br />

das hintere Pedal<br />

getreten werden,<br />

doch die Mechanik<br />

ist oft ausgeleiert.<br />

Blick auf die<br />

Abstellmechanik<br />

von unten.<br />

Fotos, wenn nicht anders angegeben: B. Wistinghausen<br />

14


Nur be<strong>im</strong> 500/1 sitzt der Auspuff hinter der Vorderachse.<br />

Der D21CR Motor hat noch eine Reiheneinspritzpumpe, und<br />

die Hydraulikpumpe wird über Keilriemen angetrieben.<br />

Das Entfernen ist mit dem Frontschutz ein wenig komplizierter.<br />

Das GfK-Teil hat<br />

zwei Klappen für<br />

Diesel und Öl.<br />

die Westfalen wissen, warum: Der Granit<br />

ist ein genügsamer Allrounder, der mit<br />

seiner robusten Technik und einer Leistung<br />

von 40 PS auch heute noch durchaus<br />

seinen Mann stehen kann. Der D 21 CR ist<br />

ohne Tadel – einen einigermaßen verantwortungsvollen<br />

Umgang vorausgesetzt.<br />

Verschleißerscheinungen äußern sich zuerst<br />

an den Bedienelementen. Zum Abstellen<br />

des Motors etwa ist be<strong>im</strong> 500/1 ein<br />

kleines Pedal installiert. Die Funktion ist<br />

eigentlich s<strong>im</strong>pel. Durch eine Federmechanik<br />

unter dem Fußblech wird das Gaspedal<br />

so weit zurückgezogen, dass dessen<br />

Gestänge den Motor abstellt. Auch be<strong>im</strong><br />

Granit in Münster ist die Mechanik ausgeleiert<br />

und Thomas Höppener erläutert:<br />

„Dann muss man eben – etwa per Hand –<br />

das Fußgaspedal so weit hochziehen, bis<br />

die Maschine abstirbt. Besonders günstig<br />

ist das Pedal sowieso nicht platziert, da<br />

kommt man schon <strong>im</strong> Eifer der Arbeit versehentlich<br />

mit den Füßen drauf.“<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

schine ein ausgesprochener Kurzhuber.<br />

Auch bei diesen sogenannten Kompaktmotoren<br />

setzte die Hanomag auf ein – nunmehr<br />

bis zum Sechszylinder (für Brillant<br />

700 und Robust 900) reichendes – Baukastensystem.<br />

Wie ihre Vorgänger, waren sie<br />

keine reinen <strong>Traktor</strong>motoren und eigneten<br />

sich mit ihrer kompakten Bauweise auch<br />

gut für Leichtlastwagen und Baumaschinen.<br />

Im Hinblick auf die Suche nach Ersatzteilen<br />

kann das <strong>im</strong> Hinterkopf behalten<br />

werden. Neben der Rationalisierung<br />

durch die vielseitig verwendbaren Maschinen<br />

sprang eine Leistungssteigerung<br />

Leistungssteigerung bei gleichzeitiger<br />

Rationalisierung durch das Baukastensystem.<br />

Der Rammschutzbügel des Frontladers<br />

schützt den Kühler.<br />

Leistungssprung durch neue Technik<br />

Schon ein Jahr nach Einführung des Granit<br />

legten die Hannoveraner ordentlich nach<br />

und lancierten ein zweites Modell. Mit der<br />

sogenannten 100er-Serie wurde dem Granit<br />

500 ein neu entwickelter Motor spendiert.<br />

Benannt nach dem Zylinderhub von<br />

nur noch 100 Mill<strong>im</strong>etern, war die Maheraus.<br />

War der D 21 mit 40 PS offenbar<br />

ausgereizt, brachte es der neue Dreizylinder<br />

<strong>im</strong> als Granit 500 E beziehungsweise<br />

501 E bezeichneten Schlepper auf 48 PS.<br />

Zur Typenentwirrung: Auf den Typenschildern<br />

stand 501 E, an den Fahrzeugflanken<br />

500 E, denn dreistellige Verkaufsbezeichnungen<br />

mit „0“ nur in der Mitte<br />

hatte sich der französische Fahrzeughersteller<br />

Peugeot schützen lassen. Bezüglich<br />

ihrer Leistungsausbeute war die Maschine<br />

ein gelungener Wurf. Das sah auch die<br />

Eigenwerbung so. Besonders hervorgehoben<br />

wurde die Tatsache, dass sie nach Herstellerangaben<br />

für 4.000 U/min berechnet<br />

und auf 2.600 gedrosselt worden war. In<br />

der Tat weist der Granit 500 E eine recht<br />

hohe spezifische Leistung vor. Die Konkurrenten<br />

bemühten für die gleiche Leistung<br />

oft viel mehr Hubraum. Neben der<br />

Kraftentwicklung bestach der Hanomag-<br />

Motor durch das agile Ansprechverhalten<br />

und eine als ausgesprochen angenehm<br />

empfundene Laufruhe. Dieser Vorteil wird<br />

auch heute geschätzt, und gerade das Beschleunigungsvermögen<br />

steht bei den<br />

Klassikerbesitzern meist hoch <strong>im</strong> Kurs.<br />

15


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Hanomag Granit<br />

Von hinten sieht der Granit<br />

fast zierlich aus.<br />

Die Kotflügel be<strong>im</strong> 500/1 haben mannigfaltige<br />

Verstrebungen mit Hohlräumen,<br />

die zu Rostnestern werden können.<br />

Original sind die<br />

Rücklichter in den Kot -<br />

flügel eingelassen. Wenn<br />

er rostet, dann von<br />

innen nach außen.<br />

Die Vorderachse<br />

ist<br />

ein mas -<br />

sives<br />

teleskopier<br />

bares Rohr,<br />

zusätz -<br />

liches<br />

Gewicht<br />

bringt der<br />

Lampenträger<br />

aus<br />

Guss.<br />

Mitunter ist der Granit zudem deutlich<br />

schneller als die standardmäßigen 20<br />

km/h. Doch dazu später mehr.<br />

Mit 48 PS ins Holz<br />

Bei Stephan Schulz aus Lienen steht ein<br />

501 E aus dem letzten Baujahr 1970. Für<br />

den Maschinenkonstrukteur be<strong>im</strong> Landmaschinenhersteller<br />

Krone ist der Klassiker<br />

Ausgleich zum Job: „Tagsüber arbeite<br />

ich an modernen Rundballenpressen,<br />

<strong>aber</strong> zu Hause ist mir der über 40 Jahre<br />

alte Oldt<strong>im</strong>er liebgeworden.“ Seinen Granit<br />

hat er in restauriertem Zustand gekauft.<br />

Diverse Arbeiten daran macht er<br />

selber. So hat er die alte Gleichstromlichtmaschine<br />

auf ein Drehstromaggregat umgebaut.<br />

„Ich benutzte den Schlepper auch<br />

<strong>im</strong> Winter, und die alten Lichtmaschinen<br />

leisten nur 11 Ampere“, begründet der 46-<br />

16<br />

Jährige den Schritt. Er weiß aus eigener<br />

Erfahrung auch um Schwachstellen. Je<br />

nach Intensität der Arbeit, die den Fahrzeugen<br />

<strong>im</strong> Blech steckt, kann der Motor<br />

schon mal merklichen Verschleiß zeigen.<br />

Ein Kolben hatte schon leicht gefressen.<br />

Da die Maschine nasse Laufbuchsen hat,<br />

Ersatzteilpreise<br />

Lichtmaschine (AT)<br />

Batteriekasten (ohne Deckel)<br />

Bodenblech<br />

Kotflügel<br />

Seitenteil<br />

Glühkerze<br />

Bremsbelag (lang)<br />

Einspritzdüse (AT)<br />

Kolben<br />

Hauptlager<br />

540 Euro<br />

151 Euro<br />

154 Euro<br />

508 Euro<br />

205 Euro<br />

52–63 Euro<br />

70 Euro<br />

320 Euro<br />

200 Euro<br />

150–200 Euro<br />

Quelle: www.traktorteile-shop.de<br />

war die Reparatur mit dem Austausch von<br />

Kolben und Buchsen möglich. Dies sollte<br />

<strong>im</strong>mer für alle drei Zylinder geschehen.<br />

Auch wenn ein Fachmann mit der Arbeit<br />

betraut wird, rät Stephan Schulz zur Obacht.<br />

Die Ersatzkolben kommen heute oft<br />

etwa aus der Türkei. Diese Austauschteile<br />

bestehen mitunter aus so schlechtem<br />

Werkstoff, dass er es sogar vorziehen<br />

würde, einen gut erhaltenen Gebrauchtkolben<br />

zu verwenden. „Die guten von den<br />

schlechten Ersatzteilen zu unterscheiden,<br />

ist <strong>aber</strong> nicht <strong>im</strong>mer einfach“, weiß der<br />

Lienener. In jedem Fall empfiehlt er, dem<br />

Motor nach erfolgter Reparatur und weiteren<br />

zehn Stunden Laufzeit einen zweiten<br />

Ölwechsel zu spendieren, um den abgelassenen<br />

Schmierstoff auf Metallabrieb zu<br />

kontrollieren. Ein anomaler Ölverbrauch<br />

brachte Stephan Schulz überhaupt erst


auf den Schaden an seinem Motor: „Man<br />

hörte keine besonderen Geräusche und<br />

auch die Leistung blieb konstant. Zunächst<br />

fiel mir der Ölverlust gar nicht auf.<br />

Die Motoren ölen ja ab und zu mal gerne,<br />

schwitzen hier und da schon mal was aus.<br />

Dann stieg der Verbrauch <strong>aber</strong> doch stark<br />

an. Zum Glück habe ich da nicht mehr<br />

lange gezögert“, fasst er zusammen. Jetzt<br />

nutzt der 46-Jährige den Schlepper – wie<br />

viele Gleichgesinnte – zum Holzmachen.<br />

Zu diesem Zweck hat er ihm eine absenkbare<br />

Heckmulde spendiert.<br />

Nasse Buchsen und neue Einspritzpumpe<br />

Probleme mit dem Motor hatte auch der<br />

dritte Mann <strong>im</strong> Reigen. Rudolf Berg aus<br />

Hegensdorf bei Büren <strong>im</strong> Paderborner<br />

Land hat einen 501 von 1969. Die Hanomag<br />

wollte nach Auslaufen des Urmodells<br />

weiterhin eine 40-PS-Version <strong>im</strong> Angebot<br />

haben. Dafür wurde zunächst der neue<br />

Motor in der Bohrung von 100 auf 95 Mill<strong>im</strong>eter<br />

reduziert. Später wurde das wieder<br />

aufgegeben und die Leistungsreduzierung<br />

beruhte nur noch auf einer<br />

geringeren Einspritzmenge. Rudolf Berg<br />

weiß, dass bevorzugt die mittleren Zylinder<br />

schon mal einen Kolbenfresser haben<br />

können, wenn die harte Arbeit langer Jahre<br />

Überhitzungen zur Folge hatte. „Oft<br />

war dies auf schlechte Wartung zurückzuführen,<br />

etwa wenn vorne die Kühlgitter<br />

nicht gereinigt waren.“ Im besten Fall ist<br />

hinter dem Kühlergrill ein zweites Lamellenblech<br />

installiert, das für die regelmäßige<br />

Reinigung einfach demontiert werden<br />

kann. Von eventuellen thermischen Problemen<br />

abgesehen, hatte der 46-Jährige einen<br />

anderen Motorschaden, dem er <strong>aber</strong><br />

<strong>im</strong>merhin den Schlepper verdankt. Er erzählt<br />

die Geschichte: „Der Vorbesitzer hatte<br />

den Hanomag zum Holzrücken <strong>im</strong> Gebrauch.<br />

Irgendwann stand die Maschine<br />

schlagartig und war nicht mehr zu bewegen.<br />

Durch den Schaden wurde der Granit<br />

sofort zum Schlachtfahrzeug und Teileträger.<br />

Doch dafür war er eigentlich zu schade<br />

– und dann kam ich ins Spiel.“ Da war<br />

dann auch klar, dass bei der Restaurierung<br />

der Motor die meiste Arbeit machen würde.<br />

Im vorderen Zylinder war ein Ventil<br />

abgerissen, hatte sich mit dem Kolben<br />

getroffen und <strong>im</strong> Kopf ein Loch hinterlassen.<br />

Die Ursache konnte in einem abgescherten<br />

Sicherungssplint an der Kippehebelwelle<br />

geortet werden, die daraufhin<br />

wanderte. Rudolf Berg: „Das ist zwar nicht<br />

unbedingt als Schwachstelle bekannt,<br />

Gute Gewichtsverteilung und Pendelachse<br />

machen den Granit ausreichend geländegängig.<br />

<strong>aber</strong> der Grund könnte schon typisch in<br />

eben der Splintsicherung sein. Wenn<br />

möglich, sollte der Zustand der Kipphebelwellen<br />

und deren Splinte bei einem<br />

Altfahrzeug überprüft werden.“ Drei neue<br />

Wechseln der Buchsen: Erst massive<br />

Gewalt brachte den gewünschten Erfolg.<br />

Kolben und einen anderen Kopf konnte er<br />

bei Ebay ersteigern. Be<strong>im</strong> Wechsel der<br />

Buchsen rät der Schlosser, sich auf Probleme<br />

einzustellen. Normalerweise sollten<br />

sich diese rausdrücken lassen. Weil<br />

die Hanomag schon bei Erstauslieferung<br />

Die Arretierung der Hydraulikhebelei<br />

wird nicht selten<br />

be<strong>im</strong> Aufsteigen abgetreten.<br />

laut Werbung Frostschutzdauerfüllungen<br />

verwendete, sollte übermäßiger Rost oder<br />

die mitunter bei früheren wassergekühlten<br />

Motoren beobachtete Kavitation an<br />

den Buchsen be<strong>im</strong> Granit eigentlich kein<br />

Problem darstellen. Gleiches gilt für Frostschäden<br />

am Block. Doch in Hegensdorf<br />

wollten die Buchsen natürlich nicht raus.<br />

Um mehr Kraft ansetzen zu können, versuchte<br />

es der Schlosser bald mit Ziehen,<br />

welches <strong>aber</strong> erst mit recht massiver Gewalt<br />

den gewünschten Erfolg brachte.<br />

Ebenfalls unter guter Beobachtung sollten<br />

Einspritzpumpe und Kraftstoffversorgung<br />

stehen. Die Verteilereinspritzpumpen der<br />

Kompaktmotoren haben nicht den besten<br />

Abgerissen: Mit der<br />

langen Pedalmechanik<br />

wird auf die<br />

Dauer zu viel Kraft<br />

auf die Kupplungswelle<br />

ausgeübt.<br />

Der kleine Knauf<br />

unten dient als Kaltstarthilfe<br />

und zum<br />

Abstellen.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

17


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check<br />

Die neue Anordnung<br />

der Rücklichter<br />

sowie<br />

die Holzsitze<br />

sind nicht<br />

original, <strong>aber</strong><br />

gelungen.<br />

Auch Rudolf Berg schwört auf eine moderne Drehstromlichtmaschine.<br />

Der Auspufftopf sitzt be<strong>im</strong> 100er-Motor direkt am Zylinderkopf.<br />

Mit der kleinen Pumpe und bei geöffnetem Ventil am Diesel -<br />

filter kann vorgepumpt oder entlüftet werden. Vorsicht: Der<br />

kleine Hebel an der Pumpe bricht schon mal ab.<br />

Ruf. Zum einen lässt das Startverhalten<br />

der Motoren bisweilen zu wünschen übrig<br />

– etwa be<strong>im</strong> Kaltstart und besonders<br />

nach längeren Standzeiten. Rudolf Berg:<br />

„Es macht den Eindruck, dass die Fördermenge<br />

be<strong>im</strong> Startvorgang zu gering ist.<br />

Den Motor kriegt man normalerweise<br />

auch nach längeren Versuchen nicht zum<br />

Qualmen. Unter Umständen ist der Fehler<br />

dann bei der Flügelzellenpumpe zu suchen,<br />

die beispielsweise aufgrund verschlissener<br />

Dichtungen nicht genug<br />

Druck in der Einspritzpumpe aufbaut.<br />

Auch Vorglühen hilft da nicht <strong>im</strong>mer, oft<br />

muss man so lange orgeln, da ist das<br />

System längst wieder kalt.“ Dabei hatte<br />

die Hanomag dem 100er-Motor schon<br />

eine Kaltstarthilfe spendiert. Über einen<br />

Seilzug unten rechts an der Armaturen -<br />

tafel wird ein entsprechender Hebel an<br />

der Pumpe bedient, der den Einspritzzeitpunkt<br />

verstellt. Ganz durchge zogen, dient<br />

der Knauf gleichzeitig zum Abstellen des<br />

Motors. Dazu ist die Verteilereinspritzpumpe<br />

empfindlicher <strong>im</strong> Gebrauch, denn<br />

sie schmiert sich selbst über den Kraftstoff.<br />

Das macht sie anfällig gegen Feuchtigkeit.<br />

Die könnte zum Beispiel mit abgesetztem<br />

Kondenswasser aus dem Tank<br />

bis in die Pumpe gelangen. Deshalb sollten<br />

die Dieselfilter gut gewartet werden.<br />

Unten haben sie eine Ablassschraube,<br />

und Stephan Schulz empfiehlt, diese tatsächlich<br />

auch regelmäßig zu benutzen.<br />

Das Wasser sammelt sich dort und kann<br />

abgetrennt werden. Rudolf Berg geht noch<br />

weiter: „Bei jeder zweiten Tankfüllung<br />

setzte ich etwas Zweitaktöl zu, das verbessert<br />

die Schmierung der Pumpe. Wenn<br />

der Schlepper länger stehen soll, sauge<br />

ich über den Anlasser – der Motor darf<br />

dabei nicht starten – aus einem Kanister<br />

Petroleum in die Pumpe. Die Reihen -<br />

Zur besseren Schmierung der Einspritz pumpe<br />

Zweitaktöl be<strong>im</strong> Tanken zumischen.<br />

pumpen des D 21 haben hingegen einen<br />

ei genen Ölkreislauf. Stephan Schulz:<br />

„Die waren zumindest robuster und<br />

schluckten alles. Ich habe sogar schon gehört,<br />

dass Leute die 100er-Motoren auf<br />

Reihenpumpen umgebaut haben sollen.“<br />

Ins gesamt ist es ratsam, bei der Pumpe<br />

18


Die schweren Gussteile an der Vorderachse<br />

erschweren die Lenkung, sorgen dafür<br />

<strong>aber</strong> für guten Bodenhalt.<br />

Die Elektrik ist nicht anfällig und sieht<br />

hier noch gut aus, trotzdem sollte sie<br />

nicht unbeachtet bleiben.<br />

Massive Trommelbremsen sorgen –<br />

gut gewartet – für eine ordentliche<br />

Verzögerung.<br />

Leider nur selten erhalten sind Anbauaggregate<br />

wie hier der Mähwerksantrieb.<br />

Die Handbremse wirkt über eine separate<br />

Trommel auf das Getriebe.<br />

Das abgerissene Ventil schlug ein Loch in<br />

den Zylinderkopf.<br />

vom Granit noch mehr auf die korrekte<br />

Einstellung zu achten als dies natürlich<br />

ohnehin bei allen Schleppern gut wäre.<br />

TRAKTOR CLASSIC hat exakt hierzu in<br />

der letzten Ausgabe über ein Einspritzpumpenseminar<br />

berichtet. Um die Starteigenschaften<br />

der Maschine zu opt<strong>im</strong>ieren,<br />

setzt Rudolf Berg neben der<br />

nachträglich eingesetzten Drehstromlichtmaschine<br />

auf einen stärkeren Anlasser<br />

mit 2,5 PS gegenüber dem Original mit 1,8<br />

PS. „Außerdem lässt sich noch ein 9-Volt-<br />

Schnell-Lauf-Anker <strong>im</strong> Anlasser nachrüsten“,<br />

weiß der 46-Jährige. Manchmal werden<br />

zudem auch noch Vorwärmer für das<br />

Kühlwasser eingebaut.<br />

Prägender Antrieb<br />

Neben den Motoren war es in erster Linie<br />

das neu entwickelte Leichtschaltgetriebe,<br />

das den Charakter des Granit prägte. Mit<br />

jeweils drei Vorwärtsgängen in den Gruppen<br />

Kriech – Acker – Straße plus jeweils<br />

einem Rückwärtsgang pro Gruppe verfügte<br />

der Eckhauber über einen Antrieb, der<br />

gut auf die Einsatzbedingungen eines mittelschweren<br />

Schleppers ausgerichtet war.<br />

Das auch <strong>im</strong> kleineren Parallelmodell Perfekt<br />

400 E verbaute Klauengetriebe macht<br />

auch nach vielen Jahren nur selten Probleme.<br />

Schwierigkeiten be<strong>im</strong> Schalten finden<br />

häufig nur in ausgeleierten Federn<br />

und Hebeleien ihre Ursache, erkennbar an<br />

Technische Daten Hanomag Granit 500<br />

Technische Bezeichnung 500/1 (S) 501 (S) 501 E(S)<br />

Bauzeit 3/1966 – 12/67 1/1968 – 70 6/1967 – 70<br />

Neuzulassungen in D 2.044 2.292 3.381<br />

Motor D21CR1 D131R / D132R1 D132R2<br />

Verfahren Wirbelkammer Wirbelkammer Wirbelkammer<br />

Kühlung Wasser Wasser Wasser<br />

Zylinderzahl 3 3 3<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.099 2.126; ab 1969: 2.356 2.356<br />

Bohrung x Hub (mm) 90 x 110 95 x 100; ab 1969: 100 x 100 100 x 100<br />

Leistung (PS/bei U/min) 40 bei 2.400 40 bei 2.600 48 bei 2.600<br />

Drehmoment (Nm/bei U/min) 133 bei 1.700 125 bei 1.600; ab 1969: 128 bei 1.500 143 bei 1.700<br />

Getriebe Hanomag G 235 Hanomag G 236 Hanomag G 236<br />

Gänge v/r 3 x (3 / 1) = 9 / 3 3 x (3 / 1) = 9 / 3 3 x (3 / 1) = 9 / 3<br />

Höchstgeschw. (km/h) 20 bis 28 20 bis 28 20 bis 28<br />

Leergewicht (kg) 2.100 2.070 2.070<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 3.450 3.450 3.450<br />

Länge (mm) 3.420 3.420 3.420<br />

Breite (mm) 1.580 1.765 1.765<br />

Höhe (mm) 1.540 1.590 – 1.700 1.590 – 1.700<br />

Radstand (mm) 2.035 2.100 2.100<br />

Bodenfreiheit (mm) 390 – 425 390 – 425 390 – 425<br />

Wendekreis (m) 7 (mit Lenkbremse 6,4) 7 (mit Lenkbremse 6,4) 7 (mit Lenkbremse 6,4)<br />

Spurweite v/h (mm) 1.250-1.800 / 1.370-1.720 1.250-1.800 / 1.370-1.720 1.250-1.800 / 1.370-1.720<br />

Bereifung vorn 5.50-16; 6.00-16; 7.50-16 5.50-16; 6.00-16; 7.50-16 5.50-16; 6.00-16; 7.50-16<br />

Bereifung hinten 10-28; 11-28; 13-28; 9-32; 11-32; 9-36; 11-36<br />

Serienausstattung<br />

Trommelbremsen hinten, Einzelradbremse, Motorzapfwelle(n), Heckhydraulik, Zugwiderstandsregelung, Teleskopvorderachse,<br />

Auspuff nach unten bzw. ab Ende 1969 wahlweise nach oben, ZF-Gemmerlenkung (GD28), gefederter<br />

Komfortsitz<br />

Sonderausstattung<br />

Mähwerk, Pilot-Regelhydraulik, Frontlader LFE/Hanomag Gr. III (auch andere Fabrikate), Fritzmeier-Verdeck<br />

(M215), Arbeitsscheinwerfer hinten, Radgewichte, Abreisskupplung, Schnellgang, Riemenscheibe<br />

Kaufpreis (DM) – 14.630 (1968) 15.870 (1968)<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

19


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>check: Hanomag Granit<br />

Der Eckhauber präsentiert sich in<br />

Bestform. Der mächtige Überroll -<br />

käfig ist original von der Hanomag.<br />

Wichtig für die Gängigkeit der Verteilerpumpe ist in jedem Fall<br />

die Rückholfeder.<br />

An der Ablassschraube des Dieselfilters sollte regelmäßig Kondenswasser<br />

abgelassen werden.<br />

herausspringenden Gängen oder wandernden<br />

Schalthebeln.<br />

Und jetzt endlich zurück zur Geschwindigkeit:<br />

Der Granit-Eckhauber war in allen<br />

Ausführungen mit einem optionalen<br />

Schnellganggetriebe zu haben, das für Geschwindigkeiten<br />

bis 28 km/h gut war. Doch<br />

Rudolf Berg weiß dazu anzumerken:<br />

„Nicht jeder Granit, der über 20 km/h läuft,<br />

muss gleich ein S-Getriebe haben, etwa 3<br />

km/h mehr sind auch mit größeren Reifen<br />

herauszuholen.“ Eigentlich weist ein „S“<br />

auf dem Typenschild zuverlässig auf den<br />

Schnellläufer hin – vorausgesetzt, der Originalantrieb<br />

ist noch verbaut. Wer sicher<br />

gehen will, kann zählen. Die Ritzelwelle<br />

hat 14 Zähne statt 11 und das Stirnrad 47<br />

statt 50. Übrigens werden alle Gänge<br />

schneller, auch die Rückwärtsgänge. Und<br />

20<br />

die haben es sowieso in sich. Auf Grund<br />

des Getriebeaufbaus erreicht der Schlepper<br />

auch in der dritten Rückwärtsstufe fast 20<br />

bzw. als Schnellläufer etwa 25 km/h. Rudolf<br />

Berg lacht: „Das sollte ein Fahranfänger<br />

<strong>im</strong> Hinterkopf haben, denn das geht<br />

sonst schon mal richtig nach hinten los.“<br />

mas Höppener: „Das war damals schon<br />

nicht mehr konkurrenzfähig.“ Für den Betrieb<br />

nicht ganz unproblematisch war zudem<br />

das außerordentlich flach angesetzte<br />

Pedal. Mit nassen Sohlen rutschte der<br />

Bauer da schon mal gerne ab, besonders<br />

wenn das Profil abgenutzt war. Eine individuelle<br />

Nachrüstlösung zeigt der Münsteraner<br />

am 500/1. „Die ist zwar noch vom<br />

Vorbesitzer, hat sich <strong>aber</strong> bis heute auf jeden<br />

Fall bewährt“, fasst er zusammen.<br />

Auch der Hebel am Eingang zur Kupplung<br />

sollte auf Risse überprüft werden. Er<br />

reißt nämlich mitunter ab. Schon auf den<br />

ersten Blick lassen sich die Antriebe ab<br />

1967 erkennen. Die Hannoveraner hatten<br />

das Manko einer fehlenden höheren Zapfwellendrehzahl<br />

erkannt und nachgelegt.<br />

Oberhalb der ursprünglichen ersten Zapf-<br />

Websites/Clubs/Foren<br />

www.hanomagfreunde.homepage24.de<br />

www.hanomag-club.de<br />

www.hanomag-traktoren.de<br />

Aus eins mach zwei<br />

Über eine nachgeschaltete trockene Doppelkupplung<br />

kann eine Motorzapfwelle<br />

betrieben werden, die <strong>aber</strong> in der ersten<br />

Ausführung nur mit 540 U/min lief. Tho-


Ein separates, abnehmbares<br />

Schutzgitter<br />

sollte vor jedem<br />

Kühler sitzen.<br />

Die Gemmerlenkung ermöglicht<br />

einen weiten Radeinschlag.<br />

Die Achsschenkel<br />

sollten gut gefettet sein.<br />

Stephan<br />

Schulz hat<br />

sich zum<br />

Arretieren<br />

des Blinkerhebels<br />

ein<br />

Provisorium<br />

gebaut.<br />

welle wurde eine zweite eingepflanzt, die<br />

mit 1.000 U/min zu Werke ging. Der Einfachheit<br />

der Nachrüstung geschuldet,<br />

drehten sich bei Inbetriebnahme <strong>im</strong>mer<br />

gleich beide. Auf die Hinterräder wirken<br />

gut d<strong>im</strong>ensionierte Trommelbremsen. Da<br />

die Beläge erfahrungsgemäß oft jahrzehntelang<br />

ohne Austausch arbeiten mussten,<br />

sollte bei unrestaurierten Altschleppern<br />

hier eine Revision vorgesehen werden.<br />

Wenn die verhärteten Beläge unregelmäßig<br />

anlagen, ist auch ein Ausdrehen der<br />

Trommeln anzuraten, um die Bremswirkung<br />

zu opt<strong>im</strong>ieren. Dann sind <strong>aber</strong> unbedingt<br />

entsprechend dickere Übermaß-<br />

Beläge zu verwenden.<br />

Das Hanomag-Pilotsystem genoss einen<br />

legendären Ruf, war <strong>aber</strong> umstritten.<br />

Umschalthebel saß etwas unglücklich exponiert<br />

oben am rechten hinteren Ende<br />

des Blockes und wurde daher nicht selten<br />

abgebrochen. Das Gleiche gilt für die Arretierung<br />

der Hydraulikbedienung. Optional<br />

war das legendäre Pilotsystem der<br />

Hannoveraner erhältlich. Leider sind diese<br />

Geräte heute außerordentlich selten<br />

erhalten. In ihrer aktiven Zeit hatten sie<br />

einen sehr widersprüchlichen Ruf. Während<br />

sich die einen gerne an die gute Arbeit<br />

damit erinnerten, wurde sie von anderen<br />

als nutzlos verteufelt. In jedem Fall<br />

war die Gerätschaft mit den Tasträdern<br />

recht komplex und wurde schon aus diesem<br />

Grund wohl meist nicht über die Jahre<br />

aufgehoben. In der Grundausstattung<br />

war der Granit 500 mit zwei Hydraulikschaltkreisen<br />

ausgestattet. Für das Mähwerk<br />

war ein hydraulischer Ausheber er-<br />

Vorsicht mit der Wanne<br />

Serienmäßig saß auf dem Getriebe der<br />

selbstkonstruierte Hydraulikblock. Mit einer<br />

max<strong>im</strong>alen Hubkraft von 1.650 Kilogramm<br />

an den Unterlenkern war er<br />

ausreichend kräftig für die meisten klassenüblichen<br />

Gerätschaften der damaligen<br />

Zeit. Für Reparatureingriffe sollte der Besitzer<br />

heute auf eine Überraschung gefasst<br />

sein. Getriebe und Hydraulik befinden<br />

sich in der Tat in einem einzigen Block<br />

übereinander. Ihre beiden Ölinhalte sind<br />

nur durch eine Kunststoffwanne voneinander<br />

getrennt. Be<strong>im</strong> Zerlegen des Gehäuses<br />

ist darauf zu achten, die Wanne<br />

etwa an den Rändern nicht zu beschädigen.<br />

Wahlweise konnte der Kraftheber als<br />

Lage-/Freiganghydraulik oder mit Zugwiderstandsregelung<br />

betrieben werden. Der<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Ab 1967 standen zwei Zapfwellen zur Verfügung<br />

– oben mit 540 und unten mit<br />

1.000 U/min.<br />

Der Wahlhebel für die Hydraulik und der<br />

Regelstift für die Zugwiderstandssteuerung<br />

sollten funktionieren.<br />

21


SERVICE<br />

Die Heckmulde ist für<br />

Stephan Schulz unverzichtbares<br />

Utensil für sein Hobby.<br />

Der Einstieg des Verdecks ist während der<br />

Fahrt <strong>im</strong>mer zu schließen, sonst schleift<br />

die Persenning am Hinterrad.<br />

hältlich und als Tragschlepper konnten<br />

auch Zwischenachsgeräte angetrieben<br />

werden. Apropos Tragschlepper: „Ich<br />

kann mich gar nicht daran erinnern, einen<br />

Granit mal mit Zwischenachsgeräten <strong>im</strong><br />

Einsatz gesehen zu haben“, so Thomas<br />

Höppener. „Das Mittelstück ist zwar<br />

schlank, <strong>aber</strong> auf den ersten Blick fehlen<br />

die Ansatzmöglichkeiten für Geräte.“ Stephan<br />

Schulz weiß in diesem Zusammenhang:<br />

„Das Tragschlepperkonzept sollte<br />

eine zusätzliche Option sein, <strong>aber</strong> optisch<br />

erschien der Granit seinen Konstrukteuren<br />

dann wohl <strong>im</strong> Mittelstück zu filigran.<br />

Man hatte offenbar Sorge, dass die Käufer<br />

den Schlepper als zerbrechlich ansehen<br />

würden und verbarg die Wespentaille unter<br />

einer Blechverkleidung.“<br />

Die Grenzen der Lenkung<br />

Häufig hingegen war der Frontladerbetrieb<br />

ein gewichtiger Teil des Arbeitslebens<br />

eines Granit. Die Hanomag baute<br />

über ihre Tochter LFE sogar extra auf ihre<br />

Schlepper zugeschnittene Lader. Dafür<br />

Ansatzmöglichkeiten für Zwischenachsgeräte<br />

wurden hinter einer Blechfassade verborgen.<br />

An den Aufnahmen für die<br />

Zwischenachsgeräte kann die<br />

Persenning befestigt werden.<br />

konnte ein dritter Hydraulikkreis installiert<br />

werden. Einziges Manko: Durch das<br />

auf der Vorderachse lastende Mehrgewicht<br />

wurde die Lenkung recht schwergängig<br />

und machte den Granit <strong>im</strong> Betrieb<br />

etwas unhandlich. Die auch ohne Frontlader<br />

schon recht hohe Vorderachslast wundert<br />

Thomas Höppener nicht: „Die massive<br />

Vorderachse ist zusätzlich für eine<br />

sechsfache Spurverstellung teleskopierbar.<br />

Da steckt also ein zweites Rohr drin,<br />

das bringt Gewicht.“ Dazu kommt die hanomagtypische<br />

Stabilisierung der Achse<br />

nach hinten. Zudem ist der Lampenträger<br />

als Vorderachsgewicht aus Guss gefertigt.<br />

„Im normalen Einsatz war genau diese<br />

Lastverteilung eigentlich ein Vorteil für<br />

den Granit“, so der Münsteraner. „Er war<br />

so gut austariert, dass er auch in unwegsamem<br />

Gelände sicher bewegt werden<br />

konnte und vorne nicht hochging.“ Die<br />

Hanomag setzte be<strong>im</strong> Granit die bewährte<br />

ZF-Gemmerlenkung ein, um die Wendigkeit<br />

zu gewährleisten. Etwa durch eindringende<br />

Feuchtigkeit ins Lenkgetriebe<br />

Eigentümer<br />

Rudolf Berg<br />

Hauptstraße 38<br />

33142 Büren-Hegensdorf<br />

Stephan Schulz<br />

Ringeler Straße 189<br />

49536 Lienen<br />

Thomas Höppener<br />

Haselstiege 9<br />

48341 Altenberge<br />

kann deren Leichtgängigkeit <strong>aber</strong> der Korrosion<br />

zum Opfer fallen. Bei auffällig unwilliger<br />

Lenkung sollte durchaus mal das<br />

ganze System vom Getriebe bis hin zum<br />

Achsstabilisator unter die Lupe genommen<br />

werden.<br />

Fazit und heutige Lage<br />

Bei den verschiedenen Varianten des Granit-Eckhaubers<br />

gibt es für die Teileversorgung<br />

und angestrebte Originalität be<strong>im</strong><br />

Restaurieren einiges zu beachten. Das beginnt<br />

bereits be<strong>im</strong> 100er-Motor. Die 95er-<br />

Kolben werden mittlerweile rar. Rudolf<br />

Berg: „Es gibt sie wohl auch als Nachfertigung<br />

nicht mehr, bei Reparaturen werden<br />

meist gleich 100er eingesetzt.“ Es gibt drei<br />

Auspuffvarianten. Der D 21-Motor hat den<br />

Topf hinter der Vorderachse und ist mit<br />

den anderen Versionen natürlich nicht<br />

kompatibel. Aber selbst bei den späteren<br />

Kompaktmotoren gibt es zwei Möglichkeiten,<br />

nach unten und nach oben – original<br />

eigentlich nur bei den späten E-Modellen.<br />

Rudolf Berg aus Hegensdorf hat seinen 501<br />

restauriert: „Der Vorbesitzer hatte wenig<br />

fachmännisch den Auspuff nach oben verlegt<br />

und dabei ein großes Loch in die Haube<br />

geschnitten. Die Arbeit mit dem GfK ist<br />

für einen Treckerschrauber eher ungewohntes<br />

Terrain.“ Das Teil ist auch nicht<br />

unbedingt unter allen Modellen tauschbar.<br />

In den frühen Ausführungen etwa sind<br />

Klappen eingesetzt, um Diesel- und Ölstutzen<br />

zu erreichen. Auch bei den Blechteilen<br />

setzt sich das fort. So gibt es etwa zwei<br />

verschiedene Seitenteile. Die Lampenträger<br />

sind bis auf die ganz späten Modelle<br />

aus Guss, dann nur noch aus Blech. Die<br />

hinteren Kotflügel sehen zumindest auf<br />

den ersten Blick gleich aus, weichen <strong>aber</strong><br />

<strong>im</strong> Detail voneinander ab. Zwar sind sie<br />

<strong>im</strong> Prinzip austauschbar, blöd ist <strong>aber</strong>,<br />

22


MERKZETTEL<br />

<strong>HANOMAG</strong> <strong>GRANIT</strong><br />

- Der Hanomag Granit Eck -<br />

hauber ist robust und alltagstauglich<br />

und auch heute<br />

noch <strong>im</strong> Einsatz zu finden.<br />

- Das Modell ist noch nicht<br />

gänzlich in der Oldt<strong>im</strong>er -<br />

szene angekommen und<br />

daher mitunter recht günstig<br />

zu kriegen.<br />

- Bis auf die Verteilereinspritz -<br />

pumpe ist er gutmütig und<br />

auch für Anfänger geeignet.<br />

- Besonders mit dem Schnell -<br />

gang getriebe und dem agilen<br />

Kurzhub-Kompaktmotor<br />

ist der Granit vergleichsweise<br />

gut für Ausfahrten <strong>im</strong> heutigen<br />

Straßenverkehr geeignet.<br />

- Die Ersatzteilversorgung wird<br />

unterschiedlich bewertet und<br />

ist nicht unbedingt billig.<br />

Die Eckhauber aus Hannover sind robust, alltagstauglich und werden oftmals günstig<br />

angeboten. Für Einsteiger in die Oldt<strong>im</strong>erei durchaus geeignet.<br />

wenn nur einer gewechselt werden muss.<br />

Denn auf der Außenseite zeichnen sich<br />

unterschiedliche Verstrebungen durch das<br />

Metall ab. Gemein ist ihnen <strong>aber</strong>, dass den<br />

Verstärkungen auf der Innenseite Hohlräume<br />

entsprechen, und diese wiederum sind<br />

recht zuverlässige Rostnester. Besonders<br />

weil wohl nur selten eine Prophylaxe erfolgte,<br />

etwa mit Wachs, was <strong>aber</strong> durchaus<br />

sinnvoll sein kann. Wenn der Rost erst zur<br />

Außenseite durchgekommen ist, droht<br />

viel Arbeit oder gleich der Austausch. Die<br />

Rücklichter sind relativ aufwendig ins<br />

Blech eingelassen, <strong>aber</strong> Rudolf Berg zeigt,<br />

dass auch ein Versetzten der Lichter und<br />

Zuschweißen der alten Aussparungen zu<br />

zufriedenstellenden – wenn eben auch<br />

nicht ganz originalen – Ergebnissen führen<br />

kann. Das gleiche gilt für die Kotflügelsitze:<br />

Selbst bei gut erhaltenen Exemplaren<br />

neigen die Rohre der Lehnen zum<br />

Durchrosten. Rudolf Berg: „Weil ich tatsächlich<br />

schon mal Leute mitnehme, habe<br />

ich meinem Granit eine etwas komfortablere<br />

Ausführung spendiert – selbstgebaut<br />

natürlich.“ Da erkennt auch TRAKTOR<br />

CLASSIC an, dass sich der Hegensdorfer<br />

damit Mühe gegeben hat und mit dem Ergebnis<br />

gut leben kann. Anfang 1970 mussten<br />

alle neuen Schlepper mit Umsturzschutz<br />

ausgerüstet sein. Die Hanomag setzte<br />

auf ein eigenes Sicherungssystem. Die<br />

eindrucksvollen Bügel an dem 501 E von<br />

Stephan Schulz sind also in der Tat original,<br />

ebenso wie die vorderen Kotflügel. Bei<br />

der Suche nach geeignetem Ersatz ist hierbei<br />

zu berücksichtigen, dass die Originale<br />

höhenverstellbar waren und auf der linken<br />

Seite bei starkem Einschlag der Räder mit<br />

der Spurstange kollidieren.<br />

Darum war <strong>im</strong><br />

Original eine Aus -<br />

sparung eingearbeitet.<br />

Insgesamt gilt die Ersatzteillage<br />

der Eckhauber<br />

als vergleichsweise<br />

schlecht. Das<br />

kann Stephan Schulz<br />

zwar nicht bestätigen,<br />

Es besteht durchaus noch die Chance, einen von<br />

fast 10.000 gebauten Eckhaubern zu bekommen.<br />

<strong>aber</strong> auch er machte zumindest bereits<br />

eine unschöne Erfahrung. Vor einiger Zeit<br />

benötigte er einen Blinkerhebel. Der gekaufte<br />

Ersatz passte <strong>aber</strong> nicht richtig, so<br />

dass der Ingenieur aus Lienen sich erst mal<br />

eine kleine Arretierung gebaut hat. Bei Betätigung<br />

wird der Hebel jetzt provisorisch<br />

arretiert. „Man muss sich halt auch mal zu<br />

helfen wissen.“ Insgesamt besteht durchaus<br />

noch die Chance, einen von fast 10.000<br />

in nur knapp fünf Jahren gebauten Eckhaubern<br />

zum Restaurieren zu bekommen.<br />

Nicht wenige werden noch <strong>im</strong> Einsatz zu<br />

finden sein, denn zumindest <strong>im</strong> Nebenerwerb<br />

auf kleineren Flächen können sie<br />

noch heute ihren Mann stehen. Erst allmählich<br />

sind sie in den Fokus der Klassikerfreunde<br />

gekommen. Leider sind sie nur<br />

selten vollständig, Sonderausstattungen<br />

wie Pilot-Anlage oder etwa Mähwerk fehlen<br />

meist.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

Im unrestaurierten<br />

Zustand finden sich<br />

noch etliche Granit<br />

<strong>im</strong> Einsatz.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

23


GESCHICHTE<br />

Schwäbische Un<strong>im</strong>og-Wurzeln<br />

Bei den ersten Un<strong>im</strong>og-Testfahrten am Nordrand der Schwäbischen Alb war das Fahrzeug noch nicht verkleidet. Die Entwicklungsingenieure<br />

wollten genau beobachten, wie sich das neuartige Fahrgestell bei den Geländefahrten verhält und bewährt.<br />

DIE FRÜHGESCHICHTE DES UNIMOG<br />

Aus der Not<br />

geboren<br />

Die Un<strong>im</strong>og-Geburtsstunde schlug <strong>im</strong> Jahre 1946 in einer traditionsreichen Silber -<br />

warenfabrik in Schwäbisch Gmünd. Mutige Ingenieure, weitsichtige Investoren und<br />

die US-Besatzer waren die Geburtshelfer. Heino Schütte machte sich auf Spurensuche<br />

der frühen Entwicklungsgeschichte des legendären Universal-Motor-Gerätes.<br />

Fotos: H. Schütte/Archiv P. Kurze<br />

24


Mit diesem Entwicklungs- und Produktionsantrag wurde<br />

<strong>im</strong> Jahre 1946 der amerikanischen Besatzungsarmee<br />

in Süddeutschland ein „Motordriven Universal Vehicle<br />

for Agriculture” schmackhaft gemacht – sozusagen die<br />

Geburtsurkunde des Un<strong>im</strong>og.<br />

Blick in den Entwicklungs- und Produktionsantrag,<br />

der die misstrauischen US-Besatzer davon<br />

überzeugen musste, dass es sich um ein landwirtschaftliches<br />

Gerät handelt.<br />

Der Un<strong>im</strong>og wurde zunächst nicht auf Automobilmessen<br />

präsentiert, sondern auf Landwirtschaftsausstellungen.<br />

Stolz pilgerten die Mitarbeiter von Erhard &<br />

Söhne mit ihren Verwandten zu diesen Präsentationen.<br />

Werbeprospekt aus<br />

den Anfangsjahren der Serienproduktion. Interessant<br />

ist die betont he<strong>im</strong>atverbundene Darstellung<br />

der Drei Kaiserberge an den ersten Produktionsorten<br />

Schwäbisch Gmünd und Göppingen (Boehringer).<br />

Wir schreiben exakt den 9. Oktober<br />

1946. Eines der ersten<br />

kräftigen Wirtschaftswunderkinder<br />

der noch zu gründenden<br />

Bundesrepublik Deutschland erblickt<br />

das Licht der Welt: Das Universal-Motorgerät,<br />

wenig später nur noch kurz Un<strong>im</strong>og<br />

genannt. Und dieses deutsche Wirtschaftswunderkind<br />

sollte die Welt erobern,<br />

als Expeditionsfahrzeug ebenso<br />

wie als zuverlässiges Arbeitstier mit vielerlei<br />

Einsatzmöglichkeiten. Be<strong>im</strong> Militär<br />

ebenso wie bei den Feuerwehren und anderen<br />

Hilfsorganisationen rund um den<br />

Globus. Und vor allem natürlich in der<br />

Land- und Forstwirtschaft.<br />

An jenem Herbstmorgen rollte der erste<br />

Un<strong>im</strong>og einer sechs Prototypen umfassenden<br />

Vorserie aus der kleinen Werkstatthalle<br />

der Firma Erhard & Söhne an<br />

der Weißensteiner Straße in Schwäbisch<br />

Gmünd, um an den steilen Berghängen<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

der nahen Schwäbischen Alb erste Testfahrten<br />

zu absolvieren. Und hier war dieses<br />

Ding, das zunächst aussah wie ein<br />

Mondvehikel, sofort in seinem Element.<br />

Kurios und spannend zugleich war die<br />

nur knapp einjährige Entwicklungsgeschichte.<br />

Denn sie spielte sich nicht etwa –<br />

wie heute üblich – in hochmodernen Entwicklungszentren<br />

mit weitläufigen Testgeländen<br />

ab, sondern in einer traditionsreichen<br />

Metall- und Silberwarenmanufaktur,<br />

wo hübsche und praktische Aschenbecher,<br />

Thermoskannen sowie kleine Gebrauchsgeräte<br />

hergestellt wurden. Deren späterer<br />

Geschäftsführer Albert Köhler (93) ist Zeitzeuge<br />

der Un<strong>im</strong>og-Urgeschichte, bewahrt<br />

sogar noch die Original-Entwicklungspapiere<br />

auf. Vor allen Dingen jenen Antrag,<br />

den seinerzeit sein Bruder Eduard Köhler<br />

unterschrieben und bei der US-Armee abgeliefert<br />

hatte. Denn die Army war Besatzungsmacht<br />

und wachte in jener Nachkriegszeit<br />

streng darüber, dass es den<br />

Deutschen niemals mehr gelingen möge,<br />

eine neue Rüstungsindustrie anzukurbeln.<br />

Die Entwicklungsgeschichte des Un<strong>im</strong>og ist ein<br />

Abbild der chaotischen Zeit nach Kriegsende.<br />

Die USA hatten bereits <strong>im</strong> Kriegsjahr<br />

1944 den so genannten Morgenthau-Plan<br />

entwickelt. Die USA hatten bereits <strong>im</strong><br />

Kriegsjahr 1944 den so genannten Morgenthau-Plan<br />

entwickelt, benannt nach dem<br />

amerikanischen Finanzminister Henry M.<br />

Morgenthau. Die Besatzungspolitik sah<br />

zunächst sogar die völlige Demontage der<br />

Schwerindustrie in Deutschland vor – die<br />

25


GESCHICHTE<br />

Schwäbische Un<strong>im</strong>og-Wurzeln<br />

In und<br />

rund um<br />

die Un<strong>im</strong>og-Geburtsstadt Schwäbisch<br />

Gmünd gibt es zahlreiche Sammler,<br />

die viele noch voll funktionsfähige<br />

„Universal-Motor-Geräte“ aus den Anfangsjahren<br />

hegen und pflegen.<br />

Siegermächte wollten nach den Erfahrungen<br />

zweier Welkriege in Europa das<br />

besiegte Land ein für allemal in einen reinen<br />

Agrarstaat verwandeln.<br />

Gestrandete Ingenieure<br />

Doch zurück zur Entwicklungsgeschichte<br />

des Un<strong>im</strong>og, die sich zunächst vertraulich,<br />

fast schon gehe<strong>im</strong> in Schwäbisch Gmünder<br />

Wohnstuben<br />

und in der<br />

genannten Silberwarenwerkstatt<br />

abspielt:<br />

Enge herrscht in<br />

den Wohnungen jener Zeit. Aus den Ostgebieten<br />

sind <strong>im</strong> unzerstörten Schwäbisch<br />

Gmünd in Südwestdeutschland Tausende<br />

Flüchtlinge einquartiert, dazu auch Fami-<br />

Frühhistorisches Dokument: der Urvater in der landwirtschaftlichen Erprobung.<br />

lien aus dem teils zerbombten Stuttgart, 50<br />

Kilometer westlich entfernt. Unter diesen<br />

Menschen sind auch hochqualifizierte Ingenieure<br />

aus der einstigen Motoren- und<br />

Rüstungsindustrie, die nach Gmünd Kontakte<br />

hatten.<br />

Dort stehen die einstigen Führungskräfte<br />

der Industrie plötzlich als gestrandete,<br />

arbeitslose Leute. Darunter Albert<br />

Friedrich, bis dahin bei Da<strong>im</strong>ler-Benz mit<br />

der Entwicklung von Flugzeugmotoren<br />

betraut. Ebenfalls der aus Stuttgart stammende<br />

Entwicklungsingenieur Heinrich<br />

Rößler. Er findet bescheidene Arbeit als<br />

Knecht auf einem Bauernhof in der<br />

Gmünder Umgebung. Albert Friedrich<br />

kennt ihn, ist auch mit dem Gmünder Fabrikanten<br />

Eduard Köhler gut befreundet.<br />

Dessen Firma Erhard & Söhne war <strong>im</strong><br />

Zweiten Weltkrieg von den Machth<strong>aber</strong>n<br />

umgestellt worden – von der schönen,<br />

vielfältigen und kunsthandwerklichen<br />

Metallwarenproduktion auf schnöde<br />

Rüstungsgüter, ebenso Fahrzeugteile.<br />

Jetzt hielt Fabrikant Köhler sein aus<br />

dem Jahre 1844 stammendes Traditionsunternehmen<br />

mit pfiffigen Entwicklungen<br />

halbwegs über Wasser. Aus Überbleibseln<br />

der Kriegsproduktion schaffen die<br />

26


Info<br />

Hier, in dieser forst- und landwirtschaftlich<br />

geprägten Gegend am Nordrand der Schwäbischen<br />

Alb, unternahm der Un<strong>im</strong>og nach rekordverdächtig<br />

kurzer Entwicklungszeit <strong>im</strong> Herbst<br />

des Jahres 1946 seine ersten Gehversuche. Im<br />

Bild zu sehen sind die markanten Drei Kaiserberge<br />

Stuifen, Hohenrechberg und Hohenstaufen.<br />

In diesem Stauferland liegt neben Schwäbisch<br />

Gmünd auch die Stadt Göppingen, wohin<br />

die Erstproduktion des Un<strong>im</strong>og dann abwanderte.<br />

Erhard & Söhne blieb viele Jahre neben<br />

Da<strong>im</strong>ler und ZF (Zahnradfabrik Friedrichshafen)<br />

wichtigster Teilezulieferer. Die Traditionsfirma<br />

firmierte später unter Erhard Automotive und<br />

kam kürzlich zum weltumspannenden Konzern<br />

Magna Steyr, um die Tradition als spezialisierter<br />

Entwickler und Produzent für Kfz-Teile, weiterhin<br />

auch für den Un<strong>im</strong>og, fortzusetzen.<br />

Wichtig war es, den Amerikanern die ausschließlich land- und forstwirtschaftliche<br />

Nutzung der Konstruktion zu verdeutlichen.<br />

Tüftler in den bescheidenen Werkstätten<br />

nützliche Dinge für die notleidende Bevölkerung.<br />

Darunter kleine Behelfsöfen,<br />

Kochgeschirr oder Melke<strong>im</strong>er. So sehen<br />

es die wachsamen Militärverwalter der<br />

US-Army gerne.<br />

Entwicklungsarbeit <strong>im</strong> Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

Eines Abends sitzt das Ingenieurstrio<br />

Eduard Köhler, Albert Friedrich und<br />

Heinrich Rößler in der Fabrikantenvilla<br />

zusammen. Durch verwandtschaftliche<br />

Beziehungen genießen sie hierbei ab und<br />

zu ein Care-Lebensmittelpaket, das auch<br />

die berühmte, nach Amerika ausgewanderte<br />

Sängerin und Schauspielerin Marlene<br />

Dietrich <strong>im</strong>mer wieder mal über den<br />

großen Teich schickt. Dann rauchen nicht<br />

nur die Zigaretten und die eine oder andere<br />

dicke Zigarre, sondern auch die<br />

Köpfe: Die Runde denkt darüber nach,<br />

wie es wohl weitergehen soll mit diesem<br />

Land, vor allem mit der völlig am Boden<br />

liegenden Wirtschaft. Wie kann man<br />

nützlich, friedlich und vor allem erfolgreich<br />

anknüpfen an die einst so starke<br />

deutsche Fahrzeug- und Maschinenproduktion?<br />

Wie können die Amerikaner<br />

milde gest<strong>im</strong>mt werden, um der Entwicklung<br />

eines völlig neuen deutschen Nutzfahrzeugs<br />

zuzust<strong>im</strong>men? Bauernknecht<br />

Heinrich Rößler erzählt aus persönlicher<br />

Anschauung von den Sorgen der Landwirte.<br />

Viele haben notgedrungen wieder<br />

Pferde oder sogar Ochsen als Arbeitstiere<br />

eingespannt, um überhaupt ihre Felder<br />

bestellen zu können. Schwierig ist der<br />

Transport der Produkte zu den Großhändlern<br />

oder auf die Wochenmärkte in die<br />

Städte. Ganz scharf sind viele Bauern,<br />

wenn sie von der US-Armee ausrangierte<br />

Gerätschaften geschenkt bekommen, um<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

diese dann geschickt für landwirtschaftliche<br />

Zwecke umzubasteln. Besonders<br />

heißbegehrt: Dieses unendlich robuste,<br />

geländegängige und doch flinke Auto.<br />

Jeep nennen es die Amerikaner. So ein<br />

Ding als Vielzweckgerät für die Landwirtschaft.<br />

Das wär’s! Doch: Nie und n<strong>im</strong>mer<br />

würden die Besatzer der Entwicklung<br />

und der Produktion eines solchen auch<br />

militärtauglichen Fortbewegungsmittels<br />

zust<strong>im</strong>men.<br />

Flugmotorenentwickler Albert Friedrich<br />

erinnert sich bei dieser Gelegenheit<br />

auch ganz lebhaft an seine Zeit auf den<br />

Flugplätzen der Luftwaffe. Da waren flotte<br />

Schlepper gefragt, die auf den militärischen<br />

Flugfeldern <strong>im</strong>stande waren, große<br />

Lasten schnell zu bugsieren. Fabrikant<br />

und Diplom-Ingenieur Eduard Köhler<br />

hört aufmerksam zu. Er ist ein schlauer<br />

Fuchs. Schon viele sowohl äußerst praktische<br />

als auch schöne Haushaltsgegenstände<br />

hat er zur Produktionsreife gebracht.<br />

Ein schwäbischer Tüftler wie aus dem<br />

Bilderbuch. Seine Mitarbeiter bei Erhard<br />

& Söhne hatten sich in den letzten Jahren<br />

ja auch das Know-how für die Herstellung<br />

von Fahrzeugteilen angeeignet. Und Eduard<br />

Köhler besitzt noch ein ansehnliches<br />

Privatvermögen.<br />

Die Amis müssen mitspielen<br />

Die vertrauliche Zigarrenrunde beschließt,<br />

alles auf eine Karte zu setzen.<br />

Und Köhler stellt den verarmten, jedoch<br />

unternehmungslustigen Entwicklungsingenieuren<br />

600.000 Mark zur Verfügung,<br />

Der Bedarf an Geräten und Fahrzeugen war in<br />

der Landwirtschaft nach 1945 <strong>im</strong>mens groß.<br />

dazu seine Werkstätten, seine Mitarbeiter<br />

und seine Kontakte. Er ist bereit, einen<br />

Entwicklungs- und Produktionsantrag an<br />

die Amerikaner zu stellen und mit seiner<br />

Unterschrift die volle Verantwortung zu<br />

übernehmen. Das ehrgeizige Ziel: Herstellung<br />

eines „Universal-Motor-Gerätes“, eines<br />

schwäbischen Jeep für die deutsche<br />

Landwirtschaft. Doch das „Universal-Motor-Gerät“<br />

soll mehr können als dieses Militärauto<br />

namens „General Purpose Vehicle“<br />

(kurz G.P., daraus wurde „Jeep“) des<br />

amerikanischen Herstellers.<br />

Zielsetzung Multitalent<br />

Die Schwäbisch Gmünder Entwicklung<br />

soll <strong>Traktor</strong> und flotter Lkw zugleich sein.<br />

Vergleichbares hat es noch nicht gegeben.<br />

Aussehen, Nutzen und Leistung der<br />

schwäbischen „Jeep-Version“ müssen jedoch<br />

ganz eindeutig zivilen Charakter haben.<br />

Anders würden die Amerikaner nie<br />

und n<strong>im</strong>mer mitspielen. Es entstehen erste<br />

Entwurfsskizzen. Bereits <strong>im</strong> Dezember<br />

1945 erarbeitet Rößler die Fahrgestellkonzeption.<br />

Friedrich organisiert die passen-<br />

27


GESCHICHTE<br />

Immer wieder erinnert die<br />

Stadt Schwäbisch Gmünd<br />

an ihren berühmten<br />

„Sohn“ , hier mit einem<br />

„Scheunenfund“.<br />

de Motorisierung, zunächst einen Benziner<br />

aus der Pkw-Produktion von Da<strong>im</strong>ler-<br />

Benz. Mit <strong>im</strong> Boot auch Ingenieur Hans<br />

Zabel. Die Konstruktionszeichnungen<br />

sind englisch beschriftet, um der US-Armee<br />

von Anbeginn unzweifelhafte Einblicke<br />

in die deutschen Machenschaften zu<br />

geben.<br />

Im März 1946 ist es schließlich soweit:<br />

Der Antrag für das „Motordriven Universal<br />

Vehicle for Agriculture“ wird von<br />

Eduard Köhler bei den Militärbehörden<br />

eingereicht. Darin enthalten auch Skizzen<br />

für Zusatzgeräte wie Pflug, Kartoffelsaatgerät<br />

oder Mähwerk, verbunden mit dem<br />

praktischen Hinweis, dass die Spurweite<br />

von 1.270 Mill<strong>im</strong>etern exakt dem Umfang<br />

von zwei deutschen Kartoffelreihen entspricht.<br />

Zapfwellenantrieb für landwirtschaftliche<br />

Geräte, Schleppeinrichtung,<br />

eine kleine Ladefläche und zwei spartanisch<br />

angeordnete Sitzplätze unterstreichen<br />

den zivilen „<strong>Traktor</strong>charakter“ des<br />

Universalfahrzeuges.<br />

Gleichzeitig gelingt den Ingenieuren<br />

eine durchdachte, leicht zu produzieren-<br />

de Konstruktion mit identischen Rädern,<br />

angetriebenen Achsen vorne und hinten<br />

einschließlich sehr rationeller Konstruktionen<br />

der Karosserie und der Radgehäuse.<br />

Damit haben die Tüftler technische<br />

und optische Prinzipien geschaffen, die<br />

bis heute zur Unverwechselbarkeit des<br />

Un<strong>im</strong>og beitragen. Das erhoffte Wunder<br />

passiert: Die Amerikaner sind einverstanden.<br />

Bei Erhard & Söhne an der Weißensteiner<br />

Straße in Schwäbisch Gmünd beginnt<br />

die Umsetzung. Zunächst entsteht ein<br />

Teil der He<strong>im</strong>atgeschichte<br />

Wenn <strong>im</strong> Jahre 2014 Schwäbisch Gmünd Gastgeber<br />

der Landesgartenschau ist, soll der<br />

Un<strong>im</strong>og auf den land- und forstwirtschaft -<br />

lichen Präsentations- und Aktions bereichen<br />

ganz groß rauskommen. Zuletzt versammelten<br />

sich 2011 mehr als 200 historische Un<strong>im</strong>ogs<br />

auf den Plätzen und Straßen der Stadt.<br />

Hierbei wurden die Oldt<strong>im</strong>er sogar den Un<strong>im</strong>og-Zukunftsstudien<br />

gegenübergestellt,<br />

was vor der Kulisse der historischen Innenstadt<br />

einen reizvollen Kontrast bildete.<br />

28<br />

Blickfang auf dem Gmünder Marktplatz:<br />

Gegenüberstellung des Ur-Un<strong>im</strong>og mit der<br />

aktuellsten Zukunftsstudie aus dem Da<strong>im</strong>ler-Konzern.


Fahrgestellprototyp mit einem einfachen<br />

Rahmen, um die Allradtechnik mit Differenzialsperren<br />

vorne und hinten zu testen.<br />

Fast zeitgleich wird die Vorserie U 1<br />

bis 6 in Angriff genommen.<br />

Das Vierganggetriebe kommt von der<br />

örtlichen ZF (Zahnradfabrik Friedrichshafen,<br />

Werk Gmünd), der Benzinmotor<br />

wie beschrieben von Da<strong>im</strong>ler-Benz.<br />

Schon 1947 weicht dieser einem Dieselmotor,<br />

der ursprünglich für den Mercedes<br />

170 D konstruiert worden war. 25 PS<br />

leistet das Triebwerk und verleiht dem<br />

Ur-Un<strong>im</strong>og <strong>im</strong>merhin eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 50 km/h.<br />

Produktion nach Göppingen<br />

In Rekordzeit werden die Konstruktionspläne<br />

am Objekt umgesetzt. Die Testfahrten<br />

ab Oktober auf und an der Schwäbischen<br />

Alb erfüllen alle Erwartungen. Die<br />

eigentliche Serienproduktion kann starten.<br />

Sie wird aufgrund der Raumkapazität<br />

allerdings an die Firma Boehringer<br />

Werkzeugmaschinen GmbH ins benachbarte<br />

Göppingen abgegeben. Dorthin unterhielt<br />

Erhard & Söhne bereits rege Geschäftskontakte.<br />

Von 1949 bis 1951 werden dort 600<br />

Un<strong>im</strong>ogs dieser ersten Baureihe gebaut -<br />

seinerzeit noch mit dem Ochsenkopf als<br />

Emblem. Dann erst folgt die endgültige<br />

Übernahme des Produktionsbereichs<br />

durch Da<strong>im</strong>ler-Benz. Am 3. Juni 1951 verlässt<br />

der erste in Gaggenau gebaute Un<strong>im</strong>og<br />

die Hallen. Gaggenau wurde die Un<strong>im</strong>og-Stadt.<br />

Sehenswert ist das dortige<br />

Un<strong>im</strong>og-Museum, wo auch eines der Vorserien-Modelle<br />

<strong>im</strong> Original bewundert<br />

werden kann.<br />

Zur Person: Albert Köhler<br />

Albert Köhler, Jahrgang 1919, begleitete und<br />

prägte gemeinsam mit seinem Bruder Erhard<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahrhundert die Geschichte<br />

der Firma Erhard & Söhne in Schwäbisch<br />

Gmünd. 1844 wurde die Manufaktur als Silberwarenfabrik<br />

gegründet. In Sammlerkreisen<br />

sind auch die wertvollen Spielwaren aus der<br />

Produktionsstätte bekannt, ebenso weltweit<br />

patentierte und bewunderte Entwicklungen<br />

wie Schleuderaschenbecher oder auch Warmhaltekannen.<br />

Die Firma beschäftigte bis zu<br />

3.000 Mitarbeiter und wurde zu einem Markenzeichen<br />

schwäbischen Tüftlertums. In den<br />

Nachkriegsjahren versammelten sich unter<br />

der Führung von Fabrikant Erhard Köhler arbeitslos<br />

gewordene Ingenieure aus der Automobilindustrie.<br />

Aus der Not des völligen Zusammenbruchs<br />

Deutschlands geboren,<br />

setzten sie alles auf eine Karte, um in den<br />

Werkstätten der für die amerikanische Besatzungsmacht<br />

unauffälligen Firma den Un<strong>im</strong>og<br />

zu entwickeln.<br />

Der 93-jährige Albert Köhler behütet<br />

stolz die Un<strong>im</strong>og-Originalunterlagen.<br />

In Schwäbisch Gmünd wird nun auf<br />

dem historischen Un<strong>im</strong>og-Entwicklungsgelände<br />

die neue Kreiszentrale des DRK<br />

errichtet, nachdem „Erhard Automotive“<br />

– heute ein hochentwickelter Zulieferer<br />

und Entwickler für die Pkw- und besonders<br />

die Nutzfahrzeugindustrie – in<br />

eine Hightech-Fabrik an den Rand der<br />

Eine durchdachte Konstruktion – robust<br />

und wirtschaftlich rationell zu produzieren.<br />

Stadt gezogen ist. Zukünftig soll auch ein<br />

„Un<strong>im</strong>og-Platz“ an das berühmte Wirtschaftswunderkind<br />

erinnern. Leidenschaftliche<br />

Un<strong>im</strong>og-Fans denken sogar an<br />

die Errichtung eines Denkmals. Immer<br />

wieder finden dort auch Un<strong>im</strong>og-Treffen<br />

und –Ausstellungen statt, organisiert von<br />

rührigen Ehemaligen der Fabrik.<br />

Der weltweite Siegeszug des Un<strong>im</strong>og<br />

ist bekannt. Un<strong>im</strong>og ist wie Da<strong>im</strong>ler-Benz<br />

oder Porsche zu einem schwäbischen<br />

Markenzeichen geworden. Der Un<strong>im</strong>og<br />

eroberte Wüsten, Urwälder und Polargebiete.<br />

Das Universal-Motorgerät steht in<br />

ungezählten Sonderversionen als un -<br />

verwüstliches Multizweckfahrzeug in<br />

Bauhöfen, Feuerwehrhäusern und Straßenmeistereien.<br />

Es steht auch für das Zusammenwachsen<br />

in Europa. Denn es war<br />

eine politische Sensation, als sich die<br />

Franzosen bereits in den 1960er-Jahren<br />

entschlossen, ihre Streitkräfte mit dem<br />

deutschen Un<strong>im</strong>og auszurüsten. Und es<br />

gibt auch <strong>im</strong>mer noch viele Bauern, die<br />

fahren ihren von Eltern oder Großvätern<br />

vor vielen Jahrzehnten gekauften Un<strong>im</strong>og<br />

<strong>im</strong>mer noch, so als wär’s ein unsterbliches<br />

Arbeitstier.<br />

Heino Schütte<br />

Einer von sechs Prototypen, erkennbar an der kreuzförmigen<br />

Sicke auf der Motorhaube.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Vom Schwabenland aus trat der Un<strong>im</strong>og seinen Siegeszug rund<br />

um die Welt an.<br />

29


PORTRÄT Porsche Junior Typ 108<br />

Ein exotisches Gespann:<br />

Georg Hammann und sein<br />

Porsche-Diesel Junior.<br />

Auf den ersten Blick sah der rote Einzylinder vom<br />

Bodensee gar nicht so schlecht aus, entpuppte sich<br />

<strong>aber</strong> be<strong>im</strong> zweiten Hinsehen als kolossaler Blender.<br />

EINE PORSCHE-RESTAURIERUNG DER BESONDEREN ART<br />

Vom Blender<br />

zum Blickfang<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, sich mit betagten <strong>Traktor</strong>en auseinanderzusetzen – vom<br />

patinierten Klassiker über die perfekte Restaurierung bis zum getunten Pulling-<strong>Traktor</strong>.<br />

Georg Hammann restaurierte seinen Porsche Junior auf individuelle Weise.<br />

Fotos: G. Hammann<br />

30


He<strong>im</strong>atverbunden<br />

Trotz der exotisch-provokanten Optik ist der Junior<br />

technisch weitgehend in originalem Zustand.<br />

Verspieltes Zierrat: Drei verschiedene Wappen<br />

schmücken den „Black Porsche“ von Georg<br />

Hammann – der Tiroler Adler auf der Haube,<br />

der bayerische Löwe am Heck und das badische<br />

Wappen an der Seite. Die hoheitlichen<br />

Signets sind seine persönliche Hommage an<br />

seine He<strong>im</strong>atregionen.<br />

Keine Frage, dieser <strong>Traktor</strong> zieht<br />

die Blicke auf sich und polarisiert<br />

auch zuweilen: Ein Porsche Junior<br />

Typ 108 – schwarz glänzend<br />

lackiert, mit allerlei Zierrat versehen und<br />

überall dort verchromt, wo es irgend geht.<br />

Hätte Harley-Davidson in Milwaukee einen<br />

<strong>Traktor</strong> produziert – exakt so würde<br />

er ausgesehen haben! Georg Hammann<br />

aus Baden-Baden ist Eigentümer des optisch<br />

so völlig aus seiner Art schlagenden<br />

Einzylinders aus Friedrichshafen. Vor allem<br />

<strong>aber</strong> ist der 44-Jährige der Ideengeber<br />

für dieses, nennen wir es mal agrarhistorische,<br />

Designobjekt.<br />

Es ist schon eigenartig, wie so mancher<br />

Hobby-Kollege zu seinem <strong>Traktor</strong> gekommen<br />

ist. So auch in diesem Fall. „Mein einziges,<br />

wenn auch prägendes, frühkindliches<br />

Erlebnis war die Tatsache, dass mich<br />

mein Urgroßvater, als ich gerade mal vier<br />

Jahre alt war, auf seinem Fendt Farmer 2<br />

mitgenommen hat“, erinnert sich Georg<br />

Hammann schmunzelnd. „Sogar lenken<br />

durfte ich – damals ein echter Hammer!“<br />

Doch ansonsten hatte der Badenser<br />

nichts mit Landwirtschaft und Landtechnik<br />

zu tun. Im Gegenteil: Der studierte<br />

Wirtschaftsingenieur ist in der IT-Branche<br />

tätig. Ein Manager, der bodenständig geblieben<br />

ist und zudem Benzin <strong>im</strong> Blut hat.<br />

Darauf legt er Wert. Schon in der Jugend<br />

begann er damit, an Mopeds, Motorrädern<br />

und Autos zu schrauben. Tuning in seiner<br />

edlen Form wurde zu seiner Leidenschaft.<br />

dass jeder <strong>im</strong> Dorf einen <strong>Traktor</strong> besaß<br />

und ich dachte mir: das ist der Schlüssel,<br />

um Anschluss zu finden. Außerdem hatte<br />

ich schon seit langem ein waches Auge<br />

auf die Schlepper-Szene und wollte mir<br />

ein betagtes Fahrzeug zulegen. Das war<br />

der richtige Impuls zur rechten Zeit.“<br />

Aufgrund der Nähe seiner He<strong>im</strong>at Baden-Baden<br />

zum Produktionsstandort der<br />

Porsche-Sportwagen hatte der 44-Jährige<br />

schon <strong>im</strong>mer eine gewisse Affinität zu<br />

dieser exklusiven Marke. Nach verschiedenen<br />

Abwägungen fiel die Entscheidung<br />

auf einen Porsche Junior. Im Jahr 2001 begab<br />

er sich – unerfahren und blauäugig,<br />

wie er zugibt – <strong>im</strong> Internet auf die Suche<br />

und wurde sofort bei Ebay fündig. Auf<br />

dem Foto <strong>im</strong> Netz sah der kleine Friedrichshafener<br />

ganz passabel aus. Motor<br />

läuft, optisch in Ordnung, wenige leicht<br />

zu behebende Mängel – so die Kurzbeschreibung<br />

des am 19. Februar 1959 erstmals<br />

zugelassenen Einzylinders. Ein<br />

Mausklick machte den Deal perfekt.<br />

Der Verkäufer lieferte, da er eh gerade<br />

in der Nähe zu tun hatte, den roten Porsche-Diesel<br />

Junior Typ 108 praktischerweise<br />

frei Haus auf dem Trailer an. 2. 400<br />

Euro wechselten den Besitzer. „Ich war<br />

Der auf den Fotos bei Ebay recht gut aussehende<br />

Porsche entpuppte sich als fieser Blender.<br />

zuerst völlig begeistert und merkte erst<br />

später – als die Euphorie einer nüchternen<br />

Sicht der Dinge wich – dass ich mir<br />

einen Blender eingefangen hatte“, erzählt<br />

Georg Hammann selbstkritisch. „Der Motor<br />

lief, fast alles andere funktionierte<br />

nicht oder war erst gar nicht vorhanden.<br />

Ein drei Zent<strong>im</strong>eter großes Loch <strong>im</strong> Rahmen<br />

war mit einem Aufkleber kaschiert –<br />

eine echte Alternative zum Schweißen“,<br />

grinst er. Auch der Lack, der auf den Fotos<br />

Kraftvolles Erscheinungs -<br />

bild. Hätte Harley-Davidson<br />

<strong>Traktor</strong>en produziert<br />

– so hätten sie<br />

ausgesehen!<br />

Affinität zu Porsche<br />

Viele Jahre lang hatte er berufsbedingt einen<br />

Zweitwohnsitz in einem kleinen Dorf<br />

bei Axams in Tirol – und genau dort beginnt<br />

nun die Geschichte: „Ich hatte anfangs<br />

große Schwierigkeiten, mit den dort<br />

lebenden, naturgemäß recht verschlossenen<br />

Menschen Kontakt zu finden“, blickt<br />

Georg Hammann zurück. „Mir fiel auf,<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

31


PORTRÄT Porsche Junior Typ 108<br />

Regelmäßig sind <strong>Classic</strong> und<br />

Yasu, die beiden Hunde des<br />

Porsche-Piloten, als Passagiere<br />

bei Ausfahrten in das malerische<br />

Voralpenland dabei.<br />

<strong>im</strong> Netz recht gut rüberkam, entpuppte<br />

sich als schlecht gemachte Fassadenmalerei.<br />

Der Vorbesitzer hatte neue Farbe einfach<br />

mit dickem Auftrag über großflächigen<br />

Rost, Öl und Dreck gepinselt.<br />

Der Neu-<strong>Traktor</strong>ist fand es müßig, sich<br />

lange über den teuren Blender zu ärgern.<br />

Er machte das Beste aus der Situation: Er<br />

fuhr ihn einfach und hatte Spaß dabei! Auch<br />

ohne Blinkeranlage und Beleuchtung. Die<br />

war auch gar nicht erforderlich, denn in<br />

Österreich fuhr der Exil-Badenser den<br />

Schlepper in diesem Zustand ganz legal<br />

mit einem 10-km/h-Kennzeichen. Bei seinem<br />

Wochenenddomizil ergab sich – neben<br />

dem Schneeräumdienst <strong>im</strong> Winter – auch<br />

eine regelmäßige Verwendung für den Einzylinder.<br />

An jedem Sonnabendmorgen<br />

machte sich Georg Hammann damit auf<br />

den Weg zum Recycling-Hof, um seine Abfälle<br />

zu entsorgen. So stellte sich auch ganz<br />

32<br />

nebenbei das ursprüngliche Pr<strong>im</strong>ärziel des<br />

Schlepperkaufes ein, nämlich das Schließen<br />

von Kontakten zu den Dorfbewohnern:<br />

„Die Kinder gaben mir den Spitznamen<br />

,der Samstagstraktor‘ und auch mit allen<br />

anderen gab es nun ein gemeinsames Gesprächsthema:<br />

<strong>Traktor</strong>en. Mein Porsche<br />

hatte das Eis für mich gebrochen.“<br />

Chrom und spiegelnder Lack<br />

Drei Jahre später wurde die Idee, den<br />

Junior zu restaurieren, spruchreif. Sein<br />

Eigner hatte in den zurückliegenden 36<br />

Monaten bereits ein umfangreiches Ersatzteillager<br />

zusammengetragen, denn<br />

Vor der Radikalrestaurierung<br />

war der<br />

Porsche eine graue<br />

Maus – einer unter<br />

vielen eben.<br />

Keine Frage – der<br />

Show-Porsche zieht<br />

alle Blicke auf sich.<br />

„das technische und optische Provisorium<br />

auf niedrigem Niveau“, so Hammann,<br />

„sollte nicht von Dauer sein.“<br />

„Zwischenzeitlich war ich Mitglied in<br />

zwei <strong>Traktor</strong>-Clubs geworden und hatte<br />

bereits verschiedene Oldt<strong>im</strong>ertreffen mit<br />

dem roten Junior besucht“, so der IT-Spezialist.<br />

„Irgendwie stieß mir dabei <strong>im</strong>mer<br />

unschön auf, dass mein trauriges kleines<br />

Schätzchen in der Masse der Porsche-<br />

Schlepper unterging. Und da jetzt eh die<br />

seit langem geplante Restaurierung anstand,<br />

wollte ich bei dieser Gelegenheit<br />

auch ein Fahrzeugdesign schaffen, das ihn<br />

von seinen patinierten oder originalgetreu<br />

restaurierten Brüdern abheben sollte.“<br />

Ihm schwebte eine Optik vor, die sich<br />

an die US-amerikanischen Custom-Motorräder<br />

anlehnt: Glänzend schwarzer Lack,<br />

viel Chrom und poliertes Metall. Verspielt<br />

sollte sie sein, mit einem leichten Ansatz<br />

zur augenzwinkernden Provokation. Wie<br />

eine Harley halt.<br />

In Niederbayern, so der Tipp eines<br />

Club-Kollegen, sollte es einen Spezialisten<br />

für Porsche-Restaurierungen geben.<br />

Tatsächlich konnte Georg Hammann den<br />

Fachmann in einem kleinen Dorf unweit<br />

von Straubing ausmachen. Auf dem Hof<br />

seines ehemaligen landwirtschaftlichen<br />

Gebäudes parkten mehr als ein Dutzend<br />

Porsche-Diesel aller Typen und warteten<br />

auf umfangreiche technische Hilfe. „Ein<br />

echter Experte, ein wenig kauzig dabei,<br />

und ein Überzeugungstäter in Sachen Por-


Technische Daten<br />

Technische Bezeichnung Porsche-Diesel Junior Typ 108 KH<br />

Bauzeit 1957 - 1961<br />

Tag der Erstzulassung 19.02.1959<br />

Stückzahl<br />

ca. 24.000 (alle 108er)<br />

Motor<br />

Diesel<br />

Verfahren<br />

Viertakt / Direkteinspritzung<br />

Kühlung<br />

Luft<br />

Zylinderzahl 1<br />

Hubraum (cm 3 ) 822<br />

Bohrung x Hub (mm) 95 x 116<br />

Leistung (PS/bei U/min) 14 / bei 2.250<br />

Getriebe<br />

ZF<br />

Gänge v/r<br />

Manuelles Schaltgetriebe, 6 Vorwärts-<br />

und 2 Rückwärtsgänge<br />

Höchstgeschw. (km/h) 19,9<br />

Batterie (V/Ah)<br />

Bosch S6 95Ah, 12 Volt<br />

Leergewicht (kg) 875<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 1.485 – geändert auf 1.200<br />

Länge (mm) 2.560<br />

Breite (mm) 1.464<br />

Höhe (mm) 1.460<br />

Radstand (mm) 1.557<br />

Spurweite (mm) 1.250/1.500<br />

Bereifung v/h 4.00-16 / 9.5-24<br />

Serienausstattung Zapfwelle hinten, Zapfwelle vorn<br />

Sonderausstattung Seitenmähwerk mit mechanischer<br />

Aushebung, hydraulischer Schneeräumer<br />

hinten mit Kippfunktion,<br />

Beifahrer sitzbank für zwei Personen<br />

Bei dieser Art von<br />

Landschafts fotografie<br />

schlägt das Herz des<br />

<strong>Traktor</strong>-Freundes höher.<br />

Aufgeräumtes<br />

Cockpit mit<br />

ästhetischer<br />

Anmutung.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

sche Diesel“, erinnert sich Georg Hammann.<br />

„Als ich ihm meine unkonventionellen<br />

Gestaltungsideen vortrug, sah er<br />

mich von oben bis unten an, als wäre ich<br />

direkt der geschlossenen Abteilung einer<br />

Psychiatrie entwichen. Er drehte sich um<br />

und sprach kein Wort mehr mit mir. Wie<br />

ein Trottel rannte ich hinter ihm her und<br />

redete auf ihn ein. Filmreif war das.“<br />

Schließlich brachte die diplomatische<br />

Ehefrau des Porsche-Puristen die beiden<br />

ungleichen Idealisten zusammen an einen<br />

Tisch. Bei einer Flasche Selbstgebranntem<br />

lockerte sich die Atmosphäre ziemlich<br />

schnell. Es entstanden ein gemeinsamer<br />

Schlachtplan und so ganz nebenbei auch<br />

eine ungewöhnliche Schrauberfreundschaft.<br />

Georg Hammann gab seinem neuen<br />

Partner eine ellenlange <strong>Check</strong>liste mit den<br />

zu erledigenden Arbeiten und zu besorgenden<br />

Teilen an die Hand. Motor und<br />

Getriebe überholen, stand in dem Lastenheft,<br />

Zylinderkopf, Luftkühler und Armaturenbrett<br />

polieren. Außerdem das Entrosten<br />

und Lackieren von Fahrgestell, Karosserieteilen<br />

und Felgen. Ein hydraulisches<br />

Mähwerk und ein Auspuff als Einzelanfertigung<br />

aus V4A-Stahl standen auf<br />

dem Wunschzettel, ebenso die komplette<br />

Erneuerung der elektrischen Anlage.<br />

„Ein halbes Jahr haben wir an jedem<br />

Wochenende gemeinsam intensiv geschraubt“,<br />

erzählt der Badenser und grinst<br />

dabei. „Ich war der Grobmotoriker <strong>im</strong><br />

Team und vor allem für die fiesen Arbeiten<br />

wie Schleifen und Reinigen zuständig,<br />

während sich mein Partner <strong>im</strong>mer mehr<br />

in der Rolle des Edelschraubers gefiel.“<br />

Die Komplettüberholung des Antriebs<br />

war für das ungleiche Duo ein Routinejob<br />

und zügig erledigt, die Blecharbeiten waren<br />

eine reine Fleißaufgabe. Allein die<br />

Felgen wurden mehrfach sandgestrahlt, in<br />

fünf Schichten grundiert und schwarz lackiert.<br />

Anschließend wurden sie poliert<br />

und mit silberner Farbe nochmals lackiert,<br />

wodurch ein edler perspektivischer<br />

Effekt auf der Oberfläche entstand.<br />

Die arg verbeulte Motorhaube wurde von<br />

einem Profi-Spengler perfekt planiert.<br />

Fast alles original<br />

Da die Elektrik allenfalls noch in Fragmenten<br />

vorhanden war, entfernte Hammann<br />

kurzerhand die gammligen Reste<br />

und zog komplett neue Kabel ein. Vorn hat<br />

Der Porsche-Purist hielt mich offensichtlich für<br />

geistesgestört, was ich nachvollziehen kann.<br />

er die originalen Lampenkessel beibehalten,<br />

die Rücklichter harmonierten jedoch<br />

nicht mit seinem Ästhetikempfinden:<br />

„Die ursprünglichen Einkammerrückleuchten<br />

sahen irgendwie draufgebastelt<br />

aus. Ich habe sie durch jeweils zwei getrennte<br />

Blink- und Rücklampen ersetzt,<br />

die eine gewisse Porsche-356-Anmutung<br />

33


PORTRÄT Porsche Junior Typ 108<br />

Geschickt in Szene gesetzt: der Porsche auf der Promenade des Starnberger Sees.<br />

haben. Auch die Blinker habe ich durch<br />

deutlich filigranere und dabei leistungsstärkere<br />

LED-Einheiten ersetzt. Die sind<br />

so klein, die sieht man kaum, wenn sie<br />

nicht in Betrieb sind.“<br />

Als der Porsche Junior nach acht intensiven<br />

Arbeitswochen tief schwarz glänzend<br />

und neu bereift auf silbernen Felgen<br />

dastand, war er bereits eine Augenweide.<br />

Für ein bulligeres Aussehen waren nun<br />

9.5-24-AS-Reifen statt der gängigen 8-24er-<br />

Pneus aufgezogen. Aber erst die nun folgenden<br />

Filigranarbeiten an der Optik<br />

machten das Finish perfekt: Sämtliche verwendeten<br />

Schrauben waren verzinkt, verchromt<br />

oder goldfarben. Der komplette<br />

Zierrat – Schriftzüge, Zierleisten sowie<br />

Kleinteile – entstieg silberglänzend dem<br />

elektrolytischen Bad des Galvaniseurs.<br />

Mantamäßig tiefergelegt<br />

Das Originallenkrad ersetzte Georg Hammann<br />

durch eine sportliche Variante in<br />

Edelholzausführung. Der Knauf für den<br />

Schalthebel und weitere Bedienelemente<br />

34<br />

wurden aus Edelstahl geformt. An der<br />

Heckhydraulik montierte er eine kippbare<br />

Transportkiste, die <strong>im</strong> Winter als Schneepflug<br />

dient. Auch das neue Mähwerk ist<br />

funktionsfähig, kam bislang <strong>aber</strong> noch<br />

nicht zur praktischen Anwendung.<br />

Auf die Montage der Sitzbänke verzichtete<br />

der 44-Jährige. Stattdessen fertigte<br />

er eine Holzbank für zwei Mitfahrer an,<br />

die er hinter dem Fahrersitz platzierte:<br />

„Die ist bequemer und die Mitreisenden<br />

blicken in Fahrtrichtung.“ Ursprünglich<br />

hatte er auch die Kotflügel tiefer gelegt, so<br />

dass gerade noch ein Fingerbreit Platz<br />

zwischen Blech und Reifenprofil war.<br />

„Das sah mir <strong>aber</strong> dann doch zu mantamäßig<br />

aus und wir haben es wieder rückwärts<br />

gebaut“, meint er selbstkritisch.<br />

Zwischenzeitlich war Georg Hammann<br />

von Tirol nach Bayern in die Nähe des<br />

Starnberger Sees umgezogen. Es musste<br />

also eine Zulassung zur Teilnahme am<br />

deutschen Straßenverkehr für den schwarzen<br />

Porsche her. Da der Fahrzeugbrief<br />

irgendwann <strong>im</strong> langen <strong>Traktor</strong>enleben abhandengekommen<br />

war, stand der Vollabnahme<br />

zunächst das Aufgebotsverfahren<br />

bei der Zulassungsbehörde entgegen.<br />

Der Porsche fällt auf, keine Frage, <strong>aber</strong><br />

die Reaktionen sind fast <strong>im</strong>mer positiv.<br />

xGeorg Hammann ist in der Club-Szene<br />

aktiv, beteiligt sich an Treffen und Ausfahrten.<br />

Gewicht reduziert, Steuern gesenkt<br />

Als diese Hürde überwunden war, fuhr<br />

Georg Hammann mit seinem Porsche Junior<br />

be<strong>im</strong> Starnberger TÜV vor – und erntete<br />

überschwängliches Lob für seine Arbeit.<br />

Alle Eintragungen gingen problemlos<br />

über die Bühne. Schließlich war außer den<br />

größeren Reifen, den Blinkern und Rückscheinwerfern<br />

und dem Sportauspuff ja<br />

technisch alles original. „Die Ingenieure<br />

waren wirklich sehr aufgeschlossen gegenüber<br />

dem ungewöhnlichen Projekt“, erklärt<br />

er. „Ohne Probleme erteilten sie eine<br />

H-Zulassung, die ich allerdings <strong>im</strong> Nachgang<br />

nochmal geändert habe. Denn durch<br />

die Herabsetzung des zulässigen Gesamtgewichtes<br />

von 1.485 auf 1.200 Kilogramm<br />

konnte ich mit einer konventionellen Zulassung<br />

die jährlich anfallenden Kfz-Steuern<br />

von 191 auf 64 Euro senken.“<br />

So oft er kann, ist Georg Hammann mit<br />

seinem Custom-Schlepper in der landschaftlich<br />

reizvollen Gegend am Starnberger<br />

See unterwegs und besucht außerdem<br />

regelmäßig Oldt<strong>im</strong>ertreffen. Zwangsläufig<br />

steht der Show-<strong>Traktor</strong> dabei <strong>im</strong> Rampenlicht.<br />

Die Reaktionen von Zuschauern und<br />

Fachpublikum sind dabei nahezu ausschließlich<br />

positiver Natur. „Klar sticht der<br />

Junior aus der Masse heraus, <strong>aber</strong> das soll<br />

er ja auch. Kritik von Puristen gibt es nur<br />

ganz selten, schließlich ist mein Junior ja<br />

ein Massenprodukt, und wir haben mit<br />

dem optischen Tuning kein seltenes Stück<br />

Technikkultur vernichtet. Die meisten haben<br />

Freude daran, nicht selten entwickelt<br />

sich ein intensives Dieselgespräch daraus.<br />

Klar meinen manche Zeitgenossen, ich leide<br />

unter Geschmacksverirrung. Aber das<br />

war mir schon vorher klar. Und es stört<br />

mich auch nicht. Mit diesen Vorurteilen leben<br />

auch andere Gruppen, die abseits des<br />

Mainstreams agieren. Dabei sind die lauten<br />

Kritiker, wie so oft <strong>im</strong> Leben, in Wirklichkeit<br />

eine verschwindend kleine Minderheit.<br />

Was unterm Strich zählt, ist die<br />

wohlgesonnene Aufmerksamkeit, die der<br />

schwarze Porsche in der Öffentlichkeit auf<br />

unser gemeinsames Hobby zieht.“<br />

Ulf Kaack


Meine Vorteile<br />

✓ Ich spare 40%<br />

(bei Bankeinzug* sogar 42%)!<br />

✓ Ich erhalte mein Heft 2 Tage vor dem<br />

Erstverkaufstag* bequem nach Hause<br />

und verpasse keine Ausgabe mehr!<br />

✓ Ich kann nach den ersten 3 Ausgaben<br />

jederzeit abbestellen und erhalte zuviel<br />

bezahltes Geld zurück!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

GRATIS!<br />

Ob drinnen oder draußen – mit<br />

dem TRAKTOR CLASSIC-Trinkbecher<br />

mit fest schließendem<br />

Deckel aus doppelwandigem<br />

Edelstahl bleibt Heißes heiß<br />

und Kaltes kalt.<br />

* nur <strong>im</strong> Inland<br />

Karte gleich abschicken<br />

oder unter www.traktorclassic.de/abo bestellen!


PORTRÄT<br />

Schlüter Super Trac 1600 TVL<br />

POWER PUR: SCHLÜTERS TRAC-KONZEPT<br />

Supernase aus Freising<br />

Anfang der 1980er-Jahre präsentierte die Motorenfabrik Anton Schlüter den Super Trac.<br />

Der optische Auftritt beeindruckte, die Zugkraft setzte Maßstäbe. Im Laufe der Zeit<br />

setzte die Konkurrenz zum Überholen an, doch die von den Freisinger Großtraktoren<br />

ausgehende Faszination ist bis heute ungebrochen.<br />

Haben Sie in der jüngeren Vergangenheit<br />

eine Landtechnikausstellung<br />

besucht? Betreiben Sie<br />

möglicherweise gar selbst Landwirtschaft?<br />

Falls ja, kennen Sie sicher die<br />

160-PS-Schlepper der Gegenwart – handliche<br />

Universalmaschinen mit zierlicher<br />

Motorhaube, unter der sich, tief zwischen<br />

die Achsen geduckt, nicht selten ein zarter<br />

Vierzylindermotor verbirgt.<br />

Muskelspiel<br />

Vor der Begegnung mit dem Schlüter Super<br />

Trac 1600 TVL sollten Sie umdenken.<br />

Keine Frage: Auch das ist ein 160-<br />

oder bestenfalls ein 165-PS-Schlepper –<br />

der seine Muskeln jedoch nicht unter einem<br />

Tarnkleid verbirgt, sondern bereits<br />

<strong>im</strong> Stand demonstrativ spielen läßt. Mit<br />

seiner weit nach vorne gestreckten Nase<br />

und seinem vorwärts geneigten Haupt<br />

wirkt er schon <strong>im</strong> Stand wie ein Tier, das<br />

sich mit aller Kraft ins Geschirr hängt<br />

und potentiellen Arbeitsgeräten signalisiert:<br />

„Euch ziehe ich mit dem linken<br />

Hinterbein durch den Dreck! (Zug-) -<br />

Widerstand ist zwecklos!“ Allein die<br />

schiere Größe des Super Trac flößt Res-<br />

Aufregende Optik und Leistung<br />

<strong>im</strong> Überfluss. Der Super Trac best<strong>im</strong>mte<br />

bei seinem Erscheinen<br />

die Marschrichtung der Branche.<br />

36


pekt ein. Mit den einst optionalen Frontgewichten<br />

über sechs Meter Länge, 3,3<br />

Meter Höhe und mindestens 2,5 Meter<br />

Breite sind auch unter heutigen Großschleppern<br />

eine Ansage. Der Arbeitsplatz<br />

befindet sich quasi <strong>im</strong> Obergeschoß<br />

– ist <strong>aber</strong> ohne nennenswerte Akrobatik<br />

zu erreichen. Vier steile Stufen erfordern<br />

etwas Beinarbeit, doch die Hände finden<br />

sicheren Halt an zwei griffgünstigen Geländern.<br />

Oben angekommen, muss man<br />

auch keinen Interessenkonflikt mit der<br />

Tür befürchten. Mehr noch als bei den<br />

kleineren Schlüter-Schleppern wissen<br />

die markentypischen Schiebetüren zu<br />

überzeugen, die nicht weiträumig nach<br />

außen schwenken, sondern dezent, wenn<br />

auch nicht ganz widerstandslos, zur Seite<br />

gleiten – allerdings weder staub- noch<br />

besonders schalldicht schließen..<br />

Raum in der Hütte<br />

Sie geben einen großzügigen Einstieg zu<br />

einer Kabine frei, die ihren Insassen mit<br />

dem Raumangebot einer mittleren Wohnstube<br />

hofiert. Die Einrichtung ist zwar<br />

nicht unbedingt als wohnlich, dafür als<br />

zweckmäßig zu bezeichnen. Das Ins -<br />

trumentarium umfasst neben dem obligatorischen<br />

<strong>Traktor</strong>meter Anzeigen für<br />

Tankinhalt, Druckluft und Kühlwassertemperatur<br />

und ist abgesehen von teilweise<br />

spiegelnden Deckgläsern gut ablesbar.<br />

Schalter und Kontrollleuchten sind in<br />

übersichtlichen Blöcken zusammengefasst,<br />

das stehende Gaspedal sowie die<br />

hängenden Pedale für Kupplung und<br />

Bremse halten, abgesehen von der selten<br />

genutzten Lenkbremse, auch für große<br />

Füße genug Abstand voneinander, und<br />

die Schalthebel liegen rechts vom Sitz in<br />

Griffweite der rechten Fahrerhand.<br />

Auf die Theorie folgt die Praxis – und<br />

die beginnt, wenn der Motor per Schlüsseldreh<br />

zum Leben erweckt wird. Sechs<br />

Kolben verdrängen zusammen 7,4 Liter<br />

und lassen das unmissverständlich spüren.<br />

Theoretische Abhandlungen bescheinigen<br />

Reihensechszylindern eine beinahe<br />

perfekte Laufruhe, berücksichtigen jedoch<br />

nicht das Verbrennungsgeräusch – und<br />

dieses genügt dem schlüterschen Treibsatz,<br />

unüberhörbar seine St<strong>im</strong>me zu erheben.<br />

Diese ist in der Kabine zwar nur gefiltert<br />

zu vernehmen, doch mutet die<br />

einstige Werksangabe von 82 dB(A) für<br />

den Innengeräuschpegel opt<strong>im</strong>istisch an.<br />

Schaltung mit Umwegen<br />

Ähnlich rustikal mutet die Gangschaltung<br />

an. Das Getriebe selbst entsprach zu Beginn<br />

der 1980er-Jahre durchaus dem Stand<br />

der Technik. Es bietet sechs Gänge, von denen<br />

die oberen vier synchronisiert sind sowie<br />

eine ebenfalls synchronisierte Grup-<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

37


PORTRÄT<br />

Schlüter Super Trac 1600 TVL<br />

Rund 30 Liter pro Betriebsstunde<br />

gönnt sich der Gigant – ein<br />

durchaus passabler Wert.<br />

penschaltung für Feinstufe und Reversierung.<br />

Der sechste Rückwärtsgang ist<br />

zwecks Geschwindigkeitsbegrenzung gesperrt,<br />

so dass sich insgesamt 12/5 sowie<br />

inklusive der optionalen, auf die unteren<br />

vier Gänge wirkenden Kriechgruppe 20/9<br />

Fahrstufen ergeben. Schräg verzahnte<br />

Zahnräder dämpfen das Laufgeräusch,<br />

von dem noch <strong>im</strong>mer ein erklecklicher<br />

Teil in der Kabine ankommt, obwohl der<br />

Fahrer – anders als in den meisten Standardschleppern<br />

– nicht direkt über dem<br />

Getriebe sitzt. Diese Anordnung erfordert<br />

ein langes, verzweigtes Gestänge. Die Folge:<br />

Das Auffinden der einzelnen Gänge erfordert<br />

eine große Portion Einfühlungsvermögen,<br />

und zugleich will der Schalthebel<br />

mit Nachdruck geführt werden. Vor allem<br />

bei den frühen, bis Anfang 1985 gebauten<br />

Exemplaren läßt die Präzision zudem bereits<br />

nach relativ kurzem Gebrauch weiter<br />

nach. Außerdem muss man sich an ein untypisches<br />

Schaltschema gewöhnen: Der<br />

erste Gang liegt vorne rechts, der sechste<br />

hinten links. Bei den ab August 1985 gebauten<br />

Schleppern der Fahrgestellnummer-Serie<br />

1651 drehte sich das Schema:<br />

Nun lag der erste Gang hinten rechts und<br />

Getriebe und Motor sind durchaus<br />

sensibel und verschleißanfällig.<br />

der sechste vorne links. Dafür war ein geändertes<br />

Schaltgestänge ver antwortlich,<br />

das exakter arbeitete und weniger rasch<br />

verschliss – wenngleich die Präzision zeitgenössischer<br />

Standardschlepper noch <strong>im</strong>mer<br />

nicht ganz erreicht wurde.<br />

Ist der richtige Gang erst einmal gefunden,<br />

erfüllt der Super Trac durchaus die<br />

Seinerzeit ein<br />

Kraftwerk der Super -<br />

lative – <strong>aber</strong> empfindlich.<br />

Erwartungen, die sein optischer Auftritt<br />

weckt. Die vier großen, recht gleichmäßig<br />

mit dem hohen Eigengewicht des Schleppers<br />

belasteten Räder sorgen für eine gemessen<br />

an der Leistung gute Traktion, die<br />

sich dank des kräftigen Motors auch in<br />

Vortrieb umsetzen läßt. Der <strong>im</strong> eigenen<br />

Werk gefertigte Sechszylinder des Typs<br />

SDMT 112 W 6 verfügt über großzügige<br />

7,4 Liter Hubraum und wird über einen<br />

Turbolader beatmet. Die Leistung wurde<br />

anfangs mit 160 und ab November 1982<br />

mit 165 PS bei 2.100 U/min beziffert. Im<br />

selben Zuge wuchs der Drehmomentanstieg<br />

von 15 auf seinerzeit beachtliche 23<br />

Prozent. Selbst bei 1.000 U/min, also <strong>im</strong><br />

Anfahrbereich, liegt das Drehmoment der<br />

letzteren Ausführung noch 12 Prozent höher<br />

als bei Nenndrehzahl. Wer sich mit<br />

1.800 U/min begnügt, kann rund 160 PS<br />

abrufen und mit 30 Litern Diesel eine<br />

Stunde lang arbeiten – ein auch <strong>im</strong> heutigen<br />

Umfeld konkurrenzfähiger Wert.<br />

Genuss und Reue<br />

Eine komplette Tankfüllung von 310 Litern<br />

reicht also für mindestens zehn Stunden.<br />

Das sind durchweg beachtliche Werte<br />

– so lange alles gut geht. Dass das <strong>im</strong><br />

harten Alltagsbetrieb nicht <strong>im</strong>mer der Fall<br />

war, ist in der Schlüter-Szene längst bekannt<br />

– und der ausgereizten Konstruktion<br />

geschuldet. Mit bis zu 110 Mill<strong>im</strong>etern<br />

Bohrung, also etwas mehr als 7,1 Litern<br />

Hubraum, galten Schlüters Sechszylinder<br />

als weitgehend unproblematisch – sogar<br />

mit Turbolader und bis zu 150 PS, obwohl<br />

man unverständlicherweise auf eine Kolbenbodenkühlung<br />

verzichtete, welche die<br />

meisten Hersteller bei thermisch hoch<br />

belasteten Motoren für unerläßlich hielten.<br />

Bei der 1981 für die neuen „Special“-<br />

Typen und den gleichfalls neuen Super<br />

Trac mittels Erweiterung der Bohrung auf<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

38


Technische Daten – Schlüter Super Trac 1600, 1700<br />

Typ<br />

1600 TVL, 1700 TVL, 1700 TVL-LS<br />

Technische Bezeichnung SF 61610 VS<br />

FG-Nr. (Produktionszahl)<br />

1600 TVL 1650 001 – 065 (65)<br />

1600 TVL 1651 001 – 025 (25)<br />

1700 TVL 1651 026 – 027 (2)<br />

1700 TVL-LS 1651 028; 1652 002 – 005 (5)<br />

Bauzeit<br />

1600 TVL (1650) 8/81 – 2/85<br />

1600 TVL (1651) 8/85 – 11/87<br />

1700 TVL (1651) 2/88 – 3/88<br />

1700 TVL-LS (1651/1652) 6/88 – 3/92<br />

Motor SDMT 112 W 6<br />

Verfahren<br />

Viertakt/Direkteinspritzung<br />

Kühlung<br />

Wasser<br />

Turbolader KKK 3 LEP – 289 A / 14.21<br />

ab 5/1982: KKK K 27 – 3064 G / 14.21<br />

Zylinderzahl 6<br />

Bohrung x Hub (mm) 112 x 125<br />

Hubraum (cm 3 ) 7.389<br />

Leistung (PS/bei U/min) 160; ab 11/82: 165 / 2.100<br />

Drehmoment (Nm/bei U/min) 618; ab 11/82: 677 / 1.300<br />

Batterie<br />

12 V<br />

Lichtmaschine<br />

14 V / 55 A<br />

Getriebe<br />

ZF T-3445 (1650 001: T-3450)<br />

Gänge v/r 12/5 – 20/9; High Speed: 24/10;<br />

LS: 24/12 – 40/20<br />

Höchstgeschw. (km/h) 30*; 40; High Speed: 46<br />

Vorderachse ZF APL-5051 (i = 1:18,09)<br />

1650 001 und ab 8/85 ZF APL-5052 (i = 1:21,27)<br />

Länge (mm) 5.660 (LS: 5.750)<br />

Breite (mm) 2.500<br />

Höhe (mm) 3.270<br />

Radstand (mm) 2.950 (LS: 3.040)<br />

Bodenfreiheit H/A (mm) 440<br />

Wendekreis (m)<br />

11,0 (mit Lenkbremse)<br />

Spurweite (mm) 1.960 – 2.040<br />

Bereifung 18.4R38; 20.8R38; 520/70R38<br />

Leergewicht (kg) 7.200 – 7.400<br />

Zul. Gesamtgewicht 8.660 – 9.500; High Speed: 7.500<br />

Preis (DM)<br />

Herbst 1983 128.000<br />

Herbst 1985 133.100<br />

Herbst 1987 138.300<br />

Serienausstattung 12/5-Gang-Feinstufen-Synchrongetriebe;<br />

Doppelkupplung (ab 6/88: zweistufige Lastschaltung und separate<br />

Zapfwellenkupplung); Motorzapfwelle 540/1.000 U/min, kippbare<br />

Kabine, Beifahrersitz, Rückspiegel, <strong>Traktor</strong>meter, Anzeigen<br />

für Kühlwasser, Tankinhalt, Fernlicht und Druckluft, Vertikalauspuff,<br />

Frontgewicht mit Zugmaul<br />

Sonderausstattung Kriechgänge; zusätzliche Frontgewichte in<br />

„Bananenform“, bis zu zehn Einhängegewichte vorn (ab 8/85),<br />

Zwillingsbereifung, Zugpendel, Druckluftbremsanlage, Zusatzsteuergeräte,<br />

Arbeitsscheinwerfer<br />

* mit gesperrtem 6. Gang (schnell)<br />

Kommandozentrale mit Fernsicht und großem Instrumentarium.<br />

Bei Bedarf trägt der Verkleidungsträger <strong>aber</strong> auch den Frontballast<br />

– in diesem Fall mehr als eine halbe Tonne.<br />

Starke Vorderhand: ZF-Achse APL-5052 mit Antriebswelle (links<br />

oben bis Bildmitte) und zwei Lenkzylindern.<br />

112 Mill<strong>im</strong>eter vorgenommenen Hubraumvergrößerung<br />

rächte sich diese Sparmaßnahme<br />

jedoch mit mangelnder Dauerhaftigkeit.<br />

Vorzeitig verschleißende<br />

Zylinderkopfdichtungen waren noch eines<br />

der kleineren Übel.<br />

Ausgereiztes Getriebe<br />

Auch bei der Wahl der Kraftübertragung<br />

führte offensichtlich der Rotstift Regie.<br />

Die Hinterachse des Super Trac 1600 TVL<br />

hat gut 200 Kilogramm weniger zu tragen<br />

als diejenige des gleich starken Standardschleppers<br />

1500 TVL Special. Frontballast<br />

hilft aufgrund des langen vorderen<br />

Überhanges weiter, die Hinterachse zu<br />

entlasten, so dass sich bei schweren Zugarbeiten<br />

eine weitgehend gleichmäßige<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Achslastverteilung ergibt. Folglich nahm<br />

man an, dass die Hinterhand entsprechend<br />

weniger Kraft auf den Boden zu<br />

übertragen hätte und entschloss sich, ein<br />

geringfügig schwächer d<strong>im</strong>ensioniertes<br />

Getriebe zu verbauen. Anstelle des ZF T-<br />

3450 gelangte das T-3445 zum Einsatz, das<br />

von der Konkurrenz nur bis 125 PS verwendet<br />

wurde. Wenngleich die Strömungskupplung<br />

der Schlüter-Schlepper<br />

grobe Stöße von der Kraftübertragung fern<br />

hält, tat man hier doch des Guten etwas<br />

zu wenig – mit entsprechenden Folgen für<br />

die Haltbarkeit. Böse Zungen behaupten<br />

daher, dass es sich bei der einst als Innovation<br />

gepriesenen kippbaren Kabine um<br />

eine pure Notwendigkeit handelt. Grundsätzlich<br />

ist diese Lösung natürlich lobenswert,<br />

denn sie erleichtert den Zugang zum<br />

Triebstrang <strong>im</strong> Fall von Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

ungemein.<br />

Im Sauseschritt<br />

Als vorteilhaft erwies sich damals die<br />

Höchstgeschwindigkeit von knapp 40 km/h.<br />

Wahlweise war ab Juni 1986 zudem die sogenannte<br />

„High-Speed“-Ausführung mit<br />

„ins Schnelle“ übersetzendem Vorgelege<br />

anstelle des Kriechganggetriebes lieferbar.<br />

So wurden bei Nenndrehzahl 46 km/h erreicht,<br />

doch erwies sich das Getriebe in der<br />

Praxis nicht als standfest. Darin dürfte –<br />

neben der Pflicht, derart schnelle Schlepper<br />

<strong>im</strong> Halbjahresrhythmus be<strong>im</strong> TÜV<br />

vorzuführen – ein Grund liegen, warum<br />

<strong>im</strong> Juni 1986 nur eine einzige dieser<br />

39


PORTRÄT<br />

Schlüter Super Trac 1600 TVL<br />

Gigantomanie auf dem Acker. Bereits<br />

die Optik des Schlüter Super Trac ist<br />

eine Kraftdemonstration.<br />

„Rennsemmeln“ aufgebaut wurde. Ebenfalls<br />

eine Randerscheinung blieb die ab<br />

1988 gelieferte Lastschaltung, mit der sich<br />

die Geschwindigkeit ohne Betätigung der<br />

Kupplung um rund 20 Prozent reduzieren<br />

ließ. Ein weiterer Vorteil bestand in der feineren<br />

Abstufung, mit der <strong>im</strong> Hauptarbeitsbereich<br />

von 4 bis 12 km/h zehn statt fünf<br />

Gänge zur Verfügung standen. Allerdings<br />

handelt es sich um eine vergleichsweise<br />

pr<strong>im</strong>itive Konstruktion mit Freilauf, also<br />

fehlender Motorbremswirkung in der langsamen<br />

Stufe. Irritierend ist zudem, dass<br />

be<strong>im</strong> Kuppeln automatisch die schnelle<br />

Lastschaltstufe eingelegt wird.<br />

Stabile Vorderachse<br />

Als robust erweist sich hingegen die <strong>im</strong><br />

Vergleich zum Super 1500 TVL Special<br />

deutlich stärker d<strong>im</strong>ensionierte Vorderachse.<br />

In der Serie 1650 (Ausnahme: Fahrgestellnummer<br />

1650 001) ist die ZF-Achse<br />

APL-5051 mit einem Untersetzungsverhältnis<br />

von 1:18,09 verbaut. Nur 100 dieser<br />

Achsen baute das ZF-Werk in Passau<br />

einst und lieferte diese vornehmlich an<br />

Deutz und Schlüter. Deutlich häufiger anzutreffen<br />

ist die ab August 1985, also in<br />

den Serien 1651 und 1652, verwendete<br />

APL-5052, die von 1979 bis 1996 in über<br />

16.000 Exemplaren gefertigt wurde. Auf<br />

den ersten Blick ist diese von der APL-<br />

5051 durch zwölf statt zehn Radbefestigungsschrauben<br />

mit 425 gegenüber 335<br />

Mill<strong>im</strong>etern Lochkreisdurchmesser zu<br />

unterscheiden. In den entsprechend größeren<br />

Nabengehäusen finden Planetengetriebe<br />

mit einer Untersetzung von 1:5,2 gegenüber<br />

1:4,2 in der APL-5051 Platz. Die<br />

Gesamtuntersetzung beträgt 1:21,27. Entsprechend<br />

schneller läuft der Triebstrang<br />

zur Achse und hat daher geringere Drehmomente<br />

zu verkraften.<br />

Illustre Kundschaft<br />

Zu Beginn seiner Karriere stieß der Super<br />

Trac auf großes Interesse in Presse und<br />

Praxis. Dafür sorgte nicht zuletzt das<br />

Image, das Schlüter sich seit den späten<br />

1960er-Jahren als Anbieter leistungsstarker<br />

Großschlepper aufgebaut hatte. Wer<br />

zu Beginn der 1980er-Jahre in der Leistungsklasse<br />

über 150 PS einkaufte, erlitt<br />

ohnehin nur selten die Qual der Wahl.<br />

Andere Hersteller stellten in diesem Bereich<br />

– wenn überhaupt – nur ein oder<br />

zwei verschiedene Modelle bereit. In der<br />

Preisliste der Freisinger <strong>Traktor</strong>enschmiede<br />

fanden sich hingegen nicht weniger als<br />

neun Schlepper von 160 bis 320 PS. Die<br />

Kundenkartei des Unternehmens liest<br />

Bei seiner Präsentation war der Super Trac das<br />

Maß der Dinge, doch die Konkurrenz holte auf.<br />

sich daher auch wie das „Who is Who“<br />

der deutschen Adelsgeschlechter. Mit der<br />

Zeit holte die Konkurrenz <strong>aber</strong> auf und<br />

setzte in der zweiten Hälfte der 1980er-<br />

Jahre unübersehbar zum Überholen an.<br />

Die Kabinen wurden leiser, mehrstufige<br />

Lastschaltungen, 40 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

und leistungsfähigere Hydraulikanlagen<br />

setzten sich auf breiter<br />

Front durch. Schlüter konnte dem nur<br />

Produktionszahlen nach Jahren <strong>im</strong> Vergleich<br />

Typ PS 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 gesamt<br />

Super 1500 TVL Special 160-165 34 44 24 38 18 26 13 7 9 12 11 9 7 252<br />

Super Trac 1600/1700 160-165 10 30 16 5 10 13 6 3 1 2 - 1 - 97<br />

40


eine vergleichsweise behutsame Modellpflege<br />

entgegensetzen. Der <strong>im</strong> August<br />

1985 eingeführte Super Trac der Serie<br />

1651 bot neben den bereits erwähnten<br />

Neuerungen – exaktere Schaltung und<br />

stärkere Vorderachse – mehr Kopffreiheit<br />

in der Kabine durch einen ausgesparten<br />

Dachh<strong>im</strong>mel und eine zusätzliche Ballastierungsmöglichkeit:<br />

Fortan konnten am<br />

Bug nicht nur die klassischen, bananenförmigen<br />

Gewichte angeschraubt, sondern<br />

zusätzliche Gußplatten eingeschoben<br />

werden. Ab 1988 hielten verlängerte<br />

Kotflügel die Einstiege sauber, und der ansonsten<br />

unveränderte Schlepper wurde<br />

unter der Bezeichnung Super Trac 1700<br />

TVL verkauft. Auf nur zwei Exemplare<br />

folgten bis 1992 fünf Super Trac 1700<br />

TVL-LS mit Lastschaltung.<br />

Familienbande<br />

Schlüter hatte bereits viele Kunden an<br />

die Konkurrenz verloren, und die Nachteile<br />

des Trac-Konzepts – höheres<br />

Gewicht, höherer Preis und größerer<br />

Wendekreis – wurden in dieser Leistungsklasse<br />

nunmehr höher bewertet als<br />

der Vorteil der höheren Zugkraft. Aus<br />

dem gleichen Grund hatte der anfangs angebotene<br />

Super Trac 1300 VL mit 130 PS<br />

nur zwei Käufer gefunden. Etwas mehr<br />

Erfolg hatten in den letzten Jahren der Super<br />

Trac 1800 (ab 1988: 1900) mit 185 PS<br />

sowie der Super Trac 2000 (ab 1988:<br />

2200) mit 200 PS, deren Motoren – ein ladeluftgekühlter<br />

Sechszylinder und ein <strong>im</strong><br />

Schlepperbau praktisch einmaliger Reihen-Achtzylinder<br />

– heutzutage allerdings<br />

beinahe als Musterbeispiele für Störanfälligkeit<br />

gelten. Haltbarer waren der in den<br />

letzten 2200ern verbaute Liebherr-Sechszylinder<br />

mit 210 PS und die ebenfalls<br />

sechszylindrigen, von MAN und Mercedes-Benz<br />

zugelieferten Antriebe des mit<br />

Leistungen von 240 bis 290 PS gelieferten<br />

Super Trac 2500. Diese Typen erreichten<br />

allerdings nur noch begrenzte Käuferkreise,<br />

so dass das Abenteuer „Super<br />

Trac“ nach knapp über 200 Exemplaren<br />

Ende 1993 gemeinsam mit dem altehrwürdigen<br />

Schlüter-Werk in Freising ein<br />

Ende hatte.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Untergeschoss mit den unterhalb der Kabine<br />

angeordneten Kraftstofftanks (rechts<br />

und links unten) und der schräg vom seitlichen<br />

Getriebeausgang zum mittigen Vorderachseingang<br />

verlaufenden Kardanwelle.<br />

Nischenmodell<br />

Der Super Trac 1600 TVL war rund einen Meter<br />

länger und 800 Kilogramm schwerer als der<br />

Super 1500 TVL Special. Dem Mehrgewicht<br />

entsprach der Mehrpreis von stolzen 12 Prozent.<br />

Damit kostete der Super Trac nicht weniger<br />

als der 15 bis 20 PS stärkere Super<br />

1800/1900 Special, dem er auf dem Acker allerdings<br />

auch ebenbürtig sein sollte. Absolut<br />

blieb die Nachfrage bescheiden, was <strong>aber</strong><br />

nicht zuletzt Schlüters schwindender Marktbedeutung<br />

geschuldet war. In den Jahren bis<br />

1988 wählten <strong>im</strong>merhin mehr als 30 Prozent<br />

aller Kunden, die sich für einen 160 bzw. 165<br />

PS starken Schlüter entschieden, einen Super<br />

Trac. Danach flaute das Interesse rasch ab, da<br />

die Nachteile des Trac-Konzepts – höheres<br />

Gewicht, höherer Preis und größerer Wendekreis<br />

– in dieser Leistungsklasse inzwischen<br />

stärker bewertet wurden als der Vorteil der<br />

besseren Zugkraft.<br />

Der Schwingungsdämpfer vorne auf der<br />

Kurbelwelle verdient Beachtung. Zeigt die<br />

Gummierung durchgehende Risse, droht<br />

Kurbelwellenbruch!<br />

Volkskrankheit „Schlüter-Virus“<br />

Es ist jedoch keineswegs nur die Seltenheit,<br />

die zur von den Freisinger Großbären<br />

ausgehenden Faszination beiträgt.<br />

Die Schlepper sind durchaus selbst dazu<br />

in der Lage, Begeisterung zu wecken. Das<br />

optische Erscheinungsbild hebt sie aus<br />

der breiten Masse hervor – mehr noch als<br />

die schiere Größe, denn nicht wenige Betrachter<br />

finden ausgerechnet die 165- und<br />

185-PS-Typen der Baujahre ab 1985 ästhetisch<br />

besonders ansprechend. Der<br />

Sound der hauseigenen Motoren weiß<br />

ebenso zu beeindrucken wie individuelle<br />

Detaillösungen, darunter die kippbare<br />

Kabine mit ihren Schiebetüren. Ein Lied<br />

vom grassierenden Schlüter-Virus weiß<br />

Ulrich Gökemeier aus dem ostwestfälischen<br />

Lügde zu singen. Bereits als aktiver<br />

Landwirt setzte er zwei Schlüter-<br />

Schlepper ein: einen Compact 950 V6 mit<br />

90 PS und einen 120 PS starken Compact<br />

1250 TV6. Daneben hatte er schon früh<br />

ein Auge auf die großen Tracs geworfen,<br />

doch mussten ihm seine Freunde ein wenig<br />

auf die Sprünge helfen, bis er sich seinen<br />

lang gehegten Herzenswunsch erfüllte.<br />

„Als ich Familie und Freunde 2008 zu<br />

einer etwas größeren Geburtstagsfeier<br />

einlud, brachte ich meinen ehemaligen<br />

Mitarbeiter offensichtlich auf eine<br />

Schnapsidee“, berichtet Ulrich. „Er wusste<br />

von einem Super Trac 1600 TVL <strong>im</strong><br />

Umland von Hannover und konnte dessen<br />

Besitzer dazu überreden, das Gefährt<br />

für ein paar Tage herauszurücken. Der<br />

Transport per Tieflader war schnell organisiert,<br />

und so parkte der Trac am Tag der<br />

Feier vor meiner Haustür.“ Die Überraschung<br />

war gelungen, Ulrich verliebte<br />

sich auf den ersten Blick in seinen alteisernen<br />

Gast. Im Überschwang der Liebe<br />

gelang es ihm gar, den Eigner zum Verkauf<br />

zu überreden. Der Schlüter zog von<br />

Hannover nach Lügde um und brachte<br />

eine interessante Geschichte mit.<br />

Güter fahren Schlüter<br />

Erstkunde war 1987 Schloss Westerhaus<br />

bei Ingelhe<strong>im</strong>, ein Besitztum der Industriellenfamilie<br />

von Opel. Kartoffeln für<br />

das einst von den Geschwistern Carlo,<br />

Heinz und Irmgard von Opel gegründete<br />

Unternehmen Chio Chips wurden dort<br />

zwar nie angebaut, <strong>aber</strong> ein beliebter Ausspruch<br />

bewahrheitet sich auch so: „Güter<br />

fahren Schlüter.“ Ein Gut hat der Super<br />

Trac heute nicht mehr zu bewirtschaften,<br />

denn Ulrich hat die Landwirtschaft längst<br />

aufgegeben. Ganz aus der Branche zurückgezogen<br />

hat er sich <strong>aber</strong> nicht, und so darf<br />

der Trac noch gelegentlich auf den Acker.<br />

Leider wurden dabei kleinere Reparaturen<br />

fällig. „Obwohl ich den Schlüter in einem<br />

guten Zustand übernommen habe,<br />

musste ich nach kurzer Zeit die Zylinderkopfdichtung<br />

erneuern und das Getriebe<br />

instand setzen lassen“, berichtet Ulrich,<br />

ohne <strong>aber</strong> gleich ein Klagelied anzust<strong>im</strong>men,<br />

denn „seitdem zieht er zuverlässig<br />

seine Bahnen.“ Da er sich heutzutage bester<br />

Pflege erfreut und höchstens 100 Arbeitsstunden<br />

<strong>im</strong> Jahr leisten muss, dürfte<br />

er noch viele Bahnen ziehen.<br />

Klaus Tietgens<br />

41


GESCHICHTE Chronik 1953<br />

CHRONIK – VOR 60 JAHREN<br />

Auf die Zwölf<br />

Ursus Bambi – der allradgetriebene<br />

und -gelenkte Zwei -<br />

wegeschlepper der 1950er-Jahre<br />

Die 51. DLG-Wanderausstellung und die Bestrebungen<br />

zur Vollmotorisierung warfen ihre Schatten voraus.<br />

Fast alle Hersteller trachteten danach, ihre Modellprogramme<br />

nach unten zu ergänzen. Mit dem Fokus auf<br />

Leichtbau und vielseitiger Verwendbarkeit brachten<br />

die Konstrukteure interessante Konzepte hervor.<br />

Im Frühjahr 1953 bündelten die Hersteller<br />

sämtliche Kräfte für einen<br />

möglichst glanzvollen Auftritt auf<br />

der 51. DLG-Wanderausstellung, die<br />

vom 31. Mai bis zum 7. Juni rund 560.000<br />

Besucher nach Köln locken sollte. Daher<br />

widmen wir zwei Folgen unserer Chronik<br />

dieser Ausstellung, die erste davon<br />

fast komplett den kleinen Schleppern bis<br />

12 PS. Eine wachsende Nachfrage in dieser<br />

Leistungsklasse zeichnete sich bereits<br />

seit dem vergangenen Jahr ab – ein Ergebnis<br />

der Motorisierungswelle, die nun<br />

auch die kleinsten Betriebe erfasste.<br />

Der neue 11er<br />

Längst setzten die Hersteller nicht mehr<br />

nur auf verkleinerte Ausgaben ihrer bekannten<br />

Modelle, sondern auf neue<br />

Konzepte. An amerikanischen Vorbildern<br />

orientierten sich die sogenannten Tragschlepper,<br />

die einen Geräteanbau zwischen<br />

den Achsen und teilweise sogar vorne<br />

ermöglichten. Dieser Kategorie gehörte<br />

der neue 11-PS-Deutz F1L 612/53 an, dessen<br />

Einzylindermotor eine neue luftgekühlte<br />

Baureihe mit kleineren Zylindereinheiten<br />

begründete. Das kompakte<br />

6/3-Gang-Getriebe war praktisch direkt<br />

hinter der Hinterachse eingebaut, der lange<br />

Radstand von 1.800 Mill<strong>im</strong>etern und die<br />

schmale Taille zwischen den Achsen erlaubten<br />

den Anbau mannigfaltiger Arbeitsgeräte.<br />

Auch in Rückwärtsfahrt zu betreibende<br />

Geräte behielt der Fahrer ständig <strong>im</strong><br />

Blick, indem er einfach seinen Sitz in umgekehrter<br />

Fahrtrichtung vor dem Lenkrad<br />

einsteckte. Inklusive der kürzeren, nicht<br />

für den Zwischenachsanbau ausgelegten<br />

Variante mit 1.650 Mill<strong>im</strong>etern Radstand<br />

und des 13 PS starken Nachfolgers F1L<br />

712/1 baute Deutz bis 1959 rund 17.000<br />

Exemplare seiner kleinen Einzylinder.<br />

Das Ackermoped<br />

Einem ganz ähnlichen Konzept folgte der<br />

Hanomag R 12, der mit 1.800 Mill<strong>im</strong>etern<br />

Radstand ebenfalls als<br />

Tragschlepper für den<br />

Zwischenachsanbau<br />

ausgelegt war. Allerdings<br />

war er nicht in<br />

der üblichen Blockbauweise<br />

ausgeführt, son-<br />

dern verfügte über einen<br />

durchgehenden Fahrzeugrahmen, so<br />

dass Motor und Getriebe keine tragenden<br />

Aufgaben zu übernehmen hatten. Entsprechend<br />

leicht konnten die Aggregate<br />

ausgeführt werden. Nur 100 kg wog der<br />

neu konstruierte Einzylinder-Zweitaktmotor,<br />

der nach dem Wirbelkammerverfahren<br />

arbeitete und zwecks effizienter<br />

Spülung über ein Roots-Gebläse beatmet<br />

wurde. Das 6/2-Gang-Getriebe bot eine<br />

Neue Konzepte waren gefragt – der Tragschlepper<br />

nach amerikanischem Vorbild erregte Aufsehen.<br />

ähnliche Abstufung wie die Kraftübertragung<br />

des Deutz, doch verzichtete die Hanomag<br />

auf einen drehbaren Fahrersitz<br />

und montierte stattdessen eine gepolsterte<br />

Sitzbank für zwei Personen. Der optionale<br />

Einzelsitz war bei der 1954 nachgereichten<br />

Kurzversion R 12 KB mit nur<br />

1.500 Mill<strong>im</strong>etern Radstand obligatorisch.<br />

Das Konzept und der günstige Preis von<br />

4.535 DM überzeugten die Praktiker, die<br />

1954 und 1955 allein in Deutschland<br />

mehr als 7.000 Exemplare kauften und die<br />

Hanomag damit auf den ersten Platz in<br />

der Zulassungsstatistik katapultierten. Danach<br />

setzte vor allem aufgrund der wachsenden<br />

Unzufriedenheit mit dem Zweitaktmotor<br />

ein Niedergang ein, doch<br />

wurden bis 1960 <strong>im</strong>merhin rund 17.000<br />

Exemplare der 12-PS-Familie abgesetzt.<br />

Im Antrieb<br />

des Normag<br />

G 12 vereinten<br />

sich Luftkühlung<br />

und<br />

Zweitaktverfahren.<br />

Neue Getriebe, Motoren und Schlepper<br />

Einen Tragschlepper mit Zweitaktmotor<br />

stellte auch Kramer aus. Der KB 10 wurde<br />

vom auf eine Holder-Entwicklung zurückgehenden<br />

Sachs-Diesel 500 W angetrieben,<br />

der max<strong>im</strong>al 9 PS an das kurz vor der<br />

Serienreife stehende ZF-Getriebe A-5 abgab.<br />

In Serie ging dieser Schlepper nicht,<br />

bot jedoch einen Ausblick auf zukünftige<br />

Fotos: Archiv K. Tietgens<br />

42


Der innovative R 12 katapultierte die<br />

Hanomag an die Spitze der Zulassungs -<br />

statistik, doch sein Zweitaktmotor sorgte<br />

für Verdruss.<br />

Entwicklungen. Einstiegsmodell blieb der<br />

KB 12 (siehe TC 3/2012), für den als Alternative<br />

zum wassergekühlten Güldner-<br />

Motor 1DA nun der luftgekühlte MWM-<br />

Einzylinder AKD 12 E angekündigt<br />

wurde. Aufgrund einer baldigen Neuordnung<br />

des Programms wurden von August<br />

1953 bis Februar 1954 allerdings nur 79<br />

luftgekühlte 12-PS-Kramer gebaut. Das <strong>im</strong><br />

Kramer KB 10 verwendete ZF-Getriebe A-<br />

5 diente auch dem auf der Messe ausgestellten<br />

Fahr D 12 N und seiner Hochradvariante<br />

D 12 NH als Basis, welche die mit<br />

dem schwereren Getriebe A-8 ausgerüsteten<br />

Typen D 12 und D 12 H ablösten. Wie<br />

ZF hatte auch Hurth ein leichteres Fünfganggetriebe<br />

entwickelt. Dieses G 85 half<br />

unter anderem der Pr<strong>im</strong>us-<strong>Traktor</strong>engesellschaft,<br />

ihr bislang bei 20 PS beginnendes<br />

Angebot nach unten zu ergänzen. Für<br />

den Antrieb der Typen PD 1 E und PD 1 Z<br />

sorgten die wassergekühlten Ein- und<br />

Zweizylindermotoren MWM KD 12 E und<br />

KD 211 Z, und <strong>im</strong> Spätsommer ergänzte<br />

der PD 1 EL mit dem luftgekühlten Einzylinder<br />

AKD 12 E das Programm.<br />

Innovative Konzepte<br />

Mit dem ZF A-5 stellte auch die Normag<br />

ihren neuen G 12 aus, ging für die Serienfertigung<br />

jedoch auf ein Fünfganggetriebe<br />

eigener Konstruktion über. Mehr Beachtung<br />

verdient der luftgekühlte Einzylinder-Zweitaktmotor<br />

mit Direkteinspritzung<br />

und Spülkolben, der für 12 PS den<br />

zweieinhalbfachen Hubraum benötigte<br />

wie der Hanomag-Zweitakter, jedoch mit<br />

einem günstigen Kraftstoffverbrauch um<br />

170 g/PSh auftrumpfte. Bis 1956 baute die<br />

Normag fast 4.000 Exemplare ihres nach<br />

kleinen technischen Änderungen als K 12<br />

„Kornett“ vermarkteten Einstiegsmodells.<br />

Mit nur 100 Einheiten musste sich <strong>im</strong> gleichen<br />

Zeitraum der hochinteressante Ursus<br />

Bambi begnügen. In diesem übertrug<br />

der oben erwähnte Sachs-Zweitakter seine<br />

Kraft über ein 4/4-Gang-Wendegetriebe<br />

und zwei Ketten auf alle vier, sämtlich<br />

lenkbaren Räder. Kurzer Radstand und<br />

Lenkbremse halfen be<strong>im</strong> Manövrieren,<br />

und mit dem umsteckbaren Fahrersitz<br />

war der Schlepper in beiden Fahrtrichtungen<br />

praktisch gleichwertig einsetzbar.<br />

Trotz bescheidener Nachfrage wurde der<br />

Bambi – später mit anderer Motorisierung<br />

– bis zum Ende des Jahrzehnts gebaut.<br />

Klaus Tietgens<br />

Zwischenachsanbau und umsteckbarer<br />

Fahrersitz machten den Deutz F1L<br />

512/53 zu einem Multitalent<br />

PD 1 E (Einzylinder) – das neue Ein -<br />

stiegs modell der Pr<strong>im</strong>us-<strong>Traktor</strong>en -<br />

gesellschaft.<br />

Mit dem KB 10 lotete Kramer das Inte -<br />

resse für kleine Tragschlepper aus, verzichtete<br />

jedoch auf eine Serienfertigung.<br />

Technische Daten der beschriebenen Schlepper<br />

Modell Deutz Fahr Hanomag Kramer Kramer Normag G 12 Pr<strong>im</strong>us Pr<strong>im</strong>us Ursus<br />

F1L612 D 12 N/NH R 12 KB 10 KB 12 L (Kornett) PD 1 E PD 1 Z Bambi C-10<br />

Zyl.; Arbeitsverfahren 1; 4-Takt 1; 4-Takt 1; 2-Takt 1; 2-Takt 1; 4-Takt 1; 2-Takt 1; 4-Takt 2; 4-Takt 1; 2-Takt<br />

Hubraum (cm 3 ) 763 815 511 503 905 1.283 851 1.248 503<br />

Leistung (PS/bei U/min) 11 / 2.100 12 / 1.800 12 / 2.200 9 / 2.000 12 / 2.000 12 / 1.500 12 / 2.000 17 / 2.000 10 / 2.200<br />

Getriebe: Gänge v/r 6/3 5/1; 10/2 6/2 5/1 6/2 5/1 5/1 5/1 4/4<br />

Höchstgeschw. (km/h) 16,5 – 20,0 19,8 17,0 – 19,0 19,8 19,0 18,4 19,0 19,0 14,5<br />

Gewicht (kg) 790 – 830 1.100 – 1.180 800 750 1.100 1.000 1.000 1.100 620<br />

TRAKTOR CLASSIC 2|2013<br />

43


PORTRÄT Fahr D 800<br />

ARGENTINISCHES KRAFTWERK AUS DEM HAUSE FAHR<br />

Roter Riese<br />

Der Fahr D 800 – ab 1968 in Argentinien gebaut – sprengt<br />

mit seinen 100 PS den Rahmen der bislang bekannten<br />

Fahr-Schlepper. Klaus Tietgens fuhr den höchst ungewöhn -<br />

lichen Sechszylinder und erforschte seine Herkunft.<br />

44


Vergessen Sie am besten<br />

alles, was Sie bislang<br />

über Fahr-Schlepper<br />

wussten oder zu wissen<br />

glaubten. Vergessen Sie die<br />

12 bis 17 PS starken Erfolgsmodelle<br />

der 1950er-Jah-re,<br />

vergessen Sie die nicht minder<br />

erfolgreiche, in Zusammenarbeit<br />

mit Güldner entwickelte<br />

Europa-Reihe,<br />

vergessen Sie all diese niedlichen<br />

Nuckelpinnen, die hinter<br />

dem Fiat Panda in der he<strong>im</strong>ischen<br />

Garage Platz finden.<br />

Vergessen Sie gemächlich tuckernde<br />

Einzylindermotoren<br />

und in homöopathischen<br />

Dosen verabreichten Dieselkraftstoff.<br />

Und vergessen Sie auch, dass<br />

Fahr <strong>im</strong> Sommer 1961 – nach der Übernahme<br />

durch Deutz – die Schlepperfertigung<br />

einstellte. Dann sind Sie auf eine Begegnung<br />

mit dem Fahr D 800 bestens<br />

vorbereitet.<br />

Roter Riese<br />

Sicher, vor Ihnen steht unmissverständlich<br />

ein Fahr. Charakteristische Frontmaske<br />

und leuchtend rote Farbe lassen kaum<br />

einen anderen Schluss zu. Die <strong>im</strong> Detail<br />

etwas grobe Linienführung und die kantigen<br />

Kotflügel würden ihn optisch glatt<br />

den frühen 1950er-Jahren – vor Erscheinen<br />

der deutlich eleganteren Europa-Reihe<br />

– zuordnen, wären da nicht diese gigantischen<br />

Ausmaße. Allein die rund 1,7<br />

Meter hohen und 65 Zent<strong>im</strong>eter breiten<br />

Hinterräder nehmen zusammen fast so<br />

viel Raum ein wie ein kompletter 12-PS-<br />

Schlepper, und die Motorhaube bildet zusammen<br />

mit dem Kraftstofftank eine rund<br />

drei Meter lange Hochebene. Markenkenner<br />

werden auch angesichts der Modellbezeichnung<br />

„D 800“ aufhorchen, denn<br />

gemäß der ab Mitte der 1950er-Jahre gültigen<br />

Nomenklatur steht diese für volle acht<br />

Liter Hubraum.<br />

Laute Stärke<br />

Diese verteilen sich auf die sechs luftgekühlten<br />

Zylinder des Deutz-Motors F6L<br />

514. Motoren der Baureihe 514 waren ab<br />

den frühen 1950er-Jahren auch in verschiedenen<br />

deutschen Schleppern <strong>im</strong><br />

Einsatz – allerdings mit max<strong>im</strong>al vier Zylindern.<br />

Charakteristisch für die Baureihe<br />

sind das Axialgebläse und das einst weit<br />

verbreitete Wirbelkammerverfahren. Von<br />

der gegenüber moderneren Direkteinspritzern<br />

prinzipiell besseren Laufruhe dieses<br />

Verfahrens hört man wenig, denn der kapitale<br />

Sechsender röhrt aus seinen beiden<br />

Auspuffrohren, als wäre er das Ergebnis<br />

der Kreuzung eines amerikanischen Muscle-Cars<br />

mit einem ausgewachsenen Binnenschiff.<br />

Keine Frage: Dieser Hund bellt<br />

– und standesgemäß beißt er auch. Auf<br />

Befehl des Fahrers fällt er mit nicht weni-<br />

Doppelt hält besser:<br />

Durch zwei Rohre entweichen<br />

die Abgase<br />

gen H<strong>im</strong>mel.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

45


PORTRÄT Fahr D 800<br />

Zwei Paar Schuhe: Abgesehen vom Antriebsaggregat haben der deutsche<br />

D 60 L (bzw. D 540) und der argentinische D 540 A nicht viel gemeinsam.<br />

ger als 100 PS bei 1.650 Umdrehungen pro<br />

Minute über das Getriebe her und zerrt<br />

mit fast 500 Newtonmetern Drehmoment<br />

an dessen Eingangswelle.<br />

Einfach – <strong>aber</strong> effizient<br />

Der Fahr wurde 1968 in Argentinien gebaut,<br />

hätte mit seiner Leistung seinerzeit<br />

<strong>aber</strong> auch auf dem europäischen Schleppermarkt<br />

eine Spitzenstellung eingenommen.<br />

Hiesige Hersteller tasteten sich bis<br />

auf wenige Ausnahmen gerade erst an die<br />

100-PS-Schallmauer heran, verwendeten<br />

allerdings vergleichsweise kleinvolumige,<br />

feinnervige Motoren, die den Kraftstoff<br />

zumeist direkt in den Brennraum einspritzen<br />

– mit Vorteilen für den Kraftstoffverbrauch<br />

und ohne nennenswerte Nachteile<br />

für die Laufruhe. Komplett anachronistisch<br />

mutet das Getriebe an. Synchronisierung,<br />

Gruppen-, Feinstufen- und Wendeschaltung<br />

sind für die Kraftübertragung<br />

des roten Riesen unverständliches Fachchinesisch.<br />

Fünf Vorwärtsgänge und ein<br />

Rückwärtsgang werden nach alter Väter<br />

Sitte durch das Verschieben von Zahnrädern<br />

geschaltet. Basta! Kurios mutet auf<br />

den ersten Blick auch die<br />

Abstufung an: Die unteren<br />

vier Gänge reichen für<br />

Tempo 5, 7, 9 und 12. Alles<br />

darüber erledigt der fünfte Gang – bis hin<br />

zur Höchstgeschwindigkeit von 27,3 Kilometern<br />

pro Stunde. Wer nach Erreichen<br />

der Drehzahlgrenze vom Vierten in den<br />

Fünften schaltet, drückt den Motor auf<br />

Gegenüber den europäischen Modellen spielte der<br />

argentinische Kraftprotz in einer anderen Liga.<br />

Turnübung: Mehrteilige<br />

Motorverkleidungen können<br />

an Großschleppern zur<br />

Herausforderung werden.<br />

rund 700 Umdrehungen pro Minute, also<br />

quasi auf Leerlaufdrehzahl. Schwere Lasten<br />

lassen sich auf diese Weise nur mühsam<br />

beschleunigen, und an eine Fahrt<br />

durch bergiges Gelände mit zwei voll beladenen<br />

Anhängern am Haken mag man<br />

gar nicht erst denken.<br />

Genau daran hat man in Argentinien<br />

einst auch nicht gedacht. Bevorzugtes Aufgabengebiet<br />

schwerer Ackerschlepper waren<br />

hier keine Transportarbeiten, sondern<br />

die Bearbeitung großer zusammenhängender<br />

Landflächen mit schwerem Gerät. Den<br />

dafür wichtigen Geschwindigkeitsbereich<br />

von vier bis zwölf Kilometern pro Stunde<br />

deckt das Getriebe in geradezu idealer<br />

Weise ab – zeitgenössische europäische<br />

Schlepper hatten hier keine wesentlich<br />

feinere Abstufung zu bieten. Angenehmer<br />

Nebeneffekt: Ein einfaches Getriebe läßt<br />

sich kostengünstiger fertigen und leichter<br />

reparieren. So garantierte die archaisch anmutende<br />

Technik einen wirtschaftlichen<br />

Betrieb. Man darf nicht vergessen, dass der<br />

Weg zur nächsten Werkstatt in Argentinien<br />

zumeist wesentlich länger war als in<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

46


Einblick in die Kabine des D 540 A.<br />

Heckeinstieg, Ausstellfenster und Spurverstellung.<br />

Typisch Deutz FL 514: Geneigter Einbau und konischer Kühlluftkanal.<br />

Untypisch <strong>im</strong> Schlepper: Sechs Zylinder.<br />

Vor dem Motor finden die beiden massiven Batterien ein geräumiges<br />

und trockenes Abteil.<br />

Mitteleuropa. Für die Fahrt dorthin oder<br />

zum Einsatzort taugte dann durchaus auch<br />

der fünfte Gang, denn mehr als sein Arbeitsgerät<br />

hatte der D 800 vermutlich selten<br />

<strong>im</strong> Schlepp. Der Begriff „<strong>im</strong> Schlepp“<br />

ist hier durchaus wörtlich zu nehmen,<br />

denn auf den in Europa längst obligatorischen<br />

Kraftheber verzichteten die Argentinier.<br />

Wie in Nordamerika genossen angehängte<br />

Arbeitsgeräte den Vorzug. Über<br />

eine Hydraulikanlage verfügt der Schlepper<br />

<strong>aber</strong> durchaus, sie dient mit Pumpe<br />

und Steuergeräten der Versorgung externer<br />

Verbraucher. Ganz der Amerikaner, verzichtet<br />

der D 800 auch auf Allradantrieb.<br />

Dicke Walzen und Ballastgewichte an der<br />

Hinterhand sorgen für Traktion – <strong>im</strong>merhin<br />

darf die Hinterachse mit siebeneinhalb<br />

Tonnen belastet werden.<br />

Rot-grün in Argentinien<br />

Diese eigentümliche Mischung aus technischem<br />

Standard der frühen 1950er- und<br />

einer selbst für die späten 1960er-Jahre beachtlichen<br />

Schlagkraft lässt sich also erklären.<br />

Wie kann es <strong>aber</strong> angehen, dass<br />

noch 1968 neue Fahr-Schlepper gebaut<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

wurden? Seit der Übernahme durch Deutz<br />

<strong>im</strong> Sommer 1961 gab es zumindest in<br />

Deutschland eine klare Arbeitsteilung: In<br />

Köln liefen grüne Schlepper mit dem<br />

Schriftzug „Deutz“ und dem einst von<br />

Magirus geerbten Ulmer Münster an der<br />

Front vom Band. Unter dem altehrwürdigen<br />

Namen „Fahr“ wurden in Gottmadingen<br />

Erntemaschinen aller Art aus der Taufe<br />

gehoben. Das Typenschild des D 800<br />

bringt Aufschluss über die einstigen Verhältnisse<br />

in Argentinien. Als Hersteller<br />

wird hier die Firma Deutz-Cantabrica genannt.<br />

Dieser Name und dessen Abkürzung<br />

„DECA“ sind Kennern der Materie<br />

hierzulande vor allem durch den DECA A<br />

110 bekannt, einen dem Fahr D 800 ähnlichen<br />

Großschlepper, der ursprünglich<br />

ebenfalls ausschließlich für den argentinischen<br />

Markt best<strong>im</strong>mt war, in der jünge-<br />

Südamerika-Connection<br />

Bereits am 17. November 1952 genehmigte das<br />

Bundesministerium für Wirtschaft der Maschinenfabrik<br />

Fahr AG in Gottmadingen die Beteiligung<br />

an der Fahr Argentina S.A.F.I.C.. Als Geschäftssitz<br />

der argentinischen Dependance<br />

wurde interessanterweise „Charcas 684, Buenos<br />

Aires“ angegeben, die Anschrift der Mercedes-<br />

Benz Argentina. Angeblich stellte Mercedes-<br />

Benz dem Landtechnikhersteller sogar das Geld<br />

für den Kauf der Geschäftsanteile zur Verfügung.<br />

Vereinzelt wurde damals gemutmaßt, die Transaktion<br />

sei Bestandteil der Bemühungen, während<br />

des Zweiten Weltkrieges <strong>im</strong> Ausland verstecktes<br />

Geld zurück in die He<strong>im</strong>at zu schaffen.<br />

Überprüfen lassen sich derartige Behauptungen<br />

nicht ohne weiteres. Bekannt ist nur, dass bei der<br />

Ansiedlung der beiden Unternehmen ein argentinischer<br />

Geschäftsmann namens Jorge Antonio<br />

die Fäden zog. Als der Diktator Juan Perón <strong>im</strong><br />

September 1955 gestürzt wurde, musste Antonio<br />

flüchten, und die argentinischen Niederlassungen<br />

von Da<strong>im</strong>ler-Benz und Fahr wurden zusammen<br />

mit anderen Industrieunternehmen gemäß<br />

einem Regierungsdekret unter „Intervention und<br />

Interdiktion“ gestellt, was man in etwa mit „Entmündigung<br />

und Vermögenssperre“ übersetzen<br />

kann. Erst durch ein Urteil vom 19. März 1958<br />

erhielt die Fahr Argentina ihren Handlungsspielraum<br />

zurück. Für die Deutz Argentina wurde ein<br />

gleichlautendes Urteil erwartet. Ebenso wurde<br />

die Mercedes-Benz Argentina aus dem Würgegriff<br />

des Staates befreit und konnte 1959 endlich die<br />

Lkw-Produktion in ihrem bereits 1955 fertiggestellten<br />

Werk aufnehmen.<br />

47


PORTRÄT Fahr D 800<br />

Volle Kraft voraus: Sechs<br />

Zylinder und 100 PS gab es<br />

auch bei Fahr – allerdings<br />

nur in Argentinien.<br />

ren Vergangenheit dank rühriger Sammler<br />

<strong>aber</strong> auch in unseren Breiten he<strong>im</strong>isch<br />

wurde. Die Geschichte dieses Schleppers<br />

können Sie in unserem <strong>Traktor</strong>en-Jahrbuch<br />

2013 nachlesen. Vergleichen Sie<br />

jetzt die Bilder der beiden Giganten,<br />

schließt sich der Kreis. Bis auf Frontmaske,<br />

Kotflügel, Farbgebung und die abweichend<br />

mit 110 bzw. 100 PS angegebene<br />

Motorleistung sind Deutz und Fahr praktisch<br />

baugleich. Warum man diese Zweigleisigkeit<br />

in Südamerika fortführte, lässt<br />

sich heute nicht mehr nachvollziehen.<br />

Verkaufstaktik dürfte dabei eine Rolle gespielt<br />

haben – welche genau, ist nicht bekannt.<br />

Gesuchte Raritäten<br />

Bekannt sind <strong>im</strong>merhin die Produktionszahlen<br />

der eineiigen Zwillinge. 365 Exemplare<br />

des DECA A 110 und 55 Exemplare<br />

des Fahr D 800 sollen das Werk vor den<br />

Toren von Buenos Aires verlassen haben.<br />

Nur wenige davon dürften den jahrzehntelangen<br />

Einsatz überlebt haben, was sie<br />

heutzutage zu begehrten Sammlerstücken<br />

macht. Der Exotenstatus des Fahr hat es<br />

auch Lars Heyde aus Schlieben <strong>im</strong> südlichen<br />

Brandenburg angetan. Als er den<br />

D 800 bei einem belgischen Händler entdeckte,<br />

lockte ihn allerdings nicht nur die<br />

Tatsache, dass er einem ihm bislang völlig<br />

unbekannten Schlepper gegenüberstand.<br />

„Ich habe ein Herz für seltene Vögel, die<br />

nicht auf jedem Treffen parken“, gesteht<br />

Lars. „Fasziniert haben mich <strong>aber</strong> auch<br />

die schiere Größe des Fahr und der Sound<br />

des Sechszylinders. Und mit diesem Oldt<strong>im</strong>er<br />

kann man sogar be<strong>im</strong> <strong>Traktor</strong>-Pulling<br />

ganz vorne mitmischen“, entfährt es<br />

ihm voller Begeisterung. Als er den Fahr<br />

übernahm, erwies sich dieser zwar in einigen<br />

Punkten – darunter Bremsen, Reifen<br />

Vieles in der Technikgeschichte des Fahr D 800<br />

liegt <strong>im</strong> Verborgenen und nährt die Gerüchte.<br />

und Bleche – als reparaturbedürftig, war<br />

<strong>aber</strong> glücklicherweise weitgehend komplett.<br />

Die eigentümliche Auspuffanlage<br />

mit zwei separat in den H<strong>im</strong>mel ragenden<br />

Endrohren könnte man dennoch glatt für<br />

eine Hinterhofbastelei halten, wäre hierzulande<br />

nicht unlängst ein zweiter D 800<br />

aufgetaucht. Dieser zählt zur Sammlung<br />

von Gerhard Schwickert und seinem<br />

Sohn Jan-Marc aus dem niedersächsi-<br />

Thema mit Variationen: Das Heck von Gerhard Schwickerts<br />

D 800 mit am linken Bodenblech befestigter Trittstufe ...<br />

... und das Heck von Lars Heydes D 800 mit rechts an der Aufnahme<br />

des Zugpendels befestigter Trittstufe.<br />

48


schen Coppenbrügge. Die beiden betreiben<br />

einen Baumaschinenhandel und haben<br />

schon vor Jahren eine ausgeprägte<br />

Leidenschaft für historische Landtechnik<br />

entwickelt. Auf eine Marke sind sie zwar<br />

nicht fixiert, zählen die roten Schlepper<br />

aus Gottmadingen und – wie wir jetzt<br />

wissen – Buenos Aires <strong>aber</strong> eindeutig<br />

zu ihren Favoriten. Jan-Marc ergänzt:<br />

„Meine ,Baustelle‘ sind vor allem die<br />

großen Typen mit den luftgekühlten<br />

Deutz- Motoren. Die sind nicht nur robust<br />

und pflegeleicht, sondern auch deutlich<br />

seltener als ihre kleineren Brüder. Als uns<br />

der große Sechszylinder angeboten wurde,<br />

haben wir natürlich nicht lange ge -<br />

zögert.“<br />

Der D 800 ist zwar das Flaggschiff, <strong>aber</strong><br />

keineswegs das einzige Prunkstück der<br />

schwickertschen Fahr-Sammlung. Die übrigen<br />

Exponate – drei D 400 mit dem Dreizylindermotor<br />

F3L 514 sowie ein D 60 L<br />

und ein D 540 A mit dem Vierzylindermotor<br />

F4L 514 sind nicht minder attraktiv<br />

und dokumentieren quasi beiläufig die<br />

frühere Präsenz des Herstellers auf dem<br />

argentinischen Markt.<br />

Zwillinge ...<br />

Die Schilderungen <strong>im</strong> Kasten auf Seite 47<br />

lassen vermuten, dass bis zum Ende der<br />

1950er-Jahre weder Deutz noch Fahr über<br />

Produktionsanlagen in Argentinien verfügten.<br />

Diese Vermutung wird dadurch<br />

genährt, dass die Klöckner-Humboldt-<br />

Deutz AG <strong>im</strong> August 1959 mit der argentinischen<br />

Cantabrica SA zur DECA, der<br />

Deutz-Cantabrica, fusionierte. Das Unternehmen<br />

unterzeichnete mit der Regierung<br />

des südamerikanischen Staates einen<br />

Vertrag über die Produktion von Lkw,<br />

Bussen, Motoren und <strong>Traktor</strong>en in Haedo,<br />

fünf Kilometer vor den Toren von<br />

Buenos Aires. An dieser einstigen Geburtsstätte<br />

des DECA A 110 und des Fahr<br />

D 800 baut das 2001 gegründete Joint-<br />

Venture „DEUTZ AGCO Motores S.A.“<br />

Technische Daten – Fahr D 800<br />

Typ Fahr D 800<br />

Technische<br />

Bezeichnung D 800 CR<br />

Bauzeit 1966 – 1969<br />

Produktionszahl 55<br />

Motor Deutz F6L 514<br />

Verfahren<br />

Viertakt/Wirbelkammer<br />

Kühlung<br />

Luft (Axialgebläse)<br />

Zylinderzahl 6<br />

Bohrung x Hub<br />

(mm) 110 x 140<br />

Hubraum (cm 3 ) 7.983<br />

Leistung<br />

(PS/bei U/min) 100 / 1.650<br />

Batterie<br />

12 V / 110 - 180 Ah<br />

Gänge v/r 5/1<br />

Geschwindigkeiten<br />

vorw. (km/h) 5,1/7,2/9,2/11,9/27,3<br />

rückw. (km/h) 4,1<br />

Länge (mm) 4.500<br />

Breite (mm) 2.550<br />

Höhe (mm) 1.950;<br />

über Auspuff: 2.700<br />

Radstand (mm) 2.800<br />

Bodenfreiheit (mm) 400<br />

Wendekreis (m) 12,2<br />

Spurweite v/h 1.700 / 1.900<br />

Bereifung v/h 11.00-16 / 24.5-32<br />

Leergewicht (kg) 5.200<br />

Zul. Gesamtgew. (kg) 9.622<br />

heutzutage Deutz-Motoren der Baureihen<br />

913 und 1013 <strong>im</strong> Leistungsbereich von 34<br />

bis 295 PS.<br />

... und ungleiche Brüder<br />

Fahr belieferte den argentinischen Markt<br />

während der 1950er-Jahre ebenso wie<br />

Deutz mit Produkten aus deutscher Fertigung.<br />

Flaggschiff des Gottmadinger Werks<br />

war ab August 1952 der erwähnte Fahr<br />

D 60 L, der ab 1955 mit der neuen, nicht<br />

Zulässige Hinterachslast: 7.536 kg – vermerkt<br />

auf dem Typenschild des Fahr D 800.<br />

mehr an der Leistung, sondern am Hubraum<br />

orientierten Bezeichnung D 540 verkauft<br />

wurde. Mit dem luftgekühlten<br />

Deutz-Motor F4L 514 und dem ZF-Getriebe<br />

A-26 entspricht der Triebstrang dieses<br />

Schleppers demjenigen der damaligen<br />

Konkurrenten von Deutz und Eicher. Davon<br />

abgesehen ist der Fahr jedoch eine eigenständige<br />

Konstruktion, was sich nicht<br />

zuletzt am Halbrahmen zeigt, der bei all<br />

diesen Schleppern notwendig war, da der<br />

Motor ohne Gussölwanne keine tragenden<br />

Aufgaben übernehmen konnte. Neben<br />

einem solchen Schlepper findet sich ein<br />

Fahr D 540 A in Schwickerts Sammlung<br />

und bietet sich für eine Gegenüberstellung<br />

geradezu an. Siehe da: Allzu viel haben<br />

die beiden <strong>Traktor</strong>en nicht gemeinsam.<br />

Dass der Motor des D 540 A über<br />

eine Einspritzpumpe mit größeren Kolben<br />

verfügt, kann noch der Weiterentwicklung<br />

geschuldet sein. Die zwecks Spurverstellung<br />

auf der Hinterachse verschiebbaren<br />

Räder könnten ebenso wie die Muschelkotflügel<br />

als typische Kennzeichen eines<br />

Exportartikels durchgehen. Allerdings<br />

unterscheiden sich auch die übrigen<br />

Blechteile und die Halbrahmen der beiden<br />

Schlepper komplett. Der Halbrahmen<br />

des D 540 A lässt gar eine gewisse Verwandtschaft<br />

zum Deutz F4L 514 (siehe<br />

<strong>Traktor</strong> <strong>Classic</strong> 2/2013) erkennen. Liefen<br />

also auch diese beiden Schlepper parallel<br />

bei der DECA vom Band? Mitnichten, das<br />

Typenschild des D 540 A weist die Fahr<br />

Argentina S.A.F.I.C., Charcas 684, Buenos<br />

Aires, als Hersteller und 1966 als Baujahr<br />

aus. Mag Fahr sich teilweise auch aus<br />

demselben Komponentenregal bedient<br />

haben wie Deutz, baute das Unternehmen<br />

doch offensichtlich noch fünf Jahre nach<br />

dem bislang allgemein angenommenen<br />

Produktionsstopp eigene Schlepper. Gerne<br />

würden wir mehr Licht in das Dunkel<br />

um die Südamerika-Connection bringen<br />

... Klaus Tietgens<br />

Armaturentafel mit Instrumenten für Öldruck und Motortemperatur,<br />

Sicherungskasten, Zündschloss und Glühanlassschalter.<br />

Der Halbrahmen trägt nicht nur den Motor, er dient auch als<br />

Aufnahme für den Zylinder der hydraulischen Lenkung.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

49


Fahr D 800


Alleskönner <strong>im</strong> Porträt.<br />

NEU!<br />

Ein kompetenter und bildreicher<br />

Überblick über die Vielfalt<br />

der <strong>Traktor</strong>en Made in Germany.<br />

192 Seiten · ca. 200 Abb.<br />

12,0 x 18,5 cm<br />

€ [A] 13,40<br />

sFr. 18,90 € 12,95<br />

ISBN 978-3-86245-675-8<br />

Hier sind sie, die wichtigsten<br />

Schlepper der 1960er- und<br />

1970er-Jahre: Ausführlich vorgestellt<br />

mit allen wichtigen<br />

Daten und erstklassigen Aufnahmen.<br />

144 Seiten · ca. 200 Abb.<br />

22,3 x 26,5 cm<br />

€ [A] 20,60<br />

sFr. 27,90 € 19,95<br />

ISBN 978-3-86245-625-3<br />

Mit diesen Schleppern fuhr die Landwirtschaft zum Wirtschaftswunder!<br />

Landtechnik-Experte Albert Mößmer präsentiert in seinem neuesten<br />

Band die <strong>Traktor</strong>en und Geräteträger der 1950er- und 1960er-Jahre.<br />

Kompetente Porträts, fundierte Erläuterungen zu Technik, Entwicklung<br />

und Einsatz, aufschlussreiche zeitgeschichtliche Hintergrundinformationen<br />

und authentisches Bildmaterial machen den Band zu einer wahren<br />

Fundgrube für Schlepperfans und -sammler.<br />

144 Seiten · ca. 200 Abb.<br />

22,3 x 26,5 cm<br />

€ [A] 15,40<br />

sFr. 21,90 € 14,95<br />

ISBN 978-3-86245-626-0<br />

<strong>Traktor</strong>en, die Geschichte<br />

schrieben: Vom Lanz HL bis zum<br />

Agrotron TTV. Von den <strong>Traktor</strong>pionieren<br />

bis zu neuesten Technologien<br />

der Schleppertechnik.<br />

144 Seiten · ca. 180 Abb.<br />

19,3 x 26,1 cm<br />

€ [A] 15,40<br />

sFr. 21,90 € 14,95<br />

ISBN 978-3-86245-629-1<br />

Vom Motorpflug zum Systemschlepper,<br />

vom Glühkopf zum<br />

Bord-Computer: die spannende<br />

Entwicklungsgeschichte des<br />

<strong>Traktor</strong>s, bild- und Kenntnisreich<br />

erzählt!<br />

144 Seiten · ca. 180 Abb.<br />

22,3 x 26,5 cm<br />

€ [A] 15,40<br />

sFr. 21,90 € 14,95<br />

ISBN 978-3-86245-607-9<br />

Faszination Technik<br />

www.geramond.de<br />

oder gleich bestellen unter<br />

Tel. 0180-532 16 17 (0,14 €/Min.)


PRIVATE KLEINANZEIGEN KOSTENLOS!<br />

tc_2013_03_u1_u1_Layout 1 22/02/13 10.53 Pagina 1<br />

Wertgutachten für Ihren Schlepper: Darauf kommt es an!<br />

A: € 6,30 | CH: SFR 11,00 | I : € 7,45 | LUX: € 6,50<br />

DAS MAGAZIN FÜR HISTORISCHE LANDMASCHINEN<br />

3/2013 APR/MAI<br />

5,50 €<br />

Sichere Verschraubungen:<br />

Keine Schraube mehr locker!<br />

PROFI<br />

TIPPS<br />

SUPER TRAC 1600 TVL<br />

SCHLÜTERS GIGANT<br />

Anzeigencoupon bitte senden an:<br />

Anzeigenredaktion TRAKTOR CLASSIC, Postfach 40 02 09,<br />

80702 München, Fax: (089) 13 06 99-100,<br />

Für gewerbliche Anzeigen: Tel.: (089) 13 06 99-520<br />

Anzeigenschluss für die Ausgabe 4/2013 ist der 4. April 2013<br />

Auf dem Weg zum Klassiker:<br />

<strong>Solide</strong>, <strong>aber</strong> <strong>anspruchsvoll</strong><br />

Riesig: Fahr D 800<br />

100 PS und sechs Zylinder!<br />

<strong>HANOMAG</strong> <strong>GRANIT</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Traktor</strong>-<strong>Check</strong><br />

Hiermit gebe ich folgende Rubrik-Anzeige/n auf:<br />

JA, ich möchte<br />

die nächste Ausgabe<br />

TRAKTOR CLASSIC<br />

gratis lesen!<br />

Spurensuche Un<strong>im</strong>og<br />

Als Dankeschön für meine private Kleinanzeige<br />

erhalte ich die nächste Ausgabe<br />

TRAKTOR CLASSIC gratis frei Haus.<br />

Wenn ich zufrieden bin und nicht abbestelle,<br />

erhalte ich TRAKTOR CLASSIC ab dem zweiten<br />

Heft für EUR 4,41 pro Ausgabe zwe<strong>im</strong>onatlich<br />

frei Haus. Ich kann jederzeit kündigen!<br />

(Fax: 0180 505 18 38 für 14 Cent pro Minute<br />

aus dem Festnetz der Deutschen Telekom;<br />

E-Mail: leserservice@traktorclassic.de)<br />

Bitte senden Sie mein Gratis-Heft an die<br />

unten angegebene Adresse.<br />

Wie die Erfolgsstory begann<br />

__________________________________<br />

Datum<br />

✘<br />

Unterschrift<br />

Bitte die vollständige Adresse angeben und den Coupon deutlich lesbar ausfüllen!<br />

Keine Haftung für eventuelle Übermittlungs- und Satzfehler.<br />

Die Anzeige ist: privat gewerblich mit Bild (nur online möglich)<br />

Der Text soll in die Rubrik: Verkauf <strong>Traktor</strong>, Fabrikat Verkauf Teile/Zubehör Verkauf landw. Gerät<br />

(30 Zeichen je Zeile)t Sonstiges Literatur Suche<br />

IHC D-436 Standard<br />

Gut und günstig restauriert<br />

EINFACH UND BEQUEM<br />

Private Kleinanzeigen kostenlos<br />

online aufgeben unter www.traktorclassic.de<br />

✄<br />

Persönliche Angaben:<br />

Name, Firma<br />

Vorname (ausgeschrieben)<br />

Straße, Nr. (kein Postfach)<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon inkl. Vorwahl Fax E-Mail<br />

Einzugsermächtigung (nur bei gewerblichen Anzeigen erforderlich):<br />

Den Betrag von<br />

buchen Sie bitte von meinem Konto ab:<br />

Konto-Nr., Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Rechtsverbindliche Unterschrift, Stempel, Datum<br />

Definition der Zustandsbeschreibungen<br />

Zustand 1:<br />

Zustand 2:<br />

Zustand 3:<br />

traktorclassic.de 3|2013<br />

Mängelfreier Zustand in Bezug auf Technik und Optik.<br />

Seltene Fahrzeuge der Spitzenklasse.<br />

Fahrzeuge in gutem Zustand. Entweder seltener,<br />

unrestaurierter Originalzustand oder fachgerecht restauriert.<br />

Technisch einwandfrei mit leichten Gebrauchsspuren.<br />

Fahrzeuge in gepflegtem, fahrbereitem Gebrauchszustand,<br />

ohne grö ßere technische und optische Mängel.<br />

GEWERBLICHE ANZEIGEN<br />

JETZT nur EUR 13,50<br />

pro Anzeige für 3 Zeilen Fließtext*<br />

s/w bei 42 mm Spaltenbreite<br />

jede weitere Zeile 4,50<br />

+ Bild zzgl. 25,00<br />

zzgl. MwSt<br />

Chiffre-Gebühr entfällt<br />

*keine Nachlässe, Belegexemplare<br />

und Agenturprovision<br />

53


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

DEUTZ<br />

Verkaufe Deutz F2L 612/4 und 1x Motor<br />

F2L 612; 1x alte Flügelegge; 1x 2-Schar-<br />

Anhängerpflug; 1x 2-Scharpflug für feste<br />

Ackerschiene, 1x Iseki KG 350F.<br />

Tel. (04872) 7675, Fax 967355<br />

4700 EUR. Tel. (0151) 10723401,<br />

eikoetter@teleos-web.de<br />

Fendt Favorit 2: 46 PS,BJ 1960 Top Zustand;<br />

Lack, Wapu, Elektrik, Öle, Sitz neu.<br />

Motor gemacht, Frontlader und Schaufel<br />

dabei <strong>aber</strong> nicht angebaut. VB: 6200 Euro.<br />

Tel. (05021) 61983 oder 0160-2785962,<br />

s.marklohe@t-online.de<br />

<strong>Traktor</strong> Hanomag Perfekt 300 guter Zustand<br />

für 2600 Euro. Tel. (04556) 981656,<br />

janine.schnitzler@web.de<br />

Verkaufe Granit 501E, 48Ps, Bj. 1968,<br />

sehr guter Allgemeinzustand, neue Bereifung,<br />

TÜV 03/13, teilrestauriert, Region<br />

Hannover. Tel. (05045) 6570,<br />

helgaundfritzroessing@web.de<br />

Deutz F1L 514/51: Wunderschöner restaurierter<br />

DEUTZ F1L/514 aus meiner Sammlung<br />

abzugeben. Bj. 1951 mit Überrollbügel,<br />

Riemenscheibe, Zapfwelle u.<br />

Holzlenkrad. Lackierung u. Reifen<br />

sind Neuzustand. Handy: 0152 - 5316<br />

2958, Tel. (02064) 93470,<br />

Reiner-Suchomel@t-online.de<br />

<strong>HANOMAG</strong><br />

Restaurierter Deutz-Fahr D17 aus meiner<br />

Sammlung abzugeben. Bj. 1951 mit Riemenscheibe,<br />

u. Zapfwelle. Tel. (02064)<br />

93470, Handy: 0152 - 5316 2958,<br />

Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online<br />

aufgeben unter<br />

www.traktorclassic.de<br />

FENDT<br />

Fendt 106 S Turbomatik Bj. 74, 48 kW, Hu<br />

02/14, 8500 BStd., der Schlepper ist in<br />

einem altersbedingten guten Zustand.<br />

Hanomag Perfekt 401 Frontlader: Es wurde<br />

begonnen, den Frontlader auf hydraulische<br />

Gerätebetätigung umzubauen. Leitungen<br />

sind verlegt, DW Anschluss vorhanden.<br />

Zwillingsräder, 4 Zyl./32 PS, Bj. 1965. TÜV<br />

bis 04/2013, guter Zustand, 2900 Euro.<br />

Tel. mhf-gmbh@t-online.de<br />

Verkaufe Hanomag RL 20 z. restaurieren<br />

Tel. (06257) 81998, hb.ludwig@gmx.de<br />

Verkaufe Hanomag C224 Bj. 1960, mit LFE<br />

Frontlader. Außerdem: Suche Schwungm.<br />

für F24 514 Deutz. Tel. (0173) 7897861<br />

Hanomag R24, Baujahr 1956, Motor Hanomag<br />

D621S, Motornr 1302653, Diesel 2-<br />

Takter, 18,24 kW / 24 PS bei 2.200 U/min,<br />

Leergewicht 1.475 kg. Tel. (02543)<br />

238220, dirk@stegemann.de<br />

Hanomag-Ersatzteile<br />

Hans-Heinrich Munk<br />

Schützenstr. 13 a<br />

31719 Wiedensahl<br />

Tel.: 0 57 26 / 706, Fax: 0 57 26 / 14 45<br />

Mo–Do 9:00–17:00 Uhr, Fr 9:00–15:00 Uhr<br />

Besuche und Abholung<br />

von Ersatzteilen nur nach Vereinbarung<br />

EICHER<br />

54


PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Kleinanzeigen<br />

MARKT<br />

Hanomag R 435 B Originaltraktor zu verkaufen!<br />

Tel. wolf.soder@gmail.com<br />

Hanomag Robust 800 S alles neu überholt,<br />

vom Fachmann lackiert, Reifen und Kabel<br />

neu, Motor und Getriebe überholt, Zustand<br />

1 +, mit Tüv und Brief, 23500 Euro.<br />

Tel. (09627) 91119, Tel : 0172-8665302,<br />

hans.strobl@web.de<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 4/2013: 04.04.2013<br />

IHC<br />

IHC Schlepper Typ DF25 Bj.1953 als Teilespender<br />

zu verkaufen. Anfrage telefonisch.<br />

Tel. (07544) 5641, info@copyundprint.de<br />

len, Kipperanschluss. BJ 64. Guter Zustand.<br />

Hydraulischer 3 Seitenkipper Auflaufgebremst<br />

kann dazu erworben werden.<br />

Tel. (06843) 902163,<br />

JensMarkusBecker@online.de<br />

LANZ<br />

Lanz Bulldog Originaltraktor zu verkaufen!<br />

Tel. wolf.soder@gmail.com<br />

Lanz D 9506 Umbau Topzustand. (C45) aus<br />

Sammlung abzugeben, vieles neu gemacht.<br />

Tel. (02064) 90716 oder 93470 und<br />

0152- 5316 2958, Friseur Reinicke<br />

Suchomel@t-online.de<br />

Restaurationsmaterial<br />

Firma NORBERT JEHLE<br />

D-87755 Kirchhaslach<br />

Rechbergstr. 36<br />

Tel. 0049 (0) 8333-2165<br />

Fax 0049 (0) 8333-3684<br />

jehle.norbert@t-online.de<br />

www.oldt<strong>im</strong>er-jehle.de<br />

Katalog kostenlos anfordern!<br />

alles!!! Tel. (02064) 90716, Handy:<br />

0152 - 5316 2958, Friseur<br />

Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

Rustikaler Hanomag R27 aus meiner<br />

Sammlung abzugeben. Bj. 1956 mit Mähbalken,<br />

Riemenscheibe, u. Zapfwelle.<br />

Reifen mit Speichenräder. Tel. (02064)<br />

92126, Handy: 0152 - 5316 2958,<br />

Reiner-Suchomel@t-online.de<br />

IHC 733 mit 5286 Betriebsstunden, Bauj.<br />

81. Original Zustand,nicht verbastelt. Ein<br />

einfachwirkendes Steuergerät, Öle regelm.<br />

gewechselt. Preis 6.500 Euro VB. Räder V 50<br />

%/H 60 %. PLZ: 59602. Tel. (0151)<br />

19618587, aust.oliver@t-online.de<br />

Lanz D9506: sehr schöner Ursus C45 Umbau<br />

auf Lanz D9506. Motor wurde komplett<br />

zerlegt u. wieder aufgebaut. Super Zustand<br />

nur für Liebh<strong>aber</strong> u. Sammler. Bild sagt<br />

KRAMER<br />

Verkaufe Lanz D 6006, Bj.57, orig. Typenschild,<br />

schöne Patina, Radgewichte usw.<br />

Preis VHS. Tel. (0151) 25377970,<br />

kombibulldog87@gmx.de<br />

HÜRLIMANN<br />

IHC Schlepper Typ DF25 Bj.1953<br />

<strong>im</strong> teilrestaurierten Zustand zu verkaufen.<br />

Anfrage telefonisch. Tel. (07544) 5641,<br />

info@copyundprint.de<br />

Restaurierte Hürl<strong>im</strong>änner aus meiner<br />

Sammlung abzugeben. Bitte anfragen !<br />

Der Rolls Royce unter den <strong>Traktor</strong>en. Alle<br />

Schlepper befinden sich in einem TOPZU-<br />

STAND!! Tel. (02064) 93470, Handy: 0152 -<br />

5316 2958, Reiner-Suchomel@t-online.de<br />

JOHN DEERE<br />

Hürl<strong>im</strong>ann D 70 SSP 45 PS, mit Hydraulik,<br />

BJ. 59, in sehr guten Zustand, kein<br />

reparierter Frostriss, keine Mängel, mit Tüv<br />

und Brief, Ackerschiene, Sitz und Reifen<br />

neu, 5300 Euro. Tel. (09627) 91119,<br />

hans.strobl@web.de<br />

John Deere 730 Diesel: Es handelt sich<br />

hier um das wheatland model mit schwerer<br />

Vorderachse. Er wurde 1961 in Waterloo,<br />

Iowa als einer der letzten 2 Zylinder-Diesel<br />

gebaut. Tel. (0179) 1330953,<br />

Rainer.Jobs@gmx.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

aufgeben unter www.traktorclassic.de<br />

John Deere Lanz 300 mit Frontlader, Seitenmähwerk,<br />

Heckkraftheber, 3 Zapfwel-<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

55


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

MASSEY FERGUSON<br />

PORSCHE<br />

PORSCHE 329 SUPER EXPORT, Bj. 1962<br />

saubere originalgetreue Restaurierung ,<br />

voll funktionsfähig, neu bereift, Standort:<br />

Frankreich (Elsass). Tel. (0033) 388<br />

703855 oder Handy: 0033 (0)682 906468,,<br />

pierre.beyrath@wanadoo.fr<br />

Porsche Super Export 329, Bj. 64, 35 PS,<br />

TÜV, org. Brief, Technik überholt. Zustand:<br />

Technik 2, Optik 3 - 8900,- Euro, Standort:<br />

Niederbayern. Tel. (08561) 986613<br />

(abends), nikolaus.gr<strong>im</strong>m@t-online.de<br />

Verkaufe Schlüter AS22 S, Schnellläufer,<br />

Baujahr 1951, ca 30km/h schnell (original)<br />

mit Hydraulik, super unverbrauchter Zustand,<br />

Reifen vorne und hinten neu. Bremsen<br />

sehr gut, Lenkung sehr gut. Motor läuft<br />

super. Tel. (0043) 355503362,<br />

hschnetzer@iplace.at<br />

UNIMOG<br />

Verkaufe Un<strong>im</strong>og 406 Cabrio mit Trommelbremse<br />

zum restaurieren. Tel. (06257)<br />

81998, hb.ludwig@gmx.de<br />

Un<strong>im</strong>og 411 mit 32 PS, guter Bereifung<br />

10,5–18 (ca. 60%), Frontanbauplatte,<br />

Frontzapfwelle, hydr. kippbarer Pritsche,<br />

offenes Fahrerhaus mit Planverdeck,<br />

ohne Batterie + Papiere, mit unbekanntem<br />

Motorschaden. 3.200 Euro.<br />

Tel. (0160) 92420239<br />

SCHLÜTER<br />

Schlüter 90 PS Allrad, schnell, 650 VS, 7<br />

ltr. Hubraum, Servo, Brief, lackiert, BJ.<br />

1969, 13000 Euro. Tel. (09627) 91119,<br />

Tel : 0177 8226675, hans.strobl@web.de<br />

Un<strong>im</strong>og 411 Cabrio mit Hardtop aus Blech,<br />

Typ OM 636, EZ 27.05.1957, ID-Nr. 411 10<br />

750 1034, Bremsanlage und Reifen vor ca.<br />

6 Jahren überholt, hatte französische Zulassung.<br />

weitere Bilder unter:<br />

www.voegtler.de. Tel. (0171) 6520945,<br />

georg.machacek@gmx.de<br />

Un<strong>im</strong>og Typ 421 U600, 52 PS, EZ. 1982,<br />

viele, viele Extras und Top-Zustand!<br />

Tel. (06120) 8645<br />

www.oldt<strong>im</strong>ertraktor.de in Kooperation mit<br />

www.man-traktor.de<br />

Der private Kleinanzeigenmarkt für <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile. Täglich neue Kleinanzeigen.<br />

MAN, IHC, Deutz, Fendt, Normag, Güldner, LANZ sind nur einige der Marken die aktuell <strong>im</strong><br />

Anzeigenmarkt zu finden sind. Komplette <strong>Traktor</strong>en und Ersatzteile.<br />

www.oldt<strong>im</strong>ertraktor.de<br />

56


PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 4/2013: 04.04.2013<br />

SONSTIGE<br />

HERSTELLER<br />

KUBOTA B2100; Kabine; Heizung; Schneeschild;<br />

Frontkraftheber; Zapfwelle vo,mi,<br />

hi. FP: 12.000,- Euro. Tel. (07575) 93356,<br />

peter.moell@cms-gmbh.de<br />

Holder Park 50 mit HD 2 Motor.Motor hat<br />

einen Lager-schaden.Motor und Anbauteile<br />

wurden vor ca. 15 Jahren komplett überholt,und<br />

haben ca. 50 Betriebsstunden.<br />

Mulchmähwerk und extra breite Reifen.<br />

Armin Hackner@web.de<br />

Güldner A20 Originaltraktor zu verkaufen!<br />

wolf.soder@gmail.com<br />

Hummel Einachsschlepper<br />

mit ILO-Motor, Bj. 1952, mit Pflug und<br />

Deichsel, mit Sitz. Tel. (07826) 215<br />

CASE-IHC 1246, Allrad, Bj. 1976, 8200 BST.<br />

Bereifung 18,4x38 – 380/70x28, hinten<br />

50%, vorne 30%. DL DWSTG-Fritzmeier-<br />

Kabine, kein Rost. 2 Achstrichter für Fendt<br />

2S–102S und 103S. Tel. (09927) 241<br />

(auch Fax), (0160) 95962596<br />

Bührer MFD 4/10. Ford Dieselmotor 45<br />

PS.Zapfwelle, Hydraulik, Riemenscheibe.<br />

Bührer Triplexgetriebe. Sehr guter<br />

Zustand.Standort Plz 78, VB 4.300,- Euro.<br />

Tel. (0176) 10033334,<br />

r-a-neumann@t-online.de<br />

Verkaufe Eicher 16 PS, Lack, Tüv, Kolben,<br />

Büchse neu. Tel. (0171) 2383196,<br />

b<strong>im</strong>mel82@web.de<br />

Fahr D 180 H zu verkaufen. Blech-Motor-<br />

Getriebeteile. Tel. (0178) 9313245<br />

Seltener Bührer uo4 , original opel olympia<br />

1,5 ltr benzin motor , 25 ps , 6 volt<br />

anlage,baujahr 1955, motor läuft und traktor<br />

ist fahrbar, 1650,00 Euro. Tel. (0031)<br />

627447018, info@tractomania.eu<br />

Austin <strong>Traktor</strong>, Bj. 1923; Vollgummibereift;<br />

4 Zylinder Benzin; zum restaurieren.<br />

Gegen Gebot. Tel. (06708) 660414,<br />

Albert.Knoth@t-online.de<br />

IRUS U 900 mit Triebachsanhänger, Bj<br />

1958, 8PS Viertakt Benzinmotor der Fa.<br />

Universal. Anhänger Fa. Röder Ladefläche<br />

146x220 cm. VB 1900 Euro. Tel. (08846)<br />

450, thomas.schaur@t-online.de<br />

Oldt<strong>im</strong>er Massey Ferguson 1957<br />

Liebevoll restauriert ,voll funktionsfähig<br />

und zugelassen Preis VB 2600. Euro. Tel.<br />

gradittmann@interia.eu<br />

Steyr 188 Baujahr 1960, mit Mähwerk,<br />

restauriert, lackiert, guter Zustand.<br />

4.000 Euro. Tel. (00436644) 954549<br />

MAN 25 PS Allrad 4L1 in guten orginal<br />

Zustand, mit Dach, kein Frostschaden,<br />

Getriebe leise, nur 2420 Stunden, org.<br />

Brief, Bj. 1958/59 Preis 4000 Euro.<br />

Tel. (09627) 91119, 0172-8665302,<br />

hans.strobl@web.de<br />

Biete 3x MF Ferguson 35x. 1x toprestauriert<br />

3 Zyl 50 km/h. 1x FE 35 4 Zyl mit Mähwerk<br />

3100 Euro. 1x MF 35x 3 Zyl mit Sperre<br />

2200 Euro Standort Österreich nähe Linz.<br />

Tel. (0043) 676844196213,<br />

fam.oberndorfer@gmail.com<br />

ZUBEHÖR/<br />

ERSATZTEILE<br />

Gassner 3 -Scharpflug Automatik-Dreher<br />

mit Stützrad und Scheibensech,<br />

Verschleißteile 50 %, Preis 700,- VB. Tel.<br />

(02238) 42692, oelenzhof@t-online.de<br />

Einachser Heckkipper, 2009 neu aufgeb.<br />

Flachten neu, H.50 Aufsätze, 50cm. 5m3<br />

Ladevol. Hydraulik, Stempel, Absch.Ventil<br />

neu. Aufsteckbr. Zulad.2,5-3t. Weitere info<br />

u. Bilder auf Anfrage. Preis: VB 2450 Euro.<br />

adtetzlaff@gmx, Tel. (0173) 4974276,<br />

2 komplette Räder 11–36 zu verkaufen. 8-<br />

Loch-Felge, Lochkreis 280 mm, innen 220<br />

mm Durchmesser. Für 100 Euro. Standort<br />

Ostholstein, Tel. (04523) 8836789<br />

Peko Verdeck-Rahmen ohne Scheibe und<br />

ohne Plane, 200 Euro. John Deere-Teile für<br />

300 Euro oder 500er-Achstrichter, vordere<br />

Kotflügel, Lenksäule, Hydraulikanlage mit<br />

Hubstreben etc.500 Euro. Anhängerkupplung.<br />

Tel. (0171) 2322077<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013


3 Standmotoren der Marke Deutz MAH916,<br />

Cunewald 65H, Glühkopf Säffle 10PS.<br />

Preis: VHS. Tel. (04556) 981656<br />

janine.schnitzler@web.de<br />

Kraftheber von Fendt FW 237/3E Bj.59 incl.<br />

Pumpe, Leitungen. Ackerschiene etc. voll<br />

funktionstüchtig, Standort 20Km östl.<br />

Hamburg. Mehr am Telefon. 500,-Euro.<br />

Tel. (04152) 847387, dievierted<strong>im</strong>ension@freenet.de<br />

Einzylinder-Einspritzpumpe PF 1C 140AS<br />

102 unbenutzt 200 Euro. Tel. (04556)<br />

981656, janine.schnitzler@web.de<br />

Müller-Körnergebläse, 3 PS, 12 Lfd m.<br />

Rohre 15 cm Durchmesser, 2,90° Bogen,<br />

Auslauftopf sowie 24S. Trichteraufsatz,<br />

Rübenmühle u. Motor, kl. Rübenmühle u.<br />

Handkurbel. Amazone Kastendüngerstreuer<br />

L201 mit Streuwalze, 3-Punktaufhängung.<br />

Tel. (06054) 5264<br />

Deutz F351 4/6 Getriebe mit Seilwinde,<br />

Vorderachse mit Lenkung. Preis VHS. PLZ<br />

19258. Tel. (0173) 6136942<br />

DEMAG Aufzug, 500 kg Tragkraft, 8m Kette,<br />

Fahrwerkschiene 12m, anschraubbar an<br />

Eisenträger, Palettengabel verstellbar für<br />

diesen Aufzug und ZUbehör. Zustand: sehr<br />

gut. Preis: VHS. Tel. (0172) 5429952<br />

Mobile Werkbank mit Schraubstock und<br />

Rohrschraubstock, 200 Euro. Hobelbank,<br />

rep.bed. 80 Euro. Kramer KL 250, ETL original,<br />

25 Euro, Standort: PLZ 78176. Tel.<br />

(07702) 47999-82 (19.00–22.00 Uhr),<br />

Fax -83, info@oldt<strong>im</strong>er-schlepper.de<br />

Aufsitzmäher MTD Schnittbreite 102 cm,<br />

12 PS, 2 Zylinder, Briggs + Strafton, gepflegt,<br />

einige Neuteile. VB: 1.250 Euro.<br />

Tel. (04172) 6467<br />

2-Achsanhänger, sofort einsatzbereit,<br />

<strong>im</strong>mer unter Dach gestanden, sehr schön<br />

patiniert, mit Bordwanderhöhungen. Evtl.<br />

mit Pferdezugeinrichtung. 350 Euro.<br />

Tel. (0151) 59177608,<br />

schaaf.cf@googlemail.com<br />

Alter Milchwagen zu verkaufen! komplett<br />

überholt, Lack und Holz neu, für Schlepper<br />

und Einspänner, Hinterachse gebremst.<br />

499 Euro. Duks Ballenlader; Ventzki-Variant-Universalhackeinr.<br />

Tel. (Felde) 04340<br />

Alte Kutsche mit Sitzbänken, Polstern,<br />

abnehmbares Dach. Sehr gut erhalten.<br />

Preis 650 Euro. Tel. (0160) 1081161,<br />

rjuergensen@foni.net<br />

Frontgewicht MAN Ackerdiesel, Muttergewicht<br />

a 75kg und Tochtergewicht a 44kg ,<br />

passt auf jeden Ackerdiesel von B18a bis<br />

4S2, abholen in Raum Landshut oder Raum<br />

Karlsruhe. Tel. (0031) 627447018,<br />

info@tractomania.eu<br />

Deutz Zwischengetriebe Typ F2L 612/54.<br />

Zylinderkopf für Brockenhexe. Deutz F3L<br />

912 Zylinderköpfe, Kolben, Auspuff, Büchesen,<br />

Einspritzpumpe, Ölkühler. Tel.<br />

(037601) 3530<br />

Verkaufe landwirt. Gerät: 5 to-2-Achswagen<br />

mit aufgel. 2800 l Chemofass. 1 Becker<br />

Federzinkenegge (Kultivator), 3m AB, mit<br />

Walzennachläufer, M38A1 Mot.-Bl. + VA.<br />

Rau-Spritze 600 l, 12 AB. Claas-SF Restteile.<br />

Handkurbel-Geräte für Dekoration<br />

Tel. (05346) 1602<br />

Sicherheitsbügel System Binger-Seilzug ,<br />

mit typenschild und halterung , war an ein


PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Kleinanzeigen<br />

MARKT<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 4/2013: 04.04.2013<br />

schlüter mit Hürth G85 getriebe montiert ,<br />

passt sehr warscheinlich auch an Hürth<br />

G815. Tel. (0031) 627447018,<br />

info@tractomania.eu<br />

Lanz D1306 Teile: Habe noch einige Lanz<br />

D1306 Teile abzugeben. d1616@web.de<br />

Verkaufe von Allgaier Hausmitteilungen<br />

u.Prosp. bzw. Tausch, Tel. (07073) 4823<br />

Verkaufe Hinter-, Vorderachse, Kühler,<br />

Lenkgetriebe, Hydr.pumpe, Armaturenbrett,<br />

für TEF20, 650 Eur. Vorderachse,<br />

Kühler, Tank etc. für MF 158, 600 Euro. 2<br />

Frontfelgen MF (6.00x16 od 6.50x16) 100<br />

Eur. Haubenteile MF35. Tel. (07171) 82407<br />

(20:30 bis 21:30 Uhr)<br />

Suche und Verkaufe für ZF Allradachse<br />

1550, 8/33 Z. bzw. Triebgeh.kpl. m. Diff. f.<br />

Hanomag 701. Verkaufe Lkw-Getriebe Hanomag<br />

G150, Kompressor, Luftfilter. Für<br />

Hatz E75-79 Kolben + Zyl. Zyl.kopf, Kurbelwelle,<br />

Dichtsätze, etc. Tel. (06298) 2371<br />

Anhängerkupplung, Fabrikat EICHER, Typ<br />

AG58B1-93, Ausführung A u. B, Baujahr<br />

1964, Prüfzeichen M-3055, für Fahrzeuge<br />

bis 4.000 KG Gesamtgewicht. Versand möglich.<br />

Preis 300 Euro. Tel. (0151) 52187968,<br />

akr100@yahoo.de<br />

Hurth Allradachse, Typ 952 Spurweite<br />

830mm mit Spurstange,Gelenkmanschetten<br />

und Achsschenkellager vor ca einem<br />

Jahr erneuert. Achse war <strong>im</strong> Eicher Schmalspur<br />

554 eingebaut. Preis 1500 Euro.<br />

Tel. (06571) 3390, hg-raul@web.de<br />

Verkaufe 2 Zylinderköpfe komplett neu für<br />

Deutz Motor 912. Tel. (0941) 82981,<br />

jsviper2003@yahoo.de<br />

MAG Motor Typ: 1029 SLRX 182, gut erhaltener<br />

Benzinmotor des schweizer Herstellers<br />

Mag. Der Motor ist auf einer Schneefräse<br />

montiert. Mo. Nr. 042599 ,Ca. 20<br />

Betriebs-h, VHB :450 Euro. Tel. (07742)<br />

857606, daniel-troendle@web.de<br />

ELEKTRIK<br />

Fendt-Getriebe Farmer 106/105 inkl.<br />

Portalachsen o. Bremse. VB 1.500,- Euro.<br />

Tel. (06631) 801855, marco-bera@web.de<br />

Triebachsanhg. 3,2 bzw. 2,7 to, 3,80 x<br />

1,65 - Vorschub/Kratzboden - verschieb.<br />

Frontbracke m. Rückholmechan. - nicht<br />

verbogen od. verzog - zus. m. Schlepper<br />

ein vollst. Allradg. Tel. (05453) 7324 (ab<br />

18 Uhr), familie-wenner@t-online.de<br />

Solo Minor Sprühgerät Typ 40 124 mit<br />

Motor ohne Rahmen. Tel. (09336) 648,<br />

pato@vr-web.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online aufgeben unter www.traktorclassic.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN KOSTENLOS<br />

unter www.traktorclassic.de<br />

Rückleuchten-Set mit Magnethaftung<br />

Anlasser Generalüberholt <strong>Traktor</strong>sitzschale<br />

Signalhorn Neu 12 Volt Lenkskerschalter<br />

Walther Eisenberg<br />

…der Mützenmacher seit 1892<br />

Inh<strong>aber</strong>: Lars Küntzel<br />

Fachgeschäft für Herrenhüte und Mützen<br />

Mützenherstellung<br />

20095 Hamburg, Steinstraße 21<br />

Telefon: 040-33 57 03, Telefax: 040-98 76 05 15<br />

Internet: www.muetzenmacher.de<br />

E-Mail: L.Kuentzel@muetzenmacher.com<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

59


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

Neu Auspuff für Hatz TL13 Bremspedal für<br />

Deutz F1M414/46 Doppelgestänge<br />

(Lenkbremse). Tel. (02653) 205,<br />

amigo1940@web.de<br />

Scheibenrahmen ohne Innenrahmen, für<br />

R45, R55, usw. Tel. (07223) 4183,<br />

Conny.Burgert@gmx.de<br />

Bautz-Seitenteile: Biete für die Typen<br />

AS AW AL-180/240/350 ab Baujahr<br />

ca.1956, Seitenteile aus GFK, Einzelanfertigung,<br />

grundiert. Tel. (0151) 15363473,<br />

lucasneumann2002@yahoo.de<br />

2 Hanomag-Felgen, 8x28, 210 Euro. Tel.<br />

(07223) 4183, Conny.Burgert@gmx.de<br />

Pferde- u.Einachserpflüge, Preis VHB. Tel.<br />

(07223) 4183, Conny.Burgert@gmx.de<br />

Frontscheibe komplett mit Rahmen für<br />

einen MF 133. Die Stossdämpfer sind müde.<br />

Ansonsten ist die Frontscheibe Top i.o. Bei<br />

Interesse einfach mal anrufen. Tel. (0162)<br />

2039536, arndt.krueger@t-online.de<br />

Verkaufe für Güldner AZK8 Baujahr 1956,<br />

Lenkung, Motorhaube, Kotflügel, Vorderachsbock,<br />

Kühler- Wasserpumpe, Bremsund<br />

Kupplungspedal. Tel. (0175) 1051038,<br />

renz-willi@t-online.de<br />

Getriebeteile vom ZF A216/ II. Schlüter<br />

Motorenteile v. 56 PS-Schlepper, Motortyp:<br />

SD100W4. ZF-Getriebe 5-Gang m. Portalachsen.<br />

Lenkgetriebe v. Fendt-Geräteträger<br />

3 Zyl. Bj: ca.1960, Lenkungsfabrikat:<br />

GEMMER. Tel. (08074) 915809-14,<br />

josef-moertl@t-online.de<br />

Hanomag-Teile: Zerlegter C 224, Motor,<br />

Getriebe, Blechteile, etc. R16 als Ersatzteilträger.<br />

Tel. (0171) 5420210,<br />

riwibo5@t-online.de<br />

Teile für Eicher: verkaufe 2 reifen m. Felge<br />

10/75-15, 2 Reifen m. Verstellfelgen 8.5-<br />

28 Mähwerkantrieb für ED16 , komplettes<br />

Mähwerk für Eicher 3048.Tel. (09523)<br />

6322, berni-stein@gmx.de<br />

Luftfilter Per. AF 1119K entspricht Hengst<br />

E563L - Knecht LX16 - Fleetguard AF 437K<br />

usw. Passt für div. Bau - Landmaschinen<br />

Staplern zB.Allas - Bobcat - Case - Clark -<br />

Fiat - Hyster - JCB - John Deere. Tel.<br />

(02835) 6568, harleyhorstel@t-online.de<br />

2 Seitenkipper, 3,7 t, Aufsätze, Stahlboden,<br />

Lichtanlage, hydraul. kippbar, guter<br />

Zustand, VB 500 Euro. Tel. (0173) 2606438<br />

LITERATUR<br />

Handbuch IHC D-436 für den Schlepperfahrer<br />

12/1959 sehr gut erhalten für 25<br />

EURO + 3,50 EURO Versandk. zu verk. Tel.<br />

(07331) 213965, info@max-hagmeyer.de<br />

Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong> Jahresausgabe<br />

2008-2012 (6 Hefte) in gutem Zustand<br />

pro Jahr 17,- Euro inklusive Versand.<br />

Tel. (0151) 26326763,<br />

martin.staubach@t-online.de<br />

Suche alles an Literatur über Alpenland<br />

<strong>Traktor</strong>en. Bitte alles anbieten.<br />

Tel. (08176) 925652,<br />

bertl.berger@t-online.de<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigen mit Foto online aufgeben<br />

unter www.traktorclassic.de<br />

60


PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 4/2013: 04.04.2013<br />

Kleinanzeigen<br />

MARKT<br />

VERDECKE/<br />

INSTANDHALTUNG<br />

Treckerplanenservice<br />

Dirk Strank<br />

SONSTIGES<br />

32469 Petershagen<br />

Treckerplanenanfertigung nach alten<br />

Originalmustern oder nach<br />

Ihren Wünschen und Vorgaben aus<br />

Original Planenstoff.<br />

Reparaturen – Ersatzteile – Service<br />

komplette Verdeckinstandsetzung<br />

www.treckerplanenservice.de<br />

info@treckerplanenservice.de<br />

Tel 05707 / 90 04 44<br />

Fax 05707 / 90 04 45<br />

Verkaufe Modellsammlung von Landmaschinen.<br />

Zahlreiche Sondermodelle <strong>im</strong><br />

Maßstab 1:32. Besichtigung <strong>im</strong> PLZ Bereich<br />

59602 erwünscht, Preise verhandelbar.<br />

Claas, Fendt, Deutz, Wiking, Norev, Weise.<br />

Tel. (02902) 77165,<br />

aust.oliver@t-online.de<br />

SUCHE TRAKTOREN<br />

Hatz <strong>Traktor</strong>: Typen TL 38, TL 332 oder TL<br />

340 noch <strong>im</strong> fahrbereiten Zustand mit Ausweispapieren.<br />

Tel. (0041) 796856148,<br />

werner.z<strong>im</strong>mermann1@bluewin.ch<br />

Suche Porsche Standard oder Super zum<br />

restaurieren. Soll allerdings voll funktionsfähig<br />

sein. Tel. (0151) 64444000<br />

Suche Schrotthaufen, also alten <strong>Traktor</strong>,<br />

möglichst Porsche. Bin Schmied in Rente<br />

und suche Restaurationsobjekt zum kleinen<br />

Preis. Tel. (0911) 9238343, spies.wa@tonline.de<br />

Suche Hatz <strong>Traktor</strong> Bitte alles anbieten,<br />

Zustand ist egal. Tel. (06872) 7998, muellerbernhard1@freenet.de<br />

Suche Fiat 1300 DT Super in gutem Zustand,<br />

zahle gut. Tel. (07843) 2822 oder<br />

(0171) 8956335<br />

Diesel, Tel. (0162) 4480542,<br />

partyservice-neis@t-online.de<br />

Suche David Brown 990/ 1210 in fahrbereitem<br />

und gutem Zustand. Tel. (09453)<br />

8228, aggroparzefall@web.de<br />

Suche Allgaier und Porsche Diesel, auch<br />

defekt oder nur Ersatzteile, Raum Bayern,<br />

bitte alles anbieten. Biete Fritzmeier Verdeck<br />

M214 150,-. Felgen und Reifen 8.3X32<br />

für Porsche und Allgaier 80% 400,- Tel.<br />

(08537 ) 919262, chrido@freenet.de<br />

Suche MAN 2L2 25PS, Zustand egal, alles<br />

anbieten. Tel. moteile.petri@t-online.de<br />

Tausche Kramer K18 Bj. 1939, Allesschaffer<br />

Bj.39 mit Güldner GW20 Motor rest.,<br />

gegen Glühkopf <strong>Traktor</strong>, Tel. (08033)<br />

609736, sladana.abendstein@freenet.de<br />

Suche Verdampfer-Schlepper von Kramer,<br />

Fendt, Allgaier, Martin, Brummer usw. zum<br />

restaurieren. Tel. (06257) 81998,<br />

hb.ludwig@gmx.de<br />

Suche EICHER EKL12 II g4 zum Ausschlachten,<br />

o. Schaltgetriebe HURTH G85<br />

Tel. (07575) 93356 (7–19 Uhr) 07777/601<br />

(ab 20 Uhr), peter.moell@cms-gmbh.de<br />

TRANSPORTE<br />

Sucher von Allgaier u. Porsche A 111/A<br />

144 oder P 111/P 133/ P 144 zum restaurieren.<br />

Bin Sammler. Tel. (07073) 4834<br />

Suche Fendt <strong>Traktor</strong>, Zustand egal, auch<br />

zum Ausschlachten. Raum Franken. Tel.<br />

(0160) 95885710, rulz23@web.de<br />

www.traktorhof.com<br />

Multicar M25, seltene, 3m lange Ladefläche,<br />

guter, sofort einsatzbereiter Zustand,<br />

45PS Diesel. Tel. (09575) 981754,<br />

jherold@gmx.net<br />

Suche für einen Porsche: Kotflügel für<br />

Super Export 339 , 60L Tank, Porsche Diesel<br />

Haubenembleme, Sitzschüssel, Ackerschine<br />

für Master, Werbesachen von Porsche<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

61


TERMINE<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

PLZ 0<br />

20.04.2013<br />

01796 Struppen<br />

4.<strong>Traktor</strong>en-Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

oldt<strong>im</strong>ertreffen-struppen@gmx.de<br />

20.04.2013<br />

08066 Zwickau-Auerbach<br />

11. Bulldog- und Schleppertreffen<br />

Steffen Wagner, Tel. (0375) 440 04 82<br />

stewa07@t-online.de<br />

www.bulldogfreunde-zwickau.de<br />

21.04.2013<br />

09235 Burkhardtsdorf<br />

5. Int. Stationärmotor-TreffenPeter Uhlig,<br />

Tel. (03721) 225 84<br />

peter-uhlig@t-online.de<br />

www.bulldog-freunde-erzgebirge.de<br />

25.05.–26.05.2013<br />

09661 Striegistal-Berbersdorf<br />

<strong>Traktor</strong>entreffenWinfried Lippmann,<br />

Tel. (0172) 609 07 13<br />

01.06.2013<br />

07613 Rudelsdorf<br />

7. <strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Festwiese am Dorfteich<br />

traktorenfreunde.rudelsdorf@web.de<br />

www.traktorentreffen.de.tl<br />

20.07.2013<br />

07806 Neustadt/Orla<br />

Stationärmotorentreffen<br />

Tel. (03648) 184 00 90<br />

www.buteile-park.de<br />

PLZ 1<br />

01.05.2013<br />

16835 Rüthnick<br />

5. <strong>Traktor</strong>treffen, Peter Herzog,<br />

Tel. (033926) 706 41<br />

p.herzog@ors-recycling.de<br />

03.05.–05.05.2013<br />

15328 Alt Tucheband<br />

8. Oldt<strong>im</strong>er- und Militärfahrzeugtreffen<br />

mit Teilemarkt<br />

An der Bundesstr. 1 <strong>im</strong> Oderbruch<br />

Tel. (0173) 611 78 54<br />

gaz69am@web.de<br />

www.ostfahrzeugtreffen-oderbruch.de<br />

04.05.–05.05.2013<br />

16792 Zehdenick-Mildenberg<br />

14. Märkisches Dampfspektakel,<br />

Ilona Schönberg, Tel. (03307) 31 04 10<br />

info@ziegeleipark.de<br />

www.ziegeleipark.de<br />

18.05.2013<br />

14947 Nuthe-Urstromtal<br />

4. Schleppertreffen<br />

OT Lynow<br />

Tel. (0173) 643 14 84 oder (0172) 903 85 14<br />

fam.bogen@gmx.de<br />

25.05.2013<br />

16831 Zechow<br />

5. SchleppertreffenRoy Wollitz,<br />

Tel. (0172) 303 91 68<br />

roy.wollitz@web.de<br />

25.05.2013<br />

17159 Dargun<br />

Ausfahrt der IGHL Dargun<br />

Dietrich Jänicke,<br />

Tel. (0171) 146 62 48<br />

jaenicke-dargun@t-online.de<br />

www.oldt<strong>im</strong>er-dargun.de<br />

62<br />

09.08.–11.08.2013<br />

15859 Philadelphia<br />

5. Treckertreffen, Tel. (01520) 206 01 21<br />

ralf.wittke@t-online.de<br />

www.schlepperfreunde-philadelphia.de<br />

07.09.2013<br />

15518 Demnitz<br />

9. Oldt<strong>im</strong>er- und <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Steinhöfel<br />

Frank Schütze, Tel. (0162) 451 97 33<br />

oldt<strong>im</strong>erfreunde-demnitz@web.de<br />

PLZ 2<br />

14.04.2013<br />

23684 Pönitz<br />

Wettkampfpflügen mit Zugpferden und<br />

<strong>Traktor</strong>en, Bernd Schulze Entrup,<br />

Tel. (04521) 14 22<br />

19.04.–21.04.2013<br />

27239 Twistringen<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen der Alteisenfreunde<br />

Twistringen-Neubruchhausen e.V.<br />

Alte Ziegelei, Ziegelstr.<br />

Martin Born, Tel. (0162) 805 64 83<br />

alteisenfreunde@gmx.de<br />

www.alteisenfreunde.com<br />

21.04.2013<br />

21368 Ellringen<br />

29. Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Wiechelner Weg<br />

www.ellringen.net<br />

21.04.2013<br />

22959 Linau<br />

Anglühen der Linauer<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Gesellschaft L.O.G<br />

Linau-Busch 1cwww.log-linau.de<br />

27.04.–28.04.2013<br />

26340 Zetel<br />

19. Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Bohlenbergerfeld<br />

Heiko Hurling<br />

hh@bfeld.de<br />

www.oc-bfeld.de<br />

05.05.2013<br />

24340 Eckernförde<br />

6. Großes Oldt<strong>im</strong>er-Treckertreffen<br />

Heiko Bock, Tel. (0173) 373 20 33<br />

www.oldt<strong>im</strong>erfreunde-eck.de<br />

09.05.2013<br />

22959 Linau<br />

Vatertag bei der Linauer<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Gemeinschaft L.O.G<br />

Linau-Busch 1cwww.log-linau.de<br />

09.05.2013<br />

24616 Brokstedt<br />

38. Lanz-Bulldogtreffen<br />

Auf der Speedwaybahn<br />

Peter Schuster, Tel. (04123) 42 18<br />

peterschuster@versanet.de<br />

www.lbch.de<br />

11.05.–12.05.2013<br />

27432 Volkmarst<br />

8. Treckertreffen mit Trecker-Treck<br />

Reiner Aldag,<br />

Tel. (0172) 302 82 68<br />

www.vorglueh-ig.de<br />

18.05.2013<br />

21449 Radbruch<br />

16. Oldt<strong>im</strong>er-Treckertreffen<br />

Hof Eggers, Im Brook 10<br />

Torsten Isenberg, Tel. (0171) 720 76 48<br />

torstenisenberg1@alice-dsl.net<br />

18.05.–19.05.2013<br />

25364 Brande-Hörnerkirchen<br />

1. Brander Oldt<strong>im</strong>er-Pfingsttreffen<br />

Thomas Tegelhütter,<br />

Tel. (04127) 92 99 81<br />

26.05.2013<br />

23717 Kasseedorf<br />

Ausfahrt mit Oldt<strong>im</strong>ertraktoren<br />

Schießsportzentrum<br />

Bernd Schulze Entrup,<br />

Tel. (04521) 14 22<br />

07.06.–09.06.2013<br />

26345 Bockhorn<br />

32. Treckertreffen bis Baujahr 1980<br />

Herbert Ahlers, Tel. (04453) 73 33<br />

info@oldt<strong>im</strong>ermarkt-bockhorn.de<br />

www.oldt<strong>im</strong>ermarkt-bockhorn.de<br />

09.06.2013<br />

22959 Linau<br />

Museumsöffnung VUN HUS UN HOFF<br />

Linau-Busch 1chome-log@gmx.de<br />

www.log-linau.de<br />

09.06.2013<br />

25548 Kellinghusen<br />

7. MAN-Treckertreffen Ulrich Seiler,<br />

Tel. (04822) 25 96<br />

seiler.U@gmx.de<br />

05.07.–07.07.2013<br />

26532 Berumerfehn/Ostfriesland<br />

Berumerfehner Trecker Freunde<br />

Dieter Lannte,<br />

Tel. (04936) 913 60<br />

kompaniehaus@t-online.de<br />

www.berumerfehner-trecker-freunde.de<br />

07.07.2013<br />

22959 Linau<br />

Museumsöffnung VUN HUS UN HOFF<br />

Linau-Busch 1chome-log@gmx.de<br />

www.log-linau.de<br />

24.08.–25.08.2013<br />

21698 Bragstedt-Ohrensen<br />

12. Deutsche Meisterschaft <strong>im</strong> Oldt<strong>im</strong>erpflügen<br />

He<strong>im</strong>atverein Bargstedt-Ohrensen,<br />

Gerd Viets, Tel. (04164) 35 95<br />

gerd-friedrich.viets@ewetel.net<br />

25.08.2013<br />

22959 Linau<br />

Feldtag mit der Linauer<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Gesellschaft L.O.G<br />

Linau-Busch 1chome-log@gmx.de<br />

www.log-linau.de<br />

25.08.2013<br />

29221 Celle<br />

Oldt<strong>im</strong>er und Fachwerk<br />

Innenstadtoldiefreunde@celle-tourismus.de<br />

www.celle-oldt<strong>im</strong>er-fachwerk.de<br />

08.09.2013<br />

22959 Linau<br />

Museumsöffnung VUN HUS UN HOFF<br />

Linau-Busch 1chome-log@gmx.de<br />

www.log-linau.de<br />

15.09.2013<br />

24994 Medelby<br />

11. Oldt<strong>im</strong>ertreffen und Bauernmarkt<br />

Kirchspielhalle<br />

Paul Christiansen, Tel. (04605) 369<br />

paulmaiholm@t-online.de<br />

29.09.2013<br />

24888 Loit<br />

9. Loiter Oldt<strong>im</strong>er- und Landmaschinenschau<br />

Am Dorfgemeinschaftshaus<br />

Tel. (04641) 461<br />

06.10.2013<br />

22959 Linau<br />

Abglühen – Saisonende mit der<br />

Linauer Oldt<strong>im</strong>er-Gesellschaft L.O.G<br />

Linau-Busch 1chome-log@gmx.de<br />

www.log-linau.de<br />

PLZ 3<br />

29.03.–01.04.2013<br />

38315 Schladen<br />

12. Int. Harzer Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Zuckerfabrik<br />

Petra Fricke, Tel. (039421) 614 63<br />

vzschladen@t-online.de<br />

www.vzschladen.de<br />

20.04.2013<br />

31848 Bad Münder<br />

4. Sünteltaler Treckertreffen<br />

Kurt Westphal<br />

Tel. (05042) 52 79 40<br />

kurt.westphal@online.de<br />

www.suenteltaler-treckerfreunde.de<br />

20.04.–21.04.2013<br />

38835 Osterwieck<br />

OOM – Osterwiecker Oldie-Meeting<br />

Vor dem Kapellentor<br />

christian@ostmobile-feuerstack.de oder<br />

info@feuerstack.de<br />

www.ostmobile-feuerstack.de<br />

20.04.–21.04.2013<br />

38835 Osterwieck<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen für <strong>Traktor</strong>en, Lkw, Pkw und<br />

MotorräderChristian Feuerstack,<br />

Tel. (0170) 478 55 69<br />

christian@ostmobile-feuerstack.de oder<br />

info@feuerstack.de<br />

www.ostmobile-feuerstack.de<br />

01.05.2013<br />

38875 Oberharz am Brocken<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

OT Hasselfelde<br />

Interessengemeinschaft Oberharz,<br />

Tel. (039459) 722 54<br />

www.harzkoelerei.de<br />

01.05.2013<br />

35282 Rauschenberg-Ernsthausen<br />

4. Oldt<strong>im</strong>er-Schleppertreffen<br />

Alexander Mess<br />

Tel. (06425) 29 07<br />

alex-mess@web.de<br />

www.lktc-wohratal.de<br />

04.05.–05.05.2013<br />

31582 Nienburg<br />

Bulldog-MessePitt Dorn,<br />

Tel. (04344) 62 75<br />

messe@lastorama.de<br />

www.bulldog-messe.de<br />

11.05.–12.05.2013<br />

32825 Blomberg Trintrup<br />

Treckertreff<br />

Auf dem Obsthof Brunsiek<br />

Helmut Schäfer, Tel. (05235) 67 26<br />

11.05.–12.05.2013<br />

37603 Holzminden-Silberborn<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Auf dem Grillplatz<br />

Friedel Koch, Tel. (05536) 14 32<br />

koch.friedel@web.de<br />

25.05.2013<br />

32469 Petershagen Quetzen<br />

4. Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Ulrich Büsching,<br />

Tel. (0151 )11 36 20 49


Veranstaltungsübersicht<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

TERMINE<br />

25.05.–26.05.2013<br />

34626 Neukirchen<br />

5. Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Martin Itzenhäuser,<br />

Tel. (06694) 62 51<br />

oldt<strong>im</strong>er@itzenhaeuser.de<br />

26.05.2013<br />

35641 Oberwetz<br />

Schleppertreffen mit Ausfahrt<br />

Sportgelände<br />

Björn Heye<br />

info@oldt<strong>im</strong>ertreffen-oberwetz.de<br />

www.oldt<strong>im</strong>ertreffen-oberwetz.de<br />

01.06.–02.06.2013<br />

34277 Fuldabrück<br />

17. Oldt<strong>im</strong>erschau und 25 Jahre Oldt<strong>im</strong>er<br />

Schlepper Freunde Dörnhagen<br />

Ralf Schiffner,<br />

Tel. (05665) 17 44 oder (0171) 140 09 03<br />

Schiffner-Fuldabrueck@t-online.de<br />

www.oldt<strong>im</strong>er-schlepper-freundedoernhagen.de<br />

02.06.2013<br />

38723 Seesen-Bornhausen<br />

Oldt<strong>im</strong>er- und Treckertreffen<br />

mit bäuerlichem Markt<br />

Gelände der Firma Pietzonke<br />

Otto Brodthage<br />

fam.brodthage@t-online.de<br />

www.hvv-bornhausen.de<br />

07.06.–09.06.2013<br />

33619 Bielefeld - Babenhausen<br />

2. Treckertreffen zum Stifungsfest der<br />

LA Babenhausen, millenniumtreckerfreunde@web.de<br />

www.millennium-treckerfreunde.de<br />

14.06.–16.06.2013<br />

32278 Kirchlengern<br />

11. Oldt<strong>im</strong>ertreffen für <strong>Traktor</strong>en,<br />

Landmaschinen und Nutzfahrzeuge<br />

mit Teilemarkt<br />

Tel. (0151) 10 72 34 01<br />

kaf@teleos-web.de<br />

www.kaf-ev.de<br />

12.07.–14.07.2013<br />

36358 Herbstein<br />

Int. 24-Stunden-Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>rennen<br />

,,Vulkan-Trophy”<br />

Rennstrecke am alten Sportplatz<br />

1. Deutscher Oldt<strong>im</strong>er <strong>Traktor</strong> Racing Club<br />

Vogelsberg e.V, Erich Rahn<br />

erich-rahn@t-online.de<br />

www.vulkan-trophy.de<br />

02.08.–04.08.2013<br />

32351 Stemwede-Levern<br />

10. Alttraktorentreffen<br />

Kolthoffsche Hofmahlmühle,<br />

u.stotistem@t-online.de<br />

www.altmaschinenfreunde<br />

16.08.–18.08.2013<br />

31860 Emmerthal<br />

<strong>Traktor</strong>en- und Nutzfahrzeugtreffen<br />

Ortsteil Esperde<br />

Heinz-Helmut Köhler, Tel./Fax (05157) 665,<br />

mobil (0171) 82 05 53<br />

kontrollermann@t-online.de<br />

www.esperde.com<br />

Neue Termine<br />

online eintragen unter<br />

www.traktorclassic.de<br />

18.08.2013<br />

38875 Oberharz am Brocken<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen mit Technikausstellung<br />

Schulstr., OT Elbingerode<br />

Tel. (039454) 423 56, Fax (039454) 483 32<br />

25.08.2013<br />

36251 Ludwigsau/Reilos<br />

15 Jahre Schlepperfreunde Reilos<br />

Festplatz Reilos<br />

www.schlepperfreunde-reilos.de<br />

31.08.– 01.09.2013<br />

31675 Bückeburg<br />

<strong>Traktor</strong>entreffen 3. Ährensache<br />

Mausoleumswiese am Schloss Bückeburg<br />

Tel. (05722) 95 58 30<br />

schlossbueckeburg@t-online.de<br />

www.schaumburger-landmesse.de<br />

31.08.– 01.09.2013<br />

37115 Werxhausen<br />

Jubiläumstreffen mit Lanz-Sonderausstellung<br />

info@lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />

www.lanzbulldogclub-werxhausen.de<br />

01.09.2013<br />

31547 Münchehagen<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Daniel Lindenberg,<br />

Sören Wischhöfer<br />

daniel.lindenberg@wlindenberg.de<br />

13.09.– 15.09.2013<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

4. Treckertreffen, Herbert Pangritz<br />

u.giesselmann@teleos-web.de<br />

PLZ 4<br />

04.05.– 05.05.2013<br />

44797 Bochum<br />

Oldt<strong>im</strong>er- und Treckertreffen<br />

An der Sternwarte<br />

Treckerfreunde Sundern, Peter Ostermann,<br />

Tel. (0234) 477 11<br />

p.ostermann@iuz-bochum.de<br />

www.treckerfreunde-sundern.de<br />

09.05.2013<br />

49844 Bawinkel<br />

Bawinkeler Feldtag<br />

Dorfgemeinschaftshaus<br />

Werner Deeters, Tel. (05963) 17 98<br />

info@ofpb.de<br />

www.ofpb.de<br />

09.05.– 12.05.2013<br />

49219 Glandorf<br />

Norddeutsche Meisterschaft historische<br />

Landtechnik<br />

Antonius Recker, Tel. (05426) 32 07<br />

www.vhlt.de<br />

09.05.– 12.05.2013<br />

49492 Westerkappeln<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

<strong>Traktor</strong>museum<br />

Friedhelm Frehmeyer, Tel. (05404) 17 85<br />

18.05.– 20.05.2013<br />

47574 Goch-Hommersum<br />

Treckertreffen der Treckerfreunde Hommersum<br />

Kessel e.V., Andreas Cornelissen<br />

Mev70@t-online.de<br />

www.treckerfreunde-hommersum-Kessel.de<br />

20.05.2013<br />

48612 Horstmar-Leer<br />

Treckertreffen<br />

An den Mühlen<br />

Ludger Hummert,<br />

Tel. (02551) 21 02<br />

20.07.– 21.07.2013<br />

49434 Neuenkirchen/Vörden<br />

Zehnjähriges Bestehen der Treckerfreunde<br />

Severinghausen e.V.<br />

Severinghauser Str., Ortsteil Hörsten<br />

Alois Wessel, Tel. (05493) 17 01 14 00,<br />

mobil (0157) 35 23 14 00<br />

alois.wessel@gmx.de<br />

treckerhausen.de<br />

20.07.– 21.07.2013<br />

49767 Twist<br />

3. Oldt<strong>im</strong>er-Trecker-Ausstellung<br />

Clemens Schöninghstr.<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Trecker-Club Schöninghsdorf e.V.,<br />

Reinhold Grommel<br />

HR.Grommel@t-online.de<br />

www.otc-schöninghsdorf.de<br />

27.07.– 28.07.2013<br />

49479 Ibbenbüren<br />

4. Feldtag, Christoph Wesselmann<br />

cordial medoc@web.de<br />

10.08.– 11.08.2013<br />

48531 Nordhorn<br />

Historischer Feldtag mit Sonderausstellung<br />

Eicher, Johann Hood,<br />

Tel. (0157) 87 63 88 52<br />

info@treckerclub.de<br />

www.treckerclub.de<br />

17.08.– 18.08.2013<br />

48683 Ahaus<br />

13. Ahauser Oldt<strong>im</strong>er <strong>Traktor</strong>enschau<br />

Industriegebiet Nord, nahe A31<br />

Mathias Fleischer,<br />

Tel. (02561) 96 29 82<br />

fleischerei-fleischer@web.de<br />

01.09.2013<br />

46459 Rees<br />

<strong>Traktor</strong>en-Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

An der Rheinpromenade<br />

www.stadt-rees.de<br />

13.10.2013<br />

41539 Dormagen<br />

6. Oldt<strong>im</strong>erschleppertreffen<br />

Gewerbepark Top West an der A 57,<br />

Lübecker Str. 1, am Hit-Markt<br />

Tel. (02133) 423 41, mobil (0170) 576 70 80<br />

gh.quetting@t-online.de<br />

PLZ 5<br />

27.04.2013<br />

53909 Zülpich<br />

Treckertreffen<br />

Am Wassersportsee<br />

Herbert Wollershe<strong>im</strong>, Tel. (02252) 17 27<br />

03.05.– 05.05.2013<br />

50374 Erftstadt-Liblar<br />

3. Festival der Oldies der Schlepperfreunde<br />

Erftstadt<br />

Bahnhofstr.<br />

Hans Alfred Klein, Tel. (0177) 334 61 61<br />

hansalfredk@aol.com<br />

03.05.– 05.05.2013<br />

53506 Hönningen/Ahr<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen mit Stahlgiganten aus den<br />

USAHorst Schülter, Tel. (02643) 94 10 32<br />

www.lanzersatzteile.de<br />

03.05.– 05.05.2013<br />

53913 Swisttal-Odendorf<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Gewerbegebiet<br />

Hans Günter Cramer, Tel. (0170) 533 23 52<br />

info@ofso.de, www.ofso.de<br />

04.05.2013<br />

56479 Willingen Fuchskaute<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Bernd von der Heiden,<br />

Tel. (02664) 64 82<br />

04.05.– 05.05.2013<br />

58566 Kierspe<br />

17. Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Gerald Latsch,<br />

Tel. (0175) 438 72 07<br />

www.treckerclub-muellenbach.de<br />

09.05.2013<br />

53894 Mechernich Lückerath<br />

<strong>Traktor</strong>treffen, Karl Heinz Schick,<br />

Tel. (02443) 25 73<br />

18.05.– 19.05.2013<br />

57319 Bad Berleburg Aue<br />

11. <strong>Traktor</strong>treffen, Hans Gerhard Becker,<br />

Tel. (02759) 383<br />

19.05.2013<br />

53332 Bornhe<strong>im</strong>-Walberberg<br />

5. Oldt<strong>im</strong>ertreffen zur Pfingstkirmes<br />

Rund um den Dorfplatz<br />

Werner Kannen,<br />

Tel. (0222) 783 04 65<br />

Werner-Kannen@t-online.de<br />

24.05.– 26.05.2013<br />

52391 Vettweiß<br />

Großes <strong>Traktor</strong>fest, Benno Weber,<br />

Tel. (02424) 14 16<br />

benno.weber@traktorschmiede.de<br />

traktorschmiede-kettenhe<strong>im</strong>.de<br />

24.05.– 26.05.2013<br />

52074 Aachen Seffent<br />

18.Int. Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Udo Schott,<br />

Tel. (02408) 956 82 38<br />

26.05.2013<br />

57368 Lennestadt Saalhausen<br />

Oldt<strong>im</strong>erfest, Ra<strong>im</strong>und Schmitt,<br />

Tel. (02723 )807 44<br />

www.oldt<strong>im</strong>erfreunde-saalhausen.de<br />

01.06.2013<br />

58730 Fröndenberg-Dellwig<br />

Schleppertreffen<br />

Fröndenberg-Dellwig<br />

Thomas Prasse<br />

th.prasse@hel<strong>im</strong>ail.de<br />

www.schlepperclub-dellwig.de<br />

02.06.2013<br />

58256 Ennepetal<br />

5. Treckertreffen<br />

Am Industriemuseum, Neustr. 41–53<br />

Tel. (0174) 726 11 29<br />

09.06.– 10.06.2013<br />

56204 Hillscheid<br />

20 Jahre <strong>Traktor</strong>freunde Kannenbäckerland<br />

Am L<strong>im</strong>esturm<br />

Eckhard Kilian<br />

ekilian@rz-online.de<br />

www.traktorfreunde.de<br />

22.06.– 23.06.2013<br />

51789 Lindlar-Schlüsselberg<br />

4. Schleppertreff<br />

Lindlar-Schlüsselberg, Am Kuhstall<br />

Tel. (0171) 812 24 34<br />

keischgens.gmbh@web.de<br />

07.07.2013<br />

50189 Elsdorf<br />

4.Wheels in Motion / Räder in Bewegung<br />

Hinter den Gärten<br />

Harald Krake<br />

harald.krake@t-online.de<br />

www.sfg-berghe<strong>im</strong>.com<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

63


TERMINE<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

20.07.– 21.07.2013<br />

56244 Rückeroth<br />

9. Großes Oldietreffen<br />

Tel. (02626) 223<br />

20.07.– 21.07.2013<br />

57392 Schmallenberg-Sellinghausen<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Tel. (02971) 877 44,<br />

mobil (0173) 212 20 98<br />

rafael.geueke@t-online.de<br />

03.08.– 08.08.2013<br />

54595 Prüm<br />

9. Int. Oldt<strong>im</strong>ertreffen ,,Bei uns dampft es”<br />

Josef Drückes, Tel. (06558) 86 93<br />

Josef-Drueckes@t-online.de<br />

www.vhf-eifel-ardennen.de<br />

09.08.– 11.08.2013<br />

50129 Berghe<strong>im</strong>/Niederaussem<br />

Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>treffen<br />

Montageplatz am RWE Kraftwerk<br />

Werner Wahl<br />

werner.wahl@netcologne.de<br />

www.traktorfreunde-rheidthuechelhoven.de<br />

18.08.2013<br />

58809 Neuenrade-Affeln<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen für <strong>Traktor</strong>en und<br />

landwirtschaftliche Geräte<br />

Mühlenstr.<br />

Bernd Jardzejewski<br />

jardzejewski@t-online.de<br />

www.landmaschinenverein-affeln.de<br />

23.08.– 25.08.2013<br />

52388 Nörvenich-Wissershe<strong>im</strong><br />

7. Oldt<strong>im</strong>er-Schlepperfest<br />

Nievenhe<strong>im</strong>erstr.<br />

Guido Hambach, Tel. (0172) 787 37 68<br />

guido.hambach@gmx.de<br />

www.alte-schlepper-wissershe<strong>im</strong>.de.vu<br />

25.08.2013<br />

50266 Frechen-Hebbelrath<br />

7. Oldt<strong>im</strong>er- und Treckertreffen<br />

Antoniusstr.<br />

Freiwillige Feuerwehr Frechen-Hebbelrath,<br />

Franz-Xaver Petz, Tel (02234) 34 71,<br />

mobil (0172) 173 22 94<br />

franz-xaver.petz@koeln.de<br />

01.09.2013<br />

53332 Bornhe<strong>im</strong>-Hersel<br />

Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Katholische Kirche, Rheinstr.<br />

Tel. (02222) 89 55<br />

06.09.– 08.09.2013<br />

59964 Medebach<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffenAndreas Ricken<br />

post@oldt<strong>im</strong>erclub-medebach.de<br />

www.oldt<strong>im</strong>erclub-medebach.de<br />

14.09.– 15.09.2013<br />

54413 Gusenburg<br />

13. Bulldog- und Schleppertreffen<br />

info@lanzclub.de<br />

www.lanzclub.de<br />

19.10.2013<br />

50999 Köln-Weiß<br />

Almabtrieb mit Schleppertreffen<br />

Am Treidelweg 1<br />

Bernd Lorbach<br />

bernd.lorbach@t-online.de<br />

www.hof-lorbach.de<br />

Neue Termine<br />

online eintragen unter<br />

www.traktorclassic.de<br />

PLZ 6<br />

16.03.– 17.03.2013<br />

64342 Seehe<strong>im</strong>-Jugenhe<strong>im</strong><br />

Oldenwälder Teilemarkt<br />

Im Schuldorf<br />

Tel. (06257) 819 98<br />

bulldogmarkt@web.de<br />

www.bulldogmarkt.de<br />

07.04.2013<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch be<strong>im</strong> Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

14.04.2013<br />

64665 Alsbach-Hähnlein<br />

Alles, was brummt<br />

Marktplatz<br />

Tel. (06257) 685 93<br />

flauaus@pro-modul.net<br />

01.05.2013<br />

66557 Hüttigweiler<br />

Hoffest mit Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Christel Klein,<br />

Tel. (06825) 418 82<br />

01.05.2013<br />

67354 Römerberg bei Speyer<br />

9. Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Matthias Kinscherff,<br />

Tel. (06232) 85 05 92<br />

www.schlepperfreunde-roemerberg.de<br />

04.05.– 05.05.2013<br />

67346 Speyer<br />

Brazzeltag – Oldt<strong>im</strong>erparade<br />

Technik Museum, Am Technik Museum<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68,<br />

Fax: (06232) 67 08 20<br />

www.speyer.technik-museum.de<br />

04.05.– 05.05.2013<br />

67472 Esthal<br />

8. Pfälzer Un<strong>im</strong>ogtreffen, Bettina Ziegler,<br />

Tel. (06324) 97 01 69<br />

bettina.ziegler@un<strong>im</strong>og-club-gaggenau.de<br />

www.pfalz.un<strong>im</strong>og-club-gaggenau.de<br />

05.05.2013<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch be<strong>im</strong> Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

12.05.2013<br />

65375 Oestrich-Winkel<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Schleppertreffen<br />

Be<strong>im</strong> Dippemarkt<br />

Elfriede Rühl,<br />

Tel. (06723) 99 20 99 21 50<br />

25.05.– 26.05.2013<br />

65599 Dorndorf<br />

<strong>Traktor</strong>- und Schleppertreffen<br />

Wolfgang Kunz,<br />

Tel. (06436) 70 47<br />

02.06.2013<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch be<strong>im</strong> Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer, Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

07.07.2013<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch be<strong>im</strong> Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer, Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

20.07.– 21.07.2013<br />

64678 Schlierbach<br />

7. Bulldog- und Schleppertreffen<br />

mit historischen Vorführungen<br />

Tel. (06255) 726 94 70<br />

bjschneider@t-online.de<br />

www.<strong>im</strong>s-schlierbachtal.de<br />

04.08.2013<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch be<strong>im</strong> Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

01.09.2013<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch be<strong>im</strong> Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

06.10.2013<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch be<strong>im</strong> Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich,<br />

Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

PLZ 7<br />

13.04.2013<br />

72401 Haigerloch-Owingen<br />

Owinger Schlepperflohmarkt<br />

Eyachtalhalle<br />

Tel. (0172) 752 72 31<br />

owinger.schlepperfreunde@gmx.de<br />

20.04.– 21.04.2013<br />

74889 Sinshe<strong>im</strong><br />

Agri Historica<br />

Messegelände<br />

Gabi Greisinger, Tel. (07261) 68 90<br />

www.agri-historica-sinshe<strong>im</strong>.de<br />

28.04.2013<br />

71706 Markgröningen Unterriexingen<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Hermann Stricker,<br />

Tel. (07147) 51 48<br />

www.verein-fuer-historische-fahrzeuge-undgeraete-unterriexingen.de<br />

01.05.2013<br />

74354 Besighe<strong>im</strong>-Ottmarshe<strong>im</strong><br />

1. Mai-Bewirtung mit Ausstellung<br />

Vereinshalle Veteranenfreunde Ottmarshe<strong>im</strong><br />

Ulrich Kramer<br />

veteranenfreunde@email.de<br />

www.veteranenfreunde-ottmarshe<strong>im</strong>.de<br />

04.05.– 05.05.2013<br />

76532 Baden-Baden<br />

11. Hauenebersteiner Oldt<strong>im</strong>er- und<br />

<strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Jürgen Sax, Tel. (0163) 143 64 55;<br />

Klaus Bretzinger,<br />

Tel. (07221) 604 06<br />

05.05.2013<br />

73479 Ellwangen-Röhlingen<br />

3. Röhlinger Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Röhlingen-Sechtahalle<br />

Tel. (07965) 21 31<br />

roehlingen@gmx.de<br />

www.liederkranz-roehlingen.de<br />

10.05.– 11.05.2013<br />

77749 Hohberg-Diersburg<br />

20. internationales Bulldogtreffen<br />

Auf der Schw<strong>im</strong>mbadmatt<br />

Jochen Waschke,<br />

Tel. (0171) 657 71 82<br />

vorstand@schlepperfreunde-diersburg.de<br />

www.schlepperfreunde-diersburg.de<br />

12.05.2013<br />

72555 Metzingen-Glems<br />

6. Deichseltreffen<br />

Obstbaumuseum<br />

Martin Weiss, Tel. (07123) 314 61<br />

12.05.2013<br />

74523 Wackershofen<br />

Oldietreff<br />

Sommerkeller<br />

Thomas Burkhart,<br />

Tel. (0791) 499 43 24<br />

www.wackershofen.de<br />

12.05.2013<br />

79688 Hausen<br />

Oldt<strong>im</strong>er- und Schleppertreffen<br />

Oliver Nikolai,<br />

Tel. (07622) 67 32 86<br />

www.hebelmusik.de<br />

18.05.– 19.05.2013<br />

74653 Ingelfingen Hermuthausen<br />

Schleppertreffen<br />

Am Badesee<br />

Hans Dietz,<br />

Tel. (07940) 98 29 10<br />

19.05.2013<br />

74912 Kirchardt Bockschaft<br />

Schleppertreffen, Jochen Rudy,<br />

Tel. (07266) 27 56<br />

22.06.– 23.06.2013<br />

77743 Neuried-Schutterzell<br />

7. Schutterzeller Bulldogtreffen<br />

Am Umspannwerk<br />

Joach<strong>im</strong> Mielke, 1. Vorstand<br />

info@bulldogfreunde-schutterzell.de<br />

www.bulldogfreunde-schutterzell.de<br />

29.06.– 30.06.2013<br />

74389 Cleebronn<br />

Süddeutschlands größtes Schleppertreffen<br />

Erlebnispark Tripsdrill,<br />

vor dem Wildparadies<br />

Tel. (07135) 99 99,<br />

Fax (07135) 99 96 66<br />

info@tripsdrill.de<br />

www.tripsdrill.de<br />

21.07.2013<br />

76761 Rülzhe<strong>im</strong><br />

T o M 2013<br />

Festwiese<br />

Bahlinger Bernhard<br />

bahlix@web.de<br />

www.msc-ruelzhe<strong>im</strong>.de<br />

03.08.– 04.08.2013<br />

76703 Kraichtal<br />

Oldt<strong>im</strong>er- und Schleppertreffen<br />

Sportzentrum<br />

Robert Mächtel<br />

vorstand.osfk@web.de<br />

oldt<strong>im</strong>er-schlepperfreundekraichtal.npage.de<br />

64


Veranstaltungsübersicht<br />

TERMINE<br />

10.08.– 11.08.2013<br />

71720 Oberstenfeld-Prevorst<br />

2. Prevorster Schleppertreffen<br />

Ortsstraße<br />

Patrick Wahl, Tel. (0172) 730 20 85<br />

schlepperfreunde-prevorst@web.de<br />

www.schlepperfreunde-prevorst.de<br />

28.09.– 29.09.2013<br />

74343 Sachsenhe<strong>im</strong>-Hohenhaslach<br />

8. Schleppertreffen<br />

Vaihinger Str. 50<br />

Schlepperfreunde Hohenhaslach e. V.,<br />

Dieter Mollenkopf,<br />

Tel. (07147) 92 26 26,<br />

Fax (07147) 92 26 66<br />

dieter.mollenkopf@t-online.de<br />

www.schlepperfreunde-hohenhaslach.de.tl<br />

PLZ 8<br />

04.05.– 05.05.2013<br />

89073 Ulm<br />

Technorama Ulm<br />

Jens Güttinger,<br />

Tel. (0731) 18 96 80<br />

www.technorama.de<br />

05.05.2013<br />

83229 Aschau <strong>im</strong> Chiemgau<br />

Bulldogtreffen, Robert Stuffer,<br />

Tel. (08032) 98 81 84<br />

05.05.2013<br />

89150 Laichingen Suppingen<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

an der Zehntscheune<br />

Hermann Lausterer,<br />

Tel. (07333) 95 03 86<br />

18.05.– 19.05.2013<br />

82269 Geltendorf<br />

21. MAN-<strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Schloss Kaltenberg<br />

www.man-traktoren.de<br />

20.05.2013<br />

84149 Velden Vils<br />

Landmaschinenflohmarkt<br />

Tel. (0160) 728 34 21<br />

25.05.2013<br />

83075 Bad Feilnbach<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Ortsteil Au<br />

Andreas Michalke<br />

anderl.michalke@t-online.de<br />

Oldt<strong>im</strong>erfreunde-ev.de<br />

26.05.2013<br />

83083 Söllhuben<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Manfred Sobota,<br />

Tel. (08036) 23 34<br />

26.05.2013<br />

83527 Kirchdorf Osen<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Willi Urban, Tel. (08081) 24 52<br />

www.oldt<strong>im</strong>erfreunde-dorfen.de<br />

02.06.2013<br />

85405 Nandlstadt<br />

Old- und Youngt<strong>im</strong>ertreffen für Autos,<br />

Motorräder und <strong>Traktor</strong>en<br />

Tel. (08754) 96 96 50<br />

schnitzls@gmx.de<br />

www.msc-nandlstadt.de<br />

17.06.2013<br />

82441 Ohlstadt<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Franz Gaisreiter<br />

gaisreiter.franz@t-online.de<br />

www.trommlerzug-ohlstadt.de<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

19.07.– 21.07.2013<br />

89406 Dillingen<br />

30 Jahre Oldt<strong>im</strong>erfreunde – Großes Treffen<br />

Tel. (0152) 22 01 87 70<br />

www.oldt<strong>im</strong>erfreunde-donaualthe<strong>im</strong>.de<br />

20.07.2013<br />

88416 Ochsenhausen-Hattenburg<br />

Stammtisch der Bulldogfreunde Ochsenhausen<br />

Gasthaus Pflug<br />

Ursula Hopp, Tel. (07352) 35 94,<br />

mobil (01520) 209 00 09<br />

ursula.hopp@gmx.de<br />

21.07.2013<br />

83355 Grabenstätt<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

www.oldt<strong>im</strong>erfreunde-grabenstaett.de<br />

26.07.– 27.07.2013<br />

83024 Rosenhe<strong>im</strong>-Langenpfunzen<br />

Bulldog- und Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Tel. (08031) 827 68<br />

www.bulldogclub-langenpfunzen.de<br />

28.07.2013<br />

86561 Aresing<br />

13. Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Obstwiese<br />

Tel. (08252) 838 13<br />

www.oldt<strong>im</strong>erfreunde-aresing.de<br />

24.08.– 25.08.2013<br />

84098 Hohentann-Türkenfeld<br />

14. Int. Eichertreffen, Franz Schuster,<br />

Tel. (08784) 743, www.eicherfreunde.de<br />

08.09.2013<br />

85229 Markt Indersdorf<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Ortsteil Ried<br />

Bulldogfreunde Indersdorf e.V.,<br />

Stefan Sedlmair, Tel. (0172) 695 24 05<br />

Servicesev1@gmx.de<br />

14.09.– 15.09.2013<br />

85399 Hallbergmoos<br />

5. Schlütertreffen<br />

Hausler-Hof<br />

1. Schlüter Club Freising e.V.<br />

e-mail@schlueter-club.de<br />

www.schlueter-club.de<br />

06.10.2013<br />

88427 Bad Schussenried<br />

Großes <strong>Traktor</strong>entreffen be<strong>im</strong><br />

Schussenrieder Oktoberfest<br />

Be<strong>im</strong> Festzelt vom Schussenrieder<br />

Oktoberfest, Sandra Ott<br />

sandra.ott@schussenrieder.de<br />

www.schussenrieder.de<br />

PLZ 9<br />

06.04.– 07.04.2013<br />

94315 Straubing<br />

Bulldog-Messe, Pitt Dorn, Tel. (04344) 62 75<br />

messe@lastorama.de<br />

www.bulldog-messe.de<br />

27.04.– 28.04.2013<br />

95126 Schwarzenbach/Saale<br />

<strong>Traktor</strong>-Oldt<strong>im</strong>er-Treffen<br />

Elisabeth Seidel, Tel. (09284) 44 79<br />

elisabethseidel@web.de<br />

01.05.2013<br />

98553 Hinternah<br />

Anglühen der Schlepper- und Schrauberfreunde<br />

Am Haus Nahetal<br />

Ronny Kleinschmidt<br />

schlepperverein@gmx.de<br />

www.schlepperfreunde-südthüringen.de<br />

05.05.2013<br />

95179 Geroldsgrün<br />

15. Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>treffen<br />

Gemeindlicher Festplatz<br />

Thomas Schönwälder,<br />

Tel. (09288) 88 38<br />

www.traktorfreunde-geroldsgruen.de<br />

05.05.2013<br />

96231 Bad Staffelstein<br />

8. Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Auf dem Siedlerplatz<br />

Dominik Wachter,<br />

Tel. (0151) 51 81 93 39<br />

dominikwachter@gmx.de<br />

12.05.2013<br />

95632 Holenbrunn<br />

19. Historisches Oldt<strong>im</strong>er- und Landmaschinentreffen,<br />

Mathias Kellner,<br />

Tel. (09232) 91 96 00<br />

mathias.kellner@online.de<br />

www.mathiaskellner.de<br />

18.05.– 20.05.2013<br />

91550 Dinkelsbühl<br />

20 Jahre Jubiläumstreffen<br />

Robert Ohr, Tel. (09851) 27 86<br />

robertohr@gmx.de<br />

www.ohra-willi.de<br />

29.05.– 30.05.2013<br />

91725 Beyerberg<br />

Oldt<strong>im</strong>er- und Bulldogtreffen<br />

Thomas Pfaffenberger,<br />

Tel. (0170) 826 06 87<br />

t.pfaffenberger@t-online.de<br />

15.06.– 16.06.2013<br />

98673 Eisfeld<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

Festplatzkoch-eisfeld@t-online.de<br />

20.07.– 21.07.2013<br />

97640 Stockhe<strong>im</strong><br />

12. Rhöner Oldt<strong>im</strong>ertage mit Teilemarkt<br />

Tel. (09776) 54 72<br />

www.gemeinde-stockhe<strong>im</strong>.de<br />

20.07.2013<br />

99706 Immenrode<br />

10. Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>entreffen ,,Hainleite”<br />

Oldt<strong>im</strong>er <strong>Traktor</strong>isten e.V. Immenrode<br />

21.07.2013<br />

95692 Konnersreuth<br />

5. Konnersreuther <strong>Traktor</strong>treffen<br />

04.08.2013<br />

97702 Münnerstadt<br />

5. Münnerstädter Oldt<strong>im</strong>ertreffen<br />

,,Good Old T<strong>im</strong>es”<br />

Innenstadt, Am Anger<br />

Tel. (09733) 78 74 82<br />

info@kultourismus-<strong>im</strong>-schloss.de<br />

18.08.2013<br />

94072 Aigen am Inn<br />

4. Oldt<strong>im</strong>er-Bulldogtreffen<br />

bulldogfreunde-aigen@web.de<br />

www.bulldogfreunde-aigen.de.tl<br />

06.09.–08.09.2013<br />

99762 Hermannsacker<br />

7. Schleppertreffen ,,Vom Korn zum Brot“<br />

Gerd Z<strong>im</strong>mermann, Tel. (03631) 89 56 19 oder<br />

(0172) 364 94 24<br />

Neue Termine<br />

online eintragen unter<br />

www.traktorclassic.de<br />

BELGIEN<br />

26.05.2013<br />

3950 Bocholt<br />

18. Int. Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Cor Nijsen,<br />

Tel. +32 (89) 46 23 08<br />

LUXEMBURG<br />

09.05.2013<br />

5416 Ehnen<br />

2. Alttraktorentreffen<br />

backy68@pt.lu<br />

www.cicw.lu<br />

ÖSTERREICH<br />

04.05.– 05.05.2013<br />

6341 Ebbs<br />

<strong>Traktor</strong>oldt<strong>im</strong>ertreffen, Franz Hörhager,<br />

Tel. +43 (664) 534 59 82<br />

info@hoednerhof.at<br />

www.dieselroesser.at<br />

05.05.2013<br />

6912 Hörbranz<br />

Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>entreffen mit<br />

Jubiläums-Frühschoppen<br />

ECO-Park (Sannwaldareal)<br />

Lochauerstr. 2<br />

Waltraud Bayer<br />

waltraud@traktorclub.net<br />

www.traktorclub.net<br />

09.05.2013<br />

6421 Rietz<br />

Großes Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>treffen<br />

Heinz Hacksteiner,<br />

Tel. +43 (664) 445 59 66<br />

hacksteinerheinz@aon.at<br />

www.traktor-oldies.at<br />

26.05.2013<br />

6114 Weer<br />

Oldt<strong>im</strong>ertreffen, Richard Schösser,<br />

Tel. +43 (699) 12 70 30 68<br />

www.traktor-oldt<strong>im</strong>er-club.he<strong>im</strong>at.eu<br />

16.06.2013<br />

5084 Großgmain<br />

7. Internationales Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Salzburger Freilichtmuseum<br />

Manfred Grubinger<br />

manfred.grubinger@freilichtmuseum.com<br />

www.freilichtmuseum.com<br />

Anzeige<br />

65


PORTRÄT<br />

Restaurierung IHC D-436 Standard<br />

GARAGENRESTAURIERUNG GUT UND GÜNSTIG<br />

Dankbarer Patient<br />

Die Marke IHC hat in<br />

der Familie von Oliver<br />

Wördehoff seit Jahren<br />

Tradition. Kein Wunder,<br />

dass er sich für die<br />

Wiederbelebung eines<br />

markant roten D-436<br />

Standard entschied.<br />

Die Restaurierung<br />

des grundsoliden<br />

Neussers gestaltete<br />

sich <strong>anspruchsvoll</strong>,<br />

der Kostenaufwand<br />

blieb indes berschaubar.<br />

66


Die Buchsen<br />

des Krafthebers<br />

waren alle aus -<br />

geschlagen<br />

und mussten<br />

er neuert<br />

werden.<br />

Der Anblick lässt<br />

viel Arbeit erahnen.<br />

Hintergrund<br />

Das US-amerikanische Unternehmen IHC erkannte die Bedeutung Europas als<br />

Absatzmarkt früh und gründete bereits 1908 eine Fertigung <strong>im</strong> niederrhei -<br />

nischen Neuss. Entsprechend beliebt und verbreitet war die Marke in Deutschland.<br />

Die in charakteristischem Rot gehaltenen Schlepper galten als robust und<br />

zuverlässig, dabei technisch nicht ohne Reiz. Der von 1959 bis 1962 gebaute<br />

McCormick D-436 Standard der IHC war mit seinem 36 PS leistenden, wassergekühlten<br />

Reihenvierzylinder ab 1960 das Spitzenmodell des Neusser Werks. Zuvor<br />

gab es für etwa zwei Jahre eine stärkere Variante vom Typ D-440 mit Roots-Gebläse,<br />

die sich <strong>aber</strong> nicht durchsetzen konnte. Mit gut 7.200 Einheiten spiegelt sich<br />

der Verkaufserfolg des D-436 wider, auch wenn dieser nicht ganz an jenen der<br />

zeitgenössischen Dreizylinder heranreichte.<br />

Fotos: B. Wistinghausen und O. Wördehoff<br />

Eigentlich hatte Deutschland in den<br />

ausgehenden 1950er-Jahren keinerlei<br />

Mangel an einhe<strong>im</strong>ischen<br />

<strong>Traktor</strong>enherstellern. Doch auch<br />

ausländische Produzenten setzten in dieser<br />

Zeit zum Sprung auf einen der größten<br />

europäischen Märkte an. Ein Sonderfall<br />

war mit Sicherheit die International<br />

Harvester Company, kurz IHC.<br />

Auch wenn vielleicht keine zwingenden<br />

Gründe auf der Hand liegen, sich in<br />

einem kleinen Dorf in der ostwestfälischen<br />

Provinz für klassische Schlepper zu<br />

interessieren, so ist dies in heutigen Zeiten<br />

<strong>aber</strong> auch nicht mehr wirklich überraschend.<br />

Wenn man dann noch eine Lehre<br />

als Landmaschinenmechaniker bei einem<br />

lokalen Händler aufn<strong>im</strong>mt, ist der Weg<br />

zur eigenen Restaurierung eigentlich bereits<br />

vorgezeichnet, wenn nicht fast beschritten.<br />

Und wenn dann dieser Händler<br />

über lange Jahre auch die Marke McCormick<br />

bzw. IHC verkaufte und einer der zuverlässigen<br />

Kunden der eigene Onkel war,<br />

ist die Wahl des Fabrikates nicht mehr<br />

weit von einer logischen Folge.<br />

Es braucht in diesem Fall nicht einmal<br />

eine eigene Landwirtschaft, um den Besitz<br />

eines eigenen Schleppers zu wünschen.<br />

Der he<strong>im</strong>ische Kamin will regelmäßig<br />

mit Holz versorgt werden, und das<br />

wird am besten selbst geschlagen und<br />

transportiert. So in etwa war der Gedankengang,<br />

als der Vater des heute 23-jährigen<br />

Oliver Wördehoff vor einigen Jahren<br />

einen IHC D-219 kaufte und gemeinsam<br />

mit seinem Sohn instand setzte.<br />

Die Erfahrung mit der Restaurierung<br />

war da, und so machte sich der junge<br />

Landmaschinenmechaniker nicht bange,<br />

sich an ein größeres Modell zu wagen.<br />

Die Entscheidung fiel umso leichter,<br />

weil der Vater – auch der als<br />

Landmaschinenmechaniker vom Fach –<br />

sowie der jüngere Bruder Oliver erneut<br />

hilfreich zur Seite standen. „Immerhin<br />

musste ich mal wieder für ein Jahr die<br />

elterliche Garage fast komplett in Beschlag<br />

nehmen“, erinnert sich der Klassikerfreund.<br />

Alte <strong>Traktor</strong>en gehören in<br />

seinem He<strong>im</strong>atdorf fast zum guten Ton.<br />

Die 900 Einwohner von Hegensdorf bei<br />

Büren <strong>im</strong> Paderborner Land haben zusammen<br />

an die 40 Oldt<strong>im</strong>erschlepper.<br />

Da ist das so alltäglich wie andernorts einen<br />

Hund zu halten.<br />

Die gute Wahl<br />

Das Fahrzeug der Wahl war ein D-436<br />

Standard. Mit seinem Reihenvierzylinder<br />

und 36 PS Leistung – daher rührt die Bezeichnung<br />

– ist das Modell mehr als doppelt<br />

so stark wie der kleinere – der D-219<br />

hat lediglich eine Dauerleistung von 17<br />

PS. Drei Dutzend Pferdchen sollten reichen.<br />

Für die Restaurierung nicht unbedeutend,<br />

stellt er das obere Ende derselben<br />

Baureihe dar, die Erfahrungen aus der<br />

zurückliegenden Arbeit konnten also eingebracht<br />

werden. Die Betriebspraxis half<br />

dem Landmaschinenmechaniker da weniger:<br />

„Mit den alten Modellen hatten wir<br />

in der Firma nur sehr selten zu tun.“<br />

Über eine günstige Gelegenheit <strong>im</strong> Internet<br />

konnte der damals 19-jährige Südwestfale<br />

2008 für 875 Euro ein geeignetes<br />

Objekt erwerben. Dabei wusste Oliver<br />

Wördehoff sehr wohl, was er für so einen<br />

Preis erwarten durfte: nicht sehr viel!<br />

Der McCormick sah bemitleidenswert<br />

aus, und wohl nicht wenige werden sich<br />

gefragt haben, warum der Oliver sich so<br />

einen Schrotthaufen antut. Der junge<br />

Hobby-Schrauber: „Schon be<strong>im</strong> Kauf war<br />

klar, dass der Zylinderkopf nicht zu retten<br />

war.“ Frost hatte an der wassergekühlten<br />

Maschine großen Schaden hinterlassen.<br />

„Man hätte das schweißen können, <strong>aber</strong><br />

ich habe von Anfang an auf eine andere<br />

Lösung gesetzt.“<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

67


PORTRÄT<br />

Restaurierung IHC D-436 Standard<br />

Besser mit Sonderausstattung:<br />

Das Luftfilterrohr hat jetzt<br />

einen Zyklon.<br />

Weil die Motoren nicht nur in Schleppern,<br />

sondern auch in einer Vielzahl anderer<br />

Geräte und Maschinen eingesetzt wurden,<br />

bestanden gute Chancen, einen<br />

bezahlbaren Ersatzkopf zu bekommen.<br />

Und da hatte er sich nicht verrechnet.<br />

Zuerst muss der Motor laufen<br />

Bei Ebay konnte er nach längerem Suchen<br />

für nur 100 Euro ein solches Teil kaufen.<br />

Der Kopf kam ursprünglich aus einem<br />

Stapler. Auch das Tauschteil ließ Schweißspuren<br />

erkennen, <strong>aber</strong> die Arbeit schien<br />

fachmännisch ausgeführt worden zu sein.<br />

Um bei der Motorsanierung dennoch auf<br />

Nummer sicher zu gehen, ließ er den Kopf<br />

vorsorglich planen. Dazu kaufte er einen<br />

Satz neue Ventile. „Der gebrauchte Kopf<br />

wurde ohne Ventile verkauft, und die von<br />

meinem Teil sahen schon recht verschlissen<br />

aus“, begründet er die Maßnahme.<br />

Jetzt erst konnte ein erster echter Schritt<br />

voran gemacht werden. „Ich wollte als erstes<br />

den Motor zum Laufen bringen.“ Um<br />

keine unnötigen Arbeiten durchführen zu<br />

müssen, sollten die Funktionen am<br />

Schlep per wie Getriebe und Hydraulik zunächst<br />

durch intensive Probefahrten getestet<br />

werden. Diese Vorgehensweise erwies<br />

sich als vorausschauend und in jeder Hinsicht<br />

ressourcensparend. Doch dazu später<br />

mehr und erst mal zurück zum Motor.<br />

Ganz bewusst sollte nicht viel Geld, dafür<br />

um so mehr Arbeit investiert werden.<br />

Der geplatzte Kopf war nämlich beileibe<br />

nicht das einzige Problem. Auch das Wasserpumpengehäuse<br />

war durch den Frostschaden<br />

richtiggehend aufgerissen. Im Gegensatz<br />

zum Zylinderkopf war es an dieser<br />

Stelle mit einem neuen Gehäuse getan,<br />

Restaurierung<br />

Da gab es nichts mehr zu schweißen: Riss<br />

<strong>im</strong> Zylinderkopf.<br />

Der Rost zeigt, was das Wasser <strong>im</strong> Zylinderkopf<br />

angerichtet hatte.<br />

Auch in den Block war Wasser eingesickert<br />

und hatte Korrosionsspuren hinterlassen.<br />

68


Technische Daten<br />

Modell IHC McCormick<br />

Technische<br />

Bezeichnung D-436 Standard<br />

Bauzeit 4/59 - 4/62<br />

Stückzahl 7.243<br />

Motor<br />

IHC DD-148<br />

Verfahren Vorkammer, 4-Takt-Reihenmotor,<br />

5-fach gelagerte Kurbelwelle,<br />

Leichtmetallkolben<br />

Kühlung Wasserumlaufkühlung mit<br />

Pumpe<br />

Zylinderzahl 4<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.434<br />

Bohrung x Hub (mm) 87,3125 x 101,6<br />

Leistung (PS/bei U/min) 36 bei 1.900<br />

Gänge v/r 8 / 2<br />

Höchstgeschw. (km/h) 20<br />

Vorderachse gefedert, McCormick<br />

Leergewicht (kg) 1.425 - 1.553<br />

Länge (mm) 2.930<br />

Breite (mm) 1.640<br />

Höhe (mm) 1.550<br />

Radstand (mm) 1.880<br />

Bodenfreiheit (mm) 380<br />

Wendekreis (m) 6,5: mit Lenkbremse: 5,4<br />

Spurweite v/h (mm) 1.250 - 1.900<br />

Bereifung v: 5.00-16; 5.50-16; 6.00-16<br />

Bereifung h: 10-28; 11-28; 11-32; 9-36<br />

Serienausstattung<br />

Agriomatic-Getriebe, gefederte Vorderachse,<br />

Differenzialsperre mit automatischer Lösung,<br />

Motorzapfwelle, verstellbares Zugmaul, Lenkbremse,<br />

Hand- und Fußgas, elektrischer Anlasser,<br />

12-Volt-Elektrik, Zugkupplung vorne,<br />

Zugmaul hinten dreh- und höhenverstellbar,<br />

Beifahrersitz, verstellbarer Fahrersitz<br />

Sonderausstattung<br />

Dreipunkthydraulik, Vorder- und Hinterachsgewichte,<br />

spurverstellbare Vorderachse, Riemenscheibe,<br />

Fernbedienungshebel für Agriomatic,<br />

Lenkradfeststellung, Kraftheber mit<br />

Dreipunktaufhängung, Vertikalauspuff,<br />

Vorderradschutzbleche, Mähwerk, Vorderund<br />

Hinterradgewichte, Vorreinigeraufsatz<br />

für Luftfilter<br />

doch musste darüber hinaus die Pumpe<br />

selbst getauscht werden. Auch hier kam<br />

gebrauchter Ersatz aus dem Internet zum<br />

Einbau. Neu gelagert und abgedichtet hat<br />

sie Oliver Wördehoff selbst. Das war kein<br />

Problem, denn man darf nicht vergessen,<br />

dass der Mann gelernter Landmaschinenmechaniker<br />

ist: Zehn Euro Materialkosten<br />

und 20 Minuten Arbeit stehen da in keinem<br />

Verhältnis zu 70 Euro für einen Komplettersatz.<br />

Die Laufbuchsen hatten auch nach dem<br />

Schleifen noch leichte Riefen.<br />

Von unten betrachtet: Die Kurbelwelle<br />

samt Lagern war in gutem Zustand.<br />

Immerhin hatte der Frost den Kühler<br />

nicht geschafft. „Das Messing an der Unterseite<br />

war zwar etwas ausgebeult, <strong>aber</strong><br />

der Kühler war dicht“, gibt er sich erleichtert.<br />

Schl<strong>im</strong>mer war, dass sich die beweglichen<br />

Teile nicht rührten. „Ich habe versucht,<br />

die Kurbelwelle mit einer Zange zu<br />

drehen, <strong>aber</strong> da tat sich rein gar nichts. Die<br />

saß total fest“, erinnert sich der 23-Jährige.<br />

Be<strong>im</strong> Zerlegen wurde klar, was das eingedrungene<br />

Wasser angerichtet hatte. Auch<br />

Die Kontrolle zeigte, dass auch das Getriebe<br />

noch erstaunlich gut <strong>im</strong> Zustand war.<br />

Der Frontgrill war in der Substanz noch<br />

makellos.<br />

in den Zylindern zeigte sich deutlich der<br />

Rost. Alles musste auseinander, die Buchsen<br />

wurden in Handarbeit ausgeschliffen.<br />

Dafür verwendete der Hegensdorfer einen<br />

Bohrmaschinenaufsatz mit ganz feinem<br />

Schmirgelpapier und ölte die Buchsen<br />

leicht ein.<br />

„Das ist uns nicht perfekt gelungen“,<br />

gibt er <strong>im</strong> Nachhinein zu. Und tatsächlich<br />

waren bei der Kontrolle noch leichte Riefen<br />

zu sehen. Dennoch ist er mit seiner<br />

Auch das Wasserpumpengehäuse war<br />

durch den Frost zerstört.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Die Streben der hinteren Kotflügel mussten<br />

zum großen Teil herausgeschnitten werden.<br />

Die Steckachsen konnten problemlos wieder<br />

eingebaut werden.<br />

69<br />

IHC D-436 Standard


PORTRÄT<br />

Restaurierung IHC D-436 Standard<br />

Gerade für Hobby-Neueinsteiger<br />

ist der IHC<br />

ein pr<strong>im</strong>a Objekt für die<br />

erste Restaurierung.<br />

Arbeit zufrieden. Leichte Mängel sind allenfalls<br />

daran erkennbar, dass der Motor<br />

kurz nach einem Kaltstart zunächst noch<br />

etwas qualmt, bis er warm gelaufen ist.<br />

Dazu tritt ein wenig Öl aus, leistungsmäßig<br />

ist <strong>aber</strong> kein Manko spürbar. „Die Maschine<br />

zieht gut“, fasst er zusammen.<br />

Und wenn sich alles dauerhaft bewährt,<br />

kann das nachträglich noch gemacht<br />

werden.<br />

Die ersten Fahrten<br />

Erst einmal war Oliver Wördehoff erleichtert:<br />

„Ich hatte schon einen Haufen Geld<br />

und viel Arbeit investiert und zunächst<br />

nicht gewusst, ob Getriebe, Hydraulik und<br />

Kupplung überhaupt funktionieren würden.“<br />

Erstaunlicherweise war ausgerechnet<br />

die Einspritzpumpe noch vollständig<br />

Ausgewählte Ersatzteil-Preise<br />

Satz Bremsbeläge (4 Stck.) 34,90 Euro<br />

Bremsscheibe<br />

39 Euro<br />

Anlasser<br />

459 Euro<br />

Öldruckanzeiger<br />

49 Euro<br />

Staubsammeltopf<br />

34,95 Euro<br />

Werkzeugkasten<br />

69,95 Euro<br />

Kotflügel vorne (Stck.)<br />

129 Euro<br />

Kotflügel hinten (Stck.)<br />

439 Euro<br />

Kühler<br />

698 Euro<br />

Wasserpumpe<br />

79 Euro<br />

Quelle: www.ersatzteile-landtechnik.de<br />

dicht und gängig. „Ich wusste ja gar nicht,<br />

wie lange der 436er schon gestanden hatte.<br />

Zumeist ist dann mindestens die Regelstange<br />

verharzt.“ Aber alle Teile ließen<br />

sich von Hand ganz leicht bewegen, und<br />

so musste nur das alte Öl in der Pumpe getauscht<br />

werden. Und er war schon wieder<br />

einen Schritt näher am fahrbaren Schlepper.<br />

Die ersten vorsichtigen Probeläufe<br />

und Fahrten zeigten dann auch schnell,<br />

dass der Aufwand nicht umsonst gewesen<br />

sein sollte.<br />

Die übrigen beweglichen Teile waren<br />

in einem Zustand, der dem IHC damals<br />

best<strong>im</strong>mt nicht anzusehen war. Da hatte<br />

der Hegensdorfer mit Schl<strong>im</strong>merem gerechnet.<br />

Sowohl die normale Kupplung<br />

als auch die Lamellenkupplung der Agriomatic<br />

funktionierten tadellos. Letzteres<br />

war seinerzeit eine Spezialität der Amerikaner<br />

aus Neuss. Zur Bedienung ist ein<br />

langer Hebel auf der linken Seite angebracht.<br />

Das Getriebe verfügt über jeweils<br />

vier Straßen- und Ackergänge. Zwischen<br />

den beiden Stufen wird mit dem Hebel gewechselt.<br />

In der hinteren Position liegen<br />

Restaurierung<br />

Wegen des starken Rostbefalls mussten die<br />

Kotflügel außen eingeschweißt werden.<br />

70<br />

Rostschutzgrundierung in der gusseisernen<br />

Mulde des Vorderachsbocks.<br />

Statt Demontage: Vor dem Entlacken wurden<br />

die Elektrikteile gut verpackt.


Perfekt aufgehängt in der Garage.<br />

die Straßengänge an, nach vorne die<br />

Ackerstufen. Ohne die Kupplung zu treten,<br />

konnte der Fahrer den Hebel in die<br />

dazwischenliegende Neutralstellung bewegen,<br />

um anzuhalten, und ohne Betätigung<br />

der Kupplung konnte er die Ackergruppe<br />

wieder einrücken. Daraus ergaben<br />

sich zwei Vorteile: Erstens eine Motorzapfwelle,<br />

die be<strong>im</strong> Anhalten und Anfahren<br />

weiterlief, und zweitens die Möglichkeit,<br />

den Schlepper <strong>im</strong> Nebenhergehen in<br />

Gang zu setzen und wieder zu stoppen –<br />

eine nicht nur für Bauersfrauen und auf<br />

dem Feld mitarbeitende Kinder angenehme<br />

Bedienungserleichterung.<br />

Wenn der Hebel fehlt ...<br />

Dazu konnte bei McCormick eine Fernbedienung<br />

des Agriomatic-Hebels sowie<br />

eine Lenkradfixierung geordert werden.<br />

Oliver Wördehoff glaubt indes nicht, dass<br />

diese Funktionen häufig genutzt wurden.<br />

Ein Zeichen dafür ist, dass heute vielfach<br />

der Hebel fehlt, weil er schon von einem<br />

Vorbesitzer entfernt wurde. Und weil<br />

auch er eigentlich keine Verwendung dafür<br />

hat, war er einfach nur froh, dass keine<br />

Probleme damit auftauchten. „Wir haben<br />

die Kupplung gar nicht geöffnet. Man<br />

braucht sich ja keine überflüssige Arbeit<br />

aufzuhalsen.“<br />

Das sah be<strong>im</strong> Getriebe anders aus.<br />

Be<strong>im</strong> Zerlegen des Schleppers fiel auf,<br />

dass aus dem linken Achstrichter an der<br />

Im zweiten Schritt war alles fertig.<br />

Innenseite Öl austrat. „Das war unter der<br />

alten Schmiere erst gar nicht so sichtbar.“<br />

Das gleiche Problem trat an der Handbremswelle<br />

auf. Die führt durch das Getriebe<br />

und bremst mit einem Bremsband<br />

das Differenzial. Wo die Welle den Block<br />

verlässt, ließ sich ebenfalls eine leichte Ölleckage<br />

erkennen. Um die Undichtigkeiten<br />

zu beheben, musste der Antrieb natürlich<br />

geöffnet werden. Nach dem Entfernen<br />

des Hydraulikblockes konnten die Teile<br />

sofort auf ihren Zustand hin untersucht<br />

werden. „Ich war positiv überrascht. Alle<br />

Wellen und Räder waren in einem erstaunlich<br />

guten Zustand. Zur Sicherheit<br />

habe ich alle kurz mit Diesel ausgewaschen<br />

und das war’s.“<br />

In ähnlich gutem Zustand waren die<br />

Bremsen. Das für einen Schlepper seiner<br />

Zeit recht komplizierte System mit zwei<br />

Scheiben auf jeder Seite ist vollständig gekapselt.<br />

„Nach dem Öffnen zur Kontrolle<br />

habe ich nur die Hebeleien etwas eingefettet.“<br />

Alle Teile, die abgebaut werden mussten,<br />

wurden zum Entfernen des Lackes<br />

sandgestrahlt. Der Grundkörper aus Vorderachse,<br />

Motor, Mittelstück und Getriebeblock<br />

wurde dabei am Stück belassen.<br />

„Hier habe ich mich be<strong>im</strong> Entlacken für<br />

eine gemischte Lösung entschieden“, so<br />

der IHC-Experte. „An großen Flächen<br />

habe ich mit der Schleifscheibe gearbeitet,<br />

und nur an unzugänglichen Stellen<br />

wurde gestrahlt.“ Damit sollte möglichst<br />

vermieden werden, dass Strahlgut trotz<br />

gewissenhafter Abdichtung irgendwo hätte<br />

eindringen können.<br />

Wie jeder, der schon restauriert hat,<br />

kennt auch Oliver Wördehoff die Philosophien<br />

der Lackarbeit: Metallisch blank<br />

und „nur“ angeschliffen bilden die gegensätzlichen<br />

Endpunkte einer Reihe, die<br />

Unterm Strich machte der robuste 436er keine<br />

großen Probleme bei der Restaurierung.<br />

viele Zwischenlösungen zulässt. Einen<br />

solchen Mittelweg hat der 23-Jährige gewählt,<br />

wie auch die Bilder zeigen und deren<br />

Erfolg das Endergebnis belegt. Auch<br />

be<strong>im</strong> Entfernen der Anbauteile ging er<br />

pragmatisch vor: „Die Fußablage rechts<br />

habe ich nicht entfernt, weil sie mit dem<br />

Handbremshebel verbunden ist. Da hätte<br />

der Aufwand in keinem Verhältnis gestanden.“<br />

Komplexe Teile, bei denen der Abbau<br />

unvermeidlich war, wurden dokumentiert.<br />

Natürlich förderten die Einzelteile weitere<br />

erforderliche Arbeiten ans Tageslicht.<br />

Die hinteren Kotflügel waren recht maro-<br />

Der Kühler war noch dicht, auch wenn das<br />

Messing bereits ausgebeult war.<br />

Die Fußablage wurde drangelassen, weil<br />

sie mit der Handbremse verbunden ist.<br />

Ein graue Grundierung war der bessere<br />

Kontrast.<br />

IHC D-436 Standard<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

71


PORTRÄT<br />

Spuren eines langen Daseins<br />

Im Zuge des Zusammenbaus tauchten<br />

dann die üblichen kleinen Problemchen<br />

auf. „Weil bei den Testläufen alles funktionierte,<br />

wollte ich an der Elektrik möglichst<br />

wenig rumschustern.“ Doch die genauere<br />

Bertachtung zeigte, dass einige<br />

Kabel schon Blasen geschmissen hatten –<br />

eventuell, so eine Vermutung vom Land-<br />

Internet-Foren und private Seiten<br />

www.mccormick-freunde.de<br />

www.ihace.de<br />

de. Besonders unter den Verstrebungen<br />

hatte der Rost gewütet. Der Westfale<br />

schnitt mit einem fachlich versierten Bekannten<br />

die vermoderten Bereiche aus<br />

dem Blech und formte auf der Abkantbank<br />

Ersatz, den er dann in die Kotflügel<br />

einschweißen konnte.<br />

Glück <strong>im</strong> Unglück<br />

Für die neue Farbgebung nahm der Hegensdorfer<br />

aus Erfahrung eine hellgraue<br />

Grundierung. Bei der Lackierung des IHC<br />

D-219 hatte er eine orangefarbene verwendet<br />

und war dabei mit einem Problem konfrontiert<br />

worden, das eigentlich auf der<br />

Hand lag: „Der Kontrast zur roten Deckfarbe<br />

war einfach nicht groß genug. Ich hatte<br />

<strong>im</strong>mer wieder Schwierigkeiten zu beurteilen,<br />

ob die Teile ordentlich abgedeckt waren.<br />

Mit der grauen Grundierung trat das<br />

nicht auf.“ Nur be<strong>im</strong> Vorderachsbock verwendete<br />

Oliver Wördehoff eine orangefarbene<br />

Rostschutzgrundierung. Er erklärt:<br />

„In dem muldenartig ausgeformten Gussteil<br />

sammelt sich <strong>im</strong>mer wieder Wasser,<br />

das nicht ablaufen kann. Ich wollte da kein<br />

Loch reinbohren und habe deshalb Rostschutzgrundierung<br />

aufgetragen.“ Aber<br />

auch hier wurde noch die hellgraue Grundierung<br />

aufgetragen. Bei jeder Restaurierung<br />

lernt man bekanntlich dazu.<br />

Um während der Arbeiten das Fahrzeug<br />

in der Garage <strong>im</strong>mer rangieren zu<br />

können, hatte er die Räder erst lackiert, bevor<br />

er am Ende die Vorderreifen wechseln<br />

wollte. Bei Abziehen stellte sich dann heraus,<br />

dass die Felgen an den Wulstflanken<br />

so rostig waren, dass die Stabilität stellenweise<br />

bereits beeinträchtigt war. „Bis ich<br />

das gemerkt hatte, war die erste große Macke<br />

auch schon drin. Die konnte ich zwar<br />

mit dem Hebeleisen wieder herausdrücken,<br />

<strong>aber</strong> die Lackierung war natürlich<br />

hin.“ Glücklicherweise war der Rostbefall<br />

nicht so gravierend, dass die Felgen nicht<br />

mehr zu verwenden gewesen wären. Und<br />

auch an anderer Stelle musste der 23-Jährige<br />

in diesem Zusammenhang Lehrgeld<br />

bezahlen: Schon bald nach der Wiederinbetriebnahme<br />

löste sich vergleichsweise<br />

großflächig die Lackierung am Zylinderkopf<br />

ab. Er macht <strong>im</strong> Nachhinein eine Reihe<br />

Faktoren dafür verantwortlich, die sich<br />

addierten: „Ich habe am Kopf keinen Speziallack<br />

verwendet, eigentlich sollte der<br />

normale auch ausreichend hitzefest sein.<br />

Vielleicht habe ich den auch nicht lange<br />

genug austrocknen lassen, denn in Verbindung<br />

mit den geringfügigen Ölaustritten<br />

am Kopf ist das schon eine spezielle Stelle.<br />

Und dann habe ich auch noch einen relativ<br />

scharfen Reiniger verwendet, um das<br />

Öl zu entfernen“, fasst er die möglichen<br />

Ursachen zusammen. Aber der Bereich ist<br />

Auf glatten Flächen komme ich mit der Flex<br />

genauso schnell voran wie mit dem Strahler.<br />

nur klein und breitet sich offensichtlich<br />

auch nicht weiter aus.<br />

Restaurierung<br />

Vorderachse, Motor, Mittelstück und Getriebeblock<br />

am Stück lackiert.<br />

72<br />

Oliver Wördehoff fotografierte die Handgaswelle<br />

– hilfreich für den Zusammenbau.<br />

Mit erhöhtem Arbeitseinsatz war der<br />

Kotflügel tatsächlich noch zu retten.


maschinenmechaniker, weil zwischendurch<br />

mal falsche Sicherungen eingesetzt<br />

waren. Oliver Wördehoff fand das gar<br />

nicht tragisch, <strong>im</strong>merhin mussten nur einige<br />

Kabel erneuert werden. Das Gleiche<br />

galt für eine Reihe weiterer Details an seinem<br />

McCormick. So fehlten das Zugmaul<br />

und die Tankhalterungen. Sämtliche Kühlerschläuche<br />

waren durch wahllos zusammengestelltes,<br />

nicht <strong>im</strong>mer geeignetes<br />

Material ersetzt worden. In der<br />

Zusammenfassung kommt der 23-Jährige<br />

<strong>im</strong> Nachhinein zu dem Schluss: „Man<br />

konnte den IHC nicht direkt als verbastelt<br />

bezeichnen, <strong>aber</strong> weit davon entfernt war<br />

er auch nicht. Da haben eben über Jahrzehnte<br />

Praktiker <strong>im</strong>mer wieder das ersetzt,<br />

was gerade kaputt war. Der musste<br />

laufen, und das tat er wohl auch.“<br />

Das konnte er auch am Beispiel des Sitzes<br />

feststellen. Der Vorbesitzer hatte irgendein<br />

Gestühl aufgesetzt. „Da war klar,<br />

dass der eben einfach irgendwie angepasst<br />

und festgeschraubt worden war.“<br />

Die dafür verwendeten Winkeleisen und<br />

dergleichen waren glücklicherweise wieder<br />

spurlos zu entfernen. „Das habe ich<br />

auch schon anders gesehen. Da wurden<br />

dann Löcher in alle möglichen Bauteile<br />

gebohrt oder Teile festgeschweißt, die sich<br />

gerade in der Nähe befanden und für<br />

brauchbar eingestuft worden waren, den<br />

Sitz zu halten. Bei seinem McCormick<br />

hatte sich der Vorbesitzer <strong>aber</strong> Mühe gemacht<br />

und sich umsichtig der Bohrungen<br />

und Halterungen bedient, die schon vorhanden<br />

waren.“ Und – wiederum über das<br />

Internet – hat der Hegensdorfer einen Originalsitz<br />

besorgen können.<br />

Dass der über 50 Jahre alte Schlepper<br />

durchaus hart arbeiten musste, zeigte sich<br />

am Kraftheber. Die Hubstreben waren<br />

zwar noch nicht verbogen, <strong>aber</strong> die Bolzen<br />

mussten komplett erneuert werden,<br />

weil das Spiel zu groß war. Schließlich<br />

waren nur noch Abschlussarbeiten zu machen.<br />

Das Luftfilterzuführungsrohr war so<br />

verrottet, dass es nicht zu retten war. Erst<br />

nach langem Suchen fand Oliver ein Teil,<br />

Wieder wie neu: Hydraulik, Kraftheber<br />

und Zugmaul.<br />

Gerettet: Die beschädigte Felge<br />

ist wieder perfekt.<br />

das dem etwas ungewöhnlichen Durchmesser<br />

entsprach. Die neue Zuführung<br />

hat sogar einen Zyklon. Die Lampen hingegen<br />

kamen schon in den 1950er-Jahren<br />

aus dem Hella-Standardsort<strong>im</strong>ent, der<br />

häufig auf McCormick-Schleppern zu findende<br />

Überrollschutz mit vier Streben<br />

stammte von Fritzmeier.<br />

Schlussbetrachtung<br />

Der einfache <strong>aber</strong> robuste Schlepper hat<br />

eher Probleme mit dem Motor als mit dem<br />

Getriebe. Ein gebrauchtes Tauschgetriebe<br />

ist heute relativ leicht zu bekommen. Die<br />

Eigenbau: Die Öffnung für das entfernte<br />

Mähwerk wurde mit einem Ölablassstutzen<br />

versehen.<br />

Eigentümer<br />

Oliver Wördehoff, Fahnenstiehn 8<br />

33142 Büren-<br />

Hegensdorf<br />

Motoren hingegen sind gesucht. Dafür<br />

war die Maschine, wie schon erwähnt,<br />

auch in anderen Geräten verbaut. Zudem<br />

ist der Vierzylinder Teil einer Baukastenreihe<br />

und der Block hat nasse Buchsen.<br />

Für die Ersatzteilversorgung kann also zumindest<br />

partiell auch in weiteren Kreisen<br />

gesucht werden. Für Freunde der Modelle<br />

steht eine große Menge an möglichen<br />

Anbaugeräten zur Verfügung. Leistungsmäßig<br />

ist der D-436 auch heute noch<br />

durchaus in der Lage, <strong>im</strong> begrenzten Umfang<br />

als alltägliches Arbeitstier zu fungieren.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

Der Felgenwulst der Vorderräder hatte<br />

schon merklich an Stabilität verloren.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Bei der Demontage des Reifens wurde die<br />

Felge beschädigt.<br />

Alt und neu: Nur was an Elektrik nicht zu<br />

retten war, wurde erneuert.<br />

73<br />

IHC D-436 Standard


SERVICE<br />

Werkstatt<br />

Das richtige und vor allem gut<br />

passende Werkzeug ist das A und O<br />

einer dauerhaften Schraubverbindung!<br />

SICHERE SCHRAUBVERBINDUNGEN<br />

Schraube locker<br />

Die Sicherung von Schrauben an Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>en ist eine Wissenschaft für sich.<br />

Es kursieren zahlreiche Tipps und Kniffe, die mehr oder minder wirksam sind –<br />

Marcel Schoch hat einen Experten gefragt, wie es richtig geht.<br />

Speziell am <strong>Traktor</strong> sind Schraubverbindungen<br />

zahlreichen äußeren<br />

Einflüssen ausgesetzt, die zu<br />

einem ungewollten Öffnen führen“,<br />

sagt Peter Götzinger, Werkstoffprüfer<br />

für Turbinen und Kraftmaschinen bei<br />

der Werner Hofmann GmbH in Allershausen<br />

nördlich von München. „Besonders<br />

die Schwingungen und Vibrationen<br />

74<br />

der großvolumigen Dieselmotoren in<br />

Kombination mit Temperaturschwankungen<br />

führen zu einem Setzen der Bauteile<br />

und damit zu einer Min<strong>im</strong>ierung<br />

der Vorspannkraft der Schrauben“. Vor<br />

allem bei frisch restaurierten <strong>Traktor</strong>en<br />

muss besonders häufig mit einem ungewollten<br />

Öffnen der Schrauben gerechnet<br />

werden, besonders dann, wenn originale<br />

Befestigungselemente (wieder-) verwendet<br />

werden.<br />

„Die Ursache liegt in der Konstruktion<br />

der alten Schraubverbindungen“, erklärt<br />

Peter. „In den frühen 1950er-Jahren und<br />

davor waren die notwendigen Mindestklemmlängen<br />

bei der Konstruktion in Abhängigkeit<br />

vom Material nicht ausreichend<br />

bekannt. Zudem unterschätzte man<br />

Fotos: M. Schoch


Schraubensicherungen gibt es wie Sand am Meer. Doch bei weitem nicht alle halten,<br />

was sie versprechen.<br />

Bei harten Bauteilen, wie diesem Pleuelfuß,<br />

sind Dehnschrauben erste Wahl.<br />

Mit Gewindeklemmungen arbeitet heute niemand mehr. Obwohl<br />

sie die Schrauben gut sichern, ist das Gewinde der Tülle meist<br />

be<strong>im</strong> zweiten oder dritten Öffnen defekt.<br />

Im Lenkungsbereich haben sich Kronenmuttern mit Splintsicherung<br />

bewährt. Fehlt, wie hier, der Splint, kann man nur hoffen,<br />

dass Lack und Korrosion die Mutter an ihrem Platz halten.<br />

damals häufig die Umgebungsbedingungen,<br />

die auf Schraubverbindungen einwirken<br />

können.“ Es wundert daher nicht,<br />

dass die D<strong>im</strong>ensionen und das Material<br />

von Schraubverbindungen rein empirisch<br />

ermittelt wurden. Dies führte dann zuweilen<br />

zu über- oder unterd<strong>im</strong>ensionierten<br />

Schraubverbindungen, zum Beispiel an<br />

Kotflügeln oder Anbauteilen.<br />

Soll eine Schraubverbindung gegen<br />

ungewolltes Öffnen gesichert werden,<br />

muss man zuerst die Belastungen kennen,<br />

denen sie ausgesetzt ist. „Dynamische Belastungen,<br />

wie am Fahrwerk oder <strong>im</strong> Motor,<br />

wirken meist senkrecht zur Schraubenachse“,<br />

erklärt Peter. „Hier muss der<br />

Hersteller zunächst die richtige konstruktive<br />

Auslegung der Schraubverbindung<br />

festlegen.“ Ganz wichtig ist hierbei, dass<br />

die zu verbindenden Bauteile nicht nachgeben<br />

können. Erreicht wird dies durch<br />

große Querschnitte, Material, das nicht<br />

„fließt“ und nicht elastisch ist. Die hierzu<br />

passenden Schraubverbindungen sollen<br />

jedoch nachgiebig sein. Ein Beispiel sind<br />

Dass sich eine Schraube <strong>im</strong> Betrieb öffnet, können<br />

am Ende nur die Konstrukteure verhindern.<br />

Dehnschrauben bei Pleuelfußverschraubungen.<br />

Werden hochfeste Schrauben<br />

und Muttern verbaut, ist sicher zu stellen,<br />

dass sie gemäß ihrer Festigkeitsgrenze an-<br />

Bei Radlagern wird der Splint zur Sicherung der Kronenmutter nach oben weg gebogen und das zweite Ende gekürzt. Das verhindert<br />

Schleifen in der Radnabe.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

75


SERVICE<br />

Werkstatt<br />

Sicherung Lenkgestänge: gekonterte Mutter<br />

mit Blechstreifensicherung (l.). Kro -<br />

nenmutter mit formschlüssigem Splint (r.).<br />

Bei Schrauben mit niedrigem Anzugsmoment<br />

sind Umschlagblechstreifen mit<br />

doppelter Hemmung eine gute Wahl.<br />

Bei hohen Anzugsmomenten, wie bei dieser<br />

Heckhydraulikpumpe, sind Federringe<br />

als Losdrehsicherung nahezu wirkungslos.<br />

Schrauben in Bakelit- oder Kunststoffdeckeln, die mit einer<br />

dicken Korkdichtung gedichtet werden, müssen bereits nach<br />

wenigen Betriebsstunden nachgezogen werden.<br />

Das Aluminium dieser Hydraulikpumpe gibt über die Jahre<br />

nach. Soll sie dicht bleiben, müssen die Schrauben regelmäßig<br />

kontrolliert werden.<br />

gezogen werden. Dabei darf es nicht zu einer<br />

Bauteilverformung kommen. Peter<br />

spricht hier von der so genannten „Grenzflächenpressung“.<br />

Form-, kraft- und stoffschlüssig<br />

„Wo all dies nicht möglich ist oder niedrigfeste<br />

Schraubverbindungen notwendig<br />

sind, muss man auf verschiedene Schraubensicherungsmaßnahmen<br />

zurückgreifen“,<br />

so Peter.<br />

Unser Fachmann unterscheidet hier<br />

zunächst drei Arten von Schraubensicherungen,<br />

die sich nach formschlüssig<br />

(u.a. Rippscheiben oder Sicherungs -<br />

bleche mit Umschlagblechstreifen), kraftschlüssig<br />

(u.a. Federscheiben und<br />

-ringe, selbstsichernde Muttern mit<br />

Klemmteil) oder stoffschlüssig (Schraubenlack,<br />

Gewindeklebstoff) unterscheiden<br />

lassen.<br />

„Pr<strong>im</strong>är sollen Schraubensicherungen<br />

die Vorspannkraft der Verbindung aufrechterhalten“,<br />

sagt Peter. „Hierzu werden<br />

gerne Schnorr-, Wellen- und Zahnscheiben<br />

<strong>aber</strong> auch Tellerfedern und spezielle<br />

Klebstoffe verwendet.“ Da jedoch nicht<br />

Muttern mit integriertem Kunststoffring<br />

sind gute Verliersicherungen. Sie<br />

dürfen an sicherheitsrelevanten Bauteilen<br />

jedoch nur<br />

einmal verwendet<br />

werden.<br />

Kupferringe halten zwar dicht –<br />

<strong>aber</strong> wie lange? Weil das Material<br />

unter dem Druck der Schraube<br />

nachgibt, muss häufig nachgezogen<br />

werden (man beachte die<br />

vernudelte Schraube!).<br />

76


alle Schraubensicherungen diese Aufgabe<br />

erfüllen, unterscheiden Profis wie<br />

Peter sie nochmals in Losdrehsicherungen<br />

und Verliersicherungen. Im Gegensatz<br />

zu Losdrehsicherungen können Verlier -<br />

sicherungen die Vorspannkraft der<br />

Schraubverbindung auf Dauer nicht gewährleisten.<br />

Sie verhindern damit lediglich,<br />

dass Bauteile auseinander fallen können.<br />

Die bekanntesten Verliersicherungen<br />

sind Sicherungsringe und selbstsichernde<br />

beziehungsweise selbsthemmende<br />

Muttern, wie zum Beispiel Kronenmuttern<br />

mit Splint-, Draht- oder Kunststoffsperrring-Einsatz.<br />

Sie kommen sowohl bei<br />

hoch- als auch bei niedrigfesten Schraubverbindungen<br />

zum Einsatz.<br />

Wenn keine andere Schraubensicherung<br />

hilft, sind Schraubenkleber<br />

erste Wahl. Man sollte jedoch<br />

sparsam mit ihnen umgehen<br />

und das Gewinde<br />

vorher säubern.<br />

AusgeDIeNt.<br />

„Noch vor einigen Jahren galten Fächerscheiben<br />

(DIN 6798), Federringe (DIN 127,<br />

DIN 128 und DIN 6905), Federscheiben<br />

(DIN 137 und DIN 6904), Kronenmuttern<br />

(DIN 937) mit Splinten, Sicherungsbleche<br />

(DIN 93, DIN 432 und DIN 463), -muttern<br />

(DIN 7967), -näpfe (DIN 526) und Zahnscheiben<br />

(DIN 6797) als Losdrehsicherungen“,<br />

erzählt Peter. „Da sie <strong>aber</strong> die Vorspannung<br />

einer Schraubverbindung nicht<br />

auf Dauer halten können, weil sie aufgrund<br />

ihrer zu geringen Klemm- beziehungsweise<br />

Federkraft schon bei einem<br />

geringen Prozentsatz der Nennvorspannkraft<br />

der Schraube auf Block gehen und<br />

dann wie eine gewöhnliche Unterlegscheibe<br />

wirken, wurden sämtliche DIN-<br />

Normen dieser Schraubensicherungen zurückgezogen.“<br />

Gegen ihre Verwendung als<br />

Verliersicherung spricht jedoch nichts.<br />

Hauptursache für lockere Schraubverbindungen<br />

ist das Setzen der verwendeten<br />

Materialien. Die vorhandene (Micro-)<br />

Rauhigkeit der Kontakt-Oberflächen geht<br />

hierbei verloren und die Schraubverbindung<br />

wird mit der Zeit locker. Peter:<br />

„Typisch ist dies bei Kupfer- oder Aludichtungen<br />

von Ölablassschrauben oder<br />

Bauteilen, die aus „weichen“ Metallen<br />

wie Aluminium oder Kupfer gefertigt<br />

sind. Aus diesem Grund sind hier <strong>im</strong>mer<br />

neue Schrauben und Scheiben zu verwenden,<br />

die nach den ersten Betriebsstunden<br />

nachgezogen werden müssen.<br />

Montage und Nachziehen dürfen dabei<br />

nur mit geeigneten genormten Werkzeugen<br />

erfolgen. Vor allem der Drehmomentschlüssel<br />

muss dabei aktuell kalibriert sein.<br />

„Hier ist das Anzugsmoment sehr wichtig.<br />

Es sollte stets bekannt sein“, warnt Peter.<br />

Flüssige „Schraubenkleber“<br />

wirken zuverlässig als Losdrehsicherung.<br />

Es gibt<br />

sie als leichte, mittelund<br />

hochfeste Schraubensicherung.<br />

„Wird es bewusst oder un bewusst überschritten,<br />

führt dies zu einer Schwächung<br />

(Überdehnung) der Schraubverbindung<br />

oder Verformung des Bauteils.“ Die Verwendung<br />

von Verlängerungen oder Kreuzgelenken<br />

ist daher ein absolutes Tabu, da<br />

sie zu einer Verfälschung des Anzugsmomentes<br />

führen können.<br />

Aus diesem Grund sind auch nur<br />

Schrauben und Sicherungselemente zu<br />

Verlängerungen und Hebel sind be<strong>im</strong> An -<br />

ziehen von Schrauben ein absolutes Tabu!<br />

Bei Peter Götzinger,<br />

Spezialist<br />

für Werkstoffprüfung<br />

von Metallen,<br />

wird keine<br />

Schraube locker.<br />

verwenden, die baugleich und vom<br />

Material her identisch mit den originalen<br />

Teilen sind. Nur mit ihnen können<br />

die Anzugsmomente korrekt umgesetzt<br />

werden.<br />

Bei hochfesten Schraubenverbindungen,<br />

wie an der Lenkung, gibt es nur beschränkte<br />

Möglichkeiten einer zusätz -<br />

lichen Sicherung. Meist sind dies<br />

Kronenmuttern mit Splinten oder Steckbolzen,<br />

die gegen die Schraubverbindung<br />

gesichert sein müssen. Aber auch spezielle<br />

hochfeste Gewindekleber haben sich<br />

hier bewährt.<br />

Bei Stahlschrauben in Aluminiumbauteilen,<br />

die sich <strong>im</strong>mer wieder lockern,<br />

empfiehlt Peter selbstsichernde Gewindeeinsätze<br />

oder spezielle Gewinde. Jedoch<br />

muss man dann auf die Verwendung von<br />

Edelstahlschrauben in diesen Einsätzen<br />

verzichten, da sie in diesen Gewinden<br />

fressen können. Auch hier haben sich<br />

<strong>aber</strong> leichte und mittelfeste Gewindekleber<br />

als zuverlässig herausgestellt.<br />

Erstes Gebot: Sauberkeit!<br />

Zum Schluss gibt Peter Götzinger noch<br />

einen wichtigen Rat, der eigentlich selbstverständlich<br />

sein sollte. „Bei jeder<br />

Schraubenmontage und -sicherung ist auf<br />

penibelste Sauberkeit zu achten. Vor allem<br />

Staub oder Metallspäne auf dem Gewinde<br />

können das Anzugsmoment einer<br />

Schraubverbindung stark verfälschen.<br />

Wer verdreckte Schrauben und Muttern<br />

verbaut, der handelt beinahe fahrlässig,<br />

denn ein ungewolltes Öffnen der Verbindung<br />

ist hier nur eine Frage der Zeit.“<br />

Marcel Schoch<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

77


SERVICE<br />

Wertgutachten<br />

FAHRZEUGBEWERTUNGEN: DARAUF KOMMT ES AN<br />

Wertschätzung<br />

fürs Schätzchen<br />

Nicht selten stellt ein historischer Schlepper einen erheblichen Wert dar, den der Besitzer<br />

selbstverständlich gut versichern will. Dann ist oftmals die Arbeit eines Sachverständigen<br />

gefragt. Marcel Schoch hat die Fahrzeugbewertungen genauer unter die Lupe genommen.<br />

Eine Haftpflicht-Versicherung kann<br />

jeder für seinen Old- oder Youngt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong><br />

problemlos abschließen.<br />

Die Hürden für eine Kasko-<br />

Versicherung haben die Assekuranzen<br />

jedoch sehr hoch gelegt. Ohne ein so genanntes<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Gutachten eines anerkannten<br />

Kfz-Sachverständigen geht hier<br />

fast gar nichts.<br />

Haftpflicht-Versicherungen sind in<br />

Deutschland gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Entspricht ein Fahrzeug der StVZO und<br />

liegen keine Einwände des Versicherers<br />

gegen den Versicherungsnehmer vor, können<br />

sie in der Regel meist ohne größeren<br />

Aufwand abgeschlossen werden.<br />

Bei den Kasko-Versicherungen für Oldund<br />

Youngt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>en liegt der Fall<br />

jedoch anders. Hier muss der <strong>Traktor</strong>ist einiges<br />

beachten, will er seinen <strong>Traktor</strong> entsprechend<br />

dem Fahrzeugwert versichern.<br />

Das wichtigste ist zunächst – auch wenn<br />

78<br />

tarif überhaupt bekommen kann. Die Versicherer<br />

setzen hier meist ein Alter von 30<br />

Jahren voraus. Ausnahmen bestätigen<br />

<strong>aber</strong> die Regel, wie in unserem Artikel<br />

„<strong>Traktor</strong>, Tarife, Tücken“ in der letzten<br />

TRAKTOR CLASSIC nachgelesen werden<br />

kann. Achten sollte man hier auch darauf,<br />

ob die Versicherer das Alter anhand des<br />

Baujahres oder anhand der Erstzulassung<br />

best<strong>im</strong>men. Beides kann unter Umständen<br />

erheblich voneinander abweichen.<br />

Sind diese Punkte geklärt, geht es daran,<br />

einen kompetenten Gutachter zu suchen,<br />

denn zum Nachweis des Oldt<strong>im</strong>erstatus<br />

und Fahrzeugwertes muss ein<br />

Gutachten eines anerkannten Sachverständigen<br />

der Versicherung vorgelegt werden.<br />

Manch einer wird jetzt denken, dass<br />

zur Begutachtung jeder Kfz-Gutachter in<br />

der Lage sein sollte – dem ist <strong>aber</strong> nicht so.<br />

Denn anders als bei modernen <strong>Traktor</strong>en,<br />

bei denen zum Beispiel der Wiederbees<br />

hier profan klingen mag – zu prüfen, ob<br />

der <strong>Traktor</strong> auch wirklich alt genug ist, um<br />

als Oldt<strong>im</strong>er anerkannt zu werden, damit<br />

er den günstigen Oldt<strong>im</strong>er-Versicherungs-<br />

Drei goldene Regeln<br />

1. Anerkennung:<br />

Fragen Sie als Erstes Ihre Versicherung, ob<br />

das Gutachten Ihres Wunsch-Gutachters auch<br />

anerkannt wird.<br />

2. Altersfrage:<br />

Klären Sie mit Ihrer Versicherung, ab welcher<br />

Altersgrenze Ihr <strong>Traktor</strong> als Oldt<strong>im</strong>er versichert<br />

werden kann. Achtung – das Alter wird<br />

entweder am Baujahr oder an der Erstzulassung<br />

festgemacht!<br />

3. Kurz oder lang:<br />

Erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung,<br />

bis zu welchem Fahrzeugwert für die Oldt<strong>im</strong>er-Kasko<br />

eine Kurztaxierung genügt und ab<br />

welcher Höhe eine ausführliche Begutachtung<br />

notwendig wird.<br />

Fotos: M. Schoch


Dieser Un<strong>im</strong>og 1250, Baureihe 427, Baujahr 1993, ist<br />

gerade 20 Jahre alt geworden und zum Youngt<strong>im</strong>er<br />

gereift. Jetzt steht seine erste Restaurierung an.<br />

Anhand der VIN (Vehicle Identification Number), die aus 17<br />

Buchstaben und Zahlen besteht, können Sachverständige ein<br />

Fahrzeug eindeutig identifizieren.<br />

Die Angabe des Betriebsstundenzählers könnte falsch sein. Trotzdem<br />

wird sie der Vollständigkeit halber <strong>im</strong> Gutachten vermerkt.<br />

schaffungswert über Listennotierungen<br />

auf Basis klarer Fakten wie Ausstattung,<br />

gelaufene Stunden, Baujahr, Profiltiefe der<br />

Reifen oder nächster HU-oder AU- Termin<br />

ermittelt und anschließend mit Vergleichsangeboten<br />

auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt<br />

abgeglichen werden kann, fließen<br />

bei Old- und Youngt<strong>im</strong>er-Gut achten eine<br />

Vielzahl unspezifischer Bewertungskriterien<br />

wie Historie, außergewöhnliche Vorbesitzer<br />

oder Original zustand mit ein.<br />

Wachsweiche Fakten<br />

„Dass sich diese mit zunehmendem Alter<br />

des Old- oder Youngt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>s <strong>im</strong>mer<br />

schwieriger ermitteln lassen, weiß jeder<br />

Oldt<strong>im</strong>erfan“, sagt Christian Beringer,<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Sachverständiger und <strong>Classic</strong>-<br />

Car-Tax-Partner (www.classic-car-tax.de)<br />

aus München. „Hinzu kommt, dass vermeintlich<br />

„harte Fakten“ wie Gesamtlaufleistung<br />

oder Betriebsstunden sich oftmals<br />

als wachsweich herausstellen, da<br />

der Tachometer oder der Betriebsstundenzähler<br />

defekt sind, ersetzt wurden oder<br />

seit Jahren schlicht fehlen.“ In den meisten<br />

Fällen können daher Sachverständige<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Erfahrene Oldt<strong>im</strong>er-Sachverständige wissen, wo sie hinlangen müssen, um Einblicke<br />

in die Technik eines Fahrzeugs zu bekommen.<br />

79


SERVICE<br />

Wertgutachten<br />

Die Kilometergesamtleistung<br />

entspricht<br />

dem Erhaltungszustand<br />

unseres Un<strong>im</strong>og<br />

1250. Christian Beringer<br />

hält sie für<br />

realistisch.<br />

Der 6-Zylinder-Turbo-Diesel<br />

vom Typ<br />

OM 366 A leistet<br />

125 PS. Das Aggregat<br />

zeigt sich, trotz seiner<br />

20 Jahre, <strong>im</strong> guten<br />

Zustand.<br />

Erster Rostbefall an den Kotflügel-Schweißnähten. Noch kann<br />

die Korrosion schnell und günstig beseitigt werden.<br />

Damit die Spuren von Ölundichtigkeiten sichtbar bleiben, sollte<br />

eine Motorwäsche erst nach der Begutachtung erfolgen.<br />

bei einer Young- oder Oldt<strong>im</strong>er-Begutachtung<br />

diese nicht heranziehen, da diese allein<br />

betrachtet zu unsicher sind, um sie<br />

als wertwirksamen Begutachtungspunkt<br />

zu verwerten. In den seltensten Fällen<br />

werden diese daher für ein Wertgutachten<br />

herangezogen. Nur wenn eindeutig zum<br />

Beispiel eine sehr niedrige Laufleistung<br />

belegt werden kann, findet diese Eingang<br />

in das Gutachten. Mit ähnlichen Problemen<br />

muss sich ein Gutachter auch bei der<br />

Berücksichtigung der Historie auseinandersetzen.<br />

Denn nicht jeder historische<br />

Kontext, der mit dem <strong>Traktor</strong> verbunden<br />

ist, wirkt sich wertsteigernd auf diesen<br />

aus. „Hier spielt die allgemeine und individuelle<br />

Wertung solcher historischen Ereignisse<br />

eine maßgebliche Rolle für den<br />

Fahrzeugwert“, erklärt Christian Beringer.<br />

„So ist der geerbte <strong>Traktor</strong> des Opas für<br />

den traktorbegeisterten Neffen, der alle<br />

Geschichten um diesen herum kennt, ein<br />

nahezu unersetzliches und damit unbezahlbares<br />

Einzelstück. Für Außenstehende<br />

wird dieser historische Kontext jedoch<br />

meist ohne Belang sein.“ Die Beispiele<br />

zeigen, dass sich ein Young- oder Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>besitzer<br />

hinsichtlich eines<br />

Opas <strong>Traktor</strong>geschichten sind<br />

nicht <strong>im</strong>mer wertsteigernd.<br />

Gutachtens für die Kaskoversicherung unbedingt<br />

an einen ausgewiesenen Sachverständigen<br />

für Old- und Youngt<strong>im</strong>er wenden<br />

sollte. Denn neben dem spezifischen<br />

Fachwissen muss der Sachverständige<br />

sich vor allem auch mit Geschichte gut<br />

auskennen und die Trends auf dem Oldt<strong>im</strong>ermarkt<br />

sehr gut kennen. Wer hier sicher<br />

gehen möchte, wird auf der Homepage<br />

von <strong>Classic</strong>-Car-Tax oder von <strong>Classic</strong><br />

Data (www.classic-data.de) sicherlich<br />

fündig. Aber auch unabhängige Sachverständige<br />

sind zuweilen auf Oldt<strong>im</strong>er-Gutachten<br />

spezialisiert. Hier sollte jedoch<br />

vorab mit der Versicherung geklärt werden,<br />

ob das Gutachten des Wunsch-Sachverständigen<br />

auch anerkannt wird und ob<br />

er über genügend Sachwissen verfügt, den<br />

<strong>Traktor</strong> fachgerecht zu begutachten. Seriöse<br />

Gutachter werden hier eher einmal einen<br />

Auftrag ablehnen und den Kunden an<br />

einen Kollegen weiterempfehlen, bevor<br />

80


An der Einspritzung findet Christian Beringer<br />

leichte Undichtigkeiten. Bisher haben sie sich<br />

noch nicht auf den Motorlauf ausgewirkt.<br />

Die Innenseite des Motoröl-<br />

Deckels verrät, ob sich <strong>im</strong> Motor<br />

Ölschlamm gebildet hat.<br />

„Peinlichkeiten“ auf <strong>im</strong>mer und ewig<br />

schwarz auf weiß <strong>im</strong> Gutachten stehen.<br />

Hat man einen Gutachter gefunden,<br />

muss <strong>im</strong> nächsten Schritt geklärt werden,<br />

welche Art von Gutachten benötigt wird.<br />

Meist wird dies ein Marktwertgutachten<br />

sein. Aber auch Wiederbeschaffungs- oder<br />

Wiederherstellungswert-Gutachten können<br />

je nach Anforderungen und Situation<br />

von den Versicherungen verlangt werden.<br />

Kurztaxierung genügt meist<br />

Die Unterschiede der einzelnen Gutachten<br />

können ebenfalls in der letzten Ausgabe<br />

TRAKTOR CLASSIC <strong>im</strong> Artikel<br />

„<strong>Traktor</strong>, Tarife, Tücken“ nachgelesen<br />

werden. Für den Einstieg in die Oldt<strong>im</strong>er-<br />

Versicherung wird meist ein Marktwertgutachten<br />

verlangt. Doch auch hier gibt es<br />

Unterschiede, die mit dem Sachverständigen<br />

vorab besprochen werden müssen.<br />

„Für Old- oder Youngt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>en, die<br />

weniger als 25.000 Euro wert sind, genügt<br />

zur Ermittlung des Fahrzeugwertes meist<br />

eine so genannte Kurztaxierung“, erklärt<br />

Christian Beringer. „Mit ihr wird der Fahrzeugallgemeinzustand<br />

nach der bekannten<br />

Notenskala von 1 bis 5 (siehe Tabelle)<br />

best<strong>im</strong>mt und mit bis zu sechs Bildern dokumentiert.“<br />

Die Kosten für diese Form<br />

von Gutachten belaufen sich zurzeit um<br />

die 120 Euro. Als Nachweis erhält der<br />

Kunde nach einigen Tagen eine Begutachtungsurkunde,<br />

aus der der Fahrzeugzustand<br />

und der Fahrzeugwert hervorgehen.<br />

Dieses Dokument genügt den meisten Assekuranzen<br />

als Basis für die Kaskokalkulation<br />

bzw. als rud<strong>im</strong>entärer Zustandsnachweis<br />

bei einem Unfall.<br />

Wertgrenze beachten<br />

Die Wertgrenze, ab der eine so genannte<br />

ausführliche Bewertung erstellt werden<br />

muss, wird hingegen von den Versicherungen<br />

unterschiedlich festgelegt. Nach<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

einer Empfehlung von <strong>Classic</strong>-Car-Tax<br />

sollte sie ab einen Marktwert von 25.000<br />

Euro angefertigt werden. Auf Kundenwunsch<br />

wird diese Form von Gutachten<br />

selbstverständlich auch für Fahrzeuge unter<br />

25.000 Euro erstellt. Die Kosten hierfür<br />

hängen stark vom Typ und der Historie<br />

des zu bewertenden Fahrzeuges ab. In der<br />

Regel fangen sie bei rund 250 Euro an. Zur<br />

Leistung einer ausführlichen Bewertung<br />

gehört neben einer umfangreichen Fotodokumentation<br />

<strong>im</strong>mer auch eine gründliche<br />

Begutachtung der einzelnen Fahrzeugkomponenten<br />

mit anschließender<br />

Probefahrt und Recherche der Historie.<br />

Wir haben Christian Beringer bei der<br />

Begutachtung eines Un<strong>im</strong>og 1250 (Baureihe<br />

427), Baujahr 1993, über die Schultern<br />

Trend zur Patina<br />

Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>en mit Patina liegen voll <strong>im</strong><br />

Trend. Altersgemäße Abnutzungserscheinungen<br />

sind heute kein Manko mehr, sondern – <strong>im</strong><br />

Gegenteil – authentisches Zeugnis des Originalzustands.<br />

Mit der wachsenden Bedeutung der<br />

Patina in der Oldt<strong>im</strong>erszene müssen sich auch<br />

die Oldt<strong>im</strong>ersachverständigen zunehmend<br />

auseinandersetzen. „Da die Patina mit hohem<br />

Alter und damit Originalzustand eines Fahrzeuges<br />

verbunden wird, verleitet dies dazu, Fahrzeuge<br />

auch künstlich zu patinieren“, sagt<br />

Christian Beringer. „Die Gründe hierfür sind<br />

vielschichtig. Zumeist will man die Optik teilrestaurierter<br />

Bereiche dem Gesamtbild des<br />

Fahrzeugs anpassen.“ Auch frisch restaurierte<br />

Fahrzeuge werden <strong>im</strong>mer öfter patiniert. Dahinter<br />

steht der Wunsch, wie Christian Beringer aus<br />

seiner Berufspraxis weiß, ein Fahrzeug zu besitzen,<br />

das „wie ein echter Oldt<strong>im</strong>er wirken soll,<br />

der in Ehren ergraut ist.“ Aber auch mit<br />

Fälschungen müssen der Münchener Oldt<strong>im</strong>er-<br />

Experte und seine Kollegen rechnen: „Eine gefälschte<br />

Patina erkennt man häufig daran, dass<br />

sie zu ausgeglichen wirkt. Vor allem an schwer<br />

zugänglichen Bereichen fehlt sie dann zuweilen."<br />

Doch selbst wenn sie perfekt hergestellt<br />

wurde, gibt es heute chemisch-analytische und<br />

optische Methoden, sie als Fälschung aufzudecken.<br />

geschaut. Der Fahrzeugeigentümer hat<br />

eine ausführliche Begutachtung in Auftrag<br />

gegeben, da das Fahrzeug gerade zum<br />

Youngt<strong>im</strong>er gereift ist. Fällt die Begutachtung<br />

positiv aus, will er den Un<strong>im</strong>og restaurieren.<br />

„Jede Begutachtung beginnt mit<br />

der eindeutigen Identifizierung des Fahrzeugs<br />

anhand der Papiere und der Fahrgestellnummer“,<br />

sagt Christian Beringer.<br />

Be<strong>im</strong> Motor geht's los<br />

„Auch vorhandene Motor- oder Getriebe-<br />

Nummern werden erfasst.“ Anschließend<br />

werden noch Kilometerstand, Betriebsstunden<br />

und der nächste HU- und AU-<br />

Termin festgehalten. „Die technische Begutachtung<br />

starte ich <strong>im</strong>mer be<strong>im</strong> Motor“,<br />

so Christian Beringer. „Hier achte ich auf<br />

Doch nicht auf jedem klassischen <strong>Traktor</strong> ist<br />

eine Patina gern gesehen. So werden vor allem<br />

Youngt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>en von allen Gebrauchsspuren<br />

befreit und top restauriert. „Man will sich<br />

damit vor allem von den gewöhnlichen <strong>Traktor</strong>en<br />

des selben Typs absetzen“, erklärt Christian<br />

Beringer.<br />

Für Sachverständige ist die Bewertung von<br />

Young- und Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>en vor diesem Hintergrund<br />

keine leichte Aufgabe. Konnten sie<br />

noch vor einigen Jahren Fahrzeuge nach dem<br />

klassischen Notenschema von 1 bis 5 bewerten,<br />

ist heute vor allem bei patinierten klassischen<br />

<strong>Traktor</strong>en besonderer Sachverstand gefragt.<br />

Christian Beringer sieht trotz des Trends zur Patina<br />

<strong>aber</strong> keinen Grund, das alte Notensystem<br />

aufzugeben: „Auch patinierte Fahrzeuge, egal<br />

ob Pkw, Lkw, <strong>Traktor</strong> oder Motorrad, lassen sich<br />

hiermit bewerten. Wichtig ist jedoch, dass die<br />

Patina <strong>im</strong> richtigen Verhältnis zur Substanz und<br />

Technik des Fahrzeugs steht.“ In der Praxis bedeutet<br />

dies, dass bis zu einer gewissen Schwelle<br />

ein Young- oder Oldt<strong>im</strong>er als patiniert gelten<br />

kann, unterhalb derer muss jedoch von einem<br />

schlechten Zustand gesprochen werden. „In so<br />

einem Fall bewerte ich dann ein Fahrzeug mit<br />

Noten von 3,5 an aufwärts, weil es dann höchstens<br />

nur noch eine gute Restaurierungsbasis<br />

darstellt“, so Christian Beringer.<br />

81


SERVICE<br />

Wertgutachten<br />

Ist die Zylinderkopfdichtung noch dicht?<br />

Ein Blick in den Kühlmittel-Vorratsbehälter<br />

gibt hierüber zuverlässig Auskunft.<br />

Trotz extremen Einsatzes <strong>im</strong> Lausitzer Braunkohlenabbau<br />

ist der Kühler in einem guten Zustand.<br />

Die Druckluftbremse hält den Druck. Christian Beringer<br />

testet hier die Ablass-Ventile.<br />

Gutes Zeichen. Der Kraftstofftank hat keine Beulen<br />

und scheint unfallfrei. Die leichte Korrosion wird<br />

bei der Restaurierung beseitigt.<br />

Unmittelbar nach dem Starten des Motors verrät die Farbe des Abgases dem<br />

Sachverständigen, wie weit der Motor verschlissen ist.<br />

Zustandsnoten<br />

Note 1: Makelloses Fahrzeug, an dem sich auch<br />

bei genauester Prüfung keinerlei (!) Mängel an<br />

Optik oder Technik finden. Ein Fahrzeug, dessen<br />

Restaurierung in allen Punkten den absoluten<br />

Höchststand des heute handwerklich Machbaren<br />

darstellt und daher einen enormen<br />

finanziellen Aufwand erfordert. Extrem selten.<br />

Note 2: Sehr gutes, mängelfreies Fahrzeug <strong>im</strong><br />

original erhaltenen oder aufwändig restaurierten<br />

Zustand ohne Fehlteile und mit allenfalls<br />

leichten Gebrauchsspuren.<br />

Note 3: Gebrauchtes Fahrzeug <strong>im</strong> ordentlichen<br />

Zustand, das normale Spuren der Jahre oder<br />

einzelne, kleinere Mängel zeigt.<br />

Uneingeschränkt fahrbereit, ohne Durchrostungen<br />

und ohne sofort notwendige Instandsetzungsarbeiten.<br />

82<br />

Note 4: Verbrauchtes Fahrzeug mit deutlich<br />

erkennbaren Mängeln, das nur eingeschränkt<br />

fahrbereit ist oder an dem sofortige, einfach<br />

durchzuführende Arbeiten notwendig sind.<br />

Kann leichte bis mittlere Durchrostungen oder<br />

Fehlteile aufweisen.<br />

Note 5: Restaurierungsobjekt <strong>im</strong> nicht fahrbereiten<br />

oder (teil)zerlegten Zustand mit zahlreichen<br />

Fehlteilen, das nur mit größeren Investitionen<br />

wieder aufgebaut werden kann.<br />

Hinweis: Unrestaurierte Fahrzeuge mit einer<br />

überdurchschnittlich niedrigen Laufleistung in<br />

nur leicht patiniertem Originalzustand entziehen<br />

sich dem üblichen Bewertungsschema. Ihr Wert<br />

kann daher den sich durch die reine Zustandsnote<br />

ergebenden Wert deutlich übersteigen.<br />

Quelle: classic-car-tax<br />

den Allgemeinzustand, suche nach Ölundichtigkeiten,<br />

prüfe die Konsistenz des<br />

Motoröls und werfe einen Blick auf den<br />

oder die Keilriemen.“ Dann prüft unser<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Experte die Kühlflüssigkeit auf<br />

Ölspuren, um sich anschließend das gesamte<br />

Kühlsystem näher anzusehen. Vor<br />

allem die Lamellen des Kühlers werden<br />

hier – wie auch sämtliche Kühlwasserschläuche<br />

– auf eventuelle Leckagen geprüft.<br />

Anschließend sind das Getriebe<br />

und der Kraftstrang dran. Hier sind es zunächst<br />

auch Ölundichtigkeiten, die Christian<br />

Beringer interessieren. Aber auch Beschädigungen<br />

durch Aufsetzen oder<br />

eventuell vorhandenes Kardanwellenspiel<br />

werden registriert. Weiter geht es mit<br />

der Bremsanlage, in unserem Fall eine


Den Öldruck bei kaltem und warmem Motor <strong>im</strong> Standgas zu kontrollieren,<br />

lässt Rückschlüsse auf das Lagerspiel des Motors zu.<br />

Risse <strong>im</strong> Gummi sind ein eindeutiges Zeichen, dass die Reifen<br />

überaltert sind. Sie müssen dringend gewechselt werden.<br />

Die Vorgelege-Getriebe der Achsen sind spielfrei und dicht. Den<br />

Besitzer freut's, eine kostspielige Überholung ist noch nicht nötig.<br />

Für Differential und Radaufhängung kann Christian Beringer<br />

Entwarnung geben. Eine Reinigung würde <strong>aber</strong> nicht schaden.<br />

Druckluftbremse. Sie wird auf Druckverlust<br />

geprüft. Bevor Christian Beringer den<br />

Motor startet, sind ihm noch der Zustand<br />

der Kraftstoffversorgung und der des<br />

Tanks wichtig. Bereits bei diesen ersten<br />

Prüfpunkten achtet er streng darauf, ob<br />

alle Komponenten original sind, beziehungsweise<br />

ob bereits Reparaturen durchgeführt<br />

oder sogar Teile ausgetauscht<br />

wurden. „Viele Kunden bringen Reparaturrechnungen<br />

mit“, sagt Christian Beringer.<br />

„Ich überprüfe dann auch, ob die Angaben<br />

wahrheitsgemäß sind und zum<br />

Beispiel tatsächlich ein Austauschmotor<br />

oder -getriebe verbaut sind.“<br />

Sind diese Punkte geklärt, startet er den<br />

Motor. Dabei sind ihm das Startverhalten<br />

und auch die Abgasentwicklung nach<br />

dem Start wichtig. „Der Motor muss<br />

selbstverständlich kalt sein. Nur dann<br />

kann man eine sichere Aussage treffen,<br />

wie gut die Maschine tatsächlich anspringt“,<br />

erklärt Christian Beringer. „Kunden<br />

sollten daher Ihr Fahrzeug möglichst<br />

am Vortag zu mir bringen oder, wenn ich<br />

Für eine sachgerechte Begutachtung<br />

muss der Motor unbedingt kalt sein.<br />

vor Ort bin, vorher auf keinen Fall warmlaufen<br />

lassen.“<br />

Bei unserem Un<strong>im</strong>og ist alles in Ordnung.<br />

Der Motor springt sofort an und produziert<br />

lediglich den typischen hell-grauen<br />

Dieselrauch, der nach wenigen<br />

Minuten verschwindet. Von übermäßiger<br />

Rußbildung oder Wasser <strong>im</strong> Abgas keine<br />

Spur. Lediglich die Lärmentwicklung ist<br />

zu hoch. Wie sich später herausstellt, ist<br />

Trotz eines Heckschadens an der Steuerkonsole funktioniert die<br />

Heckhydraulik einwandfrei.<br />

Auch Sonderausstattungen wie hydraulische Stützen werden<br />

begutachtet. Die Stützrohre sind ohne Kratzer und dicht.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

83


SERVICE<br />

Wertgutachten<br />

Unter Last testet Christian<br />

Beringer die Funktion der Kupplung<br />

und den Vierradantrieb.<br />

Rundherum sind die Sicken der Kotflügel<br />

rostig. Noch kann das Blech leicht in<br />

Stand gesetzt werden.<br />

Das Auspuffrohr ist am Endtopf ausgerissen.<br />

Christian Beringer vermerkt dies als<br />

notwendige Verschleißreparatur.<br />

84<br />

das Auspuffrohr vor dem Endschalldämpfer<br />

eingerissen. Noch während Christian<br />

Beringer <strong>im</strong> Führerhaus des Un<strong>im</strong>og sitzt,<br />

checkt er den Öldruck bei kaltem Motor,<br />

um ihn später bei warmem Motor vergleichen<br />

zu können. Die nächsten Prüfpunkte<br />

sind Lenkung und Reifen. Hierzu dreht<br />

unser Sachverständiger zunächst kräftig<br />

am Lenkrad, um die Funktion der Servopumpe<br />

zu testen. Auch auf das Lenkungsspiel<br />

und Geräusche achtet er hier.<br />

Schließlich schlägt er die Lenkung voll<br />

ein und steigt aus der Kabine aus, um<br />

Maße, Profil und Zustand der vorderen<br />

und hinteren Reifen zu überprüfen. Sein<br />

Ergebnis ist ernüchternd. Alle vier Reifen<br />

sind überaltert und rissig. Sie müssen umgehend<br />

ersetzt werden. In erfreulich gu-<br />

Der Rahmen wurde wahrscheinlich bei<br />

ThyssenKrupp blau lackiert. Der Besitzer<br />

möchte den jetzigen Zustand bewahren.<br />

Erfreulich! Das Armaturenbrett<br />

zeigt<br />

sich in absolutem<br />

Originalzustand.<br />

tem Zustand sind hingegen die Lenkungselemente,<br />

die Antriebswellen, die Vorgelege-Getriebe<br />

der Achsen und alle Radaufhängungen.<br />

Sind Zusatzaggregate wie Zapfwellen<br />

oder eine Heck- oder Fronthydraulik verbaut,<br />

kommt für sie jetzt der Moment der<br />

Wahrheit. „Alle Einrichtungen, dazu gehören<br />

auch hydraulische Stützen, werden<br />

ausgiebig auf Zustand und Funktion getestet“,<br />

sagt Christian Beringer. Bis auf einen<br />

Heckschaden an der Steuerkonsole<br />

der Heckhydraulik, der die technische<br />

Funktion nicht beeinträchtigt, arbeiten<br />

alle Aggregate einwandfrei.<br />

Beulen, Rost und Verschleiß<br />

Schließlich folgt das, wofür alle Kfz-Sachverständigen<br />

bekannt sind: Die eingehende<br />

Untersuchung des Fahrzeugs auf Unfallschäden<br />

und Korrosion. Christian<br />

Beringer entdeckt einen leichten Frontschaden<br />

in der Stoßstange und Rost an<br />

den Türen, dem Einstieg und den Sicken<br />

der Kotflügel. Auch den kaputten Auspuff<br />

notiert er bei dieser Gelegenheit nachträglich.<br />

Zwischenzeitlich ist der Motor warmgelaufen.<br />

Die Probefahrt steht nun an.<br />

Doch bevor unser Sachverständiger sich<br />

hinter das Lenkrad setzt, wird das Innere<br />

der Kabine genau begutachtet. Sind alle<br />

Instrumente vorhanden? Wie verschlissen<br />

sind Lenkrad, Pedale, Schalthebel und<br />

Sitze? Sind die Scheiben in Ordnung?<br />

Wurden Zusatzinstrumente oder Sonderausstattungen<br />

verbaut? Wenn ja – ist es<br />

zeitgenössisch? Funktionieren die elektrischen<br />

Einrichtungen wie Licht, Blinker,


Bei der Probefahrt testet Christian Beringer zuerst die Schaltbarkeit<br />

des Getriebes und ob unter Last Gänge herausspringen.<br />

Wichtig be<strong>im</strong> Un<strong>im</strong>og: arbeitet die Gang anzeige und rasten die<br />

Gänge be<strong>im</strong> Runterschalten richtig ein?<br />

Hupe oder Gebläse? Alle diese Fragen arbeitet<br />

Christian Beringer innerhalb weniger<br />

Minuten professionell ab und notiert<br />

die Ergebnisse in einer <strong>Check</strong>liste.<br />

Auf Herz und Nieren<br />

Für die Probefahrt n<strong>im</strong>mt sich Christian<br />

Beringer Zeit, denn das Fahrzeug sollte<br />

mindestens 15 Kilometer gefahren werden,<br />

damit alle Komponenten des Motors<br />

warm sind. Vor allem auf die Schaltbarkeit<br />

des Getriebes, einwandfreien Geradauslauf,<br />

gut wirkende Bremsen und auf alle<br />

Motor- und Fahrzeuggeräusche muss der<br />

Sachverständige hier achten. Kupplung<br />

und Vierradantrieb werden von Christian<br />

Beringer in einer Kiesgrube getestet, für<br />

die er eine Zufahrtsgenehmigung besitzt.<br />

Nach der Probefahrt, die für unseren<br />

Un<strong>im</strong>og ausgesprochen gut verlaufen ist,<br />

beginnt dann die Auswertungsarbeit.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Grundlage hierfür ist die ausgefüllte<br />

<strong>Check</strong>liste, an der sich die Sachverständigen<br />

von <strong>Classic</strong>-Car-Tax oder von <strong>Classic</strong><br />

Data während ihrer Begutachtung der<br />

einzelnen Fahrzeugkomponenten orientieren.<br />

Anhand dieser kann der Gutachter,<br />

basierend auf seiner eigenen Erfahrung<br />

und persönlichen Einschätzung, für die<br />

einzelnen Fahrzeugbereiche Zustandsnoten<br />

vergeben, die schließlich in der Summe<br />

die Gesamtzustandsnote ergeben.<br />

Anschließend schickt der Gutachter zur<br />

Wert-Abfrage alle Fahrzeugdaten an sein<br />

Bewertungsunternehmen. Dort wird der<br />

allgemeine Markt-, Wiederbeschaffungsoder<br />

Wiederherstellungswert (je nach<br />

Wunsch des Kunden) des Fahrzeug-Modells,<br />

bezogen auf alle fünf Zustandsnoten,<br />

ermittelt und in Form einer Bewertungsurkunde<br />

an den Gutachter zurückgeschickt.<br />

Dieser muss dann auf Basis dieser allgemeinen<br />

Marktbeobachtung und seines<br />

persönlich bei der Fahrzeugbesichtigung<br />

gewonnenen Eindrucks (Gesamtzustandsnote)<br />

den Wert des Fahrzeugs festlegen. Dabei<br />

berücksichtigt er auch eventuelle Vorschäden<br />

oder sonstige Besonderheiten<br />

wie (außer -<br />

gewöhnliche) Vorbesitzer,<br />

die Modellgeschichte, den<br />

Restaurierungsaufwand,<br />

Sonderlackierungen oder<br />

besondere originale Ausstattungsvarianten<br />

(u.a.<br />

Zapfwellengetriebe, Vierradantrieb).<br />

„Bei der Bewertung<br />

können auch<br />

Zwischennoten vergeben<br />

werden, da eine ein -<br />

deutige Bewertungsnote<br />

manchmal nicht zu -<br />

stande kommt“, erklärt<br />

Christian Beringer weiter.<br />

„Dies geschieht oft bei Fahrzeugen,<br />

deren Restaurierung bereits einige Zeit<br />

zurückliegt. Sie bewegen sich gerne zwischen<br />

der Note 1 und 2.“<br />

Zwischennoten sind bei einer<br />

Begutachtung durchaus üblich.<br />

Eintrittskarte zur Oldt<strong>im</strong>erversicherung:<br />

Marktwertgutachten<br />

der <strong>Classic</strong>-Car-Tax.<br />

Aus der Begutachtungsurkunde erfährt<br />

der Old- oder Youngt<strong>im</strong>erbesitzer neben<br />

der Zustandsnote seines eigenen Fahrzeugs<br />

und dem sich hieraus ergebenden<br />

Wert auch, welchen Wert sein Fahrzeug<br />

mit den jeweils anderen Zustandsnoten<br />

gehabt hätte. Diese Information ist für viele<br />

Old- und Youngt<strong>im</strong>erbesitzer<br />

oft Anreiz,<br />

weitere Restaurierungen<br />

am Fahrzeug vorzunehmen,<br />

um den Zustand<br />

und damit den<br />

Wert des Fahrzeuges zu<br />

verbessern.<br />

„Damit der Versicherungsschutz,<br />

zum Beispiel<br />

bei weiteren Restaurierungen,<br />

die zu<br />

einer Zustandsnotenverbesserung<br />

führen, <strong>im</strong>mer aktuell ist, sollte<br />

man nicht vergessen, spätestens alle<br />

zwei bis drei Jahre die Bewertung auffrischen<br />

zu lassen“, empfiehlt Christian Beringer<br />

noch abschließend.<br />

Auch wenn viele das Geld für ein Gutachten<br />

scheuen – die Investition in ein<br />

Old- oder Youngt<strong>im</strong>er-Wertgutachten<br />

rechnet sich für einen Versicherten auf jeden<br />

Fall, denn seine Kosten sind doch<br />

vergleichsweise gering <strong>im</strong> Verhältnis zum<br />

finanziellen Verlust, den ein Schaden verursacht,<br />

der ohne Wertgutachten abgerechnet<br />

werden müsste.<br />

Marcel Schoch<br />

Eine Probefahrt kann schon mal<br />

ein bis zwei Stunden dauern.<br />

85


SERVICE<br />

Tachometer<br />

Heute sind sie mitunter schlecht ablesbar<br />

– wenn sie denn überhaupt noch funktionieren.<br />

Für den Fahrer von Oldt<strong>im</strong>er-<br />

<strong>Traktor</strong>en sind <strong>aber</strong> andere Informationen<br />

wichtiger.“<br />

Abhilfe fand der findige Bastler <strong>im</strong> Zubehörregal<br />

des örtlichen Fahrradhändlers:<br />

einen digitalen Tacho für handelsübliche<br />

Drahtesel. Einfach zu montieren, 4,99<br />

Euro signalisierte das Preisschild als zu<br />

erwartendes Defizit <strong>im</strong> Portemonnaie. Die<br />

Aufschrift auf der Verpackung versprach<br />

eine wahre Informationsflut von dem kleinen<br />

Wunderwerk aus chinesischer Massenproduktion:<br />

einen Tripmaster für Etappenstrecken,<br />

einen Tourenzeitmesser, die<br />

Anzeige der aktuellen Geschwindigkeit<br />

auch <strong>im</strong> Leerlauf, die zur Ermittlung des<br />

Kraftstoffverbrauchs so wichtige Durchschnittsgeschwindigkeit,<br />

Anzeige der<br />

Max<strong>im</strong>algeschwindigkeit sowie einen<br />

Überblick über die Gesamtstrecke, was<br />

hilfreich für das Nachtanken sein kann.<br />

Als zusätzliche Informationen lassen sich<br />

dem grauen Kästchen mit Schwarzweiß-<br />

Display weitere Informationen entlocken:<br />

Aktuelles Datum, Uhrzeit und die Umgebungstemperatur<br />

sowie die Tendenz und<br />

den Vergleich innerhalb der Geschwindigkeitsentwicklung.<br />

Hatte eine Idee:<br />

Walter Spies wollte<br />

Klarheit bei der Geschwindigkeits-<br />

und<br />

Verbrauchsmessung.<br />

Die Lösung liefert<br />

dieser kleine<br />

Digital-Tacho.<br />

DIGITALE GESCHWINDIGKEITS- UND VERBRAUCHSMESSUNG<br />

Schön gerechnet<br />

S<strong>im</strong>ple technische Lösungen, die obendrein noch wenig<br />

kosten, können oftmals einen unerwartet positiven Effekt<br />

haben. Hier eine kleine Tüftelei mit viel Mehrwert.<br />

Walter Spies aus Nürnberg hat<br />

eine ausgeprägte Leidenschaft<br />

für <strong>Traktor</strong>en aus dem Hause<br />

Güldner. Das Paradestück seiner<br />

Sammlung ist ein G 40 S, der <strong>im</strong> Jahr<br />

1964 in Aschaffenburg auf die Räder gestellt<br />

und von dem 62-jährigen Wahl-Franken<br />

mit viel Liebe zum Detail wieder hergerichtet<br />

wurde. Großen Wert legte er auf<br />

einen möglichst originalen Zustand seines<br />

Schmuckstücks, wich <strong>aber</strong> kürzlich mit einem<br />

kleinen unkonventionellen Detail<br />

von seiner Puristen-Philosophie ab.<br />

„Die seinerzeit verbauten mechanischen<br />

<strong>Traktor</strong>meter liefern Informationen,<br />

die ein Oldt<strong>im</strong>er-Fahrer nicht unbedingt<br />

braucht“, erklärt Walter Spies den Hintergrund<br />

seiner Idee. „Die Instrumente haben<br />

zu ihrer Zeit natürlich Sinn für den<br />

praktisch arbeitenden Landwirt gemacht.<br />

Spritverbrauch exakt ermittelt<br />

Mal ehrlich, brauch man das alles? „Nö, eigentlich<br />

nicht“, grinst der Bayer. „Aber<br />

wenn man’s haben kann, warum nicht?<br />

Doch mal <strong>im</strong> Ernst: Sinn macht der Fahrradtacho<br />

– neben der guten Ablesbarkeit –<br />

bei der gefahrenen Wegstrecke und der Verbrauchsmessung.<br />

Das war mir wichtig.“<br />

Spricht man vom Spritverbrauch, so bedarf<br />

es eines zusätzlichen Wertes. Früher<br />

war das die Betriebsstunde, heute ist es üblicherweise<br />

die gefahrene Strecke, sprich<br />

die 100-Kilometer-Distanz. Zur Berechnung<br />

ist dabei die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

erforderlich, die das digitale Helferlein<br />

liefert. Die Kraftstoffmenge wird<br />

analog direkt an der Zapfsäule ermittelt.<br />

Für seinen Güldner G 40 S hat Walter<br />

Spies beispielsweise bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 24,5 km/h<br />

einen Verbrauch von 13,73 Litern auf<br />

100 Kilometer ermittelt. „Das mag hoch<br />

erscheinen“, sagt er. „Aber wenn man bedenkt,<br />

dass der Motor fast <strong>im</strong>mer mit Vollgas<br />

lief und er ein Auto damit – bei entsprechender<br />

Antriebsuntersetzung –<br />

locker auf 100 km/h halten könnte, würde<br />

er in jenem Fall mit 3,4 Litern auf 100 Kilometern<br />

auskommen. Welcher moderne<br />

PKW erreicht das? “<br />

Montiert hat Walter Spies die Digitalanzeige<br />

vorn auf dem rechten Kotflügel.<br />

Natürlich so, dass sie gut ablesbar ist und<br />

Fotos: W. Spies<br />

86


Ein kurzer Blick über die rechte<br />

Schulter, und der Fahrer hat die<br />

aktuellen Daten vor Augen.<br />

Mit dem <strong>Traktor</strong>meter seines Güldner G 40 S war<br />

Wolfgang Spies in der Anwendung nicht zufrieden.<br />

Die Rundmagnete<br />

geben dem<br />

vibrationsarm<br />

befestigten<br />

Sensor die nötigen<br />

Impulse.<br />

Die Problemlösung<br />

fand sich <strong>im</strong> Regal<br />

des Fahrradhändlers:<br />

ein ganz<br />

s<strong>im</strong>pler digitaler<br />

Fahrradtacho.<br />

Die s<strong>im</strong>ple Filigrankonstruktion<br />

auf einen Blick.<br />

bei Bedarf jederzeit mit einem Handgriff<br />

entfernt werden kann, um die Optik des<br />

Güldner nicht zu stören. Den Sensor zum<br />

Messen der Radumdrehungen hat er auf<br />

einem kurzen Hebelarm direkt am stabilen<br />

Kotflügel platziert, damit keine verfälschenden<br />

Schwingungen auftreten. Vier<br />

Magnete hat der Nürnberger in exakt gleichem<br />

Abstand auf der Innenseite des Reifens<br />

angebracht. So erhält der Sensor <strong>im</strong><br />

Betrieb gleich vier Signale pro Umdrehung,<br />

was die Exaktheit des Messverfahrens<br />

nochmals erhöht.<br />

„Jeder Magnet erhält einen Kreidestrich<br />

am Reifen und ebenso einen am Boden,<br />

wenn man den <strong>Traktor</strong> eine volle<br />

Radumdrehung geradeaus schiebt“, erklärt<br />

der 62-Jährige die Montage und Feinjustierung.<br />

„So kann man den Radumfang<br />

exakt best<strong>im</strong>men und gleichzeitig prüfen,<br />

ob alle Magnete den gleichen Abstand zueinander<br />

haben. Der Umfang wird durch<br />

vier geteilt und am Tacho entsprechend<br />

eingegeben.“<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Die Magnete hat er nicht an der Felge<br />

angebracht, sondern direkt am Reifen.<br />

Das mag ungewöhnlich erscheinen, <strong>aber</strong><br />

es funktioniert bestens. Zwischen Reifenflanke<br />

und Kotflügel sind nur wenige<br />

Zent<strong>im</strong>eter Abstand und somit ist eine<br />

Klar stört der moderne Digitaltacho die<br />

Optik, <strong>aber</strong> er ist in 15 Sekunden entfernt.<br />

Expertentipp<br />

Bei der Montage ist darauf zu achten, dass<br />

auch Rundmagnete eine gewisse Rotationsstellung<br />

haben müssen. Will heißen, sie sind<br />

nicht rotationssymmetrisch, so dass an dieser<br />

Stelle etwas rumprobiert werden muss. Kauft<br />

man einen Sechserpack Magnete, für Tafeln<br />

oder Pinboards, dann sind zwei übrig zum Testen.<br />

Walter Spies ist einer durch schlechte<br />

Verklebung weggeflogen, den anderen hat er<br />

benutzt, um die Drehrichtung – die Rotationssymmetrie<br />

– der anderen vier Magnete festzulegen<br />

und mit dem Permanentstift zu markieren.<br />

stabile und vor allem schwingungsarme<br />

Verbindung möglich. Die Rundmagnete –<br />

s<strong>im</strong>ple Produkte aus dem Baumarkt – hat<br />

Walter Spies nach allen Regeln der Klebekunst<br />

mit „UHU plus endfest 300“ angebracht.<br />

Die Verbindung hält auch noch<br />

bei Geschwindigkeiten von mindestens<br />

40 km/h.<br />

Schlussbetrachtung<br />

Das <strong>Traktor</strong>meter mag für den Berufslandwirt<br />

wichtiger sein, wenn er wissen muss,<br />

wie schnell in dem jeweiligen Gang gefahren<br />

wird, beispielsweise be<strong>im</strong> Ausbringen<br />

von Dünger und Saatgut. Für den Fahrer<br />

von Oldt<strong>im</strong>er-<strong>Traktor</strong>en ist dieses Instrument<br />

weit weniger interessant. Der Fahrradtacho<br />

liefert hingegen Daten und Informationen<br />

ganz anderer Art. Walter Spies:<br />

„Wer diese Daten braucht, sollte sie sich<br />

einfach holen. Ich bin mit dieser unkonventionellen<br />

und effektiven Lösung <strong>im</strong><br />

vergangenen Jahr über 1.200 Kilometer gefahren<br />

und kann jedem diesen kleinen<br />

Aufwand nur wärmstens empfehlen.<br />

Mein Tacho geht auf den Meter genau, genauer<br />

als jeder Auto-Tacho. Und ich habe<br />

für mich wichtige Erkenntnisse, sowohl<br />

über das Verbrauchsverhalten des Güldner-Motors<br />

als auch über die gefahrenen<br />

Wegstrecken und Zeiten erhalten. Das<br />

macht den min<strong>im</strong>alen Geld- und Bastelaufwand<br />

allemal wieder wett.“<br />

Ulf Kaack<br />

87


GESCHICHTE<br />

Geräteträger und Systemschlepper<br />

Vorbote: Farmall<br />

mit umfangreicher<br />

Gerätereihe.<br />

GERÄTETRÄGER ALS ALTERNATIVES SCHLEPPERKONZEPT<br />

Zugpferde und Packesel<br />

Die Suche nach einem vielseitig verwendbaren Ackerschlepper führte zum Geräteträger, der in<br />

den 1950er- und 1960er-Jahren seine Blütezeit erlebte. In unserer neuen Serie stellen wir die<br />

interessantesten Entwicklungen vor und schildern die Gründe für deren Erfolge und Misserfolge.<br />

Als das Automobil noch vornehmlich<br />

der Bespaßung des ge -<br />

langweilten Geldadels diente,<br />

machten sich die ersten Ackerschlepper<br />

bereits mit großer Ernsthaftigkeit<br />

auf den ausgedehnten Flächen Nordamerikas<br />

nützlich. Diese eröffneten ihren<br />

Eignern neue Perspektiven bei der Bearbeitung<br />

des Bodens und mitunter auch<br />

be<strong>im</strong> Transport schwerer Lasten, doch<br />

blieb ihr Einsatzgebiet darüber hinaus eingeschränkt<br />

– was mehr noch für die wenig<br />

später vor allem in Europa aufkommenden<br />

Tragpflüge und selbstfahrenden<br />

Grasmäher galt. Die Entwicklung vom<br />

„Fachidioten“ zum Universalgenie schritt<br />

vorerst nur behutsam voran. Mit kleineren,<br />

leichter zu bedienenden und vor allem<br />

preisgünstigeren Schleppern erschlossen<br />

sich die Hersteller neue<br />

Absatzmärkte und hatten alle Hände voll<br />

88<br />

zu tun, ihre Fertigungskapazitäten der stetig<br />

wachsenden Nachfrage anzupassen.<br />

Der Schauplatz dieses Geschehens beschränkte<br />

sich dabei weitgehend auf die<br />

USA, denn die Motorisierung der europäischen<br />

Landwirtschaft steckte noch in den<br />

Kinderschuhen.<br />

Unter Zugzwang<br />

Innovative Konzepte hatten viel Zeit, in<br />

der Schreibtischschublade Staub anzusetzen.<br />

Das änderte sich erst, als der unschlagbar<br />

billige Fordson zu Beginn der<br />

1920er-Jahre quasi aus dem Stand drei<br />

Viertel des amerikanischen Marktes eroberte.<br />

Ziel der etablierten Anbieter war<br />

es nun, dem unliebsamen Nahrungskonkurrenten<br />

mit Produkten das Wasser abzugraben,<br />

die nicht etwa noch billiger waren,<br />

sondern in entscheidenden Punkten<br />

mehr zu bieten hatten und sich entsprechend<br />

teurer – und gewinnträchtiger –<br />

verkaufen ließen.<br />

Der Weg zum Tragschlepper<br />

Allen voran trieb die IHC ein bereits Jahre<br />

zuvor ausgearbeitetes Konzept zur Serienreife.<br />

Als sich herausstellte, dass sich<br />

auch die neuen Standardschlepper des<br />

Hauses recht gut gegen den Fordson<br />

durchsetzen konnten, war die neue Universalmaschine<br />

bereits so weit gediehen,<br />

dass man sie 1924 der staunenden Öffentlichkeit<br />

präsentierte. Der Name „Farmall“<br />

sollte signalisieren, dass der Schlepper für<br />

fast ALLE auf der FARM anfallenden Arbeiten<br />

taugte. Arbeitsgeräte ließen sich<br />

nicht nur am Heck des leichten, dank<br />

Dreiradbauweise überaus wendigen Fahrzeugs<br />

anhängen, sondern auch vorne und<br />

zwischen den Achsen montieren, so dass<br />

erstmals Pflanz- und Pflegearbeiten mit<br />

Fotos: K.Tietgens


Motorkraft erledigt werden konnten. Eine<br />

weitere maßgeblich von der IHC vorangetriebene<br />

Entwicklung bestand in der Zapfwelle,<br />

mit der sich die angebauten Geräte<br />

direkt vom Motor antreiben ließen. Andere<br />

amerikanische Hersteller folgten bald<br />

dem Beispiel des Farmall, und eine weitere<br />

Bedienungserleichterung brachte Harry<br />

Fergusons hydraulischer Kraftheber, der<br />

allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

größere Verbreitung erreichte. Unter<br />

Einbeziehung dieser Technik brachten in<br />

den 1950er-Jahren auch zahlreiche deutsche<br />

Hersteller sogenannte Tragschlepper<br />

auf den Markt, allerdings vermochte sich<br />

diese Idee hierzulande nicht in gleichem<br />

Maße durchzusetzen wie in Nordamerika.<br />

Der Geräteträger bietet mehr<br />

Einen Schritt weiter ging der Landwirt<br />

und Ingenieur Emil Endres, als er dem<br />

Reichskuratorium für Technik in der<br />

Landwirtschaft (RKTL) 1936 seine Ideen<br />

zum „Packesel“ präsentierte. Er hatte Motor,<br />

Getriebe und Antriebsachse zu einem<br />

kompakten Block zusammengefasst und<br />

mit einem Rahmen verschraubt, der nicht<br />

nur den Aufbau einer hydraulisch kippbaren<br />

Ladepritsche, sondern auch den<br />

Anbau verschiedener Arbeitsgeräte erlaubte.<br />

Das Wendegetriebe mit jeweils<br />

vier Vorwärts- und Rückwärtsgängen sowie<br />

zwei gegenüberliegende Sitze erlaubten<br />

den praktisch gleichwertigen Einsatz<br />

in beiden Fahrtrichtungen. Für die Anpassung<br />

an verschiedene Kulturen ließ<br />

sich die Spurweite <strong>im</strong> Bereich von 1.000<br />

bis 1.750 mm verstellen. Zur Weiterentwicklung<br />

bekam Endres eine Beihilfe bewilligt,<br />

aufgrund der Kriegsereignisse<br />

wurden jedoch nur wenige Exemplare <strong>im</strong><br />

Pr<strong>im</strong>us-<strong>Traktor</strong>enwerk von Johannes Köhler<br />

hergestellt.<br />

Erfolgsmodell Ost: Von den Heckmotor-Geräteträgern RS 09 und GT 124 nebst Derivaten<br />

wurden mehr als 100.000 Exemplare gebaut.<br />

Erfolgsmodell West: Letzte Evolutionsstufe der Fendt-Geräteträger war der Allrad-Freisichtschlepper<br />

F 380 GTA Turbo.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Erfolge in Ost und West<br />

Etwa zur selben Zeit arbeitete auch der<br />

Erfurter Ingenieur Egon Scheuch an einem<br />

solchen Konzept und wurde ähnlich<br />

wie Endres und Köhler durch den<br />

Krieg an der Umsetzung seiner Pläne gehindert.<br />

Er hatte jedoch den Grundstein<br />

für die erfolgreichste Geräteträger-Familie<br />

aller Zeiten gelegt, denn aus seinem<br />

ab 1948/49 auf verschiedenen Messen<br />

präsentierten „Maulwurf“ erwuchsen<br />

schließlich die in mehr als 120.000<br />

Exemplaren gebauten Geräteträger der<br />

DDR. Im Gegensatz dazu steht die Entwicklung<br />

in Westdeutschland, der sich<br />

eine beinahe ausufernde Zahl verschiedener<br />

Hersteller anschloß, von denen jedoch<br />

nur einer – nämlich Fendt – in den<br />

Bereich fünfstelliger Produktionszahlen<br />

vordrang. Auch <strong>im</strong> europäischen Ausland<br />

und sogar in den USA fanden Geräteträger<br />

zur Serienreife, die sich oftmals<br />

jedoch nur kurzzeitig auf dem Markt behaupten<br />

konnten. Nach einem – durchaus<br />

zu begründenden – Abklingen des<br />

Booms beschränkt sich das Angebot<br />

Hochsitz: Schneiders<br />

Spezialkonstruktionen<br />

ermöglichten<br />

auch den<br />

Pflanzenschutz in<br />

hochgewachsenen<br />

Kulturen.<br />

heutzutage auf einige wenige Spezialkonstruktionen<br />

für Sonderkulturen.<br />

Klaus Tietgens<br />

Lesen Sie in der nächsten Folge<br />

Die Pioniere: Endres und Scheuch<br />

89


GESCHICHTE<br />

Eine Scheune voll<br />

<strong>Traktor</strong>en-Oldt<strong>im</strong>er:<br />

Dick Geislers Auto-<br />

Show in Murdo.<br />

HISTORISCHE AMI-SCHLEPPER IN SOUTH DAKOTA<br />

OilPull, Row Crop & Co.<br />

Gern blicken die Autoren der TRAKTOR CLASSIC über den Tellerrand, in diesem Fall<br />

über die Landesgrenzen. Rudolf Stumberger war in den Vereinigten Staaten unterwegs<br />

und begab sich in South Dakota auf die Spuren klassischer US-<strong>Traktor</strong>en.<br />

Der Blick schweift weit in South<br />

Dakota, einem der US-Staaten in<br />

den Great Plains, dem mittleren<br />

Westen. Wie eine Hauptschlagader<br />

durchzieht der Highway Nr. 90 den<br />

Staat und bringt die Touristen zu den Reisehöhepunkten<br />

wie den bizarren Felsformationen<br />

der Badlands, den in Fels gemeißelten<br />

Präsidentengesichtern des<br />

Mount Rushmore oder dem Westernstädtchen<br />

Deadwood. Eine weit weniger bekannte,<br />

für den <strong>Traktor</strong>enthusiasten <strong>aber</strong><br />

umso interessantere Attraktion liegt direkt<br />

neben dem Highway: Die „Pioneer Auto<br />

Show“ von A. J. „Dick“ Geisler in Murdo,<br />

einem Ort an der Ausfahrt Nr. 192. Seit<br />

1954 sammelte der deutschstämmige<br />

Amerikaner alte Autos, Lastwagen und<br />

vor allem <strong>Traktor</strong>en.<br />

Begonnen hatte das Ganze mit einer<br />

Tankstelle, die Geisler 1950 an einer Kreuzung<br />

zweier Fernstraßen eröffnete. „Dick“<br />

hatte damals ein paar Oldt<strong>im</strong>er auf dem<br />

Parkplatz abgestellt und stellte fest, dass<br />

die Autofahrer gerne anhielten, um sie zu<br />

und Holzgaragen. Dort stauben ehrwürdige<br />

Karossen wie der sechszylindrige Paige-Detroit<br />

Sedan von 1928 oder ein Auburn<br />

Phaeton von 1934 vor sich hin, man<br />

findet <strong>aber</strong> auch einen Messerschmidt Kabinenroller<br />

und gar ein Trabbi hat sich<br />

Wer mal – ganz zufällig – in Murdo/USA<br />

vorbeikommt, sollte hier unbedingt anhalten.<br />

betrachten – und um gleich dabei zu tanken.<br />

Damit war der Grundstein für eine<br />

der ungewöhnlichsten Autosammlungen<br />

des mittleren Westens gelegt, die von<br />

Geislers Söhnen weitergeführt wurde.<br />

Höchst seltsame und seltene Vehikel<br />

findet heute der Besucher auf dem weitläufigen<br />

Gelände mit seinen Scheunen<br />

hierher in die Prärie verirrt. „Dick“ sammelte<br />

<strong>aber</strong> auch alte Rollstühle, Fernseher<br />

und landwirtschaftliches Gerät.<br />

Und <strong>Traktor</strong>en eben. Zum Beispiel einen<br />

1938 Oliver Hart-Parr 80 „Row Crop“.<br />

Die Maschine steht in einer der hinteren<br />

Hallen, an der Wand hängen alte Werbeschilder.<br />

Die Oliver Farm Equipment Com-<br />

Fotos: R. Stumberger<br />

90


pany war ein amerikanischer Landmaschinen-Hersteller<br />

des 20. Jahrhunderts,<br />

der 1929 aus dem Zusammenschluss<br />

von vier Unternehmen<br />

entstand: Aus der Seeding Machine<br />

Company of Richmond, Indiana, der<br />

Oliver Chilled Plow Works of South<br />

Bend, Indiana, der Hart-Parr Tractor<br />

Company aus Charles City in Iowa<br />

und der Nichols und Shepard Company<br />

aus Battle Creek in Michigan.<br />

Für die ersten paar Jahre führten<br />

die <strong>Traktor</strong>en die Bezeichnung Oliver<br />

Hart-Parr. 1937 wurde die landwirtschaftliche<br />

Variation des Oliver<br />

Hart-Parr 80 Industrie-Modells<br />

eingeführt, das auf den Modellen<br />

18-27 und 18-28 basierte. Nur zehn<br />

davon wurden <strong>im</strong> Jahre 1937 produziert,<br />

600 weitere in 1938. 1960<br />

wurde Oliver durch die White<br />

Motor Company erworben.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

Dieser Case<br />

15-27 wurde<br />

1923 zum<br />

Preis von<br />

4.900 Dollar<br />

angeboten.<br />

Advance-Rumely<br />

„OilPull” Z aus<br />

dem Jahr 1929.<br />

Ein 1920 in Racine,<br />

Wisconsin,<br />

gebauter Wallis.<br />

Info<br />

Das Pioneer Auto Oldt<strong>im</strong>er-Museum in Murdo<br />

hat neben einer Vielzahl klassischer Automobile<br />

über 60 klassische <strong>Traktor</strong>en in seiner<br />

Ausstellung. Es ist das ganze Jahr über geöffnet,<br />

der Eintritt beträgt zehn Dollar, Kinder<br />

zahlen die Hälfte. Angeschlossen sind ein<br />

Restaurant und ein Souvenirladen.<br />

Oliver Hart-Parr,<br />

1938 produziert<br />

in Chicago.<br />

Die meisten <strong>Traktor</strong>en präsentieren<br />

sich in patiniertem Zustand.<br />

Exoten für einen Europäer<br />

Ein paar Meter weiter findet sich ein<br />

Advance-Rumely „OilPull“ Z. Unter<br />

dem Namen Rumely OilPull wurden<br />

<strong>Traktor</strong>en von dem Advance-Rumely<br />

Thresher Unternehmen in LaPorte, Indiana,<br />

gebaut. Die Anfänge der Firma<br />

reichen bis in die Mitte des vorletzten<br />

Jahrhunderts zurück, als die beiden Brüder<br />

Meinrad und Jacob Rumely dort eine<br />

Hufschmiede betrieben. 1853 gründeten<br />

die beiden die M. & J. Rumely Company.<br />

Bereits ein Jahr später wurden Dreschmaschinen<br />

hergestellt, 1872 fertigten sie ihre<br />

erste fahrbare Dampfmaschine. 1911 erfolgte<br />

die Übernahme verschiedener Unternehmen,<br />

etwa der 1881 gegründeten<br />

Advance Thresher Company und der<br />

Gaar-Scott & Company, wodurch<br />

1915 das Unternehmen Advance-<br />

Rumely entstand. Die Firma präsentierte<br />

ihren ersten <strong>Traktor</strong> <strong>im</strong> Jahre<br />

1908, nachdem der Ingenieur John<br />

Secor den Motor entwickelt hatte.<br />

Der erste Rumely „OilPull“ wurde<br />

1909 getestet und die Maschine<br />

wurde unter dem Namen „Kerosene<br />

Annie“ bekannt. Das ausgestellte<br />

Modell ist ein Advance-Rumely<br />

OilPull Z von 1929.<br />

Ein weiteres wuchtiges Gerät in<br />

der Sammlung ist ein Case-<strong>Traktor</strong><br />

15-27 von 1923, der damals 4.900<br />

Dollar kostete. Im Jahr 1842 gründete<br />

Jerome Increase Case (1819–1891) in Racine,<br />

Wisconsin, seine Firma J.I. Case Threshing<br />

Machine Company. Case verkaufte<br />

um die Jahrhundertwende 1900 allerdings<br />

mehr Dreschmaschinen als <strong>Traktor</strong>en,<br />

was ihm den Spitznamen „König der<br />

Dreschmaschinen“ einbrachte. 1895 stellte<br />

das Unternehmen seinen ersten<br />

benzingetriebenen <strong>Traktor</strong> her. Nach<br />

einem Ausflug in den Automobilbau<br />

konzentrierte man sich ab 1929 wieder<br />

auf die Herstellung von Landtechnik.<br />

Amerikanische Technikgeschichte<br />

In der Reihe der <strong>Traktor</strong>en steht auch<br />

ein blauer Wallis, ein Vorbote früher<br />

Massey-Harris-Schlepper. Massey-Harris<br />

war ein kanadisches Landmaschinenunternehmen,<br />

das 1953 mit der Harry Ferguson<br />

L<strong>im</strong>ited fusionierte und anschließend<br />

in Massey Ferguson aufging. Die Firma<br />

ging zurück auf das Jahr 1891, als die Massey<br />

Manufacturing Company von Hart<br />

Massey mit A. Harris and Son Implement<br />

zu Massey-Harris fusionierte. Man produzierte<br />

Pflüge und Fahrräder, schließlich<br />

übernahm man den Motorenhersteller<br />

Deyo-Macey. Ab 1917 wurde<br />

die Produktpalette um <strong>Traktor</strong>en erweitert,<br />

die man von der Parrett<br />

Tractor Company aus Chicago Heights<br />

(Illinois) bezog, bis dieses Unternehmen<br />

1919 verkauft wurde. Ab 1919<br />

wurden diese <strong>Traktor</strong>en dann in der<br />

eigenen Fabrik in Weston hergestellt,<br />

bis dort 1923 die Produktion aufgegeben<br />

wurde, da diese Modelle nicht<br />

mehr konkurrenzfähig waren. Erst ab<br />

1927 gab es wieder <strong>Traktor</strong>en von<br />

Massey-Harris. Die Wallis Tractor Company<br />

aus Cleveland (Ohio) wurde 1912 von<br />

Henry M. Wallis gegründet, die <strong>Traktor</strong>en<br />

wurden von der J.I. Case Plow Works<br />

Company in Racine, Wisconsin gebaut,<br />

die 1926 von Massey-Harris übernommen<br />

wurde, um einen Fuß in das Geschäft mit<br />

<strong>Traktor</strong>en zu bekommen. Die Firma hatte<br />

bereits zuvor versucht, Bull Motors und<br />

Parrett Tractor aufzukaufen.<br />

Ein Lanz zwischen den Amis<br />

In Murdo werden <strong>aber</strong> auch europäische<br />

<strong>Traktor</strong>en gezeigt, etwa ein 1953<br />

gebauter Lanz. „Dies ist einer der seltensten<br />

<strong>Traktor</strong>en hierzulande”, sagt<br />

Dave Geisler, Sohn des Museumsgründers,<br />

der heute die Leitung innehat. Der<br />

Lanz-<strong>Traktor</strong> stammt aus Mannhe<strong>im</strong>,<br />

wo die Fabrik nach der Herstellung<br />

von Dampfmaschinen 1921 den berühmten<br />

Lanz Bulldog herausbrachte.<br />

Fast eine Viertelmillion dieser<br />

<strong>Traktor</strong>en wurden <strong>im</strong> Laufe der<br />

nächsten 30 Jahre gebaut. Im Jahr<br />

1956 erwarb John Deere das Unternehmen<br />

und ab 1958 wurde der<br />

Bulldog in John-Deere-Grün produziert,<br />

in den späten 1960er-Jahren<br />

verschwand schließlich der Name<br />

Lanz.<br />

Rudolf Stumberger<br />

91


PANORAMA<br />

Foto: Archiv U. Kaack<br />

DIE GESCHICHTE DES TRECKERS – ZWEITER TEIL<br />

Schlepper, Typen,<br />

Charakterköpfe<br />

Im Hintergrund läuft der Lanz <strong>im</strong> Standgas, Ferkel quietschen<br />

… Was folgt, ist ein ungebremster Redeschwall voller Bauernschläue,<br />

Witz und Ironie. Günther, der Treckerfahrer – hell -<br />

wacher Ferkelzüchter und Gülleproduzent aus Leidenschaft –<br />

n<strong>im</strong>mt die <strong>Traktor</strong>-Szene mit frecher Zunge auf’s Korn.<br />

Moin! Das Rad war endlich erfunden<br />

und hauptsächlich die Römer<br />

haben dann auch die entsprechenden<br />

Straßen dazu<br />

gebaut. Trotzdem is wohl kein Volk der<br />

Welt soweit und oft zu Fuß gelatscht wie<br />

die Römer. Das lag natürlich<br />

einerseits an dem scheiß<br />

weitläufigen Imperium und<br />

zum andern an der saumäßigen<br />

Qualität der ersten rollenden<br />

Transportfahrzeuge. Erssma das<br />

Fahrwerk: steinhartes Profil, keine Federung,<br />

Haupsache groß. Daraus entstand<br />

viel später der englische Sportwagen.<br />

92<br />

Keine Hydraulik, keine Zapfwelle,<br />

kein Frontlader – nich mal nen<br />

Fahrersitz … nix dran an dem prä -<br />

historischen Vorläufer des Eilbulldog.<br />

Dietmar Wischmeyers<br />

garstige Trecker-<br />

Kolumne – Teil 2<br />

Dann nix dran: Keine Hydraulik, keine<br />

Zapfwelle: nich mal nen Schweinehaken<br />

für nen Klaufix. Doch das Härteste war das<br />

Antriebsaggregat: Da wurde eine komplett<br />

neue Transportlösung vorgestellt, und wer<br />

brachte das Ding zum Laufen? Pferde, Esel,<br />

Ochsen, Schäferhunde, Frau -<br />

en – die ganze Motorenpalette<br />

aus der Vorgängergene -<br />

ration. Das muss man sich<br />

damals so ähnlich vorstellen<br />

wie den Transporterbau von Mercedes in<br />

den Siebziger, Achtziger und Neunziger Jahren:<br />

ständig neue Modelle, <strong>aber</strong> innendrin<br />

isses <strong>im</strong>mer noch der geklaute Hanomag.<br />

Mehrere tausend Jahre hielt sich trotzdem<br />

diese lahmarschige Juckelei: Zosse<br />

und Holz-Anhänger, das war der Standard.<br />

Andererseits sahen die Straßen auch<br />

so aus wie nach fünfzig Jahren Rot/<br />

Grün – da hätten's stärkere Kisten eh nich<br />

gebracht. In einer Hinsicht wars auch genauso<br />

wie heute: trotz miserabler Fahrbahnqualität<br />

musste man an jeder Ecke<br />

Mautgebühren abdrücken.<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die<br />

Engländer als erste die Schnauze voll von<br />

den miserablen Straßen und den lahm -<br />

arschigen Zugochsen. Ruckizucki wurde<br />

die Eisenbahn erfunden. Jetzt konnten<br />

Güter und Personen in sagenhaften Mengen<br />

und Geschwindigkeiten befördert<br />

werden. Es kam zur größten Transport-Euphorie<br />

der Geschichte. Kann man sich<br />

heute be<strong>im</strong> Schienenersatzverkehr der DB<br />

gar nich mehr vorstellen.<br />

Für den Kleintransport aufm Dorf, vom<br />

Acker inne Fachwerkbutze, war die Eisenbahn<br />

natürlich weniger geeignet, weil man<br />

dann zu jeden Blödmann hätte eine teure<br />

Gleis-Verbindung legen müssen. Jedenfalls<br />

der Nahverkehr war durch die Eisenbahn<br />

nich zu modernisieren und wie vor hunderttausend<br />

Jahren schlürten die Frauen<br />

die Waren durche Gegend. Kein dauerhafter<br />

Zustand, zumal die Frau auch und gerade<br />

als Transporter <strong>im</strong> Laufe des 19. Jahrhunderts<br />

<strong>im</strong>mer rebellischer wurde.<br />

Was Neues musste her und Otto- und<br />

Dieselmotor wurden erfunden, damit dem<br />

gleisfreien Verkehr der Weg bereitet, ja<br />

und der bestand <strong>im</strong> 20. Jahrhundert endlich<br />

<strong>im</strong>mer öfter aus Asphalt. Als dann<br />

noch der alten Dunlop den luftgefüllten<br />

Sommerreifen erfand, waren eigentlich<br />

alle Voraussetzungen für nen anständigen<br />

Trecker erfüllt.<br />

Aber bis dahin gabs noch einige Zwischenstufen<br />

und Bastarde. Dazu mehr<br />

be<strong>im</strong> nächsten Mal. Munter bleiben!


Ihr Willkommensgeschenk<br />

GRATIS!<br />

TRAKTOR CLASSIC-Tasse<br />

Auf der neuen TRAKTOR CLASSIC-Tasse sind<br />

6 verschiedene <strong>Traktor</strong>-Modelle abgebildet.<br />

Die Tasse ist in l<strong>im</strong>itierter Auflage erschienen.<br />

✁<br />

✗<br />

Meine Vorteile<br />

✓ Ich spare 10% (bei Bankeinzug* sogar 12%)!<br />

✓ Ich erhalte mein Heft 2 Tage vor dem Erstverkaufstag*<br />

bequem nach Hause und verpasse keine Ausgabe<br />

mehr!<br />

✓ Ich kann nach dem ersten Jahr jederzeit abbestellen<br />

❑ JA,<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon<br />

und erhalte zuviel bezahltes Geld zurück!<br />

E-Mail (für Rückfragen und weitere Infos)<br />

Das TRAKTOR CLASSIC-Vorteilspaket<br />

ich möchte mein TRAKTOR CLASSIC-Vorteilspaket<br />

Bitte schicken Sie mir TRAKTOR CLASSIC ab sofort druckfrisch und mit 10 % Preisvorteil für nur € 4,41* statt € 4,90 pro Heft (Jahrespreis: € 26,46*)<br />

zwe<strong>im</strong>onatlich frei Haus. Ich erhalte als Willkommens geschenk die TRAKTOR CLASSIC-Tasse**. Versand erfolgt nach Be zahlung der ersten Rechnung.<br />

Ich kann das Abo nach dem ersten Bezugsjahr jederzeit kündigen.<br />

Bitte informieren Sie mich künftig gern per E-Mail, Telefon oder Post über<br />

Ihr Geschenk<br />

❑ interessante Neuigkeiten und Angebote (bitte ankreuzen).<br />

Sie möchten noch mehr sparen?<br />

Dann zahlen Sie per Bankab bu chung (nur <strong>im</strong> Inland möglich)<br />

Vorname/Nachname<br />

und Sie sparen zusätzlich 2 % des Abopreises!<br />

❑ Ja, ich will sparen und zahle künftig per Bankabbuchung<br />

Datum/Unterschrift<br />

✗<br />

* nur <strong>im</strong> Inland<br />

Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

✗<br />

Bankleitzahl<br />

Datum/Unterschrift<br />

Bitte ausfüllen, ausschneiden oder kopieren und gleich senden an:<br />

TRAKTOR CLASSIC Leserservice, Postfach 1280, 82197 Gilching<br />

oder per Fax an 0180-532 16 20 (14 ct/min.)<br />

www.traktorclassic.de/abo<br />

WA-Nr. 620TC60212 –62189182<br />

* Preise inkl. Mwst, <strong>im</strong> Ausland zzgl. Versandkosten<br />

** Solange Vorrat reicht, sonst gleichwertige Prämie


PANORAMA<br />

Quiz/Meinung<br />

Das große<strong>Traktor</strong>-Quiz<br />

Was haben wir denn hier?<br />

Alter Schwede,<br />

bloß was für einer?<br />

Raten Sie mal!<br />

„Diesen alten charismatischen Ackerdampfer<br />

habe ich <strong>im</strong> vergangenen Sommer in Süd -<br />

schweden entdeckt“, schreibt uns <strong>Traktor</strong>-<br />

<strong>Classic</strong>-Leser Christoph Clauß aus dem sächsischen<br />

Lommatzsch. „Allem Anschein nach<br />

steht er noch mit beiden Beinen mitten <strong>im</strong><br />

Arbeitsleben. Wer kann mir sagen, um was<br />

für einen <strong>Traktor</strong> und welch ein Arbeitsgerät<br />

es sich hierbei handelt?“ Das ist doch mal<br />

eine Aufgabe, liebe Leser!<br />

Unter den Einsendern des<br />

richtigen Her stellers und Typs<br />

verlosen wir fünfmal den<br />

„Typenatlas Deutz-<strong>Traktor</strong>en“.<br />

Einsendeschluss:<br />

Sonntag, 7. April 2013<br />

Schicken Sie Ihre Lösung samt voll ständiger<br />

Anschrift per Post an: GeraMond Verlag,<br />

Stichwort <strong>Traktor</strong>-Quiz, Postfach 40 02 09,<br />

80702 München. Oder schicken Sie uns eine<br />

E-Mail an traktorquiz@geramond.de<br />

!<br />

P. S.: Haben Sie selbst einen seltenen<br />

<strong>Traktor</strong>, der nicht so leicht zu erraten ist?<br />

Schicken Sie uns eine E-Mail mit Bild und<br />

Angaben zu Hersteller, Typ und Baujahr an:<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

Die Gewinner der letzten Ausgabe des<br />

„Typen atlas Deutz-<strong>Traktor</strong>en“ heißen:<br />

Martin Franz Holzheuser, Groß-Gerau; Jörg Volk,<br />

Wolfsburg; Karl Wahn, Uebigau; Walter<br />

Wiedemann, Emmendingen; Arthur Stumpf, Fulda<br />

*Ihre Daten werden zum Zwecke der Gewinnerbenachrichtigung erfasst und gespeichert. Die<br />

Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie erhalten künftig per Post oder E-Mail News<br />

aus dem Verlag (bei Nichtinteresse vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Postkarte).<br />

Pionier der Scholle – Deutz MTZ<br />

AUFLÖSUNG TRAKTOR-QUIZ 2/2013<br />

Foto: Archiv K. Tietgens<br />

Der <strong>im</strong> Hafen von Stralsund aufgenommene<br />

Schlepper lässt sich eindeutig als<br />

Deutz MTZ und auf den zweiten Blick<br />

anhand der Motorhaube und der Anordnung<br />

des Luftfilters als früher MTZ 320<br />

(gebaut um 1933) identifizieren. Dessen<br />

seit 1924 gebaute Vorläufer MTH 122 und<br />

222 zählten zu den ersten Dieselschleppern<br />

überhaupt, eigneten sich wie ihr<br />

zeitgenössischer Konkurrent, der Lanz<br />

Bulldog HL, jedoch vornehmlich für<br />

Transportarbeiten und den Antrieb stationärer<br />

Maschinen. Längst reiften auf<br />

den Reißbrettern der Hersteller stärkere,<br />

auch für Zugarbeiten auf dem Acker ausgelegte<br />

Schlepper heran. Bei Lanz waren<br />

dies die HR-Großbulldogs mit 10-Liter-<br />

Glühkopfmotoren, bei der Hanomag die<br />

zunächst noch mit Ottomotoren ausgerüsteten<br />

WD-Radschlepper und bei<br />

Deutz die MTZ-Serie. Bei deren Motor<br />

handelte es sich <strong>im</strong> Prinzip um die von<br />

einem auf zwei Zylinder verdoppelte<br />

Antriebseinheit der MTH-Typen. Aus<br />

135 Mill<strong>im</strong>etern Bohrung und 200 Mill<strong>im</strong>etern<br />

Hub ergab sich ein Hubraum von<br />

5.726 Kubikzent<strong>im</strong>etern, die Nennleistung<br />

wurde zunächst mit 27 PS bei 600<br />

Umdrehungen pro Minute angegeben.<br />

Der Motor war wiederum liegend eingebaut,<br />

doch war man von der Verdampfungskühlung<br />

auf eine Wasserumlaufkühlung<br />

übergegangen.<br />

Überraschende Details<br />

Für einen Dieselmotor ungewöhnlich<br />

war die Gestaltung des Zylinderkopfes<br />

mit einem stehenden und einem hängenden<br />

Ventil. Üblich waren damals das<br />

Vorkammerverfahren und der für heutige<br />

Begriffe bescheidene Einspritzdruck<br />

von 85 bar. Zum Andrehen des Motors<br />

von Hand konnten beidseitig Kurbeln<br />

eingesteckt werden. Für die Kraftübertragung<br />

sorgte ein 3/1-Gang-Getriebe,<br />

und je nach Einsatzzweck waren wahlweise<br />

Elastik- oder Luftreifen vorge -<br />

sehen. Unser Ratebild zeigt gar eine<br />

Kombination aus Luftreifen an der Vorderachse<br />

und Elastikreifen an der Hinterachse.<br />

Von 1926 bis 1929 baute Deutz<br />

405 Exemplare des MTZ 120. Nachfolger<br />

wurde der nur 273 Mal gebaute MTZ 220<br />

mit 30 PS und Schwungradanlasser,<br />

letzte und erfolgreichste Evolutionsstufe<br />

der Baureihe war ab 1932 der MTZ 320.<br />

Dessen nunmehr 36 PS starker Motor<br />

verfügte über einen neuen Zylinderkopf<br />

mit hängenden, per Königswelle betätigten<br />

Ventilen sowie über eine separate<br />

Direkteinspritzung für den Startvorgang.<br />

Von diesem Typ wurden bis 1936 insgesamt<br />

1.427 Einheiten gebaut, obwohl bereits<br />

seit 1934 der modernere „Stahlschlepper“<br />

F2M 315 <strong>im</strong> Programm<br />

stand.<br />

Klaus Tietgens<br />

94


Teileverwertung<br />

Was hätte sich mehr angeboten als die etwas<br />

dunklere Jahreszeit, um den alteisernen Kämpen<br />

in der – hoffentlich beheizten – Garage<br />

einer ausgiebigen Revision zu unterziehen?<br />

Neben turnusmäßigem Ölwechsel und<br />

Abschmierdienst riefen dabei möglicherweise<br />

die Bremsbeläge oder die angejahrte Kühlflüssigkeit<br />

nach einer Erneuerung. Vielleicht hat<br />

sich der stolze Eigner nebenbei als Maskenbildner<br />

betätigt und die bereitliegende Zierleiste<br />

angebracht, das fehlende Markenemblem organisiert<br />

und den Sitz neu aufgepolstert. Das<br />

Ergebnis wird auf dem nächsten Treffen garantiert<br />

bewundernde Blicke ernten.<br />

Manch einem Hobbytraktoristen erscheint das<br />

<strong>aber</strong> nicht genug. Er hätte lieber mehr Zylinder<br />

unter der Haube, wäre gerne schneller am Reiseziel<br />

oder wünscht sich gar einen optisch eindrucksvolleren<br />

Auftritt. Also flugs einen Käufer<br />

für die alte Maschine gesucht und zwecks „Upgrade“<br />

etwas Bares in die Hand genommen?<br />

Nichts leichter als das, wenn sich das Objekt<br />

der Begierde nur ohne Weiteres auf dem Gebrauchtmarkt<br />

auftreiben ließe.<br />

Also schreitet man zu Plan B: Mit etwas handwerklichem<br />

Geschick lässt sich ein arbeitsloses<br />

Getriebe ausweiden und zur Beschleunigung<br />

des eigenen Gefährtes nutzen, die ungeliebte<br />

Kabine amputieren oder gar ein stärkerer Mo-<br />

POSTkasten<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Am besten abgeschnitten<br />

Liebe Redaktion, dass das erste Heft des neuen<br />

Jahres es in sich hat, hat sich aus meiner<br />

Sicht bestätigt. Bleibt es bei diesem Niveau,<br />

werden Sie sicher etliche Leser dazugewinnen.<br />

Diese Einschätzung teile ich mit vielen<br />

anderen Schrauberkollegen der he<strong>im</strong>atlichen<br />

Szene. In der Summe der Faktoren, die eine<br />

gelungene Zeitschrift ausmachen, schnitten<br />

Sie aus unserer Sicht gegenüber anderen Magazinen<br />

am besten ab. Vor allem die Beiträge<br />

„Puristenschreck“ und „Die letzte Ernte“ fanden<br />

wir klasse. Und natürlich die Rückkehr<br />

von Günther, dem Treckerfahrer. Ich wünsche<br />

mir weiter so tolle Ausgaben und dem Redaktionsteam<br />

weiterhin ein gutes Händchen bei<br />

der Erstellung der TRAKTOR CLASSIC.<br />

Olaf Krüger, Mildenitz (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Nicht aktuell?<br />

Sehr geehrtes <strong>Traktor</strong>-<strong>Classic</strong>-Team, Ihre Zeitschrift<br />

und die Bücher Ihres Verlages sind sehr<br />

informativ, doch vermisse ich in ihrem Pflugblatt<br />

„Leistungsgesellschaft“ einen Hinweis auf<br />

das sogenannte „Downsizing“. So gelingt es<br />

den Herstellern, aus weniger Hubraum die glei-<br />

PFLUGBLATT<br />

DER AKTUELLE<br />

KOMMENTAR<br />

tor einpflanzen – Grenzen setzen allenfalls der<br />

Kontostand, der persönliche Geschmack und<br />

der Wunsch nach Originalität. Einen Schritt<br />

weiter gehen Nachfertigungen, die auf Basis<br />

angenagter Bulldog-Rümpfe komplette Eiler<br />

aus der Taufe heben. Auf eine bewegte<br />

Geschichte können derartige Neuschöpfungen<br />

<strong>aber</strong> nicht zurückblicken – die müssen sie sich<br />

erst noch erarbeiten. Was bleibt, ist die Freude<br />

am erfüllten Traum, den viele Betrachter erst<br />

auf den zweiten Blick als Verlegenheitslösung<br />

entlarven.<br />

Klaus Tietgens<br />

Der Autor zahlreicher<br />

<strong>Traktor</strong>-Bücher bildet<br />

das technische Rückgrat<br />

unserer Redaktion.<br />

Redaktion TRAKTOR CLASSIC<br />

Postfach 40 02 09, 80702 München<br />

Fax: +49 (0) 89.13 06 99 700<br />

E-Mail: leserbriefe@traktorclassic.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

che Leistung zu holen, ohne dass der Drehmomentverlauf<br />

leidet. Und das ist ja auch das<br />

Schlepper-Thema: Drehmoment, nicht Leistung!<br />

Dennoch finde ich beispielsweise nicht<br />

in Ordnung, dass CNH die 15 Liter großen<br />

Cummins-Motoren zugunsten der FPT-Motoren<br />

mit nur 12,9 Litern Hubraum aussortiert<br />

hat. Aus Broschüren der Firma Caterpillar<br />

kann man beispielsweise entnehmen, dass ein<br />

13-Liter-Motor seine Nennleistung von 500 PS<br />

nur über zehn Prozent seiner Betriebsdauer<br />

abgeben kann, ein 15-Liter-Motor hingegen<br />

permanent.<br />

Stefan Birlenberg, Leverkusen<br />

Hallo Herr Birlenberg, vielen Dank für den Hinweis. Das<br />

„Downsizing“ passte leider ebenso wenig in das von<br />

Ihnen angesprochene Pflugblatt wie beispielsweise ein<br />

Verweis auf „Übergrößen“ à la Big Bud oder Bugatti.<br />

Dafür haben wir das Thema bereits <strong>im</strong> letzten „Pflugblatt”<br />

kurz angerissen – und ziehen eine ausführliche<br />

Abhandlung für die Zukunft durchaus in Erwägung. So<br />

viel sei schon einmal verraten: Leistung und Drehmoment<br />

stehen in engem Zusammenhang zueinander,<br />

und Hubraum ist in gewissem Maße durchaus zu ersetzen,<br />

d.h. bei entsprechender D<strong>im</strong>ensionierung ist ein<br />

13-Liter-Motor nicht zwangsläufig weniger belastbar<br />

als ein konkurrierender 15-Liter-Motor. Die Redaktion<br />

Impressum<br />

Nummer 30 | 3/2013 | Apr./Mai | 6. Jahrgang<br />

Internet: www.traktorclassic.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestraße 11a, D-80797 München<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />

E-Mail: redaktion@traktorclassic.de<br />

Redaktion<br />

Ulf Kaack (Verantwortlicher Redakteur),<br />

Michael Krische (Redaktionsleiter), Alexandra Wurl<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Peter Böhlke, Rainer Hoffmann, Marco Homrighausen,<br />

Bernhard Kramer, Jens Meyer, Iris Meyer, Horst Saade,<br />

Marcel Schoch, Klaus Tietgens, Bodo Wistinghausen<br />

Redaktionsassistenz<br />

Brigitte Stuiber<br />

Layout<br />

Rico Oehme<br />

Leserservice<br />

Kundenservice, GeraMond-Programm<br />

Tel.: 0180 – 532 16 17 (14 ct/min)<br />

Fax: 0180 – 532 16 20 (14 ct/min)<br />

E-Mail: leserservice@traktorclassic.de<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

Helmut Kramer,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-270, helmut.kramer@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Helmut Gassner,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-520, helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Medienberatung<br />

MedienAgentur Peter Fabich,<br />

Tel. +49 (0) 6433.94 93 10, peter.fabich@t-online.de<br />

Anzeigenverkauf und Disposition<br />

Johanna Eppert<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-130, johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.1.2013<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe<br />

Cromika, Verona<br />

Druck<br />

Stürtz GmbH, Alfred-Nobel-Straße 33, 97080 Würzburg<br />

Verlag<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

www.geramond.de<br />

Geschäftsführung<br />

Clemens Hahn, Carsten Leininger<br />

Herstellungsleitung Zeitschriften<br />

Sandra Kho<br />

Vertrieb Zeitschriften<br />

Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel: MZV Moderner<br />

Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG, Unterschleißhe<strong>im</strong><br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

Preise: Einzelheft EUR 5,50 (D), EUR 6,30 (A), sFr 11,00 (CH)<br />

(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis (6 Hefte):<br />

Inland: EUR 29,70 inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

Ausland: EUR 29,70 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />

ISSN 1867-9846<br />

Erscheinen und Bezug: TRAKTOR CLASSIC erscheint sechsmal jährlich.<br />

Sie erhalten TRAKTOR CLASSIC in Deutschland, in Österreich<br />

und in der Schweiz <strong>im</strong> Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />

Zeitschriftenkiosken sowie direkt be<strong>im</strong> Verlag.<br />

© 2013 by GeraMond Verlag<br />

Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt<br />

der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />

eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Ulf Kaack; verantwortlich für Anzeigen: Helmut Kramer,<br />

beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013


GESCHICHTE<br />

Lanz „Volldiesel“<br />

Die Schatztruhe<br />

Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />

Zeit – eingereicht von unseren Lesern<br />

96


Die Ärmel hochgekrempelt, die Schirmmütze zum Schutz gegen die brennende<br />

Sonne: So wurde das getrocknete Stroh nach der Getreideernte gebunden und<br />

anschließend in die Scheune eingefahren. Ein Lanz-„Volldiesel“ zieht die<br />

Bindemaschine aus dem gleichen Haus, und das Kennzeichen der britischen<br />

Besatzer lässt erkennen, dass dieses Foto in der Nachkriegszeit entstanden<br />

ist. Der Schlepper wird vom sogenannten Volldieselmotor angetrieben, einer<br />

späten Evolution des alten Glühkopfprinzips, die dank höherer Verdichtung<br />

und Direkteinspritzung äußerst wirtschaftlich arbeitete und <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zum vorhergehenden „Halbdiesel“ direkt mit Dieselkraftstoff zu starten war.<br />

Von 1955 bis 1960 baute Lanz in dieser Serie die vier Typen D 1616, D 2016,<br />

D 2416 und D 2816, in denen der liegende Einzylinder-Zwei takter Leistungen<br />

von 16 bis 28 PS abgab.<br />

TRAKTOR CLASSIC 3|2013<br />

97


VORSCHAU<br />

PORSCHE-DIESEL JUNIOR<br />

TRAKTOR<br />

C H E C K<br />

Roter Renner vom Bodensee<br />

Einen nagelneuen Porsche<br />

für 5.000 Mark? So etwas<br />

gab es tatsächlich – gegen<br />

Ende der 1950er-Jahre. Mehr<br />

als 25.000 Landwirte griffen<br />

zu und holten sich zwar keinen<br />

Sportwagen, <strong>aber</strong> ein zuverlässiges<br />

Arbeitsgerät auf<br />

den Hof. Wie sich der handliche<br />

Einzylinder <strong>im</strong> einstigen<br />

Konkurrenzumfeld behaup -<br />

tete, warum er durchaus<br />

Fahrspaß bereiten kann und<br />

warum er den Niedergang<br />

seines Herstellers in Friedrichshafen<br />

trotz stetiger<br />

Weiterentwicklung nicht<br />

verhindern konnte, schildern<br />

wir Ihnen in der<br />

nächsten Ausgabe von<br />

TRAKTOR CLASSIC.<br />

IFA-RADSCHLEPPER 02/22 BROCKENHEXE<br />

Beliebte Märchenfigur für den Acker<br />

Die ostdeutsche<br />

Brockenhexe war<br />

mit 22 PS nicht<br />

gerade ein<br />

Leistungsvulkan.<br />

Dennoch ist der<br />

Schlepper der<br />

frühen Nachkriegszeit<br />

bei<br />

seinen Besitzern<br />

beliebt: damals<br />

und heute. Auf<br />

wundersame<br />

Weise schafft die<br />

kleine Hexe das,<br />

was von ihr<br />

verlangt wird – als Schneeräumer, Zugmaschine und auf dem<br />

Acker. Das Besondere an diesem DDR-Schlepper: Die<br />

Hauptbaugruppen waren Lizenzfertigungen aus Westdeutschland.<br />

Wir gehen der Frage nach, warum die kleine Brockenhexe<br />

so begehrt ist.<br />

WESTFÄLISCHE RITSCHER-SAMMLUNG<br />

Familiensache<br />

Der Westfale Helmut Schmittmann wuchs auf dem<br />

elterlichen Hof mit Schleppern der Marke Ritscher<br />

auf. Sein Interesse an betagten <strong>Traktor</strong>en wurde nach<br />

Jahr zehnten wiederbelebt. Für die neuentflammte<br />

Leiden schaft kamen natürlich nur die norddeutschen<br />

Exoten in Frage. Nach mehreren Jahren ist eine kleine<br />

Samm lung zusammen gekommen, die von der ge -<br />

samten Fa mi lie restauriert, gefahren und geliebt wird.<br />

AUSSERDEM: Eingerichtet: Die he<strong>im</strong>ische Schrauberwerkstatt<br />

| Rean<strong>im</strong>iert: John Deere-Lanz 3020 |<br />

Nachgehakt: Schlepper-Kennzeichen | Gefeiert:<br />

100 Jahre Claas | Hinterfragt: Valmet-Geschichte<br />

in Finnland<br />

NICHT VERPASSEN<br />

TRAKTOR CLASSIC 4/2013 erscheint am 6. Mai 2013 …<br />

… oder schon zwei Tage früher <strong>im</strong> Abonnement mit bis zu 32 Prozent Preis vorteil<br />

und Geschenkprämie. Jetzt bestellen unter: www.traktorclassic.de<br />

98<br />

Plus Geschenk<br />

Ihrer Wahl, z. B.<br />

das <strong>Traktor</strong>en<br />

Typenbuch von<br />

Albert Mößmer


Schlachten, Technik,<br />

Feldherren<br />

Das neue Heft ist da.<br />

Jetzt am Kiosk!<br />

Testabo mit Prämie bestellen unter:<br />

www.clausewitz-magazin.de/abo

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!